z 83 stránek
Titel
I
Einleitung
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Edition
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Beilage I
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Beilage II
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Personenverzeichniss
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Název:
Nürnberger Denkwürdigkeiten des Konrad Herdegen 1409-1479
Autor:
Kern, Theodor von
Rok vydání:
1874
Místo vydání:
Erlangen
Počet stran celkem:
83
Počet stran předmluvy plus obsahu:
I+82
Obsah:
- I: Titel
- 1: Einleitung
- 15: Edition
- 47: Beilage I
- 65: Beilage II
- 77: Personenverzeichniss
upravit
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Nürmberger Denkwürdigkeiten des Komrad Herdegen. 1409—1479. Herausgegeben von Dr. Theodor von Kern, weil. o. ö. Professor der Geschichte zu Freiburg i. Brsg. Erlangen, Verlag von Eduard Besold. 1874.
Nürmberger Denkwürdigkeiten des Komrad Herdegen. 1409—1479. Herausgegeben von Dr. Theodor von Kern, weil. o. ö. Professor der Geschichte zu Freiburg i. Brsg. Erlangen, Verlag von Eduard Besold. 1874.
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EINLEITUNG. Die Aufzeiclmungen des Nürnberger Benediktinermönchs Konrad Herdegen dürfen, obgleich sie dem Begriffe einer Stadtchronik kei- neswegs im eigent lichen Sinne entsprechen, doch ohne Zweifel der städtischen Geschichtschreibung zugezählt werden. Einer Nürn- bergischen Familie entsprossen und ganz von den Traditionen der- selben erfüllt hat der Verfasser so viel wir sehen vom frühen Jünglingsalter an sein ganzes Leben in einem Nürnbergischen Kloster verbracht und den Blick auch niemals weit über die Mauern dieser Stadt hinaus gerichtet. Doch der Kreis seiner Betrachtung wurde durch die Räume des Klosters nicht beschränkt, noch dem Leben der Vaterstadt entrückt. Wie er an seine Arbeit ohne bestimmteren Plan herangetreten, so hat er auch im Verlaufe derselben einen solchen nicht angenommen. Spiegeln doch diese Denkwürdigkeiten alle die Beziehungen und Interessen wieder, in denen der Autor lebte, und zeichnen scharf und deutlich den Ge- sichtskreis ab, unter welchem sein Denken und Handeln sich be- wegte. Da ist es denn vor Allem bemerkenswerth und als ein Zeichen der Zeit zu beachten, dass das Klosterleben ihm einerseits den Zusammenhang mit den Vorgängen in der Stadt keineswegs wehrte und ihn doch andererseits dem allgemeinen kirchlichen Leben mit seinen grossen Strömungen und Gegenströmungen, so- weit nicht die klösterlichen Verhältnisse unmittelbar davon berührt waren, uin keinen Schritt näher brachte. Wohl berichtet er von den verschiedenen eben in jener Periode unternommenen Neubauten im Kloster, zühlt die Stiftungen auf, welche diesem zugewendet wurden, merkt den Eintritt oder die Todestage von Ordensbrüdern an; aber nicht weniger oft erzählt er uns Familienereignisse aus dem Kreise seiner Verwandten, redet er von seinen Vorfahren und vornehmen Blutsfreunden, meldet jede Elire, die den Seinigen zu Theil wurde, jeden Glücks- oder Unfall, der sie betraf. Und wie für die Geltung seiner Familie, hat er auch für das Ansehen der Herdegen, Nürnberger Denkwürdigkeiten. 1
EINLEITUNG. Die Aufzeiclmungen des Nürnberger Benediktinermönchs Konrad Herdegen dürfen, obgleich sie dem Begriffe einer Stadtchronik kei- neswegs im eigent lichen Sinne entsprechen, doch ohne Zweifel der städtischen Geschichtschreibung zugezählt werden. Einer Nürn- bergischen Familie entsprossen und ganz von den Traditionen der- selben erfüllt hat der Verfasser so viel wir sehen vom frühen Jünglingsalter an sein ganzes Leben in einem Nürnbergischen Kloster verbracht und den Blick auch niemals weit über die Mauern dieser Stadt hinaus gerichtet. Doch der Kreis seiner Betrachtung wurde durch die Räume des Klosters nicht beschränkt, noch dem Leben der Vaterstadt entrückt. Wie er an seine Arbeit ohne bestimmteren Plan herangetreten, so hat er auch im Verlaufe derselben einen solchen nicht angenommen. Spiegeln doch diese Denkwürdigkeiten alle die Beziehungen und Interessen wieder, in denen der Autor lebte, und zeichnen scharf und deutlich den Ge- sichtskreis ab, unter welchem sein Denken und Handeln sich be- wegte. Da ist es denn vor Allem bemerkenswerth und als ein Zeichen der Zeit zu beachten, dass das Klosterleben ihm einerseits den Zusammenhang mit den Vorgängen in der Stadt keineswegs wehrte und ihn doch andererseits dem allgemeinen kirchlichen Leben mit seinen grossen Strömungen und Gegenströmungen, so- weit nicht die klösterlichen Verhältnisse unmittelbar davon berührt waren, uin keinen Schritt näher brachte. Wohl berichtet er von den verschiedenen eben in jener Periode unternommenen Neubauten im Kloster, zühlt die Stiftungen auf, welche diesem zugewendet wurden, merkt den Eintritt oder die Todestage von Ordensbrüdern an; aber nicht weniger oft erzählt er uns Familienereignisse aus dem Kreise seiner Verwandten, redet er von seinen Vorfahren und vornehmen Blutsfreunden, meldet jede Elire, die den Seinigen zu Theil wurde, jeden Glücks- oder Unfall, der sie betraf. Und wie für die Geltung seiner Familie, hat er auch für das Ansehen der Herdegen, Nürnberger Denkwürdigkeiten. 1
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Leben des Autors. Vaterstadt ein stets offenes Auge. Ja er widmet den Vorkomm- nissen in der letzteren, ihren Angelegenheiten und den hervorragen- den Leitern derselben ein oft nahezu vorwaltendes Interesse, so dass wir mindestens ebenso häufig, als uns in seinen Aufzeich- nungen abwechselnd bald klösterliche Todtenannalen, bald ein Geschlechtsbuch vorzuliegen scheint, den Charakter einer Stadt-, zuweilen freilich auch den einer Kloster-Chronik in denselben her- vortreten sehen. Das Eigenthümliche derselben bestelt eben in einer Mischung aller dieser Elemente, zu welchen dann naturgemäss noch eine vorwiegende Beziehung auf das Leben des Autors selbst hinzutritt. Wir wollen desshalb das letztere zunächst hier ins Auge fassen. Konrad Herdegen wurde im J. 1406 zu Nürnberg 1) geboren und stamimte aus einer wohl 100 Jahre früher aus Altdorf ein- gewanderten, ursprünglich wie es scheint wohlhabenden Familie, welche aber nicht zu den im Regimente der Stadt tonangebenden Geschlechtern zählte 2). Sein Vater Herdegen Schreiber (denn erst aus dessen Vornamen leitete sich die spätere Familienbezeichnung ab) war mit Margarete Hornung aus einem später zu den Ehr- baren zählenden Geschlechte vermühlt, Konrad der erstgeboren Sohn. Allem Anschein nach frühzeitig zun geistlichen Stande bestimmt 3), trat dieser schon im J. 1421 in das eben erst (1418) reformirte und dem Alleinbesitze der Schotten entwundene Bene- diktinerkloster zu St. Egidien 4). Zwei Jahre nachher legte er Profess in demselben ab und wurde 1430 zum Priester geweiht. Später (1448) erfahren wir, dass er Kaplan des Ables geworden, einmal (1464) diesen in Geschäften nach dem nahe gelegenen zum 1) Dass die von Will ohne Zweifel aus Anlass einer falschen Lesart des Würfel'schen Druckes aufgestellte Annahme eines andern Geburtsortes grundlos ist, erhellt aus den Beil. 1 beigebrachten Daten. 2) Ueber die Familie unseres Chronisten, von welcher uns dieser selbst ausführliche Nachrichten überliefert hat, vergl. Beil. I. Hier soll nur das den Autor persönlich Berührende hervorgehoben werden. 3) Schon 1420 begegnen wir ihm bei einer festlichen Gelegenheit in der Kirche ministrirend. Ferner sagt er von dem bereits 1423 verstorbenen Prior des Egidienklosters: „erat spiritualis et specialis consolator et ad- jutor in dicbus juventutis meae.“ 4) Ueber diese Reformation, welcher ein gänzlicher Verfall des Klosters und äusserste Lockerung der Disciplin vorhergegangen waren und die man zum vollen Verständnisse der Aufzeichnungen unseres Chronisten stets im Auge behalten muss, besitzen wie eine ausführliche bald nachher abgefasste Erzählung, auf welche wir am Schlusse der Einleitung zurückkommen werden.
Leben des Autors. Vaterstadt ein stets offenes Auge. Ja er widmet den Vorkomm- nissen in der letzteren, ihren Angelegenheiten und den hervorragen- den Leitern derselben ein oft nahezu vorwaltendes Interesse, so dass wir mindestens ebenso häufig, als uns in seinen Aufzeich- nungen abwechselnd bald klösterliche Todtenannalen, bald ein Geschlechtsbuch vorzuliegen scheint, den Charakter einer Stadt-, zuweilen freilich auch den einer Kloster-Chronik in denselben her- vortreten sehen. Das Eigenthümliche derselben bestelt eben in einer Mischung aller dieser Elemente, zu welchen dann naturgemäss noch eine vorwiegende Beziehung auf das Leben des Autors selbst hinzutritt. Wir wollen desshalb das letztere zunächst hier ins Auge fassen. Konrad Herdegen wurde im J. 1406 zu Nürnberg 1) geboren und stamimte aus einer wohl 100 Jahre früher aus Altdorf ein- gewanderten, ursprünglich wie es scheint wohlhabenden Familie, welche aber nicht zu den im Regimente der Stadt tonangebenden Geschlechtern zählte 2). Sein Vater Herdegen Schreiber (denn erst aus dessen Vornamen leitete sich die spätere Familienbezeichnung ab) war mit Margarete Hornung aus einem später zu den Ehr- baren zählenden Geschlechte vermühlt, Konrad der erstgeboren Sohn. Allem Anschein nach frühzeitig zun geistlichen Stande bestimmt 3), trat dieser schon im J. 1421 in das eben erst (1418) reformirte und dem Alleinbesitze der Schotten entwundene Bene- diktinerkloster zu St. Egidien 4). Zwei Jahre nachher legte er Profess in demselben ab und wurde 1430 zum Priester geweiht. Später (1448) erfahren wir, dass er Kaplan des Ables geworden, einmal (1464) diesen in Geschäften nach dem nahe gelegenen zum 1) Dass die von Will ohne Zweifel aus Anlass einer falschen Lesart des Würfel'schen Druckes aufgestellte Annahme eines andern Geburtsortes grundlos ist, erhellt aus den Beil. 1 beigebrachten Daten. 2) Ueber die Familie unseres Chronisten, von welcher uns dieser selbst ausführliche Nachrichten überliefert hat, vergl. Beil. I. Hier soll nur das den Autor persönlich Berührende hervorgehoben werden. 3) Schon 1420 begegnen wir ihm bei einer festlichen Gelegenheit in der Kirche ministrirend. Ferner sagt er von dem bereits 1423 verstorbenen Prior des Egidienklosters: „erat spiritualis et specialis consolator et ad- jutor in dicbus juventutis meae.“ 4) Ueber diese Reformation, welcher ein gänzlicher Verfall des Klosters und äusserste Lockerung der Disciplin vorhergegangen waren und die man zum vollen Verständnisse der Aufzeichnungen unseres Chronisten stets im Auge behalten muss, besitzen wie eine ausführliche bald nachher abgefasste Erzählung, auf welche wir am Schlusse der Einleitung zurückkommen werden.
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3 Egidienkloster gehörigen Altenfurt begleitete, ein andermal (1462) in der Kirche zu Altdorf Messe las 1). Da er sicher im J. 1479, höchst wahrscheinlich aber auch noch in den folgenden Jahren, am Leben war 2), so hat er ein hohes Alter erreicht. Erst in seiner späteren Lebenszeit unternahm er die Aufzeichnungen zu machen, welche wir hier vorlegen. Dass der die erste Hälfte des Jahrhunderts umfassende Theil Abfassungs- zeit. der Chronik, so wenigstens, wie er uns vorliegt, nicht in den be- treffenden Jahren, sondern erst später niedergeschrieben wurde, ergiebt sich schon aus den mehrfachen Bezugnahmen auf nachher eingetretene Ereignisse, welche in demselben erwähnt werden 3). Dagegen darf man aus dem streng gleichzeitigen Charakter, wel- chen die Aufzeichnungen in der Folge annehmen, und aus der An- ordnung der Jahre in der Bamberger Handschrift schliessen, dass der Verfasser noch vor dem Jahre 1460 anfing, die ihm denkwür- dig erscheinenden Vorkommnisse der Gegenwart und seine Erinner- ungen oder wovon sonst er aus der Vergangenheit sichere Kunde erhielt, niederzuschreiben 1). Dass die Aufzeichnung von jetzt an allmählich geschah, lässt sich bei einer näheren Betrachtung dieses Theils der Chronik un- schwer erkennen 5), wie sie denn auch für die 60er Jahre in ihren Mittheilungen bei weitem am reichhaltigsten ist. Spärlicher wer- den dieselben wieder im Anfange des folgenden Jahrzehents, 1) Diese Angaben in der Chronik zu den angeführten J., die vorher- gehenden in der Stammtafel Beil. I. 2) Vergl. Beil. I. 3) Vergl. die J. 1422, 1429, 1430, 1433 (wo der Chronist von seinem Vater sagt, dass er die ihm übertragenen Aemter „quam diu vixit super terram" ausgeübt habe; derselbe starb 1438), 1447, 1453. 4) In der Bamberger Handschr. folgen auf die seinen Oheim und seinen Vater betreffenden Nachrichten zu 1428 und 1433 und die dort mit der Jahrzahl 1424 verschene ohne Zweifel als Jnscription seines Gedenk- buches aufzufassende und desshalb von uns an den Anfang gesetzte Stelle über die Herkunft des Autors die Einträge zu den J. 1455—1461. Dass der Verfasser in diesen Jahren eben geschehene Ereignisse unmittelbar niederschrieb, beweisen die drei Stellen über Kaspar Kress. Das bei 1460 schon erwähnte Todesjahr des Leonhard Franck (1462) scheint, wie die Klammer andeutet, später eingeschoben. 5) Man vergl. z. B. die verschiedenen Niklas Muffel betreffenden Ein- träge. Dass das beim J. 1466 gebrauchte tunc ct deinceps auf einen längern Zeitraum nicht hinweist, thut die Stelle zum J. 1468, welche von Marx Landauers Tod berichtet, dar. Aehnlich verhält es sich mit dem letzten Eintrage zu dem eben genannten Jahre (1468). I
3 Egidienkloster gehörigen Altenfurt begleitete, ein andermal (1462) in der Kirche zu Altdorf Messe las 1). Da er sicher im J. 1479, höchst wahrscheinlich aber auch noch in den folgenden Jahren, am Leben war 2), so hat er ein hohes Alter erreicht. Erst in seiner späteren Lebenszeit unternahm er die Aufzeichnungen zu machen, welche wir hier vorlegen. Dass der die erste Hälfte des Jahrhunderts umfassende Theil Abfassungs- zeit. der Chronik, so wenigstens, wie er uns vorliegt, nicht in den be- treffenden Jahren, sondern erst später niedergeschrieben wurde, ergiebt sich schon aus den mehrfachen Bezugnahmen auf nachher eingetretene Ereignisse, welche in demselben erwähnt werden 3). Dagegen darf man aus dem streng gleichzeitigen Charakter, wel- chen die Aufzeichnungen in der Folge annehmen, und aus der An- ordnung der Jahre in der Bamberger Handschrift schliessen, dass der Verfasser noch vor dem Jahre 1460 anfing, die ihm denkwür- dig erscheinenden Vorkommnisse der Gegenwart und seine Erinner- ungen oder wovon sonst er aus der Vergangenheit sichere Kunde erhielt, niederzuschreiben 1). Dass die Aufzeichnung von jetzt an allmählich geschah, lässt sich bei einer näheren Betrachtung dieses Theils der Chronik un- schwer erkennen 5), wie sie denn auch für die 60er Jahre in ihren Mittheilungen bei weitem am reichhaltigsten ist. Spärlicher wer- den dieselben wieder im Anfange des folgenden Jahrzehents, 1) Diese Angaben in der Chronik zu den angeführten J., die vorher- gehenden in der Stammtafel Beil. I. 2) Vergl. Beil. I. 3) Vergl. die J. 1422, 1429, 1430, 1433 (wo der Chronist von seinem Vater sagt, dass er die ihm übertragenen Aemter „quam diu vixit super terram" ausgeübt habe; derselbe starb 1438), 1447, 1453. 4) In der Bamberger Handschr. folgen auf die seinen Oheim und seinen Vater betreffenden Nachrichten zu 1428 und 1433 und die dort mit der Jahrzahl 1424 verschene ohne Zweifel als Jnscription seines Gedenk- buches aufzufassende und desshalb von uns an den Anfang gesetzte Stelle über die Herkunft des Autors die Einträge zu den J. 1455—1461. Dass der Verfasser in diesen Jahren eben geschehene Ereignisse unmittelbar niederschrieb, beweisen die drei Stellen über Kaspar Kress. Das bei 1460 schon erwähnte Todesjahr des Leonhard Franck (1462) scheint, wie die Klammer andeutet, später eingeschoben. 5) Man vergl. z. B. die verschiedenen Niklas Muffel betreffenden Ein- träge. Dass das beim J. 1466 gebrauchte tunc ct deinceps auf einen längern Zeitraum nicht hinweist, thut die Stelle zum J. 1468, welche von Marx Landauers Tod berichtet, dar. Aehnlich verhält es sich mit dem letzten Eintrage zu dem eben genannten Jahre (1468). I
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4 Quellen. Glaubwür- digkeit und historischer Werth. obwohl wir auch hier ein im strengen Sinne des Wortes gleichzeitiges Niederschreiben anzunehmen haben. Zum J. 1475 meldet der Chronist den Tod des Hans Rotenecker, dessen gleichnamigen (in der Chronik auch früher schon erwähnten) Sohn er bei dieser Ge- legenheit noch Prior nennt, während derselbe im J. 1477 bereits zum Abte von St. Egidien erwählt wurde 1). So hat er auch die nun allein noch folgenden Einträge zu 1477 und 1479 jedenfalls in den betreffenden Jahiren hinzugefügt. Es war wohl nur das Alter und die häufig dasselbe begleitende Theilnahmlosigkeit, was ihn nicht wieder die Feder ergreifen liess. Aus dem Vorstehenden ergiebt sich bereits, dass wir es hier lediglich mit den auf keinen Vorgänger sich stützenden Aufzeich- nungen eines Zeitgenossen zu thun haben. Weder die geschicht- lichen Traditionen seines Klosters, dessen wichtigste unmittelbar vor die Zeit seines Eintritts in dasselbe fallende Umgestaltung er nur gelegentlich berührt, noch die frühere Geschichte der Stadt haben den Autor beschäftigt. Erst mit einer Zeit, in welche seine eigenen Erinnerungen noch zurückreichten, begaun er seine Chronik und auch auf der beigefügten Stammtafel seiner Familie hat er nicht einmal seinen Grossvater angemerkt. Dass ilm schriftliche Quellen in irgend grösserer Ausdehnung vorgelegen haben, ist dess- halb in keiner Weise anzunehmen. Nur an einer einzigen Stelle begegnen wir der Spur, dass eine bereits fixirte Klosterüberliefer- ung dem Autor zur Grundlage seiner Aufzeichnung diente. Was er nemlich zum J. 1447 über die Verdienste Konrad Zingel's um die Reformation des Egidienklosters beibringt, kehrt in einer un- läugbar verwandten Fassung auch im Anniversar des letztern wie- der, und da in diesem eine Benutzung von Herdegen's Chronik sonst nirgends nachzuweisen, auch an sich eine solche Annahme wenig wahrscheinlich ist, so haben beide woll aus einer gemeinsamen dritten Quelle geschöpft. Auf das Vorhandensein einer solchen in diesem besondern Falle weist dann auch die Reformationsgeschichte von St. Egidien und die Motivirung der vom Abte ausgehenden Jahrtagsstiftung für Konrad Zingel hin 2). Der überwiegend grösste Theil der Chronik Konrad Herdegen’s beruht auf den Wahrnehmungen eines Mitlebenden und auf Er- kundigungen, wie sie ein solcher von Ereignissen einzuziehen ver- mochte, die nach Zeit und Ort ihm nahe lagen. Oft genug berichtet der Autor als unmittelbarer Augenzeuge, wobei er 1) Vergl. die Hist. fr. Colmanni ap. Oefele scrr. rer. Boic. I, p. 345. 2) Vergl. die Anm. zu der betreffenden Stelle unseres Textes.
4 Quellen. Glaubwür- digkeit und historischer Werth. obwohl wir auch hier ein im strengen Sinne des Wortes gleichzeitiges Niederschreiben anzunehmen haben. Zum J. 1475 meldet der Chronist den Tod des Hans Rotenecker, dessen gleichnamigen (in der Chronik auch früher schon erwähnten) Sohn er bei dieser Ge- legenheit noch Prior nennt, während derselbe im J. 1477 bereits zum Abte von St. Egidien erwählt wurde 1). So hat er auch die nun allein noch folgenden Einträge zu 1477 und 1479 jedenfalls in den betreffenden Jahiren hinzugefügt. Es war wohl nur das Alter und die häufig dasselbe begleitende Theilnahmlosigkeit, was ihn nicht wieder die Feder ergreifen liess. Aus dem Vorstehenden ergiebt sich bereits, dass wir es hier lediglich mit den auf keinen Vorgänger sich stützenden Aufzeich- nungen eines Zeitgenossen zu thun haben. Weder die geschicht- lichen Traditionen seines Klosters, dessen wichtigste unmittelbar vor die Zeit seines Eintritts in dasselbe fallende Umgestaltung er nur gelegentlich berührt, noch die frühere Geschichte der Stadt haben den Autor beschäftigt. Erst mit einer Zeit, in welche seine eigenen Erinnerungen noch zurückreichten, begaun er seine Chronik und auch auf der beigefügten Stammtafel seiner Familie hat er nicht einmal seinen Grossvater angemerkt. Dass ilm schriftliche Quellen in irgend grösserer Ausdehnung vorgelegen haben, ist dess- halb in keiner Weise anzunehmen. Nur an einer einzigen Stelle begegnen wir der Spur, dass eine bereits fixirte Klosterüberliefer- ung dem Autor zur Grundlage seiner Aufzeichnung diente. Was er nemlich zum J. 1447 über die Verdienste Konrad Zingel's um die Reformation des Egidienklosters beibringt, kehrt in einer un- läugbar verwandten Fassung auch im Anniversar des letztern wie- der, und da in diesem eine Benutzung von Herdegen's Chronik sonst nirgends nachzuweisen, auch an sich eine solche Annahme wenig wahrscheinlich ist, so haben beide woll aus einer gemeinsamen dritten Quelle geschöpft. Auf das Vorhandensein einer solchen in diesem besondern Falle weist dann auch die Reformationsgeschichte von St. Egidien und die Motivirung der vom Abte ausgehenden Jahrtagsstiftung für Konrad Zingel hin 2). Der überwiegend grösste Theil der Chronik Konrad Herdegen’s beruht auf den Wahrnehmungen eines Mitlebenden und auf Er- kundigungen, wie sie ein solcher von Ereignissen einzuziehen ver- mochte, die nach Zeit und Ort ihm nahe lagen. Oft genug berichtet der Autor als unmittelbarer Augenzeuge, wobei er 1) Vergl. die Hist. fr. Colmanni ap. Oefele scrr. rer. Boic. I, p. 345. 2) Vergl. die Anm. zu der betreffenden Stelle unseres Textes.
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5 zuweilen sich selbst in erster Person redend einführt 1). Dass er, was er wusste, auch getreu und walrheitsgemäss erzählte, dafür bürgt die ganze Beschaffenheit seiner Mittheilungen, bürgt die Controle, welcher einzelne von ilmen an der Hand anderer Quellen, insbesondere des Anniversars vom Egidienkloster, auf welches wir später zurückkommen, unterworfen werden konnten. Wie strenge sich aber der Autor auf Naheliegendes und Selbst- erlebtes beschränkte, kann man doch kaum sagen, dass er inner- halb dieses Rahmens von besonderen Gesichtspunkten ausgegangen wäre, irgend welcher Seite des Lebens ein vorzügliches Interesse zugewendet hätte. Dass seine kurzen Aufzeichnungen kein einiger- massen zureichendes Bild der während jener Jahre so reich und vielseitig sich entwickelnden Stadtgeschichte geben, wird man weniger auffallend finden; aber auch den Geschicken seines Klo- sters widmet er, so oft immer dessen Angelegenheiten berührt werden, keine ununterbrochene Theilnahme 2). Es entspricht diess Verhültniss jenem schon hervorgehobenen Grundcharakter der Auf- zeichnungen, welcher eine so seltsame Mischung der gewöhnlichen Kategorien deutscher Geschichtsquellen jener Zeit erkennen lässt. Wenn aber auch der Chronik im Ganzen jede deutlich aus- gesprochene Richtung auf bestimmte Gegenstände der Beobachtung abgeht, so erfahren wir doch im Allgemeinen mehr von der innern als der üussern Stadtgeschichte, soweit jene nicht vorzugsweise im Kreise der Regierenden sich zutrug, mehr von den kirchlichen Vor- gängen, als etwa von den Festen und Kampfspielen, Fürstenver- sammlungen und Reichstagen Nürnbergs. Von besonderem Werthe sind einige Nachrichten über sonst äusserst selten in den Chroniken der Zeit berührte Gegenstände, wie z. B. jene zur Geschichte des Schulwesens 3), sind die genauen chronologischen Angaben namentlich in Bezug auf die Todesjahre und Todestage hervorragender Männer, welche den Aufzeichnungen oft den Charakter von Todtenannalen, wie sie in Klöstern zuweilen vorkommen und von Chronisten nicht selten benutzt werden, zu geben scheinen, ist endlich die dem Verfasser eigenthümliche Rück- 1) Man vergl. die J. 1422 und 1448; andere Stellen, wie die zum Juli 1449, und viele, welche Vorgänge im Kloster betreffen, lassen zur Genüge erkennen, dass es eigene Wahrnehmungen sind, welche der Er- zählende mittheilt. 2) Er hat z. B. keine der Abtswahlen angemerkt, welche in die frag- liche Periode fallen, und von den vielen nach der Reformation vorge- nommenen Neubauten im Kloster keineswegs immer die wichtigsten. 3) Man vergl. die J. 1412, 1462 und 1469.
5 zuweilen sich selbst in erster Person redend einführt 1). Dass er, was er wusste, auch getreu und walrheitsgemäss erzählte, dafür bürgt die ganze Beschaffenheit seiner Mittheilungen, bürgt die Controle, welcher einzelne von ilmen an der Hand anderer Quellen, insbesondere des Anniversars vom Egidienkloster, auf welches wir später zurückkommen, unterworfen werden konnten. Wie strenge sich aber der Autor auf Naheliegendes und Selbst- erlebtes beschränkte, kann man doch kaum sagen, dass er inner- halb dieses Rahmens von besonderen Gesichtspunkten ausgegangen wäre, irgend welcher Seite des Lebens ein vorzügliches Interesse zugewendet hätte. Dass seine kurzen Aufzeichnungen kein einiger- massen zureichendes Bild der während jener Jahre so reich und vielseitig sich entwickelnden Stadtgeschichte geben, wird man weniger auffallend finden; aber auch den Geschicken seines Klo- sters widmet er, so oft immer dessen Angelegenheiten berührt werden, keine ununterbrochene Theilnahme 2). Es entspricht diess Verhültniss jenem schon hervorgehobenen Grundcharakter der Auf- zeichnungen, welcher eine so seltsame Mischung der gewöhnlichen Kategorien deutscher Geschichtsquellen jener Zeit erkennen lässt. Wenn aber auch der Chronik im Ganzen jede deutlich aus- gesprochene Richtung auf bestimmte Gegenstände der Beobachtung abgeht, so erfahren wir doch im Allgemeinen mehr von der innern als der üussern Stadtgeschichte, soweit jene nicht vorzugsweise im Kreise der Regierenden sich zutrug, mehr von den kirchlichen Vor- gängen, als etwa von den Festen und Kampfspielen, Fürstenver- sammlungen und Reichstagen Nürnbergs. Von besonderem Werthe sind einige Nachrichten über sonst äusserst selten in den Chroniken der Zeit berührte Gegenstände, wie z. B. jene zur Geschichte des Schulwesens 3), sind die genauen chronologischen Angaben namentlich in Bezug auf die Todesjahre und Todestage hervorragender Männer, welche den Aufzeichnungen oft den Charakter von Todtenannalen, wie sie in Klöstern zuweilen vorkommen und von Chronisten nicht selten benutzt werden, zu geben scheinen, ist endlich die dem Verfasser eigenthümliche Rück- 1) Man vergl. die J. 1422 und 1448; andere Stellen, wie die zum Juli 1449, und viele, welche Vorgänge im Kloster betreffen, lassen zur Genüge erkennen, dass es eigene Wahrnehmungen sind, welche der Er- zählende mittheilt. 2) Er hat z. B. keine der Abtswahlen angemerkt, welche in die frag- liche Periode fallen, und von den vielen nach der Reformation vorge- nommenen Neubauten im Kloster keineswegs immer die wichtigsten. 3) Man vergl. die J. 1412, 1462 und 1469.
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6 Spätere Benutzung. sichtnahme auf einzelne bedeutendere Persönlichkeiten, welche in der Stadtgeschichte hervortreten 1). Was er von seinen Blutsver- wandten an verhältnissmüssig so vielen Stellen berichtet, wird man als einen Beitrag zur Nürnbergischen Familiengeschichte und zur Aufhellung des socialen Lebens der Zeit willkommen heissen dürfen. Nehmen so die Denkwürdigkeiten Konrad Herdegen's auch nicht eine hervorragende Stelle in der Nürnbergischen Geschicht- schreibung ein, so muss man doch einen sehr eigenthümlichen Werth ihnen zuerkennen, in sachlicher Hinsicht nicht weniger, als nach der formalen Seite hin: in historiographischer Beziehung. Selten berühren sich die Angaben unseres Autors mit den Nachrichten anderer Chroniken. Ebensowenig sind dieselben in spätere Geschichtsquellen übergegangen, und auch Joh. Müllner hat sie bei Abfassung seines grossen Annalenwerkes nicht zu Rathe ge- zogen. Um so häufiger dagegen ist Herdegens Werk seit dem Anfang des vorigen Jalirhunderts von Nürnbergischen Geschicht- schreibern gekannt, benutzt und angeführt. Zuerst finde ich eine Stelle der Chronik (den Tod Peter Hars- dorfers 1463 berichtend) im J. 1709 von dem Altdorfer Professor And. Christ. Eschenbach 2) angezogen und wörtlich mitgetheilt, ohne dass der Name Konrad Herdegen's dabei genannt3) oder seines Werkes weiter gedacht wäre. Ausführlicher erwälnt seiner Georg Christoph Munz in der 1733 veröffentlichten „Memoria sae- cularis revocati in urb. Norib. Gymnasii“, wo er das Chronicon Noribergense unseres Autors bei Aufzihlung der von ihm benutz- ten Quellen zur Geschichte des Gymnasiums als die älteste an erster Stelle nennt 4). Weitere Mittheilungen über Herdegens Schrift hat dann J. L. Gahn in einer lexicalisch angeordneten Sammlung von Lebensnachrichten über Nürnbergische Gelehrte gegeben 5). Von ihm erfahren wir, dass Christoph Jak. Imhof, der 1) Z. B. Franz Rummel und Niklas Muffel u. m. a. 2) In seiner Schrift „Sacra parentalia viri illustris ac max. gener. dom. Car. Teoph. Harsdorfferi reip. Nor. triumviri acad. Altdorf. supr. curatoris publ. panegyri celebrata.“ Norib. litt. Felsecker. Fol. 3) Er bezeichnet die Stelle (1. c. p. 18. 19) nur als „a monacho quodam ejusdem" (sc. Egid.) coenobii herrührend. 4) L. c. p. 5; vergl. p. 21, wo er die Nachrichten, welche Herdegen über die Egidienschule giebt, anführt, dabei aber offenbar ganz willkürlich die Wirkungen des „Sterbs“ von 1462 in eine spätere Zeit versetzt. Ledig- lich Munz folgte Fikenscher in seiner Gesch. d. Nbg. Gymnas. S. 3. 5) Manuscript der Nbg. Stadtbibliothek Schwarz Fol. 256. Ungedruckt. Gahn, der Conrector an Gymmasium war, hat sein Werk, wie die Auf-
6 Spätere Benutzung. sichtnahme auf einzelne bedeutendere Persönlichkeiten, welche in der Stadtgeschichte hervortreten 1). Was er von seinen Blutsver- wandten an verhältnissmüssig so vielen Stellen berichtet, wird man als einen Beitrag zur Nürnbergischen Familiengeschichte und zur Aufhellung des socialen Lebens der Zeit willkommen heissen dürfen. Nehmen so die Denkwürdigkeiten Konrad Herdegen's auch nicht eine hervorragende Stelle in der Nürnbergischen Geschicht- schreibung ein, so muss man doch einen sehr eigenthümlichen Werth ihnen zuerkennen, in sachlicher Hinsicht nicht weniger, als nach der formalen Seite hin: in historiographischer Beziehung. Selten berühren sich die Angaben unseres Autors mit den Nachrichten anderer Chroniken. Ebensowenig sind dieselben in spätere Geschichtsquellen übergegangen, und auch Joh. Müllner hat sie bei Abfassung seines grossen Annalenwerkes nicht zu Rathe ge- zogen. Um so häufiger dagegen ist Herdegens Werk seit dem Anfang des vorigen Jalirhunderts von Nürnbergischen Geschicht- schreibern gekannt, benutzt und angeführt. Zuerst finde ich eine Stelle der Chronik (den Tod Peter Hars- dorfers 1463 berichtend) im J. 1709 von dem Altdorfer Professor And. Christ. Eschenbach 2) angezogen und wörtlich mitgetheilt, ohne dass der Name Konrad Herdegen's dabei genannt3) oder seines Werkes weiter gedacht wäre. Ausführlicher erwälnt seiner Georg Christoph Munz in der 1733 veröffentlichten „Memoria sae- cularis revocati in urb. Norib. Gymnasii“, wo er das Chronicon Noribergense unseres Autors bei Aufzihlung der von ihm benutz- ten Quellen zur Geschichte des Gymnasiums als die älteste an erster Stelle nennt 4). Weitere Mittheilungen über Herdegens Schrift hat dann J. L. Gahn in einer lexicalisch angeordneten Sammlung von Lebensnachrichten über Nürnbergische Gelehrte gegeben 5). Von ihm erfahren wir, dass Christoph Jak. Imhof, der 1) Z. B. Franz Rummel und Niklas Muffel u. m. a. 2) In seiner Schrift „Sacra parentalia viri illustris ac max. gener. dom. Car. Teoph. Harsdorfferi reip. Nor. triumviri acad. Altdorf. supr. curatoris publ. panegyri celebrata.“ Norib. litt. Felsecker. Fol. 3) Er bezeichnet die Stelle (1. c. p. 18. 19) nur als „a monacho quodam ejusdem" (sc. Egid.) coenobii herrührend. 4) L. c. p. 5; vergl. p. 21, wo er die Nachrichten, welche Herdegen über die Egidienschule giebt, anführt, dabei aber offenbar ganz willkürlich die Wirkungen des „Sterbs“ von 1462 in eine spätere Zeit versetzt. Ledig- lich Munz folgte Fikenscher in seiner Gesch. d. Nbg. Gymnas. S. 3. 5) Manuscript der Nbg. Stadtbibliothek Schwarz Fol. 256. Ungedruckt. Gahn, der Conrector an Gymmasium war, hat sein Werk, wie die Auf-
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Sammler einer weitberühmten Bibliothek, die Chronik abgeschrie- ben, in chronologische Ordnung gebracht und solchergestalt einem — von uns nicht aufgefundenen — Sammelwerke "de templis Nori- bergensibus“ einverleibt hat. Walirscheinlich auf diese Arbeit gestützt hat endlich Würfel in dem 1766 erschienenen I. Bande seiner Nachrichten zur Nürnbergischen Stadt- und Adelsgeschichte S. 217—247 die Chronik abdrucken lassen — freilich (s. u.) in unbefriedigender Weise. Auf Grund dieses Druckes sind die Auf- zeichnungen Konrad Herdegens allgemeiner benutzt und ist von Will in seiner Gesch. von Altdorf S. 288, von Nopitsch in der Fortsetzung des Nürnbergischen Gelehrtenlexikons VI. (II.), 63, endlich von M. M. Mayer im Nbg. Gesch.-, Kunst- und Alterthums- freund S. 194 kurz davon gehandelt worden. Je weniger man demzufolge sagen kann, dass Herdegens Chronik bis auf unsere Tage unbekannt geblieben sei, um so auf- fallender muss es erscheinen, dass trotz mannichfacher Nachsuch- ung nur eine einzige Handschrift derselben gegenwärtig vorliegt. Es ist nicht diejenige, welche bei der Ausgabe Würfels zur Grund- lage diente, und da diese letztere gänzlich verloren scheint, so muss der Druck uns die Stelle derselben vertreten, obgleich wir oft genug anzunehmen Ursache haben, dass die zahlreichen Fehler desselben nicht auch der benutzten Vorlage schon angehörten. Von den zwei nicht unbeträchtlich unter einander abweichen- den Fassungen der Chronik, welche uns in der angegebenen Weise erhalten sind, verdient jene der Handschrift in jeder Rücksicht als die ursprünglichere, vollständigere und richtigere bezeichnet zu werden, wenngleich auch sie den Text so authentisch, wie man es wünschen muss, nicht überliefert. A. Kgl. Bibliothek zu Bamberg. J. H. II., 65. Papier- handschrift des 17. und 18. Jahrh. in gr. Fol. Sammelband, dessen Inhalt sich in den Nachrichten von der histor. Commission Jahrg. I., St. 3, S. 18—20 nach seinen wichtigeren Bestandtheilen ange- geben findet. Der Codex stammt aus der Ebner’schen Bibliothek, in deren Catal. er vol. V., p. 68, Nr. 48 aufgeführt wird. Die Aufzeichnungen Konrad Herdegens stehen Bl. 168—172 und sind von einer die Schreibweise der, wie man aus den beibehaltenen Abkürzungen sieht, dem 15. Jahrh. angehörigen Vorlage genau wiedergebenden Hand des 18. Jahrh. geschrieben. Die Schrift ist gleichmässig und zierlich klein, nur an einzelnen Stellen undeut� Hand- schriften. schrift besagt, auf Befell des Losungers (Hieronimus Wilhelm) Ebner (um die Mitte des vorigen Jahrhunderts) algefasst.
Sammler einer weitberühmten Bibliothek, die Chronik abgeschrie- ben, in chronologische Ordnung gebracht und solchergestalt einem — von uns nicht aufgefundenen — Sammelwerke "de templis Nori- bergensibus“ einverleibt hat. Walirscheinlich auf diese Arbeit gestützt hat endlich Würfel in dem 1766 erschienenen I. Bande seiner Nachrichten zur Nürnbergischen Stadt- und Adelsgeschichte S. 217—247 die Chronik abdrucken lassen — freilich (s. u.) in unbefriedigender Weise. Auf Grund dieses Druckes sind die Auf- zeichnungen Konrad Herdegens allgemeiner benutzt und ist von Will in seiner Gesch. von Altdorf S. 288, von Nopitsch in der Fortsetzung des Nürnbergischen Gelehrtenlexikons VI. (II.), 63, endlich von M. M. Mayer im Nbg. Gesch.-, Kunst- und Alterthums- freund S. 194 kurz davon gehandelt worden. Je weniger man demzufolge sagen kann, dass Herdegens Chronik bis auf unsere Tage unbekannt geblieben sei, um so auf- fallender muss es erscheinen, dass trotz mannichfacher Nachsuch- ung nur eine einzige Handschrift derselben gegenwärtig vorliegt. Es ist nicht diejenige, welche bei der Ausgabe Würfels zur Grund- lage diente, und da diese letztere gänzlich verloren scheint, so muss der Druck uns die Stelle derselben vertreten, obgleich wir oft genug anzunehmen Ursache haben, dass die zahlreichen Fehler desselben nicht auch der benutzten Vorlage schon angehörten. Von den zwei nicht unbeträchtlich unter einander abweichen- den Fassungen der Chronik, welche uns in der angegebenen Weise erhalten sind, verdient jene der Handschrift in jeder Rücksicht als die ursprünglichere, vollständigere und richtigere bezeichnet zu werden, wenngleich auch sie den Text so authentisch, wie man es wünschen muss, nicht überliefert. A. Kgl. Bibliothek zu Bamberg. J. H. II., 65. Papier- handschrift des 17. und 18. Jahrh. in gr. Fol. Sammelband, dessen Inhalt sich in den Nachrichten von der histor. Commission Jahrg. I., St. 3, S. 18—20 nach seinen wichtigeren Bestandtheilen ange- geben findet. Der Codex stammt aus der Ebner’schen Bibliothek, in deren Catal. er vol. V., p. 68, Nr. 48 aufgeführt wird. Die Aufzeichnungen Konrad Herdegens stehen Bl. 168—172 und sind von einer die Schreibweise der, wie man aus den beibehaltenen Abkürzungen sieht, dem 15. Jahrh. angehörigen Vorlage genau wiedergebenden Hand des 18. Jahrh. geschrieben. Die Schrift ist gleichmässig und zierlich klein, nur an einzelnen Stellen undeut� Hand- schriften. schrift besagt, auf Befell des Losungers (Hieronimus Wilhelm) Ebner (um die Mitte des vorigen Jahrhunderts) algefasst.
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8 lich. Schreibfehler, die zum Theil auf ungenügender Bekanntschaft mit der Sprache beruhen, finden sich hie und da. Die Chronik hat weder Aufschrift noch Schlusswort und stehen die Jahre grossen- theils in bunter Reihenfolge durcheinander. Anfang: „Anno dñi. 1428 prid. cal. martii dominica 2. quadragesimae.“ — Schluss mit einer Stelle zum J. 1449 — „propter timorem inimicorum intus et foris." Da sachlich mit einander in Verbindung stehende oder sonst verwandte Nachrichten zuweilen auf einander folgen, andererseits aber namentlich die Stellen, welche die letzten Jahr- zehnte betreffen, unmöglich alle in dieser Reihenfolge niederge- schrieben sein können, liegt die Vermuthung nahe, dass der Autor auf einzelnen Blättern je nach Belieben seine Einträge angebracht. habe und dann durch die Abschreiber jene seltsame Anordnung der Jahre, welche hier vorliegt, zu Stande kam. Auf Bl. 171a ist die eigentliche Chronik zu Ende und folgt, nachdem der Rest dieser Seite leer geblieben, auf Bl. 171h von derselben Hand geschrieben eine Stammtafel der Familie des Autors und Bl. 172a zwei andere der mit jener verwandten Hor- nung und Becherer. B. Der Druck Würfels weist im Vergleiche mit der eben besprochenen Handschrift eine nicht geringe Zahl von Textesent- stellungen auf, welche in den bei weitem meisten Fällen aul blosses Missverständniss der Handschrift oder Unkenntniss des mittelalterlichen Sprachgebrauchs zurüickzuführen sind. Eine neue Redaction verdient diese Textesüberlieferung nur in so weit ge- nannt zu werden, als die Ordnung der Jahre hergestellt und das Bestreben da und dort sichtbar wird, der Ausdrucksweise, was freilich wenig gelungen ist, eine grössere Abrundung und Deut- lichkeit zu verleihen 1). In wie fern an alle dem der Herausgeber einen Antheil hat, lässt sich, da er weder über die Handschrift, welche ilm vorlag, noch über sein Verfahren irgend eine Rechenschaft giebt, nicht im Einzelnen feststellen. Doch steht zu vermuthen, dass die An- ordnung der Jahre nicht erst von Würfel herrührt, sondern in ihr uns jene schon erwähnte Arbeit Christ. Jak. Imhofs vorliegt. Dieser hatte den Text der Chronik „ex communicatione dom. 1) Dass A. und B. ursprünglich auf eine gemeinsame Vorlage zurück- gehen, beweist der Umstand, dass Fehler wie die falsche Jahrzahl 1425 (J. 1445) bei der Nachricht vom Tode des Uans Tetzel in beiden vor- kommen.
8 lich. Schreibfehler, die zum Theil auf ungenügender Bekanntschaft mit der Sprache beruhen, finden sich hie und da. Die Chronik hat weder Aufschrift noch Schlusswort und stehen die Jahre grossen- theils in bunter Reihenfolge durcheinander. Anfang: „Anno dñi. 1428 prid. cal. martii dominica 2. quadragesimae.“ — Schluss mit einer Stelle zum J. 1449 — „propter timorem inimicorum intus et foris." Da sachlich mit einander in Verbindung stehende oder sonst verwandte Nachrichten zuweilen auf einander folgen, andererseits aber namentlich die Stellen, welche die letzten Jahr- zehnte betreffen, unmöglich alle in dieser Reihenfolge niederge- schrieben sein können, liegt die Vermuthung nahe, dass der Autor auf einzelnen Blättern je nach Belieben seine Einträge angebracht. habe und dann durch die Abschreiber jene seltsame Anordnung der Jahre, welche hier vorliegt, zu Stande kam. Auf Bl. 171a ist die eigentliche Chronik zu Ende und folgt, nachdem der Rest dieser Seite leer geblieben, auf Bl. 171h von derselben Hand geschrieben eine Stammtafel der Familie des Autors und Bl. 172a zwei andere der mit jener verwandten Hor- nung und Becherer. B. Der Druck Würfels weist im Vergleiche mit der eben besprochenen Handschrift eine nicht geringe Zahl von Textesent- stellungen auf, welche in den bei weitem meisten Fällen aul blosses Missverständniss der Handschrift oder Unkenntniss des mittelalterlichen Sprachgebrauchs zurüickzuführen sind. Eine neue Redaction verdient diese Textesüberlieferung nur in so weit ge- nannt zu werden, als die Ordnung der Jahre hergestellt und das Bestreben da und dort sichtbar wird, der Ausdrucksweise, was freilich wenig gelungen ist, eine grössere Abrundung und Deut- lichkeit zu verleihen 1). In wie fern an alle dem der Herausgeber einen Antheil hat, lässt sich, da er weder über die Handschrift, welche ilm vorlag, noch über sein Verfahren irgend eine Rechenschaft giebt, nicht im Einzelnen feststellen. Doch steht zu vermuthen, dass die An- ordnung der Jahre nicht erst von Würfel herrührt, sondern in ihr uns jene schon erwähnte Arbeit Christ. Jak. Imhofs vorliegt. Dieser hatte den Text der Chronik „ex communicatione dom. 1) Dass A. und B. ursprünglich auf eine gemeinsame Vorlage zurück- gehen, beweist der Umstand, dass Fehler wie die falsche Jahrzahl 1425 (J. 1445) bei der Nachricht vom Tode des Uans Tetzel in beiden vor- kommen.
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H. W. Ebneri“ erhalten 1). Letztere Handschrift und das auf sie zurückgehende Imhof’sche Manuscript müssen Galn vorgelegen haben, der mehrere Stellen unserer Chronik in seinem oben be- zeichneten Sammelwerke wörtlich anführt. Wenn derselbe an einem anderen Orte auf eine Stelle Herdegen's Bezug genommen haben soll, die sich in unserem Texte nicht findet 2), so scheint es mir ausser Zweifel zu stelien, dass jenes sachlich nachweisbar ganz falsche Citat anf einem Missverständuisse berulit. Nicht anders dürfte es sich mit der Angabe von Munz verhalten, dass die Chronik mit dem J. 1442 beginne 3), obwoll diesem eine Hand- schrift vorlag, welche in einigen Punkten vollständiger als unser Text gewesen zu sein scheint 4). Leider hat anch er es unterlassen, bestimmtere Nachricht über die von ilm benutzte Handschrift zu geben, was um so er- wünschter gewesen würe, als noch ein anderer unwiderleglicher Beweis dafür vorliegt, dass der in A. uns erhaltene Text von Herdegen's Denkwürdigkeiten gleichfalls nicht der vollständige ist. In einigen das unter dem Namen des Rieterschen in de€ Stadtgeschichte bekannte Haus am Markt betreffenden Hand- schriften findet sich nemlich unter mehreren von verschiedenen Seiten her 5) zusammengetragenen Chroniken und Urkunden- 1) So Galm a. a. O. sub v. Herdegen. Der genannte Ebner ist Hie- ronimus Wilhelm, derselbe. welcher Gahn beauftragte, sein oben angeführ- tes Werk zu verfassen, und der nach Imhof's Tode Erbe von dessen Biblio- thek wurde. Die uns erhaltene Bamberger Handschrift dürfte wohl eine Abschrift jenes von Ebner an Imhof mitgetheilten Manuscriptes sein. 2) Vgl. Siebenkees Material. z. Nbg. Gesch. I. 279. wonach Gahn in einer ungedruckten Rede die Anlegung der Egidienschule ins Jahr 1446 versetzt und sich dabei auf Konr. Herdegen beruft. Dass die Angabe falsch ist, kann man aus unserer Anmerkung zum J. 1469, wo Herdegen von der Klosterschule spricht, erschen. 3) Bei Gahn, wo das J. 1412 erst nachträglich hineincorrigirt ist, fand sich „1442“ als Anfangspunkt angegeben. Dagegen ist es nur ein Druckfchler, wemn das letztere Jahr auch bei Schultheiss, Gesch. d. Nbg. Schul. S. 10 wiederkehrt. Der Bericht über die Fundirung der lateini- schen Schulen aus dem J. 1717 (Concept im Bes. des Herrn Schultheiss). welcher dort zu Grunde liegt. hat richtig „1412“. 4) Neben dem Geburtsjahr des Autors, das sich auf der Stammtafel findet, wird von Munz auch der Tag: ipso Michaelis festo die und der Ort (Noribergac) angemerkt. 5) Die chronikalischen Angaben stammen zu allermeist aus Müllner’s Annalen.
H. W. Ebneri“ erhalten 1). Letztere Handschrift und das auf sie zurückgehende Imhof’sche Manuscript müssen Galn vorgelegen haben, der mehrere Stellen unserer Chronik in seinem oben be- zeichneten Sammelwerke wörtlich anführt. Wenn derselbe an einem anderen Orte auf eine Stelle Herdegen's Bezug genommen haben soll, die sich in unserem Texte nicht findet 2), so scheint es mir ausser Zweifel zu stelien, dass jenes sachlich nachweisbar ganz falsche Citat anf einem Missverständuisse berulit. Nicht anders dürfte es sich mit der Angabe von Munz verhalten, dass die Chronik mit dem J. 1442 beginne 3), obwoll diesem eine Hand- schrift vorlag, welche in einigen Punkten vollständiger als unser Text gewesen zu sein scheint 4). Leider hat anch er es unterlassen, bestimmtere Nachricht über die von ilm benutzte Handschrift zu geben, was um so er- wünschter gewesen würe, als noch ein anderer unwiderleglicher Beweis dafür vorliegt, dass der in A. uns erhaltene Text von Herdegen's Denkwürdigkeiten gleichfalls nicht der vollständige ist. In einigen das unter dem Namen des Rieterschen in de€ Stadtgeschichte bekannte Haus am Markt betreffenden Hand- schriften findet sich nemlich unter mehreren von verschiedenen Seiten her 5) zusammengetragenen Chroniken und Urkunden- 1) So Galm a. a. O. sub v. Herdegen. Der genannte Ebner ist Hie- ronimus Wilhelm, derselbe. welcher Gahn beauftragte, sein oben angeführ- tes Werk zu verfassen, und der nach Imhof's Tode Erbe von dessen Biblio- thek wurde. Die uns erhaltene Bamberger Handschrift dürfte wohl eine Abschrift jenes von Ebner an Imhof mitgetheilten Manuscriptes sein. 2) Vgl. Siebenkees Material. z. Nbg. Gesch. I. 279. wonach Gahn in einer ungedruckten Rede die Anlegung der Egidienschule ins Jahr 1446 versetzt und sich dabei auf Konr. Herdegen beruft. Dass die Angabe falsch ist, kann man aus unserer Anmerkung zum J. 1469, wo Herdegen von der Klosterschule spricht, erschen. 3) Bei Gahn, wo das J. 1412 erst nachträglich hineincorrigirt ist, fand sich „1442“ als Anfangspunkt angegeben. Dagegen ist es nur ein Druckfchler, wemn das letztere Jahr auch bei Schultheiss, Gesch. d. Nbg. Schul. S. 10 wiederkehrt. Der Bericht über die Fundirung der lateini- schen Schulen aus dem J. 1717 (Concept im Bes. des Herrn Schultheiss). welcher dort zu Grunde liegt. hat richtig „1412“. 4) Neben dem Geburtsjahr des Autors, das sich auf der Stammtafel findet, wird von Munz auch der Tag: ipso Michaelis festo die und der Ort (Noribergac) angemerkt. 5) Die chronikalischen Angaben stammen zu allermeist aus Müllner’s Annalen.
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10 Die gegen- wärtige Ausgabe. stellen eine solche zum J. 1448, als deren Schreiber sich Konrad Herdegen selbst nennt und die auch ihrer ganzen Fassung nach in den Zusammenhang seiner übrigen Aufzeichnungen passt, als deren Bestandtheil sie in einer der fraglichen Handschriften aus- drücklich bezeichnet wird 1). Im erhaltenen Texte fehlt dieselbe, wurde aber von uns am betreffenden Orte unter Klammer dem- selben eingefügt. Ist es nun immerhin gestattet aus der Nachweisbarkeit die- ser mit einiger Wahrscheinlichkeit auf das Vorhandensein anderer Lücken zu schliessen, so dürften doch das Zutreffen aller übrigen Citate und der sonst nicht eben lückenhafte Charakter der Auf- zeichnungen uns berechtigen, den erhaltenen Text im Wesentlichen als die ganze Chronik Herdegen’s zu betrachten. Die Verschiedenheit der Angaben über den Anfangs- und Endpunkt der Chronik erklärt sich (wo sie nicht blos auf einem Irrthum beruht) leicht aus den Durcheinanderlaufen der Jahre in den Handschriften und ist in Bezug auf den früher — 1475 — angesetzten Schluss nur Folge des Uebersehens der zwei kurzen Notizen zu den Jahren 1477 und 1479. Bei unserer Ausgabe wurde der Text. der Bamberger Hand- schrift, A, zu Grunde gelegt, die chronologische Reihenfolge der Jahre aber hergestellt ohne im Einzelnen einen irgend begründe- ten Zusammenhang zu zerreissen 2). Die in jenem Manuscripte beiliegenden Stammtafeln, welche wir Konrad Herdegen selbst zu- schreiben, sind in der Beilage I mitgetheilt und wird dort das Nähere über dieselben beigebracht. Die Orthographie der latei- nischen Handschrift wurde abgesehen vom mittelalterlichen Ge- brauche des u und v, i und j nicht verändert. 1) „Ex diario cuiusdam religiosi coenobitae Aegidiani Norimb.“ So das Heft, welches in einem die betreffenden Stellen gleichfalls enthal- tenden Codex liegt, der im Besitze der gegenwärtigen Eigenthümerin des genannten Hauses Frau Knopf ist. Eine andere gleich der eben ange- führten dem 18. Jahrh. angehörige Handschrift ohne obiges Citat findet sich in der Nbg. Stadtbibl. Will. I, 1230. Abgedruckt ist die Stelle bei Waldau, verm. Beitr. III, 285, während das von allen hier namhaft ge- machten Manuscripten citirte Original des auf das Rieter’sche Haus be- züglichen Sammelbandes nicht aufgefunden werden konnte. 2) Zu verschiedenen Jahren gehörige Stellen wurden aber, da sonst der Zweck nach keiner Seite hin erreicht worden wäre, auch dann ge- trennt, wenn ihre Beziehung auf verwandte Gegenstände einen gewissen Zusammenhang erkennen liess.
10 Die gegen- wärtige Ausgabe. stellen eine solche zum J. 1448, als deren Schreiber sich Konrad Herdegen selbst nennt und die auch ihrer ganzen Fassung nach in den Zusammenhang seiner übrigen Aufzeichnungen passt, als deren Bestandtheil sie in einer der fraglichen Handschriften aus- drücklich bezeichnet wird 1). Im erhaltenen Texte fehlt dieselbe, wurde aber von uns am betreffenden Orte unter Klammer dem- selben eingefügt. Ist es nun immerhin gestattet aus der Nachweisbarkeit die- ser mit einiger Wahrscheinlichkeit auf das Vorhandensein anderer Lücken zu schliessen, so dürften doch das Zutreffen aller übrigen Citate und der sonst nicht eben lückenhafte Charakter der Auf- zeichnungen uns berechtigen, den erhaltenen Text im Wesentlichen als die ganze Chronik Herdegen’s zu betrachten. Die Verschiedenheit der Angaben über den Anfangs- und Endpunkt der Chronik erklärt sich (wo sie nicht blos auf einem Irrthum beruht) leicht aus den Durcheinanderlaufen der Jahre in den Handschriften und ist in Bezug auf den früher — 1475 — angesetzten Schluss nur Folge des Uebersehens der zwei kurzen Notizen zu den Jahren 1477 und 1479. Bei unserer Ausgabe wurde der Text. der Bamberger Hand- schrift, A, zu Grunde gelegt, die chronologische Reihenfolge der Jahre aber hergestellt ohne im Einzelnen einen irgend begründe- ten Zusammenhang zu zerreissen 2). Die in jenem Manuscripte beiliegenden Stammtafeln, welche wir Konrad Herdegen selbst zu- schreiben, sind in der Beilage I mitgetheilt und wird dort das Nähere über dieselben beigebracht. Die Orthographie der latei- nischen Handschrift wurde abgesehen vom mittelalterlichen Ge- brauche des u und v, i und j nicht verändert. 1) „Ex diario cuiusdam religiosi coenobitae Aegidiani Norimb.“ So das Heft, welches in einem die betreffenden Stellen gleichfalls enthal- tenden Codex liegt, der im Besitze der gegenwärtigen Eigenthümerin des genannten Hauses Frau Knopf ist. Eine andere gleich der eben ange- führten dem 18. Jahrh. angehörige Handschrift ohne obiges Citat findet sich in der Nbg. Stadtbibl. Will. I, 1230. Abgedruckt ist die Stelle bei Waldau, verm. Beitr. III, 285, während das von allen hier namhaft ge- machten Manuscripten citirte Original des auf das Rieter’sche Haus be- züglichen Sammelbandes nicht aufgefunden werden konnte. 2) Zu verschiedenen Jahren gehörige Stellen wurden aber, da sonst der Zweck nach keiner Seite hin erreicht worden wäre, auch dann ge- trennt, wenn ihre Beziehung auf verwandte Gegenstände einen gewissen Zusammenhang erkennen liess.
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11 Es erübrigt noch Einiges über den sachlichen Commentar hinzuzufügen, den wir der Chronik gegeben haben. Da muss vor Allem bei der nahen Beziehung, in welcher doch diese Aufzeich- nungen zum Egidienkloster stchen, über die sonstigen Quellen seiner Geschichte im 15. Jahrh. Einiges angemerkt werden. Jene durchgreifende Reform, welcher die alte Schottenabtei nach lan- gem Widerstande im Jahre 1418 endlich unterworfen worden war 1), und die alle Verhältnisse derselben einer wesentlichen Um- gestaltung entgegenführte, hat auch die Zahl der Aufzeichnungen, welche uns unmittelbar oder mittelbar von ihren Schicksalen Kunde geben, beträchtlich vermehrt. Zunächst hat ein Mönch des Klosters die Geschichte jener Reformation selbst und der ihr folgenden Wiederherstellung der gesunkenen und verwahrlosten Abtei namentlich in Hinsicht ihrer Baulichkeit und äusseren Ver- hältnisse ausführlich erzählt. Diese werthvolle Aufzeichnung, deren Original uns nicht zugänglich wurde 2) und von dem wir nur eine in der Nürnberger Stadtbibliothek aufbewahrte späte aber sorgfültige Abschrift benutzen konnten 3), bildet den Haupt� bestandtheil der von Oefele im I. Bde der Serr. rer. Boic. p. 340 —345 unter dem Namen Colmann’s, welcher wohl nur die kurze Fortsetzung hinzugeschrieben hat, veröffentlichten Hist. mon. s. Egidii 1). Das Schedel’sche Manuscript, aus welchem jener Geschichts- quellen des Nürnberger Egidienklo- sters. 1) Vgl. Städte-Chron. 3, 92 und im Allgem. „Wattenbach. die Con- gregation der Schottenklöster in Deutschland" in der „Zeitschr. für christl. Archäol. und Kunst (herausg. v. Otte u. v. Quast)“ I, S. 54 u. 55, wo vor- zugsweise die im Folgenden näher besprochene Quelle, soweit sie bei Oefele vorliegt, benutzt ist. 2) Eine noch im vorigen Jahrhundert beim Landalmosenamt verwahrte Pergamenthandschrift „Chronicon, calendarium et diplomatarium monast. s. Egid.“ enthaltend, war nicht mehr aufzufinden. Dass dieselbe gleich- zeitig war, geht aus den unten zu erwähnenden Abschriften einzelner Theile hervor. Eine andere gleichfalls dem 15. Jahrh. angehörige Hand- schrift hat sich im Besitze des Sir Thom. Phillipps zu Middlehill erhalten und wird in Pertz, Archiv VII, 712 beschrieben. 3) Schwarz Kaps. K. S. Fasc. Egidienklost. In Heften von einer Hand des 18. Jahrh. geschrieben. 4) Die Uebereinstimmung geht bis zu der (bei Oefele 1. c. p. 345) zum J. 1458 angegebenen Nachricht: „factum est novum balneum cum cameris (im Msc.: factum est novum balneum seu aestuarium majus et minus cum stuba desuper sita cum cameris suis et constat circa ducen- tos florenos rhenanos)". Die nach den Abtsregierungen eingetheilte Fort- setzung trägt einen ganz verschiedenen Charakter. Der Name Colmanns findet sich auch in Schedel’schen Msc. (Clm. 472) nicht.
11 Es erübrigt noch Einiges über den sachlichen Commentar hinzuzufügen, den wir der Chronik gegeben haben. Da muss vor Allem bei der nahen Beziehung, in welcher doch diese Aufzeich- nungen zum Egidienkloster stchen, über die sonstigen Quellen seiner Geschichte im 15. Jahrh. Einiges angemerkt werden. Jene durchgreifende Reform, welcher die alte Schottenabtei nach lan- gem Widerstande im Jahre 1418 endlich unterworfen worden war 1), und die alle Verhältnisse derselben einer wesentlichen Um- gestaltung entgegenführte, hat auch die Zahl der Aufzeichnungen, welche uns unmittelbar oder mittelbar von ihren Schicksalen Kunde geben, beträchtlich vermehrt. Zunächst hat ein Mönch des Klosters die Geschichte jener Reformation selbst und der ihr folgenden Wiederherstellung der gesunkenen und verwahrlosten Abtei namentlich in Hinsicht ihrer Baulichkeit und äusseren Ver- hältnisse ausführlich erzählt. Diese werthvolle Aufzeichnung, deren Original uns nicht zugänglich wurde 2) und von dem wir nur eine in der Nürnberger Stadtbibliothek aufbewahrte späte aber sorgfültige Abschrift benutzen konnten 3), bildet den Haupt� bestandtheil der von Oefele im I. Bde der Serr. rer. Boic. p. 340 —345 unter dem Namen Colmann’s, welcher wohl nur die kurze Fortsetzung hinzugeschrieben hat, veröffentlichten Hist. mon. s. Egidii 1). Das Schedel’sche Manuscript, aus welchem jener Geschichts- quellen des Nürnberger Egidienklo- sters. 1) Vgl. Städte-Chron. 3, 92 und im Allgem. „Wattenbach. die Con- gregation der Schottenklöster in Deutschland" in der „Zeitschr. für christl. Archäol. und Kunst (herausg. v. Otte u. v. Quast)“ I, S. 54 u. 55, wo vor- zugsweise die im Folgenden näher besprochene Quelle, soweit sie bei Oefele vorliegt, benutzt ist. 2) Eine noch im vorigen Jahrhundert beim Landalmosenamt verwahrte Pergamenthandschrift „Chronicon, calendarium et diplomatarium monast. s. Egid.“ enthaltend, war nicht mehr aufzufinden. Dass dieselbe gleich- zeitig war, geht aus den unten zu erwähnenden Abschriften einzelner Theile hervor. Eine andere gleichfalls dem 15. Jahrh. angehörige Hand- schrift hat sich im Besitze des Sir Thom. Phillipps zu Middlehill erhalten und wird in Pertz, Archiv VII, 712 beschrieben. 3) Schwarz Kaps. K. S. Fasc. Egidienklost. In Heften von einer Hand des 18. Jahrh. geschrieben. 4) Die Uebereinstimmung geht bis zu der (bei Oefele 1. c. p. 345) zum J. 1458 angegebenen Nachricht: „factum est novum balneum cum cameris (im Msc.: factum est novum balneum seu aestuarium majus et minus cum stuba desuper sita cum cameris suis et constat circa ducen- tos florenos rhenanos)". Die nach den Abtsregierungen eingetheilte Fort- setzung trägt einen ganz verschiedenen Charakter. Der Name Colmanns findet sich auch in Schedel’schen Msc. (Clm. 472) nicht.
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12 Abdruck genommen wurde, giebt aber nur einen Auszug des ungleich ausführlicheren Werkes 1), das ursprünglich mit dem Jahre 1459 schloss, mithin wohl um dieselbe Zeit wie Herdegen’s Chro- nik abgefasst ist. In zwei von einander wesentlich und bereits ursprünglich ab- weichenden Redactionen ist uns das Anniversarium von St. Egi- dien 2) überliefert. Die erste derselben findet sich im Original (Pergament- und Papier-Handschrift des 15. und beginnenden 16. Jahrh. kl. Fol. 46 Bll.) auf der k. Bibliothek zu Bamberg J. II. II, 70, stammt gleichfalls aus der Ebner’schen Sammlung (Catal. V, p. 83, nr. 205.) und ist in Pertz, Archiv IX, 548, sowie Nachricht. v. der hist. Commiss. Jhrg. I, St. 3, S. 20 aufgeführt. Der älteste und Hauptbestandtheil der Handschrift 3) ist vor dem Jahre 1477 4), aber wie mehrere Einträge darthun, auch nicht wesentlich früher 5) geschrieben, die Nachträge reichen bis in den Anfang des 16. Jahrh. herab Einer anderen Handschrift 6) ist der Text des Annivers. entnommen, welcher in einer Abschrift des J. 1769 auf dem Nürnb. Archiv (Nr. 218 der hist. Mss.) er- halten ist. Die eigentlich die Jahrtage und Widmungen betref- fenden Einträge sind nicht selten kürzer, als in der vorhin be- sprochenen Redaction, dagegen finden sich jedesmal Verweisungen auf die Stiftungsbriefe und ausserdem einzelne Zusütze von Be- lang, die uns dort nicht begegnen. 1) Wir haben deshalb in den Anmerkungen zu unserem Texte vor Allem das Msc. benutzt; indess wo die Stelle im Drucke bei Oefele sich ebenfalls fand, auch auf diesen verwiesen. 2) Ziemlich dürftige und z. Th. ungenaue Auszüge aus einer nicht näher beschriebenen Pergamenthandschr. des Anniversares findet man in Theoph. Sinceri Neuen Samml. von alten und raren Büchern V. St., S. 373 —376 mitgetheilt. 3) Nur auf ihu bezieht sich die Angabe Bethmann’s in Pertz' Archiv a. a. O., dass der Codex von Einer Hand geschrieben sei. 4) Beim Jahrtag der Familie Rotenecker (Bl. 31) ist die Bezeichnung „abbas" für den im Oktober 1477 zu dieser Würde gelangten Johann Ro- tenecker am Rande später nachgetragen. 5) Da der Tag der Jahrtagsbegängniss für Hans Rotenecker und die Seinen (circa festum Mathie apost). mit dessen Todestage (vgl. d. Chronik zum J. 1475) so ziemlich übereinstimmt, wahrscheinlich zwischen 1475 und 1477. 6) Jenem oben erwälnten Codex, welcher beim Landoberamt erwähnt war. Diess ergiebt sich aus der Beschreibung der Vorlage und dem Zu- treffen der Citate.
12 Abdruck genommen wurde, giebt aber nur einen Auszug des ungleich ausführlicheren Werkes 1), das ursprünglich mit dem Jahre 1459 schloss, mithin wohl um dieselbe Zeit wie Herdegen’s Chro- nik abgefasst ist. In zwei von einander wesentlich und bereits ursprünglich ab- weichenden Redactionen ist uns das Anniversarium von St. Egi- dien 2) überliefert. Die erste derselben findet sich im Original (Pergament- und Papier-Handschrift des 15. und beginnenden 16. Jahrh. kl. Fol. 46 Bll.) auf der k. Bibliothek zu Bamberg J. II. II, 70, stammt gleichfalls aus der Ebner’schen Sammlung (Catal. V, p. 83, nr. 205.) und ist in Pertz, Archiv IX, 548, sowie Nachricht. v. der hist. Commiss. Jhrg. I, St. 3, S. 20 aufgeführt. Der älteste und Hauptbestandtheil der Handschrift 3) ist vor dem Jahre 1477 4), aber wie mehrere Einträge darthun, auch nicht wesentlich früher 5) geschrieben, die Nachträge reichen bis in den Anfang des 16. Jahrh. herab Einer anderen Handschrift 6) ist der Text des Annivers. entnommen, welcher in einer Abschrift des J. 1769 auf dem Nürnb. Archiv (Nr. 218 der hist. Mss.) er- halten ist. Die eigentlich die Jahrtage und Widmungen betref- fenden Einträge sind nicht selten kürzer, als in der vorhin be- sprochenen Redaction, dagegen finden sich jedesmal Verweisungen auf die Stiftungsbriefe und ausserdem einzelne Zusütze von Be- lang, die uns dort nicht begegnen. 1) Wir haben deshalb in den Anmerkungen zu unserem Texte vor Allem das Msc. benutzt; indess wo die Stelle im Drucke bei Oefele sich ebenfalls fand, auch auf diesen verwiesen. 2) Ziemlich dürftige und z. Th. ungenaue Auszüge aus einer nicht näher beschriebenen Pergamenthandschr. des Anniversares findet man in Theoph. Sinceri Neuen Samml. von alten und raren Büchern V. St., S. 373 —376 mitgetheilt. 3) Nur auf ihu bezieht sich die Angabe Bethmann’s in Pertz' Archiv a. a. O., dass der Codex von Einer Hand geschrieben sei. 4) Beim Jahrtag der Familie Rotenecker (Bl. 31) ist die Bezeichnung „abbas" für den im Oktober 1477 zu dieser Würde gelangten Johann Ro- tenecker am Rande später nachgetragen. 5) Da der Tag der Jahrtagsbegängniss für Hans Rotenecker und die Seinen (circa festum Mathie apost). mit dessen Todestage (vgl. d. Chronik zum J. 1475) so ziemlich übereinstimmt, wahrscheinlich zwischen 1475 und 1477. 6) Jenem oben erwälnten Codex, welcher beim Landoberamt erwähnt war. Diess ergiebt sich aus der Beschreibung der Vorlage und dem Zu- treffen der Citate.
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13 Die Zeit der ursprünglichen (jedenfalls noch dem 15. Jahrh. angehörigen) Anlage lässt sich, da der Abschreiber die Nachträge ohne Zweifel mit aufnahm, nicht näher bestimmen. Jahrzahlen finden sich in beiden Redactionen äusserst selten und auch für die Bestimmung der Todestage sind diese Jahrtag- bücher in der Regel nicht zu gebrauchen 1). Dagegen geben sie über das Verwandtschaftsverhältniss der einzelnen meist zusammen aufgeführten Glieder einer Familie 2), über deren volle Namens- bezeichnung und die zum Zwecke der Jahrtagsstiftung oder sonst an das Kloster geschehenen Schenkungen erwünschten und zuver- lässigen Aufschluss. Die Angaben Konrad Herdegen’s haben sich namentlich mit ilrer Hilfe häufig controliren und vervollständigen lassen 3). Zwei Diplomatarien des Klosters, von denen eines mit der von uns an zweiter Stelle erwähnten Redaction des Anniversa- riums im Original handschriftlich verbunden war 4) und die beide ohne Zweifel im 15. Jahrh. angelegt wurden, sind nicht auf uns gekommen. Die neuere Literatur zur Geschichte des Egidienklosters, im Ganzen zahlreich genug b), beruht doch lediglich wieder auf demn entsprechenden Abschmitt in Joh. Müllner's Annalen, der einmal auch vollständig abgedruckt wurde 6). 1) Was schon daraus ersichtlich ist, dass der Jahrtag nun um eine allgemeine festgesetzte Zeit (circa festum etc.) und für mehrere Familien- glieder zugleich begangen wurde. 2) Da die Einträge in der Regel auf den Stiftungsbrief des Jahrtags zurückgehen, können namentlich jüngere Glieder einer Familie aufgeführt sein, lange ehe sie gestorben waren. An mehreren Stellen ist letzteres genau zu erweisen. Pilegte man ja auch für Lebende schon eine oratio zu sprechen; vgl. Wedekind, Noten zu einigen Geschichtschr. d. M. A. S. 320. 3) In der nehrerwälnten Handschr. des ehem. Landalmosenamts. — Eine Pergamenthdschr. in Fol. Diplomatarium Egidianum continens maximam partem privilegia monasterii befand sich im vorigen Jh. beim Losungamt. Literaturverz. im Msc. d. Stadtbibl. vgl. oben. 4) Wir citiren die beiden Redactionen unter der Bezeichnung Anniv. Eg. Ms. Bamb. und Anniv. Eg. Ms. arch. Wurde der mit letzterem über- einstimmende Auszug im Fasc. J. II. III, 247 d. Bamb. Bibl. benutzt, so ist das besonders angemerkt. 5) Wir heben daraus nur „Casp. Stoy, oratio de incendio templi et gymnasii Egid. a°. 1696 facto, recit. Altdorf 1697" und die Schrift „Das vormalige St. Egydienkloster zu Nürnb. (Nbg. 1818)" hervor. 6) In Ad. Fr. Glafaei specimen sigillorum (Lips. 1749) t. III, p. 79 sqq.
13 Die Zeit der ursprünglichen (jedenfalls noch dem 15. Jahrh. angehörigen) Anlage lässt sich, da der Abschreiber die Nachträge ohne Zweifel mit aufnahm, nicht näher bestimmen. Jahrzahlen finden sich in beiden Redactionen äusserst selten und auch für die Bestimmung der Todestage sind diese Jahrtag- bücher in der Regel nicht zu gebrauchen 1). Dagegen geben sie über das Verwandtschaftsverhältniss der einzelnen meist zusammen aufgeführten Glieder einer Familie 2), über deren volle Namens- bezeichnung und die zum Zwecke der Jahrtagsstiftung oder sonst an das Kloster geschehenen Schenkungen erwünschten und zuver- lässigen Aufschluss. Die Angaben Konrad Herdegen’s haben sich namentlich mit ilrer Hilfe häufig controliren und vervollständigen lassen 3). Zwei Diplomatarien des Klosters, von denen eines mit der von uns an zweiter Stelle erwähnten Redaction des Anniversa- riums im Original handschriftlich verbunden war 4) und die beide ohne Zweifel im 15. Jahrh. angelegt wurden, sind nicht auf uns gekommen. Die neuere Literatur zur Geschichte des Egidienklosters, im Ganzen zahlreich genug b), beruht doch lediglich wieder auf demn entsprechenden Abschmitt in Joh. Müllner's Annalen, der einmal auch vollständig abgedruckt wurde 6). 1) Was schon daraus ersichtlich ist, dass der Jahrtag nun um eine allgemeine festgesetzte Zeit (circa festum etc.) und für mehrere Familien- glieder zugleich begangen wurde. 2) Da die Einträge in der Regel auf den Stiftungsbrief des Jahrtags zurückgehen, können namentlich jüngere Glieder einer Familie aufgeführt sein, lange ehe sie gestorben waren. An mehreren Stellen ist letzteres genau zu erweisen. Pilegte man ja auch für Lebende schon eine oratio zu sprechen; vgl. Wedekind, Noten zu einigen Geschichtschr. d. M. A. S. 320. 3) In der nehrerwälnten Handschr. des ehem. Landalmosenamts. — Eine Pergamenthdschr. in Fol. Diplomatarium Egidianum continens maximam partem privilegia monasterii befand sich im vorigen Jh. beim Losungamt. Literaturverz. im Msc. d. Stadtbibl. vgl. oben. 4) Wir citiren die beiden Redactionen unter der Bezeichnung Anniv. Eg. Ms. Bamb. und Anniv. Eg. Ms. arch. Wurde der mit letzterem über- einstimmende Auszug im Fasc. J. II. III, 247 d. Bamb. Bibl. benutzt, so ist das besonders angemerkt. 5) Wir heben daraus nur „Casp. Stoy, oratio de incendio templi et gymnasii Egid. a°. 1696 facto, recit. Altdorf 1697" und die Schrift „Das vormalige St. Egydienkloster zu Nürnb. (Nbg. 1818)" hervor. 6) In Ad. Fr. Glafaei specimen sigillorum (Lips. 1749) t. III, p. 79 sqq.
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14 Was sonst von handschriftlichen Quellen zur Erläuterung von Herdegen's Denkwürdigkeiten herbeigezogen wurde, findet man am betreffenden Orte genauer bezeichnet. Von den Beilagen steht I in unmittelbarer Beziehung zur Chronik, während II im Anschluss an die entsprechende Stelle des Textes einen für die Stadtgeschichte im 15. Jahrh. wichtigen Punkt auf Grund des reichhaltigen archivalischen Materials, wel- ches darüber vorliegt, zu erläutern sucht. Nürnberg im Sommer 1864. Dr. Theodor v. Kern.
14 Was sonst von handschriftlichen Quellen zur Erläuterung von Herdegen's Denkwürdigkeiten herbeigezogen wurde, findet man am betreffenden Orte genauer bezeichnet. Von den Beilagen steht I in unmittelbarer Beziehung zur Chronik, während II im Anschluss an die entsprechende Stelle des Textes einen für die Stadtgeschichte im 15. Jahrh. wichtigen Punkt auf Grund des reichhaltigen archivalischen Materials, wel- ches darüber vorliegt, zu erläutern sucht. Nürnberg im Sommer 1864. Dr. Theodor v. Kern.
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[t. 168a) Egoa, frater Conradus Herdegen dictus, de anti- qua illa progenie videlicet Olprechten natus, olim qui in civitate antiqua dicta Altorf habitaverunt et ibidem oppidum rexerunt ab antiquo b1. [t. 168b) Magister scholae s. Sebaldi Jacobus Stör a° 14122. [f. 170a) A° 1412 in die s. Catharinae fuit magnus ventus Nov. 25. et flatus maximus aëris et eradicavitc arbores ex terra et inde projecit. [f. 168b) Petrus Hornung, dictus Meüsgret auf der Füll, uxor Margaretha obiit 1412 d3; ejus filii: Sebaldus et Johannes. [f. 168b) A ° 1420 in festo corporis Christi ego Conradus Juni 6. Herdegen portavi vestimenta et ornamenta angelica spargendo a) A lässt dicsen von B an den Schluss gestellten Eintrag auf das J. 1433 folgen und setzt vor denselben die Jahrzahl 1424. b) B natus in cir. ant. d. A., ubi majores habit. et ibid. opp. rex. c) A erudicarit. d) A Pet. Horn. ux. Marg. ob. 1412 dictus Meüssgreht a. d. F.; B a. 1412 oh. Pet. H. dict. Mäussgreth a. d. F., om. ux. Marg. 1) Vgl. die Einleit. S. 2 A. 1 u. 2 u. Beilage I. 2) Schon 1337 wird im Verzeichnisse der neu aufgenommenen Bürger ein „mag. Martinus quondam rector scolarum s. Sebaldi“ genannt. Vgl. Murr, Journal zur Kunstgesch. und zur allgem. Literatur XV. S. 100. Im J. 1405 wandte sich der Rath der Stadt in Angelegenheit der jedesmal dem Rath zukommenden [vgl. Nbg. Polizciordn. herausg. v. Baader S. 10, Nr. 6] Wiederbesetzung der beiden erledigten Schulmeister- stellen zu St. Sebald und St. Lorenz mit dem Bemerken, dass man Laien und nicht Priester haben wolle, nach Prag. Vgl. H. W. Heerwagen, zur Gesch. der Nbg. Gelehrtenschul. von 1485 — 1526 (Nbg. Gymnasialprogr. 1860) S. 5, A. 7. Unser Stör, der, nach seinem Familiennamen zu schliessen, ein Nürnberger war, hat im J. 1412 sein Amt wohl erst ange- treten. In den Nürnb. Necrologien finde ich ihn nicht erwähnt. 3) Die Todesnachricht bezieht sich nach der Beilage I. mitgetheilten Stammtafel der Hornung allein auf Margaretha (vgl. auch unten das J. 1468) ; der Beiname Meusgret (woll zusammenzustellen mit Meusgereut, der als Eigenname im Losungbuch von 1392, Nbg. A. No. 367 vorkommt) geht auf Peter Hornung. — Füll ist die theilweise heute noch so genannte Strasse, welche vom Neuen Thor nach dem Milchmarkt führt.
[t. 168a) Egoa, frater Conradus Herdegen dictus, de anti- qua illa progenie videlicet Olprechten natus, olim qui in civitate antiqua dicta Altorf habitaverunt et ibidem oppidum rexerunt ab antiquo b1. [t. 168b) Magister scholae s. Sebaldi Jacobus Stör a° 14122. [f. 170a) A° 1412 in die s. Catharinae fuit magnus ventus Nov. 25. et flatus maximus aëris et eradicavitc arbores ex terra et inde projecit. [f. 168b) Petrus Hornung, dictus Meüsgret auf der Füll, uxor Margaretha obiit 1412 d3; ejus filii: Sebaldus et Johannes. [f. 168b) A ° 1420 in festo corporis Christi ego Conradus Juni 6. Herdegen portavi vestimenta et ornamenta angelica spargendo a) A lässt dicsen von B an den Schluss gestellten Eintrag auf das J. 1433 folgen und setzt vor denselben die Jahrzahl 1424. b) B natus in cir. ant. d. A., ubi majores habit. et ibid. opp. rex. c) A erudicarit. d) A Pet. Horn. ux. Marg. ob. 1412 dictus Meüssgreht a. d. F.; B a. 1412 oh. Pet. H. dict. Mäussgreth a. d. F., om. ux. Marg. 1) Vgl. die Einleit. S. 2 A. 1 u. 2 u. Beilage I. 2) Schon 1337 wird im Verzeichnisse der neu aufgenommenen Bürger ein „mag. Martinus quondam rector scolarum s. Sebaldi“ genannt. Vgl. Murr, Journal zur Kunstgesch. und zur allgem. Literatur XV. S. 100. Im J. 1405 wandte sich der Rath der Stadt in Angelegenheit der jedesmal dem Rath zukommenden [vgl. Nbg. Polizciordn. herausg. v. Baader S. 10, Nr. 6] Wiederbesetzung der beiden erledigten Schulmeister- stellen zu St. Sebald und St. Lorenz mit dem Bemerken, dass man Laien und nicht Priester haben wolle, nach Prag. Vgl. H. W. Heerwagen, zur Gesch. der Nbg. Gelehrtenschul. von 1485 — 1526 (Nbg. Gymnasialprogr. 1860) S. 5, A. 7. Unser Stör, der, nach seinem Familiennamen zu schliessen, ein Nürnberger war, hat im J. 1412 sein Amt wohl erst ange- treten. In den Nürnb. Necrologien finde ich ihn nicht erwähnt. 3) Die Todesnachricht bezieht sich nach der Beilage I. mitgetheilten Stammtafel der Hornung allein auf Margaretha (vgl. auch unten das J. 1468) ; der Beiname Meusgret (woll zusammenzustellen mit Meusgereut, der als Eigenname im Losungbuch von 1392, Nbg. A. No. 367 vorkommt) geht auf Peter Hornung. — Füll ist die theilweise heute noch so genannte Strasse, welche vom Neuen Thor nach dem Milchmarkt führt.
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16 rosas ante sacramentum cum socio meo Sebald Kressen. et cantavimus antiphonam, „media vita“ ante sacramentum in choro ante altare ad s. Sebaldum post solemnem processionem. [f. 170b) A° 1420 fuit Nornbergae magna pestilentia et 4 vel 5 foveae in coemeterio b s. Sebaldi fiebant propter corpora mortuorum imponenda. similiter otiam in aliis locis et civi- tatibus succesive pertransivit pestis. f. 168b) A° 1421 obiit Hermannus Gros pater materterae, videlicet Closs Schreiberin 1. [f. 170a) A° 1422 est consumatae et edificata turris optima et ampla citra aquam inferius in Pegniz versus occidentem sumptuosissimo posita super palos in fundo per totum 2. quoniam ego hoc vidi et fundamenta If. 170b] pertransivi. itom hic una linea lapidum per circuitum turris habebat 180 zuber mit kallch per totum pro cimento" lapidum quadrarum3. postea autem factus est murus circumquaque et dilatatio ipsius civi- tatis per tempora. et tunc sequebatur etiam emptio der Heu- waage 4 et comparatio castri burggraviorum hic apud Nori- bergam. deinde incepta est acdificatio muri per circuitum a) B om. b) A coenobio. c) B conxumta. d) A B limento. e) A emptio heur et comp. 1) Die Schreiberin war die Frau vom Vatersbruder unseres Chronisten. Vgl. unten die Jj. 1428 und 1470 sowie die Stammtafel in Beil. I. 2) Es ist der Schleierthurm gemeint, der in die Stadtmauer eingefügt war. Vgl. die Chronik bis 1434 (1441) in Städtechron., Nürnb. 1, 371 Nt. 1, und Tucher'sches Memorialbuch a. a. O. 4, 16 A. 1. 3) Wir verbessern in diesem bis zur Unverständlichkeit schwerfällig construirten Satz das völlig sinulose und jedenfalls auf einer Textescor- ruption beruhende „limentum“ in „cimentum“ = Mörtel (vgl. L. Diefen- bach, gloss. lat.-germ. med. ef inf. act. (suppl. ad Ducange-Henschel Francof. 1857. p. 111). Sonst könnte man höchstens noch an „liniamen- tum“ oder „ligamentum“ (vgl. Ducange ed. Henschel s. v. liniam.) denken. 4) Die in unserer Handschrift offenbar corrumpirte Stelle ist im Würfel’schen Drucke allem Anschein nach willkürlich ungestaltet. Und nicht gerade mit Glück. Denn erst im J. 1488 verordnete der Rath, dass das Heu fortan nach dem Gewicht verkauft werden solle (Rathsprotocoll vom gen. J., No. 5 im Nbg. A. Bl. 33"; vgl. Nürnb. Polizciordifungen, herausg. v. Baader S. 273); früher begegnet mir nirgends in den städti- schen Documenten eine Spur der Heuwaage. — Mit Rücksicht auf das im Texte Folgende liesse sich vielleicht die Conjectur machen: emptio des gehewes. Letzterer Ausdruck kommt in den Stadtrechnungen (Jahres- reg. II, Bl. 220b) für: Abhauen des Holzes im Walde vor, und der Erwerb
16 rosas ante sacramentum cum socio meo Sebald Kressen. et cantavimus antiphonam, „media vita“ ante sacramentum in choro ante altare ad s. Sebaldum post solemnem processionem. [f. 170b) A° 1420 fuit Nornbergae magna pestilentia et 4 vel 5 foveae in coemeterio b s. Sebaldi fiebant propter corpora mortuorum imponenda. similiter otiam in aliis locis et civi- tatibus succesive pertransivit pestis. f. 168b) A° 1421 obiit Hermannus Gros pater materterae, videlicet Closs Schreiberin 1. [f. 170a) A° 1422 est consumatae et edificata turris optima et ampla citra aquam inferius in Pegniz versus occidentem sumptuosissimo posita super palos in fundo per totum 2. quoniam ego hoc vidi et fundamenta If. 170b] pertransivi. itom hic una linea lapidum per circuitum turris habebat 180 zuber mit kallch per totum pro cimento" lapidum quadrarum3. postea autem factus est murus circumquaque et dilatatio ipsius civi- tatis per tempora. et tunc sequebatur etiam emptio der Heu- waage 4 et comparatio castri burggraviorum hic apud Nori- bergam. deinde incepta est acdificatio muri per circuitum a) B om. b) A coenobio. c) B conxumta. d) A B limento. e) A emptio heur et comp. 1) Die Schreiberin war die Frau vom Vatersbruder unseres Chronisten. Vgl. unten die Jj. 1428 und 1470 sowie die Stammtafel in Beil. I. 2) Es ist der Schleierthurm gemeint, der in die Stadtmauer eingefügt war. Vgl. die Chronik bis 1434 (1441) in Städtechron., Nürnb. 1, 371 Nt. 1, und Tucher'sches Memorialbuch a. a. O. 4, 16 A. 1. 3) Wir verbessern in diesem bis zur Unverständlichkeit schwerfällig construirten Satz das völlig sinulose und jedenfalls auf einer Textescor- ruption beruhende „limentum“ in „cimentum“ = Mörtel (vgl. L. Diefen- bach, gloss. lat.-germ. med. ef inf. act. (suppl. ad Ducange-Henschel Francof. 1857. p. 111). Sonst könnte man höchstens noch an „liniamen- tum“ oder „ligamentum“ (vgl. Ducange ed. Henschel s. v. liniam.) denken. 4) Die in unserer Handschrift offenbar corrumpirte Stelle ist im Würfel’schen Drucke allem Anschein nach willkürlich ungestaltet. Und nicht gerade mit Glück. Denn erst im J. 1488 verordnete der Rath, dass das Heu fortan nach dem Gewicht verkauft werden solle (Rathsprotocoll vom gen. J., No. 5 im Nbg. A. Bl. 33"; vgl. Nürnb. Polizciordifungen, herausg. v. Baader S. 273); früher begegnet mir nirgends in den städti- schen Documenten eine Spur der Heuwaage. — Mit Rücksicht auf das im Texte Folgende liesse sich vielleicht die Conjectur machen: emptio des gehewes. Letzterer Ausdruck kommt in den Stadtrechnungen (Jahres- reg. II, Bl. 220b) für: Abhauen des Holzes im Walde vor, und der Erwerb
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17 ejusdem castri et similiter per circuitum castri imperialis 1. et sic factum a est fossatum magnum et amplum et firmum cum munitionibus suis per ambitum totius civitatisb deinde per plures annos et dies sumptuosissime. et sic amplificatio et aedificatio fossati et ejusdem muri incepta ibidem post a. d. 1420. et duravit quasi usque ad annum 1446, donec omnia gloriose perficerentur et construerentur propter securitatem et pacem 2. [f. 168b) A° 1423 in festo s. Jacobi majoris obiit dominus Jul. 25. Erhardus prior s. Egidii, qui fuit unus de primis senioribus hujus ° s. reformationis 3. et -erat spiritualis et specialis conso- lator et adjutor in diebus juventutis meae. a) A. factus. b) A. civitalis. c) B. om. der burggräflichen Forst- und Holzrechte in den Reichswäldern bildete neben dem der burggräflichen Burg den wichtigsten Bestandtheil des grossen Kaufes von 1427 (vgl. die Urkk. in der Hist. dipl. Norimb. p. 570—588). 1) Vgl. Chron. bis 1434 ad a. 1428 in St.-Chron. 1, 374. 2) Vgl. über den Befestigungsbau im Allgemeinen St.-Chron. 1, 444 — 446. Die Erbanung des Schleierthurms, von welcher unser Chronist hier den Ausgang nimmt, bildet ein erstes wichtiges Moment in jener neuen Epoche desselben, welche Dank der wachsenden Gefahr von Seite der Hussiten eine so bedeutende geworden ist. Dort an der Westseite der Stadt hat man schon 1420 mit dem Baue den Anfang gemacht, wie folgender Einnahmeposten der Stadtrechnung bezeugt: „Item recepimus 500 guld. von dem judenrat, damit sie die burger erten an den newen paw am wassser vor dem Jrhertuerlein. act. feria 2a post Thome apo- stoli (Dez. 23) anno 1420. summa 500 guld., unum pro 1 1 und 4 sh. hllr. su. in hallensibus 600 f1 hllr.“ (Jahresregister II, Bl. 75a). Die Juden haben auch im J. 1424 wieder „zu stewr zu den gepewen die sic (die burger) dann vor kanden lieten“ 1000 ft. gegeben (Jahresreg. II, Bl. 212a). — Ungenau dürfte die Angabe sein, dass die Stadtbefestigung im J. 1446 ganz vollendet worden sei. Herdegen hatte wohl gehört, dass der Bau 26 Jahre gedauert habe [s. Jahrbücher des 15. Jahrh. ad. a. 1452 in St.- Chron. 4, 188], wobei er von 1420 an rechnend zum J. 1446 kam, wäh- rend doch, wie die angezogene Stelle uns lehrt, die energische Inangriff- nahme des Grabenbaues, wie sie von den Befürchtungen, welche man nach der Schlacht bei Aussig 1426 aller Orten vor Hussiteneinfällen hegte, ver- anlasst war, als der Anfang des Baues der neuen Stadtbefestigung be� trachtet wurde. Andererseits zeigen die Ordnungen aus dem markgräf- lichen Kriege, dass damals wenigstens (1449/50) alle wesentlichen Bestand� theile derselben schon vollendet waren. St.-Chron. 2, 241 ff. 3) Ueber die berührte durchgreifende Reformation des Egidienklosters, welche 1418 vollendet wurde, vgl. die Einleitung S. 11. Seniores hiessen in Klöstern eine Anzahl Mönche, welche die Vorgesetzten in ihrer Amts- verwaltung unterstützten oder beriethen. Vgl. Ducange, ed. Henschel VI, p. 187. Herdegen, Nürnberger Denkwürdigkeiten. 2
17 ejusdem castri et similiter per circuitum castri imperialis 1. et sic factum a est fossatum magnum et amplum et firmum cum munitionibus suis per ambitum totius civitatisb deinde per plures annos et dies sumptuosissime. et sic amplificatio et aedificatio fossati et ejusdem muri incepta ibidem post a. d. 1420. et duravit quasi usque ad annum 1446, donec omnia gloriose perficerentur et construerentur propter securitatem et pacem 2. [f. 168b) A° 1423 in festo s. Jacobi majoris obiit dominus Jul. 25. Erhardus prior s. Egidii, qui fuit unus de primis senioribus hujus ° s. reformationis 3. et -erat spiritualis et specialis conso- lator et adjutor in diebus juventutis meae. a) A. factus. b) A. civitalis. c) B. om. der burggräflichen Forst- und Holzrechte in den Reichswäldern bildete neben dem der burggräflichen Burg den wichtigsten Bestandtheil des grossen Kaufes von 1427 (vgl. die Urkk. in der Hist. dipl. Norimb. p. 570—588). 1) Vgl. Chron. bis 1434 ad a. 1428 in St.-Chron. 1, 374. 2) Vgl. über den Befestigungsbau im Allgemeinen St.-Chron. 1, 444 — 446. Die Erbanung des Schleierthurms, von welcher unser Chronist hier den Ausgang nimmt, bildet ein erstes wichtiges Moment in jener neuen Epoche desselben, welche Dank der wachsenden Gefahr von Seite der Hussiten eine so bedeutende geworden ist. Dort an der Westseite der Stadt hat man schon 1420 mit dem Baue den Anfang gemacht, wie folgender Einnahmeposten der Stadtrechnung bezeugt: „Item recepimus 500 guld. von dem judenrat, damit sie die burger erten an den newen paw am wassser vor dem Jrhertuerlein. act. feria 2a post Thome apo- stoli (Dez. 23) anno 1420. summa 500 guld., unum pro 1 1 und 4 sh. hllr. su. in hallensibus 600 f1 hllr.“ (Jahresregister II, Bl. 75a). Die Juden haben auch im J. 1424 wieder „zu stewr zu den gepewen die sic (die burger) dann vor kanden lieten“ 1000 ft. gegeben (Jahresreg. II, Bl. 212a). — Ungenau dürfte die Angabe sein, dass die Stadtbefestigung im J. 1446 ganz vollendet worden sei. Herdegen hatte wohl gehört, dass der Bau 26 Jahre gedauert habe [s. Jahrbücher des 15. Jahrh. ad. a. 1452 in St.- Chron. 4, 188], wobei er von 1420 an rechnend zum J. 1446 kam, wäh- rend doch, wie die angezogene Stelle uns lehrt, die energische Inangriff- nahme des Grabenbaues, wie sie von den Befürchtungen, welche man nach der Schlacht bei Aussig 1426 aller Orten vor Hussiteneinfällen hegte, ver- anlasst war, als der Anfang des Baues der neuen Stadtbefestigung be� trachtet wurde. Andererseits zeigen die Ordnungen aus dem markgräf- lichen Kriege, dass damals wenigstens (1449/50) alle wesentlichen Bestand� theile derselben schon vollendet waren. St.-Chron. 2, 241 ff. 3) Ueber die berührte durchgreifende Reformation des Egidienklosters, welche 1418 vollendet wurde, vgl. die Einleitung S. 11. Seniores hiessen in Klöstern eine Anzahl Mönche, welche die Vorgesetzten in ihrer Amts- verwaltung unterstützten oder beriethen. Vgl. Ducange, ed. Henschel VI, p. 187. Herdegen, Nürnberger Denkwürdigkeiten. 2
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18 März 22. [f. 168b) A° 1424 in jejunio crastina die s. Benedicti deo auxiliante et disponente huc venerunt reliquiae sanctae, vide- licet imperiales, veluti lancea domini et pars s. crucis summa a1 quae hic servantur et monstrantur populo post pascha. et fuerunt cum toto clero et populo susceptae reverenter cum processionibus et ad hospitale introductae in curru velato et cooperto circumsedentibus pueris in vestimentis angelicis et cantantibus „Veni s. spiritus, reple“2) etc. [f. 168b] A° 1427 obiit Ekhardus presbyter nomine Würffel, 3 custos s. Egidii multo tempore, et plurimab aedificavit et procuravit pro ecclesia et sacristia. Ir. 168a) Anno domini 1428 pridie cal. martii, dominica 2. quadragesimae videlicet reminiscere, obiit Nicolaus Schreyber avunculus meus et amicus fidelissimus, frater videlicet patris mei. et est sepultus in ecclesia fratrum Praedicatorum ante altare s. Catharinae ante exitum domini cum cruce, quam e ipse parare fecit in vita sua, et lampadem perpetuam desuper ardentem. et ipse legavit et reliquit patri meo et filiis 4 domum majorem et domum minorem, quae etiam fuerunt antecessorum nostrorum, et alia plurima bona eis post mortem dereliquit. ipso etiam dedit et disposuit monasterio 5 25 florenos quam Febr. 29. a) B SHMNRII. b) B add. cedificia. c) В qиет. 1) Die im Texte gegebene Auflösung der Abkürzung in A scheint mir die einfachste und auch durch die Ausdrucksweise der päbstlichen Bestätigungsurkunde v. 31. Decemb. 1421 (Murr, Journal XII, S. 104) „magna pars vivifice crucis" nahe gelegt zu sein. Die Einschaltung des folgenden Wortes dürfte der Zusammenhang fordern. 2) „Reple cordis intima" fährt die angefülrte Sequenz im fünften Verse fort. — Ueber die Verbringung der Reichsheiligthümer nach Nürnberg vgl. besonders Endres Tucher’s Memorial ad a. 1121 in St.-Chron. 2, 12— 13, und Beil. 2 zu jenem Memorial a. a. O. S. 42-45; dann Tucher'sches Memorialbuch ebd. 4, 16. 3) Sein wie seines Vaters Friederich und seiner Mutter Elisabeth Jahrtag wurde bei St. Egidien post festum sancti Gregorii pape began- gen. Er schenkte dem Kloster 850 [750?] fl. rhein. „et aliqua utensilia". (Anniv. Egid. Ms. Bamb., f. 5a, u. Ms. arch. ad XVII kal. april.; vgl. Th. Sinceri Neue Sanml. etc. [1732] S. 374). 4) Vgl. die Stammtafel in Beilage I. 5) Nemlich dem Egidienkloster, in welchem sich unser Autor befand.
18 März 22. [f. 168b) A° 1424 in jejunio crastina die s. Benedicti deo auxiliante et disponente huc venerunt reliquiae sanctae, vide- licet imperiales, veluti lancea domini et pars s. crucis summa a1 quae hic servantur et monstrantur populo post pascha. et fuerunt cum toto clero et populo susceptae reverenter cum processionibus et ad hospitale introductae in curru velato et cooperto circumsedentibus pueris in vestimentis angelicis et cantantibus „Veni s. spiritus, reple“2) etc. [f. 168b] A° 1427 obiit Ekhardus presbyter nomine Würffel, 3 custos s. Egidii multo tempore, et plurimab aedificavit et procuravit pro ecclesia et sacristia. Ir. 168a) Anno domini 1428 pridie cal. martii, dominica 2. quadragesimae videlicet reminiscere, obiit Nicolaus Schreyber avunculus meus et amicus fidelissimus, frater videlicet patris mei. et est sepultus in ecclesia fratrum Praedicatorum ante altare s. Catharinae ante exitum domini cum cruce, quam e ipse parare fecit in vita sua, et lampadem perpetuam desuper ardentem. et ipse legavit et reliquit patri meo et filiis 4 domum majorem et domum minorem, quae etiam fuerunt antecessorum nostrorum, et alia plurima bona eis post mortem dereliquit. ipso etiam dedit et disposuit monasterio 5 25 florenos quam Febr. 29. a) B SHMNRII. b) B add. cedificia. c) В qиет. 1) Die im Texte gegebene Auflösung der Abkürzung in A scheint mir die einfachste und auch durch die Ausdrucksweise der päbstlichen Bestätigungsurkunde v. 31. Decemb. 1421 (Murr, Journal XII, S. 104) „magna pars vivifice crucis" nahe gelegt zu sein. Die Einschaltung des folgenden Wortes dürfte der Zusammenhang fordern. 2) „Reple cordis intima" fährt die angefülrte Sequenz im fünften Verse fort. — Ueber die Verbringung der Reichsheiligthümer nach Nürnberg vgl. besonders Endres Tucher’s Memorial ad a. 1121 in St.-Chron. 2, 12— 13, und Beil. 2 zu jenem Memorial a. a. O. S. 42-45; dann Tucher'sches Memorialbuch ebd. 4, 16. 3) Sein wie seines Vaters Friederich und seiner Mutter Elisabeth Jahrtag wurde bei St. Egidien post festum sancti Gregorii pape began- gen. Er schenkte dem Kloster 850 [750?] fl. rhein. „et aliqua utensilia". (Anniv. Egid. Ms. Bamb., f. 5a, u. Ms. arch. ad XVII kal. april.; vgl. Th. Sinceri Neue Sanml. etc. [1732] S. 374). 4) Vgl. die Stammtafel in Beilage I. 5) Nemlich dem Egidienkloster, in welchem sich unser Autor befand.
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19 diu vixero omni anno 1, insuper 6 florenos perpetuos 2 mona- sterio dedit, et unum cyphum magnum deauratum: nobis dedit; nec nonne 4 testudinem et fenestram cum vitro parare fecit supra sepulturam patris mei 5 in ambitu circa campanam, et plurimas testudines et fenestras ab amicis et notis suis denique aedificari fecit a. et sic tandem totus ambitus com- pletus est 6. et ipse instituit et post mortem dispositionem fecit : très praedicaturas, videlicet triab officia praedicationis fieri jussit et eorum praebendas augeri, et bonum additum “ de rebus suis concessit dando ad singulas quingentos florenos vel 20 florenos perpetuos: primo in civitate Aurbach 7, denique secundam 8 in Westam 9, et tertiam in Altorf. sed permutatum est cum consilio praedicatorum ad s. Catharinam propter reformationem ejusdem monasterii, et ibidem ter praedicatur in septimana in quadragesima et in adventu, ac per annum 10. a) B aedificavit statt aedificari fecit. b) А За. c) B aditum. 1) „1200 florenos emit fratri suo (sic) Conrado Herdegen, annuatim 25 florenos" heisst es in Annivers. Egid. (Zusatz von zweiter aber noch dem 15. Jh. angehöriger Hand im Ms. Bamb. Bl 3a). 2) 6 ſl. (jährlich) an Ewiggeld. 3) Cyphus = scyphus; vgl. Ducange, ed. Henschel s. vocib. „cyphus“ und „scyphi“. — In Anniv. Egid. wird sein Werth auf beiläufig 45 fl. angegeben. 4) Ohne Zweifel, wie es Ducange -Henschel für „necne“ (sub h. v.) nachweist, hier statt „necnon" gebraucht. 5) Da der Vater unseres Chronisten erst später gestorben ist, kann hier nur der für ihn bestimmte Begräbnissplatz gemeint sein. 6) Vgl. über den Neubau des Kreuzgangs Fr. Colmanni hist. mon. s. Aegid. ad a. 1420 et 1423 in Ocfele, scrr. rer. Boic. I, p. 344). Er hat den grossen Brand des J. 1696 nicht überdauert. 7) Auerbach in der Oberpfalz. Die Stiftung wurde daselbst unter Beihülfe des Stadtraths u. A noch vergrössert und sicher gestellt; vgl. J. Neubig, Auerbach (A. u. Münch. 1839) S. 61 u. 62. 8) „Secundam“ scil. „pracbendam". 9) Westheim bei Hohentrüdingen oder ein anderes Westheim? 10) Im Jahrtagbuch des Katharinenklosters (zusammengestellt 1503, erhalten in einer Abschrift s. XVIII. der Nürnb. Stadtbibliothek Schwarz Kaps. K. 7. fol. fasc. Kath. kl.) ist (S. 27) „das predigambt in dem ad- vent und in der vasten" als eine für die jährliche Begängniss von Schrei- ber's Todestag geschehene Stiftung bezeichnet und das aufgewendete Ka- pital mit 900 fl. beziffert. Wie Schreiber's Vermächtniss zur Ermöglich- ung und Beförderung der Klosterreformation (vor 1428) beigetragen habe, besagt auch das angef. Jahrtagbuch. Vgl. im Uebrigen hinsichtlich dieser Reformation meinen Aufsatz im 31. Jahresb. d. hist. Ver. f. Mittelfr. 2.*)
19 diu vixero omni anno 1, insuper 6 florenos perpetuos 2 mona- sterio dedit, et unum cyphum magnum deauratum: nobis dedit; nec nonne 4 testudinem et fenestram cum vitro parare fecit supra sepulturam patris mei 5 in ambitu circa campanam, et plurimas testudines et fenestras ab amicis et notis suis denique aedificari fecit a. et sic tandem totus ambitus com- pletus est 6. et ipse instituit et post mortem dispositionem fecit : très praedicaturas, videlicet triab officia praedicationis fieri jussit et eorum praebendas augeri, et bonum additum “ de rebus suis concessit dando ad singulas quingentos florenos vel 20 florenos perpetuos: primo in civitate Aurbach 7, denique secundam 8 in Westam 9, et tertiam in Altorf. sed permutatum est cum consilio praedicatorum ad s. Catharinam propter reformationem ejusdem monasterii, et ibidem ter praedicatur in septimana in quadragesima et in adventu, ac per annum 10. a) B aedificavit statt aedificari fecit. b) А За. c) B aditum. 1) „1200 florenos emit fratri suo (sic) Conrado Herdegen, annuatim 25 florenos" heisst es in Annivers. Egid. (Zusatz von zweiter aber noch dem 15. Jh. angehöriger Hand im Ms. Bamb. Bl 3a). 2) 6 ſl. (jährlich) an Ewiggeld. 3) Cyphus = scyphus; vgl. Ducange, ed. Henschel s. vocib. „cyphus“ und „scyphi“. — In Anniv. Egid. wird sein Werth auf beiläufig 45 fl. angegeben. 4) Ohne Zweifel, wie es Ducange -Henschel für „necne“ (sub h. v.) nachweist, hier statt „necnon" gebraucht. 5) Da der Vater unseres Chronisten erst später gestorben ist, kann hier nur der für ihn bestimmte Begräbnissplatz gemeint sein. 6) Vgl. über den Neubau des Kreuzgangs Fr. Colmanni hist. mon. s. Aegid. ad a. 1420 et 1423 in Ocfele, scrr. rer. Boic. I, p. 344). Er hat den grossen Brand des J. 1696 nicht überdauert. 7) Auerbach in der Oberpfalz. Die Stiftung wurde daselbst unter Beihülfe des Stadtraths u. A noch vergrössert und sicher gestellt; vgl. J. Neubig, Auerbach (A. u. Münch. 1839) S. 61 u. 62. 8) „Secundam“ scil. „pracbendam". 9) Westheim bei Hohentrüdingen oder ein anderes Westheim? 10) Im Jahrtagbuch des Katharinenklosters (zusammengestellt 1503, erhalten in einer Abschrift s. XVIII. der Nürnb. Stadtbibliothek Schwarz Kaps. K. 7. fol. fasc. Kath. kl.) ist (S. 27) „das predigambt in dem ad- vent und in der vasten" als eine für die jährliche Begängniss von Schrei- ber's Todestag geschehene Stiftung bezeichnet und das aufgewendete Ka- pital mit 900 fl. beziffert. Wie Schreiber's Vermächtniss zur Ermöglich- ung und Beförderung der Klosterreformation (vor 1428) beigetragen habe, besagt auch das angef. Jahrtagbuch. Vgl. im Uebrigen hinsichtlich dieser Reformation meinen Aufsatz im 31. Jahresb. d. hist. Ver. f. Mittelfr. 2.*)
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20 [f. 168b] Hermannus Becherer obiit a° 1429, et uxor ejus obiit 1433 1. Magdalena Bechererin monialis in Schoensteinbach in Suevia 2 obiit 1446 3. If. 168b] Ulricus Schoen monachus s. Egidii fit presbyter 1430; obiit 1438. [f. 168b] A° 1430 obiit Berchtoldus sacerdos et vicarius ad s. Catharinam, vir expertus et magnae sapientiae. A° 1431 Sigismundus rex erat Noribergae in ostensione ss. reliquiarum 4. Mai 20.c. A° 1431 circa festum pentecostes obiit Sebaldus Pfinzing 5. [f. 171a] A° 1431 in hieme fuit frigus magnum et inaudita et intollerabilis frigiditas, in quo innumerabiles homines prae frigore, fame et siti ac nuditate mortui sunt in terris et montibus ac sylvis in miseriis. obierunt in frigore multa etiam jumenta a et diversa animalia et plures arbores, vites etc. Jan. 24. [f. 168a] A° 1433 in vigilia conversionisb s. Pauli constitutus est pater meus ab omnibus consulibus hujus civitatis portarius, et datae sunt ei claves hujus civitatis, ut apperiret portam orientalem 6. et hoc fuit in quarto anno postquam factus est a) B fumentum. b) A conversationis. 1) S. Beil. 1. 2) Schönsteinbach, Kloster Prediger-Ordens im Elsass. Von dort waren die Nonnen gekommen, welche 1428 zur Einführung der reformirten Regel im Nürnberger Katharinenkloster berufen wurden. Vgl. St.-Chron. 1, 375 A. 2. Dass das Ordenshaus mit Nürnberg in regem Verkehre stand und mehrere Nürnbergerinnen sich dort aufhielten, geht auch aus dem Beilage I. mitgetheilten Briefe der Kunigund Schreyberin hervor. Vgl. auch das Schürstab'sche Geschlechtsbuch im 31. Jahresb. d. hist. Ver. f. Mittelfr. S. 64. 3) Vgl. unten das J. 1446. und die Stammtafel in Beilage I. 4) D. h. zur Zeit der Heilthumsweisung. 5) Vgl. St.-Chron. 1, 86, 4 f. 380, 14 f. 6) Herdegen Schreiber wurde um die angegebene Zeit zum „torsper- für das äussere Lauferthor bestellt. Dass er dieses Amt bis zu sei- rer“ nem Tode im J. 1438 versah, bezeugen auch die Angaben der einschlägi- gen Stadtrechnungen. Er erhielt dafür 12 1 jährlich. (Rechn. v. 1433— 1438: Jahresreg. III, Bl. 96, 136, 187, 227, 277, 322. Vgl. Beil. I.). Aus einer Vergleichung aller bezüglichen Notizen in den angeführten Rech- nungen und den Aemterlisten aus den nächstliegenden Jahren (n. 2 der Aemterbücher im Nbg. A. Die Listen der Jahre 1431—1441 fehlen) ergiebt
20 [f. 168b] Hermannus Becherer obiit a° 1429, et uxor ejus obiit 1433 1. Magdalena Bechererin monialis in Schoensteinbach in Suevia 2 obiit 1446 3. If. 168b] Ulricus Schoen monachus s. Egidii fit presbyter 1430; obiit 1438. [f. 168b] A° 1430 obiit Berchtoldus sacerdos et vicarius ad s. Catharinam, vir expertus et magnae sapientiae. A° 1431 Sigismundus rex erat Noribergae in ostensione ss. reliquiarum 4. Mai 20.c. A° 1431 circa festum pentecostes obiit Sebaldus Pfinzing 5. [f. 171a] A° 1431 in hieme fuit frigus magnum et inaudita et intollerabilis frigiditas, in quo innumerabiles homines prae frigore, fame et siti ac nuditate mortui sunt in terris et montibus ac sylvis in miseriis. obierunt in frigore multa etiam jumenta a et diversa animalia et plures arbores, vites etc. Jan. 24. [f. 168a] A° 1433 in vigilia conversionisb s. Pauli constitutus est pater meus ab omnibus consulibus hujus civitatis portarius, et datae sunt ei claves hujus civitatis, ut apperiret portam orientalem 6. et hoc fuit in quarto anno postquam factus est a) B fumentum. b) A conversationis. 1) S. Beil. 1. 2) Schönsteinbach, Kloster Prediger-Ordens im Elsass. Von dort waren die Nonnen gekommen, welche 1428 zur Einführung der reformirten Regel im Nürnberger Katharinenkloster berufen wurden. Vgl. St.-Chron. 1, 375 A. 2. Dass das Ordenshaus mit Nürnberg in regem Verkehre stand und mehrere Nürnbergerinnen sich dort aufhielten, geht auch aus dem Beilage I. mitgetheilten Briefe der Kunigund Schreyberin hervor. Vgl. auch das Schürstab'sche Geschlechtsbuch im 31. Jahresb. d. hist. Ver. f. Mittelfr. S. 64. 3) Vgl. unten das J. 1446. und die Stammtafel in Beilage I. 4) D. h. zur Zeit der Heilthumsweisung. 5) Vgl. St.-Chron. 1, 86, 4 f. 380, 14 f. 6) Herdegen Schreiber wurde um die angegebene Zeit zum „torsper- für das äussere Lauferthor bestellt. Dass er dieses Amt bis zu sei- rer“ nem Tode im J. 1438 versah, bezeugen auch die Angaben der einschlägi- gen Stadtrechnungen. Er erhielt dafür 12 1 jährlich. (Rechn. v. 1433— 1438: Jahresreg. III, Bl. 96, 136, 187, 227, 277, 322. Vgl. Beil. I.). Aus einer Vergleichung aller bezüglichen Notizen in den angeführten Rech- nungen und den Aemterlisten aus den nächstliegenden Jahren (n. 2 der Aemterbücher im Nbg. A. Die Listen der Jahre 1431—1441 fehlen) ergiebt
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21 capitaneus 1. quae etiam officia habuerunt parentes ejus multo tempore. et ipse supplevit vices eorum fideliter quam diu vixit super terram. [f. 168b] A° 1433 obiit Georgius Wolsak presbyter et sub- prior s. Egidii. [f. 168b) A° 1434 obiit Stefanus Coler senior, unus de con- sulibus 2. [f. 168b) A° 1435 obiit dominus Johannes Sapiens ad s. Laurentium. [f. 168b) A° 1437 obiit Sigismundus imperator Rom., rex Hungariae et Dalmatiae a. qui huic civitati restituit 3 reliquias imperiales et plura b bona ei fecit et oppidum Bernhaim in Franconia ad regnum suum recuperavit et restituit etiam aliud oppidum 4. a) B om. Rom. — Dalmatiae. b) B plurima. sich, dass man damals nur mehr für die äusseren Stadtthore torsperrer bestellte, aber gerade seit dieser Zeit mehrere für ein und dasselbe Thor. Noch am Anfange des 15. Jahrhunderts sehen wir vorzugsweise Glieder der angesehensten Rathsgeschlechter in diesem Vertrauensamte thätig. (Aemterbuch n. 1, Listen von 1399 u. 1400; vgl. St.-Chr. 1 S. 375, A. 1). 1) Er war ohne Zweifel Gassenhauptmann. „Capitaneus“ erscheint in dieser Bedeutung auch im Harnischbuch von 1408 (vgl. Endres Tucher’s Memor. in St.-Chron. 2, 20 A. 2). — Ueber die Gassenhauptleute s. 1, 169. 2) Noch zu Anfang dieses Jahres war er im Auftrag des Raths beim Kaiser in Basel. Vgl. St.-Chr. 1 S. 451, A. 3. Im Jänner 1435 trat statt seiner Ulrich Ortlieb als älterer Bürgermeister ins Amt (Jahresreg. III, Rechn. v. 1434/5). Nach der Aufschrift seines einst in der Egidienkirche befindlich gewesenen Todtenschilds, wie sie Würfel in den Dypt. (Egi- dienkl. S. 31) angiebt, wäre er erst am 6. Februar 1435 gestorben. 3) Karl IV. brachte die Reichsinsignien und Reichsheiligthümer, wel- che man ihm schon früher zu Nürnberg auch überantwortet werden liess (Heinr. Rebdorf. ap. Freher scrr. ed. Struve I, p. 637 und daraus in die deutsche Weltchronik, Städtechron. 3, 280 und in Meisterlin’s Nürnb. Chron. ebenda 156 übergegangen: vgl. dazu A. 1 an der zuletzt angef. Stelle und Alb. Argentin. ap. Urstis. p. 156) später noch einigemale in diese Stadt, während dieselben nach seinem Tode, bis sie Sigmund nach Ungarn über- tragen liess, immer in Böhmen geblieben waren. Vgl. J. P. Roeder, cod. hist. testim. de fatis Klin. Aug. ed, Murr p. 356 sq., 361 sqq. — Die spätere Tradition, welcher auch Meisterlin, Städtechron. III, 157, 20 f. folgt, berichtete, Kaiser Karl habe die Schätze auf heimliche und hinter- listige Weise von Nürnberg nach Prag entführt, was dann zur weiteren Verherrlichung des Restitutors Sigmund diente. 4) Der Chronist will wohl sagen, Sigmund habe die Städte Main- bernheim und Heidingsfeld, indem er sie an Nürnberg verpfändete und
21 capitaneus 1. quae etiam officia habuerunt parentes ejus multo tempore. et ipse supplevit vices eorum fideliter quam diu vixit super terram. [f. 168b] A° 1433 obiit Georgius Wolsak presbyter et sub- prior s. Egidii. [f. 168b) A° 1434 obiit Stefanus Coler senior, unus de con- sulibus 2. [f. 168b) A° 1435 obiit dominus Johannes Sapiens ad s. Laurentium. [f. 168b) A° 1437 obiit Sigismundus imperator Rom., rex Hungariae et Dalmatiae a. qui huic civitati restituit 3 reliquias imperiales et plura b bona ei fecit et oppidum Bernhaim in Franconia ad regnum suum recuperavit et restituit etiam aliud oppidum 4. a) B om. Rom. — Dalmatiae. b) B plurima. sich, dass man damals nur mehr für die äusseren Stadtthore torsperrer bestellte, aber gerade seit dieser Zeit mehrere für ein und dasselbe Thor. Noch am Anfange des 15. Jahrhunderts sehen wir vorzugsweise Glieder der angesehensten Rathsgeschlechter in diesem Vertrauensamte thätig. (Aemterbuch n. 1, Listen von 1399 u. 1400; vgl. St.-Chr. 1 S. 375, A. 1). 1) Er war ohne Zweifel Gassenhauptmann. „Capitaneus“ erscheint in dieser Bedeutung auch im Harnischbuch von 1408 (vgl. Endres Tucher’s Memor. in St.-Chron. 2, 20 A. 2). — Ueber die Gassenhauptleute s. 1, 169. 2) Noch zu Anfang dieses Jahres war er im Auftrag des Raths beim Kaiser in Basel. Vgl. St.-Chr. 1 S. 451, A. 3. Im Jänner 1435 trat statt seiner Ulrich Ortlieb als älterer Bürgermeister ins Amt (Jahresreg. III, Rechn. v. 1434/5). Nach der Aufschrift seines einst in der Egidienkirche befindlich gewesenen Todtenschilds, wie sie Würfel in den Dypt. (Egi- dienkl. S. 31) angiebt, wäre er erst am 6. Februar 1435 gestorben. 3) Karl IV. brachte die Reichsinsignien und Reichsheiligthümer, wel- che man ihm schon früher zu Nürnberg auch überantwortet werden liess (Heinr. Rebdorf. ap. Freher scrr. ed. Struve I, p. 637 und daraus in die deutsche Weltchronik, Städtechron. 3, 280 und in Meisterlin’s Nürnb. Chron. ebenda 156 übergegangen: vgl. dazu A. 1 an der zuletzt angef. Stelle und Alb. Argentin. ap. Urstis. p. 156) später noch einigemale in diese Stadt, während dieselben nach seinem Tode, bis sie Sigmund nach Ungarn über- tragen liess, immer in Böhmen geblieben waren. Vgl. J. P. Roeder, cod. hist. testim. de fatis Klin. Aug. ed, Murr p. 356 sq., 361 sqq. — Die spätere Tradition, welcher auch Meisterlin, Städtechron. III, 157, 20 f. folgt, berichtete, Kaiser Karl habe die Schätze auf heimliche und hinter- listige Weise von Nürnberg nach Prag entführt, was dann zur weiteren Verherrlichung des Restitutors Sigmund diente. 4) Der Chronist will wohl sagen, Sigmund habe die Städte Main- bernheim und Heidingsfeld, indem er sie an Nürnberg verpfändete und
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22 [f. 171a] A° 1437 fuit magna pestilentia in civitate Noriberga. obierunt 10 millia hominum 1. [f. 168b) A° 1438 obiit puer Conradus Ammon 2. [f. 169a) A° 1439 obiit Catharina Schwarzenglin, soror matris, in Bernheim, ut et Johannes et Anna liberi ejus. et ibidem etiam obiit Seifridus Hornung et uxor ejus 3. Eodem tempore obierunt in civitate Altorf Fridericus Oelprecht senior et Adelheidis Gebhardin, quae etiam fuit de progenie Olprechten amicorum parentum meorum. Tres testudines ante chorum s. Egidii sunt factaea per Conradum Zingel 4. [r. 168b] A. 1440 post pascha obiit Eufemia Adamin, quae nach März 27. fugit cum filiis de Praga 5. Aug. 24. [f. 169a) A. 1440 die s. Bartholomaei obiit dominus Fride- ricus sacerdos, dictus Nuezel, amicus parentum meorum. A° 1440 obiit Kunigundis Mentlerin ancilla Christi s, quae a) A facti. in des Reiches Schutz nalm, dem letzteren wieder zugewendet; „regnum suum,“ wie es dem Wortlaut nach nähier läge, auf das Königreich Böhmen zu beziehen, gestattet der Verlauf der ganzen Sache, welchen wir in Bei- lage II ausführlich darlegen, nicht. 1) Diese Zahl stimmt mit der Angabe von Endres Tucher's Memorial in Städtechron. 2, 26—27, wenn man in Betracht zieht, dass jener auch von der nahen Umgebung der Stadt spricht, so ziemlich überein. Ueber den Werth, welchen wir beiden beilegen dürfen, vgl. meine Anm. zu der angef. Stelle E. Tucher's. 2) Bei Ulman Stromer, der „Amman“ schreibt, wird das Geschlecht im Verzeichniss der Ehrbaren Städtechron. 1, 93 genannt. 3) Vgl. Beilage I. 4) Vgl. unten das Jahr 1447. 5) Im Verzeichniss der Verstorbenen, welchen man zu St. Sebald mit der grossen Glocke geläutet, heisst es (1440 Goldfasten Reminiscere bis Goldfasten zu Pfingsten): „Adamin des Ebners schwieger.“ (Abschr. d. 18. Jh. im Cod. J. H. II, 65 der Bamb. Bibl.) Aus dem Regest der Stiftungsurkunde ihres Jahrtags bei St. Egidien vom J. 1431 (Fasc. J. II. III, 247 der Bamb. Bibl.) geht hervor, dass sie damals schon Wittwe und in das Nürnbergische Bürgerrecht aufgenommen war. 6) Im Anniversarienbuch des Egidienklosters 1. c. f. 16a heisst sie „Kunegundis Grunspergerin virgo dicta Mentlerin"; die Zahl der „ca- pita preciose decorata“, welche sie schenkte, wird dort nicht angegeben, wohl aber ihr Werth (von zweiter, doch noch dem 15. Jh. angehöriger Hand) zu 250 fl. bestimmt.
22 [f. 171a] A° 1437 fuit magna pestilentia in civitate Noriberga. obierunt 10 millia hominum 1. [f. 168b) A° 1438 obiit puer Conradus Ammon 2. [f. 169a) A° 1439 obiit Catharina Schwarzenglin, soror matris, in Bernheim, ut et Johannes et Anna liberi ejus. et ibidem etiam obiit Seifridus Hornung et uxor ejus 3. Eodem tempore obierunt in civitate Altorf Fridericus Oelprecht senior et Adelheidis Gebhardin, quae etiam fuit de progenie Olprechten amicorum parentum meorum. Tres testudines ante chorum s. Egidii sunt factaea per Conradum Zingel 4. [r. 168b] A. 1440 post pascha obiit Eufemia Adamin, quae nach März 27. fugit cum filiis de Praga 5. Aug. 24. [f. 169a) A. 1440 die s. Bartholomaei obiit dominus Fride- ricus sacerdos, dictus Nuezel, amicus parentum meorum. A° 1440 obiit Kunigundis Mentlerin ancilla Christi s, quae a) A facti. in des Reiches Schutz nalm, dem letzteren wieder zugewendet; „regnum suum,“ wie es dem Wortlaut nach nähier läge, auf das Königreich Böhmen zu beziehen, gestattet der Verlauf der ganzen Sache, welchen wir in Bei- lage II ausführlich darlegen, nicht. 1) Diese Zahl stimmt mit der Angabe von Endres Tucher's Memorial in Städtechron. 2, 26—27, wenn man in Betracht zieht, dass jener auch von der nahen Umgebung der Stadt spricht, so ziemlich überein. Ueber den Werth, welchen wir beiden beilegen dürfen, vgl. meine Anm. zu der angef. Stelle E. Tucher's. 2) Bei Ulman Stromer, der „Amman“ schreibt, wird das Geschlecht im Verzeichniss der Ehrbaren Städtechron. 1, 93 genannt. 3) Vgl. Beilage I. 4) Vgl. unten das Jahr 1447. 5) Im Verzeichniss der Verstorbenen, welchen man zu St. Sebald mit der grossen Glocke geläutet, heisst es (1440 Goldfasten Reminiscere bis Goldfasten zu Pfingsten): „Adamin des Ebners schwieger.“ (Abschr. d. 18. Jh. im Cod. J. H. II, 65 der Bamb. Bibl.) Aus dem Regest der Stiftungsurkunde ihres Jahrtags bei St. Egidien vom J. 1431 (Fasc. J. II. III, 247 der Bamb. Bibl.) geht hervor, dass sie damals schon Wittwe und in das Nürnbergische Bürgerrecht aufgenommen war. 6) Im Anniversarienbuch des Egidienklosters 1. c. f. 16a heisst sie „Kunegundis Grunspergerin virgo dicta Mentlerin"; die Zahl der „ca- pita preciose decorata“, welche sie schenkte, wird dort nicht angegeben, wohl aber ihr Werth (von zweiter, doch noch dem 15. Jh. angehöriger Hand) zu 250 fl. bestimmt.
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23 Egidiano monasterio dedit multas reliquias, videlicet 40 capita sanctorum bene inclusa et decorata, et etiam a plures tabulas cum reliquiis probatorum sanctorum, quae secum portavit de terra sancta de Jerusalem et aliis sacratis locis. A° 1440 obiit Barbara Hutmannin soror patris mei, ut etiam b N. Gerungin itidem soror patris c 1. A° 1441 obiit Ekardus Neudung senior; qui multa bona d fecit monasterio 2. [f. 168b] A° 1441 obiit in Carinthia venerabilis in Christo pater et dominus Fridericus de Aufsess, episcopus Bamber- gensis 3. qui erat vir religiosus devotus honestus justus simplex rectus et innocens servus dei. [r. 169a] A° 1442 circa fostum epiphaniae obiit miles Wigleis Jan. 6 c. de Wolfstein. et moriebatur in praetorio repente, tamen sanus adscendit 4. a) B om. b) B et. c) B add. mei. d) B om. 1) Vgl. Beilage 1. 2) Dass er wirklich, wie Müllner und ihm folgend die Schrift „Das vormal. St. Egidienkloster“ S. 18 angiebt, Pfleger der Abtei war, erhellt aus dem Regest einer Urkunde im Fasc. J. HI. III, 247 der Bamb. Bibl. Gleichzeitig war aber auch Niklas Muffel Pfleger des Klosters; vgl. unten d. J. 1461. 3) Bischof Friederich (III.) von Bamberg, welcher im J. 1431 auf sein Bisthum resignirt und sich in das der Bamberger Kirche gehörende Collegiatstift Spital am Pyrn (in Oberösterreich an der Gränze der Steier- mark gelegen) zurückgezogen hatte, starb daselbst nach Angabe seiner Grabschrift bereits an 26. Februar 1440 (quinto kalendas mart. in cra- stino Malhin — nach einer demn Bamb. Archiv entnommenen Abschrift in dem Aufsess'schen Regest des Germ. Mus.; andere geben den 25. Februar). Vgl. Schuberth, Nachträge zum hist. Versuch üb. d. Staats- u. Gerichts- verfass. des Hochstifts Bamb. (1792) S. 53, und Pritz, Gesch. des Col- legiatstifts Spital am Pyrn imn Archiv f. Kde österreich. Geschichtsquellen 10, 273. 4) Wigelois von Wolfstein starb am 12. Jänner 1442. Die In- schrift seines Todtenschildes im Kloster Seligenpforten stelt bei J. D. Koeler, hist. geneal. dom. et com. de Wolfstein (Francof. et Lips. 1726), codicill. dipl. et docum. p. 59. Ueber die Art seines plötz- lichen Todes giebt die folgende Stelle der Stadtrechnung von 1441 — 42 einigen Aufschluss: „Ilem dedimus 6 11 n. 15 sh. 9 kllr., das dorauff gangen ist mil speise und tranck ctllicher des rats und der statt aerzten, und frawen und junckfrawen, als herr Wigleis vom Wolf- stein scliger lic oben auff dem hawse (im Rathhause nemlich) in Der ein abtrafft viel unl also verschied". (Jahresreg. III, Bl. 438a).
23 Egidiano monasterio dedit multas reliquias, videlicet 40 capita sanctorum bene inclusa et decorata, et etiam a plures tabulas cum reliquiis probatorum sanctorum, quae secum portavit de terra sancta de Jerusalem et aliis sacratis locis. A° 1440 obiit Barbara Hutmannin soror patris mei, ut etiam b N. Gerungin itidem soror patris c 1. A° 1441 obiit Ekardus Neudung senior; qui multa bona d fecit monasterio 2. [f. 168b] A° 1441 obiit in Carinthia venerabilis in Christo pater et dominus Fridericus de Aufsess, episcopus Bamber- gensis 3. qui erat vir religiosus devotus honestus justus simplex rectus et innocens servus dei. [r. 169a] A° 1442 circa fostum epiphaniae obiit miles Wigleis Jan. 6 c. de Wolfstein. et moriebatur in praetorio repente, tamen sanus adscendit 4. a) B om. b) B et. c) B add. mei. d) B om. 1) Vgl. Beilage 1. 2) Dass er wirklich, wie Müllner und ihm folgend die Schrift „Das vormal. St. Egidienkloster“ S. 18 angiebt, Pfleger der Abtei war, erhellt aus dem Regest einer Urkunde im Fasc. J. HI. III, 247 der Bamb. Bibl. Gleichzeitig war aber auch Niklas Muffel Pfleger des Klosters; vgl. unten d. J. 1461. 3) Bischof Friederich (III.) von Bamberg, welcher im J. 1431 auf sein Bisthum resignirt und sich in das der Bamberger Kirche gehörende Collegiatstift Spital am Pyrn (in Oberösterreich an der Gränze der Steier- mark gelegen) zurückgezogen hatte, starb daselbst nach Angabe seiner Grabschrift bereits an 26. Februar 1440 (quinto kalendas mart. in cra- stino Malhin — nach einer demn Bamb. Archiv entnommenen Abschrift in dem Aufsess'schen Regest des Germ. Mus.; andere geben den 25. Februar). Vgl. Schuberth, Nachträge zum hist. Versuch üb. d. Staats- u. Gerichts- verfass. des Hochstifts Bamb. (1792) S. 53, und Pritz, Gesch. des Col- legiatstifts Spital am Pyrn imn Archiv f. Kde österreich. Geschichtsquellen 10, 273. 4) Wigelois von Wolfstein starb am 12. Jänner 1442. Die In- schrift seines Todtenschildes im Kloster Seligenpforten stelt bei J. D. Koeler, hist. geneal. dom. et com. de Wolfstein (Francof. et Lips. 1726), codicill. dipl. et docum. p. 59. Ueber die Art seines plötz- lichen Todes giebt die folgende Stelle der Stadtrechnung von 1441 — 42 einigen Aufschluss: „Ilem dedimus 6 11 n. 15 sh. 9 kllr., das dorauff gangen ist mil speise und tranck ctllicher des rats und der statt aerzten, und frawen und junckfrawen, als herr Wigleis vom Wolf- stein scliger lic oben auff dem hawse (im Rathhause nemlich) in Der ein abtrafft viel unl also verschied". (Jahresreg. III, Bl. 438a).
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24 März12c. A° 1443 circa festum s. Gregorii a papae in jejunio obiit Johannes Mendel Carthusiensis, de progenie fundatorum ejus- dem templi 1. Dez. 4 c. A° 1443 circa festum Barbarae obiit dominus Conradus Hoffmann senior apud Praedicatores. [f. 168b] A° 1443 obiit Hans Hornung juvenis pulcherrimus, in provincia Marana occisus a praedonibus cum aliis mercato- toribus 2. Jun. 15. [f. 168b) A° 1445 b festo s. Viti obiit Hanſ Tetzel senior, unus ex consulibus 3. a) B Georgii. b) A B 1425. Ritter war seit langer Zeit im Kriegsdienste der Stadt und seit 1418 Reichs- schultheiss in Nürnberg. Vgl. Städtechron. 1, 370 A. 6 und S. 462, A. 2, und im Allgemeinen Koeler, hist. geneal. dom. et com. de Wolfstein p. 49. In Bezug auf die Wiederbesetzung des seit 1427 ganz in die Hände des Stadtraths übergegangenen Schultheissenamts heisst es im Rathsprotokoll des J. 1442 (gleichzeitiges Rathsbuch v. 1441 -— 1461 im Nbg. A. Nr. 952, Bl. 39b u. 40a). „Als der erberg und vest kerre Weiglep von Wolff- stein ritter, der dann ettwe vil jaren hie schultes gewesen ist, von totes wegen abegangen was am freitag nach sandt Erharts tag nehst vergan- gen, also hat der ratt iren lieben burger und ratgesellen hern Ulrich Haller gesattzt zu einem statthalter eins schultepken zu Nuremberg, den man also in gerichts-briefen wo es not ist schreiben und settzen soll, biß cin rate cinen andern schulteßen settzt oder erwelet. actum feria quinta post Anthonii.“ (18. Januar). Schon am 23. Januar wurde indess Ritter Wernher von Parsberg zum Schultheiss bestellt. (Bestall. d. Losungstube, Nbg. A. nr. 296, Bl. 119.) 1) S. Städtechron. 1, 92 und 355. 2) Wie auch die Beil. I erwähnte Stammtafel darthut, ohne Zweifel Mähren. Im Rathsbuch und den Briefbüchern geschicht des Ueberfalles, so viel ich sehe, keine Erwähnung. 3) Sowol A als B geben diese Stelle mit der Jahreszahl 1425; doch steht selbe in ersterer Vorlage unmittelbar vor dem folgenden Absatz. Dass sie zum J. 1445 gehört, beweist eben der Umstand, dass weder in gleichzeitigen Rathslisten noch in glaubwürdigen Geschlechtsaufzeichnun- gen eines 1425 verstorbenen Hans Tetzel gedacht wird, und die Umschrift seines noch in der Tetzelkapelle bei St. Egidien hängenden Todtenschildes: „Anno domini MCCCCXLV am samptag vor sant Veits tag (Jun. 12.) starb Hans Tetzel der elter, dem got gnedig sci.“ Eben dieses genauere, auch durch die „Jahrbücher des 15. Jahrh." in Städtechron. 4, 165 be- stätigte Datum hat (nebst der Angabe, dass dieser Hans Tetzel einen Jahrtag bei St. Egidien gestiftet) auch das 1550 von Joachim Tetzel nach älteren Aufzeichnungen angelegte Tetzel'sche Geschlechtsbuch (cod. chart. saec. XVI. fol. 16a in der Bibl. des Germ. Museums. Eudlich findet sich Hans Tetzel unter den zwischen Pfingsten und Exaltat. crucis 1445 Ver- storbenen auch im „Buch des grossen Todtengeläuts von St. Sebald“ Bibl. zu Bamberg J. H II, 65 aufgeführt.
24 März12c. A° 1443 circa festum s. Gregorii a papae in jejunio obiit Johannes Mendel Carthusiensis, de progenie fundatorum ejus- dem templi 1. Dez. 4 c. A° 1443 circa festum Barbarae obiit dominus Conradus Hoffmann senior apud Praedicatores. [f. 168b] A° 1443 obiit Hans Hornung juvenis pulcherrimus, in provincia Marana occisus a praedonibus cum aliis mercato- toribus 2. Jun. 15. [f. 168b) A° 1445 b festo s. Viti obiit Hanſ Tetzel senior, unus ex consulibus 3. a) B Georgii. b) A B 1425. Ritter war seit langer Zeit im Kriegsdienste der Stadt und seit 1418 Reichs- schultheiss in Nürnberg. Vgl. Städtechron. 1, 370 A. 6 und S. 462, A. 2, und im Allgemeinen Koeler, hist. geneal. dom. et com. de Wolfstein p. 49. In Bezug auf die Wiederbesetzung des seit 1427 ganz in die Hände des Stadtraths übergegangenen Schultheissenamts heisst es im Rathsprotokoll des J. 1442 (gleichzeitiges Rathsbuch v. 1441 -— 1461 im Nbg. A. Nr. 952, Bl. 39b u. 40a). „Als der erberg und vest kerre Weiglep von Wolff- stein ritter, der dann ettwe vil jaren hie schultes gewesen ist, von totes wegen abegangen was am freitag nach sandt Erharts tag nehst vergan- gen, also hat der ratt iren lieben burger und ratgesellen hern Ulrich Haller gesattzt zu einem statthalter eins schultepken zu Nuremberg, den man also in gerichts-briefen wo es not ist schreiben und settzen soll, biß cin rate cinen andern schulteßen settzt oder erwelet. actum feria quinta post Anthonii.“ (18. Januar). Schon am 23. Januar wurde indess Ritter Wernher von Parsberg zum Schultheiss bestellt. (Bestall. d. Losungstube, Nbg. A. nr. 296, Bl. 119.) 1) S. Städtechron. 1, 92 und 355. 2) Wie auch die Beil. I erwähnte Stammtafel darthut, ohne Zweifel Mähren. Im Rathsbuch und den Briefbüchern geschicht des Ueberfalles, so viel ich sehe, keine Erwähnung. 3) Sowol A als B geben diese Stelle mit der Jahreszahl 1425; doch steht selbe in ersterer Vorlage unmittelbar vor dem folgenden Absatz. Dass sie zum J. 1445 gehört, beweist eben der Umstand, dass weder in gleichzeitigen Rathslisten noch in glaubwürdigen Geschlechtsaufzeichnun- gen eines 1425 verstorbenen Hans Tetzel gedacht wird, und die Umschrift seines noch in der Tetzelkapelle bei St. Egidien hängenden Todtenschildes: „Anno domini MCCCCXLV am samptag vor sant Veits tag (Jun. 12.) starb Hans Tetzel der elter, dem got gnedig sci.“ Eben dieses genauere, auch durch die „Jahrbücher des 15. Jahrh." in Städtechron. 4, 165 be- stätigte Datum hat (nebst der Angabe, dass dieser Hans Tetzel einen Jahrtag bei St. Egidien gestiftet) auch das 1550 von Joachim Tetzel nach älteren Aufzeichnungen angelegte Tetzel'sche Geschlechtsbuch (cod. chart. saec. XVI. fol. 16a in der Bibl. des Germ. Museums. Eudlich findet sich Hans Tetzel unter den zwischen Pfingsten und Exaltat. crucis 1445 Ver- storbenen auch im „Buch des grossen Todtengeläuts von St. Sebald“ Bibl. zu Bamberg J. H II, 65 aufgeführt.
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25 Martin Haller propter perpetuam lampadem et anniver- sarium emit pannum de blob sammet cum aureis floribus et ornaturis 1 a° 1445. [f. 169a] A° 1446 obiit Madalena Bechererin monialis in Schoensteinbach, soror Hermanni Becherers 2. (f. 169a) A° 1446 in jejunio circa festum annunciationis März25c. Mariae aedificatum est sepulchrum domini lapideum in capella s.a Sixti 3, quod fierib disposuit Ulricus Schwab, praebendarius monasterii 4. qui et prius aedificavit transitum lapideum et optimum per eandem capellam superius eundi ad chorum 5. qui transitus prius erat ligneus fragilis. A° 1446 feria 6a ante Urbani papae obiit pater Mai 20. a) B om. b) B om. c) In papae verbessern wir die in A jedenfalls falsch abgeschriebene Abkürzung ap. In B ist an dieser Stelle eine Lücke. 1) Ueber die Bedeutung von ornatura vgl. Ducange, ed. Henschel IV, 736. — Im Anniv. des Egidienklost. (Ms. Bamb. Bl. 19b) heisst es: „unum blavium aureum ornamentum cum singulis suis attinenciis, et constat centum florenos,“ und weiter: „item unam casulam grun gulden mes- gwant; item post mortem uxor sua 43 florenos et plura alia etc.“ 2) Dies hatte der Chronist schon einmal bei der Nachricht vom Tode Hermann Becherer's angemerkt 1429. 3) Schon Murr, Merkwürd. 2. Aufl. S. 97 hat ohne Zweifel mit Recht angenommen, dass die Kapelle des h. Sixtus identisch sei mit der Wolf� gangskapelle bei St. Egidien. Dort befindet sich auch heute noch, ziem- lich woll erhalten, das Denkmal, von dessen Errichtung hier die Rede ist, die gewöhnlich dem Bildhauer Hans Decker zugeschriebene (vgl. Murr a. a. O. und Rettberg, Nürnb. Kunstleb. S. 52) Grablegung Christi, welche die gleichzeitig eingehauene Jahrzahl 1446 trägt. 4) In dem oft citierten Anniversar des Egidienklosters f. 5b heisst er „Udalr. Schwab seu Smidlein dictus“ und wird von ilm gesagt: „qui fecit multa bona in edificiis etc. circa 250 flor.“ 5) Auch dieser über einfachen gothischen Wölbungen hinlaufende und an die westliche Seitenwand der Kapelle von innen sich anlehnende Gang ist im Wesentlichen noch erhalten. Die Chronik des Egidienklosters, welche Oefele nach einem Schedel'schen Excerpt als Colmanni hist. mon. s. Aeg. herausgegeben hat, enthält in dem vollständigen Ms. der Nbg. Stadtbibl. (Schwarz Kaps. K. 8 Fasc. Egid.-K.) folgende einschlägige (bei Oefele fehlende) Stelle: „Anno dom. 1437 factae sunt testudines pulchrae et rarae (ohne Zweifel das Hauptgewölbe) in capella sti. Sixti martiris cum transitu lapidco. et amplificatae sunt fencstrae magnae propter lumino- sitatem, nam cadem capella ab antiquo valde tenebrosa fuerat.“ (Die Bezeichnung Sixtuskapelle ist durchgängig auch in dieser Chronik sowie im Anniv. Egid., und bemerken wir gegenüber einer noch bei Rettberg vertretenen irrigen Ansicht, dass sie an beiden Orten [Ms. der Hist. ad 1424; Ann. Ms. Bamb. Bl. 31 u. 36] zugleich mit der Martinskapelle ge- nannt wird).
25 Martin Haller propter perpetuam lampadem et anniver- sarium emit pannum de blob sammet cum aureis floribus et ornaturis 1 a° 1445. [f. 169a] A° 1446 obiit Madalena Bechererin monialis in Schoensteinbach, soror Hermanni Becherers 2. (f. 169a) A° 1446 in jejunio circa festum annunciationis März25c. Mariae aedificatum est sepulchrum domini lapideum in capella s.a Sixti 3, quod fierib disposuit Ulricus Schwab, praebendarius monasterii 4. qui et prius aedificavit transitum lapideum et optimum per eandem capellam superius eundi ad chorum 5. qui transitus prius erat ligneus fragilis. A° 1446 feria 6a ante Urbani papae obiit pater Mai 20. a) B om. b) B om. c) In papae verbessern wir die in A jedenfalls falsch abgeschriebene Abkürzung ap. In B ist an dieser Stelle eine Lücke. 1) Ueber die Bedeutung von ornatura vgl. Ducange, ed. Henschel IV, 736. — Im Anniv. des Egidienklost. (Ms. Bamb. Bl. 19b) heisst es: „unum blavium aureum ornamentum cum singulis suis attinenciis, et constat centum florenos,“ und weiter: „item unam casulam grun gulden mes- gwant; item post mortem uxor sua 43 florenos et plura alia etc.“ 2) Dies hatte der Chronist schon einmal bei der Nachricht vom Tode Hermann Becherer's angemerkt 1429. 3) Schon Murr, Merkwürd. 2. Aufl. S. 97 hat ohne Zweifel mit Recht angenommen, dass die Kapelle des h. Sixtus identisch sei mit der Wolf� gangskapelle bei St. Egidien. Dort befindet sich auch heute noch, ziem- lich woll erhalten, das Denkmal, von dessen Errichtung hier die Rede ist, die gewöhnlich dem Bildhauer Hans Decker zugeschriebene (vgl. Murr a. a. O. und Rettberg, Nürnb. Kunstleb. S. 52) Grablegung Christi, welche die gleichzeitig eingehauene Jahrzahl 1446 trägt. 4) In dem oft citierten Anniversar des Egidienklosters f. 5b heisst er „Udalr. Schwab seu Smidlein dictus“ und wird von ilm gesagt: „qui fecit multa bona in edificiis etc. circa 250 flor.“ 5) Auch dieser über einfachen gothischen Wölbungen hinlaufende und an die westliche Seitenwand der Kapelle von innen sich anlehnende Gang ist im Wesentlichen noch erhalten. Die Chronik des Egidienklosters, welche Oefele nach einem Schedel'schen Excerpt als Colmanni hist. mon. s. Aeg. herausgegeben hat, enthält in dem vollständigen Ms. der Nbg. Stadtbibl. (Schwarz Kaps. K. 8 Fasc. Egid.-K.) folgende einschlägige (bei Oefele fehlende) Stelle: „Anno dom. 1437 factae sunt testudines pulchrae et rarae (ohne Zweifel das Hauptgewölbe) in capella sti. Sixti martiris cum transitu lapidco. et amplificatae sunt fencstrae magnae propter lumino- sitatem, nam cadem capella ab antiquo valde tenebrosa fuerat.“ (Die Bezeichnung Sixtuskapelle ist durchgängig auch in dieser Chronik sowie im Anniv. Egid., und bemerken wir gegenüber einer noch bei Rettberg vertretenen irrigen Ansicht, dass sie an beiden Orten [Ms. der Hist. ad 1424; Ann. Ms. Bamb. Bl. 31 u. 36] zugleich mit der Martinskapelle ge- nannt wird).
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26 Wilhelmus Volkmair presbyter et professus apud Carthu- sianos 1. Aug. 10c. If. 171a) A° 1446 circa festum s. Laurentii incepit pestilentia regnare in aliquibus partibus circumquaque et etiam hic in Noriberga praecipue bei dem Neüenpau. et domus pupillorum et orphanorum, videlicet "das findelhaußs“ 2, fuit tunc evacuata per pestem; puerorum ibidem quemadmodum omnes quasi moriebantur, imprimis pueri et cacteri ibidem a. Jan. 9. [r. 170b) A° 1447 feria secunda post epiphania amicus noster Franzb Rummel, miles, habuit hic nuptias solennes cum filio suo, qui desponsavit unam virginem de Augusta in Suevia; de potentioribus ibidem accepit. et iste unus erat ex militibus, quos percussit et fecit Sigismundus imperator in Roma in ponte Tiberina tempore coronationis suac in caesarem 3. et ipse Franz Rummel erat amicus hujus nostrae progenici c per uxorem suam, quae fuit filia uxoris Ulrici Hallers senioris circa forum 4. quae erat nostra vera amica et legavit parentibus a) Dieser ganze Passus von der Seuche in A bel d. J. 14162, fehlt in B. b) B om. c) A progenie. 1) Wilhelm Volckamer und sein Bruder Leonhard, der Convers im Kloster war, brachten demselben über 2000 Guld. zu; vgl. Roth, Gesch. d. Nbg. Karth. S. 78 u. 115 u. Waldau, Neue Beitr. 1, 188. S. auch Will, Nbg. Münzbel. II, 366. 2) Es gab schon im 14. Jahrh. zwei Findel- oder Waisenhänser in der Stadt (Kiefhaber, Nachrr. z. ält. u. neu. Gesch. v. Nürnb. 2, 119) Eins derselben stand auf dem Neuenbau Sebalder Seite; das andere in der Breiten Gasse (Endres Tucher's Baumeisterbuch 143, 21 u. 145, 12); nach einer Andeutung im Rathsbuch nr. 952 des Nürnb. A. f. 199 (Jahr 1448) jenes für die Sebalder, dieses für die Lorenzer Seite der Stadt bestinunt. Später erst wurde wol das hier in Rede stehende ausschliesslich für Müd- chen bestimmt (Siebenkees bei Kiefhaber a. a. O. 121 in Uebereinstimmung mit Müllner; Rosenplüt's Spruch von Nürnberg lisg. v. Lochner, Nürnb. Gymnas.-Progr. 1854, S. 23 Anm.), bis in der zweiten Hälfte des 16. Jhrh. beide vereinigt und in’s Barfüsserkloster versetzt wurden. 3) Vgl. Štädtechron. 1, 387; über Franz Rummel d. Aelteren im Allg. ebd. 2, 479; dann unten z. J. 1460. 4) Franz Rummel, von dem ich nirgends angemerkt finde, dass er zwei Frauen gehabt hätte, war nach dem untrüglichen Zeugnisse eines 1436 angelegten Leibgedingbuches (Pergamenthdschr. im Nbg. A. No. 294, Abg., Nachtr. Nr. 1) mit Agnes, Stephan Haller's Tochter verheiratet, welche Frau am 9. März 1451 starb (a. a. O. Bl. 3b). Ilire Ehe war zufolge des Heiratbriefes im J. 1421 geschlossen worden, nachdem Agnes vorher zweimal — von Niklas Muffel, dem sie in J. 1413 sich vermählt hatte, und vom Ritter Erenfried von Seckendorf — Wittwe geworden war. Extract eines Registraturbuches von Hans Haller in Schwarz Fol. 42. III,
26 Wilhelmus Volkmair presbyter et professus apud Carthu- sianos 1. Aug. 10c. If. 171a) A° 1446 circa festum s. Laurentii incepit pestilentia regnare in aliquibus partibus circumquaque et etiam hic in Noriberga praecipue bei dem Neüenpau. et domus pupillorum et orphanorum, videlicet "das findelhaußs“ 2, fuit tunc evacuata per pestem; puerorum ibidem quemadmodum omnes quasi moriebantur, imprimis pueri et cacteri ibidem a. Jan. 9. [r. 170b) A° 1447 feria secunda post epiphania amicus noster Franzb Rummel, miles, habuit hic nuptias solennes cum filio suo, qui desponsavit unam virginem de Augusta in Suevia; de potentioribus ibidem accepit. et iste unus erat ex militibus, quos percussit et fecit Sigismundus imperator in Roma in ponte Tiberina tempore coronationis suac in caesarem 3. et ipse Franz Rummel erat amicus hujus nostrae progenici c per uxorem suam, quae fuit filia uxoris Ulrici Hallers senioris circa forum 4. quae erat nostra vera amica et legavit parentibus a) Dieser ganze Passus von der Seuche in A bel d. J. 14162, fehlt in B. b) B om. c) A progenie. 1) Wilhelm Volckamer und sein Bruder Leonhard, der Convers im Kloster war, brachten demselben über 2000 Guld. zu; vgl. Roth, Gesch. d. Nbg. Karth. S. 78 u. 115 u. Waldau, Neue Beitr. 1, 188. S. auch Will, Nbg. Münzbel. II, 366. 2) Es gab schon im 14. Jahrh. zwei Findel- oder Waisenhänser in der Stadt (Kiefhaber, Nachrr. z. ält. u. neu. Gesch. v. Nürnb. 2, 119) Eins derselben stand auf dem Neuenbau Sebalder Seite; das andere in der Breiten Gasse (Endres Tucher's Baumeisterbuch 143, 21 u. 145, 12); nach einer Andeutung im Rathsbuch nr. 952 des Nürnb. A. f. 199 (Jahr 1448) jenes für die Sebalder, dieses für die Lorenzer Seite der Stadt bestinunt. Später erst wurde wol das hier in Rede stehende ausschliesslich für Müd- chen bestimmt (Siebenkees bei Kiefhaber a. a. O. 121 in Uebereinstimmung mit Müllner; Rosenplüt's Spruch von Nürnberg lisg. v. Lochner, Nürnb. Gymnas.-Progr. 1854, S. 23 Anm.), bis in der zweiten Hälfte des 16. Jhrh. beide vereinigt und in’s Barfüsserkloster versetzt wurden. 3) Vgl. Štädtechron. 1, 387; über Franz Rummel d. Aelteren im Allg. ebd. 2, 479; dann unten z. J. 1460. 4) Franz Rummel, von dem ich nirgends angemerkt finde, dass er zwei Frauen gehabt hätte, war nach dem untrüglichen Zeugnisse eines 1436 angelegten Leibgedingbuches (Pergamenthdschr. im Nbg. A. No. 294, Abg., Nachtr. Nr. 1) mit Agnes, Stephan Haller's Tochter verheiratet, welche Frau am 9. März 1451 starb (a. a. O. Bl. 3b). Ilire Ehe war zufolge des Heiratbriefes im J. 1421 geschlossen worden, nachdem Agnes vorher zweimal — von Niklas Muffel, dem sie in J. 1413 sich vermählt hatte, und vom Ritter Erenfried von Seckendorf — Wittwe geworden war. Extract eines Registraturbuches von Hans Haller in Schwarz Fol. 42. III,
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27 post mortem unam habitationem ante praetorium circa eccle- siam s. Sebaldi. de qua parentes acceperunt censum et fructum exinde per plures annos et tempora, donec venderetur totaliter tandem in necessitate. [f. 160a] A° 1447 feria 2a post festum s. Catharinae virginis et Nov. 27. martyris obiit Conrad Zingel senior, qui primo incepit et laboravit in sacro concilio 1 et coram principibus pro reformatione monasterii s. Egidiia. et multa bona fecit eidem conventui verbis factis et consiliis, ut apparet in aedificiis structuris et bonis monasterii hujus 2. qui obiit in Sulzbach in domo sua optima quam ei deus dedit in senectute sua et alia plura bona ibidem, videlicet et montem b ferramenti prope civitatem Sulzbach, ubi aes et materiam ferramenti a fundo terrae effodit; copiose temporibus suis aperuit materias ibidem c 3. a) B Egydiani. b) B mortem. c) B om aper. mat. ibid. p. 17, 1. c. Hiemit stimmen dann auch die anderen Aufzeichnungen Hans Haller's und jene Konrad Haller’s überein. (Vgl. auch Lochner im Anzeiger f. Kde. d. deutschen Vorzeit 1854, Sp. 266). 1) Beim Konstanzer Konzil. Cf. Oefele scrr. rer. Bo. 1, 343 ff. und die folgende Anmerkung. 2) Das Annivers. Egid. enthält in der Idschr. des Nürnbg. A. u. der Bambg. Bibliothek ad. d. 4. calend. decemb. eine auf Konrad Zingel's Verdienste um das Kloster bezügliche Stelle, welche mit der vorliegenden unläugbare Verwandtschaft zeigt. Dort, im Annivers., ist sie erst nach dem J. 1481 eingetragen, in welchem Abt Johann das Begehen eines Jahrstags für Konrad Zingel und andere Glieder seiner Familie anordnete (s. Scheurl’sche Bibl., jetzt im German. Museum, Kollektaneenband D. fol. 294b—295a). Sie lautet in dem aus den Handschriften von uns verbes- serten Text: „Pracdictus Conradus Zingel suis laboribus cum dei gracia instanter in sacro concilio Constanciensi profecit et ad hoc conatus est cum effectn, quod reformatio et observancia ordinis in hoc monasterio s. Egidii incepla fuit, quae per dei graciam hucusque practitatur, et alias multa bona fecit praedicto monasterio verbis factis et consiliis in edificiis et structuris et hujusmodi prout hodic apparent, quia antea monasterium totum quasi collapsum crat in spiritualibus et temporalibus. et omnia fere innovata sunt tempore suo per suam fidelem industriam et assisten- ciam, quia provisor fuit hujus monasterii fidelis per multos annos. hic obiit in Sulzhach ibidemque sepullus est anno domini etc. 47 feria secunda post Kalharine“ [14417 Nov. 27]. Vgl. damit die betreffende Stelle der Reformationsgesch. des Klosters, in abgekürzter Fassung bei Oefele a. a. O. p. 344. 3) Ueber die alten Eisenbergwerke Sulzbachs vgl. Gack, Gesch. des Herzgth. Sulzb. (Leipz. 1847) S. 110, 111.
27 post mortem unam habitationem ante praetorium circa eccle- siam s. Sebaldi. de qua parentes acceperunt censum et fructum exinde per plures annos et tempora, donec venderetur totaliter tandem in necessitate. [f. 160a] A° 1447 feria 2a post festum s. Catharinae virginis et Nov. 27. martyris obiit Conrad Zingel senior, qui primo incepit et laboravit in sacro concilio 1 et coram principibus pro reformatione monasterii s. Egidiia. et multa bona fecit eidem conventui verbis factis et consiliis, ut apparet in aedificiis structuris et bonis monasterii hujus 2. qui obiit in Sulzbach in domo sua optima quam ei deus dedit in senectute sua et alia plura bona ibidem, videlicet et montem b ferramenti prope civitatem Sulzbach, ubi aes et materiam ferramenti a fundo terrae effodit; copiose temporibus suis aperuit materias ibidem c 3. a) B Egydiani. b) B mortem. c) B om aper. mat. ibid. p. 17, 1. c. Hiemit stimmen dann auch die anderen Aufzeichnungen Hans Haller's und jene Konrad Haller’s überein. (Vgl. auch Lochner im Anzeiger f. Kde. d. deutschen Vorzeit 1854, Sp. 266). 1) Beim Konstanzer Konzil. Cf. Oefele scrr. rer. Bo. 1, 343 ff. und die folgende Anmerkung. 2) Das Annivers. Egid. enthält in der Idschr. des Nürnbg. A. u. der Bambg. Bibliothek ad. d. 4. calend. decemb. eine auf Konrad Zingel's Verdienste um das Kloster bezügliche Stelle, welche mit der vorliegenden unläugbare Verwandtschaft zeigt. Dort, im Annivers., ist sie erst nach dem J. 1481 eingetragen, in welchem Abt Johann das Begehen eines Jahrstags für Konrad Zingel und andere Glieder seiner Familie anordnete (s. Scheurl’sche Bibl., jetzt im German. Museum, Kollektaneenband D. fol. 294b—295a). Sie lautet in dem aus den Handschriften von uns verbes- serten Text: „Pracdictus Conradus Zingel suis laboribus cum dei gracia instanter in sacro concilio Constanciensi profecit et ad hoc conatus est cum effectn, quod reformatio et observancia ordinis in hoc monasterio s. Egidii incepla fuit, quae per dei graciam hucusque practitatur, et alias multa bona fecit praedicto monasterio verbis factis et consiliis in edificiis et structuris et hujusmodi prout hodic apparent, quia antea monasterium totum quasi collapsum crat in spiritualibus et temporalibus. et omnia fere innovata sunt tempore suo per suam fidelem industriam et assisten- ciam, quia provisor fuit hujus monasterii fidelis per multos annos. hic obiit in Sulzhach ibidemque sepullus est anno domini etc. 47 feria secunda post Kalharine“ [14417 Nov. 27]. Vgl. damit die betreffende Stelle der Reformationsgesch. des Klosters, in abgekürzter Fassung bei Oefele a. a. O. p. 344. 3) Ueber die alten Eisenbergwerke Sulzbachs vgl. Gack, Gesch. des Herzgth. Sulzb. (Leipz. 1847) S. 110, 111.
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28 Apr. 5. (Anno“ 1448 feria 6 post octavam paschae in ostensione reliquiarum imperialium ego frater Conradus filius Herdegen de progenie Allprechten, abbatis sancti Egidii capellanus, vidi sacras ipsas b reliquias in domo istius Rieter in foro; et totus conventus noster ibidem in capella ibi sita versus taberna- culum 1, ubi reges et imperatores se induunt regalibus indu- mentis et ornantur, quando volunt concedere regalia donaria et beneficia terrestria, in eadem capella ibidein se induunt et exuunt cum electoribus) e 2. (f. 170a) A° 1448 in aestate obiit quidam civis hic Noribergad, qui vocabatur nomine Sebaldus Behaime, cui hoc magnum miraculum contigit in pueritia: cum enim erat quasi trium annorum, tunc idem puer gravi infirmitate oppressus est in tantum, quod parentes timerent de morte, et dum quasi desperassent, praesertim mater, cujus tunc erat unigenitus, vovit s. Sebaldo tantum cerae quantum puer tum ponderaret f ad ecclesiam s. Sebaldi. voto emisso tamen puer moritur, pannis involvebatur et ligebatur ad sepeliendum in ipsa vigilia Aug. 18. s. Sebaldi et tempore debito fossum etiam factum est, sepulchrum a) Der in A und B fellende Absatz ist nach dein dem Kuopf'schen Ms. über das Rieter'sche Haus einliegenden Hefte (vgl. Einl.) gegeben. Die beiden anderen IIdschr., in welchen diese Stelle erhalten ist, und deren Abdruck bei Waldau sind in den Varianten berücksichtigt. b) Die übrigen Handschriften und Waldau lesen istas. c) Waldau add. etc. d) B Noribergae. e) B om. f) B ponderat. 1) Unter tabernaculum haben wir hier einen Theil des Heiligthums- stuhles zu verstehen, eben jenen, wo die Reliquien aufgestellt waren und die Messe gelesen wurde; vgl. Murr, Journal XII, S. 118, 119 und XVI, S. 386, 387. (Er war mit einem Zelte überdacht; vgl. E. Tucher's Baumeisterb. 1. c, 127 f. u. Baader, Beitr. z. Kunstgesch. Nbgs. 2. Reihe S. 7). Die Auslegung, welche [C. G.] M[üller] in jenen Mittheilungen bei Waldau, in welchen sich auch unsere Stelle findet, derselben (S. 286, 287) gegeben hat, ist desshalb nicht stichhaltig; auch thut schon der Eingang und die Zeitangabe dar, dass hier von der öffentlichen Zeigung der Hei- ligthümer die Rede ist, mithin der Convent der Egidienmönche nicht in der Kapelle des Rieter'schen Hauses selbst, sondern nur von dort aus auf dem (schräg) gegenüberliegenden Heiligthumsstuhl, der am Schopper’schen Hause stand, die Reliquien schen konnte. — Ueber der Schopperin Haus s. Städtechron. 3, 367—369. 2) Um sich auf den vor dem Rieter’schen Haus errichteten Königsstuhl zu begeben. Ueber dieses Haus ist zu vergleichen Städtechron. 1, 377 A. 3 und die in der vorhergehenden Note angeführten Mittheilungen Mfüller's].
28 Apr. 5. (Anno“ 1448 feria 6 post octavam paschae in ostensione reliquiarum imperialium ego frater Conradus filius Herdegen de progenie Allprechten, abbatis sancti Egidii capellanus, vidi sacras ipsas b reliquias in domo istius Rieter in foro; et totus conventus noster ibidem in capella ibi sita versus taberna- culum 1, ubi reges et imperatores se induunt regalibus indu- mentis et ornantur, quando volunt concedere regalia donaria et beneficia terrestria, in eadem capella ibidein se induunt et exuunt cum electoribus) e 2. (f. 170a) A° 1448 in aestate obiit quidam civis hic Noribergad, qui vocabatur nomine Sebaldus Behaime, cui hoc magnum miraculum contigit in pueritia: cum enim erat quasi trium annorum, tunc idem puer gravi infirmitate oppressus est in tantum, quod parentes timerent de morte, et dum quasi desperassent, praesertim mater, cujus tunc erat unigenitus, vovit s. Sebaldo tantum cerae quantum puer tum ponderaret f ad ecclesiam s. Sebaldi. voto emisso tamen puer moritur, pannis involvebatur et ligebatur ad sepeliendum in ipsa vigilia Aug. 18. s. Sebaldi et tempore debito fossum etiam factum est, sepulchrum a) Der in A und B fellende Absatz ist nach dein dem Kuopf'schen Ms. über das Rieter'sche Haus einliegenden Hefte (vgl. Einl.) gegeben. Die beiden anderen IIdschr., in welchen diese Stelle erhalten ist, und deren Abdruck bei Waldau sind in den Varianten berücksichtigt. b) Die übrigen Handschriften und Waldau lesen istas. c) Waldau add. etc. d) B Noribergae. e) B om. f) B ponderat. 1) Unter tabernaculum haben wir hier einen Theil des Heiligthums- stuhles zu verstehen, eben jenen, wo die Reliquien aufgestellt waren und die Messe gelesen wurde; vgl. Murr, Journal XII, S. 118, 119 und XVI, S. 386, 387. (Er war mit einem Zelte überdacht; vgl. E. Tucher's Baumeisterb. 1. c, 127 f. u. Baader, Beitr. z. Kunstgesch. Nbgs. 2. Reihe S. 7). Die Auslegung, welche [C. G.] M[üller] in jenen Mittheilungen bei Waldau, in welchen sich auch unsere Stelle findet, derselben (S. 286, 287) gegeben hat, ist desshalb nicht stichhaltig; auch thut schon der Eingang und die Zeitangabe dar, dass hier von der öffentlichen Zeigung der Hei- ligthümer die Rede ist, mithin der Convent der Egidienmönche nicht in der Kapelle des Rieter'schen Hauses selbst, sondern nur von dort aus auf dem (schräg) gegenüberliegenden Heiligthumsstuhl, der am Schopper’schen Hause stand, die Reliquien schen konnte. — Ueber der Schopperin Haus s. Städtechron. 3, 367—369. 2) Um sich auf den vor dem Rieter’schen Haus errichteten Königsstuhl zu begeben. Ueber dieses Haus ist zu vergleichen Städtechron. 1, 377 A. 3 und die in der vorhergehenden Note angeführten Mittheilungen Mfüller's].
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29 proa ipso puero, et f. 171a) corpusculum jam perfrigidum et dudum mortuum ad sepeliendum portabatur et circa sepulchrum collocabaturb; cumque cadaver in sepulchrum ponere vellent et laborarent tunc ipse puer movebatur et pedes erigebat et movebat in signum vitae suae et divinae clementiae. omnes tunc adstantes et adspicientes timebant et haesitabant. quid multa! revivixit puer et stetit super pedes suos. haec videntes parentes deume benedixerunt et glorificarunt d et gratias egerunt deo et , servo ejus s. Sebaldo, cujus precibus et meritis credebatur puer vitae restitutus. puer autem post ea per multos annos vixit incolumis et sanus nec epilepticus aut morbo caduco f unquam oppressus 6 et vestigia mortis non sunt visa in eo, nisi quod oculos suos aperire et levare plane et supercilia rursum erigere non valebat diebus vitae suae, quamvis alias clare videret omnia necessaria et defectum in visu non pateretur. [f. 170b] A° 1448 in vigilia s. Lucae h evangelistae arserunt Oct. 17. et combustae sunt tres domus videlicet an der Jrrergafzen i. et incepit primo in domo pistoris videlicet k Coburger ex negligentia magna et tunc eadem 1 nocte et igne ibidem perierunt et combustim sunt 4 homines sine culpa et lamen- tabiliter. Item non diu postea n exarsit ignis circa monasterium s. Catharinae. A° 1448 aedificata est domus magna et ampla pro leprosis retro monasterium s. Augustini circa aquam prope Novum Aedificium et pratum civitatis: auf dem Neüenbau 1. eodem a) B deb. sepulerum est factum pro. b) A. korrig. aus decollebatur. B dea. C) d) B om. et glorif. O) B. om. deo ct. f) B. caducus. g) Bom. unquam opressus. h) B om. 1) A Jrrengassen. k) B om. 1) B eodem in) A combustae. n) B post. 1) Vgl. Jahrbb. des 15. Jahrh. in Städtechron. 4, 167.
29 proa ipso puero, et f. 171a) corpusculum jam perfrigidum et dudum mortuum ad sepeliendum portabatur et circa sepulchrum collocabaturb; cumque cadaver in sepulchrum ponere vellent et laborarent tunc ipse puer movebatur et pedes erigebat et movebat in signum vitae suae et divinae clementiae. omnes tunc adstantes et adspicientes timebant et haesitabant. quid multa! revivixit puer et stetit super pedes suos. haec videntes parentes deume benedixerunt et glorificarunt d et gratias egerunt deo et , servo ejus s. Sebaldo, cujus precibus et meritis credebatur puer vitae restitutus. puer autem post ea per multos annos vixit incolumis et sanus nec epilepticus aut morbo caduco f unquam oppressus 6 et vestigia mortis non sunt visa in eo, nisi quod oculos suos aperire et levare plane et supercilia rursum erigere non valebat diebus vitae suae, quamvis alias clare videret omnia necessaria et defectum in visu non pateretur. [f. 170b] A° 1448 in vigilia s. Lucae h evangelistae arserunt Oct. 17. et combustae sunt tres domus videlicet an der Jrrergafzen i. et incepit primo in domo pistoris videlicet k Coburger ex negligentia magna et tunc eadem 1 nocte et igne ibidem perierunt et combustim sunt 4 homines sine culpa et lamen- tabiliter. Item non diu postea n exarsit ignis circa monasterium s. Catharinae. A° 1448 aedificata est domus magna et ampla pro leprosis retro monasterium s. Augustini circa aquam prope Novum Aedificium et pratum civitatis: auf dem Neüenbau 1. eodem a) B deb. sepulerum est factum pro. b) A. korrig. aus decollebatur. B dea. C) d) B om. et glorif. O) B. om. deo ct. f) B. caducus. g) Bom. unquam opressus. h) B om. 1) A Jrrengassen. k) B om. 1) B eodem in) A combustae. n) B post. 1) Vgl. Jahrbb. des 15. Jahrh. in Städtechron. 4, 167.
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30 tempore et anno renovatus est fons sive lavatorium in medio foro 1 cum cannis suis et nova pictura exterius per totum 2. A° 1449 inceptum est novum et magnum granarium pro civitate ad reponendum frumentum multum ac varium in tempus longum et annos multos in futurum circa Carthusienses prope prius magnum et antiquum granarium versus occiden- talem plagam infra muros civitatis 3. [f 169a] A° 1449 obiit juvenis Gabriel Huter 12 annorum, amicus meus ex progenie. Jul. 2. c. [f. 171a] A° 1449 circa festum visitationis Mariae 4 cives consules in praetorio et consiliis a et in b tractatibus commu- nibus sedebant incedebant et ambulabant in loricis suis publice sive occulte induti erant loricis sicutie ciliciis ferocisd propter timorem inimicorum e intus et foris. [f. 170a] Notandum, quod circumquaque per Nurembergam a) B conciliis. b) B om. c) B sнis. d) B om.; wol zu lesen ferreis ? e) B om. 1) Da der Schöne Brunnen, von dem hier die Rede ist, nicht in der Mitte des Marktplatzes, sondern in der Nordwestecke desselben stcht und die (wegen der Verwendung des Marktes zunn Turnierplatz an sich schon höchst unwahrscheinliche) Annahme er habe früher an anderer Stelle gestanden durch einige Stellen in Endres Tucher's Bauneisterbuch (vgl. 189, 11, 12; 293, 2) und die noch bestimnteren Angaben in einem Ver- zeichniss der Entfernungen in der Stadt nach Schritten, aus dem 16. Jh., (Germ. Mus. no. 16603 Bl. 55b u. 56a) geradezu ausgeschlossen ist, so hat der Chronist sich hier entweder ungenau ausgedrückt oder mit den Worten in medio foro „auf dem mittleren Marktplatz“ d. h. dem Haupt- markt sagen wollen. 2) Nach der genaueren Angabe im Baumeisterbuch 293, 1—3 fällt diese Restauration in den Sommer des J. 1447. Vgl. Jahrbb. des 15. Jahrh. in St.-Chron. 4, 167. 3) Vgl. Städtechron. 1, 364, 1. — Es ist nicht genau, wenn Rosenplüt in seinem Lobspruch auf Nbg. vom J. 1447 (herausg. von Lochner, S. 115) nur von Einem Kornhause spricht, denn dass auch vor dieser Zeit schon mehrere bestanden, geht aus dem Bestallungsbuch der Losungstube (No. 296 imn Nbg. A.), Bl. 75 ff., 107 ff., 142 ff., selbst wenn man auf die nur theilweise zu gleichem Zwecke verwandten anderen Lokalitäten nicht Rücksicht nehmen will, deutlich genug hervor. Von den Vorkehrungen des Raths zur Zeit der Theuerung im J. 1437 ist gehandelt Städtechron. 1, 455—456; vgl. 398. 4) D. i. zur Zeit des Ausbruchs der Feindseligkeiten zwischen dem Markgrafen und der Stadt.
30 tempore et anno renovatus est fons sive lavatorium in medio foro 1 cum cannis suis et nova pictura exterius per totum 2. A° 1449 inceptum est novum et magnum granarium pro civitate ad reponendum frumentum multum ac varium in tempus longum et annos multos in futurum circa Carthusienses prope prius magnum et antiquum granarium versus occiden- talem plagam infra muros civitatis 3. [f 169a] A° 1449 obiit juvenis Gabriel Huter 12 annorum, amicus meus ex progenie. Jul. 2. c. [f. 171a] A° 1449 circa festum visitationis Mariae 4 cives consules in praetorio et consiliis a et in b tractatibus commu- nibus sedebant incedebant et ambulabant in loricis suis publice sive occulte induti erant loricis sicutie ciliciis ferocisd propter timorem inimicorum e intus et foris. [f. 170a] Notandum, quod circumquaque per Nurembergam a) B conciliis. b) B om. c) B sнis. d) B om.; wol zu lesen ferreis ? e) B om. 1) Da der Schöne Brunnen, von dem hier die Rede ist, nicht in der Mitte des Marktplatzes, sondern in der Nordwestecke desselben stcht und die (wegen der Verwendung des Marktes zunn Turnierplatz an sich schon höchst unwahrscheinliche) Annahme er habe früher an anderer Stelle gestanden durch einige Stellen in Endres Tucher's Bauneisterbuch (vgl. 189, 11, 12; 293, 2) und die noch bestimnteren Angaben in einem Ver- zeichniss der Entfernungen in der Stadt nach Schritten, aus dem 16. Jh., (Germ. Mus. no. 16603 Bl. 55b u. 56a) geradezu ausgeschlossen ist, so hat der Chronist sich hier entweder ungenau ausgedrückt oder mit den Worten in medio foro „auf dem mittleren Marktplatz“ d. h. dem Haupt- markt sagen wollen. 2) Nach der genaueren Angabe im Baumeisterbuch 293, 1—3 fällt diese Restauration in den Sommer des J. 1447. Vgl. Jahrbb. des 15. Jahrh. in St.-Chron. 4, 167. 3) Vgl. Städtechron. 1, 364, 1. — Es ist nicht genau, wenn Rosenplüt in seinem Lobspruch auf Nbg. vom J. 1447 (herausg. von Lochner, S. 115) nur von Einem Kornhause spricht, denn dass auch vor dieser Zeit schon mehrere bestanden, geht aus dem Bestallungsbuch der Losungstube (No. 296 imn Nbg. A.), Bl. 75 ff., 107 ff., 142 ff., selbst wenn man auf die nur theilweise zu gleichem Zwecke verwandten anderen Lokalitäten nicht Rücksicht nehmen will, deutlich genug hervor. Von den Vorkehrungen des Raths zur Zeit der Theuerung im J. 1437 ist gehandelt Städtechron. 1, 455—456; vgl. 398. 4) D. i. zur Zeit des Ausbruchs der Feindseligkeiten zwischen dem Markgrafen und der Stadt.
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31 intra et infra spatia quinque sive sex milliariuma in circuitu ejusdem civitatis sunt in numero b 2200 dörffer und weiler et 21 oppida videlicet parvae civitates dictae et etiam 186 parochiae parvae et magnae videlicet ecclesiae curatae pleba- norum. et tot sunt et fuerunt ante litem numeratae et com- putatae 1 per ambitum et circuitume. A° 1452 post festum s. Kiliani obiit dominus Conradus nach Cunhofer doctor sacrae theologiae et juris utriusque, doctor Jul. 8. in medicinis, magisterque artium, erat itaque doctor omnium facultatum, plebanus hic ad s. Laurentium et canonicus Ratisbonensis 2. obiit enim d Ratisbonae e et hucf adductus est cum magna solennitate et processione defunctus susceptus, et in capella s. Marthae prope sanctam Claram expectatus et g in choro novo adhuc non tecto h ibidem 3 sepultus 4. a) A miliarum. b) B olm. sunt in numl. c) Dieser Absatz stelt in A zwischen jenem zum 18. Nov. 1463 und dem folgenden zu 1152. In B ist er ohne Zweifel richtig hieher gesetzt. d) Will. etiam. e) B om obiit — Ratisbonae. f) B om. g) B om. h) A, B, Will tectus. 1.) Diess dürfte sich auf den (vor Beginn des markgräflichen Krieges ante litem) im Mai 1449 vom Nürnberger Rathe ertheilten Auftrag beziehen, die Städte, Dörfer, Schlösser u. s. w. der (umliegenden) Fürsten Herren und Ritter aufzuzeichnen; s. Städtechron. 2, 331 A. 2. 2) Schon vor seiner Ernennung zum Pfarrer von St. Lorenz (St.-Chron. 1, 457—459) Dompropst zu Regensburg blieb er diess bis an seinen Tod; vgl. a. a. O. 457 A. 1 und die unten erwähnte Grabschrift. Nach letzterer wie nach dem Annivers. Egid. (Msc. Bambg. f. 7b u. 23a; s. Sinceri N. Samml. 371) war er auch s. apost. palatii causarum rotac auditor. Der Mann war vielfach thätig und von dem Rathe seiner Vaterstadt gerne mit der Erledigung wichtiger Aufträge betraut (Städtechron. 1, 381 A. 1; 2, 44 u. 45). Durch namhafte Stiftungen verewigte er sein Andenken (vgl. Dypticha der Lorenzkirche 36; Hist.-dipl. Magazin 2, 100 ff.); seine Bücher schenkte er dem Rath zu ciner liberey (Mr. Mx. Meyer, Nürnbg. Gesch., Kunst und Alterthuimsfreund 204). In Will, Nürnbg. Gelehrtenlex. 2, 373—375 sind Daten zu seiner Lebensgeschichte zusammengestellt, freilich ohne die nöthigen Beloge und ohne dass offen liegende Irrthümer vermieden wären. In Bezug auf den dort mitgetheilten Text der Chronikstelle vgl. unsere Einleitung. 3) ibidem ist entweder auf das in Anfang stelende huc zu bezichen, oder, was wahrscheinlicher ist, in ecclesia s. Laurentii vor in choro zu ergänzen. 4) Nemlich in dom damals noch unvollendeten Chore der Kirche von St. Lorenz, dessen Neuban unter seiner Anitsverwaltung und auf sein Betreiben 1439 begonnen worden war (Städtechr. 1, 404 u. 405) und wo
31 intra et infra spatia quinque sive sex milliariuma in circuitu ejusdem civitatis sunt in numero b 2200 dörffer und weiler et 21 oppida videlicet parvae civitates dictae et etiam 186 parochiae parvae et magnae videlicet ecclesiae curatae pleba- norum. et tot sunt et fuerunt ante litem numeratae et com- putatae 1 per ambitum et circuitume. A° 1452 post festum s. Kiliani obiit dominus Conradus nach Cunhofer doctor sacrae theologiae et juris utriusque, doctor Jul. 8. in medicinis, magisterque artium, erat itaque doctor omnium facultatum, plebanus hic ad s. Laurentium et canonicus Ratisbonensis 2. obiit enim d Ratisbonae e et hucf adductus est cum magna solennitate et processione defunctus susceptus, et in capella s. Marthae prope sanctam Claram expectatus et g in choro novo adhuc non tecto h ibidem 3 sepultus 4. a) A miliarum. b) B olm. sunt in numl. c) Dieser Absatz stelt in A zwischen jenem zum 18. Nov. 1463 und dem folgenden zu 1152. In B ist er ohne Zweifel richtig hieher gesetzt. d) Will. etiam. e) B om obiit — Ratisbonae. f) B om. g) B om. h) A, B, Will tectus. 1.) Diess dürfte sich auf den (vor Beginn des markgräflichen Krieges ante litem) im Mai 1449 vom Nürnberger Rathe ertheilten Auftrag beziehen, die Städte, Dörfer, Schlösser u. s. w. der (umliegenden) Fürsten Herren und Ritter aufzuzeichnen; s. Städtechron. 2, 331 A. 2. 2) Schon vor seiner Ernennung zum Pfarrer von St. Lorenz (St.-Chron. 1, 457—459) Dompropst zu Regensburg blieb er diess bis an seinen Tod; vgl. a. a. O. 457 A. 1 und die unten erwähnte Grabschrift. Nach letzterer wie nach dem Annivers. Egid. (Msc. Bambg. f. 7b u. 23a; s. Sinceri N. Samml. 371) war er auch s. apost. palatii causarum rotac auditor. Der Mann war vielfach thätig und von dem Rathe seiner Vaterstadt gerne mit der Erledigung wichtiger Aufträge betraut (Städtechron. 1, 381 A. 1; 2, 44 u. 45). Durch namhafte Stiftungen verewigte er sein Andenken (vgl. Dypticha der Lorenzkirche 36; Hist.-dipl. Magazin 2, 100 ff.); seine Bücher schenkte er dem Rath zu ciner liberey (Mr. Mx. Meyer, Nürnbg. Gesch., Kunst und Alterthuimsfreund 204). In Will, Nürnbg. Gelehrtenlex. 2, 373—375 sind Daten zu seiner Lebensgeschichte zusammengestellt, freilich ohne die nöthigen Beloge und ohne dass offen liegende Irrthümer vermieden wären. In Bezug auf den dort mitgetheilten Text der Chronikstelle vgl. unsere Einleitung. 3) ibidem ist entweder auf das in Anfang stelende huc zu bezichen, oder, was wahrscheinlicher ist, in ecclesia s. Laurentii vor in choro zu ergänzen. 4) Nemlich in dom damals noch unvollendeten Chore der Kirche von St. Lorenz, dessen Neuban unter seiner Anitsverwaltung und auf sein Betreiben 1439 begonnen worden war (Städtechr. 1, 404 u. 405) und wo
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32 ipse antiquissimus doctor Pragae ante eversionem ibidem ordinatus, antequam Bohemia erraret, dum ibidem studium vigebat a. If. 169a) A° 1452 obierunt Ratisbonae in monasterio Prüel duo patres ordinis Conradus Hölzel et Johannes Vend. Apr. 2. März 12. A° 1453 feria 2 statim post pascha indutus est habitu novitiorum Petrus Harsdörfer, vicinus noster, qui tunc temporis intravit ad monasterium2 propter amorem Christi et dilectionem ordinis s. Benedicti, quem ex omnibus elegerat. idem fecit professionem suam ad s. Egidium in festo s. Gregorii b papae a° 1454. [f. 168a) A° 1455 obiit Hans Becherer junior, filius Hermanni Becherers 3. Oct. 28. c. A° 1456 circa festum Simonis et Judae obiit antiquus Carolus Holzschucher, amicus nostrae progenieic, unus de consulibus senioribus videlicet primus in ordine eorum 4. Jun. 7. A° 1458 feria 4ta infra octavam corporis Christi indutus est habitu novitiorum dominus et magister Caspar Kress d in choro. a) B studia vigebant. b) B Georgii. c) A progenie. d) A, B dom. Casper et mag. Kress. auch sein Grabdenkmal noch bis zum Anfange unseres Jahrhunderts sich befand (vgl. Nürnb. Merkw. II.: die Kirche des heil. Laur. v. Hilpert S. 25). Die Inschrift, welche das letztere trug, theilt Murr, Merkw. 2. Aufl. S. 127 in der Anm. mit. Ebendort und ausführlicher bei Hilpert a. a. O. S. 27, 28 ist das noch heute erhaltene von Kunhofer gestiftete Fenster im Chore der Lorenzkirche beschrieben, dessen reiche Glasmalereien in der Mitte das (wohl porträtähnliche) Bild des vor einem Pulte sitzenden Stifters zefgen, über welchem eine der lateinischen auf dem Grabmale entsprechende deutsche Inschrift steht. Nach den übereinstimmenden genaueren Angaben der beiden letzteren war der 7. Juli (St. Willibaldstag) 1452 Kunhofers Todestag. 1) Benediktinerabtei südlich von Regensburg, die gegen Ende des 15. Jahrh. in ein Karthäuserkloster umgewandelt wurde. Vgl. Bavaria II, 615—617. 2) S. Jahrbb. des 15. Jahrh. in St.-Chron. 4, 199. 3) Vgl. Beil. 1. 4) Eine genauere Angabe des Todestages (Oct. 9.) dieses hervor- ragenden Bürgers von Nürnberg verdanken wir den eben genannten Jahrbb. des 15. Jahrh. in St.-Chron. 4, 218.
32 ipse antiquissimus doctor Pragae ante eversionem ibidem ordinatus, antequam Bohemia erraret, dum ibidem studium vigebat a. If. 169a) A° 1452 obierunt Ratisbonae in monasterio Prüel duo patres ordinis Conradus Hölzel et Johannes Vend. Apr. 2. März 12. A° 1453 feria 2 statim post pascha indutus est habitu novitiorum Petrus Harsdörfer, vicinus noster, qui tunc temporis intravit ad monasterium2 propter amorem Christi et dilectionem ordinis s. Benedicti, quem ex omnibus elegerat. idem fecit professionem suam ad s. Egidium in festo s. Gregorii b papae a° 1454. [f. 168a) A° 1455 obiit Hans Becherer junior, filius Hermanni Becherers 3. Oct. 28. c. A° 1456 circa festum Simonis et Judae obiit antiquus Carolus Holzschucher, amicus nostrae progenieic, unus de consulibus senioribus videlicet primus in ordine eorum 4. Jun. 7. A° 1458 feria 4ta infra octavam corporis Christi indutus est habitu novitiorum dominus et magister Caspar Kress d in choro. a) B studia vigebant. b) B Georgii. c) A progenie. d) A, B dom. Casper et mag. Kress. auch sein Grabdenkmal noch bis zum Anfange unseres Jahrhunderts sich befand (vgl. Nürnb. Merkw. II.: die Kirche des heil. Laur. v. Hilpert S. 25). Die Inschrift, welche das letztere trug, theilt Murr, Merkw. 2. Aufl. S. 127 in der Anm. mit. Ebendort und ausführlicher bei Hilpert a. a. O. S. 27, 28 ist das noch heute erhaltene von Kunhofer gestiftete Fenster im Chore der Lorenzkirche beschrieben, dessen reiche Glasmalereien in der Mitte das (wohl porträtähnliche) Bild des vor einem Pulte sitzenden Stifters zefgen, über welchem eine der lateinischen auf dem Grabmale entsprechende deutsche Inschrift steht. Nach den übereinstimmenden genaueren Angaben der beiden letzteren war der 7. Juli (St. Willibaldstag) 1452 Kunhofers Todestag. 1) Benediktinerabtei südlich von Regensburg, die gegen Ende des 15. Jahrh. in ein Karthäuserkloster umgewandelt wurde. Vgl. Bavaria II, 615—617. 2) S. Jahrbb. des 15. Jahrh. in St.-Chron. 4, 199. 3) Vgl. Beil. 1. 4) Eine genauere Angabe des Todestages (Oct. 9.) dieses hervor- ragenden Bürgers von Nürnberg verdanken wir den eben genannten Jahrbb. des 15. Jahrh. in St.-Chron. 4, 218.
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33 A° 1459 obiit Eberhardus Hornung, amicus meus, in oppido Bernhaym 1. A° 1459 in festo ss. trinitatis Caspar Kress, magister in Mai 20. artibus, fecit apud nos professionem sollenniter in missa publica in choro. eadem a die indutus est habitu novitiorum Leonhardus dictus Franck. A° 1459 post festum s. Dionisii feria quarta obiit dominus Oct. 10. Fridericus Pfintzing, qui alias nomine suo cognominabatur Lengenfelder, honestus sacerdos et vicarius ad s. Sebaldum, qui plurima bona fecit huicb monasterio, hic apud nos sepultus 2. A° 1460 feria 3a ante festum s. Benedicti in quadragesima März 18. obiit Franz Rummel, miles, hic, qui fuit amicus meus propter ejus uxorem, quae fuit amica amicorum meorum 3. A° 1460 obiit Johannes Koler dictus antiquus abbas in Faucibus4. a) B eodem. h) B om. 1) Vgl. dic Stammtafel in Beil. I. 2) Der Anniversarius honorabilis viri domini Friderici Lengsvelder, sacerdotis et altariste altaris sancti Bartholomci in ecclesia s. Sebaldi, parentum, antecessorum et bencfactorum ipsius wurde um die Zeit des Festes des h. Dionys (Oct. 9.) im Egidienkloster feierlich begangen. Er hatte diesem in Allem an Geld und Geldeswerth 800 Gulden zugewendet. Anniv. Egid. (Ms. Bamb. Bl. 17a, und in der Hauptsache übereinstimmend Ms. arch. ad 6 id. octob.). Der Name Pfinzing wird dem Verstorbenen in den Anniv. nirgends beigelegt und dem angeschenen gleichnamigen Stadt- geschlechte, in dessen Geschlechtsaufzeichnungen seiner auch keine Erwäh- nung geschieht, darf er nicht zugezählt werden. 3) Vgl. oben z. J. 1447. — Noch im J. 1457 war dieser in den ver- schiedensten Angelegenheiten oft genannte Mann — schon 1421 kämpft er gegen die Hussiten (Städtechr. 2. 9) — endlich als einer der ältern Bürgermeister in den Rath getreten s. gleichzeitige Bürgermeisterlisten für die Jahre 1457—1459 in No. 188 des Nbg. A. und Rathslist. in No. 5052 des Germ. Museums. Die Inschrift seines Todtenschildes, welcher bei St. Sebald hieng, ist in dem Schreyer'schen Verzeichnisse der Todtenschilde von 1493 erhalten; sie nennt den 17. März (s. Gerdrautentag) als Franz Rummel's Todestag. Nürnbg. Stadtbibl. Ms. Will II, 1353 f. 95b [cf. Städtechron. 1, 394 A. 1] und ebd. Ms. Schwarz fol. 265 S. 109. 4) Zu St. Mang in Füssen. Es ist ohne Zweifel derselbe gemeint, welchen die freilich nicht in ursprünglicher und authentischer Fassung vorliegenden Abtsreihen jenes Klosters Johann Fischer oder nach seinem Geburtsort Immenstadt den „Allgäuer“ nennen. Aus dem Nürnberger Egidienkloster kommend richtete er sein vorzüglichstes Streben auf Refor- mation der Abtei St. Mang, war am Basler Concile zugegen, resignirte vm 1458 auf seine Würde, was den Angaben unserer Chronik entspricht. Herdegen, Nürnberger Denkwürdigkeiten. 3
33 A° 1459 obiit Eberhardus Hornung, amicus meus, in oppido Bernhaym 1. A° 1459 in festo ss. trinitatis Caspar Kress, magister in Mai 20. artibus, fecit apud nos professionem sollenniter in missa publica in choro. eadem a die indutus est habitu novitiorum Leonhardus dictus Franck. A° 1459 post festum s. Dionisii feria quarta obiit dominus Oct. 10. Fridericus Pfintzing, qui alias nomine suo cognominabatur Lengenfelder, honestus sacerdos et vicarius ad s. Sebaldum, qui plurima bona fecit huicb monasterio, hic apud nos sepultus 2. A° 1460 feria 3a ante festum s. Benedicti in quadragesima März 18. obiit Franz Rummel, miles, hic, qui fuit amicus meus propter ejus uxorem, quae fuit amica amicorum meorum 3. A° 1460 obiit Johannes Koler dictus antiquus abbas in Faucibus4. a) B eodem. h) B om. 1) Vgl. dic Stammtafel in Beil. I. 2) Der Anniversarius honorabilis viri domini Friderici Lengsvelder, sacerdotis et altariste altaris sancti Bartholomci in ecclesia s. Sebaldi, parentum, antecessorum et bencfactorum ipsius wurde um die Zeit des Festes des h. Dionys (Oct. 9.) im Egidienkloster feierlich begangen. Er hatte diesem in Allem an Geld und Geldeswerth 800 Gulden zugewendet. Anniv. Egid. (Ms. Bamb. Bl. 17a, und in der Hauptsache übereinstimmend Ms. arch. ad 6 id. octob.). Der Name Pfinzing wird dem Verstorbenen in den Anniv. nirgends beigelegt und dem angeschenen gleichnamigen Stadt- geschlechte, in dessen Geschlechtsaufzeichnungen seiner auch keine Erwäh- nung geschieht, darf er nicht zugezählt werden. 3) Vgl. oben z. J. 1447. — Noch im J. 1457 war dieser in den ver- schiedensten Angelegenheiten oft genannte Mann — schon 1421 kämpft er gegen die Hussiten (Städtechr. 2. 9) — endlich als einer der ältern Bürgermeister in den Rath getreten s. gleichzeitige Bürgermeisterlisten für die Jahre 1457—1459 in No. 188 des Nbg. A. und Rathslist. in No. 5052 des Germ. Museums. Die Inschrift seines Todtenschildes, welcher bei St. Sebald hieng, ist in dem Schreyer'schen Verzeichnisse der Todtenschilde von 1493 erhalten; sie nennt den 17. März (s. Gerdrautentag) als Franz Rummel's Todestag. Nürnbg. Stadtbibl. Ms. Will II, 1353 f. 95b [cf. Städtechron. 1, 394 A. 1] und ebd. Ms. Schwarz fol. 265 S. 109. 4) Zu St. Mang in Füssen. Es ist ohne Zweifel derselbe gemeint, welchen die freilich nicht in ursprünglicher und authentischer Fassung vorliegenden Abtsreihen jenes Klosters Johann Fischer oder nach seinem Geburtsort Immenstadt den „Allgäuer“ nennen. Aus dem Nürnberger Egidienkloster kommend richtete er sein vorzüglichstes Streben auf Refor- mation der Abtei St. Mang, war am Basler Concile zugegen, resignirte vm 1458 auf seine Würde, was den Angaben unserer Chronik entspricht. Herdegen, Nürnberger Denkwürdigkeiten. 3
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34 et fuit unus de primis 1 fratribus hujus monasterii s. Egidii. A° 1460 obiit Petrus Külhamer laicus devotus. Nov. 1. c. A° 1460 circa festum omnium sanctorum fiebat et proba- batur nobis unum bonum a novum organum in monasterio nostro per magistrum Stephanum de Bratislavia, qui erat egregius magister in ista arte. quod opus et organum dispo- suerunt isti: videlicet nominatus Caspar Kress, qui dedit 100 florenos ante professionem, similiter frater Leonhardus Franck (qui obiit a° b 1462), qui etiam dedit 100 florenos ad hoc opus 2, sed reliquum dederunt vicini rogati. [f. 168b) Anno 1461 obiit Sebaldus Halmpachs mercator c dives et vendens vina Italica et alia praeciosa vina omnibus hominibus, amicus meus propter ejus uxorem, amicam matris 3. Märzl2.c. A° 1461 circa festum s. Gregoriid papae obiit Hans Voyt, a) B om. b) B om. c) A pro cestatem [2]. d) B Georgii. Vgl. Franc. Petrus, Suevia ecclesiast. p. 328, 329 ; Corb. Klamm, Hierarchia August. III, p. 274 u. 278. 1) D. h. nach der Reformation des Klosters und Beseitigung der Schotten. 2) Diese Angabe findet sich im Anniv. Egid. (Ms. Bamb. f. 15b) bestätigt; ausserdem hatte Frank dem Kloster noch 300 Gulden zuge- wendet. — Was über die in Rede stehende Orgelstiftung in Stoy, oratio de incendio templi Egid. p. 6 et 20 u. a. and. Orten steht, geht auf die Annalen Müllner’s (im Originalmsc. des Nbg. Arch. Bd. I, f. 283a, wo der Meister übrigens Steffan Kaschendorff — nicht Raschendorff — heisst) zurück, dem hiefür eine von der unsrigen unabhängige Quelle vorgelegen haben muss. 3) Ueber die Halbwachsen („Halbwachs“ ist die gebräuchlichere Schreibung des im Texte vorkommenden Namens) und den von ihnen betriebenen Weinhandel vgl. Lochner im Anz. f. Kde. d. Deutsch. Vorz. 1863, Sp. 353, sowie dessen auf die Rathsprotokolle zurückgehenden ausführ- licheren Angaben im Korresp. v. u. f. Deutschld. Jahrg. 1864, No. 67. Die Inschrift auf Sebald’s Todtenschild in der Sebaldkirche lautete nach dem Schreyer'schen Verz. (vgl. oben S. 33 A. 3) Bl. 92b: Anno dom. MCCCC und in dem LXI jar am nechsten suntag nach sant Anthonius tag (18. Januar) do starb Sebolt Halbwachs dem got gnad. hat gehabt cine Imhoff und ein Ercklin. Nach Hans Haller's Verzeichniss der Ehrbaren (Collectaneenbd H d. v. Scheurl’schen Bibl. Bl. 47b) hatte die letztgenannte dieser beiden Frauen, welche dort aber als Sebalds erste bezeichnet ist, früher einen Hornung zum Gemahl, daher die Verwandt- schaft mit Konrad Herdegen's Mutter.
34 et fuit unus de primis 1 fratribus hujus monasterii s. Egidii. A° 1460 obiit Petrus Külhamer laicus devotus. Nov. 1. c. A° 1460 circa festum omnium sanctorum fiebat et proba- batur nobis unum bonum a novum organum in monasterio nostro per magistrum Stephanum de Bratislavia, qui erat egregius magister in ista arte. quod opus et organum dispo- suerunt isti: videlicet nominatus Caspar Kress, qui dedit 100 florenos ante professionem, similiter frater Leonhardus Franck (qui obiit a° b 1462), qui etiam dedit 100 florenos ad hoc opus 2, sed reliquum dederunt vicini rogati. [f. 168b) Anno 1461 obiit Sebaldus Halmpachs mercator c dives et vendens vina Italica et alia praeciosa vina omnibus hominibus, amicus meus propter ejus uxorem, amicam matris 3. Märzl2.c. A° 1461 circa festum s. Gregoriid papae obiit Hans Voyt, a) B om. b) B om. c) A pro cestatem [2]. d) B Georgii. Vgl. Franc. Petrus, Suevia ecclesiast. p. 328, 329 ; Corb. Klamm, Hierarchia August. III, p. 274 u. 278. 1) D. h. nach der Reformation des Klosters und Beseitigung der Schotten. 2) Diese Angabe findet sich im Anniv. Egid. (Ms. Bamb. f. 15b) bestätigt; ausserdem hatte Frank dem Kloster noch 300 Gulden zuge- wendet. — Was über die in Rede stehende Orgelstiftung in Stoy, oratio de incendio templi Egid. p. 6 et 20 u. a. and. Orten steht, geht auf die Annalen Müllner’s (im Originalmsc. des Nbg. Arch. Bd. I, f. 283a, wo der Meister übrigens Steffan Kaschendorff — nicht Raschendorff — heisst) zurück, dem hiefür eine von der unsrigen unabhängige Quelle vorgelegen haben muss. 3) Ueber die Halbwachsen („Halbwachs“ ist die gebräuchlichere Schreibung des im Texte vorkommenden Namens) und den von ihnen betriebenen Weinhandel vgl. Lochner im Anz. f. Kde. d. Deutsch. Vorz. 1863, Sp. 353, sowie dessen auf die Rathsprotokolle zurückgehenden ausführ- licheren Angaben im Korresp. v. u. f. Deutschld. Jahrg. 1864, No. 67. Die Inschrift auf Sebald’s Todtenschild in der Sebaldkirche lautete nach dem Schreyer'schen Verz. (vgl. oben S. 33 A. 3) Bl. 92b: Anno dom. MCCCC und in dem LXI jar am nechsten suntag nach sant Anthonius tag (18. Januar) do starb Sebolt Halbwachs dem got gnad. hat gehabt cine Imhoff und ein Ercklin. Nach Hans Haller's Verzeichniss der Ehrbaren (Collectaneenbd H d. v. Scheurl’schen Bibl. Bl. 47b) hatte die letztgenannte dieser beiden Frauen, welche dort aber als Sebalds erste bezeichnet ist, früher einen Hornung zum Gemahl, daher die Verwandt- schaft mit Konrad Herdegen's Mutter.
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35 amicus meus, qui olim habuit filiam Hermanni Becherers honesti viri, amici mei 1. A° 1461 Nicolaus Muffel collocavit novam praeciosam tabulam ad altare corporis Christi cum imaginibus suis 2. A° 1461 sabbato post festum 11 mille virginum obiit Oct. 24. Conradus dictus Wagner vel Mülner, doctor sollennis sacrae theologiac, vicinus noster, hic sepultus 3. [f. 170b) A° 1462 in die et festo paschae 13. cal. maii 4 Apr. 18. obiit mater mea dilectissima Margaretha Herdegin, actatis (19.) 85. a vixit in matrimonio cum patre meo Herdegen circa annos 35 5. sepulta in ambitu ante refectorium. A° 1462 ego legi missam in Altorf in altari primo, ubi et antecessores mei fundaverunt ibidem primam missam et a) B circa annos 30 statt act. 85; dann aetatis 85 statt circa annos 35. 1) Vgl. Beilage I. 2) Nach seinen eigenen an die bei Oefele scrr. 1, 353 gedruckte Hist. de not. partic. s. crucis ad s. Egid. Nur. sich anschliessenden biographischen Aufzeichnungen a. d. J. 1468 (Namens der Histor. Commission erworben; Abschrift des 15. Jahrh. schinal Fol.), in denen Muffel ausführlich über seine zumeist bei St. Egidien gemachten kirchlichen Stiftungen berich- tet, kostete ihn die tafel auf unsers herrn leichnams altar zweyhun- dert gulden (s. das angeführte Msc. S. 3). Schon im J. 1433 war er (S. 6) zum Pfleger des Egidienklosters bestellt worden, was er bis an sein Ende 1469 blieb. Dann trat Jobst Tetzel wie in die meisten der von Muffel bekleideten Aemter, so auch in dieses ein (Nürnb. A. Rathsprotok.: 1461— 1475 Nr. 1 f. 171b). Das Verzeichniss der Pfleger, welches sich in der Schrift „Das vormal. St. Egydienkloster" S. 18 und an andern Orten ab- gedruckt findet, ist aus Müllner genommen, der es nach urkundlichen Daten zusammengestellt haben will. Da diese Versicherung durch das oben Gesagte bestätigt wird, so haben wir wol anzunehmen, dass dem Kloster zuweilen mehrere Pfleger gesetzt worden sind. 3) Im Egidienkloster, das er reich beschenkt hatte. Der Jahrtag venerabilis ac egregii domini Conradi Müllners, sacre theologie doctoris, et fratrum ipsius, videlicet domini doctoris Sebaldi in medicinis et Johannis Mulners junioris, Elizabeth uxoris ejus, Johannis Mulners senioris, Anne uxoris ejus, parentum prefatorum, et omnium fidelium wurde daselbst um die Zeit von Konrad's Todestag begangen. Anniv. Egid. (Ms. Bamb. Bl. 18; Ms. arch. ad 13 kal. novemb.). — Doctor Conrat Wagner stand im Dienste der Stadt (gegen einen Gehalt von 46 1b n. — Rechnungsb. v. 1460 im Nbg. A., Bl. 1471). Vgl. auch Waldau, verm. Beytr. IV, 541. 4) Der Ostersonntag fiel in J. 1462 auf den 18. April, die beige- gebene römische Kalenderbezeichnung geht aber auf deu 19. April. Das Jahr ist auch anderweitig beglaubigt; s. die Anm. zur Stammtafel in Beil. I. 5) Vgl. Beilage I. 3
35 amicus meus, qui olim habuit filiam Hermanni Becherers honesti viri, amici mei 1. A° 1461 Nicolaus Muffel collocavit novam praeciosam tabulam ad altare corporis Christi cum imaginibus suis 2. A° 1461 sabbato post festum 11 mille virginum obiit Oct. 24. Conradus dictus Wagner vel Mülner, doctor sollennis sacrae theologiac, vicinus noster, hic sepultus 3. [f. 170b) A° 1462 in die et festo paschae 13. cal. maii 4 Apr. 18. obiit mater mea dilectissima Margaretha Herdegin, actatis (19.) 85. a vixit in matrimonio cum patre meo Herdegen circa annos 35 5. sepulta in ambitu ante refectorium. A° 1462 ego legi missam in Altorf in altari primo, ubi et antecessores mei fundaverunt ibidem primam missam et a) B circa annos 30 statt act. 85; dann aetatis 85 statt circa annos 35. 1) Vgl. Beilage I. 2) Nach seinen eigenen an die bei Oefele scrr. 1, 353 gedruckte Hist. de not. partic. s. crucis ad s. Egid. Nur. sich anschliessenden biographischen Aufzeichnungen a. d. J. 1468 (Namens der Histor. Commission erworben; Abschrift des 15. Jahrh. schinal Fol.), in denen Muffel ausführlich über seine zumeist bei St. Egidien gemachten kirchlichen Stiftungen berich- tet, kostete ihn die tafel auf unsers herrn leichnams altar zweyhun- dert gulden (s. das angeführte Msc. S. 3). Schon im J. 1433 war er (S. 6) zum Pfleger des Egidienklosters bestellt worden, was er bis an sein Ende 1469 blieb. Dann trat Jobst Tetzel wie in die meisten der von Muffel bekleideten Aemter, so auch in dieses ein (Nürnb. A. Rathsprotok.: 1461— 1475 Nr. 1 f. 171b). Das Verzeichniss der Pfleger, welches sich in der Schrift „Das vormal. St. Egydienkloster" S. 18 und an andern Orten ab- gedruckt findet, ist aus Müllner genommen, der es nach urkundlichen Daten zusammengestellt haben will. Da diese Versicherung durch das oben Gesagte bestätigt wird, so haben wir wol anzunehmen, dass dem Kloster zuweilen mehrere Pfleger gesetzt worden sind. 3) Im Egidienkloster, das er reich beschenkt hatte. Der Jahrtag venerabilis ac egregii domini Conradi Müllners, sacre theologie doctoris, et fratrum ipsius, videlicet domini doctoris Sebaldi in medicinis et Johannis Mulners junioris, Elizabeth uxoris ejus, Johannis Mulners senioris, Anne uxoris ejus, parentum prefatorum, et omnium fidelium wurde daselbst um die Zeit von Konrad's Todestag begangen. Anniv. Egid. (Ms. Bamb. Bl. 18; Ms. arch. ad 13 kal. novemb.). — Doctor Conrat Wagner stand im Dienste der Stadt (gegen einen Gehalt von 46 1b n. — Rechnungsb. v. 1460 im Nbg. A., Bl. 1471). Vgl. auch Waldau, verm. Beytr. IV, 541. 4) Der Ostersonntag fiel in J. 1462 auf den 18. April, die beige- gebene römische Kalenderbezeichnung geht aber auf deu 19. April. Das Jahr ist auch anderweitig beglaubigt; s. die Anm. zur Stammtafel in Beil. I. 5) Vgl. Beilage I. 3
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36 dotaverunt, isti antiqui Ollprechten dicti 1, de quorum progenie duxerunt originem parentes mei, quamvis hoc cognomen est antiquitate temporum immutatum et oblitum. Jul. 25. [f. 169a) A° 1462 in die et a festo s. Jacobib apostoli majoris in aestate obiit dominus Caspar Kress dictus et magister in artibus solemnis et professus hujus monasterii s. Egidii. obiit autem devote, quia devotus et religiosus fuit et pacificus diebus vitae suae. ille instituit lampadem in ambitu et c ad quatuor doctores 2 et pro conversis, ut lucerent temporibus suis pro fratribus et d in futurum 3. [f. 171a] A° 1462 tempore pestis scholae puerorum, hic in civitate Nürnberg ita evacuatae sunt, quod in eis vix 10 vel a) B om. b) B om. c) B ei. d) B om. e) B puerum. 1) Drei Glieder dieses Geschlechts waren nemlich bei der durch ver- schiedene Altdorfer Bürger, die Pfarrer daselbst und einige Andere ge- schehenen Stiftung dieser im J. 1357 von den Grafen Johann und Emich von Nassau als Lehensherrn der Pfarre zu Altdorf bestätigten Frühmesse mit verhältnissmässig nicht unbeträchtlichen Summen betheiligt. (Origi- nalurk. der beiden Grafen d. d. Kammerstein 25. August 1357 auf Perg. mit anhäng. Siegeln im Nbg. A. S I, L. 39. No. 12). Vgl. Beilage I. Das Patronat dieser Stiftung ging später mit dem der Pfarre zu Altdorf durch König Ruprecht an die Universität Heidelberg über; vgl. Will, de eccl. prisca in pago Rasch p. 18 und dessen Gesch. v. Altdorf S. 221, sowie Häusser, Gesch. d. Pfalz I, 302, A. 14 u. Hautz, Gesch. d. Univ. Heidelberg I, 229, 230. 2) Auf der vier lehrer kore, wie es im Regest der Jahrtagsstiftung (Fasc. J. H. III, 247 der Bamb. Bibl.) heisst; d. h. in der an den Kreuzgang sich anschliessenden 1423 erbauten capella quatuor doctorum; vgl. die Reformationsgesch. des Klosters im Druck bei Oefele I, p. 344. Die quatuor doctores sind die vier Kirchenväter Hieronymus, Ambrosius, Augustin und Gregor, welche auch als die „Vier Lehrer“ bezeichnet werden. Vgl. Scherz-Oberlin, Glossar. germ. med. aev. p. 1805. 3) Ausführlicher berichtet über die zwei ersten der letzterwähnten Stiftungen nebst dem erwähnten Regest der Urkunde eine (bei Oefele nicht gedruckte) Stelle der eben angeführten Reformationsgeschichte. Im Anniv. findet sich (Ms. Bamb. Bl. 13a) gelegentlich des Jahrtags mag. Casp. Kr. sacerdotis et professi h. mon. s. Eg., seines Vaters Konrad und seiner Mutter Walburg, angemerkt: Item prefatus magister Caspar Kress dedit monasterio in allodiis et clinodiis et libris circa mille florenos; und von zweiter Hand hinzugefügt: Item 18 volumina. item eciam dedit brachium sancti Viti, et constat 96 flor - Dass Dypt. Egid. p. 34 Jahr und Tag seines Todes falsch angegeben sind, beweist auch seine bereits angeführte im J. 1461 gemachte Jahrtagsstiftung (Regest im Fasc. J. II. III, 247 der Bamb. Bibl. u. Schwarz Kaps. K. 8. Egid. kl. der Nbg. Stadtbibl.).
36 dotaverunt, isti antiqui Ollprechten dicti 1, de quorum progenie duxerunt originem parentes mei, quamvis hoc cognomen est antiquitate temporum immutatum et oblitum. Jul. 25. [f. 169a) A° 1462 in die et a festo s. Jacobib apostoli majoris in aestate obiit dominus Caspar Kress dictus et magister in artibus solemnis et professus hujus monasterii s. Egidii. obiit autem devote, quia devotus et religiosus fuit et pacificus diebus vitae suae. ille instituit lampadem in ambitu et c ad quatuor doctores 2 et pro conversis, ut lucerent temporibus suis pro fratribus et d in futurum 3. [f. 171a] A° 1462 tempore pestis scholae puerorum, hic in civitate Nürnberg ita evacuatae sunt, quod in eis vix 10 vel a) B om. b) B om. c) B ei. d) B om. e) B puerum. 1) Drei Glieder dieses Geschlechts waren nemlich bei der durch ver- schiedene Altdorfer Bürger, die Pfarrer daselbst und einige Andere ge- schehenen Stiftung dieser im J. 1357 von den Grafen Johann und Emich von Nassau als Lehensherrn der Pfarre zu Altdorf bestätigten Frühmesse mit verhältnissmässig nicht unbeträchtlichen Summen betheiligt. (Origi- nalurk. der beiden Grafen d. d. Kammerstein 25. August 1357 auf Perg. mit anhäng. Siegeln im Nbg. A. S I, L. 39. No. 12). Vgl. Beilage I. Das Patronat dieser Stiftung ging später mit dem der Pfarre zu Altdorf durch König Ruprecht an die Universität Heidelberg über; vgl. Will, de eccl. prisca in pago Rasch p. 18 und dessen Gesch. v. Altdorf S. 221, sowie Häusser, Gesch. d. Pfalz I, 302, A. 14 u. Hautz, Gesch. d. Univ. Heidelberg I, 229, 230. 2) Auf der vier lehrer kore, wie es im Regest der Jahrtagsstiftung (Fasc. J. H. III, 247 der Bamb. Bibl.) heisst; d. h. in der an den Kreuzgang sich anschliessenden 1423 erbauten capella quatuor doctorum; vgl. die Reformationsgesch. des Klosters im Druck bei Oefele I, p. 344. Die quatuor doctores sind die vier Kirchenväter Hieronymus, Ambrosius, Augustin und Gregor, welche auch als die „Vier Lehrer“ bezeichnet werden. Vgl. Scherz-Oberlin, Glossar. germ. med. aev. p. 1805. 3) Ausführlicher berichtet über die zwei ersten der letzterwähnten Stiftungen nebst dem erwähnten Regest der Urkunde eine (bei Oefele nicht gedruckte) Stelle der eben angeführten Reformationsgeschichte. Im Anniv. findet sich (Ms. Bamb. Bl. 13a) gelegentlich des Jahrtags mag. Casp. Kr. sacerdotis et professi h. mon. s. Eg., seines Vaters Konrad und seiner Mutter Walburg, angemerkt: Item prefatus magister Caspar Kress dedit monasterio in allodiis et clinodiis et libris circa mille florenos; und von zweiter Hand hinzugefügt: Item 18 volumina. item eciam dedit brachium sancti Viti, et constat 96 flor - Dass Dypt. Egid. p. 34 Jahr und Tag seines Todes falsch angegeben sind, beweist auch seine bereits angeführte im J. 1461 gemachte Jahrtagsstiftung (Regest im Fasc. J. II. III, 247 der Bamb. Bibl. u. Schwarz Kaps. K. 8. Egid. kl. der Nbg. Stadtbibl.).
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37 8 scholares essent in una schola vela processione. et prius non erat schola antiqua, quin ibi essent ad minus 200 pueri. et 570 tempore pestis mortui sunt. multi ex eisdem alio fugerunt extra civitatem, quidam domi remanserunt, paucissimi in schola remanserunt b 1. [f. 170a) A° 1463 fecit professionem quidam conversus frater Henricus dictus Cammerer in monasterio s. Egidii. A° 1463 sabatho post ostensionem reliquiarum e cantavit Apr. 23. primam suam missam Georgius dictus Mentelberger de Sulzbach professus hujus monasterii s. Egidii in praesentia parentum et fratrum suorum 2. A° 1463 in festo s. Jacobi majoris apostoli obiit frater Jul. 25. Petrus dictus Harsdörfer conversus et professus hujus monasterii s. Egidii. qui quondam fuerat unus e consulibus hujus civitatis et famae bonae semper 3. a) B om. b) B in scholam veniebant. c) A reliquarum. 1) Dass durch die grosse Seuche des J. 1462 die schuler wol vast abgangen sein bezeugt auch ein Rathsbeschluss vom 27. April 1464, welchen Lochner in dem Aufsatze „Der Sterb von 1462 und die erste Rektorsbesoldung zu Nürnberg“ (Anz. f. Kde. d. Dtsch. Vorzeit 1857 Sp. 249) mitgetheilt hat. Wenn der gen. Verf. ebda Sp. 248 bei Anführung obiger Stelle Herdegen’s nach dem Würfel’schen Drucke 170 statt 570 liest, so ist nicht klar, ob hiefür irgend ein bestimmter Anhaltspunkt vorgelegen oder ob es als ein Versehen zu betrachten. — Vgl. ferner Jahrbb, des 15. Jahrh. in St.-Chron. 4, 281. 2) Frater Georgius Mentelberger filins Adalberti Mentelbergers wendete tempore noviciatus cum voluit profiteri dem Kloster circa 600 flor. zu. Hievon waren 100 ad construendum novum cstuarium bestimmt, 300 sollten erst nach demn Tode seiner Mutter unter gegebener Zustimmung seiner Brüder an St. Egidien fallen. Annivers. Egid. Msc. Bambg. f. 19a und Msc. arch. ad 8 id. novembr. 3) Peter Harstorffer (auch „Harschdorffer“ geschrieben) erscheint in den Jahren 1450, 1151 u. 1452 als jüngerer Bürgermeister (und als der erste seines Geschlechts) im Rathe. Gleichz. Bürgermeisterverz. in No. 188 des Nürnb. A. Rathslist. in No. 5052 der Bibl. des Germ. Mus. und Schwarz Kaps. R. 21 der Nürnbg. Stadtbibl. Er war vermählt und hinterliess Söhne, die das Geschlecht fortpflanzten ; vgl. das Schürstab'sche Geschlechts- buch (herausg. v. Weech im XXXI. Jahresb. des hist. Ver. f. Mittelfrank. S. 73). Eine Geschichte des Geschlechts (freilich ohne Belege) findet sich in der Schrift Sacra parentalia Car. Theoph. Harsdorfferi celebr. a. 1709 ab Andr. Chr. Eschenbach (Norib. Fol.), wo p. 17 19 von unserem Peter H. die Rede und auch die obige Textesstelle mitgetheilt ist. Was Will, Münzbelust. III, 2 ff. über die Harsdorf zusammengestellt, entspricht noch weniger wissenschaftlichen Anforderungen.
37 8 scholares essent in una schola vela processione. et prius non erat schola antiqua, quin ibi essent ad minus 200 pueri. et 570 tempore pestis mortui sunt. multi ex eisdem alio fugerunt extra civitatem, quidam domi remanserunt, paucissimi in schola remanserunt b 1. [f. 170a) A° 1463 fecit professionem quidam conversus frater Henricus dictus Cammerer in monasterio s. Egidii. A° 1463 sabatho post ostensionem reliquiarum e cantavit Apr. 23. primam suam missam Georgius dictus Mentelberger de Sulzbach professus hujus monasterii s. Egidii in praesentia parentum et fratrum suorum 2. A° 1463 in festo s. Jacobi majoris apostoli obiit frater Jul. 25. Petrus dictus Harsdörfer conversus et professus hujus monasterii s. Egidii. qui quondam fuerat unus e consulibus hujus civitatis et famae bonae semper 3. a) B om. b) B in scholam veniebant. c) A reliquarum. 1) Dass durch die grosse Seuche des J. 1462 die schuler wol vast abgangen sein bezeugt auch ein Rathsbeschluss vom 27. April 1464, welchen Lochner in dem Aufsatze „Der Sterb von 1462 und die erste Rektorsbesoldung zu Nürnberg“ (Anz. f. Kde. d. Dtsch. Vorzeit 1857 Sp. 249) mitgetheilt hat. Wenn der gen. Verf. ebda Sp. 248 bei Anführung obiger Stelle Herdegen’s nach dem Würfel’schen Drucke 170 statt 570 liest, so ist nicht klar, ob hiefür irgend ein bestimmter Anhaltspunkt vorgelegen oder ob es als ein Versehen zu betrachten. — Vgl. ferner Jahrbb, des 15. Jahrh. in St.-Chron. 4, 281. 2) Frater Georgius Mentelberger filins Adalberti Mentelbergers wendete tempore noviciatus cum voluit profiteri dem Kloster circa 600 flor. zu. Hievon waren 100 ad construendum novum cstuarium bestimmt, 300 sollten erst nach demn Tode seiner Mutter unter gegebener Zustimmung seiner Brüder an St. Egidien fallen. Annivers. Egid. Msc. Bambg. f. 19a und Msc. arch. ad 8 id. novembr. 3) Peter Harstorffer (auch „Harschdorffer“ geschrieben) erscheint in den Jahren 1450, 1151 u. 1452 als jüngerer Bürgermeister (und als der erste seines Geschlechts) im Rathe. Gleichz. Bürgermeisterverz. in No. 188 des Nürnb. A. Rathslist. in No. 5052 der Bibl. des Germ. Mus. und Schwarz Kaps. R. 21 der Nürnbg. Stadtbibl. Er war vermählt und hinterliess Söhne, die das Geschlecht fortpflanzten ; vgl. das Schürstab'sche Geschlechts- buch (herausg. v. Weech im XXXI. Jahresb. des hist. Ver. f. Mittelfrank. S. 73). Eine Geschichte des Geschlechts (freilich ohne Belege) findet sich in der Schrift Sacra parentalia Car. Theoph. Harsdorfferi celebr. a. 1709 ab Andr. Chr. Eschenbach (Norib. Fol.), wo p. 17 19 von unserem Peter H. die Rede und auch die obige Textesstelle mitgetheilt ist. Was Will, Münzbelust. III, 2 ff. über die Harsdorf zusammengestellt, entspricht noch weniger wissenschaftlichen Anforderungen.
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38 Aug. 2. [f. 170b] A° 1463 in die s. Stephani papae celebravit nuptias frater meus Fridericus Herdegen cum sponsaa sua, filia Conradi Glokengiesers circa s. Claram 1, nomine Elisabeth. Nov. 18. If. 170a] A° 1463 in octava s. Martini episcopi obiit Hans Hölzel amicus noster hinter der Waag geseßen b 2. [f. 169a) A° 1464 fecerunt professionem apud s. Egidium frater Conradus Woffe et frater d Johannes Rottenecker, ambo filii hujus civitatis 3. vor Oct. 9. A° 1464 ante festum s. Dionisii fui cum abbate Georgio s. Egidii4 in Altenfurt propter capellam et piscinam ibidem recuperandam b. et eodem tempore et annoe fuit renovata et 1) A sponse. b) B habitans hinter der Waaggaszen statt hinter — gesessen. c) B Wolf. d) B om. e) B om. 1) Ueber Konrad Glockengiesser, dessen auch in Doppelmayer's hist. Nachr. v. d. Nog. Mathemat. u. Künstl. S. 281 gedacht wird, hat Lochner im Korrespond. v. u. f. Deutschl. Jhrg. 1864, Nr. 69, was sich von ilun fesstellen liess, mitgetheilt und ebda ausfülurlicher über das schräg gegenüber von St. Klara (vor dem innern Frauenthore — vgl. Baumeisterb. 147, 16 —) gelegene Haus der Glockengiesser gehandelt. (Nur auf einemn Versehen kann es beruhen, wenn a. a. O. unter Berufung anf unsere Textesstelle Konrads Tochter statt Elisabeth: Margaretha genannt wird). Vgl. auch Will’s Nbg. Münzbelust. IV, 325, 326 und unten Beil. I. 2) Im Verzeichn. der Verstorbenen, welchen man das grosse Geläute bei St. Lorenz bestellt hatte (Orig. msc. im Nbg. A. 130. 8. 5) heisst es zum Jahr 1463: An sant Elspetten abent da lewt man dem Hans Hölczel. Er ist wohl derselbe, welcher im Baumeisterbuch 204, 16, 17 (vgl. 207, 16) als Pileger von Steg und Weg (imn Umkreis der Stadt) genannt wird. Die Hölzl werden von Lazarus Holzschuher (Orig. lidschr. Bl. 126b — vgl. Bd. I d. Nbg. Chr. 214) unter jene Klasse von Ehrbaren gezählt, ans denen man die Genannten wählte und den merer teil aller redlicher amt besetzte, und spüter (Bl. 281a) unter den 18 Geschlechtern, die seit 100 Jahren zu den erberen geheyrat haben (vgl. Bd. I, 215, 36). aufgeführt. — Das Waaggebäude befand sich auch damals schon an der- selben Stelle, wie heute, im Südwesten der Sebaldkirche; vgl. z. B. Baumeisterb. 128, 36 u. (Lochner) Abzeichen Nürnbg.Häuser 75 u. 76. 3) Hinsichtlich des ersteren wird die Leseart von A auch durch Anniv. Egid. (Ms. Bambg. auf cinem Zettel zwischen Bl. 19 n. 20) als die richtige bezeugt; in Bezug auf den letzteren vgl. unten das J. 1475, und die Einleitung. 4) Georg Moringer, welcher ein Jahr später in schr hohem Alter starb; vgl. die Hist. mon. s. Egid. ap. Oefele I, p. 315. 5) Die Kapelle in Altenfurt nebst ihren Zugehörungen erscheint bereits seit dem 13. Jh. mit dem Nürnberger Egidienkloster verbunden. Vgl. Bd. III d. Städtechron. S. 60. A. 4 und Ussermann, ep. Bambg. p. 387.
38 Aug. 2. [f. 170b] A° 1463 in die s. Stephani papae celebravit nuptias frater meus Fridericus Herdegen cum sponsaa sua, filia Conradi Glokengiesers circa s. Claram 1, nomine Elisabeth. Nov. 18. If. 170a] A° 1463 in octava s. Martini episcopi obiit Hans Hölzel amicus noster hinter der Waag geseßen b 2. [f. 169a) A° 1464 fecerunt professionem apud s. Egidium frater Conradus Woffe et frater d Johannes Rottenecker, ambo filii hujus civitatis 3. vor Oct. 9. A° 1464 ante festum s. Dionisii fui cum abbate Georgio s. Egidii4 in Altenfurt propter capellam et piscinam ibidem recuperandam b. et eodem tempore et annoe fuit renovata et 1) A sponse. b) B habitans hinter der Waaggaszen statt hinter — gesessen. c) B Wolf. d) B om. e) B om. 1) Ueber Konrad Glockengiesser, dessen auch in Doppelmayer's hist. Nachr. v. d. Nog. Mathemat. u. Künstl. S. 281 gedacht wird, hat Lochner im Korrespond. v. u. f. Deutschl. Jhrg. 1864, Nr. 69, was sich von ilun fesstellen liess, mitgetheilt und ebda ausfülurlicher über das schräg gegenüber von St. Klara (vor dem innern Frauenthore — vgl. Baumeisterb. 147, 16 —) gelegene Haus der Glockengiesser gehandelt. (Nur auf einemn Versehen kann es beruhen, wenn a. a. O. unter Berufung anf unsere Textesstelle Konrads Tochter statt Elisabeth: Margaretha genannt wird). Vgl. auch Will’s Nbg. Münzbelust. IV, 325, 326 und unten Beil. I. 2) Im Verzeichn. der Verstorbenen, welchen man das grosse Geläute bei St. Lorenz bestellt hatte (Orig. msc. im Nbg. A. 130. 8. 5) heisst es zum Jahr 1463: An sant Elspetten abent da lewt man dem Hans Hölczel. Er ist wohl derselbe, welcher im Baumeisterbuch 204, 16, 17 (vgl. 207, 16) als Pileger von Steg und Weg (imn Umkreis der Stadt) genannt wird. Die Hölzl werden von Lazarus Holzschuher (Orig. lidschr. Bl. 126b — vgl. Bd. I d. Nbg. Chr. 214) unter jene Klasse von Ehrbaren gezählt, ans denen man die Genannten wählte und den merer teil aller redlicher amt besetzte, und spüter (Bl. 281a) unter den 18 Geschlechtern, die seit 100 Jahren zu den erberen geheyrat haben (vgl. Bd. I, 215, 36). aufgeführt. — Das Waaggebäude befand sich auch damals schon an der- selben Stelle, wie heute, im Südwesten der Sebaldkirche; vgl. z. B. Baumeisterb. 128, 36 u. (Lochner) Abzeichen Nürnbg.Häuser 75 u. 76. 3) Hinsichtlich des ersteren wird die Leseart von A auch durch Anniv. Egid. (Ms. Bambg. auf cinem Zettel zwischen Bl. 19 n. 20) als die richtige bezeugt; in Bezug auf den letzteren vgl. unten das J. 1475, und die Einleitung. 4) Georg Moringer, welcher ein Jahr später in schr hohem Alter starb; vgl. die Hist. mon. s. Egid. ap. Oefele I, p. 315. 5) Die Kapelle in Altenfurt nebst ihren Zugehörungen erscheint bereits seit dem 13. Jh. mit dem Nürnberger Egidienkloster verbunden. Vgl. Bd. III d. Städtechron. S. 60. A. 4 und Ussermann, ep. Bambg. p. 387.
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39 recuperata nova domus ibidem pro fratribus supervenientibus et inhabitantibus temporibus congruis. A° 1464 obiit Fridericus Schön ad s. Catharinam hic 1; et erat a doctor s. theologiae. [f. 169b] A° 1465 b feria 4. post ascensionem domini habuit Mai 29. nuptias Nicolaus Muffel senior cum filio suo Nicolao 2. qui sponsam duxerate filiam Sebaldi Rieters in foro. in quibus nuptiis interfuit etiam princeps Ludovicus dux Bavariae 3. et gloriose se habuit et administravit plurima necessaria. A° 1466 ante festum pentecostes dealbatus est chorus noster cum magno labore et diligentia et fenestrae reparatae v. Mai 25. et repurgataed per fratres et laicos tunc cum multis instru- mentis. et similiter tunc et deinceps factae sunt et depictae in a) B etiam fnit statt et erat. b) B 1664. c) B duxit. d) B om. et repurg Am vollständigsten finden sich die urkundlichen Nachrichten über dieselbe zusammengestellt in Soden, hist.-topogr. Beschreib. d. Kap. zu A., wo S. 51 in der Urk. vom 2. März 1453 auch von dem dabei gelegenen Weiher und seiner Aufbesserung die Rede ist. (Das recuperare im Text hat hier woll die von Ducange, ed. Henschel s. v. recuperare 1. und recuperatio l. angegebene Bedeutung). 1) Es ist zu ergänzen: capellanus ad s. Cath. Vgl. den Todten- kalender des Katherinenklosters (herausgeg. von Würfel) S. 12. Die Inschrift seines Grabdenkmales in der Lorenzkirche, wonach er am 12. October starb, s. Dipt. Lorenzk. S. 24. Zu scinem Gedächtnisse ist nach Hilpert, der Kirche des h. Laurentius (Nbg.'s Merkw. IL) S. 20 das die Geburt Christi darstellende Gemälde gestiftet, welches jetzt in einer Nische des nördlichen Seitenschiffes der Lorenzkirche (der vorletzten vor dem Chore) hängt; vgl. auch Rettberg, Nbg.'s Kunstleben S. 64. — Ohme Zweifel ist es derselbe, welcher 1433 und 1411 als Rector der Universität Erfurt erscheint (vgl. J. Chr. Motschnnann's gelehrtes Erfurt, 3. Samml., S. 352 Nr. 78 u. 353, Nr. 95), wie er auch für die Verbreitung und Förderung gelehrter Bildung nach verschiedenen Seiten hin sich thätig bewies. Demn Nürnberger Egidienkloster hinterliess er u. a. 5 Bücher; Anniv. Egid. (Ms. Bambg. Bl. 17b). Auch in der jetzt zu Maihingen befindlichen Bibliothek des Klosters St. Mang in Füssen finden sich von ilm geschenkte Bände vor, z. B. Thom. Cantimprat. vita s. Lutgard.; vgl. auch Nachrichten v. d. hist. Commiss. III, 3, S. 112, (97). 2) Dass die Jahresangabe in A die richtige ist, bestätigt die oben z. J. 1461 erwähnte Aufzeichnung Niklas Muffel d. A. selbst; die Braut hiess Dorothea. Vgl. das angeführte Msc. p. 8: Der eltist mein sunc Niclas hat Scbolt Ritters tochter Dorothea genant im 65 jar genomen. 3) Herzog Ludwig (der Reiche) von Bayern-Landshut. Der folgende Satz dürfte sich wieder auf Niklas Muffel den Vater beziehen.
39 recuperata nova domus ibidem pro fratribus supervenientibus et inhabitantibus temporibus congruis. A° 1464 obiit Fridericus Schön ad s. Catharinam hic 1; et erat a doctor s. theologiae. [f. 169b] A° 1465 b feria 4. post ascensionem domini habuit Mai 29. nuptias Nicolaus Muffel senior cum filio suo Nicolao 2. qui sponsam duxerate filiam Sebaldi Rieters in foro. in quibus nuptiis interfuit etiam princeps Ludovicus dux Bavariae 3. et gloriose se habuit et administravit plurima necessaria. A° 1466 ante festum pentecostes dealbatus est chorus noster cum magno labore et diligentia et fenestrae reparatae v. Mai 25. et repurgataed per fratres et laicos tunc cum multis instru- mentis. et similiter tunc et deinceps factae sunt et depictae in a) B etiam fnit statt et erat. b) B 1664. c) B duxit. d) B om. et repurg Am vollständigsten finden sich die urkundlichen Nachrichten über dieselbe zusammengestellt in Soden, hist.-topogr. Beschreib. d. Kap. zu A., wo S. 51 in der Urk. vom 2. März 1453 auch von dem dabei gelegenen Weiher und seiner Aufbesserung die Rede ist. (Das recuperare im Text hat hier woll die von Ducange, ed. Henschel s. v. recuperare 1. und recuperatio l. angegebene Bedeutung). 1) Es ist zu ergänzen: capellanus ad s. Cath. Vgl. den Todten- kalender des Katherinenklosters (herausgeg. von Würfel) S. 12. Die Inschrift seines Grabdenkmales in der Lorenzkirche, wonach er am 12. October starb, s. Dipt. Lorenzk. S. 24. Zu scinem Gedächtnisse ist nach Hilpert, der Kirche des h. Laurentius (Nbg.'s Merkw. IL) S. 20 das die Geburt Christi darstellende Gemälde gestiftet, welches jetzt in einer Nische des nördlichen Seitenschiffes der Lorenzkirche (der vorletzten vor dem Chore) hängt; vgl. auch Rettberg, Nbg.'s Kunstleben S. 64. — Ohme Zweifel ist es derselbe, welcher 1433 und 1411 als Rector der Universität Erfurt erscheint (vgl. J. Chr. Motschnnann's gelehrtes Erfurt, 3. Samml., S. 352 Nr. 78 u. 353, Nr. 95), wie er auch für die Verbreitung und Förderung gelehrter Bildung nach verschiedenen Seiten hin sich thätig bewies. Demn Nürnberger Egidienkloster hinterliess er u. a. 5 Bücher; Anniv. Egid. (Ms. Bambg. Bl. 17b). Auch in der jetzt zu Maihingen befindlichen Bibliothek des Klosters St. Mang in Füssen finden sich von ilm geschenkte Bände vor, z. B. Thom. Cantimprat. vita s. Lutgard.; vgl. auch Nachrichten v. d. hist. Commiss. III, 3, S. 112, (97). 2) Dass die Jahresangabe in A die richtige ist, bestätigt die oben z. J. 1461 erwähnte Aufzeichnung Niklas Muffel d. A. selbst; die Braut hiess Dorothea. Vgl. das angeführte Msc. p. 8: Der eltist mein sunc Niclas hat Scbolt Ritters tochter Dorothea genant im 65 jar genomen. 3) Herzog Ludwig (der Reiche) von Bayern-Landshut. Der folgende Satz dürfte sich wieder auf Niklas Muffel den Vater beziehen.
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40 lateribus chori imagines sanctorum 12 apostolorum 1 cum diligentia et sumptibus variis et parietes ibidem cum auro et coloribus multis et variis ornatae et fulcitae 2 artificiosissime per confratrem et donatum 3 Marcum Landawer dictum. qui disposuit talem figuram fieri de sumptibus suis et industria et diligentia sibi in memoriam perpetuam et fratribus omnibus in recordationem ac solatium in futurum, similiter et alia plurimaa, scilicet cibus et potus, pictoribus dabatur de monasterio propter laborem. Nov. 10. A° 1467 feria tertia ante Martini obiit frater Leonardus conversus dictus Volkmair apud Carthusienses hic, bonae famae 4. März 21. A° 1468 in die s. Benedicti abbatis in jejunio 40 obiit honesta matrona Alheydis Martin Baumgartnerin, filia antiquae Preünin b. Apr. 5. A° 1468 feria tertia post festum s.e Ambrosii episcopi obiit Leonhardus Groland senior et consul, qui etd habebat sigillum civitatis et alias multum laboravit pro ista civitate tempore pessimae litis et guerrae 5. Apr. 14. A° 1468 feria quinta videlicet in coena domini post completorium obiit honestus vir Marcus Landawer in stubella a) B plura. b) Dieser Absatz ſehlt B. c) B om. d) B etiam. 1) Vgl. unten das Jahr 1468. 2) Hier woll als Synonym zu ornatac zu fassen; vgl. Ducange, ed. Henschel s. v. „fulcitus". Vielleicht auch „ausgefüllt“; vgl. Duc. III, 429. 3) Ueber die Stellung der donati — qui sese et bona sua monasteriis donabant et offerebant — in den Klöstern vgl. Ducange, ed. Henschel s. v. „Donati“ 2. u. „Oblati“ 2. 4) Vgl. oben zum J. 1446 und Roth, Gesch. d. Nürnbg. Karth. S. 115. 5) Er sass von 1451—1460 (mit Ausnahme des J. 1154, wo er unter den Alten Genannten erscheint) als jüngerer, von 1461 - 1467 als ülterer Bürgermeister im Rath. Glchzt. Bürgermeisterverzeichn. in Nr. 188 des Nürnbg. Arch. und Rathslisten in Nr. 5052 des German. Mus. und Schwarz Kaps. R. 21 der Nürnbg. Stadtbibliothek. Vgl. im Uebrigen Lochner im 32. Jahresber. des hist. Vereins f. Mittelfranken S. 6 ff. u. 17, wo aber die Stelle unserer Chronik übersehen und aus einem nicht zu- reichenden Grunde angenommen ist, dass er 1469 noch am Leben war. — Der Stadt Secretsiegel wurde ihm 1467 anvertraut; s. Lochner 1. c. 8.
40 lateribus chori imagines sanctorum 12 apostolorum 1 cum diligentia et sumptibus variis et parietes ibidem cum auro et coloribus multis et variis ornatae et fulcitae 2 artificiosissime per confratrem et donatum 3 Marcum Landawer dictum. qui disposuit talem figuram fieri de sumptibus suis et industria et diligentia sibi in memoriam perpetuam et fratribus omnibus in recordationem ac solatium in futurum, similiter et alia plurimaa, scilicet cibus et potus, pictoribus dabatur de monasterio propter laborem. Nov. 10. A° 1467 feria tertia ante Martini obiit frater Leonardus conversus dictus Volkmair apud Carthusienses hic, bonae famae 4. März 21. A° 1468 in die s. Benedicti abbatis in jejunio 40 obiit honesta matrona Alheydis Martin Baumgartnerin, filia antiquae Preünin b. Apr. 5. A° 1468 feria tertia post festum s.e Ambrosii episcopi obiit Leonhardus Groland senior et consul, qui etd habebat sigillum civitatis et alias multum laboravit pro ista civitate tempore pessimae litis et guerrae 5. Apr. 14. A° 1468 feria quinta videlicet in coena domini post completorium obiit honestus vir Marcus Landawer in stubella a) B plura. b) Dieser Absatz ſehlt B. c) B om. d) B etiam. 1) Vgl. unten das Jahr 1468. 2) Hier woll als Synonym zu ornatac zu fassen; vgl. Ducange, ed. Henschel s. v. „fulcitus". Vielleicht auch „ausgefüllt“; vgl. Duc. III, 429. 3) Ueber die Stellung der donati — qui sese et bona sua monasteriis donabant et offerebant — in den Klöstern vgl. Ducange, ed. Henschel s. v. „Donati“ 2. u. „Oblati“ 2. 4) Vgl. oben zum J. 1446 und Roth, Gesch. d. Nürnbg. Karth. S. 115. 5) Er sass von 1451—1460 (mit Ausnahme des J. 1154, wo er unter den Alten Genannten erscheint) als jüngerer, von 1461 - 1467 als ülterer Bürgermeister im Rath. Glchzt. Bürgermeisterverzeichn. in Nr. 188 des Nürnbg. Arch. und Rathslisten in Nr. 5052 des German. Mus. und Schwarz Kaps. R. 21 der Nürnbg. Stadtbibliothek. Vgl. im Uebrigen Lochner im 32. Jahresber. des hist. Vereins f. Mittelfranken S. 6 ff. u. 17, wo aber die Stelle unserer Chronik übersehen und aus einem nicht zu- reichenden Grunde angenommen ist, dass er 1469 noch am Leben war. — Der Stadt Secretsiegel wurde ihm 1467 anvertraut; s. Lochner 1. c. 8.
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41 in domo abbatis post longam infirmitatem et in praesentia fratrum devote provisus et cum exequiis peractus. qui fecit fieri picturam 12 apostolorum in lateribus chori per totum? et picturas in capitulo et infirmaria, in stubis et apud sepulturam suam 2 et alia quaedam varia hinc inde. et ante ingressum monasterii fecit tabulam magnam in choro apud summum altare ibidem et caetera plurima pro precio et etiam gratis; dedit etiam quinque florenos perpetuos pro caseis melioribus pro fratribus et peccarium a 3 argenteum. A° 1468 obiit Petrus Hornung, amicus meus, antiquus. et fuit filius fratris avi mei ex parte matris meae 4. A° 1468 feria 2a post festum [sic] b abbas Egidianus et prior Carthusiensis ad s. Wolfgangum in Rotenbach e 5 celebraverunt missam propter parentesd istius civis dicti Meysner e, cujus f oppidum 6 ibi est. A° 1468 post festum s. Lucae evangelistae intravit n. Oct. 18. Laurentius dictus Tucher et magister in artibus in probationem a) B poculum. b) In A ist für die Bezeichnung des gemeinten Festes keine Lücke gelassen. c) B Roetenbach. d) A add. ipsius, durehstrichen. e) B Meychsner. f) A cum; von uns emendiert; B om. cujus — est. 1) S. o. zum Jahr 1462. 2) Unter der einige Jahrzehnte später im Kreuzgang bei St. Egidien zu einem Landauer'schen Familiengedächtniss errichteten (jetzt in der Tetzelkapelle befindlichen) Krönung Mariens von Adam Kraft findet sich auch Marx Landauer's Grabschrift. Sie steht abgedruckt in „Die Nbg. Künstler nach ihr. Leb. u. ihr. Werken“, wo S. 45 u. 46 eine ausführ- liche Beschreibung des genannten Kunstwerkes gegeben wird. 3) Peccarium so viel als bicarium, ein Kelch; vgl. Ducange, ed. Henschel s. v. „pecc.“ u. „bic.“. 4) Vgl. Beil. I. 5) Rötenbach an der Schwarzach, bei welchen sich eine Kapelle zum heil. Wolfgang befand ; vgl. Murr, Merkw. 2. Aufl. S. 492 u. Dipt. der Nog. Landkirchen S. 539. 6) Darunter kann hier nur der bei dem Dorfe gelegene Herrnsitz, mit welchem ein Hammerwerk verbunden war, verstanden sein. Heinrich Meichsner erscheint um diese Zeit als Besitzer desselben s. Waldau, verm. Beytr. II, 135, 136, Chmel, regg. Frid. III, p. 745, nr. 8144 und die Müllner entnommenen Angaben in den Delic. topo-geog. Nor. p. 44. Vgl. auch Lochner im 32. Jahresber. des hist. Ver. f. Mittelfrank. S. 15, A. 6, wo aber die Belege fehlen, was durch die Bemerkung auf S. 19 keines- wegs gerechtfertigt ist.
41 in domo abbatis post longam infirmitatem et in praesentia fratrum devote provisus et cum exequiis peractus. qui fecit fieri picturam 12 apostolorum in lateribus chori per totum? et picturas in capitulo et infirmaria, in stubis et apud sepulturam suam 2 et alia quaedam varia hinc inde. et ante ingressum monasterii fecit tabulam magnam in choro apud summum altare ibidem et caetera plurima pro precio et etiam gratis; dedit etiam quinque florenos perpetuos pro caseis melioribus pro fratribus et peccarium a 3 argenteum. A° 1468 obiit Petrus Hornung, amicus meus, antiquus. et fuit filius fratris avi mei ex parte matris meae 4. A° 1468 feria 2a post festum [sic] b abbas Egidianus et prior Carthusiensis ad s. Wolfgangum in Rotenbach e 5 celebraverunt missam propter parentesd istius civis dicti Meysner e, cujus f oppidum 6 ibi est. A° 1468 post festum s. Lucae evangelistae intravit n. Oct. 18. Laurentius dictus Tucher et magister in artibus in probationem a) B poculum. b) In A ist für die Bezeichnung des gemeinten Festes keine Lücke gelassen. c) B Roetenbach. d) A add. ipsius, durehstrichen. e) B Meychsner. f) A cum; von uns emendiert; B om. cujus — est. 1) S. o. zum Jahr 1462. 2) Unter der einige Jahrzehnte später im Kreuzgang bei St. Egidien zu einem Landauer'schen Familiengedächtniss errichteten (jetzt in der Tetzelkapelle befindlichen) Krönung Mariens von Adam Kraft findet sich auch Marx Landauer's Grabschrift. Sie steht abgedruckt in „Die Nbg. Künstler nach ihr. Leb. u. ihr. Werken“, wo S. 45 u. 46 eine ausführ- liche Beschreibung des genannten Kunstwerkes gegeben wird. 3) Peccarium so viel als bicarium, ein Kelch; vgl. Ducange, ed. Henschel s. v. „pecc.“ u. „bic.“. 4) Vgl. Beil. I. 5) Rötenbach an der Schwarzach, bei welchen sich eine Kapelle zum heil. Wolfgang befand ; vgl. Murr, Merkw. 2. Aufl. S. 492 u. Dipt. der Nog. Landkirchen S. 539. 6) Darunter kann hier nur der bei dem Dorfe gelegene Herrnsitz, mit welchem ein Hammerwerk verbunden war, verstanden sein. Heinrich Meichsner erscheint um diese Zeit als Besitzer desselben s. Waldau, verm. Beytr. II, 135, 136, Chmel, regg. Frid. III, p. 745, nr. 8144 und die Müllner entnommenen Angaben in den Delic. topo-geog. Nor. p. 44. Vgl. auch Lochner im 32. Jahresber. des hist. Ver. f. Mittelfrank. S. 15, A. 6, wo aber die Belege fehlen, was durch die Bemerkung auf S. 19 keines- wegs gerechtfertigt ist.
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42 ordinis et indutus est habitu novitiorum solenniter coram omnibus in choro more a consueto, sed non permansit b propter defectum suic 1. Jan. 13. A° 1469 in octava epiphanie obiit matrona honesta Margreta antiqua Preünin, cujus filiam frater meus Fridericus olim habebat 2. Febr. 28. A° 1469 feria tertia post festum s. Matthiae apostoli in 40a mortuus est Nicolaus Muffel senior, unus de primis consu- libus hic in Noriberga 3. v.März26. A° 1469 ante festum palmarum obiit Nicolaus Muffel junior in civitate et universitate Lubecensi4, adolescens a) B om. b) B permanserit. e) A korr. ans suum; B om. propter — sui. 1) Lorenz Tucher, zeln Jahre später aus Zürich als Propst bei St. Lorenz nach Nürnberg gerufen, war am 10. August 1447 geboren und ein Enkel von des Chronisten Endres Tucher älterem Bruder. Vgl. Hans Tucher'sches Geschlechtsb. [s. Städtechron. 2, 5 A. 3] Bl. 47b und unsere Beil. 1 zum Tucher'schen Memorialbuch in Städtechron. 4, 29—34. 2) Vgl. Beilage I. 3) Die merkwürdige Katastrophe, welcher Muffel zum Opfer fiel, ist von unserem Chronisten nicht einmal angedeutet. Zur Charakterisirung des Mannes lassen wir hier aus seinen öfter von uns erwähnten Denkwürdig- keiten einige Worte folgen. Nachdem er die hohen Aemter angeführt, welche er in der Vaterstadt begleitet, fährt er fort S. 7 u. 8: das schreyb ich darumb an nicht vom rombs wegen, dann es strefflicken ist sich zu rümen, allein das meine kinde daran ein spiegel haben und sehen an die ere gottes und das got der herre cin sollicker grosser herre und geber ist. ich han des nicht verdient; umb got allein grosse gunst han ich bey frummen geistlichen und suest gehabt, die mir das erworben haben. danne ich habs nicht verdient noch erpctiet. sunder wol bin ich un- danckpar gebesen got dem herren und der werlt mer dann gol gedient. damit han ich verdient, das mir vil leute im rat neyl und veintschafft tragen. got der herre woll geben, das ich mich verkere und mein sund puß. und also lieben kindt und enencklein die von mir geporen werden, wollet ir lanck leben ere und wirdigkeit erraichen, so scyt gotforchtig und got danckpar in allen dingen; habt geistlich leutte holt, beweist in zucht und ere; und scyt nicht hoffertig, gebt cuch nicht die ere, sunder gebt dem herren lob und ere; und helfft trewlich an cinauder. last euch mein und meiner eltern sel und ewer eltern sel bevolhen sein durch gott, woelt ir lanck leben haben. unnd vorauß so last der messen durch mein anherren seilligen auf des heiligen creutz altar gestifft nicht abgeen. In denselben autobiographischen Aufzeichnungen S. 3 sagt Niclas Muffel d. ä. am Schlusse des Jahres 1468 von dicsem seinem jüngsten (1452 geborenen) Solme ist zu Leybtug in studio. Natürlich ist hier wie im Texte Leipzig zu verstehen. Vgl. Jahrbb. des 15. Jahrh. in St.- Chron. 4, 309 Anm. 2.
42 ordinis et indutus est habitu novitiorum solenniter coram omnibus in choro more a consueto, sed non permansit b propter defectum suic 1. Jan. 13. A° 1469 in octava epiphanie obiit matrona honesta Margreta antiqua Preünin, cujus filiam frater meus Fridericus olim habebat 2. Febr. 28. A° 1469 feria tertia post festum s. Matthiae apostoli in 40a mortuus est Nicolaus Muffel senior, unus de primis consu- libus hic in Noriberga 3. v.März26. A° 1469 ante festum palmarum obiit Nicolaus Muffel junior in civitate et universitate Lubecensi4, adolescens a) B om. b) B permanserit. e) A korr. ans suum; B om. propter — sui. 1) Lorenz Tucher, zeln Jahre später aus Zürich als Propst bei St. Lorenz nach Nürnberg gerufen, war am 10. August 1447 geboren und ein Enkel von des Chronisten Endres Tucher älterem Bruder. Vgl. Hans Tucher'sches Geschlechtsb. [s. Städtechron. 2, 5 A. 3] Bl. 47b und unsere Beil. 1 zum Tucher'schen Memorialbuch in Städtechron. 4, 29—34. 2) Vgl. Beilage I. 3) Die merkwürdige Katastrophe, welcher Muffel zum Opfer fiel, ist von unserem Chronisten nicht einmal angedeutet. Zur Charakterisirung des Mannes lassen wir hier aus seinen öfter von uns erwähnten Denkwürdig- keiten einige Worte folgen. Nachdem er die hohen Aemter angeführt, welche er in der Vaterstadt begleitet, fährt er fort S. 7 u. 8: das schreyb ich darumb an nicht vom rombs wegen, dann es strefflicken ist sich zu rümen, allein das meine kinde daran ein spiegel haben und sehen an die ere gottes und das got der herre cin sollicker grosser herre und geber ist. ich han des nicht verdient; umb got allein grosse gunst han ich bey frummen geistlichen und suest gehabt, die mir das erworben haben. danne ich habs nicht verdient noch erpctiet. sunder wol bin ich un- danckpar gebesen got dem herren und der werlt mer dann gol gedient. damit han ich verdient, das mir vil leute im rat neyl und veintschafft tragen. got der herre woll geben, das ich mich verkere und mein sund puß. und also lieben kindt und enencklein die von mir geporen werden, wollet ir lanck leben ere und wirdigkeit erraichen, so scyt gotforchtig und got danckpar in allen dingen; habt geistlich leutte holt, beweist in zucht und ere; und scyt nicht hoffertig, gebt cuch nicht die ere, sunder gebt dem herren lob und ere; und helfft trewlich an cinauder. last euch mein und meiner eltern sel und ewer eltern sel bevolhen sein durch gott, woelt ir lanck leben haben. unnd vorauß so last der messen durch mein anherren seilligen auf des heiligen creutz altar gestifft nicht abgeen. In denselben autobiographischen Aufzeichnungen S. 3 sagt Niclas Muffel d. ä. am Schlusse des Jahres 1468 von dicsem seinem jüngsten (1452 geborenen) Solme ist zu Leybtug in studio. Natürlich ist hier wie im Texte Leipzig zu verstehen. Vgl. Jahrbb. des 15. Jahrh. in St.- Chron. 4, 309 Anm. 2.
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43 eggregius et bonae indolis, qui etiam erat canonicus Novi = Monasterii Herbipolis 1. Eodem tempore fuit rector scolarum nomine Fridericus Lindner dictus, qui rexit scholam nostram hujus monasterii s. Egidii 2. ot habuit pueros et scolares sub regimine suo vide- licet numero a 230, qui tunc in parochia et sub cura sua 3. A° 1469 sabbato post festum conceptionis Mariae indutus Dez. 9. est dominus Henricus dictus Gartler vel Zolner, doctor in medicinis, habitu novitiorum hic ad b s. Egidii. A° 1470 die epiphaniae domini fecit professionem frater Jan. 6. Johannes dictus Rummel, natus de Berthaime in Franconia 4. If. 170a) A° 1470 in die s. Vincentii martyris e obiit Berch-Jan. 22. toldus Pfinzing junior, juvenis sine liberis, ultimus filius patris. A° 1470 feria quinta post festum s. Scholasticae virginis Febr. 15. obiit honesta antiqua matrona Kunigundis Closs d Schreiberin tunc dicta ad s. Catharinam 5. quae fuit ultra 40 annos in a) B om. b) B apud. c) B om. d) B om. 1) Im Collegiatstift Neumünster in Wirzburg. 2) Dass auch schon vor der Reformation des Egidienklosters im zweiten Jahrzehent des 15. Jahrh. und selbst während der Zeit seines gänzlichen Verfalles eine Schule und ein rector scolarium bei der Abtei vorhanden waren, bezeugt eine bei Oefele nicht gedruckte Stelle der Hist. mon. s. Egid., welche später zum J. 1425 auch von einem Neubau der scola scolarium seu pucrorum Nachricht giebt (Msc. der Nbg. Stdtbibl. Schwarz Kaps. K. 8; cf. Oefele 1, 344). Ueber die falsche, irrig unserem Chronisten zugeschriebene Angabe, es sei die Schule bei St. Egidien 1446 gegründet worden, vgl. unsere Einleitung. 3) Vgl. oben die Angaben über die Frequenz der Schulen vor dem Ausbruch der grossen Seuche des J. 1462. Um das J. 1485 dürfte der Besuch der Egidienschule wieder ein viel geringerer gewesen sein; wenig- stens hatte selbe damals von allen vier Schulen der Stadt am wenigsten (45) bezahlende Schüler (solventes). Vgl. die Aufzeichnung über die Ein- nahmen der Schullehrer, welche sich als Beil. I in H. W. Heerwagen’s Progr. zur Gesch. der Nbg. Gelehrtenschul. von 1485 —1526 abgedruckt findet und über die Zeitbestimmung jenes Aktenstückes ebda S. 5, 6 und 68, A. 20. 4) Ohne Zweifel Bergtheim zwischen Wirzburg und Schweinfurt. 5) Vgl. den Todtenkalender des Katharinenklost. herausg. v. Würfel S. 16 zum 14. Februar (XVI. kal. mart.).
43 eggregius et bonae indolis, qui etiam erat canonicus Novi = Monasterii Herbipolis 1. Eodem tempore fuit rector scolarum nomine Fridericus Lindner dictus, qui rexit scholam nostram hujus monasterii s. Egidii 2. ot habuit pueros et scolares sub regimine suo vide- licet numero a 230, qui tunc in parochia et sub cura sua 3. A° 1469 sabbato post festum conceptionis Mariae indutus Dez. 9. est dominus Henricus dictus Gartler vel Zolner, doctor in medicinis, habitu novitiorum hic ad b s. Egidii. A° 1470 die epiphaniae domini fecit professionem frater Jan. 6. Johannes dictus Rummel, natus de Berthaime in Franconia 4. If. 170a) A° 1470 in die s. Vincentii martyris e obiit Berch-Jan. 22. toldus Pfinzing junior, juvenis sine liberis, ultimus filius patris. A° 1470 feria quinta post festum s. Scholasticae virginis Febr. 15. obiit honesta antiqua matrona Kunigundis Closs d Schreiberin tunc dicta ad s. Catharinam 5. quae fuit ultra 40 annos in a) B om. b) B apud. c) B om. d) B om. 1) Im Collegiatstift Neumünster in Wirzburg. 2) Dass auch schon vor der Reformation des Egidienklosters im zweiten Jahrzehent des 15. Jahrh. und selbst während der Zeit seines gänzlichen Verfalles eine Schule und ein rector scolarium bei der Abtei vorhanden waren, bezeugt eine bei Oefele nicht gedruckte Stelle der Hist. mon. s. Egid., welche später zum J. 1425 auch von einem Neubau der scola scolarium seu pucrorum Nachricht giebt (Msc. der Nbg. Stdtbibl. Schwarz Kaps. K. 8; cf. Oefele 1, 344). Ueber die falsche, irrig unserem Chronisten zugeschriebene Angabe, es sei die Schule bei St. Egidien 1446 gegründet worden, vgl. unsere Einleitung. 3) Vgl. oben die Angaben über die Frequenz der Schulen vor dem Ausbruch der grossen Seuche des J. 1462. Um das J. 1485 dürfte der Besuch der Egidienschule wieder ein viel geringerer gewesen sein; wenig- stens hatte selbe damals von allen vier Schulen der Stadt am wenigsten (45) bezahlende Schüler (solventes). Vgl. die Aufzeichnung über die Ein- nahmen der Schullehrer, welche sich als Beil. I in H. W. Heerwagen’s Progr. zur Gesch. der Nbg. Gelehrtenschul. von 1485 —1526 abgedruckt findet und über die Zeitbestimmung jenes Aktenstückes ebda S. 5, 6 und 68, A. 20. 4) Ohne Zweifel Bergtheim zwischen Wirzburg und Schweinfurt. 5) Vgl. den Todtenkalender des Katharinenklost. herausg. v. Würfel S. 16 zum 14. Februar (XVI. kal. mart.).
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44 ordine ibidem monialis et procuratrix sororum ibidem multo tempore 1. quae fuit causa efficiens reformationis ejusdem monasterii s. Catherinae hic in Nürnberg, ipsaa enim erat ante introitum monasterii uxor Nicolai fratris patris mei Herdegeni b 2, quo mortuo e ipsa Kunigundis possedit magnam substantiam suam et multa bona secum tulit et dedit ad monasterium s. Catherinae propter reformationem ibidem finiendam, quod et factum est. quare tum magnis laboribus et tribulationibus tandem reformatum est 3. usque ad praesens profecit in d idem monasterium in spiritualibus et temporalibus valde et in personis multum, in tantum, quode multa alia" monasteria exinde g reformata sunt ab eis 4 hic in diversis locis 5. A° 1471 obiit frater Johannes Stöer dictus ad s. Egidium. a) А ipsе. b) B Herdegen. A mortua. c) d) B om. o) B quia. f)B om. g) B inde. 1) Nach dem hdschr. in d. Nbg. Stadtbibl. erhaltenen Jahrtagbuch des Katharinenklosters (vgl. oben z. J. 1428) war sie mer denn vier und dreisig jar schaffnerin (p. 27 des ang. Msc.), 2) Vgl. oben das J. 1428 (zu Anfang dessen Nikolaus Schreiber starb) und Beilage I. 3) Vgl. über die gegen Ende des J. 1428 bewerkstelligte Reformation des Katharinenklosters St.-Chr. 1, 375 und unsere oben angezogene Abhandlung in dem 31. Jahresber. des hist. Ver. f. Mittelfr. S. 1—20. Auf den Antheil an der Verwirklichung derselben, welcher Nikolaus Schreibers Witwe auch in andern Quellen zugeschrieben wird, dessen aber der gleichzeitige Bericht einer Nonne (s. Jahresber. S. 7 —12) nicht gedenkt, habe ich Städte- chron. 2 S. 18, A. 5 und im angef. Jahresber. d. hist. Ver. f. M. S. 6, A. 3 hingewiesen. Das Jahrtagbuch des Katharinenklosters sagt nach Anführung der oben z. J. 1428 erwähnten Predigtamtsstiftung Nikolaus Schreibers: und man hat mit seinem gut den meister des ordens und die swester (sic) von Schonsteinbach kerbracht, daß sic das closter refor- mirten, und scin wirtin kom in unser closter. Ueber Kunigund Schreiberin, die bei Murr, memor. bibl. Nor. I, 253 auch als Anfertigerin von Bücherabschriften erwähnt wird, vgl. noch Beilage I. 4) scil. monialibus. 5) In der im eben angef. Jahresber. des hist. Ver. f. M. S. 7 näher bezeichneten Klosterchronik aus dem 16. Jahrh. wird ansführlicher über die von St. Katharinen aus reformirten Klöster berichtet: es waren bis zum J. 1483 deren sieben.
44 ordine ibidem monialis et procuratrix sororum ibidem multo tempore 1. quae fuit causa efficiens reformationis ejusdem monasterii s. Catherinae hic in Nürnberg, ipsaa enim erat ante introitum monasterii uxor Nicolai fratris patris mei Herdegeni b 2, quo mortuo e ipsa Kunigundis possedit magnam substantiam suam et multa bona secum tulit et dedit ad monasterium s. Catherinae propter reformationem ibidem finiendam, quod et factum est. quare tum magnis laboribus et tribulationibus tandem reformatum est 3. usque ad praesens profecit in d idem monasterium in spiritualibus et temporalibus valde et in personis multum, in tantum, quode multa alia" monasteria exinde g reformata sunt ab eis 4 hic in diversis locis 5. A° 1471 obiit frater Johannes Stöer dictus ad s. Egidium. a) А ipsе. b) B Herdegen. A mortua. c) d) B om. o) B quia. f)B om. g) B inde. 1) Nach dem hdschr. in d. Nbg. Stadtbibl. erhaltenen Jahrtagbuch des Katharinenklosters (vgl. oben z. J. 1428) war sie mer denn vier und dreisig jar schaffnerin (p. 27 des ang. Msc.), 2) Vgl. oben das J. 1428 (zu Anfang dessen Nikolaus Schreiber starb) und Beilage I. 3) Vgl. über die gegen Ende des J. 1428 bewerkstelligte Reformation des Katharinenklosters St.-Chr. 1, 375 und unsere oben angezogene Abhandlung in dem 31. Jahresber. des hist. Ver. f. Mittelfr. S. 1—20. Auf den Antheil an der Verwirklichung derselben, welcher Nikolaus Schreibers Witwe auch in andern Quellen zugeschrieben wird, dessen aber der gleichzeitige Bericht einer Nonne (s. Jahresber. S. 7 —12) nicht gedenkt, habe ich Städte- chron. 2 S. 18, A. 5 und im angef. Jahresber. d. hist. Ver. f. M. S. 6, A. 3 hingewiesen. Das Jahrtagbuch des Katharinenklosters sagt nach Anführung der oben z. J. 1428 erwähnten Predigtamtsstiftung Nikolaus Schreibers: und man hat mit seinem gut den meister des ordens und die swester (sic) von Schonsteinbach kerbracht, daß sic das closter refor- mirten, und scin wirtin kom in unser closter. Ueber Kunigund Schreiberin, die bei Murr, memor. bibl. Nor. I, 253 auch als Anfertigerin von Bücherabschriften erwähnt wird, vgl. noch Beilage I. 4) scil. monialibus. 5) In der im eben angef. Jahresber. des hist. Ver. f. M. S. 7 näher bezeichneten Klosterchronik aus dem 16. Jahrh. wird ansführlicher über die von St. Katharinen aus reformirten Klöster berichtet: es waren bis zum J. 1483 deren sieben.
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45 A° 1472 ante festum nativitatis domini obiit illa antiqua vor et honesta matrona Peter Hallerin, quaea fuit sapiens mulier Dec. 25. et ultra 90 annos, in hospitali novob sepulta. quae erat mater fratris e Wolffgangi cellarii monasterii nostri 1. A° 1474 secunda feria post Gregoriid obierunt Jobst März 14. Tetzel, qui fuit provisor hujus monasterii 2 et bonus fautor, et ille Hans Koler senior, ambo consules“ et seniores 3 hujus civitatis, et ille Dalner senior et etiam losungarius in praetorio 4, 4) B qua. b) B nora. c) A nominati. d) B Georgii. e) B add. et senatores. 1) Im Anniv. Egid. findet sich beim Jahrtage Wolfgang Haller's (magistri arcium, sacerdotis, hujus monasterii monachi et professi) ange- merkt: Petrus Haller ct Agnes uxor ejus dederunt monasterio nostro pro hereditate filii 400 florenos et unam imaginem argenteam sancti Wolf- gangi. (Ms. Bamb. Bl. 16b). Einem 1436 angelegten mit gleichzeitigen Nachträgen verschenen Leibgedingsverzeichniss (Bruchstück einer Perga- menthdschr. im Nbg. A. No. 294 f. 5b) entnehmen wir, dass Agnes die Frau des 1454 verstorbenen Peter Haller 1472 Dez. 21. (fer. 2 Thome apostoli) verschied. 2) Vgl. oben zum J. 1461. An seiner Stelle wurde jetzt Anton Tucher Pfleger des Egidienklosters; s. Beil. I zum Tucher'schen Memorialbuch in Nürnb. Chron. 4, 29 ff. 3) In dieser Verbindung werden wir mit Rücksicht auf die gleich folgende Tallner betreffende Stelle unter senior ein Rathsglied überhaupt, unter consul (da an den Gegensatz von Consules und scabini nach Ausweis der gleich anzuführenden Rathslisten nicht zu denken ist) einen der 26, welche, den Kern des Rathes bildend, zur wechselnden Führung des Bürger- meisteramts berufen waren, zu verstehen haben. Dem Wortlaute nach läge die Beziehung des senior auf einen der 7 Eltern Herrn immerhin näher, die auch bei Tetzel und Koler (Rathslist. in Nr. 5052 des Germ. Mus.), aber in keiner Weise bei Tallner zutrifft. 4) Er war (seit 1457 - Rathslist. Nr. 5052 des Germ. Mus. und Nr. 182 des Nbg. A.) Losunger von Seite der Handwerker und führt diesen Titel auch noch in den amtlichen Aufzeichnungen (vgl. Städtechron., 2, 16 A. 7), während im J. 1477 nach dem Tode von Tallner's Nachfolger Hans Elwanger (der zwar selbst die Bezeichnung „Losunger“ ebenfalls erhält) nur von einer Neuwall zu scinem amt der losungstuben die Rede ist (Rathsprot. Nr. 2 im Nbg. A., Bl. 175b). Tallner theilte übrigens die äusseren Ehren seiner Collegen vollständig. Wenn letztere im Gegensatz zu dem Losunger von den Handwerkern „Losunger" von den Erbaren be- zeichnet werden, so verdient als ein Zeichen, wie sehr diese Begriffe selbst jetzt noch einer festen Begränzung entbehrten, hervorgehoben zu werden, dass gerade der Kürschner Anton Tallner und seine ganze Familie von Hans Haller in seinem Verzeichnisse der Ehrbaren aus dem J. 1490 (Collectaneenbd. II der v. Scheurl’schen Bibl. Bl. 51a) ausdrücklich unter diese gezählt werden, wie denn er und seine Söhne auch mit hervorragen- den Rathsgeschlechtern verschwägert waren.
45 A° 1472 ante festum nativitatis domini obiit illa antiqua vor et honesta matrona Peter Hallerin, quaea fuit sapiens mulier Dec. 25. et ultra 90 annos, in hospitali novob sepulta. quae erat mater fratris e Wolffgangi cellarii monasterii nostri 1. A° 1474 secunda feria post Gregoriid obierunt Jobst März 14. Tetzel, qui fuit provisor hujus monasterii 2 et bonus fautor, et ille Hans Koler senior, ambo consules“ et seniores 3 hujus civitatis, et ille Dalner senior et etiam losungarius in praetorio 4, 4) B qua. b) B nora. c) A nominati. d) B Georgii. e) B add. et senatores. 1) Im Anniv. Egid. findet sich beim Jahrtage Wolfgang Haller's (magistri arcium, sacerdotis, hujus monasterii monachi et professi) ange- merkt: Petrus Haller ct Agnes uxor ejus dederunt monasterio nostro pro hereditate filii 400 florenos et unam imaginem argenteam sancti Wolf- gangi. (Ms. Bamb. Bl. 16b). Einem 1436 angelegten mit gleichzeitigen Nachträgen verschenen Leibgedingsverzeichniss (Bruchstück einer Perga- menthdschr. im Nbg. A. No. 294 f. 5b) entnehmen wir, dass Agnes die Frau des 1454 verstorbenen Peter Haller 1472 Dez. 21. (fer. 2 Thome apostoli) verschied. 2) Vgl. oben zum J. 1461. An seiner Stelle wurde jetzt Anton Tucher Pfleger des Egidienklosters; s. Beil. I zum Tucher'schen Memorialbuch in Nürnb. Chron. 4, 29 ff. 3) In dieser Verbindung werden wir mit Rücksicht auf die gleich folgende Tallner betreffende Stelle unter senior ein Rathsglied überhaupt, unter consul (da an den Gegensatz von Consules und scabini nach Ausweis der gleich anzuführenden Rathslisten nicht zu denken ist) einen der 26, welche, den Kern des Rathes bildend, zur wechselnden Führung des Bürger- meisteramts berufen waren, zu verstehen haben. Dem Wortlaute nach läge die Beziehung des senior auf einen der 7 Eltern Herrn immerhin näher, die auch bei Tetzel und Koler (Rathslist. in Nr. 5052 des Germ. Mus.), aber in keiner Weise bei Tallner zutrifft. 4) Er war (seit 1457 - Rathslist. Nr. 5052 des Germ. Mus. und Nr. 182 des Nbg. A.) Losunger von Seite der Handwerker und führt diesen Titel auch noch in den amtlichen Aufzeichnungen (vgl. Städtechron., 2, 16 A. 7), während im J. 1477 nach dem Tode von Tallner's Nachfolger Hans Elwanger (der zwar selbst die Bezeichnung „Losunger“ ebenfalls erhält) nur von einer Neuwall zu scinem amt der losungstuben die Rede ist (Rathsprot. Nr. 2 im Nbg. A., Bl. 175b). Tallner theilte übrigens die äusseren Ehren seiner Collegen vollständig. Wenn letztere im Gegensatz zu dem Losunger von den Handwerkern „Losunger" von den Erbaren be- zeichnet werden, so verdient als ein Zeichen, wie sehr diese Begriffe selbst jetzt noch einer festen Begränzung entbehrten, hervorgehoben zu werden, dass gerade der Kürschner Anton Tallner und seine ganze Familie von Hans Haller in seinem Verzeichnisse der Ehrbaren aus dem J. 1490 (Collectaneenbd. II der v. Scheurl’schen Bibl. Bl. 51a) ausdrücklich unter diese gezählt werden, wie denn er und seine Söhne auch mit hervorragen- den Rathsgeschlechtern verschwägert waren.
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46 isti tres " quasi in uno die moriebantur in infirmitate sua etc. , de quibus multi mirabantur et stupebant e. A° 1475 obiit frater Petrus, conversus, Hallenstayner, professus hujus monasterii. Febr. 26. A° 1475 dominica oculi obiit Hans Rotnecker d, fuit pater prioris s. Dionisii 1. [f. 170a) A° 1477 fuit magna pestilentia in Nürnberg: in die enim una obierunt plus quam centum homines per plures dies. A° 1479 iterum fuit pestis in Nürnberg: quasi quotidie plus quam 100 homines utriusque sexus obierunt et hoc ad tempus, donec pertransiret furor domini °. a) B ter. b) B om. c) B stupescebant. d) B Rottenecker. e) B et ad hoc tempus obierunt donec transiret fur. dom. 1) Wenn s. Dionisii nicht ein Schreibversehen statt s. Egidii ist, so weiss ich es (da an das dem h. Poter u. h. Dionys geweihte Kloster Banz doch woll nicht zu denken ist) nicht zu erklären. Dass Johann Rotenecker vor seiner noch im October eben dieses Jahres 1477 geschehenen Erwählung zum Abt von St. Egidien Prior in diesem Kloster war, bezeugt die Hist. Colmanni ap. Oefele scrr. I, 345 und das Chron. mon. s. Egid. Hartm. Schedel 1. c. p. 352. — Hans Rotenecker der Vater gab dem Egidienkloster, wie das Anniv. Egid. (Ms. Bamb. Bl. 3 und 4) bei seinem und seiner Familie Jahrtag anmerkt, 450 rhein. Gulden.
46 isti tres " quasi in uno die moriebantur in infirmitate sua etc. , de quibus multi mirabantur et stupebant e. A° 1475 obiit frater Petrus, conversus, Hallenstayner, professus hujus monasterii. Febr. 26. A° 1475 dominica oculi obiit Hans Rotnecker d, fuit pater prioris s. Dionisii 1. [f. 170a) A° 1477 fuit magna pestilentia in Nürnberg: in die enim una obierunt plus quam centum homines per plures dies. A° 1479 iterum fuit pestis in Nürnberg: quasi quotidie plus quam 100 homines utriusque sexus obierunt et hoc ad tempus, donec pertransiret furor domini °. a) B ter. b) B om. c) B stupescebant. d) B Rottenecker. e) B et ad hoc tempus obierunt donec transiret fur. dom. 1) Wenn s. Dionisii nicht ein Schreibversehen statt s. Egidii ist, so weiss ich es (da an das dem h. Poter u. h. Dionys geweihte Kloster Banz doch woll nicht zu denken ist) nicht zu erklären. Dass Johann Rotenecker vor seiner noch im October eben dieses Jahres 1477 geschehenen Erwählung zum Abt von St. Egidien Prior in diesem Kloster war, bezeugt die Hist. Colmanni ap. Oefele scrr. I, 345 und das Chron. mon. s. Egid. Hartm. Schedel 1. c. p. 352. — Hans Rotenecker der Vater gab dem Egidienkloster, wie das Anniv. Egid. (Ms. Bamb. Bl. 3 und 4) bei seinem und seiner Familie Jahrtag anmerkt, 450 rhein. Gulden.
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Beilage I. Die Familie Herdegen. In der Bamberger Handschrift liegen unserm Chronicon drei Stammtafeln bei, welche zum Theil ohne Zweifel schon in der Vorlage jener Abschrift mit demselben verbunden waren und unverkennbar in einem innern Zusammenhange mit ihm stehen. Alle weisen sie eine vorwaltende Beziehung auf die näheren und entfernteren Verwandten unseres Chronisten auf; aber während die zwei kleineren im Wesentlichen sich darauf beschrünken, schon in der Chronik vorkommende Daten schematisch zur An- schauung zu bringen, enthält die ausführlicher angelegte Haupt- tafel, welche sich auf die Familie bezieht, der Konrad Herdegen selbst angehörte, eine Reihe von eigenthümlichen Nachrichten, deren Genauigkeit und ganze Beschaffenheit keinen Zweifel darüber bestehen lassen, dass sie von einem Gliede der Familie noch vor dem Beginne des 16. Jahrh. angelegt wurde. Aus innern und äussern Gründen, zu welch’ letzteren auch die lateinische Abfassung der Tafel zählt, möchten wir behaupten, dass diess nur der Autor unserer Chronik selbst gewesen sein könne. Dem stehen freilich einige Bedenken entgegen, auf die wir in Kurzem hier eingehen müssen. Zunächst reichen die Einträge auf der Haupttafel bis in’s Jahr 1487, also acht Jahre weiter als in der Chronik herab. Bemerkt man aber, wie überaus spärlich in dieser die Nachrichten gerade für die letzten Jahre fliessen, so wird man die Annahme einer über das Jahr 1479 sich hinaus erstreckenden Lebensdauer unsers Chronisten, der sonst nichts im Wege steht, kaum als gewagt bezeichnen dürfen. Wollte man gleichwohl dem nicht beipflichten, so könnten jene Einträge, welche die Stammtafel nicht fortsetzen, sondern nur ergänzen, auch später hinzugefügt sein, wie wir diess von einem andern auf's Bestimmteste behaupten. Das Datum
Beilage I. Die Familie Herdegen. In der Bamberger Handschrift liegen unserm Chronicon drei Stammtafeln bei, welche zum Theil ohne Zweifel schon in der Vorlage jener Abschrift mit demselben verbunden waren und unverkennbar in einem innern Zusammenhange mit ihm stehen. Alle weisen sie eine vorwaltende Beziehung auf die näheren und entfernteren Verwandten unseres Chronisten auf; aber während die zwei kleineren im Wesentlichen sich darauf beschrünken, schon in der Chronik vorkommende Daten schematisch zur An- schauung zu bringen, enthält die ausführlicher angelegte Haupt- tafel, welche sich auf die Familie bezieht, der Konrad Herdegen selbst angehörte, eine Reihe von eigenthümlichen Nachrichten, deren Genauigkeit und ganze Beschaffenheit keinen Zweifel darüber bestehen lassen, dass sie von einem Gliede der Familie noch vor dem Beginne des 16. Jahrh. angelegt wurde. Aus innern und äussern Gründen, zu welch’ letzteren auch die lateinische Abfassung der Tafel zählt, möchten wir behaupten, dass diess nur der Autor unserer Chronik selbst gewesen sein könne. Dem stehen freilich einige Bedenken entgegen, auf die wir in Kurzem hier eingehen müssen. Zunächst reichen die Einträge auf der Haupttafel bis in’s Jahr 1487, also acht Jahre weiter als in der Chronik herab. Bemerkt man aber, wie überaus spärlich in dieser die Nachrichten gerade für die letzten Jahre fliessen, so wird man die Annahme einer über das Jahr 1479 sich hinaus erstreckenden Lebensdauer unsers Chronisten, der sonst nichts im Wege steht, kaum als gewagt bezeichnen dürfen. Wollte man gleichwohl dem nicht beipflichten, so könnten jene Einträge, welche die Stammtafel nicht fortsetzen, sondern nur ergänzen, auch später hinzugefügt sein, wie wir diess von einem andern auf's Bestimmteste behaupten. Das Datum
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48 nemlich, welches wir bei Anton Herdegen, dem Enkel von Konrad’s Bruder, angegeben finden (1513), bezeichnet im Gegensatz zu allen übrigen Einträgen weder dessen Geburts� noch Sterbjahr, sondern das urkundliche Vorkommen desselben im Testamente seiner Mutter. Dass es gleichwie Anton’s Name später hinzuge- schrieben ist, unterliegt keinem Zweifel 1). — Berechtigter dürfte der Einwurf sein, dass nicht bloss die beiden Familien Hornung und Becherer betreffenden sondern auch die Schreiber-Herdegen’- sche Haupttafel einzelnen Stellen nach den Eindruck macht, als ob sie nur nachträglich aus der Chronik zusammengetragen worden wäre 2). Dem stehen jedoch andere Stellen gegenüber, welche bei ihrer der eben angezogenen ganz analogen Beschaffenheit die Annahme einer solchen Entstehungsweise des Ganzen nur dann zuliessen, wenn wir in der Chronik, wie diese uns jetzt vorliegt, sehr wesentliche Lücken voraussetzen wollen, durch welche uns die Quelle für die fraglichen Stellen der Stammtafel verloren gegangen wäre. Namentlich trifft diess die Nachrichten über den Autor selbst, welche mit dieser Genauigkeit wohl nur er selbst aufzuzeichnen im Stande und veranlasst sein konnte 3). Zuver- lässig wie diese ihrer ganzen Beschaffenheit nach sind, erweisen sich auch die anderen Angaben der Stammtafeln, denen vielfach an der Hand anderer Quellen nachgegangen und deren sachliche Originalität so erprobt werden konnte. Die Nachrichten werden für denselben Zeitraum genauer und ausführlicher, bei welchem diess auch in der Chronik der Fall ist, und von den namhaft gemachten an Zahl geringen Ausnahmen abgesehen stimmt auch der Anfangs- und Endpunkt boider Aufzeichnungen überein. So 1) Es entspricht dem vollkommen, dass sich das Todesjahr von Antons gleichnamigem Vater, der im Frühling des J. 1504 gestorben ist (vgl. die Anmerkungen zur Stammtafel), nicht angegeben findet, während die seiner früher verstorbenen Geschwister eingetragen sind. 2) Man vgl. die Einträge, welche Konrad Herdegen's Mutter, die beiden Schwestern seines Vaters und Kunigunde die Frau Nikolaus Schreibers betreffen. 3) Dass dabei der vorläuige Schluss der Chronik selbst (mit dem J. 1475) angegeben ist, kann gegen obige Annalme kein Bedenken erregen, da diese Notiz, wenn sic kein späterer Zusatz ist, recht wohl auch der Autor selbst hinzugefügt haben kann, dessen Todesjahr fehlt, während andere, die viel später als der Schluss der Chronik fallen, angegeben sind.
48 nemlich, welches wir bei Anton Herdegen, dem Enkel von Konrad’s Bruder, angegeben finden (1513), bezeichnet im Gegensatz zu allen übrigen Einträgen weder dessen Geburts� noch Sterbjahr, sondern das urkundliche Vorkommen desselben im Testamente seiner Mutter. Dass es gleichwie Anton’s Name später hinzuge- schrieben ist, unterliegt keinem Zweifel 1). — Berechtigter dürfte der Einwurf sein, dass nicht bloss die beiden Familien Hornung und Becherer betreffenden sondern auch die Schreiber-Herdegen’- sche Haupttafel einzelnen Stellen nach den Eindruck macht, als ob sie nur nachträglich aus der Chronik zusammengetragen worden wäre 2). Dem stehen jedoch andere Stellen gegenüber, welche bei ihrer der eben angezogenen ganz analogen Beschaffenheit die Annahme einer solchen Entstehungsweise des Ganzen nur dann zuliessen, wenn wir in der Chronik, wie diese uns jetzt vorliegt, sehr wesentliche Lücken voraussetzen wollen, durch welche uns die Quelle für die fraglichen Stellen der Stammtafel verloren gegangen wäre. Namentlich trifft diess die Nachrichten über den Autor selbst, welche mit dieser Genauigkeit wohl nur er selbst aufzuzeichnen im Stande und veranlasst sein konnte 3). Zuver- lässig wie diese ihrer ganzen Beschaffenheit nach sind, erweisen sich auch die anderen Angaben der Stammtafeln, denen vielfach an der Hand anderer Quellen nachgegangen und deren sachliche Originalität so erprobt werden konnte. Die Nachrichten werden für denselben Zeitraum genauer und ausführlicher, bei welchem diess auch in der Chronik der Fall ist, und von den namhaft gemachten an Zahl geringen Ausnahmen abgesehen stimmt auch der Anfangs- und Endpunkt boider Aufzeichnungen überein. So 1) Es entspricht dem vollkommen, dass sich das Todesjahr von Antons gleichnamigem Vater, der im Frühling des J. 1504 gestorben ist (vgl. die Anmerkungen zur Stammtafel), nicht angegeben findet, während die seiner früher verstorbenen Geschwister eingetragen sind. 2) Man vgl. die Einträge, welche Konrad Herdegen's Mutter, die beiden Schwestern seines Vaters und Kunigunde die Frau Nikolaus Schreibers betreffen. 3) Dass dabei der vorläuige Schluss der Chronik selbst (mit dem J. 1475) angegeben ist, kann gegen obige Annalme kein Bedenken erregen, da diese Notiz, wenn sic kein späterer Zusatz ist, recht wohl auch der Autor selbst hinzugefügt haben kann, dessen Todesjahr fehlt, während andere, die viel später als der Schluss der Chronik fallen, angegeben sind.
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49 scheint mir von allen sich aufdrängenden Conjecturen diejenige am berechtigtsten zu sein, wonach Konrad Herdegen in den letzten Jahren seines Lebens, als er schon die Chronik vollendet hatte, die Stammtafel seines Ge- schlechtes entwarf und dort wo sein Gedächtniss oder Familienaufzeichnungen ihn nicht sicherer führten, einfach dasjenige aufnahm, was er Bezüg- liches früher in der Chronik angemerkt hatte. Nicht zu demselben Ergebnisse führt eine nähere Prüfung der beiden andern Stammtafeln. Wie schon äusserlich ihre Ein- träge eine weniger ursprüngliche Fassung verrathen 1), so lässt sich ihr Inhalt einerseits auf die Chronik, andererseits auf urkund- liche Daten zurückführen, deren Auffindung nur das Resultat gelehrter Nachforschung eines spätern Jahrhunderts gewesen sein kann, wovon auch die Haupttafel freilich in äusserlich leicht unterscheidbaren (oben von uns unberücksichtigt gelassenen) Zu- sätzen, die aber von derselben Hand und zur selben Zeit wie der Text geschrieben sind, die deutlichsten Spuren erkennen lässt. An Raum gewährenden Stellen des Randes und auf einem bei- liegenden Octavblatte hinzugefügt und in deutscher Sprache des 18. Jahrb. abgefasst weisen diese letzteren ebenfalls zumeist auf Urkunden hin, welche zum Theil ausdrücklich angeführt werden, ihr Inhalt aber schliesst sich nicht unmittelbar an jenen der Stammtafel an; vielmehr werden hier die verschiedensten Per- sönlichkeiten von gleichlautendem oder auch nur ähnlich klingen- den 2) Namen herbeigezogen, welche, wie wir nachzuweisen im Stande sind, mit der in Rede stehenden Familie Schreiber-Her- degen nicht zusammenhängen. Die so beschaffenen Zusätze der Haupttafel ist man ihres Inhaltes wie ihrer Form wegen geneigt einem anderen, als dem Verfasser der Hornung-Becherer'schen Tafeln und des oben erwähnten sachlich richtigen Nachtrages in Bezug auf Anton Herdegen d. J. zuzuschreiben, wenngleich die Entstehung beider in dieselbe Zeit fallen dürfte, da einige jener auf richtige Ergebnisse urkundlicher Forschung zurückgehenden und in knapperer Form namentlich den beiden kleineren Tafeln 1) Nur wo sie unmittelbar das betreffende Datum der Chronik wieder- geben oder das Schema der Haupttafel zum Muster nehmen, sind ihre Angaben lateinisch, sonst deutsch abgefasst. 2) So ist angeführt, dass ein Hans Degen im J. 1395 Genannter war. Herdegen, Nürnberger Denkwürdigkeiten.
49 scheint mir von allen sich aufdrängenden Conjecturen diejenige am berechtigtsten zu sein, wonach Konrad Herdegen in den letzten Jahren seines Lebens, als er schon die Chronik vollendet hatte, die Stammtafel seines Ge- schlechtes entwarf und dort wo sein Gedächtniss oder Familienaufzeichnungen ihn nicht sicherer führten, einfach dasjenige aufnahm, was er Bezüg- liches früher in der Chronik angemerkt hatte. Nicht zu demselben Ergebnisse führt eine nähere Prüfung der beiden andern Stammtafeln. Wie schon äusserlich ihre Ein- träge eine weniger ursprüngliche Fassung verrathen 1), so lässt sich ihr Inhalt einerseits auf die Chronik, andererseits auf urkund- liche Daten zurückführen, deren Auffindung nur das Resultat gelehrter Nachforschung eines spätern Jahrhunderts gewesen sein kann, wovon auch die Haupttafel freilich in äusserlich leicht unterscheidbaren (oben von uns unberücksichtigt gelassenen) Zu- sätzen, die aber von derselben Hand und zur selben Zeit wie der Text geschrieben sind, die deutlichsten Spuren erkennen lässt. An Raum gewährenden Stellen des Randes und auf einem bei- liegenden Octavblatte hinzugefügt und in deutscher Sprache des 18. Jahrb. abgefasst weisen diese letzteren ebenfalls zumeist auf Urkunden hin, welche zum Theil ausdrücklich angeführt werden, ihr Inhalt aber schliesst sich nicht unmittelbar an jenen der Stammtafel an; vielmehr werden hier die verschiedensten Per- sönlichkeiten von gleichlautendem oder auch nur ähnlich klingen- den 2) Namen herbeigezogen, welche, wie wir nachzuweisen im Stande sind, mit der in Rede stehenden Familie Schreiber-Her- degen nicht zusammenhängen. Die so beschaffenen Zusätze der Haupttafel ist man ihres Inhaltes wie ihrer Form wegen geneigt einem anderen, als dem Verfasser der Hornung-Becherer'schen Tafeln und des oben erwähnten sachlich richtigen Nachtrages in Bezug auf Anton Herdegen d. J. zuzuschreiben, wenngleich die Entstehung beider in dieselbe Zeit fallen dürfte, da einige jener auf richtige Ergebnisse urkundlicher Forschung zurückgehenden und in knapperer Form namentlich den beiden kleineren Tafeln 1) Nur wo sie unmittelbar das betreffende Datum der Chronik wieder- geben oder das Schema der Haupttafel zum Muster nehmen, sind ihre Angaben lateinisch, sonst deutsch abgefasst. 2) So ist angeführt, dass ein Hans Degen im J. 1395 Genannter war. Herdegen, Nürnberger Denkwürdigkeiten.
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50 eingefügten Notizen in der Handschrift mit schwärzerer Tinte erst später hinzugefügt sind. Wir haben letztere im Drucke durch runde Klammern unterschieden, die oben charakterisirten eben so zahl- reichen als unrichtigen Zusätze am Rande der Haupttafel aber fort- gelassen, da sie weder formell noch sachlich mit den Aufzeichnungen Konrad Herdegen's in Verbindung gesetzt werden dürfen. Nur einige der anscheinend am meisten begründeten von ihren An- gaben sollen hier in Betracht gezogen und daran angeknüpft werden, was wir selbst über die Abstammung unseres Chronisten und die Herkunft seiner Familie beizubringen haben. Zunächst ist (an einer oberen Ecke der Stammtafel) bemerkt, dass Fritz Schreiber, genannt von Eybach, Bürger zu Nürnberg, laut Pergamentbriefs 1359 Apr. 10 (Mittwoch vor dem Palmtag) das halbe haüszlein an der langen brucken an die pfründt in s. Moritzen capellen ubergeben habe, und der Stiftung gedacht, welche er am 2. April desselben Jahres mit Zustimmung seiner Frau Adelheid, Heinrich Kupfermann's Tochter und später (1361) Nonne zu St. Klara, am Neuen Spital errichtete. Die letztange- zogene Urkunde hat sich nebst mehreren anderen hierauf bezüg- lichen Documenten im „Grossen Stiftbuch“ des Neuen Spitals 1) erhalten 2), woraus sich ergiebt, dass Friedrich von Eybach des Spitalstifters Konrad Gross Schreiber und in den oberpfälzischen Gränzgebieten reich begütert war. Da er seine Besitzungen mit Zustimmung seiner Frau dem Spital zuwendete, steht zu ver- muthen, dass er ohne Kinder zu hinterlassen verschied, und ist nicht der leiseste Anhaltspunkt dafür gegeben, ihn als einen Ver� wandten oder gar Vorfahren unseres Chronisten zu betrachten. Ungleich näher liegt eine solche Annahme bei einem andern ebenfalls in den das Neue Spital betreffenden Aufzeichnungen des 14. Jahrh. mehrfach genannten Manne. Meister Friederich der alte statschreiber hatte selbst einen Jahrtag im Spital 3) und wird noch öfter bei Erwähnung seines Sohnes her Fridrich 1) Originale Pergamenthandschr. des 14. und 15. Jh. in gr. Fol. im Stadtarchiv zu Nürnberg. Der umfangreiche schön ausgestattete Codex enthält das Jahrtagbuch des Spitals und alle auf dasselbe bezügliche Urkunden von der Zeit der Gründung bis zu Ende des 15. Jh. 2) Die Urk. Bl. 134, womit die Angabe im Register des Stiftsbuchs und die andern Documente zu vergleichen sind. 3) Anniv. d. N. Spit. bei Würfel, Nachr. I, S. 199 und entsprechend im Gross. Stiftbuch Bl. 10b.
50 eingefügten Notizen in der Handschrift mit schwärzerer Tinte erst später hinzugefügt sind. Wir haben letztere im Drucke durch runde Klammern unterschieden, die oben charakterisirten eben so zahl- reichen als unrichtigen Zusätze am Rande der Haupttafel aber fort- gelassen, da sie weder formell noch sachlich mit den Aufzeichnungen Konrad Herdegen's in Verbindung gesetzt werden dürfen. Nur einige der anscheinend am meisten begründeten von ihren An- gaben sollen hier in Betracht gezogen und daran angeknüpft werden, was wir selbst über die Abstammung unseres Chronisten und die Herkunft seiner Familie beizubringen haben. Zunächst ist (an einer oberen Ecke der Stammtafel) bemerkt, dass Fritz Schreiber, genannt von Eybach, Bürger zu Nürnberg, laut Pergamentbriefs 1359 Apr. 10 (Mittwoch vor dem Palmtag) das halbe haüszlein an der langen brucken an die pfründt in s. Moritzen capellen ubergeben habe, und der Stiftung gedacht, welche er am 2. April desselben Jahres mit Zustimmung seiner Frau Adelheid, Heinrich Kupfermann's Tochter und später (1361) Nonne zu St. Klara, am Neuen Spital errichtete. Die letztange- zogene Urkunde hat sich nebst mehreren anderen hierauf bezüg- lichen Documenten im „Grossen Stiftbuch“ des Neuen Spitals 1) erhalten 2), woraus sich ergiebt, dass Friedrich von Eybach des Spitalstifters Konrad Gross Schreiber und in den oberpfälzischen Gränzgebieten reich begütert war. Da er seine Besitzungen mit Zustimmung seiner Frau dem Spital zuwendete, steht zu ver- muthen, dass er ohne Kinder zu hinterlassen verschied, und ist nicht der leiseste Anhaltspunkt dafür gegeben, ihn als einen Ver� wandten oder gar Vorfahren unseres Chronisten zu betrachten. Ungleich näher liegt eine solche Annahme bei einem andern ebenfalls in den das Neue Spital betreffenden Aufzeichnungen des 14. Jahrh. mehrfach genannten Manne. Meister Friederich der alte statschreiber hatte selbst einen Jahrtag im Spital 3) und wird noch öfter bei Erwähnung seines Sohnes her Fridrich 1) Originale Pergamenthandschr. des 14. und 15. Jh. in gr. Fol. im Stadtarchiv zu Nürnberg. Der umfangreiche schön ausgestattete Codex enthält das Jahrtagbuch des Spitals und alle auf dasselbe bezügliche Urkunden von der Zeit der Gründung bis zu Ende des 15. Jh. 2) Die Urk. Bl. 134, womit die Angabe im Register des Stiftsbuchs und die andern Documente zu vergleichen sind. 3) Anniv. d. N. Spit. bei Würfel, Nachr. I, S. 199 und entsprechend im Gross. Stiftbuch Bl. 10b.
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51 vicarier zu sant Kuthrin ze Nürnbery angefuhrt 1). Will man keinen Anstoss daran nehmen, dass zwei lebende Brüder denselben Vornamen führen (was ja gerade auf unserer Stammtafel gleich wieder vorkommt), so kann jener Friedrich der alte Stadtschreiber, welcher in J. 1371 bereits todt war 2), als Grossvater von Her- degen und Nikolaus Schreiber und Friederich, der als Vater des letztern ausdrücklich bezeugt ist 3), als ein Bruder des gleich- namigen Vicars bei St. Katherinen betrachtet werden 1). 1) Am 12. April 1371 bezeugen der Schultheiss Heinrich Geuder und die Schöffen der Stadt auf Vorbringen des Spitalmeisters, dass her Frid- rich, vicarier zu sant Kathrin ze Nürnberg, meister Fridrich des alten statschreibers seligen sun dem Spital seinen halben hof ze Varnbach gelegen gegen Vorbehalt lebenslänglicher Nutzniessung und zur Ausrich- tung seines Jahrtags nach seinem Tode übergab. (Gleichz. Copie im Grossen Stiftb. d. N. Spit. Bl. 121a). Aus einer Urkunde vom 15. Febr. 1379, worin der eben genannte Schultheiss und die Schöffen einen Streit der Fraucn von St. Katherinen mit hern Fridrich, caplan zu sant Ka- therin schlichten, erfahren wir, dass letzterer uff der pfründe, die der ersam priester her Herdegen, weylent caplan selig, dar gewidmpt und gefrümt hat war (Gleichz. Copie im Nbg. A. S. VII, L. 80, Bd. 5a, Nr. 5). Und da die hier angegebenen Bedingungen, unter welchen der Rath die Pfründe zu verleihen hatte, dieselben sind, wie bei der Dipt. des Katherinenkl. S. 104 und im Wesentlichen übereinstimmend auf einen Blatte in Schwarz Kaps. K. 7. der Nbg. Stadtbibl. erwähnten (1370 ge- schehenen) Stiftung Herdogen des Stadtschreibers, welcher des Kaplans Friedrich Vater gewesen sein soll, so dürfen wir wol auf ein Missver- ständniss in der letzterwähnten Mittheilung schliessen. Her Herdegen capplan zu sant Kathrein erscheint neben Berthold Tucher als Pfleger des Neuen Spitals in Urkunden von den Jj. 1362—1366. (Grosses Stiftb. d. N. Spit., Bl. 131b, 144b, 133a, 132b). Im Todtenkalender des Katherinenklosters finden wir seinen Jahrtag S. 25 der Ausgabe Würfels eingetragen, im Anniv. der Prediger (Schwarz Kaps. K. 8 der Nbg. Stadtbibl.; Nr. 220 des Nbg. A.) zugleich mit dem Nikolaus Schrei- ber’s erwähnt, was auf einen Zusammenhang mit der Familie unseres Chronisten hinzudeuten scheint. Auigeführt wird er, gelegentlich einer Schenkung von 44 f Heller zum Bau des Chores der Predigerkirche, welche zugleich als Dotirung einer täglichen Seelmesse für ihn, seine Eltern und Brüder dienen sollte, auch von dem erwähnten Interpolator der Stammtafel auf dem derselben beiliegenden Blatte nach einer Urkunde, die demselben im Original vorgelegen zu haben scheint, deren Datum er aber nicht angibt. 2) Vgl. oben die Urk. vom 12. April 1371. 31 Vgl. Anm. 1 zur Stammtafel. 1) Zur Annahme, dass Nikolaus Schreiber nur ein Halbbruder Herdegen
51 vicarier zu sant Kuthrin ze Nürnbery angefuhrt 1). Will man keinen Anstoss daran nehmen, dass zwei lebende Brüder denselben Vornamen führen (was ja gerade auf unserer Stammtafel gleich wieder vorkommt), so kann jener Friedrich der alte Stadtschreiber, welcher in J. 1371 bereits todt war 2), als Grossvater von Her- degen und Nikolaus Schreiber und Friederich, der als Vater des letztern ausdrücklich bezeugt ist 3), als ein Bruder des gleich- namigen Vicars bei St. Katherinen betrachtet werden 1). 1) Am 12. April 1371 bezeugen der Schultheiss Heinrich Geuder und die Schöffen der Stadt auf Vorbringen des Spitalmeisters, dass her Frid- rich, vicarier zu sant Kathrin ze Nürnberg, meister Fridrich des alten statschreibers seligen sun dem Spital seinen halben hof ze Varnbach gelegen gegen Vorbehalt lebenslänglicher Nutzniessung und zur Ausrich- tung seines Jahrtags nach seinem Tode übergab. (Gleichz. Copie im Grossen Stiftb. d. N. Spit. Bl. 121a). Aus einer Urkunde vom 15. Febr. 1379, worin der eben genannte Schultheiss und die Schöffen einen Streit der Fraucn von St. Katherinen mit hern Fridrich, caplan zu sant Ka- therin schlichten, erfahren wir, dass letzterer uff der pfründe, die der ersam priester her Herdegen, weylent caplan selig, dar gewidmpt und gefrümt hat war (Gleichz. Copie im Nbg. A. S. VII, L. 80, Bd. 5a, Nr. 5). Und da die hier angegebenen Bedingungen, unter welchen der Rath die Pfründe zu verleihen hatte, dieselben sind, wie bei der Dipt. des Katherinenkl. S. 104 und im Wesentlichen übereinstimmend auf einen Blatte in Schwarz Kaps. K. 7. der Nbg. Stadtbibl. erwähnten (1370 ge- schehenen) Stiftung Herdogen des Stadtschreibers, welcher des Kaplans Friedrich Vater gewesen sein soll, so dürfen wir wol auf ein Missver- ständniss in der letzterwähnten Mittheilung schliessen. Her Herdegen capplan zu sant Kathrein erscheint neben Berthold Tucher als Pfleger des Neuen Spitals in Urkunden von den Jj. 1362—1366. (Grosses Stiftb. d. N. Spit., Bl. 131b, 144b, 133a, 132b). Im Todtenkalender des Katherinenklosters finden wir seinen Jahrtag S. 25 der Ausgabe Würfels eingetragen, im Anniv. der Prediger (Schwarz Kaps. K. 8 der Nbg. Stadtbibl.; Nr. 220 des Nbg. A.) zugleich mit dem Nikolaus Schrei- ber’s erwähnt, was auf einen Zusammenhang mit der Familie unseres Chronisten hinzudeuten scheint. Auigeführt wird er, gelegentlich einer Schenkung von 44 f Heller zum Bau des Chores der Predigerkirche, welche zugleich als Dotirung einer täglichen Seelmesse für ihn, seine Eltern und Brüder dienen sollte, auch von dem erwähnten Interpolator der Stammtafel auf dem derselben beiliegenden Blatte nach einer Urkunde, die demselben im Original vorgelegen zu haben scheint, deren Datum er aber nicht angibt. 2) Vgl. oben die Urk. vom 12. April 1371. 31 Vgl. Anm. 1 zur Stammtafel. 1) Zur Annahme, dass Nikolaus Schreiber nur ein Halbbruder Herdegen
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52 Wollen wir dieser freilich nicht näher zu begründenden Ver- muthung folgend den um die Mitte des 14. Jahrh. in Nürnberg lebenden alten Stadtschreiber Friederich als den Ahnherren der Familie unseres Chronisten betrachten, so scheint dem auf den ersten Blick dasjenige zu widersprechen, was letzterer von der Herkunft seiner Familie aus Altdorf und ihrer Abstammung von dem auch im 15. Jh. noch dort angesessenen Geschlechte der Olprecht sagt. Allein alle die bezüglichen Stellen gestatten und einzelne verlangen sogar 1), dass wir die Abzweigung der Nürn- berger Familie von dem Altdorfer Geschlechte, gegen welche bei der in ähnlichen Fällen häufig bezeugten Veründerung des Eigen- namens, für welche gerade die in Rede stehende Familie auch später noch einen so sprechenden Beleg liefert, keine Bedenken erhoben werden können, in eine frühere Zeit verlegen. Die Stellung, welche seine Ahnen aus dem Geschlechte der Olprecht in Altdorf eingenommen haben, wird von unserem Chronisten allen Anzeichen nach zu einer wichtigeren gemacht, als sie es in der That war. Ob die bezügliehen von ihm gebrauchten Aus- drücke 2) andeuten sollen, dass die Familie in der genannten Stadt zu Rathe gegangen 3) oder dass sie ein vom Herrn derselben depen- direndes Amt bekleidete, wird sich nicht entscheiden lassen. Urkundlich begegnen uns in dem Bestätigungsbriefe jener schon erwähnten Messstiftung von Seite der Grafen von Nassau d. d. 25. August 1357, unter andern Altdorfer Bürgern genannt, Schreiber's gewesen sei, liegt kein hinreichender Grund vor, da es einem Zweifel nicht unterliegen kann, dass avunculus und matertera von Konrad Herdegen einfach für Oheim und Tante gebraucht werden. (Vgl. auch Will, Gesch. v. Altdorf S. 290, Anm. **). Dagegen würde der nicht bloss von seiner Frau herrührende offenbar nicht unerheblich grössere Reichthum des Nikolaus und dass er Herdegen und seinen Söhnen Stammgüter hinter- liess, die Vermuthung, er sei der ältere Bruder gewesen, nahe legen, wenn dem die Stammtafel nicht ausdrücklich widerspräche. 1) Wo der Chronist davon spricht, dass seinem Vater das Amt eines Thorsperrers und Gassenhauptmanns in Nürnberg übertragen worden, setzt er bei: quae etiam officia habuerunt parentes ejus multo tempore. Die Annahme Will’s, Gesch. v. Altdorf S. 290, dass selbst Konrad Herdegen noch in Altdorf geboren worden sei, haben wir schon oben in der Einlt. zurückgewiesen. 2) Besonders: ibidem oppidum rexerunt ab antiquo. 3) So Will, Gesch. v. Altdorf, S. 288; allein die Existenz eines Rathes zu Altdorf ist wie Will a. a. O. S. 37 u. 302 selbst darthut erst gegen Ende des 14. Jahrh. (1387) nachweisbar.
52 Wollen wir dieser freilich nicht näher zu begründenden Ver- muthung folgend den um die Mitte des 14. Jahrh. in Nürnberg lebenden alten Stadtschreiber Friederich als den Ahnherren der Familie unseres Chronisten betrachten, so scheint dem auf den ersten Blick dasjenige zu widersprechen, was letzterer von der Herkunft seiner Familie aus Altdorf und ihrer Abstammung von dem auch im 15. Jh. noch dort angesessenen Geschlechte der Olprecht sagt. Allein alle die bezüglichen Stellen gestatten und einzelne verlangen sogar 1), dass wir die Abzweigung der Nürn- berger Familie von dem Altdorfer Geschlechte, gegen welche bei der in ähnlichen Fällen häufig bezeugten Veründerung des Eigen- namens, für welche gerade die in Rede stehende Familie auch später noch einen so sprechenden Beleg liefert, keine Bedenken erhoben werden können, in eine frühere Zeit verlegen. Die Stellung, welche seine Ahnen aus dem Geschlechte der Olprecht in Altdorf eingenommen haben, wird von unserem Chronisten allen Anzeichen nach zu einer wichtigeren gemacht, als sie es in der That war. Ob die bezügliehen von ihm gebrauchten Aus- drücke 2) andeuten sollen, dass die Familie in der genannten Stadt zu Rathe gegangen 3) oder dass sie ein vom Herrn derselben depen- direndes Amt bekleidete, wird sich nicht entscheiden lassen. Urkundlich begegnen uns in dem Bestätigungsbriefe jener schon erwähnten Messstiftung von Seite der Grafen von Nassau d. d. 25. August 1357, unter andern Altdorfer Bürgern genannt, Schreiber's gewesen sei, liegt kein hinreichender Grund vor, da es einem Zweifel nicht unterliegen kann, dass avunculus und matertera von Konrad Herdegen einfach für Oheim und Tante gebraucht werden. (Vgl. auch Will, Gesch. v. Altdorf S. 290, Anm. **). Dagegen würde der nicht bloss von seiner Frau herrührende offenbar nicht unerheblich grössere Reichthum des Nikolaus und dass er Herdegen und seinen Söhnen Stammgüter hinter- liess, die Vermuthung, er sei der ältere Bruder gewesen, nahe legen, wenn dem die Stammtafel nicht ausdrücklich widerspräche. 1) Wo der Chronist davon spricht, dass seinem Vater das Amt eines Thorsperrers und Gassenhauptmanns in Nürnberg übertragen worden, setzt er bei: quae etiam officia habuerunt parentes ejus multo tempore. Die Annahme Will’s, Gesch. v. Altdorf S. 290, dass selbst Konrad Herdegen noch in Altdorf geboren worden sei, haben wir schon oben in der Einlt. zurückgewiesen. 2) Besonders: ibidem oppidum rexerunt ab antiquo. 3) So Will, Gesch. v. Altdorf, S. 288; allein die Existenz eines Rathes zu Altdorf ist wie Will a. a. O. S. 37 u. 302 selbst darthut erst gegen Ende des 14. Jahrh. (1387) nachweisbar.
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55 Hainrich der Oelbreht als Besitzer eines Hauses am Markte, fer- ner Marquart der Oelbreht und sein Sohn Konrad 1). Die Familie Herdegen in Nürnberg wird weder in Hans Hallers noch in Lazarus Holzschuher's Verzeichniss der Ehrbaren anfgeführt 2). Der Name, welchen unser Chronist und seine Brüder nach dem Vornamen ihres Vaters als Eigennamen angenommen haben, begegnet uns aber in Nürnberg 3) und dem fränkischen Lande auch sonst, was dem Verfasser der oberwähnten Rand- glossen Anlass zu seiner unpassenden Bereicherung der Stammtafel bot 4). Die Familie Hornung und Becherer, welchen die beiden klei- neren schon charakterisirten Tafeln gewidmet sind, gehören, wie fast alle anderen dort und auf der Haupttafel namhaft gemachten Geschlechter, dem Kreise der Ehrbaren an 5). Die verwandtschaft- lichen Beziehungen der Familie des Autors zu einigen der hervor- ragendsten Rathsgeschlechter (Nützel, Rummel, Haller, Holz- schuher, Paumgartner) 6), deren er in der Chronik mit Vorliebe 1) Diese Urkunde, verglichen mit den Angaben unseres Chronisten, zeigt auch sonst, wie geneigt letzterer war, die Verdienste seiner Vor- fahren zu vergrössern. Vgl. oben z. J. 1462. Was Will, Gesch. von Altdorf S. 288 u. 289, bloss auf die Angaben Konrad Herdegen’s sich stützend, von den Olprecht sagt, enthält einige Ungereimtheiten, die sich von selbst widerlegen. 2) Dagegen hätte nach einem Geschlechterbuch von 1642 (Nbg. A. Nr. 162, S. 27) Fritz Herdegen durch Urkunde d. d. Linz 29. Dec. 1490 von K. Maximilian einen Wappenbrief erlangt. Die Zeichnung des Wappens (Oberkörper eines bewaffneten Mannes) zeigt Achnlichkeit mit dem, welches Konrad Haller bei einer Tochter Fritz Herdegen's vorbringt. Ganz ab- weichende Wappenschilde für andere Träger des Namens kommen häufig vor. 3) Mehrfache Beispiele für das 15. u. 16. Jh. in den Handwerkerlisten und Meisteraufnahmen, den Losungbüchern im Nbg. A., sowie in dem gleich näher zu bezeichnenden Band Reg. testam. 4) Hans Herdegen, der nach demn Zougnisse Konrad Haller's (Ge- schlechterbuch im Nbg. A., Bl. 58b) am Gesellenstechen von 1446 Theil nahm und in nürnbergischem Solde stand, war, wie schon Lochner, Ge- sellenstech. S. 16 annalim, olne Zweifel ein auswürtiger (oberfränkischer) Adelicher. 5) Die Hornung fehlen noch bei Hans Haller, finden sich aber bei Lazarus Holzschuher. 6) Vgl. die Chron. zu den Jj. 1440, 1447 (u. 1460), 1449, 1456, 1461, 1463, 1468. Verwandtschaft mit den Toplern bezeugt das am Schlusse dieser Beil. mitgetheilte Schreiben.
55 Hainrich der Oelbreht als Besitzer eines Hauses am Markte, fer- ner Marquart der Oelbreht und sein Sohn Konrad 1). Die Familie Herdegen in Nürnberg wird weder in Hans Hallers noch in Lazarus Holzschuher's Verzeichniss der Ehrbaren anfgeführt 2). Der Name, welchen unser Chronist und seine Brüder nach dem Vornamen ihres Vaters als Eigennamen angenommen haben, begegnet uns aber in Nürnberg 3) und dem fränkischen Lande auch sonst, was dem Verfasser der oberwähnten Rand- glossen Anlass zu seiner unpassenden Bereicherung der Stammtafel bot 4). Die Familie Hornung und Becherer, welchen die beiden klei- neren schon charakterisirten Tafeln gewidmet sind, gehören, wie fast alle anderen dort und auf der Haupttafel namhaft gemachten Geschlechter, dem Kreise der Ehrbaren an 5). Die verwandtschaft- lichen Beziehungen der Familie des Autors zu einigen der hervor- ragendsten Rathsgeschlechter (Nützel, Rummel, Haller, Holz- schuher, Paumgartner) 6), deren er in der Chronik mit Vorliebe 1) Diese Urkunde, verglichen mit den Angaben unseres Chronisten, zeigt auch sonst, wie geneigt letzterer war, die Verdienste seiner Vor- fahren zu vergrössern. Vgl. oben z. J. 1462. Was Will, Gesch. von Altdorf S. 288 u. 289, bloss auf die Angaben Konrad Herdegen’s sich stützend, von den Olprecht sagt, enthält einige Ungereimtheiten, die sich von selbst widerlegen. 2) Dagegen hätte nach einem Geschlechterbuch von 1642 (Nbg. A. Nr. 162, S. 27) Fritz Herdegen durch Urkunde d. d. Linz 29. Dec. 1490 von K. Maximilian einen Wappenbrief erlangt. Die Zeichnung des Wappens (Oberkörper eines bewaffneten Mannes) zeigt Achnlichkeit mit dem, welches Konrad Haller bei einer Tochter Fritz Herdegen's vorbringt. Ganz ab- weichende Wappenschilde für andere Träger des Namens kommen häufig vor. 3) Mehrfache Beispiele für das 15. u. 16. Jh. in den Handwerkerlisten und Meisteraufnahmen, den Losungbüchern im Nbg. A., sowie in dem gleich näher zu bezeichnenden Band Reg. testam. 4) Hans Herdegen, der nach demn Zougnisse Konrad Haller's (Ge- schlechterbuch im Nbg. A., Bl. 58b) am Gesellenstechen von 1446 Theil nahm und in nürnbergischem Solde stand, war, wie schon Lochner, Ge- sellenstech. S. 16 annalim, olne Zweifel ein auswürtiger (oberfränkischer) Adelicher. 5) Die Hornung fehlen noch bei Hans Haller, finden sich aber bei Lazarus Holzschuher. 6) Vgl. die Chron. zu den Jj. 1440, 1447 (u. 1460), 1449, 1456, 1461, 1463, 1468. Verwandtschaft mit den Toplern bezeugt das am Schlusse dieser Beil. mitgetheilte Schreiben.
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54 gedenkt, hellen aber die Stamimtafeln nicht weiter auf; dass sie sehr nahe gewesen seien, haben wir woll auch nicht anzunehmen 1). In den zur Stammtafel gegebenen Anmerkungen haben wir auf die bezüglichen Stellen der Chronik, wo solche vorhanden waren, hingewiesen und ausserdem urkundliche und andere Daten, welche zur näheren Feststellung oder Vervollständigung der An- gaben des Textes dienten, herangezogen. Einen grossen Theil derselben haben wir in einer Handschrift der Nürnberger Stadt- bibliothek (Schwarz fol. 42) vorgefunden, welche eine sehr be- trüchtliche Anzahl von Testamenten Nürnbergischer Bürger re- gestenartig und mit besonderer Rücksicht auf die vorkommenden Persönlichkeiten verzeichnet und durch zwei sorgfältig gearbeitete Register dem allgemeinen Gebrauch zugänglich macht 2). Die Handschrift ist im 18. Jahrh. auf Papier in Folio geschrieben; die einzelnen Seiten sind zur leichteren Auffindung der Namen nach Buchstaben in Abschnitte zerlegt. Ich führe den Codex unter der Bezeichnung „Reg. testam." mit alleiniger Beifügung des Citats an. — Ueber die Todestage, namentlich der der letzten Generation angehörigen Familienglieder haben die Verzeichnisse der Personen, welchen man nach ihrem Tode das grosse Geläute an einer der beiden Hauptkirchen bestellte (uberhaupt eine sehr werthvolle Quelle der Stadtgeschichte seit der Mitte des 15. Jahrh.), erwünschte authentische Aufschlüsse gegeben 3). Was sonst von handschriftlichem Material zur Aufhellung oder weiteren Begrün- dung einzelner Punkte verwendet wurde, findet man jedesmal an betreffender Stelle bezeichnet. Einige der so gewonnenen Re- sultate haben wir unter eckigen Klammern in die Stammtafeln selbst herübergenommen. Zuletzt lassen wir einen Brief der oft erwähnten Tante 1) Die Ausdrücke des Chronisten selbst lauten in dieser Rücksicht unbestimmt genug. Wie wenig sorgfältig sie abgewogen sind, zeigt eine Vergleichung der Jj. 1447 und 1460. wo die Frau des Ritters Franz Rummel zuerst nostra vera amica, dann bloss amica amicorum meorum von Herdegen genannt wird. 2) Im Allgemeinen und namentlich in sachlicher Beziehung sind diese Regesten freilich mit grosser Vorsicht zu benutzen, da ihre Kürze nicht selten zur Unklarheit führt und die Arbeit bei allem Fleiss doch den heutigen Grundsätzen der Kritik nur wenig entspricht. 3) Das 1454 beginnende Lorenzer und das zweite Sebalder Verzeichnis haben uns im Original vorgelegen, das ältere Sebalder nur in einer spä- teren Abschrift.
54 gedenkt, hellen aber die Stamimtafeln nicht weiter auf; dass sie sehr nahe gewesen seien, haben wir woll auch nicht anzunehmen 1). In den zur Stammtafel gegebenen Anmerkungen haben wir auf die bezüglichen Stellen der Chronik, wo solche vorhanden waren, hingewiesen und ausserdem urkundliche und andere Daten, welche zur näheren Feststellung oder Vervollständigung der An- gaben des Textes dienten, herangezogen. Einen grossen Theil derselben haben wir in einer Handschrift der Nürnberger Stadt- bibliothek (Schwarz fol. 42) vorgefunden, welche eine sehr be- trüchtliche Anzahl von Testamenten Nürnbergischer Bürger re- gestenartig und mit besonderer Rücksicht auf die vorkommenden Persönlichkeiten verzeichnet und durch zwei sorgfältig gearbeitete Register dem allgemeinen Gebrauch zugänglich macht 2). Die Handschrift ist im 18. Jahrh. auf Papier in Folio geschrieben; die einzelnen Seiten sind zur leichteren Auffindung der Namen nach Buchstaben in Abschnitte zerlegt. Ich führe den Codex unter der Bezeichnung „Reg. testam." mit alleiniger Beifügung des Citats an. — Ueber die Todestage, namentlich der der letzten Generation angehörigen Familienglieder haben die Verzeichnisse der Personen, welchen man nach ihrem Tode das grosse Geläute an einer der beiden Hauptkirchen bestellte (uberhaupt eine sehr werthvolle Quelle der Stadtgeschichte seit der Mitte des 15. Jahrh.), erwünschte authentische Aufschlüsse gegeben 3). Was sonst von handschriftlichem Material zur Aufhellung oder weiteren Begrün- dung einzelner Punkte verwendet wurde, findet man jedesmal an betreffender Stelle bezeichnet. Einige der so gewonnenen Re- sultate haben wir unter eckigen Klammern in die Stammtafeln selbst herübergenommen. Zuletzt lassen wir einen Brief der oft erwähnten Tante 1) Die Ausdrücke des Chronisten selbst lauten in dieser Rücksicht unbestimmt genug. Wie wenig sorgfältig sie abgewogen sind, zeigt eine Vergleichung der Jj. 1447 und 1460. wo die Frau des Ritters Franz Rummel zuerst nostra vera amica, dann bloss amica amicorum meorum von Herdegen genannt wird. 2) Im Allgemeinen und namentlich in sachlicher Beziehung sind diese Regesten freilich mit grosser Vorsicht zu benutzen, da ihre Kürze nicht selten zur Unklarheit führt und die Arbeit bei allem Fleiss doch den heutigen Grundsätzen der Kritik nur wenig entspricht. 3) Das 1454 beginnende Lorenzer und das zweite Sebalder Verzeichnis haben uns im Original vorgelegen, das ältere Sebalder nur in einer spä- teren Abschrift.
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55 Konrad Herdegen’s und Wittwe Nikolaus Schreiber’s folgen, wel- chen diese im J. 1455 aus Anlass des auch in unserer Chronik zu dem eben genannten Jahre angemerkten Todes von Hans Becherer an eine Verwandte im Kloster Schönsteinbach schrieb. Er gewährt einen beachtenswerthen Einblick in das Privatleben jener Zeit und die Familienverhältnisse des Kreises, welchem unser Autor angehörte, belegt auch aufs Neue und in umfassen- derer Weise, was über die Beziehungen, welche man zu Nürnberg mit dem genannten Kloster unterhielt, an anderen Orten von uns bemerkt wurde.
55 Konrad Herdegen’s und Wittwe Nikolaus Schreiber’s folgen, wel- chen diese im J. 1455 aus Anlass des auch in unserer Chronik zu dem eben genannten Jahre angemerkten Todes von Hans Becherer an eine Verwandte im Kloster Schönsteinbach schrieb. Er gewährt einen beachtenswerthen Einblick in das Privatleben jener Zeit und die Familienverhältnisse des Kreises, welchem unser Autor angehörte, belegt auch aufs Neue und in umfassen- derer Weise, was über die Beziehungen, welche man zu Nürnberg mit dem genannten Kloster unterhielt, an anderen Orten von uns bemerkt wurde.
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57 1) Fridericus und Elizabeth als Eltern des Nicolaus Schreiber im Anniv. Egid. (Ms. Bamb., Bl. 3a); Ms. arch. u. Extr. in Ms. Bamb. J. H. III, 247.) und im Regest der vom J. 1426 datirten Jahrtagsstiftung (am letztang. Orte: Closz Schreyber — Fricz Schreiber sein vatter, Elspet sein mutter). Entsprechend eine Stelle im Jahrtagbuch des Katharinenkl. v. 1503 (Schwarz Kaps. K. 7. der Nbg. Stadtbibl. S. 27). 2) Cf. Chron. ad a. 1440. - Hier wie bei den folgenden Daten unserer genealogischen Tabellen, welche keine Erläuterung nothwendig machen, ist einfach die Chronik bei den betreffenden Jahren nachzuschlagen. 3) Der erste Feldzug gegen die Hussiten, zu welchem Nürnberg sein Contingent schickte; s. Städtechron. 1. 370; 371 und 2, 9; 33 ff. Im Chronicon finden sich nur die beiden folgenden Angaben beim J. 1433 und in etwas anderer Fassung. 4) Das Todesjahr Herdegen Schreibers, das in der Chronik fehlt, findet sich bestätigt durch eine Stelle der Stadtrechnung von 1438, wo- nach man seiner Wittwe am 23. Aug. dieses J. 7 ib. hl. von den 12 � hl., welche ihr Mann für sein Amt als Thorsperrer am 25. Januar jeden Jahres einnehmen sollte, ausbezallte. Jahresreg. 111, Bl. 322. 5) Im Chron. sagt Konrad Herdegen von Peter Hornung: filius fratris avi mei ex parte matris meae; so dass bei der Verwandtschaft beider An- gaben in der Form der Mittheilung wohl bei einer derselben ein Versehen vorliegen dürfte. 6) Chron. z. J. 1462. Bestätigend das Verzeichniss der Verstorbenen, für welche man das grosse Todtengeläute bei St. Lorenz bestellte: (1462 vor Walburgis) Des Frycz Herdegens muter, ded. 2 d. 7 ü. (Orglmsc. im Nbg. A. 130. 8. B. 5.). 7) Die Gerung (Jerung) zählt Lazarus Holzschuher (vgl. Städtechron. 1, 214) unter die Ehrbaren. Orig. hdschr. im Frh. von Holzschuher'schen Familienarch. Bl. 127b u. 284b. 8) Auffallender Weise findet sich vou allen diesen auf das Leben unseres Autors Bezug habenden Daten nicht ein einziges in seiner sonst doch Persönliches in keiner Weise vermeidenden Chronik. Ueber die Be- deutung der Angaben für die Frage nach demn Ursprung der Stammtafel vgl. in unserer Beilage oben. 9) Er war wohl einer der Söldnerhauptleute, welche man nach Be- endigung des grossen preussischen Krieges und dem Friedensschluss mit Polen von Seite des Ordens mit Pfandverschreibungen auf Ländereien und Ortschaften in Ermanglung von Geld bedachte. Vgl. J. Voigt, Gesch. Preuss. IX, S. 4 u. 5; 12 u. 13 sowie gerade für d. J. 1469 S. 18.
57 1) Fridericus und Elizabeth als Eltern des Nicolaus Schreiber im Anniv. Egid. (Ms. Bamb., Bl. 3a); Ms. arch. u. Extr. in Ms. Bamb. J. H. III, 247.) und im Regest der vom J. 1426 datirten Jahrtagsstiftung (am letztang. Orte: Closz Schreyber — Fricz Schreiber sein vatter, Elspet sein mutter). Entsprechend eine Stelle im Jahrtagbuch des Katharinenkl. v. 1503 (Schwarz Kaps. K. 7. der Nbg. Stadtbibl. S. 27). 2) Cf. Chron. ad a. 1440. - Hier wie bei den folgenden Daten unserer genealogischen Tabellen, welche keine Erläuterung nothwendig machen, ist einfach die Chronik bei den betreffenden Jahren nachzuschlagen. 3) Der erste Feldzug gegen die Hussiten, zu welchem Nürnberg sein Contingent schickte; s. Städtechron. 1. 370; 371 und 2, 9; 33 ff. Im Chronicon finden sich nur die beiden folgenden Angaben beim J. 1433 und in etwas anderer Fassung. 4) Das Todesjahr Herdegen Schreibers, das in der Chronik fehlt, findet sich bestätigt durch eine Stelle der Stadtrechnung von 1438, wo- nach man seiner Wittwe am 23. Aug. dieses J. 7 ib. hl. von den 12 � hl., welche ihr Mann für sein Amt als Thorsperrer am 25. Januar jeden Jahres einnehmen sollte, ausbezallte. Jahresreg. 111, Bl. 322. 5) Im Chron. sagt Konrad Herdegen von Peter Hornung: filius fratris avi mei ex parte matris meae; so dass bei der Verwandtschaft beider An- gaben in der Form der Mittheilung wohl bei einer derselben ein Versehen vorliegen dürfte. 6) Chron. z. J. 1462. Bestätigend das Verzeichniss der Verstorbenen, für welche man das grosse Todtengeläute bei St. Lorenz bestellte: (1462 vor Walburgis) Des Frycz Herdegens muter, ded. 2 d. 7 ü. (Orglmsc. im Nbg. A. 130. 8. B. 5.). 7) Die Gerung (Jerung) zählt Lazarus Holzschuher (vgl. Städtechron. 1, 214) unter die Ehrbaren. Orig. hdschr. im Frh. von Holzschuher'schen Familienarch. Bl. 127b u. 284b. 8) Auffallender Weise findet sich vou allen diesen auf das Leben unseres Autors Bezug habenden Daten nicht ein einziges in seiner sonst doch Persönliches in keiner Weise vermeidenden Chronik. Ueber die Be- deutung der Angaben für die Frage nach demn Ursprung der Stammtafel vgl. in unserer Beilage oben. 9) Er war wohl einer der Söldnerhauptleute, welche man nach Be- endigung des grossen preussischen Krieges und dem Friedensschluss mit Polen von Seite des Ordens mit Pfandverschreibungen auf Ländereien und Ortschaften in Ermanglung von Geld bedachte. Vgl. J. Voigt, Gesch. Preuss. IX, S. 4 u. 5; 12 u. 13 sowie gerade für d. J. 1469 S. 18.
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58 10) Fritz Herdegen, von dem wir wissen, dass er bei St. Lorenz ge- sessen war (vgl. unten Anm. 15) kommt nach Reg. testam. in den letzten Jahrzehenten des 15. Jh. mehrfach als Zeuge in Urkunden seiner Ver- wandten vor, testirte noch im J. 1504 (Reg. testam. p. 64, lit. b) und starb am 5. April 1505 (Buch d. gr. Todtengeläutes bei St. Lorenz 1. c.: Item Fricz Herdegen am samstag nach Ambrosii. 11) Cf. Chronicon ad a. 1469, in welchem ihre Mutter starb. Die Jahresangabe für ihre Verheirathung und ihren Tod hat nur die Stamm- tafel. 12) Sie testirte im J. 1513 (Reg. testam. p. 111, lit. b) und starb in eben diesem Jahre (Buch d. grossen Todtengeläutes bei 1. c.: 1513 nach Pfingsten). 13) „Item Margrett Eschenloerin an sant Franczissen obent.“ [Oct. 3]. Verzeichn. der Verstorbenen, welchen das grosse Geläut bei s. Lorenz 1505 bestellt wurde, a. a. O.; cf. Reg. test. p. 64b. — Ueber das zu den Ehrbaren gehörende Geschlecht der Eschenloer s. Städtechron. 2, 344 und 484. 14) Das von Pangraz Schwenter auf Befehl des Raths angelegte Ver- zeichniss aller am 26. August 1523 lebenden ehrbaren Frauen (Collec- taneenbd. H d. v. Scheurl’schen Bibl. Bl. 540b) und das vom Hochzeit- lader (wahrscheinlich eben Schwenter) geführte in Nr. 512 des Nbg. A. und in Schwarz fol. 193 der Nbg. Stadtbibl. erhaltene Ehebüchlein der Ehrbaren in Nürnberg geben übereinstimmend den 15. Jan. 1483 als den Tag ihrer ersten Verheiratung an. 15) Hans Haller im Verz. der Ehrbaren (Collectaneenbd. H d. v. Scheurl’schen Bibl., Bl. 48b): Jorg von Thill, des . .. Arnolt von Thil sun, hat Fritz Herdegen tochter. die hat vor gehapt Hans Erckel; sein mutter was ein Upmerin. (Und ein entsprechender Eintrag bei Hans Erkel a. a. O. Bl. 50b). Die oben angef. Magdalena betreffende Stelle in dem Verzeichnisse Schwenters lautet: Magdalena, Hansen Erckels 1483 den 15. januarii, und Jorgen von Thils 1485 den 24. septembris haus- frawe, Fridrich Herdegens bey sant Lorenzen tochter; wittib. Sie hin- terliess mehrere Kinder aus ihrer zweiten Ehe, testirte 1531 (Reg. testam. p. 151, lit. e) und starb im Sommer d. J. 1532 (Buch des grossen Todten- geläutes zu St. Sebald: Magdalena Jorgin von Dill bey s. Lorentzen — in der Zeit vom Mitwoch nach Pfingsten bis Mitwoch nach Matheus. — Orig.-Msc. im Germ. Mus. Nr. 6277). Von ihrem Manne sagt Lazarus Holzschuher im J. 1511: Jorg von Til ist ein urtlsprecher am pauern- gericht, hat zü der ee ein Herdegnin, wonnt am Heümarg; und von
58 10) Fritz Herdegen, von dem wir wissen, dass er bei St. Lorenz ge- sessen war (vgl. unten Anm. 15) kommt nach Reg. testam. in den letzten Jahrzehenten des 15. Jh. mehrfach als Zeuge in Urkunden seiner Ver- wandten vor, testirte noch im J. 1504 (Reg. testam. p. 64, lit. b) und starb am 5. April 1505 (Buch d. gr. Todtengeläutes bei St. Lorenz 1. c.: Item Fricz Herdegen am samstag nach Ambrosii. 11) Cf. Chronicon ad a. 1469, in welchem ihre Mutter starb. Die Jahresangabe für ihre Verheirathung und ihren Tod hat nur die Stamm- tafel. 12) Sie testirte im J. 1513 (Reg. testam. p. 111, lit. b) und starb in eben diesem Jahre (Buch d. grossen Todtengeläutes bei 1. c.: 1513 nach Pfingsten). 13) „Item Margrett Eschenloerin an sant Franczissen obent.“ [Oct. 3]. Verzeichn. der Verstorbenen, welchen das grosse Geläut bei s. Lorenz 1505 bestellt wurde, a. a. O.; cf. Reg. test. p. 64b. — Ueber das zu den Ehrbaren gehörende Geschlecht der Eschenloer s. Städtechron. 2, 344 und 484. 14) Das von Pangraz Schwenter auf Befehl des Raths angelegte Ver- zeichniss aller am 26. August 1523 lebenden ehrbaren Frauen (Collec- taneenbd. H d. v. Scheurl’schen Bibl. Bl. 540b) und das vom Hochzeit- lader (wahrscheinlich eben Schwenter) geführte in Nr. 512 des Nbg. A. und in Schwarz fol. 193 der Nbg. Stadtbibl. erhaltene Ehebüchlein der Ehrbaren in Nürnberg geben übereinstimmend den 15. Jan. 1483 als den Tag ihrer ersten Verheiratung an. 15) Hans Haller im Verz. der Ehrbaren (Collectaneenbd. H d. v. Scheurl’schen Bibl., Bl. 48b): Jorg von Thill, des . .. Arnolt von Thil sun, hat Fritz Herdegen tochter. die hat vor gehapt Hans Erckel; sein mutter was ein Upmerin. (Und ein entsprechender Eintrag bei Hans Erkel a. a. O. Bl. 50b). Die oben angef. Magdalena betreffende Stelle in dem Verzeichnisse Schwenters lautet: Magdalena, Hansen Erckels 1483 den 15. januarii, und Jorgen von Thils 1485 den 24. septembris haus- frawe, Fridrich Herdegens bey sant Lorenzen tochter; wittib. Sie hin- terliess mehrere Kinder aus ihrer zweiten Ehe, testirte 1531 (Reg. testam. p. 151, lit. e) und starb im Sommer d. J. 1532 (Buch des grossen Todten- geläutes zu St. Sebald: Magdalena Jorgin von Dill bey s. Lorentzen — in der Zeit vom Mitwoch nach Pfingsten bis Mitwoch nach Matheus. — Orig.-Msc. im Germ. Mus. Nr. 6277). Von ihrem Manne sagt Lazarus Holzschuher im J. 1511: Jorg von Til ist ein urtlsprecher am pauern- gericht, hat zü der ee ein Herdegnin, wonnt am Heümarg; und von
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59 seinem zweiten Sohne Sebald: treibt sein hanndl zu Posen. (a. a. O. Bl. 281b). 16) Ursula vermählte sich 1487 Jan. 14 (Schwenter und Ehebüchlein a. a. O.) und starb 1543 (Gr. Todtengeläut bei St. Sebald 1. c. Bl. 76a). 17) Er starb 1504. Buch des grossen Todtengeläutes bei St. Lorenz Orglmsc. in Nbg. A. s. o. 1504: Item Antony Herdegen am montag nach letare (18. März). Im Testamente seines Vaters von demselben Jahre er- scheint er bereits als todt. Reg. lestam. p. 64, lit. b. 18) Die Jahrzahl 1513 ist ohne Zweifel dem Testamente von Friedrich Herdegen's Wittwe entnommen, in welchem ihr Enkel Anthoni Herdegen als noch minderjährig bezeichnet ist. Reg. testam. p. 111, lit. b.
59 seinem zweiten Sohne Sebald: treibt sein hanndl zu Posen. (a. a. O. Bl. 281b). 16) Ursula vermählte sich 1487 Jan. 14 (Schwenter und Ehebüchlein a. a. O.) und starb 1543 (Gr. Todtengeläut bei St. Sebald 1. c. Bl. 76a). 17) Er starb 1504. Buch des grossen Todtengeläutes bei St. Lorenz Orglmsc. in Nbg. A. s. o. 1504: Item Antony Herdegen am montag nach letare (18. März). Im Testamente seines Vaters von demselben Jahre er- scheint er bereits als todt. Reg. lestam. p. 64, lit. b. 18) Die Jahrzahl 1513 ist ohne Zweifel dem Testamente von Friedrich Herdegen's Wittwe entnommen, in welchem ihr Enkel Anthoni Herdegen als noch minderjährig bezeichnet ist. Reg. testam. p. 111, lit. b.
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61 1) Chron. ad a. 1439, wonach er im selben Jahre wie seine Frau starb, beide zu Mainbernheim. Sein auch auf unserer Stammtafel nicht näher bestimmtes Verwandtschaftsverhältniss zu den übrigen Gliedern der Familie vermag ich so wenig wie das des Eberhard Hornung genauer festzustellen. 2) Sein Name findet sich auch in dem Todtenregister von St. Sebald unter den zwischen Pfingsten und Exaltacio crucis 1468 Verstorbenen. 3) Sebald Hornung als Eidam des Endres Rudolf, Bürgers zu Nürnberg, und dieser als Vormund seiner noch minderjährigen Enkel Hans und Sebald Hornung. s. Reg. testam. II, p. 47, lit. c u. d; Jj. 1452 u. 1454. Sebald Hornung wohnte am Zotenberg: Reg. test. II, p. 46, lit. b; vgl. Bau- meisterbuch 156, 4 und 146, 11, (wonach das Haus wahrscheinlich bis an den Obstmarkt vorgieng). 4) Chron. ad a. 1443, bei welchem Jahre Hans Hornung (zwischen crucis exaltacio und Lucie) auch im Buch des grossen Todtengeläuts von St. Sebald angemerkt ist (J. H. II, 65 d. Bamb. Bibl.). 5) Im Verzeichn. d. Verstorbenen, welchen man bei St. Lorenz mit dem grossen Geläute geläutet hat, beim J. 1493: Item Hans Hornung am pfincztag nach sant Matheus. Orig.-Msc. im Nbg. A. 130. 8. Bd. 5. 6) Dass diese Daten das urkundliche Vorkommen Sebald Hornungs bezeichnen, ergiebt sich auf den ersten Blick. In Urkunden der Jahre 1454 und 1462 finden wir ihn (1454 zugleich mit Hans) auch Reg. testam. II, p. 47, lit. c und I, p. 121, lit. e genannt. Sebald starb im J. 1481 s. Buch des grossen Todtengeläutes zu St. Sebald a. a. O. (unter den zwischen Reminiscere und Pfingsten 1481 Verstorbenen) und Dipt. d. Predigerkirche S. 72. 7) Anna Sebald Hornungin, genannt 1465 und 1477, testirt als Wittwe im J. 1497; Reg. testam. p. 26, lit. b; p. 73, lit. a (wo Karl Steinlinger sie als seine Muhme bezeichnet) und p. 7, lit. c. An letzterem Orte sind ihre Kinder genannt. Die runden Klammern bezeichnen die spätern Nachträge der Hand- schrift.
61 1) Chron. ad a. 1439, wonach er im selben Jahre wie seine Frau starb, beide zu Mainbernheim. Sein auch auf unserer Stammtafel nicht näher bestimmtes Verwandtschaftsverhältniss zu den übrigen Gliedern der Familie vermag ich so wenig wie das des Eberhard Hornung genauer festzustellen. 2) Sein Name findet sich auch in dem Todtenregister von St. Sebald unter den zwischen Pfingsten und Exaltacio crucis 1468 Verstorbenen. 3) Sebald Hornung als Eidam des Endres Rudolf, Bürgers zu Nürnberg, und dieser als Vormund seiner noch minderjährigen Enkel Hans und Sebald Hornung. s. Reg. testam. II, p. 47, lit. c u. d; Jj. 1452 u. 1454. Sebald Hornung wohnte am Zotenberg: Reg. test. II, p. 46, lit. b; vgl. Bau- meisterbuch 156, 4 und 146, 11, (wonach das Haus wahrscheinlich bis an den Obstmarkt vorgieng). 4) Chron. ad a. 1443, bei welchem Jahre Hans Hornung (zwischen crucis exaltacio und Lucie) auch im Buch des grossen Todtengeläuts von St. Sebald angemerkt ist (J. H. II, 65 d. Bamb. Bibl.). 5) Im Verzeichn. d. Verstorbenen, welchen man bei St. Lorenz mit dem grossen Geläute geläutet hat, beim J. 1493: Item Hans Hornung am pfincztag nach sant Matheus. Orig.-Msc. im Nbg. A. 130. 8. Bd. 5. 6) Dass diese Daten das urkundliche Vorkommen Sebald Hornungs bezeichnen, ergiebt sich auf den ersten Blick. In Urkunden der Jahre 1454 und 1462 finden wir ihn (1454 zugleich mit Hans) auch Reg. testam. II, p. 47, lit. c und I, p. 121, lit. e genannt. Sebald starb im J. 1481 s. Buch des grossen Todtengeläutes zu St. Sebald a. a. O. (unter den zwischen Reminiscere und Pfingsten 1481 Verstorbenen) und Dipt. d. Predigerkirche S. 72. 7) Anna Sebald Hornungin, genannt 1465 und 1477, testirt als Wittwe im J. 1497; Reg. testam. p. 26, lit. b; p. 73, lit. a (wo Karl Steinlinger sie als seine Muhme bezeichnet) und p. 7, lit. c. An letzterem Orte sind ihre Kinder genannt. Die runden Klammern bezeichnen die spätern Nachträge der Hand- schrift.
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62 Becherer. A Magdalena monialis in Schönsteinbach starb 1446. Hermannus Becherer objit 1429. ux. Adelheidis obiit 1133 1. N(Margaretha) (v. 43)". UIX. Johannis Voyl qui obiit. 1461 3. Johannes obiit 14554. (lestatur die An- tonii 1443) 5 (ux. Anna). (v. 43.) 1) Der Taufname von Hermann Becherer's Frau ist in Chron. nicht angegeben, findet sich aber in Jahrtagbuch des Katharinenklost. (Schwarz Kaps. K. 7. fol. d. Nog. Stadthibl.) S. 27, wo angemerkt ist, dass „Her- man Pechrers und Adelheit seiner wirtin“ Jahrtag um dicselbe Zeit wie jener Nikolaus Schreiber's begangen wurde; "davon ist dem convent wor- den zweyhundert gulden zu den buchern“ 2) Ueber diese Nachträge vgl. o. 3) Wie aus Bd. 1. d. Nbg. Chr. 396, 7 hervorgeht, wolnte er im Hause seines Schwiegervaters, das unter der Veste (in der heutigen Burg- strasse) gelegen war und auch in Baumeisterbuch öfter erwälnt wird. Hans Voyt (und ohne Zweifel ist es derselbe) schenkte 1157 seinen Eigen- hof zum Püchleins (Büchlein cine Stunde östlich von Rosstal) den Neuen Spital zu Nürnberg. Urkk. in Grossen Sliftb. d. N. Spit. Bl. 37b. 4) Vgl. Chronicon und das am Schlusse dieser Beilage mitgetheilte Schreiben. Hans Haller führt ilm in seinem Verzeichuiss der Ehrbaren nach den Sigwein auf (a. a. O. Bl. 19a): „Hlans Pecherer het Hans Sig- weins tochter, ir multer was cin Nulzlin, die nam dornach Jeremias Holzschuher.“ Es ist derselbe Hans Pecherer, welcher im Schürstab'schen Geschlechtsbuche, XXXI. Jahresber. d. hist. Ver. f. Mittelfrank. S. 67, als Messingschlager bezeichnet ist und dessen Schwiegersohn Sebald Pfinzing wurde, des Ritters Sebald Pf. Sohn. Letzteres geht aus dem (in’s Jalir 1479 gehörigen) Testamente der Tochter Pecherers und Frau Pfinzings, wo ihre Oheime Hans Sigwein (des obengenannten gleichnamiger Sohn) und Peter Nützel genannt werden, hervor und wird durch Sebald Pfinzings letzten Willen vom J. 1508 bestätigt, obwoll der Name der Frau von dem im Schürstab'schen Geschlechtsbuche genannten abweicht. Reg. test. p. 32. lit. c (nebst dem Bruchstück einer Abschrift in Nr. 7164 d. Bibl. d. German. Mus.) u. p. 119, lit. b. Hans Pecherer wurde 1433 Jul. 10 unter die Meister des Messingslaher Handwerks anfgenommen, wie sich aus folgendem gleichzeitigem Eintrag in Nr. 234 d. Nbg. A. (Bl. 960 [97a) ergiebt: „Hans Pechrer factus est magister feria 6“ post Kyliant anno ctc. 33°; dedit 10 ft.“ 5) Reg. testam. p. 98, lit. b: „Hanß Becherer, burger, testirt. Anna uxor. Marget Hans Voitin, seine schwester. Exccutores: Hans Hübner, Hans Hölzel. Ott Melber. Testes: Conz Eschenloer der elter, Ulrich Stark, Fritz Usmer. 1413.“ Es erhellt zur Genüge, dass die auf der Stammtafel später cingetragenen Ergänzungen diesem Testamente entnom- men sind.
62 Becherer. A Magdalena monialis in Schönsteinbach starb 1446. Hermannus Becherer objit 1429. ux. Adelheidis obiit 1133 1. N(Margaretha) (v. 43)". UIX. Johannis Voyl qui obiit. 1461 3. Johannes obiit 14554. (lestatur die An- tonii 1443) 5 (ux. Anna). (v. 43.) 1) Der Taufname von Hermann Becherer's Frau ist in Chron. nicht angegeben, findet sich aber in Jahrtagbuch des Katharinenklost. (Schwarz Kaps. K. 7. fol. d. Nog. Stadthibl.) S. 27, wo angemerkt ist, dass „Her- man Pechrers und Adelheit seiner wirtin“ Jahrtag um dicselbe Zeit wie jener Nikolaus Schreiber's begangen wurde; "davon ist dem convent wor- den zweyhundert gulden zu den buchern“ 2) Ueber diese Nachträge vgl. o. 3) Wie aus Bd. 1. d. Nbg. Chr. 396, 7 hervorgeht, wolnte er im Hause seines Schwiegervaters, das unter der Veste (in der heutigen Burg- strasse) gelegen war und auch in Baumeisterbuch öfter erwälnt wird. Hans Voyt (und ohne Zweifel ist es derselbe) schenkte 1157 seinen Eigen- hof zum Püchleins (Büchlein cine Stunde östlich von Rosstal) den Neuen Spital zu Nürnberg. Urkk. in Grossen Sliftb. d. N. Spit. Bl. 37b. 4) Vgl. Chronicon und das am Schlusse dieser Beilage mitgetheilte Schreiben. Hans Haller führt ilm in seinem Verzeichuiss der Ehrbaren nach den Sigwein auf (a. a. O. Bl. 19a): „Hlans Pecherer het Hans Sig- weins tochter, ir multer was cin Nulzlin, die nam dornach Jeremias Holzschuher.“ Es ist derselbe Hans Pecherer, welcher im Schürstab'schen Geschlechtsbuche, XXXI. Jahresber. d. hist. Ver. f. Mittelfrank. S. 67, als Messingschlager bezeichnet ist und dessen Schwiegersohn Sebald Pfinzing wurde, des Ritters Sebald Pf. Sohn. Letzteres geht aus dem (in’s Jalir 1479 gehörigen) Testamente der Tochter Pecherers und Frau Pfinzings, wo ihre Oheime Hans Sigwein (des obengenannten gleichnamiger Sohn) und Peter Nützel genannt werden, hervor und wird durch Sebald Pfinzings letzten Willen vom J. 1508 bestätigt, obwoll der Name der Frau von dem im Schürstab'schen Geschlechtsbuche genannten abweicht. Reg. test. p. 32. lit. c (nebst dem Bruchstück einer Abschrift in Nr. 7164 d. Bibl. d. German. Mus.) u. p. 119, lit. b. Hans Pecherer wurde 1433 Jul. 10 unter die Meister des Messingslaher Handwerks anfgenommen, wie sich aus folgendem gleichzeitigem Eintrag in Nr. 234 d. Nbg. A. (Bl. 960 [97a) ergiebt: „Hans Pechrer factus est magister feria 6“ post Kyliant anno ctc. 33°; dedit 10 ft.“ 5) Reg. testam. p. 98, lit. b: „Hanß Becherer, burger, testirt. Anna uxor. Marget Hans Voitin, seine schwester. Exccutores: Hans Hübner, Hans Hölzel. Ott Melber. Testes: Conz Eschenloer der elter, Ulrich Stark, Fritz Usmer. 1413.“ Es erhellt zur Genüge, dass die auf der Stammtafel später cingetragenen Ergänzungen diesem Testamente entnom- men sind.
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63 Kunigunde Schreiber an eine verwandte Or- densschwester1) im Kloster Schönsteinbach, berichtet Familienangelegenheiten. 1455 Jun. 2. (Aus Bamberg Kgl. Bibl. im Fasz. J. II. III, 245. orig. chartac.; nicht gesiegelt, sondern zusammengenäht.) Mein gepet mit begerung zu got userm liben heren. wist libew mun unser grose kumernus, daz unser liber freünt Hans Pechrer tod ist und sein dreisig 2) hat man iczund begangen am nehsten pfincztag noch pfingsten. und ist nit lang gelegen. und 1455 Mai 29. er hat sein armen frewnden geschikt ein sum gelcz. gedenk und schreib herab und befilh in dein pruder auch. und weristu herab schreiben, so schreib newr dem Holczel 3), daz er dich und dein pruder los befohlen sein. und swst schreib dez geleichen der Pechrerin und der Votin 4). sy sint alle vast bekumert. loſs dir die sell befolhen sein durch got. mir ist geraten, du solt der Pechrerin schreiben in besunerheit. dez los nit und befilh dich ir, und daz der Voit nit inen werd, wann sy ginnen mit einader [sic] zu rechten 5). pit got, daz es mit lib zergee, und pit got fur mich, dez beger ich. ich pin stark von der gnad gotz. sag mir unser allten muter priolin mein pet und allen swestern von Nurmberk und allen deinen liben swestern. ich schik dir do 1) Wahrscheinlich jene Agnes Topler, welche in Würfel's Nachr. II, S. 680 und entsprechend Reg. test. I. p 37, lit c genannt wird und die sich 1479 in dem vom Nürnberger Konvente aus reformirten Kloster zu Tulln in Oesterreich befand. (Der Name des letztgenannten Ordenshauses ist bei Würfel falsch gedruckt; über seine Reformation berichtet die Städtechron. 2 S. 18, A. 5 angef. Klosterchronik). 2) Siehe Städtechron. 2 S. 14, A. 1 uud ebenda das Glossar unter sibent. 3) Ohne Zweifel Hans Hölzel, der einem der Executoren von Hans Becherer's Testament war; vgl. Becherer’sche Stammtafel und unsere Chron. beim J. 1463. 4) Der Wittwe und Schwester des Verstorbenen; vgl. die Stammtafel der Becherer. 5) Wie uns folgender Eintrag des gleichzeitigen Rathsbuchs (Nr. 952 im Nbg. A. Bl. 279) zu erkennen giebt, sah sich der Rath veranlasst, dazwischenzutreten: Bechrerin ist gesagt von des hanndels wegen die ge- sellschaft antreffend, den mug Hanns Voyt hanndeln und furen in massen als vor; den von der wort wegen die der genant Voyt von derselben Bechrerin geredt haben soll, wöll der rat die straf bey im behalten uf
63 Kunigunde Schreiber an eine verwandte Or- densschwester1) im Kloster Schönsteinbach, berichtet Familienangelegenheiten. 1455 Jun. 2. (Aus Bamberg Kgl. Bibl. im Fasz. J. II. III, 245. orig. chartac.; nicht gesiegelt, sondern zusammengenäht.) Mein gepet mit begerung zu got userm liben heren. wist libew mun unser grose kumernus, daz unser liber freünt Hans Pechrer tod ist und sein dreisig 2) hat man iczund begangen am nehsten pfincztag noch pfingsten. und ist nit lang gelegen. und 1455 Mai 29. er hat sein armen frewnden geschikt ein sum gelcz. gedenk und schreib herab und befilh in dein pruder auch. und weristu herab schreiben, so schreib newr dem Holczel 3), daz er dich und dein pruder los befohlen sein. und swst schreib dez geleichen der Pechrerin und der Votin 4). sy sint alle vast bekumert. loſs dir die sell befolhen sein durch got. mir ist geraten, du solt der Pechrerin schreiben in besunerheit. dez los nit und befilh dich ir, und daz der Voit nit inen werd, wann sy ginnen mit einader [sic] zu rechten 5). pit got, daz es mit lib zergee, und pit got fur mich, dez beger ich. ich pin stark von der gnad gotz. sag mir unser allten muter priolin mein pet und allen swestern von Nurmberk und allen deinen liben swestern. ich schik dir do 1) Wahrscheinlich jene Agnes Topler, welche in Würfel's Nachr. II, S. 680 und entsprechend Reg. test. I. p 37, lit c genannt wird und die sich 1479 in dem vom Nürnberger Konvente aus reformirten Kloster zu Tulln in Oesterreich befand. (Der Name des letztgenannten Ordenshauses ist bei Würfel falsch gedruckt; über seine Reformation berichtet die Städtechron. 2 S. 18, A. 5 angef. Klosterchronik). 2) Siehe Städtechron. 2 S. 14, A. 1 uud ebenda das Glossar unter sibent. 3) Ohne Zweifel Hans Hölzel, der einem der Executoren von Hans Becherer's Testament war; vgl. Becherer’sche Stammtafel und unsere Chron. beim J. 1463. 4) Der Wittwe und Schwester des Verstorbenen; vgl. die Stammtafel der Becherer. 5) Wie uns folgender Eintrag des gleichzeitigen Rathsbuchs (Nr. 952 im Nbg. A. Bl. 279) zu erkennen giebt, sah sich der Rath veranlasst, dazwischenzutreten: Bechrerin ist gesagt von des hanndels wegen die ge- sellschaft antreffend, den mug Hanns Voyt hanndeln und furen in massen als vor; den von der wort wegen die der genant Voyt von derselben Bechrerin geredt haben soll, wöll der rat die straf bey im behalten uf
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64 1455 Jun. 2. ein herczlein, daz hab von meinen wegen. nit mer; got seistu alzeit befolhen. geben am nehsten mentag nach der heiligen dri- faltigkeit anno 55. in verso Der erbergen geistlichen swester Toplin zu Schonstein in kloster sol der priff. Swester Kungunt. Schreiber. ustrag der sach. und daruf haben sic ein frid gesworn die sachen nyndert anderswo denn thie auszutragen. act. feria 4. post. corporis Christi (11. Juni 1455).
64 1455 Jun. 2. ein herczlein, daz hab von meinen wegen. nit mer; got seistu alzeit befolhen. geben am nehsten mentag nach der heiligen dri- faltigkeit anno 55. in verso Der erbergen geistlichen swester Toplin zu Schonstein in kloster sol der priff. Swester Kungunt. Schreiber. ustrag der sach. und daruf haben sic ein frid gesworn die sachen nyndert anderswo denn thie auszutragen. act. feria 4. post. corporis Christi (11. Juni 1455).
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Beilage II. Die Verpfändung der Städte Heidingsfeld und Mainbernheim an Nürnberg. Die Verpfändung der Stüdte Heidingsfeld und Mainbernheim von Seite der Krone Böhmen an die Reichsstadt Nürnberg ist ein Ereigniss, welches für die Geschichte der letzteren im 15. Jahr� hundert nach mohr als einer Seite Beachtung verdient, und auch sonst einer nühern Beleuchtung werth sein dürfte. Die beiden Reichsdörfer Heidingsfeld, am Maine oberhalb Wirzburg, und Bernheim, zum Unterschiede von Burgbernheim bei Windsheim, später Mainbernheim genannt, obwohl es nicht unmittelbar an diesem Flusse, sondern von Kitzingen aus eine Strecke landeinwärts gegen Osten zu gelegen ist, wurden nach mehrmaligen Verpfändungen im J. 1367 von Kaiser Karl IV seinem Sohne Wenzel als König von Böhmen verliehen 1), und in Folge dieses Ereignisses auch zu Städten erhoben 2). Aber bald sind dieselben wie früher von Reichswegen so nun wieder durch die Krone Böhmen zum öftern in Pfandbesitz gegeben worden. Auf solche Weise waren sie an Burggraf Johann von Nürnberg übergegangen 3), diesem aber auf Veranlassung des Bischofs von Wirzburg die Pfandschaft (es waren ihm 4100 fl. auf die Städte 1) Die Belehnungsurkunde bei Lünig, cod. Germ. dipl. I, p. 1310. Im vorhergehenden Jahre hatte der Kaiser seinem Sohne die Ablösung der Pfandschaft von dem Bisthum Wirzburg gestattet ; Lünig 1. c. p. 1306. 2) Vgl. die erstangeführte Urkunde bei Lünig p. 1311 und Reg. boic. vol. IX, 1367, Januar 1; vol. X, 1382, August 8. 3) J. Buchinger, Beitr. z. Gesch. d. Stadt Heidingsfeld im Arch. d. hist. Ver. für den Untermainkreis II, 2, S. 19. Bereits 1403 erscheinen die Städte in Johann’s Besitze; vgl. Mon. Zoll. VI, Nr. 220. Herdegen, Nürnberger Denkwürdigkeiten. 5
Beilage II. Die Verpfändung der Städte Heidingsfeld und Mainbernheim an Nürnberg. Die Verpfändung der Stüdte Heidingsfeld und Mainbernheim von Seite der Krone Böhmen an die Reichsstadt Nürnberg ist ein Ereigniss, welches für die Geschichte der letzteren im 15. Jahr� hundert nach mohr als einer Seite Beachtung verdient, und auch sonst einer nühern Beleuchtung werth sein dürfte. Die beiden Reichsdörfer Heidingsfeld, am Maine oberhalb Wirzburg, und Bernheim, zum Unterschiede von Burgbernheim bei Windsheim, später Mainbernheim genannt, obwohl es nicht unmittelbar an diesem Flusse, sondern von Kitzingen aus eine Strecke landeinwärts gegen Osten zu gelegen ist, wurden nach mehrmaligen Verpfändungen im J. 1367 von Kaiser Karl IV seinem Sohne Wenzel als König von Böhmen verliehen 1), und in Folge dieses Ereignisses auch zu Städten erhoben 2). Aber bald sind dieselben wie früher von Reichswegen so nun wieder durch die Krone Böhmen zum öftern in Pfandbesitz gegeben worden. Auf solche Weise waren sie an Burggraf Johann von Nürnberg übergegangen 3), diesem aber auf Veranlassung des Bischofs von Wirzburg die Pfandschaft (es waren ihm 4100 fl. auf die Städte 1) Die Belehnungsurkunde bei Lünig, cod. Germ. dipl. I, p. 1310. Im vorhergehenden Jahre hatte der Kaiser seinem Sohne die Ablösung der Pfandschaft von dem Bisthum Wirzburg gestattet ; Lünig 1. c. p. 1306. 2) Vgl. die erstangeführte Urkunde bei Lünig p. 1311 und Reg. boic. vol. IX, 1367, Januar 1; vol. X, 1382, August 8. 3) J. Buchinger, Beitr. z. Gesch. d. Stadt Heidingsfeld im Arch. d. hist. Ver. für den Untermainkreis II, 2, S. 19. Bereits 1403 erscheinen die Städte in Johann’s Besitze; vgl. Mon. Zoll. VI, Nr. 220. Herdegen, Nürnberger Denkwürdigkeiten. 5
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66 angewiesen) durch die Edlen Wilhelm und Hildebrand von Thüngen abgelöst worden 1). In der Folge erhielten die Bischöfe von Wirzburg von Seite der Könige Wenzel und Sigmund nebst dem Rechte obige Pfandschaft an sich zu bringen weitere Verschreibungen auf die genannten Städte, die jedoch nur theilweise oder gar nicht zur Geltung ge- kommen und für die fernere Behandlung dieser Angelegenheit mit Einer Ausnahme ohne rechtliche Bedeutung geblieben sind 2). Am 4. Oktober 1430 wurden die Irrungen, in welche König Sigmund mit dem Bischofe Johann hierüber gerathen war, dahin geschlichtet, dass die Verbindlichkeit des letzteren in Bezug auf die denen von Thüngen allem Anscheine nach immer noch nicht aus- bezahlte Pfandsumme aufhören, und im übrigen dem Bischofe nur noch ein Anrecht auf andere 4000 fl. gewahrt werden sollte 3). Letztere Summe erlegten die beiden Stüdte, welchen die bischöf- liche Verwaltung in mehreren Punkten drückend gewesen war 4), indem sie dieselben abermals von denen von Thüngen, Balthasar und Sigmund 5), entlehnten und diesen Edelleuten für die Rück- zahlung selbständig Bürgschaft leisteten 6). Da ergriff nun im 1) Buchinger a. a. O. S. 19 u. 20. In den Mon. Zoll. fehlen sämmt- liche auf diesen Gegenstand bezügliche Urkunden. 2) Buchinger a. a. O. S. 20 u. 21. Friess, wirzb. Chron. bei Ludewig, Geschichtschr. S. 702, 703. Die Pfandsumme war hiebei cinmal bis auf 24000 fl. gesteigert worden. 3) Die Schiedsrichter waren der Markgraf Friedrich von Brandenburg, der Deutschmeister Eberhard von Seinsheim, des Königs Hofmeister Graf Ludwig von Oettingen und Marschall Haupt von Pappenheim. Urk. dat. Nürnberg an S. Franciskentag, (besiegeltes) Original im Wirzburger k. Arch. und als gleichzeitige Notel im Nürnb. Archiv S. VII, L. 59, B. 1 (Schwarz P. nr. 1). Vgl. Buchinger a. a. O. S. 21. Die Städte sollten sich nach diesem Ausspruche verpflichten, den Bischof umb die viertau- send und hundert guldein, die sie umb Hilpranden von Thüngen seligen entlehnet kaben, entheben und ledig machen zu wollen. Der König sollte Bischof Johann über jene anderen 4000 Gulden einen Pfandbrief ausstellen, und dieser dagegen alle übrigen den Gegenstand betreffenden Urkunden ausliefern. 4) Diess erhellt aus den weiteren Aussprüchen jener Schiedsrichter. 5) Den Söhnen Wilhelms und Hildebrands. 6) König Sigmund gab durch Urk., 1430 Oct. 9. Nürnberg, Balthasar und Sigmund v. Thüngen eine unter dem Majestätssiegel ausgestellte Ver- schreibung auf Heidingsfeld und Mainbernheim, da sie die 4100 fl. uff
66 angewiesen) durch die Edlen Wilhelm und Hildebrand von Thüngen abgelöst worden 1). In der Folge erhielten die Bischöfe von Wirzburg von Seite der Könige Wenzel und Sigmund nebst dem Rechte obige Pfandschaft an sich zu bringen weitere Verschreibungen auf die genannten Städte, die jedoch nur theilweise oder gar nicht zur Geltung ge- kommen und für die fernere Behandlung dieser Angelegenheit mit Einer Ausnahme ohne rechtliche Bedeutung geblieben sind 2). Am 4. Oktober 1430 wurden die Irrungen, in welche König Sigmund mit dem Bischofe Johann hierüber gerathen war, dahin geschlichtet, dass die Verbindlichkeit des letzteren in Bezug auf die denen von Thüngen allem Anscheine nach immer noch nicht aus- bezahlte Pfandsumme aufhören, und im übrigen dem Bischofe nur noch ein Anrecht auf andere 4000 fl. gewahrt werden sollte 3). Letztere Summe erlegten die beiden Stüdte, welchen die bischöf- liche Verwaltung in mehreren Punkten drückend gewesen war 4), indem sie dieselben abermals von denen von Thüngen, Balthasar und Sigmund 5), entlehnten und diesen Edelleuten für die Rück- zahlung selbständig Bürgschaft leisteten 6). Da ergriff nun im 1) Buchinger a. a. O. S. 19 u. 20. In den Mon. Zoll. fehlen sämmt- liche auf diesen Gegenstand bezügliche Urkunden. 2) Buchinger a. a. O. S. 20 u. 21. Friess, wirzb. Chron. bei Ludewig, Geschichtschr. S. 702, 703. Die Pfandsumme war hiebei cinmal bis auf 24000 fl. gesteigert worden. 3) Die Schiedsrichter waren der Markgraf Friedrich von Brandenburg, der Deutschmeister Eberhard von Seinsheim, des Königs Hofmeister Graf Ludwig von Oettingen und Marschall Haupt von Pappenheim. Urk. dat. Nürnberg an S. Franciskentag, (besiegeltes) Original im Wirzburger k. Arch. und als gleichzeitige Notel im Nürnb. Archiv S. VII, L. 59, B. 1 (Schwarz P. nr. 1). Vgl. Buchinger a. a. O. S. 21. Die Städte sollten sich nach diesem Ausspruche verpflichten, den Bischof umb die viertau- send und hundert guldein, die sie umb Hilpranden von Thüngen seligen entlehnet kaben, entheben und ledig machen zu wollen. Der König sollte Bischof Johann über jene anderen 4000 Gulden einen Pfandbrief ausstellen, und dieser dagegen alle übrigen den Gegenstand betreffenden Urkunden ausliefern. 4) Diess erhellt aus den weiteren Aussprüchen jener Schiedsrichter. 5) Den Söhnen Wilhelms und Hildebrands. 6) König Sigmund gab durch Urk., 1430 Oct. 9. Nürnberg, Balthasar und Sigmund v. Thüngen eine unter dem Majestätssiegel ausgestellte Ver- schreibung auf Heidingsfeld und Mainbernheim, da sie die 4100 fl. uff
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67 folgenden Jahre 1431 die Stadt Nürnberg, indem sie sich an- heischig machte, die verhültnissmässig geringe alte Pfandsumme von 4100 Gulden an die von Thüngen zu bezahlen, die Gelegen- heit, sich auch für eine dem König Sigmund dargeliehene Summe von 9000 Gulden 1) schadlos zu halten und liess sich hiefür, wie für weitere 2000 Gulden, die sie an des Königs statt dem Ulrich von Rosenberg bezahlte, die beiden Städte Heidingsfeld und Main- bernheim pfandweise einantworten 2). Die Uebernahme der Pfandschaft von Seite Nürnbergs er- folgte unter günstigen Bedingungen. König Sigmund hatte sich ausdrücklich verpflichten müssen, keinerlei weitere Verschreibung auf die genannten Städte auszustellen, und diese selbst versprachen in einer eigenen Urkunde vom 6. August 1431 die Thüngen’sche Pfandsumme und die in ihrem Namen für den König an Rosen- berg bezahlten Gelder (zusammen 6100 Gulden) mit jährlich 305 Gulden Landswährung (von 20 Gulden 1 Gulden) zu ver- sich genomen und dem Könige die Städte von dem Bischof gelozet haben. Es sollte durch diesen Akt wol nur festgestellt werden, dass die genann- ten Edelleute die Pfandschaft nun unmittelbar vom König übernommen hatten. In Bezug auf jene andern 4000 fl. wird von Sigmund in derselben Urkunde ausbedungen, dass die beiden Städte hiefür von denen v. Thüngen, im Fall dass K. Sigmund oder seine Nachfolger die Pfandschaft ablösen würden, eine Zahlungsfrist von einem Jahr (nach erfolgter Auslösung) zu- gestanden erhielten. Orig.-Urk. im Nürnb. A. S. VII L. 59. B. I (Schwarz P. Nr. 2). Cf. Reg. Bo. 13, 186. — Eine Urk. v. 23. Jul. 1432 belehrt uns dann, dass die Städte Heidingsfeld und Mainbernheim nach Uebergang der Pfandschaft an Nürnberg die fragliche Summe von dieser Stadt gelichen erhielten, um sie wieder denen v. Thüngen auszubezahlen. Durchschnittener Originalrevers im Nürnb. A. 1. c.; cf. Reg. Bo. 13, 238. 1) Einen Theil dieser Summe hatte die Stadt selbst entleihen müssen. Vgl. die Stadtrechnung vom März 1431 im Jahresreg. 3 f. 7b. 2) S. die erste der unten mitgetheilten Urkunden. Die im Namen derer v. Thüngen auf empfangene 4000 Gulden (100 Gulden waren nach einer beson- dern Quittung Wilhelm’s und Hildebrand's v. Thüngen schon 1431 Aug. 5 bezahlt) dem Nürnb. Rath ausgestellte Quittung ist v. 5. Oct. 1431 datiert. Reg. Bo. 13, 220. Dass nicht, wie Buchinger a. a. O. S. 22 angiebt, auch jene an den Bischof von Wirzburg zu bezahlenden 4000 Gulden von Nürnberg übernommen und in dessen Pfandsumme einbegriffen wurden, erhellt zur Genüge aus den oben beigebrachten Daten. Der Irrthum ist wohl dadurch entstanden, dass Heidingsfeld und Mainbernheim die 4000 Gulden, welche sie in Folge jener Zahlung an den Bischof denen von Thüngen schuldeten, später von Nürnberg aufnahmen.
67 folgenden Jahre 1431 die Stadt Nürnberg, indem sie sich an- heischig machte, die verhültnissmässig geringe alte Pfandsumme von 4100 Gulden an die von Thüngen zu bezahlen, die Gelegen- heit, sich auch für eine dem König Sigmund dargeliehene Summe von 9000 Gulden 1) schadlos zu halten und liess sich hiefür, wie für weitere 2000 Gulden, die sie an des Königs statt dem Ulrich von Rosenberg bezahlte, die beiden Städte Heidingsfeld und Main- bernheim pfandweise einantworten 2). Die Uebernahme der Pfandschaft von Seite Nürnbergs er- folgte unter günstigen Bedingungen. König Sigmund hatte sich ausdrücklich verpflichten müssen, keinerlei weitere Verschreibung auf die genannten Städte auszustellen, und diese selbst versprachen in einer eigenen Urkunde vom 6. August 1431 die Thüngen’sche Pfandsumme und die in ihrem Namen für den König an Rosen- berg bezahlten Gelder (zusammen 6100 Gulden) mit jährlich 305 Gulden Landswährung (von 20 Gulden 1 Gulden) zu ver- sich genomen und dem Könige die Städte von dem Bischof gelozet haben. Es sollte durch diesen Akt wol nur festgestellt werden, dass die genann- ten Edelleute die Pfandschaft nun unmittelbar vom König übernommen hatten. In Bezug auf jene andern 4000 fl. wird von Sigmund in derselben Urkunde ausbedungen, dass die beiden Städte hiefür von denen v. Thüngen, im Fall dass K. Sigmund oder seine Nachfolger die Pfandschaft ablösen würden, eine Zahlungsfrist von einem Jahr (nach erfolgter Auslösung) zu- gestanden erhielten. Orig.-Urk. im Nürnb. A. S. VII L. 59. B. I (Schwarz P. Nr. 2). Cf. Reg. Bo. 13, 186. — Eine Urk. v. 23. Jul. 1432 belehrt uns dann, dass die Städte Heidingsfeld und Mainbernheim nach Uebergang der Pfandschaft an Nürnberg die fragliche Summe von dieser Stadt gelichen erhielten, um sie wieder denen v. Thüngen auszubezahlen. Durchschnittener Originalrevers im Nürnb. A. 1. c.; cf. Reg. Bo. 13, 238. 1) Einen Theil dieser Summe hatte die Stadt selbst entleihen müssen. Vgl. die Stadtrechnung vom März 1431 im Jahresreg. 3 f. 7b. 2) S. die erste der unten mitgetheilten Urkunden. Die im Namen derer v. Thüngen auf empfangene 4000 Gulden (100 Gulden waren nach einer beson- dern Quittung Wilhelm’s und Hildebrand's v. Thüngen schon 1431 Aug. 5 bezahlt) dem Nürnb. Rath ausgestellte Quittung ist v. 5. Oct. 1431 datiert. Reg. Bo. 13, 220. Dass nicht, wie Buchinger a. a. O. S. 22 angiebt, auch jene an den Bischof von Wirzburg zu bezahlenden 4000 Gulden von Nürnberg übernommen und in dessen Pfandsumme einbegriffen wurden, erhellt zur Genüge aus den oben beigebrachten Daten. Der Irrthum ist wohl dadurch entstanden, dass Heidingsfeld und Mainbernheim die 4000 Gulden, welche sie in Folge jener Zahlung an den Bischof denen von Thüngen schuldeten, später von Nürnberg aufnahmen.
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68 zinsen 1). Hiezu kamen dann die Einnahmen von den Gerichts� gefallen 2), dem petwein, an Getreidegülten, markbet u. a., wo- durch sich die Summe, welche Nürnberg in einem Jahre von den beiden Städten zufiel bis auf 400, und selbst über 500 Gul- den steigerte 3). Dass man in Nürnberg bei dem ganzen Handel eine dauernde Erwerbung in Aussicht genommen hatte, scheint der Umstand darzuthun, dass der Rath vom Könige Sigmund eine Urkunde auszubringen wusste, wodurch dieser die beiden Städte Heidings- feld und Mainbernheim aus römisch königlicher Macht in seinen und des Reichs Schutz nahm 4). 1) Das später durchschnittene Original dieser Urkunde im Nürnb. A. S. VII, L. 59, B. 1; vgl. Reg. Bo. 1. c. p. 216, wo die oben erwähnten 9000 Gulden, welche Nürnberg dem Könige vorgestreckt hatte, irrthümlich als eine ältere Schuld der Städte Heidingsfeld und Mainbernheim be- zeichnet sind. 2) Am 29. August 1431 verlieh K. Sigmund den Blutbann in beiden Städten dem Peter Volkamer und erlaubte ilm auch bei Ausübung des- selben einen Stellvertreter im Namen Nürnbergs zu bestellen. Orig. in Nbg. A. S. VII, L. 59, B. 1. (Schwarz P. Nr. 5.); Reg. Bo. I. c. p. 217, vgl. auch p. 384. Die Uebertragung des Blutbanns an ein ein- zelnes Mitglied des Nürnberger Raths hat hier offenbar eine ganz analoge Bedeutung wie beim Nürnberger Stadtgericht; vgl. Bd. II. d. Nbg. Chr. S. 13 Anmk. 8. 3) In der Rechnung von 1432/33 heisst es (Jahresregist. III, f. 39b): Item recepimus 733 1 17 sh. 1 kl. das gefallen was von den zweien steten Heidingsfeld und Bernheim, seider das wir die inngehabt haben von Jacobi in anno 3�° (25. Jul.) biß her. actum feria 2a post dominicam invocavit (2. März) anno etc. 33°. das ander haben die von Tungen cinstails eingenomen. Unter obiger Summe waren, wie es scheint, die 200 Gulden mitbegriffen, welche die Städte zufolge der oben erwälnten Verschreibung vom 23. Juli 1432 als Zinsen für die geliehenen 4000 Gulden am 22. Februar 1433 zu bezahlen versprochen hatten. Das Hauptgut dieser Schuld sollte in den nächsten vier Jahren ratenweise zurückerstattet werden. Da nun diese Summen und die für das noch ausstehende Kapital fälligen Zinsen in der Stadtrechnung bei der Gesamiteinnalme aus den beiden Städten während der folgenden Jahre eingerechnet sind, so beziffert sich diese natürlich um Vieles höher als in den spätern Zeiten; sie betrug im Rechnungsjahre 1433/34: 1696 16 n. 6 sh. hl.; 1434/35: 1617 1/2 16 2 hl.; 1434/35: 724 f 14 sh. 11 hl., wobei nur noch zu bemerken ist, dass die Rückzahlung der mehrerwähnten Schuld nicht so rasch, als es versprochen war, von statten ging. 4) Vgl. die zweite der folgenden Urkunden.
68 zinsen 1). Hiezu kamen dann die Einnahmen von den Gerichts� gefallen 2), dem petwein, an Getreidegülten, markbet u. a., wo- durch sich die Summe, welche Nürnberg in einem Jahre von den beiden Städten zufiel bis auf 400, und selbst über 500 Gul- den steigerte 3). Dass man in Nürnberg bei dem ganzen Handel eine dauernde Erwerbung in Aussicht genommen hatte, scheint der Umstand darzuthun, dass der Rath vom Könige Sigmund eine Urkunde auszubringen wusste, wodurch dieser die beiden Städte Heidings- feld und Mainbernheim aus römisch königlicher Macht in seinen und des Reichs Schutz nahm 4). 1) Das später durchschnittene Original dieser Urkunde im Nürnb. A. S. VII, L. 59, B. 1; vgl. Reg. Bo. 1. c. p. 216, wo die oben erwähnten 9000 Gulden, welche Nürnberg dem Könige vorgestreckt hatte, irrthümlich als eine ältere Schuld der Städte Heidingsfeld und Mainbernheim be- zeichnet sind. 2) Am 29. August 1431 verlieh K. Sigmund den Blutbann in beiden Städten dem Peter Volkamer und erlaubte ilm auch bei Ausübung des- selben einen Stellvertreter im Namen Nürnbergs zu bestellen. Orig. in Nbg. A. S. VII, L. 59, B. 1. (Schwarz P. Nr. 5.); Reg. Bo. I. c. p. 217, vgl. auch p. 384. Die Uebertragung des Blutbanns an ein ein- zelnes Mitglied des Nürnberger Raths hat hier offenbar eine ganz analoge Bedeutung wie beim Nürnberger Stadtgericht; vgl. Bd. II. d. Nbg. Chr. S. 13 Anmk. 8. 3) In der Rechnung von 1432/33 heisst es (Jahresregist. III, f. 39b): Item recepimus 733 1 17 sh. 1 kl. das gefallen was von den zweien steten Heidingsfeld und Bernheim, seider das wir die inngehabt haben von Jacobi in anno 3�° (25. Jul.) biß her. actum feria 2a post dominicam invocavit (2. März) anno etc. 33°. das ander haben die von Tungen cinstails eingenomen. Unter obiger Summe waren, wie es scheint, die 200 Gulden mitbegriffen, welche die Städte zufolge der oben erwälnten Verschreibung vom 23. Juli 1432 als Zinsen für die geliehenen 4000 Gulden am 22. Februar 1433 zu bezahlen versprochen hatten. Das Hauptgut dieser Schuld sollte in den nächsten vier Jahren ratenweise zurückerstattet werden. Da nun diese Summen und die für das noch ausstehende Kapital fälligen Zinsen in der Stadtrechnung bei der Gesamiteinnalme aus den beiden Städten während der folgenden Jahre eingerechnet sind, so beziffert sich diese natürlich um Vieles höher als in den spätern Zeiten; sie betrug im Rechnungsjahre 1433/34: 1696 16 n. 6 sh. hl.; 1434/35: 1617 1/2 16 2 hl.; 1434/35: 724 f 14 sh. 11 hl., wobei nur noch zu bemerken ist, dass die Rückzahlung der mehrerwähnten Schuld nicht so rasch, als es versprochen war, von statten ging. 4) Vgl. die zweite der folgenden Urkunden.
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69 Bis gegen Ende des Jahrhunderts sind sie in nürnbergischem Besitz verblieben und mehrfach wird auf dieses Verhältnis von den Späteren Bezug genommen 1). 1) Die den Pfandbesitz der beiden Städte von Seite Nürnbergs be� treffenden Stellen aus Müllner’s Annalen sind in Siebenkees Mater. zur Nbg. Gesch. IV, S. 449 ff. abgedruckt. Ueber die weitern Schicksale von Heidingsfeld und Mainbernheim vgl. die mehrfach angef. Arbeit von Buchinger im 2. Bde. des Archivs vom wirzb. hist. Ver. und Schultes, über den succesiven Länderzuwachs des Bisth. Würzb. in seinen Hist. Schriften I, S. 166.
69 Bis gegen Ende des Jahrhunderts sind sie in nürnbergischem Besitz verblieben und mehrfach wird auf dieses Verhältnis von den Späteren Bezug genommen 1). 1) Die den Pfandbesitz der beiden Städte von Seite Nürnbergs be� treffenden Stellen aus Müllner’s Annalen sind in Siebenkees Mater. zur Nbg. Gesch. IV, S. 449 ff. abgedruckt. Ueber die weitern Schicksale von Heidingsfeld und Mainbernheim vgl. die mehrfach angef. Arbeit von Buchinger im 2. Bde. des Archivs vom wirzb. hist. Ver. und Schultes, über den succesiven Länderzuwachs des Bisth. Würzb. in seinen Hist. Schriften I, S. 166.
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1. 1480 Apr. 19. Burian von Gutenstein vidimiert eine Urkunde König Sigmund’s 1431 Jul. 8, kraft welcher dieser der Stadt Nürnberg für die Summe von 15100 Gulden die Städte Heidingsfeld und Mainbernheim zu Pfand setzt. 1480 Apr. 19. Aus Nürnb. A.-Kons. S. VII, L. 59 B. 1 [Schwarz P. Nr. 3.] or. membr. c. sig. pend. — Vgl. Reg. Bo. 13, 213. Wir Burian herr vom Gutenstain und zum Braitenstain, oberster kamermaister des kunigreichs in Beheim und haubtman in Satzer und Rakonitzer kraissen etc. bekennen offenlich und thun kund menigklich und disem briefe: als unns die ersamen und weysen burgermaister und rate der stat Nuremberg ainen permeten ver- sigelten brief, den sy von weylent dem allerdurchleuchtigistenn und grofsmechtigistenn fursten und herren, herrn Sigmunden, Römischem kunig und kunig zu Ungern, Beheim, Dalmacien, Croacien etc. der zwayer stet Haydingsfelt und Bernhaim halb inngehabt, ubergeben, das sy unns inen desselben briefs unter unserm insigel ain glaubwirdig vidimus und abschrifft zu geben biten lassen haben; welcher kuniglicher brief an permet, schrifft und insigel gantz gerecht, unverseret und unvermailligt von wort Wir Sigmund zu wort lauttet wie hernach geschriben stet: von gottes genaden Römischer kunig, zu allen zeiten merer des reichs und zu Ungern, zu Beheim, Dalmacien, Croacien etc. kunig bekennen und thun kundt offenwar mit disem brief allen den, die in sehen oder hören lesen: als uns die ersamen burgermaistere und rate der stat zu Nuremberg, unser und des reichs lieben getrewen, vormals newntawsent gulden landswerung zu unnserr notdurfft gutlich gelihen und sy nw zwaytawsent gulden lands-
1. 1480 Apr. 19. Burian von Gutenstein vidimiert eine Urkunde König Sigmund’s 1431 Jul. 8, kraft welcher dieser der Stadt Nürnberg für die Summe von 15100 Gulden die Städte Heidingsfeld und Mainbernheim zu Pfand setzt. 1480 Apr. 19. Aus Nürnb. A.-Kons. S. VII, L. 59 B. 1 [Schwarz P. Nr. 3.] or. membr. c. sig. pend. — Vgl. Reg. Bo. 13, 213. Wir Burian herr vom Gutenstain und zum Braitenstain, oberster kamermaister des kunigreichs in Beheim und haubtman in Satzer und Rakonitzer kraissen etc. bekennen offenlich und thun kund menigklich und disem briefe: als unns die ersamen und weysen burgermaister und rate der stat Nuremberg ainen permeten ver- sigelten brief, den sy von weylent dem allerdurchleuchtigistenn und grofsmechtigistenn fursten und herren, herrn Sigmunden, Römischem kunig und kunig zu Ungern, Beheim, Dalmacien, Croacien etc. der zwayer stet Haydingsfelt und Bernhaim halb inngehabt, ubergeben, das sy unns inen desselben briefs unter unserm insigel ain glaubwirdig vidimus und abschrifft zu geben biten lassen haben; welcher kuniglicher brief an permet, schrifft und insigel gantz gerecht, unverseret und unvermailligt von wort Wir Sigmund zu wort lauttet wie hernach geschriben stet: von gottes genaden Römischer kunig, zu allen zeiten merer des reichs und zu Ungern, zu Beheim, Dalmacien, Croacien etc. kunig bekennen und thun kundt offenwar mit disem brief allen den, die in sehen oder hören lesen: als uns die ersamen burgermaistere und rate der stat zu Nuremberg, unser und des reichs lieben getrewen, vormals newntawsent gulden landswerung zu unnserr notdurfft gutlich gelihen und sy nw zwaytawsent gulden lands-
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71 werung dem edeln Ulrichen von Rosemberg unserm lieben ge- trewen von unsern und unserr bevelhnuß wegen auch ausgericht und bezalt und wir in auch erlaubt, begert und gehaissen haben, unnser zwo stet nemlich Haidingsfelt und Bernhaim von den strengen Balthasaren und Sigmunden von Tungen vetteren, unsern lieben getrewen, umb viertawsent und hundert gulden lannds- werung, darumb wir in die vormals versatzt heten, zu ledigen und zu lösen, sölche summen uberal zusammen geslagen funff- tzehentawsent und hundert gulden landswerung machen ; und da- rumb sy und die stat zu Nuremberg derselben summen gewis zu machen, so haben wir mit wolbedachtem mut, gutem rate unser fursten, herren und getrewen und rechter wissen den egenanten von Nuremberg die vorgenanten unser stet und leute zu Haidings- felt und Bernheim mit iren gerichten und allen rechten, zinsen, gulten, nutzen, eeren und zugehorungen fur die egenanten sum- men funfftzehentawsent und hundert gulden ledigklichen einge- geben und bevolhen, geben ein und bevelhen in die auch wissent- lich und in krafft ditz briefs von kuniglicher macht zu Beheim, also, daz sy und ir nachkommen dieselben unser stet und leut Haidingsfelt und Bernhaim mit allen obgenanten zugehorungen und nutzen als vor geschriben stet nw furpaſs mer gerulich in- haben, niessen und sich darein und daraus zu aller irer notdurfft behelffen sullen und mugen, alslanng, bis wir, unnser erben oder nachkommen, kunig zu Beheim, dieselben stet von in oder iren nachkommen on absleg der nutz, die sy davon aufheben werden, umb die egenanten summen funfftzehentawsent und hundert gul- den landswerung wider ledigen und lösen und sy der zu Nuremberg bezalen on ir scheden. wenn auch wir, unnser erben oder nach- kommen, kunig zu Beheim, dieselben stet mit iren vorgenanten zugehorungen also von in lösen wöllen, so sullen sy und ir nach- kommen uns und unsern nachkommen, kunigen zu Beheim, söl- cher losung stat tun und abtreten on vertziehen, hindernußs und geverde. wer aber, daz die obgenanten unser stet Haidingsfelt und Bernheim dazwischen den egenanten von Nuremberg entwert, veruntrewt, angewunnen oder von anderen eingenommen wurden wider iren willen, wie das zugieng, darumb sollen sy unns, un- seren erben noch nachkommen, kunigen zu Beheim, noch niemant anders nichts pflichtig noch verpunden sein in dhain weis, sunder wir, unser erben und nachkommen sullen in darinne gnedigklich vor sein, ob die egenanten sloß in ire hennd wider mugen bracht werden on geverd. und darumb so gepieten wir den burgern und insessen der egenanten unser stet Haydingsfelt und Bernhaim und
71 werung dem edeln Ulrichen von Rosemberg unserm lieben ge- trewen von unsern und unserr bevelhnuß wegen auch ausgericht und bezalt und wir in auch erlaubt, begert und gehaissen haben, unnser zwo stet nemlich Haidingsfelt und Bernhaim von den strengen Balthasaren und Sigmunden von Tungen vetteren, unsern lieben getrewen, umb viertawsent und hundert gulden lannds- werung, darumb wir in die vormals versatzt heten, zu ledigen und zu lösen, sölche summen uberal zusammen geslagen funff- tzehentawsent und hundert gulden landswerung machen ; und da- rumb sy und die stat zu Nuremberg derselben summen gewis zu machen, so haben wir mit wolbedachtem mut, gutem rate unser fursten, herren und getrewen und rechter wissen den egenanten von Nuremberg die vorgenanten unser stet und leute zu Haidings- felt und Bernheim mit iren gerichten und allen rechten, zinsen, gulten, nutzen, eeren und zugehorungen fur die egenanten sum- men funfftzehentawsent und hundert gulden ledigklichen einge- geben und bevolhen, geben ein und bevelhen in die auch wissent- lich und in krafft ditz briefs von kuniglicher macht zu Beheim, also, daz sy und ir nachkommen dieselben unser stet und leut Haidingsfelt und Bernhaim mit allen obgenanten zugehorungen und nutzen als vor geschriben stet nw furpaſs mer gerulich in- haben, niessen und sich darein und daraus zu aller irer notdurfft behelffen sullen und mugen, alslanng, bis wir, unnser erben oder nachkommen, kunig zu Beheim, dieselben stet von in oder iren nachkommen on absleg der nutz, die sy davon aufheben werden, umb die egenanten summen funfftzehentawsent und hundert gul- den landswerung wider ledigen und lösen und sy der zu Nuremberg bezalen on ir scheden. wenn auch wir, unnser erben oder nach- kommen, kunig zu Beheim, dieselben stet mit iren vorgenanten zugehorungen also von in lösen wöllen, so sullen sy und ir nach- kommen uns und unsern nachkommen, kunigen zu Beheim, söl- cher losung stat tun und abtreten on vertziehen, hindernußs und geverde. wer aber, daz die obgenanten unser stet Haidingsfelt und Bernheim dazwischen den egenanten von Nuremberg entwert, veruntrewt, angewunnen oder von anderen eingenommen wurden wider iren willen, wie das zugieng, darumb sollen sy unns, un- seren erben noch nachkommen, kunigen zu Beheim, noch niemant anders nichts pflichtig noch verpunden sein in dhain weis, sunder wir, unser erben und nachkommen sullen in darinne gnedigklich vor sein, ob die egenanten sloß in ire hennd wider mugen bracht werden on geverd. und darumb so gepieten wir den burgern und insessen der egenanten unser stet Haydingsfelt und Bernhaim und
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72 heissen sy, daz sy den egenanten von Nuremberg und iren nachkommen fur die egenanten summen funfftzehentawsent und hundert gulden unvertzogenlich hulden und sweren, getrew, ge- horsam, untertenig und gewerttig sein alslanng, bis wir, unser erben oder nachkommen, kunig zu Beheim, sy von in oder iren nachkommen umb dieselben summen gulden in vorgeschribner weis wider ledigen und lösen; doch also, daz die obgenanten von Nuremberg noch ir nachkommen die vorgenanten unser stet und leute zu Haidingsfelt und Bernheim uber ir gericht, gewonlich zinſs und gult wider irem willen nicht besweren noch kain schatzung auf sy slahen on unser oder unserr nachkommen, kunig zu Beheim, wissen und willen, und sy auch bey iren frey- heiten, gnaden und alten gewonheiten halten, schutzen und schir- men als verr sy mugen on geverde, darzu wir sy als unser ambt- leut gnedigklich schirmen und vertaidingen wollen. auch sollen unns und unsern ambtleuten von unsern wegen dieweil wir leben die obgenanten stet Haidingsfelt und Bernhaim zu unser selbs sachen offen sein, unser notdurfft daraus und darein zu handeln als offt des not geschicht, doch auf unser cost und on der von Nuremberg und derselben stete Haidingsfelt und Bernhaim scha- den ungeverlich. wir günnen auch den egenannten von Nurem- berg und geben in macht, daz sy die obgenanten unser stet, wenn in des not oder gevellig wurde, umb die egenanten sume fünfftzehentawsent und hundert gulden landswerung wol fürpaſs anderen eingeben und irer recht abtreten mugen, doch daz sy unns, unsern erben und nachkommen, kunigen zu Beheim, sölch vorgeschriben losung nemlich ausdingen sullen und auch in sol- cher maß, das dann dieselben zwo stet unser, unnserr erben und nachkommen offne slofs sein, unns darein und daraus zu behelffen, so offt des not geschicht, bis wir die ledigen und lösen, doch aber auf unnser oder unserr nachkommen kost und den, die die- selben stete denn innen heten, und denselben steten on schaden on geuerde. wir, unser erben noch nachkommen, kunig zu Be- heim, sollen noch wollen auch furpaßs niemand anders, wer der oder die sein, kainerlay recht noch gelt auf die obgenanten stete verschreiben noch verweisen alle die weil wir die in vorge- schribner weis nicht wider geledigt und gelost haben; geschehe es aber daruber, das solt doch wider difs unser verschreibung kain krafft noch macht haben und den obgenanten von Nurem- berg noch iren nachkommen kainen schaden fugen noch bringen in kain weis noch weg. mit urkund dißs briefs versigelt mit
72 heissen sy, daz sy den egenanten von Nuremberg und iren nachkommen fur die egenanten summen funfftzehentawsent und hundert gulden unvertzogenlich hulden und sweren, getrew, ge- horsam, untertenig und gewerttig sein alslanng, bis wir, unser erben oder nachkommen, kunig zu Beheim, sy von in oder iren nachkommen umb dieselben summen gulden in vorgeschribner weis wider ledigen und lösen; doch also, daz die obgenanten von Nuremberg noch ir nachkommen die vorgenanten unser stet und leute zu Haidingsfelt und Bernheim uber ir gericht, gewonlich zinſs und gult wider irem willen nicht besweren noch kain schatzung auf sy slahen on unser oder unserr nachkommen, kunig zu Beheim, wissen und willen, und sy auch bey iren frey- heiten, gnaden und alten gewonheiten halten, schutzen und schir- men als verr sy mugen on geverde, darzu wir sy als unser ambt- leut gnedigklich schirmen und vertaidingen wollen. auch sollen unns und unsern ambtleuten von unsern wegen dieweil wir leben die obgenanten stet Haidingsfelt und Bernhaim zu unser selbs sachen offen sein, unser notdurfft daraus und darein zu handeln als offt des not geschicht, doch auf unser cost und on der von Nuremberg und derselben stete Haidingsfelt und Bernhaim scha- den ungeverlich. wir günnen auch den egenannten von Nurem- berg und geben in macht, daz sy die obgenanten unser stet, wenn in des not oder gevellig wurde, umb die egenanten sume fünfftzehentawsent und hundert gulden landswerung wol fürpaſs anderen eingeben und irer recht abtreten mugen, doch daz sy unns, unsern erben und nachkommen, kunigen zu Beheim, sölch vorgeschriben losung nemlich ausdingen sullen und auch in sol- cher maß, das dann dieselben zwo stet unser, unnserr erben und nachkommen offne slofs sein, unns darein und daraus zu behelffen, so offt des not geschicht, bis wir die ledigen und lösen, doch aber auf unnser oder unserr nachkommen kost und den, die die- selben stete denn innen heten, und denselben steten on schaden on geuerde. wir, unser erben noch nachkommen, kunig zu Be- heim, sollen noch wollen auch furpaßs niemand anders, wer der oder die sein, kainerlay recht noch gelt auf die obgenanten stete verschreiben noch verweisen alle die weil wir die in vorge- schribner weis nicht wider geledigt und gelost haben; geschehe es aber daruber, das solt doch wider difs unser verschreibung kain krafft noch macht haben und den obgenanten von Nurem- berg noch iren nachkommen kainen schaden fugen noch bringen in kain weis noch weg. mit urkund dißs briefs versigelt mit
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73 unserr kuniglichen majestat insigel geben zu Nuremberg nach Crists gepurd viertzehenhundert jar und darnach im ainunddreis- sigisten jare am suntag nach sandt Ulrichs tag, unserer reich des Hungrischen etc. im funffundviertzigisten, des Römischen im ainundzwaintzigisten und des Behemischen im aylfften jaren. ad und des zu urkund mandatum domini regis Caspar Slick. haben wir unnser insigel an diß vidimus gehanngen, das geben ist am mitwoch vor sanndt Jorgen tag des heiligen martrers nach Crists gepurde viertzehenhundert und in dem achtzigisten 1480 Apr. 19. 1431 Jul. 8. jare.
73 unserr kuniglichen majestat insigel geben zu Nuremberg nach Crists gepurd viertzehenhundert jar und darnach im ainunddreis- sigisten jare am suntag nach sandt Ulrichs tag, unserer reich des Hungrischen etc. im funffundviertzigisten, des Römischen im ainundzwaintzigisten und des Behemischen im aylfften jaren. ad und des zu urkund mandatum domini regis Caspar Slick. haben wir unnser insigel an diß vidimus gehanngen, das geben ist am mitwoch vor sanndt Jorgen tag des heiligen martrers nach Crists gepurde viertzehenhundert und in dem achtzigisten 1480 Apr. 19. 1431 Jul. 8. jare.
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2. 1431 Jul. 9. König Sigmund nimmt die an Nürnberg verpfändeten Stadte Heidingsfeld und Mainbernheim in des Reiches Schutz. 1431 Jul. 9. Nürnberg. Aus Nürnberg A.-Kons. S. VII, L. 9. B. 1 [Schwarz P. Nr. 6] or. mb. c. sig. pend. Auf der Rückseite steht Registrata Marquardus Brisacher. Vgl. Reg. Bo. 13, 213. Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig, zu allen czyten merer des richs und czu Hungern, czu Behem, Dalmacien, Croacien etc. kunig bekennen und tun kund offembar mit disem brief allen den, die in sehen oder horen lesen: als wir yczo den ersamen burgermeister und rat der stat czu Nuremberg, unsern und des richs lieben getruen, als ein kunig zu Behem unser czwo stet Heydingsfeld und Bernheim bevolhen und in die eingegeben haben umb ein sum gelts, als dann ander unser brief in doruber gegeben clerlich ußsweisent, also haben wir mit wol- bedachtem mute, gutem rat und rechter wissen dieselben von Nuremberg und die czwo stet Heydingsfeld und Bernheim mit iren inwonern in unsern und des richs schucz und scherm ge- nomen und empfangen, nemen und emphahen die ouch in unsern schutz und scherm von Romischer kuniglicher macht wissentlich und in craft diſs briefs. und wir gebieten dorumb allen und yglichen fursten, geistlichen und werntlichen, graven, fryen, herren, rittern, knechten, vogten, burggrafen, pllegern, ampt- luten, burgermeistern, richtern, reten und gemeinden und sußst allen andern unsern und des richs undertanen und getruen, den diser unser brief furkomet und damit ermant werden, von Romischer und Behemischer kuniglicher macht ernstlich und vesticlich mit disem brief, das sy in die egenanten stette Hey-
2. 1431 Jul. 9. König Sigmund nimmt die an Nürnberg verpfändeten Stadte Heidingsfeld und Mainbernheim in des Reiches Schutz. 1431 Jul. 9. Nürnberg. Aus Nürnberg A.-Kons. S. VII, L. 9. B. 1 [Schwarz P. Nr. 6] or. mb. c. sig. pend. Auf der Rückseite steht Registrata Marquardus Brisacher. Vgl. Reg. Bo. 13, 213. Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig, zu allen czyten merer des richs und czu Hungern, czu Behem, Dalmacien, Croacien etc. kunig bekennen und tun kund offembar mit disem brief allen den, die in sehen oder horen lesen: als wir yczo den ersamen burgermeister und rat der stat czu Nuremberg, unsern und des richs lieben getruen, als ein kunig zu Behem unser czwo stet Heydingsfeld und Bernheim bevolhen und in die eingegeben haben umb ein sum gelts, als dann ander unser brief in doruber gegeben clerlich ußsweisent, also haben wir mit wol- bedachtem mute, gutem rat und rechter wissen dieselben von Nuremberg und die czwo stet Heydingsfeld und Bernheim mit iren inwonern in unsern und des richs schucz und scherm ge- nomen und empfangen, nemen und emphahen die ouch in unsern schutz und scherm von Romischer kuniglicher macht wissentlich und in craft diſs briefs. und wir gebieten dorumb allen und yglichen fursten, geistlichen und werntlichen, graven, fryen, herren, rittern, knechten, vogten, burggrafen, pllegern, ampt- luten, burgermeistern, richtern, reten und gemeinden und sußst allen andern unsern und des richs undertanen und getruen, den diser unser brief furkomet und damit ermant werden, von Romischer und Behemischer kuniglicher macht ernstlich und vesticlich mit disem brief, das sy in die egenanten stette Hey-
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75 dingsfeld und Bernheim sunderlich durch unsern willen lassen bevolhen sein und sy solichs unsers schuczs und scherms ge- brauchen und geniessen lassen und sy dawider nicht dringen noch keinerley irrung doran tun, sunder die von Nuremberg dabey vesticlich hanthaben, schuczen und schirmen und dawider nit tun in dhein wise, als lieb in sy unser und des richs swer ungenad czu vermyden. mit urkund difs briefs versigelt mit unserr kuniglichen majestat insigel geben czu Nuremberg nach Crists geburt vierczehenhundert jar und dornach in dem einund- drissigisten jare am montag vor sand Margarethen tag, unserer riche des Hungrischen etc. im funfundvirczigisten, des Romischen im einundezweinczigisten und des Behemischen im eylefften jaren. 1431 Juli 9. Ad mandatum domini regis Caspar Sligk. Eine feierliche Bestätigung und Erneuerung dieser Urkunde ertheilte Sigmund auf Ansuchen der Nürnberger Rathsbotschaft unmittelbar nach seiner Kaiserkrönung im J. 1433. Sie ist, wie mehrere andere Nürnberg betreffende Urkunden1), geben zu Rom in sand Peters munster an dem heyligen pfingstag als wir zu Romischem kayser gecronct waren (Mai 31.) Nach Einschaltung des frühern Schutzbriefes heisst es darin weiter: Des haben wir angesehen solich redlich und diemütige bete und auch gütlich betrachtet der vorgenanten von Nuremberg willig und getrue dinste, die sy uns und dem reich offt und dicke unverdrossenlich getan haben, teglich tun und fürbaßs tün sullen und mugen in kunftigen zeiten, und haben dorumb mit wolbedachtem müte, gütem rat und rechter wissen den obgenan- ten burgermeisteren, burgeren und rat zu Nurenberg den vorge- nanten brief und privilegium in allen seinen puncten, stucken, artikelen, meynungen und begriffungen, als dann die von worte zu worte in dem vorgeschriben brief begriffen sind, gnediclich bestetigt, bevestent, confirmirt und dieselben stet von newes in unseren und des reichs schucz und scherem genomen, bestetigen, befesten, confirmiren und nemen sy auch von newes in unseren und des reichs schucz und scherem von Romischer kayserlicher machtvolkomenhait wissenlich und in krafft dißs briefs. und wir 1) Vgl. Bd. I. d. Nbg. Chr. S. 451, A. 3.
75 dingsfeld und Bernheim sunderlich durch unsern willen lassen bevolhen sein und sy solichs unsers schuczs und scherms ge- brauchen und geniessen lassen und sy dawider nicht dringen noch keinerley irrung doran tun, sunder die von Nuremberg dabey vesticlich hanthaben, schuczen und schirmen und dawider nit tun in dhein wise, als lieb in sy unser und des richs swer ungenad czu vermyden. mit urkund difs briefs versigelt mit unserr kuniglichen majestat insigel geben czu Nuremberg nach Crists geburt vierczehenhundert jar und dornach in dem einund- drissigisten jare am montag vor sand Margarethen tag, unserer riche des Hungrischen etc. im funfundvirczigisten, des Romischen im einundezweinczigisten und des Behemischen im eylefften jaren. 1431 Juli 9. Ad mandatum domini regis Caspar Sligk. Eine feierliche Bestätigung und Erneuerung dieser Urkunde ertheilte Sigmund auf Ansuchen der Nürnberger Rathsbotschaft unmittelbar nach seiner Kaiserkrönung im J. 1433. Sie ist, wie mehrere andere Nürnberg betreffende Urkunden1), geben zu Rom in sand Peters munster an dem heyligen pfingstag als wir zu Romischem kayser gecronct waren (Mai 31.) Nach Einschaltung des frühern Schutzbriefes heisst es darin weiter: Des haben wir angesehen solich redlich und diemütige bete und auch gütlich betrachtet der vorgenanten von Nuremberg willig und getrue dinste, die sy uns und dem reich offt und dicke unverdrossenlich getan haben, teglich tun und fürbaßs tün sullen und mugen in kunftigen zeiten, und haben dorumb mit wolbedachtem müte, gütem rat und rechter wissen den obgenan- ten burgermeisteren, burgeren und rat zu Nurenberg den vorge- nanten brief und privilegium in allen seinen puncten, stucken, artikelen, meynungen und begriffungen, als dann die von worte zu worte in dem vorgeschriben brief begriffen sind, gnediclich bestetigt, bevestent, confirmirt und dieselben stet von newes in unseren und des reichs schucz und scherem genomen, bestetigen, befesten, confirmiren und nemen sy auch von newes in unseren und des reichs schucz und scherem von Romischer kayserlicher machtvolkomenhait wissenlich und in krafft dißs briefs. und wir 1) Vgl. Bd. I. d. Nbg. Chr. S. 451, A. 3.
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76 meinen, seczen und wollen von derselben unserer kayserlichen macht, das derselb vorgeschriben brief in allen seinen puncten, stucken, artikelen, meynungen und begreiffungen gancz krafft und macht haben, von allermeniclich ungehindert gehaldet werden sol, und das dieselben von Nuremberg bey solichem irem brief, rechten, bevelhung und eingebung und auch die egenanten zwo stet Heydingsfeld und Berenheim bey unserem schucz und scherem und bey unserer bestetigung furbaſs mer ungehindert und unge- irret und on allen eintrag beliben und der gebrauchen und geniessen sullen und mugen von allermeniclich ungehindert. (Nürnbg. A.-Kons. SS. D. 15 or. mb. c. sig. pend.)
76 meinen, seczen und wollen von derselben unserer kayserlichen macht, das derselb vorgeschriben brief in allen seinen puncten, stucken, artikelen, meynungen und begreiffungen gancz krafft und macht haben, von allermeniclich ungehindert gehaldet werden sol, und das dieselben von Nuremberg bey solichem irem brief, rechten, bevelhung und eingebung und auch die egenanten zwo stet Heydingsfeld und Berenheim bey unserem schucz und scherem und bey unserer bestetigung furbaſs mer ungehindert und unge- irret und on allen eintrag beliben und der gebrauchen und geniessen sullen und mugen von allermeniclich ungehindert. (Nürnbg. A.-Kons. SS. D. 15 or. mb. c. sig. pend.)
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Personenverzeichniss. Vorbemerkung. Das Register ist nach den Grundsätzen angelegt, die bei den Registern der deutschen Städtechroniken Band I—III leitend waren. Wo ein Name in Text und Anmerkung der nämliehen Seite vorkommt, ist nur die der Seite angegeben. Wilhelm Vogt. Adamin Euphemia 22. Ammon (Amman) Konrad 22. Cammerer Heinrich 37. Colmann Friedrich 11. 19 A. 6. 25 А. 5. Bamberg, Bischöfe. Friedrich III. von Aufsess 23. Baumgartner Geschl. 53. Adelheid 40. Martin 40. Bayern-Landshut, Herzoge Ludwig d. Reiche 39. Becherer (Pechrer), Geschl. 48.53, 62. Adelheid, Gem. d. Hermann B. 62. Anna, Gem. d. Hans B. 62. 63. Hans 32. 55. 62. 63. Hermann 20. 25. 32. 35. 62. Magdalena 20. 25. 62. Margaretha, Tocht. d. Hermann B. 62. 63. Behaim Sebald 28. Berthold, Vikar bei St. Katharina 20. Brandenburg, Markgrafen Albrecht Achilles 30 A. 4. Friedrich [1. Kurf.] 66 A. 3. Bratislavia Stephan von s. Kaschen- dorf. Brisacher Marquard 74. Dalner s. Tallner. Decker Hans, Bildhauer 25 A. 3. Degen Hans 49 A. 2. Ebner 22 A. 5. Egidien, Abte von St. E. in Nürnberg: Johann 27 A. 2. Moringer Georg 38. 41. Rotenecker Hans 4. 12 A. 4. 46. Prior von St. E.: Erhard 2 A. 3. 17. Erkel (Erckel) eine, Gem. des Seb. Halbwachs 34 А. 3. Hans 56. 58. 15. Eschenloer Geschl. 56. 58, 13. Kunz 62, 5. Frank Leonhard 3 A. 4. 33. 34. Friedrich, Meister, Stadtschreiber 50. Friedrich, Vikar bei St. Katharina 50. Gartler (auch Zolner gen.) Heinrich 43.
Personenverzeichniss. Vorbemerkung. Das Register ist nach den Grundsätzen angelegt, die bei den Registern der deutschen Städtechroniken Band I—III leitend waren. Wo ein Name in Text und Anmerkung der nämliehen Seite vorkommt, ist nur die der Seite angegeben. Wilhelm Vogt. Adamin Euphemia 22. Ammon (Amman) Konrad 22. Cammerer Heinrich 37. Colmann Friedrich 11. 19 A. 6. 25 А. 5. Bamberg, Bischöfe. Friedrich III. von Aufsess 23. Baumgartner Geschl. 53. Adelheid 40. Martin 40. Bayern-Landshut, Herzoge Ludwig d. Reiche 39. Becherer (Pechrer), Geschl. 48.53, 62. Adelheid, Gem. d. Hermann B. 62. Anna, Gem. d. Hans B. 62. 63. Hans 32. 55. 62. 63. Hermann 20. 25. 32. 35. 62. Magdalena 20. 25. 62. Margaretha, Tocht. d. Hermann B. 62. 63. Behaim Sebald 28. Berthold, Vikar bei St. Katharina 20. Brandenburg, Markgrafen Albrecht Achilles 30 A. 4. Friedrich [1. Kurf.] 66 A. 3. Bratislavia Stephan von s. Kaschen- dorf. Brisacher Marquard 74. Dalner s. Tallner. Decker Hans, Bildhauer 25 A. 3. Degen Hans 49 A. 2. Ebner 22 A. 5. Egidien, Abte von St. E. in Nürnberg: Johann 27 A. 2. Moringer Georg 38. 41. Rotenecker Hans 4. 12 A. 4. 46. Prior von St. E.: Erhard 2 A. 3. 17. Erkel (Erckel) eine, Gem. des Seb. Halbwachs 34 А. 3. Hans 56. 58. 15. Eschenloer Geschl. 56. 58, 13. Kunz 62, 5. Frank Leonhard 3 A. 4. 33. 34. Friedrich, Meister, Stadtschreiber 50. Friedrich, Vikar bei St. Katharina 50. Gartler (auch Zolner gen.) Heinrich 43.
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78 Gebhardin Adelheid 22. Gerungin N. (Jerung) 23. 56. 57, 7. Geuder Heinrich, Schultheiss 51 A. 1. Glockengiesser Konrad 38. 56. Greifeisen (Greyffeisen) Heinrich 56. Groland Leonhard 40. Gross Hermann 16. 56. Konrad 50. Grunspergerin s. Mendler Kunigundo. Gutenstein (und zum Breitenstein) Burian von 70. Halbwachs (Halmpachs) Stephan 34. Hallenstayner Peter 46. Haller Geschl. 58. Agnes 26 A. 4, — 45. Hans 26 A.4. 84 A.8. 45 À.4. b3. 58, 15. 62, 4. Konrad 26 A, 4. 53 A. 2. Martin 25. Peter 45. Stephan 26 A. 4. Ulrich 28 A. 4. 26. Wolfgang 45. Harsdorf, Harstorfer Peter 6. 32. 37. Herdegen, Geschl. 47 ff. Albrecht 28. Agathe, T. d. Nikolaus Herd. 56. Anna, 1. Gem. d. Nikolaus H. 56. Anna, Schw. d. Chronisten 56. Anton, S. d. Friedrich H. 56. 59, 17. Anton d. J. 48. 49. 56. 59, 18. Barbara, T. d. Friedrich H. 56. Barbara, T. des Nikolaus H. 56. Beate, 2. Gem. d. Nikolaus H. 56. Dominikus, S. d. Friedrich H. 56. Elisabeth (geb. Glockengiesser), 2. Gem. d. Friedrich H. 88. 56. 58, 12. Friedrich 38. 42. 53 A. 2. 50. 58, 10. Hans 53 A. 4. Hieronymus 56. Konrad (Verf. d. Niirnberger Denkwürdigkeiten) 1 ff. 15. 18. 19. 28. 35. 88. 41. 49. 56. 57. Konrad, j. Bruder d. Chronisten 56. Magdalena 56. 58, 14 u. 15. Margaretha (geb. Praun), 1. Gem. d. Friedrich H. 56, 58, 11. Margaretha, Mutter des Chro- nisten s. Hornung M. Margaretha, T. d. Friedrich H. 86. 58, 13. Nikolaus 56. 57, 9. Schreiber, Vater d.Chronisten 2. 3 A.3. 20. 51. 56. 57,8 u. 4. Ursula, T. d. Friedrich H. 56. 59, 16. Veronika, T. d. Nikolaus H. 56. Hoffmann Konrad 24. Holzschuher Geschl. 58. Jeremias 62, 4. Karl 32. Lazarus 38 4A. 2. 58. 57, 7. 58, 15. Hólzel Hans 38. 62, b. 68. Konrad 82. Hornung Geschl. 48. 58. Agnes, Gem. d. Sebald H. 60. Eberhard 33. 00. 61, 1. Hans, S. d. Peter H. 15. 24. 60. Hans, S. d. Sebald H. 60. 61, 5. Katharina 60. Margaretha, Mutter des Chro- nisten Konrad Herdegen 2. 94 A. 3. 85. 48 A. 2. 56. 57, 6. 60. Margaretha, Gem. d. Peter H. 60. Peter, gen. Meusgret [Meuss- greht, Müussgreth] 15. 41. 56. 57, 5. 60. 61, 2. Sebald 15. 60. 61, 3. Sebald d. J., S. d. Sebald H. 60. Seifried 22. 60. 61, 1. Hübner Hans 62, 5. Huter, Gabriel 30. Hutmann(in) geb. Herdegen Darbara 28. 56. 57, 2. Emhof(in) 84 A. 8. Marl IV. Kaiser 21. A. 9. 64.
78 Gebhardin Adelheid 22. Gerungin N. (Jerung) 23. 56. 57, 7. Geuder Heinrich, Schultheiss 51 A. 1. Glockengiesser Konrad 38. 56. Greifeisen (Greyffeisen) Heinrich 56. Groland Leonhard 40. Gross Hermann 16. 56. Konrad 50. Grunspergerin s. Mendler Kunigundo. Gutenstein (und zum Breitenstein) Burian von 70. Halbwachs (Halmpachs) Stephan 34. Hallenstayner Peter 46. Haller Geschl. 58. Agnes 26 A. 4, — 45. Hans 26 A.4. 84 A.8. 45 À.4. b3. 58, 15. 62, 4. Konrad 26 A, 4. 53 A. 2. Martin 25. Peter 45. Stephan 26 A. 4. Ulrich 28 A. 4. 26. Wolfgang 45. Harsdorf, Harstorfer Peter 6. 32. 37. Herdegen, Geschl. 47 ff. Albrecht 28. Agathe, T. d. Nikolaus Herd. 56. Anna, 1. Gem. d. Nikolaus H. 56. Anna, Schw. d. Chronisten 56. Anton, S. d. Friedrich H. 56. 59, 17. Anton d. J. 48. 49. 56. 59, 18. Barbara, T. d. Friedrich H. 56. Barbara, T. des Nikolaus H. 56. Beate, 2. Gem. d. Nikolaus H. 56. Dominikus, S. d. Friedrich H. 56. Elisabeth (geb. Glockengiesser), 2. Gem. d. Friedrich H. 88. 56. 58, 12. Friedrich 38. 42. 53 A. 2. 50. 58, 10. Hans 53 A. 4. Hieronymus 56. Konrad (Verf. d. Niirnberger Denkwürdigkeiten) 1 ff. 15. 18. 19. 28. 35. 88. 41. 49. 56. 57. Konrad, j. Bruder d. Chronisten 56. Magdalena 56. 58, 14 u. 15. Margaretha (geb. Praun), 1. Gem. d. Friedrich H. 56, 58, 11. Margaretha, Mutter des Chro- nisten s. Hornung M. Margaretha, T. d. Friedrich H. 86. 58, 13. Nikolaus 56. 57, 9. Schreiber, Vater d.Chronisten 2. 3 A.3. 20. 51. 56. 57,8 u. 4. Ursula, T. d. Friedrich H. 56. 59, 16. Veronika, T. d. Nikolaus H. 56. Hoffmann Konrad 24. Holzschuher Geschl. 58. Jeremias 62, 4. Karl 32. Lazarus 38 4A. 2. 58. 57, 7. 58, 15. Hólzel Hans 38. 62, b. 68. Konrad 82. Hornung Geschl. 48. 58. Agnes, Gem. d. Sebald H. 60. Eberhard 33. 00. 61, 1. Hans, S. d. Peter H. 15. 24. 60. Hans, S. d. Sebald H. 60. 61, 5. Katharina 60. Margaretha, Mutter des Chro- nisten Konrad Herdegen 2. 94 A. 3. 85. 48 A. 2. 56. 57, 6. 60. Margaretha, Gem. d. Peter H. 60. Peter, gen. Meusgret [Meuss- greht, Müussgreth] 15. 41. 56. 57, 5. 60. 61, 2. Sebald 15. 60. 61, 3. Sebald d. J., S. d. Sebald H. 60. Seifried 22. 60. 61, 1. Hübner Hans 62, 5. Huter, Gabriel 30. Hutmann(in) geb. Herdegen Darbara 28. 56. 57, 2. Emhof(in) 84 A. 8. Marl IV. Kaiser 21. A. 9. 64.
Strana 79
— Kaschendorf Stephan (Stephanus de Bratislavia) 34. Koburger (Coburger) 29. Koler Hans 45. Johann 33. Stephan 21, Kraft Adam 41 A. 2. Kress Kaspar 3 A. 4. 32. 33. 34. 36. Sebald 16. Külhamer Peter 34. Kunhofer (Cunhofer) Konrad, Pfar- rer von S. Lorenz 31, Kupfermann Heinrich 50. T.andauer Marx 8 A. 5. 40. Lengenfelder F. s. Pfinzing F. Lindner 43. Maximilian I, Kaiser 53 A. 2. Meichsner (Meysner, Moychsner) Geschl. 41. Heinrich 41 A. 6. Meisterlin 21 A. 3. Melber Otto 62, 5. Menudel Johannes 24. Mentelberger Adalbert 37 A. 2. Georg 37. Mentler (Mentlerin, Grunspergerin) Kunigunde 22, Muffel Niklas 3 A. 5. 23 A. 2. 26 A. 4. 35. 39. 42. Niklas d. J. 39. 42. Müllner Konr. s. Wagner K. Nassau, Grafen. Emich 36 A. 1. 52. Johann 36 A. 1. Neudung Ekhard 28. Nürnberg, Burggrafen Johann 65, Nützel (Nuzel) Geschl. 53. 62, 4. Friedrich 22. Peter 69, 4. Olprecht (Allprecht, Ollprecht, Oel- breht) Geschl. 15. 28. 306. 52. Friedrich sen. 22, 79 Heinrich 53. Konrad 53. Marquardt 53. Ortlieb Ulrich 21. Oettingen, Grafen Ludwig von 66 A. 3. IPappenheim, Marschalle Haupt von 66 A, 3. Parsberg Wernher, Schultheiss 28 A. 4. Paumgartner s. Baumgartner. Pechrer s. Becherer. Pfinzing Berthold 43. Friedrich, auch Lengenfelder gen. 38. Sebald 20. 62, 4. Sebald d. J. 62, 4. Preunin Margaretha 40. 42. Rebdorf Heinrich von 21 A, 3. Rieter Dorothea 39. Sebald 389. Rosenberg Ulrich von 67. 71. Rosenplüt 26 A. 2. 30 A. 3. Rotenecker Hans 4. 38. 46. Rudolf Endres 60. 61, 3. Rummel Geschl. 53. Franz 26. 33. 54. Johannes 43. Ruprecht, König 36 A. 1. Sapiens Johann 21. Schedel Hartmann 11, 25 A, 5. Schlick (Sligk) Kaspar 75. Schmidlein U. s. Schwab. Schón Friedrich 39. Ulrich 20. Schreiber Adelheid, T. d. Kupfer- mann H. 50. Elisabeth, Gem. d. Friedrich Sch. 56. 57, 1. Friedrich, gen. von Eybach 50. Friedrich 56. 57, 1. Kunigunde, Gem. d. Nikol. Sch, 16. 43. 48 A. 2. 54. 56. 68. Nikolaus 18. 19. 44. 51. 56.
— Kaschendorf Stephan (Stephanus de Bratislavia) 34. Koburger (Coburger) 29. Koler Hans 45. Johann 33. Stephan 21, Kraft Adam 41 A. 2. Kress Kaspar 3 A. 4. 32. 33. 34. 36. Sebald 16. Külhamer Peter 34. Kunhofer (Cunhofer) Konrad, Pfar- rer von S. Lorenz 31, Kupfermann Heinrich 50. T.andauer Marx 8 A. 5. 40. Lengenfelder F. s. Pfinzing F. Lindner 43. Maximilian I, Kaiser 53 A. 2. Meichsner (Meysner, Moychsner) Geschl. 41. Heinrich 41 A. 6. Meisterlin 21 A. 3. Melber Otto 62, 5. Menudel Johannes 24. Mentelberger Adalbert 37 A. 2. Georg 37. Mentler (Mentlerin, Grunspergerin) Kunigunde 22, Muffel Niklas 3 A. 5. 23 A. 2. 26 A. 4. 35. 39. 42. Niklas d. J. 39. 42. Müllner Konr. s. Wagner K. Nassau, Grafen. Emich 36 A. 1. 52. Johann 36 A. 1. Neudung Ekhard 28. Nürnberg, Burggrafen Johann 65, Nützel (Nuzel) Geschl. 53. 62, 4. Friedrich 22. Peter 69, 4. Olprecht (Allprecht, Ollprecht, Oel- breht) Geschl. 15. 28. 306. 52. Friedrich sen. 22, 79 Heinrich 53. Konrad 53. Marquardt 53. Ortlieb Ulrich 21. Oettingen, Grafen Ludwig von 66 A. 3. IPappenheim, Marschalle Haupt von 66 A, 3. Parsberg Wernher, Schultheiss 28 A. 4. Paumgartner s. Baumgartner. Pechrer s. Becherer. Pfinzing Berthold 43. Friedrich, auch Lengenfelder gen. 38. Sebald 20. 62, 4. Sebald d. J. 62, 4. Preunin Margaretha 40. 42. Rebdorf Heinrich von 21 A, 3. Rieter Dorothea 39. Sebald 389. Rosenberg Ulrich von 67. 71. Rosenplüt 26 A. 2. 30 A. 3. Rotenecker Hans 4. 38. 46. Rudolf Endres 60. 61, 3. Rummel Geschl. 53. Franz 26. 33. 54. Johannes 43. Ruprecht, König 36 A. 1. Sapiens Johann 21. Schedel Hartmann 11, 25 A, 5. Schlick (Sligk) Kaspar 75. Schmidlein U. s. Schwab. Schón Friedrich 39. Ulrich 20. Schreiber Adelheid, T. d. Kupfer- mann H. 50. Elisabeth, Gem. d. Friedrich Sch. 56. 57, 1. Friedrich, gen. von Eybach 50. Friedrich 56. 57, 1. Kunigunde, Gem. d. Nikol. Sch, 16. 43. 48 A. 2. 54. 56. 68. Nikolaus 18. 19. 44. 51. 56.
Strana 80
80 Schreyer [Sebald] 33 A. 8. 34 A. 3. Schürstab 37 A. 8. 62, 4. Sehwab Ulrich 25. Sehwarzengel 60. Anna 22. 60. Johannes 22. 60. Katharina (cf. Hornung Kath.) 22. 60. Schwenter Pangraz 58, 14. 59, 16. Seckendorf Ehrenfried von 26 A. 4. Seinsheim Eberhard von 66 A. 8. Sigmund, Kaiser 20. 21. 26. 66. 67. 70. 71. 74. Sigrein Hans 62, 4. Stark Ulrich 62, 5. Steinlinger Karl 61, 7. Stor Jakob 15. Johannes 44. Stromer Ulman 22 A. 2. "Tallner (Dalner) Anton 45. Tetzel Hans 8 A. 1. 24. Joachim 24 A. 8. Jobst 35 A. 2. 45. Thiel (Thill, Dill), | Arnold von 58, 15. Georg von 56. 58, 15. Thiingen, die von 67. 68 A. 3. Balthasar 66. 71. Hildebrand 66. Sigmund 66. 71. Wilhelm 66. Topler Agnes 63 A. 1. 64. Tucher Anton 45 A. 2. Berthold 51 A. 1. Endres, Verf. d. Baumeisterbuchs 26 A. 2. 28 A. 1. 30 A. 1 u. 2. Endres, Verf. d. Memorial. 18 A. 2. 22 A. 1. Lorenz 41. Ugmer(in) 58, 15. Friedrich 62, 5. Vend Johannes 82. Voit (Voyt) Hans 84. 62. 68. Margaretha, Gem. d. Hans V, 8. Decherer M. Volckamer (Volkmaier) Leonhard 26 A. 1. 40. Peter 68 A. 2. Wilhelm 26. Wagner (auch Miillner gen.) Kon- rad 35. ‘Wenzel, Konig 65. 66. Wirzburg, Bischófe 05. 66. Johann 66. 67. Woff [Wolf], Konrad 38. Wolfstein, Wigelois von, Schultheiss 23. Wolsak Goorg 21. Würffel Ekhard 18 A. 3. Elisabeth 18 A. 3. Friedrich 18. Zingel Konrad 4. 22. 27. Zolner Heinrich s. Gartler H. -.——— _
80 Schreyer [Sebald] 33 A. 8. 34 A. 3. Schürstab 37 A. 8. 62, 4. Sehwab Ulrich 25. Sehwarzengel 60. Anna 22. 60. Johannes 22. 60. Katharina (cf. Hornung Kath.) 22. 60. Schwenter Pangraz 58, 14. 59, 16. Seckendorf Ehrenfried von 26 A. 4. Seinsheim Eberhard von 66 A. 8. Sigmund, Kaiser 20. 21. 26. 66. 67. 70. 71. 74. Sigrein Hans 62, 4. Stark Ulrich 62, 5. Steinlinger Karl 61, 7. Stor Jakob 15. Johannes 44. Stromer Ulman 22 A. 2. "Tallner (Dalner) Anton 45. Tetzel Hans 8 A. 1. 24. Joachim 24 A. 8. Jobst 35 A. 2. 45. Thiel (Thill, Dill), | Arnold von 58, 15. Georg von 56. 58, 15. Thiingen, die von 67. 68 A. 3. Balthasar 66. 71. Hildebrand 66. Sigmund 66. 71. Wilhelm 66. Topler Agnes 63 A. 1. 64. Tucher Anton 45 A. 2. Berthold 51 A. 1. Endres, Verf. d. Baumeisterbuchs 26 A. 2. 28 A. 1. 30 A. 1 u. 2. Endres, Verf. d. Memorial. 18 A. 2. 22 A. 1. Lorenz 41. Ugmer(in) 58, 15. Friedrich 62, 5. Vend Johannes 82. Voit (Voyt) Hans 84. 62. 68. Margaretha, Gem. d. Hans V, 8. Decherer M. Volckamer (Volkmaier) Leonhard 26 A. 1. 40. Peter 68 A. 2. Wilhelm 26. Wagner (auch Miillner gen.) Kon- rad 35. ‘Wenzel, Konig 65. 66. Wirzburg, Bischófe 05. 66. Johann 66. 67. Woff [Wolf], Konrad 38. Wolfstein, Wigelois von, Schultheiss 23. Wolsak Goorg 21. Würffel Ekhard 18 A. 3. Elisabeth 18 A. 3. Friedrich 18. Zingel Konrad 4. 22. 27. Zolner Heinrich s. Gartler H. -.——— _
Strana 81
Ortsverzeichniss. Altdorf 2. 3. 15. 19. 22. 35. 36. A. 1. 52. Altenfurt 3. 38. Auerbach 19. Augsburg 26. Aussig 17 A. 2. Basel 21 A. 2. Bergtheim (Berthaim) 43. Bernhaim s. Mainbernheim. Büchlein- (Püchleins) Hof b. Rosstall 62, 3. Erfurt 39 A. 1. IUeidelberg 36 A. 1. Heidingsfeld 21 A. 4. 65 ff. 70 ff. 74 ff. Jerusalem 23. Immenstadt 33 A. 4. Monstanz 27. Leipzig 42. Mainbernheim (Bernhaim) 21. 22. 33. 60. 61, 1. 65 ff. 70 ff. 73 ff. S. Mang, Kloster in Füssen 33. 39 А. 1. Nürnberg Augustinerkloster u. -kirche 29. Egidienkloster 2. 3. 4. 5. 9 A. 2. 11. 12. 18. 22. 23. 25. 27. 28. 32. 33. 35. 36. 37. 38. 40. 41. 43. 56. Egidienschule 43. Findelhaus 26. (Inneres) Frauenthor 38 A. 1. Füll 15. 60. Heumarkt 58, 15. Heuwage 16. Irhergasse 29. Irherthürlein 17 A. 2. Karthäuserkloster 24. 26. 40. 41. Katharinenkloster und -kirche 19. 20 A. 2. 29. 39. 43. 44. 51. 56. 57, 1. 62. Klarakirche u. -kloster 31. 38. 50. 56. Kornhaus bei d. Karthäusern 30. Lange Brücke 50. (Aeusseres) Lauferthor 20. 56. Lorenzkirche 21. 31. 39 A. 1. 58. 61, 5. Lorenzerschule 15 A. 2. Markt 26. 30. Marthakirche 31. Martinskapelle 25 A. 5. Morizkapelle 50. Neuer-Bau 26. 29. Neues Spital 45. 50. 62, 3. Predigerkloster und -kirche 18. 24. 51 A. 1. 56. Rathhaus 23. 27. 30. Rieter’s Haus am Markt 9. 10 A. 1. 28. Schleierthurm 16. 17 A. 2. Schöner Brunnen 30. Schopperin Haus 28 A. 1. Sebaldkirche 16. 22. 28. 33. 61, 4, 6.
Ortsverzeichniss. Altdorf 2. 3. 15. 19. 22. 35. 36. A. 1. 52. Altenfurt 3. 38. Auerbach 19. Augsburg 26. Aussig 17 A. 2. Basel 21 A. 2. Bergtheim (Berthaim) 43. Bernhaim s. Mainbernheim. Büchlein- (Püchleins) Hof b. Rosstall 62, 3. Erfurt 39 A. 1. IUeidelberg 36 A. 1. Heidingsfeld 21 A. 4. 65 ff. 70 ff. 74 ff. Jerusalem 23. Immenstadt 33 A. 4. Monstanz 27. Leipzig 42. Mainbernheim (Bernhaim) 21. 22. 33. 60. 61, 1. 65 ff. 70 ff. 73 ff. S. Mang, Kloster in Füssen 33. 39 А. 1. Nürnberg Augustinerkloster u. -kirche 29. Egidienkloster 2. 3. 4. 5. 9 A. 2. 11. 12. 18. 22. 23. 25. 27. 28. 32. 33. 35. 36. 37. 38. 40. 41. 43. 56. Egidienschule 43. Findelhaus 26. (Inneres) Frauenthor 38 A. 1. Füll 15. 60. Heumarkt 58, 15. Heuwage 16. Irhergasse 29. Irherthürlein 17 A. 2. Karthäuserkloster 24. 26. 40. 41. Katharinenkloster und -kirche 19. 20 A. 2. 29. 39. 43. 44. 51. 56. 57, 1. 62. Klarakirche u. -kloster 31. 38. 50. 56. Kornhaus bei d. Karthäusern 30. Lange Brücke 50. (Aeusseres) Lauferthor 20. 56. Lorenzkirche 21. 31. 39 A. 1. 58. 61, 5. Lorenzerschule 15 A. 2. Markt 26. 30. Marthakirche 31. Martinskapelle 25 A. 5. Morizkapelle 50. Neuer-Bau 26. 29. Neues Spital 45. 50. 62, 3. Predigerkloster und -kirche 18. 24. 51 A. 1. 56. Rathhaus 23. 27. 30. Rieter’s Haus am Markt 9. 10 A. 1. 28. Schleierthurm 16. 17 A. 2. Schöner Brunnen 30. Schopperin Haus 28 A. 1. Sebaldkirche 16. 22. 28. 33. 61, 4, 6.
Strana 82
82 Nürnberg Sebalderschule 15. Sixt- (Wolfgangs-) Kapelle 25. Spitalkirche 18. Tetzelkapelle 24 A. 3. Veste, burggräfl. 16. Veste, kaiserl. 17. Unter der Veste j. Burgstr. 62, 3. Wage 38. Zotenberg 61, 3. Regensburg 31. Rom 26. Rötenbach (Rotenbach) a/Schwarzach 41. Schönsteinbach, Kloster 20. 25. 44. А. 3. 62. 63. 64. Stein bei Königsberg 56. Sulzbach 27. Prag 22. 32. Prühl (Prüel), Kloster 32. Pyrn in Oberöstreich 23 A. 3. Tulln, Kloster 63 A. 1. Westheim 19. Wirzburg 43. 56. Berichtigung. S. 42 ist die Ziffer 4 vor der letzten Anm. ausgefallen. — In einigen Anmerkungen ist „Städtechroniken: Nürnberg 4“ aus „Stüdte- chroniken 4" zu verbessern.
82 Nürnberg Sebalderschule 15. Sixt- (Wolfgangs-) Kapelle 25. Spitalkirche 18. Tetzelkapelle 24 A. 3. Veste, burggräfl. 16. Veste, kaiserl. 17. Unter der Veste j. Burgstr. 62, 3. Wage 38. Zotenberg 61, 3. Regensburg 31. Rom 26. Rötenbach (Rotenbach) a/Schwarzach 41. Schönsteinbach, Kloster 20. 25. 44. А. 3. 62. 63. 64. Stein bei Königsberg 56. Sulzbach 27. Prag 22. 32. Prühl (Prüel), Kloster 32. Pyrn in Oberöstreich 23 A. 3. Tulln, Kloster 63 A. 1. Westheim 19. Wirzburg 43. 56. Berichtigung. S. 42 ist die Ziffer 4 vor der letzten Anm. ausgefallen. — In einigen Anmerkungen ist „Städtechroniken: Nürnberg 4“ aus „Stüdte- chroniken 4" zu verbessern.
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