z 404 stránek
Titul
I
II
III
IV
Předmluva
V
VI
VII
Obsah
VIII
Úvod
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Edice
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- s. 9: ...M. V. 24. Sternberg I. 2. Urkb. S. 60), wo König Wenzel im J. 1297 der Stadt Brünn die Berggerichtsbarkeit (omne ius...
- s. 26: ...die den Iglauern unangenehmen Stellen unterdrückte, und an solchen, wo König Wenzel den Reichthum und das Ansehen Kutten- bergs preist, den Namen...
- s. 38: ...Klagen über das Geheimthun der Iglauer mit ihren Rechten, denen König Wenzel in seinem Bergrechte 3) einen so scharfen Ausdruck gegeben hat....
- s. 41: ...mit eingelegtem Speere und herabgelassenem Visire einhersprengenden Ritters, wahr- scheinlich König Wenzel vorstellend, dann mit Arabesken, die das ganze Blatt überziehen. In...
- s. 273: ...Bürger von Caslau ein Transsumt der alten Iglauer Privilegien von König Wenzel und Markgrafen Ottokar aus, und die Caslauer verpflichten sich nach...
Název:
Der Oberhof Iglau in Mähren und seine Schöffensprüche aus dem 13. bis 16. Jahrhundert
Autor:
Tomaschek, Johann Adolf
Rok vydání:
1868
Místo vydání:
Innsbruck
Počet stran celkem:
404
Počet stran předmluvy plus obsahu:
VIII+396
Obsah:
- I: Titul
- V: Předmluva
- VIII: Obsah
- 1: Úvod
- 56: Edice
- 353: Dodatek
- 373: Rejstřík
upravit
Strana I
DER OBERHOF IGLAU IN MAHREN UND SEINE SCHOFFENSPRŮCHE AUS DEM XIII. — XVI. JAHRHUNDERT, AUS MEHREREN HANDSCHRIFTEN HERAUSGEGEBEN UND ERLAUTERT VON DR. J. A. TOMASCHEK, PROFESSOR DER RECHTE AN DER WIENER UNIVERSITAT. (MIT UNTERSTETZUNG DES MAHRISCHEN LANDESAUSSCHUSSES.) INNSBRUCK. VERLAG DER WAGNER'SCHEN UNIVERSITÆTS-BUCHHANDLUNG. 1868.
DER OBERHOF IGLAU IN MAHREN UND SEINE SCHOFFENSPRŮCHE AUS DEM XIII. — XVI. JAHRHUNDERT, AUS MEHREREN HANDSCHRIFTEN HERAUSGEGEBEN UND ERLAUTERT VON DR. J. A. TOMASCHEK, PROFESSOR DER RECHTE AN DER WIENER UNIVERSITAT. (MIT UNTERSTETZUNG DES MAHRISCHEN LANDESAUSSCHUSSES.) INNSBRUCK. VERLAG DER WAGNER'SCHEN UNIVERSITÆTS-BUCHHANDLUNG. 1868.
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Strana III
Strana IV
Druck der Wagnerischen Buchdruckerei in Innsbruck.
Druck der Wagnerischen Buchdruckerei in Innsbruck.
Strana V
Vorwort. Vor beinahe zehn Jahren sprach ich in meinem Werke "Deutsches Recht in Oesterreich im XIII. Jahrhundert“ die Absicht aus, die Iglauer Schöffensprüche und das Bergrecht von Iglau sofort erscheinen zu lassen. Vieles kam jedoch dazwischen, was die Ausführung dieses Vorsatzes hin- derte. Berufspflichten, andere interessante wissenschaftliche Arbeiten nahmen meine Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch. Auch das hand- schriftliche Materiale, dessen Benützung mir freistand, erweiterte sich immer mehr und mehr, und als die Sammlung endlich druckfertig war, zog sich der Druck durch unliebsame Störungen in die Länge. So kam es, dass ich sie jetzt erst zu veröffentlichen im Stande bin, und auch leider manche in neuester Zeit erschienene werthvolle Arbeit nicht mehr benützen konnte. Die Herausgabe des Bergrechts musste überdies einer spätern Zeit vorbehalten werden. Aber auch so möge es dieser meiner Arbeit gegönnt sein, eine nicht so ganz unbedeutende Lücke in der Quellen- kunde des deutschen Rechts auszufüllen! Ist ja doch die Kenntniss der Rechtsquellen Süddeutschlands hinter jener der norddeutschen noch weit zurück. Was bleibt hier noch zu schaffen und zu wirken übrig! Wäh- rend die Quellen des norddeutschen Rechtes, namentlich die des säch- sischen Rechtskreises durch die grundlegenden Arbeiten Homeyer’s und neuerdings durch die Bemühungen Stobbe's, Wasserschleben’s, Laband’s, Behrend’s und anderer in trefffichen Ausgaben und Bearbeitungen vor- liegen, und sich hier überall eine erfreuliche, planmässig fortschreitende Rührigkeit kundgibt, liegen jene Quellen deutschen Rechtes, die in nicht minder reichlicher Fülle in Süddeutschland fliessen, noch zum grossen Theil zerstreut und unverwerthet da, und ist ihre Bearbeitung vielfach dem blossen Zufall und der Laune Einzelner preisgegeben Eine rühm- liche Ausnahme davon macht die von der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien inaugurirte grossartige Sammlung der öster- reichischen Weisthümer, die uns bereits in nächster Zukunft eine über- aus reiche Quelle deutschen Volks- und Rechtslebens aufschliessen wird.
Vorwort. Vor beinahe zehn Jahren sprach ich in meinem Werke "Deutsches Recht in Oesterreich im XIII. Jahrhundert“ die Absicht aus, die Iglauer Schöffensprüche und das Bergrecht von Iglau sofort erscheinen zu lassen. Vieles kam jedoch dazwischen, was die Ausführung dieses Vorsatzes hin- derte. Berufspflichten, andere interessante wissenschaftliche Arbeiten nahmen meine Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch. Auch das hand- schriftliche Materiale, dessen Benützung mir freistand, erweiterte sich immer mehr und mehr, und als die Sammlung endlich druckfertig war, zog sich der Druck durch unliebsame Störungen in die Länge. So kam es, dass ich sie jetzt erst zu veröffentlichen im Stande bin, und auch leider manche in neuester Zeit erschienene werthvolle Arbeit nicht mehr benützen konnte. Die Herausgabe des Bergrechts musste überdies einer spätern Zeit vorbehalten werden. Aber auch so möge es dieser meiner Arbeit gegönnt sein, eine nicht so ganz unbedeutende Lücke in der Quellen- kunde des deutschen Rechts auszufüllen! Ist ja doch die Kenntniss der Rechtsquellen Süddeutschlands hinter jener der norddeutschen noch weit zurück. Was bleibt hier noch zu schaffen und zu wirken übrig! Wäh- rend die Quellen des norddeutschen Rechtes, namentlich die des säch- sischen Rechtskreises durch die grundlegenden Arbeiten Homeyer’s und neuerdings durch die Bemühungen Stobbe's, Wasserschleben’s, Laband’s, Behrend’s und anderer in trefffichen Ausgaben und Bearbeitungen vor- liegen, und sich hier überall eine erfreuliche, planmässig fortschreitende Rührigkeit kundgibt, liegen jene Quellen deutschen Rechtes, die in nicht minder reichlicher Fülle in Süddeutschland fliessen, noch zum grossen Theil zerstreut und unverwerthet da, und ist ihre Bearbeitung vielfach dem blossen Zufall und der Laune Einzelner preisgegeben Eine rühm- liche Ausnahme davon macht die von der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien inaugurirte grossartige Sammlung der öster- reichischen Weisthümer, die uns bereits in nächster Zukunft eine über- aus reiche Quelle deutschen Volks- und Rechtslebens aufschliessen wird.
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VI Nicht minder fruchtbar ist der Gewinn, der sich für die Kenntniss deut- scher Sitte und deutschen Rechtslebens im Mittelalter von den zahlreichen unedirten städtischen Weisthümern und Schöffensprüchen erwarten lässt Er überragt in mancher Beziehung den aus den bäuerlichen Rechtsquel- len in demselben Masse an Bedeutung, als der Reichthum des städtischen Lebens die einfacheren Verhältnisse der Dörfer und Höfe weit hinter sich lässt. Mit Recht wendet sich in neuerer Zeit die erneuerte Auf- merksamkeit der Rechtshistoriker dieser Erkenntnissquelle des deutschen Rechtes zu. Sie ist es vorzugsweise, die in das „Finden" des Rechtes, in die innere Werkstätte der rechtserzeugenden Kraft des Volkes einen Einblick gewährt, der an Klarheit und Vollständigkeit Nichts zu wün- schen übrig lässt, und gleichsam den Schlüssel bietet, der uns befähigt, die Rechtssätze, wie sie in den Rechtsbüchern in ihrer abstracten Gestalt uns entgegentreten, in ihren concreten Grundlagen und ihrer eigentlichen Tragweite erst recht zu begreifen und zu würdigen. In jüngster Zeit hat Behrend das Stendaler Urtheilsbuch aus dem XIV. Jahrhundert, 31 Schöffensprüche enthaltend, herausgegeben und mit einem sehr lehrreichen Commentar begleitet. Demselben Rechtskreise, dem des Magdeburger- Rechts gehört der Leitmeritzer Oberhof in Böhmen an, dessen Thätigkeit Lippert in den Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen VI. Jahrg. Nr. IV und V geschildert hat. Dagegen steht Eger und sein Umkreis in Böhmen in einem direkten Zusammenhang mit Nürnberg, wie Dr. Fr. Kürschner in Nr. VII derselben Blätter dargethan hat. Die von mir publicirte Sammlung von Iglauer Schöffensprüchen, 425 an der Zahl, begreift das ganze Rechtsleben eines umfassenden, selbst- ständigen Rechtskreises, von den ersten Spurens eines Auftretens, in seiner Blüthe bis zu seinem allmäligen Verfalle, der nach keiner Richtung hin unter der Abhängigkeit von einem andern steht, wohl aber auch über seine eigentlichen Gränzen hinaus anregend und befruchtend gewirkt hat. Es erübrigt mir nur noch die angenehme Pflicht Allen, die aut diese Arbeit fördernd eingewirkt haben, meinen verbindlichen Dank zu sagen. Vor Allem dem hochlöblichen mährischen Landesausschuss, der schon so viel für die wissenschaftliche Erforschung des Landes, insbeson- dere seiner Vergangenheit gethan, und durch eine namhafte Subvention auch das Erscheinen dieses Werkes ermöglicht hat. Und hier sei es mir gestattet, mit Wehmuth und Dankbarkeit meines zu früh verstorbenen Freundes Peter Ritters von Chlumecky zu gedenken, dessen rastlose und geistreiche Thätigkeit bewiesen hat, was sich durch Vertiefung in, nicht durch Beschränkung auf ein engeres Gebiet Erspriessliches für die weiten und grossen Zwecke der Wissenschaft leisten lässt. Die genauere Kennt-
VI Nicht minder fruchtbar ist der Gewinn, der sich für die Kenntniss deut- scher Sitte und deutschen Rechtslebens im Mittelalter von den zahlreichen unedirten städtischen Weisthümern und Schöffensprüchen erwarten lässt Er überragt in mancher Beziehung den aus den bäuerlichen Rechtsquel- len in demselben Masse an Bedeutung, als der Reichthum des städtischen Lebens die einfacheren Verhältnisse der Dörfer und Höfe weit hinter sich lässt. Mit Recht wendet sich in neuerer Zeit die erneuerte Auf- merksamkeit der Rechtshistoriker dieser Erkenntnissquelle des deutschen Rechtes zu. Sie ist es vorzugsweise, die in das „Finden" des Rechtes, in die innere Werkstätte der rechtserzeugenden Kraft des Volkes einen Einblick gewährt, der an Klarheit und Vollständigkeit Nichts zu wün- schen übrig lässt, und gleichsam den Schlüssel bietet, der uns befähigt, die Rechtssätze, wie sie in den Rechtsbüchern in ihrer abstracten Gestalt uns entgegentreten, in ihren concreten Grundlagen und ihrer eigentlichen Tragweite erst recht zu begreifen und zu würdigen. In jüngster Zeit hat Behrend das Stendaler Urtheilsbuch aus dem XIV. Jahrhundert, 31 Schöffensprüche enthaltend, herausgegeben und mit einem sehr lehrreichen Commentar begleitet. Demselben Rechtskreise, dem des Magdeburger- Rechts gehört der Leitmeritzer Oberhof in Böhmen an, dessen Thätigkeit Lippert in den Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen VI. Jahrg. Nr. IV und V geschildert hat. Dagegen steht Eger und sein Umkreis in Böhmen in einem direkten Zusammenhang mit Nürnberg, wie Dr. Fr. Kürschner in Nr. VII derselben Blätter dargethan hat. Die von mir publicirte Sammlung von Iglauer Schöffensprüchen, 425 an der Zahl, begreift das ganze Rechtsleben eines umfassenden, selbst- ständigen Rechtskreises, von den ersten Spurens eines Auftretens, in seiner Blüthe bis zu seinem allmäligen Verfalle, der nach keiner Richtung hin unter der Abhängigkeit von einem andern steht, wohl aber auch über seine eigentlichen Gränzen hinaus anregend und befruchtend gewirkt hat. Es erübrigt mir nur noch die angenehme Pflicht Allen, die aut diese Arbeit fördernd eingewirkt haben, meinen verbindlichen Dank zu sagen. Vor Allem dem hochlöblichen mährischen Landesausschuss, der schon so viel für die wissenschaftliche Erforschung des Landes, insbeson- dere seiner Vergangenheit gethan, und durch eine namhafte Subvention auch das Erscheinen dieses Werkes ermöglicht hat. Und hier sei es mir gestattet, mit Wehmuth und Dankbarkeit meines zu früh verstorbenen Freundes Peter Ritters von Chlumecky zu gedenken, dessen rastlose und geistreiche Thätigkeit bewiesen hat, was sich durch Vertiefung in, nicht durch Beschränkung auf ein engeres Gebiet Erspriessliches für die weiten und grossen Zwecke der Wissenschaft leisten lässt. Die genauere Kennt-
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VII niss der Prager Museumshandschrift verdanke ich Hofrath Professor Josef Unger, jene der Münchner Handschrift dem Professor Karl Stumpf in Innsbruck, jene endlich der Hermannstädter und der ehemaligen deutschen Ordenshandschrift dem kais. Rathe Dr. Beda Dudik. Meine Freunde Pro- fessor Heinrich Siegel und Ottokar Lorenz haben den ganzen Verlauf meiner Arbeit mit wohlthuender Theilnahme begleitet. Die Verlagsbuchhandlung hat für eine nette Ausstattung und cor- recten Druck Sorge getragen. Wenn dessenungeachtet in Folge meiner weiten Entfernung vom Druckorte hie und da einzelne Druckfehler stehen blieben, so bitte ich den Leser sie freundlichst zu verbessern. Wien, im August 1868. Tomaschek.
VII niss der Prager Museumshandschrift verdanke ich Hofrath Professor Josef Unger, jene der Münchner Handschrift dem Professor Karl Stumpf in Innsbruck, jene endlich der Hermannstädter und der ehemaligen deutschen Ordenshandschrift dem kais. Rathe Dr. Beda Dudik. Meine Freunde Pro- fessor Heinrich Siegel und Ottokar Lorenz haben den ganzen Verlauf meiner Arbeit mit wohlthuender Theilnahme begleitet. Die Verlagsbuchhandlung hat für eine nette Ausstattung und cor- recten Druck Sorge getragen. Wenn dessenungeachtet in Folge meiner weiten Entfernung vom Druckorte hie und da einzelne Druckfehler stehen blieben, so bitte ich den Leser sie freundlichst zu verbessern. Wien, im August 1868. Tomaschek.
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INHALT. Einleitung. Seite Das Iglauer Stadtrecht und seine Fortbildungen Verbreitung des Iglauer Stadt- und Bergrechtes Wirksamkeit Iglau’s als Oberhof . . Formen des Rechtszuges Johannes von Gelnhausen Umfang des Iglauer Oberhofes Alter, Inhalt und Form der Schöffensprüche Das bei der Ausgabe benützte handschriftliche Materiale Verfahren bei der Ausgabe 8 18 20 27 33 40 49 Die Schöffensprüche mit Anmerkungen. I. Aeltere Schöffensprüche bis zum Jahre 1416 HI. Jüngere Schöffensprüche aus dem Ende des XV. und dem Anfange des XVI. Jahrhunderts 56 262 Anhang. I. Eine Recension des Iglauer Stadtrechtes aus der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts . II. Eine Rechtsaufzeichnung aus dem XIV.Jahrhundert (wahrscheinlich ein Weisthum über den Erbgang für ein von Iglau elocirtes Dorf ent- haltend) Ort- und Namenregister Sachregister 353 371 373 379
INHALT. Einleitung. Seite Das Iglauer Stadtrecht und seine Fortbildungen Verbreitung des Iglauer Stadt- und Bergrechtes Wirksamkeit Iglau’s als Oberhof . . Formen des Rechtszuges Johannes von Gelnhausen Umfang des Iglauer Oberhofes Alter, Inhalt und Form der Schöffensprüche Das bei der Ausgabe benützte handschriftliche Materiale Verfahren bei der Ausgabe 8 18 20 27 33 40 49 Die Schöffensprüche mit Anmerkungen. I. Aeltere Schöffensprüche bis zum Jahre 1416 HI. Jüngere Schöffensprüche aus dem Ende des XV. und dem Anfange des XVI. Jahrhunderts 56 262 Anhang. I. Eine Recension des Iglauer Stadtrechtes aus der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts . II. Eine Rechtsaufzeichnung aus dem XIV.Jahrhundert (wahrscheinlich ein Weisthum über den Erbgang für ein von Iglau elocirtes Dorf ent- haltend) Ort- und Namenregister Sachregister 353 371 373 379
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Einleitung. Das Iglauer Stadtrecht und seine Fortbildungen. Das Iglauer Stadtrecht vereinigt sich mit dem von Brünn, Prag, von Leobschütz zu einem engern und mit den Babenbergischen zu einem weiteren Kreise von Stadtrechten, die in ihrem äusserlich und innerlich nachweisbaren Zusammenhange im Gegensatze zu den nördlichen eine südliche selbständige Gruppe bilden. Diese steht in ihrem Charakter der Familie der fränkischen Stadtrechte am nächsten, schliesst sich im Norden an die sächsische Gruppe, insbesondere das Magdeburger Stadt- recht, im Westen an die bairischen, im Süden an die lombardischen Stadrechte, insbesondere an das Trienter an, und weist auch an den Gränzen Spuren des Einflusses dieser benachbarten städtischen Rechts- bildungen auf. Die engere Gruppe hat den geschichtlichen Gang der Rechtsent- wickelung in Böhmen, Mähren mit Ausschluss der nördlichen Theile, die unter dem Einfluss des Magdeburger Rechtes stehen (Leitmeritz, König- grätz, zum Theil Prag, Olmütz), im nördlichen Ungarn (den Zipser Städten) und zum Theil in Siebenbürgen bestimmt. Der Einfluss des grös- seren Kreises erstreckt sich auf Ober- und Niederösterreich, Steiermark, das nördliche Tirol, den grössten Theil Illyriens und einen Theil von Ungarn. Innerhalb des engeren Kreises hat das Iglauer Stadtrecht aus der Mitte des XIII. Jahrhunderts die grösste Bedeutung, und war in seiner Fortbildung vom bestimmenden Einflusse auf die anderen Stadtrechte, während die innerösterreichischen Stadtrechte ihren Ausgangspunkt in dem von Enns vom Jahre 1212 haben. Für den ganzen Umfang dieser grossen südlichen Familie von Stadtrechten bilden demnach das von Iglau, gewissermassen als Mittelpunkt des engern Kreises, und das von Enns als Ausgangspunkt der österreichischen die Schwerpunkte der ganzen städtischen Rechtsentwickelung. Tomaschek, Schöffensprüche. 1
Einleitung. Das Iglauer Stadtrecht und seine Fortbildungen. Das Iglauer Stadtrecht vereinigt sich mit dem von Brünn, Prag, von Leobschütz zu einem engern und mit den Babenbergischen zu einem weiteren Kreise von Stadtrechten, die in ihrem äusserlich und innerlich nachweisbaren Zusammenhange im Gegensatze zu den nördlichen eine südliche selbständige Gruppe bilden. Diese steht in ihrem Charakter der Familie der fränkischen Stadtrechte am nächsten, schliesst sich im Norden an die sächsische Gruppe, insbesondere das Magdeburger Stadt- recht, im Westen an die bairischen, im Süden an die lombardischen Stadrechte, insbesondere an das Trienter an, und weist auch an den Gränzen Spuren des Einflusses dieser benachbarten städtischen Rechts- bildungen auf. Die engere Gruppe hat den geschichtlichen Gang der Rechtsent- wickelung in Böhmen, Mähren mit Ausschluss der nördlichen Theile, die unter dem Einfluss des Magdeburger Rechtes stehen (Leitmeritz, König- grätz, zum Theil Prag, Olmütz), im nördlichen Ungarn (den Zipser Städten) und zum Theil in Siebenbürgen bestimmt. Der Einfluss des grös- seren Kreises erstreckt sich auf Ober- und Niederösterreich, Steiermark, das nördliche Tirol, den grössten Theil Illyriens und einen Theil von Ungarn. Innerhalb des engeren Kreises hat das Iglauer Stadtrecht aus der Mitte des XIII. Jahrhunderts die grösste Bedeutung, und war in seiner Fortbildung vom bestimmenden Einflusse auf die anderen Stadtrechte, während die innerösterreichischen Stadtrechte ihren Ausgangspunkt in dem von Enns vom Jahre 1212 haben. Für den ganzen Umfang dieser grossen südlichen Familie von Stadtrechten bilden demnach das von Iglau, gewissermassen als Mittelpunkt des engern Kreises, und das von Enns als Ausgangspunkt der österreichischen die Schwerpunkte der ganzen städtischen Rechtsentwickelung. Tomaschek, Schöffensprüche. 1
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2 Das sind die Gesichtspunkte, die im Ganzen und Grossen den geschichtlichen Gang der Entwickelung des deutschen Weichbildrechtes innerhalb der Gränzen des heutigen österreichischen Kaiserstaates beherr- schen. Im Einzelnen werden sie wohl vielfach durchbrochen, verrückt und verwischt. Keines dieser Stadtrechte, das Brünner nicht ausgenommen, gestattet jedoch eine so klare Einsicht in den Gang seiner Fortbildung und seinen inneren Zusammenhang als das von Iglau. Diess nachzuweisen, bildet unsere specielle Aufgabe. Das Iglauer Stadtrecht liegt uns in drei von einander formell ver- schiedenen Fassungen vor, von denen die erste, älteste und einfachste der Mitte des XIII., die zweite dem Ende dieses oder dem Anfange des XIV., die dritte endlich der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts ange- hört, und von denen die zwei letzteren sich als Fortbildungen und Er- weiterungen der ersten darstellen. Die zwei ersten Formen wurden von mir in meinem Buche : Deutsches Recht in Oesterreich im XIII. Jahrhundert abgedruckt und ausführlich erläutert, wesshalb wir uns hier nur kurz darüber fassen können. Die dritte wird hier im Anhange mitgetheilt. a. Die erste und älteste Fassung ist in einer Urkunde enthalten, die sich noch im Iglauer städtischen Archive befindet und die wir mit A bezeichnet haben. Sie ist nicht datirt, doch hängen die Siegel K. Wenzels I. und Markgrafen Ottokars daran, von welchen Fürsten sie ausgestellt ist. K. Wenzel I. starb im J. 1253. Ist die Urkunde ächt, so fällt ihre Ausstellung demnach in die Mitte des XIII. Jahrhunderts, wie wir wahrscheinlich gemacht haben, 1) zwischen den 15. und 24. August 1249. In dieser Gestalt kann sie jedoch nicht aus der königlichen Kanzlei hervorgegangen sein. Es wäre diess eine in der Geschichte der böhmi- schen k. Kanzlei einzig dastehende diplomatische Monstrosität. Ob die von uns2) ausgesprochene Vermuthung, dass sie der von den Iglauer Bürgern vorgelegte ächte Originalentwurf sei, den dann die Fürsten durch Anhängung ihrer Siegel bekräftigen liessen, richtig sei, lassen wir dahin gestellt. 3) Durch eine gründliche und eingehende Untersuchung glaube 1) Tomaschek, Deutsches R. in Oest. S. 36. 2) a. a. O. S. 64. 3) O. Lorenz (Deutsche Geschichte im 13. und 14. Jahrhundert) bezweifelt es in seinem trefflichen Excurse über die Rechtsverhältnisse der Ottokarischen Länder S. 355 bei der sonst ersichtlichen ganz normalen Einrichtung der böhmischen Kanzlei. Aber Unrecht hat er, wenn er das Iglauer Stadtrecht für die Darstellung der damaligen Rechtsverhältnisse ganz unberücksichtigt lässt, denn mag auch die Urkunde in formeller Beziehung manche Bedenken haben, die sich vielleicht nie werden aufklären lassen, eine materielle Fälschung lässt sich durchaus nicht nachweisen, und auch in dieser Form fällt die Urkunde unzweifelhaft in die Regierungszeit K. Ottokars. Das beweist schon das Deutschbroder Stadt- und Bergrecht vom Jahr 1278, das den grössten Theil
2 Das sind die Gesichtspunkte, die im Ganzen und Grossen den geschichtlichen Gang der Entwickelung des deutschen Weichbildrechtes innerhalb der Gränzen des heutigen österreichischen Kaiserstaates beherr- schen. Im Einzelnen werden sie wohl vielfach durchbrochen, verrückt und verwischt. Keines dieser Stadtrechte, das Brünner nicht ausgenommen, gestattet jedoch eine so klare Einsicht in den Gang seiner Fortbildung und seinen inneren Zusammenhang als das von Iglau. Diess nachzuweisen, bildet unsere specielle Aufgabe. Das Iglauer Stadtrecht liegt uns in drei von einander formell ver- schiedenen Fassungen vor, von denen die erste, älteste und einfachste der Mitte des XIII., die zweite dem Ende dieses oder dem Anfange des XIV., die dritte endlich der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts ange- hört, und von denen die zwei letzteren sich als Fortbildungen und Er- weiterungen der ersten darstellen. Die zwei ersten Formen wurden von mir in meinem Buche : Deutsches Recht in Oesterreich im XIII. Jahrhundert abgedruckt und ausführlich erläutert, wesshalb wir uns hier nur kurz darüber fassen können. Die dritte wird hier im Anhange mitgetheilt. a. Die erste und älteste Fassung ist in einer Urkunde enthalten, die sich noch im Iglauer städtischen Archive befindet und die wir mit A bezeichnet haben. Sie ist nicht datirt, doch hängen die Siegel K. Wenzels I. und Markgrafen Ottokars daran, von welchen Fürsten sie ausgestellt ist. K. Wenzel I. starb im J. 1253. Ist die Urkunde ächt, so fällt ihre Ausstellung demnach in die Mitte des XIII. Jahrhunderts, wie wir wahrscheinlich gemacht haben, 1) zwischen den 15. und 24. August 1249. In dieser Gestalt kann sie jedoch nicht aus der königlichen Kanzlei hervorgegangen sein. Es wäre diess eine in der Geschichte der böhmi- schen k. Kanzlei einzig dastehende diplomatische Monstrosität. Ob die von uns2) ausgesprochene Vermuthung, dass sie der von den Iglauer Bürgern vorgelegte ächte Originalentwurf sei, den dann die Fürsten durch Anhängung ihrer Siegel bekräftigen liessen, richtig sei, lassen wir dahin gestellt. 3) Durch eine gründliche und eingehende Untersuchung glaube 1) Tomaschek, Deutsches R. in Oest. S. 36. 2) a. a. O. S. 64. 3) O. Lorenz (Deutsche Geschichte im 13. und 14. Jahrhundert) bezweifelt es in seinem trefflichen Excurse über die Rechtsverhältnisse der Ottokarischen Länder S. 355 bei der sonst ersichtlichen ganz normalen Einrichtung der böhmischen Kanzlei. Aber Unrecht hat er, wenn er das Iglauer Stadtrecht für die Darstellung der damaligen Rechtsverhältnisse ganz unberücksichtigt lässt, denn mag auch die Urkunde in formeller Beziehung manche Bedenken haben, die sich vielleicht nie werden aufklären lassen, eine materielle Fälschung lässt sich durchaus nicht nachweisen, und auch in dieser Form fällt die Urkunde unzweifelhaft in die Regierungszeit K. Ottokars. Das beweist schon das Deutschbroder Stadt- und Bergrecht vom Jahr 1278, das den grössten Theil
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3 ich jedoch unzweifelhaft nachgewiesen zu haben, dass sie in Inhalt und Form höchstens der zweiten Hälfte des XIII. Jahrhunderts angehört. Ihrem Inhalte nach zerfällt sie in drei Theile. Der erste enthält in vier Artikeln das eigentliche Privilegienrecht, und bestätigt Art. 4 das Recht der statuarischen Gesetzgebung der Iglauer Bürger. Es könnte immerhin sein, dass dieser Theil ursprünglich den Gegenstand einer selbständigen Urkunde bildete, die aber von den Bürgern zu dem Zwecke vernichtet wurde, um die angehängten Siegel der Fürsten für die Urkunde A zu benützen. Die Städte sahen in einem solchen Vorgange gerade nichts Unerlaubtes oder Sträfliches, da sie sich immer darnach sehnten, den ganzen Complex ihrer Rechte auf einem einzigen Pergamentblatte ver- brieft zu besitzen. 1) Der zweite Theil enthält die Statuten der Bürger in bürgerlichen und peinlichen Rechtssachen, der dritte Theil die berg- rechtlichen. Diese Urkunde war die Grundlage, auf der das gesammte städtische Verfassungs- und Rechtsleben beruhte, der Ausgangspunkt der ganzen späteren Rechtsentwickelung. Als solche wurde sie auch von den Bürgern stets angesehen und in hohen Ehren gehalten. Man bezeichnete sie mit dem Namen „jura originalia" oder der „Handfeste" schlechtweg. Wenn daher in den späteren Schöffensprüchen von den Originalrechten oder der Handfeste die Rede ist, ist immer diese Urkunde darunter zu verstehen. b. Eine zweite erweiterte Recension des Iglauer St.-R. enthält die Urkunde „B“, eine uns gleichfalls im Iglauer Stadtarchive erhaltene Originalurkunde mit dem Bürgersiegel versehen. 2) Obwohl auch diese Urkunde nicht datirt ist, gehört sie doch nach Form und Inhalt offenbar den letzten Decennien des XIII. oder dem Anfange des XIV. Jahrhunderts an. Jedenfalls ist sie späteren Ursprungs als die Urkunde A, zu der sie sich theils ergänzend, theils erweiternd, nur selten unwesentlich verändernd verhält. Zu welchem Zwecke diese Bearbeitung des Iglauer Rechtes unternommen wurde, ist ungewiss, vielleicht behufs einer Rechtsmittheilung an eine andere Stadt, wofür die offenbare Benützung dieser Recension im Stadtrechte von Schemnitz und im Prager Rechtsbuche zu sprechen scheint. c. Eine dritte bedeutend erweiterte und zugleich die letzte uns be- kannte Recension des Iglauer Stadtrechtes enthält die im Anhange von uns mitgetheilte Rechtsaufzeichnung. Sie ist in Abschnitte, und diese wieder in Distinctionen getheilt, und in deutscher Sprache geschrieben, während die zwei ersten lateinisch sind. Während diese einen officiellen der Bestimmungen der Iglauer Handfeste, wenn gleich in veränderter Reihenfolge wörtlich enthält, und die für jene Zeit urkundlich bezeugte factische Ausübung der verbrieften Rechte durch die Iglauer Bürger. 1) „unius litterae continencia concludere". Vergl. den Vorgang der Breslauer Bürger bei der Rechtsmittheilung von Magdeburg vom Jahr 1261 und die Rüge, die Herzog Heinrich IV. ihnen desshalb ertheilte. Siehe Gaupp, Das alte Magdeburger und Hallische Recht S. 251. 2) Tomaschek a. a. O. S. 65—68. 1
3 ich jedoch unzweifelhaft nachgewiesen zu haben, dass sie in Inhalt und Form höchstens der zweiten Hälfte des XIII. Jahrhunderts angehört. Ihrem Inhalte nach zerfällt sie in drei Theile. Der erste enthält in vier Artikeln das eigentliche Privilegienrecht, und bestätigt Art. 4 das Recht der statuarischen Gesetzgebung der Iglauer Bürger. Es könnte immerhin sein, dass dieser Theil ursprünglich den Gegenstand einer selbständigen Urkunde bildete, die aber von den Bürgern zu dem Zwecke vernichtet wurde, um die angehängten Siegel der Fürsten für die Urkunde A zu benützen. Die Städte sahen in einem solchen Vorgange gerade nichts Unerlaubtes oder Sträfliches, da sie sich immer darnach sehnten, den ganzen Complex ihrer Rechte auf einem einzigen Pergamentblatte ver- brieft zu besitzen. 1) Der zweite Theil enthält die Statuten der Bürger in bürgerlichen und peinlichen Rechtssachen, der dritte Theil die berg- rechtlichen. Diese Urkunde war die Grundlage, auf der das gesammte städtische Verfassungs- und Rechtsleben beruhte, der Ausgangspunkt der ganzen späteren Rechtsentwickelung. Als solche wurde sie auch von den Bürgern stets angesehen und in hohen Ehren gehalten. Man bezeichnete sie mit dem Namen „jura originalia" oder der „Handfeste" schlechtweg. Wenn daher in den späteren Schöffensprüchen von den Originalrechten oder der Handfeste die Rede ist, ist immer diese Urkunde darunter zu verstehen. b. Eine zweite erweiterte Recension des Iglauer St.-R. enthält die Urkunde „B“, eine uns gleichfalls im Iglauer Stadtarchive erhaltene Originalurkunde mit dem Bürgersiegel versehen. 2) Obwohl auch diese Urkunde nicht datirt ist, gehört sie doch nach Form und Inhalt offenbar den letzten Decennien des XIII. oder dem Anfange des XIV. Jahrhunderts an. Jedenfalls ist sie späteren Ursprungs als die Urkunde A, zu der sie sich theils ergänzend, theils erweiternd, nur selten unwesentlich verändernd verhält. Zu welchem Zwecke diese Bearbeitung des Iglauer Rechtes unternommen wurde, ist ungewiss, vielleicht behufs einer Rechtsmittheilung an eine andere Stadt, wofür die offenbare Benützung dieser Recension im Stadtrechte von Schemnitz und im Prager Rechtsbuche zu sprechen scheint. c. Eine dritte bedeutend erweiterte und zugleich die letzte uns be- kannte Recension des Iglauer Stadtrechtes enthält die im Anhange von uns mitgetheilte Rechtsaufzeichnung. Sie ist in Abschnitte, und diese wieder in Distinctionen getheilt, und in deutscher Sprache geschrieben, während die zwei ersten lateinisch sind. Während diese einen officiellen der Bestimmungen der Iglauer Handfeste, wenn gleich in veränderter Reihenfolge wörtlich enthält, und die für jene Zeit urkundlich bezeugte factische Ausübung der verbrieften Rechte durch die Iglauer Bürger. 1) „unius litterae continencia concludere". Vergl. den Vorgang der Breslauer Bürger bei der Rechtsmittheilung von Magdeburg vom Jahr 1261 und die Rüge, die Herzog Heinrich IV. ihnen desshalb ertheilte. Siehe Gaupp, Das alte Magdeburger und Hallische Recht S. 251. 2) Tomaschek a. a. O. S. 65—68. 1
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4 Ursprung haben, die erste wenigstens äusserlich sich als die Original- urkunde des Wenzel und Ottakarischen Privilegiums, die zweite aber durch die Anhängung des Bürgersiegels als eine unter öffentlicher Autorität des Stadtrathes verfasste Stadtrechtsurkunde sich darstellt, ist diese anschei- nend eine Privatarbeit, deren Verfasser unbekannt, jedenfalls eine von Johannes von Gelnhausen verschiedene Person ist, da die unverändert aufgenommenen Artikel der ins Deutsche übersetzten Stadtrechtsurkunde mit der Gelnhausischen Uebersetzung nicht übereinstimmen, sondern von ihr verschieden sind. Da ferner keine Spuren davon vorkommen, dass diese Rechtsaufzeichnung Jenem selbst oder vor ihm bekannt gewesen sei, und andererseits ihre Aufnahme im Codex E eine Abfassung nach 1400 ausschliesst, so fällt diese Recension in die Jahre zwischen 1370 bis 1400. Erhalten ist sie uns in gleichlautender Fassung in drei Hand- schriften (E, F und G), und zwar in einer Wiener, einer Prager und einer Münchner Handschrift. Offenbar wurden bei ihrer Radaction bereits viele der von uns mitgetheilten Schöffensprüche benützt. Verbreitung des Iglauer Stadt- und Bergrechtes. Ohne dass sich Rechtsmittheilungen an andere Städte speciell nach- weisen lassen, verbreitete sich das Iglauer Stadtrecht noch im XIII. Jahr- hundert über einen grossen Lreis von Städten. Viele nahmen nämlich, ohne dass ein rechtliches Abhängigkeitsverhältuiss oder ein Zugrecht dahin die Folge gewesen wäre, einen grossen Theil der Artikel der Iglauer Handfeste an, und verwebten sie als integrirende Bestandtheile in ihre eigene städtische Rechtsentwickelung. Diese Reception wurde theils durch Schöffensatzungen vermittelt, theils erfolgte sie in Form eigener Freiheits- briefe, theils mochte sie im Laufe der Zeit durch den theoretischen Ein- fluss erworbener Iglauer Rechtsaufzeichnungen oder der praktischen Ein- wirkung Iglauer Rechtsgrundsätze auf die Rechtspflege vorbereitet worden sein. Aus den uns erhaltenen Rechtsaufzeichnungen lässt sich eine Re- ception Iglauer Reichsartikel in grösserem Massstabe besonders in Deutsch- brod, Brünn, Prag uud Schemnitz nachweisen. 1. Deutschbrod. 1) Das von den Brüdern Lichtenburg im J. 1278 der Stadt Deutschbrod im Caslauer Kreise in Böhmen verliehene Stadt- und Bergrecht2) stimmt mit der Fassung der Iglauer Rechtsurkunde A grösstentheils wörtlich, jedoch mit veränderter Reihenfolge der einzelnen Bestimmungen und mit wenigen meist unbedeutenden Abweichungen überein. Der Eingang beweist, dass es sich um die Bestätigung und Erweiterung 1) Vgl. Tomaschek a. a. O. S. 92—95. 2) Abgedruckt in Caspar Graf Sternbergs Umrisse einer Geschichte der böhmischen Bergwerke. I. B. 2. Abth. Urkb. N. 21 S. 30—39. Die Originalurkunde im Deutsch- brodor Stadtarchiv.
4 Ursprung haben, die erste wenigstens äusserlich sich als die Original- urkunde des Wenzel und Ottakarischen Privilegiums, die zweite aber durch die Anhängung des Bürgersiegels als eine unter öffentlicher Autorität des Stadtrathes verfasste Stadtrechtsurkunde sich darstellt, ist diese anschei- nend eine Privatarbeit, deren Verfasser unbekannt, jedenfalls eine von Johannes von Gelnhausen verschiedene Person ist, da die unverändert aufgenommenen Artikel der ins Deutsche übersetzten Stadtrechtsurkunde mit der Gelnhausischen Uebersetzung nicht übereinstimmen, sondern von ihr verschieden sind. Da ferner keine Spuren davon vorkommen, dass diese Rechtsaufzeichnung Jenem selbst oder vor ihm bekannt gewesen sei, und andererseits ihre Aufnahme im Codex E eine Abfassung nach 1400 ausschliesst, so fällt diese Recension in die Jahre zwischen 1370 bis 1400. Erhalten ist sie uns in gleichlautender Fassung in drei Hand- schriften (E, F und G), und zwar in einer Wiener, einer Prager und einer Münchner Handschrift. Offenbar wurden bei ihrer Radaction bereits viele der von uns mitgetheilten Schöffensprüche benützt. Verbreitung des Iglauer Stadt- und Bergrechtes. Ohne dass sich Rechtsmittheilungen an andere Städte speciell nach- weisen lassen, verbreitete sich das Iglauer Stadtrecht noch im XIII. Jahr- hundert über einen grossen Lreis von Städten. Viele nahmen nämlich, ohne dass ein rechtliches Abhängigkeitsverhältuiss oder ein Zugrecht dahin die Folge gewesen wäre, einen grossen Theil der Artikel der Iglauer Handfeste an, und verwebten sie als integrirende Bestandtheile in ihre eigene städtische Rechtsentwickelung. Diese Reception wurde theils durch Schöffensatzungen vermittelt, theils erfolgte sie in Form eigener Freiheits- briefe, theils mochte sie im Laufe der Zeit durch den theoretischen Ein- fluss erworbener Iglauer Rechtsaufzeichnungen oder der praktischen Ein- wirkung Iglauer Rechtsgrundsätze auf die Rechtspflege vorbereitet worden sein. Aus den uns erhaltenen Rechtsaufzeichnungen lässt sich eine Re- ception Iglauer Reichsartikel in grösserem Massstabe besonders in Deutsch- brod, Brünn, Prag uud Schemnitz nachweisen. 1. Deutschbrod. 1) Das von den Brüdern Lichtenburg im J. 1278 der Stadt Deutschbrod im Caslauer Kreise in Böhmen verliehene Stadt- und Bergrecht2) stimmt mit der Fassung der Iglauer Rechtsurkunde A grösstentheils wörtlich, jedoch mit veränderter Reihenfolge der einzelnen Bestimmungen und mit wenigen meist unbedeutenden Abweichungen überein. Der Eingang beweist, dass es sich um die Bestätigung und Erweiterung 1) Vgl. Tomaschek a. a. O. S. 92—95. 2) Abgedruckt in Caspar Graf Sternbergs Umrisse einer Geschichte der böhmischen Bergwerke. I. B. 2. Abth. Urkb. N. 21 S. 30—39. Die Originalurkunde im Deutsch- brodor Stadtarchiv.
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5 alter, bereits unter dem Vater der Verleiher geltender Rechte handelt. Ein rechtlicher Verkehr dieser Stadt mit Iglau lässt sich jedoch nirgends nachweisen, und es kommen auch keine Iglauer Schöffensprüche dahin vor. 2. Brünn. Diese Stadt erhielt im Jahre 1243 von König Wenzel I. von Böhmen ein ziemlich umfangreiches Stadtrecht, 1) das unstreitig auch bei der Redaction des Iglauer Stadtrechtes in einzelnen Artikeln benützt wurde. Im Anfange des XIV. Jahrhunderts fand jedoch in Brünn eine Reception des Iglauer Rechtes statt, wenn gleich die Hinweisung auf dieses nicht ausdrücklich geschieht, vielmehr die einzelnen in der Regel wörtlich aus dem Iglauer Stadtrecht übertragenen Bestimmungen als Bürgersatzun- gen bezeichnet werden. "Da neue müncz in dem lant wert,2) da hat man die vorgeschreben alten recht also ausgeleit sam hernach stet.“ Es ist aber mehr als eine Auslegung, wie schon Rössler3) bemerkt, es ist eine wesentliche Veränderung des ursprünglichen Stadtrechtes in seinen wich- tigsten Grundsätzen, und entschieden eine Annahme des Iglauer Rechtes, obwohl auch Bestimmungen des alten Stadtrechtes ausdrücklich aufge- nommen werden und auch einzelne Abweichungen besonders in den Straf- sätzen von dem Iglauer Stadtrechte vorkommen. Auch in dem aus der Mitte des XIV. Jahrhunderts stammenden, von Rössler herausgegebenen Brünner Schöffenbuche halten die Schöffen noch hie und da an dem alten Stadtrechte als "jura originalia" fest, doch trägt die weitere Fortbildung, wie sie sich im Schöffenbuche offenbart, weit eher den Charakter des von Iglau her eingedrungenen als den des ursprünglichen Stadtrechtes an sich. Iglauer Rechtsgrundsätze werden von den Brünner Schöffen fortwährend angewendet, nicht selten Artikel des Iglauer Rechtes wörtlich entlehnt. 4) Wir haben in den den einzelnen Schöffensprüchen hinzugefügten Erläu- terungen auf die correspondirenden Stellen des Brünner Schöffenbuches hingewiesen. Es ist gewiss nicht ohne Bedeutung, wenn in einigen Brünner Schöffensprüchen das als altes Recht bezeichnet wird, was in Iglauer Sprüchen seinen Ausdruck gefunden hat, 5) und es fällt schwer, hier nicht an einen unmittelbaren Iglauer Rechtseinfluss zu denken. Weniger Ge- wicht wäre auf die ganz unvermittelte Aneignung Iglauer Schöffensprüche seitens des Brünner Schöffenbuches zu legen, z. B. des Igl. Schspr. 164 in 122 des Br. Schb. Denn der Brünner Notar hat wohl nur ein ihm durch einen Zufall bekannt gewordenes Iglauer Schöffenurtheil hier, wenn gleich am unpassenden Orte eingeschoben, so wie etwa der Iglauer Notar in (4) den Znaymer Schöffenspruch nach Pirnitz. Dass die Iglauer sich 1) Abgedruckt und erläntert in E. Fr. Rössler's deutschen Rechtsdenkmalern aus Böhmen und Mähren II. Die Originalurkunde im Brünner Stadtarchive. 2) Im J. 1300 wurden die ersten böhmischen Groschen zu Kuttenberg geprägt. 3) a. a. O. Beilage II. 37 ff. 4) So beispielsweise in Spr. 260 (Rössler a. a. O. S. 120), vergl. damit a. 90, 91, 93 des Iglauer St.-R. (Tomaschek a. a. O. S. 291 ff.) 5) Vergl. z. B. Brünner Schöffensp. 95 mit Iglau 94, 193 Brünn mit 99 Iglau, 564 Brünn mit 206 Iglau.
5 alter, bereits unter dem Vater der Verleiher geltender Rechte handelt. Ein rechtlicher Verkehr dieser Stadt mit Iglau lässt sich jedoch nirgends nachweisen, und es kommen auch keine Iglauer Schöffensprüche dahin vor. 2. Brünn. Diese Stadt erhielt im Jahre 1243 von König Wenzel I. von Böhmen ein ziemlich umfangreiches Stadtrecht, 1) das unstreitig auch bei der Redaction des Iglauer Stadtrechtes in einzelnen Artikeln benützt wurde. Im Anfange des XIV. Jahrhunderts fand jedoch in Brünn eine Reception des Iglauer Rechtes statt, wenn gleich die Hinweisung auf dieses nicht ausdrücklich geschieht, vielmehr die einzelnen in der Regel wörtlich aus dem Iglauer Stadtrecht übertragenen Bestimmungen als Bürgersatzun- gen bezeichnet werden. "Da neue müncz in dem lant wert,2) da hat man die vorgeschreben alten recht also ausgeleit sam hernach stet.“ Es ist aber mehr als eine Auslegung, wie schon Rössler3) bemerkt, es ist eine wesentliche Veränderung des ursprünglichen Stadtrechtes in seinen wich- tigsten Grundsätzen, und entschieden eine Annahme des Iglauer Rechtes, obwohl auch Bestimmungen des alten Stadtrechtes ausdrücklich aufge- nommen werden und auch einzelne Abweichungen besonders in den Straf- sätzen von dem Iglauer Stadtrechte vorkommen. Auch in dem aus der Mitte des XIV. Jahrhunderts stammenden, von Rössler herausgegebenen Brünner Schöffenbuche halten die Schöffen noch hie und da an dem alten Stadtrechte als "jura originalia" fest, doch trägt die weitere Fortbildung, wie sie sich im Schöffenbuche offenbart, weit eher den Charakter des von Iglau her eingedrungenen als den des ursprünglichen Stadtrechtes an sich. Iglauer Rechtsgrundsätze werden von den Brünner Schöffen fortwährend angewendet, nicht selten Artikel des Iglauer Rechtes wörtlich entlehnt. 4) Wir haben in den den einzelnen Schöffensprüchen hinzugefügten Erläu- terungen auf die correspondirenden Stellen des Brünner Schöffenbuches hingewiesen. Es ist gewiss nicht ohne Bedeutung, wenn in einigen Brünner Schöffensprüchen das als altes Recht bezeichnet wird, was in Iglauer Sprüchen seinen Ausdruck gefunden hat, 5) und es fällt schwer, hier nicht an einen unmittelbaren Iglauer Rechtseinfluss zu denken. Weniger Ge- wicht wäre auf die ganz unvermittelte Aneignung Iglauer Schöffensprüche seitens des Brünner Schöffenbuches zu legen, z. B. des Igl. Schspr. 164 in 122 des Br. Schb. Denn der Brünner Notar hat wohl nur ein ihm durch einen Zufall bekannt gewordenes Iglauer Schöffenurtheil hier, wenn gleich am unpassenden Orte eingeschoben, so wie etwa der Iglauer Notar in (4) den Znaymer Schöffenspruch nach Pirnitz. Dass die Iglauer sich 1) Abgedruckt und erläntert in E. Fr. Rössler's deutschen Rechtsdenkmalern aus Böhmen und Mähren II. Die Originalurkunde im Brünner Stadtarchive. 2) Im J. 1300 wurden die ersten böhmischen Groschen zu Kuttenberg geprägt. 3) a. a. O. Beilage II. 37 ff. 4) So beispielsweise in Spr. 260 (Rössler a. a. O. S. 120), vergl. damit a. 90, 91, 93 des Iglauer St.-R. (Tomaschek a. a. O. S. 291 ff.) 5) Vergl. z. B. Brünner Schöffensp. 95 mit Iglau 94, 193 Brünn mit 99 Iglau, 564 Brünn mit 206 Iglau.
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6 den Schöffenspruch 264 de mortificatore von den Brünnern (522) ange- eignet haben, und nicht umgekehrt, folgt aus der nackten Hinstellung, während der Brünner Schsp die Veranlassung erzählt, gerade noch nicht. 3. Prag.1) Tragen schon das sogenannte Alt�Prager Stadtrecht angeblich vom J. 12692) und die Statuten der Prager Schöffen aus dem XIV. Jahrhundert 3) deutlich die theilweisen Spuren eines unmittelbaren Iglauer Rechtseinflusses an sieh, so enthält die von Rössler 4) als Rechts- buch bezeichnete Prager Rechtsquelle aus demselben Jahrhundert ihrem grössten Theile nach nichts als eine Uebertragung des Iglauer Rechtes und zwar in der Gestalt der Urkunde B, die mit Bestimmungen aus dem Sachsenspiegel verbunden wird. 5) 4. Schemnitz in Ungarn. 6) Auch dieses Stadt- und Bergrecht, an- geblich aus dem Ende des XIII. Jahrhunderts von K. Bela IV. herrührend, ist nichts als eine blosse Uebertragung der Urkunde B ins Deutsche mit wenigen durch die Localverhältnisse bedingten Veränderungen, Zusätzen oder Auslassungen. 7) Die von mir 8) mitgetheilte Tabelle weist die Uebereinstimmung der besprochenen Stadtrechte mit der Iglauer Rechtsurkunde A, beziehungs- weise B im Einzelnen nach. Für das Ansehen und die Verbreitung des Iglauer Stadt- und Berg- rechtes spricht auch die nicht unbeträchtliche Anzahl von Handschriften, die dasselbe entweder allein oder mit Schöffensprüchen verbunden ent- halten, und ihre Verbreitung über alle Gegenden Deutschlands. Mir allein sind bisher drei Iglauer, zwei Brünner, eine Kuttenberger, drei Prager, 1) Vgl. Tomaschek a. a. O. S. 97 ff. 99. 2) Bei Rössler: Ueber die Bedeutung der Behandlung der Geschichte des Rechts in Oesterreich. S. IX—XXVII. 3) Gedruckt bei Rössler, D. Rdklr. I. S. 1—10. — 4) ebendaselbst S. 101—163. 5) Auf der Kleinseite in Prag galt frühzeitig schon das Magdeburger Recht. Dieses Rechtsbuch erscheint demnach als ein Versuch, beide in Prag simultan geltende, nur durch die Brücke über die Moldau räumlich von einander geschiedene Rechte auch innerlich in ein Ganzes zu verschmelzen, wenn gleich diese Aufgabe in nicht sehr glück- licher Weise gelöst wurde. Vgl. Tomaschek a. a. O. S. 99. 6) Das Sch. St.-R. mitgetheilt von Dr. Gustav Wenzel in den Wiener Jahrbüchern der Literatur B. 104. Anzeigeblatt N. CIV. S. 1—21. Siehe auch Tomaschek a. a. O. S. 97—100 und S. 343—350. 7) Tomaschek a. a. O. S. 103—105. 8) Von Schemnitz aus verbreitete sich das Iglauer Stadt- und Bergrecht über die ober- und niederungarischen Bergstädte und von da aus nach Siebenbürgen. Wenig- stens befand sich in der Bruckenthaler Bibliothek zu Hermannstadt eine frühere im Rathhause aufbewahrte, im J. 1481 auf Befehl des Thomas Altenberger, Bürgermeister. Königsrichter und Kammergraf daselbst angelegte Pergamenthandschrift in Folio mit sorgfältig gemalten Initialen und Miniaturen (Czwillingers spec. Hung. literatae. Franco- furti et Lipsiae 1711. S. 161), welche nebst dem Iglauer auch Nürnberger und Magde- burger Recht enthielt, und auf der nach Frankensteins Nachrichten jeder neuerwählte Rathsherr mit Auflegung der Finger den Eid ablegen musste. (Ungar. Magazin oder Beiträge zur ungar. Geschichte, Goographie und Naturwissenschaft. Pressburg 1781. S. 169.)
6 den Schöffenspruch 264 de mortificatore von den Brünnern (522) ange- eignet haben, und nicht umgekehrt, folgt aus der nackten Hinstellung, während der Brünner Schsp die Veranlassung erzählt, gerade noch nicht. 3. Prag.1) Tragen schon das sogenannte Alt�Prager Stadtrecht angeblich vom J. 12692) und die Statuten der Prager Schöffen aus dem XIV. Jahrhundert 3) deutlich die theilweisen Spuren eines unmittelbaren Iglauer Rechtseinflusses an sieh, so enthält die von Rössler 4) als Rechts- buch bezeichnete Prager Rechtsquelle aus demselben Jahrhundert ihrem grössten Theile nach nichts als eine Uebertragung des Iglauer Rechtes und zwar in der Gestalt der Urkunde B, die mit Bestimmungen aus dem Sachsenspiegel verbunden wird. 5) 4. Schemnitz in Ungarn. 6) Auch dieses Stadt- und Bergrecht, an- geblich aus dem Ende des XIII. Jahrhunderts von K. Bela IV. herrührend, ist nichts als eine blosse Uebertragung der Urkunde B ins Deutsche mit wenigen durch die Localverhältnisse bedingten Veränderungen, Zusätzen oder Auslassungen. 7) Die von mir 8) mitgetheilte Tabelle weist die Uebereinstimmung der besprochenen Stadtrechte mit der Iglauer Rechtsurkunde A, beziehungs- weise B im Einzelnen nach. Für das Ansehen und die Verbreitung des Iglauer Stadt- und Berg- rechtes spricht auch die nicht unbeträchtliche Anzahl von Handschriften, die dasselbe entweder allein oder mit Schöffensprüchen verbunden ent- halten, und ihre Verbreitung über alle Gegenden Deutschlands. Mir allein sind bisher drei Iglauer, zwei Brünner, eine Kuttenberger, drei Prager, 1) Vgl. Tomaschek a. a. O. S. 97 ff. 99. 2) Bei Rössler: Ueber die Bedeutung der Behandlung der Geschichte des Rechts in Oesterreich. S. IX—XXVII. 3) Gedruckt bei Rössler, D. Rdklr. I. S. 1—10. — 4) ebendaselbst S. 101—163. 5) Auf der Kleinseite in Prag galt frühzeitig schon das Magdeburger Recht. Dieses Rechtsbuch erscheint demnach als ein Versuch, beide in Prag simultan geltende, nur durch die Brücke über die Moldau räumlich von einander geschiedene Rechte auch innerlich in ein Ganzes zu verschmelzen, wenn gleich diese Aufgabe in nicht sehr glück- licher Weise gelöst wurde. Vgl. Tomaschek a. a. O. S. 99. 6) Das Sch. St.-R. mitgetheilt von Dr. Gustav Wenzel in den Wiener Jahrbüchern der Literatur B. 104. Anzeigeblatt N. CIV. S. 1—21. Siehe auch Tomaschek a. a. O. S. 97—100 und S. 343—350. 7) Tomaschek a. a. O. S. 103—105. 8) Von Schemnitz aus verbreitete sich das Iglauer Stadt- und Bergrecht über die ober- und niederungarischen Bergstädte und von da aus nach Siebenbürgen. Wenig- stens befand sich in der Bruckenthaler Bibliothek zu Hermannstadt eine frühere im Rathhause aufbewahrte, im J. 1481 auf Befehl des Thomas Altenberger, Bürgermeister. Königsrichter und Kammergraf daselbst angelegte Pergamenthandschrift in Folio mit sorgfältig gemalten Initialen und Miniaturen (Czwillingers spec. Hung. literatae. Franco- furti et Lipsiae 1711. S. 161), welche nebst dem Iglauer auch Nürnberger und Magde- burger Recht enthielt, und auf der nach Frankensteins Nachrichten jeder neuerwählte Rathsherr mit Auflegung der Finger den Eid ablegen musste. (Ungar. Magazin oder Beiträge zur ungar. Geschichte, Goographie und Naturwissenschaft. Pressburg 1781. S. 169.)
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7 zwei Wiener, eine Dresdner, eine Münchner, eine Heidelberger, eine Dan- ziger, und eine Hermannstadter Handschrift bekannt geworden. Die bergrechtlichen Statuten erscheinen in den Urkunden A und B als integrirende Bestandtheile des Iglauer Stadtrechtes. Als solche wurden sie auch in das Deutschbroder Privileg und in die Schemnitzer Rechtsauf- zeichnung aufgenommen. So wenig nun in Iglau selbst eine Theilung der städtischen Gerichtsbarkeit von der bergrichterlichen erkennbar ist, und es daselbst keinen von dem Stadtrathe verschiedenen Bergschöffenhof 1) gab, so wenig fand anfangs eine blos partielle Annahme des Iglauer Berg- rechtes statt, vielmehr bezog sie sich ursprünglich auf alle Theile des Stadtrechtes. Eine Ausnahme bildete Troppau, das sich blos in Berg- sachen nach Iglauer, sonst aber nach Magdeburger Recht richtete, und die Bergstadt Freiberg in Sachsen, die im J. 1294 das Iglauer Bergrecht annahm. 2) Als aber in der Folge der Ruhm des Iglauer Bergschöffenhofes und seiner Urtheile sich in immer weitere Kreise verbreitete, und das Iglauer Bergrecht insbesondere für die schlesischen3) und für die sächsischen Bergstädte das Ansehen eines gemeinen Bergrechtes erlangte, da bewarben sich wohl auch andere Städte, die in bürgerlichen oder peinlichen Rechts- sachen das Bedürfniss einer Mittheilung des Iglauer Stadtrechtes nicht hatten, um die Mittheilung des Bergrechtes, oder suchten sich dasselbe durch Vermittlung anderer Stâdte, z. B. Kuttenbergs, zu verschaffen. So erhielt z. B. im J. 1363 der Graf Friedrich, Burggraf zu Nürnberg, von dem Kuttenberger Schöffenhofe eine Mittheilung des Iglauer Bergrechtes. 4) So ertheilte im J. 1328 Karl Robert der Bergstadt Kremnitz in Ungarn die Rechte und Freiheiten der Kuttenberger in Böhmen. 5) So wurde das Iglauer Bergrecht auch von der Republik Venedig im Mittelalter recipirt. 6) Die constitutiones juris metallici regis Wenceslai II. verfasst um das Jahr 1300 sind nichts Anderes als eine romanisirende, im Sinne der damaligen Zeit systematische Bearbeitung des Iglauer Bergrechtes und Iglauer Rechts- gewohnheiten, obwohl mit der an einigen Stellen offen ausgesprochenen Tendenz sich an die Stelle der geheim gehaltenen Iglauer Rechte zu setzen 1) Vgl. Tomaschek a. a. O. S. 119. 2) Fabricius annales Fribergenses ad annum 1294, bei Pessina S. 57. Das Frei- berger Stadtrecht bei Schott III. 245 ff. 3) Siehe Steinbecks Geschichte des schlesischen Bergbaues I. S. 53 ff. 4) Siehe Thomas Wagner im bergmännischen Journal, Jahrgang II. B. 1. S. 6, 552 ff.: Wir di scheppfen vnd dj purger gemeniglich vff dem Kutten Berge bekennen auch was damit offentlich an diesem Brieffe vnd hantvesten vnd thun kunth — das czu vnserm Bürgermeister chom der Erberge Ritter Her Conradt der schutze Houemeister des edel grauen herrn Friderichs Burggrauen czu nurnberg vnd batte von seinem Herrn wegen das Wir seinen bergmeister Hansen von Watzmannsdorf beschriben geben vnnsre Recht vnd vreyheit, dj wir beschriben haben vnd versigelt von der ygla; diselben pete haben wir angesehen vnd haben das gerne gethan vnd des czu Vrkundt etc. 5) Quod hospites de Kremnuchbana omnibus eisdem libertatibus, quibus hospites de Kutumbong (Kuttenberg) regni Bohemiae existunt, perpetuo fruantur. Fejer cod. dipl. Hung. VIII. 3. 295. K. Sternberg a. a. O. I. 2. U. 105. 6) L'età presente n. 4. 1858.
7 zwei Wiener, eine Dresdner, eine Münchner, eine Heidelberger, eine Dan- ziger, und eine Hermannstadter Handschrift bekannt geworden. Die bergrechtlichen Statuten erscheinen in den Urkunden A und B als integrirende Bestandtheile des Iglauer Stadtrechtes. Als solche wurden sie auch in das Deutschbroder Privileg und in die Schemnitzer Rechtsauf- zeichnung aufgenommen. So wenig nun in Iglau selbst eine Theilung der städtischen Gerichtsbarkeit von der bergrichterlichen erkennbar ist, und es daselbst keinen von dem Stadtrathe verschiedenen Bergschöffenhof 1) gab, so wenig fand anfangs eine blos partielle Annahme des Iglauer Berg- rechtes statt, vielmehr bezog sie sich ursprünglich auf alle Theile des Stadtrechtes. Eine Ausnahme bildete Troppau, das sich blos in Berg- sachen nach Iglauer, sonst aber nach Magdeburger Recht richtete, und die Bergstadt Freiberg in Sachsen, die im J. 1294 das Iglauer Bergrecht annahm. 2) Als aber in der Folge der Ruhm des Iglauer Bergschöffenhofes und seiner Urtheile sich in immer weitere Kreise verbreitete, und das Iglauer Bergrecht insbesondere für die schlesischen3) und für die sächsischen Bergstädte das Ansehen eines gemeinen Bergrechtes erlangte, da bewarben sich wohl auch andere Städte, die in bürgerlichen oder peinlichen Rechts- sachen das Bedürfniss einer Mittheilung des Iglauer Stadtrechtes nicht hatten, um die Mittheilung des Bergrechtes, oder suchten sich dasselbe durch Vermittlung anderer Stâdte, z. B. Kuttenbergs, zu verschaffen. So erhielt z. B. im J. 1363 der Graf Friedrich, Burggraf zu Nürnberg, von dem Kuttenberger Schöffenhofe eine Mittheilung des Iglauer Bergrechtes. 4) So ertheilte im J. 1328 Karl Robert der Bergstadt Kremnitz in Ungarn die Rechte und Freiheiten der Kuttenberger in Böhmen. 5) So wurde das Iglauer Bergrecht auch von der Republik Venedig im Mittelalter recipirt. 6) Die constitutiones juris metallici regis Wenceslai II. verfasst um das Jahr 1300 sind nichts Anderes als eine romanisirende, im Sinne der damaligen Zeit systematische Bearbeitung des Iglauer Bergrechtes und Iglauer Rechts- gewohnheiten, obwohl mit der an einigen Stellen offen ausgesprochenen Tendenz sich an die Stelle der geheim gehaltenen Iglauer Rechte zu setzen 1) Vgl. Tomaschek a. a. O. S. 119. 2) Fabricius annales Fribergenses ad annum 1294, bei Pessina S. 57. Das Frei- berger Stadtrecht bei Schott III. 245 ff. 3) Siehe Steinbecks Geschichte des schlesischen Bergbaues I. S. 53 ff. 4) Siehe Thomas Wagner im bergmännischen Journal, Jahrgang II. B. 1. S. 6, 552 ff.: Wir di scheppfen vnd dj purger gemeniglich vff dem Kutten Berge bekennen auch was damit offentlich an diesem Brieffe vnd hantvesten vnd thun kunth — das czu vnserm Bürgermeister chom der Erberge Ritter Her Conradt der schutze Houemeister des edel grauen herrn Friderichs Burggrauen czu nurnberg vnd batte von seinem Herrn wegen das Wir seinen bergmeister Hansen von Watzmannsdorf beschriben geben vnnsre Recht vnd vreyheit, dj wir beschriben haben vnd versigelt von der ygla; diselben pete haben wir angesehen vnd haben das gerne gethan vnd des czu Vrkundt etc. 5) Quod hospites de Kremnuchbana omnibus eisdem libertatibus, quibus hospites de Kutumbong (Kuttenberg) regni Bohemiae existunt, perpetuo fruantur. Fejer cod. dipl. Hung. VIII. 3. 295. K. Sternberg a. a. O. I. 2. U. 105. 6) L'età presente n. 4. 1858.
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8 und die Bergstädte Böhmens von ihrem Rechtszuge nach Iglau abzuwenden. Sie erreichten aber diese Absicht nicht nur nicht, sondern galten im Mittelalter allgemein als Iglauer Bergrecht (jus montanum Iglaviense), was sie in ihrer Grundlage auch wirklich waren,1) und wurden später auch von den Iglauer Schöffen unbedenklich als solches gebraucht und angewendet. 2) In dieser Gestalt wurde das Iglauer Bergrecht die Grund� lage der spätern Bergordnungen und Recesse, und die Wiege der ganzen deutschen Berggesetzgebung. Bedenkt man, dass die Grundsätze des deutschen Bergrechtes, die in ihren Keimen in dem Iglauer Bergrechte wurzeln, sich nicht blos über ganz Europa verbreiteten, sondern auch von Spanien aus auf die neue Welt übertragen wurden, so eröffnet sich unseren Blicken eine wahrhaft Staunen erregende Perspective. 3) Wirksamkeit Iglau’s als Oberhof. Am meisten trugen aber zur Verbreitung und zum Ansehen des Iglauer Rechtes die Wirksamkeit der Stadt als Oberhof und ihre zahl- reichen Schöffensprüche bei, die, wie sich Dobner 4) ausdrückt, in weiten Kreisen wie die Aussprüche des Delphischen Orakels verehrt wurden. Bevor noch die deutsche, bergbauende Colonie zu Iglau Stadtrechte bekam,5) stand ihr Recht im Lande schon in grossem Ansehen. Schon in der ersten urkundlichen Erwähnung einer deutschen Gemeinde in Iglau im J. 12276) empfiehlt K. Ottokar I. den Erbauer der Stadt Jamnitz und seine Goldgruben daselbst dem Schutze des Bergmeisters zu Iglau, 1) Diess beweisen die zahlreichen Handschriften, die unter dieser Aufschrift und mit absichtlicher Vertilgung der Iglau betreffenden Rügen uns erhalten sind. 2) Z. B. in den Schöffensprücben 1, 74, 299. Ueber den Einfluss auf die Iglauer Rechtsentwickelung, der durch die von dem nachmaligen Iglauer Stadtschreiber Johann von Gelnhausen verfasste deutsche Uebersetzung vermittelt wurde, siehe Tomaschek a. a. O. 100—102; auf das Brünner Schöffenbuch Rössler a. a. O. II. S. CXXIII ff. 3) In den Jahren 1557—1560 liess der Director der k. Bergwerke in Spanien. Admirandus, durch den deutschen Rechtsgelehrten Valentin Forster zu Madrid eine Uebersetzung der Const. j. m. Wenc II. verfassen. (Siehe dessen Vorrede zu seinem tractatus de jurisdictione Romana. Helmstadt 1610 und Meier Monumenta Julia S. 106.) Diese Uebersetzung hatte einen grossen Einfluss auf die altere spanische Bergordnung vom J. 1725, sowie auf die Bergordnung von Neuspanien ddo. Aranguez 22. Mai 1783, auf die Bergwerksordnung für Mexiko und das auf Goldbergbau bezügliche Edict des Prinzregenten von Brasilien vom 13. Mai 1803. Siehe darüber und über die Verbrei- tung des deutschen Bergrechtes überhaupt und insbesondere über England, Russland u. s. w. Wenzels Bergrecht S. 59 ff. und 126 ff. Die eingehende Erörterung der Ver- breitung und des Einflusses des Iglauer Bergrechtes auf die spätere Berggesetzgebung behalten wir der besonderen Ausgabe der Iglauer Bergschöffensprüche vor. 4) Mon. hist. Boh. IV. S. 191. 5) Noch in den Jahren 1238 und 39 wird Iglau urkundlich ein Dorf (villa) ge- nannt. Siehe Cod. d. Mor. II. S. 303 und 355. 6) Siehe Sternberg a. a. O. I. 2. S. 7.
8 und die Bergstädte Böhmens von ihrem Rechtszuge nach Iglau abzuwenden. Sie erreichten aber diese Absicht nicht nur nicht, sondern galten im Mittelalter allgemein als Iglauer Bergrecht (jus montanum Iglaviense), was sie in ihrer Grundlage auch wirklich waren,1) und wurden später auch von den Iglauer Schöffen unbedenklich als solches gebraucht und angewendet. 2) In dieser Gestalt wurde das Iglauer Bergrecht die Grund� lage der spätern Bergordnungen und Recesse, und die Wiege der ganzen deutschen Berggesetzgebung. Bedenkt man, dass die Grundsätze des deutschen Bergrechtes, die in ihren Keimen in dem Iglauer Bergrechte wurzeln, sich nicht blos über ganz Europa verbreiteten, sondern auch von Spanien aus auf die neue Welt übertragen wurden, so eröffnet sich unseren Blicken eine wahrhaft Staunen erregende Perspective. 3) Wirksamkeit Iglau’s als Oberhof. Am meisten trugen aber zur Verbreitung und zum Ansehen des Iglauer Rechtes die Wirksamkeit der Stadt als Oberhof und ihre zahl- reichen Schöffensprüche bei, die, wie sich Dobner 4) ausdrückt, in weiten Kreisen wie die Aussprüche des Delphischen Orakels verehrt wurden. Bevor noch die deutsche, bergbauende Colonie zu Iglau Stadtrechte bekam,5) stand ihr Recht im Lande schon in grossem Ansehen. Schon in der ersten urkundlichen Erwähnung einer deutschen Gemeinde in Iglau im J. 12276) empfiehlt K. Ottokar I. den Erbauer der Stadt Jamnitz und seine Goldgruben daselbst dem Schutze des Bergmeisters zu Iglau, 1) Diess beweisen die zahlreichen Handschriften, die unter dieser Aufschrift und mit absichtlicher Vertilgung der Iglau betreffenden Rügen uns erhalten sind. 2) Z. B. in den Schöffensprücben 1, 74, 299. Ueber den Einfluss auf die Iglauer Rechtsentwickelung, der durch die von dem nachmaligen Iglauer Stadtschreiber Johann von Gelnhausen verfasste deutsche Uebersetzung vermittelt wurde, siehe Tomaschek a. a. O. 100—102; auf das Brünner Schöffenbuch Rössler a. a. O. II. S. CXXIII ff. 3) In den Jahren 1557—1560 liess der Director der k. Bergwerke in Spanien. Admirandus, durch den deutschen Rechtsgelehrten Valentin Forster zu Madrid eine Uebersetzung der Const. j. m. Wenc II. verfassen. (Siehe dessen Vorrede zu seinem tractatus de jurisdictione Romana. Helmstadt 1610 und Meier Monumenta Julia S. 106.) Diese Uebersetzung hatte einen grossen Einfluss auf die altere spanische Bergordnung vom J. 1725, sowie auf die Bergordnung von Neuspanien ddo. Aranguez 22. Mai 1783, auf die Bergwerksordnung für Mexiko und das auf Goldbergbau bezügliche Edict des Prinzregenten von Brasilien vom 13. Mai 1803. Siehe darüber und über die Verbrei- tung des deutschen Bergrechtes überhaupt und insbesondere über England, Russland u. s. w. Wenzels Bergrecht S. 59 ff. und 126 ff. Die eingehende Erörterung der Ver- breitung und des Einflusses des Iglauer Bergrechtes auf die spätere Berggesetzgebung behalten wir der besonderen Ausgabe der Iglauer Bergschöffensprüche vor. 4) Mon. hist. Boh. IV. S. 191. 5) Noch in den Jahren 1238 und 39 wird Iglau urkundlich ein Dorf (villa) ge- nannt. Siehe Cod. d. Mor. II. S. 303 und 355. 6) Siehe Sternberg a. a. O. I. 2. S. 7.
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9 und dem sämmtlicher Bergmeister, Urburer und Berggeschwornen in Böh- men und Mähren. Im J. 12341) unterwarf sich sogar der Markgraf Přemisl bezüglich dreier zwischen ihm und Ratibor von Doblin streitiger Stollen dem Urtheil (sententia) des Richters, der Urburer und der übrigen Berg- geschwornen in Iglau, dann des Urburers in Brod. Der Spruch erfolgte nach dem Bergrechte (jure montano) zu seinen Gunsten. Gleich bei sei- nem ersten Auftreten ist demnach Iglau als ein, wenn gleich freiwillig gewählter Oberhof thätig. Es erscheint daher durchaus nicht als unver- mittelt, wenn in dem städtischen Privilegium K. Wenzels und des Mark- grafen Ottokars um das Jahr 1250 die darin enthaltenen Rechte und Freiheiten nicht blos der Stadt Iglau selbst, sondern zugleich allen Berg- genossenschaften und Bergleuten in ganz Böhmen und Mähren ertheilt werden. 2) Schon die Iglauer Handfeste selbst schliesst demnach bereits die Bewidmung sämmtlicher Bergstädte und Berggenossenschaften in diesen Ländern in sich. Daraus erklärt es sich, warum sich verhältnissmässig nur wenige Bewidmungsurkunden mit Iglauer Rechten wirklich erhalten haben, während doch der Rechtszug bei so vielen Orten urkundlich bezeugt ist. Zu jener Zeit mochten die meisten, wahrscheinlich von Iglau aus- gehenden Colonien von Bergleuten sich noch nicht zu Städten emporge- schwungen haben, wenn diess gleich schon in überraschend kurzer Zeit geschah, und sie als solche schon in der Regierungszeit K. Ottokars II. auftreten. Hier scheint ursprünglich der Bergrichter blos die niedere Ge- richtsbarkeit gehabt zu haben, während die höhere (der Blutbann) der Stadt Iglau zustand; doch verlor schon frühzeitig diese Theilung der Ge- richtsbarkeit ihren strengen Charakter, und schwächte sich in jenes recht- liche Abhängigkeitsverhältniss ab, das in dem mehr und mehr sich aus- bildenden Rechtszuge nach Iglau als Oberhof seinen Ausdruck erhielt. 3) Wirklich bewarben sich noch im XV. Jahrhunderte so bedeutende Berg- städte wie Kuttenberg [1467. Siehe Schöffenspr. (9)] und Časlau [1487 (6)] um authentische Abschriften der Iglauer Handfeste bei dem Iglauer Schöffenhofe. Der Rechtszug der meisten Städte und Orte nach Iglau hatte daher zwar seinen gesetzlichen Ausgangspunkt in der Iglauer Handfeste, bildete sich aber mehr gewohnheitsmässig aus. Besonders tritt dieses bei den- 1) Sternberg I. 2. S. 8. 2) Tomaschek a. a. O. S. 194 . . . dilectis ciuibus nostris in Iglauia, et montanis ubique in regno nostro constitutis, singulis et vniuersis libertates, iura nec non et sta- tuta subscripta — concedimus, indulgemus et confirmamus. 3) So wäre die Stelle in der Urkunde B (siehe Tomaschek a. a. O. S. 324) zu deuten: Item ciuitatis Iglauiensis ius exstat, ut quicquid in montibus circumquaque contigerit, iudex montis in causis paruis iudicare habet. Si autem quisquam wlneratus fuerit uel interfectus, iudex montis gladiis aut cultellis tantum acceptis, alias omnes causas ciuitati resignabit iudicandas. Item quicquid iurati montis iuramentis suis iudici et iuratis ciuitatis confirmauerint, efficaciam optinebit, Und jene Urkunde (C. d. M. V. 24. Sternberg I. 2. Urkb. S. 60), wo König Wenzel im J. 1297 der Stadt Brünn die Berggerichtsbarkeit (omne ius montis) im Umkreis von sechs Meilen ertheilt similiter, sicut montes in Coloniam et in Czaslauiam pertinent, et olim in Iglauiam pertinebant.
9 und dem sämmtlicher Bergmeister, Urburer und Berggeschwornen in Böh- men und Mähren. Im J. 12341) unterwarf sich sogar der Markgraf Přemisl bezüglich dreier zwischen ihm und Ratibor von Doblin streitiger Stollen dem Urtheil (sententia) des Richters, der Urburer und der übrigen Berg- geschwornen in Iglau, dann des Urburers in Brod. Der Spruch erfolgte nach dem Bergrechte (jure montano) zu seinen Gunsten. Gleich bei sei- nem ersten Auftreten ist demnach Iglau als ein, wenn gleich freiwillig gewählter Oberhof thätig. Es erscheint daher durchaus nicht als unver- mittelt, wenn in dem städtischen Privilegium K. Wenzels und des Mark- grafen Ottokars um das Jahr 1250 die darin enthaltenen Rechte und Freiheiten nicht blos der Stadt Iglau selbst, sondern zugleich allen Berg- genossenschaften und Bergleuten in ganz Böhmen und Mähren ertheilt werden. 2) Schon die Iglauer Handfeste selbst schliesst demnach bereits die Bewidmung sämmtlicher Bergstädte und Berggenossenschaften in diesen Ländern in sich. Daraus erklärt es sich, warum sich verhältnissmässig nur wenige Bewidmungsurkunden mit Iglauer Rechten wirklich erhalten haben, während doch der Rechtszug bei so vielen Orten urkundlich bezeugt ist. Zu jener Zeit mochten die meisten, wahrscheinlich von Iglau aus- gehenden Colonien von Bergleuten sich noch nicht zu Städten emporge- schwungen haben, wenn diess gleich schon in überraschend kurzer Zeit geschah, und sie als solche schon in der Regierungszeit K. Ottokars II. auftreten. Hier scheint ursprünglich der Bergrichter blos die niedere Ge- richtsbarkeit gehabt zu haben, während die höhere (der Blutbann) der Stadt Iglau zustand; doch verlor schon frühzeitig diese Theilung der Ge- richtsbarkeit ihren strengen Charakter, und schwächte sich in jenes recht- liche Abhängigkeitsverhältniss ab, das in dem mehr und mehr sich aus- bildenden Rechtszuge nach Iglau als Oberhof seinen Ausdruck erhielt. 3) Wirklich bewarben sich noch im XV. Jahrhunderte so bedeutende Berg- städte wie Kuttenberg [1467. Siehe Schöffenspr. (9)] und Časlau [1487 (6)] um authentische Abschriften der Iglauer Handfeste bei dem Iglauer Schöffenhofe. Der Rechtszug der meisten Städte und Orte nach Iglau hatte daher zwar seinen gesetzlichen Ausgangspunkt in der Iglauer Handfeste, bildete sich aber mehr gewohnheitsmässig aus. Besonders tritt dieses bei den- 1) Sternberg I. 2. S. 8. 2) Tomaschek a. a. O. S. 194 . . . dilectis ciuibus nostris in Iglauia, et montanis ubique in regno nostro constitutis, singulis et vniuersis libertates, iura nec non et sta- tuta subscripta — concedimus, indulgemus et confirmamus. 3) So wäre die Stelle in der Urkunde B (siehe Tomaschek a. a. O. S. 324) zu deuten: Item ciuitatis Iglauiensis ius exstat, ut quicquid in montibus circumquaque contigerit, iudex montis in causis paruis iudicare habet. Si autem quisquam wlneratus fuerit uel interfectus, iudex montis gladiis aut cultellis tantum acceptis, alias omnes causas ciuitati resignabit iudicandas. Item quicquid iurati montis iuramentis suis iudici et iuratis ciuitatis confirmauerint, efficaciam optinebit, Und jene Urkunde (C. d. M. V. 24. Sternberg I. 2. Urkb. S. 60), wo König Wenzel im J. 1297 der Stadt Brünn die Berggerichtsbarkeit (omne ius montis) im Umkreis von sechs Meilen ertheilt similiter, sicut montes in Coloniam et in Czaslauiam pertinent, et olim in Iglauiam pertinebant.
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10 jenigen Orten hervor, die früher wohl Bergbau betrieben, später aber nicht mehr als Bergstädte erscheinen. Denn die meisten böhmischen Städte mochten ihre Gründung im XIII. Jahrhundert Bergbau treibenden Colonien verdanken. Als auf Antrieb K. Johanns am 5. Oktober 1441 zu Prag eine eigene Commission niedergesetzt wurde, um ein allgemeines böhmi- sches Weichbildrecht auszuarbeiten, wurden die Bergstädte ausdrücklich davon ausgenommen — der Geltung des Iglauer Rechtes sollte dadurch kein Eintrag geschehen. 1) Doch fehlt es nicht gänzlich an ausdrücklichen Bewidmungsurkunden von Städten und Orten mit Iglauer Recht, wenn auch die Verpflichtung zum Rechtszuge dahin nur selten ausgesprochen wird.2) In den meisten Fällen erfolgte die Bewidmung gewöhnlich nur in der Form, dass die Stadt alle Rechte und Freiheiten geniessen solle, deren sich die Stadt Iglau erfreut, und diese Erklärung schloss implicite auch schon den Rechtszug in sich. 3) Dagegen führte die Ausdehnung specieller Begünstigungen, z. B. be- züglich des Marktes, der Mauth, des Weins, des Salzes, deren sich Iglau erfreute, auf andere Orte noch kein rechtliches Abhängigkeitsverhältniss oder den Rechtszug mit sich. 4) Dass bereits im XIII. Jahrhundert ein lebhafter Rechtszug vieler Städte und Orte nach Iglau stattgefunden habe, und diese Stadt ein Mittelpunkt war, "von dannen viel stedte ir recht geben vnd nemen," dafür sprechen, wenn sich auch nur wenige ausdrücklich datirte Schöffen- sprüche aus diesem Jahrhundert erhalten haben, ganz sichere Anzeichen, und es lässt sich wohl mit Recht annehmen, dass auch unter den von uns mitgetheilten noch manche dem XIII. Jahrhundert angehören. Zu den erhaltenen gehört jener merkwürdige Schöffenspruch, der noch vor dem J. 12685) nach Leubus in Schlesien ergangen ist, und wahrscheinlich durch einen von dem Abte dieses Stiftes zur Entscheidung nach Iglau vorge- 1) Urkunde bei Rössler II. S. XXXI: also daz eyn gescrieben recht gemacht vnd getichtet werde, vnd ewiclich dem armen alz dem richen pey der egenanten stat vnd in allen steten cze Beheim, ane di im berkrechte siczen, beleiben scholl. 2) Z. B. bei Chotěboř 1331, Simmersdorf 1303, Jamnitz 1345, Schicken 1345. 3) Z. B. bei Chrudim zwischen 1283—93, Kolin 1311, Schüttenhofen 1325. Von der allgemeinen Form, in der solche Bewidmungen zu geschehen pflegten, gibt eine von Jacobi cod. ep. n. CXVIII mitgetheilte Formel eine klare Anschauung: König Ottokar ertheilt einer ungenannten Stadt mehrfache Freiheiten und Gerechtsame : talem conce- dimus libertatem videlicet que ciuitas ipsorum quae . . . dicitur, jure fori, jure ciuili, jure iudicii ceterisque iuribus ac libertatibus gaudent, et quibus ciuitas nostra . . . et alie civitates nostre per regnum Bohemie sunt contente. 4) Beispiele davon in der Urkunde für den Probst von Kunitz (Jacobi CX): cum omnibus que fora Brunne, Znoym, Iglauie et aliarum obtinent ciuitatum de gracia sibi concessimus speciali; des Königs Johann vom J. 1326 für Znaym (C. d. M. VI. S. 237) quod ciuitas Znoymensis ex nunc in antea specialiter in vino et sale illis fruatur iuribus. quibus Ciuitates nostre Bruna et Iglauia hactenus sunt gauise. 5) denn von diesem Jahre datirt die Bestätigung desselben von den Herzogen von Schlesien.
10 jenigen Orten hervor, die früher wohl Bergbau betrieben, später aber nicht mehr als Bergstädte erscheinen. Denn die meisten böhmischen Städte mochten ihre Gründung im XIII. Jahrhundert Bergbau treibenden Colonien verdanken. Als auf Antrieb K. Johanns am 5. Oktober 1441 zu Prag eine eigene Commission niedergesetzt wurde, um ein allgemeines böhmi- sches Weichbildrecht auszuarbeiten, wurden die Bergstädte ausdrücklich davon ausgenommen — der Geltung des Iglauer Rechtes sollte dadurch kein Eintrag geschehen. 1) Doch fehlt es nicht gänzlich an ausdrücklichen Bewidmungsurkunden von Städten und Orten mit Iglauer Recht, wenn auch die Verpflichtung zum Rechtszuge dahin nur selten ausgesprochen wird.2) In den meisten Fällen erfolgte die Bewidmung gewöhnlich nur in der Form, dass die Stadt alle Rechte und Freiheiten geniessen solle, deren sich die Stadt Iglau erfreut, und diese Erklärung schloss implicite auch schon den Rechtszug in sich. 3) Dagegen führte die Ausdehnung specieller Begünstigungen, z. B. be- züglich des Marktes, der Mauth, des Weins, des Salzes, deren sich Iglau erfreute, auf andere Orte noch kein rechtliches Abhängigkeitsverhältniss oder den Rechtszug mit sich. 4) Dass bereits im XIII. Jahrhundert ein lebhafter Rechtszug vieler Städte und Orte nach Iglau stattgefunden habe, und diese Stadt ein Mittelpunkt war, "von dannen viel stedte ir recht geben vnd nemen," dafür sprechen, wenn sich auch nur wenige ausdrücklich datirte Schöffen- sprüche aus diesem Jahrhundert erhalten haben, ganz sichere Anzeichen, und es lässt sich wohl mit Recht annehmen, dass auch unter den von uns mitgetheilten noch manche dem XIII. Jahrhundert angehören. Zu den erhaltenen gehört jener merkwürdige Schöffenspruch, der noch vor dem J. 12685) nach Leubus in Schlesien ergangen ist, und wahrscheinlich durch einen von dem Abte dieses Stiftes zur Entscheidung nach Iglau vorge- 1) Urkunde bei Rössler II. S. XXXI: also daz eyn gescrieben recht gemacht vnd getichtet werde, vnd ewiclich dem armen alz dem richen pey der egenanten stat vnd in allen steten cze Beheim, ane di im berkrechte siczen, beleiben scholl. 2) Z. B. bei Chotěboř 1331, Simmersdorf 1303, Jamnitz 1345, Schicken 1345. 3) Z. B. bei Chrudim zwischen 1283—93, Kolin 1311, Schüttenhofen 1325. Von der allgemeinen Form, in der solche Bewidmungen zu geschehen pflegten, gibt eine von Jacobi cod. ep. n. CXVIII mitgetheilte Formel eine klare Anschauung: König Ottokar ertheilt einer ungenannten Stadt mehrfache Freiheiten und Gerechtsame : talem conce- dimus libertatem videlicet que ciuitas ipsorum quae . . . dicitur, jure fori, jure ciuili, jure iudicii ceterisque iuribus ac libertatibus gaudent, et quibus ciuitas nostra . . . et alie civitates nostre per regnum Bohemie sunt contente. 4) Beispiele davon in der Urkunde für den Probst von Kunitz (Jacobi CX): cum omnibus que fora Brunne, Znoym, Iglauie et aliarum obtinent ciuitatum de gracia sibi concessimus speciali; des Königs Johann vom J. 1326 für Znaym (C. d. M. VI. S. 237) quod ciuitas Znoymensis ex nunc in antea specialiter in vino et sale illis fruatur iuribus. quibus Ciuitates nostre Bruna et Iglauia hactenus sunt gauise. 5) denn von diesem Jahre datirt die Bestätigung desselben von den Herzogen von Schlesien.
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11 legten Fall veranlasst wurde. 1) Der Spruch erfolgte durch den judex et jurati cum vniuersitate ciuium in Igla atque vrburii domini nostri Regis in Boemia et Morauia und zwar secundum iusticiam nostram et nobilium terre, quam habemus in montibus de illustrissimo domino nostro regi. Das Ansehen Iglau’s scheint sich durch diesen Rechtszug so sehr gehoben zu haben, dass die Landesfürsten, die früher, namentlich Ottokar, diesen Aufschwung auf jede Art unterstützt hatten, selbst darüber erschracken, und ein ihnen nachtheiliges politisches Uebergewicht des municipalen Ele- mentes oder wenigstens eine finanzielle Schmälerung ihrer Kammer fürch- teten. Aus einer solchen Befürchtung scheint der Versuch entsprungen zu sein, den K. Wenzel II. machte, durch Unterbindung der Hauptader, die jener Macht ihre Nahrung zuführte, des Rechtszuges, dem ihm ge- fährlich werdenden Elemente entgegenzuwirken. Die Spitze der Const. jur. met. dieses Königs ist offenbar gegen Iglau gerichtet. Die Iglauer werden häufig gerügt,2) Iglauer Rechtsgewohnheiten als schlechte be- zeichnet,3) und jede andere Berufung als die an den König oder den Kämmerer verboten. 1) Dieser Angriff gegen das bereits tief eingewurzelte Ansehen der deutschen Rechtspflege misslang gänzlich. Selbst Städte, denen dieses Gesetz persönlich vom König feierlich übergeben wurde, z. B. Kuttenberg, fuhren fort nach wie vor ihr Recht von Iglau zu holen. Die Iglauer konnten daher im Anfange des XIV. Jahrhunderts die Ansprüche K. Johanns und seiner Stellvertreter, z. B. des Landeshaupt- manns Heinrich von Lipa, auf höhere Gerichtsgebühren mit Entschieden- heit zurückweisen, und das Verfahren der Kuttenberger, die sich hierin den Wünschen des geldbedürftigen Königs willfähriger zeigten, als eine schlechte Gewohnheit, die man ausrotten müsse, 5) oder als Wohldienerei gegen den König bezeichnen. 6) Aber auch K. Johann nennt Iglau im J. 1325 7) die erste Bergstadt Böhmens, Mährens und Schlesiens, und ertheilte der Stadt zahlreiche Be- günstigungen und Freiheiten. So befreite er 1323 8) die ausserhalb der Stadt liegenden Güter der Bürger von der allgemeinen Landessteuer (berna), verbot 1324 9) den Salzhändlern in Iglau den Verkauf des Salzes an jemand Andern als die Bürger, verlegte 1325 10) den Jahrmarkt auf 1) Dafür sprechen die Ausdrücke: vobis remandamus ... siluam ipsorum fratrum — predicti fratres. 2) Siehe z. B. 1. I. Schmidt S. 13, 1. I. S. 17, 1. III. c. 5 S. 71. — 3) 1. II. c. 2. S. 46. — 4) 1. IV. 5) Schsp. 17. quia Chutnenses, si hoc facerent, non ius sed malam consuetudinem in hoc seruarent: vnde, quum mala consuetudo pro lege non sit habenda sed tanquam corruptela est extirpanda — 6) Bergschöffenspruch 54 nach Zuckmantel ... wywol dy vrbarer von den Chutten von newer gewonhait, da sy sich gegen hof wolden lyeben, das sye haben aufpracht, das man von eynem perge, den man von newens misset, dem vrbarer eyn achtayl geyt. 7) Urk. in Schmidt’s Archiv für Bergwerksgeschichte. Altenburg 1824. Heft II. S. 177. — 8) C. d. M. VI. S. 177. Tomaschek S. 328. — 9) C. d. M. VI. S. 196. Tomaschek S. 329. — 10) C. d. M. VI. S. 225. Tomaschek S. 329.
11 legten Fall veranlasst wurde. 1) Der Spruch erfolgte durch den judex et jurati cum vniuersitate ciuium in Igla atque vrburii domini nostri Regis in Boemia et Morauia und zwar secundum iusticiam nostram et nobilium terre, quam habemus in montibus de illustrissimo domino nostro regi. Das Ansehen Iglau’s scheint sich durch diesen Rechtszug so sehr gehoben zu haben, dass die Landesfürsten, die früher, namentlich Ottokar, diesen Aufschwung auf jede Art unterstützt hatten, selbst darüber erschracken, und ein ihnen nachtheiliges politisches Uebergewicht des municipalen Ele- mentes oder wenigstens eine finanzielle Schmälerung ihrer Kammer fürch- teten. Aus einer solchen Befürchtung scheint der Versuch entsprungen zu sein, den K. Wenzel II. machte, durch Unterbindung der Hauptader, die jener Macht ihre Nahrung zuführte, des Rechtszuges, dem ihm ge- fährlich werdenden Elemente entgegenzuwirken. Die Spitze der Const. jur. met. dieses Königs ist offenbar gegen Iglau gerichtet. Die Iglauer werden häufig gerügt,2) Iglauer Rechtsgewohnheiten als schlechte be- zeichnet,3) und jede andere Berufung als die an den König oder den Kämmerer verboten. 1) Dieser Angriff gegen das bereits tief eingewurzelte Ansehen der deutschen Rechtspflege misslang gänzlich. Selbst Städte, denen dieses Gesetz persönlich vom König feierlich übergeben wurde, z. B. Kuttenberg, fuhren fort nach wie vor ihr Recht von Iglau zu holen. Die Iglauer konnten daher im Anfange des XIV. Jahrhunderts die Ansprüche K. Johanns und seiner Stellvertreter, z. B. des Landeshaupt- manns Heinrich von Lipa, auf höhere Gerichtsgebühren mit Entschieden- heit zurückweisen, und das Verfahren der Kuttenberger, die sich hierin den Wünschen des geldbedürftigen Königs willfähriger zeigten, als eine schlechte Gewohnheit, die man ausrotten müsse, 5) oder als Wohldienerei gegen den König bezeichnen. 6) Aber auch K. Johann nennt Iglau im J. 1325 7) die erste Bergstadt Böhmens, Mährens und Schlesiens, und ertheilte der Stadt zahlreiche Be- günstigungen und Freiheiten. So befreite er 1323 8) die ausserhalb der Stadt liegenden Güter der Bürger von der allgemeinen Landessteuer (berna), verbot 1324 9) den Salzhändlern in Iglau den Verkauf des Salzes an jemand Andern als die Bürger, verlegte 1325 10) den Jahrmarkt auf 1) Dafür sprechen die Ausdrücke: vobis remandamus ... siluam ipsorum fratrum — predicti fratres. 2) Siehe z. B. 1. I. Schmidt S. 13, 1. I. S. 17, 1. III. c. 5 S. 71. — 3) 1. II. c. 2. S. 46. — 4) 1. IV. 5) Schsp. 17. quia Chutnenses, si hoc facerent, non ius sed malam consuetudinem in hoc seruarent: vnde, quum mala consuetudo pro lege non sit habenda sed tanquam corruptela est extirpanda — 6) Bergschöffenspruch 54 nach Zuckmantel ... wywol dy vrbarer von den Chutten von newer gewonhait, da sy sich gegen hof wolden lyeben, das sye haben aufpracht, das man von eynem perge, den man von newens misset, dem vrbarer eyn achtayl geyt. 7) Urk. in Schmidt’s Archiv für Bergwerksgeschichte. Altenburg 1824. Heft II. S. 177. — 8) C. d. M. VI. S. 177. Tomaschek S. 328. — 9) C. d. M. VI. S. 196. Tomaschek S. 329. — 10) C. d. M. VI. S. 225. Tomaschek S. 329.
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12 eine passendere Zeit, befreite 13311) die Iglauer Bürger von der Zahlung der Mauth in ganz Böhmen und Mähren, gab ihnen das Recht, den Adel zwischen Iglau und Jamnitz wegen Geldschulden vor ihren Richterstuhl zu laden, und gebot, dass alle, die in Iglau das Bürgerrecht (incolatum) erwerben, von ihren wo immer gelegenen Gütern der Stadt Steuer zahlen sollten. Unter dem Markgrafen, später König und Kaiser Karl IV. hob sich der Rechtszug nach Iglau und sein Ansehen als Oberhof zu seiner höch- sten Blüthe. Karl ertheilte der Stadt 13452) Begünstigungen bezüglich der Bergwerke in Usk (Alt-Tabor) am Flusse Lossnitz, gab ihr das Mei- lenrecht über alle Bergwerke in Mähren im Umkreise von vier Meilen, insbesondere das Goldbergwerk Schicken und ordnete das Zugrecht nach Iglau an, da von allen Bergwerken und Bergstädten im ganzen König- reich Böhmen der Rechtszug nach Iglau stattfinde. Auch bestätigte er ihr in feierlicher Weise alle Privilegien und Freiheiten 1347 3) und 1359, 4) und zwar mit wörtlicher Inserirung des Wenzel-Ottokarischen Freiheits- briefes unter der Strafe von 50 Mark reinen Goldes für den Verletzer, die zur Hälfte der kaiserlichen Kammer, zur Hälfte der Stadt zufallen sollten, welche Strafe die Iglauer keinen Anstand nahmen auch auf den Fall zu beziehen, wenn ihren Urtheilen als Oberhof nicht Folge geleistet würde. Auch befreite er die Iglauer Bürger von der Strassenmauth in Deutschbrod. 5) Nicht minder günstig war Markgraf Johann den Iglauer Bürgern gesinnt. Er gestattete ihnen 1351,6) alle schädlichen Burgen und feste Plätze zu brechen und der Erde gleich zu machen; in demselben Jahre7) Güter von dem benachbarten Adel zu kaufen und sie ihrem Stadtrechte zu unterwerfen, befreite 13538) die durch einen Brand zerstörte Stadt durch fünf Jahre von allen Steuern, erlaubte ihnen 13559) eine Mauth aufzurichten, 1356 10) alle unbewegliche an Klöster und Kirchen vermach- ten Güter auszulösen, befreite sie von dem geistlichen Gerichte, gab ihnen das Recht, auch Geistliche vor das Gericht der Stadt zu laden, und ver- bot allen Landesbeamten und Adeligen, Jemandem in der Erwerbung des Bürgerrechtes ein Hinderniss in den Weg zu legen. Auch Markgraf Jost trat in die Fussstapfen seiner Vorgänger: 1) C. d. M. VI. S. 326. Tomaschek S. 330. 2) C. d. M. VII. 2. n. 618. Tomaschek S. 332: Et quia de omnibus et singulis montanis cuiuscumque metalli per totum regnum Bohemie in dubiis sentenciis ad ciui- tatem Yglauiensem ciuesque ipsos pro habenda vera et iusta sentencia recurritur, ad- dicimus, statuimus et uolumus, vt de auri et argenti seu alterius cuiuscumque metalli fodinis circa quatuor miliaria a sepe dicta ciuitate uersus Morauiam repertis, vt pre- mittitur, et reperiendis in huiusmodi dubiis sentenciis ad sepe fatam Yglaniensem ciui- tatem recursus consimilis perpetuis temporibus habeatur. 3) Tomaschek S. 333. — 4) Tomaschek S. 325. — 5) 1369 Tomaschek S. 336. Hormayr, Taschenbuch für vaterländische Geschichte, 1830. S. 196. — 6) Tomaschek S. 327. Hormayr S. 199. — 7) Tomaschek S. 327. — 8) Tomaschek S. 338. — 9) Tomaschek S. 339, Hormayr S. 192. — 10) Tomaschek S. 339, Hormayr S. 194.
12 eine passendere Zeit, befreite 13311) die Iglauer Bürger von der Zahlung der Mauth in ganz Böhmen und Mähren, gab ihnen das Recht, den Adel zwischen Iglau und Jamnitz wegen Geldschulden vor ihren Richterstuhl zu laden, und gebot, dass alle, die in Iglau das Bürgerrecht (incolatum) erwerben, von ihren wo immer gelegenen Gütern der Stadt Steuer zahlen sollten. Unter dem Markgrafen, später König und Kaiser Karl IV. hob sich der Rechtszug nach Iglau und sein Ansehen als Oberhof zu seiner höch- sten Blüthe. Karl ertheilte der Stadt 13452) Begünstigungen bezüglich der Bergwerke in Usk (Alt-Tabor) am Flusse Lossnitz, gab ihr das Mei- lenrecht über alle Bergwerke in Mähren im Umkreise von vier Meilen, insbesondere das Goldbergwerk Schicken und ordnete das Zugrecht nach Iglau an, da von allen Bergwerken und Bergstädten im ganzen König- reich Böhmen der Rechtszug nach Iglau stattfinde. Auch bestätigte er ihr in feierlicher Weise alle Privilegien und Freiheiten 1347 3) und 1359, 4) und zwar mit wörtlicher Inserirung des Wenzel-Ottokarischen Freiheits- briefes unter der Strafe von 50 Mark reinen Goldes für den Verletzer, die zur Hälfte der kaiserlichen Kammer, zur Hälfte der Stadt zufallen sollten, welche Strafe die Iglauer keinen Anstand nahmen auch auf den Fall zu beziehen, wenn ihren Urtheilen als Oberhof nicht Folge geleistet würde. Auch befreite er die Iglauer Bürger von der Strassenmauth in Deutschbrod. 5) Nicht minder günstig war Markgraf Johann den Iglauer Bürgern gesinnt. Er gestattete ihnen 1351,6) alle schädlichen Burgen und feste Plätze zu brechen und der Erde gleich zu machen; in demselben Jahre7) Güter von dem benachbarten Adel zu kaufen und sie ihrem Stadtrechte zu unterwerfen, befreite 13538) die durch einen Brand zerstörte Stadt durch fünf Jahre von allen Steuern, erlaubte ihnen 13559) eine Mauth aufzurichten, 1356 10) alle unbewegliche an Klöster und Kirchen vermach- ten Güter auszulösen, befreite sie von dem geistlichen Gerichte, gab ihnen das Recht, auch Geistliche vor das Gericht der Stadt zu laden, und ver- bot allen Landesbeamten und Adeligen, Jemandem in der Erwerbung des Bürgerrechtes ein Hinderniss in den Weg zu legen. Auch Markgraf Jost trat in die Fussstapfen seiner Vorgänger: 1) C. d. M. VI. S. 326. Tomaschek S. 330. 2) C. d. M. VII. 2. n. 618. Tomaschek S. 332: Et quia de omnibus et singulis montanis cuiuscumque metalli per totum regnum Bohemie in dubiis sentenciis ad ciui- tatem Yglauiensem ciuesque ipsos pro habenda vera et iusta sentencia recurritur, ad- dicimus, statuimus et uolumus, vt de auri et argenti seu alterius cuiuscumque metalli fodinis circa quatuor miliaria a sepe dicta ciuitate uersus Morauiam repertis, vt pre- mittitur, et reperiendis in huiusmodi dubiis sentenciis ad sepe fatam Yglaniensem ciui- tatem recursus consimilis perpetuis temporibus habeatur. 3) Tomaschek S. 333. — 4) Tomaschek S. 325. — 5) 1369 Tomaschek S. 336. Hormayr, Taschenbuch für vaterländische Geschichte, 1830. S. 196. — 6) Tomaschek S. 327. Hormayr S. 199. — 7) Tomaschek S. 327. — 8) Tomaschek S. 338. — 9) Tomaschek S. 339, Hormayr S. 192. — 10) Tomaschek S. 339, Hormayr S. 194.
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13 13981) überliess er ihnen die vollen Einkünfte aus der von ihnen ange- legten Wasserleitung, in demselben Jahre2) willigte er in die Abhaltung zweier Jahrmärkte, 13923) bestätigte und vermehrte er ihre Privilegien und Freiheiten, und nahm ihre Sechtspflege in seinen Schutz. 4) Unter diesen höchst günstigen Umständen, von den Fürsten auf alle Weise unterstützt und gehoben, stieg das Ansehen der Iglauer Rechts- pflege im XIV. Jahrhundert immer höher. Die grosse Menge der nach allen Seiten hin erflossenen Schöffensprüche, die sich uns erhalten hat, legt ein glänzendes Zeugniss ab für das Ansehen, das die Stadt in weiten Kreisen als Oberhof genoss und für die hohe Stufe der Ausbildung ihres Rechtes und ihrer Rechtspflege. Dieser Zeitraum ist der Höhepunkt der oberhoflichen Wirksamkeit der Stadt. So günstig die Verhältnisse des XIV. Jahrhunderts für die Entwicke- lung des Iglauer Rechtes und für die Hebung des Ansehens als Oberhof gewesen waren, so ungünstig und verderblich gestaltete sich für ihn das XV. Jahrhundert. Zwar besitzen wir noch aus dem ersten Decennium einige Schöffensprüche, und König Wenzel IV. zählt im J. 1410 Kutten- berg, Kolin, Caslau, Eule u. s. w. als Städte auf, die zu den Rechten der Stadt Iglau von Altersher gehören, 5) aber mit dem Tode des letzten selbständigen Markgrafen von Mähren, Jost, im Jahre 1411 werden die Schöffensprüche immer seltener und hören endlich ganz auf. 6) Erst gegen das Ende dieses Jahrhunderts (1481, 1487) erscheinen wieder einige Schöffensprüche, so dass also in der Wirksamkeit der Stadt als Oberhof eine beinahe achtzigjährige Pause eintritt, aus der uns nur sehr wenige Schöffensprüche, und zwar nur einige bergrechtliche an ausserhalb Böhmens und Mährens gelegene Bergstädte erhalten sind. Der Gruud davon ist nicht etwa darin zu suchen, dass etwa die Originalzuschriften verloren gegangen sind, oder nicht gesammelt und in eigene Bücher abgeschrieben wurden. Der Grund liegt tiefer in den politischen Verhältnissen jener Zeit, die dem Rechtszug der Städte und überhaupt dem Gedeihen der Rechtspflege höchst ungünstig waren, und dieselben für dieses Jahrhundert beinahe gänzlich zu Grunde richteten. Die Hussitenkriege mit ihren un- mittelbaren Folgen der Rechtsunsicherheit und dem um sich greifenden Faustrecht traten der Bildung und dem Gedeihen gesicherter Rechtszu- stände für die ersten zwei Drittel des XV. Jahrhunderts hemmend ent- gegen. Das ursprünglich aus anderen nationalen Keimen hervorgegangene Landrecht gewann auf Kosten des städtischen Weichbildrechtes einen immer grösseren Umfang. Dem national-slavischen Elemente gelang es, 1) Tomaschek S. 341, Hormayr S. 198. — 2) Tomaschek S. 341, Hormayr S. 201. — 3) Tomaschek S. 342, Hormayr S. 205. 4) insuper quidquid iurati et ciues ciuitatis nostre jam dicte seu montanorum pro bono communi in forma iuris seu pro iure in libris suis constituerint seu ordinauerint, quod ab omnibus absque contradiccione qualibet inuiolabiliter obseruetur. 5) Urk. im Igl. Stadtarchive. Siehe auch D'Elvert, Geschichte von Iglau S. 80. 6) Der letzte ist vom J. 1416.
13 13981) überliess er ihnen die vollen Einkünfte aus der von ihnen ange- legten Wasserleitung, in demselben Jahre2) willigte er in die Abhaltung zweier Jahrmärkte, 13923) bestätigte und vermehrte er ihre Privilegien und Freiheiten, und nahm ihre Sechtspflege in seinen Schutz. 4) Unter diesen höchst günstigen Umständen, von den Fürsten auf alle Weise unterstützt und gehoben, stieg das Ansehen der Iglauer Rechts- pflege im XIV. Jahrhundert immer höher. Die grosse Menge der nach allen Seiten hin erflossenen Schöffensprüche, die sich uns erhalten hat, legt ein glänzendes Zeugniss ab für das Ansehen, das die Stadt in weiten Kreisen als Oberhof genoss und für die hohe Stufe der Ausbildung ihres Rechtes und ihrer Rechtspflege. Dieser Zeitraum ist der Höhepunkt der oberhoflichen Wirksamkeit der Stadt. So günstig die Verhältnisse des XIV. Jahrhunderts für die Entwicke- lung des Iglauer Rechtes und für die Hebung des Ansehens als Oberhof gewesen waren, so ungünstig und verderblich gestaltete sich für ihn das XV. Jahrhundert. Zwar besitzen wir noch aus dem ersten Decennium einige Schöffensprüche, und König Wenzel IV. zählt im J. 1410 Kutten- berg, Kolin, Caslau, Eule u. s. w. als Städte auf, die zu den Rechten der Stadt Iglau von Altersher gehören, 5) aber mit dem Tode des letzten selbständigen Markgrafen von Mähren, Jost, im Jahre 1411 werden die Schöffensprüche immer seltener und hören endlich ganz auf. 6) Erst gegen das Ende dieses Jahrhunderts (1481, 1487) erscheinen wieder einige Schöffensprüche, so dass also in der Wirksamkeit der Stadt als Oberhof eine beinahe achtzigjährige Pause eintritt, aus der uns nur sehr wenige Schöffensprüche, und zwar nur einige bergrechtliche an ausserhalb Böhmens und Mährens gelegene Bergstädte erhalten sind. Der Gruud davon ist nicht etwa darin zu suchen, dass etwa die Originalzuschriften verloren gegangen sind, oder nicht gesammelt und in eigene Bücher abgeschrieben wurden. Der Grund liegt tiefer in den politischen Verhältnissen jener Zeit, die dem Rechtszug der Städte und überhaupt dem Gedeihen der Rechtspflege höchst ungünstig waren, und dieselben für dieses Jahrhundert beinahe gänzlich zu Grunde richteten. Die Hussitenkriege mit ihren un- mittelbaren Folgen der Rechtsunsicherheit und dem um sich greifenden Faustrecht traten der Bildung und dem Gedeihen gesicherter Rechtszu- stände für die ersten zwei Drittel des XV. Jahrhunderts hemmend ent- gegen. Das ursprünglich aus anderen nationalen Keimen hervorgegangene Landrecht gewann auf Kosten des städtischen Weichbildrechtes einen immer grösseren Umfang. Dem national-slavischen Elemente gelang es, 1) Tomaschek S. 341, Hormayr S. 198. — 2) Tomaschek S. 341, Hormayr S. 201. — 3) Tomaschek S. 342, Hormayr S. 205. 4) insuper quidquid iurati et ciues ciuitatis nostre jam dicte seu montanorum pro bono communi in forma iuris seu pro iure in libris suis constituerint seu ordinauerint, quod ab omnibus absque contradiccione qualibet inuiolabiliter obseruetur. 5) Urk. im Igl. Stadtarchive. Siehe auch D'Elvert, Geschichte von Iglau S. 80. 6) Der letzte ist vom J. 1416.
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14 dem weitern Umsichgreifen des deutschen, das es bisher beinahe in seinem Bestand bedroht hatte, mit Erfolg die Spitze zu bieten. Das Gleichgewicht zwischen den einzelnen Ständen wurde nun zu Gunsten eines einzigen, des Herrenstandes, verrückt. Durch den über- wiegenden politischen Einfluss dieses Standes wurde aber auch dem Land- recht, dessen vorzüglichster Hüter und Träger er von jeher gewesen war, das Uebergewicht über das städtische Weichbildrecht für dieses und das folgende Jahrhundert gesichert. War es im XIII. und XIV, Jahrhundert ein Hauptbestandtheil der städtischen Privilegien gewesen, dass die Städte und ihre Besitzungen vom Landrecht eximirt sein sollten, so treffen wir in dieser Zeit einen so gewaltigen Umschwung der Dinge, dass die Ver- weigerung der Eintragung städtischer Güter in die Landtafel jetzt ein Gegenstand von fortwährenden Reibungen zwischen Städten und Adel wurde. Factisch befand sich die Regierung des Landes weniger in den Händen des Königs als bei den Landtagen, und hier waren es die Herren, die das grosse Wort führten, deren Uebergewicht die königlichen Städte, die überdiess im Laufe der Zeit sich immer mehr verminderten, nur einen schwachen, selten mit Erfolg begleiteten Widerstand in den Weg setzen konnten. In diesem Jahrhundert befestigte sich eine Landherrenoligarchie und drückte diesem und dem folgenden Jahrhunderte seinen eigenthüm- lichen Charakter auf. Das Streben des Adels, durch gänzliche Vernich- tung der städtischen Freiheiten das ihnen feindliche Element zu unter- drücken, fand eine wirksame Unterstützung in der Schwäche des Königthums und in den bedrängten Geldverhältnissen der Landesfürsten, die er geschickt zu benützen verstand. Die wenigen Städte, die ihre Freiheit erhalten hatten, suchten in ihrer Vereinigung und ihrem Zusammenhalten Rettung. In dem sogenannten Eilftausendjungfrauenvertrage vom 21. October 1486 für Mähren, und in dem St. Wenzelsvertrage für Bëhmen vom 24. October 1517 fanden diese Reibungen zwischen Adel und Städten eine zwar keinen Theil ganz befriedigende aber doch einen Abschluss bildende Lösung. 1) In diesen ungeordneten Verhältnissen liegt der Schlüssel zur Erklä- rung des gänzlichen Versiegens der Schöffensprüche. Kaum hatten aber in Folge des Eilftausendjungfrauenvertrages die Verhältnisse sich einiger- massen zu klären begonnen, so sehen wir auch den Rechtszug, der im XIV. Jahrhundert so feste Wurzeln geschlagen hatte, wieder erwachen. Wir sehen die alten Töchterstädte von Neuem sich wieder um Urtheile und Belehrungen nach Iglau wenden. Doch welche Veränderung tritt uns entgegen! Die Städte, die noch im Anfange dieses Jahrhunderts deutsch gewesen waren — die deutschen Zuschriften und Personennamen bezeugen es — (Časlau, Kolin, Kuttenberg, Mesritsch, Chotěboř, Eule u. s. w.) haben im Laufe desse,ben ihre Nationalität geändert, sie sind čechisirt worden. Die Zuschriften sind in böhmischer Sprache geschrieben, die 1) Siehe über diese Verhältnisse Tomaschek, Recht und Verfassung von Mähren im XV. Jahrh. S. 9 ff. und 65—69.
14 dem weitern Umsichgreifen des deutschen, das es bisher beinahe in seinem Bestand bedroht hatte, mit Erfolg die Spitze zu bieten. Das Gleichgewicht zwischen den einzelnen Ständen wurde nun zu Gunsten eines einzigen, des Herrenstandes, verrückt. Durch den über- wiegenden politischen Einfluss dieses Standes wurde aber auch dem Land- recht, dessen vorzüglichster Hüter und Träger er von jeher gewesen war, das Uebergewicht über das städtische Weichbildrecht für dieses und das folgende Jahrhundert gesichert. War es im XIII. und XIV, Jahrhundert ein Hauptbestandtheil der städtischen Privilegien gewesen, dass die Städte und ihre Besitzungen vom Landrecht eximirt sein sollten, so treffen wir in dieser Zeit einen so gewaltigen Umschwung der Dinge, dass die Ver- weigerung der Eintragung städtischer Güter in die Landtafel jetzt ein Gegenstand von fortwährenden Reibungen zwischen Städten und Adel wurde. Factisch befand sich die Regierung des Landes weniger in den Händen des Königs als bei den Landtagen, und hier waren es die Herren, die das grosse Wort führten, deren Uebergewicht die königlichen Städte, die überdiess im Laufe der Zeit sich immer mehr verminderten, nur einen schwachen, selten mit Erfolg begleiteten Widerstand in den Weg setzen konnten. In diesem Jahrhundert befestigte sich eine Landherrenoligarchie und drückte diesem und dem folgenden Jahrhunderte seinen eigenthüm- lichen Charakter auf. Das Streben des Adels, durch gänzliche Vernich- tung der städtischen Freiheiten das ihnen feindliche Element zu unter- drücken, fand eine wirksame Unterstützung in der Schwäche des Königthums und in den bedrängten Geldverhältnissen der Landesfürsten, die er geschickt zu benützen verstand. Die wenigen Städte, die ihre Freiheit erhalten hatten, suchten in ihrer Vereinigung und ihrem Zusammenhalten Rettung. In dem sogenannten Eilftausendjungfrauenvertrage vom 21. October 1486 für Mähren, und in dem St. Wenzelsvertrage für Bëhmen vom 24. October 1517 fanden diese Reibungen zwischen Adel und Städten eine zwar keinen Theil ganz befriedigende aber doch einen Abschluss bildende Lösung. 1) In diesen ungeordneten Verhältnissen liegt der Schlüssel zur Erklä- rung des gänzlichen Versiegens der Schöffensprüche. Kaum hatten aber in Folge des Eilftausendjungfrauenvertrages die Verhältnisse sich einiger- massen zu klären begonnen, so sehen wir auch den Rechtszug, der im XIV. Jahrhundert so feste Wurzeln geschlagen hatte, wieder erwachen. Wir sehen die alten Töchterstädte von Neuem sich wieder um Urtheile und Belehrungen nach Iglau wenden. Doch welche Veränderung tritt uns entgegen! Die Städte, die noch im Anfange dieses Jahrhunderts deutsch gewesen waren — die deutschen Zuschriften und Personennamen bezeugen es — (Časlau, Kolin, Kuttenberg, Mesritsch, Chotěboř, Eule u. s. w.) haben im Laufe desse,ben ihre Nationalität geändert, sie sind čechisirt worden. Die Zuschriften sind in böhmischer Sprache geschrieben, die 1) Siehe über diese Verhältnisse Tomaschek, Recht und Verfassung von Mähren im XV. Jahrh. S. 9 ff. und 65—69.
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15 Personennamen sind durchgängig böhmisch geworden. Nur die Mutterstadt Iglau ist ihrer alten Nationalität unverändert treu geblieben, sie ist deutsch, so deutsch geblieben, wie sie es in früheren Jahrhunderten gewesen, doch legt ihr die Correspondenz mit den Landesbehörden und mit den im Laufe des Jahrhunderts slavisirten Städten bereits die Nothwendigkeit auf, neben dem deutschen auch einen böhmischen Notar anzustellen, sie beantwortet die in böhmischer Sprache an sie gerichteten Zuschriften nicht mehr in deutscher Sprache, wie im Anfange dieses Jahrhunderts, sondern in böh- mischer. 1) Doch hat die Aenderung der Sprache die Tochterstädte nicht in ihrer alten Anhänglichkeit irre zu machen vermocht. Mit der grössten Pietät bezeichnen sie ihr Verhältniss zu den Iglauern wie das von Kindern zu ihren lieben Vätern, das von Mündeln zu ihren Vormündern. Auch im Wesen und im Charakter des Rechts ist keine Aenderung vor sich gegangen. Das Recht ist deutsch geblieben, deutsch in seinen Grundlagen wie in seiner Fortbildung; wenn auch die Schale eine andere geworden ist, der Kern ist noch immer derselbe, es ist das Recht der frühern Jahr- hunderte, das uns hier in fremdartigem Gewande entgegentritt. So feierte der alte Oberhof gegen das Ende des XV. und den An- fang des XVI. Jahrhunderts einen glänzenden, wenn auch nur kurz an- dauernden Nachsommer. Hatte sich jedoch die Gefahr von dieser Seite wirkungslos erwiesen, und des alte ehrwürdige Gebäude nicht zu zerstören vermocht, so entstand bald im Laufe des XVI. Jahrhunderts eine neue drohende Gefahr in dem allmälig sich kund gebenden Umschwung der öffentlichen Verhältnisse, der überall in Deutschland Hand in Hand ging mit der praktischen Geltung der fremden Rechte. Dieser vermochte das alte volksthümliche Recht nicht länger Widerstand zu leisten. Denn hier waren es die Grundlagen, auf denen es geruht, die Wurzeln, aus denen es bisher die Bedingungen seines Daseins und seiner Entwickelung ge- schöpft hatte, die zu wanken und zu vertrocknen begannen. Es war das individuelle Leben der Genossenschaften, die ihnen bisher eingeräumte Autonomie, die der Concentration des staatlichen und politischen Lebens, der Bildung des modernen Staates weichen mussten. Dem veränderten Geiste einer neuen Zeit, der überall nach Einigung und Ausgleichung der Verhältnisse drängte, mussten die mannigfaltigen, individuellen Gestal- tungen des Mittelalters allmälig zum Opfer fallen. Es ist interessant, das Iglauer Recht, das wir in seinem Entstehen, in seiner Blüthe gesehen, nunmehr auch in seinem Verfall zu betrachten. Hatte den Iglanern früher in den mannigfaltigsten und schwierigsten Fällen ihr Stadtrecht vollkommen zur Entscheidung genügt, so tritt uns schon im J. 1500 der bisher unerhörte Fall entgegen,2) dass sie ihr Stadtrecht 1) Siehe Schöffenspruch 339 nach Chotěboř und vgl. anch Schöffenspruch 314... nam pauci inter nos scabinos intelligunt bohemicum. 2) Siehe Schöffenspr. (1).
15 Personennamen sind durchgängig böhmisch geworden. Nur die Mutterstadt Iglau ist ihrer alten Nationalität unverändert treu geblieben, sie ist deutsch, so deutsch geblieben, wie sie es in früheren Jahrhunderten gewesen, doch legt ihr die Correspondenz mit den Landesbehörden und mit den im Laufe des Jahrhunderts slavisirten Städten bereits die Nothwendigkeit auf, neben dem deutschen auch einen böhmischen Notar anzustellen, sie beantwortet die in böhmischer Sprache an sie gerichteten Zuschriften nicht mehr in deutscher Sprache, wie im Anfange dieses Jahrhunderts, sondern in böh- mischer. 1) Doch hat die Aenderung der Sprache die Tochterstädte nicht in ihrer alten Anhänglichkeit irre zu machen vermocht. Mit der grössten Pietät bezeichnen sie ihr Verhältniss zu den Iglauern wie das von Kindern zu ihren lieben Vätern, das von Mündeln zu ihren Vormündern. Auch im Wesen und im Charakter des Rechts ist keine Aenderung vor sich gegangen. Das Recht ist deutsch geblieben, deutsch in seinen Grundlagen wie in seiner Fortbildung; wenn auch die Schale eine andere geworden ist, der Kern ist noch immer derselbe, es ist das Recht der frühern Jahr- hunderte, das uns hier in fremdartigem Gewande entgegentritt. So feierte der alte Oberhof gegen das Ende des XV. und den An- fang des XVI. Jahrhunderts einen glänzenden, wenn auch nur kurz an- dauernden Nachsommer. Hatte sich jedoch die Gefahr von dieser Seite wirkungslos erwiesen, und des alte ehrwürdige Gebäude nicht zu zerstören vermocht, so entstand bald im Laufe des XVI. Jahrhunderts eine neue drohende Gefahr in dem allmälig sich kund gebenden Umschwung der öffentlichen Verhältnisse, der überall in Deutschland Hand in Hand ging mit der praktischen Geltung der fremden Rechte. Dieser vermochte das alte volksthümliche Recht nicht länger Widerstand zu leisten. Denn hier waren es die Grundlagen, auf denen es geruht, die Wurzeln, aus denen es bisher die Bedingungen seines Daseins und seiner Entwickelung ge- schöpft hatte, die zu wanken und zu vertrocknen begannen. Es war das individuelle Leben der Genossenschaften, die ihnen bisher eingeräumte Autonomie, die der Concentration des staatlichen und politischen Lebens, der Bildung des modernen Staates weichen mussten. Dem veränderten Geiste einer neuen Zeit, der überall nach Einigung und Ausgleichung der Verhältnisse drängte, mussten die mannigfaltigen, individuellen Gestal- tungen des Mittelalters allmälig zum Opfer fallen. Es ist interessant, das Iglauer Recht, das wir in seinem Entstehen, in seiner Blüthe gesehen, nunmehr auch in seinem Verfall zu betrachten. Hatte den Iglanern früher in den mannigfaltigsten und schwierigsten Fällen ihr Stadtrecht vollkommen zur Entscheidung genügt, so tritt uns schon im J. 1500 der bisher unerhörte Fall entgegen,2) dass sie ihr Stadtrecht 1) Siehe Schöffenspruch 339 nach Chotěboř und vgl. anch Schöffenspruch 314... nam pauci inter nos scabinos intelligunt bohemicum. 2) Siehe Schöffenspr. (1).
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16 in Stich lässt und ihr sonst so bewährtes Rechtsgefühl ihnen keinen Auf- schluss mehr gibt, und sie desshalb zu andern Rechten ihre Zuflucht nehmen mussten, „seinttnmalln wir sulichen fal in vnsern statrechten nicht mügen finden noch mit vnser vernüfft begreiffen.“ Das fremde Recht mit seiner für alle Fälle ausreichenden Casuistik fängt an das volksthümliche in den Hintergrund zu drängen. Nach einigen Jahrzehenden 1) sehen wir bereits Kolin der Stadt Iglau den Rechtszug aufkündigen, beide streitende Parteien appelliren an den König. Das Rechtsbewusstsein und Vertrauen des Volkes — die frühere Grundlage des Ansehens der Iglauer Rechts- pflege, die die Angriffe von oben nicht zu erschüttern vermocht hatten, beginnt unter ihren Füssen zu wanken, und das darüber aufgeführte Ge- bäude stürzt in Trümmer. Die sich mehrenden Appellationen an den König, die Errichtung einer Appellationskammer zu Prag im J. 1548 durch K. Ferdinand I., an die sich Jedermann wenden konnte, der sich durch das Urtheil einer königlichen Stadt beschwert fühlte, bereiteten den Ver- fall vor. Zwar leistete das alte Recht noch durch längere Zeit einen zähen Widerstand, aber durch die Errichtung eines Obergerichts für die königlichen Städte war der alte Verband zwischen Mutterstadt und den Tochterstädten gelöst, und die neue Ordnung der Dinge gewann immer rascher Boden, bis sie endlich die Jahrhundert lange Dauer des alten Rechtes zum gänzlichen Fall brachte. 2) Leupolds Chronik von Iglau erzählt über die Art und Weise, wie „die Belernungen zur Iglaw abkamen", Folgendes:3) Eodem anno (1543) Sein den Belernungen, welche ettliche Behmische Stedt hie in rechtssachen genohmen, bey gemach abgeschafft vnd eingestelt worden. Den weil sich sonderlich die von Czaslaw vnd Colin (die von alters her ihre belernung hie geholet) die Belernungen so ihnen hie mitgetheilt worden, nicht gemess Verhalten, stoltz vnd Vbermütige einreden hilten, also das es dem Rath alhie mehr muh den nutz geschaffet, in dem sie die sachen Behmisch hieher geschikt, die erst haben muessen verdeutschet vnd darnach berat- schlaget werden. Derowegen ists bei allen 3 Rätthen verblieben, das man genandten beiden Stedten so wol auch andern kunfftig kheine belernung oder Information Iuris mittheilen soll. Dessen haben sich die Behmischen Stedte beim König Ferdinando beschwert, Da hat der König ein Com- mission nach Iglaw verordnet, War vnter den Comissarien auch herr Jan von Pernstein, Weil sich aber die Commission etwas Zu lang verzogen, vnd die guetten leut in Rechtssachen khein guetten rath haben kennen, Sein sie durch ihre gesandten hieher kommen, vnd gebetten, man wolle sie ferner rathlos nicht lassen sie seyen des erbittens, sich ferner Vnsern 1) 1545 (84). 2) Siehe darüber die lehrreiche Zusammenstellung in D'Elvert, Beiträge zur Ge- schichte der königlichen Städte, insbesondere der Stadt Brünn, in den Schriften der hist.-stat. Section der k. k. Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues und der Lan- deskunde S. 543 ff. — 3) S. 94.
16 in Stich lässt und ihr sonst so bewährtes Rechtsgefühl ihnen keinen Auf- schluss mehr gibt, und sie desshalb zu andern Rechten ihre Zuflucht nehmen mussten, „seinttnmalln wir sulichen fal in vnsern statrechten nicht mügen finden noch mit vnser vernüfft begreiffen.“ Das fremde Recht mit seiner für alle Fälle ausreichenden Casuistik fängt an das volksthümliche in den Hintergrund zu drängen. Nach einigen Jahrzehenden 1) sehen wir bereits Kolin der Stadt Iglau den Rechtszug aufkündigen, beide streitende Parteien appelliren an den König. Das Rechtsbewusstsein und Vertrauen des Volkes — die frühere Grundlage des Ansehens der Iglauer Rechts- pflege, die die Angriffe von oben nicht zu erschüttern vermocht hatten, beginnt unter ihren Füssen zu wanken, und das darüber aufgeführte Ge- bäude stürzt in Trümmer. Die sich mehrenden Appellationen an den König, die Errichtung einer Appellationskammer zu Prag im J. 1548 durch K. Ferdinand I., an die sich Jedermann wenden konnte, der sich durch das Urtheil einer königlichen Stadt beschwert fühlte, bereiteten den Ver- fall vor. Zwar leistete das alte Recht noch durch längere Zeit einen zähen Widerstand, aber durch die Errichtung eines Obergerichts für die königlichen Städte war der alte Verband zwischen Mutterstadt und den Tochterstädten gelöst, und die neue Ordnung der Dinge gewann immer rascher Boden, bis sie endlich die Jahrhundert lange Dauer des alten Rechtes zum gänzlichen Fall brachte. 2) Leupolds Chronik von Iglau erzählt über die Art und Weise, wie „die Belernungen zur Iglaw abkamen", Folgendes:3) Eodem anno (1543) Sein den Belernungen, welche ettliche Behmische Stedt hie in rechtssachen genohmen, bey gemach abgeschafft vnd eingestelt worden. Den weil sich sonderlich die von Czaslaw vnd Colin (die von alters her ihre belernung hie geholet) die Belernungen so ihnen hie mitgetheilt worden, nicht gemess Verhalten, stoltz vnd Vbermütige einreden hilten, also das es dem Rath alhie mehr muh den nutz geschaffet, in dem sie die sachen Behmisch hieher geschikt, die erst haben muessen verdeutschet vnd darnach berat- schlaget werden. Derowegen ists bei allen 3 Rätthen verblieben, das man genandten beiden Stedten so wol auch andern kunfftig kheine belernung oder Information Iuris mittheilen soll. Dessen haben sich die Behmischen Stedte beim König Ferdinando beschwert, Da hat der König ein Com- mission nach Iglaw verordnet, War vnter den Comissarien auch herr Jan von Pernstein, Weil sich aber die Commission etwas Zu lang verzogen, vnd die guetten leut in Rechtssachen khein guetten rath haben kennen, Sein sie durch ihre gesandten hieher kommen, vnd gebetten, man wolle sie ferner rathlos nicht lassen sie seyen des erbittens, sich ferner Vnsern 1) 1545 (84). 2) Siehe darüber die lehrreiche Zusammenstellung in D'Elvert, Beiträge zur Ge- schichte der königlichen Städte, insbesondere der Stadt Brünn, in den Schriften der hist.-stat. Section der k. k. Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues und der Lan- deskunde S. 543 ff. — 3) S. 94.
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17 Rechten nach zuuerhalten, vnd aller gebuer gegen der Stadt Iglaw sich zuerzcigen. Den abgesandten hat der Ratth alhie damals kheine antwort geben lassen, sondern den handl auff ein andere Zeit, da sie ferner an- halten solten, verschoben. Nachmals weil sie solches mehr bittlich vnd demutig ersucht ists ihnen zugesandt worden, ferner sie zu belernen doch in der gestalt, weil sich die Rechtssachen zur Iglaw auch je mehr vnd mehr heuffen vnd sie mit den ihrigen gnug zu schaffen haben, so sollen sie kunfftige von iedem Urthl 2 fl. dem Stadtschreiber alhie geben, da sie zuuor nur I fl. gegeben hatten, welches sie zwar angenohmen, aber sieder der Zeit sein gar wenig Rechtsbelernung hie genomen worden, weil zumahl die khönigliche Apellation in Beheim auffkommen, dahin sich die Stedte beruffen khennen. Ueber die Ursache, "warumb denen von Meseritsch belernung versagt worden", spricht sich dieselbe Chronik so aus : 1) Es haben Burgermeister vnd Ratth Meseritsch sowol als andere vil Stedte im königreich Beheimb von alters hero ihr recht vnd belernung alhie Vmb die gebuer genommen, Wie es aber Dauon in Behmischen Stedten kommen, ist Zum theil oben um 1543 gedacht worden. Die von Meseritsch aber haben das Recht also verschertzet, Im 1564 Jahr hat sich vor ihrem gericht ein rechtshandel erhoben wegen einer Erbschafft Zwischen Thoman Kirschner von Doma- schin aus Beheimb an stat seines Weibs Ludmilla vnd Anna Stinnin von Meseritsch ihrer Stieffmutter an stat der iungen Khinder, Da haben die Meseritscher vmb belernung hieher geschickt. Als sichs aber in den Acten vnd beigelegten schrifften befunden, das die von Meseritsch solche bega- bungen vnd freyheiten haben, Der mit der stadt nicht hebt vnd lebt soll nicht erben, Entgegen aber Thomann Kirschner bewiesen, das sein haus- fraw bei der Erbschafft in der heuraths Abred ist behalten worden, Ist nach fleissiger erwegung das erfolget: Dieweil die von Meseritsch Priui- legia vnd begabungen haben, welche den Priuilegien freyheiten vnd Rech- ten der stadt Iglaw Zu wieder sein, Item Weil in einer andern handlung Zwischen Katharina Morawkin vnd Wentz Ziegler nach hie ergangener sententz sich Catharina auff die Appellation des königreichs Beheim re- ferirt hat, vnd es hie Ihre kays. Majestät hoheit vnd ordnung wegen der Appellation angehen wil, von welchen der Meseritscher Priuilegien, derer von Iglaw Vorfahrer noch sie nicht gewust, Derhalben wolle es ihnen nicht gebueren, kunfftiger Zeit Vrthl vnd Vnterweisung Zu geben, weil es auch entweder der Stadt Iglaw oder denen von Meseritsch an ihren Pri- uilegien vnd Rechten Zu schaden vnd nachtheil gedeuen möchte. Wurden sich derentwegen in diser vnd andern handlungen ihren begabungen ge- mess Zuuerhalten wiessen. Solches ist geschrieben im 1567 iahr Sabb. post. Matthiae. Nach disem ergangenen Abschied haben die von Meseritsch durch schreiben vnd Abgesandte des Ratths vnd der gmein Zum offtern ersucht, 1) S. 143. Tomaschek, Schöffensprüche. 2
17 Rechten nach zuuerhalten, vnd aller gebuer gegen der Stadt Iglaw sich zuerzcigen. Den abgesandten hat der Ratth alhie damals kheine antwort geben lassen, sondern den handl auff ein andere Zeit, da sie ferner an- halten solten, verschoben. Nachmals weil sie solches mehr bittlich vnd demutig ersucht ists ihnen zugesandt worden, ferner sie zu belernen doch in der gestalt, weil sich die Rechtssachen zur Iglaw auch je mehr vnd mehr heuffen vnd sie mit den ihrigen gnug zu schaffen haben, so sollen sie kunfftige von iedem Urthl 2 fl. dem Stadtschreiber alhie geben, da sie zuuor nur I fl. gegeben hatten, welches sie zwar angenohmen, aber sieder der Zeit sein gar wenig Rechtsbelernung hie genomen worden, weil zumahl die khönigliche Apellation in Beheim auffkommen, dahin sich die Stedte beruffen khennen. Ueber die Ursache, "warumb denen von Meseritsch belernung versagt worden", spricht sich dieselbe Chronik so aus : 1) Es haben Burgermeister vnd Ratth Meseritsch sowol als andere vil Stedte im königreich Beheimb von alters hero ihr recht vnd belernung alhie Vmb die gebuer genommen, Wie es aber Dauon in Behmischen Stedten kommen, ist Zum theil oben um 1543 gedacht worden. Die von Meseritsch aber haben das Recht also verschertzet, Im 1564 Jahr hat sich vor ihrem gericht ein rechtshandel erhoben wegen einer Erbschafft Zwischen Thoman Kirschner von Doma- schin aus Beheimb an stat seines Weibs Ludmilla vnd Anna Stinnin von Meseritsch ihrer Stieffmutter an stat der iungen Khinder, Da haben die Meseritscher vmb belernung hieher geschickt. Als sichs aber in den Acten vnd beigelegten schrifften befunden, das die von Meseritsch solche bega- bungen vnd freyheiten haben, Der mit der stadt nicht hebt vnd lebt soll nicht erben, Entgegen aber Thomann Kirschner bewiesen, das sein haus- fraw bei der Erbschafft in der heuraths Abred ist behalten worden, Ist nach fleissiger erwegung das erfolget: Dieweil die von Meseritsch Priui- legia vnd begabungen haben, welche den Priuilegien freyheiten vnd Rech- ten der stadt Iglaw Zu wieder sein, Item Weil in einer andern handlung Zwischen Katharina Morawkin vnd Wentz Ziegler nach hie ergangener sententz sich Catharina auff die Appellation des königreichs Beheim re- ferirt hat, vnd es hie Ihre kays. Majestät hoheit vnd ordnung wegen der Appellation angehen wil, von welchen der Meseritscher Priuilegien, derer von Iglaw Vorfahrer noch sie nicht gewust, Derhalben wolle es ihnen nicht gebueren, kunfftiger Zeit Vrthl vnd Vnterweisung Zu geben, weil es auch entweder der Stadt Iglaw oder denen von Meseritsch an ihren Pri- uilegien vnd Rechten Zu schaden vnd nachtheil gedeuen möchte. Wurden sich derentwegen in diser vnd andern handlungen ihren begabungen ge- mess Zuuerhalten wiessen. Solches ist geschrieben im 1567 iahr Sabb. post. Matthiae. Nach disem ergangenen Abschied haben die von Meseritsch durch schreiben vnd Abgesandte des Ratths vnd der gmein Zum offtern ersucht, 1) S. 143. Tomaschek, Schöffensprüche. 2
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18 das sie wiedervmb Zum rechten alhie auffgenohmen würden, vnd obgleich ihre Priuilegia der Stadt Iglaw Priuilegien vnd Rechten Zu wider weren, So wollten sie sich doch allweg den ergangenen Vnterweisungen vnd Vr- theln hinfuro gemess verhalten, vnd sich dissfals irer gerechtigkeit ver- zeihen, Aber die von Iglaw haben es bey irer Verantwortung so im 67 iahr geschehen verbleiben lassen, vnd ihre entschuldigung weitleufftig aus- gefuhrt im 1569 Jahr freitag nach Scholastica. Vber das alles haben sie solches hernach wieder durch 12 Personen des Ratths vnd der gemein ersucht vmb Margaretha, Aber den vorigen Bescheid erlanget, So ist auch Anno 1570 durch herrn Watzlaw Berka in gemeinem Landtag solches begert worden doch ists beim vorigen bescheid verblieben. Im Jahr 1577 bestätigte K. Rudolph den Iglauern von Neuem, dass ein „jeder Appellant die Acten Ihrer königlichen Majestät in die eigenen Hände überreichen soll“. 1) Interessant ist es zu sehen, wie der Iglauer Rath z. B. in dem Pro- cess des Rathsherrn Paul Lederer um 1600 2) mit Zähigkeit an der Be- stellung einer eigenen mährischen Commission zur Untersuchung des Falls festhielt, und sich gegen die Verweisung an die Prager Appellationskammer sträubte mit Berufung darauf, dass der Iglauer Stadtrath nicht schuldig sei, ausser Landes in Böhmen zu antworten. Im XVII. Jahrhundert finden wir jedoch bereits die Appellation nach Prag ganz allgemein.3) Formen des Rechtszuges. In bürgerlichen und peinlichen Rechtssachen hielten sich die Iglauer gewissenhaft an die gesetzliche Gränze ihrer Wirksamkeit, und ertheilten ihre Schöffensprüche blos den mit Iglauer Recht bewidmeten Orten, die ausdrücklich mit ihrem Zugrecht an Iglau als ihren Oberhof (jus superius, majus, altius, celsius, das hochste recht, von dannen wir recht geben vnd nemen) gewiesen waren, oder denselben von Altersher anerkannten. Die Thätigkeit der Stadt als Oberhof ist eine doppelte: 1. eine unterweisende nicht allein an Schöffenhöfe, sondern auch an hochgestellte Personen, z. B. königliche capitanei, camerarii, Münzmeister u. s. w. über gestellte Anfragen in rechtlicher Beziehung. Bemerkenswerth ist 1) die Vorsicht und Gewissenhaftigkeit ihrer blos "ad modum informationis" gegebenen Antworten, womit sie sich gegen jede Auslegung zum Nach- theil der Parteien und jeden Missbrauch dringend verwahren, 2) ihr Frei- muth, mit dem sie oft zum Nachtheil mächtiger Personen, selbst des Königs, des Bischofs, Kämmerers, der Aebte entscheiden, 3) die aus- drücklich hinzugefügte Berufung auf ihren guten Willen und Hinweisung auf den Mangel einer Verpflichtung zur Beantwortung. 1) Leupolds Chronik S. 164. — 2) ebenda S. 183—186. 3) Siehe D'Elvert a. a. O. S. 547 und die Acten im Iglauer Staatsarchiv.
18 das sie wiedervmb Zum rechten alhie auffgenohmen würden, vnd obgleich ihre Priuilegia der Stadt Iglaw Priuilegien vnd Rechten Zu wider weren, So wollten sie sich doch allweg den ergangenen Vnterweisungen vnd Vr- theln hinfuro gemess verhalten, vnd sich dissfals irer gerechtigkeit ver- zeihen, Aber die von Iglaw haben es bey irer Verantwortung so im 67 iahr geschehen verbleiben lassen, vnd ihre entschuldigung weitleufftig aus- gefuhrt im 1569 Jahr freitag nach Scholastica. Vber das alles haben sie solches hernach wieder durch 12 Personen des Ratths vnd der gemein ersucht vmb Margaretha, Aber den vorigen Bescheid erlanget, So ist auch Anno 1570 durch herrn Watzlaw Berka in gemeinem Landtag solches begert worden doch ists beim vorigen bescheid verblieben. Im Jahr 1577 bestätigte K. Rudolph den Iglauern von Neuem, dass ein „jeder Appellant die Acten Ihrer königlichen Majestät in die eigenen Hände überreichen soll“. 1) Interessant ist es zu sehen, wie der Iglauer Rath z. B. in dem Pro- cess des Rathsherrn Paul Lederer um 1600 2) mit Zähigkeit an der Be- stellung einer eigenen mährischen Commission zur Untersuchung des Falls festhielt, und sich gegen die Verweisung an die Prager Appellationskammer sträubte mit Berufung darauf, dass der Iglauer Stadtrath nicht schuldig sei, ausser Landes in Böhmen zu antworten. Im XVII. Jahrhundert finden wir jedoch bereits die Appellation nach Prag ganz allgemein.3) Formen des Rechtszuges. In bürgerlichen und peinlichen Rechtssachen hielten sich die Iglauer gewissenhaft an die gesetzliche Gränze ihrer Wirksamkeit, und ertheilten ihre Schöffensprüche blos den mit Iglauer Recht bewidmeten Orten, die ausdrücklich mit ihrem Zugrecht an Iglau als ihren Oberhof (jus superius, majus, altius, celsius, das hochste recht, von dannen wir recht geben vnd nemen) gewiesen waren, oder denselben von Altersher anerkannten. Die Thätigkeit der Stadt als Oberhof ist eine doppelte: 1. eine unterweisende nicht allein an Schöffenhöfe, sondern auch an hochgestellte Personen, z. B. königliche capitanei, camerarii, Münzmeister u. s. w. über gestellte Anfragen in rechtlicher Beziehung. Bemerkenswerth ist 1) die Vorsicht und Gewissenhaftigkeit ihrer blos "ad modum informationis" gegebenen Antworten, womit sie sich gegen jede Auslegung zum Nach- theil der Parteien und jeden Missbrauch dringend verwahren, 2) ihr Frei- muth, mit dem sie oft zum Nachtheil mächtiger Personen, selbst des Königs, des Bischofs, Kämmerers, der Aebte entscheiden, 3) die aus- drücklich hinzugefügte Berufung auf ihren guten Willen und Hinweisung auf den Mangel einer Verpflichtung zur Beantwortung. 1) Leupolds Chronik S. 164. — 2) ebenda S. 183—186. 3) Siehe D'Elvert a. a. O. S. 547 und die Acten im Iglauer Staatsarchiv.
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19 2. eine rechtsprechende (richterliche). Die Veranlassungen, aus denen die richterliche Thätigkeit des Oberhofes eintrat, waren folgende: I. wenn die Schöffen das Urtheil selbst nicht finden oder unter einander darüber nicht eins werden konnten, 2. wenn die Parteien das Urtheil straften oder schalten (arguere sententiam) mit den einfachen (schlechten) Worten: das vrtail, das meine herren die sheppen getailt han, straff ich vnd will ein pessers prengen von der stadt von der ichs ezu rechte prengen schall. 1) Erst im Anfange des XVI. Jahrhunderts nimmt die Berufung den Namen Appellation an. 3. wenn zwei Urtheile einander entgegenstanden "vrtail wider vrtail geiaget sind,“ wenn z. B. der Gerichtshof, der das Urtheil fand, selbst wieder Oberhof über andere Städte, Märkte oder Dörfer war, z. B. Kolin über Welin. 4. wenn die Parteien gleich ursprünglich sich erklärten, die Entscheidung von Iglau herholen zu wollen, z. B. eine oder die andere dem Landrecht unterlag, und sich freiwillig der städtischen Gerichtsbarkeit unterwarfen. Das Abhängigkeitsverhältuiss der Städte wird von Iglau selbst mit dem der Söhne zu ihrem Vater, der Mündel zu ihrem Vormund, der Glieder zu ihrem Haupte verglichen. Die Bedingungen, unter denen sodann vom Iglauer Schöffenhofe die endgiltige Entscheidung (sententia diffinitiva) eintrat, an deren genaue Einhaltung die darum sich bewerbenden Schöffenhöfe zu wiederholten Malen gewiesen werden, sind folgende: Holten die Schöffen Belehrung ein, so mussten sie es auf ihren Eid nehmen, dass sie das Urtheil nicht selbst finden könnten. Beriefen sich die Parteien, so musste der ganze Verlauf der Verhandlung mit Klage, Antwort u. s w. genau schrift- lich aufgenommen, der ganze Act mit dem Siegel der Stadt verschlossen, nicht durch einen schlechten Boten, sondern durch zwei geschworne Schöffen (Eidgenossen) persönlich überbracht werden, die den Fall auch mündlich aufklären mussten. Die Entscheidung sollte endlich "mit schlechter Mei- nung und kurzen Worten", nicht willkürlich „aus eigenen Haupten“, son- dern "nach Massgab ihres Stadtrechtes oder ihrer Vernunft" erfolgen. In montanistischer Beziehung war der Iglauer Oberhof schon von Alters her ipsa lege der höchste Gerichtshof für das Königreich Böhmen und die Markgrafschaft Mähren "das hochste recht yn dysem kuniglichen regimentt", wie sich ein Schöffenspruch ausdrückt. 2) Der Ruf des Iglauer Bergrechts verbreitete sich aber bald über die Marken dieser Länder. Und so kam es, dass, obwohl die Iglauer sich für nicht verpflichtet erklärten, Anfragen und Berufungen ausserhalb Böhmens und Mährens zu erledigen, bald auch von den berühmtesten Bergstädten Sachsens, Schlesiens und anderer Länder Bitten um Belehrungen und Entscheidungen einliefen, denen 1) Vgl. hiemit Const. juris met. Wenc. II. L. IV. Cap. de appellatione. 2) Georg von Wlaschim, mährischer Unterkämmerer, sagt in einer Anfrage im J. 1500: my ginde w tieto zemi nindyz prawo hledati newieme nez w Gihlawie, tu kdez gest wssem horniem prawow w kralowstwie Czeskem wrch a naywyssie misto. 2 3
19 2. eine rechtsprechende (richterliche). Die Veranlassungen, aus denen die richterliche Thätigkeit des Oberhofes eintrat, waren folgende: I. wenn die Schöffen das Urtheil selbst nicht finden oder unter einander darüber nicht eins werden konnten, 2. wenn die Parteien das Urtheil straften oder schalten (arguere sententiam) mit den einfachen (schlechten) Worten: das vrtail, das meine herren die sheppen getailt han, straff ich vnd will ein pessers prengen von der stadt von der ichs ezu rechte prengen schall. 1) Erst im Anfange des XVI. Jahrhunderts nimmt die Berufung den Namen Appellation an. 3. wenn zwei Urtheile einander entgegenstanden "vrtail wider vrtail geiaget sind,“ wenn z. B. der Gerichtshof, der das Urtheil fand, selbst wieder Oberhof über andere Städte, Märkte oder Dörfer war, z. B. Kolin über Welin. 4. wenn die Parteien gleich ursprünglich sich erklärten, die Entscheidung von Iglau herholen zu wollen, z. B. eine oder die andere dem Landrecht unterlag, und sich freiwillig der städtischen Gerichtsbarkeit unterwarfen. Das Abhängigkeitsverhältuiss der Städte wird von Iglau selbst mit dem der Söhne zu ihrem Vater, der Mündel zu ihrem Vormund, der Glieder zu ihrem Haupte verglichen. Die Bedingungen, unter denen sodann vom Iglauer Schöffenhofe die endgiltige Entscheidung (sententia diffinitiva) eintrat, an deren genaue Einhaltung die darum sich bewerbenden Schöffenhöfe zu wiederholten Malen gewiesen werden, sind folgende: Holten die Schöffen Belehrung ein, so mussten sie es auf ihren Eid nehmen, dass sie das Urtheil nicht selbst finden könnten. Beriefen sich die Parteien, so musste der ganze Verlauf der Verhandlung mit Klage, Antwort u. s w. genau schrift- lich aufgenommen, der ganze Act mit dem Siegel der Stadt verschlossen, nicht durch einen schlechten Boten, sondern durch zwei geschworne Schöffen (Eidgenossen) persönlich überbracht werden, die den Fall auch mündlich aufklären mussten. Die Entscheidung sollte endlich "mit schlechter Mei- nung und kurzen Worten", nicht willkürlich „aus eigenen Haupten“, son- dern "nach Massgab ihres Stadtrechtes oder ihrer Vernunft" erfolgen. In montanistischer Beziehung war der Iglauer Oberhof schon von Alters her ipsa lege der höchste Gerichtshof für das Königreich Böhmen und die Markgrafschaft Mähren "das hochste recht yn dysem kuniglichen regimentt", wie sich ein Schöffenspruch ausdrückt. 2) Der Ruf des Iglauer Bergrechts verbreitete sich aber bald über die Marken dieser Länder. Und so kam es, dass, obwohl die Iglauer sich für nicht verpflichtet erklärten, Anfragen und Berufungen ausserhalb Böhmens und Mährens zu erledigen, bald auch von den berühmtesten Bergstädten Sachsens, Schlesiens und anderer Länder Bitten um Belehrungen und Entscheidungen einliefen, denen 1) Vgl. hiemit Const. juris met. Wenc. II. L. IV. Cap. de appellatione. 2) Georg von Wlaschim, mährischer Unterkämmerer, sagt in einer Anfrage im J. 1500: my ginde w tieto zemi nindyz prawo hledati newieme nez w Gihlawie, tu kdez gest wssem horniem prawow w kralowstwie Czeskem wrch a naywyssie misto. 2 3
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20 sie mit ausdrücklicher Berufung auf ihren guten Willen, wenn sonst die oben angegebene gesetzliche Form gewahrt wurde, auch willfahrten. Hier muss also die ordentliche einer gesetzlichen Verpflichtung entsprechende von der ausserordentlichen aus gutem Willen übernommenen Wirksamkeit unter- schieden werden. 1) Diese Formen und Bedingungen des Rechtszuges und der oberhoflichen Thätigkeit der Mutterstadt stimmen im wesentlichen mit denen überein, die wir bei andern deutschen Oberhöfen bemerken. Man beachte z. B. Ssp. II. 12. §. 11 und den Rechtszug von Freiburg im Breisgau nach Köln. Si super aliqua sententia fuerit inter burgenses orta discordia ita, quod una pars illam vult tenere sententiam, alia vero non, ex XXIIII consulibus duo non simplices burgenses super ea Coloniam appellabunt si volunt, et si cum testimonio Coloniensium reversi fuerint, quod vera sit sententia, pars con- traria reddet eis expensam omnem quam fecerunt. Si vero Coloniensium judicio non obtinebunt sententiam, ipsi damnum ferunt et expensam.2) Auch der Oberhof von Lübeck verweigerte in der Regel die Ertheilung von Gutachten oder Unterweisungen in Bezug auf obschwebende Rechtsstreitig- keiten, und erkannte blos über eine in dem Wege der Berufung an ihn gelangende Sache, so dass er den Charakter eines Appellhofes annahm. Zuweilen wurden jedoch auch hier Belehrungen ertheilt, jedoch nur aus besonderer Gefälligkeit, und diese Ansicht hat sich auch in constanter Praxis fortwährend am Oberhof erhalten. 3) So wurde auch hier wenigstens ein Mitglied des Gerichtes, von dessen Urtheil die Berufung geschah , nach Lübeck mit einem Credenzbriefe gesendet, um über die Sache am Oberhof und nachher zu Hause die nöthige Auskunft zu ertheilen. „degedingsmanne, de aver dem Ordeel mede gewest“. 4) Johannes von Gelnhausen. Wir müssen bei einem Manne länger verweilen, dessen Thätigkeit nicht nur für die Geschichte des Iglauer Rechtes höchst wichtig ist, dessen rechts- geschichtliche Bedeutung überhaupt in anderer Beziehung bereits gekannt und gewürdigt die volle Aufmerksamkeit des Rechtshistorikers verdient. Es ist diess der Iglauer Stadtschreiber Johannes von Gelnhausen. 1) In einem Antwortschreiben an den Herzog Karl zu Münsterberg vom J. 1510 auf dessen Bitte um eine sein Bergwerk zu Reichenstein betreffende Entscheidung erklären die Iglauer, nachdem sie aus der Zuschrift entnähmen, dass die Streitsache nicht das Bergrecht betreffe, sondern aus der Uebergabe einer Kaufmannswaare ent- standen sei, so hielten sie sich nicht für berechtigt, Parteien, die nicht ihrem Rechte unterliegen, Recht zu sprechen. 2) Gaupp, Deutsche Stadtrechte des Mittelalters. II. S. 33. Freiburger Stadtrodel 40. Vergleiche auch damit a. 33 der Iglauer Handfeste, Tomaschek S. 230, und Michelsen, Der ehemalige Oberhof zu Lübeck und seine Rechtssprüche S. 16 ff. 3) Siehe die bei Michelsen a. a. O. S. 18 angeführten Fälle. 4) Siehe Michelsen S. 23.
20 sie mit ausdrücklicher Berufung auf ihren guten Willen, wenn sonst die oben angegebene gesetzliche Form gewahrt wurde, auch willfahrten. Hier muss also die ordentliche einer gesetzlichen Verpflichtung entsprechende von der ausserordentlichen aus gutem Willen übernommenen Wirksamkeit unter- schieden werden. 1) Diese Formen und Bedingungen des Rechtszuges und der oberhoflichen Thätigkeit der Mutterstadt stimmen im wesentlichen mit denen überein, die wir bei andern deutschen Oberhöfen bemerken. Man beachte z. B. Ssp. II. 12. §. 11 und den Rechtszug von Freiburg im Breisgau nach Köln. Si super aliqua sententia fuerit inter burgenses orta discordia ita, quod una pars illam vult tenere sententiam, alia vero non, ex XXIIII consulibus duo non simplices burgenses super ea Coloniam appellabunt si volunt, et si cum testimonio Coloniensium reversi fuerint, quod vera sit sententia, pars con- traria reddet eis expensam omnem quam fecerunt. Si vero Coloniensium judicio non obtinebunt sententiam, ipsi damnum ferunt et expensam.2) Auch der Oberhof von Lübeck verweigerte in der Regel die Ertheilung von Gutachten oder Unterweisungen in Bezug auf obschwebende Rechtsstreitig- keiten, und erkannte blos über eine in dem Wege der Berufung an ihn gelangende Sache, so dass er den Charakter eines Appellhofes annahm. Zuweilen wurden jedoch auch hier Belehrungen ertheilt, jedoch nur aus besonderer Gefälligkeit, und diese Ansicht hat sich auch in constanter Praxis fortwährend am Oberhof erhalten. 3) So wurde auch hier wenigstens ein Mitglied des Gerichtes, von dessen Urtheil die Berufung geschah , nach Lübeck mit einem Credenzbriefe gesendet, um über die Sache am Oberhof und nachher zu Hause die nöthige Auskunft zu ertheilen. „degedingsmanne, de aver dem Ordeel mede gewest“. 4) Johannes von Gelnhausen. Wir müssen bei einem Manne länger verweilen, dessen Thätigkeit nicht nur für die Geschichte des Iglauer Rechtes höchst wichtig ist, dessen rechts- geschichtliche Bedeutung überhaupt in anderer Beziehung bereits gekannt und gewürdigt die volle Aufmerksamkeit des Rechtshistorikers verdient. Es ist diess der Iglauer Stadtschreiber Johannes von Gelnhausen. 1) In einem Antwortschreiben an den Herzog Karl zu Münsterberg vom J. 1510 auf dessen Bitte um eine sein Bergwerk zu Reichenstein betreffende Entscheidung erklären die Iglauer, nachdem sie aus der Zuschrift entnähmen, dass die Streitsache nicht das Bergrecht betreffe, sondern aus der Uebergabe einer Kaufmannswaare ent- standen sei, so hielten sie sich nicht für berechtigt, Parteien, die nicht ihrem Rechte unterliegen, Recht zu sprechen. 2) Gaupp, Deutsche Stadtrechte des Mittelalters. II. S. 33. Freiburger Stadtrodel 40. Vergleiche auch damit a. 33 der Iglauer Handfeste, Tomaschek S. 230, und Michelsen, Der ehemalige Oberhof zu Lübeck und seine Rechtssprüche S. 16 ff. 3) Siehe die bei Michelsen a. a. O. S. 18 angeführten Fälle. 4) Siehe Michelsen S. 23.
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21 Johann von Gelnhausen war der Sohn Conrad's Reichmut (Richmut) von Gelnhausen. 1) Seine Familie scheint jedoch aus unbekannten Gründen ihren Wohnort von Gelnhausen nach Humpoletz (Stadt im Caslauer Kreise in Böhmen) verlegt zu haben. Ob unser Johannes bereits in dem neuen Aufenthaltsort oder noch in Gelnhausen geboren worden sei, ist zweifelhaft. In den Iglauer Stadtbüchern nennt er sich selbst Johannes de Gumpolcz, in den Formelbüchern und in den von ihm herrührenden deutschen Ueber- setzungen aber consequent Johannes von Gelnhausen, wahrscheinlich aus Pietät gegen den Stammort seiner Familie, und unter diesem letztern Namen ist er auch allgemein bekannt. Er scheint an der neuerrichteten Prager Universität Theologie studirt zu haben. Er selbst nennt sich clericus Pra- gensis diöceseos, während er zu seinem Beinamen Gelnhausen, wo er ihn anwendet, gewönlich den Zusatz macht Moguntinensis diöcesis. Nach voll- endeten Studien wurde er zuerst Grubenschreiber bei dem Kuttenberger Bürger und Urburer Thomas Wolflin , dem Besitzer des Bergwerkes Sechs- gruben, 2) und dann Unterbergschreiber der Stadt Kuttenberg und zwar zur Zeit, als Peter Schober daselbst Bergschreiber war. 3) Hier im Schoosse des Gerichtes der treuesten Tochterstadt Iglau’s erwarb er sich aus prak- tischer Anschauung und Uebung jene Kenntniss des Iglauer Rechtes, die ihn später befähigte, auf die Erhaltung und Fortbildung desselben einen bedeu- tenden Einfluss zu üben, und zugleich seine Vertrautheit mit den bergmänni- schen Verhältnissen, die er in der Uebersetzung der Constitutiones jur. Wenceslai II verwerthete. Seine Bildung war jedoch ursprünglich die eines gelehrten, kanonischen Juristen. Daraus erklärt es sich, dass ihn Karl IV. für seine Kanzlei gewann. In dieser Stellung stieg er bald zur Würde des obersten Registrators der kaiserlichen Kanzlei. 4) Hier war es, wo er die unter dem Namen Formelbuch Kaiser Karl's IV. bekannte Formelsammlung anlegte, die uns in vielen Handschriften erhalten ist. 5) Dieses Formelbuch 1) Siehe die Recognitionsurkunde vom Jahre 1384 in Otto Steinbach a. a. O. N. LXXIII und die Zueignungsschrift seiner Formelsammlung an Markgraf Jodok von Mähren. Hier nennt er sich selbst Johannes, quondam Conradi dicti Reichmut (Rich- muti in der von Hoffmann herausgegebenen Formels.) de Geilnhusen (Geilnhawsen). 2) Thomlinus Wolflin erscheint als Kuttenberger Bürger und Urburer in einer undatirten Urkunde bei Jacobi N. I71 zugleich mit Heinlinus Eulower. Dieser aber wird im Jahre 1343 (Sternberg I. 2. Urkb. N. 61) als civis et urburarius Chutnensis angeführt. 3) Peter Schober war 1358 Notar in Kuttenberg und Besitzer des Dorfes Wilenz bei Iglau, das er im J. 1363 verkaufte. Siehe Anmerkung zu Schffnsp. 263. Diess geht aus der Uebersetzung des C. j. m. hervor: Hy endet sich das puch von den pergrechten, das maister Y. von Geilnhusen, ettwann vnnderpergschreiber auf den Kuttenberg des Peter Schobers von der Iglau czeiten vnnd grubenschreiber vber Sechsgruben pey her Thoma Wollfels czeyten, vnd darnach Kayser Karls schreiber aus latein zu teusch gemachet. 4) olimque supremus cancellarie imperialis registrator. Hoffmann. 2. Sonst nennt er sich einfach etwen Keiser Karls Kuniges czu Behem schreiber. 5) Bereits von J. W. Hoffmann unter dem Namen collectarius perpetuarum for- marum in seiner Sammlung ungedruckter Nachrichten und Urkunden II. 1737. 4. S. 1 bis 292 abgedruckt. Auf ein solches Formelbuch in einer Görlitzer Handschrift macht
21 Johann von Gelnhausen war der Sohn Conrad's Reichmut (Richmut) von Gelnhausen. 1) Seine Familie scheint jedoch aus unbekannten Gründen ihren Wohnort von Gelnhausen nach Humpoletz (Stadt im Caslauer Kreise in Böhmen) verlegt zu haben. Ob unser Johannes bereits in dem neuen Aufenthaltsort oder noch in Gelnhausen geboren worden sei, ist zweifelhaft. In den Iglauer Stadtbüchern nennt er sich selbst Johannes de Gumpolcz, in den Formelbüchern und in den von ihm herrührenden deutschen Ueber- setzungen aber consequent Johannes von Gelnhausen, wahrscheinlich aus Pietät gegen den Stammort seiner Familie, und unter diesem letztern Namen ist er auch allgemein bekannt. Er scheint an der neuerrichteten Prager Universität Theologie studirt zu haben. Er selbst nennt sich clericus Pra- gensis diöceseos, während er zu seinem Beinamen Gelnhausen, wo er ihn anwendet, gewönlich den Zusatz macht Moguntinensis diöcesis. Nach voll- endeten Studien wurde er zuerst Grubenschreiber bei dem Kuttenberger Bürger und Urburer Thomas Wolflin , dem Besitzer des Bergwerkes Sechs- gruben, 2) und dann Unterbergschreiber der Stadt Kuttenberg und zwar zur Zeit, als Peter Schober daselbst Bergschreiber war. 3) Hier im Schoosse des Gerichtes der treuesten Tochterstadt Iglau’s erwarb er sich aus prak- tischer Anschauung und Uebung jene Kenntniss des Iglauer Rechtes, die ihn später befähigte, auf die Erhaltung und Fortbildung desselben einen bedeu- tenden Einfluss zu üben, und zugleich seine Vertrautheit mit den bergmänni- schen Verhältnissen, die er in der Uebersetzung der Constitutiones jur. Wenceslai II verwerthete. Seine Bildung war jedoch ursprünglich die eines gelehrten, kanonischen Juristen. Daraus erklärt es sich, dass ihn Karl IV. für seine Kanzlei gewann. In dieser Stellung stieg er bald zur Würde des obersten Registrators der kaiserlichen Kanzlei. 4) Hier war es, wo er die unter dem Namen Formelbuch Kaiser Karl's IV. bekannte Formelsammlung anlegte, die uns in vielen Handschriften erhalten ist. 5) Dieses Formelbuch 1) Siehe die Recognitionsurkunde vom Jahre 1384 in Otto Steinbach a. a. O. N. LXXIII und die Zueignungsschrift seiner Formelsammlung an Markgraf Jodok von Mähren. Hier nennt er sich selbst Johannes, quondam Conradi dicti Reichmut (Rich- muti in der von Hoffmann herausgegebenen Formels.) de Geilnhusen (Geilnhawsen). 2) Thomlinus Wolflin erscheint als Kuttenberger Bürger und Urburer in einer undatirten Urkunde bei Jacobi N. I71 zugleich mit Heinlinus Eulower. Dieser aber wird im Jahre 1343 (Sternberg I. 2. Urkb. N. 61) als civis et urburarius Chutnensis angeführt. 3) Peter Schober war 1358 Notar in Kuttenberg und Besitzer des Dorfes Wilenz bei Iglau, das er im J. 1363 verkaufte. Siehe Anmerkung zu Schffnsp. 263. Diess geht aus der Uebersetzung des C. j. m. hervor: Hy endet sich das puch von den pergrechten, das maister Y. von Geilnhusen, ettwann vnnderpergschreiber auf den Kuttenberg des Peter Schobers von der Iglau czeiten vnnd grubenschreiber vber Sechsgruben pey her Thoma Wollfels czeyten, vnd darnach Kayser Karls schreiber aus latein zu teusch gemachet. 4) olimque supremus cancellarie imperialis registrator. Hoffmann. 2. Sonst nennt er sich einfach etwen Keiser Karls Kuniges czu Behem schreiber. 5) Bereits von J. W. Hoffmann unter dem Namen collectarius perpetuarum for- marum in seiner Sammlung ungedruckter Nachrichten und Urkunden II. 1737. 4. S. 1 bis 292 abgedruckt. Auf ein solches Formelbuch in einer Görlitzer Handschrift macht
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22 ist sehr ausführlich mit mehr als 300 Formeln über die verschiedensten Ver- hältnisse, die den Grund zu kaiserlichen Entscheidungen oder Urkunden abgaben, und behält zum Theil die Namen und die speciellen Beziehungen bei. Er scheint sie jedoch erst veröffentlicht zu haben, als er bereits Schrei- ber in Brünn war, — er nennt sich ausdrücklich scriba Brunensis — also erst nach dem Jahre 1369. Ueber die Absicht und den Plan, den er bei dieser Arbeit hatte, spricht er sich in der Vorrede aus. 1) Dass er seine Stelle in der kaiserlichen Kanzlei mit Ehren versehen habe, dafür spricht ausser jener für seine Zeit verdienstlichen Arbeit auch noch seine Erhebung zum öffentlichen kaiserlichen Notar durch K. Karl IV. Dergleichen Er- nennungen, die in jener Zeit noch selten waren, und meist nur in Italien vor- kommen, werden erst in den folgenden Jahrhunderten mit der vermehrten Geltung der fremden Rechte häufiger. 2) Die Angabe, dass ihm der Kaiser zur Belohnung seiner dem Reiche geleisteten Dienste im J. 1359 das Burg- lehen und das Forstmeisteramt zu Gelnhausen verliehen habe, beruht auf einer Verwechslung. 3) Mochte er nun den Dienst des Kaisers freiwillig auf- Köhler, Neulausitzisches Magazin XV. 1837, aufmerksam, und im XXIII. B. 1846 S. 147 bis 199 beschreibt Neumann eine Prager Handschrift ausführlich. Auch in der Vatika- nischen Bibliothek zu Rom befindet sich eine Handschrift, die Dr. Beda Dudik in seinem Iter romanum I. S. 29 beschreibt. Cod. Ms. chart. sec. XV. Folio 197. Collec- tarius diversarum literarum ad usum Jodoci marchionis Moraviae Sign. N. 3995. Hier wird die Handschrift dem Markgrafen Jost von Mähren gewidmet, während sie in dem Hoffmann’schen Abdruck dem Herzog Albrecht von Oesterreich zugeeignet ist. In der ersten Handschrift sagt er: Accipite, quaeso, uno momento, quod diu latebat in abditis. nec sine invidia aliquorum exit in lucem, licet plures ex eo socii consolentur, Assumat nunc Austria, de quo delectat Bohemia. 1) Johannes de Geylnhusen, Maguntinensis dioecesis, olimque supremus cancellarie imperiales registrator, nune scriba Brunnensis . . . . dum olim in aula caesarea beate memorie divi Karuli quarti (Karl starb 1378) Romanorum imperatoris ... moratus sum et etiam stipendiatus de sua gratia (Palacky über Formelbücher. Prag 1842. 1. Lief. S. 223 macht dazu die Anmerkung: In der That tragen sehr viele Originalurkunden dieses Kaisers den Namen dieses Registrators auf der Rückseite.) literarum registrator existerem, et in registris literarum tam imperii sacri quam regni Boemiae saepe delec- tanter facta atque gesta magnificia serutatus perlegerem, et multos formularios stili curiae imperialis inepte et incomplete compositos, tam in cancellaria quam extra viderem. placuit mihi de gratia omnipotentis dei, celestis caesaris, ex omnibus registris tamquam ex pomoerio poma sapidiora, formas stabiles et perpetuas praecipuo studio colligere et in unum corpus redigere ad commemorationem divi Caesaris ac omnium notariorum notissimum et verissimum documentum. 2) Die Ernennungsurkunde selbst ist nicht bekannt. Johannes v. G. nennt sich selbst publicus autoritate apostolica et imperiali notarius (Steinbeck in der obigen Ur- kunde), und anderswo publicus notarius auctoritate sacri imperii. Gleichzeitige Ernen- nungen siehe in dem von Ad. Fr. Glafey unter dem Namen Registrum registrandorum Karoli IV. in seinen Anecdotorum etc. veröffentlichten Registraturbuch K. Karls IV. von den Jahren 1360 und 61, und zwar des Thomas de Novarekio in Mailand. den K. Karl per pennam et calamarium mit dem officium tabellionatus et publici notarii inve- stirt in N. 13, dann des Bertholinus de Bozulis in N. 14. Die Befugnisse des Notars sind in den Urkunden genau beschrieben. 3) D'Elvert, Brünner Wochenblatt 1826 S. 138 und Gesch. Iglau's S. 30 liess sich zu dieser Angabe durch Pelzel, Gesch. Karl IV. II. S. 633 verleiten, der von dieser dem Hans von Gelnhausen geschehenen Verleihung ganz allgemein spricht. Die Urkunde selbst ist in Glafey a. a. O. N. 104 zu finden, und ist vom J. 1360: Wir Karl u. s. w. bekennen, dacz wir durch czuversicht getrewer vnd steter Dinste, di vns vnd dem
22 ist sehr ausführlich mit mehr als 300 Formeln über die verschiedensten Ver- hältnisse, die den Grund zu kaiserlichen Entscheidungen oder Urkunden abgaben, und behält zum Theil die Namen und die speciellen Beziehungen bei. Er scheint sie jedoch erst veröffentlicht zu haben, als er bereits Schrei- ber in Brünn war, — er nennt sich ausdrücklich scriba Brunensis — also erst nach dem Jahre 1369. Ueber die Absicht und den Plan, den er bei dieser Arbeit hatte, spricht er sich in der Vorrede aus. 1) Dass er seine Stelle in der kaiserlichen Kanzlei mit Ehren versehen habe, dafür spricht ausser jener für seine Zeit verdienstlichen Arbeit auch noch seine Erhebung zum öffentlichen kaiserlichen Notar durch K. Karl IV. Dergleichen Er- nennungen, die in jener Zeit noch selten waren, und meist nur in Italien vor- kommen, werden erst in den folgenden Jahrhunderten mit der vermehrten Geltung der fremden Rechte häufiger. 2) Die Angabe, dass ihm der Kaiser zur Belohnung seiner dem Reiche geleisteten Dienste im J. 1359 das Burg- lehen und das Forstmeisteramt zu Gelnhausen verliehen habe, beruht auf einer Verwechslung. 3) Mochte er nun den Dienst des Kaisers freiwillig auf- Köhler, Neulausitzisches Magazin XV. 1837, aufmerksam, und im XXIII. B. 1846 S. 147 bis 199 beschreibt Neumann eine Prager Handschrift ausführlich. Auch in der Vatika- nischen Bibliothek zu Rom befindet sich eine Handschrift, die Dr. Beda Dudik in seinem Iter romanum I. S. 29 beschreibt. Cod. Ms. chart. sec. XV. Folio 197. Collec- tarius diversarum literarum ad usum Jodoci marchionis Moraviae Sign. N. 3995. Hier wird die Handschrift dem Markgrafen Jost von Mähren gewidmet, während sie in dem Hoffmann’schen Abdruck dem Herzog Albrecht von Oesterreich zugeeignet ist. In der ersten Handschrift sagt er: Accipite, quaeso, uno momento, quod diu latebat in abditis. nec sine invidia aliquorum exit in lucem, licet plures ex eo socii consolentur, Assumat nunc Austria, de quo delectat Bohemia. 1) Johannes de Geylnhusen, Maguntinensis dioecesis, olimque supremus cancellarie imperiales registrator, nune scriba Brunnensis . . . . dum olim in aula caesarea beate memorie divi Karuli quarti (Karl starb 1378) Romanorum imperatoris ... moratus sum et etiam stipendiatus de sua gratia (Palacky über Formelbücher. Prag 1842. 1. Lief. S. 223 macht dazu die Anmerkung: In der That tragen sehr viele Originalurkunden dieses Kaisers den Namen dieses Registrators auf der Rückseite.) literarum registrator existerem, et in registris literarum tam imperii sacri quam regni Boemiae saepe delec- tanter facta atque gesta magnificia serutatus perlegerem, et multos formularios stili curiae imperialis inepte et incomplete compositos, tam in cancellaria quam extra viderem. placuit mihi de gratia omnipotentis dei, celestis caesaris, ex omnibus registris tamquam ex pomoerio poma sapidiora, formas stabiles et perpetuas praecipuo studio colligere et in unum corpus redigere ad commemorationem divi Caesaris ac omnium notariorum notissimum et verissimum documentum. 2) Die Ernennungsurkunde selbst ist nicht bekannt. Johannes v. G. nennt sich selbst publicus autoritate apostolica et imperiali notarius (Steinbeck in der obigen Ur- kunde), und anderswo publicus notarius auctoritate sacri imperii. Gleichzeitige Ernen- nungen siehe in dem von Ad. Fr. Glafey unter dem Namen Registrum registrandorum Karoli IV. in seinen Anecdotorum etc. veröffentlichten Registraturbuch K. Karls IV. von den Jahren 1360 und 61, und zwar des Thomas de Novarekio in Mailand. den K. Karl per pennam et calamarium mit dem officium tabellionatus et publici notarii inve- stirt in N. 13, dann des Bertholinus de Bozulis in N. 14. Die Befugnisse des Notars sind in den Urkunden genau beschrieben. 3) D'Elvert, Brünner Wochenblatt 1826 S. 138 und Gesch. Iglau's S. 30 liess sich zu dieser Angabe durch Pelzel, Gesch. Karl IV. II. S. 633 verleiten, der von dieser dem Hans von Gelnhausen geschehenen Verleihung ganz allgemein spricht. Die Urkunde selbst ist in Glafey a. a. O. N. 104 zu finden, und ist vom J. 1360: Wir Karl u. s. w. bekennen, dacz wir durch czuversicht getrewer vnd steter Dinste, di vns vnd dem
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23 gegeben haben, oder mochte ihn der Ruf nach Iglau als Vorstand der dor- tigen Schule dazu bewogen haben, im J. 1359 finden wir ihn als magister scolae Iglaviensis. 1) Er scheint übrigens kein Freund des Hoflebens gewesen zu sein. Wahrscheinlich hatte er zu Prag trübe Erfahrungen am Hofe ge- macht. 2) Er ist einer von den für jene Zeiten seltenen Männern, die gleich erfahren in den humanistischen Wissenschaften und der gelehrten Jurispru- denz auch das einheimische Recht mit Vorliebe studirten und weiter förder- len, und die neben der Pflege der lateinischen Sprache auch die der deutschen Muttersprache nicht vernachlässigten. Am 23. December 1360 wurde er von dem versammelten Schöffenrathe im Morgengespräche einstimmig zum Stadtnotar gewählt. Von frühern Iglauer Stadtnotaren ist nur wenig bekannt. In den Jahren 1270—79 wird ein Olmützer Domherr Theoderich als Stadtnotar in Iglau erwähnt. 3) Jo- hann's unmittelbarer Vorgänger war Nikolaus von Melnik. Den Vorgang bei seiner Wahl beschreibt er selbst in dem von ihm angelegten Stadtbuche mit grosser Genauigkeit. 4) Sein achtjähriges Wirken als Iglauer Stadtnotar — denn im Jahr 1369 erscheint bereits Nikolaus de Kothebus (Chotěboř) als solcher im Stadtbuche eingetragen, — war ein höchst gedeihliches für die Iglauer Rechtspflege. Seine erste Sorgfalt widmete er der Anlage eines Stadt- buches, welches vorzüglich den Zweck hatte, die Privatsachen der einzelnen Bürger in sich aufzunehmen. Das mündlich vor Gericht geschlossene Ge- schäft wurde sofort in das Stadtbuch eingetragen, so dass weder die Aus- fertigung einer besonderen Urkunde noch die künftige Herbeischaffung von Zeugen nothwendig war, sondern die einfache Berufung auf das Stadtbuch reiche Hans Vorstmeister von Geilenhusen vnser liber getrewer wol getun mag, oft getan hat, vnd noch tun sol in kunftigen eziten im verlihen haben von besundrn gnaden das Burgleben vnd das Vorstmeisteramt czu Geilenhusen mit all den rechten nuczen vnd guten gewonheiten, als wir die etwenn Fridrich Vorstmeister seim vater hatten gelihen u. s. w. Nun war unser Johannes im J. 1360 nicht Forstmeister in Gelnhausen, und sein Vater hiess Conrad und nicht Friedrich. 1) Der Schullehrer scheint häufig in Iglau das Amt eines Notars versehen zu haben. Im Jahre 1288 z. B. erscheint ein Hermannus, rector scolarum als Zeuge und Ausfertiger der Urkunde. (C. d. M. IV. S. 334.) Die von Wattenbach im XXX. B. des Archivs der k. öst. Akad. der Wiss. besprochene candela rhetoricae oder Anleitung zum Briefstyl aus Iglau — die Arbeit eines Iglauer Schulmeisters vom J. 1418 liefert für die Rechtsgeschichte keine Ausbeute. 2) In der Zueignung an H. Albrecht von Oesterreich sagt er wenigstens A curia me abstineo ibi vitans caribdin, hic incidens Scyllam. 3) C. d. Mor. IV. S. 42, 100, 104, 199, 224. 4) Anno natiuitatis dei MCCCLXo indicione XIIIa, die XXIIIa mensis decembris, que fuit in vigilia vigilie natalis Christi, pontificatus sanctissimi in Christo patris et do- mini domini Innocenz divina providencia pape VI., anno VIII., ac serenissimi princi- pis ac domini nostri, domini Karoli IIII., dei fauente clemencia Romani imperatoris et semper augusti et Boemie regis imperii sui anno VI., hora VI. vel quarta honorabiles ac sagaces viri : Heymannus judex, Jacobus dictus Kvssenphennink. Jacobus Reichnawer, Heindlinus dictus Vegpank, Cunczmannus Stizlai, Martinus doleator, Fridlinus dictus Troller, Petrus de Pylgreims ceterique ciues Iglauienses tam ueteris quam noui consilii in matutino colloquio seu maniloquio deliberato animo et viue vocis oraculo vnanimiter me Johannem de Gumpolcz, clericum Pragensis dioceseos, publicum notarium auctori- tate sacri imperii et magistrum scole Iglauiensis in ciuitatis notarium concorditer ele- gerunt.
23 gegeben haben, oder mochte ihn der Ruf nach Iglau als Vorstand der dor- tigen Schule dazu bewogen haben, im J. 1359 finden wir ihn als magister scolae Iglaviensis. 1) Er scheint übrigens kein Freund des Hoflebens gewesen zu sein. Wahrscheinlich hatte er zu Prag trübe Erfahrungen am Hofe ge- macht. 2) Er ist einer von den für jene Zeiten seltenen Männern, die gleich erfahren in den humanistischen Wissenschaften und der gelehrten Jurispru- denz auch das einheimische Recht mit Vorliebe studirten und weiter förder- len, und die neben der Pflege der lateinischen Sprache auch die der deutschen Muttersprache nicht vernachlässigten. Am 23. December 1360 wurde er von dem versammelten Schöffenrathe im Morgengespräche einstimmig zum Stadtnotar gewählt. Von frühern Iglauer Stadtnotaren ist nur wenig bekannt. In den Jahren 1270—79 wird ein Olmützer Domherr Theoderich als Stadtnotar in Iglau erwähnt. 3) Jo- hann's unmittelbarer Vorgänger war Nikolaus von Melnik. Den Vorgang bei seiner Wahl beschreibt er selbst in dem von ihm angelegten Stadtbuche mit grosser Genauigkeit. 4) Sein achtjähriges Wirken als Iglauer Stadtnotar — denn im Jahr 1369 erscheint bereits Nikolaus de Kothebus (Chotěboř) als solcher im Stadtbuche eingetragen, — war ein höchst gedeihliches für die Iglauer Rechtspflege. Seine erste Sorgfalt widmete er der Anlage eines Stadt- buches, welches vorzüglich den Zweck hatte, die Privatsachen der einzelnen Bürger in sich aufzunehmen. Das mündlich vor Gericht geschlossene Ge- schäft wurde sofort in das Stadtbuch eingetragen, so dass weder die Aus- fertigung einer besonderen Urkunde noch die künftige Herbeischaffung von Zeugen nothwendig war, sondern die einfache Berufung auf das Stadtbuch reiche Hans Vorstmeister von Geilenhusen vnser liber getrewer wol getun mag, oft getan hat, vnd noch tun sol in kunftigen eziten im verlihen haben von besundrn gnaden das Burgleben vnd das Vorstmeisteramt czu Geilenhusen mit all den rechten nuczen vnd guten gewonheiten, als wir die etwenn Fridrich Vorstmeister seim vater hatten gelihen u. s. w. Nun war unser Johannes im J. 1360 nicht Forstmeister in Gelnhausen, und sein Vater hiess Conrad und nicht Friedrich. 1) Der Schullehrer scheint häufig in Iglau das Amt eines Notars versehen zu haben. Im Jahre 1288 z. B. erscheint ein Hermannus, rector scolarum als Zeuge und Ausfertiger der Urkunde. (C. d. M. IV. S. 334.) Die von Wattenbach im XXX. B. des Archivs der k. öst. Akad. der Wiss. besprochene candela rhetoricae oder Anleitung zum Briefstyl aus Iglau — die Arbeit eines Iglauer Schulmeisters vom J. 1418 liefert für die Rechtsgeschichte keine Ausbeute. 2) In der Zueignung an H. Albrecht von Oesterreich sagt er wenigstens A curia me abstineo ibi vitans caribdin, hic incidens Scyllam. 3) C. d. Mor. IV. S. 42, 100, 104, 199, 224. 4) Anno natiuitatis dei MCCCLXo indicione XIIIa, die XXIIIa mensis decembris, que fuit in vigilia vigilie natalis Christi, pontificatus sanctissimi in Christo patris et do- mini domini Innocenz divina providencia pape VI., anno VIII., ac serenissimi princi- pis ac domini nostri, domini Karoli IIII., dei fauente clemencia Romani imperatoris et semper augusti et Boemie regis imperii sui anno VI., hora VI. vel quarta honorabiles ac sagaces viri : Heymannus judex, Jacobus dictus Kvssenphennink. Jacobus Reichnawer, Heindlinus dictus Vegpank, Cunczmannus Stizlai, Martinus doleator, Fridlinus dictus Troller, Petrus de Pylgreims ceterique ciues Iglauienses tam ueteris quam noui consilii in matutino colloquio seu maniloquio deliberato animo et viue vocis oraculo vnanimiter me Johannem de Gumpolcz, clericum Pragensis dioceseos, publicum notarium auctori- tate sacri imperii et magistrum scole Iglauiensis in ciuitatis notarium concorditer ele- gerunt.
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24 zum Beweise des Vorganges genügte. Viele spätere Schöffensprüche bewei- sen, wie sehr diese Einrichtung, nach der das Bedürfniss des Verkehrs und des bürgerlichen Gewerbes, dieser Hauptader des Wohlstandes der Städte, drängte, dem Bedürfnisse entsprach, und welche Erleichterung durch die ge- ordnete Führung der Stadtbücher in der Folge der städtischen Rechtspflege zugeführt wurde. Bisher waren keine geordneten Stadtbücher geführt wor- den. Johannes sagt selbst, er habe mit vieler Mühe die auf vereinzelten Papieren zerstreuten früheren Aufzeichnungen gesammelt, geordnet, und in das von ihm angelegte erste Stadtbuch, welches die Jahre 1359—1378 um- fasst, eingetragen. 1) Der Plan der Anlage war ein sehr einfacher und praktischer. Er wurde daher auch in der Folge beibehalten. In der ununterbrochenen Reihe von Stadtbüchern besitzt Iglau wie nicht leicht eine zweite Stadt einen reichen Schatz für die Geschichte des Eigenthums, der Besitzveränderungen und des dinglichen Rechts überhaupt bis zur Regulirung des Grundbuch- wesens im vorigen Jahrhunderte. Der reiche Gewinn, der aus Stadtbüchern überhaupt für die Geschichte der Rechtsinstitute zu ziehen ist, ist erst in den letzten Decennien hinreichend gewürdigt worden. 2) Doch wurden nicht allein Privatsachen der Bürger in die Stadtbücher eingetragen, auch Satzun- gen, wichtige auf die Verfassung und Verwaltung der Stadt sich beziehende Veränderungen, und überhaupt Ereignisse, die man durch Eintragung vor Vergessenheit bewahren wollte, finden sich häufig. Selbst für unsern Zweck konnten wir sie hie und da mit Erfolg benützen. Auch auf die Erhaltung und Fixirung des bisherigen Rechtsstoffes richtete er seine besondere Aufmerksamkeit. Eine ältere Iglauer Chronik hebt es als sein besonderes Verdienst heraus, dass er die Freiheiten und Privilegien der Stadt, und die wichtigeren Urtheile der Schöffen in ein eigenes, kostbar ausgestattetes und mit vielen schönen Bildern geschmücktes Buch eingetragen habe. Es ist hier offenbar die unten sub A beschriebene Perga- menthandschrift gemeint, deren Anlage unzweifelhaft von ihm herrührt. Seine Uebersetzung des Iglauer Stadtrechts ist daselbst mit den Worten 1) Hec prescripta in cartis laceratis negligenter conscripta ego Johannes, prout ibi reperi, ingrossaui et huic libro diligencius annotaui, ne ex illarum cartarum destruccione cuipiam prejudicium et graue dispendium oriretur. 2) Homeyer in seiner trefflichen Abhandlung über Stadtbücher des Mittelalters insbesondere das Stadtrecht von Quedlinburg, Berlin 1860 sagt darüber S. 49 folgendes: „Sind die Bücher gar in ununterbrochener Folge durch eine Reihe von Jahrhunderten fortgeführt worden, lassen sie uns die Wandelungen derselben Geschäfte nach Inhalt, Ausdruck und Form Schritt für Schritt vom Mittelalter bis in die neuesten Zeiten ver- folgen, so helfen sie nicht nur den gegenwärtigen Gedanken der einzelnen Institute ver- stehen, sondern sie bringen überhaupt die Natur des Rechts, als eines lebendigen Wesens, dessen Wechsel durch die Continuität beherrscht wird, dessen Erhaltung wiederum auf der Fortbildung beruht, zur vollen Anschauung.“ „Die Stadtbücher bieten eine reiche Fundgrube für die Geschichte und Alterthümer des fraglichen Ortes, wenn sie die ver- schiedenen Arten der Grundstücke, die Preise der Dinge, die Strassen und Plätze, die geistlichen und weltlichen Institute und Körperschaften, die Personen nach ihren Stän- den, Gewerben, Bezeichnungen, Verwandtschaften, Lebensumständen bis in das Beson- derste hinein vorführen.“
24 zum Beweise des Vorganges genügte. Viele spätere Schöffensprüche bewei- sen, wie sehr diese Einrichtung, nach der das Bedürfniss des Verkehrs und des bürgerlichen Gewerbes, dieser Hauptader des Wohlstandes der Städte, drängte, dem Bedürfnisse entsprach, und welche Erleichterung durch die ge- ordnete Führung der Stadtbücher in der Folge der städtischen Rechtspflege zugeführt wurde. Bisher waren keine geordneten Stadtbücher geführt wor- den. Johannes sagt selbst, er habe mit vieler Mühe die auf vereinzelten Papieren zerstreuten früheren Aufzeichnungen gesammelt, geordnet, und in das von ihm angelegte erste Stadtbuch, welches die Jahre 1359—1378 um- fasst, eingetragen. 1) Der Plan der Anlage war ein sehr einfacher und praktischer. Er wurde daher auch in der Folge beibehalten. In der ununterbrochenen Reihe von Stadtbüchern besitzt Iglau wie nicht leicht eine zweite Stadt einen reichen Schatz für die Geschichte des Eigenthums, der Besitzveränderungen und des dinglichen Rechts überhaupt bis zur Regulirung des Grundbuch- wesens im vorigen Jahrhunderte. Der reiche Gewinn, der aus Stadtbüchern überhaupt für die Geschichte der Rechtsinstitute zu ziehen ist, ist erst in den letzten Decennien hinreichend gewürdigt worden. 2) Doch wurden nicht allein Privatsachen der Bürger in die Stadtbücher eingetragen, auch Satzun- gen, wichtige auf die Verfassung und Verwaltung der Stadt sich beziehende Veränderungen, und überhaupt Ereignisse, die man durch Eintragung vor Vergessenheit bewahren wollte, finden sich häufig. Selbst für unsern Zweck konnten wir sie hie und da mit Erfolg benützen. Auch auf die Erhaltung und Fixirung des bisherigen Rechtsstoffes richtete er seine besondere Aufmerksamkeit. Eine ältere Iglauer Chronik hebt es als sein besonderes Verdienst heraus, dass er die Freiheiten und Privilegien der Stadt, und die wichtigeren Urtheile der Schöffen in ein eigenes, kostbar ausgestattetes und mit vielen schönen Bildern geschmücktes Buch eingetragen habe. Es ist hier offenbar die unten sub A beschriebene Perga- menthandschrift gemeint, deren Anlage unzweifelhaft von ihm herrührt. Seine Uebersetzung des Iglauer Stadtrechts ist daselbst mit den Worten 1) Hec prescripta in cartis laceratis negligenter conscripta ego Johannes, prout ibi reperi, ingrossaui et huic libro diligencius annotaui, ne ex illarum cartarum destruccione cuipiam prejudicium et graue dispendium oriretur. 2) Homeyer in seiner trefflichen Abhandlung über Stadtbücher des Mittelalters insbesondere das Stadtrecht von Quedlinburg, Berlin 1860 sagt darüber S. 49 folgendes: „Sind die Bücher gar in ununterbrochener Folge durch eine Reihe von Jahrhunderten fortgeführt worden, lassen sie uns die Wandelungen derselben Geschäfte nach Inhalt, Ausdruck und Form Schritt für Schritt vom Mittelalter bis in die neuesten Zeiten ver- folgen, so helfen sie nicht nur den gegenwärtigen Gedanken der einzelnen Institute ver- stehen, sondern sie bringen überhaupt die Natur des Rechts, als eines lebendigen Wesens, dessen Wechsel durch die Continuität beherrscht wird, dessen Erhaltung wiederum auf der Fortbildung beruht, zur vollen Anschauung.“ „Die Stadtbücher bieten eine reiche Fundgrube für die Geschichte und Alterthümer des fraglichen Ortes, wenn sie die ver- schiedenen Arten der Grundstücke, die Preise der Dinge, die Strassen und Plätze, die geistlichen und weltlichen Institute und Körperschaften, die Personen nach ihren Stän- den, Gewerben, Bezeichnungen, Verwandtschaften, Lebensumständen bis in das Beson- derste hinein vorführen.“
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25 eingeleitet: Hye hebt sich an die furstliche handveste u. s. w., dy meister Johannes von Geylnhausen , etwenn des Keyser Karls schreiber vnt yczunt czur Igla statschreiber, czu dewz gemacht hat. 1) Wenn daselbst auch spätere Schöffensprüche (324—341), und Urkundeu z. B. von Jost vorkom- men, so kündigen sie sich schon durch die Verschiedenheit der Schriftzüge als Eintragungen von späterer Hand an. Unzweifelhafte Anzeichen deuten jedoch darauf hin, dass als Vorlage für diesen Codex ein älterer, ebenfalls auf Pergament geschriebener, jedoch viel unscheinlicherer theilweise benützt wurde, der ausserdem auch noch die ältesten Bergschöffensprüche enthält. (Wir haben ihn sub B beschrieben.) Da nun in diesem kein einziges Urtheil vorkommt, das nach dem Jahre 1368 erfolgte, hingegen einige Bürger- satzungen, die aus der Zeit seiner Wirksamkeit als Iglauer Stadtschreiber datiren, so muss auch dieser Codex von ihm geschrieben worden sein. Es scheint jedoch, dass er bereits einige kleinere, von früheren Stadtnotaren nach Materien geordnete Sammlungen von Schöffensprüchen, unter diesen auch eine von Bürgerstatuten vorfand, welche er noch mit einigen aus seiner Zeit vermehrte, zuerst in ein Ganzes vereinigte und in ein Buch den Codex B eintrug. Auch viele Originalschöffensprüche aus früherer Zeit scheint er vorgefunden, und in dem hintern Theile dieses Codex der Reihe nach einge- tragen zu haben. Diese von ihm angelegten libri scententiarum wurden nun Muster und Vorbild für viele von spätern Notaren in ähnlicher Weise ange- legte Sammlungen, und selbst vielfach copirt und abgeschrieben. Sie trugen nicht wenig dazu bei, dass die Rechtsprechung der Stadt an Festigkeit und Sicherheit gewann, und zahlreiche früher gefundene Urtheile, deren Erhal- tung sonst dem blossen Zufall überlassen gewesen wäre, der Vergessenheit für immer entrissen wurden. Auch noch in einer dritten Richtung hat er sich um die Rechtspflege grosse Verdienste erworben. Die Kenntniss der lateinischen Sprache war damals, obwohl bereits im XIII. Jahrhundert in Iglau eine lateinische Schule bestand, doch unter den Bürgern, selbst unter den Schöffen der Stadt wohl wenig oder gar nicht verbreitet. Durch seine Uebersetzungen der lateini- schen Rechtsquellen hat er nun diese dem Verständniss der schlichten Bürger näher gebracht, und jenen, die zur Findung der Urtheile zunächst berufen waren, die Anwendung gewiss sehr erleichtert. Die Uebersetzung der Ori- ginalhandfeste (Urk. A), die sich in vielen Handschriften vorfindet, wenn auch mehrere eine davon abweichende, offenbar auch im XIV. Jahrhundert verfasste mittheilen, rührt von ihm her. Sie zeichnet sich durch Correct- heit, feine Wahl des deutschen Ausdruckes und Treue vortheilhaft aus, und verdient gewiss als grösseres deutsches Sprachdenkmal aus der Mitte des XIV. Jahrhunderts die ganze Aufmerksamkeit der deutschen Sprachforscher- 1) Wenn auch die pittoreske Ausschmückung dieses Codex und die kunst-historisch merkwürdigen Miniaturen von seiner Hand herrühren sollten, so erweitert sich der Kreis von Eigenschaften, die diesen Mann auszeichnen, durch eine auch in jener Zeit nicht gewöhnliche künstlerische Fertigkeit.
25 eingeleitet: Hye hebt sich an die furstliche handveste u. s. w., dy meister Johannes von Geylnhausen , etwenn des Keyser Karls schreiber vnt yczunt czur Igla statschreiber, czu dewz gemacht hat. 1) Wenn daselbst auch spätere Schöffensprüche (324—341), und Urkundeu z. B. von Jost vorkom- men, so kündigen sie sich schon durch die Verschiedenheit der Schriftzüge als Eintragungen von späterer Hand an. Unzweifelhafte Anzeichen deuten jedoch darauf hin, dass als Vorlage für diesen Codex ein älterer, ebenfalls auf Pergament geschriebener, jedoch viel unscheinlicherer theilweise benützt wurde, der ausserdem auch noch die ältesten Bergschöffensprüche enthält. (Wir haben ihn sub B beschrieben.) Da nun in diesem kein einziges Urtheil vorkommt, das nach dem Jahre 1368 erfolgte, hingegen einige Bürger- satzungen, die aus der Zeit seiner Wirksamkeit als Iglauer Stadtschreiber datiren, so muss auch dieser Codex von ihm geschrieben worden sein. Es scheint jedoch, dass er bereits einige kleinere, von früheren Stadtnotaren nach Materien geordnete Sammlungen von Schöffensprüchen, unter diesen auch eine von Bürgerstatuten vorfand, welche er noch mit einigen aus seiner Zeit vermehrte, zuerst in ein Ganzes vereinigte und in ein Buch den Codex B eintrug. Auch viele Originalschöffensprüche aus früherer Zeit scheint er vorgefunden, und in dem hintern Theile dieses Codex der Reihe nach einge- tragen zu haben. Diese von ihm angelegten libri scententiarum wurden nun Muster und Vorbild für viele von spätern Notaren in ähnlicher Weise ange- legte Sammlungen, und selbst vielfach copirt und abgeschrieben. Sie trugen nicht wenig dazu bei, dass die Rechtsprechung der Stadt an Festigkeit und Sicherheit gewann, und zahlreiche früher gefundene Urtheile, deren Erhal- tung sonst dem blossen Zufall überlassen gewesen wäre, der Vergessenheit für immer entrissen wurden. Auch noch in einer dritten Richtung hat er sich um die Rechtspflege grosse Verdienste erworben. Die Kenntniss der lateinischen Sprache war damals, obwohl bereits im XIII. Jahrhundert in Iglau eine lateinische Schule bestand, doch unter den Bürgern, selbst unter den Schöffen der Stadt wohl wenig oder gar nicht verbreitet. Durch seine Uebersetzungen der lateini- schen Rechtsquellen hat er nun diese dem Verständniss der schlichten Bürger näher gebracht, und jenen, die zur Findung der Urtheile zunächst berufen waren, die Anwendung gewiss sehr erleichtert. Die Uebersetzung der Ori- ginalhandfeste (Urk. A), die sich in vielen Handschriften vorfindet, wenn auch mehrere eine davon abweichende, offenbar auch im XIV. Jahrhundert verfasste mittheilen, rührt von ihm her. Sie zeichnet sich durch Correct- heit, feine Wahl des deutschen Ausdruckes und Treue vortheilhaft aus, und verdient gewiss als grösseres deutsches Sprachdenkmal aus der Mitte des XIV. Jahrhunderts die ganze Aufmerksamkeit der deutschen Sprachforscher- 1) Wenn auch die pittoreske Ausschmückung dieses Codex und die kunst-historisch merkwürdigen Miniaturen von seiner Hand herrühren sollten, so erweitert sich der Kreis von Eigenschaften, die diesen Mann auszeichnen, durch eine auch in jener Zeit nicht gewöhnliche künstlerische Fertigkeit.
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26 Noch in einem höhern Grade ist dieses aber mit seiner Uebersetzung der um das Jahr 1300 von K. Wenzel II. erlassenen Constitutiones juris me- tallici in vier Büchern der Fall. Als Bergunterschreiber in Kuttenberg mochte er nun ein lateinisches Exemplar dieses bisher von den Schöffenhöfen, selbst von Kuttenberg, welcher Stadt der König sie speciell feierlich übergeben hatte, wenig beachteten legislatorischen Productes kennen gelernt und er- kannt haben, welch brauchbares Material für die praktische Rechtspflege trotz der romanisirenden Form , die dem deutschen Rechtssinne jener Zeit noch in hohem Grade widerstrebte, darin enthalten sei. Er benützte dem- nach seine Musestunden als Stadtschreiber dazu, sie ins Deutsche zu über- setzen, wobei er jedoch die den Iglauern unangenehmen Stellen unterdrückte, und an solchen, wo König Wenzel den Reichthum und das Ansehen Kutten- bergs preist, den Namen Iglau setzte. Dass er diese Uebersetzung nicht schon früher vollendet habe, geht aus den Eingangsworten hervor 1). Wirk- lich scheint dieses Bergrecht erst in der Form dieser Uebersetzung seine vielfache Verbreitung und den Einfluss gewonnen zu haben, den es in der Folge auf viele Rechtskreise geübt hat. Selbst die Iglauer legten Stellen desselben ihren spätern Entscheidungen wörtlich zu Grunde, und so mag diese Uebersetzung nicht wenig dazu beigetragen haben, dass später das Bergrecht allgemein als jus montanum Iglaviense galt. In dem sub E be- schriebenen Codex finden wir übrigens eine Uebersetzung, die merkwürdiger- weise in den zwei ersten Büchern von der Gelnhausen schen abweicht, in den zwei letzten aber mit ihr übereinstimmt. 2) Jene umfangreiche Uebersetzung, die häufig wegen der gewundenen Sprache des lateinischen Originals und seiner langen Perioden nicht geringe Schwierigkeiten zu überwinden hatte, legt ein günstiges Zeugniss ab für die Feinheit und das Verständniss, mit dem er die deutsche Sprache in einer so frühen Zeit trotz ihrer mangelhaf- ten Ausbildung für die Bezeichnung vieler abstrakter Begriffe zu beherrschen wusste. Bei diesem grossen Verdienste um die Rechtspflege der Stadt muss es auffallen, schon im Jahr 1369 einen andern Notar an seiner Stelle zu sehen. Fast scheint es, als sei seine Entfernung von diesem Posten keine freiwillige gewesen, sondern durch ein aus unbekannten Gründen erfolgtes plötzliches Zerwürfniss mit dem Stadtrath herbeigeführt worden. 3) Später 4) finden wir ihn als Brünner Stadtschreiber Scriba Brunensis 1) Hye heben sich an dye perkrecht, die maister Johanns von Geilnhusen, etwen Keiser Karls kuniges zu Behem schreiber, iczunt statschreiber zu Igla vs dem latin czu dewcz gemacht vnd geschrieben hat. 2) Die Gelnhausenische Uebersetzung ist noch nicht gedruckt, dagegen eine andere deutsche Uebersetzung, die der Joachimsthaler Amtsverwalter Mathias Enderlein auf Befehl Kaiser Ferdinands I. verfasste. (Deuceri corpus juris metallici. Peithner S. 231.) 3) Sollte es ganz zufällig sein, dass die von ihm herrührende Eintragung der Schöffensprüche im Codex A plützlich beim Schöffenspruche 264 mitten im Texte ab- bricht, und sollte er sonst nicht Zeit gefunden haben. wenigstens diesen Schöffenspruch zu vollenden? 4) Da er selbst in der Widmung seines Formelbuches an H. Albrecht bereits von Kaiser Karl IV. beate memorie spricht, erst nach dessen Tod im Jahre 1378.
26 Noch in einem höhern Grade ist dieses aber mit seiner Uebersetzung der um das Jahr 1300 von K. Wenzel II. erlassenen Constitutiones juris me- tallici in vier Büchern der Fall. Als Bergunterschreiber in Kuttenberg mochte er nun ein lateinisches Exemplar dieses bisher von den Schöffenhöfen, selbst von Kuttenberg, welcher Stadt der König sie speciell feierlich übergeben hatte, wenig beachteten legislatorischen Productes kennen gelernt und er- kannt haben, welch brauchbares Material für die praktische Rechtspflege trotz der romanisirenden Form , die dem deutschen Rechtssinne jener Zeit noch in hohem Grade widerstrebte, darin enthalten sei. Er benützte dem- nach seine Musestunden als Stadtschreiber dazu, sie ins Deutsche zu über- setzen, wobei er jedoch die den Iglauern unangenehmen Stellen unterdrückte, und an solchen, wo König Wenzel den Reichthum und das Ansehen Kutten- bergs preist, den Namen Iglau setzte. Dass er diese Uebersetzung nicht schon früher vollendet habe, geht aus den Eingangsworten hervor 1). Wirk- lich scheint dieses Bergrecht erst in der Form dieser Uebersetzung seine vielfache Verbreitung und den Einfluss gewonnen zu haben, den es in der Folge auf viele Rechtskreise geübt hat. Selbst die Iglauer legten Stellen desselben ihren spätern Entscheidungen wörtlich zu Grunde, und so mag diese Uebersetzung nicht wenig dazu beigetragen haben, dass später das Bergrecht allgemein als jus montanum Iglaviense galt. In dem sub E be- schriebenen Codex finden wir übrigens eine Uebersetzung, die merkwürdiger- weise in den zwei ersten Büchern von der Gelnhausen schen abweicht, in den zwei letzten aber mit ihr übereinstimmt. 2) Jene umfangreiche Uebersetzung, die häufig wegen der gewundenen Sprache des lateinischen Originals und seiner langen Perioden nicht geringe Schwierigkeiten zu überwinden hatte, legt ein günstiges Zeugniss ab für die Feinheit und das Verständniss, mit dem er die deutsche Sprache in einer so frühen Zeit trotz ihrer mangelhaf- ten Ausbildung für die Bezeichnung vieler abstrakter Begriffe zu beherrschen wusste. Bei diesem grossen Verdienste um die Rechtspflege der Stadt muss es auffallen, schon im Jahr 1369 einen andern Notar an seiner Stelle zu sehen. Fast scheint es, als sei seine Entfernung von diesem Posten keine freiwillige gewesen, sondern durch ein aus unbekannten Gründen erfolgtes plötzliches Zerwürfniss mit dem Stadtrath herbeigeführt worden. 3) Später 4) finden wir ihn als Brünner Stadtschreiber Scriba Brunensis 1) Hye heben sich an dye perkrecht, die maister Johanns von Geilnhusen, etwen Keiser Karls kuniges zu Behem schreiber, iczunt statschreiber zu Igla vs dem latin czu dewcz gemacht vnd geschrieben hat. 2) Die Gelnhausenische Uebersetzung ist noch nicht gedruckt, dagegen eine andere deutsche Uebersetzung, die der Joachimsthaler Amtsverwalter Mathias Enderlein auf Befehl Kaiser Ferdinands I. verfasste. (Deuceri corpus juris metallici. Peithner S. 231.) 3) Sollte es ganz zufällig sein, dass die von ihm herrührende Eintragung der Schöffensprüche im Codex A plützlich beim Schöffenspruche 264 mitten im Texte ab- bricht, und sollte er sonst nicht Zeit gefunden haben. wenigstens diesen Schöffenspruch zu vollenden? 4) Da er selbst in der Widmung seines Formelbuches an H. Albrecht bereits von Kaiser Karl IV. beate memorie spricht, erst nach dessen Tod im Jahre 1378.
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27 wieder. Dass diese Eigenschaft, die er sich selbst in der Zueignung seines Formelbuches an Markgrafen Jost von Mähren und den Herzog Albrecht von Oesterreich beilegt, in diesem Sinne und nicht so zu deuten sei, dass er als Schreiber in der Kanzlei des Markgrafen in Verwendung war, geht schon daraus hervor, dass er selbst in jener Widmung sagt, dass er sich vom Hofe fern gehalten habe. In dieser Eigenschaft war er noch im Jahre 1384 thätig, wie aus einer uns erhaltenen Urkunde dieses Jahres ersichtlich ist, deren Redaction er als öffentlicher kaiserlicher Notar besorgt zu haben scheint. Von seiner speciellen Wirksamkeit als Brünner Stadtschreiber haben wir gar keine Kunde. Später verliert sich jede Spur von ihm. Umfang des Iglauer Oberhofes. Als Orte, die nach Iglau ihren Rechtszug hatten und diese Stadt als ihren Oberhof anerkannten, lassen sich urkundlich nachfolgende nachweisen, wobei diejenigen, wo blos ein bergrechtlicher Zug stattfand, mit *, die, wo sich der Rechtszug auf alle Gebiete des Rechtes erstreckt, mit † bezeichnet, jene aber, bei denen keine bergrechtlichen Schöffensprüche vorkommen, un- bezeichnet gelassen wurden. * Altenberg (antiquus mons), ein ungefähr eine halbe Stunde von Iglau entferntes Dorf an der böhmischen Gränze, wo überhaupt der älteste Bergbau in Böhmen und Mähren betrieben wurde. Im Jahr 1315 1) gestattete König Johann von Böhmen dem Conradus a Lapide, Luso de Pulcro Monte und ihren Gewerken die Errichtung eines Wasserwerkes durch Heinrich Rothermel, um dem ertrunke- nen Bergwerke aufzuhelfen. Erhalten haben sich drei bergrecht- liche Schöffensprüche dahin aus der ersten Hälfte des XIV. Jahr- hunderts. * St. Annaberg (Bergstadt in Sachsen). Ein bergrechtlicher Schöf- fenspruch aus der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts. Battelau (Patlawn, Patlawa), Markt im Iglauer Kreise. Drei Schöf- fensprüche aus dem XIV. Jahrhundert (258 aus dem Jahr 1378), ein böhmischer vom Jahr 1519. † Bergreichenstein (in den Quellen Reichenstein schlechtweg), Bergstadt im Prachiner Kreise in Böhmen. Fünf Schöffensprüche, darunter drei bergrechtliche aus der ersten Hälfte des XIV. Jahr- hunderts. * Beuthen (Buthen, Buthinenses), Bergstadt in Preussen, Regierungs- bezirk Oppeln 2) Vier bergrechtliche Schöffensprüche um das Jahr 1400. * Budeš (ferreus mons der domina de Meseritsch), Dorf im Caslauer 1) Cod. dipl. Mor. VI. n. 92. 2) Siehe Aemil Steinbeck a. a. O. II. S. 145.
27 wieder. Dass diese Eigenschaft, die er sich selbst in der Zueignung seines Formelbuches an Markgrafen Jost von Mähren und den Herzog Albrecht von Oesterreich beilegt, in diesem Sinne und nicht so zu deuten sei, dass er als Schreiber in der Kanzlei des Markgrafen in Verwendung war, geht schon daraus hervor, dass er selbst in jener Widmung sagt, dass er sich vom Hofe fern gehalten habe. In dieser Eigenschaft war er noch im Jahre 1384 thätig, wie aus einer uns erhaltenen Urkunde dieses Jahres ersichtlich ist, deren Redaction er als öffentlicher kaiserlicher Notar besorgt zu haben scheint. Von seiner speciellen Wirksamkeit als Brünner Stadtschreiber haben wir gar keine Kunde. Später verliert sich jede Spur von ihm. Umfang des Iglauer Oberhofes. Als Orte, die nach Iglau ihren Rechtszug hatten und diese Stadt als ihren Oberhof anerkannten, lassen sich urkundlich nachfolgende nachweisen, wobei diejenigen, wo blos ein bergrechtlicher Zug stattfand, mit *, die, wo sich der Rechtszug auf alle Gebiete des Rechtes erstreckt, mit † bezeichnet, jene aber, bei denen keine bergrechtlichen Schöffensprüche vorkommen, un- bezeichnet gelassen wurden. * Altenberg (antiquus mons), ein ungefähr eine halbe Stunde von Iglau entferntes Dorf an der böhmischen Gränze, wo überhaupt der älteste Bergbau in Böhmen und Mähren betrieben wurde. Im Jahr 1315 1) gestattete König Johann von Böhmen dem Conradus a Lapide, Luso de Pulcro Monte und ihren Gewerken die Errichtung eines Wasserwerkes durch Heinrich Rothermel, um dem ertrunke- nen Bergwerke aufzuhelfen. Erhalten haben sich drei bergrecht- liche Schöffensprüche dahin aus der ersten Hälfte des XIV. Jahr- hunderts. * St. Annaberg (Bergstadt in Sachsen). Ein bergrechtlicher Schöf- fenspruch aus der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts. Battelau (Patlawn, Patlawa), Markt im Iglauer Kreise. Drei Schöf- fensprüche aus dem XIV. Jahrhundert (258 aus dem Jahr 1378), ein böhmischer vom Jahr 1519. † Bergreichenstein (in den Quellen Reichenstein schlechtweg), Bergstadt im Prachiner Kreise in Böhmen. Fünf Schöffensprüche, darunter drei bergrechtliche aus der ersten Hälfte des XIV. Jahr- hunderts. * Beuthen (Buthen, Buthinenses), Bergstadt in Preussen, Regierungs- bezirk Oppeln 2) Vier bergrechtliche Schöffensprüche um das Jahr 1400. * Budeš (ferreus mons der domina de Meseritsch), Dorf im Caslauer 1) Cod. dipl. Mor. VI. n. 92. 2) Siehe Aemil Steinbeck a. a. O. II. S. 145.
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28 Kreis in Böhmen. Ein bergrechtlicher Schöffenspruch aus dem XIV. Jahrhundert. † Caslau (Czaslabs, cives Czaslavienses), Kreisstadt in Böhmen. Starker Rechtszug nach Iglau. Erhalten 32 Schöffensprüche dahin aus dem XIV. Jahrhundert, darunter 4 in Bergsachen ; 17 um das Jahr 1500 in böhmischer Sprache. Chotěboř (Cotiebors, Cotwurs), Stadt im Caslauer Kreise in Böh- men. Im Jahre 1331 1) ertheilte König Johann dem Marktflecken Ch. gleiche Vorrechte und Freiheiten wie der Stadt Iglau, und be- widmete sie mit diesem Rechte. Starker Rechtszug 2). Erhalten 17 Schöffensprüche aus dem XIV., 16 in böhmischer Sprache aus dem Anfang des XVI. Jahrhunderts. Chrudim. Kreisstadt in Böhmen. Rössler a. a. O. I. S. XXX nennt sie unter den Töchterstädten Iglau's und verweist dabei auf einen Königsberger Codex Nr. 13. Wahrscheinlich ist diess das von J. Voigt in den Archivsschriften der k. Akademie der Wissen- schaften Bd. XXIX. I. herausgegebene Formelbuch des k. Notars Henricus Italicus, geschrieben gegen Ende des XIII. Jahrhunderts (zwischen 1283—1293. Siehe S. 12). Daselbst findet sich auch wirklich eine Urkunde n. CXIII., wo der König von Böhmen bei der Stadt Alt-Chrudim eine Neustadt mit Iglauer Rechte und einem Stadtgebiete von hundert Hufen gründet. 3) Schöffen- sprüche dahin sind mir keine bekannt. Dürre (Dürr), ein Dorf im Iglauer Kreise. Ein deutscher Schöffen- spruch aus dem Anfang des XVI. Jahrhunderts. Eberhardsdorf (jetzt Ebersdorf, wahrscheinlich von Eberhard im Anfange des XIV. Jahrhunderts gegründet, siehe Simersdorf). Zuerst erwähnt 1315 1). Dorf im Caslauer Kreise. Ein Schöffen- spruch aus dem XIV. Jahrhundert. †Eule (Elow, Eilow). Bergstadt (Gold) im Kauřimer Kreis in Böh- men. Sieben Schöffensprüche, darunter zwei bergrechtliche aus dem XIV. Jahrhundert. * Freiberg, Bergstadt (Silber) in Sachsen. Sieh Joannes Lindner (monachus Pirnensis) † 1530. "Welche bergleute holten ortrunge bergrechtes vnd vrtheilspruch czu der Igla in Mehrenn". Menken Script. rer. germ. II., p. 1559. Dobner Mon. hist. Boh. IV. S. 195. Schöffensprüche sind mir keine bekannt Hall (Tirol, Oberösterreich, Halle in Sachsen?) Ein Schöffenspruch aus dem XIV. Jahrhundert : Halpurger petunt sibi sententiari etc. 1) Siche Jacobi. Cod. epist. Johannis r. B. Regesten. n. 109. 2) A. 1387. Sieh Anmerkung zu Schspr. 258. 3) Apud Crudin antiquam — cives longevi usibus consuetudinis approbatis et demum jure Yglaviensi vivere decernimus. 4) C. d. Mor. VI. n. 92.
28 Kreis in Böhmen. Ein bergrechtlicher Schöffenspruch aus dem XIV. Jahrhundert. † Caslau (Czaslabs, cives Czaslavienses), Kreisstadt in Böhmen. Starker Rechtszug nach Iglau. Erhalten 32 Schöffensprüche dahin aus dem XIV. Jahrhundert, darunter 4 in Bergsachen ; 17 um das Jahr 1500 in böhmischer Sprache. Chotěboř (Cotiebors, Cotwurs), Stadt im Caslauer Kreise in Böh- men. Im Jahre 1331 1) ertheilte König Johann dem Marktflecken Ch. gleiche Vorrechte und Freiheiten wie der Stadt Iglau, und be- widmete sie mit diesem Rechte. Starker Rechtszug 2). Erhalten 17 Schöffensprüche aus dem XIV., 16 in böhmischer Sprache aus dem Anfang des XVI. Jahrhunderts. Chrudim. Kreisstadt in Böhmen. Rössler a. a. O. I. S. XXX nennt sie unter den Töchterstädten Iglau's und verweist dabei auf einen Königsberger Codex Nr. 13. Wahrscheinlich ist diess das von J. Voigt in den Archivsschriften der k. Akademie der Wissen- schaften Bd. XXIX. I. herausgegebene Formelbuch des k. Notars Henricus Italicus, geschrieben gegen Ende des XIII. Jahrhunderts (zwischen 1283—1293. Siehe S. 12). Daselbst findet sich auch wirklich eine Urkunde n. CXIII., wo der König von Böhmen bei der Stadt Alt-Chrudim eine Neustadt mit Iglauer Rechte und einem Stadtgebiete von hundert Hufen gründet. 3) Schöffen- sprüche dahin sind mir keine bekannt. Dürre (Dürr), ein Dorf im Iglauer Kreise. Ein deutscher Schöffen- spruch aus dem Anfang des XVI. Jahrhunderts. Eberhardsdorf (jetzt Ebersdorf, wahrscheinlich von Eberhard im Anfange des XIV. Jahrhunderts gegründet, siehe Simersdorf). Zuerst erwähnt 1315 1). Dorf im Caslauer Kreise. Ein Schöffen- spruch aus dem XIV. Jahrhundert. †Eule (Elow, Eilow). Bergstadt (Gold) im Kauřimer Kreis in Böh- men. Sieben Schöffensprüche, darunter zwei bergrechtliche aus dem XIV. Jahrhundert. * Freiberg, Bergstadt (Silber) in Sachsen. Sieh Joannes Lindner (monachus Pirnensis) † 1530. "Welche bergleute holten ortrunge bergrechtes vnd vrtheilspruch czu der Igla in Mehrenn". Menken Script. rer. germ. II., p. 1559. Dobner Mon. hist. Boh. IV. S. 195. Schöffensprüche sind mir keine bekannt Hall (Tirol, Oberösterreich, Halle in Sachsen?) Ein Schöffenspruch aus dem XIV. Jahrhundert : Halpurger petunt sibi sententiari etc. 1) Siche Jacobi. Cod. epist. Johannis r. B. Regesten. n. 109. 2) A. 1387. Sieh Anmerkung zu Schspr. 258. 3) Apud Crudin antiquam — cives longevi usibus consuetudinis approbatis et demum jure Yglaviensi vivere decernimus. 4) C. d. Mor. VI. n. 92.
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29 * Hangenstein, Dorf im Olmützer Kreis auf der Herrschaft Raben- stein. Zwei deutsche bergrechtliche Schöffensprüche von den Jah- ren 1506 und 1507, ein böhmischer vom Jahr 1510. * Hory Medelsky (Markt Medlau im Brünner Kreise in Mäh- ren). Zwei bergrechtliche Schöffensprüche aus den Jahren 1503 und 1513. * Jamnitz, Stadt, früher Goldbergwerk im Znaymer Kreise in Mähren. Im Jahr 1227 bereits 1) empfahl König Ottokar I. den Erbauer dieser Stadt und Rector der Provinz Vöttau Petrus und die ihm daselbst übergebenen Goldgruben dem Schutze des Bergmeisters von Iglau. Im Jahr 1345 2) verlieh Markgraf Karl den Bürgern von Jamnitz in dem Dorfe Schiken das Iglauer Bergrecht, und er- klärte in demselben Jahre 3) ausdrücklich Iglau als Bergoberhof. Sieh auch Schiken. Schöffensprüche haben sich keine erhalten. Kauřim, Kreisstadt in Böhmen. Sieh Rössler a. a. O. II. S. XXIV. Schöffensprüche keine. † Kolin (Colonia super Albea, Koln uff der Elbe, cives Colonienses), Stadt im Kauřimer Kreis in Böhmen. Sieh Jacobi. Cod. epist. Jo- hannis r. B. Regesten n. 4 zum Jahre 1311. und Schaller Topogr. von B. X. 48. Zweiunddreissig (darunter zwei bergrechtliche) Schöffensprüche aus dem XIV., eilf in böhmischer Sprache aus dem Anfang des XVI. Jahrhunderts. * Kupferberg. Bergstadt in Preussisch-Schlesien. Ein bergrecht- licher Schöffenspruch um das Jahr 1500. † Kuttenberg (Kutten, Chutten, cives Chutnenses, auch schlecht— weg „der berg“ mons), freie Bergstadt im Caslauer Kreis in Böh— men. Die treueste und anhänglichste Tochterstadt von Iglau, die sich in ihrem Rechtszug nach Iglau weder durch die Const. j. met. Wenc. II. (die die Aufhebung des Zugrechtes nach Iglau aus- sprechen 1), noch durch K. Johann 5), noch durch das Verbot K. Podiebrad's 6) im mindesten irre machen liessen. Sehr starker 1) Sternberg Gesch. des böhm. Bergbaus I. 2. S. 17. 2) C. d. Mor. VII. 2. n. 609 in aurifodinis eirea villam Schicken — omnes prero- gativas et gracias, quas ciues Iglauienses in suis habent priuilegiis et super iuribus montanorum. 3) Tomaschek a. a. O. S. 331 — in omnibus auri et argenti seu alterius cuius- cumque metallifodinis — specialiter in aurifodinis in Schiken. — 4) Sieh 1, IV. c. XX. in Schmidt Sammlung der Berggesetze. I. S. 115 ff. 5) Ebenda. S. 119 im Jahr 1329: — vnd wollen Ine das Behalten vnzuBrochen- lichene Ob ir etzlicher der Bergleute an keiner missetat oder vbeltat begriffen wirt. vmb diselben missetat soll er nicht von dannen gesut, noch gezogen noch geladen wer- den in keine Stat noch andern enden, Sunder da czu den Kutten vor die Scheppfen vnd als die Scheppfen Ine verteylen, so sol er gerichtet werden. 6) Vom Jahr 1467, wie Sternberg a. a. O. I. 1. S. 53 und nach ihm Wenzel a. a. O. S. 56 und Steinbeck a. a. O. I. S. 55 irrig behaupten. Diess beweist klar ein Iglauer Schöffenspruch nach Kuttenberg vom Jahr 1481, in dem die Iglauer ausdrück- lich sagen: — precipue quia ipsi cives de montibus Chuttnis semper usi sunt juribus nostris participantes eisdem hue usque. —
29 * Hangenstein, Dorf im Olmützer Kreis auf der Herrschaft Raben- stein. Zwei deutsche bergrechtliche Schöffensprüche von den Jah- ren 1506 und 1507, ein böhmischer vom Jahr 1510. * Hory Medelsky (Markt Medlau im Brünner Kreise in Mäh- ren). Zwei bergrechtliche Schöffensprüche aus den Jahren 1503 und 1513. * Jamnitz, Stadt, früher Goldbergwerk im Znaymer Kreise in Mähren. Im Jahr 1227 bereits 1) empfahl König Ottokar I. den Erbauer dieser Stadt und Rector der Provinz Vöttau Petrus und die ihm daselbst übergebenen Goldgruben dem Schutze des Bergmeisters von Iglau. Im Jahr 1345 2) verlieh Markgraf Karl den Bürgern von Jamnitz in dem Dorfe Schiken das Iglauer Bergrecht, und er- klärte in demselben Jahre 3) ausdrücklich Iglau als Bergoberhof. Sieh auch Schiken. Schöffensprüche haben sich keine erhalten. Kauřim, Kreisstadt in Böhmen. Sieh Rössler a. a. O. II. S. XXIV. Schöffensprüche keine. † Kolin (Colonia super Albea, Koln uff der Elbe, cives Colonienses), Stadt im Kauřimer Kreis in Böhmen. Sieh Jacobi. Cod. epist. Jo- hannis r. B. Regesten n. 4 zum Jahre 1311. und Schaller Topogr. von B. X. 48. Zweiunddreissig (darunter zwei bergrechtliche) Schöffensprüche aus dem XIV., eilf in böhmischer Sprache aus dem Anfang des XVI. Jahrhunderts. * Kupferberg. Bergstadt in Preussisch-Schlesien. Ein bergrecht- licher Schöffenspruch um das Jahr 1500. † Kuttenberg (Kutten, Chutten, cives Chutnenses, auch schlecht— weg „der berg“ mons), freie Bergstadt im Caslauer Kreis in Böh— men. Die treueste und anhänglichste Tochterstadt von Iglau, die sich in ihrem Rechtszug nach Iglau weder durch die Const. j. met. Wenc. II. (die die Aufhebung des Zugrechtes nach Iglau aus- sprechen 1), noch durch K. Johann 5), noch durch das Verbot K. Podiebrad's 6) im mindesten irre machen liessen. Sehr starker 1) Sternberg Gesch. des böhm. Bergbaus I. 2. S. 17. 2) C. d. Mor. VII. 2. n. 609 in aurifodinis eirea villam Schicken — omnes prero- gativas et gracias, quas ciues Iglauienses in suis habent priuilegiis et super iuribus montanorum. 3) Tomaschek a. a. O. S. 331 — in omnibus auri et argenti seu alterius cuius- cumque metallifodinis — specialiter in aurifodinis in Schiken. — 4) Sieh 1, IV. c. XX. in Schmidt Sammlung der Berggesetze. I. S. 115 ff. 5) Ebenda. S. 119 im Jahr 1329: — vnd wollen Ine das Behalten vnzuBrochen- lichene Ob ir etzlicher der Bergleute an keiner missetat oder vbeltat begriffen wirt. vmb diselben missetat soll er nicht von dannen gesut, noch gezogen noch geladen wer- den in keine Stat noch andern enden, Sunder da czu den Kutten vor die Scheppfen vnd als die Scheppfen Ine verteylen, so sol er gerichtet werden. 6) Vom Jahr 1467, wie Sternberg a. a. O. I. 1. S. 53 und nach ihm Wenzel a. a. O. S. 56 und Steinbeck a. a. O. I. S. 55 irrig behaupten. Diess beweist klar ein Iglauer Schöffenspruch nach Kuttenberg vom Jahr 1481, in dem die Iglauer ausdrück- lich sagen: — precipue quia ipsi cives de montibus Chuttnis semper usi sunt juribus nostris participantes eisdem hue usque. —
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30 Rechtszug nach Iglau. Hundert (darunter vierundvierzig bergrecht- liche) Schöffensprüche aus dem XIV. und dem ersten Decennium des XV. Jahrhunderts, zwei aus dem Ende des XV. Jahrhunderts. Leubus, ehemaliges Benedictinerstift in Preussisch-Schlesien. Ein bergrechtlicher Schöffenspruch mit der Bestätig ung H. Boleslaus von Schlesien und seines Sohnes Heinrich vom Jahre 1268. 1) Malin, Dorf im Časlauer Kreis. Sieh Rössler II. S. XXIV. Keine Schöffensprüche erhalten. * Meissen (montana Misnensia) in Sachsen. Schöffenspruch um das Jahr 1500. Gross-Mesritsch, Stadt im Iglauer Kreise in Mähren. Starker Rechtszug. Achtzehn Schöffensprüche aus dem XIV. und den zwei ersten Decennien des XV. Jahrhunderts, von denen einer bereits in böhmischer Sprache ; und zehn böhmische aus dem Anfang des XVI. Jahrhunderts. * Nehasitz, Dorf im Saatzer Kreise in Böhmen. Zwei deutsche Schöffensprüche vom Jahre 1515. Pailenz (Peilanns, Pewles), Dorf im Iglauer Kreis. Sechs deutsche Schöffensprüche aus dem Anfang des XVI. Jahrhunderts. Pilsen, Kreisstadt in Böhmen. Ein bergrechtlicher Schöffenspruch aus dem XIV. Jahrhundert. Počatek (die Potschaken), Stadt im Časlauer Kreise in Böhmen. Rechtszug nach Iglau im Jahre 1378. 2) Ein Schöffenspruch aus dem XIV. Jahrhundert. Polna, Stadt im Caslauer Kreise in Böhmen. Erhalten drei böhmische Rechtsbelehrungen aus dem Anfang des XVI. Jahrhunderts. * Presnitz, königliche Bergstadt im Erzgebirge, Saatzer Kreis in Böhmen. Ein bergrechtlicher Schöffenspruch aus dem Anfang des XVI. Jahrhunderts. Přibislau, Stadt im Caslauer Kreis in Böhmen. Sechs böhmische Schöffensprüche aus dem Anfang des XVI. Jahrhunderts. * Reichenstein 3), Bergstadt in Preussisch-Schlesien (Gold). Sechs deutsche bergrechtliche Schöffensprüche um das Jahr 1500. * Riesenberg, Dorf im Königgrätzer Kreis in Böhmen. Zwei berg- rechtliche Schöffensprüche (einer deutsch, einer böhmisch) aus dem Ende des XV. Jahrhunderts. * Römerstadt (Reymarstat), Stadt im Olmützer Kreise in Mähren. Ein bergrechtlicher Schöffenspruch aus dem XIV. Jahrhundert. * Schicken, Dorf und Goldbergwerk im Znaymer (?) Kreise in Mäh- ren. Sieh Jamnitz. * Mor. 1) Im Provinzialarchiv zu Breslau. Gedruckt bei Sternberg I. 2. S. 23.. Cod. d. S. 16. Steinbeck I. S. 71. 2) Sieh Anmerkung zu Sch.-Spr. 258. 3) Vgl. Steinbeck a. a. O. S. 75.
30 Rechtszug nach Iglau. Hundert (darunter vierundvierzig bergrecht- liche) Schöffensprüche aus dem XIV. und dem ersten Decennium des XV. Jahrhunderts, zwei aus dem Ende des XV. Jahrhunderts. Leubus, ehemaliges Benedictinerstift in Preussisch-Schlesien. Ein bergrechtlicher Schöffenspruch mit der Bestätig ung H. Boleslaus von Schlesien und seines Sohnes Heinrich vom Jahre 1268. 1) Malin, Dorf im Časlauer Kreis. Sieh Rössler II. S. XXIV. Keine Schöffensprüche erhalten. * Meissen (montana Misnensia) in Sachsen. Schöffenspruch um das Jahr 1500. Gross-Mesritsch, Stadt im Iglauer Kreise in Mähren. Starker Rechtszug. Achtzehn Schöffensprüche aus dem XIV. und den zwei ersten Decennien des XV. Jahrhunderts, von denen einer bereits in böhmischer Sprache ; und zehn böhmische aus dem Anfang des XVI. Jahrhunderts. * Nehasitz, Dorf im Saatzer Kreise in Böhmen. Zwei deutsche Schöffensprüche vom Jahre 1515. Pailenz (Peilanns, Pewles), Dorf im Iglauer Kreis. Sechs deutsche Schöffensprüche aus dem Anfang des XVI. Jahrhunderts. Pilsen, Kreisstadt in Böhmen. Ein bergrechtlicher Schöffenspruch aus dem XIV. Jahrhundert. Počatek (die Potschaken), Stadt im Časlauer Kreise in Böhmen. Rechtszug nach Iglau im Jahre 1378. 2) Ein Schöffenspruch aus dem XIV. Jahrhundert. Polna, Stadt im Caslauer Kreise in Böhmen. Erhalten drei böhmische Rechtsbelehrungen aus dem Anfang des XVI. Jahrhunderts. * Presnitz, königliche Bergstadt im Erzgebirge, Saatzer Kreis in Böhmen. Ein bergrechtlicher Schöffenspruch aus dem Anfang des XVI. Jahrhunderts. Přibislau, Stadt im Caslauer Kreis in Böhmen. Sechs böhmische Schöffensprüche aus dem Anfang des XVI. Jahrhunderts. * Reichenstein 3), Bergstadt in Preussisch-Schlesien (Gold). Sechs deutsche bergrechtliche Schöffensprüche um das Jahr 1500. * Riesenberg, Dorf im Königgrätzer Kreis in Böhmen. Zwei berg- rechtliche Schöffensprüche (einer deutsch, einer böhmisch) aus dem Ende des XV. Jahrhunderts. * Römerstadt (Reymarstat), Stadt im Olmützer Kreise in Mähren. Ein bergrechtlicher Schöffenspruch aus dem XIV. Jahrhundert. * Schicken, Dorf und Goldbergwerk im Znaymer (?) Kreise in Mäh- ren. Sieh Jamnitz. * Mor. 1) Im Provinzialarchiv zu Breslau. Gedruckt bei Sternberg I. 2. S. 23.. Cod. d. S. 16. Steinbeck I. S. 71. 2) Sieh Anmerkung zu Sch.-Spr. 258. 3) Vgl. Steinbeck a. a. O. S. 75.
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31 * Schneeberg, Bergstadt in Sachsen. Vier bergrechtliche Schöffen- sprüche aus den Jahren 1450, 1493 und 1494. Simersdorf (Simonsdorf), Dorf im Caslauer Kreise, gegründet im Jahre 1303 durch den Iglauer Bürger Eberhard nach Iglauer Rechte. 1) * Schüttenhofen (Sušice), Stadt im Prachiner Kreis in Böhmen. Goldbergwerk. Sieh Rössler I. S. XXX., Anmerkung, und Jacobi a. a. O. Regesten n. 75 ad annum 1325. Bestätigung der Berg- freiheiten. Ferner Schaller Topogr. v. B. S. 242. Schöffensprüche haben sich nicht erhalten. Teltsch, Stadt im Iglauer Kreise. Zwei Schöffensprüche aus dem XIV. Jahrhundert. Triesch, Stadt im Iglauer Kreise. Sechzehn deutsche Schöffen- sprüche, darunter drei aus dem XIV. Jahrhundert, dreizehn um das Jahr 1500. * Troppau, Kreisstadt in Oesterr. Schlesien. Im Jahre 1271 von König Ottokar mit Iglauer Recht bewidmet 2): Ein bergrecht- licher Schöffenspruch aus dem XIV. Jahrhundert. 3) * Us k (Awck), Alt-Tabor an der Lusnitz im Taborer Kreis in Böhmen. König Ottokar ertheilte im Jahr 1272 der Stadt Iglau das Seifen- lehen in Usk , und dieselben Rechte in allen Bergwerken zwischen Usk und Iglau. 4) Im Jahr 1345 bestätigte ihr Markgraf Karl ihre Rechte auf das Silberbergwerk daselbst, und ordnete den Rechts- zug an. 5) Schöffensprüche haben sich nicht erhalten. * Wartenberg, Stadt in Preussen, Regierungsbezirk Breslau. Ein Bergschöffenspruch vom Jahr 1424. Welin, Dorf im Chrudimer Kreis mit dem unmittelbaren Zugrecht nach Kolin. Ein Schöffenspruch um das Jahr 1400. Wesuncz (Bisenz, Stadt im hradischen Kreis in Mähren ?). Diese Stadt hatte sonst ihren Rechtszug nach Brünn. 6) Ein Schöffen- spruch aus dem XIV. Jahrhundert. Wielenz (Wilanz, Bielandes 7), Iglauer Landgut und Dorf im Iglauer Kreise. Ein Schöffenspruch aus dem XIV. Jahrhundert. 4) Sieh C. d. Mor. V. S. 149. (Th. abbas Siloensis, Abt von Seelau) promisimus ibidem judici ac ipsis hominibus ab ipso Eberhardo cive Iglaviensi dictae ville Simonsdorf, quod se habere debent et tenere ad iudicium Yglauiense. 5) C. d. Mor. IV. S. 85 rücksichtlich ihrer Bergwerke in Bensch — quod etiam ipsis omnia jura, que apud Iglauiam circa montes hujusmodi fieri consueuerunt — simi- liter concedimus et cet. 3) Den purgern von Troppaw, dy von perkwerkes wegen auch recht hye suchen, ist geteylt czu eynem rechten u. s. w. 4) Tomaschek a. a. O. S. 327. — quod eisdem conferre Seipphenlchen in Awek eadem iura in montibus, qui in Awek sunt inventi, et qui adhuc inter Yglauienses et Awekenses inventi fuerint. — 5) Tomaschek a a. O. S. 331 - montana argenti in Vsk super fluvio Losnicz. — 6) Sieh Rössler a. a. O. Schöffensprüche 34. 42. 58. 158. 237. 246. 248. 253. 264. 265. 271. 288. 334. 466. 501. 533. 7) C. d. Mor. VI. S. 268. a. 1327. und VII. 2, n. 694. a. 1347: Peter, Stadt-
31 * Schneeberg, Bergstadt in Sachsen. Vier bergrechtliche Schöffen- sprüche aus den Jahren 1450, 1493 und 1494. Simersdorf (Simonsdorf), Dorf im Caslauer Kreise, gegründet im Jahre 1303 durch den Iglauer Bürger Eberhard nach Iglauer Rechte. 1) * Schüttenhofen (Sušice), Stadt im Prachiner Kreis in Böhmen. Goldbergwerk. Sieh Rössler I. S. XXX., Anmerkung, und Jacobi a. a. O. Regesten n. 75 ad annum 1325. Bestätigung der Berg- freiheiten. Ferner Schaller Topogr. v. B. S. 242. Schöffensprüche haben sich nicht erhalten. Teltsch, Stadt im Iglauer Kreise. Zwei Schöffensprüche aus dem XIV. Jahrhundert. Triesch, Stadt im Iglauer Kreise. Sechzehn deutsche Schöffen- sprüche, darunter drei aus dem XIV. Jahrhundert, dreizehn um das Jahr 1500. * Troppau, Kreisstadt in Oesterr. Schlesien. Im Jahre 1271 von König Ottokar mit Iglauer Recht bewidmet 2): Ein bergrecht- licher Schöffenspruch aus dem XIV. Jahrhundert. 3) * Us k (Awck), Alt-Tabor an der Lusnitz im Taborer Kreis in Böhmen. König Ottokar ertheilte im Jahr 1272 der Stadt Iglau das Seifen- lehen in Usk , und dieselben Rechte in allen Bergwerken zwischen Usk und Iglau. 4) Im Jahr 1345 bestätigte ihr Markgraf Karl ihre Rechte auf das Silberbergwerk daselbst, und ordnete den Rechts- zug an. 5) Schöffensprüche haben sich nicht erhalten. * Wartenberg, Stadt in Preussen, Regierungsbezirk Breslau. Ein Bergschöffenspruch vom Jahr 1424. Welin, Dorf im Chrudimer Kreis mit dem unmittelbaren Zugrecht nach Kolin. Ein Schöffenspruch um das Jahr 1400. Wesuncz (Bisenz, Stadt im hradischen Kreis in Mähren ?). Diese Stadt hatte sonst ihren Rechtszug nach Brünn. 6) Ein Schöffen- spruch aus dem XIV. Jahrhundert. Wielenz (Wilanz, Bielandes 7), Iglauer Landgut und Dorf im Iglauer Kreise. Ein Schöffenspruch aus dem XIV. Jahrhundert. 4) Sieh C. d. Mor. V. S. 149. (Th. abbas Siloensis, Abt von Seelau) promisimus ibidem judici ac ipsis hominibus ab ipso Eberhardo cive Iglaviensi dictae ville Simonsdorf, quod se habere debent et tenere ad iudicium Yglauiense. 5) C. d. Mor. IV. S. 85 rücksichtlich ihrer Bergwerke in Bensch — quod etiam ipsis omnia jura, que apud Iglauiam circa montes hujusmodi fieri consueuerunt — simi- liter concedimus et cet. 3) Den purgern von Troppaw, dy von perkwerkes wegen auch recht hye suchen, ist geteylt czu eynem rechten u. s. w. 4) Tomaschek a. a. O. S. 327. — quod eisdem conferre Seipphenlchen in Awek eadem iura in montibus, qui in Awek sunt inventi, et qui adhuc inter Yglauienses et Awekenses inventi fuerint. — 5) Tomaschek a a. O. S. 331 - montana argenti in Vsk super fluvio Losnicz. — 6) Sieh Rössler a. a. O. Schöffensprüche 34. 42. 58. 158. 237. 246. 248. 253. 264. 265. 271. 288. 334. 466. 501. 533. 7) C. d. Mor. VI. S. 268. a. 1327. und VII. 2, n. 694. a. 1347: Peter, Stadt-
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32 Wolein (Waleyn), Markt im Caslauer Kreis. Ein Schöffenspruch aus dem XIV. Jahrhundert. Wolframs, Pfarrdorf im Iglauer Kreise, das schon 1288 urkundlich erwähnt wird. 1) Ein deutscher Schöffenspruch aus dem Anfange des XVI. Jahrhunderts. Wonau (Wunaw), Dorf im Caslauer Kreise. Ein Schöffenspruch aus dem XIV. Jahrhundert. Zuckmantel, Stadt in Oesterr. Schlesien. Fünfzehn bergrechtliche Schöffensprüche aus dem XIV. Jahrhundert. In einer Handschrift des mährischen Landesarchivs zu Brünn (D) findet sich am Schlusse von späterer Hand etwa des XVII. Jahrhunderts folgende Notiz eingetragen: "Index locorum, quae ad Iglavienses vel provocare vel informationis causa mittere solita sunt : Biela (?), Deutsch Brod, Mezericz, Czaslaw, Koln, Poln, Cuttenberg, Primlabs, Hora Medelska, Triesch, Stern- berg (?), Patlaun, Kupperberg, Schneeperg, Hangenstein, Nehassicz, Pey- lanns, Chotieborz, Dürr, Reichenstein" und dazu die Bemerkung: „Ist aber ungewiss welches Reichenstein. Denn dieweil der Herzog von Münsterberg hergeschrieben, ist zu vermuthen, es sey das Reychenstein in Schlesien. welches zugehörig gewesen den Münsterbergischen Fürsten. Aus andern bergwerken als aus Böhmen hat man kein recht angenommen.“ Schon diese Bemerkung beweist, dass die Aufzeichnung aus einer Zeit stammt, wo der Rechtszug nur mehr in der Erinnerung fortlebte. Interessant ist es, dass auch Deutschbrod unter den in Iglau Recht holenden Städten angeführt wird. Aber nicht bloss Städte und Ortschaften, auch hochgestellte Personen, selbst Fürsten, hohe Beamte, Adelige wendeten sich häufig um Entschei- dungen nach Iglau. So schon im Jahr 1234 der Markgraf Přemisl von Mäh- ren in seinem Streite mit Ratibor in Doblin 2) , vor dem Jahr 1264 der Abt des Benedictinerstiftes Leubus in Schlesien 3). Sechs Schöffensprüche sind uns aus dem Anfange des XIV. Jahrhunderts an den böhmischen Landes- hauptmann Heinrich von Lipa erhalten. 1) Ebenso einige bergrechtliche an Hinco Berca de Duba, obersten Burggrafen in Prag und böhmischen Landes- hauptmann. 5) Ein Schöffenspruch an die Frau "von Leyppen", die Herren schreiber in Kuttenberg, sein Bruder Dominik, Bürger in Iglau, und Nicolaus, Bürger zu Kuttenberg verkaufen das Gericht im Dorfe Wielands dem Richter Heinzlin. 1) Sieh C. d. Mor. IV, S. 343. 2) Sieh oben. 3) Sieh oben. 4) Henricus de Lipa, summus capitaneus regis Bohemiae. Der ältere Heinrich von Lipa war oberster Landesmarschall und Unterkämmerer von Böhmen schon im Jahr 1308 (C. d. Mor. VI. n. 379), dann 1310 (VI. S. 380), 1313 (S. 383), ohne Zusatz erscheint er im Jahr 1316 (VI. n. 71), 1318 (VI. n. 133) gleichzeitig mit Hinco Berka de Duba als Zeuge. Der jüngere war in den Jahren 1322 —1326 böhmischer Landes- hauptmann. Chronicon Aulae Reg. Dobner Mon. hist. Boh. II. 377. 387. 431. Sieh auch Jacobi 163. 186. 204. 5) In den Jahren 1327—31. Sieh C. d. Mor. VI. S. 267. 310. 325. 393. Sieh auch Chron. Aul. Reg. 418. und Jacobi n. 125. Hier erscheint er als provisor montano- rum in Reichenberg.
32 Wolein (Waleyn), Markt im Caslauer Kreis. Ein Schöffenspruch aus dem XIV. Jahrhundert. Wolframs, Pfarrdorf im Iglauer Kreise, das schon 1288 urkundlich erwähnt wird. 1) Ein deutscher Schöffenspruch aus dem Anfange des XVI. Jahrhunderts. Wonau (Wunaw), Dorf im Caslauer Kreise. Ein Schöffenspruch aus dem XIV. Jahrhundert. Zuckmantel, Stadt in Oesterr. Schlesien. Fünfzehn bergrechtliche Schöffensprüche aus dem XIV. Jahrhundert. In einer Handschrift des mährischen Landesarchivs zu Brünn (D) findet sich am Schlusse von späterer Hand etwa des XVII. Jahrhunderts folgende Notiz eingetragen: "Index locorum, quae ad Iglavienses vel provocare vel informationis causa mittere solita sunt : Biela (?), Deutsch Brod, Mezericz, Czaslaw, Koln, Poln, Cuttenberg, Primlabs, Hora Medelska, Triesch, Stern- berg (?), Patlaun, Kupperberg, Schneeperg, Hangenstein, Nehassicz, Pey- lanns, Chotieborz, Dürr, Reichenstein" und dazu die Bemerkung: „Ist aber ungewiss welches Reichenstein. Denn dieweil der Herzog von Münsterberg hergeschrieben, ist zu vermuthen, es sey das Reychenstein in Schlesien. welches zugehörig gewesen den Münsterbergischen Fürsten. Aus andern bergwerken als aus Böhmen hat man kein recht angenommen.“ Schon diese Bemerkung beweist, dass die Aufzeichnung aus einer Zeit stammt, wo der Rechtszug nur mehr in der Erinnerung fortlebte. Interessant ist es, dass auch Deutschbrod unter den in Iglau Recht holenden Städten angeführt wird. Aber nicht bloss Städte und Ortschaften, auch hochgestellte Personen, selbst Fürsten, hohe Beamte, Adelige wendeten sich häufig um Entschei- dungen nach Iglau. So schon im Jahr 1234 der Markgraf Přemisl von Mäh- ren in seinem Streite mit Ratibor in Doblin 2) , vor dem Jahr 1264 der Abt des Benedictinerstiftes Leubus in Schlesien 3). Sechs Schöffensprüche sind uns aus dem Anfange des XIV. Jahrhunderts an den böhmischen Landes- hauptmann Heinrich von Lipa erhalten. 1) Ebenso einige bergrechtliche an Hinco Berca de Duba, obersten Burggrafen in Prag und böhmischen Landes- hauptmann. 5) Ein Schöffenspruch an die Frau "von Leyppen", die Herren schreiber in Kuttenberg, sein Bruder Dominik, Bürger in Iglau, und Nicolaus, Bürger zu Kuttenberg verkaufen das Gericht im Dorfe Wielands dem Richter Heinzlin. 1) Sieh C. d. Mor. IV, S. 343. 2) Sieh oben. 3) Sieh oben. 4) Henricus de Lipa, summus capitaneus regis Bohemiae. Der ältere Heinrich von Lipa war oberster Landesmarschall und Unterkämmerer von Böhmen schon im Jahr 1308 (C. d. Mor. VI. n. 379), dann 1310 (VI. S. 380), 1313 (S. 383), ohne Zusatz erscheint er im Jahr 1316 (VI. n. 71), 1318 (VI. n. 133) gleichzeitig mit Hinco Berka de Duba als Zeuge. Der jüngere war in den Jahren 1322 —1326 böhmischer Landes- hauptmann. Chronicon Aulae Reg. Dobner Mon. hist. Boh. II. 377. 387. 431. Sieh auch Jacobi 163. 186. 204. 5) In den Jahren 1327—31. Sieh C. d. Mor. VI. S. 267. 310. 325. 393. Sieh auch Chron. Aul. Reg. 418. und Jacobi n. 125. Hier erscheint er als provisor montano- rum in Reichenberg.
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33 von Beranau (Paranow), Fričko von Mesritsch, an die Frau-von M. wegen ihres Eisenbergwerkes in Budeš, in einem Streite zwischen marchio Bern- hardus und dominus Woko de Holenstein 1) aus dem XIV. Jahrhundert; an Herrn von Wartenberg und Herrn zum Zoll im Jahr 1424; bergrechtliche an dominus de Hassenstein aus der Mitte des XV. Jahrhunderts, an domi- nus capitaneus de Voitsberg rücksichtlich der Bergwerke St. Katharein und St. Georg vom Jahr 1450, an Herzog Karl von Münsterberg in Schlesien, Herrn zu Oels und Grafen zu Glatz im Jahr 1510, an Herzog Heinrich von Sachsen im Jahr 1512, an Heinrich Rabstein wegen seines Antheils am Silberberg, an Herzog Heinrich von Münsterberg wegen seines Bergwerkes in Reichenstein im Jahr 1493, an Herzog Georg von Sachsen wegen seines Bergwerks in Annaberg, an Herrn von Riesenberg in seinem Streite mit Paul Fürst von Sulewiz wegen des Osseger Bergwerks (hory Osecké), an Wenzel Berca von Duba und von Lipa in Sternburg 1518, an den mähri- schen Unterkämmerer Georg von Wlassym und Aussee wegen des Berg- werks Medlau (hory Medelské) in den Jahren 1505 und 1513 u. s. w. Alter, Inhalt und Form der Schöffensprüche. Dass unter den hier publicirten Schöffensprüchen auch solche sind , die noch dem XIII. Jahrhunderte angehören, lässt sich zwar nicht mit Sicher- heit behaupten, aber auch nicht unbedingt in Abrede stellen. Vieles spricht dafür. Es ist urkundlich bezeugt, dass im XIII. Jahrhundert ein bedeutender Rechtsverkehr Iglau's mit vielen anderen Städten Böhmens und Mährens stattfand. Nun dachte man wohl im XIII. Jahrhundert gewiss noch nicht daran, die ertheilten Schöffensprüche, wenn auch in verkürzter Form in eigene Bücher einzutragen, sondern begnügte sich damit, die in concreten Fällen zum Ausdruck gekommene Rechtsregel oder das Urtheil selbst, das eine solche fand, vor Vergessenheit zu bewahren. Desshalb scheint es auch nicht unwahrscheinlich, dass viele in dem ältesten Theil 1—216 vorkom- mende Schöffensprüche, die mit Verwischung aller concreten Verhältnisse blos eine Rechtsregel aussprechen, noch dem XIII. Jahrhundert angehören, und durch irgend einen besonderen, entweder von anderwärts her zur Ent- scheidung vorgelegten oder in Iglau selbst vorgekommenen Rechtsfall ver- anlasst wurden. In den bergrechtlichen Schöffensprüchen, die wir einer besonderen Publication vorbehalten, lässt sich eine viel grössere Anzahl solcher Sprüche hervorheben. Doch fehlt es auch in dieser Sammlung nicht an Urtheilen2) , die in ihrer alterthümlichen Form die primitiven Verhält- 1) Erscheint als Zeuge in Urkunden vom Jahr 1348. C. d. Mor. VII. n. 8. 36. 838. 840. 841. 2) Man beachte die Schöffensprüche 1. 2. 4. 22. 24. 26. 27. 28. 31. Den Ein- gang zu 32. 38. 39. 40. 69. 70. 71 73. 87. 89. 93. 94. 97. 99. 100. 101. 102. 103. 104. 106. 109. 110. 111. 112. 113. 115. 116. 117. 118. 119. 135. 137. 149. 150. 159. 196. 198. 200. 201. Tomaschek, Schöffensprüche. 3
33 von Beranau (Paranow), Fričko von Mesritsch, an die Frau-von M. wegen ihres Eisenbergwerkes in Budeš, in einem Streite zwischen marchio Bern- hardus und dominus Woko de Holenstein 1) aus dem XIV. Jahrhundert; an Herrn von Wartenberg und Herrn zum Zoll im Jahr 1424; bergrechtliche an dominus de Hassenstein aus der Mitte des XV. Jahrhunderts, an domi- nus capitaneus de Voitsberg rücksichtlich der Bergwerke St. Katharein und St. Georg vom Jahr 1450, an Herzog Karl von Münsterberg in Schlesien, Herrn zu Oels und Grafen zu Glatz im Jahr 1510, an Herzog Heinrich von Sachsen im Jahr 1512, an Heinrich Rabstein wegen seines Antheils am Silberberg, an Herzog Heinrich von Münsterberg wegen seines Bergwerkes in Reichenstein im Jahr 1493, an Herzog Georg von Sachsen wegen seines Bergwerks in Annaberg, an Herrn von Riesenberg in seinem Streite mit Paul Fürst von Sulewiz wegen des Osseger Bergwerks (hory Osecké), an Wenzel Berca von Duba und von Lipa in Sternburg 1518, an den mähri- schen Unterkämmerer Georg von Wlassym und Aussee wegen des Berg- werks Medlau (hory Medelské) in den Jahren 1505 und 1513 u. s. w. Alter, Inhalt und Form der Schöffensprüche. Dass unter den hier publicirten Schöffensprüchen auch solche sind , die noch dem XIII. Jahrhunderte angehören, lässt sich zwar nicht mit Sicher- heit behaupten, aber auch nicht unbedingt in Abrede stellen. Vieles spricht dafür. Es ist urkundlich bezeugt, dass im XIII. Jahrhundert ein bedeutender Rechtsverkehr Iglau's mit vielen anderen Städten Böhmens und Mährens stattfand. Nun dachte man wohl im XIII. Jahrhundert gewiss noch nicht daran, die ertheilten Schöffensprüche, wenn auch in verkürzter Form in eigene Bücher einzutragen, sondern begnügte sich damit, die in concreten Fällen zum Ausdruck gekommene Rechtsregel oder das Urtheil selbst, das eine solche fand, vor Vergessenheit zu bewahren. Desshalb scheint es auch nicht unwahrscheinlich, dass viele in dem ältesten Theil 1—216 vorkom- mende Schöffensprüche, die mit Verwischung aller concreten Verhältnisse blos eine Rechtsregel aussprechen, noch dem XIII. Jahrhundert angehören, und durch irgend einen besonderen, entweder von anderwärts her zur Ent- scheidung vorgelegten oder in Iglau selbst vorgekommenen Rechtsfall ver- anlasst wurden. In den bergrechtlichen Schöffensprüchen, die wir einer besonderen Publication vorbehalten, lässt sich eine viel grössere Anzahl solcher Sprüche hervorheben. Doch fehlt es auch in dieser Sammlung nicht an Urtheilen2) , die in ihrer alterthümlichen Form die primitiven Verhält- 1) Erscheint als Zeuge in Urkunden vom Jahr 1348. C. d. Mor. VII. n. 8. 36. 838. 840. 841. 2) Man beachte die Schöffensprüche 1. 2. 4. 22. 24. 26. 27. 28. 31. Den Ein- gang zu 32. 38. 39. 40. 69. 70. 71 73. 87. 89. 93. 94. 97. 99. 100. 101. 102. 103. 104. 106. 109. 110. 111. 112. 113. 115. 116. 117. 118. 119. 135. 137. 149. 150. 159. 196. 198. 200. 201. Tomaschek, Schöffensprüche. 3
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34 nisse erkennen lassen , denen sie ihren Ursprung verdanken, wenn auch die Abstreifung der concreten Beziehungen alle Anhaltspunkte zur genauen Bestimmung ihres Alters ausschliesst. Dafür spricht auch, dass im Brünner Schöffenbuche vom Jahr 1353 einige mit dem Iglauer übereinstimmende Schöffensprüche 1) ausdrücklich mit dem Satze eingeleitet werden: hoc est jus antiquum. Wenn ferner mitten unter Schöffensprüchen, die erweislich der ersten Hälfte des XIV. Jahrhunderts angehören, auch solche vorkom- men, die selbst als altes Recht enthaltend bezeichnet werden 2), so kann man nur an eine Entstehung im XIII. Jahrhundert denken, da in dieser ver- hältnissmässig noch wenig schreibseligen Zeit die Erhaltung und Fort- bildung des Rechtes gewiss grösstentheils an das Gedächtniss und die münd- liche Ueberlieferung gewiesen war. Lesen wir ja in einer Urkunde vom Jahr 13273), dass Richter und Geschworne in Iglau der Wittwe des Conrad Schobro das Patronatsrecht in Wielenz zusprechen, nachdem sie sich darüber von alten Leuten, deren Erinnerung sich über 60 Jahrezurück erstreckt, hatten belehren lassen. Freilich mögen die meisten oder die wichtigeren dieser Satzungen und Rechtsentscheidungen bereits bei der Re- daction des erweiterten Stadtrechtes, die in der Urkunde B enthalten ist, verwerthet worden sein. Lässt ja schon die Originalhandfeste (Urk. A) in den Bürgerstatuten eine successive, durch Einzelnfälle veranlasste Ent- stehung durchsheinen, und man merkt es ihnen an, dass ihre Formulirung in verschiedene Zeitpuncte falle, und sie nicht blos Bürgersatzungen sondern zuweilen einzelne Urtheile zur Grundlage haben. 4) Und die dritte Recension des Iglauer Stadtrechts aus dem XIV. Jahrhundert lässt uns in die geistige Thätigkeit, die die Schöffensprüche für diese Form des Stadtrechts ver- arbeitete, einen genauen Einblick machen. Doch erklärt sich daraus eben nur, warum die Zahl der uns aus dem XIII. Jahrhundert überlieferten Schöf- fensprüche eine verhältnissmässig geringe ist. Dagegen lässt es sich ganz unzweifelhaft nachweisen, dass unter den ersten 274 Schöffensprüchen kein einziger ist, der über das Jahr 1368 hinaus fällt, während die ersten 216 noch vor das Jahr 1360 fallen müssen, und bei vielen von ihnen lässt sich das Alter noch genauer, manchmal ganz genau bestimmen. Hier sind uns glücklicherweise einzelne concrete Beziehungen, z. B. Personennamen, in den Schöffensprüchen selbst erhalten, die durch die Vergleichung mit andern uns urkundlich bezeugten Daten untrügliche Finger- zeige dafür geben. So fallen die Schöffensprüche 14. 15. 16. 17. 18. 90, die dem böhmischen Landeshauptmann Heinrich von Lipa getheilt wurden, in 1) Z. B. 94 (R. II. 95), 99 (R. II. 193), 206 (R. II. 564). Bona et antiquitus approbata causa publicae honestatis introducta habet. 2) Z. B. 196 das ist von Alder gemachet, 197 das ist auch ein aldes recht, 199 das ist ein aldes recht. 3) C. d. Mor. VI. S. 268 — conuocatis ad nostram presenciam pluribus nostris conciuibus, quorum memoria ad sexaginta annos et ultra se extendit, ab ipsis didicimus et certitudinaliter informati sumus etc. 4) Vgl. Tomaschek a. a. O. S. 44.
34 nisse erkennen lassen , denen sie ihren Ursprung verdanken, wenn auch die Abstreifung der concreten Beziehungen alle Anhaltspunkte zur genauen Bestimmung ihres Alters ausschliesst. Dafür spricht auch, dass im Brünner Schöffenbuche vom Jahr 1353 einige mit dem Iglauer übereinstimmende Schöffensprüche 1) ausdrücklich mit dem Satze eingeleitet werden: hoc est jus antiquum. Wenn ferner mitten unter Schöffensprüchen, die erweislich der ersten Hälfte des XIV. Jahrhunderts angehören, auch solche vorkom- men, die selbst als altes Recht enthaltend bezeichnet werden 2), so kann man nur an eine Entstehung im XIII. Jahrhundert denken, da in dieser ver- hältnissmässig noch wenig schreibseligen Zeit die Erhaltung und Fort- bildung des Rechtes gewiss grösstentheils an das Gedächtniss und die münd- liche Ueberlieferung gewiesen war. Lesen wir ja in einer Urkunde vom Jahr 13273), dass Richter und Geschworne in Iglau der Wittwe des Conrad Schobro das Patronatsrecht in Wielenz zusprechen, nachdem sie sich darüber von alten Leuten, deren Erinnerung sich über 60 Jahrezurück erstreckt, hatten belehren lassen. Freilich mögen die meisten oder die wichtigeren dieser Satzungen und Rechtsentscheidungen bereits bei der Re- daction des erweiterten Stadtrechtes, die in der Urkunde B enthalten ist, verwerthet worden sein. Lässt ja schon die Originalhandfeste (Urk. A) in den Bürgerstatuten eine successive, durch Einzelnfälle veranlasste Ent- stehung durchsheinen, und man merkt es ihnen an, dass ihre Formulirung in verschiedene Zeitpuncte falle, und sie nicht blos Bürgersatzungen sondern zuweilen einzelne Urtheile zur Grundlage haben. 4) Und die dritte Recension des Iglauer Stadtrechts aus dem XIV. Jahrhundert lässt uns in die geistige Thätigkeit, die die Schöffensprüche für diese Form des Stadtrechts ver- arbeitete, einen genauen Einblick machen. Doch erklärt sich daraus eben nur, warum die Zahl der uns aus dem XIII. Jahrhundert überlieferten Schöf- fensprüche eine verhältnissmässig geringe ist. Dagegen lässt es sich ganz unzweifelhaft nachweisen, dass unter den ersten 274 Schöffensprüchen kein einziger ist, der über das Jahr 1368 hinaus fällt, während die ersten 216 noch vor das Jahr 1360 fallen müssen, und bei vielen von ihnen lässt sich das Alter noch genauer, manchmal ganz genau bestimmen. Hier sind uns glücklicherweise einzelne concrete Beziehungen, z. B. Personennamen, in den Schöffensprüchen selbst erhalten, die durch die Vergleichung mit andern uns urkundlich bezeugten Daten untrügliche Finger- zeige dafür geben. So fallen die Schöffensprüche 14. 15. 16. 17. 18. 90, die dem böhmischen Landeshauptmann Heinrich von Lipa getheilt wurden, in 1) Z. B. 94 (R. II. 95), 99 (R. II. 193), 206 (R. II. 564). Bona et antiquitus approbata causa publicae honestatis introducta habet. 2) Z. B. 196 das ist von Alder gemachet, 197 das ist auch ein aldes recht, 199 das ist ein aldes recht. 3) C. d. Mor. VI. S. 268 — conuocatis ad nostram presenciam pluribus nostris conciuibus, quorum memoria ad sexaginta annos et ultra se extendit, ab ipsis didicimus et certitudinaliter informati sumus etc. 4) Vgl. Tomaschek a. a. O. S. 44.
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35 die Jahre 1322—26, wenn nicht früher, wenn nämlich nicht der ältere Hein- rich Lipa gemeint ist. Wiederholt vorkommende Namen sind urkundlich bezeugt, z. B. Conrad der Walich (Conradicus Gallicus) 1336—1345 in 56 ; Frenczlinus Ensater 1345 in 67; Seidlin Hertwik’s Wittwe 1345 in 84; Frid- linus Truller 1345 in 84; Tirmannus Leymvater 1328 in 268.1) Von den Bürgersatzungen sind einige in der Olmützer Universitätshandschrift datirt. Sie stammen aus den Jahren 1346, 1348, 1349, 1353: Es gehören daher über 200 Schöffensprüche ganz gewiss noch der ersten Hälfte des XIV. Jahr- hunderts an. Der Schöffenspruch 217 stammt vom Jahr 1365. Dagegen scheinen die Schöffensprüche 265—274 noch in die erste Hälfte des XIV. Jahrhunderts zu fallen. Diess geht aus dem Schöffenspruch 268 hervor, wo Kunczmannus de Morspach als Geschworner in Kuttenberg, zugleich mit Frenczlinus Ruchardi angeführt wird. Der Schöffenspruch selbst erfolgte eilf Jahre später. In Jacobi n. 166 wird eine undatirte Urkunde mitgetheilt, wo ebenfalls beide als K. Geschworne, letzterer jedoch blos mit dem An- fangsbuchstaben bezeichnet, vorkommen. Dieser Codex epistolaris wurde aber wahrscheinlich mit dem Jahre 1345 abgeschlossen. Der erstere wird aber auch ausserdem im Jahre 1327 als Kuttenberger Geschworner ange- führt 2) Nun sind alle diese Schöffensprüche bis zum 274. von einer Hand in die Handschrift B. eingetragen, die, wie mit Gewissheit anzunehmen ist, von dem Stadtschreiber Johannes von Gelnhausen angelegt wurde. Im Jahr 1369 erscheint aber bereits in den Iglauer Stadtbüchern Nicolaus de Kothe- bus als Notar. Das Jahr 1368 bildet demnach die äusserste Gränze, über die hinaus die ersten 274 Schöffensprüche nicht fallen können. Den Urtheilen 275—286 weisen bereits ihre Aufnahme in den nicht nach dem Jahr 1400 angelegten Codex E., und den 287, 288, 289 die Stadt- bücher, denen sie entnommen sind, ihren Rang im Alter an. Die Urtheile 290—322 fallen nach einigen datirten Urtheilen zu schliessen , in den Zeitraum zwischen 1398 und 1407. Das Urtheil 323 ist vom Jahr 1408, die Urtheile 324—341 gehen bis zum Jahr 1416, wie aus einigen datirten Urtheilen zu entnehmen ist. Die Urtheile (1) bis (84), beziehungsweise 342—425 fallen grössten- theils in den Zeitraum von 1481—1519. Einige bereits von späterer Hand in Currentschrift in denselben Codex D. eingetragene jüngere Urtheile, und zwar eines vom Jahr 1526, eines von 1529, und sogar eines von 1545 haben wir ebenfalls aufgenommen. Somit gehört unter den 425 hier publicirten Schöffensprüchen eine nicht ganz geringe Anzahl wahrscheinlich noch dem XIII. Jahrhundert an. 274 fallen gewiss noch vor das Jahr 1369, 341 vor das Jahr 1416. Der jüngste mitgetheilte Schöffenspruch ist vom Jahr 1545. Ihrem Inhalte nach lassen sich diese Schöffensprüche in drei Ka- tegorien bringen. 1) Sieh A. Fr. Glafey: Anecdotorum. In n. 107 inserirte Urkunde K. Johanns v. J. 1328. 2) Sieh Cod. d. Mor. VI. n. 359 und Otto Steinbach. Diplom-Sammlung histori- scher Merkwürdigkeiten des Cist.-Stiftes Saar II. n. XL. 3*
35 die Jahre 1322—26, wenn nicht früher, wenn nämlich nicht der ältere Hein- rich Lipa gemeint ist. Wiederholt vorkommende Namen sind urkundlich bezeugt, z. B. Conrad der Walich (Conradicus Gallicus) 1336—1345 in 56 ; Frenczlinus Ensater 1345 in 67; Seidlin Hertwik’s Wittwe 1345 in 84; Frid- linus Truller 1345 in 84; Tirmannus Leymvater 1328 in 268.1) Von den Bürgersatzungen sind einige in der Olmützer Universitätshandschrift datirt. Sie stammen aus den Jahren 1346, 1348, 1349, 1353: Es gehören daher über 200 Schöffensprüche ganz gewiss noch der ersten Hälfte des XIV. Jahr- hunderts an. Der Schöffenspruch 217 stammt vom Jahr 1365. Dagegen scheinen die Schöffensprüche 265—274 noch in die erste Hälfte des XIV. Jahrhunderts zu fallen. Diess geht aus dem Schöffenspruch 268 hervor, wo Kunczmannus de Morspach als Geschworner in Kuttenberg, zugleich mit Frenczlinus Ruchardi angeführt wird. Der Schöffenspruch selbst erfolgte eilf Jahre später. In Jacobi n. 166 wird eine undatirte Urkunde mitgetheilt, wo ebenfalls beide als K. Geschworne, letzterer jedoch blos mit dem An- fangsbuchstaben bezeichnet, vorkommen. Dieser Codex epistolaris wurde aber wahrscheinlich mit dem Jahre 1345 abgeschlossen. Der erstere wird aber auch ausserdem im Jahre 1327 als Kuttenberger Geschworner ange- führt 2) Nun sind alle diese Schöffensprüche bis zum 274. von einer Hand in die Handschrift B. eingetragen, die, wie mit Gewissheit anzunehmen ist, von dem Stadtschreiber Johannes von Gelnhausen angelegt wurde. Im Jahr 1369 erscheint aber bereits in den Iglauer Stadtbüchern Nicolaus de Kothe- bus als Notar. Das Jahr 1368 bildet demnach die äusserste Gränze, über die hinaus die ersten 274 Schöffensprüche nicht fallen können. Den Urtheilen 275—286 weisen bereits ihre Aufnahme in den nicht nach dem Jahr 1400 angelegten Codex E., und den 287, 288, 289 die Stadt- bücher, denen sie entnommen sind, ihren Rang im Alter an. Die Urtheile 290—322 fallen nach einigen datirten Urtheilen zu schliessen , in den Zeitraum zwischen 1398 und 1407. Das Urtheil 323 ist vom Jahr 1408, die Urtheile 324—341 gehen bis zum Jahr 1416, wie aus einigen datirten Urtheilen zu entnehmen ist. Die Urtheile (1) bis (84), beziehungsweise 342—425 fallen grössten- theils in den Zeitraum von 1481—1519. Einige bereits von späterer Hand in Currentschrift in denselben Codex D. eingetragene jüngere Urtheile, und zwar eines vom Jahr 1526, eines von 1529, und sogar eines von 1545 haben wir ebenfalls aufgenommen. Somit gehört unter den 425 hier publicirten Schöffensprüchen eine nicht ganz geringe Anzahl wahrscheinlich noch dem XIII. Jahrhundert an. 274 fallen gewiss noch vor das Jahr 1369, 341 vor das Jahr 1416. Der jüngste mitgetheilte Schöffenspruch ist vom Jahr 1545. Ihrem Inhalte nach lassen sich diese Schöffensprüche in drei Ka- tegorien bringen. 1) Sieh A. Fr. Glafey: Anecdotorum. In n. 107 inserirte Urkunde K. Johanns v. J. 1328. 2) Sieh Cod. d. Mor. VI. n. 359 und Otto Steinbach. Diplom-Sammlung histori- scher Merkwürdigkeiten des Cist.-Stiftes Saar II. n. XL. 3*
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36 a. Urtheile im eigentlichen Sinne, das ist Entscheidungen streitiger oder zweifelhafter Fälle aus dem Gebiete des Civil- oder Kriminalrechtes durch die Iglauer Schöffen. Auch diese zerfallen wieder in drei Classen: 1. Urtheile des Schöffenhofes als erste Instanz in Rechtsstreitigkeiten im Weichbilde der Stadt selbst oder in den dem Stadtgerichte unterworfenen Dörfern. Eine grosse Anzahl von Urtheilen dieser Classe sind uns aus allen Jahrhunderten erhalten. Ein abgesondertes Buch für diese Urtheile, ein liber sententiarum, in den blos diese speciellen Iglauer Urtheile eingetragen worden wären, scheint nicht existirt zu haben. Wenigstens ist ein solches im Iglauer Stadtarchive nicht zu finden. 2. Urtheile, die über die Anfrage einer Tochterstadt und ihre Bitte um Belehrung in einem besonderen Rechtsfalle, dessen Entscheidung ihr schwie- rig erschien , ergangen sind , wo also bereits das Gericht als Oberhof wirk- sam wird, ohne dass eine eigentliche Berufung gegen ein bereits gefälltes Urtheil die Veranlassung dazu gibt. Abgesehen von der oben besprochenen Form der Anfrage, auf deren strenge Einhaltung jederzeit ernstlich ge- drungen wurde, erfolgt hier das Urtheil häufig mit der ausdrücklichen Ver- wahrung, dass sich der Gerichtshof selbst durch seine eigene Entscheidung für künftig vorkommende Fälle durchaus nicht binden wolle, sondern es sich vorbehalte, in jedem vorgelegten Falle blos nach eigener Erwägung und mit Rücksicht auf seine besondere Eigenthümlichkeit zu entscheiden. 1) Die Form, in der von Töchterstädten um ein Urtheil gebeten wird, ist sehr ver- schieden, doch kommen die Anfragen im Allgemeinen darin überein, dass die Schöffen jener Orte oder die Personen , die ein solches Urtheil erbaten, es auf ihren Eid nehmen, dass sie selbst nicht weise genug sind, das Urtheil in diesem Falle zu finden, und daher bitten, sie dessen weiser zu machen (informare). 2) Hieher gehören auch die Fälle, wo zwei Töchterstädte mit einander im Streite sind, z. B. Kollin und Kuttenberg in 252, oder ein Ort mit dem Urtheile seines unmittelbaren Rechtszuges nicht zufrieden ist, wie z. B. die Geschwornen von Welyn mit dem Urtheile von Kolin in 297. Doch bilden diese Fälle den Uebergang zur dritten Classe. 3. Urtheile in zweiter Instanz über eine von der Partei gegen das erst- 1) Sieh z. B. die Schöffensprüche 122, (2), (3), (49). 2) 105 die purger von dem Czaslabs schriben her, was rechtes darum wer, 122 (eives Colonienses) querimus ergo, vtrüm plane et perfecte sit responsum, 158 die fraw von der Lypen vragete dornah nach aynem vrtayl, 160 wie 105, ebenso Battelau 162, Wolein 163, Eule 164, 167, 169 Halpurger petunt sibi sentenciari, 170 Caslau: wir piten, das ir vns des weyser machet. 171 vnd das habt ir an vns geschoben, vnd kannet das nicht finden, ebenso 172, 231 wie 170, 232, 233 vnd frewntlichen vns das lert ebenso 235, 236, 237, 241; 242 durch etleycher sachen willen, do wir vns nicht aws vorrichten kunnen, send wir euch vnser eytgenossen vnd pyten vns yr weyser czu machen; 243 das waren wir nicht so weyse, das wir das taylen kunden. 149 des habe wir auch — ver- schoben vncz an euch vnd pitten vleyssykleich, das ir vns der sache weyser machet durch vnser dynst willen; 150 vnd begeret an eynem rechten vrteil czu erfaren. So auch 251, 260, 261; 262 quare petimus prouidenciam vestram studiose, vt nos in hijs dignemini edocere et informare; 163 das vrteil kunne wir nicht finden. Das begreyfe wir bey vnserm eyde vnd pitten euch u. s. w.
36 a. Urtheile im eigentlichen Sinne, das ist Entscheidungen streitiger oder zweifelhafter Fälle aus dem Gebiete des Civil- oder Kriminalrechtes durch die Iglauer Schöffen. Auch diese zerfallen wieder in drei Classen: 1. Urtheile des Schöffenhofes als erste Instanz in Rechtsstreitigkeiten im Weichbilde der Stadt selbst oder in den dem Stadtgerichte unterworfenen Dörfern. Eine grosse Anzahl von Urtheilen dieser Classe sind uns aus allen Jahrhunderten erhalten. Ein abgesondertes Buch für diese Urtheile, ein liber sententiarum, in den blos diese speciellen Iglauer Urtheile eingetragen worden wären, scheint nicht existirt zu haben. Wenigstens ist ein solches im Iglauer Stadtarchive nicht zu finden. 2. Urtheile, die über die Anfrage einer Tochterstadt und ihre Bitte um Belehrung in einem besonderen Rechtsfalle, dessen Entscheidung ihr schwie- rig erschien , ergangen sind , wo also bereits das Gericht als Oberhof wirk- sam wird, ohne dass eine eigentliche Berufung gegen ein bereits gefälltes Urtheil die Veranlassung dazu gibt. Abgesehen von der oben besprochenen Form der Anfrage, auf deren strenge Einhaltung jederzeit ernstlich ge- drungen wurde, erfolgt hier das Urtheil häufig mit der ausdrücklichen Ver- wahrung, dass sich der Gerichtshof selbst durch seine eigene Entscheidung für künftig vorkommende Fälle durchaus nicht binden wolle, sondern es sich vorbehalte, in jedem vorgelegten Falle blos nach eigener Erwägung und mit Rücksicht auf seine besondere Eigenthümlichkeit zu entscheiden. 1) Die Form, in der von Töchterstädten um ein Urtheil gebeten wird, ist sehr ver- schieden, doch kommen die Anfragen im Allgemeinen darin überein, dass die Schöffen jener Orte oder die Personen , die ein solches Urtheil erbaten, es auf ihren Eid nehmen, dass sie selbst nicht weise genug sind, das Urtheil in diesem Falle zu finden, und daher bitten, sie dessen weiser zu machen (informare). 2) Hieher gehören auch die Fälle, wo zwei Töchterstädte mit einander im Streite sind, z. B. Kollin und Kuttenberg in 252, oder ein Ort mit dem Urtheile seines unmittelbaren Rechtszuges nicht zufrieden ist, wie z. B. die Geschwornen von Welyn mit dem Urtheile von Kolin in 297. Doch bilden diese Fälle den Uebergang zur dritten Classe. 3. Urtheile in zweiter Instanz über eine von der Partei gegen das erst- 1) Sieh z. B. die Schöffensprüche 122, (2), (3), (49). 2) 105 die purger von dem Czaslabs schriben her, was rechtes darum wer, 122 (eives Colonienses) querimus ergo, vtrüm plane et perfecte sit responsum, 158 die fraw von der Lypen vragete dornah nach aynem vrtayl, 160 wie 105, ebenso Battelau 162, Wolein 163, Eule 164, 167, 169 Halpurger petunt sibi sentenciari, 170 Caslau: wir piten, das ir vns des weyser machet. 171 vnd das habt ir an vns geschoben, vnd kannet das nicht finden, ebenso 172, 231 wie 170, 232, 233 vnd frewntlichen vns das lert ebenso 235, 236, 237, 241; 242 durch etleycher sachen willen, do wir vns nicht aws vorrichten kunnen, send wir euch vnser eytgenossen vnd pyten vns yr weyser czu machen; 243 das waren wir nicht so weyse, das wir das taylen kunden. 149 des habe wir auch — ver- schoben vncz an euch vnd pitten vleyssykleich, das ir vns der sache weyser machet durch vnser dynst willen; 150 vnd begeret an eynem rechten vrteil czu erfaren. So auch 251, 260, 261; 262 quare petimus prouidenciam vestram studiose, vt nos in hijs dignemini edocere et informare; 163 das vrteil kunne wir nicht finden. Das begreyfe wir bey vnserm eyde vnd pitten euch u. s. w.
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37 richterliche Urtheil eingelegte Berufung, die dasselbe entweder bestätigen oder strafen. Die Bestätigung erfolgt gewöhnlich in Form der Anerkennung. dass die Schöffen recht getheilt haben 1). Dem gegenüber sind auch die Fälle nicht selten, wo die sich berufende Partei gegen das Urtheil des ersten Ge- richtes Recht behält. 2) Die Iglauer liessen sich nicht abhalten , der Partei gegen das Urtheil der Tochterstadt Recht zu geben, wenn sie sich durch ihren Gerechtigkeitssinn und den Geist ihres Rechtes dazu gedrängt fühlten, selbst auf die Gefahr hin , die Gunst derselben und damit den ihr einträg- lichen Rechtszug zu verlieren, so wie sie auch Ansprüche des Königs und seiner Stellvertreter häufig mit Entschiedenheit zurückwiesen. 3) Die Be- rufung geschieht entweder durch die Partei selbst oder ihren Vorsprecher. Diese schelten oder strafen das Urtheil der Schöffen in Form eines andern Urtheilantrages. 1) In seiner Unparteilichkeit und Gerechtigkeitsliebe wur- zelte wesentlich das Ansehen des Iglauer Oberhofes, das sich durch so viele Jahrhunderte behauptete. Es mangelte ihm zwar allerdings an der Macht, seinen Urtheilen durch Zwangsmassregeln Achtung zu verschaffen, aber der verächtliche Ton, mit dem König Wenzel II. von dieser Unfähigkeit sprach, 3) erhielt seine beste Beantwortung durch die Thatsache, dass das Ansehen der Iglauer Urtheile sich nicht verminderte, sondern immer mehr zunahm. Dieses bedurfte nicht äusserer Zwangsmittel zu seiner Aufrechthaltung, es hatte in einem festern Grunde seine Wurzel geschlagen, in dem volksthüm- lichen Rechtsbewusstsein , das seinen treuen und unverfälschten Ausdruck in den Sentenzen des Iglauer Oberhofes fand. Uebrigens betrachteten die Iglauer selbst die generelle Bestätigung ihrer Rechte und Freiheiten durch Karl IV. vom Jahr 1359 unter der Strafe von fünfzig Mark Goldes für den Verletzer als eine Sanction ihres oberhoflichen Ansehens, wie der Schöffen- spruch 302 nach Kolin beweist, der diese Strafe auch auf die Verwerfung eines an sie geschobenen und von ihnen getheilten Urtheils anwendet. b. Rechtsmittheilungen und Rechtsbelehrungen (Weisthümer im weitern Sinne) entweder über einzelne Rechtsfragen oder besondere Rechts- 1) 292, 295 als wir klag vnd antwort vnd auch die bekentnuss vernommen haben. so teile wir czu einem vollen rechte, das die scheppfen recht getailet haben vnd vn pilleich gestraft sein; 310 sentenciamus diffinitiue, quod iuste sentenciastis, 340 per hoc vestram bene inuentam sentenciam presentibus confirmamus. So auch (80) u. s. w. 2) Z. B. 334, 247 — vmb dy urteyl, das dy czu recht gestraft sein. 288 sen- tenciamus, quod dictus hospes merito appellauit u. s. w. 3) Z. B. in 9. 10. 11. 12. 13. 16. 17. 18. 4) 247 vnd hat sich berufen an das hochste recht an euch zu der Igla, do wir recht geben vnd nemen; 268 so wil ich das mit euch dahin schieben, do man recht gibt vnd nimt; 278 wellen das meine herren die scheppfen an mein wort iehen, ich dank genaden; wollen sie des nicht thun, so schewb ich das mit yn an die stat, do wir recht geben vnd nemen. Do sprachen wir, wir wellen pey vnserm vrteil bleiben. 5) Const. jur. met. 1. III. c. V. (Schmidt S. 81) : Quid enim illis de Chutna jura Iglaviensium abscondita profuerunt, ex quo ipsis plenam copiam recusarunt facere, nisi quod pauperes afflicti laboribus et expensis quandoque quasdam sententias retulerunt. nec ipsi Iglauienses debito modo iura poterant defensare. Quia parum prodest in aliquo loco iura esse, nisi sint persone, qui iura manuteneant et defendant, nam leges et ple- biscita per vim sunt coacte.
37 richterliche Urtheil eingelegte Berufung, die dasselbe entweder bestätigen oder strafen. Die Bestätigung erfolgt gewöhnlich in Form der Anerkennung. dass die Schöffen recht getheilt haben 1). Dem gegenüber sind auch die Fälle nicht selten, wo die sich berufende Partei gegen das Urtheil des ersten Ge- richtes Recht behält. 2) Die Iglauer liessen sich nicht abhalten , der Partei gegen das Urtheil der Tochterstadt Recht zu geben, wenn sie sich durch ihren Gerechtigkeitssinn und den Geist ihres Rechtes dazu gedrängt fühlten, selbst auf die Gefahr hin , die Gunst derselben und damit den ihr einträg- lichen Rechtszug zu verlieren, so wie sie auch Ansprüche des Königs und seiner Stellvertreter häufig mit Entschiedenheit zurückwiesen. 3) Die Be- rufung geschieht entweder durch die Partei selbst oder ihren Vorsprecher. Diese schelten oder strafen das Urtheil der Schöffen in Form eines andern Urtheilantrages. 1) In seiner Unparteilichkeit und Gerechtigkeitsliebe wur- zelte wesentlich das Ansehen des Iglauer Oberhofes, das sich durch so viele Jahrhunderte behauptete. Es mangelte ihm zwar allerdings an der Macht, seinen Urtheilen durch Zwangsmassregeln Achtung zu verschaffen, aber der verächtliche Ton, mit dem König Wenzel II. von dieser Unfähigkeit sprach, 3) erhielt seine beste Beantwortung durch die Thatsache, dass das Ansehen der Iglauer Urtheile sich nicht verminderte, sondern immer mehr zunahm. Dieses bedurfte nicht äusserer Zwangsmittel zu seiner Aufrechthaltung, es hatte in einem festern Grunde seine Wurzel geschlagen, in dem volksthüm- lichen Rechtsbewusstsein , das seinen treuen und unverfälschten Ausdruck in den Sentenzen des Iglauer Oberhofes fand. Uebrigens betrachteten die Iglauer selbst die generelle Bestätigung ihrer Rechte und Freiheiten durch Karl IV. vom Jahr 1359 unter der Strafe von fünfzig Mark Goldes für den Verletzer als eine Sanction ihres oberhoflichen Ansehens, wie der Schöffen- spruch 302 nach Kolin beweist, der diese Strafe auch auf die Verwerfung eines an sie geschobenen und von ihnen getheilten Urtheils anwendet. b. Rechtsmittheilungen und Rechtsbelehrungen (Weisthümer im weitern Sinne) entweder über einzelne Rechtsfragen oder besondere Rechts- 1) 292, 295 als wir klag vnd antwort vnd auch die bekentnuss vernommen haben. so teile wir czu einem vollen rechte, das die scheppfen recht getailet haben vnd vn pilleich gestraft sein; 310 sentenciamus diffinitiue, quod iuste sentenciastis, 340 per hoc vestram bene inuentam sentenciam presentibus confirmamus. So auch (80) u. s. w. 2) Z. B. 334, 247 — vmb dy urteyl, das dy czu recht gestraft sein. 288 sen- tenciamus, quod dictus hospes merito appellauit u. s. w. 3) Z. B. in 9. 10. 11. 12. 13. 16. 17. 18. 4) 247 vnd hat sich berufen an das hochste recht an euch zu der Igla, do wir recht geben vnd nemen; 268 so wil ich das mit euch dahin schieben, do man recht gibt vnd nimt; 278 wellen das meine herren die scheppfen an mein wort iehen, ich dank genaden; wollen sie des nicht thun, so schewb ich das mit yn an die stat, do wir recht geben vnd nemen. Do sprachen wir, wir wellen pey vnserm vrteil bleiben. 5) Const. jur. met. 1. III. c. V. (Schmidt S. 81) : Quid enim illis de Chutna jura Iglaviensium abscondita profuerunt, ex quo ipsis plenam copiam recusarunt facere, nisi quod pauperes afflicti laboribus et expensis quandoque quasdam sententias retulerunt. nec ipsi Iglauienses debito modo iura poterant defensare. Quia parum prodest in aliquo loco iura esse, nisi sint persone, qui iura manuteneant et defendant, nam leges et ple- biscita per vim sunt coacte.
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38 gebiete. Hier ist es nicht ein wirklicher Rechtsfall, den die Schöffen nicht zu entscheiden wagen, der den Gegenstand der Anfrage bildet, nicht ein Urtheil, um das sie bitten, sondern das Recht selbst, über das sie belehrt zu werden wünschen, weil sie es entweder gar nicht oder nur unvollständig kennen. Die Iglauer hielten sich im Allgemeinen für nicht berechtigt, Mitthei- lungen über ihr Recht zu machen. Sie lehnten daher dergleichen Bitten häufig rundweg ab. 1) Wenn sie sich aber doch dazu bewegen liessen, von dieser Strenge abzugehen, so thaten sie es nur ungern und nicht ohne sich dagegen zu verwahren, dass durch ihre Belehrung Jemandem ein Schade zugefügt werde, dass sich dadurch eine die Parteien drückende Gewohnheit bilde, und nicht ohne sich für künftige Fälle ihre volle freie Entscheidung vorzubehalten 2). Es scheint, dass die Schöffen die Besorgniss hegten, es könnte durch eine missbräuchliche Anwendung ihres Rechts das Ansehen ihrer Rechtspflege eine Erschütterung erleiden, da sie wohl aus Erfahrung wussten, wie schwer ihnen selbst, denen doch eine so reichliche Uebung zu Statten kam, die Entscheidung in einzelnen Fällen fiel, und dass sie fühlten, wie der karge schriftliche Ausdruck nur durch eine lebendige Rechtspflege seinen Inhalt und seine richtige Anwendung finden könne. Häufig mochte es ihnen auch wirklich schwer gefallen sein, dergleichen Bitten um Mittheilung ihres Rechts zurückzuweisen. Diese Zurückhaltung erklärt die Klagen über das Geheimthun der Iglauer mit ihren Rechten, denen König Wenzel in seinem Bergrechte 3) einen so scharfen Ausdruck gegeben hat. Bei dem ge- heimnissvollen Scheine , der das Iglauer Recht umhüllte, lag aber auch die Gefahr eines Missbrauches sehr nahe. Die Gewissenhaftigkeit, mit der sich die Iglauer Schöffen streng an die ihnen in ihren Freiheitsbriefen gezogenen Gränzen ihrer Befugnisse hielten, trug gewiss nicht wenig zur Befestigung und Vermehrung des Ansehens ihrer Urtheile bei. Daraus erklärt es sich, dass die Zahl der Rechtsbelehrungen viel kleiner ist, als die der eigentlichen Urtheilssprüche 4). Grössere Rechtsmittheilungen in der Art, wie sie z. B. von Magdeburg aus nach Breslau im J. 1261, oder nach Görlitz 1304 u. s. w. ergingen, kommen nicht vor. c. Bürgersatzungen oder Statuten und Willküren der Bürger in 1) Sieh z. B. (8) und die oben angeführte Stelle aus den Const. j. met. 2) Sieh z. B. (3). 3) Sieh die oben angeführte Stelle in den Const. j. m. W. II. In der im Kutten- berger Archive vorhandenen Handschrift findet sich zu dieser Stelle folgende Randglosse: Reprehensio Iglaviensium, qui sua jura in hodiernum diem 1465 in occulto habent, quin ne consularium quibusdam illis nota aut revelata sunt, nedum civibus communibus. Sich auch Dobner. Mon. hist. Boh. IV. 194 ff. So konnte sich im Jahr 1363 der Burggraf von Nürnberg nur auf Umwegen eine Mittheilung des Iglauer Bergrechtes verschaffen. 4) Beispiele bieten die Schöffensprüche 147 über die Bestrafung der Verwundungen nach Caslau, 257 nach Kuttenberg über die Rechte des Richters und der Schöffen, 258 über die Bezüge des Stadtschreibers. (6) und (9) über die städtischen Freiheiten nach Caslau und Kuttenberg, (21) nach Polna und (53) nach Triesch über die Art der Eides- ablegung; (31) nach Přibislau über die Hegung des Bannteidings und die Holung. (29) über die Rechte und Functionen des Bürgermeisters u. s. w.
38 gebiete. Hier ist es nicht ein wirklicher Rechtsfall, den die Schöffen nicht zu entscheiden wagen, der den Gegenstand der Anfrage bildet, nicht ein Urtheil, um das sie bitten, sondern das Recht selbst, über das sie belehrt zu werden wünschen, weil sie es entweder gar nicht oder nur unvollständig kennen. Die Iglauer hielten sich im Allgemeinen für nicht berechtigt, Mitthei- lungen über ihr Recht zu machen. Sie lehnten daher dergleichen Bitten häufig rundweg ab. 1) Wenn sie sich aber doch dazu bewegen liessen, von dieser Strenge abzugehen, so thaten sie es nur ungern und nicht ohne sich dagegen zu verwahren, dass durch ihre Belehrung Jemandem ein Schade zugefügt werde, dass sich dadurch eine die Parteien drückende Gewohnheit bilde, und nicht ohne sich für künftige Fälle ihre volle freie Entscheidung vorzubehalten 2). Es scheint, dass die Schöffen die Besorgniss hegten, es könnte durch eine missbräuchliche Anwendung ihres Rechts das Ansehen ihrer Rechtspflege eine Erschütterung erleiden, da sie wohl aus Erfahrung wussten, wie schwer ihnen selbst, denen doch eine so reichliche Uebung zu Statten kam, die Entscheidung in einzelnen Fällen fiel, und dass sie fühlten, wie der karge schriftliche Ausdruck nur durch eine lebendige Rechtspflege seinen Inhalt und seine richtige Anwendung finden könne. Häufig mochte es ihnen auch wirklich schwer gefallen sein, dergleichen Bitten um Mittheilung ihres Rechts zurückzuweisen. Diese Zurückhaltung erklärt die Klagen über das Geheimthun der Iglauer mit ihren Rechten, denen König Wenzel in seinem Bergrechte 3) einen so scharfen Ausdruck gegeben hat. Bei dem ge- heimnissvollen Scheine , der das Iglauer Recht umhüllte, lag aber auch die Gefahr eines Missbrauches sehr nahe. Die Gewissenhaftigkeit, mit der sich die Iglauer Schöffen streng an die ihnen in ihren Freiheitsbriefen gezogenen Gränzen ihrer Befugnisse hielten, trug gewiss nicht wenig zur Befestigung und Vermehrung des Ansehens ihrer Urtheile bei. Daraus erklärt es sich, dass die Zahl der Rechtsbelehrungen viel kleiner ist, als die der eigentlichen Urtheilssprüche 4). Grössere Rechtsmittheilungen in der Art, wie sie z. B. von Magdeburg aus nach Breslau im J. 1261, oder nach Görlitz 1304 u. s. w. ergingen, kommen nicht vor. c. Bürgersatzungen oder Statuten und Willküren der Bürger in 1) Sieh z. B. (8) und die oben angeführte Stelle aus den Const. j. met. 2) Sieh z. B. (3). 3) Sieh die oben angeführte Stelle in den Const. j. m. W. II. In der im Kutten- berger Archive vorhandenen Handschrift findet sich zu dieser Stelle folgende Randglosse: Reprehensio Iglaviensium, qui sua jura in hodiernum diem 1465 in occulto habent, quin ne consularium quibusdam illis nota aut revelata sunt, nedum civibus communibus. Sich auch Dobner. Mon. hist. Boh. IV. 194 ff. So konnte sich im Jahr 1363 der Burggraf von Nürnberg nur auf Umwegen eine Mittheilung des Iglauer Bergrechtes verschaffen. 4) Beispiele bieten die Schöffensprüche 147 über die Bestrafung der Verwundungen nach Caslau, 257 nach Kuttenberg über die Rechte des Richters und der Schöffen, 258 über die Bezüge des Stadtschreibers. (6) und (9) über die städtischen Freiheiten nach Caslau und Kuttenberg, (21) nach Polna und (53) nach Triesch über die Art der Eides- ablegung; (31) nach Přibislau über die Hegung des Bannteidings und die Holung. (29) über die Rechte und Functionen des Bürgermeisters u. s. w.
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39 Folge der ihnen durch die Originalhandfeste verbrieften Autonomie 1) Auch hier bildeten demnach die jura originalia den Ausgangspunct, und als ihr Zweck wird die Wahrung und Fortbildung des gemeinen Nutzens der Stadt bezeichnet. Auch kündigen sie sich bereits äusserlich durch die Eingangs- formel als städtische Statuten an 2). Gewöhnlich wurden sie in die Stadt- bücher eingetragen. Sie beziehen sich auf die Verfassung und Verwaltung der Stadt, die Handhabung der Polizei, die Regelung der Gewerbe u. s. W. Nur wenige der hier mitgetheilten Rechtsaufzeichnungen sind von der Art, dass sie sich nicht in eine dieser drei Kategorien von Schöffensprüchen eintheilen liessen. Abgesehen von der Rechtsbelehrung der Stadt Znaym, die sich nicht nach Iglauer Recht richtete 3), nach Pirnitz, gibt es einige, die sich nicht eigentlich als Schöffensprüche bezeichnen lassen. Hieher gehören 228 Notandum, quod in juribus Caesarum scribitur sic, dann die drei landrechtlichen Aufzeichnungen (22), (82) und (83), die wir nicht aus- schliessen zu sollen glaubten, da sie für die Geschichte des städtischen Rechtslebens nicht unwichtig sind , ferner ein Schreiben der Iglauer an den König (7). Auch in der äussern Form unterscheiden sich die Schöffensprüche bedeutend von einander. Bei den der ältesten Zeit angehörigen finden wir die Anfrage, den besonderen Fall, der ihr zu Grunde lag, und überhaupt alle concreten Beziehungen gänzlich unterdrückt, und blos die durch das Urtheil gefundene Rechtsregel aufgenommen. Später ist bereits der Ort bezeichnet, für den das Urtheil getheilt wurde , oder die Person, an die es ergieng 4). Dann findet man bereits den Kernpunct der Anfrage herausgehoben 5). Nun fängt allmälig die Erzählung des Thatbestandes an 6). Noch hält sich aber sowohl Anfrage als definitive Sentenz in bescheidenen Gränzen Anders bereits von 220, wo Rede und Wiederrede der Parteien weitläufig in ihrer vollen Breite aufgenommen werden. Diese Veränderung wird bereits um die Mitte des XIV. Jahrhunderts sichtbar und steigert sich bei den Schöffen- sprüchen aus dem Ende dieses Jahrhunderts zur Vorlage weitläufiger Acten- stücke, von Auszügen aus den Stadtbüchern, Wiederholungen der Partei- 1) Hieher gehört die Zusammenstellung der Statuten von 179—219 pro utilitate communis status civitatis ordinata et in futurum in melius ordinanda ad supplendum defectus articulorum in privilegiis jurium civitatis scriptorum. 2) Inhibitum est 182; ordinatum est, das ist gemachet 183, 184, 186; das ist von alder gemachet 196; das ist ein aldes recht 197, 199; statuimus unanimiter propter commune bonum civitatis 203 ; statuimus 207, 208, 210, 211, 212, 213, 214, 215, 216; volumus 205, 209. 3) Sieh ihr dem Brünner nachgebildetes Stadtrecht von 1314 in Rössler II. Seite 406 ff. 4) Z. B. das ist hier (in Iglau) getailt; 3, 6 sentenciatum fuit rusticis in Eber- hartsdorf; 8 civibus Chutnensibus; 32 das ist gegen den Czaslabs getailt; 90, 91 das ist herrn von der Leyppen getailt. 5) Z. B. quesitum fuit a civibus de Chutna; 11 a Coloniensibus; 17 a domino de Lipa; 51 von den Potschaken ward her also geschriben u. s. w. 6) Z. B. in 163, 164, 165, 166.
39 Folge der ihnen durch die Originalhandfeste verbrieften Autonomie 1) Auch hier bildeten demnach die jura originalia den Ausgangspunct, und als ihr Zweck wird die Wahrung und Fortbildung des gemeinen Nutzens der Stadt bezeichnet. Auch kündigen sie sich bereits äusserlich durch die Eingangs- formel als städtische Statuten an 2). Gewöhnlich wurden sie in die Stadt- bücher eingetragen. Sie beziehen sich auf die Verfassung und Verwaltung der Stadt, die Handhabung der Polizei, die Regelung der Gewerbe u. s. W. Nur wenige der hier mitgetheilten Rechtsaufzeichnungen sind von der Art, dass sie sich nicht in eine dieser drei Kategorien von Schöffensprüchen eintheilen liessen. Abgesehen von der Rechtsbelehrung der Stadt Znaym, die sich nicht nach Iglauer Recht richtete 3), nach Pirnitz, gibt es einige, die sich nicht eigentlich als Schöffensprüche bezeichnen lassen. Hieher gehören 228 Notandum, quod in juribus Caesarum scribitur sic, dann die drei landrechtlichen Aufzeichnungen (22), (82) und (83), die wir nicht aus- schliessen zu sollen glaubten, da sie für die Geschichte des städtischen Rechtslebens nicht unwichtig sind , ferner ein Schreiben der Iglauer an den König (7). Auch in der äussern Form unterscheiden sich die Schöffensprüche bedeutend von einander. Bei den der ältesten Zeit angehörigen finden wir die Anfrage, den besonderen Fall, der ihr zu Grunde lag, und überhaupt alle concreten Beziehungen gänzlich unterdrückt, und blos die durch das Urtheil gefundene Rechtsregel aufgenommen. Später ist bereits der Ort bezeichnet, für den das Urtheil getheilt wurde , oder die Person, an die es ergieng 4). Dann findet man bereits den Kernpunct der Anfrage herausgehoben 5). Nun fängt allmälig die Erzählung des Thatbestandes an 6). Noch hält sich aber sowohl Anfrage als definitive Sentenz in bescheidenen Gränzen Anders bereits von 220, wo Rede und Wiederrede der Parteien weitläufig in ihrer vollen Breite aufgenommen werden. Diese Veränderung wird bereits um die Mitte des XIV. Jahrhunderts sichtbar und steigert sich bei den Schöffen- sprüchen aus dem Ende dieses Jahrhunderts zur Vorlage weitläufiger Acten- stücke, von Auszügen aus den Stadtbüchern, Wiederholungen der Partei- 1) Hieher gehört die Zusammenstellung der Statuten von 179—219 pro utilitate communis status civitatis ordinata et in futurum in melius ordinanda ad supplendum defectus articulorum in privilegiis jurium civitatis scriptorum. 2) Inhibitum est 182; ordinatum est, das ist gemachet 183, 184, 186; das ist von alder gemachet 196; das ist ein aldes recht 197, 199; statuimus unanimiter propter commune bonum civitatis 203 ; statuimus 207, 208, 210, 211, 212, 213, 214, 215, 216; volumus 205, 209. 3) Sieh ihr dem Brünner nachgebildetes Stadtrecht von 1314 in Rössler II. Seite 406 ff. 4) Z. B. das ist hier (in Iglau) getailt; 3, 6 sentenciatum fuit rusticis in Eber- hartsdorf; 8 civibus Chutnensibus; 32 das ist gegen den Czaslabs getailt; 90, 91 das ist herrn von der Leyppen getailt. 5) Z. B. quesitum fuit a civibus de Chutna; 11 a Coloniensibus; 17 a domino de Lipa; 51 von den Potschaken ward her also geschriben u. s. w. 6) Z. B. in 163, 164, 165, 166.
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40 reden u. s. W., so dass uns in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts bereits der Formalismus und die Verhandlungsmaxime, die den deutschen Rechts- gang im Mittelalter beherrschten, in ihrer vollen Ausbildung entgegentreten. Wenn Markgraf Jost im Jahr 1392 1) darauf dringt, dass die Parteien und ihre Vorsprecher sich bei der Verhandlung einfacher und nicht künstlicher Reden bedienen sollen, und auf die daraus für die Rechtspflege entspringen- den Gefahren hinweist, wenn die Iglauer selbst 2) sich bitter über die Art der Vorsprecher beklagen, sich zu berufen, wenn man die künstlichen Worte liest, mit denen z. B. in 320 der Vorsprecher die Sache seiner Partei ver- theidigt, so sieht man, wie allmälig der gesteigerte Formalismus des Rechts- ganges anfing, für alle Parteien peinlich zu werden, und die Einfachheit, Kürze und Deutlichkeit der Iglauer Schlusssentenz hebt sich dagegen vor- theilhaft ab. Noch unerquicklicher wird die äussere Form gegen Schluss des XV. Jahrhunderts. Die Wiederholungssucht wird immer grösser, die Breite immer unerträglicher. Auch in dem Urtheile der Iglauer ist äusserlich eine unerfreuliche Aenderung eingetreten. Während es früher in der einfachen Form erfolgte: Nachdem wir Rede und Wiederrede vernommen haben, theilen wir zu einem Urtheil, auditis partibus pro jure pronuntiamus, wird nun die Anfrage selbst ihrem vollen Umfange nach wörtlich aufgenommen. Und so treten schon in der Verschlechterung der äussern Form, in dem bis auf's Aeusserste gesteigerten Formalismus die ersten Anzeichen des Ver- falls der nationalen Rechtspflege deutlich hervor. Das bei der Ausgabe benützte handschriftliche Materiale. Seite 31—34 meines Buches : Deutsches Recht in Oesterreich im XIII. Jahrhundert, habe ich eilf Handschriften angegeben, in denen das Iglauer Stadtrecht — sei es nun in der Recension der Urkunde A oder der von B — lateinisch oder ins Deutsche übersetzt sich vorfindet Mehrere dieser Hand- schriften 3) enthalten auch Schöffensprüche. Von Handschriften, die Iglauer Schöffensprüche enthalten, sind mir bisher, abgesehen von den Iglauer Stadtbüchern und von einzelnen Original- schöffensprüchen und Zuschriften, zehn bekannt geworden. Natürlich er- scheint die Zahl nicht geschlossen. Sie liessen sich durch Nachforschungen in verschiedenen Archiven bedeutend vermehren. Wir lassen hier ihre Be- schreibung folgen. A. Pergamentbilderhandschrift im Iglauer Stadtarchive, 1) Sieh Tomaschek a. a. O. S. 343. Vltimo denique statuimus, vt in causis, quas coram iudice contigerit ventilari, actor et rens siue litigantes aut eorum procuratores seu prolocutores suas intenciones verbis planis, explicitis, puris et simplicibus et non intricatis, subtilibus et implicatis proponere seu querulari debeant et pariter respondere. ne ex intricacione verborum iustum possit contingere, dum per eadem verba replicatum non fuerit, condempnari. 2) Siehe Schöffenspruch 299. 3) Sub 1. a, 4. d., 5. e, 8. h.
40 reden u. s. W., so dass uns in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts bereits der Formalismus und die Verhandlungsmaxime, die den deutschen Rechts- gang im Mittelalter beherrschten, in ihrer vollen Ausbildung entgegentreten. Wenn Markgraf Jost im Jahr 1392 1) darauf dringt, dass die Parteien und ihre Vorsprecher sich bei der Verhandlung einfacher und nicht künstlicher Reden bedienen sollen, und auf die daraus für die Rechtspflege entspringen- den Gefahren hinweist, wenn die Iglauer selbst 2) sich bitter über die Art der Vorsprecher beklagen, sich zu berufen, wenn man die künstlichen Worte liest, mit denen z. B. in 320 der Vorsprecher die Sache seiner Partei ver- theidigt, so sieht man, wie allmälig der gesteigerte Formalismus des Rechts- ganges anfing, für alle Parteien peinlich zu werden, und die Einfachheit, Kürze und Deutlichkeit der Iglauer Schlusssentenz hebt sich dagegen vor- theilhaft ab. Noch unerquicklicher wird die äussere Form gegen Schluss des XV. Jahrhunderts. Die Wiederholungssucht wird immer grösser, die Breite immer unerträglicher. Auch in dem Urtheile der Iglauer ist äusserlich eine unerfreuliche Aenderung eingetreten. Während es früher in der einfachen Form erfolgte: Nachdem wir Rede und Wiederrede vernommen haben, theilen wir zu einem Urtheil, auditis partibus pro jure pronuntiamus, wird nun die Anfrage selbst ihrem vollen Umfange nach wörtlich aufgenommen. Und so treten schon in der Verschlechterung der äussern Form, in dem bis auf's Aeusserste gesteigerten Formalismus die ersten Anzeichen des Ver- falls der nationalen Rechtspflege deutlich hervor. Das bei der Ausgabe benützte handschriftliche Materiale. Seite 31—34 meines Buches : Deutsches Recht in Oesterreich im XIII. Jahrhundert, habe ich eilf Handschriften angegeben, in denen das Iglauer Stadtrecht — sei es nun in der Recension der Urkunde A oder der von B — lateinisch oder ins Deutsche übersetzt sich vorfindet Mehrere dieser Hand- schriften 3) enthalten auch Schöffensprüche. Von Handschriften, die Iglauer Schöffensprüche enthalten, sind mir bisher, abgesehen von den Iglauer Stadtbüchern und von einzelnen Original- schöffensprüchen und Zuschriften, zehn bekannt geworden. Natürlich er- scheint die Zahl nicht geschlossen. Sie liessen sich durch Nachforschungen in verschiedenen Archiven bedeutend vermehren. Wir lassen hier ihre Be- schreibung folgen. A. Pergamentbilderhandschrift im Iglauer Stadtarchive, 1) Sieh Tomaschek a. a. O. S. 343. Vltimo denique statuimus, vt in causis, quas coram iudice contigerit ventilari, actor et rens siue litigantes aut eorum procuratores seu prolocutores suas intenciones verbis planis, explicitis, puris et simplicibus et non intricatis, subtilibus et implicatis proponere seu querulari debeant et pariter respondere. ne ex intricacione verborum iustum possit contingere, dum per eadem verba replicatum non fuerit, condempnari. 2) Siehe Schöffenspruch 299. 3) Sub 1. a, 4. d., 5. e, 8. h.
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41 wahrscheinlich von Johannes von Gelnhausen nach dem Jahre 1360 ange- legt. Die schönste und sorgfältigste unter allen bisher bekannt gewordenen Handschriften mit der neuen Bezeichnug a tergo: Codex juris privilegiati nec non communis Iglaviensis. Länge des Codex 1'7", Breite 1'1". Gross Folio auf Pergament mit gespaltenen Columnen (2 zu 31 Zeilen), durch- gängig schön und regelmässig geschrieben, mit rothen und blauen theilweise mit Figuren gesckmückten Initialen und rothen Ueberschriften, in dicke, mit dunkelrothem Leder überzogene Holzdeckel gebunden. Die Ecken durch starke, schön gearbeitete, in der Mitte mit einem Nabel versehene Platten geschützt. In der Mitte ähnliche, jedoch runde Platten, auf einem Deckel zwei verzierte Nägel zum Halten derselben. F. I. Leer, jedoch linirt. F. 2a. Incipit registrum privilegiorum illustrium regum Wenceslai I. et Ottacari filii super juribus principalibus Yglauie. Prohemium 1. Libertas ciuium, ut non capiantur nec impediantur etc. 4. Ex- plicit registrum etc. Et sequitur priuilegium de latino in theut unicum translatum. Prohemium. Daz man die purger vnd in lewte nicht vahen noch hindern soll. Explicit : Das die vrbare mit wissen der scheppfen sullen das perkwerk halden. Hierauf zwei linirte leere Blätter. Incipit priuilegium etc. Das Stadtrecht nach der Fassung der Urkunde A lateinisch. Geschmückt mit dem schön und sorg- fältig gemalten Bilde eines geharnischten mit eingelegtem Speere und herabgelassenem Visire einhersprengenden Ritters, wahr- scheinlich König Wenzel vorstellend, dann mit Arabesken, die das ganze Blatt überziehen. In den Verzierungen, wie auf dem Schilde überall der böhmische Löwe, an der Seite des Blatts ein Falkonier mit einem Hunde und einem vierfach getheilten Schilde, mit dem weissen böhmischen Löwen im rothen Felde auf der einen, und dem rothen Igel im weissen Felde, dem später ange- nommenen Wappen der Stadt Iglau 1) auf der andern Seite. Die Arabesken sind mit den schönsten Farben, roth, blau und gelb verziert und glänzend vergoldet. Häufig erscheint die fünfblätt- rige Rose. König Ottokar reitend in jugendlicher Gestalt sehr schön und reich vergoldet. Hye hebt sich an dy furstliche hantveste der durchlewchtigen fursten vnd herren kunig Waczlabs des ersten vnd kunig Ottac- kars , seins sün , vber di recht vnd gnaden, di sy der stadt czu der Ygla mildeclich gethan haben durch yrer getrewen dinste willen, dy meister Johannes von Geylnhawsen, etwenn des 12b. 9a. 9b. 1) Sich Andreas Sterly’s Abhandlung über das Wappen Iglau in Hormayr. Archiv 1828 S. 359.
41 wahrscheinlich von Johannes von Gelnhausen nach dem Jahre 1360 ange- legt. Die schönste und sorgfältigste unter allen bisher bekannt gewordenen Handschriften mit der neuen Bezeichnug a tergo: Codex juris privilegiati nec non communis Iglaviensis. Länge des Codex 1'7", Breite 1'1". Gross Folio auf Pergament mit gespaltenen Columnen (2 zu 31 Zeilen), durch- gängig schön und regelmässig geschrieben, mit rothen und blauen theilweise mit Figuren gesckmückten Initialen und rothen Ueberschriften, in dicke, mit dunkelrothem Leder überzogene Holzdeckel gebunden. Die Ecken durch starke, schön gearbeitete, in der Mitte mit einem Nabel versehene Platten geschützt. In der Mitte ähnliche, jedoch runde Platten, auf einem Deckel zwei verzierte Nägel zum Halten derselben. F. I. Leer, jedoch linirt. F. 2a. Incipit registrum privilegiorum illustrium regum Wenceslai I. et Ottacari filii super juribus principalibus Yglauie. Prohemium 1. Libertas ciuium, ut non capiantur nec impediantur etc. 4. Ex- plicit registrum etc. Et sequitur priuilegium de latino in theut unicum translatum. Prohemium. Daz man die purger vnd in lewte nicht vahen noch hindern soll. Explicit : Das die vrbare mit wissen der scheppfen sullen das perkwerk halden. Hierauf zwei linirte leere Blätter. Incipit priuilegium etc. Das Stadtrecht nach der Fassung der Urkunde A lateinisch. Geschmückt mit dem schön und sorg- fältig gemalten Bilde eines geharnischten mit eingelegtem Speere und herabgelassenem Visire einhersprengenden Ritters, wahr- scheinlich König Wenzel vorstellend, dann mit Arabesken, die das ganze Blatt überziehen. In den Verzierungen, wie auf dem Schilde überall der böhmische Löwe, an der Seite des Blatts ein Falkonier mit einem Hunde und einem vierfach getheilten Schilde, mit dem weissen böhmischen Löwen im rothen Felde auf der einen, und dem rothen Igel im weissen Felde, dem später ange- nommenen Wappen der Stadt Iglau 1) auf der andern Seite. Die Arabesken sind mit den schönsten Farben, roth, blau und gelb verziert und glänzend vergoldet. Häufig erscheint die fünfblätt- rige Rose. König Ottokar reitend in jugendlicher Gestalt sehr schön und reich vergoldet. Hye hebt sich an dy furstliche hantveste der durchlewchtigen fursten vnd herren kunig Waczlabs des ersten vnd kunig Ottac- kars , seins sün , vber di recht vnd gnaden, di sy der stadt czu der Ygla mildeclich gethan haben durch yrer getrewen dinste willen, dy meister Johannes von Geylnhawsen, etwenn des 12b. 9a. 9b. 1) Sich Andreas Sterly’s Abhandlung über das Wappen Iglau in Hormayr. Archiv 1828 S. 359.
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42 13a. 13b. 39a. 41 a 51« 130b. 131a. Keyser Karls schreiber vnd yczunt czur Ygla statschreiber czu dewcz gemacht hat. 1) Leeres linirtes Blatt. Ein das ganze Blatt einnehmendes Miniaturbild. Christus am Kreuze mit der heiligen Maria und Magdalena zu jeder Seite und der Ueberschrift: Juste iudicate filii hominum. Darunter die gewöhnliche Anzahl von 12 Schöffen, die mit emporgestreckten Fingern den Eid ablegen, der über ihnen und unter dem Kreuze mit vergoldeten Buchstaben geschrieben steht: Wir schweren gote vnd vnserm fursten vnd arm vnd reichen eyn recht czu sterken vnd eyn unrecht czu krenken. 2) Register der städtischen Privilegien und der Schöffensprüche. Beginnen die Privilegien. Diese 21 Urkunden sind abgedruckt in Tomaschek a. a. O. S. 325—343. Auf diesem Blatte befindet sich auch ein kleines Bild : Ottokar als Kind mit dem Reichs- apfel in der Hand. F. 43 Kaiser Karl IV. im Kaiserornat, auf dem Throne sitzend, den Scepter und den Reichsapfel in der Hand. Ein ähnliches Bild F. 44 3). F. 48 das Bild des Markgra- fen Jost in voller Rüstung mit langem herabwallenden grauen Bart. Eben so F. 49. Beginnen die Schöffensprüche. Hic notantur diffinitiue sen- tencie u. s. w. Hört diese Sammlung mit dem Schöffenspruch de mortificatore auf, der jedoch nicht ausgeschrieben ist; mit den Worten non comparuerit fängt eine andere kleinere Handschrift an. Folgen spätere von anderer Hand eingetragene Schöffensprüche aus dem Anfang des XV. Jahrhunderts. 148 a. Folgen vier unbeschriebene, nicht paginirte Blätter. B. Pergamenthandschrift aus der Mitte des XIV. Jahrhun- derts (nicht vor 1365) im Iglauer Stadtarchiv. In Quart mit der neuen Auf- schrift: Sammlung von Rechtssprüchen und Bescheiden aus dem XIV. Jahr- hundert, die von dem Rathe der Bergstadt Iglau auswärtigen Bergstädten auf ihr Ansuchen ertheilt worden sind. Länge I, Breite 9", eingebunden in 1) Abgedruckt in Tomaschek S. 193—292. 2) Wir machen auf die kunsthistorischen Werke dieser und der übrigen mit aus- serster Sorgfalt ausgeführteu Miniaturarbeiten besonders aufmerksam: Auffallend ist übrigens das häufige Vorkommen desselben Bildes in Rechtshaudschriften des XIV. Jahrhunderts, z. B. in Schemnitz, in Hermanstadt u. s. w. 3) Ohne Zweifel sind diese beiden Bilder, sowie auch das des Markgrafen Jost mit Porträtähnlichkeit ausgeführt. Die erstern stimmen ganz mit der Personbeschrei- bung K. 4 übereiu bei Matteo Villani c. 74. p. 288: La sua persona era di mezzana statura, ma piccolo gli Alemanni gobetto, premendo il collo e'l viso innanci non dis- ordinamente, di pelo nero, il viso larghetto, gli occhi grossi, e le gote rilevate in colmo, la barba nera, e'l capo calvo dinanzi. So ist auch der lange Bart des Markgrafen Jost historisch. Luspinianus Basel 1561 bemerkt von ihm: barba, qua sola se virum ostentabat.
42 13a. 13b. 39a. 41 a 51« 130b. 131a. Keyser Karls schreiber vnd yczunt czur Ygla statschreiber czu dewcz gemacht hat. 1) Leeres linirtes Blatt. Ein das ganze Blatt einnehmendes Miniaturbild. Christus am Kreuze mit der heiligen Maria und Magdalena zu jeder Seite und der Ueberschrift: Juste iudicate filii hominum. Darunter die gewöhnliche Anzahl von 12 Schöffen, die mit emporgestreckten Fingern den Eid ablegen, der über ihnen und unter dem Kreuze mit vergoldeten Buchstaben geschrieben steht: Wir schweren gote vnd vnserm fursten vnd arm vnd reichen eyn recht czu sterken vnd eyn unrecht czu krenken. 2) Register der städtischen Privilegien und der Schöffensprüche. Beginnen die Privilegien. Diese 21 Urkunden sind abgedruckt in Tomaschek a. a. O. S. 325—343. Auf diesem Blatte befindet sich auch ein kleines Bild : Ottokar als Kind mit dem Reichs- apfel in der Hand. F. 43 Kaiser Karl IV. im Kaiserornat, auf dem Throne sitzend, den Scepter und den Reichsapfel in der Hand. Ein ähnliches Bild F. 44 3). F. 48 das Bild des Markgra- fen Jost in voller Rüstung mit langem herabwallenden grauen Bart. Eben so F. 49. Beginnen die Schöffensprüche. Hic notantur diffinitiue sen- tencie u. s. w. Hört diese Sammlung mit dem Schöffenspruch de mortificatore auf, der jedoch nicht ausgeschrieben ist; mit den Worten non comparuerit fängt eine andere kleinere Handschrift an. Folgen spätere von anderer Hand eingetragene Schöffensprüche aus dem Anfang des XV. Jahrhunderts. 148 a. Folgen vier unbeschriebene, nicht paginirte Blätter. B. Pergamenthandschrift aus der Mitte des XIV. Jahrhun- derts (nicht vor 1365) im Iglauer Stadtarchiv. In Quart mit der neuen Auf- schrift: Sammlung von Rechtssprüchen und Bescheiden aus dem XIV. Jahr- hundert, die von dem Rathe der Bergstadt Iglau auswärtigen Bergstädten auf ihr Ansuchen ertheilt worden sind. Länge I, Breite 9", eingebunden in 1) Abgedruckt in Tomaschek S. 193—292. 2) Wir machen auf die kunsthistorischen Werke dieser und der übrigen mit aus- serster Sorgfalt ausgeführteu Miniaturarbeiten besonders aufmerksam: Auffallend ist übrigens das häufige Vorkommen desselben Bildes in Rechtshaudschriften des XIV. Jahrhunderts, z. B. in Schemnitz, in Hermanstadt u. s. w. 3) Ohne Zweifel sind diese beiden Bilder, sowie auch das des Markgrafen Jost mit Porträtähnlichkeit ausgeführt. Die erstern stimmen ganz mit der Personbeschrei- bung K. 4 übereiu bei Matteo Villani c. 74. p. 288: La sua persona era di mezzana statura, ma piccolo gli Alemanni gobetto, premendo il collo e'l viso innanci non dis- ordinamente, di pelo nero, il viso larghetto, gli occhi grossi, e le gote rilevate in colmo, la barba nera, e'l capo calvo dinanzi. So ist auch der lange Bart des Markgrafen Jost historisch. Luspinianus Basel 1561 bemerkt von ihm: barba, qua sola se virum ostentabat.
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43 dicke, mit Leder überzogene Holzdeckel. Jede Seite hat 2 Columnen, und zwar zu 31 Zeilen. Im Ganzen sind 183 Blätter, die Folirung auf der Rück- seite des Blattes. Incipit registrum. De solutione impensarum etc. auf 6 nicht folirten Blättern. Hierauf ein leeres, unlinirtes Blatt. F. 1. Beginnt eine Sammlung von 95 Bergschöffensprüchen mit den Worten : Hic notantur diffinitiue sentencie, que super causis du- biis etc., und darauf deutsch: Hie sind gescryben vrtail, die czu perkrecht gehoren , wie man die getailt hat hin czu Chutten vnd auf andere perkwerch, die recht hie zu der Igla holen vnd nemen. Vnd sind die vrtail darvmme ezu dewcz gesryben, wanne vil be- sundere wort czu perkwerch gehoren, der man nicht gar aigent- lich czu latein mak genennen. Doch wann man her in latein ge- scriben, so hat man hinwider in latein geantwurt. Beginnt eine Sammlung von Schöffensprüchen, die mit denen des Codex A f. 5 1a bis 136b übereinstimmen. Nach 152b (wo der Schöffenspruch de mortificatore eingetragen, aber nicht geendigt ist) findet sich eine Lücke, die 8 Blätter umfasst, ohne dass jedoch eine Spur des Herausreissens oder etwas am Einbande bemerkbar ist. Beginnt ein Bruchstück eines bergrechtlichen Schöffenspruches. Hierauf bergrechtliche mit anderen vermischt bis f. 183, wo ein Spruch nach Kuttenberg den Beschluss macht, darauf folgt noch ein leeres linirtes Blatt. C. Pergamenthandschrift in Gross-Folio aus dem Ende des XIV. Jahrhunderts im Iglauer Stadtarchiv. Länge und Breite genau wie die des Codex A, ebenso der Einband in rothes Leder. Nur die Messingplatten sind von durchbrochener Arbeit. Es sind nicht die Blätter, sondern die Schöffensprüche und zwar auf jedem Folio numerirt, deren im Ganzen 56 sind ; bergrechtliche und andere kommen vermischt vor. Sie fallen zwischen die Jahre 1401—1407. Den Anfang macht das Registrum sentenciarum. Hie ist ein vrteil etc. auf zwei Blättern. Hierauf sieben leere, jedoch linirte Blätter (2 Columnen, 36 Zeilen). F. 1. Hye ist ein vrteil u. s. w. Mit blauen Initialen und Marginal- verzierungen. Bis F. 56. Im Ganzen auf 117 Blättern. Hierauf folgen noch 55 leere, linirte Blätter. D. Papierhandschrift des mährischen Landesarchivs in Brünn aus dem Ende des XV. Jahrhunderts unter der Signatur : Mähr. Landesarchiv B(oček’s) S (ammlung) n. 123 aus dem Boček'schen Nachlasse acquirirt. In Quart. In starke Holzdeckel gebunden, mit gepresstem Schweinsleder überzogen, mit messingenen Ecken und Spangen. Sieben leere Papierblätter. Sodann ein Pergamentblatt; vorn leer, hinten Boemici notarii juramentum. Hierauf auf 11 Papierblättern ein "Verzaichnus vnnd auszug etlicher aid, wie dieselbigen bei gemainer Statt gehalten werden z. B. jur. 161a. 54a.
43 dicke, mit Leder überzogene Holzdeckel. Jede Seite hat 2 Columnen, und zwar zu 31 Zeilen. Im Ganzen sind 183 Blätter, die Folirung auf der Rück- seite des Blattes. Incipit registrum. De solutione impensarum etc. auf 6 nicht folirten Blättern. Hierauf ein leeres, unlinirtes Blatt. F. 1. Beginnt eine Sammlung von 95 Bergschöffensprüchen mit den Worten : Hic notantur diffinitiue sentencie, que super causis du- biis etc., und darauf deutsch: Hie sind gescryben vrtail, die czu perkrecht gehoren , wie man die getailt hat hin czu Chutten vnd auf andere perkwerch, die recht hie zu der Igla holen vnd nemen. Vnd sind die vrtail darvmme ezu dewcz gesryben, wanne vil be- sundere wort czu perkwerch gehoren, der man nicht gar aigent- lich czu latein mak genennen. Doch wann man her in latein ge- scriben, so hat man hinwider in latein geantwurt. Beginnt eine Sammlung von Schöffensprüchen, die mit denen des Codex A f. 5 1a bis 136b übereinstimmen. Nach 152b (wo der Schöffenspruch de mortificatore eingetragen, aber nicht geendigt ist) findet sich eine Lücke, die 8 Blätter umfasst, ohne dass jedoch eine Spur des Herausreissens oder etwas am Einbande bemerkbar ist. Beginnt ein Bruchstück eines bergrechtlichen Schöffenspruches. Hierauf bergrechtliche mit anderen vermischt bis f. 183, wo ein Spruch nach Kuttenberg den Beschluss macht, darauf folgt noch ein leeres linirtes Blatt. C. Pergamenthandschrift in Gross-Folio aus dem Ende des XIV. Jahrhunderts im Iglauer Stadtarchiv. Länge und Breite genau wie die des Codex A, ebenso der Einband in rothes Leder. Nur die Messingplatten sind von durchbrochener Arbeit. Es sind nicht die Blätter, sondern die Schöffensprüche und zwar auf jedem Folio numerirt, deren im Ganzen 56 sind ; bergrechtliche und andere kommen vermischt vor. Sie fallen zwischen die Jahre 1401—1407. Den Anfang macht das Registrum sentenciarum. Hie ist ein vrteil etc. auf zwei Blättern. Hierauf sieben leere, jedoch linirte Blätter (2 Columnen, 36 Zeilen). F. 1. Hye ist ein vrteil u. s. w. Mit blauen Initialen und Marginal- verzierungen. Bis F. 56. Im Ganzen auf 117 Blättern. Hierauf folgen noch 55 leere, linirte Blätter. D. Papierhandschrift des mährischen Landesarchivs in Brünn aus dem Ende des XV. Jahrhunderts unter der Signatur : Mähr. Landesarchiv B(oček’s) S (ammlung) n. 123 aus dem Boček'schen Nachlasse acquirirt. In Quart. In starke Holzdeckel gebunden, mit gepresstem Schweinsleder überzogen, mit messingenen Ecken und Spangen. Sieben leere Papierblätter. Sodann ein Pergamentblatt; vorn leer, hinten Boemici notarii juramentum. Hierauf auf 11 Papierblättern ein "Verzaichnus vnnd auszug etlicher aid, wie dieselbigen bei gemainer Statt gehalten werden z. B. jur. 161a. 54a.
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44 novorum scabinorum, des statrichters aid, des statschreibers, der dorfgeschwornen, dann der aid der geswornen tuchmacher, der melzer, der hutmacher, der fleischhacker, der becken, der kürschner, der schneider vnd seiler, der schuster, der lederer vnd weisgerber, der schlosser vnd schwertfeger u. s. w. Sodann 13 leere Blätter. Hierauf Registrum lehenschafft anfangend vom Jahr 1515—1577 von verschiedenen Händen. Vorn ein Namensverzeichniss, dann die Lehenschaften selbst, 134 an der Zahl. Wichtig für die Kennt- niss der Localverhältnisse des Iglauer Bergwerks. Sodann ein Pergamentblatt und 4 leere Blätter. 47. Prwnie knichy krale Waczlawa Druheho, eine Ueber- setzung der Const. jur. met. W. II. ins Böhmische von dem Notar Alexandrinus, dem Sohne des Severinus vom Jahr 1505 in ge- drängter, aber sehr lesbarer Schrift mit rothen Ueberschriften, farbigen gezierten Initialen und verschiedenen Randglossen, die von fleissigem Studium zeugen. Auf 39 Blättern. die von Johann von Gelnhausen verfasste Uebersetzung desselben Bergrechts ins Deutsche von der Hand desselben Notars Severinus, äusserlich ebenso ausgestattet wie die böh- mische, auf 41 Blättern. Dann sieben leere Blätter. Information nach Mesritsch, Schöffenurtheile nach Caslau von den Jahren 1526 und 1529, Kollin 1529 in böhmischer Sprache. Drei leere Blätter. Hierauf: Secuntur varia rescripta in boemico et primo simplex informatio auf 29 Blättern. Iglauer Rechtsverhandlungen von den Jahren 1525—1529 in deutscher Sprache. Eine Information nach Kollin auf 4 Blät- tern u. s. w Dann Iglauer Urtheile und Verhandlungen von den Jahren 1546, 1548 und 1585 in deutscher Sprache und mit Cur- rentschrift auf 20 Blättern. Dann bergrechtliche Entscheidungen auf 30 Blättern. Wieder Iglaner Rechtsstreite. Dann eine Sammlung von mährischen und böhmischen Landtagsverhand- lungen in böhmischer Sprache. Hierauf die Entscheidung eines Rechtsstreites zwischen dem Landeshauptmann Johann Kuhn von Kunstadt und Johann von Pernstein und Helfenstein durch König Ferdinand I. vom Jahre 1553. Hierauf index locorum, quae ad Iglaviam etc. mittere solita sunt. Siehe oben. E. Papierhandschrift der Wiener Hofbibliothek. N. sign. Suppl. 2051, in neuer Zeit acquirirt aus dem Archive des deutschen Ordens- hauses in Wien. Seine Benützung verdanke ich der Güte des Dr. Dudik. Es ist ein Codex in Klein-Folio, in starke mit Leder überzogene Deckel gebun- den, die mannigfaltige Eindrücke in Gestalt von kleinen Münzen haben, die theils sechsblättrige Blumen, theils den böhmischen Löwen mit gespaltenem Schweife, theils den einköpfigen Adler aufweisen. Am Rücken ein aufge- Blatt Hierauf Darauf
44 novorum scabinorum, des statrichters aid, des statschreibers, der dorfgeschwornen, dann der aid der geswornen tuchmacher, der melzer, der hutmacher, der fleischhacker, der becken, der kürschner, der schneider vnd seiler, der schuster, der lederer vnd weisgerber, der schlosser vnd schwertfeger u. s. w. Sodann 13 leere Blätter. Hierauf Registrum lehenschafft anfangend vom Jahr 1515—1577 von verschiedenen Händen. Vorn ein Namensverzeichniss, dann die Lehenschaften selbst, 134 an der Zahl. Wichtig für die Kennt- niss der Localverhältnisse des Iglauer Bergwerks. Sodann ein Pergamentblatt und 4 leere Blätter. 47. Prwnie knichy krale Waczlawa Druheho, eine Ueber- setzung der Const. jur. met. W. II. ins Böhmische von dem Notar Alexandrinus, dem Sohne des Severinus vom Jahr 1505 in ge- drängter, aber sehr lesbarer Schrift mit rothen Ueberschriften, farbigen gezierten Initialen und verschiedenen Randglossen, die von fleissigem Studium zeugen. Auf 39 Blättern. die von Johann von Gelnhausen verfasste Uebersetzung desselben Bergrechts ins Deutsche von der Hand desselben Notars Severinus, äusserlich ebenso ausgestattet wie die böh- mische, auf 41 Blättern. Dann sieben leere Blätter. Information nach Mesritsch, Schöffenurtheile nach Caslau von den Jahren 1526 und 1529, Kollin 1529 in böhmischer Sprache. Drei leere Blätter. Hierauf: Secuntur varia rescripta in boemico et primo simplex informatio auf 29 Blättern. Iglauer Rechtsverhandlungen von den Jahren 1525—1529 in deutscher Sprache. Eine Information nach Kollin auf 4 Blät- tern u. s. w Dann Iglauer Urtheile und Verhandlungen von den Jahren 1546, 1548 und 1585 in deutscher Sprache und mit Cur- rentschrift auf 20 Blättern. Dann bergrechtliche Entscheidungen auf 30 Blättern. Wieder Iglaner Rechtsstreite. Dann eine Sammlung von mährischen und böhmischen Landtagsverhand- lungen in böhmischer Sprache. Hierauf die Entscheidung eines Rechtsstreites zwischen dem Landeshauptmann Johann Kuhn von Kunstadt und Johann von Pernstein und Helfenstein durch König Ferdinand I. vom Jahre 1553. Hierauf index locorum, quae ad Iglaviam etc. mittere solita sunt. Siehe oben. E. Papierhandschrift der Wiener Hofbibliothek. N. sign. Suppl. 2051, in neuer Zeit acquirirt aus dem Archive des deutschen Ordens- hauses in Wien. Seine Benützung verdanke ich der Güte des Dr. Dudik. Es ist ein Codex in Klein-Folio, in starke mit Leder überzogene Deckel gebun- den, die mannigfaltige Eindrücke in Gestalt von kleinen Münzen haben, die theils sechsblättrige Blumen, theils den böhmischen Löwen mit gespaltenem Schweife, theils den einköpfigen Adler aufweisen. Am Rücken ein aufge- Blatt Hierauf Darauf
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45 klebter Zettel aus dem 16 oder 17. Jahrhundert. (N. 59. Buch der Urtheile 4. N. 1.) Im Innern des ersten Deckels liber juris ciuilis in thewtunico. Dann Johannis Polirer est liber iste. Das Papier ist stark und fest. Er zählt 426 Blätter, von denen 41 nicht beschrieben sind. Wasserzeichen: Die Schrift ist durchgängig ohne Columnen. Die Rubriken mit rother Dinte geschrieben, ebenso die Eintheilung in Distinc- tionen, wo sie vorkommt. Nach einigen datirten Schöffensprüchen und dem Eide der Prager Studenten scheint der Codex im Jahr 1409 ge- schlossen zu sein. Die Schriftzüge sind die der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts. o Erstes Blatt (unpaginirt) Registrum libri sententiarum per folia, mit Hinweisung auf das Folio, geht jedoch nur bis zum Buchstaben E. F. 1. Ein Register über die eingetragenen Iglauer Schöffensprüche ihrer Reihenfolge nach. Im Ganzen 195. Zwei leere Blätter. Sodann: Mercke dicz kurz register auf das nachgeende buch der vrteil, vnd ist das register ausgeczogen aus den furgeenden fragen durch der korcze willen und zwar Von furgeboten. Suche in dem XV., XVI., XVII., XVIII, XIX., XX., XLV., XLVI. und XLVII. capitel des nachgeenden buches der vrteil. Wiltu mer dauon wissen, so liss das virde buch Wen. regis secundum capit, vnd das erste buch Yglauiensium secundum capitel. Ferner von des butels rechte ... von dem richter... von des richters busse... von richter vnd scheppen... von erbe .. . von pfendung der erbe vnd ander pfendung u. s. w. Die letzten sind von amtlewten, von der masse. Hierauf beginnt liber sententiarum, und zwar stimmen die auf einander folgenden Schöffenurtheile, die grössentheils deutsch sind, mit denen im Cod. A., B , C. in folgender Ordnung überein : 46 = 118 (A) 16= 86 (А) 31 = 102 (A) 87 32= 103 47= 120 17= 48 =131 88 33 = 104 18= 89 49 = 132 19= 34=105 50=133 20= 90 35 =106 36=107 51=134 91 21= 93 37= 108 52=135 22= 94 53 = 136 38=109 23= 54=137 39 = 111 95 24= 40 =110 55 = 138 96 25= 97 56= 139 41 =112 26= 27= 98 57=140 42= 113 58=141 43 = 114+ 115 28= 99 29= 100 44 = 116 59= 142 60 = 143 30 =101 45 = 117 1= 45 (A) 2=46 3=48 4=49 5=50 6=51 7=52 8=53 9=54 10=55 11 =56 12=57 13=58 14=71 15=85 o
45 klebter Zettel aus dem 16 oder 17. Jahrhundert. (N. 59. Buch der Urtheile 4. N. 1.) Im Innern des ersten Deckels liber juris ciuilis in thewtunico. Dann Johannis Polirer est liber iste. Das Papier ist stark und fest. Er zählt 426 Blätter, von denen 41 nicht beschrieben sind. Wasserzeichen: Die Schrift ist durchgängig ohne Columnen. Die Rubriken mit rother Dinte geschrieben, ebenso die Eintheilung in Distinc- tionen, wo sie vorkommt. Nach einigen datirten Schöffensprüchen und dem Eide der Prager Studenten scheint der Codex im Jahr 1409 ge- schlossen zu sein. Die Schriftzüge sind die der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts. o Erstes Blatt (unpaginirt) Registrum libri sententiarum per folia, mit Hinweisung auf das Folio, geht jedoch nur bis zum Buchstaben E. F. 1. Ein Register über die eingetragenen Iglauer Schöffensprüche ihrer Reihenfolge nach. Im Ganzen 195. Zwei leere Blätter. Sodann: Mercke dicz kurz register auf das nachgeende buch der vrteil, vnd ist das register ausgeczogen aus den furgeenden fragen durch der korcze willen und zwar Von furgeboten. Suche in dem XV., XVI., XVII., XVIII, XIX., XX., XLV., XLVI. und XLVII. capitel des nachgeenden buches der vrteil. Wiltu mer dauon wissen, so liss das virde buch Wen. regis secundum capit, vnd das erste buch Yglauiensium secundum capitel. Ferner von des butels rechte ... von dem richter... von des richters busse... von richter vnd scheppen... von erbe .. . von pfendung der erbe vnd ander pfendung u. s. w. Die letzten sind von amtlewten, von der masse. Hierauf beginnt liber sententiarum, und zwar stimmen die auf einander folgenden Schöffenurtheile, die grössentheils deutsch sind, mit denen im Cod. A., B , C. in folgender Ordnung überein : 46 = 118 (A) 16= 86 (А) 31 = 102 (A) 87 32= 103 47= 120 17= 48 =131 88 33 = 104 18= 89 49 = 132 19= 34=105 50=133 20= 90 35 =106 36=107 51=134 91 21= 93 37= 108 52=135 22= 94 53 = 136 38=109 23= 54=137 39 = 111 95 24= 40 =110 55 = 138 96 25= 97 56= 139 41 =112 26= 27= 98 57=140 42= 113 58=141 43 = 114+ 115 28= 99 29= 100 44 = 116 59= 142 60 = 143 30 =101 45 = 117 1= 45 (A) 2=46 3=48 4=49 5=50 6=51 7=52 8=53 9=54 10=55 11 =56 12=57 13=58 14=71 15=85 o
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46 61 = 144 (A) 62=145 63= 146 64=147 65 =148 66=149 67=150 68 =151 69=152 70=154 71 =155 72=156 73= 157 74= 159+160 75=162 76=163 77= 85 (B) 1 78= 2 79= 3 80 = 81 = 4 82= 46 47 83 = 84= 48 49 85= 86= 50 51 87 = 53 88 = 89 = 36 90= 57 91= 59 92 = 58 93= 60 94= 61 95= 62 (B) 96 = 63 65 97 = 98 = 64 99 = 66 100= 67 101= 68 102= 69 103 = 70 71 104= 74 105= 75 106=— 107= 76 108 = 77 109= 78 110 neu 111= 19 112= 80 113 = 82 114 neu 115 = 86 116 neu 117 neu 118 neu 119= 87 120= 88 121= 89 122= 90 123=209 (A) 124=184 125=182 126=183 127= 189 128=259 129 =191 (A) 130=192 131=193 132=194 133 =195 134 =196 135=197 136=198 137=199 138=201 139=200 140=202 141=206 142=216 143=208 144=211 145=222 146=215 147=207 148=210 149=208 150—217 151=186 152 neu 153 neu 154 neu 155= 40 А. 156 neu 157= 27 158= 28 159= 32 160 = 29 3 161= 162= 2 163= 9 (А) 164= 123 165= 63 166= 61 167= 64 168= 67 169 = 68 170= 69 171= 70 172= 72 173= 73 174 = 234 175 = 58 176= 59 177= 21 178=320 179=316 180 neu 181 neu 182 neu 183 neu 184 neu 185 neu 186=308 187=309 188=306 189=314 190=315 191=319 192=321 193=310 194 neu 195=257 Hierauf folgt juramentum studencium. Nota juramentum magistro- rum et studencium Pragensium. Dann Nota ordinationes magistrorum Boemie contra magistros thewtonicorum anno domini etc. IX. Nach 4 Schöffensprüchen schliesst der liber sententiarum. F. 68 (59). Das von uns im Anhang mitgetheilte Iglauer Stadtrecht, in 149 Artikeln. Der Text des Bergrechts stimmt mit der Ur- kunde A überein, doch weicht die Uebersetzung von der Geln- hausen'schen ab. F. 114. Liber Ottacori. Dise recht hat kunig Ottokorus geseczt nach
46 61 = 144 (A) 62=145 63= 146 64=147 65 =148 66=149 67=150 68 =151 69=152 70=154 71 =155 72=156 73= 157 74= 159+160 75=162 76=163 77= 85 (B) 1 78= 2 79= 3 80 = 81 = 4 82= 46 47 83 = 84= 48 49 85= 86= 50 51 87 = 53 88 = 89 = 36 90= 57 91= 59 92 = 58 93= 60 94= 61 95= 62 (B) 96 = 63 65 97 = 98 = 64 99 = 66 100= 67 101= 68 102= 69 103 = 70 71 104= 74 105= 75 106=— 107= 76 108 = 77 109= 78 110 neu 111= 19 112= 80 113 = 82 114 neu 115 = 86 116 neu 117 neu 118 neu 119= 87 120= 88 121= 89 122= 90 123=209 (A) 124=184 125=182 126=183 127= 189 128=259 129 =191 (A) 130=192 131=193 132=194 133 =195 134 =196 135=197 136=198 137=199 138=201 139=200 140=202 141=206 142=216 143=208 144=211 145=222 146=215 147=207 148=210 149=208 150—217 151=186 152 neu 153 neu 154 neu 155= 40 А. 156 neu 157= 27 158= 28 159= 32 160 = 29 3 161= 162= 2 163= 9 (А) 164= 123 165= 63 166= 61 167= 64 168= 67 169 = 68 170= 69 171= 70 172= 72 173= 73 174 = 234 175 = 58 176= 59 177= 21 178=320 179=316 180 neu 181 neu 182 neu 183 neu 184 neu 185 neu 186=308 187=309 188=306 189=314 190=315 191=319 192=321 193=310 194 neu 195=257 Hierauf folgt juramentum studencium. Nota juramentum magistro- rum et studencium Pragensium. Dann Nota ordinationes magistrorum Boemie contra magistros thewtonicorum anno domini etc. IX. Nach 4 Schöffensprüchen schliesst der liber sententiarum. F. 68 (59). Das von uns im Anhang mitgetheilte Iglauer Stadtrecht, in 149 Artikeln. Der Text des Bergrechts stimmt mit der Ur- kunde A überein, doch weicht die Uebersetzung von der Geln- hausen'schen ab. F. 114. Liber Ottacori. Dise recht hat kunig Ottokorus geseczt nach
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47 Cristi geburt MCC. vnd in dem newen vnd sechezigisten iare vber alle in Behemen lande. In 86 Artikeln. Gedruckt bei Rössler. Ueber die Bedeutung und Behandlung der Geschichte des Rechts in Oesterreich. Prag 1847. S. IX.—XXVII. aus zwei andern Manuscripten in 136 Artikeln. F. 129. Primus liber Wenceslai in Theo“ (thewtunica). Hie hebet sich an das priuilegium des koniges Wenczlaw vom pergrecht czu dewcze. Jedoch liegt den ersten zwei Büchern eine andere Ueber- setzung als die Gelnhausen'sche zu Grunde. Die zwei letzten Bücher stimmen jedoch mit dieser überein. F. 208b. Liber primus Wenceslai regis. Der lateinische Text dieses Bergrechts. Die Iglau betreffenden Artikel sind aufgenommen. F. 268. Die von uns im Anhang sub II. mitgetheilte Rechtsaufzeich— nung in 16 Artikeln. F. 258-387. Liber sentenciarum Brunensis. Das von Rössler II. her- ausgegebene Brünner Schöffenbuch. F. 387. Secuntur quedam quandoque ciuibus occurencia. Nota. Clemens papa Sextus has constituciones sub anno MCCCLX publicauit. Et primo de uita et honestate clericorum. De immunitate eccle- siarum. De foro comparendi. De cohabitacione clericorum et mulierum. De testamentis. De ecclesiis edificandis. De con- secracione ecclesie vel altaris. De simonia, ne aliquid promitta- tur pro spiritualibus. De verborum significacione. De Judeis capitulum. Zehn leere Blätter. F. Papierhandschrift der Münchner Hofbibliothek, ge- schrieben im Jahr 1500. Sign. Cgm. 561. I. F. 1-37. Eine mit numerirten Ueberschriften versehene Sammlung von 247 Iglauer Schöffensprüchen. Fängt gleich an : De hereditatis pagacione per ementem. Es ist gein dem Czaslaw geteilt u. s. w. De hereditatis resignacione. Es ist aber dahin getailt u. s. w. F. 37-63a. Et sic est finis huius materie et sequitur alia materia. Wir Wenczlaw von gottes gnadenn u. s. w. Die im Anhang aus dem Codex E. mitgetheilte dritte Recension des Iglauer Stadt- und Bergrechtes in 143 Artikeln. F. 63b-65. Verzeichniss der 247 Schöffensprüche. F. 65-66 a. Verzeichniss der 114 Stadtrechtsartikel. F. 66b. Verzeichniss der 29 Bergrechtsartikel. F. 72. Et sic est finis. Sequitur alia materia. Von einem erbstollen etc. vom Jahr 1323. F. 75. Mehrere Bergwerksverordnungen vom Jahre 1498. F. 80b. Sit laus deo omnipotenti. Finis. Sexta feria ante festum Wen- czeslai Bohemorum ducis. Anno 1500. II. F. 82�163. hübsche Rechnung von Müncz. Eine von I. ganz ver- schiedene Materie, von späterer Hand des XVI. oder XVII. Jahrhunderts geschrieben.
47 Cristi geburt MCC. vnd in dem newen vnd sechezigisten iare vber alle in Behemen lande. In 86 Artikeln. Gedruckt bei Rössler. Ueber die Bedeutung und Behandlung der Geschichte des Rechts in Oesterreich. Prag 1847. S. IX.—XXVII. aus zwei andern Manuscripten in 136 Artikeln. F. 129. Primus liber Wenceslai in Theo“ (thewtunica). Hie hebet sich an das priuilegium des koniges Wenczlaw vom pergrecht czu dewcze. Jedoch liegt den ersten zwei Büchern eine andere Ueber- setzung als die Gelnhausen'sche zu Grunde. Die zwei letzten Bücher stimmen jedoch mit dieser überein. F. 208b. Liber primus Wenceslai regis. Der lateinische Text dieses Bergrechts. Die Iglau betreffenden Artikel sind aufgenommen. F. 268. Die von uns im Anhang sub II. mitgetheilte Rechtsaufzeich— nung in 16 Artikeln. F. 258-387. Liber sentenciarum Brunensis. Das von Rössler II. her- ausgegebene Brünner Schöffenbuch. F. 387. Secuntur quedam quandoque ciuibus occurencia. Nota. Clemens papa Sextus has constituciones sub anno MCCCLX publicauit. Et primo de uita et honestate clericorum. De immunitate eccle- siarum. De foro comparendi. De cohabitacione clericorum et mulierum. De testamentis. De ecclesiis edificandis. De con- secracione ecclesie vel altaris. De simonia, ne aliquid promitta- tur pro spiritualibus. De verborum significacione. De Judeis capitulum. Zehn leere Blätter. F. Papierhandschrift der Münchner Hofbibliothek, ge- schrieben im Jahr 1500. Sign. Cgm. 561. I. F. 1-37. Eine mit numerirten Ueberschriften versehene Sammlung von 247 Iglauer Schöffensprüchen. Fängt gleich an : De hereditatis pagacione per ementem. Es ist gein dem Czaslaw geteilt u. s. w. De hereditatis resignacione. Es ist aber dahin getailt u. s. w. F. 37-63a. Et sic est finis huius materie et sequitur alia materia. Wir Wenczlaw von gottes gnadenn u. s. w. Die im Anhang aus dem Codex E. mitgetheilte dritte Recension des Iglauer Stadt- und Bergrechtes in 143 Artikeln. F. 63b-65. Verzeichniss der 247 Schöffensprüche. F. 65-66 a. Verzeichniss der 114 Stadtrechtsartikel. F. 66b. Verzeichniss der 29 Bergrechtsartikel. F. 72. Et sic est finis. Sequitur alia materia. Von einem erbstollen etc. vom Jahr 1323. F. 75. Mehrere Bergwerksverordnungen vom Jahre 1498. F. 80b. Sit laus deo omnipotenti. Finis. Sexta feria ante festum Wen- czeslai Bohemorum ducis. Anno 1500. II. F. 82�163. hübsche Rechnung von Müncz. Eine von I. ganz ver- schiedene Materie, von späterer Hand des XVI. oder XVII. Jahrhunderts geschrieben.
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48 G. Papierhandschrift des Prager Museums aus dem XVI. Jahrhundert. N. Sign. 24. D. 29. Titel: Jura Iglaviensia. 327 Blätter in Folio. F. 1. Distinctio legum civitatis I glaviae und zwar a. Privilegia. b. Hand- fest. c. Bergbuch. d. Sententiae majores. e. minores. F. 2. Beginnt das von uns im Anhang mitgetheilte Iglauer Stadt- und Bergrecht und zwar zu dem Ersten , wie man ein Gericht hegen soll und zwar in 124 Artikeln. F. 51. Alhie hebet sich an das buch sententiarum. De hereditatis pa- gatione c. I., de hereditatis resignatione c. 2, de hereditatis im- petitione c. 3 u. s. w., eine Sammlung Iglauer Schöffensprüche. F. 95. Jura montanorum. Hie heben sich an die perkrecht von allerley sachen. Die deutsche Uebersetzung des Bergrechts Wenzels II. in 4 Büchern. F. 167. Alhie heben an die recht kuniges Ottegarii in 107 Artikel. In Rösslerischen Abdruck benützt. F. 191. Sequuntur varia rescripta in bohemico. F. 214. Die Handvest ad verbum des kunigs Wenczel. Lateinisch. F. 239. Notantur sententiae, quae super causis dubiis, diversis, civitati- bus et oppidis etc., theils deutsch, theils lateinisch. F. 245. Folgen etliche unterschiedene Fragmente, so czwar in den vor- geschriebenen gemeinen Handvesten nicht zu befinden, aber doch aus einem uralten exemplar, so wahre abschrift gewesen sein muss, gecogen und aufgeschrieben worden. F. 249. Ordo et articuli tractatorum, actuum et decretorum in consilio dom. Johannis, Leopoldi et dom. Matthiae Lebzelteris. F. 254. Ex jure montanorum. F. 263. Diffinitivae sententiae, quae super causis dubiis etc. F. 278. Iglauer Stadturkunden. F. 318. Belehrung, so von dem rath der stadt Iglau denen von Czaslav ist mitgetheilt worden. H. Pergamenthandschrift des Kuttenberger Stadtarchives vor dem Jahr 1460 vollendet (254 Blatt in Folio). Vgl. Rössler II. S. XLVII. 9. e. (k). F. 1-43. Constitutiones juris metallici Wenceslai II. F. 43b. Hier hebt sich an die perkrecht, die meister Johannes von Gelhawsen gedewschet hat. F. 99. Liber sententiarum. Imperatoriam maiestatem etc. Brünner und Iglauer Schöffensprüche vermischt. F. 153 ... et sic est finis hujus operis. Laus deo. F. 154. Zusätze in böhmischer Sprache. I. Papierhandschrift der Olmützer Universitätsbibliothek des XIV. Jahrhunderts. Sign. f. 29. Siehe Pertz Archiv X. S. 680. Wattenbach. Dieser Codex enthält zwölf Abhandlungen diversen Inhalts, 1. de mode ju- vandi memoriam, 2. de virtute vini ... . ., 5. Jus montanum per Wenceslaum
48 G. Papierhandschrift des Prager Museums aus dem XVI. Jahrhundert. N. Sign. 24. D. 29. Titel: Jura Iglaviensia. 327 Blätter in Folio. F. 1. Distinctio legum civitatis I glaviae und zwar a. Privilegia. b. Hand- fest. c. Bergbuch. d. Sententiae majores. e. minores. F. 2. Beginnt das von uns im Anhang mitgetheilte Iglauer Stadt- und Bergrecht und zwar zu dem Ersten , wie man ein Gericht hegen soll und zwar in 124 Artikeln. F. 51. Alhie hebet sich an das buch sententiarum. De hereditatis pa- gatione c. I., de hereditatis resignatione c. 2, de hereditatis im- petitione c. 3 u. s. w., eine Sammlung Iglauer Schöffensprüche. F. 95. Jura montanorum. Hie heben sich an die perkrecht von allerley sachen. Die deutsche Uebersetzung des Bergrechts Wenzels II. in 4 Büchern. F. 167. Alhie heben an die recht kuniges Ottegarii in 107 Artikel. In Rösslerischen Abdruck benützt. F. 191. Sequuntur varia rescripta in bohemico. F. 214. Die Handvest ad verbum des kunigs Wenczel. Lateinisch. F. 239. Notantur sententiae, quae super causis dubiis, diversis, civitati- bus et oppidis etc., theils deutsch, theils lateinisch. F. 245. Folgen etliche unterschiedene Fragmente, so czwar in den vor- geschriebenen gemeinen Handvesten nicht zu befinden, aber doch aus einem uralten exemplar, so wahre abschrift gewesen sein muss, gecogen und aufgeschrieben worden. F. 249. Ordo et articuli tractatorum, actuum et decretorum in consilio dom. Johannis, Leopoldi et dom. Matthiae Lebzelteris. F. 254. Ex jure montanorum. F. 263. Diffinitivae sententiae, quae super causis dubiis etc. F. 278. Iglauer Stadturkunden. F. 318. Belehrung, so von dem rath der stadt Iglau denen von Czaslav ist mitgetheilt worden. H. Pergamenthandschrift des Kuttenberger Stadtarchives vor dem Jahr 1460 vollendet (254 Blatt in Folio). Vgl. Rössler II. S. XLVII. 9. e. (k). F. 1-43. Constitutiones juris metallici Wenceslai II. F. 43b. Hier hebt sich an die perkrecht, die meister Johannes von Gelhawsen gedewschet hat. F. 99. Liber sententiarum. Imperatoriam maiestatem etc. Brünner und Iglauer Schöffensprüche vermischt. F. 153 ... et sic est finis hujus operis. Laus deo. F. 154. Zusätze in böhmischer Sprache. I. Papierhandschrift der Olmützer Universitätsbibliothek des XIV. Jahrhunderts. Sign. f. 29. Siehe Pertz Archiv X. S. 680. Wattenbach. Dieser Codex enthält zwölf Abhandlungen diversen Inhalts, 1. de mode ju- vandi memoriam, 2. de virtute vini ... . ., 5. Jus montanum per Wenceslaum
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49 regem Bohemiae vulgatum. Diesem geht auf zwei Quartblättern eine Samm- lung von Statuten der Iglauer Schöffen vor, ohne jedoch im Register be- zeichnet zu sein. Das erste Blatt ist leider ausgerissen. K. Handschrift des Olmützer Domkapitels, Iglauer Schöffensprüche enthaltend, nach Angabe des Dr. Dudik, deren nähere Beschreibung ich je- doch nicht zu geben vermag, da sie mir bisher noch nicht zugänglich war. L. Auch in den Iglauer Stadtbüchern aus verschiedenen Jahren finden sich manche Schöffensprüche eingetragen, sei es, dass es auf Geheiss des Rathes erfolgte, um sie als Präjudicien für künftige Fälle zu benützen, und vor Vergessenheit zu bewahren, sei es, dass sie der Stadtschreiber aus eigenem Antrieb abschrieb. Von diesen wurden auch mehrere in dieser Aus- gabe benützt. M. In dem Iglauer Stadtarchive fanden sich auch noch einige Origi- ginale der eingegangenen Anfragen vor, selbst von einigen, die bereits im Codex C. abgeschrieben wurden. Die meisten wurden wohl nach geschehe- ner Abschrift in einen liber sententiarum absichtlich vertilgt , und die Er- haltung dieser wenigen ist nur dem Zufall zu verdanken. Sie sind gewöhnlich in Briefform zusammengelegt mit der Aufschrift: Magnae sagacitatis uiris, magistro ciuitatis et juratis ciuitatis Iglauie, dominis carissimis, oder einer ähnlichen, und mit dem Siegel der Stadt gesiegelt. Häufig findet man die darauf ergangene Schlusssentenz des Iglauer Schöffenrathes von der Hand des Stadtnotars unten am Rande angemerkt, und zuweilen auch einen kurzen Inhaltsauszug. Verfahren bei dieser Ausgabe. Dem Plane der Ausgabe gemäss mussten vor Allem diejenigen Schöffen- sprüche ausgeschieden werden , die sich auf das Bergrecht beziehen, indem diese einer besondern Ausgabe vorbehalten wurden. Die beschriebenen Handschriften enthalten nun entweder gar keine bergrechtliche Schöffen- sprüche, wie A. und I., oder diese sind von den übrigen in abgesonderten Sammlungen geschieden , wie bei B., D., G. und H., oder sie kommen mit ihnen vermischt vor, wie theilweise in den spätern Partien des Cod. B., D. und H , ferner in C., E., F. Aber auch bei dieser letztern Klasse von Hand- schriften konnte die Scheidung mit Leichtigkeit vorgenommen werden, wenn sich auch die Schöffensprüche in ihrer äussern Form durchaus nicht von einander unterschieden. Die Zahl der auf diese Weise ausgeschiedenen , in diese Ausgabe nicht aufgenommenen bergrechtlichen Schöffensprüche beträgt 159. Es lag ferner in der Natur der Sache, dass nicht eine einzige Hand- schrift den Grundtext für die Ausgabe liefern konnte, da das Materiale in den einzelnen Handschriften zerstreut vorliegt. Zudem stellen sich die meisten als einfache libri sententiarum (oder Abschriften von solchen) dar, in die — sei es nun auf Geheiss des Rathes oder aus eigenem Fleisse des Notars — die einzelnen Schöffenurtheile chronologisch in der Reihe, Tomaschek, Schöffensprüche. 4
49 regem Bohemiae vulgatum. Diesem geht auf zwei Quartblättern eine Samm- lung von Statuten der Iglauer Schöffen vor, ohne jedoch im Register be- zeichnet zu sein. Das erste Blatt ist leider ausgerissen. K. Handschrift des Olmützer Domkapitels, Iglauer Schöffensprüche enthaltend, nach Angabe des Dr. Dudik, deren nähere Beschreibung ich je- doch nicht zu geben vermag, da sie mir bisher noch nicht zugänglich war. L. Auch in den Iglauer Stadtbüchern aus verschiedenen Jahren finden sich manche Schöffensprüche eingetragen, sei es, dass es auf Geheiss des Rathes erfolgte, um sie als Präjudicien für künftige Fälle zu benützen, und vor Vergessenheit zu bewahren, sei es, dass sie der Stadtschreiber aus eigenem Antrieb abschrieb. Von diesen wurden auch mehrere in dieser Aus- gabe benützt. M. In dem Iglauer Stadtarchive fanden sich auch noch einige Origi- ginale der eingegangenen Anfragen vor, selbst von einigen, die bereits im Codex C. abgeschrieben wurden. Die meisten wurden wohl nach geschehe- ner Abschrift in einen liber sententiarum absichtlich vertilgt , und die Er- haltung dieser wenigen ist nur dem Zufall zu verdanken. Sie sind gewöhnlich in Briefform zusammengelegt mit der Aufschrift: Magnae sagacitatis uiris, magistro ciuitatis et juratis ciuitatis Iglauie, dominis carissimis, oder einer ähnlichen, und mit dem Siegel der Stadt gesiegelt. Häufig findet man die darauf ergangene Schlusssentenz des Iglauer Schöffenrathes von der Hand des Stadtnotars unten am Rande angemerkt, und zuweilen auch einen kurzen Inhaltsauszug. Verfahren bei dieser Ausgabe. Dem Plane der Ausgabe gemäss mussten vor Allem diejenigen Schöffen- sprüche ausgeschieden werden , die sich auf das Bergrecht beziehen, indem diese einer besondern Ausgabe vorbehalten wurden. Die beschriebenen Handschriften enthalten nun entweder gar keine bergrechtliche Schöffen- sprüche, wie A. und I., oder diese sind von den übrigen in abgesonderten Sammlungen geschieden , wie bei B., D., G. und H., oder sie kommen mit ihnen vermischt vor, wie theilweise in den spätern Partien des Cod. B., D. und H , ferner in C., E., F. Aber auch bei dieser letztern Klasse von Hand- schriften konnte die Scheidung mit Leichtigkeit vorgenommen werden, wenn sich auch die Schöffensprüche in ihrer äussern Form durchaus nicht von einander unterschieden. Die Zahl der auf diese Weise ausgeschiedenen , in diese Ausgabe nicht aufgenommenen bergrechtlichen Schöffensprüche beträgt 159. Es lag ferner in der Natur der Sache, dass nicht eine einzige Hand- schrift den Grundtext für die Ausgabe liefern konnte, da das Materiale in den einzelnen Handschriften zerstreut vorliegt. Zudem stellen sich die meisten als einfache libri sententiarum (oder Abschriften von solchen) dar, in die — sei es nun auf Geheiss des Rathes oder aus eigenem Fleisse des Notars — die einzelnen Schöffenurtheile chronologisch in der Reihe, Tomaschek, Schöffensprüche. 4
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50 wie sie eben vorkamen, eingetragen wurden, ohne dass eine Spur einer ver- suchten systematischen Verarbeitung derselben nach einheitlichen Gesichts- puncten ersichtlich ist. Damit war aber auch schon der leitende Grundsatz für die Anordnung des Materiales in natürlicher Weise geboten. Er konnte eben im Ganzen und Grossen kein anderer sein als der, dass die Reihenfolge der Schöffensprüche der Zeit nach, in die sie fallen, festgehalten werde. Es musste mit den ältesten Schöffensprüchen begonnen, und so gleichmässig mit der Veröffentlichung des ganzen uns in den einzelnen Handschriften über- lieferten Stoffes in dem Verhältnisse fortgeschritten werden, als die einzel- nen Schöffensprüche der Zeit nach auf einander folgen. Eine Einschränkung musste dieses Verfahren dort erleiden, wo wirklich eine Art systematischer Verarbeitung oder eine Sammlung von Schöffen- sprüchen nach Materien ersichtlich war. Diess ist der Fall bei den in die älteste Zeit fallenden Schöffensprüchen und Satzungen, wie sie uns von den Handschriften A., B., E., F., G., H., I. überliefert werden. Hier musste unsers Erachtens nach eine bestimmte Handschrift, und zwar wo möglich diejenige, die die älteste Form enthält, dem Abdruck zu Grunde gelegt wer- den. Nach sorgfältiger Prüfung der einzelnen Handschriften konnte die Wahl nur zwischen A. und B. schwanken, die anderen E., F., G, H. stellen sich mit grosser Wahrscheinlichkeit nur als Abschriften jener ältesten, im Iglauer Stadtarchiv erhaltenen Handschriften heraus, abgesehen davon, dass ihre Anlage augenscheinlich in eine spätere Zeit fällt Ebenso, jedoch aus einem andern Grunde, konnten auch der Codex C. und D. blos nach Aus- scheidung der bergrechtlichen Schöffensprüche ihrem ganzen Inhalte nach unverändert benützt werden, da die darin enthaltenen Schöffensprüche in den andern Handschriften nicht vorkommen, und in bestimmte Zeitabschnitte fallen (die im Cod. C. in die letzten Jahre des XIV. und den Anfang des XV. Jahrhunderts bis 1408, die des Cod. D. in den Schluss des XV. und den Anfang des XVI.), so dass nur hie und da eine Vergleichung mit den etwa noch im Originale erhaltenen Schöffensprüchen nothwendig war. Den grössten Theil des Stoffes haben daher vorzüglich drei Handschriften ge- liefert : B. (beziehungsweise A.), C. und D. Die übrigen dienten mehr zur Vergleichung und Berichtigung dieses Stoffes theils zur Ergänzung der zwischen diesen Sammlungen vorhandenen Lücken. Dessgleichen die Ori- ginalschöffensprüche und die Iglauer Stadtbücher. Demzufolge vertheilt sich der ganze hier veröffentlichte Stoff auf die einzelnen Handschriften in nachfolgender Weise: 1. Schöffensprüche 1 —264 im Codex B (beziehungsweise A), wobei der aus den Iglauer Stadtbüchern gewonnene neue Stoff nur in den Anmerkungen zu den Schöffensprüchen 10, 190, 201, 203, 257 und 258, und die dem Olmützer Universitätsbibliothekscodex I. entnom- menen, in A. und B. nicht aufgenommenen städtischen Statuten in der Anmerkung zu 216 ohne Einreihung in die Zählung der Schöffen- sprüche verwerthet wurden. 265—274 sind dem Codex B., 2.
50 wie sie eben vorkamen, eingetragen wurden, ohne dass eine Spur einer ver- suchten systematischen Verarbeitung derselben nach einheitlichen Gesichts- puncten ersichtlich ist. Damit war aber auch schon der leitende Grundsatz für die Anordnung des Materiales in natürlicher Weise geboten. Er konnte eben im Ganzen und Grossen kein anderer sein als der, dass die Reihenfolge der Schöffensprüche der Zeit nach, in die sie fallen, festgehalten werde. Es musste mit den ältesten Schöffensprüchen begonnen, und so gleichmässig mit der Veröffentlichung des ganzen uns in den einzelnen Handschriften über- lieferten Stoffes in dem Verhältnisse fortgeschritten werden, als die einzel- nen Schöffensprüche der Zeit nach auf einander folgen. Eine Einschränkung musste dieses Verfahren dort erleiden, wo wirklich eine Art systematischer Verarbeitung oder eine Sammlung von Schöffen- sprüchen nach Materien ersichtlich war. Diess ist der Fall bei den in die älteste Zeit fallenden Schöffensprüchen und Satzungen, wie sie uns von den Handschriften A., B., E., F., G., H., I. überliefert werden. Hier musste unsers Erachtens nach eine bestimmte Handschrift, und zwar wo möglich diejenige, die die älteste Form enthält, dem Abdruck zu Grunde gelegt wer- den. Nach sorgfältiger Prüfung der einzelnen Handschriften konnte die Wahl nur zwischen A. und B. schwanken, die anderen E., F., G, H. stellen sich mit grosser Wahrscheinlichkeit nur als Abschriften jener ältesten, im Iglauer Stadtarchiv erhaltenen Handschriften heraus, abgesehen davon, dass ihre Anlage augenscheinlich in eine spätere Zeit fällt Ebenso, jedoch aus einem andern Grunde, konnten auch der Codex C. und D. blos nach Aus- scheidung der bergrechtlichen Schöffensprüche ihrem ganzen Inhalte nach unverändert benützt werden, da die darin enthaltenen Schöffensprüche in den andern Handschriften nicht vorkommen, und in bestimmte Zeitabschnitte fallen (die im Cod. C. in die letzten Jahre des XIV. und den Anfang des XV. Jahrhunderts bis 1408, die des Cod. D. in den Schluss des XV. und den Anfang des XVI.), so dass nur hie und da eine Vergleichung mit den etwa noch im Originale erhaltenen Schöffensprüchen nothwendig war. Den grössten Theil des Stoffes haben daher vorzüglich drei Handschriften ge- liefert : B. (beziehungsweise A.), C. und D. Die übrigen dienten mehr zur Vergleichung und Berichtigung dieses Stoffes theils zur Ergänzung der zwischen diesen Sammlungen vorhandenen Lücken. Dessgleichen die Ori- ginalschöffensprüche und die Iglauer Stadtbücher. Demzufolge vertheilt sich der ganze hier veröffentlichte Stoff auf die einzelnen Handschriften in nachfolgender Weise: 1. Schöffensprüche 1 —264 im Codex B (beziehungsweise A), wobei der aus den Iglauer Stadtbüchern gewonnene neue Stoff nur in den Anmerkungen zu den Schöffensprüchen 10, 190, 201, 203, 257 und 258, und die dem Olmützer Universitätsbibliothekscodex I. entnom- menen, in A. und B. nicht aufgenommenen städtischen Statuten in der Anmerkung zu 216 ohne Einreihung in die Zählung der Schöffen- sprüche verwerthet wurden. 265—274 sind dem Codex B., 2.
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51 3. 275—286 dem Codex E., 4. 287 und 288 einem Iglauer Schöffenspruche, 5. 289 einem Originalschöffenbriefe, 6. 290—322 dem Codex C., 7. 323 einem Originalschöffenbriefe, 8. 324—341 dem Codex A., 9. 342—425 — oder nach der von da an neu beginnenden Zählung (1) — (84) — dem Codex C. entnommen. Die übrigen Handschriften , so weit sie uns zugänglich waren, wurden nur zur Vergleichung, Berichtigung und zu kleinen Ergänzungen benützt, enthalten jedoch kein neues Materiale. Die Sammlung der Schöffensprüche 1—219 lässt unschwer eine gewisse Ordnung und Eintheilung des Stoffes erkennen, während von da angefangen sich die Thätigkeit des Notars nur in der kurzen, die dabei in Anwendung kommende Rechtsregel hervorhebenden Ueberschrift, hie und da in der Unterdrückung des Datums, irgend einer Eingangsformel, einer Wieder- holung und in der Verwischung eines oder des andern concreten Zuges offen- bart, bis endlich auch diese kleinen Aenderungen verschwinden, die Anfrage in ihrer ganzen Breite und Weitläufigkeit wörtlich aufgenommen wird, und die geistige Thätigkeit des Notars mit Ausnahme der kurzen Rubriken in der mechanischen des Abschreibers aufgeht. Die systematische Zusammenreihung der Schöffensprüche 1—219 lässt sich wieder in 5 einzelne Sammlungen zertheilen, deren jede in gewisser Art durch einen einheitlichen Gesichtspunkt beherrscht ist. Der erste Theil 1—44 handelt im Allgemeinen vom Eide und insbesondere von Zeugen- schaft und was damit zusammenhängt; der zweite 45—84 vom Erbe, dem Erbgang, den beweglichen Sachen und den darauf sich beziehenden Rechts- geschäften; der dritte 85—130 vom Gericht, der Arrestation einer Person oder Sache, von Pfändungen; der vierte 131—177 von Verbrechen und Ge- richtswandeln; der fünfte 178—219 von Bürgerstatuten. Ob diesen fünf Theilen besondere, etwa von verschiedenen Stadtschreibern unternommene Sammlungen zu Grunde liegen, die sodann von einem Notar, wahrscheinlich Johannes von Gelnhausen, in ein Buch zusammengefasst wurden, lässt sich jetzt nicht mehr mit Sicherheit bestimmen ; fast scheint es so, wenn man sieht, dass einige Handschriften blos einzelne dieser Theile enthalten, wie z. B. Codex I. die Bürgersatzungen, andere die Ordnung dieser Theile ver- kehren. Die Handschrift E. zeichnet sich dadurch aus, dass sie einen Ansatz macht, den ganzen in ihr enthaltenen Iglauer Rechtsstoff mit Einschluss der jura originalia, ja selbst der constitutiones jur. met. Wenc. II. in einem eigenen, nach dem Alphabet angelegten Register mit Hinweisung auf die Quellen zu verwerthen. Einem solchen Versuche scheint auch die dritte, im Anhange mitgetheilte Recension des Iglauer Stadt- und Bergrechtes ihren Ursprung zu verdanken, die bereits den Charakter eines Stadtrechts- buches trägt. 43
51 3. 275—286 dem Codex E., 4. 287 und 288 einem Iglauer Schöffenspruche, 5. 289 einem Originalschöffenbriefe, 6. 290—322 dem Codex C., 7. 323 einem Originalschöffenbriefe, 8. 324—341 dem Codex A., 9. 342—425 — oder nach der von da an neu beginnenden Zählung (1) — (84) — dem Codex C. entnommen. Die übrigen Handschriften , so weit sie uns zugänglich waren, wurden nur zur Vergleichung, Berichtigung und zu kleinen Ergänzungen benützt, enthalten jedoch kein neues Materiale. Die Sammlung der Schöffensprüche 1—219 lässt unschwer eine gewisse Ordnung und Eintheilung des Stoffes erkennen, während von da angefangen sich die Thätigkeit des Notars nur in der kurzen, die dabei in Anwendung kommende Rechtsregel hervorhebenden Ueberschrift, hie und da in der Unterdrückung des Datums, irgend einer Eingangsformel, einer Wieder- holung und in der Verwischung eines oder des andern concreten Zuges offen- bart, bis endlich auch diese kleinen Aenderungen verschwinden, die Anfrage in ihrer ganzen Breite und Weitläufigkeit wörtlich aufgenommen wird, und die geistige Thätigkeit des Notars mit Ausnahme der kurzen Rubriken in der mechanischen des Abschreibers aufgeht. Die systematische Zusammenreihung der Schöffensprüche 1—219 lässt sich wieder in 5 einzelne Sammlungen zertheilen, deren jede in gewisser Art durch einen einheitlichen Gesichtspunkt beherrscht ist. Der erste Theil 1—44 handelt im Allgemeinen vom Eide und insbesondere von Zeugen- schaft und was damit zusammenhängt; der zweite 45—84 vom Erbe, dem Erbgang, den beweglichen Sachen und den darauf sich beziehenden Rechts- geschäften; der dritte 85—130 vom Gericht, der Arrestation einer Person oder Sache, von Pfändungen; der vierte 131—177 von Verbrechen und Ge- richtswandeln; der fünfte 178—219 von Bürgerstatuten. Ob diesen fünf Theilen besondere, etwa von verschiedenen Stadtschreibern unternommene Sammlungen zu Grunde liegen, die sodann von einem Notar, wahrscheinlich Johannes von Gelnhausen, in ein Buch zusammengefasst wurden, lässt sich jetzt nicht mehr mit Sicherheit bestimmen ; fast scheint es so, wenn man sieht, dass einige Handschriften blos einzelne dieser Theile enthalten, wie z. B. Codex I. die Bürgersatzungen, andere die Ordnung dieser Theile ver- kehren. Die Handschrift E. zeichnet sich dadurch aus, dass sie einen Ansatz macht, den ganzen in ihr enthaltenen Iglauer Rechtsstoff mit Einschluss der jura originalia, ja selbst der constitutiones jur. met. Wenc. II. in einem eigenen, nach dem Alphabet angelegten Register mit Hinweisung auf die Quellen zu verwerthen. Einem solchen Versuche scheint auch die dritte, im Anhange mitgetheilte Recension des Iglauer Stadt- und Bergrechtes ihren Ursprung zu verdanken, die bereits den Charakter eines Stadtrechts- buches trägt. 43
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52 Bei dem ersten Theil der Schöffensprüche 1—264, die in den Manuscrip- ten A. und B. gleichmässig vorkommen , und theilweise oder ganz auch in den jüngern Handschriften, obwohl im Codex E. in grösstentheils veränder- ter Reihenfolge, musste, wie bereits gesagt, die Vergleichung der Hand- schriften zu Gunsten entweder der Handschrift A. oder B. als Grundlage des Abdruckes sprechen. Zwischen diesen beiden Handschriften musste nun gewählt werden. Wir haben uns für den Codex B entschieden, der jeden- falls nicht blos der ältere von den beiden war, sondern auch die Vorlage bildete, von der der Codex A. unmittelbar abgeschrieben wurde. Die pracht- volle Ausstattung dieser letzteren Handschrift, die Reinheit und Sorgfältig- keit ihrer Schriftzüge, wenn gleich der Gradmesser des Werthes, den der Schöffenrath selbst auf dieses Exemplar legte, konnte hier, wo es sich um eine Reproduction zu wissenschaftlichen Zwecken handelte, für die Wahl nicht bestimmend sein, Codex B. bricht genau beim Schöffenspruche 264 de mortificatore mit denjenigen Worten ab, mit denen F. 152 der Codex A. schliesst. Der Rest des Schöffenspruches ist hier sodann in viel kleinerer Schrift offenbar von späterer Hand nachgetragen. Die Lücke von 8 Blät- tern, die der Codex B. aufweist, und über deren Inhalt der Register im An- fang Aufschluss gibt 1), war offenbar schon damals vorhanden, als die Ein- tragung in A. erfolgte. Die in diesem Register indicirten, das Judenrecht betreffenden Artikel sind weder im Codex A. zu finden, noch enthält eine der jüngern Hand- schriften die geringste Spur davon. Es scheint fast, sie seien absichtlich, etwa auf Befehl des Stadtrathes, vernichtet worden. Auffallend erscheint es nur, dass in jenem Register selbst zwei auf das nächste Folio sich beziehende Rubriken offenbar ausradirt sind, während die übrigen Rubriken daselbst stehen blieben. Nur in dem im Anhange mitgetheilten Iglauer Stadtrechte scheinen in dem Capitel Von den rechten der cristen gegen den juden einige dieser verloren gegangenen Schöffensprüche verwerthet zu sein. Fragt man nach der Ursache dieser Vertilgung, so ist es freilich schwer, darüber eine nur einigermassen zuverlässige Auskunft zu geben. Hatte doch Mark- graf Karl im Jahr 1345 2) den mährischen Juden in Iglau eine förmliche Zufluchtsstätte bereitet und sie von jedem, also auch dem rechtlichen Ver- bande mit anderen Judengemeinden , insbesondere der Brünner, losgelöst, und im Jahr 1353 3) Markgraf Johann aus Anlass eines grossen Brandes die Iglauer Bürger und namentlich die Juden von allen Steuern und Abgaben auf fünf Jahre befreit. Auch die Iglauer Stadtbücher des XIV. Jahrhun- derts, die vom Jahr 1359 beginnen, sind voll von Rechtsgeschäften ver- schiedener Art zwischen Bürgern und Juden, und es ist in jedem einzelnen Stadtbuche sogar den Juden ein eigener, nicht unbeträchtlicher Theil ge- 1) Sieh die Anmerkung zu 264. 2) Tomaschek a. a. O. S. 332. Urk. n. 11. 3) Tomaschek S. 438 n. 18.
52 Bei dem ersten Theil der Schöffensprüche 1—264, die in den Manuscrip- ten A. und B. gleichmässig vorkommen , und theilweise oder ganz auch in den jüngern Handschriften, obwohl im Codex E. in grösstentheils veränder- ter Reihenfolge, musste, wie bereits gesagt, die Vergleichung der Hand- schriften zu Gunsten entweder der Handschrift A. oder B. als Grundlage des Abdruckes sprechen. Zwischen diesen beiden Handschriften musste nun gewählt werden. Wir haben uns für den Codex B entschieden, der jeden- falls nicht blos der ältere von den beiden war, sondern auch die Vorlage bildete, von der der Codex A. unmittelbar abgeschrieben wurde. Die pracht- volle Ausstattung dieser letzteren Handschrift, die Reinheit und Sorgfältig- keit ihrer Schriftzüge, wenn gleich der Gradmesser des Werthes, den der Schöffenrath selbst auf dieses Exemplar legte, konnte hier, wo es sich um eine Reproduction zu wissenschaftlichen Zwecken handelte, für die Wahl nicht bestimmend sein, Codex B. bricht genau beim Schöffenspruche 264 de mortificatore mit denjenigen Worten ab, mit denen F. 152 der Codex A. schliesst. Der Rest des Schöffenspruches ist hier sodann in viel kleinerer Schrift offenbar von späterer Hand nachgetragen. Die Lücke von 8 Blät- tern, die der Codex B. aufweist, und über deren Inhalt der Register im An- fang Aufschluss gibt 1), war offenbar schon damals vorhanden, als die Ein- tragung in A. erfolgte. Die in diesem Register indicirten, das Judenrecht betreffenden Artikel sind weder im Codex A. zu finden, noch enthält eine der jüngern Hand- schriften die geringste Spur davon. Es scheint fast, sie seien absichtlich, etwa auf Befehl des Stadtrathes, vernichtet worden. Auffallend erscheint es nur, dass in jenem Register selbst zwei auf das nächste Folio sich beziehende Rubriken offenbar ausradirt sind, während die übrigen Rubriken daselbst stehen blieben. Nur in dem im Anhange mitgetheilten Iglauer Stadtrechte scheinen in dem Capitel Von den rechten der cristen gegen den juden einige dieser verloren gegangenen Schöffensprüche verwerthet zu sein. Fragt man nach der Ursache dieser Vertilgung, so ist es freilich schwer, darüber eine nur einigermassen zuverlässige Auskunft zu geben. Hatte doch Mark- graf Karl im Jahr 1345 2) den mährischen Juden in Iglau eine förmliche Zufluchtsstätte bereitet und sie von jedem, also auch dem rechtlichen Ver- bande mit anderen Judengemeinden , insbesondere der Brünner, losgelöst, und im Jahr 1353 3) Markgraf Johann aus Anlass eines grossen Brandes die Iglauer Bürger und namentlich die Juden von allen Steuern und Abgaben auf fünf Jahre befreit. Auch die Iglauer Stadtbücher des XIV. Jahrhun- derts, die vom Jahr 1359 beginnen, sind voll von Rechtsgeschäften ver- schiedener Art zwischen Bürgern und Juden, und es ist in jedem einzelnen Stadtbuche sogar den Juden ein eigener, nicht unbeträchtlicher Theil ge- 1) Sieh die Anmerkung zu 264. 2) Tomaschek a. a. O. S. 332. Urk. n. 11. 3) Tomaschek S. 438 n. 18.
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53 widmet, in dem jedem einzelnen ein eigenes Folio eröffnet war. 1) Zur Zeit der allgemeinen Judenverfolgung in Folge der Verheerungen der Pest, die man ihnen zuschrieb, im Jahr 1348 2), konnte der Codex B., wenn auch viel- leicht angelegt, doch nicht bis zu jenem Theile fortgeschritten sein 3), und erst nach 81 Jahren, im Jahr 1426, wurden die Juden abermals aus Iglau vertrieben. Und doch ist es schwer, das spurlose und gänzliche Verschwin- den dieser Judensatzungen einer zufälligen Ursache zuzuschreiben. Einzelne Ausdrücke im Codex B. weisen ferner darauf hin, dass er der primitiven Form der Anfragen und Urtheile viel näher steht als A., in dem sie bereits durch neuere Formen verdrängt sind. So erscheinen in B. die älteren mittelhochdeutschen Sprechformen her (er), quam, quomen (kam, kommen), saczehant (sogleich), ligunt (liegen ), waltsache (Sachwalt) u. s. w. noch durchgängig. Doch selbst in dieser Handschrift erscheint die geschäf- tige Hand eines Glossators in der Korrigirung dieser älteren Formen überall thätig. Von derselben flüchtigen, späteren Hand rühren auch die deutschen Erklärungen her, die den kurzen lateinischen Kapitelanzeigen auch in diesem Codex bereits hinzugefügt und in A. wörtlich als Rubriken ins Reine abge- schrieben sind. (Wir haben sie in unserer Ausgabe von der alten Aufschrift des Codex B. durch Klammern unterschieden.) Das Urtheil 234 nach Caslau im Codex B., aber auch hier von der Hand des Glossators bereits durch- strichen, fehit ganz in A. Wahrscheinlich wurde es nicht aufgenommen, weil ein späteres Urtheil damit im Widerspruch stand, oder weil die Schöf- fen darin ein gefährliches Präjudiz für künftige Fälle sahen. Dagegen fehlen die in A. vorkommenden Satzungen 181 und 190 wieder in B., vielleicht weil sie sich auf spätere Bürgersatzungen gründeten. Diese Gründe bewogen uns, dem unscheinbaren Codex B. bei der Wahl des Grundtextes vor dem prächtigen Cod. A. den Vorzug zu geben; dieser diente nur zur Vergleichung und zur Aufnahme einiger, obwohl unbedeuten- der Varianten. 181 und 190 gehören, wie gesagt, ihm allein an. Für die Einreihung der folgenden Schöffensprüche trugen wir, wenn äussere, offenbare Anhaltspuncte fehlten, kein Bedenken, einem durch die längere eingehende Beschäftigung mit den Quellen geschärften Gefühle dort Folge zu geben, wo die Einreihung zweifelhaft war, als einem , wenn auch nicht unfehlbaren, aber in vielen Fällen nachträglich bewährten Führer. In keinem Falle wurde aber die Einreihung ohne vorausgegangene Ueberlegung vorgenommen. Was den Abdruck selbst anbelangt, so hielten wir uns genau an die in den Quellen selbst beobachtete Schreibart. Eine Abweichung von diesem 1) Die am häufigsten vorkommenden jüdischen Namen sind folgende: Hudmann, Chadym, Baruch, Isaak, Aible, Abraham, Rachem, Elias, Israhel, Behusche, Schakobli- ner, Behanne, Schneewolf, Baltherin, Reiken, Moschlin. 2) Sieh D'Elvert Geschichte Iglau's S. 53, und Sterli: Ueber die Juden in Iglau in Hormayr’s hist. Taschenbuch 1833 S. 297 ff. 3) Schöffenspruch 217 ist vom Jahr 1365.
53 widmet, in dem jedem einzelnen ein eigenes Folio eröffnet war. 1) Zur Zeit der allgemeinen Judenverfolgung in Folge der Verheerungen der Pest, die man ihnen zuschrieb, im Jahr 1348 2), konnte der Codex B., wenn auch viel- leicht angelegt, doch nicht bis zu jenem Theile fortgeschritten sein 3), und erst nach 81 Jahren, im Jahr 1426, wurden die Juden abermals aus Iglau vertrieben. Und doch ist es schwer, das spurlose und gänzliche Verschwin- den dieser Judensatzungen einer zufälligen Ursache zuzuschreiben. Einzelne Ausdrücke im Codex B. weisen ferner darauf hin, dass er der primitiven Form der Anfragen und Urtheile viel näher steht als A., in dem sie bereits durch neuere Formen verdrängt sind. So erscheinen in B. die älteren mittelhochdeutschen Sprechformen her (er), quam, quomen (kam, kommen), saczehant (sogleich), ligunt (liegen ), waltsache (Sachwalt) u. s. w. noch durchgängig. Doch selbst in dieser Handschrift erscheint die geschäf- tige Hand eines Glossators in der Korrigirung dieser älteren Formen überall thätig. Von derselben flüchtigen, späteren Hand rühren auch die deutschen Erklärungen her, die den kurzen lateinischen Kapitelanzeigen auch in diesem Codex bereits hinzugefügt und in A. wörtlich als Rubriken ins Reine abge- schrieben sind. (Wir haben sie in unserer Ausgabe von der alten Aufschrift des Codex B. durch Klammern unterschieden.) Das Urtheil 234 nach Caslau im Codex B., aber auch hier von der Hand des Glossators bereits durch- strichen, fehit ganz in A. Wahrscheinlich wurde es nicht aufgenommen, weil ein späteres Urtheil damit im Widerspruch stand, oder weil die Schöf- fen darin ein gefährliches Präjudiz für künftige Fälle sahen. Dagegen fehlen die in A. vorkommenden Satzungen 181 und 190 wieder in B., vielleicht weil sie sich auf spätere Bürgersatzungen gründeten. Diese Gründe bewogen uns, dem unscheinbaren Codex B. bei der Wahl des Grundtextes vor dem prächtigen Cod. A. den Vorzug zu geben; dieser diente nur zur Vergleichung und zur Aufnahme einiger, obwohl unbedeuten- der Varianten. 181 und 190 gehören, wie gesagt, ihm allein an. Für die Einreihung der folgenden Schöffensprüche trugen wir, wenn äussere, offenbare Anhaltspuncte fehlten, kein Bedenken, einem durch die längere eingehende Beschäftigung mit den Quellen geschärften Gefühle dort Folge zu geben, wo die Einreihung zweifelhaft war, als einem , wenn auch nicht unfehlbaren, aber in vielen Fällen nachträglich bewährten Führer. In keinem Falle wurde aber die Einreihung ohne vorausgegangene Ueberlegung vorgenommen. Was den Abdruck selbst anbelangt, so hielten wir uns genau an die in den Quellen selbst beobachtete Schreibart. Eine Abweichung von diesem 1) Die am häufigsten vorkommenden jüdischen Namen sind folgende: Hudmann, Chadym, Baruch, Isaak, Aible, Abraham, Rachem, Elias, Israhel, Behusche, Schakobli- ner, Behanne, Schneewolf, Baltherin, Reiken, Moschlin. 2) Sieh D'Elvert Geschichte Iglau's S. 53, und Sterli: Ueber die Juden in Iglau in Hormayr’s hist. Taschenbuch 1833 S. 297 ff. 3) Schöffenspruch 217 ist vom Jahr 1365.
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54 Grundsatze erfolgte nur bei offenbaren Schreibfehlern oder Wiederholungen. Zweifel an der Richtigkeit des Textes drückten wir hie und da durch ein hinzugefügtes Sic oder ein Fragezeichen aus. Bei dem Abdruck von Quellen, die grösstentheils dem XIV. und späteren Jahrhunderten angehören, trugen wir dagegen kein Bedenken, rücksichtlich der Interpunction und der Ver- theilung der grossen Buchstaben eine zu weit getriebene diplomatische Treue der grössern Verständlichkeit und Leichtigkeit der Benützung zum Opfer zu bringen. Eben so hielten wir im Gegensatze gegen das von den meisten böhmi- schen Quellen--Editoren bisher beobachtete System beim Abdrucke der Schöffensprüche an der Schreibart der Quellen selbst fest, ohne sie nach den Regeln der modernen böhmischen Orthographie zu verändern, selbst dort, wo eine mangelhafte Kenntniss der böhmischen Sprache den Iglauer Stadtschreiber, der sie aus dem Originale in den liber sententiarum ein- trug, zu einer äusserst corrupten Orthographie verleitete. Warum sollten bei dem Abdrucke mittelalterlicher Quellen in böhmischer Sprache nicht dieselben Grundsätze Geltung haben, die für die gleichzeitigen deutschen Quellen allgemein recipirt sind ? Doch hielten wir es bei diesen Schöffensprüchen (61 an der Zahl) für unsere Pflicht, für die der böhmischen Sprache unkundigen Rechtshistoriker einen kurzen deutschen Auszug ihres Inhalts vorangehen zu lassen. Wenn wir nun auch dabei in der grössten Kürze aus Rücksicht auf den Raum mit Verwischung der concreten Züge nur den zum Ausdruck gelangten Rechts- satz hervorhoben , so glauben wir doch nichts Wesentliches übergangen zu haben. Schon aus diesen Auszügen dürfte erhellen, dass der Abdruck der Schöffensprüche, die einer späteren Zeit angehören, abgesehen von ihrem sprachlichen Interesse für den böhmischen Philologen und der allgemeinen Bedentung der Thatsache , dass das veränderte Idiom der Tochterstädte in das Wesen des althergebrachten deutschen Rechtes und die rechtliche Ab- hängigkeit von der Mutterstadt keine Aenderung brachte, nicht ungerecht- fertigt ist, indem sie uns einen klaren Einblick in die Fortdauer und Fort- bildung des Iglauer Rechtes auch in späterer Zeit zu gewähren geeignet sind. Was die vom Herausgeber aus Eigenem dem Texte hinzugefügten An- merkungen zu den einzelnen Schöffensprüchen betrifft, so hatten sie bei ihrer Anlage blos den Zweck, auf die zunächst liegenden, uns durch die Rössler'schen Editionen zugänglich gemachten, umfangsreichen städtischen Rechtsquellen von Brünn und Prag und allenfalls auch auf die Babenbergi- schen und ungrisch-deutschen Rechtsquellen insoweit hinzuweisen, als es nothwendig schien, um die Verwandtschaft dieser Rechtsbildungen und theil- weise Abhängigkeit von der Iglauer Rechtsquelle im Einzelnen ersichtlich zu machen, oder den Text hie und da auch mit Benützung einzelner Auf- zeichnungen in den Stadtbüchern zu erläutern. Wenn ich dabei zuweilen der Versuchung nicht widerstehen konnte, auch andere deutsche Rechtsquellen zur Vergleichung herbeizuziehen, so möge das in dem Reize, den derglei- chen Untersuchungen gewähren, seine Entschuldigung finden. Am wenig
54 Grundsatze erfolgte nur bei offenbaren Schreibfehlern oder Wiederholungen. Zweifel an der Richtigkeit des Textes drückten wir hie und da durch ein hinzugefügtes Sic oder ein Fragezeichen aus. Bei dem Abdruck von Quellen, die grösstentheils dem XIV. und späteren Jahrhunderten angehören, trugen wir dagegen kein Bedenken, rücksichtlich der Interpunction und der Ver- theilung der grossen Buchstaben eine zu weit getriebene diplomatische Treue der grössern Verständlichkeit und Leichtigkeit der Benützung zum Opfer zu bringen. Eben so hielten wir im Gegensatze gegen das von den meisten böhmi- schen Quellen--Editoren bisher beobachtete System beim Abdrucke der Schöffensprüche an der Schreibart der Quellen selbst fest, ohne sie nach den Regeln der modernen böhmischen Orthographie zu verändern, selbst dort, wo eine mangelhafte Kenntniss der böhmischen Sprache den Iglauer Stadtschreiber, der sie aus dem Originale in den liber sententiarum ein- trug, zu einer äusserst corrupten Orthographie verleitete. Warum sollten bei dem Abdrucke mittelalterlicher Quellen in böhmischer Sprache nicht dieselben Grundsätze Geltung haben, die für die gleichzeitigen deutschen Quellen allgemein recipirt sind ? Doch hielten wir es bei diesen Schöffensprüchen (61 an der Zahl) für unsere Pflicht, für die der böhmischen Sprache unkundigen Rechtshistoriker einen kurzen deutschen Auszug ihres Inhalts vorangehen zu lassen. Wenn wir nun auch dabei in der grössten Kürze aus Rücksicht auf den Raum mit Verwischung der concreten Züge nur den zum Ausdruck gelangten Rechts- satz hervorhoben , so glauben wir doch nichts Wesentliches übergangen zu haben. Schon aus diesen Auszügen dürfte erhellen, dass der Abdruck der Schöffensprüche, die einer späteren Zeit angehören, abgesehen von ihrem sprachlichen Interesse für den böhmischen Philologen und der allgemeinen Bedentung der Thatsache , dass das veränderte Idiom der Tochterstädte in das Wesen des althergebrachten deutschen Rechtes und die rechtliche Ab- hängigkeit von der Mutterstadt keine Aenderung brachte, nicht ungerecht- fertigt ist, indem sie uns einen klaren Einblick in die Fortdauer und Fort- bildung des Iglauer Rechtes auch in späterer Zeit zu gewähren geeignet sind. Was die vom Herausgeber aus Eigenem dem Texte hinzugefügten An- merkungen zu den einzelnen Schöffensprüchen betrifft, so hatten sie bei ihrer Anlage blos den Zweck, auf die zunächst liegenden, uns durch die Rössler'schen Editionen zugänglich gemachten, umfangsreichen städtischen Rechtsquellen von Brünn und Prag und allenfalls auch auf die Babenbergi- schen und ungrisch-deutschen Rechtsquellen insoweit hinzuweisen, als es nothwendig schien, um die Verwandtschaft dieser Rechtsbildungen und theil- weise Abhängigkeit von der Iglauer Rechtsquelle im Einzelnen ersichtlich zu machen, oder den Text hie und da auch mit Benützung einzelner Auf- zeichnungen in den Stadtbüchern zu erläutern. Wenn ich dabei zuweilen der Versuchung nicht widerstehen konnte, auch andere deutsche Rechtsquellen zur Vergleichung herbeizuziehen, so möge das in dem Reize, den derglei- chen Untersuchungen gewähren, seine Entschuldigung finden. Am wenig
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55 sten konnte und sollte aber eine erschöpfende Vollständigkeit beabsichtigt werden. Auch das beigefügte Sachregister, das sich auf das ganze in die Zäh- lung aufgenommene Rechtsmateriale bezieht, konnte bei der Natur desselben keine Vollständigkeit erzielen. Doch wird es vielleicht als eine die Be- nützung erleichternde und einen Ueberblick über den ganzen Rechtsstoff gewährende Zugabe nicht ganz unwillkommen sein. Dagegen beschränkt sich das Ort- und Namenregister nur auf die ältern Schöffensprüche 1—341. Für die Zeit, in die sie fallen, die mit dem Jahre 1416 abschliesst, mag es immerhin nicht ohne Interesse und Nutzen sein, die vorkommenden Namen von Personen und Orten mit den uns durch die gleichzeitigen Urkunden überlieferten Daten zu vergleichen und dadurch vielleicht Anhaltspuncte für das richtige Verständniss des Textes selbst oder für andere locale und persönliche Beziehungen zu gewinnen. Für die spätern Schöffensprüche fiel diese Rücksicht grösstentheils weg. Nicht allein häufen sich die Namen in so grossem Maasse, dass schon der Umfang der Ausgabe eine Einschränkung räthlich erscheinen liess , es konnte auch in ihrer ge- ringen Bedeutung keine Veranlassung dazu liegen, den Versuch zu machen, sie in einer eigenen Zusammenstellung zu verwerthen.
55 sten konnte und sollte aber eine erschöpfende Vollständigkeit beabsichtigt werden. Auch das beigefügte Sachregister, das sich auf das ganze in die Zäh- lung aufgenommene Rechtsmateriale bezieht, konnte bei der Natur desselben keine Vollständigkeit erzielen. Doch wird es vielleicht als eine die Be- nützung erleichternde und einen Ueberblick über den ganzen Rechtsstoff gewährende Zugabe nicht ganz unwillkommen sein. Dagegen beschränkt sich das Ort- und Namenregister nur auf die ältern Schöffensprüche 1—341. Für die Zeit, in die sie fallen, die mit dem Jahre 1416 abschliesst, mag es immerhin nicht ohne Interesse und Nutzen sein, die vorkommenden Namen von Personen und Orten mit den uns durch die gleichzeitigen Urkunden überlieferten Daten zu vergleichen und dadurch vielleicht Anhaltspuncte für das richtige Verständniss des Textes selbst oder für andere locale und persönliche Beziehungen zu gewinnen. Für die spätern Schöffensprüche fiel diese Rücksicht grösstentheils weg. Nicht allein häufen sich die Namen in so grossem Maasse, dass schon der Umfang der Ausgabe eine Einschränkung räthlich erscheinen liess , es konnte auch in ihrer ge- ringen Bedeutung keine Veranlassung dazu liegen, den Versuch zu machen, sie in einer eigenen Zusammenstellung zu verwerthen.
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Aeltere Schöffensprüche bis zum Jahre 1416. Hic notantur diffinitive sententie, que super causis dubiis diuersis civuitatibus et opidis hic in Iglauia jura requirentibus in scriptis sunt transmisse et iu futurum processu temporis transmittentur, et precique super talibus causis, quarum declaracio in priuilegiis jurium civitatis nostre Iglauiensis non exprimitur euidenter. 1. De juratorum testimonio. 1) Juratus in causa propria sibi ipsi contra nullum hominem testimonium poterit perhibere. Vgl R. II. 664. — Item nullus testis in causa propria esse potest. 463 am Schlusse — licet enim seabini pro causa actoris vel rei testari possunt, in causa tamen propria pro se ipsis testimonium ferre non possunt, quia aliquem simul actorem et testem esse non consonat aequitati. Constitutioncs juns metallici Wenceslai II. L. IV. c. X.: Sed pro se confessio nulla valet, quod nullus in propria causa poterit esse testis. 2. De juramento juratorum. Quum juratus debet aliquam causam comprehendere juramento suo, non imponit manum super crucem, sed pollicem manui includit, altos se- quentes duos digitos erigendo, et si petit per alios conjuratos suos, debet de forma juramenti informari et vulgariter dicendo: "helung“ habet sicut alius juratus. Eid der Schöffen. S. R. I. St. 37. Verbesserung des Eides eines Schöffen. R. II. 678. R. II. 682 (und damit übereinst. Brünner Schöffensatzung 189). Schöffen sind nicht verpflichtet, auf Verlangen der Gegenpartei zu schwören, weil sie gleich bei ihrer Wahl geschworen haben. 46 4 tamen vicem actoris vel rei gerens in cruce jurabit sicut alter communis homo. 465 tamen si causa criminalis est et gravis et adversarius petit, jurabit in tribunali coram populo, sicut alter communis homo. 1) Codex A. Sentenciatum est in maniloquio, quod etc.
Aeltere Schöffensprüche bis zum Jahre 1416. Hic notantur diffinitive sententie, que super causis dubiis diuersis civuitatibus et opidis hic in Iglauia jura requirentibus in scriptis sunt transmisse et iu futurum processu temporis transmittentur, et precique super talibus causis, quarum declaracio in priuilegiis jurium civitatis nostre Iglauiensis non exprimitur euidenter. 1. De juratorum testimonio. 1) Juratus in causa propria sibi ipsi contra nullum hominem testimonium poterit perhibere. Vgl R. II. 664. — Item nullus testis in causa propria esse potest. 463 am Schlusse — licet enim seabini pro causa actoris vel rei testari possunt, in causa tamen propria pro se ipsis testimonium ferre non possunt, quia aliquem simul actorem et testem esse non consonat aequitati. Constitutioncs juns metallici Wenceslai II. L. IV. c. X.: Sed pro se confessio nulla valet, quod nullus in propria causa poterit esse testis. 2. De juramento juratorum. Quum juratus debet aliquam causam comprehendere juramento suo, non imponit manum super crucem, sed pollicem manui includit, altos se- quentes duos digitos erigendo, et si petit per alios conjuratos suos, debet de forma juramenti informari et vulgariter dicendo: "helung“ habet sicut alius juratus. Eid der Schöffen. S. R. I. St. 37. Verbesserung des Eides eines Schöffen. R. II. 678. R. II. 682 (und damit übereinst. Brünner Schöffensatzung 189). Schöffen sind nicht verpflichtet, auf Verlangen der Gegenpartei zu schwören, weil sie gleich bei ihrer Wahl geschworen haben. 46 4 tamen vicem actoris vel rei gerens in cruce jurabit sicut alter communis homo. 465 tamen si causa criminalis est et gravis et adversarius petit, jurabit in tribunali coram populo, sicut alter communis homo. 1) Codex A. Sentenciatum est in maniloquio, quod etc.
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57 3. Sententiatum fuit rusticis in Eberhartsdorff (pater pro filio testimonium facere non potest.) Pater existens juratus filio suo uterino pro wlneribus, que idem filius 1) percussisse (et inflicta fuisse) per quemdam alium dicebat et hoc patrem suum uidisse, testari non possit. Dagegen lässt das Wiener-Neustädter St.-R. CLXXVIII, (Würth S. 91) ausdrück- lich das Zeugniss des Sohnes für den Vater und umgekehrt „pro offensa" zu. 4. De vulnere duelli (satisfactione). Si propter wlnus duellum factum coram juratis amputatur reo manus, per hoc satisfactum est judici et actori. 5. De testimonii suspicacione.2) Sentenciatum est ciuibus Chutnensibus : quod, quando juratis uel judici specialiter vel parti, contra quam ferri debet testimonium, suspicio est, quod testes sinistre 3) testimonium deponere velint ex fauore, odio vel timore, aliter quam veritas se habet, iidem testes ab inuicem separari et diuidi pos- sunt et sigillatim super causa, de qua testari debent, de loco, tempore et alijs singulis circumstancijs a juratis inquiri et peraudiri, et secundum hoc postea possunt ad sentenciam procedere diffinitiuam ; hoc tamen fieri debet ante quam testes manus cruci imponant. 6. Si jurati dinisionem testium faciunt hoc non debet fieri ex odio ali- cui parti. Sentenciatum est eisdem: Si judex et jurati proprio motu talem diui- sionem testium faciunt, si pars pro qua debent testari hoc agitat et petit, oportet juratos comprehendere juramento, quod non sibi in odium et prae- iudicium sed tantum zelo justicie ad inquisicionem veritatis divisionem hujus- modi faciant et praetendant. 7. De absolucione juramenti. Sentenciatum est civibus de Eilow, quod actor reum a juramentis ibi praestandis absoluere non potest, nisi consensus judicis accedat. 8. (Partes sine consensu judicis componere non debent.) Sentenciatum est eisdem: Si judici est suspicio, quod actor et reus, ut ipsum emendis suis defraudent, oculte inter se super causis, de quibus questionem habebant, composuerint et concordaverint, compellere potest eosdem ad jurandum, quod talis inter ipsos composicio non sit facta. Vgl. St.-R. von Enns vom 22. April 1212 (M. S. 98): Preterea si aliquis faciat querimoniam de alio et ille, qui conqueritur, postea velit dissimulare, occultam faciens compositionem, que in uulgari dicitur halsône, index debet eum cogere, ut querimoniam suam prosequatur. Uebereinst. damit St.-R. für Wien vom 18. Oct. 1221 (Meiller. S. 104) mit dem Zusatz: Si noluerit eam prosequi, soluat iudici penam wandel, quam reus soluere debuerat. Ferner Leges villae de Arkes ab abbate S. Bertini concessae (Warn- 1) A. sibi. 2) A. quod testes possunt diuidi. 3) A. testari et deponere uelint.
57 3. Sententiatum fuit rusticis in Eberhartsdorff (pater pro filio testimonium facere non potest.) Pater existens juratus filio suo uterino pro wlneribus, que idem filius 1) percussisse (et inflicta fuisse) per quemdam alium dicebat et hoc patrem suum uidisse, testari non possit. Dagegen lässt das Wiener-Neustädter St.-R. CLXXVIII, (Würth S. 91) ausdrück- lich das Zeugniss des Sohnes für den Vater und umgekehrt „pro offensa" zu. 4. De vulnere duelli (satisfactione). Si propter wlnus duellum factum coram juratis amputatur reo manus, per hoc satisfactum est judici et actori. 5. De testimonii suspicacione.2) Sentenciatum est ciuibus Chutnensibus : quod, quando juratis uel judici specialiter vel parti, contra quam ferri debet testimonium, suspicio est, quod testes sinistre 3) testimonium deponere velint ex fauore, odio vel timore, aliter quam veritas se habet, iidem testes ab inuicem separari et diuidi pos- sunt et sigillatim super causa, de qua testari debent, de loco, tempore et alijs singulis circumstancijs a juratis inquiri et peraudiri, et secundum hoc postea possunt ad sentenciam procedere diffinitiuam ; hoc tamen fieri debet ante quam testes manus cruci imponant. 6. Si jurati dinisionem testium faciunt hoc non debet fieri ex odio ali- cui parti. Sentenciatum est eisdem: Si judex et jurati proprio motu talem diui- sionem testium faciunt, si pars pro qua debent testari hoc agitat et petit, oportet juratos comprehendere juramento, quod non sibi in odium et prae- iudicium sed tantum zelo justicie ad inquisicionem veritatis divisionem hujus- modi faciant et praetendant. 7. De absolucione juramenti. Sentenciatum est civibus de Eilow, quod actor reum a juramentis ibi praestandis absoluere non potest, nisi consensus judicis accedat. 8. (Partes sine consensu judicis componere non debent.) Sentenciatum est eisdem: Si judici est suspicio, quod actor et reus, ut ipsum emendis suis defraudent, oculte inter se super causis, de quibus questionem habebant, composuerint et concordaverint, compellere potest eosdem ad jurandum, quod talis inter ipsos composicio non sit facta. Vgl. St.-R. von Enns vom 22. April 1212 (M. S. 98): Preterea si aliquis faciat querimoniam de alio et ille, qui conqueritur, postea velit dissimulare, occultam faciens compositionem, que in uulgari dicitur halsône, index debet eum cogere, ut querimoniam suam prosequatur. Uebereinst. damit St.-R. für Wien vom 18. Oct. 1221 (Meiller. S. 104) mit dem Zusatz: Si noluerit eam prosequi, soluat iudici penam wandel, quam reus soluere debuerat. Ferner Leges villae de Arkes ab abbate S. Bertini concessae (Warn- 1) A. sibi. 2) A. quod testes possunt diuidi. 3) A. testari et deponere uelint.
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58 könig's flandr. R,-G. 1. S. 33. XLIX) Qui convictus fuerit per Choram de „Halesone" infra villam data vel accepta, tres libras emendabit. Dann die den Bewohnern von Furnes (Veurne) im J. 1240 ertheilte Keure (II. 2. S. 77) XLII.: Quicumque con cordiam celatam i. e. halesona (fecerit) emendabit comiti tres libras. 9. De priuacione potestatis juratorum etc. Quesitum fuit a civibus de Chutna, si dominus rex vel ejus uicarius ju- dicem ciuitatis et juratos priuare posset potestate super homicidijs vel alijs causis maioribus vel minoribus judicandi, cum in priuilegijs jurium suorum eandem ipsis dederit potestatem. Responsio. Quibus responsum fuit: quia nisi demerita judicis et juratorum exige- rent, de jure non potest licet de facto hoc fieri posset, (quia quod semel pla- cuit ammodo displicere non debet nisi causa racionabili exigente) 1) priui- legium enim meretur amittere qui sibi concessa abutitur potestate. 10. In quibus causis officialis regis inhibere possit judici et juratis ne procedant. Quesitum fuit ab eisdem, vtrum per allquem modum camerarius vel alter regis officialis aliquas causas sibi reseruare posset, inhibendo judici et juratis, ne ad decisionem causarum procederent earumdem. Sentencia diffinitiva. Super quo sentenciatum fuit: quia camerarius de jure nullas causas judici et juratis diffiniendas inhibere potest, nisi specialiter, de quibus coram eo querimonia moueretur, vel pro quibus expediendis ad ciuitatem uenire rogaretur, vel pro quibus a sentencijs per juratos latis ad ipsum fuerit ap- pellatum, vel in quibus actor contra judicem et juratos tamquam 2) reos pla- citare haberet. Folgende zwei Aufzeichnungen von Fällen, in denen von einer Berufung an den Markgrafen oder seinen Kämmerer erwähnt wird, sind aus einem Iglauer Stadtbuche entnommen: 1. Recognicio juratorum. Nos Pertlinus Peyer, Chunradus Cereri, Nicolaus Kleyn- smid, Ebblinus de Broda et ceteri omnes jurati in tempore actores hujus anni et con- silii notati recognoscimus vniuersis, quod constituti coram nobis Johannes de Pilgreims pro tunc, judex, Franczlinus Schonmelczer, Jacobus Kuschiczart, Chuncz Mewrl ceterique jurati predecessores nostri inmediati recognouerunt vnanimiter protestando, quod ipsis nihil pateret de eo, quod Balcherus Nurenberger apelasset ad curiam seu ad audienciam principis et domini nostri Jodoci marchionis Morauie in causa, que inter ipsum Nurem- bergerum parte ex vna et inter Nicolaum anno et die subscriptis parte ab altera, sed ipsis solum hoc constaret, quod idem Nurembergerus coram judice et ipsis querimoniam deposuisset super dominum Nicolaum, et quod ipse Nicolaus secundum consuetudinem ciuitatis pro eadem causa et querimonia ac jus ciuitatis et ut juri pareret fuit suffi- cienter adstrictus per fidejussoriam caucionem. Insuper nos Pertlinus Peyer ceterique jurati suprascripti consilii ejusdem recognoscimus, quod in presencia domini Wankonis de Potenstein pro tunc camerarii terre Morauie Chuncz, Ulricus Hossawer nostri con- 1) Im Texte ausgestrichen und durch die eingeschlossenen Zeilen vom Glossator ersetzt, die auch Codex A. enthält. 2) A contra.
58 könig's flandr. R,-G. 1. S. 33. XLIX) Qui convictus fuerit per Choram de „Halesone" infra villam data vel accepta, tres libras emendabit. Dann die den Bewohnern von Furnes (Veurne) im J. 1240 ertheilte Keure (II. 2. S. 77) XLII.: Quicumque con cordiam celatam i. e. halesona (fecerit) emendabit comiti tres libras. 9. De priuacione potestatis juratorum etc. Quesitum fuit a civibus de Chutna, si dominus rex vel ejus uicarius ju- dicem ciuitatis et juratos priuare posset potestate super homicidijs vel alijs causis maioribus vel minoribus judicandi, cum in priuilegijs jurium suorum eandem ipsis dederit potestatem. Responsio. Quibus responsum fuit: quia nisi demerita judicis et juratorum exige- rent, de jure non potest licet de facto hoc fieri posset, (quia quod semel pla- cuit ammodo displicere non debet nisi causa racionabili exigente) 1) priui- legium enim meretur amittere qui sibi concessa abutitur potestate. 10. In quibus causis officialis regis inhibere possit judici et juratis ne procedant. Quesitum fuit ab eisdem, vtrum per allquem modum camerarius vel alter regis officialis aliquas causas sibi reseruare posset, inhibendo judici et juratis, ne ad decisionem causarum procederent earumdem. Sentencia diffinitiva. Super quo sentenciatum fuit: quia camerarius de jure nullas causas judici et juratis diffiniendas inhibere potest, nisi specialiter, de quibus coram eo querimonia moueretur, vel pro quibus expediendis ad ciuitatem uenire rogaretur, vel pro quibus a sentencijs per juratos latis ad ipsum fuerit ap- pellatum, vel in quibus actor contra judicem et juratos tamquam 2) reos pla- citare haberet. Folgende zwei Aufzeichnungen von Fällen, in denen von einer Berufung an den Markgrafen oder seinen Kämmerer erwähnt wird, sind aus einem Iglauer Stadtbuche entnommen: 1. Recognicio juratorum. Nos Pertlinus Peyer, Chunradus Cereri, Nicolaus Kleyn- smid, Ebblinus de Broda et ceteri omnes jurati in tempore actores hujus anni et con- silii notati recognoscimus vniuersis, quod constituti coram nobis Johannes de Pilgreims pro tunc, judex, Franczlinus Schonmelczer, Jacobus Kuschiczart, Chuncz Mewrl ceterique jurati predecessores nostri inmediati recognouerunt vnanimiter protestando, quod ipsis nihil pateret de eo, quod Balcherus Nurenberger apelasset ad curiam seu ad audienciam principis et domini nostri Jodoci marchionis Morauie in causa, que inter ipsum Nurem- bergerum parte ex vna et inter Nicolaum anno et die subscriptis parte ab altera, sed ipsis solum hoc constaret, quod idem Nurembergerus coram judice et ipsis querimoniam deposuisset super dominum Nicolaum, et quod ipse Nicolaus secundum consuetudinem ciuitatis pro eadem causa et querimonia ac jus ciuitatis et ut juri pareret fuit suffi- cienter adstrictus per fidejussoriam caucionem. Insuper nos Pertlinus Peyer ceterique jurati suprascripti consilii ejusdem recognoscimus, quod in presencia domini Wankonis de Potenstein pro tunc camerarii terre Morauie Chuncz, Ulricus Hossawer nostri con- 1) Im Texte ausgestrichen und durch die eingeschlossenen Zeilen vom Glossator ersetzt, die auch Codex A. enthält. 2) A contra.
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59 consules missi a prefato Nurembergero asserebant, quod idem Nuremberger Johanni de Pilgreims pro tunc judici et eciam Franczlino Schonmelczer, Jacobo Kuschiczart ceterisque consulibus nostris predecessoribus immediate prescriptis nullam culpam impingeret nec aliquid contra ipsos haberet, sed ipsis de multis et omnibus beneficijs sibi ab eisdem factis et exhibitis referret graciarum acciones, Actum anne LXXXVo (1385). 2. Acta ciuitatis Iglauiensis anno domini millesimo CCCo LXXXVIjo sub Johanne de Pilgreims judice et juratis Michachele Tropp, Frenczlino Schonmelczer, Nicolao Rudlini, Frenczlino Kussenphenning. Jacobo Reichnawer, Johanne Ade, Heruschone in- stitore, Cunczone Meurel, Cunczone Plumler, Ekhardo, Enderlino Placz et Pesoldo Salo- monis anno predicto etc. et sub Andrea de Slewings notario ciuitatis. Processus cause inter Derrerum et Vlricum Lulleich. Wir Hanns von dem Pilgreyms czu den czeiten richter, Jacob Reichnawer purger- meister, Michel Tropp, Nicol Rudel, Frenczl Schonmelczer, Frenczl Kussenphenning, Chuncz Plumler, Chuncz Mewrel, Pesolt Salomon, Herusch chremer vnd die andern ge- swornen scheppen czu der Igla bechennen vnd tun kunt allen lewten, das Niclas Derrer unsir mitpurger kam vor den egenanten richter vnd clagt vber Vlrich Lulleich vnsern mitpurger, wy her im sein elich weip freuelich vnd smehlich erczogen hett, vnd si pey dem hare wider di erden geworfen vnd mit den fussen vnd mit knotteln geslagen vnd jemerlich vorwunt hett. Do sant der richter nach dem Vlrich Lulleich vnd vorpurgt in czu eynem rechten nach eynem statrechten vnd den Derrer auch, daz er sein recht vol- furet, vnd peyderseitt frydsam weren. Dornach kam der Derrer in einen vollen rat mit seinen frunden vnd vorruft sich der sach ezu teydingen vor vnserm erleuchten fursten markgrof Josten, vnserm genedigen herren, vnd pat, daz man im gund scheppen, di sein weip beschawten nach des rechten gewonheit. Do leh man im dy drey : Michel Troppen, Frenczl Schonmelczer vnd Jacoben Reichnawer, di sahen vnd funden an irem leibe ein champerwunden, ein plutrunst vnd ein vnd czwanzig pewl vnd plawsleg ane di vor- serung, dy si nicht wolt lassen beschawen bey der heymeligen stat durch frewlicher czucht und scham willen. Do fragten di selben scheppen di frawen, auf wen si iren smerczen legte, vnd manten sy daz si in nor legt suf den recht schuldigen. Do sprach si: ich weis nicht, ob ich stirb odir genys, mir hat meinen smerczen nymant getan nvr der Vlrich Lulleich. Darnach czoh der Derrer fur vnsern genedigen herren den mark- grofen vnd chlagt im di sache ezu dem Poln. Do his in vnsir herr der markgraf mit im czihen gen Brun. Do er mit im dar kam, do schreib her Jeschk Puschka von der Chunstat czu den czeiten chamrer dem richter vnd den scheppen von vnsers herren des markgrofen wegen vnd gepot in, daz der richter vnd dy scheppen, di dy frawen be- schawet hatten, vnd der vird scheppe mit in gen Brun komen. Dy kamen dohin fur vnsern genedigen herren den markgrofen, der was czu denselben czeiten von andrer sach wegen vnledig vnd schuf si an den chamrer, was si der hiss, daz si das teten Do kamen si fur den chamrer vnd legten ym di sach fur als vorgeschriben stet vnd paten yn, daz er yn forderleich wer gen vnserm herren, daz er di stat vnd si bey dem rechten liss beleiben. Do sprach der chamrer, er wolt es gern tun vnd ging czu vnserm herren. Do er wider kam, da sprach er also; mein herr hat euch geheissen, daz ir heim czihet vnd schickt vnd tut also, daz der frawn gnug geschech. Do sprachen di schep- pen hinwider czu dem chamrer: genediger herr, was schull wir tun; der man, der vm dy sach beczigen ist, der ist noch nichtes vberwunden mit dem rechten. Do sprach der chamrer : was ist ewer recht vm di sachen. Do sprachen si hinwider: herr, das ist vnser recht: wer ymant mit knottle slecht, odir mit dem har wider di erden wirft, oder mit fussen tritt, der schol der hant emperen. Do sprach der chamrer: dasselbe tut; so wil ich denn hinauf kumen vnd in pessern von meynes herren wegen. Do sprachen si: genediger herr, wenn man im di hant abgeslecht, so ist vnserm herren vnd der frawen vnd dem rechten vnd allermeniclich genug geschehen. Do sprach der chamrer : no cziht hin heym vnd tot daz ; so wil ich hinauf czu euch kumen vnd wyl tun dorczu, das gut ist nach ewrem rate, vnd do fragt auch der chamrer, wo dy sach gescheheu wer. Do
59 consules missi a prefato Nurembergero asserebant, quod idem Nuremberger Johanni de Pilgreims pro tunc judici et eciam Franczlino Schonmelczer, Jacobo Kuschiczart ceterisque consulibus nostris predecessoribus immediate prescriptis nullam culpam impingeret nec aliquid contra ipsos haberet, sed ipsis de multis et omnibus beneficijs sibi ab eisdem factis et exhibitis referret graciarum acciones, Actum anne LXXXVo (1385). 2. Acta ciuitatis Iglauiensis anno domini millesimo CCCo LXXXVIjo sub Johanne de Pilgreims judice et juratis Michachele Tropp, Frenczlino Schonmelczer, Nicolao Rudlini, Frenczlino Kussenphenning. Jacobo Reichnawer, Johanne Ade, Heruschone in- stitore, Cunczone Meurel, Cunczone Plumler, Ekhardo, Enderlino Placz et Pesoldo Salo- monis anno predicto etc. et sub Andrea de Slewings notario ciuitatis. Processus cause inter Derrerum et Vlricum Lulleich. Wir Hanns von dem Pilgreyms czu den czeiten richter, Jacob Reichnawer purger- meister, Michel Tropp, Nicol Rudel, Frenczl Schonmelczer, Frenczl Kussenphenning, Chuncz Plumler, Chuncz Mewrel, Pesolt Salomon, Herusch chremer vnd die andern ge- swornen scheppen czu der Igla bechennen vnd tun kunt allen lewten, das Niclas Derrer unsir mitpurger kam vor den egenanten richter vnd clagt vber Vlrich Lulleich vnsern mitpurger, wy her im sein elich weip freuelich vnd smehlich erczogen hett, vnd si pey dem hare wider di erden geworfen vnd mit den fussen vnd mit knotteln geslagen vnd jemerlich vorwunt hett. Do sant der richter nach dem Vlrich Lulleich vnd vorpurgt in czu eynem rechten nach eynem statrechten vnd den Derrer auch, daz er sein recht vol- furet, vnd peyderseitt frydsam weren. Dornach kam der Derrer in einen vollen rat mit seinen frunden vnd vorruft sich der sach ezu teydingen vor vnserm erleuchten fursten markgrof Josten, vnserm genedigen herren, vnd pat, daz man im gund scheppen, di sein weip beschawten nach des rechten gewonheit. Do leh man im dy drey : Michel Troppen, Frenczl Schonmelczer vnd Jacoben Reichnawer, di sahen vnd funden an irem leibe ein champerwunden, ein plutrunst vnd ein vnd czwanzig pewl vnd plawsleg ane di vor- serung, dy si nicht wolt lassen beschawen bey der heymeligen stat durch frewlicher czucht und scham willen. Do fragten di selben scheppen di frawen, auf wen si iren smerczen legte, vnd manten sy daz si in nor legt suf den recht schuldigen. Do sprach si: ich weis nicht, ob ich stirb odir genys, mir hat meinen smerczen nymant getan nvr der Vlrich Lulleich. Darnach czoh der Derrer fur vnsern genedigen herren den mark- grofen vnd chlagt im di sache ezu dem Poln. Do his in vnsir herr der markgraf mit im czihen gen Brun. Do er mit im dar kam, do schreib her Jeschk Puschka von der Chunstat czu den czeiten chamrer dem richter vnd den scheppen von vnsers herren des markgrofen wegen vnd gepot in, daz der richter vnd dy scheppen, di dy frawen be- schawet hatten, vnd der vird scheppe mit in gen Brun komen. Dy kamen dohin fur vnsern genedigen herren den markgrofen, der was czu denselben czeiten von andrer sach wegen vnledig vnd schuf si an den chamrer, was si der hiss, daz si das teten Do kamen si fur den chamrer vnd legten ym di sach fur als vorgeschriben stet vnd paten yn, daz er yn forderleich wer gen vnserm herren, daz er di stat vnd si bey dem rechten liss beleiben. Do sprach der chamrer, er wolt es gern tun vnd ging czu vnserm herren. Do er wider kam, da sprach er also; mein herr hat euch geheissen, daz ir heim czihet vnd schickt vnd tut also, daz der frawn gnug geschech. Do sprachen di schep- pen hinwider czu dem chamrer: genediger herr, was schull wir tun; der man, der vm dy sach beczigen ist, der ist noch nichtes vberwunden mit dem rechten. Do sprach der chamrer : was ist ewer recht vm di sachen. Do sprachen si hinwider: herr, das ist vnser recht: wer ymant mit knottle slecht, odir mit dem har wider di erden wirft, oder mit fussen tritt, der schol der hant emperen. Do sprach der chamrer: dasselbe tut; so wil ich denn hinauf kumen vnd in pessern von meynes herren wegen. Do sprachen si: genediger herr, wenn man im di hant abgeslecht, so ist vnserm herren vnd der frawen vnd dem rechten vnd allermeniclich genug geschehen. Do sprach der chamrer : no cziht hin heym vnd tot daz ; so wil ich hinauf czu euch kumen vnd wyl tun dorczu, das gut ist nach ewrem rate, vnd do fragt auch der chamrer, wo dy sach gescheheu wer. Do
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60 sprachen si, es wer geschehen in einem gesslein. Do sprach der chamrer : mein herr, daz ir vnd ewr weip sicher get ezu aller czeit in gesslein vnd in gassen vnd an aller stat. Dornach kam der richter vnd di vir scheppen von vnsern gnedigen herren vnd von dem chamrer vnd sagten vns in einem vollen rate di sach vnd daz gepote von des chamrers wegen. vnd do derfur wir vns gar eigentlich vnter einander vnd derfuren vnder vns, daz der Vlrich Lulleich der sach vnd an der obengenanten frawen smerczen schuldig was vnd schuldig ist, vnd taten das gepot des chamrers. 11. De emendarum maioriacione camerario judicio praesidente. Quesitum fuit a Coloniensibus : utrum emende sint maiores, camerario presidente judicio, quam judice civitatis. Responsio. Quibus responsum fuit: quia non est licitum juratis deliquentibus maio- res penas et emendas imponere, quam que in priuilegijs jurium ciuitatis sunt conscripte. 12. De minori emenda. Quesitum fuit ab eisdem, quid camerario sentenciari 1) debeat pro mi- nori culpa scilicet pro cesspicacione unius verbi. Responsio. Quibus responsum fuit: quod vnus grossus vel XII. parui. 13. De emenda wlneris. Eisdem, cum quererent iterum de jure camerarii (Sentencia diffinitiua) sentenciatum fuit, quia tantum unus judex in ciuitate esse deberet, cui pro emenda wlneris duelli quantum ad composicionem tres marcas solui deberent, quarum tercia pars esset juratorum. 14. Item de culpa minori. Sentenciatum fuit hic in Iglauia: cum Martinus de Polna et Henricus Stelin coram domino Henrico de Lipa capitaneo regio Bohemie, qui nomine regis judicio praesidebat, placitarent, quod secundum jus ciuitatis pro minori culpa unus solidus paruulorum vel unus grossus deberet solui. 15. De culpa contentacione. (Officialis regis contentari debet in emendis conscrip tis in jure civitatis.) Sentenciatum fuit eidem domino de Lipa, cum ipse pro minori culpa et emenda decem marcas peteret allegans quia jus regis hoc postularet, quod si ipse dominus rex personaliter in civitate secundum jus civile judicio prae- sideat in emendis, que de ipsius domini regis gracia et fauore in priuilegiis jurium civitatis sunt conscripta, super excessibus quibuscumque, de his etiam ipse contentari deberet. Sententia diffinitiua. Sententiatum fuit, quod juratis civitatis tanquam subditis domini regis non esset licitum aliquas nouas emendas majores illis, quas in priuilegiis ju- rium civitatis de gracia regis sibi indultas conscriptas haberent, dictare, sen- 1) A sentenciatum.
60 sprachen si, es wer geschehen in einem gesslein. Do sprach der chamrer : mein herr, daz ir vnd ewr weip sicher get ezu aller czeit in gesslein vnd in gassen vnd an aller stat. Dornach kam der richter vnd di vir scheppen von vnsern gnedigen herren vnd von dem chamrer vnd sagten vns in einem vollen rate di sach vnd daz gepote von des chamrers wegen. vnd do derfur wir vns gar eigentlich vnter einander vnd derfuren vnder vns, daz der Vlrich Lulleich der sach vnd an der obengenanten frawen smerczen schuldig was vnd schuldig ist, vnd taten das gepot des chamrers. 11. De emendarum maioriacione camerario judicio praesidente. Quesitum fuit a Coloniensibus : utrum emende sint maiores, camerario presidente judicio, quam judice civitatis. Responsio. Quibus responsum fuit: quia non est licitum juratis deliquentibus maio- res penas et emendas imponere, quam que in priuilegijs jurium ciuitatis sunt conscripte. 12. De minori emenda. Quesitum fuit ab eisdem, quid camerario sentenciari 1) debeat pro mi- nori culpa scilicet pro cesspicacione unius verbi. Responsio. Quibus responsum fuit: quod vnus grossus vel XII. parui. 13. De emenda wlneris. Eisdem, cum quererent iterum de jure camerarii (Sentencia diffinitiua) sentenciatum fuit, quia tantum unus judex in ciuitate esse deberet, cui pro emenda wlneris duelli quantum ad composicionem tres marcas solui deberent, quarum tercia pars esset juratorum. 14. Item de culpa minori. Sentenciatum fuit hic in Iglauia: cum Martinus de Polna et Henricus Stelin coram domino Henrico de Lipa capitaneo regio Bohemie, qui nomine regis judicio praesidebat, placitarent, quod secundum jus ciuitatis pro minori culpa unus solidus paruulorum vel unus grossus deberet solui. 15. De culpa contentacione. (Officialis regis contentari debet in emendis conscrip tis in jure civitatis.) Sentenciatum fuit eidem domino de Lipa, cum ipse pro minori culpa et emenda decem marcas peteret allegans quia jus regis hoc postularet, quod si ipse dominus rex personaliter in civitate secundum jus civile judicio prae- sideat in emendis, que de ipsius domini regis gracia et fauore in priuilegiis jurium civitatis sunt conscripta, super excessibus quibuscumque, de his etiam ipse contentari deberet. Sententia diffinitiua. Sententiatum fuit, quod juratis civitatis tanquam subditis domini regis non esset licitum aliquas nouas emendas majores illis, quas in priuilegiis ju- rium civitatis de gracia regis sibi indultas conscriptas haberent, dictare, sen- 1) A sentenciatum.
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61 tenciare vel invenire, cum inferior in superiorem imperium non haberet nec subditorum esset, majoribus suis legem imponere sed e converso. So auch R. II. 261: Sive dominus sive judex ejus quantumeumque simplex sit persona judicio praesideat, semper idem excessus eadem emenda punietur. 17. Item super eodem de emenda regis. (A. vel de conswetudine emendarum alibi factarum.) Quesitum fuit a dicto domino de Lipa: Ex quo Chutnensis sentencias et jura sua in Iglauia quererent, et ipsi domino regi vel ejus uicario pro emenda minori decem marcas sentenciarent, utrum non idem in Iglauia fieri deberet. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciatum fuit: quia Chutnenses, si hoc facerent, non jus sed malam conswetudinem in hoc seruarent, unde, cum mala conswetudo non pro lege sit tenenda sed tanquam corruptela extirpanda, dominus rex vel eius uicarius, quicumque secundum jus ciuitatis in judicio presideret, in emendis quibuslibet, que in priuilegiis jurium civitatis notantur, contentari tenetur, cum presertim in ipsis scribatur: patere legem, quam ipse tuleris. 18. De prefixione terminorum ex parte regis. Sentenciatum est eidem domino de Lipa: quod uicarius regis nomine regis in ciuitate judicio presidere volens ad minus judici et juratis et illis, contra quos habet placitare, terminum vnius quindenae hoc est duarum heb- domadarum prefigere debet et suis literis intimare, et juratos aliarum ciui- tatum, si causa tam gravis fuerit et precipue illarum, qui eodem quo vtitur ciuitas, in qua vult placitare, utuntur jure, sibi assumere, nisi forte ex causis arduis negociorum regis vicarium quindenam oporteret preuenire. 19. Homo potest se melius defendere testimonio jurati, quam ab alio possit vinci. Sentenciatum est hic in Iglauia : quod homo quantum ad personam et res suas melius potest se defendere testimonio juratorum, quam ab alio possit vinci testimonio corumdem. R. II. 680 spricht einige Fälle aus, in denen diese Regel (prima generalis regula quod homo melius potest defendere res et personam, quam sibi possunt per alium decer- tari) eine Einschränkung erleidet. 20. De testimonii extensione vltra terminos judici. Testimonium juratorum extra terminos loci judicii illius, ubi sunt jurati, minime se extendit; attamen jurati vnius ciuitatis ad ciuitatem aliam de proscripcionibus, furtis, rapinis, diffinicionibus causarum coram eorum judi- cio expeditarum et consimilibus causis literis suis testimonium ferre possunt. Ad 20. Vgl. R. II. 676. De testimonio juratorum, utrum possint testari per lit- teras extra judicium proprium de infamia, dann 472. 21. De probacione testimonii quantum ad numeri expressionem. Sentenciatum est ibidem : si homo aliquam causam obligat se probatu- rum testimonio juratorum nullum numerum exprimens determinatum, ex quo
61 tenciare vel invenire, cum inferior in superiorem imperium non haberet nec subditorum esset, majoribus suis legem imponere sed e converso. So auch R. II. 261: Sive dominus sive judex ejus quantumeumque simplex sit persona judicio praesideat, semper idem excessus eadem emenda punietur. 17. Item super eodem de emenda regis. (A. vel de conswetudine emendarum alibi factarum.) Quesitum fuit a dicto domino de Lipa: Ex quo Chutnensis sentencias et jura sua in Iglauia quererent, et ipsi domino regi vel ejus uicario pro emenda minori decem marcas sentenciarent, utrum non idem in Iglauia fieri deberet. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciatum fuit: quia Chutnenses, si hoc facerent, non jus sed malam conswetudinem in hoc seruarent, unde, cum mala conswetudo non pro lege sit tenenda sed tanquam corruptela extirpanda, dominus rex vel eius uicarius, quicumque secundum jus ciuitatis in judicio presideret, in emendis quibuslibet, que in priuilegiis jurium civitatis notantur, contentari tenetur, cum presertim in ipsis scribatur: patere legem, quam ipse tuleris. 18. De prefixione terminorum ex parte regis. Sentenciatum est eidem domino de Lipa: quod uicarius regis nomine regis in ciuitate judicio presidere volens ad minus judici et juratis et illis, contra quos habet placitare, terminum vnius quindenae hoc est duarum heb- domadarum prefigere debet et suis literis intimare, et juratos aliarum ciui- tatum, si causa tam gravis fuerit et precipue illarum, qui eodem quo vtitur ciuitas, in qua vult placitare, utuntur jure, sibi assumere, nisi forte ex causis arduis negociorum regis vicarium quindenam oporteret preuenire. 19. Homo potest se melius defendere testimonio jurati, quam ab alio possit vinci. Sentenciatum est hic in Iglauia : quod homo quantum ad personam et res suas melius potest se defendere testimonio juratorum, quam ab alio possit vinci testimonio corumdem. R. II. 680 spricht einige Fälle aus, in denen diese Regel (prima generalis regula quod homo melius potest defendere res et personam, quam sibi possunt per alium decer- tari) eine Einschränkung erleidet. 20. De testimonii extensione vltra terminos judici. Testimonium juratorum extra terminos loci judicii illius, ubi sunt jurati, minime se extendit; attamen jurati vnius ciuitatis ad ciuitatem aliam de proscripcionibus, furtis, rapinis, diffinicionibus causarum coram eorum judi- cio expeditarum et consimilibus causis literis suis testimonium ferre possunt. Ad 20. Vgl. R. II. 676. De testimonio juratorum, utrum possint testari per lit- teras extra judicium proprium de infamia, dann 472. 21. De probacione testimonii quantum ad numeri expressionem. Sentenciatum est ibidem : si homo aliquam causam obligat se probatu- rum testimonio juratorum nullum numerum exprimens determinatum, ex quo
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62 in causa quantumcumque magna testimonium vn ius jurati, cum per alios ju- ratos non repellitur, est efficax et vigorosum. Homo talis causam eandem per vnum juratum sufficienter probare potest. Si vero in probacione sua certum ponit numerum, scilicet, si dicit, quia per tres, sex vel octo juratos causam suam probare velit, per tot et non per pauciores, cum voluntarie ad hoc se obligauerint, causam eandem probare tenetur. R. II. 473 stimmt beinahe wörtlich überein bis auf den Eingang, der fordert, dass die Berufung auf Geschworne (vielf. Zahl) wenigstens den Beweis mit zweien voraussetzt. 22. De ydiomatibus in juramentis exprimendis. Wer mer sprache kann denne eyne, und schal eynen ayd sweren, der schol in der sprache sweren, dy her allerpeste kan, und in der er allerpeste beczunget ist. R. II. 455. Damit übereinstimmend. 23. Juratus fassionem suam juramento comprehendet. Sentenciatum est hic in Iglauia, quod juratum non oportet comprehen- dere juramento hoc, quod testatur et recongnoscit ad requisicionem partis, pro qua testatur, et que per ipsum aliquid nititur probare, sed si aduersa pars, contra quam testatur juratus, postulat, oportet juratum fassionem suam comprehendere juramento. Sieh 2. und die Anmerkung dazu. 24. De villarum juratorum protestacione. Jurati villarum spectancium ad judicium ciuitatis de omnibus causis, que in limitibus earumdem contingunt, iidem villani coram judicio testari possunt sicut et principales jurati civitatis. 25. De nominacione testium. Den von dem Reichenstayn ist das getailt: czuhet sich eyn man vor eynem gehegetem gericht an Scheppin: her dorf ir kaynen nennen. Czuhet her sich aber an ander geczugen, her schol ir aynem nennen. 26. Juratus proloquens in eadem causa testari non potest. Juratus loquens verbum alicujus coram judicio pro illo, pro quo loqui- tur, testimonium ferre in causa hujusmodi non potest. 27. De jurandi forma pro spolio. Forma jurandi pro spolio: spoliatore in medio bancorum judicialium ligatis manibus posito, actor scilicet spoliatus jurabit super caput et comam ejus quod in vulgari dicitur : "awf seynem kopf vnd awf seynem schopf,“ quod in straca publica spoliaverit ipsum rebus suis, sic eum deus adjuuet et omnes sancti; alii autem sex testes ejusdem actoris jurabunt in cruce, quod viderunt, quia eum spoliaverit rebus suis. Ueber die Alliteration „awf seynen kopf vnd awf seynen schopf“ vgl. Grimm R. A. S. 7 und die Zusammenstellung daselbst. Rücksichtlich des Eides vgl. Richtsteig Land- rechts C. 35 §. 6. Homeier S. 342.
62 in causa quantumcumque magna testimonium vn ius jurati, cum per alios ju- ratos non repellitur, est efficax et vigorosum. Homo talis causam eandem per vnum juratum sufficienter probare potest. Si vero in probacione sua certum ponit numerum, scilicet, si dicit, quia per tres, sex vel octo juratos causam suam probare velit, per tot et non per pauciores, cum voluntarie ad hoc se obligauerint, causam eandem probare tenetur. R. II. 473 stimmt beinahe wörtlich überein bis auf den Eingang, der fordert, dass die Berufung auf Geschworne (vielf. Zahl) wenigstens den Beweis mit zweien voraussetzt. 22. De ydiomatibus in juramentis exprimendis. Wer mer sprache kann denne eyne, und schal eynen ayd sweren, der schol in der sprache sweren, dy her allerpeste kan, und in der er allerpeste beczunget ist. R. II. 455. Damit übereinstimmend. 23. Juratus fassionem suam juramento comprehendet. Sentenciatum est hic in Iglauia, quod juratum non oportet comprehen- dere juramento hoc, quod testatur et recongnoscit ad requisicionem partis, pro qua testatur, et que per ipsum aliquid nititur probare, sed si aduersa pars, contra quam testatur juratus, postulat, oportet juratum fassionem suam comprehendere juramento. Sieh 2. und die Anmerkung dazu. 24. De villarum juratorum protestacione. Jurati villarum spectancium ad judicium ciuitatis de omnibus causis, que in limitibus earumdem contingunt, iidem villani coram judicio testari possunt sicut et principales jurati civitatis. 25. De nominacione testium. Den von dem Reichenstayn ist das getailt: czuhet sich eyn man vor eynem gehegetem gericht an Scheppin: her dorf ir kaynen nennen. Czuhet her sich aber an ander geczugen, her schol ir aynem nennen. 26. Juratus proloquens in eadem causa testari non potest. Juratus loquens verbum alicujus coram judicio pro illo, pro quo loqui- tur, testimonium ferre in causa hujusmodi non potest. 27. De jurandi forma pro spolio. Forma jurandi pro spolio: spoliatore in medio bancorum judicialium ligatis manibus posito, actor scilicet spoliatus jurabit super caput et comam ejus quod in vulgari dicitur : "awf seynem kopf vnd awf seynem schopf,“ quod in straca publica spoliaverit ipsum rebus suis, sic eum deus adjuuet et omnes sancti; alii autem sex testes ejusdem actoris jurabunt in cruce, quod viderunt, quia eum spoliaverit rebus suis. Ueber die Alliteration „awf seynen kopf vnd awf seynen schopf“ vgl. Grimm R. A. S. 7 und die Zusammenstellung daselbst. Rücksichtlich des Eides vgl. Richtsteig Land- rechts C. 35 §. 6. Homeier S. 342.
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63 28. De forma jurandi comuni pro wlneribus. Communis forma pro wlneribus et insolencijs jurandi : in omni tali jura- mento wlnus vel insolencia, si proprium habet nomen, sub eodem nomine exprimi debet verbi gracia pro vulneri duelli wlgariter sic jurari debet : Der kamperwunden, der mir Konrat schult geyt an dem toten, der pin ich un- schuldick , das mir got also helf vnd das crucz vnd alle gotes crewcze ; vnd also schol her eyn plutrunsst, eyn vollaist, eynen blawen slack vnd eyn igliches anders, das sich 1) unczucht czuhet, mit namen benennen 29. Hic datur scire, quociens juratus juramentum debeat emendare uel addiscere.2) Sentenciatum est hic in Iglauia : quod juratus debens aliquid comprehen- dere juramento suo, non solum trina vice sed vigesies vel tricesies ymo tot vicibus, quousque juramentum bonum didicerit, de forma jurandi informari debet. 30. Juratus ad objectiones respondebit, antequam digitos erexerit. Sententiatum est hic in Iglauia: quod jurato sicut alteri testi objeccio- nes, antequam manum cruci imponit, moueri possunt, sic et jurato, ante- quam digitos stans intra quatuor sedilia erigat ad jurandum; postquam vero concessa sibi licencia per judicem et suos conjuratos digitos erexerit, objec- ciones sibi moueri non possunt, sed in juramento procedere debebit. 31. Forma jurandi pro vxore, serno nel conmensali. Wes Konrat meyner howsvrawen, meynem knecht, oder meynem gewalt schuld geit, des ist sy oder her vnschuldick, das mir got so helff und das crucz und alle gots crucz. 32. De testibus supplentibus vices juratorum cujusmodi sunt. Nupciales, testatores, licopiales, arbitri et alijs testibus in genere si- milibus. De numero testium talium. Das ist kegen dem Czaslabs getailt : wer den andern anspricht mit ley- kawflewten, mit totpetlewten vnt heyratlewten, mit ratlewten, der schol czu dem minnesten czwene haben derselben lewt, wanne spricht man eyn man mit eynem an derselben lewt, her wert seyn leyp und seyn gut pas, danne man yn ichtes vberezugen mog, mit eynem leytkawfman oder mit eynem totpetman oder mit eynem heyratman oder mit eynem ratman. R. I. St.-B. von Prag 66 zählt dieselben Arten Zeugen auf. St.-B. 115 spricht denselben Rechtsgrundsatz aus. 33. Ad idem. Das ist awch dohin getailt : spricht eyn man den andern an, vnd czuhet sich nur an seyn leyckawf lewt oder an seyne ratlewte, vnd der ander ant- 1) A: ezu wunden czucht vnde czu . . . 2) A : hic datur scire, quomodo juratus intra quatuor sedilia manus erigat ad ju randum vel sic . . . .
63 28. De forma jurandi comuni pro wlneribus. Communis forma pro wlneribus et insolencijs jurandi : in omni tali jura- mento wlnus vel insolencia, si proprium habet nomen, sub eodem nomine exprimi debet verbi gracia pro vulneri duelli wlgariter sic jurari debet : Der kamperwunden, der mir Konrat schult geyt an dem toten, der pin ich un- schuldick , das mir got also helf vnd das crucz vnd alle gotes crewcze ; vnd also schol her eyn plutrunsst, eyn vollaist, eynen blawen slack vnd eyn igliches anders, das sich 1) unczucht czuhet, mit namen benennen 29. Hic datur scire, quociens juratus juramentum debeat emendare uel addiscere.2) Sentenciatum est hic in Iglauia : quod juratus debens aliquid comprehen- dere juramento suo, non solum trina vice sed vigesies vel tricesies ymo tot vicibus, quousque juramentum bonum didicerit, de forma jurandi informari debet. 30. Juratus ad objectiones respondebit, antequam digitos erexerit. Sententiatum est hic in Iglauia: quod jurato sicut alteri testi objeccio- nes, antequam manum cruci imponit, moueri possunt, sic et jurato, ante- quam digitos stans intra quatuor sedilia erigat ad jurandum; postquam vero concessa sibi licencia per judicem et suos conjuratos digitos erexerit, objec- ciones sibi moueri non possunt, sed in juramento procedere debebit. 31. Forma jurandi pro vxore, serno nel conmensali. Wes Konrat meyner howsvrawen, meynem knecht, oder meynem gewalt schuld geit, des ist sy oder her vnschuldick, das mir got so helff und das crucz und alle gots crucz. 32. De testibus supplentibus vices juratorum cujusmodi sunt. Nupciales, testatores, licopiales, arbitri et alijs testibus in genere si- milibus. De numero testium talium. Das ist kegen dem Czaslabs getailt : wer den andern anspricht mit ley- kawflewten, mit totpetlewten vnt heyratlewten, mit ratlewten, der schol czu dem minnesten czwene haben derselben lewt, wanne spricht man eyn man mit eynem an derselben lewt, her wert seyn leyp und seyn gut pas, danne man yn ichtes vberezugen mog, mit eynem leytkawfman oder mit eynem totpetman oder mit eynem heyratman oder mit eynem ratman. R. I. St.-B. von Prag 66 zählt dieselben Arten Zeugen auf. St.-B. 115 spricht denselben Rechtsgrundsatz aus. 33. Ad idem. Das ist awch dohin getailt : spricht eyn man den andern an, vnd czuhet sich nur an seyn leyckawf lewt oder an seyne ratlewte, vnd der ander ant- 1) A: ezu wunden czucht vnde czu . . . 2) A : hic datur scire, quomodo juratus intra quatuor sedilia manus erigat ad ju randum vel sic . . . .
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64 wurt vnd czuhet sich an ir payder leykowf lewtt oder ratlewt ; das hat pesser kraft, den das erste, vnd also awch herwider: eyn man vberwindet pas den andern mit ir payder leykawflewten oder ratlewten, denen sich gener mog geweren mit seynen leyckawf lewten oder mit seynen ratlewten alleyn. R. II. 683 fordert auch zwei solche Ze ug en. 34. Utrum tales testes debeant jurare. Kegen den Chutten vnd kegen dem Triesch und auch hye zu der Igla, do Peter der pawer Merteyn seinen sweher um morgengab ansprach, ist geteilt: zug sich eyn man an heyratlewt 1) , wold sie seyn gener, dem sy czu schaden scholden gesten, nicht vberhebin, sy musten das begreyfen mit yrem ayd auf deme crewez, das sy der sache, do sy um wolden gesten, heyratlewt weren gewesen, und, darnach vnd sy das begriffen, so scholden sy pey iren trewen vnd pey yrer sel sagen, was in vm diselb sach kunt vnd gewissen wer; also mussen awch behalden leykowf lewt, totpetlewt, und anderley geczugen, dy den gleych sind, sam ratlewt und schidleut, das sy solich geczugen seyn gewesen, ob sy sein gener, den dy sache antrit, nicht vberheben wil. Vgl. R. II. 682 enthebt dergleichen Zeugen von der Ablegung des Eides, weil zu solchen Geschäften ohnehin glaubwürdige Männer als Zeugen gewählt werden und sich solche aus Furcht vor dem Eide schwer finden würden, es sei ihre Aussage auf Treue. Seele und Gewissen hinreichend. Ebenso Brünner Schöffensatzung (189). 35. De variacione (nominacionis) testium. Das ist auch gegen dem Triesch getailt: was geczugen eynes mannes vorsprech vor eynem gerichte nennet, mit demselben mus her voluaren, her widerruff es danne sacehant, vnd (allczu) sprech ; was meyn vorsprech hat geredet, das ist meyn wort nicht, wanne spricht her das, so vorpust er es mit eynem grossen pfennig, vnd nennet danne ander geczugen wol mit recht. Uebereinstimmend mit dem ersten Satz R. II. (188): Mit welcherlai czeugen ein man vor dem gericht spricht, di schol er vollichleich stellen, won get im ainer ab, er vurleust di sach. 36. De sentenciis ad judicium prorogatis. Das ist hie getailt, wanne vrtail ezwischen leuten in dy morgensprach von den scheppen werden geschoben, vnd der richter den lewten, das sy der vrtail darnach ezu dem nachsten gerichte warten, beschaidet, welcher danne vnder yn czu deme selben gerichte nicht enguomet vnd vorsaumet is, ob ym halt dy vrtail czu gewin synt getailt, her vorleuset dennoch vnd vellet mit der sache, her bewyse den, das in ehaftnot habe gehindert. 37. De conpulsione testium. Sententiatum est hic, quod omnes testes, qui gracia, timore, odio uel favore a ferenda testimonio se absentauerint, per judicium, si petit pars pro qua testari debent, compellendi sunt ad perhibendum testimonium veritati. 2) Beinahe wörtlich übereinstimmend mit R. II. 705. Ferner (190. 2.) 1) A. Dijselben heyratlewt. 2) A. In indicio peremptorio statim aliquis condempnatus.
64 wurt vnd czuhet sich an ir payder leykowf lewtt oder ratlewt ; das hat pesser kraft, den das erste, vnd also awch herwider: eyn man vberwindet pas den andern mit ir payder leykawflewten oder ratlewten, denen sich gener mog geweren mit seynen leyckawf lewten oder mit seynen ratlewten alleyn. R. II. 683 fordert auch zwei solche Ze ug en. 34. Utrum tales testes debeant jurare. Kegen den Chutten vnd kegen dem Triesch und auch hye zu der Igla, do Peter der pawer Merteyn seinen sweher um morgengab ansprach, ist geteilt: zug sich eyn man an heyratlewt 1) , wold sie seyn gener, dem sy czu schaden scholden gesten, nicht vberhebin, sy musten das begreyfen mit yrem ayd auf deme crewez, das sy der sache, do sy um wolden gesten, heyratlewt weren gewesen, und, darnach vnd sy das begriffen, so scholden sy pey iren trewen vnd pey yrer sel sagen, was in vm diselb sach kunt vnd gewissen wer; also mussen awch behalden leykowf lewt, totpetlewt, und anderley geczugen, dy den gleych sind, sam ratlewt und schidleut, das sy solich geczugen seyn gewesen, ob sy sein gener, den dy sache antrit, nicht vberheben wil. Vgl. R. II. 682 enthebt dergleichen Zeugen von der Ablegung des Eides, weil zu solchen Geschäften ohnehin glaubwürdige Männer als Zeugen gewählt werden und sich solche aus Furcht vor dem Eide schwer finden würden, es sei ihre Aussage auf Treue. Seele und Gewissen hinreichend. Ebenso Brünner Schöffensatzung (189). 35. De variacione (nominacionis) testium. Das ist auch gegen dem Triesch getailt: was geczugen eynes mannes vorsprech vor eynem gerichte nennet, mit demselben mus her voluaren, her widerruff es danne sacehant, vnd (allczu) sprech ; was meyn vorsprech hat geredet, das ist meyn wort nicht, wanne spricht her das, so vorpust er es mit eynem grossen pfennig, vnd nennet danne ander geczugen wol mit recht. Uebereinstimmend mit dem ersten Satz R. II. (188): Mit welcherlai czeugen ein man vor dem gericht spricht, di schol er vollichleich stellen, won get im ainer ab, er vurleust di sach. 36. De sentenciis ad judicium prorogatis. Das ist hie getailt, wanne vrtail ezwischen leuten in dy morgensprach von den scheppen werden geschoben, vnd der richter den lewten, das sy der vrtail darnach ezu dem nachsten gerichte warten, beschaidet, welcher danne vnder yn czu deme selben gerichte nicht enguomet vnd vorsaumet is, ob ym halt dy vrtail czu gewin synt getailt, her vorleuset dennoch vnd vellet mit der sache, her bewyse den, das in ehaftnot habe gehindert. 37. De conpulsione testium. Sententiatum est hic, quod omnes testes, qui gracia, timore, odio uel favore a ferenda testimonio se absentauerint, per judicium, si petit pars pro qua testari debent, compellendi sunt ad perhibendum testimonium veritati. 2) Beinahe wörtlich übereinstimmend mit R. II. 705. Ferner (190. 2.) 1) A. Dijselben heyratlewt. 2) A. In indicio peremptorio statim aliquis condempnatus.
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65 38. De judicio peremtorio. In einem pantaydink heiset man eynem man czu eynem mal yn, vnd verteilt in seczehant daselbst, den man czu ander czeit drey gericht mus in- hayschen vnd alrest 1) vorczelen. Vgl. R. II. (185) den letzten Satz, wo es von einem Mörder heisst: und entrint der selb morder, so aischet man in nur czu ainem mal und vorczelt in soczehant. 39. De sentencijs deuolutis de judicio peremptorio ad aliud. Wanne dy scheppen von ir selbeswegen in eynem pantaydink vrteyl schiben vnd taylen darnach in eynem andern gerichte dyselben vrtail, in demselben gericht so schol dy sach, darvm dye vrteyl geschoben warden, werden getaydinkt in alle dem rechten, sam man sye in dem pantaydink scholt getaidinkt haben. 40. De eodem. 2) Wirt eyn man wuntsam hewt, und darnach sam morgen der Richter pantaydink siczet, den man derselben wunten czuhet, den mag man darvmme dennoch nicht vorczelen , wanne dy scheppen di wunten noch nicht besehen haben , es sey danne eyn todslack , oder eyn plutrunsst oder eyn plabslack oder eyn hemelich wunden, do man nicht mit darf payten uncze an den dritten tag, das man sy beschaw. R. II. 719 fordert ebenfalls die Beschauung der Wunden durch Schöffen, oder wenn Gefahr am Verzuge ist, durch glaubwürdige Männer. 41. Utrum sernus possit testari. Das ist hye getailt : das eyn knecht und eyn protess, der sich wol ent- halden hat und seynes heren eygen nicht ist, seynem heren wol mag gesten. R. II. 664 enthält die abweichende Bestimmung: Item idonei non videntur testes, quibus imperari potest, ut testes fiant: servi tamen testimonio tum credendum est, quum alia probatio ad inquirendam veritatem non est. Und weiter: — ut servus, qui vilis conditionis est eo quod proprius est. Wörtlich entnommen aus den Const. jur. met. Wenc. II. L. IV. c. XII. 42. De pastoris testimonio. Das ist hye getailt purgern und auch den herren von Paranow: Eyn hiert, dem lewt ir viech haben lassen und empfohlen awf seyn trew, der mag wol gesten vm alle den geprechen, der an dem viech geschicht, ob eyn kuhe die ander stozst, oder ein ros das ander slecht, oder peyzset, oder was seme- liches zwischen dem viech geschicht, oder ob demselben viech awf dem velde oder an dem wege, dye weyle her es aws oder eyn treybet, under ym selben oder von ander sach wegen von leuten , von wegen, oder von anderm viech icht geschicht, und wanne her ymant besayt, das seyn viech ein ander viech habe geleydiget, 3) oder dertotet, oder derstossen, der schal soczehant dem oder genem zu hoff und zu haus tragen mit gewissen; tut her das nicht, 1) A. alerst. 2) A. De wlneribus protrahendis et proscripcione eorumdem. 3) A. geleyget. Tomaschek, Schöffensprüche. 5
65 38. De judicio peremtorio. In einem pantaydink heiset man eynem man czu eynem mal yn, vnd verteilt in seczehant daselbst, den man czu ander czeit drey gericht mus in- hayschen vnd alrest 1) vorczelen. Vgl. R. II. (185) den letzten Satz, wo es von einem Mörder heisst: und entrint der selb morder, so aischet man in nur czu ainem mal und vorczelt in soczehant. 39. De sentencijs deuolutis de judicio peremptorio ad aliud. Wanne dy scheppen von ir selbeswegen in eynem pantaydink vrteyl schiben vnd taylen darnach in eynem andern gerichte dyselben vrtail, in demselben gericht so schol dy sach, darvm dye vrteyl geschoben warden, werden getaydinkt in alle dem rechten, sam man sye in dem pantaydink scholt getaidinkt haben. 40. De eodem. 2) Wirt eyn man wuntsam hewt, und darnach sam morgen der Richter pantaydink siczet, den man derselben wunten czuhet, den mag man darvmme dennoch nicht vorczelen , wanne dy scheppen di wunten noch nicht besehen haben , es sey danne eyn todslack , oder eyn plutrunsst oder eyn plabslack oder eyn hemelich wunden, do man nicht mit darf payten uncze an den dritten tag, das man sy beschaw. R. II. 719 fordert ebenfalls die Beschauung der Wunden durch Schöffen, oder wenn Gefahr am Verzuge ist, durch glaubwürdige Männer. 41. Utrum sernus possit testari. Das ist hye getailt : das eyn knecht und eyn protess, der sich wol ent- halden hat und seynes heren eygen nicht ist, seynem heren wol mag gesten. R. II. 664 enthält die abweichende Bestimmung: Item idonei non videntur testes, quibus imperari potest, ut testes fiant: servi tamen testimonio tum credendum est, quum alia probatio ad inquirendam veritatem non est. Und weiter: — ut servus, qui vilis conditionis est eo quod proprius est. Wörtlich entnommen aus den Const. jur. met. Wenc. II. L. IV. c. XII. 42. De pastoris testimonio. Das ist hye getailt purgern und auch den herren von Paranow: Eyn hiert, dem lewt ir viech haben lassen und empfohlen awf seyn trew, der mag wol gesten vm alle den geprechen, der an dem viech geschicht, ob eyn kuhe die ander stozst, oder ein ros das ander slecht, oder peyzset, oder was seme- liches zwischen dem viech geschicht, oder ob demselben viech awf dem velde oder an dem wege, dye weyle her es aws oder eyn treybet, under ym selben oder von ander sach wegen von leuten , von wegen, oder von anderm viech icht geschicht, und wanne her ymant besayt, das seyn viech ein ander viech habe geleydiget, 3) oder dertotet, oder derstossen, der schal soczehant dem oder genem zu hoff und zu haus tragen mit gewissen; tut her das nicht, 1) A. alerst. 2) A. De wlneribus protrahendis et proscripcione eorumdem. 3) A. geleyget. Tomaschek, Schöffensprüche. 5
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66 gener wirt von ym ledick, und was der hiert gestet, des schol er awf seynem stabe aynen ayd sweren, das ym got so helf und alle heyligen, aber ym sel- ben mag der hiert nicht gesten; verwarlast awch der hiert von seyn selbes wegen icht, her schol es gelten. Vgl. R. I. R.-B. 161 und die Anmerkungen dazu. Ferner R. II. (199) und die casuistischen Bestimmungen in 528. Daselbst ist nur im Allgemeinen vom Eide des Hirten die Rede, nicht wie hier „auf seinem Stabe." 43. Duo generi testari non possunt contra socrum suam. Qvnlinus et Jacobus Planer generi Heynlynisse loco nupcialium contra Petrum Rotin Melczer pro hereditaria porcione, pro qua dictam socrum suam judicio conuenit, testimonium perhibere non poterant, quia prius here- ditariam porcionem suam impetiuerant sibi ipsis in profectum. 44. De arguente sententiam. Omnes decreuimus unanimiter et volumus, vt quilibet sentenciam ar- guens coram judicio proprio ore in instanti arguet (sic) et emendet, ex- cepto lingwe inpedite et facundie sermonis privato. R. I. St. Berufung nach dem Prager Rechte. R. II. 68 enthält abweichende Be- stimmungen: Et non oportet sicut mala consuetudo multorum habet locorum, quod ap- pellans fixus stet (nach dem Iglauer Ausdrucke "mit vnvorrucktem fuzze“) nec pedem de loco moveat, nisi prius a sententia lata appellet; imo si petit, deliberatio est sibi concedenda utrum in sententiam latam velit consentire vel ab ipsa ad majorem audien- tiam appellare etc. De possessione et vendicione heridatum, de hereditatibus quantum ad earum possessionem, hereditariam possessionem, arrestacionem, ven- dicionem empcionem, obligacionem, resignacionem, appropriacionem, et omnem alium modum circa ipsas contingentem, et jure emphiteotico et feodali et priuilegiis, sentencie sicut in theutunico vel latino diversis ci- uitatibus sunt transmisse vel in futuro transmittentur, sicut in sequen- tibus subnotantur. 45. De hereditatis pagacione per ementem. Sentenciatum est Czaslauiensibus : quod hereditate vendita prius debet fieri pecunie pagacio per ementem quam hereditatis resignacio per uen- dentem. Das Iglauer Recht kennt nicht den „goczphenig“ als Beweis des abgeschlossenen Kaufes wie das Brünner Recht R. II. 280. 46. De hereditatis resignacione. Sentenciatum est eisdem: si homo vult alteri coram judicio aliquam hereditatem resignare, et alter impetit eandem, non debet admitti resignacio, nisi prius in eodem vel saltem in proximo sequenti judicio fiat impeticionis dissolucio. Per haec enim breuiatur et preciditur materia litigandi. Damit stimmt das Brünner Recht überein R. II. 322 „coram judicio contestato,“ 325 „tantum coram actuato judicio.“ 47. De hereditatis impeticione. Das ist auch kegen dem Czaslabs getailt : wer dem andern eyn erban-
66 gener wirt von ym ledick, und was der hiert gestet, des schol er awf seynem stabe aynen ayd sweren, das ym got so helf und alle heyligen, aber ym sel- ben mag der hiert nicht gesten; verwarlast awch der hiert von seyn selbes wegen icht, her schol es gelten. Vgl. R. I. R.-B. 161 und die Anmerkungen dazu. Ferner R. II. (199) und die casuistischen Bestimmungen in 528. Daselbst ist nur im Allgemeinen vom Eide des Hirten die Rede, nicht wie hier „auf seinem Stabe." 43. Duo generi testari non possunt contra socrum suam. Qvnlinus et Jacobus Planer generi Heynlynisse loco nupcialium contra Petrum Rotin Melczer pro hereditaria porcione, pro qua dictam socrum suam judicio conuenit, testimonium perhibere non poterant, quia prius here- ditariam porcionem suam impetiuerant sibi ipsis in profectum. 44. De arguente sententiam. Omnes decreuimus unanimiter et volumus, vt quilibet sentenciam ar- guens coram judicio proprio ore in instanti arguet (sic) et emendet, ex- cepto lingwe inpedite et facundie sermonis privato. R. I. St. Berufung nach dem Prager Rechte. R. II. 68 enthält abweichende Be- stimmungen: Et non oportet sicut mala consuetudo multorum habet locorum, quod ap- pellans fixus stet (nach dem Iglauer Ausdrucke "mit vnvorrucktem fuzze“) nec pedem de loco moveat, nisi prius a sententia lata appellet; imo si petit, deliberatio est sibi concedenda utrum in sententiam latam velit consentire vel ab ipsa ad majorem audien- tiam appellare etc. De possessione et vendicione heridatum, de hereditatibus quantum ad earum possessionem, hereditariam possessionem, arrestacionem, ven- dicionem empcionem, obligacionem, resignacionem, appropriacionem, et omnem alium modum circa ipsas contingentem, et jure emphiteotico et feodali et priuilegiis, sentencie sicut in theutunico vel latino diversis ci- uitatibus sunt transmisse vel in futuro transmittentur, sicut in sequen- tibus subnotantur. 45. De hereditatis pagacione per ementem. Sentenciatum est Czaslauiensibus : quod hereditate vendita prius debet fieri pecunie pagacio per ementem quam hereditatis resignacio per uen- dentem. Das Iglauer Recht kennt nicht den „goczphenig“ als Beweis des abgeschlossenen Kaufes wie das Brünner Recht R. II. 280. 46. De hereditatis resignacione. Sentenciatum est eisdem: si homo vult alteri coram judicio aliquam hereditatem resignare, et alter impetit eandem, non debet admitti resignacio, nisi prius in eodem vel saltem in proximo sequenti judicio fiat impeticionis dissolucio. Per haec enim breuiatur et preciditur materia litigandi. Damit stimmt das Brünner Recht überein R. II. 322 „coram judicio contestato,“ 325 „tantum coram actuato judicio.“ 47. De hereditatis impeticione. Das ist auch kegen dem Czaslabs getailt : wer dem andern eyn erban-
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67 sprech machet, und nach der ansprach stille swiget jar und tag, das er mit ym um das selb erb nicht taidinget, der mag ym hinnach das selb erb mit recht nicht angewinnen. R. Il. 322. Impetens etiam, si post impetitionem factam anno et die continuo quieverit, nec causam impetitionis judicialiter tractaverit, ratione praescriptionis in- veniente privabitur ipso jure. Ueber den Zeitpunct, von dem die Ersitzung läuft, und über den Begriff von Jahr und Tag R. 327. Dann R. I. St. 62. 48. De bonis falsarii et traditoris ad quem spectent. Quesitum fuit ab eisdem Czaslauiensibus de precepto camerarii, qui ju- dicio ibidem presederat, de homine necante se ipsum et de falsario et tradi- tore domini sui, ad quem hereditates et bona talium de iure debeant per- tinere. Sentencia diffinitina. Super quo taliter fuit sentenciatum: quodsi aliquis ciuis pro aliquo istorum casuum abjudicatur de bonis illius mobilibus et immobilibus, nullus tenetur se intromittere, sed uxor et heredes ipsius debent ea quiete et paci- fice possidere. Nach dem Brünner Rechte R. II. 534 bei der Münzverfälschung tertia pars (bonorum falsarii) cedet judici, tertia civitati; 542 bei Urkundenverfälschung tertia pars judici, tertia liberis et uxori, tertia actori. Ferner 530 bei offenem Stadtfried- bruche tertia pars bonorum ad judicem pertinet ipso jure. Vgl. auch R. II. S. LXXXIV. 49. De possessa hereditate sine impeticione ad annum. Das ist auch dohin getailt : wer erbe vnd eygen, nachdem vnd es ym vor richter und scheppen awf wirt gegeben, jar und tag an ansprach hat be- sessen, dem mag man seyn vurpas von recht nicht ansprech gemachen. Sieh Anmerkung zu 47. 50. De resignacione, purkrecht, et censu hereditario. Das ist auch dar getailt : purkrecht oder erbezinsgelt, wanne das auch erbrecht hat , schol man vor richter und scheppen aufgeben und enphahen, vnd nicht heymelich vor den czinsherren. Vgl. R. I. St. 108. Schlusssatz, der wahrscheinlich auch ein Motiv zu dieser Ent- scheidung enthält. Dann R. II. 122. 51. De siluis in agrum conuersis et emenda ejus. Von dem Potschaken ward her also geschriben. Eyn gepawer ward vberwunden, das her seynem herren vor seynem walde hette holez und stockech ausgerawtet vnd hette das zu eckern gemachet vnd hette dy in gewer vnd in gewalt, vnd darnach lyes ym der herre eyn vrteil vinden, weder her ym das nach dem stamme oder noch dem acker schold vorpuessen. Sentencia diffinitiua. Darvber wort getailt, sinddemmalen vnd her in awf dem holcze nicht hette begriffen, vnd auch in darauf nicht hette gephendet, her schold es ym vorpusen nach dem acker mit czehen marken. 5*
67 sprech machet, und nach der ansprach stille swiget jar und tag, das er mit ym um das selb erb nicht taidinget, der mag ym hinnach das selb erb mit recht nicht angewinnen. R. Il. 322. Impetens etiam, si post impetitionem factam anno et die continuo quieverit, nec causam impetitionis judicialiter tractaverit, ratione praescriptionis in- veniente privabitur ipso jure. Ueber den Zeitpunct, von dem die Ersitzung läuft, und über den Begriff von Jahr und Tag R. 327. Dann R. I. St. 62. 48. De bonis falsarii et traditoris ad quem spectent. Quesitum fuit ab eisdem Czaslauiensibus de precepto camerarii, qui ju- dicio ibidem presederat, de homine necante se ipsum et de falsario et tradi- tore domini sui, ad quem hereditates et bona talium de iure debeant per- tinere. Sentencia diffinitina. Super quo taliter fuit sentenciatum: quodsi aliquis ciuis pro aliquo istorum casuum abjudicatur de bonis illius mobilibus et immobilibus, nullus tenetur se intromittere, sed uxor et heredes ipsius debent ea quiete et paci- fice possidere. Nach dem Brünner Rechte R. II. 534 bei der Münzverfälschung tertia pars (bonorum falsarii) cedet judici, tertia civitati; 542 bei Urkundenverfälschung tertia pars judici, tertia liberis et uxori, tertia actori. Ferner 530 bei offenem Stadtfried- bruche tertia pars bonorum ad judicem pertinet ipso jure. Vgl. auch R. II. S. LXXXIV. 49. De possessa hereditate sine impeticione ad annum. Das ist auch dohin getailt : wer erbe vnd eygen, nachdem vnd es ym vor richter und scheppen awf wirt gegeben, jar und tag an ansprach hat be- sessen, dem mag man seyn vurpas von recht nicht ansprech gemachen. Sieh Anmerkung zu 47. 50. De resignacione, purkrecht, et censu hereditario. Das ist auch dar getailt : purkrecht oder erbezinsgelt, wanne das auch erbrecht hat , schol man vor richter und scheppen aufgeben und enphahen, vnd nicht heymelich vor den czinsherren. Vgl. R. I. St. 108. Schlusssatz, der wahrscheinlich auch ein Motiv zu dieser Ent- scheidung enthält. Dann R. II. 122. 51. De siluis in agrum conuersis et emenda ejus. Von dem Potschaken ward her also geschriben. Eyn gepawer ward vberwunden, das her seynem herren vor seynem walde hette holez und stockech ausgerawtet vnd hette das zu eckern gemachet vnd hette dy in gewer vnd in gewalt, vnd darnach lyes ym der herre eyn vrteil vinden, weder her ym das nach dem stamme oder noch dem acker schold vorpuessen. Sentencia diffinitiua. Darvber wort getailt, sinddemmalen vnd her in awf dem holcze nicht hette begriffen, vnd auch in darauf nicht hette gephendet, her schold es ym vorpusen nach dem acker mit czehen marken. 5*
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68 52. De appropriacione hereditatis. 1) Das ist vnsern purgern hie zu der Igla getailt : Nachdem das ymant eyn hof, eyn acker oder welcherley erb das ist zugeaygent wirt, so hat gener vurpas, des das erb was, keynen gewalt darawf zu sehen, zu mehen, zu acke- ren, zu sneyden, oder ackertail zu nemen, oder chaynen nucz dovon empfa- hen, denne sundern also verre, als im sein gener gan, dem es geaygent ist. 53. De impignoracionibus pro censu in Iglauia. Das ist auch hie geteilt. Ein igleych man der pfendet wol in seynem havs oder in ander seynem erb um seynen czins von ym selben. Sieh R. I. 120 und 121. 54. De eodem. (Vindet man nicht pfant vmb purgrecht, daz purkrecht ist vorloren.) Das ist auch hie getailt : vindet eyn man drey jar noch ein ander vmb czins, der ym in dreyn jaren von seynem purkrecht scholt seyn geuallen, nicht pfandes ; gener vorleust das purkrecht, vnd der herre vnderwindet sich seyn zu eynem erb. Uebereinstimmend das Brünner Recht. R. II. (236), welches hinzufügt: idoch schol er alle iar vor dem gericht daz offenbaren, daz er um seinen czins phant hab gesucht, und hab sein nicht funden. 55. De eodem. (Eyn man mak den andern pfenden vmb erstanden gut vff eyn ynman.) Das ist auch getailt : hat eyn man gut erstanden auf eynen inman, der zu eynem andern ynne ist vnd selber haws nicht enhat, vnd der richter kumet vur das haus, vnd wil denselben inman pfenden, wil der wirt des hawss dasselbe pfenden weren und spricht : was mein inman hat, das ist meyn pfant vor meynen ezins ; des hat her nicht recht, den sundern vur alsovil czins, sam der inman czu derselben czeit vorsessen hat, vnd dennoch, wil sein gener nicht glauben, der wirt mus begreyfen, das der inman also vil des czins ver- sessen hab, vnd im den noch nicht vorrichtet hab. Vgl. damit R. II. 121. 56. De obligacione hereditatem (quis potior sit primus in Iglauia). Das ist auch hye getailt czu der Igla ezwischen dem Merteyn von Polen vnd Conrade dem Walich. Seczet eyn man seyn erb czwayn, aynem e, vnd dem andern hirnach mit gutem willen vnd an not recht, vnd nicht vm guet, das in der tavel der standen stet, e das dy saczung geschicht, vnd komet der ander ezu dem richter, vnd let ym dasselbe erbe aygen e der erste , der dem es e geaygent wirt , der wirt der erste, vnd der, dem es e geseczet was, der wirt der ander, vnd das ist davon, wanne eygenschaft pesser recht hat denne saczunge. Ueber den Unterschied der obligatio "mit Nothrecht" und über die Art und Weise der Eignung durch den Richter vgl. R. II. 327 Conradus Gallicus, Geschworner in Iglau im J. 1345. Siehe Cod. dipl. Mor. VII. 1. S. 135 N. 596. Kommt auch vor 1336, sieh C. d. M. VII. 81. 1) A. Appropriata hereditate approprians non habet jus.
68 52. De appropriacione hereditatis. 1) Das ist vnsern purgern hie zu der Igla getailt : Nachdem das ymant eyn hof, eyn acker oder welcherley erb das ist zugeaygent wirt, so hat gener vurpas, des das erb was, keynen gewalt darawf zu sehen, zu mehen, zu acke- ren, zu sneyden, oder ackertail zu nemen, oder chaynen nucz dovon empfa- hen, denne sundern also verre, als im sein gener gan, dem es geaygent ist. 53. De impignoracionibus pro censu in Iglauia. Das ist auch hie geteilt. Ein igleych man der pfendet wol in seynem havs oder in ander seynem erb um seynen czins von ym selben. Sieh R. I. 120 und 121. 54. De eodem. (Vindet man nicht pfant vmb purgrecht, daz purkrecht ist vorloren.) Das ist auch hie getailt : vindet eyn man drey jar noch ein ander vmb czins, der ym in dreyn jaren von seynem purkrecht scholt seyn geuallen, nicht pfandes ; gener vorleust das purkrecht, vnd der herre vnderwindet sich seyn zu eynem erb. Uebereinstimmend das Brünner Recht. R. II. (236), welches hinzufügt: idoch schol er alle iar vor dem gericht daz offenbaren, daz er um seinen czins phant hab gesucht, und hab sein nicht funden. 55. De eodem. (Eyn man mak den andern pfenden vmb erstanden gut vff eyn ynman.) Das ist auch getailt : hat eyn man gut erstanden auf eynen inman, der zu eynem andern ynne ist vnd selber haws nicht enhat, vnd der richter kumet vur das haus, vnd wil denselben inman pfenden, wil der wirt des hawss dasselbe pfenden weren und spricht : was mein inman hat, das ist meyn pfant vor meynen ezins ; des hat her nicht recht, den sundern vur alsovil czins, sam der inman czu derselben czeit vorsessen hat, vnd dennoch, wil sein gener nicht glauben, der wirt mus begreyfen, das der inman also vil des czins ver- sessen hab, vnd im den noch nicht vorrichtet hab. Vgl. damit R. II. 121. 56. De obligacione hereditatem (quis potior sit primus in Iglauia). Das ist auch hye getailt czu der Igla ezwischen dem Merteyn von Polen vnd Conrade dem Walich. Seczet eyn man seyn erb czwayn, aynem e, vnd dem andern hirnach mit gutem willen vnd an not recht, vnd nicht vm guet, das in der tavel der standen stet, e das dy saczung geschicht, vnd komet der ander ezu dem richter, vnd let ym dasselbe erbe aygen e der erste , der dem es e geaygent wirt , der wirt der erste, vnd der, dem es e geseczet was, der wirt der ander, vnd das ist davon, wanne eygenschaft pesser recht hat denne saczunge. Ueber den Unterschied der obligatio "mit Nothrecht" und über die Art und Weise der Eignung durch den Richter vgl. R. II. 327 Conradus Gallicus, Geschworner in Iglau im J. 1345. Siehe Cod. dipl. Mor. VII. 1. S. 135 N. 596. Kommt auch vor 1336, sieh C. d. M. VII. 81. 1) A. Appropriata hereditate approprians non habet jus.
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69 57. De eodem (wo czwayn eyne haws geeygent ist, gibt eyner tag, der ander mak es vorkawffen). Das ist auch hie getailt czu der Igla : Wirt eyn haws oder eyn ander erb vorseczet vnd geaygent czwain, aynem vor, dem andern her nach, der erste geyt dem wirte, der in dem haws wonte, tag, das her in dem haws wol leybe (sic) , vnd dornach komet der ander czu dem richter, vnd jaget noch eynem rechten, sind dem malen vnd her alle recht mit deme haws also wol hab ge- tan sam der erste, ob her das haws nicht mit rechte moge verkaufen, vnd ob man ym es nicht schulle raumen. Sentencia diffinitiua. Dorvber ist getailt : man schulle dasselbe haws dem andere von rechte raumen, vnd her mog es auch wol verkawfen, doch der erste schol von dem vorkawften haws oder erbe e seyn wernug genczlich nemen vnd her donach. Uebereinstimmend mit R. II. 342. 58. De eodem (wem prot penke oder acker vmb gelt versaczt oder geeygent ist, vnd der genewczzet, der sal als lange beyten, bis man sy lozen mak). Cristans des Plarrers protpank ward Gertrewten geaygent vur eyn teyl geldes, vnd noch der aygenunge nam sy czins von derselbeu protpank, vnd quam darnach vor gerichte, vnd vraget an eynem vrteyl, ob si dyselb prot- pank nicht mit rechte mochte vorkawfen. Da wider jaget Cristan, sind dem malen vnd sy der protpank genusse vnd czins dovon nem, ob si nicht dy selb protpanck also lange scholde halden, vncz das her sy gelosen mochte, oder was eyn recht wer. Sentencia diffinitiua. Do wart getailt. Sind sy czins von der protpank nem vnd ir genusse, sy muste sy als lang von rechte halten , vncz das sy Cristan von ir geledigen mochte. Vgl. die in demselben Geiste erfolgten Brünner Entscheidungen bei R. II. 333. 334. 335. Ferner Tomek. Geschichte von Prag. S. 333: König Johann verpfändete im Jahr 1336 dem Prager Bürger Frenczlinus Jacobi Wolflini nebst Anderem auch den Kammerzins von den Altstädtner und Kleinseitner Fleischbänken in Prag mit der aus- drücklichen Bestimmung — die bei solchen Verpfändungen damals gewöhnlich war, sagt Tomek - dass die daraus hervorgehenden Nutzungen nicht auf Abschlag des Capitals gerechnet werden, sondern die Stelle des Zinses vertreten sollen. 59. Alia sententia difflnitiva pro agro. Dasselb ward awch getailt vm eynen acker, den hette Petermann Hilprant der Rudolfin vorseczet, sind dem male vnd sy denselben acker ge- sehet hette vnd seyn genossen hette , sy scholt yn von rechte also lange czu pfande halten, das sy yn nicht vorkaufen mochte vncz das in Petermann von ir gelosen mochte , vnd auch also den nucz von dem acker dorft sy nach der stat recht nicht abslahen an deme gelte, sy wolde es danne gerne vnd nach gotleychem rechten tun, vnd wold ir sel ansehen. 60. De prescripcione et obtencione partis hereditarie. Cives Colonienses scripserunt in hunc modum. Sciatis, quod due soro-
69 57. De eodem (wo czwayn eyne haws geeygent ist, gibt eyner tag, der ander mak es vorkawffen). Das ist auch hie getailt czu der Igla : Wirt eyn haws oder eyn ander erb vorseczet vnd geaygent czwain, aynem vor, dem andern her nach, der erste geyt dem wirte, der in dem haws wonte, tag, das her in dem haws wol leybe (sic) , vnd dornach komet der ander czu dem richter, vnd jaget noch eynem rechten, sind dem malen vnd her alle recht mit deme haws also wol hab ge- tan sam der erste, ob her das haws nicht mit rechte moge verkaufen, vnd ob man ym es nicht schulle raumen. Sentencia diffinitiua. Dorvber ist getailt : man schulle dasselbe haws dem andere von rechte raumen, vnd her mog es auch wol verkawfen, doch der erste schol von dem vorkawften haws oder erbe e seyn wernug genczlich nemen vnd her donach. Uebereinstimmend mit R. II. 342. 58. De eodem (wem prot penke oder acker vmb gelt versaczt oder geeygent ist, vnd der genewczzet, der sal als lange beyten, bis man sy lozen mak). Cristans des Plarrers protpank ward Gertrewten geaygent vur eyn teyl geldes, vnd noch der aygenunge nam sy czins von derselbeu protpank, vnd quam darnach vor gerichte, vnd vraget an eynem vrteyl, ob si dyselb prot- pank nicht mit rechte mochte vorkawfen. Da wider jaget Cristan, sind dem malen vnd sy der protpank genusse vnd czins dovon nem, ob si nicht dy selb protpanck also lange scholde halden, vncz das her sy gelosen mochte, oder was eyn recht wer. Sentencia diffinitiua. Do wart getailt. Sind sy czins von der protpank nem vnd ir genusse, sy muste sy als lang von rechte halten , vncz das sy Cristan von ir geledigen mochte. Vgl. die in demselben Geiste erfolgten Brünner Entscheidungen bei R. II. 333. 334. 335. Ferner Tomek. Geschichte von Prag. S. 333: König Johann verpfändete im Jahr 1336 dem Prager Bürger Frenczlinus Jacobi Wolflini nebst Anderem auch den Kammerzins von den Altstädtner und Kleinseitner Fleischbänken in Prag mit der aus- drücklichen Bestimmung — die bei solchen Verpfändungen damals gewöhnlich war, sagt Tomek - dass die daraus hervorgehenden Nutzungen nicht auf Abschlag des Capitals gerechnet werden, sondern die Stelle des Zinses vertreten sollen. 59. Alia sententia difflnitiva pro agro. Dasselb ward awch getailt vm eynen acker, den hette Petermann Hilprant der Rudolfin vorseczet, sind dem male vnd sy denselben acker ge- sehet hette vnd seyn genossen hette , sy scholt yn von rechte also lange czu pfande halten, das sy yn nicht vorkaufen mochte vncz das in Petermann von ir gelosen mochte , vnd auch also den nucz von dem acker dorft sy nach der stat recht nicht abslahen an deme gelte, sy wolde es danne gerne vnd nach gotleychem rechten tun, vnd wold ir sel ansehen. 60. De prescripcione et obtencione partis hereditarie. Cives Colonienses scripserunt in hunc modum. Sciatis, quod due soro-
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70 res germane una puta Aluscha super aliam Elizabeth pro domo et brasea- torio proposuit cum querela, quod parentibus utriusque earum decedentibus intestatis ipsa Aluscha non separata ymmo indiuisa a dicta parentum heredi- tate existente nichil adhuc perceperit de parte hereditaria ipsam ex obitu parentum hereditarie contingente, et subdidit, quod bona hucusque annuerit voluntate, quod dicta soror eius Elyzabeth (usque huc) mansisset in dicta domo et quantum potuisset de brasiatorio frueretur. Responsio. Ad quod Elyzabet respondit dicens, dictam domum esse suam et brasia- torium similiter, ad quod probandum se obtulit, prout jurati dictarent et ipsam dicerent probaturam, et subdidit, quod dictam hereditatem in quieta possessione annis jam pluribus possedisset, nulla sibi per quempiam submota questione, et de predictis singula jura civitatis cum quibuslibet accessoriis persolvisset, petiuit itaque sibi inveniri sentencialiter et dictari, an non ipsa pocius sua bona posset et deberet iusticialiter obtinere, quam sibi possent per alium iudicialiter decertari. Sentencia diffinitiua. Quibus responsum fuit sic. Diffinitiuam vobis sentenciam super dictis placitis transcribimus in hunc modum : Quodsi Elyzabeth dictas hereditates sciliczet domum et brasiatorium sibi coram judice et juratis, prout qualitas juris postulat, resignatas esse, et post resignacionem eandem hereditates huius modi anno et die, prout tempus prescripcionis petit, absque impeti- cione quiete se possedisse probaverit, vtetur. Si uero in probacione huius modi defecerit, Aluscha soror eius de dictis domo et brasiatorio hereditariam se contingentem percipiet porcionem. Denselben Grundsatz spricht das Brünner Recht als Regel aus. R. II. 327: Si hereditas a die resignationis sine impetitione possideatur — — semper anno et die a resignatione finitis impetitio facta postea non valebit. Ferner 330. Interessant ist die Vergleichung des eine Ausnahme statuirenden c. 331 mit dieser derselben widerspre- chenden Iglauer Entscheidung. Vgl. auch Gaupp, Magd. Recht S. 233. § 16: Swaz so ein man gibit im hegeteme dinge besiczet her damite jar vnd tach an jemannes widersprache die recht ist des ist her naher zu behaldene mit dem richtere vnd den schephenen dan iz ime jeman vntvuren muge. 61. De eodem (vsgesaczte vnd bestatte kinder haben mit den andern nicht teil). Das ist kegen dem Wylancz getailt : bestatet eyn man kynder bey leben- tyngem leybe mit genanter margengabe, wanne derselbe man hernach stirbet, ob her halt an gescheft vurschaydet, dy bestatten kynder haben mit den vn- bestatten nicht erbtayl. Uebereinstimmend sind die Grundsätze über abgeschichtete Kinder mit dem Prager Recht R. I. R.-B. 149 und mit dem Schwabenspiegel (Lassb) c. 147 b. und 163. nach welchem die Aussteuer zugleich eine Abfindung des ausgesteuerten Kindes von allen Ansprüchen auf die künftige väterliche Hinterlassenschaft, soweit diese aus fah- rendem Gute besteht, in sich enthält. Dagegen betrachtet der Sachsenspiegel I. 13, § 1 die Aussteuer als einen Vorausempfang, welcher bei der Erbtheilung unter den Kindern zu conferiren ist. Vgl. Zoepfl, Deutsche R.-G. 3. Aufl. S. 647. 3) und 4). Das Brünner Recht folgt hierin dem Sachsenspiegel. R. II. 364 und (186). Letzter
70 res germane una puta Aluscha super aliam Elizabeth pro domo et brasea- torio proposuit cum querela, quod parentibus utriusque earum decedentibus intestatis ipsa Aluscha non separata ymmo indiuisa a dicta parentum heredi- tate existente nichil adhuc perceperit de parte hereditaria ipsam ex obitu parentum hereditarie contingente, et subdidit, quod bona hucusque annuerit voluntate, quod dicta soror eius Elyzabeth (usque huc) mansisset in dicta domo et quantum potuisset de brasiatorio frueretur. Responsio. Ad quod Elyzabet respondit dicens, dictam domum esse suam et brasia- torium similiter, ad quod probandum se obtulit, prout jurati dictarent et ipsam dicerent probaturam, et subdidit, quod dictam hereditatem in quieta possessione annis jam pluribus possedisset, nulla sibi per quempiam submota questione, et de predictis singula jura civitatis cum quibuslibet accessoriis persolvisset, petiuit itaque sibi inveniri sentencialiter et dictari, an non ipsa pocius sua bona posset et deberet iusticialiter obtinere, quam sibi possent per alium iudicialiter decertari. Sentencia diffinitiua. Quibus responsum fuit sic. Diffinitiuam vobis sentenciam super dictis placitis transcribimus in hunc modum : Quodsi Elyzabeth dictas hereditates sciliczet domum et brasiatorium sibi coram judice et juratis, prout qualitas juris postulat, resignatas esse, et post resignacionem eandem hereditates huius modi anno et die, prout tempus prescripcionis petit, absque impeti- cione quiete se possedisse probaverit, vtetur. Si uero in probacione huius modi defecerit, Aluscha soror eius de dictis domo et brasiatorio hereditariam se contingentem percipiet porcionem. Denselben Grundsatz spricht das Brünner Recht als Regel aus. R. II. 327: Si hereditas a die resignationis sine impetitione possideatur — — semper anno et die a resignatione finitis impetitio facta postea non valebit. Ferner 330. Interessant ist die Vergleichung des eine Ausnahme statuirenden c. 331 mit dieser derselben widerspre- chenden Iglauer Entscheidung. Vgl. auch Gaupp, Magd. Recht S. 233. § 16: Swaz so ein man gibit im hegeteme dinge besiczet her damite jar vnd tach an jemannes widersprache die recht ist des ist her naher zu behaldene mit dem richtere vnd den schephenen dan iz ime jeman vntvuren muge. 61. De eodem (vsgesaczte vnd bestatte kinder haben mit den andern nicht teil). Das ist kegen dem Wylancz getailt : bestatet eyn man kynder bey leben- tyngem leybe mit genanter margengabe, wanne derselbe man hernach stirbet, ob her halt an gescheft vurschaydet, dy bestatten kynder haben mit den vn- bestatten nicht erbtayl. Uebereinstimmend sind die Grundsätze über abgeschichtete Kinder mit dem Prager Recht R. I. R.-B. 149 und mit dem Schwabenspiegel (Lassb) c. 147 b. und 163. nach welchem die Aussteuer zugleich eine Abfindung des ausgesteuerten Kindes von allen Ansprüchen auf die künftige väterliche Hinterlassenschaft, soweit diese aus fah- rendem Gute besteht, in sich enthält. Dagegen betrachtet der Sachsenspiegel I. 13, § 1 die Aussteuer als einen Vorausempfang, welcher bei der Erbtheilung unter den Kindern zu conferiren ist. Vgl. Zoepfl, Deutsche R.-G. 3. Aufl. S. 647. 3) und 4). Das Brünner Recht folgt hierin dem Sachsenspiegel. R. II. 364 und (186). Letzter
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71 Satz. Dagegen stimmt das St-R. von Znaym vom Jahre 1314 a. 30 (R. II. S. 409) mit dem Iglauer Rechte überein. 62. De eodem (wye gescheffte crafft sullen haben). Das ist hie getailt czu eynem rechten, nachdem das der Rothphragner gehens endes starb , vnd seyn hausfraw vnd seyne kynder mit eynander vin das gut krygen worden. Beschayt ein man mit vornunft vnd mit wiczen seyn guet vor erbern lewten, her sey sich oder gesunt, dasselbe gescheft hat kraft jar und tag, es sey danne, das her es widerruff. Dasselb word awch getailt, do Heynrich der Payir pey der pharre seyn gut beschyed mit gesuntem leyb vnd auf den gotes weg czoch, vnd darnach her wider quam, vnd dasselbe ge- scheft nicht widerrufte, vnd in demselben Jar gehling starb. R. II. 652 spricht dasselbe aus, ohne jedoch die Wirksamkeit des Testamentes auf Jahr und Tag zu beschränken (wie es das Iglauer Recht thut). Ebenso auch R. I. R.-B. 105. 108 (1.), dann St. 103, dass auch nach Prager Recht die Wirksamkeit des Geschäftes nicht auf Jahr und Tag beschränkt war, geht aus St. 135 hervor. So waren auch nach den Spiegeln die Vergabungen in der Regel widerruflich. 63. De obligacione hereditatis (sub condicione). Vorseczet ein man dem andern seyn havs vur gelt, vnd gener, dem das haus vorseczet wirt, nimt nicht aus den prant, vorprinnet dasselb havs, es ist dem verprunnen, dem es ist versaczt, vnd derselb mus sich vurpas an der hofstat lassen genugen ; nimt her aber den prant avs, so verprint es genem, des das erb ist gewesen. Vgl. damit R. I. R.-B. 180. St. 70. Dann Magdeb. Fragen 1. 6. d. 6, welche Rechtsquellen jedoch nur die Haftung für den Zufall beim Verkaufe bestimmen. Die singuläre Entscheidung des Iglauer Rechtes, wahrscheinlich auf einem altdeutschen Rechtsbrauch sich gründend, gibt dem Gläubiger ein Mittel an die Hand, sich dagegen zu schützen, dass nicht mit dem Untergang des Pfandes zugleich die Forderung selbst untergehe, dagegen die meisten deutschen Rechtsquellen (das römische Recht ist hierin von dem deutschen verschieden, vgl. Unger, Besprechung des Entwurfes eines burgerl. G.-B. für das K. Sachsen. Wien 1853. S. 229 ff.) an dem Grundsatz festhalten, dass der zufällige Schade den Gläubiger trifft. Vgl. Privil. für Medebach a. 1165 § 13 (Gengler): Si domum suam aliquis et curtim in vadio posuit uni civium suorum, si domus et alia edificia combusta fuerint, si ille domum reedificare poterit, vadimonium illius erit, qui ei pecuniam suam praestiterat, sicut ante fuit: si vero domum, suam reedificare non valuerit, quod remansit de igne cum possessione, det illi, cujus vadimo- nium prius fuerat, et sic se absolvat; creditor postea, quantumcumque debiti superest, nichil amplius ab eo extorquere secundum nostram justiciam possit. Statut. susat. sec. XIII. § 31 (bei Gengler): Item si quis domum suam vel que- libet edifficia in pignore dederit, et illa igne vel alio casu perierint, si volet is, cujus erant, edifficia restituere alia, et hec erunt ut ante pignus creditoris, quodsi non vult, relinqueret creditori reliquias incendii vel ruine et fundum pro pignore, sic creditor nil amplius potest petere. Si vero dominus fundi reliquias invaserit, potest creditor ab eo summam expetere creditorum. Lüneb. Stadtr. (Kraut S. 64) Were't dat en man dede gheld uppe en erve u. were vort in deme erve to hure umme bescheden penninge, brende dat erve van un- ghelucke van sinem vure, dat gheld, dat he hedde uppe dat erve ghedan, shal he in der word behalden. Nach Grimm, R. A. S. 194 war die Zündung und Nährung des Feuers auf einem
71 Satz. Dagegen stimmt das St-R. von Znaym vom Jahre 1314 a. 30 (R. II. S. 409) mit dem Iglauer Rechte überein. 62. De eodem (wye gescheffte crafft sullen haben). Das ist hie getailt czu eynem rechten, nachdem das der Rothphragner gehens endes starb , vnd seyn hausfraw vnd seyne kynder mit eynander vin das gut krygen worden. Beschayt ein man mit vornunft vnd mit wiczen seyn guet vor erbern lewten, her sey sich oder gesunt, dasselbe gescheft hat kraft jar und tag, es sey danne, das her es widerruff. Dasselb word awch getailt, do Heynrich der Payir pey der pharre seyn gut beschyed mit gesuntem leyb vnd auf den gotes weg czoch, vnd darnach her wider quam, vnd dasselbe ge- scheft nicht widerrufte, vnd in demselben Jar gehling starb. R. II. 652 spricht dasselbe aus, ohne jedoch die Wirksamkeit des Testamentes auf Jahr und Tag zu beschränken (wie es das Iglauer Recht thut). Ebenso auch R. I. R.-B. 105. 108 (1.), dann St. 103, dass auch nach Prager Recht die Wirksamkeit des Geschäftes nicht auf Jahr und Tag beschränkt war, geht aus St. 135 hervor. So waren auch nach den Spiegeln die Vergabungen in der Regel widerruflich. 63. De obligacione hereditatis (sub condicione). Vorseczet ein man dem andern seyn havs vur gelt, vnd gener, dem das haus vorseczet wirt, nimt nicht aus den prant, vorprinnet dasselb havs, es ist dem verprunnen, dem es ist versaczt, vnd derselb mus sich vurpas an der hofstat lassen genugen ; nimt her aber den prant avs, so verprint es genem, des das erb ist gewesen. Vgl. damit R. I. R.-B. 180. St. 70. Dann Magdeb. Fragen 1. 6. d. 6, welche Rechtsquellen jedoch nur die Haftung für den Zufall beim Verkaufe bestimmen. Die singuläre Entscheidung des Iglauer Rechtes, wahrscheinlich auf einem altdeutschen Rechtsbrauch sich gründend, gibt dem Gläubiger ein Mittel an die Hand, sich dagegen zu schützen, dass nicht mit dem Untergang des Pfandes zugleich die Forderung selbst untergehe, dagegen die meisten deutschen Rechtsquellen (das römische Recht ist hierin von dem deutschen verschieden, vgl. Unger, Besprechung des Entwurfes eines burgerl. G.-B. für das K. Sachsen. Wien 1853. S. 229 ff.) an dem Grundsatz festhalten, dass der zufällige Schade den Gläubiger trifft. Vgl. Privil. für Medebach a. 1165 § 13 (Gengler): Si domum suam aliquis et curtim in vadio posuit uni civium suorum, si domus et alia edificia combusta fuerint, si ille domum reedificare poterit, vadimonium illius erit, qui ei pecuniam suam praestiterat, sicut ante fuit: si vero domum, suam reedificare non valuerit, quod remansit de igne cum possessione, det illi, cujus vadimo- nium prius fuerat, et sic se absolvat; creditor postea, quantumcumque debiti superest, nichil amplius ab eo extorquere secundum nostram justiciam possit. Statut. susat. sec. XIII. § 31 (bei Gengler): Item si quis domum suam vel que- libet edifficia in pignore dederit, et illa igne vel alio casu perierint, si volet is, cujus erant, edifficia restituere alia, et hec erunt ut ante pignus creditoris, quodsi non vult, relinqueret creditori reliquias incendii vel ruine et fundum pro pignore, sic creditor nil amplius potest petere. Si vero dominus fundi reliquias invaserit, potest creditor ab eo summam expetere creditorum. Lüneb. Stadtr. (Kraut S. 64) Were't dat en man dede gheld uppe en erve u. were vort in deme erve to hure umme bescheden penninge, brende dat erve van un- ghelucke van sinem vure, dat gheld, dat he hedde uppe dat erve ghedan, shal he in der word behalden. Nach Grimm, R. A. S. 194 war die Zündung und Nährung des Feuers auf einem
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72 Grundstück Zeichen rechtlicher Besitznahme und Innehabung. Noch bis auf die neuere Zeit galt in einigen Gegenden Deutschlands die Sitte bei Gutsübergaben, das alte Feuer zu löschen und ein neues zu zünden. 64. De privileggiis (wye hantvesten crafft haben). Den purgern czu den Chutten ist getailt, das hantvesten mit ingesigeln vnd geczewgen pesser kraft habent, denne lebentinge geczugen, ob sy halt scheppen seyn. Uebereinstimmend mit R. HI. (221), wo der Grund dieser Bestimmung angegeben ist (220), dann 576. Vgl. auch Schwabenspiegel (Lass.) c. 36: Wir sprechen, dazz briefe bezzer danne geziuge. wann sterbend gest (Wackern: wan geziuge die sterbent) so belibent briefe immer me stete ... da hilfet ein toter geziuk als ein lebender. 65. De eodem. Das ist awch dar geteilt, das kain man, der aygen insigel hat, seynes insigels gelauken mag, sundern her mus leyden , was darvnder gescriben ist. 66. (Wy eyn hantveste mit der andern getotet wirt.) Das ist auch dar getailt, hantvesten oder pryeff, der man lawkent, oder dy man verloren hat, oder der man czu etteslicher czeyt nicht gehaben mack, dy totet man wol mit andern pryeffen oder hantvesten, das sye hinnach kayn kraft haben. Uebereinstimmend mit R. II. (222) und 585: quinto: tollitur privilegium primum per secundum faciens mentionem expressam de priori. 67. De eodem (wye eyn man mit hantvesten beczewgen sal). Das wart getailt czwischen Frenczel dem Ensater vnd dem Spitaler hie czu der Igla. Czuhet sich ein man, an eyn hantvest, dye ym nicht geschryben ist, vnd do her nicht inne benant ist, vnd dye yn nicht an erbet, oder dy im vor eynem gerichte oder vor scheppen nicht awfgegeben ist, mit derselben hantvest mag her nichtes nicht behaben noch beczugen. R. II. 584: Item privilegiorum quoddam est temporale sicut personale, et hoc exstinquitur cum persona nec ad successorem transfertur. Frenczlinus Ensater Richter in Iglau im Jahr 1345. Sieh Cod. dipl. Mor. VII. 1. S. 435 N. 596. Sich auch Cod. ep. Johannis regis n. 123. 68. De eodem (von geprechen der hantvesten). Das ist auch hye getailt. Wer eyn hantvest weycz, do geprechen an ist von der schrift wegen, das sye leycht nicht hat das beschriben, das her mit ir beweist wold haben, der verleust dorum nicht anders, den das her mit der- selben hantvest gewunnen wold haben. 69. De pertinentibus ad hereditatem (von vnderscheit zwischen hewsern vmb- wende vnd wasserleyte). Wo lewte erbe (oder hewser) neben eynander haben, do schol ickleycher seyn besunder want haben vnd auch seyn besunder rinne, sy wellen danne payderseyt mit gutem willen ayne want vnd ayne rinnen haben. 70. Ad idem. Eyn icklich man schol seyn wasser von seynem erb awf vahen, das es seynem nachgepaweren nicht czu schaden ge.
72 Grundstück Zeichen rechtlicher Besitznahme und Innehabung. Noch bis auf die neuere Zeit galt in einigen Gegenden Deutschlands die Sitte bei Gutsübergaben, das alte Feuer zu löschen und ein neues zu zünden. 64. De privileggiis (wye hantvesten crafft haben). Den purgern czu den Chutten ist getailt, das hantvesten mit ingesigeln vnd geczewgen pesser kraft habent, denne lebentinge geczugen, ob sy halt scheppen seyn. Uebereinstimmend mit R. HI. (221), wo der Grund dieser Bestimmung angegeben ist (220), dann 576. Vgl. auch Schwabenspiegel (Lass.) c. 36: Wir sprechen, dazz briefe bezzer danne geziuge. wann sterbend gest (Wackern: wan geziuge die sterbent) so belibent briefe immer me stete ... da hilfet ein toter geziuk als ein lebender. 65. De eodem. Das ist awch dar geteilt, das kain man, der aygen insigel hat, seynes insigels gelauken mag, sundern her mus leyden , was darvnder gescriben ist. 66. (Wy eyn hantveste mit der andern getotet wirt.) Das ist auch dar getailt, hantvesten oder pryeff, der man lawkent, oder dy man verloren hat, oder der man czu etteslicher czeyt nicht gehaben mack, dy totet man wol mit andern pryeffen oder hantvesten, das sye hinnach kayn kraft haben. Uebereinstimmend mit R. II. (222) und 585: quinto: tollitur privilegium primum per secundum faciens mentionem expressam de priori. 67. De eodem (wye eyn man mit hantvesten beczewgen sal). Das wart getailt czwischen Frenczel dem Ensater vnd dem Spitaler hie czu der Igla. Czuhet sich ein man, an eyn hantvest, dye ym nicht geschryben ist, vnd do her nicht inne benant ist, vnd dye yn nicht an erbet, oder dy im vor eynem gerichte oder vor scheppen nicht awfgegeben ist, mit derselben hantvest mag her nichtes nicht behaben noch beczugen. R. II. 584: Item privilegiorum quoddam est temporale sicut personale, et hoc exstinquitur cum persona nec ad successorem transfertur. Frenczlinus Ensater Richter in Iglau im Jahr 1345. Sieh Cod. dipl. Mor. VII. 1. S. 435 N. 596. Sich auch Cod. ep. Johannis regis n. 123. 68. De eodem (von geprechen der hantvesten). Das ist auch hye getailt. Wer eyn hantvest weycz, do geprechen an ist von der schrift wegen, das sye leycht nicht hat das beschriben, das her mit ir beweist wold haben, der verleust dorum nicht anders, den das her mit der- selben hantvest gewunnen wold haben. 69. De pertinentibus ad hereditatem (von vnderscheit zwischen hewsern vmb- wende vnd wasserleyte). Wo lewte erbe (oder hewser) neben eynander haben, do schol ickleycher seyn besunder want haben vnd auch seyn besunder rinne, sy wellen danne payderseyt mit gutem willen ayne want vnd ayne rinnen haben. 70. Ad idem. Eyn icklich man schol seyn wasser von seynem erb awf vahen, das es seynem nachgepaweren nicht czu schaden ge.
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73 R. II. 68 am Schlusse : unde quilibet stillicidia suorum tectorum capere debet, nisi jus habeat, quod super vicinum cadant. 77 — et quilibet eorum aquam pluvialem intra septa superiorum suorum edificiorum, ne vicino noceret, capere deberet. — 71. Ad idem. Melczer, pader, oder semeleych lewt, dy so vil wassers bedurffen, das es andern lewten czu schaden mochte quomen, dy schullen ir wasser an yrer nachgepaweren schaden vnd auch an der gemayn schaden, das noch weg, noch steg, noch strass, noch gasse dovan vordorbe, layten vnd vuren. Vgl. R. II. Capit. de aquis. 72. Ad idem (von dorfgezewgen). De expediendis litibus super hereditatibus exortis. Das ist getailt in dorffer. Wo krieg wirt czwischen den lewten vm ecker, vm reyne, vm marschaid, vm reyhen czwischen hewsern vnd hofen, do den scheppen nicht gewissen vm ist, do schal man altsessen leut czu vuren, vnd was dy daran beschayden nach irer sel gewahrheit, das hat kraft. 73. De aqueductu (von wasserleyte). Wy lang eyn man dem andern gan, das seyn wasser awf in ge, vnd daz mit pete verhangen ist, da verlewset er seynes rechten nicht mit, sundern wanne her seyn nicht emperen wil, vber eyn jar, vber czehene, vber dreyske, er mus seyn wasser an seynem schaden von ym vuren vnd layten. Sieh Anmerkung zu 71. 74. Sentenciatum est Coloniensibus (quomodo privilegium vitiatur). Sentenciatum est ciuibus de Colonia, quod rasura in loco notabili privi- legii scilicet, si verbum affirmativum mutetur in negativum, vel e converso, vel si data privilegii raditur, vel si nomen proprium alicujus loci vel persone, in qua vis consistit, mutatur, vel si numerus alicujus summe pecunie augetur vel minuitur, vel aliquid talium, quod materiam variat, in privilegio comitti- tur, per hoc privilegium viciatur et vigorem perdit. Uebereinstimmend mit R. II. 588. Vgl. ferner Const. jur. met. Wenc. H. 1. IV. c. 13. Vgl. auch Cod. dipl Mor. IV. S. 343 und die daselbst vorkommende überein- stimmende Iglauer Urkunde vom Jahr 1288, wo die Iglauer Schöffen eine ihnen vom Abt von Seelau vorgelegte Urkunde rücksichtlich ihrer Aechtheit prüfen: Nos itaque (heisst es daselbst) adhibitis nobis uiris sapientibus reperimus predicta instrumenta clara luce intuentibus integra, inconuulsa, non cancellata, nec abolita, nec in aliqua parte sui viciata (cancellare so viel als delere, expungere, s. Du Canche; übrigens eine sehr häufig vorkommende Formel; absque omnibus corrasionibus et lituris, tum veridicorum et fide dignorum testium subscriptione et authenticorum dependentium munimine sigillo- rum (roboratas) etc. 75. De eodem (quod litere aperte sunt vigorose.) Sentenciatum est eisdem, quod patentes litere a tergo sigillate, et pri- uilegia appensione sigillorum et testium apposicione firmata ejusdem et equalis sunt vigoris. 76. De eodem (quod litere et privilegia sub minori sigillo valent). Sentenciatum est eisdem, quod litere seu priuilegia sub secreto minori sigillo vel sub majori sigillate vel sigillata cum testium apposicione eiusdem et equalis sunt vigoris.
73 R. II. 68 am Schlusse : unde quilibet stillicidia suorum tectorum capere debet, nisi jus habeat, quod super vicinum cadant. 77 — et quilibet eorum aquam pluvialem intra septa superiorum suorum edificiorum, ne vicino noceret, capere deberet. — 71. Ad idem. Melczer, pader, oder semeleych lewt, dy so vil wassers bedurffen, das es andern lewten czu schaden mochte quomen, dy schullen ir wasser an yrer nachgepaweren schaden vnd auch an der gemayn schaden, das noch weg, noch steg, noch strass, noch gasse dovan vordorbe, layten vnd vuren. Vgl. R. II. Capit. de aquis. 72. Ad idem (von dorfgezewgen). De expediendis litibus super hereditatibus exortis. Das ist getailt in dorffer. Wo krieg wirt czwischen den lewten vm ecker, vm reyne, vm marschaid, vm reyhen czwischen hewsern vnd hofen, do den scheppen nicht gewissen vm ist, do schal man altsessen leut czu vuren, vnd was dy daran beschayden nach irer sel gewahrheit, das hat kraft. 73. De aqueductu (von wasserleyte). Wy lang eyn man dem andern gan, das seyn wasser awf in ge, vnd daz mit pete verhangen ist, da verlewset er seynes rechten nicht mit, sundern wanne her seyn nicht emperen wil, vber eyn jar, vber czehene, vber dreyske, er mus seyn wasser an seynem schaden von ym vuren vnd layten. Sieh Anmerkung zu 71. 74. Sentenciatum est Coloniensibus (quomodo privilegium vitiatur). Sentenciatum est ciuibus de Colonia, quod rasura in loco notabili privi- legii scilicet, si verbum affirmativum mutetur in negativum, vel e converso, vel si data privilegii raditur, vel si nomen proprium alicujus loci vel persone, in qua vis consistit, mutatur, vel si numerus alicujus summe pecunie augetur vel minuitur, vel aliquid talium, quod materiam variat, in privilegio comitti- tur, per hoc privilegium viciatur et vigorem perdit. Uebereinstimmend mit R. II. 588. Vgl. ferner Const. jur. met. Wenc. H. 1. IV. c. 13. Vgl. auch Cod. dipl Mor. IV. S. 343 und die daselbst vorkommende überein- stimmende Iglauer Urkunde vom Jahr 1288, wo die Iglauer Schöffen eine ihnen vom Abt von Seelau vorgelegte Urkunde rücksichtlich ihrer Aechtheit prüfen: Nos itaque (heisst es daselbst) adhibitis nobis uiris sapientibus reperimus predicta instrumenta clara luce intuentibus integra, inconuulsa, non cancellata, nec abolita, nec in aliqua parte sui viciata (cancellare so viel als delere, expungere, s. Du Canche; übrigens eine sehr häufig vorkommende Formel; absque omnibus corrasionibus et lituris, tum veridicorum et fide dignorum testium subscriptione et authenticorum dependentium munimine sigillo- rum (roboratas) etc. 75. De eodem (quod litere aperte sunt vigorose.) Sentenciatum est eisdem, quod patentes litere a tergo sigillate, et pri- uilegia appensione sigillorum et testium apposicione firmata ejusdem et equalis sunt vigoris. 76. De eodem (quod litere et privilegia sub minori sigillo valent). Sentenciatum est eisdem, quod litere seu priuilegia sub secreto minori sigillo vel sub majori sigillate vel sigillata cum testium apposicione eiusdem et equalis sunt vigoris.
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74 Ueber den Unterschied von literae cum magnis und cum parvis sigillis siehe R. I. LXXIII. 77. De eodem (quod nomen proprium magis habet vigorem in sigillo quam lignum vel clippeus). Sentenciatum est eisdem, quod in karacteribus et subscripcione circum- ferencie sigilii major vis consistit quam in ligno et figura in medio sigilli posita, signo enim interiori mutato secundum voluntatem domini, sigilli autem circumscripcio, quae nomen proprium continet, mutari non potest. 78. De partibus hereditariis (scilicet vxoris obtentis). Albertus Boniortwini questionem mouit socrui sue, Dymudi, relicte Mar- tini de Polna pro partibus hereditariis sue vxoris, deducens suam querimo- niam ad juratos duos, quod ipsa domina Dymudis partes easdem vxori sue ab impeticionibus, quas alie sorores eius sibi fecerant, coram judicio opti- nuerit actuato, prout per eosdem duos juratos se obtulit probaturum. Ipsa vero domina Dymudis respondit, quia Martinus maritus ejus in suis extremis omnia bona, que reliquerit, sibi absolute per hunc modum deputauerit, quod in voluntate et arbitrio eius posuerit, quid et quantum vnicuique puero dare vellet (hoc staret de eius arbitrio), adiciens, quod hoc testimonio proborum virorum, qui testamento ipsius interfuerunt, sufficienter vellet ostendere et probare. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciatum fuit, quod testimonium juratorum tamquam ef- ficacius quam testimonium testimentatorum pro parte Alberti pocius deberet recipi et admitti. 79. Ad idem (quod contractus matrimonii est liber, et per hoc non perditur porcio hereditaria). Predictus Albertus, post quam Annam puellam annos nubiles iam ha- bentem filiam domine Dymudis, relicte Martini de Polna, matre sua inscia et eius consensu et voluntate non optenta, oculte in uxorem duxisset, legiti- mam socrum suam predictam scilicet dominam Dymudem pro parte heredi- taria uxorem suam Annam prefatam ex obitu patris sui Martini in bonis per eum relictis contingente in causam traxit et judicio convenit. Ipsa quoque domina Dymudis pro se in contrarium allegauit, quod filia sua Anna prefata contra ejus voluntatem et ipsius nec petito nec obtentu consensu domum suam oculte exiens Alberto se promiserit matrimonialiter copulari, et ex hoc partibus suis hereditariis deberet merito priuari. Sentencia diffinitiua. Sentenciatum diffinitiue fuit, quod non obstantibus allegacionibus do- mine Dymudis filia sua Anna ex dicto matrimonio secrete contracto partem bonorum patris sui eam hereditarie contingentem nullatenus perdidisset. Sicut enim originalia jura civitatis dicunt, matrimonia debent esse voluntaria et non coacta. In voluntate enim cujuslibet mulieris est nubere, cui placet.
74 Ueber den Unterschied von literae cum magnis und cum parvis sigillis siehe R. I. LXXIII. 77. De eodem (quod nomen proprium magis habet vigorem in sigillo quam lignum vel clippeus). Sentenciatum est eisdem, quod in karacteribus et subscripcione circum- ferencie sigilii major vis consistit quam in ligno et figura in medio sigilli posita, signo enim interiori mutato secundum voluntatem domini, sigilli autem circumscripcio, quae nomen proprium continet, mutari non potest. 78. De partibus hereditariis (scilicet vxoris obtentis). Albertus Boniortwini questionem mouit socrui sue, Dymudi, relicte Mar- tini de Polna pro partibus hereditariis sue vxoris, deducens suam querimo- niam ad juratos duos, quod ipsa domina Dymudis partes easdem vxori sue ab impeticionibus, quas alie sorores eius sibi fecerant, coram judicio opti- nuerit actuato, prout per eosdem duos juratos se obtulit probaturum. Ipsa vero domina Dymudis respondit, quia Martinus maritus ejus in suis extremis omnia bona, que reliquerit, sibi absolute per hunc modum deputauerit, quod in voluntate et arbitrio eius posuerit, quid et quantum vnicuique puero dare vellet (hoc staret de eius arbitrio), adiciens, quod hoc testimonio proborum virorum, qui testamento ipsius interfuerunt, sufficienter vellet ostendere et probare. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciatum fuit, quod testimonium juratorum tamquam ef- ficacius quam testimonium testimentatorum pro parte Alberti pocius deberet recipi et admitti. 79. Ad idem (quod contractus matrimonii est liber, et per hoc non perditur porcio hereditaria). Predictus Albertus, post quam Annam puellam annos nubiles iam ha- bentem filiam domine Dymudis, relicte Martini de Polna, matre sua inscia et eius consensu et voluntate non optenta, oculte in uxorem duxisset, legiti- mam socrum suam predictam scilicet dominam Dymudem pro parte heredi- taria uxorem suam Annam prefatam ex obitu patris sui Martini in bonis per eum relictis contingente in causam traxit et judicio convenit. Ipsa quoque domina Dymudis pro se in contrarium allegauit, quod filia sua Anna prefata contra ejus voluntatem et ipsius nec petito nec obtentu consensu domum suam oculte exiens Alberto se promiserit matrimonialiter copulari, et ex hoc partibus suis hereditariis deberet merito priuari. Sentencia diffinitiua. Sentenciatum diffinitiue fuit, quod non obstantibus allegacionibus do- mine Dymudis filia sua Anna ex dicto matrimonio secrete contracto partem bonorum patris sui eam hereditarie contingentem nullatenus perdidisset. Sicut enim originalia jura civitatis dicunt, matrimonia debent esse voluntaria et non coacta. In voluntate enim cujuslibet mulieris est nubere, cui placet.
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75 80. Ad idem. Ulricus Johannis et Fryczko de Mesericz citantes simul ad judicium do- minam Dymudem relictam Martini de Polna et duos filios ejus Nicolaum et Petrum pro partibus hereditariis, quas ad uxores eorum filias dicti Martini ex obitu ipsius deuolutas esse dicebant, et quas ad centum et viginti sexa- genas grossorum pragensium taxabant, ita, quod quilibet suam porcionem estimabat ad sexaginta sexagenas, et cum ipsa domina per se sine filiis com- pareret, questionem sibi mouerunt, quod ipsa porcionem hereditariam eis et eorum uxoribus coram actuato judicio dare promiserit, obligantes se ad hoc probandum per majorem numerum juratorum. Ipsa vero domina postquam respondisset, quod testimonium juratorum, cui contradicere non posset, pati vellet, et datus esset terminus pro eodem audiendo testimonio ad subsequens judicium, ipsa recessit, dicti vero Ulricus et Friczko coram judicio vsque ad finem perseverantes instanter absenciam filiorum dicte domine puta Nicolay et Petri accusaverunt. Judices autem finito judicio surgentes jus quod wlga- riter schon dicitur dederunt, et partes eorum hereditarias ac totam summam pecunie, ad quam ipsas in priori querimonia domine mota estimauerant, tamquam jure per eos obtentas in tabulis sibi scribi fecerunt. Adueniente itaque judicio sequenti, cum testium deposicio recipi deberet, prescripta do- mina, ad cuius noticiam jam predicta obtencio deuenerat, comparens petiuit sibi adinueniri sentencialiter et dictari, ex quo generi sui Ulricus et Friczko partes hereditarias et earum taxacionem, pro quibus in eam egerant, super eius filios optinuissent et scribi plenarie et absolute sine condicione procu- rassent, vtrum ipsa modo ab ipsorum impeticionibus absolui secundum iusti- ciam non deberet? Parte vero aduersa in contrarium allegante, cum domina Dymudis in principali materia questionis sibi mote responsionem ad pacien- dum testimonium juratorum se obtulisset, vtrum modo cessante omni occa- sione testimonium idem accipere non deberent. Sentencia diffinitiua. Diffinitiue pro domina sentenciatum fuit. Quamuis Ulricus et Friczko partes suas hereditarias plenarie et totam pecuniam, ad quam ipsas partes taxabant, absolute et sine omni condicione voluntarie et animo deliberato optinuissent et in actis scribi fecissent : tamen domina ipsa et tercia pars bonorum ad eam spectans sicut ad viduam ab ipsis et eorum querimoniis est omnimodo absoluta. Qui enim egit, in eadem causa amplius agere non potest, et per contrarium factum renunciat quis juri suo. 81. De testamentis et censu emphiteotico (wy eyn seelgered furgank hat). Cives de Czaslauia scripserunt in hunc modum. Eyn man lag an seynem todpette vnd beschyet eyn haus czu ewigem selgeret vnd beualch das eynem manne, das her seyn gewaltig were, vnd was do von vncz queme, das her das gebe durch seyner sel willen. Das verkawft her desselben mannes aydem czwayn von hundert schok grossen, also das in der man alle jar drew schok gebe czu selgerete. Dyweyle sy des geltes nicht geben, da vuget es sich, das der man, dem es bevolhen was, quam vur vns in das gerichte vnd klaget, der
75 80. Ad idem. Ulricus Johannis et Fryczko de Mesericz citantes simul ad judicium do- minam Dymudem relictam Martini de Polna et duos filios ejus Nicolaum et Petrum pro partibus hereditariis, quas ad uxores eorum filias dicti Martini ex obitu ipsius deuolutas esse dicebant, et quas ad centum et viginti sexa- genas grossorum pragensium taxabant, ita, quod quilibet suam porcionem estimabat ad sexaginta sexagenas, et cum ipsa domina per se sine filiis com- pareret, questionem sibi mouerunt, quod ipsa porcionem hereditariam eis et eorum uxoribus coram actuato judicio dare promiserit, obligantes se ad hoc probandum per majorem numerum juratorum. Ipsa vero domina postquam respondisset, quod testimonium juratorum, cui contradicere non posset, pati vellet, et datus esset terminus pro eodem audiendo testimonio ad subsequens judicium, ipsa recessit, dicti vero Ulricus et Friczko coram judicio vsque ad finem perseverantes instanter absenciam filiorum dicte domine puta Nicolay et Petri accusaverunt. Judices autem finito judicio surgentes jus quod wlga- riter schon dicitur dederunt, et partes eorum hereditarias ac totam summam pecunie, ad quam ipsas in priori querimonia domine mota estimauerant, tamquam jure per eos obtentas in tabulis sibi scribi fecerunt. Adueniente itaque judicio sequenti, cum testium deposicio recipi deberet, prescripta do- mina, ad cuius noticiam jam predicta obtencio deuenerat, comparens petiuit sibi adinueniri sentencialiter et dictari, ex quo generi sui Ulricus et Friczko partes hereditarias et earum taxacionem, pro quibus in eam egerant, super eius filios optinuissent et scribi plenarie et absolute sine condicione procu- rassent, vtrum ipsa modo ab ipsorum impeticionibus absolui secundum iusti- ciam non deberet? Parte vero aduersa in contrarium allegante, cum domina Dymudis in principali materia questionis sibi mote responsionem ad pacien- dum testimonium juratorum se obtulisset, vtrum modo cessante omni occa- sione testimonium idem accipere non deberent. Sentencia diffinitiua. Diffinitiue pro domina sentenciatum fuit. Quamuis Ulricus et Friczko partes suas hereditarias plenarie et totam pecuniam, ad quam ipsas partes taxabant, absolute et sine omni condicione voluntarie et animo deliberato optinuissent et in actis scribi fecissent : tamen domina ipsa et tercia pars bonorum ad eam spectans sicut ad viduam ab ipsis et eorum querimoniis est omnimodo absoluta. Qui enim egit, in eadem causa amplius agere non potest, et per contrarium factum renunciat quis juri suo. 81. De testamentis et censu emphiteotico (wy eyn seelgered furgank hat). Cives de Czaslauia scripserunt in hunc modum. Eyn man lag an seynem todpette vnd beschyet eyn haus czu ewigem selgeret vnd beualch das eynem manne, das her seyn gewaltig were, vnd was do von vncz queme, das her das gebe durch seyner sel willen. Das verkawft her desselben mannes aydem czwayn von hundert schok grossen, also das in der man alle jar drew schok gebe czu selgerete. Dyweyle sy des geltes nicht geben, da vuget es sich, das der man, dem es bevolhen was, quam vur vns in das gerichte vnd klaget, der
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76 ayn aydem geb seynes selgeretes nicht, vnd gab das awf eynen geystlichem manne czu eynem closter, vnd sprach, alles, das man schuldik ist, vnd das noch geuallen schol ewiklich, das gyb ich ym awf czu rechtem selgerete ewikleych awf das closter, als es mir beuolen ist. Darnach klagett der geist- leych man vm dasselbe selgerete czu demselben eydem. Der antwurt vnd sprach , es were an lawgen , her scholde alle jar drew schok geben czu sel- gerete, aber her wolt es nimant czu erbe geloben, vnd lis ym eyn urteyl wer- den, ob derselbe man das selgerete mochte vererben, oder ymant geben an der nechsten vreunde rat und willen, wanne es im nicht beuolen wer, das her es ymand schold vererben. Sentencia diffinitiua. Daruber wart getaylt. Sind den malen vnd der man, der von dem todten ganczen gewalt hat vber das selgerete, deme geistlichem manne vnd dem kloster von dem eynen aydem dy drew schok dy her alle jar geben scholl (?) 1), so tail wir euch czu eynem rechten, das her dem kloster dy selben drey schok alle jar schol geben als lang, vnz das her demselben kloster als vil geltes miteynander verrichtet, sam in von den hundert schoken angepuert. 82. De testamentis, et vtrum actor ab accione repelli possit (wer lange sweiget vmb erb und gut, er vorluzet es mit rechte). Nach Conrades des Schrammen tode klagt Heynczman des Schram- men stiefsun, und sprach seyn vorsprech also: her Richter, Haynczman spricht, das seyn vater Ulreych an seynem todpett mit guter vernunft be- schyed seyner schwester eynem maidelin einen halben mayrhoff czu Pistaw und XVII schok prager pfenning also beschaydenlich, das noch des selben maideleyns tode das selbe guet awf seyn geschwistereyd vnd awf ander erben scholde gevallen vnd erben. Des czuhet her sich an erber totbetlewt, vnd let ym eyn recht vrtayl werden, ob ym des todpetlewt gesten, als vil, sam her ir bedarf czu seynem rechten, ob ym der Ottel, der des Schrammen guet verantwurt, des selben halben hofs vnd des gutes, wanne das maydel langens tod ist, icht schulle abtreten, vnd schulle sich seyn vnderwinden oder was eyn recht sey. — Do wider sprach Ottleyns vorsprech : her Richter, Ottel vnd ander vreund, dem der Schrammen das gut hat beschaiden, dy vragen noch eynem rechten vor antwurt, vnd piten das man yn eyn recht vrtail tail : sind dem male vnd Conrad der Schrammen alles seyn gut, erb vnd varundes, eyn jar, czway, vier, sechse. achte, czehen, vnd dennoch lenger an alle an- sprach hat inne gehapt, vnd redlich und recht besessen, sam erbes recht ist, vnd es verwacht, vorczirkelt, kegen hoff an scheppen stat verriten hat, mit seynen ayd oft verlosunget hat, und alle recht, dy eyn jgleych man von seynem gut leyden schol, gelyden hat, vnd Henczman vnd seyn geswistereyd vnd ander erben mit ym in der stat gesessen seynd gewesen vnd geschwigen haben vnd in um nichte angesprochen haben, ob sy nicht vurpas schullen sweygen, und der Ottel icht durfe in kayn antwurt geben, oder was eyn recht sey ? 1) Scheint etwas zu fehlen.
76 ayn aydem geb seynes selgeretes nicht, vnd gab das awf eynen geystlichem manne czu eynem closter, vnd sprach, alles, das man schuldik ist, vnd das noch geuallen schol ewiklich, das gyb ich ym awf czu rechtem selgerete ewikleych awf das closter, als es mir beuolen ist. Darnach klagett der geist- leych man vm dasselbe selgerete czu demselben eydem. Der antwurt vnd sprach , es were an lawgen , her scholde alle jar drew schok geben czu sel- gerete, aber her wolt es nimant czu erbe geloben, vnd lis ym eyn urteyl wer- den, ob derselbe man das selgerete mochte vererben, oder ymant geben an der nechsten vreunde rat und willen, wanne es im nicht beuolen wer, das her es ymand schold vererben. Sentencia diffinitiua. Daruber wart getaylt. Sind den malen vnd der man, der von dem todten ganczen gewalt hat vber das selgerete, deme geistlichem manne vnd dem kloster von dem eynen aydem dy drew schok dy her alle jar geben scholl (?) 1), so tail wir euch czu eynem rechten, das her dem kloster dy selben drey schok alle jar schol geben als lang, vnz das her demselben kloster als vil geltes miteynander verrichtet, sam in von den hundert schoken angepuert. 82. De testamentis, et vtrum actor ab accione repelli possit (wer lange sweiget vmb erb und gut, er vorluzet es mit rechte). Nach Conrades des Schrammen tode klagt Heynczman des Schram- men stiefsun, und sprach seyn vorsprech also: her Richter, Haynczman spricht, das seyn vater Ulreych an seynem todpett mit guter vernunft be- schyed seyner schwester eynem maidelin einen halben mayrhoff czu Pistaw und XVII schok prager pfenning also beschaydenlich, das noch des selben maideleyns tode das selbe guet awf seyn geschwistereyd vnd awf ander erben scholde gevallen vnd erben. Des czuhet her sich an erber totbetlewt, vnd let ym eyn recht vrtayl werden, ob ym des todpetlewt gesten, als vil, sam her ir bedarf czu seynem rechten, ob ym der Ottel, der des Schrammen guet verantwurt, des selben halben hofs vnd des gutes, wanne das maydel langens tod ist, icht schulle abtreten, vnd schulle sich seyn vnderwinden oder was eyn recht sey. — Do wider sprach Ottleyns vorsprech : her Richter, Ottel vnd ander vreund, dem der Schrammen das gut hat beschaiden, dy vragen noch eynem rechten vor antwurt, vnd piten das man yn eyn recht vrtail tail : sind dem male vnd Conrad der Schrammen alles seyn gut, erb vnd varundes, eyn jar, czway, vier, sechse. achte, czehen, vnd dennoch lenger an alle an- sprach hat inne gehapt, vnd redlich und recht besessen, sam erbes recht ist, vnd es verwacht, vorczirkelt, kegen hoff an scheppen stat verriten hat, mit seynen ayd oft verlosunget hat, und alle recht, dy eyn jgleych man von seynem gut leyden schol, gelyden hat, vnd Henczman vnd seyn geswistereyd vnd ander erben mit ym in der stat gesessen seynd gewesen vnd geschwigen haben vnd in um nichte angesprochen haben, ob sy nicht vurpas schullen sweygen, und der Ottel icht durfe in kayn antwurt geben, oder was eyn recht sey ? 1) Scheint etwas zu fehlen.
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77 Sentencia difflnitiua. Dor uber wart getailt. Sind dem male vnd Conrad der Schrammen alles seyn erb vnd ander seyn gut an ansprach czu gewer vnd czu gewalt manick jar hat gehapt vnd fridleich hat besessen vnd alle statrecht dovan geliden vnd getan hat, vnd Heynczman vnd seyn geswisterreyd in der stat gewesen vnd gesessen sein vnd geswigen haben, vnd noch bei Conrades leben, dy weil her gesunt ist gewesen, noch dyweil her sich ist geligen, noch an seynem todpette noch gelautpert, noch geurkunt vm kaynerley sache haben , vnd vn erbe vnd vm gelt mit ayner klag getaidingt haben, vnd das gelt, das varund hab ist, nicht von dem erb besundert haben, so taile wir euch ezu eynem rechten , das der Ottel vnd dy andern , von derwegen her taydinget, gegen Heynczmans klag kayn antwort durfen geben, sundern sy sint ledig von yn (und loz). 83. De solucione hereditatis (obligate et vendite). Omnes hereditates obligate et conscripte in libro civitatis vendite si fuerint, emptor earum creditoribus soluere tam diu oportebit, donec ipse vel creditor forum, pro quo dicte hereditates empte dinoscuntur, eas tenere reclamabit, et quicumque a hijs eas tenebit habita interrogacione, ad illum deriuabunt. 84. Sentencia (de decisione cujusdam testamenti, et qui testamentari precesserunt). Sentenciatum est hic in Iglauia inter relictam Seydlini Hertwici et filiam ejus parte ex una, et Nicolaum filium dicte domine parte ex altera, quem dicta domina cum filia pro hereditaria porcione bonorum per Hens- linum filium ejus pie memorie derelictorum, que ad eam et filiam ejus, etatem cum habuit, de scitu testamentorum ex legacione ejus transisset, pe- tentis sibi sentenciari, si testamentatores, qui in extremis dicti filii ejus affue- runt, sibi et filie sue dicta bona legasse verba sua affirmarent, utrum sibi non credere deberet de dictis bonis, vel quidquid juris esset, et hanc queri- moniam ex parte ambarum dominarum sub una conclusione causidicus produxit. Responsio. Ad hoc Nicolaus respondit dicens quod dicta bona secundum ordinacio- nem patris sui de uno puero ad alium domi manencium hereditarie legauit, hucusque possedisset et possideret die hodierna, producens firmitatem ver- borum suorum in testamentatores, et quod frater suus ipsis nichil legasset, similiter protestatus fuit in testamentatores , in quos mater sua eciam con- sensit et petiuit similiter sibi sentenciari, utrum personam et res suas, quas in possessione haberet, melius cum testamentatoribus defendere posset, quam ab aliquo vinci possit. — Vocatis testamentatoribus talem fecerunt fassionem, quod dictus Seydlinus Hertwici tale coram eis fecit testamentum, quod domina interim, quod sedem viduitatis possideret, in bonis suis omni- bus deberet dominari, et si unus puer sequi ipsam nollet, nichil sibi dare de bonis suis deberet, donec mutaret suam vitam, et si unus decederet, ad alios transire et cedere deberent, et quod filiam suam uxorem Cristam de dictis
77 Sentencia difflnitiua. Dor uber wart getailt. Sind dem male vnd Conrad der Schrammen alles seyn erb vnd ander seyn gut an ansprach czu gewer vnd czu gewalt manick jar hat gehapt vnd fridleich hat besessen vnd alle statrecht dovan geliden vnd getan hat, vnd Heynczman vnd seyn geswisterreyd in der stat gewesen vnd gesessen sein vnd geswigen haben, vnd noch bei Conrades leben, dy weil her gesunt ist gewesen, noch dyweil her sich ist geligen, noch an seynem todpette noch gelautpert, noch geurkunt vm kaynerley sache haben , vnd vn erbe vnd vm gelt mit ayner klag getaidingt haben, vnd das gelt, das varund hab ist, nicht von dem erb besundert haben, so taile wir euch ezu eynem rechten , das der Ottel vnd dy andern , von derwegen her taydinget, gegen Heynczmans klag kayn antwort durfen geben, sundern sy sint ledig von yn (und loz). 83. De solucione hereditatis (obligate et vendite). Omnes hereditates obligate et conscripte in libro civitatis vendite si fuerint, emptor earum creditoribus soluere tam diu oportebit, donec ipse vel creditor forum, pro quo dicte hereditates empte dinoscuntur, eas tenere reclamabit, et quicumque a hijs eas tenebit habita interrogacione, ad illum deriuabunt. 84. Sentencia (de decisione cujusdam testamenti, et qui testamentari precesserunt). Sentenciatum est hic in Iglauia inter relictam Seydlini Hertwici et filiam ejus parte ex una, et Nicolaum filium dicte domine parte ex altera, quem dicta domina cum filia pro hereditaria porcione bonorum per Hens- linum filium ejus pie memorie derelictorum, que ad eam et filiam ejus, etatem cum habuit, de scitu testamentorum ex legacione ejus transisset, pe- tentis sibi sentenciari, si testamentatores, qui in extremis dicti filii ejus affue- runt, sibi et filie sue dicta bona legasse verba sua affirmarent, utrum sibi non credere deberet de dictis bonis, vel quidquid juris esset, et hanc queri- moniam ex parte ambarum dominarum sub una conclusione causidicus produxit. Responsio. Ad hoc Nicolaus respondit dicens quod dicta bona secundum ordinacio- nem patris sui de uno puero ad alium domi manencium hereditarie legauit, hucusque possedisset et possideret die hodierna, producens firmitatem ver- borum suorum in testamentatores, et quod frater suus ipsis nichil legasset, similiter protestatus fuit in testamentatores , in quos mater sua eciam con- sensit et petiuit similiter sibi sentenciari, utrum personam et res suas, quas in possessione haberet, melius cum testamentatoribus defendere posset, quam ab aliquo vinci possit. — Vocatis testamentatoribus talem fecerunt fassionem, quod dictus Seydlinus Hertwici tale coram eis fecit testamentum, quod domina interim, quod sedem viduitatis possideret, in bonis suis omni- bus deberet dominari, et si unus puer sequi ipsam nollet, nichil sibi dare de bonis suis deberet, donec mutaret suam vitam, et si unus decederet, ad alios transire et cedere deberent, et quod filiam suam uxorem Cristam de dictis
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78 bonis suis totaliter separasset, nisi unum medium laneum in Czukmantil de- beret ei assignare, et si dicta domina uxor sua sedem viduitatis mutaret cum viginti sexagenis grossis a dictis bonis penitus deberet separari, et nec fassio per primos testamentatores presencialiter fuit facta scilicet Chunatel, Vlusch et Seydel Reychnawer. Item testamentatores Henslini, ad quos ambe partes consenserunt, fuerunt predicti, et Seydel Reychnower et Chunatel dixerunt se non fuisse testamentatores, quia nec vocati nec rogati fuerunt ad dictum Henslinum in extremis laborantem, sed casu venerunt et nichil talium audi- uerunt, quod alicujus efficacie esset vel vigoris, et hec fassiones presentibus scabinis in maniloquio et arbitris, quos ambe partes elegerunt, fuerunt pro- palate, quia in suspenso concordacionem faciendam per aliquod tempus te- nuerunt, et eos vnire non valentes dictum arbitrium scabinis resignauerunt ut veram sentenciam secundum juris formam iudicarent et proferrent. Sentencia diffinitiua. Super quo taliter sentenciatum fuit, quod dicti arbitri non ita stetis- sent nec fassionem talem protulissent, de qua dicte domine uti seu frui possent. 1) Im Iglauer Stadtarchive befindet sich eine Recognitionsurkunde der Iglauer Ge- schwornen, dass des Seidlin Hertwick's Witwe Kunegund am Hofe des Goezlin in Gossau 99 Groscheu an Zinsungen zu Recht habe. Datum fer. V. post. dom. Miser. 1345. (Siehe v. Chlumecky's Regesten N. 26. S. 16., und Cod. dipl. Mor. VII. 1. S. 435. N. 596.) 85. De citacionibus, arrestacionibus, actore et reo, et pecuniarum obteu- cionibus, et rerum mobilium inpignoracionibus (vor den vier penken mak eyner den andern ansprechen vmb gelt vnd vnezucht ane furgepot). Hye czu den Chutten ist das getailt. Wanne eyn man den anderen vor den virpenken begreyfet, so mag her yn wol ansprechen vm gelt oder vm vnezucht, vnd her schol ym antworten, her sey gesessen oder nicht, ob her halt ym des abendes nicht hat lassen vurgepyeten ; aber vn grosse sache, vm erb vnd aygen , oder vm sache, dy eynem man an seyn hochstes recht get vnd an seyn leben, do darf her ym nicht sacehant (alczu) vm antworten, sundern her schol ym dar vm nach der stat recht vurgepieten, oder der rich- ter schal ym aus dem gerichte in eyn anders (gerichte) uber vierczen tag beschaiden, aber dem richter, scheppen, schreyber, und putel, dy von not mussen des gerichtes warten , den schol man vurgepyten noch der stat recht. Vgl. die in demselben Geiste erlassenen aber nicht so scharf ausgeprägten Brünner Rechtsbestimmungen über Citation R. II. 125, 126 und (192). Während nach Iglauer Rechte, wenn man Jemanden vor Gericht um Geld oder Unzucht begreift, kein Vurge- pot nöthig ist, erklärt der letzte Satz in R. II. 192 es selbst in diesem Falle für noth- wendig. 1) A. pro sue cause obtencione.
78 bonis suis totaliter separasset, nisi unum medium laneum in Czukmantil de- beret ei assignare, et si dicta domina uxor sua sedem viduitatis mutaret cum viginti sexagenis grossis a dictis bonis penitus deberet separari, et nec fassio per primos testamentatores presencialiter fuit facta scilicet Chunatel, Vlusch et Seydel Reychnawer. Item testamentatores Henslini, ad quos ambe partes consenserunt, fuerunt predicti, et Seydel Reychnower et Chunatel dixerunt se non fuisse testamentatores, quia nec vocati nec rogati fuerunt ad dictum Henslinum in extremis laborantem, sed casu venerunt et nichil talium audi- uerunt, quod alicujus efficacie esset vel vigoris, et hec fassiones presentibus scabinis in maniloquio et arbitris, quos ambe partes elegerunt, fuerunt pro- palate, quia in suspenso concordacionem faciendam per aliquod tempus te- nuerunt, et eos vnire non valentes dictum arbitrium scabinis resignauerunt ut veram sentenciam secundum juris formam iudicarent et proferrent. Sentencia diffinitiua. Super quo taliter sentenciatum fuit, quod dicti arbitri non ita stetis- sent nec fassionem talem protulissent, de qua dicte domine uti seu frui possent. 1) Im Iglauer Stadtarchive befindet sich eine Recognitionsurkunde der Iglauer Ge- schwornen, dass des Seidlin Hertwick's Witwe Kunegund am Hofe des Goezlin in Gossau 99 Groscheu an Zinsungen zu Recht habe. Datum fer. V. post. dom. Miser. 1345. (Siehe v. Chlumecky's Regesten N. 26. S. 16., und Cod. dipl. Mor. VII. 1. S. 435. N. 596.) 85. De citacionibus, arrestacionibus, actore et reo, et pecuniarum obteu- cionibus, et rerum mobilium inpignoracionibus (vor den vier penken mak eyner den andern ansprechen vmb gelt vnd vnezucht ane furgepot). Hye czu den Chutten ist das getailt. Wanne eyn man den anderen vor den virpenken begreyfet, so mag her yn wol ansprechen vm gelt oder vm vnezucht, vnd her schol ym antworten, her sey gesessen oder nicht, ob her halt ym des abendes nicht hat lassen vurgepyeten ; aber vn grosse sache, vm erb vnd aygen , oder vm sache, dy eynem man an seyn hochstes recht get vnd an seyn leben, do darf her ym nicht sacehant (alczu) vm antworten, sundern her schol ym dar vm nach der stat recht vurgepieten, oder der rich- ter schal ym aus dem gerichte in eyn anders (gerichte) uber vierczen tag beschaiden, aber dem richter, scheppen, schreyber, und putel, dy von not mussen des gerichtes warten , den schol man vurgepyten noch der stat recht. Vgl. die in demselben Geiste erlassenen aber nicht so scharf ausgeprägten Brünner Rechtsbestimmungen über Citation R. II. 125, 126 und (192). Während nach Iglauer Rechte, wenn man Jemanden vor Gericht um Geld oder Unzucht begreift, kein Vurge- pot nöthig ist, erklärt der letzte Satz in R. II. 192 es selbst in diesem Falle für noth- wendig. 1) A. pro sue cause obtencione.
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79 86. De eodem, quod citacio semper fieri potest. (Man mak furgepyeten alle- czeyt ee gerichte wirt.) Das ist hie getailt. Hat eyn man vur das seyne gelter, her sey gesessen oder nicht, der des gerichtes in der stat nicht her pait, so mag her im in der wochen achtag oder czehen oder wanne her wil von dem gericht wol lassen vurgepieten. 87. De eodem quando terna citacio fieri debet (yederman sal drey gerichte an eynander furgepyten). In welcherley sache eyn man dem audern drey stund schol vurgepyten, gepeut her ym sam heut czu dem ersten vur, und peit darnach sechs wochen oder lenger, und gener man leycht ist aus geezogen, und pewt im danne czu dem andern mal vur, das ist nicht recht, wanne sunder nach eyn ander an underlas schol her ym drey gericht vurgepyten. 88. De citacione hereditatis (wann man eym erbe furgepewt, des es ist, der sal gesteen oder etc.). Eynes mannes erb gepewt man drey stund vur ; kumet gener nicht vnd vorantwurt das erb, czu dem dritten mal man derstet awf das salb erb, vmme we man im vur hat gepoten. Uebereinstimmend mit dem Brünner Rechte R. II. (91) und (102), dem Wiener- Neustädter St.-R. (Würth S. 76) c. CL. und dem Münchner St.-R. v. 1387 (Auer S. 66). Jedoch wird das Erbe nach dem Iglauer Rechte sogleich erstanden, während es nach dem Wiener-Neustädter St.-R. (c. CLI. S. 76 Würth) in die „vrongewalt“ des Richters gezogen wird. So auch nach dem österreichischen Landrecht (a. XIII. von Meiller S. 158.) 89. Ad idem. (Vmb erbe sal man beczeyten vorhyn das furgepot lazzen wissen.) Das ist kegen den Chutten getailt. Wer eynes mannes erb, der nicht in der stat ist, vur wil gepyten um also vil geldes, sam man czu aynem gericht ersten mag, der schal yn vor dem gericht in der wochen als beczeyt vurge- pyeten, das genem, der das erb schol verantworten, das vurpot kunt und czu wissen mog werden getan, und geschicht das nicht, so hat das vurpot nicht kraft. 90. De arrestacione persone. (Eyner mak den andern uff halden in allem ge- richte, aber fur eyn andern nicht.) Das ist here Heynrich von der Leyppen, der czu den czeyten hauptman des landes was, getailt. Eyn man helt seynen selbscholdigen wol awf, in welichem gericht her yn begreyfet, und daselbst schol her ym von recht ant- wurten, was her in czeihet, aber eynen fur eyn andern mag her nicht awf gehalden, ym sey dan recht versayt. Uebereinstimmend mit R. II. 110: — actor potest reum in omni judicio, in quo ipsum personaliter reperuerit, pro debitis arrestare. Die Brünner Schöffensatzung R. II. (230) stimmt wörtlich mit dem Iglauer Schöffenspruch überein, enthält aber einige er- klärende Zusätze: aber um erb und um aigen schol man einem man nuer czusprechen in dem gericht, da das erb in gelegen ist... es sey dann, daz der chlager recht voder in dem gericht, da der antwurter in gesessen ist, vnd wiert im da recht versait, so halt er wol einen andern auf aus demselben gericht, wo er in vindet. Dadurch erklärt
79 86. De eodem, quod citacio semper fieri potest. (Man mak furgepyeten alle- czeyt ee gerichte wirt.) Das ist hie getailt. Hat eyn man vur das seyne gelter, her sey gesessen oder nicht, der des gerichtes in der stat nicht her pait, so mag her im in der wochen achtag oder czehen oder wanne her wil von dem gericht wol lassen vurgepieten. 87. De eodem quando terna citacio fieri debet (yederman sal drey gerichte an eynander furgepyten). In welcherley sache eyn man dem audern drey stund schol vurgepyten, gepeut her ym sam heut czu dem ersten vur, und peit darnach sechs wochen oder lenger, und gener man leycht ist aus geezogen, und pewt im danne czu dem andern mal vur, das ist nicht recht, wanne sunder nach eyn ander an underlas schol her ym drey gericht vurgepyten. 88. De citacione hereditatis (wann man eym erbe furgepewt, des es ist, der sal gesteen oder etc.). Eynes mannes erb gepewt man drey stund vur ; kumet gener nicht vnd vorantwurt das erb, czu dem dritten mal man derstet awf das salb erb, vmme we man im vur hat gepoten. Uebereinstimmend mit dem Brünner Rechte R. II. (91) und (102), dem Wiener- Neustädter St.-R. (Würth S. 76) c. CL. und dem Münchner St.-R. v. 1387 (Auer S. 66). Jedoch wird das Erbe nach dem Iglauer Rechte sogleich erstanden, während es nach dem Wiener-Neustädter St.-R. (c. CLI. S. 76 Würth) in die „vrongewalt“ des Richters gezogen wird. So auch nach dem österreichischen Landrecht (a. XIII. von Meiller S. 158.) 89. Ad idem. (Vmb erbe sal man beczeyten vorhyn das furgepot lazzen wissen.) Das ist kegen den Chutten getailt. Wer eynes mannes erb, der nicht in der stat ist, vur wil gepyten um also vil geldes, sam man czu aynem gericht ersten mag, der schal yn vor dem gericht in der wochen als beczeyt vurge- pyeten, das genem, der das erb schol verantworten, das vurpot kunt und czu wissen mog werden getan, und geschicht das nicht, so hat das vurpot nicht kraft. 90. De arrestacione persone. (Eyner mak den andern uff halden in allem ge- richte, aber fur eyn andern nicht.) Das ist here Heynrich von der Leyppen, der czu den czeyten hauptman des landes was, getailt. Eyn man helt seynen selbscholdigen wol awf, in welichem gericht her yn begreyfet, und daselbst schol her ym von recht ant- wurten, was her in czeihet, aber eynen fur eyn andern mag her nicht awf gehalden, ym sey dan recht versayt. Uebereinstimmend mit R. II. 110: — actor potest reum in omni judicio, in quo ipsum personaliter reperuerit, pro debitis arrestare. Die Brünner Schöffensatzung R. II. (230) stimmt wörtlich mit dem Iglauer Schöffenspruch überein, enthält aber einige er- klärende Zusätze: aber um erb und um aigen schol man einem man nuer czusprechen in dem gericht, da das erb in gelegen ist... es sey dann, daz der chlager recht voder in dem gericht, da der antwurter in gesessen ist, vnd wiert im da recht versait, so halt er wol einen andern auf aus demselben gericht, wo er in vindet. Dadurch erklärt
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80 sich der letzte Satz des Iglauer Schöffenspruches. Vgl. noch R. II. 428 . . . quod non debet persona non rea arrestari pro rea, nisi coram competente judice justitia in loco debito quaesita et denegata und das Privilegium Albrecht I. für Regensburg vom Jahre 1298 (Boehmer, Reg. Alb. n. 50): quod nec pro imperatore vel rege, episcopo sive duce vel quoquam alio extraneo, sed tantum pro suis concivibus, si actoribns vel impignorationibus coram judice civitatis ratisponensis agentibus judicium et justicia fuerit denegata, impignorari possiut aut debeant. 91. Ad idem (wo eyn erbe loit, da sal man antwerten). Das ist im auch getailt. Heldet eyn man den andern awf um erb, das in eynem andern lande oder in ayner andern stat ist gelegen, man schal sye payde in dye selb stat beschayden, da das erb gelegen ist, das sy darum eyn recht suchen. Siehe R. II. (230), 29. 92. De arrestacione equorum (wer eyn roz behelt, der behelt nicht czawn und eysen). Das ist hie getailt. Wer dem andern eyn ros, das her ym veruangen hat, anbehabt, der mag dye eysen und den czawn czu denselben rosse nicht behaben, sundern, jaget es gener herenkegen , man schol ym den czaum widergeben , vnd auch dy eysen von deme rosse prechen , und im dy auch wider geben. 93. De eodem (wer eyn ros verkawfft, der sol es freyen). Wer dem andern bekennet, das her im eyn ros hab vorkawfet, der mus im das selb ros vreyen, sam landes recht ist. 94. De eodem (gerawbte roz in offenen kriegen mak man nicht anfangen). Was rosse geraubet werden awf der veint gut, wo der kunik oder seyn gewalt mit offener panyer czu veld leyd , der mag man nicht ezu recht an- geuahen. Uebereinstimmend mit R. II. 95. antiquum jus habet, quod , . . 95. De interdiccione pecunie prompte (pesserunge mak man nicht vurpieten). Hye czu Telcsch ist getaylt. Des gutes, das da heyset pesserung, des mag eyn man dem andern nicht verpieten, an alayn um erstandnes guet, das her in der purger tauel hat geschriben. Stimmt überein mit R. II. 393 de interdicto pecuniae dictae „besserunge“ — pe- cunia, quae in compositione homicidii vel alterius casus, qui (quae?) vulgariter ,pesse- rung" dicitur, dari debet. 96. De eodem (gilt eyn gast nicht, man mak seyn gut uffhalden). Das ist hie getaylt. Porget eyn purger eynem gaste icht, das her ym hye gelobt zu gelten awf eynen tag, und tut her das nicht : nach demselben tag begreyfet her seynes gutes icht hie in der stat, her halt es wol awf mit eynem rechten. R. II. 592 bestimmt, dass in diesem Falle die Arrestation nicht eigenmächtig. sondern mit Hilfe des Richters geschehen solle. Ebenso (233). 97. De eodem (bereyte pfennige mak man vorpyeten). Umme gelt, das ayn man awf dem andern hat mit not recht erstanden,
80 sich der letzte Satz des Iglauer Schöffenspruches. Vgl. noch R. II. 428 . . . quod non debet persona non rea arrestari pro rea, nisi coram competente judice justitia in loco debito quaesita et denegata und das Privilegium Albrecht I. für Regensburg vom Jahre 1298 (Boehmer, Reg. Alb. n. 50): quod nec pro imperatore vel rege, episcopo sive duce vel quoquam alio extraneo, sed tantum pro suis concivibus, si actoribns vel impignorationibus coram judice civitatis ratisponensis agentibus judicium et justicia fuerit denegata, impignorari possiut aut debeant. 91. Ad idem (wo eyn erbe loit, da sal man antwerten). Das ist im auch getailt. Heldet eyn man den andern awf um erb, das in eynem andern lande oder in ayner andern stat ist gelegen, man schal sye payde in dye selb stat beschayden, da das erb gelegen ist, das sy darum eyn recht suchen. Siehe R. II. (230), 29. 92. De arrestacione equorum (wer eyn roz behelt, der behelt nicht czawn und eysen). Das ist hie getailt. Wer dem andern eyn ros, das her ym veruangen hat, anbehabt, der mag dye eysen und den czawn czu denselben rosse nicht behaben, sundern, jaget es gener herenkegen , man schol ym den czaum widergeben , vnd auch dy eysen von deme rosse prechen , und im dy auch wider geben. 93. De eodem (wer eyn ros verkawfft, der sol es freyen). Wer dem andern bekennet, das her im eyn ros hab vorkawfet, der mus im das selb ros vreyen, sam landes recht ist. 94. De eodem (gerawbte roz in offenen kriegen mak man nicht anfangen). Was rosse geraubet werden awf der veint gut, wo der kunik oder seyn gewalt mit offener panyer czu veld leyd , der mag man nicht ezu recht an- geuahen. Uebereinstimmend mit R. II. 95. antiquum jus habet, quod , . . 95. De interdiccione pecunie prompte (pesserunge mak man nicht vurpieten). Hye czu Telcsch ist getaylt. Des gutes, das da heyset pesserung, des mag eyn man dem andern nicht verpieten, an alayn um erstandnes guet, das her in der purger tauel hat geschriben. Stimmt überein mit R. II. 393 de interdicto pecuniae dictae „besserunge“ — pe- cunia, quae in compositione homicidii vel alterius casus, qui (quae?) vulgariter ,pesse- rung" dicitur, dari debet. 96. De eodem (gilt eyn gast nicht, man mak seyn gut uffhalden). Das ist hie getaylt. Porget eyn purger eynem gaste icht, das her ym hye gelobt zu gelten awf eynen tag, und tut her das nicht : nach demselben tag begreyfet her seynes gutes icht hie in der stat, her halt es wol awf mit eynem rechten. R. II. 592 bestimmt, dass in diesem Falle die Arrestation nicht eigenmächtig. sondern mit Hilfe des Richters geschehen solle. Ebenso (233). 97. De eodem (bereyte pfennige mak man vorpyeten). Umme gelt, das ayn man awf dem andern hat mit not recht erstanden,
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81 vorpeut her ym wol seyn berait pfenning, wo her ir inne wirt czu eynem andern manne, der yr icht inne hat, in welcherlay weis das sey. In dem Brünner Schöffenspruche findet sich diese Satzung wörtlich entlehnt. Siehe R. II. 161. 98. De pecuniarum obtencionibus (wer nicht gildet uff eyn gesaczten tag, der richter hilfft darumme pfandes). Den von dem Reichenstayn ist getailt. Was geldes eyn man in der purger tauel oder in irem puch geschryben hat, es sey erstanden mit not- recht, oder sey gelobt vor scheppen, oder in welcher weis es darin guomen sey , wanne dy tege vergeen, da es awfgeschriben ist, so hilfet der richter darum wol pfandes, es sey danne eyn besunderer punt mit wilkur davon ge- schriben, wanne noch demselben schal sichter und scheppen richten. Rücksichtlich des erstandenen Geldes übereinstimmend mit R. II. (193). Der letzte Satz liegt der später auch in Iglauer Schöffensprüchen vorkommenden Rechts- parömie zu Grunde: „willekür bricht alles recht," wie sie in verschiedener Fassung (Willkür bricht Stadtrecht — Geding (auch Gelübd) bricht landrecht) auch in anderen deutschen Rechtsquellen vorkömmt, Vgl. Magdeb. Weisthümer, herausgeg. von Neu- mann N. 17. S. 38. Goslarer Statuten (Göschen S. 94), Prager Rechtsbuch R. I. 11. „wenne glübde bricht alles recht,“ 99. Ad idem (wy man vergoldene schult beweiset). Eyn man beweyset pas vergoldene schult selb dritte, danne yn eyn anderer uberwinden muge halt mit scheppen, das her ym schuldik sey, her hette danne gelobt, das her in nindert schulle weren denne nor scheppen. Uebereinstimmend mit dem letzten Satze des (231) R. II. und 193 de debitis obtentis: Hoc est jus antiquum etc. Vgl. auch die Rechtsmittheilung der Schöffen von Hulle an die Stadt Neumarkt vom Jahre 1235, § 29 (Tzschoppe und Stenzel S. 298): Si autem aliquis respondet, hoc statim vel ad sex septimanas in reliquiis obtinebit, sci- licet ipse tercius. 100. Ad idem (was vergoldene schult in dem statpuche stet, das sal man beweisen mit scheppen). Was erstandens geldes in der purgertauel stet, des mag eyn man be- weysen, das her es hab vorgolten, denne mit scheppen alayn. 101. Ad idem (um erstanden schult in panteydingen sal man rechtes helfen). Was man schuld erstet in den pantaydingen, das schol man gelten in dreyn tagen, vnd an den vyrden tag so schol der richter pfandes dar um helfen Uebereinstimmend mit R. I. R.-B. 26. 102. Ad idem (was eyner uff notrecht legt dem richter, das sal man ym widerkeren). Herstet eyn man awf den andern mit notrecht icht, was im darawf get von des gerichtes wegen, das schal her czu dem erstanden gut reyten, und das selb schol im gener, awf den her erstanden hat, awch von recht wider- keren, aber kaynen schaden, des her seyn genomen schulle haben, mag her dorczu nicht gerayten , wanne keyn man dem andern schaden richten darf, und das guomet davon , das nimant seynes schadens oder seynes gewinnes gewis und sicher mag geseyn. Tomaschek, Schöffenspriche 6
81 vorpeut her ym wol seyn berait pfenning, wo her ir inne wirt czu eynem andern manne, der yr icht inne hat, in welcherlay weis das sey. In dem Brünner Schöffenspruche findet sich diese Satzung wörtlich entlehnt. Siehe R. II. 161. 98. De pecuniarum obtencionibus (wer nicht gildet uff eyn gesaczten tag, der richter hilfft darumme pfandes). Den von dem Reichenstayn ist getailt. Was geldes eyn man in der purger tauel oder in irem puch geschryben hat, es sey erstanden mit not- recht, oder sey gelobt vor scheppen, oder in welcher weis es darin guomen sey , wanne dy tege vergeen, da es awfgeschriben ist, so hilfet der richter darum wol pfandes, es sey danne eyn besunderer punt mit wilkur davon ge- schriben, wanne noch demselben schal sichter und scheppen richten. Rücksichtlich des erstandenen Geldes übereinstimmend mit R. II. (193). Der letzte Satz liegt der später auch in Iglauer Schöffensprüchen vorkommenden Rechts- parömie zu Grunde: „willekür bricht alles recht," wie sie in verschiedener Fassung (Willkür bricht Stadtrecht — Geding (auch Gelübd) bricht landrecht) auch in anderen deutschen Rechtsquellen vorkömmt, Vgl. Magdeb. Weisthümer, herausgeg. von Neu- mann N. 17. S. 38. Goslarer Statuten (Göschen S. 94), Prager Rechtsbuch R. I. 11. „wenne glübde bricht alles recht,“ 99. Ad idem (wy man vergoldene schult beweiset). Eyn man beweyset pas vergoldene schult selb dritte, danne yn eyn anderer uberwinden muge halt mit scheppen, das her ym schuldik sey, her hette danne gelobt, das her in nindert schulle weren denne nor scheppen. Uebereinstimmend mit dem letzten Satze des (231) R. II. und 193 de debitis obtentis: Hoc est jus antiquum etc. Vgl. auch die Rechtsmittheilung der Schöffen von Hulle an die Stadt Neumarkt vom Jahre 1235, § 29 (Tzschoppe und Stenzel S. 298): Si autem aliquis respondet, hoc statim vel ad sex septimanas in reliquiis obtinebit, sci- licet ipse tercius. 100. Ad idem (was vergoldene schult in dem statpuche stet, das sal man beweisen mit scheppen). Was erstandens geldes in der purgertauel stet, des mag eyn man be- weysen, das her es hab vorgolten, denne mit scheppen alayn. 101. Ad idem (um erstanden schult in panteydingen sal man rechtes helfen). Was man schuld erstet in den pantaydingen, das schol man gelten in dreyn tagen, vnd an den vyrden tag so schol der richter pfandes dar um helfen Uebereinstimmend mit R. I. R.-B. 26. 102. Ad idem (was eyner uff notrecht legt dem richter, das sal man ym widerkeren). Herstet eyn man awf den andern mit notrecht icht, was im darawf get von des gerichtes wegen, das schal her czu dem erstanden gut reyten, und das selb schol im gener, awf den her erstanden hat, awch von recht wider- keren, aber kaynen schaden, des her seyn genomen schulle haben, mag her dorczu nicht gerayten , wanne keyn man dem andern schaden richten darf, und das guomet davon , das nimant seynes schadens oder seynes gewinnes gewis und sicher mag geseyn. Tomaschek, Schöffenspriche 6
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82 Von demselben Grundsatz geht das Brünner Recht aus R. II. (209), dann 149: Man richt nicht um Schaden, den sunder vmb Erbschaden vnd vm gelobten Schaden, der do bewart ist. Als Grund wird auch hier angegeben: Lucrum et damnum laboran- tibus in temporalibus sicut casus fortuiti consueverunt pervenire, de quibus velut de fu- turis contingentibus, haberi non poterit certitudo. Ebenso sagt ein späteres Iglauer Schöffenurtheil aus dem Ende des 15. Jahrhunderts: wir tailen euch doruber fur ain rechtspruch, das wir kainen sulichen vngewissen, vngeordneten vnd czwyffelhafftigen schaden noch vnsern statrechten vrtailen, wan niemancz seines schadens oder seines gewinns ist gewis, vnd sicher mag sein czukunfftiglich, sunder was ainer auff notrecht legt, di da recht vnd redlich bewert vnd ausgeweyst werden, dieselben scheden ist man pflichtig czu beczalen. Auch eribscheden vnd gelobte scheden. Weiske hebt in seiner Abhandlung „Bemerkungen zum Brünner Schöffenbuch“ (Zeitschr. für d. Recht u. d. Rechtw. B. 14. S. 114—154) als eine Eigenthümlichkeit des Brünner Schöffenbuches die Bezeichnung der Zinsen (usurae) durch damnum oder Schaden heraus. 103. Ad idem (trynkgelt sal man gelten in dreyn tagen). Wer trinkgelt awf den andern erstet, der schol ym das gelten in dreyn tagen, wann an dem virden tage hilfet der richter wol pfandes dorum. R. II. 173 entscheidet einen Fall über „Trinkgeld". 104. Ad idem (keyner mak fur den andern antworten). Man mak keynen man, aynen fur den andern, getwingen czu antworten, her en wolle es denne tun von vreyer wilkur. Daher auch nicht den Mann für seine Frau. R. II. 487 vir ad agendum vel re- spondendum pro uxore rigore juris compelli non potest. Ferner den Herrn nicht für seinen Knecht. R. I. R.-B. 117. Uebereinstimmend mit Schöffenspruch II. 32, § 1. 105. De impignoracionibus (umber standen geld sal man pfennige oder pfant helfen) Dy purger von dem Czaslabs schriben her, was rechtes darum wer. Eyn armer man hatte awf eynen scheppen geld erstanden, und da der richter vur des scheppen haws quam, und wold im pfandes helfen , do sprach her. her Richter, sind dem malen und ich pfennig hab erstanden, so pit ich euch durch eynes rechten wegen, das ir in des scheppen gewalt bereyt pfennig suchet , wanne ich yn des nicht wil vorwissen, her mag mir wol czu disser czeyt meyn gelt, das ich awf yn erstanden hab, mit bereyten pfenning gelten. Sentencia difflnitiua. Doruber ward getailt : wolde seyn der arm man nicht enperen , richter und scheppen scholden in des scheppen gewalt berait pfenning suchen, und vunden sy pfenning, sy scholden dem armen manne seyn gelt geben ; vunden sy aber nicht pfenning, sy schulden ym eyn pfant geben, und das scholde her nemen. 106. Ad idem (wem man pfandes hilfet, dem sal man ander lewte pfant nicht geben). Wanne man gelt awf eynen sneyder, oder auf eynen mentler, oder awf eynen andern man, der semleicher arbeit phliget, erstet und schol im dorum pfenden, so mag man im ander leut gut nicht genemen, den sundern um als vil, sam her seynes lones denoch auf dem selben gut hat.
82 Von demselben Grundsatz geht das Brünner Recht aus R. II. (209), dann 149: Man richt nicht um Schaden, den sunder vmb Erbschaden vnd vm gelobten Schaden, der do bewart ist. Als Grund wird auch hier angegeben: Lucrum et damnum laboran- tibus in temporalibus sicut casus fortuiti consueverunt pervenire, de quibus velut de fu- turis contingentibus, haberi non poterit certitudo. Ebenso sagt ein späteres Iglauer Schöffenurtheil aus dem Ende des 15. Jahrhunderts: wir tailen euch doruber fur ain rechtspruch, das wir kainen sulichen vngewissen, vngeordneten vnd czwyffelhafftigen schaden noch vnsern statrechten vrtailen, wan niemancz seines schadens oder seines gewinns ist gewis, vnd sicher mag sein czukunfftiglich, sunder was ainer auff notrecht legt, di da recht vnd redlich bewert vnd ausgeweyst werden, dieselben scheden ist man pflichtig czu beczalen. Auch eribscheden vnd gelobte scheden. Weiske hebt in seiner Abhandlung „Bemerkungen zum Brünner Schöffenbuch“ (Zeitschr. für d. Recht u. d. Rechtw. B. 14. S. 114—154) als eine Eigenthümlichkeit des Brünner Schöffenbuches die Bezeichnung der Zinsen (usurae) durch damnum oder Schaden heraus. 103. Ad idem (trynkgelt sal man gelten in dreyn tagen). Wer trinkgelt awf den andern erstet, der schol ym das gelten in dreyn tagen, wann an dem virden tage hilfet der richter wol pfandes dorum. R. II. 173 entscheidet einen Fall über „Trinkgeld". 104. Ad idem (keyner mak fur den andern antworten). Man mak keynen man, aynen fur den andern, getwingen czu antworten, her en wolle es denne tun von vreyer wilkur. Daher auch nicht den Mann für seine Frau. R. II. 487 vir ad agendum vel re- spondendum pro uxore rigore juris compelli non potest. Ferner den Herrn nicht für seinen Knecht. R. I. R.-B. 117. Uebereinstimmend mit Schöffenspruch II. 32, § 1. 105. De impignoracionibus (umber standen geld sal man pfennige oder pfant helfen) Dy purger von dem Czaslabs schriben her, was rechtes darum wer. Eyn armer man hatte awf eynen scheppen geld erstanden, und da der richter vur des scheppen haws quam, und wold im pfandes helfen , do sprach her. her Richter, sind dem malen und ich pfennig hab erstanden, so pit ich euch durch eynes rechten wegen, das ir in des scheppen gewalt bereyt pfennig suchet , wanne ich yn des nicht wil vorwissen, her mag mir wol czu disser czeyt meyn gelt, das ich awf yn erstanden hab, mit bereyten pfenning gelten. Sentencia difflnitiua. Doruber ward getailt : wolde seyn der arm man nicht enperen , richter und scheppen scholden in des scheppen gewalt berait pfenning suchen, und vunden sy pfenning, sy scholden dem armen manne seyn gelt geben ; vunden sy aber nicht pfenning, sy schulden ym eyn pfant geben, und das scholde her nemen. 106. Ad idem (wem man pfandes hilfet, dem sal man ander lewte pfant nicht geben). Wanne man gelt awf eynen sneyder, oder auf eynen mentler, oder awf eynen andern man, der semleicher arbeit phliget, erstet und schol im dorum pfenden, so mag man im ander leut gut nicht genemen, den sundern um als vil, sam her seynes lones denoch auf dem selben gut hat.
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83 107. Ad idem (wem man pfandes hilfet, der sal das phant bey ym halden, ane weyn, den mak man vorsliessen). Wanne der richter ymant pfandes hilft, oder ob ayn man dem andern von im selben phant vorseczet, derselb schol das selb phant in seyner in- nunge und gewalt halden, wan let her es da czu genem, der im es versaczet hat, der nechst gelter, der mit dem richter dar kumet, dem schal es der richter geantworten, und kaynerlay gelub oder wilkur, die ezwischen dem ersten ist gemacht, dy kan dem leczten gelter nicht geschaden, es sey danne eyn semelich phant, das man ane schaden von ayner stat an dye ander nicht getragen noch geczyhen mag, sam eyn vas weynes, das awf dem leger leyt, oder etteswas anders das dem geleich ist, wan eyn samelich phant schol der richter verslissen, und schol den slussel dem gelter antwurten. Uebereinstimmend mit R. II. 571. Als Grund ist angegeben: nam creditores, qui pignora capta iterum debitoribus non facta solutione committunt, in fraudem aliorum cre- ditorum hoc facere videntur, quare fraus non debet eis quantum ad haec aliqualiter suffragari. 108. (Eyn prewpfanne oder paderpfann sal der richter nicht czu pfande nemen.) Hyn czu dem Czaslaws ist auch das geteilt. Hat eyn prewer oder eyn pader eyne pfanne ynne von eynem andern manne, da her ym von czinset alle jar aynen czins oder alle wochen , dy selbe pfanne mag ym der richter nicht czu pfande genemen und seynen geltern geantwurten ; geuellet aber icht nuczes vber den czins von der pfanne, den mag der richter wol den geltern beschayden, und wil der gelter genem, der sich dy pfanne anczuhet, des nicht vberheben, her mus begreyfen mit saynem eyde das dy pfanne seyn sey. R. II. 571 entscheidet einen ähnlichen Fall. 109. Ad idem (Essende pfant sal man drey tage halden). Eyn essundes phant schol man drey tage halten, lost man es danne nicht, so mag man es an dem vyerden tag wol vorkawfen. St.-R. von Schemnitz in Ungarn (Wiener Jahrb. der Lit. B. 104. Anzeigebl. S. 14 a. 40). Item all esswnde pfannt, die sol man haltun on den drittun tag. 110. Ad idem (der gast sal des purgers pfant nicht us der stat furen). Hilfet der richter eynem gaste von eynem purger eynes pfandes, das selb phant schol der gast aus der stat nicht vuren, noch tragen, noch sen- den, er mag es aber in der stat wol verkaufen eynem purger oder eynem gaste mit gewissen, und der es danne von im kaufet, der mag es vuren, tragen, oder senden, wo her hin wil, und das quomet davon, ob es der erst avs der stat vnverkaufet sendecht, oder vurecht, oder truge, so kunde der purger nicht gewissen, ob her seyn tewr oder nahent anderswo an wurde. Uebereinstimmend mit R. II. (194). Ueber den Ausdruck: mit gewissen vgl. R. I. R.-B. 120: Nochdem sol auch der gelaubiger das haus oder erbe dem schuldi- ger anpieten mit dem gewissen, das ist vor czwen scheppfen oder genan- ten oder vor dem rat. Sieh auch Weisthum 42 : Die prieff wurden vorsigelt mit ewer stat grossrem anhangendem yngesigil, das ewer hochste gewissen ist. 301. 302. 6*
83 107. Ad idem (wem man pfandes hilfet, der sal das phant bey ym halden, ane weyn, den mak man vorsliessen). Wanne der richter ymant pfandes hilft, oder ob ayn man dem andern von im selben phant vorseczet, derselb schol das selb phant in seyner in- nunge und gewalt halden, wan let her es da czu genem, der im es versaczet hat, der nechst gelter, der mit dem richter dar kumet, dem schal es der richter geantworten, und kaynerlay gelub oder wilkur, die ezwischen dem ersten ist gemacht, dy kan dem leczten gelter nicht geschaden, es sey danne eyn semelich phant, das man ane schaden von ayner stat an dye ander nicht getragen noch geczyhen mag, sam eyn vas weynes, das awf dem leger leyt, oder etteswas anders das dem geleich ist, wan eyn samelich phant schol der richter verslissen, und schol den slussel dem gelter antwurten. Uebereinstimmend mit R. II. 571. Als Grund ist angegeben: nam creditores, qui pignora capta iterum debitoribus non facta solutione committunt, in fraudem aliorum cre- ditorum hoc facere videntur, quare fraus non debet eis quantum ad haec aliqualiter suffragari. 108. (Eyn prewpfanne oder paderpfann sal der richter nicht czu pfande nemen.) Hyn czu dem Czaslaws ist auch das geteilt. Hat eyn prewer oder eyn pader eyne pfanne ynne von eynem andern manne, da her ym von czinset alle jar aynen czins oder alle wochen , dy selbe pfanne mag ym der richter nicht czu pfande genemen und seynen geltern geantwurten ; geuellet aber icht nuczes vber den czins von der pfanne, den mag der richter wol den geltern beschayden, und wil der gelter genem, der sich dy pfanne anczuhet, des nicht vberheben, her mus begreyfen mit saynem eyde das dy pfanne seyn sey. R. II. 571 entscheidet einen ähnlichen Fall. 109. Ad idem (Essende pfant sal man drey tage halden). Eyn essundes phant schol man drey tage halten, lost man es danne nicht, so mag man es an dem vyerden tag wol vorkawfen. St.-R. von Schemnitz in Ungarn (Wiener Jahrb. der Lit. B. 104. Anzeigebl. S. 14 a. 40). Item all esswnde pfannt, die sol man haltun on den drittun tag. 110. Ad idem (der gast sal des purgers pfant nicht us der stat furen). Hilfet der richter eynem gaste von eynem purger eynes pfandes, das selb phant schol der gast aus der stat nicht vuren, noch tragen, noch sen- den, er mag es aber in der stat wol verkaufen eynem purger oder eynem gaste mit gewissen, und der es danne von im kaufet, der mag es vuren, tragen, oder senden, wo her hin wil, und das quomet davon, ob es der erst avs der stat vnverkaufet sendecht, oder vurecht, oder truge, so kunde der purger nicht gewissen, ob her seyn tewr oder nahent anderswo an wurde. Uebereinstimmend mit R. II. (194). Ueber den Ausdruck: mit gewissen vgl. R. I. R.-B. 120: Nochdem sol auch der gelaubiger das haus oder erbe dem schuldi- ger anpieten mit dem gewissen, das ist vor czwen scheppfen oder genan- ten oder vor dem rat. Sieh auch Weisthum 42 : Die prieff wurden vorsigelt mit ewer stat grossrem anhangendem yngesigil, das ewer hochste gewissen ist. 301. 302. 6*
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84 111. De actore (Eyn yederman mak vortreten seyn hawsfrawen, kinder, und gesinde, und alles daz in seyner gewalt ist). Eyn jkleych man vortrytt wol seyn elich chon und sein kynd und sey- nen protess ob her wil mit klag und mit antwurt, also vortritt her auch wol ein iglich dink, das in seyner gewalt ist, das ist seyn ros, seynen hunt, oder ander seyn viech, das her czu gewalt hat, und des her herre ist. Uebereinstimmend mit R. I. St.-R. 119. Dann R. II. (234) und (235) 112. Ad idem. De actore mulieris (wirt eyn frume fraw ubel gehandelt, sy mak ir clage selber furen). Mulier vulnerata, lesa, uel male tractata non obstante mariti absencia in causa hujusmodi, cum talia in ipso corpore sit passa, agere potest in reum vel ream, qui suis tenetur accionibus et querimoniis respondere. Vgl. R. II. 496. 113. Ad idem (wy der richter fur eyn andern antworten sal). Stet der richter oder eyn ander man an der vorderung von eynes andern mannes wegen, man mag in darum nicht betwingen , das her antwurt, wes man denselben man wil czihen, sundern gener mus selb antwurten. Hängt zusammen mit 104. 114. Ad idem (wy der richter eyn elenden man vortritt). Der richter hat gewalt eynes iglichen enlenden mannes sache zu vorde- ren mit eynem rechten. 115. Ad idem (von des richters rechten vmb vnczucht). Der richter hat auch gewalt lewt czu beklagen, czu inhaisen und czu vorczelen vm vnczucht, oder vm wunnten, oder vm ander semelich sach, dy czwischen in geschen ist, haymelich oder offenbar in der stat gericht, und ob semelich sache halt saczehant vorrichtet weren ezwischen den lewten, domit vorleuset der richter seynes rechten dennoch nicht, wanne an allen sulchen sachen wirt missepart nicht allayn kegen genem, der do ubel wirt gehandelt, sundern auch kegen dem gericht und kegen des kuniges und des landes vryd, der an allem vbel handeln czu prochen wirt, und dorum, ob semleych sache wol haymleych vorrichtet wirt, das kan dem richter an seynem rechten nicht geschaden. 116. (Wer dem richter nicht clagt vmb ubelhandlunge, der richter mak uff yn clagen.) Wer wunt oder vbel gehandelt wirt, der schol das dem gerichte klagen, wanne tut her das nicht vnd vorschmecht das gerichte damit, vnd wil leycht im selber richten, der richter mag es hye czu ym klagen und pesseren. Sieh die Anmerkung zu 8. Ueber die schon frühzeitig gleichsam subsidiär in Er- manglung eines Privatklägers eintretende Verfolgung des Verbrechers von Amtswegen und über die öffentliche Anklage des Verbrechers s. Zoepfl's R.-G. 3. Aufl. S. 928 ff. Vgl. übrigens die mit 115 und 116 im Widerspruch stehende Iglauer Stadtrechtsurkunde B. (Siehe Tomaschek: Deutsches Recht in Oesterreich S. 218), nach welcher der Richter nie das Recht der öffentlichen Anklage hat, sondern die Geschwornen, und die vom Ge- richte aufgestellten öffentlichen Ankläger (a. 98. Urk. B. S. 298 a. a. O.) Letztere
84 111. De actore (Eyn yederman mak vortreten seyn hawsfrawen, kinder, und gesinde, und alles daz in seyner gewalt ist). Eyn jkleych man vortrytt wol seyn elich chon und sein kynd und sey- nen protess ob her wil mit klag und mit antwurt, also vortritt her auch wol ein iglich dink, das in seyner gewalt ist, das ist seyn ros, seynen hunt, oder ander seyn viech, das her czu gewalt hat, und des her herre ist. Uebereinstimmend mit R. I. St.-R. 119. Dann R. II. (234) und (235) 112. Ad idem. De actore mulieris (wirt eyn frume fraw ubel gehandelt, sy mak ir clage selber furen). Mulier vulnerata, lesa, uel male tractata non obstante mariti absencia in causa hujusmodi, cum talia in ipso corpore sit passa, agere potest in reum vel ream, qui suis tenetur accionibus et querimoniis respondere. Vgl. R. II. 496. 113. Ad idem (wy der richter fur eyn andern antworten sal). Stet der richter oder eyn ander man an der vorderung von eynes andern mannes wegen, man mag in darum nicht betwingen , das her antwurt, wes man denselben man wil czihen, sundern gener mus selb antwurten. Hängt zusammen mit 104. 114. Ad idem (wy der richter eyn elenden man vortritt). Der richter hat gewalt eynes iglichen enlenden mannes sache zu vorde- ren mit eynem rechten. 115. Ad idem (von des richters rechten vmb vnczucht). Der richter hat auch gewalt lewt czu beklagen, czu inhaisen und czu vorczelen vm vnczucht, oder vm wunnten, oder vm ander semelich sach, dy czwischen in geschen ist, haymelich oder offenbar in der stat gericht, und ob semelich sache halt saczehant vorrichtet weren ezwischen den lewten, domit vorleuset der richter seynes rechten dennoch nicht, wanne an allen sulchen sachen wirt missepart nicht allayn kegen genem, der do ubel wirt gehandelt, sundern auch kegen dem gericht und kegen des kuniges und des landes vryd, der an allem vbel handeln czu prochen wirt, und dorum, ob semleych sache wol haymleych vorrichtet wirt, das kan dem richter an seynem rechten nicht geschaden. 116. (Wer dem richter nicht clagt vmb ubelhandlunge, der richter mak uff yn clagen.) Wer wunt oder vbel gehandelt wirt, der schol das dem gerichte klagen, wanne tut her das nicht vnd vorschmecht das gerichte damit, vnd wil leycht im selber richten, der richter mag es hye czu ym klagen und pesseren. Sieh die Anmerkung zu 8. Ueber die schon frühzeitig gleichsam subsidiär in Er- manglung eines Privatklägers eintretende Verfolgung des Verbrechers von Amtswegen und über die öffentliche Anklage des Verbrechers s. Zoepfl's R.-G. 3. Aufl. S. 928 ff. Vgl. übrigens die mit 115 und 116 im Widerspruch stehende Iglauer Stadtrechtsurkunde B. (Siehe Tomaschek: Deutsches Recht in Oesterreich S. 218), nach welcher der Richter nie das Recht der öffentlichen Anklage hat, sondern die Geschwornen, und die vom Ge- richte aufgestellten öffentlichen Ankläger (a. 98. Urk. B. S. 298 a. a. O.) Letztere
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85 erinnern an die sogenannten Rügegeschwornen, die zur Angabe der gröberen Verbrechen bei Gericht verpflichtet waren. Vgl. die Gesetze Pippin’s a. 782 (Pertz II. 43) und Aethelred's Ges II. c. 9. bei Schmid p. 110. Aus diesem Institut entwickelte sich in England die sogenannte grosse oder die Anklagejury. 117. Ad idem de citacione (vmb essen und trinkende ding sal man eyns vurge- pyten). Wer mit dem andern czu taydingen hat um weyn, pyer, gepackens prot, geslagens vleysch, sumerczeyt, oder ander semleych dinck, das uber drey gericht nicht mag geligen, oder es verdurbe, der darf ym dorum nur aynes vurgepyten, wy tewr das selbe gut halt sey, es sey danne, das her nicht in der stat gesessen sey, wanne so schol man ym eynen so geraumen tag geben. 118. (Wy das furgepot crafft sal haben.) Si homo pro aliqua causa, qui terna vice ad tria judicia ordinaria citari debetur, prima citacione domi preocupatur et invenitur, licet sequentibus duabus citacionibus se absentet et domi non inveniatur, citaciones tamen hujusmodi robur optinent firmitatis, et pars adversa super ipsum judicio tercio optinet et assequitur, quod intendit; si vero prima citacione non in- venitur, ita quod per campos tam longe declinauit, quod die judicii, antequam judicio presideatur, ad civitatem non revertitur, eadem citacio sicut et alie due sequentes, dato eciam quod fiant ordinarie, inanes sunt et viribus non subsistunt. 119. Ad idem (wem furgepoten ist, wy er gesteen sal). Ad judicium citatus in domo propria coram familia sua, licet per pre- cònem citacionis tempore domi non inveniatur, tamen si die judicii ante ho- ram judicii per preconem vel juratos in ciuitate videatur, absenciam non poterit allegare ; si vero judice iam actu presidente judicio ciuitatem visus fuerit subintrare, absens fuisse reputatur, et citacio facta ipsum ad astan- dum judicio non astrinxit. 120. De arrestatione equorum vel rerum aliarum. 1) Sentenciatum est hic. Si homini arrestatur equus aliquis per alium, et talis dicat, se equum eundem in publico foro emisse, obligans se probatu- rum per testes honestos, dictos in wlgari leykaufleut, empcionem eandem, per testimonium tale tantum vitam conservat et notam furti vel spolii euadit, equum autem optinere non potest, sed presentabitur arrestatori, quicumque enim equus alicui arrestatur, et ipsum optinere debet, oportet de rigore juris, quod eum ad alium, qui wlgariter schub dicitur, deducat; alioquin equum perdet. Vgl. a. 66 der jura originalia (Mein Buch: Deutsches Recht in Oesterreich S, 258) Uebereinstimmend mit Freiburger St.-R. von 1120 § 29, ferner Ssp. II. 36, § 4. Schsp. c. 317. 121. De impignoracione equorum. Sentenciatum est hic fratribus predicatoribus et fabro dicto Schonsunt, 1) A. setzt zu dieser Aufschrift noch hinzu: quantum ad honorem conseruandum.
85 erinnern an die sogenannten Rügegeschwornen, die zur Angabe der gröberen Verbrechen bei Gericht verpflichtet waren. Vgl. die Gesetze Pippin’s a. 782 (Pertz II. 43) und Aethelred's Ges II. c. 9. bei Schmid p. 110. Aus diesem Institut entwickelte sich in England die sogenannte grosse oder die Anklagejury. 117. Ad idem de citacione (vmb essen und trinkende ding sal man eyns vurge- pyten). Wer mit dem andern czu taydingen hat um weyn, pyer, gepackens prot, geslagens vleysch, sumerczeyt, oder ander semleych dinck, das uber drey gericht nicht mag geligen, oder es verdurbe, der darf ym dorum nur aynes vurgepyten, wy tewr das selbe gut halt sey, es sey danne, das her nicht in der stat gesessen sey, wanne so schol man ym eynen so geraumen tag geben. 118. (Wy das furgepot crafft sal haben.) Si homo pro aliqua causa, qui terna vice ad tria judicia ordinaria citari debetur, prima citacione domi preocupatur et invenitur, licet sequentibus duabus citacionibus se absentet et domi non inveniatur, citaciones tamen hujusmodi robur optinent firmitatis, et pars adversa super ipsum judicio tercio optinet et assequitur, quod intendit; si vero prima citacione non in- venitur, ita quod per campos tam longe declinauit, quod die judicii, antequam judicio presideatur, ad civitatem non revertitur, eadem citacio sicut et alie due sequentes, dato eciam quod fiant ordinarie, inanes sunt et viribus non subsistunt. 119. Ad idem (wem furgepoten ist, wy er gesteen sal). Ad judicium citatus in domo propria coram familia sua, licet per pre- cònem citacionis tempore domi non inveniatur, tamen si die judicii ante ho- ram judicii per preconem vel juratos in ciuitate videatur, absenciam non poterit allegare ; si vero judice iam actu presidente judicio ciuitatem visus fuerit subintrare, absens fuisse reputatur, et citacio facta ipsum ad astan- dum judicio non astrinxit. 120. De arrestatione equorum vel rerum aliarum. 1) Sentenciatum est hic. Si homini arrestatur equus aliquis per alium, et talis dicat, se equum eundem in publico foro emisse, obligans se probatu- rum per testes honestos, dictos in wlgari leykaufleut, empcionem eandem, per testimonium tale tantum vitam conservat et notam furti vel spolii euadit, equum autem optinere non potest, sed presentabitur arrestatori, quicumque enim equus alicui arrestatur, et ipsum optinere debet, oportet de rigore juris, quod eum ad alium, qui wlgariter schub dicitur, deducat; alioquin equum perdet. Vgl. a. 66 der jura originalia (Mein Buch: Deutsches Recht in Oesterreich S, 258) Uebereinstimmend mit Freiburger St.-R. von 1120 § 29, ferner Ssp. II. 36, § 4. Schsp. c. 317. 121. De impignoracione equorum. Sentenciatum est hic fratribus predicatoribus et fabro dicto Schonsunt, 1) A. setzt zu dieser Aufschrift noch hinzu: quantum ad honorem conseruandum.
Strana 86
86 quod antiqua conswetudo fabrorum videlicet, quod equos hominum frequen- ter, cum ad subferrandum eis ducuntur, pro precio suo, quod forte a multis temporibus deseruierunt, detinent in suis fabricis et arrestant, tamquam corrupta et juri contraria penitus delenda, posset enim faber equum alicujus pro majori debito detinere, quam deseruisset, vel quam dominus equi sibi teneretur, vel eciam faber maliciose agere volens posset equum hominis in sua habitacione seruare, qui sibi in nullis debitis esset obligatus, unde quili- bet faber equum pro sola subferracione vel pro alio labore, quem pro illo tempore circa ipsum fecit, et non pro debitis prioribus irreguisitis judice et juratis in sua fabrica et habitacione poterit conseruare ; pro residuis vero debitis alio tempore in mercede deseruitis dominum equi debet impetere via juris. Predicta tamen consuetudo circa equos, qui fabris in mansiones eorum ad pabulandum et curandum seu mendendum quoque assignantur, juxta pac- tum, quod pro curis hujusmodi inter fabros et dominos equorum ordinatur et intercessit, poterit obseruari. Eodem modo fiat circa sutores, sartores et mercedem artificum aliorum. 122. De actore et reo simul (quod reus tenetur respondere ad tot querimonias, quotquot actor proposuerit). Ciues Colonienses scripserunt sic. Ad trinas questiones pro debitis co- ram nobis alteri submotas et ad trinas questiones pro molestijs coram nobis alteri submotas est per reos una responsione responsum, querimus ergo, utrum plane et perfecte sit responsum. Quibus est sic rescriptum. Sentencia diffinitiua. Cum ut plurimum, quod actori licet, liceat et reo, sane, cum pocius reo sit condescendum et circa partem ejus micius agendum quam circa partem actoris equitate swadente, si actor tres querimonias sub forma proponit or- dinaria reus ad ipsas eadem seruata forma tribus responsionibus respondere teneatur, nihilominus tamen frequenter actores, quod sub una comprehen- dere possent, sub tribus ad irreciendum reos querimoniis capiunt cautelose, et cum fraus et dolus nulli patrocinari debeant, cum eciam nulli sit benefi- cium juris denegandum, diffinitiue sentenciando pronunciauimus : quodsi reus ad tres querimonias actoris vna generali responsione, hoc est articulatiue exprimendo illa, quae ipsam eam contineant in genere dicendo wlgariter quantum ad acciones pecuniales: Ich pin ym nichtes nicht schuldik vel verba istis similia, quantum vero ad criminales was er mir schult geyt des pyn ich unschuldik, si sic respondit, et actor istam nichil objiciendo in con- trarium responsionem sub silencio admittit, cum vigilantibus et non dor- mientibus jura subveniant, plene et perfecte est responsum. Si vero actor predicte generali responsioni obicit, petens sibi sentenciari, vtrum ad tres suas querimonias ordinarie sub forma juris propositas reus vna generali re- nerali responsione sufficienter responderit, et reus hanc sub silencio admit- tens, obieccionem nichil in contrarium allegat, cum generi derogetur per speciem, sentencialiter declaramus, quod reus ad primam querimoniam bene respondit, ad duas autem sequentes non respondit, sed in ipsis succubuit, et
86 quod antiqua conswetudo fabrorum videlicet, quod equos hominum frequen- ter, cum ad subferrandum eis ducuntur, pro precio suo, quod forte a multis temporibus deseruierunt, detinent in suis fabricis et arrestant, tamquam corrupta et juri contraria penitus delenda, posset enim faber equum alicujus pro majori debito detinere, quam deseruisset, vel quam dominus equi sibi teneretur, vel eciam faber maliciose agere volens posset equum hominis in sua habitacione seruare, qui sibi in nullis debitis esset obligatus, unde quili- bet faber equum pro sola subferracione vel pro alio labore, quem pro illo tempore circa ipsum fecit, et non pro debitis prioribus irreguisitis judice et juratis in sua fabrica et habitacione poterit conseruare ; pro residuis vero debitis alio tempore in mercede deseruitis dominum equi debet impetere via juris. Predicta tamen consuetudo circa equos, qui fabris in mansiones eorum ad pabulandum et curandum seu mendendum quoque assignantur, juxta pac- tum, quod pro curis hujusmodi inter fabros et dominos equorum ordinatur et intercessit, poterit obseruari. Eodem modo fiat circa sutores, sartores et mercedem artificum aliorum. 122. De actore et reo simul (quod reus tenetur respondere ad tot querimonias, quotquot actor proposuerit). Ciues Colonienses scripserunt sic. Ad trinas questiones pro debitis co- ram nobis alteri submotas et ad trinas questiones pro molestijs coram nobis alteri submotas est per reos una responsione responsum, querimus ergo, utrum plane et perfecte sit responsum. Quibus est sic rescriptum. Sentencia diffinitiua. Cum ut plurimum, quod actori licet, liceat et reo, sane, cum pocius reo sit condescendum et circa partem ejus micius agendum quam circa partem actoris equitate swadente, si actor tres querimonias sub forma proponit or- dinaria reus ad ipsas eadem seruata forma tribus responsionibus respondere teneatur, nihilominus tamen frequenter actores, quod sub una comprehen- dere possent, sub tribus ad irreciendum reos querimoniis capiunt cautelose, et cum fraus et dolus nulli patrocinari debeant, cum eciam nulli sit benefi- cium juris denegandum, diffinitiue sentenciando pronunciauimus : quodsi reus ad tres querimonias actoris vna generali responsione, hoc est articulatiue exprimendo illa, quae ipsam eam contineant in genere dicendo wlgariter quantum ad acciones pecuniales: Ich pin ym nichtes nicht schuldik vel verba istis similia, quantum vero ad criminales was er mir schult geyt des pyn ich unschuldik, si sic respondit, et actor istam nichil objiciendo in con- trarium responsionem sub silencio admittit, cum vigilantibus et non dor- mientibus jura subveniant, plene et perfecte est responsum. Si vero actor predicte generali responsioni obicit, petens sibi sentenciari, vtrum ad tres suas querimonias ordinarie sub forma juris propositas reus vna generali re- nerali responsione sufficienter responderit, et reus hanc sub silencio admit- tens, obieccionem nichil in contrarium allegat, cum generi derogetur per speciem, sentencialiter declaramus, quod reus ad primam querimoniam bene respondit, ad duas autem sequentes non respondit, sed in ipsis succubuit, et
Strana 87
87 actor eas super ipsum optinuit pleno jure. — Si autem ad immediate pre- tactam actoris obieccionem reus sibi sentenciari petit, vtrum juris subuen- cione seu indulto, quod wlgariter helung dicitur, gaudere debeat. Sentencia. Sentenciatum, quod in wlgari dicendo ain helung perdidit, pro qua racione duarum querimoniarum judici emendam duorum grossorum soluet, et ad dictas duas vltimas querimonias, quum de prima bene responderit, vl- terius respondendo causam suam prosequetur. Item. Videndum est tamen circa prescripta, vtrum judex prima generali responsione facta a reo quesiuerit, vtrum uerba sui prolocutoris habeat rata, vel vtrum judicium in quo querimonie et responsiones fiunt, sit perempto- rium, vno enim istorum duorum seruato, reus tenetur ordinarie ad tres que- rimonias tribus responsionibus ordinarie respondere. Item postea fuit subiunctum. Insuper vestra sciat discrecio, cum jura super racionem fundentur, et sententie tantum juxta contrarias actoris et rei allegationes sint ferende, si in futuro secundum validiores raciones, quam que pronunc nos mouerunt, per actorem et reum fortassis propositas de dictorum dubiorum discussio- nem (sic) fuerimus requisiti, iuxta illarum exigenciam, sicuti qualitas juris dictauerit, ad diffinitiuam sentenciam procedemus. 1. Uebereinstimmend mit R. II. 251: Emenda perditionis holunge sunt XII. parvi denarii, qui faciunt grossum Pragensem, et ista est minima emenda judicialis. 123. De legacione mulieris (quod propriam vestem ferialem possit legare). Queuis mulier nichil aliud quam suam ferialem vestem, cuicumque vo- luerit, uel ad quem graciam habebit, legare potest, contradiccione mariti non obstante, et illud sentenciatum est hic in Iglauia Schonenveldero, nisi propria habuerit bona marito non data. Uebereinstimmend mit R. I. St.-R. 59. 124. De eodem. (Mulier potest repetere bona mariti proscripti.) Mulier virum habens proscriptum bona sua repetere potest proscrip- cione non obstante. Sentenciatum est hic in Iglauia Schrimphisse, cujus maritus fuit proscriptus. Nach dem St.-R. König Wenzl's für Brünn vom Jahre 1243 a. 5 fällt blos ein Dritttheil des Vermögens eines wegen „manslag“ Geächteten auf sein Weib und seine Kinder, ein Dritttheil an den Richter, ein Dritttheil an den Kläger. Vgl. darüber R. II. S. LXXXIV. 125. (Judex debet mittere scabinos ad perspiciendum wlnera.) Sentenciatum est Smydlino pistori, filio Coberlini, quod scabini sine jussu judicis ac missione wlnera peruidere nec cernere possunt neque debent. 126. De causidicis (debent nisi vnius verbum loqui in causis arduis). Sentenciatum est hic in Iglauia pro homicidio Waltheri de Lobotin,
87 actor eas super ipsum optinuit pleno jure. — Si autem ad immediate pre- tactam actoris obieccionem reus sibi sentenciari petit, vtrum juris subuen- cione seu indulto, quod wlgariter helung dicitur, gaudere debeat. Sentencia. Sentenciatum, quod in wlgari dicendo ain helung perdidit, pro qua racione duarum querimoniarum judici emendam duorum grossorum soluet, et ad dictas duas vltimas querimonias, quum de prima bene responderit, vl- terius respondendo causam suam prosequetur. Item. Videndum est tamen circa prescripta, vtrum judex prima generali responsione facta a reo quesiuerit, vtrum uerba sui prolocutoris habeat rata, vel vtrum judicium in quo querimonie et responsiones fiunt, sit perempto- rium, vno enim istorum duorum seruato, reus tenetur ordinarie ad tres que- rimonias tribus responsionibus ordinarie respondere. Item postea fuit subiunctum. Insuper vestra sciat discrecio, cum jura super racionem fundentur, et sententie tantum juxta contrarias actoris et rei allegationes sint ferende, si in futuro secundum validiores raciones, quam que pronunc nos mouerunt, per actorem et reum fortassis propositas de dictorum dubiorum discussio- nem (sic) fuerimus requisiti, iuxta illarum exigenciam, sicuti qualitas juris dictauerit, ad diffinitiuam sentenciam procedemus. 1. Uebereinstimmend mit R. II. 251: Emenda perditionis holunge sunt XII. parvi denarii, qui faciunt grossum Pragensem, et ista est minima emenda judicialis. 123. De legacione mulieris (quod propriam vestem ferialem possit legare). Queuis mulier nichil aliud quam suam ferialem vestem, cuicumque vo- luerit, uel ad quem graciam habebit, legare potest, contradiccione mariti non obstante, et illud sentenciatum est hic in Iglauia Schonenveldero, nisi propria habuerit bona marito non data. Uebereinstimmend mit R. I. St.-R. 59. 124. De eodem. (Mulier potest repetere bona mariti proscripti.) Mulier virum habens proscriptum bona sua repetere potest proscrip- cione non obstante. Sentenciatum est hic in Iglauia Schrimphisse, cujus maritus fuit proscriptus. Nach dem St.-R. König Wenzl's für Brünn vom Jahre 1243 a. 5 fällt blos ein Dritttheil des Vermögens eines wegen „manslag“ Geächteten auf sein Weib und seine Kinder, ein Dritttheil an den Richter, ein Dritttheil an den Kläger. Vgl. darüber R. II. S. LXXXIV. 125. (Judex debet mittere scabinos ad perspiciendum wlnera.) Sentenciatum est Smydlino pistori, filio Coberlini, quod scabini sine jussu judicis ac missione wlnera peruidere nec cernere possunt neque debent. 126. De causidicis (debent nisi vnius verbum loqui in causis arduis). Sentenciatum est hic in Iglauia pro homicidio Waltheri de Lobotin,
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88 quod nullus causidicus pro homicidijs et arduis causis corpus, res et honores tangentibus plurimorum verbum loqui poterit quam vnius. 127. (Qui recipit super dampna alterius alicujus, hoc debet facere de scitu juratorum.) Sentenciatum est inter Waltter Czererum et Elbel Aquampanis, quod nullus in dampnum alterius in judea nec alias recipere debeat, quamuis de jure facere possit nisi de scitu ad minus vnius scabini. Es bezieht sich dieses Schöffenurtheil auf ein besonderes Rechtsgeschäft „das Scha- den nehmen", das sich besonders in Süddeutschland ausgebildet hat, um den Gläubiger bei Säumniss des Schuldners zu seinem Gelde kommen zu lassen. Man nannte es die Schuld sub usura vel damno requirere, sub tanta vel tanta quantitate damni debitum suum recipere, pecuniam recipere ad usuras, ad usuras recipere, super damnum debito- ris und deutsch: Geld auf Jemandes Schaden nehmen, Pfennige winnen up redlichen Schaden, das Geld uff mogelichen Schaden nehmen, einen gelobten Schaden auf eines andern mannes Schaden nehmen. Das Geschäft bestand in Folgendem: Erweist sich der Schuldner in der Bezahlung der Schuld säumig, so nimmt der Gläubiger beim Capitalisten eine Summe entweder im Betrag der Schuld oder auch eine geringere auf und zwar auf des Schuldners Schaden. Der Schaden — die Zinsen, die der Gläubiger dafür zahlen muss — soll sein Schuld- ner zahlen. Dieses geschah selbst dann, wenn sich der Gläubiger zur Sicherstellung seiner Forderung ein Pfand bestellen liess. Denn die öffentliche mehrmalige Ausbietung des Pfandes zum Verkaufe konnte dem Gläubiger durch die damit verbundene Ver- zögerung oft empfindlichen Nachtheil bringen. Vgl. R. I. 17. und 25. Dann R II. 416. Wiener St.-R. von 1435 (Rauch III. S. 151, dann 221). In der Regel war es blos den Juden erlaubt durch ein besonderes Privilegium Zinsen zu nehmen, daher es oft in den Quellen heisst: schaden nemen hincz den iuden und in unserm Schöffenspruch: in Judea vel alias. Der Mangel eines festen Zinsfusses drängte dazu, diesem Geschäfte zum Schutze des Schuldners die grösstmög- lichste Publicität zu geben. Nach dem Prager St.-R. 17. musste der Gläubiger mit dem Juden vor Gericht gehen und die auf Schaden genommene Summe angeben. Nach dem Wiener St.-R. S. 151 und 221 musste er den Schuldner auffordern, mit ihm zu dem Juden zu gehen. Weigerte er sich dessen, so nahm der Gläubiger das Geld vor Zeugen auf. Vgl. darüber Otto Stobbe, Drei Abh. zur Gesch. des deutschen Vertragr. S. 40 ff. und siehe die Urkunden n. 629, 669, 673 im Cod. dipl. Mor. VII. „Super dampna nostra." 128. (Cuicumque recipitur licencia extra ciuitatem, statim debent sibi cause contrarie allegari.) Scabini terre pro jure protulerunt, quod, quumcumque vni licencia re- cipitur, statim et pro ininstanti cause sibi contrariantes debent obici et proponi. 129. (Si judex iussus fuerit per dominum suum, et non fecerit, pena sequitur eum.) Sentenciatum est in Wesuncz, quod judex in presencia scabinorum ser- vum suum pro wlnere duelli iussus fuit per dominum suum et per actorem sub fideiiussionis caucione astringere, quod minime fecit, domino trium marcarum in pena et actori in septem ipsum judicem cecidisse.
88 quod nullus causidicus pro homicidijs et arduis causis corpus, res et honores tangentibus plurimorum verbum loqui poterit quam vnius. 127. (Qui recipit super dampna alterius alicujus, hoc debet facere de scitu juratorum.) Sentenciatum est inter Waltter Czererum et Elbel Aquampanis, quod nullus in dampnum alterius in judea nec alias recipere debeat, quamuis de jure facere possit nisi de scitu ad minus vnius scabini. Es bezieht sich dieses Schöffenurtheil auf ein besonderes Rechtsgeschäft „das Scha- den nehmen", das sich besonders in Süddeutschland ausgebildet hat, um den Gläubiger bei Säumniss des Schuldners zu seinem Gelde kommen zu lassen. Man nannte es die Schuld sub usura vel damno requirere, sub tanta vel tanta quantitate damni debitum suum recipere, pecuniam recipere ad usuras, ad usuras recipere, super damnum debito- ris und deutsch: Geld auf Jemandes Schaden nehmen, Pfennige winnen up redlichen Schaden, das Geld uff mogelichen Schaden nehmen, einen gelobten Schaden auf eines andern mannes Schaden nehmen. Das Geschäft bestand in Folgendem: Erweist sich der Schuldner in der Bezahlung der Schuld säumig, so nimmt der Gläubiger beim Capitalisten eine Summe entweder im Betrag der Schuld oder auch eine geringere auf und zwar auf des Schuldners Schaden. Der Schaden — die Zinsen, die der Gläubiger dafür zahlen muss — soll sein Schuld- ner zahlen. Dieses geschah selbst dann, wenn sich der Gläubiger zur Sicherstellung seiner Forderung ein Pfand bestellen liess. Denn die öffentliche mehrmalige Ausbietung des Pfandes zum Verkaufe konnte dem Gläubiger durch die damit verbundene Ver- zögerung oft empfindlichen Nachtheil bringen. Vgl. R. I. 17. und 25. Dann R II. 416. Wiener St.-R. von 1435 (Rauch III. S. 151, dann 221). In der Regel war es blos den Juden erlaubt durch ein besonderes Privilegium Zinsen zu nehmen, daher es oft in den Quellen heisst: schaden nemen hincz den iuden und in unserm Schöffenspruch: in Judea vel alias. Der Mangel eines festen Zinsfusses drängte dazu, diesem Geschäfte zum Schutze des Schuldners die grösstmög- lichste Publicität zu geben. Nach dem Prager St.-R. 17. musste der Gläubiger mit dem Juden vor Gericht gehen und die auf Schaden genommene Summe angeben. Nach dem Wiener St.-R. S. 151 und 221 musste er den Schuldner auffordern, mit ihm zu dem Juden zu gehen. Weigerte er sich dessen, so nahm der Gläubiger das Geld vor Zeugen auf. Vgl. darüber Otto Stobbe, Drei Abh. zur Gesch. des deutschen Vertragr. S. 40 ff. und siehe die Urkunden n. 629, 669, 673 im Cod. dipl. Mor. VII. „Super dampna nostra." 128. (Cuicumque recipitur licencia extra ciuitatem, statim debent sibi cause contrarie allegari.) Scabini terre pro jure protulerunt, quod, quumcumque vni licencia re- cipitur, statim et pro ininstanti cause sibi contrariantes debent obici et proponi. 129. (Si judex iussus fuerit per dominum suum, et non fecerit, pena sequitur eum.) Sentenciatum est in Wesuncz, quod judex in presencia scabinorum ser- vum suum pro wlnere duelli iussus fuit per dominum suum et per actorem sub fideiiussionis caucione astringere, quod minime fecit, domino trium marcarum in pena et actori in septem ipsum judicem cecidisse.
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89 130. (Juratus, qui resignauit juramentum, vlterius non potest testari sicut juratus.) Sentenciatum est hic in Iglauia, quod nullus juratus antiquus post re- signacionem sui juramenti nulli astare potest cum suo juramento, nisi sicut alter homo et testis communis, quia vnusquisque corpus et res suas melius contra ipsum antiquum juratum defendere potest, quam ipsum potest vin- cere cum suo juramento. Sequitur de diuersis emendis, vituperiis et insolenciis, uulneribus, et minis et aliis. 131. De emenda mutantis verba. Sentenciatum est hic in Iglauia. Si reus in judicio uel extra judicium coram judice et juratis de aliquo debito negat et postea affirmat, vel e con- uerso primo affirmat et postea negat, pro hujusmodi varietate verborum respondebit medio fertone vel in LXXII. hallensibus judici. 132. Alia (de arrestacione gladii). Sentenciatum est, quod pro arrestacione tunice, pallii, gladii vel alte- rius rei valoris medii fertonis et infra solvetur judici vnus grossus vel XII. parui. 133. Alia (de proscriptis villarum). Proscriptus in judicio alicujus ville, et notatus inter proscriptos ciuita- tis postquam cum judice ville vbi proscriptus fuit composuerit, judici ciuita- tis in nulla emenda obligatur, sed solum scriptoris expeditio de suo precio deleatur. 134. Alia (von vorzalten, dy man hawset). Das ist auch hye getailt. Wer eynen verczalten helt und hauset, dem selbscholdigen, des verczalt her ist, dem ist her dorum mit nichte bestanden, aber dem gerichte, dem ist her bestanden mit alle der schulde, do gener vmme vorczalt ist. R. II. 603 bestraft das Beherbergen eines Geächteten mit einer Geldbusse von fünf Talenten, von denen ein Dritttheil an den Richter, ein Dritttheil an die Stadt und ein Dritttheil an den Kläger fällt. Vgl. die österr. Stadtrechte, z. B. das von Wiener-Neustadt (von Würth S. 82) c. LVIII. Das österr. Landrecht a. LVII. (von Meiller S. 167) sagt: Wir wellen vnd gepieten, das niemand ainen vebersaiten man be- halt. Wer es darueber tuot, den sol man haben an jens stat, der da vebersait ist. Uebereinstimmend damit der Landfrieden K. Friedrichs II. von 1235. c. 13 (S. Pertz Bd. II. p. 317). Ebenso das St.-R. von Augsburg (Freiberg's Sammlung der R.-A. I. H. S. 62 und 65): Wolt aber den ähter iemen schärmen oder wern, der ist in denselben schulden, da der ähter inne ist. 135. Alia (von der puzze vmb reyn prechen vnd vber ackern). Wer aynen rayn prichet vnd aus eret czwischen eckern, und wirt des vberwunden mit eynem rechten, der ist dem gerichte bestanden mit eyner mark goldes oder mit czehen marken sylbers, dem selbschol ist her aber mit nichte anders bestanden , den das her im den rayn wieder gancz schol
89 130. (Juratus, qui resignauit juramentum, vlterius non potest testari sicut juratus.) Sentenciatum est hic in Iglauia, quod nullus juratus antiquus post re- signacionem sui juramenti nulli astare potest cum suo juramento, nisi sicut alter homo et testis communis, quia vnusquisque corpus et res suas melius contra ipsum antiquum juratum defendere potest, quam ipsum potest vin- cere cum suo juramento. Sequitur de diuersis emendis, vituperiis et insolenciis, uulneribus, et minis et aliis. 131. De emenda mutantis verba. Sentenciatum est hic in Iglauia. Si reus in judicio uel extra judicium coram judice et juratis de aliquo debito negat et postea affirmat, vel e con- uerso primo affirmat et postea negat, pro hujusmodi varietate verborum respondebit medio fertone vel in LXXII. hallensibus judici. 132. Alia (de arrestacione gladii). Sentenciatum est, quod pro arrestacione tunice, pallii, gladii vel alte- rius rei valoris medii fertonis et infra solvetur judici vnus grossus vel XII. parui. 133. Alia (de proscriptis villarum). Proscriptus in judicio alicujus ville, et notatus inter proscriptos ciuita- tis postquam cum judice ville vbi proscriptus fuit composuerit, judici ciuita- tis in nulla emenda obligatur, sed solum scriptoris expeditio de suo precio deleatur. 134. Alia (von vorzalten, dy man hawset). Das ist auch hye getailt. Wer eynen verczalten helt und hauset, dem selbscholdigen, des verczalt her ist, dem ist her dorum mit nichte bestanden, aber dem gerichte, dem ist her bestanden mit alle der schulde, do gener vmme vorczalt ist. R. II. 603 bestraft das Beherbergen eines Geächteten mit einer Geldbusse von fünf Talenten, von denen ein Dritttheil an den Richter, ein Dritttheil an die Stadt und ein Dritttheil an den Kläger fällt. Vgl. die österr. Stadtrechte, z. B. das von Wiener-Neustadt (von Würth S. 82) c. LVIII. Das österr. Landrecht a. LVII. (von Meiller S. 167) sagt: Wir wellen vnd gepieten, das niemand ainen vebersaiten man be- halt. Wer es darueber tuot, den sol man haben an jens stat, der da vebersait ist. Uebereinstimmend damit der Landfrieden K. Friedrichs II. von 1235. c. 13 (S. Pertz Bd. II. p. 317). Ebenso das St.-R. von Augsburg (Freiberg's Sammlung der R.-A. I. H. S. 62 und 65): Wolt aber den ähter iemen schärmen oder wern, der ist in denselben schulden, da der ähter inne ist. 135. Alia (von der puzze vmb reyn prechen vnd vber ackern). Wer aynen rayn prichet vnd aus eret czwischen eckern, und wirt des vberwunden mit eynem rechten, der ist dem gerichte bestanden mit eyner mark goldes oder mit czehen marken sylbers, dem selbschol ist her aber mit nichte anders bestanden , den das her im den rayn wieder gancz schol
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90 machen in dreyn tagen, ob dy sach in panteydingen ist getaydinget, oder in vierczen tagen, ob es ander czeyt in dem jar ist getaydingt. Uebereinstimmend mit R. II. 479. Auch da wird das „rain prechen" mit einer Geldstrafe von „funffzig gulden, die machen zehen mark grosser pfennige“ belegt. Ferner soll der Frevler den Rain wieder ganz machen „in den nächsten vierczehen tagen, nach- dem vnd die sache getaidinget ist.“ Vgl. auch das sogenannte Alt-Prager St.-R. an- geblich vom Jabr 1269 (Rössler, Ueber die Behandlung der Geschichte des Rechts in Oesterreich) 113 (90): Uuelch man sinen nachgebauer oder einen andirn manne sinen vride brichet, do uon sin haus oder hauf mit befriedet, was schaden im do uon geschicht, den er sinem umbesessin hat bewisit, dem sol er geldin und den vrideczaun wider machin und dem richter sin buse. 136. Alia (von der puzze der eyn schepfen sluk). Das ist kegen Cholen an der Elb getailt. Eyn richter in eynem dorf slug eynen scheppen, das es ander scheppen sachen mit eynem plossen swert seynen huet von seynem hawpt, und wund seyn doch nicht. Sentencia diffinitiua. Den wart getailt, das her das schold vorpussen mit czehen marken. 137. Alia de loquente ante prolocutorem (von puzze, der vor dem fursprechen redt). Wer vor seynen vorsprechen redet vor den virpenken, der schol den richter das vorpussen mit XII hallern. 138. Alia de non resignante gladium (von puzze, der seyn swert nicht wolde dem richter geben). Ayns wart besait von eynem scheppen, das in der richter in eynem leythaus begrayft mit aynem gespiczten swerte. Das selbe swert vordert der richter von ym, das her es ym awf geb awf eyn recht ; des widert her sich, und wold sewn nicht entven. Do vil in der richter an, und wold ym daszelbe swert genomen haben, do wold her ym seyn dennoch nicht lassen. — Dorum wort getailt. dem richter mit LX schillingen und igleychem schep- pen mit XXX schillingen der churczen. 139. Alia de vituperante alium (von puzze vbelhandelunge). Eyn man heys den andern vor den vierpenken, das es scheppen horten, vol und trunken, und drewt ym dorczu. — Darum wart her auch getailt dem richter mit sechczik schillingen. und ickleychem scheppen mit dreysygen. 140. Alia de contrariante (von puzze, der sich widert gegen dem richter). Der richter hyes eynen man in dye vyerpenke siczen. Des wolde her nicht entun. Do stund der richter awf, und nam yn pey seynem mantel, und wold yn in dye virpenke haben geczogen. Des slug her dem richter den mantel aus der hant, das es dye scheppen sahen. — Dorum wart her auch dem richter getailt mit LX schillingen vnd icklichem sbeppen mit XXX. 141. Alia de non tacente coram judicio. (Item non puzze, der nicht sweigen wil vor gerichte.) Das ist kegen Teltsch getailt. Als oft vnd der richter selber eynen
90 machen in dreyn tagen, ob dy sach in panteydingen ist getaydinget, oder in vierczen tagen, ob es ander czeyt in dem jar ist getaydingt. Uebereinstimmend mit R. II. 479. Auch da wird das „rain prechen" mit einer Geldstrafe von „funffzig gulden, die machen zehen mark grosser pfennige“ belegt. Ferner soll der Frevler den Rain wieder ganz machen „in den nächsten vierczehen tagen, nach- dem vnd die sache getaidinget ist.“ Vgl. auch das sogenannte Alt-Prager St.-R. an- geblich vom Jabr 1269 (Rössler, Ueber die Behandlung der Geschichte des Rechts in Oesterreich) 113 (90): Uuelch man sinen nachgebauer oder einen andirn manne sinen vride brichet, do uon sin haus oder hauf mit befriedet, was schaden im do uon geschicht, den er sinem umbesessin hat bewisit, dem sol er geldin und den vrideczaun wider machin und dem richter sin buse. 136. Alia (von der puzze der eyn schepfen sluk). Das ist kegen Cholen an der Elb getailt. Eyn richter in eynem dorf slug eynen scheppen, das es ander scheppen sachen mit eynem plossen swert seynen huet von seynem hawpt, und wund seyn doch nicht. Sentencia diffinitiua. Den wart getailt, das her das schold vorpussen mit czehen marken. 137. Alia de loquente ante prolocutorem (von puzze, der vor dem fursprechen redt). Wer vor seynen vorsprechen redet vor den virpenken, der schol den richter das vorpussen mit XII hallern. 138. Alia de non resignante gladium (von puzze, der seyn swert nicht wolde dem richter geben). Ayns wart besait von eynem scheppen, das in der richter in eynem leythaus begrayft mit aynem gespiczten swerte. Das selbe swert vordert der richter von ym, das her es ym awf geb awf eyn recht ; des widert her sich, und wold sewn nicht entven. Do vil in der richter an, und wold ym daszelbe swert genomen haben, do wold her ym seyn dennoch nicht lassen. — Dorum wort getailt. dem richter mit LX schillingen und igleychem schep- pen mit XXX schillingen der churczen. 139. Alia de vituperante alium (von puzze vbelhandelunge). Eyn man heys den andern vor den vierpenken, das es scheppen horten, vol und trunken, und drewt ym dorczu. — Darum wart her auch getailt dem richter mit sechczik schillingen. und ickleychem scheppen mit dreysygen. 140. Alia de contrariante (von puzze, der sich widert gegen dem richter). Der richter hyes eynen man in dye vyerpenke siczen. Des wolde her nicht entun. Do stund der richter awf, und nam yn pey seynem mantel, und wold yn in dye virpenke haben geczogen. Des slug her dem richter den mantel aus der hant, das es dye scheppen sahen. — Dorum wart her auch dem richter getailt mit LX schillingen vnd icklichem sbeppen mit XXX. 141. Alia de non tacente coram judicio. (Item non puzze, der nicht sweigen wil vor gerichte.) Das ist kegen Teltsch getailt. Als oft vnd der richter selber eynen
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91 man vor den vyrpenken heyset swigen, vnd her dorvber redet, als oft schol her es vorpussen mit LXXII hallern oder mit eynem halben vuerdung. 142. Alia de respondente (von puzze, der ee antwort, denn man klagt). Das ist getaylt kegen Choln. Antwurt eyn man vor gehegtem gerichte. e man awf in klage, her tut es czu vnrecht vnd schol es vorpussen mit XII hallern. 143. Alia de juramentis (von puzze, dy sich selber heymlich vorrichten). Pringet ayn man den andern vm ayde von geltes wegen in dy tauel vor gerichte vnd verrichtet sich darnach haymlich an des richters wort mit ym, derselben payder eynickleycher schol ez vorpussen mit eynem halben vyerdung. Siehe Anmerkung zu 8. 144. De wlnere duelli (an eym toden manne mak man nicht mer besagen, dann eyn kamperwunden). Das ist kegen Wunaw getailt. An eynem toden mak man nicht mer champer wunden besagen , dan ayne. Was der anderen wunden sind, das sind alles plutrunss. 145. De emendis (wer verpurget ist czu dem rechten, gesteet her nicht, er muss das verpuzzen). Das ist hie getailt. Klaget eyn man awf den andern vm vnczucht, oder vm wunden, vnd vorpurget her es vor dem richter, das her seyn clage wulle volfuren, vnd kumet darnach nicht fur gericht, vnd gener, awf den er hat geklaget, der komet; der, der da komet, der wirt ledick, der da aber nicht komet, der ist dem richter bestanden mit der puess, als hoch sam man dy vnezucht oder dy wunden schaczet, da her vm geklaget awf den andern, nachdem als dy scheppen dy selben wunden besagen , von recht verpussen schol. 146. De wlneri duelli. (Item von kamperwunden eynes toden). Das ist auch hie getailt. Werden eynem manne drey, vyer oder mer champerwunden geslagen , vnd czeihet derselben wunden als manigen man, also vil als her wunden hat, also, das her jekleychen ayner czeihet, eyn jckleycher mus ym vm eyn kamper wunden antwurten. Czeyhet her aber der wunden aller aynen man, der antwurt nur vm ayn kamper wunden , vnd dy andern wunden, wy vil er seyn, dye werden fur plutrunss geacht, aber vff eynen toten man mag man nur eyn kamper wunden gelegen, wy vil der andern wunden sein, dy werden alle czu plutrunss geachtet. Vgl. die neuere Skra des Hofes zu Nowgorod demselben von Lübeck gegeben in der 2. Hälfte des 13. Jahrh. (Lübecker Urkundenbuch. Lübeck. 1843. S. 706): (S)o war ein man wert doit geslagen, den dotslach mach man niemanne geuen mer einen manne. Mer heuet he mer wunden, vnde werdet dar mer lvde beseen an vlocken ofte an verden, vnde werdet se des vertvget, das se de wunden gedan hebbet, so sollen se de beteren, also manig man muct beteren, mag man se des vortvgen.
91 man vor den vyrpenken heyset swigen, vnd her dorvber redet, als oft schol her es vorpussen mit LXXII hallern oder mit eynem halben vuerdung. 142. Alia de respondente (von puzze, der ee antwort, denn man klagt). Das ist getaylt kegen Choln. Antwurt eyn man vor gehegtem gerichte. e man awf in klage, her tut es czu vnrecht vnd schol es vorpussen mit XII hallern. 143. Alia de juramentis (von puzze, dy sich selber heymlich vorrichten). Pringet ayn man den andern vm ayde von geltes wegen in dy tauel vor gerichte vnd verrichtet sich darnach haymlich an des richters wort mit ym, derselben payder eynickleycher schol ez vorpussen mit eynem halben vyerdung. Siehe Anmerkung zu 8. 144. De wlnere duelli (an eym toden manne mak man nicht mer besagen, dann eyn kamperwunden). Das ist kegen Wunaw getailt. An eynem toden mak man nicht mer champer wunden besagen , dan ayne. Was der anderen wunden sind, das sind alles plutrunss. 145. De emendis (wer verpurget ist czu dem rechten, gesteet her nicht, er muss das verpuzzen). Das ist hie getailt. Klaget eyn man awf den andern vm vnczucht, oder vm wunden, vnd vorpurget her es vor dem richter, das her seyn clage wulle volfuren, vnd kumet darnach nicht fur gericht, vnd gener, awf den er hat geklaget, der komet; der, der da komet, der wirt ledick, der da aber nicht komet, der ist dem richter bestanden mit der puess, als hoch sam man dy vnezucht oder dy wunden schaczet, da her vm geklaget awf den andern, nachdem als dy scheppen dy selben wunden besagen , von recht verpussen schol. 146. De wlneri duelli. (Item von kamperwunden eynes toden). Das ist auch hie getailt. Werden eynem manne drey, vyer oder mer champerwunden geslagen , vnd czeihet derselben wunden als manigen man, also vil als her wunden hat, also, das her jekleychen ayner czeihet, eyn jckleycher mus ym vm eyn kamper wunden antwurten. Czeyhet her aber der wunden aller aynen man, der antwurt nur vm ayn kamper wunden , vnd dy andern wunden, wy vil er seyn, dye werden fur plutrunss geacht, aber vff eynen toten man mag man nur eyn kamper wunden gelegen, wy vil der andern wunden sein, dy werden alle czu plutrunss geachtet. Vgl. die neuere Skra des Hofes zu Nowgorod demselben von Lübeck gegeben in der 2. Hälfte des 13. Jahrh. (Lübecker Urkundenbuch. Lübeck. 1843. S. 706): (S)o war ein man wert doit geslagen, den dotslach mach man niemanne geuen mer einen manne. Mer heuet he mer wunden, vnde werdet dar mer lvde beseen an vlocken ofte an verden, vnde werdet se des vertvget, das se de wunden gedan hebbet, so sollen se de beteren, also manig man muct beteren, mag man se des vortvgen.
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92 147. De plutrunss et plabsag in facie (wy eyn man sich emprechen sal vme plavslege, vmb risse vnd kratzen). Das ist getailt kegen dem Czaslaws. Vm eyn plutrunss oder eynen plawslag vnder den augen , do eyn schramme oder eyn mayl nach pleybet, des man sich schamen mus, da schal eyn man vm enprechen, sam vm eyn kamperwunden, aber vm eynen kracz, oder vm eynen ris, oder vm eynen plawslag , der da verget, und da nicht mayl nach pleyben, da enpricht eyn man slechtleych vm mit seyn eyns hant. 148. De testibus wlnerum. (Wy eyn man sal sweren mit seynen nachvolgern vmb wnden und ander sach). Wanne eyn man schol sweren vm wunten oder vmme ander sache, do her nachuolger czu bedarf , so schol seyn vorspreche ym vnd seynem nach- volgeren dy ayde noch eyn ander reyten, vnd schal sy danne mit eyn ander aus vuren , vnd dy ayd leren, vnd darnach mit eyn ander her wyder furen, vnd so schol danne der waltsache (sachwald) czu dem ersten voluaren , vnd dy nachuolger darnach , vnd schollen der waltsache vnd dy nochvolger also lange in den vyerpenken sten , vncz das dye scheppen geteylen, ob sy seyn voluarn oder nicht. 149. De eodem (man sal gesessen czewgen nennen vmb eyn toten). Wanne eyn man vm wunden oder vm eynen toten seyn geczugen nennet, so sal her allewege eynen gesessen geczewgen nennen, oder nennet her eynen vngesessen: her verleust. 150. De eodem (eyn gesessen man mak wol geczewge seyn vmb eyn toten. Eyn man, der erb vnd aygen hat, welcherley das sey, es sey vrey, oder her hab es czu purkrecht, oder eyn man der czinsgelt hat awf erb vnd awf aygen, her sey in der stat gesessen oder auserhalb der stat, doch in der stat gerichte, der mag wol gesten an wunten oder an eynem toten sam eyn ge- sessener man. Das Prager Recht fordert ebenfalls die Ansässigkeit der Zeugen. Vgl. R. I. St. 66 und 116. 151. De wlneri duelli, juramento (wy eyner vorvellet in dem eyde). Eyn man schold vor gerichte sweren vm eyn kamperwunden, vnd sprach czu dreyn malen nach eynander : der kamperwunden der mir Conrad schuld geyt. Sentencia. Dorvber wart getailt, her wer mit der wunden bestanden. 152. De eodem (wy eyner vorviel in dem eyde). Hze kegen dem Tryesch wart getailt. Eyn man sprach den andern an vm eyne kampferwunden. Da antwurt dyser, vnd sprach: Ja czych mich seyn. Do kegen jaget gener her wider, ob her ym nicht mit der wunden be- standen wer.
92 147. De plutrunss et plabsag in facie (wy eyn man sich emprechen sal vme plavslege, vmb risse vnd kratzen). Das ist getailt kegen dem Czaslaws. Vm eyn plutrunss oder eynen plawslag vnder den augen , do eyn schramme oder eyn mayl nach pleybet, des man sich schamen mus, da schal eyn man vm enprechen, sam vm eyn kamperwunden, aber vm eynen kracz, oder vm eynen ris, oder vm eynen plawslag , der da verget, und da nicht mayl nach pleyben, da enpricht eyn man slechtleych vm mit seyn eyns hant. 148. De testibus wlnerum. (Wy eyn man sal sweren mit seynen nachvolgern vmb wnden und ander sach). Wanne eyn man schol sweren vm wunten oder vmme ander sache, do her nachuolger czu bedarf , so schol seyn vorspreche ym vnd seynem nach- volgeren dy ayde noch eyn ander reyten, vnd schal sy danne mit eyn ander aus vuren , vnd dy ayd leren, vnd darnach mit eyn ander her wyder furen, vnd so schol danne der waltsache (sachwald) czu dem ersten voluaren , vnd dy nachuolger darnach , vnd schollen der waltsache vnd dy nochvolger also lange in den vyerpenken sten , vncz das dye scheppen geteylen, ob sy seyn voluarn oder nicht. 149. De eodem (man sal gesessen czewgen nennen vmb eyn toten). Wanne eyn man vm wunden oder vm eynen toten seyn geczugen nennet, so sal her allewege eynen gesessen geczewgen nennen, oder nennet her eynen vngesessen: her verleust. 150. De eodem (eyn gesessen man mak wol geczewge seyn vmb eyn toten. Eyn man, der erb vnd aygen hat, welcherley das sey, es sey vrey, oder her hab es czu purkrecht, oder eyn man der czinsgelt hat awf erb vnd awf aygen, her sey in der stat gesessen oder auserhalb der stat, doch in der stat gerichte, der mag wol gesten an wunten oder an eynem toten sam eyn ge- sessener man. Das Prager Recht fordert ebenfalls die Ansässigkeit der Zeugen. Vgl. R. I. St. 66 und 116. 151. De wlneri duelli, juramento (wy eyner vorvellet in dem eyde). Eyn man schold vor gerichte sweren vm eyn kamperwunden, vnd sprach czu dreyn malen nach eynander : der kamperwunden der mir Conrad schuld geyt. Sentencia. Dorvber wart getailt, her wer mit der wunden bestanden. 152. De eodem (wy eyner vorviel in dem eyde). Hze kegen dem Tryesch wart getailt. Eyn man sprach den andern an vm eyne kampferwunden. Da antwurt dyser, vnd sprach: Ja czych mich seyn. Do kegen jaget gener her wider, ob her ym nicht mit der wunden be- standen wer.
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93 Sentencia diffinitiua. Dorvber wart getailt. Wanne her Ja hett gesprochen, her wer ym mit der wunden bestanden. 153. De oppressione mulierum. Dy purger von den Chutten schryben her also. Fridel claget awf Heyn- richen, das her ym seyn tochter vreueleich gemeylget hette an yrem magtum, vnd das wold her beweren mit erbern lewten, dy di warczeychen an seyner tochter vunden hetten , das sy ires magtums an derselben stat vnd czu der- selben czeit beraubet were, vnd vragt an eynem rechten urtail, gestunden ym des erber lewt, was seynes rechten vnd seyner tochter hyn czu Heynrich dorvm were. Responsio. Dowider antwurt Heynrich vnd sprach, des wer her vnschuldik, vnd seyn vnschuld wold her bewysen mit als vil erbern lewten, sam ym dy schep- pen ertaylten , vnd lyes ym eyn vrteyl werden , ob her seyn recht und seyn echte nicht pas geweren mochte, den ym yman vberwinden mochte. Sentencia diffinitiua. Dorvber wart getailt. Volfur Fridel mit erbern lewten, dy di warczai- chen an seyner tochter wunden hetten, sam her sich vormessen hyet, 1) vnd gestunden ym dye, sam eyn recht were, Heynrich muste dye geczugen leyden. 154. De eodem (wy weiber nicht geczewgen mugen). Das ist auch geteilt hye czu den Chutten, das eyn man den andern oder eyn vraw eynen man vur notczog, das an eyner stat geschen ist, mit weyben nicht uberczugen mag oder uberwinden, wanne notczog eynen manne an seyn hochstes recht get das ist an seynen hals, vnd wanne man auch vmme sache, dy in eyner stat geschehen, mannes geczug wol gehaben mag. Das Brünner Recht R. II. (188) schliesst ebenfalls Weiber im Allgemeinen von der Zeugenschaft aus: Vnd di mugen nicht geczeugen sein: czu dem ersten ein weip, durch ier unstetichait willen. Es lässt jedoch c. 506 Weiber als Zeugen zu: si exa- minari debet, utrum virgo sit deflorata. Das Prager Recht lässt sogar ausdrücklich Weiber als Zeugen über Nothzucht zu. R. I 88. R.-B: mag sie das beczeugen mit man, mit vrawen, di ir geschrey hort haben. Ebenso das österr. Landrecht (v. Meiller S. 149) a. VI.: Welch fraw ain notnuft chlagt, mag si daz erzingen mit einem vnver- sprochen man, und mit einer unversprochen frawen etc. Ferner Rechtsbuch Ruprechts (§§ 134 und 435); Magdeburgerrecht (siehe Gaupp S. 222, § 13); Bairisches Landrecht § 56; Wiener-Neustädter St.-R. (v. Würth S. 80 c. LVII). Dagegen lassen die Stadtrechte von Wien vom 18. October 1221 (v. Meiller S. 102), dann vom 1. Juli 1244 (a. a. O. S. 134), von Haimburg (v. Meiller S. 142) nur Männer als Zeugen der Nothzucht zu. Es erscheint jedoch die Behauptung ungegrün- det, dass überhaupt die ältern Rechtsquellen aus dem 13. Jahrhundert die Weiber als Zeugen ausschliessen. 1) A. heyt.
93 Sentencia diffinitiua. Dorvber wart getailt. Wanne her Ja hett gesprochen, her wer ym mit der wunden bestanden. 153. De oppressione mulierum. Dy purger von den Chutten schryben her also. Fridel claget awf Heyn- richen, das her ym seyn tochter vreueleich gemeylget hette an yrem magtum, vnd das wold her beweren mit erbern lewten, dy di warczeychen an seyner tochter vunden hetten , das sy ires magtums an derselben stat vnd czu der- selben czeit beraubet were, vnd vragt an eynem rechten urtail, gestunden ym des erber lewt, was seynes rechten vnd seyner tochter hyn czu Heynrich dorvm were. Responsio. Dowider antwurt Heynrich vnd sprach, des wer her vnschuldik, vnd seyn vnschuld wold her bewysen mit als vil erbern lewten, sam ym dy schep- pen ertaylten , vnd lyes ym eyn vrteyl werden , ob her seyn recht und seyn echte nicht pas geweren mochte, den ym yman vberwinden mochte. Sentencia diffinitiua. Dorvber wart getailt. Volfur Fridel mit erbern lewten, dy di warczai- chen an seyner tochter wunden hetten, sam her sich vormessen hyet, 1) vnd gestunden ym dye, sam eyn recht were, Heynrich muste dye geczugen leyden. 154. De eodem (wy weiber nicht geczewgen mugen). Das ist auch geteilt hye czu den Chutten, das eyn man den andern oder eyn vraw eynen man vur notczog, das an eyner stat geschen ist, mit weyben nicht uberczugen mag oder uberwinden, wanne notczog eynen manne an seyn hochstes recht get das ist an seynen hals, vnd wanne man auch vmme sache, dy in eyner stat geschehen, mannes geczug wol gehaben mag. Das Brünner Recht R. II. (188) schliesst ebenfalls Weiber im Allgemeinen von der Zeugenschaft aus: Vnd di mugen nicht geczeugen sein: czu dem ersten ein weip, durch ier unstetichait willen. Es lässt jedoch c. 506 Weiber als Zeugen zu: si exa- minari debet, utrum virgo sit deflorata. Das Prager Recht lässt sogar ausdrücklich Weiber als Zeugen über Nothzucht zu. R. I 88. R.-B: mag sie das beczeugen mit man, mit vrawen, di ir geschrey hort haben. Ebenso das österr. Landrecht (v. Meiller S. 149) a. VI.: Welch fraw ain notnuft chlagt, mag si daz erzingen mit einem vnver- sprochen man, und mit einer unversprochen frawen etc. Ferner Rechtsbuch Ruprechts (§§ 134 und 435); Magdeburgerrecht (siehe Gaupp S. 222, § 13); Bairisches Landrecht § 56; Wiener-Neustädter St.-R. (v. Würth S. 80 c. LVII). Dagegen lassen die Stadtrechte von Wien vom 18. October 1221 (v. Meiller S. 102), dann vom 1. Juli 1244 (a. a. O. S. 134), von Haimburg (v. Meiller S. 142) nur Männer als Zeugen der Nothzucht zu. Es erscheint jedoch die Behauptung ungegrün- det, dass überhaupt die ältern Rechtsquellen aus dem 13. Jahrhundert die Weiber als Zeugen ausschliessen. 1) A. heyt.
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94 155. De eodem. Welich vraw notezogs drey tage versweiget, das sy ir nicht klaget, dy mag ir hynnach mit recht nicht geklagen, das ist hye czu der Igla getailt. Das Prager Recht ist strenger. Die That darf nicht übernächtig werden. R. I. 88. R.-B.: let si is vbernachtig werden, vnd den richter doch wol gehaben mochte, vnd let is clage loz ir schol nicht gericht werden durch das daz sis is vbernachtig hat gelossen werden. Uebereinstimmend damit das sogen. Alt-Prager Stadtrecht a 32 (16) (S. Rösslers Abhandlung über die Beh. der Gesch. des R. in Oesterr. S. XIII). Viel milder wieder das Brünner Recht. Diess gestattet R. II. 488 vierzehn Tage zur Einbringung der Klage „ad terrorem oppressorum, quod a dicto scelere sibi caveant.“ Damit stimmt wohl auch c. 493 überein, welehes die Einbringung der Klage „in tertia septimana" nach der Defloration zulässt. Zwischen beiden steht das Iglauer Recht in der Mitte, indem es das Klagerecht nach drei Tagen erlöschen lässt. Wie das Brünner Recht fordern auch die Stadtrechte von Wien vom 18. Oct. 1:21 (von Meiller S. 103), ferner vom 1. Juli 1244 (von Meiller S. 134) und für Haimburg (von Meiller S. 142) und überhaupt die Babenbergischen Stadtrechte einen Zeitraum von 14 Tagen. Dagegen setzt das Stadtrecht von Ofen § 284 übereinstimmend mit dem Iglauer Rechte eine Frist von drei Tagen fest. Allen diesen Bestimmungen schnurstracks entgegen ist der Ausspruch K. Rudolphs I. vom Jahr 1293 (Rudolphi I. sententia. Pertz. L. II. 460): quod mulier vi oppressa tem- poris lapsu viginti, triginta, quadraginta, quinquaginta vel sexaginta annorum nullatenus impeditur, quin injuriam suae oppressionis coram suo judice valeat exercere. Et quod nulla constitutio municipalis vel civium ordinatio — — regalie sententiae poterit ali- quale praejudicium generare. 156. De recusante fideiussores ponere qualiter emendetur. De Patlawn quesitum fuit, quia querimonia pro insolenciis mota super vnum de juratis et ceteri jurati petiuerunt caucionem fideiussoriam ab illo jurato, cui insolencie imponebantur, ipse contumaciter ab eis recessit, per fideiussores se certificare contradixit, qua emenda puniri deberet. Sentencia diffinitiua. Sentenciatum fuit, quia judici obligaretur in LX solidis et cuilibet ju- rato in triginta. 157. De percussione serui vel protess alicujus. (Eyn lerknecht mak man zuchtigen. Eyn knecht sal man nicht slahen). Das ist hie getailt. Eynen lerknecht, den eyn man eyn hantwerck lert, den mag her wol mit eynem pesem und mit eynem andern, das gleich eynem pesem ist, slahen und czuchtigen mesleych, aber eynen gedingeten knecht schol man nicht slahen, wanne verwarlust derselbe knecht icht seynem her- ren, das schol her ym gelten. 158. De emenda traditoris (qualiter perdet lingwam). Dy vraw von der Lypen eyn witibe emtpewtet her also. Ir richter von Wunaw were ezu ir quomen , vnd hette ir gesayt, das der richter czu den Stocken hette eyne mul manig jar inne gehabet wider eyn recht, vnd dy selbe mul dy gehoret kegen dem Schritis awf das haus. Do sprach dy vraw czu ym richter: weistu des von der warheit nicht, so geswig der red. Do
94 155. De eodem. Welich vraw notezogs drey tage versweiget, das sy ir nicht klaget, dy mag ir hynnach mit recht nicht geklagen, das ist hye czu der Igla getailt. Das Prager Recht ist strenger. Die That darf nicht übernächtig werden. R. I. 88. R.-B.: let si is vbernachtig werden, vnd den richter doch wol gehaben mochte, vnd let is clage loz ir schol nicht gericht werden durch das daz sis is vbernachtig hat gelossen werden. Uebereinstimmend damit das sogen. Alt-Prager Stadtrecht a 32 (16) (S. Rösslers Abhandlung über die Beh. der Gesch. des R. in Oesterr. S. XIII). Viel milder wieder das Brünner Recht. Diess gestattet R. II. 488 vierzehn Tage zur Einbringung der Klage „ad terrorem oppressorum, quod a dicto scelere sibi caveant.“ Damit stimmt wohl auch c. 493 überein, welehes die Einbringung der Klage „in tertia septimana" nach der Defloration zulässt. Zwischen beiden steht das Iglauer Recht in der Mitte, indem es das Klagerecht nach drei Tagen erlöschen lässt. Wie das Brünner Recht fordern auch die Stadtrechte von Wien vom 18. Oct. 1:21 (von Meiller S. 103), ferner vom 1. Juli 1244 (von Meiller S. 134) und für Haimburg (von Meiller S. 142) und überhaupt die Babenbergischen Stadtrechte einen Zeitraum von 14 Tagen. Dagegen setzt das Stadtrecht von Ofen § 284 übereinstimmend mit dem Iglauer Rechte eine Frist von drei Tagen fest. Allen diesen Bestimmungen schnurstracks entgegen ist der Ausspruch K. Rudolphs I. vom Jahr 1293 (Rudolphi I. sententia. Pertz. L. II. 460): quod mulier vi oppressa tem- poris lapsu viginti, triginta, quadraginta, quinquaginta vel sexaginta annorum nullatenus impeditur, quin injuriam suae oppressionis coram suo judice valeat exercere. Et quod nulla constitutio municipalis vel civium ordinatio — — regalie sententiae poterit ali- quale praejudicium generare. 156. De recusante fideiussores ponere qualiter emendetur. De Patlawn quesitum fuit, quia querimonia pro insolenciis mota super vnum de juratis et ceteri jurati petiuerunt caucionem fideiussoriam ab illo jurato, cui insolencie imponebantur, ipse contumaciter ab eis recessit, per fideiussores se certificare contradixit, qua emenda puniri deberet. Sentencia diffinitiua. Sentenciatum fuit, quia judici obligaretur in LX solidis et cuilibet ju- rato in triginta. 157. De percussione serui vel protess alicujus. (Eyn lerknecht mak man zuchtigen. Eyn knecht sal man nicht slahen). Das ist hie getailt. Eynen lerknecht, den eyn man eyn hantwerck lert, den mag her wol mit eynem pesem und mit eynem andern, das gleich eynem pesem ist, slahen und czuchtigen mesleych, aber eynen gedingeten knecht schol man nicht slahen, wanne verwarlust derselbe knecht icht seynem her- ren, das schol her ym gelten. 158. De emenda traditoris (qualiter perdet lingwam). Dy vraw von der Lypen eyn witibe emtpewtet her also. Ir richter von Wunaw were ezu ir quomen , vnd hette ir gesayt, das der richter czu den Stocken hette eyne mul manig jar inne gehabet wider eyn recht, vnd dy selbe mul dy gehoret kegen dem Schritis awf das haus. Do sprach dy vraw czu ym richter: weistu des von der warheit nicht, so geswig der red. Do
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95 antwurt her : vraw, ich weis es von dor warheit wol, vnd manigem manne ist es wissenleych. Darnach beschied dy vraw dem richter von dem Stocken eynen tag, das her beweiste, mit welichem rechten her dy mul inne hette. Czu demselben tage beweiset der richter von den Stocken mit seyner hant- vest, das her recht czu derselben mul hett. Dornach vragte dy vraw nach aynem vrtail , waran ir der richter von Wunaw bestanden wer darvm , das her den richter von den Stocken kegen ir verraten hette. Sententia diffinitiua. Do wart getailt. Man schold dem richter von Wunaw die czungen an eynen eysereynen haken hahen, der hoch in eyne seul were geslagen, und schold in do also lange lassen hangen, vncz das her dy czungen selber aus deme halse risse, es were denne , das ym dy vraw daran genade wolde tuen. Im Brünner Rechte (R. II. 556) und im Znaymer Stadtrecht v. J. 1314 (R. II. S. 408) findet sich wegen Ausstossung unwahrer Anklagen und Beschimpfungen gegen den Richter und die Geschwornen eine ähnliche Strafe : cum linqua debet statua coram populo in foro per elavum ferreum affigi, et cultellus in manum sibi dari ita, quod tamdiu statuae stet affixus, donec per abscissionem linquae se ipsum redimat et ab- solvat. C. 620 setzt ebenfalls bei einer Verläumdung das Abschneiden der Zunge als Strafe fest. 159. Emenda de minis factis. Wer dem andern drewt czu slahen oder czu stechen, und wirt des vber- wunden, der ist dem richter bestanden mit LXXII. hallern, aber um drew von prantes wegen ist ayn recht, sam in der hantvest geschriben stet. Vgl. a. 49. und 50, der Handveste (Mein deutsches R. in Oesterr. S. 243). 160. Emenda non vincentis alium (racione furti). Dy purger von dem Czaslaws vrageten, was rechtes darvm wer. Eynem purger wart gewant vnd ander seyn hab verstolen. Der pat den richter, das her haussuchung in eynes andern purgers haus tet, do her yn hyn weyset, vnd do der richter dar quam vnd fleissikleich sucht, do envand her nicht. Darnach wol vber acht tag quam her wider ezu dem richter, vnd pat den durch eynes rechten willen, das man im den vorgenanten man, do her seyn guet gesucht het, verpurget awf eyn recht , wan her wold in des nicht vor- wissen, her wer an seynem gut schuldik , vnd her wold in hald vberwinden, das her im seyn gut verstolen hett, oder her wold mit der pus bestanden seyn. Do disser man vor den richter quam, do mocht her nicht purgen gehaben, do leyt man yn gevangen in eysereyne pande, und do das gericht dar nach was, da vurt man in vur, gener aber der in schold vberwunden haben, der entweich, vnd quam nicht vur. Sentencia diffinitiua. Dorvber wart geteilt : sint dem malen vnd her sich pey der pus vorwil- kort hett, vnd sich an dem ersten haussuchung nicht genugen lassen hett, vnd yn in eysereyne pant pracht hette, her schold es verpusen mit der hoch-
95 antwurt her : vraw, ich weis es von dor warheit wol, vnd manigem manne ist es wissenleych. Darnach beschied dy vraw dem richter von dem Stocken eynen tag, das her beweiste, mit welichem rechten her dy mul inne hette. Czu demselben tage beweiset der richter von den Stocken mit seyner hant- vest, das her recht czu derselben mul hett. Dornach vragte dy vraw nach aynem vrtail , waran ir der richter von Wunaw bestanden wer darvm , das her den richter von den Stocken kegen ir verraten hette. Sententia diffinitiua. Do wart getailt. Man schold dem richter von Wunaw die czungen an eynen eysereynen haken hahen, der hoch in eyne seul were geslagen, und schold in do also lange lassen hangen, vncz das her dy czungen selber aus deme halse risse, es were denne , das ym dy vraw daran genade wolde tuen. Im Brünner Rechte (R. II. 556) und im Znaymer Stadtrecht v. J. 1314 (R. II. S. 408) findet sich wegen Ausstossung unwahrer Anklagen und Beschimpfungen gegen den Richter und die Geschwornen eine ähnliche Strafe : cum linqua debet statua coram populo in foro per elavum ferreum affigi, et cultellus in manum sibi dari ita, quod tamdiu statuae stet affixus, donec per abscissionem linquae se ipsum redimat et ab- solvat. C. 620 setzt ebenfalls bei einer Verläumdung das Abschneiden der Zunge als Strafe fest. 159. Emenda de minis factis. Wer dem andern drewt czu slahen oder czu stechen, und wirt des vber- wunden, der ist dem richter bestanden mit LXXII. hallern, aber um drew von prantes wegen ist ayn recht, sam in der hantvest geschriben stet. Vgl. a. 49. und 50, der Handveste (Mein deutsches R. in Oesterr. S. 243). 160. Emenda non vincentis alium (racione furti). Dy purger von dem Czaslaws vrageten, was rechtes darvm wer. Eynem purger wart gewant vnd ander seyn hab verstolen. Der pat den richter, das her haussuchung in eynes andern purgers haus tet, do her yn hyn weyset, vnd do der richter dar quam vnd fleissikleich sucht, do envand her nicht. Darnach wol vber acht tag quam her wider ezu dem richter, vnd pat den durch eynes rechten willen, das man im den vorgenanten man, do her seyn guet gesucht het, verpurget awf eyn recht , wan her wold in des nicht vor- wissen, her wer an seynem gut schuldik , vnd her wold in hald vberwinden, das her im seyn gut verstolen hett, oder her wold mit der pus bestanden seyn. Do disser man vor den richter quam, do mocht her nicht purgen gehaben, do leyt man yn gevangen in eysereyne pande, und do das gericht dar nach was, da vurt man in vur, gener aber der in schold vberwunden haben, der entweich, vnd quam nicht vur. Sentencia diffinitiua. Dorvber wart geteilt : sint dem malen vnd her sich pey der pus vorwil- kort hett, vnd sich an dem ersten haussuchung nicht genugen lassen hett, vnd yn in eysereyne pant pracht hette, her schold es verpusen mit der hoch-
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96 sten pus, dy an aynen todslack alayn 1) in der hantvest geschriben stet, das sint vyerczen mark , dem selbschol czehen vnd richter vnd scheppen vyer. Hette her sich aber nicht verwilkort, noch genen in eysreyn pant pracht, so dorft her nicht haben verpuessen, den sundern gener hette eren genuck dar an, das her mit eynen rechten ledick were worden. Vgl. den ähnlichen Fall in R II. 308. 161. De lem, quod est inhabilitas membrorum (wy man eyn leem verpuz- zen sal), Hyn kegen Elow ist geteilt: vm eyn lem geuallen czu puess vyerczen marck, dem selbschol czehen, dem richter drey, vnd den scheppen eyne. 162. (Wy man vmb eyn todslag eynen vberwindet.) Dy von Patlawn vragten, was rechten darvm wer: Eyn man wart be- griffen auf fluchtigem fues, vnd eyn plosses plutiges swert in seyner hant, nach dem vnd man in vm eynen todslag hette beczigen. Sentencia diffinitina. Dorvber ward getailt. Wurd her des vberwunden mit scheppen , sam eyn recht wer, her schold dye geczugen leyden, vnd mochte seyn lawken nich vurgeczyhen. 163. De fugiente pro ineusacione spolii (wy man richten sal czu dem, der vmb rawp vf fluchtigen fuzze begriffen ist). Dy von der Waleyn vrageten also. Czwen man sassen in eynem leyt- haws, eyn Pehem und eyn Dewtczer. Do sprach der Dewczh, vnd czeyget mit dem vinger awf den Pehem, der hat mich neulich gephadhawcht vnd beraubt meynes gewandes in dem walde. Do sprach der wirt czu dem Pe- hem , der czeiht dich, du habst in beraubet in dem walde. Do sprach her, das hab ich nicht getan. Do sprach der Dewcze, her hat es getan, ich kenne yn wol. Pey der red sassen scheppen, dy namen den Pehem vnd den Dewczhen, vnd vurten sy vur den richter, vnd santen nach mer scheppen, vnd legeten yn vnd dem richter dy red vur. Do hyes man den Pehem pur- gen seczen. Der sagt, her wold gerne purgen seczen, her wer unscholdik, vnd dyweil her also vor dem richter und den scheppen stunt, vnd seyn nach- gepawren wolden vur in gesprochen haben, do rucket her eyn messer aus dem mantel, vnd stach um, vnd ward vluchtig, des lyef ym das gerichte nach, da kert er sich vm vnd werte sich, idoch wart er geweldiget, vnd wart geuangen. Sentencia diffinitiua. Dorvber wart getailt: wanne er awf fluchtigem vus geuangen wer vm raub, man schold czu ym richten sam czu eynem rauber. 164. De opera homicidii. Dy von Eylow schriben her also. Eyn man quam vor vns, vnd klagete 1) Das heisst mit Ausnahme des Todtschlages.
96 sten pus, dy an aynen todslack alayn 1) in der hantvest geschriben stet, das sint vyerczen mark , dem selbschol czehen vnd richter vnd scheppen vyer. Hette her sich aber nicht verwilkort, noch genen in eysreyn pant pracht, so dorft her nicht haben verpuessen, den sundern gener hette eren genuck dar an, das her mit eynen rechten ledick were worden. Vgl. den ähnlichen Fall in R II. 308. 161. De lem, quod est inhabilitas membrorum (wy man eyn leem verpuz- zen sal), Hyn kegen Elow ist geteilt: vm eyn lem geuallen czu puess vyerczen marck, dem selbschol czehen, dem richter drey, vnd den scheppen eyne. 162. (Wy man vmb eyn todslag eynen vberwindet.) Dy von Patlawn vragten, was rechten darvm wer: Eyn man wart be- griffen auf fluchtigem fues, vnd eyn plosses plutiges swert in seyner hant, nach dem vnd man in vm eynen todslag hette beczigen. Sentencia diffinitina. Dorvber ward getailt. Wurd her des vberwunden mit scheppen , sam eyn recht wer, her schold dye geczugen leyden, vnd mochte seyn lawken nich vurgeczyhen. 163. De fugiente pro ineusacione spolii (wy man richten sal czu dem, der vmb rawp vf fluchtigen fuzze begriffen ist). Dy von der Waleyn vrageten also. Czwen man sassen in eynem leyt- haws, eyn Pehem und eyn Dewtczer. Do sprach der Dewczh, vnd czeyget mit dem vinger awf den Pehem, der hat mich neulich gephadhawcht vnd beraubt meynes gewandes in dem walde. Do sprach der wirt czu dem Pe- hem , der czeiht dich, du habst in beraubet in dem walde. Do sprach her, das hab ich nicht getan. Do sprach der Dewcze, her hat es getan, ich kenne yn wol. Pey der red sassen scheppen, dy namen den Pehem vnd den Dewczhen, vnd vurten sy vur den richter, vnd santen nach mer scheppen, vnd legeten yn vnd dem richter dy red vur. Do hyes man den Pehem pur- gen seczen. Der sagt, her wold gerne purgen seczen, her wer unscholdik, vnd dyweil her also vor dem richter und den scheppen stunt, vnd seyn nach- gepawren wolden vur in gesprochen haben, do rucket her eyn messer aus dem mantel, vnd stach um, vnd ward vluchtig, des lyef ym das gerichte nach, da kert er sich vm vnd werte sich, idoch wart er geweldiget, vnd wart geuangen. Sentencia diffinitiua. Dorvber wart getailt: wanne er awf fluchtigem vus geuangen wer vm raub, man schold czu ym richten sam czu eynem rauber. 164. De opera homicidii. Dy von Eylow schriben her also. Eyn man quam vor vns, vnd klagete 1) Das heisst mit Ausnahme des Todtschlages.
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97 awf eynen anderen vm eyn vollaist an eynem toden seynes kyndes. Des sprach eyn ander gemeyner man, der dapey stund, du tust ym gar recht ; er ist dyweil dahaym gewesen, vnd hat geslaffen. Des vragt der richter, ob her das nicht verpussen scholde secundo und ob auch gener czu seynem rechten quomen mochte, den man der volleist czech. Tertio. Wir tun euch auch kunt czu dem andern mal, das derselbe man klagt um eyne vrhab an eynen toden. Do nam der, dem man schuld gab, eynen vursprechen , vnd derselb vorspreche der viel an der antwort, dy her schol geantwort haben. Do vragt der richter, womit her bestanden wer. Sentencia diffinitiua. Ad primum. Dorvber wart geteilt also. Vber das erste tail wir euch czu eynem rechten , das der gemayne man , der gesprochen hat, her tet ym gar recht, her wer dy weil daheim gelegen, vnd hette geslafen, dy selb rede schal her verpussen mit XII hallern oder mit eynem grossen pfenning. — Ad secundum. Czu dem andern mal tail wir euch czu eynem rechten, das der, den man der volleist an dem toten czeicht, czu seynem rechten wol kumpt, vnd vm dy vollaist schol antwurten. — Ad tercium. Czu dem dritten mal tail wir euch. Synd dem mal vnd ir uns geschriben habt : do der vor- sprech schold antwurten, do vil her an der antwort, vnd habt vns nicht ge- schriben, wy her geuallen sey, do vragt wir dy scheppen, dy ir vns gesant hattet, wy her an der antwurt geuallen wer, dy beweysten vns, her hette nur das nicht gesprochen : oder wy her mit crystem namen genant ist, doch hette her yn mit rechtem namen genant. Sentencia. Dorvber teyl wir euch czu eynem rechten. Ist das, das her yn mit rech- tem namen hat genant , vnd hat nicht dor czu gesprochen : oder wy her mit cristem namen genant ist, her hat dennoch wol geantwurt, vnd ist mit kay- ner pus vervallen. Sonderbarerweise hat das Brünner Schöffenbuch dieses Iglauer Weisthum von Wort zu Wort sich angeeignet und dasselbe dem c. 112 (R. II.) de arrestatione equorum angefügt, ohne dass es mit dem Inhalte desselben in irgend einem Zusammenhange stünde. 165. De verbis emissiue probatis (in judicio). Fyncko cultellator post resignacionem causarum omnium sibi per Frid- linum cultellatorem fatrem suum impositarum dimissiue loquebatur: nun- quam aliquem verbo nec facto, omnibus meis scientibus vicinis, perturbaui, et deo teste, quod audiens causidicus dictus Fridlinus Truller nomine ipsius sentenciari petijt, qualiter dictum sermonem, scabinis prolatum audientibus, verum esse probare deberet. Sentenciatum diffinitiue. Super quo sentenciatum fuit dicto Finckoni: cum duobus ex utraque parte vicinis residentibus et uno ex opposito. 166. De perdicione rerum ad servandum datarum. Soror Pessoldi Salomonis conquerebatur super Jecklinum lanificem, Tomaschek, Schöffensprüche.
97 awf eynen anderen vm eyn vollaist an eynem toden seynes kyndes. Des sprach eyn ander gemeyner man, der dapey stund, du tust ym gar recht ; er ist dyweil dahaym gewesen, vnd hat geslaffen. Des vragt der richter, ob her das nicht verpussen scholde secundo und ob auch gener czu seynem rechten quomen mochte, den man der volleist czech. Tertio. Wir tun euch auch kunt czu dem andern mal, das derselbe man klagt um eyne vrhab an eynen toden. Do nam der, dem man schuld gab, eynen vursprechen , vnd derselb vorspreche der viel an der antwort, dy her schol geantwort haben. Do vragt der richter, womit her bestanden wer. Sentencia diffinitiua. Ad primum. Dorvber wart geteilt also. Vber das erste tail wir euch czu eynem rechten , das der gemayne man , der gesprochen hat, her tet ym gar recht, her wer dy weil daheim gelegen, vnd hette geslafen, dy selb rede schal her verpussen mit XII hallern oder mit eynem grossen pfenning. — Ad secundum. Czu dem andern mal tail wir euch czu eynem rechten, das der, den man der volleist an dem toten czeicht, czu seynem rechten wol kumpt, vnd vm dy vollaist schol antwurten. — Ad tercium. Czu dem dritten mal tail wir euch. Synd dem mal vnd ir uns geschriben habt : do der vor- sprech schold antwurten, do vil her an der antwort, vnd habt vns nicht ge- schriben, wy her geuallen sey, do vragt wir dy scheppen, dy ir vns gesant hattet, wy her an der antwurt geuallen wer, dy beweysten vns, her hette nur das nicht gesprochen : oder wy her mit crystem namen genant ist, doch hette her yn mit rechtem namen genant. Sentencia. Dorvber teyl wir euch czu eynem rechten. Ist das, das her yn mit rech- tem namen hat genant , vnd hat nicht dor czu gesprochen : oder wy her mit cristem namen genant ist, her hat dennoch wol geantwurt, vnd ist mit kay- ner pus vervallen. Sonderbarerweise hat das Brünner Schöffenbuch dieses Iglauer Weisthum von Wort zu Wort sich angeeignet und dasselbe dem c. 112 (R. II.) de arrestatione equorum angefügt, ohne dass es mit dem Inhalte desselben in irgend einem Zusammenhange stünde. 165. De verbis emissiue probatis (in judicio). Fyncko cultellator post resignacionem causarum omnium sibi per Frid- linum cultellatorem fatrem suum impositarum dimissiue loquebatur: nun- quam aliquem verbo nec facto, omnibus meis scientibus vicinis, perturbaui, et deo teste, quod audiens causidicus dictus Fridlinus Truller nomine ipsius sentenciari petijt, qualiter dictum sermonem, scabinis prolatum audientibus, verum esse probare deberet. Sentenciatum diffinitiue. Super quo sentenciatum fuit dicto Finckoni: cum duobus ex utraque parte vicinis residentibus et uno ex opposito. 166. De perdicione rerum ad servandum datarum. Soror Pessoldi Salomonis conquerebatur super Jecklinum lanificem, Tomaschek, Schöffensprüche.
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98 quod sibi unum pannum in suam habitacionem dedisset ad seruandum, quem amisisset, petiit sibi sentenciari, vtrum sibi solvere non debeat, cum in alienam posuisset habitacionem , et non in propriam, vel quid sit juris. — Ad quod Jecklinus respondit, quod non tam bonam, sicut in quam posuit, habuisset habitacionem, ideo in viri ijdonei, in cujus cum alijs rebus dictum pannum posuit, perdidit habitacione, quod probare vellet juxta juris formam. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciatum fuit, quod (reus) suas res cum dicto panno perdidisse probare deberet, alioquin actori pannum soluat, sicut ipse actor juramento suo valorem panni comprobabit. Pessoldus Salomonis, im Jahr 1372 und 1387 Geschworner in Iglau. Siehe Anmerkung zu Schöffenspruch 257 und 10. Viele deutsche Rechtsquellen sprechen den Depositar von der Haftpflicht frei, wenn er das fremde Gut mit dem eigenen verlor, z. B. Jüt. Low. II. 114. (Ausg. von Kolderup Rosenvinge); 24 friesische Landrechte II., (von Richthofen S. 66.) Aber auch das kanonische Recht S. C. 2. X. III. 16 (de deposito), so auch Azo Summa in Cod. libr. IV. depositi n. 27 (ed. 1610 p. 384). Dagegen verwirft der vermehrte Sachsenspiegel IV. 42. p. 18 diesen Grundsatz ausdrücklich als nicht gerecht. Andere deutsche Rechtsquellen, z. B. das Augsburger Stadtrecht 212 (Walch 217), das revidirte Lübische Recht (III. 3. I) fordern übereinstimmend mit dem Iglauer Rechte noch den Beweis von Seite des Depositar, dass er sein Gut zugleich mit dem anvertrauten ver- loren habe. 167. De homicidio (cujus emendam voluit camerarius habere). Cives Czaslauienses seripserunt in hunc modum. Quidam arrestauit unum pro homicidio fratris sui, quem vocauimus, et caucione fideiussoria astrinximus, et in proximo judicio comparere terminum assignauimus utrisque partibus in suis juribus procedendis. Termino adueniente, actor suam queri- moniam pro homicidio fratris sui secundum exigenciam juris et ciuitatis reo mouit et produxit. Reus e conuerso dictum homicidium, personam et res suas defendendo, quod notwer dicitur, perpetrasse fatebatur, et testem nomi- nauit, et terminum sue probacionis verum recepit. In quo camerarius, as- sumpto sibi actore prefato, veniens prefatam querimoniam dicti homicidii coram eo volens denuo querulari, ad quod nos respondimus, quod dicta causa coram nobis esset conquesta et placitata usque ad defensionis persone et rerum, quod notwer dicitur, et probacionem quam reus facere deberet, ad quod camerarius dixit: ex quo ita est processum in jure, tamen juramenta volo obaudire. Super quo diximus: vobis bene sub tali condicione fauemus, ut nobis in nostris non noceat juribus. Sub dictorum uerborum mencione dicta causa per actorem et reum simpliciter commissa fuit arbitris concor- danda. Tunc camerarius voluit, quod reus dictum homicidium emendaret apud ipsum, ad quod nos diximus, quod ab antiquo et a senioribus nostris ita ad nos deuenisset et literas regales desuper habemus, quod judex nostre ciuitatis homicidia et omnes alias causas haberet judicare, ad quod iterum camerarins dixit, quod nobis et nostro judici de nostris bene faueret juri- bus, sed suam emendam eciam vellet habere, et precepit judici reum pro
98 quod sibi unum pannum in suam habitacionem dedisset ad seruandum, quem amisisset, petiit sibi sentenciari, vtrum sibi solvere non debeat, cum in alienam posuisset habitacionem , et non in propriam, vel quid sit juris. — Ad quod Jecklinus respondit, quod non tam bonam, sicut in quam posuit, habuisset habitacionem, ideo in viri ijdonei, in cujus cum alijs rebus dictum pannum posuit, perdidit habitacione, quod probare vellet juxta juris formam. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciatum fuit, quod (reus) suas res cum dicto panno perdidisse probare deberet, alioquin actori pannum soluat, sicut ipse actor juramento suo valorem panni comprobabit. Pessoldus Salomonis, im Jahr 1372 und 1387 Geschworner in Iglau. Siehe Anmerkung zu Schöffenspruch 257 und 10. Viele deutsche Rechtsquellen sprechen den Depositar von der Haftpflicht frei, wenn er das fremde Gut mit dem eigenen verlor, z. B. Jüt. Low. II. 114. (Ausg. von Kolderup Rosenvinge); 24 friesische Landrechte II., (von Richthofen S. 66.) Aber auch das kanonische Recht S. C. 2. X. III. 16 (de deposito), so auch Azo Summa in Cod. libr. IV. depositi n. 27 (ed. 1610 p. 384). Dagegen verwirft der vermehrte Sachsenspiegel IV. 42. p. 18 diesen Grundsatz ausdrücklich als nicht gerecht. Andere deutsche Rechtsquellen, z. B. das Augsburger Stadtrecht 212 (Walch 217), das revidirte Lübische Recht (III. 3. I) fordern übereinstimmend mit dem Iglauer Rechte noch den Beweis von Seite des Depositar, dass er sein Gut zugleich mit dem anvertrauten ver- loren habe. 167. De homicidio (cujus emendam voluit camerarius habere). Cives Czaslauienses seripserunt in hunc modum. Quidam arrestauit unum pro homicidio fratris sui, quem vocauimus, et caucione fideiussoria astrinximus, et in proximo judicio comparere terminum assignauimus utrisque partibus in suis juribus procedendis. Termino adueniente, actor suam queri- moniam pro homicidio fratris sui secundum exigenciam juris et ciuitatis reo mouit et produxit. Reus e conuerso dictum homicidium, personam et res suas defendendo, quod notwer dicitur, perpetrasse fatebatur, et testem nomi- nauit, et terminum sue probacionis verum recepit. In quo camerarius, as- sumpto sibi actore prefato, veniens prefatam querimoniam dicti homicidii coram eo volens denuo querulari, ad quod nos respondimus, quod dicta causa coram nobis esset conquesta et placitata usque ad defensionis persone et rerum, quod notwer dicitur, et probacionem quam reus facere deberet, ad quod camerarius dixit: ex quo ita est processum in jure, tamen juramenta volo obaudire. Super quo diximus: vobis bene sub tali condicione fauemus, ut nobis in nostris non noceat juribus. Sub dictorum uerborum mencione dicta causa per actorem et reum simpliciter commissa fuit arbitris concor- danda. Tunc camerarius voluit, quod reus dictum homicidium emendaret apud ipsum, ad quod nos diximus, quod ab antiquo et a senioribus nostris ita ad nos deuenisset et literas regales desuper habemus, quod judex nostre ciuitatis homicidia et omnes alias causas haberet judicare, ad quod iterum camerarins dixit, quod nobis et nostro judici de nostris bene faueret juri- bus, sed suam emendam eciam vellet habere, et precepit judici reum pro
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99 XII marcis inpignerare, quod cum factum fuisset in unius scabini dicta pig- nora posita fuerunt potestate racione juris. Nunc petit reus sibi justiciam inveniri, ex quo judici et nobis sentencialiter condempnatus est emendare, vtrum non debeat merito de camerarii emenda supportari, vel quidquid juris fuerit. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciatum fuit. Cum dicta causa coram judice et juratis ad placita peruenisset ciuitatis, camerarius nichil agere nec disponere habet cum eadem, sed pertinet cum suis emendis ad judicem et juratos ciuitatis. S. R. II. 290 und 294 über die Fideicommission bei Todtschlägeu und Verbrechen und R. II. 367 über die Nothwehr zum Beweise der Unschuld an einem Todtschlage. 168. De arrestacione propriarum rerum, de quibus possessor seu habi- tans vtitur. Sentenciatum est hic in ciuitate. Nicolaus scriptor post mortem filij sui instrumenta fabrice cum nunccio judicis arrestauit domo in aliena, dicendo sua esse, quod probare vellet cum scabino, ad hoc Fridel sutor et alij arre- stantes dicta instrumenta dixerunt, nisi juratus hoc comprehenderet jura- mento suo, credere nollent. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciatum fuit. Quod testimonium scabini bene admitte- retur pro tempore illo, quum instrumenta filio presentasset, sed quod nunc per ipsum in aliena habitacione et eciam per alios et non in propria essent arrestata, si aduersa pars carere nollet, oporteret ipsum (Nicolaum) jura- mento comprehendere, quantum ipsum stetissent. 169. De reuisione vnius jurati wlnerum. Halpurger petunt sibi sentenciari : vtrum vnus scabinus posset reuidere seu perspicere wlnus duellum seu mortale et si tempore debito querimonia dicti wlneris esset proposita. Ad hoc respondit Sthephlinus : ex quo omnia jura durante tempore judicij sine omni contradicione usque ad humacionem funeris perfecisset, vtrum aliquid imponere posset, uel quid juris esset. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciatum fuit. Ex quo dicta causa prius mota in judicio fuit actitata sine contradicione vsque ad humacionem funeris, Stephlinus posset adhuc mortuum repetere suo jure, vel sicut jura requirunt. Ueber die Auslieferung des Todten an seine Verwandten behufs der Beerdigung siehe R. II. 419. 170. De wlnere duelli (pro emenda sunt tres marce). Ciues Czaslauienses scripserunt sic premissis seruiciis. Ir herren wir piten ewer beschaydenheyt, das ir vns des weyser machet, was dy pus sey kegen dem richter vnd scheppen vm eyn kamperwunden, dy bewart wirt als eyn recht ist, vnd geclayt wirt, vnd darnach bericht wirt, vnd der richter seyne gunst dorczu gibt, also das es ym an seynem rechten icht schade, des pyte wir euch, das ir vns des weyser machet durch vnsers dinstes willen. 7*
99 XII marcis inpignerare, quod cum factum fuisset in unius scabini dicta pig- nora posita fuerunt potestate racione juris. Nunc petit reus sibi justiciam inveniri, ex quo judici et nobis sentencialiter condempnatus est emendare, vtrum non debeat merito de camerarii emenda supportari, vel quidquid juris fuerit. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciatum fuit. Cum dicta causa coram judice et juratis ad placita peruenisset ciuitatis, camerarius nichil agere nec disponere habet cum eadem, sed pertinet cum suis emendis ad judicem et juratos ciuitatis. S. R. II. 290 und 294 über die Fideicommission bei Todtschlägeu und Verbrechen und R. II. 367 über die Nothwehr zum Beweise der Unschuld an einem Todtschlage. 168. De arrestacione propriarum rerum, de quibus possessor seu habi- tans vtitur. Sentenciatum est hic in ciuitate. Nicolaus scriptor post mortem filij sui instrumenta fabrice cum nunccio judicis arrestauit domo in aliena, dicendo sua esse, quod probare vellet cum scabino, ad hoc Fridel sutor et alij arre- stantes dicta instrumenta dixerunt, nisi juratus hoc comprehenderet jura- mento suo, credere nollent. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciatum fuit. Quod testimonium scabini bene admitte- retur pro tempore illo, quum instrumenta filio presentasset, sed quod nunc per ipsum in aliena habitacione et eciam per alios et non in propria essent arrestata, si aduersa pars carere nollet, oporteret ipsum (Nicolaum) jura- mento comprehendere, quantum ipsum stetissent. 169. De reuisione vnius jurati wlnerum. Halpurger petunt sibi sentenciari : vtrum vnus scabinus posset reuidere seu perspicere wlnus duellum seu mortale et si tempore debito querimonia dicti wlneris esset proposita. Ad hoc respondit Sthephlinus : ex quo omnia jura durante tempore judicij sine omni contradicione usque ad humacionem funeris perfecisset, vtrum aliquid imponere posset, uel quid juris esset. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciatum fuit. Ex quo dicta causa prius mota in judicio fuit actitata sine contradicione vsque ad humacionem funeris, Stephlinus posset adhuc mortuum repetere suo jure, vel sicut jura requirunt. Ueber die Auslieferung des Todten an seine Verwandten behufs der Beerdigung siehe R. II. 419. 170. De wlnere duelli (pro emenda sunt tres marce). Ciues Czaslauienses scripserunt sic premissis seruiciis. Ir herren wir piten ewer beschaydenheyt, das ir vns des weyser machet, was dy pus sey kegen dem richter vnd scheppen vm eyn kamperwunden, dy bewart wirt als eyn recht ist, vnd geclayt wirt, vnd darnach bericht wirt, vnd der richter seyne gunst dorczu gibt, also das es ym an seynem rechten icht schade, des pyte wir euch, das ir vns des weyser machet durch vnsers dinstes willen. 7*
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100 Sentencia difflnitiua. Vber dye rede teyle wir euch czu eynem rechten, das dem richter vnd den scheppen drey mark schollen gevallen. Der synt ezwo des richters, vnd der scheppen ist dy dritte. Der Ausdruck „vulnus duellum Kampferwunde" findet sich weder im Brünner noch im Prager Rechte. Vgl. Bestätigung der Gründung der Stadt Weidenau von Tho- mas II. Bischof von Breslau vom Jahre 1291 (Tzschoppe und Stenzel Urk.-S.) Preterea major pena, de judicio proveniens homicidii vel vulnerum, que Camphir Wudin dicuntur vel sanguinis effusione ac de testimoniis sunt triginta solidi, videlicet quinque fertones argenti, solidi vero quinque scilicet unus ferto argenti. 171. Sentenciatum est in Patlawna (wer vrteil vinden wil ane dy scheppen, der verpuzzet das mit X marken). Also ewer eytgenosen vor vns kumen seynt, vnd haben vns kunt getan, das eyner scholde gerecht werden vmme eyne kamperwunden, vnd stalte eynen seynen geczugen , der ym do helfen scholde. Des jagte seyn wider- sache mit seynem vorsprechen, vnd sprach, Ir hern, lat mir eyn vrteil wer- den, seynt dem malen vnd ich denselben geczugen vor beschuldiget habe vmme eyne plutrunst, ob her nu ym gehelfen muge, oder was dorvmme eyn recht sey. Des sprach jenes vorspreche, Ir herren, das vrteil wil ich selber finden vnd holen , her mak ym wol gehelfen. Ich hab auch manchin frunt in der stat. Des wart jener gefragt, ob das seyn wort were, was seyn vor- prech geret hette. Des jach er an seyn wort, vnd sprach jo drey stunt, dor- nach fragte der herre vmme eyn urteil, und habt das an vns geschoben, vnd kunnet das nicht vinden. Sentencia diffinitiua. Dorvber teile wir euch czu eynem rechten, das der, der das vrteil vinden wolde, vorvallen ist mit czehen marken , wanne nymant vrteil vinden schol noch teylen wenne dy scheppen. 172. Ad secundum (wer eyn schepfen vbelhandelt, der verpuzzet das mit LX schil- lingen). Vmme das ander, das eyner gesprochen hat vor scheppen: Etlych scheppe derteilt vrteil selber vor ander scheppen ee man yn vragt, vnd nante yn mit namen, er were des wert, das man ym dy czende mit eynem steyne in den hals schluge, das sy ym czu dem arse awsfylen, das hat eyn scheppe besaczt mit dem andern, vnd derselbe scheppe, den her genant hat, der hat sych geczogen an dye andern scheppen, das her des nicht getan hat, vnd dyselben scheppen haben yn ledik geteylt, vnd das habt yr auch an vns ge- schoben, vnd kunnet des nicht finden. Sentencia diffinitiua. Dorvber teyle wir euch das czu eynem rechten, das der selbe vorpussen schol dem richter mit sechezik schillingen guter haller , der ezwolfe vor eyn grossen gehen, vnd icklichem scheppen mit XXX schillingen, vnd dem schep- pen, den her do mit gesmet hat mit worten, dem schol her das entfuren, wye her mak mit pydirben lewten.
100 Sentencia difflnitiua. Vber dye rede teyle wir euch czu eynem rechten, das dem richter vnd den scheppen drey mark schollen gevallen. Der synt ezwo des richters, vnd der scheppen ist dy dritte. Der Ausdruck „vulnus duellum Kampferwunde" findet sich weder im Brünner noch im Prager Rechte. Vgl. Bestätigung der Gründung der Stadt Weidenau von Tho- mas II. Bischof von Breslau vom Jahre 1291 (Tzschoppe und Stenzel Urk.-S.) Preterea major pena, de judicio proveniens homicidii vel vulnerum, que Camphir Wudin dicuntur vel sanguinis effusione ac de testimoniis sunt triginta solidi, videlicet quinque fertones argenti, solidi vero quinque scilicet unus ferto argenti. 171. Sentenciatum est in Patlawna (wer vrteil vinden wil ane dy scheppen, der verpuzzet das mit X marken). Also ewer eytgenosen vor vns kumen seynt, vnd haben vns kunt getan, das eyner scholde gerecht werden vmme eyne kamperwunden, vnd stalte eynen seynen geczugen , der ym do helfen scholde. Des jagte seyn wider- sache mit seynem vorsprechen, vnd sprach, Ir hern, lat mir eyn vrteil wer- den, seynt dem malen vnd ich denselben geczugen vor beschuldiget habe vmme eyne plutrunst, ob her nu ym gehelfen muge, oder was dorvmme eyn recht sey. Des sprach jenes vorspreche, Ir herren, das vrteil wil ich selber finden vnd holen , her mak ym wol gehelfen. Ich hab auch manchin frunt in der stat. Des wart jener gefragt, ob das seyn wort were, was seyn vor- prech geret hette. Des jach er an seyn wort, vnd sprach jo drey stunt, dor- nach fragte der herre vmme eyn urteil, und habt das an vns geschoben, vnd kunnet das nicht vinden. Sentencia diffinitiua. Dorvber teile wir euch czu eynem rechten, das der, der das vrteil vinden wolde, vorvallen ist mit czehen marken , wanne nymant vrteil vinden schol noch teylen wenne dy scheppen. 172. Ad secundum (wer eyn schepfen vbelhandelt, der verpuzzet das mit LX schil- lingen). Vmme das ander, das eyner gesprochen hat vor scheppen: Etlych scheppe derteilt vrteil selber vor ander scheppen ee man yn vragt, vnd nante yn mit namen, er were des wert, das man ym dy czende mit eynem steyne in den hals schluge, das sy ym czu dem arse awsfylen, das hat eyn scheppe besaczt mit dem andern, vnd derselbe scheppe, den her genant hat, der hat sych geczogen an dye andern scheppen, das her des nicht getan hat, vnd dyselben scheppen haben yn ledik geteylt, vnd das habt yr auch an vns ge- schoben, vnd kunnet des nicht finden. Sentencia diffinitiua. Dorvber teyle wir euch das czu eynem rechten, das der selbe vorpussen schol dem richter mit sechezik schillingen guter haller , der ezwolfe vor eyn grossen gehen, vnd icklichem scheppen mit XXX schillingen, vnd dem schep- pen, den her do mit gesmet hat mit worten, dem schol her das entfuren, wye her mak mit pydirben lewten.
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101 173. (Promissum sub condicione, stante condicione, seruari debet.) Cunlinus apud Ditlinum de Nusdorf comparauit vina in foro scabinis presentibus condicione tali, quod dictus Ditlinus dixit vina esse stabilia, quod si non essent, ut nunquam sibi solueret aliquem denarium. Dictam condicionem protestatam, scabini audientes, et ad folia civium conscribi fecerunt, et sibi partem sub dicta condicione in vinis dari petiuerunt, quo facto, vina miciata colorem non seruabant, pro quo eundem Cunlinus judicio conuenit, et protestatus est in foliis de promisso de predicto. Ad hoc Ditli- nus respondit et petijt requiri sentencialiter, vtrum protestacio folie per scabinos partem in vinis habentes facta vigorem possit habere. Sentenciatum est diffinitiue. Super quo sentenciatum fuit. Ex quo Cunlinus vina solus emisset, et promissum per Ditlinum factum in scabinos fuisset protestatus, tunc plenum habet vigorem, quidquid ad folia scabini dederunt. 174. De obligacione (quod folia judicii majorem vigorem habent, quam aliquis quo juramento). Jvdicissa de Prato in extremis suis obligauit mediam domum apud portam Behemitalem, quam Elbel frater eius inhabitat, Fridlino Kolir coram scabino, qui folijs ciuium fecit imponi post mortem dicte mulieris. Elbelinus frater ejus volens dictam mediam domum cum juramento tanquam suum pignus obtinere, et Fridlinus testimonium folie producens. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciatum est. Ex quo nullum demonstratiuum nec auc- tenticum quam se solum haberet, et quia dictum pignus pelli non possit nec portari, Fridel melius dictum pignus cum testimonio folie obtinebit, quam predictus Elbel. Fridlinus Coller, Geschworner in Iglau im Jahr 1345. Siehe Cod. dipl. Mor. VII. 1. S. 425. N. 596. 175. De defensione hereditatis (proscriptus pro honesta re potest pro hereditate sua placitare). Seydlino caluo est sentenciatum. Cum privignus suus Cuncz Schikinker domum suam in foro sitam judicio conuenisset, quod non obstante ciuitatis inhibicione, cum pro maleficiis non sit proscriptus, judicio se statuendum ad defendendum suam hereditatem et placitandum pro ea terminus de jure debet sibi dari; finito judicio, iterum exeat indilate ciuitatem. Vgl. R. II. Sch.-Spr. 600 .. proscriptis precipue pro honestis causis persona standi, agendi et defendendi in judiciis non negatur. 176. De defensione in die forensi. (Quilibet potest se melius defendere omni tempore, quam ab alio vinci possit.) Sentenciatum est de communi consilio juratorum et vniversitatis, quod quilibet homo se melius tam in die forensi quam in aliis diebus defendere potest, quam ab aliquo vinci possit. Uebereinstimmend mit R. I. 69.
101 173. (Promissum sub condicione, stante condicione, seruari debet.) Cunlinus apud Ditlinum de Nusdorf comparauit vina in foro scabinis presentibus condicione tali, quod dictus Ditlinus dixit vina esse stabilia, quod si non essent, ut nunquam sibi solueret aliquem denarium. Dictam condicionem protestatam, scabini audientes, et ad folia civium conscribi fecerunt, et sibi partem sub dicta condicione in vinis dari petiuerunt, quo facto, vina miciata colorem non seruabant, pro quo eundem Cunlinus judicio conuenit, et protestatus est in foliis de promisso de predicto. Ad hoc Ditli- nus respondit et petijt requiri sentencialiter, vtrum protestacio folie per scabinos partem in vinis habentes facta vigorem possit habere. Sentenciatum est diffinitiue. Super quo sentenciatum fuit. Ex quo Cunlinus vina solus emisset, et promissum per Ditlinum factum in scabinos fuisset protestatus, tunc plenum habet vigorem, quidquid ad folia scabini dederunt. 174. De obligacione (quod folia judicii majorem vigorem habent, quam aliquis quo juramento). Jvdicissa de Prato in extremis suis obligauit mediam domum apud portam Behemitalem, quam Elbel frater eius inhabitat, Fridlino Kolir coram scabino, qui folijs ciuium fecit imponi post mortem dicte mulieris. Elbelinus frater ejus volens dictam mediam domum cum juramento tanquam suum pignus obtinere, et Fridlinus testimonium folie producens. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciatum est. Ex quo nullum demonstratiuum nec auc- tenticum quam se solum haberet, et quia dictum pignus pelli non possit nec portari, Fridel melius dictum pignus cum testimonio folie obtinebit, quam predictus Elbel. Fridlinus Coller, Geschworner in Iglau im Jahr 1345. Siehe Cod. dipl. Mor. VII. 1. S. 425. N. 596. 175. De defensione hereditatis (proscriptus pro honesta re potest pro hereditate sua placitare). Seydlino caluo est sentenciatum. Cum privignus suus Cuncz Schikinker domum suam in foro sitam judicio conuenisset, quod non obstante ciuitatis inhibicione, cum pro maleficiis non sit proscriptus, judicio se statuendum ad defendendum suam hereditatem et placitandum pro ea terminus de jure debet sibi dari; finito judicio, iterum exeat indilate ciuitatem. Vgl. R. II. Sch.-Spr. 600 .. proscriptis precipue pro honestis causis persona standi, agendi et defendendi in judiciis non negatur. 176. De defensione in die forensi. (Quilibet potest se melius defendere omni tempore, quam ab alio vinci possit.) Sentenciatum est de communi consilio juratorum et vniversitatis, quod quilibet homo se melius tam in die forensi quam in aliis diebus defendere potest, quam ab aliquo vinci possit. Uebereinstimmend mit R. I. 69.
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102 177. De delecione proscripti (quod prius debet concordare). Sentenciatum est, omnem proscriptum delendum inhibere, nec deleri debet, nisi cum illo concordet, qui ipsum deleri inhibuit. 178. De concordia pro wlneribus sine consensu judicis. Sentenciatum est et inhibitum omnibus sauciatis seu wlneratis, quod nullatenus reum suum in graciam seu concordiam accipere debet sine con- sensu judicis, sed solummodo secundum juris formam procedere in suis causis debet et concordare. Secuntur statuta communia per juratos Iglauienses pro vtilitate communis status ciuitatis ordinata et in futurum in melius ordinanda ad supplendum defectus articulorum in priuilegiis jurium ciuitatis scriptorum. 179. Primo. Jura statere plumbi. Hec sunt jura statere plumbi conscripta, prout jurati ea viderunt magis justicie competere, pensatis diuersis modis circa ipsam stateram habitis et usitatis testimonio seniorum. Alienigena debet dare de ponderacione centene centenariorum plumbi vel alterius rei sex grossos, ciuis vero quatuor grossos tantum. — Item quilibet ciuis potest vendere plumbum suum per octauam vel sedecimam partem sicut ponderator. — Item de seccione plumbi, quod schroten dicitur, de centenario debentur dari duo parui hallenses, de medio centenario unus paruus et non infra comparando unum ad aliud. — Item ciuis de lagena oley dabit duos paruos.— Item ciuis de centenario sepi dabit unum paruum, hospes duos paruos. — Item de secundaria ponderacione centene quilibet soluat quatuor grossos, insuper de veccione centene super currum cuiuslibet eciam quatuor grossos, quos eciam soluet quilibet de ipsa veccione super currum. Die Seniores erscheinen auch in Prag. R. I. St. 27. 98; siehe ferner 217. 180. De eleccione triplici (emendarum pro insolenciis grauibus). Sentenciatum est. Si alicui indisciplinato pro insolenciis grauibus opcio istorum trium datur, scilicet, quod ciuitatem anno et die vitet, vel nouem marcas emendales per XLVIII grossos computando marcas soluat, vel in cippo nouem dies in propria persona solus continuet, talis in eodem instanti et statim habita deliberacione eligere debet, et quidquid predictorum trium elegerit, hoc eodem die ante occasum solis complere et facere tenetur, et specialiter, si dacionem denariorum eligit, denarii tales in emendacionem ciuitatis sunt conuertendi. Optio = electio, quae vulgaritur „kur“ dicitur. 209. Siehe Haltaus S. 2117. Eine Zusammenstellung der verschiedenen Bedeutungen von „kor, kore, kohr, ker, cher, kur, kür, kühre, coer, keure" siehe bei von Chlumecky, Dorfweisthümer S. 8. 181. Von mancherleye wandeln von ersten von totslegen. Codex A. schiebt folgendes Capitel ein, welches im Codex C. fehlt. Vmb eyn todslag gefellet dem richter .V. mark vnd den scheppfen .II. mark,
102 177. De delecione proscripti (quod prius debet concordare). Sentenciatum est, omnem proscriptum delendum inhibere, nec deleri debet, nisi cum illo concordet, qui ipsum deleri inhibuit. 178. De concordia pro wlneribus sine consensu judicis. Sentenciatum est et inhibitum omnibus sauciatis seu wlneratis, quod nullatenus reum suum in graciam seu concordiam accipere debet sine con- sensu judicis, sed solummodo secundum juris formam procedere in suis causis debet et concordare. Secuntur statuta communia per juratos Iglauienses pro vtilitate communis status ciuitatis ordinata et in futurum in melius ordinanda ad supplendum defectus articulorum in priuilegiis jurium ciuitatis scriptorum. 179. Primo. Jura statere plumbi. Hec sunt jura statere plumbi conscripta, prout jurati ea viderunt magis justicie competere, pensatis diuersis modis circa ipsam stateram habitis et usitatis testimonio seniorum. Alienigena debet dare de ponderacione centene centenariorum plumbi vel alterius rei sex grossos, ciuis vero quatuor grossos tantum. — Item quilibet ciuis potest vendere plumbum suum per octauam vel sedecimam partem sicut ponderator. — Item de seccione plumbi, quod schroten dicitur, de centenario debentur dari duo parui hallenses, de medio centenario unus paruus et non infra comparando unum ad aliud. — Item ciuis de lagena oley dabit duos paruos.— Item ciuis de centenario sepi dabit unum paruum, hospes duos paruos. — Item de secundaria ponderacione centene quilibet soluat quatuor grossos, insuper de veccione centene super currum cuiuslibet eciam quatuor grossos, quos eciam soluet quilibet de ipsa veccione super currum. Die Seniores erscheinen auch in Prag. R. I. St. 27. 98; siehe ferner 217. 180. De eleccione triplici (emendarum pro insolenciis grauibus). Sentenciatum est. Si alicui indisciplinato pro insolenciis grauibus opcio istorum trium datur, scilicet, quod ciuitatem anno et die vitet, vel nouem marcas emendales per XLVIII grossos computando marcas soluat, vel in cippo nouem dies in propria persona solus continuet, talis in eodem instanti et statim habita deliberacione eligere debet, et quidquid predictorum trium elegerit, hoc eodem die ante occasum solis complere et facere tenetur, et specialiter, si dacionem denariorum eligit, denarii tales in emendacionem ciuitatis sunt conuertendi. Optio = electio, quae vulgaritur „kur“ dicitur. 209. Siehe Haltaus S. 2117. Eine Zusammenstellung der verschiedenen Bedeutungen von „kor, kore, kohr, ker, cher, kur, kür, kühre, coer, keure" siehe bei von Chlumecky, Dorfweisthümer S. 8. 181. Von mancherleye wandeln von ersten von totslegen. Codex A. schiebt folgendes Capitel ein, welches im Codex C. fehlt. Vmb eyn todslag gefellet dem richter .V. mark vnd den scheppfen .II. mark,
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103 vnd dy pesserunge dem forderer. Vmb eyn leme gefallen XIIII. mark: X. mark dem selbschol, III. mark dem richter, vnd eyn mark denn schep- pen. Vmb eyne kamperwunden gefallen X. mark: syben mark dem selbscholen, czwo mark dem richter, vnd eyn mark den scheppen. Vmb eyn plutrunst gefellet dem selbschol eyn halbe mark, dem richter XVI. gr. Vmb fridpreche mit worten dem richter LX schillinge vnd yedem scheppen XXX schillinge der kurczen. Vnd also sal man das versteen: nach XII. scheppen cze teylen, wann wir nur XII scheppen haben. Vmb fridpruch mit den werken: das ist der hals, ob er vberwunden wirt, als eyn recht ist. Vmb haymsuchunge wirt er vberwunden als eyn recht ist: das ist der hals. Vmb plabslege dem selbschol eynen virdunk, dem richter vnd den scheppen eyn virdunk. Vmb volleist an eyn toten dem selbschol eyn mark. Vmb wegelage: das ist eyn kleyner freuil, eyn grosser phennik dem richter. Vmb angiessen das ist V. grozze, oder was dy scheppfen daruff seczen. Was dy scheppen puzze machen, daran hat der richter keyn teil. Vgl. die in R. II. Cap. de emendis enthaltenen Bestimmungen. Ueber die von den Schöffen gemachten Wandel. 221. In Brünn bildeten 24 Schöffen den vollen Rath. In Prag, so wie in Iglau, zwölf (R. I. St. 36), die alljährlich erneuert werden sollten. 182. De propinacione extra ciuitatem. Inhibitum est, ne aliquis in villis, ubi sunt allodia ciuium, vel extra muros ciuitatis potum aliquem propinet, alioquin vas cum potu perdat, et judici pro emenda fertonem soluat. 183. De potestate preconis. Ordinatum est, quod preco cuilibet homini pro decem et octo hallensi- bus (quorum Xil. grossum soluunt) iusticiam potest facere et de pignore prouidere, pro quo sibi a reo tantum duo parui denarii cedent seu solui debent. Nach R. I. St. 74 bekommt der Büttel für das Vorbieten ins Gericht nur einen Heller, und in ehehaften Dingen zwei und nicht mehr. 184. Von purgenrecht. Das ist auch gemachet, das vmme gelt kayn man purgenrecht mak vur- geczihen , den sunder her sal saczehant antwurten, sam jener tet, vur den her purge ist worden, vnd schol auch in vierczen tagen vorrichten, was man awf in derstet, aber vmme wunten vnd vm vnezucht hat eyn man wol purgen- recht drey vyerczen tag. 185. De opponentibus se judicio (von den, dy sich wider das gerichte seczen). Das ist awch gemacht. Wo richter und scheppen durch vrydeswillen czu eynem gevechte koment tages oder nachtes, vnd durch vrydeswillen awf der strase geen, czu eynem gevechte komen , wer sich denne an dem- selben gevechte wider sy seczet vnd ir nicht schonet, ob sy danne ir aynen oder mer an derselben stat czu tod erslahen oder wunden, dennoch schol der richter mit sampt den scheppen saczehant, es sey pey tag oder pey nacht,
103 vnd dy pesserunge dem forderer. Vmb eyn leme gefallen XIIII. mark: X. mark dem selbschol, III. mark dem richter, vnd eyn mark denn schep- pen. Vmb eyne kamperwunden gefallen X. mark: syben mark dem selbscholen, czwo mark dem richter, vnd eyn mark den scheppen. Vmb eyn plutrunst gefellet dem selbschol eyn halbe mark, dem richter XVI. gr. Vmb fridpreche mit worten dem richter LX schillinge vnd yedem scheppen XXX schillinge der kurczen. Vnd also sal man das versteen: nach XII. scheppen cze teylen, wann wir nur XII scheppen haben. Vmb fridpruch mit den werken: das ist der hals, ob er vberwunden wirt, als eyn recht ist. Vmb haymsuchunge wirt er vberwunden als eyn recht ist: das ist der hals. Vmb plabslege dem selbschol eynen virdunk, dem richter vnd den scheppen eyn virdunk. Vmb volleist an eyn toten dem selbschol eyn mark. Vmb wegelage: das ist eyn kleyner freuil, eyn grosser phennik dem richter. Vmb angiessen das ist V. grozze, oder was dy scheppfen daruff seczen. Was dy scheppen puzze machen, daran hat der richter keyn teil. Vgl. die in R. II. Cap. de emendis enthaltenen Bestimmungen. Ueber die von den Schöffen gemachten Wandel. 221. In Brünn bildeten 24 Schöffen den vollen Rath. In Prag, so wie in Iglau, zwölf (R. I. St. 36), die alljährlich erneuert werden sollten. 182. De propinacione extra ciuitatem. Inhibitum est, ne aliquis in villis, ubi sunt allodia ciuium, vel extra muros ciuitatis potum aliquem propinet, alioquin vas cum potu perdat, et judici pro emenda fertonem soluat. 183. De potestate preconis. Ordinatum est, quod preco cuilibet homini pro decem et octo hallensi- bus (quorum Xil. grossum soluunt) iusticiam potest facere et de pignore prouidere, pro quo sibi a reo tantum duo parui denarii cedent seu solui debent. Nach R. I. St. 74 bekommt der Büttel für das Vorbieten ins Gericht nur einen Heller, und in ehehaften Dingen zwei und nicht mehr. 184. Von purgenrecht. Das ist auch gemachet, das vmme gelt kayn man purgenrecht mak vur- geczihen , den sunder her sal saczehant antwurten, sam jener tet, vur den her purge ist worden, vnd schol auch in vierczen tagen vorrichten, was man awf in derstet, aber vmme wunten vnd vm vnezucht hat eyn man wol purgen- recht drey vyerczen tag. 185. De opponentibus se judicio (von den, dy sich wider das gerichte seczen). Das ist awch gemacht. Wo richter und scheppen durch vrydeswillen czu eynem gevechte koment tages oder nachtes, vnd durch vrydeswillen awf der strase geen, czu eynem gevechte komen , wer sich denne an dem- selben gevechte wider sy seczet vnd ir nicht schonet, ob sy danne ir aynen oder mer an derselben stat czu tod erslahen oder wunden, dennoch schol der richter mit sampt den scheppen saczehant, es sey pey tag oder pey nacht,
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104 eyn gerichte hegen , vnd schal der richter awf denselben klagen, sam awf eynen rechten vridprecher, vnd vberwindet her yn mit eynem scheppen oder mit czwayn erbern mannen, her schol saczehant hyn czu seynem halse rich- ten, vnd schol ym halt also toden dennoch seyn haupt hayssen abslahen. 186. De nundinis et foro annuali (von dem jarmarkte). An des heyligen cruczes abent , der in dem herbest ist, so get der jar- markt vnd vreyer markt czu mitten tag an vncz an den czehenten tag czu mitten tag, vnd den schol man bedewten mit eynem venleyn, do der stat czaichen an sey, das dy czehen tag awf dem markte schol stecken. — In den selben czehen tagen hat eyn jklich man, er sey purger oder gast, gan- czen gewalt czu kaufen vnd czu vorkauffen, was her wil, — vnd czu schen- ken auch pyer, weyn, oder was her wil , in eynem haws, oder awf dem markte, oder in der stat gepyet, als weit als es ist. — Er mach auch weyn dye selben czehen tage hewt vm drey awf tun, vnd morgen um czwene, vnd mak das vorkeren tewrer, oder leychter, wye in gelustet. — In denselben czehen tagen, her kawffe oder verkawffe, do gibt her keyn mawt nicht, von welcher lay dinck das sey. Der putel schol awch in denselben czehen tagen von den dingen, dy man czu markte pringet, nichtes nicht nennen. — Eyn jglich man mag auch dyselbe czeyt mit czuchten wol fragen welcherlay ge- wer her wil. — Vnd wanne dyselbe vreyung der stat czu pesserung vnd czu nucze von den fursten verlihen ist, do schol sy eyn jgleych man halten sam eyn gepoten marktvrid, vnd was rechtes von marktefride in der hantvesten geschriben stet, das schullen alle lewte vmb alle sachen haben dy czehen tag, wo sy in der stat gericht geschehen. Derselben vreyung darf sich auch nymant trozsten denne getrewleute, dy czu der stat wandern , wanne vor- czalte vnd den dy stat vm poshait verpoten ist, dy haben in der vreyung kaynen vrid. — Vm gelt oder vmme awfheben von geltes wegen hat eyn jgleych man vryed vnd vreyung. — Man siczet auch wol gerichte in den czehen tagen um allerlay sache, vnd richt auch wol hyn czu posen lewten mit dem swert oder mit deme strange, oder wy man von rechte hyn czu ym richten schol. — Man hilfet auch aynem purger hyn czu dem andern in den czehen tagen wol pfandes vmme gelt, das her e awf yn derstanden hat. — Vnd wy wol man vreyung vm gelt schol haben, das schol man doch versten alayn vm gelt, das man vor der vreyung geporget hat. Werdent aber lewt czu kryege in den czehen tagen von kauffens wegen vnd kumen sy dorvm czu dem richter, her schal in des saczehant eyn awsrichtung geben, sam czu eyner andern czeit in dem jar an eynem marckt tag gewonlich ist. — Wer auch in der stat gerichte nicht ist gesessen vnd kumet her czu markte in den czehen tagen, der heysset eyn gast, vnd was der czu clagen hat von seynes kauffens wegen, den her czu markte pracht hat oder hye hat gekauft, kegen eynem purger oder czu eynem andern gaste , do schal man ym vmme in dreyn tagen eynes vollen rechten helfen awf eyn ende, sam in der stat hantuest auch von gesten geschriben stet. — Vnd das ist darvm gemachet das eyn jglich man dester gerner disen jarmarkt besuche. — Was auch
104 eyn gerichte hegen , vnd schal der richter awf denselben klagen, sam awf eynen rechten vridprecher, vnd vberwindet her yn mit eynem scheppen oder mit czwayn erbern mannen, her schol saczehant hyn czu seynem halse rich- ten, vnd schol ym halt also toden dennoch seyn haupt hayssen abslahen. 186. De nundinis et foro annuali (von dem jarmarkte). An des heyligen cruczes abent , der in dem herbest ist, so get der jar- markt vnd vreyer markt czu mitten tag an vncz an den czehenten tag czu mitten tag, vnd den schol man bedewten mit eynem venleyn, do der stat czaichen an sey, das dy czehen tag awf dem markte schol stecken. — In den selben czehen tagen hat eyn jklich man, er sey purger oder gast, gan- czen gewalt czu kaufen vnd czu vorkauffen, was her wil, — vnd czu schen- ken auch pyer, weyn, oder was her wil , in eynem haws, oder awf dem markte, oder in der stat gepyet, als weit als es ist. — Er mach auch weyn dye selben czehen tage hewt vm drey awf tun, vnd morgen um czwene, vnd mak das vorkeren tewrer, oder leychter, wye in gelustet. — In denselben czehen tagen, her kawffe oder verkawffe, do gibt her keyn mawt nicht, von welcher lay dinck das sey. Der putel schol awch in denselben czehen tagen von den dingen, dy man czu markte pringet, nichtes nicht nennen. — Eyn jglich man mag auch dyselbe czeyt mit czuchten wol fragen welcherlay ge- wer her wil. — Vnd wanne dyselbe vreyung der stat czu pesserung vnd czu nucze von den fursten verlihen ist, do schol sy eyn jgleych man halten sam eyn gepoten marktvrid, vnd was rechtes von marktefride in der hantvesten geschriben stet, das schullen alle lewte vmb alle sachen haben dy czehen tag, wo sy in der stat gericht geschehen. Derselben vreyung darf sich auch nymant trozsten denne getrewleute, dy czu der stat wandern , wanne vor- czalte vnd den dy stat vm poshait verpoten ist, dy haben in der vreyung kaynen vrid. — Vm gelt oder vmme awfheben von geltes wegen hat eyn jgleych man vryed vnd vreyung. — Man siczet auch wol gerichte in den czehen tagen um allerlay sache, vnd richt auch wol hyn czu posen lewten mit dem swert oder mit deme strange, oder wy man von rechte hyn czu ym richten schol. — Man hilfet auch aynem purger hyn czu dem andern in den czehen tagen wol pfandes vmme gelt, das her e awf yn derstanden hat. — Vnd wy wol man vreyung vm gelt schol haben, das schol man doch versten alayn vm gelt, das man vor der vreyung geporget hat. Werdent aber lewt czu kryege in den czehen tagen von kauffens wegen vnd kumen sy dorvm czu dem richter, her schal in des saczehant eyn awsrichtung geben, sam czu eyner andern czeit in dem jar an eynem marckt tag gewonlich ist. — Wer auch in der stat gerichte nicht ist gesessen vnd kumet her czu markte in den czehen tagen, der heysset eyn gast, vnd was der czu clagen hat von seynes kauffens wegen, den her czu markte pracht hat oder hye hat gekauft, kegen eynem purger oder czu eynem andern gaste , do schal man ym vmme in dreyn tagen eynes vollen rechten helfen awf eyn ende, sam in der stat hantuest auch von gesten geschriben stet. — Vnd das ist darvm gemachet das eyn jglich man dester gerner disen jarmarkt besuche. — Was auch
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105 wunden, todsleg oder vnczuchte in den czehen tagen geschehen, do schal man vm taydingen, sam ander czeit in dem jar, also das man nicht in aynem rechten oder gerichte czu hant eynen man verczelt, sundern man mus yn hayschen czwir nach dem ersten ; her hat auch holung an den ayden czwier nach dem ersten. Rücksichtlich der dreimaligen Citation bei Proscription siehe R. II. 126; rücksicht- lich der Mauthfreiheit zur Marktzeit R. II. 628 de theoloneo und König Wenzel's Hand- veste über den Jahrmarkt zu Brünn vom Jahr 1291 (lat. bei Bocek IV. 377, deutsch bei R. II. (155). Markgraf Jodok von Mähren gestattete der Stadt Iglau im Jahr 1389 die Abhaltung eines zweiten Marktes am h. Kreuzesabend inventionis (3. Mai) neben dem hier erwähnten alten am h. Kreuzesabend exaltationis „in den Herbst“ (14. Sept.) fallenden. Die Urk. siehe in meinem deutschen Recht in Oesterreich. S. 341. 187. De consiliis et penis eorum (von puzze wer eyn rat oder gemechte prichet). Mit was gutes eyn rat wirt gepunden, vnd wirt her czu prochen, des selben gutes eyn dritteyl geuellet den ratlewten , das ander drittail geuellet den sachwalden , vnd das dritte drittail geuellet richter und scheppen, vnd das schullen sy der stat czu pesserung anlegen ; es sey danne das der rat czwischen dem richter vnd scheppen von puess wegen sey gemacht, wanne wer in danne preche, davon nemen richter vnd scheppen pilleych ir dritteil vnd leyten das an iren aygen nucz. Uebereinstimmend mit R. II. (203): Ratschacz haisset daz guet, dar ein rat mit gepunden wiert. So auch Vberwette siehe das Iglauer Schöffenurtheil 243. 188. De colloquiis (wy richter und schepfen vs den vier penken an keyns mannes gespreche nicht geen sullen). Richter und scheppen schullen aus den vyer pencken an kaynes mannes gesprech geen, sundern sy schullen syczen, vnd clag vnd antwurt horen vnd rechte vrteyl doczwischen taylen, es geschech danne, das der richter oder der purgermayster von der stat wegen, oder von des gerichtes wegen, oder eyn scheppe, oder eyn gesworner gerichtschriber, oder eyn gesworner putel vm vnczucht, dy ym von seynes amptes wegen erpoten ist, kegen ymant czu taydingen hat, oder das der richter eynes enlenden mannes wort sprichet. An semelichen sachen vnd andern , dy sich dorczu czihen, gen dy scheppen wol an eyn gespreche. Ueber die Anklage- und Rügepflicht des Richters und der Schöffen in wichtigen Fallen vgl. R. II. 24. 719. 543 (judex vicem actoris supplet). Bei einem elenden Mann R. II. (106). 189. Ad idem (es sal nur eyn rat seyn in der stat. Vnd wy sich richter vnd schepfen vnter eynander halten sullen). Es schol nur eyn rat in der stat seyn. Den schullen richter vnd schep- pen, dy dorczu gesworn haben, czu hanten haben. — In demselben rat schol eyn vater vnd eyn sun nicht mit eynander seyn noch eyn pruder mit dem andern. — Allewege vber vyer wochen sullen dy scheppen eynen andern purgermaister seczen , vnd den man abseczt dem newen purgermeister dye tauel geben vnd vorrechen , wy vil her der purger pfenning awf gehoben hat, vnd wo sy hyn geuallin seyn. Den dritten pfenning von der puss, dy in den
105 wunden, todsleg oder vnczuchte in den czehen tagen geschehen, do schal man vm taydingen, sam ander czeit in dem jar, also das man nicht in aynem rechten oder gerichte czu hant eynen man verczelt, sundern man mus yn hayschen czwir nach dem ersten ; her hat auch holung an den ayden czwier nach dem ersten. Rücksichtlich der dreimaligen Citation bei Proscription siehe R. II. 126; rücksicht- lich der Mauthfreiheit zur Marktzeit R. II. 628 de theoloneo und König Wenzel's Hand- veste über den Jahrmarkt zu Brünn vom Jahr 1291 (lat. bei Bocek IV. 377, deutsch bei R. II. (155). Markgraf Jodok von Mähren gestattete der Stadt Iglau im Jahr 1389 die Abhaltung eines zweiten Marktes am h. Kreuzesabend inventionis (3. Mai) neben dem hier erwähnten alten am h. Kreuzesabend exaltationis „in den Herbst“ (14. Sept.) fallenden. Die Urk. siehe in meinem deutschen Recht in Oesterreich. S. 341. 187. De consiliis et penis eorum (von puzze wer eyn rat oder gemechte prichet). Mit was gutes eyn rat wirt gepunden, vnd wirt her czu prochen, des selben gutes eyn dritteyl geuellet den ratlewten , das ander drittail geuellet den sachwalden , vnd das dritte drittail geuellet richter und scheppen, vnd das schullen sy der stat czu pesserung anlegen ; es sey danne das der rat czwischen dem richter vnd scheppen von puess wegen sey gemacht, wanne wer in danne preche, davon nemen richter vnd scheppen pilleych ir dritteil vnd leyten das an iren aygen nucz. Uebereinstimmend mit R. II. (203): Ratschacz haisset daz guet, dar ein rat mit gepunden wiert. So auch Vberwette siehe das Iglauer Schöffenurtheil 243. 188. De colloquiis (wy richter und schepfen vs den vier penken an keyns mannes gespreche nicht geen sullen). Richter und scheppen schullen aus den vyer pencken an kaynes mannes gesprech geen, sundern sy schullen syczen, vnd clag vnd antwurt horen vnd rechte vrteyl doczwischen taylen, es geschech danne, das der richter oder der purgermayster von der stat wegen, oder von des gerichtes wegen, oder eyn scheppe, oder eyn gesworner gerichtschriber, oder eyn gesworner putel vm vnczucht, dy ym von seynes amptes wegen erpoten ist, kegen ymant czu taydingen hat, oder das der richter eynes enlenden mannes wort sprichet. An semelichen sachen vnd andern , dy sich dorczu czihen, gen dy scheppen wol an eyn gespreche. Ueber die Anklage- und Rügepflicht des Richters und der Schöffen in wichtigen Fallen vgl. R. II. 24. 719. 543 (judex vicem actoris supplet). Bei einem elenden Mann R. II. (106). 189. Ad idem (es sal nur eyn rat seyn in der stat. Vnd wy sich richter vnd schepfen vnter eynander halten sullen). Es schol nur eyn rat in der stat seyn. Den schullen richter vnd schep- pen, dy dorczu gesworn haben, czu hanten haben. — In demselben rat schol eyn vater vnd eyn sun nicht mit eynander seyn noch eyn pruder mit dem andern. — Allewege vber vyer wochen sullen dy scheppen eynen andern purgermaister seczen , vnd den man abseczt dem newen purgermeister dye tauel geben vnd vorrechen , wy vil her der purger pfenning awf gehoben hat, vnd wo sy hyn geuallin seyn. Den dritten pfenning von der puss, dy in den
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106 vierwochen geuallen ist , vnd das dritte swert schol derselbe purgermayster vur dy scheppen legen , do nymet eyn jgleycher seyn tayl von vnd tut das, wo in hyn gelust. — Vnd haben dy scheppen icht czu reden, das den richter anget, do schal her von gen, also schol auch eyn jgleych scheppe tun, wanne man icht von ym hat czu reden oder vrtail czu taylen , dy in oder seyne nachsten vreunt angen, do schal her von gen, wanne man dem richter auch vrteil vmme seyne puess schol taylen, do schal her auch von gen.— Und habent ander lewt , dy nicht scheppen sind , kaynerlay haymlich ge- sprech vnd besundern rat, do dy scheppen var czu haben, das sy trachten das der stat nicht vuglich sey, vnd begreyffen sy dy scheppen daran, das sy si leycht etteswo beslossen vinden pey eynander, sy schullen es verpusen mit also vil gutes, sam man das selbe jar von dem gericht geit. — Horen aber dy scheppen nicht von denselben lewten, das sy trachten, das der stat sched- leych sey, den sundern, das sy leycht reden von ir selbes gescheffte, von hey- rat, oder von kaufen, oder von semlichen dingen, das ist yn wol derlaublich. — Idoch, wy das kumpt, sehent dy scheppen, das verworren lewt vnd kry- gische lewt der haymlichen gesprech vil machen, sy mugen sy betwingen, das sy ir recht darvm tun, das sy an dem gespreche nimandes schaden suchen, vnd dennoch, wanne sy das getun, so schullen in dy scheppen vor- pyeten dy selben gespreche, das sy ir abgen ; werden sy aber nach dem ver- pyeten daran mit scheppen begriffen, sy schullen es verpuessen, als hye vor- geschriben stet. 190. Von den vier gemeynen was macht sye haben. (Codex A., fehlt im Codex B.) Wir richter vnd gesworn scheppen der stat Igla vnd dy gancze gemeyne daselbst wir seczen, vnd machen, vnd wollen das alle mit eynander, als das awch von alter her kumen ist, das als offt eyn rat gesaczt wirt, das der selb rat vnd dy gancze gemeyne vier erbere pydirwe manne, czwene vs dem alten rate vnd ezwene aws der gemeyne, kysen sullen, vnd den beuelhen der gan- czen gemeyn notdurfft vnd nucz mit sampt den scheppfen czu besorgen vnd czu betrachten getrewlichen nach yrer seel gewissen vnd warheit. Vnd was dyselben vier gemeyne, dy darczu gekoren werden, mit sampt den scheppen awftragen durch der sat nucz willen vnd der gemeyne czu frumen, daz schal crafft haben gleicherweis, als ob dy gancze gemeyne dapey gewesen were ald vnd jung. Vnd das kumpt dauon, das eyn iglich pyderman seyner arbeit vnd notdurfft warten mus vnd seyne narunge suchen, das er alleczeit des rates nicht gewarten mak, wann man in darczu berufft. Dorvm haben dy selben vier gemeyne, dye man kewst, crafft vnd macht gleicherweis mit sampt den scheppen der stat nucz vnd ere czu betrachten, als ob dy gancze gemeyne dapey gewesen were. Vnd daz sal nymand widerreden pey trewen vnd pey eren. Die Gemeinen sind dem Brünner und Prager Recht unbekannt, vielleicht ein Er- satz für die Genannten des Prager und der Babenbergischen Rechte, die in Iglau fehlen. Nachfolgender Auszug aus einem Iglauer Stadtbuche enthält ein Beispiel über die
106 vierwochen geuallen ist , vnd das dritte swert schol derselbe purgermayster vur dy scheppen legen , do nymet eyn jgleycher seyn tayl von vnd tut das, wo in hyn gelust. — Vnd haben dy scheppen icht czu reden, das den richter anget, do schal her von gen, also schol auch eyn jgleych scheppe tun, wanne man icht von ym hat czu reden oder vrtail czu taylen , dy in oder seyne nachsten vreunt angen, do schal her von gen, wanne man dem richter auch vrteil vmme seyne puess schol taylen, do schal her auch von gen.— Und habent ander lewt , dy nicht scheppen sind , kaynerlay haymlich ge- sprech vnd besundern rat, do dy scheppen var czu haben, das sy trachten das der stat nicht vuglich sey, vnd begreyffen sy dy scheppen daran, das sy si leycht etteswo beslossen vinden pey eynander, sy schullen es verpusen mit also vil gutes, sam man das selbe jar von dem gericht geit. — Horen aber dy scheppen nicht von denselben lewten, das sy trachten, das der stat sched- leych sey, den sundern, das sy leycht reden von ir selbes gescheffte, von hey- rat, oder von kaufen, oder von semlichen dingen, das ist yn wol derlaublich. — Idoch, wy das kumpt, sehent dy scheppen, das verworren lewt vnd kry- gische lewt der haymlichen gesprech vil machen, sy mugen sy betwingen, das sy ir recht darvm tun, das sy an dem gespreche nimandes schaden suchen, vnd dennoch, wanne sy das getun, so schullen in dy scheppen vor- pyeten dy selben gespreche, das sy ir abgen ; werden sy aber nach dem ver- pyeten daran mit scheppen begriffen, sy schullen es verpuessen, als hye vor- geschriben stet. 190. Von den vier gemeynen was macht sye haben. (Codex A., fehlt im Codex B.) Wir richter vnd gesworn scheppen der stat Igla vnd dy gancze gemeyne daselbst wir seczen, vnd machen, vnd wollen das alle mit eynander, als das awch von alter her kumen ist, das als offt eyn rat gesaczt wirt, das der selb rat vnd dy gancze gemeyne vier erbere pydirwe manne, czwene vs dem alten rate vnd ezwene aws der gemeyne, kysen sullen, vnd den beuelhen der gan- czen gemeyn notdurfft vnd nucz mit sampt den scheppfen czu besorgen vnd czu betrachten getrewlichen nach yrer seel gewissen vnd warheit. Vnd was dyselben vier gemeyne, dy darczu gekoren werden, mit sampt den scheppen awftragen durch der sat nucz willen vnd der gemeyne czu frumen, daz schal crafft haben gleicherweis, als ob dy gancze gemeyne dapey gewesen were ald vnd jung. Vnd das kumpt dauon, das eyn iglich pyderman seyner arbeit vnd notdurfft warten mus vnd seyne narunge suchen, das er alleczeit des rates nicht gewarten mak, wann man in darczu berufft. Dorvm haben dy selben vier gemeyne, dye man kewst, crafft vnd macht gleicherweis mit sampt den scheppen der stat nucz vnd ere czu betrachten, als ob dy gancze gemeyne dapey gewesen were. Vnd daz sal nymand widerreden pey trewen vnd pey eren. Die Gemeinen sind dem Brünner und Prager Recht unbekannt, vielleicht ein Er- satz für die Genannten des Prager und der Babenbergischen Rechte, die in Iglau fehlen. Nachfolgender Auszug aus einem Iglauer Stadtbuche enthält ein Beispiel über die
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107 praktische Wirksamkeit der Gemeinen und die Stellung, die sie in kritischen Momenten zu den Geschwornen einnahmen. Acta ciuitatis incipiencia ab anno domini M'CCC XCI° sub Joanne de Pilgreims judice et juratis: Pertlino Bavari, Haschkone, Michahele Chundlini, Frenczlino Saxone, Nicolao Rudolfi, Chunczone interim peregrino, Andrea Rohoser, Jacobo Rorwolf, Hens- lino Rohoser, Vlrico Bavari et Marschone de Gumpolcz et Andrea de Zlebings pro tunc notario ciuitatis. Casus subsequens scriptus est ydiomate wlgari propter subsequencium planiorem intellectum. Do es sich fugte, dacz ezwen piderbman aus dem rate vnd czwen aus der gemeyne von des rates vnd der ganczen gemeyn wegen kamen von Brunn von vnserm gnedigen herren den markgrofen Jost vnd von dem chamrer, wenn si von denselben hin abe ge- rufen worden, vnd auch ander stet von der muncz wegen, do prachten si vns swere mere von den dreyen sachen, daz vnser herr wolt in vnser recht greiffen, vnd von des gesuches wegen des geldes, das di stat fur vnsern herren gegeben hat vnd geben mus, vnd auch von der muncz wegen, da vnser herr hulfe czu begeret, do het in der chamrer empfohlen von vnsers herren wegen, daz si doheym von der sache wegen czu rat wur- den mit den eldern. Do si do beruften czu in die eldern aus den hantwerken vnd legten in einen tag ezu kumen czu dem richter auf den negsten freytage. In der selben czeit besampte sich der tuchbereytter hantwerk vnd prachten ezu in di vir hantwerk sneyder, schuster, ledrer vnd chursmide vnd gaben in fur ein vnwarheit, wy der rat vnserm herren hett vorheissen czwen centen silbers czu einer newen muncze. Do der freitag kam, do besampten sich di selben hantwerk wol vm mitternacht in sunder hewser vnd voreynten sich mit einander wider di ander gemeyn czu sten. Do der rat des gewar wart daz si besundre bete hetten vnd machten, da sant der rat czu in, daz aus iczlichem hantwerk di eldern czu in kemen; des wolden die vorigen fumf hantwerk nicht gehor- sam sein vnd kamen vnd prachten mit in den hauffen vil volkes daz mit der stat nichtes leydet, vnd ruften czu in di vir gemeynen vnd fragten si ob si pey in sten wolden oder nicht. Do bedochten sich di vir gemeynen vnd sprachen czu in: ir herren, wir sein erkoren worden von dem rat vnd von der ganczen gemeyn, vns czymet nicht czu sten auf einem teyle, sunder wo ein gancze gemeyne eynen gemeynen nuczen suchet der stat, do hab wir recht pey czu sten, vnd der furmunde sey wir. Do diselben hantwerk horten daz di vir gemeynen auf irem teyl sunderleich nicht sten wolden, do traten si czu hauffen vnd rekten auf vnd gelobten czu hauffen czu sten wider di andern gemeyn, vnd schriren offenbar: ab, ab di vir gemeynen, wir wellen ir nicht haben, vnd smechten di vir gemeynen vnd wolden si abgesaczt haben, vnd do ettlich vnder in vorstunden das si vnrecht getan hetten, do wurden si ezu rate vnd vorputen vnder in bey leib vnd bey gut, das keyner von in tret wenn si czusamen gelobt vnd auf gerackt hetten, vnd wer von in tret, den wolden si zu stucken zu hawen. Dornach liffen si an di stubtuer, do richter vnd scheppen vnd di vir gemeynen innen beslossen worden vnd slugen vnd stissen mit freuel an dy tur, daz man si must eyn lassen, vnd legten den richter vnd den rate vnd auch di vir gemeynen vnd alle dy czu dem rechten gehoren salche smacheit an mit irer vngehorsamkeyt, dy sider di stat gestanden ist piderben leuten ny beweiset vnd vngehort ist. Vnd di sache ist auch sunderlich beschriben czu einer warnung vnd czu ein ewigen gedechtnuss allen reten, dy czukunftig werden, wen wir obgenanten scheppen eigenlich deruarn haben, daz der tuchbereytter hantwerk der sache aller ein vrsach vnd ein anevank ist gewesen vnd di andern hantwerk dorczu pracht hat. Vnd piten wir vorgenante scheppen, alle czukunftige rete, daz si di geschicht geschriben lassen sten czu einer ewigen gedechtnuss vnd warnunge allen kuenftigen reten, daz das also be- wart wert, daz sulche vngehorsamkeyt von den vorigen hantwerken vnd von andern lewten nymmer geschehe. Doch sint ettlich des tuchbereitter hantwerk bey den sachen nicht gewesen: von erste Hensel Rohoser vnd Jekel Rorwolf, di czu den czeiten in dem
107 praktische Wirksamkeit der Gemeinen und die Stellung, die sie in kritischen Momenten zu den Geschwornen einnahmen. Acta ciuitatis incipiencia ab anno domini M'CCC XCI° sub Joanne de Pilgreims judice et juratis: Pertlino Bavari, Haschkone, Michahele Chundlini, Frenczlino Saxone, Nicolao Rudolfi, Chunczone interim peregrino, Andrea Rohoser, Jacobo Rorwolf, Hens- lino Rohoser, Vlrico Bavari et Marschone de Gumpolcz et Andrea de Zlebings pro tunc notario ciuitatis. Casus subsequens scriptus est ydiomate wlgari propter subsequencium planiorem intellectum. Do es sich fugte, dacz ezwen piderbman aus dem rate vnd czwen aus der gemeyne von des rates vnd der ganczen gemeyn wegen kamen von Brunn von vnserm gnedigen herren den markgrofen Jost vnd von dem chamrer, wenn si von denselben hin abe ge- rufen worden, vnd auch ander stet von der muncz wegen, do prachten si vns swere mere von den dreyen sachen, daz vnser herr wolt in vnser recht greiffen, vnd von des gesuches wegen des geldes, das di stat fur vnsern herren gegeben hat vnd geben mus, vnd auch von der muncz wegen, da vnser herr hulfe czu begeret, do het in der chamrer empfohlen von vnsers herren wegen, daz si doheym von der sache wegen czu rat wur- den mit den eldern. Do si do beruften czu in die eldern aus den hantwerken vnd legten in einen tag ezu kumen czu dem richter auf den negsten freytage. In der selben czeit besampte sich der tuchbereytter hantwerk vnd prachten ezu in di vir hantwerk sneyder, schuster, ledrer vnd chursmide vnd gaben in fur ein vnwarheit, wy der rat vnserm herren hett vorheissen czwen centen silbers czu einer newen muncze. Do der freitag kam, do besampten sich di selben hantwerk wol vm mitternacht in sunder hewser vnd voreynten sich mit einander wider di ander gemeyn czu sten. Do der rat des gewar wart daz si besundre bete hetten vnd machten, da sant der rat czu in, daz aus iczlichem hantwerk di eldern czu in kemen; des wolden die vorigen fumf hantwerk nicht gehor- sam sein vnd kamen vnd prachten mit in den hauffen vil volkes daz mit der stat nichtes leydet, vnd ruften czu in di vir gemeynen vnd fragten si ob si pey in sten wolden oder nicht. Do bedochten sich di vir gemeynen vnd sprachen czu in: ir herren, wir sein erkoren worden von dem rat vnd von der ganczen gemeyn, vns czymet nicht czu sten auf einem teyle, sunder wo ein gancze gemeyne eynen gemeynen nuczen suchet der stat, do hab wir recht pey czu sten, vnd der furmunde sey wir. Do diselben hantwerk horten daz di vir gemeynen auf irem teyl sunderleich nicht sten wolden, do traten si czu hauffen vnd rekten auf vnd gelobten czu hauffen czu sten wider di andern gemeyn, vnd schriren offenbar: ab, ab di vir gemeynen, wir wellen ir nicht haben, vnd smechten di vir gemeynen vnd wolden si abgesaczt haben, vnd do ettlich vnder in vorstunden das si vnrecht getan hetten, do wurden si ezu rate vnd vorputen vnder in bey leib vnd bey gut, das keyner von in tret wenn si czusamen gelobt vnd auf gerackt hetten, vnd wer von in tret, den wolden si zu stucken zu hawen. Dornach liffen si an di stubtuer, do richter vnd scheppen vnd di vir gemeynen innen beslossen worden vnd slugen vnd stissen mit freuel an dy tur, daz man si must eyn lassen, vnd legten den richter vnd den rate vnd auch di vir gemeynen vnd alle dy czu dem rechten gehoren salche smacheit an mit irer vngehorsamkeyt, dy sider di stat gestanden ist piderben leuten ny beweiset vnd vngehort ist. Vnd di sache ist auch sunderlich beschriben czu einer warnung vnd czu ein ewigen gedechtnuss allen reten, dy czukunftig werden, wen wir obgenanten scheppen eigenlich deruarn haben, daz der tuchbereytter hantwerk der sache aller ein vrsach vnd ein anevank ist gewesen vnd di andern hantwerk dorczu pracht hat. Vnd piten wir vorgenante scheppen, alle czukunftige rete, daz si di geschicht geschriben lassen sten czu einer ewigen gedechtnuss vnd warnunge allen kuenftigen reten, daz das also be- wart wert, daz sulche vngehorsamkeyt von den vorigen hantwerken vnd von andern lewten nymmer geschehe. Doch sint ettlich des tuchbereitter hantwerk bey den sachen nicht gewesen: von erste Hensel Rohoser vnd Jekel Rorwolf, di czu den czeiten in dem
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108 rate vnd vnser mitgesworne sein gewesen, vnd Nikusch Plumler, der eyner was der vir gemeinen. Item der Seydel Fur vns vber, Ekhart Michel. Wasser vnd prot, di do heyme di weile nicht gewesen sein, vnd mit in der Michel Pawerfeynt vnd Hensel Herl, der von den sachen ginge vnd nicht dobey beleiben wolten, vnd Symonder tuchberaitter, der newlich in die stat kumen was vnd Hensel des Rorwolfs eydem, der dyweile krank was. Nach der obengeschriben missebarung sein kumen in eynem vollen rate dy di hernach geschriben sten vnd haben sich dem rate mit vil gepet czu genad gegeben vm daz, daz si bei der vorgeschriben vngeborsamkeit mit gewesen sint vnd haben vorheissen bey trewen vnd bey eren nymmer wider keynen rat noch wider das recht czu sten, sun- dern dem rat vnd dem rechten, vnd wo man einen gemeynen nucz suchet, der stat bey- stentig vnd gehorsam seyn, vnd darvm hat in der rat di sach vnd di missebarung czum pesten gekart vnd vorgeben, vnd das sint dy: Herman Bey der mawer, Nikel Spitaler, Herman Walher, Schüket Nikusch vnd Mertel Moczer. Auch in sulcher weis sint kumen in eynen vollen rat mit grosser pete: der alt Miksch vnd Tulman di ledrer meister vnd mit in Hensel Fleygauf, Przibik der elder, Przibik der junger, Nickel Harrer, Jakusch Quinger vnd di andern des ganczen hant- werkes ausgenomen der alt Pöschel vnd der iung Pöschel vnd Mertel Pöschel vnd haben offenberleich bekant, daz si der alt Pöschel darezu pracht hat, daz si dem rat vngehor- sam seint gewesen vnd wider di ander gemeyn gestanden seyn. No haben sich di vori- gen ledrer alle ausgenomen der dreyer dem rate mit grosser pete czu gnad gegeben, vm das daz si bey der vorgeschriben vngehorsamkeyt mit gewesen sein vnd haben vor- heissen bey trewen vnd bey eren nymmer wider keynen rat vnd dem rechten czu sten sundern dem rate vnd dem rechten vnd wo man eynen gemeynen nucz der stat suchet beystentig vnd gehorsam sein, vnd darumme hat in der rat di sach vnd di missebarung czum pesten gekart vnd vorgeben. Di vndengeschriben, dy man gepessert hat von des rechten wegen vm die misse- barung der ezweyung ezwischen den hantwerken vnd vm das, daz si dem rat vngehor- sam seint gewesen, den hat man ir sach czum pesten gekart vnd vorgeben in sulcher mass daz si willielich dargetreten sein vnd haben vorbeissen ein sulches nymmer czu tun, vnd dem rat vnd dem rechten stetlich gehorsam czu sein, vnd wo man eynen ge- meynen nucz suchet, daz sy dawider nicht sten wellen bey trewen vnd bey eren, vnd das sint dy: Mertel Pöschel, Pesolt Salman, Hensel Hoppenmesser, Hensel Mentler, Fridel Kursner, Hermann Tockel, Nikel Mussenslegl, Jekel Solbek, Lorencz Schuster, Mixo Kürsner, Jehel Poschel, Michel des Hoppenmessers swoger. 191. De Losunge (wy man dy losunge nemen sal). Dy scheppen oder dy losunger, ob yns dy scheppen derlauben, dy haben ganczen gewalt dy haysen, czu pfenden, czu fahen vnd twingen, dy ir losung nicht beczeit verrichten, vnd mogen auch puess dor awf seczen, sam sy czu rate werden. Idoch was pus do van geuellet, dy schal man mit samt der losung der stat czu pesserung anlegen. 192. De eedem. (Wer gut uff dem lande hat, der sal dauon losungen.) Wer eyn gesessen purger in der stat ist, vnd awf dem lande dorffer, mayrhoue, oder lehen, oder ander erb vnd aygen hat, do im czinsgelt von geuellet, der schal czu allen czeyten, so ander purger in der stat von yrem guete losung geben, von demselben czinsgelt auch losung geben. — Vnd das ist darum gemachet, wanne armen lewten in der stat eyn grose stewr an der losung abgienge , scholt das selbe czinsgelt losunge vrey seyn. — Vnd auch dorum das dyselben purger von demselben czinsgelt nicht bern durffen geben dem fursten noch in dy hervart reyten, wie wol ir holden bern geben, idoch
108 rate vnd vnser mitgesworne sein gewesen, vnd Nikusch Plumler, der eyner was der vir gemeinen. Item der Seydel Fur vns vber, Ekhart Michel. Wasser vnd prot, di do heyme di weile nicht gewesen sein, vnd mit in der Michel Pawerfeynt vnd Hensel Herl, der von den sachen ginge vnd nicht dobey beleiben wolten, vnd Symonder tuchberaitter, der newlich in die stat kumen was vnd Hensel des Rorwolfs eydem, der dyweile krank was. Nach der obengeschriben missebarung sein kumen in eynem vollen rate dy di hernach geschriben sten vnd haben sich dem rate mit vil gepet czu genad gegeben vm daz, daz si bei der vorgeschriben vngeborsamkeit mit gewesen sint vnd haben vorheissen bey trewen vnd bey eren nymmer wider keynen rat noch wider das recht czu sten, sun- dern dem rat vnd dem rechten, vnd wo man einen gemeynen nucz suchet, der stat bey- stentig vnd gehorsam seyn, vnd darvm hat in der rat di sach vnd di missebarung czum pesten gekart vnd vorgeben, vnd das sint dy: Herman Bey der mawer, Nikel Spitaler, Herman Walher, Schüket Nikusch vnd Mertel Moczer. Auch in sulcher weis sint kumen in eynen vollen rat mit grosser pete: der alt Miksch vnd Tulman di ledrer meister vnd mit in Hensel Fleygauf, Przibik der elder, Przibik der junger, Nickel Harrer, Jakusch Quinger vnd di andern des ganczen hant- werkes ausgenomen der alt Pöschel vnd der iung Pöschel vnd Mertel Pöschel vnd haben offenberleich bekant, daz si der alt Pöschel darezu pracht hat, daz si dem rat vngehor- sam seint gewesen vnd wider di ander gemeyn gestanden seyn. No haben sich di vori- gen ledrer alle ausgenomen der dreyer dem rate mit grosser pete czu gnad gegeben, vm das daz si bey der vorgeschriben vngehorsamkeyt mit gewesen sein vnd haben vor- heissen bey trewen vnd bey eren nymmer wider keynen rat vnd dem rechten czu sten sundern dem rate vnd dem rechten vnd wo man eynen gemeynen nucz der stat suchet beystentig vnd gehorsam sein, vnd darumme hat in der rat di sach vnd di missebarung czum pesten gekart vnd vorgeben. Di vndengeschriben, dy man gepessert hat von des rechten wegen vm die misse- barung der ezweyung ezwischen den hantwerken vnd vm das, daz si dem rat vngehor- sam seint gewesen, den hat man ir sach czum pesten gekart vnd vorgeben in sulcher mass daz si willielich dargetreten sein vnd haben vorbeissen ein sulches nymmer czu tun, vnd dem rat vnd dem rechten stetlich gehorsam czu sein, vnd wo man eynen ge- meynen nucz suchet, daz sy dawider nicht sten wellen bey trewen vnd bey eren, vnd das sint dy: Mertel Pöschel, Pesolt Salman, Hensel Hoppenmesser, Hensel Mentler, Fridel Kursner, Hermann Tockel, Nikel Mussenslegl, Jekel Solbek, Lorencz Schuster, Mixo Kürsner, Jehel Poschel, Michel des Hoppenmessers swoger. 191. De Losunge (wy man dy losunge nemen sal). Dy scheppen oder dy losunger, ob yns dy scheppen derlauben, dy haben ganczen gewalt dy haysen, czu pfenden, czu fahen vnd twingen, dy ir losung nicht beczeit verrichten, vnd mogen auch puess dor awf seczen, sam sy czu rate werden. Idoch was pus do van geuellet, dy schal man mit samt der losung der stat czu pesserung anlegen. 192. De eedem. (Wer gut uff dem lande hat, der sal dauon losungen.) Wer eyn gesessen purger in der stat ist, vnd awf dem lande dorffer, mayrhoue, oder lehen, oder ander erb vnd aygen hat, do im czinsgelt von geuellet, der schal czu allen czeyten, so ander purger in der stat von yrem guete losung geben, von demselben czinsgelt auch losung geben. — Vnd das ist darum gemachet, wanne armen lewten in der stat eyn grose stewr an der losung abgienge , scholt das selbe czinsgelt losunge vrey seyn. — Vnd auch dorum das dyselben purger von demselben czinsgelt nicht bern durffen geben dem fursten noch in dy hervart reyten, wie wol ir holden bern geben, idoch
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109 an yrem czins get in nichtes nicht dovon ab. — Aber das dy selben purger sprechen , man schulle yn das selb ezinsgelt bevryden von der stat, ob sy losung dovon geben, das ist eyn kranke bevrydung, wanne mayerhoffe, dy nahent pey der stat ligen , vnd ander erb mogen dy purger nicht bevryden, sam sy gerne teten, vnd doch mogen sy nicht davon losung vrey geseyn. — Dorvm auch von rechte schullen dyselben purger dasselbe czinsgelt ver- losungen, das sy das guet, do sy es vmme gekauft haben, in der stat vnd pey der stat derarbeyt haben. — Vnd ob sy es halt nicht in der stat der- arbeyt hetten, idoch so kauffen sy vnd verkauffent mit dem gut, das yn von deme czinsgelt geüellet in der stat, vnd arbeyten vnd schaffent iren nucz vnd iren frumen do mit, sam sy aller peste kunen vnd mogen. — Vnd dennoch mer das das grossest doran is, scholden sy von demselben czinsgeld nicht losung geben , wanne sy nicht peren davan geben sam dy pawren tun , noch es kegen hoff verreyten sam edel lewte tun, so wer es aller dinge eyn vreyes gut, vnd weren dy selben purger ir selbes herren in dem lande, wann sy von demselben gut nicht pawren recht noch edeler lewte recht noch purger recht hetten. Nicht blos in Iglau, auch anderwärts, z. B. in Brünn, mussten die Bürger von ihren Zinsgütern Losung zahlen, ohne dass ein Abschlag stattfindet. Siehe z. B. Urk. v. J. 1348 im Cod. dipl. Mor. VII. 2. n. 757. — nullam taxacionem et collectam ciui- tatis Brunensis seu steuram qualemcumque in censu prehabito defalcando— 193. De obligacione hereditatis (wy man erbe vorsehen sal offenberlich). Wanne manick man oft ist schadehaft worden von erb seczen, wanne das oft ist geschen, das eyn man vor aynem scheppen heymleych seyn erb eynem man vorseczet, vnd dornach aber vor eynem andern scheppen dasselb erb eynem andern manne seczte, vnd wanne dovon groser kryeg oft ezwi- schen den lewten ist worden, — nu habent dy scheppen das gemacht, das man kayn erb heymlich eynem man e vor aynem oder vor czwayn scheppen schol lassen vorseczen , dyselben scheppen seynt denne des gewis, das das selb erb e nimant versaczet sey, den sundern wer seyn erb mit willen vor- seczen wil juden oder cristen, der schal das in eyner morgen sprach oder in eynem gerichte vor den scheppen tuen, vnd do schol man es danne ver- pryeffen vnd vorschreyben, sam czwischen yn geredet wirt. 194. De Interdictionibus (wy man eyns gastes gut vorpyten sal). Das ist auch gemachet. Pytet eyn man den richter, das her ym seynen gesworen poten leych, er wolle in eynes purgers haws eynes gastes gut ver- pyten, wanne der selbe gesworen pote in des selben purgers haws kumpt, so schal her benennen , vor wiuil oder vor wen her desselben gastes gut vor- pyte , vnd von weswegen her es vorpyte, vnd swiget der wirt dorczu stille, oder spricht also : ich hor es wol, oder ich wil das gut nicht aws lassen, oder sprichet etteswas anders, das deme gleych ist, vnd let des gastes gut darvber aus, her mus das gelten, dovur dasselb gut verpoten was, ob der putel des gestet des verpytens vnd der rede, dy hye vor von dem wirtte geschryben stet. Spricht aber der wirt also czu dem putel : des selben gastes gut ist
109 an yrem czins get in nichtes nicht dovon ab. — Aber das dy selben purger sprechen , man schulle yn das selb ezinsgelt bevryden von der stat, ob sy losung dovon geben, das ist eyn kranke bevrydung, wanne mayerhoffe, dy nahent pey der stat ligen , vnd ander erb mogen dy purger nicht bevryden, sam sy gerne teten, vnd doch mogen sy nicht davon losung vrey geseyn. — Dorvm auch von rechte schullen dyselben purger dasselbe czinsgelt ver- losungen, das sy das guet, do sy es vmme gekauft haben, in der stat vnd pey der stat derarbeyt haben. — Vnd ob sy es halt nicht in der stat der- arbeyt hetten, idoch so kauffen sy vnd verkauffent mit dem gut, das yn von deme czinsgelt geüellet in der stat, vnd arbeyten vnd schaffent iren nucz vnd iren frumen do mit, sam sy aller peste kunen vnd mogen. — Vnd dennoch mer das das grossest doran is, scholden sy von demselben czinsgeld nicht losung geben , wanne sy nicht peren davan geben sam dy pawren tun , noch es kegen hoff verreyten sam edel lewte tun, so wer es aller dinge eyn vreyes gut, vnd weren dy selben purger ir selbes herren in dem lande, wann sy von demselben gut nicht pawren recht noch edeler lewte recht noch purger recht hetten. Nicht blos in Iglau, auch anderwärts, z. B. in Brünn, mussten die Bürger von ihren Zinsgütern Losung zahlen, ohne dass ein Abschlag stattfindet. Siehe z. B. Urk. v. J. 1348 im Cod. dipl. Mor. VII. 2. n. 757. — nullam taxacionem et collectam ciui- tatis Brunensis seu steuram qualemcumque in censu prehabito defalcando— 193. De obligacione hereditatis (wy man erbe vorsehen sal offenberlich). Wanne manick man oft ist schadehaft worden von erb seczen, wanne das oft ist geschen, das eyn man vor aynem scheppen heymleych seyn erb eynem man vorseczet, vnd dornach aber vor eynem andern scheppen dasselb erb eynem andern manne seczte, vnd wanne dovon groser kryeg oft ezwi- schen den lewten ist worden, — nu habent dy scheppen das gemacht, das man kayn erb heymlich eynem man e vor aynem oder vor czwayn scheppen schol lassen vorseczen , dyselben scheppen seynt denne des gewis, das das selb erb e nimant versaczet sey, den sundern wer seyn erb mit willen vor- seczen wil juden oder cristen, der schal das in eyner morgen sprach oder in eynem gerichte vor den scheppen tuen, vnd do schol man es danne ver- pryeffen vnd vorschreyben, sam czwischen yn geredet wirt. 194. De Interdictionibus (wy man eyns gastes gut vorpyten sal). Das ist auch gemachet. Pytet eyn man den richter, das her ym seynen gesworen poten leych, er wolle in eynes purgers haws eynes gastes gut ver- pyten, wanne der selbe gesworen pote in des selben purgers haws kumpt, so schal her benennen , vor wiuil oder vor wen her desselben gastes gut vor- pyte , vnd von weswegen her es vorpyte, vnd swiget der wirt dorczu stille, oder spricht also : ich hor es wol, oder ich wil das gut nicht aws lassen, oder sprichet etteswas anders, das deme gleych ist, vnd let des gastes gut darvber aus, her mus das gelten, dovur dasselb gut verpoten was, ob der putel des gestet des verpytens vnd der rede, dy hye vor von dem wirtte geschryben stet. Spricht aber der wirt also czu dem putel : des selben gastes gut ist
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110 nichtes nicht in meyner ynnunge, wil das jener nicht gelauben, der das gut hyes verpyeten, der wirt mus es begreyfen mit seym eyde. Spricht her aber also : ich nim mich um des gastes gut nicht an, vnd wil seyn nicht warten, so mag der putel das selb gut in des richters gewalt vuren, ezihen oder tragen , vnd do pleybet es also lange , vnez das her es von jenem entwirret, der es hyes vorpyten. Ueber die Beweiskraft des Zeugnisses des Büttels in seinen Amtsverrichtungen, namentlich bei Vorbietungen, vgl. R. R.-B. 56. 195. De jure ciuili (wy man purgerrecht empfahen sal). Wer purger recht wil gewinnen, der schol dem richter czwen grosse pfenning geben czu vrkunde vnd schol purgen seczen fur eyne mark, das her jar vnd tag pey der stat vbel vnd gut leyden wolle, vnd dem stat schriber eynen grossen phennink yn czu schreyben. Nach dem Prager Rechte (R. I. St. 99 und 140) muss der Fremde Bürgen setzen, dass er drei Jahre und Tage mit der Stadt Gutes und Uebles leiden wolle. Ueber die Bürgerannahme vgl. Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. 8. Band I. Heft. 1857. 196. De solucione gladii perditi (wy man eyn verlorn swert gelden sal). Das ist von alder gemachet. Sprichet eyn man den andern an um eyn swert, vnd jener antwort vnd sprichet, her hab das swert verloren, her darf es nicht tewrer gelden, denne vur eynem halben vyerdunk. Das synt sechs grose oder LXXII haller. Wil seyn aber jener nicht enperen, des das swert ist gewesen, her mus es behaben awf dem crewcze, das her das swert ver- loren hab. 197. De pena contumacie. (Von puzze eyns kleynen vnd grozzen freuil). Das ist auch eyn aldes recht. Eynen klaynen vreuel verpust eyn man mit LXXII hallern, aber eynen grossen vreuel verpust man dem richter mit LX schillingen vnd jglichem scheppen mit XXX churczen. 198. Vom spilgelt. Was clag vur den richter kumet vm spilgelt, das hat her von rechte eyn dritteil an, vnd claget eyn man halt vm trinkgeld oder vm czapfengelt, wil in seyn der richter nicht verwissen, da sey spilgelt pey, jener mus es be- greyfen mit saynem ayde, daz seyn dopey nicht en sey, vnd das her seyn halt dorczu nicht habe geslagen. Vmme das selbe spilgelt vberwindet man eynen man mit dem czeler vnd mit dem czuseher. Dy czwene schullen aber sweren, das sy en payder derkoren haben czu czelen vnd czu czusehen. Vgl. R. II. 173 und Wiener St.-R. von 1435 (Rauch p. 165): Wil aber der vor lüser laugen das er verlorn hat, das mues man gegen inn bringen mit czwain pider erbern leutn. 199. Vom lidlon eyns gedingeten protess. Das ist eyn aldes recht, Eyn gedingetir protess beheyldet mit seynem ayd seynes lydlons an eyn guenteyn eynen vyerdunk. Das seynd XIIII grosse. — Beweist aber seyn herre selb dritte, das her ym seyn lidlon gegolten hat,
110 nichtes nicht in meyner ynnunge, wil das jener nicht gelauben, der das gut hyes verpyeten, der wirt mus es begreyfen mit seym eyde. Spricht her aber also : ich nim mich um des gastes gut nicht an, vnd wil seyn nicht warten, so mag der putel das selb gut in des richters gewalt vuren, ezihen oder tragen , vnd do pleybet es also lange , vnez das her es von jenem entwirret, der es hyes vorpyten. Ueber die Beweiskraft des Zeugnisses des Büttels in seinen Amtsverrichtungen, namentlich bei Vorbietungen, vgl. R. R.-B. 56. 195. De jure ciuili (wy man purgerrecht empfahen sal). Wer purger recht wil gewinnen, der schol dem richter czwen grosse pfenning geben czu vrkunde vnd schol purgen seczen fur eyne mark, das her jar vnd tag pey der stat vbel vnd gut leyden wolle, vnd dem stat schriber eynen grossen phennink yn czu schreyben. Nach dem Prager Rechte (R. I. St. 99 und 140) muss der Fremde Bürgen setzen, dass er drei Jahre und Tage mit der Stadt Gutes und Uebles leiden wolle. Ueber die Bürgerannahme vgl. Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. 8. Band I. Heft. 1857. 196. De solucione gladii perditi (wy man eyn verlorn swert gelden sal). Das ist von alder gemachet. Sprichet eyn man den andern an um eyn swert, vnd jener antwort vnd sprichet, her hab das swert verloren, her darf es nicht tewrer gelden, denne vur eynem halben vyerdunk. Das synt sechs grose oder LXXII haller. Wil seyn aber jener nicht enperen, des das swert ist gewesen, her mus es behaben awf dem crewcze, das her das swert ver- loren hab. 197. De pena contumacie. (Von puzze eyns kleynen vnd grozzen freuil). Das ist auch eyn aldes recht. Eynen klaynen vreuel verpust eyn man mit LXXII hallern, aber eynen grossen vreuel verpust man dem richter mit LX schillingen vnd jglichem scheppen mit XXX churczen. 198. Vom spilgelt. Was clag vur den richter kumet vm spilgelt, das hat her von rechte eyn dritteil an, vnd claget eyn man halt vm trinkgeld oder vm czapfengelt, wil in seyn der richter nicht verwissen, da sey spilgelt pey, jener mus es be- greyfen mit saynem ayde, daz seyn dopey nicht en sey, vnd das her seyn halt dorczu nicht habe geslagen. Vmme das selbe spilgelt vberwindet man eynen man mit dem czeler vnd mit dem czuseher. Dy czwene schullen aber sweren, das sy en payder derkoren haben czu czelen vnd czu czusehen. Vgl. R. II. 173 und Wiener St.-R. von 1435 (Rauch p. 165): Wil aber der vor lüser laugen das er verlorn hat, das mues man gegen inn bringen mit czwain pider erbern leutn. 199. Vom lidlon eyns gedingeten protess. Das ist eyn aldes recht, Eyn gedingetir protess beheyldet mit seynem ayd seynes lydlons an eyn guenteyn eynen vyerdunk. Das seynd XIIII grosse. — Beweist aber seyn herre selb dritte, das her ym seyn lidlon gegolten hat,
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111 her gneust seyn. - Vnd wann der protess seyn lidlon der stet oder mit sey- nem ayde behabt, so schol ym das der herre pey sunnen scheyn des selben tages geben. — Seczet her ym aber eyn pfant davur, das gibt der protess an dem andern tage mit rechte hyn an awfgepot. Vnd wil der herre den protess nicht des vberheben, her mus beweyssen, das her seyn gedingter protess sey gewesen. St.-R. von Wiener-Neustadt c. LIII. (von Würth S. 77, von Meiller S. 114): Et hoc nisi sit pretium permeritum, cui non dantur induciae nisi illius diei (dezselbigen tages, vnd es verdient wirt — deutsche Uebersetzung) et proximi consequentis, cum institutum sit hoc (per) dominum, non remaneat apud te opus mercenarii usque mane, et etiam idem in emenda LX denariorum judici remanebit, sive sit per fassionem, sive per testimonium comprobatum. Eine andere Begünstigung des Liedlohns enthält R. II. (187). In 174 heisst es am Schlusse: Item pretium dictum „lidlon" judicialiter ob- tentum est eodem die sole splendente solvendum vel pignus pro ipso per judicem datum statim sequenti die cum scitu testium vendi potest. Im Anfang wird der Begriff eines „gedingeten Brodessen“ festgestellt: servitor et operarius conventus, qui conventionem demonstrare potest (vgl. den letzten Satz des Iglauer Weisthums) et est de familia quotidiana alicujus domini, et vescitur ejus pane... Aehnliche Begünstigung der Lied- lohnsforderung enthalten die Stadtrechte von München von 1347 §§ 136, 137 und 284 (Auer S. 53, 54, 118), von Ulm § 20 (Jäger S. 732) und von Magdeburg § 77 (Gaupp S. 249). Einige Quellen lassen den Knecht seinen Lohn nur für eine gewisse Zeit be- schwören, für ein Jahr oder ein halbes Jahr. Siehe Sachsensp. I. 22, § 2, Schwabensp. c. 25, Stat. von Rügen a. 1310 § 82 (bei Seibertz II.). Vgl. auch Platner, Ueber die hist. Entwürfe des d. R. II, S. 395 n. 3. Andere Quellen nur bis zu einer bestimmten Höhe: vier Schillinge. Sieh Culm III. 82: So mag der knecht behalden ken syme herren vyr schyllinge synes vordynten lones uf den hilgen tzu eyner stunt .. . Abir spricht der knecht, das ym der here me lones schuldig sy, das mag der here unschul- dig werden uf den hilgen. (Für die weitere Summe des Lohnes, welche jene Höhe übersteigt, gelten demnach die gewöhnlichen Grundsätze über den Beweis.) Fünf Schil- linge. Prager R.-B. 7 R. I.: Ein iczleich dinst mag behalden seins vordinten lones auf funf schilinge auf dem krewcze. Vierczig Pfennige: Hamburger Recht von 1270 VIII. 2. Münchner St.-R. 137 u. s. w. Diesen letztern Rechtsquellen schliesst sich demnach das Iglauer Recht mit der Betragshöhe eines Vierding an. Sieh auch St.-R. von Schemnitz (Wiener J.-B, der Lit. B. 104. Anzeigebl. S. 14): Item alle pfannt wye die geheisson sind di on lidlon gesecztt werdun die sol man halton also lanng, bis einer mag vngessen sein. 200. Von padern. Wer seyn gewant czu dem pade verleuset auserhalb der stuben , der spricht mit recht den pader, der der stuben maister ist, dorvm an. Vnd mag her beweysen selb dritte, das her seyn lon gegeben hat, vnd nicht vmme sust gepadet hat, der maister schal das gewant gelten vnd in sulchen sachen, wanne vrowen mit eyn ander besundern paden nicht mit den mannen, so mogen czwo vrawen der dritten wol gesten vnd sullen sweren , das sy ge- sehen haben, das das lon der maisterin gegeben sey. Aber das dy pader sprechen, man schulle den abcziher oder dy hutterin darum ansprechen, das get ab, wanne der maister schol solich amptleut in der padstuben haben, den her getrawe, vnd dy den lewten selber nicht schaden tun, vnd in auch ir dinck bewaren vnd behuten. Idoch dy selben amptleut dy schullen dem
111 her gneust seyn. - Vnd wann der protess seyn lidlon der stet oder mit sey- nem ayde behabt, so schol ym das der herre pey sunnen scheyn des selben tages geben. — Seczet her ym aber eyn pfant davur, das gibt der protess an dem andern tage mit rechte hyn an awfgepot. Vnd wil der herre den protess nicht des vberheben, her mus beweyssen, das her seyn gedingter protess sey gewesen. St.-R. von Wiener-Neustadt c. LIII. (von Würth S. 77, von Meiller S. 114): Et hoc nisi sit pretium permeritum, cui non dantur induciae nisi illius diei (dezselbigen tages, vnd es verdient wirt — deutsche Uebersetzung) et proximi consequentis, cum institutum sit hoc (per) dominum, non remaneat apud te opus mercenarii usque mane, et etiam idem in emenda LX denariorum judici remanebit, sive sit per fassionem, sive per testimonium comprobatum. Eine andere Begünstigung des Liedlohns enthält R. II. (187). In 174 heisst es am Schlusse: Item pretium dictum „lidlon" judicialiter ob- tentum est eodem die sole splendente solvendum vel pignus pro ipso per judicem datum statim sequenti die cum scitu testium vendi potest. Im Anfang wird der Begriff eines „gedingeten Brodessen“ festgestellt: servitor et operarius conventus, qui conventionem demonstrare potest (vgl. den letzten Satz des Iglauer Weisthums) et est de familia quotidiana alicujus domini, et vescitur ejus pane... Aehnliche Begünstigung der Lied- lohnsforderung enthalten die Stadtrechte von München von 1347 §§ 136, 137 und 284 (Auer S. 53, 54, 118), von Ulm § 20 (Jäger S. 732) und von Magdeburg § 77 (Gaupp S. 249). Einige Quellen lassen den Knecht seinen Lohn nur für eine gewisse Zeit be- schwören, für ein Jahr oder ein halbes Jahr. Siehe Sachsensp. I. 22, § 2, Schwabensp. c. 25, Stat. von Rügen a. 1310 § 82 (bei Seibertz II.). Vgl. auch Platner, Ueber die hist. Entwürfe des d. R. II, S. 395 n. 3. Andere Quellen nur bis zu einer bestimmten Höhe: vier Schillinge. Sieh Culm III. 82: So mag der knecht behalden ken syme herren vyr schyllinge synes vordynten lones uf den hilgen tzu eyner stunt .. . Abir spricht der knecht, das ym der here me lones schuldig sy, das mag der here unschul- dig werden uf den hilgen. (Für die weitere Summe des Lohnes, welche jene Höhe übersteigt, gelten demnach die gewöhnlichen Grundsätze über den Beweis.) Fünf Schil- linge. Prager R.-B. 7 R. I.: Ein iczleich dinst mag behalden seins vordinten lones auf funf schilinge auf dem krewcze. Vierczig Pfennige: Hamburger Recht von 1270 VIII. 2. Münchner St.-R. 137 u. s. w. Diesen letztern Rechtsquellen schliesst sich demnach das Iglauer Recht mit der Betragshöhe eines Vierding an. Sieh auch St.-R. von Schemnitz (Wiener J.-B, der Lit. B. 104. Anzeigebl. S. 14): Item alle pfannt wye die geheisson sind di on lidlon gesecztt werdun die sol man halton also lanng, bis einer mag vngessen sein. 200. Von padern. Wer seyn gewant czu dem pade verleuset auserhalb der stuben , der spricht mit recht den pader, der der stuben maister ist, dorvm an. Vnd mag her beweysen selb dritte, das her seyn lon gegeben hat, vnd nicht vmme sust gepadet hat, der maister schal das gewant gelten vnd in sulchen sachen, wanne vrowen mit eyn ander besundern paden nicht mit den mannen, so mogen czwo vrawen der dritten wol gesten vnd sullen sweren , das sy ge- sehen haben, das das lon der maisterin gegeben sey. Aber das dy pader sprechen, man schulle den abcziher oder dy hutterin darum ansprechen, das get ab, wanne der maister schol solich amptleut in der padstuben haben, den her getrawe, vnd dy den lewten selber nicht schaden tun, vnd in auch ir dinck bewaren vnd behuten. Idoch dy selben amptleut dy schullen dem
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112 maister von recht helfen czu gelten als vil, sam sy vermogen, sint sy halt so scathaft, 1) sy schullen den schaden allein gelten dem mayster. Ausserhalb der Badstube, also nicht in der Badstube. Hier ist der Badmeister oder Hüter für einen Verlust nicht verantwortlich. Vgl. die damit überein- stimmende Brünner Schöffensatzung R. II. (198). 201. De lapidibus. (Man mak vmb vnd vmb steyne sant vnd leyme nemen.) Wo man laym, sant oder stayn awf der stat gut vindet, do schal es eyn iglich man an kauf nemen , vnd in der stat damit pawen der stat ezu nucz vnd czu eren, vnd das schal nymant weren, wanne es von des fursten gepot her guomen ist. Lateinischer Text in einer Urkunde des Iglauer Stadtarchives: Vhicumque super civitatis bonis vel fundis limus, harena seu lapides inveniuntur, isthic quilibet homo sine mercatione et pretio accipere et cum istis in ciuitate edificare potest ciuitati in vtilita- tem et honorem, et hoc nemo prohibere debet. Nam illud ex principis mandato sic huc venit et deriuatum est. 202. De intrantibus civitatem. Welich man sich in dye stat czuhet,2) vnd nicht czu hant arbeit 3) in der stat, vnd wil weyn schencken, der schal czu der stat eyn halbes schock pfenning geben, vnd es sey vrawe oder man, dye vngesessen seyn, vnd willen pyer schenken, dy schullen ezu dem allerersten eynen halben vyerdunk geben, das sind sechs grosse, czu der stat. Vnd welchem man czu dem 4) herren erlauben 5) schol, der schol von aller erst eynen vyerdunk geben, vnd vert her wider aus der stat in jares vrist, so schal her aber eynen vyerdunk awf dy stat geben. Welich man eyn sneyder vnd meystershapt wil haben in der stat, der schol dem richter vier grosse phennige czu anweissen geben, dem sreyber einen et fideiiussores ponere vnd den maistern ein phunt wachss in ir eeche. Vgl. 215 und 216. 203. Nota jura piscatorum. Statuimus vnanimiter propter commune bonum ciuitatis, quod nullus piscator pisces ad forum, qui prut dicuntur, portare presumat, et quicumque dictum mandatum violauerit, omnes pisces cum predictis judex vel juratus eidem recipiat, qui primo super uenerit, quos in foro habuerit, et si bina vice perpetrauerit, tercia ad prangerium ponatur per diem, qua finita exibit ciui- tatem intra annum et diem. Item. Omnes effusores aquarum predicte correccioni et pene subjacebunt, victi uno probo viro. Item. Quicumque pisces in aquis seu in reseruaculis die jejunali ad forum non 1) Scahaft Olmützer Univ.-Bibl.-Codex. 2) Czeuhet. 3) Vnd sich nicht ezu hant erbet. 4) Den. 5) vrlauben.
112 maister von recht helfen czu gelten als vil, sam sy vermogen, sint sy halt so scathaft, 1) sy schullen den schaden allein gelten dem mayster. Ausserhalb der Badstube, also nicht in der Badstube. Hier ist der Badmeister oder Hüter für einen Verlust nicht verantwortlich. Vgl. die damit überein- stimmende Brünner Schöffensatzung R. II. (198). 201. De lapidibus. (Man mak vmb vnd vmb steyne sant vnd leyme nemen.) Wo man laym, sant oder stayn awf der stat gut vindet, do schal es eyn iglich man an kauf nemen , vnd in der stat damit pawen der stat ezu nucz vnd czu eren, vnd das schal nymant weren, wanne es von des fursten gepot her guomen ist. Lateinischer Text in einer Urkunde des Iglauer Stadtarchives: Vhicumque super civitatis bonis vel fundis limus, harena seu lapides inveniuntur, isthic quilibet homo sine mercatione et pretio accipere et cum istis in ciuitate edificare potest ciuitati in vtilita- tem et honorem, et hoc nemo prohibere debet. Nam illud ex principis mandato sic huc venit et deriuatum est. 202. De intrantibus civitatem. Welich man sich in dye stat czuhet,2) vnd nicht czu hant arbeit 3) in der stat, vnd wil weyn schencken, der schal czu der stat eyn halbes schock pfenning geben, vnd es sey vrawe oder man, dye vngesessen seyn, vnd willen pyer schenken, dy schullen ezu dem allerersten eynen halben vyerdunk geben, das sind sechs grosse, czu der stat. Vnd welchem man czu dem 4) herren erlauben 5) schol, der schol von aller erst eynen vyerdunk geben, vnd vert her wider aus der stat in jares vrist, so schal her aber eynen vyerdunk awf dy stat geben. Welich man eyn sneyder vnd meystershapt wil haben in der stat, der schol dem richter vier grosse phennige czu anweissen geben, dem sreyber einen et fideiiussores ponere vnd den maistern ein phunt wachss in ir eeche. Vgl. 215 und 216. 203. Nota jura piscatorum. Statuimus vnanimiter propter commune bonum ciuitatis, quod nullus piscator pisces ad forum, qui prut dicuntur, portare presumat, et quicumque dictum mandatum violauerit, omnes pisces cum predictis judex vel juratus eidem recipiat, qui primo super uenerit, quos in foro habuerit, et si bina vice perpetrauerit, tercia ad prangerium ponatur per diem, qua finita exibit ciui- tatem intra annum et diem. Item. Omnes effusores aquarum predicte correccioni et pene subjacebunt, victi uno probo viro. Item. Quicumque pisces in aquis seu in reseruaculis die jejunali ad forum non 1) Scahaft Olmützer Univ.-Bibl.-Codex. 2) Czeuhet. 3) Vnd sich nicht ezu hant erbet. 4) Den. 5) vrlauben.
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113 portantes seruauerint, dictos pisces judex recipiat et querat, ac piscatorem subiciat pene et correccioni supradictis. Item. Omnibus emptoribus extra vel intra muros ciuitatis, qui audent pisces emere ad uendendum in foro seu in domibus, pena sub predicta strictius inhibemus. Item. Unicuique nobiscum manenti et pisces ementi et ad alias ciuitates seu opida portanti ciuitatem nostram inhibemus, et arreptus si fuerit penis puni- atur prenotatis. Vgl. die Bestimmungen über den Fischverkauf in Prag R. I. St. 122 und 127 de foro piscium und nachfolgende im Iglauer Stadtbuch enthaltene sich theilweise aut den Fischverkauf beziehende Bürgerstatuten vom Jahr 1386. Statuta juratorum. Primum quod judex nec forensi die nec umquam debet capti- vare vel inpignorare aliquem, licet de debito uel culpa que sibi impingitur fateatur, non presente ad minus vno jurato. Item portans longum cultellum latentem sub ueste in die vel nocte perdit cultellum et 1 fertonem, sed portans aperte perdit cultellum et 111 grossos. Item portans gladium in nocte post pulsum in taberna uel foris perdit gladium et j fertonem pro emenda. Item ludens tesseribus uel quocumque ludo pro pecunia, potu uel quacumque re dabit j marcam et hospes domus j marcam, perdens in potu uel pecunia lueranti et hospiti nichil soluet, et excedens in tali facto si non habet pecuniam in corpore puniatur. Item quicumque priscatorum habuit pisces in reseruaculo uendicionis causa et ipsos die jejunii uel feria VI. super forum non portauerit, dabit j fertonem. Item nullus debet in bonis ciuitatis proemere vulgariter furkawfen pisces causa lucri sub pena perdicionis piscium eorundem. Item aduena ducens pisces super forum causa vendicionis, si ipsos vendere non potuerit, potest eos alias ducere. Item quicumque incola ciuitatis alicui aduene in foro adstiterit juuans ipsum ven- dere, dabit pro pena j fertonem. Item nullus aduena debet habere in foro uel in domibus proemere ferinas, pullos, pisces uel quecumque alia et alias ducere causa lucri sub perdicione rerum earumdem, nec aliquis incola ciuitatis debet eisdem aduenis aliqua talia emere vel ordinare occulte. Item nullus penesticus incola ciuitatis vel penestica debet hic proemere in foro uel domibus lucri causa ferinas, pullos, caseos, owa et alia huiusmodi comestibilia sub pena perdicionis rerum earumdem et recessu a ciuitate per vnum annum, sed que alibi emunt possunt hic vendere licenter, nec aliquis alter debet hec talia emere, que sunt comestibilia, causa lucri sub pena predicta. Item nullus arninator, sepi venditor, olea- tor, debet predicta scilicet ferinas, owa, caseos et alia huiusmodi comestibilia in ciuitate causa lucri emere uel vendere nec pisum, pulces uel alia huiusmodi sub pena perdicio- nis rerum earumdem dandarum ad hospitale et sub medio fertone. Hec predicta sunt constituta causa communis boni, et quilibet vir uel mulier bone fame potest contra transgressores predictorum statutorum sicut juratus testimonium perhibere. 204. De examinacione strichonum. Statuimus, quod hii, qui fructum strichonum tam estiualium quam hye- malium annonis percipiunt, singulis quatuor temporibus duos scabinos pro examinacione dictorum strichonum vocent atque petant, ut diuiti et pauperi justicia mensurando fiat equalis. Tomaschek, Schöffensprache. 8
113 portantes seruauerint, dictos pisces judex recipiat et querat, ac piscatorem subiciat pene et correccioni supradictis. Item. Omnibus emptoribus extra vel intra muros ciuitatis, qui audent pisces emere ad uendendum in foro seu in domibus, pena sub predicta strictius inhibemus. Item. Unicuique nobiscum manenti et pisces ementi et ad alias ciuitates seu opida portanti ciuitatem nostram inhibemus, et arreptus si fuerit penis puni- atur prenotatis. Vgl. die Bestimmungen über den Fischverkauf in Prag R. I. St. 122 und 127 de foro piscium und nachfolgende im Iglauer Stadtbuch enthaltene sich theilweise aut den Fischverkauf beziehende Bürgerstatuten vom Jahr 1386. Statuta juratorum. Primum quod judex nec forensi die nec umquam debet capti- vare vel inpignorare aliquem, licet de debito uel culpa que sibi impingitur fateatur, non presente ad minus vno jurato. Item portans longum cultellum latentem sub ueste in die vel nocte perdit cultellum et 1 fertonem, sed portans aperte perdit cultellum et 111 grossos. Item portans gladium in nocte post pulsum in taberna uel foris perdit gladium et j fertonem pro emenda. Item ludens tesseribus uel quocumque ludo pro pecunia, potu uel quacumque re dabit j marcam et hospes domus j marcam, perdens in potu uel pecunia lueranti et hospiti nichil soluet, et excedens in tali facto si non habet pecuniam in corpore puniatur. Item quicumque priscatorum habuit pisces in reseruaculo uendicionis causa et ipsos die jejunii uel feria VI. super forum non portauerit, dabit j fertonem. Item nullus debet in bonis ciuitatis proemere vulgariter furkawfen pisces causa lucri sub pena perdicionis piscium eorundem. Item aduena ducens pisces super forum causa vendicionis, si ipsos vendere non potuerit, potest eos alias ducere. Item quicumque incola ciuitatis alicui aduene in foro adstiterit juuans ipsum ven- dere, dabit pro pena j fertonem. Item nullus aduena debet habere in foro uel in domibus proemere ferinas, pullos, pisces uel quecumque alia et alias ducere causa lucri sub perdicione rerum earumdem, nec aliquis incola ciuitatis debet eisdem aduenis aliqua talia emere vel ordinare occulte. Item nullus penesticus incola ciuitatis vel penestica debet hic proemere in foro uel domibus lucri causa ferinas, pullos, caseos, owa et alia huiusmodi comestibilia sub pena perdicionis rerum earumdem et recessu a ciuitate per vnum annum, sed que alibi emunt possunt hic vendere licenter, nec aliquis alter debet hec talia emere, que sunt comestibilia, causa lucri sub pena predicta. Item nullus arninator, sepi venditor, olea- tor, debet predicta scilicet ferinas, owa, caseos et alia huiusmodi comestibilia in ciuitate causa lucri emere uel vendere nec pisum, pulces uel alia huiusmodi sub pena perdicio- nis rerum earumdem dandarum ad hospitale et sub medio fertone. Hec predicta sunt constituta causa communis boni, et quilibet vir uel mulier bone fame potest contra transgressores predictorum statutorum sicut juratus testimonium perhibere. 204. De examinacione strichonum. Statuimus, quod hii, qui fructum strichonum tam estiualium quam hye- malium annonis percipiunt, singulis quatuor temporibus duos scabinos pro examinacione dictorum strichonum vocent atque petant, ut diuiti et pauperi justicia mensurando fiat equalis. Tomaschek, Schöffensprache. 8
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114 205. Ad idem (quantum ad brasiatores). Volumus eciam, ut dictis temporibus vnus quisque brasiator suum stri- chonem ad illum, qui teycher dicitur, portet, et dictis scabinis presentibus examinet, et quicumque neglexerit vel violauerit, pene unius fertonis judici solvendo subjacebit. Brasiare ist von braxare zu unterscheiden. Bresiare ist malzen, Malz machen, braxare brauen. Du Cange verwechselt beides. Siehe St.-R. von Leobschütz vom Jahr 1270 § 8: nullus audeat braseum preparare, vel braseare (nymandis sey so torstig, daz her Malz mache, adir dasselbe brewe) S. 373 und die Willkühr der Bürger zu Löwen- berg vom Jahr 1311. 4. — brasiat vel braxat. In der Uebersetzung melczt unde bruoet S. 489 in Stenzel und Tzschoppe's Urkundensamml. Siehe auch R. II. 571. brasium, de quo cerevisia brascanda est. 206. De impigneracione mulieris marito recedente. Decreuimus vnanimiter, quod nullus creditor vel hospes marito rece- dente seu moriente lectisternia et ea, que ad mensam pertinent, mulieri im- pignorare valeat neque debet (sic). Im Wesentlichen übereinstimmend mit R. II. 564: Bona et antiquitus approbata consuetudo causa publicae honestatis introducta habet, quod etc. Vgl. auch Ordinatio Alphonsina für die Stadt Riomo v. J. 1270. 18. (Franz. R.-Gesch. von Warnkönig und Stein I. Urk.-B. S. 43): Item, quod pro debitis non pignorentur vestes quotidianae alicujus, vel lectus suus in quo ipse uel familia sua jacuerit, nec ferramenta, nec uten- silia aptamenta cum quibus panem suum lucratur. 207. De educcione theolonei. Statuimus eciam, quod nullus theoloneum deducere potest manens intra muros, nisi exeat ciuitatem,1) et si hospes aliquam saluare nititur dicendo sibi dedisse, hoc suo comprehendat juramento. Im Codex D. lautet dieses Statut deutsch so: Nyemant mag den czol verfueren, die weil er in der stat mauer ist, er queme denne auswendig die mauern, vnd abe sein wirt spreche, er habe ym den czol gegeben, das mus er mit dem eide behalden. Vgl. Privilegium K. Friedrichs II. für Goslar v. J. 1219 (Göschen S. 115) 11: Quodsi aliquis res suas in civitatem duxerit et nichil emerit vel vendiderit, liber absque theolonio recedet. Si vero vendendo vel emendo aliquid commutaverit, tenetur theolo- neum solvere constitutum. Nullus burgensium de aliqua substantia sua extra civitatem deducenda theoloneum dabit, nisi tantum de cupro non fabricato. 208. De statutis et juribus pannificum. Statuimus eciam propter commune bonum ciuitatis obseruandum, 2) quod quilibet superueniens pannifex3) et magisterium intrare cupiens jus ciuitatis, ut modus est, acquirat, et judici cum duobus grossis et notario cum uno dandis se manifestet. 4) Item volumus eciam, quod nullus magistrorum 1) Ciuitatis. 2) Statt dessen: Statuimus et iura lanificum anno domini. MCCCXLIX edita per judicem et juratos propter commune (sic) bona ciuitatis confirmare videlicet quod u. s. w. 3) Fraternitatem et 4) Zusatz: needum laboret, donec czecham secundum quod a magistris graciam habere poterit obtinere.
114 205. Ad idem (quantum ad brasiatores). Volumus eciam, ut dictis temporibus vnus quisque brasiator suum stri- chonem ad illum, qui teycher dicitur, portet, et dictis scabinis presentibus examinet, et quicumque neglexerit vel violauerit, pene unius fertonis judici solvendo subjacebit. Brasiare ist von braxare zu unterscheiden. Bresiare ist malzen, Malz machen, braxare brauen. Du Cange verwechselt beides. Siehe St.-R. von Leobschütz vom Jahr 1270 § 8: nullus audeat braseum preparare, vel braseare (nymandis sey so torstig, daz her Malz mache, adir dasselbe brewe) S. 373 und die Willkühr der Bürger zu Löwen- berg vom Jahr 1311. 4. — brasiat vel braxat. In der Uebersetzung melczt unde bruoet S. 489 in Stenzel und Tzschoppe's Urkundensamml. Siehe auch R. II. 571. brasium, de quo cerevisia brascanda est. 206. De impigneracione mulieris marito recedente. Decreuimus vnanimiter, quod nullus creditor vel hospes marito rece- dente seu moriente lectisternia et ea, que ad mensam pertinent, mulieri im- pignorare valeat neque debet (sic). Im Wesentlichen übereinstimmend mit R. II. 564: Bona et antiquitus approbata consuetudo causa publicae honestatis introducta habet, quod etc. Vgl. auch Ordinatio Alphonsina für die Stadt Riomo v. J. 1270. 18. (Franz. R.-Gesch. von Warnkönig und Stein I. Urk.-B. S. 43): Item, quod pro debitis non pignorentur vestes quotidianae alicujus, vel lectus suus in quo ipse uel familia sua jacuerit, nec ferramenta, nec uten- silia aptamenta cum quibus panem suum lucratur. 207. De educcione theolonei. Statuimus eciam, quod nullus theoloneum deducere potest manens intra muros, nisi exeat ciuitatem,1) et si hospes aliquam saluare nititur dicendo sibi dedisse, hoc suo comprehendat juramento. Im Codex D. lautet dieses Statut deutsch so: Nyemant mag den czol verfueren, die weil er in der stat mauer ist, er queme denne auswendig die mauern, vnd abe sein wirt spreche, er habe ym den czol gegeben, das mus er mit dem eide behalden. Vgl. Privilegium K. Friedrichs II. für Goslar v. J. 1219 (Göschen S. 115) 11: Quodsi aliquis res suas in civitatem duxerit et nichil emerit vel vendiderit, liber absque theolonio recedet. Si vero vendendo vel emendo aliquid commutaverit, tenetur theolo- neum solvere constitutum. Nullus burgensium de aliqua substantia sua extra civitatem deducenda theoloneum dabit, nisi tantum de cupro non fabricato. 208. De statutis et juribus pannificum. Statuimus eciam propter commune bonum ciuitatis obseruandum, 2) quod quilibet superueniens pannifex3) et magisterium intrare cupiens jus ciuitatis, ut modus est, acquirat, et judici cum duobus grossis et notario cum uno dandis se manifestet. 4) Item volumus eciam, quod nullus magistrorum 1) Ciuitatis. 2) Statt dessen: Statuimus et iura lanificum anno domini. MCCCXLIX edita per judicem et juratos propter commune (sic) bona ciuitatis confirmare videlicet quod u. s. w. 3) Fraternitatem et 4) Zusatz: needum laboret, donec czecham secundum quod a magistris graciam habere poterit obtinere.
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115 nisi met secundus in die forensi in loco debito et deputato et non alias lanam emere presumat. Preterea, quidquid magistri statuent, nulli infringere liceat, sed ratum et gratum habeatur. Si autem 1) contrauenerit, primo me- dium fertonem, secundo vnum fertonem puniatur, et terciario anno et die carebunt labore. Volumus eciam, quod nullus simul sit magister et famulus. Vgl. R. I. St. 29. 209. De jure eorum quibus eleccio datur (ut exeat ciuitatem vel in cippo sedeat). Volumus vnanimiter in pleno consilio statuentes, quod nullus licencia- tus de ciuitate vel, cui objeccio, 2) quod in vulgari kur dicitur, data fuerit et emendare extra ciuitatem eundi vel cippum intrandi elegerit, penam aliquam seu emendam judici persoluat, sed solummodo cum scriptore componet pro delecione, quod sit receptus ad graciam per scabinos. Siehe 180. 210. De testamentis ciuium in bonis ciuitatis faciendis. Statuentes eciam, quod nullum testamentum per ciues in bonis quibus- cumque ciuium et communitatis factum ultra annum duret, sed vendatur, et vitricis parochie et domorum sancte crucis et beate virginis pecunia, pro qua venditum fuerit, prenotetur, qui in usus dictorum domuum, ubi visum fuerit necesse, debent erogare. Si autem aliquis perpetuum habere volue- rit testamentum de bonis dominorum religiosorum seu secularium comparare debebit. Deutsche Fassung im Codex D.: Es sal auch kein geistleich selgerett auff den gutern der stat lenger sten, den ein jar, so sal man es verkauffen, vnd das geld sal man geben den kirichfetern; die mogen dorumb kauffen als sie gut dunken wirdet; wer aber stete selgerete haben wil, der kauffe es auff geistleichen güetern. Vgl. Priv. K. Friedr. II. für Goslar v. J. 1219 (Göschen S. 115) 25: Nulli lici- tum est dare domum suam ecclesiae, nisi vendatur et ecclesiae argentum tribuatur, ut etiam regi jus suum non detrahatur. 211. De statutis omnium mechanicorum primo et principaliter ciuitatem intrancium. Statuimus, quod quiuis faber, sellator, currifex, calcariator et loricator (vel quicumque alius artifex) 3) magisterium cupiens obtinere 4) judici duos grossos et notario unum grossum dare est asstrictus et caucionem facere satis bonam per annum et diem 5) manere in ciuitate 6) Eciam literas testi- moniales asserat sue conuersacionis famam ostentantes de loco sue pristine mansionis. Vgl. R. I. St. 30. 1) contra nouerit uel 2) Sic. (Optio?) 3) Fehlt. 4) Dictis magistris duas libras cere ad czecham 5) Et diem fehlt. 6) Zusatz: et quicumque in czecha excesserit, stabit in pena vnius cere talenti, secundo II. et sic deinceps augmentando. 8*
115 nisi met secundus in die forensi in loco debito et deputato et non alias lanam emere presumat. Preterea, quidquid magistri statuent, nulli infringere liceat, sed ratum et gratum habeatur. Si autem 1) contrauenerit, primo me- dium fertonem, secundo vnum fertonem puniatur, et terciario anno et die carebunt labore. Volumus eciam, quod nullus simul sit magister et famulus. Vgl. R. I. St. 29. 209. De jure eorum quibus eleccio datur (ut exeat ciuitatem vel in cippo sedeat). Volumus vnanimiter in pleno consilio statuentes, quod nullus licencia- tus de ciuitate vel, cui objeccio, 2) quod in vulgari kur dicitur, data fuerit et emendare extra ciuitatem eundi vel cippum intrandi elegerit, penam aliquam seu emendam judici persoluat, sed solummodo cum scriptore componet pro delecione, quod sit receptus ad graciam per scabinos. Siehe 180. 210. De testamentis ciuium in bonis ciuitatis faciendis. Statuentes eciam, quod nullum testamentum per ciues in bonis quibus- cumque ciuium et communitatis factum ultra annum duret, sed vendatur, et vitricis parochie et domorum sancte crucis et beate virginis pecunia, pro qua venditum fuerit, prenotetur, qui in usus dictorum domuum, ubi visum fuerit necesse, debent erogare. Si autem aliquis perpetuum habere volue- rit testamentum de bonis dominorum religiosorum seu secularium comparare debebit. Deutsche Fassung im Codex D.: Es sal auch kein geistleich selgerett auff den gutern der stat lenger sten, den ein jar, so sal man es verkauffen, vnd das geld sal man geben den kirichfetern; die mogen dorumb kauffen als sie gut dunken wirdet; wer aber stete selgerete haben wil, der kauffe es auff geistleichen güetern. Vgl. Priv. K. Friedr. II. für Goslar v. J. 1219 (Göschen S. 115) 25: Nulli lici- tum est dare domum suam ecclesiae, nisi vendatur et ecclesiae argentum tribuatur, ut etiam regi jus suum non detrahatur. 211. De statutis omnium mechanicorum primo et principaliter ciuitatem intrancium. Statuimus, quod quiuis faber, sellator, currifex, calcariator et loricator (vel quicumque alius artifex) 3) magisterium cupiens obtinere 4) judici duos grossos et notario unum grossum dare est asstrictus et caucionem facere satis bonam per annum et diem 5) manere in ciuitate 6) Eciam literas testi- moniales asserat sue conuersacionis famam ostentantes de loco sue pristine mansionis. Vgl. R. I. St. 30. 1) contra nouerit uel 2) Sic. (Optio?) 3) Fehlt. 4) Dictis magistris duas libras cere ad czecham 5) Et diem fehlt. 6) Zusatz: et quicumque in czecha excesserit, stabit in pena vnius cere talenti, secundo II. et sic deinceps augmentando. 8*
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116 212. De statutis omnium mechanicorum. Statuimus eciam, quod omnes mechanici (advene) ciuitatem intrantes dabunt judici duos grossos et notario vnum et facient caucionem, quod velint per annum et diem in civitate manere. 213. De inhibicione induccionis annonarum ad ciuitatem. Statuimus ratum habere volentes, quod nullus annonas, cujuscumque grani 1) fuerint, ad ciuitatem de campis domibus suis seu horreis imponendo presumat inducere pena sub majori pro eo, ut dampnum irrecupabile vitetur. 2) 214. Nota jura ad peticionem pellificum. 3) Statuimus, quod quicumque det quindecim grossos ad exaccionem, ille potest emere pelles, quidcumque vult et potest. Sed qui non dat tantum, ille non debet emere plus quam XXV. pelles, quecumque fuerint, que ad pellifices pertinent. Item nullus pellificum debet inportare noua pellicia ad domos ad vendendum, siue sit hospes uel ciuis. 215. Jura sartorum. Statuimus, quod omnis sartor aduena, volens hic moramen habere, lite- ras testimoniales afferat sue conuersacionis famam ostentantes de loco sue pristine mansionis, preterea judici duos grossos, notario vnum grossum dabit pro intitulacione et ponet caucionem se anno et die ciuitatis onera sufferentem. 216. Jura sartorum. Welich man eyn sneyder vnd maisterrecht wil haben in der stat, der schol dem richter czwen gros geben czu anweysen, vnd dem schreyber eynen grossen phenning, vnd schol purgen seczen jar vnd tag in der stat czu pleyben. In dem Olmützer Univ.-Bibl.-Codex finden sich nebst den erhaltenen, mit den in unsern Text aufgenommenen Statuten 200, 201, 202. 216, 203, 204, 205, 206, 207, 208, 209, 210, 211, 213, 212 übereinstimmenden noch die drei nachfolgenden: 1. Zwischen 208 und 209 eingereiht vom Jahr 1348: Chunlinus de Broda Theutunicali judex, Frenczlinus Ensanter magister ciuium ceterique jurati inhibemus omnibus nostram ciuitatem inhabitantibus, inquilinis et advenis quibuscumque supervenientibus tam taxillorum quam fustium, qui kegilwerfen dicuntur sub pena vnius fertonis, pro secundario medie marce, terciario vnius marce judici per hospites dando, et sic quilibet lusor, numerator, scriptor, aspiciens seu aspicientes se sciant dictam penam incurisse, pro qua vel pro quibus nullus scabinorum, prout iura- mento deuouerunt, presumat rogitare. Et si hospes ludum inhibet lusoribus vero non cessantibus intimabit judici et sua absoluitur pena, quam lusores cum suis ut premittitur penis soluere tenentur, et in hae parte hospes tamquam scabinus accusandi plenam habet potestatem. Item quarta vice perpetrans vel perpetrantes dictum mandatum diem et annum exibit seu exibunt ciuitatem. Nos uero Haymannus de Broda Theutunicali, 1) Generis. 2) Zusatz: anno MCCCLIII, dominica, qua cantatur respice ciuitati obuia. 3) Fehlt.
116 212. De statutis omnium mechanicorum. Statuimus eciam, quod omnes mechanici (advene) ciuitatem intrantes dabunt judici duos grossos et notario vnum et facient caucionem, quod velint per annum et diem in civitate manere. 213. De inhibicione induccionis annonarum ad ciuitatem. Statuimus ratum habere volentes, quod nullus annonas, cujuscumque grani 1) fuerint, ad ciuitatem de campis domibus suis seu horreis imponendo presumat inducere pena sub majori pro eo, ut dampnum irrecupabile vitetur. 2) 214. Nota jura ad peticionem pellificum. 3) Statuimus, quod quicumque det quindecim grossos ad exaccionem, ille potest emere pelles, quidcumque vult et potest. Sed qui non dat tantum, ille non debet emere plus quam XXV. pelles, quecumque fuerint, que ad pellifices pertinent. Item nullus pellificum debet inportare noua pellicia ad domos ad vendendum, siue sit hospes uel ciuis. 215. Jura sartorum. Statuimus, quod omnis sartor aduena, volens hic moramen habere, lite- ras testimoniales afferat sue conuersacionis famam ostentantes de loco sue pristine mansionis, preterea judici duos grossos, notario vnum grossum dabit pro intitulacione et ponet caucionem se anno et die ciuitatis onera sufferentem. 216. Jura sartorum. Welich man eyn sneyder vnd maisterrecht wil haben in der stat, der schol dem richter czwen gros geben czu anweysen, vnd dem schreyber eynen grossen phenning, vnd schol purgen seczen jar vnd tag in der stat czu pleyben. In dem Olmützer Univ.-Bibl.-Codex finden sich nebst den erhaltenen, mit den in unsern Text aufgenommenen Statuten 200, 201, 202. 216, 203, 204, 205, 206, 207, 208, 209, 210, 211, 213, 212 übereinstimmenden noch die drei nachfolgenden: 1. Zwischen 208 und 209 eingereiht vom Jahr 1348: Chunlinus de Broda Theutunicali judex, Frenczlinus Ensanter magister ciuium ceterique jurati inhibemus omnibus nostram ciuitatem inhabitantibus, inquilinis et advenis quibuscumque supervenientibus tam taxillorum quam fustium, qui kegilwerfen dicuntur sub pena vnius fertonis, pro secundario medie marce, terciario vnius marce judici per hospites dando, et sic quilibet lusor, numerator, scriptor, aspiciens seu aspicientes se sciant dictam penam incurisse, pro qua vel pro quibus nullus scabinorum, prout iura- mento deuouerunt, presumat rogitare. Et si hospes ludum inhibet lusoribus vero non cessantibus intimabit judici et sua absoluitur pena, quam lusores cum suis ut premittitur penis soluere tenentur, et in hae parte hospes tamquam scabinus accusandi plenam habet potestatem. Item quarta vice perpetrans vel perpetrantes dictum mandatum diem et annum exibit seu exibunt ciuitatem. Nos uero Haymannus de Broda Theutunicali, 1) Generis. 2) Zusatz: anno MCCCLIII, dominica, qua cantatur respice ciuitati obuia. 3) Fehlt.
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117 Hensel Grefil magister ciuium ceterique jurati Iglauienses dictum mandatum et statutum per discretos viros predecessores nostros supranotatos inventum laudamus, ratificamus et confirmamus et addamus penas infra scriptas, quod quid vnus ab alio luccrauerit, judex et jurati irremissibiliter recipiant et ad vsus ciuitatis conuertant, et potus per hospites super ludum datus non soluatur sed penitus amittatur. Actum anno domini millesimo CCCXLVIII. in manuloquio post epiphaniam domini, secunda feria proximo, confirmacio vero eorumdem ante diem beati Ypoliti et sociorum ejus facta martirum anno domini ut supra. 2. Zwischen 209 und 210 eingereiht: Volumus eciam, quod quicumque ciuis vnam marcam census contra ciues comparare uoluerit, pro sex sexagenis tantummodo comparabit, ita videlicet, ut per dictum venden- tem seu per posteros suos hora quacumque poterit candem marcam cum dictis denariis et censu dato redimantur. 3. Endlich nach 212 vom Jahr 1346: Nos Haymannus de Broda Theutunicali judex Iglauiensis, Jacobus Kussenphennik, Jacobus Reychnower, Fridlinus Coler, Cunczmannus Dislay, Martinus doleator ceterique ciues noui et antiqui consilij statuimus vnanimiter, quod quicumque sutor ciuitatem nostrum intrauerit volens sutorie magisterium adipisci, primum judici II. grossos et no- tario j det et ponat caucionem annum et diem ibidem permansurum se. Insuper sutori- bus X. grossos, II. libras cere, et tinam cerevisie erogabit. Actum et statutum anno domini MCCCXLVI in quadragesima in pleno consilio actitatum. Et omnis aliegena sutor literas de ciuitate sua vel loco, vbi mansionem habuerit, habens offerat, qualiter se ibi rexerit bene uel male. 217. De raptu mulierum. Nos Petrus dictus de Pilgreyms, tunc temporis magister ciuium, Jo- hannes dictus de Pilgryms, Michahel Heydenrici, Frenczlinus carnifex, Petrus Vogel, Nicolaus ferriductor, Mixo dictus Vogel, Seydleynus bra- siator, Hanlo Ortwini et alii jurati ciuitatis huius scire volumus universos, quod habito maturo consilio et deliberacione solerti una cum senioribus ciui- tatis videlicet: Johanne Vogel, Heyndlino Veypank, Nicolao Hertwici et pluribus aliis propter honorem ciuitatis nostre et rempublicam seu commune bonum tocius universitatis patrum familias et matrum familias diligencium veritatem et iusticiam atque pacem districte percipimus et sanccimus hoc statutum a cunctis nostris successoribus ab hodierna die perpetuis tempori- bus obseruari, sicut et nos volumus deinceps obseruare, quod quicumque vir, cuiuscumque condicionis (uel etatis) existat, cuipiam hominum filiam suam, sororem, consanguineam, uel quamcumque alicui commissa fuerit, seu in cura, prouisione, uel tutamine, alicuius extiterit mancipata, rapuerit uel alienauerit hanc de ciuitate educens, si deprehensus fuerit, vita priuabitur in momento ; si vero effugiet, ipso facto perpetue sit proscriptus nunquam amplius ciuitatis terminos ingressurus, nec ciuium graciam adepturus, presertim si uirgo uel mulier siccine rapta se dixerit uoluntarie hoc fecisse, protinus eandem vna cum raptore ipsius prefate proscripcioni perhenniter volumus subjacere, nul- lamque in patrimonio ceterisque bonis, que ad eos de jure debuerant perti- nere, in posterum habeant porcionem, et precipue a bonis ipsam tangentibus exhereditati penitus sint et existant. Hoc factum est idcirco, vt temerariis de sua presumentibus inania, qui proborum hominum filias ac amicas rapere contra
117 Hensel Grefil magister ciuium ceterique jurati Iglauienses dictum mandatum et statutum per discretos viros predecessores nostros supranotatos inventum laudamus, ratificamus et confirmamus et addamus penas infra scriptas, quod quid vnus ab alio luccrauerit, judex et jurati irremissibiliter recipiant et ad vsus ciuitatis conuertant, et potus per hospites super ludum datus non soluatur sed penitus amittatur. Actum anno domini millesimo CCCXLVIII. in manuloquio post epiphaniam domini, secunda feria proximo, confirmacio vero eorumdem ante diem beati Ypoliti et sociorum ejus facta martirum anno domini ut supra. 2. Zwischen 209 und 210 eingereiht: Volumus eciam, quod quicumque ciuis vnam marcam census contra ciues comparare uoluerit, pro sex sexagenis tantummodo comparabit, ita videlicet, ut per dictum venden- tem seu per posteros suos hora quacumque poterit candem marcam cum dictis denariis et censu dato redimantur. 3. Endlich nach 212 vom Jahr 1346: Nos Haymannus de Broda Theutunicali judex Iglauiensis, Jacobus Kussenphennik, Jacobus Reychnower, Fridlinus Coler, Cunczmannus Dislay, Martinus doleator ceterique ciues noui et antiqui consilij statuimus vnanimiter, quod quicumque sutor ciuitatem nostrum intrauerit volens sutorie magisterium adipisci, primum judici II. grossos et no- tario j det et ponat caucionem annum et diem ibidem permansurum se. Insuper sutori- bus X. grossos, II. libras cere, et tinam cerevisie erogabit. Actum et statutum anno domini MCCCXLVI in quadragesima in pleno consilio actitatum. Et omnis aliegena sutor literas de ciuitate sua vel loco, vbi mansionem habuerit, habens offerat, qualiter se ibi rexerit bene uel male. 217. De raptu mulierum. Nos Petrus dictus de Pilgreyms, tunc temporis magister ciuium, Jo- hannes dictus de Pilgryms, Michahel Heydenrici, Frenczlinus carnifex, Petrus Vogel, Nicolaus ferriductor, Mixo dictus Vogel, Seydleynus bra- siator, Hanlo Ortwini et alii jurati ciuitatis huius scire volumus universos, quod habito maturo consilio et deliberacione solerti una cum senioribus ciui- tatis videlicet: Johanne Vogel, Heyndlino Veypank, Nicolao Hertwici et pluribus aliis propter honorem ciuitatis nostre et rempublicam seu commune bonum tocius universitatis patrum familias et matrum familias diligencium veritatem et iusticiam atque pacem districte percipimus et sanccimus hoc statutum a cunctis nostris successoribus ab hodierna die perpetuis tempori- bus obseruari, sicut et nos volumus deinceps obseruare, quod quicumque vir, cuiuscumque condicionis (uel etatis) existat, cuipiam hominum filiam suam, sororem, consanguineam, uel quamcumque alicui commissa fuerit, seu in cura, prouisione, uel tutamine, alicuius extiterit mancipata, rapuerit uel alienauerit hanc de ciuitate educens, si deprehensus fuerit, vita priuabitur in momento ; si vero effugiet, ipso facto perpetue sit proscriptus nunquam amplius ciuitatis terminos ingressurus, nec ciuium graciam adepturus, presertim si uirgo uel mulier siccine rapta se dixerit uoluntarie hoc fecisse, protinus eandem vna cum raptore ipsius prefate proscripcioni perhenniter volumus subjacere, nul- lamque in patrimonio ceterisque bonis, que ad eos de jure debuerant perti- nere, in posterum habeant porcionem, et precipue a bonis ipsam tangentibus exhereditati penitus sint et existant. Hoc factum est idcirco, vt temerariis de sua presumentibus inania, qui proborum hominum filias ac amicas rapere contra
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118 deum et iusticiam moliuntur, nocendi aditus stultaque presumpcio quodam- modo precludatur, et vt honestis de securitate puerorum suorum salubrius atque cercius consulatur. Nam dignum et iustum est, vt virginum ac mu- lierum connubia de consensu parentum suorum, quorum cura et sollicitudine non modica educate sunt, licite celebrentur. Dieses Statut stammt aus dem Jahre 1365, wie aus einem Stadtbuche des Iglauer Archives ersichtlich ist, in welchem die in diesem Statut erwähnten Personen als Schöffen für dieses Jahr aufgeführt werden und zwar sub Petro de Broda judice et Johanne de Gumpolcz notario civitatis. Ebenso in zwei aus diesem Jahre stammenden Urkunden. Siehe Otto Steinbach, Diplom. Sammlung etc. II., n. LXVI. und LXVII. 218. De braxatoribus. Statuimus, quod nullus braxator interim, quod vnam braxat ceruisiam, alias braxare non debebit, nisi dicta braxatura totaliter perficiatur in vno braxatorio, ut ignis custodiatur, et dampna braxantibus non inferantur. 219. Ad idem (de braxatoribus). Eciam ordinatum est, quod quilibet braxator non minus quam quatuor strichones braxare debet, et non plus nisi duo vasa de triticeo strichone fundere debet, et tria vasa de ordeaceo, et ii strichonibus ordei, et vnum vas de vno strichone avene et non plus sub pena judicis : prima vice vnum vas ceruisie, et secunda vice duo vasa ceruisie, tercia vice ad prangerium, et postea perpetue de ciuitate. Siehe die Anmerkung zu 505. 220. Sentenciatum est illis de Chotybors (de quodam testamento: qualiter mulier perdidit agros quosdam). Salutacione amicabili et sincera premissa. Vestre discrecioni innotes- cimus, ut intencius et perfeccius vestra prudencia nostrum possit capere et intelligere propositum et interrogacionem nostram pro quodam negocio no- bis accidente, quod contingit quod vnus nostrorum conciuium existens in articulo mortis volens disponere domui sue salubriter uocauit quosdam jura- tos prefate ciuitatis ad se nomine Mathiam et Michahelem innotescens eis, si dominus me per graciam suam percusserit plaga mortis, distinxit in animo suo distribuendi res suas, tunc quidem vxori sue commendauit domum et filio nepotique agros, et placuit ex utraque parte. Prefata mulier duxit alium maritum, et nunc uult se imbrigare predictis agris trahens se super illos homines, que eam primo marito transdiderunt, quod ita fuerit prelibatum in prima condicione dotalicii, quod si vir fuisset prius mortuus, quod pre- dicte relicte cessisset omnia bona, cum hiis verbis procedit mulier. Qua- propter obnixius vestram flagitamus prudenciam pro indaganda veritate, quid nos valemus determinare, quis inter eos agros est possessurus. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciatum est, quod si predicti scabini fassi fuerint, quod interfuerunt testamento, et quod mulier predicta consensisset, debet cessare ab impeticione agri, ex eo quod consensit testamento viri, sibi nullum jus potest competere agro in eodem.
118 deum et iusticiam moliuntur, nocendi aditus stultaque presumpcio quodam- modo precludatur, et vt honestis de securitate puerorum suorum salubrius atque cercius consulatur. Nam dignum et iustum est, vt virginum ac mu- lierum connubia de consensu parentum suorum, quorum cura et sollicitudine non modica educate sunt, licite celebrentur. Dieses Statut stammt aus dem Jahre 1365, wie aus einem Stadtbuche des Iglauer Archives ersichtlich ist, in welchem die in diesem Statut erwähnten Personen als Schöffen für dieses Jahr aufgeführt werden und zwar sub Petro de Broda judice et Johanne de Gumpolcz notario civitatis. Ebenso in zwei aus diesem Jahre stammenden Urkunden. Siehe Otto Steinbach, Diplom. Sammlung etc. II., n. LXVI. und LXVII. 218. De braxatoribus. Statuimus, quod nullus braxator interim, quod vnam braxat ceruisiam, alias braxare non debebit, nisi dicta braxatura totaliter perficiatur in vno braxatorio, ut ignis custodiatur, et dampna braxantibus non inferantur. 219. Ad idem (de braxatoribus). Eciam ordinatum est, quod quilibet braxator non minus quam quatuor strichones braxare debet, et non plus nisi duo vasa de triticeo strichone fundere debet, et tria vasa de ordeaceo, et ii strichonibus ordei, et vnum vas de vno strichone avene et non plus sub pena judicis : prima vice vnum vas ceruisie, et secunda vice duo vasa ceruisie, tercia vice ad prangerium, et postea perpetue de ciuitate. Siehe die Anmerkung zu 505. 220. Sentenciatum est illis de Chotybors (de quodam testamento: qualiter mulier perdidit agros quosdam). Salutacione amicabili et sincera premissa. Vestre discrecioni innotes- cimus, ut intencius et perfeccius vestra prudencia nostrum possit capere et intelligere propositum et interrogacionem nostram pro quodam negocio no- bis accidente, quod contingit quod vnus nostrorum conciuium existens in articulo mortis volens disponere domui sue salubriter uocauit quosdam jura- tos prefate ciuitatis ad se nomine Mathiam et Michahelem innotescens eis, si dominus me per graciam suam percusserit plaga mortis, distinxit in animo suo distribuendi res suas, tunc quidem vxori sue commendauit domum et filio nepotique agros, et placuit ex utraque parte. Prefata mulier duxit alium maritum, et nunc uult se imbrigare predictis agris trahens se super illos homines, que eam primo marito transdiderunt, quod ita fuerit prelibatum in prima condicione dotalicii, quod si vir fuisset prius mortuus, quod pre- dicte relicte cessisset omnia bona, cum hiis verbis procedit mulier. Qua- propter obnixius vestram flagitamus prudenciam pro indaganda veritate, quid nos valemus determinare, quis inter eos agros est possessurus. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciatum est, quod si predicti scabini fassi fuerint, quod interfuerunt testamento, et quod mulier predicta consensisset, debet cessare ab impeticione agri, ex eo quod consensit testamento viri, sibi nullum jus potest competere agro in eodem.
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119 221. Sentenciatum est illis de Chotybors. (Wy man vorlorn pfennige erteidingen sal mit rechte). Chotborenses scripserunt sic. Wir euch tun kunt an dysem prif, das eyn man ist in seyner stuben awf gestanden, vnd hat yn eynem seckel pfen- ning lasen lygen , vnd hat der da vergessen. Des ist no ynne eyne hoffraw gewesen, dy hat gehabt eyn wincziges meydel, vnd das hat dy pfenning awf gehebt, vnd hat seyner muter dy pfenning geben. Des ist geschehen, das eyn man dornach an dem vyerden tag czu markte ist gegangen vnd das sekel an dem weg funden hat vnd hat das demselben man wyder geben , vnd do hat derselbe man seyn hoffraw angegriffen, vnd do man sy in dy gefenknusse wolde vuren, do sprach sy : Nicht vurt mich in das gefenknusse, ich wil dy pfenning wider geben, vnd der ist nur anderthalb schok gewesen. Do jach der man : Ir wer an cweynczig gross drey schok gewesen. Des sprach vur- pas dy selb vraw, do man ir mit martern droaht, was her torste czu seynem ayde gesprechen, das wold sy ires gutes ym widerkeren, vnd dorvber sey wir nicht so weys , das wir das dahaym kunnen vinden, ob der man das mit seynem rechten scholle behalden, oder dy vraw kayn recht scholle haben, oder dorvm icht schulle leyden, wenne sy nur anderthalb schok hat bekant, ob sy icht schulle leyden von der herschaft, vnd das wir pey ern mochten pleyben. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciatum fuit taliter. Seynt dy vraw dorczu gewilkurt hat, tar der man das begreyfen mit seynem ayde, das der phenning so vil gewest sey, als her gesprochen hat, sy mus yms widerkeren. Ist des nicht, und tar sy das beweysen mit eynem rechten (das ir nur 11 schok seyn ge- wesen), sy genewst seyn, vnd dy vraw schol gegen dem gericht nichtes nicht leyden. Hier handelt es sich also nicht um das Dasein der Schuld, sondern um ihre Grösse. Einen allgemeinen Grundsatz spricht das Münchner Stadtrecht Art. 297 aus, in welchem Geiste auch das Iglauer Schöffenurteil 310 entscheidet: Swer den andern anspricht vmb gelt und er gicht, er süll im nicht so vil, swes er im dann ân laugen ist, daz sol er im wetten und umb daz er im nicht gicht, da sol er umb bereden mit seinem aid, daz er im nicht süll, oder der chlager sol ez pringen mit zwain, ob er will, daz er imz noch süll. Ausser der Gläubiger hat ein Pfand in Händen, da hat der Gläubiger mit seinem Eide den Vorzug z. B. Verm. Sachsenspiegel III. 14. d. 8, Augs- burger Stadtrecht von 1276 c. 46 (Walch S. 82). Bremer Statuten von 1428 I. c. 30. Wiener Stadtrecht von 1435 (Rauch S. 236), dann R. II. 565 u. s. w. So ist auch der Zinsgläubiger, der ein Pfand in Händen hat, das er dem Gerichte angezeigt hat, durch das Zeugniss desselben gegen den Zinsschuldner (tributarius) im Vortheil, wenn dieser behauptet, dass das Pfand seine Zinsschuld am Werthe überschreite. S. a. 95 der Iglauer Handfeste und S. 295 meines Buches: Deutsches Recht in Oesterreich. 222. Sentenciatum est illis de Choteybors. (Wer eyn swert ploz czewhet am marktage, das ist I. mark czu puzze. Sleht er eym eyn kamperwunden, das ist X. mark). Chotborenses scripserunt sic. Vnser fleysiges dinst vorgesant. Es ist geschehen, das der richter mit eynem scheppen an eynem marktage hat
119 221. Sentenciatum est illis de Chotybors. (Wy man vorlorn pfennige erteidingen sal mit rechte). Chotborenses scripserunt sic. Wir euch tun kunt an dysem prif, das eyn man ist in seyner stuben awf gestanden, vnd hat yn eynem seckel pfen- ning lasen lygen , vnd hat der da vergessen. Des ist no ynne eyne hoffraw gewesen, dy hat gehabt eyn wincziges meydel, vnd das hat dy pfenning awf gehebt, vnd hat seyner muter dy pfenning geben. Des ist geschehen, das eyn man dornach an dem vyerden tag czu markte ist gegangen vnd das sekel an dem weg funden hat vnd hat das demselben man wyder geben , vnd do hat derselbe man seyn hoffraw angegriffen, vnd do man sy in dy gefenknusse wolde vuren, do sprach sy : Nicht vurt mich in das gefenknusse, ich wil dy pfenning wider geben, vnd der ist nur anderthalb schok gewesen. Do jach der man : Ir wer an cweynczig gross drey schok gewesen. Des sprach vur- pas dy selb vraw, do man ir mit martern droaht, was her torste czu seynem ayde gesprechen, das wold sy ires gutes ym widerkeren, vnd dorvber sey wir nicht so weys , das wir das dahaym kunnen vinden, ob der man das mit seynem rechten scholle behalden, oder dy vraw kayn recht scholle haben, oder dorvm icht schulle leyden, wenne sy nur anderthalb schok hat bekant, ob sy icht schulle leyden von der herschaft, vnd das wir pey ern mochten pleyben. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciatum fuit taliter. Seynt dy vraw dorczu gewilkurt hat, tar der man das begreyfen mit seynem ayde, das der phenning so vil gewest sey, als her gesprochen hat, sy mus yms widerkeren. Ist des nicht, und tar sy das beweysen mit eynem rechten (das ir nur 11 schok seyn ge- wesen), sy genewst seyn, vnd dy vraw schol gegen dem gericht nichtes nicht leyden. Hier handelt es sich also nicht um das Dasein der Schuld, sondern um ihre Grösse. Einen allgemeinen Grundsatz spricht das Münchner Stadtrecht Art. 297 aus, in welchem Geiste auch das Iglauer Schöffenurteil 310 entscheidet: Swer den andern anspricht vmb gelt und er gicht, er süll im nicht so vil, swes er im dann ân laugen ist, daz sol er im wetten und umb daz er im nicht gicht, da sol er umb bereden mit seinem aid, daz er im nicht süll, oder der chlager sol ez pringen mit zwain, ob er will, daz er imz noch süll. Ausser der Gläubiger hat ein Pfand in Händen, da hat der Gläubiger mit seinem Eide den Vorzug z. B. Verm. Sachsenspiegel III. 14. d. 8, Augs- burger Stadtrecht von 1276 c. 46 (Walch S. 82). Bremer Statuten von 1428 I. c. 30. Wiener Stadtrecht von 1435 (Rauch S. 236), dann R. II. 565 u. s. w. So ist auch der Zinsgläubiger, der ein Pfand in Händen hat, das er dem Gerichte angezeigt hat, durch das Zeugniss desselben gegen den Zinsschuldner (tributarius) im Vortheil, wenn dieser behauptet, dass das Pfand seine Zinsschuld am Werthe überschreite. S. a. 95 der Iglauer Handfeste und S. 295 meines Buches: Deutsches Recht in Oesterreich. 222. Sentenciatum est illis de Choteybors. (Wer eyn swert ploz czewhet am marktage, das ist I. mark czu puzze. Sleht er eym eyn kamperwunden, das ist X. mark). Chotborenses scripserunt sic. Vnser fleysiges dinst vorgesant. Es ist geschehen, das der richter mit eynem scheppen an eynem marktage hat
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120 eynem man eyn ploses swert aus der hant genomen Do sprach derselbe man, her hab das swert aws geczogen, vnd hab sich notwert seynes leybes, vnd des ist ym der scheppe nicht gestanden. Des wissen wir nicht, ab der- selb man kayne puss ezu ym hab ader nicht. Dorvn pit wir ewer erber- kayt, das ir vns dorvber lert , ab her kayn puss dorvm schol leyden oder nicht , vnd von demselben manne ist eynem andern man eyn kamperwunde geschehen, vnd wissen auch nicht, was der pus ist mit namen. Ny pit wir euch, das ir vns das beschriben gebt. Sentencia diffinitiua. Sentenciamus vnam marcam de gladio denudato die forensi et pro vul- nere duelli decem marcas, septem leso, tres judici et juratis. Vgl. Art. 16 des St.-R. von Brünn vom Jahr 1243. R. II. S. 348 mit dem Zusatz: Si pecuniam non habuerit, manus ipsus transfodiatur cultello und das von Znaym vom Jahr 1314. R. II. S. 408: Quicumque die forensi gladium ad perniciem alterius e va- gina eduxit, illius manus cultello transfodiatur, aut manum redimat octo talentis. Vgl. auch R. II. (206). 223. De vendicione domus (wer eyn haws oder eyn teil eynes hawses vorkawfft, der sal es freyen). Wir tun euch aber kunt, das eyn vraw mit yrer tochter eyn haws vor dem richter vnd vor den scheppen eynem man hette verkawft, vnd dyselb hatte yren man doselbenst nicht dohayme gehabt, der ist dyweyl nicht in der stat gewest. Des ist derselbe man uv guumen , vnd stet noch seynem haws, vnd spricht, es sey seyn wille nicht dopey gewest, her wolle sich czu seynem haws wider halden. Des sprichet der, der das haws hat gekawft. der muter teyl an deme haws welle her lasen varen , aber noch der tochter tail welle her sten , wanne dy tochter hab ym das haws auch halb verkawft, vnd des czuhet her sich an dy scheppen. Des haben dye scheppen bekant, sy seyen pey dem haws vorkawfen gewest, sy haben aber vmme keyn haws- tail nicht gehort, wenne das sich dy tochter an halbes gelt des selben haws geczogen hat, vnd des sint drey schock, vnd hat demselben man, der das selb haws hat gekawfft, vur das halb gelt tag gegeben awf ostern vm dy drey schock ; vnd da dy ostern seynt guomen, do hat der man dy drey schok czu den scheppen eyn gelegt awf eyn recht , vnd sy wolde dy drey schok nicht nemen, vnd spricht sy hab nicht rechtes des haws czu vorkaufen, wanne das sy drey schok awf dem haws hab, vnd welle sy pey yrem styfvater haben, wanne derselben tochter styfvater ist der man , der donach stet. Aber der man , der do hat das haws wider dy tochter gekawft, der wil, das sy ym ir teil schulle vreyen, als eyn recht ist. Des seyn wir nicht so klug, das wir das dohaym kunnen vinden, ab sy ym das teyl des hawses schulle vreyen, oder ab sich gener czu seynem haws halden schulle, vnd der man hat dy tochter vnder eynem jar vmb das halb tayl angesprochen. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciatum fuit, quod filia exbriget partem suam viro ven- ditam coram judice et juratis ex eo quod succepit pecuniam pro ipsa.
120 eynem man eyn ploses swert aus der hant genomen Do sprach derselbe man, her hab das swert aws geczogen, vnd hab sich notwert seynes leybes, vnd des ist ym der scheppe nicht gestanden. Des wissen wir nicht, ab der- selb man kayne puss ezu ym hab ader nicht. Dorvn pit wir ewer erber- kayt, das ir vns dorvber lert , ab her kayn puss dorvm schol leyden oder nicht , vnd von demselben manne ist eynem andern man eyn kamperwunde geschehen, vnd wissen auch nicht, was der pus ist mit namen. Ny pit wir euch, das ir vns das beschriben gebt. Sentencia diffinitiua. Sentenciamus vnam marcam de gladio denudato die forensi et pro vul- nere duelli decem marcas, septem leso, tres judici et juratis. Vgl. Art. 16 des St.-R. von Brünn vom Jahr 1243. R. II. S. 348 mit dem Zusatz: Si pecuniam non habuerit, manus ipsus transfodiatur cultello und das von Znaym vom Jahr 1314. R. II. S. 408: Quicumque die forensi gladium ad perniciem alterius e va- gina eduxit, illius manus cultello transfodiatur, aut manum redimat octo talentis. Vgl. auch R. II. (206). 223. De vendicione domus (wer eyn haws oder eyn teil eynes hawses vorkawfft, der sal es freyen). Wir tun euch aber kunt, das eyn vraw mit yrer tochter eyn haws vor dem richter vnd vor den scheppen eynem man hette verkawft, vnd dyselb hatte yren man doselbenst nicht dohayme gehabt, der ist dyweyl nicht in der stat gewest. Des ist derselbe man uv guumen , vnd stet noch seynem haws, vnd spricht, es sey seyn wille nicht dopey gewest, her wolle sich czu seynem haws wider halden. Des sprichet der, der das haws hat gekawft. der muter teyl an deme haws welle her lasen varen , aber noch der tochter tail welle her sten , wanne dy tochter hab ym das haws auch halb verkawft, vnd des czuhet her sich an dy scheppen. Des haben dye scheppen bekant, sy seyen pey dem haws vorkawfen gewest, sy haben aber vmme keyn haws- tail nicht gehort, wenne das sich dy tochter an halbes gelt des selben haws geczogen hat, vnd des sint drey schock, vnd hat demselben man, der das selb haws hat gekawfft, vur das halb gelt tag gegeben awf ostern vm dy drey schock ; vnd da dy ostern seynt guomen, do hat der man dy drey schok czu den scheppen eyn gelegt awf eyn recht , vnd sy wolde dy drey schok nicht nemen, vnd spricht sy hab nicht rechtes des haws czu vorkaufen, wanne das sy drey schok awf dem haws hab, vnd welle sy pey yrem styfvater haben, wanne derselben tochter styfvater ist der man , der donach stet. Aber der man , der do hat das haws wider dy tochter gekawft, der wil, das sy ym ir teil schulle vreyen, als eyn recht ist. Des seyn wir nicht so klug, das wir das dohaym kunnen vinden, ab sy ym das teyl des hawses schulle vreyen, oder ab sich gener czu seynem haws halden schulle, vnd der man hat dy tochter vnder eynem jar vmb das halb tayl angesprochen. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciatum fuit, quod filia exbriget partem suam viro ven- ditam coram judice et juratis ex eo quod succepit pecuniam pro ipsa.
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121 Ueber die Pflicht, ein vor Gericht aufgegebenes Erbe zu freien (dis- oder exbri- gare), vgl. R. II. 323 und R. I. St. 138. 224. De arrestacione pro homicidio (qualiter debet seruari cum pane et aqua). Wir tun euch wider kunt, das vnser mitpurger eyner eynen man vm eynen todslag hat awfgehalden, vnd hat yn in das gefencknuss pracht. Des synt seyne nachgepawren kumen, vnd haben yn awsgepurget awf eyn vor- richtnuss. Des ist es guumen awf eyn vorrichtnus, das sy mit Rom und mit Ach verten vnd mit pruderschaft ablegen scholden, vnd ist dy verrichtnus in die stat tauel guomen. Des guam es, das sy dy verrichtnus in achtagen scholden enden, vnd des ist nicht geschen, also das in der selbschuldige ist entrunnen vnd der ayn der purgen, vnd den andern haben dy scheppen vnserm purger pey der hant gegeben. Des wisse wir nicht, wye lang oder wy her yn schulle halten oder mit ym tun, vnd her sich wol mochte mit dem seyn ledigen , vnd wil nicht , vnd seyn herre vns wert mit rechtem trocz vnd hoffart das almital cze tun. Dorvm pit wir euch, das ir vns dorvber lert. Sentencia diffinitiua. Sentenciamus: Creditor tenebit debitorem manica ferrea pascens eum cum quarta parte panis et cyffo aque. R. Il, Cap. de fidejussionibus enthält mehrere Falle der Bürgschaft wegen Todt- schlags. Ueber die Art, wie der Gläubiger den Schuldner im Gefängnisse hält, siehe R. II. 178, dann R. I. St. 78 wegen einer Geldschuld. Vgl. Otto Stobbe's Abh. über Bürgschaft. 3. Abh. zur Gesch. des d. Vertragsrechtes. Leipzig 1855. Einen Fall der Sühnung eines Todtschlages durch Bedefart enthält auch R. II. 376. Auch hier wird der Todtschlag durch Fahrten nach Rom und Aachen gesühnt. Aachen (Aquis granum), ein berühmter Wallfahrtsort zur heil. Jungfrau Maria (siehe Schöffenurtheil 267 und 309). Vgl. das Alt-Prager St.-R. angeblich vom Jahr 1269 (Rössler, über die Beh. der Gesch. des R. in Oesterr.) 136 (107). Wer da globet pesserunge uor den totslak. Alle gelubde pesserunge; is si, nbir mer czu varn oder czu reizin, oder czu selemessen czu frumen oder manschaft ezu tun, das schol man ouch laistin czu der czeit, als da globet vor den totslak, und tut man des nicht, der clager trit widir an sin clage um den totslak, als e geclagit, und begrifit denselben schuldigin als do uor mit der clage. Ueber die Sühnung mit Bruderschaft siehe eine Urkunde v. J. 1377 (Kachelman, Gesch. der ungar. Bergstädte. Schemnitz 1853. S. 75 Nota 2), welche beweist, dast dergleichen Sühnungsarten um diese Zeit in Böh- men zu den gewöhnlichen gehörten: Item Matheis pistor, Gleczel de Hodracz, item Pudel fidejusserunt manu convincta pro duabus peregrinationibus versus Romam, item et duabus peregrinationibus versus Aquisgranum et pro fraternitate in quatuor claustris pro Henzelino do Bohemia. Ein besonderes merkwürdiges Beispiel eines solchen „Verrichtnisses" siehe in Ja- cobi's Cod. ep. Joh. regis Boh. n. 165. Da verpflichten sich die Mörder eines Mannes zu Wallfahrten nach Aachen, Rom und St. Jago und versprechen, mit noch mehreren Anderen Lehensmänner des Vaters des Erschlagenen zu werden. Vgl. auch Pr. R.-B. 129 (R. I. S. 138): Wirt ymand fur den anderen purgen vmb totslag oder vmb wunden; gestelt er in nicht, er muz an sein stat sten. 225. Quod actor et reus ad interrogacionem imperatoris traxerunt se sine licencia ejus extra jus suum in jus terre siue prouinciale (wer sich czewhet vs seynem rechten in eyn ander recht, der sal daz verpuzzen mit X. marken). Es fugte sich also verre, das vnser herre der kayser sant noch vns, das
121 Ueber die Pflicht, ein vor Gericht aufgegebenes Erbe zu freien (dis- oder exbri- gare), vgl. R. II. 323 und R. I. St. 138. 224. De arrestacione pro homicidio (qualiter debet seruari cum pane et aqua). Wir tun euch wider kunt, das vnser mitpurger eyner eynen man vm eynen todslag hat awfgehalden, vnd hat yn in das gefencknuss pracht. Des synt seyne nachgepawren kumen, vnd haben yn awsgepurget awf eyn vor- richtnuss. Des ist es guumen awf eyn vorrichtnus, das sy mit Rom und mit Ach verten vnd mit pruderschaft ablegen scholden, vnd ist dy verrichtnus in die stat tauel guomen. Des guam es, das sy dy verrichtnus in achtagen scholden enden, vnd des ist nicht geschen, also das in der selbschuldige ist entrunnen vnd der ayn der purgen, vnd den andern haben dy scheppen vnserm purger pey der hant gegeben. Des wisse wir nicht, wye lang oder wy her yn schulle halten oder mit ym tun, vnd her sich wol mochte mit dem seyn ledigen , vnd wil nicht , vnd seyn herre vns wert mit rechtem trocz vnd hoffart das almital cze tun. Dorvm pit wir euch, das ir vns dorvber lert. Sentencia diffinitiua. Sentenciamus: Creditor tenebit debitorem manica ferrea pascens eum cum quarta parte panis et cyffo aque. R. Il, Cap. de fidejussionibus enthält mehrere Falle der Bürgschaft wegen Todt- schlags. Ueber die Art, wie der Gläubiger den Schuldner im Gefängnisse hält, siehe R. II. 178, dann R. I. St. 78 wegen einer Geldschuld. Vgl. Otto Stobbe's Abh. über Bürgschaft. 3. Abh. zur Gesch. des d. Vertragsrechtes. Leipzig 1855. Einen Fall der Sühnung eines Todtschlages durch Bedefart enthält auch R. II. 376. Auch hier wird der Todtschlag durch Fahrten nach Rom und Aachen gesühnt. Aachen (Aquis granum), ein berühmter Wallfahrtsort zur heil. Jungfrau Maria (siehe Schöffenurtheil 267 und 309). Vgl. das Alt-Prager St.-R. angeblich vom Jahr 1269 (Rössler, über die Beh. der Gesch. des R. in Oesterr.) 136 (107). Wer da globet pesserunge uor den totslak. Alle gelubde pesserunge; is si, nbir mer czu varn oder czu reizin, oder czu selemessen czu frumen oder manschaft ezu tun, das schol man ouch laistin czu der czeit, als da globet vor den totslak, und tut man des nicht, der clager trit widir an sin clage um den totslak, als e geclagit, und begrifit denselben schuldigin als do uor mit der clage. Ueber die Sühnung mit Bruderschaft siehe eine Urkunde v. J. 1377 (Kachelman, Gesch. der ungar. Bergstädte. Schemnitz 1853. S. 75 Nota 2), welche beweist, dast dergleichen Sühnungsarten um diese Zeit in Böh- men zu den gewöhnlichen gehörten: Item Matheis pistor, Gleczel de Hodracz, item Pudel fidejusserunt manu convincta pro duabus peregrinationibus versus Romam, item et duabus peregrinationibus versus Aquisgranum et pro fraternitate in quatuor claustris pro Henzelino do Bohemia. Ein besonderes merkwürdiges Beispiel eines solchen „Verrichtnisses" siehe in Ja- cobi's Cod. ep. Joh. regis Boh. n. 165. Da verpflichten sich die Mörder eines Mannes zu Wallfahrten nach Aachen, Rom und St. Jago und versprechen, mit noch mehreren Anderen Lehensmänner des Vaters des Erschlagenen zu werden. Vgl. auch Pr. R.-B. 129 (R. I. S. 138): Wirt ymand fur den anderen purgen vmb totslag oder vmb wunden; gestelt er in nicht, er muz an sein stat sten. 225. Quod actor et reus ad interrogacionem imperatoris traxerunt se sine licencia ejus extra jus suum in jus terre siue prouinciale (wer sich czewhet vs seynem rechten in eyn ander recht, der sal daz verpuzzen mit X. marken). Es fugte sich also verre, das vnser herre der kayser sant noch vns, das
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122 wir quemen czu im kegen Prage. Do wir do czu ym quamen, des derhuben sich teyding, des vnser purger eyner dem andern czusprach vm vngeneme sach kempfleych. Ny laukent der eyne, vnd wold mit seynem rechten ledig werden. Do ward ym geteylt, das her seyn leyp, seyn gut vnd seyn ere mochte pas geweren mit eynem rechten , wanne das sy ym ymant mochte abreden , vnd das her dorvmme nicht dorft kempfen , wanne her mit eynem rechten wold ledig werden. Ny vragte sy vnser herre der kayser peyderseyt, ob sy das tun vnd nemen wolden in yrem rechten oder ym lant recht. Des kuren sy czum lantrecht an vnsers herren des kaysers vrlaub aus yrem rech- ten. Do sprach vnser herre der kayser : Ir herrn lat mir eyn vrteyl werden, wenne sy sich haben geczogen aus yrem rechten in eyn ander recht an meyn wort vnd an meyn vrlaub , wes sy mir damit bestanden seyn. Ny pit wir euch, das ir vns des weyser machet. Sentencia diffinitiua. Dor vber ward yn geschryben. So teyl wir czu eynem rechten : sint dem mal vnd sich dy piderben lewt aus eweren rechten in das lantrecht geczogen haben, das yr yczleycher verfallen ist mit czehen marken. So heisst es auch in dem Freiheitsbriefe K. Friedrichs II. für Wien (von Meiller S. 126). De duello vero, si quis ciuis impetitur, si septima manu honestarum persona- rum expurgare se poterit, eum ab impeticione duelli ducernimus absolutum. Dieses Vorrecht der Bürger von Wien wurde auch durch die Freiheitsbriefe K. Rudolphs vom 24. Juni 1278 und seines Sohnes Albrechts I. vom 11. Febr. 1296 bestätiget. Weiter geht noch der Freiheitsbrief K. Rudolphs I. vom 1. Dec. 1277 für die Bürger von Neu- stadt (von Würth S. 45): Praeterea nullus civium civitatis praedictae duello potest im- peti; si impetitur, juramento proprio se poterit expurgare (mit Ausnahme von drei Verbrechen). 226. Eciam predictis est sentenciatum. (Eyn sun mak seyner muter nicht ge- steen als eyn heyrat man.) In ward auch geteilt, das eyn elicher sun seyner muter nicht gesten mochte als eyn heyratman, an den sy sich geczogen hette als an eynem hey- ratman vm erb teyl. Heiratleute homines nuptiales, auch rinkleut (R. II. 207. 525). Ihr Zeugniss hat über alle Eheberedungen und Bestimmungen über die Aussteuer u. s. w. eine höhere Beweiskraft. 227. Eyner het eyn holung verlorn. Do hyes seyn vorsprech jenen dy clag vornewen, vnd dingete ym nicht anderweid seyn recht. (Von teydingen vmb eyn erb, wy der antworter mit eyner rede nicht verloren hatte.) Es quam also verre das eyn pyderman trat fvr gehegete pank, vnd nam eynen vorsprechen mit des richters laub. Der vorspreche trat dar von des- selben pidermannes wegen, vnd dingt ym seyne recht, alle dy recht, der eyn getrewer man bedarf ezv seynem rechten : holung vnd gesprech, als offt ym des not wer , ob her in versaumet an kaynen seynen rechten, das her sich des derholen mochte mit ym oder mit eym andern , e ym vrteil czu schaden quemen, vnd lis ym eyn vrteyl werden, ob her ym seyne recht also gedinget hette, das es pilleych kraft haben scholde, oder was eyn recht wer. Das
122 wir quemen czu im kegen Prage. Do wir do czu ym quamen, des derhuben sich teyding, des vnser purger eyner dem andern czusprach vm vngeneme sach kempfleych. Ny laukent der eyne, vnd wold mit seynem rechten ledig werden. Do ward ym geteylt, das her seyn leyp, seyn gut vnd seyn ere mochte pas geweren mit eynem rechten , wanne das sy ym ymant mochte abreden , vnd das her dorvmme nicht dorft kempfen , wanne her mit eynem rechten wold ledig werden. Ny vragte sy vnser herre der kayser peyderseyt, ob sy das tun vnd nemen wolden in yrem rechten oder ym lant recht. Des kuren sy czum lantrecht an vnsers herren des kaysers vrlaub aus yrem rech- ten. Do sprach vnser herre der kayser : Ir herrn lat mir eyn vrteyl werden, wenne sy sich haben geczogen aus yrem rechten in eyn ander recht an meyn wort vnd an meyn vrlaub , wes sy mir damit bestanden seyn. Ny pit wir euch, das ir vns des weyser machet. Sentencia diffinitiua. Dor vber ward yn geschryben. So teyl wir czu eynem rechten : sint dem mal vnd sich dy piderben lewt aus eweren rechten in das lantrecht geczogen haben, das yr yczleycher verfallen ist mit czehen marken. So heisst es auch in dem Freiheitsbriefe K. Friedrichs II. für Wien (von Meiller S. 126). De duello vero, si quis ciuis impetitur, si septima manu honestarum persona- rum expurgare se poterit, eum ab impeticione duelli ducernimus absolutum. Dieses Vorrecht der Bürger von Wien wurde auch durch die Freiheitsbriefe K. Rudolphs vom 24. Juni 1278 und seines Sohnes Albrechts I. vom 11. Febr. 1296 bestätiget. Weiter geht noch der Freiheitsbrief K. Rudolphs I. vom 1. Dec. 1277 für die Bürger von Neu- stadt (von Würth S. 45): Praeterea nullus civium civitatis praedictae duello potest im- peti; si impetitur, juramento proprio se poterit expurgare (mit Ausnahme von drei Verbrechen). 226. Eciam predictis est sentenciatum. (Eyn sun mak seyner muter nicht ge- steen als eyn heyrat man.) In ward auch geteilt, das eyn elicher sun seyner muter nicht gesten mochte als eyn heyratman, an den sy sich geczogen hette als an eynem hey- ratman vm erb teyl. Heiratleute homines nuptiales, auch rinkleut (R. II. 207. 525). Ihr Zeugniss hat über alle Eheberedungen und Bestimmungen über die Aussteuer u. s. w. eine höhere Beweiskraft. 227. Eyner het eyn holung verlorn. Do hyes seyn vorsprech jenen dy clag vornewen, vnd dingete ym nicht anderweid seyn recht. (Von teydingen vmb eyn erb, wy der antworter mit eyner rede nicht verloren hatte.) Es quam also verre das eyn pyderman trat fvr gehegete pank, vnd nam eynen vorsprechen mit des richters laub. Der vorspreche trat dar von des- selben pidermannes wegen, vnd dingt ym seyne recht, alle dy recht, der eyn getrewer man bedarf ezv seynem rechten : holung vnd gesprech, als offt ym des not wer , ob her in versaumet an kaynen seynen rechten, das her sich des derholen mochte mit ym oder mit eym andern , e ym vrteil czu schaden quemen, vnd lis ym eyn vrteyl werden, ob her ym seyne recht also gedinget hette, das es pilleych kraft haben scholde, oder was eyn recht wer. Das
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123 ward ym geteylt. Do trat aber der von des clagers wegen dar, vnd sprach : Der pyderman , oder wy her genant ist mit kcrystem namen, der hat lassen vorpyten von seynen wegen, vnd von seynes gewaltes wegen, oder von sey- ner eleychen hawsvrowen wegen vm erbteyl an dem erb, das derselben vrowen eleicher vater gelassen hat. Her richter, vraget, wer das vorant- worten welle. Do trat der selben vrawen pruder dar vnd sprach, her wold das erb verantwurten, vnd nam auch eynen vorsprechen mit des richters lawb. Der selbe vorsprech trat dar von des antworters wegen , vnd dingte ym auch alle seyne recht, alle dy recht , der eyn getrewer man bedarf czu seynem rechten, holung vnd gesprech, als oft ym des not ist, vnd ob her yn versawmet an kaynem seynem rechten, das her sich des derholen mochte mit ym oder mit eym andern, e ym vrteil czu schaden queme, vnd lis ym ein vrteil werden, ob her ym seyn recht also gedinget hette, das es pilleich kraft haben scholde, oder was eyn recht wer. Das ward ym auch geteylet. Do trat der clager dar, vnd seyn vorsprech redte von seynen wegen vnd von seyner ehligen hawsfrawen wegen , vnd clagte czv derselben vrawen pruder, der do in antwort stund , vm eyn sechsteil an dem egenannten erb, das ir elicher vater gelasen het, das ym got genade, an dem hof, an acker, an hof- gerete, an vich, an varnder hab, oder woran das wer, wanne sy das von rechtes anvalles wegen anderstorben wer von dem egesprochen yrem elichen vater, vnd pat an eynem rechten vrtail czv dervaren , wanne sy von yres vaters erb ny geteylt wer, ob her ym vnd ir des sechsteils icht abtreten scholde mit pillicherm vnd mit pesserm rechten, den her keyn lauken oder keyn widerred do entgegen gepiten mochte, oder was eyn recht wer. Do nam der antworter eyn gesprech, vnd quam wider mit seynem vorsprechen. Der trat dar vnd sprach : her richter , do stet der pidermann , oder wy her ge- nannt ist mit cristem namen , vnd beseczt das mit euch vnd mit den schep- pen vor seyner antwort, das jener pyderman eyn sechsteil des erbes in der clag genant hat, vnd hat das nicht an gelt geschaczet, was es wert sey, des pit her euch gedenken. Do redet des klagers vorsprech, vnd sprach: her richter, vragt den antworter, ob das seyn wort sey, das seyn vorsprech ge- redt hat. Der ward gefragt von dem richter. Der nam eyn gesprech vnd quam wider vnd sprach , es wer nicht seyn wort. Do iagt des klagers vor- sprech, ob dyser ym nicht eyn holung verlorn hette. Do ward ym eyn holung geteilt. Do redet des antworters vorsprech veberinge 1) vnd sprach : her richter, vragt durch eyn recht, sint dem mal vnd dyser eyn holung vor- loren hat, ob jener ny dy clag icht vornewen schulle, oder was eyn recht sey. Do pat aber des clagers vursprech den richter, das her den antwurter vragt, ob das seyn wort wer. Der ward gevragt, her nam eyn gesprech, vnd quam wider, vnd sprach, es were seyn wort. Do trat des clagers vur- sprech dar, vnd pat an eynem rechten vrteil czu derfaren, sint dem mal vnd jener eyn holung verloren hette, vnd seyn vorspreche nv dargetreten wer, 1) Uberig reden = überflüssig. Siehe Homeyer, der Richtsteig Landrechts. S, 341. Note V. 23.
123 ward ym geteylt. Do trat aber der von des clagers wegen dar, vnd sprach : Der pyderman , oder wy her genant ist mit kcrystem namen, der hat lassen vorpyten von seynen wegen, vnd von seynes gewaltes wegen, oder von sey- ner eleychen hawsvrowen wegen vm erbteyl an dem erb, das derselben vrowen eleicher vater gelassen hat. Her richter, vraget, wer das vorant- worten welle. Do trat der selben vrawen pruder dar vnd sprach, her wold das erb verantwurten, vnd nam auch eynen vorsprechen mit des richters lawb. Der selbe vorsprech trat dar von des antworters wegen , vnd dingte ym auch alle seyne recht, alle dy recht , der eyn getrewer man bedarf czu seynem rechten, holung vnd gesprech, als oft ym des not ist, vnd ob her yn versawmet an kaynem seynem rechten, das her sich des derholen mochte mit ym oder mit eym andern, e ym vrteil czu schaden queme, vnd lis ym ein vrteil werden, ob her ym seyn recht also gedinget hette, das es pilleich kraft haben scholde, oder was eyn recht wer. Das ward ym auch geteylet. Do trat der clager dar, vnd seyn vorsprech redte von seynen wegen vnd von seyner ehligen hawsfrawen wegen , vnd clagte czv derselben vrawen pruder, der do in antwort stund , vm eyn sechsteil an dem egenannten erb, das ir elicher vater gelasen het, das ym got genade, an dem hof, an acker, an hof- gerete, an vich, an varnder hab, oder woran das wer, wanne sy das von rechtes anvalles wegen anderstorben wer von dem egesprochen yrem elichen vater, vnd pat an eynem rechten vrtail czv dervaren , wanne sy von yres vaters erb ny geteylt wer, ob her ym vnd ir des sechsteils icht abtreten scholde mit pillicherm vnd mit pesserm rechten, den her keyn lauken oder keyn widerred do entgegen gepiten mochte, oder was eyn recht wer. Do nam der antworter eyn gesprech, vnd quam wider mit seynem vorsprechen. Der trat dar vnd sprach : her richter , do stet der pidermann , oder wy her ge- nannt ist mit cristem namen , vnd beseczt das mit euch vnd mit den schep- pen vor seyner antwort, das jener pyderman eyn sechsteil des erbes in der clag genant hat, vnd hat das nicht an gelt geschaczet, was es wert sey, des pit her euch gedenken. Do redet des klagers vorsprech, vnd sprach: her richter, vragt den antworter, ob das seyn wort sey, das seyn vorsprech ge- redt hat. Der ward gefragt von dem richter. Der nam eyn gesprech vnd quam wider vnd sprach , es wer nicht seyn wort. Do iagt des klagers vor- sprech, ob dyser ym nicht eyn holung verlorn hette. Do ward ym eyn holung geteilt. Do redet des antworters vorsprech veberinge 1) vnd sprach : her richter, vragt durch eyn recht, sint dem mal vnd dyser eyn holung vor- loren hat, ob jener ny dy clag icht vornewen schulle, oder was eyn recht sey. Do pat aber des clagers vursprech den richter, das her den antwurter vragt, ob das seyn wort wer. Der ward gevragt, her nam eyn gesprech, vnd quam wider, vnd sprach, es were seyn wort. Do trat des clagers vur- sprech dar, vnd pat an eynem rechten vrteil czu derfaren, sint dem mal vnd jener eyn holung verloren hette, vnd seyn vorspreche nv dargetreten wer, 1) Uberig reden = überflüssig. Siehe Homeyer, der Richtsteig Landrechts. S, 341. Note V. 23.
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124 also das her ym seyner recht nicht anderwayde gedinget hette, vnd hette geiaget, has her dy clage vernewen scholde, vnd der antworter hett an des vorsprechen wort geiehen, ob her nu nicht mit der sache verfallen were, vnd dem klager vnd seyner hawsfrawen des sechsteyls an dem erb ny icht pil- leych vnd mit rechte abtreten scholde, vnd scholle sy des gewaldig machen, oder was eyn recht wer ; vnd wanne wir des nicht taylen kunnen, so pit wir euch das ir vns des weyser machet. Sentencia diffinitiua. Dorvber ward geteilt, das der antworter mit der rede nichtesnicht ver- loren hett. 228. De laboribus factis in re aliena vel ex materia aliena. Notandum, quod in juribus Cesaris scribitur sic. Qui scienter agrum colit alienum, qui in area domum edificat aliena, qui nauem ex lignis facit alienis, qui ex aliena lana uel serico pannum texit, et sic de consimilibus, talis laborem perdit, et illud, quod operatus est, ad verum dominum rerum pertinebit; si tamen probabit racionabiliter ex rebus suis propriis opus huiusmodi factum esse. Secus autem est, si alius ignoranter ex rebus alienis, quas suas esse credit, operatur supradicta, tunc enim ille, qui de operatis se intromittit, sibi satisfaciet de laboribus et expensis. In Codex D. findet sich folgende Uebersetzung ins Deutsche: Qui in fundo alieno edificat. Es ist ezü merken, das yn kayserlichen rechten also geschrieben stet. Welicher ainen fremden acker wissentlich pawt, oder welicher auff ainem fremdenn plan oder grünt ein haws pawt, oder welicher aws fremden holcz ain schieff macht, ader welicher aws fremder woll ader seyden ain tüch wyrkt, vnd also fürpas von andern dingen der- glejchen, sölher pawman verleyset sein arbait vnd dasselbig paw, das er gemacht vnd gepawt hat wirt czugepüren vnd heymgefallenn dem grunthernn, yedoch so er es redlich macht weyslich, das er das paw aws seynem aygen dingen vnd czugehörungen gemacht vnd gepawt hat. Das wer aber ein anders, so yembts vnwissenntlich aws fremden din- gen, vnd er maynet vnd gelawbet, es weren sein, soliche obgemelte paw machet, so ist pillich, das der grünther, der sich des pawes vnterfecht, dem selben pawman vmb sein darlegüng vnd arbeyt ein widerlegung thue. Vgl. damit auch ed. Roth, reg. c. 354 (De campo alieno arato). Si quis cam- pum alienum araverit sciens non suum, aut semente spargere presumpserit, perdat opera et frugis, et ille qui campum suum comprobaverit habeat frugis. C. 355. (De campe exarato.) Si quis exaraverit campum alienum seminatum, et suum non potuerit provare, alio tantum frugis quod devastavit proprio domino red- dat, et pro incautam prescumptionem conponat solidos sex. Ferner Ssp. II. 46 § 2 und II. 46, § 4. 229. Sic Czaslauienses scripserunt. Premissa amicabile salutacione. Es quam also verre, das eyn Peter dartrat vor gehegete pank, vnd pat den richter vm eynen man, der seyn wort sprech. Des gunde ym der richter. Do sproch her aber, her hette czu eynem Heynczman czu teydingen. Do sprach Heynczman, her wold ezu horen, und pat auch den richter um aynen man, der seyn wort sprech. Des gunde ym der richter auch. Do trat Petir dar mit seynem vorsprechen,
124 also das her ym seyner recht nicht anderwayde gedinget hette, vnd hette geiaget, has her dy clage vernewen scholde, vnd der antworter hett an des vorsprechen wort geiehen, ob her nu nicht mit der sache verfallen were, vnd dem klager vnd seyner hawsfrawen des sechsteyls an dem erb ny icht pil- leych vnd mit rechte abtreten scholde, vnd scholle sy des gewaldig machen, oder was eyn recht wer ; vnd wanne wir des nicht taylen kunnen, so pit wir euch das ir vns des weyser machet. Sentencia diffinitiua. Dorvber ward geteilt, das der antworter mit der rede nichtesnicht ver- loren hett. 228. De laboribus factis in re aliena vel ex materia aliena. Notandum, quod in juribus Cesaris scribitur sic. Qui scienter agrum colit alienum, qui in area domum edificat aliena, qui nauem ex lignis facit alienis, qui ex aliena lana uel serico pannum texit, et sic de consimilibus, talis laborem perdit, et illud, quod operatus est, ad verum dominum rerum pertinebit; si tamen probabit racionabiliter ex rebus suis propriis opus huiusmodi factum esse. Secus autem est, si alius ignoranter ex rebus alienis, quas suas esse credit, operatur supradicta, tunc enim ille, qui de operatis se intromittit, sibi satisfaciet de laboribus et expensis. In Codex D. findet sich folgende Uebersetzung ins Deutsche: Qui in fundo alieno edificat. Es ist ezü merken, das yn kayserlichen rechten also geschrieben stet. Welicher ainen fremden acker wissentlich pawt, oder welicher auff ainem fremdenn plan oder grünt ein haws pawt, oder welicher aws fremden holcz ain schieff macht, ader welicher aws fremder woll ader seyden ain tüch wyrkt, vnd also fürpas von andern dingen der- glejchen, sölher pawman verleyset sein arbait vnd dasselbig paw, das er gemacht vnd gepawt hat wirt czugepüren vnd heymgefallenn dem grunthernn, yedoch so er es redlich macht weyslich, das er das paw aws seynem aygen dingen vnd czugehörungen gemacht vnd gepawt hat. Das wer aber ein anders, so yembts vnwissenntlich aws fremden din- gen, vnd er maynet vnd gelawbet, es weren sein, soliche obgemelte paw machet, so ist pillich, das der grünther, der sich des pawes vnterfecht, dem selben pawman vmb sein darlegüng vnd arbeyt ein widerlegung thue. Vgl. damit auch ed. Roth, reg. c. 354 (De campo alieno arato). Si quis cam- pum alienum araverit sciens non suum, aut semente spargere presumpserit, perdat opera et frugis, et ille qui campum suum comprobaverit habeat frugis. C. 355. (De campe exarato.) Si quis exaraverit campum alienum seminatum, et suum non potuerit provare, alio tantum frugis quod devastavit proprio domino red- dat, et pro incautam prescumptionem conponat solidos sex. Ferner Ssp. II. 46 § 2 und II. 46, § 4. 229. Sic Czaslauienses scripserunt. Premissa amicabile salutacione. Es quam also verre, das eyn Peter dartrat vor gehegete pank, vnd pat den richter vm eynen man, der seyn wort sprech. Des gunde ym der richter. Do sproch her aber, her hette czu eynem Heynczman czu teydingen. Do sprach Heynczman, her wold ezu horen, und pat auch den richter um aynen man, der seyn wort sprech. Des gunde ym der richter auch. Do trat Petir dar mit seynem vorsprechen,
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125 vnd clait czu Heynczman von aynes anvalles wegen , den seyn eleych vater gelasen hette seyner eleychen swester, vrawen Cristeyn, dy dy czeyt eyn iunevraw was, das sichs dornach gefuget hette, das Nykel Nundler vm sy warb dy czeyt do sy eyn iunkvraw was, vnd das sy ym gegeben wart nach der vreunde rat czu eynem elychen weybe, vnd mit ir sas eczleych iar in dem gute, pis das her starb, das ym got genade. Dornach was dy vrawe wytbe eyn jar minner oder mer, oder wy vil das was. Do lis Heynezman werben vm dyselben vrawen czu eynem eleychen weybe. Do tet die vraw nach vreunde rat. Do wart yn payden taylen geret von vreunden, das man vragte, was ym dy vrawe wold geben czu rechter morgengab. Do sprach man von der vrawen wegen, sy hat eyn erbe czu dem hoff, das der Vrydhof heyset, mit czweyn huben akkers an ezwelf morgen, vnd halben hof vnd halben hawsrat cleyn oder gros, vil oder wenick, was czu dem halben hoff gehort, das ir yr eleych vater gelasen hat vnd auch ir muter, derselben vrawen Crysteyn. Von demselben gut gelobt sy ny funfezik schok groser pfenning des kaysers muncz ezu rechter morgengab, vnd alweg also, ob dy vraw abging an erben, so schold Heynczman von dem egenanten gut nicht mer volgen, den dy funfezik schok seyn rechte morgengab. Des czuht sich Petir czu heyratlewten, als vil her der bedarf czu seynem rechten. Nv pit Petir an eynem rechten vrteil czu dervaren, wanne dy vraw ab tot ist vnuor- nunfttykleych vnd vnuerschidenleychen, ob ym ny des dy heyratlewt gesten, als eyn recht ist , aber her dasselb erb vnd dasselbe gut icht pylleicher be- hald vnd besicze, den Heynczman icht dawider gereden mug, oder was eyn recht sey. — Do trat Heynczman dar mit seynem vorsprechen, der redet von seynem wegen, vnd sprach also : als der Peter her getreten ist mit sey- nem vorsprechen, vnd hat geclayt vm eynen anval, der vrawen Cristeyn an- gevallen sey seyner swester von yrem eleychen vater vnd von yrer muter, vnd hat genant czwu huben akkers an czwelf morgen vnd eynen halben hof vnd halben hawsrat, oder wy her das benant hat in seyner klag, es sey kleyn oder gros, vil oder wenick, her benenne es oder her benenne es nicht, vnd das Heynczman aus demselben gut nicht mer gelobet sey, denn funfezik schok czu rechter morgengabe, vnd hat sich des geczogen an heyratlewt, vnd vrteil doruber geiaget hat. — Ny stet Heynczman hye, vnd ich an sey- nem worte, vnd sprichet gar bescheydenlichen. Czu der czeyt, do ym seyn vraw gegeben ward czu eynem eleychen weybe, das ym do nicht mer gelobet wart, den funfczik schok groser czu rechter morgengab, vnd dornach in das gut gesaczt ward, vnd wurde gewaldig ires leybes vnd ires gutes, wanne Petir von dem gut vorab geteilt ward, dornach in etleycher czeit dy vraw abstarb, das ir got gnade, vnd lis eynen eleychen erben, den sy gehabt hette mit irem ersten wirte, dem Nikel Nundler, dem got genad, das Heynczman angesprochen wurde von des selben erben wegen von seynem elichen an- heren hern Nyclausen, der da czu gegenwart siczt, wan her dem kynde dy czeyt czu eynem rechten vurmunden geteilt ward , vnd ym auch nymant ne- henner was, der dornach suchet seyn recht von des weysen wegen, der noch hewte lebet, czu dem vorgenantem gut, das das czu rate gesaczt ward auf
125 vnd clait czu Heynczman von aynes anvalles wegen , den seyn eleych vater gelasen hette seyner eleychen swester, vrawen Cristeyn, dy dy czeyt eyn iunevraw was, das sichs dornach gefuget hette, das Nykel Nundler vm sy warb dy czeyt do sy eyn iunkvraw was, vnd das sy ym gegeben wart nach der vreunde rat czu eynem elychen weybe, vnd mit ir sas eczleych iar in dem gute, pis das her starb, das ym got genade. Dornach was dy vrawe wytbe eyn jar minner oder mer, oder wy vil das was. Do lis Heynezman werben vm dyselben vrawen czu eynem eleychen weybe. Do tet die vraw nach vreunde rat. Do wart yn payden taylen geret von vreunden, das man vragte, was ym dy vrawe wold geben czu rechter morgengab. Do sprach man von der vrawen wegen, sy hat eyn erbe czu dem hoff, das der Vrydhof heyset, mit czweyn huben akkers an ezwelf morgen, vnd halben hof vnd halben hawsrat cleyn oder gros, vil oder wenick, was czu dem halben hoff gehort, das ir yr eleych vater gelasen hat vnd auch ir muter, derselben vrawen Crysteyn. Von demselben gut gelobt sy ny funfezik schok groser pfenning des kaysers muncz ezu rechter morgengab, vnd alweg also, ob dy vraw abging an erben, so schold Heynczman von dem egenanten gut nicht mer volgen, den dy funfezik schok seyn rechte morgengab. Des czuht sich Petir czu heyratlewten, als vil her der bedarf czu seynem rechten. Nv pit Petir an eynem rechten vrteil czu dervaren, wanne dy vraw ab tot ist vnuor- nunfttykleych vnd vnuerschidenleychen, ob ym ny des dy heyratlewt gesten, als eyn recht ist , aber her dasselb erb vnd dasselbe gut icht pylleicher be- hald vnd besicze, den Heynczman icht dawider gereden mug, oder was eyn recht sey. — Do trat Heynczman dar mit seynem vorsprechen, der redet von seynem wegen, vnd sprach also : als der Peter her getreten ist mit sey- nem vorsprechen, vnd hat geclayt vm eynen anval, der vrawen Cristeyn an- gevallen sey seyner swester von yrem eleychen vater vnd von yrer muter, vnd hat genant czwu huben akkers an czwelf morgen vnd eynen halben hof vnd halben hawsrat, oder wy her das benant hat in seyner klag, es sey kleyn oder gros, vil oder wenick, her benenne es oder her benenne es nicht, vnd das Heynczman aus demselben gut nicht mer gelobet sey, denn funfezik schok czu rechter morgengabe, vnd hat sich des geczogen an heyratlewt, vnd vrteil doruber geiaget hat. — Ny stet Heynczman hye, vnd ich an sey- nem worte, vnd sprichet gar bescheydenlichen. Czu der czeyt, do ym seyn vraw gegeben ward czu eynem eleychen weybe, das ym do nicht mer gelobet wart, den funfczik schok groser czu rechter morgengab, vnd dornach in das gut gesaczt ward, vnd wurde gewaldig ires leybes vnd ires gutes, wanne Petir von dem gut vorab geteilt ward, dornach in etleycher czeit dy vraw abstarb, das ir got gnade, vnd lis eynen eleychen erben, den sy gehabt hette mit irem ersten wirte, dem Nikel Nundler, dem got genad, das Heynczman angesprochen wurde von des selben erben wegen von seynem elichen an- heren hern Nyclausen, der da czu gegenwart siczt, wan her dem kynde dy czeyt czu eynem rechten vurmunden geteilt ward , vnd ym auch nymant ne- henner was, der dornach suchet seyn recht von des weysen wegen, der noch hewte lebet, czu dem vorgenantem gut, das das czu rate gesaczt ward auf
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126 eyne fruntliche berichtung von payden taylen , des weysen vnd seynes vur- mundes vnd auch Henczmannes, vnd pyderben lewten czu handen gesaczt ward. Dy vndervunden sich der sache als recht ratlewt, vnd punden den rat mit hundert schocken prager pfenning , vnd machten an yrem rate, das Heynczman dem kynde vnd seynem vormunden vur seynen anval an dem e genanten gut vnd vor alle seyn recht scholt geben ezwey vnd sybenczik schok groser pfenning, vnd vurpas das selbe kynt und seyn vormund czu dem sel- ben gut keyn ansprach nimmermer haben scholden. Nv stet Heynczman hye, vnd czuht sich des an ratlewt und an scheppen, als vil her der bedarf czu seynem rechten, vnd auch czu der statpuch, do dy sach alczumal ynne bestetiget ist, vnd pit an eynem vrteil czu uersuchen, ob her seynen leyp vnd seyn gut, seyn recht vnd seyn echt icht pillicher geweren muge mit scheppen vnd mit ratlewten vnd auch mit der stat puch , danne yn Petir mit hewrat- leuten ichtes uberwinden mug, wanne her vor heyndan geteilt ist, oder was eyn recht sey. Do trat Petir dar mit saynem vorsprechen , vnd pat den Heynczman vragen, ob das seyn wort wer. Her wart gevragt von dem rich- ter : Do sprach her, es wer seyn wort. Das besaczte Petir mit den schep- pen, vnd sprach seyn vorsprech von seynen wegen : her richter, vragt durch eyn recht, wanne Petir Heynczman gesprochen hat mit heyratlewten, vnd Heynczman sich nicht mit heyratlewten gewert hat, sundern her hat sich gewert mit eynem erben vnd mit scheppen , mit ratlewten und mit der stat- puche , ob her ny recht geantwurt hab oder nicht ; vnd wanne wir nicht so weyse sint, das wir das teylen kunnen, so pit wir euch, das ir uns des weyser machet durch eyn recht vnd durch unsers dinstes willen. Sentencia diffinitiua. Als wir clag und antwort vernumen haben , so teyl wir das czu eynem rechten , das der pyderman nicht geantwurt hat also, das her seyn genysen muge, wanne wy man eynen man anspricht, also schol her antwurten. 230. (Wy eyn dritteil eynes hoffs von hynnen ezu geteilt wart gegen dem Czaslabs.) Czaslauienses scripserunt. Seruili salutacione premissa. Also wir euch ny allernechst vrteil czwischen Peter vnd Heynczman von wort czu wort vnder vnserm insigel geschriben haben, dyselbe schrift ir noch pey euch habt, vnd vns dyselben maynung wider geschriben habt auch von wort czu wort vnder eweren insygel, das wir ny haben , vnd ir czwischen klag vnd antwort vns eyn urteil geteilt vnd gelart habt, das do stet, vnd lawtet an dysen worten also: (folgt das obige Urtheil) , vnd do wir das orteil offen- borten vor peyden teylen , dy do czu gegenwort stunden , do trat Petir dar mit seynem vorsprechen, vnd pat vns , das wir yn des erbes czweyr huben an czwelf morgen halben hofs und halbes hawsrates gewaldik machten, vnd vreget den Henczman, ob her wider das vrteil icht reden wolle. Do pat Heynez- man vm eyn gesprech vnd qvam wider vnd sprach, her redet wider das vrteil nicht von des dritteils wegen, das dy vrawen angevallen was, was das pesser dan fumfezig schock seyn morgengab vnd dreysik schok , dy her vur sy ge-
126 eyne fruntliche berichtung von payden taylen , des weysen vnd seynes vur- mundes vnd auch Henczmannes, vnd pyderben lewten czu handen gesaczt ward. Dy vndervunden sich der sache als recht ratlewt, vnd punden den rat mit hundert schocken prager pfenning , vnd machten an yrem rate, das Heynczman dem kynde vnd seynem vormunden vur seynen anval an dem e genanten gut vnd vor alle seyn recht scholt geben ezwey vnd sybenczik schok groser pfenning, vnd vurpas das selbe kynt und seyn vormund czu dem sel- ben gut keyn ansprach nimmermer haben scholden. Nv stet Heynczman hye, vnd czuht sich des an ratlewt und an scheppen, als vil her der bedarf czu seynem rechten, vnd auch czu der statpuch, do dy sach alczumal ynne bestetiget ist, vnd pit an eynem vrteil czu uersuchen, ob her seynen leyp vnd seyn gut, seyn recht vnd seyn echt icht pillicher geweren muge mit scheppen vnd mit ratlewten vnd auch mit der stat puch , danne yn Petir mit hewrat- leuten ichtes uberwinden mug, wanne her vor heyndan geteilt ist, oder was eyn recht sey. Do trat Petir dar mit saynem vorsprechen , vnd pat den Heynczman vragen, ob das seyn wort wer. Her wart gevragt von dem rich- ter : Do sprach her, es wer seyn wort. Das besaczte Petir mit den schep- pen, vnd sprach seyn vorsprech von seynen wegen : her richter, vragt durch eyn recht, wanne Petir Heynczman gesprochen hat mit heyratlewten, vnd Heynczman sich nicht mit heyratlewten gewert hat, sundern her hat sich gewert mit eynem erben vnd mit scheppen , mit ratlewten und mit der stat- puche , ob her ny recht geantwurt hab oder nicht ; vnd wanne wir nicht so weyse sint, das wir das teylen kunnen, so pit wir euch, das ir uns des weyser machet durch eyn recht vnd durch unsers dinstes willen. Sentencia diffinitiua. Als wir clag und antwort vernumen haben , so teyl wir das czu eynem rechten , das der pyderman nicht geantwurt hat also, das her seyn genysen muge, wanne wy man eynen man anspricht, also schol her antwurten. 230. (Wy eyn dritteil eynes hoffs von hynnen ezu geteilt wart gegen dem Czaslabs.) Czaslauienses scripserunt. Seruili salutacione premissa. Also wir euch ny allernechst vrteil czwischen Peter vnd Heynczman von wort czu wort vnder vnserm insigel geschriben haben, dyselbe schrift ir noch pey euch habt, vnd vns dyselben maynung wider geschriben habt auch von wort czu wort vnder eweren insygel, das wir ny haben , vnd ir czwischen klag vnd antwort vns eyn urteil geteilt vnd gelart habt, das do stet, vnd lawtet an dysen worten also: (folgt das obige Urtheil) , vnd do wir das orteil offen- borten vor peyden teylen , dy do czu gegenwort stunden , do trat Petir dar mit seynem vorsprechen, vnd pat vns , das wir yn des erbes czweyr huben an czwelf morgen halben hofs und halbes hawsrates gewaldik machten, vnd vreget den Henczman, ob her wider das vrteil icht reden wolle. Do pat Heynez- man vm eyn gesprech vnd qvam wider vnd sprach, her redet wider das vrteil nicht von des dritteils wegen, das dy vrawen angevallen was, was das pesser dan fumfezig schock seyn morgengab vnd dreysik schok , dy her vur sy ge-
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127 golden hette, aber vm dy czweyteil, dy den rechten erben seyn angevallen von vater vnd von muter , den her abgericht hat vnd seynen rechten vor- munden wissentlich scheppen , ratlewten vnd der statpuch vm alle dy recht, dy derselbe erb hat an den selben czweyn teylen desselben gutes, vnd pat das wir yn da pey behilden. Do trat Peter dar mit seynem vorsprechen, vnd sprach, vnd pat an eynem vrteil czu versuchen, wanne her vor in seynen taydingen eynen anval ezwo hoben ackers an XII morgen halben hof vnd halben hawsrat der vrawen Cristeyn seyn swester angeuallen was, dy dy czeyt eyn iunckvraw was, von yrem vater und von yrer eleychen muter, vnd von keynem kynde, noch von dritteil, noch von ezweyen teylen weder in seyner klag noch in Henczmannes antwurt nye nicht geredt wart, vnd czucht sich des an den ersten urteilprif, ob her ym icht desselben anvalles pilleicher abtreten scholle, dann her icht dor eyn gestozzen mug oder do wyder ge- gereden mug, oder was eyn recht sey. Do trat Heynczman dar mit seynem vorsprechen vnd pat an eynem rechten urteil czu dervaren, wanne do dy selbe vraw Cristeym irem ersten wirt nam Niklaus den Nundler vnd dornach erben mit ym gewan, vnd der veterleych anval do avsgyng, vnd derselbe Ni- claus des gutes gewaldik was, do mit czu tuende vnd czu lasen, vnd der- selbe Nikel dornach abging vnverschidenleych vnd lis eynen erben, der noch hewt lebet , an den dy czway teil des anvalles gevilen noch der statrecht, vnd wan das vrteil von der Igla nicht lawt, das her ym des erbes plosleych abtreten scholle, ob her ym dy czway tail des erbes von des erbes wegen icht pilleycher vnd mit pesseren rechten behalden schulle vnd besiczen, dan yn Petir mit keynem rechten doran gehindern muge, oder was dorum eyn recht sey. Wenne wir das nicht taylen kunnen, so pit wir euch, das ir vns des weyser macht durch eyn recht. Sentencia diffinitiua. Als ir vns geschriben habt in ewerm prieff, wy vrtail wider vrtail ge- iaget sint, so tail wir dorvber czu eynem rechten. Als Petir Heynczman vor angesprochen hat nach des vorderen pryfes lawt vm ezway huben akkers an XII morgen vm halben hof vnd halben hawsrat, das ir Petir desselben gewaldik schult machen. 231. (Wo gelt czu den schepfen nydergelegt wirt, wer pesser recht dar- czu hat.) Kuthnenses scripserunt, premissa amicabili salutacione. Es fugt sich so verre, das eyn pyderman gehling verschid von morteswegen, vnd der was in groser schult. Do des seyn schuldiger ervuren, das her ermort was, des namen eczleiche schuldiger czu yn den richter vnd scheppen, vnd suchten ym lonkasten vnd in ander seyner gewalt, do sy dewchte, do sy icht moch- ten vinden. Des vunden sy eyn teyl geltes ym lonkasten. Nv was eyn ander pyderman, der sprach, das her geselleschaft hette mit ym gehabt an weynen. Czu dem selben vand man XXI schok an czwen grozse, des her bekant vor dem richter vnd vor eym scheppen, vnd dy weren gekauft aws den selben weynen, dy her sprach, dy seyn weren, des her auch bekant vor
127 golden hette, aber vm dy czweyteil, dy den rechten erben seyn angevallen von vater vnd von muter , den her abgericht hat vnd seynen rechten vor- munden wissentlich scheppen , ratlewten vnd der statpuch vm alle dy recht, dy derselbe erb hat an den selben czweyn teylen desselben gutes, vnd pat das wir yn da pey behilden. Do trat Peter dar mit seynem vorsprechen, vnd sprach, vnd pat an eynem vrteil czu versuchen, wanne her vor in seynen taydingen eynen anval ezwo hoben ackers an XII morgen halben hof vnd halben hawsrat der vrawen Cristeyn seyn swester angeuallen was, dy dy czeyt eyn iunckvraw was, von yrem vater und von yrer eleychen muter, vnd von keynem kynde, noch von dritteil, noch von ezweyen teylen weder in seyner klag noch in Henczmannes antwurt nye nicht geredt wart, vnd czucht sich des an den ersten urteilprif, ob her ym icht desselben anvalles pilleicher abtreten scholle, dann her icht dor eyn gestozzen mug oder do wyder ge- gereden mug, oder was eyn recht sey. Do trat Heynczman dar mit seynem vorsprechen vnd pat an eynem rechten urteil czu dervaren, wanne do dy selbe vraw Cristeym irem ersten wirt nam Niklaus den Nundler vnd dornach erben mit ym gewan, vnd der veterleych anval do avsgyng, vnd derselbe Ni- claus des gutes gewaldik was, do mit czu tuende vnd czu lasen, vnd der- selbe Nikel dornach abging vnverschidenleych vnd lis eynen erben, der noch hewt lebet , an den dy czway teil des anvalles gevilen noch der statrecht, vnd wan das vrteil von der Igla nicht lawt, das her ym des erbes plosleych abtreten scholle, ob her ym dy czway tail des erbes von des erbes wegen icht pilleycher vnd mit pesseren rechten behalden schulle vnd besiczen, dan yn Petir mit keynem rechten doran gehindern muge, oder was dorum eyn recht sey. Wenne wir das nicht taylen kunnen, so pit wir euch, das ir vns des weyser macht durch eyn recht. Sentencia diffinitiua. Als ir vns geschriben habt in ewerm prieff, wy vrtail wider vrtail ge- iaget sint, so tail wir dorvber czu eynem rechten. Als Petir Heynczman vor angesprochen hat nach des vorderen pryfes lawt vm ezway huben akkers an XII morgen vm halben hof vnd halben hawsrat, das ir Petir desselben gewaldik schult machen. 231. (Wo gelt czu den schepfen nydergelegt wirt, wer pesser recht dar- czu hat.) Kuthnenses scripserunt, premissa amicabili salutacione. Es fugt sich so verre, das eyn pyderman gehling verschid von morteswegen, vnd der was in groser schult. Do des seyn schuldiger ervuren, das her ermort was, des namen eczleiche schuldiger czu yn den richter vnd scheppen, vnd suchten ym lonkasten vnd in ander seyner gewalt, do sy dewchte, do sy icht moch- ten vinden. Des vunden sy eyn teyl geltes ym lonkasten. Nv was eyn ander pyderman, der sprach, das her geselleschaft hette mit ym gehabt an weynen. Czu dem selben vand man XXI schok an czwen grozse, des her bekant vor dem richter vnd vor eym scheppen, vnd dy weren gekauft aws den selben weynen, dy her sprach, dy seyn weren, des her auch bekant vor
Strana 128
128 den scheppen, das her wold beweysen. Do begerten dy schuldiger durch eynes rechtes willen: Sint dem malen vnd des egnanten toten gewalt an dem lon gesessen wer, das das selb gelt czu anderm gelt vnd gut geleget wurd czv der scheppen hant awf eyn recht. Do hyezsen yn dy scheppen das gelt legen , vnd geputen yms pey der pus. Do leyt her das gelt czu den scheppen noch yrem gepot. Das quam vur eyn recht. Des traten sey peyder- seyt dar mit irem vorsprechen , dy von dem eyn teyl, dy do hatten in des perges puch, vnd paten, das man sy des geltes gewaldik machet, wen es yn vorschriben wer in dem puch. Des trat disser dar mit seynem vorsprechen, vnd sprach : herre her richter vnd ir herren scheppen, lat mir eyn recht vrteil werden, sint den malen vnd ich nach pot der scheppen meyn gelt geleget han czv der scheppen hant, ob man mich des nicht gewaldik scholle machen vnd wider in meyn gewer antwurten schulle , vnd pit an eynem rechten czu versuchen, wy ich das beweysen schulle, als eyn iczleych pyderman seyn gut beweysen schal, das das meyn sey. Des antwurten dy andern schuldiger, vnd czugen sich des an richter vnd an eyn scheppen, das her bekant hette, das dasselbe gelt gekauft wer aus denselben weynen, do des toten geualt am lon gesessen wer, vnd das gehandelt hette. Nv pit wir euch, das ir vns des weyser machet. Sentencia diffinitiua. Quod sentenciamus sic. Sint dem mal vnd der piderman das gelt dar geleget hat awf eyn recht noch der scheppen gepot, man schal ym das gelt wider antwurten. Hat den ymant pesser beweysung czu dem gelt, den her, der vorder das mit eym rechten. 232. (Wy geczewknuzze von weynes wegen crafft hat.) Es fugt sich so verre, das der Wolfel quam vur dy scheppen vnd den richter vnd pat vm eynen man der seyn wort spreche. Des gunde man ym. Der sprach von seynen wegen , das man ym das gut geben solde, das aus seynen weynen wer aufgeschankt vnd ausgevullet an ezway fumfezik schok nicht vil mynner oder mer, der czwey vas gelegen weren czu dem kesselring, vnd das gelt czu den scheppen wer gelegt, wan her wider das puch nicht sprech, weder gegen dem Franczen Schober, noch gegen andern schuldigern, dy do hetten awf des Jacobs gut in des perges puch, vnd czoch sich des auch an gute gewissen, do her dy weyn hat gekauft, das wer seyn, vnd were inne gewesen in demselben haws mit dem Jacob, vnd pat vrteils dorvm, ob her seyn aygen gut icht pilleicher behalden mocht sam eyn piderman ezu rechte behalden schol, oder was dorumb eyn recht sey. — Do paten dy andern auch um eynen man, der ir gegenrede tet kegen der red. Des gund man yn. Dy sprachen gar bescheydenlich, sy hetten gegen Wolfel vnd noch seynem gut nicht czu reden, sy retten noch des Jacobs gut, das czu den scheppen lege, wanne derselbe man leyder gechling vorgangen wer, vnd das selbe gut in des selben Jakobs vyer phelen wer gelegen, des her eyn wirt gewesen ist wissenleych pyderben lewten , dy ym das haws vormit haben, vnd in seym namen wer her komen , vnd verczollet vnd vormant aller sache
128 den scheppen, das her wold beweysen. Do begerten dy schuldiger durch eynes rechtes willen: Sint dem malen vnd des egnanten toten gewalt an dem lon gesessen wer, das das selb gelt czu anderm gelt vnd gut geleget wurd czv der scheppen hant awf eyn recht. Do hyezsen yn dy scheppen das gelt legen , vnd geputen yms pey der pus. Do leyt her das gelt czu den scheppen noch yrem gepot. Das quam vur eyn recht. Des traten sey peyder- seyt dar mit irem vorsprechen , dy von dem eyn teyl, dy do hatten in des perges puch, vnd paten, das man sy des geltes gewaldik machet, wen es yn vorschriben wer in dem puch. Des trat disser dar mit seynem vorsprechen, vnd sprach : herre her richter vnd ir herren scheppen, lat mir eyn recht vrteil werden, sint den malen vnd ich nach pot der scheppen meyn gelt geleget han czv der scheppen hant, ob man mich des nicht gewaldik scholle machen vnd wider in meyn gewer antwurten schulle , vnd pit an eynem rechten czu versuchen, wy ich das beweysen schulle, als eyn iczleych pyderman seyn gut beweysen schal, das das meyn sey. Des antwurten dy andern schuldiger, vnd czugen sich des an richter vnd an eyn scheppen, das her bekant hette, das dasselbe gelt gekauft wer aus denselben weynen, do des toten geualt am lon gesessen wer, vnd das gehandelt hette. Nv pit wir euch, das ir vns des weyser machet. Sentencia diffinitiua. Quod sentenciamus sic. Sint dem mal vnd der piderman das gelt dar geleget hat awf eyn recht noch der scheppen gepot, man schal ym das gelt wider antwurten. Hat den ymant pesser beweysung czu dem gelt, den her, der vorder das mit eym rechten. 232. (Wy geczewknuzze von weynes wegen crafft hat.) Es fugt sich so verre, das der Wolfel quam vur dy scheppen vnd den richter vnd pat vm eynen man der seyn wort spreche. Des gunde man ym. Der sprach von seynen wegen , das man ym das gut geben solde, das aus seynen weynen wer aufgeschankt vnd ausgevullet an ezway fumfezik schok nicht vil mynner oder mer, der czwey vas gelegen weren czu dem kesselring, vnd das gelt czu den scheppen wer gelegt, wan her wider das puch nicht sprech, weder gegen dem Franczen Schober, noch gegen andern schuldigern, dy do hetten awf des Jacobs gut in des perges puch, vnd czoch sich des auch an gute gewissen, do her dy weyn hat gekauft, das wer seyn, vnd were inne gewesen in demselben haws mit dem Jacob, vnd pat vrteils dorvm, ob her seyn aygen gut icht pilleicher behalden mocht sam eyn piderman ezu rechte behalden schol, oder was dorumb eyn recht sey. — Do paten dy andern auch um eynen man, der ir gegenrede tet kegen der red. Des gund man yn. Dy sprachen gar bescheydenlich, sy hetten gegen Wolfel vnd noch seynem gut nicht czu reden, sy retten noch des Jacobs gut, das czu den scheppen lege, wanne derselbe man leyder gechling vorgangen wer, vnd das selbe gut in des selben Jakobs vyer phelen wer gelegen, des her eyn wirt gewesen ist wissenleych pyderben lewten , dy ym das haws vormit haben, vnd in seym namen wer her komen , vnd verczollet vnd vormant aller sache
Strana 129
129 wer, vnd in seynem namen eyngeleget wer, es wer czu dem kesselringe oder anderswo, vnd auch in des Jacobs gewalt an dem lon gesessen wer, vnd alle handelung domit getan hette, vnd kegen dem Wolfel nicht czu schaffen haben noch czu seynem gute, sundern czu des Jacobs gut, vnd czyhen sich des an des perges puch vnd czu scheppen, das yn des Jacobs gut vorschriben ist vnd pyten vrteils, also als sy sich czihen an des perges puch vnd an scheppen, ab in des das puch vnd dy scheppen gesteen, das sy recht haben czu des Jacobs gut, vnd das den schuldigern verschriben ist, ab sy des icht neher ezu wern vnd czu behalden seyn, wan er mit sulcher sach des gutes icht behegen mug oder schulle, oder was dorvm eyn recht sey. Ny pit wir euch, das ir vns des weyser machet. Sententia diffinitiua. Quod sentenciamus sic. Mugen dy schuldiger beweysen, als sy sich vermessen haben, das das gut des Jacobs sey gewesen, sy genisen seyn. 233. (Von eym gescheffte, wy das crafft hatte wider seyn swester.) Czaslauienses scripserunt. Wir tun ewer erberkeyt kunt an dysem pryf, das eyn czupurger czu vns gewesen ist, vnd der ward czu eynen czeyten sich, also das es quam, das her czu ym ruft vor seynem ende eynen schep— pen vnd ander pyderleut, vnd schickat seyn dinck alczumal , vnd enphalch als seyn gut seyner hawsvrawen vor denselben scheppen vnd vor pyderben lewten, vnd eyn swester hat er auch , der beschid her nur czwey schok vnd nicht mer vor denselben scheppen. Do geschah es, das dyselbe quam noch yres pruders tod mit yrem man, vnd wold sich an dem des yr pruder beschy- den hat nicht lasen genugen , vnd sprach das gut yres pruder an mit eynem rechten, vnd sprach, sy hette pesser recht czu dem gut wanne seyn haws- vraw, wanne ir pruder mit der selben vrawen keyn erben noch keyn kynt hat gelazsen, vnd ezoch sich des heyratlewt, das yr pruder gesprochen het, do her sy yrem man gab , das sy von seynem gut ny geschaiden wer noch nim- mer geschayden wurde, vnd des gestunden ir dy heyrat lewt, vnd vurpas mer czoch sich dy vraw des purgers auch an heyratlewt, vnd dy haben bekant, das ir man czu seynem swoger sprach, do her ym seyne swester wolde geben : gevellet dir meyn swester, keyn gut hab ich dir nicht czu geben czu ir, wenne als du sy sihest, also wil ich dir sy geben gern. Des wisse wir nicht ab sy icht mer rechtes hab czu yres pruders gut, denne als her ir beschyden hat an seynem totpette vor eynem scheppen. Des pit wir euch, das ir vns des weyser macht vnd freuntlichen vns das lert. Sentencia diffinitiua. Quod sentenciamus sic. Wir teylen, das dy swester nicht mer teyls hat an dem gut, denne dy czwey schock, dy ir yr pruder hat geschaft. 234. Sentenciatum est Czaslauiensibus. 1) Schaslauienses scripserunt sic. Es fugt sich, das eyn junglink quam 1) Dieses Urtheil fehlt ganz im Codex A. Tomaschek. Schöffensprüche. 9
129 wer, vnd in seynem namen eyngeleget wer, es wer czu dem kesselringe oder anderswo, vnd auch in des Jacobs gewalt an dem lon gesessen wer, vnd alle handelung domit getan hette, vnd kegen dem Wolfel nicht czu schaffen haben noch czu seynem gute, sundern czu des Jacobs gut, vnd czyhen sich des an des perges puch vnd czu scheppen, das yn des Jacobs gut vorschriben ist vnd pyten vrteils, also als sy sich czihen an des perges puch vnd an scheppen, ab in des das puch vnd dy scheppen gesteen, das sy recht haben czu des Jacobs gut, vnd das den schuldigern verschriben ist, ab sy des icht neher ezu wern vnd czu behalden seyn, wan er mit sulcher sach des gutes icht behegen mug oder schulle, oder was dorvm eyn recht sey. Ny pit wir euch, das ir vns des weyser machet. Sententia diffinitiua. Quod sentenciamus sic. Mugen dy schuldiger beweysen, als sy sich vermessen haben, das das gut des Jacobs sey gewesen, sy genisen seyn. 233. (Von eym gescheffte, wy das crafft hatte wider seyn swester.) Czaslauienses scripserunt. Wir tun ewer erberkeyt kunt an dysem pryf, das eyn czupurger czu vns gewesen ist, vnd der ward czu eynen czeyten sich, also das es quam, das her czu ym ruft vor seynem ende eynen schep— pen vnd ander pyderleut, vnd schickat seyn dinck alczumal , vnd enphalch als seyn gut seyner hawsvrawen vor denselben scheppen vnd vor pyderben lewten, vnd eyn swester hat er auch , der beschid her nur czwey schok vnd nicht mer vor denselben scheppen. Do geschah es, das dyselbe quam noch yres pruders tod mit yrem man, vnd wold sich an dem des yr pruder beschy- den hat nicht lasen genugen , vnd sprach das gut yres pruder an mit eynem rechten, vnd sprach, sy hette pesser recht czu dem gut wanne seyn haws- vraw, wanne ir pruder mit der selben vrawen keyn erben noch keyn kynt hat gelazsen, vnd ezoch sich des heyratlewt, das yr pruder gesprochen het, do her sy yrem man gab , das sy von seynem gut ny geschaiden wer noch nim- mer geschayden wurde, vnd des gestunden ir dy heyrat lewt, vnd vurpas mer czoch sich dy vraw des purgers auch an heyratlewt, vnd dy haben bekant, das ir man czu seynem swoger sprach, do her ym seyne swester wolde geben : gevellet dir meyn swester, keyn gut hab ich dir nicht czu geben czu ir, wenne als du sy sihest, also wil ich dir sy geben gern. Des wisse wir nicht ab sy icht mer rechtes hab czu yres pruders gut, denne als her ir beschyden hat an seynem totpette vor eynem scheppen. Des pit wir euch, das ir vns des weyser macht vnd freuntlichen vns das lert. Sentencia diffinitiua. Quod sentenciamus sic. Wir teylen, das dy swester nicht mer teyls hat an dem gut, denne dy czwey schock, dy ir yr pruder hat geschaft. 234. Sentenciatum est Czaslauiensibus. 1) Schaslauienses scripserunt sic. Es fugt sich, das eyn junglink quam 1) Dieses Urtheil fehlt ganz im Codex A. Tomaschek. Schöffensprüche. 9
Strana 130
130 vur vns vnd klagte czu eyner vrawen eyner witben, das ir eleycher man hette seyner swester czu seynem sun XXVI. schok groser pfennink gelobt czu rechter morgengab. Do starb derselbe seyn swoger vnd dornach seyn swe- ster an erben. Wold man ym des glawben, das seyner swester das vorge- nante gelt gelobt sey, her pytet gerichtes ; wil man des nicht, her czucht sich des an heyratlewt, als vil als her der czu seynem rechten bedarf, vnd pit ym eyn recht vrteil werden. Do wider antwurte dy vraw vnd sprach, do sich das gefuget hett, das ir sun an seynem totpette lege, do pat her noch schep- pen zu senden, her wolde seyn dinck verrichten. Do kamen czwene. Vor den bekante her, das dy morgengab, dy ym seyn vater vnd seynem weybe gelobt hette, vnd das vertrat ich sampt meynem weybe, vnd dorczu czu zwir oder drey stunt als vil meynes vater vnd meyner muter gutes. Wolde man ir des gelawben, es wer ir lyep ; wolde man des nicht, sy czug sich der rede czu totpetlewten, dy do scheppen woren vnd noch seyn, vnd lies ir eyn vrteil werden, gestunden des ir dye totpetlewt, dy scheppen seyn, ab sy in leyp vnd ir gut nicht pas geweren mit totpetlewten, den es ir ymand mit heyratlewten mochte abgeczugen. Do vberhorte wir dy geczugen payder- seyt. Do gestund eym iczleychen seyne geczuge, als sy sich vermessen hat- ten. Ny sey wir so weyse nicht, das wir das kunnen teylen. Sentencia diffinitiua. Dorvber ward geteilt. Als wir clag vnd antwurte vernumen haben, so hat dy vrawe nicht also geantwurt, das sy seyn genysen mug, sundern sy ist gevallen mit der sache, werne wy man eynen man anspricht, also schol her antwurten. 235. Sentenciatum est illis de Czaslauia. (Wy eyn statbriff und schepfen ge- czewknusse crafft hat.) Czaslauienses scripserunt sic. Es hat sich gevuget, das eyn purger czu vns tot ist vnd hat erbe gelasen vnd hat das mit der statpryf czu Prage vnd anderswo bekvmmert an vnser wissen, wanne her vnser ingsygel hat gehabt, vnd dorvber andir lewten in vnser stat vor scheppen, dy seint payderseit czu vns kumen, vnd czihen sich dy eynen an yren prief, vnd dy andern an dy scheppen. Ny pit wir euch , das ir vns leret, welich dye peste kraft haben vnd dy ersten seyn, wenne wir seyn selber nicht entkunnen. Sentencia diffinitiua. Do wart geteilt czu eynem rechten, das dy mit der stat prief dye ersten seyn, vnd dornach dye mit den scheppen ir schult beweysen, dy genyessen des auch. 236. Von totpetlewten (wy eyn erb czu Oygest czu geteilt wart von bekentnuzze etc.) Es fugt sich so verre, das der Stephan Wilkus quam vor dy scheppen in gehegte pank vnd pat vm eynen man, der seyn wort sprach. Der trat dar, vnd dingte ym alle seyne recht. Das gund man ym. Der sprach, das es sich czu eyner czeyt gefuget het, das seyn elich swester Anna, dy do lebte czu der czeyt vnd doch krang was vnd sante nach yrem pruder dem Stephan
130 vur vns vnd klagte czu eyner vrawen eyner witben, das ir eleycher man hette seyner swester czu seynem sun XXVI. schok groser pfennink gelobt czu rechter morgengab. Do starb derselbe seyn swoger vnd dornach seyn swe- ster an erben. Wold man ym des glawben, das seyner swester das vorge- nante gelt gelobt sey, her pytet gerichtes ; wil man des nicht, her czucht sich des an heyratlewt, als vil als her der czu seynem rechten bedarf, vnd pit ym eyn recht vrteil werden. Do wider antwurte dy vraw vnd sprach, do sich das gefuget hett, das ir sun an seynem totpette lege, do pat her noch schep- pen zu senden, her wolde seyn dinck verrichten. Do kamen czwene. Vor den bekante her, das dy morgengab, dy ym seyn vater vnd seynem weybe gelobt hette, vnd das vertrat ich sampt meynem weybe, vnd dorczu czu zwir oder drey stunt als vil meynes vater vnd meyner muter gutes. Wolde man ir des gelawben, es wer ir lyep ; wolde man des nicht, sy czug sich der rede czu totpetlewten, dy do scheppen woren vnd noch seyn, vnd lies ir eyn vrteil werden, gestunden des ir dye totpetlewt, dy scheppen seyn, ab sy in leyp vnd ir gut nicht pas geweren mit totpetlewten, den es ir ymand mit heyratlewten mochte abgeczugen. Do vberhorte wir dy geczugen payder- seyt. Do gestund eym iczleychen seyne geczuge, als sy sich vermessen hat- ten. Ny sey wir so weyse nicht, das wir das kunnen teylen. Sentencia diffinitiua. Dorvber ward geteilt. Als wir clag vnd antwurte vernumen haben, so hat dy vrawe nicht also geantwurt, das sy seyn genysen mug, sundern sy ist gevallen mit der sache, werne wy man eynen man anspricht, also schol her antwurten. 235. Sentenciatum est illis de Czaslauia. (Wy eyn statbriff und schepfen ge- czewknusse crafft hat.) Czaslauienses scripserunt sic. Es hat sich gevuget, das eyn purger czu vns tot ist vnd hat erbe gelasen vnd hat das mit der statpryf czu Prage vnd anderswo bekvmmert an vnser wissen, wanne her vnser ingsygel hat gehabt, vnd dorvber andir lewten in vnser stat vor scheppen, dy seint payderseit czu vns kumen, vnd czihen sich dy eynen an yren prief, vnd dy andern an dy scheppen. Ny pit wir euch , das ir vns leret, welich dye peste kraft haben vnd dy ersten seyn, wenne wir seyn selber nicht entkunnen. Sentencia diffinitiua. Do wart geteilt czu eynem rechten, das dy mit der stat prief dye ersten seyn, vnd dornach dye mit den scheppen ir schult beweysen, dy genyessen des auch. 236. Von totpetlewten (wy eyn erb czu Oygest czu geteilt wart von bekentnuzze etc.) Es fugt sich so verre, das der Stephan Wilkus quam vor dy scheppen in gehegte pank vnd pat vm eynen man, der seyn wort sprach. Der trat dar, vnd dingte ym alle seyne recht. Das gund man ym. Der sprach, das es sich czu eyner czeyt gefuget het, das seyn elich swester Anna, dy do lebte czu der czeyt vnd doch krang was vnd sante nach yrem pruder dem Stephan
Strana 131
131 her awf den Perk vnd noch andern pyderben lewten vnd sprach : hye siczze ich , lyber pruder, mit wolbedachtem mut vnd mit guter vornumft vnd gyb vnd bescheyde dir das gut vnd das erb czu vor aus czu Oyegest genant, do ich ynne sicze vnd lyge, das meyn ist vnd anders nymands, das mich ander- storben ist von meynem vater vnd von meynem vreyen wirte. Das gib ich dir hye vnd bescheyd dir das recht vnd redlich, das das nymands sey wan deyn, vnd got dancke meynen freunden vnd ander pyderben lewten, dy mir des geholfen haben , das ichs gewunen hab mit dem rechten. Des was der Hancko yr eleycher man in antwort vnd gab vollen gewalt dor ezu vnd wydersprach das nicht. Das besaczte her mit den totpetlewten. 1) Darnach czugen sy mit eynander peyd Stephan vnd der Hank auf den Perg in vollen rat. Do trat der Hank dar, yr eleycher man, vnd verczech sich 2) des erbes vnd des gutes czu Oyegest gegen seym eleychen weybe und sprach : das erb vnd das gut czu Oygest das ist meynes weybes vnd meyn nicht, das ist sy anderstorben von yrem vater vnd von yrem vorigen wirte, aber ich han das meyne vertan. Das besaczte der Stephan mit den scheppen. Dor nach do seyn swester abgyng, do pat der Stephan den richter vnd dy scheppen, das sy yn des erbes gewaldik machten, vnd clayt yn, das ym des nicht geschehen mochte wen mit yrem rat, vnd sprach, wolde man ym des gelauben, her pet dornach gerichtes vnd rechtes ; wer des nicht, so czug her sich des czv er- varen an totpetlewten, das ym das erb gegeben vnd bescheyden wer recht vnd redleych mit wolbedachtem mut, vnd auch das der Hank des erbes dor- nach abgetreten were seyner swester in vollem rat, dy seyn eleych weyp was, vnd lis ym der Stephan eyn urteil werden , wen das czweyerlay beweysung wer, ab sy des gestunden als eyn recht wer, ob her keyn lavgen dor vur mocht gepyten , her scholt yms ravmen und abtreten , oder was dorum eyn recht wer. — Do trat der Hank Sleychenkauf dar vnd pat awch um eynen man, der seyn wort sprech. Des gond man ym. Der dingt ym alle seyne recht vnd sprach also : als der Stephan dar getreten ist vnd auch seyn vur- spreche vnd hat gesprochen, das es sich czu eyner czeit gefuget scholde haben, das dy pyderb vraw Anna des Hanken elych weyp vnd Stephans elych swester das dy darnach krang schold seyn worden vnd schold senden awf den Perk noch yren pruder Stephan vnd noch andern pyderben lewten, vnd dy scholden komen seyn mit andern ersamen lewten. Do sy vber sy schol- ten seyn komen, do scholt sy haben gesprochen : Tret her, lyber pruder Stephan, vnd scholt ym gegeben vnd bescheyden haben das erb czu Oygest, das sy anderstorben scholt seyn von yrem vater vnd von yrem vorigen wirte, vnd scholt gesprochen haben : got vergelt es pyderben lewten vnd auch mey- nen frunden, dy mir seyn geholfen haben mit eym rechten, vnd scholt der Hanke do seyn gewesen in antwort yr elycher man vnd scholt darczu ge- 1) Beseczen mit, sich den Beweis einer gerichtlichen Handlung sichern, in- dem man Jemanden zu Zeugen aufruft. Mit dem Gericht. Homeyer R.-L. S. 526. 2) Vorczyen, vorczyhen sich, auf etwas verzichten, entsagen. Vortzegen: Part. Pr. Kulmer R. III, 44. Nib. L. verzihen. 9*
131 her awf den Perk vnd noch andern pyderben lewten vnd sprach : hye siczze ich , lyber pruder, mit wolbedachtem mut vnd mit guter vornumft vnd gyb vnd bescheyde dir das gut vnd das erb czu vor aus czu Oyegest genant, do ich ynne sicze vnd lyge, das meyn ist vnd anders nymands, das mich ander- storben ist von meynem vater vnd von meynem vreyen wirte. Das gib ich dir hye vnd bescheyd dir das recht vnd redlich, das das nymands sey wan deyn, vnd got dancke meynen freunden vnd ander pyderben lewten, dy mir des geholfen haben , das ichs gewunen hab mit dem rechten. Des was der Hancko yr eleycher man in antwort vnd gab vollen gewalt dor ezu vnd wydersprach das nicht. Das besaczte her mit den totpetlewten. 1) Darnach czugen sy mit eynander peyd Stephan vnd der Hank auf den Perg in vollen rat. Do trat der Hank dar, yr eleycher man, vnd verczech sich 2) des erbes vnd des gutes czu Oyegest gegen seym eleychen weybe und sprach : das erb vnd das gut czu Oygest das ist meynes weybes vnd meyn nicht, das ist sy anderstorben von yrem vater vnd von yrem vorigen wirte, aber ich han das meyne vertan. Das besaczte der Stephan mit den scheppen. Dor nach do seyn swester abgyng, do pat der Stephan den richter vnd dy scheppen, das sy yn des erbes gewaldik machten, vnd clayt yn, das ym des nicht geschehen mochte wen mit yrem rat, vnd sprach, wolde man ym des gelauben, her pet dornach gerichtes vnd rechtes ; wer des nicht, so czug her sich des czv er- varen an totpetlewten, das ym das erb gegeben vnd bescheyden wer recht vnd redleych mit wolbedachtem mut, vnd auch das der Hank des erbes dor- nach abgetreten were seyner swester in vollem rat, dy seyn eleych weyp was, vnd lis ym der Stephan eyn urteil werden , wen das czweyerlay beweysung wer, ab sy des gestunden als eyn recht wer, ob her keyn lavgen dor vur mocht gepyten , her scholt yms ravmen und abtreten , oder was dorum eyn recht wer. — Do trat der Hank Sleychenkauf dar vnd pat awch um eynen man, der seyn wort sprech. Des gond man ym. Der dingt ym alle seyne recht vnd sprach also : als der Stephan dar getreten ist vnd auch seyn vur- spreche vnd hat gesprochen, das es sich czu eyner czeit gefuget scholde haben, das dy pyderb vraw Anna des Hanken elych weyp vnd Stephans elych swester das dy darnach krang schold seyn worden vnd schold senden awf den Perk noch yren pruder Stephan vnd noch andern pyderben lewten, vnd dy scholden komen seyn mit andern ersamen lewten. Do sy vber sy schol- ten seyn komen, do scholt sy haben gesprochen : Tret her, lyber pruder Stephan, vnd scholt ym gegeben vnd bescheyden haben das erb czu Oygest, das sy anderstorben scholt seyn von yrem vater vnd von yrem vorigen wirte, vnd scholt gesprochen haben : got vergelt es pyderben lewten vnd auch mey- nen frunden, dy mir seyn geholfen haben mit eym rechten, vnd scholt der Hanke do seyn gewesen in antwort yr elycher man vnd scholt darczu ge- 1) Beseczen mit, sich den Beweis einer gerichtlichen Handlung sichern, in- dem man Jemanden zu Zeugen aufruft. Mit dem Gericht. Homeyer R.-L. S. 526. 2) Vorczyen, vorczyhen sich, auf etwas verzichten, entsagen. Vortzegen: Part. Pr. Kulmer R. III, 44. Nib. L. verzihen. 9*
Strana 132
132 swygen haben vnd dorczu seynen willen gegeben haben vnd dornach scholt mit dem Stephan geryten haben awf den Perk in vollen rat vnd scholt sey- nem eleychen weybe abgetreten seyn des erbes czu Oygest. Wy her das geclayt hat , ich benenn es oder nicht, des her sich hat geczogen in seyner klag an ersam totpetlewt, das ym das erb gegeben vnd bescheyden sey von seyner eleychen swester , das her das schold haben besaczt mit den totpet- lewten vnd auch schold haben besaczt mit dem rat, do der Hank schold haben abgetreten des erbes czu Oygest seyner eleychen hawsfrawen vnd hat vrteil dorvm gepeten, als ir wol habt gehort. — Do sprach der Hank gar bescheydenlich vnd seyn vursprech, das her willen het czu reyten vom lande, vnd etwas czu schaffen het, vnd des beken ich, das ich meynem weybe des gutes pyn abgetreten in eynem vollen rat, als her es do geclayt hat, vm dy beschydung weys ich nicht, dy sy schold haben getan, dornach ist meyn weyp awf gestanden vnd ist gefaren czu kyrchen vnd czu strasen vnd auch gegangen wissentleych ersamen lewten, noch demselben hat sy sich nider gelegt vnd ward krang, als sy das hat beweist mit yrem tod. Do sprach sy : ny tret her lyeber juncher vnd lyeber man ! mit den ersamen lewten, dy dor- czu berufen waren , ich sicz also hy und sich wol, das meyns lebens nymmer ist, und hab des sorge, das das meyn lecztes ende sey. — Nv bescheyde ich euch das erbe czu Oygest vnd gib euchs mit vornumft vnd mit vordachtem mut vnd alles, das ich han, vor aller meniklich, das nymant dor an ansproch schol haben, wen ir. Das besaczt der Hank mit den totpetlewten, wolt man ym des gelawben, her pet gnad und recht; wold man des nicht, so czug her sich das an ersam totpetlewten, als vil als her der bedorfte czu seynem rech- ten, das das ir leczte beschidung wer, als sy das beweist hette mit yrem tode, vnd auch czu der lant tavel, wen es eyn vreyes gut wer vnd ym in der lanttafel lege , vnd lis ym eyn vrteil werden , wen her des erbs eyn besiczer vnd eyn rechter erb wer, ab her halt nu seyn leyb vnd seyn gut icht pilleicher behalten vnd geweren mochte mit totpetlewten vnd mit der lantthafel, wen das eyn freyes gut wer, vnd her des bekennt, das her seym weybe in eym vollen rat abgetreten hette des gutes vnd des erbs czu Oygest, vnd sy nicht czu gegenwart wer gewesen, oder was dorvm eyn recht sey. — Do wold der Stephan do wyderret han mit seynem vorsprechen , des wolden dy scheppen nicht gestaten, dorvm das sy peyderseyt nur eynen vorsprechen hetten, der yr wort peyderseyt gesprochen hette , vnd lysen es slechtikleychen pleyben pey der klag vnd pey der antwort. Ny pit wir euch. Sentenciatum diffinitiue. Do wart geteilt czu eynem rechten. Volvert der antwurter mit eynem rechten, als her sich vermessen hat, her geneust seyn. 237. Lis de condicione matrimonii ad nos per cines Colonie devoluta (von klage vnd antworte ezwischen ezweyn vmb dy ee). Colonienses scripserunt. Salutacione seruili premissa. Durch etlicher sache willen, do wir vns nicht kunnen aus verrichten, sende wir euch czwene unser eytgenosen vnd piten vns kluger ezu machen. Es quam also verre,
132 swygen haben vnd dorczu seynen willen gegeben haben vnd dornach scholt mit dem Stephan geryten haben awf den Perk in vollen rat vnd scholt sey- nem eleychen weybe abgetreten seyn des erbes czu Oygest. Wy her das geclayt hat , ich benenn es oder nicht, des her sich hat geczogen in seyner klag an ersam totpetlewt, das ym das erb gegeben vnd bescheyden sey von seyner eleychen swester , das her das schold haben besaczt mit den totpet- lewten vnd auch schold haben besaczt mit dem rat, do der Hank schold haben abgetreten des erbes czu Oygest seyner eleychen hawsfrawen vnd hat vrteil dorvm gepeten, als ir wol habt gehort. — Do sprach der Hank gar bescheydenlich vnd seyn vursprech, das her willen het czu reyten vom lande, vnd etwas czu schaffen het, vnd des beken ich, das ich meynem weybe des gutes pyn abgetreten in eynem vollen rat, als her es do geclayt hat, vm dy beschydung weys ich nicht, dy sy schold haben getan, dornach ist meyn weyp awf gestanden vnd ist gefaren czu kyrchen vnd czu strasen vnd auch gegangen wissentleych ersamen lewten, noch demselben hat sy sich nider gelegt vnd ward krang, als sy das hat beweist mit yrem tod. Do sprach sy : ny tret her lyeber juncher vnd lyeber man ! mit den ersamen lewten, dy dor- czu berufen waren , ich sicz also hy und sich wol, das meyns lebens nymmer ist, und hab des sorge, das das meyn lecztes ende sey. — Nv bescheyde ich euch das erbe czu Oygest vnd gib euchs mit vornumft vnd mit vordachtem mut vnd alles, das ich han, vor aller meniklich, das nymant dor an ansproch schol haben, wen ir. Das besaczt der Hank mit den totpetlewten, wolt man ym des gelawben, her pet gnad und recht; wold man des nicht, so czug her sich das an ersam totpetlewten, als vil als her der bedorfte czu seynem rech- ten, das das ir leczte beschidung wer, als sy das beweist hette mit yrem tode, vnd auch czu der lant tavel, wen es eyn vreyes gut wer vnd ym in der lanttafel lege , vnd lis ym eyn vrteil werden , wen her des erbs eyn besiczer vnd eyn rechter erb wer, ab her halt nu seyn leyb vnd seyn gut icht pilleicher behalten vnd geweren mochte mit totpetlewten vnd mit der lantthafel, wen das eyn freyes gut wer, vnd her des bekennt, das her seym weybe in eym vollen rat abgetreten hette des gutes vnd des erbs czu Oygest, vnd sy nicht czu gegenwart wer gewesen, oder was dorvm eyn recht sey. — Do wold der Stephan do wyderret han mit seynem vorsprechen , des wolden dy scheppen nicht gestaten, dorvm das sy peyderseyt nur eynen vorsprechen hetten, der yr wort peyderseyt gesprochen hette , vnd lysen es slechtikleychen pleyben pey der klag vnd pey der antwort. Ny pit wir euch. Sentenciatum diffinitiue. Do wart geteilt czu eynem rechten. Volvert der antwurter mit eynem rechten, als her sich vermessen hat, her geneust seyn. 237. Lis de condicione matrimonii ad nos per cines Colonie devoluta (von klage vnd antworte ezwischen ezweyn vmb dy ee). Colonienses scripserunt. Salutacione seruili premissa. Durch etlicher sache willen, do wir vns nicht kunnen aus verrichten, sende wir euch czwene unser eytgenosen vnd piten vns kluger ezu machen. Es quam also verre,
Strana 133
133 das eyn pyderwe vrawe quam vor gerichte mit eynem vorsprechen vor vnsern hern den Chamerer vor gehegte panck vnd trat dar vnd klagte vnd sprach, das sichs gefuget hette, das sy eyn erber knecht gevreyet hatte, vnd an sy geworben czu trewen vnd czu ern also lange , das sy seyn schone vnd seyn tugent ansach vnd tet seynen willen vnd lag py ym , also eyn ander eleycher man pey seynem weybe etleych czeyt vnd etleych weyle. Des worden yre pruder gewar vnd quamen mit dem richter vnd mit den scheppen, dy czu der czeyt richter vnd scheppen sint gewesen , vnb funden yn pey ir lygen also eynen andern erbern man pey seynem weybe vnd vregten yn, wes er do lege. Do sprach her : ich leyge in treuwen vnd in ern, vnd das wolde her yr nicht halden. Do hat sy geklaget vmme. Wolde her yr des bekennen, sy pittit gnade nach recht ; wolde her ir des aber lawkin, sy czuge sich des an richter vnd an scheppen, dy czeyten richter vnd scheppen synt gewesen, vnd pat eynes vrteils, ob yr des der richter vnd dy scheppen gestunden, ob her dor- vber kayn lauken mochte tun, oder was dorvm eyn recht sey. — Des ant- wort iener erber knecht mit seynem vorsprechen vnd sprach also : also her getreten ist dy erber vrawe, oder wy sy genant ist mit cristem namen, vnd spricht also, sich purt czu eynen czeyten, das ich eyn ledyger vreyer knecht was vnd noch pyn, das ich quam yn eyn offen leythaws vnd vertrank meynen pfenning mit czuchten vnd mit eren also lange, das ich vorspette pys in dy nacht. Do beczalte ich meyn pyer vnd wolde seyn gegangen meyne strazse. Do sprach dyselb erber vraw : wo wolt ir hyn, man tut euch eyn leyt, legt euch in das pette, ir habt wol getruncken, wenne ir nu geslaffet, so get wo ir hin wolt. Do her sich nu gelegt in trewen und in eren, vnd wiste kayne hinderlist nicht, do was dy vrawe do vnd verslos yn in denselben gemach vnd ruft dem richter vnd den scheppen , dy czu den czeyten scheppen seyn gewesen vnd ander yre vreunt vnd pat dy doczu vnd vregtin in dy scheppen, in welchir meynung her da leg. Do sprach derselb erber knecht : ob got wil, ich lig al hye in trewe vnd in eren. Vnd alles das dy vrawe geklagt hat, cleyne oder gros, vil oder wenik, do pewt ich meyn vnscholt vmme 1) vnd wil vnschuldik werden, als mir dy scheppen teylen, sundern des, das ich pyn angesprochen mit scheppen vnd mit dem richter, dy czu den czeyten richter vnd scheppen seynt gewesen, do bekenne ich vor als ich vor bekant hab, das ich do gelegen pyn in trewen vnd in ern vnd nymant kayn leyt hab ge- tan Do pat der vrawen vorsprech. Synd dem malen das her vor bekant hette vnd ny laugent , ob her ny icht pillicher dy vrawen behalden schulle, oder was darvm eyn recht sey, vnd dyselben scheppen des bekennen. Des pat jener an eynem vrteil czu ervaren , ob her seyn leyp vnd seyn gut nicht pas geweren mug, denne yms ymant ab mocht getaydingen. Das kvnne wir nicht vinden vnd pyten vns des weyser machen durch vnser dyenst willen. Sentencia diffinitiua. Als wir clag vnd antwurt vernomen haben, so teyl wir das czu eynem 1) unsculde bieten Leman S. 206 sich zum Reinigungseid erbieten.
133 das eyn pyderwe vrawe quam vor gerichte mit eynem vorsprechen vor vnsern hern den Chamerer vor gehegte panck vnd trat dar vnd klagte vnd sprach, das sichs gefuget hette, das sy eyn erber knecht gevreyet hatte, vnd an sy geworben czu trewen vnd czu ern also lange , das sy seyn schone vnd seyn tugent ansach vnd tet seynen willen vnd lag py ym , also eyn ander eleycher man pey seynem weybe etleych czeyt vnd etleych weyle. Des worden yre pruder gewar vnd quamen mit dem richter vnd mit den scheppen, dy czu der czeyt richter vnd scheppen sint gewesen , vnb funden yn pey ir lygen also eynen andern erbern man pey seynem weybe vnd vregten yn, wes er do lege. Do sprach her : ich leyge in treuwen vnd in ern, vnd das wolde her yr nicht halden. Do hat sy geklaget vmme. Wolde her yr des bekennen, sy pittit gnade nach recht ; wolde her ir des aber lawkin, sy czuge sich des an richter vnd an scheppen, dy czeyten richter vnd scheppen synt gewesen, vnd pat eynes vrteils, ob yr des der richter vnd dy scheppen gestunden, ob her dor- vber kayn lauken mochte tun, oder was dorvm eyn recht sey. — Des ant- wort iener erber knecht mit seynem vorsprechen vnd sprach also : also her getreten ist dy erber vrawe, oder wy sy genant ist mit cristem namen, vnd spricht also, sich purt czu eynen czeyten, das ich eyn ledyger vreyer knecht was vnd noch pyn, das ich quam yn eyn offen leythaws vnd vertrank meynen pfenning mit czuchten vnd mit eren also lange, das ich vorspette pys in dy nacht. Do beczalte ich meyn pyer vnd wolde seyn gegangen meyne strazse. Do sprach dyselb erber vraw : wo wolt ir hyn, man tut euch eyn leyt, legt euch in das pette, ir habt wol getruncken, wenne ir nu geslaffet, so get wo ir hin wolt. Do her sich nu gelegt in trewen und in eren, vnd wiste kayne hinderlist nicht, do was dy vrawe do vnd verslos yn in denselben gemach vnd ruft dem richter vnd den scheppen , dy czu den czeyten scheppen seyn gewesen vnd ander yre vreunt vnd pat dy doczu vnd vregtin in dy scheppen, in welchir meynung her da leg. Do sprach derselb erber knecht : ob got wil, ich lig al hye in trewe vnd in eren. Vnd alles das dy vrawe geklagt hat, cleyne oder gros, vil oder wenik, do pewt ich meyn vnscholt vmme 1) vnd wil vnschuldik werden, als mir dy scheppen teylen, sundern des, das ich pyn angesprochen mit scheppen vnd mit dem richter, dy czu den czeyten richter vnd scheppen seynt gewesen, do bekenne ich vor als ich vor bekant hab, das ich do gelegen pyn in trewen vnd in ern vnd nymant kayn leyt hab ge- tan Do pat der vrawen vorsprech. Synd dem malen das her vor bekant hette vnd ny laugent , ob her ny icht pillicher dy vrawen behalden schulle, oder was darvm eyn recht sey, vnd dyselben scheppen des bekennen. Des pat jener an eynem vrteil czu ervaren , ob her seyn leyp vnd seyn gut nicht pas geweren mug, denne yms ymant ab mocht getaydingen. Das kvnne wir nicht vinden vnd pyten vns des weyser machen durch vnser dyenst willen. Sentencia diffinitiua. Als wir clag vnd antwurt vernomen haben, so teyl wir das czu eynem 1) unsculde bieten Leman S. 206 sich zum Reinigungseid erbieten.
Strana 134
134 rechten. Gesten der vrawen der richter vnd dy selben scheppen, als eyn recht ist, sy geneust seyn. 238. De priuilegiis (retentis, quod caret vigore). Otto Posenpach ciuis Pragensis impetiuit quosdam ciues Colonie pro quodam debito coram domino de Koldicz loco domini imperatoris presidenti producens super eo privilegium, quod ante sedecim annos confectum erat, sicut in data eiusdem apparuit luculenter. Ciues autem Colonie incontra- rium allegabant, quod dominus imperator propter maiora pericula euitanda eorum ciuitati hanc graciam de speciali munificencia contulisset, quod qui- cumque hominum literas uel instrumenta aduersus incolas ciuitatis eorum haberet, illa publicare deberet infra annum et diem, alioquin deinceps nul- lius esse deberent roboris et virtutis super quo a parte utraque ad nos extitit appellatum. Nos uero privilegio dicti Posenpach peraudito, Colonienses eciam domini imperatoris autenticum producebant sigillo magestatis eius appenso munitum, quod eis datum fuit ab anno domini MOCCCLX, 1) in quo continebatur, quod priuilegia et instrumenta seu litere, que non publicaren- tur in anni circulo contra ipsos, vlterius carere deberent efficacia seu virtute. Et quia ipse Posenpach dictum priuilegium habuit pluribus annis nec publi- cauit, ut debuit de jure secundum imperialium continenciam literarum, prout judex et jurati Colonie sub juramento nobis eorum literis clausis et sigillatis euidentissime declarabant questionem inter partes prescriptas dissoluere cupientes. Sentencia diffinitiua. Als wir clag und antwort vernumen haben, vnd noch dem als vnser herr der kayser dy purger von Kolen begnadet hat, so teyl wir den pryeff des Otten Posenpachs kraftlos, wanne her in nicht bewart hat, als eyn recht ist. Aus dem Geschlechte der Posenpach waren zwei Richter der Altstadt in Prag: Nicolaus im Jahr 1324 und sein Sohn Franz in den Jahren 1329—31, welch letzterer auch im Jahr 1340 unter den Gemeindeältesten genannt wird, dann Wolflinus de Posen- pach, Schöffe in den Jahren 1324, 1327—1330. Siehe Tomek's Geschichte von Prag I. S. 352. 239. (De emenda, qui alium voluit invadere in platea.) Ciues Colonienses scripserunt sic. Ad vestre discrecionis deferre cogi- mur per presentes, quod quidam nobis juratus conciuis agros suos et sege- tes conspicere cupiens, dum equester transire vellet quandam per plateam dicte nostre ciuitatis, quidam eciam nobis conciuis de domo propria exiliens manu armata deliberatoque animo ipsum uita uoluit spoliare, ut dicti jurati relatibus didicimus depositis sub querimonia coram nobis, quem quidem ju- ratum subito auersum et ab eo recedentem clamore magno multis uerbis turpibus pertractauit dicens ipsum esse defraudatorem et hominem infidelem, quod totum de dicto jurato didicimus referente, et hec omnia contestatus est 1) Den Wortlaut der uns erhaltenen Urkunde siehe bei Pelzel, Karl IV. S. 636.
134 rechten. Gesten der vrawen der richter vnd dy selben scheppen, als eyn recht ist, sy geneust seyn. 238. De priuilegiis (retentis, quod caret vigore). Otto Posenpach ciuis Pragensis impetiuit quosdam ciues Colonie pro quodam debito coram domino de Koldicz loco domini imperatoris presidenti producens super eo privilegium, quod ante sedecim annos confectum erat, sicut in data eiusdem apparuit luculenter. Ciues autem Colonie incontra- rium allegabant, quod dominus imperator propter maiora pericula euitanda eorum ciuitati hanc graciam de speciali munificencia contulisset, quod qui- cumque hominum literas uel instrumenta aduersus incolas ciuitatis eorum haberet, illa publicare deberet infra annum et diem, alioquin deinceps nul- lius esse deberent roboris et virtutis super quo a parte utraque ad nos extitit appellatum. Nos uero privilegio dicti Posenpach peraudito, Colonienses eciam domini imperatoris autenticum producebant sigillo magestatis eius appenso munitum, quod eis datum fuit ab anno domini MOCCCLX, 1) in quo continebatur, quod priuilegia et instrumenta seu litere, que non publicaren- tur in anni circulo contra ipsos, vlterius carere deberent efficacia seu virtute. Et quia ipse Posenpach dictum priuilegium habuit pluribus annis nec publi- cauit, ut debuit de jure secundum imperialium continenciam literarum, prout judex et jurati Colonie sub juramento nobis eorum literis clausis et sigillatis euidentissime declarabant questionem inter partes prescriptas dissoluere cupientes. Sentencia diffinitiua. Als wir clag und antwort vernumen haben, vnd noch dem als vnser herr der kayser dy purger von Kolen begnadet hat, so teyl wir den pryeff des Otten Posenpachs kraftlos, wanne her in nicht bewart hat, als eyn recht ist. Aus dem Geschlechte der Posenpach waren zwei Richter der Altstadt in Prag: Nicolaus im Jahr 1324 und sein Sohn Franz in den Jahren 1329—31, welch letzterer auch im Jahr 1340 unter den Gemeindeältesten genannt wird, dann Wolflinus de Posen- pach, Schöffe in den Jahren 1324, 1327—1330. Siehe Tomek's Geschichte von Prag I. S. 352. 239. (De emenda, qui alium voluit invadere in platea.) Ciues Colonienses scripserunt sic. Ad vestre discrecionis deferre cogi- mur per presentes, quod quidam nobis juratus conciuis agros suos et sege- tes conspicere cupiens, dum equester transire vellet quandam per plateam dicte nostre ciuitatis, quidam eciam nobis conciuis de domo propria exiliens manu armata deliberatoque animo ipsum uita uoluit spoliare, ut dicti jurati relatibus didicimus depositis sub querimonia coram nobis, quem quidem ju- ratum subito auersum et ab eo recedentem clamore magno multis uerbis turpibus pertractauit dicens ipsum esse defraudatorem et hominem infidelem, quod totum de dicto jurato didicimus referente, et hec omnia contestatus est 1) Den Wortlaut der uns erhaltenen Urkunde siehe bei Pelzel, Karl IV. S. 636.
Strana 135
135 in quendam juratum dicte nostre ciuitatis, qui accurrerat ad factum motus clamore, qui quidem juratus de hujusmodi facto per nos requisitus dixit per juramentum suum, sepe dictum ciuem exiuisse de domo sua usque ad medium platee, qua transiturus erat, juratus prescriptus vidisse eum ibi stantem ar- mata manu gladio non exempto, et cum magno clamore, cujus clamoris inter- pretacionem, ut asseruit, minime intellexit, et quia diffinicio dicte cause nostra a cognicione est penitus relegata, ad vos recurrimus confidencius supplicando, que pena sibi infligi iusticialiter debeat, ex prescriptis eciam edoceri petimus, si dictus juratus sibi ipsi testare valeat in premissis. Sentencia diffinitiua. Super quo taliter est sentenciatum, quod omnia arma, per scabinum accurentem in manibus stantis predicti in medio platee uisa, sint amissa, et idem tali pene sujacebit sicut ille, qui alteri ponit insidias viarum. 240. Von ratlewt bekentniss (dy nicht crafft hatte). Eyn purger czv Kolen sprach eyn andern an vm morgengab fumfezik schok vnd czoch sich des an heyratlewt vnd an scheppen, dy czy den czeyten scheppen synt gewesen. Das laugent dyser der heyratlewt vnd der scheppen nicht, sundern her czoch sich des an heyratlewte vnd an scheppen, dy czu den czeyten scheppen synt gewesen, das jener bekant hat, her wer der junk- vrowen nye gewaldik worden, wold her yn der morgengab ledyk lassen, her wolde yn auch ledik lassen. Do vberhorten sy dy ratlewt, dy sprachen : Dyser hab bekant, her wer der juncvrawen ny gewaldik worden, vnd der eyne, der czu den czeyten eyn scheppe was gewesen, der iach, her hette yn der morgengab ledik lassen, aber der ander ratman, der eyn gemeyner man was gewesen, der iach, her hett seyn nicht gehort, das her in ledik hette ge- lassen. Des ward her geschoben. Sentencia diffinitiua. Als wir clag vnd antwort vernumen haben, so teyl wir czu eynem rech- ten, das dy ratlewt nicht gestanden seyn, das es ym hilfleych sey. 241. (Wer nicht recht antwurtet vff klage, er mak verliesen). Colonienses scripserunt sic. Salutacione seruili premissa. Durch etley- cher sache willen, do wir vns nicht aus vorrichten kunnen , sent wir euch unser eytgenosen vnd piten vns ir kluger machen. Es quam als verre, das eyn pyderman ist kumen vor dy vyer pencke mit seym vorsprechen vnd hat angesprochen eyn gut von seyner wegen vnd von seyner gewalt wegen vnd hat geclayt czv dem gut, das der Sachars vnd seyn gewalt besessen hat, das der ist kumen, vnd hat geclayt czy dem anvalle, dy ezway teyl an dem gute, das der Sachars ynne hat vnd seyn gewalt, das ym seyn swester gelubt hat, recht erbtayl czweyteyl an alle seynem gute der Cunczel Hebrer. Des hat sich Hensel vnd seyn gewalt geczogen an heyratlewte, dy seyn abe tot. — Des trat der Sachars dar mit seyme vorsprechen von seynen wegen vnd von seyner gewalt wegen, von seyner rechten eleychen vrawen wegen, vnd hat gesprochen in seyner antwort, das sichs scholt gefuget haben czu eyner
135 in quendam juratum dicte nostre ciuitatis, qui accurrerat ad factum motus clamore, qui quidem juratus de hujusmodi facto per nos requisitus dixit per juramentum suum, sepe dictum ciuem exiuisse de domo sua usque ad medium platee, qua transiturus erat, juratus prescriptus vidisse eum ibi stantem ar- mata manu gladio non exempto, et cum magno clamore, cujus clamoris inter- pretacionem, ut asseruit, minime intellexit, et quia diffinicio dicte cause nostra a cognicione est penitus relegata, ad vos recurrimus confidencius supplicando, que pena sibi infligi iusticialiter debeat, ex prescriptis eciam edoceri petimus, si dictus juratus sibi ipsi testare valeat in premissis. Sentencia diffinitiua. Super quo taliter est sentenciatum, quod omnia arma, per scabinum accurentem in manibus stantis predicti in medio platee uisa, sint amissa, et idem tali pene sujacebit sicut ille, qui alteri ponit insidias viarum. 240. Von ratlewt bekentniss (dy nicht crafft hatte). Eyn purger czv Kolen sprach eyn andern an vm morgengab fumfezik schok vnd czoch sich des an heyratlewt vnd an scheppen, dy czy den czeyten scheppen synt gewesen. Das laugent dyser der heyratlewt vnd der scheppen nicht, sundern her czoch sich des an heyratlewte vnd an scheppen, dy czu den czeyten scheppen synt gewesen, das jener bekant hat, her wer der junk- vrowen nye gewaldik worden, wold her yn der morgengab ledyk lassen, her wolde yn auch ledik lassen. Do vberhorten sy dy ratlewt, dy sprachen : Dyser hab bekant, her wer der juncvrawen ny gewaldik worden, vnd der eyne, der czu den czeyten eyn scheppe was gewesen, der iach, her hette yn der morgengab ledik lassen, aber der ander ratman, der eyn gemeyner man was gewesen, der iach, her hett seyn nicht gehort, das her in ledik hette ge- lassen. Des ward her geschoben. Sentencia diffinitiua. Als wir clag vnd antwort vernumen haben, so teyl wir czu eynem rech- ten, das dy ratlewt nicht gestanden seyn, das es ym hilfleych sey. 241. (Wer nicht recht antwurtet vff klage, er mak verliesen). Colonienses scripserunt sic. Salutacione seruili premissa. Durch etley- cher sache willen, do wir vns nicht aus vorrichten kunnen , sent wir euch unser eytgenosen vnd piten vns ir kluger machen. Es quam als verre, das eyn pyderman ist kumen vor dy vyer pencke mit seym vorsprechen vnd hat angesprochen eyn gut von seyner wegen vnd von seyner gewalt wegen vnd hat geclayt czv dem gut, das der Sachars vnd seyn gewalt besessen hat, das der ist kumen, vnd hat geclayt czy dem anvalle, dy ezway teyl an dem gute, das der Sachars ynne hat vnd seyn gewalt, das ym seyn swester gelubt hat, recht erbtayl czweyteyl an alle seynem gute der Cunczel Hebrer. Des hat sich Hensel vnd seyn gewalt geczogen an heyratlewte, dy seyn abe tot. — Des trat der Sachars dar mit seyme vorsprechen von seynen wegen vnd von seyner gewalt wegen, von seyner rechten eleychen vrawen wegen, vnd hat gesprochen in seyner antwort, das sichs scholt gefuget haben czu eyner
Strana 136
136 weyle, vnd hat gesprochen: also Hannus hergetreten ist von seynen wegen vnd von seyner gewalt wegen vnd geclayt czu dem gute czu czweyn teylen, das der Cunczel Hebrer hat gelassen, das gut der vrawen gegeben hat czu tun vnd czu lassen mit vreyer wilkur vnbetwungen pey seynem gesunten leybe, vnd das beschriben ist in das ewige statpuch, vnd sy das besessen hat an alle ansprach , an alle hindernusse acht iar mynner oder mer vnd sy das czu gewer vnd czu gewalt hat vnd sich des czuhet an der statpuch ; des pat her erste an eynem rechten vrteyl czu dervaren , synt dem mal das her yn angesprochen hat mit heyratlewten, vnd her ym geantwort hat mit der stat- puch, ob her ym recht geantwort hat, oder was dorum eyn recht sey. Des pat der ander an eynem vrteil czu dervaren, synt dem malen das her das gut czu were vnd czu gewalt hat gehabt mit seyner gewalt acht iar mynner oder mer an alle ansprach, vnd in der statpuch beschriben ist, vnd ynwendik dem lande der ansprecher gewesen ist, ab her nicht pilleycher das gut be- halden vnd besiczen schulle , denne yms ymant abe geczewgen muge, oder was dorvm eyn recht sey. Des kunne wir nicht vinden vnd pyten vns yr weyser machen durch vnser dynst willen. Sentencia diffinitiua. Als wir clag vnd antwort vornumen haben, so teyl wir czu eynem rech- ten : het sich der Sachars vor antwort bewart mit der beweysung, dy her in dem puch hat, her het seyn genossen ; sint des nicht geschen ist, so tayl wir, das her nicht also geantwort hat, das er seyn genisen muge, wanne wy man den man anspricht, also schol her antworten. 242. (Wy selgereete nicht abgegen mak vnd eyn lewterunge eyns vr- teils.) Servili salutacione premissa. Durch etleycher sache willen, do wir vns nicht aus vorrichten kunnen, send wir euch vnser eytgenosen vnd pyten vns yr weyser czu machen. Also ir vns her geschryben habt vnder ewerm in- gesigel, das wir in dem kegenwortigen pryffe vorgesygelt haben, das der Sachars nicht also geantwort hat, das her seyn genisen muge, des hat des Sachars hawsfrawe vor wol in dem dritten jare von dem gute, das sy czu gewere vnd czu gewalt hat gehabt, vor wol vor acht jaren an allerley an- sprach vrey vnd ledik gehabt , das ir yr voderster man der Cunczel Hebrer beschiden hat ezu getrewer hant eynen ewigen prister, vnd hat yn gemacht eynen caplan von VIII schocken geltes ewiges czinses durch des Kunczels Hebres sele willen yres vordrigen mannes vnd yrer zele vnd yrer peyder vorvaren. Nu pat dy vrawe vnd ir wirt in aynem rechten czu dervarn, synt den malen, das sy den capplan vor aller ansprach yrem wirte dem Cunczel Hebrer, dem das gut sawer were worden, gemacht hette, ob nu ir eydem vnd ir tochter, dy nu des gutes czway teil behalden haben, nicht dem caplan von ire czwayn teylen, oder ob sy von yrm dritteil alleyne den capplan halden schulle, wen ir dy czway teyl des gutes ab geteilt synt, oder was dorvm eyn recht sey. — Do pat jener yr aydem an aynem rechten czu dervaren, synt dem malen das sy vor den vyerpencken den capplan nicht gelautmert hat
136 weyle, vnd hat gesprochen: also Hannus hergetreten ist von seynen wegen vnd von seyner gewalt wegen vnd geclayt czu dem gute czu czweyn teylen, das der Cunczel Hebrer hat gelassen, das gut der vrawen gegeben hat czu tun vnd czu lassen mit vreyer wilkur vnbetwungen pey seynem gesunten leybe, vnd das beschriben ist in das ewige statpuch, vnd sy das besessen hat an alle ansprach , an alle hindernusse acht iar mynner oder mer vnd sy das czu gewer vnd czu gewalt hat vnd sich des czuhet an der statpuch ; des pat her erste an eynem rechten vrteyl czu dervaren , synt dem mal das her yn angesprochen hat mit heyratlewten, vnd her ym geantwort hat mit der stat- puch, ob her ym recht geantwort hat, oder was dorum eyn recht sey. Des pat der ander an eynem vrteil czu dervaren, synt dem malen das her das gut czu were vnd czu gewalt hat gehabt mit seyner gewalt acht iar mynner oder mer an alle ansprach, vnd in der statpuch beschriben ist, vnd ynwendik dem lande der ansprecher gewesen ist, ab her nicht pilleycher das gut be- halden vnd besiczen schulle , denne yms ymant abe geczewgen muge, oder was dorvm eyn recht sey. Des kunne wir nicht vinden vnd pyten vns yr weyser machen durch vnser dynst willen. Sentencia diffinitiua. Als wir clag vnd antwort vornumen haben, so teyl wir czu eynem rech- ten : het sich der Sachars vor antwort bewart mit der beweysung, dy her in dem puch hat, her het seyn genossen ; sint des nicht geschen ist, so tayl wir, das her nicht also geantwort hat, das er seyn genisen muge, wanne wy man den man anspricht, also schol her antworten. 242. (Wy selgereete nicht abgegen mak vnd eyn lewterunge eyns vr- teils.) Servili salutacione premissa. Durch etleycher sache willen, do wir vns nicht aus vorrichten kunnen, send wir euch vnser eytgenosen vnd pyten vns yr weyser czu machen. Also ir vns her geschryben habt vnder ewerm in- gesigel, das wir in dem kegenwortigen pryffe vorgesygelt haben, das der Sachars nicht also geantwort hat, das her seyn genisen muge, des hat des Sachars hawsfrawe vor wol in dem dritten jare von dem gute, das sy czu gewere vnd czu gewalt hat gehabt, vor wol vor acht jaren an allerley an- sprach vrey vnd ledik gehabt , das ir yr voderster man der Cunczel Hebrer beschiden hat ezu getrewer hant eynen ewigen prister, vnd hat yn gemacht eynen caplan von VIII schocken geltes ewiges czinses durch des Kunczels Hebres sele willen yres vordrigen mannes vnd yrer zele vnd yrer peyder vorvaren. Nu pat dy vrawe vnd ir wirt in aynem rechten czu dervarn, synt den malen, das sy den capplan vor aller ansprach yrem wirte dem Cunczel Hebrer, dem das gut sawer were worden, gemacht hette, ob nu ir eydem vnd ir tochter, dy nu des gutes czway teil behalden haben, nicht dem caplan von ire czwayn teylen, oder ob sy von yrm dritteil alleyne den capplan halden schulle, wen ir dy czway teyl des gutes ab geteilt synt, oder was dorvm eyn recht sey. — Do pat jener yr aydem an aynem rechten czu dervaren, synt dem malen das sy vor den vyerpencken den capplan nicht gelautmert hat
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137 in der antworte, ob sy nu nicht pilleycher den capplan von yrem dritteyl alleyne schol haben, oder was dorvm eyn recht sey. — Secundum das ander, do wir euch vmme pyten. Der Sachars der trat dar vnd pat vns durch eynes rechten willen, sint dem malen das sich jener seyner vrawen eydem auch hette geczogen an heyratlewte, dy wern ab tot pys an eynen, ob her nu nicht denselben scholle gestellen , das her denselben scholde sehen , der ym seyn gut abe czewgen wolde. Des pat der ander an eynem rechten czu er- varn, wenne her seyn vor nicht vor gehegter pank, do clag und antwurt ge- schah, nicht gemut 1) hette, vnd nu vrteyl vbergangen weren, ob her nu nicht vurpas sweygen scholde, oder was dorvm eyn recht sey. Der sachen pit wir vns weyser machen durch unser dynste willen vnd ewer vrteil, das ir in dem kegenwurtigem pryeffe vindet. Das sendet vns her wyder in ewerm andern pryeffe verslossen , den ir vns her wyder schreibet. Dat wolle wir ymmer vordynen. Sentencia difflnitiua. Ad primum. Synt den mal das dy erber vrawe vormalens das zelgeret durch yres wyrtes sel willen , der ir das gut gelasen hat, in guter meynunge und mit vreyer wilkur gemacht hat, e das das gut ansprech ist worden, vnd das gestanden ist so lange weyl an alle hindernusse, so teyl wir, das das selbe selgeret voraus vrey und ledik ist von aller ansprach, das dy vrawe nymant dorvm czu antworten hat, wan was man vnserm herrengott czu eyn- mal gibt, das schal man ym vurpas nymmer abteylen. Ad secundum. Als wir vorgeteylt haben, das der Sachars nicht also geantwort hat, das her seyn mug genisen, das ist dy meynung, das ym seyn beweysung, dy her mit der stat puch haben wolde, gar 2) enpfallen ist , domit her gewunnen hette, ob her es vor antwort bewart hette als eyn recht ist ; wil her seyn aber nicht enperen, das wydertayl mus ym den heyratman stellen, den mus her nu ley- den, als verre eyn recht ist. 243. (Wy eyn clager nicht verloz vmb eyn vberwette.) Sic Czaslauienses scripserunt. Amicabili salutacione premissa. Es quam also verre, das vnser her der camerer vnd dy andern vnsers herren des kaysers anwalden mit sampt vns gericht sazsen. Do quam eyn pyder man vor vns vur gehegte pank vnd clagt czu eynem andern, das es sich gefuget hette czu eyner czeyt, das eyn rat czwischen yn gemacht were, vnd der rat were gepunden mit hundert schoken grosser pfenning, vnd sprach, jener hette den rat nicht gehalden, vnd czoch sich des an denselben rat, vnd pat an eynem rechten vrteil czu ervarn,ob her das beweyset mit dem rate, ob her dy vberwette der hundert schok icht pilleycher vnd mit pesserm rechten ym be- standen vnd veruallen were, dan her keyne wyderrede dowider gepyten mochte, oder was eyn recht were. Do trat der antworter dar vnd vorant- 1) muten = begehren 2) gänzlich
137 in der antworte, ob sy nu nicht pilleycher den capplan von yrem dritteyl alleyne schol haben, oder was dorvm eyn recht sey. — Secundum das ander, do wir euch vmme pyten. Der Sachars der trat dar vnd pat vns durch eynes rechten willen, sint dem malen das sich jener seyner vrawen eydem auch hette geczogen an heyratlewte, dy wern ab tot pys an eynen, ob her nu nicht denselben scholle gestellen , das her denselben scholde sehen , der ym seyn gut abe czewgen wolde. Des pat der ander an eynem rechten czu er- varn, wenne her seyn vor nicht vor gehegter pank, do clag und antwurt ge- schah, nicht gemut 1) hette, vnd nu vrteyl vbergangen weren, ob her nu nicht vurpas sweygen scholde, oder was dorvm eyn recht sey. Der sachen pit wir vns weyser machen durch unser dynste willen vnd ewer vrteil, das ir in dem kegenwurtigem pryeffe vindet. Das sendet vns her wyder in ewerm andern pryeffe verslossen , den ir vns her wyder schreibet. Dat wolle wir ymmer vordynen. Sentencia difflnitiua. Ad primum. Synt den mal das dy erber vrawe vormalens das zelgeret durch yres wyrtes sel willen , der ir das gut gelasen hat, in guter meynunge und mit vreyer wilkur gemacht hat, e das das gut ansprech ist worden, vnd das gestanden ist so lange weyl an alle hindernusse, so teyl wir, das das selbe selgeret voraus vrey und ledik ist von aller ansprach, das dy vrawe nymant dorvm czu antworten hat, wan was man vnserm herrengott czu eyn- mal gibt, das schal man ym vurpas nymmer abteylen. Ad secundum. Als wir vorgeteylt haben, das der Sachars nicht also geantwort hat, das her seyn mug genisen, das ist dy meynung, das ym seyn beweysung, dy her mit der stat puch haben wolde, gar 2) enpfallen ist , domit her gewunnen hette, ob her es vor antwort bewart hette als eyn recht ist ; wil her seyn aber nicht enperen, das wydertayl mus ym den heyratman stellen, den mus her nu ley- den, als verre eyn recht ist. 243. (Wy eyn clager nicht verloz vmb eyn vberwette.) Sic Czaslauienses scripserunt. Amicabili salutacione premissa. Es quam also verre, das vnser her der camerer vnd dy andern vnsers herren des kaysers anwalden mit sampt vns gericht sazsen. Do quam eyn pyder man vor vns vur gehegte pank vnd clagt czu eynem andern, das es sich gefuget hette czu eyner czeyt, das eyn rat czwischen yn gemacht were, vnd der rat were gepunden mit hundert schoken grosser pfenning, vnd sprach, jener hette den rat nicht gehalden, vnd czoch sich des an denselben rat, vnd pat an eynem rechten vrteil czu ervarn,ob her das beweyset mit dem rate, ob her dy vberwette der hundert schok icht pilleycher vnd mit pesserm rechten ym be- standen vnd veruallen were, dan her keyne wyderrede dowider gepyten mochte, oder was eyn recht were. Do trat der antworter dar vnd vorant- 1) muten = begehren 2) gänzlich
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138 worte sich also , das her der vberwett ledik wart mit dem rechten, vnd ge- wan vrist vierczehen tag vm seyne sache. Do fragt der hofrichter von vnsers herren des cammrers wegen vrtayls : synt dem malen vnd der clager den antworter mit dem vberwette vervellet wolt haben, do mit nu nicht pil- leych verlisen scholde vnd ym selber do mit mit rechte veruallen were, oder was eyn recht were. Das waren wir nicht so weyse, das wir das taylen kun- den. Dorvm pit wir euch, das ir vns des weyser machet. Sentencia diffinitiua. Als wir clag vnd antwort vornumen haben, so teylle wir czu eynem rechten, das der clager nicht hat verloren. Vgl. Cod. d. Mor. VIl n. 629 v. J. 1345 . . . ac insuper tantam eis superaddere pecuniam pro pena, que widerwet wlgo dicitur, quanta nobis per . . . imposita fuerit et injuncta. 244. (Qui percutit alium die forensi, dabit judici LX solidos, et cuilibet jurato XXX, et leso II sexagenas pro emenda.) Sentenciatum est illis de Chotbors. Seruiciis nostris fidelibus semper premissis, accidit, quod vnus alium die forensi in foro libero exiliens de domo gladio non euaginato percussit, post plagam gladius fuit evaginatus, quod juratus vidit a longe gladium euaginatum, sed in cujus manibus ignorat et cum ante judicium uenissent, illi qui alium offendit, jus fuit datum et ter- minus assignatus. Offensus judicio paruit, alter vero neglexit, ita quod offensus super actorem dedit obtentum. Eapropter rogamus prudenciam vestram studiose : que culpa tangit illum, qui alium offendit, contra offenso- rem pariter et judicem, nos informare velitis. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciatum fuit, quod judici in sexaginta solidis et cuili- bet jurato in triginta solidis, percusso seu leso in duabus sexagenis sollido- rum hallensium. 245. Mit vorred vor der klag wolt ayner gewunnen haben (vmb eyn erb). Es quam also verre, das vnser purger ayner sprach an den andern vn- sern mitpurger vm eyn erb, das in aym andern weipit (weichpilde) ist ge- legen, vnd rait awf das gut, vnd macht das ansprech vnd verpot, was do was awf eyn recht. Des ward gewar der ander vnser purger, der das erbe in der gewer hat, vnd quam vur vns in aynen vollen rat, und klayt das man in hinderte an seynem erb , vnd pat das man ym dorczu ryet. Des bespra- chen sich dy scheppen vnd santten nach dem, der das erb anspreche gemacht hat vnd vragten yn, wor vm her das getan hette, wann her yr mitpurger were. Do sprach her : Ir here, ich hab ab got wil recht darczu, das ich wil beweysen wol. Nu quam der ander in antwort. Do wurden sy peyderseit gevraget, ob sy wolden ir recht vm das erbe peyderseyt vor vns nemen vnd geben, wen sy vnser purger weren. Des wilkurten sy peyderseit dar in aynem vollen rate : gewunne der ansprecher ym des erbs icht an in vnserm rechten , des wolt her yn dort geweltig machen ; mocht her sich aber mit
138 worte sich also , das her der vberwett ledik wart mit dem rechten, vnd ge- wan vrist vierczehen tag vm seyne sache. Do fragt der hofrichter von vnsers herren des cammrers wegen vrtayls : synt dem malen vnd der clager den antworter mit dem vberwette vervellet wolt haben, do mit nu nicht pil- leych verlisen scholde vnd ym selber do mit mit rechte veruallen were, oder was eyn recht were. Das waren wir nicht so weyse, das wir das taylen kun- den. Dorvm pit wir euch, das ir vns des weyser machet. Sentencia diffinitiua. Als wir clag vnd antwort vornumen haben, so teylle wir czu eynem rechten, das der clager nicht hat verloren. Vgl. Cod. d. Mor. VIl n. 629 v. J. 1345 . . . ac insuper tantam eis superaddere pecuniam pro pena, que widerwet wlgo dicitur, quanta nobis per . . . imposita fuerit et injuncta. 244. (Qui percutit alium die forensi, dabit judici LX solidos, et cuilibet jurato XXX, et leso II sexagenas pro emenda.) Sentenciatum est illis de Chotbors. Seruiciis nostris fidelibus semper premissis, accidit, quod vnus alium die forensi in foro libero exiliens de domo gladio non euaginato percussit, post plagam gladius fuit evaginatus, quod juratus vidit a longe gladium euaginatum, sed in cujus manibus ignorat et cum ante judicium uenissent, illi qui alium offendit, jus fuit datum et ter- minus assignatus. Offensus judicio paruit, alter vero neglexit, ita quod offensus super actorem dedit obtentum. Eapropter rogamus prudenciam vestram studiose : que culpa tangit illum, qui alium offendit, contra offenso- rem pariter et judicem, nos informare velitis. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciatum fuit, quod judici in sexaginta solidis et cuili- bet jurato in triginta solidis, percusso seu leso in duabus sexagenis sollido- rum hallensium. 245. Mit vorred vor der klag wolt ayner gewunnen haben (vmb eyn erb). Es quam also verre, das vnser purger ayner sprach an den andern vn- sern mitpurger vm eyn erb, das in aym andern weipit (weichpilde) ist ge- legen, vnd rait awf das gut, vnd macht das ansprech vnd verpot, was do was awf eyn recht. Des ward gewar der ander vnser purger, der das erbe in der gewer hat, vnd quam vur vns in aynen vollen rat, und klayt das man in hinderte an seynem erb , vnd pat das man ym dorczu ryet. Des bespra- chen sich dy scheppen vnd santten nach dem, der das erb anspreche gemacht hat vnd vragten yn, wor vm her das getan hette, wann her yr mitpurger were. Do sprach her : Ir here, ich hab ab got wil recht darczu, das ich wil beweysen wol. Nu quam der ander in antwort. Do wurden sy peyderseit gevraget, ob sy wolden ir recht vm das erbe peyderseyt vor vns nemen vnd geben, wen sy vnser purger weren. Des wilkurten sy peyderseit dar in aynem vollen rate : gewunne der ansprecher ym des erbs icht an in vnserm rechten , des wolt her yn dort geweltig machen ; mocht her sich aber mit
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139 aynem rechten von ym entprechen, des wold her genyessen vnd ledik seyn. Do pat der, der des erbes gewaldik ist, das man yn behylte pey eynem pur- ger rechten. So teylten dy scheppen dem ansprecher: er scholt ym vor- pyten, als eyn recht were. Dy vurpot geschahen. Do quamen sy peyder- seyt vor eyne gehegte pank vnd manten vnd paten mit gunst des richters vnd der scheppen ir payder fursprech. Der gund man yn durch eynes rechten willen. Dy fursprechen dingten yn payderseyt alle ire recht. — Nu trat der fursprech des ansprechers dar vnd sprach : nu hort ir hern hir czu durch got vnd durch eynes rechten willen. Er pit euch herre her richter, das ir ym eyn recht vrteil lasset werden von meyner herren der scheppen wegen, wanne der Heynczman von dem Rosental des ansprechers eleycher vater gewesen ist , wan das erb czu der Kel seyn gewesen sey, das her eyn vyer- teyl an dem Nyderhof mit all dem, das dorczu gehort, das seynes eleychen vaters gewesen ist, anspricht, ob her nu icht pilleycher das vyertayl des erbes czu gewer schulle haben, wan yn der styefsun icht daran gehindern muge, oder was dorvm eyn recht sey, wan her hoft, das das seyn recht erb- tayl sey. Do vragte der antwurter mit seynem vorsprechen, ob das seyn wort were. Do sprachen sy, es were seyn wort. Das wart besaczt mit den scheppen. Do trat der antworter dar mit seynem vorsprechen vnd iach, ob her das vor eyne klag haben wolde oder nicht. Do antwurte aber der klager vnd seyn vursprecher vnd sprach, her hett es nicht vur eyne klag, sunder her iagt noch der gewer. Do sprach der vursprech des antworters : her richter, last mir eyn recht vrteil werden, ob her das pilleych mit rechte hab getan. Do teylten dy scheppen, her hette doran nicht vnpilleych getan. Nu trat des klagers vorsprech vnd lyes ym eyn recht vrteil werden, ny ym got geholfen hette, das her pilleych getan hette, ob her nicht pilleych do mit verlyesen scholt, do mit her gewunnen wolt haben, oder was dorvm eyn recht sey. Do sprachen dy scheppen : ir hern, als wir red gehort haben payder- seyt vnd nicht klag, so tayl wir das czu eynem rechten, das her domit nicht verloren hab ; wil aber der ansprecher das vur eyn klag haben, so schal her yn ansprechen mit eynem rechten. Das vrteil hat gestraft der vursprech des ansprechers vnd sprach , ich wil eyn pessers teylen vnd teyl das czu eynem rechten: domit her gewunnen wolt haben, do schol her mit pilley- chen verlysen. Ny pit wir ewer ersamkeyt, das ir vns des weyser machet, ob her das vrteil pilleich hat gestraft oder nicht. Sentencia diffinitiua. Als ir vns geschriben habt, vnd als wir rede vnd gegenrede vernummen haben, so teyl wir czu eynem rechten, das ir eyn recht urteil geteylt habt, vnd das man es vnpilleych gestraft hat. 246. De vigore priuilegiorum. (Wy hantvesten pesser krafft haben danne andere bekentnuzze.) Frydel des Rollen vreunt von Prag der sprach an Hammann den pawr vnd Procop den richter czu den Chutten vm fumf vnd hundert schok, dy sy ym schuldig weren von des vorgenanten Rollen wegen seynes vreuntes vm
139 aynem rechten von ym entprechen, des wold her genyessen vnd ledik seyn. Do pat der, der des erbes gewaldik ist, das man yn behylte pey eynem pur- ger rechten. So teylten dy scheppen dem ansprecher: er scholt ym vor- pyten, als eyn recht were. Dy vurpot geschahen. Do quamen sy peyder- seyt vor eyne gehegte pank vnd manten vnd paten mit gunst des richters vnd der scheppen ir payder fursprech. Der gund man yn durch eynes rechten willen. Dy fursprechen dingten yn payderseyt alle ire recht. — Nu trat der fursprech des ansprechers dar vnd sprach : nu hort ir hern hir czu durch got vnd durch eynes rechten willen. Er pit euch herre her richter, das ir ym eyn recht vrteil lasset werden von meyner herren der scheppen wegen, wanne der Heynczman von dem Rosental des ansprechers eleycher vater gewesen ist , wan das erb czu der Kel seyn gewesen sey, das her eyn vyer- teyl an dem Nyderhof mit all dem, das dorczu gehort, das seynes eleychen vaters gewesen ist, anspricht, ob her nu icht pilleycher das vyertayl des erbes czu gewer schulle haben, wan yn der styefsun icht daran gehindern muge, oder was dorvm eyn recht sey, wan her hoft, das das seyn recht erb- tayl sey. Do vragte der antwurter mit seynem vorsprechen, ob das seyn wort were. Do sprachen sy, es were seyn wort. Das wart besaczt mit den scheppen. Do trat der antworter dar mit seynem vorsprechen vnd iach, ob her das vor eyne klag haben wolde oder nicht. Do antwurte aber der klager vnd seyn vursprecher vnd sprach, her hett es nicht vur eyne klag, sunder her iagt noch der gewer. Do sprach der vursprech des antworters : her richter, last mir eyn recht vrteil werden, ob her das pilleych mit rechte hab getan. Do teylten dy scheppen, her hette doran nicht vnpilleych getan. Nu trat des klagers vorsprech vnd lyes ym eyn recht vrteil werden, ny ym got geholfen hette, das her pilleych getan hette, ob her nicht pilleych do mit verlyesen scholt, do mit her gewunnen wolt haben, oder was dorvm eyn recht sey. Do sprachen dy scheppen : ir hern, als wir red gehort haben payder- seyt vnd nicht klag, so tayl wir das czu eynem rechten, das her domit nicht verloren hab ; wil aber der ansprecher das vur eyn klag haben, so schal her yn ansprechen mit eynem rechten. Das vrteil hat gestraft der vursprech des ansprechers vnd sprach , ich wil eyn pessers teylen vnd teyl das czu eynem rechten: domit her gewunnen wolt haben, do schol her mit pilley- chen verlysen. Ny pit wir ewer ersamkeyt, das ir vns des weyser machet, ob her das vrteil pilleich hat gestraft oder nicht. Sentencia diffinitiua. Als ir vns geschriben habt, vnd als wir rede vnd gegenrede vernummen haben, so teyl wir czu eynem rechten, das ir eyn recht urteil geteylt habt, vnd das man es vnpilleych gestraft hat. 246. De vigore priuilegiorum. (Wy hantvesten pesser krafft haben danne andere bekentnuzze.) Frydel des Rollen vreunt von Prag der sprach an Hammann den pawr vnd Procop den richter czu den Chutten vm fumf vnd hundert schok, dy sy ym schuldig weren von des vorgenanten Rollen wegen seynes vreuntes vm
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140 eynen rechten anval, vnd mant sy mit eyner hantvesten versigelt mit des Perges ingsigel vnd mit yr aygen ingsigl, dor inne sy sich vorschriben haben verpunten vm das vorgenante gelt. Do wider antwurten sy, sy hetten dem- selben Rollen erbe gegeben vur das selb gelt. Des czugen sy sich an dy lant- tavel, vnd prachten von dem lantschreyber eynen prief versigelt mit seynem insigel, dar in stund, wy Hammann und Procop dy vorgenanten erb verkauft hetten dem Rollen, vnd das were in dy lanttavel komen, auch czugen sy vur wy Fridel der Rolle nicht lang vur seynem tod awf dem Perg in volleme rat bekant hab , das yn Procop schon gewert hab vnd ym nicht mer schuldik sey. Des czoch her sich an des Perges puch, do es eyngeschriben was. Sentencia diffinitiua. Dor uber wart getailt, das der mit der hantvest versigelt mit des Perges insigel und mit irem aygen insigel pas gemanen mag, den sich dyse do- wider mit der bekentnusse des lantschreybers vnd des Perges puch geweren mugen. 247. Lis de patrimonio (daz man totpettlewte darczu twingen sal, daz sy sagen, was yn gewissen ist). Es hat sich also verre gefuget, das vnser purger ayner ist kumen vor gehegte pank, vnd hat angesprochen seyne swiger vnd yren sun von seynen wegen vnd von seyner gewalt, dy der vrawen eliche tochter ist, vnd geklaget czu der swiger vnd czu yren sunen von seynen wegen vnd von seyner gewalt wegen mit seynem vorsprechen drey klag von irn wegen und von yres sunes wegen. Das ward geschoben in vollen rat. Do ward vrteil vber gesprochen von den scheppen. Wy es vm dy ersten czwo clag ist, das haben dy schep- peu vnder yn funden. Das alleyne: von der dritten klage wegen tu wir euch czu wissen, wanne vns des not ist worden. Dy hebt sich also an, das der klager dartrat mit seynem vursprechen von seynen wegen vnd von seyner gewalt wegen, dy seyn eleych weyp ist, vnd klagt czu seyner swiger vnd czu yren sunen vm rechten erbteil an alle dem gut, das seyn sweher gelasen hat, woran das wer varund oder unvarund , der da gewesen ist seyner eleychen vrawen rechter vater, so ym got genade, der vnuerschydenleych tot wer, und seyn schydung nicht getan hat an seym ende seynes todes, vnd hett ym das wol gelaubet, wer her nicht vnnerschydenleych tot, her hette das kynt dy vrawe also wol bedacht als eyn ander kynt vm erbtail als gut als vm czwey hundert schock groser prager pfenning, vnd pit daruber rechtes urtailes, sind dem malen das sy eyn rechter erb sey also wol als der andern kynt eyn, ob Ir nicht schulle gevallen yr recht erbtayl, oder was dorum eyn recht sey. Nu trat dy vrawe dar mit yrem vorsprechen von yrer wegen vnd von yrer sune wegen vnd antworte vnd iach , das es sich als verre gefugt hette czu eyner czeyt, do das got wolt, do yr eleycher man lebt, Heynrich Swab, so ym got genade , das her lag krank an seynem leczten ende, das her leyder wol beweyset hat mit seynem tod, do sprach her czu seyner vrawen : sende mir nach pyderben lewten, ich wil meyne dink schaffen vnd bescheyden, als ichs haben wil. Do sand man nach pydirben lewten. Dy quamen vnd sprachen :
140 eynen rechten anval, vnd mant sy mit eyner hantvesten versigelt mit des Perges ingsigel vnd mit yr aygen ingsigl, dor inne sy sich vorschriben haben verpunten vm das vorgenante gelt. Do wider antwurten sy, sy hetten dem- selben Rollen erbe gegeben vur das selb gelt. Des czugen sy sich an dy lant- tavel, vnd prachten von dem lantschreyber eynen prief versigelt mit seynem insigel, dar in stund, wy Hammann und Procop dy vorgenanten erb verkauft hetten dem Rollen, vnd das were in dy lanttavel komen, auch czugen sy vur wy Fridel der Rolle nicht lang vur seynem tod awf dem Perg in volleme rat bekant hab , das yn Procop schon gewert hab vnd ym nicht mer schuldik sey. Des czoch her sich an des Perges puch, do es eyngeschriben was. Sentencia diffinitiua. Dor uber wart getailt, das der mit der hantvest versigelt mit des Perges insigel und mit irem aygen insigel pas gemanen mag, den sich dyse do- wider mit der bekentnusse des lantschreybers vnd des Perges puch geweren mugen. 247. Lis de patrimonio (daz man totpettlewte darczu twingen sal, daz sy sagen, was yn gewissen ist). Es hat sich also verre gefuget, das vnser purger ayner ist kumen vor gehegte pank, vnd hat angesprochen seyne swiger vnd yren sun von seynen wegen vnd von seyner gewalt, dy der vrawen eliche tochter ist, vnd geklaget czu der swiger vnd czu yren sunen von seynen wegen vnd von seyner gewalt wegen mit seynem vorsprechen drey klag von irn wegen und von yres sunes wegen. Das ward geschoben in vollen rat. Do ward vrteil vber gesprochen von den scheppen. Wy es vm dy ersten czwo clag ist, das haben dy schep- peu vnder yn funden. Das alleyne: von der dritten klage wegen tu wir euch czu wissen, wanne vns des not ist worden. Dy hebt sich also an, das der klager dartrat mit seynem vursprechen von seynen wegen vnd von seyner gewalt wegen, dy seyn eleych weyp ist, vnd klagt czu seyner swiger vnd czu yren sunen vm rechten erbteil an alle dem gut, das seyn sweher gelasen hat, woran das wer varund oder unvarund , der da gewesen ist seyner eleychen vrawen rechter vater, so ym got genade, der vnuerschydenleych tot wer, und seyn schydung nicht getan hat an seym ende seynes todes, vnd hett ym das wol gelaubet, wer her nicht vnnerschydenleych tot, her hette das kynt dy vrawe also wol bedacht als eyn ander kynt vm erbtail als gut als vm czwey hundert schock groser prager pfenning, vnd pit daruber rechtes urtailes, sind dem malen das sy eyn rechter erb sey also wol als der andern kynt eyn, ob Ir nicht schulle gevallen yr recht erbtayl, oder was dorum eyn recht sey. Nu trat dy vrawe dar mit yrem vorsprechen von yrer wegen vnd von yrer sune wegen vnd antworte vnd iach , das es sich als verre gefugt hette czu eyner czeyt, do das got wolt, do yr eleycher man lebt, Heynrich Swab, so ym got genade , das her lag krank an seynem leczten ende, das her leyder wol beweyset hat mit seynem tod, do sprach her czu seyner vrawen : sende mir nach pyderben lewten, ich wil meyne dink schaffen vnd bescheyden, als ichs haben wil. Do sand man nach pydirben lewten. Dy quamen vnd sprachen :
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141 habt ir noch vns gesant, was wolt ir vnser. Ich wil meyn dink vor euch schaffen vnd schikken. Do hetten sy yn gevraget, ob her geschaffen mocht vor krankheyt oder vor vnvernumft. Yo ich mag wol, aber ich sych wol, das meynes lebens nymmer ist. Pydirben lewte, nu hort mir ebene czu, ich mag nicht lange mit euch reden. Do sprachen sye : so ret dar, wir sehen wol, das yr krank seyt. Do beschyed her alles das gut, das her hatte, sey- ner vrawen vnd seynen vyer kynden, dy do heyme noch seyn, wenne ich lase sy in groser schult, wenne worum dy andern kynder hab ich gericht an den Hensel Rymer meynen aydem, dem pyn ich noch schuldik fumf schock seyner morgengab, vm das ym meynes gutes nichtes nicht volgen schol noch meyner tochter. Do sprach dy Swebin : ir heren, dy beschidung besecz ich mit euch, das ir des gedenket. Nu spricht dy vrawe : wil man mir des ge- lawben, das es also sey, das ist mir liep, das man mir das gut gar und gancz vnder der erden oder ob der erden oder wo her das gelassen hat, beschey- den hat mir und meynen vyer kynden, dy pey mir seyn, so pit ich gnade und recht ; wil man seyn nicht gelawben, so czeuch ich mich czu den ersamen pyderben lewten, dy do heysent totpetleut, deren tayl abgegangen ist von gotes gewalt, vnd der ayner noch lebt. Nu pit dy vraw nach eynem vrteil czu dervaren, herrn her richter, ob derselb totpetman gestet, als recht ist, ob nu dy vraw ir leyp und ir gut icht pas geweren mug mit totpetlewten, wanne man sy mit der clag um dy czway hundert schok ichtes vberwinden mug, oder was dorum eyn recht sey. De vragt der richter, ob es der vrawen wort wer. Do sprach dy vrawe : es ist meyn wort. Nu haben meyne herren dy scheppen getailt in eynem vollen rat: gesten der vrawen totpetlewt, als sy sich vermessen hat, sy mug ir leyb und ir gut pas geweren, wanne man sy mit der clag ichtes uberwinden mug. Nu danket dy vraw dem vrtail. Do twank sy eyn man in dem rat czu eynem totpetman. Der quam in den rat vur richter und vur scheppen. Der trat dar und sprach : ir herren, mir hat dy Swebin her vur euch getwungen, vragt, wes sy sich an mich czyhen welle. Do sprach der vursprech von der vrawen wegen: sy czeucht sich an euch, das ir eyn totpetman seyt gewesen vber dem Heynrich Swaben. Do vrag- ten meyne herren dy scheppen, ob her eyn totpetman were. Do sprach der- selbe : yo, es ist war, ich bin eyn totpetman do gewesen. Das ward besaczt von des klagers wegen mit den scheppen. Nu vragt der vorsprech von des klagers wegen, ob dy vraw den totpetman hette gestalt, das sy mit ym vol- varen wolde. Do sprach dy vrawe: yo. Das besaczte der klager mit den scheppen. Dornach vragten yn dy scheppen, das her sagte, was ym wissen wer. Do sprach her : ich wil nicht sagen, do seynt mer lewte pey gewesen, wenne ich alayn, wanne dy dorczu kumen, so wil ich sagen, was mir wissent- leych ist. Das besaczt der klager mit den scheppen, vnd lyes ym recht vrteil werden, ob her dy mer geczugen icht pilleych nennen schult. Do teyl- ten dy scheppen an eynem rechten, her scholt sy nennen. Do trat her dar derselbe totpetman vnd nant eynen, der was tot, vnd quamen mer vnd nan- ten eynen Vlrich Prenner. Das besaczt der klager mit den scheppen. Nu vraget der vorsprech von des klagers wegen um eyn recht, synt dem mal das
141 habt ir noch vns gesant, was wolt ir vnser. Ich wil meyn dink vor euch schaffen vnd schikken. Do hetten sy yn gevraget, ob her geschaffen mocht vor krankheyt oder vor vnvernumft. Yo ich mag wol, aber ich sych wol, das meynes lebens nymmer ist. Pydirben lewte, nu hort mir ebene czu, ich mag nicht lange mit euch reden. Do sprachen sye : so ret dar, wir sehen wol, das yr krank seyt. Do beschyed her alles das gut, das her hatte, sey- ner vrawen vnd seynen vyer kynden, dy do heyme noch seyn, wenne ich lase sy in groser schult, wenne worum dy andern kynder hab ich gericht an den Hensel Rymer meynen aydem, dem pyn ich noch schuldik fumf schock seyner morgengab, vm das ym meynes gutes nichtes nicht volgen schol noch meyner tochter. Do sprach dy Swebin : ir heren, dy beschidung besecz ich mit euch, das ir des gedenket. Nu spricht dy vrawe : wil man mir des ge- lawben, das es also sey, das ist mir liep, das man mir das gut gar und gancz vnder der erden oder ob der erden oder wo her das gelassen hat, beschey- den hat mir und meynen vyer kynden, dy pey mir seyn, so pit ich gnade und recht ; wil man seyn nicht gelawben, so czeuch ich mich czu den ersamen pyderben lewten, dy do heysent totpetleut, deren tayl abgegangen ist von gotes gewalt, vnd der ayner noch lebt. Nu pit dy vraw nach eynem vrteil czu dervaren, herrn her richter, ob derselb totpetman gestet, als recht ist, ob nu dy vraw ir leyp und ir gut icht pas geweren mug mit totpetlewten, wanne man sy mit der clag um dy czway hundert schok ichtes vberwinden mug, oder was dorum eyn recht sey. De vragt der richter, ob es der vrawen wort wer. Do sprach dy vrawe : es ist meyn wort. Nu haben meyne herren dy scheppen getailt in eynem vollen rat: gesten der vrawen totpetlewt, als sy sich vermessen hat, sy mug ir leyb und ir gut pas geweren, wanne man sy mit der clag ichtes uberwinden mug. Nu danket dy vraw dem vrtail. Do twank sy eyn man in dem rat czu eynem totpetman. Der quam in den rat vur richter und vur scheppen. Der trat dar und sprach : ir herren, mir hat dy Swebin her vur euch getwungen, vragt, wes sy sich an mich czyhen welle. Do sprach der vursprech von der vrawen wegen: sy czeucht sich an euch, das ir eyn totpetman seyt gewesen vber dem Heynrich Swaben. Do vrag- ten meyne herren dy scheppen, ob her eyn totpetman were. Do sprach der- selbe : yo, es ist war, ich bin eyn totpetman do gewesen. Das ward besaczt von des klagers wegen mit den scheppen. Nu vragt der vorsprech von des klagers wegen, ob dy vraw den totpetman hette gestalt, das sy mit ym vol- varen wolde. Do sprach dy vrawe: yo. Das besaczte der klager mit den scheppen. Dornach vragten yn dy scheppen, das her sagte, was ym wissen wer. Do sprach her : ich wil nicht sagen, do seynt mer lewte pey gewesen, wenne ich alayn, wanne dy dorczu kumen, so wil ich sagen, was mir wissent- leych ist. Das besaczt der klager mit den scheppen, vnd lyes ym recht vrteil werden, ob her dy mer geczugen icht pilleych nennen schult. Do teyl- ten dy scheppen an eynem rechten, her scholt sy nennen. Do trat her dar derselbe totpetman vnd nant eynen, der was tot, vnd quamen mer vnd nan- ten eynen Vlrich Prenner. Das besaczt der klager mit den scheppen. Nu vraget der vorsprech von des klagers wegen um eyn recht, synt dem mal das
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142 der mer geczeugen genant hette vnd wolde nicht sagen, pys sy dorczu que- men, vnd hat genant nur eynen toten man, ab her nu eyn geczug mug geseyn oder nicht, oder was dorvm eyn recht sey. Das vrteyl haben geteilt dy scheppen also : wir taylen das czu eynem rechten, als man sich des geczu- gen vormessen hat, der eyn totpetman schold seyn gewesen, vnd gestalt ist czu eynem totpetman, vnd her iach her wer eyner, vnd sprach, ir were mer do pey gewesen wanne her, her wold nicht sagen, sy quemen den dorczu, wenn sy quemen , so wolt her gerne sagen, was er west, und dy scheppen vorgeteylt hatten, her scholt sy nennen, vnd hat genant nur eynen man, der daczu nicht mag kumen , das her kayn totpetman noch kayn geczug nicht geseyn mag, vnd dy vrawe nicht volvaren ist. Nu ist dy vrawe dar getreten mit yrem vorsprechen vnd hat das vrteil gestraft, das dy scheppen geteilt haben, vnd sprach von der vrawen wegen; ich wil eyn pessers taylen , vnd sprach derselbe vorsprech : herre her richter, wolt das vrtail : sint dem mal das der totpetman nu nicht bekant hat, wen das her gesprochen hat: do sint mer lewte dapey gewesen wann ich allayne, und hat den Vlrich Prenner czu im genant, vnd auch also als der vrawen vorgeteylt ist mit yren totpet- lewten sich czu weren , so tayl ich das czu eynem rechten von der vrawen wegen, das der wol eyn totpetman mug geseyn, vnd dy vrawe ir recht do myt nicht verloren hat, vnd hat sich des beruffen an das hochste recht an euch czu der Igla, do wir recht geben vnd nemen. Nu pit wir ewer ersam- kayt durch eynes rechten willen, das ir vns weyser macht, welches vrtail pesser sey, der scheppen, oder des, der das vrteyl gestraft hat. Sentencia diffinitiua. Als wir klag und antwort gehort haben, so teyl wir des czu eynem rech- ten vm den totpetman und vmb dy urteyl, das dy czu recht gestraft seyn, vnd den totpetman schol man gestellen, vnd dy scheppen schollen in dorezu twingen, das her sage, was ym dorczu vm gewissen sey. 248. (Von eynem gescheffte, das nicht crafft hatte.) Ciues Chutnenses scripserunt sic. Es quam also verre, das dy vraw Clara des Seydel Ernst hawsvraw vor vns quam in eyn gehegtes gericht, vnd iach , das sy hette vurgepoten yrem pruder Hanna, czu deme hette sy czu taydingen, vnd pat vm eynen man, der yr wort sprech. Der wart yr gegeben von gerichtes wegen. Der dingte der vrawen alle yre recht. Derselbe vor- spreche der sprach : herre her richter, wolt yr nu horen der vrawen clag vnd yr wort. Nu stet hye dye vraw Clara und ich an yrem worte, vnd kla- get euch herre her richter vnd den scheppen gemayn, das es also verre quam, das Wenczlab Vindercz der pyderman vreyt um des Hannus Gogri- czers tochter Katherina, so yn peyden got genade. Der gab ym sy noch der vreunt rat, vnd gelobt ir czu rechter morgengab recht erbtayl an allem seynem gute als ander seyner kynder eynem. Dornach quam es also verre, das dy selbe vrawe Katherina sich vnd krank ward vnd des an ir entphand, das sy ny nicht genesen mochte, vnd sante nach pyderben lewten, der eyner eyn scheppe was, vnd beschyed all ir sache vnd ir gut : drey vnd sechczik
142 der mer geczeugen genant hette vnd wolde nicht sagen, pys sy dorczu que- men, vnd hat genant nur eynen toten man, ab her nu eyn geczug mug geseyn oder nicht, oder was dorvm eyn recht sey. Das vrteyl haben geteilt dy scheppen also : wir taylen das czu eynem rechten, als man sich des geczu- gen vormessen hat, der eyn totpetman schold seyn gewesen, vnd gestalt ist czu eynem totpetman, vnd her iach her wer eyner, vnd sprach, ir were mer do pey gewesen wanne her, her wold nicht sagen, sy quemen den dorczu, wenn sy quemen , so wolt her gerne sagen, was er west, und dy scheppen vorgeteylt hatten, her scholt sy nennen, vnd hat genant nur eynen man, der daczu nicht mag kumen , das her kayn totpetman noch kayn geczug nicht geseyn mag, vnd dy vrawe nicht volvaren ist. Nu ist dy vrawe dar getreten mit yrem vorsprechen vnd hat das vrteil gestraft, das dy scheppen geteilt haben, vnd sprach von der vrawen wegen; ich wil eyn pessers taylen , vnd sprach derselbe vorsprech : herre her richter, wolt das vrtail : sint dem mal das der totpetman nu nicht bekant hat, wen das her gesprochen hat: do sint mer lewte dapey gewesen wann ich allayne, und hat den Vlrich Prenner czu im genant, vnd auch also als der vrawen vorgeteylt ist mit yren totpet- lewten sich czu weren , so tayl ich das czu eynem rechten von der vrawen wegen, das der wol eyn totpetman mug geseyn, vnd dy vrawe ir recht do myt nicht verloren hat, vnd hat sich des beruffen an das hochste recht an euch czu der Igla, do wir recht geben vnd nemen. Nu pit wir ewer ersam- kayt durch eynes rechten willen, das ir vns weyser macht, welches vrtail pesser sey, der scheppen, oder des, der das vrteyl gestraft hat. Sentencia diffinitiua. Als wir klag und antwort gehort haben, so teyl wir des czu eynem rech- ten vm den totpetman und vmb dy urteyl, das dy czu recht gestraft seyn, vnd den totpetman schol man gestellen, vnd dy scheppen schollen in dorezu twingen, das her sage, was ym dorczu vm gewissen sey. 248. (Von eynem gescheffte, das nicht crafft hatte.) Ciues Chutnenses scripserunt sic. Es quam also verre, das dy vraw Clara des Seydel Ernst hawsvraw vor vns quam in eyn gehegtes gericht, vnd iach , das sy hette vurgepoten yrem pruder Hanna, czu deme hette sy czu taydingen, vnd pat vm eynen man, der yr wort sprech. Der wart yr gegeben von gerichtes wegen. Der dingte der vrawen alle yre recht. Derselbe vor- spreche der sprach : herre her richter, wolt yr nu horen der vrawen clag vnd yr wort. Nu stet hye dye vraw Clara und ich an yrem worte, vnd kla- get euch herre her richter vnd den scheppen gemayn, das es also verre quam, das Wenczlab Vindercz der pyderman vreyt um des Hannus Gogri- czers tochter Katherina, so yn peyden got genade. Der gab ym sy noch der vreunt rat, vnd gelobt ir czu rechter morgengab recht erbtayl an allem seynem gute als ander seyner kynder eynem. Dornach quam es also verre, das dy selbe vrawe Katherina sich vnd krank ward vnd des an ir entphand, das sy ny nicht genesen mochte, vnd sante nach pyderben lewten, der eyner eyn scheppe was, vnd beschyed all ir sache vnd ir gut : drey vnd sechczik
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143 schok yrer swester Claren vnd ir kint ezu getrewer hant vnd anders nymant, wanne nymant yrer zel und yres kyndes pas gepflegen mochte, wen ir swe- ster dy Clara, vnd sy seyn nymant so wol getrewet yres gutes und yres kyn- des als yr. An demselben gut und an demselben erb tayl do hindert sy yr pruder der Hana, vnd czeucht sich an eyn beschidung, dy ir peder vater ge- tan hat an seynen leczten czeyten , dy her nach eczleych jar geschehen ist noch der heyrat, do her seyn tochter Katherina dem Wenczlab Vinderez gab. — Nu stet hye dye vraw Clara und ich an yrem wort, vnd pitten euch her richter an eynem rechten vrtail czu der varen , wanne sy sich czucht an heyratlewt, das yr elycher vater yrer swester Katherina rechten erbtayl czu rechter morgengab gelobt hat, vnd czucht sich denne an totpetlewt, als vil als sy yr bedarf ezu yren rechten, der der eyn eyn scheppe ist, das dy selbe ir swester Katherina irer swester Claran, dy hy czu gegenwortig stet, dy selb morgengab : drey und sechczik schok vnd yr kynt vnd das selb erbtayh recht vnd redlich czu getrewer hant bescheyden hat, ob ir dy heyratlewt vnd dy totpetlewt des gesten , als eyn recht ist, ob ir peder eleycher vater her- nach mit kayner beschidung oder mit kaynen prieffen ir vr erbtayl , das her ir vorgelobt hat, anders ymant vorschriben oder vorgeben muge an yrem willen vnd an ir wort vnd an ir wissen oder nicht, oder was eyn recht sey dorvm. Do trat der Hana dar mit seynem vorsprechen. Der dingte ym alle seyne recht vnd sprach : herre her richter, wolt ir nu horen Hannus ant- worte, so stet hye Hana vnd ich an seynem worte, und sprichet gar beschey- denlich, es sey wol war, das ir peder vater seyner swester Katherina morgen- gab gelobt hab, dye sey ir worden mit gerayten pfenningen. Dor noch quam es also verr, das ir payder vater sich vnd krang word, vnd tet eyn beschydung wissentleych scheppen vnd pyderben lewten , dy do vorschryben synt vnder des Perges insigel , vnd czuhet sich des an dy selben totpetlewt vnd an den pryeff, vnd let ym eyn recht urteyl werden , ob ym dy totpetlewt vnd auch der pryeff gesten, als eyn recht ist, ob man mit kaynen heyratlewten oder mit andern totpetlewten dy beschydung vnd den prif vnd auch dy totpetlewt wider treyben mug, oder nicht, oder was dorvm eyn recht sey. Nota tenor priuilegii talis fuit. Quod pater dictarum germanarum in extremis suis de bonis ipsius aliter legauit, ita videlicet : si Katherina et heredes ejus ab hac vita decederent, quod bona sibi in dotalicium data ad alios germanos ipsius transire debe- rent, quod stare non potuit (quia quod vni datum est, alteri legare et donare non potest.) Sentencia difflnitiua. Nach aller der vorgeschriben rede vnd der beweysung, als wir clag vnd antwurt vernumen haben, so teyl wir euch czu eynem rechten : volvert dy vraw Clara mit yren geczugen, als sy sich vormessen hat, sy genewst seyn, wanne was eyn man vorgibt, das ist nymer seyn, sundern es ist des, dem her es gegeben hat.
143 schok yrer swester Claren vnd ir kint ezu getrewer hant vnd anders nymant, wanne nymant yrer zel und yres kyndes pas gepflegen mochte, wen ir swe- ster dy Clara, vnd sy seyn nymant so wol getrewet yres gutes und yres kyn- des als yr. An demselben gut und an demselben erb tayl do hindert sy yr pruder der Hana, vnd czeucht sich an eyn beschidung, dy ir peder vater ge- tan hat an seynen leczten czeyten , dy her nach eczleych jar geschehen ist noch der heyrat, do her seyn tochter Katherina dem Wenczlab Vinderez gab. — Nu stet hye dye vraw Clara und ich an yrem wort, vnd pitten euch her richter an eynem rechten vrtail czu der varen , wanne sy sich czucht an heyratlewt, das yr elycher vater yrer swester Katherina rechten erbtayl czu rechter morgengab gelobt hat, vnd czucht sich denne an totpetlewt, als vil als sy yr bedarf ezu yren rechten, der der eyn eyn scheppe ist, das dy selbe ir swester Katherina irer swester Claran, dy hy czu gegenwortig stet, dy selb morgengab : drey und sechczik schok vnd yr kynt vnd das selb erbtayh recht vnd redlich czu getrewer hant bescheyden hat, ob ir dy heyratlewt vnd dy totpetlewt des gesten , als eyn recht ist, ob ir peder eleycher vater her- nach mit kayner beschidung oder mit kaynen prieffen ir vr erbtayl , das her ir vorgelobt hat, anders ymant vorschriben oder vorgeben muge an yrem willen vnd an ir wort vnd an ir wissen oder nicht, oder was eyn recht sey dorvm. Do trat der Hana dar mit seynem vorsprechen. Der dingte ym alle seyne recht vnd sprach : herre her richter, wolt ir nu horen Hannus ant- worte, so stet hye Hana vnd ich an seynem worte, und sprichet gar beschey- denlich, es sey wol war, das ir peder vater seyner swester Katherina morgen- gab gelobt hab, dye sey ir worden mit gerayten pfenningen. Dor noch quam es also verr, das ir payder vater sich vnd krang word, vnd tet eyn beschydung wissentleych scheppen vnd pyderben lewten , dy do vorschryben synt vnder des Perges insigel , vnd czuhet sich des an dy selben totpetlewt vnd an den pryeff, vnd let ym eyn recht urteyl werden , ob ym dy totpetlewt vnd auch der pryeff gesten, als eyn recht ist, ob man mit kaynen heyratlewten oder mit andern totpetlewten dy beschydung vnd den prif vnd auch dy totpetlewt wider treyben mug, oder nicht, oder was dorvm eyn recht sey. Nota tenor priuilegii talis fuit. Quod pater dictarum germanarum in extremis suis de bonis ipsius aliter legauit, ita videlicet : si Katherina et heredes ejus ab hac vita decederent, quod bona sibi in dotalicium data ad alios germanos ipsius transire debe- rent, quod stare non potuit (quia quod vni datum est, alteri legare et donare non potest.) Sentencia difflnitiua. Nach aller der vorgeschriben rede vnd der beweysung, als wir clag vnd antwurt vernumen haben, so teyl wir euch czu eynem rechten : volvert dy vraw Clara mit yren geczugen, als sy sich vormessen hat, sy genewst seyn, wanne was eyn man vorgibt, das ist nymer seyn, sundern es ist des, dem her es gegeben hat.
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144 249. (Wy man purgenrecht hat, vnd wy sy sich ledigen mogen oder nicht.) Ciues Colonienses scripserunt sic. Es ist geschehen, das vnsre mit- purger vmb eynen, der verderbt ist, vorpurget vnd vorvestet seyn mit vber- wett bis auf eyn recht , also das dy purger mit den beschuldigeten alle mit eynander mit gesampter hant gelubet haben czu recht gesten vor dem came- rer, wen her gepewt. Des hat her pryeffe gesant vor seyner ezukunft etleych tag ezu vns, das alle dy, dy icht ezu klagen vnd czu sachen vor ym hetten, das sy sich darczu richten schullen. Des ist es geschehen, das der camrer quam vnd hegte eyn gerichte. Noch der hegung des gerichtes quamen dy, dy den toten voderten, vnd warten des rechten, das yn bescheyden was, vnd lawtmerten sich da als oft, als sy seyn czu eynem rechten bedurften. Nach sulcher lautmerung quamen der beschuldigeten purger eyn teyl vnd doch nicht alle czumal, vnd begerten purgenrecht. Des enkund wir dorvm , das der camrer selber das gerichte sas, nicht vynden vnd haben das geschoben vnez an euwrer weysheyt, vnd piten vns seyn innern durch unser dyenst wil- len. Darnach traten dy vorgenanten purger dar, und iagten an eynem vrteil czu der varen , synt sy der beschuldigten nicht gehaben mochten, wen sy vorfluchtik weren worden, ob sy sich nu icht pilleycher ezu yrem gut halden schullen, den ymant anders, wan sy mit in mit gesampter hant gelubt hetten. Des ward in geteylt, das sy des neher weren den ymant anders. Des traten dy vodrer dar an dem toten vnd vragten , was nu dy beschuldigten bestan- den weren, wenn sy yrem rechten nicht getraut hetten, vnd sy an demselben tag offenleych vnd vrevleych czu kyrchen vnd czu strassen gegangen weren wissentleych scheppen vnd andern pyderben lewten. Darvm wir sy vorezalt haben. Nachdem als dy vorczelung geschach, des traten aber dy purgen dar vnd lyssen yn erfarn an eynem rechten vrtayl, synt man czu den selb- schuldigen eyn recht hette getan, ob sy nu nicht ledik schullen seyn, oder was dorvm eyn recht sey. Des habe wir auch darvm, das sy sich des gutes e vorvangen haben, e sy sich aus der purgschaft geszogen haben, verscho- ben vncz an euch , vnd piten vleyssikleych, das ir vns der czwayir sache weyser machet durch unser dynst willen: der ersten, ob sy purgenrecht ge- haben mugen, der andern , ob sy der purgschaft ledik geseyn mugen noch alle den tedingen und reden, als hy vorgeschriben sten, oder was dorvm eyn recht sey. Item interrogabant nomine domini camerarii et ipsorum, vtrum aliqua protraccio in judicio cum camerarius presideret, fieri possit in causis. Quibus responsum fuit, quod ita posset fieri. Sentencia difflnitina. Sentenciatum fuit quoad primum. Noch der vorgeschrib red teyl wir euch czu eynem rechten, das dy purgen purgenrecht wol mogen gehaben. Ad secundum. Noch der ander sach teyl wir euch, das dy purgen der purge- schaft mogen nicht ledig geseyn.
144 249. (Wy man purgenrecht hat, vnd wy sy sich ledigen mogen oder nicht.) Ciues Colonienses scripserunt sic. Es ist geschehen, das vnsre mit- purger vmb eynen, der verderbt ist, vorpurget vnd vorvestet seyn mit vber- wett bis auf eyn recht , also das dy purger mit den beschuldigeten alle mit eynander mit gesampter hant gelubet haben czu recht gesten vor dem came- rer, wen her gepewt. Des hat her pryeffe gesant vor seyner ezukunft etleych tag ezu vns, das alle dy, dy icht ezu klagen vnd czu sachen vor ym hetten, das sy sich darczu richten schullen. Des ist es geschehen, das der camrer quam vnd hegte eyn gerichte. Noch der hegung des gerichtes quamen dy, dy den toten voderten, vnd warten des rechten, das yn bescheyden was, vnd lawtmerten sich da als oft, als sy seyn czu eynem rechten bedurften. Nach sulcher lautmerung quamen der beschuldigeten purger eyn teyl vnd doch nicht alle czumal, vnd begerten purgenrecht. Des enkund wir dorvm , das der camrer selber das gerichte sas, nicht vynden vnd haben das geschoben vnez an euwrer weysheyt, vnd piten vns seyn innern durch unser dyenst wil- len. Darnach traten dy vorgenanten purger dar, und iagten an eynem vrteil czu der varen , synt sy der beschuldigten nicht gehaben mochten, wen sy vorfluchtik weren worden, ob sy sich nu icht pilleycher ezu yrem gut halden schullen, den ymant anders, wan sy mit in mit gesampter hant gelubt hetten. Des ward in geteylt, das sy des neher weren den ymant anders. Des traten dy vodrer dar an dem toten vnd vragten , was nu dy beschuldigten bestan- den weren, wenn sy yrem rechten nicht getraut hetten, vnd sy an demselben tag offenleych vnd vrevleych czu kyrchen vnd czu strassen gegangen weren wissentleych scheppen vnd andern pyderben lewten. Darvm wir sy vorezalt haben. Nachdem als dy vorczelung geschach, des traten aber dy purgen dar vnd lyssen yn erfarn an eynem rechten vrtayl, synt man czu den selb- schuldigen eyn recht hette getan, ob sy nu nicht ledik schullen seyn, oder was dorvm eyn recht sey. Des habe wir auch darvm, das sy sich des gutes e vorvangen haben, e sy sich aus der purgschaft geszogen haben, verscho- ben vncz an euch , vnd piten vleyssikleych, das ir vns der czwayir sache weyser machet durch unser dynst willen: der ersten, ob sy purgenrecht ge- haben mugen, der andern , ob sy der purgschaft ledik geseyn mugen noch alle den tedingen und reden, als hy vorgeschriben sten, oder was dorvm eyn recht sey. Item interrogabant nomine domini camerarii et ipsorum, vtrum aliqua protraccio in judicio cum camerarius presideret, fieri possit in causis. Quibus responsum fuit, quod ita posset fieri. Sentencia difflnitina. Sentenciatum fuit quoad primum. Noch der vorgeschrib red teyl wir euch czu eynem rechten, das dy purgen purgenrecht wol mogen gehaben. Ad secundum. Noch der ander sach teyl wir euch, das dy purgen der purge- schaft mogen nicht ledig geseyn.
Strana 145
145 250. Item sentenciatum est hic in Iglauia secundum subscriptum tenorem. (Wy czwo mark czinses eyme kinde ezu geteilet worden.) Her richter, hye stet der Cuml und klaget czu der vrawen, das sy yn hindir an czweyn marken geldes, dy deme kynde seyn vater an seynem tot- pette beschyden hat wissentleychen totpetlewten, der eyne awf ewerm hof richter ist, dy ander awf Frenczel des Glacz hof, vnd dy das kynt dem Kunel hat awfgegeben vmbetwungenlichen, und in das statpuch mit scheppen pracht ist vnd geschryben, und pytte an eynem rechten vrteyl czu ervaren, ob ym des totpetlewte vnd das puch gesten , ob dy vrawe yn vurpas keyn hyndernus muge oder schulle tun, svndern sy mus ym abtreten, oder was eyn recht sey. Do wyder antwort dy vrawe mit yrem vorsprechen: her richter, das beseczt dy vrawe mit euch vnd mit den scheppen , das sy der Kunel von eynes kyndes wegen anspricht, vnd antwurtet also: als der Kunel von eynes kyndes wegen vm ezwu mark geldes klagt, das sy yn dor an hyn- dern, der eyn awf des richters hof, und dy ander awf des Frenczel Glacz hof sy, dy deme kynde seyn vater an seynem totpette hat bescheyden wissent- leych totpetlewten, vnd ym awfgegeben hab vmbetwunglich, vnd mit wissen der scheppen in der stadpuch geschriben sey, do ist ir vnwissentleych vmme, svudern sy seyn ir, und hat sy czu gewalt vnd czu gewer, und begert an eynem rechten vrteil czu ervaren, wen her sy von eynes kyndes wegen an- spricht, ab sy ym keyn antwort dorumme geben schulle oder was eyn recht sey. Sentencia diffinitiua. Noch der klag und antworte teyle wir czu eynem vollen rechten. Dy czwu mark geldes, dy deme kynde seyn vater hat bescheyden wissenleych totpetlewten, dy neme wir deme kynde nicht. Es indarf auch dy vrawe nicht vorantwurten, sundern das kynt, das sy deme Kunil hat awfgegeben, das schal sy auch entweren. 251. Wer sich vorwilekurt, er sal es halden. Chutnenses scripserunt sic. Es fuget sich also verre, das vnser purger hatten gehende awf der munnyche gut sechs vnd dreyzik ochsen an der weyde. Dar czu quam der Hanich Ledrer purger czu Koln vnd sprach das selbe viech an, es wer seyn. Do antworten vnser purger hyn wider, es wer yr , und wolden das beweysen. Do beschyt man yn peyderseyt eynen tag awf der munche gut in ir gerichte czu gewyn vnd czu vorlust. Do gestunden sy peyderseyt in der munche gerichte, als yn bescheyden was, vnd tedingten mit eynander als lange, das dy selben teydinge wurden geschoben awf den Perk vor dy scheppen. Des quamen sy vor vns in eynen vollen rat: dy erbern lewte Lorencz vnd Cunczil seyn geselle vnser purger von eynem tayle vnd Hancko der Ledrer von Kolen von dem andern tayle, vnd teydingten vm dy selben ochsen, dy waren gekawft czu Wyenne. Dy czoch sich der Hancke Ledrer an und iach, sy weren seyn und seyner geselleschaft. Do sprach der Lorencz und der Cunczil , sy weren ir und irer geselleschaft vnd czugen sich der sache hynderseych kegen Wyne an yren wirt, das dem wissentleych 10 Tomaschek, Schöffensprüche.
145 250. Item sentenciatum est hic in Iglauia secundum subscriptum tenorem. (Wy czwo mark czinses eyme kinde ezu geteilet worden.) Her richter, hye stet der Cuml und klaget czu der vrawen, das sy yn hindir an czweyn marken geldes, dy deme kynde seyn vater an seynem tot- pette beschyden hat wissentleychen totpetlewten, der eyne awf ewerm hof richter ist, dy ander awf Frenczel des Glacz hof, vnd dy das kynt dem Kunel hat awfgegeben vmbetwungenlichen, und in das statpuch mit scheppen pracht ist vnd geschryben, und pytte an eynem rechten vrteyl czu ervaren, ob ym des totpetlewte vnd das puch gesten , ob dy vrawe yn vurpas keyn hyndernus muge oder schulle tun, svndern sy mus ym abtreten, oder was eyn recht sey. Do wyder antwort dy vrawe mit yrem vorsprechen: her richter, das beseczt dy vrawe mit euch vnd mit den scheppen , das sy der Kunel von eynes kyndes wegen anspricht, vnd antwurtet also: als der Kunel von eynes kyndes wegen vm ezwu mark geldes klagt, das sy yn dor an hyn- dern, der eyn awf des richters hof, und dy ander awf des Frenczel Glacz hof sy, dy deme kynde seyn vater an seynem totpette hat bescheyden wissent- leych totpetlewten, vnd ym awfgegeben hab vmbetwunglich, vnd mit wissen der scheppen in der stadpuch geschriben sey, do ist ir vnwissentleych vmme, svudern sy seyn ir, und hat sy czu gewalt vnd czu gewer, und begert an eynem rechten vrteil czu ervaren, wen her sy von eynes kyndes wegen an- spricht, ab sy ym keyn antwort dorumme geben schulle oder was eyn recht sey. Sentencia diffinitiua. Noch der klag und antworte teyle wir czu eynem vollen rechten. Dy czwu mark geldes, dy deme kynde seyn vater hat bescheyden wissenleych totpetlewten, dy neme wir deme kynde nicht. Es indarf auch dy vrawe nicht vorantwurten, sundern das kynt, das sy deme Kunil hat awfgegeben, das schal sy auch entweren. 251. Wer sich vorwilekurt, er sal es halden. Chutnenses scripserunt sic. Es fuget sich also verre, das vnser purger hatten gehende awf der munnyche gut sechs vnd dreyzik ochsen an der weyde. Dar czu quam der Hanich Ledrer purger czu Koln vnd sprach das selbe viech an, es wer seyn. Do antworten vnser purger hyn wider, es wer yr , und wolden das beweysen. Do beschyt man yn peyderseyt eynen tag awf der munche gut in ir gerichte czu gewyn vnd czu vorlust. Do gestunden sy peyderseyt in der munche gerichte, als yn bescheyden was, vnd tedingten mit eynander als lange, das dy selben teydinge wurden geschoben awf den Perk vor dy scheppen. Des quamen sy vor vns in eynen vollen rat: dy erbern lewte Lorencz vnd Cunczil seyn geselle vnser purger von eynem tayle vnd Hancko der Ledrer von Kolen von dem andern tayle, vnd teydingten vm dy selben ochsen, dy waren gekawft czu Wyenne. Dy czoch sich der Hancke Ledrer an und iach, sy weren seyn und seyner geselleschaft. Do sprach der Lorencz und der Cunczil , sy weren ir und irer geselleschaft vnd czugen sich der sache hynderseych kegen Wyne an yren wirt, das dem wissentleych 10 Tomaschek, Schöffensprüche.
Strana 146
146 were, das dyselben ochsen dy vorgenanten, der Lorencz und der Cunczil hetten gekawft vnd vergolten mit irem gelte vnd mit yrem gute. Des wor- den dy selben teyding verschoben vber vyerczen tag. Des vorderten Lorencz und Cunczil demselben Hancken purgen czu , das her yn czu rechte stunde awf den selben tag. Das gelobt der selbe Hanke von eygem willen unbe- twungen vnd vngevangen pey seynem hochsten rechte, stunde und wulde sten vber vyerczen tage vor den scheppen awf dem Perge, vnd hat des nicht getan und hat sich nicht gestalt, als her gelobt hat. Do gaben dy vorge- nanten der Lorencz und der Cunczel ir schon noch der scheppen geheyse awf eyn recht nach der klag, dy vorgeschriben ist, vnd noch der antworte, dy euch dy scheppen von Kolen weysen vnder yrem ingsigel, vnd wir pitten euch, das ir vns peyderseyt eyn recht vindet vnd leret vnd auzser das vrteil, das ir vorgeteilt habt vm dy selbe sache. 252. Litera Coloniensium (in eadem causa). Ewer weysheyt tu wir czu wissen mit kegenwurtikeyt dicz prifs, das czwischen den hern von dem Perge vnd vns von alder her eyn wilkur ge- schen ist vnd auch von yn vnd von vns behalden ist vestikleychen pis an dysen hewtigen tag, das keyn gesworn man noch keyn scheppe von dem Perge ezu vns noch wir hin awf ezu yn gesten mak awf vnser purger vmme keynerleyge gelt, es sey vil oder wenick. Nu ist das quomen, das vor etley- chen czeyten dy von dem Perge vnser mitpurger haben angesprochen vmme XL schok groser pfenninge. Vnd do das an vns quam, do sprachen wir czu vnsern mitpurger, das her sich gutleych mit yn richtet. Do sprach her in vollem rat, her wer yn nichtes nicht schuldik. Do antworte wir den vom Perge vnd sprachen, es wer czwischen yn vnd vns verwilkurt, das keyn ge- sessen man von vns ymand icht scholde antworten vor den scheppen von dem Perge vmme keynerleyge schult, noch keyn gesessen man von dem Perge scholde vm keynerleyge schult vor vns ymand icht antworten, svndern wo der man gesessen were, do schold her pas verantworten. Dar vm hetten sy czu ym icht ezu sprechen, das sy das teten mit eynem rechten, wir wol- den yn gerne eyn volles recht tun vm alles das, das sy czu ym czum klagen vnd czu sprechen hetten, vnd des selben sey wir yn noch heute des tages vorpunten. Des wolden sy nicht entun , vnd noch hutes 1) tages wollen sy seyn nicht tun sundern sy iehen, vnser mitpurger habe sich czu yn awf dem Perge vor den scheppen vorwilkurt. Do wisse wir nichtes nicht vmme und piten ewer vorsichtige bescheydenhyt mit ganczem vleyse, das ir vns des weyser macht, ob wir vnsern mitpurger noch alle der wilkur alsy czwischen yn vnd uns geschehen vnd behalden vncz pys her vestiklychen ist, ob wir nu vurpas denselben vnsern mitpurger , den sy angesprochen haben, pey vnser stat rechte behaben mugen, oder was eyn recht sey. Sentencia diffinitiua. Nach der vorgeschriben rede, als wir vor geteylt haben den Hancken czu vorlust, als teyl wir aber czu eynem vollen rechten. 1) A. hewtes.
146 were, das dyselben ochsen dy vorgenanten, der Lorencz und der Cunczil hetten gekawft vnd vergolten mit irem gelte vnd mit yrem gute. Des wor- den dy selben teyding verschoben vber vyerczen tag. Des vorderten Lorencz und Cunczil demselben Hancken purgen czu , das her yn czu rechte stunde awf den selben tag. Das gelobt der selbe Hanke von eygem willen unbe- twungen vnd vngevangen pey seynem hochsten rechte, stunde und wulde sten vber vyerczen tage vor den scheppen awf dem Perge, vnd hat des nicht getan und hat sich nicht gestalt, als her gelobt hat. Do gaben dy vorge- nanten der Lorencz und der Cunczel ir schon noch der scheppen geheyse awf eyn recht nach der klag, dy vorgeschriben ist, vnd noch der antworte, dy euch dy scheppen von Kolen weysen vnder yrem ingsigel, vnd wir pitten euch, das ir vns peyderseyt eyn recht vindet vnd leret vnd auzser das vrteil, das ir vorgeteilt habt vm dy selbe sache. 252. Litera Coloniensium (in eadem causa). Ewer weysheyt tu wir czu wissen mit kegenwurtikeyt dicz prifs, das czwischen den hern von dem Perge vnd vns von alder her eyn wilkur ge- schen ist vnd auch von yn vnd von vns behalden ist vestikleychen pis an dysen hewtigen tag, das keyn gesworn man noch keyn scheppe von dem Perge ezu vns noch wir hin awf ezu yn gesten mak awf vnser purger vmme keynerleyge gelt, es sey vil oder wenick. Nu ist das quomen, das vor etley- chen czeyten dy von dem Perge vnser mitpurger haben angesprochen vmme XL schok groser pfenninge. Vnd do das an vns quam, do sprachen wir czu vnsern mitpurger, das her sich gutleych mit yn richtet. Do sprach her in vollem rat, her wer yn nichtes nicht schuldik. Do antworte wir den vom Perge vnd sprachen, es wer czwischen yn vnd vns verwilkurt, das keyn ge- sessen man von vns ymand icht scholde antworten vor den scheppen von dem Perge vmme keynerleyge schult, noch keyn gesessen man von dem Perge scholde vm keynerleyge schult vor vns ymand icht antworten, svndern wo der man gesessen were, do schold her pas verantworten. Dar vm hetten sy czu ym icht ezu sprechen, das sy das teten mit eynem rechten, wir wol- den yn gerne eyn volles recht tun vm alles das, das sy czu ym czum klagen vnd czu sprechen hetten, vnd des selben sey wir yn noch heute des tages vorpunten. Des wolden sy nicht entun , vnd noch hutes 1) tages wollen sy seyn nicht tun sundern sy iehen, vnser mitpurger habe sich czu yn awf dem Perge vor den scheppen vorwilkurt. Do wisse wir nichtes nicht vmme und piten ewer vorsichtige bescheydenhyt mit ganczem vleyse, das ir vns des weyser macht, ob wir vnsern mitpurger noch alle der wilkur alsy czwischen yn vnd uns geschehen vnd behalden vncz pys her vestiklychen ist, ob wir nu vurpas denselben vnsern mitpurger , den sy angesprochen haben, pey vnser stat rechte behaben mugen, oder was eyn recht sey. Sentencia diffinitiua. Nach der vorgeschriben rede, als wir vor geteylt haben den Hancken czu vorlust, als teyl wir aber czu eynem vollen rechten. 1) A. hewtes.
Strana 147
147 253. (Das der erste schuldiger von erst beczalet sal werden, vnd darnach dye andern.) Heredes et creditores contendebant pro hereditate Vlmanni Eyloweri cum literis et testibus, quelibet pars uolens suum testimonium confirmare. Super quo taliter fuit sentenciatum. Nach alle der vorgeschriben rede teyl wir euch czu eynem rechten. Welich man beweysen mag mit des Perges hantvesten oder mit des Pergis puche, das her der erste sey, her sey erbe oder schuldiger, den schal man czu dem ersten weren, also eynen nach dem andern noch der hantvest und noch des puches lawte, als verre als das gut gereychen mag. Dornach pleybet icht gutes vber das, welch schuldiger mit des Vlmans hantveste icht beweysen mak, der get auch vor dy erben vnd vor das selgerete. 254. Sentenciatum est Chutnensibus. (Quomodo testimonium unius jurati valet vel non.) Chutnenses scripserunt sic, quod testimonium pro debitis ad vnum schabinum fuit deductum in extremis iacentem, et idem fuit fassus et dice- bat, alios suos conjuratos eciam scire, qui negabant. Sentenciatum fuit desuper. Ex quo fassionem personaliter non confirmauit, sed ad alios deduxit, ergo cassum est et vanum. 255. Alia sentencia. (Qualiter litere creditorum extenduntur ad heredes). Chutnenses scripserunt. Quod vnus ciuis de Egra Pyrkneros cum literis patrum suorum et propriis sigillatis pro debitis impecijt sigillis. Qui responderunt, quod bona parentum non possiderent, tamen propria sigilla negare non vellent. Sentencia diffinitiua. Perlecto priuilegio, ex quo idem literam patrum et heredum sigillis ro- boratam ostendere se astrinxit et non potuit propter carenciam bonorum et heredum sigillorum, ergo heredes essent soluti, quia cum quo horum lucrari voluerit, cum eodem amittere debebit, quia vigorem litere sue personaliter abstulit, quam ei tribuit et non eundem habuit. 256. Schaslauienses scripserunt sic. (Wer lange sweiget mit briefen oder ge- cyewknuzze, es kumpt ym czu schaden.) Colnerum et vxorem suam Luciam prouisorem puerorum Eysenoureri pro dotalicio literis patentibus ciuitatis judicio conuenisse, ita videlicet quod fabricam in monetis vnam sibi legasset et medium laneum. Super quo sentenciatum fuit. Das dy vormunden yr geczugen vor gehegte panck schullen gestellen, das sy sagen, was yn wyssentleych ist, und das endurfen sy nicht begreyfen. Das kumpt dovon, das dy vrawe vnd ir wirt so lange czeyt sint in ewer stat pey euch gewesen wol achczehen jar, und ny keyn ansprache noch be- weysunge gehabt haben czu deme gute, und des gepot vbersessen haben, 10*
147 253. (Das der erste schuldiger von erst beczalet sal werden, vnd darnach dye andern.) Heredes et creditores contendebant pro hereditate Vlmanni Eyloweri cum literis et testibus, quelibet pars uolens suum testimonium confirmare. Super quo taliter fuit sentenciatum. Nach alle der vorgeschriben rede teyl wir euch czu eynem rechten. Welich man beweysen mag mit des Perges hantvesten oder mit des Pergis puche, das her der erste sey, her sey erbe oder schuldiger, den schal man czu dem ersten weren, also eynen nach dem andern noch der hantvest und noch des puches lawte, als verre als das gut gereychen mag. Dornach pleybet icht gutes vber das, welch schuldiger mit des Vlmans hantveste icht beweysen mak, der get auch vor dy erben vnd vor das selgerete. 254. Sentenciatum est Chutnensibus. (Quomodo testimonium unius jurati valet vel non.) Chutnenses scripserunt sic, quod testimonium pro debitis ad vnum schabinum fuit deductum in extremis iacentem, et idem fuit fassus et dice- bat, alios suos conjuratos eciam scire, qui negabant. Sentenciatum fuit desuper. Ex quo fassionem personaliter non confirmauit, sed ad alios deduxit, ergo cassum est et vanum. 255. Alia sentencia. (Qualiter litere creditorum extenduntur ad heredes). Chutnenses scripserunt. Quod vnus ciuis de Egra Pyrkneros cum literis patrum suorum et propriis sigillatis pro debitis impecijt sigillis. Qui responderunt, quod bona parentum non possiderent, tamen propria sigilla negare non vellent. Sentencia diffinitiua. Perlecto priuilegio, ex quo idem literam patrum et heredum sigillis ro- boratam ostendere se astrinxit et non potuit propter carenciam bonorum et heredum sigillorum, ergo heredes essent soluti, quia cum quo horum lucrari voluerit, cum eodem amittere debebit, quia vigorem litere sue personaliter abstulit, quam ei tribuit et non eundem habuit. 256. Schaslauienses scripserunt sic. (Wer lange sweiget mit briefen oder ge- cyewknuzze, es kumpt ym czu schaden.) Colnerum et vxorem suam Luciam prouisorem puerorum Eysenoureri pro dotalicio literis patentibus ciuitatis judicio conuenisse, ita videlicet quod fabricam in monetis vnam sibi legasset et medium laneum. Super quo sentenciatum fuit. Das dy vormunden yr geczugen vor gehegte panck schullen gestellen, das sy sagen, was yn wyssentleych ist, und das endurfen sy nicht begreyfen. Das kumpt dovon, das dy vrawe vnd ir wirt so lange czeyt sint in ewer stat pey euch gewesen wol achczehen jar, und ny keyn ansprache noch be- weysunge gehabt haben czu deme gute, und des gepot vbersessen haben, 10*
Strana 148
148 das yder mensche der priffe hette vber erbe oder vber eygen in dreyezehen wochen scholde beweysen, vnd auch des nicht haben getan, vnd in aller handelunge des gutes czu hant sich ny gelawtmert haben mit ansprache oder mit beweysunge, do mite haben sy yrem pryfe seyne kraft be- numen, vnd auch ewer stat pryff seynen lawt wider spricht, vnd der Munczer vnd der Prager scheppen offen pryff von ganczem yrem rate, do dy smyden gelegen ist awf dem perge czu den Chutten, auch widersprechen vnd vn- grecht machen, vnd dy vormunden an vndirlas sich kegen dem pryff haben gelawtmert czu reden , gleycherweys als vm eynen geczug, do sich eyn man anczuhet, vnd das der gestelt gesehen wirt vor den vyerpenken mit sampt der scheppen pryff von den Kutthen do es dy Munczer vnd Prager scheppen haben anpracht, den man widerspricht vnd vorwirft mit eynem rechten als haben sy den pryff mit eynem rechten verworffen , vnd der Munczer schep- pen durfen sy nicht gestellen, wen sy aus ganczem rate gesten, vnd den pryff mit yrem pryffe wyder sprechen. 257. De jure judicis. (Von mancherley rechten vnd von wandeln, dy den richter vnd scheppen angehoren.) Chutnenses scripserunt sic. Vnsern dynst mit treuwen czuvor. Lyben hern vnd vreunt, wan vns vnd dy gemayn mancherlay sach vorkumpt, der wir nicht weyslich kunnen ausrichten an ewerm rat vnd vnderweysung, nu maynt der richter von vnser losung wegen, dy angelegt werden, czehen schok grosser czu haben, vnd wen der rat vorkart wurde, vnd new scheppen gesaczt werden, auch czehen schok, das vns als czu swer ist vnd der armut, auch maynt her all scheppin auzser der mark czu seczen awf dy genge, peyde awf den spiczenperk, grossengank, grossen holczmarkt, kolmarkt uff der hohe, jn der newnstat vnd vberal aws der mavr czu seczen do habe er recht vnd nicht dy scheppen. Dy richtschreyber vnd vnderschreyber vnd marktmayster, angisser, weynkoster vnd messer awf den merkten vberal vnd an allen dyngen mit der mas maynt her czu seczen vnd nicht dy scheppen, vnd maynt auch seynen richtschreybern gelt czu geben von den losungen, aynem czwey schok, dem andern eyn schok, auch den vorczalten, wenne dy der selbschol- digen tak vnd auch der scheppen haben , so wil her yn nicht tak geben, sy legen den ee ab mit gelde ; auch wy vil scheppen mit ym siczen schullen an dem puch, vnd wy man des schol handeln vm totsleg, vm lemen vnd kamper- wunden, vm plutrunst, fridprech, haymsuchung, plabsleg, volleyst, weg- lagern, wy man dem clager, dy sulche dink derstunden mit recht, wy sy schullen ablegen dem selbstschuldigen dy vergeschriben klag vnd smerczen, oder was geltes dorvm gehort, vnd auch dem richter vnd den scheppen ; vm dy vorsprechen, was dorvm eyn recht sey czu lon vm allerlay tayding, dy sy furen kegen eynander, wan sy dy gemayn sere besweren, wanne sy der lewt wort schullen sprechen, wy oft man sal pfenden gen an dem angissen weyns, ald pyrs vnd iung pirs schol vnd was dy pus schulle seyn. Des vnderweyst vns, vnd ob dy scheppen icht pus machen von nevs vm allerlay vntat, ob der richter icht rechtes dorezu schulle haben oder nicht, oder was dorym eyn
148 das yder mensche der priffe hette vber erbe oder vber eygen in dreyezehen wochen scholde beweysen, vnd auch des nicht haben getan, vnd in aller handelunge des gutes czu hant sich ny gelawtmert haben mit ansprache oder mit beweysunge, do mite haben sy yrem pryfe seyne kraft be- numen, vnd auch ewer stat pryff seynen lawt wider spricht, vnd der Munczer vnd der Prager scheppen offen pryff von ganczem yrem rate, do dy smyden gelegen ist awf dem perge czu den Chutten, auch widersprechen vnd vn- grecht machen, vnd dy vormunden an vndirlas sich kegen dem pryff haben gelawtmert czu reden , gleycherweys als vm eynen geczug, do sich eyn man anczuhet, vnd das der gestelt gesehen wirt vor den vyerpenken mit sampt der scheppen pryff von den Kutthen do es dy Munczer vnd Prager scheppen haben anpracht, den man widerspricht vnd vorwirft mit eynem rechten als haben sy den pryff mit eynem rechten verworffen , vnd der Munczer schep- pen durfen sy nicht gestellen, wen sy aus ganczem rate gesten, vnd den pryff mit yrem pryffe wyder sprechen. 257. De jure judicis. (Von mancherley rechten vnd von wandeln, dy den richter vnd scheppen angehoren.) Chutnenses scripserunt sic. Vnsern dynst mit treuwen czuvor. Lyben hern vnd vreunt, wan vns vnd dy gemayn mancherlay sach vorkumpt, der wir nicht weyslich kunnen ausrichten an ewerm rat vnd vnderweysung, nu maynt der richter von vnser losung wegen, dy angelegt werden, czehen schok grosser czu haben, vnd wen der rat vorkart wurde, vnd new scheppen gesaczt werden, auch czehen schok, das vns als czu swer ist vnd der armut, auch maynt her all scheppin auzser der mark czu seczen awf dy genge, peyde awf den spiczenperk, grossengank, grossen holczmarkt, kolmarkt uff der hohe, jn der newnstat vnd vberal aws der mavr czu seczen do habe er recht vnd nicht dy scheppen. Dy richtschreyber vnd vnderschreyber vnd marktmayster, angisser, weynkoster vnd messer awf den merkten vberal vnd an allen dyngen mit der mas maynt her czu seczen vnd nicht dy scheppen, vnd maynt auch seynen richtschreybern gelt czu geben von den losungen, aynem czwey schok, dem andern eyn schok, auch den vorczalten, wenne dy der selbschol- digen tak vnd auch der scheppen haben , so wil her yn nicht tak geben, sy legen den ee ab mit gelde ; auch wy vil scheppen mit ym siczen schullen an dem puch, vnd wy man des schol handeln vm totsleg, vm lemen vnd kamper- wunden, vm plutrunst, fridprech, haymsuchung, plabsleg, volleyst, weg- lagern, wy man dem clager, dy sulche dink derstunden mit recht, wy sy schullen ablegen dem selbstschuldigen dy vergeschriben klag vnd smerczen, oder was geltes dorvm gehort, vnd auch dem richter vnd den scheppen ; vm dy vorsprechen, was dorvm eyn recht sey czu lon vm allerlay tayding, dy sy furen kegen eynander, wan sy dy gemayn sere besweren, wanne sy der lewt wort schullen sprechen, wy oft man sal pfenden gen an dem angissen weyns, ald pyrs vnd iung pirs schol vnd was dy pus schulle seyn. Des vnderweyst vns, vnd ob dy scheppen icht pus machen von nevs vm allerlay vntat, ob der richter icht rechtes dorezu schulle haben oder nicht, oder was dorym eyn
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149 recht sey. Der sache kunnen wir nicht ausgerichten, sundern wir pitten euch fleysiklich, das ir vns der weyser macht, wan wir das nemen awf vnsern ayt, das wir das nicht kunnen taylen. Des wollen wir vm euch czu aller czeyt vordynen vnd vn dy ewern. Sentencia diffinitiua. Ad primum de losunga. Von der losunge wil der richter X schok groser pfenning haben etc. Eynem richter schal man eyn haws von dreysik marken in dem perge losunge vrey lasen. Idoch sehen dy scheppen, das her wol voderlich an der losung sey, das sy schyre gevalle , vnd sich dorvmme mut mit reyten vnd mit gehende fleysikleychen, so schullen sy ym von der losung etleyche erunge tun. Ad secundum. vnd wan der rat wirt etc. Der newe rat ist deme richter nichtes schuldig czu geben, her welle yn dan gerne eren. Ad tercium. Auch maynt her, alle scheppen aws der mawr czu seczen etc. Tu wir euch kunt, das der richter keyne scheppen hat czu seczen aws der mawr, noch in der mawr, es sey ym danne erlawbet von dem fursten yn seynen pryffen. Ad quartum. Dy richtschreyber vnd vnderschreyber vnd marktmeyster etc. Tu wir euch kunt, das der rat vnd nicht der richter dye selben gesworn amptlewte czu seczen hat durch eynes gemeynes nuczes willen. Ad quintum. Vnd maynt auch seynen richtschreybern gelt czu geben etc. Tu wir euch kunt, das der richter der losung gelt nymand hat czu geben, sundern dy losunger, den das enpholen ist von der scheppen wegen, mugen sy geben von gnaden den schreybern, wer es vm sye vordynet. Ad sextum. auch den vorezalten etc Tu wir euch kunt, das eyn ykleycher vorczalter vmme eynen toten an alle widerrede jar vnd tak den Perk schol meyden, vnd dornach wanne her danne seyner wydersachen hulde hat, ee her in den Perk geht, schol her den scheppen eyne mark geben vnd deme richter eyne halbe mark. Es ist auch wol pylleych, das kayn vorczalter an des richters lawbe in den Perk icht ge, wanne es stet geschriben: proscriptus, pro quacumque causa proscriptus fuerit, semper caret suo jure. Item quit- quit de proscriptis ad graciam venientibus dirivatur, due partes ad judicem et tertia ad juratos pertinebit. Ad septimum. Auch wy vil scheppen etc. Tu wir euch kunt, wanne eyn scheppe an dem puche siczet, so ys seyn genuk. Ad octauum (de emendis). Vmme totslege etc. Dem richter fumf mark vnd den scheppen czwo mark; vmme eyn lemed gevallen vyerczen mark: czehen dem selbschol, drey dem richter, ayne den scheppen; vmme ayne kamperwunden gevallen czehen mark: VII dem selbschol, II dem richter, I den scheppen ; vmme plutrunst eyne halbe mark dem selbschol, dem rich- ter XVI gros, den scheppen VIII gross; vmme fridprechen mit worten dem richter LX schilling, vnd je den scheppen dreysik schillinge der kurczen : also vorstet es, das wir nur XII scheppen dem frydprech taylen; mit den werken, das ist der hals, wirt her vberwunden als eyn recht ist. Vmme haym suchen wirt her vberwunden, als eyn recht ist, das ist der hals ; vmme plab- sleg dem selbschol eynen vyerdunk, dem richter vnd scheppen eynen vyer- dunk ; vmme volleyst an eynem toden dem selbschol eyne mark. Vmme
149 recht sey. Der sache kunnen wir nicht ausgerichten, sundern wir pitten euch fleysiklich, das ir vns der weyser macht, wan wir das nemen awf vnsern ayt, das wir das nicht kunnen taylen. Des wollen wir vm euch czu aller czeyt vordynen vnd vn dy ewern. Sentencia diffinitiua. Ad primum de losunga. Von der losunge wil der richter X schok groser pfenning haben etc. Eynem richter schal man eyn haws von dreysik marken in dem perge losunge vrey lasen. Idoch sehen dy scheppen, das her wol voderlich an der losung sey, das sy schyre gevalle , vnd sich dorvmme mut mit reyten vnd mit gehende fleysikleychen, so schullen sy ym von der losung etleyche erunge tun. Ad secundum. vnd wan der rat wirt etc. Der newe rat ist deme richter nichtes schuldig czu geben, her welle yn dan gerne eren. Ad tercium. Auch maynt her, alle scheppen aws der mawr czu seczen etc. Tu wir euch kunt, das der richter keyne scheppen hat czu seczen aws der mawr, noch in der mawr, es sey ym danne erlawbet von dem fursten yn seynen pryffen. Ad quartum. Dy richtschreyber vnd vnderschreyber vnd marktmeyster etc. Tu wir euch kunt, das der rat vnd nicht der richter dye selben gesworn amptlewte czu seczen hat durch eynes gemeynes nuczes willen. Ad quintum. Vnd maynt auch seynen richtschreybern gelt czu geben etc. Tu wir euch kunt, das der richter der losung gelt nymand hat czu geben, sundern dy losunger, den das enpholen ist von der scheppen wegen, mugen sy geben von gnaden den schreybern, wer es vm sye vordynet. Ad sextum. auch den vorezalten etc Tu wir euch kunt, das eyn ykleycher vorczalter vmme eynen toten an alle widerrede jar vnd tak den Perk schol meyden, vnd dornach wanne her danne seyner wydersachen hulde hat, ee her in den Perk geht, schol her den scheppen eyne mark geben vnd deme richter eyne halbe mark. Es ist auch wol pylleych, das kayn vorczalter an des richters lawbe in den Perk icht ge, wanne es stet geschriben: proscriptus, pro quacumque causa proscriptus fuerit, semper caret suo jure. Item quit- quit de proscriptis ad graciam venientibus dirivatur, due partes ad judicem et tertia ad juratos pertinebit. Ad septimum. Auch wy vil scheppen etc. Tu wir euch kunt, wanne eyn scheppe an dem puche siczet, so ys seyn genuk. Ad octauum (de emendis). Vmme totslege etc. Dem richter fumf mark vnd den scheppen czwo mark; vmme eyn lemed gevallen vyerczen mark: czehen dem selbschol, drey dem richter, ayne den scheppen; vmme ayne kamperwunden gevallen czehen mark: VII dem selbschol, II dem richter, I den scheppen ; vmme plutrunst eyne halbe mark dem selbschol, dem rich- ter XVI gros, den scheppen VIII gross; vmme fridprechen mit worten dem richter LX schilling, vnd je den scheppen dreysik schillinge der kurczen : also vorstet es, das wir nur XII scheppen dem frydprech taylen; mit den werken, das ist der hals, wirt her vberwunden als eyn recht ist. Vmme haym suchen wirt her vberwunden, als eyn recht ist, das ist der hals ; vmme plab- sleg dem selbschol eynen vyerdunk, dem richter vnd scheppen eynen vyer- dunk ; vmme volleyst an eynem toden dem selbschol eyne mark. Vmme
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150 weglagern : das ist eyn kleyner vreuel dem richter. Vmme an gyessen etc. Ir muget angyessen an alle sachen : an weyn vnd an pyer, wenne euch ge- lust, vnd nicht wen der richter wil, vnd was puse ir dor awf seczet, das muget ir tun, vnd das schol nymant widerreden. — Vmme dy vorsprechen etc. wen ir merket, das dy vorsprechen den lewten czu swer seyn , so muget yr yn selber yr lon seczen, wy euch gut dunket. Vnd ob dy scheppen icht pus machen, tu wir euch kunt, das der richter nicht doran het etc. In einem Iglauer Stadtbuche aus den Jahren 1359—1378 finden sich folgende das Verhältniss der Geschwornen zu dem Richter betreffende Aufzeichnungen: A. Anno 1364. Ciues cum consilio eorum vniformiter statuerunt, quod judex ammodo intrare non debeat consilium eorum, nisi uocatus fuerit per juratos, et hoc de- bebit perpetuo conseruari. Cum uero aliquis loqui habeat de se ipso, intret: quo facto exeat vice uersa. Si uero aliqui jurati uellent hoc in posterum immutare, sciant, se coram completum consilium et communitatem totam id facturos, quod propter commune bonum et vtilitatem reipublice hoc est factum. Scriptum in maniloquio post Innocauit feria II, presentibus juratis Jacobo de Pilgreyms, Cuczmanno Plumlero, Jacobo Babaro et ceteris juratis. (Vgl. hiemit die Brünner Schöffensatzung 109 (75) in R. II. S. 366. „Daz habent di purger erfunden vnd geseczt. Di purger seczen daz, daz man niemant vahen schol, man vuer in e czu ein schephen — und der richter schol nicht in den rat gen, man ruef in den dem oder er hab icht vur cze legen vor dem rat.) B. Anno 1372. Quoad excessus Petri judicis. Nos Pescho de Pylgreymz, Mar- tinus de Pylgreymz, Procopius Bauarus, Fridlinus carnifex, Nicolaus Kaschawerus, Pes- soldus Salomonis, Lewtlinus pannifex, Lewtlinus brasiator, Henslinus Crothenrichterus jurafi ciuitatis Yglauie in pleno consilio presentibus protestamur, quod cum essemus in pleno consilio constituti, venit ad nos Petrus judex noster, quod eum correxissemus beni- vole pro quibusdam causis, uidelicet quod noluisset cum juratis ire pro losunga colli- genda, quamuis per juratos allocutus fuisset. Ipse judex verba exinanire nitebatur, jn- super juris duellum indixit. Tandem dixit: vos domini, ego uolo uobis judicium resignare. Et cum eum pro hijs excessibus et alijs, quos nolumus nominare, vinxissemus, jpse ad- huc dixit: si liber ero de hac captiuitate, vltra nunquam in eam intrabo et faciam, quod aliqui vias suas complorent; et cum jus ad ipsum exequi vellemus pro suis excessibus, venerunt amici sui multi probi viri petentes humiliter pro eo, et tunc ipse cum eis per- sonaliter venit dans se specialiter in graciam nostram. Nos uero deliberacione habita juris rigorem temperauimus, graciose accipientes ab eo fideiussores, qui vna cum judice in solidum promisserunt, quod si aliquis amicorum suorum uel alter hoc ad dominum nostrum deferret, quod judex dicat: ego excesseram contra juratos, et illum excessum juris graciose mihi indulserunt. Si aliquis aliquid loquitur aliud de illo, non placet mihi. Insuper si judex per se moueret querimoniam coram domine de hijs causis, tunc fidei- jussores sub fide et honore promiserunt se statuere et ipsam causam exbrigare, uel ipsum judicem statuant ad locum, vnde eum tulerunt. Preterea si judex II probis vince- retur, quod alicui juratorum aliquod malum inferret vel contra consilia faceret, extunc omnes cause priores sint innouate. Actum in uigilia ascensionis. Jurati fecerunt plenum jus hoc debere perhenniter stare ac permanere 258. De officio notarij. Vnsers schreybers sach worczu her recht hat hantvest czu schreyben, es sey vm vil oder vmme wenink , do her des Perges sigel anhengen schol, was dorvm eyn recht sey. Dor nach mer was her schreybet in des Perges puch von hawsern oder von erbes wegen, es sey tewr oder wolveyl, was dor
150 weglagern : das ist eyn kleyner vreuel dem richter. Vmme an gyessen etc. Ir muget angyessen an alle sachen : an weyn vnd an pyer, wenne euch ge- lust, vnd nicht wen der richter wil, vnd was puse ir dor awf seczet, das muget ir tun, vnd das schol nymant widerreden. — Vmme dy vorsprechen etc. wen ir merket, das dy vorsprechen den lewten czu swer seyn , so muget yr yn selber yr lon seczen, wy euch gut dunket. Vnd ob dy scheppen icht pus machen, tu wir euch kunt, das der richter nicht doran het etc. In einem Iglauer Stadtbuche aus den Jahren 1359—1378 finden sich folgende das Verhältniss der Geschwornen zu dem Richter betreffende Aufzeichnungen: A. Anno 1364. Ciues cum consilio eorum vniformiter statuerunt, quod judex ammodo intrare non debeat consilium eorum, nisi uocatus fuerit per juratos, et hoc de- bebit perpetuo conseruari. Cum uero aliquis loqui habeat de se ipso, intret: quo facto exeat vice uersa. Si uero aliqui jurati uellent hoc in posterum immutare, sciant, se coram completum consilium et communitatem totam id facturos, quod propter commune bonum et vtilitatem reipublice hoc est factum. Scriptum in maniloquio post Innocauit feria II, presentibus juratis Jacobo de Pilgreyms, Cuczmanno Plumlero, Jacobo Babaro et ceteris juratis. (Vgl. hiemit die Brünner Schöffensatzung 109 (75) in R. II. S. 366. „Daz habent di purger erfunden vnd geseczt. Di purger seczen daz, daz man niemant vahen schol, man vuer in e czu ein schephen — und der richter schol nicht in den rat gen, man ruef in den dem oder er hab icht vur cze legen vor dem rat.) B. Anno 1372. Quoad excessus Petri judicis. Nos Pescho de Pylgreymz, Mar- tinus de Pylgreymz, Procopius Bauarus, Fridlinus carnifex, Nicolaus Kaschawerus, Pes- soldus Salomonis, Lewtlinus pannifex, Lewtlinus brasiator, Henslinus Crothenrichterus jurafi ciuitatis Yglauie in pleno consilio presentibus protestamur, quod cum essemus in pleno consilio constituti, venit ad nos Petrus judex noster, quod eum correxissemus beni- vole pro quibusdam causis, uidelicet quod noluisset cum juratis ire pro losunga colli- genda, quamuis per juratos allocutus fuisset. Ipse judex verba exinanire nitebatur, jn- super juris duellum indixit. Tandem dixit: vos domini, ego uolo uobis judicium resignare. Et cum eum pro hijs excessibus et alijs, quos nolumus nominare, vinxissemus, jpse ad- huc dixit: si liber ero de hac captiuitate, vltra nunquam in eam intrabo et faciam, quod aliqui vias suas complorent; et cum jus ad ipsum exequi vellemus pro suis excessibus, venerunt amici sui multi probi viri petentes humiliter pro eo, et tunc ipse cum eis per- sonaliter venit dans se specialiter in graciam nostram. Nos uero deliberacione habita juris rigorem temperauimus, graciose accipientes ab eo fideiussores, qui vna cum judice in solidum promisserunt, quod si aliquis amicorum suorum uel alter hoc ad dominum nostrum deferret, quod judex dicat: ego excesseram contra juratos, et illum excessum juris graciose mihi indulserunt. Si aliquis aliquid loquitur aliud de illo, non placet mihi. Insuper si judex per se moueret querimoniam coram domine de hijs causis, tunc fidei- jussores sub fide et honore promiserunt se statuere et ipsam causam exbrigare, uel ipsum judicem statuant ad locum, vnde eum tulerunt. Preterea si judex II probis vince- retur, quod alicui juratorum aliquod malum inferret vel contra consilia faceret, extunc omnes cause priores sint innouate. Actum in uigilia ascensionis. Jurati fecerunt plenum jus hoc debere perhenniter stare ac permanere 258. De officio notarij. Vnsers schreybers sach worczu her recht hat hantvest czu schreyben, es sey vm vil oder vmme wenink , do her des Perges sigel anhengen schol, was dorvm eyn recht sey. Dor nach mer was her schreybet in des Perges puch von hawsern oder von erbes wegen, es sey tewr oder wolveyl, was dor
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151 vm eyn recht sey ; dor nach mer was eyn man wil lasen in das puch schrey- ben es sey von schult wegen, von gemecht wegen, oder von wilkur wegen, oder von totpetlewten, von heyratlewten, von ratlewten, von leykawf lewten, oder von welcherley gelt das sey, was dor vm seyn recht sey; noch mer wanne eyn pyderman schol haben eynen petpryf mit der scheppen sygel, was dorvm eyn recht sey, oder wan eyn man wil eyne sache in dem puche suchen lasen, oder eynen pfende pryff nemen wil, was dorvm seyn recht sey. Sentencia diffinitiua. Ad primum. worczu her recht hat hantvesten czu schreyben etc. von eyner hantvest, es sey vil oder wenik , vyer gross von eynem purger schol her nemen. Ad secundum. Dor noch mer was her schreybet in des Perges puch etc. was man schreybet in des Perges puch, das ist eyn grosser pfennick. Ad tercium. Dor noch mer was eyn man wil lasen schreyben in des Perges puch etc. was man schreybet von schult in des Perges puch, eynen grossen, oder in dy tafel, ezwene haller, von wilkur in des Perges puch eynen grossen, oder in dy gerichtes tafel II haller, von heyratlewten, von ratlewten vnd ley- kawflewten in des Perges puch, der man eynen grossen dem schreyber, von totpetlewten eynen grossen. Es mochte aber das geschefte also gros seyn vnd als lank, man tete dem schreyber pylleycher pas von seyne muhe. Ad quartum. Noch mer wenne eyn pyderman schol haben eynen petpryeff etc. vmme eynen petpryeff eyn purger schol geben eynen grossen dem schreyber. Ad quintum. oder wenne eyn man wyl eyne sache etc. wer eyne sache in dem puche suchen lest, der schol dem schreyber eynen grossen geben, oder wer eynen pfende pryeff haben wil aus dem puche, dem schreyber eynen grosen schol her geben. In einem Iglauer Stadtbuche findet sich zum Jahr 1378 folgendes Statut: Statutum scabinorum cum consilio et consensu tocius communitatis, quod notario ciuitatis de qualibet exaccione seu losunga videlicet circa festum sancti Georgij et circa festum sancti Galli II. sexagenas debent dare et non plus, ex vngelto septimanatim II gr. et non plus, item Il paruos pro intitulacione libri de quacumque causa fuerit aut negocio arduo, item II paruos pro delecione de libro pro quacumque causa hoc accide- rit. Insuper cuicumque librum legerit I gr. Eciam de intitulacione arbitrorum, testa- mentorum, litcopialum vel mercipotalium et nupcialium de qualibet parte circum I gr. Item de quolibet priuilegio IIII gr et non plus et de litera missili I gr. Item de sen- tencia montis Cutne I sexagenam. Item de Czaslauiensium sentencia et de sentencia Coloniensium I sexagenam, de sentencia Mesricz et Cotwurs, de Potschakn et de Patlaua et de similibus circum I gr. de qualibet. Et hoc statutum debebit fore immutatum et inviolatum teneri per omnes pro nunc juratos et communes executores et per singulos, qui jurati et communes fuerint in futurum data fide salua et horum. Ueber die Pflichten und die Einkünfte des Stadtschreibers vgl. auch Urkb. der St. Lübeck. Lübeck 1843. S. 303. Urk. CCCXX. vom 30. Sept. 1270 wird Magister Heinrich von Wittenborn zum notarius civitatis ernannt. — preterea semper habebit nostrum librum, de quo recipiet a qualibet materia inseribendi tres nummos. M. H. se obligauit ciuitati (1.) ad commanendum, (2 ) ad faciendum seruicia possibilia et honesta infra ciuitatem, (3.) ad schribendum, (4.) ad legaciones, quum necesse fuerit in expen- sis ciuitatis agendum, (5.) ad consulendum in causis spiritualibus tempore oportuno. Dafür bekömmt er 30 Marken jährlich, dann jährlich zur Osterzeit 6 Marken zur Kleidung, und die oben angeführten Taxen für die Eintragung in die Bücher.
151 vm eyn recht sey ; dor nach mer was eyn man wil lasen in das puch schrey- ben es sey von schult wegen, von gemecht wegen, oder von wilkur wegen, oder von totpetlewten, von heyratlewten, von ratlewten, von leykawf lewten, oder von welcherley gelt das sey, was dor vm seyn recht sey; noch mer wanne eyn pyderman schol haben eynen petpryf mit der scheppen sygel, was dorvm eyn recht sey, oder wan eyn man wil eyne sache in dem puche suchen lasen, oder eynen pfende pryff nemen wil, was dorvm seyn recht sey. Sentencia diffinitiua. Ad primum. worczu her recht hat hantvesten czu schreyben etc. von eyner hantvest, es sey vil oder wenik , vyer gross von eynem purger schol her nemen. Ad secundum. Dor noch mer was her schreybet in des Perges puch etc. was man schreybet in des Perges puch, das ist eyn grosser pfennick. Ad tercium. Dor noch mer was eyn man wil lasen schreyben in des Perges puch etc. was man schreybet von schult in des Perges puch, eynen grossen, oder in dy tafel, ezwene haller, von wilkur in des Perges puch eynen grossen, oder in dy gerichtes tafel II haller, von heyratlewten, von ratlewten vnd ley- kawflewten in des Perges puch, der man eynen grossen dem schreyber, von totpetlewten eynen grossen. Es mochte aber das geschefte also gros seyn vnd als lank, man tete dem schreyber pylleycher pas von seyne muhe. Ad quartum. Noch mer wenne eyn pyderman schol haben eynen petpryeff etc. vmme eynen petpryeff eyn purger schol geben eynen grossen dem schreyber. Ad quintum. oder wenne eyn man wyl eyne sache etc. wer eyne sache in dem puche suchen lest, der schol dem schreyber eynen grossen geben, oder wer eynen pfende pryeff haben wil aus dem puche, dem schreyber eynen grosen schol her geben. In einem Iglauer Stadtbuche findet sich zum Jahr 1378 folgendes Statut: Statutum scabinorum cum consilio et consensu tocius communitatis, quod notario ciuitatis de qualibet exaccione seu losunga videlicet circa festum sancti Georgij et circa festum sancti Galli II. sexagenas debent dare et non plus, ex vngelto septimanatim II gr. et non plus, item Il paruos pro intitulacione libri de quacumque causa fuerit aut negocio arduo, item II paruos pro delecione de libro pro quacumque causa hoc accide- rit. Insuper cuicumque librum legerit I gr. Eciam de intitulacione arbitrorum, testa- mentorum, litcopialum vel mercipotalium et nupcialium de qualibet parte circum I gr. Item de quolibet priuilegio IIII gr et non plus et de litera missili I gr. Item de sen- tencia montis Cutne I sexagenam. Item de Czaslauiensium sentencia et de sentencia Coloniensium I sexagenam, de sentencia Mesricz et Cotwurs, de Potschakn et de Patlaua et de similibus circum I gr. de qualibet. Et hoc statutum debebit fore immutatum et inviolatum teneri per omnes pro nunc juratos et communes executores et per singulos, qui jurati et communes fuerint in futurum data fide salua et horum. Ueber die Pflichten und die Einkünfte des Stadtschreibers vgl. auch Urkb. der St. Lübeck. Lübeck 1843. S. 303. Urk. CCCXX. vom 30. Sept. 1270 wird Magister Heinrich von Wittenborn zum notarius civitatis ernannt. — preterea semper habebit nostrum librum, de quo recipiet a qualibet materia inseribendi tres nummos. M. H. se obligauit ciuitati (1.) ad commanendum, (2 ) ad faciendum seruicia possibilia et honesta infra ciuitatem, (3.) ad schribendum, (4.) ad legaciones, quum necesse fuerit in expen- sis ciuitatis agendum, (5.) ad consulendum in causis spiritualibus tempore oportuno. Dafür bekömmt er 30 Marken jährlich, dann jährlich zur Osterzeit 6 Marken zur Kleidung, und die oben angeführten Taxen für die Eintragung in die Bücher.
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152 259. Czaslauienses scripserunt sic. (Wye eyn prieff seyne crafft behilt.) Es quam also verre, das Wenczlab trat vor gehegt pank mit seynem vorsprechen. Der dyngt ym alle seyne recht vnd sprach : her richter, hye stet Wenczlab und ich an seynem worte, vnd klagt euch und meynen herren den scheppen awf der pank czu anderthalphundert schocken grosser pregi- scher phenninge vnd czu XV schocken czinses, dy dorawf gangen seyn, dy sy lygent kegenwortik, vnd in gelegt seyn czu meynen herren den scheppen, dy her verpoten hat mit aynem rechten, als eyn recht ist noch der statrecht, vnd sprichet her richter das her des selben geldes eyn rechter erb sey, dor vber ym eyn statpryff ist gegeben mit dem grossen jngsigel ewerr stat, vnd sprichet: der selbe pryff sy seyn aygener pryff, wanne her in dem selben pryf geschriben stet mit seynem cristenleychen namen, des selben pryeffes Peter Teycher vnd Jeckel Raynprecht, dy hye in antwort sten, wy dy hy genant seyn mit yrem cristenleychen namen, bekant haben, und bekennen, das sy denselben pryef haben , vnd sprichet Wenczlab , her richter derselbe pryef sy ym empfremdet vnd hab yn verlorn, der seyn aygner pryef ist, vnd sprichet: welle man ym des gelauben, des sey ym lyep ; welle man ym des nicht gelauben : her czuhet sich an dyselben scheppen, dy in der selben czeyt scheppen sint gewesen , und in dem selben pryeff geschriben sten, das ym der selbe pryef gegeben sey vber das selbe gelt, das seyn aygen gelt ist, ab got wil, vnd auch der selbe pryef, vnd sprichet mer her richter, her czucht sich des czu den scheppen, dy in dem nechsten rat dor nach scheppen seyn gewesen, von dem ersten rat an den andern, von dem andern rat an den dritten pys awf den hewtigen tag, der eczleycher noch scheppen seyn : das sy denselben pryeff nye gelawtmert haben noch geoffenpart , noch nye kayn czinse mit kayner gewissen genumen haben, vnd auch nye beweyset haben, das sy kayn recht do mit gehabt haben, vnd czuht sich auch her richter czu meynes herren des kaysers pryeffe, der bestetigt ist mit seyner grosen maie- stat, vnd derselbe pryef beruffen ist czu kyrchen vnd czu strassen, wan her mit dem selben pryf begnagt 1) hat dy purger arme vnd ryche : Wer der ist, der do kawfet eyn erbe, oder eyn haws, oder eyn saczunge, oder welcherlay das benant mochte werden dor ynne, ich benennes oder benenne seyn nicht, das her das awfnemen schol vor dem richtern vnd vor den gesworen vor ge- hegter pank, vnd schol das verruffen lasen in der pfarrkirchen do der menge allermeyst ist drey vyerczehen tag noch eyn ander ; ob ymant beweysung dor vber habe, das her kyme, und dy offenbare vor richter und vor scheppen, als eyn recht ist, vnd tut her des nicht, vnd vorsawmpt das in jar und tag, das derselbe hye noch sweygen schol vnd nymant ansprechen, vnd seyne be- weysunge dy her hat, es seynt pryeffe oder hantvesten oder welcherlay be- weysung das seyn mag, das dy kayne kraft noch macht haben schol, noch kayn geczugnysse. Das gepewt meyn herre der kayser in seynen pryefen, den yr habt in ewer gewalt, vnd wil das also haben. Nu pit wir euch, her 1) A. begnad
152 259. Czaslauienses scripserunt sic. (Wye eyn prieff seyne crafft behilt.) Es quam also verre, das Wenczlab trat vor gehegt pank mit seynem vorsprechen. Der dyngt ym alle seyne recht vnd sprach : her richter, hye stet Wenczlab und ich an seynem worte, vnd klagt euch und meynen herren den scheppen awf der pank czu anderthalphundert schocken grosser pregi- scher phenninge vnd czu XV schocken czinses, dy dorawf gangen seyn, dy sy lygent kegenwortik, vnd in gelegt seyn czu meynen herren den scheppen, dy her verpoten hat mit aynem rechten, als eyn recht ist noch der statrecht, vnd sprichet her richter das her des selben geldes eyn rechter erb sey, dor vber ym eyn statpryff ist gegeben mit dem grossen jngsigel ewerr stat, vnd sprichet: der selbe pryff sy seyn aygener pryff, wanne her in dem selben pryf geschriben stet mit seynem cristenleychen namen, des selben pryeffes Peter Teycher vnd Jeckel Raynprecht, dy hye in antwort sten, wy dy hy genant seyn mit yrem cristenleychen namen, bekant haben, und bekennen, das sy denselben pryef haben , vnd sprichet Wenczlab , her richter derselbe pryef sy ym empfremdet vnd hab yn verlorn, der seyn aygner pryef ist, vnd sprichet: welle man ym des gelauben, des sey ym lyep ; welle man ym des nicht gelauben : her czuhet sich an dyselben scheppen, dy in der selben czeyt scheppen sint gewesen , und in dem selben pryeff geschriben sten, das ym der selbe pryef gegeben sey vber das selbe gelt, das seyn aygen gelt ist, ab got wil, vnd auch der selbe pryef, vnd sprichet mer her richter, her czucht sich des czu den scheppen, dy in dem nechsten rat dor nach scheppen seyn gewesen, von dem ersten rat an den andern, von dem andern rat an den dritten pys awf den hewtigen tag, der eczleycher noch scheppen seyn : das sy denselben pryeff nye gelawtmert haben noch geoffenpart , noch nye kayn czinse mit kayner gewissen genumen haben, vnd auch nye beweyset haben, das sy kayn recht do mit gehabt haben, vnd czuht sich auch her richter czu meynes herren des kaysers pryeffe, der bestetigt ist mit seyner grosen maie- stat, vnd derselbe pryef beruffen ist czu kyrchen vnd czu strassen, wan her mit dem selben pryf begnagt 1) hat dy purger arme vnd ryche : Wer der ist, der do kawfet eyn erbe, oder eyn haws, oder eyn saczunge, oder welcherlay das benant mochte werden dor ynne, ich benennes oder benenne seyn nicht, das her das awfnemen schol vor dem richtern vnd vor den gesworen vor ge- hegter pank, vnd schol das verruffen lasen in der pfarrkirchen do der menge allermeyst ist drey vyerczehen tag noch eyn ander ; ob ymant beweysung dor vber habe, das her kyme, und dy offenbare vor richter und vor scheppen, als eyn recht ist, vnd tut her des nicht, vnd vorsawmpt das in jar und tag, das derselbe hye noch sweygen schol vnd nymant ansprechen, vnd seyne be- weysunge dy her hat, es seynt pryeffe oder hantvesten oder welcherlay be- weysung das seyn mag, das dy kayne kraft noch macht haben schol, noch kayn geczugnysse. Das gepewt meyn herre der kayser in seynen pryefen, den yr habt in ewer gewalt, vnd wil das also haben. Nu pit wir euch, her 1) A. begnad
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153 richter, Wenczlab und ich von seynen wegen, das ir lat eyn recht urteil wer- den, ob ym des dy beweysung gestet vnd bekennet, als eyn recht ist : ob nu der selbe Wenczlab des selben geltes icht neher sey czu beherten vnd czu behalden 1) mit seynem aygen pryffe, dann Peter Teycher und Jekel Rayn- precht, oder was dorvm eyn recht sey. Do trat Petir Teycher dar und Ikel Raynprecht vor gehegte pank mit yrem vorsprechen. Der dingte yn auch alle ire recht vnd sprach : her richter, als her getreten ist Wenczlab wy der genant ist mit cristenleychem namen vnd auch seyn vorspreche und hat euch geklaget von seyntwegen vnd meynen herren den scheppen awf der pank ezu anderhalphundert schocken grosser pregischer pfenning vnd czu XV schocken czinses, dy dor awf gegangen seyn, dy hye lygen kegenwortik vnd yn gelegt seyn czu meynen herren den scheppen, dy Wenczlab vorpoten schol haben mit aynem rechten noch der statrecht vnd gesprochen hat: her richter, das her desselben geldes eyn rechter erb sey, vnd ym sey dor vber eyn statpryf gegeben mit dem grossen jngsygel ewer stat, vnd sprichet, her sey seyn aygener pryef , wanne her in demselben pryeffe geschriben ste mit seynem cristenleychem namen, desselben pryeffes Petir Teycher und Jekel Rayn- precht bekant schullen haben, dy shye in antwort sten, das sy denselben pryef schullen haben, vnd gesprochen hat, her richter, ym sey der selbe pryef enpfremdet, vnd her hab yn verlorn, vnd her sey seyn aygener pryf, vnd hat gesprochen : welle man ym des gelawben, das sey ym lip ; welle man ym des nicht gelawben, her czyh sich czu denselben scheppen, dy in der selben czeyt scheppen seyn gewesen, vnd in demselben pryfe geschriben sten, das ym der selbe pryf gegeben sey vber das selbe gelt, das seyn aygen gelt schol seyn vnd auch der selbe pryf, vnd her richter mer gesprochen hat : her czych des czu scheppen , dy in dem nechsten rat dornoch scheppen seyn gewesen, von dem ersten rat an dem andern , und von dem andern rat an den dritten pys awf dysen hewtigen tag, der eczleycher noch scheppen seyn, das sye den pryef nye gelawtmert schollen haben noch geoffenpart noch kayn czins mit kayner gewissen nye genumen haben, vnd schullen auch nye beweyst haben, do sy kayn recht mit gehaben mochten, wy her das benant hat in seiner clag, ich benennes oder benenne sye nicht, es sey vil oder wenick, vnd hat sich auch geczogen czu meynes herren des kaysers pryeffe, der bestetiget schol seyn mit seyner grossen maiestat und verruffen schol seyn czu kyrchen und czu strassen , vnd do mit begnat schol haben gemaynlich dy purger arme vnd reyche : wer do kauft eyn erbe, oder eyn haws, oder eyn saczunge, oder welcherlay das benant mochte werden dorynne , das awf nemen scholle vor dem richter vnd vor den gesworen vor gehegter pank , und schullen das ver- rufen lassen in der pfarrkyrchen , do der menge allermayst sey, drey vyer- czen tage noch eynander, ob ymant beweysung dor vber habe, das her kvm, vnd offenbar das vor richter und vor scheppen, als eyn recht ist, vnd tet her des nicht in jar und in tag vnd vorsawmet das, das her hynnoch sweygen 1) Alliteration siehe Grimm R.-A. S. 7 ff.
153 richter, Wenczlab und ich von seynen wegen, das ir lat eyn recht urteil wer- den, ob ym des dy beweysung gestet vnd bekennet, als eyn recht ist : ob nu der selbe Wenczlab des selben geltes icht neher sey czu beherten vnd czu behalden 1) mit seynem aygen pryffe, dann Peter Teycher und Jekel Rayn- precht, oder was dorvm eyn recht sey. Do trat Petir Teycher dar und Ikel Raynprecht vor gehegte pank mit yrem vorsprechen. Der dingte yn auch alle ire recht vnd sprach : her richter, als her getreten ist Wenczlab wy der genant ist mit cristenleychem namen vnd auch seyn vorspreche und hat euch geklaget von seyntwegen vnd meynen herren den scheppen awf der pank ezu anderhalphundert schocken grosser pregischer pfenning vnd czu XV schocken czinses, dy dor awf gegangen seyn, dy hye lygen kegenwortik vnd yn gelegt seyn czu meynen herren den scheppen, dy Wenczlab vorpoten schol haben mit aynem rechten noch der statrecht vnd gesprochen hat: her richter, das her desselben geldes eyn rechter erb sey, vnd ym sey dor vber eyn statpryf gegeben mit dem grossen jngsygel ewer stat, vnd sprichet, her sey seyn aygener pryef , wanne her in demselben pryeffe geschriben ste mit seynem cristenleychem namen, desselben pryeffes Petir Teycher und Jekel Rayn- precht bekant schullen haben, dy shye in antwort sten, das sy denselben pryef schullen haben, vnd gesprochen hat, her richter, ym sey der selbe pryef enpfremdet, vnd her hab yn verlorn, vnd her sey seyn aygener pryf, vnd hat gesprochen : welle man ym des gelawben, das sey ym lip ; welle man ym des nicht gelawben, her czyh sich czu denselben scheppen, dy in der selben czeyt scheppen seyn gewesen, vnd in demselben pryfe geschriben sten, das ym der selbe pryf gegeben sey vber das selbe gelt, das seyn aygen gelt schol seyn vnd auch der selbe pryf, vnd her richter mer gesprochen hat : her czych des czu scheppen , dy in dem nechsten rat dornoch scheppen seyn gewesen, von dem ersten rat an dem andern , und von dem andern rat an den dritten pys awf dysen hewtigen tag, der eczleycher noch scheppen seyn, das sye den pryef nye gelawtmert schollen haben noch geoffenpart noch kayn czins mit kayner gewissen nye genumen haben, vnd schullen auch nye beweyst haben, do sy kayn recht mit gehaben mochten, wy her das benant hat in seiner clag, ich benennes oder benenne sye nicht, es sey vil oder wenick, vnd hat sich auch geczogen czu meynes herren des kaysers pryeffe, der bestetiget schol seyn mit seyner grossen maiestat und verruffen schol seyn czu kyrchen und czu strassen , vnd do mit begnat schol haben gemaynlich dy purger arme vnd reyche : wer do kauft eyn erbe, oder eyn haws, oder eyn saczunge, oder welcherlay das benant mochte werden dorynne , das awf nemen scholle vor dem richter vnd vor den gesworen vor gehegter pank , und schullen das ver- rufen lassen in der pfarrkyrchen , do der menge allermayst sey, drey vyer- czen tage noch eynander, ob ymant beweysung dor vber habe, das her kvm, vnd offenbar das vor richter und vor scheppen, als eyn recht ist, vnd tet her des nicht in jar und in tag vnd vorsawmet das, das her hynnoch sweygen 1) Alliteration siehe Grimm R.-A. S. 7 ff.
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154 scholde, vnd seyne beweysunge, dy her hette, es weren pryeffe oder hant- vesten, oder welcherlay beweysung das were, kayn kraft und kayne macht scholde haben, und scholde auch nicht tugen , vnd scholde meyn herre der kayser haben gepoten in seynem pryeffe, vnd yr scholt den selben pryeff in ewer gewalt haben , und hat gesprochen , meyn herre der kayser wolle das also haben, vnd hat ym eyn recht urtayl lasen werden : ob ym des dy selbe beweysunge gestunde vnd bekente, als eyn recht ist: ob nu der selbe Wencz- lab des selben geldes icht neher czu beherten vnd czu behalden wer mit seym aygen pryeffe, wy her das benant hat, ich benennes oder benenne seyn nicht, danne Petir Teycher vnd Jekel Raynprecht, oder was dorvmme eyn recht sey. Responsio. Do trat Petir Teycher dar vnd Jekil Raynprecht mit yrem vorsprechen. Der sprach von yrent wegen also : her richter, wolt yr horen Petirs Teychers vnd Jekil Raynprechtes antwort. Es stet hye Petyr Teycher vnd Jekil Rayn- precht, wy dy genant seyn mit yrem cristenleychem namen, vnd ich an yrem worte vnd sprechen gar bescheydenlich, das sy haben eynen pryeff, der vber das selbe gelt lawtet, eynen guten ganczen pryef, der vnuersert ist mit dem hangenden ingsygel ewer stat , den dy ab got wil mit rechte haben, wanne sy nicht sulche lewte seyn , ab got wil , dy den lewten das yre enpfremden, vnd das man auch das wisse, das sy den selben pryef nicht an eyme wege gevunden haben, svnder sy haben yn gekauft vm yr wol gewunne habe, vnd haben den gehabt an alle ansproche, und auch ist yn do von gevallen yr czins an alle hindernusse in dem dritten jare her , und auch in yrem pryeffe kayn fursten pryef geschryben sten, vnd auch sy vin kayn ruf nicht gewost haben, wanne der selbe pryef, den sy haben mit ewer stat ingsygel, das ist mit ewerr hochsten gewissen, der do lawtet in seynen hochsten pvnden: wer dysen kegenwortigen pryef hat , der hat alle dy recht, dy vor dor ynne ge- schryben sten an aller lewte wyderrede vnd pyttet euch , her richter, Petir Teycher vnd Jekil Raynprecht, das ir yn lat eyn recht urteyl werden, ob in des dy beweysung gestet vnd bekennet, als eyn recht ist, ob nu Petir Tey- cher vnd Jekel Raynprecht des geldes icht neher czu beherten vnd czu be- halden, danne in Wenczlab mit seyner clage icht an gewinnen muge, oder was dorumme eyn recht sey. Sentencia diffinitiua. Als wir clage und antwort gehort haben vnd vnsers herren des kaysers pryeff gesehen haben vnd der stat pryef von dem Czaslaws , so teyle wir das czu eynem rechten, das der statpryef recht hat czu deme gelde, das dor ynne geschryben stet, wenne der pryef nicht vorhalden ist, wenne dorynne ge- schriben stet : vnd welcherley den kegenwortigen pryef hat, dem schollen alle dy recht, dye hye oben geschriben sten. 260. (Wy eyner beweist hat, das er eyn furmunde was.) Czaslauienses scripserunt. Amicabili salutacione semper premissa, Lyben herren, dy vrteyl, dy wir nu nehest verschoben han an euch von
154 scholde, vnd seyne beweysunge, dy her hette, es weren pryeffe oder hant- vesten, oder welcherlay beweysung das were, kayn kraft und kayne macht scholde haben, und scholde auch nicht tugen , vnd scholde meyn herre der kayser haben gepoten in seynem pryeffe, vnd yr scholt den selben pryeff in ewer gewalt haben , und hat gesprochen , meyn herre der kayser wolle das also haben, vnd hat ym eyn recht urtayl lasen werden : ob ym des dy selbe beweysunge gestunde vnd bekente, als eyn recht ist: ob nu der selbe Wencz- lab des selben geldes icht neher czu beherten vnd czu behalden wer mit seym aygen pryeffe, wy her das benant hat, ich benennes oder benenne seyn nicht, danne Petir Teycher vnd Jekel Raynprecht, oder was dorvmme eyn recht sey. Responsio. Do trat Petir Teycher dar vnd Jekil Raynprecht mit yrem vorsprechen. Der sprach von yrent wegen also : her richter, wolt yr horen Petirs Teychers vnd Jekil Raynprechtes antwort. Es stet hye Petyr Teycher vnd Jekil Rayn- precht, wy dy genant seyn mit yrem cristenleychem namen, vnd ich an yrem worte vnd sprechen gar bescheydenlich, das sy haben eynen pryeff, der vber das selbe gelt lawtet, eynen guten ganczen pryef, der vnuersert ist mit dem hangenden ingsygel ewer stat , den dy ab got wil mit rechte haben, wanne sy nicht sulche lewte seyn , ab got wil , dy den lewten das yre enpfremden, vnd das man auch das wisse, das sy den selben pryef nicht an eyme wege gevunden haben, svnder sy haben yn gekauft vm yr wol gewunne habe, vnd haben den gehabt an alle ansproche, und auch ist yn do von gevallen yr czins an alle hindernusse in dem dritten jare her , und auch in yrem pryeffe kayn fursten pryef geschryben sten, vnd auch sy vin kayn ruf nicht gewost haben, wanne der selbe pryef, den sy haben mit ewer stat ingsygel, das ist mit ewerr hochsten gewissen, der do lawtet in seynen hochsten pvnden: wer dysen kegenwortigen pryef hat , der hat alle dy recht, dy vor dor ynne ge- schryben sten an aller lewte wyderrede vnd pyttet euch , her richter, Petir Teycher vnd Jekil Raynprecht, das ir yn lat eyn recht urteyl werden, ob in des dy beweysung gestet vnd bekennet, als eyn recht ist, ob nu Petir Tey- cher vnd Jekel Raynprecht des geldes icht neher czu beherten vnd czu be- halden, danne in Wenczlab mit seyner clage icht an gewinnen muge, oder was dorumme eyn recht sey. Sentencia diffinitiua. Als wir clage und antwort gehort haben vnd vnsers herren des kaysers pryeff gesehen haben vnd der stat pryef von dem Czaslaws , so teyle wir das czu eynem rechten, das der statpryef recht hat czu deme gelde, das dor ynne geschryben stet, wenne der pryef nicht vorhalden ist, wenne dorynne ge- schriben stet : vnd welcherley den kegenwortigen pryef hat, dem schollen alle dy recht, dye hye oben geschriben sten. 260. (Wy eyner beweist hat, das er eyn furmunde was.) Czaslauienses scripserunt. Amicabili salutacione semper premissa, Lyben herren, dy vrteyl, dy wir nu nehest verschoben han an euch von
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155 Wenczlab Kolners wegen an ayme tayl vnd von vrawen Luczygen wegen an dem andern teyl , dy ir nu geteylt habt, den selben vrteyl pryef habe wir awfgeprochen vor den egenanten lewten , dy haben dy selben vrteyl mit vns vberhort. Do das geschach, do paten sy vns von payden teylen vm eyn ge- spreche. Das gund wir yn wol. Do trat vraw Lucia dar vnd yr vorsprech von yrentwegen, als eyn recht ist, der sprach : her richter, nu fraget meyne herren dy scheppen, ob Wenczlab Kolner nu seyne beweysunge icht stellen scholle vnd beweysen, also als her sich in seyner antwort vermessen hat, oder was dorvm eyn recht sey. Do teylte wir czu eynem rechten, her scholde seyne beweysunge tun, als her sich vermessen hette. Do trat Wenczlab Kolner dar vnd weyst vns eynen statpryef mit eyme grossen hangenden ing- sigel. In dem selben pryef geschriben stet, das Wenczlab Kolner eyn vur- mund ist derselben kynder vnd mag auch mit denselben kynden pfenden um czins vnd vm hauptgut, als oft seyn not geschicht. Das besaczt vraw Lucia mit vns vnd sprach: her richter, nu lat eyn recht vrteil werden, wan in dysem pryeffe nicht geschriben stet , das her eyn rechter vormund sey czu tun vnd czu lassen, ob Wenczlaben den Kolner ny dy erste beweysunge icht enphallen sey, oder was dorvm eyn recht ist. — Do antwort Wenczlab Kolner vnd sprach: lyeben herren, ich pit euch, das yr mich pey eynem rechten behalt vnd lat nicht mer doreyn stossen vnd horet auch meynen tot- petman. Do besprache wir vns mit eynander vnd sprachen : wir wellen yn gerne horen. Do antwort vraw Lucia vnd sprach : den welle wir auf alles recht. Do trat der totpetman dar vnd bekante in sulchen worten vnd sprach: Ir heren, nu horet czu Es quam als verre, das Frenel Kolner meyn gevatter noch mir sante, do her an seynem totpette lag. Do quam ich vber yn und vant ander leute vor da pey ym : Johannem den statschreyber vnd Hensel den Wilhelm, noch dem sprach ich : lieber gevatter, hat ir noch mir gesant. Do sprach her : jo ich lieber gevatter. Ich wil meyne dink vor euch schicken, und sprach : ist meyn ohem hynnen Wenczlab der Kolner. Do sprach ich : nayn, her dort auszen. Do sprach her : hayst yn herynher gen. Do her hyn in quam, do sprach her czu ym: lyeber ohem Wenczlab, ich beschayd dir meyn kinder vnd meyn gut, vnd emphylch dir dye czu ge- trewer hant czu tun und czu lassen, als ich dir gelawbe vnd getruwe. — Noch deme trat dy vrawe Lucia dar vber czum andern mal und sprach : lyeben herren , also als ir vor wol wisset, er sich dy tayding enpfengt han, das Wenczlab Kolner vor euch komen ist in eynen vollen rat vnd das selbe kynt myt ym, dorvm sy taydingen, vnd hat ym abe getreten seynes haupt gutes mit gutem willen vnd hat ym seyne jar geczalt vnd hat ym der wol gvnnet vnd sprach: ir herren, ist das geschehen? Do sprach wir : jo, es ist geschehen. Das besaczt vraw Lucia mit vns vnd sprach : her richter, dorvmme lat eyn recht vrteyl werden, ob Wenczlab Kolner nu eyn vurmund moge geseyn des selben kyndes, oder was dorvm eyn recht sey. Das be- saczt Wenczlab Kolner mit vns vnd sprach: lyeben herren, ich pit ewch das ir mich behaldet pey eynem rechten , wan ir meyne beweysung gehort habt meynen pryeff vnd meynen totpetman, ob ich nu mit rechte ledig muge
155 Wenczlab Kolners wegen an ayme tayl vnd von vrawen Luczygen wegen an dem andern teyl , dy ir nu geteylt habt, den selben vrteyl pryef habe wir awfgeprochen vor den egenanten lewten , dy haben dy selben vrteyl mit vns vberhort. Do das geschach, do paten sy vns von payden teylen vm eyn ge- spreche. Das gund wir yn wol. Do trat vraw Lucia dar vnd yr vorsprech von yrentwegen, als eyn recht ist, der sprach : her richter, nu fraget meyne herren dy scheppen, ob Wenczlab Kolner nu seyne beweysunge icht stellen scholle vnd beweysen, also als her sich in seyner antwort vermessen hat, oder was dorvm eyn recht sey. Do teylte wir czu eynem rechten, her scholde seyne beweysunge tun, als her sich vermessen hette. Do trat Wenczlab Kolner dar vnd weyst vns eynen statpryef mit eyme grossen hangenden ing- sigel. In dem selben pryef geschriben stet, das Wenczlab Kolner eyn vur- mund ist derselben kynder vnd mag auch mit denselben kynden pfenden um czins vnd vm hauptgut, als oft seyn not geschicht. Das besaczt vraw Lucia mit vns vnd sprach: her richter, nu lat eyn recht vrteil werden, wan in dysem pryeffe nicht geschriben stet , das her eyn rechter vormund sey czu tun vnd czu lassen, ob Wenczlaben den Kolner ny dy erste beweysunge icht enphallen sey, oder was dorvm eyn recht ist. — Do antwort Wenczlab Kolner vnd sprach: lyeben herren, ich pit euch, das yr mich pey eynem rechten behalt vnd lat nicht mer doreyn stossen vnd horet auch meynen tot- petman. Do besprache wir vns mit eynander vnd sprachen : wir wellen yn gerne horen. Do antwort vraw Lucia vnd sprach : den welle wir auf alles recht. Do trat der totpetman dar vnd bekante in sulchen worten vnd sprach: Ir heren, nu horet czu Es quam als verre, das Frenel Kolner meyn gevatter noch mir sante, do her an seynem totpette lag. Do quam ich vber yn und vant ander leute vor da pey ym : Johannem den statschreyber vnd Hensel den Wilhelm, noch dem sprach ich : lieber gevatter, hat ir noch mir gesant. Do sprach her : jo ich lieber gevatter. Ich wil meyne dink vor euch schicken, und sprach : ist meyn ohem hynnen Wenczlab der Kolner. Do sprach ich : nayn, her dort auszen. Do sprach her : hayst yn herynher gen. Do her hyn in quam, do sprach her czu ym: lyeber ohem Wenczlab, ich beschayd dir meyn kinder vnd meyn gut, vnd emphylch dir dye czu ge- trewer hant czu tun und czu lassen, als ich dir gelawbe vnd getruwe. — Noch deme trat dy vrawe Lucia dar vber czum andern mal und sprach : lyeben herren , also als ir vor wol wisset, er sich dy tayding enpfengt han, das Wenczlab Kolner vor euch komen ist in eynen vollen rat vnd das selbe kynt myt ym, dorvm sy taydingen, vnd hat ym abe getreten seynes haupt gutes mit gutem willen vnd hat ym seyne jar geczalt vnd hat ym der wol gvnnet vnd sprach: ir herren, ist das geschehen? Do sprach wir : jo, es ist geschehen. Das besaczt vraw Lucia mit vns vnd sprach : her richter, dorvmme lat eyn recht vrteyl werden, ob Wenczlab Kolner nu eyn vurmund moge geseyn des selben kyndes, oder was dorvm eyn recht sey. Das be- saczt Wenczlab Kolner mit vns vnd sprach: lyeben herren, ich pit ewch das ir mich behaldet pey eynem rechten , wan ir meyne beweysung gehort habt meynen pryeff vnd meynen totpetman, ob ich nu mit rechte ledig muge
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156 geseyn, oder was dorvm eyn recht sey. Lyben heren, des sey wir nicht weyser etc. Sentencia diffinitiua. Also Wenczlab Kolner seyne geczewknisse mit der statpriefe vnd mit dem totpetman gestalt hat, so teyle wir das czu eynem rechten, das der Wenczlab Colner volvarn ist mit seyner beweysunge, als her sich ver- messen hat. 261. (Ob eyner dem andern nicht bekennet, dauon ist er nicht puzz- wirdik.) Sic Czaslauienses scripserunt. Es quam als verre, das Jarko vor gehegte pank trat mit seyme vorsprechen. Der ret von seynen wegen also vnd sprach : her richter, hye stet Jark und ich an seynem worte und klage czu Albrechten, der hye stet in antworte, das es sich czu eynen czeyten ge- fuget hat, das her ym eyn bekentnusse getan scholde haben mit andern scheppen seynen eydgenosen in eyme vollen rate, wanne dy selben scheppen getwungen wurden vnd Albrecht der hye stet mit sampt in vnd scholden do bekant haben , was yn wissentleychen were, des sich Jark an sy geczogen hette, her richter, dovon gyenk Albrecht der hye stet aws demselben rate vnd wold ym weder bekennen noch lawken, vnd dorvmb sprichet Jark gar bescheydenlichen, her wisse nicht worumme her das getan habe, ab her ym das czu neyde getan habe, ader worvme das sey, her richter, des selben aws- ganges vnd des selben bekentnusse, des ym Albrecht der hye stet weder bekennen wolde noch lavken, hat Jark entgolden als gut als vm czwey schok grosser pragischer pfenning vnd vm czwelf grosse. Wil ym des Albrecht bekennen, des ist ym lyep ; wyl her ym des lavken, so wil her dorumme nemen, was ym meyne herren dy schepphen teylen czu eynem rechten. Do trat Albrecht dar vor gehegte pank mit seym vorsprechen. Der ret von seynentwegen also vnd sprach: her richter, also Jark her getreten ist vnd seyn vorsprech vor gehegte pank und hat geklagt czu Albrechten vm eyn bekentnusse, das her ym getan scholde haben mit andern scheppen seyn eydgenosen vnd her sy betwungen mit andern scheppen in eynen vollen rat hat, das er dor ynne bekant scholde haben, was ym dorvmme wissentleych were, des sich Jark an yn geczogen hette, und her wer dovon awsgangen aws demselben rate und wold ym weder bekennen noch lawken und hat ge- sprochen, her wisse nicht, ob her ym das czu neyde getan habe, oder wor- vmme das sey vnd hat mer gesprochen , her hab des selben awsganges und des selben bekentnus, das her ym nicht tun wolde, entgolden als gut als vm czway schok grosser pragischer pfenning vnd vm czwelf gros vnd hat auch gesprochen, wold ym Albrecht des bekennen, das wer ym lyep ; wold her ym des lavken, her wolde dorvmme nemen, was ym meyne herren dye scheppen taylten czu eynem rechten, her richter, dorvmme stet Albrecht alhye und ich an seynem worte und sprichet gar bescheydenlichen, es sey dem Jarken oder eym andern, her wold vm eynes vnrechten nicht bekennen und wold ym noch nyemand eynes vnrechten bekennen, dorvmme her nicht enwuste vnd
156 geseyn, oder was dorvm eyn recht sey. Lyben heren, des sey wir nicht weyser etc. Sentencia diffinitiua. Also Wenczlab Kolner seyne geczewknisse mit der statpriefe vnd mit dem totpetman gestalt hat, so teyle wir das czu eynem rechten, das der Wenczlab Colner volvarn ist mit seyner beweysunge, als her sich ver- messen hat. 261. (Ob eyner dem andern nicht bekennet, dauon ist er nicht puzz- wirdik.) Sic Czaslauienses scripserunt. Es quam als verre, das Jarko vor gehegte pank trat mit seyme vorsprechen. Der ret von seynen wegen also vnd sprach : her richter, hye stet Jark und ich an seynem worte und klage czu Albrechten, der hye stet in antworte, das es sich czu eynen czeyten ge- fuget hat, das her ym eyn bekentnusse getan scholde haben mit andern scheppen seynen eydgenosen in eyme vollen rate, wanne dy selben scheppen getwungen wurden vnd Albrecht der hye stet mit sampt in vnd scholden do bekant haben , was yn wissentleychen were, des sich Jark an sy geczogen hette, her richter, dovon gyenk Albrecht der hye stet aws demselben rate vnd wold ym weder bekennen noch lawken, vnd dorvmb sprichet Jark gar bescheydenlichen, her wisse nicht worumme her das getan habe, ab her ym das czu neyde getan habe, ader worvme das sey, her richter, des selben aws- ganges vnd des selben bekentnusse, des ym Albrecht der hye stet weder bekennen wolde noch lavken, hat Jark entgolden als gut als vm czwey schok grosser pragischer pfenning vnd vm czwelf grosse. Wil ym des Albrecht bekennen, des ist ym lyep ; wyl her ym des lavken, so wil her dorumme nemen, was ym meyne herren dy schepphen teylen czu eynem rechten. Do trat Albrecht dar vor gehegte pank mit seym vorsprechen. Der ret von seynentwegen also vnd sprach: her richter, also Jark her getreten ist vnd seyn vorsprech vor gehegte pank und hat geklagt czu Albrechten vm eyn bekentnusse, das her ym getan scholde haben mit andern scheppen seyn eydgenosen vnd her sy betwungen mit andern scheppen in eynen vollen rat hat, das er dor ynne bekant scholde haben, was ym dorvmme wissentleych were, des sich Jark an yn geczogen hette, und her wer dovon awsgangen aws demselben rate und wold ym weder bekennen noch lawken und hat ge- sprochen, her wisse nicht, ob her ym das czu neyde getan habe, oder wor- vmme das sey vnd hat mer gesprochen , her hab des selben awsganges und des selben bekentnus, das her ym nicht tun wolde, entgolden als gut als vm czway schok grosser pragischer pfenning vnd vm czwelf gros vnd hat auch gesprochen, wold ym Albrecht des bekennen, das wer ym lyep ; wold her ym des lavken, her wolde dorvmme nemen, was ym meyne herren dye scheppen taylten czu eynem rechten, her richter, dorvmme stet Albrecht alhye und ich an seynem worte und sprichet gar bescheydenlichen, es sey dem Jarken oder eym andern, her wold vm eynes vnrechten nicht bekennen und wold ym noch nyemand eynes vnrechten bekennen, dorvmme her nicht enwuste vnd
Strana 157
157 pevtet dorvmme seyn vnschult vnd wil des vnschuldik werden mit eynem rechten, wy ym meyne herren dye scheppen taylen, und pittet, herre her richter, das yr ym laset eyn recht vrteyl werden, ob her seyn leyp vnd seyn gut, seyn echt vnd seyn recht pas vnd pilleycher geweren muge mit aynem rechten, danne her yn nichtes nicht vberwynden muge mit disser klage, oder was dorvmme eyn recht. Do stund Jark vnd seyn vorsprech. Der rette von seynen wegen vnd sprach also: her richter, nu vraget Albrecht, ob das seyn wort sey. Do sprach Albert : rechtes ist meyn wort. Das besaczte Jark mit den scheppen vnd pat vm eyn gespreche. Das gund man ym wol. Do quam her her wyder von dem gesprech, vnd sprach seyn vorsprech von seynetwegen : her richter , des hat er an ym nicht gemutet noch an kaynem man, ob got wil, wanne her eyn scheppe ist vnd eyn gesworn man, und wer nicht wirdik mit euch czu siczen in ewerm rate und her das ab got wil nicht beweysen mak awf yn, und pitet euch her richter, das ir yn dorvm vorpurget, als lang pys das ym eyn recht geschicht. Dorvm pit wir euch lyeben herren, das yr vns des weyser machet etc. Sentencia diffinitiua. Als wir klage und antwort gehort haben, so teyle wir das czu eynem rechten : also Albrecht gesprochen hat, her wolde ym eynes vnrechten nicht bekennen vnd wolde noch hewte yn noch nymand eynes unrechten beken- nen, do her nicht vmme wuste, teyle wir, das das Albrecht do mit nicht vor- worcht noch vorpuset hat. — Das andir teyl wir, das der Albrecht seyn leyp und seyn gut, seyn echt vnd seyn recht pas und pilleycher geweren mak mit eynem rechten, den ym Jarko ichtes vberwinden muge mit dyser clage etc. 262. Sentenciatum est illis de Chotibors. (De quodam promisso de carbonibus in Kothiwors.) Seruicijs sinceris premissis, vestre sapiencie notum facimus, quod in dicto modo sic contingit. Venit vnus conueniens alium accusacione dicens sic : quod contraxisset secum forum vsque ad vnum annum, quod deberet sibi vnum currum da carbonibus per XIIII grossos imponere per annum. Contracto autem foro venerunt, biberunt mercipotum et notificauerunt pre- sentibus propter maiorem noticiam. Emptor autem hujus posuit sibi fidei- iussores, ut teneret sibi ratum in pecunijs, sicut concordauerat. Tandem venditor tenuit sibi ratum, usque medium annum quod carbones dedit sibi et ad medium annum non, vltimo quod iste emptor venit bis uel ter uel quater et notificauit hominibus mercipotalibus, quod predictus venditor non teneret sibi ratum, sicut secum concordauerat, et dixit se ex eo dampnum percepisse decem sexagenas gross. Causa autem eius finita alter respondit dicens: siluam vendidi, vnde sibi carbones dedi, ammodo non habeo, vnde sibi dare, et noluit sibi credere, quod tantum dampnum percepisset. Auditis autem sermonibus vtrisque rogauerunt, ut consulerentur. Audiuimus et termi- num prefiximus usque ad maneloquium. Venerunt et consenserunt in ho- mines mercipotales, quid illi narrarent, vellent obedire. Nos autem vocatis
157 pevtet dorvmme seyn vnschult vnd wil des vnschuldik werden mit eynem rechten, wy ym meyne herren dye scheppen taylen, und pittet, herre her richter, das yr ym laset eyn recht vrteyl werden, ob her seyn leyp vnd seyn gut, seyn echt vnd seyn recht pas vnd pilleycher geweren muge mit aynem rechten, danne her yn nichtes nicht vberwynden muge mit disser klage, oder was dorvmme eyn recht. Do stund Jark vnd seyn vorsprech. Der rette von seynen wegen vnd sprach also: her richter, nu vraget Albrecht, ob das seyn wort sey. Do sprach Albert : rechtes ist meyn wort. Das besaczte Jark mit den scheppen vnd pat vm eyn gespreche. Das gund man ym wol. Do quam her her wyder von dem gesprech, vnd sprach seyn vorsprech von seynetwegen : her richter , des hat er an ym nicht gemutet noch an kaynem man, ob got wil, wanne her eyn scheppe ist vnd eyn gesworn man, und wer nicht wirdik mit euch czu siczen in ewerm rate und her das ab got wil nicht beweysen mak awf yn, und pitet euch her richter, das ir yn dorvm vorpurget, als lang pys das ym eyn recht geschicht. Dorvm pit wir euch lyeben herren, das yr vns des weyser machet etc. Sentencia diffinitiua. Als wir klage und antwort gehort haben, so teyle wir das czu eynem rechten : also Albrecht gesprochen hat, her wolde ym eynes vnrechten nicht bekennen vnd wolde noch hewte yn noch nymand eynes unrechten beken- nen, do her nicht vmme wuste, teyle wir, das das Albrecht do mit nicht vor- worcht noch vorpuset hat. — Das andir teyl wir, das der Albrecht seyn leyp und seyn gut, seyn echt vnd seyn recht pas und pilleycher geweren mak mit eynem rechten, den ym Jarko ichtes vberwinden muge mit dyser clage etc. 262. Sentenciatum est illis de Chotibors. (De quodam promisso de carbonibus in Kothiwors.) Seruicijs sinceris premissis, vestre sapiencie notum facimus, quod in dicto modo sic contingit. Venit vnus conueniens alium accusacione dicens sic : quod contraxisset secum forum vsque ad vnum annum, quod deberet sibi vnum currum da carbonibus per XIIII grossos imponere per annum. Contracto autem foro venerunt, biberunt mercipotum et notificauerunt pre- sentibus propter maiorem noticiam. Emptor autem hujus posuit sibi fidei- iussores, ut teneret sibi ratum in pecunijs, sicut concordauerat. Tandem venditor tenuit sibi ratum, usque medium annum quod carbones dedit sibi et ad medium annum non, vltimo quod iste emptor venit bis uel ter uel quater et notificauit hominibus mercipotalibus, quod predictus venditor non teneret sibi ratum, sicut secum concordauerat, et dixit se ex eo dampnum percepisse decem sexagenas gross. Causa autem eius finita alter respondit dicens: siluam vendidi, vnde sibi carbones dedi, ammodo non habeo, vnde sibi dare, et noluit sibi credere, quod tantum dampnum percepisset. Auditis autem sermonibus vtrisque rogauerunt, ut consulerentur. Audiuimus et termi- num prefiximus usque ad maneloquium. Venerunt et consenserunt in ho- mines mercipotales, quid illi narrarent, vellent obedire. Nos autem vocatis
Strana 158
158 hominibus mercipotalibus, quid esset notum ut referrent, ipsi retulerunt, quod emptor sepius venisset ad eos et notificauit multociens, quod predictus ven- ditor, nisi ad medium anuum dedit sibi carbones et vltra non, et sic dixit, quod aliquando pro curru carbonum XX grossos, aliquando XVIII, et sic dixit quod aliquando in ebdomada dampnum habeo in fertone aliquando in XX grossis, et sic notificauit eis dicens: quam cito expediuero me de istis, tam cito volo eum de isto convenire. Quare petimus prouidenciam vestram studiose, ut nos in hiis dignemini edocere et informare, quis obtentum et lucrum eorum debet habere. Sentencia diffinitiua. Auditis vestris literis et perlectis sentenciamus diffinitiue, quod venditor non tenetur emptori dampnum decem sexagenas grossorum, quod dixit se percepisse, sibi soluere. Eciam quod mercipotales dicunt, quod emptor sepius venisset ad eos et notificauit mul tociens, hoc nichil est, sed si merci- potales dicerent contractum vtrasque personas, cum mercipotum biberunt, secundum hoc sentenciatur, vtrum venditor, si forum non teneret ratum, ali- quam penam uel non promisit sufferre. 263. Sentencia Petri Schobronis pro dotalicio filie. Es ist eyn sache vor vns kumen vmme herrn Petir von eyme teyle vnd von der Maruschen von dem andern teyle, das her Petir dar getreten ist mit seynem vorsprechen vnd hat geclayt ezu der Maruschen von yres sunes we- gen vnd auch von yres selbes wegen und sprach also : her richter, hye stet her Petir, oder wy her mit cristeym namen genant ist vnd ich an seynem worte vnd gyt, das es sich so verre gefugete das dy vrawe vor Marusche, dy da kegenwortig ist, oder wy sy mit cristem namen genant ist , mutte und gerte hern Petirs tochter vraw Anna, wen sye eyn iunkvrawe was, yrem svne czu eyner elichen vrawen nach gotes rechte czu trewen vnd czu eren vnd gelobte czu rechter morgengabe derselben iunkvrowen, dye hye vorgenant ist vnd hern Petir yrem vater an yre stat mit vordachtem mute vnbetwungen- leychen vnd mit ganczen trewen an alle argelist CC schock gross. prager pfenninge der silbereynen des kunges muncze. Des gab yr vnd yrem svne seyne tochter dorch trewe vnd durch frewntschaft vnd awf sulche gelubde, als yr vor gehort habt, ym genczleych czu behalden vnd seyner tochter. Das fugte sich dornach also, das dye selbe vrawe Marusche vnd yr syn kryegten mit eynandir, das sye pey eynander nicht pleyben mochten, vnd das sy von eynander czugen, vnd das yr syn auch wolde czihen kegen Rome. Des nam her Petir ezwene scheppen, dye czu der czeyt scheppen waren durch eynes rechten willen myt ym vnd gieng, do her vant dye selbe vrawe Maruschen vnd yren svn vnd seyne tochter alle drey pey eynander vnd sprach also : vrawe ich pyn her kumen vnd dy pydirben lewte mit mir vnd mahen 1) euch an dye CC schok, dy ir meyner tochter vnd mir an yrer stat gelobt hat, das 1) Codex A. manen
158 hominibus mercipotalibus, quid esset notum ut referrent, ipsi retulerunt, quod emptor sepius venisset ad eos et notificauit multociens, quod predictus ven- ditor, nisi ad medium anuum dedit sibi carbones et vltra non, et sic dixit, quod aliquando pro curru carbonum XX grossos, aliquando XVIII, et sic dixit quod aliquando in ebdomada dampnum habeo in fertone aliquando in XX grossis, et sic notificauit eis dicens: quam cito expediuero me de istis, tam cito volo eum de isto convenire. Quare petimus prouidenciam vestram studiose, ut nos in hiis dignemini edocere et informare, quis obtentum et lucrum eorum debet habere. Sentencia diffinitiua. Auditis vestris literis et perlectis sentenciamus diffinitiue, quod venditor non tenetur emptori dampnum decem sexagenas grossorum, quod dixit se percepisse, sibi soluere. Eciam quod mercipotales dicunt, quod emptor sepius venisset ad eos et notificauit mul tociens, hoc nichil est, sed si merci- potales dicerent contractum vtrasque personas, cum mercipotum biberunt, secundum hoc sentenciatur, vtrum venditor, si forum non teneret ratum, ali- quam penam uel non promisit sufferre. 263. Sentencia Petri Schobronis pro dotalicio filie. Es ist eyn sache vor vns kumen vmme herrn Petir von eyme teyle vnd von der Maruschen von dem andern teyle, das her Petir dar getreten ist mit seynem vorsprechen vnd hat geclayt ezu der Maruschen von yres sunes we- gen vnd auch von yres selbes wegen und sprach also : her richter, hye stet her Petir, oder wy her mit cristeym namen genant ist vnd ich an seynem worte vnd gyt, das es sich so verre gefugete das dy vrawe vor Marusche, dy da kegenwortig ist, oder wy sy mit cristem namen genant ist , mutte und gerte hern Petirs tochter vraw Anna, wen sye eyn iunkvrawe was, yrem svne czu eyner elichen vrawen nach gotes rechte czu trewen vnd czu eren vnd gelobte czu rechter morgengabe derselben iunkvrowen, dye hye vorgenant ist vnd hern Petir yrem vater an yre stat mit vordachtem mute vnbetwungen- leychen vnd mit ganczen trewen an alle argelist CC schock gross. prager pfenninge der silbereynen des kunges muncze. Des gab yr vnd yrem svne seyne tochter dorch trewe vnd durch frewntschaft vnd awf sulche gelubde, als yr vor gehort habt, ym genczleych czu behalden vnd seyner tochter. Das fugte sich dornach also, das dye selbe vrawe Marusche vnd yr syn kryegten mit eynandir, das sye pey eynander nicht pleyben mochten, vnd das sy von eynander czugen, vnd das yr syn auch wolde czihen kegen Rome. Des nam her Petir ezwene scheppen, dye czu der czeyt scheppen waren durch eynes rechten willen myt ym vnd gieng, do her vant dye selbe vrawe Maruschen vnd yren svn vnd seyne tochter alle drey pey eynander vnd sprach also : vrawe ich pyn her kumen vnd dy pydirben lewte mit mir vnd mahen 1) euch an dye CC schok, dy ir meyner tochter vnd mir an yrer stat gelobt hat, das 1) Codex A. manen
Strana 159
159 rechte morgengab ist, wen ewer svn ny czuhet seyn weg, ob an dem icht ge- geschehe, das ich wil wissen, wye oder wo ich des gewarten schulle, wen wir alle totleych seyn. Der pfenninge was sy an lowken vnd sprach : ich hab ir da maynem svne gegeben LXXX schok oder LXXXX der ezweyir eyns. Das besaczte her mit den scheppen vnd pat sy des czu gedencken. Do sprach ir svn also: ir hern, sy hat mir nichtesnicht gegeben an der morgengab, was sy mir hat gegeben , das ist meyn vnd hab als gut recht dorczu als sie vnd ist mich anderstorben von meynem eleychen vater. Das besaczte her Petir aber mit den scheppen. Do sprach her Petir : ir hern, so lowtber ich euch alhye , ob dy vrawe Marusche oder yr svn meyn eydem oder meyn tochter, wenne sy alhye alle drey kegenwortik sten, keyne vorrichtunge oder keyner- leye gelubde oder kayner hande sache an meyn wissen vnd an meyn wort, es sey mit vordachtem mute, betwungenleych , oder mit willen, vmme dye morgengab haben wolden, das das meyn wort nichten ist, des pyte ich euch ezu gedenken. Nu hat es sich so verre gefuget, das der selben vrawen svn meyn eydem von dyser werlt gescheyden ist vnd abgestorben ist, als vns allen wissentlichen ist. Des hat her Petir gemut und gegert, das ym dye selbe vrawe Marusche dy vorgenante morgengabe leyste vnd gebe seyner tochter vnd ym an yrer stat, wenne ir svn abgestorben ist. Das en wolde sy nicht tun vnd wil seyn noch nicht tun. Das clagt her Petir von seynen wegen vnd von seyner tochter wegen , oder wye sye mit cristem namen ge- nant seyn, vnd ich an seynem worte czu der vrawen Maruschen, oder wye sye mit cristemnamen genant ist, vnd pit dorvmme rechtes gerichtes vnd sprichet noch seyne klage : wil sy des bekennen der selben morgengabe der CC schok , als hye vor benant ist, das sye dye gelobet habe seyner tochter vnd ym an seyner tochter stat, wan her yr vormunde czu der czeyt was vnd noch ist, es ist ym lyep, vnd wil sy des nicht bekennen, so czuhet her sich ezu heyratlewten, als vil als her der darf czu seynem rechten vnd vurpas mer, vnd wil sy aber des bekennen, das her quam czu ir gegangen vnd mante sye an dye selbe morgengabe vor den czwen scheppen, dy da scheppen waren, vnd vor yreme svne vnd vor seyner tochter, das sye der an lowken was vnd ir svn do lowkente, das sye ym nicht gegeben hette, vnd her Petir do seyne sache lawtmerte auch vor den selben scheppen, als yrs alles hye vorgehort habt, es ist ym lyep ; wil sy des nicht tun, so czuhet her sich czu den selben ezwen scheppen, dye czu der czeyt scheppen waren, und durch eyn recht dar pracht hatte czu den selben sachen, vnd vurpas mer hat her Petir vernumen, das seyn tochter ist gegangen nach der czeyt, das her seyn recht vor bewart hette mit scheppen, um dy selbe morgengabe das sy sich nicht vorwilkurn muge betwungenleych oder vnbetwungenleych mit vordachtem mute noch mit gutem willen an kayner stat an seyn wissen und an seyn wort keyn ge- lubde noch keyn geben noch keyn bescheyden icht getun muge heymeleych oder offenpar das kayne kraft gehaben muge, wan her das vor alles be- wart hat, das sye da kegen nicht geret hat, noch dy vrawe Marusche ir swiger noch ir eleycher wirt , vraw Maruschen syn , dy dye sache alle drey angetreten hat, das das an alle wyderrede also plyben ist, das ir hyn geben
159 rechte morgengab ist, wen ewer svn ny czuhet seyn weg, ob an dem icht ge- geschehe, das ich wil wissen, wye oder wo ich des gewarten schulle, wen wir alle totleych seyn. Der pfenninge was sy an lowken vnd sprach : ich hab ir da maynem svne gegeben LXXX schok oder LXXXX der ezweyir eyns. Das besaczte her mit den scheppen vnd pat sy des czu gedencken. Do sprach ir svn also: ir hern, sy hat mir nichtesnicht gegeben an der morgengab, was sy mir hat gegeben , das ist meyn vnd hab als gut recht dorczu als sie vnd ist mich anderstorben von meynem eleychen vater. Das besaczte her Petir aber mit den scheppen. Do sprach her Petir : ir hern, so lowtber ich euch alhye , ob dy vrawe Marusche oder yr svn meyn eydem oder meyn tochter, wenne sy alhye alle drey kegenwortik sten, keyne vorrichtunge oder keyner- leye gelubde oder kayner hande sache an meyn wissen vnd an meyn wort, es sey mit vordachtem mute, betwungenleych , oder mit willen, vmme dye morgengab haben wolden, das das meyn wort nichten ist, des pyte ich euch ezu gedenken. Nu hat es sich so verre gefuget, das der selben vrawen svn meyn eydem von dyser werlt gescheyden ist vnd abgestorben ist, als vns allen wissentlichen ist. Des hat her Petir gemut und gegert, das ym dye selbe vrawe Marusche dy vorgenante morgengabe leyste vnd gebe seyner tochter vnd ym an yrer stat, wenne ir svn abgestorben ist. Das en wolde sy nicht tun vnd wil seyn noch nicht tun. Das clagt her Petir von seynen wegen vnd von seyner tochter wegen , oder wye sye mit cristem namen ge- nant seyn, vnd ich an seynem worte czu der vrawen Maruschen, oder wye sye mit cristemnamen genant ist, vnd pit dorvmme rechtes gerichtes vnd sprichet noch seyne klage : wil sy des bekennen der selben morgengabe der CC schok , als hye vor benant ist, das sye dye gelobet habe seyner tochter vnd ym an seyner tochter stat, wan her yr vormunde czu der czeyt was vnd noch ist, es ist ym lyep, vnd wil sy des nicht bekennen, so czuhet her sich ezu heyratlewten, als vil als her der darf czu seynem rechten vnd vurpas mer, vnd wil sy aber des bekennen, das her quam czu ir gegangen vnd mante sye an dye selbe morgengabe vor den czwen scheppen, dy da scheppen waren, vnd vor yreme svne vnd vor seyner tochter, das sye der an lowken was vnd ir svn do lowkente, das sye ym nicht gegeben hette, vnd her Petir do seyne sache lawtmerte auch vor den selben scheppen, als yrs alles hye vorgehort habt, es ist ym lyep ; wil sy des nicht tun, so czuhet her sich czu den selben ezwen scheppen, dye czu der czeyt scheppen waren, und durch eyn recht dar pracht hatte czu den selben sachen, vnd vurpas mer hat her Petir vernumen, das seyn tochter ist gegangen nach der czeyt, das her seyn recht vor bewart hette mit scheppen, um dy selbe morgengabe das sy sich nicht vorwilkurn muge betwungenleych oder vnbetwungenleych mit vordachtem mute noch mit gutem willen an kayner stat an seyn wissen und an seyn wort keyn ge- lubde noch keyn geben noch keyn bescheyden icht getun muge heymeleych oder offenpar das kayne kraft gehaben muge, wan her das vor alles be- wart hat, das sye da kegen nicht geret hat, noch dy vrawe Marusche ir swiger noch ir eleycher wirt , vraw Maruschen syn , dy dye sache alle drey angetreten hat, das das an alle wyderrede also plyben ist, das ir hyn geben
Strana 160
160 nicht kraft gehaben muge, vnd vurpas mer sprichet her Petir, das seyn toch- ter czwayir kyndeleyn swanger sey worden pey vraw Maruschen svne pey yrem eleychen wirte , der nye kayns lebendink geporen sey, das dye vyer- winkel von ir kayn ye beschrien seyn, 1) das sich dy morgengab mochte vor- rukt haben, oder dy kynder sich dor eyn vorerbet haben, als eyn gewonleych recht ist. Wil man ym des gelawben, es ist ym lyep ; wil man des nicht, so wil her sich des czyhen czu frumen erbern vrawen, dye yre eleyche wirte haben, dye pey den sachen gewest seyn , als pilleychen vnd recht ist, vnd den wol czu gelawben ist, als vil als her der darf czu seyme rechten, vnd pit an eyme vrteyl czu vorsuchen, gesten ym dye heyratlewte, als her sich von erst vor messen hat vmme dye morgengabe, dye vraw Marusshe gelobt hat seyner tochter vnd ym an yrer stat, vnd vurpas mer gesten ym auch des dy scheppen, als her sich vormessen hat, das vraw Marusche der morgengab an lowken gewest ist vor scheppen, dye czu der czeyt scheppen waren, vnd das her Petir alle seyne sache also bewart hat, als ir hye vor wol gehort habt , vnd vurpas mer gestellet her Petir abir erber pyderber vrawen , als vil her der darf ezu seynem rechten vnd als her sich vormessen hat, das dy kynder leyder also geporn seyn, das sye dye vyerwinkel nicht beschrygen haben, das sich dy morgengabe nicht vorerben mochte, sye muste pey der vrawen pleyben hern Petirs tochter, oder ym selbir antworten dye vrawe Marusche pilleycher vnd mit pesserm rechten sulle , den sy yms mit kayner hande sache icht enczyhen oder entfremden mochte oder nicht, oder was dorvmme eyn recht sey. Responsio. Her richter , wolt yr ezu horen, so stet hye vraw Marusche, oder wye sye genant ist mit cristem namen, vnd ich an yrem worte vnd sprichet also, do sich dye heyrat sampte czwischen yrem svne vnd hern Petirs tochter, do gelobte sye yrem svne CC schok grosser pfenninge vnd gelobt hern Petir nicht noch seyner tochter, des czuhet sich sy sich czu heyratlewten, als vil als sy der darf czu yrem rechten vnd lat ir eyn recht vrteyl werden, ob sy sich mit heyratlewten pas geweren muge kegen heyratlewten , vnd ir leyp und ir gut icht pas behalden muge, wen sy noch der clage ymant ichtes vber- winden muge oder nicht, oder was dorvmme eyn recht sey. — Noch mer, her richter, do her Petir Schober Pertil yrem svne seyne hawsvrawe genum- men hatte, do her yn seynen grosten noten was vnd sye lange doheyme hatte gehabt, des quam sye doch czu eyner czeyt: junkherre mir ist ewer vnge- mach leyt von ganczen trewen. Nu meyn vater so gros unpilleych kegen euch tut vnd mir nicht engan ewer vnd wil mich yo eym andern manne geben, so mus her mich yo mit anderm gewande vnd mit anderm gute geben, als das ich czu euch pracht habe, vnd alles das ich habe das bescheyde ich ewch, 1) Vgl. Grimm R. A. 75. Die Lebens- und Erbfähigkeit des neugebornen Kindes wird darnach beurtheilt, dass es die vier Wände beschrien hat. Vgl. auch auctor vetus de benef. § 41. leges goslar. 1, 87, Stat. luneb. 6. 1. 4. Erfurter Statuten Walch 1, 111 u. s. w.
160 nicht kraft gehaben muge, vnd vurpas mer sprichet her Petir, das seyn toch- ter czwayir kyndeleyn swanger sey worden pey vraw Maruschen svne pey yrem eleychen wirte , der nye kayns lebendink geporen sey, das dye vyer- winkel von ir kayn ye beschrien seyn, 1) das sich dy morgengab mochte vor- rukt haben, oder dy kynder sich dor eyn vorerbet haben, als eyn gewonleych recht ist. Wil man ym des gelawben, es ist ym lyep ; wil man des nicht, so wil her sich des czyhen czu frumen erbern vrawen, dye yre eleyche wirte haben, dye pey den sachen gewest seyn , als pilleychen vnd recht ist, vnd den wol czu gelawben ist, als vil als her der darf czu seyme rechten, vnd pit an eyme vrteyl czu vorsuchen, gesten ym dye heyratlewte, als her sich von erst vor messen hat vmme dye morgengabe, dye vraw Marusshe gelobt hat seyner tochter vnd ym an yrer stat, vnd vurpas mer gesten ym auch des dy scheppen, als her sich vormessen hat, das vraw Marusche der morgengab an lowken gewest ist vor scheppen, dye czu der czeyt scheppen waren, vnd das her Petir alle seyne sache also bewart hat, als ir hye vor wol gehort habt , vnd vurpas mer gestellet her Petir abir erber pyderber vrawen , als vil her der darf ezu seynem rechten vnd als her sich vormessen hat, das dy kynder leyder also geporn seyn, das sye dye vyerwinkel nicht beschrygen haben, das sich dy morgengabe nicht vorerben mochte, sye muste pey der vrawen pleyben hern Petirs tochter, oder ym selbir antworten dye vrawe Marusche pilleycher vnd mit pesserm rechten sulle , den sy yms mit kayner hande sache icht enczyhen oder entfremden mochte oder nicht, oder was dorvmme eyn recht sey. Responsio. Her richter , wolt yr ezu horen, so stet hye vraw Marusche, oder wye sye genant ist mit cristem namen, vnd ich an yrem worte vnd sprichet also, do sich dye heyrat sampte czwischen yrem svne vnd hern Petirs tochter, do gelobte sye yrem svne CC schok grosser pfenninge vnd gelobt hern Petir nicht noch seyner tochter, des czuhet sich sy sich czu heyratlewten, als vil als sy der darf czu yrem rechten vnd lat ir eyn recht vrteyl werden, ob sy sich mit heyratlewten pas geweren muge kegen heyratlewten , vnd ir leyp und ir gut icht pas behalden muge, wen sy noch der clage ymant ichtes vber- winden muge oder nicht, oder was dorvmme eyn recht sey. — Noch mer, her richter, do her Petir Schober Pertil yrem svne seyne hawsvrawe genum- men hatte, do her yn seynen grosten noten was vnd sye lange doheyme hatte gehabt, des quam sye doch czu eyner czeyt: junkherre mir ist ewer vnge- mach leyt von ganczen trewen. Nu meyn vater so gros unpilleych kegen euch tut vnd mir nicht engan ewer vnd wil mich yo eym andern manne geben, so mus her mich yo mit anderm gewande vnd mit anderm gute geben, als das ich czu euch pracht habe, vnd alles das ich habe das bescheyde ich ewch, 1) Vgl. Grimm R. A. 75. Die Lebens- und Erbfähigkeit des neugebornen Kindes wird darnach beurtheilt, dass es die vier Wände beschrien hat. Vgl. auch auctor vetus de benef. § 41. leges goslar. 1, 87, Stat. luneb. 6. 1. 4. Erfurter Statuten Walch 1, 111 u. s. w.
Strana 161
161 das gebet dorch ewer sele willen vnd tut es wo ir wolt. Dor nach wart ge- sant noch eynem scheppen, der da eyn scheppe was. Do hub sye an alle dye rede, wye sye vor beschyden hatte vnd beschyd aber andirweyt, das es der scheppe horte. Do sprach der scheppe : vrawe, das ist eyn gross rede, wart, das es euch hin noch icht gerewe. Es berewet mich nicht, sprach sye, ich pyn keyn kynt nicht. Ich pyn wol XVII jar alt vnd trage meyn anders kynt, ich wil es anders nicht gestalt haben wen also, wil man ir des gelawben vraw Maruschen, es ist ir lyep, wil man des nicht, sy czuhet sich des an den- selben scheppen, der do eyn scheppe was, vnd lat ir eyn recht vrteyl werden, ob des der scheppe bekennet, ob da wider her Petir von seynen wegen icht gereden muge, oder was dorvmme-eyn recht sey. — Herr noch mer, als her Peter her getreten ist vnd sprichet also, das her sey gegangen ezu vraw Maruschen, do sye were vnd ir sun und auch Anna seyn tochter mit schep- pen, dy czu der czeyt scheppen waren , vnd das her ir verpoten habe vnd yrem svne seym eydem vnd auch seyner tochter czu der czeyt, do her in seynen noten was, das sye nicht vorscheyden noch vorgeben scholden icht yres gutes, es yn were seyn wille vnd seyn wort, vnd sprichet, sy haben alle stille geswigen vnd haben das nicht widerret. Da sprichet vraw Marusche, do yr syn auf den gotesweg wolde, do beschyet her alles seyn dink, als her es haben wolde, vnd ob her nicht her wider queme. Do her do wider quam vnd wart gewaldik alles des, das her hatte, do sante her noch ezwen schep- pen, dy czu der czeyt scheppen waren, vnd danckte seyner muter vnd pat sy, das sy ym vorgebe, was her kegen ir hette getan, vnd sprach: ir hern ir scheppen, meyn muter ist mir schuldik gewest CC schok grosser pfenninge, der hat sy mir hundert vergolden, dy hundert ist sy mir noch. Nu helfet mir pyten, das sye mir dye gebe, das mir gut dovon geschehe. Do iach sy vraw Marusche, das wolde sye gar gerne tun , des czuhet sy sich czu den- selben czwein scheppen, dy czu der czeyt scheppen waren, vnd lat ir eyn recht urteil werden, bekennen sye yr des, als eyn recht ist kegen der klage, dy her Petir hat getan, wen her nicht ist gesant aws der morgensprache vnd ouch von gerichtes wegen nicht ist gegangen vnd spricht, sy haben geswigen, do her vorpoten habe, wenne sye yres leybes vnd yres gutes selber gewaldik warn, sy wolden noch tun mit dem yren, was sye wolden, vnd wolden yn lassen reden. Noch alle der rede, dy do geschen ist, so lat yr eyn recht vrteyl werden, ob seyn vorpyeten hern Petirs keyne kraft gehaben muge, oder was dorvmme eyn recht sey. Dor nach sprichet aber vraw Marusche, das ir svn Pertel , so ym got genade, quam an eynem vreytage in dye morgen- sprache in vollen rat an seyner letzten beschydunge , do her dornach an deme suntage seyn leben awfgab vnd beschyet seyne sache vnd sprach : her richter vnd ir scheppen horet czu : meyn muter ist mir schuldik gewest CC schok groser pfenning, dye hat sye mir vergolden vnd ist mir nymmer schul- dik, des hab ich noch vor mir LX schok , dye bescheyd ich meyner muter also bescheydenlichen : meyn hawsfrawe die get swer mit eynem kynte, ist das das kynt geporen wirt vnd sich czu leben richtet, so schol es meyn muter czu ir nemen vnd schol es czyhen mit dem gute vnd mit anderm gute, als Tomaschek, Schöffensprüche. 11
161 das gebet dorch ewer sele willen vnd tut es wo ir wolt. Dor nach wart ge- sant noch eynem scheppen, der da eyn scheppe was. Do hub sye an alle dye rede, wye sye vor beschyden hatte vnd beschyd aber andirweyt, das es der scheppe horte. Do sprach der scheppe : vrawe, das ist eyn gross rede, wart, das es euch hin noch icht gerewe. Es berewet mich nicht, sprach sye, ich pyn keyn kynt nicht. Ich pyn wol XVII jar alt vnd trage meyn anders kynt, ich wil es anders nicht gestalt haben wen also, wil man ir des gelawben vraw Maruschen, es ist ir lyep, wil man des nicht, sy czuhet sich des an den- selben scheppen, der do eyn scheppe was, vnd lat ir eyn recht vrteyl werden, ob des der scheppe bekennet, ob da wider her Petir von seynen wegen icht gereden muge, oder was dorvmme-eyn recht sey. — Herr noch mer, als her Peter her getreten ist vnd sprichet also, das her sey gegangen ezu vraw Maruschen, do sye were vnd ir sun und auch Anna seyn tochter mit schep- pen, dy czu der czeyt scheppen waren , vnd das her ir verpoten habe vnd yrem svne seym eydem vnd auch seyner tochter czu der czeyt, do her in seynen noten was, das sye nicht vorscheyden noch vorgeben scholden icht yres gutes, es yn were seyn wille vnd seyn wort, vnd sprichet, sy haben alle stille geswigen vnd haben das nicht widerret. Da sprichet vraw Marusche, do yr syn auf den gotesweg wolde, do beschyet her alles seyn dink, als her es haben wolde, vnd ob her nicht her wider queme. Do her do wider quam vnd wart gewaldik alles des, das her hatte, do sante her noch ezwen schep- pen, dy czu der czeyt scheppen waren, vnd danckte seyner muter vnd pat sy, das sy ym vorgebe, was her kegen ir hette getan, vnd sprach: ir hern ir scheppen, meyn muter ist mir schuldik gewest CC schok grosser pfenninge, der hat sy mir hundert vergolden, dy hundert ist sy mir noch. Nu helfet mir pyten, das sye mir dye gebe, das mir gut dovon geschehe. Do iach sy vraw Marusche, das wolde sye gar gerne tun , des czuhet sy sich czu den- selben czwein scheppen, dy czu der czeyt scheppen waren, vnd lat ir eyn recht urteil werden, bekennen sye yr des, als eyn recht ist kegen der klage, dy her Petir hat getan, wen her nicht ist gesant aws der morgensprache vnd ouch von gerichtes wegen nicht ist gegangen vnd spricht, sy haben geswigen, do her vorpoten habe, wenne sye yres leybes vnd yres gutes selber gewaldik warn, sy wolden noch tun mit dem yren, was sye wolden, vnd wolden yn lassen reden. Noch alle der rede, dy do geschen ist, so lat yr eyn recht vrteyl werden, ob seyn vorpyeten hern Petirs keyne kraft gehaben muge, oder was dorvmme eyn recht sey. Dor nach sprichet aber vraw Marusche, das ir svn Pertel , so ym got genade, quam an eynem vreytage in dye morgen- sprache in vollen rat an seyner letzten beschydunge , do her dornach an deme suntage seyn leben awfgab vnd beschyet seyne sache vnd sprach : her richter vnd ir scheppen horet czu : meyn muter ist mir schuldik gewest CC schok groser pfenning, dye hat sye mir vergolden vnd ist mir nymmer schul- dik, des hab ich noch vor mir LX schok , dye bescheyd ich meyner muter also bescheydenlichen : meyn hawsfrawe die get swer mit eynem kynte, ist das das kynt geporen wirt vnd sich czu leben richtet, so schol es meyn muter czu ir nemen vnd schol es czyhen mit dem gute vnd mit anderm gute, als Tomaschek, Schöffensprüche. 11
Strana 162
162 sye mich hat getan, des getrewe ich ir wol. Des czuhet sye sich an schep- pen, dy da scheppen waren, als vil als sy yr darf czu yrem rechten, dye da ym rate gesessen seyn, und lat yr eyn recht urteyl werden, wenne das seyn leczte beschydung ist gewest, gestehen sye ir, als sye sich vormessen hat, ob sye domite yr leyp und ir gut mit pesserm rechten icht behalden muge, denne es yr herr Petir nach der clage oder mit keyner handesache icht neher kumen muge, oder was eyn recht dorvmme sey. Jurati sentenciauerunt. Czwischen der clage vnd antworte taylten dye scheppen eyn recht vnd sprachen also : gestellet dye vraw Marusche yre geczewgen, als sy sich do vermessen hette, vnd volfurn, als eyn recht were vnd gestunden yr als eyn recht were, sye mochte yr leyp vnd yr gut pas geweren, denne sye her Petir icht vberwinden mochte. Do wart gegeben eyn gemessener tag, als recht was und ist, das her Petir scholde dye geczewgen leyden vnd dy vrawe Ma- rusche scholde sye gestellen, als dy scheppen geteilt hatten czu gewynne vnd czu vorlust. Also quam her Petir czu dem selben tage vnd dye vrawe Marusche nicht vor richter vnd vor scheppen. Als eyn recht geteylt hatte, do loutperte sich her Petir mit seynem vorsprechen und sprach : ir here, ich pyn alhye vnd warte hewte der geczewgen, dye die vrowe Marusche kegen mir gestellen schol. Do quamen ouch der selben vrawen Maruschen purgen vnd yr schreyber mit yrem vorsprechen vnd lowtmerten ouch dye vrawen vnd sprachen also : ir hern, dye vrawe ist also krang, das sye nicht her kumen mak, dy hat yre geczewgen lassen twingen, als eyn recht ist. Nu machent und teylt eyn recht darnach. Kegen der rede wolt yn her Petir nicht antworten mit seynem vorsprechen vnd mutte vnd gerte, das man czwene scheppen dar sente, das sye eynen kure vnder yn, der da stunde, vnd taydingte czu gewinne vnd czu vorlust. Do kos sye czu yrem schreyber, vnd was der taydingte czu gewin vnd ezu vorlust, das were yr wort. Do lyes ym her Petir vnd seyn vorspreche eyn vrteyl werden, alles das derselbe geret hette mit yrem vorsprechen oder noch rette oder spreche, ob das icht kraft schulde haben gleycherweys, als dye vrawe selbir kegenwertik were czu gewin oder czu vorlust, oder was eyn recht dorvmme were. Do teylten dye scheppen, alles das her vorgeret hette, e dan yn dye vrawe gekorn hette, des hette keyne kraft, was her abir nu redete oder taydingte, nu yn dye vrawe gekoren hette , das hette kraft. Da gerte vnd mutte her Petir , das her dye geczewgen stelte, als sich dye vrawe vormessen hette. Do hyes der- selbe schreyber dye geczewgen manen mit seynem vorsprechen, dy hette her da vnd nante dye mit namen noch eyn andir vnd benante hern Bartuschen mit namen vnd sprach also, den hette her aber nicht lassen twingen. Do sprach her Petir mit seynem vorsprechen vnd hyes ym manen den richter, ob her volfarn wolde mit den geczewgen , dy seyn vorspreche da benant hette, als sich dye vrawe vormessen hette ezu gewinne vnd ezu vorlust. Do sprach seyn vorspreche, yo her wolde volvarn. Do trat her Petir dar mit seynem vorsprechen vnd sprach czu deme richter : her richter, vraget yn,
162 sye mich hat getan, des getrewe ich ir wol. Des czuhet sye sich an schep- pen, dy da scheppen waren, als vil als sy yr darf czu yrem rechten, dye da ym rate gesessen seyn, und lat yr eyn recht urteyl werden, wenne das seyn leczte beschydung ist gewest, gestehen sye ir, als sye sich vormessen hat, ob sye domite yr leyp und ir gut mit pesserm rechten icht behalden muge, denne es yr herr Petir nach der clage oder mit keyner handesache icht neher kumen muge, oder was eyn recht dorvmme sey. Jurati sentenciauerunt. Czwischen der clage vnd antworte taylten dye scheppen eyn recht vnd sprachen also : gestellet dye vraw Marusche yre geczewgen, als sy sich do vermessen hette, vnd volfurn, als eyn recht were vnd gestunden yr als eyn recht were, sye mochte yr leyp vnd yr gut pas geweren, denne sye her Petir icht vberwinden mochte. Do wart gegeben eyn gemessener tag, als recht was und ist, das her Petir scholde dye geczewgen leyden vnd dy vrawe Ma- rusche scholde sye gestellen, als dy scheppen geteilt hatten czu gewynne vnd czu vorlust. Also quam her Petir czu dem selben tage vnd dye vrawe Marusche nicht vor richter vnd vor scheppen. Als eyn recht geteylt hatte, do loutperte sich her Petir mit seynem vorsprechen und sprach : ir here, ich pyn alhye vnd warte hewte der geczewgen, dye die vrowe Marusche kegen mir gestellen schol. Do quamen ouch der selben vrawen Maruschen purgen vnd yr schreyber mit yrem vorsprechen vnd lowtmerten ouch dye vrawen vnd sprachen also : ir hern, dye vrawe ist also krang, das sye nicht her kumen mak, dy hat yre geczewgen lassen twingen, als eyn recht ist. Nu machent und teylt eyn recht darnach. Kegen der rede wolt yn her Petir nicht antworten mit seynem vorsprechen vnd mutte vnd gerte, das man czwene scheppen dar sente, das sye eynen kure vnder yn, der da stunde, vnd taydingte czu gewinne vnd czu vorlust. Do kos sye czu yrem schreyber, vnd was der taydingte czu gewin vnd ezu vorlust, das were yr wort. Do lyes ym her Petir vnd seyn vorspreche eyn vrteyl werden, alles das derselbe geret hette mit yrem vorsprechen oder noch rette oder spreche, ob das icht kraft schulde haben gleycherweys, als dye vrawe selbir kegenwertik were czu gewin oder czu vorlust, oder was eyn recht dorvmme were. Do teylten dye scheppen, alles das her vorgeret hette, e dan yn dye vrawe gekorn hette, des hette keyne kraft, was her abir nu redete oder taydingte, nu yn dye vrawe gekoren hette , das hette kraft. Da gerte vnd mutte her Petir , das her dye geczewgen stelte, als sich dye vrawe vormessen hette. Do hyes der- selbe schreyber dye geczewgen manen mit seynem vorsprechen, dy hette her da vnd nante dye mit namen noch eyn andir vnd benante hern Bartuschen mit namen vnd sprach also, den hette her aber nicht lassen twingen. Do sprach her Petir mit seynem vorsprechen vnd hyes ym manen den richter, ob her volfarn wolde mit den geczewgen , dy seyn vorspreche da benant hette, als sich dye vrawe vormessen hette ezu gewinne vnd ezu vorlust. Do sprach seyn vorspreche, yo her wolde volvarn. Do trat her Petir dar mit seynem vorsprechen vnd sprach czu deme richter : her richter, vraget yn,
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163 ob das seyn wort sey, das seyn vorspreche geret hat. Do sprach her : yo. Das besaczte her Petir vnd seyn vorspreche mit den scheppen vnd pat sye des czu pedencken vnd trat do dar mit seynem vorsprechen vnd pat an eynem vrteil czu vorsuchen vnd sprach also : her richter hye stet Petir vnd ich an seynem worte, oder wy her mit cristem namen genant ist, vnd pit an eynem vrteyl czu vorsuchen, synt der czeyt das ym hewte eyn endehaftir tag her bescheyden ist czu gewinne vnd czu vorlust, dye geczewgen czu leyden vnd der vrowen Maruschen czu gestellen vnd her eyne clage geclagt hat mit seynen geczewgen, als man wol gehort vnd vornumen hat, yr vnd dye schep- pen vnd dy vrawe Marusche ouch eyn antwort do kegen geantwort hat vnd in der antworte vyerley geczewgen sich vormessen hat, als vorgeschriben ist, vnd dye ersten geczewgen dye heyratlewte dye gestalten sye, den andern geczewgen den scheppen gestalten sye auch. Czu dem dritten mal benanten sy czwene scheppen czu geczewgen vnd stelten der nur eynen vnd iahen, sye gestelten den andern gerne, her were yn eym andern weikpilde czu Prage, das sy seyn nicht gehaben mochten. Do vragete der richter vnd dye schep- pen, ob sy yn nicht getwungen hetten mit des richters poten oder mit der scheppen pryeff. Do iahen sye: neyn. Dye vyerden geczewgen gestalten sye ouch. Vmme dye leczte beschydunge vnd sie eynem vormunden da ge- korn hat an irer stat , der dargetreten ist mit seynem vorsprechen vnd hat dye geczewgen heyssen manen vnd hat dye genant nach eyn andir mit namen vnd hat dorinne genant hern Barthuschen , der czu der czeyt eyn scheppe was, vnd hat des nicht gestalt hye kegenwortig als dye andere geczugen vnd hat yn auch nicht lassen twingen, als ir wol gehort habt wedir mit des rich- ters poten als eyn recht ist noch mit der scheppen pryeffe vnd hat doch ge- sprochen, her welle mit ym voluarn vnd wort des gevroget, ob des seyn wort were, das seyn vorspreche geret hette do sprach her : yo , das hye dye scheppen wol gehort haben awf der pank vnd ist nu nicht alhye mit ym vol- uarn , als eyn recht ist, wen her yn nicht hat gestalt, ob nu her Petir icht mit pilleycherme vnd mit pesserm rechten keyne geczewgen nu furpas ley- den schulle, her yn habe pilleycher seyne clage dirstanden, den yn furpas ymant doran gehindern muge, oder was dorume eyn recht sey. Kegen den vrteil redet her mit seynem vorsprechen , als dye scheppen noch vndir yn haben vnd beschiden yn payderseyt eynen andern tag, das yn payderseyt an yrem rechten nicht geweren scholde. Czu dem tage quamen sye peyderseyt vnd warte yderman seynes rechten. Do prachte der vrawen Maruschen vor- munde eynen prief vom rate czu Prage von des selben Bartuschen wegen, der hye vorgenant ist, vmme eyn bekentnusse, das her dort bekant hat ym rate vnd nicht alhye. Kegen dem pryeffe rette her Petir vnd seyn vorspreche vnd antworte man den pryef hern Petir, das her yn lesen scholde. Der sprach mit namen : ir hern, ich lese den pryef wohl, also das es mir icht schade an meynen rechten. Do sprachen dye scheppen : lys dar, wir wissen doch wol, was wir tun schullen , es schol dir nichtesnicht schaden an deyme rechten. Do las her den pryef. Do iagte abir der vrawen vormunde mit seynem vor- sprechen mit dem pryefe vnd mit den andern geczewgen vnd wolde, das 11*
163 ob das seyn wort sey, das seyn vorspreche geret hat. Do sprach her : yo. Das besaczte her Petir vnd seyn vorspreche mit den scheppen vnd pat sye des czu pedencken vnd trat do dar mit seynem vorsprechen vnd pat an eynem vrteil czu vorsuchen vnd sprach also : her richter hye stet Petir vnd ich an seynem worte, oder wy her mit cristem namen genant ist, vnd pit an eynem vrteyl czu vorsuchen, synt der czeyt das ym hewte eyn endehaftir tag her bescheyden ist czu gewinne vnd czu vorlust, dye geczewgen czu leyden vnd der vrowen Maruschen czu gestellen vnd her eyne clage geclagt hat mit seynen geczewgen, als man wol gehort vnd vornumen hat, yr vnd dye schep- pen vnd dy vrawe Marusche ouch eyn antwort do kegen geantwort hat vnd in der antworte vyerley geczewgen sich vormessen hat, als vorgeschriben ist, vnd dye ersten geczewgen dye heyratlewte dye gestalten sye, den andern geczewgen den scheppen gestalten sye auch. Czu dem dritten mal benanten sy czwene scheppen czu geczewgen vnd stelten der nur eynen vnd iahen, sye gestelten den andern gerne, her were yn eym andern weikpilde czu Prage, das sy seyn nicht gehaben mochten. Do vragete der richter vnd dye schep- pen, ob sy yn nicht getwungen hetten mit des richters poten oder mit der scheppen pryeff. Do iahen sye: neyn. Dye vyerden geczewgen gestalten sye ouch. Vmme dye leczte beschydunge vnd sie eynem vormunden da ge- korn hat an irer stat , der dargetreten ist mit seynem vorsprechen vnd hat dye geczewgen heyssen manen vnd hat dye genant nach eyn andir mit namen vnd hat dorinne genant hern Barthuschen , der czu der czeyt eyn scheppe was, vnd hat des nicht gestalt hye kegenwortig als dye andere geczugen vnd hat yn auch nicht lassen twingen, als ir wol gehort habt wedir mit des rich- ters poten als eyn recht ist noch mit der scheppen pryeffe vnd hat doch ge- sprochen, her welle mit ym voluarn vnd wort des gevroget, ob des seyn wort were, das seyn vorspreche geret hette do sprach her : yo , das hye dye scheppen wol gehort haben awf der pank vnd ist nu nicht alhye mit ym vol- uarn , als eyn recht ist, wen her yn nicht hat gestalt, ob nu her Petir icht mit pilleycherme vnd mit pesserm rechten keyne geczewgen nu furpas ley- den schulle, her yn habe pilleycher seyne clage dirstanden, den yn furpas ymant doran gehindern muge, oder was dorume eyn recht sey. Kegen den vrteil redet her mit seynem vorsprechen , als dye scheppen noch vndir yn haben vnd beschiden yn payderseyt eynen andern tag, das yn payderseyt an yrem rechten nicht geweren scholde. Czu dem tage quamen sye peyderseyt vnd warte yderman seynes rechten. Do prachte der vrawen Maruschen vor- munde eynen prief vom rate czu Prage von des selben Bartuschen wegen, der hye vorgenant ist, vmme eyn bekentnusse, das her dort bekant hat ym rate vnd nicht alhye. Kegen dem pryeffe rette her Petir vnd seyn vorspreche vnd antworte man den pryef hern Petir, das her yn lesen scholde. Der sprach mit namen : ir hern, ich lese den pryef wohl, also das es mir icht schade an meynen rechten. Do sprachen dye scheppen : lys dar, wir wissen doch wol, was wir tun schullen , es schol dir nichtesnicht schaden an deyme rechten. Do las her den pryef. Do iagte abir der vrawen vormunde mit seynem vor- sprechen mit dem pryefe vnd mit den andern geczewgen vnd wolde, das 11*
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164 man deme pryeffe kraft hette mit den andren geczewgen geteylt, vnd sprach also : herr her richter, wolt ir nu horen der vrawen Maruschen wort, alle yre geczewgen hat sye getwungen awser den eynen hern Bartuschen, der ist czu Prage in eym andern weykpilde, ob wir den wolden getwungen haben hye mit dysen puteln, des het her doch nicht getracht, wen her dort ist mit eym andren weykpilde gesessen, ob nu das Maruschen an yrme rechten icht schulle schaden. — Do es do quam czu der andern morgensprache, do ge- stalte sye aber alle yre geczewgen svnder den eynem Bartuschen von Prage, den hatte sye czu Prage getwungen in den rat, des ist das seyn pryef, den her gegeben hat vndir der scheppen ingsigel von Prage vnd hat dorynne ge- schriben vnd bekant mit seyner gewissen , dye ym dorvmime wissentleychen ist. Herr her richter, den pryeff laset lesen vnd lat denne der vrawen Ma- ruschen eyn recht vrteyl werden, wenne sye herre den eynen scheppen alhye gestalt hat vnd czu dem scheppen gens scheppen pryef, ob das nu als gute kraft habe, wenne her czu verre in eyme andern weykpilde ist, als her selbir kegenwertig were, oder was eyn recht dorvmme sey, wenne her dort ist ge- twungen mit eyme rechten. Das widersprach her Petir mit seynem vor- sprechen vnd sprach also : her richter, hye stet her Petir vnd ich an seynem worte vnd pit an eynem vrteyl czu vorsuchen, synt der czeyt das dye vrawe Marusche vor in der antworte keynen pryef nicht genant hat vnd ir vor- munde her nach mit dem geczewgen hern Bartuschen selbir genant hat vnd auch keynen pryef nicht genant hat vnd mit demselben Bartuschen voluaren wolde vnd mochte des nicht getun, wenne her yn nicht gestalt noch ge- twungen hette, das ym der pryef, den scheppen aws dem rate von Prage her gesant haben, der her nach gegeben ist nach deme tage, als sy yren ge- czewgen schulde gestalt haben czu gewinne vnd czu vorlust vnd des nicht gestalte, ob das bekenntnisse, das her dort getan hat, ichtesicht hern Petir hye an seyme rechten czu entkeltnisse kumen muge , wenne her hye bekant scholde haben vnd der pryef keyne kraft mit dem geczewknisse vmme dye antworte icht gehaben muge, man teyle hern Petir pilleycher seyn vrteyl, das ir vndir euch habt, vnd vmme dye morgengabe, do her noch her geiaget vnd geclayt habe, das her dye dirstanden habe pilleycher vnd mit pesserm rechten, denne yn dye vrawe Marusche oder yr vormunde icht doran gehin- dern muge, oder was dorvmme eyn recht sey. Das urteyl kunne wir nicht vinden. Das begreyfe wir pey vnserm eyde vnd pitten euch etc. Sentencia diffinitiua. Als ir uns geschriben habt: Es ist eyn sache vor vns kumen vmme hern Petir an aynem teyl vnd von der Maruschen von dem andern teyle, das habe wir gewegen von worten czu worten pys awf den endehaften tag, vnd dor nach stet geschriben : do iagte der vrawen vormunde, so teyle wir euch czu eyme rechten, das dye vrawe Marusche vnd ir vormunde nicht also vol- uaren seyn, das sye seyn gewinnen mugen, sundern sie ist geuallen mit der sache. Ueber die Herkunft des Peter Schober und ihn selbst siehe in v. Chlumecky’s Regesten mähr. Arch. und im Cod. dipl. Mor. folgende Urkunden:
164 man deme pryeffe kraft hette mit den andren geczewgen geteylt, vnd sprach also : herr her richter, wolt ir nu horen der vrawen Maruschen wort, alle yre geczewgen hat sye getwungen awser den eynen hern Bartuschen, der ist czu Prage in eym andern weykpilde, ob wir den wolden getwungen haben hye mit dysen puteln, des het her doch nicht getracht, wen her dort ist mit eym andren weykpilde gesessen, ob nu das Maruschen an yrme rechten icht schulle schaden. — Do es do quam czu der andern morgensprache, do ge- stalte sye aber alle yre geczewgen svnder den eynem Bartuschen von Prage, den hatte sye czu Prage getwungen in den rat, des ist das seyn pryef, den her gegeben hat vndir der scheppen ingsigel von Prage vnd hat dorynne ge- schriben vnd bekant mit seyner gewissen , dye ym dorvmime wissentleychen ist. Herr her richter, den pryeff laset lesen vnd lat denne der vrawen Ma- ruschen eyn recht vrteyl werden, wenne sye herre den eynen scheppen alhye gestalt hat vnd czu dem scheppen gens scheppen pryef, ob das nu als gute kraft habe, wenne her czu verre in eyme andern weykpilde ist, als her selbir kegenwertig were, oder was eyn recht dorvmme sey, wenne her dort ist ge- twungen mit eyme rechten. Das widersprach her Petir mit seynem vor- sprechen vnd sprach also : her richter, hye stet her Petir vnd ich an seynem worte vnd pit an eynem vrteyl czu vorsuchen, synt der czeyt das dye vrawe Marusche vor in der antworte keynen pryef nicht genant hat vnd ir vor- munde her nach mit dem geczewgen hern Bartuschen selbir genant hat vnd auch keynen pryef nicht genant hat vnd mit demselben Bartuschen voluaren wolde vnd mochte des nicht getun, wenne her yn nicht gestalt noch ge- twungen hette, das ym der pryef, den scheppen aws dem rate von Prage her gesant haben, der her nach gegeben ist nach deme tage, als sy yren ge- czewgen schulde gestalt haben czu gewinne vnd czu vorlust vnd des nicht gestalte, ob das bekenntnisse, das her dort getan hat, ichtesicht hern Petir hye an seyme rechten czu entkeltnisse kumen muge , wenne her hye bekant scholde haben vnd der pryef keyne kraft mit dem geczewknisse vmme dye antworte icht gehaben muge, man teyle hern Petir pilleycher seyn vrteyl, das ir vndir euch habt, vnd vmme dye morgengabe, do her noch her geiaget vnd geclayt habe, das her dye dirstanden habe pilleycher vnd mit pesserm rechten, denne yn dye vrawe Marusche oder yr vormunde icht doran gehin- dern muge, oder was dorvmme eyn recht sey. Das urteyl kunne wir nicht vinden. Das begreyfe wir pey vnserm eyde vnd pitten euch etc. Sentencia diffinitiua. Als ir uns geschriben habt: Es ist eyn sache vor vns kumen vmme hern Petir an aynem teyl vnd von der Maruschen von dem andern teyle, das habe wir gewegen von worten czu worten pys awf den endehaften tag, vnd dor nach stet geschriben : do iagte der vrawen vormunde, so teyle wir euch czu eyme rechten, das dye vrawe Marusche vnd ir vormunde nicht also vol- uaren seyn, das sye seyn gewinnen mugen, sundern sie ist geuallen mit der sache. Ueber die Herkunft des Peter Schober und ihn selbst siehe in v. Chlumecky’s Regesten mähr. Arch. und im Cod. dipl. Mor. folgende Urkunden:
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165 1. C. d. M. S. 268. Urk. CCCXLIV: Jurati Iglavienses recognoscunt jus patronatus ecclesie in Wilands ad progenitores Gertrudis, relictae Conradi Schobronis, concivis ipsorum ab antiquo pertinuisse. D. Idibus Junii 1327. 2. Datum Brunae. Fer. IV infra octavam Ascensionis. 1358 (Chl. S. 16): Markgraf Johann restituirt auf Fürsprache seines Bruders Kaiser Karl IV. und vieler Bischöfe dem Kuttenberger Notar Peter Schober den Besitz des Dorfes Wilenz mit dem Patronate der dortigen Kirche. 3. Datum vigilia Elisabet. 1363. (Chl. S. 18): Peter Schober, Notar zu Kuttenberg verkauft das Dorf Wilencz sammt Zubehör den Brüdern Vogel und der Margaretha Schönmelzer um 144 Schock Prager Groschen. 264. De mortificatore. Mortificatio in hoc precipue differt ab homicidio, quod annexum habet sibi spolium vulgariter dictum reravb, vnde mortificator proprie dicitur, qui postquam alium occidit, res ab eo aufert; qui vero sine occisione res tollit, spoliator dicitur. Sed homicida dicitur ex ira racione vindicte de vili- pensione sumende, uel (Hier bricht das Manuscript ab mit Folio CLII. vnd beginnt wieder mit Folio CLXI. Nach dem Register fehlen folgende Capitel: De pignore, ad idem ; ad idem; De pignoribus furti ; De pignoribus amissis ; De judicio judeorum; De vulneribus; De homicidio ; De percussione ; De theolonio ; De judeis mortuis; De cimeterio judeorum ; De scolis judeorum; De emendis communibus ; De citacione ; De emendis vulnerum ; De juramentis ; De clan- destina mortificacione ; De violencia; De judice judeorum; De usuris ; De hospitibus ; De obligacionibus hereditatum ; De abduccione puerorum judeo- rum ; De vendicione pignorum; De sabbato judeorum; De invasione domus ; De loco judicii judeorum; Quod judei non sumunt sanguinem chri- stianorum.) Codex A. fährt fort, jedoch merkwürdigerweise mit kleinerer Schrift: ex contencione in taberna uel alibi facta cum alio pugnans ipsum interficit. Mortificator eciam ex consequenti dicitur, qui dormientem uel in lecto quies- centem uel in mensa comedentem uel in balneo existentem interimit. Hospes eciam inquilinum et advenam, vel e conuerso inquilinus et advena hospitem pro rebus aufferendis iugulans mortificator dicitur. Vnus quicumque animo deliberato positis insidijs alium exspectando capciose ipsum interficit, mor- tificator dici potest. Et talis si effugerit, statim mortificato sepulto, semel citatur et continuo proscribitur ipso jure, homicida vero uel spoliator tribus judicijs infra quatuor septimanas citatur, si adhuc per duas septimanas tertio judicio non comparuerit, est proscribendos, mortificator equo alligatus per plateas est trahendos 1), sed homicida et spoliator pena gladii mori debet. Wörtlich gleichlautend mit R. II. 522, wo jedoch die Einleitung vorangeschickt ist: De Budespicz jurati quaerentes de differentia mortificationis, spolii et homicidii in- 1) Der Brünner Schöffenspruch hat den Zusatz: et postea rotandus.
165 1. C. d. M. S. 268. Urk. CCCXLIV: Jurati Iglavienses recognoscunt jus patronatus ecclesie in Wilands ad progenitores Gertrudis, relictae Conradi Schobronis, concivis ipsorum ab antiquo pertinuisse. D. Idibus Junii 1327. 2. Datum Brunae. Fer. IV infra octavam Ascensionis. 1358 (Chl. S. 16): Markgraf Johann restituirt auf Fürsprache seines Bruders Kaiser Karl IV. und vieler Bischöfe dem Kuttenberger Notar Peter Schober den Besitz des Dorfes Wilenz mit dem Patronate der dortigen Kirche. 3. Datum vigilia Elisabet. 1363. (Chl. S. 18): Peter Schober, Notar zu Kuttenberg verkauft das Dorf Wilencz sammt Zubehör den Brüdern Vogel und der Margaretha Schönmelzer um 144 Schock Prager Groschen. 264. De mortificatore. Mortificatio in hoc precipue differt ab homicidio, quod annexum habet sibi spolium vulgariter dictum reravb, vnde mortificator proprie dicitur, qui postquam alium occidit, res ab eo aufert; qui vero sine occisione res tollit, spoliator dicitur. Sed homicida dicitur ex ira racione vindicte de vili- pensione sumende, uel (Hier bricht das Manuscript ab mit Folio CLII. vnd beginnt wieder mit Folio CLXI. Nach dem Register fehlen folgende Capitel: De pignore, ad idem ; ad idem; De pignoribus furti ; De pignoribus amissis ; De judicio judeorum; De vulneribus; De homicidio ; De percussione ; De theolonio ; De judeis mortuis; De cimeterio judeorum ; De scolis judeorum; De emendis communibus ; De citacione ; De emendis vulnerum ; De juramentis ; De clan- destina mortificacione ; De violencia; De judice judeorum; De usuris ; De hospitibus ; De obligacionibus hereditatum ; De abduccione puerorum judeo- rum ; De vendicione pignorum; De sabbato judeorum; De invasione domus ; De loco judicii judeorum; Quod judei non sumunt sanguinem chri- stianorum.) Codex A. fährt fort, jedoch merkwürdigerweise mit kleinerer Schrift: ex contencione in taberna uel alibi facta cum alio pugnans ipsum interficit. Mortificator eciam ex consequenti dicitur, qui dormientem uel in lecto quies- centem uel in mensa comedentem uel in balneo existentem interimit. Hospes eciam inquilinum et advenam, vel e conuerso inquilinus et advena hospitem pro rebus aufferendis iugulans mortificator dicitur. Vnus quicumque animo deliberato positis insidijs alium exspectando capciose ipsum interficit, mor- tificator dici potest. Et talis si effugerit, statim mortificato sepulto, semel citatur et continuo proscribitur ipso jure, homicida vero uel spoliator tribus judicijs infra quatuor septimanas citatur, si adhuc per duas septimanas tertio judicio non comparuerit, est proscribendos, mortificator equo alligatus per plateas est trahendos 1), sed homicida et spoliator pena gladii mori debet. Wörtlich gleichlautend mit R. II. 522, wo jedoch die Einleitung vorangeschickt ist: De Budespicz jurati quaerentes de differentia mortificationis, spolii et homicidii in- 1) Der Brünner Schöffenspruch hat den Zusatz: et postea rotandus.
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166 formati sunt sic. Ueber den reraub vgl. die beim Art. 49 angeführte Stelle aus der treuga Heinrici regis de a. 1230. Vgl. auch R. II. 185, wo der reraub als die Tödtung und die darauf folgende Beraubung (quod occisum depraedatus esset. R. II. 446) er- klärt wird, ferner die den Bewohnern des Landes Furnes (Veurnes) ertheilte Keure vom Jahr 1240 (Warnkönig's fl. Rgsch. II. 2. S. 73) II: Dominus sibi retinet rapinam mortui i. e. rerofh. 265. De amonicione fideiussoris (wer eyns verpuzzet ist umb eyn sache, der sal nicht anderweit verpuzzet werden umb dyselbe sache). Es fugete sich also verre, das dye alden scheppen von des Perges wegen eynem manne schuldik waren gelt Das selbe gelt wart ym vorpurget mit eyme scheppen. Do der tag vorgyenk, da wart der selbe man manen den scheppen vm das gelt, das man ym schuldik was, vnd mante czu eynen czeyten den scheppen in der kyrchen. Do sprach der selbe scheppe : wes manes tu mich hye, mane mich vor meynen aydgenosen, vnd mane mich be- scheydenlichen, so mak ich sye vorpas auch gemanen. Da fugt es sich, das der maner quam vor dye scheppen und mante den selben scheppen vnbe- scheydenlichen gar mit freuelichen worten, dorvm her vorpurget wart von der scheppen wegen, vnd wolden yn vm dye freuelrede ser besweret haben. Des quamen pyderb lewte vnd paten vor yn, das sye es teten durch got vnd machten ym dye pues gnediklichen. Do wart ym getaylt eyn freuel noch gnaden vnd nach pydirber lewt pet yn dem scheppen XXX schillinge vnd dem richter LX schillinge, dorvmme her fleysik dankte, das es ym dorczu kumen was. Nu ist disse rede kvmen an vnsern hern den pischof, der ge- waldik ist von vnsers herren wegen des kaysers, der gab seynen gewalt awf dem hofmayster vor den scheppen, das her das vordert mit eynem rechten. Der trat dar mit seyme vorsprechen vnd clagte von vnsers herren des kay- sers wegen vnd auch von vosers herren des pischofs wegen czu dem selben, der do freuelick gemant hatte , das her do fridprech were worden an vnsers herren des kaysers vryde, den eyn iczleych scheppe hette von des kaysers wegen als weyt als seyn lant ist, vnd sprach in seyner clage , wolde her des bekennen, es wer ym lyep ; wolde her seyn lawken, her wolde yn vberwinden mit scheppen in eyme vollen rate, als vil sam her yr bedurffe czu seyme rechten, vnd lyes ym eyn vrteil werden , ob ym dye scheppen gestunden als eyn recht ist vmb das friedprechen vnd umb den freuel, den her an eyme scheppen getan hat, ob her darvm icht schulle leyden alles das, das schep- pen darvm teylen czu eynem rechten kegen vnserm herren dem kayser, oder dorvm keyn lawken gepyten oder gehaben muge. Nu gerucht seyner clag mer czuhoren. Hye stet aber der hofmeister mit seym vorsprechen vnd clayt von vnsers herren des kaysers wegen vnd auch von vnsers herren des pyschofs wegen, der vollen gewalt hat von dem kayser, das sich der vorge- nante maner nicht lys gnvgen an der gnad, dy ym geschehen was von den scheppen, vnd pot dem selben pyder manne vur, der vor eyn scheppe was vnd nu eyn gemeyner man ist, vnd beschemt yn freuellich vnd clayte czu ym vm dye pus in dem marktgericht, dy ym vorgeteylt was worden von den scheppen, vnd lyes yn des nicht genysen, das ym vor genedykleych geschehen
166 formati sunt sic. Ueber den reraub vgl. die beim Art. 49 angeführte Stelle aus der treuga Heinrici regis de a. 1230. Vgl. auch R. II. 185, wo der reraub als die Tödtung und die darauf folgende Beraubung (quod occisum depraedatus esset. R. II. 446) er- klärt wird, ferner die den Bewohnern des Landes Furnes (Veurnes) ertheilte Keure vom Jahr 1240 (Warnkönig's fl. Rgsch. II. 2. S. 73) II: Dominus sibi retinet rapinam mortui i. e. rerofh. 265. De amonicione fideiussoris (wer eyns verpuzzet ist umb eyn sache, der sal nicht anderweit verpuzzet werden umb dyselbe sache). Es fugete sich also verre, das dye alden scheppen von des Perges wegen eynem manne schuldik waren gelt Das selbe gelt wart ym vorpurget mit eyme scheppen. Do der tag vorgyenk, da wart der selbe man manen den scheppen vm das gelt, das man ym schuldik was, vnd mante czu eynen czeyten den scheppen in der kyrchen. Do sprach der selbe scheppe : wes manes tu mich hye, mane mich vor meynen aydgenosen, vnd mane mich be- scheydenlichen, so mak ich sye vorpas auch gemanen. Da fugt es sich, das der maner quam vor dye scheppen und mante den selben scheppen vnbe- scheydenlichen gar mit freuelichen worten, dorvm her vorpurget wart von der scheppen wegen, vnd wolden yn vm dye freuelrede ser besweret haben. Des quamen pyderb lewte vnd paten vor yn, das sye es teten durch got vnd machten ym dye pues gnediklichen. Do wart ym getaylt eyn freuel noch gnaden vnd nach pydirber lewt pet yn dem scheppen XXX schillinge vnd dem richter LX schillinge, dorvmme her fleysik dankte, das es ym dorczu kumen was. Nu ist disse rede kvmen an vnsern hern den pischof, der ge- waldik ist von vnsers herren wegen des kaysers, der gab seynen gewalt awf dem hofmayster vor den scheppen, das her das vordert mit eynem rechten. Der trat dar mit seyme vorsprechen vnd clagte von vnsers herren des kay- sers wegen vnd auch von vosers herren des pischofs wegen czu dem selben, der do freuelick gemant hatte , das her do fridprech were worden an vnsers herren des kaysers vryde, den eyn iczleych scheppe hette von des kaysers wegen als weyt als seyn lant ist, vnd sprach in seyner clage , wolde her des bekennen, es wer ym lyep ; wolde her seyn lawken, her wolde yn vberwinden mit scheppen in eyme vollen rate, als vil sam her yr bedurffe czu seyme rechten, vnd lyes ym eyn vrteil werden , ob ym dye scheppen gestunden als eyn recht ist vmb das friedprechen vnd umb den freuel, den her an eyme scheppen getan hat, ob her darvm icht schulle leyden alles das, das schep- pen darvm teylen czu eynem rechten kegen vnserm herren dem kayser, oder dorvm keyn lawken gepyten oder gehaben muge. Nu gerucht seyner clag mer czuhoren. Hye stet aber der hofmeister mit seym vorsprechen vnd clayt von vnsers herren des kaysers wegen vnd auch von vnsers herren des pyschofs wegen, der vollen gewalt hat von dem kayser, das sich der vorge- nante maner nicht lys gnvgen an der gnad, dy ym geschehen was von den scheppen, vnd pot dem selben pyder manne vur, der vor eyn scheppe was vnd nu eyn gemeyner man ist, vnd beschemt yn freuellich vnd clayte czu ym vm dye pus in dem marktgericht, dy ym vorgeteylt was worden von den scheppen, vnd lyes yn des nicht genysen, das ym vor genedykleych geschehen
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167 was. Vm denselben vreuel, der aber an demselben pyderman begangen ist, vnd vm dye beschemung clayt der hofmayster von vnsers herren des kay- sers wegen vnd auch von vnsers herren des pischofs wegen vnd sprichet in seyner clage, welle her des bekennen, her pit gerichtes nach recht ; welle her seyn lauken, so czeuchet her sich des an scheppen, dy da gesessen weren in gehegter teydinge an eynem rechten, vnd lyes ym eyn vrteyl werden, ab ym scheppen gestunden des selben vreuels, ab her darvm icht pilleycher schulle leyden kegen vnserm hern dem kayser alles, das scheppen darvme taylen czu eynem rechten, denne her darvm keyn lawken gepiten oder gehaben muge oder schulle. Wolt yr abir seyner clag mer vornemen? Hye stet aber der hofmayster vnd clayt von vnsers hern des kaysers wegen als vor vnd auch von vnsers hern des pyschofs wegen dy erbern lewte, wy sy alle mit cristem namen sint genant, das es sich also verre hette gefuget, das man dem selben maner hette gelt vorgeschut awf eynen tysch vnd wolde yn be- czalen haller vnd grosse pfenninge vnd auch platen, vnd der scheppe sprach : was dir doran abget an dem wechsel, das wil ich dir wider keren. Das selbe gelt styes her vrefelich von ym mit vorpoten worten , dy da schemlich czu nennen seyn von der smacheyt dy daran ist vnd sprach aber czu dem schep- pen, der czu der czeyt dennach scheppe was : wist, ir habet mir gelubet vnd habet mir nicht gehalden, geleb ich den tag, das ir eyn gemeyner wert, als ich iczunt pin, ich wil euch also manen, das yr euch des must schamen, dy- weyl yr eynen tak ymmer gelebt, aller erst wirt es sich denne heben czwi- schen mir vnd euch. Vm den selben freuel vnd frydprech, den eyn iczleych scheppe haben schol von got vnd von vnserm hern dem kayser vnd sprichet in seyner clag, welle her bekennen des freuels vnd des frydprechens, er be- kenne eyner warheyt : wil her des nicht, her czyhe sich des auch czu eyn andern scheppen , der dy rede alle von ym hat gehort vnd da pey sas, vnd lyes eyn vrteil werden, ab ym der scheppe des gestund, als eyn recht ist, ab her dorvm schulle leyden kegen vnserm hern dem kayser alles das, was scheppen darvm teylen czu eyme rechten, oder aber da wider keyn lawken gepyten oder gehaben muge, oder was dorvmme eyn recht sey. Responsio. Herre her richter, wolt yr czuhoren, so stet hye der Rudel, oder wy her mit cristem namen genant ist , vnd ich an seynem worte vnd sprichet also : als der hofmayster hergetreten ist mit seyme vorsprechen von vnsers herrn des kaysers wegen vnd von vnsers hern des pyschofes wegen vnd von seynen wegen, wy sy alle mit cristem namen genant seyn, vnd geclayt hat, wye das es sich czu eynen czeyten gefuget hab, das man dem Rudel gelt sey schuldik gewest von des Perges wegen , vnd do hab ym vorgelubt eyn scheppe der Heynrich Swap , den hab her gemant in der kyrchen, vnd dornach auch in schulle gemant haben in vollem rate vreuelich, wy her dy clag begriffen hat, es sey wenik oder vil, kurcz oder lank, vnd das her dorvmme sey vorpuzst mit X schokken , dy dy scheppen von ym genumen haben, vnd hat vrteils gepeten, ab ym des scheppen gesten, als vil als her bedarf czu seyme rech- ten aus eyme vollen rat , ab her icht pilleych darumb leyden schulle kegen
167 was. Vm denselben vreuel, der aber an demselben pyderman begangen ist, vnd vm dye beschemung clayt der hofmayster von vnsers herren des kay- sers wegen vnd auch von vnsers herren des pischofs wegen vnd sprichet in seyner clage, welle her des bekennen, her pit gerichtes nach recht ; welle her seyn lauken, so czeuchet her sich des an scheppen, dy da gesessen weren in gehegter teydinge an eynem rechten, vnd lyes ym eyn vrteyl werden, ab ym scheppen gestunden des selben vreuels, ab her darvm icht pilleycher schulle leyden kegen vnserm hern dem kayser alles, das scheppen darvme taylen czu eynem rechten, denne her darvm keyn lawken gepiten oder gehaben muge oder schulle. Wolt yr abir seyner clag mer vornemen? Hye stet aber der hofmayster vnd clayt von vnsers hern des kaysers wegen als vor vnd auch von vnsers hern des pyschofs wegen dy erbern lewte, wy sy alle mit cristem namen sint genant, das es sich also verre hette gefuget, das man dem selben maner hette gelt vorgeschut awf eynen tysch vnd wolde yn be- czalen haller vnd grosse pfenninge vnd auch platen, vnd der scheppe sprach : was dir doran abget an dem wechsel, das wil ich dir wider keren. Das selbe gelt styes her vrefelich von ym mit vorpoten worten , dy da schemlich czu nennen seyn von der smacheyt dy daran ist vnd sprach aber czu dem schep- pen, der czu der czeyt dennach scheppe was : wist, ir habet mir gelubet vnd habet mir nicht gehalden, geleb ich den tag, das ir eyn gemeyner wert, als ich iczunt pin, ich wil euch also manen, das yr euch des must schamen, dy- weyl yr eynen tak ymmer gelebt, aller erst wirt es sich denne heben czwi- schen mir vnd euch. Vm den selben freuel vnd frydprech, den eyn iczleych scheppe haben schol von got vnd von vnserm hern dem kayser vnd sprichet in seyner clag, welle her bekennen des freuels vnd des frydprechens, er be- kenne eyner warheyt : wil her des nicht, her czyhe sich des auch czu eyn andern scheppen , der dy rede alle von ym hat gehort vnd da pey sas, vnd lyes eyn vrteil werden, ab ym der scheppe des gestund, als eyn recht ist, ab her dorvm schulle leyden kegen vnserm hern dem kayser alles das, was scheppen darvm teylen czu eyme rechten, oder aber da wider keyn lawken gepyten oder gehaben muge, oder was dorvmme eyn recht sey. Responsio. Herre her richter, wolt yr czuhoren, so stet hye der Rudel, oder wy her mit cristem namen genant ist , vnd ich an seynem worte vnd sprichet also : als der hofmayster hergetreten ist mit seyme vorsprechen von vnsers herrn des kaysers wegen vnd von vnsers hern des pyschofes wegen vnd von seynen wegen, wy sy alle mit cristem namen genant seyn, vnd geclayt hat, wye das es sich czu eynen czeyten gefuget hab, das man dem Rudel gelt sey schuldik gewest von des Perges wegen , vnd do hab ym vorgelubt eyn scheppe der Heynrich Swap , den hab her gemant in der kyrchen, vnd dornach auch in schulle gemant haben in vollem rate vreuelich, wy her dy clag begriffen hat, es sey wenik oder vil, kurcz oder lank, vnd das her dorvmme sey vorpuzst mit X schokken , dy dy scheppen von ym genumen haben, vnd hat vrteils gepeten, ab ym des scheppen gesten, als vil als her bedarf czu seyme rech- ten aus eyme vollen rat , ab her icht pilleych darumb leyden schulle kegen
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168 vnserm herren dem kayser, was ym dy scheppen dorvmme teylen oder da- wider. — Und als er in der andern clage geclayt hat, das her ym schulle haben vorgepoten vnd ym nicht schulle haben lassen genugen, das ym gut- leych vnd gnediklych durch pet willen geschehen sey, vnd yn beschemt hat vor gehegter pank vm dy selben X schok mit clag, do her von dem schepp- ampt sey komen, vnd hat auch vrteyls gepeten, ab ym des scheppen gesten, dy in gehegter panck da synt gesessen, ob her icht darvmme schulle leyden kegen vnserm hern dem kayser alles das , was scheppen teylen czu eynem rechten, oder da wider keyn lawken icht gehaben muge oder schulle, oder was dorum eyn recht sey. — Herre her richter, es sprichet Rudel oder wy her genant ist mit cristem namen awf disse clage , das her ym vorgepoten hab, das sey wol war, vnd hat czu ym geclayt bescheydenlichen mit vor- sprechen, so hat her ym geantwort mit vorsprechen , dye vrteil haben dye scheppen noch pey yn, vnd hat eyn recht gesucht vnd czewt sich des czu scheppen, dye in gehegter pank synt gesessen , als vil vnd her bedarf czu seynem rechten. Ny lat ym eyn recht vrteyl werden, ob ym dye gesten als eyn recht ist, ob her kegen unserm herren dem kayser oder unserm hern dem pyschof oder gegen dem hofmayster icht dorvm leyden schulle oder was dorvmme eyn recht sey. Herre ny stet aber hye der Rudel vnd spricht: als aber der hofmayster her getreten ist in der dritten clag vnd geclagt hat von vnsers hern des kaysers wegen vnd von vnsers hern wegen des pyschofs, wy der Heynrich Swab schulle haben vor den Rudel pfenning geschut, als sy aus yrem weyne gekauft haben, den sy schanckten czu der czeyt peyd haler, grose vnd auch platen , vnd schal haben gesprochen : her Rudel nempt dye pfenning vnd dy schol her haben freuelichen von ym gestossen vnd schal gesprochen haben , her hab ym nicht gehalden vnd hab ym gedrewt vor eynem scheppen vnd scholle haben gesprochen: gebt yr mir meynes geltes nicht, wenne ir eyn gemeyner man wert, so wil ich mit euch reden an eyner gassen, das yr ungern horen wert, vnd czewhet sich des an eynen scheppen und hat auch dorvmme vrteyls gepeten, ob derselbe scheppe derselben rede gestunde, ob her nicht kegen vnserm herren dem kayser darvm leyden schulle, was ym dy scheppen teylen an eynem rechten, oder ab her do wyder keyn lawken getun schulle wyder das was ym dye scheppen teylen, oder was dorvn eyn recht sey. — Herre her richter, dawider sprichet Rudel oder wy her genant ist mit cristem namen und ich an seynem worte. Do sprach der Rudel : ich wil nemen gute gros pfenninge, als ir mir gelubt hat mit eweren trewen, vnd mante yn do ernstleychen an seyne trewe, gebe her ym des nicht, wurde her eyn gemeyner man, her wolde mer mit ym reden. Damit lyes her das gelt lyeken vnd gynk aus dy selbe sach, wy her do geporte. Da prachte der Heynrich Swap vnd auch der scheppe, der da pey gesessen was, dyselbe sachen vor dy scheppen in den rat. Dy besantten den Rudel vnd vorpurg- ten yn vm eyns vnd vm das ander peyde wy her gepart hatte, als geclayt ist in der ersten clag vnd ny in der leczten, vnd dy teylten ym dor vm in vollen rat eyne pus X schok groser , dy sy von ym namen , vnd der sache wart er von yn do ledik. Herre ! des czewhet her sich czu scheppen, als vil als her
168 vnserm herren dem kayser, was ym dy scheppen dorvmme teylen oder da- wider. — Und als er in der andern clage geclayt hat, das her ym schulle haben vorgepoten vnd ym nicht schulle haben lassen genugen, das ym gut- leych vnd gnediklych durch pet willen geschehen sey, vnd yn beschemt hat vor gehegter pank vm dy selben X schok mit clag, do her von dem schepp- ampt sey komen, vnd hat auch vrteyls gepeten, ab ym des scheppen gesten, dy in gehegter panck da synt gesessen, ob her icht darvmme schulle leyden kegen vnserm hern dem kayser alles das , was scheppen teylen czu eynem rechten, oder da wider keyn lawken icht gehaben muge oder schulle, oder was dorum eyn recht sey. — Herre her richter, es sprichet Rudel oder wy her genant ist mit cristem namen awf disse clage , das her ym vorgepoten hab, das sey wol war, vnd hat czu ym geclayt bescheydenlichen mit vor- sprechen, so hat her ym geantwort mit vorsprechen , dye vrteil haben dye scheppen noch pey yn, vnd hat eyn recht gesucht vnd czewt sich des czu scheppen, dye in gehegter pank synt gesessen , als vil vnd her bedarf czu seynem rechten. Ny lat ym eyn recht vrteyl werden, ob ym dye gesten als eyn recht ist, ob her kegen unserm herren dem kayser oder unserm hern dem pyschof oder gegen dem hofmayster icht dorvm leyden schulle oder was dorvmme eyn recht sey. Herre ny stet aber hye der Rudel vnd spricht: als aber der hofmayster her getreten ist in der dritten clag vnd geclagt hat von vnsers hern des kaysers wegen vnd von vnsers hern wegen des pyschofs, wy der Heynrich Swab schulle haben vor den Rudel pfenning geschut, als sy aus yrem weyne gekauft haben, den sy schanckten czu der czeyt peyd haler, grose vnd auch platen , vnd schal haben gesprochen : her Rudel nempt dye pfenning vnd dy schol her haben freuelichen von ym gestossen vnd schal gesprochen haben , her hab ym nicht gehalden vnd hab ym gedrewt vor eynem scheppen vnd scholle haben gesprochen: gebt yr mir meynes geltes nicht, wenne ir eyn gemeyner man wert, so wil ich mit euch reden an eyner gassen, das yr ungern horen wert, vnd czewhet sich des an eynen scheppen und hat auch dorvmme vrteyls gepeten, ob derselbe scheppe derselben rede gestunde, ob her nicht kegen vnserm herren dem kayser darvm leyden schulle, was ym dy scheppen teylen an eynem rechten, oder ab her do wyder keyn lawken getun schulle wyder das was ym dye scheppen teylen, oder was dorvn eyn recht sey. — Herre her richter, dawider sprichet Rudel oder wy her genant ist mit cristem namen und ich an seynem worte. Do sprach der Rudel : ich wil nemen gute gros pfenninge, als ir mir gelubt hat mit eweren trewen, vnd mante yn do ernstleychen an seyne trewe, gebe her ym des nicht, wurde her eyn gemeyner man, her wolde mer mit ym reden. Damit lyes her das gelt lyeken vnd gynk aus dy selbe sach, wy her do geporte. Da prachte der Heynrich Swap vnd auch der scheppe, der da pey gesessen was, dyselbe sachen vor dy scheppen in den rat. Dy besantten den Rudel vnd vorpurg- ten yn vm eyns vnd vm das ander peyde wy her gepart hatte, als geclayt ist in der ersten clag vnd ny in der leczten, vnd dy teylten ym dor vm in vollen rat eyne pus X schok groser , dy sy von ym namen , vnd der sache wart er von yn do ledik. Herre ! des czewhet her sich czu scheppen, als vil als her
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169 der bedarf cza seynem rechten, dy czu der czeyt scheppen waren, do dy pusse getaylt wort, das her vm den ersten freuil oder vnpilleych manug aws dem rat oder ym rat, vnd auch in der letzten clag, als her der pfenning nicht nemen wolde, alles das, wy her do missepart hat, es sey mit drew oder wy das geschehen ist, das ist dorvmme dy eyne puss geteylt ist X schock grosser , vnd her dye hat geleyst , ob her des genyessen schulle vnd dapey pleyben schulle vnd ob her icht ny vurpas aller puzze vm dye selben sachen ledig schulle seyn kegen vnserm hern dem keyser vnd kegen vnserm hern dem pyschof oder dem hofmeyster oder kegen ymands, oder was dorvm eyn recht sey. Ny pitte wir euch etc. Sentencia diffinitiua. Synt dem male das der Rudel von dem richter vnd von den scheppen vorpusset ist vm dy sache, so endorf her kegen vnserm herren dem keyser noch kegen dem pischof noch kegen dem hofmayster keyne pusse vorpas leyden etc. 266. De mensuracione hereditatis. (Mit was czugehorungen eyn vorkawfft erbe gemessen sal werden.) Chutnenses scripserunt. Es fugt sich czu eynen czeyten, das vnser mit- purger ayner vorkaufet seynen hof vnd seyn erbe genant Peczh gelegen im Cholner krays mit dem, das dorezu gehort mit namen mit XIIII huben akkers gepawtes vnd vngepawtes, des auch eyn tayl an holcz vm eyne genante svm geltes eynem andern vnsern mitpurger vnd seynen erben verkawfft was. Desselben akkers gehort czu demselben hofe VI huben vnd XII morgen akkers, vnd auch das holcz mit des holczes grunt. Der vberig akker ist ge- tailt vnter dy pawren, do von sy schullen czinsen alle jar XXII schock gros- ser jeriges vnd ewiges czinses als czinses recht ist. Dor vber auch eyn pryef gemacht ist vnd vorsygelt mit vnserer gemayn grossen hangenden ingsygel, auch ist in vnsers Perges puch vorschryben, ob das wer, das der vorkaufer des egenanten erbs den kawfer mit der mas mer geweret denne XIIII huben akkers als vorbenant ist, das scholde ym derselbe kawfer beczalen vnd rich- ten mit beraytem gelt also tewer, als sich ayn hube oder eyn morgen akkers in dem kavfe gepuret ; wer aber das dem vorkaufer an der mase abginge, das schol her auch dem kaufer abslahen an der symme geltes, dy sich gepurt, vor das obgenant erb vngehindert. Nu gewerecht der vorkaufer den kaufer mit der mas eyner halben huben vnd VI morgen akkers mer wenne XIIII huben ackers als es vorbenant ist. Do taylte wir an aynem rechten, das der kaufer dy selbe halbe hube vnd VI morgen akkers dem vorkaufer gelten scholde also tewer, als sich eyn ander halbe hub vnd VI morgen akkers gepurecht in dem ersten kaufe czu gelten czu den tagen, als es in vnsers Perges puch ge- schriben stet. Do danckten sy pede dem rechten. Nu trat dar der vorkaufer vnd seyn vorspreche an seynem worte vnd pat richter vnd scheppen an eyme rechten vrtayl czu der varen, ab man ym nicht auch pilleych scholde messen dy hofstat des egenanten hofes vnd dy hofstet der pawern vnd dy gemayne des obegenanten hofes vnd erbes, als vyl ym der czu seynem teyle mochte
169 der bedarf cza seynem rechten, dy czu der czeyt scheppen waren, do dy pusse getaylt wort, das her vm den ersten freuil oder vnpilleych manug aws dem rat oder ym rat, vnd auch in der letzten clag, als her der pfenning nicht nemen wolde, alles das, wy her do missepart hat, es sey mit drew oder wy das geschehen ist, das ist dorvmme dy eyne puss geteylt ist X schock grosser , vnd her dye hat geleyst , ob her des genyessen schulle vnd dapey pleyben schulle vnd ob her icht ny vurpas aller puzze vm dye selben sachen ledig schulle seyn kegen vnserm hern dem keyser vnd kegen vnserm hern dem pyschof oder dem hofmeyster oder kegen ymands, oder was dorvm eyn recht sey. Ny pitte wir euch etc. Sentencia diffinitiua. Synt dem male das der Rudel von dem richter vnd von den scheppen vorpusset ist vm dy sache, so endorf her kegen vnserm herren dem keyser noch kegen dem pischof noch kegen dem hofmayster keyne pusse vorpas leyden etc. 266. De mensuracione hereditatis. (Mit was czugehorungen eyn vorkawfft erbe gemessen sal werden.) Chutnenses scripserunt. Es fugt sich czu eynen czeyten, das vnser mit- purger ayner vorkaufet seynen hof vnd seyn erbe genant Peczh gelegen im Cholner krays mit dem, das dorezu gehort mit namen mit XIIII huben akkers gepawtes vnd vngepawtes, des auch eyn tayl an holcz vm eyne genante svm geltes eynem andern vnsern mitpurger vnd seynen erben verkawfft was. Desselben akkers gehort czu demselben hofe VI huben vnd XII morgen akkers, vnd auch das holcz mit des holczes grunt. Der vberig akker ist ge- tailt vnter dy pawren, do von sy schullen czinsen alle jar XXII schock gros- ser jeriges vnd ewiges czinses als czinses recht ist. Dor vber auch eyn pryef gemacht ist vnd vorsygelt mit vnserer gemayn grossen hangenden ingsygel, auch ist in vnsers Perges puch vorschryben, ob das wer, das der vorkaufer des egenanten erbs den kawfer mit der mas mer geweret denne XIIII huben akkers als vorbenant ist, das scholde ym derselbe kawfer beczalen vnd rich- ten mit beraytem gelt also tewer, als sich ayn hube oder eyn morgen akkers in dem kavfe gepuret ; wer aber das dem vorkaufer an der mase abginge, das schol her auch dem kaufer abslahen an der symme geltes, dy sich gepurt, vor das obgenant erb vngehindert. Nu gewerecht der vorkaufer den kaufer mit der mas eyner halben huben vnd VI morgen akkers mer wenne XIIII huben ackers als es vorbenant ist. Do taylte wir an aynem rechten, das der kaufer dy selbe halbe hube vnd VI morgen akkers dem vorkaufer gelten scholde also tewer, als sich eyn ander halbe hub vnd VI morgen akkers gepurecht in dem ersten kaufe czu gelten czu den tagen, als es in vnsers Perges puch ge- schriben stet. Do danckten sy pede dem rechten. Nu trat dar der vorkaufer vnd seyn vorspreche an seynem worte vnd pat richter vnd scheppen an eyme rechten vrtayl czu der varen, ab man ym nicht auch pilleych scholde messen dy hofstat des egenanten hofes vnd dy hofstet der pawern vnd dy gemayne des obegenanten hofes vnd erbes, als vyl ym der czu seynem teyle mochte
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170 gepuren vnd ym das gelten scholde ikleychen morgen als her sich gepurt in dem obgenanten kaufe. Do antworte der kaufer vnd sprach: her richter vnd scheppen, ich gelaub got euch vnd eym rechten wol, als yr den pryef mit ewrem sigel vnd dy abschrift aus des Perges puch gehort habt, das dor- ynne nicht stet kayn hofstat klayn noch gros, vnd her sy vor vorkawft hat den pawren czu besiczen czu hilf yrem czins vnd auch dy gemayn dy arm vnd reich angehort des selben dorfes czu nucz yrem vych, ich sey mit aym pilleychen rechten der mas vberhaben der egenanten hofes vnd hofstete vnd auch der gemayne, vn durf yr nicht gelten in kaynerlay weis, ader was darvm eyn recht sey. Do taylte wir an eyme rechte : noch dem als wir den- selben pryef vnd vnsers Perges puch vorhort hatten vnd dor ynne von kay- ner hofstatt noch gemayn nichtesnicht geschriben stet, der kaufer war mit eyme rechten der mazze des egenanten hofes, als verre es dy mawer vur- fangen hat, vnd der mas der hofstet vnd auch der gemayn pilleych vber- haben vnd schold yr nicht leyden, noch scholde sy ouch nicht gelten in kaynerlay weys. Do sprach des vorkaufers vorsprech : her richter, ich pit euch durch eynes rechten willen, das yr mir gunnet meynen fus czu seczen awf dy pank, das ward ym erlaubt. Do sprach der selb vorsprech : hye secz ich meynen vnvorrukten fus awf dy pank vnd wil eyn pesser vrtayl vinden vnd tayl an aynem rechten also : als der hof vnd auch der pawern hofstett gemacht seyn aus dem obgenanten erb vnd ackers grunt, den der vorkaufer vorkauft hat in alle dem rechten als her es gehabet hat vnd besessen mit pergen, mit hubeln, mit grunten, mit talen, mit wasserrunsen, so schol der kaufer pilleych dy mas leyden des egenanten hofes vnd der hofstett vnd auch dy mas der gemayn, als vil als des czu dem oftgenanten hof vnd erb gehort, vnd wil man des yehen an meyn wort, so danck ich got vnd aym rechten ; wil man des nicht, so scheub ichs an dy stat, do wir recht nemen vnd geben. Nu pit wir ewer erberkayt etc. Sentencia diffinitiua. Als wir clage vnd antwort gehort haben , so tayl wir das czu aynem rechten, das das vrteyl czu rechte gestraft ist, an allayne vm den hof Peczk, der da genant ist in deme kaufe, den darf man nicht messen, aber das ander, was des seynen vberik ist, es seye hofstette, gemayne, garten oder hubele, dy mak her alles wol lasen messen, wenn es in des Perges pryefe noch in des Perges puch nicht geschriben stet, das kayne hofstat noch ge- mayne nicht ausgenomen ist in deme kavfe. 267. De dotalicio. (In morgengabe gesteen heyeratlewte pass, dann totpetlewte.) Es fuget sich als verre, das eyn jungelink eynes pydermannes svn vor vns in gehegtes gerichte quam vnd clayte mit seynem vorsprechen czu eyner vrawen eyner witwen, das der selben vrawen eleycher wirt, do der lebt, ge- lobet hette seyner swester czu seynem svn XXVI schok rechter morgengab, vnd es hette sich gefuget, das des selben mannes syn vnd auch der vrawen, czu der her clayt, seyn swager tot were an denne seyn swester. Dornach wer sy auch tot, also das sy kayn kynt mit ym hette gehabt, vnd sprach in
170 gepuren vnd ym das gelten scholde ikleychen morgen als her sich gepurt in dem obgenanten kaufe. Do antworte der kaufer vnd sprach: her richter vnd scheppen, ich gelaub got euch vnd eym rechten wol, als yr den pryef mit ewrem sigel vnd dy abschrift aus des Perges puch gehort habt, das dor- ynne nicht stet kayn hofstat klayn noch gros, vnd her sy vor vorkawft hat den pawren czu besiczen czu hilf yrem czins vnd auch dy gemayn dy arm vnd reich angehort des selben dorfes czu nucz yrem vych, ich sey mit aym pilleychen rechten der mas vberhaben der egenanten hofes vnd hofstete vnd auch der gemayne, vn durf yr nicht gelten in kaynerlay weis, ader was darvm eyn recht sey. Do taylte wir an eyme rechte : noch dem als wir den- selben pryef vnd vnsers Perges puch vorhort hatten vnd dor ynne von kay- ner hofstatt noch gemayn nichtesnicht geschriben stet, der kaufer war mit eyme rechten der mazze des egenanten hofes, als verre es dy mawer vur- fangen hat, vnd der mas der hofstet vnd auch der gemayn pilleych vber- haben vnd schold yr nicht leyden, noch scholde sy ouch nicht gelten in kaynerlay weys. Do sprach des vorkaufers vorsprech : her richter, ich pit euch durch eynes rechten willen, das yr mir gunnet meynen fus czu seczen awf dy pank, das ward ym erlaubt. Do sprach der selb vorsprech : hye secz ich meynen vnvorrukten fus awf dy pank vnd wil eyn pesser vrtayl vinden vnd tayl an aynem rechten also : als der hof vnd auch der pawern hofstett gemacht seyn aus dem obgenanten erb vnd ackers grunt, den der vorkaufer vorkauft hat in alle dem rechten als her es gehabet hat vnd besessen mit pergen, mit hubeln, mit grunten, mit talen, mit wasserrunsen, so schol der kaufer pilleych dy mas leyden des egenanten hofes vnd der hofstett vnd auch dy mas der gemayn, als vil als des czu dem oftgenanten hof vnd erb gehort, vnd wil man des yehen an meyn wort, so danck ich got vnd aym rechten ; wil man des nicht, so scheub ichs an dy stat, do wir recht nemen vnd geben. Nu pit wir ewer erberkayt etc. Sentencia diffinitiua. Als wir clage vnd antwort gehort haben , so tayl wir das czu aynem rechten, das das vrteyl czu rechte gestraft ist, an allayne vm den hof Peczk, der da genant ist in deme kaufe, den darf man nicht messen, aber das ander, was des seynen vberik ist, es seye hofstette, gemayne, garten oder hubele, dy mak her alles wol lasen messen, wenn es in des Perges pryefe noch in des Perges puch nicht geschriben stet, das kayne hofstat noch ge- mayne nicht ausgenomen ist in deme kavfe. 267. De dotalicio. (In morgengabe gesteen heyeratlewte pass, dann totpetlewte.) Es fuget sich als verre, das eyn jungelink eynes pydermannes svn vor vns in gehegtes gerichte quam vnd clayte mit seynem vorsprechen czu eyner vrawen eyner witwen, das der selben vrawen eleycher wirt, do der lebt, ge- lobet hette seyner swester czu seynem svn XXVI schok rechter morgengab, vnd es hette sich gefuget, das des selben mannes syn vnd auch der vrawen, czu der her clayt, seyn swager tot were an denne seyn swester. Dornach wer sy auch tot, also das sy kayn kynt mit ym hette gehabt, vnd sprach in
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171 seyner clage, wold man ym das gelouben, das seyner swester das gelt gelobt were als vorgesprochen ist, her pete gerichtes nach recht; wolde man ym seyn nicht gelouben, her czug sich des czu heyratlewten, als vil als her der bedarf czu seynem rechten vnd lyes ym eyn vrteyl werden, ob ym des hey- ratlewte gestvnden als eyn recht ist, ob ym dye vrawe das selbe gelt von seyner swester wegen icht pilleycher geben schold , danne sy keyn antwort dowider gepyten mochte oder was eyn recht were. Do trat dy vrawe dar mit yrem vorsprechen vnd antworte, das es sich also verre hette gefuget, das yr svn leg an seynem totpette vnd begerte durch got, das man nach scheppen sentte. Do quamen czwene scheppen vber yn vnd vragten yn, was her wolde. Do sprach her : jo here, ich wil meyne sache vor euch berichten, wenne ich pyn gar krang, ich bekenne alhy vor euch, dy morgengab, dy meyn vater meynem weybe vnd mir gelobet hat, das ich dy awf gehaben han vnd habe dye vortan mit sampt meynem weybe vnd dorczu wol czwir als vil oder drey stunt als vil meynes vater vnd meyner muter gutes, vnd dy frawe sprach in yrer antwort, wolde man yr des gelouben, das yr syn dy rede geredet hette, sy czuge sich des an totpetlewte dy scheppen waren vnd noch seyn, vnd lys yr eyn vrteyl werden, ob yr dy des bekentten als eyn recht ist, ob sy yr leyp vnd yr gut icht pas mit totpetlewten dye scheppen seyn geweren mochte, denne man sy mit heyratlewten vberwinden mochte , oder was eyn recht sey. Dornach fragt wir dy geczewgen peyderseyt als eyn recht ist. Do gestunden dem clager dy hewratlewte, das der vrawen wirt seyner swester entweder XX oder XXVIIII schok grosser pfenning hette gelobt czu rechter morgengab. Do gestunden ouch der vrawen yr totpetlewte dy schep- pen als sy sich vormessen hette. Vnd wanne wir nicht so weyse seyn, das wir das zwischen yn taylen kunnen, so pit wir etc. Sentencia diffinitiua. Als wir clage vnd antworte vernumen haben, so teyle wir euch czu eynem rechten das dy vrawe nicht also geantwort hat, das sy seyn genyessen muge, svndern sy ist vervallen mit der sache. 268. De arguente sentenciam. (Von weisen vnd weisen gute vnd von yrem vor- munden.) Es quam vor vns in eynen vollen rat, do wir sassen am rechten eynem iczleychen recht czu tun, ersame lewte. Der eyne was eyn gast vnd der ander was mit vns wonhaftik, vnd beweysten das mit eym vollen rechten, das sy dy nehesten vreunt weren Cristofori eczwen des Nycolay Petri sun, der vnser purger was so ym got gnade , vnd clagten auf den Petir Wilman mit yrem vorsprechen noch gepot vnsers herren des kaysers vnd auch unsern hern des pyschofs von der Mynne, des obersten amptmannes, der gewaldik ist des ganczen landes czu Behem, wer weysen hette vnd ir gut, der scholde das mern vnd nicht mynnern nach der vreunde rat, vnd wer yn aller neste frunt vnd erb, vnd begerten durch got vnd durch eynes rechten willen, das man yn czu wissen tet, wy man des gnanten kyndes gut gehandelt hette in dem eylften yar mer oder mynner, ab des mer wer worden adir mynner, das
171 seyner clage, wold man ym das gelouben, das seyner swester das gelt gelobt were als vorgesprochen ist, her pete gerichtes nach recht; wolde man ym seyn nicht gelouben, her czug sich des czu heyratlewten, als vil als her der bedarf czu seynem rechten vnd lyes ym eyn vrteyl werden, ob ym des hey- ratlewte gestvnden als eyn recht ist, ob ym dye vrawe das selbe gelt von seyner swester wegen icht pilleycher geben schold , danne sy keyn antwort dowider gepyten mochte oder was eyn recht were. Do trat dy vrawe dar mit yrem vorsprechen vnd antworte, das es sich also verre hette gefuget, das yr svn leg an seynem totpette vnd begerte durch got, das man nach scheppen sentte. Do quamen czwene scheppen vber yn vnd vragten yn, was her wolde. Do sprach her : jo here, ich wil meyne sache vor euch berichten, wenne ich pyn gar krang, ich bekenne alhy vor euch, dy morgengab, dy meyn vater meynem weybe vnd mir gelobet hat, das ich dy awf gehaben han vnd habe dye vortan mit sampt meynem weybe vnd dorczu wol czwir als vil oder drey stunt als vil meynes vater vnd meyner muter gutes, vnd dy frawe sprach in yrer antwort, wolde man yr des gelouben, das yr syn dy rede geredet hette, sy czuge sich des an totpetlewte dy scheppen waren vnd noch seyn, vnd lys yr eyn vrteyl werden, ob yr dy des bekentten als eyn recht ist, ob sy yr leyp vnd yr gut icht pas mit totpetlewten dye scheppen seyn geweren mochte, denne man sy mit heyratlewten vberwinden mochte , oder was eyn recht sey. Dornach fragt wir dy geczewgen peyderseyt als eyn recht ist. Do gestunden dem clager dy hewratlewte, das der vrawen wirt seyner swester entweder XX oder XXVIIII schok grosser pfenning hette gelobt czu rechter morgengab. Do gestunden ouch der vrawen yr totpetlewte dy schep- pen als sy sich vormessen hette. Vnd wanne wir nicht so weyse seyn, das wir das zwischen yn taylen kunnen, so pit wir etc. Sentencia diffinitiua. Als wir clage vnd antworte vernumen haben, so teyle wir euch czu eynem rechten das dy vrawe nicht also geantwort hat, das sy seyn genyessen muge, svndern sy ist vervallen mit der sache. 268. De arguente sentenciam. (Von weisen vnd weisen gute vnd von yrem vor- munden.) Es quam vor vns in eynen vollen rat, do wir sassen am rechten eynem iczleychen recht czu tun, ersame lewte. Der eyne was eyn gast vnd der ander was mit vns wonhaftik, vnd beweysten das mit eym vollen rechten, das sy dy nehesten vreunt weren Cristofori eczwen des Nycolay Petri sun, der vnser purger was so ym got gnade , vnd clagten auf den Petir Wilman mit yrem vorsprechen noch gepot vnsers herren des kaysers vnd auch unsern hern des pyschofs von der Mynne, des obersten amptmannes, der gewaldik ist des ganczen landes czu Behem, wer weysen hette vnd ir gut, der scholde das mern vnd nicht mynnern nach der vreunde rat, vnd wer yn aller neste frunt vnd erb, vnd begerten durch got vnd durch eynes rechten willen, das man yn czu wissen tet, wy man des gnanten kyndes gut gehandelt hette in dem eylften yar mer oder mynner, ab des mer wer worden adir mynner, das
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172 man ym darvber rechnvnge hyld, wy man das dy selben yar hette kehandelt, vnd mutten vnd begerten nicht des kyndes noch seynes gutes czu haben svnder allayn, das ym seyn gut wurde gemert mit rechte vnd mit gote vnd nicht gemynnert. Do antworte der Petir Wilman mit seym vorsprechen, und pat dy scheppen durch got vnd durch eynes rechten willen, das man seyne beweysung horte, dy her hette vber des kyndes vormundschaft, wanne her dy gerne czeygen wolde noch alle der beweysung dy her hette vnd czey- gen mochte. Do scholden dy scheppen eyn recht vmme sprechen, das wolde her leyden awf eyn recht. Des horten dy scheppen den pryef vnd seyn be- weysung, der do stet von wort czu worten also : Tenor priuilegii. Nos Nicolaus Pirkner judex, Petrus Hoppfo et Cunczmannus de Morspach tunc temporis magistri juratorum, Petrus Bene- schower, Tirmannus Leynwater, Frenczel Ruchardi, Cristanus Leynwather, Johannes de Pysk et Frenczel Kauczenpach ceterique jurati montis Chut- nensis recognoscimus coram universis presencium serie publice protestando, quod honorabilis vir Petrus Wilmanni conciuis noster productis suis coram nobis testibus ydoneis seu testamentatoribus, in quorum presencia Nycolaus Petri felicis memorie suum testamentum racionabiliter disposuit, quorum vnus tunc temporis scabinus extitit, alter vero coram nobis legitime demon- strauit, quod idem Nycolaus Petri in extremis suis tamen adhuc bene racio- nis compos de ipso Petro Wilmanui pre ceteris suis amicis plus presumens ipsumque in sui testamenti executorem seu procuratorem ac puerorum suo- rum tutorem seu prouisorem constituit, ipsos quoque pueros et omnia sua bona mobilia et immobilia ubique habita uel inventa et in quibuscumque rebus consistant fidelitati sue seu fidei specialiter et fideliter recommisit, super quo sentenciis coram nobis in nostro maniloquio Montis Cuthnensis hinc inde ventilatis aut ad predictorum testium protestacionem processum desuper lata est sentencia et diffinitiue sentenciatum sentencialiter, prout jura dictant et sentencie iubent, quod prefatus Petrus Wilmanni ipsos pueros Nycolai Petri et omnia bona sua et singula premissa habere, regere et per- tractare debeat ipsis pueris ad vtilitatem, et eciam facere cum eisdem pueris et bonis omnibus, ut predicitur, juxta sui honoris conseruanciam et anime sue caritatem, prout sibi melius videbitur expedire, omni jure ciuili et cano- nico de cetero non obstante. In cuius rei testimonium perpetuum presentes literas fieri et eas nostre communitatis sigillo fecimus communiri. Actum et datum etc. Do wir scheppen den pryef vorhorten noch der clage vnd noch des pryefes lawt haben wir geteylt czu eynem rechten, vnd an eyme rechten dem pryeffe volle kraft in sulcher weys, als in dem pryeffe geschryben stet, das der Petir Wilman scholt der kynder gut handeln nach yrem nucz czu seynen trewen, czu seyner gewissen vnd warheyt seyner sele, das her den nucz den her hat den kynden czu geczogen vor seynen freunden vnd vor scheppen schol vorrechen vnd beweysen ; beweyste her der kynder nucz als der pryef lawt, des wollen ym dy frevnt gerne dancken ; were aber des nicht, so wol-
172 man ym darvber rechnvnge hyld, wy man das dy selben yar hette kehandelt, vnd mutten vnd begerten nicht des kyndes noch seynes gutes czu haben svnder allayn, das ym seyn gut wurde gemert mit rechte vnd mit gote vnd nicht gemynnert. Do antworte der Petir Wilman mit seym vorsprechen, und pat dy scheppen durch got vnd durch eynes rechten willen, das man seyne beweysung horte, dy her hette vber des kyndes vormundschaft, wanne her dy gerne czeygen wolde noch alle der beweysung dy her hette vnd czey- gen mochte. Do scholden dy scheppen eyn recht vmme sprechen, das wolde her leyden awf eyn recht. Des horten dy scheppen den pryef vnd seyn be- weysung, der do stet von wort czu worten also : Tenor priuilegii. Nos Nicolaus Pirkner judex, Petrus Hoppfo et Cunczmannus de Morspach tunc temporis magistri juratorum, Petrus Bene- schower, Tirmannus Leynwater, Frenczel Ruchardi, Cristanus Leynwather, Johannes de Pysk et Frenczel Kauczenpach ceterique jurati montis Chut- nensis recognoscimus coram universis presencium serie publice protestando, quod honorabilis vir Petrus Wilmanni conciuis noster productis suis coram nobis testibus ydoneis seu testamentatoribus, in quorum presencia Nycolaus Petri felicis memorie suum testamentum racionabiliter disposuit, quorum vnus tunc temporis scabinus extitit, alter vero coram nobis legitime demon- strauit, quod idem Nycolaus Petri in extremis suis tamen adhuc bene racio- nis compos de ipso Petro Wilmanui pre ceteris suis amicis plus presumens ipsumque in sui testamenti executorem seu procuratorem ac puerorum suo- rum tutorem seu prouisorem constituit, ipsos quoque pueros et omnia sua bona mobilia et immobilia ubique habita uel inventa et in quibuscumque rebus consistant fidelitati sue seu fidei specialiter et fideliter recommisit, super quo sentenciis coram nobis in nostro maniloquio Montis Cuthnensis hinc inde ventilatis aut ad predictorum testium protestacionem processum desuper lata est sentencia et diffinitiue sentenciatum sentencialiter, prout jura dictant et sentencie iubent, quod prefatus Petrus Wilmanni ipsos pueros Nycolai Petri et omnia bona sua et singula premissa habere, regere et per- tractare debeat ipsis pueris ad vtilitatem, et eciam facere cum eisdem pueris et bonis omnibus, ut predicitur, juxta sui honoris conseruanciam et anime sue caritatem, prout sibi melius videbitur expedire, omni jure ciuili et cano- nico de cetero non obstante. In cuius rei testimonium perpetuum presentes literas fieri et eas nostre communitatis sigillo fecimus communiri. Actum et datum etc. Do wir scheppen den pryef vorhorten noch der clage vnd noch des pryefes lawt haben wir geteylt czu eynem rechten, vnd an eyme rechten dem pryeffe volle kraft in sulcher weys, als in dem pryeffe geschryben stet, das der Petir Wilman scholt der kynder gut handeln nach yrem nucz czu seynen trewen, czu seyner gewissen vnd warheyt seyner sele, das her den nucz den her hat den kynden czu geczogen vor seynen freunden vnd vor scheppen schol vorrechen vnd beweysen ; beweyste her der kynder nucz als der pryef lawt, des wollen ym dy frevnt gerne dancken ; were aber des nicht, so wol-
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173 den dy scheppen aber dor awf denken mit eyme rechten, wy sy peyde teil payderseyt pey aym rechten behalden. Dor vber stalt Petir Wilman seynen vorsprechen vnd strafte das vrteil auf seyn recht vnd sprach, das her den frevnden noch den scheppen noch nymande pflichtik wer czu rechen, noch rechung czu tun, noch keynen nucz czu beweysen, svndern es stunde czu seynen trewen czu tun vnd czu lassen nach seyner gewissen vnd hat sich des an euch beruffen. Nu pit wir euch etc. Sentencia diffinitiua. Als wir das vrteil haben vornumen vnd des pryeffes lawt, so teylen wir euch czu eynem rechten, das her das vrteyl pillych hat gestraft. 269. De legacione ultime voluntatis. (Von geczewgen eyns geschefftes vnd von anefalle weisen gutes.) Salutacione amicabili premissa. Durch etleycher sache willen vnd vr- teil, do wir vns nicht ausgerichten kunnen, sende wir euch vnser eytgenossen vnd pitten vns des weyser czu machen. Es quam also verre, das eyner vnser purger ny in dem sterben lag in gotes gewalt mit vornunft an seynem leczten ende, der hatte czwey kynder. Das eyne hatte her ausgegeben. Der selbe santte nach czweyn scheppen vnd beschyd seyne sache also. Seynem eydem vnd seynem kynde, das her ausgegeben hatte, beschyd her XX schok grosser vnd dem andern kynde beschyd her das vberige, eyn melezhaws vnd ander seyn gut, vnd enphalch das seynem eydem , das her ym das lyse en- pholen seyn. Dar noch czum leczten santte her noch andern czweyn , dye sint nicht scheppen gewest vnd dy waren czwene prudere, vnd beschyd, also das das kynt abe ginge, so scholde das melezhaws vnd das vberige awf sey- nes pruder kynder gevallen. Dornach starp das kynt. Des synt sy ny payderseyt vor vns kvmen, der des kyndes rechte geswister hat vnd dy ge- swisterkynder, vnd czyhen sich peyderseyt an totpetlewte. Des sprach der eyne, der des kyndes geswister hat : ir hern, lat mir eyn vrteyl werden, ob czwene gepruder eynes totpettes gesten mugen oder geczewgen mugen al- leyne, wenne her sich an drey geczogen hat vnd der dritte sprichet, her hab von nymant nicht gehort wenne von den czweyn prudern, dy haben vns ge- sayt, ob sy mich ny vberczewgen mugen oder was dorvm evn recht sey. Des antwortte jener vnd sprach : ir heren, synd dem male das es leyder iczunt also gewant ist , das keyner gerne vber den andern get, lat mir eyn vrteyl werden, ob sy nicht pilleychen dy czwene gepruder iczunt in dyser czeyt ge- sten mugen eynes totpettes oder was dorvm eyn recht sey. Czu dem andern mal pytten wir vns aber eyner sache weyser machen. Es quam auch also verre in dem sterben hewer, das eyner vnsers mitpurgers syn sich voranderte vnd nam eynes pydermannes tochter, mit der hatte her kynder, vnd czu der vrawen wart ym XXII schok morgengabe vnd gelt gegeben, das vns wol wissentlich ist, domit her vnd auch mit seynem gelde gearbeyt hat, das her erbe gekauft hat, das ym beschryben stet vnd seynen erben in der statpuch. Das fuget sich also verre, das der selbe in dem sterben hewer starp, vnd enphalch seyner hawsvrawen seyne kynder vnd seyn gut Dor nach in dem
173 den dy scheppen aber dor awf denken mit eyme rechten, wy sy peyde teil payderseyt pey aym rechten behalden. Dor vber stalt Petir Wilman seynen vorsprechen vnd strafte das vrteil auf seyn recht vnd sprach, das her den frevnden noch den scheppen noch nymande pflichtik wer czu rechen, noch rechung czu tun, noch keynen nucz czu beweysen, svndern es stunde czu seynen trewen czu tun vnd czu lassen nach seyner gewissen vnd hat sich des an euch beruffen. Nu pit wir euch etc. Sentencia diffinitiua. Als wir das vrteil haben vornumen vnd des pryeffes lawt, so teylen wir euch czu eynem rechten, das her das vrteyl pillych hat gestraft. 269. De legacione ultime voluntatis. (Von geczewgen eyns geschefftes vnd von anefalle weisen gutes.) Salutacione amicabili premissa. Durch etleycher sache willen vnd vr- teil, do wir vns nicht ausgerichten kunnen, sende wir euch vnser eytgenossen vnd pitten vns des weyser czu machen. Es quam also verre, das eyner vnser purger ny in dem sterben lag in gotes gewalt mit vornunft an seynem leczten ende, der hatte czwey kynder. Das eyne hatte her ausgegeben. Der selbe santte nach czweyn scheppen vnd beschyd seyne sache also. Seynem eydem vnd seynem kynde, das her ausgegeben hatte, beschyd her XX schok grosser vnd dem andern kynde beschyd her das vberige, eyn melezhaws vnd ander seyn gut, vnd enphalch das seynem eydem , das her ym das lyse en- pholen seyn. Dar noch czum leczten santte her noch andern czweyn , dye sint nicht scheppen gewest vnd dy waren czwene prudere, vnd beschyd, also das das kynt abe ginge, so scholde das melezhaws vnd das vberige awf sey- nes pruder kynder gevallen. Dornach starp das kynt. Des synt sy ny payderseyt vor vns kvmen, der des kyndes rechte geswister hat vnd dy ge- swisterkynder, vnd czyhen sich peyderseyt an totpetlewte. Des sprach der eyne, der des kyndes geswister hat : ir hern, lat mir eyn vrteyl werden, ob czwene gepruder eynes totpettes gesten mugen oder geczewgen mugen al- leyne, wenne her sich an drey geczogen hat vnd der dritte sprichet, her hab von nymant nicht gehort wenne von den czweyn prudern, dy haben vns ge- sayt, ob sy mich ny vberczewgen mugen oder was dorvm evn recht sey. Des antwortte jener vnd sprach : ir heren, synd dem male das es leyder iczunt also gewant ist , das keyner gerne vber den andern get, lat mir eyn vrteyl werden, ob sy nicht pilleychen dy czwene gepruder iczunt in dyser czeyt ge- sten mugen eynes totpettes oder was dorvm eyn recht sey. Czu dem andern mal pytten wir vns aber eyner sache weyser machen. Es quam auch also verre in dem sterben hewer, das eyner vnsers mitpurgers syn sich voranderte vnd nam eynes pydermannes tochter, mit der hatte her kynder, vnd czu der vrawen wart ym XXII schok morgengabe vnd gelt gegeben, das vns wol wissentlich ist, domit her vnd auch mit seynem gelde gearbeyt hat, das her erbe gekauft hat, das ym beschryben stet vnd seynen erben in der statpuch. Das fuget sich also verre, das der selbe in dem sterben hewer starp, vnd enphalch seyner hawsvrawen seyne kynder vnd seyn gut Dor nach in dem
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174 selben sterben sturben dy kynder des selben manes gar, czu dem leczten male do starp des selben mannes hawsvrawe awch , vnd des erbes vnd varender habe vnd pergewandes vnd kleynote vnderwant sich der vrawen sweher yres manes vater, vnd dy selbe vrawe hat geswister gelassen, das vns alles wis- sentleych ist. Das ist ny also verre kvmen , das der selben vrawen pruder ist czu getreten vor gerichte vnd hat an gesprochen eynen rechten anval seyner eleychen swester dryttayl an dem erbe vnd petgewant vnd nucz von dem drittayl vnd von schult vnd von kleynot. Das ist der vrawen sweher czu getreten, der hat das selbe erbe ynne, vnd hat also geantwort, alles des des ym der vrawen pruder schult gipt der ersten klag, der andern vnd der dritten, vnd benante des anvalles nicht, der wer her vnschuldik worden, als ym eyn recht erteylte. Der pytte wir vns weyser czu machen. Sentencia diffinitiua. Ad primum. Nach der ersten clag vnd antwort so teyl wir czu eynem rechten : sint dem malen vnd der eyn vrteyl mit dreyn geczugen geyagt hat vnd nur von czweyn geczewgen geret hat, domit hat her vorlorn. Ad secun- dum. Uber das ander so teyl wir euch czu eynem rechten : synt dem mal vnd her yn slechtleych an hat gesprochen, so hat her wol geantwort. 270. De libertacione domus vendite (quam dominus consensit edificare). Contigit, quod nostra in ciuitate unus conciuis suam domum edificando exposuit et locauit. Hoc jurati et communitas videntes prohibuerunt, ipse autem edificator domus respondit dicens : edifico in meo. Jurati vero dixe- runt: nos edificare et exponere in tuo non defendimus. Interim idem illam domum venali foro vendidit, venditaque domo emptori suo disbrigatorem pro disbrigacione in fideiussoriam obligauit. Ille autem emptor, qui eandem domum empcionis foro comparauit, noluit velud prius secundam partem pal- lacii edificando exponere. Quem ad modum erat inchoatum, jurati cum communitate maturo in unum perhabito consilio iterum edificare et exponere prohibuerunt. Emptor vero advertens prohibicionem juratorum et commu- nitatis monicionibus pluribus agressus est suum disbrigatorem, ut illam domum sibi faceret pacificam et quietam. Disbrigator vero accedens illius domus venditorem dixit: sieut me pro disbrigacione ita me studeas a pre- dicta disbrigacionis fideiussoria liberare, ibique coram juratis venditor dis- brigatori suo dixit : si dampnum unius grossi exinde perceperis, sex grossos pro uno grosso sum daturus. Interim dominus uenit ad nostra habitacula ciuitatis, ibique jurati domini accedentes presenciam peciuerunt eum pro- consilio saniori. Dominus hoc conspiciens ad hec dixit: ex quo pro tali edificio lites contrahunt, easdem lites appetens et nolens sedare, ne per amplius alia lis oriatur, dixit, ut talis domus rumperetur, misitque immediate nunccium suum mandans, ut nequaquam vehemenciam ostenderent dictam domum in rumpendo uolens super eo animum suum habere deliberatum, postea vero habita sufficienti deliberacione direxit suum iuniorem seruito- rem nostram ad ciuitatem, die tali qua fuit iudicium celebratum, qui juratis pro tribunali sedentibus eidem venditori dixit: utrum velis domini graciam
174 selben sterben sturben dy kynder des selben manes gar, czu dem leczten male do starp des selben mannes hawsvrawe awch , vnd des erbes vnd varender habe vnd pergewandes vnd kleynote vnderwant sich der vrawen sweher yres manes vater, vnd dy selbe vrawe hat geswister gelassen, das vns alles wis- sentleych ist. Das ist ny also verre kvmen , das der selben vrawen pruder ist czu getreten vor gerichte vnd hat an gesprochen eynen rechten anval seyner eleychen swester dryttayl an dem erbe vnd petgewant vnd nucz von dem drittayl vnd von schult vnd von kleynot. Das ist der vrawen sweher czu getreten, der hat das selbe erbe ynne, vnd hat also geantwort, alles des des ym der vrawen pruder schult gipt der ersten klag, der andern vnd der dritten, vnd benante des anvalles nicht, der wer her vnschuldik worden, als ym eyn recht erteylte. Der pytte wir vns weyser czu machen. Sentencia diffinitiua. Ad primum. Nach der ersten clag vnd antwort so teyl wir czu eynem rechten : sint dem malen vnd der eyn vrteyl mit dreyn geczugen geyagt hat vnd nur von czweyn geczewgen geret hat, domit hat her vorlorn. Ad secun- dum. Uber das ander so teyl wir euch czu eynem rechten : synt dem mal vnd her yn slechtleych an hat gesprochen, so hat her wol geantwort. 270. De libertacione domus vendite (quam dominus consensit edificare). Contigit, quod nostra in ciuitate unus conciuis suam domum edificando exposuit et locauit. Hoc jurati et communitas videntes prohibuerunt, ipse autem edificator domus respondit dicens : edifico in meo. Jurati vero dixe- runt: nos edificare et exponere in tuo non defendimus. Interim idem illam domum venali foro vendidit, venditaque domo emptori suo disbrigatorem pro disbrigacione in fideiussoriam obligauit. Ille autem emptor, qui eandem domum empcionis foro comparauit, noluit velud prius secundam partem pal- lacii edificando exponere. Quem ad modum erat inchoatum, jurati cum communitate maturo in unum perhabito consilio iterum edificare et exponere prohibuerunt. Emptor vero advertens prohibicionem juratorum et commu- nitatis monicionibus pluribus agressus est suum disbrigatorem, ut illam domum sibi faceret pacificam et quietam. Disbrigator vero accedens illius domus venditorem dixit: sieut me pro disbrigacione ita me studeas a pre- dicta disbrigacionis fideiussoria liberare, ibique coram juratis venditor dis- brigatori suo dixit : si dampnum unius grossi exinde perceperis, sex grossos pro uno grosso sum daturus. Interim dominus uenit ad nostra habitacula ciuitatis, ibique jurati domini accedentes presenciam peciuerunt eum pro- consilio saniori. Dominus hoc conspiciens ad hec dixit: ex quo pro tali edificio lites contrahunt, easdem lites appetens et nolens sedare, ne per amplius alia lis oriatur, dixit, ut talis domus rumperetur, misitque immediate nunccium suum mandans, ut nequaquam vehemenciam ostenderent dictam domum in rumpendo uolens super eo animum suum habere deliberatum, postea vero habita sufficienti deliberacione direxit suum iuniorem seruito- rem nostram ad ciuitatem, die tali qua fuit iudicium celebratum, qui juratis pro tribunali sedentibus eidem venditori dixit: utrum velis domini graciam
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175 subintrare te totalem ad graciam ipsius tribuendo seu iusticie complemen- tum videlicet iurisdiccionem habere exposcis, qui uolens sanius respondere deliberacionem petiuit, deliberandoque respondit, se nullam uelle habere contra domini jurisdiccionem. Deinde dominus misit literam uolens eandem domum inchoatam sic habere dispositam et edificatam dicens, si alicui vide- tur esse contrarium, edificet tali modo. Deinde emptor accedens juratorum presenciam protulit atque dixit: ex quo dominus illam domum sic vult habere expositam et sic edificatam, studiose supplico petens intabulari, ut nullus qui habet domum uel empcionis foro comparauit per amplius non impediatur. Jurati inito consilio intabulari non admiserunt. Ipse enim emptor dicens dedit se in hec uerba : ex quo me domini non aquiescitis ta- bulis inprimi siue intabulari, saltem promittite me vestro ciuitatis jure frui pariter et gaudere. Idem namque emptor quod eciam appetiuit in iure ciuili contentari dixit: si juris veritatem indagare et discutere non potestis, meam super pecuniam ubi iusticie capiunt complementum pro iurisdicione trans- mittatis. Iste uero uenditor nullam uolens habere iurisdicionem nec esse transmittendum solummodo in mandato domini et precepto uoluit contentari. Ex quo prescripta nostrum per judicium debeant diffiniri vestra mediante pia informacione cupimus informari copiam informacionis a vobis postu- lantes. Sentencia diffinitiua. Ex quo dominus dictam domum vlterius mandauit edificare, quem eciam vos prius pro consilio petiuistis, ideo dictam edificacionem ipsius domus supradicte reclamare vel defendere non debetis. 271. De non bene respondente. (Von eym richter, der eyn dyep mit gelde ge- fangen hatte, vnd wy er vorviel in der antworte.) Sich hat gefuget, das eyn knecht seyme herren verstolen hat von be- reytschaft, an kleynot vnd auch an gewand wol auf LXX schocke wert vnd quam domyte hyn, vnd quam in vnser stat mit sulcher dewpheyt czu hant des morgens nach essenczeyt hye czu eynem vnsern mitpurger in seyn haws gastweis vnd der selb dewp kauft ym eyn ros wider den selben wirt vnd reyt seyne stras. Dornach wy das quam vnd czu gyenke, das vnser richter reyt ym nach vnd der vur yn den selben dyep vnd besuchte yn vnd ruckte ym eynen peygurtel aus dem pusem mit pfenningen, also das der pfenninge eyns tayls awf dy erden strewet werden , vnd dor ezu kam auch vnser scheppen eyner auch aus der stat gelawfen vnd sach das, das der richter wider tet dy gestrewten pfenning in den peygurtel vnd vurte den dyep mit den pfennin- gen vnd mit dem gepunden gewande wider czu rucke in dy stat haym in seyn haws vnd lyes nicht czu hant an der selben stat noch auch da haym den selben scheppen beschawen , wy vil oder was her deme dybe genumen hat, svndern her lyes den scheppen plosleych von ym scheyden. Das geschach des morgens nach essenczeyt sam gesprochen ist. Darnoch sweyg der rich- ter gar stille vncz hyn gegen abent gar, vnd do besantte her dy scheppen. Da hyessen dy scheppen das gewand her vur tragen vnd dy pfenninge vnd
175 subintrare te totalem ad graciam ipsius tribuendo seu iusticie complemen- tum videlicet iurisdiccionem habere exposcis, qui uolens sanius respondere deliberacionem petiuit, deliberandoque respondit, se nullam uelle habere contra domini jurisdiccionem. Deinde dominus misit literam uolens eandem domum inchoatam sic habere dispositam et edificatam dicens, si alicui vide- tur esse contrarium, edificet tali modo. Deinde emptor accedens juratorum presenciam protulit atque dixit: ex quo dominus illam domum sic vult habere expositam et sic edificatam, studiose supplico petens intabulari, ut nullus qui habet domum uel empcionis foro comparauit per amplius non impediatur. Jurati inito consilio intabulari non admiserunt. Ipse enim emptor dicens dedit se in hec uerba : ex quo me domini non aquiescitis ta- bulis inprimi siue intabulari, saltem promittite me vestro ciuitatis jure frui pariter et gaudere. Idem namque emptor quod eciam appetiuit in iure ciuili contentari dixit: si juris veritatem indagare et discutere non potestis, meam super pecuniam ubi iusticie capiunt complementum pro iurisdicione trans- mittatis. Iste uero uenditor nullam uolens habere iurisdicionem nec esse transmittendum solummodo in mandato domini et precepto uoluit contentari. Ex quo prescripta nostrum per judicium debeant diffiniri vestra mediante pia informacione cupimus informari copiam informacionis a vobis postu- lantes. Sentencia diffinitiua. Ex quo dominus dictam domum vlterius mandauit edificare, quem eciam vos prius pro consilio petiuistis, ideo dictam edificacionem ipsius domus supradicte reclamare vel defendere non debetis. 271. De non bene respondente. (Von eym richter, der eyn dyep mit gelde ge- fangen hatte, vnd wy er vorviel in der antworte.) Sich hat gefuget, das eyn knecht seyme herren verstolen hat von be- reytschaft, an kleynot vnd auch an gewand wol auf LXX schocke wert vnd quam domyte hyn, vnd quam in vnser stat mit sulcher dewpheyt czu hant des morgens nach essenczeyt hye czu eynem vnsern mitpurger in seyn haws gastweis vnd der selb dewp kauft ym eyn ros wider den selben wirt vnd reyt seyne stras. Dornach wy das quam vnd czu gyenke, das vnser richter reyt ym nach vnd der vur yn den selben dyep vnd besuchte yn vnd ruckte ym eynen peygurtel aus dem pusem mit pfenningen, also das der pfenninge eyns tayls awf dy erden strewet werden , vnd dor ezu kam auch vnser scheppen eyner auch aus der stat gelawfen vnd sach das, das der richter wider tet dy gestrewten pfenning in den peygurtel vnd vurte den dyep mit den pfennin- gen vnd mit dem gepunden gewande wider czu rucke in dy stat haym in seyn haws vnd lyes nicht czu hant an der selben stat noch auch da haym den selben scheppen beschawen , wy vil oder was her deme dybe genumen hat, svndern her lyes den scheppen plosleych von ym scheyden. Das geschach des morgens nach essenczeyt sam gesprochen ist. Darnoch sweyg der rich- ter gar stille vncz hyn gegen abent gar, vnd do besantte her dy scheppen. Da hyessen dy scheppen das gewand her vur tragen vnd dy pfenninge vnd
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176 hyessen eyn lycht enczunden vnd beschawten dy pfenning vnd das gewant vnd gaben das eynem scheppen czu behalden. Da wart der richter gefraget, ab her des gutes icht mer hette den so vil von dem man, vnd das geschach vor den scheppen. Hernach wol vber XIIII tage quam der man, dem das gut verstolen was, vnd vordert vor vollem rechten seyn gut von dem richter wider. Do gap ym der richter do wider das, das er emallen vor vns schep- pen in seyme haws hett gewest. Do sprach derselbe man, dem das gut ver- stolen was, ym stunde noch ausser der seyner dinger, dy ym gestolen weren wol auf XXXV schok. Do sprach der richter, ich hab seyn nichtesnicht mer, den so vyl sam ich da wyder gyb. Noch deme vberlank do quam der richter wider vur vns vnd prachte czwene sylbereyne pecher vnd gap dy auch wider vnd hett yr doch vor verlaukent, vnd wart ouch bekant von vns vor vnsern mitpurgern czwen, der eyne was, von dem der dyep das ros hat gekauft , das sy payde czwo peygurtel pey deme dyebe hetten gesehen, do her das ros hette gekauft. Vnd do das alles vbergyng vnd den dyep czu den selben czeyten hyngen, des hat gewert vnd ist gestanden mer dan ander- halb iar. Dornach quam es also verre, das man deme manne eynen tag gap, der do klaget awf den richter vm XXXV schok silbereyner grosen. Do clagte der man awf den richter vm czwene silbereyne pecher, dy do als gut wern sam drey schok silbereyner grosen, der her vor vorlaukent hatte, vnd gab sy do wider. Do antworte der richter vur XXXV schok, vnd noch des richters antwurt da warfs des vorgenanten mannes vorsprech an dy schep- pen, ab her recht geantwort hette oder was eyn recht sey. Do gyngen dy scheppen an eyn gesprech vnd vragten den scheppen, der dopey was gewest. Do sprach der selbe scheppe , her hette gelt gesehen in eyner peygurteln, aber her weste nicht ab her davon hette genomen oder nicht. Do ist dem richter eyn recht do geteylt worden von den getrewen scheppen, der seyn volgen wil, der ty das; der seyn nicht volgen wil, der scheubes an eyn hochers recht. Da habent sys geschoben wider dy scheppen, den vm dy vorgenanten czwene pecher dy hat des richters vorsprech versavmt, das her sy nicht vorantwort hat, den das her sagte vm dy XXXV schok, der her ym schuld gap, des wer her vnschuldik vnd wolde seyn vnschuldik seyn, als ym der teylten dy getrewen scheppen, es wer vil oder weninck, klayn oder gros. Nv pit wir euch etc. Sentencia diffinitiua. Als wir clage vnd antwort gehort haben, so teylen wir das czu eynem rechten, das der richter nicht also geantwort hat, das her seyn genysen moge etc. 272. De testimonio juratorum. (Bekant gelt sal man abslahen.) Dvrch etleycher sache willen sende wir euch scheppen vnser aytgeno- sen, lyben herren, aus dem wir vns nicht verrichten mogen, vnd pitten euch, das yr vns der selben sache weyser machet. Dy erste clage lawt also : her richter vnd yr getrewen scheppen ! Ich pit ewer gnade mit allem vleysse, als yr meynen pryef vberhort habt vnd gesehen gancz unvorprochen, das ir mir
176 hyessen eyn lycht enczunden vnd beschawten dy pfenning vnd das gewant vnd gaben das eynem scheppen czu behalden. Da wart der richter gefraget, ab her des gutes icht mer hette den so vil von dem man, vnd das geschach vor den scheppen. Hernach wol vber XIIII tage quam der man, dem das gut verstolen was, vnd vordert vor vollem rechten seyn gut von dem richter wider. Do gap ym der richter do wider das, das er emallen vor vns schep- pen in seyme haws hett gewest. Do sprach derselbe man, dem das gut ver- stolen was, ym stunde noch ausser der seyner dinger, dy ym gestolen weren wol auf XXXV schok. Do sprach der richter, ich hab seyn nichtesnicht mer, den so vyl sam ich da wyder gyb. Noch deme vberlank do quam der richter wider vur vns vnd prachte czwene sylbereyne pecher vnd gap dy auch wider vnd hett yr doch vor verlaukent, vnd wart ouch bekant von vns vor vnsern mitpurgern czwen, der eyne was, von dem der dyep das ros hat gekauft , das sy payde czwo peygurtel pey deme dyebe hetten gesehen, do her das ros hette gekauft. Vnd do das alles vbergyng vnd den dyep czu den selben czeyten hyngen, des hat gewert vnd ist gestanden mer dan ander- halb iar. Dornach quam es also verre, das man deme manne eynen tag gap, der do klaget awf den richter vm XXXV schok silbereyner grosen. Do clagte der man awf den richter vm czwene silbereyne pecher, dy do als gut wern sam drey schok silbereyner grosen, der her vor vorlaukent hatte, vnd gab sy do wider. Do antworte der richter vur XXXV schok, vnd noch des richters antwurt da warfs des vorgenanten mannes vorsprech an dy schep- pen, ab her recht geantwort hette oder was eyn recht sey. Do gyngen dy scheppen an eyn gesprech vnd vragten den scheppen, der dopey was gewest. Do sprach der selbe scheppe , her hette gelt gesehen in eyner peygurteln, aber her weste nicht ab her davon hette genomen oder nicht. Do ist dem richter eyn recht do geteylt worden von den getrewen scheppen, der seyn volgen wil, der ty das; der seyn nicht volgen wil, der scheubes an eyn hochers recht. Da habent sys geschoben wider dy scheppen, den vm dy vorgenanten czwene pecher dy hat des richters vorsprech versavmt, das her sy nicht vorantwort hat, den das her sagte vm dy XXXV schok, der her ym schuld gap, des wer her vnschuldik vnd wolde seyn vnschuldik seyn, als ym der teylten dy getrewen scheppen, es wer vil oder weninck, klayn oder gros. Nv pit wir euch etc. Sentencia diffinitiua. Als wir clage vnd antwort gehort haben, so teylen wir das czu eynem rechten, das der richter nicht also geantwort hat, das her seyn genysen moge etc. 272. De testimonio juratorum. (Bekant gelt sal man abslahen.) Dvrch etleycher sache willen sende wir euch scheppen vnser aytgeno- sen, lyben herren, aus dem wir vns nicht verrichten mogen, vnd pitten euch, das yr vns der selben sache weyser machet. Dy erste clage lawt also : her richter vnd yr getrewen scheppen ! Ich pit ewer gnade mit allem vleysse, als yr meynen pryef vberhort habt vnd gesehen gancz unvorprochen, das ir mir
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177 rechtes helfet noch des selben pryfes laut czu dem Markus Czyger meynem swager vnd seynem gute. Do trat der Markus Czyger in seyner antwort dar vnd sprach: als der Scheczel hergetreten ist vnd hat ewch her richter vnd dy getrewen scheppen mit allem vleysse gepeten , das yr ym helfet aynes rechten noch seynes pryefes lawt, den ir vberhoret habt vnd vbersehen, der vnvorseret ist, czu dem Markus seynem swoger vnd czu seynem gute, her richter vnd yr getrewen scheppen, des pryeffes beken ich, vnser stehen siben in dem selben pryeff vorschriben scholdik hundirt und XIX schok mit ge- sampter hant nymandes ausgenomen vnd wir beczalt haben hundirt schok vnd XIII schok vnd eyn vyerdunk, vnd Scheczil vnd Weynant mit schuldik in dem pryeffe vorschriben in czicht geben haben vnd sy als wol vorschryben seyn sam wir, ny pit ich euch her richter vnd dy getrewen scheppen, das ir mir lat eyn vrteyl werden , ab nu der Scheczel vnd der Weynant nicht mit aynem pilleychen rechten mussen vnd schullen leyden vnd geben an dem selben pryeff als vnser eyner vormals beczalt hat vnd geben, als das vor den scheppen gerechnet ist vnd von dem Scheczel bekant ist in aynem vol- len rate, oder was dorvm eyn recht sey. Responsio. Her richter vnd ir getrewen scheppen, als Marcus hergetreten ist vor gehegte pank vnd hat bekant, das her Swap besvndern in dem selben pryef vorschriben sey, so pitt ich her richter, das ir vrteyls vraget, ab her nach der bekentnus nach des pryeffes laut, der mit rechte mich ankomen ist vnd den ich mit meynem gelde geloset han, nicht pilleych leyden schol alles, das meyne herren dy scheppen teylen czu aynem rechten, oder ab her wider den pryef icht muge geredin, oder was dorvm eyn recht sey. Do sprach Marcus : als der Scheczel vor euch bekant hat dreyczen schok vnd hundert schok vnd eynen vyerdunk beczaltis geldis yn dem selben prieff vnd nv dargetreten ist vor gehegte pank vnd hat gesprochen, er hab den pryef geloset mit seynem gute , den her geloset hat mit vnserm gute, vnd des wir ym gelaubt han czu getrewer hant, das beseczt ich mit euch her richter vnd mit den getrewen scheppen vnd den vorpytt ich hye awf eyn recht etc. Sentencia diffinitiua. Als wir clage vnd antwort vornumen haben, so teyle wir das czu eynem rechten: gesten dem Marcus dy scheppen, das der Scheczel bekant hat vor yn, das er enpfangen hat hundirt schok vnd dreyczen schok vnd eynen vyer- dunk, so schal der Marcus noch des pryeffes beweysen .V. schok vnd eynen vyerdunk geben vnd nicht mer. 273. De maletractacione Judee per scabinum. (Wer eyn Judyn vbelhandelt ym gerichte, der sal das verpuzzen mit dem hochstin freuil: das ist XI schilling.) Durch etleycher sache willen, do wir vns nicht auskvnnen vorrichten, sende wir euch czwene vnser eytgenosen vnd pyten vns darvber cluger czu machen. Es quam also verre, das eyn gerichte in vnser stat gehegit ward, vnd des hatte eyn judynne vorgepoten vnser scheppen eynem, vnd der sas in Tomaschek, Schöffensprüche. 12
177 rechtes helfet noch des selben pryfes laut czu dem Markus Czyger meynem swager vnd seynem gute. Do trat der Markus Czyger in seyner antwort dar vnd sprach: als der Scheczel hergetreten ist vnd hat ewch her richter vnd dy getrewen scheppen mit allem vleysse gepeten , das yr ym helfet aynes rechten noch seynes pryefes lawt, den ir vberhoret habt vnd vbersehen, der vnvorseret ist, czu dem Markus seynem swoger vnd czu seynem gute, her richter vnd yr getrewen scheppen, des pryeffes beken ich, vnser stehen siben in dem selben pryeff vorschriben scholdik hundirt und XIX schok mit ge- sampter hant nymandes ausgenomen vnd wir beczalt haben hundirt schok vnd XIII schok vnd eyn vyerdunk, vnd Scheczil vnd Weynant mit schuldik in dem pryeffe vorschriben in czicht geben haben vnd sy als wol vorschryben seyn sam wir, ny pit ich euch her richter vnd dy getrewen scheppen, das ir mir lat eyn vrteyl werden , ab nu der Scheczel vnd der Weynant nicht mit aynem pilleychen rechten mussen vnd schullen leyden vnd geben an dem selben pryeff als vnser eyner vormals beczalt hat vnd geben, als das vor den scheppen gerechnet ist vnd von dem Scheczel bekant ist in aynem vol- len rate, oder was dorvm eyn recht sey. Responsio. Her richter vnd ir getrewen scheppen, als Marcus hergetreten ist vor gehegte pank vnd hat bekant, das her Swap besvndern in dem selben pryef vorschriben sey, so pitt ich her richter, das ir vrteyls vraget, ab her nach der bekentnus nach des pryeffes laut, der mit rechte mich ankomen ist vnd den ich mit meynem gelde geloset han, nicht pilleych leyden schol alles, das meyne herren dy scheppen teylen czu aynem rechten, oder ab her wider den pryef icht muge geredin, oder was dorvm eyn recht sey. Do sprach Marcus : als der Scheczel vor euch bekant hat dreyczen schok vnd hundert schok vnd eynen vyerdunk beczaltis geldis yn dem selben prieff vnd nv dargetreten ist vor gehegte pank vnd hat gesprochen, er hab den pryef geloset mit seynem gute , den her geloset hat mit vnserm gute, vnd des wir ym gelaubt han czu getrewer hant, das beseczt ich mit euch her richter vnd mit den getrewen scheppen vnd den vorpytt ich hye awf eyn recht etc. Sentencia diffinitiua. Als wir clage vnd antwort vornumen haben, so teyle wir das czu eynem rechten: gesten dem Marcus dy scheppen, das der Scheczel bekant hat vor yn, das er enpfangen hat hundirt schok vnd dreyczen schok vnd eynen vyer- dunk, so schal der Marcus noch des pryeffes beweysen .V. schok vnd eynen vyerdunk geben vnd nicht mer. 273. De maletractacione Judee per scabinum. (Wer eyn Judyn vbelhandelt ym gerichte, der sal das verpuzzen mit dem hochstin freuil: das ist XI schilling.) Durch etleycher sache willen, do wir vns nicht auskvnnen vorrichten, sende wir euch czwene vnser eytgenosen vnd pyten vns darvber cluger czu machen. Es quam also verre, das eyn gerichte in vnser stat gehegit ward, vnd des hatte eyn judynne vorgepoten vnser scheppen eynem, vnd der sas in Tomaschek, Schöffensprüche. 12
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178 der gehegten pank, vnd do dy judinne clagte , do handelt dyser scheppe dy judinne vbil vnd sprach: du verheyte Chocze du sleymige, du durfs nicht XXX schok nemen, das du mit mir awf der prucken werst. Des strafte yn der richter vnd eyn scheppe, worvmme her das tete. Das sprach her aber : so was dy hure dy keczerische. Das besaczte sy mit den scheppen. Des quam vnser herr der camrer. Do hatte ym dy judyn dy rede vorgeleyt vnd clayte. Do vragte er dy scheppen vmme dy sach. Dy gestanden der ju- dinne. Do sprach vnser herre der camerer: Ir herren, ich pit euch an eynem rechten czu yrvarn , synt dem male das her eyn gesworn man ist ge- wesen vnd an eynem rechten gesessen is, do man ydem manne eynes rech- ten helfen schal , vnd her dy judinne vbel gehandelt hat, also scheppen be- kant haben, dy in meynes herren camer gehort, ob her nu icht mit der hoch- sten pusze veruallen sey vnd dy icht pilleych czwifeldik geben schulle , oder was dorvm eyn recht sey. Des sey wir nicht weyse etc. Sentencia diffinitiua. Noch der vorgeschryben rede so teyle wir czu eynem rechten, das der scheppe , der also mispart hat vor gerichte, das der bestanden ist mit dem hochsten vreuil , das ist dem richter mit LX schyllingen hallern vnd ydem scheppen mit XXX schillingen vnd das seynt der kurczen. 274. De delecione arbitrii de libro ciuitatis. (Wy eyn seelgerete ist mit rechte aws dem statpuche getan.) Es ist etleycher masze clage komen vor vns vnd ist geschehen vor ge- hegter pank vor vnsirm herrn dem camerer. Dy ist also geschehen. Eyn vrawe hat geclaget, yr sey selgerete aws dem ewigen puche vnsir stat getan, das do eynhyn komen ist mit gemechte vyer ratlewte, an wissen vnd an wort der selben vrawen , vnd gibt des schult dem Johannes Sechsel vnsirm pur- ger, der in der czeyt eyn gesworn scheppe gewesen ist. Ny hat der Sechsil geantwort vnd sich des geczogen an eyn vollen rat vnd an drev ratlewt. Der vyerde was in der szeyt nicht in dem lande, das das geschehen sey mit wis- sen eynes vollen rates vnd mit wissen der dreyer ratlewte. Des seynt ym gestanden ezwene. Der dritte der ist tot vnd ouch noch gepot vnsers hern des erczpischofs vnd des vordrigen camrers , als yr secht in yren payden pryefen, dy wir euch gesant haben. Ny iaget vnser her der camerer, ob sy das mit rechte vnd pilleych getan haben vnd aus dem puche geschriben haben das selbe selgerete an der selben vrawen wissen, sint dem male das dy pryeffe payde nicht lawten von kayme ausschreyben aus dem puche, odir was dorvm eyn recht sey. Nu sey wir nicht so weyse, das wir vinden kvn- nen. Ny pit wir euch etc. Tenor literarum. Vobis domino Andree plebano ecclesie in Colonia super Albea comittimus et mandamus, quatenus prudentes viros judicem et juratos ibidem et accedentes moneatis, quos et nos monemus, ut ipsi contra disposicionem et ordinacionem testamenti Henslini dicti Hinczik, quod in vltima sua voluntate fecisse dinoscitur, nullo modo venire debeant seu nul- latenus immutare, et si quam variacionem seu immutacionem predicti judex
178 der gehegten pank, vnd do dy judinne clagte , do handelt dyser scheppe dy judinne vbil vnd sprach: du verheyte Chocze du sleymige, du durfs nicht XXX schok nemen, das du mit mir awf der prucken werst. Des strafte yn der richter vnd eyn scheppe, worvmme her das tete. Das sprach her aber : so was dy hure dy keczerische. Das besaczte sy mit den scheppen. Des quam vnser herr der camrer. Do hatte ym dy judyn dy rede vorgeleyt vnd clayte. Do vragte er dy scheppen vmme dy sach. Dy gestanden der ju- dinne. Do sprach vnser herre der camerer: Ir herren, ich pit euch an eynem rechten czu yrvarn , synt dem male das her eyn gesworn man ist ge- wesen vnd an eynem rechten gesessen is, do man ydem manne eynes rech- ten helfen schal , vnd her dy judinne vbel gehandelt hat, also scheppen be- kant haben, dy in meynes herren camer gehort, ob her nu icht mit der hoch- sten pusze veruallen sey vnd dy icht pilleych czwifeldik geben schulle , oder was dorvm eyn recht sey. Des sey wir nicht weyse etc. Sentencia diffinitiua. Noch der vorgeschryben rede so teyle wir czu eynem rechten, das der scheppe , der also mispart hat vor gerichte, das der bestanden ist mit dem hochsten vreuil , das ist dem richter mit LX schyllingen hallern vnd ydem scheppen mit XXX schillingen vnd das seynt der kurczen. 274. De delecione arbitrii de libro ciuitatis. (Wy eyn seelgerete ist mit rechte aws dem statpuche getan.) Es ist etleycher masze clage komen vor vns vnd ist geschehen vor ge- hegter pank vor vnsirm herrn dem camerer. Dy ist also geschehen. Eyn vrawe hat geclaget, yr sey selgerete aws dem ewigen puche vnsir stat getan, das do eynhyn komen ist mit gemechte vyer ratlewte, an wissen vnd an wort der selben vrawen , vnd gibt des schult dem Johannes Sechsel vnsirm pur- ger, der in der czeyt eyn gesworn scheppe gewesen ist. Ny hat der Sechsil geantwort vnd sich des geczogen an eyn vollen rat vnd an drev ratlewt. Der vyerde was in der szeyt nicht in dem lande, das das geschehen sey mit wis- sen eynes vollen rates vnd mit wissen der dreyer ratlewte. Des seynt ym gestanden ezwene. Der dritte der ist tot vnd ouch noch gepot vnsers hern des erczpischofs vnd des vordrigen camrers , als yr secht in yren payden pryefen, dy wir euch gesant haben. Ny iaget vnser her der camerer, ob sy das mit rechte vnd pilleych getan haben vnd aus dem puche geschriben haben das selbe selgerete an der selben vrawen wissen, sint dem male das dy pryeffe payde nicht lawten von kayme ausschreyben aus dem puche, odir was dorvm eyn recht sey. Nu sey wir nicht so weyse, das wir vinden kvn- nen. Ny pit wir euch etc. Tenor literarum. Vobis domino Andree plebano ecclesie in Colonia super Albea comittimus et mandamus, quatenus prudentes viros judicem et juratos ibidem et accedentes moneatis, quos et nos monemus, ut ipsi contra disposicionem et ordinacionem testamenti Henslini dicti Hinczik, quod in vltima sua voluntate fecisse dinoscitur, nullo modo venire debeant seu nul- latenus immutare, et si quam variacionem seu immutacionem predicti judex
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179 et scabini fecerunt, illam nullam decernimus esse, cum ad eos pertinere mi- nime dinoscatur. Datum etc. Vobis judici et scabinis Coloniensis ciuitatis super Albea precipimus et districte mandamus, quatenus contra disposicio- nem et ordinacionem Henslini dicti Hinczik, quam super testamento in vltima sua voluntate fecisse dinoscitur, nullo modo venire debeatis nec eandem in aliquo immutare, nam si aliquam variacionem seu immutacionem feceritis, illam nullam ex nunc decernimus fore penitus et inane. Datum etc. Sententia diffinitiua. Als wir clage vnd antwort gehort haben vnd vnsers des hern ercz- pischofes pryef vnd des camerers pryef vberhort haben vnd gesehen haben, so teyle wir das czu eyme rechten, das das selgerete, das dy ratlewte in das puch gegeben haben, das das mit rechte ist awsgeschryben und abgetan vnd nicht vnpilleych. F. 56. 275. Das vrteil ezwischen dem Heinrich Czwicken und dem richter pro dampnis soluendis, que ex casu euenerunt. Quem ad modum nobis scripsistis per omnia in hec verba. Es kom als vor, das der richter dem Heinr. Zwicken beczalt solt haben XXXV s. vff sant Jacubs tag, der nu hin weg ist. Des tet er nicht. Des must der Hein- rich Czwick vnd Nickel Pusch vnd der Tanclia leisten vnd leisten als lang pis das Henrich Thomel vnd Peter Hopp quamen gegen Prag vnd paten den Heinrich Glas, das er in acht tag geb. Des iach der Heinrich Glas : ich wil es gern tun also bescheidenlich, das ir mir fur sie gelubet, wenn ich euch man, das ir sie wider gestellet in die leistung. Des sprach der Thomel vnd der Peter Hopp, si hofften, es wurd in den achttagen bericht. Des czugen sie her aws der Heinrich Czwick vnd der Nickel Pusch. Des must Heinrich Czwick teydingen mit dem richter vnd ezugen sich des beid an die alden scheppen. Des bekanden die alden scheppen vor den newen scheppen, das der richter dem Heinrich Czwicken fumff vnd XXX schock solt geben auf sant Jacobs tag, der nu hin ist, vnd wo er des nichten tet, so hat er sich des vorwilkurt aller der schad, der dor auff ging, den solt der richter gelten. Dornach teilten die newen scheppen, die iczund scheppen sein, der wilkur ir krafft. Do sprach der richter, wan er das tun sold. Do sprachen die schep- pen, ye ee y besser vnd hiessen den Heinrich Czwicken vnd Jeckel von Greez gen Prag cziehen vnd mit dem wirt rechnung halden. Des quamen sie hinein. Des pracht der Jekel von Grecz dem wiert einen brif vnd bat den wiert an dem prief, das er das gelt lies besten biz uff die messe, so wold er in be- czalen mit seinen pfenningen. Do sprach der Heinrich Glas, er wolt keinen tag nicht geben, er must sein geld haben. Des sant Heinrich Glas briff her vff den Perg dem Thomel vnd dem Peter Hoppen vnd lies sie bitten, das si den Nickel Pusch dorczu hilden, das er sich wider gestellt in die leistung. Des erhub sich Nikel Pusch und reit wider in die leistung. Des komen jn die fliher an vnd nam ym pferd vnd ander hab als gut als XL s. gr. Des kom der Nickel Pusch, als er berawbt ward gegen Prag zu dem Heinrich * 12
179 et scabini fecerunt, illam nullam decernimus esse, cum ad eos pertinere mi- nime dinoscatur. Datum etc. Vobis judici et scabinis Coloniensis ciuitatis super Albea precipimus et districte mandamus, quatenus contra disposicio- nem et ordinacionem Henslini dicti Hinczik, quam super testamento in vltima sua voluntate fecisse dinoscitur, nullo modo venire debeatis nec eandem in aliquo immutare, nam si aliquam variacionem seu immutacionem feceritis, illam nullam ex nunc decernimus fore penitus et inane. Datum etc. Sententia diffinitiua. Als wir clage vnd antwort gehort haben vnd vnsers des hern ercz- pischofes pryef vnd des camerers pryef vberhort haben vnd gesehen haben, so teyle wir das czu eyme rechten, das das selgerete, das dy ratlewte in das puch gegeben haben, das das mit rechte ist awsgeschryben und abgetan vnd nicht vnpilleych. F. 56. 275. Das vrteil ezwischen dem Heinrich Czwicken und dem richter pro dampnis soluendis, que ex casu euenerunt. Quem ad modum nobis scripsistis per omnia in hec verba. Es kom als vor, das der richter dem Heinr. Zwicken beczalt solt haben XXXV s. vff sant Jacubs tag, der nu hin weg ist. Des tet er nicht. Des must der Hein- rich Czwick vnd Nickel Pusch vnd der Tanclia leisten vnd leisten als lang pis das Henrich Thomel vnd Peter Hopp quamen gegen Prag vnd paten den Heinrich Glas, das er in acht tag geb. Des iach der Heinrich Glas : ich wil es gern tun also bescheidenlich, das ir mir fur sie gelubet, wenn ich euch man, das ir sie wider gestellet in die leistung. Des sprach der Thomel vnd der Peter Hopp, si hofften, es wurd in den achttagen bericht. Des czugen sie her aws der Heinrich Czwick vnd der Nickel Pusch. Des must Heinrich Czwick teydingen mit dem richter vnd ezugen sich des beid an die alden scheppen. Des bekanden die alden scheppen vor den newen scheppen, das der richter dem Heinrich Czwicken fumff vnd XXX schock solt geben auf sant Jacobs tag, der nu hin ist, vnd wo er des nichten tet, so hat er sich des vorwilkurt aller der schad, der dor auff ging, den solt der richter gelten. Dornach teilten die newen scheppen, die iczund scheppen sein, der wilkur ir krafft. Do sprach der richter, wan er das tun sold. Do sprachen die schep- pen, ye ee y besser vnd hiessen den Heinrich Czwicken vnd Jeckel von Greez gen Prag cziehen vnd mit dem wirt rechnung halden. Des quamen sie hinein. Des pracht der Jekel von Grecz dem wiert einen brif vnd bat den wiert an dem prief, das er das gelt lies besten biz uff die messe, so wold er in be- czalen mit seinen pfenningen. Do sprach der Heinrich Glas, er wolt keinen tag nicht geben, er must sein geld haben. Des sant Heinrich Glas briff her vff den Perg dem Thomel vnd dem Peter Hoppen vnd lies sie bitten, das si den Nickel Pusch dorczu hilden, das er sich wider gestellt in die leistung. Des erhub sich Nikel Pusch und reit wider in die leistung. Des komen jn die fliher an vnd nam ym pferd vnd ander hab als gut als XL s. gr. Des kom der Nickel Pusch, als er berawbt ward gegen Prag zu dem Heinrich * 12
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180 Czwicken vnd musten leisten mitenander als vor vnd kunden lang nicht ledig werden. Do quam Peter Schober vnd Jeckel von Grecz vnd baten den Nickel Pusch, das er das gelt lies berichten dem Heinrich Glas. Do besprach sich der Nickel Pusch mit dem Heinr. Zwicken. Do sprach der Heinrich Zwick czu dem Nickel Pusch: verricht dir deine scheden, wann du den schaden von dem gelde genummen hast. Das retten sie mit dem Schober vnd dem Jeckel von Grecz. Do gelobt der Peter Schober fur den richter vnd der Nikel Pusch fur den Heinrich Zwicken, das sie in beiden an iren rechten nicht schatten vmb das vberig gelt, das der Nickel Pusch schaden hat genomen. Herre! nu hat der Heinrich Czwick begert an dem Hanus Richter, wie der mit christen namen ist genannt, das er ym hulfe von allen dem schaden, der do kumpt von den XXXV s., das er die nicht beczalt hat auf sant Jacobs- tag, als er sich vorwilkurt hat. Nu lat ym ein recht vrteil werden, als im die scheppen geteilt haben, das er den schaden leiden sol , aber die XL S. auch gelden sol ader was darumb ein recht sei. F. 53. 276. Sentencia inter judicem et juratos. Judex et jurati ciuitatis Iglauie. premissa promptitudine seruiendi. Quemadmodum nobis scripsistis in hec verba : Es kam als verre, daz vor vns komen der Heynl Pusch vnd Nickel Pusch, vnser eytgenossen vnd vnser scheppenmeister vnd yachen, sie hetten zu teydingen mit vnserm richter vnd mutten durch eines rechten willen , das der richter einen andern richter seczte an seine stat vnd das er in antwort, was sy zu im zu teydin- gen hetten. Do saczt er einen anderen richter an seine stat vnd ward da ein gericht gehegt vnd alle sein recht gegeben. Do traten sie dar vnd spra- chen: herre herr richter! wir klagen euch zu vnserm richter Heinl von Morspach, ader wie er genant ist mit cristen namen, vmb alle die pussen, die do geuallen von vorczalten, es sey vmb totschleg ader vmb wunden vnd vmb alle die puss, die do geuallen vmb wunden vnd totschleg, di nicht beczalt sein, si sein gros ader klein, vnd vmb die gewer, die in dem gerichte geuellet, vnd vm die eydpfenning, di do geuallen in dem gericht vnd vmb die schon- pfenning, die do geuallen dem gericht, vnd vm di varend hab, do man sich rawb oder diberrey vorsicht, vnd vmb di pfenning, di do geuallen, do man erb ader hewsser vor dem richter aufgibt, vnd vmb die pfenning, di do ge- uallen, do man rechtens hilft vmb schult , vnd waz pussen geuallen von an- gisen, es sey wein oder pyer , vnd vmb alle di pussen, die do gevallen von vnrechter ellen vnd vmb vnrecht gelot vnd auch von vnrechter treydmass, das wir dozu recht haben ein geleiches halfenteil, das wir frewntlichen an im begerthen. Des wil er vns nicht geben. Pit wir euch durch eynes rech- ten willen, das jr die scheppen darumb fraget, wes dorvmb ein recht sey. So clage wir auch czu dem andern mal zu dem vorgenanten richter vmb alle die verbotene gewer, ez sein panzir, schlappen, hantschuch, schilt vnd zugesliffen schwert vnd messer, vnd alle vnrechte gewer, was puss da- von gevellet, sunder vmb spilgelt, das wir dozu recht haben zu ezwein teilen.
180 Czwicken vnd musten leisten mitenander als vor vnd kunden lang nicht ledig werden. Do quam Peter Schober vnd Jeckel von Grecz vnd baten den Nickel Pusch, das er das gelt lies berichten dem Heinrich Glas. Do besprach sich der Nickel Pusch mit dem Heinr. Zwicken. Do sprach der Heinrich Zwick czu dem Nickel Pusch: verricht dir deine scheden, wann du den schaden von dem gelde genummen hast. Das retten sie mit dem Schober vnd dem Jeckel von Grecz. Do gelobt der Peter Schober fur den richter vnd der Nikel Pusch fur den Heinrich Zwicken, das sie in beiden an iren rechten nicht schatten vmb das vberig gelt, das der Nickel Pusch schaden hat genomen. Herre! nu hat der Heinrich Czwick begert an dem Hanus Richter, wie der mit christen namen ist genannt, das er ym hulfe von allen dem schaden, der do kumpt von den XXXV s., das er die nicht beczalt hat auf sant Jacobs- tag, als er sich vorwilkurt hat. Nu lat ym ein recht vrteil werden, als im die scheppen geteilt haben, das er den schaden leiden sol , aber die XL S. auch gelden sol ader was darumb ein recht sei. F. 53. 276. Sentencia inter judicem et juratos. Judex et jurati ciuitatis Iglauie. premissa promptitudine seruiendi. Quemadmodum nobis scripsistis in hec verba : Es kam als verre, daz vor vns komen der Heynl Pusch vnd Nickel Pusch, vnser eytgenossen vnd vnser scheppenmeister vnd yachen, sie hetten zu teydingen mit vnserm richter vnd mutten durch eines rechten willen , das der richter einen andern richter seczte an seine stat vnd das er in antwort, was sy zu im zu teydin- gen hetten. Do saczt er einen anderen richter an seine stat vnd ward da ein gericht gehegt vnd alle sein recht gegeben. Do traten sie dar vnd spra- chen: herre herr richter! wir klagen euch zu vnserm richter Heinl von Morspach, ader wie er genant ist mit cristen namen, vmb alle die pussen, die do geuallen von vorczalten, es sey vmb totschleg ader vmb wunden vnd vmb alle die puss, die do geuallen vmb wunden vnd totschleg, di nicht beczalt sein, si sein gros ader klein, vnd vmb die gewer, die in dem gerichte geuellet, vnd vm die eydpfenning, di do geuallen in dem gericht vnd vmb die schon- pfenning, die do geuallen dem gericht, vnd vm di varend hab, do man sich rawb oder diberrey vorsicht, vnd vmb di pfenning, di do geuallen, do man erb ader hewsser vor dem richter aufgibt, vnd vmb die pfenning, di do ge- uallen, do man rechtens hilft vmb schult , vnd waz pussen geuallen von an- gisen, es sey wein oder pyer , vnd vmb alle di pussen, die do gevallen von vnrechter ellen vnd vmb vnrecht gelot vnd auch von vnrechter treydmass, das wir dozu recht haben ein geleiches halfenteil, das wir frewntlichen an im begerthen. Des wil er vns nicht geben. Pit wir euch durch eynes rech- ten willen, das jr die scheppen darumb fraget, wes dorvmb ein recht sey. So clage wir auch czu dem andern mal zu dem vorgenanten richter vmb alle die verbotene gewer, ez sein panzir, schlappen, hantschuch, schilt vnd zugesliffen schwert vnd messer, vnd alle vnrechte gewer, was puss da- von gevellet, sunder vmb spilgelt, das wir dozu recht haben zu ezwein teilen.
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181 Des hab wir frewntlich an ym begert. Des wil er vns nicht geben. Pit wir euch ut supra etc. Czu dem dritten mal clag wir czu dem richter: vmb notczogen, vmb prand, vmb eeprechen, vmb heymsuchen, vmb fridprechen vnd vmb mawl- schleg vnd vmb falsch vnd vmb alle vbelhandlung, ab die zu keynem ab- legen kemen, wie das dor kwem von gnaden oder von recht, das wir dorczu czweien teilen recht haben. Das haben wir frewntlich an jm begert. Das wil er vns nicht geben etc. Do enkegen antwort Hen. Morspach der richter gar bescheidenlich vnd sprach : herre, herr richter vnd ir herrn die scheppen gemeineclich! als ir wol gehort habt, wie der Hanel Pusch vnd Nikel Pusch, vnser scheppen- meister, von iren vnd von ewer allerwegen zu mir geclagt haben vmb alle die puss, die do geuallen von vorczalten lewten etc. prout supra in tribus querelis continetur. Nu ste ich alhye vnd bekenne des, das alle die pussen, die do geuallen von der hochsten pussen, die hie nicht genant sein in der clag, als wer do freuelt vor dem richter vnd den scheppen, das ydem schep— pen XXX schilling geuallen vnd dem richter LX schilling, dornach vmb die puss, di do geuellt, wer die chur verdienet vnd auch die kur gegeben wirt, ab er kewczet czu den pfenningen, die auch nicht genant ist in der klag, das ich do zu recht hab zu zwein teilen vnd ir herren die scheppen ein dritteil gemeinclich, dornoch bekenne ich vmb die pussen, die do geuellet vmb an- gissen, es sey vmb weyn oder vmb pyer vnd auch vmb die puss, die do ge- uellet von verpotner gewer vnd von aller vnrechter gewer, als ichs vernumen hab vnd an mich kumen ist von meinen elldern, das ich czu czweien teilen recht hab vnd ir herren die scheppen zum dritteil vnd was allir ander puss ist , die ir herr richter vnd ir herrn die scheppen gehort habt beyde in der clag vnd in der antwort, die ist mein vnd gehort mich an vnd mein gericht. Wolt ir mir das gelawben, das ist mir lieb vnd wil ewch seyn gern danken. Wolt ir des nicht, so czw ich mich an czwen rete als iglichem rat als vil scheppen als ich deren bedarff zu meinen rechten , doz ich recht dozu han, vnd lat mir eyn recht vrteil werden, ob sy mir sein gesteen, ob mich ymand hocher gedrungen muge ader solle, ader was darumb ein recht sey. Do teilt wir im die scheppen vnd besanten die vnd horten ir bekentnisse. Di be- kanten, das sie dorum nicht enwosten, was ein recht war oder nicht. Do teilten ym die scheppen, daz es ym nicht hilflich wer. Nu pitt wir ewch durch eines rechten willen, das ir vns weiser macht noch der clag vnd noch der antwort, was ein recht sey, wan wir ez nemen vff vnsern eyd, das wir sein nicht teilen kunnen. Sentencia Iglauiensium. Noch der vorgeschriben klag vnd antwort teil wir ewch zu einem rech- ten vrteil : Wo puss von lewten vm einen totschlag geuellet, si sein verczalt gewesen oder nicht, do werden dem richter funf pfenning vnd den scheppen allen. Dornach vmb wunden, sie seien vorczalt ader nicht vorczalt, von der puss nimmt der richter die czwey teil vnd die scheppen das dritteil.
181 Des hab wir frewntlich an ym begert. Des wil er vns nicht geben. Pit wir euch ut supra etc. Czu dem dritten mal clag wir czu dem richter: vmb notczogen, vmb prand, vmb eeprechen, vmb heymsuchen, vmb fridprechen vnd vmb mawl- schleg vnd vmb falsch vnd vmb alle vbelhandlung, ab die zu keynem ab- legen kemen, wie das dor kwem von gnaden oder von recht, das wir dorczu czweien teilen recht haben. Das haben wir frewntlich an jm begert. Das wil er vns nicht geben etc. Do enkegen antwort Hen. Morspach der richter gar bescheidenlich vnd sprach : herre, herr richter vnd ir herrn die scheppen gemeineclich! als ir wol gehort habt, wie der Hanel Pusch vnd Nikel Pusch, vnser scheppen- meister, von iren vnd von ewer allerwegen zu mir geclagt haben vmb alle die puss, die do geuallen von vorczalten lewten etc. prout supra in tribus querelis continetur. Nu ste ich alhye vnd bekenne des, das alle die pussen, die do geuallen von der hochsten pussen, die hie nicht genant sein in der clag, als wer do freuelt vor dem richter vnd den scheppen, das ydem schep— pen XXX schilling geuallen vnd dem richter LX schilling, dornach vmb die puss, di do geuellt, wer die chur verdienet vnd auch die kur gegeben wirt, ab er kewczet czu den pfenningen, die auch nicht genant ist in der klag, das ich do zu recht hab zu zwein teilen vnd ir herren die scheppen ein dritteil gemeinclich, dornoch bekenne ich vmb die pussen, die do geuellet vmb an- gissen, es sey vmb weyn oder vmb pyer vnd auch vmb die puss, die do ge- uellet von verpotner gewer vnd von aller vnrechter gewer, als ichs vernumen hab vnd an mich kumen ist von meinen elldern, das ich czu czweien teilen recht hab vnd ir herren die scheppen zum dritteil vnd was allir ander puss ist , die ir herr richter vnd ir herrn die scheppen gehort habt beyde in der clag vnd in der antwort, die ist mein vnd gehort mich an vnd mein gericht. Wolt ir mir das gelawben, das ist mir lieb vnd wil ewch seyn gern danken. Wolt ir des nicht, so czw ich mich an czwen rete als iglichem rat als vil scheppen als ich deren bedarff zu meinen rechten , doz ich recht dozu han, vnd lat mir eyn recht vrteil werden, ob sy mir sein gesteen, ob mich ymand hocher gedrungen muge ader solle, ader was darumb ein recht sey. Do teilt wir im die scheppen vnd besanten die vnd horten ir bekentnisse. Di be- kanten, das sie dorum nicht enwosten, was ein recht war oder nicht. Do teilten ym die scheppen, daz es ym nicht hilflich wer. Nu pitt wir ewch durch eines rechten willen, das ir vns weiser macht noch der clag vnd noch der antwort, was ein recht sey, wan wir ez nemen vff vnsern eyd, das wir sein nicht teilen kunnen. Sentencia Iglauiensium. Noch der vorgeschriben klag vnd antwort teil wir ewch zu einem rech- ten vrteil : Wo puss von lewten vm einen totschlag geuellet, si sein verczalt gewesen oder nicht, do werden dem richter funf pfenning vnd den scheppen allen. Dornach vmb wunden, sie seien vorczalt ader nicht vorczalt, von der puss nimmt der richter die czwey teil vnd die scheppen das dritteil.
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182 Dornach vmb eydpfennig vmb schonpfennig gehoren allein dem richter an, vnd was swert in dem gerichte mit recht veruallen, der sein ezwey des rich- ters vnd das dritt der scheppen. Von dem uffgeben der erbe vnd hawser die pfenning sein halb des richters vnd halb der scheppen, vnd wo der rich- ter pfandes hilft vmb schult, di puss ist allein sein. Vmb das, wo man sich rawbs oder dieb vorsicht, was do wert funden gutes, des sich biderlewt an- nemen vnd das beweisen, das es ir ist, das sol man in wyder geben vnuer- czogenlich , vnd das vberig gehoret halb den richter an vnd halb die schep- pen. Dornach vmb angiessen, vmb vnrecht ellen vnd glot, vmb vnrecht getreyd , was do von puss geuallet , der ist czwei teil des richters vnd das dritteil der scheppen. Darnach vm panczir, schlappen vnd ander gewer vnd wappen, als vor geschriben stet, vnd was puss donoch volget, die sein des richters czwei teil vnd der scheppen ein dritteil. Dornach auch spyl, wo dorumb vor gericht geteydingt wiert, do von wiert dem richter eyn dritteil vnd dem der da gewunnen hat czwei teil. Item vmb notczogen vnd prand vnd eeprechen vnd heymsuchen, frid- prechen, vmb falsch, vmb maulschleg, vmb alle vbelhandlung, ab die zu be- richtung kwemen, wy das gescheh, an der puss hatt der richter das czweiteil vnd die scheppen das dritteil. Das teil wir ewch czu einem vollen rechten, wenn ir das auf ewren eyd genummen habt, das irs nicht teilen kundet, vnd auch die scheppen haben geyehen in irem bekentnisse, sie wosten nicht, was ein recht were. Vber das alles die vorgenanten pussen sol man nit gnaden nemen. Hermannus de Broda Thewtunicalis, judex et jvrati Iglavienses. F. 50. 277. Qui juratum arguit, que est sua pena. Die von den Chutten schriben also. Es quam vor vns in den rat einer vnser mitpurger. Vnder ander klage sprach er, ym geschee gewalt von vnser eytgenossem eynem, der ezu der czeit bei vns in dem rate nicht enwas. Do verpurgte wir yn, das er das beweisen solde. Das kunde er nicht getun. Dorumb biten wir ewch, das ir vns vnderweiset, was dorvmb eyn recht sey. Als ir vns geschriben habt, wie ewer mitpurger gesprochen, eyner eyt- genossen habe ym gewalt getan, vnd hat des nicht beweisen konnen, so sprech wir czu einem rechten , das der drei suntag nacheinander geen sal in die pfarrkirchen vnd treten auff den predig stul vnd also sprechen : was ich auf den gerett habe, doran habe ich ym vnrecht getan oder habe vnrecht gerett als ein boser vnd sal sich drei stund in das maul slahen. F. 39b. 278. De debitis. Seruiciis premissis. Prudentes viri, domini nobis fauorosi! accidit in nostra ciuitate, quod unus in artificio panificum venit ad nostram ciuitatem. Tunc uenerunt de alia ciuitate monentes eundem de aliquo debito speciali
182 Dornach vmb eydpfennig vmb schonpfennig gehoren allein dem richter an, vnd was swert in dem gerichte mit recht veruallen, der sein ezwey des rich- ters vnd das dritt der scheppen. Von dem uffgeben der erbe vnd hawser die pfenning sein halb des richters vnd halb der scheppen, vnd wo der rich- ter pfandes hilft vmb schult, di puss ist allein sein. Vmb das, wo man sich rawbs oder dieb vorsicht, was do wert funden gutes, des sich biderlewt an- nemen vnd das beweisen, das es ir ist, das sol man in wyder geben vnuer- czogenlich , vnd das vberig gehoret halb den richter an vnd halb die schep- pen. Dornach vmb angiessen, vmb vnrecht ellen vnd glot, vmb vnrecht getreyd , was do von puss geuallet , der ist czwei teil des richters vnd das dritteil der scheppen. Darnach vm panczir, schlappen vnd ander gewer vnd wappen, als vor geschriben stet, vnd was puss donoch volget, die sein des richters czwei teil vnd der scheppen ein dritteil. Dornach auch spyl, wo dorumb vor gericht geteydingt wiert, do von wiert dem richter eyn dritteil vnd dem der da gewunnen hat czwei teil. Item vmb notczogen vnd prand vnd eeprechen vnd heymsuchen, frid- prechen, vmb falsch, vmb maulschleg, vmb alle vbelhandlung, ab die zu be- richtung kwemen, wy das gescheh, an der puss hatt der richter das czweiteil vnd die scheppen das dritteil. Das teil wir ewch czu einem vollen rechten, wenn ir das auf ewren eyd genummen habt, das irs nicht teilen kundet, vnd auch die scheppen haben geyehen in irem bekentnisse, sie wosten nicht, was ein recht were. Vber das alles die vorgenanten pussen sol man nit gnaden nemen. Hermannus de Broda Thewtunicalis, judex et jvrati Iglavienses. F. 50. 277. Qui juratum arguit, que est sua pena. Die von den Chutten schriben also. Es quam vor vns in den rat einer vnser mitpurger. Vnder ander klage sprach er, ym geschee gewalt von vnser eytgenossem eynem, der ezu der czeit bei vns in dem rate nicht enwas. Do verpurgte wir yn, das er das beweisen solde. Das kunde er nicht getun. Dorumb biten wir ewch, das ir vns vnderweiset, was dorvmb eyn recht sey. Als ir vns geschriben habt, wie ewer mitpurger gesprochen, eyner eyt- genossen habe ym gewalt getan, vnd hat des nicht beweisen konnen, so sprech wir czu einem rechten , das der drei suntag nacheinander geen sal in die pfarrkirchen vnd treten auff den predig stul vnd also sprechen : was ich auf den gerett habe, doran habe ich ym vnrecht getan oder habe vnrecht gerett als ein boser vnd sal sich drei stund in das maul slahen. F. 39b. 278. De debitis. Seruiciis premissis. Prudentes viri, domini nobis fauorosi! accidit in nostra ciuitate, quod unus in artificio panificum venit ad nostram ciuitatem. Tunc uenerunt de alia ciuitate monentes eundem de aliquo debito speciali
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183 videlicet de tribus sexaginta. Tunc nos statuimus eis terminum ad iudicium audiendi causas. Tunc illi venientes aliunde accusauerunt illum de nostra ciuitate de debito prefato. Ille autem debitor negauit exceptis XXXIIbus grossis, illos uero vid. XXXII gr. adiudicauimus monitoribus. Illi autem monitores adtulerunt nobis testimonium literale sub sigillo civitatis B. in hec uerba sapientibus viris. Erbern, liben etc. wir lassen ewch wissen, das N. C. vnser mitburger den S. hat aufgehalden in ewer stat, der hat mit eynem gesellen, czeigern dicz brifs, geschenket einen dreyling weins czu vnser mitpurger einem, genant W. Nu haben sy das fas weins ausgeschankt. No hat der N. C. das geld genomen vnd hat das fuder getragen vnd hat dem wirt keyne reytung getan. Nu ist der wirt gegangen zu seinem wirte an sein herberge vnd hat gesprochen zu demselben wirte: der N. C. hat mir hinge- tragen mein weingelt III sex. gr. Nu hat der wirt gesprochen zu ym: du findest hynnen nicht pfandes vmb III sex gr., du wollest denne eyn kind nemen. Des hat derselbe wirt bekennet fur vns, das ym das wissentlich ist, vnd derselbe N. C. hat einen scheppen gebeten auss vnserm rat zu Brun in dem iarmark, das er den S. bitten solle, daz er ym tag geben wolde, er wolle sich gerne mit ym berichten. Nu hat vnser bruder auss dem rate dem sel- ben N. C. einen tag gebeten vom S. No hat er keynen tag nye gesuchet. Des hat eyn scheppe bekannt vor vns. Dorvmb bitten wir ewre weisheit mit fleisse, das ir dem vnsern hulffig seid mit ewerm rechten durch eines solei- chen widergeldes willen. Datum etc. Judex et jurati etc. Nobis autem non videbatur, sed pronunciauimus inter partes, quod debitor id, quod cognouit, solueret monitoribus, de suo superfluo vero debito juramentum prestaret. Illis autem monitoribus non videbatur sufficiens juris complementum, appellauerunt ad vestram honora- bilitatem, super quibus rogamus a vobis plenius informari etc. Sicut querelam, responsionem et testimonium in premissis literis audi- uimus, sic uos informamus, quod uos juste sentenciastis et bene pronun- ciastis. F. 39. 279. Item, domini carissimi, contigit in nostra ciuitate, quod duo vicini ali- quo sub tempore simul commerciebantur, et sic simul equitantes suo pro mercimonio et pro suo foro venerunt in Presburg in Vngariam, et ibi cum pausassent aliquo tempore, vnus ex illis, qui habuit amicos ibidem in Pres- burg, discessit ab isto secundo extra ciuitatem sua pro necessitate et pro suo foro. Interim iste manens ibi in ciuitate, se aliquibus pecuniis super secundum indebitauit, et cum hoc domum rediit ille absente. Interim alter superveniens et hoc resciens, quod ipse eum aliquibus debitis inuoluisset, eciam domum yeniens ipsum monuit, ut eum liberaret, et cum hoc dedit sibi terminum duarum septimarum, et cum hoc iterum duas septimanas, et cum illis quatuor ipsum non liberauit, iterum monuit eum, ut ipsum liberaret, et super sibi dedit iterum duas ebdomadas, ille, qui inuoluerat eum ibidem in
183 videlicet de tribus sexaginta. Tunc nos statuimus eis terminum ad iudicium audiendi causas. Tunc illi venientes aliunde accusauerunt illum de nostra ciuitate de debito prefato. Ille autem debitor negauit exceptis XXXIIbus grossis, illos uero vid. XXXII gr. adiudicauimus monitoribus. Illi autem monitores adtulerunt nobis testimonium literale sub sigillo civitatis B. in hec uerba sapientibus viris. Erbern, liben etc. wir lassen ewch wissen, das N. C. vnser mitburger den S. hat aufgehalden in ewer stat, der hat mit eynem gesellen, czeigern dicz brifs, geschenket einen dreyling weins czu vnser mitpurger einem, genant W. Nu haben sy das fas weins ausgeschankt. No hat der N. C. das geld genomen vnd hat das fuder getragen vnd hat dem wirt keyne reytung getan. Nu ist der wirt gegangen zu seinem wirte an sein herberge vnd hat gesprochen zu demselben wirte: der N. C. hat mir hinge- tragen mein weingelt III sex. gr. Nu hat der wirt gesprochen zu ym: du findest hynnen nicht pfandes vmb III sex gr., du wollest denne eyn kind nemen. Des hat derselbe wirt bekennet fur vns, das ym das wissentlich ist, vnd derselbe N. C. hat einen scheppen gebeten auss vnserm rat zu Brun in dem iarmark, das er den S. bitten solle, daz er ym tag geben wolde, er wolle sich gerne mit ym berichten. Nu hat vnser bruder auss dem rate dem sel- ben N. C. einen tag gebeten vom S. No hat er keynen tag nye gesuchet. Des hat eyn scheppe bekannt vor vns. Dorvmb bitten wir ewre weisheit mit fleisse, das ir dem vnsern hulffig seid mit ewerm rechten durch eines solei- chen widergeldes willen. Datum etc. Judex et jurati etc. Nobis autem non videbatur, sed pronunciauimus inter partes, quod debitor id, quod cognouit, solueret monitoribus, de suo superfluo vero debito juramentum prestaret. Illis autem monitoribus non videbatur sufficiens juris complementum, appellauerunt ad vestram honora- bilitatem, super quibus rogamus a vobis plenius informari etc. Sicut querelam, responsionem et testimonium in premissis literis audi- uimus, sic uos informamus, quod uos juste sentenciastis et bene pronun- ciastis. F. 39. 279. Item, domini carissimi, contigit in nostra ciuitate, quod duo vicini ali- quo sub tempore simul commerciebantur, et sic simul equitantes suo pro mercimonio et pro suo foro venerunt in Presburg in Vngariam, et ibi cum pausassent aliquo tempore, vnus ex illis, qui habuit amicos ibidem in Pres- burg, discessit ab isto secundo extra ciuitatem sua pro necessitate et pro suo foro. Interim iste manens ibi in ciuitate, se aliquibus pecuniis super secundum indebitauit, et cum hoc domum rediit ille absente. Interim alter superveniens et hoc resciens, quod ipse eum aliquibus debitis inuoluisset, eciam domum yeniens ipsum monuit, ut eum liberaret, et cum hoc dedit sibi terminum duarum septimarum, et cum hoc iterum duas septimanas, et cum illis quatuor ipsum non liberauit, iterum monuit eum, ut ipsum liberaret, et super sibi dedit iterum duas ebdomadas, ille, qui inuoluerat eum ibidem in
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184 Presburg in aliquod debitum, promisit eum semper in ipsis duabus ebdoma- dis liberare et super eo statuit sibi fideiussorem, et nihil fecit, elapsisque illis sex septimanis, ipse, qui debuit alium liberare, incidit in lanquorem, et aliquo tempore infirmabatur, et cum sanus fuisset, iterum cepit sua querere fora, et interim per lapkas fuit detentus, et post hoc fuit liberatus. Interim aliquo tempore litera de Prespurg uenit, nobis conquerentes in eum, quod solueret, sicut se indebitauit, et cum per nos fuisset euocatus et per ipsam literam monitus, quod solueret, dixit coram nobis: domini carissimi, ipsi scribunt, quid volunt, ego non teneor tantum, sed quod teneor uolo pagare, in quibus cognosco, uolo dare, et in illis, in quibus cognouit, dedit, quia in litera illa stabat, quod solueret, que teneretur, et si nollet personaliter venire, sicut promiserat, quod alteri suo vicino uel socio daret, et si sibi daret tamquam in Prespurg daret, et cum iste alter vicinus de residuo debito ipsum coram nobis monuisset, respondit: domini, ego non teneor tantum nec habeo in Prespurg pro quo equitare, sed rogo, domini carissimi, non ad- mittatis hoc, quod ego ibidem in Prespurg equitarem, quia ibi nolo equitare, sed si quid tenebor, bis veniunt, hoc ego paratus sum coram uobis iustus esse ipsis aut ipsi meo vicino. Ideo, domini carissimi, ex quo iste promisit coram nobis se expedire in Prespurg personaliter et pro eo statuit ad hoc ipse fideiussores se ad liberandum, et non fecit, vtrum debeat hoc facere an circa nos se iustum ostendere ipsis aut suo vicino. Super eo a gracia vestra petimus informari. Sentenciamus : Sicut promisit se liberare et statuit fideiussores, hoc teneat. СX. F. 18. 280. De testimonio jurati et judicio peremptorio. Hasse clagte nu zu Nicolaen Qual vmb drei lot goldes vnde sprach, er wolde das beweisen mit einem scheppen. Dor auff antwurte Nicolaus vnd lewkende der schulde, vnd do man die geczeugnisse in dem gerichte, als recht ist, furen soldt, Hasse gestalte den scheppen, aber e das gerichte aus quam, vnd die weilen die scheppen noch in gerichte sassen, do entschuldigte sich der scheppe durch ein andern scheppen, er hette notleich zu schaffen, vnd ging hinweg. Do fragte Hasse einer vrteil, wenn ein man seinen ge- czeugen nicht von ym selbe betwingen mag, abe ym das keinen schaden brengen mochte, oder was do recht were. Dorumb wart geteilt : sintemal das Hasse des anders tages der vor nicht den scheppen hett laden lassen zu dem gerichte, so solde Nicolaus obgenanten von ym loss vnd ledig sein, wenn bangerichte hett keinen verczog. F. 38. 281. Peccunia pro interfecto. Iterum, domini carissimi, accidit in nostra ciuitate, quod duo vicini nostri, qui fuerunt fratres germani, illi habuerunt extra ciuitatem amicum in bonis terre, et ille est interfectus, et sic illo interfecto isti nostri vicini amici sui vero judici decem marcas grossorum pro capite interfecti obtinuerunt,
184 Presburg in aliquod debitum, promisit eum semper in ipsis duabus ebdoma- dis liberare et super eo statuit sibi fideiussorem, et nihil fecit, elapsisque illis sex septimanis, ipse, qui debuit alium liberare, incidit in lanquorem, et aliquo tempore infirmabatur, et cum sanus fuisset, iterum cepit sua querere fora, et interim per lapkas fuit detentus, et post hoc fuit liberatus. Interim aliquo tempore litera de Prespurg uenit, nobis conquerentes in eum, quod solueret, sicut se indebitauit, et cum per nos fuisset euocatus et per ipsam literam monitus, quod solueret, dixit coram nobis: domini carissimi, ipsi scribunt, quid volunt, ego non teneor tantum, sed quod teneor uolo pagare, in quibus cognosco, uolo dare, et in illis, in quibus cognouit, dedit, quia in litera illa stabat, quod solueret, que teneretur, et si nollet personaliter venire, sicut promiserat, quod alteri suo vicino uel socio daret, et si sibi daret tamquam in Prespurg daret, et cum iste alter vicinus de residuo debito ipsum coram nobis monuisset, respondit: domini, ego non teneor tantum nec habeo in Prespurg pro quo equitare, sed rogo, domini carissimi, non ad- mittatis hoc, quod ego ibidem in Prespurg equitarem, quia ibi nolo equitare, sed si quid tenebor, bis veniunt, hoc ego paratus sum coram uobis iustus esse ipsis aut ipsi meo vicino. Ideo, domini carissimi, ex quo iste promisit coram nobis se expedire in Prespurg personaliter et pro eo statuit ad hoc ipse fideiussores se ad liberandum, et non fecit, vtrum debeat hoc facere an circa nos se iustum ostendere ipsis aut suo vicino. Super eo a gracia vestra petimus informari. Sentenciamus : Sicut promisit se liberare et statuit fideiussores, hoc teneat. СX. F. 18. 280. De testimonio jurati et judicio peremptorio. Hasse clagte nu zu Nicolaen Qual vmb drei lot goldes vnde sprach, er wolde das beweisen mit einem scheppen. Dor auff antwurte Nicolaus vnd lewkende der schulde, vnd do man die geczeugnisse in dem gerichte, als recht ist, furen soldt, Hasse gestalte den scheppen, aber e das gerichte aus quam, vnd die weilen die scheppen noch in gerichte sassen, do entschuldigte sich der scheppe durch ein andern scheppen, er hette notleich zu schaffen, vnd ging hinweg. Do fragte Hasse einer vrteil, wenn ein man seinen ge- czeugen nicht von ym selbe betwingen mag, abe ym das keinen schaden brengen mochte, oder was do recht were. Dorumb wart geteilt : sintemal das Hasse des anders tages der vor nicht den scheppen hett laden lassen zu dem gerichte, so solde Nicolaus obgenanten von ym loss vnd ledig sein, wenn bangerichte hett keinen verczog. F. 38. 281. Peccunia pro interfecto. Iterum, domini carissimi, accidit in nostra ciuitate, quod duo vicini nostri, qui fuerunt fratres germani, illi habuerunt extra ciuitatem amicum in bonis terre, et ille est interfectus, et sic illo interfecto isti nostri vicini amici sui vero judici decem marcas grossorum pro capite interfecti obtinuerunt,
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185 et sic illas pecunias recipientes ad se, eas quinque uel ultra annos circa se seruauerunt, et cum heres et dominus noster et illorum orphanorum inter- fecti hoc resciuit, uoluit, quod ipse pecunie ad illos orphanos deberent de- uolui, et isti vicini nostri dixerunt: orphani ipsas pecunias iudicio non obti- nuerunt, ideo non ipsis orphanis sed pro anima illius interfecti amici nostri eas pecunias impendere volumus, ut nobis videbitur expedire, et super eo rogamus informari, vtrum ipsa pecunia pro orphanis ipsius interfecti an pro anima illius dare debetur. Super quo sentenciatum est, quod ille X marce pertinent ad orphanos et non pro anima interfecti. F. 37b. 282. De hereditate. (Magne prudencie uiris, judici et juratis Yglauie.) Fideli nostro seruicio antemisso. Domini carissimi! accidit in nostra ciuitate, quod quedam mulier post obitum sui mariti remansit relicta cum vno puero cum masculo, et illa manens aliquo tempore vidua, duxit maritum, et ille maritus aliquo tempore manens cum ea mortuus est absque prole, et sic ipsa vidua manens cum illo puero iterum alium sibi duxit maritum. Tunc ille maritus, priusquam ipsam duxit, posuit sibi fideiussores in quinque mar- cis grossorum nomine dotalicii ad unum annum, sicut jus nostre ciuitatis est. Lapso isto anno isti fideiussores sui fuerunt soluti, et ista manens cum illo suo marito annis aliquibus iterum sine prole mortua est, et sic parentes dicti orphani uolentes, quod sibi sua porcio non minueretur, voluerunt rescire, quantum ipsi orphano et quid deberet habere, et cum ad judicium hoc coram nobis uenit, ille, qui orphanum et sua bona tenuit, dixit: absit a summo creatore, quod ego me judicare deberem pro illo facto, ego sine omni judicio paratus sum secundum uestram intencionem et statucionem. Parentes dicti orphani dixerunt: nos uolumus scire, quid ipsum orphanum debet concernere et quid debet habere, et sic consules inito consilio inuenerunt, quod ipse vittricus dicti orphani super conscientiam et fidei sue puritatem et sub jura- mento et sub honore suo de omnibus magnis et paruis terciam partem sibi deberet dare, et super illa inuencione nostra vitricus dicti orphani stantes dixerunt: domini carissimi, non arguimus nec reprobamus vestram inuencio- nem, sed sic nobis consonum videtur, ex quo dicti orphani sui parentes dis- cesserunt, ipse deberet habere suorum parentum porcionem et suam, et sic quod debet habere duas porciones, an terciam partem tollere debet. Sentencia diffinitiua. Sicut nos querimoniam et responsionem percepimus, sentenciamus pro jure, quod prefatus orphanus in omnibus legittimis parentis relictis debet habere plenas duas partes in omnibus bonis suis. F. 35b. 283. Von geczeugen. Die hochsten geczeugen das sein scheppen, der mag einer gesteen vmb eyn ygleich sache, was ander geczewgen sint, der sal man czu dem mynsten
185 et sic illas pecunias recipientes ad se, eas quinque uel ultra annos circa se seruauerunt, et cum heres et dominus noster et illorum orphanorum inter- fecti hoc resciuit, uoluit, quod ipse pecunie ad illos orphanos deberent de- uolui, et isti vicini nostri dixerunt: orphani ipsas pecunias iudicio non obti- nuerunt, ideo non ipsis orphanis sed pro anima illius interfecti amici nostri eas pecunias impendere volumus, ut nobis videbitur expedire, et super eo rogamus informari, vtrum ipsa pecunia pro orphanis ipsius interfecti an pro anima illius dare debetur. Super quo sentenciatum est, quod ille X marce pertinent ad orphanos et non pro anima interfecti. F. 37b. 282. De hereditate. (Magne prudencie uiris, judici et juratis Yglauie.) Fideli nostro seruicio antemisso. Domini carissimi! accidit in nostra ciuitate, quod quedam mulier post obitum sui mariti remansit relicta cum vno puero cum masculo, et illa manens aliquo tempore vidua, duxit maritum, et ille maritus aliquo tempore manens cum ea mortuus est absque prole, et sic ipsa vidua manens cum illo puero iterum alium sibi duxit maritum. Tunc ille maritus, priusquam ipsam duxit, posuit sibi fideiussores in quinque mar- cis grossorum nomine dotalicii ad unum annum, sicut jus nostre ciuitatis est. Lapso isto anno isti fideiussores sui fuerunt soluti, et ista manens cum illo suo marito annis aliquibus iterum sine prole mortua est, et sic parentes dicti orphani uolentes, quod sibi sua porcio non minueretur, voluerunt rescire, quantum ipsi orphano et quid deberet habere, et cum ad judicium hoc coram nobis uenit, ille, qui orphanum et sua bona tenuit, dixit: absit a summo creatore, quod ego me judicare deberem pro illo facto, ego sine omni judicio paratus sum secundum uestram intencionem et statucionem. Parentes dicti orphani dixerunt: nos uolumus scire, quid ipsum orphanum debet concernere et quid debet habere, et sic consules inito consilio inuenerunt, quod ipse vittricus dicti orphani super conscientiam et fidei sue puritatem et sub jura- mento et sub honore suo de omnibus magnis et paruis terciam partem sibi deberet dare, et super illa inuencione nostra vitricus dicti orphani stantes dixerunt: domini carissimi, non arguimus nec reprobamus vestram inuencio- nem, sed sic nobis consonum videtur, ex quo dicti orphani sui parentes dis- cesserunt, ipse deberet habere suorum parentum porcionem et suam, et sic quod debet habere duas porciones, an terciam partem tollere debet. Sentencia diffinitiua. Sicut nos querimoniam et responsionem percepimus, sentenciamus pro jure, quod prefatus orphanus in omnibus legittimis parentis relictis debet habere plenas duas partes in omnibus bonis suis. F. 35b. 283. Von geczeugen. Die hochsten geczeugen das sein scheppen, der mag einer gesteen vmb eyn ygleich sache, was ander geczewgen sint, der sal man czu dem mynsten
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186 haben czwene, es sey denne, das ir einer geling tot sei, denn so sol der an- der einen eyde sweren, das der, der do tot ist, mit ym bey der sache gewesen sey , vnd das er das mit yn beiden besaczt habe , so hat sein geczeugnusse crafft ; ist er awer lange siech gelegen vnd hat yener, dem er sal gesteen, nicht scheppen czu ym gesant, die sein geczeugnusse haben ingenommen, vnd ist also tot, so mag der eine also hernoch nicht gesteen, vnd das sal man halden an allen geczewgen, die der scheppen stat vertreten, das sint leykaufslewte, totbetslewte, heyratslewte, schiedelewte, ratlewte vnd andere semeliche geczewgen mugen nur gesteen der sachen, do sie einen namen von haben als vor geschriben stet, vnd also sol man auch die andern merken nach irem namen. F. 38. 284. Vtrum homines pertranseuntes campum possunt testificare ea, que vident. Domini carissimi! iterum accidit in nostra ciuitate, quod fuerat pro- hibitum sub pena et emenda, quod nullus in campis inter capetas vel inter manipulos pascere deberet, nisi prius in horrea deducentur annone. Interim accidit, quod vnus a nobis vicinus de ciuitate exiuit quodam die dominico ante sollempnia missarum in campum suum, et ille inceperat deducere anno- nas suas et eas plene et in toto non abduxit. Ibi inuenit in suo campo, sic ut ipse dicit, pastorem et sibi pingnora recepit. Recepto pingnore sta- tim ad judicem iuit, et sibi conquestus est, et eo conquerente similiter super- uenit et pastor conquerens in vicinum nostrum, quod eum percussisset, et hoc pastor probare vellet cum bonis et discretis villanis seu hominibus de uillis tribus, qui tunc temporis ex accidenti transierunt ad missam, et cum hoc plus probare vellet cum bonis et fidei dingnis hominibus communibus de dicta nostra ciuitate, quod et factum est, quod consul unus ex nostris audiuit ab illis hominibus de illis tribus villis et eciam ab hominibus aliqui- bus de nostra ciuitate communibus, quia ipse vicinus noster percussisset illum pastorem, et cum sic ipse vicinus cum ipso pastore inter se proposicio- nem et querimoniam fecissent, dederimus ipsis terminum usque ad judicium, tune judex et consules dixerunt, quod concordarent, et cum vicinus pro- posuit super pastorem querimoniam, proposuit similiter et pastor querimo- niam in vicinum, quod fuisset percussus. Consules recepto consilio con- dixerunt inter eos, quod ipse pastor refunderet sibi dampnum suum, quod stet secundum proborum virorum invencionem, similiter et vicinus satis- faceret pastori eciam secundum invencionem proborum virorum, et sic pastor in nostra ediccione voluit perstare, sed vicinus dixit: domini carissimi, rogo consilium desuper, et sic capiens consilium dixit: domini carissimi, vestram non refuto invencionem, sed rogo vlterius vbi jura capitis exportari, vtrum ipse pastor debet me honore meo et bonis meis abjudicare cum illis homini- bus communibus, ex quo nullus ibi fuit consul, et super eo a gracia vestra informari petimus, vtrum ipsi homines boni et fide digni de illis tribus villis, qui viderunt hoc factum percussionis, et cum illis aliis bonis hominibus de
186 haben czwene, es sey denne, das ir einer geling tot sei, denn so sol der an- der einen eyde sweren, das der, der do tot ist, mit ym bey der sache gewesen sey , vnd das er das mit yn beiden besaczt habe , so hat sein geczeugnusse crafft ; ist er awer lange siech gelegen vnd hat yener, dem er sal gesteen, nicht scheppen czu ym gesant, die sein geczeugnusse haben ingenommen, vnd ist also tot, so mag der eine also hernoch nicht gesteen, vnd das sal man halden an allen geczewgen, die der scheppen stat vertreten, das sint leykaufslewte, totbetslewte, heyratslewte, schiedelewte, ratlewte vnd andere semeliche geczewgen mugen nur gesteen der sachen, do sie einen namen von haben als vor geschriben stet, vnd also sol man auch die andern merken nach irem namen. F. 38. 284. Vtrum homines pertranseuntes campum possunt testificare ea, que vident. Domini carissimi! iterum accidit in nostra ciuitate, quod fuerat pro- hibitum sub pena et emenda, quod nullus in campis inter capetas vel inter manipulos pascere deberet, nisi prius in horrea deducentur annone. Interim accidit, quod vnus a nobis vicinus de ciuitate exiuit quodam die dominico ante sollempnia missarum in campum suum, et ille inceperat deducere anno- nas suas et eas plene et in toto non abduxit. Ibi inuenit in suo campo, sic ut ipse dicit, pastorem et sibi pingnora recepit. Recepto pingnore sta- tim ad judicem iuit, et sibi conquestus est, et eo conquerente similiter super- uenit et pastor conquerens in vicinum nostrum, quod eum percussisset, et hoc pastor probare vellet cum bonis et discretis villanis seu hominibus de uillis tribus, qui tunc temporis ex accidenti transierunt ad missam, et cum hoc plus probare vellet cum bonis et fidei dingnis hominibus communibus de dicta nostra ciuitate, quod et factum est, quod consul unus ex nostris audiuit ab illis hominibus de illis tribus villis et eciam ab hominibus aliqui- bus de nostra ciuitate communibus, quia ipse vicinus noster percussisset illum pastorem, et cum sic ipse vicinus cum ipso pastore inter se proposicio- nem et querimoniam fecissent, dederimus ipsis terminum usque ad judicium, tune judex et consules dixerunt, quod concordarent, et cum vicinus pro- posuit super pastorem querimoniam, proposuit similiter et pastor querimo- niam in vicinum, quod fuisset percussus. Consules recepto consilio con- dixerunt inter eos, quod ipse pastor refunderet sibi dampnum suum, quod stet secundum proborum virorum invencionem, similiter et vicinus satis- faceret pastori eciam secundum invencionem proborum virorum, et sic pastor in nostra ediccione voluit perstare, sed vicinus dixit: domini carissimi, rogo consilium desuper, et sic capiens consilium dixit: domini carissimi, vestram non refuto invencionem, sed rogo vlterius vbi jura capitis exportari, vtrum ipse pastor debet me honore meo et bonis meis abjudicare cum illis homini- bus communibus, ex quo nullus ibi fuit consul, et super eo a gracia vestra informari petimus, vtrum ipsi homines boni et fide digni de illis tribus villis, qui viderunt hoc factum percussionis, et cum illis aliis bonis hominibus de
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187 ciuitate sibi pastori possunt prodesse pro testimonio, ex quo faetum est in campo, an ipse vicinus se potest sibi jure defendere. Sicut audiuimus testimonium prescriptum, sic sentenciamus, vos bene sentenciasse. F. XX. 285. Es ist geteilet worden zu der Yglaw also: Her richter, hie stet der Kunel vnd klaget zu der frawen, das sie yn hinder an zweien marken geldes, die dem kinde sein vater an seine totbette bescheiden hat wissentlich tot- betslewten, der eine auf ewerm hof ist vnd der andre auf Freuels Glocz hoff, vnd die das kint hat deme Kunel auf gegeben vnbetwungenlich, vnde in der stat buch brocht ist mit scheppen vnde geschriben, vnd bit an einem rechten vrteil zu erfaren , abe ym totbetslewte vnd das buch gesteen, abe die frawe in furbas hindern moge oder sulle, sunder sie musse ym abetreten, oder was ein recht sey. Do wider antworte die frawe mit irem fursprech : her richter, das besetzet die frawe mit euch vnd mit den scheppen, das sie der Kunel von eines kindes wegen ansprichet vnd antwort also: als der Kunel von eines kindes wegen vmb ezwo mark geldes claget, das sie yn doran hinder, die dem kinde sein vater an seinem totbett hat bescheiden wissentleich tot- betslewten vnd ym die aufgegeben hat vnbetwungentlich vnd mit wissen der scheppen, vnd in der statpuch geschriben sey, do ist vnwissentleich vmb, sunder sie sein ir, vnd habe sie zu gewalt vnd czu gewere, vnd begert an einem rechten vrteil zu erfaren, wenn er sy von eines kindes wegen an- spricht, abe sie ym kein antwort dorumb geben sulle oder was ein recht sey. Sentencia diffinitiua. Nach der clage vnd antwort teile wir zu einem rechten , die zwo mark geldes, die dem kinde sein vater hat bescheiden wissentleich totbetslewten, die nemen wir dem kinde nicht, die endorf auch die frawe nicht verantwor- ten, sunder das kint, das sie dem Kunel hat aufgeben, das sal sie auch ent- weren. 286. Wie die fursprechen ein vrteil straffen (abolita est illa consuetudo). Her richter gunt ir mir einer bank her yn zu brengen. Her richter gunt ir mir ein bank mit laub her yn zu seczen. Her richter gunt ir mir mit laube hin auff zu treten. Her richter, sehet ir ichtes an mir das mir sched- lich sey an meinem rechten , des bitt ich euch, das ir mich dorinne warnet. Her richter gunt ir mir nu mit laube hin yn zu treten. Her richter ich bite euch, abe mich ein huste anqueme oder ein amecht, das sal mir vnschedlich sein an meinen rechten. Her richter gunt ir mir herauff zu seczen meinen vnverruckten fuzz auff dise bank mit laube. Her richter hie stee ich mit meinem vnuerrucktem fuzz auff diser bank vnd wil horen das vrteil auff ein recht, nu sprecht dar. Her richter das vrteil, das meine herren die scheppen gesprochen haben, das straff ich vnd wil ein bessers teilen. Wollen sie das an mein wort yehen , das dancke ich gote vnd dem rechten, wolt ir mir des
187 ciuitate sibi pastori possunt prodesse pro testimonio, ex quo faetum est in campo, an ipse vicinus se potest sibi jure defendere. Sicut audiuimus testimonium prescriptum, sic sentenciamus, vos bene sentenciasse. F. XX. 285. Es ist geteilet worden zu der Yglaw also: Her richter, hie stet der Kunel vnd klaget zu der frawen, das sie yn hinder an zweien marken geldes, die dem kinde sein vater an seine totbette bescheiden hat wissentlich tot- betslewten, der eine auf ewerm hof ist vnd der andre auf Freuels Glocz hoff, vnd die das kint hat deme Kunel auf gegeben vnbetwungenlich, vnde in der stat buch brocht ist mit scheppen vnde geschriben, vnd bit an einem rechten vrteil zu erfaren , abe ym totbetslewte vnd das buch gesteen, abe die frawe in furbas hindern moge oder sulle, sunder sie musse ym abetreten, oder was ein recht sey. Do wider antworte die frawe mit irem fursprech : her richter, das besetzet die frawe mit euch vnd mit den scheppen, das sie der Kunel von eines kindes wegen ansprichet vnd antwort also: als der Kunel von eines kindes wegen vmb ezwo mark geldes claget, das sie yn doran hinder, die dem kinde sein vater an seinem totbett hat bescheiden wissentleich tot- betslewten vnd ym die aufgegeben hat vnbetwungentlich vnd mit wissen der scheppen, vnd in der statpuch geschriben sey, do ist vnwissentleich vmb, sunder sie sein ir, vnd habe sie zu gewalt vnd czu gewere, vnd begert an einem rechten vrteil zu erfaren, wenn er sy von eines kindes wegen an- spricht, abe sie ym kein antwort dorumb geben sulle oder was ein recht sey. Sentencia diffinitiua. Nach der clage vnd antwort teile wir zu einem rechten , die zwo mark geldes, die dem kinde sein vater hat bescheiden wissentleich totbetslewten, die nemen wir dem kinde nicht, die endorf auch die frawe nicht verantwor- ten, sunder das kint, das sie dem Kunel hat aufgeben, das sal sie auch ent- weren. 286. Wie die fursprechen ein vrteil straffen (abolita est illa consuetudo). Her richter gunt ir mir einer bank her yn zu brengen. Her richter gunt ir mir ein bank mit laub her yn zu seczen. Her richter gunt ir mir mit laube hin auff zu treten. Her richter, sehet ir ichtes an mir das mir sched- lich sey an meinem rechten , des bitt ich euch, das ir mich dorinne warnet. Her richter gunt ir mir nu mit laube hin yn zu treten. Her richter ich bite euch, abe mich ein huste anqueme oder ein amecht, das sal mir vnschedlich sein an meinen rechten. Her richter gunt ir mir herauff zu seczen meinen vnverruckten fuzz auff dise bank mit laube. Her richter hie stee ich mit meinem vnuerrucktem fuzz auff diser bank vnd wil horen das vrteil auff ein recht, nu sprecht dar. Her richter das vrteil, das meine herren die scheppen gesprochen haben, das straff ich vnd wil ein bessers teilen. Wollen sie das an mein wort yehen , das dancke ich gote vnd dem rechten, wolt ir mir des
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188 nicht gelauben, so wil ich das mit euch dahin schieben do man recht gibt vnd nympt. Her richter gunt ir mir abczunemen meinen unuorruckten fuzz von der bank. Her richter gunt ir mir mit laube her auss zu treten. 287. Obsequiorum promtitudine quorumuis antelata. Sagaces et circum- specti uiri, uestram cupimus presentibus informare prudenciam, quia con- tingit inter nostre ciuitatis septa, duos uiros uenisse nobis sedentibus inter quatuor scampna nostri iudicij contestati, quorum vnus alterum de wlneris illacione accusabat, dicens wlneratus: domini fauorosi, que querimonia super huiusmodi wlnere sit ducenda, an tanquaim super mutilacione, an prout super simplici wlnere. Tunc idem interrogatur a scabinis, qualiter in se posset ipse de eodem wlnere iudicare, qui respondit: domini fauorosi, ding- nemini super eo deliberare, ex quo conqueritur de mutilacione, vtrum in in- stanti debeam sibi super mutilacionem respondere an super eo alium termi- num possim de jure habere ad respondendum. Tunc consilio inito pro jure decreuerunt, ex quo tibi winus illatum ponis pro mutilacione, tunc illa muti- lacionis deduccio debet durare ad vnum annum, propterea scilicet, ut forte in eodem wlnere possis melius conualere ; quod decretum partes ambe suscepe- runt. Extune circulo illius anni reuoluto prefatus wlneratus paruit coram jure exponens querelam de wlnere sibi per partem aduersam illato accusans eandem de mutilacione, et factum est, quod is, qui accusabatur, in omnibus, de quibus accusabatur, dicebat se immunem. Tandem consules auditis par- tibus ambabus similiter testibus decreuerunt parti accusate, ut euolutis duabus ebdomadis suam expurgaret innocenciam per iuramentum. Tan- dem post decursum duarum septimanarum statuunt se iuri, et persona wlnerata expetebat a wlnerante iuramentum iuxta decretum scabinorum. Interea wlnerans disponebat se ad iuramentum cruce exportata et forma iuramenti data id perficere satagens. Tunc illo stante et iurare uolente, vnus ex iuratis surrexit ex quatuor scampnis et exiuit ad palacium, quem videns officialis domini dixit : cur existi, dum debet iuramentum perpetrari ? qui respondit: exiui compulsus mea necessitate, ad quem officialis: vtique est aliquis tui exitus causa, cui rursum ille, forte is, qui iuraturus est, culpa- bilis est, quo dicto idem consul redijt ad alios sedentes inter quatuor scampna, et ille iuraturus adhuc stabat coram iure volens facere iuramentum. Interim adstans populus consulebat sibi, ut postposito iuramento causam suam ho- minibus daret ad discuciendum; tunc petiit sibi desuper scrutinium indulgeri, ad quem consules dixerunt: scrutare diligenter, quia iam inclinatur dies, et iuramento iam hodie non possunt patrari, scrutinio autem facto dixit se velle edicto proborum stare contentum, et hoc si alterius propter libitum fieret voluntati. Et tunc date sunt eis inducie ad duarum septimanarum spacium. Et post duarum septimanarum decursum venit wlneratus monendo eum, quem inculpabat, de iuramento. Tunc vnus iuratorum dixit; quia ille accu- satus non iurabit nec iurare potest, nec consules iuramento volunt assidere, quia causam suam proborum arbitrio dedit discuciendam. Tunc castellanus
188 nicht gelauben, so wil ich das mit euch dahin schieben do man recht gibt vnd nympt. Her richter gunt ir mir abczunemen meinen unuorruckten fuzz von der bank. Her richter gunt ir mir mit laube her auss zu treten. 287. Obsequiorum promtitudine quorumuis antelata. Sagaces et circum- specti uiri, uestram cupimus presentibus informare prudenciam, quia con- tingit inter nostre ciuitatis septa, duos uiros uenisse nobis sedentibus inter quatuor scampna nostri iudicij contestati, quorum vnus alterum de wlneris illacione accusabat, dicens wlneratus: domini fauorosi, que querimonia super huiusmodi wlnere sit ducenda, an tanquaim super mutilacione, an prout super simplici wlnere. Tunc idem interrogatur a scabinis, qualiter in se posset ipse de eodem wlnere iudicare, qui respondit: domini fauorosi, ding- nemini super eo deliberare, ex quo conqueritur de mutilacione, vtrum in in- stanti debeam sibi super mutilacionem respondere an super eo alium termi- num possim de jure habere ad respondendum. Tunc consilio inito pro jure decreuerunt, ex quo tibi winus illatum ponis pro mutilacione, tunc illa muti- lacionis deduccio debet durare ad vnum annum, propterea scilicet, ut forte in eodem wlnere possis melius conualere ; quod decretum partes ambe suscepe- runt. Extune circulo illius anni reuoluto prefatus wlneratus paruit coram jure exponens querelam de wlnere sibi per partem aduersam illato accusans eandem de mutilacione, et factum est, quod is, qui accusabatur, in omnibus, de quibus accusabatur, dicebat se immunem. Tandem consules auditis par- tibus ambabus similiter testibus decreuerunt parti accusate, ut euolutis duabus ebdomadis suam expurgaret innocenciam per iuramentum. Tan- dem post decursum duarum septimanarum statuunt se iuri, et persona wlnerata expetebat a wlnerante iuramentum iuxta decretum scabinorum. Interea wlnerans disponebat se ad iuramentum cruce exportata et forma iuramenti data id perficere satagens. Tunc illo stante et iurare uolente, vnus ex iuratis surrexit ex quatuor scampnis et exiuit ad palacium, quem videns officialis domini dixit : cur existi, dum debet iuramentum perpetrari ? qui respondit: exiui compulsus mea necessitate, ad quem officialis: vtique est aliquis tui exitus causa, cui rursum ille, forte is, qui iuraturus est, culpa- bilis est, quo dicto idem consul redijt ad alios sedentes inter quatuor scampna, et ille iuraturus adhuc stabat coram iure volens facere iuramentum. Interim adstans populus consulebat sibi, ut postposito iuramento causam suam ho- minibus daret ad discuciendum; tunc petiit sibi desuper scrutinium indulgeri, ad quem consules dixerunt: scrutare diligenter, quia iam inclinatur dies, et iuramento iam hodie non possunt patrari, scrutinio autem facto dixit se velle edicto proborum stare contentum, et hoc si alterius propter libitum fieret voluntati. Et tunc date sunt eis inducie ad duarum septimanarum spacium. Et post duarum septimanarum decursum venit wlneratus monendo eum, quem inculpabat, de iuramento. Tunc vnus iuratorum dixit; quia ille accu- satus non iurabit nec iurare potest, nec consules iuramento volunt assidere, quia causam suam proborum arbitrio dedit discuciendam. Tunc castellanus
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189 assidens iuratis et petitus de consensu, ut vtraque pars in arbitros conscen- deret, dedit assensum, et hoc si vtriusque partis placuisset voluntati, sed compellere eos ad hoc non intendebat. Tunc wlneratus pecijt sibi moram ad deliberandum. Deliberatione autem habita dixit: fauorosi domini, ex quo non iurabit, nec iurare potest, nec vos tale juramentum audire wltis, peto vestram desuper informacionem, qualiter sit me euasurus, et tunc datur consulibus ad discuciendum, et consilio facto exdixerunt pro jure: ex quo is, qui inculpatur, arbitrio se comisit proborum, quum et accusans conde- scendat in arbitrium bonorum, tunc wlneratus seu accusans desuper moram deliberacionis sibi postulauit, qua facta noluit nostro dicto contentari, sed petit appellacionem. Quare super hijs uestram postulamus informacionem. Sentencia diffinitiua. Sicut querelam et responsionem ambarum parcium vestris in premissis literis audiuimus, ita desuper sentencialiter respondemus, quod is, qui in- culpatus existit, suo juramento wlneratum euadere debet, et sic wlneratus merito appellauit. Datum etc. 288. Seruicijs premissis. Prudentes viri, domini dilecti et vicini. Factum est hic aput nos. Quidam aduena seu hospes seruus cuiusdam uiri nobilis et militaris venit eques huc ad ciuitatem volens pannos domino suo com- parare, et postquam intrasset ad domum vnius pannicidae nostri vicini ad conspiciendum pannum, cui pannicida ille quandam partem panni exhibuit continentem fere vlnas XIII aut citraque ; eidem advene complacuit et dixit hospes idem ad eundem pannicidam, vtrum haberet plus de panno tali. Cui respondit pannicida: haberem, sed non in domo, posui enim eum in duobus locis, et est eque bonus sicut iste, qui tibi placet, aut adhuc melior. Audiens hoc hospes seu aduena ille comparauit a pannicida illo vicino nostro de pannis pro XXIIIIer florenis et eosdem sibi mox dedit promptos et pagauit. Panni autem illi colorati erant. Et aduena seu hospes ille recepto illo panno de tot vlnis vt prefertur, qui sibi bene placuerant, recessit ab illo pan- nicida et dicit ad eum, quod comportet pannos, et veniens advena ille ad hospicium suum dicit se comisisse hospiti domus, ad quem hospitabatur, rogans ipsum, ut pannos eosdem recipiat a pannicida predicto, postquam eos domum adduceret ipsosque traderet ad tonsorem. Quo facto aduena ille recessit ad domum suam, at hospes ille domus, cui fuerat conmissum, post aliquos dies in absencia aduene illius, postquam iam ille pannicida pannos domum adduxisset, transiuit ad eum, ut pannos eosdem comparatos sic ab eo requiret, et pannicida exponens pannos ante eum dicit eidem: isti sunt panni, et hospes visis et conspectis pannis dicit eidem pannicide: vi- dentur mihi isti panni aliqualiter leuiores et lucidiores, visne aliquid demittere in eis et alleuiare. Cui pannicida dixit: nibil dimittam nec alleuiabo, sed si placent tibi panni, recipias eos, sin autem non placent, extunc dimittas ipsos, quo usque solus veniat et reuertat, denotans illum aduenam, qui ipsos pannos comparauit. Eo non obstante hospes ille domus illos pannos com-
189 assidens iuratis et petitus de consensu, ut vtraque pars in arbitros conscen- deret, dedit assensum, et hoc si vtriusque partis placuisset voluntati, sed compellere eos ad hoc non intendebat. Tunc wlneratus pecijt sibi moram ad deliberandum. Deliberatione autem habita dixit: fauorosi domini, ex quo non iurabit, nec iurare potest, nec vos tale juramentum audire wltis, peto vestram desuper informacionem, qualiter sit me euasurus, et tunc datur consulibus ad discuciendum, et consilio facto exdixerunt pro jure: ex quo is, qui inculpatur, arbitrio se comisit proborum, quum et accusans conde- scendat in arbitrium bonorum, tunc wlneratus seu accusans desuper moram deliberacionis sibi postulauit, qua facta noluit nostro dicto contentari, sed petit appellacionem. Quare super hijs uestram postulamus informacionem. Sentencia diffinitiua. Sicut querelam et responsionem ambarum parcium vestris in premissis literis audiuimus, ita desuper sentencialiter respondemus, quod is, qui in- culpatus existit, suo juramento wlneratum euadere debet, et sic wlneratus merito appellauit. Datum etc. 288. Seruicijs premissis. Prudentes viri, domini dilecti et vicini. Factum est hic aput nos. Quidam aduena seu hospes seruus cuiusdam uiri nobilis et militaris venit eques huc ad ciuitatem volens pannos domino suo com- parare, et postquam intrasset ad domum vnius pannicidae nostri vicini ad conspiciendum pannum, cui pannicida ille quandam partem panni exhibuit continentem fere vlnas XIII aut citraque ; eidem advene complacuit et dixit hospes idem ad eundem pannicidam, vtrum haberet plus de panno tali. Cui respondit pannicida: haberem, sed non in domo, posui enim eum in duobus locis, et est eque bonus sicut iste, qui tibi placet, aut adhuc melior. Audiens hoc hospes seu aduena ille comparauit a pannicida illo vicino nostro de pannis pro XXIIIIer florenis et eosdem sibi mox dedit promptos et pagauit. Panni autem illi colorati erant. Et aduena seu hospes ille recepto illo panno de tot vlnis vt prefertur, qui sibi bene placuerant, recessit ab illo pan- nicida et dicit ad eum, quod comportet pannos, et veniens advena ille ad hospicium suum dicit se comisisse hospiti domus, ad quem hospitabatur, rogans ipsum, ut pannos eosdem recipiat a pannicida predicto, postquam eos domum adduceret ipsosque traderet ad tonsorem. Quo facto aduena ille recessit ad domum suam, at hospes ille domus, cui fuerat conmissum, post aliquos dies in absencia aduene illius, postquam iam ille pannicida pannos domum adduxisset, transiuit ad eum, ut pannos eosdem comparatos sic ab eo requiret, et pannicida exponens pannos ante eum dicit eidem: isti sunt panni, et hospes visis et conspectis pannis dicit eidem pannicide: vi- dentur mihi isti panni aliqualiter leuiores et lucidiores, visne aliquid demittere in eis et alleuiare. Cui pannicida dixit: nibil dimittam nec alleuiabo, sed si placent tibi panni, recipias eos, sin autem non placent, extunc dimittas ipsos, quo usque solus veniat et reuertat, denotans illum aduenam, qui ipsos pannos comparauit. Eo non obstante hospes ille domus illos pannos com-
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190 paratos recepit a pannicida eo, quum alique pecie alias stuck eiusdem panni erant, ei recipiens dedit eas ad tondendum. Post aliquot vero dies quum hospes sen aduena ille pro pannis illis huc venisset volens eos recipere, transiuit ad tonsorem, et iam quidam panni erant madefacti, sed nondum adhuc aliqui tonsi, et conspiciens pannos displicebant ei, et videbantur non eque boni vti pannus de XIII vlnis, quem ipse solus aduena conspexerat et forisatum receperat, velud et eciam sibi pannicida dixerat et promiserat, quod velit sibi tam bonum dare pannum aut meliorem. Et veniens aduena ille ad presenciam judicis et juratorum cepit querulari de pannicida illo di- cens : ecce domini judex et scabini, emi pannos a pannicida vicino vestro pro XXIIIIor florenis in auro et persolui eos, qui dixit et promisit, quod velit mihi tam bonum pannum dare, vti ille pannus erat, quem inprimis mihi ex- hibuit, quem eciam recepi ab eo, et ego hoc video et reperio, quod non est eque bonus, dicens quod ipsum nolit recipere. Nos autem direximus pro pannis eisdem, ut ipsos conspiciamus, si ita sit, ut ipse aduena conquere- batur. Quos adfert tonsor ille ad mandatum nostrum, et conspicientes oculariter vidimus vnum pannum alio bene deteriorem, et tonsor recepto eo panno ipsum viceuersa ad domum reportauit, et aduena ille cum hoc ad domum suam iterum equitauit, quia pannicida eo tempore in necessitatibus suis exierat et non erat in domo, et postquam pannicida domum reuenisset, venit eciam et aduena, quibus terminus ad comparendum coram nobis in judicio deputauimus, et postquam ambe partes coram nobis in judicio com- paruissent contestato, conquerebantur itaque advena de pannicida, vti supe- rius est dictum, videlicet, quod emisset pannos a pannicida nostro uicino pro XXIIII florenis auri puri et persoluisset sibi eos, qui dixerit et pro- miserit sibi tam bonum pannum dare aut meliorem , vti ille pannus erat de XIII vlnis, quem inprimis sibi exhibuerat, quem eciam tunc receperat ab eo et quem sibi dederat de panno bene deteriore. Et pannicida respondit: ego dedi et nomine tuo vendidi hospiti tuo bonum pannum, et si malus erat, cur hospes tuus ipsum recepit? cum uti ipse refert sibi comiseris. Et aduena respondit pannicide : ego non commisi hospiti meo, quod pannos aliquos a te emat, sed quod promptos et per me comparatos a se recipiat, et breuiter, quum ipsum pannum nollet recipere, nec propter dominum suum omnino auderet, quia particulam cuiuslibet panni domino suo exhibuisset, et sing- nanter postquam postremus pannus non esset tam bonus veluti primus. Nos autem auditis eorum proposicionibus et querelis parte videlicet ex vtraque aduene scilicet et pannicide prescientes eciam et inquirentes a pannicida, vtrum sibi dare promisisset de panno tam bono aut meliori velud primus pannus de XIII vlnis erat, quem aduena ille conspexit, emit et recepit. Et postquam pannicida coram nobis recognouisset quod dixit et promisit, ex- tunc eundem aduenam cum pannicida taliter composuimus et concordaui- mus, inter ipsosque in judicio contestato pronunciauimus pannum illum primum de XIII vlnis, qui aduene eidem placuit, quem solus comspexerat et comparauerat quod ipsum recipiat, et pecunias inquantum illas vlnas con- cerneret in summa illa XXIIIIor florenorum defalcaret, et residuum pecunia-
190 paratos recepit a pannicida eo, quum alique pecie alias stuck eiusdem panni erant, ei recipiens dedit eas ad tondendum. Post aliquot vero dies quum hospes sen aduena ille pro pannis illis huc venisset volens eos recipere, transiuit ad tonsorem, et iam quidam panni erant madefacti, sed nondum adhuc aliqui tonsi, et conspiciens pannos displicebant ei, et videbantur non eque boni vti pannus de XIII vlnis, quem ipse solus aduena conspexerat et forisatum receperat, velud et eciam sibi pannicida dixerat et promiserat, quod velit sibi tam bonum dare pannum aut meliorem. Et veniens aduena ille ad presenciam judicis et juratorum cepit querulari de pannicida illo di- cens : ecce domini judex et scabini, emi pannos a pannicida vicino vestro pro XXIIIIor florenis in auro et persolui eos, qui dixit et promisit, quod velit mihi tam bonum pannum dare, vti ille pannus erat, quem inprimis mihi ex- hibuit, quem eciam recepi ab eo, et ego hoc video et reperio, quod non est eque bonus, dicens quod ipsum nolit recipere. Nos autem direximus pro pannis eisdem, ut ipsos conspiciamus, si ita sit, ut ipse aduena conquere- batur. Quos adfert tonsor ille ad mandatum nostrum, et conspicientes oculariter vidimus vnum pannum alio bene deteriorem, et tonsor recepto eo panno ipsum viceuersa ad domum reportauit, et aduena ille cum hoc ad domum suam iterum equitauit, quia pannicida eo tempore in necessitatibus suis exierat et non erat in domo, et postquam pannicida domum reuenisset, venit eciam et aduena, quibus terminus ad comparendum coram nobis in judicio deputauimus, et postquam ambe partes coram nobis in judicio com- paruissent contestato, conquerebantur itaque advena de pannicida, vti supe- rius est dictum, videlicet, quod emisset pannos a pannicida nostro uicino pro XXIIII florenis auri puri et persoluisset sibi eos, qui dixerit et pro- miserit sibi tam bonum pannum dare aut meliorem , vti ille pannus erat de XIII vlnis, quem inprimis sibi exhibuerat, quem eciam tunc receperat ab eo et quem sibi dederat de panno bene deteriore. Et pannicida respondit: ego dedi et nomine tuo vendidi hospiti tuo bonum pannum, et si malus erat, cur hospes tuus ipsum recepit? cum uti ipse refert sibi comiseris. Et aduena respondit pannicide : ego non commisi hospiti meo, quod pannos aliquos a te emat, sed quod promptos et per me comparatos a se recipiat, et breuiter, quum ipsum pannum nollet recipere, nec propter dominum suum omnino auderet, quia particulam cuiuslibet panni domino suo exhibuisset, et sing- nanter postquam postremus pannus non esset tam bonus veluti primus. Nos autem auditis eorum proposicionibus et querelis parte videlicet ex vtraque aduene scilicet et pannicide prescientes eciam et inquirentes a pannicida, vtrum sibi dare promisisset de panno tam bono aut meliori velud primus pannus de XIII vlnis erat, quem aduena ille conspexit, emit et recepit. Et postquam pannicida coram nobis recognouisset quod dixit et promisit, ex- tunc eundem aduenam cum pannicida taliter composuimus et concordaui- mus, inter ipsosque in judicio contestato pronunciauimus pannum illum primum de XIII vlnis, qui aduene eidem placuit, quem solus comspexerat et comparauerat quod ipsum recipiat, et pecunias inquantum illas vlnas con- cerneret in summa illa XXIIIIor florenorum defalcaret, et residuum pecunia-
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191 rum aut florenorum, quos ab ipso recepit, quod sibi pannicida viceuersa restitueret, et si pannicida ille cum hospite aduene illius, quam eciam haberet accionem, quod hoc vlterius jure experiatur. Hanc pronunciacionem ambe partes videlicet aduena et pannicida assumpserunt, et post aliquos certos dies, postquam pannicida cum hospite predicti aduene se iure conuenissent, ipsis quoque terminus ad comparendum per nos prefixus ut deputatus fuis- set, ibique termino veniente huiusmodi pannicida de hospite aduene coram nobis in judicio contestato conquerebatur, quod ab ipso pannos eosdem, de quibus sit mencio, comparasset, et sibi eosdem non persoluisset, sed eos fecit quo sibi placebat, et quod sibi dixerit videlicet pannicida hospiti, post- quam pannos eosdem ab eo recipere voluisset, quod ipsos pocius dimisisset vsque ad reditum advene illius, exquo sibi leuiores et quodammodo dete- riores viderentur. Et hospes aduene illius ponit se omnino ad negatiuam dicens, quod a pannicida illo nichil comparasset, sed promptum pannum et ab aduena predicto comparatum tamquam nuncius et commissarius rece- pisset. Pannicida autem refert se super testimonio. Nos autem mandaui- mus testimonium illud produci. Et postquam testes coram nobis fuissent producti et examinati, et erant duo antiqui jurati, qui quasi frequenter in consilio fuerant et sunt, quos dum interrogassemus, quid eis de hoc con- staret, et ipsi responderunt dicentes , quod eis aliud non constaret, solum circa hoc ambo testes fuerunt, quum pannicida ille ad hospitem domus loquebatur dicens, si videretur sibi pannus ille leuior et lucidior, quam primus videlicet quem aduena ille receperat, quod ipsum dimitteret usque ad redditum suum. Eciam testes illi recongnouerunt, quod hospes ille eo tempore, quo testes ipsi interfuerant, solum vnam partem de XVI vlnis alias stuck receperat, sed post eis absentibus poterat plus recipere, quia panni eiusdem ab eo pannicida recepti tres uel quatuor pecie erant. Nos autem auditis ipsorum querelis, responsionibus et eciam attestacionibus recepimus nobis terminum quatuordecim dierum, quod super eo velimus deliberare, et post XIIIIor dies postquam deliberassemus taliter inter ipsas partes videlicet pannicidam et hospitem pronunciauimus et sentenciauimus in judicio con- testato, videlicet quod hospes ille ante omnia pannos eosdem ad se recipiat, et eos ipse pannicide persoluat et post quod ambe partes sibi eligant qua- tuor magistros duos videlicet sartores et duos pannifices, qui ad ea intelli- gunt et sciant discutere et taxare et quantum essent panni isti illo primo panno deteriores, quem aduena ille receperat, quod in tanto in summa illo- rum pannorum hospiti debeat deperire et defalcari A qua quidem pro- nunciacione et sentencia nostra sic ut prefertur lata hospes idem appellauit allegans, numquam pannos ab ipso pannicida comparasse sed promptos et ab aduena illo comparatos tanquam nuncius et commissarius, vt supra, rece- pisse. Super quo rogamus per vestram sentenciam diffinitiuam lacius et distinccius informari. Scriptum etc. Sentencia diffinitiua. Quemadmodum proposicionem querimonie et responsionem parcium
191 rum aut florenorum, quos ab ipso recepit, quod sibi pannicida viceuersa restitueret, et si pannicida ille cum hospite aduene illius, quam eciam haberet accionem, quod hoc vlterius jure experiatur. Hanc pronunciacionem ambe partes videlicet aduena et pannicida assumpserunt, et post aliquos certos dies, postquam pannicida cum hospite predicti aduene se iure conuenissent, ipsis quoque terminus ad comparendum per nos prefixus ut deputatus fuis- set, ibique termino veniente huiusmodi pannicida de hospite aduene coram nobis in judicio contestato conquerebatur, quod ab ipso pannos eosdem, de quibus sit mencio, comparasset, et sibi eosdem non persoluisset, sed eos fecit quo sibi placebat, et quod sibi dixerit videlicet pannicida hospiti, post- quam pannos eosdem ab eo recipere voluisset, quod ipsos pocius dimisisset vsque ad reditum advene illius, exquo sibi leuiores et quodammodo dete- riores viderentur. Et hospes aduene illius ponit se omnino ad negatiuam dicens, quod a pannicida illo nichil comparasset, sed promptum pannum et ab aduena predicto comparatum tamquam nuncius et commissarius rece- pisset. Pannicida autem refert se super testimonio. Nos autem mandaui- mus testimonium illud produci. Et postquam testes coram nobis fuissent producti et examinati, et erant duo antiqui jurati, qui quasi frequenter in consilio fuerant et sunt, quos dum interrogassemus, quid eis de hoc con- staret, et ipsi responderunt dicentes , quod eis aliud non constaret, solum circa hoc ambo testes fuerunt, quum pannicida ille ad hospitem domus loquebatur dicens, si videretur sibi pannus ille leuior et lucidior, quam primus videlicet quem aduena ille receperat, quod ipsum dimitteret usque ad redditum suum. Eciam testes illi recongnouerunt, quod hospes ille eo tempore, quo testes ipsi interfuerant, solum vnam partem de XVI vlnis alias stuck receperat, sed post eis absentibus poterat plus recipere, quia panni eiusdem ab eo pannicida recepti tres uel quatuor pecie erant. Nos autem auditis ipsorum querelis, responsionibus et eciam attestacionibus recepimus nobis terminum quatuordecim dierum, quod super eo velimus deliberare, et post XIIIIor dies postquam deliberassemus taliter inter ipsas partes videlicet pannicidam et hospitem pronunciauimus et sentenciauimus in judicio con- testato, videlicet quod hospes ille ante omnia pannos eosdem ad se recipiat, et eos ipse pannicide persoluat et post quod ambe partes sibi eligant qua- tuor magistros duos videlicet sartores et duos pannifices, qui ad ea intelli- gunt et sciant discutere et taxare et quantum essent panni isti illo primo panno deteriores, quem aduena ille receperat, quod in tanto in summa illo- rum pannorum hospiti debeat deperire et defalcari A qua quidem pro- nunciacione et sentencia nostra sic ut prefertur lata hospes idem appellauit allegans, numquam pannos ab ipso pannicida comparasse sed promptos et ab aduena illo comparatos tanquam nuncius et commissarius, vt supra, rece- pisse. Super quo rogamus per vestram sentenciam diffinitiuam lacius et distinccius informari. Scriptum etc. Sentencia diffinitiua. Quemadmodum proposicionem querimonie et responsionem parcium
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192 vtrarumque hospitis et pannicide intelleximus, sic pro diffinitiua sentencia pronunciamus, quod si dicti duo testes illo tempore in juramento non fuerunt, extunc hospes aduene ad iuramentum suum poterit peruenire, et quod dic- tus hospes merito appellauit. Actum et sentenciatum ete. 289. Das ein yczleich lecztes gescheffte crafft haben sol. Kuttnenses scripserunt. Vnsern freuntlichen dinst ezuvor liben besundern freund! Es ist ge- schehen, dass Sthephan Schik vnser mitpurger guter gedechtnuss von totes wegen abgangen ist dem got gnad, der do was ein furmund etwen Angnesen des Nykusch Kchaczen hawsfrawn beschidung vnd ires selgereths. Noch desselben Sthephan Schicken tot kwam fur vns Francz vom Rosental vnser richter vnd liber mitpurger von seinen vnd Margarethan seiner elichen haws- frawn wegen, di do ist ein tochter der egnanten frawn Angnesen vnd sprach: liben herrn, mein swygerfraw Angnes Kcheczin hat getan ein beschidung an iren leczten czeiten vnd gemacht ein ewige-mess czu selgeret, derselben ewigen mess Sthephan Schik dy weil er gelebt hat furmund was. Nu wollen sich sein sun der furmundschafft vnderwinden, darczu si als ich hoff kein recht haben sunder ich vnd mein weyb, di ein elicher erb ist der obgenann- ten frawn Angnesen Kcheczerin, haben di furmundschafft billicher czu hand- len vnd czu geprawchen also, als das pergspuch lawt seinen nachkumlingen furmunden, als ir das wol horn werdet, wenne das vns des vorgenannten Schicken sun dovon treiben ader dringen mugen ader sollen, ader was darumb ein recht sey. Do traten dar desselben Sthephan Schiken sun vnd sprachen: liben hern, also als fraw Angnes Kcheczin vnsern vater czu einem elichen furmunden desselben selgereths vnd der ewiger mess gemacht hat, vnd es stet geschriben in des Perges puch vnder andern sachen, als offt ein prister vnredlich vnd vnpristerlich lebte, das derselb vnser vater ader seine nach- kumlingen furmunden mochten diselb ewige mess einem andern erwern pri- ster verlegen, nu hoffen wir, das wir diselben nesten furmund sein nu vnser vater tot ist dasselb selgereth czu vorwesen vnd czu vorlegen als offt des not werdet, wan wir vnsers vaters czu demselbsn selgereth neste nachkum- lingen sein. Herre richter, leget vrteyl an mein herren dy schepfen, ab wir nu billicher bey der furmunschafft noch des pergspuch lawt pleyben sollen, wen das vns dovon ymandes dringen mug oder was darumb ein recht sey. So ist das vnser pergspuch, das do lawt: vnder andern sachen also Angnes des Nykusch Kchaczen eliche hawsfraw lag krang doch bey guter vornuft, sant sy noch den erbern lewten Thoml Prawmbart, der do was ein schepf in den czeiten noch dem Themichen Hazen vnd dem Paulo Schreyber bey des Pergs puch, vnd bat si, das si wern totpetlewt irer beschidung. Vnd schuff doselbist von allen iren gutern , di ir geburt haben noch ires elichen mannes tot, von iren frewlichen rechten vnd ouch von dem, ab si ir man vber ir dritteyl icht bedacht ader begnadet hett, ein ewige mess ezu haben vnd czu lesen in der hohen kirchen, vnd derselben ewigen mess sol furmund
192 vtrarumque hospitis et pannicide intelleximus, sic pro diffinitiua sentencia pronunciamus, quod si dicti duo testes illo tempore in juramento non fuerunt, extunc hospes aduene ad iuramentum suum poterit peruenire, et quod dic- tus hospes merito appellauit. Actum et sentenciatum ete. 289. Das ein yczleich lecztes gescheffte crafft haben sol. Kuttnenses scripserunt. Vnsern freuntlichen dinst ezuvor liben besundern freund! Es ist ge- schehen, dass Sthephan Schik vnser mitpurger guter gedechtnuss von totes wegen abgangen ist dem got gnad, der do was ein furmund etwen Angnesen des Nykusch Kchaczen hawsfrawn beschidung vnd ires selgereths. Noch desselben Sthephan Schicken tot kwam fur vns Francz vom Rosental vnser richter vnd liber mitpurger von seinen vnd Margarethan seiner elichen haws- frawn wegen, di do ist ein tochter der egnanten frawn Angnesen vnd sprach: liben herrn, mein swygerfraw Angnes Kcheczin hat getan ein beschidung an iren leczten czeiten vnd gemacht ein ewige-mess czu selgeret, derselben ewigen mess Sthephan Schik dy weil er gelebt hat furmund was. Nu wollen sich sein sun der furmundschafft vnderwinden, darczu si als ich hoff kein recht haben sunder ich vnd mein weyb, di ein elicher erb ist der obgenann- ten frawn Angnesen Kcheczerin, haben di furmundschafft billicher czu hand- len vnd czu geprawchen also, als das pergspuch lawt seinen nachkumlingen furmunden, als ir das wol horn werdet, wenne das vns des vorgenannten Schicken sun dovon treiben ader dringen mugen ader sollen, ader was darumb ein recht sey. Do traten dar desselben Sthephan Schiken sun vnd sprachen: liben hern, also als fraw Angnes Kcheczin vnsern vater czu einem elichen furmunden desselben selgereths vnd der ewiger mess gemacht hat, vnd es stet geschriben in des Perges puch vnder andern sachen, als offt ein prister vnredlich vnd vnpristerlich lebte, das derselb vnser vater ader seine nach- kumlingen furmunden mochten diselb ewige mess einem andern erwern pri- ster verlegen, nu hoffen wir, das wir diselben nesten furmund sein nu vnser vater tot ist dasselb selgereth czu vorwesen vnd czu vorlegen als offt des not werdet, wan wir vnsers vaters czu demselbsn selgereth neste nachkum- lingen sein. Herre richter, leget vrteyl an mein herren dy schepfen, ab wir nu billicher bey der furmunschafft noch des pergspuch lawt pleyben sollen, wen das vns dovon ymandes dringen mug oder was darumb ein recht sey. So ist das vnser pergspuch, das do lawt: vnder andern sachen also Angnes des Nykusch Kchaczen eliche hawsfraw lag krang doch bey guter vornuft, sant sy noch den erbern lewten Thoml Prawmbart, der do was ein schepf in den czeiten noch dem Themichen Hazen vnd dem Paulo Schreyber bey des Pergs puch, vnd bat si, das si wern totpetlewt irer beschidung. Vnd schuff doselbist von allen iren gutern , di ir geburt haben noch ires elichen mannes tot, von iren frewlichen rechten vnd ouch von dem, ab si ir man vber ir dritteyl icht bedacht ader begnadet hett, ein ewige mess ezu haben vnd czu lesen in der hohen kirchen, vnd derselben ewigen mess sol furmund
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193 sein Sthephan Schik ir swager , vnd als offt ein prister vnredlichen vnd vn- pristerlich lebt, so sol derselb furmund ader seyne nachkumlingen furmunden einen andern prister kyzen, als offt des not geschicht czu derselben mess vnd nemen in czukumpftigen czeiten etc. Das haben bekant di vorgenann- ten totpetlewt in einem vollen rat. Actum. In pleno consilio feria sexta post conversionem sancti Pauli, Anno XC prima. Waczlaw Prenner, Wencz- law Vilman magistri juratorum ceterique jurati testamentatores. Bitten wir ewer freuntliche lib mit allem fleisse, das ir vns bey disem kegenwortigen boten vnsern diner des vrteyls mit dem rechten vrteyl vnder- weisen wollet, wenn wir des bey vnsern eyden nicht vinden kunnen. Auch hetten wir gern vnsern eydgenossen als billich wer czu euch gesant, nu hatt vnser gnediger herre der kunig geschriben, das gemeinklich vnsre eldisten czu seiner gnaden kumen solln be seinen hulden, do von wir czu disser czeit vnsre eydgenossen nicht enpern mügen vmb grose merkliche sachen willen, des wollen wir vmb ewer gnad vnd freuntliche lib gern vordinen. Geschri- ben off dem Perg czun Chutten des Freytags noch Bartholomei. Richter vnd Schepfen des Pergs czun Chutten. Originalanfrage aus Kuttenberg in Briefform zusammengelegt mit der Aufschrift als Adresse : Den erbern vnd weisen burgermeister vnd dem rat der stat czur Igla vnsern besundern liben freunden. Darunter von der Hand des Iglauer Notars bemerkt: Sentencia diffinitina. Nach dem als wir dovorn vernumen haben vnd sunderlich nach ewers Pergspuches lawtte, so teilen wir czu einem rechten, das des Stephan Schicken erben rechte furmunde sein des obgeschribenen selgeretes. 290. Hie ist eyn vrteil nach beweisunge vnd beschydunge vber erbtell vmbillich gestrafft. Es gescach , das Stephan vor vns trat yn eynen uollen rat mit seynem vursprechen. Der dingt ym als seyn recht vnd hub an vnd sprach : liben herren, es steet hye Stephan Schick vnd ich an seynem wort vnd clagt czum Pawel vom Brod seinen swoger, wie daz sich vor czeiten gefuget hat, di- weil Peschel vom Brod des Pawls vater dennoch gelebt hat, das Stephan Schick ezu ym quam mit seynen frewnden vnd gab ym dy tochter vnd hot ym gelobt czu ir recht erbteil an allen seinen gutern noch seinem tod, dar- czu sy genomen hetten von paiden tailen, di des geczeugen schulden. Vnd darnoch czeyt vnd weile vorgangen wer, das Peschel vom Brod uorkauft hat das erb czum Kirchleins, daz ym yn die lantafel gelegt vnd geschriben wer, des wart Stephan Schik gewarnt vnd wart des gewar, daz daz gut czum Kirchleins alzo in di lanttafel komen wer, vnd furchte sich, daz ym daz an seinen erbteil czu schaden komen wurd vnd an dem gelub, daz ym sein swer getan hett, vnd nam czu im frewnde, vnd ging czu seinem swer, vnd rett yn darumb an, vnd sprach czu ym : liber swer , ich habe vornomen, wi das ir Tomaschek, Schöffensprüche. 13
193 sein Sthephan Schik ir swager , vnd als offt ein prister vnredlichen vnd vn- pristerlich lebt, so sol derselb furmund ader seyne nachkumlingen furmunden einen andern prister kyzen, als offt des not geschicht czu derselben mess vnd nemen in czukumpftigen czeiten etc. Das haben bekant di vorgenann- ten totpetlewt in einem vollen rat. Actum. In pleno consilio feria sexta post conversionem sancti Pauli, Anno XC prima. Waczlaw Prenner, Wencz- law Vilman magistri juratorum ceterique jurati testamentatores. Bitten wir ewer freuntliche lib mit allem fleisse, das ir vns bey disem kegenwortigen boten vnsern diner des vrteyls mit dem rechten vrteyl vnder- weisen wollet, wenn wir des bey vnsern eyden nicht vinden kunnen. Auch hetten wir gern vnsern eydgenossen als billich wer czu euch gesant, nu hatt vnser gnediger herre der kunig geschriben, das gemeinklich vnsre eldisten czu seiner gnaden kumen solln be seinen hulden, do von wir czu disser czeit vnsre eydgenossen nicht enpern mügen vmb grose merkliche sachen willen, des wollen wir vmb ewer gnad vnd freuntliche lib gern vordinen. Geschri- ben off dem Perg czun Chutten des Freytags noch Bartholomei. Richter vnd Schepfen des Pergs czun Chutten. Originalanfrage aus Kuttenberg in Briefform zusammengelegt mit der Aufschrift als Adresse : Den erbern vnd weisen burgermeister vnd dem rat der stat czur Igla vnsern besundern liben freunden. Darunter von der Hand des Iglauer Notars bemerkt: Sentencia diffinitina. Nach dem als wir dovorn vernumen haben vnd sunderlich nach ewers Pergspuches lawtte, so teilen wir czu einem rechten, das des Stephan Schicken erben rechte furmunde sein des obgeschribenen selgeretes. 290. Hie ist eyn vrteil nach beweisunge vnd beschydunge vber erbtell vmbillich gestrafft. Es gescach , das Stephan vor vns trat yn eynen uollen rat mit seynem vursprechen. Der dingt ym als seyn recht vnd hub an vnd sprach : liben herren, es steet hye Stephan Schick vnd ich an seynem wort vnd clagt czum Pawel vom Brod seinen swoger, wie daz sich vor czeiten gefuget hat, di- weil Peschel vom Brod des Pawls vater dennoch gelebt hat, das Stephan Schick ezu ym quam mit seynen frewnden vnd gab ym dy tochter vnd hot ym gelobt czu ir recht erbteil an allen seinen gutern noch seinem tod, dar- czu sy genomen hetten von paiden tailen, di des geczeugen schulden. Vnd darnoch czeyt vnd weile vorgangen wer, das Peschel vom Brod uorkauft hat das erb czum Kirchleins, daz ym yn die lantafel gelegt vnd geschriben wer, des wart Stephan Schik gewarnt vnd wart des gewar, daz daz gut czum Kirchleins alzo in di lanttafel komen wer, vnd furchte sich, daz ym daz an seinen erbteil czu schaden komen wurd vnd an dem gelub, daz ym sein swer getan hett, vnd nam czu im frewnde, vnd ging czu seinem swer, vnd rett yn darumb an, vnd sprach czu ym : liber swer , ich habe vornomen, wi das ir Tomaschek, Schöffensprüche. 13
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194 daz erb in di lanttafel gelegt hab , das mir vnd ewer tochter meinem weibe mocht czu schaden komen, wen das erber lewt da czwischen retten, di da haissen ratlewt; vor den selben ratlewten globt Peschel von Brad, das di yn- legunge des erbs in di lanttafel dem Stephan Schiken sulde vnschedlich sein an dem gelub das er im getan hett Darnach noch etleichen jaren da ward Peschel vom Brad krang vnd vorsach sich daz seiner tage nymmer weren, vnd sante noch erbern lewten, dy da heissen totpetlewt , di auch gesworne scheppen waren in den czeiten, vnd schikt fur denselben mit guter vornumfft als sein guet, varend vnd vnvarend, uber ader vnder der erden , wo er das hett, ader wo man das vunde, vnd lies daz schreiben in einen brieff und vor- sigeln mit des Pergis auffgedruktem ingesigil, vnd di totpetlewt haben den beschid brieff in einen vollen rat geantwort. Darnoch kurczleich sandte er czum ander mal noch erber lewten , di auch scheppfen waren, der einer vor gewesen was pey seiner beschidunge, vnd sprach : liben herren, ick hab vor- nomen, wie das meine sun Pawl vnd Petir wider mein beschidung reden. Nu pit ich euch, ab sy dawider retten, daz man si von meinem gut enterben sol, vnd sullen darczu kein recht haben. So stet hie Stephan Schick vnd ich an seinem wort vnd spricht gar bescheidenleich, wold ym des der Pawl glawben, das dem also wer, er dankt gnad vnd dem rechten ; wolde aber des nicht tun , so czeucht sich des der Stephan Schik an den alden rat, der fur ewern genaden gwest ist, der sein geczeuknus auffgenomen hat von heirat- leuten, von ratlevten, von dem vorkauffer, von totpetleuten vnde von der beschidunge , vnd pitt euch her richter das ir ym ein vrteil lat werden von meinen herren den scheppfen , als im daz der alde rat gestet vnd bekennet, als ein recht ist, ab im Pawl icht mit pessrem vnd pillichrem rechten ap- treten sulle dem Stephan Schiken volles erbteils am Kirchleins an czinsen, hawsern vnd hoff vnd pergwerken ader woran das wer adder sey, wen das Pawl vom Brad dawider icht reden sulle ader muge, ader waz darumb ein recht sey. Do trat dar Pawl vom Brad vnd sein fursprech vnd dingt im als sein recht, vnd sprach czum richter : her richter fragt den Stephan, ab das sein wort sey. Da sprach Stephan, es wer sein wort. Das besaczte Pawl mit dem richter vnd mit den scheppfen vnd pat vmb ein gesprech, vnd trat hin- wider mit seinem vursprechen vnd sprach : her richter, wolt ir czu horn. Da sprach der richter: sprich dar. Also als her getreten ist Stephan Schik vnd auch sein fursprech vnd hot mich angesprochen vmb recht erbteil, daz ym mein vater czu meiner swester sulle gelobt haben , vnd hot da geczeuk- nus, der alde rat sulle auff genomen haben, vnd hat begert an einem rechten, ab im des daz geczeuknus gestund vnd bekente, ab ich icht dawider reden sulle ader muge, ader was darumb eyn recht sey. Nu stet alhie Pawl vnd ich an seinem wort gar bescheidenleich , als das daz der alde rat bekennet, do welle er nicht widerreden, sunder ausgenomen dem erbe czum Kirchleins, daz Pawl beweisen wil, das daz sein sey mit der lantafel vnd seines pruders, vnd pitt euch her richter, ab ym des di lantafel vnd der alde rat gestehen vnd bekennen , das ir ym ein vrteil von meinen herren scheppfen last wer-
194 daz erb in di lanttafel gelegt hab , das mir vnd ewer tochter meinem weibe mocht czu schaden komen, wen das erber lewt da czwischen retten, di da haissen ratlewt; vor den selben ratlewten globt Peschel von Brad, das di yn- legunge des erbs in di lanttafel dem Stephan Schiken sulde vnschedlich sein an dem gelub das er im getan hett Darnach noch etleichen jaren da ward Peschel vom Brad krang vnd vorsach sich daz seiner tage nymmer weren, vnd sante noch erbern lewten, dy da heissen totpetlewt , di auch gesworne scheppen waren in den czeiten, vnd schikt fur denselben mit guter vornumfft als sein guet, varend vnd vnvarend, uber ader vnder der erden , wo er das hett, ader wo man das vunde, vnd lies daz schreiben in einen brieff und vor- sigeln mit des Pergis auffgedruktem ingesigil, vnd di totpetlewt haben den beschid brieff in einen vollen rat geantwort. Darnoch kurczleich sandte er czum ander mal noch erber lewten , di auch scheppfen waren, der einer vor gewesen was pey seiner beschidunge, vnd sprach : liben herren, ick hab vor- nomen, wie das meine sun Pawl vnd Petir wider mein beschidung reden. Nu pit ich euch, ab sy dawider retten, daz man si von meinem gut enterben sol, vnd sullen darczu kein recht haben. So stet hie Stephan Schick vnd ich an seinem wort vnd spricht gar bescheidenleich, wold ym des der Pawl glawben, das dem also wer, er dankt gnad vnd dem rechten ; wolde aber des nicht tun , so czeucht sich des der Stephan Schik an den alden rat, der fur ewern genaden gwest ist, der sein geczeuknus auffgenomen hat von heirat- leuten, von ratlevten, von dem vorkauffer, von totpetleuten vnde von der beschidunge , vnd pitt euch her richter das ir ym ein vrteil lat werden von meinen herren den scheppfen , als im daz der alde rat gestet vnd bekennet, als ein recht ist, ab im Pawl icht mit pessrem vnd pillichrem rechten ap- treten sulle dem Stephan Schiken volles erbteils am Kirchleins an czinsen, hawsern vnd hoff vnd pergwerken ader woran das wer adder sey, wen das Pawl vom Brad dawider icht reden sulle ader muge, ader waz darumb ein recht sey. Do trat dar Pawl vom Brad vnd sein fursprech vnd dingt im als sein recht, vnd sprach czum richter : her richter fragt den Stephan, ab das sein wort sey. Da sprach Stephan, es wer sein wort. Das besaczte Pawl mit dem richter vnd mit den scheppfen vnd pat vmb ein gesprech, vnd trat hin- wider mit seinem vursprechen vnd sprach : her richter, wolt ir czu horn. Da sprach der richter: sprich dar. Also als her getreten ist Stephan Schik vnd auch sein fursprech vnd hot mich angesprochen vmb recht erbteil, daz ym mein vater czu meiner swester sulle gelobt haben , vnd hot da geczeuk- nus, der alde rat sulle auff genomen haben, vnd hat begert an einem rechten, ab im des daz geczeuknus gestund vnd bekente, ab ich icht dawider reden sulle ader muge, ader was darumb eyn recht sey. Nu stet alhie Pawl vnd ich an seinem wort gar bescheidenleich , als das daz der alde rat bekennet, do welle er nicht widerreden, sunder ausgenomen dem erbe czum Kirchleins, daz Pawl beweisen wil, das daz sein sey mit der lantafel vnd seines pruders, vnd pitt euch her richter, ab ym des di lantafel vnd der alde rat gestehen vnd bekennen , das ir ym ein vrteil von meinen herren scheppfen last wer-
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195 den, ab yn nü Stephan Schick mit sulcher geczeuknuz icht vberwinden muge ader schull, ader waz darumb ein recht sey. Da teilt wir , das wir wolden di geczeuknus uberhoren. Des gestalten sy den alden rat, da sy sich ange- czogen hetten. Der bekante, vnd di heiratlewt, ratlewt, der vorkauffer vnd di leczten totpetleut dy bekanten, ab des Peschel vom Brad sun wider seine beschidunge reden wolden, das si sulden enterbet sein vnd sullen kein recht czu seinem gut haben. Da fragt Stephan Schik vnd sein fursprech den Pawl vom Brad, ab er wider di beschidung icht reden wolde. Da sprach der Pawl : als das, daz mein vater mit seynem gut beschiden hot, do wil ich nicht widerreden, aber ich vnd mein pruder habe wir czu ichte recht. Ich glawb meinen herren den scheppen, si lassen vns auch dapey bleiben. Dar- nach bekante auch der alte rat, dass Stephan Schick noch allen den ge- czeuknussen, dy si gehort hatten, auch gewilkurt het czu der beschidung, di sein sweher getan hett. Da wir clag vnd antwort gehorten vnd den alten rat vnd auch dy beschidunge, do si sich von paiden tailen an czogen, da sprach wir : ir herren, wir wollen vrteil teilen. Wil sich ymant dar czu warnen, des gunnen wir ym wol. Darczu wolden si sich von paiden tailen nicht warnen , sunder si sprachen: liben herren, vns genuget wol an ewerm vrteil. Da tailt wir an einem rechten : Also als des der alte rat bekant hat, do si sich von paiden tailen angeczogen haben vnd si von paiden tailen czu der beschidunge gewillkurt haben, das di selbe beschidunge, dar czu si von paiden tailen gewilkurt haben, die Peschel vom Brad getan hat von seinen gutren krafft vnd macht haben schol, aus genomen des erbs czum Kirchlens, das Stephan Schik angesprochen hot, daruber sich Pawl vom Brad von sein vnd seins pruder wegen beweisunge hat vormessen awz der lanttafel, das daz erbe ir sey ; beweisen si das, sy wollen sein genyssen ; be- weisen si das nicht, sy wollen sein enkelden. Des dankten si von paiden tailen dem rechten vnd lissen yn genugen an dem vrtail. Da sprach Stephan Schik vnd sein furspreche : liben herren, yn welcher frist schol er thun di beweisung. Do teilten wir czu der nechsten quottemmer, di nü vorgangen ist. Da pat vns Pawl durch des rechten willen, das wir im lehen czwen scheppen awz dem rat, di mit ym czugen czu der lanttafel vnde horten seine beweisung, ab im nicht ein abschrifft der lantafel mochte werden. Da gab wir ym czwen scheppfen vnd prachten eyn abschrifft aws der lanttafel vor- sigelt mit des lantschreibers pey der lanttafel ingesigel. Da di abschrifft der lanttafel quam, do beschid wir paidentailen in einen vollen rat vnd spra- chen : ir herren , hy ist komen di beweisunge der sich Pawl von Brad vor- messen hat. Di sehet von paiden tailen, das di gancz vnd vnczubrochen vnd vnvorruckt ist vnd di welle wir awzsprechen vnd wellen dazumb e ein recht sprechen. Da prach wir auff den prieff vnd di beweisung der lanttafel vnd lyssen di lesen vor paiden tailen. Der selben beschidung lawt von wort czu wort, als hie geschreben stet : Primo ab anno domini millesimo trecente- simo octuagesimo primo Thomlinus Prawmbart de Montibus Chuttis heredi- tatem suam in Kirchleins : curias aracie duas cum municione, cum tredecim sexagenis annui census, cum agris, pratis, siluis, jure patronatus ecclesie in 13*
195 den, ab yn nü Stephan Schick mit sulcher geczeuknuz icht vberwinden muge ader schull, ader waz darumb ein recht sey. Da teilt wir , das wir wolden di geczeuknus uberhoren. Des gestalten sy den alden rat, da sy sich ange- czogen hetten. Der bekante, vnd di heiratlewt, ratlewt, der vorkauffer vnd di leczten totpetleut dy bekanten, ab des Peschel vom Brad sun wider seine beschidunge reden wolden, das si sulden enterbet sein vnd sullen kein recht czu seinem gut haben. Da fragt Stephan Schik vnd sein fursprech den Pawl vom Brad, ab er wider di beschidung icht reden wolde. Da sprach der Pawl : als das, daz mein vater mit seynem gut beschiden hot, do wil ich nicht widerreden, aber ich vnd mein pruder habe wir czu ichte recht. Ich glawb meinen herren den scheppen, si lassen vns auch dapey bleiben. Dar- nach bekante auch der alte rat, dass Stephan Schick noch allen den ge- czeuknussen, dy si gehort hatten, auch gewilkurt het czu der beschidung, di sein sweher getan hett. Da wir clag vnd antwort gehorten vnd den alten rat vnd auch dy beschidunge, do si sich von paiden tailen an czogen, da sprach wir : ir herren, wir wollen vrteil teilen. Wil sich ymant dar czu warnen, des gunnen wir ym wol. Darczu wolden si sich von paiden tailen nicht warnen , sunder si sprachen: liben herren, vns genuget wol an ewerm vrteil. Da tailt wir an einem rechten : Also als des der alte rat bekant hat, do si sich von paiden tailen angeczogen haben vnd si von paiden tailen czu der beschidunge gewillkurt haben, das di selbe beschidunge, dar czu si von paiden tailen gewilkurt haben, die Peschel vom Brad getan hat von seinen gutren krafft vnd macht haben schol, aus genomen des erbs czum Kirchlens, das Stephan Schik angesprochen hot, daruber sich Pawl vom Brad von sein vnd seins pruder wegen beweisunge hat vormessen awz der lanttafel, das daz erbe ir sey ; beweisen si das, sy wollen sein genyssen ; be- weisen si das nicht, sy wollen sein enkelden. Des dankten si von paiden tailen dem rechten vnd lissen yn genugen an dem vrtail. Da sprach Stephan Schik vnd sein furspreche : liben herren, yn welcher frist schol er thun di beweisung. Do teilten wir czu der nechsten quottemmer, di nü vorgangen ist. Da pat vns Pawl durch des rechten willen, das wir im lehen czwen scheppen awz dem rat, di mit ym czugen czu der lanttafel vnde horten seine beweisung, ab im nicht ein abschrifft der lantafel mochte werden. Da gab wir ym czwen scheppfen vnd prachten eyn abschrifft aws der lanttafel vor- sigelt mit des lantschreibers pey der lanttafel ingesigel. Da di abschrifft der lanttafel quam, do beschid wir paidentailen in einen vollen rat vnd spra- chen : ir herren , hy ist komen di beweisunge der sich Pawl von Brad vor- messen hat. Di sehet von paiden tailen, das di gancz vnd vnczubrochen vnd vnvorruckt ist vnd di welle wir awzsprechen vnd wellen dazumb e ein recht sprechen. Da prach wir auff den prieff vnd di beweisung der lanttafel vnd lyssen di lesen vor paiden tailen. Der selben beschidung lawt von wort czu wort, als hie geschreben stet : Primo ab anno domini millesimo trecente- simo octuagesimo primo Thomlinus Prawmbart de Montibus Chuttis heredi- tatem suam in Kirchleins : curias aracie duas cum municione, cum tredecim sexagenis annui census, cum agris, pratis, siluis, jure patronatus ecclesie in 13*
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196 montibus, vallibus et omni libertate ad eam pertinente ad eandem villam, et ipsam integram, exclusis quinquaginta vna sexagena grossorum annui cen- sus, quem ementes soluere debent, vendidit Peschlino de Broda de Montibus Chuttis, Petro et Paulo filiis suis pro mille et ducentis sexagenis grossorum, es disbrigare debuit ipsemet vendens , et cum eo Marquardus de Porezssin et Wenczesslaus de Montibus dictus Wunderweyn iure terre. Actum sab- bato quatuor temporis quadragesima anno ut supra. Nachdem als wir di egenante beweisunge horten aus der lantafel , da paten sy von paiden tailen vmb ein gesprech. Da trat herwider Stephan Schik vnd sein fursprech vnd wolde sich gewert haben mit den geczeuknussen, di vorgeschriben sein. Da sprachen wir: also als wir vorgeteilt haben der beschidunge krafft noch des alten rates bekentnusse, da wellen wir pey bleiben vnd wollen darein nicht lassen tragen vnde wellen vrteil teilen, noch dem als wir di beweisunge der lanttafel gehort haben, di vns geantwort ist, vnd hyzsen si von peiden tailen davon treten vnd sazzen vber vrteil. Da wir vns darumb geeynten, da lyzsen wir si ruffen vnd sprachen: ir herren wir wellen vrteil teilen vnd sprechen; wil sich ymant darczu warnen, des gunnen wir ym wol. Da sprach Stephan Schik vnd sein fursprech : ich wil vrteil horen auff alles recht. Da sprachen wir : her richter welt ir das vrteil. Da sprach der richter: sprich dar. Also als wir gehort haben di beweisunge der lanttafel, der sich Pawl von Brad von sein vnd seines pruder wegen vormessen hat , das der Peschl vom Brad Petir vnd Pawl sein sun das erbe czum Kirchleins mit allen seinen czuge- horungen kaufft haben, als das di lanttafel awzricht vnd geczewget , so teile wir czu einem rechten, das Pawl vom Brod vnd sein pruder czweiteil des erbis czum Kirchleins vnd aller seiner czugehorunge haben schullen vur dem Stephan Schiken vngehindert vnd vns das dritteil desselben erbs, das der Peschel vom Brod gehabt hot, das sol seyn yn aller masse vnd meinunge als andern gutern des Peschels vom Brad noch lawt vnd sag seiner be- schidunge, di wir vorgeteilt haben. Da trat dar Stephan vnd sein fursprech vnd sprach: wider das vrteil wil ich reden, vnd straff das vnd wil ein pessers teilen. Her richter wolt ir das vrteil. Der richter sprach: spricht dar. So teile ich an einem rechten : also das der Stephan Schik sich in seiner clag geczogen hat an heiratlewt, an ratleut, an vorkauffer vnd an totpetlewt, das ym di beweisunge der lanttafel vnschedleich schulle sein kegen seiner be- weisung wenn sy elder ist, sunder der Pawel vom Brad ym aptreten sulle als erbteils daz sein ist an dem erbe czum Kirchleins, wenn er dawider icht reden schulle adder muge adder was darumb ein recht; wollen daz meyn herren dy scheppfen an mein wort jehen , ich danck genaden vnd den rech- ten ; wollen sy des aber nicht thun, so schewb ich daz mit in an di stat, da wir recht geben vnd nemen. Darumb pit wir ewer freuntlich libe als wir vorgepeten haben, das ir vnser eytgenossen awsricht mit dem rechten. Chuttnenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Als wir clag vnd antwort vornomen haben vnd paider tail wilkur, so
196 montibus, vallibus et omni libertate ad eam pertinente ad eandem villam, et ipsam integram, exclusis quinquaginta vna sexagena grossorum annui cen- sus, quem ementes soluere debent, vendidit Peschlino de Broda de Montibus Chuttis, Petro et Paulo filiis suis pro mille et ducentis sexagenis grossorum, es disbrigare debuit ipsemet vendens , et cum eo Marquardus de Porezssin et Wenczesslaus de Montibus dictus Wunderweyn iure terre. Actum sab- bato quatuor temporis quadragesima anno ut supra. Nachdem als wir di egenante beweisunge horten aus der lantafel , da paten sy von paiden tailen vmb ein gesprech. Da trat herwider Stephan Schik vnd sein fursprech vnd wolde sich gewert haben mit den geczeuknussen, di vorgeschriben sein. Da sprachen wir: also als wir vorgeteilt haben der beschidunge krafft noch des alten rates bekentnusse, da wellen wir pey bleiben vnd wollen darein nicht lassen tragen vnde wellen vrteil teilen, noch dem als wir di beweisunge der lanttafel gehort haben, di vns geantwort ist, vnd hyzsen si von peiden tailen davon treten vnd sazzen vber vrteil. Da wir vns darumb geeynten, da lyzsen wir si ruffen vnd sprachen: ir herren wir wellen vrteil teilen vnd sprechen; wil sich ymant darczu warnen, des gunnen wir ym wol. Da sprach Stephan Schik vnd sein fursprech : ich wil vrteil horen auff alles recht. Da sprachen wir : her richter welt ir das vrteil. Da sprach der richter: sprich dar. Also als wir gehort haben di beweisunge der lanttafel, der sich Pawl von Brad von sein vnd seines pruder wegen vormessen hat , das der Peschl vom Brad Petir vnd Pawl sein sun das erbe czum Kirchleins mit allen seinen czuge- horungen kaufft haben, als das di lanttafel awzricht vnd geczewget , so teile wir czu einem rechten, das Pawl vom Brod vnd sein pruder czweiteil des erbis czum Kirchleins vnd aller seiner czugehorunge haben schullen vur dem Stephan Schiken vngehindert vnd vns das dritteil desselben erbs, das der Peschel vom Brod gehabt hot, das sol seyn yn aller masse vnd meinunge als andern gutern des Peschels vom Brad noch lawt vnd sag seiner be- schidunge, di wir vorgeteilt haben. Da trat dar Stephan vnd sein fursprech vnd sprach: wider das vrteil wil ich reden, vnd straff das vnd wil ein pessers teilen. Her richter wolt ir das vrteil. Der richter sprach: spricht dar. So teile ich an einem rechten : also das der Stephan Schik sich in seiner clag geczogen hat an heiratlewt, an ratleut, an vorkauffer vnd an totpetlewt, das ym di beweisunge der lanttafel vnschedleich schulle sein kegen seiner be- weisung wenn sy elder ist, sunder der Pawel vom Brad ym aptreten sulle als erbteils daz sein ist an dem erbe czum Kirchleins, wenn er dawider icht reden schulle adder muge adder was darumb ein recht; wollen daz meyn herren dy scheppfen an mein wort jehen , ich danck genaden vnd den rech- ten ; wollen sy des aber nicht thun, so schewb ich daz mit in an di stat, da wir recht geben vnd nemen. Darumb pit wir ewer freuntlich libe als wir vorgepeten haben, das ir vnser eytgenossen awsricht mit dem rechten. Chuttnenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Als wir clag vnd antwort vornomen haben vnd paider tail wilkur, so
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197 teil wir das czu eynem rechten, das ir ein recht geteilt habt vnd das daz vrteil vnpillich gestraft ist. 291. Von einem gescheffte, vnd wie dy scheppfen recht geteilt haben. Es gescach, daz Katherina Kuncz kramerynne trat fur geheckte pank mit yrem fursprechen vnd clayt czum Stephan Schiken, wy das etwen fraw Agnes Nycusch Keczin guter gedechtnus an iren leczten czeiten pey guter vornumft vnd redleickeit bescheiden habe von irem dritteil, daz ir noch ires elichen mannes tod gepurt hat, frawen Cristinan Peschlynn vom Brod irer muter vnd fraw Dorotheam Stephan Schickynn irer swester yczleicher einen helfenteil, vnd darnoch da starp di selbe vraw Cristina vnd beschid iren helfenteil derselben vrawen Katherinan Kuncz kramerynn irer tochter. Nu ist das selbe beczalet vncz an LXXIII schok grosschen, di der egenante Stephan Schik noch pey ym hat, di kunen der frawen Katherinan von ym nicht widerfaren, es sey denne her richter mit ewer hulff vnd meiner herren der scheppfen awf der pank ; vnd clagt in der andern clag czu dem selben Stephan Schiken vmb hawsrat als gut als hundert schok, dye mochten in auch nicht werden es wer denn mit hulff des richters vnd der scheppfen; vnd clagt in der dritten clag vmb czwainczik schock gross. nucze, di ir von dem egenanten gelde schulden wurden sein, vnd pat darumb gerichtes vnd begerte seiner antwort vnd czog sich der teding an einen totpetman, wen der ander ab tot ist, vnd lyes ym ein vrteil wederfaren, ab im des di geczeuknus gestunde vnd bekente als ein recht ist, ab nu icht Stephan Sckik mit pess- rem pilleichrem rechten der frawen Katherinan schulde lassen widerfaren alles das in den egenanten dreien clagen czu ym clagt wer, wen das er da- wider icht reden schulle adder muge adder waz darumb ein recht were. Da trat dar Stephan Schick vnd sprach : liben herren, wolt ir horen mein an- wort, also als hie getreten ist Katherina Kuncz cramerynn vnd ir fursprech vnd hat czu mir geclagt drei clagen , der ich nicht darff anderweiten, wenn ewer gnad hat si wol gehort, vnd hat sich geczogen an eynen totpetman, der ersten, der andern vnd der dritten clagen, wi er sy hot benant, do weis ich nicht vmb vnd pyn ir vnschuldig vnd czeuch mich des an des Pergspuch, do der frawen Cristinan beschidung redleich beschriben vnd bewart ist, wen ewer gnad wol hort vnd vornymt, das mich diselbe beschidunge nicht tryft noch ruret, vnd lasset mir her richter eyn vrteil widerfaren von meinen her- ren den scheppfen, ab mir des di beweisunge bestet vnd bekennet als ein recht ist, ob ich nu mit pessrem vnd pilleichrem rechten der teding vnd czu- spruche, damit mich Katherina Kuncz cramerynn vor ewern gnaden an ge- sprochen hat, schulle frey vnd ledig sein, wen sy mich dawider hoher treiben schulle ader muge, ader was darumb eyn recht sey. Nu volget hernach der frawen Cristinan beschydunge , di in vnsers Pergespuch geschreben ist in sulchen worten : Nouerint vniuersi presentem litteram inspecturi, quod ego Cristina dicta Peschlini de Broda, ne post mortem meam aliquis dissidij scrupulus
197 teil wir das czu eynem rechten, das ir ein recht geteilt habt vnd das daz vrteil vnpillich gestraft ist. 291. Von einem gescheffte, vnd wie dy scheppfen recht geteilt haben. Es gescach, daz Katherina Kuncz kramerynne trat fur geheckte pank mit yrem fursprechen vnd clayt czum Stephan Schiken, wy das etwen fraw Agnes Nycusch Keczin guter gedechtnus an iren leczten czeiten pey guter vornumft vnd redleickeit bescheiden habe von irem dritteil, daz ir noch ires elichen mannes tod gepurt hat, frawen Cristinan Peschlynn vom Brod irer muter vnd fraw Dorotheam Stephan Schickynn irer swester yczleicher einen helfenteil, vnd darnoch da starp di selbe vraw Cristina vnd beschid iren helfenteil derselben vrawen Katherinan Kuncz kramerynn irer tochter. Nu ist das selbe beczalet vncz an LXXIII schok grosschen, di der egenante Stephan Schik noch pey ym hat, di kunen der frawen Katherinan von ym nicht widerfaren, es sey denne her richter mit ewer hulff vnd meiner herren der scheppfen awf der pank ; vnd clagt in der andern clag czu dem selben Stephan Schiken vmb hawsrat als gut als hundert schok, dye mochten in auch nicht werden es wer denn mit hulff des richters vnd der scheppfen; vnd clagt in der dritten clag vmb czwainczik schock gross. nucze, di ir von dem egenanten gelde schulden wurden sein, vnd pat darumb gerichtes vnd begerte seiner antwort vnd czog sich der teding an einen totpetman, wen der ander ab tot ist, vnd lyes ym ein vrteil wederfaren, ab im des di geczeuknus gestunde vnd bekente als ein recht ist, ab nu icht Stephan Sckik mit pess- rem pilleichrem rechten der frawen Katherinan schulde lassen widerfaren alles das in den egenanten dreien clagen czu ym clagt wer, wen das er da- wider icht reden schulle adder muge adder waz darumb ein recht were. Da trat dar Stephan Schick vnd sprach : liben herren, wolt ir horen mein an- wort, also als hie getreten ist Katherina Kuncz cramerynn vnd ir fursprech vnd hat czu mir geclagt drei clagen , der ich nicht darff anderweiten, wenn ewer gnad hat si wol gehort, vnd hat sich geczogen an eynen totpetman, der ersten, der andern vnd der dritten clagen, wi er sy hot benant, do weis ich nicht vmb vnd pyn ir vnschuldig vnd czeuch mich des an des Pergspuch, do der frawen Cristinan beschidung redleich beschriben vnd bewart ist, wen ewer gnad wol hort vnd vornymt, das mich diselbe beschidunge nicht tryft noch ruret, vnd lasset mir her richter eyn vrteil widerfaren von meinen her- ren den scheppfen, ab mir des di beweisunge bestet vnd bekennet als ein recht ist, ob ich nu mit pessrem vnd pilleichrem rechten der teding vnd czu- spruche, damit mich Katherina Kuncz cramerynn vor ewern gnaden an ge- sprochen hat, schulle frey vnd ledig sein, wen sy mich dawider hoher treiben schulle ader muge, ader was darumb eyn recht sey. Nu volget hernach der frawen Cristinan beschydunge , di in vnsers Pergespuch geschreben ist in sulchen worten : Nouerint vniuersi presentem litteram inspecturi, quod ego Cristina dicta Peschlini de Broda, ne post mortem meam aliquis dissidij scrupulus
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198 oreretur, qui forte causaret anime mee periculum et grauamen, non coacta sed libera voluntate preuia, voce viua quoddam testamentum feci coram sa- pientibus et discretis viris Longo Heinrico tunc temporis magistro ciuium vel scabinorum et Jaxoni de Pyesk eciam jurato, quos eciam constitui testa- mentatores, tutores, distributores predicti testamenti, cuius tenor sequitur in hec verba: ego predicta Cristina lego sew testor Katherine filie mee domum, quam inhabito et quinque sexagenas census annui perpetui in Co- lonia super quendam discretum virum dictum Busyczer et super bonis eius- dem omnibus mobilibus et inmobilibus, quocumque nomine censeantur, sicut ego hereditarie tenui et possedi. Item ego predicta Cristina lego sew testor Margarethe filie mee triginta sexagenas grossorum. Item lego Vrsule filie mee viginti sexagenas gross. ad hospitale, pro quibus tenentur emere duas sexagenas annui census michi et amicis meis succedentibus pro perpetuo anniversario. Item lego Ele martertere mee quatuor sexagenas grossorum. Item Paulus filius meus tenetur michi decem sexagenas, veluti in libro ciui- tatis continetur, easdem decem sexagenas post mortem meam sibi lego, ut sit liber de eisdem et de libro ciuitatis exscribatur. Item predicto filio meo Paulo lego vnam culcitram viridam (sic) et vnam truhlam sew cistam. Item lego secundam culcitram, que est et rubea simul, et vnam glaucam truhlam Margarethe filie mee. Item lego seu testor matertere mee in Colonia duo velamina capitis et filie sue similiter. Item lego Lucie martertere mee in Praga latum puluinar et vnum cussinum. Item lego domine Katherine om- nia lectisternia cum singulis suppelectilibus domus, ut amicabiliter inter se diuidant. Item lego domino Johanni dicto vom Hoffe porcionario decem kocliaria argentea et vnum argenteum picarium 1) nigrum, ut ex eisdem sibi faciant calicem et sibi eo presentent. Item lego predicto domino Johanni vnum cingulum argenteum cottidianum. Jurati de pleno consilio iusserunt hoc testamentum libro annotare. Wenczeslaus de Pyeska et Nyka Weis- man magistri iuratorum, Dyt et Kint, Nyka Resch, Peschel Purkhart, Hens- linus Glenczel ceterique iurati testantur. Actum feria quarta in die sancte Sophie anno domini millesimo trecentesimo nonagesimo secundo. Da wir clag vnd antwort vornomen vnd wolden geczeuknus horen, da sprach der totpetman, da sich fraw Katherina an geczogen hat : liben herren, mein ge- czeugnus stet geschriben in ewers Pergspuch. Daruber noch dawider wil ich nicht geczeugen. Daruber horten wir di vorgenante beschidung der frawen Cristinan vnd sprachen czu der frawen Katherinan : ist euch wider- faren vnd genuk geschen an dem, das euch ewer muter in yrer beschidunge beschaiden hot? Da sprach si yo. Das besaczte Stephan Schik mit vns. Da sprachen wir czu paiden tailen : nu hort czu, wir wollen vrtail sprechen ; wil sich ymant darczu warnen, das gunnen wir ym wol. Da trat dar fraw Katherina vnd ir fursprech. Der sprach: liben herren, wir wollen vrteil horen auf alles recht vnd bewart sich vrteil auff czu nemen als ein recht ist. 1) Du Cange. Vas, calyx, cyathus, vel mensura potoria.
198 oreretur, qui forte causaret anime mee periculum et grauamen, non coacta sed libera voluntate preuia, voce viua quoddam testamentum feci coram sa- pientibus et discretis viris Longo Heinrico tunc temporis magistro ciuium vel scabinorum et Jaxoni de Pyesk eciam jurato, quos eciam constitui testa- mentatores, tutores, distributores predicti testamenti, cuius tenor sequitur in hec verba: ego predicta Cristina lego sew testor Katherine filie mee domum, quam inhabito et quinque sexagenas census annui perpetui in Co- lonia super quendam discretum virum dictum Busyczer et super bonis eius- dem omnibus mobilibus et inmobilibus, quocumque nomine censeantur, sicut ego hereditarie tenui et possedi. Item ego predicta Cristina lego sew testor Margarethe filie mee triginta sexagenas grossorum. Item lego Vrsule filie mee viginti sexagenas gross. ad hospitale, pro quibus tenentur emere duas sexagenas annui census michi et amicis meis succedentibus pro perpetuo anniversario. Item lego Ele martertere mee quatuor sexagenas grossorum. Item Paulus filius meus tenetur michi decem sexagenas, veluti in libro ciui- tatis continetur, easdem decem sexagenas post mortem meam sibi lego, ut sit liber de eisdem et de libro ciuitatis exscribatur. Item predicto filio meo Paulo lego vnam culcitram viridam (sic) et vnam truhlam sew cistam. Item lego secundam culcitram, que est et rubea simul, et vnam glaucam truhlam Margarethe filie mee. Item lego seu testor matertere mee in Colonia duo velamina capitis et filie sue similiter. Item lego Lucie martertere mee in Praga latum puluinar et vnum cussinum. Item lego domine Katherine om- nia lectisternia cum singulis suppelectilibus domus, ut amicabiliter inter se diuidant. Item lego domino Johanni dicto vom Hoffe porcionario decem kocliaria argentea et vnum argenteum picarium 1) nigrum, ut ex eisdem sibi faciant calicem et sibi eo presentent. Item lego predicto domino Johanni vnum cingulum argenteum cottidianum. Jurati de pleno consilio iusserunt hoc testamentum libro annotare. Wenczeslaus de Pyeska et Nyka Weis- man magistri iuratorum, Dyt et Kint, Nyka Resch, Peschel Purkhart, Hens- linus Glenczel ceterique iurati testantur. Actum feria quarta in die sancte Sophie anno domini millesimo trecentesimo nonagesimo secundo. Da wir clag vnd antwort vornomen vnd wolden geczeuknus horen, da sprach der totpetman, da sich fraw Katherina an geczogen hat : liben herren, mein ge- czeugnus stet geschriben in ewers Pergspuch. Daruber noch dawider wil ich nicht geczeugen. Daruber horten wir di vorgenante beschidung der frawen Cristinan vnd sprachen czu der frawen Katherinan : ist euch wider- faren vnd genuk geschen an dem, das euch ewer muter in yrer beschidunge beschaiden hot? Da sprach si yo. Das besaczte Stephan Schik mit vns. Da sprachen wir czu paiden tailen : nu hort czu, wir wollen vrtail sprechen ; wil sich ymant darczu warnen, das gunnen wir ym wol. Da trat dar fraw Katherina vnd ir fursprech. Der sprach: liben herren, wir wollen vrteil horen auf alles recht vnd bewart sich vrteil auff czu nemen als ein recht ist. 1) Du Cange. Vas, calyx, cyathus, vel mensura potoria.
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199 Da teilten wir an einem rechten: nochdem als wir horten das der frawen Katherina von irer beschidung genuk wer geschen vnd auch horten vnsers Pergspuch , da nymant wider czeukte, das Stephan Schick von derselben frawen Katherina der czuspruch vnd der obgenanten dreyer clag schol frey und ledig sein ; hett si aber sust czu dem Stephan Schiken icht czu sprechen, von wem das wer, das schullen sy tun noch vnsers Perges recht gewonheit vnde sitten. Da stund der frawen Katherinan vorsprech auff der pank mit seinem vnvorruktem fuze vnd sprach: her richter, gunnet ir mir czu reden? Des gunde man im wol. Da sprach er : her richter, wolt ir des vrteil. Der richter sprach: sprich dar. Das vrteil, das meine herren di scheppfen ge- tailt haben, das straff ich vnd wil ein pessers tailen vnd teile an einen vollen rechten : also als ich drey clag geuellet habe wissentlich euch her richter vnd meinen herren den scheppfen czum Stephan Schiken vom Keczinguter wegen, vnd als ich mich an einen totpetman geczogen hab, vnd er sich mit ander beweisung bewert hat, daz er der obgenanten dreyer clagen, der ersten, der andern vnd auch der dritten voruallen sey; wollen das meine herren di scheppfen an mich vnd an meyn wort jehen, ich danke genaden vnd dem rechten ; wollen si das nicht thun, se schewb ich das mit yn an di stat, do wir recht geben vnd nemen. Chuttnenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Als wir clag vnd antwort vnd auch di bekentnuss vornomen haben, so teile wir czu einem vollen rechten, daz di scheppfen recht getailet haben vnd vnpilleich gestraft sein. 292. Das sich kain gemayn vorligen mag. Es is geschehen, das Wenczaw Jurge dar trat yn einen vollen rat vnd sein fursprech vnd sprach : ir herren, wolt ir czu horen. Ich dinge dem Wenczlab Jurgen all sein recht vnd mir. Das meint der richter, ich gan euch sein wol. So stehet alhi Wenczlab Jurge vnd ich an seinem worte vnd spricht gar bescheidenleich , das si haben eyn gemeyn , di da gehort czum Horedel, der hat sich Hanns Stoker vnderwunden vnd hat di vorprochen vnd ayns tails mit weiden bestakt. Des wart Wenczlab Jurge gewar vnd clagt das meinen herren den scheppfen vnd pat das si ym czwen scheppfen darczu lehen, di das beschawten von des rechten wegen. Di lech man jm, und di- selben czwen scheppen beschawten das vnd sprachen, si welden das bringen an ire eldern in einen vollen rat. Da pat Wenczlab Jurge di selben schepp- fen czwen, das si vorputen, das die gemein vnd der rasen icht vorruckt wurde furpas vnd verpruchen vncz an meine herren di scheppfen in einen vollen rat. Das vorputen dieselben czwen scheppfen. Darnach fugt es sich, das Wenczlab Jurge wider quam fur meine herren di scheppfen vnd sprach: liben herren, ich klage euch, daz man den rasen vorprochen hat, der vorpoten ist, vnd pitt euch daz er mir aber leicht di czwen scheppen, di vor dapey gewesen sein, das si beschaweten, ob dem also wer ader nicht. Di leich man jm, vnd hat sich gezogen an erber vmbsassen lewt, an czehen ader an czweliff, der eczleicher vor dreisig ader vor virczig jaren sey gesessen da.
199 Da teilten wir an einem rechten: nochdem als wir horten das der frawen Katherina von irer beschidung genuk wer geschen vnd auch horten vnsers Pergspuch , da nymant wider czeukte, das Stephan Schick von derselben frawen Katherina der czuspruch vnd der obgenanten dreyer clag schol frey und ledig sein ; hett si aber sust czu dem Stephan Schiken icht czu sprechen, von wem das wer, das schullen sy tun noch vnsers Perges recht gewonheit vnde sitten. Da stund der frawen Katherinan vorsprech auff der pank mit seinem vnvorruktem fuze vnd sprach: her richter, gunnet ir mir czu reden? Des gunde man im wol. Da sprach er : her richter, wolt ir des vrteil. Der richter sprach: sprich dar. Das vrteil, das meine herren di scheppfen ge- tailt haben, das straff ich vnd wil ein pessers tailen vnd teile an einen vollen rechten : also als ich drey clag geuellet habe wissentlich euch her richter vnd meinen herren den scheppfen czum Stephan Schiken vom Keczinguter wegen, vnd als ich mich an einen totpetman geczogen hab, vnd er sich mit ander beweisung bewert hat, daz er der obgenanten dreyer clagen, der ersten, der andern vnd auch der dritten voruallen sey; wollen das meine herren di scheppfen an mich vnd an meyn wort jehen, ich danke genaden vnd dem rechten ; wollen si das nicht thun, se schewb ich das mit yn an di stat, do wir recht geben vnd nemen. Chuttnenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Als wir clag vnd antwort vnd auch di bekentnuss vornomen haben, so teile wir czu einem vollen rechten, daz di scheppfen recht getailet haben vnd vnpilleich gestraft sein. 292. Das sich kain gemayn vorligen mag. Es is geschehen, das Wenczaw Jurge dar trat yn einen vollen rat vnd sein fursprech vnd sprach : ir herren, wolt ir czu horen. Ich dinge dem Wenczlab Jurgen all sein recht vnd mir. Das meint der richter, ich gan euch sein wol. So stehet alhi Wenczlab Jurge vnd ich an seinem worte vnd spricht gar bescheidenleich , das si haben eyn gemeyn , di da gehort czum Horedel, der hat sich Hanns Stoker vnderwunden vnd hat di vorprochen vnd ayns tails mit weiden bestakt. Des wart Wenczlab Jurge gewar vnd clagt das meinen herren den scheppfen vnd pat das si ym czwen scheppfen darczu lehen, di das beschawten von des rechten wegen. Di lech man jm, und di- selben czwen scheppen beschawten das vnd sprachen, si welden das bringen an ire eldern in einen vollen rat. Da pat Wenczlab Jurge di selben schepp- fen czwen, das si vorputen, das die gemein vnd der rasen icht vorruckt wurde furpas vnd verpruchen vncz an meine herren di scheppfen in einen vollen rat. Das vorputen dieselben czwen scheppfen. Darnach fugt es sich, das Wenczlab Jurge wider quam fur meine herren di scheppfen vnd sprach: liben herren, ich klage euch, daz man den rasen vorprochen hat, der vorpoten ist, vnd pitt euch daz er mir aber leicht di czwen scheppen, di vor dapey gewesen sein, das si beschaweten, ob dem also wer ader nicht. Di leich man jm, vnd hat sich gezogen an erber vmbsassen lewt, an czehen ader an czweliff, der eczleicher vor dreisig ader vor virczig jaren sey gesessen da.
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200 Dy bekanten das, daz es ein gemeyn sei, vor einem vollen rat, vnd hot ge- peten den richter, das er ym lasse ein recht vrteil widerfaren von meinen herren den scheppfen, ab ym des di beweisung von den scheppfen gestet, daz der rase vnvorprochen ist gewesen, da si in czu dem ersten mal haben gesehen, vnd darnach nach irem vorpiten czuprochen ist gewesen, vnd auch di vmbsessen vnd auch altsessen leut bekant haben, das daz ein gemein ist, ab nu icht Hanns Stoker mit pessrem vnd pilleichrem rechten den rasen pei dreyen tagen wider gancz schulle leiden vmb den freuel vnd von den gewalt den er getan hat, das mein herren dy scheppfen zu einem rechten vinden, wen er dawider icht reden schulle ader muge, ader was darum eyn recht sey. Da trat dar Hanns Stoker mit seinem fursprechen. Der dingt im als sein recht. Da vragte Wenczlab Jurge ab das sein wort wer. Do sprach er io. Da voranderweit er di clag vnd sprach: her richter, wolt ir des Hans Stokers kegenrede vnd antwort vornemen. Der richter sprach: sprich dar. So stet allhi Hanns Stoker vnd ich an seinem wort vnd sprich gar beschei- denleich , das er, ab got wil, keinen freuel nicht getan habe kegen meinen herren den scheppfen, das di wasserseyg und der grunt, der da czwischen seinen paiden vbern leit, das der sein ist, also als weder grenicz noch stein noch phloke ezwischen sein vbern sten, vnd Wenczlab Jurge geczeuknus ge- stalt hat aws andern dorffern, aws andern gerichten vnd ander hern lewt, vnd Hanns Stoker hat gestalt ezwen pidermanne, di haben bekant, das das erbe czwischen vbern ye vnd ye czu seinem hoff gehort hat, vnd das erb iar vnd tag besessen hat, vnd keine gemeyn gewesen ist. Darumb her richter lat ym eyn recht vrteil widerfaren von meinen herren den scheppfen, also als di piderben lewt bekant haben, ab nu Hanns Stoker das erbe czwischen seinen vbern icht mit pessrem pilleichrem rechten halden, haben vnd be- siczen schelle, wenn das yms der Wenczlab Jurge mit sulcher geczeuknuss von gemeinen leuten ab czewgen muge, ader was darumb ein recht sey. Da fragt der richter czwischen clag vnd antwort vmb das vrteil. Das sprachen wir : her richter, wolt ir das vrteil. Er sprach : spricht dar. Also als wir clag vnd anwort gehort haben, vnd sich Wenczlab Jurge geczogen hat an czehen ader an czweliff erber vmbsessener vnd altsessener leut, vnd di be- kant haben, daz das von alder ein gemein gewesen ist, vnd scheppfen ge- hort haben, die di gemein gesehen vnvorprochen, so teil wir in einem rech- ten, daz das ein gemein sein sol. Do trat dar Hanns Stoker vnd sein vursprech vnd strafft vnd sprach: ich wil ein pessers teilen : her richter, wolt ir das vrteil? Der richter sprach: sprich dar. Also als der flek, der da gelegen ist czwischen den czwein vbern , di des Hanns Stokers sein, do weder grenicz, stain noch rayn sein, vnd Wenczlab Jurge geczeuknuss ge- stalt hat von ander herschafft vnd aws andren gerichten, vnd awch der vor- kauffer das erbe besessen hot newnczehen adder czwenczik iare an alle an- spruch, so teile ich das czu einem rechten, daz derselbe flek , den paider vbern des Hanns Stokers begriffen haben, pilleich angehoren schol den Hanns Stoker, vnd schal ym bleiben an hyndernuss vnd an alles widerspre- chen, vnd was vberig ist, das di vber nicht begriffen haben, das schol der
200 Dy bekanten das, daz es ein gemeyn sei, vor einem vollen rat, vnd hot ge- peten den richter, das er ym lasse ein recht vrteil widerfaren von meinen herren den scheppfen, ab ym des di beweisung von den scheppfen gestet, daz der rase vnvorprochen ist gewesen, da si in czu dem ersten mal haben gesehen, vnd darnach nach irem vorpiten czuprochen ist gewesen, vnd auch di vmbsessen vnd auch altsessen leut bekant haben, das daz ein gemein ist, ab nu icht Hanns Stoker mit pessrem vnd pilleichrem rechten den rasen pei dreyen tagen wider gancz schulle leiden vmb den freuel vnd von den gewalt den er getan hat, das mein herren dy scheppfen zu einem rechten vinden, wen er dawider icht reden schulle ader muge, ader was darum eyn recht sey. Da trat dar Hanns Stoker mit seinem fursprechen. Der dingt im als sein recht. Da vragte Wenczlab Jurge ab das sein wort wer. Do sprach er io. Da voranderweit er di clag vnd sprach: her richter, wolt ir des Hans Stokers kegenrede vnd antwort vornemen. Der richter sprach: sprich dar. So stet allhi Hanns Stoker vnd ich an seinem wort vnd sprich gar beschei- denleich , das er, ab got wil, keinen freuel nicht getan habe kegen meinen herren den scheppfen, das di wasserseyg und der grunt, der da czwischen seinen paiden vbern leit, das der sein ist, also als weder grenicz noch stein noch phloke ezwischen sein vbern sten, vnd Wenczlab Jurge geczeuknus ge- stalt hat aws andern dorffern, aws andern gerichten vnd ander hern lewt, vnd Hanns Stoker hat gestalt ezwen pidermanne, di haben bekant, das das erbe czwischen vbern ye vnd ye czu seinem hoff gehort hat, vnd das erb iar vnd tag besessen hat, vnd keine gemeyn gewesen ist. Darumb her richter lat ym eyn recht vrteil widerfaren von meinen herren den scheppfen, also als di piderben lewt bekant haben, ab nu Hanns Stoker das erbe czwischen seinen vbern icht mit pessrem pilleichrem rechten halden, haben vnd be- siczen schelle, wenn das yms der Wenczlab Jurge mit sulcher geczeuknuss von gemeinen leuten ab czewgen muge, ader was darumb ein recht sey. Da fragt der richter czwischen clag vnd antwort vmb das vrteil. Das sprachen wir : her richter, wolt ir das vrteil. Er sprach : spricht dar. Also als wir clag vnd anwort gehort haben, vnd sich Wenczlab Jurge geczogen hat an czehen ader an czweliff erber vmbsessener vnd altsessener leut, vnd di be- kant haben, daz das von alder ein gemein gewesen ist, vnd scheppfen ge- hort haben, die di gemein gesehen vnvorprochen, so teil wir in einem rech- ten, daz das ein gemein sein sol. Do trat dar Hanns Stoker vnd sein vursprech vnd strafft vnd sprach: ich wil ein pessers teilen : her richter, wolt ir das vrteil? Der richter sprach: sprich dar. Also als der flek, der da gelegen ist czwischen den czwein vbern , di des Hanns Stokers sein, do weder grenicz, stain noch rayn sein, vnd Wenczlab Jurge geczeuknuss ge- stalt hat von ander herschafft vnd aws andren gerichten, vnd awch der vor- kauffer das erbe besessen hot newnczehen adder czwenczik iare an alle an- spruch, so teile ich das czu einem rechten, daz derselbe flek , den paider vbern des Hanns Stokers begriffen haben, pilleich angehoren schol den Hanns Stoker, vnd schal ym bleiben an hyndernuss vnd an alles widerspre- chen, vnd was vberig ist, das di vber nicht begriffen haben, das schol der
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201 gemein bleiben. Wolt ir des an mein wort jehen, ich dank genaden vnd dem rechten ; wolt ir das nicht thun, so schewb ich daz mit euch an di stat, da wir recht geben vnd nemen. Chutnenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Als wir clag vnd antwort vornomen haben , so teile wir das czu einem rechten , das ir eyn recht gerecht geteilt habt, vnd das das vrteil vnpilleich gestrafft ist, wenn sich kain gemayn nicht vorligen mag. 293. Wie eyn brieff crafftloz was, vnd einer den andern vmb morgengabe vnrecht ansprach. Liben herren! eweren briff haben wir wol vornomen. Das is der brieff schult ist, di geclebt haben an einander, vnd auch di hie sint gewesen von vnserntwegen, haben euwer genad kaines dinges vnterweiset. Nu hab wir ewere genaden beide di abscrifft des brieffs vnd auch des statpuchs lewter- lich gesant vnd auch in disem brieffe klag vnd antwort pey vnsern aytge- nossen, di da vor fur ewern genaden sind gewesen : wi der Nickel Vppisch spricht an Mertein Rotleben vmb di morgengab vnd vmb hundert vnd drey- sik schok groschen, di sein elich weip Dorothe gehabt auf dem gute, das etwen sein ist gewesen , vnd spricht der egenante Nikel Vppisch, das jm di vorgenante frawe Dorothea den brieff gegeben hot pey irem gesunden leibe vnd alle di recht, di sy gehabet auff dem gut, di yr in der abschrifft des brieffs horen wert, vnd der Nikel Vppisch pitt, das man in halde pey seines prieffes lawt. Nu west liben herren, das her Merten Rotleb richter czu Prag wider denselben prieff stet vnd spricht also, das der egenante brieff nicht krafft noch macht hat, sind di fraw Dorothea Vppyschynn ab tot ist, vnd auch der egenante Nikil Vppisch hat das offt genant gut vorkauft kaines dinges ausgenomen Jochlein Rotleb seliger gedechtnuss recht vnd redleich vnd seinen erben, vnd gelubte das der egenante Vppisch selber czu freyen nach der statrecht czu Eylaw, als das wert horen in der abschrift des stat- puches. Darumb pitt der egenante Mertein Rotleb, das man yn halde pey des statpuch lawt, also als vorkawfft ist wurden vnd gelubet hat czu freyen, vnd auch das statpuch iunger ist denn der brieff. Darczu pitt wir ewer gnad, das ir vns des vnderweiset mit ewerem brieff vornemelich vnter ewerm inge- sigil, sind wir nicht so weise sein, das wir das selber hetten geteilet, das den erbern herren beiderseit ein pilleichs recht geschee, als wir euch des wol ge- trawen vnd gelawben. De Eylaw scripserunt. Sentencia difflnitiua. In den sachen als wir ewern brieff vnd clag vnd antwort vnd auch beider tail weisunge, abschrifft des puches vnd auch des statpuches vernomen haben, so taile wir das czu einem rechten, das der brieff des Niklasen Vppisch krafft- los ist, vnd das der selbe Niklas czu dem gut vnd czu der morgengab kein recht hat, vnd das er den Mertein Rotleb czu vnrecht anspricht. 294. Wi eyn fursprech vorrede nicht gepeten hatte vnd dennoch wol dy clag verantworten mak. Es gescach czu einen czeiten, das Nykusch Buziczer begerte czu der
201 gemein bleiben. Wolt ir des an mein wort jehen, ich dank genaden vnd dem rechten ; wolt ir das nicht thun, so schewb ich daz mit euch an di stat, da wir recht geben vnd nemen. Chutnenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Als wir clag vnd antwort vornomen haben , so teile wir das czu einem rechten , das ir eyn recht gerecht geteilt habt, vnd das das vrteil vnpilleich gestrafft ist, wenn sich kain gemayn nicht vorligen mag. 293. Wie eyn brieff crafftloz was, vnd einer den andern vmb morgengabe vnrecht ansprach. Liben herren! eweren briff haben wir wol vornomen. Das is der brieff schult ist, di geclebt haben an einander, vnd auch di hie sint gewesen von vnserntwegen, haben euwer genad kaines dinges vnterweiset. Nu hab wir ewere genaden beide di abscrifft des brieffs vnd auch des statpuchs lewter- lich gesant vnd auch in disem brieffe klag vnd antwort pey vnsern aytge- nossen, di da vor fur ewern genaden sind gewesen : wi der Nickel Vppisch spricht an Mertein Rotleben vmb di morgengab vnd vmb hundert vnd drey- sik schok groschen, di sein elich weip Dorothe gehabt auf dem gute, das etwen sein ist gewesen , vnd spricht der egenante Nikel Vppisch, das jm di vorgenante frawe Dorothea den brieff gegeben hot pey irem gesunden leibe vnd alle di recht, di sy gehabet auff dem gut, di yr in der abschrifft des brieffs horen wert, vnd der Nikel Vppisch pitt, das man in halde pey seines prieffes lawt. Nu west liben herren, das her Merten Rotleb richter czu Prag wider denselben prieff stet vnd spricht also, das der egenante brieff nicht krafft noch macht hat, sind di fraw Dorothea Vppyschynn ab tot ist, vnd auch der egenante Nikil Vppisch hat das offt genant gut vorkauft kaines dinges ausgenomen Jochlein Rotleb seliger gedechtnuss recht vnd redleich vnd seinen erben, vnd gelubte das der egenante Vppisch selber czu freyen nach der statrecht czu Eylaw, als das wert horen in der abschrift des stat- puches. Darumb pitt der egenante Mertein Rotleb, das man yn halde pey des statpuch lawt, also als vorkawfft ist wurden vnd gelubet hat czu freyen, vnd auch das statpuch iunger ist denn der brieff. Darczu pitt wir ewer gnad, das ir vns des vnderweiset mit ewerem brieff vornemelich vnter ewerm inge- sigil, sind wir nicht so weise sein, das wir das selber hetten geteilet, das den erbern herren beiderseit ein pilleichs recht geschee, als wir euch des wol ge- trawen vnd gelawben. De Eylaw scripserunt. Sentencia difflnitiua. In den sachen als wir ewern brieff vnd clag vnd antwort vnd auch beider tail weisunge, abschrifft des puches vnd auch des statpuches vernomen haben, so taile wir das czu einem rechten, das der brieff des Niklasen Vppisch krafft- los ist, vnd das der selbe Niklas czu dem gut vnd czu der morgengab kein recht hat, vnd das er den Mertein Rotleb czu vnrecht anspricht. 294. Wi eyn fursprech vorrede nicht gepeten hatte vnd dennoch wol dy clag verantworten mak. Es gescach czu einen czeiten, das Nykusch Buziczer begerte czu der
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202 ee Agnyska des Wenczlab Tramplers prudertochter, vnd si ym volgt czu rechter ee, vnd do wart czu ir gelawbt rechtes hawb geldes hundert schok gr. prager pfennig, vnd jm auch gegeben wurden, vnd sich der Wenczlab Trampler vorwilkurt hat etwenn vor eynem vollen rate di hundert schok czu meren mit czehen schoken. Da sprach der vorgenante Wenczlab Tramp- ler, das ich icht hernach angerett werde vmb di merunge. Da sprach der Hanman Buziczer des Nykuschen Buziczer vetter, ee wenn mein vetter des Nykuscht das vorgebe, ee er der Agnysken gewaldig were, ee must er eines weibes enpern, di weile er lebte, vnd clagt di merunge in eyner summe hundert schok groschen silbreins geldes grosser phenninge prager muncz kegen der frawen Elenam des Wenczlab Tramplers hawsfraw vnd Dorothea ir tochter vnd kegen den vormunden des oftgenanten Wenczlab Tramplers guter, der er sich czeucht an heyratlewte des vorgenanten Ny- kusch, daz er di selbe merunge ny vor geben hat, vnd pat sein fursprech ein vrteil von den scheppfen, wenn den egenanten Nykuschen di heirat- lewt gestunden vnd bekanten, ab di selb merunge pilleich scholle volgen, ader was darvmb ein recht sey. Responsio. Da der Waczlab fursprech di clag darvmb hatt des andern tails, da gerte er ayns gesprechs. Das wart jm gegunt von dem richter vnd von den scheppfen. Da trat er wider fur di herren vnd fragte den richter, ab er ym gegunt hett mit sampt den vorgenanten frawen eyns gesprechs. Da sprach der richter : ich hab dir gegunt. Des dankte di fraw Elena vnd ire tochter Dorothea vnd ich an irem wort, vnd sprach der vorgenanten frawen fur- sprech: gerucht czu horen her richter ! also als der Nykusch Buziczer her- getreten ist mit sainen fursprechen, wi si paide mit kristenleichem namen genant sein, vnd mocht drey clagen gesellet haben vnd hat di mit einer clage darbrocht, ab der frawen Elenan vnd Dorothean irer tochter got hulffe, das si sich der clag enprechen mit dem rechten, ab nu furpas di frawe vnde auch ire tochter vnde di guter gerut vnd an anspruch sullen sein ader was darumb ein recht. Da trat dar der fursprech des Nykuschen Buziczer vor vns vnd fragte, ab das der frawen wort wer. Da pat der vrawen fursprech vmb ein gesprech. Das wart ym gegunnet. Da traten di frawen hinwider vor vns mit sampt irem fursprechen vnd sprachen, was ir furspreche hett geret. Da beseczte das des oftgenanten Nykusch Bucziczer fursprech mit dem richter vnd mit den scheppfen vnd sprach : her richter, werft das vrteil an meine herren di scheppfen, also als sich der Nykusch Buziczer geczogen hat an heiratlewt, vnd der oftgenanten frawen fursprech keiner vorrede nicht ge- peten noch gegert hat, ader was darumb ein recht sey. Da sprach der frawen fursprech : wir czihen vns auch an heiratlewte als vil, vnd wir dorffen czu vnserm rechten alz wol als ir. Colonienses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Also als wir clag vnd ke genrede vernomen haben, so tailen wir das czu einem rechten, das di fraw Elena vnd Dorothea ire tochter mit der frag vnd
202 ee Agnyska des Wenczlab Tramplers prudertochter, vnd si ym volgt czu rechter ee, vnd do wart czu ir gelawbt rechtes hawb geldes hundert schok gr. prager pfennig, vnd jm auch gegeben wurden, vnd sich der Wenczlab Trampler vorwilkurt hat etwenn vor eynem vollen rate di hundert schok czu meren mit czehen schoken. Da sprach der vorgenante Wenczlab Tramp- ler, das ich icht hernach angerett werde vmb di merunge. Da sprach der Hanman Buziczer des Nykuschen Buziczer vetter, ee wenn mein vetter des Nykuscht das vorgebe, ee er der Agnysken gewaldig were, ee must er eines weibes enpern, di weile er lebte, vnd clagt di merunge in eyner summe hundert schok groschen silbreins geldes grosser phenninge prager muncz kegen der frawen Elenam des Wenczlab Tramplers hawsfraw vnd Dorothea ir tochter vnd kegen den vormunden des oftgenanten Wenczlab Tramplers guter, der er sich czeucht an heyratlewte des vorgenanten Ny- kusch, daz er di selbe merunge ny vor geben hat, vnd pat sein fursprech ein vrteil von den scheppfen, wenn den egenanten Nykuschen di heirat- lewt gestunden vnd bekanten, ab di selb merunge pilleich scholle volgen, ader was darvmb ein recht sey. Responsio. Da der Waczlab fursprech di clag darvmb hatt des andern tails, da gerte er ayns gesprechs. Das wart jm gegunt von dem richter vnd von den scheppfen. Da trat er wider fur di herren vnd fragte den richter, ab er ym gegunt hett mit sampt den vorgenanten frawen eyns gesprechs. Da sprach der richter : ich hab dir gegunt. Des dankte di fraw Elena vnd ire tochter Dorothea vnd ich an irem wort, vnd sprach der vorgenanten frawen fur- sprech: gerucht czu horen her richter ! also als der Nykusch Buziczer her- getreten ist mit sainen fursprechen, wi si paide mit kristenleichem namen genant sein, vnd mocht drey clagen gesellet haben vnd hat di mit einer clage darbrocht, ab der frawen Elenan vnd Dorothean irer tochter got hulffe, das si sich der clag enprechen mit dem rechten, ab nu furpas di frawe vnde auch ire tochter vnde di guter gerut vnd an anspruch sullen sein ader was darumb ein recht. Da trat dar der fursprech des Nykuschen Buziczer vor vns vnd fragte, ab das der frawen wort wer. Da pat der vrawen fursprech vmb ein gesprech. Das wart ym gegunnet. Da traten di frawen hinwider vor vns mit sampt irem fursprechen vnd sprachen, was ir furspreche hett geret. Da beseczte das des oftgenanten Nykusch Bucziczer fursprech mit dem richter vnd mit den scheppfen vnd sprach : her richter, werft das vrteil an meine herren di scheppfen, also als sich der Nykusch Buziczer geczogen hat an heiratlewt, vnd der oftgenanten frawen fursprech keiner vorrede nicht ge- peten noch gegert hat, ader was darumb ein recht sey. Da sprach der frawen fursprech : wir czihen vns auch an heiratlewte als vil, vnd wir dorffen czu vnserm rechten alz wol als ir. Colonienses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Also als wir clag vnd ke genrede vernomen haben, so tailen wir das czu einem rechten, das di fraw Elena vnd Dorothea ire tochter mit der frag vnd
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203 mit dem vrtail, das si an di scheppfen gelegt, nichtnychs haben vorloren, vnd das di fraw vnd ir fursprech di clag des Nykusch Buziczers noch wol mugen vorantworten. 295. Wie eyn recht vrtail gesprochen ist czwischen czweyung vmb morgengab. Es quam vur vns yn einen vollen rat Bernhard des Otten Lilgenstainers elicher sun vnd gab auff dem selben seinen vater als sein recht daz ym mochte geporn von erbtails wegen an des Heinraichs von Passav gutern, dem got genedig sey. Da trat dar Otto Lilgenstain vnd sein fursprech in kegenwurtikait der formunden des Heinraichs von Passav guter vnd seiner kinder, wi di alle mit christem namen genant seyn, vnd dingt dem Otten alle sein recht vnd pat vmb ein gesprech. Des gunde man jm wol. Vnd trat hinwider vnd sprach : liben herren, wolt ir im vornemen des Otten Lilgen- stayns gesprech vnd auch sein clag. Der richter sprach: sprich dar. So stet alhi Ott Lilgenstayn vnd ich an seinem wort, vnd sprich gar bescheiden- leich, wi das sichs czu weilen vnd czu czeiten gefugt hat, daz er seinen sun Bernhardten in frewntschaft vorheirat hat mit Haynreichs tochter von Pas- saw, den got paiden genedig sey. Do hat gelobet Hainreich von Passaw Bernharten des Otten Lilgenstayns sun rechten erbtail in allen seinen gutern als andern geswestern doch noch seinem tod. Wollen des di vormunden bekennen, si bekennen recht ; wollen si des nicht, so czeucht sich der Otte Lilgenstayn an heyratlewt vnd auch an des Pergs puch, das dem also sey, vnd sprach : her richter, nu legt vrtail an meyne herren di scheppfen, ab ym des di bekentnuz vnd di beweisunge gestund vnd bekente, ab nu icht Otte Lilgenstayn mit pessrem pilleichrem rechten vollen erbtail in allen den Heinraichs von Passaw gutern haben schulle, wenn yn do von ymand ge- dringen ader getreiben muge, adder was darumb ein recht sey. Da traten dar di vormunden des Hainreichs von Passaw kinder und yrer guter von der selben kinder wegen mit yrem fursprechen. Der dingt yn alles ir recht vnd ym das sein. Vnde pat vmb ein gesprech. Das gunde man jm wol. Vnd quamen wider, vnd sprach der fursprech : liben herren, also als her getreten ist Otto Lilgenstain vnd sein fursprech, wi di mit kristleichem namen genant sein, vnd het angesprochen des Hainreichs von Passaw guter, dem got ge- nad, vmb rechten erbtail, der er seynem sone czu seiner tochter schulle gelubt haben noch seinem tode, vnd hat sich des geczogen czum ersten an heyratlewte darnach an des Pergs puch, vnd hat vrtail gefragt, ab ym das geczeuknuss bestunde vnd bekente, ab nu icht Ott Lilgenstayn mit pessrem vnd pilleichrem rechten ganczen erbtail haben schulle in des Haynreichs von Passaw gutern, denn das yn ymant dauon getreiben adder gedringen muge ader was darumb eyn recht sey. Her richter, wolt ir nu czu horen der furmunden, di da hi sten, wi die mit cristen namen genant sein, kegenrede vnd ir antwort von der kinder twegen. Der richter sprach: sprich dar. So sten alhi di furmunden des Hainreich von Passaw kinder vnd irer guter vnd sprechen gar beschaidenleich von der selben kinder wegen, das si di hey-
203 mit dem vrtail, das si an di scheppfen gelegt, nichtnychs haben vorloren, vnd das di fraw vnd ir fursprech di clag des Nykusch Buziczers noch wol mugen vorantworten. 295. Wie eyn recht vrtail gesprochen ist czwischen czweyung vmb morgengab. Es quam vur vns yn einen vollen rat Bernhard des Otten Lilgenstainers elicher sun vnd gab auff dem selben seinen vater als sein recht daz ym mochte geporn von erbtails wegen an des Heinraichs von Passav gutern, dem got genedig sey. Da trat dar Otto Lilgenstain vnd sein fursprech in kegenwurtikait der formunden des Heinraichs von Passav guter vnd seiner kinder, wi di alle mit christem namen genant seyn, vnd dingt dem Otten alle sein recht vnd pat vmb ein gesprech. Des gunde man jm wol. Vnd trat hinwider vnd sprach : liben herren, wolt ir im vornemen des Otten Lilgen- stayns gesprech vnd auch sein clag. Der richter sprach: sprich dar. So stet alhi Ott Lilgenstayn vnd ich an seinem wort, vnd sprich gar bescheiden- leich, wi das sichs czu weilen vnd czu czeiten gefugt hat, daz er seinen sun Bernhardten in frewntschaft vorheirat hat mit Haynreichs tochter von Pas- saw, den got paiden genedig sey. Do hat gelobet Hainreich von Passaw Bernharten des Otten Lilgenstayns sun rechten erbtail in allen seinen gutern als andern geswestern doch noch seinem tod. Wollen des di vormunden bekennen, si bekennen recht ; wollen si des nicht, so czeucht sich der Otte Lilgenstayn an heyratlewt vnd auch an des Pergs puch, das dem also sey, vnd sprach : her richter, nu legt vrtail an meyne herren di scheppfen, ab ym des di bekentnuz vnd di beweisunge gestund vnd bekente, ab nu icht Otte Lilgenstayn mit pessrem pilleichrem rechten vollen erbtail in allen den Heinraichs von Passaw gutern haben schulle, wenn yn do von ymand ge- dringen ader getreiben muge, adder was darumb ein recht sey. Da traten dar di vormunden des Hainreichs von Passaw kinder und yrer guter von der selben kinder wegen mit yrem fursprechen. Der dingt yn alles ir recht vnd ym das sein. Vnde pat vmb ein gesprech. Das gunde man jm wol. Vnd quamen wider, vnd sprach der fursprech : liben herren, also als her getreten ist Otto Lilgenstain vnd sein fursprech, wi di mit kristleichem namen genant sein, vnd het angesprochen des Hainreichs von Passaw guter, dem got ge- nad, vmb rechten erbtail, der er seynem sone czu seiner tochter schulle gelubt haben noch seinem tode, vnd hat sich des geczogen czum ersten an heyratlewte darnach an des Pergs puch, vnd hat vrtail gefragt, ab ym das geczeuknuss bestunde vnd bekente, ab nu icht Ott Lilgenstayn mit pessrem vnd pilleichrem rechten ganczen erbtail haben schulle in des Haynreichs von Passaw gutern, denn das yn ymant dauon getreiben adder gedringen muge ader was darumb eyn recht sey. Her richter, wolt ir nu czu horen der furmunden, di da hi sten, wi die mit cristen namen genant sein, kegenrede vnd ir antwort von der kinder twegen. Der richter sprach: sprich dar. So sten alhi di furmunden des Hainreich von Passaw kinder vnd irer guter vnd sprechen gar beschaidenleich von der selben kinder wegen, das si di hey-
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204 ratlewt vnd auch des Pergs puch leiden wollen auff alles recht. Noch dem als wir clag vnd antwort vornomen haben, daruber horten wir des ersten di heiratlewte. Di sprachen : liben herren, wir bekennen, das wir der sachen sein heiratlewte, vnd haben vnser bekentnuss pracht in des Pergs puch, als ir das wol horen wert, wider das wir nicht bekennen wellen. Dornach hort wir des Pergs puch, daz do lawt in sulchen worten als hernach geschriben stet. Otto Lilgenstayn percepit centum sexagenas grossorum a Heinrico de Patauia veri dotalicij, quos dictus Heinricus promisit Elizabet filie sue ad Bernhardum filium dicti Ottonis maritum eius, et idem Otto promisit vice- uersa ducentum sexagenas grossorum dicto filio suo ad dictam Elizabeth vxorem suam, pro quibus dictus Otto promisit cum omnibus bonis suis mobilibus vbique habitis et temptis sub tali condicione, que personarum inter dictas Bernhardum et Elizabeth prius decederet absque heredibus, tunc dicte trecentum sexagene grossorum ad superuiuentem deuoluantur, heredi- bus uero simul habentibus circa ius et conswetudinem Montis permanebunt, et quilibet predictorum videlicet Heinricus et Otto promisit dictis Elizabeth et Bernhardo veram hereditariam porcionem in omnibus eorum bonis sicut ceteri consobrini post mortem tamen eorum percipiendam. Francz Gyser, Hanman Krumner heyratlewt parte ab vna , Nicolaus Bresslawer et Francz Bresslawer parte ab altera, et Longus Henslinus juratus testantur. Actum Juliane virginis Anno XC°. Vnd da wir nu auch gehort hatten des Pergs puch , da sprachen wir czu paiden tailen : ir herren , wir wollen vrteil spre- chen. Wil sich ymand darczu warnen , wir gunnen yms wol. Da warnten sich di fursprechen von paiden taylen czu dem vrtail als ayn recht ist. Da tailt wir an ainem rechten : Also als Otte Lilgenstayn di morgengab gancz vnd gar czu ym genomen hett, vnd auch das des Pernhardcz weyp, di do was des Heynraichs von Passaw tochter, ap tot ist, vnd nicht erben. mit ein- ander gehabt haben, das Ott Lilgenstayn czu des Haynreichs von Passaw gutern kain recht schol haben noch mag in czukunftigen czeiten. Des danckten di furmunden vnd ir fursprech von der kinder wegen got vnd dem rechten. Da stund des Otten Lilgenstayn fursprech auff der pank vor vns yn einem vollen rate mit seinem vnvorraktem fuzze vnd sprach: yr herren, das vrtail das ir gesprochen habt daz straff ich vnd wil ayn pessers tailen, vnd sprach : her richter wolt ir das vrtail. Der richter sprach : sprich dar. So taile ich an aynem rechten, also als geschriben ist in des Pergs puch, das Hainreich von Passaw gelobt hat rechten erbtail noch seinem tod yn allen seinen guter dem Pernhardten des Otten Lilgenstains sun, vnd als der vater ee tot ist denn dy tochter, das Otte Lilgenstayn in des von Passaw gutern volles erbtail haben scholl. Wolt ir das jehen an mein wort, ich dankte genaden vnd dem rechten ; wolt ir des nicht, so schewb das mit euch an di stat, do wir recht geben vnd nemen. Chuthnenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Als wir clag vnd antwort vnd auch des Pergs puch bekentnuss ver- nomen haben, so tayle wir czu einem rechten, das ir eyn recht vrteil ge- tailt habt.
204 ratlewt vnd auch des Pergs puch leiden wollen auff alles recht. Noch dem als wir clag vnd antwort vornomen haben, daruber horten wir des ersten di heiratlewte. Di sprachen : liben herren, wir bekennen, das wir der sachen sein heiratlewte, vnd haben vnser bekentnuss pracht in des Pergs puch, als ir das wol horen wert, wider das wir nicht bekennen wellen. Dornach hort wir des Pergs puch, daz do lawt in sulchen worten als hernach geschriben stet. Otto Lilgenstayn percepit centum sexagenas grossorum a Heinrico de Patauia veri dotalicij, quos dictus Heinricus promisit Elizabet filie sue ad Bernhardum filium dicti Ottonis maritum eius, et idem Otto promisit vice- uersa ducentum sexagenas grossorum dicto filio suo ad dictam Elizabeth vxorem suam, pro quibus dictus Otto promisit cum omnibus bonis suis mobilibus vbique habitis et temptis sub tali condicione, que personarum inter dictas Bernhardum et Elizabeth prius decederet absque heredibus, tunc dicte trecentum sexagene grossorum ad superuiuentem deuoluantur, heredi- bus uero simul habentibus circa ius et conswetudinem Montis permanebunt, et quilibet predictorum videlicet Heinricus et Otto promisit dictis Elizabeth et Bernhardo veram hereditariam porcionem in omnibus eorum bonis sicut ceteri consobrini post mortem tamen eorum percipiendam. Francz Gyser, Hanman Krumner heyratlewt parte ab vna , Nicolaus Bresslawer et Francz Bresslawer parte ab altera, et Longus Henslinus juratus testantur. Actum Juliane virginis Anno XC°. Vnd da wir nu auch gehort hatten des Pergs puch , da sprachen wir czu paiden tailen : ir herren , wir wollen vrteil spre- chen. Wil sich ymand darczu warnen , wir gunnen yms wol. Da warnten sich di fursprechen von paiden taylen czu dem vrtail als ayn recht ist. Da tailt wir an ainem rechten : Also als Otte Lilgenstayn di morgengab gancz vnd gar czu ym genomen hett, vnd auch das des Pernhardcz weyp, di do was des Heynraichs von Passaw tochter, ap tot ist, vnd nicht erben. mit ein- ander gehabt haben, das Ott Lilgenstayn czu des Haynreichs von Passaw gutern kain recht schol haben noch mag in czukunftigen czeiten. Des danckten di furmunden vnd ir fursprech von der kinder wegen got vnd dem rechten. Da stund des Otten Lilgenstayn fursprech auff der pank vor vns yn einem vollen rate mit seinem vnvorraktem fuzze vnd sprach: yr herren, das vrtail das ir gesprochen habt daz straff ich vnd wil ayn pessers tailen, vnd sprach : her richter wolt ir das vrtail. Der richter sprach : sprich dar. So taile ich an aynem rechten, also als geschriben ist in des Pergs puch, das Hainreich von Passaw gelobt hat rechten erbtail noch seinem tod yn allen seinen guter dem Pernhardten des Otten Lilgenstains sun, vnd als der vater ee tot ist denn dy tochter, das Otte Lilgenstayn in des von Passaw gutern volles erbtail haben scholl. Wolt ir das jehen an mein wort, ich dankte genaden vnd dem rechten ; wolt ir des nicht, so schewb das mit euch an di stat, do wir recht geben vnd nemen. Chuthnenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Als wir clag vnd antwort vnd auch des Pergs puch bekentnuss ver- nomen haben, so tayle wir czu einem rechten, das ir eyn recht vrteil ge- tailt habt.
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205 296. Von erbe gelde sal der elderer vor beczalt werden, vmb varnde habe ist, welcher si ee mit recht in sein gewalt prengt, vnd wer in der gericht taffel nicht awsgetan ist, er hat sein rechte nicht. Wir haben etwas irrun, der wir nicht vornemen: des ersten vmb das wenn vnser mitpurger einer sein guter vnder vnseres Pergs insigel ader in vnsers Perges puch erbern lewten vorschreibet, das den der di iungiste be- weisunge hat sich ayns sulchen vnsers mittpurger guter mitpfendung des rechten vnderwindet vnd gepewt diselben guter morgengab auff vnd prengt di ezu seiner hant als recht ist, so kumpt darnoch einer mit beweisunge, di alder ist vnd doch mit dem gute kayn recht nye begangen hat vnd wil di junger beweisunge czuruk dringen, di doch all recht getan vnd begangen hot als vor geschriben stet. Das ander ist, wenn eyner vmb etleych sach vorezalt wirt vnd dem richter vmb das vorczelnuss vnd dem forderer genuk tut vnd vorsawmet des, das er sich aws dem puch nicht lest awschriben, dar- nach hat er icht czu schaffen mit andern lewten, di vorpiten yn in dem puch vnd wolen yn mit sulcher vorpitunge vmb den hals prengen. Chuthnenses scripserunt. Super primo. Wan eyn man dem andern seiner etc. Daruber antworten wir also: Sein es erb guter, so mag es der iunger als wol als der elder di selben erb guter ansprechen vnd mag yms wol czu aigen mit dem rechten, also beschei- denlich kumpt das erbe czu gelde , so schol man den eldern vor beczalen ; sein aber di guter varund habe, so hat der recht, der si mit dem rechten des ersten czu jm yn sein gewalt prenget, er sey iunger ader alder. Super secundo. Vff das ander vmb das ayns vorczalt wirt durch erleicher sach wegen, daruber antwort wir : wirt ayn man begriffen vmb vnczucht in des gerichtes puch ader taffel, das er nicht aws getan ist, wi wol er mit dem selbstschold vnd mit dem richter ap getragen hat, so mag er sein recht nicht gehaben, vmb warumb man yn anspricht. 297. Tutor non debet artari, ut bona orphani melioret, sed talia re- signet. Accidit aput nos, quod pater quidam de hoc mundo recessit intestatus superstitem filiam paruulam vna cum matre, que mater quamdiu in sede viduitatis permansit predictam filiam cum hijs, que ad eam pertinent, tenuit atque rexit. Tandem quia eadem mater prefate puelle virum duxit, patruus iure obtinuit, quod eam cum illis, que eius sunt, regere, usque ad annos dis- crecionis ipsius debeat et tenere. Videns autem dominus noster venerabilis pater abbas monasterij Aulae regis, quod idem patruus de tota substancia puelle, que se ut credimus ad centum quinquaginta sexagenas extendit, nichil ipsi puelle melioraret seu augeret, volensque eidem melius prouidere, postu- lauit a dicto patruo, ut augeret annuatim ad minus octo sexagenas, alias ipse dominus ipsi puelle prouidere uellet et ei de huiusmodi bonis tantum ad augere, ad que quia patruus ille consentire noluit, dominus noster predictus
205 296. Von erbe gelde sal der elderer vor beczalt werden, vmb varnde habe ist, welcher si ee mit recht in sein gewalt prengt, vnd wer in der gericht taffel nicht awsgetan ist, er hat sein rechte nicht. Wir haben etwas irrun, der wir nicht vornemen: des ersten vmb das wenn vnser mitpurger einer sein guter vnder vnseres Pergs insigel ader in vnsers Perges puch erbern lewten vorschreibet, das den der di iungiste be- weisunge hat sich ayns sulchen vnsers mittpurger guter mitpfendung des rechten vnderwindet vnd gepewt diselben guter morgengab auff vnd prengt di ezu seiner hant als recht ist, so kumpt darnoch einer mit beweisunge, di alder ist vnd doch mit dem gute kayn recht nye begangen hat vnd wil di junger beweisunge czuruk dringen, di doch all recht getan vnd begangen hot als vor geschriben stet. Das ander ist, wenn eyner vmb etleych sach vorezalt wirt vnd dem richter vmb das vorczelnuss vnd dem forderer genuk tut vnd vorsawmet des, das er sich aws dem puch nicht lest awschriben, dar- nach hat er icht czu schaffen mit andern lewten, di vorpiten yn in dem puch vnd wolen yn mit sulcher vorpitunge vmb den hals prengen. Chuthnenses scripserunt. Super primo. Wan eyn man dem andern seiner etc. Daruber antworten wir also: Sein es erb guter, so mag es der iunger als wol als der elder di selben erb guter ansprechen vnd mag yms wol czu aigen mit dem rechten, also beschei- denlich kumpt das erbe czu gelde , so schol man den eldern vor beczalen ; sein aber di guter varund habe, so hat der recht, der si mit dem rechten des ersten czu jm yn sein gewalt prenget, er sey iunger ader alder. Super secundo. Vff das ander vmb das ayns vorczalt wirt durch erleicher sach wegen, daruber antwort wir : wirt ayn man begriffen vmb vnczucht in des gerichtes puch ader taffel, das er nicht aws getan ist, wi wol er mit dem selbstschold vnd mit dem richter ap getragen hat, so mag er sein recht nicht gehaben, vmb warumb man yn anspricht. 297. Tutor non debet artari, ut bona orphani melioret, sed talia re- signet. Accidit aput nos, quod pater quidam de hoc mundo recessit intestatus superstitem filiam paruulam vna cum matre, que mater quamdiu in sede viduitatis permansit predictam filiam cum hijs, que ad eam pertinent, tenuit atque rexit. Tandem quia eadem mater prefate puelle virum duxit, patruus iure obtinuit, quod eam cum illis, que eius sunt, regere, usque ad annos dis- crecionis ipsius debeat et tenere. Videns autem dominus noster venerabilis pater abbas monasterij Aulae regis, quod idem patruus de tota substancia puelle, que se ut credimus ad centum quinquaginta sexagenas extendit, nichil ipsi puelle melioraret seu augeret, volensque eidem melius prouidere, postu- lauit a dicto patruo, ut augeret annuatim ad minus octo sexagenas, alias ipse dominus ipsi puelle prouidere uellet et ei de huiusmodi bonis tantum ad augere, ad que quia patruus ille consentire noluit, dominus noster predictus
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206 uolens iuridice pocius quam potenter agere in iudicio contestato quesiuit a nobis, an sepe dictus patruus ad augmentum huiusmodi teneretur, an ipse dominus sit puelle et orphane propinquior, ex quo augere intendit eidem ac melius prouidere. Super quo sentenciam proferre non valentes, petiuimus hoc ad scabinos Colonienses, ubi iura recipimus pro informacione, remitti, qui informantes nos dixerunt, quod patruus ille non teneretur meliorare ali- quid puelle prefate seu augere, sed postquam ad annos discrecionis per- uenerit sibi sua bona, qualia et quanta invenit, resignare debet, in qua quidem sentencia quia ipse dominus abbas contentari non wlt, instantissime petimus per honorabilitatem vestram informari, quid in materia et causa huiusmodi sentire debemus et tenere, quem admodum eciam ipsi abbati do- mino nostro respondere. Villani de Welyn ad Colonienses scripserunt. Sentencia difflnitiua. Sicut querelam et responsionem audiuimus, ita respondemus, quod sca- bini Colonienses iuste sentenciauerunt. 298. Wi lange totpetlewte, ratlewt, heiratleut, leikawflent geczengen mugen. Wir gen etwas irre vmb heiratlewt, wi lange di ezu bekennen haben, vnd wi lange si kraft haben czu beczeugen, sunder di die sich vor den reten nicht lautmern noch sich bewarn mit des Pergs puch noch mit brieffen. Chutnenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Vber das vorschriben stuk als ir fragt vmb totpetlewt, heiratlewt, rat- lewt, leikauffleut wi lange si recht haben czu bekennen vnd was krafft si haben mugen, wenn si sich nicht lautmern vor den reten adder bewaren, daruber vnderweisen wir euch mit dem rechten, das di weile di bekentnuss in des Pergs puch nicht kumpt ader mit brieffen nicht bewart ist in rechter czeit in iare vnd tage, so mugen si es begreiffen mit yrem ayd, wenn als dort als es kumpt in ewers Pergs puch ader bewart wirt mit prieffen, so sein di obgeschriben der selbigen geczeugenuss ledig czu behalden mit irem ayde 299. Wi man sich beruffen schol. Wir lassen euch wissen, das wir geprechen haben an fursprechen, der vns aynes tailes am nesten ab tot sein. Nu kumt es offt, das erber lewte fur vns treten, di do czu tedingen haben vnd begern, das man sy ire tedinge eynfeldiclich lasse furen. Des gunnen wir in wol. Nu mochte gescheen, daz eczleicher gern mit dem rechten straffte, vnd er doch di weizz vnd den lauff darczu nicht enweiss, als di vorsprechen sytten haben. Darumb pitten wir ewer furderleiche libe mit allem fleisse, das ir vns vnderweisen wellet, wi sich ayn sulcher aynfeldiger man vrtail czu straffen halden schol. Daz wellen wir vmb euch sunderleichen vordinen. Chutnenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Liben frewnde, als wir ewern brieff vnd ewern gesprechen da vorn wol vornomen haben, so geet vns sere czu herczen di behendikait, di gewonhait
206 uolens iuridice pocius quam potenter agere in iudicio contestato quesiuit a nobis, an sepe dictus patruus ad augmentum huiusmodi teneretur, an ipse dominus sit puelle et orphane propinquior, ex quo augere intendit eidem ac melius prouidere. Super quo sentenciam proferre non valentes, petiuimus hoc ad scabinos Colonienses, ubi iura recipimus pro informacione, remitti, qui informantes nos dixerunt, quod patruus ille non teneretur meliorare ali- quid puelle prefate seu augere, sed postquam ad annos discrecionis per- uenerit sibi sua bona, qualia et quanta invenit, resignare debet, in qua quidem sentencia quia ipse dominus abbas contentari non wlt, instantissime petimus per honorabilitatem vestram informari, quid in materia et causa huiusmodi sentire debemus et tenere, quem admodum eciam ipsi abbati do- mino nostro respondere. Villani de Welyn ad Colonienses scripserunt. Sentencia difflnitiua. Sicut querelam et responsionem audiuimus, ita respondemus, quod sca- bini Colonienses iuste sentenciauerunt. 298. Wi lange totpetlewte, ratlewt, heiratleut, leikawflent geczengen mugen. Wir gen etwas irre vmb heiratlewt, wi lange di ezu bekennen haben, vnd wi lange si kraft haben czu beczeugen, sunder di die sich vor den reten nicht lautmern noch sich bewarn mit des Pergs puch noch mit brieffen. Chutnenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Vber das vorschriben stuk als ir fragt vmb totpetlewt, heiratlewt, rat- lewt, leikauffleut wi lange si recht haben czu bekennen vnd was krafft si haben mugen, wenn si sich nicht lautmern vor den reten adder bewaren, daruber vnderweisen wir euch mit dem rechten, das di weile di bekentnuss in des Pergs puch nicht kumpt ader mit brieffen nicht bewart ist in rechter czeit in iare vnd tage, so mugen si es begreiffen mit yrem ayd, wenn als dort als es kumpt in ewers Pergs puch ader bewart wirt mit prieffen, so sein di obgeschriben der selbigen geczeugenuss ledig czu behalden mit irem ayde 299. Wi man sich beruffen schol. Wir lassen euch wissen, das wir geprechen haben an fursprechen, der vns aynes tailes am nesten ab tot sein. Nu kumt es offt, das erber lewte fur vns treten, di do czu tedingen haben vnd begern, das man sy ire tedinge eynfeldiclich lasse furen. Des gunnen wir in wol. Nu mochte gescheen, daz eczleicher gern mit dem rechten straffte, vnd er doch di weizz vnd den lauff darczu nicht enweiss, als di vorsprechen sytten haben. Darumb pitten wir ewer furderleiche libe mit allem fleisse, das ir vns vnderweisen wellet, wi sich ayn sulcher aynfeldiger man vrtail czu straffen halden schol. Daz wellen wir vmb euch sunderleichen vordinen. Chutnenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Liben frewnde, als wir ewern brieff vnd ewern gesprechen da vorn wol vornomen haben, so geet vns sere czu herczen di behendikait, di gewonhait
Strana 207
207 vnd irresal, di di fursprechen haben, das wenn das vrtail gesprochen ist, ee er sich vmb kert czu andern sachen ader ee er von der stat trit, so stet er stille noch gethar ayn fuss von dannen ruren. Nu haben wir darumb noch vnsern eldisten gesant vnd haben mit irem rate solche gewonhait abgeleget vnd widerweren alle alde gewonhait ; solche behendikait, di der lewt vnge- luk suchet, noch gybt kain hulffe der worhait noch der gerechtikait, do man sulche gewonhait heldet, vnd darumb sprechen wir daruber ayn sulch recht, wer sich berufft vnde strafft das vrtail , der schol also sprechen aynfeldic- leich, als hernach geschriben stet: her richter vnd her hofmayster, das vrteil, das meine herren di scheppfen wider mich gesprochen haben, das straffe ich vnd wil ayn pessers prengen von der stat, von der ichs czu rechte prengen schol. 1) 300. Wi man geczewknuss mit dem ayd muz begreiffen. Liben frewnde, fur vns sein komen erber lewt vnd haben geteidingt von etwas gute wegen, das ayn piderman pei vns noch seinem tode vor czwayen iaren gelassen hat, vnd das vor totpetleuten beschaiden hat, wi er das haben wolde. Nu wolde der clager den totpetleuten nicht gelawben es wer denne, das si das pei dem ayd behilden, vnd sprach auch derselbe clager : liben herren, di beschydunge ist auch nye vor kainen rat, der in der czeit gewesen ist, gelautmert noch bewart wurden weder mit des Pergs puch noch mit brieffen bewart. Nu kunden wir des vrtailes nicht vinden, ab di totpetlewt pillich sweren schulden ader nicht, vmb das das di beschidunge so lange vorswigen vnd vorhalden ist, dem clager icht mocht czu frumen komen. Des kunnen wir auch nicht vinden. Darumb pitten wir ewer frewuntliche libe, das ir vns vnderweisen wellet, ab di totpetlewt vmb di sache pilleich sweren schullen ader nicht, vnde wi lange totpetlewt, heiratlewt, ratlewt vnd lei- kauffleute recht haben czu bekennen, vnd wass kraff si haben mugen, wenn si sich nicht lautmern vor reten, adder sich bewarn mit des Pergs puch ader priffen , das wir vns darnoch in dem rechte gerichten mugen. Chutnenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Vber dise vorschriben frage tailen wir das czu ainem rechten : ist das der clager den geczeuknuss nicht glawben wil vnd doch in des Pergs puch nicht komen ist ader mit prieffen nicht bewart ist, wil ym des der clager nicht glauben, di geczeugen müssen das begreiffen mit irem ayd. 301. Scheppfen geczeugen pas den daz losunge regizter. Es ist gescheen, das fur den nachsten weinachten vir iar gewesen sein, das der rat mit willen in den selben czeiten vnsern ganczen gemayn ain losunge saczten , das ayn ytleicher vnser mitpurger von aynem yezleichem 1) Das Urtheil ist wörtlich geschöpft aus der Gelnhausen’schen Uebersetzung der Constitutiones juris metallici Wenceslai II. L. IV. CXX. Siehe Schmidt's Sammlung von Berggesetzen 1.
207 vnd irresal, di di fursprechen haben, das wenn das vrtail gesprochen ist, ee er sich vmb kert czu andern sachen ader ee er von der stat trit, so stet er stille noch gethar ayn fuss von dannen ruren. Nu haben wir darumb noch vnsern eldisten gesant vnd haben mit irem rate solche gewonhait abgeleget vnd widerweren alle alde gewonhait ; solche behendikait, di der lewt vnge- luk suchet, noch gybt kain hulffe der worhait noch der gerechtikait, do man sulche gewonhait heldet, vnd darumb sprechen wir daruber ayn sulch recht, wer sich berufft vnde strafft das vrtail , der schol also sprechen aynfeldic- leich, als hernach geschriben stet: her richter vnd her hofmayster, das vrteil, das meine herren di scheppfen wider mich gesprochen haben, das straffe ich vnd wil ayn pessers prengen von der stat, von der ichs czu rechte prengen schol. 1) 300. Wi man geczewknuss mit dem ayd muz begreiffen. Liben frewnde, fur vns sein komen erber lewt vnd haben geteidingt von etwas gute wegen, das ayn piderman pei vns noch seinem tode vor czwayen iaren gelassen hat, vnd das vor totpetleuten beschaiden hat, wi er das haben wolde. Nu wolde der clager den totpetleuten nicht gelawben es wer denne, das si das pei dem ayd behilden, vnd sprach auch derselbe clager : liben herren, di beschydunge ist auch nye vor kainen rat, der in der czeit gewesen ist, gelautmert noch bewart wurden weder mit des Pergs puch noch mit brieffen bewart. Nu kunden wir des vrtailes nicht vinden, ab di totpetlewt pillich sweren schulden ader nicht, vmb das das di beschidunge so lange vorswigen vnd vorhalden ist, dem clager icht mocht czu frumen komen. Des kunnen wir auch nicht vinden. Darumb pitten wir ewer frewuntliche libe, das ir vns vnderweisen wellet, ab di totpetlewt vmb di sache pilleich sweren schullen ader nicht, vnde wi lange totpetlewt, heiratlewt, ratlewt vnd lei- kauffleute recht haben czu bekennen, vnd wass kraff si haben mugen, wenn si sich nicht lautmern vor reten, adder sich bewarn mit des Pergs puch ader priffen , das wir vns darnoch in dem rechte gerichten mugen. Chutnenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Vber dise vorschriben frage tailen wir das czu ainem rechten : ist das der clager den geczeuknuss nicht glawben wil vnd doch in des Pergs puch nicht komen ist ader mit prieffen nicht bewart ist, wil ym des der clager nicht glauben, di geczeugen müssen das begreiffen mit irem ayd. 301. Scheppfen geczeugen pas den daz losunge regizter. Es ist gescheen, das fur den nachsten weinachten vir iar gewesen sein, das der rat mit willen in den selben czeiten vnsern ganczen gemayn ain losunge saczten , das ayn ytleicher vnser mitpurger von aynem yezleichem 1) Das Urtheil ist wörtlich geschöpft aus der Gelnhausen’schen Uebersetzung der Constitutiones juris metallici Wenceslai II. L. IV. CXX. Siehe Schmidt's Sammlung von Berggesetzen 1.
Strana 208
208 schoke seiner guter geben schulde aynen halben groschen pey dem ayd czu losunge In der selben czeit quam auch Hensil Mawl vnser mitpurger vnd gab achczik groschen czu losunge vnd swur aynen ayd, das er der gemayn genuk hett getan von seinen gutern. Darnach starb der selbe Hensil Mawl dornach vber czwei iar vnd liz noch ym seine eliche hawsfraw Katherin vnd czwai kinder, di di selbe Katherina mit ihm gehabt hett, vnd liezz auch Margareth seine tochter, dy er auch vor mit einer andern gehabt hett, di auch seine eliche hawsfrawe gewesen ist. Di selbig tochter hat Niclasen Rewter czu ainem elichen manne. Noch des selben Hensil Mawls tode trat di selbe Margareth fur den rat, der der dritte fur vns gewesen ist, vnd sprach an di egenante Katherina vmb veterlich erbtail, das ir gepuren schulde noch ires vaters tode. Da sprachen di scheppfen des selben rates czu paiden tailen : wir sehen gerne, das ir euch vnter einander gutleich richtet, also das si di sach von paiden tailen vnd teidinge czu dem egenanten rat mecticleich 1) lyssen vnd saczten. Der selb rat hatt das gemacht, vnd ist vor vns in dem nechsten rate in des Pergs puch geschriben in aller weizz vnd wort, als her- nach stet geschriben: Katherina Hensil Mawlyn teidingen an aym tail, Mar- garetha desselben Hensil Mawls tochter vnde Nicklas Rewters ires mannes an dem andern taile von der guter wegen, di der egenante Hensil Mawl noch seinem tode gelassen hat, sein frewuntlichen vorricht von dem alden rate, als das di alden scheppfen di newen vnderweisen haben in sulcher weizz, das di egenanten Katherina vnd ire erben , di si mit dem Hensil Mawl gehabt hat, besiczen schullen des egenanten Mawls guter erbeclichen vnd schullen di schult dauon bezalen. Auch hat diselbe Katherina der vorgenanten Mar- gareth vnd Niklas Rewter geben vnd beezalt aylff schok groschen, also das di selbe Margaretha Niklas Rewter vnd ire erben furpas nicht schullen noch mugen di vorgenante Katherina vnd ire erben noch alle guter, di der Hensil Mawl noch ym gelassen hat, weder ansprechen bey teidingen noch bekum- mere in kainerlay weisse ewicleich in czukunfftigen czeiten, doch awsge- nommen der anvell, ab in der mit recht icht an gepuren wurde ader mochte. Das gemechte haben di scheppfen noch vnderweisunge des alden rats in des Pergs puch haissen schreiben. Actum in pleno consilio feria quinta ante oculi anno quadringentesimo primo. Jacobus monete notarius, Bartholo- meus Aurifabri magister scabinorum ceterique iurati testantur. Noch der vorrichtunge do begerten di obgenanten Katherina vnd Margaretha in dem rate , der nehest fur vns gewesen ist, daz man rechnungen tett vnd het vnd besehen, was di vorgenanten czway kinder yres vetterlichen erbtails gepuren mochte. Da gab man in aws dem rate drey scheppfen. Di schaczten des Hensels Mawls guter mit paider tail wille czu ayner summe geldes vnd czogen dauon di schult vnd Katherinan drittil, das dennoch den czwey kin- dern bliben ist noch der rechnunge vierczehen geplicte mark, als vns des der rat, der fur vns gewesen ist, do sy ab gesaczet wurden, hat vnderweiset. Nu 1) sic. mildicleich?
208 schoke seiner guter geben schulde aynen halben groschen pey dem ayd czu losunge In der selben czeit quam auch Hensil Mawl vnser mitpurger vnd gab achczik groschen czu losunge vnd swur aynen ayd, das er der gemayn genuk hett getan von seinen gutern. Darnach starb der selbe Hensil Mawl dornach vber czwei iar vnd liz noch ym seine eliche hawsfraw Katherin vnd czwai kinder, di di selbe Katherina mit ihm gehabt hett, vnd liezz auch Margareth seine tochter, dy er auch vor mit einer andern gehabt hett, di auch seine eliche hawsfrawe gewesen ist. Di selbig tochter hat Niclasen Rewter czu ainem elichen manne. Noch des selben Hensil Mawls tode trat di selbe Margareth fur den rat, der der dritte fur vns gewesen ist, vnd sprach an di egenante Katherina vmb veterlich erbtail, das ir gepuren schulde noch ires vaters tode. Da sprachen di scheppfen des selben rates czu paiden tailen : wir sehen gerne, das ir euch vnter einander gutleich richtet, also das si di sach von paiden tailen vnd teidinge czu dem egenanten rat mecticleich 1) lyssen vnd saczten. Der selb rat hatt das gemacht, vnd ist vor vns in dem nechsten rate in des Pergs puch geschriben in aller weizz vnd wort, als her- nach stet geschriben: Katherina Hensil Mawlyn teidingen an aym tail, Mar- garetha desselben Hensil Mawls tochter vnde Nicklas Rewters ires mannes an dem andern taile von der guter wegen, di der egenante Hensil Mawl noch seinem tode gelassen hat, sein frewuntlichen vorricht von dem alden rate, als das di alden scheppfen di newen vnderweisen haben in sulcher weizz, das di egenanten Katherina vnd ire erben , di si mit dem Hensil Mawl gehabt hat, besiczen schullen des egenanten Mawls guter erbeclichen vnd schullen di schult dauon bezalen. Auch hat diselbe Katherina der vorgenanten Mar- gareth vnd Niklas Rewter geben vnd beezalt aylff schok groschen, also das di selbe Margaretha Niklas Rewter vnd ire erben furpas nicht schullen noch mugen di vorgenante Katherina vnd ire erben noch alle guter, di der Hensil Mawl noch ym gelassen hat, weder ansprechen bey teidingen noch bekum- mere in kainerlay weisse ewicleich in czukunfftigen czeiten, doch awsge- nommen der anvell, ab in der mit recht icht an gepuren wurde ader mochte. Das gemechte haben di scheppfen noch vnderweisunge des alden rats in des Pergs puch haissen schreiben. Actum in pleno consilio feria quinta ante oculi anno quadringentesimo primo. Jacobus monete notarius, Bartholo- meus Aurifabri magister scabinorum ceterique iurati testantur. Noch der vorrichtunge do begerten di obgenanten Katherina vnd Margaretha in dem rate , der nehest fur vns gewesen ist, daz man rechnungen tett vnd het vnd besehen, was di vorgenanten czway kinder yres vetterlichen erbtails gepuren mochte. Da gab man in aws dem rate drey scheppfen. Di schaczten des Hensels Mawls guter mit paider tail wille czu ayner summe geldes vnd czogen dauon di schult vnd Katherinan drittil, das dennoch den czwey kin- dern bliben ist noch der rechnunge vierczehen geplicte mark, als vns des der rat, der fur vns gewesen ist, do sy ab gesaczet wurden, hat vnderweiset. Nu 1) sic. mildicleich?
Strana 209
209 sein di czwei kinder der egenanten Katherinan Mawlyn in dem nechsten sterben in czeiten des rats der fur vns gewesen ist vnmundig ab tot vnde gestorben. Do sint aber komen di obgenante Margareth vnd Niclas ir man an den selben rat vnd haben beclagt Katherinan Mewlynn vmb anfell, di si angefallen weren von iren geswistreyn, di vnmundig gestorben vnd vorgangen wern. Daz hat sich so lange vorczogen vncz an vns. Da trat dar di obge- nante Margareth vnd clagte vmb yren rechten anvall czu der Katherinan Mewlynn yn eynem vollen rate, der si angevallen wer mit rechten von yrem geswistrey vnd czoch sich des an des Pergs puch vnd an das gemecht das oben geschriben stet und sprach furpas : liben herren, mein vater, dem got genad, hat vorlosunget hundert vnd sechczik schok wissentlich ewerm losunge register vnd hat des ainen ayt gesworn. Nu glawbe ich got vnd dem rechten, das mir von dem selben gelde vnd von andern dingen di mein vater gelassen eyn recht widerfare, wenn es mich von meinen prudern an gefallen ist vnd mich mit dem rechten angehort. Da trat dar Wenczlab Nether der vorge- nanten Katherinan elicher man vnd sein fursprech vnd sprach: liben herren, di ezway kinder mein styff sun haben nicht mer yres veterleichen erbes ge- lassen denn vierczehen geplickte mark. Des czeuch ich mich an den alden rat, der des fur euch bekant hat, vnd czeuch mich auch an den Hanman Alder, Kunrat Nasen vnd Niklas Schaffer, di das von des rates wegen vor euch gehandelt haben. Do hort wir diselben Kunrat Hanman vnd Niclas. Di sprachen, wi si von des rates wegen darczu gesant weren vnd hetten die rechnunge gelassen , dass den czwayn kindern nur vierczehen geplikte mark werden schuld. Da sprach di offt genant Margareth, si weste vmb di rech- nunge nichts , vnd hett ir nye gelyden noch wold ir noch hewt nicht leiden. Chuthnenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Als wir davorn clage vnd antwort vornomen haben vnd auch die be- gerunge der rechnunge von paiden tailen, so taile wir das czu ainem rech- ten , das di alden scheppfen pesser crafft haben , di czu der rechnunge sein gesant, denn das register ewer losunge. 302. Von der puss funffezik mark goldes. Wir pitten ewer ersame weishait mit ganczem fleisse, das ir vns ge- rucht vnderweisen vnd weisser machen mit ewer gerechtikait, wes vns der voruallen mit dem rechten, der sulche vrtail vorwurffen, di mit seiner guten wilkur von vns czu euch weren geschoben wurden recht vnd redleich vnd von euch herwider recht vnd redleich vorsigilt geholt sein vnd darnach jm vnd seinem widersachen offenleich mit irer paider wilkur czu vorlust vnd ezu gewyn gelesen sint wurden. Colonienses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Daruber vnderweisen wir mit dem rechten, wer sulchs vrtail vorwirft als davorn begriffen ist, der ist czu puzz bestanden funffczik mark reines goldes, di schullen halb gefallen vnserm herren dem kunig vnd halb vns. Tomaschek, Schöffensprüche. 14
209 sein di czwei kinder der egenanten Katherinan Mawlyn in dem nechsten sterben in czeiten des rats der fur vns gewesen ist vnmundig ab tot vnde gestorben. Do sint aber komen di obgenante Margareth vnd Niclas ir man an den selben rat vnd haben beclagt Katherinan Mewlynn vmb anfell, di si angefallen weren von iren geswistreyn, di vnmundig gestorben vnd vorgangen wern. Daz hat sich so lange vorczogen vncz an vns. Da trat dar di obge- nante Margareth vnd clagte vmb yren rechten anvall czu der Katherinan Mewlynn yn eynem vollen rate, der si angevallen wer mit rechten von yrem geswistrey vnd czoch sich des an des Pergs puch vnd an das gemecht das oben geschriben stet und sprach furpas : liben herren, mein vater, dem got genad, hat vorlosunget hundert vnd sechczik schok wissentlich ewerm losunge register vnd hat des ainen ayt gesworn. Nu glawbe ich got vnd dem rechten, das mir von dem selben gelde vnd von andern dingen di mein vater gelassen eyn recht widerfare, wenn es mich von meinen prudern an gefallen ist vnd mich mit dem rechten angehort. Da trat dar Wenczlab Nether der vorge- nanten Katherinan elicher man vnd sein fursprech vnd sprach: liben herren, di ezway kinder mein styff sun haben nicht mer yres veterleichen erbes ge- lassen denn vierczehen geplickte mark. Des czeuch ich mich an den alden rat, der des fur euch bekant hat, vnd czeuch mich auch an den Hanman Alder, Kunrat Nasen vnd Niklas Schaffer, di das von des rates wegen vor euch gehandelt haben. Do hort wir diselben Kunrat Hanman vnd Niclas. Di sprachen, wi si von des rates wegen darczu gesant weren vnd hetten die rechnunge gelassen , dass den czwayn kindern nur vierczehen geplikte mark werden schuld. Da sprach di offt genant Margareth, si weste vmb di rech- nunge nichts , vnd hett ir nye gelyden noch wold ir noch hewt nicht leiden. Chuthnenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Als wir davorn clage vnd antwort vornomen haben vnd auch die be- gerunge der rechnunge von paiden tailen, so taile wir das czu ainem rech- ten , das di alden scheppfen pesser crafft haben , di czu der rechnunge sein gesant, denn das register ewer losunge. 302. Von der puss funffezik mark goldes. Wir pitten ewer ersame weishait mit ganczem fleisse, das ir vns ge- rucht vnderweisen vnd weisser machen mit ewer gerechtikait, wes vns der voruallen mit dem rechten, der sulche vrtail vorwurffen, di mit seiner guten wilkur von vns czu euch weren geschoben wurden recht vnd redleich vnd von euch herwider recht vnd redleich vorsigilt geholt sein vnd darnach jm vnd seinem widersachen offenleich mit irer paider wilkur czu vorlust vnd ezu gewyn gelesen sint wurden. Colonienses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Daruber vnderweisen wir mit dem rechten, wer sulchs vrtail vorwirft als davorn begriffen ist, der ist czu puzz bestanden funffczik mark reines goldes, di schullen halb gefallen vnserm herren dem kunig vnd halb vns. Tomaschek, Schöffensprüche. 14
Strana 210
210 Darumb so vorpurget den selben vmb sotan puzz vnd gebt vns des ewer vorschriben antwort vnd erdenkt es also, das vnserm gnedigen herren dem kunig vnd auch vns nicht abgee. 303. Huter mugen auch vel kauffen als kurssner. Kurssner vnd Huter vnser mitpurger haben ezwaytracht vmb das, daz di kursner maynen, daz di hutter nicht schullen fel kauffen vnd di gerben czu vnderczihen ire hute. Nu kunnen wir vns doraws nicht richten, wes sy payderseit recht hetten. Chutnenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Wir lassen euch wissen, sam ir habt ayn freyes pergwerk, so mag der hutter wol vell kauffen vnd gerben vnd unter di hute czihen. 304. Wer sich ayns gutes vnderwindet, er sol dauon di schult gelten. Es ist vor czeiten vnser mitpurger ainer ab tot, vnd hat etwas guter vnd hutwerk hinder ym gelassen, vnd ist erber lewten dauon schuldig bliben sunderleich vnsern mitpurgern. Nu hat sich desselben vater, der do ab tot ist , der guter vnd des hutwerks mit aygener gewalt vnderwunden an wissen vnd an willen des richters, der scheppfen vnd des hoffmeisters, vnd hatt das vil czeit vnd weile gehandelt wi er wolde. Do quomen vor yn aynem vollen rat erber lewt vnser mitpurger, den man von den selben guter ire schult be- czalt schulde haben, vnd sprachen den vater an vnd sprachen in yrer clag : liben hern, also als er sich der guter vnd des hutwerks seines sonnes mit all seiner czugehorunge vnderwunden hat an recht vnd wissen des richters, ewer genaden vnd des hoffmaisters, vnd hat das gehandelt noch seiner lust vnd willen wi er wolde vnd an recht vnd hat selber aws dem hutwerk czu hoffe vnd in di muncz gepracht vnd hat gelt darumb genomen vnd enphangen vnd hat vns do von vnsers geldes nicht beczalt, so beger wir, das ir vns ayn recht vrtail lasset wider faren, ab nu der vater der hie in antwort stett icht mit pessrem pilleichrem rechten vns di schult richten vnd beczalen schulle wenn das er dawider reden schull ader muge ader was darumb ayn recht, wenn er sich der guter vnd des hutwerks vnderwunden hat mit aygener ge- walt vnd mit vnrechte als wir vorgesprochen haben. Da trat dar der vater vnd sprach in seiner antwort: liben herren, also als si mich ansprechen von meines sunnes guter wegen, der hab ich mich nye vnderwunden vnd trett der ab alhie vor eweren genaden wenn ich schol , vnd warff vrtail an vns , also als her der guter vnd des hutwerks gerne abtreten wolde, das man di schul- diger davon beczalt als verre das gereichen mochte, ab man yn doruber icht hoher treiben ader dringen muge, ader was darumb ayn recht sey. Da spra- chen di schuldiger : liben herren, das beseczen wir mit euch, das er nu ab- treten wil der guter vnd des hutwerks, nu er das peste daraws gewurcht vnd geczogen hat vnd domit getan hat was er gewolt hat an alles recht ym czu frummen vnd vns armen lewten czu grossem schaden. Nu glawb wir ewern gnaden wol ir lasset vns bleiben pei genaden vnd pei dem rechten. Auch hat gesprochen der schaffer fur etleichen scheppfen, di das furpas in den rat
210 Darumb so vorpurget den selben vmb sotan puzz vnd gebt vns des ewer vorschriben antwort vnd erdenkt es also, das vnserm gnedigen herren dem kunig vnd auch vns nicht abgee. 303. Huter mugen auch vel kauffen als kurssner. Kurssner vnd Huter vnser mitpurger haben ezwaytracht vmb das, daz di kursner maynen, daz di hutter nicht schullen fel kauffen vnd di gerben czu vnderczihen ire hute. Nu kunnen wir vns doraws nicht richten, wes sy payderseit recht hetten. Chutnenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Wir lassen euch wissen, sam ir habt ayn freyes pergwerk, so mag der hutter wol vell kauffen vnd gerben vnd unter di hute czihen. 304. Wer sich ayns gutes vnderwindet, er sol dauon di schult gelten. Es ist vor czeiten vnser mitpurger ainer ab tot, vnd hat etwas guter vnd hutwerk hinder ym gelassen, vnd ist erber lewten dauon schuldig bliben sunderleich vnsern mitpurgern. Nu hat sich desselben vater, der do ab tot ist , der guter vnd des hutwerks mit aygener gewalt vnderwunden an wissen vnd an willen des richters, der scheppfen vnd des hoffmeisters, vnd hatt das vil czeit vnd weile gehandelt wi er wolde. Do quomen vor yn aynem vollen rat erber lewt vnser mitpurger, den man von den selben guter ire schult be- czalt schulde haben, vnd sprachen den vater an vnd sprachen in yrer clag : liben hern, also als er sich der guter vnd des hutwerks seines sonnes mit all seiner czugehorunge vnderwunden hat an recht vnd wissen des richters, ewer genaden vnd des hoffmaisters, vnd hat das gehandelt noch seiner lust vnd willen wi er wolde vnd an recht vnd hat selber aws dem hutwerk czu hoffe vnd in di muncz gepracht vnd hat gelt darumb genomen vnd enphangen vnd hat vns do von vnsers geldes nicht beczalt, so beger wir, das ir vns ayn recht vrtail lasset wider faren, ab nu der vater der hie in antwort stett icht mit pessrem pilleichrem rechten vns di schult richten vnd beczalen schulle wenn das er dawider reden schull ader muge ader was darumb ayn recht, wenn er sich der guter vnd des hutwerks vnderwunden hat mit aygener ge- walt vnd mit vnrechte als wir vorgesprochen haben. Da trat dar der vater vnd sprach in seiner antwort: liben herren, also als si mich ansprechen von meines sunnes guter wegen, der hab ich mich nye vnderwunden vnd trett der ab alhie vor eweren genaden wenn ich schol , vnd warff vrtail an vns , also als her der guter vnd des hutwerks gerne abtreten wolde, das man di schul- diger davon beczalt als verre das gereichen mochte, ab man yn doruber icht hoher treiben ader dringen muge, ader was darumb ayn recht sey. Da spra- chen di schuldiger : liben herren, das beseczen wir mit euch, das er nu ab- treten wil der guter vnd des hutwerks, nu er das peste daraws gewurcht vnd geczogen hat vnd domit getan hat was er gewolt hat an alles recht ym czu frummen vnd vns armen lewten czu grossem schaden. Nu glawb wir ewern gnaden wol ir lasset vns bleiben pei genaden vnd pei dem rechten. Auch hat gesprochen der schaffer fur etleichen scheppfen, di das furpas in den rat
Strana 211
211 gepracht, der das hutwerk pey des sunes czeiten gehandelt vnd gearbayt hat, hett man mich mit dem hutwerk vmb geen lassen ich wolde got ge- trawet haben, das di schult gar balde sein beczalt wurden. Chuthnenses scripserunt. Sentencia difflnitiua. Als wir davorn in ewerm prieff vornomen haben, vnd als ir dovorn ge- schriben habt, das sich der vater seynes sunes guter vnde hutwerkes vnder- wunden hat mit aygewalt ane wissen vnd willen des richters, der scheppfen vnd des hoffmaisters vnd hat viel czeit das gehandelt wi er wolde, so taile wir das czu ainem rechten, das der vatir den schuldigern pilleych yre schult gelden schol. 305. Wy den furmunden ayn gut czugetailt ward. Es ist gescheen, das ayn fursprech dingt seine recht ayner iuncfrawen Anne vnd iren frewnden fra Anna Domuter, vnd begerte vnsers herren des kunigs brieff mit seiner maiestat, das man yn lisse lesen in gehekter pank, vnd das hat man getan. Da fragte er di furmunden des guten darumb er teidingt, ab si do wider icht wolden reden. Da sprachen si sye wolden da- wider nichts reden. Das wart besaczt mit den scheppfen yn gehegter pank. Dornoch quamen si mit dem beschid brieff. Der wart auch gelesen. Do was er do der fursprech vnd tat aine clage von ainer iunkfrawen vnd von ainer frawen yre frewndynne, wi das gewesen wer ayn purger genant Niklas Geyer vnd hett gekoren seynen enykel vier vormunden. Derselbe enykel tot ist vnder seinen iaren. Darumb hat geclagt di iuncfraw vnd di fraw czu dem gut, das si des selben gutes neher seyn denn dy vormunden, wenn der iunge ap tot ist vnter seinen vornunfftigen iaren, vnd hat gepeten ge- richtes vnd einer antwort vnd hat ir lassen ayn recht vrtail werden noch des kunigs brieffs lawt, ab sy nu neher seyn desselben anfals wenn di formunden ader waz darumb ayn recht sey , wenn der beschid brif lawt den furmunden als lange , vncz daz der iunge kumpt czu seinen vornunftigen iaren czu yren guten trewen. Responsio. Da trat dar Symon Pule, Andres von Butchicz, Schon Jekel di vor- munden des Geyers enikel vnd seines gutes mit yrem fursprechen, vnd der dingte in alles ir recht vnd voranderweite di clag vnd sprach also : herre her hofrichter, wolt ir vornemen der vormunde gesprech vnd ir wort. Her hoffrichter , als mein herren des kunigs brieff lawt, das ayn yezleich purger ader purgerynne di czum Czasslabs sein vnd mit der stat vbel vnd gut leiden mugen yre guter geben vnd schiken vnbeschaiden wenn si wollen, des brieffs hat sich getrost Niklas Geyer, do der lag an seynem totpette pey guter vor- nunft, der beruffte czu ym erber pederlewt, di do haissen totpetlewte, als vil als er der bedurfte czu seiner beschidunge, der ayn tail czu den czeiten scheppfen waren vnd pat si czu horchen durch got vnd durch des rechten willen czu seiner beschidunge vnd begerte das di beschriben wurde. Czum 14 *
211 gepracht, der das hutwerk pey des sunes czeiten gehandelt vnd gearbayt hat, hett man mich mit dem hutwerk vmb geen lassen ich wolde got ge- trawet haben, das di schult gar balde sein beczalt wurden. Chuthnenses scripserunt. Sentencia difflnitiua. Als wir davorn in ewerm prieff vornomen haben, vnd als ir dovorn ge- schriben habt, das sich der vater seynes sunes guter vnde hutwerkes vnder- wunden hat mit aygewalt ane wissen vnd willen des richters, der scheppfen vnd des hoffmaisters vnd hat viel czeit das gehandelt wi er wolde, so taile wir das czu ainem rechten, das der vatir den schuldigern pilleych yre schult gelden schol. 305. Wy den furmunden ayn gut czugetailt ward. Es ist gescheen, das ayn fursprech dingt seine recht ayner iuncfrawen Anne vnd iren frewnden fra Anna Domuter, vnd begerte vnsers herren des kunigs brieff mit seiner maiestat, das man yn lisse lesen in gehekter pank, vnd das hat man getan. Da fragte er di furmunden des guten darumb er teidingt, ab si do wider icht wolden reden. Da sprachen si sye wolden da- wider nichts reden. Das wart besaczt mit den scheppfen yn gehegter pank. Dornoch quamen si mit dem beschid brieff. Der wart auch gelesen. Do was er do der fursprech vnd tat aine clage von ainer iunkfrawen vnd von ainer frawen yre frewndynne, wi das gewesen wer ayn purger genant Niklas Geyer vnd hett gekoren seynen enykel vier vormunden. Derselbe enykel tot ist vnder seinen iaren. Darumb hat geclagt di iuncfraw vnd di fraw czu dem gut, das si des selben gutes neher seyn denn dy vormunden, wenn der iunge ap tot ist vnter seinen vornunfftigen iaren, vnd hat gepeten ge- richtes vnd einer antwort vnd hat ir lassen ayn recht vrtail werden noch des kunigs brieffs lawt, ab sy nu neher seyn desselben anfals wenn di formunden ader waz darumb ayn recht sey , wenn der beschid brif lawt den furmunden als lange , vncz daz der iunge kumpt czu seinen vornunftigen iaren czu yren guten trewen. Responsio. Da trat dar Symon Pule, Andres von Butchicz, Schon Jekel di vor- munden des Geyers enikel vnd seines gutes mit yrem fursprechen, vnd der dingte in alles ir recht vnd voranderweite di clag vnd sprach also : herre her hofrichter, wolt ir vornemen der vormunde gesprech vnd ir wort. Her hoffrichter , als mein herren des kunigs brieff lawt, das ayn yezleich purger ader purgerynne di czum Czasslabs sein vnd mit der stat vbel vnd gut leiden mugen yre guter geben vnd schiken vnbeschaiden wenn si wollen, des brieffs hat sich getrost Niklas Geyer, do der lag an seynem totpette pey guter vor- nunft, der beruffte czu ym erber pederlewt, di do haissen totpetlewte, als vil als er der bedurfte czu seiner beschidunge, der ayn tail czu den czeiten scheppfen waren vnd pat si czu horchen durch got vnd durch des rechten willen czu seiner beschidunge vnd begerte das di beschriben wurde. Czum 14 *
Strana 212
212 aller ersten kor er czu furmunden Symon Pule, Andresen von Butschicz, Schon Jekel seinem enickel vnd seinen gutern, di er seinem enykel beschai- den hat, also das si des geprewchen mugen vnd damitte thun vnd lassen mochten mit seinem enykel vnd mit seinem gut gleicher weisse als mit yrem gute, vncz pis der enikel kumpt czu seinen vornunftigen iaren. Nu sprechen di furmunden in yrer antwort also : als di furmunden haben das gut in gewer vnd in gewalt vnd das enykel tot ist vnder seinen vornunfftigen iaren, vnd pitten euch herr hoffmaister di furmunden, das ir in lat ayn recht vrtail widerfaren von meinen hern den scheppfen, wen si sich were mit meines hern des kunigs briff, do meins hern des kunigs maiestat anhenget, vnd auch mit dem beschid brieff, da anhanget das grosser ingesigil der stat, ab si nicht mit pessrem pilleichrem rechten neher sein das si haben in gewer vnd in ge- walt czu besyczen vnd czu beherten, behalden sein noch lawt der czwayer bryeff , wenn das sy di iunkfrawe vnd di fraw mit der clag dauon gedringen mugen ader schullen, ader waz darumb ayn recht sey. Sententia diffinitiua. Als wir clag vnd antwort vnd des kunigs brieff vnd auch den geschefft pryeff vornomen haben, vnd sind dem mal das der Niklas Geyer seynen enikel mit allen seynen gutern den furmunden beschaiden hat czu thun vnd czu lassen czu getrewer hant als mit yrem aygen gut, pis daz das kint czu seinen vornunfftigen iaren nicht komen ist, so taile wir czu aynem rechten, das di furmunden pesser recht ezu dem gut haben denn ymands anders. 306. Wi heyratlewte geczewgen mugen. Es hat sich gefuget czu czeiten, wi das Nykusch Busyczer vor gehegtem dinge mit seinem vursprechen von seines weibes wegen drey klag hat kegen der frawen Elenan vnd Dorothean ire tochter, vnd hat sich der czwayer klag geczogen an heyratlewte, wenn nu di heyratlewte gestunden, ab nu di fraw Helena und Dorothea ire tochter der sache nicht voruallen were ader was darumb ayn recht sey. Des trat dar fraw Elena vnde Dorothea ire tochter vnd ezoch sich auch der sach an heyratlewte vnd paten ayn vrtail czu wer- den von den scheppfen, ab si nicht pilleicher vnd neher ir leib vnd ir gut wer mit heyratlewten czu weren , wenn das man si mit heyratleuten vberwinden mochte ader was darumb ayn recht sey. Da tailte wir an aynem rechten, das sich di fraw pas vnd neher wer ezu weren mit heiratlewten, wenn das sy ymandis mit heyratlewten vberwinden mochte. Responsio. Da trat dar Nikusch Busiczer mit seynem vursprechen vnd gerte, das man di heiratlewte nennen schulle an di sich di frawen geczogen haben. Do nanten sy ayn Jaxen vom Gurein, Benedik den andern vnd aynen Stanko den dritten. Da aber trat der offt genante Nykusch Busiczer dar mit seinem fursprechen vnd sprach, der Yax von Gurein wer von seinentwegen ayn heiratman. Da sprach der selbe Jax : liben herren, ich pit euch das ir mich bewart von den sachen, wenn es tret er vnd gut an. Da vragte wir, von
212 aller ersten kor er czu furmunden Symon Pule, Andresen von Butschicz, Schon Jekel seinem enickel vnd seinen gutern, di er seinem enykel beschai- den hat, also das si des geprewchen mugen vnd damitte thun vnd lassen mochten mit seinem enykel vnd mit seinem gut gleicher weisse als mit yrem gute, vncz pis der enikel kumpt czu seinen vornunftigen iaren. Nu sprechen di furmunden in yrer antwort also : als di furmunden haben das gut in gewer vnd in gewalt vnd das enykel tot ist vnder seinen vornunfftigen iaren, vnd pitten euch herr hoffmaister di furmunden, das ir in lat ayn recht vrtail widerfaren von meinen hern den scheppfen, wen si sich were mit meines hern des kunigs briff, do meins hern des kunigs maiestat anhenget, vnd auch mit dem beschid brieff, da anhanget das grosser ingesigil der stat, ab si nicht mit pessrem pilleichrem rechten neher sein das si haben in gewer vnd in ge- walt czu besyczen vnd czu beherten, behalden sein noch lawt der czwayer bryeff , wenn das sy di iunkfrawe vnd di fraw mit der clag dauon gedringen mugen ader schullen, ader waz darumb ayn recht sey. Sententia diffinitiua. Als wir clag vnd antwort vnd des kunigs brieff vnd auch den geschefft pryeff vornomen haben, vnd sind dem mal das der Niklas Geyer seynen enikel mit allen seynen gutern den furmunden beschaiden hat czu thun vnd czu lassen czu getrewer hant als mit yrem aygen gut, pis daz das kint czu seinen vornunfftigen iaren nicht komen ist, so taile wir czu aynem rechten, das di furmunden pesser recht ezu dem gut haben denn ymands anders. 306. Wi heyratlewte geczewgen mugen. Es hat sich gefuget czu czeiten, wi das Nykusch Busyczer vor gehegtem dinge mit seinem vursprechen von seines weibes wegen drey klag hat kegen der frawen Elenan vnd Dorothean ire tochter, vnd hat sich der czwayer klag geczogen an heyratlewte, wenn nu di heyratlewte gestunden, ab nu di fraw Helena und Dorothea ire tochter der sache nicht voruallen were ader was darumb ayn recht sey. Des trat dar fraw Elena vnde Dorothea ire tochter vnd ezoch sich auch der sach an heyratlewte vnd paten ayn vrtail czu wer- den von den scheppfen, ab si nicht pilleicher vnd neher ir leib vnd ir gut wer mit heyratlewten czu weren , wenn das man si mit heyratleuten vberwinden mochte ader was darumb ayn recht sey. Da tailte wir an aynem rechten, das sich di fraw pas vnd neher wer ezu weren mit heiratlewten, wenn das sy ymandis mit heyratlewten vberwinden mochte. Responsio. Da trat dar Nikusch Busiczer mit seynem vursprechen vnd gerte, das man di heiratlewte nennen schulle an di sich di frawen geczogen haben. Do nanten sy ayn Jaxen vom Gurein, Benedik den andern vnd aynen Stanko den dritten. Da aber trat der offt genante Nykusch Busiczer dar mit seinem fursprechen vnd sprach, der Yax von Gurein wer von seinentwegen ayn heiratman. Da sprach der selbe Jax : liben herren, ich pit euch das ir mich bewart von den sachen, wenn es tret er vnd gut an. Da vragte wir, von
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213 welchem tail er heyratman. Do antworte der selbe Jax, er wer des Nikusch Busiczer mit den scheppfen vnd trat mit seinem vursprechen aber dar vnd sprach: liben herren, also als der Jax mein heiratman ist, vnd di offt ge- nante fraw sich dornoch haben geczogen an Benedict, der ayn furmunde ist, vnd an Stanken , den es czu kasten vnd czu pewtel get, ab di vorgenanten heiratlewten, an di sich di frawen geczogen haben, pilleich geczewgen mugen ader was darumb ayn recht sey. Liben herren, als sey wir nicht weiser vnd pitten ewer weishait, das ir vns das gerucht czu vnderweisen. Wist auch liben hern, das der Stanko vnd auch der Benedik paide heiratlewte sein vnd vormunde, und der Stanko der frawen Elenan aydem ist Colonienses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Als wir clag vnde antwort vornomen haben , so tail wir daz czu aynem rechten, daz di heiratlewte wol geczewgen mugen, wi wol das ist das sy payde vurmunden seyn, vnd dorczu der ayne der selben frawen aydem ist. 307. Wi ayner ayn erb czu recht besessen hat. Do der Dypolt dar trat mit seynem fursprechen vnd hett sich bewart in aynen vollen rat, do alle dinge vnd sachen craft nemen vnd behalden, 1) do sprach er gar beschaidenleich mit seinem fursprechen : liben hern, sich hat gefuget czu czeiten vnd czu weile, daz ayn erber man ist gesessen, der da hat gehaissen Hanman Czurner, der da hat gekawfft wider ein andern erbern man, der da haisset vnd genant ist gewesen Waczlab Poler auch do ge- sessen ainen hoff, der do ist gelegen yn ewer furstatt vnd in ewerem rech- ten vnd in ewer losunge mit allen seinen czugehorunge, akker, wisen vnd weiden, vnd haben ainen redlichen kawff gethan, vnd der selbe kawff vertic- lich, recht vnd redlich bewart ist wurden in der statpuch. Da ist der vor- genante Waczlab Poler purgermaister czu der selben czeit getreten vor aynen vollen rat vnd hat do bekant , das jm der Hanman Czurner den vor- genanten hoff gancz vnd gar beczalt hat awsgenomen ayn vnd czwainczik schok czins , das da macht czwaihundert schok vnd czehen schok groschen vertiges geldes czu beczalen, als das statpuch beheldet, vnd noch hewt an disem tage dorinne geschriben stet, vnd schul denne furpas frey vor allen czinsen sein, wenn di selben czwai hundert schok vnd czehen schok beczalt werden. Das hat sich derselbe Wenczlab Coler purgermaister czu derselben czeit lassen in das statpuch czu geczeuknuss schreiben, das noch hewt recht vnd redleich yn dem statpuch beschriben stet vnd redlich bewart ist. Das ist derselbe hoff nach des vorgenanten Hanmans Czurner tode von dem vor- genanten Waczlab Coler gehohert mit acht schok grosschen czinses wurden 1) Palacky über Formelbücher S. 260. Cod. M. S. sign. C., nunc II, olim 22 aus der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts einst dem Kloster von Wittingau gehörig: Fol. 36. Kunso judex et ... jurati cives civitatis in Horawicz recognoscunt, N u. s. w. suos concives in judicio contestato intra quatuor scamna judiciaria, ubi quaelibet gesta obtinent plenum robur, professos esse publice u. s. w.
213 welchem tail er heyratman. Do antworte der selbe Jax, er wer des Nikusch Busiczer mit den scheppfen vnd trat mit seinem vursprechen aber dar vnd sprach: liben herren, also als der Jax mein heiratman ist, vnd di offt ge- nante fraw sich dornoch haben geczogen an Benedict, der ayn furmunde ist, vnd an Stanken , den es czu kasten vnd czu pewtel get, ab di vorgenanten heiratlewten, an di sich di frawen geczogen haben, pilleich geczewgen mugen ader was darumb ayn recht sey. Liben herren, als sey wir nicht weiser vnd pitten ewer weishait, das ir vns das gerucht czu vnderweisen. Wist auch liben hern, das der Stanko vnd auch der Benedik paide heiratlewte sein vnd vormunde, und der Stanko der frawen Elenan aydem ist Colonienses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Als wir clag vnde antwort vornomen haben , so tail wir daz czu aynem rechten, daz di heiratlewte wol geczewgen mugen, wi wol das ist das sy payde vurmunden seyn, vnd dorczu der ayne der selben frawen aydem ist. 307. Wi ayner ayn erb czu recht besessen hat. Do der Dypolt dar trat mit seynem fursprechen vnd hett sich bewart in aynen vollen rat, do alle dinge vnd sachen craft nemen vnd behalden, 1) do sprach er gar beschaidenleich mit seinem fursprechen : liben hern, sich hat gefuget czu czeiten vnd czu weile, daz ayn erber man ist gesessen, der da hat gehaissen Hanman Czurner, der da hat gekawfft wider ein andern erbern man, der da haisset vnd genant ist gewesen Waczlab Poler auch do ge- sessen ainen hoff, der do ist gelegen yn ewer furstatt vnd in ewerem rech- ten vnd in ewer losunge mit allen seinen czugehorunge, akker, wisen vnd weiden, vnd haben ainen redlichen kawff gethan, vnd der selbe kawff vertic- lich, recht vnd redlich bewart ist wurden in der statpuch. Da ist der vor- genante Waczlab Poler purgermaister czu der selben czeit getreten vor aynen vollen rat vnd hat do bekant , das jm der Hanman Czurner den vor- genanten hoff gancz vnd gar beczalt hat awsgenomen ayn vnd czwainczik schok czins , das da macht czwaihundert schok vnd czehen schok groschen vertiges geldes czu beczalen, als das statpuch beheldet, vnd noch hewt an disem tage dorinne geschriben stet, vnd schul denne furpas frey vor allen czinsen sein, wenn di selben czwai hundert schok vnd czehen schok beczalt werden. Das hat sich derselbe Wenczlab Coler purgermaister czu derselben czeit lassen in das statpuch czu geczeuknuss schreiben, das noch hewt recht vnd redleich yn dem statpuch beschriben stet vnd redlich bewart ist. Das ist derselbe hoff nach des vorgenanten Hanmans Czurner tode von dem vor- genanten Waczlab Coler gehohert mit acht schok grosschen czinses wurden 1) Palacky über Formelbücher S. 260. Cod. M. S. sign. C., nunc II, olim 22 aus der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts einst dem Kloster von Wittingau gehörig: Fol. 36. Kunso judex et ... jurati cives civitatis in Horawicz recognoscunt, N u. s. w. suos concives in judicio contestato intra quatuor scamna judiciaria, ubi quaelibet gesta obtinent plenum robur, professos esse publice u. s. w.
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214 vnd beswert, den er vormals sich in der statpuch beschriben vnd bekant hat, vnd ist des weysen, den der Hanman Czurner gelassen hat, ayn furmunde gewesen. Des verantworte zich des Waczlaben Colers sun, der auch Wencz- lab Coler haisset, vnd sprach, sein vater wer des waysen furmunde nicht gewesen. Das besaczte des Dypoldes fursprech mit vns. Dorumb so hat der vorgenant Dypolt, dem der waise lange dornoch gegeben wart mit allem yrem vaterleichen erben vor vnserm herren dem romischen kunig mit derfrewunt vnd auch der scheppfen wille, geclagt czu dem Waczlab Coler vnde auch czu allen seinen gutern farunde vnd vnfarende, wo man di hett ader wo man di funde, si weren vber der erden oder vnder der erden, vmb di acht schok ezinses, di der selbe waise vnd ouch der Dypolt ir eeman gegeben haben, ab got wil mit vnrecht wol vier vnd czwainzik iar nicht vil mynner ader mer fremden hen- den. Das macht in ainer summe mit sampt dem haubtgut czwaihundert schok vnd czway vnd sybenczik schok groschen prager pfenninge vnsers herren des romischen kuniges muncz. Darumb pitt er liber her richter also als er ayn vnkunder ellender gast gewesen ist, do ym der vnuorstendige waise seines vaterlichen erbs gegeben wart mit allem dem, das si angestarb von dem vorgenanten yrem vater, vnd also di vorgenante acht schok czynses mit vnrecht auff den vnuorstendigen waisen kumen sein vnd auff den elenden gast, dem auch nichts wissende ist gewesen, svnder was man ym gesagt hat, das hat er mussen glawben, als das statpuch , dorynne er erste dicz kegen- wurtige iar ynne wurden ist, beweisen vnd volkumleichen beczeuget, vnd noch hewt des tages dorynne geschriben stet der kauff vnd di beczalunge recht vnd redleichen, das ir legt ayn vrtail an meine herren di scheppfen, ab er nu denselben czyns mit sampt dem hawpgut mit pessrem vnd pilleichrem rechten widergeben schull dem Dypolt vnd dem erben , den si mit einander gehabt haben , vnd noch hewt des tages der selbe son lebendiger ist noch sulcher redleicher beweisunge, als das statpuch beweiset vnd behelt, wenn das er dowider reden schulle ader muge ader was dorumb ayn recht sey. Da di clage geschach , da fragte des Wenczlaben fursprech den Dypolden, ab is sein wort wer. Do antworte er es wer sein wort. Das besaczte des Wenczlaben Colers furspreche mit vns vnd pat vmme ayn gesprech vnd quam dornoch vor den vorgenanten vollen rat vnd bekante das des vorge- nanten Wenczlab Colers ym rate gewesen wer vnd wer gewesen ayn fur- munde des vorgenanten waises mit andern scheppfen, vnd sprach dornoch: liben herren, ich mane yn vmb nichts, meine eldern vnd ich sein gesessen wol vier vnd czwenczik iar an alle anspruch, vnd mein vater hot es gefreyet noch der stat recht. So ist is mich angestorben von meinem vater, vnd pyn gerut gesessen manich iar vncz an di czeit vnd furpas, ab ich nu pilleicher geruet schol siczen mit dem rechten, wenn das mich ymands mit clag dauon schulle ader muge getreiben ader was darumb ayn recht sey. Colonienses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Liben frewnde, als wir clag vnd antwort dauorn vornomen haben, so
214 vnd beswert, den er vormals sich in der statpuch beschriben vnd bekant hat, vnd ist des weysen, den der Hanman Czurner gelassen hat, ayn furmunde gewesen. Des verantworte zich des Waczlaben Colers sun, der auch Wencz- lab Coler haisset, vnd sprach, sein vater wer des waysen furmunde nicht gewesen. Das besaczte des Dypoldes fursprech mit vns. Dorumb so hat der vorgenant Dypolt, dem der waise lange dornoch gegeben wart mit allem yrem vaterleichen erben vor vnserm herren dem romischen kunig mit derfrewunt vnd auch der scheppfen wille, geclagt czu dem Waczlab Coler vnde auch czu allen seinen gutern farunde vnd vnfarende, wo man di hett ader wo man di funde, si weren vber der erden oder vnder der erden, vmb di acht schok ezinses, di der selbe waise vnd ouch der Dypolt ir eeman gegeben haben, ab got wil mit vnrecht wol vier vnd czwainzik iar nicht vil mynner ader mer fremden hen- den. Das macht in ainer summe mit sampt dem haubtgut czwaihundert schok vnd czway vnd sybenczik schok groschen prager pfenninge vnsers herren des romischen kuniges muncz. Darumb pitt er liber her richter also als er ayn vnkunder ellender gast gewesen ist, do ym der vnuorstendige waise seines vaterlichen erbs gegeben wart mit allem dem, das si angestarb von dem vorgenanten yrem vater, vnd also di vorgenante acht schok czynses mit vnrecht auff den vnuorstendigen waisen kumen sein vnd auff den elenden gast, dem auch nichts wissende ist gewesen, svnder was man ym gesagt hat, das hat er mussen glawben, als das statpuch , dorynne er erste dicz kegen- wurtige iar ynne wurden ist, beweisen vnd volkumleichen beczeuget, vnd noch hewt des tages dorynne geschriben stet der kauff vnd di beczalunge recht vnd redleichen, das ir legt ayn vrtail an meine herren di scheppfen, ab er nu denselben czyns mit sampt dem hawpgut mit pessrem vnd pilleichrem rechten widergeben schull dem Dypolt vnd dem erben , den si mit einander gehabt haben , vnd noch hewt des tages der selbe son lebendiger ist noch sulcher redleicher beweisunge, als das statpuch beweiset vnd behelt, wenn das er dowider reden schulle ader muge ader was dorumb ayn recht sey. Da di clage geschach , da fragte des Wenczlaben fursprech den Dypolden, ab is sein wort wer. Do antworte er es wer sein wort. Das besaczte des Wenczlaben Colers furspreche mit vns vnd pat vmme ayn gesprech vnd quam dornoch vor den vorgenanten vollen rat vnd bekante das des vorge- nanten Wenczlab Colers ym rate gewesen wer vnd wer gewesen ayn fur- munde des vorgenanten waises mit andern scheppfen, vnd sprach dornoch: liben herren, ich mane yn vmb nichts, meine eldern vnd ich sein gesessen wol vier vnd czwenczik iar an alle anspruch, vnd mein vater hot es gefreyet noch der stat recht. So ist is mich angestorben von meinem vater, vnd pyn gerut gesessen manich iar vncz an di czeit vnd furpas, ab ich nu pilleicher geruet schol siczen mit dem rechten, wenn das mich ymands mit clag dauon schulle ader muge getreiben ader was darumb ayn recht sey. Colonienses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Liben frewnde, als wir clag vnd antwort dauorn vornomen haben, so
Strana 215
215 taile wir das czu aynem rechten , vmb das der Wenczlab Coler vnd seine vorfarne wol vier vnd ezwainczik iar ist gerut gesessen ane anspruche, so schol er furpas geruet sein vnd di acht schok czinses schullen vor sich geen. 308. Wi czyns gelt furgank hot. Es geschach, das vor vns kam in ainen vollen rat di erber fraw, di Niklas Alder ayn purger des Perges czun Kutten gelassen hat, vnd pat vns vnd sprach : liben hern, ich pitt euch, das ir mir des rechten beholffen seit nach meiner prief lawt czu dem hoff vnd erbe, das Hensil Schike gelassen hat vmb meine vorsessene czinse. Dawider rete allezu hant Wenczlab Wunderweyn von seines elichen weibes wegen vnd sprach also: liben herrn, ich pit euch durch got vnd des rechten willen, das ir der erber frawen czu dem hoff vnd erbe, daz sy yezunt genant hat, kaines rechten nicht helffet, wenn ab got wil derselbe hoff vnd erb meines eleichen weibs rechter veter- leicher anfal ist, das si wol beweisen wirt mit guter gewissen, di si doruber hat , wenn des czeit wirt, wenn derselbe Hensil Schik czu demselben hoff vnd erb ny kain recht gehabt hat, vnd pitt euch liben herren, das ir vns ayn gericht hegt. Hat denn di erber fraw ichtes czu sprechen czu meinem eli- chen weibe von des selben hoffs vnd erbs wegen, so stee ich alhie vnd wil das vorantwurten. Do wurden wir czu rate vnd hegten yn do ayn ge- richt. Da trat di selbe erber fraw dar fur gehegte pank mit yrem fursprechen. Da clagte derselbe furspreche von der egenanten frawentwegen vnd sprach also : liben herren, es hat sich gefugt czu czeiten, das der erber man Niklas Alder etwan purger der Pergs czun Kutten, dem got gnad , der diser erber- frawen di alhi yn antwort stet elicher vnd fleislicher man gewesen ist, ge- kaufft hat ezwenczik schok groschen prager pfennige ewiges yeriges freyes czinses vmb czwaihundert schok groschen prager muncz wider den erbern man Hensil Schiken etwan ewer mitpurger vff dem hoff vnd erbe fur Greczer- thor gelegen fur ewer stat , dar czu funff huben ackers gehorn vnd auf alle andre czugehorunge des selben hoffes, als das di prieff wol beczewgen, di vber den selben czyns gemacht vnd gegeben sein, wurden vorsigilt mit ewer stat grossrem anhangendem yngesigil, das ewer hochste gewissen ist, vnd denselben ezins derselbe Niclas Alder gehalden vnd gehabt hat vnd ym ge- freyet ist , vnd ym der alle iar gericht vnd beczalt ist wurden von allen be- siczern des vorgenanten hoffs vnd erbs noch den vorgenanten seiner brieff lawt an anspruch vnd an lawtmerunge aller brieff, vnd do wider nymant geret noch gethan hat weder mit worten noch mit werken , sunder er den- selben czins vngehindert besessen hat di weil er gelebt hat also lange vncz er gestarb , vnd noch seinem tode der selbe czins, ab got wil mit rechte an dise erber fraw kumen vnd gefallen ist, wenn ir auch alle iar vorricht vnd beczalt ist wurden von allen besiczern des egenanten hoffs vnd erbs auch an alle anspruch vnd an lawtmerunge vnd an widerrede aller lewt vngehinder€ yczund wol sechs vnd czwenczik iar mynner ader mer noch der egenanten brieff lawt, vnd vmb denselben czins offte gephendt wurden ist mit dem rech- ten, wenn er nicht gegeben wart czu seinen czeiten ader tagen. Auch wisset
215 taile wir das czu aynem rechten , vmb das der Wenczlab Coler vnd seine vorfarne wol vier vnd ezwainczik iar ist gerut gesessen ane anspruche, so schol er furpas geruet sein vnd di acht schok czinses schullen vor sich geen. 308. Wi czyns gelt furgank hot. Es geschach, das vor vns kam in ainen vollen rat di erber fraw, di Niklas Alder ayn purger des Perges czun Kutten gelassen hat, vnd pat vns vnd sprach : liben hern, ich pitt euch, das ir mir des rechten beholffen seit nach meiner prief lawt czu dem hoff vnd erbe, das Hensil Schike gelassen hat vmb meine vorsessene czinse. Dawider rete allezu hant Wenczlab Wunderweyn von seines elichen weibes wegen vnd sprach also: liben herrn, ich pit euch durch got vnd des rechten willen, das ir der erber frawen czu dem hoff vnd erbe, daz sy yezunt genant hat, kaines rechten nicht helffet, wenn ab got wil derselbe hoff vnd erb meines eleichen weibs rechter veter- leicher anfal ist, das si wol beweisen wirt mit guter gewissen, di si doruber hat , wenn des czeit wirt, wenn derselbe Hensil Schik czu demselben hoff vnd erb ny kain recht gehabt hat, vnd pitt euch liben herren, das ir vns ayn gericht hegt. Hat denn di erber fraw ichtes czu sprechen czu meinem eli- chen weibe von des selben hoffs vnd erbs wegen, so stee ich alhie vnd wil das vorantwurten. Do wurden wir czu rate vnd hegten yn do ayn ge- richt. Da trat di selbe erber fraw dar fur gehegte pank mit yrem fursprechen. Da clagte derselbe furspreche von der egenanten frawentwegen vnd sprach also : liben herren, es hat sich gefugt czu czeiten, das der erber man Niklas Alder etwan purger der Pergs czun Kutten, dem got gnad , der diser erber- frawen di alhi yn antwort stet elicher vnd fleislicher man gewesen ist, ge- kaufft hat ezwenczik schok groschen prager pfennige ewiges yeriges freyes czinses vmb czwaihundert schok groschen prager muncz wider den erbern man Hensil Schiken etwan ewer mitpurger vff dem hoff vnd erbe fur Greczer- thor gelegen fur ewer stat , dar czu funff huben ackers gehorn vnd auf alle andre czugehorunge des selben hoffes, als das di prieff wol beczewgen, di vber den selben czyns gemacht vnd gegeben sein, wurden vorsigilt mit ewer stat grossrem anhangendem yngesigil, das ewer hochste gewissen ist, vnd denselben ezins derselbe Niclas Alder gehalden vnd gehabt hat vnd ym ge- freyet ist , vnd ym der alle iar gericht vnd beczalt ist wurden von allen be- siczern des vorgenanten hoffs vnd erbs noch den vorgenanten seiner brieff lawt an anspruch vnd an lawtmerunge aller brieff, vnd do wider nymant geret noch gethan hat weder mit worten noch mit werken , sunder er den- selben czins vngehindert besessen hat di weil er gelebt hat also lange vncz er gestarb , vnd noch seinem tode der selbe czins, ab got wil mit rechte an dise erber fraw kumen vnd gefallen ist, wenn ir auch alle iar vorricht vnd beczalt ist wurden von allen besiczern des egenanten hoffs vnd erbs auch an alle anspruch vnd an lawtmerunge vnd an widerrede aller lewt vngehinder€ yczund wol sechs vnd czwenczik iar mynner ader mer noch der egenanten brieff lawt, vnd vmb denselben czins offte gephendt wurden ist mit dem rech- ten, wenn er nicht gegeben wart czu seinen czeiten ader tagen. Auch wisset
Strana 216
216 ir wol liben herren , das euch der kammerer aynen brieff gesant hat, das di teidinge, di Wenczlab Wunderwein von seines weibestwegen mit dem Ste- phan Schiken gehabt haben, diser erbern frawen vnschedleich scholden sein an yrem rechten. Auch ist di selbe erber fraw, di Wenczlab Wunderwein hat ab gericht mit hundert schoken, di ir der egenante Hensil Schiken ge- geben hat von demselben hoff vnd erb czu morgengab, als ir in der abschrifft des selben morgengabs brieff wol gehort habt, vnd nu Wenczlab Wunder- wein hervurtritt von seines elichen weibes twegen vnd von seinen twegen mit aynem vorhalden brieff, der kayn krafft hat noch haben mag, wenn er in als uil iaren als ich vorgesprochen habe nie gelawtmert ist, vnd mainet nu di erber fraw ap czu treiben mit demselben vorhalden brieff, darumb pitt ich euch her richter, lat mir ayn vrtail widerfaren von meinen herren den scheppfen, ab nu di erber fraw mit pessrem vnd pilleichrem rechten densel- ben yren czyns furpas ewicleichen besiczen, halden vnd haben schol, also als si denne vormals vnd auch ir eleicher man manich iar an alle ansprach vnd an alle hyndernuss besessen vnd behabt haben, wenn das si Waczlab Wun- derwein vnd sein eleich weip mit yrem vorhalden brieff apgetreiben mochten ader waz darumb ayn recht sey. So sind das di abschrifft der brieff, doran sich di fraw czeucht. Der erste laut von wort czu wort also: littera. Nos Andreas iudex, Procopius Dymut tunc temporis magister ciuium, Wenczess- laus Yenlini, Tyrmannus de Sacco, Henslinus Francz, Nicolaus Geyer, Pro- copius Holcz, Peczmannus Kolner, Frana Cleichenkauff, Niclinus Morsprach Czasslauienses jurati recognoscimus tenore presencium vniuersis, quod ho- nestus vir scilicet Johannes dictus nobis conciuis coram nobis et in nostra presencia maniloquij est constitutus, ubi queuis res gesta et facta suum robur tenet et obtinet firmiter, recognouit se suo et suorum omnium here- dum nomine vendidisse rite et racionabiliter decem sexagenas grossorum denariorum pragensium anui ac liberi census ad sex annos continuos super curiam suam cum quinque laneis agriculture atque cum vniversis suis appre- hendencijs, quibuscumque nominibus censeantur, ad dictam curiam pertinen- tibus prouido viro Nicolao emptori metallorum dicto Alder ciui montis Kut- ten heredibus seu successoribus suis legittime pro centum sexagenis grossorum predictorum, quam pecuniam iam dictus Johannes Schik fassus est se a iam dicto Nicolao pecunia in parata percepisse, videlicet quod ipse ac omnes sui in memorata curia seu hereditate legittimi successores prius dicto Nico- lao heredibus seu successoribus suis iam dictum censum in duobus terminis anni semper in festo beati Galli quinque sexagenas, in festo beati Georgij totidem sexagenas grossorum debent nichilominus censuare. Et si preliba- tus Johannes Schik aut successores sui a prox mo instante beati Georgij festo ad spacium sex annorum dilacione et contradicione qualibet non obstante prefatum censum decem sexagenas a pretacto Nicolao Alder, heredibus seu successoribus suis cum cum centum sexagenis grossorum mo- nete predicte non redemerint soluendo eciam censum debitum, ex tunc idem census in prefata hereditate seu desuper soluendus omni anno in terminis ut premissum est perpetuis in antea temporibus permanebit. Et quando-
216 ir wol liben herren , das euch der kammerer aynen brieff gesant hat, das di teidinge, di Wenczlab Wunderwein von seines weibestwegen mit dem Ste- phan Schiken gehabt haben, diser erbern frawen vnschedleich scholden sein an yrem rechten. Auch ist di selbe erber fraw, di Wenczlab Wunderwein hat ab gericht mit hundert schoken, di ir der egenante Hensil Schiken ge- geben hat von demselben hoff vnd erb czu morgengab, als ir in der abschrifft des selben morgengabs brieff wol gehort habt, vnd nu Wenczlab Wunder- wein hervurtritt von seines elichen weibes twegen vnd von seinen twegen mit aynem vorhalden brieff, der kayn krafft hat noch haben mag, wenn er in als uil iaren als ich vorgesprochen habe nie gelawtmert ist, vnd mainet nu di erber fraw ap czu treiben mit demselben vorhalden brieff, darumb pitt ich euch her richter, lat mir ayn vrtail widerfaren von meinen herren den scheppfen, ab nu di erber fraw mit pessrem vnd pilleichrem rechten densel- ben yren czyns furpas ewicleichen besiczen, halden vnd haben schol, also als si denne vormals vnd auch ir eleicher man manich iar an alle ansprach vnd an alle hyndernuss besessen vnd behabt haben, wenn das si Waczlab Wun- derwein vnd sein eleich weip mit yrem vorhalden brieff apgetreiben mochten ader waz darumb ayn recht sey. So sind das di abschrifft der brieff, doran sich di fraw czeucht. Der erste laut von wort czu wort also: littera. Nos Andreas iudex, Procopius Dymut tunc temporis magister ciuium, Wenczess- laus Yenlini, Tyrmannus de Sacco, Henslinus Francz, Nicolaus Geyer, Pro- copius Holcz, Peczmannus Kolner, Frana Cleichenkauff, Niclinus Morsprach Czasslauienses jurati recognoscimus tenore presencium vniuersis, quod ho- nestus vir scilicet Johannes dictus nobis conciuis coram nobis et in nostra presencia maniloquij est constitutus, ubi queuis res gesta et facta suum robur tenet et obtinet firmiter, recognouit se suo et suorum omnium here- dum nomine vendidisse rite et racionabiliter decem sexagenas grossorum denariorum pragensium anui ac liberi census ad sex annos continuos super curiam suam cum quinque laneis agriculture atque cum vniversis suis appre- hendencijs, quibuscumque nominibus censeantur, ad dictam curiam pertinen- tibus prouido viro Nicolao emptori metallorum dicto Alder ciui montis Kut- ten heredibus seu successoribus suis legittime pro centum sexagenis grossorum predictorum, quam pecuniam iam dictus Johannes Schik fassus est se a iam dicto Nicolao pecunia in parata percepisse, videlicet quod ipse ac omnes sui in memorata curia seu hereditate legittimi successores prius dicto Nico- lao heredibus seu successoribus suis iam dictum censum in duobus terminis anni semper in festo beati Galli quinque sexagenas, in festo beati Georgij totidem sexagenas grossorum debent nichilominus censuare. Et si preliba- tus Johannes Schik aut successores sui a prox mo instante beati Georgij festo ad spacium sex annorum dilacione et contradicione qualibet non obstante prefatum censum decem sexagenas a pretacto Nicolao Alder, heredibus seu successoribus suis cum cum centum sexagenis grossorum mo- nete predicte non redemerint soluendo eciam censum debitum, ex tunc idem census in prefata hereditate seu desuper soluendus omni anno in terminis ut premissum est perpetuis in antea temporibus permanebit. Et quando-
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217 cumque prenominatus census sepius dicto Nicolao Alder, heredibus ac suc- cessoribus suis ad predictos terminos non solueretur, tunc ipsi licite possunt cum auxilio iudicis sub pena sicuti iuris est in superius dicta hereditate et desuper pignorare, ut huius modi statim et absque omni exibicione seu pro- mulgacione iudicij vendatur, aut obligare iudeis uel cristianis et suum non solutum censum acquirere integraliter ab eisdem. 1) In quorum omnium testimonium sigillum ciuitatis nostre supradicte presentibus est appressum. Datum feria sexta ante dominicam judica me deus proxima qua cantatur anno domini millesimo trecentesimo septuagesimo sexto. So ist das die abschrifft des brieffs. Di abschrifft des andern brieffs von wort czu wort littera sa: Wir Andres richter, Jekil von Wislawicz purgermaister, Niklos Geyer, Jo- hannes von Busicz, Albertus Hossel, Peczman Kolner, Tyrman vom Sak, Hensil Pek vnd di andern scheppfen gemainkleich der stat czum Czasslaws bekennen mit dem brieff allen lewten di in sehen ader horen lesen, das der ersam man vur vns komen ist in aynen vollen rat, da alle sachen vnd hand- lunge krafft haben vnd macht, Hensil Schike vnser mitpurger vnd hat be- kant mit willen vnd voriehen, wi das er vorkaufft hat von seinen twegen, von seiner erb twegen recht vnd redleich awff sein hoff der gelegen ist fur Greczer thor mit funff huben akkers vnd anfallen nucz der czu dem egenan- ten hoff gehort czehen schok groschen prager pfennig yeriges vnd freyes czinses dem beschaiden manne Niclos Alder aym purger auff dem Perge czu den Kutten vnd sein erben vmb hundert schok der egenanten muncz, di der egenante Hensil Schik von dem egenanten Niclasen Alder gar vnd genczleich enphangen hot, den selben czins der vorgenante Schik geben schol ader sein erben dem vorgenanten Niklos Alder ader seinen erben sechs, als diser brieff geben ist wurden, geben schol noch einander alleczeit halb an sant Johannes- tage des tawffers vnsers herren vnd an sant Stephanstag czu weinachten, di nechsten dornoch halb vnd vnuorczogenleich der vorgenanten phennige, vnd czu welchen czins tag, di egenant sein, das vorsawmet wirt, wi das ge- schicht alczu hant, so mag der egenante Alder vnd sein erben vnd auch nochkumlinge phenden in dem egenanten erben vnd dorauff mit hulff vnsers gerichtes, vnd mugen di selben phant treiben, tragen ader furen wo si hin wellen vnd mugen di vorkauffen ader vorseczen an awffgepot aller gerich- ten, vnd yres vorsessen czinses dauon si bekumen wi si kunnen wi si mugen, vnd wenn sechs iar als vorgesprochen ist vorgangein sein noch einander, so mag der egenante Schik ader seine nochkumlinge di egenan- ten czehen schok czinses wider ap losen mit hundert schok grosschen prager muncz vnd geben den vorsessen czins damit an widerrede aller lewte, wo des nicht geschit, wo sich das sawmet, so bleibt der offtge- nante czins auff dem egenanten erb vnd gepurt sich dauon czu geben auff di vorgenanten czinstage allen besiczern, di das offtgenante erb be- 1) Siehe S. 40 u. ff. bei Stobbe's drei Abhandlungen zur Geschichte des deutschen Vertragrechtes.
217 cumque prenominatus census sepius dicto Nicolao Alder, heredibus ac suc- cessoribus suis ad predictos terminos non solueretur, tunc ipsi licite possunt cum auxilio iudicis sub pena sicuti iuris est in superius dicta hereditate et desuper pignorare, ut huius modi statim et absque omni exibicione seu pro- mulgacione iudicij vendatur, aut obligare iudeis uel cristianis et suum non solutum censum acquirere integraliter ab eisdem. 1) In quorum omnium testimonium sigillum ciuitatis nostre supradicte presentibus est appressum. Datum feria sexta ante dominicam judica me deus proxima qua cantatur anno domini millesimo trecentesimo septuagesimo sexto. So ist das die abschrifft des brieffs. Di abschrifft des andern brieffs von wort czu wort littera sa: Wir Andres richter, Jekil von Wislawicz purgermaister, Niklos Geyer, Jo- hannes von Busicz, Albertus Hossel, Peczman Kolner, Tyrman vom Sak, Hensil Pek vnd di andern scheppfen gemainkleich der stat czum Czasslaws bekennen mit dem brieff allen lewten di in sehen ader horen lesen, das der ersam man vur vns komen ist in aynen vollen rat, da alle sachen vnd hand- lunge krafft haben vnd macht, Hensil Schike vnser mitpurger vnd hat be- kant mit willen vnd voriehen, wi das er vorkaufft hat von seinen twegen, von seiner erb twegen recht vnd redleich awff sein hoff der gelegen ist fur Greczer thor mit funff huben akkers vnd anfallen nucz der czu dem egenan- ten hoff gehort czehen schok groschen prager pfennig yeriges vnd freyes czinses dem beschaiden manne Niclos Alder aym purger auff dem Perge czu den Kutten vnd sein erben vmb hundert schok der egenanten muncz, di der egenante Hensil Schik von dem egenanten Niclasen Alder gar vnd genczleich enphangen hot, den selben czins der vorgenante Schik geben schol ader sein erben dem vorgenanten Niklos Alder ader seinen erben sechs, als diser brieff geben ist wurden, geben schol noch einander alleczeit halb an sant Johannes- tage des tawffers vnsers herren vnd an sant Stephanstag czu weinachten, di nechsten dornoch halb vnd vnuorczogenleich der vorgenanten phennige, vnd czu welchen czins tag, di egenant sein, das vorsawmet wirt, wi das ge- schicht alczu hant, so mag der egenante Alder vnd sein erben vnd auch nochkumlinge phenden in dem egenanten erben vnd dorauff mit hulff vnsers gerichtes, vnd mugen di selben phant treiben, tragen ader furen wo si hin wellen vnd mugen di vorkauffen ader vorseczen an awffgepot aller gerich- ten, vnd yres vorsessen czinses dauon si bekumen wi si kunnen wi si mugen, vnd wenn sechs iar als vorgesprochen ist vorgangein sein noch einander, so mag der egenante Schik ader seine nochkumlinge di egenan- ten czehen schok czinses wider ap losen mit hundert schok grosschen prager muncz vnd geben den vorsessen czins damit an widerrede aller lewte, wo des nicht geschit, wo sich das sawmet, so bleibt der offtge- nante czins auff dem egenanten erb vnd gepurt sich dauon czu geben auff di vorgenanten czinstage allen besiczern, di das offtgenante erb be- 1) Siehe S. 40 u. ff. bei Stobbe's drei Abhandlungen zur Geschichte des deutschen Vertragrechtes.
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218 siczen in aller weisse vnd maynuge als vorgeschreben stet ewicleichen, vnd wer disen brieff ynne hat mit willen des offtgenanten Niklasen Alder, der hat alle recht, dy dorinne geschriben sten. Czu geczeuknuss aller vor- schryben sachen haben wir bestetigt disen prieff mit dem grossern ingesigil vnser stat der vorgenanten. Das ist gescheen noch Cristi gepurt vnsers herren dreyczehenhundert iar dornach an dem achczigisten iare an sant Stephanstag czu weinachten. Responsio. Da trat Waczlab Wunderweyn dar vnd antwort vnd sprach also: liben herren, also als di frawe mit yrem fursprechen ist vnd hat geclagt, wi das in eleicher man Niclas Alder gekawft habe czwenczik schok grosschen ewiges yeriges freyes czinses vmb czwaihundert schok groschen wider den erben man Hensil Schiken auf den hoff und erbe vor Greczer thor gelegen , vnd wi der egenante ir elich man vnd auch si denselben czins manich iar vncz auff dise czeit besessen haben an alle anspruch vnd an alle hindernusse, so ist das meine antwort, das sich gefugt hat czu ayner czeit, das der erber man Niklas Vnuorczait, den got gnade, etwen ewer mitpurger, der meynes weibes elicher vnd fleisleicher vater gewesen ist, gekawfft hat den selben hoff vnd erb, den di erber fraw di alhi in antwort stet angesprochen hat, den selben hoff hat er gekauft ym vnd seinen erben vnd hat den besessen als sein aygen gut als lange vncz das er gestarb vnd auch seine erben storben, also das kain erb- ling mer plaib, der do recht hette czu dem selben gute wenn der ayn, daz ist mein elich weip, von der twegen ich yczund rede vnd teidinge , wen das di erber fraw, di Niklas Vnuorczait gelossen hat, pleyb siczen in dem selben gut mit willen meines elichen weibes vnd hat ir des gegunnet, das si sich dester pas mochte geueren, vnd di selbe erber fraw sas also lange in dem- selben gute, vncz das si ir aynen andern man nam, das ist der egenante Hensil Schik. Mit dem plaib si aber siczen in dem egenanten gute aber mit gutem willen meynes weibes vnd gunde ir des wol, also lange vncz derselbe Hensil Schik gestarb, vnde ab denn derselbe Hensil Schik in derselben czeit ichtes vorschriben hett ader vorkawfft auff den selben hoff vnd erbe, das ways ich weder weip nichs nichs, vnd auch liz er der egenante Hensil aynen erben genant Hanns Schik , der begunde ayn teiding czu erheben mit seiner muter vmb aynen veterleichen erbtail vnd anfall, wenn das erber lewte daczwischen reten vnd machten ayne berichtunge czwischen yn also, das dem egenanten Hanns Schiken ayne genante summe geben schold wer- den vber etleich iar, vnd da di selben iar awskamen vnd ym sein gelt nicht gericht wart, do phente er den selben hoff mit dem rechten vnd vorkawffte den. Do wart mein eleich weip des gewar vnd rett alezuhant dowider mit dem rechten als ayn rechter erb des selben gutes mit gutem gewissen, das ist mit aynem brieff, der vorsigilt vnd bestetigit ist mit ewerm grossen an- hangunden ingesigel der stat, den ich alhie habe, doran si sich czeucht vnd auch ich von yren twegen, vnd pat richter vnd scheppfen, das si sie in den- selben hoff weisten nach yrer bryeff lawt als aynen rechten erbling desselben
218 siczen in aller weisse vnd maynuge als vorgeschreben stet ewicleichen, vnd wer disen brieff ynne hat mit willen des offtgenanten Niklasen Alder, der hat alle recht, dy dorinne geschriben sten. Czu geczeuknuss aller vor- schryben sachen haben wir bestetigt disen prieff mit dem grossern ingesigil vnser stat der vorgenanten. Das ist gescheen noch Cristi gepurt vnsers herren dreyczehenhundert iar dornach an dem achczigisten iare an sant Stephanstag czu weinachten. Responsio. Da trat Waczlab Wunderweyn dar vnd antwort vnd sprach also: liben herren, also als di frawe mit yrem fursprechen ist vnd hat geclagt, wi das in eleicher man Niclas Alder gekawft habe czwenczik schok grosschen ewiges yeriges freyes czinses vmb czwaihundert schok groschen wider den erben man Hensil Schiken auf den hoff und erbe vor Greczer thor gelegen , vnd wi der egenante ir elich man vnd auch si denselben czins manich iar vncz auff dise czeit besessen haben an alle anspruch vnd an alle hindernusse, so ist das meine antwort, das sich gefugt hat czu ayner czeit, das der erber man Niklas Vnuorczait, den got gnade, etwen ewer mitpurger, der meynes weibes elicher vnd fleisleicher vater gewesen ist, gekawfft hat den selben hoff vnd erb, den di erber fraw di alhi in antwort stet angesprochen hat, den selben hoff hat er gekauft ym vnd seinen erben vnd hat den besessen als sein aygen gut als lange vncz das er gestarb vnd auch seine erben storben, also das kain erb- ling mer plaib, der do recht hette czu dem selben gute wenn der ayn, daz ist mein elich weip, von der twegen ich yczund rede vnd teidinge , wen das di erber fraw, di Niklas Vnuorczait gelossen hat, pleyb siczen in dem selben gut mit willen meines elichen weibes vnd hat ir des gegunnet, das si sich dester pas mochte geueren, vnd di selbe erber fraw sas also lange in dem- selben gute, vncz das si ir aynen andern man nam, das ist der egenante Hensil Schik. Mit dem plaib si aber siczen in dem egenanten gute aber mit gutem willen meynes weibes vnd gunde ir des wol, also lange vncz derselbe Hensil Schik gestarb, vnde ab denn derselbe Hensil Schik in derselben czeit ichtes vorschriben hett ader vorkawfft auff den selben hoff vnd erbe, das ways ich weder weip nichs nichs, vnd auch liz er der egenante Hensil aynen erben genant Hanns Schik , der begunde ayn teiding czu erheben mit seiner muter vmb aynen veterleichen erbtail vnd anfall, wenn das erber lewte daczwischen reten vnd machten ayne berichtunge czwischen yn also, das dem egenanten Hanns Schiken ayne genante summe geben schold wer- den vber etleich iar, vnd da di selben iar awskamen vnd ym sein gelt nicht gericht wart, do phente er den selben hoff mit dem rechten vnd vorkawffte den. Do wart mein eleich weip des gewar vnd rett alezuhant dowider mit dem rechten als ayn rechter erb des selben gutes mit gutem gewissen, das ist mit aynem brieff, der vorsigilt vnd bestetigit ist mit ewerm grossen an- hangunden ingesigel der stat, den ich alhie habe, doran si sich czeucht vnd auch ich von yren twegen, vnd pat richter vnd scheppfen, das si sie in den- selben hoff weisten nach yrer bryeff lawt als aynen rechten erbling desselben
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219 gutes, vnd sich diselben teidinge vncz so lange vorczogen haben yczunt leicht syben ader acht iar vnd czu kaynem ende nye komen mochte piss awff dise czeit, vncz das des kammerers gewalt in ewer stat quam vnd do gericht sassen, da geschach, das richter vnd scheppfen di egenante mein eleich weib yn das vorgenante gut weisten noch yres bryeffs laut mit dem rechten, vnd als si spricht, das meines weibes brieff ayn vorhaldner brieff sey, der ab got wil kayn vorhaldner brieff sey, vnd mein weyp noch des brieffs lawt ayn rechter erb ist des selben gutes, vnd nu di erber fraw her tritt vnd maynt mein eleich weip an yrem vetterleichen anfal czu hindern vnd infelle machen mit den brieffen, di da lawten, das Hensil Schik dem Niklas Alder czwen- czik schok groschen vorkawfft habe, wenn doch der hoff vnd das erbe desselben Hensil Schiken ny gewesen ist, wenn es ym nye vorkawft weder auff gegeben ist wurden, der kain gewissen doruber nye gehabt hat, so pitt ich euch her richter, lat mir ayn vrtail widerfaren von meinen herren den scheppfen, ab nu mein weip mit pilleichrem pessrem rechten das vorge- nante gut mit fryde vnd mit gemach besiczen vnd behalden schull vnd muge, wenn das di erber fraw ader ymant anders mit sulcher brieffen ynfell ader kainerlai hindernuss gethun oder gemachen mugen ader was darumb ayn recht sey. Littera: So ist das di abschrifft des brieffs, doran sich der Wunder- wein vnd sein weip czihen. Der lawt von wort czu wort also : Nos Francz- laws de Yencow iudex, Merklinus Braxatur tunc temporis magister ciuium, Arnoldus Thanner, Nicolaus Schik, Nicolaus Hoslini, Nicolaus de Starrocz, Peschlinus de Sacco ceterique ciuitatis Czaslauie iurati fatemur et notum facimus tenore presencium vniuersis, quod honestus vir Jeklinus quondam Oswaldi conciuis noster curiam seu allodium suum cum quinque laneis agri- culture ac alijs suis vniversis et singulis utilitatibus seu prouentibus, quod quidem allodium pridem venerabilis Yeskonis Oswaldi olym patrui dicti Jeklini dinoscitur fuisse, in proximo nunc elapso beati Georgij festo vendidit rite et racionabiliter discreto viro Nicolao Vnuorczait et suis heredibus pro octingentis et septem sexagenis grossorum Pragensium denariorum perpetue possidendum, quam pecuniam prefatus Jeklinus Oswaldi fassus est se a memorato Nicolao Vnuorczait integraliter percepisse, promittens eidem Ni- colao et suis heredibus prelibatam curiam seu allodium vna cum vniuersis suis apprehendencijs a pretacto termino videlicet beati georgij nunc proxime preteriti anno et die, ut qualitercumque ciuitatis nostre iura dictauerunt, ab impeticione hominis cuiuslibet liberare semper eodem possidendum, tan- quam prenarratus allodium ipsum alias tenuit et possidet. Harum quibus sigillum ciuitatis nostre supradicte appensum est testimonio litterarum. Datum anno domini millesimo trecentesimo sexagesimo in festo beati Bar- tholomei apostoli. Vnd do wir clag vnd antwort gehort hatten, da sassen wir alczuhant doruber vnd wugen das mit dem rechten vnd hetten gern darumb vrtail gesprochen, wenn das wir vns nicht mochten geaynen darumb, so komen wir an euch, also das wir hetten ayn recht vrtail gesprochen. Czasslauienses scripserunt.
219 gutes, vnd sich diselben teidinge vncz so lange vorczogen haben yczunt leicht syben ader acht iar vnd czu kaynem ende nye komen mochte piss awff dise czeit, vncz das des kammerers gewalt in ewer stat quam vnd do gericht sassen, da geschach, das richter vnd scheppfen di egenante mein eleich weib yn das vorgenante gut weisten noch yres bryeffs laut mit dem rechten, vnd als si spricht, das meines weibes brieff ayn vorhaldner brieff sey, der ab got wil kayn vorhaldner brieff sey, vnd mein weyp noch des brieffs lawt ayn rechter erb ist des selben gutes, vnd nu di erber fraw her tritt vnd maynt mein eleich weip an yrem vetterleichen anfal czu hindern vnd infelle machen mit den brieffen, di da lawten, das Hensil Schik dem Niklas Alder czwen- czik schok groschen vorkawfft habe, wenn doch der hoff vnd das erbe desselben Hensil Schiken ny gewesen ist, wenn es ym nye vorkawft weder auff gegeben ist wurden, der kain gewissen doruber nye gehabt hat, so pitt ich euch her richter, lat mir ayn vrtail widerfaren von meinen herren den scheppfen, ab nu mein weip mit pilleichrem pessrem rechten das vorge- nante gut mit fryde vnd mit gemach besiczen vnd behalden schull vnd muge, wenn das di erber fraw ader ymant anders mit sulcher brieffen ynfell ader kainerlai hindernuss gethun oder gemachen mugen ader was darumb ayn recht sey. Littera: So ist das di abschrifft des brieffs, doran sich der Wunder- wein vnd sein weip czihen. Der lawt von wort czu wort also : Nos Francz- laws de Yencow iudex, Merklinus Braxatur tunc temporis magister ciuium, Arnoldus Thanner, Nicolaus Schik, Nicolaus Hoslini, Nicolaus de Starrocz, Peschlinus de Sacco ceterique ciuitatis Czaslauie iurati fatemur et notum facimus tenore presencium vniuersis, quod honestus vir Jeklinus quondam Oswaldi conciuis noster curiam seu allodium suum cum quinque laneis agri- culture ac alijs suis vniversis et singulis utilitatibus seu prouentibus, quod quidem allodium pridem venerabilis Yeskonis Oswaldi olym patrui dicti Jeklini dinoscitur fuisse, in proximo nunc elapso beati Georgij festo vendidit rite et racionabiliter discreto viro Nicolao Vnuorczait et suis heredibus pro octingentis et septem sexagenis grossorum Pragensium denariorum perpetue possidendum, quam pecuniam prefatus Jeklinus Oswaldi fassus est se a memorato Nicolao Vnuorczait integraliter percepisse, promittens eidem Ni- colao et suis heredibus prelibatam curiam seu allodium vna cum vniuersis suis apprehendencijs a pretacto termino videlicet beati georgij nunc proxime preteriti anno et die, ut qualitercumque ciuitatis nostre iura dictauerunt, ab impeticione hominis cuiuslibet liberare semper eodem possidendum, tan- quam prenarratus allodium ipsum alias tenuit et possidet. Harum quibus sigillum ciuitatis nostre supradicte appensum est testimonio litterarum. Datum anno domini millesimo trecentesimo sexagesimo in festo beati Bar- tholomei apostoli. Vnd do wir clag vnd antwort gehort hatten, da sassen wir alczuhant doruber vnd wugen das mit dem rechten vnd hetten gern darumb vrtail gesprochen, wenn das wir vns nicht mochten geaynen darumb, so komen wir an euch, also das wir hetten ayn recht vrtail gesprochen. Czasslauienses scripserunt.
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220 Sentencia difflnitiua. Liben frewnde , als wir clag vnd auch di abschrifft der brieffe vberhort haben, so taile wir das czu aynem rechten, vmb daz di Alderinn vnd yre vorfare den czins so lange czeit vngehindert genomen het, so schol sy vnd yre erben denselben czins ezwenczik schok noch furpas yn nemen ewicleich vnd vngehindert als yre prieffe lawten. 309. Wo man nicht fordert ader meldet in dem rechten vorsessen czins, man vorluzet yn. Es geschach, daz fur vns quam fur gehegter pank Wenczlab Tobie ayn purger czum Kutten des Perges ayn furmunde der waisen, di Peschel Cramer auch ayn purger des Perges czun Kutten gelassen hat, vnd sein fursprech an seinem worte vnd clagte vnd sprach also: liben herren, es hat sich gefugt czu ainer czeit, dass Hensil Ruffel etwan ewer mitpurger dem got genad vor- kawft hat czehen schok prager pfennige ewiges yeriges freyes czinses den vorgenanten waisen vnd auch yren furmunden vmb hundert schok groschen prager muncz auff seine hoffe vnd erbe , der ayns innehalb des teiches ge- legen ist, das ander zum Schintloch, vnd auff alle czugehorunge der selben hoffe, als das der brief wol awsweiset, darvber denselben czins geben, vnd gemacht ist wurden vnd bewart mit ewerm stat groschrem anhangundem ingesigil, das ewer hochste gewissen ist, doran sich di egenanten waisen vnd auch yre vurmunden czihen, vnd der selb czins den vorgenanten waisen vnd yren furmunden alle iar ierlich vorricht vnd beczalt ist wurden czu seinen gesunden tagen vngehindert also lange vnez auff di czeit, da di vorgenanten erb vorwust waren vnd swachten. Do wurden di egenanten waisen vnd yre furmunden geweist mit dem rechten auff das erbe ynehalbe des teiches. Nu mugen di vorgenanten waisen vnd auch yre furmunde yres czinses vnd auch ires hawbgutes nicht bekumen von dem erb ienhalb des teiches gelegen, dorauff si geweist sein wurden. Darumb so pitt ich euch her richter, lat vns ayn vrtail widerfaren von meinen herren den scheppfen, ab nu di vorge- nanten waisen vnde auch yre furmunden mit pilleichrem vnd pessrem rech- ten phenden mugen das erbe czum Schintloch vnd seine czugehorunge, also als der brieff also wol lawtet awff das selbe erb czum Schintloch als auf das yenhalb des teiches ader was darumb ayn recht sey. So ist das di abschrift des priefes , doran sich di egenanten waisen vnd auch ire furmunden czyhen copia. lit. Wir Andres richter, Hainczman Oxel czu der czeit purgermai- ster, Hensil Pek, Jekel Francz, Thomas Hikman, Schewczlich Peschel, Hensil Wagner, Francz Leupolt vnd di andern vnser aydgenossen der stat czum Czasslaws thun kunt vnd bekennen mit disem brieff allen leuten di yn sehen ader horen lesen, das fur vns komen ist yn ainen vollen rat Hensil Ruffil vnser mitpurger vnd hat bekant, wi das er vorkaufft hat redlichen vnd recht auff alle seine gutern wo er di hat si sind varund ader vnvarund vnd besunder auff seine erb vnd hoffe, der aine gelegen ist yenhalbe des teiches dorezu drey huben ackers gehorn mynner ayns viertails acker, der ander czum Schintloch, dorczu dritthalb huben ackers gehoren mynner sechs mor-
220 Sentencia difflnitiua. Liben frewnde , als wir clag vnd auch di abschrifft der brieffe vberhort haben, so taile wir das czu aynem rechten, vmb daz di Alderinn vnd yre vorfare den czins so lange czeit vngehindert genomen het, so schol sy vnd yre erben denselben czins ezwenczik schok noch furpas yn nemen ewicleich vnd vngehindert als yre prieffe lawten. 309. Wo man nicht fordert ader meldet in dem rechten vorsessen czins, man vorluzet yn. Es geschach, daz fur vns quam fur gehegter pank Wenczlab Tobie ayn purger czum Kutten des Perges ayn furmunde der waisen, di Peschel Cramer auch ayn purger des Perges czun Kutten gelassen hat, vnd sein fursprech an seinem worte vnd clagte vnd sprach also: liben herren, es hat sich gefugt czu ainer czeit, dass Hensil Ruffel etwan ewer mitpurger dem got genad vor- kawft hat czehen schok prager pfennige ewiges yeriges freyes czinses den vorgenanten waisen vnd auch yren furmunden vmb hundert schok groschen prager muncz auff seine hoffe vnd erbe , der ayns innehalb des teiches ge- legen ist, das ander zum Schintloch, vnd auff alle czugehorunge der selben hoffe, als das der brief wol awsweiset, darvber denselben czins geben, vnd gemacht ist wurden vnd bewart mit ewerm stat groschrem anhangundem ingesigil, das ewer hochste gewissen ist, doran sich di egenanten waisen vnd auch yre vurmunden czihen, vnd der selb czins den vorgenanten waisen vnd yren furmunden alle iar ierlich vorricht vnd beczalt ist wurden czu seinen gesunden tagen vngehindert also lange vnez auff di czeit, da di vorgenanten erb vorwust waren vnd swachten. Do wurden di egenanten waisen vnd yre furmunden geweist mit dem rechten auff das erbe ynehalbe des teiches. Nu mugen di vorgenanten waisen vnd auch yre furmunde yres czinses vnd auch ires hawbgutes nicht bekumen von dem erb ienhalb des teiches gelegen, dorauff si geweist sein wurden. Darumb so pitt ich euch her richter, lat vns ayn vrtail widerfaren von meinen herren den scheppfen, ab nu di vorge- nanten waisen vnde auch yre furmunden mit pilleichrem vnd pessrem rech- ten phenden mugen das erbe czum Schintloch vnd seine czugehorunge, also als der brieff also wol lawtet awff das selbe erb czum Schintloch als auf das yenhalb des teiches ader was darumb ayn recht sey. So ist das di abschrift des priefes , doran sich di egenanten waisen vnd auch ire furmunden czyhen copia. lit. Wir Andres richter, Hainczman Oxel czu der czeit purgermai- ster, Hensil Pek, Jekel Francz, Thomas Hikman, Schewczlich Peschel, Hensil Wagner, Francz Leupolt vnd di andern vnser aydgenossen der stat czum Czasslaws thun kunt vnd bekennen mit disem brieff allen leuten di yn sehen ader horen lesen, das fur vns komen ist yn ainen vollen rat Hensil Ruffil vnser mitpurger vnd hat bekant, wi das er vorkaufft hat redlichen vnd recht auff alle seine gutern wo er di hat si sind varund ader vnvarund vnd besunder auff seine erb vnd hoffe, der aine gelegen ist yenhalbe des teiches dorezu drey huben ackers gehorn mynner ayns viertails acker, der ander czum Schintloch, dorczu dritthalb huben ackers gehoren mynner sechs mor-
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221 gen vnd auff alle czu gehorunge , dy da gehoren czu den egenanten hoffen czehen schok groschen prager muncz ewiges vnd yeriges czinses, des Peschel Kramers kinder vnd den ersammen mannen Cristan Thobias vnd Niclasen Schaffer, der egenanten kynder vurmunde purger auff dem Perge czun Kut- ten, vmb hundert schok groschen prager muncz, di der egenante Hensil Ruffil von yn gancz vnd gar enphangen hat, denselben czyns der vilgenante Hensil Ruffil ader alle besiczer der egenanten erbe vnd hoff geben schullen den egenanten kinden vnd iren furgenanten furmunden alle iar halb an sant Jo- hannes tag des tawffers vnsers hern vnd halb an weinachten nachsten dor- noch komen alles vnuorczogenleich; wo aber das czu aynem yczleichen czinstage nicht geschee , wi sich das sammet, so schol furpas alle wochen auff ayn yczleich schok vier groschen geen czu pusse, vmb diselbe puss vnd auch vmb den vorsessen czins mugen di genanten kinder ader yre furmun- den phenden den offtgenanten hoff vnd den Hensil Rufil ader di besiczer der egenanten erb vnde hoff vnd diselben phant so ezu hant vorkauffen ader vorseczen cristen ader iuden an auffgepot aller gerichte vnd yres czinses vnd auch der puss douon bekommen wi sye mugen, doch in sulcher vnderschait : wenn der offt genante Hensil Ruffil ader di besiczer der egenanten erben di egenanten czehen schok groschen czinses kauffen mugen in ainer halben mail vmme den Perg ader vmme den Czasslaws auff ayn ander gut, do er also gewis auff were als off den egenanten erben, so schullen di egenanten erben furpas des egenanten czinses frey vnd ledik sein ; wer aber sach, das di offt genanten kinder ader yran furmunden denselben czins vorkauffen wolden, su schullen si denselben kauff an schiben di besiczer der egenanten erben vnd schullen von in nemen als vil geldes, als si denselben czins wider si haben gekauft, vnd wer den prieff hat mit willen vnd gunst der egenanten kinder ader yrer furmunden, dem gepuren alle recht di dorynne geschriben sein. Der sach zeu geczeuknuss haben wir disen brief mit dem grossen ingesigil vnser stot vorsigilt gegeben noch Cristi gepurt dreyczehenhundert iar dor- noch in dem funff vnd newnczikistem iare in der weihnacht heiligen tagen. Responsio. Da trat her fur Schon Wenczlab vnser mitpurger vnd sprach: liben herren, also als der Wenczlab Thobias herfur tret vnd her fur getreten ist von seinen twegen vnd auch von der waisen twegen vnd clagte czu dem erbe czum Schintloch gelegen , das mein gewesen ist vnd spricht, wi es sich ge- fugs habe czu ainer czeit, das Hensil Ruffel vorkaufft habe czehen schok groschen Prager muncz ewiges yeriges vnd freyes czinses auff di czwai erbe auff das ienhalb des teiches vnd auff das czum Schintloch das mein gewesen ist vnd spricht, er sey geweist auff das erbe ienhalb des teiches, vnd wi er auch waisen yres czinses vnd auch des hawbtgutes do von nicht bekomen mochten noch mugen noch yres brieffs lawt, vnd begert ayns vrtails von euch , ab er nu mit pilleichrem und pessrem rechte muge phenden das erbe czum Schintloch, daz mein gewesen ist, ader was darumb ayn recht sey, so ist das meine antwort, das sich gefugt hat czu einer czeit, das der alde Schon
221 gen vnd auff alle czu gehorunge , dy da gehoren czu den egenanten hoffen czehen schok groschen prager muncz ewiges vnd yeriges czinses, des Peschel Kramers kinder vnd den ersammen mannen Cristan Thobias vnd Niclasen Schaffer, der egenanten kynder vurmunde purger auff dem Perge czun Kut- ten, vmb hundert schok groschen prager muncz, di der egenante Hensil Ruffil von yn gancz vnd gar enphangen hat, denselben czyns der vilgenante Hensil Ruffil ader alle besiczer der egenanten erbe vnd hoff geben schullen den egenanten kinden vnd iren furgenanten furmunden alle iar halb an sant Jo- hannes tag des tawffers vnsers hern vnd halb an weinachten nachsten dor- noch komen alles vnuorczogenleich; wo aber das czu aynem yczleichen czinstage nicht geschee , wi sich das sammet, so schol furpas alle wochen auff ayn yczleich schok vier groschen geen czu pusse, vmb diselbe puss vnd auch vmb den vorsessen czins mugen di genanten kinder ader yre furmun- den phenden den offtgenanten hoff vnd den Hensil Rufil ader di besiczer der egenanten erb vnde hoff vnd diselben phant so ezu hant vorkauffen ader vorseczen cristen ader iuden an auffgepot aller gerichte vnd yres czinses vnd auch der puss douon bekommen wi sye mugen, doch in sulcher vnderschait : wenn der offt genante Hensil Ruffil ader di besiczer der egenanten erben di egenanten czehen schok groschen czinses kauffen mugen in ainer halben mail vmme den Perg ader vmme den Czasslaws auff ayn ander gut, do er also gewis auff were als off den egenanten erben, so schullen di egenanten erben furpas des egenanten czinses frey vnd ledik sein ; wer aber sach, das di offt genanten kinder ader yran furmunden denselben czins vorkauffen wolden, su schullen si denselben kauff an schiben di besiczer der egenanten erben vnd schullen von in nemen als vil geldes, als si denselben czins wider si haben gekauft, vnd wer den prieff hat mit willen vnd gunst der egenanten kinder ader yrer furmunden, dem gepuren alle recht di dorynne geschriben sein. Der sach zeu geczeuknuss haben wir disen brief mit dem grossen ingesigil vnser stot vorsigilt gegeben noch Cristi gepurt dreyczehenhundert iar dor- noch in dem funff vnd newnczikistem iare in der weihnacht heiligen tagen. Responsio. Da trat her fur Schon Wenczlab vnser mitpurger vnd sprach: liben herren, also als der Wenczlab Thobias herfur tret vnd her fur getreten ist von seinen twegen vnd auch von der waisen twegen vnd clagte czu dem erbe czum Schintloch gelegen , das mein gewesen ist vnd spricht, wi es sich ge- fugs habe czu ainer czeit, das Hensil Ruffel vorkaufft habe czehen schok groschen Prager muncz ewiges yeriges vnd freyes czinses auff di czwai erbe auff das ienhalb des teiches vnd auff das czum Schintloch das mein gewesen ist vnd spricht, er sey geweist auff das erbe ienhalb des teiches, vnd wi er auch waisen yres czinses vnd auch des hawbtgutes do von nicht bekomen mochten noch mugen noch yres brieffs lawt, vnd begert ayns vrtails von euch , ab er nu mit pilleichrem und pessrem rechte muge phenden das erbe czum Schintloch, daz mein gewesen ist, ader was darumb ayn recht sey, so ist das meine antwort, das sich gefugt hat czu einer czeit, das der alde Schon
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222 Jekil dem got genad meyn vater das vorgenante erb czum Schintloch ge- kawft hat wider den Ruffel , vnd daz ist dornoch komen an den andern, an den dritten vnczt an den virden , vnd haben das besessen an alle anspruch, vngehindert vnd an alle lautmerunge, vnd das bewart ist noch der stat recht mit awsruffen vnd mit andern dingen noch dem rechten, vnd des czewch ich mich an der stat puch, vnd nu der Wenczlab Thobias her tritt mit aynem vorhalden brieff, der yn also vil iaren nye gelawtmert worden ist in so langer czeit, dorumb pitt ich euch her richter, lat mir ayn vrtail widerfaren, ab nu der Waczlab Thobias vnd auch di waisen furpas sweigen schullen vnd mich gerut lassen pleiben schullen ader was darumb ayn recht sey. So ist das di abschrift aws dem statpuch : Nicolaus Ruffel hat sainen hoff vorkaufft czum Schintloch gelegen mit aller czugehorunge mit dritthalb huben ackers mynner sechs morgen vnd alles dorczu gehort dem Schon Jekel vnserm mit- purger vnd hat ym den auff gegeben fur gehekter pank, vnd Niclas Pleisus vnd Mathis Sneider geloben ym das selb erb czu freyn noch vnser stat recht. Actum anno domini millesimo trecentesimo nonagesimo octauo in die sancti Sigismundi. Kuttnenses scripserunt. Sentencia Iglauiensium. Liben frewnde, also als wir clag vnd antwort in disen brieff vornomen haben, vnde vmb das das erbe czu dem Schintloch vorkauft ist, vnd di freyunge von aynem an den andern an den dritten vncz an den virden komen ist, vnd in so langer czeit dy waisen vnd yre furmunden dawider nicht ge- standen seyn, so taile wir das czu ainem rechten, daz der hoff czum Schint- loch von der waisen czins wegen furpas ledig vnd frey sein schol. Item. Als ir gefragt habt, ob der gewynner ader der vorliser des vr- tails di ezerunge di darauff geet leiden schulle, doruber antworten wir, wer an der sachen vnterleit, der vnterleit auch mit der czerunge. 1) Item. Als ir gefragt habt, wi vil ewerm statschreiber gepurt von aynem vrtail, doruber antworten wir, der statschreiber ist ewer dyner, als ir ofte aynen gehabt hat, dem muget ir lonen von gnaden, wi ir wellet. Item. Als ir gefragt habt, ob man aine eliche fraw vor yren eleichen wirt phenden muge ader nicht, so schullet ir wissen : ist das di frawe mit sampt yrem wirte mit guter gewissen gelobt hat, so mag man an si phenden vnde pfenden vnd pfandes helffen czu yrem petgewande vnd auch czu yrem gewande; hat si aber nicht gelawbet, so mag man ir petgewand noch ir ge- wand nicht phenden. 310. Quod fideiussores poni debent pro bonis orphanorum. Domini karissimi accidit in nostra ciuitate, quod vnus conciuis nostre ciuitatis Nycolaus dictus Rzemdich tempore anni iubelei, quod nunc anno octauo iam elapso fuit in curia romana, veniens coram nobis dixit: domini 1) Siehe Jus montanum Wenceslai II. L. IV. C. XVIII. in der Geilnhausen'schen Uebersetzung: Wer do gesiget, der ander gilt dy koste.
222 Jekil dem got genad meyn vater das vorgenante erb czum Schintloch ge- kawft hat wider den Ruffel , vnd daz ist dornoch komen an den andern, an den dritten vnczt an den virden , vnd haben das besessen an alle anspruch, vngehindert vnd an alle lautmerunge, vnd das bewart ist noch der stat recht mit awsruffen vnd mit andern dingen noch dem rechten, vnd des czewch ich mich an der stat puch, vnd nu der Wenczlab Thobias her tritt mit aynem vorhalden brieff, der yn also vil iaren nye gelawtmert worden ist in so langer czeit, dorumb pitt ich euch her richter, lat mir ayn vrtail widerfaren, ab nu der Waczlab Thobias vnd auch di waisen furpas sweigen schullen vnd mich gerut lassen pleiben schullen ader was darumb ayn recht sey. So ist das di abschrift aws dem statpuch : Nicolaus Ruffel hat sainen hoff vorkaufft czum Schintloch gelegen mit aller czugehorunge mit dritthalb huben ackers mynner sechs morgen vnd alles dorczu gehort dem Schon Jekel vnserm mit- purger vnd hat ym den auff gegeben fur gehekter pank, vnd Niclas Pleisus vnd Mathis Sneider geloben ym das selb erb czu freyn noch vnser stat recht. Actum anno domini millesimo trecentesimo nonagesimo octauo in die sancti Sigismundi. Kuttnenses scripserunt. Sentencia Iglauiensium. Liben frewnde, also als wir clag vnd antwort in disen brieff vornomen haben, vnde vmb das das erbe czu dem Schintloch vorkauft ist, vnd di freyunge von aynem an den andern an den dritten vncz an den virden komen ist, vnd in so langer czeit dy waisen vnd yre furmunden dawider nicht ge- standen seyn, so taile wir das czu ainem rechten, daz der hoff czum Schint- loch von der waisen czins wegen furpas ledig vnd frey sein schol. Item. Als ir gefragt habt, ob der gewynner ader der vorliser des vr- tails di ezerunge di darauff geet leiden schulle, doruber antworten wir, wer an der sachen vnterleit, der vnterleit auch mit der czerunge. 1) Item. Als ir gefragt habt, wi vil ewerm statschreiber gepurt von aynem vrtail, doruber antworten wir, der statschreiber ist ewer dyner, als ir ofte aynen gehabt hat, dem muget ir lonen von gnaden, wi ir wellet. Item. Als ir gefragt habt, ob man aine eliche fraw vor yren eleichen wirt phenden muge ader nicht, so schullet ir wissen : ist das di frawe mit sampt yrem wirte mit guter gewissen gelobt hat, so mag man an si phenden vnde pfenden vnd pfandes helffen czu yrem petgewande vnd auch czu yrem gewande; hat si aber nicht gelawbet, so mag man ir petgewand noch ir ge- wand nicht phenden. 310. Quod fideiussores poni debent pro bonis orphanorum. Domini karissimi accidit in nostra ciuitate, quod vnus conciuis nostre ciuitatis Nycolaus dictus Rzemdich tempore anni iubelei, quod nunc anno octauo iam elapso fuit in curia romana, veniens coram nobis dixit: domini 1) Siehe Jus montanum Wenceslai II. L. IV. C. XVIII. in der Geilnhausen'schen Uebersetzung: Wer do gesiget, der ander gilt dy koste.
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223 karissimi, ego domino concedente intendo transire Romam, et scitis, quod ego habeo duos pueros et vxorem meam, illam uxorem meam cum ipsis pueris gracie vestre conmendo petens, quod ipsam cum dictis pueris diligere dignemini, et si quid indiguerint, ipsis in adiutorium esse dignemini. Et cum hoc ipse homo Romam transiuit, ibi in via regrediens mortuus est. Post hoc vxor eius legittima cum ipsis pueris mansit vidua, et in illo eam impediuit nullus. Interim post aliquod tempus venit ipsa ad plenum iudicium ibi ad- ducens secum quandam suam sororem nomine Byetham, quam sororem ap- pellauit et petiuit dicens : domini karissimi, peto graciam vestram, quodsi me prius mori contigerit, isti sorori mee committo istos meos orphanos, quod ipsa ipsos regeret wlgariter "Aby gymy wladla", et ibi nullus eam quod im- pediret, et super eo dedit suum memoriale wlgariter "pamtue“, et hoc sibi dominus seu heres fauit, ita quod post aliquod tempus ipsa vidua est mortua et decessit. Tunc illa soror, cui orphani seu pueri fuerunt commissi, veniens coram iudice petiuit, quod ipsam super illa domo et de alijs omnibus, que ibique fuerint, ad domum duceret et ipsam illius potentem faceret wlgariter „aby gy natom a nato czos tu gest wiwedl, a gy teho mocznu vczynyl.“ Tunc index accipiens ad se consules transiuit ad ipsam domum et conscripsit ibi omnia et singula, que fuerunt modica uel magna, et ibi fecit eam potentem, sed sicut nostra ciuitas ius habet. Tunc interim post hoc frater germanus dicti Nicolai Rzemdih, qui est mortuus in via romana, ille venit et cepit monere dicens, vtrum ego sum proximior ad illos orphanos an ipsa mulier. Tunc iudex dedit eis terminum usque ad iudicium, et cum fuit in iudicio con- sules accepto consilio dixerunt: tu es propinquior ad hoc, ita si vis in illa domo sedere et ipsis orphanis non perdere nec dissipare illa bona wlgariter „acz gym thyem syrotkom nechczes rozmrhati.“ Scis tu bene, quia illi or- phani plaga dei plagati quia sunt muti et surdi. Tunc ille homo consilium capiens wlgariter "potazow sye“ et dixit: domini, ego in illa domo nolo sedere nec scio me regere in eadem wlgariter "newyem syem obierati nancz.“ Tunc consules dixerunt: tunc ponas fideiussores, quod illis orpha- nis illa bona non perdant, si non possunt augmentari, quod tamen eciam non minuantur. Tunc ille homo stans dixit : ego nolo ponere fideiussores, quia eos non possum habere hic, et cum hoc recessit sine fine. Tunc illa domina, cui illi orphani fuerunt commissi, dixit coram iudicio: domini ka- rissimi, mea habitacio, sic estimo, hic non erit, quia me intendo cum marito ab hinc recedere. Rogo graciam vestram, quod me ab istis orphanis et domo ipsorum supersesam faciatis wlgariter „abyste mye zwawili thoho.“ Scio enim, quod isti orphani plures parentes habent, qui se forsan intromittent de eisdem. Tunc consules dixerunt: ex quo iste homo, qui fuit frater dicti Nicolai mortuique stetit pro orphanis illis pro domo illa, et nos sibi ius in- venimus, quod maneret in domo illa uel saltem poneret fideiussores, et illa omnia rennuit et noluit facere sed sine fine recessit, et ista mulier, cui fuerunt orphani commissi, petit, quod eos resignet, et eciam eos non wit tenere, respondimus illi mulieri et dedimus terminum sibi ad duas septima- nas et iterum ad alias duas septimanas et sic usque iterum ad alias duas
223 karissimi, ego domino concedente intendo transire Romam, et scitis, quod ego habeo duos pueros et vxorem meam, illam uxorem meam cum ipsis pueris gracie vestre conmendo petens, quod ipsam cum dictis pueris diligere dignemini, et si quid indiguerint, ipsis in adiutorium esse dignemini. Et cum hoc ipse homo Romam transiuit, ibi in via regrediens mortuus est. Post hoc vxor eius legittima cum ipsis pueris mansit vidua, et in illo eam impediuit nullus. Interim post aliquod tempus venit ipsa ad plenum iudicium ibi ad- ducens secum quandam suam sororem nomine Byetham, quam sororem ap- pellauit et petiuit dicens : domini karissimi, peto graciam vestram, quodsi me prius mori contigerit, isti sorori mee committo istos meos orphanos, quod ipsa ipsos regeret wlgariter "Aby gymy wladla", et ibi nullus eam quod im- pediret, et super eo dedit suum memoriale wlgariter "pamtue“, et hoc sibi dominus seu heres fauit, ita quod post aliquod tempus ipsa vidua est mortua et decessit. Tunc illa soror, cui orphani seu pueri fuerunt commissi, veniens coram iudice petiuit, quod ipsam super illa domo et de alijs omnibus, que ibique fuerint, ad domum duceret et ipsam illius potentem faceret wlgariter „aby gy natom a nato czos tu gest wiwedl, a gy teho mocznu vczynyl.“ Tunc index accipiens ad se consules transiuit ad ipsam domum et conscripsit ibi omnia et singula, que fuerunt modica uel magna, et ibi fecit eam potentem, sed sicut nostra ciuitas ius habet. Tunc interim post hoc frater germanus dicti Nicolai Rzemdih, qui est mortuus in via romana, ille venit et cepit monere dicens, vtrum ego sum proximior ad illos orphanos an ipsa mulier. Tunc iudex dedit eis terminum usque ad iudicium, et cum fuit in iudicio con- sules accepto consilio dixerunt: tu es propinquior ad hoc, ita si vis in illa domo sedere et ipsis orphanis non perdere nec dissipare illa bona wlgariter „acz gym thyem syrotkom nechczes rozmrhati.“ Scis tu bene, quia illi or- phani plaga dei plagati quia sunt muti et surdi. Tunc ille homo consilium capiens wlgariter "potazow sye“ et dixit: domini, ego in illa domo nolo sedere nec scio me regere in eadem wlgariter "newyem syem obierati nancz.“ Tunc consules dixerunt: tunc ponas fideiussores, quod illis orpha- nis illa bona non perdant, si non possunt augmentari, quod tamen eciam non minuantur. Tunc ille homo stans dixit : ego nolo ponere fideiussores, quia eos non possum habere hic, et cum hoc recessit sine fine. Tunc illa domina, cui illi orphani fuerunt commissi, dixit coram iudicio: domini ka- rissimi, mea habitacio, sic estimo, hic non erit, quia me intendo cum marito ab hinc recedere. Rogo graciam vestram, quod me ab istis orphanis et domo ipsorum supersesam faciatis wlgariter „abyste mye zwawili thoho.“ Scio enim, quod isti orphani plures parentes habent, qui se forsan intromittent de eisdem. Tunc consules dixerunt: ex quo iste homo, qui fuit frater dicti Nicolai mortuique stetit pro orphanis illis pro domo illa, et nos sibi ius in- venimus, quod maneret in domo illa uel saltem poneret fideiussores, et illa omnia rennuit et noluit facere sed sine fine recessit, et ista mulier, cui fuerunt orphani commissi, petit, quod eos resignet, et eciam eos non wit tenere, respondimus illi mulieri et dedimus terminum sibi ad duas septima- nas et iterum ad alias duas septimanas et sic usque iterum ad alias duas
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224 septimanas hoc est ad sex septimanas, sicut ius nostre ciuitatis habet, ex- spectantes, si quis dictorum amicorum esset ex parte illorum orphanorum, quod se de eisdem intromitteret. Et ex quo in illis sex ebdomadis nullus amicorum illorum venit, tunc iudex et consules transierunt ad dictam domum et taxauerunt dictam domum cum omnibus et singulis rebus magnis et paruis nolentes, quod dicta domus desolaretur, et eciam quod illis orphanis non deperiret, et pendiderunt ipsam domum cuidam bono homini pro viginti et tribus marcis grossorum, et ille homo, cui domus illa per nos est vendita, ille promisit, quod ipsos orphanos curaliter et bene seruare uoluerit tam diu, donec ipsis pecunias nunc dictas expleret. Tunc iterum post aliquos annos ille homo frater dicti Nicolai Rzemdich venit et cepit monere pro illis orpha- uis et illis pecunijs. Tunc consules dixerunt sibi : ad hoc si potes habere fideiussores, nos tibi fauemus, quia scis, ex quo orphani sunt plagati plaga dei et sunt muti et surdi, heres trahit se super ipsas pecunias post mortem predictorum orphanorum. Tunc ille homo iterum dixit: ego ipsos fideiusso- res habere non possum, et iterum recessit sine fine. Tunc iterum idem homo post annos aliquos nunc isto tempore veniens coram nobis cepit monere pro illis orphanis et pecunijs dictis. Respondimus: scis bene, quia hoc iudicauimus non semel sed pluries secundum ius nostre ciuitatis, et tu semper recessisti sine fine, quo tibi placuit, et scis bene, quod orphani iam habent annos pu- bertatis, et si loquerentur et audirent tunc sine impedimento alicuius hominis possent facere cum suis bonis, quod ipsis placeret, et recipientes bona sua transirent, quocumque vellent. Sed exquo sunt muti et surdi, tune nos iudi- camus secundum ius nostre ciuitatis, quod tu scis bene, et tu semper scivisti, loquaris cum domino, et si quid poteris habere in domino, quod illa tibi dimittat wlgariter „aby tho pan przepustil“, nos libenter videmus, tunc ipse gratificauit consulibus et dixit: ego credo et spero domino, quod ipse michi ista libere dimittet. Iterum idem iste homo veniens post duas septimanas dixit: domini carissimi, ego vobis non imputo wlgariter „ya waz nestrafugy,“ sed peto ius ciuile, quod exportaretis hic, vbi iura vestra ciuilia capitis et recipitis. Tunc purgrauius sedens in iudicio dixit: caucionate et ponatis ex utraque parte fideiussores, quod in illo satis habeatis contenti, quid alcius ius inveniet vobis, et sic super ista materia supra scripta rogamus a gracia vestra informari. Myserieczenses scripserunt. Senteucia diffinitiua. Auditis uestris litteris et perlectis sentenciamus difinitine, quod iuste sentenciastis, et iste homo qui proquinquior amicus est, si bona illa wlt tenere, debet caucionem pro eis ponere. 311. Bonorum decedentis vna pars cedet vxori et due partes pueris. Prudentes viri domini et vicini nobis fauorosi. Accidit, quod quidam conciuis et vicinus noster cum filia vicini alterius, similiter nostri, contraxit matrimonium. Qui dum cum eadem vxore sua in domo parentum videlicet patris et matris ab annis certis in diuisus permansisset et adhuc permanet in diem hodiernum ex ipsu vxore sua pueros aliquot procreando, ad quem
224 septimanas hoc est ad sex septimanas, sicut ius nostre ciuitatis habet, ex- spectantes, si quis dictorum amicorum esset ex parte illorum orphanorum, quod se de eisdem intromitteret. Et ex quo in illis sex ebdomadis nullus amicorum illorum venit, tunc iudex et consules transierunt ad dictam domum et taxauerunt dictam domum cum omnibus et singulis rebus magnis et paruis nolentes, quod dicta domus desolaretur, et eciam quod illis orphanis non deperiret, et pendiderunt ipsam domum cuidam bono homini pro viginti et tribus marcis grossorum, et ille homo, cui domus illa per nos est vendita, ille promisit, quod ipsos orphanos curaliter et bene seruare uoluerit tam diu, donec ipsis pecunias nunc dictas expleret. Tunc iterum post aliquos annos ille homo frater dicti Nicolai Rzemdich venit et cepit monere pro illis orpha- uis et illis pecunijs. Tunc consules dixerunt sibi : ad hoc si potes habere fideiussores, nos tibi fauemus, quia scis, ex quo orphani sunt plagati plaga dei et sunt muti et surdi, heres trahit se super ipsas pecunias post mortem predictorum orphanorum. Tunc ille homo iterum dixit: ego ipsos fideiusso- res habere non possum, et iterum recessit sine fine. Tunc iterum idem homo post annos aliquos nunc isto tempore veniens coram nobis cepit monere pro illis orphanis et pecunijs dictis. Respondimus: scis bene, quia hoc iudicauimus non semel sed pluries secundum ius nostre ciuitatis, et tu semper recessisti sine fine, quo tibi placuit, et scis bene, quod orphani iam habent annos pu- bertatis, et si loquerentur et audirent tunc sine impedimento alicuius hominis possent facere cum suis bonis, quod ipsis placeret, et recipientes bona sua transirent, quocumque vellent. Sed exquo sunt muti et surdi, tune nos iudi- camus secundum ius nostre ciuitatis, quod tu scis bene, et tu semper scivisti, loquaris cum domino, et si quid poteris habere in domino, quod illa tibi dimittat wlgariter „aby tho pan przepustil“, nos libenter videmus, tunc ipse gratificauit consulibus et dixit: ego credo et spero domino, quod ipse michi ista libere dimittet. Iterum idem iste homo veniens post duas septimanas dixit: domini carissimi, ego vobis non imputo wlgariter „ya waz nestrafugy,“ sed peto ius ciuile, quod exportaretis hic, vbi iura vestra ciuilia capitis et recipitis. Tunc purgrauius sedens in iudicio dixit: caucionate et ponatis ex utraque parte fideiussores, quod in illo satis habeatis contenti, quid alcius ius inveniet vobis, et sic super ista materia supra scripta rogamus a gracia vestra informari. Myserieczenses scripserunt. Senteucia diffinitiua. Auditis uestris litteris et perlectis sentenciamus difinitine, quod iuste sentenciastis, et iste homo qui proquinquior amicus est, si bona illa wlt tenere, debet caucionem pro eis ponere. 311. Bonorum decedentis vna pars cedet vxori et due partes pueris. Prudentes viri domini et vicini nobis fauorosi. Accidit, quod quidam conciuis et vicinus noster cum filia vicini alterius, similiter nostri, contraxit matrimonium. Qui dum cum eadem vxore sua in domo parentum videlicet patris et matris ab annis certis in diuisus permansisset et adhuc permanet in diem hodiernum ex ipsu vxore sua pueros aliquot procreando, ad quem
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225 eciam ipsa vxor sua videlicet vicini eiusdem nostri suum ut moris est appo- suit dotalicium. Patre autem prefati conciuis post aliquos certos annos dece- dente et moriente mansio sibi invicem cum matre aliqualiter displicet. Sic quidem optant ab invice separari vnusquisque suam egigens habere porcionem omnino. Dum ambe autem partes videlicet mater cum filia sua primo, secundo et tercio ac pluries coram nobis pleno iure presidentibus iudicio comparuissent factum tale inter se decerni et pronunciari cupientes, pronunciauimus taliter et sentenciauimus videlicet quod medium per modum bona vniuersa inter se partire deberent, aput quam quidem vni parcium scilicet conciui predicto manere displicuit, allegans omnino porciones duas sibi vnam videlicet et aliam vxoris racione dotalicij habere uelle, et adhuc ad ius superius quo vti- mur ad presens videlicet ad vos appellauit. Super quibus omnibus et sin- gulis vestram rogamus informacionem, nam ob uiarum pericula et vicinas inimicicias, ut tamen vos credimus non latere, quibus sumus circumdati, licet tamen libenti animo facere vellemus, vos non audemus proprijs in per- sonis visitare, pro quo non dignimini nobis egreferre. Mezerieczenses scripserunt. Sentencia difflnitiua. Sicut querelam et responsionem audiuimus, sic nos secundum iura nostre ciuitatis informamus, quod bona patris mortui debent diuidi in tres partes, quorum bonorum vna pars cedere debet ad uxorem patris mortui, et due partes cedere debent ad pueros ipsius mortui. 312. Vnus prolocutor potest uerbum actoris et rei dicere in causa de- bitorum. Prudentes viri domini et vicini nobis fauorosi. Factum est, quod hos- pes seu aduena alium aduenam in ciuitate nostra pro debito quodam arre- stauit, quibus mox finem imposuissemus, sed quia pro tunc prolocutore in ciuitate caruimus, ubidum reus videlicet pro debito accusatus debitum dene- gasset, assignatus est ergo per nos ipsis terminus finalis, qui in wlgari „zwaycy“ dicitur ita videlicet, quod reus cum prolocutore ad eundem se aptaret et suam innocenciam per iuramentum excusaret. Superveniente autem termino stant ambo ad iudicium coram nobis. Reus alligat se pro- locutorem habere non posse. Cui invenimus, ex quo prolocutorem quem habere debuit secum non adduxit, quod solus actori juramentum facere teneretur et deberet, qui rogabat deliberacionem. Habita autem delibera- cione respondet, se aput diffinicionem et invencionem nostram huiusmodi remanere nolle, sed ulterius ad ius superius, quo vtimur ad presens, videlicet ad vos appellauit. Porro domini dilecti, si idem reus cui terminus talis finalis assignatus fuerat et eciam de prolocutore sibi ad eundem prouidisset, vtrum ab hac sentencia et propter carenciam prolocutoris huiusmodi possit ex- cusari uel iuramentum per se facere debeat, vel quid aliud in eodem facto est faciendum. Rogamus super eo a gracia vestra distinccius et euidencius informari. Mezerieczenses scripserunt. Tomaschek, Schöffensprüche. 15
225 eciam ipsa vxor sua videlicet vicini eiusdem nostri suum ut moris est appo- suit dotalicium. Patre autem prefati conciuis post aliquos certos annos dece- dente et moriente mansio sibi invicem cum matre aliqualiter displicet. Sic quidem optant ab invice separari vnusquisque suam egigens habere porcionem omnino. Dum ambe autem partes videlicet mater cum filia sua primo, secundo et tercio ac pluries coram nobis pleno iure presidentibus iudicio comparuissent factum tale inter se decerni et pronunciari cupientes, pronunciauimus taliter et sentenciauimus videlicet quod medium per modum bona vniuersa inter se partire deberent, aput quam quidem vni parcium scilicet conciui predicto manere displicuit, allegans omnino porciones duas sibi vnam videlicet et aliam vxoris racione dotalicij habere uelle, et adhuc ad ius superius quo vti- mur ad presens videlicet ad vos appellauit. Super quibus omnibus et sin- gulis vestram rogamus informacionem, nam ob uiarum pericula et vicinas inimicicias, ut tamen vos credimus non latere, quibus sumus circumdati, licet tamen libenti animo facere vellemus, vos non audemus proprijs in per- sonis visitare, pro quo non dignimini nobis egreferre. Mezerieczenses scripserunt. Sentencia difflnitiua. Sicut querelam et responsionem audiuimus, sic nos secundum iura nostre ciuitatis informamus, quod bona patris mortui debent diuidi in tres partes, quorum bonorum vna pars cedere debet ad uxorem patris mortui, et due partes cedere debent ad pueros ipsius mortui. 312. Vnus prolocutor potest uerbum actoris et rei dicere in causa de- bitorum. Prudentes viri domini et vicini nobis fauorosi. Factum est, quod hos- pes seu aduena alium aduenam in ciuitate nostra pro debito quodam arre- stauit, quibus mox finem imposuissemus, sed quia pro tunc prolocutore in ciuitate caruimus, ubidum reus videlicet pro debito accusatus debitum dene- gasset, assignatus est ergo per nos ipsis terminus finalis, qui in wlgari „zwaycy“ dicitur ita videlicet, quod reus cum prolocutore ad eundem se aptaret et suam innocenciam per iuramentum excusaret. Superveniente autem termino stant ambo ad iudicium coram nobis. Reus alligat se pro- locutorem habere non posse. Cui invenimus, ex quo prolocutorem quem habere debuit secum non adduxit, quod solus actori juramentum facere teneretur et deberet, qui rogabat deliberacionem. Habita autem delibera- cione respondet, se aput diffinicionem et invencionem nostram huiusmodi remanere nolle, sed ulterius ad ius superius, quo vtimur ad presens, videlicet ad vos appellauit. Porro domini dilecti, si idem reus cui terminus talis finalis assignatus fuerat et eciam de prolocutore sibi ad eundem prouidisset, vtrum ab hac sentencia et propter carenciam prolocutoris huiusmodi possit ex- cusari uel iuramentum per se facere debeat, vel quid aliud in eodem facto est faciendum. Rogamus super eo a gracia vestra distinccius et euidencius informari. Mezerieczenses scripserunt. Tomaschek, Schöffensprüche. 15
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226 Sentencia diffinitiua. Sicut casum prescriptum intelleximus de actore et reo, sic desuper sen- tencialiter respondemus : ex quo reus prolocutorem in termino finali adhuc habere non potuit, tunc longiorem terminum sibi assignetis, in quo termino si prolocutorem specialem pro se habere non potuerit, ex tunc si tantum vnus est prolocutor in vestra ciuitate, ille idem potest et debet amborum scilicet actoris et rei uerbum seu querelam cum responsione dicere et pro- ponere, ex quo causa est pro debito. 313. De hominibus censuantes plebanis. Insuper domini et amici predicti rogamus attencius, quatenus consules socios nostros ostensores presencium de hominibus vestri plebani, si quos intra uel extra ciuitatem habet, informari dignimini, vtrum a lozungis et alijs contribucionibus seu subsidijs et collecturis diversis a conmunitate vestra ciuitatis debeant esse exempti, an cum ciuitate et communitate eadem paciantur, quia plebanus noster refert se in eo ad uos, et vellet eodem iure quo vester libenter gaudere. Nos quoque informacione vestra uolumus eciam contentari. Super quibus informati per presentes: Sentencia diffinitiua. Super premissis vos taliter informamus : Omnes homines censuautes domino plebano nostro intra uel extra ciuitatem nostram isti bonum et malum paciuntur. 314. Prolocutor thewtunieus potest conqueri thewtunice pro sna parte thewtunicali et e conuerso. Prudentes viri et domini fauorosi! Factum est, quod vnus prolocutor volens conqueri thewtunicum sciens ita bene bohemicum sicut thewtunicum vnum ydeoma sicut aliud, et a multis annis magis conquestus fuit bohemicum quam tewtunicum. Tunc scabini sibi responderunt dicentes : ex quo prius a multis annis conquestus es bohemicum, et ex nobis scabinis pauci sunt thew- tunici, vix vnus uel duo sunt, qui parum intelligunt thewtunicum, et alia ad- uersa pars intelligit tewtunicum, nobis sic videtur, vt bohemicum conqueri debeas. Tunc prolocutor respondens dixit: mea pars nullum murmur est auribus meis inponere, ergo timeo ne eos in iudicio condempnarem. Tunc scabini responderunt : quidquid adinvenimus, si placet, circa hoc maneas ; si uero non placet, exponas ad maius ius, et quidquid adinveniunt circa illud, volumus manere. Id circo domini graciosi volumus et petimus de in- formacione vestra et premissis plenius edoceri. Mezericzenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Scire uelit vestra discrecio, quod in nostro habemus iure et adinveni- mus sentenciando, quod quilibet homo, cuius ydeomatis sit sew fore dinos- citur, in eodem ydeomate potest sibi acquirere prolocutorem, qui iuxta eiusdem partis ydeoma debet conqueri, licet tamen pars aduersa non sit eiusdem ydeomatis, sicut bohemicus bohemicum thewtunicus thewtunicum
226 Sentencia diffinitiua. Sicut casum prescriptum intelleximus de actore et reo, sic desuper sen- tencialiter respondemus : ex quo reus prolocutorem in termino finali adhuc habere non potuit, tunc longiorem terminum sibi assignetis, in quo termino si prolocutorem specialem pro se habere non potuerit, ex tunc si tantum vnus est prolocutor in vestra ciuitate, ille idem potest et debet amborum scilicet actoris et rei uerbum seu querelam cum responsione dicere et pro- ponere, ex quo causa est pro debito. 313. De hominibus censuantes plebanis. Insuper domini et amici predicti rogamus attencius, quatenus consules socios nostros ostensores presencium de hominibus vestri plebani, si quos intra uel extra ciuitatem habet, informari dignimini, vtrum a lozungis et alijs contribucionibus seu subsidijs et collecturis diversis a conmunitate vestra ciuitatis debeant esse exempti, an cum ciuitate et communitate eadem paciantur, quia plebanus noster refert se in eo ad uos, et vellet eodem iure quo vester libenter gaudere. Nos quoque informacione vestra uolumus eciam contentari. Super quibus informati per presentes: Sentencia diffinitiua. Super premissis vos taliter informamus : Omnes homines censuautes domino plebano nostro intra uel extra ciuitatem nostram isti bonum et malum paciuntur. 314. Prolocutor thewtunieus potest conqueri thewtunice pro sna parte thewtunicali et e conuerso. Prudentes viri et domini fauorosi! Factum est, quod vnus prolocutor volens conqueri thewtunicum sciens ita bene bohemicum sicut thewtunicum vnum ydeoma sicut aliud, et a multis annis magis conquestus fuit bohemicum quam tewtunicum. Tunc scabini sibi responderunt dicentes : ex quo prius a multis annis conquestus es bohemicum, et ex nobis scabinis pauci sunt thew- tunici, vix vnus uel duo sunt, qui parum intelligunt thewtunicum, et alia ad- uersa pars intelligit tewtunicum, nobis sic videtur, vt bohemicum conqueri debeas. Tunc prolocutor respondens dixit: mea pars nullum murmur est auribus meis inponere, ergo timeo ne eos in iudicio condempnarem. Tunc scabini responderunt : quidquid adinvenimus, si placet, circa hoc maneas ; si uero non placet, exponas ad maius ius, et quidquid adinveniunt circa illud, volumus manere. Id circo domini graciosi volumus et petimus de in- formacione vestra et premissis plenius edoceri. Mezericzenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Scire uelit vestra discrecio, quod in nostro habemus iure et adinveni- mus sentenciando, quod quilibet homo, cuius ydeomatis sit sew fore dinos- citur, in eodem ydeomate potest sibi acquirere prolocutorem, qui iuxta eiusdem partis ydeoma debet conqueri, licet tamen pars aduersa non sit eiusdem ydeomatis, sicut bohemicus bohemicum thewtunicus thewtunicum
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227 bene possunt conqueri, et in eodem ydeomate quilibet in suo potest respon- dere. Nam pauci inter nos scabinos intelligunt bohemicum, et tamen secun- dum cursum nostri iuris admittitur prolocutor bohemicalis contra partem thewtunicalem conqueri in bohemicali ydeomate, ideo prefatus prolocutor dein potest conqueri ydeomate thewtunicali propter suam partem, cuius querela fore dinoscitur thewtunicalis. 315. Quicumque emit ceruisiam et in celarium suum ducit, tenetur soluere. Accidit, quod quidam pincernarum ceruisiam comparauerunt aput quosdam in nostra ciuitate, a quibus tandem aliqui duxerunt seu extraxerunt in alias domos reponendo. Quam ceruisiam aque valide subintrantes de- struxerunt et multa dampna sibi intulerunt. Modo ante aduentum aquarum quidam forte per tres dies propinauerunt et quidam non, ita quod extunc maximo sunt dampnificati et ex eo inuenerunt iudicium nolentes eandem in toto persoluere, prout comparauerunt, sed venditores se opponere uolunt, ut eis plenarie persoluatur. Et sic adinuenimus et dictauimus, quod pincerne soluerent per medium, et vendentes in medio dampnificarentur, quam senten- ciam et edictum ipsi venditores reiciunt et nolunt sufferre, sed ut prescrip- simus uolunt, ut eis soluatur in pleno, et hij specialiter, a quibus extraxerunt in alia celaria, qui dicunt, quodsi misissent in domibus eorum nullum damp- num incurissent , vbi tamen residua pars est destructa, eisdem et ex iuratis eciam quidam vendiderunt hijs non contradicendo. Insuper hij qui ante adventum aque propinauerunt requisiti sunt a nobis iuramento, quantum percepissent, et id quod perceperunt in toto iussimus dare hijs qui vendide- runt. Quare vestram vniversitatem agredimur precibus operosis, vt ad tale negocium decidendum nobis vestrum consilium dignemini amicabiliter im- partiri. Mezerieczenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Amici dilecti, sicut querelam et responsiuam intelleximus superius ita desuper sentencialiter diffinimus, quod illi, qui emerunt ceruisiam et in celaria propria sua intromiserunt, isti idem ementes debent venditoribus ceruisiam talem persoluere. 316. Mulier, que dicit se violatam, si non conqueritur infra triduum, postea non auditur. Domini karissimi. Accidit, quod vnus vicinus in villa in bonis domini nostri intendens peregrinari ob reuerenciam excellentissime virginis Marie ad aquas Grani. Ille suam vxorem legittimam suo vicino, qui tamen suus sororius erat in wlgari "swoger" uel gener, cum omnibus bonis suis que ha- buit commisit, ut eam gubernaret et eam iuuaret, melius ut posset tanquam fidelis vicinus et amicus, de quibus ipsa indigeret, et sic cum ipse peregrina- tum recessit, interim quodam tempore ipsa mulier iuxta suos vicinos qua- tuor grossos pro tribucione domino heredi dare debuit et eosdem non habuit. Interim iste comissarius venit ad stubam mulieris istius solus et ipsam ibi- 15*
227 bene possunt conqueri, et in eodem ydeomate quilibet in suo potest respon- dere. Nam pauci inter nos scabinos intelligunt bohemicum, et tamen secun- dum cursum nostri iuris admittitur prolocutor bohemicalis contra partem thewtunicalem conqueri in bohemicali ydeomate, ideo prefatus prolocutor dein potest conqueri ydeomate thewtunicali propter suam partem, cuius querela fore dinoscitur thewtunicalis. 315. Quicumque emit ceruisiam et in celarium suum ducit, tenetur soluere. Accidit, quod quidam pincernarum ceruisiam comparauerunt aput quosdam in nostra ciuitate, a quibus tandem aliqui duxerunt seu extraxerunt in alias domos reponendo. Quam ceruisiam aque valide subintrantes de- struxerunt et multa dampna sibi intulerunt. Modo ante aduentum aquarum quidam forte per tres dies propinauerunt et quidam non, ita quod extunc maximo sunt dampnificati et ex eo inuenerunt iudicium nolentes eandem in toto persoluere, prout comparauerunt, sed venditores se opponere uolunt, ut eis plenarie persoluatur. Et sic adinuenimus et dictauimus, quod pincerne soluerent per medium, et vendentes in medio dampnificarentur, quam senten- ciam et edictum ipsi venditores reiciunt et nolunt sufferre, sed ut prescrip- simus uolunt, ut eis soluatur in pleno, et hij specialiter, a quibus extraxerunt in alia celaria, qui dicunt, quodsi misissent in domibus eorum nullum damp- num incurissent , vbi tamen residua pars est destructa, eisdem et ex iuratis eciam quidam vendiderunt hijs non contradicendo. Insuper hij qui ante adventum aque propinauerunt requisiti sunt a nobis iuramento, quantum percepissent, et id quod perceperunt in toto iussimus dare hijs qui vendide- runt. Quare vestram vniversitatem agredimur precibus operosis, vt ad tale negocium decidendum nobis vestrum consilium dignemini amicabiliter im- partiri. Mezerieczenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Amici dilecti, sicut querelam et responsiuam intelleximus superius ita desuper sentencialiter diffinimus, quod illi, qui emerunt ceruisiam et in celaria propria sua intromiserunt, isti idem ementes debent venditoribus ceruisiam talem persoluere. 316. Mulier, que dicit se violatam, si non conqueritur infra triduum, postea non auditur. Domini karissimi. Accidit, quod vnus vicinus in villa in bonis domini nostri intendens peregrinari ob reuerenciam excellentissime virginis Marie ad aquas Grani. Ille suam vxorem legittimam suo vicino, qui tamen suus sororius erat in wlgari "swoger" uel gener, cum omnibus bonis suis que ha- buit commisit, ut eam gubernaret et eam iuuaret, melius ut posset tanquam fidelis vicinus et amicus, de quibus ipsa indigeret, et sic cum ipse peregrina- tum recessit, interim quodam tempore ipsa mulier iuxta suos vicinos qua- tuor grossos pro tribucione domino heredi dare debuit et eosdem non habuit. Interim iste comissarius venit ad stubam mulieris istius solus et ipsam ibi- 15*
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228 dem in stuba invenit solam. Ista ipsum videns dixit: grossos quatuor iuxta alios vicinos debeo dare et illos non habeo, ad qnam ipse commissarius res- pondet, nichil tibi cure sit, ego disponam factum. Interim ista mulier ipsum inspiciens de stuba exire uoluit, et ipse dictus commissarius ipsam mulierem capiens in scampnum proiecit, et sibi mulieri violenciam carnalem fecit. Que mulier surgens ad uxorem sui dicti violatoris et comissarij iuit, que ipsa erat soror illius peregrinantis, et sibi factum hoc dixit querulose, que sibi respondit dicens : dico tibi taceas de facto hoc. Si non tacebis sepelieris vna cum eo et forte perforaberis. Et tum ista tacuit, et vir eius peregri- nus venit. Ista mulier violata tacuit et suspirauit interim. Vir eius ipsam interrogans dixit : quod tibi est, quod malum habeas animum et taces sus- pirando, forte doles de mea domum reuersione? Que mulier sibi respondit dicens : ego gaudeo de tua reuersione, sed michi aliud nocet et dixit sibi: vicinus et commissarius ac sororius tuus, me cui comisisti, ille sine mea voluntate suam secum habuit voluntatem. Qui statim hoc audiens iudici ac eciam castellano manifestauit, tandem quod hoc deuenit ad iudicium nostrum, et cum iste homo, cui vxor sua fuit violata, proposuit suum in com- missarium, ipse commissarius cepit negare, dicens: hoc non est. Tamen habuit ius, iudicem et consules et vicinos, quare suam violenciam non signi- ficauit? et sic nos inter cetera invenimus eis secundum quod nobis pro iure videbatur, quod iste, cui est vxor violata, in iudicio suo ipsum suum com- missarium ducere et probare deberet, et ipse commissarius, cui culpa datur et inpigitur, debet se sibi iustum ostendere wlgariter "ma my gemu praw iakoz prawo vkaze byti,“ et sic iste commissarius, cui culpa datur, dixit: Domini karissimi, ego gracie vestre nec iuri vestro contradico sed rogo, vt gracia vestra dignetur hoc vlterius deducere, ubi iura uestre ciuitati capitis, exportare, ex quo ipsa mulier, qne culpam michi inpingit, de ipsa violacione diem nec iudici nec consulibus nec alicui vicino intimauit, vtrum debeo sibi super tale factum respondere iam an non. Et super eo a gracia vestra cupi- mus per presentes informari, ex quo dicta mulier hoc infra tres dies nec con- sulibus nec iudici nec alicui vicino significauit sed tacuit, vtrum ille commis- sarius cui culpa datur sibi respondere debet an non. Super eo petimus informari. Mezerieczenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Super quibus sentencialiter respondemus: ex quo mulier tacuit ultra tres dies, incusatus propter ea ammodo non de iure debet sibi respondere. 317. Quitquid debitor recognoscit, tenetur soluere creditori. Domini et vicini nobis fauorosi. Accidit in nostra ciuitate, quod vnus in artificio pannificum venit ad nostram ciuitatem, et nunc conmanet. Tunc venerunt de alia ciuitate monentes eundem de aliquo debito speciali videlicet. de tercio dimidio sexagena grossorum. Tunc nos statuimus eis terminum ad iudicium audiendi causas. Tunc videlicet illi monitores aliunde accusaue- runt illum de nostra ciuitate de debito prefato. Ille autem debitor recogno- uit in viginti duos grossos, superfluum uero debitum negauit. Illos scilicet
228 dem in stuba invenit solam. Ista ipsum videns dixit: grossos quatuor iuxta alios vicinos debeo dare et illos non habeo, ad qnam ipse commissarius res- pondet, nichil tibi cure sit, ego disponam factum. Interim ista mulier ipsum inspiciens de stuba exire uoluit, et ipse dictus commissarius ipsam mulierem capiens in scampnum proiecit, et sibi mulieri violenciam carnalem fecit. Que mulier surgens ad uxorem sui dicti violatoris et comissarij iuit, que ipsa erat soror illius peregrinantis, et sibi factum hoc dixit querulose, que sibi respondit dicens : dico tibi taceas de facto hoc. Si non tacebis sepelieris vna cum eo et forte perforaberis. Et tum ista tacuit, et vir eius peregri- nus venit. Ista mulier violata tacuit et suspirauit interim. Vir eius ipsam interrogans dixit : quod tibi est, quod malum habeas animum et taces sus- pirando, forte doles de mea domum reuersione? Que mulier sibi respondit dicens : ego gaudeo de tua reuersione, sed michi aliud nocet et dixit sibi: vicinus et commissarius ac sororius tuus, me cui comisisti, ille sine mea voluntate suam secum habuit voluntatem. Qui statim hoc audiens iudici ac eciam castellano manifestauit, tandem quod hoc deuenit ad iudicium nostrum, et cum iste homo, cui vxor sua fuit violata, proposuit suum in com- missarium, ipse commissarius cepit negare, dicens: hoc non est. Tamen habuit ius, iudicem et consules et vicinos, quare suam violenciam non signi- ficauit? et sic nos inter cetera invenimus eis secundum quod nobis pro iure videbatur, quod iste, cui est vxor violata, in iudicio suo ipsum suum com- missarium ducere et probare deberet, et ipse commissarius, cui culpa datur et inpigitur, debet se sibi iustum ostendere wlgariter "ma my gemu praw iakoz prawo vkaze byti,“ et sic iste commissarius, cui culpa datur, dixit: Domini karissimi, ego gracie vestre nec iuri vestro contradico sed rogo, vt gracia vestra dignetur hoc vlterius deducere, ubi iura uestre ciuitati capitis, exportare, ex quo ipsa mulier, qne culpam michi inpingit, de ipsa violacione diem nec iudici nec consulibus nec alicui vicino intimauit, vtrum debeo sibi super tale factum respondere iam an non. Et super eo a gracia vestra cupi- mus per presentes informari, ex quo dicta mulier hoc infra tres dies nec con- sulibus nec iudici nec alicui vicino significauit sed tacuit, vtrum ille commis- sarius cui culpa datur sibi respondere debet an non. Super eo petimus informari. Mezerieczenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Super quibus sentencialiter respondemus: ex quo mulier tacuit ultra tres dies, incusatus propter ea ammodo non de iure debet sibi respondere. 317. Quitquid debitor recognoscit, tenetur soluere creditori. Domini et vicini nobis fauorosi. Accidit in nostra ciuitate, quod vnus in artificio pannificum venit ad nostram ciuitatem, et nunc conmanet. Tunc venerunt de alia ciuitate monentes eundem de aliquo debito speciali videlicet. de tercio dimidio sexagena grossorum. Tunc nos statuimus eis terminum ad iudicium audiendi causas. Tunc videlicet illi monitores aliunde accusaue- runt illum de nostra ciuitate de debito prefato. Ille autem debitor recogno- uit in viginti duos grossos, superfluum uero debitum negauit. Illos scilicet
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229 viginti duos grossos monitoribus adiudicamus illis. Tunc monitores portaue- runt nobis testimonium litterale sub sigillo ciuitatis videlicet Bites in hec uerba: Sapientibus viris iudici et iuratis in Mezeriecz vicinis dilectis vnsern frewntleichen dinst czu vor. Erbern, weisen vnd liben frewnt, wir lassen euch wissen, das Nickel Kramer der vnser mitpurger , den der Schelw hat auffgehalden in ewer stat , der hat mit aynem gesellen, czaiger dicz prieffs, aynen dreyling wein czu vnsern mitpurger czum Styrmar. Nu haben sy das vas weyn awsgeschenket. Wisset liben frewnde, da hat der Nikel Kramer das gelt genomen vnd hat das fuder getragen vnde hat dem wirt kain rai- tunge dauon gegeben. Nu ist der wirt gegangen czu seinem wirt an seine herberge vnd hat gesprochen czu demselben wirt : der Nikel Kramer hat mir hin getragen mein weingeld drithalb schok groschen. Nu hat der wirt ge- sprochen czu dem Stirman : du vindest pey ym nicht phant vm dritthalb schok groschen, du woldest denn ayn kint nemen. Des hat derselbe wirt bekant vor vnser , das ym das wissentleich ist, vnd derselbe Nikel Kramer hat aynen scheppfen aws vnserm rate gepeten czu Prunn ym iarmark czu sent Kunigund tag, das er den Stirmar pitten schol, das er ym tag geben scholde, er wolde sich gerne mit ym gutleich vorrichten. Nu hat vnser pruder aws dem rate dem selben Kramer ayn tag gepeten vom Styrmar. Nu hat er kainen tag nye gesmecht. Des hat ayn scheppfe bekant vor vnser. Pitt wir ewer weishait mit fleisse, das ir dem vnsern fleissig sezt mit ewerm rechten durch eines selben sulchen widergeldes willen. Datum in Hein- reichs 1) feria sexta post festum sancti Mathei apostoli. Judex et jurati de Hainreichs. Nobis autem non videbatur, sed pronunciauimus inter partes, quod de- bitor id, quod recognouit, solueret monitoribus ; pro superfluo uero debito iuramentum prestitisset. Illis autem monitoribus non videbatur sufficiens iuris complementum, appellauerunt ad vestram honorabilitatem, super quibus rogantes a uobis presentibus plenius informari. Mezerieczenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Sicut querelam et responsionem et testimonium in vestris premissis lit- teris audiuimus, sic vos informamus, quod vos iuste sentenciastis et pro- nuncciastis. 2) 318. Qui addit vel inuenit alind verbum in iuramento, ille cespicat. Domini karissimi. Sic accidit in ciuitate nostra, quod duo homines conmunes se iudicauerunt coram nobis et sic, quod vnus alteri debuit iurare. Et sic ille, qui debuit alteri iuramentum facere, ille statuit suum prolocuto- 1) Bites alias Heinriches villa siehe Codex diplom. Moraviae ed. Bocek III. 156, 194, 195, 274, 386. IV. 179. 212 V. ed. Chytil 18, 19. (Henrichs.) 2) Vgl. Anmerkung ad 221.
229 viginti duos grossos monitoribus adiudicamus illis. Tunc monitores portaue- runt nobis testimonium litterale sub sigillo ciuitatis videlicet Bites in hec uerba: Sapientibus viris iudici et iuratis in Mezeriecz vicinis dilectis vnsern frewntleichen dinst czu vor. Erbern, weisen vnd liben frewnt, wir lassen euch wissen, das Nickel Kramer der vnser mitpurger , den der Schelw hat auffgehalden in ewer stat , der hat mit aynem gesellen, czaiger dicz prieffs, aynen dreyling wein czu vnsern mitpurger czum Styrmar. Nu haben sy das vas weyn awsgeschenket. Wisset liben frewnde, da hat der Nikel Kramer das gelt genomen vnd hat das fuder getragen vnde hat dem wirt kain rai- tunge dauon gegeben. Nu ist der wirt gegangen czu seinem wirt an seine herberge vnd hat gesprochen czu demselben wirt : der Nikel Kramer hat mir hin getragen mein weingeld drithalb schok groschen. Nu hat der wirt ge- sprochen czu dem Stirman : du vindest pey ym nicht phant vm dritthalb schok groschen, du woldest denn ayn kint nemen. Des hat derselbe wirt bekant vor vnser , das ym das wissentleich ist, vnd derselbe Nikel Kramer hat aynen scheppfen aws vnserm rate gepeten czu Prunn ym iarmark czu sent Kunigund tag, das er den Stirmar pitten schol, das er ym tag geben scholde, er wolde sich gerne mit ym gutleich vorrichten. Nu hat vnser pruder aws dem rate dem selben Kramer ayn tag gepeten vom Styrmar. Nu hat er kainen tag nye gesmecht. Des hat ayn scheppfe bekant vor vnser. Pitt wir ewer weishait mit fleisse, das ir dem vnsern fleissig sezt mit ewerm rechten durch eines selben sulchen widergeldes willen. Datum in Hein- reichs 1) feria sexta post festum sancti Mathei apostoli. Judex et jurati de Hainreichs. Nobis autem non videbatur, sed pronunciauimus inter partes, quod de- bitor id, quod recognouit, solueret monitoribus ; pro superfluo uero debito iuramentum prestitisset. Illis autem monitoribus non videbatur sufficiens iuris complementum, appellauerunt ad vestram honorabilitatem, super quibus rogantes a uobis presentibus plenius informari. Mezerieczenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Sicut querelam et responsionem et testimonium in vestris premissis lit- teris audiuimus, sic vos informamus, quod vos iuste sentenciastis et pro- nuncciastis. 2) 318. Qui addit vel inuenit alind verbum in iuramento, ille cespicat. Domini karissimi. Sic accidit in ciuitate nostra, quod duo homines conmunes se iudicauerunt coram nobis et sic, quod vnus alteri debuit iurare. Et sic ille, qui debuit alteri iuramentum facere, ille statuit suum prolocuto- 1) Bites alias Heinriches villa siehe Codex diplom. Moraviae ed. Bocek III. 156, 194, 195, 274, 386. IV. 179. 212 V. ed. Chytil 18, 19. (Henrichs.) 2) Vgl. Anmerkung ad 221.
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230 rem, et cum ille suus prolocutor stans coram iudicio edixit sibi ista uerba, quibus debuit iurare wlgariter "wydal yemu rocu,“ illa uerba consules lau- dauerunt wlgariter "pochwalili" dicentes : bene pertransiuit, et dixerunt illi, qui iurare debuit : Si tanges in eadem uerba, sicut tuus tibi prolocutor ea edixit, tunc pertransies. Tunc ille, qui iurare debuit, accepto consilio wlgariter "potazaw sye" iurauit et super addidit aliqua uerba wlgariter "przyewisil nyekteremy slowi,“ quia debuit sic dicere, ut est ius nostre ciui- tatis : sic me deus adiuuet et ista crux et omnes cruces etcet. wlgariter "tak my buoh pomahay y tento krziz y wsi krzizi“, et dixit sic: sic michi pius dominus deus adiuuet wlgariter "powisel.“ Super eo rogamus informari, si peyorauit suum ius an meliorauit de illis verbis super additis. Mezcrie- czenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Super quo sentencialiter respondemus, quod ille, qui iurauit, in iura- mento suo dubitauit hoc est in wlgari tewtunico dicere "er hat gefelt.“ 319. Cui peremptoribus terminus assignatur, si negligit, perdit. Secundo. Accidit circa nos, quod vnus vicinus seu conciuis nostre ciui- tatis arrestauit eguum circa secundum vicinum wlgariter „yal sye konye,“ et sic breuiter, quod ille due partes videlicet vicini nostri se coram nobis in primo, in secundo, in tercio iudicio, et sic in quarto iudicio ipse due partes duxerunt testimonium wlgariter "swyedomye,“ et sic illa pars, cui equum arrestauerunt wlgariter "gesto sye gemu konye gyeli" illa pars melius testi- monium et maius produxit. Sed nobis hoc non videbatur consonum wlgari- ter "zapodobne" sed quod illum adduceret, circa quem equum emit wlgariter „aby sukupa przywedl a wkazal,“ sic sicut nostra ciuitas pro iure habet. Postea fuit quintum iudicium, et in illo quinto iudicio nullus finis fuit. Et sic nos uolentes ambabus partibus finem facere dedimus eis terminum pre- fixum ad duas septimanas wlgariter "zawici rok gym dalismy“ et feci- mus ambas partes caucionare wlgariter "kazalismi obie strange zaru- cziti,“ et ibi, quod finis fieret in toto, ita mandauimus, quod ille, cui equus est arrestatus, quod emptorem wlgariter "sukupa" infra illas duas septima- nas statueret, et cum sextum iudicium venit, illa pars, que emptorem suum wlgariter "sukupa“ habere non potuit, in illis duabus septimanis nos adiudi- cauimus alteri parti equum. Sic nobis consonum videbatur secundum ius nostre ciuitatis. Tunc illa pars seu ille, qui emptorem suum wlgariter „sukupa" in ipsis duabus septimanis habere non potuit, dixit: domini karis- simi, emptor meus circa quem illum equum emi wlgariter „sukup“ ille forsan non est in terra, ego ipsum habere non possum, ego gracie vestre non imputo wlgariter „ya wasyei mylugi nestrafugi,“ sed super eo volo vlterius expor- tare ibi ubi iura capitis et recipitis, vtrum longiorem terminum debeo habere, ex quo emptor wlgariter "sukup moy" non est in terra. Ibi sibi diximus : potes bene, et tibi fauemus. Super eo rogamus a gracia vestra eciam in- formari, vtrum ipse longiorem terminum potest habere vltra nostrum termi-
230 rem, et cum ille suus prolocutor stans coram iudicio edixit sibi ista uerba, quibus debuit iurare wlgariter "wydal yemu rocu,“ illa uerba consules lau- dauerunt wlgariter "pochwalili" dicentes : bene pertransiuit, et dixerunt illi, qui iurare debuit : Si tanges in eadem uerba, sicut tuus tibi prolocutor ea edixit, tunc pertransies. Tunc ille, qui iurare debuit, accepto consilio wlgariter "potazaw sye" iurauit et super addidit aliqua uerba wlgariter "przyewisil nyekteremy slowi,“ quia debuit sic dicere, ut est ius nostre ciui- tatis : sic me deus adiuuet et ista crux et omnes cruces etcet. wlgariter "tak my buoh pomahay y tento krziz y wsi krzizi“, et dixit sic: sic michi pius dominus deus adiuuet wlgariter "powisel.“ Super eo rogamus informari, si peyorauit suum ius an meliorauit de illis verbis super additis. Mezcrie- czenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Super quo sentencialiter respondemus, quod ille, qui iurauit, in iura- mento suo dubitauit hoc est in wlgari tewtunico dicere "er hat gefelt.“ 319. Cui peremptoribus terminus assignatur, si negligit, perdit. Secundo. Accidit circa nos, quod vnus vicinus seu conciuis nostre ciui- tatis arrestauit eguum circa secundum vicinum wlgariter „yal sye konye,“ et sic breuiter, quod ille due partes videlicet vicini nostri se coram nobis in primo, in secundo, in tercio iudicio, et sic in quarto iudicio ipse due partes duxerunt testimonium wlgariter "swyedomye,“ et sic illa pars, cui equum arrestauerunt wlgariter "gesto sye gemu konye gyeli" illa pars melius testi- monium et maius produxit. Sed nobis hoc non videbatur consonum wlgari- ter "zapodobne" sed quod illum adduceret, circa quem equum emit wlgariter „aby sukupa przywedl a wkazal,“ sic sicut nostra ciuitas pro iure habet. Postea fuit quintum iudicium, et in illo quinto iudicio nullus finis fuit. Et sic nos uolentes ambabus partibus finem facere dedimus eis terminum pre- fixum ad duas septimanas wlgariter "zawici rok gym dalismy“ et feci- mus ambas partes caucionare wlgariter "kazalismi obie strange zaru- cziti,“ et ibi, quod finis fieret in toto, ita mandauimus, quod ille, cui equus est arrestatus, quod emptorem wlgariter "sukupa" infra illas duas septima- nas statueret, et cum sextum iudicium venit, illa pars, que emptorem suum wlgariter "sukupa“ habere non potuit, in illis duabus septimanis nos adiudi- cauimus alteri parti equum. Sic nobis consonum videbatur secundum ius nostre ciuitatis. Tunc illa pars seu ille, qui emptorem suum wlgariter „sukupa" in ipsis duabus septimanis habere non potuit, dixit: domini karis- simi, emptor meus circa quem illum equum emi wlgariter „sukup“ ille forsan non est in terra, ego ipsum habere non possum, ego gracie vestre non imputo wlgariter „ya wasyei mylugi nestrafugi,“ sed super eo volo vlterius expor- tare ibi ubi iura capitis et recipitis, vtrum longiorem terminum debeo habere, ex quo emptor wlgariter "sukup moy" non est in terra. Ibi sibi diximus : potes bene, et tibi fauemus. Super eo rogamus a gracia vestra eciam in- formari, vtrum ipse longiorem terminum potest habere vltra nostrum termi-
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231 num assignatum wlgariter "zawici," quem ipsis dederamus annos, hoc est ipsas septimanas duas quem ipsis assignaueramus. Super eo rogamus in- formari. Mezerieczenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Super quo sentencialiter respondemus, quod iste homo non potest longiorem terminum habere pro equo, et iuste sentenciastis homini pro equo. 320. De virgine violata, que non processit cum suo testimonio. Contigit aput nos tale factum, quod nunquam in presencia nostri con- sulatus accidit, quia in iudicio, quod iudicium nuncupatur et wlgarizatur iudicium domini siue dominabile, ex parte cuiusdam virginis prolocutor con- questus est taliter dicens: de licencia audiat gracia vestra. Conqueritur virgo Margaretha, uel sicut proprio nomine appellatur super Petrum ciuem, uel sicut proprio nomine appellatur, quod suis uerbis estruffauit 1) eam extra ciuitatem ad horreum pro feno dicens : venias et recipias corbam feni iumen- tis, quia ego non aro domi, quia debeo transire per campum ulterius. Et sic ipsa cum eo transeunte ad horrenm ibi ipsam incompositis amplexibus luxurie circvmdedit diu cum ipsa luctando ipsa clamante, extunc viribus suis ipsam superans, quod fateri nimium erubesco, rosa primula sue virginitatis ipsam spoliauit, quam virginitatem deo promisit seruare incorruptam. Quem clamorem quidam homo in horreo secundo audiuit primo depressa uoce loquentes de cetero alcius. Qui quidem homo cognouit uocem illius Petri, vocem autem secundam non cognouit, quia si cognouisset illud factum non admisisset. Ipsa autem de horreo exiens valida voce et flebili clamauit super violenciam sibi per predictum Petrum illatam. 2) Postquam venit ad ciui- tatem, domine nostre heredi se presentauit et toti iuri, conquerens et allegans violenciam per ante dictum Petrum sibi esse illatam, ex parte autem dicti Petri prolocutor omnem conquestum resumendo in eadem verba negauit dicens : innocens sum, si uero fideli testimonio cui esset credendum hoc monstrare poterit, volo pati, sicut michi fideles consules pro iure inuenerint, quia dante deo innocens sum et volo esse innocens. Nos autem inito con- silio et inter nos celebrato equum iudicium ipsis non valemus inportare eis dicentes, quia in presencia nostri talis causa non contigit aput nos, et idcirco ad decretum vestri iurisdicionis appellantes detulimus vos celsioris iuris confidentes magis esse peritos, in eo petentes per certos litterarum vestrarum tenores informari et presentes nostros per collegas rescribere, si habet ius aut potest habere, et qualiter habet et facere debet nos plene expediri. Kothiborenses scripserunt. 1) Siehe über die Bedeutung dieses Wortes die Anmerkung zu Artikel 7 der Handfeste (Tomaschek, Deutsches Recht in Oesterreich). 2) Dieses Schreien oder Gerüfte der Genothzüchtigten findet sich beinahe in allen österr. Stadtrechten. Vgl. österr. Landrecht VI. (Meiller 149), Rechtsbuch von Prag (R. I. 86 und 88), das Stadtrecht von Ofen (284 und 285), vgl. ferner Sch.-Spr. II. 64, § 1), Magdeburger Stadtrecht von 1304, § 114 (Gaupp. S. 309) und bair. Land- recht § 56.
231 num assignatum wlgariter "zawici," quem ipsis dederamus annos, hoc est ipsas septimanas duas quem ipsis assignaueramus. Super eo rogamus in- formari. Mezerieczenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Super quo sentencialiter respondemus, quod iste homo non potest longiorem terminum habere pro equo, et iuste sentenciastis homini pro equo. 320. De virgine violata, que non processit cum suo testimonio. Contigit aput nos tale factum, quod nunquam in presencia nostri con- sulatus accidit, quia in iudicio, quod iudicium nuncupatur et wlgarizatur iudicium domini siue dominabile, ex parte cuiusdam virginis prolocutor con- questus est taliter dicens: de licencia audiat gracia vestra. Conqueritur virgo Margaretha, uel sicut proprio nomine appellatur super Petrum ciuem, uel sicut proprio nomine appellatur, quod suis uerbis estruffauit 1) eam extra ciuitatem ad horreum pro feno dicens : venias et recipias corbam feni iumen- tis, quia ego non aro domi, quia debeo transire per campum ulterius. Et sic ipsa cum eo transeunte ad horrenm ibi ipsam incompositis amplexibus luxurie circvmdedit diu cum ipsa luctando ipsa clamante, extunc viribus suis ipsam superans, quod fateri nimium erubesco, rosa primula sue virginitatis ipsam spoliauit, quam virginitatem deo promisit seruare incorruptam. Quem clamorem quidam homo in horreo secundo audiuit primo depressa uoce loquentes de cetero alcius. Qui quidem homo cognouit uocem illius Petri, vocem autem secundam non cognouit, quia si cognouisset illud factum non admisisset. Ipsa autem de horreo exiens valida voce et flebili clamauit super violenciam sibi per predictum Petrum illatam. 2) Postquam venit ad ciui- tatem, domine nostre heredi se presentauit et toti iuri, conquerens et allegans violenciam per ante dictum Petrum sibi esse illatam, ex parte autem dicti Petri prolocutor omnem conquestum resumendo in eadem verba negauit dicens : innocens sum, si uero fideli testimonio cui esset credendum hoc monstrare poterit, volo pati, sicut michi fideles consules pro iure inuenerint, quia dante deo innocens sum et volo esse innocens. Nos autem inito con- silio et inter nos celebrato equum iudicium ipsis non valemus inportare eis dicentes, quia in presencia nostri talis causa non contigit aput nos, et idcirco ad decretum vestri iurisdicionis appellantes detulimus vos celsioris iuris confidentes magis esse peritos, in eo petentes per certos litterarum vestrarum tenores informari et presentes nostros per collegas rescribere, si habet ius aut potest habere, et qualiter habet et facere debet nos plene expediri. Kothiborenses scripserunt. 1) Siehe über die Bedeutung dieses Wortes die Anmerkung zu Artikel 7 der Handfeste (Tomaschek, Deutsches Recht in Oesterreich). 2) Dieses Schreien oder Gerüfte der Genothzüchtigten findet sich beinahe in allen österr. Stadtrechten. Vgl. österr. Landrecht VI. (Meiller 149), Rechtsbuch von Prag (R. I. 86 und 88), das Stadtrecht von Ofen (284 und 285), vgl. ferner Sch.-Spr. II. 64, § 1), Magdeburger Stadtrecht von 1304, § 114 (Gaupp. S. 309) und bair. Land- recht § 56.
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232 Sentencia difflnitiua. Sicut querimoniam et responsionem ante scriptam percepimus, ita sen- tenciamus: ex quo testis virginis iu horreo secundo dicit, quod cognouit vocem virginis prefate neque vidit oculis suis, extunc idem Petrus cum vno teste id est met secundus potest se et bona sua melius iure defendere, quam ipsa virgo possit cum suo testimonio ante dicto ipsum vincere. 321. Homo malificus caret iure. Prouidi domini nostrique graciosi. Accidit, quod quidam homo aduena mansionem in ciuitate nostra sibi petiuit, quem sub tali condicione assumpsi- mus, ut litteram testimonialem de conseruacione sua, quomodo se conser- uasset de loco ubi mansit, infra duas septimanas afferet. Et priusquam testimonium attulisset, quidam homo veniens de loco illo, circa quos supra scriptus homo manebat, arrestauit eundem, seque ad captiuitatem et cypum poni petiuit. Cum eodem vicini autem illius arrestantis cum littera domini sui testimoniali venientes petiuerunt eundem arrestatum ipsis ut dimittere- mus propter quasdam contenciones circa ipsos factas. Alij uero homines superuenientes dictum captiuum arrestatum quibusdam maleficijs inculpabant infra scriptis, eadem maleficia deducere volentes. Hijs auditis primum arre- stantem liberum dimittentes predictis hominibus prefixo dato termino nobis in contestato iudicio sedentibus dicti arrestantes tales super dicto captiuo querimonie fecerunt proposiciones. Primo quia obductor est pecorum et fur, secundo quia nocturnus homicida, tercio quia minas de incendio ipsis inposuisset et fugatus per predictus (sic) homines vix eis auffugisset. Testi- monium super hijs dicti actores siue arrestantes coram nobis adduxerunt vnum testimonium de villa, in qua dicti morantur arrestantes, iuratum et consulem, alios duos testes quendam iuratum terrestrem burgrauium nobis vicinum mansionem et alium clientem cum eodem, qui coram nobis dicebant ex inquisicione per eos facta, dictum captiuum hominem fore malificum, ipso uero captiuo uinculato in presenciam iudicij eiusdem adducto super accusa- cionibus et proposicionibus contra ipsum factis et propositis idem captiuus respondit, se innocentem fore super hijs maleficijs contra eum propositis. Nos uero auditis utrisque, ex quo nunquam tale circa nos contingens accide- rit, per conscienciam nostram deponentes respondimus eisdem in dicto casu, quid iustum foret, quod nescimus invenire ad vestram prudenciam hoc defe- rentes in casu isto, quid iustum fuerit, nos informare dignimini, an dicti homines actores maius testimonium debeant deducere vel supra deducto testimonio actorum ipse captiuus morte sit dignus, vel sicuti dicti actores post iudicium in presenciam nostri venientes periurare in eundem captiuum vellent et per iuramentum deponere, prout ius ipsis inveniret hec eadem maleficia deducere, quod talis, prout proposuerunt, maleficus esset homo talis. Datum feria quarta proxima post festum vndecim millia virginum Chottyborzenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciamus, quod iste captiuus carere iure suo debet et iusto iudicio puniri.
232 Sentencia difflnitiua. Sicut querimoniam et responsionem ante scriptam percepimus, ita sen- tenciamus: ex quo testis virginis iu horreo secundo dicit, quod cognouit vocem virginis prefate neque vidit oculis suis, extunc idem Petrus cum vno teste id est met secundus potest se et bona sua melius iure defendere, quam ipsa virgo possit cum suo testimonio ante dicto ipsum vincere. 321. Homo malificus caret iure. Prouidi domini nostrique graciosi. Accidit, quod quidam homo aduena mansionem in ciuitate nostra sibi petiuit, quem sub tali condicione assumpsi- mus, ut litteram testimonialem de conseruacione sua, quomodo se conser- uasset de loco ubi mansit, infra duas septimanas afferet. Et priusquam testimonium attulisset, quidam homo veniens de loco illo, circa quos supra scriptus homo manebat, arrestauit eundem, seque ad captiuitatem et cypum poni petiuit. Cum eodem vicini autem illius arrestantis cum littera domini sui testimoniali venientes petiuerunt eundem arrestatum ipsis ut dimittere- mus propter quasdam contenciones circa ipsos factas. Alij uero homines superuenientes dictum captiuum arrestatum quibusdam maleficijs inculpabant infra scriptis, eadem maleficia deducere volentes. Hijs auditis primum arre- stantem liberum dimittentes predictis hominibus prefixo dato termino nobis in contestato iudicio sedentibus dicti arrestantes tales super dicto captiuo querimonie fecerunt proposiciones. Primo quia obductor est pecorum et fur, secundo quia nocturnus homicida, tercio quia minas de incendio ipsis inposuisset et fugatus per predictus (sic) homines vix eis auffugisset. Testi- monium super hijs dicti actores siue arrestantes coram nobis adduxerunt vnum testimonium de villa, in qua dicti morantur arrestantes, iuratum et consulem, alios duos testes quendam iuratum terrestrem burgrauium nobis vicinum mansionem et alium clientem cum eodem, qui coram nobis dicebant ex inquisicione per eos facta, dictum captiuum hominem fore malificum, ipso uero captiuo uinculato in presenciam iudicij eiusdem adducto super accusa- cionibus et proposicionibus contra ipsum factis et propositis idem captiuus respondit, se innocentem fore super hijs maleficijs contra eum propositis. Nos uero auditis utrisque, ex quo nunquam tale circa nos contingens accide- rit, per conscienciam nostram deponentes respondimus eisdem in dicto casu, quid iustum foret, quod nescimus invenire ad vestram prudenciam hoc defe- rentes in casu isto, quid iustum fuerit, nos informare dignimini, an dicti homines actores maius testimonium debeant deducere vel supra deducto testimonio actorum ipse captiuus morte sit dignus, vel sicuti dicti actores post iudicium in presenciam nostri venientes periurare in eundem captiuum vellent et per iuramentum deponere, prout ius ipsis inveniret hec eadem maleficia deducere, quod talis, prout proposuerunt, maleficus esset homo talis. Datum feria quarta proxima post festum vndecim millia virginum Chottyborzenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Super quo sentenciamus, quod iste captiuus carere iure suo debet et iusto iudicio puniri.
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233 322. Quod omni tempore debet responderi ad querimonias. Accidit in ciuitate nostra, quod mulier quedam vidua olim vicini nostri vnius relicta post obitum mariti sui quendam vicinum nostrum coram nobis in iudicio inculpauit, quod sibi balneamen valens vnam sexagenam grosso- rum mutuasset, quod eciam ad hec duas sexagenas grossorum denariorum pragensium bohemici numeri et pagamenti obligaretur, rogans et affectans sibi easdem restitui et persolui. Ille uero qui inculpatus fuerat petit sibi fieri deliberacionem. Habita autem deliberacione veniens respondit illi querele in hec verba dicens: domini graciosi, ecce iam aliqui anni fere septem an octo sunt elapsi, in quibus, si eidem in aliquo obligatus fuissem, notificasset hoc ipsum coram uobis in judicijs generalibus, racione cuius talia fuerant generalia iudicia, eciam in annis predictis perplures vices pro diversis pecunijs et debitis raciones in simul faciebamus. Si igitur in quo ipsi debi- tus mansissem, non supersedisset ad hanc diem, sed neque obtinuisset. Quo dicto non audiens super hijs nostram declaracionem nec exspectans petit sibi meliorari ibi, ubi iura recipimus, et appellauit. Pro eo domini fauorosi, licet quamplures facta talia et alia diuersa tangere et diffinire valeamus, volentes tamen vtrisque partibus satisfacere eos a melioracione iuris alius in wlgari "poleppssenye" seu appellacione prohibere nobis non licet nec volumus, ne alicui parcium in iure suo videamur derogare. Rogamus igitur per vestram diffinicionem in facto predicto plenius informari. Datum My- zeriecz feria tercia infra octauas ascensionis anno CCCC VII°. Myzerie- czenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Super quo sentencialiter diffinimus, quod non obstantibus pluribus annis vidclicet septem vel octo adhuc prefatus vicinus prefate mulieri et sue querele debet respondere. 323. Vnsern dinst zuuor. Erbaren, weisen herren vnd liben freundt ! Wir tun eurer waishait zu wissen, wie es sich czu vns gefügt hat, das vorczeiten ist getreten fur vns in ganczen rot Hensl die wais des Henreichs Preger- knechts etwan vnsers mitpurgers alhie auf dem berge Cuten vnd hat vns ge- klagt vber frawn Vrsula etwan des N. Elbls hausfraw auch vnsers mitpur- gers , wie si sein havs vnd andre norung , die im vnd seynen brudern von Henrech Pregerknecht irem vater nach seynem tod gelassen synd, vnd der N. Elbl ist desselben haws mit andern gescheftlewten ain gescheft- man gewesen vnd aller ander norung vnd der kynder, vnd wie er sich des czuhant vnterwunden hat nach dem tod des Heynreich als ein gescheft- man desselbigen si di fraw Vrsula ober yr helt mit dem Waczlaw irem man ieczundigen. Vnd hat vns der Hensl gepeten, das wir mit ir schüffen im darvmb ein gerechtikeit czu tun vnd des hawses obtreten, als sein vater des dem N. Elbl vertrawet hat als einem freundt vnd einem gescheftsman. Auf das hat fraw Vrsula vnd Waczlaw ir man geantwurt : liben herren, das haws ist vnser erbaigen, vnd Nicolai ist nye ein gescheftman gewesen deselben
233 322. Quod omni tempore debet responderi ad querimonias. Accidit in ciuitate nostra, quod mulier quedam vidua olim vicini nostri vnius relicta post obitum mariti sui quendam vicinum nostrum coram nobis in iudicio inculpauit, quod sibi balneamen valens vnam sexagenam grosso- rum mutuasset, quod eciam ad hec duas sexagenas grossorum denariorum pragensium bohemici numeri et pagamenti obligaretur, rogans et affectans sibi easdem restitui et persolui. Ille uero qui inculpatus fuerat petit sibi fieri deliberacionem. Habita autem deliberacione veniens respondit illi querele in hec verba dicens: domini graciosi, ecce iam aliqui anni fere septem an octo sunt elapsi, in quibus, si eidem in aliquo obligatus fuissem, notificasset hoc ipsum coram uobis in judicijs generalibus, racione cuius talia fuerant generalia iudicia, eciam in annis predictis perplures vices pro diversis pecunijs et debitis raciones in simul faciebamus. Si igitur in quo ipsi debi- tus mansissem, non supersedisset ad hanc diem, sed neque obtinuisset. Quo dicto non audiens super hijs nostram declaracionem nec exspectans petit sibi meliorari ibi, ubi iura recipimus, et appellauit. Pro eo domini fauorosi, licet quamplures facta talia et alia diuersa tangere et diffinire valeamus, volentes tamen vtrisque partibus satisfacere eos a melioracione iuris alius in wlgari "poleppssenye" seu appellacione prohibere nobis non licet nec volumus, ne alicui parcium in iure suo videamur derogare. Rogamus igitur per vestram diffinicionem in facto predicto plenius informari. Datum My- zeriecz feria tercia infra octauas ascensionis anno CCCC VII°. Myzerie- czenses scripserunt. Sentencia diffinitiua. Super quo sentencialiter diffinimus, quod non obstantibus pluribus annis vidclicet septem vel octo adhuc prefatus vicinus prefate mulieri et sue querele debet respondere. 323. Vnsern dinst zuuor. Erbaren, weisen herren vnd liben freundt ! Wir tun eurer waishait zu wissen, wie es sich czu vns gefügt hat, das vorczeiten ist getreten fur vns in ganczen rot Hensl die wais des Henreichs Preger- knechts etwan vnsers mitpurgers alhie auf dem berge Cuten vnd hat vns ge- klagt vber frawn Vrsula etwan des N. Elbls hausfraw auch vnsers mitpur- gers , wie si sein havs vnd andre norung , die im vnd seynen brudern von Henrech Pregerknecht irem vater nach seynem tod gelassen synd, vnd der N. Elbl ist desselben haws mit andern gescheftlewten ain gescheft- man gewesen vnd aller ander norung vnd der kynder, vnd wie er sich des czuhant vnterwunden hat nach dem tod des Heynreich als ein gescheft- man desselbigen si di fraw Vrsula ober yr helt mit dem Waczlaw irem man ieczundigen. Vnd hat vns der Hensl gepeten, das wir mit ir schüffen im darvmb ein gerechtikeit czu tun vnd des hawses obtreten, als sein vater des dem N. Elbl vertrawet hat als einem freundt vnd einem gescheftsman. Auf das hat fraw Vrsula vnd Waczlaw ir man geantwurt : liben herren, das haws ist vnser erbaigen, vnd Nicolai ist nye ein gescheftman gewesen deselben
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234 gutes vnd des hawses, darvmb vns der Hensl beklagt, vnd des wellen wir ausweisen, vnd auf dos synd baide tail verpurglt. Hensl sal ausweisen, das der N. Elbl ist ein gescheftman jr vnd jres namens gewesen, vnd fraw Vrsula mit jrem man das er nicht ist gewesen. Auf das haben paide tail czewgnus gefurt bryff leiche vnd auch lembentige personen vnd auch virschreibung, die iecz tail gehabt hat. Am ersten hat bracht der Hensel ainen brif von Franczen von Rozental etwan hofmagister auf dem Berge vnd den andern von Hanus Piesk, den dritten von Wunderwein, den virden von Hyncu von Gurreyn, den funften von Martin Freiberger von Czasslabs, di czeit merk- leiche burger auf dem berge Cuten, die alle bey iren guten trewen bekennen, das N. Elbl ist gewesen ein gescheftman desselben haws vnd alles gutes des Heinreiches vnd seynes kyndes vnd sich des hawses in dem gescheft vnder- wunden hat czuhant nach dem tod des Heinreichs des Hensels vater. Dor- czu hat der Hensl furgestelt lebendige personen, denen czu gelauben ist, vnsere mitberger vnd etleich aus jn gesworne den N. Mynczer, Waczlaw Markinger, Jan Mynczer, Thomas Alder, Jan etwan schreiber czu Meischem, Hanusko Ferundan, Dengna von Wasserkawn, derselben iczleicher gefragt worden ist, und haben bekant bei irem aid , das der N. Elbl noch gescheft des hawses sich vnterwunten hat czu hant noch dem tod des oftgenanten Heinreichs des Hensls vater. Di fraw Vrsula mit jrem man habent di czewgnus gefurt: Ein brif vnter der Prager insigel, in dem drey czewgen sein Hannussek Pisk, Hanus Lazurek vnd Martin Grubenschreiber. Hanusko Piesk bekent das Nicolai Elbl dasselbens haws gekauft hat von Tapler den anderm gescheftman vmb CCX s., vnd Hanus Laczurer bekent vnd auch der Martin schreiber, das er das kauft vnd beczalt hat in VIIII tagen dem Tapler, ader di sum nennen si nicht. Den andern brifs mit vnter euren stat insigel von der Igla, jn dem czewgen synd: Jan Ryman, Venczl Stengl vnd Stephan Scharffhainer, die bekennen, das N. dasselbige haws kauft hat, oder si spre- chen nicht, von wem oder vmb was. Den dritten briff vnter der Cznaymer insigel, czu dem sein di czewgen : Sigmund Lewpold, Jan Kurczner, N. Zai- ler, N. Walkstein, Jan Schwab vnd Siluester, die bekennen das der Nicolai das haws gekauft hat von Tapler mit gescheft man, vnd nennen nicht di summe des gelts. Dorczu haben si geschtelt den Wenczlab Stengl gegen- wurtikleich fur vns in ganczen rat, derselbe hat bekannt das der Nicolai dasselbige haws gekauft hat von Tapler anderm gescheftman, vnd das ge- wesen synd wir gescheftlewte : Nicolai Elbl ayner, Tapler der andre vnd die synd gewesen testamentatoren vnd Fulschil vnd Zirzik die andern czwen, die sein gewesen tutores. Dornoch haben si furbracht ein obschrift aus vnsern register der berednus mit dem Libak vnserm mitperger, als er jm sein recht obczalt hat Vnd ober ein schrift, das si von dem Elbels sun sein recht ge- kauft haben, das er do gehabt hat. Oder für vnser haben si nye aufgeweist von der frawen Vrsula vnd irem man noch von des N. Elbls sun, der das haws ir erb aigen wer yeczt auf di czeit, als der Hensl mit jm dorumb rech- ten angehebt hat, vnd diselb verschreibung vnserer register sind alain ein gedechtnus irer berednus , oder kain abtailn noch kchain czewgnus doselbs
234 gutes vnd des hawses, darvmb vns der Hensl beklagt, vnd des wellen wir ausweisen, vnd auf dos synd baide tail verpurglt. Hensl sal ausweisen, das der N. Elbl ist ein gescheftman jr vnd jres namens gewesen, vnd fraw Vrsula mit jrem man das er nicht ist gewesen. Auf das haben paide tail czewgnus gefurt bryff leiche vnd auch lembentige personen vnd auch virschreibung, die iecz tail gehabt hat. Am ersten hat bracht der Hensel ainen brif von Franczen von Rozental etwan hofmagister auf dem Berge vnd den andern von Hanus Piesk, den dritten von Wunderwein, den virden von Hyncu von Gurreyn, den funften von Martin Freiberger von Czasslabs, di czeit merk- leiche burger auf dem berge Cuten, die alle bey iren guten trewen bekennen, das N. Elbl ist gewesen ein gescheftman desselben haws vnd alles gutes des Heinreiches vnd seynes kyndes vnd sich des hawses in dem gescheft vnder- wunden hat czuhant nach dem tod des Heinreichs des Hensels vater. Dor- czu hat der Hensl furgestelt lebendige personen, denen czu gelauben ist, vnsere mitberger vnd etleich aus jn gesworne den N. Mynczer, Waczlaw Markinger, Jan Mynczer, Thomas Alder, Jan etwan schreiber czu Meischem, Hanusko Ferundan, Dengna von Wasserkawn, derselben iczleicher gefragt worden ist, und haben bekant bei irem aid , das der N. Elbl noch gescheft des hawses sich vnterwunten hat czu hant noch dem tod des oftgenanten Heinreichs des Hensls vater. Di fraw Vrsula mit jrem man habent di czewgnus gefurt: Ein brif vnter der Prager insigel, in dem drey czewgen sein Hannussek Pisk, Hanus Lazurek vnd Martin Grubenschreiber. Hanusko Piesk bekent das Nicolai Elbl dasselbens haws gekauft hat von Tapler den anderm gescheftman vmb CCX s., vnd Hanus Laczurer bekent vnd auch der Martin schreiber, das er das kauft vnd beczalt hat in VIIII tagen dem Tapler, ader di sum nennen si nicht. Den andern brifs mit vnter euren stat insigel von der Igla, jn dem czewgen synd: Jan Ryman, Venczl Stengl vnd Stephan Scharffhainer, die bekennen, das N. dasselbige haws kauft hat, oder si spre- chen nicht, von wem oder vmb was. Den dritten briff vnter der Cznaymer insigel, czu dem sein di czewgen : Sigmund Lewpold, Jan Kurczner, N. Zai- ler, N. Walkstein, Jan Schwab vnd Siluester, die bekennen das der Nicolai das haws gekauft hat von Tapler mit gescheft man, vnd nennen nicht di summe des gelts. Dorczu haben si geschtelt den Wenczlab Stengl gegen- wurtikleich fur vns in ganczen rat, derselbe hat bekannt das der Nicolai dasselbige haws gekauft hat von Tapler anderm gescheftman, vnd das ge- wesen synd wir gescheftlewte : Nicolai Elbl ayner, Tapler der andre vnd die synd gewesen testamentatoren vnd Fulschil vnd Zirzik die andern czwen, die sein gewesen tutores. Dornoch haben si furbracht ein obschrift aus vnsern register der berednus mit dem Libak vnserm mitperger, als er jm sein recht obczalt hat Vnd ober ein schrift, das si von dem Elbels sun sein recht ge- kauft haben, das er do gehabt hat. Oder für vnser haben si nye aufgeweist von der frawen Vrsula vnd irem man noch von des N. Elbls sun, der das haws ir erb aigen wer yeczt auf di czeit, als der Hensl mit jm dorumb rech- ten angehebt hat, vnd diselb verschreibung vnserer register sind alain ein gedechtnus irer berednus , oder kain abtailn noch kchain czewgnus doselbs
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235 nycht geschehen ist, dos wir leben, vnd auch den Hensl nychs berürt in den- selben iren berednussen. So haben wir alle di czewgnus baider tail fleissig gewegen merkund di personen von tail des Hensl, di czeit merkleiche auf dem berge Cuten czu sein, vnd dorczu auch an dem andern tail etleich czewgen, das si ayntrechtik- leich bekennen, wie der Nicolai ist gewesen ain gescheftman neben den andern, vnd haben gewegen dos, ob im der N. das haws gekauft vnd beczalt hïet als etleich czewgen bekennen, oder das di sach nycht pilleich ist, das di gescheftlewt ayner den andern norung der waysen di jn emphalhen sein vnter einander vorkauffen sulen, das si di waisen domit vmb di narung prengen. Es werden das di fraw Vrsula vnd ir man den gescheftbrif czaigen, als wir das mit in geschaft haben, vnd das si domit derwaiseten, das di ge- scheftlewt mechtige gescheftlewt weren, mit der norung di jn enpholhen ist czu tun wie es jn gefiel, wenn gemainikleich di lewt machen gescheftlewt durch des willen, das den kyndern di narung verhalten würd, oder nicht durch des willen das in di gescheftlewt vertün oder in selbens verhalden suln vnd den kynderu des iren nicht geben. Vnd syndtemal di fraw Vrsula mit jrem man den geschefftbriff nicht geczaigt haben sundern haben widerredt, si haben des nicht, vnd wellen auch von dem gescheft nichs wissen, so hab wir gelobet di sach des Hensls wider di fraw Vrsula vnd jrem man vnd haben dem Hensl di erbschaft des haws czugetailt. Indem hat fraw Vrsula mit jrem man sich in ein hoheres recht verruft. Dorumb pitte wir ewer erber- keit, das jr vns vnterweiset, ob gerecht geschehen sey den tailen mit vnserm vrtail, ader ob wir jn ichs verkurczt haben. Die sancte Veronice 8° etc. (Originalanfrage ohne Unterschrift, an beiden Seiten beschrieben ohne weitere Bemerkung.) 324. Das silbrein gevess vnd ander silbrein gerett noch mannes cleider nicht hawsrat ist. Chuttnenses scripserunt. 1) Es hat sich gefuget, das der Niklas Hebenstreit vnser mitpurger, dem got genad, tet eyn redlich beschidunge an seinen leczten czeyten, vnd vnder anderen sachen seiner beschidung hat er beschiden der Katherein seiner elichen hawsfrawen in allen seinen gutern ein volles dritteil vnd den hawsrat darczu vnd Katherine seiner elichen tochter ezwei teil, als daz di beschidunge wol awsweiset, der wir euch eine abschrift senden et cetera, die laut so : Chniklas Hebenstreit lag krang vnd doch mit guter vernunft. Do ich sach das meiner tage uff erdreich nymmer weren, da besant ich die erbern Lucas Munczer einen gesworn scheppfen des Pergs czun Kutten, Jurge Glaczer vnd Perchtold Girsperger, vnd bat si durch gotis willen, das sie bey meiner beschidunge weren. Do tet ich vor yn meine beschidunge in sulcher weise : Item ich schaffe mein haws vnd alle meine hab, wo man die vindet ob der erden vnd vnder der erden, es sei wenig oder vil, klein oder groz, nichtes 1) Vgl. R. I. Prager Statutarrecht. 60.
235 nycht geschehen ist, dos wir leben, vnd auch den Hensl nychs berürt in den- selben iren berednussen. So haben wir alle di czewgnus baider tail fleissig gewegen merkund di personen von tail des Hensl, di czeit merkleiche auf dem berge Cuten czu sein, vnd dorczu auch an dem andern tail etleich czewgen, das si ayntrechtik- leich bekennen, wie der Nicolai ist gewesen ain gescheftman neben den andern, vnd haben gewegen dos, ob im der N. das haws gekauft vnd beczalt hïet als etleich czewgen bekennen, oder das di sach nycht pilleich ist, das di gescheftlewt ayner den andern norung der waysen di jn emphalhen sein vnter einander vorkauffen sulen, das si di waisen domit vmb di narung prengen. Es werden das di fraw Vrsula vnd ir man den gescheftbrif czaigen, als wir das mit in geschaft haben, vnd das si domit derwaiseten, das di ge- scheftlewt mechtige gescheftlewt weren, mit der norung di jn enpholhen ist czu tun wie es jn gefiel, wenn gemainikleich di lewt machen gescheftlewt durch des willen, das den kyndern di narung verhalten würd, oder nicht durch des willen das in di gescheftlewt vertün oder in selbens verhalden suln vnd den kynderu des iren nicht geben. Vnd syndtemal di fraw Vrsula mit jrem man den geschefftbriff nicht geczaigt haben sundern haben widerredt, si haben des nicht, vnd wellen auch von dem gescheft nichs wissen, so hab wir gelobet di sach des Hensls wider di fraw Vrsula vnd jrem man vnd haben dem Hensl di erbschaft des haws czugetailt. Indem hat fraw Vrsula mit jrem man sich in ein hoheres recht verruft. Dorumb pitte wir ewer erber- keit, das jr vns vnterweiset, ob gerecht geschehen sey den tailen mit vnserm vrtail, ader ob wir jn ichs verkurczt haben. Die sancte Veronice 8° etc. (Originalanfrage ohne Unterschrift, an beiden Seiten beschrieben ohne weitere Bemerkung.) 324. Das silbrein gevess vnd ander silbrein gerett noch mannes cleider nicht hawsrat ist. Chuttnenses scripserunt. 1) Es hat sich gefuget, das der Niklas Hebenstreit vnser mitpurger, dem got genad, tet eyn redlich beschidunge an seinen leczten czeyten, vnd vnder anderen sachen seiner beschidung hat er beschiden der Katherein seiner elichen hawsfrawen in allen seinen gutern ein volles dritteil vnd den hawsrat darczu vnd Katherine seiner elichen tochter ezwei teil, als daz di beschidunge wol awsweiset, der wir euch eine abschrift senden et cetera, die laut so : Chniklas Hebenstreit lag krang vnd doch mit guter vernunft. Do ich sach das meiner tage uff erdreich nymmer weren, da besant ich die erbern Lucas Munczer einen gesworn scheppfen des Pergs czun Kutten, Jurge Glaczer vnd Perchtold Girsperger, vnd bat si durch gotis willen, das sie bey meiner beschidunge weren. Do tet ich vor yn meine beschidunge in sulcher weise : Item ich schaffe mein haws vnd alle meine hab, wo man die vindet ob der erden vnd vnder der erden, es sei wenig oder vil, klein oder groz, nichtes 1) Vgl. R. I. Prager Statutarrecht. 60.
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236 ausgenomen, meinem elichen weibe Katherine vnd meiner elichen tochter Katherine in sulcher vnderscheit, das si meine schult, di ich schuldig bin vnd in meinem register geschriben stet, vor allen dingen voraws dauon beczalen sullen, vnd was obrigs ist, do schaffe ich meiner egenanten frawen ein volles dritteil vnd den hawsrat darczu vnd meiner egenanten tochter Katherine volle czweiteil. Auch ab sach were, daz mein weib Katherina ab ginge, ee si iren witwestul vorrucket, so sullen ire guter gefallen auff meine egenante tochter Katherina ; wer abir sache, das mein tochter ee abginge, ee sie einen man neme, so sullen ire czweiteil wider auf die muter gefallen. Item ich bescheide meiner muter czehen schok auff mein haws. Ist, das sache were, daz sie abginge, so sullen die czehen schok grossen geuallen auf meine swe- ster Anna, als verre sie si nicht vertut bey irem lebendigen leib. Auch be- scheid ich die lon, die mir volgen vnder den Munczern noch meinem tode, meiner egenanten hawsfrawen Katherina ein dritteil vnd meiner vorgenanten tochter czweiteil. Jurati de pleno consilio. Nu quamen dornach diselbe muter vnd tochter vor vns in einen vollen rat, vnd di muter sprach: liben herren, also als mein man, dem got genad, mir ein volles dritteil seiner guter beschiden hat vnd den hawsrat darezu, daz seine beschidunge wol awsweiset, so hat mein man etwas silbrein gevesse gelassen vnd auch cleider darczu. Sind dem mal daz alles ab got wil hawsrat ist, so trawe ich gote vnd dem rechten wol mir sulle das volgen vnd vngehindert widerfaren. Da trat die tochter dar vnd sprach : liben herren, als ich ein rechter,erbe bin czu meines vaters guter, vnd mir die czweiteil daran beschiden sein, als daz die be- schidunge awsweiset, so hoff ich, was silbreins gewess do ist, vnd auch was gewandes mein vater gelazsen hat, daz das nicht hawsrat ist, vnd getrawe gote vnd dem rechten wol , ich habe doran ezweiteil als yn andern gutern, die mein vater hat gelassen. Als vrteil von beiden seiten darymme an vns geworffen wart, so sein wir mit fleisse daruber gesessen, vnd nemen das vff vnser eide, das wir daz nicht haben mugen vinden, ab silbrein gevesse vnd ander silbrein gerethe vnd des mannes cleider hawsrat sein ader nicht. Darvmme bitten etc. Sentencia diffinitiua. Als wir clage vnd antwort gehort haben, ab silbrein gewesse adder ander silbrein gerethe vnd mannes cleider hawsrat sein ader nicht, so teil wir czu einem rechten, daz silberein gewesse ader silbrein gerethe noch mannes cleider nicht hawsrat ist. 325. Eyn fursprecher vorlewset seine recht. Chuthnenses scripserunt. Es hat sich czu czeiten gefuget, das wir czwischen czwein vnsern mit- purgern ein vrteil sprachen. Als dasselb vrteil einem quam czu frumen vnd dem andern czu vngewin, da trat der dar, dem daz vrteil czu vngewin kumen was, und straffte daz mit eynfeldigen worten, als ir vor des von vns vnd den vnsern eidgenossen wol seit vnderweiset worden, vnd als er das gestrafft hett, da geboten wir yn von beiden seiten einen christleichen fride ezu halden,
236 ausgenomen, meinem elichen weibe Katherine vnd meiner elichen tochter Katherine in sulcher vnderscheit, das si meine schult, di ich schuldig bin vnd in meinem register geschriben stet, vor allen dingen voraws dauon beczalen sullen, vnd was obrigs ist, do schaffe ich meiner egenanten frawen ein volles dritteil vnd den hawsrat darczu vnd meiner egenanten tochter Katherine volle czweiteil. Auch ab sach were, daz mein weib Katherina ab ginge, ee si iren witwestul vorrucket, so sullen ire guter gefallen auff meine egenante tochter Katherina ; wer abir sache, das mein tochter ee abginge, ee sie einen man neme, so sullen ire czweiteil wider auf die muter gefallen. Item ich bescheide meiner muter czehen schok auff mein haws. Ist, das sache were, daz sie abginge, so sullen die czehen schok grossen geuallen auf meine swe- ster Anna, als verre sie si nicht vertut bey irem lebendigen leib. Auch be- scheid ich die lon, die mir volgen vnder den Munczern noch meinem tode, meiner egenanten hawsfrawen Katherina ein dritteil vnd meiner vorgenanten tochter czweiteil. Jurati de pleno consilio. Nu quamen dornach diselbe muter vnd tochter vor vns in einen vollen rat, vnd di muter sprach: liben herren, also als mein man, dem got genad, mir ein volles dritteil seiner guter beschiden hat vnd den hawsrat darezu, daz seine beschidunge wol awsweiset, so hat mein man etwas silbrein gevesse gelassen vnd auch cleider darczu. Sind dem mal daz alles ab got wil hawsrat ist, so trawe ich gote vnd dem rechten wol mir sulle das volgen vnd vngehindert widerfaren. Da trat die tochter dar vnd sprach : liben herren, als ich ein rechter,erbe bin czu meines vaters guter, vnd mir die czweiteil daran beschiden sein, als daz die be- schidunge awsweiset, so hoff ich, was silbreins gewess do ist, vnd auch was gewandes mein vater gelazsen hat, daz das nicht hawsrat ist, vnd getrawe gote vnd dem rechten wol , ich habe doran ezweiteil als yn andern gutern, die mein vater hat gelassen. Als vrteil von beiden seiten darymme an vns geworffen wart, so sein wir mit fleisse daruber gesessen, vnd nemen das vff vnser eide, das wir daz nicht haben mugen vinden, ab silbrein gevesse vnd ander silbrein gerethe vnd des mannes cleider hawsrat sein ader nicht. Darvmme bitten etc. Sentencia diffinitiua. Als wir clage vnd antwort gehort haben, ab silbrein gewesse adder ander silbrein gerethe vnd mannes cleider hawsrat sein ader nicht, so teil wir czu einem rechten, daz silberein gewesse ader silbrein gerethe noch mannes cleider nicht hawsrat ist. 325. Eyn fursprecher vorlewset seine recht. Chuthnenses scripserunt. Es hat sich czu czeiten gefuget, das wir czwischen czwein vnsern mit- purgern ein vrteil sprachen. Als dasselb vrteil einem quam czu frumen vnd dem andern czu vngewin, da trat der dar, dem daz vrteil czu vngewin kumen was, und straffte daz mit eynfeldigen worten, als ir vor des von vns vnd den vnsern eidgenossen wol seit vnderweiset worden, vnd als er das gestrafft hett, da geboten wir yn von beiden seiten einen christleichen fride ezu halden,
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237 wer den breche mit worten, dem solde es gen an sein gelt; wer yn abir breche mit werken dem solde es gen an seinen hals. Den frid gelubten si von beiden teilen czu halden Darnach in dem selben christenleichen frid, als wir wolden wenen vnd hetten es auch dofur ir iczleicher solde des rech- ten warten vnd im an dem rechten lassen genugen, da weglagt der, dem das vrteil emphallen was ienem, dem es czu frumen ward gesprochen, auf einer freyen strassen , vnd rantte auff yn mit einem geladen armbrost, vnd schos yn durch sein diech durch vnd durch vnd das roz vnder ym czu tode, vnd wundet yn darczu also das er mitsampt dem rosse nyder viel, vnd lies sie ligen vnd wolde wenen er hett yn czu tode geschossen, vnd daz er yn geschossen hab, daz hat er selbir mit seinem brieff bekant. Nu haben wir ym czwir adder drei stund darnach geschriben daz er czu vns queme, daz das er gestraft hat, yn queme , ob er des nicht tett, wurde er des nemen keinerley schaden. Daran wolden wir sein vnschuldig, vnd das er yo er- kennen must, das wir ym des rechten gerne wolden gunnen, so haben wir im geben ein christenleich sicher geleit, daz er mitsampt den, die er mit ym nemen wurde, mochten czu vns vnd von vns czihen sicher leibes vnd gutes von vns vnd allen die durch vnsern willen thun vnd lassen vngehindert ist. Wiewol daz ist das er desselben bekennet, daz vnser geleitbrieff ym wurden sein, ydoch so wil er czu vns nicht komen, vnd sein widersach manet vns, das wir ym eyn ende teten seiner sachen , wenn er hoft, daz der selbe, der czum rechten nicht kumen wil, sein recht hab vorlorn. Darvmme, liben frewunde, sind dem male er den christenlichen friden, den wir im ge- boten haben, hat gebrochen vnd des selbir bekant hat, vnd hat seine be- ruffunge iczund leicht in czehen wochen adder mer nicht wolfurt, als pilleich were, vnnd yn keine eehaffte not daran nicht gehindert hat, wen wir ym vnser geleit geben haben, daz er sicher leibes vnd gutes vur vns vnd alle den vnsern czu vnd von vns mocht komen mit sampt den, die er mit ym wold nemen, des begeren wir von ewern genaden vns czu vnderweisen, was dar- vmme eyn recht sey. Sentencia diffinitiua. Noch der vorgeschriben rede also vnderweisen wir euch mit dem rech- ten, das der, der dem rechten nicht gehorsam ist gewesen, hat seine be- ruffunge vnd sein recht vorlorn. 326. Gescheffte vor todpettlewten am leczten geschehen mugen chrafft haben. Cholonienses scripserunt. Es ist geschehen czu czeiten vnd czu weilen, das getreten ist fur ge- hegte pank fraw Vrsula des Dippoldes hawsfraw mit irem fursprech, vnd dinget ir alle ire recht, vnd clagte czu dem gut Hanmans ires vetters, der nu tod ist, vnd leget in irer clage, wie das er eyn beschidunge hat getan an seinen leczten czeiten, vnd wider dieselbe beschidunge redt sie nicht, waz er geschiket hat, vnd hat gesprochen, das si hofft czu gote vnd czu dem rech- ten das nyemand neher sey czu dem, das er nicht hin geschiket hat, wenn sie
237 wer den breche mit worten, dem solde es gen an sein gelt; wer yn abir breche mit werken dem solde es gen an seinen hals. Den frid gelubten si von beiden teilen czu halden Darnach in dem selben christenleichen frid, als wir wolden wenen vnd hetten es auch dofur ir iczleicher solde des rech- ten warten vnd im an dem rechten lassen genugen, da weglagt der, dem das vrteil emphallen was ienem, dem es czu frumen ward gesprochen, auf einer freyen strassen , vnd rantte auff yn mit einem geladen armbrost, vnd schos yn durch sein diech durch vnd durch vnd das roz vnder ym czu tode, vnd wundet yn darczu also das er mitsampt dem rosse nyder viel, vnd lies sie ligen vnd wolde wenen er hett yn czu tode geschossen, vnd daz er yn geschossen hab, daz hat er selbir mit seinem brieff bekant. Nu haben wir ym czwir adder drei stund darnach geschriben daz er czu vns queme, daz das er gestraft hat, yn queme , ob er des nicht tett, wurde er des nemen keinerley schaden. Daran wolden wir sein vnschuldig, vnd das er yo er- kennen must, das wir ym des rechten gerne wolden gunnen, so haben wir im geben ein christenleich sicher geleit, daz er mitsampt den, die er mit ym nemen wurde, mochten czu vns vnd von vns czihen sicher leibes vnd gutes von vns vnd allen die durch vnsern willen thun vnd lassen vngehindert ist. Wiewol daz ist das er desselben bekennet, daz vnser geleitbrieff ym wurden sein, ydoch so wil er czu vns nicht komen, vnd sein widersach manet vns, das wir ym eyn ende teten seiner sachen , wenn er hoft, daz der selbe, der czum rechten nicht kumen wil, sein recht hab vorlorn. Darvmme, liben frewunde, sind dem male er den christenlichen friden, den wir im ge- boten haben, hat gebrochen vnd des selbir bekant hat, vnd hat seine be- ruffunge iczund leicht in czehen wochen adder mer nicht wolfurt, als pilleich were, vnnd yn keine eehaffte not daran nicht gehindert hat, wen wir ym vnser geleit geben haben, daz er sicher leibes vnd gutes vur vns vnd alle den vnsern czu vnd von vns mocht komen mit sampt den, die er mit ym wold nemen, des begeren wir von ewern genaden vns czu vnderweisen, was dar- vmme eyn recht sey. Sentencia diffinitiua. Noch der vorgeschriben rede also vnderweisen wir euch mit dem rech- ten, das der, der dem rechten nicht gehorsam ist gewesen, hat seine be- ruffunge vnd sein recht vorlorn. 326. Gescheffte vor todpettlewten am leczten geschehen mugen chrafft haben. Cholonienses scripserunt. Es ist geschehen czu czeiten vnd czu weilen, das getreten ist fur ge- hegte pank fraw Vrsula des Dippoldes hawsfraw mit irem fursprech, vnd dinget ir alle ire recht, vnd clagte czu dem gut Hanmans ires vetters, der nu tod ist, vnd leget in irer clage, wie das er eyn beschidunge hat getan an seinen leczten czeiten, vnd wider dieselbe beschidunge redt sie nicht, waz er geschiket hat, vnd hat gesprochen, das si hofft czu gote vnd czu dem rech- ten das nyemand neher sey czu dem, das er nicht hin geschiket hat, wenn sie
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238 der nechste frewunt ist. Das hat si sich geczogen an der statpuch. Da traten di furmund mit iren frewunden vnd antworten der clage von wort czu wort vnd sprachen: liben herren, vnser frewunt hat ein beschidunge getan pey guter vornunft vnd hat geschiket seinen frewunden , was er hat gewolt, vnd seines bruders tochter Vrsule, die die clage furt, hundert schok grossen, vnd sprach, hett er ir wellen haben mer gegeben, das hette er auch, vnd des geschefftes vnd alles seines gutes hat er vns gemachet furmund Sigmund vnd Thomel czu thun vnd czu lassen. Das haben sie sich auch geczogen an die statpuch, vnd darnach sprachen sie yn irer antwort: liben herren, auch czihen wir vns an czwen gesworn, die todpetlewt sein, das er sie beruft vnd die furmund dornoch hat vnd sie mechtig hat gemachet. Do sprach Dippolt von seiner vrawen wegen : liben herren, ich bitte euch, lat mir nicht anders dorein fragen, wen er hat eyn beschidunge getan. Hett er sie wellen anders tun, er wer wol mechtig gewesen den brieff czu prechen vnd einen andern machen, adder er hat ym an dem lassen genugen. Darvmme bitten wir et cetera. Das ist der lawt des statpuches: Hammannus Cunradi sana deliberacione prehabita, compos racionis, suum fecit testamentum. Princi- paliter ante omnia legauit uxori sue legittime omnia iura habere in omnibus suis, prout alia honesta mulier habere dinoscitur iuxta iura nostre ciuitatis. Item legauit amice sue Vrsule et pueris suis centum sexagenas grossorum, in quibus XX sexagenas dare debent, et pro octuaginta sexagenis pueris octo sexagenas grossorum census annuos emere debent usque ad annos eorum maturos. Item Sigismundo amico suo XX. sexagenas de bonis suis. ltem duabus sororibus in Malein, prime, que habet pueros, (?) sexagenas grossorum, secunde, que non habet pueros, IIIIor sexagenas. Item Mathie procuratori et eius uxori, que circa ipsum est, decem sexagenas grossorum. Item Clugnykelin pistrici et eius heredibus sex sexagenas grossorum. Item Jacobo pistori uxori et pueris eius quatuor sexagenas grossorum. Item amice sue Elizabeth, que circa Paulum Stanconis est, quinque sexagenas grosso- rum. Item ordinauit de bonis suis emere vnum ornatum cum suis attinen- ciis ad altare sanctorum apostolorum Symonis et Jude ubi dominus Johannes existit capellanus. Item Hanusconi amico suo seniori octo sexagenas gros- sorum. Item Sway rotifici et pueris eorum IIIIor sexagenas grossorum. Item legauit pro emendacione vie, per quam itur per portulam claustralem ad Albeam, duas sexagenas. Item Jaxoni patri Stephani duas sexagenas. Item Henslino iuniori et patri suo IIIIer sexagenas grossorum, cum quibus ipsum ad artificium dare debent. Item uectori dicto Hole, qui est in domo sua in platea Albee, duas sexagenas grossorum. Item Anne matre Clugniklin vnam sexagenam. Item sorori Clugniklinne, ubi existit, duas sexagenas. Item Stephano vnum braseum cum humulo et lignis ad braxandum. Item Thom- linos obligatur sibi .VIII. sexagenas grossorum, et ad illas sibi septem sexa- genas dare debent. Item ordinauit fieri vnum iter romanum et aliud Aquis- granum. Item ad campanile claustri duas sexagenas. Tutores et prouisores huius testamenti constituit Sigismundum amicum suum et Thonlinum faciendi
238 der nechste frewunt ist. Das hat si sich geczogen an der statpuch. Da traten di furmund mit iren frewunden vnd antworten der clage von wort czu wort vnd sprachen: liben herren, vnser frewunt hat ein beschidunge getan pey guter vornunft vnd hat geschiket seinen frewunden , was er hat gewolt, vnd seines bruders tochter Vrsule, die die clage furt, hundert schok grossen, vnd sprach, hett er ir wellen haben mer gegeben, das hette er auch, vnd des geschefftes vnd alles seines gutes hat er vns gemachet furmund Sigmund vnd Thomel czu thun vnd czu lassen. Das haben sie sich auch geczogen an die statpuch, vnd darnach sprachen sie yn irer antwort: liben herren, auch czihen wir vns an czwen gesworn, die todpetlewt sein, das er sie beruft vnd die furmund dornoch hat vnd sie mechtig hat gemachet. Do sprach Dippolt von seiner vrawen wegen : liben herren, ich bitte euch, lat mir nicht anders dorein fragen, wen er hat eyn beschidunge getan. Hett er sie wellen anders tun, er wer wol mechtig gewesen den brieff czu prechen vnd einen andern machen, adder er hat ym an dem lassen genugen. Darvmme bitten wir et cetera. Das ist der lawt des statpuches: Hammannus Cunradi sana deliberacione prehabita, compos racionis, suum fecit testamentum. Princi- paliter ante omnia legauit uxori sue legittime omnia iura habere in omnibus suis, prout alia honesta mulier habere dinoscitur iuxta iura nostre ciuitatis. Item legauit amice sue Vrsule et pueris suis centum sexagenas grossorum, in quibus XX sexagenas dare debent, et pro octuaginta sexagenis pueris octo sexagenas grossorum census annuos emere debent usque ad annos eorum maturos. Item Sigismundo amico suo XX. sexagenas de bonis suis. ltem duabus sororibus in Malein, prime, que habet pueros, (?) sexagenas grossorum, secunde, que non habet pueros, IIIIor sexagenas. Item Mathie procuratori et eius uxori, que circa ipsum est, decem sexagenas grossorum. Item Clugnykelin pistrici et eius heredibus sex sexagenas grossorum. Item Jacobo pistori uxori et pueris eius quatuor sexagenas grossorum. Item amice sue Elizabeth, que circa Paulum Stanconis est, quinque sexagenas grosso- rum. Item ordinauit de bonis suis emere vnum ornatum cum suis attinen- ciis ad altare sanctorum apostolorum Symonis et Jude ubi dominus Johannes existit capellanus. Item Hanusconi amico suo seniori octo sexagenas gros- sorum. Item Sway rotifici et pueris eorum IIIIor sexagenas grossorum. Item legauit pro emendacione vie, per quam itur per portulam claustralem ad Albeam, duas sexagenas. Item Jaxoni patri Stephani duas sexagenas. Item Henslino iuniori et patri suo IIIIer sexagenas grossorum, cum quibus ipsum ad artificium dare debent. Item uectori dicto Hole, qui est in domo sua in platea Albee, duas sexagenas grossorum. Item Anne matre Clugniklin vnam sexagenam. Item sorori Clugniklinne, ubi existit, duas sexagenas. Item Stephano vnum braseum cum humulo et lignis ad braxandum. Item Thom- linos obligatur sibi .VIII. sexagenas grossorum, et ad illas sibi septem sexa- genas dare debent. Item ordinauit fieri vnum iter romanum et aliud Aquis- granum. Item ad campanile claustri duas sexagenas. Tutores et prouisores huius testamenti constituit Sigismundum amicum suum et Thonlinum faciendi
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239 et dimittendi prout de ipsis confidenciam gerit singularem, et nullus amico- rum eos artare debet ad soluendum, nisi prius bona vendant. Testamentales Johannes et cetera. Sentencia diffinitiua. Als wir clag vnd antwort vornumen haben vnd die furmunde sich yn irer antwort czihen an czwen gesworn, di do totpetlewt sein von Haman Cunradi am leczten beruft, diselben solt ir vberhoren, vnd was si denne be- kennen, dem teil wir chraft. 327. Eynes geschefftes, des di totpetlewt fürmund vnd geczewgen sein wellen, hat nicht crafft. Es hat sich gefugt, daz etleich vnser mitpurger fur vns brachten yn einen vollen rat einen vorslossen brieff vnd czedil, des lawt hernach volget also : In nomine domini amen. Ich Hanus Kauffman, do ich chrank waz vnd doch mit guter vornunfft was, do habe ich mein gescheffte getan vnd geschikt: Item alle meine schult beczalen sol, die man redlich beweisen mag mit frumen lewten. Item ich gib meiner hawsfrawen Anna ire czinse vnd alle ire guter wider, das si damit thu vnd lasse was sie wil. Item ich schaff ir eyn stuben vnd eyn chamer dorynne czu wonen eyn halbes iar, vnd alle wochen sullen ir die furmunde eyn halbe mark XX IIII grossen alle wochen geben vnd auch nicht mer, vnd sal man ir XV schok geben, czu sent Gallen tag fumffezig vnd czu send Jorgen funfezik. Item man sal ir geben eyn slecht pett, leilachen, truhen, almerey, tyche, kanel, flaschen vnd was slecht hawsrat ist sullen ir di furmunde halben weg gereichen vnd meinen kinden halben weg. Item sie sol kein recht mer haben czu allen meinem gute, es sei von silbrein geuess, von seyden, von golt, von silber, von edlen steinen, gewant kein recht haben, wie die guter genant mugen werden ewicleych yn czukunftigen czeiten. Item ich schaff vnd schaff meinem elichem sune Ma- thes den hoff ezu Pecz genant halbenweg vnd was noch darczu komen mag vnd gekauft werden meinen czweyen tochtern Barbaran vnd Kathrein vnd schaffen wil aws demselben hoff vnd das haws vnd ezwei schok ezinses vff des Styborsen haws vnd eyn gertil mit der schewen nicht vorseczen, vor- kumern, vorkawffen mit keiner weise sie ir erben vnde nochkomen vnd all in man sullen noch mugen diselben egenanten guter vnd alle furmunde sullen auch kein macht haben sie ire nachkomen, wenne mit meyner herren schepp- fen yn czeiten werden mit irem gutem rat vnd willen dasselbe gelt wider an- czulegen mit guter gewissen vnd mit rat vnd willen der selben fürmunde. Auch schaffe ich meine teil, wo ich die habe, meinem son Mathes czwei teil, tochtern ein dritteil Item die furmundschafft von vnserm bruder Wencz- laben beuelh ich vnd gib sie meinem vetter Jakob Kawfmann czu thun vnd ezu lassen mit den andern furmunden. Item meinen sün Mathes sal nye- mant heben wenn mein vetter Mertein Chreidel, das er yn dewcz vnd behemisch lasse lernen. Item die czwu tochter sullen sein czu Frawental czu XV iaren, so bitt ich die fürmunde vnd die abtissinne, die yn diesen czeiten ist, das si sie icht heraws lassen wenn uber XV iar, so schikke ich auff icz-
239 et dimittendi prout de ipsis confidenciam gerit singularem, et nullus amico- rum eos artare debet ad soluendum, nisi prius bona vendant. Testamentales Johannes et cetera. Sentencia diffinitiua. Als wir clag vnd antwort vornumen haben vnd die furmunde sich yn irer antwort czihen an czwen gesworn, di do totpetlewt sein von Haman Cunradi am leczten beruft, diselben solt ir vberhoren, vnd was si denne be- kennen, dem teil wir chraft. 327. Eynes geschefftes, des di totpetlewt fürmund vnd geczewgen sein wellen, hat nicht crafft. Es hat sich gefugt, daz etleich vnser mitpurger fur vns brachten yn einen vollen rat einen vorslossen brieff vnd czedil, des lawt hernach volget also : In nomine domini amen. Ich Hanus Kauffman, do ich chrank waz vnd doch mit guter vornunfft was, do habe ich mein gescheffte getan vnd geschikt: Item alle meine schult beczalen sol, die man redlich beweisen mag mit frumen lewten. Item ich gib meiner hawsfrawen Anna ire czinse vnd alle ire guter wider, das si damit thu vnd lasse was sie wil. Item ich schaff ir eyn stuben vnd eyn chamer dorynne czu wonen eyn halbes iar, vnd alle wochen sullen ir die furmunde eyn halbe mark XX IIII grossen alle wochen geben vnd auch nicht mer, vnd sal man ir XV schok geben, czu sent Gallen tag fumffezig vnd czu send Jorgen funfezik. Item man sal ir geben eyn slecht pett, leilachen, truhen, almerey, tyche, kanel, flaschen vnd was slecht hawsrat ist sullen ir di furmunde halben weg gereichen vnd meinen kinden halben weg. Item sie sol kein recht mer haben czu allen meinem gute, es sei von silbrein geuess, von seyden, von golt, von silber, von edlen steinen, gewant kein recht haben, wie die guter genant mugen werden ewicleych yn czukunftigen czeiten. Item ich schaff vnd schaff meinem elichem sune Ma- thes den hoff ezu Pecz genant halbenweg vnd was noch darczu komen mag vnd gekauft werden meinen czweyen tochtern Barbaran vnd Kathrein vnd schaffen wil aws demselben hoff vnd das haws vnd ezwei schok ezinses vff des Styborsen haws vnd eyn gertil mit der schewen nicht vorseczen, vor- kumern, vorkawffen mit keiner weise sie ir erben vnde nochkomen vnd all in man sullen noch mugen diselben egenanten guter vnd alle furmunde sullen auch kein macht haben sie ire nachkomen, wenne mit meyner herren schepp- fen yn czeiten werden mit irem gutem rat vnd willen dasselbe gelt wider an- czulegen mit guter gewissen vnd mit rat vnd willen der selben fürmunde. Auch schaffe ich meine teil, wo ich die habe, meinem son Mathes czwei teil, tochtern ein dritteil Item die furmundschafft von vnserm bruder Wencz- laben beuelh ich vnd gib sie meinem vetter Jakob Kawfmann czu thun vnd ezu lassen mit den andern furmunden. Item meinen sün Mathes sal nye- mant heben wenn mein vetter Mertein Chreidel, das er yn dewcz vnd behemisch lasse lernen. Item die czwu tochter sullen sein czu Frawental czu XV iaren, so bitt ich die fürmunde vnd die abtissinne, die yn diesen czeiten ist, das si sie icht heraws lassen wenn uber XV iar, so schikke ich auff icz-
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240 leiche tochter eyn ewig schok czins sol kauffen, sie sterben adder bleiben lembtig. Item ich schik hin eyn ubergulte monstranczen vnd eyn crewczel ubergult czu meinen ewigen gedechtnusse meiner sele, voruarn das die fur- munde daz sie es bestellen das es ewicleich bleiben. Item frawen Ander Nachtinne czwei schok. Item hern Heinrich eynem priester eyn schok. Item dem herren prediger eyn schok in der vnder kirchen. Item dornach schaff ich meynem vetter Mertein, ist daz die kinder alle abgen an erben vnd an iren iaren, seinen kindern vnd erben, die inczeiten werden sein, czwaihundert schok grossen vnd czins darumb czu kauffen vnd nicht verthun , die weil sie leben ewiclichen. Item dem Laczzer hundert schok seinen erben, vnd ab er abginge, so sullen die hundert schok an Andres Chreidel geuallen an sein. Item Andres Chreidlein fumffezig schok seinen erben , die sol er nicht vor- thun noch vorkumern an meiner herren scheppfen willen, vnd für mein rot mit sampt den hündert schoken vom placze ewiclichen. Item der Martha czwenczig schok vnd iren erben. Item der Lebyn tochter Margreth XX schok. Item des Cristant Vorsuchers kinden XXX schok, Jecommo vnd Agnes. Item Pawl Prenner XXX schok vnd seinen erben. Item Hanns Prenners sün dem Hannsen X schok. Item Jakob Kauffman XX schok. Item Procop Eldres czehen schok vnd das gut das ich hinwek habe geschiket, das sal sein also verre, als mein erben an alle erben abgeen vnde vnder iren iaren, vnd auch ab die egenanten guter vorbrant wurden, berawbet werden, mit gewalt genumen wurden, so sullen die vurmunde mit der herren scheppfen rat, auch ab icht ober blibe, das sullen di furmunde durch geben yn das spital. Daz habe ich gebeten czu furmunde Cristan Versucher, Merteyn Chreidel, Paul Prenner, vnd Jakob Kawfman getrew furmunde czu sein als ieh yn des ge- trawe vnd gelavbe, vnd yeder man mag an seinen leczten czeiten einen an- dern frummen kisen mit rate der andern furmunde. Das bitt ich meine herren scheppen ist, das ich abgee, in daz pergpuch ezu seczen czu einen ewigen gedechtnusse. Sequitur copia litterae. Ewicleich in czukunfftigen czeiten. Auch schaf ich meiner mumen Anna sechs groschen alle wochen von meinem lon auff dem hoffe, die weil es wert. Item ich schaff hern Andres dem erbern priester, meines swoger Dominik bruder, sechs groschen alle wochen von meinem lon auff dem hoff, die weile es wert Item so sal der Johan das kemmerlein yn meinem hawsse behalden, diweil er lebt, vnd einen grosse sal man ym alle wochen darczu geben an alle widerrede, vnd alle freitag sal man ym reichen ezwen grossen vmme weisbrot, das er daz armen lewten geben, vnd noch seinem tode sullen daz meine erben thun. Item so habe ich czwei schok czinses auff dem hawse gelegen auff dem holczmark bey des kursners hawse, der schaff ich eyn schok czu der newen kirchen vnd eyn schok in das closter, vnd darvmme sullen sie alle quotember erbleich begeen mich vnd meinet libes vater seel vnd meiner hawsfrawen vnd meiner kinder vnd in dem kloster meines swehers Dominik vnd seiner tochter Agnesen seel vnd vur mich vnd fur meine eldern. Teten
240 leiche tochter eyn ewig schok czins sol kauffen, sie sterben adder bleiben lembtig. Item ich schik hin eyn ubergulte monstranczen vnd eyn crewczel ubergult czu meinen ewigen gedechtnusse meiner sele, voruarn das die fur- munde daz sie es bestellen das es ewicleich bleiben. Item frawen Ander Nachtinne czwei schok. Item hern Heinrich eynem priester eyn schok. Item dem herren prediger eyn schok in der vnder kirchen. Item dornach schaff ich meynem vetter Mertein, ist daz die kinder alle abgen an erben vnd an iren iaren, seinen kindern vnd erben, die inczeiten werden sein, czwaihundert schok grossen vnd czins darumb czu kauffen vnd nicht verthun , die weil sie leben ewiclichen. Item dem Laczzer hundert schok seinen erben, vnd ab er abginge, so sullen die hundert schok an Andres Chreidel geuallen an sein. Item Andres Chreidlein fumffezig schok seinen erben , die sol er nicht vor- thun noch vorkumern an meiner herren scheppfen willen, vnd für mein rot mit sampt den hündert schoken vom placze ewiclichen. Item der Martha czwenczig schok vnd iren erben. Item der Lebyn tochter Margreth XX schok. Item des Cristant Vorsuchers kinden XXX schok, Jecommo vnd Agnes. Item Pawl Prenner XXX schok vnd seinen erben. Item Hanns Prenners sün dem Hannsen X schok. Item Jakob Kauffman XX schok. Item Procop Eldres czehen schok vnd das gut das ich hinwek habe geschiket, das sal sein also verre, als mein erben an alle erben abgeen vnde vnder iren iaren, vnd auch ab die egenanten guter vorbrant wurden, berawbet werden, mit gewalt genumen wurden, so sullen die vurmunde mit der herren scheppfen rat, auch ab icht ober blibe, das sullen di furmunde durch geben yn das spital. Daz habe ich gebeten czu furmunde Cristan Versucher, Merteyn Chreidel, Paul Prenner, vnd Jakob Kawfman getrew furmunde czu sein als ieh yn des ge- trawe vnd gelavbe, vnd yeder man mag an seinen leczten czeiten einen an- dern frummen kisen mit rate der andern furmunde. Das bitt ich meine herren scheppen ist, das ich abgee, in daz pergpuch ezu seczen czu einen ewigen gedechtnusse. Sequitur copia litterae. Ewicleich in czukunfftigen czeiten. Auch schaf ich meiner mumen Anna sechs groschen alle wochen von meinem lon auff dem hoffe, die weil es wert. Item ich schaff hern Andres dem erbern priester, meines swoger Dominik bruder, sechs groschen alle wochen von meinem lon auff dem hoff, die weile es wert Item so sal der Johan das kemmerlein yn meinem hawsse behalden, diweil er lebt, vnd einen grosse sal man ym alle wochen darczu geben an alle widerrede, vnd alle freitag sal man ym reichen ezwen grossen vmme weisbrot, das er daz armen lewten geben, vnd noch seinem tode sullen daz meine erben thun. Item so habe ich czwei schok czinses auff dem hawse gelegen auff dem holczmark bey des kursners hawse, der schaff ich eyn schok czu der newen kirchen vnd eyn schok in das closter, vnd darvmme sullen sie alle quotember erbleich begeen mich vnd meinet libes vater seel vnd meiner hawsfrawen vnd meiner kinder vnd in dem kloster meines swehers Dominik vnd seiner tochter Agnesen seel vnd vur mich vnd fur meine eldern. Teten
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241 sie abir des nicht, so mugen di furmunden adder mein erben dy in den czei- ten seyn denselben czins als eyn schok in der newen kirchen vnd ein schok groschen in dem closter nemen vnd in das spital geben. Auch wolde ye- mant den czins ablozen, so sullen di vurmunde adder mein erben das- selbe gelt nemen vnd sullen darczu legen vnd sullen einen andern czins kawffen der gewiss sey vnd daz das seelgerethe yo mit nichte abgee. Auch sch.... 328. Das ycleich lecztes geseffte krafft hat. Vnsern willigen dinst czuvor. Ersamen wei (sic) vnd besunder gunner. Es hat sich gefugt, das der Jurg Glaczer vnser mitburger mit seiner elichen gewalt fur vns kwam in einen vollen rate mit einer beschydung, die die erber fraw Barbara Czwikin getan hat, vnd sprach: liben herren, es ist gescheen. das die erber fraw Barbara Czwikin bey gesunden leiue vnd guter vornufft vo (sic) czeiten ein redlich beschydung tet, die do bewart wart, vnd die do noch verslosse ligt vor ewern gnaden. vnd dornach uber etliche jare wart sie krank vnd berufft czu jr einen aws ewern eydgenossen vnd sust einen erbern gesessen man, vnd tet do vor in ein empfelhung einer beschydung, der sy vurmund was, vnd dorczu gab sy der vordern irer beschydung crafft vnd macht in allen stucken, das do auch bewart ist vnd vor ewern gnaden vor- sigelt ligt vnd bit ewer gnad , das ir dieselb beschidung vberhort vnd auch ewern eydgenossen mit samb dem gesessen manne vnd lasst denne die be- schidung schreiben in ewer puch, als die fraw das begert hat an irem leczten ende. Do trat der Henrich Goltsmid dar vnd sprach : liben herren, ich hab czu reden wider die beschidung. Legt mir des einen tag, dor vff wil ich kumen mit meinen frunden. Do legten wir einen tag. Do quamen beide teile fur vns, vnd der Jurg Glaczer von seiner elichen gewalt wegen sprach: liben herren, als die fraw Barbara Czwickin mit gesundem leibe vnd guter vornufft ein redlich beschidung getan hat, die do bewart ist vnd do verslos- sen ligt, vnd dornach derselben beschidung vor ewerm iczundigen eydgenos- sen eynem vnd vor einem gesessen mane volle crafft gegeben hat, das do mit in bewart ist, her richter, ab vns des die beschidung vnd der gesworn schepp vnd der gesessen man bekennen, so legt vrteil an mein herren di scheppen, ob icht die beschidung vnd irer leczter wille, die di fraw mit wol- bedachtem mut vnd guter vornufft vormalg vor einem gesworn scheppen hat getan, vnd ny vornewet vnd bestetig hat vor einem scheppen dicz rates vnd einem gesessen manne, crafft sull haben, vnd was mir vnd meiner elichen gewalt vnd andere, die in der beschidung begriffen sind, beschyden ist, sulle mir pilleicherm bessern rechten vngehindert wideruarn, denne vns der Hen- rich Goltsmid ader ymand anders douon dringen ader bringen muge, oder was dorumb eyn recht sey. Do trat der Henrich Goltschmid dar vnd sprach : liben herren, es ist gescheen czu czeiten, do ich mich mit der frawen Czwickin sammet vnd jr tochter nam , das wir vns von vnsern heyratlewten also miteinander vorpunden : were das ich ee abging wenn ir tochter, so solden alle meine guter geuallen vff die fraw Czwickin vnd jr tochter; sturb Tomaschek, Schöffensprüche 16
241 sie abir des nicht, so mugen di furmunden adder mein erben dy in den czei- ten seyn denselben czins als eyn schok in der newen kirchen vnd ein schok groschen in dem closter nemen vnd in das spital geben. Auch wolde ye- mant den czins ablozen, so sullen di vurmunde adder mein erben das- selbe gelt nemen vnd sullen darczu legen vnd sullen einen andern czins kawffen der gewiss sey vnd daz das seelgerethe yo mit nichte abgee. Auch sch.... 328. Das ycleich lecztes geseffte krafft hat. Vnsern willigen dinst czuvor. Ersamen wei (sic) vnd besunder gunner. Es hat sich gefugt, das der Jurg Glaczer vnser mitburger mit seiner elichen gewalt fur vns kwam in einen vollen rate mit einer beschydung, die die erber fraw Barbara Czwikin getan hat, vnd sprach: liben herren, es ist gescheen. das die erber fraw Barbara Czwikin bey gesunden leiue vnd guter vornufft vo (sic) czeiten ein redlich beschydung tet, die do bewart wart, vnd die do noch verslosse ligt vor ewern gnaden. vnd dornach uber etliche jare wart sie krank vnd berufft czu jr einen aws ewern eydgenossen vnd sust einen erbern gesessen man, vnd tet do vor in ein empfelhung einer beschydung, der sy vurmund was, vnd dorczu gab sy der vordern irer beschydung crafft vnd macht in allen stucken, das do auch bewart ist vnd vor ewern gnaden vor- sigelt ligt vnd bit ewer gnad , das ir dieselb beschidung vberhort vnd auch ewern eydgenossen mit samb dem gesessen manne vnd lasst denne die be- schidung schreiben in ewer puch, als die fraw das begert hat an irem leczten ende. Do trat der Henrich Goltsmid dar vnd sprach : liben herren, ich hab czu reden wider die beschidung. Legt mir des einen tag, dor vff wil ich kumen mit meinen frunden. Do legten wir einen tag. Do quamen beide teile fur vns, vnd der Jurg Glaczer von seiner elichen gewalt wegen sprach: liben herren, als die fraw Barbara Czwickin mit gesundem leibe vnd guter vornufft ein redlich beschidung getan hat, die do bewart ist vnd do verslos- sen ligt, vnd dornach derselben beschidung vor ewerm iczundigen eydgenos- sen eynem vnd vor einem gesessen mane volle crafft gegeben hat, das do mit in bewart ist, her richter, ab vns des die beschidung vnd der gesworn schepp vnd der gesessen man bekennen, so legt vrteil an mein herren di scheppen, ob icht die beschidung vnd irer leczter wille, die di fraw mit wol- bedachtem mut vnd guter vornufft vormalg vor einem gesworn scheppen hat getan, vnd ny vornewet vnd bestetig hat vor einem scheppen dicz rates vnd einem gesessen manne, crafft sull haben, vnd was mir vnd meiner elichen gewalt vnd andere, die in der beschidung begriffen sind, beschyden ist, sulle mir pilleicherm bessern rechten vngehindert wideruarn, denne vns der Hen- rich Goltsmid ader ymand anders douon dringen ader bringen muge, oder was dorumb eyn recht sey. Do trat der Henrich Goltschmid dar vnd sprach : liben herren, es ist gescheen czu czeiten, do ich mich mit der frawen Czwickin sammet vnd jr tochter nam , das wir vns von vnsern heyratlewten also miteinander vorpunden : were das ich ee abging wenn ir tochter, so solden alle meine guter geuallen vff die fraw Czwickin vnd jr tochter; sturb Tomaschek, Schöffensprüche 16
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242 aber die Czwickin ee, so solden czweiteil irer guter geuallen vff mich vnd ein dritteil mocht sie schaffen ezu selgerete, ader wem sie wolde, vnd des czewch ich mich an drey der heyratlewte, die noch leben, vnd die andern sein tod. Dorvmb her richter, ist das mir die heyratlewte des gesteen, so legt vrteil an mein herren die scheppen, ab mir icht die czweyteil der guter, die dieselb fraw Czwikin gelassen hat mit pilleicherm vnd pesserm rechten sullen vnge- hindert wideruaren, denn das mich der Glaczer vnd sein eliche gewalt ader ymand anders mit einer alden vorhalden beschydung douon dringen ader bringen muge ader was darumb eyn recht sey, vnd bitt ewer gnad, das jr diselben heyratlewte uberhoret. Do sprach der Glaczer: liben herren! also als er spricht sy sein heyratlewt gewesen vnd sy das nicht bewart haben als ewer recht lawtten, so hoff ich, ir bekentnusse bedurffe ich nicht leiden, vnd sie der beschydung vnd meinen teydingen vnschedlich, wenn sy hat lange czeit vnd wil jare nach irer tochter tod geleb, vnd auch als sy krank ist gelegen noch dovor sy ne angesprochen hat, noch die beschydung wider- sprochen bey irem lebendigen leibe, vnd nu nach irem tod wil er aber ersti- ren leczten willen hindern. Do sprachen wir: liben herren, wir wellen die beschydung horen vnd den gesworn scheppen vnd den gesessen man die tot- petlewte vnd die heyratlewte, vnd horten czum ersten die beschydung der Czwickin, die sie am ersten gethan hat, vnd dornach die ander, dorinne sye der ersten crafft gegeben hat, der wir euch beider ein abschrifft senden hyerynne vorslossen, vnd dornach den gesworn scheppen vnsern eydgenossen vnd den gesessen man totpetlewt der andern beschidung, do mit sy die erst bestetig hat, vnd jr geczewgnuss trat mit der beschydung vber eyne. Dor- komen die heyratlewte vnd sprachen : liben herren, wir sein petwungen wor- den fur ewer genade von der teyding wegen, die do sein ezwischen dem Henrich Goltsmid vnd dem Jurg Glaczer von eines bekentnuss wegen. Sol vnser bekentnuss krafft haben, so wellen wir die gern tun vor ewern gnaden. Do sprach der Glaczer : liben herren, als sy sprechen, sy sein heyratlewte, haben sy das bewart als ewer recht lawtten, das wirt ewer gnad wol erken- nen ; haben sy des aber nicht getan, so hoff wir, ob gotwil, das wir jr bekentnuss nicht bedurffen leiden. Do sprachen wir: wir haben vorge- sprochen, wir wellen beider teil geczewgnuss horen, beschydung, scheppen, totpetlewt vnd heyratlewte. Wir siczen do. Wil ymand bekennen, das wollen wir horen vnd wollen doruber siczen , vnd euch mit dem rechten von einander bringen. Do began der eine von der andern wegen vnd sprach : liben herren, ich ste do als ein frewnt. Es hat sich geburt czu czeiten, als der Henrich mein vetter wollte der Czwickin tochter nemen, das wir dorczu berufft wurden, vnd der Henrich gelubt do der Czwickin vnd irer tochter, ob er ee abging denn jr tochter, das alle seine guter solden geuallen vff die Czwickin vnd jr tochter; wer aber das die Czwickin ee abging denn der Henrich, vnd das dritteil irer guter mocht sie schaffen czu selgeret ader wenn sie wolde, ydoch solde sie der guter ein fraw sein, dieweil sie lebet, vnd der gebrawchen nach iren willen. Als wir clag vnd antwort dorczu die beschidung, vnsern eydgenossen vnd den gesessen man, totpetlewt vnd hei-
242 aber die Czwickin ee, so solden czweiteil irer guter geuallen vff mich vnd ein dritteil mocht sie schaffen ezu selgerete, ader wem sie wolde, vnd des czewch ich mich an drey der heyratlewte, die noch leben, vnd die andern sein tod. Dorvmb her richter, ist das mir die heyratlewte des gesteen, so legt vrteil an mein herren die scheppen, ab mir icht die czweyteil der guter, die dieselb fraw Czwikin gelassen hat mit pilleicherm vnd pesserm rechten sullen vnge- hindert wideruaren, denn das mich der Glaczer vnd sein eliche gewalt ader ymand anders mit einer alden vorhalden beschydung douon dringen ader bringen muge ader was darumb eyn recht sey, vnd bitt ewer gnad, das jr diselben heyratlewte uberhoret. Do sprach der Glaczer: liben herren! also als er spricht sy sein heyratlewt gewesen vnd sy das nicht bewart haben als ewer recht lawtten, so hoff ich, ir bekentnusse bedurffe ich nicht leiden, vnd sie der beschydung vnd meinen teydingen vnschedlich, wenn sy hat lange czeit vnd wil jare nach irer tochter tod geleb, vnd auch als sy krank ist gelegen noch dovor sy ne angesprochen hat, noch die beschydung wider- sprochen bey irem lebendigen leibe, vnd nu nach irem tod wil er aber ersti- ren leczten willen hindern. Do sprachen wir: liben herren, wir wellen die beschydung horen vnd den gesworn scheppen vnd den gesessen man die tot- petlewte vnd die heyratlewte, vnd horten czum ersten die beschydung der Czwickin, die sie am ersten gethan hat, vnd dornach die ander, dorinne sye der ersten crafft gegeben hat, der wir euch beider ein abschrifft senden hyerynne vorslossen, vnd dornach den gesworn scheppen vnsern eydgenossen vnd den gesessen man totpetlewt der andern beschidung, do mit sy die erst bestetig hat, vnd jr geczewgnuss trat mit der beschydung vber eyne. Dor- komen die heyratlewte vnd sprachen : liben herren, wir sein petwungen wor- den fur ewer genade von der teyding wegen, die do sein ezwischen dem Henrich Goltsmid vnd dem Jurg Glaczer von eines bekentnuss wegen. Sol vnser bekentnuss krafft haben, so wellen wir die gern tun vor ewern gnaden. Do sprach der Glaczer : liben herren, als sy sprechen, sy sein heyratlewte, haben sy das bewart als ewer recht lawtten, das wirt ewer gnad wol erken- nen ; haben sy des aber nicht getan, so hoff wir, ob gotwil, das wir jr bekentnuss nicht bedurffen leiden. Do sprachen wir: wir haben vorge- sprochen, wir wellen beider teil geczewgnuss horen, beschydung, scheppen, totpetlewt vnd heyratlewte. Wir siczen do. Wil ymand bekennen, das wollen wir horen vnd wollen doruber siczen , vnd euch mit dem rechten von einander bringen. Do began der eine von der andern wegen vnd sprach : liben herren, ich ste do als ein frewnt. Es hat sich geburt czu czeiten, als der Henrich mein vetter wollte der Czwickin tochter nemen, das wir dorczu berufft wurden, vnd der Henrich gelubt do der Czwickin vnd irer tochter, ob er ee abging denn jr tochter, das alle seine guter solden geuallen vff die Czwickin vnd jr tochter; wer aber das die Czwickin ee abging denn der Henrich, vnd das dritteil irer guter mocht sie schaffen czu selgeret ader wenn sie wolde, ydoch solde sie der guter ein fraw sein, dieweil sie lebet, vnd der gebrawchen nach iren willen. Als wir clag vnd antwort dorczu die beschidung, vnsern eydgenossen vnd den gesessen man, totpetlewt vnd hei-
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243 ratlewt uberhorten , do sassen wir doruber vnd tygerten 1) mit fleisse nach vnsern eyden all artikel beider teile. Czum ersten der frawen Czwickin leczten willen, dornach das bekentnuss vnsers eydgenossen, des gesessen mannes, der totpetlewte, dornach die bekentnuss der heyratlewt, das das der Glaczer nicht wolde leiden von deswegen, das wil jar vnd tege sein vor- gangen, sider als der Henrich jr tochter hat genumen, vnd si das noch mit des Bergs puch noch mit sigeln noch mit den reten die czu den selben czeiten vnd sider gewesen sein nicht bewart haben, dornach auch wil jare vorgangen sein, als der Czwickin tochter ist gestorben vnd an erben, vnd sunderlich das die heyratlewte bekant vnder andern sachen, das si sol ein fraw sein irer guter, die weil sie lebt, vnd der gebrauchen nach irem willen. Vnd als das alles geschach, do ruffen wir peide teil fur vns vnd sprachen : liben frewnt, als jr euch sust nicht wollet ader mugt fruntlich gerichten , so wollen wir ezwischen euch vrteil sprechen ; wil sich ymand dorczu warnen mit dem rech- ten, dem wellen wir des gunnen. Do traten beide teil an ein gesprech vnd quamen vur vns herwider vnd sprachen, sie wolden vrteil horen vff recht. Des gunden wir jn vnd sprachen in do czu einem rechten : also als die vraw Barbara Czwickin ein redlich beschidung getan hat vor czeiten, vnd der hin nach crafft in der andern gegeben hat vor einem gesworn scheppen vnserm eydgenossen vnd einem gesessen manne, die beid redlich bewart sein, vnd die die heyratlewt bekant haben, das sy berufft sein worden dorczu, do der Henrich der Czwickin tochter wolde nemen, das er gelubt hab, ab er ee sturb denne jr tochter, das alle seine guter solden geuallen vff die Czwickin vnd jr tochter, sturb aber die Czwickin ee, das czwey teil irer guter solden geuallen vff den Henrich, vnd das dritteil mocht sie schaffen czu selgeret ader wenn sie wolde, ydoch das sie solde sein ein frawe der selben guter, die weil sie lebt, vnd der gebrauchen nach irem willen, vnd das der Jurg Glaczer jr bekentnuss mocht wolde leiden weder vor noch nach, douon das sie das in also vil jaren nicht bewart haben, als wir haben in vnserm rechten, so teilen wir ezu einem rechten, das dy beschydung sol crafft haben vnd irer leczten willen. Do trat der Henrich Goltsmid her wider vnd sprach: liben herren, das vrteil, das mein herren wider mich gesprochen haben, das straff ich vnd wil ein bessers winden, vnd sprach : her richter, wolt ir das vrteil. Do sprach der richter: sprecht dar. Do sprach der Henrich Gebesund 2): also als ich mich geczogen hab an heyratlewte, die jr gehort habt, vnd der Jurg Glaczer dowider nicht geredt hat , vnd ewer genad der heyratlewte bekent- nusse crafft geteilt hat, so teil ich czu einem rechten, das ich mit pilleicherm bessern rechten di czwei teil der guter, die die Czwickin gelassen hat, sol besiczen vngehindert, denn mich der Jurg Glaczer ader eyn ander douon dryngen mag ; wen was sie vormals vorwilkurt vnd vorgeben hat, das hat sie nicht mugen furbaz vorgeben. Wolt jr vnd er das iehen an mein wort, ich danck gnaden vnd dem rechten; wollt ir des nicht, so schewbe ich das do- 1) sic? 2) sic. Goltsmid? 16 *
243 ratlewt uberhorten , do sassen wir doruber vnd tygerten 1) mit fleisse nach vnsern eyden all artikel beider teile. Czum ersten der frawen Czwickin leczten willen, dornach das bekentnuss vnsers eydgenossen, des gesessen mannes, der totpetlewte, dornach die bekentnuss der heyratlewt, das das der Glaczer nicht wolde leiden von deswegen, das wil jar vnd tege sein vor- gangen, sider als der Henrich jr tochter hat genumen, vnd si das noch mit des Bergs puch noch mit sigeln noch mit den reten die czu den selben czeiten vnd sider gewesen sein nicht bewart haben, dornach auch wil jare vorgangen sein, als der Czwickin tochter ist gestorben vnd an erben, vnd sunderlich das die heyratlewte bekant vnder andern sachen, das si sol ein fraw sein irer guter, die weil sie lebt, vnd der gebrauchen nach irem willen. Vnd als das alles geschach, do ruffen wir peide teil fur vns vnd sprachen : liben frewnt, als jr euch sust nicht wollet ader mugt fruntlich gerichten , so wollen wir ezwischen euch vrteil sprechen ; wil sich ymand dorczu warnen mit dem rech- ten, dem wellen wir des gunnen. Do traten beide teil an ein gesprech vnd quamen vur vns herwider vnd sprachen, sie wolden vrteil horen vff recht. Des gunden wir jn vnd sprachen in do czu einem rechten : also als die vraw Barbara Czwickin ein redlich beschidung getan hat vor czeiten, vnd der hin nach crafft in der andern gegeben hat vor einem gesworn scheppen vnserm eydgenossen vnd einem gesessen manne, die beid redlich bewart sein, vnd die die heyratlewt bekant haben, das sy berufft sein worden dorczu, do der Henrich der Czwickin tochter wolde nemen, das er gelubt hab, ab er ee sturb denne jr tochter, das alle seine guter solden geuallen vff die Czwickin vnd jr tochter, sturb aber die Czwickin ee, das czwey teil irer guter solden geuallen vff den Henrich, vnd das dritteil mocht sie schaffen czu selgeret ader wenn sie wolde, ydoch das sie solde sein ein frawe der selben guter, die weil sie lebt, vnd der gebrauchen nach irem willen, vnd das der Jurg Glaczer jr bekentnuss mocht wolde leiden weder vor noch nach, douon das sie das in also vil jaren nicht bewart haben, als wir haben in vnserm rechten, so teilen wir ezu einem rechten, das dy beschydung sol crafft haben vnd irer leczten willen. Do trat der Henrich Goltsmid her wider vnd sprach: liben herren, das vrteil, das mein herren wider mich gesprochen haben, das straff ich vnd wil ein bessers winden, vnd sprach : her richter, wolt ir das vrteil. Do sprach der richter: sprecht dar. Do sprach der Henrich Gebesund 2): also als ich mich geczogen hab an heyratlewte, die jr gehort habt, vnd der Jurg Glaczer dowider nicht geredt hat , vnd ewer genad der heyratlewte bekent- nusse crafft geteilt hat, so teil ich czu einem rechten, das ich mit pilleicherm bessern rechten di czwei teil der guter, die die Czwickin gelassen hat, sol besiczen vngehindert, denn mich der Jurg Glaczer ader eyn ander douon dryngen mag ; wen was sie vormals vorwilkurt vnd vorgeben hat, das hat sie nicht mugen furbaz vorgeben. Wolt jr vnd er das iehen an mein wort, ich danck gnaden vnd dem rechten; wollt ir des nicht, so schewbe ich das do- 1) sic? 2) sic. Goltsmid? 16 *
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244 hin, do wir recht geben vnd nemen. Doruber lassen wir ewer erbern weisheit wissen, als der Henrich in seiner straffung eingetragen hat, das wir der hey- ratlewt bekentnuss solden crafft geteilt haben , das das ist nicht gescheen, als das ewer weisheit in den vorgeschr. clag, antwort, bekentnuss vnd gegen- rede wol eygentlich wird merken. Dorumb bitten wir ewer ersame weisheit mit allem fleisse, das jr vns in den vorgeschriben sachen vnderweisen vnd entschichten wollet mit dem rechten vorschriben bei dem Cristan vnserm diener, weiser vnd antworter dicz brifes, wenn wir sicherlich durch vnfrides willen vnd auch widersagung, die vnserm herren dem kunig vnd den seinen allen yczund newlich gescheen ist, vnser eydgenossen als pilleich were czu ewer ersamkeit nicht turren senden. Das wollen wir vmb ewer ersame weisheit czu allen czeiten williklich vordienen. Scriptum in Monti- bus Chutnis in pleno consilio feria quarta proxima ante Clementis etc. Copia testamenti Barbare Czwickin. Barbara relicta Henslini Czwick volens ire ad lumina beate virginis Marie compos racionis et sana deliberacione coram Nicolao Carnifice tunc jurato scabino legauit et disposuit de omnibus bonis suis post mortem suam in hunc modum. Primo comisit Barbare Haczerin amice sue illas VIII s. g. census, quarum IIII s. habet super nouo molendino, et II s. g. super Abbatem et Conuentum Czedlicensem, et vnam sex. super domo Henslini Brewsser, et vnam super domo Triblini. Et vnum quartale super predio Wilhelmi Schik , quod ipsa Barbara Glaczerin easdem VIII s. census et quater tale antedictum disponere et ordinare debet pro remedio animarum, prout deipara virgo fidenciam gerit singularem. Item habet vnam sexagenam census super domo quondam Reck, et vnam s. census super predio Francz Preuer, et vnam s. census super domo Petri Netel, de illis legauit vnam sexagenam census Marusscze filie Vrsule eius amice. Et vnam sexagenam census Proclino filio Dorothee Judicisse de Malyna. Et vnam sex. census dicte Dorothe Judicisse. Et si dicti pueri infra annos maturitatis decederent, tunc dicte due sexagene census ad ante dictam Dorotheam deuoluentur pleno jure. Item legauit et commisit dicte Barbare Glaczerin ad fideles manus vnum octale super predio Paul Lomer, et vnum octale super predio Hannus Swab. Et vnum octale super Hannus de Rosental predio, quod ipsa anime sue memoretur et pro remedio animarum ordinet, modo quo potest meliori. Et hoc in quantum sola cum pueris suis non indiguerit, tunc potest dicta quatuor quartalia conuertere in suos vsus secundam suam et puerorum suorum necessitatem. Item legauit IIII ebdomadalis census, quos habet super predio Francz Prenner, quod antedicta Barbara Slaczerin dictis orpha- nis scilicet Maruscze et Proklino ipsos septimanatim leuet et conseruet, donec peruenerint ad annos maturitatis. Reliqua bona sua omnia, quo- cumque vocentur nomine potentis, commisit et legauit ante Barbare Glacze- rin cum eisdem faciendi, prout de ipsa confidencia gessit singularem sine quorumlibet hominum impedimento. Insuper prefata Barbara Czwickin reseruavit et reseruat sibi potestatem supradictam legacionem mutandi,
244 hin, do wir recht geben vnd nemen. Doruber lassen wir ewer erbern weisheit wissen, als der Henrich in seiner straffung eingetragen hat, das wir der hey- ratlewt bekentnuss solden crafft geteilt haben , das das ist nicht gescheen, als das ewer weisheit in den vorgeschr. clag, antwort, bekentnuss vnd gegen- rede wol eygentlich wird merken. Dorumb bitten wir ewer ersame weisheit mit allem fleisse, das jr vns in den vorgeschriben sachen vnderweisen vnd entschichten wollet mit dem rechten vorschriben bei dem Cristan vnserm diener, weiser vnd antworter dicz brifes, wenn wir sicherlich durch vnfrides willen vnd auch widersagung, die vnserm herren dem kunig vnd den seinen allen yczund newlich gescheen ist, vnser eydgenossen als pilleich were czu ewer ersamkeit nicht turren senden. Das wollen wir vmb ewer ersame weisheit czu allen czeiten williklich vordienen. Scriptum in Monti- bus Chutnis in pleno consilio feria quarta proxima ante Clementis etc. Copia testamenti Barbare Czwickin. Barbara relicta Henslini Czwick volens ire ad lumina beate virginis Marie compos racionis et sana deliberacione coram Nicolao Carnifice tunc jurato scabino legauit et disposuit de omnibus bonis suis post mortem suam in hunc modum. Primo comisit Barbare Haczerin amice sue illas VIII s. g. census, quarum IIII s. habet super nouo molendino, et II s. g. super Abbatem et Conuentum Czedlicensem, et vnam sex. super domo Henslini Brewsser, et vnam super domo Triblini. Et vnum quartale super predio Wilhelmi Schik , quod ipsa Barbara Glaczerin easdem VIII s. census et quater tale antedictum disponere et ordinare debet pro remedio animarum, prout deipara virgo fidenciam gerit singularem. Item habet vnam sexagenam census super domo quondam Reck, et vnam s. census super predio Francz Preuer, et vnam s. census super domo Petri Netel, de illis legauit vnam sexagenam census Marusscze filie Vrsule eius amice. Et vnam sexagenam census Proclino filio Dorothee Judicisse de Malyna. Et vnam sex. census dicte Dorothe Judicisse. Et si dicti pueri infra annos maturitatis decederent, tunc dicte due sexagene census ad ante dictam Dorotheam deuoluentur pleno jure. Item legauit et commisit dicte Barbare Glaczerin ad fideles manus vnum octale super predio Paul Lomer, et vnum octale super predio Hannus Swab. Et vnum octale super Hannus de Rosental predio, quod ipsa anime sue memoretur et pro remedio animarum ordinet, modo quo potest meliori. Et hoc in quantum sola cum pueris suis non indiguerit, tunc potest dicta quatuor quartalia conuertere in suos vsus secundam suam et puerorum suorum necessitatem. Item legauit IIII ebdomadalis census, quos habet super predio Francz Prenner, quod antedicta Barbara Slaczerin dictis orpha- nis scilicet Maruscze et Proklino ipsos septimanatim leuet et conseruet, donec peruenerint ad annos maturitatis. Reliqua bona sua omnia, quo- cumque vocentur nomine potentis, commisit et legauit ante Barbare Glacze- rin cum eisdem faciendi, prout de ipsa confidencia gessit singularem sine quorumlibet hominum impedimento. Insuper prefata Barbara Czwickin reseruavit et reseruat sibi potestatem supradictam legacionem mutandi,
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245 alterandi, cassandi, quocies et tocies wlt, quousque vixerit in humanis sine quorumlibet impedimento. Actum Sabbato proximo ante festum Natiuitatis Marie Anno MCCCCXIIII°. Sequitur corroboracio precedentis testamenti per legaciones siue comissiones testamenti subsequentis. Ich fraw Barbara Cewickin do ich krank lag vnd doch mit guter vor- nufft schikk ich recht vnd redlich vnd gib vff alle die recht vnd alles das, das mir die Fronhoferin der got genad empfolhen hat vnd dorezu sie mich erboren (sic) hat, dem herren herren Abt czu Czedlicz czu tun vnd czu lassen domit nach seinen trewe, vnd auch di beschidung, die ich getan hat hab (sic) vor III jaren, die vnuorsert ist, die bornew ich, vnd gib jr crafft, als ob ich die als hewt tete. Geschriben am dinstag fur Oculi Anno MOCCCCXVIO. Vnd dobey ist gewessen der erber man Hannus mit dem Czepp, ein geswor- ner schepp Diesel Weil vnd Cristan Goltsmid ein gesessen man. Sentencia diffinitiua. Als wir clag vnd antwort vornumen haben, so teil wir czu eym rech- ten, das die scheppen ein rechtes recht geteilt habn, vnd Henrich Goltschmid hat es vnpilleich gestrafft. 329. Das eyn ykleichs es sey fraw ader mann mag seyn gut geben wem er wil. Vnsern willigen dinst czu allen czeiten beuor. Ersamen weisen vnd liben gunner, es hat sich gefugt, dass der Hensel Pfrim vnser mitpurger fur vns quam in einen vollen rate vnd sprach: liben herren, es ist vorgescheen, das ich den Wenczlab Verrhindan ansprach von eynes hawses wegen, das die Zdislawa sein swester hat vffgegeben dem Procop irem sune vnd der Machna seiner hawsfrawen, die yczund mein hawsfraw ist vnd seine iren erben, als das in des Bergspuch stet, vnd dasselb haws hat der Verrhindan vorkaufft, vnd ein redlich vrteil wart mir gesprochen von meinen herren den scheppen, das do auch bewort ist in des Bergs puch. Nu ist die Zdislaba vnd der Procop vnd auch die kinder gestorben, vnd die Machna, die nu mein hawsfraw ist, lebt noch vnd hat mir alle ire guter vffgeben. Douon so ge- trawe ich ewern gnaden wol, jr werdet mich halden bey des Bergs puch vnd bey dem vr (sic) das mir mein herren gesprochen haben, wenn ich hoff, das ich czu dem selben hawse besser recht habe denne der Wenczlab Verrhindan. Do trat der Wenczlab Verrhindan dar vnd sprach: liben herren, als ewer gnad wol weys, das die Zdislawa mein rechte eliche swester gewesen ist vnd ewer puch lawtt, das sy jr haws hat abgetreten dem Procop irem sune meynem oheyme vnd der Machna seiner hawsfrawn vnd seinen erben, also das das haws drein lawttet dem Procop, der Machna vnd seinen erben, nu ist der Procop an geschefft vnd an beschydung gestorben, vnd sein teil ist geualleu an seine kinder, vnd diselben kinder sein gestorben vnder iren jaren, vnd haben swertes halber keinen nechstern frund gelassen denn mich. Dorczu haben wir des gute brife von vnserm gnedigen herren dem keiser
245 alterandi, cassandi, quocies et tocies wlt, quousque vixerit in humanis sine quorumlibet impedimento. Actum Sabbato proximo ante festum Natiuitatis Marie Anno MCCCCXIIII°. Sequitur corroboracio precedentis testamenti per legaciones siue comissiones testamenti subsequentis. Ich fraw Barbara Cewickin do ich krank lag vnd doch mit guter vor- nufft schikk ich recht vnd redlich vnd gib vff alle die recht vnd alles das, das mir die Fronhoferin der got genad empfolhen hat vnd dorezu sie mich erboren (sic) hat, dem herren herren Abt czu Czedlicz czu tun vnd czu lassen domit nach seinen trewe, vnd auch di beschidung, die ich getan hat hab (sic) vor III jaren, die vnuorsert ist, die bornew ich, vnd gib jr crafft, als ob ich die als hewt tete. Geschriben am dinstag fur Oculi Anno MOCCCCXVIO. Vnd dobey ist gewessen der erber man Hannus mit dem Czepp, ein geswor- ner schepp Diesel Weil vnd Cristan Goltsmid ein gesessen man. Sentencia diffinitiua. Als wir clag vnd antwort vornumen haben, so teil wir czu eym rech- ten, das die scheppen ein rechtes recht geteilt habn, vnd Henrich Goltschmid hat es vnpilleich gestrafft. 329. Das eyn ykleichs es sey fraw ader mann mag seyn gut geben wem er wil. Vnsern willigen dinst czu allen czeiten beuor. Ersamen weisen vnd liben gunner, es hat sich gefugt, dass der Hensel Pfrim vnser mitpurger fur vns quam in einen vollen rate vnd sprach: liben herren, es ist vorgescheen, das ich den Wenczlab Verrhindan ansprach von eynes hawses wegen, das die Zdislawa sein swester hat vffgegeben dem Procop irem sune vnd der Machna seiner hawsfrawen, die yczund mein hawsfraw ist vnd seine iren erben, als das in des Bergspuch stet, vnd dasselb haws hat der Verrhindan vorkaufft, vnd ein redlich vrteil wart mir gesprochen von meinen herren den scheppen, das do auch bewort ist in des Bergs puch. Nu ist die Zdislaba vnd der Procop vnd auch die kinder gestorben, vnd die Machna, die nu mein hawsfraw ist, lebt noch vnd hat mir alle ire guter vffgeben. Douon so ge- trawe ich ewern gnaden wol, jr werdet mich halden bey des Bergs puch vnd bey dem vr (sic) das mir mein herren gesprochen haben, wenn ich hoff, das ich czu dem selben hawse besser recht habe denne der Wenczlab Verrhindan. Do trat der Wenczlab Verrhindan dar vnd sprach: liben herren, als ewer gnad wol weys, das die Zdislawa mein rechte eliche swester gewesen ist vnd ewer puch lawtt, das sy jr haws hat abgetreten dem Procop irem sune meynem oheyme vnd der Machna seiner hawsfrawn vnd seinen erben, also das das haws drein lawttet dem Procop, der Machna vnd seinen erben, nu ist der Procop an geschefft vnd an beschydung gestorben, vnd sein teil ist geualleu an seine kinder, vnd diselben kinder sein gestorben vnder iren jaren, vnd haben swertes halber keinen nechstern frund gelassen denn mich. Dorczu haben wir des gute brife von vnserm gnedigen herren dem keiser
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246 seliger gedechtnuss, die vns auch von vnserm gnedigen herren dem kunig bestetigt sein , wer an geschefft stirbt , das des guter sullen geuallen an die nechsten mogen vnd frewnd , vnd sunderlich die mit der gemeyne tag vnd nacht was sich geburet leiden. Dorumb liber her richter, sint dem mal die Zdislawa mein rechte swester gewesen ist, vnd der Procop jr sun an be- schydung gestorben ist, vnd seine kinder vnder iren jaren abgegangen, vnd ich als ein ander mitpurger tag vnd nacht leide was sich geburt, so legt ein vrteil an mein herren di scheppen , ab ich dy czwey teil an dem egenanten hawse vnd an allen andern gutern, die der Procop gelassen hat, mit pillei- cherm vnd pesserm rechten als an den nechsten freund vnd erben swertes halben geuallen sein vnd mir widerwarn sullen, denn mich der Pfrim mit seiner hawsfrawe Machna ader ymand anders douon bringen ader dringen muge, ader was dorumb ein recht sey. Als wir clag vnd antwort gehort hetten, do sassen wir mit fleisse do- ruber, vnd kunden vns dorumb nicht eynen. Dorumb senden wir ewer ersamen weisheit ein abschrifft des vrteils, das vormals czwischen jn ge- sprochen ist vnd dorczu die abschrifft, wie die Zdislawa dasselb haws dem Procopen irem sune vnd der Machna vnd iren erben abgetreten hat verslos- sen in disem brife, vnd bitten ewer ersame weisheit mit ganczem fleisse, das ir vns in den obgeschriben sachen des rechten wollet vnderweisen vorschri- ben bey dem Cristan vnserm diener antworter dicz brifes, wenn wir das nemen vff vnser eyde, das wir das eintrechtiklich nicht kunnen vinden. Auch bitten wir euch mit sunderlichen getrawen, das jr vns das nicht vor ubel habt, das wir vnser eydgenossen czu euch als pilleich were nicht czu diesem male senden , wenn wir sie durch grosser vnsicherheit, die vff dem weg ist, vnd vnfrides willen czu ewerr ersamkeit yczund czu senden nicht turren noch mugen wagen. Das wollen wir nach allem vnsern vormugen gen euch all- czeit gern vordynen. Geschriben vff dem Berg czun Chutten des nechsten freitags vor Clementis Anno MOCCCCXVIO. Sdyslawa Wychkowa domum suam cum suis pertinenciis sitam ante ualuam Claustralem penes Balneum Spyewak eodem iure sicut habuit et possedit Procopio filio suo rustico de villa sancti Jacobi Machne vxori sue et suis heredibus post mortem tamen dicte Sdyslawe hereditarie possidendi. Henslinus Pfrim Juratus testatus. Actum feria quarta post Mathei apostoli et evangeliste etc. Anno domini etc. CCCC quinto. Enstoff Worsucher, Hauman Alder, Francz Oderin, Bernhard Czoblo- wicz, Hannus Kauffmann, Friduch Reinswerk Swagerhern, Francz vom Rosental, Peter Schuttenhoff, Nicolaus Thawbner vnd andere schepfen ge- meiniklich bekennen vnd tun, das vur vns quam in einen vollen rat vnd morgensprach Hen. Pfrim von seinen vnd von der Machnan seiner elichen hawsfrawe wegen, die etwenn des Procops von sant Jacob weyb gewezen, vnd sprach: liben hern, ich hab czu clagen vnd czu sprechen ezu dem Wenczlaw Bartusch, der hye in antwort stet vo (?) Sdyslawan wegen Wich- kowa. Ich bitt ewer gnad : heist jn ezu horn. Liben hern, es ist geschehen in czeiten, das die egenanten Sdyslawa worreicht vnd aufgegeben hat jr
246 seliger gedechtnuss, die vns auch von vnserm gnedigen herren dem kunig bestetigt sein , wer an geschefft stirbt , das des guter sullen geuallen an die nechsten mogen vnd frewnd , vnd sunderlich die mit der gemeyne tag vnd nacht was sich geburet leiden. Dorumb liber her richter, sint dem mal die Zdislawa mein rechte swester gewesen ist, vnd der Procop jr sun an be- schydung gestorben ist, vnd seine kinder vnder iren jaren abgegangen, vnd ich als ein ander mitpurger tag vnd nacht leide was sich geburt, so legt ein vrteil an mein herren di scheppen , ab ich dy czwey teil an dem egenanten hawse vnd an allen andern gutern, die der Procop gelassen hat, mit pillei- cherm vnd pesserm rechten als an den nechsten freund vnd erben swertes halben geuallen sein vnd mir widerwarn sullen, denn mich der Pfrim mit seiner hawsfrawe Machna ader ymand anders douon bringen ader dringen muge, ader was dorumb ein recht sey. Als wir clag vnd antwort gehort hetten, do sassen wir mit fleisse do- ruber, vnd kunden vns dorumb nicht eynen. Dorumb senden wir ewer ersamen weisheit ein abschrifft des vrteils, das vormals czwischen jn ge- sprochen ist vnd dorczu die abschrifft, wie die Zdislawa dasselb haws dem Procopen irem sune vnd der Machna vnd iren erben abgetreten hat verslos- sen in disem brife, vnd bitten ewer ersame weisheit mit ganczem fleisse, das ir vns in den obgeschriben sachen des rechten wollet vnderweisen vorschri- ben bey dem Cristan vnserm diener antworter dicz brifes, wenn wir das nemen vff vnser eyde, das wir das eintrechtiklich nicht kunnen vinden. Auch bitten wir euch mit sunderlichen getrawen, das jr vns das nicht vor ubel habt, das wir vnser eydgenossen czu euch als pilleich were nicht czu diesem male senden , wenn wir sie durch grosser vnsicherheit, die vff dem weg ist, vnd vnfrides willen czu ewerr ersamkeit yczund czu senden nicht turren noch mugen wagen. Das wollen wir nach allem vnsern vormugen gen euch all- czeit gern vordynen. Geschriben vff dem Berg czun Chutten des nechsten freitags vor Clementis Anno MOCCCCXVIO. Sdyslawa Wychkowa domum suam cum suis pertinenciis sitam ante ualuam Claustralem penes Balneum Spyewak eodem iure sicut habuit et possedit Procopio filio suo rustico de villa sancti Jacobi Machne vxori sue et suis heredibus post mortem tamen dicte Sdyslawe hereditarie possidendi. Henslinus Pfrim Juratus testatus. Actum feria quarta post Mathei apostoli et evangeliste etc. Anno domini etc. CCCC quinto. Enstoff Worsucher, Hauman Alder, Francz Oderin, Bernhard Czoblo- wicz, Hannus Kauffmann, Friduch Reinswerk Swagerhern, Francz vom Rosental, Peter Schuttenhoff, Nicolaus Thawbner vnd andere schepfen ge- meiniklich bekennen vnd tun, das vur vns quam in einen vollen rat vnd morgensprach Hen. Pfrim von seinen vnd von der Machnan seiner elichen hawsfrawe wegen, die etwenn des Procops von sant Jacob weyb gewezen, vnd sprach: liben hern, ich hab czu clagen vnd czu sprechen ezu dem Wenczlaw Bartusch, der hye in antwort stet vo (?) Sdyslawan wegen Wich- kowa. Ich bitt ewer gnad : heist jn ezu horn. Liben hern, es ist geschehen in czeiten, das die egenanten Sdyslawa worreicht vnd aufgegeben hat jr
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247 haws mit seinen czugehorungen gelegen vor dem closter tor pey der badstuben czum Spiewak Procop jrem sun der tod ist vnd jr erben erwiklich (sic) czu besiczen. Doch noch derselben Sdyslawan tot. Des czew ich mich an des Bergs puch. Do antwort Wenczlaw Bartusch vnd sprach : liben hern, ich hab das haws vorkawft vnd hab das gelt dorumb genumen, vnd ich bin ab got wil gewis genuk dorumb. Vnd do wir beyder teil clag vnd antwort horten vnd auch des Bergs puch, do teylten wir an einem rechten, das die egenante Sdyslawa das vorgenan haws besiczen sol vnd des genisen vnd ge- prauchen, die weil sie lebt, vngehindert vnd noch irem tot sol dasselb haws mit seinen czugehorungen an die obgenanten Procop vnd Machna vnd an jn erben, als si es in vorreicht hat, erwiklich geballen, als das des Pergs puch lawt vnd ausweist. Predicti jurati de pleno consilio fecerunt hanc diffiniti- uam sentenciam libro annotare. Actum feria quarta post festum Natiuitatis et anno etc CCCCVIII. Sentencia diffinitiua. Als wir peyder teil clag vnd antwort vernumen haben vnd auch die ab- schrifft ewres Berges puch, so teyl wir czu eyn rechten, das di Machna das haws mit allen seinen czugehorungen nach lawt ewers Berges puch erwyc- leich sol besiczen. 330. Wen eyner den andern aus purg entweicht, deselb ssult der purg ist phlichtig sich fur yn czu stellen ader czu leyden. Vnsern willigen dinst czu vor. Ersamen weisen vnd besundern frewnde! Es ist herwer gescheen, das vnser mitburger vnd mitwoner lecht wol dreyczehen haben czwen irem rechten nicht getrawet vnd sein entwichen vnd lassent jr purgen stecken, also das sy jr nicht kunnen noch mugen ge- stellen als sy gelubt haben, vnd sy haben sich selber fur sy offt mussen stellen in das gebenknuss, vnd mussen sich noch stellen, wenn man sy monet. Nu wil das vnser genediger herr der kunig von vns gehabt haben, das wir jm ein vrteil sprechen sullen, wes sy dorumb sein veruallen mit dem rechten, sint dem mal sy purgen worden sein fur sy vff ein gestellung, vnd sy der- selben nicht gestellen mugen ader kunnen. Nu nemen wir das vff vnser eyde, das wir das nicht kunnen vinden. Dorumb bitten wir ewer ersame weisheit mit sunderlichem getrawen, das jr vns des vnderweisen wolt mit dem rechten , mit we ader wes sy dorumb veruallen sein. Vorschriben bey dem Cristan vnserm diener, weiser dicz brifes, durch vnsers herren des kunigs libe vnd vnserer dinste willen, wenn wir vnser eydgenossan sicherlich durch grosses vnfrides vnd genotiger sache wegen czu euch yezund nicht turren noch mugen senden. Des wellen wir euch sunderlich vor vnserm gnedigen herren dem kunig vnd seynem anwalden dancken. Geschriben vff dem Berge czun Chutten des sunnabends vor sent Andree tag des heligen Czwelfboten Anno etc. CCCCVI. Sententia diffinitiua. Ewr ersame weisheit schreibt vnd wie das ewer mitpurger lecht wol dreyczehen czwen gefangen awsgepurgt haben vnd mugen jr nicht wider-
247 haws mit seinen czugehorungen gelegen vor dem closter tor pey der badstuben czum Spiewak Procop jrem sun der tod ist vnd jr erben erwiklich (sic) czu besiczen. Doch noch derselben Sdyslawan tot. Des czew ich mich an des Bergs puch. Do antwort Wenczlaw Bartusch vnd sprach : liben hern, ich hab das haws vorkawft vnd hab das gelt dorumb genumen, vnd ich bin ab got wil gewis genuk dorumb. Vnd do wir beyder teil clag vnd antwort horten vnd auch des Bergs puch, do teylten wir an einem rechten, das die egenante Sdyslawa das vorgenan haws besiczen sol vnd des genisen vnd ge- prauchen, die weil sie lebt, vngehindert vnd noch irem tot sol dasselb haws mit seinen czugehorungen an die obgenanten Procop vnd Machna vnd an jn erben, als si es in vorreicht hat, erwiklich geballen, als das des Pergs puch lawt vnd ausweist. Predicti jurati de pleno consilio fecerunt hanc diffiniti- uam sentenciam libro annotare. Actum feria quarta post festum Natiuitatis et anno etc CCCCVIII. Sentencia diffinitiua. Als wir peyder teil clag vnd antwort vernumen haben vnd auch die ab- schrifft ewres Berges puch, so teyl wir czu eyn rechten, das di Machna das haws mit allen seinen czugehorungen nach lawt ewers Berges puch erwyc- leich sol besiczen. 330. Wen eyner den andern aus purg entweicht, deselb ssult der purg ist phlichtig sich fur yn czu stellen ader czu leyden. Vnsern willigen dinst czu vor. Ersamen weisen vnd besundern frewnde! Es ist herwer gescheen, das vnser mitburger vnd mitwoner lecht wol dreyczehen haben czwen irem rechten nicht getrawet vnd sein entwichen vnd lassent jr purgen stecken, also das sy jr nicht kunnen noch mugen ge- stellen als sy gelubt haben, vnd sy haben sich selber fur sy offt mussen stellen in das gebenknuss, vnd mussen sich noch stellen, wenn man sy monet. Nu wil das vnser genediger herr der kunig von vns gehabt haben, das wir jm ein vrteil sprechen sullen, wes sy dorumb sein veruallen mit dem rechten, sint dem mal sy purgen worden sein fur sy vff ein gestellung, vnd sy der- selben nicht gestellen mugen ader kunnen. Nu nemen wir das vff vnser eyde, das wir das nicht kunnen vinden. Dorumb bitten wir ewer ersame weisheit mit sunderlichem getrawen, das jr vns des vnderweisen wolt mit dem rechten , mit we ader wes sy dorumb veruallen sein. Vorschriben bey dem Cristan vnserm diener, weiser dicz brifes, durch vnsers herren des kunigs libe vnd vnserer dinste willen, wenn wir vnser eydgenossan sicherlich durch grosses vnfrides vnd genotiger sache wegen czu euch yezund nicht turren noch mugen senden. Des wellen wir euch sunderlich vor vnserm gnedigen herren dem kunig vnd seynem anwalden dancken. Geschriben vff dem Berge czun Chutten des sunnabends vor sent Andree tag des heligen Czwelfboten Anno etc. CCCCVI. Sententia diffinitiua. Ewr ersame weisheit schreibt vnd wie das ewer mitpurger lecht wol dreyczehen czwen gefangen awsgepurgt haben vnd mugen jr nicht wider-
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248 stellen, so teil wir czu einem rechten, das sich dieselben ewr mitpurger an der gewangen stat, die sie awsgepurgt haben, stellen sullen vff gnad. Ge- schriben czu der Igla. 331. Wen eyn vbelteter leydet mit dem hals, so sollen seyne gelassene guter in drey teil geteilt werden, als hernach geschriben stet. Vnsern willigen dinst czu vor. Ersamen weisen vnd besundern frewnde ! Es ist gescheen, das czu vns ezwen geliden haben mit dem rechten durch des willen, das gestollen ercz bey jn wart funden, vnd dieselben beliben ettlichen vnsern mitburgern schuldig, das sy jn redlich bekanten an iren leczten czei- ten. Dornach quam vnsers herren des kunigs anwald fur vns vnd sprach: also als sy meinem herren dem kunig sein ercz gestollen haben, so sprecht meinem herren dem kunig ein recht, ab icht alle ire guter die sie gelassen ha (sic), geuallen sullen an meinen herren den kunig, vnd die schuldiger sullen irer schult empern, dorumb das sulchen lewten porgen. Do meynten wir, also als sie mit dem hals geliden hoben, das also wil irer guter geuallen sullen vff die schuldiger, die do sein die nechsten erben, als vil sie den sein schuldig geliben, vnd das ubrig an ir erben. Das wolde vnsers herren des kunigs anwald nicht vffnemen, sunder wolde das nicht dorumb horren. Nu nemen wir das vff vnser eyde, das wir des nicht kunnen vinden. Dorumb bitten wir ewer weise ersamkeit mit allem fleisse, das jr vns dorynne des rechten wollet vnderweisen. Vorschriben bey dem Cristan vnserm diener antworter dicz brifes durch vnsers herren des kunigs willen vnd vnser dinste, wenn wir vnser eydgenossen durch vnfrides vnd genotiger sache willen czu disem male czu euch nicht mugen senden. Des wollen wir euch sunderlich dancken vor vnserm herren dem kunige vnd seinen anwalden. Geschriben vff dem Berge czun Chutten des sunnabend vor sent Andree tag anno etc. CCCCXVIO. Sentencia diffinitiua. Als wir ewer meynung in disem vrteilbriff haben vernumen, das vnsers genedigen herren des kunig anwald von euch ein vrteil begert czu haben vber sulcher bose lewte die do ercz gestollen haben , so teil wir czu einem rechten, das da sie mit dem hals gelyden haben, das man den schuldigern jr schult nach guter gewissen von jren gelassen gutern beczalen sol, vnd was des vbrigen gutes ist, das sol in drey teil geteilt werden: ein teil der frawen, das ander iren erben, vnd der stat das dritte. Geschriben etc. czu der Igla etc. 332. Wer schuldig ist vnd tuet eyn geschefft, stirbt er, so ssol man den schuldigern jr schult czuvor avs richten, vnd was vber pleibt, das ist des weibs vnd irer kinder. Vnsern willigen dinst czuvor. Erber weisen vnd liben gunner! Es hat sich gefugt, das vnser mitburger einer gestorben ist in grosser schult, vnd nach desselben tode sein fur vns kumen in einen wollen rat dieselben schul- diger mit iren beweisungen vnd des obgenanten vnsers mitburgers hawsfraw
248 stellen, so teil wir czu einem rechten, das sich dieselben ewr mitpurger an der gewangen stat, die sie awsgepurgt haben, stellen sullen vff gnad. Ge- schriben czu der Igla. 331. Wen eyn vbelteter leydet mit dem hals, so sollen seyne gelassene guter in drey teil geteilt werden, als hernach geschriben stet. Vnsern willigen dinst czu vor. Ersamen weisen vnd besundern frewnde ! Es ist gescheen, das czu vns ezwen geliden haben mit dem rechten durch des willen, das gestollen ercz bey jn wart funden, vnd dieselben beliben ettlichen vnsern mitburgern schuldig, das sy jn redlich bekanten an iren leczten czei- ten. Dornach quam vnsers herren des kunigs anwald fur vns vnd sprach: also als sy meinem herren dem kunig sein ercz gestollen haben, so sprecht meinem herren dem kunig ein recht, ab icht alle ire guter die sie gelassen ha (sic), geuallen sullen an meinen herren den kunig, vnd die schuldiger sullen irer schult empern, dorumb das sulchen lewten porgen. Do meynten wir, also als sie mit dem hals geliden hoben, das also wil irer guter geuallen sullen vff die schuldiger, die do sein die nechsten erben, als vil sie den sein schuldig geliben, vnd das ubrig an ir erben. Das wolde vnsers herren des kunigs anwald nicht vffnemen, sunder wolde das nicht dorumb horren. Nu nemen wir das vff vnser eyde, das wir des nicht kunnen vinden. Dorumb bitten wir ewer weise ersamkeit mit allem fleisse, das jr vns dorynne des rechten wollet vnderweisen. Vorschriben bey dem Cristan vnserm diener antworter dicz brifes durch vnsers herren des kunigs willen vnd vnser dinste, wenn wir vnser eydgenossen durch vnfrides vnd genotiger sache willen czu disem male czu euch nicht mugen senden. Des wollen wir euch sunderlich dancken vor vnserm herren dem kunige vnd seinen anwalden. Geschriben vff dem Berge czun Chutten des sunnabend vor sent Andree tag anno etc. CCCCXVIO. Sentencia diffinitiua. Als wir ewer meynung in disem vrteilbriff haben vernumen, das vnsers genedigen herren des kunig anwald von euch ein vrteil begert czu haben vber sulcher bose lewte die do ercz gestollen haben , so teil wir czu einem rechten, das da sie mit dem hals gelyden haben, das man den schuldigern jr schult nach guter gewissen von jren gelassen gutern beczalen sol, vnd was des vbrigen gutes ist, das sol in drey teil geteilt werden: ein teil der frawen, das ander iren erben, vnd der stat das dritte. Geschriben etc. czu der Igla etc. 332. Wer schuldig ist vnd tuet eyn geschefft, stirbt er, so ssol man den schuldigern jr schult czuvor avs richten, vnd was vber pleibt, das ist des weibs vnd irer kinder. Vnsern willigen dinst czuvor. Erber weisen vnd liben gunner! Es hat sich gefugt, das vnser mitburger einer gestorben ist in grosser schult, vnd nach desselben tode sein fur vns kumen in einen wollen rat dieselben schul- diger mit iren beweisungen vnd des obgenanten vnsers mitburgers hawsfraw
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249 mit iren frewnden, vnd die hawsfraw sprach : liben herren ! mein man dem got gnade, hat meines veterlichen erbteils empfangen XIX s. gross, vnd hat mir dorczu gemorgengabt vnd gegeben ein volles dritteil nach seinem tode in alle seine guter fur allermeniklich, vnd das ist elder in des Bergs puch denn ir schult, vnd czeuch mich des an des Bergs puch. Dorumb getraw ich got vnd dem rechten wol, das mir voraws diselben XIX s. gross., die mein veterlich erbteil sein , vnd dorczu ein volles dritteil in allen gutern, die er gelassen hat, fur allen schuldigern sullen wideruaren. Do liessen wir des Bergs puch lesen. Das lawtt von wort czu wort ist in sulcher weise : Margret des Gibl Hamman fleischers sun eliche hawsfraw hat vorreicht demselben Niclas XIX s. gr., die sy angehorten von ires veterlichen erbteils wegen, vffezuheben vnd czu nemen mit vollem rechten vnd domit czu tun vnd czu lassen nach seinem willen, also bescheidenlich: ab der egenante Niclas abging vnd sturbe , er denne die vorgenante Morgret sein hawsfraw, sie gewinnen erben miteinander ader nicht, so sullen derselben frawen Mar- gareten die egenanten XIX s. g. vnd dorczu ein rechts dritteil von des egenanten Niclas ires mannes guter fur allermeniklich wideruaren. Nicolaus Falkenberg, Elbel de Taust jurati testantes. Actum in vigilia. Allexij anno Domini MOCCC nonagesimo septimo. Vnd dise vorschribung was elder denn der schuldiger beweisung in des Bergs puch. Dornach traten die schul- diger dar vnd sprachen: liben herren, wider die XIX s. gross., die ir veter- lich erbteil sein, reden wir nicht, sunder als sie das vnser mit im geessent vnd getruncken hat, do mit er die schult gemacht hat, vnd awch nicht do- wider geredt hat, do er vns das vnser hat abgeporgt vnd sich vns dorumb vorschriben hat, vnd hett er sich mit dem vnsern vil mugen gepessern, das wer ir frumen also wol gewessen als dos sein. Dorumb so getrawen wir got vnd dem rechten wol, das wir schuldiger czu den ubrigen seinen gutern vber die XIX s. g. pesser recht haben denn die fraw mit irem dritteil. Were aber ychtz ubrig vber vnser schult, was jr dorynne geburen wurde, do wider wolden wir vngeern ychtz reden ader sprechen. Als sie von beiden teilen von vns begerten, das wir sie solden vnderweisen mit dem rechten , warczu ein ytlich teil recht hette, do sassen wir mit allem fleisse doruber vnd nemen das vff vnserm eyde, das wir das eyntrechtiklich nicht kunden vinden. Dorumb bitten wir ewer erbern weisheit mit allem fleisse, das jr vns in den obgeschriben sachen des rechten wollet vnderweisen. Vorschriben bey dem Cristan vnserm diener antworter dicz brifes , wenn wir sicherlich durch vn- frides vnd auch ander genotiger sache wegen, die vns vnd vnser gemeyne yczund anligen, vnser eydgenossen yczund czu euch nicht senden mugen. Das wollen wir vmb ewer erberkeit czu allen czeiten gern vnd williklich vor- dienen. Geschriben vff dem Berge czun Chutten des nechsten Montags nach sent Veytz tag anno etc. CCCCXVO. Sentencia difflnitiua. Als wir clag vnd antwort gehort vnd vornumen haben, so teil wir czu eynem rechten, das die schuldiger an sulchen gelassen gutern jr
249 mit iren frewnden, vnd die hawsfraw sprach : liben herren ! mein man dem got gnade, hat meines veterlichen erbteils empfangen XIX s. gross, vnd hat mir dorczu gemorgengabt vnd gegeben ein volles dritteil nach seinem tode in alle seine guter fur allermeniklich, vnd das ist elder in des Bergs puch denn ir schult, vnd czeuch mich des an des Bergs puch. Dorumb getraw ich got vnd dem rechten wol, das mir voraws diselben XIX s. gross., die mein veterlich erbteil sein , vnd dorczu ein volles dritteil in allen gutern, die er gelassen hat, fur allen schuldigern sullen wideruaren. Do liessen wir des Bergs puch lesen. Das lawtt von wort czu wort ist in sulcher weise : Margret des Gibl Hamman fleischers sun eliche hawsfraw hat vorreicht demselben Niclas XIX s. gr., die sy angehorten von ires veterlichen erbteils wegen, vffezuheben vnd czu nemen mit vollem rechten vnd domit czu tun vnd czu lassen nach seinem willen, also bescheidenlich: ab der egenante Niclas abging vnd sturbe , er denne die vorgenante Morgret sein hawsfraw, sie gewinnen erben miteinander ader nicht, so sullen derselben frawen Mar- gareten die egenanten XIX s. g. vnd dorczu ein rechts dritteil von des egenanten Niclas ires mannes guter fur allermeniklich wideruaren. Nicolaus Falkenberg, Elbel de Taust jurati testantes. Actum in vigilia. Allexij anno Domini MOCCC nonagesimo septimo. Vnd dise vorschribung was elder denn der schuldiger beweisung in des Bergs puch. Dornach traten die schul- diger dar vnd sprachen: liben herren, wider die XIX s. gross., die ir veter- lich erbteil sein, reden wir nicht, sunder als sie das vnser mit im geessent vnd getruncken hat, do mit er die schult gemacht hat, vnd awch nicht do- wider geredt hat, do er vns das vnser hat abgeporgt vnd sich vns dorumb vorschriben hat, vnd hett er sich mit dem vnsern vil mugen gepessern, das wer ir frumen also wol gewessen als dos sein. Dorumb so getrawen wir got vnd dem rechten wol, das wir schuldiger czu den ubrigen seinen gutern vber die XIX s. g. pesser recht haben denn die fraw mit irem dritteil. Were aber ychtz ubrig vber vnser schult, was jr dorynne geburen wurde, do wider wolden wir vngeern ychtz reden ader sprechen. Als sie von beiden teilen von vns begerten, das wir sie solden vnderweisen mit dem rechten , warczu ein ytlich teil recht hette, do sassen wir mit allem fleisse doruber vnd nemen das vff vnserm eyde, das wir das eyntrechtiklich nicht kunden vinden. Dorumb bitten wir ewer erbern weisheit mit allem fleisse, das jr vns in den obgeschriben sachen des rechten wollet vnderweisen. Vorschriben bey dem Cristan vnserm diener antworter dicz brifes , wenn wir sicherlich durch vn- frides vnd auch ander genotiger sache wegen, die vns vnd vnser gemeyne yczund anligen, vnser eydgenossen yczund czu euch nicht senden mugen. Das wollen wir vmb ewer erberkeit czu allen czeiten gern vnd williklich vor- dienen. Geschriben vff dem Berge czun Chutten des nechsten Montags nach sent Veytz tag anno etc. CCCCXVO. Sentencia difflnitiua. Als wir clag vnd antwort gehort vnd vornumen haben, so teil wir czu eynem rechten, das die schuldiger an sulchen gelassen gutern jr
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250 schult voraws haben sullen, vnd was des vbrigen seines gutes ist, doran sol die fraw haben jren dritteil. Geschriben czu der Igla et cetera. 333. Hereditas, que coram judicio non resignatur nec in anno et die libertatur, illa potest a debitoribus impediri. Mezerzicenses scrip- serunt. Affectu seruili cum sui recomendacione ac incremento omnis iugitatis premisso. Prudentes uiri, domini nobis fauorabiles. Factum est aput nos in ciuitate: Quidam homo huius ciuitatis vicinus habuit in domo sua propria addomuculam quandam in wlgari przidomyczko nyekterake, de qua addomucula census sibi exiebat et porrigebatur ab illis, qui tunc ab ipso in eadem locabantur, vendiditque eandem suam addomuculam alteri suo proxi- miori vicino. Vicinus autem illi, qui eandem addomuculam comparauerat, uolens sibi ad utilitatem inducere meliorem, vbi eadem addomucula fuerat constructa et situata, locat et construit in loco eodem braseatorium recens lapideum, volens itaque idem braseatorium mayus et amplius facere, locat et extendit illud eo remocius ad aream sue domus , eo tamen non obstante. de braseatorio eodem semper vicino illi, a quo addomuculam comparauerat censum in terminis statutis annis singulis porrigi.. Et postquam vicinus, qui braseatorium huius construxerat et erexerat, per aliquos certos et nota- biles annos in domo eadem resedisset et permansisset, factum est, quod volens se abinde de ciuitate aliam ad mansionem alienare et transferre ven- didit domum suam eandem in qua braseatorium constructum fuerat pro 33bus sexagenis gr., vicino eidem proximo cui censum de eodem braseatorio por- rigebat, a quo addomuculam ante dictam prius comparauerat, et sic homo seu vicinus ille ambas domos easdem sibi adinvicem vicinas iam possidebat. Et dum ambarum domorum tamquam hospes potens fuerit in possessione pacifica fere ad duos annos, contingit, quod vendit domum eandem viceuersa, in qua braseatorium fuerat situatum, cuidam homini discreto ciuitatis nostre antedicte, et habens solus eandem in XXXIIIbus s. gr., et hoc ea facit inten- cione, ut pro se braseatorium adhuc in XVIII s. gr. ad secundam domum suam quam idcirca in primis habuerat reseruaret, non indigens porrigere alicui censum de braseatorio antedicto ex eo, quia iam suum erat, totaliter dat autem sic ad vicinum eundem, cui domum sine braseatorio vendiderat, consule jurato presente vno : ecce vicine! eximo et reseruo pro me braseato- rium, quod illud ad domum suam sine quouis impedimento tenere velit et possidere, et ut eciam in tenuta eiusdem braseatorium non impediatur, cui sermoni se ille vicinus non opposuit, et super eo iste vicinus, qui sic brasea- torium pro se reseruauit, consulem eundem subarauit "dal pamatne“ sed de censu domus illius, a quo braseatorium venditum fuerat, nulla tunc mocio nec inveccio fuit ex utraque parte facta, quod eo minus, quo braseatorium alienatum fuerat, domus illa censuare deberet. Quo non obstante, homo ille, qui domum eandem sine braseatorio pro XV ss. gross. comparauerat, de domo eadem censum integrum sine diminucione vendit vni, quam prius semper soluebat quum braseatorium ad ipsam domum spectabat, et residens
250 schult voraws haben sullen, vnd was des vbrigen seines gutes ist, doran sol die fraw haben jren dritteil. Geschriben czu der Igla et cetera. 333. Hereditas, que coram judicio non resignatur nec in anno et die libertatur, illa potest a debitoribus impediri. Mezerzicenses scrip- serunt. Affectu seruili cum sui recomendacione ac incremento omnis iugitatis premisso. Prudentes uiri, domini nobis fauorabiles. Factum est aput nos in ciuitate: Quidam homo huius ciuitatis vicinus habuit in domo sua propria addomuculam quandam in wlgari przidomyczko nyekterake, de qua addomucula census sibi exiebat et porrigebatur ab illis, qui tunc ab ipso in eadem locabantur, vendiditque eandem suam addomuculam alteri suo proxi- miori vicino. Vicinus autem illi, qui eandem addomuculam comparauerat, uolens sibi ad utilitatem inducere meliorem, vbi eadem addomucula fuerat constructa et situata, locat et construit in loco eodem braseatorium recens lapideum, volens itaque idem braseatorium mayus et amplius facere, locat et extendit illud eo remocius ad aream sue domus , eo tamen non obstante. de braseatorio eodem semper vicino illi, a quo addomuculam comparauerat censum in terminis statutis annis singulis porrigi.. Et postquam vicinus, qui braseatorium huius construxerat et erexerat, per aliquos certos et nota- biles annos in domo eadem resedisset et permansisset, factum est, quod volens se abinde de ciuitate aliam ad mansionem alienare et transferre ven- didit domum suam eandem in qua braseatorium constructum fuerat pro 33bus sexagenis gr., vicino eidem proximo cui censum de eodem braseatorio por- rigebat, a quo addomuculam ante dictam prius comparauerat, et sic homo seu vicinus ille ambas domos easdem sibi adinvicem vicinas iam possidebat. Et dum ambarum domorum tamquam hospes potens fuerit in possessione pacifica fere ad duos annos, contingit, quod vendit domum eandem viceuersa, in qua braseatorium fuerat situatum, cuidam homini discreto ciuitatis nostre antedicte, et habens solus eandem in XXXIIIbus s. gr., et hoc ea facit inten- cione, ut pro se braseatorium adhuc in XVIII s. gr. ad secundam domum suam quam idcirca in primis habuerat reseruaret, non indigens porrigere alicui censum de braseatorio antedicto ex eo, quia iam suum erat, totaliter dat autem sic ad vicinum eundem, cui domum sine braseatorio vendiderat, consule jurato presente vno : ecce vicine! eximo et reseruo pro me braseato- rium, quod illud ad domum suam sine quouis impedimento tenere velit et possidere, et ut eciam in tenuta eiusdem braseatorium non impediatur, cui sermoni se ille vicinus non opposuit, et super eo iste vicinus, qui sic brasea- torium pro se reseruauit, consulem eundem subarauit "dal pamatne“ sed de censu domus illius, a quo braseatorium venditum fuerat, nulla tunc mocio nec inveccio fuit ex utraque parte facta, quod eo minus, quo braseatorium alienatum fuerat, domus illa censuare deberet. Quo non obstante, homo ille, qui domum eandem sine braseatorio pro XV ss. gross. comparauerat, de domo eadem censum integrum sine diminucione vendit vni, quam prius semper soluebat quum braseatorium ad ipsam domum spectabat, et residens
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251 in domo eadem bene ad quinque annos et carens braseatorio censum plenum sine quauis opposicione soluebat. Factum est autem, quod post- quam homo ille, qui domum eandem sine braseatorio tenuit et censum plenum de eadem porrexit, moriebatur, et post obitum suum vxorem et duos pueros reliquisset (sic), vxor eadem permanens aliquamdiu in viduitate post tempus aliquod virum superduxit. Contigit autem post, (quum?), census in ciuitate a consulibus colligi debuisset, homo ille qui eandem superduxit mulierem cum domo antedicta, a qua braseatorium ut prefertur fuerat per vendicionem alienatum, opposuit se nolens plene censum porrigere et dicens, quod area domus sue per exposicionem locacionem braseatorii sibi foret minorata, et ut sic sibi locum domus sue multum occuparet, volens et optans aput consules, ut sibi idcirca in censu depereat ac alevie (?t), allegans vlterius, quod si homo ille seu vicinus, qui braseatorium illud pro se reserua- uit, et ad domum suam aliam et vicinam ut superius est expressum com- mittit, consules et juratos annis singulis prout decem subarauit, quod brasea- torium illud sine impeticione cuiuslibet tenuit et possedit, quod ipse circa consules et declaracionem ipsorum libenter velit permanere et parare. Ille vero vicinus respondet, si hoc consuetum et pro juribus ciuilibus tentum ac seruatum fuisset, quod quiuis emens aut vendens annis singulis, consules subarare deberet, jpse eciam idem paratus facere fuisset referens se in eo super iura ciuilia. Nos autem auditis partibus et ipsarum allega- cionibus, quibus ipse partes uti volebant, volentes inter ipsos finalem facere decisionem sentenciamus in hunc modum : quod ex quo predecessor hominis illius cuius domum iste successit et vxorem suam superduxit residens in eadem domo sine impedimento fere ad quinque annos de domo eadem cen- sum ad plenum et in toto sine opposicione quauis eciam non tenens brasea- torium porrexit, quod et ipse similiter soluere et porrigere teneretur, ipse vero vicinus predecessor tacere quamdiu uoluisset eciam plura super addere, sed quod ipse idem facere non uelit, optans ut postquam sibi in area domus minorata per edificacionem braseatorii ad domum suam, quod eciam in censu minui sibi deberet et eo dicto ad vos jura summa vestre ciui- tatis appellauit. Super quo vestram affectamus informacionem pleniorem. Datum etc. Sentencia diffinitiua. Super quo honestati vestre pro jure decreuimus respondendum, quod ex quo area domus per structuram braseatorii homini et vestre ciuitatis vi- cino sicut prefertur per alium vestrum vicinum sit minorata, que per juratos consules juste et debite conspiciatur, conspectisque quod tunc vicinum, cui area foret minorata, juxta diminucionem aree sue in dando census earum in justicia sonsequatur. 334. Recognicio coram juratis scabinis facta debet rata obseruari. Me- zerziecenses scripserunt. Sluzba nasse vstawiczna wassye mylosty. Muderzi lide pany mily nam powsye czassy prziezlywy. Stalo sye gest vnass vmijestie, ze geden forman
251 in domo eadem bene ad quinque annos et carens braseatorio censum plenum sine quauis opposicione soluebat. Factum est autem, quod post- quam homo ille, qui domum eandem sine braseatorio tenuit et censum plenum de eadem porrexit, moriebatur, et post obitum suum vxorem et duos pueros reliquisset (sic), vxor eadem permanens aliquamdiu in viduitate post tempus aliquod virum superduxit. Contigit autem post, (quum?), census in ciuitate a consulibus colligi debuisset, homo ille qui eandem superduxit mulierem cum domo antedicta, a qua braseatorium ut prefertur fuerat per vendicionem alienatum, opposuit se nolens plene censum porrigere et dicens, quod area domus sue per exposicionem locacionem braseatorii sibi foret minorata, et ut sic sibi locum domus sue multum occuparet, volens et optans aput consules, ut sibi idcirca in censu depereat ac alevie (?t), allegans vlterius, quod si homo ille seu vicinus, qui braseatorium illud pro se reserua- uit, et ad domum suam aliam et vicinam ut superius est expressum com- mittit, consules et juratos annis singulis prout decem subarauit, quod brasea- torium illud sine impeticione cuiuslibet tenuit et possedit, quod ipse circa consules et declaracionem ipsorum libenter velit permanere et parare. Ille vero vicinus respondet, si hoc consuetum et pro juribus ciuilibus tentum ac seruatum fuisset, quod quiuis emens aut vendens annis singulis, consules subarare deberet, jpse eciam idem paratus facere fuisset referens se in eo super iura ciuilia. Nos autem auditis partibus et ipsarum allega- cionibus, quibus ipse partes uti volebant, volentes inter ipsos finalem facere decisionem sentenciamus in hunc modum : quod ex quo predecessor hominis illius cuius domum iste successit et vxorem suam superduxit residens in eadem domo sine impedimento fere ad quinque annos de domo eadem cen- sum ad plenum et in toto sine opposicione quauis eciam non tenens brasea- torium porrexit, quod et ipse similiter soluere et porrigere teneretur, ipse vero vicinus predecessor tacere quamdiu uoluisset eciam plura super addere, sed quod ipse idem facere non uelit, optans ut postquam sibi in area domus minorata per edificacionem braseatorii ad domum suam, quod eciam in censu minui sibi deberet et eo dicto ad vos jura summa vestre ciui- tatis appellauit. Super quo vestram affectamus informacionem pleniorem. Datum etc. Sentencia diffinitiua. Super quo honestati vestre pro jure decreuimus respondendum, quod ex quo area domus per structuram braseatorii homini et vestre ciuitatis vi- cino sicut prefertur per alium vestrum vicinum sit minorata, que per juratos consules juste et debite conspiciatur, conspectisque quod tunc vicinum, cui area foret minorata, juxta diminucionem aree sue in dando census earum in justicia sonsequatur. 334. Recognicio coram juratis scabinis facta debet rata obseruari. Me- zerziecenses scripserunt. Sluzba nasse vstawiczna wassye mylosty. Muderzi lide pany mily nam powsye czassy prziezlywy. Stalo sye gest vnass vmijestie, ze geden forman
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252 zdeyssy prziwezl nyektera sukna obynuta a zawazana sem do myesta knam, a prawye ze by ta gysta sukna byla od nyektereho myestienyna nebly kupcze z Prahy gednomu spolumiestieninu a susedu nassyemu poslana, a podle toho take przynesse list od soho kupcze z Prahy ktomo sussedu otiech suk- nech, kteraka gsu a zacz kupena. Tu ten sused nass przieczta listek ssel- k formanowy do geho hospody achtie ty postawy k sobie wzieti. A drziewe nez ge wezme, kaze rozwazati ty postawy w hospodye toho formana, a wida ze geden z tiech postwow nenye czeli, nez ze geho vkrogeno a odgyato, y nechtiel gymy odtud hnuti any gych wezmi, ale necha gich v toho formana, astiez gde knam toho ohlassowati j prosil nass, bychom snym poslali nyek- tereho konssela, aby to sukno ohledal, ze bez nass a bez nassie radi nechcze geho wzieti. Tu poslali smy stiem susedem nassym konssela przisczneho do hospody toho formana pro ta sukna, aby byla ohledana a przied nass przi- nessena. Akdyz gsu przied nass przinesly, y ohledali smy ge, a schledawssye ano gednoho postawu prostrziedek wesken wykrogen aodgiat gedne oba koncze ostala, atiech konczi gest wymyerzeno namy cztrnadczt loket a czwr; tu pak kteriz czely postaw byl, ten sused nass k sobie wzal, a druhy, gesto byesse geho vkrogeno a vgiato, toho nesmye k sobie wzieti, nez gest vged- noho z nass konsyslow nechal a polozil. A potom przistupie przed nass sused nass, giesto gemu sukno poslano, zadage prawa a nauczenye nasseho. A my newyeducze tehdy, czo bichom podobnye k tomu myeli vczinity, y zaruczilismy toho formana, dalliby gemu kto wczeni wynu, bud ten kupecz z Prahy, neboli gmy, aby geho odbil, yakozby praw vkazalo. A po nyekte- rich dnech, kdiz sie dowie toho ten myestienyn z Prahy, gesto bil ta suzna poslal, przigiel sem do myesta, a przida przied nass, y dal wynu tomu for- manowy nasyemu, proczby toho sukna nedal tak vplnye tomu susedu na- siemu, yakoz wzal gemuz ponyem poslal. Tu forman ten nass przied namy odpowie arzka, jakoz smy zawazane sukno poslal do hospody, yat sem geho neohledal, byeleh gest czy czerne, takez sem ge zde dal. A tu ten gysty kupecz z Prahy prossi, aby se gemu oto prawo stalo, a my gym oto rok menowity vlozimy, aby k sobie prawem hledieli a swiedomye winagili ktere aby ktomu roku wystawili. A kdiz ten rok przide, tu postawise przied nass na sudye zahageni ten myestienyn z Prahy y sused nass, gakoz gemu sukno poslano, y ten forman nass, gesto ponyem poslal sukno. A wystupyw ten myestienyn z Prahy ygme se mluwity przied namy k susedu nassiemu a zalo- waty wtato slowa arzka: mili pany, prosiltmne sused wass, abych gemv wyprawil dwa postawy sukna lewskeho, aty abich gemv poslal. To sem vezinil, a ty gemu potomto wassem formanowi poslal. Tu smy my hned ota- zali suseda nasseho rzkucze, prosilliby toho myestienyna z Prahy, aby gemu ta sukna poslal. An se poznal przied namy wzahageni sudie, ze geho prossil, aby gemu poslal, ale ne potom formanu nez poginem. A formane takez tudiez mluwy my a tyezeni ho, poslanoli sukno ponyem, a kterak by se stalo, ze czelo menie prziwezeno. A tu rzecznik myesto formana odpowie arzka: mili pany, prawi tento chudi pacholek a ya slowem geho, gesto pomnoho let v wassem myestie a mezi wamy bidlil zawierny a nykdi nyczym zlym neob-
252 zdeyssy prziwezl nyektera sukna obynuta a zawazana sem do myesta knam, a prawye ze by ta gysta sukna byla od nyektereho myestienyna nebly kupcze z Prahy gednomu spolumiestieninu a susedu nassyemu poslana, a podle toho take przynesse list od soho kupcze z Prahy ktomo sussedu otiech suk- nech, kteraka gsu a zacz kupena. Tu ten sused nass przieczta listek ssel- k formanowy do geho hospody achtie ty postawy k sobie wzieti. A drziewe nez ge wezme, kaze rozwazati ty postawy w hospodye toho formana, a wida ze geden z tiech postwow nenye czeli, nez ze geho vkrogeno a odgyato, y nechtiel gymy odtud hnuti any gych wezmi, ale necha gich v toho formana, astiez gde knam toho ohlassowati j prosil nass, bychom snym poslali nyek- tereho konssela, aby to sukno ohledal, ze bez nass a bez nassie radi nechcze geho wzieti. Tu poslali smy stiem susedem nassym konssela przisczneho do hospody toho formana pro ta sukna, aby byla ohledana a przied nass przi- nessena. Akdyz gsu przied nass przinesly, y ohledali smy ge, a schledawssye ano gednoho postawu prostrziedek wesken wykrogen aodgiat gedne oba koncze ostala, atiech konczi gest wymyerzeno namy cztrnadczt loket a czwr; tu pak kteriz czely postaw byl, ten sused nass k sobie wzal, a druhy, gesto byesse geho vkrogeno a vgiato, toho nesmye k sobie wzieti, nez gest vged- noho z nass konsyslow nechal a polozil. A potom przistupie przed nass sused nass, giesto gemu sukno poslano, zadage prawa a nauczenye nasseho. A my newyeducze tehdy, czo bichom podobnye k tomu myeli vczinity, y zaruczilismy toho formana, dalliby gemu kto wczeni wynu, bud ten kupecz z Prahy, neboli gmy, aby geho odbil, yakozby praw vkazalo. A po nyekte- rich dnech, kdiz sie dowie toho ten myestienyn z Prahy, gesto bil ta suzna poslal, przigiel sem do myesta, a przida przied nass, y dal wynu tomu for- manowy nasyemu, proczby toho sukna nedal tak vplnye tomu susedu na- siemu, yakoz wzal gemuz ponyem poslal. Tu forman ten nass przied namy odpowie arzka, jakoz smy zawazane sukno poslal do hospody, yat sem geho neohledal, byeleh gest czy czerne, takez sem ge zde dal. A tu ten gysty kupecz z Prahy prossi, aby se gemu oto prawo stalo, a my gym oto rok menowity vlozimy, aby k sobie prawem hledieli a swiedomye winagili ktere aby ktomu roku wystawili. A kdiz ten rok przide, tu postawise przied nass na sudye zahageni ten myestienyn z Prahy y sused nass, gakoz gemu sukno poslano, y ten forman nass, gesto ponyem poslal sukno. A wystupyw ten myestienyn z Prahy ygme se mluwity przied namy k susedu nassiemu a zalo- waty wtato slowa arzka: mili pany, prosiltmne sused wass, abych gemv wyprawil dwa postawy sukna lewskeho, aty abich gemv poslal. To sem vezinil, a ty gemu potomto wassem formanowi poslal. Tu smy my hned ota- zali suseda nasseho rzkucze, prosilliby toho myestienyna z Prahy, aby gemu ta sukna poslal. An se poznal przied namy wzahageni sudie, ze geho prossil, aby gemu poslal, ale ne potom formanu nez poginem. A formane takez tudiez mluwy my a tyezeni ho, poslanoli sukno ponyem, a kterak by se stalo, ze czelo menie prziwezeno. A tu rzecznik myesto formana odpowie arzka: mili pany, prawi tento chudi pacholek a ya slowem geho, gesto pomnoho let v wassem myestie a mezi wamy bidlil zawierny a nykdi nyczym zlym neob-
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253 nesseny, owssem ze gemu gsu sukna tak zawazana poslana a on newye czrnali czy biela, a gakoz gemu gsu poslana do hospody, takez gest ge sem prziwezl takez zawazana komucz poslana. A myestienyn odpowie proty tomu a rzka: yat neprawym ozadnem obneseny geho, nez poslalt sem ponyem yakozto poznameni. A stiem ten myestienyn z Prahy wyda a vkaze list przied namy od plne rady stareho myesta Praskeho, yakoz gey tuto wynasseni listu zawrzien a wam possielam, a my wyducze take swiedomye od przisseznych, uezdalo se nam czo prziesnye vczinity, nez vyrzklysmy a nasli zplne rady takto, ze forman ten odnass, yakvz ponyem sukno poslano, ma to sukno, czo gest geho vkrogeno a vgato, susedu nassemu, gemuz poslano, zaplatity wtakemz trhu neb czenye, yakoz nass suzed od toho myestienyna z Prahy sam gma. A sused nass ponyewadz se przied namy poznal, ze prosil toho myestienyna z Prahy, ze gemu ge poslal, aby bil platczen neb zaplatil ta oba postawy tomu myestienynu z Prahy. A tu przy nassem nalezu sused nass, gesto gemu sukno poslano, y ten z Prahy myestienyn ostali, ale formanowy swrchu psanemu se nezdalo, anyz chtiel ostati przi nassem nalezu chtie wzdi, aby bil przipostien ku prawu, astiem se odwola na wasie prawo, gehoz my pozywamy. Nato prosymy wasieho navczynye plnyeysieho etc. Sentencia diffinitiua. Mily susedee! tak yakoz sme zalobam y odpowiedem powassem lystu srozumyely, a sused wass sie przied radu wassy seznal, ze sobie kazal tomu kupczy z Prahy dua postawy lewska poslati, tehdy to za prawo nalezame, ze ma tomu kupczi z Prahy zaplatity, ale ten forman mucz k swemu prawu przigity. Datum feria IIII post letare etc. Anno MOCCCCXVIO. Nach Mesritsch 1416. Ein Bürger von Mesritsch hatte von einem Prager Kaufmann zwei Ballen Tuch bestellt. Bei der Uebernahme von dem Fuhrmann, der die Fracht besorgt hatte, fand er den einen Ballen ganz vor, den andern angeschnitten, weshalb er die Uebernahme ver- weigerte, und den Fuhrmann klagte. Der Kaufmann von Prag bestand darauf, dem Fuhrmann die zwei Ballen übergeben, und dieser behauptete, sie, so wie er sie über- nommen, auch verfrachtet zu haben. Gegen das Urtheil des Mesritscher Gerichtshofes, der Fuhrmann sei schuldig, dem Mesritscher Bürger den Abgang an Tuch zu bezahlen, legt jener die Berufung ein. Die Iglauer entscheiden, der Besteller sei schuldig, dem Prager Kaufmann die bestellten zwei Ballen Tuch zu bezahlen, aber dem Fuhrmann solle sein Recht gewahrt bleiben. Wahrscheinlich ist der Sinn der Entscheidung der, dass der Fuhrmann nicht ohne weiters zum Ersatz des fehlenden Tuches verurtheilt wird — wie die Mesritscher Entscheidung will — sondern ihm das Recht zuerkannt wird, den Beweis seiner Un- schuld zu führen. (Die Bedeutung dieser Entscheidung liegt in dem einseitigen Cha- rakter des Beweises im deutschen Rechtsgange und ihr Motiv in dem Princip: quilibet potest se in jure melius defendere quam per alium vinci. Vgl. Homeyer, der Richtsteig Landrechts S. 482 und die ähnliche Entscheidung im Schöffenspruche 339.) 335. Post obitum cuiuslibet mariti vxorem vna pars de omnibus suis bonis concernit et due partes heredes, exclusis lectisternijs que vxorem concernunt plenarie et toto. Mezrcyecenses scripserunt sic. Sincero famulatus affectu premisso. Prudentes viri domini nobis fauo- rabiles graciosi! Factum est aput nos in ciuitate : homo quidam nostre con-
253 nesseny, owssem ze gemu gsu sukna tak zawazana poslana a on newye czrnali czy biela, a gakoz gemu gsu poslana do hospody, takez gest ge sem prziwezl takez zawazana komucz poslana. A myestienyn odpowie proty tomu a rzka: yat neprawym ozadnem obneseny geho, nez poslalt sem ponyem yakozto poznameni. A stiem ten myestienyn z Prahy wyda a vkaze list przied namy od plne rady stareho myesta Praskeho, yakoz gey tuto wynasseni listu zawrzien a wam possielam, a my wyducze take swiedomye od przisseznych, uezdalo se nam czo prziesnye vczinity, nez vyrzklysmy a nasli zplne rady takto, ze forman ten odnass, yakvz ponyem sukno poslano, ma to sukno, czo gest geho vkrogeno a vgato, susedu nassemu, gemuz poslano, zaplatity wtakemz trhu neb czenye, yakoz nass suzed od toho myestienyna z Prahy sam gma. A sused nass ponyewadz se przied namy poznal, ze prosil toho myestienyna z Prahy, ze gemu ge poslal, aby bil platczen neb zaplatil ta oba postawy tomu myestienynu z Prahy. A tu przy nassem nalezu sused nass, gesto gemu sukno poslano, y ten z Prahy myestienyn ostali, ale formanowy swrchu psanemu se nezdalo, anyz chtiel ostati przi nassem nalezu chtie wzdi, aby bil przipostien ku prawu, astiem se odwola na wasie prawo, gehoz my pozywamy. Nato prosymy wasieho navczynye plnyeysieho etc. Sentencia diffinitiua. Mily susedee! tak yakoz sme zalobam y odpowiedem powassem lystu srozumyely, a sused wass sie przied radu wassy seznal, ze sobie kazal tomu kupczy z Prahy dua postawy lewska poslati, tehdy to za prawo nalezame, ze ma tomu kupczi z Prahy zaplatity, ale ten forman mucz k swemu prawu przigity. Datum feria IIII post letare etc. Anno MOCCCCXVIO. Nach Mesritsch 1416. Ein Bürger von Mesritsch hatte von einem Prager Kaufmann zwei Ballen Tuch bestellt. Bei der Uebernahme von dem Fuhrmann, der die Fracht besorgt hatte, fand er den einen Ballen ganz vor, den andern angeschnitten, weshalb er die Uebernahme ver- weigerte, und den Fuhrmann klagte. Der Kaufmann von Prag bestand darauf, dem Fuhrmann die zwei Ballen übergeben, und dieser behauptete, sie, so wie er sie über- nommen, auch verfrachtet zu haben. Gegen das Urtheil des Mesritscher Gerichtshofes, der Fuhrmann sei schuldig, dem Mesritscher Bürger den Abgang an Tuch zu bezahlen, legt jener die Berufung ein. Die Iglauer entscheiden, der Besteller sei schuldig, dem Prager Kaufmann die bestellten zwei Ballen Tuch zu bezahlen, aber dem Fuhrmann solle sein Recht gewahrt bleiben. Wahrscheinlich ist der Sinn der Entscheidung der, dass der Fuhrmann nicht ohne weiters zum Ersatz des fehlenden Tuches verurtheilt wird — wie die Mesritscher Entscheidung will — sondern ihm das Recht zuerkannt wird, den Beweis seiner Un- schuld zu führen. (Die Bedeutung dieser Entscheidung liegt in dem einseitigen Cha- rakter des Beweises im deutschen Rechtsgange und ihr Motiv in dem Princip: quilibet potest se in jure melius defendere quam per alium vinci. Vgl. Homeyer, der Richtsteig Landrechts S. 482 und die ähnliche Entscheidung im Schöffenspruche 339.) 335. Post obitum cuiuslibet mariti vxorem vna pars de omnibus suis bonis concernit et due partes heredes, exclusis lectisternijs que vxorem concernunt plenarie et toto. Mezrcyecenses scripserunt sic. Sincero famulatus affectu premisso. Prudentes viri domini nobis fauo- rabiles graciosi! Factum est aput nos in ciuitate : homo quidam nostre con-
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254 ciuis ciuitatis iacens in extremis racionis tamen sue adhuc bene compos ad sui presenciam consulibus juratis hominem quemdam probum et bene con- seruatum de et super omnibus bonis suis ac facultatibus vltime voluntatis sue fecit comissarium et testamentarium specialem. Hic siquidem homo conciuis post obitum suum domum eam, duos pueros vnum videlicet filium fere de quatuor et filiam de tribus annis et vxorem pariter matrem eorum- dem puerorum reliquit ipsos similiter ipsi testamentario et commissario specialiter comittendo, de ipso vltra omnes alios amicos suos confidenciam gerens specialem. Elapso autem aliquo temporis spacio postquam comissa- rius antedictus viderit et considerauerit, quod ordo indebitus fieret in domo et bonis antedictis, optans itaque et volens eidem domui et bonis cursum et ordinem indicare meliorem, conuocatis denuo consulibus juratis optat et requirat ab eisdem, ut tota facultas seu bona conspiciantur et conscribantur et ut sic vane bona dictorum orphanorum non dissipentur, iusticia que eos sequatur expedita. Postquam autem tota facultas seu bona per dictum con- ciuem relicta per consules perspecta fuerint vbilibet et signata, commissarius rogat informari, quid agere et quomodo se regere debeat circa bona pre- missa. Cui per consules ita respondetur et declaratur: ex quo dictus noster conciuis de ipso comissario vltra omnes alios amicos suos gessit confiden- ciam, quod dicta bona et orphanos pacifice possidere et mater dictorum cum bonis nichil omnino facere debet et attemptare extra ipsius comissarij voluntatem, eciam quod mater dictorum puerorum et orphanorum cum ipsis in bonis et domo ac circa regimen bonorum antedictorum de voluntate tamen comissarii, vti premittitur, permanere debeat omnino tam diu, quousque sedem vidualem non immutaret per copulam maritalem. Comissarius uero in hec verba respondet : posset ipsa per longa tempora statum suum immu- tare ea forte intencione, ut per hoc bona dictorum orphanorum imminuantur et decrescant, optans vtique declarari, quid ipsam et quantum pueros con- cernere deberet. Nos autem deliberacione prehabita talem inter ipsos feci- mus declaracionem, et signauimus per omnia in hunc modum, quod post- quam mater dictorum puerorum statum suum immutauerit eciam de consensu comissarij et amicorum, quod ipsam vna et pueros due partes bonorum concernere deberent. Medio tempore dicta mulier mater dictorum puerorum virum superduxit. Comissarius uero supplicat bona diuidi et partiri Qua- propter domini graciosi licet pluries circa nos talia circaierint, tamen pro maiori cautela eciam ad euitandum maiores dificultates ad vos pro capienda informacione confugimus, ut tenemur, ex quo particio et diuisio talis inter dictos orphanos et matrem eorumdem fieri debet, vtrum domus et tota ipsius facultas magna et modica et res mobiles per obitum dicti conciuis nostri relicte super pecunia poni debent, et postquam sic omnia traiecta et in tres partes fuerint diuisa, aput quem domus, que patris eorumdem orphanorum fuit antequam matrem ipsorum antedictam superduxerat, an aput orphanos aut matrem ipsorum orphanorum, que de presenti alium virum superduxit, in porcione tali permanere debeat ; item si orphani per mortem decesserint prius quam ad annos discrecionis peruenerint, ad quem porcio deuolui; item
254 ciuis ciuitatis iacens in extremis racionis tamen sue adhuc bene compos ad sui presenciam consulibus juratis hominem quemdam probum et bene con- seruatum de et super omnibus bonis suis ac facultatibus vltime voluntatis sue fecit comissarium et testamentarium specialem. Hic siquidem homo conciuis post obitum suum domum eam, duos pueros vnum videlicet filium fere de quatuor et filiam de tribus annis et vxorem pariter matrem eorum- dem puerorum reliquit ipsos similiter ipsi testamentario et commissario specialiter comittendo, de ipso vltra omnes alios amicos suos confidenciam gerens specialem. Elapso autem aliquo temporis spacio postquam comissa- rius antedictus viderit et considerauerit, quod ordo indebitus fieret in domo et bonis antedictis, optans itaque et volens eidem domui et bonis cursum et ordinem indicare meliorem, conuocatis denuo consulibus juratis optat et requirat ab eisdem, ut tota facultas seu bona conspiciantur et conscribantur et ut sic vane bona dictorum orphanorum non dissipentur, iusticia que eos sequatur expedita. Postquam autem tota facultas seu bona per dictum con- ciuem relicta per consules perspecta fuerint vbilibet et signata, commissarius rogat informari, quid agere et quomodo se regere debeat circa bona pre- missa. Cui per consules ita respondetur et declaratur: ex quo dictus noster conciuis de ipso comissario vltra omnes alios amicos suos gessit confiden- ciam, quod dicta bona et orphanos pacifice possidere et mater dictorum cum bonis nichil omnino facere debet et attemptare extra ipsius comissarij voluntatem, eciam quod mater dictorum puerorum et orphanorum cum ipsis in bonis et domo ac circa regimen bonorum antedictorum de voluntate tamen comissarii, vti premittitur, permanere debeat omnino tam diu, quousque sedem vidualem non immutaret per copulam maritalem. Comissarius uero in hec verba respondet : posset ipsa per longa tempora statum suum immu- tare ea forte intencione, ut per hoc bona dictorum orphanorum imminuantur et decrescant, optans vtique declarari, quid ipsam et quantum pueros con- cernere deberet. Nos autem deliberacione prehabita talem inter ipsos feci- mus declaracionem, et signauimus per omnia in hunc modum, quod post- quam mater dictorum puerorum statum suum immutauerit eciam de consensu comissarij et amicorum, quod ipsam vna et pueros due partes bonorum concernere deberent. Medio tempore dicta mulier mater dictorum puerorum virum superduxit. Comissarius uero supplicat bona diuidi et partiri Qua- propter domini graciosi licet pluries circa nos talia circaierint, tamen pro maiori cautela eciam ad euitandum maiores dificultates ad vos pro capienda informacione confugimus, ut tenemur, ex quo particio et diuisio talis inter dictos orphanos et matrem eorumdem fieri debet, vtrum domus et tota ipsius facultas magna et modica et res mobiles per obitum dicti conciuis nostri relicte super pecunia poni debent, et postquam sic omnia traiecta et in tres partes fuerint diuisa, aput quem domus, que patris eorumdem orphanorum fuit antequam matrem ipsorum antedictam superduxerat, an aput orphanos aut matrem ipsorum orphanorum, que de presenti alium virum superduxit, in porcione tali permanere debeat ; item si orphani per mortem decesserint prius quam ad annos discrecionis peruenerint, ad quem porcio deuolui; item
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255 vtrum comissarius, quum sibi de dictis pueris et matre ac facultatibus ipso- rum omnibus vltra alios omnes amicos est confisum, caucionem ali- quam de ipsis bonis sic relictis quoad juratos facere tenetur; item quem vestes patris mortui orphanorum et argentum ac lectisternia concernant ; item quem uestimenta muliebria circa ipsam et mobilia; item an debeant orphani adherere vtrum matri cum viro modo supradicto aut cui ipsos comis- sarius ad seruandum tradiderit. Super hijs omnibus et singulis vestram rogamus nobis informacionem pleniorem vestra sentencia mediante, vt sciamus, quomodo in facto premisso procedere nos quoque regere debea- mus etc. Sentencia diffinitiua. Ad premissa prudencie vestre respondemus pro jure vobiscum dicentes, qnod, ex quo mater dictorum puerorum statum suum per copulam maritalem immutauit, tunc ipsi vna pars et pueris due partes bonorum cedere debent. Si autem vniuersa et singula bona tam mobilia quam immobilia per obitum conciuis vestri relicta iuxta optata comissarij prefati in tres partes diuide- rentur, ex tunc pro iure diffinimus, quod pueri seu orphani pretacti de dictis bonis omnibus matri terciam partem bonorum dare debent, ipsique orphani hereditatem possidebunt. Item ad articulum, si orphani per mortem de- cesserint priusquam ad annos discrecionis peruenerint, ad quem porcio ipsorum et bona debeant diuolui, respondemus, quod bona et porcio post decessionem eorumdem ad comissarium, de quo memoratus vir conciuis gessit confidenciam, deuoluentur, sic prout ea sue fidei sunt comissa. Item ad articu- lum, vtrum comissarius caucionem quam de ipsis bonis sic relictis jure facere tenetur, super eo respondemus, quod orphanos. Argentum vero in tres partes diuidatur, vna pars matri, alie due partes orphanis dari debent. Lecti- sternia autem, quibus ipsa mater uiuente marito sua vsa fuit, ipsam con- cernent. Si autem forent superflua, lectisternia illa diuidantur in tres partes, quarum vna pars matri dueque partes orphanis cedi debent. Item ad arti- culum, quem vestimenta muliebria et mobilia circa ipsam, respondemus, quod matrem orphanorum concernunt. Item ad articulum, cui orphani debent ad- herere, respondemus, cui ipsos comissarius ad seruandum tradiderit. 336. Quod quilibet innocens se melius potest expurgare quam septem testibus vinci. Mezerzyecenses scripserunt. 1) Sincero seruicio preassumpto. Domini karissimi, accidit, quod quedam villa fuit aliquo tempore ante annum vel circa per quosdam in die denastata, sic quod ipsis hominibus tunc temporis juramenta fuerint recepta, eciamque in domibus eorum ipsis eorum res fuerint per eosdem ablate, et ibibj ad hoc ipsi homines ville dicte quidam ex eis fuerint wlnerati, et sic ignorantes, 1) Originalanfrage im Iglauer Archive mit dem Siegel der Stadt Mesritsch im grünen Wachs gesiegelt mit der Adresse a tergo: Magne sagacitatis uiris, magistro ciuitatis et juratis ciuitatis Yglauie, dominis carissimis.
255 vtrum comissarius, quum sibi de dictis pueris et matre ac facultatibus ipso- rum omnibus vltra alios omnes amicos est confisum, caucionem ali- quam de ipsis bonis sic relictis quoad juratos facere tenetur; item quem vestes patris mortui orphanorum et argentum ac lectisternia concernant ; item quem uestimenta muliebria circa ipsam et mobilia; item an debeant orphani adherere vtrum matri cum viro modo supradicto aut cui ipsos comis- sarius ad seruandum tradiderit. Super hijs omnibus et singulis vestram rogamus nobis informacionem pleniorem vestra sentencia mediante, vt sciamus, quomodo in facto premisso procedere nos quoque regere debea- mus etc. Sentencia diffinitiua. Ad premissa prudencie vestre respondemus pro jure vobiscum dicentes, qnod, ex quo mater dictorum puerorum statum suum per copulam maritalem immutauit, tunc ipsi vna pars et pueris due partes bonorum cedere debent. Si autem vniuersa et singula bona tam mobilia quam immobilia per obitum conciuis vestri relicta iuxta optata comissarij prefati in tres partes diuide- rentur, ex tunc pro iure diffinimus, quod pueri seu orphani pretacti de dictis bonis omnibus matri terciam partem bonorum dare debent, ipsique orphani hereditatem possidebunt. Item ad articulum, si orphani per mortem de- cesserint priusquam ad annos discrecionis peruenerint, ad quem porcio ipsorum et bona debeant diuolui, respondemus, quod bona et porcio post decessionem eorumdem ad comissarium, de quo memoratus vir conciuis gessit confidenciam, deuoluentur, sic prout ea sue fidei sunt comissa. Item ad articu- lum, vtrum comissarius caucionem quam de ipsis bonis sic relictis jure facere tenetur, super eo respondemus, quod orphanos. Argentum vero in tres partes diuidatur, vna pars matri, alie due partes orphanis dari debent. Lecti- sternia autem, quibus ipsa mater uiuente marito sua vsa fuit, ipsam con- cernent. Si autem forent superflua, lectisternia illa diuidantur in tres partes, quarum vna pars matri dueque partes orphanis cedi debent. Item ad arti- culum, quem vestimenta muliebria et mobilia circa ipsam, respondemus, quod matrem orphanorum concernunt. Item ad articulum, cui orphani debent ad- herere, respondemus, cui ipsos comissarius ad seruandum tradiderit. 336. Quod quilibet innocens se melius potest expurgare quam septem testibus vinci. Mezerzyecenses scripserunt. 1) Sincero seruicio preassumpto. Domini karissimi, accidit, quod quedam villa fuit aliquo tempore ante annum vel circa per quosdam in die denastata, sic quod ipsis hominibus tunc temporis juramenta fuerint recepta, eciamque in domibus eorum ipsis eorum res fuerint per eosdem ablate, et ibibj ad hoc ipsi homines ville dicte quidam ex eis fuerint wlnerati, et sic ignorantes, 1) Originalanfrage im Iglauer Archive mit dem Siegel der Stadt Mesritsch im grünen Wachs gesiegelt mit der Adresse a tergo: Magne sagacitatis uiris, magistro ciuitatis et juratis ciuitatis Yglauie, dominis carissimis.
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256 vnde ipsis et per quos hoc fieret, huc usque tolerauerunt. Interim hincinde sciscitati sunt, per quem aut per quos ipsis ista fierent, et sic informati, quod vnus est, qui eis ista ordinauit et fecit. Tandem dicti homines illum invenientes nostra in ciuitate arrestauerunt et petiuerunt jus ad eum ipsis fore, et cum dictus homo fuisset detentus, ipsis terminus fuit datus, et cum venit terminus, judicium fuit pro dicto homine factum. Judex assignauit super consules, qualiter ille homo, vtrum liber aut vinculatus ferro, ad iudi- cium debeat duci. Consules inito consilio dixerunt, si homo is est cautus, 1) liber ducatur; si autem non, ferratus ducatur, et statim communitas dicte ville clamauit dicens: domini karissimi, nos ipsum nostro pro fure captiua- mus et nostro pro deuastatore ducatur in ferro. Et cum fuit adductus judi- cio, communitas dicte ville clamauit dicens: rogamus, jus quod fiat nobis ad nostrum. Audientes consules clamorem istum iuterrogauerunt eum dicentes : quid tu ad hoc dicis? qui respondit: domini karissimi, innocens suum homo, isti quid inferunt, 2) non sum ipsis culpabilis, sed domini karissimi rogo terminum prolixiorem mihi dignemini dare, quod ego possem me ex- purgare. Nosque uolentes utrique parti iusticiam facere ipsis ad terciam diem certum assignauimus terminum. Venit tercia dies, venit communitas dicte ville, venitque cum predicto homine communitas de quinque villis, et cum judicium iterum fuisset factum, clamauit communitas predicte ville, quod ius ipsis ad eum fieret tamquam ad eorum furem, clamavitque prolocutor cum communitate, quod innocens est bonus homo ille captiuus. Et consules inito consilio iudicauerunt et dictauerunt: ex quo communitas dicte ville ipsum ceperunt pro fure et deuastatore ipsorum, sic iudicamus, quod septem homines dicte ville, in quos mala fama nunquam pervenit, quilibet horum faciat in capite captiui juramentum. Audiens hoc prolocutor una cum com- munitate illa captiui illius dixerunt: domini karissimi supplicamus gracie vestre ista non admitti, 3) nam videtur snobi, quod iste homo pocior et melius potest sua propria manu et vita propria defendere honorem et inno- cenciam, quam per alios abiudicarentur, et dixit prolocutor dicti captiui una cumque communitas illarum villarum: domini karissimi, gracie vestre non imputamus, sed rogamus hoc in alcius jus, vestra ciuitas vnde jura affert, deferri. Ideo super premissis a gracia vestra rogamus informari, que pars illarum debeat obtinere etc. 4) Sentencia diffinitiua. Amici dilecti, sicut querelam et responsionem in premissis audiuimus, sic pro jure pronunciamus et diffinimus, quod ille homo captiuus et inculpa- tus melius potest vitam, honorem et innocenciam suam manu sua propria 1) Original „illis hominibus". 2) Original quid in me referunt. 3) Original quod uos ista non admittatis. 4) Original Datum Mezerziecz feria Va ante palmarum, nostre ciuitatis sub sigillo. Magister ciuium et jurati ciuitatis Mezirziecz.
256 vnde ipsis et per quos hoc fieret, huc usque tolerauerunt. Interim hincinde sciscitati sunt, per quem aut per quos ipsis ista fierent, et sic informati, quod vnus est, qui eis ista ordinauit et fecit. Tandem dicti homines illum invenientes nostra in ciuitate arrestauerunt et petiuerunt jus ad eum ipsis fore, et cum dictus homo fuisset detentus, ipsis terminus fuit datus, et cum venit terminus, judicium fuit pro dicto homine factum. Judex assignauit super consules, qualiter ille homo, vtrum liber aut vinculatus ferro, ad iudi- cium debeat duci. Consules inito consilio dixerunt, si homo is est cautus, 1) liber ducatur; si autem non, ferratus ducatur, et statim communitas dicte ville clamauit dicens: domini karissimi, nos ipsum nostro pro fure captiua- mus et nostro pro deuastatore ducatur in ferro. Et cum fuit adductus judi- cio, communitas dicte ville clamauit dicens: rogamus, jus quod fiat nobis ad nostrum. Audientes consules clamorem istum iuterrogauerunt eum dicentes : quid tu ad hoc dicis? qui respondit: domini karissimi, innocens suum homo, isti quid inferunt, 2) non sum ipsis culpabilis, sed domini karissimi rogo terminum prolixiorem mihi dignemini dare, quod ego possem me ex- purgare. Nosque uolentes utrique parti iusticiam facere ipsis ad terciam diem certum assignauimus terminum. Venit tercia dies, venit communitas dicte ville, venitque cum predicto homine communitas de quinque villis, et cum judicium iterum fuisset factum, clamauit communitas predicte ville, quod ius ipsis ad eum fieret tamquam ad eorum furem, clamavitque prolocutor cum communitate, quod innocens est bonus homo ille captiuus. Et consules inito consilio iudicauerunt et dictauerunt: ex quo communitas dicte ville ipsum ceperunt pro fure et deuastatore ipsorum, sic iudicamus, quod septem homines dicte ville, in quos mala fama nunquam pervenit, quilibet horum faciat in capite captiui juramentum. Audiens hoc prolocutor una cum com- munitate illa captiui illius dixerunt: domini karissimi supplicamus gracie vestre ista non admitti, 3) nam videtur snobi, quod iste homo pocior et melius potest sua propria manu et vita propria defendere honorem et inno- cenciam, quam per alios abiudicarentur, et dixit prolocutor dicti captiui una cumque communitas illarum villarum: domini karissimi, gracie vestre non imputamus, sed rogamus hoc in alcius jus, vestra ciuitas vnde jura affert, deferri. Ideo super premissis a gracia vestra rogamus informari, que pars illarum debeat obtinere etc. 4) Sentencia diffinitiua. Amici dilecti, sicut querelam et responsionem in premissis audiuimus, sic pro jure pronunciamus et diffinimus, quod ille homo captiuus et inculpa- tus melius potest vitam, honorem et innocenciam suam manu sua propria 1) Original „illis hominibus". 2) Original quid in me referunt. 3) Original quod uos ista non admittatis. 4) Original Datum Mezerziecz feria Va ante palmarum, nostre ciuitatis sub sigillo. Magister ciuium et jurati ciuitatis Mezirziecz.
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257 defendere, quam quod illi septem de communitate ville, que illum inculpauit, ipsum vincere possint suis juramentis. 337. Mulier habens terciam partem post obitum mariti sui, et allum ma- ritum superduxerit, et sibi suam partem ad ipsum deuolutam non resignauerit, idem maritus eisdem bonis post obitum eiusdem mu- lieris non fruetur. Mezerzicenses scripserunt sic. Seruiciorum promptitudine complacendi assiduitate prudentes domini nostri, tutores precipui! Vestre prudencie cupimns fore declarandum, quia accidit in nostra ciuitate, quod vnus vir vicinus duxit sibi quandam virginem pauperem in vxorem legittimam, ex qua generauit filium. Post idem noster vicinus mortuus est. Mortuo autem dicto nostro conciui predicta vxor eius duxit sibi alium in maritum. Is autem commanens sibi aliquo tempore iterum mortuus est et sepultus. Sepe dicta autem vxor superduxit tercium virum sibi maritum. Superducto illo mortua est. Orphanus autem primi mariti et heredis puer venit ante nos nobis assedentibus scampnis iudicarijs judicio in banito, pecijt a nobis ius ciuile, ut quidquid esset juris nostre ciuitatis illi orphano decernamns. Alia autem pars videlicet vitricus eius- dem orphani hoc idem petijt a nobis, quid sit in jure nostre ciuitatis. Nobis uero uidebatur sic, et sic exdiximus, ut orphanus sepe nominati nostri con- ciuis et heredis habeat domum, et quid ad hanc domum pertinet sic dolea, panew, vasa et cetera supellectilia in braxatorio, et eciam dictus orphanus habeat mediam partem omnium, que sunt in domo et extra domum mobilium et immobilium, sic anone cuncti generis, brasea et pecora, pecudes etc. Alie parti videlicet vitrico ediximus, ut primum habeat vxoris sue lectum, in quem cum eadem vxore intrauit cum omnibus lectisternijs ad hunc lectum perti- nentibus, et vestimenta ipsius uxoris, in quibus incedebat, sicut tunice, palia, pepla, cinguli omnia possideat, et eciam habeat mediam partem bonorum omnium, que sunt in domo et extra domum preter domum et illorum, que expressa sunt orphano. Et cum hoc vna pars appelauit videlicet vitricus ad vestre prudencie informacionem in prescripta questione generosam. Post idem vitricus facta appellacione venit ante nos et dixit, quod ibi etc. aliquid sui apposuisset, sed nos nichil scimus de aliqna apposicione, nec ipse testi- monio aliquo coram nobis docuit. Scientes cunctis et beneplacitis uos esse paratos. Datum feria secunda post festum sancte et indiuidue trinitatis. Sentencia diffinitiua. Super quo honestati vestre pro jure decreuimus respondendum, quod de omnibus et singulis bonis per patrem orphani predicti derelictis ad ipsum orphanum due partes cedi debeant et diuolui, ad genitricem vero eiusdem tercia pars cedi debeat atque possit, et si prefati orphani genitrix suo vltimo cum marito heredes nonnullos habuisset, eiusdem maritus terciam partem bonorum predictorum obtineret. Si autem cum ipso heredes non prolificasset nec sibi terciam partem dictorum bonorum ipsam concernentem libere de- putasset et resignasset, extunc eundem nullum penitus jus in dictis bonis consequetur. Tomaschek, Schöffensprüche. 17
257 defendere, quam quod illi septem de communitate ville, que illum inculpauit, ipsum vincere possint suis juramentis. 337. Mulier habens terciam partem post obitum mariti sui, et allum ma- ritum superduxerit, et sibi suam partem ad ipsum deuolutam non resignauerit, idem maritus eisdem bonis post obitum eiusdem mu- lieris non fruetur. Mezerzicenses scripserunt sic. Seruiciorum promptitudine complacendi assiduitate prudentes domini nostri, tutores precipui! Vestre prudencie cupimns fore declarandum, quia accidit in nostra ciuitate, quod vnus vir vicinus duxit sibi quandam virginem pauperem in vxorem legittimam, ex qua generauit filium. Post idem noster vicinus mortuus est. Mortuo autem dicto nostro conciui predicta vxor eius duxit sibi alium in maritum. Is autem commanens sibi aliquo tempore iterum mortuus est et sepultus. Sepe dicta autem vxor superduxit tercium virum sibi maritum. Superducto illo mortua est. Orphanus autem primi mariti et heredis puer venit ante nos nobis assedentibus scampnis iudicarijs judicio in banito, pecijt a nobis ius ciuile, ut quidquid esset juris nostre ciuitatis illi orphano decernamns. Alia autem pars videlicet vitricus eius- dem orphani hoc idem petijt a nobis, quid sit in jure nostre ciuitatis. Nobis uero uidebatur sic, et sic exdiximus, ut orphanus sepe nominati nostri con- ciuis et heredis habeat domum, et quid ad hanc domum pertinet sic dolea, panew, vasa et cetera supellectilia in braxatorio, et eciam dictus orphanus habeat mediam partem omnium, que sunt in domo et extra domum mobilium et immobilium, sic anone cuncti generis, brasea et pecora, pecudes etc. Alie parti videlicet vitrico ediximus, ut primum habeat vxoris sue lectum, in quem cum eadem vxore intrauit cum omnibus lectisternijs ad hunc lectum perti- nentibus, et vestimenta ipsius uxoris, in quibus incedebat, sicut tunice, palia, pepla, cinguli omnia possideat, et eciam habeat mediam partem bonorum omnium, que sunt in domo et extra domum preter domum et illorum, que expressa sunt orphano. Et cum hoc vna pars appelauit videlicet vitricus ad vestre prudencie informacionem in prescripta questione generosam. Post idem vitricus facta appellacione venit ante nos et dixit, quod ibi etc. aliquid sui apposuisset, sed nos nichil scimus de aliqna apposicione, nec ipse testi- monio aliquo coram nobis docuit. Scientes cunctis et beneplacitis uos esse paratos. Datum feria secunda post festum sancte et indiuidue trinitatis. Sentencia diffinitiua. Super quo honestati vestre pro jure decreuimus respondendum, quod de omnibus et singulis bonis per patrem orphani predicti derelictis ad ipsum orphanum due partes cedi debeant et diuolui, ad genitricem vero eiusdem tercia pars cedi debeat atque possit, et si prefati orphani genitrix suo vltimo cum marito heredes nonnullos habuisset, eiusdem maritus terciam partem bonorum predictorum obtineret. Si autem cum ipso heredes non prolificasset nec sibi terciam partem dictorum bonorum ipsam concernentem libere de- putasset et resignasset, extunc eundem nullum penitus jus in dictis bonis consequetur. Tomaschek, Schöffensprüche. 17
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258 338. Czaslawienses. Was bekant wirt vor schephen, das hat crafft. Vnsern fruntlichen dinst beuor. Erbern liben frunde vnd gunner. Es ist geschehen czu vns fur gehekter pank, das ein teil dar trat vnd claget czu dem andern teil vnd sprach : liben herren, der ist meinem frunt gelt schuldig beliben vnd des hat er bekant fur schepphen , vnd das selb gelt ist an mich kumen mit dem rechten. Dorum so pit ich euch liben herren, das jr yn dorczu haldet mit dem rechten, das er mir mein gelt richt vnd beczale also als er des fur schepfen bekant hat. Dornach trat dar das ander teil vnd antwort vnd sprach : liben herren , ich pyn des an lauken, das ich seinem freunt gelt schuldig pyn, ader ich hab ym dorum gute pfant gesaczt, wen man mir meine phant vflegt , so wil ich gern das selbe gelt richten vnd be- czalen. Dornoch trat der clager dar vnd sprach : liben herren, ich weis vm kayn pfant nicht. Dorum liben frunt vnd gunner, wir piten ewere erbere weisheit, das jr vns gerucht mit dem rechten vnderweisen, ab der antworter das gelt dem clager geben sol, also als er des fur schepfen bekant hat, ader ab der clager dy pfant ee vflegen sol, doran er nicht geiehen hat, ader was dorum ein recht ist etc. Sentencia diffinitina. Als wir clag, antwort vnd kegenred peyder teil vernumen haben, so teyl wir czu eym rechten, das der antwurter die geltschult, die er vur den schepfen bekant hat, beczalen sol, vnd vmb die pfant mag der clager komen czu seinem rechte. 339. Wer sich vorwilkurt recht ezu ton fur mithelfer, der mag es wol ton mit dem rechten. Chotieborzenses seripserunt. Sluzba nassie naprzied. Pany a susede mily, prosymy wasseho nau- czenye ktakeyto wieczi a otaku wiecz, ze przissla dewka przied nas a zalu- giczy, ze gy wymluwil pacholek geden kmanzelstwy, a slibil gyey czest a wieru, ze gy chcze za prawu manzelku pogiett. Druhu zalobu zaluge, ze gy wywedl z gednoho myesta do Chotieborzie, tu gy vwedl do gednoho domo, y nechal gye tu arzka: poczekay tu, ya poydu pokniez; ssyel, newratyl se zassie. Tu my sie zdalo dluho czekaty, to ona mluwi. Tu ssla konsselskeho domu, an tu sedy. A uon ssel od nye precz wstaw, kdiz gey z tohoto napo- mynala. Tu prawy, ze zatu hambu, ze se sny neoddal any slozil, nemohlby ten pacholek tak mnoho myety, by gy tu hambu mohl odlozity. A wssak te hanby neb za tu hanbu podle mylosty poklada XXX kop strziebrnych gr. Trzietie zaloba, ze gy wywedl od gegieho otcze y od przatel, proto pok- lada sskod za deset kop strziebrnych grossiew. Pak kdiz gich powolaly tyech pacholkow richtarz a konssiele tiech gystich, yako stiem pacholkem chodyly, arzkucz: Nacz ste to vczinyli, ze ste gy wymluwyli. A ony rzekly: nadwa. Tehdy smy gych otazaly, kteraby to byla ta dwa. A ony su rzekly Jankowy a Matyegiowy gych prosbu. Tehdy gich konssele tazaly wzaha- genem sudye, gichli gest to slawo tiech pomocznykow, yako styem pachol- kem chodyly. A ony su rzekly nassye, a take ta diewka dyekowala tomo
258 338. Czaslawienses. Was bekant wirt vor schephen, das hat crafft. Vnsern fruntlichen dinst beuor. Erbern liben frunde vnd gunner. Es ist geschehen czu vns fur gehekter pank, das ein teil dar trat vnd claget czu dem andern teil vnd sprach : liben herren, der ist meinem frunt gelt schuldig beliben vnd des hat er bekant fur schepphen , vnd das selb gelt ist an mich kumen mit dem rechten. Dorum so pit ich euch liben herren, das jr yn dorczu haldet mit dem rechten, das er mir mein gelt richt vnd beczale also als er des fur schepfen bekant hat. Dornach trat dar das ander teil vnd antwort vnd sprach : liben herren , ich pyn des an lauken, das ich seinem freunt gelt schuldig pyn, ader ich hab ym dorum gute pfant gesaczt, wen man mir meine phant vflegt , so wil ich gern das selbe gelt richten vnd be- czalen. Dornoch trat der clager dar vnd sprach : liben herren, ich weis vm kayn pfant nicht. Dorum liben frunt vnd gunner, wir piten ewere erbere weisheit, das jr vns gerucht mit dem rechten vnderweisen, ab der antworter das gelt dem clager geben sol, also als er des fur schepfen bekant hat, ader ab der clager dy pfant ee vflegen sol, doran er nicht geiehen hat, ader was dorum ein recht ist etc. Sentencia diffinitina. Als wir clag, antwort vnd kegenred peyder teil vernumen haben, so teyl wir czu eym rechten, das der antwurter die geltschult, die er vur den schepfen bekant hat, beczalen sol, vnd vmb die pfant mag der clager komen czu seinem rechte. 339. Wer sich vorwilkurt recht ezu ton fur mithelfer, der mag es wol ton mit dem rechten. Chotieborzenses seripserunt. Sluzba nassie naprzied. Pany a susede mily, prosymy wasseho nau- czenye ktakeyto wieczi a otaku wiecz, ze przissla dewka przied nas a zalu- giczy, ze gy wymluwil pacholek geden kmanzelstwy, a slibil gyey czest a wieru, ze gy chcze za prawu manzelku pogiett. Druhu zalobu zaluge, ze gy wywedl z gednoho myesta do Chotieborzie, tu gy vwedl do gednoho domo, y nechal gye tu arzka: poczekay tu, ya poydu pokniez; ssyel, newratyl se zassie. Tu my sie zdalo dluho czekaty, to ona mluwi. Tu ssla konsselskeho domu, an tu sedy. A uon ssel od nye precz wstaw, kdiz gey z tohoto napo- mynala. Tu prawy, ze zatu hambu, ze se sny neoddal any slozil, nemohlby ten pacholek tak mnoho myety, by gy tu hambu mohl odlozity. A wssak te hanby neb za tu hanbu podle mylosty poklada XXX kop strziebrnych gr. Trzietie zaloba, ze gy wywedl od gegieho otcze y od przatel, proto pok- lada sskod za deset kop strziebrnych grossiew. Pak kdiz gich powolaly tyech pacholkow richtarz a konssiele tiech gystich, yako stiem pacholkem chodyly, arzkucz: Nacz ste to vczinyli, ze ste gy wymluwyli. A ony rzekly: nadwa. Tehdy smy gych otazaly, kteraby to byla ta dwa. A ony su rzekly Jankowy a Matyegiowy gych prosbu. Tehdy gich konssele tazaly wzaha- genem sudye, gichli gest to slawo tiech pomocznykow, yako styem pachol- kem chodyly. A ony su rzekly nassye, a take ta diewka dyekowala tomo
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259 cztemu consselu, ze vnyeho nyzadne hamby nedossla, ze gest prziczty swe ostala. Potom pak zalowal otecz te dyewky na gednoho z tu dwu, gako na- przied menowana stogy, ta gesto prawily prwny, ze gy nadwa wywedly, tomu gest gmeno Janek a prawie, ze gest my me myle dietye vwedl nocz- nym wywedenym. Toho prawil, ze mu te hanby nemohlby gemu nyczym slozity, a wssak podle mylosty poklada toho XXX kop. Druha zaloba o naklady X kop. A trziety zalobu o ruho, gesto stu dyewku wzato. Proty tomu ruchu neodpowieda, nez dyewka prawy, ze to postelnye gest rucho gegie, ze by gy to matye posmety odkazala. To prawyla przied konssely. Tu pak Janek oty zaloby posadyl sie ku prawu, acz gye bude moczi gmyeti. Poni otecz te dyewky chtiel zalowaty napomocznyky. A ten Janek zastupyl wsseczkny kro nye gednoho Matyegge. Pak otecz te dyewky zalowal na- gednoho Matyegie z tiech pacholkow z pomoczi, natoho, jesto geho ten Janek nezastupyl tu zalobu z tuho rucha, yako ta dyewka vnesla. A to rucho lezy naprawye jakoz swrchu psano stogy, a znakladow druhu zalobu o kop- gr. strziebrnych. Wyecze myly pany raczte rozumyety tyemto odpowiedem Jankowym, ze ktyem kewssiem zalobam knewynie odpowyeda, kromye ze se zna, ze tam chodil. Protoz myly pany prosymy, raczte nas nauczyty wassym listem, mohuly prawo myety proty tyem zalobam a proty tomu swiedomy, czily czo nas gyneho nauczite, nebt sye zanas to nykdy neprzihazelo. Sentencia diffinitiua. Also als wir clag vnd antwort gehort haben , so teyl wir czu eyn rech- ten, das der Janko seine recht wol haben mag. Item also als sich der selbe Janko hat vorwilkurt, das er die mithelffer welle vortreten , vnd das sol en vorantworten nach dem rechten. Nach Choteboř. Ein Mädchen aus einem Orte bei Chotebor erscheint bei dem Gerichte und klagt, ein junger Mann habe sie mit Heiratsversprechungen aus ihrem väterlichen Hause ent- führt und dann verlassen. Die Schande vermöge sie zwar nicht zu schätzen, doch schlägt sie sie „aus Gnade“ auf 30 Schock Silbergroschen und den durch die Entführung er- littenen Schaden auf 10 Schock an. Von den jungen Leuten, die bei der Entführung mitgewirkt haben, erklären zwei die Vertretung der übrigen auf sich nehmen zu wollen. Diese klagt nun auch der Vater des entführten Mädchens, und stellt ungefähr dieselben Ansprüche wie das Mädchen. Der eine von den Beklagten (Janko) läugnet seine Schuld, und verlangt zur Reinigung und zum Beweise seiner Unschuld zugelassen zu werden. Das Gericht von Ch. legt diesen Fall, den es sich nicht zu entscheiden ge- traut, dem Iglauer Schöffenhofe vor. Ueber die Iglauer Entscheidung vgl. die Anmerkung zu 324. 340. Wen eyn den andern anspracht mit dem rechten, vas der ant� worter nicht bekent, das behald er mit dem rechten. Mezerziecenses scripserunt. Sinceri famulatus promptitudine fideliter. Domini karissimi! accidit nostra in ciuitate, quod Honczl cerdo conciuis vestre ciuitatis veniens ad iudicium coram nobis querimoniam proposuit super Symconem carnificem 17*
259 cztemu consselu, ze vnyeho nyzadne hamby nedossla, ze gest prziczty swe ostala. Potom pak zalowal otecz te dyewky na gednoho z tu dwu, gako na- przied menowana stogy, ta gesto prawily prwny, ze gy nadwa wywedly, tomu gest gmeno Janek a prawie, ze gest my me myle dietye vwedl nocz- nym wywedenym. Toho prawil, ze mu te hanby nemohlby gemu nyczym slozity, a wssak podle mylosty poklada toho XXX kop. Druha zaloba o naklady X kop. A trziety zalobu o ruho, gesto stu dyewku wzato. Proty tomu ruchu neodpowieda, nez dyewka prawy, ze to postelnye gest rucho gegie, ze by gy to matye posmety odkazala. To prawyla przied konssely. Tu pak Janek oty zaloby posadyl sie ku prawu, acz gye bude moczi gmyeti. Poni otecz te dyewky chtiel zalowaty napomocznyky. A ten Janek zastupyl wsseczkny kro nye gednoho Matyegge. Pak otecz te dyewky zalowal na- gednoho Matyegie z tiech pacholkow z pomoczi, natoho, jesto geho ten Janek nezastupyl tu zalobu z tuho rucha, yako ta dyewka vnesla. A to rucho lezy naprawye jakoz swrchu psano stogy, a znakladow druhu zalobu o kop- gr. strziebrnych. Wyecze myly pany raczte rozumyety tyemto odpowiedem Jankowym, ze ktyem kewssiem zalobam knewynie odpowyeda, kromye ze se zna, ze tam chodil. Protoz myly pany prosymy, raczte nas nauczyty wassym listem, mohuly prawo myety proty tyem zalobam a proty tomu swiedomy, czily czo nas gyneho nauczite, nebt sye zanas to nykdy neprzihazelo. Sentencia diffinitiua. Also als wir clag vnd antwort gehort haben , so teyl wir czu eyn rech- ten, das der Janko seine recht wol haben mag. Item also als sich der selbe Janko hat vorwilkurt, das er die mithelffer welle vortreten , vnd das sol en vorantworten nach dem rechten. Nach Choteboř. Ein Mädchen aus einem Orte bei Chotebor erscheint bei dem Gerichte und klagt, ein junger Mann habe sie mit Heiratsversprechungen aus ihrem väterlichen Hause ent- führt und dann verlassen. Die Schande vermöge sie zwar nicht zu schätzen, doch schlägt sie sie „aus Gnade“ auf 30 Schock Silbergroschen und den durch die Entführung er- littenen Schaden auf 10 Schock an. Von den jungen Leuten, die bei der Entführung mitgewirkt haben, erklären zwei die Vertretung der übrigen auf sich nehmen zu wollen. Diese klagt nun auch der Vater des entführten Mädchens, und stellt ungefähr dieselben Ansprüche wie das Mädchen. Der eine von den Beklagten (Janko) läugnet seine Schuld, und verlangt zur Reinigung und zum Beweise seiner Unschuld zugelassen zu werden. Das Gericht von Ch. legt diesen Fall, den es sich nicht zu entscheiden ge- traut, dem Iglauer Schöffenhofe vor. Ueber die Iglauer Entscheidung vgl. die Anmerkung zu 324. 340. Wen eyn den andern anspracht mit dem rechten, vas der ant� worter nicht bekent, das behald er mit dem rechten. Mezerziecenses scripserunt. Sinceri famulatus promptitudine fideliter. Domini karissimi! accidit nostra in ciuitate, quod Honczl cerdo conciuis vestre ciuitatis veniens ad iudicium coram nobis querimoniam proposuit super Symconem carnificem 17*
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260 nostre ciuitatis conciuem de aliquibus cutibus, sicuti idem Honczl circa dic- tum Symonconem dictas cutes emit, et dixit idem Honczl, quod ipse Symko sibi pro bonis cutibus promisisset. Vlterius idem Honczl dixit coram nobis, quod hoc non ita invenit ipsam condicionem wlgariter „smluwy“, sicuti sibi promisit dictus Symco, et idem Honczl vlterius dixit, quod in dictis cutibus fuissent LXXIIII cutes combuste, que pro nichilo valerent. Et iterum pro- posuit querimoniam de quinque gr. dictus Honczl, quod dictus Symko ipsos sibi tenetur. Nosque diximus sibi Symonki ; respondeas ad istam querimo- niam, qui Symko petiuit sibi consilium videlicet „potazu“, et recepto consilio dictus Symko respondit dicens : quo me dictus Gonczl inculpat, sic nomine baptismi et in toto illo sibi non sum culpabilis, et ipsum ita euadere, sicut mihi gracia vestra inuenit juris, quia sibi bonas vendidi cutes, et expono me wlgariter "tahim sye“ in illum hominem mercipoti wIgariter "nalitkupnyeho czlowyeka", qui forum illud inter nos fecit, quod ipse Honezl dictas cutes in clara die conspexit et periecit ipsas bis et ter, dixi sibi Honczloni: si non vis illud forum tenere, ego tibi tuum gr. "zawdany“, quem michi dedisti, red- dam, dimitte in meas cutes. Nos vocato illo homine mercipoti, sicut inter ipsos forum fecerat, ipsum interrogamus, quid sibi pateret et esset notum ipso super foro. Et ille homo cutes recognouit coram nobis ut predictus Symco. Nosque audita ipsa querimonia et responsiua invenimus sic et de- creuimus, quod dictus Symko sibi Honczlony jus faceret wlgariter „aby gemu zato prawo vczynyl“, ex quo gv. in nichilo recognouit. Sed ipseque Honczl nobis respondit dicens : domini karissimi ego vestrum jus vestre ciui- tatis non confundo, sed rogo, mihi parcatis, ego istam in alcius jus volo de- ferre, vestra ciuitas vbi capit jura, et super eo mihi nolite imputare. Nosque a vestra gracia super istis per presentes cupimus informari, cui jus pinguius et melius competat super premissis etc. Sentencia diffinitiua. Super quo vestre honestati respondemus pro jure dicentes vna uobis- cum, quod reus obligatur actori facere jus, et per hoc vestram bene inven- tam sentenciam presentibus confirmamus 341. Alles das bekant wirt vor geheckter panc, das hat crafft. Mezer- ziecenses scripserunt sic. Prona famulatus pronitate omni cum promptitudine voluntatis. Pru- dentes domini tutores nostri precipui. Accidit in ciuitate nostra, quod quidam Wenceslaus incola ciuitatis nostre vendidit equum alteri incole vide- licet Michkoni pro vna ssa gr., quam Mychko ipsi Wenceslaus cum vno fideiussore caucionauit. Idem vero Wenceslaus dicebatur Symonkoni nostro conciui vnam sexagenam obligari. Postquam autem dictus Wenceslaus in suis agendis de ciuitate nostra uoluisset transire, accedens Mickonem equi emptorem dixit: da sexagenam eandem Symonkoni. In crastino vero tactus Wenceslaus id circa accessit Johannem suum fideiussorem et dixit : Mandaue- ram Michkoni ut daret sexagenam Symonkoni, sed rogo te, loquaris Michkoni
260 nostre ciuitatis conciuem de aliquibus cutibus, sicuti idem Honczl circa dic- tum Symonconem dictas cutes emit, et dixit idem Honczl, quod ipse Symko sibi pro bonis cutibus promisisset. Vlterius idem Honczl dixit coram nobis, quod hoc non ita invenit ipsam condicionem wlgariter „smluwy“, sicuti sibi promisit dictus Symco, et idem Honczl vlterius dixit, quod in dictis cutibus fuissent LXXIIII cutes combuste, que pro nichilo valerent. Et iterum pro- posuit querimoniam de quinque gr. dictus Honczl, quod dictus Symko ipsos sibi tenetur. Nosque diximus sibi Symonki ; respondeas ad istam querimo- niam, qui Symko petiuit sibi consilium videlicet „potazu“, et recepto consilio dictus Symko respondit dicens : quo me dictus Gonczl inculpat, sic nomine baptismi et in toto illo sibi non sum culpabilis, et ipsum ita euadere, sicut mihi gracia vestra inuenit juris, quia sibi bonas vendidi cutes, et expono me wlgariter "tahim sye“ in illum hominem mercipoti wIgariter "nalitkupnyeho czlowyeka", qui forum illud inter nos fecit, quod ipse Honezl dictas cutes in clara die conspexit et periecit ipsas bis et ter, dixi sibi Honczloni: si non vis illud forum tenere, ego tibi tuum gr. "zawdany“, quem michi dedisti, red- dam, dimitte in meas cutes. Nos vocato illo homine mercipoti, sicut inter ipsos forum fecerat, ipsum interrogamus, quid sibi pateret et esset notum ipso super foro. Et ille homo cutes recognouit coram nobis ut predictus Symco. Nosque audita ipsa querimonia et responsiua invenimus sic et de- creuimus, quod dictus Symko sibi Honczlony jus faceret wlgariter „aby gemu zato prawo vczynyl“, ex quo gv. in nichilo recognouit. Sed ipseque Honczl nobis respondit dicens : domini karissimi ego vestrum jus vestre ciui- tatis non confundo, sed rogo, mihi parcatis, ego istam in alcius jus volo de- ferre, vestra ciuitas vbi capit jura, et super eo mihi nolite imputare. Nosque a vestra gracia super istis per presentes cupimus informari, cui jus pinguius et melius competat super premissis etc. Sentencia diffinitiua. Super quo vestre honestati respondemus pro jure dicentes vna uobis- cum, quod reus obligatur actori facere jus, et per hoc vestram bene inven- tam sentenciam presentibus confirmamus 341. Alles das bekant wirt vor geheckter panc, das hat crafft. Mezer- ziecenses scripserunt sic. Prona famulatus pronitate omni cum promptitudine voluntatis. Pru- dentes domini tutores nostri precipui. Accidit in ciuitate nostra, quod quidam Wenceslaus incola ciuitatis nostre vendidit equum alteri incole vide- licet Michkoni pro vna ssa gr., quam Mychko ipsi Wenceslaus cum vno fideiussore caucionauit. Idem vero Wenceslaus dicebatur Symonkoni nostro conciui vnam sexagenam obligari. Postquam autem dictus Wenceslaus in suis agendis de ciuitate nostra uoluisset transire, accedens Mickonem equi emptorem dixit: da sexagenam eandem Symonkoni. In crastino vero tactus Wenceslaus id circa accessit Johannem suum fideiussorem et dixit : Mandaue- ram Michkoni ut daret sexagenam Symonkoni, sed rogo te, loquaris Michkoni
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261 ex parte mei, ut iam non det eandem, quia ego Symonkoni sufficiens pignus dedi pro debito suo. Post hoc elapso aliquo dierum spacio veniunt partes ad iudicium, ubi nobis iudicio contestato presidentibus Wenceslaus accedens nostri presenciam monuit Johannem fideiussorem, ut sibi sexagenam pro equo solueret (quem?) uendiderat fideiussor, et mox exiens Mychko emptor equi dixit, quod uelit suum fideiussorem de sexagena exbrigare, que tamen ante reposita aput consulem fuerat. Nos autem auditis parcium allegacioni- bus talem inter eos fecimus declaracionem , ut Michko exbriget Johannem suum fideiussorem Wenceslao venditori equi, et eandem sexagenam ipsi Wen- ceslao adiudicauimus adicientes, ut si quam ipse Simko predictus erga Wen- ceslaum haberet accionem, experiatur hoc jure, et ipsum debet sequi plenum iusticie complementum. Symko uero respondit, quod nullam contra Wences- laum haberet accionis causam sed cum Michkone, in quo eadem ss a per Wenceslaum fuit legata, vbi idem Michko dixit, fateo tibi eandem sexagenam a Wenceslao dari comissam, sed qui Johannes fideiussor pro parte mea super- ueniens impediuit, ne tibi eandem darem, quia dixit Wenceslaus, quod tibi dedisset sufficiens pignus pro debito suo. Symko itaque recognouit se ping- nora habere sed pro alio debito. Nos quoque uisis tantis parcium difficul- tatibus et huiusmodi cause involucionibus, ex quo solum pro vna ssa inter omnes partes causa uertitur, decreuimus, ut et a monicionibus ipsius Sim- konis debeat esse omnino solutus, et semper adiungentes ut prius, ut si Symko contra Wenceslaum haberet accionem, debere eum plenum iusticie sequi complementum. Aput quam declaracionem Simko noluit contentari et semper respiciendo Mickonem et ad jura uestre ciuitatis, quibus nos utimur, appellando prouocauit. Super quibus rogamus per vestram diffinitiuam sentenciam plenius informari. Sentencia difflnitiua. Quem ad modum in presenti litera vestra sentenciastis, quod Michko Johannem fideiussorem suum a Wenceslao uenditore equi debeat exbrigare, eandemque sexagenam, pro qua Johannes exstitit fideiussor, sibi Wenceslao adiudicastis, et si qua Symko erga Wenceslaum haberet accionis causam, hanc juris experiret et attemptaret, siquidem vestram bene inventam senten- ciam presentibus etc.
261 ex parte mei, ut iam non det eandem, quia ego Symonkoni sufficiens pignus dedi pro debito suo. Post hoc elapso aliquo dierum spacio veniunt partes ad iudicium, ubi nobis iudicio contestato presidentibus Wenceslaus accedens nostri presenciam monuit Johannem fideiussorem, ut sibi sexagenam pro equo solueret (quem?) uendiderat fideiussor, et mox exiens Mychko emptor equi dixit, quod uelit suum fideiussorem de sexagena exbrigare, que tamen ante reposita aput consulem fuerat. Nos autem auditis parcium allegacioni- bus talem inter eos fecimus declaracionem , ut Michko exbriget Johannem suum fideiussorem Wenceslao venditori equi, et eandem sexagenam ipsi Wen- ceslao adiudicauimus adicientes, ut si quam ipse Simko predictus erga Wen- ceslaum haberet accionem, experiatur hoc jure, et ipsum debet sequi plenum iusticie complementum. Symko uero respondit, quod nullam contra Wences- laum haberet accionis causam sed cum Michkone, in quo eadem ss a per Wenceslaum fuit legata, vbi idem Michko dixit, fateo tibi eandem sexagenam a Wenceslao dari comissam, sed qui Johannes fideiussor pro parte mea super- ueniens impediuit, ne tibi eandem darem, quia dixit Wenceslaus, quod tibi dedisset sufficiens pignus pro debito suo. Symko itaque recognouit se ping- nora habere sed pro alio debito. Nos quoque uisis tantis parcium difficul- tatibus et huiusmodi cause involucionibus, ex quo solum pro vna ssa inter omnes partes causa uertitur, decreuimus, ut et a monicionibus ipsius Sim- konis debeat esse omnino solutus, et semper adiungentes ut prius, ut si Symko contra Wenceslaum haberet accionem, debere eum plenum iusticie sequi complementum. Aput quam declaracionem Simko noluit contentari et semper respiciendo Mickonem et ad jura uestre ciuitatis, quibus nos utimur, appellando prouocauit. Super quibus rogamus per vestram diffinitiuam sentenciam plenius informari. Sentencia difflnitiua. Quem ad modum in presenti litera vestra sentenciastis, quod Michko Johannem fideiussorem suum a Wenceslao uenditore equi debeat exbrigare, eandemque sexagenam, pro qua Johannes exstitit fideiussor, sibi Wenceslao adiudicastis, et si qua Symko erga Wenceslaum haberet accionis causam, hanc juris experiret et attemptaret, siquidem vestram bene inventam senten- ciam presentibus etc.
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Jüngere Schöffensprüche aus dem Ende des XV. und dem Anfang des XVI. Jahrhunderts. 1. Ciues de Mezrzitz habentes in vinculis detentum quendam juuenem impuberem etate duodecim annorum, qui in campo duos alios iuuenes minores et iuniores se occidit peccora simul pascentes, petiuerunt pro informacione juridica, vtrum hic juuenis tali in etate tenera sit morte puniendus, qui ciues nobis in hec verba scripserunt eaque per scabinos miserunt. Hierauf folgt die Zuschrift der Meseritscher Bürger in böhmischer Sprache. Ihre Aufnahme erscheint überflüssig, da der Iglauer Schöffenhof seiner Zuschrift an den Wiener Stadtrath eine wörtliche Uebersetzung in's Deutsche beigefügt hat. Ciues uero Iglauienses tale horribile et aput eosdem quasi inauditum crimen magnipendentes, an tales impubes nondum quatuordecim annis completus deberet pro huiusmodi delicto morte puneri annon dubitantes, quapropter nounullos scabinos suos ad sena- tum Wiennensum miserunt, vbi est copia doctorum ac legistarum, pro vlteriori in hoc casu informacione, quibus data est infra- scripta informacio, ex qua quidem informacione presens senten- cia calculata est, scripta et missa ciuibus ad Mezrzicz, prout sequitur. (Cod. D. F. 138.) Enthält einen von Meseritsch vorgelegten Fall, dessen Entscheidung den Iglauer Schöffen so schwierig erschien, dass sie sich mit einer Anfrage an den Senat der Stadt Wien wandten, der ihnen ein aus dem römischen Rechte geschöpftes, wahrscheinlich von der juristischen Facultät der Universität ergangenes Gutachten mittheilte, nachdem sie schliesslich auch entschieden. Diese Actenstücke sind bereits abgedruckt und erläutert in meiner Abhandlung: Ueber zwei ältere Rechtsgutachten der Wiener Universität. (Sitzungsberichte der k. Akad. der W. Märzheft 1860.) Der Fall ist einfach der : Ein Knabe von zwölf Jahren in einem Dorfe bei Mesritsch hatte auf der Weide zwei andere Knaben im Alter von neun und sieben Jahren mit einem Haken erschlagen, und zwar den ersten, um ihn seines Hütchens zu berauben,
Jüngere Schöffensprüche aus dem Ende des XV. und dem Anfang des XVI. Jahrhunderts. 1. Ciues de Mezrzitz habentes in vinculis detentum quendam juuenem impuberem etate duodecim annorum, qui in campo duos alios iuuenes minores et iuniores se occidit peccora simul pascentes, petiuerunt pro informacione juridica, vtrum hic juuenis tali in etate tenera sit morte puniendus, qui ciues nobis in hec verba scripserunt eaque per scabinos miserunt. Hierauf folgt die Zuschrift der Meseritscher Bürger in böhmischer Sprache. Ihre Aufnahme erscheint überflüssig, da der Iglauer Schöffenhof seiner Zuschrift an den Wiener Stadtrath eine wörtliche Uebersetzung in's Deutsche beigefügt hat. Ciues uero Iglauienses tale horribile et aput eosdem quasi inauditum crimen magnipendentes, an tales impubes nondum quatuordecim annis completus deberet pro huiusmodi delicto morte puneri annon dubitantes, quapropter nounullos scabinos suos ad sena- tum Wiennensum miserunt, vbi est copia doctorum ac legistarum, pro vlteriori in hoc casu informacione, quibus data est infra- scripta informacio, ex qua quidem informacione presens senten- cia calculata est, scripta et missa ciuibus ad Mezrzicz, prout sequitur. (Cod. D. F. 138.) Enthält einen von Meseritsch vorgelegten Fall, dessen Entscheidung den Iglauer Schöffen so schwierig erschien, dass sie sich mit einer Anfrage an den Senat der Stadt Wien wandten, der ihnen ein aus dem römischen Rechte geschöpftes, wahrscheinlich von der juristischen Facultät der Universität ergangenes Gutachten mittheilte, nachdem sie schliesslich auch entschieden. Diese Actenstücke sind bereits abgedruckt und erläutert in meiner Abhandlung: Ueber zwei ältere Rechtsgutachten der Wiener Universität. (Sitzungsberichte der k. Akad. der W. Märzheft 1860.) Der Fall ist einfach der : Ein Knabe von zwölf Jahren in einem Dorfe bei Mesritsch hatte auf der Weide zwei andere Knaben im Alter von neun und sieben Jahren mit einem Haken erschlagen, und zwar den ersten, um ihn seines Hütchens zu berauben,
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263 das ihm gefiel, den andern, um ihn als Zeugen seiner That aus dem Wege zu schaffen. Das Endurtheil der Iglauer lautet in Uebereinstimmung mit dem ihnen von Wien mit- getheilten Rathschlag der Gelehrten: Obwohl der Thäter nach dem Iglauer Recht und dem Landesbrauch gerädert werden sollte, so kann diese schimpfliche Strafe doch aus Rücksicht auf sein unmündiges Alter in eine leichtere, nämlich die Ertränkung, umge- wandelt werden. Pani a przatele mily! Psani wassemu swrchupsanemu, czo se dotycze zamordowanie dwe pacholatek : gedno w sedmi a druhe wdewiti letech skrze trzeti pachole we dwanaczti letech vezinieneho, przitom take polozenie vhlawnieho prohrzessenie v nas neslychaneho a neznamenateho, w zalobie y w odpowiedi wedle rozeznanie netoliko nassich nebrz y obeczniech cziesarz- skych praw se wsse pilnosti powaziwsse wyrozumieli gsme, a aczkoli wedle psanych obeczniech cziesarzskych praw holomudsky — to gsu ty, genz swych rozumnych leth gesscze nedosahli — nad gine wyswobozeni bywagi a prawa takowym w gich prohrzessenie wicze przezrziewagi kazny a trestaniem nezli tiem, genz swa letha rozumna dosahli gsu, a to zte przieczeny, ze oni w takowych swych menssich letech sweho rozumu nemagi, a gich rozum tak slepy, ze newiedi, czo czinie: ale wssak ze w takowych mladych lidech, genz swych leth gesscze nedossli, takowy rozum a zlolest (sic) nalezawa se, tak se pak wtomto pacholeti wedle psanie wasseho schledawa, kdezdo zlost geho letha naplniuge, a protoz takowe osoby nedospieleho rozumu pro- takowy weliky zly vczinek prohrzessenie nebudu wyniaty prawy obeczniem, ale mohu na tiele y na ziwotie byti kazani a trestani, ale wssak lehczeyssiei muku, opiet mohloby wtom pochybenie byti, mali to pachole we dwanadczti letech pro geho prohrzessenie a zly vczinek skrze to, ze gest dwe pachola- tek zamordowal, kazan a trestan byti, a kteru kazni nayprwe mohlby niekto napomocz wzieti obecznie prawa cziesarzska, genz takto prawi, ze ty, genz gsu holomudczy: totiz nedospielech leth, newiedi, czo czinie, a tiem, genz rozumu nemagi czinie prawa przezrzenie, tez prawie yako starym a sprostnym gegich starzi a sprostnosti prawa ku pomoczy przichazegi, tez take mohloby wtomto padu rzeczeno byti, ze tomute pacholeti we dwanadczti letech geho mladezy a nerozumu mielaby prawa ku pomoczy przigiti a gey od smrti zdwihnuti: ale wssak na wysse rzeczene pomoczy a wymluwy newzhleduge zda se nam, ze to pachole wtomto padu sweho prohrzessenie od naywyssie muky nemoz wyniato byti, nebo wtomto padu nemohu geho mlada letha gey wymluviti, nebo zadny nemoze rzeczy, aby se to stalo z sprostnosti nebo z newiedomie, ale ze vmysla swewolneho, wzhlednucz nato, ze gednoho pro klobuczek a druheho, aby geho zly vczinek zamlczeny zuostal, zamordowal gest, gessto moze tudy vznano byti, ze takowy geho zly vczinek z geho swe- wolneho a zlostneho vmyslu possel gest, kterazto slost geho letha naplniuge, yakoz pak to pachole sam nase wyznawa, tez take wyznanie otcze geho, ktery obyczegow a mrawow geho nade wsseczky giene swiedom gest pra- wicz syna sweho zvffalym czlowiekem byti. Tez wyznawagi rychtarz a con- sseli tey osady, ze to pachole wzdyczky przi gednostaynem dobrym a zdra- wym rozumu bylo gest. A dle toho ma zlu pomstu muczen byti, aby se giny
263 das ihm gefiel, den andern, um ihn als Zeugen seiner That aus dem Wege zu schaffen. Das Endurtheil der Iglauer lautet in Uebereinstimmung mit dem ihnen von Wien mit- getheilten Rathschlag der Gelehrten: Obwohl der Thäter nach dem Iglauer Recht und dem Landesbrauch gerädert werden sollte, so kann diese schimpfliche Strafe doch aus Rücksicht auf sein unmündiges Alter in eine leichtere, nämlich die Ertränkung, umge- wandelt werden. Pani a przatele mily! Psani wassemu swrchupsanemu, czo se dotycze zamordowanie dwe pacholatek : gedno w sedmi a druhe wdewiti letech skrze trzeti pachole we dwanaczti letech vezinieneho, przitom take polozenie vhlawnieho prohrzessenie v nas neslychaneho a neznamenateho, w zalobie y w odpowiedi wedle rozeznanie netoliko nassich nebrz y obeczniech cziesarz- skych praw se wsse pilnosti powaziwsse wyrozumieli gsme, a aczkoli wedle psanych obeczniech cziesarzskych praw holomudsky — to gsu ty, genz swych rozumnych leth gesscze nedosahli — nad gine wyswobozeni bywagi a prawa takowym w gich prohrzessenie wicze przezrziewagi kazny a trestaniem nezli tiem, genz swa letha rozumna dosahli gsu, a to zte przieczeny, ze oni w takowych swych menssich letech sweho rozumu nemagi, a gich rozum tak slepy, ze newiedi, czo czinie: ale wssak ze w takowych mladych lidech, genz swych leth gesscze nedossli, takowy rozum a zlolest (sic) nalezawa se, tak se pak wtomto pacholeti wedle psanie wasseho schledawa, kdezdo zlost geho letha naplniuge, a protoz takowe osoby nedospieleho rozumu pro- takowy weliky zly vczinek prohrzessenie nebudu wyniaty prawy obeczniem, ale mohu na tiele y na ziwotie byti kazani a trestani, ale wssak lehczeyssiei muku, opiet mohloby wtom pochybenie byti, mali to pachole we dwanadczti letech pro geho prohrzessenie a zly vczinek skrze to, ze gest dwe pachola- tek zamordowal, kazan a trestan byti, a kteru kazni nayprwe mohlby niekto napomocz wzieti obecznie prawa cziesarzska, genz takto prawi, ze ty, genz gsu holomudczy: totiz nedospielech leth, newiedi, czo czinie, a tiem, genz rozumu nemagi czinie prawa przezrzenie, tez prawie yako starym a sprostnym gegich starzi a sprostnosti prawa ku pomoczy przichazegi, tez take mohloby wtomto padu rzeczeno byti, ze tomute pacholeti we dwanadczti letech geho mladezy a nerozumu mielaby prawa ku pomoczy przigiti a gey od smrti zdwihnuti: ale wssak na wysse rzeczene pomoczy a wymluwy newzhleduge zda se nam, ze to pachole wtomto padu sweho prohrzessenie od naywyssie muky nemoz wyniato byti, nebo wtomto padu nemohu geho mlada letha gey wymluviti, nebo zadny nemoze rzeczy, aby se to stalo z sprostnosti nebo z newiedomie, ale ze vmysla swewolneho, wzhlednucz nato, ze gednoho pro klobuczek a druheho, aby geho zly vczinek zamlczeny zuostal, zamordowal gest, gessto moze tudy vznano byti, ze takowy geho zly vczinek z geho swe- wolneho a zlostneho vmyslu possel gest, kterazto slost geho letha naplniuge, yakoz pak to pachole sam nase wyznawa, tez take wyznanie otcze geho, ktery obyczegow a mrawow geho nade wsseczky giene swiedom gest pra- wicz syna sweho zvffalym czlowiekem byti. Tez wyznawagi rychtarz a con- sseli tey osady, ze to pachole wzdyczky przi gednostaynem dobrym a zdra- wym rozumu bylo gest. A dle toho ma zlu pomstu muczen byti, aby se giny
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264 tez podobne przichodie czasy buducziemi cziniti wystrziehali. Nebo ponie- wadcz on w swe mladosti takowy mord a zlost vczinil gest, czo dobreho moz se czlowiek do nieho w geho starssy nadieti nebo dovffat? A protoz, pani przatele mily, nato wam toto za prawo rziekame a wypowiedame, ze to pachole smrti ma byti kazano a trestano. Aczkoli wedle prawa nasseho a obyczege zemskeho pro takowe vkrutne prohrzessenie a vczinek zly mielby byti na kolo zbit, wssak pro geho mladez a letha nedossla takowa smrt ohawna moze gemu promynuta byti w lechczeggsie smrt: totiz aby vtopen byl. Actum Iglavie, feria quarta ante festum sancte Lucie virginis. Anno domini M°. quingent°. quinto. (10. Dec. 1505.) Ciues Iglauienses pro informacione supradicti casus petentes senatui vrbis Wiennensis scripserunt in hec verba, prout sequitur. Ersamen, fursichtigen, hochweysen herrnn, besünder lieben freündt! Vnser beraitwillig diennst ewer genaden beuor. Zu erchennen geben, wie die burger czu Mezrzicz, vnsers genedigen herrnn hawbtman des markgrafftümbs zu Merhern seiner gnaden vnderthan, von alter vnserm statrechten vnder- liegen vnd bey vns recht vnd vnderweysung holen. Nün hat es sich begeben das die bemelten burger iecz in newlicher czeit nach ordenung irer löblichen gewanhait czu vns vmb ein vrtayl vnd vnderweysung geschickt haben vnd die sach des hanndels halben in klag vnd anttwort schriefftlich gegeben, des wir ewer genaden ain nottl hieinn beslassen senden, dabey begeründ in dorvber recht sprechen vnd eyn vnderweysung czu geben. Günstigen, ge- nedigen, lieben herrn! lassen ewer genaden wissen: wiewol menige stet, merkte vnd dörffer in Behmer vnd Merherlanden vnser statrecht gebrawchen vnd bey vns vrtail nemen, doch so ist, bey vnser gedechtnüss sulicher ader dergleichen fal vns nie fürkomen, noch in vnsern statrechten finden mügen, das ein knab bey czwelf yarn süliche grosse vnerhörliche tat süllt begünnt haben an czwaien kindernn, alsdann ewer genaden yn der nottl klarer werdet vernemen; vnd da die gegenwärtigen Wenczlab Parchanndl, Niclas Vicencz vnd Markus Pawspertl, vnsers newen vnd alten raths gesworen, weliche wir czu ewer genaden der sachalben schicken, weiter mündtlich entrichten wer- den. Dorümb wir czu ewer genaden als vnsern genedigen, günstigen herrnn czuflucht haben, seinttnmalen wir sülichen fal in vnsern statrechten nicht mügen finden noch mit vnser vernüfft begreyffen, biettend ewer genaden mit sunderm vnd ganczem vleys, gerucht vns dorum ewern rath mittaylen vnd ein vnderweysung geben, ab ein sülicher knab bey czwelff yarnn vmb süliche grosse that vnd mord noch ewerm rechten müge ezu dem tode gevrtaylt werden ader was dorumb recht sey, nochdem vnser statrecht jnuhalten, wo wir domit nicht mügen gelangen, das wir czu andern rechten mügen zuflucht haben vnd nicht aws aygen hawbten recht sprechen, als wis ein sünder ver- trawn czu ewern genaden haben, also thun werdet, das wollen wir vmb ewer genaden vnd die ewern allczeit yn ainem solchem vnd merern gerne vnd williglich verdienen. Datum feria quinta post festum sancte Elizabeth (20. November) annorum domini 1505.
264 tez podobne przichodie czasy buducziemi cziniti wystrziehali. Nebo ponie- wadcz on w swe mladosti takowy mord a zlost vczinil gest, czo dobreho moz se czlowiek do nieho w geho starssy nadieti nebo dovffat? A protoz, pani przatele mily, nato wam toto za prawo rziekame a wypowiedame, ze to pachole smrti ma byti kazano a trestano. Aczkoli wedle prawa nasseho a obyczege zemskeho pro takowe vkrutne prohrzessenie a vczinek zly mielby byti na kolo zbit, wssak pro geho mladez a letha nedossla takowa smrt ohawna moze gemu promynuta byti w lechczeggsie smrt: totiz aby vtopen byl. Actum Iglavie, feria quarta ante festum sancte Lucie virginis. Anno domini M°. quingent°. quinto. (10. Dec. 1505.) Ciues Iglauienses pro informacione supradicti casus petentes senatui vrbis Wiennensis scripserunt in hec verba, prout sequitur. Ersamen, fursichtigen, hochweysen herrnn, besünder lieben freündt! Vnser beraitwillig diennst ewer genaden beuor. Zu erchennen geben, wie die burger czu Mezrzicz, vnsers genedigen herrnn hawbtman des markgrafftümbs zu Merhern seiner gnaden vnderthan, von alter vnserm statrechten vnder- liegen vnd bey vns recht vnd vnderweysung holen. Nün hat es sich begeben das die bemelten burger iecz in newlicher czeit nach ordenung irer löblichen gewanhait czu vns vmb ein vrtayl vnd vnderweysung geschickt haben vnd die sach des hanndels halben in klag vnd anttwort schriefftlich gegeben, des wir ewer genaden ain nottl hieinn beslassen senden, dabey begeründ in dorvber recht sprechen vnd eyn vnderweysung czu geben. Günstigen, ge- nedigen, lieben herrn! lassen ewer genaden wissen: wiewol menige stet, merkte vnd dörffer in Behmer vnd Merherlanden vnser statrecht gebrawchen vnd bey vns vrtail nemen, doch so ist, bey vnser gedechtnüss sulicher ader dergleichen fal vns nie fürkomen, noch in vnsern statrechten finden mügen, das ein knab bey czwelf yarn süliche grosse vnerhörliche tat süllt begünnt haben an czwaien kindernn, alsdann ewer genaden yn der nottl klarer werdet vernemen; vnd da die gegenwärtigen Wenczlab Parchanndl, Niclas Vicencz vnd Markus Pawspertl, vnsers newen vnd alten raths gesworen, weliche wir czu ewer genaden der sachalben schicken, weiter mündtlich entrichten wer- den. Dorümb wir czu ewer genaden als vnsern genedigen, günstigen herrnn czuflucht haben, seinttnmalen wir sülichen fal in vnsern statrechten nicht mügen finden noch mit vnser vernüfft begreyffen, biettend ewer genaden mit sunderm vnd ganczem vleys, gerucht vns dorum ewern rath mittaylen vnd ein vnderweysung geben, ab ein sülicher knab bey czwelff yarnn vmb süliche grosse that vnd mord noch ewerm rechten müge ezu dem tode gevrtaylt werden ader was dorumb recht sey, nochdem vnser statrecht jnuhalten, wo wir domit nicht mügen gelangen, das wir czu andern rechten mügen zuflucht haben vnd nicht aws aygen hawbten recht sprechen, als wis ein sünder ver- trawn czu ewern genaden haben, also thun werdet, das wollen wir vmb ewer genaden vnd die ewern allczeit yn ainem solchem vnd merern gerne vnd williglich verdienen. Datum feria quinta post festum sancte Elizabeth (20. November) annorum domini 1505.
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265 Sequitur transsümptum ex Boemico in Theütunicum littere ciuium de Mezrzicz senatui vrbis Wiennensis cum predicta littera missum. Vnser willig diennst beuor. Ersamen, weysen herren, besunder lieben ffreundt ! Wir thun ewer weyshait czu wissen. Es ist bescheen in vnserm krays bey ainem dorff genant Raczlawicz ain vnerhorliche that also, das ein knab yn czwelf yarrn auf der waydfiech hat ermordt mit der hacken czwen andere knaben: ain jm newnden, den andern jm siebenden yarnn , vnd ist dornach entloffen jn die mül gelegen bey Raczlowicz czu seinem vater, weli- cher jn behalten vnd verspert hat yn die kammer , vnd da sülichs vbl an richter vnd scheppen ist angelanngt, czu handt sie dargegangen vnd haben auff dem weg des selben knaben vater begegnet, jn gefragt, wo sein sun wer ; hat er geanttwort, er wesst sein nicht ; hat richter vnd scheppen ge- sprachen: gib vns die slussl von der kammer; hat er geanttwort: nemt hin die slüssl vnd sucht. Also haben sie gesucht vnd den morder ym pett ge- funden vnd czu dem vater gespracheu : warumb hastu yn versperrt ; hat er geanttwort: darümb sullt ich yn dornoch anderswo suchen, da habt es yn. Auff das haben sie den knaben czuhand furgenomen vnd yn mit vleys be- fragt, warumb er die czwen knaben ermördt hiet. Hat er yn gesagt: von wegen aines huetls, wann der ain knab hat ein gemayters hüettl gehabt dann ich, hab ich das selbig hüettl haben wellen , vnd sie haben das hüettl wider von mir wellen haben , hab ich czu handt den eltern ym newnden yar mit der haken erschlagen. Weyter haben sie jn gefragt, warumb er den andern bruder hiet erslagen; hat er yn wider geanttwort: dorümb, das er sülichs auff mich nicht sult sagen. Dorauff haben wir den knaben yn vnser gefenchnüs genomen. Dornach ist die freüntschafft der czwaier erslagen knaben fur vns komen, das recht vber den morder angerufft haben, nochdem sie gehoren czu der stat vnsers genedigisten herrnn sein genad von alter czu dem gericht. Dorauff haben wir geschafft mit richter vnd scheppfen des bemelten dorffs, das sie payde tayl fur vns stellen. Also haben sich paide tail fur vns gestellet: der vater desselben mörders mit seinen freündten vnd der vater der czwaier erslagen knaben mit seinen freündten. Nun haben wir gefragt richter vnd scheppen auch den vater desselben mörders, das sy vns bey jren gutten trewn sagen, wie alt der selbig knab wer vnd bey welicher vornüfft er sey, vnd ab er ye sein vornüfft verloren hiet. Haben die obge- melten richter vnd scheppen auch sein vater gesagt, er sey czwelff yar alt, vnd ist allczeit bey seiner vernüfft gewesen, sunder das er ist ein verczogter püb. Dornach hab wir geschafft die klag czu uernewen. Haben die an- klager von wart czu wart vor vnser die klag vernewet vnd, wie oben stet, gesagt. Auch desgleichen den mörder mit sein freündtn haben wir vor vnser gegenwürtig gehabt vnd yn mit vleys befragt , was er auff die anklag antwort mit sein freündtn. Darauff hat sein vater mit sein freündtn nichts geantwort. Dornoch hab wir den mörder jn sünderheit befragt, warümb er die knaben erslagen. Hat er geanttwort ebengleich von wart czu wart, wie oben stet. Weyter hab wir yn befragt, ab yn yemands doran geweyset ader ym dorczu geraten hab, damit er die knaben süllt erslahen, ader ab sein
265 Sequitur transsümptum ex Boemico in Theütunicum littere ciuium de Mezrzicz senatui vrbis Wiennensis cum predicta littera missum. Vnser willig diennst beuor. Ersamen, weysen herren, besunder lieben ffreundt ! Wir thun ewer weyshait czu wissen. Es ist bescheen in vnserm krays bey ainem dorff genant Raczlawicz ain vnerhorliche that also, das ein knab yn czwelf yarrn auf der waydfiech hat ermordt mit der hacken czwen andere knaben: ain jm newnden, den andern jm siebenden yarnn , vnd ist dornach entloffen jn die mül gelegen bey Raczlowicz czu seinem vater, weli- cher jn behalten vnd verspert hat yn die kammer , vnd da sülichs vbl an richter vnd scheppen ist angelanngt, czu handt sie dargegangen vnd haben auff dem weg des selben knaben vater begegnet, jn gefragt, wo sein sun wer ; hat er geanttwort, er wesst sein nicht ; hat richter vnd scheppen ge- sprachen: gib vns die slussl von der kammer; hat er geanttwort: nemt hin die slüssl vnd sucht. Also haben sie gesucht vnd den morder ym pett ge- funden vnd czu dem vater gespracheu : warumb hastu yn versperrt ; hat er geanttwort: darümb sullt ich yn dornoch anderswo suchen, da habt es yn. Auff das haben sie den knaben czuhand furgenomen vnd yn mit vleys be- fragt, warumb er die czwen knaben ermördt hiet. Hat er yn gesagt: von wegen aines huetls, wann der ain knab hat ein gemayters hüettl gehabt dann ich, hab ich das selbig hüettl haben wellen , vnd sie haben das hüettl wider von mir wellen haben , hab ich czu handt den eltern ym newnden yar mit der haken erschlagen. Weyter haben sie jn gefragt, warumb er den andern bruder hiet erslagen; hat er yn wider geanttwort: dorümb, das er sülichs auff mich nicht sult sagen. Dorauff haben wir den knaben yn vnser gefenchnüs genomen. Dornach ist die freüntschafft der czwaier erslagen knaben fur vns komen, das recht vber den morder angerufft haben, nochdem sie gehoren czu der stat vnsers genedigisten herrnn sein genad von alter czu dem gericht. Dorauff haben wir geschafft mit richter vnd scheppfen des bemelten dorffs, das sie payde tayl fur vns stellen. Also haben sich paide tail fur vns gestellet: der vater desselben mörders mit seinen freündten vnd der vater der czwaier erslagen knaben mit seinen freündten. Nun haben wir gefragt richter vnd scheppen auch den vater desselben mörders, das sy vns bey jren gutten trewn sagen, wie alt der selbig knab wer vnd bey welicher vornüfft er sey, vnd ab er ye sein vornüfft verloren hiet. Haben die obge- melten richter vnd scheppen auch sein vater gesagt, er sey czwelff yar alt, vnd ist allczeit bey seiner vernüfft gewesen, sunder das er ist ein verczogter püb. Dornach hab wir geschafft die klag czu uernewen. Haben die an- klager von wart czu wart vor vnser die klag vernewet vnd, wie oben stet, gesagt. Auch desgleichen den mörder mit sein freündtn haben wir vor vnser gegenwürtig gehabt vnd yn mit vleys befragt , was er auff die anklag antwort mit sein freündtn. Darauff hat sein vater mit sein freündtn nichts geantwort. Dornoch hab wir den mörder jn sünderheit befragt, warümb er die knaben erslagen. Hat er geanttwort ebengleich von wart czu wart, wie oben stet. Weyter hab wir yn befragt, ab yn yemands doran geweyset ader ym dorczu geraten hab, damit er die knaben süllt erslahen, ader ab sein
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266 vater ader yemands anders dorümb gewisst. Hat er geantwort: mir hat niemands dorczu geraten. Dorumb wir ersamen weysen hern! czu ewer weishait czuflucht haben, bittund mit sunderm vleis dorauff vmb ein vnter- weysung auff söliche vnerhörliche that, weliche czu vns bey vnsern ezeyten nie erhöret noch bescheen sein, damit suliche poshafftige that entlichen ge- strafft werde. Ex Mezrzicz fferia secunda ante sancti Galli confessoris, anno domini M°. quingentesimo quinto. (13. October 1505.) Senatus vrbis Wiennensis ad requisicionem et peticionem ciuium Iglauiensum super omnia premissa hanc subscriptam sentenciam ad informacionem eisdem ciuibus transmisserunt. Vnser freüntlich willig diennst züüoran. Fürsichtigen, ersamen, weisen, sünderlieb vnd gut freündt! Ewer schreyben vns jungstlich bey ewern rathsfreündtn gethan, auch die werbüng, so vns dieselben ewern rathsfreündt mündtlich fürpracht, haben wir vernomen , vnd wiewol vns solcher hanndel auch fremd vnd vnerhorlich bey vns ist, dergleychen val sich bey vnser ge- dechtnus nie begeben hat, demnach vns swer ist dar jun czu raten, aber ewch czu lieb vnd freüntschafft haben wir czwischen vnserselbs ratgeslagen, auch weyser, gelerter vnd rechtverstendiger lewt, so hie bey vns sein, rat gehabt, vnd in rat erfünden die maynung. Wiewol noch geschriben gemainen kaiser- lichen rechten die, so vnvogtper sein vnd ir rechts alter nicht erlanngt haben, für ander gefreyt sein, vnd die recht den selben in jrer verhandlüng mer vbersehüng thun mit der straffe dann den, so jre alter vnd vogtpere jar erraicht haben aws vrsachen, das sie in solchen mynndern yarnn jr ver- stenntnüss nicht haben, vnd jr vernüfft also plynnt ist, das sy nit wissen, was sy hanndeln : — aber yedoch, so jn solchen jungen lewten, die vnüogtper an den yaren sein, solche vernüfft vnd arglistikait erfünden wirdet, das sy erchennen das gut von dem pösen, als jn disem knaben nach ewerm schrey- ben erfünden wirdet, so erstatt die poshait das allter, vnd werden solch vn- geüogt personen von gemainen rechten am leib vnd auch leben gestrafft werden, doch mit ainer ringern peen. Vnd damit Ir des noch ein merers gewissen gewynnet, so schiken wir Ewch hier jnn beslossen auff tewtsch vnd latein den ratslag der gelerten, daraws Ir Ewch mügt wol erkünden. Aber vnser als der layen rat vnd gütbedünken ist, das noch vnsern gut- bedunken mit solchen vngeuogten lewtten barmherczikait mitczutailen ist aws vil vrsachen, die Ir selbs versteen mügt. Dennoch wo sich solher val hie bey vns begeben hiet, wolten wir den knaben yn aim ewige vengknüs legen vnd jm allein wasser vnd prot geben so lanng, vnczt er sein leben von im selbs auffgebe. Doraws mügt Ir Ewch nü selbs bedennken , was Ewch aws angesicht vnd aws andern vmbstenden, des knaben sytten, vernüfft vnd schigklikait mit jm zu hanndeln gebürt. Das wolten wir Ew nit verhalten. Datum Wienn am süntag sannd Andrestag apostoli jm Ve vnd fünfften yarenn. (30. November 1505) Burgermaister, richter vnd rat der stat Wienn. Cedula inclusa littere Wiennensi. Nachdem jn czweiffl wirt geczogen, ob der püeb ezwelff yar alt vmb
266 vater ader yemands anders dorümb gewisst. Hat er geantwort: mir hat niemands dorczu geraten. Dorumb wir ersamen weysen hern! czu ewer weishait czuflucht haben, bittund mit sunderm vleis dorauff vmb ein vnter- weysung auff söliche vnerhörliche that, weliche czu vns bey vnsern ezeyten nie erhöret noch bescheen sein, damit suliche poshafftige that entlichen ge- strafft werde. Ex Mezrzicz fferia secunda ante sancti Galli confessoris, anno domini M°. quingentesimo quinto. (13. October 1505.) Senatus vrbis Wiennensis ad requisicionem et peticionem ciuium Iglauiensum super omnia premissa hanc subscriptam sentenciam ad informacionem eisdem ciuibus transmisserunt. Vnser freüntlich willig diennst züüoran. Fürsichtigen, ersamen, weisen, sünderlieb vnd gut freündt! Ewer schreyben vns jungstlich bey ewern rathsfreündtn gethan, auch die werbüng, so vns dieselben ewern rathsfreündt mündtlich fürpracht, haben wir vernomen , vnd wiewol vns solcher hanndel auch fremd vnd vnerhorlich bey vns ist, dergleychen val sich bey vnser ge- dechtnus nie begeben hat, demnach vns swer ist dar jun czu raten, aber ewch czu lieb vnd freüntschafft haben wir czwischen vnserselbs ratgeslagen, auch weyser, gelerter vnd rechtverstendiger lewt, so hie bey vns sein, rat gehabt, vnd in rat erfünden die maynung. Wiewol noch geschriben gemainen kaiser- lichen rechten die, so vnvogtper sein vnd ir rechts alter nicht erlanngt haben, für ander gefreyt sein, vnd die recht den selben in jrer verhandlüng mer vbersehüng thun mit der straffe dann den, so jre alter vnd vogtpere jar erraicht haben aws vrsachen, das sie in solchen mynndern yarnn jr ver- stenntnüss nicht haben, vnd jr vernüfft also plynnt ist, das sy nit wissen, was sy hanndeln : — aber yedoch, so jn solchen jungen lewten, die vnüogtper an den yaren sein, solche vernüfft vnd arglistikait erfünden wirdet, das sy erchennen das gut von dem pösen, als jn disem knaben nach ewerm schrey- ben erfünden wirdet, so erstatt die poshait das allter, vnd werden solch vn- geüogt personen von gemainen rechten am leib vnd auch leben gestrafft werden, doch mit ainer ringern peen. Vnd damit Ir des noch ein merers gewissen gewynnet, so schiken wir Ewch hier jnn beslossen auff tewtsch vnd latein den ratslag der gelerten, daraws Ir Ewch mügt wol erkünden. Aber vnser als der layen rat vnd gütbedünken ist, das noch vnsern gut- bedunken mit solchen vngeuogten lewtten barmherczikait mitczutailen ist aws vil vrsachen, die Ir selbs versteen mügt. Dennoch wo sich solher val hie bey vns begeben hiet, wolten wir den knaben yn aim ewige vengknüs legen vnd jm allein wasser vnd prot geben so lanng, vnczt er sein leben von im selbs auffgebe. Doraws mügt Ir Ewch nü selbs bedennken , was Ewch aws angesicht vnd aws andern vmbstenden, des knaben sytten, vernüfft vnd schigklikait mit jm zu hanndeln gebürt. Das wolten wir Ew nit verhalten. Datum Wienn am süntag sannd Andrestag apostoli jm Ve vnd fünfften yarenn. (30. November 1505) Burgermaister, richter vnd rat der stat Wienn. Cedula inclusa littere Wiennensi. Nachdem jn czweiffl wirt geczogen, ob der püeb ezwelff yar alt vmb
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267 sein mishandlung, das er ezwen knaben ermortt hat, sey czu straffen vnd mit was straff, vnd ersts angesicht möcht ainer czu behelff nemen die gemainen recht sprechünd , das die mynnder der yaren nicht wissen, was jr thün ist, vnd den, die nicht vernüfft haben, thün die recht vbersehen czu gleicherweis als dem alter vnd einfaltigen jres alter vnd ainfalt halben die recht czuhülff solten komen vnd in von der peen enthebenn. Aber bemelt vrsach nicht angesehenn, las wir vns bedünken, das der knab seiner mishandlüng halb in disem fal von der höchsen peen nicht enthebt mag werden. wann jn disem fal mügen in die mündern gar nicht awsreden, wann niemand mag sprechen, das solchs aws ainfalt oder vnwissenhait sünder aws fürsacz vnd gemüt ist beschehen, angesehen das er den ain vmb sein gût ermortt vnd den andern, das solch sein myshandlüng verswigen belib, vom leben czüm tod bracht hat. Aus dem wirdt verstannden, das solich sein myshandlüng aus fürsacz vnd poshafftigem gemüt entsprungen sey , vnd solch poshait thün die yar erstatten. Dem gibt auch anzaigen sein aigne bekentnüs. Zu der wirdt auch gesamblt die bekantnuss seines vater, der siten vnd gemüt fur all annder menschen wissen hat, der dann seinen sün ain posen menschen er- kannt hat. Dorümb sol er pöslich gepeynigt werden, damit hinffür menig- lich vor schaden leibs vnd guts verhütt werde. Wann so er jn seiner jugent solch poshait vnd mord volbracht hat, was güts mag man sich in seinem alter versehen, nachdem die recht nit klaine vermüttüng thun von vergangen czu künfftigen geschichten? Czu dem andern sprechen wir, das er auch mit dem tod gestrafft sol werden. Doch mag der tod lindern : wann so er sünst nach brawch vnd gewanhait gemains lanndes solt geredrt werden, mag der richter solch peen jn ain anndere verkeren, vnd getrennkt werden, wann, so sein mishandlüng aws gemütt vnd fürsacz ist beschehen vnd der graws- lichsten mishanndlung aine volbracht hat, sol er vom tod nicht enthebt wer- den. Vnd das solh vnser anttwort grundt zu haben gesehen werde, wellen wir hernach anzaigenn der rechten thün. Die Citate aus dem corpus jur. civ. sind in dem nachfolgenden Rechtsgutachten durch den Druck hervorgehoben. Nam Cinus in l. j. C. Si aduersus delictum 1) ex mente Petri concludit: quodsi minor deliquit, ex animo aut preter animum; si ex animo, aut ciui- liter aut criminaliter. Et cum in hoc casu nostro agatur criminaliter, et sit de atrocioribus delictis, non subuenitur in aliquo. Nam doctores in minori- bus ponunt hanc theoricam, quod minor aut est pubes aut impubes, et si est impubes, aut est infans aut proximus infancie aut proximus pubertati. Et dicitur infans minor septem annorum. C. De jure deliberandi. l. Si in- fanti2). Proximus infanti est a septem annis vsque ad vndecimum cum dimidio masculis, ffemina uero a septem vsque ad nouem cum dimidio. Insti (tutiones) de inutili(bus) sti(pulationibus) C. pupillus 3). Et hij si delin- 1) Const. 35. C. si adversus delictum (2. 35). 2) Const. 18. pr. de jure deliberandi (6. 30). 3) § 10 J. de inutilibus stipulationibus (3. 20).
267 sein mishandlung, das er ezwen knaben ermortt hat, sey czu straffen vnd mit was straff, vnd ersts angesicht möcht ainer czu behelff nemen die gemainen recht sprechünd , das die mynnder der yaren nicht wissen, was jr thün ist, vnd den, die nicht vernüfft haben, thün die recht vbersehen czu gleicherweis als dem alter vnd einfaltigen jres alter vnd ainfalt halben die recht czuhülff solten komen vnd in von der peen enthebenn. Aber bemelt vrsach nicht angesehenn, las wir vns bedünken, das der knab seiner mishandlüng halb in disem fal von der höchsen peen nicht enthebt mag werden. wann jn disem fal mügen in die mündern gar nicht awsreden, wann niemand mag sprechen, das solchs aws ainfalt oder vnwissenhait sünder aws fürsacz vnd gemüt ist beschehen, angesehen das er den ain vmb sein gût ermortt vnd den andern, das solch sein myshandlüng verswigen belib, vom leben czüm tod bracht hat. Aus dem wirdt verstannden, das solich sein myshandlüng aus fürsacz vnd poshafftigem gemüt entsprungen sey , vnd solch poshait thün die yar erstatten. Dem gibt auch anzaigen sein aigne bekentnüs. Zu der wirdt auch gesamblt die bekantnuss seines vater, der siten vnd gemüt fur all annder menschen wissen hat, der dann seinen sün ain posen menschen er- kannt hat. Dorümb sol er pöslich gepeynigt werden, damit hinffür menig- lich vor schaden leibs vnd guts verhütt werde. Wann so er jn seiner jugent solch poshait vnd mord volbracht hat, was güts mag man sich in seinem alter versehen, nachdem die recht nit klaine vermüttüng thun von vergangen czu künfftigen geschichten? Czu dem andern sprechen wir, das er auch mit dem tod gestrafft sol werden. Doch mag der tod lindern : wann so er sünst nach brawch vnd gewanhait gemains lanndes solt geredrt werden, mag der richter solch peen jn ain anndere verkeren, vnd getrennkt werden, wann, so sein mishandlüng aws gemütt vnd fürsacz ist beschehen vnd der graws- lichsten mishanndlung aine volbracht hat, sol er vom tod nicht enthebt wer- den. Vnd das solh vnser anttwort grundt zu haben gesehen werde, wellen wir hernach anzaigenn der rechten thün. Die Citate aus dem corpus jur. civ. sind in dem nachfolgenden Rechtsgutachten durch den Druck hervorgehoben. Nam Cinus in l. j. C. Si aduersus delictum 1) ex mente Petri concludit: quodsi minor deliquit, ex animo aut preter animum; si ex animo, aut ciui- liter aut criminaliter. Et cum in hoc casu nostro agatur criminaliter, et sit de atrocioribus delictis, non subuenitur in aliquo. Nam doctores in minori- bus ponunt hanc theoricam, quod minor aut est pubes aut impubes, et si est impubes, aut est infans aut proximus infancie aut proximus pubertati. Et dicitur infans minor septem annorum. C. De jure deliberandi. l. Si in- fanti2). Proximus infanti est a septem annis vsque ad vndecimum cum dimidio masculis, ffemina uero a septem vsque ad nouem cum dimidio. Insti (tutiones) de inutili(bus) sti(pulationibus) C. pupillus 3). Et hij si delin- 1) Const. 35. C. si adversus delictum (2. 35). 2) Const. 18. pr. de jure deliberandi (6. 30). 3) § 10 J. de inutilibus stipulationibus (3. 20).
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268 quunt nullomodo puniuntur. ff. De falsis I. Impuberem 1). Et ff. ad l. Aquiliam l. Sed et si quemcumque 2). Si autem est pubes vel proximus pubertati ff. De regulis juris. 1. pupillum 3) : tunc regulariter omne delic- tum cadit in impuberem, qui dicitur doli capax ff. De furtis l. Impuberem 1). Et in hoc casu aut deliquit culpa, et tunc minor in nichilum punitur beneficio restitucionis in integrum. C. Si aduersus delictum. l. j. 5). Idem in sene, qui si culpa deliquit, punitur micius. ff. De ter(mino) l. ij. 6). — Aut pupillus deliquit dolo et criminaliter conuenitur, prout est in casu nostro, et crimen est atrocissimum, et tunc nullomodo ei subuenitur. l. Auxilium. C. in de- lictis. ff. De minoribus 7). 2. Secuntur varia rescripta in boemico. (S. 150 C. D.) Et primo simplex informacio. a. 1487. Die Iglauer sind Niemanden verpflichtet Informationen oder Urtheile zu ertheilen, wenn nicht früher 1) der ganze Rechtsstreit vor Gericht vollständig abgeführt worden ist, 2) der Richter und die zu Gericht sitzenden Consuln einen Zweifel über die Entscheidung haben und desshalb 3) wenigstens zwei von ihren Mitgeschwornen mit einer versiegelten, die vollständige Darstellung des ganzen Processes enthaltenden Bitte um Belehrung aus dem uralten Iglauer Rechte schicken. Dennoch gehen sie manchmal zur Verminderung der Kosten und Beschwerden und eingedenk ihres alten freundschaftlichen Verhältnisses als Väter gegen ihre Söhne von dieser Strenge ab, jedoch unter der aus- drücklichen und ernsten Verwahrung: 1) dass sich aus dieser Belehrung keine die Partheien drückende Gewohnheit bilde, 2) dass sie sich für einen weitern Rechtszug der Partheien auch in einem solchen Falle ihre volle freie Entscheidung nach ihren Rechten für die Zukunft vorbehalten. b. Der Erbantheil eines zwar grossjährigen aber noch nicht abgetheilten Sohnes fällt bei seinem Tode an seine übrigen, ebenfalls noch unbetheilten Geschwister und umgekehrt, wenn der Vater nicht in seinem Testamente einem jeden Kinde einen speciell benannten Betrag angewiesen hat, in welchem Falle er darüber frei ver- fügen kann. c. De gradibus delictorum. Die strafbaren Handlungen sind verschieden und desshalb auch die Strafen. 1) Der Tod. Das Vermögen eines Hingerichteten fallt auf diejenigen, die ein Recht darauf haben, und weder die Herrschaft noch der Richter und die Con- suln haben einen Anspruch darauf. 2) Körperliche, z. B. Ausschälung der Augen, Abschlagen der Hand, Ab- schneiden der Ohren. Auch da hat die Strafe keinen Einfluss auf das Ver- mögen. 3) Gefängniss und Geldstrafen. d. Eine von dem geistlichen Gerichte ausgesprochene Scheidung (divortium) be- freit die Frau von der Verpflichtung, eine auf ihren Todesfall dem Manne verschriebene Summe zu zahlen. 1) Fr. 22 pr. D. de lege Cornelia de falsis (48. 10). 2) Fr. 5. § 2. D. ad legem Aquiliam (9. 2). 3) Fr. 111 D. de regulis juris (50. 17). 4) Fr. 23. D. De furtis (47. 2). 5) Const. 35. C. si adversus delictum (2. 35). 6) Fr. 2. D. de termino moto (47. 21). 7) Fr. 37 § 1. D. de minoribus viginti quinque annis (4. 4).
268 quunt nullomodo puniuntur. ff. De falsis I. Impuberem 1). Et ff. ad l. Aquiliam l. Sed et si quemcumque 2). Si autem est pubes vel proximus pubertati ff. De regulis juris. 1. pupillum 3) : tunc regulariter omne delic- tum cadit in impuberem, qui dicitur doli capax ff. De furtis l. Impuberem 1). Et in hoc casu aut deliquit culpa, et tunc minor in nichilum punitur beneficio restitucionis in integrum. C. Si aduersus delictum. l. j. 5). Idem in sene, qui si culpa deliquit, punitur micius. ff. De ter(mino) l. ij. 6). — Aut pupillus deliquit dolo et criminaliter conuenitur, prout est in casu nostro, et crimen est atrocissimum, et tunc nullomodo ei subuenitur. l. Auxilium. C. in de- lictis. ff. De minoribus 7). 2. Secuntur varia rescripta in boemico. (S. 150 C. D.) Et primo simplex informacio. a. 1487. Die Iglauer sind Niemanden verpflichtet Informationen oder Urtheile zu ertheilen, wenn nicht früher 1) der ganze Rechtsstreit vor Gericht vollständig abgeführt worden ist, 2) der Richter und die zu Gericht sitzenden Consuln einen Zweifel über die Entscheidung haben und desshalb 3) wenigstens zwei von ihren Mitgeschwornen mit einer versiegelten, die vollständige Darstellung des ganzen Processes enthaltenden Bitte um Belehrung aus dem uralten Iglauer Rechte schicken. Dennoch gehen sie manchmal zur Verminderung der Kosten und Beschwerden und eingedenk ihres alten freundschaftlichen Verhältnisses als Väter gegen ihre Söhne von dieser Strenge ab, jedoch unter der aus- drücklichen und ernsten Verwahrung: 1) dass sich aus dieser Belehrung keine die Partheien drückende Gewohnheit bilde, 2) dass sie sich für einen weitern Rechtszug der Partheien auch in einem solchen Falle ihre volle freie Entscheidung nach ihren Rechten für die Zukunft vorbehalten. b. Der Erbantheil eines zwar grossjährigen aber noch nicht abgetheilten Sohnes fällt bei seinem Tode an seine übrigen, ebenfalls noch unbetheilten Geschwister und umgekehrt, wenn der Vater nicht in seinem Testamente einem jeden Kinde einen speciell benannten Betrag angewiesen hat, in welchem Falle er darüber frei ver- fügen kann. c. De gradibus delictorum. Die strafbaren Handlungen sind verschieden und desshalb auch die Strafen. 1) Der Tod. Das Vermögen eines Hingerichteten fallt auf diejenigen, die ein Recht darauf haben, und weder die Herrschaft noch der Richter und die Con- suln haben einen Anspruch darauf. 2) Körperliche, z. B. Ausschälung der Augen, Abschlagen der Hand, Ab- schneiden der Ohren. Auch da hat die Strafe keinen Einfluss auf das Ver- mögen. 3) Gefängniss und Geldstrafen. d. Eine von dem geistlichen Gerichte ausgesprochene Scheidung (divortium) be- freit die Frau von der Verpflichtung, eine auf ihren Todesfall dem Manne verschriebene Summe zu zahlen. 1) Fr. 22 pr. D. de lege Cornelia de falsis (48. 10). 2) Fr. 5. § 2. D. ad legem Aquiliam (9. 2). 3) Fr. 111 D. de regulis juris (50. 17). 4) Fr. 23. D. De furtis (47. 2). 5) Const. 35. C. si adversus delictum (2. 35). 6) Fr. 2. D. de termino moto (47. 21). 7) Fr. 37 § 1. D. de minoribus viginti quinque annis (4. 4).
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269 e. Bürgschaft (fideijussio) für eine Schuld zur ungetheilten Hand. Der Gläubiger hat das Recht, die Bezahlung der ganzen Schuld von einem einzi- gen Bürgen zur ungetheilten Hand zu fordern, ohne dass dieser sich durch die Zahlung des auf ihn entfallenden Theils von seiner Verpflichtung befreien kann, jedoch soll er diesem sodann bei der Eintreibung seiner Forderung von seinen Mitbürgern nach Kräf- ten behilflich sein. f. Von mehreren Glaubigern hat derjenige den ersten Anspruch auf das Ver- mögen des Schuldners, der sich früher meldet, und ebenso der Ordnung nach die übri- gen. so lange das Vermögen zur Befriedigung der Forderungen hinreicht. g. Eine allgemeine Rechtsmittheilung zu machen, ist den Iglauern verboten, über Zweifel in einzelnen Fallen sind sie unter den gesetzlichen Bedingungen recht gern Belehrung und Auskunft zu ertheilen erbötig. h. Der Notar hat einen rechtlichen Anspruch auf einen Schock Gr. für jeden Artikel einer an die Bergstädte ergangenen Rechtsbelehrung. Diese Gebühr darf ihm von Seite des Gerichts nicht verkürzt werden, denn das sei sein Pflug, eine aus Ge- fälligkeit gezahlte grössere Summe nehme er dankbar an. Sluzba nassi naprzed wzkazugeme. Oppaterny pani przietelee mily ! Jakoz ste knam dwa spoluprziesezna pany wasse Jana a Petra a nynie list swoy poslali, na artikule prodepsane navczenie zadagicz, mily przietelee, aczkoli z powinnosti praw nassich na zadne stranne otazky navczenie ani nalezu ortelnieho wydati bychom nemieli, leczby prwe ta prze, o kteruz nesnaz gest, przed prawem w zalobie y w odpowiedi vplnie slyssana byla, a richtarz a conssele wty czasi na sudie sediecz, pochybenie w nalezu a sprawedliwem mezi stranami rozdielenie magicze, knam nagmenie dwa ztiech swych spoluprzieseznych poslali, kterzizby s sebu zalobu y odpowied te prze, iakz gsu przedniemi prowedeny, w listu zapeczetienem sepsanu przinesti a od nas nato prosiecze wyprawy wedle roznieni praw nassich starozitnych zadali nawczenie — ale przesto pro vmenssenie pracze y nakladow a dle przieznie, kteraz wzdyczky od przedkow nassich k przedkom wassym byla zachowana a od nas y od buducziech nassich k wassy oppatrnosti y k wassim buduczim wierni iakozto od otczow prawa wyssieho k synom tehoz prawa vziwagicziem take ma drzana byti, wassy opatrnosti na zadane artykule navczenie podepsanie dawame, toto sobie zachowawagicze, ze nechezme by kto tiemto navczeniem nassim miel podweden byti takowymto obyczegem, aby snad niekoho bez rzadu prawa a wyslyssenie stran otpornych w zalobie y w odpowiedi dokonalych chtieli obtiezeti a suditi wedle toho navczenie; neb wtom wedle polezenie zaloby y odpowiedi promiena bywa. A kdyzby to od wolaniem ku prawu nassemu na nas przisslo, a promiena wtom byla; wassy opatrnosti toto navczenie od nas dane opowrhuge wedle zriezenie praw nassich, ortel bychom wypowiedeli a neb nauczenie nato dali. Na prwnie artikul: Kdyzby ktery miesstienin miel syny, potom nemoczi gs od upana boha nawsstiwen vczinilby kssaft, a vstanowie nad nymi poruczniky vmrzelby, a kdyzby po geho smrti syn geho naystarssy letha mage a newezma gesstie dielu sweho od porucznikow y vczinilby poru- czenstwie rzadne w nemoczi swe, budto na zadussy nebo ginam z toho dielu, czoby se nan mielo dostati, gestli kssafft staty toho syna po geho smrti
269 e. Bürgschaft (fideijussio) für eine Schuld zur ungetheilten Hand. Der Gläubiger hat das Recht, die Bezahlung der ganzen Schuld von einem einzi- gen Bürgen zur ungetheilten Hand zu fordern, ohne dass dieser sich durch die Zahlung des auf ihn entfallenden Theils von seiner Verpflichtung befreien kann, jedoch soll er diesem sodann bei der Eintreibung seiner Forderung von seinen Mitbürgern nach Kräf- ten behilflich sein. f. Von mehreren Glaubigern hat derjenige den ersten Anspruch auf das Ver- mögen des Schuldners, der sich früher meldet, und ebenso der Ordnung nach die übri- gen. so lange das Vermögen zur Befriedigung der Forderungen hinreicht. g. Eine allgemeine Rechtsmittheilung zu machen, ist den Iglauern verboten, über Zweifel in einzelnen Fallen sind sie unter den gesetzlichen Bedingungen recht gern Belehrung und Auskunft zu ertheilen erbötig. h. Der Notar hat einen rechtlichen Anspruch auf einen Schock Gr. für jeden Artikel einer an die Bergstädte ergangenen Rechtsbelehrung. Diese Gebühr darf ihm von Seite des Gerichts nicht verkürzt werden, denn das sei sein Pflug, eine aus Ge- fälligkeit gezahlte grössere Summe nehme er dankbar an. Sluzba nassi naprzed wzkazugeme. Oppaterny pani przietelee mily ! Jakoz ste knam dwa spoluprziesezna pany wasse Jana a Petra a nynie list swoy poslali, na artikule prodepsane navczenie zadagicz, mily przietelee, aczkoli z powinnosti praw nassich na zadne stranne otazky navczenie ani nalezu ortelnieho wydati bychom nemieli, leczby prwe ta prze, o kteruz nesnaz gest, przed prawem w zalobie y w odpowiedi vplnie slyssana byla, a richtarz a conssele wty czasi na sudie sediecz, pochybenie w nalezu a sprawedliwem mezi stranami rozdielenie magicze, knam nagmenie dwa ztiech swych spoluprzieseznych poslali, kterzizby s sebu zalobu y odpowied te prze, iakz gsu przedniemi prowedeny, w listu zapeczetienem sepsanu przinesti a od nas nato prosiecze wyprawy wedle roznieni praw nassich starozitnych zadali nawczenie — ale przesto pro vmenssenie pracze y nakladow a dle przieznie, kteraz wzdyczky od przedkow nassich k przedkom wassym byla zachowana a od nas y od buducziech nassich k wassy oppatrnosti y k wassim buduczim wierni iakozto od otczow prawa wyssieho k synom tehoz prawa vziwagicziem take ma drzana byti, wassy opatrnosti na zadane artykule navczenie podepsanie dawame, toto sobie zachowawagicze, ze nechezme by kto tiemto navczeniem nassim miel podweden byti takowymto obyczegem, aby snad niekoho bez rzadu prawa a wyslyssenie stran otpornych w zalobie y w odpowiedi dokonalych chtieli obtiezeti a suditi wedle toho navczenie; neb wtom wedle polezenie zaloby y odpowiedi promiena bywa. A kdyzby to od wolaniem ku prawu nassemu na nas przisslo, a promiena wtom byla; wassy opatrnosti toto navczenie od nas dane opowrhuge wedle zriezenie praw nassich, ortel bychom wypowiedeli a neb nauczenie nato dali. Na prwnie artikul: Kdyzby ktery miesstienin miel syny, potom nemoczi gs od upana boha nawsstiwen vczinilby kssaft, a vstanowie nad nymi poruczniky vmrzelby, a kdyzby po geho smrti syn geho naystarssy letha mage a newezma gesstie dielu sweho od porucznikow y vczinilby poru- czenstwie rzadne w nemoczi swe, budto na zadussy nebo ginam z toho dielu, czoby se nan mielo dostati, gestli kssafft staty toho syna po geho smrti
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270 czili nenie — toto w. oppatrnosti navczenie dawame: ze ste w tom naywicze kssaftem otcze tiech synow zprawowati mosite. Neb gestli ze otecz gich kssaftu swem kazdemu dieti swemu diel geho gmenowity otkazal tak, kdyzby ktery z nich leth swych dospielych dossel, zeby wiedil bez dielenie, czo se gemu ma dostati, thedy by poruczenstwie toho syna k lethom swym dossleho mocz mielo, pokudzby vczinil z toho sweho dielu. Pakliby kssaft otczow swiediczil wssem spolecznie s spadem s gednoho na druheho, tehdyby takowe poruczenstwie toho syna dospieleho a gesstie nedielneho moczi zadne nemielo, a ten diel geho przipadlby na gine dieti zuostale a nedielne, ponichzby ten naystarssy, kdyzby ony prwe nezli on byli sessli, tez napadu czekal. 1487. Na druhy kus (de gradibus delictorum): Kdyzby ktery miessczenin dopustil sie hanebne wieczi iakozkolwiek, mali trestan byti statkem swym y ziwotem, cziliby dosti bylo aby nebo na statku a nebo na ziewotie byl tresktan — na ten kus toto raczte wiedieti, ze dopussczenie wieczi hanebne gest rozbyczne, a wedle toho take gine a gine tresktanie. Neb niekterczi se dopussczegi wieczi hanebnych, gessto skrze to hrdla wedle za- sluzenie odsuzeni bywagi, a tak, kteryz takowy hrdlem trpi, z statku geho poniem zuostaleho pan, richtarz ani conssele win brati nemagi, ale otom, na koho ten statek gich ma przipadnuti, na to gsu zwlasstny prawa; take niekterzi skrze swe prowinieni na ziwotie prawem ohawu trpieti mosiegi, iakozto tij gessto gim oczi wylupugi, ruky vcinagi, vssy vrzezugi etc., a ty take, kterziz tak tresktani bywagi na ziwotie, s statkem netrpie. Niekterzi take dopussczugi sie swady sskodne tak, ze geden druhe" ztepe, zruge a neb zranie. A ti druhdy, kdyz ktomu vrzednik ktery przigde, nagprw wazbu tresktani bywagi. A potom take, kdyz geden z tiech na druheho zaluge przed sudem, ten kteryz winen zuostawa, acz wazbu gest tresktan, proto winy, richtarzi a consselom y vrazenemu pesrunk wedle vstanowenie praw, aczby gemu zmilosti otpossczeno nebylo, dati mos. Tez take bywa, ktoz poslussentwie a vsazenie panskeho neb vrzedniczkeho nedrzy, ze wazbu tres- ktan bywa, a ktomu pokuta sie snieho wezme. Et sic in similibus casi- bus tenetur. Na trzieti kus (de diuorcio): Kdyzby wdowa wdawagiczi sie wieno- walaby gistu summu peniez posobie muzi swemu a on gi tez, a tak bydliliby spolu, a kdyzby potom drzewe roku a dne stalby sie zmatek skrze tu gistu zenu, tak zeby rozwedeni byli prawem duchowniem, mali ta gista zena dati penieze wienowani tomu muzi z statku sweho czili nicz, naten kus nauczenie dawame w. oppatrnosti, ze zena tomu muzi, skterymzby rzadnie prawem duchowniem rozwedena byla, powinna toho wienna dati nenie, neb gest tu summu slibila dati posobie muzi swemu, a ten snie rozwedeny giz muz gegie nenie. Na cztwrty kus (de debitis; plures fideijussores): Kdyzby niekoliko rukogmi slibilo za niekoho ruku nerozdielnu, a dokudz gsu wssichni rukog- mie ziwi, mozli geden prazden byti, daducz diel swoy, czoby sie nan mielo
270 czili nenie — toto w. oppatrnosti navczenie dawame: ze ste w tom naywicze kssaftem otcze tiech synow zprawowati mosite. Neb gestli ze otecz gich kssaftu swem kazdemu dieti swemu diel geho gmenowity otkazal tak, kdyzby ktery z nich leth swych dospielych dossel, zeby wiedil bez dielenie, czo se gemu ma dostati, thedy by poruczenstwie toho syna k lethom swym dossleho mocz mielo, pokudzby vczinil z toho sweho dielu. Pakliby kssaft otczow swiediczil wssem spolecznie s spadem s gednoho na druheho, tehdyby takowe poruczenstwie toho syna dospieleho a gesstie nedielneho moczi zadne nemielo, a ten diel geho przipadlby na gine dieti zuostale a nedielne, ponichzby ten naystarssy, kdyzby ony prwe nezli on byli sessli, tez napadu czekal. 1487. Na druhy kus (de gradibus delictorum): Kdyzby ktery miessczenin dopustil sie hanebne wieczi iakozkolwiek, mali trestan byti statkem swym y ziwotem, cziliby dosti bylo aby nebo na statku a nebo na ziewotie byl tresktan — na ten kus toto raczte wiedieti, ze dopussczenie wieczi hanebne gest rozbyczne, a wedle toho take gine a gine tresktanie. Neb niekterczi se dopussczegi wieczi hanebnych, gessto skrze to hrdla wedle za- sluzenie odsuzeni bywagi, a tak, kteryz takowy hrdlem trpi, z statku geho poniem zuostaleho pan, richtarz ani conssele win brati nemagi, ale otom, na koho ten statek gich ma przipadnuti, na to gsu zwlasstny prawa; take niekterzi skrze swe prowinieni na ziwotie prawem ohawu trpieti mosiegi, iakozto tij gessto gim oczi wylupugi, ruky vcinagi, vssy vrzezugi etc., a ty take, kterziz tak tresktani bywagi na ziwotie, s statkem netrpie. Niekterzi take dopussczugi sie swady sskodne tak, ze geden druhe" ztepe, zruge a neb zranie. A ti druhdy, kdyz ktomu vrzednik ktery przigde, nagprw wazbu tresktani bywagi. A potom take, kdyz geden z tiech na druheho zaluge przed sudem, ten kteryz winen zuostawa, acz wazbu gest tresktan, proto winy, richtarzi a consselom y vrazenemu pesrunk wedle vstanowenie praw, aczby gemu zmilosti otpossczeno nebylo, dati mos. Tez take bywa, ktoz poslussentwie a vsazenie panskeho neb vrzedniczkeho nedrzy, ze wazbu tres- ktan bywa, a ktomu pokuta sie snieho wezme. Et sic in similibus casi- bus tenetur. Na trzieti kus (de diuorcio): Kdyzby wdowa wdawagiczi sie wieno- walaby gistu summu peniez posobie muzi swemu a on gi tez, a tak bydliliby spolu, a kdyzby potom drzewe roku a dne stalby sie zmatek skrze tu gistu zenu, tak zeby rozwedeni byli prawem duchowniem, mali ta gista zena dati penieze wienowani tomu muzi z statku sweho czili nicz, naten kus nauczenie dawame w. oppatrnosti, ze zena tomu muzi, skterymzby rzadnie prawem duchowniem rozwedena byla, powinna toho wienna dati nenie, neb gest tu summu slibila dati posobie muzi swemu, a ten snie rozwedeny giz muz gegie nenie. Na cztwrty kus (de debitis; plures fideijussores): Kdyzby niekoliko rukogmi slibilo za niekoho ruku nerozdielnu, a dokudz gsu wssichni rukog- mie ziwi, mozli geden prazden byti, daducz diel swoy, czoby sie nan mielo
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271 dostati, cziliby wierczitel wsse° dluhu sweho mohl na gednom rukogmi postie- hati ginych rukogim chudssich vpokogi nechage, toto za prawo mame: ktoz ruku nerozdielnu slibi, swym dielem prazden byti nemoz, wierzitel ze moze k gednomu o wessken dluh hledieti, a gestli zeby ten rukogmie k kteremuz wierzitel ten dluh wyplnil, toho zadal, aby gemu odtiech rukogmi prwe sprawedlnosti dopomozeno prawem byto, ma sie gemu ktomu prodlenie dati, y sprawedlnosti od nich wedle wznieni praw a obyczege miesta bez oddalo- wanie od vrzednikow byti pomozeno. Na paty kus: Kdyzby niekoliko wierzitelow przipowiedieli sie k statku dluznika sweho, geden drzewe a druhy posleze, kterzi prwe magi prawo obdrzeti, tenli ktoz se prwe przipowie, czili statek geho ma mezi wssechny wierzitele dielen byti, a zwlasscze kdyzby statek toho dluznika nemohl wystacziti, toto za navczenie dawame, ze tomo, ktoz sie nayprw przipowie diel ktomu statku, ma nayprw vplnie zaplatieno byti, a potom tez tomu, ktoz se przipowie po nayprwniem, a tak wzdy porzad, docud pokudz ten statek wystaczi, quia vigilantibus et non dormientibus iura subueniunt et qui prior est tempore pocior est iure. Take mily pani przietelee raczte wiedieti, ze wedle zadosti wassy wam dati prziepisi praw a swobod, kterez w swe moczi mame, nam to ucziniti zalozenie praw nassich branij, nez, kdyzbysste w kterem kusu pochybenie mieli a otom nanas navczenie neb wiedomie tak iakoz rzad a obyczeg gest, nato wassy opatrnosti rady wiedomie a navczenie dame. Jakoz ste nam psali o prawu a mzdie pisarze nasseho zebychte sniem naloziti chtieli wedle milosti a nasseho rozkazanie, mily pani, prawa geho my gemu bez wuole geho vgiti nemozem, neb to gest pluh geho, a on tak prawi, gestli ze gemu z milosti nad prawo geho czo date, ze toho chcze byti welmi wdieczen a buducznie wassy opatrnosti zasluhowati, nebt gest prawo geho: od kazdeho artycule, na kteryz se navczenie dawa, kopa od panow horskych. Datum. 3. Coloniensibus sic scriptum est ex Iglauia. Nach Collin. Der Gläubiger hat das Recht, den Schuldner, der ein Bürger derselben Stadt oder aus der Umgebung ist, überall, wo er ihn trifft, anzuhalten und seine Schuld von ihm einzutreiben. Einen Bürger einer andern Stadt jedoch muss man bei dem Richter dieser nach dem daselbst geltenden Rechte klagen, und man ist berechtigt, wenn dieser das Recht verweigert, an den ihm unterstehenden Leuten sich Schadens zu erholen. Jedoch wollen die Iglauer durch diese Belehrung Niemanden schaden. My purgmistr a radda mesta Gichlawy wzaczne oppatrnosti panom purgmistru a raddie miesta Noweho Colina nad Labem sluzbu nassy spoza- danic wsseho dobreho naprzed wzkazugem. Oppatrni pany przietelee mily. Jakoz ste knam wyslali slowutneho Adama z Bystrzicze a oppatrneho Petra Euczeru Spoluprziesezneho wasseho slistem wassim wierzicziem, kterziz takowu knam vczinili otazku, ze kdyby ktery z wassych komu penicze swe poyczil nebli statek swoy prodaducz na czas vrczeny vwierzil, a ten dluznik
271 dostati, cziliby wierczitel wsse° dluhu sweho mohl na gednom rukogmi postie- hati ginych rukogim chudssich vpokogi nechage, toto za prawo mame: ktoz ruku nerozdielnu slibi, swym dielem prazden byti nemoz, wierzitel ze moze k gednomu o wessken dluh hledieti, a gestli zeby ten rukogmie k kteremuz wierzitel ten dluh wyplnil, toho zadal, aby gemu odtiech rukogmi prwe sprawedlnosti dopomozeno prawem byto, ma sie gemu ktomu prodlenie dati, y sprawedlnosti od nich wedle wznieni praw a obyczege miesta bez oddalo- wanie od vrzednikow byti pomozeno. Na paty kus: Kdyzby niekoliko wierzitelow przipowiedieli sie k statku dluznika sweho, geden drzewe a druhy posleze, kterzi prwe magi prawo obdrzeti, tenli ktoz se prwe przipowie, czili statek geho ma mezi wssechny wierzitele dielen byti, a zwlasscze kdyzby statek toho dluznika nemohl wystacziti, toto za navczenie dawame, ze tomo, ktoz sie nayprw przipowie diel ktomu statku, ma nayprw vplnie zaplatieno byti, a potom tez tomu, ktoz se przipowie po nayprwniem, a tak wzdy porzad, docud pokudz ten statek wystaczi, quia vigilantibus et non dormientibus iura subueniunt et qui prior est tempore pocior est iure. Take mily pani przietelee raczte wiedieti, ze wedle zadosti wassy wam dati prziepisi praw a swobod, kterez w swe moczi mame, nam to ucziniti zalozenie praw nassich branij, nez, kdyzbysste w kterem kusu pochybenie mieli a otom nanas navczenie neb wiedomie tak iakoz rzad a obyczeg gest, nato wassy opatrnosti rady wiedomie a navczenie dame. Jakoz ste nam psali o prawu a mzdie pisarze nasseho zebychte sniem naloziti chtieli wedle milosti a nasseho rozkazanie, mily pani, prawa geho my gemu bez wuole geho vgiti nemozem, neb to gest pluh geho, a on tak prawi, gestli ze gemu z milosti nad prawo geho czo date, ze toho chcze byti welmi wdieczen a buducznie wassy opatrnosti zasluhowati, nebt gest prawo geho: od kazdeho artycule, na kteryz se navczenie dawa, kopa od panow horskych. Datum. 3. Coloniensibus sic scriptum est ex Iglauia. Nach Collin. Der Gläubiger hat das Recht, den Schuldner, der ein Bürger derselben Stadt oder aus der Umgebung ist, überall, wo er ihn trifft, anzuhalten und seine Schuld von ihm einzutreiben. Einen Bürger einer andern Stadt jedoch muss man bei dem Richter dieser nach dem daselbst geltenden Rechte klagen, und man ist berechtigt, wenn dieser das Recht verweigert, an den ihm unterstehenden Leuten sich Schadens zu erholen. Jedoch wollen die Iglauer durch diese Belehrung Niemanden schaden. My purgmistr a radda mesta Gichlawy wzaczne oppatrnosti panom purgmistru a raddie miesta Noweho Colina nad Labem sluzbu nassy spoza- danic wsseho dobreho naprzed wzkazugem. Oppatrni pany przietelee mily. Jakoz ste knam wyslali slowutneho Adama z Bystrzicze a oppatrneho Petra Euczeru Spoluprziesezneho wasseho slistem wassim wierzicziem, kterziz takowu knam vczinili otazku, ze kdyby ktery z wassych komu penicze swe poyczil nebli statek swoy prodaducz na czas vrczeny vwierzil, a ten dluznik
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272 naten czas nezaplatil, mochlili bysste wassim doprzieti prawa kstawowanie czili nicz, natu wassu opatrnosti dawame takowe navczenie, ze lide wassy miesty nebli giny okolnie kazdy gistcze a dluznika sweho, kdez kolwiek geho postihne, moze slussnie prawem obstawiti, a tu, czehoz gemu winu da, ma gemu praw byti. Ale gineho miesto mieho totiz suseda niektere" pron ob- stawiti nemoz, leczby prwe na takoweo dluznika richtarzi, pod kterymzby tyz gisteg nebli dluznik sediel, wedle rzadu prawa toho pro dluh swoy zalo- wal, a potakowem obzalowanie gestli zeby richtarz ten gei k zaplatie nemiel skutecznie, tehdy wy wedle prawa netoliko lidem swym ale y ginym okol- niem, kterziby se wedle rzadu a przedrzeczene z rziezenosti praw zachowali, mozete slussnie doprzieti prawa k stawowanie. Toto wssak sobie pozuo- stawugeme. ze nechczme, by kto tiemto navczeniem nassim miel (sskodu?). 4. Znoymenses scripserunt ad Brdnicz. Belehrung der Stadt Znaym für Pirnitz, welches sich nach Znaymer Rechte hielt. (Siehe Cod. dipl. Mor. IV. S. 162.) In Folge alter Privilegien hat die Stadt Znaym das Recht, dass Niemand im Um- kreise einer Meile um die Stadt berechtigt sein soll, Bier zu verkaufen, auszuschänken oder zu brauen, ausser die Pfarrer und die freien Grundbesitzer, aber selbst diese nur so viel, als sie für sich und ihr Gesinde brauchen und sie dürfen dasselbe weder ver- kaufen noch ausschänken. Die Müller hingegen und andere Landbewohner haben das Recht nicht hiezu, sondern sollen ihren Bedarf in den Städten nehmen. My purgmistr a radda miesta Znoyma oppatrnym richtarzi a consselom y wssy obczi miesteczka trhowe Brdnicze sluzbu nassi wzkazugem. Jakoz ste posly swe knam odeslali a skrze nie wasse znamenite nedostatky gste nanas wznesli, genenowicie kterak welike obtiezenie trpiete od okolniech obywatelow : zeman, ffararzow, mlynarzow a sicz ginych wesnich lidy, kterzi se chytagie sladow dielati, piwa warziti, a czim dale wzdy wicze den odedne sladowniemi panwei a kotly se oppatrugi, gessto ony ktomu, yakoz wy nadiegi mate, prawa zadneho nemagi, skrzeto zeby wam ginym miesteczkom a miestom w buduczi ezasi welika nesprawedlnost, sskoda a vgma przigiti mohla, a kterak miesteczko wasse knam iakozto k starzssim swym od mnoha leth sie vtikalo a prawy nassimi se rziedilo a potom buduczimi czasy se rziediti mieny, nas gsu prosili, abychom nasseho miesta prawa a swobody, czo se tkne piwa warzenie, dawanie nebli ssenkowanij wam na listu sepsane oznamili, protoz wam oznamugem, ze my od cziesarzow, kralow, kniezat niekdy markgrabij Morawskych slawne pamieti, panow nassich, takowa pri- uilegia, swobody mame a obderzeni gsme, aby zadny w mili okolo miesta Znoyma zadneho piwa prodawati, warziti, wydawati nebli ssenkowati ani sladow dielati nesmiel, krom zeman a ffararzow, ty mohu sobie slady dielati a pywa warziti, czoby ku potrzebie swe a na czeled swu potrzebowali, ale aby zdomu ginam zadnemu neprodawali, ani za penieze wydawali nebli ssenkowali. Ale mlynarzi a giny obywatele wesny a lide obeczny nemagi zadnych sladow dielati any pywa warziti ale piwo to, kterez ony potrzebugi do swych domow, magi kupowati w miestech neb miesteczkach, jakoz to gest od starodawna opussczeno, a zegmena mlynarzom ma to byti zapowie-
272 naten czas nezaplatil, mochlili bysste wassim doprzieti prawa kstawowanie czili nicz, natu wassu opatrnosti dawame takowe navczenie, ze lide wassy miesty nebli giny okolnie kazdy gistcze a dluznika sweho, kdez kolwiek geho postihne, moze slussnie prawem obstawiti, a tu, czehoz gemu winu da, ma gemu praw byti. Ale gineho miesto mieho totiz suseda niektere" pron ob- stawiti nemoz, leczby prwe na takoweo dluznika richtarzi, pod kterymzby tyz gisteg nebli dluznik sediel, wedle rzadu prawa toho pro dluh swoy zalo- wal, a potakowem obzalowanie gestli zeby richtarz ten gei k zaplatie nemiel skutecznie, tehdy wy wedle prawa netoliko lidem swym ale y ginym okol- niem, kterziby se wedle rzadu a przedrzeczene z rziezenosti praw zachowali, mozete slussnie doprzieti prawa k stawowanie. Toto wssak sobie pozuo- stawugeme. ze nechczme, by kto tiemto navczeniem nassim miel (sskodu?). 4. Znoymenses scripserunt ad Brdnicz. Belehrung der Stadt Znaym für Pirnitz, welches sich nach Znaymer Rechte hielt. (Siehe Cod. dipl. Mor. IV. S. 162.) In Folge alter Privilegien hat die Stadt Znaym das Recht, dass Niemand im Um- kreise einer Meile um die Stadt berechtigt sein soll, Bier zu verkaufen, auszuschänken oder zu brauen, ausser die Pfarrer und die freien Grundbesitzer, aber selbst diese nur so viel, als sie für sich und ihr Gesinde brauchen und sie dürfen dasselbe weder ver- kaufen noch ausschänken. Die Müller hingegen und andere Landbewohner haben das Recht nicht hiezu, sondern sollen ihren Bedarf in den Städten nehmen. My purgmistr a radda miesta Znoyma oppatrnym richtarzi a consselom y wssy obczi miesteczka trhowe Brdnicze sluzbu nassi wzkazugem. Jakoz ste posly swe knam odeslali a skrze nie wasse znamenite nedostatky gste nanas wznesli, genenowicie kterak welike obtiezenie trpiete od okolniech obywatelow : zeman, ffararzow, mlynarzow a sicz ginych wesnich lidy, kterzi se chytagie sladow dielati, piwa warziti, a czim dale wzdy wicze den odedne sladowniemi panwei a kotly se oppatrugi, gessto ony ktomu, yakoz wy nadiegi mate, prawa zadneho nemagi, skrzeto zeby wam ginym miesteczkom a miestom w buduczi ezasi welika nesprawedlnost, sskoda a vgma przigiti mohla, a kterak miesteczko wasse knam iakozto k starzssim swym od mnoha leth sie vtikalo a prawy nassimi se rziedilo a potom buduczimi czasy se rziediti mieny, nas gsu prosili, abychom nasseho miesta prawa a swobody, czo se tkne piwa warzenie, dawanie nebli ssenkowanij wam na listu sepsane oznamili, protoz wam oznamugem, ze my od cziesarzow, kralow, kniezat niekdy markgrabij Morawskych slawne pamieti, panow nassich, takowa pri- uilegia, swobody mame a obderzeni gsme, aby zadny w mili okolo miesta Znoyma zadneho piwa prodawati, warziti, wydawati nebli ssenkowati ani sladow dielati nesmiel, krom zeman a ffararzow, ty mohu sobie slady dielati a pywa warziti, czoby ku potrzebie swe a na czeled swu potrzebowali, ale aby zdomu ginam zadnemu neprodawali, ani za penieze wydawali nebli ssenkowali. Ale mlynarzi a giny obywatele wesny a lide obeczny nemagi zadnych sladow dielati any pywa warziti ale piwo to, kterez ony potrzebugi do swych domow, magi kupowati w miestech neb miesteczkach, jakoz to gest od starodawna opussczeno, a zegmena mlynarzom ma to byti zapowie-
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273 dino. To my wam dawame dle prosby skrz posly wasse na nas wzlozene z nassich swobod a praw krozeznani pod nassi peczeti miesczku ktomuto listu przilozenu. Datum. 5. Ad Mezrzicz. Magili sskody placzeny byti. (De expensis.) Nach Meseritsch. a. Die Mesritscher werden ausdrücklich erinnert als Leute, die sich von uralten Zeiten her an das Iglauer Recht gehalten hätten, die Bitte um Belehrung nicht durch einen schlechten Boten, sondern durch zwei Eidgenossen zu übersenden. b. De expensis. Unbestimmte Schadenersatzansprüche, z. B. allenfalsiges Ver- skumniss im Gewerbe, werden vom Rechte nicht zugesprochen, sondern nur ein genau nachgewiesener Schaden. Pany przatele mily. Aczkoli wam toho wedle praw powinny negsme vcziniti, a zwslasst cze ze ste sie w nessenie ortele nynieissieho nezachowaly wedle rzadu a zrziezonosti prawa nasseho iako gina miesta, y wy praw nassich vziwagicz cziniti zwykli gsu od starodawna, ne posla sprostneho nez dwa z sebe prziesezne conssely s ortelem knam wyslati powinny ste, wssak pro dobre susedstwie a przatelstwie, potom abysste se wedle rzadu nahorze- gmenowane" zachowali, wam toto oznamugem, ze sskody w takowych wie- czech gsu rozliczne, aczby Bira zadal, aby Waczlaw gemu sskody naprawil, proto ze gest w Brnie sediel a wtom czasu snad zeby se obchodem swym obmesskal, takowych sskod my wedle prawa nesudime nez toliko sskody hodnie prowedene, kterez nato pronalozil, ty gemu powinowat gest naprawiti. 6. Czaslauiensibus de Iglauia scriptum est sic. 1487. 25. Mai. Die Iglauer stellen auf Ansuchen der Bürger von Caslau ein Transsumt der alten Iglauer Privilegien von König Wenzel und Markgrafen Ottokar aus, und die Caslauer verpflichten sich nach wie vor, sich streng nach dem Iglauer Rechte zu richten, und in Iglau ihre Rechtsentscheidungen zu holen. Nos magister ciuium et consulatus ciuitatis Iglauie tenore presencium recognoscimus vniuersis, quod nostra in presencia quidam ciues de Czaslauia existentes missi a senioribus suis ciuibus Czaslawiensibus constituti quas- dam litteras pergameneas seu transsumptum ex juribus nostre ciuitatis ori- ginalibus a multis retroactis annis a predecessoribus nostris ciuibus Iglauien- sibus conscriptum et emanatum vetustateque consumptum et laceratum adeo, quod vix legi poterat, in medium exhiberunt et produxerunt petentes nos debita cum instancia, quatenus illud inspicere et cum originalibus nostris priuilegiis diligenter examinare faceremus, eisdemque inspectis et perlectis per notarium nostrum denuo transsumi et exemplari mandari ac nostram auctoritatem et decretum tali transsumpto interponere dignaremur. Nos uero attendentes huiusmodi peticionem fore iustam et consonam racioni, prefatas litteras vidimus, inspeximus et diligenter examinare fecimus, et quia ipsas inuenimus cum originalibus nostris prinilegijs in omnibus et per Tomaschek, Schöffensprüche. 18
273 dino. To my wam dawame dle prosby skrz posly wasse na nas wzlozene z nassich swobod a praw krozeznani pod nassi peczeti miesczku ktomuto listu przilozenu. Datum. 5. Ad Mezrzicz. Magili sskody placzeny byti. (De expensis.) Nach Meseritsch. a. Die Mesritscher werden ausdrücklich erinnert als Leute, die sich von uralten Zeiten her an das Iglauer Recht gehalten hätten, die Bitte um Belehrung nicht durch einen schlechten Boten, sondern durch zwei Eidgenossen zu übersenden. b. De expensis. Unbestimmte Schadenersatzansprüche, z. B. allenfalsiges Ver- skumniss im Gewerbe, werden vom Rechte nicht zugesprochen, sondern nur ein genau nachgewiesener Schaden. Pany przatele mily. Aczkoli wam toho wedle praw powinny negsme vcziniti, a zwslasst cze ze ste sie w nessenie ortele nynieissieho nezachowaly wedle rzadu a zrziezonosti prawa nasseho iako gina miesta, y wy praw nassich vziwagicz cziniti zwykli gsu od starodawna, ne posla sprostneho nez dwa z sebe prziesezne conssely s ortelem knam wyslati powinny ste, wssak pro dobre susedstwie a przatelstwie, potom abysste se wedle rzadu nahorze- gmenowane" zachowali, wam toto oznamugem, ze sskody w takowych wie- czech gsu rozliczne, aczby Bira zadal, aby Waczlaw gemu sskody naprawil, proto ze gest w Brnie sediel a wtom czasu snad zeby se obchodem swym obmesskal, takowych sskod my wedle prawa nesudime nez toliko sskody hodnie prowedene, kterez nato pronalozil, ty gemu powinowat gest naprawiti. 6. Czaslauiensibus de Iglauia scriptum est sic. 1487. 25. Mai. Die Iglauer stellen auf Ansuchen der Bürger von Caslau ein Transsumt der alten Iglauer Privilegien von König Wenzel und Markgrafen Ottokar aus, und die Caslauer verpflichten sich nach wie vor, sich streng nach dem Iglauer Rechte zu richten, und in Iglau ihre Rechtsentscheidungen zu holen. Nos magister ciuium et consulatus ciuitatis Iglauie tenore presencium recognoscimus vniuersis, quod nostra in presencia quidam ciues de Czaslauia existentes missi a senioribus suis ciuibus Czaslawiensibus constituti quas- dam litteras pergameneas seu transsumptum ex juribus nostre ciuitatis ori- ginalibus a multis retroactis annis a predecessoribus nostris ciuibus Iglauien- sibus conscriptum et emanatum vetustateque consumptum et laceratum adeo, quod vix legi poterat, in medium exhiberunt et produxerunt petentes nos debita cum instancia, quatenus illud inspicere et cum originalibus nostris priuilegiis diligenter examinare faceremus, eisdemque inspectis et perlectis per notarium nostrum denuo transsumi et exemplari mandari ac nostram auctoritatem et decretum tali transsumpto interponere dignaremur. Nos uero attendentes huiusmodi peticionem fore iustam et consonam racioni, prefatas litteras vidimus, inspeximus et diligenter examinare fecimus, et quia ipsas inuenimus cum originalibus nostris prinilegijs in omnibus et per Tomaschek, Schöffensprüche. 18
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274 omnia concordare, idcirco ipsas litteras denuo copiari et exemplari ac per uotarium nostrum transsumi mandauimus, decernentes eidem transsumpto standum, credendum et fidem plenariam adhibendum vbique locorum tan- quam ipsis originalibus litteris, quarum tenor per omnia sequitur et est talis: In nomine domini. Amen. Nos Wenceslaus dei gracia etc. Non obstante vero presentis appensione sigilli ciuitatis in Iglauia nos vniuersi ciues in Czaslauia presentis et futuri eui in his scriptis et bona fide obligamus nos ciuibus singulis in Iglauia modernis et illorum posteris absque omni com- mento fraudis loco et tempore suprascripta et quecumque ipsorum jura siue leges illesa conseruare, querere et afferre aput ipsos totisque viribus im- perpetuum robarare. In quorum omnium et singularem fidem robur, eui- densque testimonium premissorum nos premencionati magister ciuium con- sulatus ciuitatis Iglauie presentes litteras fieri fecimus sigilloque nostre ciuitatis iussimus appensione communiri. Acta sunt hoc in ciuitate Iglauiensi sub anno dominice incarnacionis MOCCCCOLXXXVIIO vigesima quinta mensis may. 7. Ad dominum regem pro capellanis ex parte berne. De censibus eorum. Schreiben an den König vom Jahr 1487, worin die Iglauer bei ihm für ihre Kapläne eine Fürbitte einlegen, er möchte sie von der Verpflichtung befreien, ihre Einkünfte in die königliche Kammer zu versteuern, da sich diese im Jahr höchstens auf zehn Schock belaufen, oft nicht einmal einbringlich sind, und ohnehin ihnen nur ein dürftiges Aus- kommen abwerfen, und da sie sich durch ihr religiöses Wirken ein besonderes Verdienst um die Stadt erworben haben. Nayjasnieyssie kral a pane nass nagmilostiwiessie! wassy kralowske iasnosti sluzba nasse w vstawicznem poslussenstwiem powsse czasi hotowa. Pocztiwy kniezy! Capplane nassi wznesli gsu na nas, kterakby z rozkazanie pana haytmana skrz wybierczie, gessto w Znoymie na berni sedi, byli obe- slani, czozby platu mieli w miestie nebo okolo miesta aby to w. k. mil bylo wydano a do Znoyma przinesseno, nam swu chudobu przitom oznamugicz, kterak gich capplanste skrownymi a malymi pozitky to roka naywysse desiti kopami wyzdwrzeny gsu a nadani, magicz takowe plati niekterzi zde w miestie na domiech a niekterzi wnie na zemi, a ze y tiech z vplna od lidi dobyti nemohu, a by pak z vplna ty platy gim sie wydawali, wssak przesto przi takewem malym a skrownym platu kazdy z nich dosti nuzny a praczny wychod do roka sotwa mieti moze, nas wte wieczi k wassy k. mi“ za przie- mluwu zadagicz, a poniewadz my takowe gich nedostatky w prawdie zname a tak iakoz sie swrchu wyslowuge gistie wime, znagicz take gich stale a nabozne motlitcy k panu bohu, rzadne a spasitedlne przieklady k lidu obecz- nemu, protoz wassy kralowske iasnosti iako krale a pana sweho naymilosti- weho pokornie prosime, aby w. k mit naprzied pro pana boha a pro gich chudobu raczila gim tu dan milostiwie promynuti a odpustiti a ge teez milosti obdarziti iako prwe, vffanie plne magicz iako krali a panu nassemu naymi- lostiwemu, ze w. k. mit swrchupsanych capplan swych chudych w tom osly-
274 omnia concordare, idcirco ipsas litteras denuo copiari et exemplari ac per uotarium nostrum transsumi mandauimus, decernentes eidem transsumpto standum, credendum et fidem plenariam adhibendum vbique locorum tan- quam ipsis originalibus litteris, quarum tenor per omnia sequitur et est talis: In nomine domini. Amen. Nos Wenceslaus dei gracia etc. Non obstante vero presentis appensione sigilli ciuitatis in Iglauia nos vniuersi ciues in Czaslauia presentis et futuri eui in his scriptis et bona fide obligamus nos ciuibus singulis in Iglauia modernis et illorum posteris absque omni com- mento fraudis loco et tempore suprascripta et quecumque ipsorum jura siue leges illesa conseruare, querere et afferre aput ipsos totisque viribus im- perpetuum robarare. In quorum omnium et singularem fidem robur, eui- densque testimonium premissorum nos premencionati magister ciuium con- sulatus ciuitatis Iglauie presentes litteras fieri fecimus sigilloque nostre ciuitatis iussimus appensione communiri. Acta sunt hoc in ciuitate Iglauiensi sub anno dominice incarnacionis MOCCCCOLXXXVIIO vigesima quinta mensis may. 7. Ad dominum regem pro capellanis ex parte berne. De censibus eorum. Schreiben an den König vom Jahr 1487, worin die Iglauer bei ihm für ihre Kapläne eine Fürbitte einlegen, er möchte sie von der Verpflichtung befreien, ihre Einkünfte in die königliche Kammer zu versteuern, da sich diese im Jahr höchstens auf zehn Schock belaufen, oft nicht einmal einbringlich sind, und ohnehin ihnen nur ein dürftiges Aus- kommen abwerfen, und da sie sich durch ihr religiöses Wirken ein besonderes Verdienst um die Stadt erworben haben. Nayjasnieyssie kral a pane nass nagmilostiwiessie! wassy kralowske iasnosti sluzba nasse w vstawicznem poslussenstwiem powsse czasi hotowa. Pocztiwy kniezy! Capplane nassi wznesli gsu na nas, kterakby z rozkazanie pana haytmana skrz wybierczie, gessto w Znoymie na berni sedi, byli obe- slani, czozby platu mieli w miestie nebo okolo miesta aby to w. k. mil bylo wydano a do Znoyma przinesseno, nam swu chudobu przitom oznamugicz, kterak gich capplanste skrownymi a malymi pozitky to roka naywysse desiti kopami wyzdwrzeny gsu a nadani, magicz takowe plati niekterzi zde w miestie na domiech a niekterzi wnie na zemi, a ze y tiech z vplna od lidi dobyti nemohu, a by pak z vplna ty platy gim sie wydawali, wssak przesto przi takewem malym a skrownym platu kazdy z nich dosti nuzny a praczny wychod do roka sotwa mieti moze, nas wte wieczi k wassy k. mi“ za przie- mluwu zadagicz, a poniewadz my takowe gich nedostatky w prawdie zname a tak iakoz sie swrchu wyslowuge gistie wime, znagicz take gich stale a nabozne motlitcy k panu bohu, rzadne a spasitedlne przieklady k lidu obecz- nemu, protoz wassy kralowske iasnosti iako krale a pana sweho naymilosti- weho pokornie prosime, aby w. k mit naprzied pro pana boha a pro gich chudobu raczila gim tu dan milostiwie promynuti a odpustiti a ge teez milosti obdarziti iako prwe, vffanie plne magicz iako krali a panu nassemu naymi- lostiwemu, ze w. k. mit swrchupsanych capplan swych chudych w tom osly-
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275 sseti neraczi, genz pana boha prosie vstawicznie za w. k. mit sstiesti, zdra- wie a dluhe kralowstwie. Datum festum ante Johannis Baptiste anno do- mini etc. LXXXVIIO. 8. Ad Polnam scriptum est taliter. Patibulum. 1487. Die Polnauer berichten, dass die Müller, die Weber und die Schneider, denen nach alter Gewohnheit es zukomme, den zusammengefallenen Galgen wieder auf- zurichten, es verweigert hätten und bitten um Weisung. Die Iglauer lehnen die Ent- scheidung ab, indem diess keine Rechtssache sei, und sich eine jede Stadt in solchen Fällen nach ihren eigenen alten Einrichtungen und Gewohnheiten zu verhalten habe. Sluzba nasse. Opatrni susedee mily! Jakoz nam pissete oznamugicz, kte- rak wam ssibenicze padla, a ze gste przed sie powolali troge rzemeslo: kray- czie, mlynarze a tkadlcze rozkazugicz, abi oni ssibeniczi vdielali, iakoz pak to w miestie wassim od starodawna za prawo mate, ze ta rzemesla to dielo a praczi podstupowali, totiz mlynarzi srubili, tkadlezi kopali a krayczie zdwie- hali, a ze mlynarzi bez odporu srubili, ale krayczie a tkadlczi protu tomu odpor vczinili zpieragicz sie toho diela a pracze podstupiti, oto sie podawa- gicz na wyssie prawo, a skrz to wyslali gste knam dwa spoluprziesezna wasse s listem zadagicz a prosicz od nas, abychom wam nato dali navczenie etc.: przitele a susede mily, wierzte, ze takowa prziechoda a potrzebnost w miestie nassem na nas neprziechazie, poniewadz po prawu takowu wyz- dienu mame, nebrz ani otazky ktomu podobne od miest a miesteczek praw nassych vziwagicziech, nebo kazde miesto a miesteczko w takowe wieczi a potrzebnosti magi swe zwlasstnie zrziezenosti a zwykle staradaw- nie obyczege, a wedle takowych obyczegow w takowe wieczi a potrzebnosti zachowawagi sie az podnes. A wy sie take wedle toho zprawte. Datum festum ante natiuitatem Marie LXXXVII°. 9. Chuttnensibus scriptum est taliter. Vidimus. Nach Kuttenberg vom Jahr 1481. Die Iglauer geben den Kuttenbergern, die sich seit jeher nach dem Iglauer Rechte gerichtet hätten und sich noch darnach richten. ein Transsumt gewisser aus der Hand- feste König Wenzel's von Böhmen und Ottokars von Mähren genommener und mit den Privilegien Karl's, Sigismund's, Jost's vermehrter Artikel. My purgmistr a radda miesta Gichlawy oznamugem tiemto listem wssem, ze gsucz od slawne pamieti nayjasniessiech kralow a markgraby Morawskych panow nassich milostiwych mnohymi swobodami a priuilegemi a zwlasscze tiemito dolepsanymi priuiiegiemi giemi sczedrze nadany a milostiwie obdar- zeni, gichzto weypis tento nynieyssie pocztiwym panom ssepmistrom a raddie na horach Chuttnach praw nassich vziwagiecziem kzadostie a potrzebnosti gich wydali gsme a dawame, kterehoz wzienie gest tato slowa: Wegmeno swate a nerozdielne trogicze sstiastnie. Amen etc. A my swrchupsani purg. a radda miesta G. na swiedomie a wieczi swrchupsanych kwierzienie peczet nassy miesczku dali gsme dobrownlnie prziloziti ktomuto listu. Anno etc. MOCCCDOLXXXIO. Sabbato post conuersionem Pauli. 18*)
275 sseti neraczi, genz pana boha prosie vstawicznie za w. k. mit sstiesti, zdra- wie a dluhe kralowstwie. Datum festum ante Johannis Baptiste anno do- mini etc. LXXXVIIO. 8. Ad Polnam scriptum est taliter. Patibulum. 1487. Die Polnauer berichten, dass die Müller, die Weber und die Schneider, denen nach alter Gewohnheit es zukomme, den zusammengefallenen Galgen wieder auf- zurichten, es verweigert hätten und bitten um Weisung. Die Iglauer lehnen die Ent- scheidung ab, indem diess keine Rechtssache sei, und sich eine jede Stadt in solchen Fällen nach ihren eigenen alten Einrichtungen und Gewohnheiten zu verhalten habe. Sluzba nasse. Opatrni susedee mily! Jakoz nam pissete oznamugicz, kte- rak wam ssibenicze padla, a ze gste przed sie powolali troge rzemeslo: kray- czie, mlynarze a tkadlcze rozkazugicz, abi oni ssibeniczi vdielali, iakoz pak to w miestie wassim od starodawna za prawo mate, ze ta rzemesla to dielo a praczi podstupowali, totiz mlynarzi srubili, tkadlezi kopali a krayczie zdwie- hali, a ze mlynarzi bez odporu srubili, ale krayczie a tkadlczi protu tomu odpor vczinili zpieragicz sie toho diela a pracze podstupiti, oto sie podawa- gicz na wyssie prawo, a skrz to wyslali gste knam dwa spoluprziesezna wasse s listem zadagicz a prosicz od nas, abychom wam nato dali navczenie etc.: przitele a susede mily, wierzte, ze takowa prziechoda a potrzebnost w miestie nassem na nas neprziechazie, poniewadz po prawu takowu wyz- dienu mame, nebrz ani otazky ktomu podobne od miest a miesteczek praw nassych vziwagicziech, nebo kazde miesto a miesteczko w takowe wieczi a potrzebnosti magi swe zwlasstnie zrziezenosti a zwykle staradaw- nie obyczege, a wedle takowych obyczegow w takowe wieczi a potrzebnosti zachowawagi sie az podnes. A wy sie take wedle toho zprawte. Datum festum ante natiuitatem Marie LXXXVII°. 9. Chuttnensibus scriptum est taliter. Vidimus. Nach Kuttenberg vom Jahr 1481. Die Iglauer geben den Kuttenbergern, die sich seit jeher nach dem Iglauer Rechte gerichtet hätten und sich noch darnach richten. ein Transsumt gewisser aus der Hand- feste König Wenzel's von Böhmen und Ottokars von Mähren genommener und mit den Privilegien Karl's, Sigismund's, Jost's vermehrter Artikel. My purgmistr a radda miesta Gichlawy oznamugem tiemto listem wssem, ze gsucz od slawne pamieti nayjasniessiech kralow a markgraby Morawskych panow nassich milostiwych mnohymi swobodami a priuilegemi a zwlasscze tiemito dolepsanymi priuiiegiemi giemi sczedrze nadany a milostiwie obdar- zeni, gichzto weypis tento nynieyssie pocztiwym panom ssepmistrom a raddie na horach Chuttnach praw nassich vziwagiecziem kzadostie a potrzebnosti gich wydali gsme a dawame, kterehoz wzienie gest tato slowa: Wegmeno swate a nerozdielne trogicze sstiastnie. Amen etc. A my swrchupsani purg. a radda miesta G. na swiedomie a wieczi swrchupsanych kwierzienie peczet nassy miesczku dali gsme dobrownlnie prziloziti ktomuto listu. Anno etc. MOCCCDOLXXXIO. Sabbato post conuersionem Pauli. 18*)
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276 Chutnensibus scriptum est. Nos magister ciuium et consulatus ciuitatis Iglauiensis tenore presen- cium recognoscimus vniuersis, quod nostra in presencia quidam jurati ciues de Montibus Chutnis constituti existentes missi a senioribus suis de Monti- bus Chuttnis petentes nos debita cum instancia pro transsumpto quorum- dam statutorum et articulorum, ex priuilegijs et juribus nostre ciuitatis alle- gantes quasdam racionabiles causas, que pro nunc in predicta ciuitate eorum sunt exorte et in posterum grauius oriri possent, quibus se et communitatem ipsorum gubernare et tueri atque in futurum varijs casibus obuiare ualerent. Nos vero attendentes huiusmodi peticionem fore iustam et racioni con- sonam, et precipue quia ipsi ciues in Montibus Chuttnis semper vsi sunt juribus nostris participantes eisdem hucusque, id circo infra scripta statuta et articulos extractos ex priuilegijs et juribus autenticis a diuis principibus videlicet Wenco primo, Przimislao Ottokaro, Karolo, Sigismundo, Jodoco ceterisque regibus Boemie et marchionibus More nobis et nostre ciuitati nec non montanis vbique in regno Boemie constitutis alijsque ciuitatibus et opidis jura aput nos afferentibus et querentibus concessis et graciose donatis copiari, exemplari et transsumi mandauimus. Ipsis itaque exemplatis, copia- tis et in formam transsumpti redactis postquam inuenimus cum originalibus in omnibus et per omnia concordare, huiusmodi transsumpto auctoritate juridica nobis in hac parte concessa decretum interposuimus et interponimus per presentes, decernentes eidem transsumpto standum, credendum et fidem plenariam adhibendum vbique locorum tamquam ipsis originalibus litteris et juribus nostre ciuitatis, quorum statutorum seu articulorum tenor per omnia sequitur et est talis: (Folgen die Artikel I. II. III. IV. der Handfeste. Sieh mein Werk: Deutsches Recht in Oesterreich S. 195 ff. Dann aus der Ur- kunde des Markgrafen Jodok vom Jahr 1392 S. 342 die Stelle : ubi quis fur vel incendiarius etc. bis fieri semper salva wörtlich.) 10. Colonienses scripserunt. Nach Kollin. Wer nebst seinem Vermögen auch anvertrautes Gut durch einen Diebstahl oder Zufall verliert, der muss dieses durch einen Eid beweisen, auch wenn er sonst ein glaubwürdiger Mann ist. Sluzbu nassi wzkazugem slowutne oppatrnosti pani etc. k. w. mi" wy- sielae spoluprzisezne nasse Mertle a Duchka gim porucziwsse swami o nie- ktere zwlasstnie potrzeby nasse rozmluwiti a niektere wam wypsane poda- wanie od w. mit navczenie zadagicze: przihodilo se vnas, ze nieyaky pacholek dielny Polaczek dal schowati XX sg. gr. Markowi susedu nassemu przed miesczkemu, a kdyz su oni byli vmsse swate gednu nedieli, tu se gim stala sskoda takowato podle spatrzena nasseho, zed domownie, ktera gest przi stodole, komornie, ta gest nalezena wylupana dopolu ale nenaskrze, potom nalezena gest diera nadtiem wysse w strzesse nad komoru prolupana, a dale pod strzechu plot hlynu omazany prolupeny wedle dwerzi na puodie kom- niattne bliz v sameho rzetieza, kdez dolow do sienie po schodie sgiti moze,
276 Chutnensibus scriptum est. Nos magister ciuium et consulatus ciuitatis Iglauiensis tenore presen- cium recognoscimus vniuersis, quod nostra in presencia quidam jurati ciues de Montibus Chutnis constituti existentes missi a senioribus suis de Monti- bus Chuttnis petentes nos debita cum instancia pro transsumpto quorum- dam statutorum et articulorum, ex priuilegijs et juribus nostre ciuitatis alle- gantes quasdam racionabiles causas, que pro nunc in predicta ciuitate eorum sunt exorte et in posterum grauius oriri possent, quibus se et communitatem ipsorum gubernare et tueri atque in futurum varijs casibus obuiare ualerent. Nos vero attendentes huiusmodi peticionem fore iustam et racioni con- sonam, et precipue quia ipsi ciues in Montibus Chuttnis semper vsi sunt juribus nostris participantes eisdem hucusque, id circo infra scripta statuta et articulos extractos ex priuilegijs et juribus autenticis a diuis principibus videlicet Wenco primo, Przimislao Ottokaro, Karolo, Sigismundo, Jodoco ceterisque regibus Boemie et marchionibus More nobis et nostre ciuitati nec non montanis vbique in regno Boemie constitutis alijsque ciuitatibus et opidis jura aput nos afferentibus et querentibus concessis et graciose donatis copiari, exemplari et transsumi mandauimus. Ipsis itaque exemplatis, copia- tis et in formam transsumpti redactis postquam inuenimus cum originalibus in omnibus et per omnia concordare, huiusmodi transsumpto auctoritate juridica nobis in hac parte concessa decretum interposuimus et interponimus per presentes, decernentes eidem transsumpto standum, credendum et fidem plenariam adhibendum vbique locorum tamquam ipsis originalibus litteris et juribus nostre ciuitatis, quorum statutorum seu articulorum tenor per omnia sequitur et est talis: (Folgen die Artikel I. II. III. IV. der Handfeste. Sieh mein Werk: Deutsches Recht in Oesterreich S. 195 ff. Dann aus der Ur- kunde des Markgrafen Jodok vom Jahr 1392 S. 342 die Stelle : ubi quis fur vel incendiarius etc. bis fieri semper salva wörtlich.) 10. Colonienses scripserunt. Nach Kollin. Wer nebst seinem Vermögen auch anvertrautes Gut durch einen Diebstahl oder Zufall verliert, der muss dieses durch einen Eid beweisen, auch wenn er sonst ein glaubwürdiger Mann ist. Sluzbu nassi wzkazugem slowutne oppatrnosti pani etc. k. w. mi" wy- sielae spoluprzisezne nasse Mertle a Duchka gim porucziwsse swami o nie- ktere zwlasstnie potrzeby nasse rozmluwiti a niektere wam wypsane poda- wanie od w. mit navczenie zadagicze: przihodilo se vnas, ze nieyaky pacholek dielny Polaczek dal schowati XX sg. gr. Markowi susedu nassemu przed miesczkemu, a kdyz su oni byli vmsse swate gednu nedieli, tu se gim stala sskoda takowato podle spatrzena nasseho, zed domownie, ktera gest przi stodole, komornie, ta gest nalezena wylupana dopolu ale nenaskrze, potom nalezena gest diera nadtiem wysse w strzesse nad komoru prolupana, a dale pod strzechu plot hlynu omazany prolupeny wedle dwerzi na puodie kom- niattne bliz v sameho rzetieza, kdez dolow do sienie po schodie sgiti moze,
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277 a potom gest wssel do komniaty, v kterez dwerze byli zamczite s zamkem plechowym. Tu nenie poznano, by czo bylo vsskozeno zamku, nez truhla, w kterez peniezi byli, pilku prorzezali swrchu, kde se zamyka, odsstipiwsse otewrzeli, a potom tez gest nalezeno przi truchliczi menssie, wniez gsu penieze byli zamczeni. A tak ten sused prawi, ze gsu ti penize tudy wzaly, a wedle toho geho y ginych lidy a Polak zwiediew a sskodie hned gest Marka napomienal, chtie peniezom swym, ktery gest gemu dal schowati, aby gemu zase nawratil, az to y przed nas prziesslo. My pak gich naprzately poda- wali gsme odklady gim negednu czinicze y w prawa swa nahledagicze, acz prawo nasse vkazuge, ze czlowieku dobropowiestnemu a zachowalemu ma se toho wierzeti, a ktomu zeby nebyl powinen to ztraty platiti, jakoz Markowi to moz se rzeczi, ze gest czlowiek prawdomluwny a dobrze zachowaly, wssak proto nezdalo se nam tiem vkwapiti kwyrczenie prawa, lecz bychom prwe od w mi" navczenie wzali. Jakoz gsme zalobu, potaczka a Markow odpor slysseli, czo se ztrateze XXti s. gr. tkne, y take wasse pilne spatrzenie, nato wam toto za navczenie dawame: acz gest Marek czlowiek dobrze zachowaly, prawiecz ze wedle toho statek swoy y ginych lidi ztratil, to aby Marek wedle prawa dokazal dwiema prsty na krzizi, acz Polaczek bez toho byti nechcze. 11. Ex alio Colonienses scripserunt. Nach Collin. Eine im Testamente enthaltene eidliche Versicherung über die Betragshöhe einer Schuld behält der entgegengesetzten Aussage eines Juden gegenüber volle Kraft. Dale w. miti za navczenie zadame. Vmrzel vnas Prokop rzeznik sused gsa winen zidu XX s., dussy swu zapeczetiw na smrtedlne posteli poru- czenstwie czinie, ze wicze zidu dluzen nenie nez XX s., a zid po smrti geho etc. narzieka z dluhu wietssieho z lichwy, a ktomu, kteryz gest zatu summa slibil, postawiel swiedomie pacholka dobreho, kteru se rzezu vezil v nebozcze Prokopa, ten wyznal podzawazkem naywyssiem, ze Prokop mistr geho tomu zidu dal dwa woli a VI skopczow za lichwu, a to gemu wyplnio- wal po trzi letha kazdy rok wuol a trzeti rok VI skopczow, potom gest postawen przed nami Jan Postrichacz richtarz, kteryz byl toho czasu, ten gest wyznal, ze zid zalowal gemu na neboztika Prokopa pro dluh swrchu- psany a pro lichwu, a ze on Prokopa tomu przidrzal, ze gemu lichwu platil, a potom gest otazku czinil k Prokopowi, gizliby zida odbyl, a on prawil, ze sem zidu dal dwa woli a VI skopczow za lichwu, y telata sem gemu dawal, a zid przed nami prawil, ze gemu za lichwu nedal nicz wicze nez geden wuol, a take w radie nassy przed nami powiediel: proweduli to namie, ze gsu mu wiecz dali za lichwu nez geden wuol, chczi winen byti. W. mil prosime na ten kus za nauczenie etc. Na to wam toto za nauczenie dawame. Poniewadz neboztik Prokop rzeznik dussu swu zapeczetiw na srmtedlne posteli poruczenstwie czinie vmrzel natom, ze wicze zidu dluzen nenie nez XX s., takoz pak y swiedomie gest pokazano, tehdy zid wedle prawa ma natom przestati.
277 a potom gest wssel do komniaty, v kterez dwerze byli zamczite s zamkem plechowym. Tu nenie poznano, by czo bylo vsskozeno zamku, nez truhla, w kterez peniezi byli, pilku prorzezali swrchu, kde se zamyka, odsstipiwsse otewrzeli, a potom tez gest nalezeno przi truchliczi menssie, wniez gsu penieze byli zamczeni. A tak ten sused prawi, ze gsu ti penize tudy wzaly, a wedle toho geho y ginych lidy a Polak zwiediew a sskodie hned gest Marka napomienal, chtie peniezom swym, ktery gest gemu dal schowati, aby gemu zase nawratil, az to y przed nas prziesslo. My pak gich naprzately poda- wali gsme odklady gim negednu czinicze y w prawa swa nahledagicze, acz prawo nasse vkazuge, ze czlowieku dobropowiestnemu a zachowalemu ma se toho wierzeti, a ktomu zeby nebyl powinen to ztraty platiti, jakoz Markowi to moz se rzeczi, ze gest czlowiek prawdomluwny a dobrze zachowaly, wssak proto nezdalo se nam tiem vkwapiti kwyrczenie prawa, lecz bychom prwe od w mi" navczenie wzali. Jakoz gsme zalobu, potaczka a Markow odpor slysseli, czo se ztrateze XXti s. gr. tkne, y take wasse pilne spatrzenie, nato wam toto za navczenie dawame: acz gest Marek czlowiek dobrze zachowaly, prawiecz ze wedle toho statek swoy y ginych lidi ztratil, to aby Marek wedle prawa dokazal dwiema prsty na krzizi, acz Polaczek bez toho byti nechcze. 11. Ex alio Colonienses scripserunt. Nach Collin. Eine im Testamente enthaltene eidliche Versicherung über die Betragshöhe einer Schuld behält der entgegengesetzten Aussage eines Juden gegenüber volle Kraft. Dale w. miti za navczenie zadame. Vmrzel vnas Prokop rzeznik sused gsa winen zidu XX s., dussy swu zapeczetiw na smrtedlne posteli poru- czenstwie czinie, ze wicze zidu dluzen nenie nez XX s., a zid po smrti geho etc. narzieka z dluhu wietssieho z lichwy, a ktomu, kteryz gest zatu summa slibil, postawiel swiedomie pacholka dobreho, kteru se rzezu vezil v nebozcze Prokopa, ten wyznal podzawazkem naywyssiem, ze Prokop mistr geho tomu zidu dal dwa woli a VI skopczow za lichwu, a to gemu wyplnio- wal po trzi letha kazdy rok wuol a trzeti rok VI skopczow, potom gest postawen przed nami Jan Postrichacz richtarz, kteryz byl toho czasu, ten gest wyznal, ze zid zalowal gemu na neboztika Prokopa pro dluh swrchu- psany a pro lichwu, a ze on Prokopa tomu przidrzal, ze gemu lichwu platil, a potom gest otazku czinil k Prokopowi, gizliby zida odbyl, a on prawil, ze sem zidu dal dwa woli a VI skopczow za lichwu, y telata sem gemu dawal, a zid przed nami prawil, ze gemu za lichwu nedal nicz wicze nez geden wuol, a take w radie nassy przed nami powiediel: proweduli to namie, ze gsu mu wiecz dali za lichwu nez geden wuol, chczi winen byti. W. mil prosime na ten kus za nauczenie etc. Na to wam toto za nauczenie dawame. Poniewadz neboztik Prokop rzeznik dussu swu zapeczetiw na srmtedlne posteli poruczenstwie czinie vmrzel natom, ze wicze zidu dluzen nenie nez XX s., takoz pak y swiedomie gest pokazano, tehdy zid wedle prawa ma natom przestati.
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278 12. Coloniensibus scriptum est. Appellatio. Nach Collin 1494. a. Eine Beschwerde gegen ein ordnungsmässig gefälltes Urtheil soll unmittelbar nach der Fällung eingebracht werden und die Parthie soll gleich da ein besseres und gerechteres Urtheil finden. Fällt sie mit der Berufung beim Obergerichte durch, so trägt sie nicht blos die Kosten des Urtheils und der Berufung, sondern zahlt auch als Strafe dem Richter 60 kurze Schillinge und jedem Schöffen 30. b. Die Gläubiger eines mit Testament Verstorbenen haben durch ein ganzes Jahr das Recht, ihre gerechten Schuldforderungen geltend zu machen. c. Debitores sunt propinguissimi heredes wie in 2. f. d. Aus dem Vermögen eines aus dem Gefängniss entsprungenen oder aus der Stadt verwiesenen Diebes und seiner Frau kann man sich Schadens erholen. e. Von Alters her beträgt der Strafbetrag für einen Mord und bei Compositionen (friedlichen Verabredungen) 50 Pf. = 30 gr., sonst aber gilt 1 Pf. = 20 gr., die Mark = 48 gr., ein Vierting (ferto) = 12 gr., das Loth = 4 gr, ein kurzer Schil- ling = 12 kleine Geldstücke = 1 böhm. gr. (Also ein Unterschied zwischen Gerichts- mark und Mark im Verkehre. Vgl. R. II. S. XCIX.) Item na prwni kus, czo se ortele pohanienie dotycze, toto wam za nauczenie dawame, kdy kto ortel skrz richtarze a conssely prawem wypo- wiedieny pohanielby a nebo sstraffowal, ten aby to hned przed prawem vczi- nil a giny ortel lepssie a sprawedliwieissy naleza tu hned aby wypowiediel ; pakliby lepssy nenalezla, oto k prawu wyssemu bylo nesseno, czozkoli nato byloby pronalezeno, to on ma a powinen bud wsseczko podstupiti a z statku sweho zaplatiti, a ktomu powinen bud pokutu dati richtarzi LX ssilinkow kratkych a kazdemu conselu XXXti sshillinkow kratkych. Item na druhy kus: kdyzby ktery czlowiek vcziniw kssaft a poru- czenstwie rzadne vmrzelby, pokud a do kterich czasow dluzniczi swe prawo mlczenieni by ztratili, nato wam toto navczenie dawame: czo se kssaftow takowych tkne, ze kazdy wierzitel takowy pro dluh sprawedliwy az do plneho roku ku prawu swemu przigiti moze. Debitores sunt propinguissimi heredes. Item na trzeti kus: ktoby statek swoy prodati mosil pro dluzniky, mohuli gemu dluzniczi zawdawek hindrowati, toto za nauczenie miegte, ze nayprwe dluzniczi od toho statku magi zaplaczeni byti tiemto zpuosobem: ktery se z dluznikow ktomu statku wedle prawa nayprwe prziepowie, tomu nayprw z toho statku zvplna bud geho dluh zaplaczen, potom druhemu bud tez zvplna zaplaczeno, a potom trzietiemu tez et sic de singulis, pokud ten statek wystawa, a ktoz se priepo- wediti wedle prawa obmesskalby, ten toho bud sskoden. Item na cztwrty kus: kdyby ktery zloczinecz pro zlodiegstwo narczen byl a skrz to wzasen a potom vtekl by, mieloliby k statku geho a k statku zeny geho pro takowu sskodu byti hledieno, nato wam toto za nauczenie dawame, ze, kdyby se takowa prziehoda stala, netoliko zwazby kdyby tako- wy zloczinecz a zlodieg vtekl ale siecz kdyby pro zlodiegstwo z miesta vstu- pil, moze toliko k statku geho pro zlodiegstwo hledieno byti. Pondus. Item na paty kus sie otazku vczinili: czoby funth, hrziewna,
278 12. Coloniensibus scriptum est. Appellatio. Nach Collin 1494. a. Eine Beschwerde gegen ein ordnungsmässig gefälltes Urtheil soll unmittelbar nach der Fällung eingebracht werden und die Parthie soll gleich da ein besseres und gerechteres Urtheil finden. Fällt sie mit der Berufung beim Obergerichte durch, so trägt sie nicht blos die Kosten des Urtheils und der Berufung, sondern zahlt auch als Strafe dem Richter 60 kurze Schillinge und jedem Schöffen 30. b. Die Gläubiger eines mit Testament Verstorbenen haben durch ein ganzes Jahr das Recht, ihre gerechten Schuldforderungen geltend zu machen. c. Debitores sunt propinguissimi heredes wie in 2. f. d. Aus dem Vermögen eines aus dem Gefängniss entsprungenen oder aus der Stadt verwiesenen Diebes und seiner Frau kann man sich Schadens erholen. e. Von Alters her beträgt der Strafbetrag für einen Mord und bei Compositionen (friedlichen Verabredungen) 50 Pf. = 30 gr., sonst aber gilt 1 Pf. = 20 gr., die Mark = 48 gr., ein Vierting (ferto) = 12 gr., das Loth = 4 gr, ein kurzer Schil- ling = 12 kleine Geldstücke = 1 böhm. gr. (Also ein Unterschied zwischen Gerichts- mark und Mark im Verkehre. Vgl. R. II. S. XCIX.) Item na prwni kus, czo se ortele pohanienie dotycze, toto wam za nauczenie dawame, kdy kto ortel skrz richtarze a conssely prawem wypo- wiedieny pohanielby a nebo sstraffowal, ten aby to hned przed prawem vczi- nil a giny ortel lepssie a sprawedliwieissy naleza tu hned aby wypowiediel ; pakliby lepssy nenalezla, oto k prawu wyssemu bylo nesseno, czozkoli nato byloby pronalezeno, to on ma a powinen bud wsseczko podstupiti a z statku sweho zaplatiti, a ktomu powinen bud pokutu dati richtarzi LX ssilinkow kratkych a kazdemu conselu XXXti sshillinkow kratkych. Item na druhy kus: kdyzby ktery czlowiek vcziniw kssaft a poru- czenstwie rzadne vmrzelby, pokud a do kterich czasow dluzniczi swe prawo mlczenieni by ztratili, nato wam toto navczenie dawame: czo se kssaftow takowych tkne, ze kazdy wierzitel takowy pro dluh sprawedliwy az do plneho roku ku prawu swemu przigiti moze. Debitores sunt propinguissimi heredes. Item na trzeti kus: ktoby statek swoy prodati mosil pro dluzniky, mohuli gemu dluzniczi zawdawek hindrowati, toto za nauczenie miegte, ze nayprwe dluzniczi od toho statku magi zaplaczeni byti tiemto zpuosobem: ktery se z dluznikow ktomu statku wedle prawa nayprwe prziepowie, tomu nayprw z toho statku zvplna bud geho dluh zaplaczen, potom druhemu bud tez zvplna zaplaczeno, a potom trzietiemu tez et sic de singulis, pokud ten statek wystawa, a ktoz se priepo- wediti wedle prawa obmesskalby, ten toho bud sskoden. Item na cztwrty kus: kdyby ktery zloczinecz pro zlodiegstwo narczen byl a skrz to wzasen a potom vtekl by, mieloliby k statku geho a k statku zeny geho pro takowu sskodu byti hledieno, nato wam toto za nauczenie dawame, ze, kdyby se takowa prziehoda stala, netoliko zwazby kdyby tako- wy zloczinecz a zlodieg vtekl ale siecz kdyby pro zlodiegstwo z miesta vstu- pil, moze toliko k statku geho pro zlodiegstwo hledieno byti. Pondus. Item na paty kus sie otazku vczinili: czoby funth, hrziewna,
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279 vierdunk, loth a ssilingk wedle czista a pocztu praw nassich vczinili, tiemto se zprawugte: acz od starodawna za pokutu morderzstwa w smluwach mier- nych wedle prawa poczitame L. funtow za XXXti s., wssak w ginych poku- tach funth poczita se za XX gr., hrziewna za XLVIII gr., wierdunk za XII gr., loth za IIII gr , a ssilingk kratky za XII peniez malych, genzto plati gross czesky. Anno domini etc. LXXXXIIII. 13. Ad Czaslauiam scriptum est. Nach Caslau 1493. a. Sobald der Hauptbeklagte einmal vor einem fremden Gerichte Antwort gibt, sind nicht allein er, sondern alle seine Mitbeklagten schuldig, daselbst Antwort zu geben. b. Die Auslagen, die Jemand zur Durchsetzung seiner Rechtsansprüche gemacht hat, z. B. Fahrten zum Gericht über's Land, werden mit Ausnahme der Auslagen für den Fürsprecher nicht ersetzt. My purgmistr a radda miesta Gichlawy wzaczne oppatrnosti panom purgmistru a raddie miesta Czaslawie sluzbu nassy spozadaniem wsseho dobreho naprzed wzkazugem. Pani mily! Jakoz ste knam dwa spolu pany przisezna wasse Krzisstana a Augustina wyslali na kusi dolepsane nauczenie zadagic: naprwnie, ze stalo se gest o jarmarze wassem, ze richtarz Ro- nowsky s swymi susedi swadil se s Ondraczkem od Hory, kdezto geden z strany Ronowskeho richtarze zranil Ondraczka, az sotwa ziw zuostal, a skrzto ze gsu oboge strany ku prawu wassemu zarukowany, ale ten, ktery Ondraczka zranil, vtekl z miesta wasseho, a kdyz gsu pani Horniczi s Ondraczkem po prwe ku prawu wassemu stali, zadali gsu, aby Ondraczek s prawa a z rukogenstwie propussczen byl, a ze wam se to vcziniti nezdalo, a kdyz podruhe stali, zalowali gsu na richtarze Ronowskeho a na geho po- moczniky, kterakby Ondraczka w ffrayunku zbili a zranili, a ze richtarz s swymi na gich zalobu przed prawem wassim odpowiedal, a potom na trzie- tiem prawie kdyz gsu opiet stali, richtarz Ronowsky s swymi na zalobu Ondraczka od Hory odpowiedati nechtiel tak prawiecz, zeby prziekazanie miel vrzednikow pana sweho, aby Ondraczkowy przed prawem wassym neodpowiedal etc.: nato wam toto za nauczenie dawame : poniewadz rich- tarz Ronowsky s swymi Ondraczkowi od Hory na zalobu geho przed prawem wassim gednu odpowiedal, ze netoliko richtarz Ronowsky y take ty wsseczi, kterezby Ondraczek wedle richtarze winil, s prawa powinny budu gemu na zalobu geho przed prawem wassim odpowiedati. De expensis. Na druhy kus : kdyby kto ku prawu przes pole gez- diecz a praczugicz na to vtraty czinil a prawo obdrzel, magili gemu wedle prawa takowe vtraty napraweny byti, nato wam toto za nauczenie dawame, ze takowe sskody, kterezby kto na vtraty pronalozil, wedle prawa zadny nenie powinen platiti, nez toliko, czozby na rzecznika przisslo wedle prawa, to ma napraweno byti. Datum anno etc. LXXXXIIIO. 14. Coloniensibus scriptum est taliter. Nach Collin 1495. Den Verpächter trifft der an dem Pachthofe durch Zufall z. B. Feuer ent-
279 vierdunk, loth a ssilingk wedle czista a pocztu praw nassich vczinili, tiemto se zprawugte: acz od starodawna za pokutu morderzstwa w smluwach mier- nych wedle prawa poczitame L. funtow za XXXti s., wssak w ginych poku- tach funth poczita se za XX gr., hrziewna za XLVIII gr., wierdunk za XII gr., loth za IIII gr , a ssilingk kratky za XII peniez malych, genzto plati gross czesky. Anno domini etc. LXXXXIIII. 13. Ad Czaslauiam scriptum est. Nach Caslau 1493. a. Sobald der Hauptbeklagte einmal vor einem fremden Gerichte Antwort gibt, sind nicht allein er, sondern alle seine Mitbeklagten schuldig, daselbst Antwort zu geben. b. Die Auslagen, die Jemand zur Durchsetzung seiner Rechtsansprüche gemacht hat, z. B. Fahrten zum Gericht über's Land, werden mit Ausnahme der Auslagen für den Fürsprecher nicht ersetzt. My purgmistr a radda miesta Gichlawy wzaczne oppatrnosti panom purgmistru a raddie miesta Czaslawie sluzbu nassy spozadaniem wsseho dobreho naprzed wzkazugem. Pani mily! Jakoz ste knam dwa spolu pany przisezna wasse Krzisstana a Augustina wyslali na kusi dolepsane nauczenie zadagic: naprwnie, ze stalo se gest o jarmarze wassem, ze richtarz Ro- nowsky s swymi susedi swadil se s Ondraczkem od Hory, kdezto geden z strany Ronowskeho richtarze zranil Ondraczka, az sotwa ziw zuostal, a skrzto ze gsu oboge strany ku prawu wassemu zarukowany, ale ten, ktery Ondraczka zranil, vtekl z miesta wasseho, a kdyz gsu pani Horniczi s Ondraczkem po prwe ku prawu wassemu stali, zadali gsu, aby Ondraczek s prawa a z rukogenstwie propussczen byl, a ze wam se to vcziniti nezdalo, a kdyz podruhe stali, zalowali gsu na richtarze Ronowskeho a na geho po- moczniky, kterakby Ondraczka w ffrayunku zbili a zranili, a ze richtarz s swymi na gich zalobu przed prawem wassim odpowiedal, a potom na trzie- tiem prawie kdyz gsu opiet stali, richtarz Ronowsky s swymi na zalobu Ondraczka od Hory odpowiedati nechtiel tak prawiecz, zeby prziekazanie miel vrzednikow pana sweho, aby Ondraczkowy przed prawem wassym neodpowiedal etc.: nato wam toto za nauczenie dawame : poniewadz rich- tarz Ronowsky s swymi Ondraczkowi od Hory na zalobu geho przed prawem wassim gednu odpowiedal, ze netoliko richtarz Ronowsky y take ty wsseczi, kterezby Ondraczek wedle richtarze winil, s prawa powinny budu gemu na zalobu geho przed prawem wassim odpowiedati. De expensis. Na druhy kus : kdyby kto ku prawu przes pole gez- diecz a praczugicz na to vtraty czinil a prawo obdrzel, magili gemu wedle prawa takowe vtraty napraweny byti, nato wam toto za nauczenie dawame, ze takowe sskody, kterezby kto na vtraty pronalozil, wedle prawa zadny nenie powinen platiti, nez toliko, czozby na rzecznika przisslo wedle prawa, to ma napraweno byti. Datum anno etc. LXXXXIIIO. 14. Coloniensibus scriptum est taliter. Nach Collin 1495. Den Verpächter trifft der an dem Pachthofe durch Zufall z. B. Feuer ent-
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280 standene Schaden, ausser es ist ausdrücklich das Gegentheil verabredet. Denn „Will- kühr bricht Recht“. Sluzba nasse mudre opatrnosti. Pani przitele mily! Jakoz gste nynie knam wyslali opatrne Petra Krupskeho a Duchka krayczieho a sniemi Ja- kuba pisarcze wasseho miesczkeho spoluprziesezne wasse, vmysla wasseho w tiech potrzebach, o kterez gim opatrnost wasse snami wluwiti porucziliste, oplnie a dokoncze sprawene zagadicz, abychom ge w tomto wassem posel- stwie slysseli, a czoz knam od was mluwiti budu, gim toho doczela wierzili, a wyslyssiecz nato wam wedle praw nassich ponich nauczenie poslali: pani przitele mily, kzadosti a potrzebie wassy wysse gmenowane spoluprziesezne wasse prziewietiwie, laskawie a s pocztiwosti mezi se przigiawsse sewssy pilnosti ge slysseli gsme, kdez na take list od was zaloby Hassowy Forbe- recznika spolususeda wasseho a odporu Jana Hreziecha k orteli a rozeznanie dostatecznieyssiemu przedlozili, a wtom listu dwie cedule zawrzene: gedna, kterym obyczegem a yakymi wymienkami Hassa dwuor swoy Janowi Hrzie- chowi pronayal gest za trzi letha, a czo Jan Hrziech powygite wtiech trzech leth gmenowitie Hassowi zase ma postupiti, druha cedule, kterak Jan Hrziech a rukogmie geho po wassem wyrczenie zadali gsu, aby wsseczka radda byla obeslana, ze niekteru wiecz ku pomoczi przi swe poloziti a zwrzieti przed wami chtiegi, kdez Hassu winili ze dwa kusu, a kterak Hassa zase nata dwa kusy odpor vczinil a na posledy prosil a zadal, aczby se gemu gake vmenssenie stalo wassim rozsudkem abysste to take na prawo wyssy roznesli, to naprzed vstnie poslow wassich nanas roznessenie, y take wasse listownie a rozumne zaloby a odporu swrchu dotczenych osob wyslo- wenie przitom take polozenie wasseho nato wyrczeneho rozeznanie, wedle praw nassich se wssy pilnosti powaziwsse, dostatnie wyrozumieli gsme, a nato wam toto nauczenie dawame a za prawo rziekame: jakoz Hassa pro- nayal dwuor swoy Janowi Hrziechowi za trzi letha s diedinami y s nabytky wedle smluwy mezi nymi obapolnie vczinienie, tak iakoz cedule te smluwy a toho pronaymu nato vcziniena swiedczie, poniewadz Hassa wte smluwie zadnych takowych sskod od ohnie nebo jinym kterymkoli obyczegem prziessliech newymal, a wtom pronaymu dwuor geho boziem dopussczeniem wedle ginych sused zhorzal, tehdy wedle prawa, to czoz gest zhorzalo na stawenie toho dworu, Hassa ma a powinen gest, podstupiti a tu sskodu hynuti. Tez Jan Hrziech s swymi rukogmiemi wedle prawa ma a powinen gest Hassowi wsseho tolikez zase postupiti, tak iakoz w ceduli te smluwy a toho postupenie psano stogi, a nebo peniezi zaplatiti, poniewadz swolenie a smluwy dobrowolne prawo lami. Actum anno domini etc. LXXXXVIo. 15. Ex alio eisdem Coloniensibus. Nach Collin 1495. a. Kann der Käufer einer Liegenschaft den Rest des ratenweise zu entrichtenden Kaufschillings nicht zahlen, und ist beim Verkaufe ausdrücklich bestimmt worden, dass die geschehene Abschlagszahlung für den nichtgezahlten Kaufschillingsrest haften soll („dass der eine Theil des Geldes für den andern Bürge sein soll“),
280 standene Schaden, ausser es ist ausdrücklich das Gegentheil verabredet. Denn „Will- kühr bricht Recht“. Sluzba nasse mudre opatrnosti. Pani przitele mily! Jakoz gste nynie knam wyslali opatrne Petra Krupskeho a Duchka krayczieho a sniemi Ja- kuba pisarcze wasseho miesczkeho spoluprziesezne wasse, vmysla wasseho w tiech potrzebach, o kterez gim opatrnost wasse snami wluwiti porucziliste, oplnie a dokoncze sprawene zagadicz, abychom ge w tomto wassem posel- stwie slysseli, a czoz knam od was mluwiti budu, gim toho doczela wierzili, a wyslyssiecz nato wam wedle praw nassich ponich nauczenie poslali: pani przitele mily, kzadosti a potrzebie wassy wysse gmenowane spoluprziesezne wasse prziewietiwie, laskawie a s pocztiwosti mezi se przigiawsse sewssy pilnosti ge slysseli gsme, kdez na take list od was zaloby Hassowy Forbe- recznika spolususeda wasseho a odporu Jana Hreziecha k orteli a rozeznanie dostatecznieyssiemu przedlozili, a wtom listu dwie cedule zawrzene: gedna, kterym obyczegem a yakymi wymienkami Hassa dwuor swoy Janowi Hrzie- chowi pronayal gest za trzi letha, a czo Jan Hrziech powygite wtiech trzech leth gmenowitie Hassowi zase ma postupiti, druha cedule, kterak Jan Hrziech a rukogmie geho po wassem wyrczenie zadali gsu, aby wsseczka radda byla obeslana, ze niekteru wiecz ku pomoczi przi swe poloziti a zwrzieti przed wami chtiegi, kdez Hassu winili ze dwa kusu, a kterak Hassa zase nata dwa kusy odpor vczinil a na posledy prosil a zadal, aczby se gemu gake vmenssenie stalo wassim rozsudkem abysste to take na prawo wyssy roznesli, to naprzed vstnie poslow wassich nanas roznessenie, y take wasse listownie a rozumne zaloby a odporu swrchu dotczenych osob wyslo- wenie przitom take polozenie wasseho nato wyrczeneho rozeznanie, wedle praw nassich se wssy pilnosti powaziwsse, dostatnie wyrozumieli gsme, a nato wam toto nauczenie dawame a za prawo rziekame: jakoz Hassa pro- nayal dwuor swoy Janowi Hrziechowi za trzi letha s diedinami y s nabytky wedle smluwy mezi nymi obapolnie vczinienie, tak iakoz cedule te smluwy a toho pronaymu nato vcziniena swiedczie, poniewadz Hassa wte smluwie zadnych takowych sskod od ohnie nebo jinym kterymkoli obyczegem prziessliech newymal, a wtom pronaymu dwuor geho boziem dopussczeniem wedle ginych sused zhorzal, tehdy wedle prawa, to czoz gest zhorzalo na stawenie toho dworu, Hassa ma a powinen gest, podstupiti a tu sskodu hynuti. Tez Jan Hrziech s swymi rukogmiemi wedle prawa ma a powinen gest Hassowi wsseho tolikez zase postupiti, tak iakoz w ceduli te smluwy a toho postupenie psano stogi, a nebo peniezi zaplatiti, poniewadz swolenie a smluwy dobrowolne prawo lami. Actum anno domini etc. LXXXXVIo. 15. Ex alio eisdem Coloniensibus. Nach Collin 1495. a. Kann der Käufer einer Liegenschaft den Rest des ratenweise zu entrichtenden Kaufschillings nicht zahlen, und ist beim Verkaufe ausdrücklich bestimmt worden, dass die geschehene Abschlagszahlung für den nichtgezahlten Kaufschillingsrest haften soll („dass der eine Theil des Geldes für den andern Bürge sein soll“),
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281 so verliert der Käufer das gezahlte Geld, und die Liegenschaft geht wieder in das Eigenthum des Verkäufers zurück. Ist diess nicht der Fall, so ist der Käufer ver- pflichtet, die Liegenschaft wieder zu verkaufen und den Käufer zu befriedigen. Reicht der gelöste Kaufschilling zur Tilgung des Restes nicht hin, so ist der Verkäufer be- rechtigt, die völlige Tilgung seiner Forderung von dem Käufer als seinem Schuldner zu fordern. b. Der Gläubiger — sei er Christ oder Jude — hat das Recht, den Schuldner. der ihn nicht befriedigen kann, durch sechs Wochen ununterbrochen im Schuldenarrest zu halten. c. Wenn ein Schuldner dem Gläubiger seine Liegenschaft mit Allem, was dazu gehört, vor Gericht eignet, und diese Eignung gehörig ins Bergbuch eingetragen ist, so hat ein späterer Gläubiger nicht mehr das Recht, auf die Fahrnisse und Einrichtungs- stücke (swrchky. Siehe Glossar zu Cornelius z Wšehrd knihy devatery. S. 470) zu greifen. d. A hatte für B bei einem Juden Geld aufgenommen, und später dem C unter Brief und Siegel die Vollmacht gegeben, die Schuld von B einzutreiben. Mittlerweile hatte A ein Verbrechen begangen und vor seiner Hinrichtung dem B seine Schuld vor Zeugen nachgelassen. Es wird entschieden, dass er er dazu berechtigt war, obwohl er dem C das Recht gegeben habe, die Schuld einzufordern, und dass B befreit sei. e. Eine letztwillige Anordnung wird aufrecht erhalten, worin ein Vater seinem jüngeren Sohne mehr hinterlässt, als dem älteren, denn dazu habe er das Recht, doch solle der jüngere dem älteren das, was diesem an der ihm ausgesetzten Summe als nicht einbringlich abgehen sollte, ergänzen. Die Ansprüche des Schwiegersohnes, der das Testament im Namen der ganz übergangenen Tochter, seiner Frau, anficht, werden ganz mit Stillschweigen übergangen. My purgmistr a radda miesta G. wzaczne opatrnosti panom purgmistru a raddie miesta Noweho Colina nad Labem sluzbu nassy s pozadaniem wsseho dobreho naprzed wznazugem. Jakoz gste knam wyslali opatrne Petra a Duchka etc. na kusy dole psane nauczenie zadagicz: na prwnie, kdez, pissete takto: stalo, se gest, ze geden sused kupil dwuor s diedinami a nabytky v druheho za CC s. gr., zaplatiw polowiczi te summy wedle trhu a smluwy nato vcziniene, a potom mage wicze platiti na roky gmenowite nemage cziem platiti, nemohl tomu dosti vcziniti, a poniewadz tomu dosti vcziniti nemohl, tehdy sukup nebo ten, kteryz prodal dwuor, mochliby se zase w swoy dwuor vwazati iakozto wdiedicztwie swe, neb czo wtom za pra- wo gest. — nato wam toto za navczenie dawame: gestli ze se gest w pro- dagi toho dworu wymienka rzadna stala aby gedni penieze druhym penie- zom rukogmie byli, tehdy platcze ten, kteryz dwuor kupil, acz czo na ten dwuor zawdal a potom na roky vrezene nemiel cziem doplatiti, to wsse, czo na to zawdal, wedle prawa ztrati, a sukup nebo wierzitel moz se wedle prawa wdwuor swoy zase vwazati, iako w swe diedicztwie. Pakli ten dwuor byl prodan bez wsselike wymienky, tehdy platcze ten ma a powinen gest wedle prawa dwuor ten zase prodati a tiem sukupa nebo wierzitele sweho odbyti a zaplatiti. A gestli by pak ten dwuor rowniegi nebo laciniegi prodati mosil, nezliby dluh geho wystaczil kzaplaczenie, tehdy wierzitel moze kniemu o ostatek dluhu sweho hledieti wedle prawa yako k dluzniku swemu. Item na druhy kus: pokud a neb kterak dluho dluznik powinen gest pro dluh, bud maly neb weliky, kdyz nema cziem neb odkud platiti, w waz-
281 so verliert der Käufer das gezahlte Geld, und die Liegenschaft geht wieder in das Eigenthum des Verkäufers zurück. Ist diess nicht der Fall, so ist der Käufer ver- pflichtet, die Liegenschaft wieder zu verkaufen und den Käufer zu befriedigen. Reicht der gelöste Kaufschilling zur Tilgung des Restes nicht hin, so ist der Verkäufer be- rechtigt, die völlige Tilgung seiner Forderung von dem Käufer als seinem Schuldner zu fordern. b. Der Gläubiger — sei er Christ oder Jude — hat das Recht, den Schuldner. der ihn nicht befriedigen kann, durch sechs Wochen ununterbrochen im Schuldenarrest zu halten. c. Wenn ein Schuldner dem Gläubiger seine Liegenschaft mit Allem, was dazu gehört, vor Gericht eignet, und diese Eignung gehörig ins Bergbuch eingetragen ist, so hat ein späterer Gläubiger nicht mehr das Recht, auf die Fahrnisse und Einrichtungs- stücke (swrchky. Siehe Glossar zu Cornelius z Wšehrd knihy devatery. S. 470) zu greifen. d. A hatte für B bei einem Juden Geld aufgenommen, und später dem C unter Brief und Siegel die Vollmacht gegeben, die Schuld von B einzutreiben. Mittlerweile hatte A ein Verbrechen begangen und vor seiner Hinrichtung dem B seine Schuld vor Zeugen nachgelassen. Es wird entschieden, dass er er dazu berechtigt war, obwohl er dem C das Recht gegeben habe, die Schuld einzufordern, und dass B befreit sei. e. Eine letztwillige Anordnung wird aufrecht erhalten, worin ein Vater seinem jüngeren Sohne mehr hinterlässt, als dem älteren, denn dazu habe er das Recht, doch solle der jüngere dem älteren das, was diesem an der ihm ausgesetzten Summe als nicht einbringlich abgehen sollte, ergänzen. Die Ansprüche des Schwiegersohnes, der das Testament im Namen der ganz übergangenen Tochter, seiner Frau, anficht, werden ganz mit Stillschweigen übergangen. My purgmistr a radda miesta G. wzaczne opatrnosti panom purgmistru a raddie miesta Noweho Colina nad Labem sluzbu nassy s pozadaniem wsseho dobreho naprzed wznazugem. Jakoz gste knam wyslali opatrne Petra a Duchka etc. na kusy dole psane nauczenie zadagicz: na prwnie, kdez, pissete takto: stalo, se gest, ze geden sused kupil dwuor s diedinami a nabytky v druheho za CC s. gr., zaplatiw polowiczi te summy wedle trhu a smluwy nato vcziniene, a potom mage wicze platiti na roky gmenowite nemage cziem platiti, nemohl tomu dosti vcziniti, a poniewadz tomu dosti vcziniti nemohl, tehdy sukup nebo ten, kteryz prodal dwuor, mochliby se zase w swoy dwuor vwazati iakozto wdiedicztwie swe, neb czo wtom za pra- wo gest. — nato wam toto za navczenie dawame: gestli ze se gest w pro- dagi toho dworu wymienka rzadna stala aby gedni penieze druhym penie- zom rukogmie byli, tehdy platcze ten, kteryz dwuor kupil, acz czo na ten dwuor zawdal a potom na roky vrezene nemiel cziem doplatiti, to wsse, czo na to zawdal, wedle prawa ztrati, a sukup nebo wierzitel moz se wedle prawa wdwuor swoy zase vwazati, iako w swe diedicztwie. Pakli ten dwuor byl prodan bez wsselike wymienky, tehdy platcze ten ma a powinen gest wedle prawa dwuor ten zase prodati a tiem sukupa nebo wierzitele sweho odbyti a zaplatiti. A gestli by pak ten dwuor rowniegi nebo laciniegi prodati mosil, nezliby dluh geho wystaczil kzaplaczenie, tehdy wierzitel moze kniemu o ostatek dluhu sweho hledieti wedle prawa yako k dluzniku swemu. Item na druhy kus: pokud a neb kterak dluho dluznik powinen gest pro dluh, bud maly neb weliky, kdyz nema cziem neb odkud platiti, w waz-
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282 bie drzan byti — toto wam za navczenie damame, ze dluznik bud o weliky nebo maly dluh nemage wierzitele sweho cziem odbyti a zaplatiti, acz wier- zitel bez toho byti nechcze, ma w wazbie drzan byti za ssest nedieli porzad zbiechlych bud krzestianu nebu zidu. Item na trzieti kus, kdez takto pissete: przihodilo se gest, ze geden dobry czlowiek sused nass gmenem Aless statek swoy wesskeren dwuor s diedinami a stiem se wssiem, czoz ktomu dworu przislusselo, gest dal, zapsal a prziewlastnil sluzebniku swemu wiernemu gmenem Janowi Geczmenowi, prwe gemu odewzdanie vcziniw przed prawem tiem, k kteremuz gsu przise- dieli w Miechowicziech za Labem w przedmiesti miesta nasseho, a tu gsu wyznali przieseznie toho prawa przed nami, a potom ten dobry czlowiek totiz Aless przedstupiw przed nas do plne raddy nassy s tymz sluzebnikem swym przed nami dobrowolnie tez gemu dal gest a prziwlastnil ten dwuor s diedinami a se wssiem ktomu dworu przislussenstwiem a w kniehy miesta nasseho wepsati rozkazal bez napadu a przekazky geho y buducziech przatel neb diediczow geho wsseli kterake, potom pan Aless wdluziw se zidu w summu niekteru peuiezetu list nase zidu vdielaw, pod peczeti swu zawazaw gemu ten dluh na statku swem, kdez ezo ma, a ze zid wzaw sobie tu kupo- moczi, ze przitom zapisu nebylo dotczeno o swrchcziech, chytil se toho, aby z tiech swrchkuow gemu ten dluh zaplaczen byl, a ze wedle zwyklosti daw- nich nikdiz w zadnych zapisiech miesczkeho prawa nedotyka se o swrch- cziech, zda se nam zid nemielby mieti sprawedlnosti k napadu neb k narzie- kanie toho statku, neb czo przitom za prawo gest — nato wam toto za prawo rziekame : poniewadz Aless statek swoy wesskeren dwuor s diedinami a stiem se wssiem, czoz ktomu dworu przieslussilo gest, kdez se netoliko dwuor s diedinami nebrz y take swrchek y nabytek wtom dworze wedle prawa zawiera, dal, zapsal a prziewlastnil Janowi Geczmenowi sluzebniku swemu, vcziniw gemu toho wsseho odewzdanie przed prawem wassim vczinil gest y w kniehy wasse miesczke wepsati rozkazal gest a potom teprw wdlu- ziw se zidu w summu niekteru peniezitu vdielaw zidu list pod peczeti swu na statek swoy kdez czo ma etc., ze przes takowe rzadne odewzdanie Alsse wysse dotczeneho zid stakowym swym zapisem prawa zadneho nema na swrchek dworu swrchupsanemu sahati ani se nawraczowati nynie ani czasi buducziemi obyczegem nizadnym. Item na czwrty kus, kdez w swem psanie dotyczete takto: Stalo se gest w miestie nassem : Waczlaw Sscitarzsky scowarziw se s Janem Karta- kem sam poniekud wdluziw se zidu w summu peniezitu a take slibil wedle dluhu sweho k zidu za Jana Kartaka iakozto za chowarzisse sweho za nie- kteru summu peniezitu, zidu slibil dobyti na Janowi, vczinil naten dluh list pod swu peczeti a niekterych ginych dobrych lidi peczetmi, daw mocz k dobywanie tehoz dluhu Hawlowi Calinowi, a wtom Waczlawowi Ssitarzskemu przihodilo se, ze wssed wskutek zly ztratil zato ssigi, a kdyz gest weden na poprawu, mluwili gsu sniem przatele Jana Kartaka zastawiwsse se sniem na rynku oten dluh a rzka: mily Waczlawe kterak chczess vcziniti s Janem o dluh swuby, dal gsy listowniem prawem mocz Hawlowi Jana vpomienati,
282 bie drzan byti — toto wam za navczenie damame, ze dluznik bud o weliky nebo maly dluh nemage wierzitele sweho cziem odbyti a zaplatiti, acz wier- zitel bez toho byti nechcze, ma w wazbie drzan byti za ssest nedieli porzad zbiechlych bud krzestianu nebu zidu. Item na trzieti kus, kdez takto pissete: przihodilo se gest, ze geden dobry czlowiek sused nass gmenem Aless statek swoy wesskeren dwuor s diedinami a stiem se wssiem, czoz ktomu dworu przislusselo, gest dal, zapsal a prziewlastnil sluzebniku swemu wiernemu gmenem Janowi Geczmenowi, prwe gemu odewzdanie vcziniw przed prawem tiem, k kteremuz gsu przise- dieli w Miechowicziech za Labem w przedmiesti miesta nasseho, a tu gsu wyznali przieseznie toho prawa przed nami, a potom ten dobry czlowiek totiz Aless przedstupiw przed nas do plne raddy nassy s tymz sluzebnikem swym przed nami dobrowolnie tez gemu dal gest a prziwlastnil ten dwuor s diedinami a se wssiem ktomu dworu przislussenstwiem a w kniehy miesta nasseho wepsati rozkazal bez napadu a przekazky geho y buducziech przatel neb diediczow geho wsseli kterake, potom pan Aless wdluziw se zidu w summu niekteru peuiezetu list nase zidu vdielaw, pod peczeti swu zawazaw gemu ten dluh na statku swem, kdez ezo ma, a ze zid wzaw sobie tu kupo- moczi, ze przitom zapisu nebylo dotczeno o swrchcziech, chytil se toho, aby z tiech swrchkuow gemu ten dluh zaplaczen byl, a ze wedle zwyklosti daw- nich nikdiz w zadnych zapisiech miesczkeho prawa nedotyka se o swrch- cziech, zda se nam zid nemielby mieti sprawedlnosti k napadu neb k narzie- kanie toho statku, neb czo przitom za prawo gest — nato wam toto za prawo rziekame : poniewadz Aless statek swoy wesskeren dwuor s diedinami a stiem se wssiem, czoz ktomu dworu przieslussilo gest, kdez se netoliko dwuor s diedinami nebrz y take swrchek y nabytek wtom dworze wedle prawa zawiera, dal, zapsal a prziewlastnil Janowi Geczmenowi sluzebniku swemu, vcziniw gemu toho wsseho odewzdanie przed prawem wassim vczinil gest y w kniehy wasse miesczke wepsati rozkazal gest a potom teprw wdlu- ziw se zidu w summu niekteru peniezitu vdielaw zidu list pod peczeti swu na statek swoy kdez czo ma etc., ze przes takowe rzadne odewzdanie Alsse wysse dotczeneho zid stakowym swym zapisem prawa zadneho nema na swrchek dworu swrchupsanemu sahati ani se nawraczowati nynie ani czasi buducziemi obyczegem nizadnym. Item na czwrty kus, kdez w swem psanie dotyczete takto: Stalo se gest w miestie nassem : Waczlaw Sscitarzsky scowarziw se s Janem Karta- kem sam poniekud wdluziw se zidu w summu peniezitu a take slibil wedle dluhu sweho k zidu za Jana Kartaka iakozto za chowarzisse sweho za nie- kteru summu peniezitu, zidu slibil dobyti na Janowi, vczinil naten dluh list pod swu peczeti a niekterych ginych dobrych lidi peczetmi, daw mocz k dobywanie tehoz dluhu Hawlowi Calinowi, a wtom Waczlawowi Ssitarzskemu przihodilo se, ze wssed wskutek zly ztratil zato ssigi, a kdyz gest weden na poprawu, mluwili gsu sniem przatele Jana Kartaka zastawiwsse se sniem na rynku oten dluh a rzka: mily Waczlawe kterak chczess vcziniti s Janem o dluh swuby, dal gsy listowniem prawem mocz Hawlowi Jana vpomienati,
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283 przitom geho zadali gsu, aby ten dluh Janowi odpustil, a on gest gemu wsseczko odpustil, neb gest zidu giz byl wsse sam zaplatil statkem swym, toliko to pozuostawiw, budeli kdy Jan secz moczi byti, aby zageho dussy vczinil, a toho gsu swiedkowe mnozi lide vrozeni y miessty, a ze Hawel tiem listem napad na Jana czinie chtie toho dluhu naniem dosiehnuti — nato wam toto za navczenie dawame: gestli ze gest Waczlaw Sstitarzsky Haw- lowi Calinowi naten dluh mocz a kwalt listem swym pod peczeti swu a ginych dobrych lidi vczinil a dal, aby on ten dluh na Janowi Kartakowi gemu a k geho rukam dobywal, tehdy Waczlaw Sstitarzsky, kdyz gest weden na po- prawu a tu prossen przed mnoho dobrymi lidmi, aby Janowi Kartakowi ten dluh odpustil, a Waczlaw to vczinil a gemu ten dluh odpustil, tehdy gest mocz miel, aczkoli prwe Calinowi mocz listem swym na ten dluh dal, Janowi Kartakowi ten dluh, kteryz Jan zidu dal, odpustiti a mymo se owssem vpu- stiti wedle prawa. Item na paty kus, kdez takto wassem psanie wyslowiste: Jan Korycz czinie swe poslednie poruczenstwie pozuostawil posobie dwa syny, mlad- ssiemu gmenem Wawrowi poruczil dwuor s diedinami a sewssem nabytkem toliko stoho statku rozkazaw dati Jakubowi synu starssiemu sto kop missen. gr., a wicze temuz Jakubowi odkazal na domu gednom w mestie nassem sto kop missen. gr., a ze kdyz secztenie se stalo, y zapis opatrzen gest, nena- lezlo se tak mnoho a tolikez dluhu natemz domu. Jakub gest odpor vezinil nechtie dopustiti to kssaftu twrditi, tahne se na diel brata sweho, prawiecz se mieti po otczi swem k statku tuz sprawedliwost iakozto bratr geho mladssie. Item przitom Jakub Krcziem, kteryz miel dczeru Jana Korycze za manzelku, plod sny mage take, przipowiedil se ktomu statku, tez odpor vcziniw tomu kssaftu prawiecz se mieti po manzelcze swe sprawedliwost k statku Jana Korycze, ze Jan Korycz pamieti nemage geho wtom pozapome- nul, a Jacub gemu take obmesskal przipomenuti. — toto wam za navczenie dawame : poniewadz Jan Korycz vczinil kssaft a poruczenstwie wedle oby- czege a zrziezenie miesta wasseho, to my geho poruzenstwie pewnieme a wedle prawa potwrzugem, aby tak bylo zachowano, iakoz gest Korycz zpuosobil, nehledie nato, ze gest synu mladssiemu wicze poruczil nezli star- ssiemu, neb to wedle prawa slussnie vcziniti mohl. Wssak gestli czo Jaku- bowi na tiech sto kopach missen. gr., kterez gemu na domu gednom w miestie wassem odkazal a poruczil, schazi, to aby Wawra bratru swemu Jakubowi z statku sweho dolozil, tak aby gemu z vplna tiech sto kop missen. gr. wysslo. Actum anno domini etc. nonogesimo quinto. 16. Ad Czaslauienses scriptum est. Nach Caslau. Der Bruder eines ohne Testament Verstorbenen erhob gegen die Witwe und Waisen Ansprüche auf die Hälfte der liegenden Hinterlassenschaft auf Grund eines mit dem Siegel der Stadt Trebitsch bekräftigten Gesellschaftsvertrages 1) zwischen dem Ver- 1) spolek (unio bonorum), ein im Landrecht allgemein übliches, dem städtischen Rechte fremdes Rechtsinstitut, das darin bestand, dass zwei einander fremde Personen
283 przitom geho zadali gsu, aby ten dluh Janowi odpustil, a on gest gemu wsseczko odpustil, neb gest zidu giz byl wsse sam zaplatil statkem swym, toliko to pozuostawiw, budeli kdy Jan secz moczi byti, aby zageho dussy vczinil, a toho gsu swiedkowe mnozi lide vrozeni y miessty, a ze Hawel tiem listem napad na Jana czinie chtie toho dluhu naniem dosiehnuti — nato wam toto za navczenie dawame: gestli ze gest Waczlaw Sstitarzsky Haw- lowi Calinowi naten dluh mocz a kwalt listem swym pod peczeti swu a ginych dobrych lidi vczinil a dal, aby on ten dluh na Janowi Kartakowi gemu a k geho rukam dobywal, tehdy Waczlaw Sstitarzsky, kdyz gest weden na po- prawu a tu prossen przed mnoho dobrymi lidmi, aby Janowi Kartakowi ten dluh odpustil, a Waczlaw to vczinil a gemu ten dluh odpustil, tehdy gest mocz miel, aczkoli prwe Calinowi mocz listem swym na ten dluh dal, Janowi Kartakowi ten dluh, kteryz Jan zidu dal, odpustiti a mymo se owssem vpu- stiti wedle prawa. Item na paty kus, kdez takto wassem psanie wyslowiste: Jan Korycz czinie swe poslednie poruczenstwie pozuostawil posobie dwa syny, mlad- ssiemu gmenem Wawrowi poruczil dwuor s diedinami a sewssem nabytkem toliko stoho statku rozkazaw dati Jakubowi synu starssiemu sto kop missen. gr., a wicze temuz Jakubowi odkazal na domu gednom w mestie nassem sto kop missen. gr., a ze kdyz secztenie se stalo, y zapis opatrzen gest, nena- lezlo se tak mnoho a tolikez dluhu natemz domu. Jakub gest odpor vezinil nechtie dopustiti to kssaftu twrditi, tahne se na diel brata sweho, prawiecz se mieti po otczi swem k statku tuz sprawedliwost iakozto bratr geho mladssie. Item przitom Jakub Krcziem, kteryz miel dczeru Jana Korycze za manzelku, plod sny mage take, przipowiedil se ktomu statku, tez odpor vcziniw tomu kssaftu prawiecz se mieti po manzelcze swe sprawedliwost k statku Jana Korycze, ze Jan Korycz pamieti nemage geho wtom pozapome- nul, a Jacub gemu take obmesskal przipomenuti. — toto wam za navczenie dawame : poniewadz Jan Korycz vczinil kssaft a poruczenstwie wedle oby- czege a zrziezenie miesta wasseho, to my geho poruzenstwie pewnieme a wedle prawa potwrzugem, aby tak bylo zachowano, iakoz gest Korycz zpuosobil, nehledie nato, ze gest synu mladssiemu wicze poruczil nezli star- ssiemu, neb to wedle prawa slussnie vcziniti mohl. Wssak gestli czo Jaku- bowi na tiech sto kopach missen. gr., kterez gemu na domu gednom w miestie wassem odkazal a poruczil, schazi, to aby Wawra bratru swemu Jakubowi z statku sweho dolozil, tak aby gemu z vplna tiech sto kop missen. gr. wysslo. Actum anno domini etc. nonogesimo quinto. 16. Ad Czaslauienses scriptum est. Nach Caslau. Der Bruder eines ohne Testament Verstorbenen erhob gegen die Witwe und Waisen Ansprüche auf die Hälfte der liegenden Hinterlassenschaft auf Grund eines mit dem Siegel der Stadt Trebitsch bekräftigten Gesellschaftsvertrages 1) zwischen dem Ver- 1) spolek (unio bonorum), ein im Landrecht allgemein übliches, dem städtischen Rechte fremdes Rechtsinstitut, das darin bestand, dass zwei einander fremde Personen
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284 storbenen und seinem Vater, jedoch nicht gleich nach dem Todesfall, sondern bei Ge- legenheit einer abermaligen Verheirathung der Witwe. Er wird abgewiesen, weil er mit seinen Ansprüchen ein Jahr lang nach dem Todesfall geschwiegen hatte, ohne sie geltend zu machen. Purgmistr a radda miesta G. wzacznym w opatrnostech purg' a raddie miesta Czaslawie sluzbu nassy etc. Jakoz ste trzi spolupsany prziesezne wasse A B C knam wyslali, nawczenie zadagicz na dolepsanu przi, kteraz przednami w zalobie y odporu wtato slowa wyslowena gest, kterak Martin Boyan, niekdy spolumiessczenin wass, vmrzel bez kssaftu w miestie wassem, zuostawic posobie manzelku, dietky a ktomu statek znamenity mowity y ne- mowity, a ze Troyon Trzebicze bratr tehoz Martina tahne se naten statek zadagicz, aby byl vweden w polowiczi toho wsseho statku daniem otcze sweho, dowozugicz toho listem pod peczeti miesta Trzebicze, kterak neboz- tik Martin spolczil se s Boyanem otcem swym, kteryz sme slysseli przitom take, kterak Troyan po smrti tehoz Martina bratra sweho przigew kwam do miesta przed wami stawal, syrotky wam kobranie porawczel, statek mowity totiz sukna prodawal, dluhy wyvpomienal, dluhy platil a nikdy se k statku bratra sweho podle prawa neohlassowal a teprw, kdyz se pani Katherzina manzelka neboczcze Martina wdala, teprw se prziepomienal tahnucz se na polowiczi toho wsseho statku skrz bratra sweho pozuostawaneho zadagicz byti zachowan podle prawa. Tez Mathussek Spolumiessczenin wass, manzel wysserzeczene pani Katherziny s syrotky stoge przied wami zadal za spra- wedliwe rozeznanie, aby byli zachowani podle prawa miesta wasseho, tomu wssemu gsme wyrozumieli — nato wam toto navczanie dawame : poniewadz se ani Troyan ani Boyan otecz geho po smrti neboztika Martina wrocze ktomu statku podle prawa nechlassowali ani przipowiedali, aby ktere prawa ktomu statku mieli, a tak dluho mlezeli, ze y potom dale magi mlezeti a wicze se naten statek netahnuti. Datum. 17. Cuttnensibus scriptum est. Nach Kuttenberg. Gegen eine einfache Diebstahlsanklage schützt man sich durch den Eineid. Sluzbu nassy naprzed wzkazugeme wzaczne oppatrnosti. Przitele a susede mily! jakoz ste knam poslali slowutneho Prokopa a Jakuba spolu- prziesezne wasse a list peczeti miesta wasseho zapeczetieny, w niemz zaloba Hanusa na Mathusse pekarze a tehoz Mathusse odpor a odpowied y tudiez wedle toho nalez wassy oppatrnosti gsu popsany, yakoz se nak wtom liste ssirze zawiera, zadagicze, abychom wassy opatrnosti z prawa nasseho, ktere- hoz wy wziwate, a strana gedna ktomu se odwolala, wdali ortel etc. — mily przitelee ted wassy opatrnosti wypis tehoz listu peczeti nassy mieczku za- ihre Vermögensmassen in eine einzige verschmolzen, mit der Wirkung, dass sie im Falle des Vorsterbens des einen Theils ohne erbberechtigte Kinder dem überlebenden Theile anfiel und mit der Tendenz, den Heimfall des sonst erblosen Gutes an den König oder den Grundherrn (odúmrti) zu verhindern, somit eine Art Erbverbrüderung.
284 storbenen und seinem Vater, jedoch nicht gleich nach dem Todesfall, sondern bei Ge- legenheit einer abermaligen Verheirathung der Witwe. Er wird abgewiesen, weil er mit seinen Ansprüchen ein Jahr lang nach dem Todesfall geschwiegen hatte, ohne sie geltend zu machen. Purgmistr a radda miesta G. wzacznym w opatrnostech purg' a raddie miesta Czaslawie sluzbu nassy etc. Jakoz ste trzi spolupsany prziesezne wasse A B C knam wyslali, nawczenie zadagicz na dolepsanu przi, kteraz przednami w zalobie y odporu wtato slowa wyslowena gest, kterak Martin Boyan, niekdy spolumiessczenin wass, vmrzel bez kssaftu w miestie wassem, zuostawic posobie manzelku, dietky a ktomu statek znamenity mowity y ne- mowity, a ze Troyon Trzebicze bratr tehoz Martina tahne se naten statek zadagicz, aby byl vweden w polowiczi toho wsseho statku daniem otcze sweho, dowozugicz toho listem pod peczeti miesta Trzebicze, kterak neboz- tik Martin spolczil se s Boyanem otcem swym, kteryz sme slysseli przitom take, kterak Troyan po smrti tehoz Martina bratra sweho przigew kwam do miesta przed wami stawal, syrotky wam kobranie porawczel, statek mowity totiz sukna prodawal, dluhy wyvpomienal, dluhy platil a nikdy se k statku bratra sweho podle prawa neohlassowal a teprw, kdyz se pani Katherzina manzelka neboczcze Martina wdala, teprw se prziepomienal tahnucz se na polowiczi toho wsseho statku skrz bratra sweho pozuostawaneho zadagicz byti zachowan podle prawa. Tez Mathussek Spolumiessczenin wass, manzel wysserzeczene pani Katherziny s syrotky stoge przied wami zadal za spra- wedliwe rozeznanie, aby byli zachowani podle prawa miesta wasseho, tomu wssemu gsme wyrozumieli — nato wam toto navczanie dawame : poniewadz se ani Troyan ani Boyan otecz geho po smrti neboztika Martina wrocze ktomu statku podle prawa nechlassowali ani przipowiedali, aby ktere prawa ktomu statku mieli, a tak dluho mlezeli, ze y potom dale magi mlezeti a wicze se naten statek netahnuti. Datum. 17. Cuttnensibus scriptum est. Nach Kuttenberg. Gegen eine einfache Diebstahlsanklage schützt man sich durch den Eineid. Sluzbu nassy naprzed wzkazugeme wzaczne oppatrnosti. Przitele a susede mily! jakoz ste knam poslali slowutneho Prokopa a Jakuba spolu- prziesezne wasse a list peczeti miesta wasseho zapeczetieny, w niemz zaloba Hanusa na Mathusse pekarze a tehoz Mathusse odpor a odpowied y tudiez wedle toho nalez wassy oppatrnosti gsu popsany, yakoz se nak wtom liste ssirze zawiera, zadagicze, abychom wassy opatrnosti z prawa nasseho, ktere- hoz wy wziwate, a strana gedna ktomu se odwolala, wdali ortel etc. — mily przitelee ted wassy opatrnosti wypis tehoz listu peczeti nassy mieczku za- ihre Vermögensmassen in eine einzige verschmolzen, mit der Wirkung, dass sie im Falle des Vorsterbens des einen Theils ohne erbberechtigte Kinder dem überlebenden Theile anfiel und mit der Tendenz, den Heimfall des sonst erblosen Gutes an den König oder den Grundherrn (odúmrti) zu verhindern, somit eine Art Erbverbrüderung.
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285 peczetieny potychz wassich spoluprzieseznych posielame wiedeti dawagicze, ze gsme zalobu, otpor y gine wssichny przeczinite prze spilnosti wazili a wedle roznieny praw nassich toto gsme za prawo y za nalez nassli, nalezame y za ortel wasse oppatrnosti wydawame, yakoz Hanuss prostu zalobu bez- swiedomie y bez gistiny zaluge na Mathusse pekarze a winy gey zlodig- stwiem, zeby vkradl synu geho CC s., a Mathuss toho gest weprzi prawiecz, ze tiem winen nenie, a Hannus chtie nan vrucziti, aby byl müczen a tazan, iakoz gest prawo etc., ze na Mathusse wedle polozonie te prze a zaloby müczenie dopussczeno byti tiem, czimz gy Hanuss winy, ma se Hanussowi przed prawem wassim zprawiti prziesahu dwa prsty poloze na krziez, tak iakoz gest prawo a prowedeli prziesahu, tehdy geho Hanuss ma vpokogi nechati; pakliby prziesahy vcziniti nechtiel aneb neprowedl tak yakoz gest prawo, tehdy Mathuss ostane winen. 18. Colonienses scripserunt. Nach Kollin. Man hat das Recht, auf seinem Grunde Baulichkeiten zu errichten, auch wenn man dadurch dem Nachbar die Aussicht benimmt und die Fenster verbaut. Sluzbu nassy wzkazugeme. Wzacznie mnohu mudrosti ohrazeny pani przietele! zwlasstny magicze przed swyma oczima wiecz dobrze weliku a drahnie nesnadnu, nemohucze gie swymi rozumy dokonale rozwaziti od wassy opatrnosti iakoz od otczow nassieho prawa navczenie zadame. Ta- kowa wiecz w miestie nassem przihodila se mezi nassima dwiema susedama tak, ze duom gednoho suseda wysazeny ma wokna od starodawna vdielana na dwuor druheho suseda, a poznawa se, ze gest geho zed, neb y nate zdi swrchu gest zleb kamenny a tiem zlebem woda dessczowa pada na dwuor toho suseda. Pak ten druhy sused nass vstawil gest sobie na swem dworze piwowar a masstalku a tiech oken niekolik gest gemu zahradil na prwnie raddu toho neznes. Pak ten prwnie sused, cziez gsu okna zahrazena, mlu- wil gest snim, proczby gemu ta okna zahradil, a ten druhy sused rzekl: ze sem ten piwowar na starych gruntffesstiech stawiel. Ale nechtiegicze prwnie radda, by oto byla welika nesnaz, byli gsu tomu, ktoz piwowar stawiel, rzekli y druhemu, aby toho zanechali w dobre wuoli, dokudzby se to sta- wenie rezrussilo a nesesslo, a kdyzby ten piwowar s ssel, a ten sused, cziz piwowar gest, chtiel gey zase oprawiti, aby k ohledanie toho czasu conssel powolal Ale kdyz ge stawenie toho piwowaru bylo sesslo, ten sused, cziz gest piwowar, zase gest gey oprawil neodwed toho conssely a ta okna tez druhemu susedu opiet zahradiw. Pak ten duom, gehoz okna tuto gmeno- wana gsu zahrazena, sluzebnik geden krale gehoti kupiw toho na nas zada, aby byl prawem ohledal ta okna, magili gemu odhrazena byti czili tak zuo- stati. A otu wiecz k wassy opatrnosti z sebe dwa nasse spoluradna A. B. listu tohoto vkazatele wysielame wzdy s plnym dovffaniem wierze, ze nam ktomu raczite dostateczne nauczenie wedle prawa dati. Datum. Sentencia diffinitiua. Pani przitele mily, czo se tiech dwu swrchupsanych sused tkne: ged-
285 peczetieny potychz wassich spoluprzieseznych posielame wiedeti dawagicze, ze gsme zalobu, otpor y gine wssichny przeczinite prze spilnosti wazili a wedle roznieny praw nassich toto gsme za prawo y za nalez nassli, nalezame y za ortel wasse oppatrnosti wydawame, yakoz Hanuss prostu zalobu bez- swiedomie y bez gistiny zaluge na Mathusse pekarze a winy gey zlodig- stwiem, zeby vkradl synu geho CC s., a Mathuss toho gest weprzi prawiecz, ze tiem winen nenie, a Hannus chtie nan vrucziti, aby byl müczen a tazan, iakoz gest prawo etc., ze na Mathusse wedle polozonie te prze a zaloby müczenie dopussczeno byti tiem, czimz gy Hanuss winy, ma se Hanussowi przed prawem wassim zprawiti prziesahu dwa prsty poloze na krziez, tak iakoz gest prawo a prowedeli prziesahu, tehdy geho Hanuss ma vpokogi nechati; pakliby prziesahy vcziniti nechtiel aneb neprowedl tak yakoz gest prawo, tehdy Mathuss ostane winen. 18. Colonienses scripserunt. Nach Kollin. Man hat das Recht, auf seinem Grunde Baulichkeiten zu errichten, auch wenn man dadurch dem Nachbar die Aussicht benimmt und die Fenster verbaut. Sluzbu nassy wzkazugeme. Wzacznie mnohu mudrosti ohrazeny pani przietele! zwlasstny magicze przed swyma oczima wiecz dobrze weliku a drahnie nesnadnu, nemohucze gie swymi rozumy dokonale rozwaziti od wassy opatrnosti iakoz od otczow nassieho prawa navczenie zadame. Ta- kowa wiecz w miestie nassem przihodila se mezi nassima dwiema susedama tak, ze duom gednoho suseda wysazeny ma wokna od starodawna vdielana na dwuor druheho suseda, a poznawa se, ze gest geho zed, neb y nate zdi swrchu gest zleb kamenny a tiem zlebem woda dessczowa pada na dwuor toho suseda. Pak ten druhy sused nass vstawil gest sobie na swem dworze piwowar a masstalku a tiech oken niekolik gest gemu zahradil na prwnie raddu toho neznes. Pak ten prwnie sused, cziez gsu okna zahrazena, mlu- wil gest snim, proczby gemu ta okna zahradil, a ten druhy sused rzekl: ze sem ten piwowar na starych gruntffesstiech stawiel. Ale nechtiegicze prwnie radda, by oto byla welika nesnaz, byli gsu tomu, ktoz piwowar stawiel, rzekli y druhemu, aby toho zanechali w dobre wuoli, dokudzby se to sta- wenie rezrussilo a nesesslo, a kdyzby ten piwowar s ssel, a ten sused, cziz piwowar gest, chtiel gey zase oprawiti, aby k ohledanie toho czasu conssel powolal Ale kdyz ge stawenie toho piwowaru bylo sesslo, ten sused, cziz gest piwowar, zase gest gey oprawil neodwed toho conssely a ta okna tez druhemu susedu opiet zahradiw. Pak ten duom, gehoz okna tuto gmeno- wana gsu zahrazena, sluzebnik geden krale gehoti kupiw toho na nas zada, aby byl prawem ohledal ta okna, magili gemu odhrazena byti czili tak zuo- stati. A otu wiecz k wassy opatrnosti z sebe dwa nasse spoluradna A. B. listu tohoto vkazatele wysielame wzdy s plnym dovffaniem wierze, ze nam ktomu raczite dostateczne nauczenie wedle prawa dati. Datum. Sentencia diffinitiua. Pani przitele mily, czo se tiech dwu swrchupsanych sused tkne: ged-
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286 noho, ze duom geho wysazeny ma okna ad starodawna vdielana na dwuor druheho suseda, a druhy sused wass zeby vstawil na swem dworze piwowar a masstalku a tiech oken niekolik gemu gest zahradil, magili tomu susedu ta okna odhrazena byti czili tak zuostati — nato wassy opatrnosti nawczenie dawame, ze sused wass, genz piwowar a masstalku na swym dworze sobie kupozitku postawil, nenie powinen wedle prawa skrzto stawenie druhemu susedu oken odhraziti. 19. Ad opidum Przibyslaw ita scriptum est. Nach Pribislau. a. Jemand kauft ein Haus. Vier Wochen nach dem Kaufe will er einziehen. Die Gläubiger, die gesetzlich sich zu dem Hause gemeldet haben, wehren es ihm. Er ist bereit, ihnen das gekaufte Haus zu überlassen. Niemand will es übernehmen. Der Kauf wird schliesslich rechtlich bestätiget und aufrecht gehalten. b. Eben so wie 2. f, 12. c. Neu: dass der Gläubiger sich entweder beim Richter oder bei den Consuln mit seinen Ansprüchen auf die Liegenschaft mel- den kann. c. Der Verkäufer eines Hauses hat nicht das Recht, sich beim Verkaufe auch nur die geringste Summe am Hause auszubedingen, wodurch die auf dem Hause vor- gemerkten Gläubiger Schaden erleiden könnten. Purgmistr a radda miesta G. wam richtarzi a consselom miesteczka Przibyslawie. Jakoz ste nam psali zadagicz za navczenie wedle prawa nay- prwe, czo se prodage domu Augustinowa dotycze, a druhe, czo se zapowiedu na domie Augustinowu skrze dluzniky vczinieneho tkne etc. tomu wssemu wyrozumieli gsme. Item na prwnie kus, czo se prodage Augustinowa domu tkne, toto wam za nauczenie dawame. Poniewadz Girzik Pastorak Augu- stinow duom a otczima sweho kupil, a ten trh cztyrzi nediele stal, potom teprw, kdyz se chtiel do domu wstiehowati, dluzniczi, kterzi se o swe dluhy ktomu domu wedle prawa przipowiedieli, branili mu do domu se wstieho- wati, a wtom Girzik duom ten tiem dluznikom wtom trhu zase postupiti chtiel, a zadny z dluznikow on se przigiti nechtiel, ten trh my Girzikowi wedle prawa przierziekame a twrdieme. — Item na druhy kus, czo se zapo- wiedienie tkne na domie Augustinowie skrze dluzniky, dawame wam toto za navczenie: ktery se dluznikow ktomu domu nayprwe przipowiediel bud przed richtarzem neb przed conssely, tomu nayprwe zte summy, za kteruz duom gest prodan, z vplna bud geho dluh zaplaczen, a potom druhemu bud tez z vplna zaplatieno, a potom pokudz ta summa wystaczie aby bylo placzeno. Item czo se pak tiech III gr. dotycze, kterez sobie Augustin na prodagi wynial a ty snad giz od Girzika zdwihl, toto za nauczenie miegte, ze Augustin zadne moczi nemiel, poniewadz dluzniczi geho na domie geho takowe zapowiedie mieli aby sobie wtom trhu netoliku kteru kopu, nebrz ani ktery gr. mochl zachowati nebo sobie wyniti bez swolenie wssech dluznikow, leczby czo mymo dluhy natom domie przes zapowied zbywalo, to teprw Augustin moze zdwihnuti, kdyzby giz wsseczi dluzniczi byli zpra- weni. Datum.
286 noho, ze duom geho wysazeny ma okna ad starodawna vdielana na dwuor druheho suseda, a druhy sused wass zeby vstawil na swem dworze piwowar a masstalku a tiech oken niekolik gemu gest zahradil, magili tomu susedu ta okna odhrazena byti czili tak zuostati — nato wassy opatrnosti nawczenie dawame, ze sused wass, genz piwowar a masstalku na swym dworze sobie kupozitku postawil, nenie powinen wedle prawa skrzto stawenie druhemu susedu oken odhraziti. 19. Ad opidum Przibyslaw ita scriptum est. Nach Pribislau. a. Jemand kauft ein Haus. Vier Wochen nach dem Kaufe will er einziehen. Die Gläubiger, die gesetzlich sich zu dem Hause gemeldet haben, wehren es ihm. Er ist bereit, ihnen das gekaufte Haus zu überlassen. Niemand will es übernehmen. Der Kauf wird schliesslich rechtlich bestätiget und aufrecht gehalten. b. Eben so wie 2. f, 12. c. Neu: dass der Gläubiger sich entweder beim Richter oder bei den Consuln mit seinen Ansprüchen auf die Liegenschaft mel- den kann. c. Der Verkäufer eines Hauses hat nicht das Recht, sich beim Verkaufe auch nur die geringste Summe am Hause auszubedingen, wodurch die auf dem Hause vor- gemerkten Gläubiger Schaden erleiden könnten. Purgmistr a radda miesta G. wam richtarzi a consselom miesteczka Przibyslawie. Jakoz ste nam psali zadagicz za navczenie wedle prawa nay- prwe, czo se prodage domu Augustinowa dotycze, a druhe, czo se zapowiedu na domie Augustinowu skrze dluzniky vczinieneho tkne etc. tomu wssemu wyrozumieli gsme. Item na prwnie kus, czo se prodage Augustinowa domu tkne, toto wam za nauczenie dawame. Poniewadz Girzik Pastorak Augu- stinow duom a otczima sweho kupil, a ten trh cztyrzi nediele stal, potom teprw, kdyz se chtiel do domu wstiehowati, dluzniczi, kterzi se o swe dluhy ktomu domu wedle prawa przipowiedieli, branili mu do domu se wstieho- wati, a wtom Girzik duom ten tiem dluznikom wtom trhu zase postupiti chtiel, a zadny z dluznikow on se przigiti nechtiel, ten trh my Girzikowi wedle prawa przierziekame a twrdieme. — Item na druhy kus, czo se zapo- wiedienie tkne na domie Augustinowie skrze dluzniky, dawame wam toto za navczenie: ktery se dluznikow ktomu domu nayprwe przipowiediel bud przed richtarzem neb przed conssely, tomu nayprwe zte summy, za kteruz duom gest prodan, z vplna bud geho dluh zaplaczen, a potom druhemu bud tez z vplna zaplatieno, a potom pokudz ta summa wystaczie aby bylo placzeno. Item czo se pak tiech III gr. dotycze, kterez sobie Augustin na prodagi wynial a ty snad giz od Girzika zdwihl, toto za nauczenie miegte, ze Augustin zadne moczi nemiel, poniewadz dluzniczi geho na domie geho takowe zapowiedie mieli aby sobie wtom trhu netoliku kteru kopu, nebrz ani ktery gr. mochl zachowati nebo sobie wyniti bez swolenie wssech dluznikow, leczby czo mymo dluhy natom domie przes zapowied zbywalo, to teprw Augustin moze zdwihnuti, kdyzby giz wsseczi dluzniczi byli zpra- weni. Datum.
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287 20. Cines ex Polna scripserunt. Nach Polna. Wenn Jemand läugnet, dass ihm eine Sache anvertraut worden sei, so muss er seine Unschuld durch einen Eid bekräftigen (juramentum purgationis), wenn ihn der Kläger dessen nicht entheben will. Sluzbu nassu wzakuzem etc. Raczte wiedieti, ze przedstupili przed nas w zahagenem sudu dwie stranie zalobnie a odpornie, kdez strana za- lobnie k druhe rzekla: ted tebe tiezi gesscze pried tiemto ctnym prawem, znassli mi se, iakocz niekteru chwili kemnie mluwil, kdyz sem ssel mymo twoy duom, a zato sem tebe nikdy nezadal, nez tys mne zawolal k sobie a rzekls: my mily schwagrze nestysscz sobie tak welmi oten statek, czo zena twa dala schowati, nebt nebude ztraczen, nebt gey dala proto schowati, boge se dluznikow aby gie nepobrali, protoz se oto nestaray. A ia sem gemu podiekowal ztoho. Potom kdyz mi zena vmrzela, przissel sem kniemu prosse geho rzku: znassli mi se kte rzeczi, kteruz kemnie mluwil ani oni- czem prawal, protoz znassli mi se wte rzeczi, znass mi iako dobry człowiek; pakliby se neznal, hotow sem przigiti, czoz mi prawo nayde, kdez strana odporna odpowiediela, ze otom nicz newie a za newinne odbyti chcze etc. prosime was za nawczenie wedle prawa etc. Sentencia difflnitiua. Juramentum purgationis. Pani susede mily, nato wam za nawczenie dawame. Poniewadz zalobnik w swe zalobie poklada, zeby skrz stranu od- pornie vbezpeczen byl, ze ten statek, kteryz zene geho schowati dala, ne- bude ztraczen, a potom po smrti zeny geho ze strana odpornie gemu te rzeczi a vbezpeczenstwie weprzi gest a za newinneho odbyti chcze, tehdy aby strana odpornie newinnost swého przenie wedle prawa dwiema prsty na krzizi dokazala, acz zalobnik bez toho byti nechcze. Datum. 21. Ad idem. Nach Polna. Art und Weise der Eidesablegung. Wenn beide Theile mit ihren Vorsprechern vor der gehegten Bank stehen, so wird ihnen der abzulegende Eid von dem Richter einigemal und zwar so oft wiederholt, bis ihn der Vorsprecher des Eidpflichtigen voll- kommen versteht. Sodann hat dieser mit der Parthei zur Seite zu treten und ihr den Eid beizubringen. Wenn sie ihn vollkommen inne hat, so tritt der Vorsprecher mit ihr wieder vor's Gericht. Sie hat dann innerhalb der vier Bänke so lange stehen zu blei- ben, bis ihr der Richter befiehlt, zwei Finger auf das Kreuz zu legen. Dann erst soll ihr der Vorsprecher den Eid von Wort zu Wort vor- und die Parthei ihn von Wort zu Wort nachsagen. Während dieser Zeit sollen die Consuln stehen und sehr aufmerksam zuhören, ob der Eid richtig gesprochen und zu Ende geführt wird. Der Schwörende soll nicht früher die Finger vom Kreuze entfernen, bis es ihm der Richter befiehlt. Die Geschwornen bleiben während dieser Zeit schweigend stehen. Auf Verlangen der Gegen- parthei hat dann das Gericht sorgfältig und gewissenhaft zn erwägen, ob der Schwö- rende den Eid wirklich vollführt hat oder nicht. Eidesformel: Ich schwöre zu Gott, dass ich unschuldig bin an der Beschuldigung u. s. w. So wahr mir Gott helfe und dieses Kreuz und alle Gotteskreuze.
287 20. Cines ex Polna scripserunt. Nach Polna. Wenn Jemand läugnet, dass ihm eine Sache anvertraut worden sei, so muss er seine Unschuld durch einen Eid bekräftigen (juramentum purgationis), wenn ihn der Kläger dessen nicht entheben will. Sluzbu nassu wzakuzem etc. Raczte wiedieti, ze przedstupili przed nas w zahagenem sudu dwie stranie zalobnie a odpornie, kdez strana za- lobnie k druhe rzekla: ted tebe tiezi gesscze pried tiemto ctnym prawem, znassli mi se, iakocz niekteru chwili kemnie mluwil, kdyz sem ssel mymo twoy duom, a zato sem tebe nikdy nezadal, nez tys mne zawolal k sobie a rzekls: my mily schwagrze nestysscz sobie tak welmi oten statek, czo zena twa dala schowati, nebt nebude ztraczen, nebt gey dala proto schowati, boge se dluznikow aby gie nepobrali, protoz se oto nestaray. A ia sem gemu podiekowal ztoho. Potom kdyz mi zena vmrzela, przissel sem kniemu prosse geho rzku: znassli mi se kte rzeczi, kteruz kemnie mluwil ani oni- czem prawal, protoz znassli mi se wte rzeczi, znass mi iako dobry człowiek; pakliby se neznal, hotow sem przigiti, czoz mi prawo nayde, kdez strana odporna odpowiediela, ze otom nicz newie a za newinne odbyti chcze etc. prosime was za nawczenie wedle prawa etc. Sentencia difflnitiua. Juramentum purgationis. Pani susede mily, nato wam za nawczenie dawame. Poniewadz zalobnik w swe zalobie poklada, zeby skrz stranu od- pornie vbezpeczen byl, ze ten statek, kteryz zene geho schowati dala, ne- bude ztraczen, a potom po smrti zeny geho ze strana odpornie gemu te rzeczi a vbezpeczenstwie weprzi gest a za newinneho odbyti chcze, tehdy aby strana odpornie newinnost swého przenie wedle prawa dwiema prsty na krzizi dokazala, acz zalobnik bez toho byti nechcze. Datum. 21. Ad idem. Nach Polna. Art und Weise der Eidesablegung. Wenn beide Theile mit ihren Vorsprechern vor der gehegten Bank stehen, so wird ihnen der abzulegende Eid von dem Richter einigemal und zwar so oft wiederholt, bis ihn der Vorsprecher des Eidpflichtigen voll- kommen versteht. Sodann hat dieser mit der Parthei zur Seite zu treten und ihr den Eid beizubringen. Wenn sie ihn vollkommen inne hat, so tritt der Vorsprecher mit ihr wieder vor's Gericht. Sie hat dann innerhalb der vier Bänke so lange stehen zu blei- ben, bis ihr der Richter befiehlt, zwei Finger auf das Kreuz zu legen. Dann erst soll ihr der Vorsprecher den Eid von Wort zu Wort vor- und die Parthei ihn von Wort zu Wort nachsagen. Während dieser Zeit sollen die Consuln stehen und sehr aufmerksam zuhören, ob der Eid richtig gesprochen und zu Ende geführt wird. Der Schwörende soll nicht früher die Finger vom Kreuze entfernen, bis es ihm der Richter befiehlt. Die Geschwornen bleiben während dieser Zeit schweigend stehen. Auf Verlangen der Gegen- parthei hat dann das Gericht sorgfältig und gewissenhaft zn erwägen, ob der Schwö- rende den Eid wirklich vollführt hat oder nicht. Eidesformel: Ich schwöre zu Gott, dass ich unschuldig bin an der Beschuldigung u. s. w. So wahr mir Gott helfe und dieses Kreuz und alle Gotteskreuze.
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288 Purgmistr a etc. Jakoz ste knam wyslali dwa spoluprziesezna wasse, kdez zadate na onehdayssie ortel skrz nas wam wydany dalssieho nawczie- nie, kterak by prziesaha wedle prawa miela byti prowedena, a poniewadz Augustin bez toho byti nechcze, nez aby gemu Osterman praw byl, wedle prawa miegte se w prziesaze takto: kdyz pred sudem zahagenem oboge strany s swymi rzeczniky stanu, skrz richtarze wasseho ma porzad niekoli- krat liczena byti a tolikrat, az gi rzecznik Ostermanow dobrze propadne a vmieti bude, a potom tyz rzecznik bude moczi a ma s Ostermanem wystupiti a gey przisaze dobrze nawcziti. A kdyz gim bude giz s prziesahu gist, ma potom s Ostermanem zase przed sud wstupiti a gey mezi cztyrzi stolicze postawiti a tu ma stati, az gemu richtarz kaze dwa prsty na krziz wloziti. A kdyz dwa prsty na krziez wlozie, teprw rzeeznik ma gemu prziesahu od slowa doslowa tak, iakoz dole psana gest, naprzed rziekati, a Osterman tez prawie poniem ma rziekati, a w conssele wssichni wtadoba mate stati a s weliku pilnosti posluchati, aby prziesaha prawie rzekal a prowedl, tak iako dolepsana stogi. A kdyz giz prziesahu prowede, nema prstu krzieze sloziti, lecz mu prwe bude skrz richtarze kazano. A wssak dokud prsty na krzizi ma pro prziesaze, pohowiegte za chwili mleziecz. Budeli zatiem Augustin mlczeti netaziecz se dostili prawu vczinil, tehdy richtarz moze gemu kazati prsty s krzieze sloziti. A kdyz prsti skrzieze slozie, on pak prziesahu pro- wed neb neprowed, dosti gest prawu vezinil. Pakliby Augustin kwam otazku vczinil, tehdy s weliku pilnosti wedle sweho swiedomie to giz mezi sebu roz- wazte, prowedli prziesahu czi neprowedl, att se kazde stranie wedle prawa dosti stane Toto gest prziesaha na tu przi. Juramenti forma. Prziesaham bohu, yakoz mne Augustin winy, zeby skrz mne vbezpeczen miel byti, ze ten statek, kteryz zena geho schowati dala, nebude ztraczen, tiem sem newinnen. To my buoh tak pomahay a tento krziez a wssichny boze krziezowe. 22. Znamenawagi se niektere potrzebnie kusowe zpraw zemskych w Cze- chach o w kladanie zbozie pozemskeho do desk. Einige wichtige Bestimmungen des böhmischen Landrechtes über die Eintragung von Landgütern in die Landtafel. a. Ein Ritter oder Bürger, der Güter auf dem Lande gekauft hat, die für ihn und seine Erben in die Landtafel eingetragen sind, kann dieselben ohne Wissen und Willen dieser seiner Erben wieder frei verkaufen, versetzen oder sonst veräussern, wie es ihm gefällt, aber nur an einen Edelmann oder Prager Bürger, sonst an Niemanden vom geringen Stand, an keine Stadt, Kloster etc., ausser es erwirbt sich Jemand die königliche Erlaubniss dazu oder die des vollen Herrengerichtes, in welchem Falle eine Relation dieser Bewilligung an die Landtafel geschehen soll. b. Wenn zwei Personen ein Gut gekauft haben, und dieses auf ihren Namen gemein- schaftlich in die Landtafel eingetragen wurde, so fällt, wenn einer von ihnen stirbt, seine Hälfte an seine nächste Magen, seien sie nun Schwert- oder Kunkelmagen, ausser wenn gleich in der eingetragenen Verkaufsurkunde oder in einem besondern Vertrage für diesen Fall der Anfall an den Miteigenthümer bedungen worden wäre.
288 Purgmistr a etc. Jakoz ste knam wyslali dwa spoluprziesezna wasse, kdez zadate na onehdayssie ortel skrz nas wam wydany dalssieho nawczie- nie, kterak by prziesaha wedle prawa miela byti prowedena, a poniewadz Augustin bez toho byti nechcze, nez aby gemu Osterman praw byl, wedle prawa miegte se w prziesaze takto: kdyz pred sudem zahagenem oboge strany s swymi rzeczniky stanu, skrz richtarze wasseho ma porzad niekoli- krat liczena byti a tolikrat, az gi rzecznik Ostermanow dobrze propadne a vmieti bude, a potom tyz rzecznik bude moczi a ma s Ostermanem wystupiti a gey przisaze dobrze nawcziti. A kdyz gim bude giz s prziesahu gist, ma potom s Ostermanem zase przed sud wstupiti a gey mezi cztyrzi stolicze postawiti a tu ma stati, az gemu richtarz kaze dwa prsty na krziz wloziti. A kdyz dwa prsty na krziez wlozie, teprw rzeeznik ma gemu prziesahu od slowa doslowa tak, iakoz dole psana gest, naprzed rziekati, a Osterman tez prawie poniem ma rziekati, a w conssele wssichni wtadoba mate stati a s weliku pilnosti posluchati, aby prziesaha prawie rzekal a prowedl, tak iako dolepsana stogi. A kdyz giz prziesahu prowede, nema prstu krzieze sloziti, lecz mu prwe bude skrz richtarze kazano. A wssak dokud prsty na krzizi ma pro prziesaze, pohowiegte za chwili mleziecz. Budeli zatiem Augustin mlczeti netaziecz se dostili prawu vczinil, tehdy richtarz moze gemu kazati prsty s krzieze sloziti. A kdyz prsti skrzieze slozie, on pak prziesahu pro- wed neb neprowed, dosti gest prawu vezinil. Pakliby Augustin kwam otazku vczinil, tehdy s weliku pilnosti wedle sweho swiedomie to giz mezi sebu roz- wazte, prowedli prziesahu czi neprowedl, att se kazde stranie wedle prawa dosti stane Toto gest prziesaha na tu przi. Juramenti forma. Prziesaham bohu, yakoz mne Augustin winy, zeby skrz mne vbezpeczen miel byti, ze ten statek, kteryz zena geho schowati dala, nebude ztraczen, tiem sem newinnen. To my buoh tak pomahay a tento krziez a wssichny boze krziezowe. 22. Znamenawagi se niektere potrzebnie kusowe zpraw zemskych w Cze- chach o w kladanie zbozie pozemskeho do desk. Einige wichtige Bestimmungen des böhmischen Landrechtes über die Eintragung von Landgütern in die Landtafel. a. Ein Ritter oder Bürger, der Güter auf dem Lande gekauft hat, die für ihn und seine Erben in die Landtafel eingetragen sind, kann dieselben ohne Wissen und Willen dieser seiner Erben wieder frei verkaufen, versetzen oder sonst veräussern, wie es ihm gefällt, aber nur an einen Edelmann oder Prager Bürger, sonst an Niemanden vom geringen Stand, an keine Stadt, Kloster etc., ausser es erwirbt sich Jemand die königliche Erlaubniss dazu oder die des vollen Herrengerichtes, in welchem Falle eine Relation dieser Bewilligung an die Landtafel geschehen soll. b. Wenn zwei Personen ein Gut gekauft haben, und dieses auf ihren Namen gemein- schaftlich in die Landtafel eingetragen wurde, so fällt, wenn einer von ihnen stirbt, seine Hälfte an seine nächste Magen, seien sie nun Schwert- oder Kunkelmagen, ausser wenn gleich in der eingetragenen Verkaufsurkunde oder in einem besondern Vertrage für diesen Fall der Anfall an den Miteigenthümer bedungen worden wäre.
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289 c. Auch ein Bürger, der ein ihm eigenthümliches, in die Landtafel eingetragenes Gut seinem Mitbürgar verkauft, kann es für diesen nicht ohne Wissen und Willen der Herren in die Landtafel eintragen lassen. Item clowiek, bud ritierzsky nebo miessczenin, mage zbzozie kupena na zemi, a to zbozie gemu a geho erbom wlozeno gest do desk, mozeli potom czlowiek ten zase to zbozie prodati a ginemu we dczky swobodnie wloziti bez wuole a wiedomie nadepsanych swych erbow nebo diediczow wedle prawa — kazdy ten czlowiek müoz swe zbozie rzadnie we dezkach, mage kupene, prodati, zastawiti, zapsati y yinak, gakz mu ze zda, odcziziti, ko- muz se zda gemu z panuow, zwladyk neb Prazan a neb gednomu z Prazan miessczeninu, a ginemu zadnemu lehkeho rzadu ani ginym miestom ani cla- ssterom ani gednomu z nich nemuoz kladeno byti bez powolenie kralowskeho aneb panuow gichti s plneho sawdu, a kdoz sobie takowy muoz powolenie zgednati, a toho powolenie relacy se stane kde dezkam, tehdy muoz kazdemu z tiech lechkeho rzadu osob kladeno byti bez odpornosti diediczow geho, a ten potom zase tymz zpuosobem muoz klasti tymz stawom. Item dwa sswagrowe nebo dobrzy przitele kaupy spolu zbozie na zemi, a to gim bude spolu wlozeno we dezky a gich erbom, a wtom geden znich vmrze bez erbow, na koho pak ta polowicze po smrti geho wedle prawa spadne na spolecznikali dczkami nedielneho czili napadnika blizssieho bud po meczi neb po przesliczi — stoho mrtweho spadne na nayblizssieho a neb na gineho z przirozenych przatel podle nynieissieho geho kralowske milosti zwlasstnieho obdarowanie bud po meczi neb po przesliczi, wssak tak: gestli ze wtom trhu nestogi ta wymienka, aby ztiech dwu sswagruow a neb przatel s mrtweho na ziweho przipadlo plnym prawem, iakoz nikdy nebywa tu tecz wymienky, pakliby waymienka byla tehdy by natoho sswagra ziweho przi- sslo, a pakliby tyz sswagr take gemu zapisem zwlasscze zapsal, tehdy by take przitemz zapisniku zuostalo; pakli zhola gim trh we dezkach stogi, a potom geden vmrzel druhemu nezapsaw, bud to wymienka przitemz trhu a neb ginde zapisem zwlasstniem, tehdy tu ten sswagr nicz nema nez swu polo- wiczi, a druha polowicze na naybliezsseho przitele bud po meczi neb po prze- sliczi przigde; pakli ta smrt przedessla przed tiemto obdarowaniem geho kralowske milosti, tehdy ten, ktozby to wyprosil, obdrzuge etc. Item miessczenin mage wes neb zbozie niegake w dezkach a to pak zbozie zase prodaducz ginemu spolumiessczeninu swemu, mozeli tomu mie- ssczeninu to zbozie prodane w dczky wloziti bez wuole a wiedomie pan- skeho etc. — nemoz, lecz s powoleniem panskym, a nato powolenie aby relacy byla vt supra. 23. Colonienses scripserunt sic. Nach Collin 1498. a. Hat Jemand ein Gut seiner Frau und seinen Kindern gemeinschaftlich hinter- lassen, so erfolgt jede Verbesserung oder Verschlechterung desselben zum Vortheil oder zum Nachtheil beider. b. Das Zeugniss der Todbettleute, Ringleute, Leitkaufer, Schiedleute u. s. w. hat Tomaschek, Schöffensprüche. 19
289 c. Auch ein Bürger, der ein ihm eigenthümliches, in die Landtafel eingetragenes Gut seinem Mitbürgar verkauft, kann es für diesen nicht ohne Wissen und Willen der Herren in die Landtafel eintragen lassen. Item clowiek, bud ritierzsky nebo miessczenin, mage zbzozie kupena na zemi, a to zbozie gemu a geho erbom wlozeno gest do desk, mozeli potom czlowiek ten zase to zbozie prodati a ginemu we dczky swobodnie wloziti bez wuole a wiedomie nadepsanych swych erbow nebo diediczow wedle prawa — kazdy ten czlowiek müoz swe zbozie rzadnie we dezkach, mage kupene, prodati, zastawiti, zapsati y yinak, gakz mu ze zda, odcziziti, ko- muz se zda gemu z panuow, zwladyk neb Prazan a neb gednomu z Prazan miessczeninu, a ginemu zadnemu lehkeho rzadu ani ginym miestom ani cla- ssterom ani gednomu z nich nemuoz kladeno byti bez powolenie kralowskeho aneb panuow gichti s plneho sawdu, a kdoz sobie takowy muoz powolenie zgednati, a toho powolenie relacy se stane kde dezkam, tehdy muoz kazdemu z tiech lechkeho rzadu osob kladeno byti bez odpornosti diediczow geho, a ten potom zase tymz zpuosobem muoz klasti tymz stawom. Item dwa sswagrowe nebo dobrzy przitele kaupy spolu zbozie na zemi, a to gim bude spolu wlozeno we dezky a gich erbom, a wtom geden znich vmrze bez erbow, na koho pak ta polowicze po smrti geho wedle prawa spadne na spolecznikali dczkami nedielneho czili napadnika blizssieho bud po meczi neb po przesliczi — stoho mrtweho spadne na nayblizssieho a neb na gineho z przirozenych przatel podle nynieissieho geho kralowske milosti zwlasstnieho obdarowanie bud po meczi neb po przesliczi, wssak tak: gestli ze wtom trhu nestogi ta wymienka, aby ztiech dwu sswagruow a neb przatel s mrtweho na ziweho przipadlo plnym prawem, iakoz nikdy nebywa tu tecz wymienky, pakliby waymienka byla tehdy by natoho sswagra ziweho przi- sslo, a pakliby tyz sswagr take gemu zapisem zwlasscze zapsal, tehdy by take przitemz zapisniku zuostalo; pakli zhola gim trh we dezkach stogi, a potom geden vmrzel druhemu nezapsaw, bud to wymienka przitemz trhu a neb ginde zapisem zwlasstniem, tehdy tu ten sswagr nicz nema nez swu polo- wiczi, a druha polowicze na naybliezsseho przitele bud po meczi neb po prze- sliczi przigde; pakli ta smrt przedessla przed tiemto obdarowaniem geho kralowske milosti, tehdy ten, ktozby to wyprosil, obdrzuge etc. Item miessczenin mage wes neb zbozie niegake w dezkach a to pak zbozie zase prodaducz ginemu spolumiessczeninu swemu, mozeli tomu mie- ssczeninu to zbozie prodane w dczky wloziti bez wuole a wiedomie pan- skeho etc. — nemoz, lecz s powoleniem panskym, a nato powolenie aby relacy byla vt supra. 23. Colonienses scripserunt sic. Nach Collin 1498. a. Hat Jemand ein Gut seiner Frau und seinen Kindern gemeinschaftlich hinter- lassen, so erfolgt jede Verbesserung oder Verschlechterung desselben zum Vortheil oder zum Nachtheil beider. b. Das Zeugniss der Todbettleute, Ringleute, Leitkaufer, Schiedleute u. s. w. hat Tomaschek, Schöffensprüche. 19
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290 nur Jahr und Tag Beweiskraft. Durch die Eintragung desselben in die Stadtbücher sichert man sich jedoch einen Beweis für ewige Zeiten. c. Die Tochter hätte bei ihrer Verheirathung mit ihrem väterlichen Erbtheil aus- gestattet werden sollen. Ihr Mann unterlässt es aber, seine Ansprüche gleich geltend zu machen. Es wird entschieden, dass er nachträglich dazu nicht mehr berechtigt sei. d. Enthält eine nachträgliche Erläuterung zu der Entscheidung in 15. d. e. Der Mann ist verpflichtet, seiner von ihm geschiedenen Ehegattin, die mit ihm lange Zeit in einer ehrbaren Ehe gelebt und auch nichts Unehrbares gethan hat, den dritten Theil seines ganzen Vermögens, wenn sie auch nichts in die Ehe eingebracht hat, und ihre leibliche Ausstattung, wenn er sie auch selbst gekauft hat, heraus- zugeben. Sluzbu nassy wzkazugem. Wzacznie mnohu mudrosti ozdobeni pani nam prziezniwy! k wassym milostem wysielame Martina a Jacuba pisarze prziesezne nasse, przed w. mi“ gim porucziwsse potrzeby nasse w tomto poselstwie nassem a wlasscze magicze wiecz przed sebu a przi dosti nesnadu nemohucz gie swymi rozumy rozwaziti dokonale od wassy opatrnosti iakozto od otczow nasseho prawa nawczenie zadame. Prze takowa znikla mezi pocztiwu wdowu pani Marthu Kartaczku susedu nassy s gedne a mezi Mark- wartem zidem s strany druhe. Markwarth zid winil pani Marthu z XXX s. a zlichwy tez od niekoliko let poczitage wicze lichwy nez gistiny, a Martha gemu odpory czinila zadagicze duowodu, yaku by zid toho gistotu nani po- kazati mohl, a zid toho dowodil ceduli papirowu speczeti a zapisem registry swymi, kterymiz se nebozczik Jan syn Marthin zapsal gemu wedle zprawy zidowy a pokazani zapisow geho, kterez w. miti wypsane posielame, abysste se tiem zprawiti mohli na ceduli zwlasstnie. A tyz zid tahne se nadiel statku neboztika Jana a tudy hledi k Marthie matherzi geho prawie, zeby ona die. statku geho drzala przisobie. Pani Martha tomu edpor vczinila powiedie- wssy, ze syn moy diel swoy wybral, a nadto wicze giz zadne geho sprawedli- wosti zasebu nemam, za syna neslibowala sem, a dluzna nicz tobie negsem, protoz powinna platiti negsem, duowodicz toho zapisem kniech nassich miestzkych ktezto Jan prwe listem matrzi swe zdal a potom kniehami nassimi miestzkymi stoge przed nami osobnie dobrowolnie se prziznal, ze od matky swe diel swoy wsseczek wybral, a ze gemu wice vczinila, nez gest vcziniti miela, leczby gemu kdy czo zdobre wuole sama od sebe vcziniti chtiela, kdez pak pani Martha swiedomie poniekud nam toho okazala y re- gistra, czo gest synu swemu wydala, kterych take wam podawame kwyrozu- mienie. A przitom zid slysse, ze Jan syn Martin odepsal se od statku matrze swe, zadal, aby gemu zapis ten byl czten. Zid to slysse, ze Jan tiem zapisem materzi se zapsal, hned odpor vezinil prawie, ze Jan te moczi nemiel materzi se odpisowati, zapsaw mu se prwe swu wlastni ruku. Pani Martha tomu odpor vczinila: ya tobie tiem powinna negsem, ze ste wy sobie pokutnie yakesi zapisi czinili bez wiedomie meho. Wssak syn moy przed tiem ziw byl niekolik leth. Procz sie kniemu oto nehlediel za geho ziwnosti, a ze zapis ten, gimz se Jan tobie zapsal, bez wuole me a meho wiedomie nicz mnie nesskodie nenie, poniewadz se netahl mne za ziwnosti syna meho, a take Jan moczi to nemiel, aby on materzin a swych sestr statek tobie za-
290 nur Jahr und Tag Beweiskraft. Durch die Eintragung desselben in die Stadtbücher sichert man sich jedoch einen Beweis für ewige Zeiten. c. Die Tochter hätte bei ihrer Verheirathung mit ihrem väterlichen Erbtheil aus- gestattet werden sollen. Ihr Mann unterlässt es aber, seine Ansprüche gleich geltend zu machen. Es wird entschieden, dass er nachträglich dazu nicht mehr berechtigt sei. d. Enthält eine nachträgliche Erläuterung zu der Entscheidung in 15. d. e. Der Mann ist verpflichtet, seiner von ihm geschiedenen Ehegattin, die mit ihm lange Zeit in einer ehrbaren Ehe gelebt und auch nichts Unehrbares gethan hat, den dritten Theil seines ganzen Vermögens, wenn sie auch nichts in die Ehe eingebracht hat, und ihre leibliche Ausstattung, wenn er sie auch selbst gekauft hat, heraus- zugeben. Sluzbu nassy wzkazugem. Wzacznie mnohu mudrosti ozdobeni pani nam prziezniwy! k wassym milostem wysielame Martina a Jacuba pisarze prziesezne nasse, przed w. mi“ gim porucziwsse potrzeby nasse w tomto poselstwie nassem a wlasscze magicze wiecz przed sebu a przi dosti nesnadu nemohucz gie swymi rozumy rozwaziti dokonale od wassy opatrnosti iakozto od otczow nasseho prawa nawczenie zadame. Prze takowa znikla mezi pocztiwu wdowu pani Marthu Kartaczku susedu nassy s gedne a mezi Mark- wartem zidem s strany druhe. Markwarth zid winil pani Marthu z XXX s. a zlichwy tez od niekoliko let poczitage wicze lichwy nez gistiny, a Martha gemu odpory czinila zadagicze duowodu, yaku by zid toho gistotu nani po- kazati mohl, a zid toho dowodil ceduli papirowu speczeti a zapisem registry swymi, kterymiz se nebozczik Jan syn Marthin zapsal gemu wedle zprawy zidowy a pokazani zapisow geho, kterez w. miti wypsane posielame, abysste se tiem zprawiti mohli na ceduli zwlasstnie. A tyz zid tahne se nadiel statku neboztika Jana a tudy hledi k Marthie matherzi geho prawie, zeby ona die. statku geho drzala przisobie. Pani Martha tomu edpor vczinila powiedie- wssy, ze syn moy diel swoy wybral, a nadto wicze giz zadne geho sprawedli- wosti zasebu nemam, za syna neslibowala sem, a dluzna nicz tobie negsem, protoz powinna platiti negsem, duowodicz toho zapisem kniech nassich miestzkych ktezto Jan prwe listem matrzi swe zdal a potom kniehami nassimi miestzkymi stoge przed nami osobnie dobrowolnie se prziznal, ze od matky swe diel swoy wsseczek wybral, a ze gemu wice vczinila, nez gest vcziniti miela, leczby gemu kdy czo zdobre wuole sama od sebe vcziniti chtiela, kdez pak pani Martha swiedomie poniekud nam toho okazala y re- gistra, czo gest synu swemu wydala, kterych take wam podawame kwyrozu- mienie. A przitom zid slysse, ze Jan syn Martin odepsal se od statku matrze swe, zadal, aby gemu zapis ten byl czten. Zid to slysse, ze Jan tiem zapisem materzi se zapsal, hned odpor vezinil prawie, ze Jan te moczi nemiel materzi se odpisowati, zapsaw mu se prwe swu wlastni ruku. Pani Martha tomu odpor vczinila: ya tobie tiem powinna negsem, ze ste wy sobie pokutnie yakesi zapisi czinili bez wiedomie meho. Wssak syn moy przed tiem ziw byl niekolik leth. Procz sie kniemu oto nehlediel za geho ziwnosti, a ze zapis ten, gimz se Jan tobie zapsal, bez wuole me a meho wiedomie nicz mnie nesskodie nenie, poniewadz se netahl mne za ziwnosti syna meho, a take Jan moczi to nemiel, aby on materzin a swych sestr statek tobie za-
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291 pisowal. Nebo dwie sestrze Anna a Dorotha tu take swe diely magi, kniem se przipowiedagicz podle sprawedliwosti etc. Pani mily, ty prze srwchupsane przed se wzawsse a podle praw nassich spilnosti waziwsse a zwlasscze, ze pani Martha Kartakowa gsa skrze manzela sweho nebozcze Barthosse Kartaka nad wesskeren statek geho mowity y nemowity vstanowena hospodyni a poruczniczi naywyssy, porucziw gie ten wesskeren statek a dietem swym tiem zpuosobem, aby ona nad diettmi vczi- nila iako wierna mati, iakoz ksafft tehoz Kartaka w sobie ssirze zawiera, pak giz se shledawa, takli se gest pani Martha zachowala, yako gi od man- zele gegieho swierzeno gest, ginak nerozumieme, nez se pani Martha wtom poruczenstwie miela se gest welmi neopatrnie, znage ze syna ma ztrawneho a darmotrattneho a przesto mu wzdy statek pomalu wydawala, az ten syn summu dobrze znamenitu wybral, yakoz w registrach psano stogi. Kdyz widiela syna sweho byti takowym darmotratczem a mrhaczem, miela gey y hned od statku otdieleti dielem geho a, nemielali toho wtipu nebo te oppatrnosti, miela se vteczi ku panom a starssim swym, za raddu gich zadati, kterakby se byla wte wieczi miela mieti proti synu swemu. To wsse pani Martha opowrhsse a zanedbawsse wydala synu statek marnie a neopatrnie, poniekud wiecze nezli wydati miela. A wtom syn gegie nadto gesscze drzewe, nez pani Marthu matherz swu z statku sweho quittowal, wdluziw se wdluhy znamenite w krzesstianek y w zidech, tprw potom vmrzel. A poniewadz pani Martha, gsa toho statku hospodyny a mocznu poruczniczi, tak neoppatrnie synu marnotrattnemu statek wydala, toto wam za prawo rziekame, aby statek pani Marthin wesskeren, kteryz gesscze przed rukama gest, na tree byl rozdielen, kterehoz statku prawu trzetinu pani Marthie przi- suzugem, a druha dwa diely aby dluznikom newystaczili, tehdy pani Martha z swe trzetiny bude powinna dluznikom doplatiti wedle prawa. A to ma byti platieno secundum regulam juris : Qui prior tempore pocior est jure. Nebo podle praw nassich, kterezkoli materzi bude od muze statek swierzen a spolu s diettmi poruczen, jakoz pak stary Kartak vczinil gest, a kdyz se pak mati ten statek vblize a ziwy se gim spolu s diettmi swymi, mnozili ten statek swym obchodem, mnozi se wssem wespolek totiz materzi y dietem ; pakli na statku hyne z swe neoppatrnosti, take statek hyne wssem wespolek totiz materzi y dietem. Item dale jakoz Jan Trzesstik take se tahne na ten statek po Annie manzelcze swe, dczerzi Kartakowie, kdez take przed wami swiedky, lidi za- chowale a wiery hodne, wystawil, ze nebozczik Kartak, kdyz mu dczeru wy- dawal za manzelku, na smluwach swadebnich gemu przirzkl a slibil, ze dezery swe Anny tu wyprawu a tiem, czoz gemu wta doba pany dal, od statku sweho neotdieluge etc. toto miegte nato za prawo. Gestli ze Jan Trzesstik ma to opatrzeno w kniehach wassich miesczkych, iako prawo gest, tehdy ma dielem swym ktomu statku byti przipussczen podle prawa; pakli toho w kniehach opatrzeno nema, tehdy ktomu statku prawa zadneho mieti nemoz, poniewadz wedle prawa nasseho ani poruczniczi kssafftnow, ani smluwczie swadebny, ani litkupniczi wsselikych trhuow: totiz domuow, dworuow, luk, 19 *
291 pisowal. Nebo dwie sestrze Anna a Dorotha tu take swe diely magi, kniem se przipowiedagicz podle sprawedliwosti etc. Pani mily, ty prze srwchupsane przed se wzawsse a podle praw nassich spilnosti waziwsse a zwlasscze, ze pani Martha Kartakowa gsa skrze manzela sweho nebozcze Barthosse Kartaka nad wesskeren statek geho mowity y nemowity vstanowena hospodyni a poruczniczi naywyssy, porucziw gie ten wesskeren statek a dietem swym tiem zpuosobem, aby ona nad diettmi vczi- nila iako wierna mati, iakoz ksafft tehoz Kartaka w sobie ssirze zawiera, pak giz se shledawa, takli se gest pani Martha zachowala, yako gi od man- zele gegieho swierzeno gest, ginak nerozumieme, nez se pani Martha wtom poruczenstwie miela se gest welmi neopatrnie, znage ze syna ma ztrawneho a darmotrattneho a przesto mu wzdy statek pomalu wydawala, az ten syn summu dobrze znamenitu wybral, yakoz w registrach psano stogi. Kdyz widiela syna sweho byti takowym darmotratczem a mrhaczem, miela gey y hned od statku otdieleti dielem geho a, nemielali toho wtipu nebo te oppatrnosti, miela se vteczi ku panom a starssim swym, za raddu gich zadati, kterakby se byla wte wieczi miela mieti proti synu swemu. To wsse pani Martha opowrhsse a zanedbawsse wydala synu statek marnie a neopatrnie, poniekud wiecze nezli wydati miela. A wtom syn gegie nadto gesscze drzewe, nez pani Marthu matherz swu z statku sweho quittowal, wdluziw se wdluhy znamenite w krzesstianek y w zidech, tprw potom vmrzel. A poniewadz pani Martha, gsa toho statku hospodyny a mocznu poruczniczi, tak neoppatrnie synu marnotrattnemu statek wydala, toto wam za prawo rziekame, aby statek pani Marthin wesskeren, kteryz gesscze przed rukama gest, na tree byl rozdielen, kterehoz statku prawu trzetinu pani Marthie przi- suzugem, a druha dwa diely aby dluznikom newystaczili, tehdy pani Martha z swe trzetiny bude powinna dluznikom doplatiti wedle prawa. A to ma byti platieno secundum regulam juris : Qui prior tempore pocior est jure. Nebo podle praw nassich, kterezkoli materzi bude od muze statek swierzen a spolu s diettmi poruczen, jakoz pak stary Kartak vczinil gest, a kdyz se pak mati ten statek vblize a ziwy se gim spolu s diettmi swymi, mnozili ten statek swym obchodem, mnozi se wssem wespolek totiz materzi y dietem ; pakli na statku hyne z swe neoppatrnosti, take statek hyne wssem wespolek totiz materzi y dietem. Item dale jakoz Jan Trzesstik take se tahne na ten statek po Annie manzelcze swe, dczerzi Kartakowie, kdez take przed wami swiedky, lidi za- chowale a wiery hodne, wystawil, ze nebozczik Kartak, kdyz mu dczeru wy- dawal za manzelku, na smluwach swadebnich gemu przirzkl a slibil, ze dezery swe Anny tu wyprawu a tiem, czoz gemu wta doba pany dal, od statku sweho neotdieluge etc. toto miegte nato za prawo. Gestli ze Jan Trzesstik ma to opatrzeno w kniehach wassich miesczkych, iako prawo gest, tehdy ma dielem swym ktomu statku byti przipussczen podle prawa; pakli toho w kniehach opatrzeno nema, tehdy ktomu statku prawa zadneho mieti nemoz, poniewadz wedle prawa nasseho ani poruczniczi kssafftnow, ani smluwczie swadebny, ani litkupniczi wsselikych trhuow: totiz domuow, dworuow, luk, 19 *
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292 roly, zahrad etc., ani smluwczie wsselikych ginych wieczi : bud mieru, po- koge, swaruow, ruocznicz etc. nemohu ani moczi magi dele swiedcziti nez do roka a den; ale kto sobie czo takoweho w kniehy miesczke opatrzie a da wepsati, to opatrzenie mocz ma na wieczny czasy, yakoby se wtemz dny a nebo wczera dalo. Item czo se pak druhe dcery Dorothy tkue, kteruz pani Martha mati gegi wdawala, nato toto za nawczenie miegte. Poniewadz Cartak pani Marthu manzelku swu vczinil statku swehu, syna a dczery swe mocznu po- ruczniczi, a ona, acz gest miela dezeru swu Dorothu prawym a sprawedli- wym gegiem otczowskym dielem, kdyz gi za muz wdawala, oddieliti, ale wssak, poniewadz Dorotha s manzelem swym tu wyprawu, kteruz gie otdielila od matrze za wdiek przigiala, a potom y hned o wiecz nestali ani se wedle prawa k statku przipowiedali, ze giz take ktomu statku wedle prawa zadne sprawedlinosti nemagi. Pak vczinilali pani Martha nad swu dezeru wiernie a prawie, to bud przi gegiem swiedomie. Item pakliby ztiech dwu dielow srwchupsanych mymo dluhy czo zby- walo, ten napad dezeram pani Marthy iako prawym diediczkam przisuzugem wedle prawa. Item czo se pak pana Wita doctora namiestka panie Calinowa dotycze, pani mily, kdyz ste nas przed niekterym czasem o tu wiecz zadali za nawcze- nie, dali sme wam toto za nawczenie : (Siehe die Entscheidung 15. d.) Ale poniewadz ste nam nynie list poslali, kteryz gsme widieli y slysseli, kterak nebozczik Waczlaw Sscitarzsky tiem listem dobru wuoli dal neboztikowi Calinowi na ten dluh, kteryz gemu neboztik Jan Kartak dluzen byl etc. nato wam rziekame zaprawo: poniewadz neboztik Waczlaw Ssczitarzsky pan u Calinowi list na se vczinil, daw gemu plnu mocz a dobru wuoli na ten dluh, kteryz mu neboztik Jan Kartak winowat a dluzen zuostal, ten list a tu dobru wuoli twrdime wedle prawa, aby panu doctorowi z statku Yana Kartaka dluh nebozcze Calinow przedka geho plnien a placzen byl. ltem tez Markwartowi zidu podle swiedecztwie, kteryz listu Cartak nase y na swoy statek vczinil, ma byti plnieno a zaplatieno. Item czo se pak rozwedenie manzelstwa mezi Waczlawem susedem wassim a Dorothu manzelku geho tkne, toto wam za nalez a ortel rziekame : poniewadz Waczlaw drahnie leth s Dorothu manzelku swu rzadnie a po- czestnie w stawu manzelskem byl a trwal a snie diedicze manzelsky zplodil, a ona Dorotha nicz proti swe czti neuczinila, by pak nicz statku sweho kte- muz manzelu swemu neprzinesla, tehdy Waczlaw powinowat gest a ma wedle prawa wsseho statku sweho Dorothie manzelcze swe prawu trietini wydati a ktomu wssechnu gegi wyprawu, czoz na ziwot gegi przieslussie, by pak to Waczlaw wssecko za swe penicze kupowal. Actum die sancti Anthonij LXXXXVIIIO. 24. Ad Mezrzicz pretexto ffabrice patibuli. Nach Meseritsch, Brauch in Iglau rücksichtlich der Errichtung des Galgens.
292 roly, zahrad etc., ani smluwczie wsselikych ginych wieczi : bud mieru, po- koge, swaruow, ruocznicz etc. nemohu ani moczi magi dele swiedcziti nez do roka a den; ale kto sobie czo takoweho w kniehy miesczke opatrzie a da wepsati, to opatrzenie mocz ma na wieczny czasy, yakoby se wtemz dny a nebo wczera dalo. Item czo se pak druhe dcery Dorothy tkue, kteruz pani Martha mati gegi wdawala, nato toto za nawczenie miegte. Poniewadz Cartak pani Marthu manzelku swu vczinil statku swehu, syna a dczery swe mocznu po- ruczniczi, a ona, acz gest miela dezeru swu Dorothu prawym a sprawedli- wym gegiem otczowskym dielem, kdyz gi za muz wdawala, oddieliti, ale wssak, poniewadz Dorotha s manzelem swym tu wyprawu, kteruz gie otdielila od matrze za wdiek przigiala, a potom y hned o wiecz nestali ani se wedle prawa k statku przipowiedali, ze giz take ktomu statku wedle prawa zadne sprawedlinosti nemagi. Pak vczinilali pani Martha nad swu dezeru wiernie a prawie, to bud przi gegiem swiedomie. Item pakliby ztiech dwu dielow srwchupsanych mymo dluhy czo zby- walo, ten napad dezeram pani Marthy iako prawym diediczkam przisuzugem wedle prawa. Item czo se pak pana Wita doctora namiestka panie Calinowa dotycze, pani mily, kdyz ste nas przed niekterym czasem o tu wiecz zadali za nawcze- nie, dali sme wam toto za nawczenie : (Siehe die Entscheidung 15. d.) Ale poniewadz ste nam nynie list poslali, kteryz gsme widieli y slysseli, kterak nebozczik Waczlaw Sscitarzsky tiem listem dobru wuoli dal neboztikowi Calinowi na ten dluh, kteryz gemu neboztik Jan Kartak dluzen byl etc. nato wam rziekame zaprawo: poniewadz neboztik Waczlaw Ssczitarzsky pan u Calinowi list na se vczinil, daw gemu plnu mocz a dobru wuoli na ten dluh, kteryz mu neboztik Jan Kartak winowat a dluzen zuostal, ten list a tu dobru wuoli twrdime wedle prawa, aby panu doctorowi z statku Yana Kartaka dluh nebozcze Calinow przedka geho plnien a placzen byl. ltem tez Markwartowi zidu podle swiedecztwie, kteryz listu Cartak nase y na swoy statek vczinil, ma byti plnieno a zaplatieno. Item czo se pak rozwedenie manzelstwa mezi Waczlawem susedem wassim a Dorothu manzelku geho tkne, toto wam za nalez a ortel rziekame : poniewadz Waczlaw drahnie leth s Dorothu manzelku swu rzadnie a po- czestnie w stawu manzelskem byl a trwal a snie diedicze manzelsky zplodil, a ona Dorotha nicz proti swe czti neuczinila, by pak nicz statku sweho kte- muz manzelu swemu neprzinesla, tehdy Waczlaw powinowat gest a ma wedle prawa wsseho statku sweho Dorothie manzelcze swe prawu trietini wydati a ktomu wssechnu gegi wyprawu, czoz na ziwot gegi przieslussie, by pak to Waczlaw wssecko za swe penicze kupowal. Actum die sancti Anthonij LXXXXVIIIO. 24. Ad Mezrzicz pretexto ffabrice patibuli. Nach Meseritsch, Brauch in Iglau rücksichtlich der Errichtung des Galgens.
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293 Sluzba nasse etc. Jakoz nam pissete, czo se ssibenicze wassy dotycze, nemoha zadneho mieti ani za penieze, aby wam prziklad na ssibenicze w tahli a kladli, kdez se knam o takowu wiecz vtikate nato navczenie zadagicz, y mily pani przitele toto za nauczenio miegte: poniewadz ssibeniczi mate wyzdienu, a gineho nenie potrzebie, nez toliko prziklad zdrzewa nani klasti, at to vczinie tesarzi wsseczi zespolka, czoz gich mate w miestie nebo przed miestie, a ty wsseczi gim kupomoczi budte, kterzi kolwiek przi miestie was- sem sekeru z peniez dielagi, bud mlynarzi neb kto kolwiek giny, a wy gim mate za gich praczi na spropiti dati z peniez obeznych, pokud se wam bude zdati. Tak my se wte wieczi zachowawame. Datum. 25. Eisdem ciuibus ad Mezrzicz ex parte cuiusdam testamenti. Nach Meseritsch. Eine letzte Willenserklärung vor einer Person gemacht — selbst vor einem Ge- schwornen oder dem Bürgermeister — hat keine Kraft. Sie soll mindestens vor zwei oder drei Personen aus der Gemeinde gemacht werden, die übrigens nicht Geschworne zu sein brauchen, aber bieder, angesessen und ordentlich sein sollen. Item czo se pak poruczenstwie nebozky Masskowe dotycze, kdez se nanas wznesli skrze Girzika prziesezneho wasseho, ktere poruczenstwie ma wicze wazeno byti, coli ktere se diege przed purgmistrem a starssimi, czili moz take zalowati gineho a przed niem poruczenstwie vcziniti etc. toto za nawczenie miegte, ze to poruczenstwie mocz ma mieti, ktere Masskowa vezi- nila przed purgmistrem a starssimi, a druhe moczi nema, kterez vczinila przed Waczlawem prziseznym z dolnieho Miesta a to zte przicziny, ze prawa nasse kazi, ze zadne poruczenstwie vcziniene przed gednu osobu bud przed przieseznem neb purgmistrem moczi nema, nez aby se dalo naymenie przed dwiema osobami nebo przed trzmi, a by byla Masskowa k wyssepsanemu Waczlawowi gednoho czlowieka dobreho zachowaleho, bud pak z obcze, poyala, tehdy by gegie poslednie poruczenstwie bylo mocz mielo, a netoliko moz se poruozenstwie dieti przed przieseznymi, nebrz y take przed obecznymi dwiema nebo trzmi dobrymi czlowieky vsedlymi a zachowalymi. Datum. 26. Mezrziczenses scripserunt in hec verba. Nach Meseritsch. Von Alters her habe immer ein Rechtszug nach Iglau stattgefunden. Die Entscheidung des vorgelegten Falles stimmt mit 15. a. überein. Neu ist, dass entschieden wird, der Verkäufer könne sich an die Bürgen des Käufers nicht halten, wenn er ihnen die Herausgabe der den Verkauf betreffenden Urkunden vor Gericht ver- weigert hat, und diese in Folge dessen vor dem vollen Rathe ihre Bürgschaft aufge- sagt haben. Sluzbu nassy wzkazugem. Slowutni pani a przatele knam prziezniwi! Jakoz przedkowe nassy k wassim milostem od staradawna a cztnemu a stalemu prawu o swe potrzebnosti knawczenie zrzenie mieli gsu, kdez y my k wassim milostem we wssem zachowati se chczme powolnie, na w. mi' roz- nassie, kterak se przihodilo w miestie nassem, ze Ganuss lazebnik z Crum-
293 Sluzba nasse etc. Jakoz nam pissete, czo se ssibenicze wassy dotycze, nemoha zadneho mieti ani za penieze, aby wam prziklad na ssibenicze w tahli a kladli, kdez se knam o takowu wiecz vtikate nato navczenie zadagicz, y mily pani przitele toto za nauczenio miegte: poniewadz ssibeniczi mate wyzdienu, a gineho nenie potrzebie, nez toliko prziklad zdrzewa nani klasti, at to vczinie tesarzi wsseczi zespolka, czoz gich mate w miestie nebo przed miestie, a ty wsseczi gim kupomoczi budte, kterzi kolwiek przi miestie was- sem sekeru z peniez dielagi, bud mlynarzi neb kto kolwiek giny, a wy gim mate za gich praczi na spropiti dati z peniez obeznych, pokud se wam bude zdati. Tak my se wte wieczi zachowawame. Datum. 25. Eisdem ciuibus ad Mezrzicz ex parte cuiusdam testamenti. Nach Meseritsch. Eine letzte Willenserklärung vor einer Person gemacht — selbst vor einem Ge- schwornen oder dem Bürgermeister — hat keine Kraft. Sie soll mindestens vor zwei oder drei Personen aus der Gemeinde gemacht werden, die übrigens nicht Geschworne zu sein brauchen, aber bieder, angesessen und ordentlich sein sollen. Item czo se pak poruczenstwie nebozky Masskowe dotycze, kdez se nanas wznesli skrze Girzika prziesezneho wasseho, ktere poruczenstwie ma wicze wazeno byti, coli ktere se diege przed purgmistrem a starssimi, czili moz take zalowati gineho a przed niem poruczenstwie vcziniti etc. toto za nawczenie miegte, ze to poruczenstwie mocz ma mieti, ktere Masskowa vezi- nila przed purgmistrem a starssimi, a druhe moczi nema, kterez vczinila przed Waczlawem prziseznym z dolnieho Miesta a to zte przicziny, ze prawa nasse kazi, ze zadne poruczenstwie vcziniene przed gednu osobu bud przed przieseznem neb purgmistrem moczi nema, nez aby se dalo naymenie przed dwiema osobami nebo przed trzmi, a by byla Masskowa k wyssepsanemu Waczlawowi gednoho czlowieka dobreho zachowaleho, bud pak z obcze, poyala, tehdy by gegie poslednie poruczenstwie bylo mocz mielo, a netoliko moz se poruozenstwie dieti przed przieseznymi, nebrz y take przed obecznymi dwiema nebo trzmi dobrymi czlowieky vsedlymi a zachowalymi. Datum. 26. Mezrziczenses scripserunt in hec verba. Nach Meseritsch. Von Alters her habe immer ein Rechtszug nach Iglau stattgefunden. Die Entscheidung des vorgelegten Falles stimmt mit 15. a. überein. Neu ist, dass entschieden wird, der Verkäufer könne sich an die Bürgen des Käufers nicht halten, wenn er ihnen die Herausgabe der den Verkauf betreffenden Urkunden vor Gericht ver- weigert hat, und diese in Folge dessen vor dem vollen Rathe ihre Bürgschaft aufge- sagt haben. Sluzbu nassy wzkazugem. Slowutni pani a przatele knam prziezniwi! Jakoz przedkowe nassy k wassim milostem od staradawna a cztnemu a stalemu prawu o swe potrzebnosti knawczenie zrzenie mieli gsu, kdez y my k wassim milostem we wssem zachowati se chczme powolnie, na w. mi' roz- nassie, kterak se przihodilo w miestie nassem, ze Ganuss lazebnik z Crum-
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294 lowa kupil gest pod panem nassim gehoti w miestie laznu od Mikulasse la- zebnika, kteruz gemu odewzdal przed richtarzem nassim, y zaruczil gemu Hanuss penieze susedy nassimi lidmi dobrymi. A kdyz gemu vruczil penieze, tyz Hanuss zadal gest na Mikulassowi s rukogmiemi swymi, aby gemu listy polozil, kterzi swiedczi natu laznu, y odpowiediel: nechezit dati aniz dam, kdez richtarz to slysse powiediel z vrzadu sweho Mikulassowi: giz mass swe vroczeno, aby gemu listy dal, a ten rozkal byl gest az do trzetieho, wzdy gich nechtiel poloziti. Tehdy rukogmie to slysicze przi odewzdanie lazi rzekli gsu: pane richtarzi racz wiedeti, poniewadz listow nechcze dati, ze my se ted yhned przed wami rukogemstwie zbawugem. Potom ty rokogmie wstu- pili gsu przed plnu raddu miesta nasseho toto oznamugicz: pani mily, racz- tez wiedeti, yakoz sme byli slibili za Hanusse k Mikulassowi, ze sme byli v pana richtarze etc. poniewadz gemu nechcze listow wydati natu laznu przi- slussegiczich, ze my se giz toho rukogemstwie zbawugem etc. A Hanuss giz psany zawdal Mikulassowi natu laznu XX s. a nemage gemu czim platiti pro swu chudobu y pusti gemu zase laznu y penieze, kterez gemu zawdal, a Mikulass nechcze toho przigiti ale chtielby se na rukogmie nawratiti. Y ta- zali sme se geho , koho se chcze drzeti gisczeli czij rukogmi, a on nam od- powiedil : pany mily, drziem se sukupa sweho. Y zda se nam, poniewadz Mikulass mage swe penieze vruczeny a z rozkazu richtarze nechtiel gemu listu dati, ze gemu rukogmi wniczemz negsu powinny. Pani mily w. miti za- dame za nawczeni, neb takowa wiecz za pamieti nassy przed nas neprzissla gest. Datum. Sentencia diffinitiua. Pani mily, nato wam toto za nawczenie dawame a za prawo rziekame: gestli ze vznate, zeby Hanuss lazebnik tak chudy a na statku sessly byl, zeby prostie Mikulassowi te lazny nemiel cziem doplatiti, tehdy Mikulass wedle prawa powinen gest swym se zase dati, zaplatiti, a wlazu se zase vwa- zati a to ktomu, czoz gemu na laznu zawdano gest, ma sobie zachowati. Czo se pak rukogmi dotycze, na kterez by se Mikulass chtiel zase nawratiti, toto za nawczenie miegte: by pak Mikulass nikdy se rukogmi swych nesbaw- ssczel, poniewadz gim sprawedliwosti na laznu wydati nechtiel, a oni skrzto gemu przed richtarzem y przed wami rukogemstwie se zbawugicz wypowie- dieli, tehdy giz Mikulass po takowem rukogemstwie zbawenie a wypowie- denie, by pak se na sukupa sweho nikdy nebyl nawraczowal, wedle prawa nemoz se na rukogmie zase nawraczowati. Datum. 27. Ad Mezrzicz sentenciatum est. Nach Meseritsch. 1500 Eine Uebereinkunft bei der Hochzeit, worinn ein Vater seiner Tochter einen gleichen Theil mit seinen übrigen Kindern nach seinem Tode versprochen hat, bezeugt von mehreren Brünner Bürgern, hat nach dem Iglauer Rechte gegen das diesem wider- sprechende Testament des Vaters nur dann Kraft, wenn seitdem nicht mehr als Jahr und Tag verflossen war, oder jene in das Stadtbuch eingetragen wurde. Vgl. 23. b. Sluzba nasse. Mudrzi a opatrni pani przitele a susede mily! Jakoz
294 lowa kupil gest pod panem nassim gehoti w miestie laznu od Mikulasse la- zebnika, kteruz gemu odewzdal przed richtarzem nassim, y zaruczil gemu Hanuss penieze susedy nassimi lidmi dobrymi. A kdyz gemu vruczil penieze, tyz Hanuss zadal gest na Mikulassowi s rukogmiemi swymi, aby gemu listy polozil, kterzi swiedczi natu laznu, y odpowiediel: nechezit dati aniz dam, kdez richtarz to slysse powiediel z vrzadu sweho Mikulassowi: giz mass swe vroczeno, aby gemu listy dal, a ten rozkal byl gest az do trzetieho, wzdy gich nechtiel poloziti. Tehdy rukogmie to slysicze przi odewzdanie lazi rzekli gsu: pane richtarzi racz wiedeti, poniewadz listow nechcze dati, ze my se ted yhned przed wami rukogemstwie zbawugem. Potom ty rokogmie wstu- pili gsu przed plnu raddu miesta nasseho toto oznamugicz: pani mily, racz- tez wiedeti, yakoz sme byli slibili za Hanusse k Mikulassowi, ze sme byli v pana richtarze etc. poniewadz gemu nechcze listow wydati natu laznu przi- slussegiczich, ze my se giz toho rukogemstwie zbawugem etc. A Hanuss giz psany zawdal Mikulassowi natu laznu XX s. a nemage gemu czim platiti pro swu chudobu y pusti gemu zase laznu y penieze, kterez gemu zawdal, a Mikulass nechcze toho przigiti ale chtielby se na rukogmie nawratiti. Y ta- zali sme se geho , koho se chcze drzeti gisczeli czij rukogmi, a on nam od- powiedil : pany mily, drziem se sukupa sweho. Y zda se nam, poniewadz Mikulass mage swe penieze vruczeny a z rozkazu richtarze nechtiel gemu listu dati, ze gemu rukogmi wniczemz negsu powinny. Pani mily w. miti za- dame za nawczeni, neb takowa wiecz za pamieti nassy przed nas neprzissla gest. Datum. Sentencia diffinitiua. Pani mily, nato wam toto za nawczenie dawame a za prawo rziekame: gestli ze vznate, zeby Hanuss lazebnik tak chudy a na statku sessly byl, zeby prostie Mikulassowi te lazny nemiel cziem doplatiti, tehdy Mikulass wedle prawa powinen gest swym se zase dati, zaplatiti, a wlazu se zase vwa- zati a to ktomu, czoz gemu na laznu zawdano gest, ma sobie zachowati. Czo se pak rukogmi dotycze, na kterez by se Mikulass chtiel zase nawratiti, toto za nawczenie miegte: by pak Mikulass nikdy se rukogmi swych nesbaw- ssczel, poniewadz gim sprawedliwosti na laznu wydati nechtiel, a oni skrzto gemu przed richtarzem y przed wami rukogemstwie se zbawugicz wypowie- dieli, tehdy giz Mikulass po takowem rukogemstwie zbawenie a wypowie- denie, by pak se na sukupa sweho nikdy nebyl nawraczowal, wedle prawa nemoz se na rukogmie zase nawraczowati. Datum. 27. Ad Mezrzicz sentenciatum est. Nach Meseritsch. 1500 Eine Uebereinkunft bei der Hochzeit, worinn ein Vater seiner Tochter einen gleichen Theil mit seinen übrigen Kindern nach seinem Tode versprochen hat, bezeugt von mehreren Brünner Bürgern, hat nach dem Iglauer Rechte gegen das diesem wider- sprechende Testament des Vaters nur dann Kraft, wenn seitdem nicht mehr als Jahr und Tag verflossen war, oder jene in das Stadtbuch eingetragen wurde. Vgl. 23. b. Sluzba nasse. Mudrzi a opatrni pani przitele a susede mily! Jakoz
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295 gste nam przedlozili poruczenstwie nebozcze Sscepana krayczieho niekdy suseda wasseho a swiedomie listownie niekterych miessczan a spolumiess- czan Brnienskych smluwcziech swadebnich Ondrzege Ochczenita ssewcze z Brna a Mandy dzery wysserzeczeneho Ssczepana, kterzi swiedczie, ze tyz Ssczepan na smluwach swrchupsane Mandie dezery swe po smrti swe przirzkl wewssem swym statku prawy diel wedle ginych dieti swych etc., kdez nato zadate nawczenie wedle prawa nasseho, tomu wssemu wyrozumieli sme a na to wam toto za nawczenie dawame: gestli ze ta smluwa mezi swrchupsanym Ondrzegem a Mandu wtomto rocze dala se gest, a nemynul gesscze tomu den a rok, tehdy Manda wysserzeczena w statku otcze sweho ma mieti prawy diel wedle ginych dieti; pakli te smluwie mynul den a rok, a nenie opatrzena w kniehach miesczkych, tehdy to swiedomie miessczan Brnienskych wedle prawa nasseho moczi zadny nema ani Mandie k vzitku byti moze, poniewadz smluwczie swadebny przes den a rok dale swiedcziti nemohu wedle prawa nasseho. Datum auno domini etc. quingentesimo. 28. Ad Mezrzicz sentenciatum est ex parte cuiusdam testamenti. Nach Meseritsch. 1501 Ein Testament wird zu Gunsten der minderjährigen Kinder aufrecht gehalten. Sluzba nasse etc. Jakoz ste knam wyslali z raddy wassy niektere spolu- prziesezne, kterzi na mistie wassem nam przedlozili kssafft a poruczenstwie nebozcze Plachty sukenika niekdy spolumiessczenina wasseho popsane y take smluwa stawu manzelskeho mezi Jarossem synem nebozcze Plachty sukenika niekdy a Appolonu, dezeru Philippa Hanzalowa tudiez psanu, kdez take tyz spoluprzisezni wassy nam wedle toho vstnie wyslowili gsu, wznesse- nie a zalobu syrotka mladssieho nadepsaneho Plachty o swe diedicztwie otczowske przed wami vczinienu, przitom take odpor pani Margethy Plach- towe, w kteremz odporu weprzi gest, ze ona duom ten, kteryz neboztik Plachta syrokom swym poruczil — Jarossowi synu swemu na geho smluwach nikdy za swobodny od sebe ani od przatel nepoddala etc, tomu wssemu wy- rozumieli sme a toto wam nato za nawczenie dawame: poniewadz neboztik Plachta dietem swym poruczil a kssafftowal duom swoy a ktomu XX s., tehdy syrotek mladssy wedle prawa przi kssafftu a poruczenstwie otcze sweho ma byti zachowan. Datum anno 1501. 29. Ad Przibyslaw scriptum est taliter pro locacione magistri ciuium. Nach Přibislau. Belehrung über die dieser Stadt bisher unbekannte Amtswirksamkeit des Bürger- meisters und die des Richters. a. Gleich nach der Einsetzung des neuen Rathes wird zur Einsetzung eines Bürger- meisters geschritten, wozn derjenige genommen werden soll, der im Rathe der älteste ist. Dieser soll nun durch acht Wochen das Amt bekleiden, weil sie blos sechs Con- suln im Rathe hätten, und dann es einem andern übergeben und seinem Nachfolger über ein allenfalls übernommenes Geld oder Gemeindegut Rechnung legen. So soll die Reihe an einen jeden von den sechs Consuln kommen und zwar in der Ordnung, als sie im Rathe oder in den Häusern sitzen, so dass Jeder immer acht Wochen fungirt. Der
295 gste nam przedlozili poruczenstwie nebozcze Sscepana krayczieho niekdy suseda wasseho a swiedomie listownie niekterych miessczan a spolumiess- czan Brnienskych smluwcziech swadebnich Ondrzege Ochczenita ssewcze z Brna a Mandy dzery wysserzeczeneho Ssczepana, kterzi swiedczie, ze tyz Ssczepan na smluwach swrchupsane Mandie dezery swe po smrti swe przirzkl wewssem swym statku prawy diel wedle ginych dieti swych etc., kdez nato zadate nawczenie wedle prawa nasseho, tomu wssemu wyrozumieli sme a na to wam toto za nawczenie dawame: gestli ze ta smluwa mezi swrchupsanym Ondrzegem a Mandu wtomto rocze dala se gest, a nemynul gesscze tomu den a rok, tehdy Manda wysserzeczena w statku otcze sweho ma mieti prawy diel wedle ginych dieti; pakli te smluwie mynul den a rok, a nenie opatrzena w kniehach miesczkych, tehdy to swiedomie miessczan Brnienskych wedle prawa nasseho moczi zadny nema ani Mandie k vzitku byti moze, poniewadz smluwczie swadebny przes den a rok dale swiedcziti nemohu wedle prawa nasseho. Datum auno domini etc. quingentesimo. 28. Ad Mezrzicz sentenciatum est ex parte cuiusdam testamenti. Nach Meseritsch. 1501 Ein Testament wird zu Gunsten der minderjährigen Kinder aufrecht gehalten. Sluzba nasse etc. Jakoz ste knam wyslali z raddy wassy niektere spolu- prziesezne, kterzi na mistie wassem nam przedlozili kssafft a poruczenstwie nebozcze Plachty sukenika niekdy spolumiessczenina wasseho popsane y take smluwa stawu manzelskeho mezi Jarossem synem nebozcze Plachty sukenika niekdy a Appolonu, dezeru Philippa Hanzalowa tudiez psanu, kdez take tyz spoluprzisezni wassy nam wedle toho vstnie wyslowili gsu, wznesse- nie a zalobu syrotka mladssieho nadepsaneho Plachty o swe diedicztwie otczowske przed wami vczinienu, przitom take odpor pani Margethy Plach- towe, w kteremz odporu weprzi gest, ze ona duom ten, kteryz neboztik Plachta syrokom swym poruczil — Jarossowi synu swemu na geho smluwach nikdy za swobodny od sebe ani od przatel nepoddala etc, tomu wssemu wy- rozumieli sme a toto wam nato za nawczenie dawame: poniewadz neboztik Plachta dietem swym poruczil a kssafftowal duom swoy a ktomu XX s., tehdy syrotek mladssy wedle prawa przi kssafftu a poruczenstwie otcze sweho ma byti zachowan. Datum anno 1501. 29. Ad Przibyslaw scriptum est taliter pro locacione magistri ciuium. Nach Přibislau. Belehrung über die dieser Stadt bisher unbekannte Amtswirksamkeit des Bürger- meisters und die des Richters. a. Gleich nach der Einsetzung des neuen Rathes wird zur Einsetzung eines Bürger- meisters geschritten, wozn derjenige genommen werden soll, der im Rathe der älteste ist. Dieser soll nun durch acht Wochen das Amt bekleiden, weil sie blos sechs Con- suln im Rathe hätten, und dann es einem andern übergeben und seinem Nachfolger über ein allenfalls übernommenes Geld oder Gemeindegut Rechnung legen. So soll die Reihe an einen jeden von den sechs Consuln kommen und zwar in der Ordnung, als sie im Rathe oder in den Häusern sitzen, so dass Jeder immer acht Wochen fungirt. Der
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296 Bürgermeister soll das Stadtsiegel in seiner Gewalt haben, Urkunden annehmen und siegeln. Jedoch darf er keine Schrift allein öffnen oder siegeln, sondern nur in Gegen- wart von wenigstens zwei oder drei Consuln. Der Bürgermeister hat ferner mit den Consuln die Strafbeträge zu bestimmen, Recht zu sprechen, Urtheile zu verkündigen und andere Gemeindesachen zu verrichten, endlich hat er und nicht der Richter die Con- suln zur Sitzung einzuberufen. b. Zum Amte des Richters gehört es, Klagen zu hören, bei Zänkereien, Rauf- händeln, Verwundungen oder Todtschlägen den Thäter gefangen zu setzen, auch Schuld- klagen anzuhören, und wenn sich der Schuldner zur Schuld bekennt, dem Gläubiger Recht zu verschaffen, und andere Sachen zu verrichten, die zu seinem Amte gehören. Doch darf er ohne die Consuln kein Urtheil fällen oder aussprechen, auch nicht in den Rath gehen, ausser er würde von den Consuln dazu eingeladen. Purgmistr a radda miesta Gihlawy mudrym a oppatrnym richtarzi a consselom miesteczka Przibyslawie sluzbu nassy wzkazugem. Jakoz ste nam psali s powoleniem pana wasseho geho miti a wedle toho dwa z raddy a dwa z obcze wasse knam wyslali, zadage yakozto otczow a starssich prawa wasseho, abychom wam wedle prawa nasseho starozittneho swolili, abysste giz czasi buducziemi w raddie swe take purgmistra miewali, a wam sprawu dali, kterak a pokud bysste sie proti purgmistru swiemu zachowati mieli, a on tez zase proti wam, tak yako my se zde w Gihlawie proti purgmistru swemu a on zase proti nam se zachowawa — tomu wssemu sme wyrozu- mieli, przietele mily, k zadosti wassy nayprwe swolugem wam, abysste giz czasi buducziem w miesteczku wassem a w raddie wassy wzdyzky purg- mistra miewali a kniemu se zachowali a on zase kwam tiemto dolepsanym zpuosobem: Nayprwe kdyz nowa radda osazena bude, abysste sobie purgmistra vsa- dili, kteryz gest w raddie naystarssie, a ten aby byl purgmistrem osm nedieli porzad zbiehlych, poniewadz toliko ssest consselow w raddie swe miewate, a kdyz ten czas wybude, tehdy ma swoy vrzad odewzdati w ranem potazu 1) ginemu, a gestli ze by wtom czasu czo obeczneho przigial bud penieze neb czo gineho, ma ztoho poczet vcziniti druhemu purgmistru, a tak kazdy con- ssel aby purgmistrem byl plnych osm nediely az do poslednieho porzidkuow, tak yako w raddie sedite a neb w domiech. Item purgmistr kazdy ma peczet miesczku w moczi swe chowati, listy przigimati a peczetiti, ale aby zadneho listu sam neotwieral ani zapeczetio- wal, lecz przietomnosti naymen dwu nebo trzie conssel. Item purgmistr s konsseli ma winy 2) sazeti, prawa rziekati, ortele wynasseti y gine wieczi obeczne a potrzebne rziditi a sprawowati. Item purgmistr powinen bude z vrzadu sweho, kdyz potrzeba kaze, conssely w hromadu obsielati, a ne richtarz. Item richtarz wass ma se w swem orzadu zachowati, pokud na vrzad geho slussie, totyz zaloby slysseti, ktozby se swadil, zerwal, neb geden druheho zbil neb zranil, a takowe kuprawu zvrukowati nebo wsazeti; tez 1) in maniloquio (in der Morgensprache) 2) winy: Geldstrafen, mulctae. Wžehrd S. 172.
296 Bürgermeister soll das Stadtsiegel in seiner Gewalt haben, Urkunden annehmen und siegeln. Jedoch darf er keine Schrift allein öffnen oder siegeln, sondern nur in Gegen- wart von wenigstens zwei oder drei Consuln. Der Bürgermeister hat ferner mit den Consuln die Strafbeträge zu bestimmen, Recht zu sprechen, Urtheile zu verkündigen und andere Gemeindesachen zu verrichten, endlich hat er und nicht der Richter die Con- suln zur Sitzung einzuberufen. b. Zum Amte des Richters gehört es, Klagen zu hören, bei Zänkereien, Rauf- händeln, Verwundungen oder Todtschlägen den Thäter gefangen zu setzen, auch Schuld- klagen anzuhören, und wenn sich der Schuldner zur Schuld bekennt, dem Gläubiger Recht zu verschaffen, und andere Sachen zu verrichten, die zu seinem Amte gehören. Doch darf er ohne die Consuln kein Urtheil fällen oder aussprechen, auch nicht in den Rath gehen, ausser er würde von den Consuln dazu eingeladen. Purgmistr a radda miesta Gihlawy mudrym a oppatrnym richtarzi a consselom miesteczka Przibyslawie sluzbu nassy wzkazugem. Jakoz ste nam psali s powoleniem pana wasseho geho miti a wedle toho dwa z raddy a dwa z obcze wasse knam wyslali, zadage yakozto otczow a starssich prawa wasseho, abychom wam wedle prawa nasseho starozittneho swolili, abysste giz czasi buducziemi w raddie swe take purgmistra miewali, a wam sprawu dali, kterak a pokud bysste sie proti purgmistru swiemu zachowati mieli, a on tez zase proti wam, tak yako my se zde w Gihlawie proti purgmistru swemu a on zase proti nam se zachowawa — tomu wssemu sme wyrozu- mieli, przietele mily, k zadosti wassy nayprwe swolugem wam, abysste giz czasi buducziem w miesteczku wassem a w raddie wassy wzdyzky purg- mistra miewali a kniemu se zachowali a on zase kwam tiemto dolepsanym zpuosobem: Nayprwe kdyz nowa radda osazena bude, abysste sobie purgmistra vsa- dili, kteryz gest w raddie naystarssie, a ten aby byl purgmistrem osm nedieli porzad zbiehlych, poniewadz toliko ssest consselow w raddie swe miewate, a kdyz ten czas wybude, tehdy ma swoy vrzad odewzdati w ranem potazu 1) ginemu, a gestli ze by wtom czasu czo obeczneho przigial bud penieze neb czo gineho, ma ztoho poczet vcziniti druhemu purgmistru, a tak kazdy con- ssel aby purgmistrem byl plnych osm nediely az do poslednieho porzidkuow, tak yako w raddie sedite a neb w domiech. Item purgmistr kazdy ma peczet miesczku w moczi swe chowati, listy przigimati a peczetiti, ale aby zadneho listu sam neotwieral ani zapeczetio- wal, lecz przietomnosti naymen dwu nebo trzie conssel. Item purgmistr s konsseli ma winy 2) sazeti, prawa rziekati, ortele wynasseti y gine wieczi obeczne a potrzebne rziditi a sprawowati. Item purgmistr powinen bude z vrzadu sweho, kdyz potrzeba kaze, conssely w hromadu obsielati, a ne richtarz. Item richtarz wass ma se w swem orzadu zachowati, pokud na vrzad geho slussie, totyz zaloby slysseti, ktozby se swadil, zerwal, neb geden druheho zbil neb zranil, a takowe kuprawu zvrukowati nebo wsazeti; tez 1) in maniloquio (in der Morgensprache) 2) winy: Geldstrafen, mulctae. Wžehrd S. 172.
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297 take zaloby pro dluhy moze slysseti, a ktozby se kdluhu prziznal, sprawe- dliwe od takoweho dluznika vcziniti y gine wieczi rziditi, kterezby k vrzadu geho przislusseli. Ale sicz zadneho ortele bez conssel nema wynasseti ani rziekati ani do raddy choditi, lecz od conssel bude powolan. To wam za nawczenie dawame, abysste se tak zachowali, czo se purgmistra a richtarze wasseho dotycze. Datum. 30. Sentenciatum est ad Mezrzicz. (Wie man sich in peindlichen fragen halten sol.) Nach Meseritsch. 1502. a. Der Richter soll die Untersuchung der Verbrechen leiten und neben ihm die Consuln thatig sein. Die Hauptrolle dabei fällt immer dem Richter zu. b. Ein Mensch von gutem Leumund kann seine Ehre vor Gericht mit mehr Wir- kung vertheidigen, als ihn daselbst Jemand zu überführen im Stande ist. Daher wider- spreche die übrigens bereits im Lande allgemeine Gewohnheit, gegen Jemanden eine peinliche Untersuchung vor Gericht durch eine Caution von 80 Schock zu veranlassen, dem Iglauer Rechte. Doch sei jener Grundsatz geheim zu halten, damit ihn nicht irgend ein Verbrecher zu seinem Vortheile missbrauche. c. Ein in Untersuchung Befindlicher, der sich im ersten Verhöre zu nichts be- kennt, und gegen den sonst früher nichts vorgekommen ist, kann nicht blos ein- oder zweimal, sondern so oft es das Bedürfniss erheischt, verhört werden. Sluzba nasse. Mudrzi a opatrni pani przietele mily! Jakoz nam pissete zadagicz za nawczenie a za zprawo na dolepsane otazky: nayprwe czo se dotycze zloczniczow przi gich tazanie az do odprawy gich hrdel, pokud ta zprawa przilezie na conssely a pokud a richtarze, toto za zprawu a za nawczenie miegte, ze richtarz w takowych wieczech ma przedny a poczatek byti w tazanie zloczinczow, a conssele wedle nieho magi se na wssecky strany tazati. Take richtarz w takowych wieczech ma wssudy naprzed byti az do odprawenie hrdel, nebo sami znati mozete, kdez mistr koho odprawi bud meczem, prowazeni nebo ginu smrti, zwola na prawo cziniecz otazku tiemito slowy: pane richtarze a pani mily, dostili sem prawu vczinil, kdez richtarz sam mistru ma odpowied dati rzka: zes dosti vczinil. Item na druhy kus, kdez takto pissete: kdyby czlowiek narczeny byl ku prawu vruczen, pod kterym zakladem na hrdlo ma nan vruczeno byti wedle prawa, nato wam toto za zprawu dawame, ze czlowiek gsa dobrze powiesti, na ktereho nikdy slychano nebylo, aby czo vczinil proti swe dobre powiesti, genztoby vcziniti nemiel, na takoweho czlowieka zadny vrucziti nemoz wedle praw nassich, ale takowy czlowiek moze swu czest a dobru powiest prawem lepe hagiti nezli prawem przeswiedczen byti, poniewadz nikdiz w swych prawiech nemame, aby kto mohl na dobreho a zachowaleho czlowieka vrucziti kuprawu pod padesati kopami kmüczenie neb ktazanie, vako se giz obecznie diege na zemi. Ale wssak tento kus miegte przisobie, aby snad niekto, gsa zloczniecz tagemny, nato ne pozlehssie chtiel tudy ku prawu swemu przigiti yako giny dobry czlowiek zachowaly. Item na trzieti kus kdez pissete: gestli ze by se takowy wniczemz ne- poznal po prwniem tazanie, pokud dale ktakowemu wedle prawa ma hledieno byti, toto za nawczenie miegte: czlowiek gsa poderzeny, na kterehoz prwe
297 take zaloby pro dluhy moze slysseti, a ktozby se kdluhu prziznal, sprawe- dliwe od takoweho dluznika vcziniti y gine wieczi rziditi, kterezby k vrzadu geho przislusseli. Ale sicz zadneho ortele bez conssel nema wynasseti ani rziekati ani do raddy choditi, lecz od conssel bude powolan. To wam za nawczenie dawame, abysste se tak zachowali, czo se purgmistra a richtarze wasseho dotycze. Datum. 30. Sentenciatum est ad Mezrzicz. (Wie man sich in peindlichen fragen halten sol.) Nach Meseritsch. 1502. a. Der Richter soll die Untersuchung der Verbrechen leiten und neben ihm die Consuln thatig sein. Die Hauptrolle dabei fällt immer dem Richter zu. b. Ein Mensch von gutem Leumund kann seine Ehre vor Gericht mit mehr Wir- kung vertheidigen, als ihn daselbst Jemand zu überführen im Stande ist. Daher wider- spreche die übrigens bereits im Lande allgemeine Gewohnheit, gegen Jemanden eine peinliche Untersuchung vor Gericht durch eine Caution von 80 Schock zu veranlassen, dem Iglauer Rechte. Doch sei jener Grundsatz geheim zu halten, damit ihn nicht irgend ein Verbrecher zu seinem Vortheile missbrauche. c. Ein in Untersuchung Befindlicher, der sich im ersten Verhöre zu nichts be- kennt, und gegen den sonst früher nichts vorgekommen ist, kann nicht blos ein- oder zweimal, sondern so oft es das Bedürfniss erheischt, verhört werden. Sluzba nasse. Mudrzi a opatrni pani przietele mily! Jakoz nam pissete zadagicz za nawczenie a za zprawo na dolepsane otazky: nayprwe czo se dotycze zloczniczow przi gich tazanie az do odprawy gich hrdel, pokud ta zprawa przilezie na conssely a pokud a richtarze, toto za zprawu a za nawczenie miegte, ze richtarz w takowych wieczech ma przedny a poczatek byti w tazanie zloczinczow, a conssele wedle nieho magi se na wssecky strany tazati. Take richtarz w takowych wieczech ma wssudy naprzed byti az do odprawenie hrdel, nebo sami znati mozete, kdez mistr koho odprawi bud meczem, prowazeni nebo ginu smrti, zwola na prawo cziniecz otazku tiemito slowy: pane richtarze a pani mily, dostili sem prawu vczinil, kdez richtarz sam mistru ma odpowied dati rzka: zes dosti vczinil. Item na druhy kus, kdez takto pissete: kdyby czlowiek narczeny byl ku prawu vruczen, pod kterym zakladem na hrdlo ma nan vruczeno byti wedle prawa, nato wam toto za zprawu dawame, ze czlowiek gsa dobrze powiesti, na ktereho nikdy slychano nebylo, aby czo vczinil proti swe dobre powiesti, genztoby vcziniti nemiel, na takoweho czlowieka zadny vrucziti nemoz wedle praw nassich, ale takowy czlowiek moze swu czest a dobru powiest prawem lepe hagiti nezli prawem przeswiedczen byti, poniewadz nikdiz w swych prawiech nemame, aby kto mohl na dobreho a zachowaleho czlowieka vrucziti kuprawu pod padesati kopami kmüczenie neb ktazanie, vako se giz obecznie diege na zemi. Ale wssak tento kus miegte przisobie, aby snad niekto, gsa zloczniecz tagemny, nato ne pozlehssie chtiel tudy ku prawu swemu przigiti yako giny dobry czlowiek zachowaly. Item na trzieti kus kdez pissete: gestli ze by se takowy wniczemz ne- poznal po prwniem tazanie, pokud dale ktakowemu wedle prawa ma hledieno byti, toto za nawczenie miegte: czlowiek gsa poderzeny, na kterehoz prwe
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298 nieczo wyznano gest, ten moze tazan byti netoliku gednu nebo dwakrat, ale tolikrat toho potrzeba kaze. Datum anno quingentesimo secundo. 31. Ad Przibislaw ita scriptum est ad requisicionem ciuium eorundem. Nach Pribislau. a. Bannteiding (Zahajeni soudu). Eröffnung : Der älteste aus dem Rathe spricht zum Richter: Herr Richter! ist es Zeit, das Gericht zu eröffnen und Frieden zu gebieten. Antwort: Ja, es ist schon Zeit. Aber welchen Frieden gebietet Ihr ? Der Aelteste antwortet: Gottes Frieden, unseres Herren Frieden, des Richters und der Con- suln Frieden und aller derer Frieden, die den Frieden lieben. Der Richter: Diesen Frieden bekräftige ich; der sich gegen ihn durch Worte vergeht, der soll mit Geld- und körperlichen Strafen gestraft werden. Darum nehme Jeder sich in Acht, seine Sache in geziemender Rede zu führen. (Zusatz aus einem gleichlautenden Weisthum nach Collin: Gleich darauf be- fiehlt der Richter dem Gerichtsboten öffentlich auszurufen: Hat Jemand etwas vor Ge- richt zu schaffen, der trete vor die Herren. Und kein Consul darf ohne dringende Ur� sache, so lange das Gericht dauert, aus den vier Bänken heraustreten.) b. Holung (hojemství). In Iglau werden seit uralter Zeit zwei Gerichte im Jahre gehalten. 1. Ein allgemeines Gericht. Bei diesem kann eine jede Parthei, sie sei nun Kläger oder Be- klagter, wenn sie mit ihrer Klage oder Antwort nicht im Reinen oder sonst mit ihren Behelfen noch nicht versehen ist, die Holung bis zum zweiten Gerichte nehmen. 2. Das höhere oder das strenge Gericht, das am heiligen Dreifaltigkeitstag abgehalten wird. In diesem müssen alle dahin verlegten Streitsachen beendigt werden — sei es durch richterliche Entscheidung oder Vergleich. In diesem darf sich keine Parthei eine Holung nehmen. Eine Ausnahme findet statt, wenn ein Mensch in einer Sache, die ihm an seine Ehre oder an sein Leben geht, plötzlich vor ein solches Gericht gebracht wird und er sich mit seiner Antwort und Einrede in einer so kurzen Zeit zu diesem Gerichte nicht vollständig vorbereiten könnte. Diesem soll man nur eine Holung auf drei oder vier Wochen gestatten, und in dieser Zeit soll er sich mit allen nothwendigen Behelfen für das Gericht versehen, sich stellen, und dann vor dem strengen Gerichte so correct antworten, als es sich gebührt. Auch auf diesem Gerichte soll übrigens ganz so verfahren werden, wie in dem strengen, daher die Streitsachen daselbst geendet wer- den, ausser wenn sich die Parthei auf ein höheres Gericht beruft. c. Art der Eidesablegung. Im Wesentlichen übereinstimmend mit 21. d. Wer soll schwören, der Kläger oder der Beklagte? Darauf lasse sich im All- gemeinen keine Antwort geben, denn das richte sich nach der Beschaffenheit der Klage und der Antwort. Man möge daher lieber solche allgemeine Fragen unterlassen und blos specielle Fälle zur Entscheidung vorlegen. Purgmistr a radda miesta Gihlawy oppatrnym purgmistru a raddie miesta Przibislawie sluzbu nassy wzkazugem. Jakoz nam pissete zadage na dole- psane kusy nawczenie a sprawu wedle praw nassich, kterak bysste se, aczby kdy potrzeba toho kazala, wtom se zachowati mieli, Item nayprwe na tento kus, kto ma a yak se ma sud zahagiti, toto za nawczenie miegte, kdyz sud zasedete a zahagiti chczete, tehdy sstarssy z raddy ma k richtarzi takto rzeczi: pane richtarzi gizli czas gest sud zaha- giti a pokog przikazati. Tehdy richtarz odpowie zase: ano gest giz czas, ale yaky pokoy przikazugete? Tehdy starssy zase odpowie: Bozie pokoy, pana nasseho pokoy, richtarze a conssel pokoy y take wssech tiech pokoy,
298 nieczo wyznano gest, ten moze tazan byti netoliku gednu nebo dwakrat, ale tolikrat toho potrzeba kaze. Datum anno quingentesimo secundo. 31. Ad Przibislaw ita scriptum est ad requisicionem ciuium eorundem. Nach Pribislau. a. Bannteiding (Zahajeni soudu). Eröffnung : Der älteste aus dem Rathe spricht zum Richter: Herr Richter! ist es Zeit, das Gericht zu eröffnen und Frieden zu gebieten. Antwort: Ja, es ist schon Zeit. Aber welchen Frieden gebietet Ihr ? Der Aelteste antwortet: Gottes Frieden, unseres Herren Frieden, des Richters und der Con- suln Frieden und aller derer Frieden, die den Frieden lieben. Der Richter: Diesen Frieden bekräftige ich; der sich gegen ihn durch Worte vergeht, der soll mit Geld- und körperlichen Strafen gestraft werden. Darum nehme Jeder sich in Acht, seine Sache in geziemender Rede zu führen. (Zusatz aus einem gleichlautenden Weisthum nach Collin: Gleich darauf be- fiehlt der Richter dem Gerichtsboten öffentlich auszurufen: Hat Jemand etwas vor Ge- richt zu schaffen, der trete vor die Herren. Und kein Consul darf ohne dringende Ur� sache, so lange das Gericht dauert, aus den vier Bänken heraustreten.) b. Holung (hojemství). In Iglau werden seit uralter Zeit zwei Gerichte im Jahre gehalten. 1. Ein allgemeines Gericht. Bei diesem kann eine jede Parthei, sie sei nun Kläger oder Be- klagter, wenn sie mit ihrer Klage oder Antwort nicht im Reinen oder sonst mit ihren Behelfen noch nicht versehen ist, die Holung bis zum zweiten Gerichte nehmen. 2. Das höhere oder das strenge Gericht, das am heiligen Dreifaltigkeitstag abgehalten wird. In diesem müssen alle dahin verlegten Streitsachen beendigt werden — sei es durch richterliche Entscheidung oder Vergleich. In diesem darf sich keine Parthei eine Holung nehmen. Eine Ausnahme findet statt, wenn ein Mensch in einer Sache, die ihm an seine Ehre oder an sein Leben geht, plötzlich vor ein solches Gericht gebracht wird und er sich mit seiner Antwort und Einrede in einer so kurzen Zeit zu diesem Gerichte nicht vollständig vorbereiten könnte. Diesem soll man nur eine Holung auf drei oder vier Wochen gestatten, und in dieser Zeit soll er sich mit allen nothwendigen Behelfen für das Gericht versehen, sich stellen, und dann vor dem strengen Gerichte so correct antworten, als es sich gebührt. Auch auf diesem Gerichte soll übrigens ganz so verfahren werden, wie in dem strengen, daher die Streitsachen daselbst geendet wer- den, ausser wenn sich die Parthei auf ein höheres Gericht beruft. c. Art der Eidesablegung. Im Wesentlichen übereinstimmend mit 21. d. Wer soll schwören, der Kläger oder der Beklagte? Darauf lasse sich im All- gemeinen keine Antwort geben, denn das richte sich nach der Beschaffenheit der Klage und der Antwort. Man möge daher lieber solche allgemeine Fragen unterlassen und blos specielle Fälle zur Entscheidung vorlegen. Purgmistr a radda miesta Gihlawy oppatrnym purgmistru a raddie miesta Przibislawie sluzbu nassy wzkazugem. Jakoz nam pissete zadage na dole- psane kusy nawczenie a sprawu wedle praw nassich, kterak bysste se, aczby kdy potrzeba toho kazala, wtom se zachowati mieli, Item nayprwe na tento kus, kto ma a yak se ma sud zahagiti, toto za nawczenie miegte, kdyz sud zasedete a zahagiti chczete, tehdy sstarssy z raddy ma k richtarzi takto rzeczi: pane richtarzi gizli czas gest sud zaha- giti a pokog przikazati. Tehdy richtarz odpowie zase: ano gest giz czas, ale yaky pokoy przikazugete? Tehdy starssy zase odpowie: Bozie pokoy, pana nasseho pokoy, richtarze a conssel pokoy y take wssech tiech pokoy,
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299 kterzy pokoy milugi. Tehdy richtarz zase odpowie: ten pokoy ya potwrzugi; ktozby proti tomu vezinil rzeci, aby penieczi a skutkem hrdlem kazan byl, protoz se kazdy opatrz, aby swu przi rzeczi slussnu wedl. 1) Item na druhy kus, kterak holungk ma bran byti nebo hogenstwie, tak wam za prawo nalezame, ze my od starodawna w miestie nassem dwa sudy do roka drzieme: geden o sstrzedoposti genz slowe obeczny sud. Wtom sudu kazdy ktozby ktomu swu zalobu nebo odpowiedi nebyl spuosoben a swymi potrzebami dostattnie nebyl opatrzen, takowy bud zalobnik neb od- powiednik, moze sobie w swe przi holungk nebo hogenstwie wzieti az do druheho wssieho sudu. Druhy zak sud drzieme po swate Trogiczi, genz slowe wyssie a neb prziesny sud. Wniemzto wsseczky prze ktomu sudu od- lozene magi konany byti budto rozsudkem nebo przatelsku smluwu, a kdezto zadna strana sobie holunku nebo hogenstwie dale wzieti nemoz, leczby kto tak kwapnie narczen a ktakowemu sudu byl vruczen o nieyaku wysoku wiecz, gesstoby czlowieka ssla na czest a nebo na hrdlo, a on se wtak kratkem czasu s swymi potrzebami k odporu a nebo k odpowiedi ktakowemu sudu dostattnie nemohl prziprawiti. Takowemu czlowieku ma se holüngk dati do trzie nebo do cztyrz nedieli, a wtom czasu takowy czlowiek aby se opatrzil wssemi potrzebami kuprawu sobie potrzebnymi a stal ktomu roku vlozenemu a odpowiedal w odporu proti zalobie liczene yako w sudu wyssiem a neb prziesnym. A wy take tiem stranam naten den vlozeny sud zasedete y za- hagite tymz wssem obyczegem a prawem, yako swrchu se wypisuge, kdez pak ta prze skrze rozsudek wass konecz a misto wzieti ma, leczby se ktera strana odwolala kuprawu wyssiemu. Item na trzeti kus, tak wam zpraweho nalezu wyrziekame: kterak kto ma prziesahati, a czo k przie slussie, kdyz przed sudem zahagenym strany proti sobie odporne s swymi rzeczniky stanu, a gich obapolnie zalobu a od- powied do koncze wyslyssiete a wyrozumiete, a gedne stranie prziesaha bude przisuzena, vdielaytez na ceduli prziesahu psanu tiem spuosobem, yakoz ste w zalobie a w odporu slysselie, kterazto prziesaha skrze richtarze wasseho, rzeczniku strany te, genz prziesahati ma, niekolikrat porzad ma byti liczena zgewnie a tolikrat, az gi ten rzecznik w swoy vmysl dobrze popadne a vmieti bude, a potom tyz rzecznik ma s swym przieseznikem wystupiti a gey przie- saze dobrze nawcziti, a kdyz gim giz bude dobrze gist, ma sniem przed sud zase wstupiti a gey mezi cztyrzi stolicze postawiti a tu sniem ma stati, az gemu richtarz kaze dwa prsty na krziz wloziti, a kdyz dwa prsty na krziez wlozie, teprw rzecznik ma gemu priesahu od slowa do slowa naprzed rzie- kati, a prziesahagiczie poniem a wy wssiczkni conssele y richtarz wta doba mate stati a s weliku pilnosti na prziesahu posluchati, aby gi prawie po 1) Dieselbe Weisung mit denselben Worten wird nach Kollin auf eine von dort im Jahre 1531 ergangene Bitte um Belehrung ertheilt. jedoch nach wedl folgendes hin- zugefügt: hned potom richtarz at wzkaze poslu wolati sgewnie, mali kto przed prawem cziniti, ten przede paany przedstup a ssadny s conssel bez slussne prziczini aby ztieg cztyrz lawicz newstawal, dokud ten saud trwa.
299 kterzy pokoy milugi. Tehdy richtarz zase odpowie: ten pokoy ya potwrzugi; ktozby proti tomu vezinil rzeci, aby penieczi a skutkem hrdlem kazan byl, protoz se kazdy opatrz, aby swu przi rzeczi slussnu wedl. 1) Item na druhy kus, kterak holungk ma bran byti nebo hogenstwie, tak wam za prawo nalezame, ze my od starodawna w miestie nassem dwa sudy do roka drzieme: geden o sstrzedoposti genz slowe obeczny sud. Wtom sudu kazdy ktozby ktomu swu zalobu nebo odpowiedi nebyl spuosoben a swymi potrzebami dostattnie nebyl opatrzen, takowy bud zalobnik neb od- powiednik, moze sobie w swe przi holungk nebo hogenstwie wzieti az do druheho wssieho sudu. Druhy zak sud drzieme po swate Trogiczi, genz slowe wyssie a neb prziesny sud. Wniemzto wsseczky prze ktomu sudu od- lozene magi konany byti budto rozsudkem nebo przatelsku smluwu, a kdezto zadna strana sobie holunku nebo hogenstwie dale wzieti nemoz, leczby kto tak kwapnie narczen a ktakowemu sudu byl vruczen o nieyaku wysoku wiecz, gesstoby czlowieka ssla na czest a nebo na hrdlo, a on se wtak kratkem czasu s swymi potrzebami k odporu a nebo k odpowiedi ktakowemu sudu dostattnie nemohl prziprawiti. Takowemu czlowieku ma se holüngk dati do trzie nebo do cztyrz nedieli, a wtom czasu takowy czlowiek aby se opatrzil wssemi potrzebami kuprawu sobie potrzebnymi a stal ktomu roku vlozenemu a odpowiedal w odporu proti zalobie liczene yako w sudu wyssiem a neb prziesnym. A wy take tiem stranam naten den vlozeny sud zasedete y za- hagite tymz wssem obyczegem a prawem, yako swrchu se wypisuge, kdez pak ta prze skrze rozsudek wass konecz a misto wzieti ma, leczby se ktera strana odwolala kuprawu wyssiemu. Item na trzeti kus, tak wam zpraweho nalezu wyrziekame: kterak kto ma prziesahati, a czo k przie slussie, kdyz przed sudem zahagenym strany proti sobie odporne s swymi rzeczniky stanu, a gich obapolnie zalobu a od- powied do koncze wyslyssiete a wyrozumiete, a gedne stranie prziesaha bude przisuzena, vdielaytez na ceduli prziesahu psanu tiem spuosobem, yakoz ste w zalobie a w odporu slysselie, kterazto prziesaha skrze richtarze wasseho, rzeczniku strany te, genz prziesahati ma, niekolikrat porzad ma byti liczena zgewnie a tolikrat, az gi ten rzecznik w swoy vmysl dobrze popadne a vmieti bude, a potom tyz rzecznik ma s swym przieseznikem wystupiti a gey przie- saze dobrze nawcziti, a kdyz gim giz bude dobrze gist, ma sniem przed sud zase wstupiti a gey mezi cztyrzi stolicze postawiti a tu sniem ma stati, az gemu richtarz kaze dwa prsty na krziz wloziti, a kdyz dwa prsty na krziez wlozie, teprw rzecznik ma gemu priesahu od slowa do slowa naprzed rzie- kati, a prziesahagiczie poniem a wy wssiczkni conssele y richtarz wta doba mate stati a s weliku pilnosti na prziesahu posluchati, aby gi prawie po 1) Dieselbe Weisung mit denselben Worten wird nach Kollin auf eine von dort im Jahre 1531 ergangene Bitte um Belehrung ertheilt. jedoch nach wedl folgendes hin- zugefügt: hned potom richtarz at wzkaze poslu wolati sgewnie, mali kto przed prawem cziniti, ten przede paany przedstup a ssadny s conssel bez slussne prziczini aby ztieg cztyrz lawicz newstawal, dokud ten saud trwa.
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300 swym rzeczniku rziekal a tak prowedl, yakoz gemu sprawa gest wydana, a kdyz giz prziesahu prowede, nema prstow skrzieze skladati lecz gemu prwe bude skrze richtarze rozkazano. A wssak dokudz prsty na krzieze ma po prziesaze, pohowiegte mlczicz za malu chwili; budeli strana odporna mlczeti, neczinicz ku prawu otazky, dostili prawu vczinil, tehdy richtarz moze gemu kazati prsty s krzieze sloziti. A kdyz giz prsty s skrzieze slozie, on pak prziesahu prowed neb neprowed, tehdy gest dosti prawu vczinil. Pakliby strana odporna kwam otazku vczinila, y hned po prziesaze dokud gesscze prsty na krziezie ma, dostili gest prawu vczinil. Tehdy wy s weliku pilnosti podle swieho swiedomie to giz mezi sebu wazte, prowedlli prziesahu czy ne- prowedl, att se kazde stranie wedle prawa dosti stane. Sequitur juramentum in forma. Item takto se ma prziesaha vcziniti, kdyz by geden druheho zranil a chtiel wedle prawa newinen byti: prziesaham bohu, yakoz mnie Petr winy, ze bych geho nocznie na rinku zbil a zranil, tiem sem newinen, to my buoh tak pomohay, a tento krziez a wssichni bozie krziezowe. Item krziez ma byti, na ktoremz gest znamenie bozieho vmuczenie. A tak wedle teto przie- sahy wsseliko gine prziesahy mohu spuosobiti, pokudz se zaloby a odpowiedi zawieragi. Item na czwrty kus kdez takto pissete: tenti ma naprzed prziesahati, ktoz koho obzalugi, czili ten kdoz odpor czinie, — natakowy kus wam zad- neho dokonaleho nawczenie dati nemozem, poniewadz wedle polozenie zaloby y odpowiedi czastokrat promiena bywa, tak ze druhdy zalobniku a druhdy odporniku prziesaha bywa prziesuzena, neb se rozliczne padowe w zalobach a w odpowiediech przichazegi, a wedle toho take ortelowe se wypowiedati mosie. Protoz takowe odtazky mylne na stranie nynie zanechayte; budeli wam czo tahoweho potrzebie, wssak nas daleko nemate, miegte knam w ta- kowych wieczech vtoczissty chczeme wam radi nato sprawu dati, wedle toho se sprawte. Actum. 32. Ad requisicionem ciuium de Czaslauia ex parte cuiusdam testamenti scriptum est taliter. Nach Časlau. 1502. Das Dasein einer Schuld wird vom Schuldner geläugnet. Der angebliche Gläubiger erbringt keinen vollständigen und gesetzlichen Beweis. Der Schuldner wird daher zum Eide. dass er von dieser Schuld nichts wisse, zugelassen. Sluzba nasse etc. Jakoz nam pissete, znati dawage, kterak gest prze wzessla przed wami takowa, ze nieyaky Barthon bratr Petra Zaduhladkeho suseda wasseho Orssile manzelcze swe poruczil gest XXVIIII s. gr. czeskych natymz bratru swym Petrowi, a ze vrzednici pana Pernssteinskeho stogi otuz Orssilu zadagicz podle poruczenstwie muze gegieho, abysste gie na tehoz suseda wasseho Petra sprawedliwosti dopomohli, kdez pak Petr wysserze- czeny wssemu tomo odpiera prawiecz, ze bratra sweho peniez zadnych nema, przitom take toho wsseho duowod y odpor sepsany poslaliste zadagicz nas
300 swym rzeczniku rziekal a tak prowedl, yakoz gemu sprawa gest wydana, a kdyz giz prziesahu prowede, nema prstow skrzieze skladati lecz gemu prwe bude skrze richtarze rozkazano. A wssak dokudz prsty na krzieze ma po prziesaze, pohowiegte mlczicz za malu chwili; budeli strana odporna mlczeti, neczinicz ku prawu otazky, dostili prawu vczinil, tehdy richtarz moze gemu kazati prsty s krzieze sloziti. A kdyz giz prsty s skrzieze slozie, on pak prziesahu prowed neb neprowed, tehdy gest dosti prawu vczinil. Pakliby strana odporna kwam otazku vczinila, y hned po prziesaze dokud gesscze prsty na krziezie ma, dostili gest prawu vczinil. Tehdy wy s weliku pilnosti podle swieho swiedomie to giz mezi sebu wazte, prowedlli prziesahu czy ne- prowedl, att se kazde stranie wedle prawa dosti stane. Sequitur juramentum in forma. Item takto se ma prziesaha vcziniti, kdyz by geden druheho zranil a chtiel wedle prawa newinen byti: prziesaham bohu, yakoz mnie Petr winy, ze bych geho nocznie na rinku zbil a zranil, tiem sem newinen, to my buoh tak pomohay, a tento krziez a wssichni bozie krziezowe. Item krziez ma byti, na ktoremz gest znamenie bozieho vmuczenie. A tak wedle teto przie- sahy wsseliko gine prziesahy mohu spuosobiti, pokudz se zaloby a odpowiedi zawieragi. Item na czwrty kus kdez takto pissete: tenti ma naprzed prziesahati, ktoz koho obzalugi, czili ten kdoz odpor czinie, — natakowy kus wam zad- neho dokonaleho nawczenie dati nemozem, poniewadz wedle polozenie zaloby y odpowiedi czastokrat promiena bywa, tak ze druhdy zalobniku a druhdy odporniku prziesaha bywa prziesuzena, neb se rozliczne padowe w zalobach a w odpowiediech przichazegi, a wedle toho take ortelowe se wypowiedati mosie. Protoz takowe odtazky mylne na stranie nynie zanechayte; budeli wam czo tahoweho potrzebie, wssak nas daleko nemate, miegte knam w ta- kowych wieczech vtoczissty chczeme wam radi nato sprawu dati, wedle toho se sprawte. Actum. 32. Ad requisicionem ciuium de Czaslauia ex parte cuiusdam testamenti scriptum est taliter. Nach Časlau. 1502. Das Dasein einer Schuld wird vom Schuldner geläugnet. Der angebliche Gläubiger erbringt keinen vollständigen und gesetzlichen Beweis. Der Schuldner wird daher zum Eide. dass er von dieser Schuld nichts wisse, zugelassen. Sluzba nasse etc. Jakoz nam pissete, znati dawage, kterak gest prze wzessla przed wami takowa, ze nieyaky Barthon bratr Petra Zaduhladkeho suseda wasseho Orssile manzelcze swe poruczil gest XXVIIII s. gr. czeskych natymz bratru swym Petrowi, a ze vrzednici pana Pernssteinskeho stogi otuz Orssilu zadagicz podle poruczenstwie muze gegieho, abysste gie na tehoz suseda wasseho Petra sprawedliwosti dopomohli, kdez pak Petr wysserze- czeny wssemu tomo odpiera prawiecz, ze bratra sweho peniez zadnych nema, przitom take toho wsseho duowod y odpor sepsany poslaliste zadagicz nas
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301 wte przi za nawczenie etc. tomu wssemu wyrozumieli gsme. Pani przitele mily, nayprwe wam znati dawame, ze duowod Orssily na Petra tez take od- por Petra podle praw nassich negsu dostattny kuprawu. Protoz wam za nawczenie toto dawame: poniewadz Petr tomu wssemu odpiera a za ne- winneho odbyti chcze, a Orssila nan dostattnie wedle prawa prowozuge, zeby on bratra sweho penieze miel, tehdy aby Petr newinnost sweho przenie dwiema prsty na krziezi dokazal wedle prawa, acz Orssila bez toho byti nechcze. Actum dominika post epiphaniam anno domini 1502. 33. Ad Polnam ex parte testamenti ita sentenciatum est. Nach Polna. Ein Mann setzt in seinem Testamente seine Frau zum Erben ein mit dem Zusatz, sie solle sein ganzes Vermögen zum Heile seiner und ihrer Seele verwenden. Die Iglauer halten das Testament aufrecht, indem sie entscheiden, mit dem Drittheil des Vermögens, das ihr von Rechtswegen gebühre, könne sie nach Belieben verfügen, rück- sichtlich der zwei andern aber solle sie den Willen des Erblassers erfüllen, doch sei diess für sie bloss eine Gewissenspflicht. Sluzbu nasse etc. Jakoz ste knam wyslali niektere spoluprziesezne wasse s kssafftem neboztika Hanusa Ssotnara spolususeda wasseho zadagicz naten kssafft nawczeni wedle praw nassich, pokud a kterak se tiem kssaff- tem sprawiti mate, gemüz sme dostattnie wyrozumieli a nato wam da- wame toto za nawczenie: poniewadz neboztik Hanus Ssotnar manzelcze swe wesskeren swoy statek bud mnoho nebo malo otkazal a poruczil takowymto spuosobem, aby ona stoho statku nayprwe dluhy geho platila a sprawila a s ostatkem tak gednala a puosobila, aby geho y gegie dussy k spasenie bylo, ze ona Ssotnarka na takowy spuosob a kssafft manzela ge- gieho toliko s swu trzetini, kteraz gie sprawedliwie ztoho statku przieslussie, moze vcziniti yako s swym wlastinem statkem, ale s ostatkem aby tak ged- nala a puosobeila, aby to dussy manzelu gegiemu y take gegie dussy kvzitku a spasenie przisslo, a to gednanie a puosobenie ma giz stati przi gegiem swiedomie a na gegie dussy, yakoz pak gie to od manzela gegieho swierzeno gest. Actum. 34. Sentenciatum est ad Mezrzicz ex parte testamenti. Nach Meseritsch. 1503. a. Ein Mann setzt seine Frau in seinem Testamente zum Hauptvormund (poručnik) der Hinterlassenschaft und seiner Kinder ein und gibt ihr noch zwei biedere Leute in gleicher Eigenschaft an die Seite Sie will nun abermals heirathen und aus diesem Anlass den Kindern beliebige Vermögenstheile zutheilen. Die Iglauer entscheiden: ihr gebühre nichts mehr als ein Drittel, das übrige gehöre den Kindern. Dieses Drittheil gebühre ihr aber von dem ganzen Vermögen des Mannes, daher auch von den hundert Goldgulden, mit deren Auszahlung an die Kinder er einen von jenen Vertrauensmän- nern betraut habe, denn kein Mann könne dieses seiner Frau entziehen. b. Aufnahme eines fremden Tuchscheerermeisters in den Gemeindeverband. c. Ein schon abgetheiltes Kind hat nicht gleichen Antheil mit den noch nicht ab- getheilten, ausgenommen der Erblasser hätte ihm im Testamente einen ausdrücklich bestimmten Gegenstand vermacht. d. Ein rechtmässiger und freier Kauf einer einem Dritten zu getreuer Hand an-
301 wte przi za nawczenie etc. tomu wssemu wyrozumieli gsme. Pani przitele mily, nayprwe wam znati dawame, ze duowod Orssily na Petra tez take od- por Petra podle praw nassich negsu dostattny kuprawu. Protoz wam za nawczenie toto dawame: poniewadz Petr tomu wssemu odpiera a za ne- winneho odbyti chcze, a Orssila nan dostattnie wedle prawa prowozuge, zeby on bratra sweho penieze miel, tehdy aby Petr newinnost sweho przenie dwiema prsty na krziezi dokazal wedle prawa, acz Orssila bez toho byti nechcze. Actum dominika post epiphaniam anno domini 1502. 33. Ad Polnam ex parte testamenti ita sentenciatum est. Nach Polna. Ein Mann setzt in seinem Testamente seine Frau zum Erben ein mit dem Zusatz, sie solle sein ganzes Vermögen zum Heile seiner und ihrer Seele verwenden. Die Iglauer halten das Testament aufrecht, indem sie entscheiden, mit dem Drittheil des Vermögens, das ihr von Rechtswegen gebühre, könne sie nach Belieben verfügen, rück- sichtlich der zwei andern aber solle sie den Willen des Erblassers erfüllen, doch sei diess für sie bloss eine Gewissenspflicht. Sluzbu nasse etc. Jakoz ste knam wyslali niektere spoluprziesezne wasse s kssafftem neboztika Hanusa Ssotnara spolususeda wasseho zadagicz naten kssafft nawczeni wedle praw nassich, pokud a kterak se tiem kssaff- tem sprawiti mate, gemüz sme dostattnie wyrozumieli a nato wam da- wame toto za nawczenie: poniewadz neboztik Hanus Ssotnar manzelcze swe wesskeren swoy statek bud mnoho nebo malo otkazal a poruczil takowymto spuosobem, aby ona stoho statku nayprwe dluhy geho platila a sprawila a s ostatkem tak gednala a puosobila, aby geho y gegie dussy k spasenie bylo, ze ona Ssotnarka na takowy spuosob a kssafft manzela ge- gieho toliko s swu trzetini, kteraz gie sprawedliwie ztoho statku przieslussie, moze vcziniti yako s swym wlastinem statkem, ale s ostatkem aby tak ged- nala a puosobeila, aby to dussy manzelu gegiemu y take gegie dussy kvzitku a spasenie przisslo, a to gednanie a puosobenie ma giz stati przi gegiem swiedomie a na gegie dussy, yakoz pak gie to od manzela gegieho swierzeno gest. Actum. 34. Sentenciatum est ad Mezrzicz ex parte testamenti. Nach Meseritsch. 1503. a. Ein Mann setzt seine Frau in seinem Testamente zum Hauptvormund (poručnik) der Hinterlassenschaft und seiner Kinder ein und gibt ihr noch zwei biedere Leute in gleicher Eigenschaft an die Seite Sie will nun abermals heirathen und aus diesem Anlass den Kindern beliebige Vermögenstheile zutheilen. Die Iglauer entscheiden: ihr gebühre nichts mehr als ein Drittel, das übrige gehöre den Kindern. Dieses Drittheil gebühre ihr aber von dem ganzen Vermögen des Mannes, daher auch von den hundert Goldgulden, mit deren Auszahlung an die Kinder er einen von jenen Vertrauensmän- nern betraut habe, denn kein Mann könne dieses seiner Frau entziehen. b. Aufnahme eines fremden Tuchscheerermeisters in den Gemeindeverband. c. Ein schon abgetheiltes Kind hat nicht gleichen Antheil mit den noch nicht ab- getheilten, ausgenommen der Erblasser hätte ihm im Testamente einen ausdrücklich bestimmten Gegenstand vermacht. d. Ein rechtmässiger und freier Kauf einer einem Dritten zu getreuer Hand an-
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302 vertrauten Sache kann nicht rückgängig gemacht werden, und die Gläubiger können nach dem Kaufe nicht mehr Beschlag auf die Sache legen. Sluzbu nasse ete. Jakoz ste knam wyslali Petra kramarze, Girzika strzelcze a Philippa spoluprziesezne wasse, kterzi nas zadali za nawczenie na dolepsane kusy, kdez nayprwe wznesli, kterak Adamek spolumiessczenin wass veziniw kssafft wedle rziezenie miesczkeho vmrzel, wkterymzto kssafftu vczinil manzelku swu naywyssie poruczniczi ditek swych a statku sweho a wedle ny dwa gina czlowieky dobra przitom, kterak tyz Adamkowa, nynie wdawa se za müz chtiez dietky swe oddieliti a odbyti, pokudz se gie zda, totiz kazde dietie padesati kopamie a ostatek sobie schowati etc. nato wam nawczenie dawame: acz gest neboztik Adamek swu manzelku dietek swych a sweho statku poruczniczi naywyssie vczinil, kdez se to czastokrat przie- hazi, wssak przesto ona wicze obdrzeti nemoz wedle prawa wstatku tehoz manzela sweho nez toliko prawu swu trzetinu, y take wtiech sto zlattych, kterez Adamek swierzil sswagru swemu, aby dietiem geho, kdyzby doruostli, wydany byli, ma swu trzetinu mieti wedle prawa, poniewadz zadny muz swe manzelcze gegie trzetiny w swem statku, kteryz ona ma, zadnemu zadati anj odporucziti nemoz. Item na druhy kus na nas wznesli: kterak by se postrziehacz nowy kuam prziestiehowa a mezi wami se osadil, pokud a kterakby miel przi swe sprawedlnosti zachowan byti, nato toto za nawczenie miegte : gestli ze tyz postrziehacz mistr gest zachowaly a czlowiek hodny a rzemesla sweho rzad- nie se gest wyvczil wedle zrziezenie a obyczege tehoz rzemesla, tehdy ma zachowan byti wedle rzadu rzemesla sweho takowymto spuosobem, aby su- keniczi ani zadny giny gemu w geho rzemeslo nesahali, czo se kusuow sukna dotycze. Item na trziety kus, kdez nanas wznesli takto, kterak Konwarz spolu- miessczenin wass vcziniw kssafft rzadny vmrzel, w kteremzto kssaftu poru- czil statek swoy manzelcze swe a dietem swym, a kterak dczera wysazena tehoz Konwarze take se tahne naten statek podle dieti newysazenych, nato wam toto za nawczenie dawame : poniewadz tyz Konwarz dezery swe wysa- zene w kssafftu swym negmenowal ani gie czo otkazal, ze ona, gsa ditie wy- sazene otcze sweho, nema zadneho dielu mieti s dietmi newysazenymi wedle prawa. Item na czwrty kus kdez nanas wznesli, kterak Petr strzelecz oby- watel wass owdowiw dal schowati Pawlowi prziteli swemu k wiernie rucze wsseczku swu zbrogi krzemeslu swemu przislussegiczie, wandrowal przecz nechaw posobie poniekud drahnie dluhow tam gest zuostal, potom tyz Pawel prodaw tu zbrogi gednomu susedu wassemu Janowi rzeczenemu y vmrzeli etc. — mohuli dluzniczi na te zbrogi Janowi strzelczi prodane sweho dluhu postie- hati wedle prawa a mielli tyz Pawel mocz tu zbrogi gemu swierzenu prodati czy nicz, 1) toto zbroge v Pawla prawem zapowiedieti, drzewe nezle gi 1) scheint etwas zu fehlen, etwa: nato wam toto za navczenie dawame: poniewadz dluzniczi zanechali
302 vertrauten Sache kann nicht rückgängig gemacht werden, und die Gläubiger können nach dem Kaufe nicht mehr Beschlag auf die Sache legen. Sluzbu nasse ete. Jakoz ste knam wyslali Petra kramarze, Girzika strzelcze a Philippa spoluprziesezne wasse, kterzi nas zadali za nawczenie na dolepsane kusy, kdez nayprwe wznesli, kterak Adamek spolumiessczenin wass veziniw kssafft wedle rziezenie miesczkeho vmrzel, wkterymzto kssafftu vczinil manzelku swu naywyssie poruczniczi ditek swych a statku sweho a wedle ny dwa gina czlowieky dobra przitom, kterak tyz Adamkowa, nynie wdawa se za müz chtiez dietky swe oddieliti a odbyti, pokudz se gie zda, totiz kazde dietie padesati kopamie a ostatek sobie schowati etc. nato wam nawczenie dawame: acz gest neboztik Adamek swu manzelku dietek swych a sweho statku poruczniczi naywyssie vczinil, kdez se to czastokrat przie- hazi, wssak przesto ona wicze obdrzeti nemoz wedle prawa wstatku tehoz manzela sweho nez toliko prawu swu trzetinu, y take wtiech sto zlattych, kterez Adamek swierzil sswagru swemu, aby dietiem geho, kdyzby doruostli, wydany byli, ma swu trzetinu mieti wedle prawa, poniewadz zadny muz swe manzelcze gegie trzetiny w swem statku, kteryz ona ma, zadnemu zadati anj odporucziti nemoz. Item na druhy kus na nas wznesli: kterak by se postrziehacz nowy kuam prziestiehowa a mezi wami se osadil, pokud a kterakby miel przi swe sprawedlnosti zachowan byti, nato toto za nawczenie miegte : gestli ze tyz postrziehacz mistr gest zachowaly a czlowiek hodny a rzemesla sweho rzad- nie se gest wyvczil wedle zrziezenie a obyczege tehoz rzemesla, tehdy ma zachowan byti wedle rzadu rzemesla sweho takowymto spuosobem, aby su- keniczi ani zadny giny gemu w geho rzemeslo nesahali, czo se kusuow sukna dotycze. Item na trziety kus, kdez nanas wznesli takto, kterak Konwarz spolu- miessczenin wass vcziniw kssafft rzadny vmrzel, w kteremzto kssaftu poru- czil statek swoy manzelcze swe a dietem swym, a kterak dczera wysazena tehoz Konwarze take se tahne naten statek podle dieti newysazenych, nato wam toto za nawczenie dawame : poniewadz tyz Konwarz dezery swe wysa- zene w kssafftu swym negmenowal ani gie czo otkazal, ze ona, gsa ditie wy- sazene otcze sweho, nema zadneho dielu mieti s dietmi newysazenymi wedle prawa. Item na czwrty kus kdez nanas wznesli, kterak Petr strzelecz oby- watel wass owdowiw dal schowati Pawlowi prziteli swemu k wiernie rucze wsseczku swu zbrogi krzemeslu swemu przislussegiczie, wandrowal przecz nechaw posobie poniekud drahnie dluhow tam gest zuostal, potom tyz Pawel prodaw tu zbrogi gednomu susedu wassemu Janowi rzeczenemu y vmrzeli etc. — mohuli dluzniczi na te zbrogi Janowi strzelczi prodane sweho dluhu postie- hati wedle prawa a mielli tyz Pawel mocz tu zbrogi gemu swierzenu prodati czy nicz, 1) toto zbroge v Pawla prawem zapowiedieti, drzewe nezle gi 1) scheint etwas zu fehlen, etwa: nato wam toto za navczenie dawame: poniewadz dluzniczi zanechali
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303 Janowi prodal, a Jan gi Pawla prawym swobodnym trhem kupil, tehdy Jan nenie powinowat wedle prawa pro tu zbrogi dluznikom Petrowym odpowie- dati ale ma przi swym trhu zachowan byti. Datum pentecost. Anno 1503. 35. Sentencia diffinitiua pro tercia parte cuiusdam mulieris. Auf Bitten des Herrn von Pernstein und von Lomnic entscheiden die Iglauer im Jahre 1489, dass der Frau eines ohne Testament verstorbenen Mannes der dritte Theil seines Vermögens herausgegeben werden solle. Alles Vorausempfangene sei übri- gens von diesem Drittheil abzuschlagen. My purgmistr a radda miesta Gichlawy oznamugem, ze gsuc zadani skrze vrozene pany pana Wratislawa z Pernsteynu a pana Jana z Lomnicze na Mezirziecze etc., abychom lidy gich obapolnie o nieyake ruocznicze slys- sali: totiz Ssymka a Kunku manzelku geho s gedne a miessczany Mezrziczke s strany druhe, a wyslussiecz abychom gim nato wyrok a nawczenie wedle prawa nasseho miessczkeho dali, a my slyssewsse nayprwe zalobu Ssymka a Kunky manzelky geho proti miessczanom Mezrziczkym o nieyake penieze odvmrtny nebozcze Adama tez Kunky manzela prwnieho, zadagicz, aby- chom gim nawczenie dali wedle prawa, pokud by ona ktomu statku potymz manzelu swym sprawedliwost miela, tez take odpor miessczan Mezrziczkych, kterzi se ktomu znagi, kterak dobre pamieti pan Jan stary Pernssteinsky na na postupowanie zbozie Mezrziczkeho purgmistru a consselom Mezrziczkym ty penieze swierzil a schowati dal etc. nato za prawo toto rziekame: ponie- wadz tyz Adam vmrzew kssafftu a poruczenstwie dostatneho nevczinil wedle prawa a rzadu miesta nasseho a diedicz potom przed rukama byl, ze Kunka we wssem statku tehoz manzela sweho pozuostalem prawu trzetinu ma, a poniewadz purgmistru a consselom Mezrziczkym ten statek swierzen gest, tehdy wedle prawa a gich swiedomie powinny gsu ztoho statku Küncze wy- dati prawu trzetinu, a gestli ze Künka czo toho statku prwe na swu trzetinu przigiala, to aby gi take bylo na gegie trzetinie srazeno, a to we dwu nedieli aby gi bylo dano. Actum die Valentini anno etc. LXXXVIIII. 36. Ad Czaslauiam: gsuli powinny ku prawu zemskemu stati. Nach Časlau 1498. Es wird mit Berufung auf die betreffenden Artikel der ursprünglichen Rechtshand- feste der Grundsatz ausgesprochen, dass die Städte von dem Landrechte eximirt sind. Der Streit zwischen den Städten und der Ritterschaft rücksichtlich der den Bürgern ge- hörigen Landgüter, denen die Herren die Eintragung in die Landtafel verweigerten, sei vom König dahin entschieden worden, dass die Bürger rücksichtlich ihrer Landgüter verpflichtet seien, sich dem Landrechte zu unterwerfen, die Ritterschaft aber dieselben in die Landtafel aufzunehmen. Sluzba nasse etc. Jakoz nam pissete zadage, czo se dotycze raddy a wssie obcze wassy, poniewadz sami sebe suditi nemozete, abychom wam nawczenie dali a was opatrzili, kterak was podle praw nassich zachowati mate — pani przatele mily, wie buoh bychom czo takoweho w swych sowobo- dach mieli, tiem gisti budte, ze bychom toho netagili, ale ktawowym wassim nynieyssiem potrzebam wam mile radi vdieleli, gsuz kwam naklonieni yakozto
303 Janowi prodal, a Jan gi Pawla prawym swobodnym trhem kupil, tehdy Jan nenie powinowat wedle prawa pro tu zbrogi dluznikom Petrowym odpowie- dati ale ma przi swym trhu zachowan byti. Datum pentecost. Anno 1503. 35. Sentencia diffinitiua pro tercia parte cuiusdam mulieris. Auf Bitten des Herrn von Pernstein und von Lomnic entscheiden die Iglauer im Jahre 1489, dass der Frau eines ohne Testament verstorbenen Mannes der dritte Theil seines Vermögens herausgegeben werden solle. Alles Vorausempfangene sei übri- gens von diesem Drittheil abzuschlagen. My purgmistr a radda miesta Gichlawy oznamugem, ze gsuc zadani skrze vrozene pany pana Wratislawa z Pernsteynu a pana Jana z Lomnicze na Mezirziecze etc., abychom lidy gich obapolnie o nieyake ruocznicze slys- sali: totiz Ssymka a Kunku manzelku geho s gedne a miessczany Mezrziczke s strany druhe, a wyslussiecz abychom gim nato wyrok a nawczenie wedle prawa nasseho miessczkeho dali, a my slyssewsse nayprwe zalobu Ssymka a Kunky manzelky geho proti miessczanom Mezrziczkym o nieyake penieze odvmrtny nebozcze Adama tez Kunky manzela prwnieho, zadagicz, aby- chom gim nawczenie dali wedle prawa, pokud by ona ktomu statku potymz manzelu swym sprawedliwost miela, tez take odpor miessczan Mezrziczkych, kterzi se ktomu znagi, kterak dobre pamieti pan Jan stary Pernssteinsky na na postupowanie zbozie Mezrziczkeho purgmistru a consselom Mezrziczkym ty penieze swierzil a schowati dal etc. nato za prawo toto rziekame: ponie- wadz tyz Adam vmrzew kssafftu a poruczenstwie dostatneho nevczinil wedle prawa a rzadu miesta nasseho a diedicz potom przed rukama byl, ze Kunka we wssem statku tehoz manzela sweho pozuostalem prawu trzetinu ma, a poniewadz purgmistru a consselom Mezrziczkym ten statek swierzen gest, tehdy wedle prawa a gich swiedomie powinny gsu ztoho statku Küncze wy- dati prawu trzetinu, a gestli ze Künka czo toho statku prwe na swu trzetinu przigiala, to aby gi take bylo na gegie trzetinie srazeno, a to we dwu nedieli aby gi bylo dano. Actum die Valentini anno etc. LXXXVIIII. 36. Ad Czaslauiam: gsuli powinny ku prawu zemskemu stati. Nach Časlau 1498. Es wird mit Berufung auf die betreffenden Artikel der ursprünglichen Rechtshand- feste der Grundsatz ausgesprochen, dass die Städte von dem Landrechte eximirt sind. Der Streit zwischen den Städten und der Ritterschaft rücksichtlich der den Bürgern ge- hörigen Landgüter, denen die Herren die Eintragung in die Landtafel verweigerten, sei vom König dahin entschieden worden, dass die Bürger rücksichtlich ihrer Landgüter verpflichtet seien, sich dem Landrechte zu unterwerfen, die Ritterschaft aber dieselben in die Landtafel aufzunehmen. Sluzba nasse etc. Jakoz nam pissete zadage, czo se dotycze raddy a wssie obcze wassy, poniewadz sami sebe suditi nemozete, abychom wam nawczenie dali a was opatrzili, kterak was podle praw nassich zachowati mate — pani przatele mily, wie buoh bychom czo takoweho w swych sowobo- dach mieli, tiem gisti budte, ze bychom toho netagili, ale ktawowym wassim nynieyssiem potrzebam wam mile radi vdieleli, gsuz kwam naklonieni yakozto
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304 otczowe k synom praw nassich kudybychom wam radni byti mohli, abysste z swych praw do zemskych wytrzeni nebyli, neb to zagiste wieme a zname a tak od swych starczow spraweni gsme, ze nikdy prwe ku prawu zemskemu my miesta nestawali sme ani pohnawani bywali gsme, a to z artykule tohoto swobod nassich duowodnie pokazati mozem, kteryz takto znie: 1) „A kterzi koli mieszczane a horniczi magi lidi a wlastarzstwie neb zbozie kromie mie- sta neb pod miestem, y zadne onich moczi sudne, sudcze krage neb vrzed- niczi zemssty, nemiegte ani ktere prawo zemske. Pakli na ktereho miesscze- nina nebo na gich ezlowieka ktereho magi czo zalowati, przed sudczie a przed sudem miestzkym zalugte, yako giny lide swe sprawedliwosti wyhledawa- gicze." A poniewadz sudcze a vrzedniczi zemssty nemagi suditi ani lidy nassich pozemskych ani miessczan nassich mnoho menie moczi nemagi raddy a wssie obcze prawem suditi, nez toliko sam kral neb komuz geho k. mit na miestie swym porucziwy a to wssak ne prawem zemskym ale swym spra- wedliwym rozsudkem. Z kterychzto swobod a praw nassich starozittnych pani a rytierzstwo chtiez nas wytrhnuti, zadnych zbozie pozemskych do desk k nam wkladati nechtieli, leczbychom k wsselikym pohonom ku prawu zem- skemu stawali, kdez sme se zadnu mieru wto poddati nechtieli, tak dluho az geho k. mit nas oto raczil rozdieleti takowymto spuosobem, aby pani a ry- tierzstwo zbozie pozemska nam miestom do desk wkladali a my, abychom toliko o zbogie pozemska ku pohonom a ku prawu zemskemu stawali a sycz kzadnym ginym pohonom. Wedle toho pani mily raczte se sprawiti, gineho nawczenie wam nynie newieme dati. Actum ut supra. 37. Coloniensibus scriptum est. Kdezby kto duom kupil a nemiel geho cziem doplatiti. Nach Collin. Uebereinstimmend mit 15. a. Jakoz nam pissete nawczenie zadage na tento kus, kterak se w miestie wassem przihodilo, ze geden sused druhemu duom prodal trhem a rzadem miesczkym, zawdaw gemu nato XXX s. ostatek gemu mage platiti na roky vrczite, a potom gemu nezdrzaw rokow k placeni prwnieho, druheho ani trzetieho etc. czo wtom za prawo gest, poniewadz nema cziem doplatiti, — toto wam za navczenie dawame: gestli ze gest w prodagi toho domu wy- mienieno, aby gedny peniezi druhym rukogmie byli, tehdy ten, ktoz duom kupil, czo natom zawdal, to wedle prawa ztrati, a ten ktoz prodal, ma se w swoy duom zase vwazati, pakli duom prodal bez wymienky giz gmenowane, a ten ktozby kupil nemiel cziem doplatiti, tehdy aby ten duom zase prodal a tiem sukupu nebo dluzniku swemu zaplatil; pakliby laciniegi prodal, tak zeby wierziteli swemu tem doplatiti newystaczil, tehdy wierzitel moze kniemu o ostatek hledieti wedle prawa yako k dluznika swemu. 1) Siehe Art. II. der Handveste. Mein Werk: Deutsches Recht in Oesterreich. Seite 197.
304 otczowe k synom praw nassich kudybychom wam radni byti mohli, abysste z swych praw do zemskych wytrzeni nebyli, neb to zagiste wieme a zname a tak od swych starczow spraweni gsme, ze nikdy prwe ku prawu zemskemu my miesta nestawali sme ani pohnawani bywali gsme, a to z artykule tohoto swobod nassich duowodnie pokazati mozem, kteryz takto znie: 1) „A kterzi koli mieszczane a horniczi magi lidi a wlastarzstwie neb zbozie kromie mie- sta neb pod miestem, y zadne onich moczi sudne, sudcze krage neb vrzed- niczi zemssty, nemiegte ani ktere prawo zemske. Pakli na ktereho miesscze- nina nebo na gich ezlowieka ktereho magi czo zalowati, przed sudczie a przed sudem miestzkym zalugte, yako giny lide swe sprawedliwosti wyhledawa- gicze." A poniewadz sudcze a vrzedniczi zemssty nemagi suditi ani lidy nassich pozemskych ani miessczan nassich mnoho menie moczi nemagi raddy a wssie obcze prawem suditi, nez toliko sam kral neb komuz geho k. mit na miestie swym porucziwy a to wssak ne prawem zemskym ale swym spra- wedliwym rozsudkem. Z kterychzto swobod a praw nassich starozittnych pani a rytierzstwo chtiez nas wytrhnuti, zadnych zbozie pozemskych do desk k nam wkladati nechtieli, leczbychom k wsselikym pohonom ku prawu zem- skemu stawali, kdez sme se zadnu mieru wto poddati nechtieli, tak dluho az geho k. mit nas oto raczil rozdieleti takowymto spuosobem, aby pani a ry- tierzstwo zbozie pozemska nam miestom do desk wkladali a my, abychom toliko o zbogie pozemska ku pohonom a ku prawu zemskemu stawali a sycz kzadnym ginym pohonom. Wedle toho pani mily raczte se sprawiti, gineho nawczenie wam nynie newieme dati. Actum ut supra. 37. Coloniensibus scriptum est. Kdezby kto duom kupil a nemiel geho cziem doplatiti. Nach Collin. Uebereinstimmend mit 15. a. Jakoz nam pissete nawczenie zadage na tento kus, kterak se w miestie wassem przihodilo, ze geden sused druhemu duom prodal trhem a rzadem miesczkym, zawdaw gemu nato XXX s. ostatek gemu mage platiti na roky vrczite, a potom gemu nezdrzaw rokow k placeni prwnieho, druheho ani trzetieho etc. czo wtom za prawo gest, poniewadz nema cziem doplatiti, — toto wam za navczenie dawame: gestli ze gest w prodagi toho domu wy- mienieno, aby gedny peniezi druhym rukogmie byli, tehdy ten, ktoz duom kupil, czo natom zawdal, to wedle prawa ztrati, a ten ktoz prodal, ma se w swoy duom zase vwazati, pakli duom prodal bez wymienky giz gmenowane, a ten ktozby kupil nemiel cziem doplatiti, tehdy aby ten duom zase prodal a tiem sukupu nebo dluzniku swemu zaplatil; pakliby laciniegi prodal, tak zeby wierziteli swemu tem doplatiti newystaczil, tehdy wierzitel moze kniemu o ostatek hledieti wedle prawa yako k dluznika swemu. 1) Siehe Art. II. der Handveste. Mein Werk: Deutsches Recht in Oesterreich. Seite 197.
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305 38. Czo se pak stawek pro dluhy dotycze. Chutnensibus scriptum est. Nach Kuttenberg. Dem Sinne nach übereinstimmend mit 3. Item dale pany mily, yakoz w swem psanie dotyczete opowiedagicz se, aczby se tomu dosti nestalo, ze bysste prawa dele nikoli wassemu odeprzieti nemohli pro ten dluh nassich k stawowanie, — pany mily, nepochybugem, ze znate, pokud prawo nasse y wasse kaze y take gina prawa, czo se stawo- wanie tkne pro dluhy, tak ze kazdy wierzitel w kteremzkoli prawie dluznika nebo rukogmi sweho krom freyunku dosiehnuti moze gey prawem obstawiti, ale gineho suseda zte osady miesto dluznika wedle prawa obstawiti nemoz, leczby prwe dluznika sweho prawem geho hlediel nebo obzalowal, a to prawo gemu odeprzelo od tehoz dluznika sprawedlnosti dopomoczi, tehdy wierzitel ten teprw by mohl gine susedy zte osady prawem hindrowati, a to proto, ze gemu prawa na dluznika nedopomohli a ginacze nicz. Protoz opatrnosti wassy werzime, ze takowych neobyczegnych stawek, kterez gsu proti wsseli- kym prawom, na susedy nasse dopussczeti neraczite, poniewadz sme hotowi a powolni od swych sused a poddanych kazdemu sprawedliwe veziniti, ktozby toho hledal prawem nassim. 39. Czaslaniensibus scriptum est taliter. Nach Časlau. 1504. Nepotes succedunt in stirpes et in eam partem, quam parentes eorum habituri erant. Sluzba nasse slowutne oppatrnosti pani przatele nassy mili! Jakoz ste knam wyslali opatrne Krzisstana a Mathusse spoluprziesezne wasse a Girzika pisarze wasseho miessczkeho s kssafftem nebozcze Jana Kabata, zadage na ten kssafft nawczenie wedle prawa nassich, pokud a kterak se tiem kssafftem sprawiti mate, gemuz sme dostattnie wyrozumieli, pani mily, poniewadz Jan Kabatt vcziniw rzadny kssafft a poruczenstwie o swem statku, kdez wssken statek swoy mocznie poruczil a otkazal Margrethie manzelcze swe tiemto zpuosobem, aby ona po smrty swe ten wessken statek poruczila a dala Biethie a Katherzinie dezeram swym a zadnemu ginemu etc., a wtom czasu zeby Bietha dezera gegie vmrzela drzewe nezli Margreta mati gegie, nechawsse posobie syna, a ze potom poniekterim czasu wysserzeczena Ma- gretha mati tiech dwu dezer take vmrzela bez kssafftu, kdez se Katherzina dezera gegie naten wessken statek tahne etc. — nato wam toto za nawcze- nie dawame. Poniewadz Jan Kabatt otecz tiech dwu dezer porucil wessken statek swoy po smrti Margrethy manzelky swe tiem dwiema dczeram swym totiz Bietie a Katherzinie, aczkoli Bietha prwe vmrzela nezli mati gegi, ale wssak pozuostawila syna posobie, gemuzto wedle prawa nasseho przisuzu- gem a przirziekame toho statku prawu polowiczi wedle Katherziny swrchu- psane tez prawie, yakoby Bietha mati geho gsucz ziwa s swu sestru odie- dila, nebo prawa nasse prawie, quod nepotes succedunt in stirpes et in eam partem, quam parentes eorum habituri erant. Actum die circumcisio- parnis 1504. Tomaschek, Schöffensprüche. 20
305 38. Czo se pak stawek pro dluhy dotycze. Chutnensibus scriptum est. Nach Kuttenberg. Dem Sinne nach übereinstimmend mit 3. Item dale pany mily, yakoz w swem psanie dotyczete opowiedagicz se, aczby se tomu dosti nestalo, ze bysste prawa dele nikoli wassemu odeprzieti nemohli pro ten dluh nassich k stawowanie, — pany mily, nepochybugem, ze znate, pokud prawo nasse y wasse kaze y take gina prawa, czo se stawo- wanie tkne pro dluhy, tak ze kazdy wierzitel w kteremzkoli prawie dluznika nebo rukogmi sweho krom freyunku dosiehnuti moze gey prawem obstawiti, ale gineho suseda zte osady miesto dluznika wedle prawa obstawiti nemoz, leczby prwe dluznika sweho prawem geho hlediel nebo obzalowal, a to prawo gemu odeprzelo od tehoz dluznika sprawedlnosti dopomoczi, tehdy wierzitel ten teprw by mohl gine susedy zte osady prawem hindrowati, a to proto, ze gemu prawa na dluznika nedopomohli a ginacze nicz. Protoz opatrnosti wassy werzime, ze takowych neobyczegnych stawek, kterez gsu proti wsseli- kym prawom, na susedy nasse dopussczeti neraczite, poniewadz sme hotowi a powolni od swych sused a poddanych kazdemu sprawedliwe veziniti, ktozby toho hledal prawem nassim. 39. Czaslaniensibus scriptum est taliter. Nach Časlau. 1504. Nepotes succedunt in stirpes et in eam partem, quam parentes eorum habituri erant. Sluzba nasse slowutne oppatrnosti pani przatele nassy mili! Jakoz ste knam wyslali opatrne Krzisstana a Mathusse spoluprziesezne wasse a Girzika pisarze wasseho miessczkeho s kssafftem nebozcze Jana Kabata, zadage na ten kssafft nawczenie wedle prawa nassich, pokud a kterak se tiem kssafftem sprawiti mate, gemuz sme dostattnie wyrozumieli, pani mily, poniewadz Jan Kabatt vcziniw rzadny kssafft a poruczenstwie o swem statku, kdez wssken statek swoy mocznie poruczil a otkazal Margrethie manzelcze swe tiemto zpuosobem, aby ona po smrty swe ten wessken statek poruczila a dala Biethie a Katherzinie dezeram swym a zadnemu ginemu etc., a wtom czasu zeby Bietha dezera gegie vmrzela drzewe nezli Margreta mati gegie, nechawsse posobie syna, a ze potom poniekterim czasu wysserzeczena Ma- gretha mati tiech dwu dezer take vmrzela bez kssafftu, kdez se Katherzina dezera gegie naten wessken statek tahne etc. — nato wam toto za nawcze- nie dawame. Poniewadz Jan Kabatt otecz tiech dwu dezer porucil wessken statek swoy po smrti Margrethy manzelky swe tiem dwiema dczeram swym totiz Bietie a Katherzinie, aczkoli Bietha prwe vmrzela nezli mati gegi, ale wssak pozuostawila syna posobie, gemuzto wedle prawa nasseho przisuzu- gem a przirziekame toho statku prawu polowiczi wedle Katherziny swrchu- psane tez prawie, yakoby Bietha mati geho gsucz ziwa s swu sestru odie- dila, nebo prawa nasse prawie, quod nepotes succedunt in stirpes et in eam partem, quam parentes eorum habituri erant. Actum die circumcisio- parnis 1504. Tomaschek, Schöffensprüche. 20
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306 40. Czaslanienses scripserunt. Nach Časlau. 1505. a. Eine gelungene Reinigung mit Zeugen. Eine Nachsicht der Strafe kann dem guten Leumund des sich Reinigenden nicht schaden. b. Eine Entscheidung in demselben Sinne wie 23. b. Sluzba nassi wzkazugem wzaczne mudostri a opatrnosti. Pani a prza- telee mily ! wznasseme na wasse. Prze se gest wznikla przed nami takowa. Rzehak czlowiek panie Slawatow, kdyz gest gel z Hory czasem weczernym, na czestie od Lotrow laupeznie zastrzelen gest a ktomu wosstipem ranien, tak ze sotwa ziw gest zuostal. Przedepsany Rzehak neyakeho Chimeru czlowieka pana Zehussiczkeho tim auczinkem narzekl gest prawie, ze bysse gim pochlubal, kdez wtoto strany obapolnie przed nas k pruwodu a odwodu podaly gsu se. My to k sobie priyawsse Rzehaka na prowod a kdostanie vrucziligsme pod padesate kopp. Ale Chimera nemage, kym na odwod a k dostanie vrucziti, wzat gest do wazby nassie. Stranam den k stanie przed nami poloziwsse, Rzehak swiedky postawil gest, kterzi vcziniwsse przisahu na krzizi wedle prawa, z nichz gest prwim rychtarz z Litossicz seznal takto: kdyz gest przissel Chimera do meho domu, tu gsem litowal Rzehaka Vrban- skeho, ze postrzelen gest, ktomu rzekl Chimera: nepycz geho, ya gsem gemu, ya gsem gemu to vdielal. Rzekl gsem gemu, z ktere przicziny? Od- powiediel, proto ze mne gimal a panu swemu do wiezenie dal; aby nebylo pana Zehussiczkeho, ze mne naniem wyprosyl, bylbych prsissel wohrdlo. Rzekl sem ktomu Kimerowi: ya tomu newierzim, sam sobie krziwdu cziniss, a won, se to tak gest, zawazowal przisahau. Hawel z Krasycze ktemuz seznal gest takto: sediel sem v richtarze w Litossiczich za stolem s richtar- zem Litossiczskym. Tu sem slyssel od Chimery, ze prawil, ze won zastrzelil Rzehaka Vrbanskeho, proto ze dal geho do wiezenie panu swemu. Girzik z Horky seznal gest ktomuz takto: kdyz sem byl v Wachaczka w krezmie w Litossicziech, tu sem slyssel od Chimery, ze mluwil wo Rzehakow rzka: dal gsem gemu wosstipem rzka tot wonen Kuon yakos prawil, ze sem ga gey wzal, yako sem sediel protie cztwrt leta, ale Chimera toto zeby ne- mluwil, gsa pusstien przed nass zwazby austnie gest odpieral zadnym ginym neodwozuge, a przitom auczinku zeby nebyl. Nato gest postawil swiedky przed nami, kterzi wedle prawa vcziniwsse przisahu na krzizi. Znich gest prwni Pawel Krezmarz z Wlaczicz a seznal takto: przissel kemnie Chimera wtu sobotu wo Nesporzich, kdyz gest w Semitiessi horzelo. Byl vmne przes nocz a nazaytrzie ssel gest ottemnie wo sniedanie. Gira z Wlaczicz syn richtarze seznal ktemuz takto: przissel knam Chimera wo Nessporzich w so- botu wtu, kdyz Rzehaka z sekali, byl s nami przes nocz a nazaytrzie do sniedanie. Jan z Wlaczicz syn Stiepanu ktemuz gest seznal takkto: prissel knam Chimera wo Nessporzich w sobotu a byl s nami przes nocz a nazay- trzie do sniedanie, a Rzehak giz zbit byl. Pani a przatelee mily, pan Slawata wedle seznanie swiedkow czlowieka sweho zada nanas prawo na Chimeru gemu, abychom pustily vakozto na zhau bezy a zloczniczy to vcziniti; nechtielilibychom wtom se nam psanim swym oznamuge knam,
306 40. Czaslanienses scripserunt. Nach Časlau. 1505. a. Eine gelungene Reinigung mit Zeugen. Eine Nachsicht der Strafe kann dem guten Leumund des sich Reinigenden nicht schaden. b. Eine Entscheidung in demselben Sinne wie 23. b. Sluzba nassi wzkazugem wzaczne mudostri a opatrnosti. Pani a prza- telee mily ! wznasseme na wasse. Prze se gest wznikla przed nami takowa. Rzehak czlowiek panie Slawatow, kdyz gest gel z Hory czasem weczernym, na czestie od Lotrow laupeznie zastrzelen gest a ktomu wosstipem ranien, tak ze sotwa ziw gest zuostal. Przedepsany Rzehak neyakeho Chimeru czlowieka pana Zehussiczkeho tim auczinkem narzekl gest prawie, ze bysse gim pochlubal, kdez wtoto strany obapolnie przed nas k pruwodu a odwodu podaly gsu se. My to k sobie priyawsse Rzehaka na prowod a kdostanie vrucziligsme pod padesate kopp. Ale Chimera nemage, kym na odwod a k dostanie vrucziti, wzat gest do wazby nassie. Stranam den k stanie przed nami poloziwsse, Rzehak swiedky postawil gest, kterzi vcziniwsse przisahu na krzizi wedle prawa, z nichz gest prwim rychtarz z Litossicz seznal takto: kdyz gest przissel Chimera do meho domu, tu gsem litowal Rzehaka Vrban- skeho, ze postrzelen gest, ktomu rzekl Chimera: nepycz geho, ya gsem gemu, ya gsem gemu to vdielal. Rzekl gsem gemu, z ktere przicziny? Od- powiediel, proto ze mne gimal a panu swemu do wiezenie dal; aby nebylo pana Zehussiczkeho, ze mne naniem wyprosyl, bylbych prsissel wohrdlo. Rzekl sem ktomu Kimerowi: ya tomu newierzim, sam sobie krziwdu cziniss, a won, se to tak gest, zawazowal przisahau. Hawel z Krasycze ktemuz seznal gest takto: sediel sem v richtarze w Litossiczich za stolem s richtar- zem Litossiczskym. Tu sem slyssel od Chimery, ze prawil, ze won zastrzelil Rzehaka Vrbanskeho, proto ze dal geho do wiezenie panu swemu. Girzik z Horky seznal gest ktomuz takto: kdyz sem byl v Wachaczka w krezmie w Litossicziech, tu sem slyssel od Chimery, ze mluwil wo Rzehakow rzka: dal gsem gemu wosstipem rzka tot wonen Kuon yakos prawil, ze sem ga gey wzal, yako sem sediel protie cztwrt leta, ale Chimera toto zeby ne- mluwil, gsa pusstien przed nass zwazby austnie gest odpieral zadnym ginym neodwozuge, a przitom auczinku zeby nebyl. Nato gest postawil swiedky przed nami, kterzi wedle prawa vcziniwsse przisahu na krzizi. Znich gest prwni Pawel Krezmarz z Wlaczicz a seznal takto: przissel kemnie Chimera wtu sobotu wo Nesporzich, kdyz gest w Semitiessi horzelo. Byl vmne przes nocz a nazaytrzie ssel gest ottemnie wo sniedanie. Gira z Wlaczicz syn richtarze seznal ktemuz takto: przissel knam Chimera wo Nessporzich w so- botu wtu, kdyz Rzehaka z sekali, byl s nami przes nocz a nazaytrzie do sniedanie. Jan z Wlaczicz syn Stiepanu ktemuz gest seznal takkto: prissel knam Chimera wo Nessporzich w sobotu a byl s nami przes nocz a nazay- trzie do sniedanie, a Rzehak giz zbit byl. Pani a przatelee mily, pan Slawata wedle seznanie swiedkow czlowieka sweho zada nanas prawo na Chimeru gemu, abychom pustily vakozto na zhau bezy a zloczniczy to vcziniti; nechtielilibychom wtom se nam psanim swym oznamuge knam,
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307 woto zeby chtiel hledieti. My pak sskoda przi slowy chtiegicze se vwaro- wati, nami take stranam w gich sprawedlnostech aby se nicz nekratilo, yakozto audowee dle leppssiho przitom vgistienie k. wtem khlawie vtikame se. Protoz wassichty zadame, czo przitom za prawo gest, ze nauczenie nam dati raczite. Datum sabbato ante festum s. Primi anno domini 1505. Cedule wlistu zawrzena. Pany a przatele mily, wt raczite znati, ze pan Slawata na Chimeru zada prawa gedno po swiedczich czlowieka sweho, kterzi seznawagi, ne aby Chi- meru przitom auczinku wiedieli, ale zeby sam osobie mluwil, prziniem ze gest byl. Zdruhe przicziny prawa zada na Chimeru, ze gest czlowiek podez- rzely, neb miel gest geho wswem wiezenie pro wzatek, gesto by nebylo pana Zehussiczskeho, ze Chimeru wyprosyl, bylby geho wohrdlo prziprawil. Y toto wasset znati raczite, ze przi prwnim stani przed nami wyslal gest pan Zehussiczsky proti Chimerowi czlowieku swemu aurzednika sweho zadage prawa nanieho, proto ze zlodieg gest, lidi gemu zeby zlaupil, a to hned chtiel nanieho pokazowati ale tee nynie zadosti przy ginych stany wiernie nez zada, czozkoli bude na Chimeru vwedeno, wniczem geho ze nezastawa, toliko ta wiecz giz w dalssim odtahu aby nebyla, czlowiek geho Chimera ze dawno sedy. Sentencia diffinitiua ad primum. Pani a przatele mily, poniewadz od to, czo se prze dotycze strany oba- polnie totiz Rzehak k prowodu a Chymera kodwodu przed was podali gsu- se a dobrowolnie podwolili, a potom kazda strana zwlasscze swie swiedeg- stwie przed wami k prowodu a kodwodu wystawila gest, nato opatrnosti wassy toto za nauczenie dawame, ze Chymera swymi swiedky swu newinnost dostatnegi odwozuge, nezli Rzehak nan prowozuge wedle prawa. Ale zdruhe prziecziny, iakoz pan Slawata prawa zada na Chimera, ze gest czlowiek podezrzely a pro neyaky wzatek miel gest geho w swem wieczenie etc., ponie- wadz gest wyprosen skrze pana Zehussiczkeho, giz ta wiecz gemu prominuta gest a dle toho gemu wteto przi kesskodie byti nema. Ad secundum. Item na druhu otazku: kdez poslowe wassy knam su vezinili takkto, kterak sused wass geden w miestie wassem gsa wdowczem poyal sobie wdowu za manzelku, bywsse snie niektera leta, vmrzel bez kssafftu a zrzie- zenie statku sweho. Pak ta manzelka geho tahne se na wesskeren statek tehoz manzela sweho pozuostaly, prawie, zeby se zan wdawala k wssemu a plnemu statku geho a to ze prowozuge swymi smluwcziemi swatebniemi. Dczera pak tehoz suseda w Horze zamuz wdana tez se tahne na ten statek yakoz diediczka po otczy swem. Tez taky bratr wlastnie suseda tehoz tahne se naten statek wedle prziebuznosti etc., zadage nato nauczenie, komuby ten statek z tiech osob przislussel wedle prawa — pani a przatele mily, toto wassy opatrnosti nauczenie dawame, ze swiedomie smluwcziech swatebniech mocz ma toliko rok a den. Gestliby ta smluwa byla opatrzena w kniehach wassich miesczkych wtom czasu, yako se swrchu gmenuge, tehdy manzelka swrchupsana prawo ma kewssemu statku muze sweho pozuostalemu, a ta 20*
307 woto zeby chtiel hledieti. My pak sskoda przi slowy chtiegicze se vwaro- wati, nami take stranam w gich sprawedlnostech aby se nicz nekratilo, yakozto audowee dle leppssiho przitom vgistienie k. wtem khlawie vtikame se. Protoz wassichty zadame, czo przitom za prawo gest, ze nauczenie nam dati raczite. Datum sabbato ante festum s. Primi anno domini 1505. Cedule wlistu zawrzena. Pany a przatele mily, wt raczite znati, ze pan Slawata na Chimeru zada prawa gedno po swiedczich czlowieka sweho, kterzi seznawagi, ne aby Chi- meru przitom auczinku wiedieli, ale zeby sam osobie mluwil, prziniem ze gest byl. Zdruhe przicziny prawa zada na Chimeru, ze gest czlowiek podez- rzely, neb miel gest geho wswem wiezenie pro wzatek, gesto by nebylo pana Zehussiczskeho, ze Chimeru wyprosyl, bylby geho wohrdlo prziprawil. Y toto wasset znati raczite, ze przi prwnim stani przed nami wyslal gest pan Zehussiczsky proti Chimerowi czlowieku swemu aurzednika sweho zadage prawa nanieho, proto ze zlodieg gest, lidi gemu zeby zlaupil, a to hned chtiel nanieho pokazowati ale tee nynie zadosti przy ginych stany wiernie nez zada, czozkoli bude na Chimeru vwedeno, wniczem geho ze nezastawa, toliko ta wiecz giz w dalssim odtahu aby nebyla, czlowiek geho Chimera ze dawno sedy. Sentencia diffinitiua ad primum. Pani a przatele mily, poniewadz od to, czo se prze dotycze strany oba- polnie totiz Rzehak k prowodu a Chymera kodwodu przed was podali gsu- se a dobrowolnie podwolili, a potom kazda strana zwlasscze swie swiedeg- stwie przed wami k prowodu a kodwodu wystawila gest, nato opatrnosti wassy toto za nauczenie dawame, ze Chymera swymi swiedky swu newinnost dostatnegi odwozuge, nezli Rzehak nan prowozuge wedle prawa. Ale zdruhe prziecziny, iakoz pan Slawata prawa zada na Chimera, ze gest czlowiek podezrzely a pro neyaky wzatek miel gest geho w swem wieczenie etc., ponie- wadz gest wyprosen skrze pana Zehussiczkeho, giz ta wiecz gemu prominuta gest a dle toho gemu wteto przi kesskodie byti nema. Ad secundum. Item na druhu otazku: kdez poslowe wassy knam su vezinili takkto, kterak sused wass geden w miestie wassem gsa wdowczem poyal sobie wdowu za manzelku, bywsse snie niektera leta, vmrzel bez kssafftu a zrzie- zenie statku sweho. Pak ta manzelka geho tahne se na wesskeren statek tehoz manzela sweho pozuostaly, prawie, zeby se zan wdawala k wssemu a plnemu statku geho a to ze prowozuge swymi smluwcziemi swatebniemi. Dczera pak tehoz suseda w Horze zamuz wdana tez se tahne na ten statek yakoz diediczka po otczy swem. Tez taky bratr wlastnie suseda tehoz tahne se naten statek wedle prziebuznosti etc., zadage nato nauczenie, komuby ten statek z tiech osob przislussel wedle prawa — pani a przatele mily, toto wassy opatrnosti nauczenie dawame, ze swiedomie smluwcziech swatebniech mocz ma toliko rok a den. Gestliby ta smluwa byla opatrzena w kniehach wassich miesczkych wtom czasu, yako se swrchu gmenuge, tehdy manzelka swrchupsana prawo ma kewssemu statku muze sweho pozuostalemu, a ta 20*
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308 smluwa swatebnie ma byti wkladana do knieh miestczkych skrze smluwczie obogi strany; pakliby w kniehach opatrzena nebyla, a mynul rok a den, tehdy ta manzelka wtom statku wicze nema nezli swu trzetinu, a pastor- kynie gegie yakozto diediczka dwie trzietinie wedle prawa. Actum anno domini 1505. 41. Ortelowano, ze zadny diediczstwie sweho zastawiti a zapsati nemocz ginde, nez przed conssely. Die Verpfändung oder Versetzung eines Erbes hat nur dann Kraft, wenn sie vor den Consuln im Morgengespräch (maniloquium) oder vor dem Gerichte geschah, daher muss eine schriftliche Verpfändung, bei der diese Vorsicht nicht gebraucht wurde, einem nach dem Stadtrechte auf das Haus gelegten Verbote nachstehen. Jakoz Girzik miessczenin Brniensky w zalobie swe przedlozil gest, kte- rak by neboztikowi Wicenczowi spolumiesstieninu nassemu poyczil hotowych padesate zlattych vherskych, dowozugicz toho listem na tiech L zlattych tehoz Winczencze ruku psanym a signetem geho zapeczetieny, a poniewadz ten list zwiedczie na diediczstwie totiz na duom tehoz Winczencze, zadal gest tyz Girzik, aby on wedle takeweho zapisu gemu vczinieneho ktomu diediczstwie nebo domu przipusstien byl o takowy swoy dluh mymo gine za- powiedi o dluhy naten duom wedle prawa vcziniene. Protiwa tomu Lukess spolumiessczenin nass sswagr a mati tehoz Win- czencze odpierali prawicz, ze oni temuz Winczenczowi statky swe poyczili a gey peniczi swymi hotowymi zalozili: Lukess LXVIIII kopami a mati gemu XXXV kopami, kterez to penieze posmrti tehoz Winczence na domu geho prawem miesczkym zapowiedieli gsu; kdez take Lukess a mati zadagi przitom wedle prawa zachowani byti — tomu wssemu dostattnie wyrozumieli sme a nato wam toto za prawo rziekame, ze zadny miesstienin nebo spolu- sused nass bud ktozkoli magicze diediczstwie nebo duom w miestie nassem nebo w okrssku miesta nasseho, moczy nema zadnemu ani moze duom swoy nebo diediczstwie swe zastawiti ginde nez toliko przed conssely w ranym potazu, nebo przed sudem s dobru wuoli moze to vcziniti duom swoy nebo diediczstwie swe zastawiti nebo zapsati, pokudz se smluwa mezi nymi dala. A poniewadz Girzik obmesskal se wtom swym zapisem tak se opatrziti, yako swrchu powiedino gest, tehdy zapowied prawem miesczkym vczinieny skrze Luksse a materz Winczenczowu lepssie prawo k domu Winczenczowu magi, nezli Girzik s swym zapisem. 42. Ctozby se zidu zapsal w kniechach miesczkych o nieyaku summu gemu od zida poyczenu, a on potom tu summu zidu zaplatie, zanedbal gie z kniech wymazati. Czazlanienses scripserunt. Nach Časlau. 1507. Die Iglauer bezeichnen ihr Verhältniss zu den Caslauer Bürgern als das der Väter zu den Söhnen, des Hauptes zu den Gliedern. Eine verbriefte Schuld, deren Zahlung man behauptet, aber nicht mehr mit Zeu- gen beweisen kann, weil sie gestorben sind, ist man schuldig zu zahlen, weil man es unterlassen hat, sie zu rechter Zeit aus den öffentlichen Büchern zu löschen. Als Beilage wird von den Caslauern ein Kolliner Urtheil mitgetheilt vom Jahr 1492, worin entschieden wird, dass der Schuldner eines Juden, der zur bestimmten Zeit
308 smluwa swatebnie ma byti wkladana do knieh miestczkych skrze smluwczie obogi strany; pakliby w kniehach opatrzena nebyla, a mynul rok a den, tehdy ta manzelka wtom statku wicze nema nezli swu trzetinu, a pastor- kynie gegie yakozto diediczka dwie trzietinie wedle prawa. Actum anno domini 1505. 41. Ortelowano, ze zadny diediczstwie sweho zastawiti a zapsati nemocz ginde, nez przed conssely. Die Verpfändung oder Versetzung eines Erbes hat nur dann Kraft, wenn sie vor den Consuln im Morgengespräch (maniloquium) oder vor dem Gerichte geschah, daher muss eine schriftliche Verpfändung, bei der diese Vorsicht nicht gebraucht wurde, einem nach dem Stadtrechte auf das Haus gelegten Verbote nachstehen. Jakoz Girzik miessczenin Brniensky w zalobie swe przedlozil gest, kte- rak by neboztikowi Wicenczowi spolumiesstieninu nassemu poyczil hotowych padesate zlattych vherskych, dowozugicz toho listem na tiech L zlattych tehoz Winczencze ruku psanym a signetem geho zapeczetieny, a poniewadz ten list zwiedczie na diediczstwie totiz na duom tehoz Winczencze, zadal gest tyz Girzik, aby on wedle takeweho zapisu gemu vczinieneho ktomu diediczstwie nebo domu przipusstien byl o takowy swoy dluh mymo gine za- powiedi o dluhy naten duom wedle prawa vcziniene. Protiwa tomu Lukess spolumiessczenin nass sswagr a mati tehoz Win- czencze odpierali prawicz, ze oni temuz Winczenczowi statky swe poyczili a gey peniczi swymi hotowymi zalozili: Lukess LXVIIII kopami a mati gemu XXXV kopami, kterez to penieze posmrti tehoz Winczence na domu geho prawem miesczkym zapowiedieli gsu; kdez take Lukess a mati zadagi przitom wedle prawa zachowani byti — tomu wssemu dostattnie wyrozumieli sme a nato wam toto za prawo rziekame, ze zadny miesstienin nebo spolu- sused nass bud ktozkoli magicze diediczstwie nebo duom w miestie nassem nebo w okrssku miesta nasseho, moczy nema zadnemu ani moze duom swoy nebo diediczstwie swe zastawiti ginde nez toliko przed conssely w ranym potazu, nebo przed sudem s dobru wuoli moze to vcziniti duom swoy nebo diediczstwie swe zastawiti nebo zapsati, pokudz se smluwa mezi nymi dala. A poniewadz Girzik obmesskal se wtom swym zapisem tak se opatrziti, yako swrchu powiedino gest, tehdy zapowied prawem miesczkym vczinieny skrze Luksse a materz Winczenczowu lepssie prawo k domu Winczenczowu magi, nezli Girzik s swym zapisem. 42. Ctozby se zidu zapsal w kniechach miesczkych o nieyaku summu gemu od zida poyczenu, a on potom tu summu zidu zaplatie, zanedbal gie z kniech wymazati. Czazlanienses scripserunt. Nach Časlau. 1507. Die Iglauer bezeichnen ihr Verhältniss zu den Caslauer Bürgern als das der Väter zu den Söhnen, des Hauptes zu den Gliedern. Eine verbriefte Schuld, deren Zahlung man behauptet, aber nicht mehr mit Zeu- gen beweisen kann, weil sie gestorben sind, ist man schuldig zu zahlen, weil man es unterlassen hat, sie zu rechter Zeit aus den öffentlichen Büchern zu löschen. Als Beilage wird von den Caslauern ein Kolliner Urtheil mitgetheilt vom Jahr 1492, worin entschieden wird, dass der Schuldner eines Juden, der zur bestimmten Zeit
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309 nicht zahlte, ihm für jede Woche von jedem Schock der Schuld drei oder vier Groschen als Verzugszinsen zahlen solle. Sluzbu nassy wzkazugem mnohe mudrosti a opatrnosti. Pani a prza- tele mily, wtem oznamugem wti, ze przed nas przissel gest prze a zaloba od Pinkasa zida z miesta Colina na Matawsse Kawku z dluhu winie geho 3XIti seg. gr. gistiny a z lichwy na to wzessle, a dluh swoy zid pokazuge zapisem widimowanym pod peczeti panow Colinskych, kteryz wtem posilame w nassem listu, a wedle toho zapisu zid zada zachowan byti a zaplaty od sawseda nasseho Matawsse Kawka. Sawsed nass odpierage zidu zna se, ze byl zidu dluzen, tak yako zapis vkazuge, ale prawi, ze gest zidu zaplatil, tak mluwie, ze kdyz s zidem k zapisu ssel pro wyznanie a zrussenie geho, pisarze doma nenalezli gsu, tehdy czlowiek nieyaky z druheho domu, proti pisarzowu domu, kdyz vhledal, zeby pisarze hledali, powiediel gim, ze nenie domo pisarze, a Matawss Kawka czlowieka toho ze pozadal, aby miel w pamieti proto ze pisarze hledali, dluh zidu ze zaplatil, zapis dluhu toho aby byl zrussen. Ale czlowiek ten, gemuz toto Matawss Kawka oswiedczowal, ze gest vmrzel. Dale pani mily Matawss Kawka prawi, ze tehoz byl swie- dom Matieg Wyczapsky sused nass, ktery take vmrzel, a czasu zadneho nepoklada Matawss Kawka, przi kterem se gest to dalo. A tak pani mily nemage kym Matawss Kawku swu zaplatu pokazati, zada wedle prawa za- chowan byti, kdez nami stranie zadne w geho sprawedlnosti aby se neokra- tilo, protoz k. wem yakozto synowe k otczom a awdowe k hlawie dle nato nawczenie vtiekame se, ktere nam wasse mit dati raczite, wierzime. Datum in octaua epiphanie anno domini 1507. Swiedomie panow miessczan Colinskych. My purgmistr a radda miesta noweho Colina nad Labem oznamugem listem tiemto przedewssemi a zwlasscze, komu gey czisti neb slysseti przie- lezie, ze gsme wydieli y ctucze slysseli zapis w registrach Jacuba pisarze nasseho miesczkeho, kterym se gest zapsal pan Matawss Kawka miessczenin w Gzaslawie Pinkasowi a Münkowi zidom, ktery zny wtato slowa: letha bozieho tisiczieho cztyrzsteho dewatesateho prwnieho ten czwrtek po swa- tem Jacuba Pinkas zid a Munka poyczili gsu Matawssowi Kawkowi z Czas- lawie CCLXXII zlatta wsse vherske a tak dale az do koncze, ktery gest przetrzeny, nez toliko przi konczy zapisu a neb pod tiem zapisem giny zapis nezkazeny stogi napsan wtato slowa kratcze: Item zuostawa pan Matawss Kawka Pinkasowi zidu powssem vczteni XI kop gr. Czeskych a Pinkas ma czekati panu Matawssowi toho dluhu bez lichwy az do swatosti, a gestli zeby na ten czas nedal, tehdy ma lichwu platiti kazdy tyden s kazde kopy grossow trzi penieze bile, kterezto veztenie dalo se leta MCCCCXCIIO, kdezto my purgmistr a radda miesta przedepsaneho peczet miesta nasseho k listu tomuto przitisknuti gsme dali na swiedomie wiedczi srwchupsanych w pondieli przed boziem krztienie leta etc. pietisteho ssesteho. Sentencia diffinitiua super predicta. Pani przatele nassy mily! Psanie wassemu, czo se tkne Pinkasa zida z Colina y tudiez odporu Matawsse Kawky suseda wasseho, kdez zadate na
309 nicht zahlte, ihm für jede Woche von jedem Schock der Schuld drei oder vier Groschen als Verzugszinsen zahlen solle. Sluzbu nassy wzkazugem mnohe mudrosti a opatrnosti. Pani a prza- tele mily, wtem oznamugem wti, ze przed nas przissel gest prze a zaloba od Pinkasa zida z miesta Colina na Matawsse Kawku z dluhu winie geho 3XIti seg. gr. gistiny a z lichwy na to wzessle, a dluh swoy zid pokazuge zapisem widimowanym pod peczeti panow Colinskych, kteryz wtem posilame w nassem listu, a wedle toho zapisu zid zada zachowan byti a zaplaty od sawseda nasseho Matawsse Kawka. Sawsed nass odpierage zidu zna se, ze byl zidu dluzen, tak yako zapis vkazuge, ale prawi, ze gest zidu zaplatil, tak mluwie, ze kdyz s zidem k zapisu ssel pro wyznanie a zrussenie geho, pisarze doma nenalezli gsu, tehdy czlowiek nieyaky z druheho domu, proti pisarzowu domu, kdyz vhledal, zeby pisarze hledali, powiediel gim, ze nenie domo pisarze, a Matawss Kawka czlowieka toho ze pozadal, aby miel w pamieti proto ze pisarze hledali, dluh zidu ze zaplatil, zapis dluhu toho aby byl zrussen. Ale czlowiek ten, gemuz toto Matawss Kawka oswiedczowal, ze gest vmrzel. Dale pani mily Matawss Kawka prawi, ze tehoz byl swie- dom Matieg Wyczapsky sused nass, ktery take vmrzel, a czasu zadneho nepoklada Matawss Kawka, przi kterem se gest to dalo. A tak pani mily nemage kym Matawss Kawku swu zaplatu pokazati, zada wedle prawa za- chowan byti, kdez nami stranie zadne w geho sprawedlnosti aby se neokra- tilo, protoz k. wem yakozto synowe k otczom a awdowe k hlawie dle nato nawczenie vtiekame se, ktere nam wasse mit dati raczite, wierzime. Datum in octaua epiphanie anno domini 1507. Swiedomie panow miessczan Colinskych. My purgmistr a radda miesta noweho Colina nad Labem oznamugem listem tiemto przedewssemi a zwlasscze, komu gey czisti neb slysseti przie- lezie, ze gsme wydieli y ctucze slysseli zapis w registrach Jacuba pisarze nasseho miesczkeho, kterym se gest zapsal pan Matawss Kawka miessczenin w Gzaslawie Pinkasowi a Münkowi zidom, ktery zny wtato slowa: letha bozieho tisiczieho cztyrzsteho dewatesateho prwnieho ten czwrtek po swa- tem Jacuba Pinkas zid a Munka poyczili gsu Matawssowi Kawkowi z Czas- lawie CCLXXII zlatta wsse vherske a tak dale az do koncze, ktery gest przetrzeny, nez toliko przi konczy zapisu a neb pod tiem zapisem giny zapis nezkazeny stogi napsan wtato slowa kratcze: Item zuostawa pan Matawss Kawka Pinkasowi zidu powssem vczteni XI kop gr. Czeskych a Pinkas ma czekati panu Matawssowi toho dluhu bez lichwy az do swatosti, a gestli zeby na ten czas nedal, tehdy ma lichwu platiti kazdy tyden s kazde kopy grossow trzi penieze bile, kterezto veztenie dalo se leta MCCCCXCIIO, kdezto my purgmistr a radda miesta przedepsaneho peczet miesta nasseho k listu tomuto przitisknuti gsme dali na swiedomie wiedczi srwchupsanych w pondieli przed boziem krztienie leta etc. pietisteho ssesteho. Sentencia diffinitiua super predicta. Pani przatele nassy mily! Psanie wassemu, czo se tkne Pinkasa zida z Colina y tudiez odporu Matawsse Kawky suseda wasseho, kdez zadate na
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310 tu przi nas za nawczenie — tomu wssemu dostatnie wyrozumieli sme a nato wam toto za nawczenie dawame: poniewadz zid pokazuge swoy dluh zapisem widimowanym pod peczeti panow Colinskych, kteryz gsme widieli a slysseli, a Mathawss Kawka tak dluhy czas zanedbal gest k zapisu dluhu sweho se postawiti, aby zrussen byl a smazan, a giz teprw nemage, kym swu zaplatu pokazati, zada wedle prawa zachowan byti, ze giz Mathuss proti takowemu zapisu k swemu prawu przigiti nemoz, ale gest zidu winowat tu summu platiti wedle prawa. Datum sabbato ante festum sancti Anthonij. Anno 1507. 43. Kdyzby gedna zena druhu zbila a o zhanienie gedne zeny druhe y ginych dobrych zen. Cines de Polna informari petiuerunt. Nach Polna. 1507. a. Strafe der muthwilligen Misshandlung einer Frau durch eine andere : 21/2 Mark kurze Schillinge und zwar die Mark zu 48 Groschen. Davon entfällt eine Mark der Klägerin, eine dem Richter und eine halbe den Consuln. b. und c. Strafe der Ehrabschneidung: Geisselung am Pranger und Verweisung aus der Stadt. Aus Gnade wurde die Strafe gemildert in eine Geldstrafe und demüthige Abbitte. Purgmistr a radda miesta Gihlawy. Opatrni pani przatele a susede mily! Jakoz ste zalobu a odpor niekterych przy, kterez gsu przed prawem wassim prozalowany, po swych dwu spoluprzieseznych nam popsane a za- peczetiene poslali zadagicz, abychom ge wedle praw nassich rozwazili a wam nato nawczenie dali, kdez strana zalobni gmenem Kuna zaluge na Czeplowu zenu, zebi gi zbila w przietomnosti muze sweho Czeple, a on ktomu nicz nerzekl, na kteruzto zalobu strana odporna totiz Czepl mlynarz slowem a gmenem manzelky swe odpowiediel znage se ktomu, ze manzelka geho Küna zbila a to, ze gie vczinila pro gegi yazik nesslechettny, kterymz gi na czti gegi zhaniela a vtrhala, dawagicz gi zoky a gine hanebne rzeczy oni strogila a mluwila, a ze netoliko oni same mluwila, ale ze y wasse dobre a pocztiwe manzelky miessczky Polniczske na czti vtrhala a mazala, vakoz pak swiedomie Czeplowo gegie hanliwost ssyrze wyslowuge, a ze manzelka geho takoweho hanienie litowawsse y zbyla gest Kunu protu prziczinu, a to gest Czepl na Künü rzekl prowesti. Dale take slysseli gsme swiedomie Motlowo z Brzewnicze, kteryz po prwe na Kunu swiedczil a potom przed dobrymi lidmi zase przel prawiecz, zeby to zdaru vczinil, a poniewadz nenie stale to swiedomie opowrhanie a zanicz nepokladanie, opiet dale, iako w swem psanie dotyczete, kterak nadepsany Motl gsucz od was wyruczen ne- postawil se na ten czas, na kteryz se miel postawiti, y przyssla gest Clisska manzelka Motlowa ktomu czasu, y prawila przed wami takto: nesmelly gest muz moy prawdy powiedieti, ale ya powiedieti, ze to Kuna mluwila, czoz koli w listu prwniem psano stogi, a ze ginak nenie poddawage hrdlo swe na gegi, przitom prawila, ze Barbora podruhynie gegi tez to od Küny slyssela, wedle toho powie diele, ze Motl muz gogi te rzeczy od Kuny neslyssel, ale ze ona muzi swemu prawila. Proti tomu Kuna odpor vezinila prawicz, ze toho yak ziwa newluwila. Na posledy pissete, kterak pan haytman chtiecz
310 tu przi nas za nawczenie — tomu wssemu dostatnie wyrozumieli sme a nato wam toto za nawczenie dawame: poniewadz zid pokazuge swoy dluh zapisem widimowanym pod peczeti panow Colinskych, kteryz gsme widieli a slysseli, a Mathawss Kawka tak dluhy czas zanedbal gest k zapisu dluhu sweho se postawiti, aby zrussen byl a smazan, a giz teprw nemage, kym swu zaplatu pokazati, zada wedle prawa zachowan byti, ze giz Mathuss proti takowemu zapisu k swemu prawu przigiti nemoz, ale gest zidu winowat tu summu platiti wedle prawa. Datum sabbato ante festum sancti Anthonij. Anno 1507. 43. Kdyzby gedna zena druhu zbila a o zhanienie gedne zeny druhe y ginych dobrych zen. Cines de Polna informari petiuerunt. Nach Polna. 1507. a. Strafe der muthwilligen Misshandlung einer Frau durch eine andere : 21/2 Mark kurze Schillinge und zwar die Mark zu 48 Groschen. Davon entfällt eine Mark der Klägerin, eine dem Richter und eine halbe den Consuln. b. und c. Strafe der Ehrabschneidung: Geisselung am Pranger und Verweisung aus der Stadt. Aus Gnade wurde die Strafe gemildert in eine Geldstrafe und demüthige Abbitte. Purgmistr a radda miesta Gihlawy. Opatrni pani przatele a susede mily! Jakoz ste zalobu a odpor niekterych przy, kterez gsu przed prawem wassim prozalowany, po swych dwu spoluprzieseznych nam popsane a za- peczetiene poslali zadagicz, abychom ge wedle praw nassich rozwazili a wam nato nawczenie dali, kdez strana zalobni gmenem Kuna zaluge na Czeplowu zenu, zebi gi zbila w przietomnosti muze sweho Czeple, a on ktomu nicz nerzekl, na kteruzto zalobu strana odporna totiz Czepl mlynarz slowem a gmenem manzelky swe odpowiediel znage se ktomu, ze manzelka geho Küna zbila a to, ze gie vczinila pro gegi yazik nesslechettny, kterymz gi na czti gegi zhaniela a vtrhala, dawagicz gi zoky a gine hanebne rzeczy oni strogila a mluwila, a ze netoliko oni same mluwila, ale ze y wasse dobre a pocztiwe manzelky miessczky Polniczske na czti vtrhala a mazala, vakoz pak swiedomie Czeplowo gegie hanliwost ssyrze wyslowuge, a ze manzelka geho takoweho hanienie litowawsse y zbyla gest Kunu protu prziczinu, a to gest Czepl na Künü rzekl prowesti. Dale take slysseli gsme swiedomie Motlowo z Brzewnicze, kteryz po prwe na Kunu swiedczil a potom przed dobrymi lidmi zase przel prawiecz, zeby to zdaru vczinil, a poniewadz nenie stale to swiedomie opowrhanie a zanicz nepokladanie, opiet dale, iako w swem psanie dotyczete, kterak nadepsany Motl gsucz od was wyruczen ne- postawil se na ten czas, na kteryz se miel postawiti, y przyssla gest Clisska manzelka Motlowa ktomu czasu, y prawila przed wami takto: nesmelly gest muz moy prawdy powiedieti, ale ya powiedieti, ze to Kuna mluwila, czoz koli w listu prwniem psano stogi, a ze ginak nenie poddawage hrdlo swe na gegi, przitom prawila, ze Barbora podruhynie gegi tez to od Küny slyssela, wedle toho powie diele, ze Motl muz gogi te rzeczy od Kuny neslyssel, ale ze ona muzi swemu prawila. Proti tomu Kuna odpor vezinila prawicz, ze toho yak ziwa newluwila. Na posledy pissete, kterak pan haytman chtiecz
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311 prawdu zwiedieti, czo gest Motlowa prawila, czo se Barbory podruhynie gegi dotycze, ze poslal dwa dobra wierohodna czlowieky kte giste Barborze, kterzi k sobie prziwzali zte osady czlowieka gednoho przisezneho, kterzy se gi dostatecznie ptali, slysselali gest czo od Kuny, aby prawdu powiediela, a ona ze gest przed niemi prawila, ze to od Kuny slyssela tiemi slowy yako w prwniem swiedomiem Czeplowym psano stogi etc., kteruzto zalobu a odpor y take gich obapolnie swiedomie wyslyssewsse dostatnie wyrozu- mieli gsme. Swiedomie Czeplowo proti Kunie. Ja Motl spolusused w Brzewniczy znamo cziniem tiemto listem obecznie przedewssemi, gimz czten anebo cztucze slyssan bude, a zwlasscze wysocze vrozenemu panu panu Hynkowi z Kunstatu a na Polne panu mnie prziezni- wemu, ze Küna z Polne gsuczy vmne kteez ma zena hogila y powiediela gest przedemnü a zenaw mu, ze pan Boczek s Czeplowu mlynarzku z hor- niech wieznicz leze, a ze se gegi müz nato diwati mosie, a ssaczstwie, kterez Czeplowa ma, ze gich gie muz gegi nekupil nez giny muzy, a zeto rziti zaslu- huge a wicze ktomu, zeby miela nieyaku kasauku vkraditi. Take gest toto Küna powiediela, ze czoz gest koli dobrych a pocztiwych zen w Polne, zeby ge wsseczky gich dwa na nosiedlach pogednu z myesta wynesli, a to by ya na Kunie zawstnie mluwiti chtiel przed kymz kolwiek, aczby tomuto listu wierzeno nebylo. Tomu na swiedomie prosyl gsem opatrneho müze Walen- tina pisarze Brodu Niemeczkeho, ze gest peczet swoy ktomuto memu wyz- nanie przitiskl, genz dan w Brodie Niemeczkem etc. Sentencia diffinitiua super predicta. Nato wam nawczenie dawame a za prawo rziekame. Nayprwe k stranie zalobnie, kdez Kuna zaluge na Czephlowu zenu, ze gi zbila tak, yakoz wysse rzeczeno gest, pro kteruzto wssetecznost Czeplowa ma vkladati a pokuto- wana byti w puol trzeti hrziwnie kratkych totiz kazdu hrziewnu XLVIII gr. peniez obecznie bernych poczitagicze, s kterychto peniez gedna hrziewna stranie zalobnie, druha hrziewna richtarze a puol hrziewny consselom wedle prawa przieslussie. Item na druhy kus czo se dotycze zhanienie skrze Künu Czeplowie manzelcze tudiez wassim dobrym a cztym manzelkam miessczkam Polnicz- kym na gich czti a dobre powiesti vczinienie, yakoz pak swiedomie Elissky manzelky Motlowy a Barbory gegi podruhynie ssirze wyslowuge, a ponie- wadz Czepl rzekl to na Kunu prowesti, yako swrchu dotczeno gest, a Mot- lowa y take Barbora swrchupsane gemu to swiedczie, ze gsu to od Küny slysseli, a ze ona to mluwila na Czeplowu a na wasse dobre cztne miessczky, czoz koli w prwniem swiedomiem Czeplowym psano stogi, a Kuna proti tomu zadneho gineho odporu nevczinila nez toliko prawiecz, ze toko yak ziwa newluwila — nato wam za prawo rziekame, ze Czepl swu przy na Kunu dostattnie prowozuge a wedle prawa prowedl gest. Datum feria VI. ante festum sancti Jacoby apostoli, anno domini 1507.
311 prawdu zwiedieti, czo gest Motlowa prawila, czo se Barbory podruhynie gegi dotycze, ze poslal dwa dobra wierohodna czlowieky kte giste Barborze, kterzi k sobie prziwzali zte osady czlowieka gednoho przisezneho, kterzy se gi dostatecznie ptali, slysselali gest czo od Kuny, aby prawdu powiediela, a ona ze gest przed niemi prawila, ze to od Kuny slyssela tiemi slowy yako w prwniem swiedomiem Czeplowym psano stogi etc., kteruzto zalobu a odpor y take gich obapolnie swiedomie wyslyssewsse dostatnie wyrozu- mieli gsme. Swiedomie Czeplowo proti Kunie. Ja Motl spolusused w Brzewniczy znamo cziniem tiemto listem obecznie przedewssemi, gimz czten anebo cztucze slyssan bude, a zwlasscze wysocze vrozenemu panu panu Hynkowi z Kunstatu a na Polne panu mnie prziezni- wemu, ze Küna z Polne gsuczy vmne kteez ma zena hogila y powiediela gest przedemnü a zenaw mu, ze pan Boczek s Czeplowu mlynarzku z hor- niech wieznicz leze, a ze se gegi müz nato diwati mosie, a ssaczstwie, kterez Czeplowa ma, ze gich gie muz gegi nekupil nez giny muzy, a zeto rziti zaslu- huge a wicze ktomu, zeby miela nieyaku kasauku vkraditi. Take gest toto Küna powiediela, ze czoz gest koli dobrych a pocztiwych zen w Polne, zeby ge wsseczky gich dwa na nosiedlach pogednu z myesta wynesli, a to by ya na Kunie zawstnie mluwiti chtiel przed kymz kolwiek, aczby tomuto listu wierzeno nebylo. Tomu na swiedomie prosyl gsem opatrneho müze Walen- tina pisarze Brodu Niemeczkeho, ze gest peczet swoy ktomuto memu wyz- nanie przitiskl, genz dan w Brodie Niemeczkem etc. Sentencia diffinitiua super predicta. Nato wam nawczenie dawame a za prawo rziekame. Nayprwe k stranie zalobnie, kdez Kuna zaluge na Czephlowu zenu, ze gi zbila tak, yakoz wysse rzeczeno gest, pro kteruzto wssetecznost Czeplowa ma vkladati a pokuto- wana byti w puol trzeti hrziwnie kratkych totiz kazdu hrziewnu XLVIII gr. peniez obecznie bernych poczitagicze, s kterychto peniez gedna hrziewna stranie zalobnie, druha hrziewna richtarze a puol hrziewny consselom wedle prawa przieslussie. Item na druhy kus czo se dotycze zhanienie skrze Künu Czeplowie manzelcze tudiez wassim dobrym a cztym manzelkam miessczkam Polnicz- kym na gich czti a dobre powiesti vczinienie, yakoz pak swiedomie Elissky manzelky Motlowy a Barbory gegi podruhynie ssirze wyslowuge, a ponie- wadz Czepl rzekl to na Kunu prowesti, yako swrchu dotczeno gest, a Mot- lowa y take Barbora swrchupsane gemu to swiedczie, ze gsu to od Küny slysseli, a ze ona to mluwila na Czeplowu a na wasse dobre cztne miessczky, czoz koli w prwniem swiedomiem Czeplowym psano stogi, a Kuna proti tomu zadneho gineho odporu nevczinila nez toliko prawiecz, ze toko yak ziwa newluwila — nato wam za prawo rziekame, ze Czepl swu przy na Kunu dostattnie prowozuge a wedle prawa prowedl gest. Datum feria VI. ante festum sancti Jacoby apostoli, anno domini 1507.
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312 Opiet druhy ortel na swrchupsane prze, pokud a kterak Küna ma byti trestktana. Purgmistr a radda miesta Gihlawy oppatrni pani przatele nassy mily! Jakoz nam pissete wiedieti zadagicz, cziemby ta osoba totiz Kuna wassy obcze miela odbywati, toto za nawczenie miegte. By se takowa prziehoda vnas stala, tehdy wedle prawa nasseho bylaby skrze to v pranerze mrskana a potom z miesta wyhnana a wssak przesto milosrdnstwie moze se gi wtom stati takowym zpuosobem, aby se tiem wssem osobam, kterez ona na czti a dobre powiesti zhaniela, prosbu a vstniem odolawaniem dosti stalo wedle zdany a wuole wassy. Pak czo se nakladu nebo vtraty na prawo dotycze, kdyz vslyssieme, yaku pokutu ta osoba bude kazana, wedle toho take, acz zadati budete, wam nawczenie bude nato dano. Datum ff. VI. post assump- cionis Marie. Anno vt supra. 44. Pokud a kterak conssel prziesezny ma pokutowan byti, kteryzby czo prohrzessil poti swym spoluprzieseznym. Ad Polnam. 1507. Strafe des unanständigen Benehmens eines Geschwornen gegen seine Amts- genossen. Geldstrafe: dem Richter 60 Schillinge und jedem Consul 30 Schillinge, und zwar kurze, d. h. ein Schilling = einem böhmischen Groschen. Purgmistr a radda miesta Gihlawy. Oppatrni przatele a susede mily ! Jakoz ste nam psali, czo se Pertle a bratra geho Wencze spoluprziesezneho wasseho dotycze, znati dawage, kterakby rzeczeny Wencz po prwe ku prawu wyzssiemu a orteli swolil a potom proti ortele wydanemu zase odpor vczinil, zpierage se wuoli swu a prziwolenie kniemu dati, dawsse prwe wuoli swu ktomu a nadto gesscze se wystupiw z raddy s horliwosti y odssel gest prez. Dale pissete, zeste wedle raddy nassy Pertle oto krzeczy postawili, znali se ktomu a neb bylali gest wuole geho wtem, czo gest Wencz bratr geho vczi- nil a proti consselom mluwil, a kterak Pertl proti tomu y hned odpor vezinih prawie, ze gest on bratru swemu toho vcziniti a tak mluwili nikdy nekazal ani wuole swe ktomu dal, kdezto Wencz vslyssew yhned se wam na milost dal vcziniw prosbu, abysste gemu to, czoz gest z swe hluposti a nerozumu proti wam vczinil, gemu zase wdobre obratili etc. kdez nato dale zadate nas za nawczenie, pokudby Wenczowi ta wiecz miela byti wazena — tomu wssemu dostattnie sme wyrozumieli a nato wam toto za nawczenie dawame. Poniewadz Pertl proti Wenczowi bratru swemu rzadny odpor vczinil gest nechtie geho rzeczy winen byti, a Wencz se wtom na milost dal, tehdy Pertle wte przi za newinneho pokladame, ale Wencz bratr geho pro takowy pych a nerozümü wssetecznu rzecz propadl gest wedle prawa vkladati a pokuty dati richtarzi LX schillinkow a kazdemu consselu zwlasscze XXX“ ssyllin- kow kratkych, poczitagicz ssylink za czesky gross, lecz gemu wtom yaku mit okazati chczete. Datum post Egidij anno 1507. 45. Quidam vendidit agrum pro XL s. gr. Emptor uero dixit se emisse pro XXX s. gr. Czaslauienses scripserunt. Nach Časlau. 1508. Zwischen einer Stiefmutter, als Käuferin eines Ackers, und ihrem Stiefsohn, als
312 Opiet druhy ortel na swrchupsane prze, pokud a kterak Küna ma byti trestktana. Purgmistr a radda miesta Gihlawy oppatrni pani przatele nassy mily! Jakoz nam pissete wiedieti zadagicz, cziemby ta osoba totiz Kuna wassy obcze miela odbywati, toto za nawczenie miegte. By se takowa prziehoda vnas stala, tehdy wedle prawa nasseho bylaby skrze to v pranerze mrskana a potom z miesta wyhnana a wssak przesto milosrdnstwie moze se gi wtom stati takowym zpuosobem, aby se tiem wssem osobam, kterez ona na czti a dobre powiesti zhaniela, prosbu a vstniem odolawaniem dosti stalo wedle zdany a wuole wassy. Pak czo se nakladu nebo vtraty na prawo dotycze, kdyz vslyssieme, yaku pokutu ta osoba bude kazana, wedle toho take, acz zadati budete, wam nawczenie bude nato dano. Datum ff. VI. post assump- cionis Marie. Anno vt supra. 44. Pokud a kterak conssel prziesezny ma pokutowan byti, kteryzby czo prohrzessil poti swym spoluprzieseznym. Ad Polnam. 1507. Strafe des unanständigen Benehmens eines Geschwornen gegen seine Amts- genossen. Geldstrafe: dem Richter 60 Schillinge und jedem Consul 30 Schillinge, und zwar kurze, d. h. ein Schilling = einem böhmischen Groschen. Purgmistr a radda miesta Gihlawy. Oppatrni przatele a susede mily ! Jakoz ste nam psali, czo se Pertle a bratra geho Wencze spoluprziesezneho wasseho dotycze, znati dawage, kterakby rzeczeny Wencz po prwe ku prawu wyzssiemu a orteli swolil a potom proti ortele wydanemu zase odpor vczinil, zpierage se wuoli swu a prziwolenie kniemu dati, dawsse prwe wuoli swu ktomu a nadto gesscze se wystupiw z raddy s horliwosti y odssel gest prez. Dale pissete, zeste wedle raddy nassy Pertle oto krzeczy postawili, znali se ktomu a neb bylali gest wuole geho wtem, czo gest Wencz bratr geho vczi- nil a proti consselom mluwil, a kterak Pertl proti tomu y hned odpor vezinih prawie, ze gest on bratru swemu toho vcziniti a tak mluwili nikdy nekazal ani wuole swe ktomu dal, kdezto Wencz vslyssew yhned se wam na milost dal vcziniw prosbu, abysste gemu to, czoz gest z swe hluposti a nerozumu proti wam vczinil, gemu zase wdobre obratili etc. kdez nato dale zadate nas za nawczenie, pokudby Wenczowi ta wiecz miela byti wazena — tomu wssemu dostattnie sme wyrozumieli a nato wam toto za nawczenie dawame. Poniewadz Pertl proti Wenczowi bratru swemu rzadny odpor vczinil gest nechtie geho rzeczy winen byti, a Wencz se wtom na milost dal, tehdy Pertle wte przi za newinneho pokladame, ale Wencz bratr geho pro takowy pych a nerozümü wssetecznu rzecz propadl gest wedle prawa vkladati a pokuty dati richtarzi LX schillinkow a kazdemu consselu zwlasscze XXX“ ssyllin- kow kratkych, poczitagicz ssylink za czesky gross, lecz gemu wtom yaku mit okazati chczete. Datum post Egidij anno 1507. 45. Quidam vendidit agrum pro XL s. gr. Emptor uero dixit se emisse pro XXX s. gr. Czaslauienses scripserunt. Nach Časlau. 1508. Zwischen einer Stiefmutter, als Käuferin eines Ackers, und ihrem Stiefsohn, als
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313 Verkäufer entsteht ein Streit über die Höhe des verabredeten Kaufschillings. Die Käuferin erbietet sich den Beweis mit den Brüdern des Käufers als Zeugen zu führen. Es wird entschieden, das Gericht habe diesen zuzulassen, wenn die Gegenparthei keine Einsprache dagegen erhebt. Wäre diess jedoch der Fall, so habe die Käuferin den Be- weis durch die Beschwörung ihrer Aussage zu führen. Sluzbu nassi wzkazugem wzaczne mudostri a oppatrnosti, pani a przatele mily! wtem. Oznamugem wassim pocztiwostem, ze przed nami wzessla gest prze nam dosti wobyczena, kteraz gest takowa, ze Mikulass Ancossow syn prodal gest Dorothie maczesse swe puol lanu diediny a ktrhu se zna ale prawi, ze za cztyriczeti kop grossow czeskych to prodal, a Do- rotha maczecha Mikulassowa k kaupenie se zna od Mikulasse pastorka sweho toho puol lanu, ale prawi, ze za trziczeti kop grossow czeskych to kaupila, y gsucze sobie otporni w summie, Miculass se gest poddal, aby nanieho Dorotha maczecha geho to, czo prawi, pokazala, kdez se gest Do- rotha to vcziniti podwolila, ale ze gimz Dorotha pokazatiby chtiela, gsu gegy bratrzy wlastny, y nezdalo se nam gich slysseti, aby snad proti prawu to y wte przi nebylo, y strany gsucze sobie bez pokazanie nasebe w swych otporzich neustupnee a prawem radagi rozdieleny byti nami, a my dle snad stranie niektere wgegi sprawedlnosti vkraczenie geho gim ze wyrzeczy nez- name, yakby strana strany zbyti miela prawem, protoz k wtem yakozto synowe k otczom wtom za navczenie vtikamese a geho zadame nam wt ge dati ze raczite a w' ocz nam psati racziliste w takowych potrzebach ziwot- nie, abychom praczowali k wtem, to ze pro czesty nebezpeznost, kteruz czasu tohoto wzemi nassie, y w' znati raczite vcziniti nesmirnie nam w' za zlee gmieti neraczite wierzime. Datum fferia VI die s. Mathie apostoli anno 1508. Sentencia diffinitiua. Pani przatele mily, nato wam toto za navczenie dawame : poniewadz Miku lass a Dorotha maczecha gsu sobie odporni w summie: Mikulass pra- wie, ze prodal za LX s. gr., a maczecha geho prawi ze za XXX s. gr. ku- pila, kdez Mykulass zada, aby ona to prowedla, a to se gest maczecha geho vcziniti podwolila, a wam ze se toho swiedomie nezdalo slysseti, proto ze gsu bratrzy gegy wlastni, aby to snad proti prawu y te przi nebylo, - pani przatele mily, poniewadz Mikulass se gest poddal, aby maczecha geho to pokazala, ze gest kupila za XXX s. gr., a ona se to vcsiniti podwolila, tehdy wy yakozto sudczy sprawedliwy zadne stranie negsucz naklonieny, mate a podnes gste powinny wedle prawa takowe gegy swiedecztwie wyslyssiti, budto bratrzie aneb gine przately gegy przibuzne, a ty buduli k stranie gegy swiedcziti, a Mikulass proti tomu odporu sweho nevczi nilby, tehdy maczecha geho swemu podwolenie a swiedecztwie dosti vczinilagest, a Mikulass to za prawo przigiti ma wedle prawa. Pakliby Mikulass proti takowemu swiede- cztwie przatelskemu odpor nebo odswiedczenie vczinil wedle prawa, tehdy maczecha geho wedle prawa nemuoz swymi bratrziemi wte przi Mikulasse przeswiedcziti, ale ona yakozto kupugiczy toho puolu lany ma swu przi pro- westi dwiema prsty na krziezy wedle prawa. Actum vt supra.
313 Verkäufer entsteht ein Streit über die Höhe des verabredeten Kaufschillings. Die Käuferin erbietet sich den Beweis mit den Brüdern des Käufers als Zeugen zu führen. Es wird entschieden, das Gericht habe diesen zuzulassen, wenn die Gegenparthei keine Einsprache dagegen erhebt. Wäre diess jedoch der Fall, so habe die Käuferin den Be- weis durch die Beschwörung ihrer Aussage zu führen. Sluzbu nassi wzkazugem wzaczne mudostri a oppatrnosti, pani a przatele mily! wtem. Oznamugem wassim pocztiwostem, ze przed nami wzessla gest prze nam dosti wobyczena, kteraz gest takowa, ze Mikulass Ancossow syn prodal gest Dorothie maczesse swe puol lanu diediny a ktrhu se zna ale prawi, ze za cztyriczeti kop grossow czeskych to prodal, a Do- rotha maczecha Mikulassowa k kaupenie se zna od Mikulasse pastorka sweho toho puol lanu, ale prawi, ze za trziczeti kop grossow czeskych to kaupila, y gsucze sobie otporni w summie, Miculass se gest poddal, aby nanieho Dorotha maczecha geho to, czo prawi, pokazala, kdez se gest Do- rotha to vcziniti podwolila, ale ze gimz Dorotha pokazatiby chtiela, gsu gegy bratrzy wlastny, y nezdalo se nam gich slysseti, aby snad proti prawu to y wte przi nebylo, y strany gsucze sobie bez pokazanie nasebe w swych otporzich neustupnee a prawem radagi rozdieleny byti nami, a my dle snad stranie niektere wgegi sprawedlnosti vkraczenie geho gim ze wyrzeczy nez- name, yakby strana strany zbyti miela prawem, protoz k wtem yakozto synowe k otczom wtom za navczenie vtikamese a geho zadame nam wt ge dati ze raczite a w' ocz nam psati racziliste w takowych potrzebach ziwot- nie, abychom praczowali k wtem, to ze pro czesty nebezpeznost, kteruz czasu tohoto wzemi nassie, y w' znati raczite vcziniti nesmirnie nam w' za zlee gmieti neraczite wierzime. Datum fferia VI die s. Mathie apostoli anno 1508. Sentencia diffinitiua. Pani przatele mily, nato wam toto za navczenie dawame : poniewadz Miku lass a Dorotha maczecha gsu sobie odporni w summie: Mikulass pra- wie, ze prodal za LX s. gr., a maczecha geho prawi ze za XXX s. gr. ku- pila, kdez Mykulass zada, aby ona to prowedla, a to se gest maczecha geho vcziniti podwolila, a wam ze se toho swiedomie nezdalo slysseti, proto ze gsu bratrzy gegy wlastni, aby to snad proti prawu y te przi nebylo, - pani przatele mily, poniewadz Mikulass se gest poddal, aby maczecha geho to pokazala, ze gest kupila za XXX s. gr., a ona se to vcsiniti podwolila, tehdy wy yakozto sudczy sprawedliwy zadne stranie negsucz naklonieny, mate a podnes gste powinny wedle prawa takowe gegy swiedecztwie wyslyssiti, budto bratrzie aneb gine przately gegy przibuzne, a ty buduli k stranie gegy swiedcziti, a Mikulass proti tomu odporu sweho nevczi nilby, tehdy maczecha geho swemu podwolenie a swiedecztwie dosti vczinilagest, a Mikulass to za prawo przigiti ma wedle prawa. Pakliby Mikulass proti takowemu swiede- cztwie przatelskemu odpor nebo odswiedczenie vczinil wedle prawa, tehdy maczecha geho wedle prawa nemuoz swymi bratrziemi wte przi Mikulasse przeswiedcziti, ale ona yakozto kupugiczy toho puolu lany ma swu przi pro- westi dwiema prsty na krziezy wedle prawa. Actum vt supra.
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314 46. Komuz dnom nebo gina diedina bude dana nebo odewzdana, to se ma rziedieti przed richtarzem a conssely w zahagenem sudu. Nach Meseritsch. 1508. a. Bei dem Verkaufe eines Hauses ist die Uebergabe desselben vor Richter und Geschwornen im judicium contestatum und die Eintragung desselben in die Stadtbücher nothwendig. Denn die Gesetze sind für Wachende gegeben, und das Zeugniss der Hochzeitszeugen und der Litkäufer hat nur für Jahr und Tag Beweiskraft. b. Ein Iglauer Zunftartikel der Schuster lautet dahin, dass ein Mensch, der un- ehrenvoll oder unedel nach der Erkenntniss der Consuln und des Bürgermeisters ge- handelt hat, aus der Zeche gelöscht und aus der Gemeinde ausgestossen werden solle. Dieser wird nun erläutert. Ein Mörder, d. i. ein Mensch, der jemanden absichtlich und mit guten Sinnen auf freiem Wege oder im Wald anfällt, oder zur Nachtzeit in ein Haus gewaltsam einbricht und daselbst jemanden mordet und dazu einen Raub voll- bringt, soll mit Pferden zerrissen und an das Rad geschlagen, und wenn er ent- rinnt, als ehrlos aus der Zeche gelöscht und aus der Gemeinde gestossen werden. Eben so wenig soll Jemand in der Innung gelitten werden, der wegen eines grösseren Diebstahls oder eines ähnlichen Verbrechens verurtheilt wurde. Todtschläger sei der- jenige, der zufällig irgendwo zu einer Schlägerei kömmt und dabei Jemanden ver- wundet und tödtet. Wird ein solcher ergriffen, so wird er enthauptet. Entwischt er und kömmt es durch die Vermittlung ehrenhafter Leute zu einer Versöhnung, deren Bedingungen er genau einhält, so kann er wieder in die Zeche aufgenommen werden und sein Handwerk auch als Meister betreiben. Purgmistr a radda miesta Gihlawy mudrym a opatrnym panom purg- (mistru) a raddie miesta Mezyrzieczie sluzby swu wzkazugem. Jakoz ste knam wyslali spoluprziesezna wasse zegmena Girzika Strzelcze a Blazka Kolarze zadage nawczenie na przi, kterez gsu wyliczeny przed wami w zaha- genem sawdu, kdezto Jaross yakozto zalobnik zalowal gest na Filipa Han- zalowa prawicze, ze gemu duom swoy mocznie dal a poddal, przitom ze ste- wy otazku k Yarossowi vczinili, mali on to w kniehach miesczkych opatrzeno a zapsano, kdez Jaross prawil, ze nicz nema w kniehach miesczkych zapsano nez toliko, ze on to swiedomiem hodnym nan prokazati a prowesti chcze, a gemu toho wierzil iako czlowieku dobremu, ze on rzeczy swe dosti vczini, a na to ze gest Yaross pred wami wystawil swiedomie pani Annu Ryssawu a Pawla sukenika niekdy spoluprzisezneho wasseho, tez take pani Elissku wysserzeczene Ryssawe dezeru, genz wsseczy swiedczy, ze gest Filip ten duom poddal Jarossowi etc , na kteruzto zalobu odpor vczinil gest prawiecz, zeby Jarossowi nicz wynowat nebyl, pakliby Jaross nan czo prowedl wedle prawa miesczkeho a yake zapsani nan mielby, ze gemu chcze praw byti etc. to wssemu wyrozumieli gsme etc. Sentencia diffinitiua. Pani przatele mily, ty prze swrchupsane w swe zalobie v odporu przed se wzawsse a podle praw nassich spilnosti waziwsse, nato wam toto za prawo rziekame: poniewadz Jaross Philipa winy, zeby gemu duom swoy dal a poddal, a Yaross tak dluho wtom spal a mlczel nedaw sobie toho odewz- danie kniehami miesczkymi opatrziti a zapsati wedle prawa a zrziezenie miesczkeho przed rychtarzem a conssely wzahagenem sudu, yakoz se sam zna w swe zalobie, ze nicz nema w miesczkych kniehach otom zapsano, nez
314 46. Komuz dnom nebo gina diedina bude dana nebo odewzdana, to se ma rziedieti przed richtarzem a conssely w zahagenem sudu. Nach Meseritsch. 1508. a. Bei dem Verkaufe eines Hauses ist die Uebergabe desselben vor Richter und Geschwornen im judicium contestatum und die Eintragung desselben in die Stadtbücher nothwendig. Denn die Gesetze sind für Wachende gegeben, und das Zeugniss der Hochzeitszeugen und der Litkäufer hat nur für Jahr und Tag Beweiskraft. b. Ein Iglauer Zunftartikel der Schuster lautet dahin, dass ein Mensch, der un- ehrenvoll oder unedel nach der Erkenntniss der Consuln und des Bürgermeisters ge- handelt hat, aus der Zeche gelöscht und aus der Gemeinde ausgestossen werden solle. Dieser wird nun erläutert. Ein Mörder, d. i. ein Mensch, der jemanden absichtlich und mit guten Sinnen auf freiem Wege oder im Wald anfällt, oder zur Nachtzeit in ein Haus gewaltsam einbricht und daselbst jemanden mordet und dazu einen Raub voll- bringt, soll mit Pferden zerrissen und an das Rad geschlagen, und wenn er ent- rinnt, als ehrlos aus der Zeche gelöscht und aus der Gemeinde gestossen werden. Eben so wenig soll Jemand in der Innung gelitten werden, der wegen eines grösseren Diebstahls oder eines ähnlichen Verbrechens verurtheilt wurde. Todtschläger sei der- jenige, der zufällig irgendwo zu einer Schlägerei kömmt und dabei Jemanden ver- wundet und tödtet. Wird ein solcher ergriffen, so wird er enthauptet. Entwischt er und kömmt es durch die Vermittlung ehrenhafter Leute zu einer Versöhnung, deren Bedingungen er genau einhält, so kann er wieder in die Zeche aufgenommen werden und sein Handwerk auch als Meister betreiben. Purgmistr a radda miesta Gihlawy mudrym a opatrnym panom purg- (mistru) a raddie miesta Mezyrzieczie sluzby swu wzkazugem. Jakoz ste knam wyslali spoluprziesezna wasse zegmena Girzika Strzelcze a Blazka Kolarze zadage nawczenie na przi, kterez gsu wyliczeny przed wami w zaha- genem sawdu, kdezto Jaross yakozto zalobnik zalowal gest na Filipa Han- zalowa prawicze, ze gemu duom swoy mocznie dal a poddal, przitom ze ste- wy otazku k Yarossowi vczinili, mali on to w kniehach miesczkych opatrzeno a zapsano, kdez Jaross prawil, ze nicz nema w kniehach miesczkych zapsano nez toliko, ze on to swiedomiem hodnym nan prokazati a prowesti chcze, a gemu toho wierzil iako czlowieku dobremu, ze on rzeczy swe dosti vczini, a na to ze gest Yaross pred wami wystawil swiedomie pani Annu Ryssawu a Pawla sukenika niekdy spoluprzisezneho wasseho, tez take pani Elissku wysserzeczene Ryssawe dezeru, genz wsseczy swiedczy, ze gest Filip ten duom poddal Jarossowi etc , na kteruzto zalobu odpor vczinil gest prawiecz, zeby Jarossowi nicz wynowat nebyl, pakliby Jaross nan czo prowedl wedle prawa miesczkeho a yake zapsani nan mielby, ze gemu chcze praw byti etc. to wssemu wyrozumieli gsme etc. Sentencia diffinitiua. Pani przatele mily, ty prze swrchupsane w swe zalobie v odporu przed se wzawsse a podle praw nassich spilnosti waziwsse, nato wam toto za prawo rziekame: poniewadz Jaross Philipa winy, zeby gemu duom swoy dal a poddal, a Yaross tak dluho wtom spal a mlczel nedaw sobie toho odewz- danie kniehami miesczkymi opatrziti a zapsati wedle prawa a zrziezenie miesczkeho przed rychtarzem a conssely wzahagenem sudu, yakoz se sam zna w swe zalobie, ze nicz nema w miesczkych kniehach otom zapsano, nez
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315 toliko w swiedomiem hodnym ze to nan prokazati a prowesti chcze, kterezto swiedomie Jarossowo wedle prawa mrtwe gest a po takowym dluhym czasu wycze moczy k swiedecztwie nema, neb tak prawa nasse swiedczie, ze toliko bdiegicziem ale nespiecziem prawa ku pomoczy przichazegi, protoz smluw- czee wsseli kteraczy, bud poruczenstwie, swadebny nebo litkupnie etc. przes den a rok dale swiedciti moczi zadne nemagi wedle prawa — dawame Fili- powi za prawo, aby on przi domu swym zuostal. Ad secundum sentenciatum est. Item na druhy kus, kdez swrchupsani prziesezni wassi nas vstnie za nawczeni zadali gsu, kterak dwa mistrzi rzemesla ssewczowskeho, obywatele wassy przissli gsu na hodu a z prziehodne prchliwosti k wrazdie, a skrze to zeby czechmistrzi a mistrzi rzemesla ssewczowskeho ta dwa ssewcze nechtieli trpieti mezi sebu na rzemesle wolagicz se na list a zrziezenie rzemesla sweho, kteryz od nas magi, kdez tatkto swiedezie: item kazdy mistr, kteryzby proti swe czti vczinil a nebo se nieyakeho stutku nesslechetneho dopustil, a byloby zany purgmistrem, conssely vznano a suzeno, takowy aby s czechu byl wywrzen a wyobczowan a w miestie na rzemesle nikoli nebyl trpien — pani przatele mily, wiezte, ze wtom gest rozdiel takowy mezi morderzem a wra- zedlnikem: morderz gest ten, kteryz na czlowieka s dobrym rozmyslem a s zdrawym rozumem dobrowolnie vtok vezinie, bud na czestie swobodne nebo w lesy a nebo wyboy vezinie noczniem czasem na duom a niekoho tu zamorduge a ktemu lupez vczinie. Takowy acz lapen bude ma konimi wla- czen a na kolo wbitt byti; pakli vtecze, ma za nesslechetnika gmien a z czechu wywrzen a wyobczowan byti a na rzemesle aby nikoli nebyl trpien. Tez take kdyby se kradeze z raddy nebo gineho prohrzesseleho skutku do- pustil temuz podobneho a byl skrzto prawem odsuzen, nema takowy na rzemesle trpien byti. Ale wrazedlnik gest ten, ktozby nahodu przissel knieyake bitwie nebo swaru, budto w krezmie neb na rynku a neb na vlicziech a wtom rozwazugicz a nebo ginak z prchliwosti ktomu przigducz niekoho ranil nebo zabil a potom bylby lapen, takowy bywa suzen kmeczy, pakli vtecze, a k m'i przatelske skrze gednanie dobrych lidy przigde a to wsse vczinie, czoz gemu skrze lidy dobre bude rozeznano a nalezeno, takowi ma zase przigiat byti do czechu a ma swe rzemeslo dielati a za mistra tehoz rzemesla gmien byti; protoz wam toto za nawczenie dawame, abysste ta dwa ssewcze, aczby gine posskwrny na sobie nemieli, zase do czechu posadili a rzemeslo swe wedle ginych mistrow aby dielali a odbywali za dobre. Datum fferia VI ante Rogacionum anno 1508. 47. Ortel pro dluhy narczenie. De Triesch scripserunt. Nach Triesch. 1509. a. Wenn der Schuldner sich zu seiner Schuld bekennt, aber in der Einrede eine Gegenforderung geltend macht; so soll er dem Gläubiger zuerst seine Schuld bezahlen und dann kann er seine Gegenforderung bei Gericht einklagen. b. Der Gläubiger hat nicht das Recht, auf ein anderswo befindliches Vermögen des Schuldners Beschlag zu legen, sondern nur auf den Grund, der ihm für seine Schuld haftet.
315 toliko w swiedomiem hodnym ze to nan prokazati a prowesti chcze, kterezto swiedomie Jarossowo wedle prawa mrtwe gest a po takowym dluhym czasu wycze moczy k swiedecztwie nema, neb tak prawa nasse swiedczie, ze toliko bdiegicziem ale nespiecziem prawa ku pomoczy przichazegi, protoz smluw- czee wsseli kteraczy, bud poruczenstwie, swadebny nebo litkupnie etc. przes den a rok dale swiedciti moczi zadne nemagi wedle prawa — dawame Fili- powi za prawo, aby on przi domu swym zuostal. Ad secundum sentenciatum est. Item na druhy kus, kdez swrchupsani prziesezni wassi nas vstnie za nawczeni zadali gsu, kterak dwa mistrzi rzemesla ssewczowskeho, obywatele wassy przissli gsu na hodu a z prziehodne prchliwosti k wrazdie, a skrze to zeby czechmistrzi a mistrzi rzemesla ssewczowskeho ta dwa ssewcze nechtieli trpieti mezi sebu na rzemesle wolagicz se na list a zrziezenie rzemesla sweho, kteryz od nas magi, kdez tatkto swiedezie: item kazdy mistr, kteryzby proti swe czti vczinil a nebo se nieyakeho stutku nesslechetneho dopustil, a byloby zany purgmistrem, conssely vznano a suzeno, takowy aby s czechu byl wywrzen a wyobczowan a w miestie na rzemesle nikoli nebyl trpien — pani przatele mily, wiezte, ze wtom gest rozdiel takowy mezi morderzem a wra- zedlnikem: morderz gest ten, kteryz na czlowieka s dobrym rozmyslem a s zdrawym rozumem dobrowolnie vtok vezinie, bud na czestie swobodne nebo w lesy a nebo wyboy vezinie noczniem czasem na duom a niekoho tu zamorduge a ktemu lupez vczinie. Takowy acz lapen bude ma konimi wla- czen a na kolo wbitt byti; pakli vtecze, ma za nesslechetnika gmien a z czechu wywrzen a wyobczowan byti a na rzemesle aby nikoli nebyl trpien. Tez take kdyby se kradeze z raddy nebo gineho prohrzesseleho skutku do- pustil temuz podobneho a byl skrzto prawem odsuzen, nema takowy na rzemesle trpien byti. Ale wrazedlnik gest ten, ktozby nahodu przissel knieyake bitwie nebo swaru, budto w krezmie neb na rynku a neb na vlicziech a wtom rozwazugicz a nebo ginak z prchliwosti ktomu przigducz niekoho ranil nebo zabil a potom bylby lapen, takowy bywa suzen kmeczy, pakli vtecze, a k m'i przatelske skrze gednanie dobrych lidy przigde a to wsse vczinie, czoz gemu skrze lidy dobre bude rozeznano a nalezeno, takowi ma zase przigiat byti do czechu a ma swe rzemeslo dielati a za mistra tehoz rzemesla gmien byti; protoz wam toto za nawczenie dawame, abysste ta dwa ssewcze, aczby gine posskwrny na sobie nemieli, zase do czechu posadili a rzemeslo swe wedle ginych mistrow aby dielali a odbywali za dobre. Datum fferia VI ante Rogacionum anno 1508. 47. Ortel pro dluhy narczenie. De Triesch scripserunt. Nach Triesch. 1509. a. Wenn der Schuldner sich zu seiner Schuld bekennt, aber in der Einrede eine Gegenforderung geltend macht; so soll er dem Gläubiger zuerst seine Schuld bezahlen und dann kann er seine Gegenforderung bei Gericht einklagen. b. Der Gläubiger hat nicht das Recht, auf ein anderswo befindliches Vermögen des Schuldners Beschlag zu legen, sondern nur auf den Grund, der ihm für seine Schuld haftet.
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316 Sluzbu swu wzkazugem Mudrzy a oppatrni pani przatele mily! Przed- stupil przed nas Duchek z Hodicz przed zahageny saud zalugicze na Lin- harta Poyra spolususeda nasseho, winiecz gey 3XI s. na missensko, a on Linhart Poyr byl gemu toho dluhu weprzi na prwnie zalobie, a tu Duchek z Hodicz wystawil swiedomie Jana Bradacze a Welffle Fronawra. Kdyz gest Duchek z Hodicz s Linhartem poczet vczinil a potom na druhym sawdie tyz Linhart se ktomu dluhu seznal, vcziniw takowy odpor, kterak Duchek prosil geho, aby mu vdielal kopu kos k praskemu yarmarku, ze mu ge chcze zaplatiti, kdez Linhart vdielal gich kopu a sedm kos a Duchek se ktomu zna, ze sobie kazal vdielati, ale ze gich on newzal, nez toliko spoleczniczy geho ge wzali, totiz Jan Pekarz a Jan Bradacz, a ty se wtom znali przed nami, ze gsu ge wzali, a potom Yan Bradacz dal Duchkowi kopu, aby gi dal Lin- hartowi Pogrowi drzewe, nezli gsu ty kosy wzali, a Linhart Poyr gest toho weprzi, ze te kopy neprzigial, nez potom, kdyz gsu ty kosy wzali, tehdy Yan Bradacz Linhartowi dal V s, wtom se Linhart Poyr zna prawiecz, zeby z tiech V kop dal kopu Duchkowi z Hodicz za piwo, a naten dluh ale Duchek gest gemu toho we przi, ze mu Linhart Poyr nicz nedal, a potom Yan Pe- karz zpolecznik Duchu dal Linhartowi Pogrowi take V s., ale Linhart Poyr gest mu toho weprzi, otiech V kopach ze mu Yan Pekarz nicz nedal etc. Pak dale opiet przedstupil przed nas Nassek z Ruozene y obstawil bratru- swemu Marssowi z Raczowa X s. na missensko vnas w Trzessty na Waniow- skym mlynie, dawagicze winu bratru swemu Marssowi, ze mu gest dluzen natom grüntu, na kteremz gesscze Maress w Raczowie sedy, ale Maress gest mu toho weprzy, a tak prawie, ze odnieho nicz nema, nez ze ma od druheho bratra Radkowcze, a ze bratr gegich Radkowecz ten grunt Marssowi poddal, tak Maress przed nami prawil, — protoz, mily pani przatele, prosime was za nawczenie etc. Sentenciatum est desuper. Jakoz Duchek z Hodicz winy Linharta Pogra 3XI kopy na missensko, kdez mu Linhart Poyr na prwny zalobie weprzi byl a potom se na druhym sawdie gemu seznal, toto wam nato za prawo a za nawczenie dawame : po- niewadz se Linhart Poyr Duchkowi wtom dluhu seznal, tehdy wedle prawa ma gemu nayprwe ztoho dluhu praw byti. A kdyz to vczinie, a gemu praw bude, potom teprw, mali Linhart Poyr k Duchkowi zase yake narczenie, moze geho przed se wzieti a oto wedle prawa k niemu hledieti. Ad secundum taliter est sentenciatum. Item na druhy kus, kdez pissete, ze Maschek z Ruozene obstawil bratru swemu Marssowi z Raczowa X kop na missensko w Trzessty na Waniowskym mlynie, dawagicz mu winu, ze mu gest dluzen natom grüntu na kteremz w Raczowie sedy, toto za nawczenie miegte: poniewadz Massek ma swoy dluh natom gruntie w Raczowie, tehdy nemohl gest wedle prawa obstawiti swoy dluh na Waniowskym mlynie ale ma toho dluhu hledati na- tom gruntie w Raczowie a ginde nicz wedle prawa. Datum fferia VI ante Reminisczere, anno domini XVe nono.
316 Sluzbu swu wzkazugem Mudrzy a oppatrni pani przatele mily! Przed- stupil przed nas Duchek z Hodicz przed zahageny saud zalugicze na Lin- harta Poyra spolususeda nasseho, winiecz gey 3XI s. na missensko, a on Linhart Poyr byl gemu toho dluhu weprzi na prwnie zalobie, a tu Duchek z Hodicz wystawil swiedomie Jana Bradacze a Welffle Fronawra. Kdyz gest Duchek z Hodicz s Linhartem poczet vczinil a potom na druhym sawdie tyz Linhart se ktomu dluhu seznal, vcziniw takowy odpor, kterak Duchek prosil geho, aby mu vdielal kopu kos k praskemu yarmarku, ze mu ge chcze zaplatiti, kdez Linhart vdielal gich kopu a sedm kos a Duchek se ktomu zna, ze sobie kazal vdielati, ale ze gich on newzal, nez toliko spoleczniczy geho ge wzali, totiz Jan Pekarz a Jan Bradacz, a ty se wtom znali przed nami, ze gsu ge wzali, a potom Yan Bradacz dal Duchkowi kopu, aby gi dal Lin- hartowi Pogrowi drzewe, nezli gsu ty kosy wzali, a Linhart Poyr gest toho weprzi, ze te kopy neprzigial, nez potom, kdyz gsu ty kosy wzali, tehdy Yan Bradacz Linhartowi dal V s, wtom se Linhart Poyr zna prawiecz, zeby z tiech V kop dal kopu Duchkowi z Hodicz za piwo, a naten dluh ale Duchek gest gemu toho we przi, ze mu Linhart Poyr nicz nedal, a potom Yan Pe- karz zpolecznik Duchu dal Linhartowi Pogrowi take V s., ale Linhart Poyr gest mu toho weprzi, otiech V kopach ze mu Yan Pekarz nicz nedal etc. Pak dale opiet przedstupil przed nas Nassek z Ruozene y obstawil bratru- swemu Marssowi z Raczowa X s. na missensko vnas w Trzessty na Waniow- skym mlynie, dawagicze winu bratru swemu Marssowi, ze mu gest dluzen natom grüntu, na kteremz gesscze Maress w Raczowie sedy, ale Maress gest mu toho weprzy, a tak prawie, ze odnieho nicz nema, nez ze ma od druheho bratra Radkowcze, a ze bratr gegich Radkowecz ten grunt Marssowi poddal, tak Maress przed nami prawil, — protoz, mily pani przatele, prosime was za nawczenie etc. Sentenciatum est desuper. Jakoz Duchek z Hodicz winy Linharta Pogra 3XI kopy na missensko, kdez mu Linhart Poyr na prwny zalobie weprzi byl a potom se na druhym sawdie gemu seznal, toto wam nato za prawo a za nawczenie dawame : po- niewadz se Linhart Poyr Duchkowi wtom dluhu seznal, tehdy wedle prawa ma gemu nayprwe ztoho dluhu praw byti. A kdyz to vczinie, a gemu praw bude, potom teprw, mali Linhart Poyr k Duchkowi zase yake narczenie, moze geho przed se wzieti a oto wedle prawa k niemu hledieti. Ad secundum taliter est sentenciatum. Item na druhy kus, kdez pissete, ze Maschek z Ruozene obstawil bratru swemu Marssowi z Raczowa X kop na missensko w Trzessty na Waniowskym mlynie, dawagicz mu winu, ze mu gest dluzen natom grüntu na kteremz w Raczowie sedy, toto za nawczenie miegte: poniewadz Massek ma swoy dluh natom gruntie w Raczowie, tehdy nemohl gest wedle prawa obstawiti swoy dluh na Waniowskym mlynie ale ma toho dluhu hledati na- tom gruntie w Raczowie a ginde nicz wedle prawa. Datum fferia VI ante Reminisczere, anno domini XVe nono.
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317 48. Mozeli kto pro dluh smrti dluznika sweho na statku geho pozuosta- stalem dluh swoy postiehati, z kterehoz za ziwnosti dluznika sweho dluhu nevpomienal. Do Czaslawie psano gest. Nach Časlau. 1509. a. Der Gläubiger ist berechtigt, auch nach dem Tode des Schuldners seine An- sprüche auf das hinterlassene Vermögen desselben geltend zu machen, wenn er sie hin- länglich zu beweisen vermag, wenn er gleich während des Lebens des Schuldners ihn nie an die Schuld erinnert hat. b. Das Zeugniss von zwei Frauen reicht zum Reweise nicht hin. c. Ansprüche auf ein in einem fremden Gerichte gelegenes Gut können daselbst geltend gemacht werden, wenn beide Theile damit einverstanden sind, sich diesem zu unterwerfen. Sluzba nasse wzaczne opatrnosti. Pani przatele nassy mily! Jakoz ste nynie knam wyslali opatrne Zycha, Jacuba a Girzika pisarze wasseho miesczkeho oto czo se prze dotycze Walsse Czyhluze z Hradze Kralowe, kteryz narzieka statek Waczlawowi Kolebowi czlowieku pana Mikulasse Teczky z Lichtinburka gmenowitie duom w miestie wassem polozity, kteryz gemu mati geho poruczila pro nieyaky dluh, kteryzby mati geho temuz Walssowi dluzna pozuostala etc. — pani przatele mily, k zadosti wassy dali gsme nato wam prwe navczenie, abysste wysse psanym stranam oto rok slozili a potom gim sud zawity osedli, zalobu, odpor y gich swiedomie wy- slysseli. Budeli strana odpornie to swiedomie trpieti, to przi ny stogi, a poniewadz ty prze wedle prawa wasseho przed sudem gesscze negsu slyssana ani suzena, a ten duom w miestie wassem poloziti gest, na kteremzto Waless dluhu sweho postiehan gest slussne a sprawedliwe wedle prawa nasseho, aby Waless dluhu sweho hledal na prawie wassem, a ku prawu vruczil te prze k dostanie. A kdyz to vczinie, teprw obiema stranam rok raczte sloziti k sudu zawitemu a ktomu roku, aby se kazda strana zalobni a odporna wssemi potrzebami opatrzila wedle prawa; kdezto pak budeteli wczeni pochybeni mieti, raczte dwa z sebe knam wyslati obyczegem starozitnym spissiecz za- lobu y odpor, dame wam nato nauczenie. Datum fferia VI post sancti Fran- cisci. Anno domini XVe nono. Item na trzeti kus. Jako ste otazku vczinili, przi seznanie zenskem yak se wedle prawo ma zachowano byti, toto wam za nawczenie dawame. Gestli ze Waless yakozto zalobna strana a Waczlaw iakozto odporna stanu dobrowolnie kuprawu wassemu tiem zpuosobem a zrziezenie prawa, yako se swrchu pisse, tehdy tiech dwu zen swiedomie wte przi nenie dostatne ani przi- gemnie wedle prawa nasseho. Item trzeti kus. Czo se swiedomie wystawenie dotycze Walssowa, toto za nawczenie miegte. Poniewadz to diedicztwie w miestie wassem po- lozite gest, na kteremz Waless dluhu sweho hleda, aby to przed prawem wassim bylo postaweno a slyssano, leczby zhodne prziecziny k vlozenemu roku bezelsti postaweno byti nemohlo, a wssak acz by se obie stranie wysse- psannym zpuosobem stati ktomu roku podwolili.
317 48. Mozeli kto pro dluh smrti dluznika sweho na statku geho pozuosta- stalem dluh swoy postiehati, z kterehoz za ziwnosti dluznika sweho dluhu nevpomienal. Do Czaslawie psano gest. Nach Časlau. 1509. a. Der Gläubiger ist berechtigt, auch nach dem Tode des Schuldners seine An- sprüche auf das hinterlassene Vermögen desselben geltend zu machen, wenn er sie hin- länglich zu beweisen vermag, wenn er gleich während des Lebens des Schuldners ihn nie an die Schuld erinnert hat. b. Das Zeugniss von zwei Frauen reicht zum Reweise nicht hin. c. Ansprüche auf ein in einem fremden Gerichte gelegenes Gut können daselbst geltend gemacht werden, wenn beide Theile damit einverstanden sind, sich diesem zu unterwerfen. Sluzba nasse wzaczne opatrnosti. Pani przatele nassy mily! Jakoz ste nynie knam wyslali opatrne Zycha, Jacuba a Girzika pisarze wasseho miesczkeho oto czo se prze dotycze Walsse Czyhluze z Hradze Kralowe, kteryz narzieka statek Waczlawowi Kolebowi czlowieku pana Mikulasse Teczky z Lichtinburka gmenowitie duom w miestie wassem polozity, kteryz gemu mati geho poruczila pro nieyaky dluh, kteryzby mati geho temuz Walssowi dluzna pozuostala etc. — pani przatele mily, k zadosti wassy dali gsme nato wam prwe navczenie, abysste wysse psanym stranam oto rok slozili a potom gim sud zawity osedli, zalobu, odpor y gich swiedomie wy- slysseli. Budeli strana odpornie to swiedomie trpieti, to przi ny stogi, a poniewadz ty prze wedle prawa wasseho przed sudem gesscze negsu slyssana ani suzena, a ten duom w miestie wassem poloziti gest, na kteremzto Waless dluhu sweho postiehan gest slussne a sprawedliwe wedle prawa nasseho, aby Waless dluhu sweho hledal na prawie wassem, a ku prawu vruczil te prze k dostanie. A kdyz to vczinie, teprw obiema stranam rok raczte sloziti k sudu zawitemu a ktomu roku, aby se kazda strana zalobni a odporna wssemi potrzebami opatrzila wedle prawa; kdezto pak budeteli wczeni pochybeni mieti, raczte dwa z sebe knam wyslati obyczegem starozitnym spissiecz za- lobu y odpor, dame wam nato nauczenie. Datum fferia VI post sancti Fran- cisci. Anno domini XVe nono. Item na trzeti kus. Jako ste otazku vczinili, przi seznanie zenskem yak se wedle prawo ma zachowano byti, toto wam za nawczenie dawame. Gestli ze Waless yakozto zalobna strana a Waczlaw iakozto odporna stanu dobrowolnie kuprawu wassemu tiem zpuosobem a zrziezenie prawa, yako se swrchu pisse, tehdy tiech dwu zen swiedomie wte przi nenie dostatne ani przi- gemnie wedle prawa nasseho. Item trzeti kus. Czo se swiedomie wystawenie dotycze Walssowa, toto za nawczenie miegte. Poniewadz to diedicztwie w miestie wassem po- lozite gest, na kteremz Waless dluhu sweho hleda, aby to przed prawem wassim bylo postaweno a slyssano, leczby zhodne prziecziny k vlozenemu roku bezelsti postaweno byti nemohlo, a wssak acz by se obie stranie wysse- psannym zpuosobem stati ktomu roku podwolili.
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318 49. Opiet dale tyz pani Czaslawsscy otazky czinili gsu dolepsane, ze kdez dieditwie lezie, tu ma suzeno byti prawem. Nach Časlau. 1509. a. Mit 48. c. übereinstimmend. b. Ein geachteter Geistlicher kann zum Vormund einer Verlassenschaft (poručnik) ernannt, doch sollen ihm wenigstens zwei angesessene Bürger in gleicher Eigenschaft beigegeben werden. c. Eine vor Gericht geschehene und in die öffentlichen Bücher eingetragene Ueber- gabe kann auf dem Todtenbette nicht mehr widerrufen werden, doch kann man über das, was man sich allenfalls in jener Verschreibung vorbehalten hat, frei verfügen. d. Der Deponent erweist die Betragshöhe des einem Andern zur Aufbewahrung gegebenen Geldes mit seinem Eide. e. Eine Mutter hinterlässt ihr Vermögen der Tochter und ihrem Schwiegersohn mit seinen Kindern. Die Tochter stirbt. Die Erbschaft fällt dem Schwiegersohn und seinen Kindern zu gleichen Theilen zu. f. Verwahrung von Seite der Iglauer, dass nicht in Folge einer ertheilten Be- lehrung Jemand ohne Antwort und Einrede, überhaupt ohne vollständige Durchführung des Prozesses gedrückt und verurtheilt werde. Denn das Urtheil solle sich nach der Klage und Antwort richten. Wenn daher im Wege des weitern Rechtszuges eine solche Streitsache nach Iglau käme, so würde ganz ohne Rücksicht auf die früher ertheilte Belehrung die Entscheidung nach Maassgabe des Rechtes erfolgen. Item nayprwe, czo se Walsse dotycze, poniewadz ta prze wzessla gest przez prawem wassim tak, ze Waless narzieka statek Waczlawowi Kolebowi od materze kssafftem dany pro dluh materze geho etc. zachowayte se wtom tak, yako gsme wam prwe otom odepsali a nauczenie dali. Mozeli kniez porucznikem byti. Item na druhy kus, kdez zadate wiedieti, muozeli kniez porucznikem byti, raczte wiedieti, ze kazdy kniez dobrowiestny gsa k poruczenstwie poza- dan a powolan nebo prossen moze byti porucznikem, wssak at gsu wedle nieho poruczniczy naymenie dwa miessczeny vsedla. Kto komu statek swoy odewzda. Item na trzety kus, kto komu statek swoy przed raddu nebo przed prawem odewzda a w kniehy mieczske zapisse, ten toho odewzdanie a zapsanie na smrtedlne posteli nemuoz zrussiti, leczby sobie wtom zapisu czo pozachowal a wymienil, ginak nicz. Kto ktomu penieze schowati da. Item na cztwrty kus, czo se Chladky dotycze, ktera na smrtedlne posteli oznamila przed poruczniky, ze ma penieze sobie dane schowati; po- wiediela, czy gsu, ale nepowiediela, czo gich gest, a poruczniczy ty penieze wzawsse przeczetli ge, y czy gsu penieze wicze prawi byti peniez, nezli po- ruczniczy wicztli — toto za nauczenie miegte. Poniewadz ten czlowiek prawi wicze tiech peniez byti, nezli poruczniczy wycztli, nechtieli bez toho byti, mosy to prowesti dwiema prsty na krzizi wedle prawa, ze tiech peniez wicze bylo; a kdyzto vczinie, magi gemu poruczniczy z statku Chladkowe ty penieze doplniti.
318 49. Opiet dale tyz pani Czaslawsscy otazky czinili gsu dolepsane, ze kdez dieditwie lezie, tu ma suzeno byti prawem. Nach Časlau. 1509. a. Mit 48. c. übereinstimmend. b. Ein geachteter Geistlicher kann zum Vormund einer Verlassenschaft (poručnik) ernannt, doch sollen ihm wenigstens zwei angesessene Bürger in gleicher Eigenschaft beigegeben werden. c. Eine vor Gericht geschehene und in die öffentlichen Bücher eingetragene Ueber- gabe kann auf dem Todtenbette nicht mehr widerrufen werden, doch kann man über das, was man sich allenfalls in jener Verschreibung vorbehalten hat, frei verfügen. d. Der Deponent erweist die Betragshöhe des einem Andern zur Aufbewahrung gegebenen Geldes mit seinem Eide. e. Eine Mutter hinterlässt ihr Vermögen der Tochter und ihrem Schwiegersohn mit seinen Kindern. Die Tochter stirbt. Die Erbschaft fällt dem Schwiegersohn und seinen Kindern zu gleichen Theilen zu. f. Verwahrung von Seite der Iglauer, dass nicht in Folge einer ertheilten Be- lehrung Jemand ohne Antwort und Einrede, überhaupt ohne vollständige Durchführung des Prozesses gedrückt und verurtheilt werde. Denn das Urtheil solle sich nach der Klage und Antwort richten. Wenn daher im Wege des weitern Rechtszuges eine solche Streitsache nach Iglau käme, so würde ganz ohne Rücksicht auf die früher ertheilte Belehrung die Entscheidung nach Maassgabe des Rechtes erfolgen. Item nayprwe, czo se Walsse dotycze, poniewadz ta prze wzessla gest przez prawem wassim tak, ze Waless narzieka statek Waczlawowi Kolebowi od materze kssafftem dany pro dluh materze geho etc. zachowayte se wtom tak, yako gsme wam prwe otom odepsali a nauczenie dali. Mozeli kniez porucznikem byti. Item na druhy kus, kdez zadate wiedieti, muozeli kniez porucznikem byti, raczte wiedieti, ze kazdy kniez dobrowiestny gsa k poruczenstwie poza- dan a powolan nebo prossen moze byti porucznikem, wssak at gsu wedle nieho poruczniczy naymenie dwa miessczeny vsedla. Kto komu statek swoy odewzda. Item na trzety kus, kto komu statek swoy przed raddu nebo przed prawem odewzda a w kniehy mieczske zapisse, ten toho odewzdanie a zapsanie na smrtedlne posteli nemuoz zrussiti, leczby sobie wtom zapisu czo pozachowal a wymienil, ginak nicz. Kto ktomu penieze schowati da. Item na cztwrty kus, czo se Chladky dotycze, ktera na smrtedlne posteli oznamila przed poruczniky, ze ma penieze sobie dane schowati; po- wiediela, czy gsu, ale nepowiediela, czo gich gest, a poruczniczy ty penieze wzawsse przeczetli ge, y czy gsu penieze wicze prawi byti peniez, nezli po- ruczniczy wicztli — toto za nauczenie miegte. Poniewadz ten czlowiek prawi wicze tiech peniez byti, nezli poruczniczy wycztli, nechtieli bez toho byti, mosy to prowesti dwiema prsty na krzizi wedle prawa, ze tiech peniez wicze bylo; a kdyzto vczinie, magi gemu poruczniczy z statku Chladkowe ty penieze doplniti.
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319 Kdyzby kto statek swoy poruczil dczerzi, zeti s dietmi. Item na paty kus, kdez Elisska poruczila statek swoy Markletie dcerzi swe a Girzikowi zeti swemu s dietmi, a poniewadz Markleta dezera gegi vmrzela, komu by ten statek sprawedliwie przislussil — toto miegte za nauczenie, aby ten statek dielen byl mezi otczem a dietim rownym dielem. Toto wssak, pani przatele mily, na posledy w swrchupsanych artyku- liech a nauczenie sobie zachowawagicze, ze nechczme, by kto tiemto nau- czeniem nassim miel podweden byti takowymto obyczegem, aby snad nie- koho bez rzadu prawa a wyslyssenie stran odpornych w zalobie y wodpo- wiedi dokonalych chtieli obtiezeti a sudeti wedle toho nauczenie, neb wtom wedle polozenie zaloby y odpowiedi promiena bywa, a kdyzby to odwo- laniem ku prawu nassemu na nas prziesslo, a promiena wtom byla, wassy opatrnosti toto nauczenie od nas dane opowrhucze, wedle rziezenie praw nassich ortel bychom wypowiedieli aneb nauczenie nato dali. Datum fferia VI post sancti Francisci. Anno XVe nono. 50. Ktoby koho ochromil wietssy y menssy chromotu, czo gest pokuty nato. De Triesch scripserunt. Nach Triesch. 1511. Strafe einer grössern Lähmung an der linken Hand: 14 Mark kurze Schillinge, wovon 10 Mark dem Verwundeten, 3 Mark dem Richter, den Consuln 1 Mark ent- fallen ; für die kleinere Lemde des Fingers an der rechten Hand entfallen als Strafe 3 Mark k. Sch. und zwar dem Verwundeten 2, dem Richter und den Consuln eine. Sluzbu swu wzkazugem. Mudrzy a opatrny pani etc. Przedstupil przed nasse praw Hanus Plutinogarowe zet a zalowil na Michala rzeznika a na Parziezka spolususedy nasse, ze gsu nan wybiechli s Parzizkowa domu a gey o zdrawi prziprawiti na lewe rucze pod loktem a na prawe rucze maly prst tehoz geho ochromili. Odpor Michala rzeznika, ze gest ssel noczniem czasem k Parziezkowi y nalezl Hanusa Plutinagorowa zetie, an stogi przed Parziezkowym domu s ssawliczy, kdez geho Michal ptal se, czo tu czinie a nakoho czeka, a Hanus Michalowi odpowiediel: Michale, nemam stebu nicz cziniti, dy przed se, nez Parziezkem, a stiem Michal ssel Parziezkowi, a Hanus y hned za Michalem, u kazal sobie naliti, a hospodarz kazal gemu naliti az do trzetiho zeytlika a potom gemu wicze naliwati nedal, neb hospodarz srozumiel ze Hanus proti memu zlu wuoli ma, a kdyz hospodarz Hanusowi naliwati nedal, tehda Hanus hospodarzowi lati poczal y kaczierze gemu dawati, a wtom Hanuss ssel wen a dwerze skuoro rozrazil tagicz y hospodyni tez skuoro porazil. Potom Michal wyssel zaniem wen a prosil Hanusa, aby nicz nepoczinal, a prowodil Hanusa az k geho domu, a Hanus Michalowi slibil, ze nicz nechcze poczinati, a wtom Michal zase k Parziezkowi ssel na piwo. Potom Hanus powssem ssel zase okolo rynku trzikrat a wzdy na stienu Parziezkowu tlawkl a lal, a oni gemu zadne odpowiedi nedali, az potrzeti, tehda Michal wstaw wzal hospodarzowu ssawliczi y wyssel przed duom a rzekl: kto gsu ti rekowe, tehdy y hned
319 Kdyzby kto statek swoy poruczil dczerzi, zeti s dietmi. Item na paty kus, kdez Elisska poruczila statek swoy Markletie dcerzi swe a Girzikowi zeti swemu s dietmi, a poniewadz Markleta dezera gegi vmrzela, komu by ten statek sprawedliwie przislussil — toto miegte za nauczenie, aby ten statek dielen byl mezi otczem a dietim rownym dielem. Toto wssak, pani przatele mily, na posledy w swrchupsanych artyku- liech a nauczenie sobie zachowawagicze, ze nechczme, by kto tiemto nau- czeniem nassim miel podweden byti takowymto obyczegem, aby snad nie- koho bez rzadu prawa a wyslyssenie stran odpornych w zalobie y wodpo- wiedi dokonalych chtieli obtiezeti a sudeti wedle toho nauczenie, neb wtom wedle polozenie zaloby y odpowiedi promiena bywa, a kdyzby to odwo- laniem ku prawu nassemu na nas prziesslo, a promiena wtom byla, wassy opatrnosti toto nauczenie od nas dane opowrhucze, wedle rziezenie praw nassich ortel bychom wypowiedieli aneb nauczenie nato dali. Datum fferia VI post sancti Francisci. Anno XVe nono. 50. Ktoby koho ochromil wietssy y menssy chromotu, czo gest pokuty nato. De Triesch scripserunt. Nach Triesch. 1511. Strafe einer grössern Lähmung an der linken Hand: 14 Mark kurze Schillinge, wovon 10 Mark dem Verwundeten, 3 Mark dem Richter, den Consuln 1 Mark ent- fallen ; für die kleinere Lemde des Fingers an der rechten Hand entfallen als Strafe 3 Mark k. Sch. und zwar dem Verwundeten 2, dem Richter und den Consuln eine. Sluzbu swu wzkazugem. Mudrzy a opatrny pani etc. Przedstupil przed nasse praw Hanus Plutinogarowe zet a zalowil na Michala rzeznika a na Parziezka spolususedy nasse, ze gsu nan wybiechli s Parzizkowa domu a gey o zdrawi prziprawiti na lewe rucze pod loktem a na prawe rucze maly prst tehoz geho ochromili. Odpor Michala rzeznika, ze gest ssel noczniem czasem k Parziezkowi y nalezl Hanusa Plutinagorowa zetie, an stogi przed Parziezkowym domu s ssawliczy, kdez geho Michal ptal se, czo tu czinie a nakoho czeka, a Hanus Michalowi odpowiediel: Michale, nemam stebu nicz cziniti, dy przed se, nez Parziezkem, a stiem Michal ssel Parziezkowi, a Hanus y hned za Michalem, u kazal sobie naliti, a hospodarz kazal gemu naliti az do trzetiho zeytlika a potom gemu wicze naliwati nedal, neb hospodarz srozumiel ze Hanus proti memu zlu wuoli ma, a kdyz hospodarz Hanusowi naliwati nedal, tehda Hanus hospodarzowi lati poczal y kaczierze gemu dawati, a wtom Hanuss ssel wen a dwerze skuoro rozrazil tagicz y hospodyni tez skuoro porazil. Potom Michal wyssel zaniem wen a prosil Hanusa, aby nicz nepoczinal, a prowodil Hanusa az k geho domu, a Hanus Michalowi slibil, ze nicz nechcze poczinati, a wtom Michal zase k Parziezkowi ssel na piwo. Potom Hanus powssem ssel zase okolo rynku trzikrat a wzdy na stienu Parziezkowu tlawkl a lal, a oni gemu zadne odpowiedi nedali, az potrzeti, tehda Michal wstaw wzal hospodarzowu ssawliczi y wyssel przed duom a rzekl: kto gsu ti rekowe, tehdy y hned
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320 Hanus poczal na Michala biti a Michal se gemu branil. Potom kdyz gsu Ha- nusa conssele przed se zawolali, znali se ktomu, ze gey Michal domu pro- wodil, a Hanus toho wsseho przel, ale knap geden wyznal, ze gey Michal domu prowodil a potom Michal oswiedczil hospodarzem prziseznym a suse- dem. Protoz mudrzi a opatrni pani w miti prosime za nawczenie; yakz nam poradite, tak se wtom zachowati chezme. Ex Triesch fferia IIII post Invo- cauit anno domini XVe vndecimo. Sententia. Poniewadz Hanus Plutinogaru zet swu sskodu a chromotu poklada na Michala rzeznika a na Parziezka, kdez oni proti geho zalobie odpor swe newinnosti dostatecznie neodpieragi ani odmluwagi, tak yakoby na nieho zalobu vcziniti mieli, nato wam toto za prawo rziekame, ze gest Michal a Parzizek propadli pokuty wedle prawa nasseho za chromotu wietssie na lewe rucze XIIII hrziwen kratkych: X hrziwen ranienemu, richtarzi trzi hrziwny a conssellom gednu hrziwnu. Item za menssy chromotu: totiz na prawe rucze maly prst propadli, gsu pokuty wedle prawa nasseho trzi hrziewny kratke : totiz ranienemu dwie hrziwie, richtarzi a consselom gednu hrziewnu. Actum ff. VI ante dominicam Oculi, anno domini XVe vndecimo. 51. Wie sol ainer verpüset werden vmb ain mawlslag. Ad Wolfframs scriptum est. Nach Wolframs. 1511. Strafe des Maulschlags vor Gericht: 21/2 Mark k. Sch. und zwar dem Selbschol 1, dem Richter 1 und 1/2 den Schöffen. Burgermaister vnd rath etc. Dem richter vnd scheppen czum Wolframs. Als ir an vns pracht habt, wie der Nicl von der Czeyl mit dem Hanusen von Dreyenhoffen bei euch im gericht czu krieg vnd in ezwittracht komen sein von wegen ainer wisen, vnd wie der Nicl in demselben krieg vnd czwi- tracht den Hansen an sein Mawl vorn an die ezend mit ewicher hant ge- slagen hat in gegenwartikait vier geswaren scheppen, vnd begert darüber vnderweysung, — mit mer inhalt hab wir vernommen. Sentenciatum est desuper. Seinttemallen der Nicl von Dreynhöffen sulichen freul und gewalt in ewerm gericht hat begunnen vnd hat nicht geschant des gerichts noch der geswaren scheppen, weliche gegenwärtig gewesen sein. vnd den Hansen von Dreyenhöffen vnwirdiglich an sein mawl vnd die czend varen mit ewicher hannt geslagen, dorauf tail wir euch czu ainem rechten, das der Nicl ist ver- fallen czu wanndl dritthalb mark kurcze : ain mark dem richter und die halb mark denn scheppen nach vnsern statrechten. Actum vt supra. 52. Kdezby geden druheho sskarednie ohawil a ochromil. Nach Triesch. 1509. Strafe einer entstellenden Verstümmelung: 14 Mark; 10 dem Selbschol, 3 dem Richter, 1 den Consuln.
320 Hanus poczal na Michala biti a Michal se gemu branil. Potom kdyz gsu Ha- nusa conssele przed se zawolali, znali se ktomu, ze gey Michal domu pro- wodil, a Hanus toho wsseho przel, ale knap geden wyznal, ze gey Michal domu prowodil a potom Michal oswiedczil hospodarzem prziseznym a suse- dem. Protoz mudrzi a opatrni pani w miti prosime za nawczenie; yakz nam poradite, tak se wtom zachowati chezme. Ex Triesch fferia IIII post Invo- cauit anno domini XVe vndecimo. Sententia. Poniewadz Hanus Plutinogaru zet swu sskodu a chromotu poklada na Michala rzeznika a na Parziezka, kdez oni proti geho zalobie odpor swe newinnosti dostatecznie neodpieragi ani odmluwagi, tak yakoby na nieho zalobu vcziniti mieli, nato wam toto za prawo rziekame, ze gest Michal a Parzizek propadli pokuty wedle prawa nasseho za chromotu wietssie na lewe rucze XIIII hrziwen kratkych: X hrziwen ranienemu, richtarzi trzi hrziwny a conssellom gednu hrziwnu. Item za menssy chromotu: totiz na prawe rucze maly prst propadli, gsu pokuty wedle prawa nasseho trzi hrziewny kratke : totiz ranienemu dwie hrziwie, richtarzi a consselom gednu hrziewnu. Actum ff. VI ante dominicam Oculi, anno domini XVe vndecimo. 51. Wie sol ainer verpüset werden vmb ain mawlslag. Ad Wolfframs scriptum est. Nach Wolframs. 1511. Strafe des Maulschlags vor Gericht: 21/2 Mark k. Sch. und zwar dem Selbschol 1, dem Richter 1 und 1/2 den Schöffen. Burgermaister vnd rath etc. Dem richter vnd scheppen czum Wolframs. Als ir an vns pracht habt, wie der Nicl von der Czeyl mit dem Hanusen von Dreyenhoffen bei euch im gericht czu krieg vnd in ezwittracht komen sein von wegen ainer wisen, vnd wie der Nicl in demselben krieg vnd czwi- tracht den Hansen an sein Mawl vorn an die ezend mit ewicher hant ge- slagen hat in gegenwartikait vier geswaren scheppen, vnd begert darüber vnderweysung, — mit mer inhalt hab wir vernommen. Sentenciatum est desuper. Seinttemallen der Nicl von Dreynhöffen sulichen freul und gewalt in ewerm gericht hat begunnen vnd hat nicht geschant des gerichts noch der geswaren scheppen, weliche gegenwärtig gewesen sein. vnd den Hansen von Dreyenhöffen vnwirdiglich an sein mawl vnd die czend varen mit ewicher hannt geslagen, dorauf tail wir euch czu ainem rechten, das der Nicl ist ver- fallen czu wanndl dritthalb mark kurcze : ain mark dem richter und die halb mark denn scheppen nach vnsern statrechten. Actum vt supra. 52. Kdezby geden druheho sskarednie ohawil a ochromil. Nach Triesch. 1509. Strafe einer entstellenden Verstümmelung: 14 Mark; 10 dem Selbschol, 3 dem Richter, 1 den Consuln.
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321 Judex et jurati de Triesch scripserunt in hec uerba. Sluzbu nassy ect. przedstupil przed nas w zahagenem sudu Jan z Lowietina, zalugicz na Wawru z Hodicz, dawagicz gemu winu, kterak gest geho ohawil na twarzi tak, ze gemu stial puol nosu y s wyrchnie dasny na prawe stranie az gemu doluow wyseli y s huby, a ze gemu lazebnik dewiet hefftu vezinil a puol ssesta zubow gemu wynial, a dwa na miestie nalezli, ale Wawra z Hodicz gemu toho weprzi gest prawicz, ze tiem winen nenie a ze gemu toho neuczinil; proti tomu Jan z Lowietina wystawil swiedomie Benesse sswagra sweho a Jana susedy swe z Lowietina, a pro dalssy swiedomie przisset Girzik Ko- sarz vrzednik nass s Michalem Wrchankem prziseznym nassim, ktomu wzali gim mecz a tesak, mecz byl bratru Wawry a tesak byl Wawru z Hodicz, a natom tesaku znamenie se nalezlo y przed prawem nassim, ze gesscze na tesaku krew byla, potom dale wolali gsme na Wawru na prawie nassem po- trzikrat, mieli si cziem hogiti, ze tiem skutkem winen nenie, e mu prawo toho przege, a on swiedomie zadneho mieti nemohl — protoz, pani mily, prosime za nawczenie etc. Sentenciatum est desuper. Nato wam toto za nawczenie dawame. Poniewadz Jan z Lowietina wystawil swiedomi na Wawru z Hodicz, ze gey sskaredie ohawil na twarzi, yakoz si w geho zalobnie ssirze wyslowuge, a on Wawra proti takowemu swiedomi zadneho odporu neuczinil, tehdy gest Wawra propadl winy ze ta- kowe ohawenie a chromotu XIIII hrziwen wedle prawa nasseho: X hr. Janowi ohawenemu, richtarzi III hrziwny a consselum gednu. Actum ff. die sancti Othmari anno XVe nono. 53. Wssichny swiedkowe s obu stran zalobnie y take odpornie, kterzy stranam chczy swiedcziti, przed prawem magi prziesahu veziniti, zdwihna dwa prsty prwe, nezliby poczali swiedcziti, a to wtiemito slowy. Die Zeugen beider Partheien haben beim Eide vor Gericht, bevor sie ihre Aussage machen, zwei Finger in die Höhe zu heben, mit den Worten: Ich N. N. schwöre zu Gott, zur Mutter Gottes und zu allen Heiligen, dass ich nichts Anderes in der Sache, worüber ich Zeugenschaft ablegen soll, reden werde, als die lautere Wahrheit, so wahr mir Gott helfe, die Mutter Gottes und alle Heiligen. Ja Waczlaw prziesaham panu bohu, matcze bozie y wssem swatym, ze tuto nic gineho prawiti nebudu, oczemz swiedcziti mam, nezli prawu prawdu. Tak mi pan buoh pomahay, matka bozie, y wssichny swati. 54. Ad Czasslaniam. Ex parte cuiusdam testamenti, et quod ante omnia testata debita iuste contracta ex testamento testati primum sunt soluenda. Nach Caslau. 1512. a. Ein Mann hatte ein Testament gemacht, sich aber einen Theil seines Ver- mögens noch zur freien Verfügung vorbehalten. Nach seinem ohne Verfügung über diesen Theil erfolgten Tode erhebt die Wittwe Ansprüche darauf, als zu ihrem Dritttheil ge- hörig. Es wird entschieden, dass der Wittwe nur der dritte Theil davon gebühre, weil Tomaschek, Schöffensprüche. 21
321 Judex et jurati de Triesch scripserunt in hec uerba. Sluzbu nassy ect. przedstupil przed nas w zahagenem sudu Jan z Lowietina, zalugicz na Wawru z Hodicz, dawagicz gemu winu, kterak gest geho ohawil na twarzi tak, ze gemu stial puol nosu y s wyrchnie dasny na prawe stranie az gemu doluow wyseli y s huby, a ze gemu lazebnik dewiet hefftu vezinil a puol ssesta zubow gemu wynial, a dwa na miestie nalezli, ale Wawra z Hodicz gemu toho weprzi gest prawicz, ze tiem winen nenie a ze gemu toho neuczinil; proti tomu Jan z Lowietina wystawil swiedomie Benesse sswagra sweho a Jana susedy swe z Lowietina, a pro dalssy swiedomie przisset Girzik Ko- sarz vrzednik nass s Michalem Wrchankem prziseznym nassim, ktomu wzali gim mecz a tesak, mecz byl bratru Wawry a tesak byl Wawru z Hodicz, a natom tesaku znamenie se nalezlo y przed prawem nassim, ze gesscze na tesaku krew byla, potom dale wolali gsme na Wawru na prawie nassem po- trzikrat, mieli si cziem hogiti, ze tiem skutkem winen nenie, e mu prawo toho przege, a on swiedomie zadneho mieti nemohl — protoz, pani mily, prosime za nawczenie etc. Sentenciatum est desuper. Nato wam toto za nawczenie dawame. Poniewadz Jan z Lowietina wystawil swiedomi na Wawru z Hodicz, ze gey sskaredie ohawil na twarzi, yakoz si w geho zalobnie ssirze wyslowuge, a on Wawra proti takowemu swiedomi zadneho odporu neuczinil, tehdy gest Wawra propadl winy ze ta- kowe ohawenie a chromotu XIIII hrziwen wedle prawa nasseho: X hr. Janowi ohawenemu, richtarzi III hrziwny a consselum gednu. Actum ff. die sancti Othmari anno XVe nono. 53. Wssichny swiedkowe s obu stran zalobnie y take odpornie, kterzy stranam chczy swiedcziti, przed prawem magi prziesahu veziniti, zdwihna dwa prsty prwe, nezliby poczali swiedcziti, a to wtiemito slowy. Die Zeugen beider Partheien haben beim Eide vor Gericht, bevor sie ihre Aussage machen, zwei Finger in die Höhe zu heben, mit den Worten: Ich N. N. schwöre zu Gott, zur Mutter Gottes und zu allen Heiligen, dass ich nichts Anderes in der Sache, worüber ich Zeugenschaft ablegen soll, reden werde, als die lautere Wahrheit, so wahr mir Gott helfe, die Mutter Gottes und alle Heiligen. Ja Waczlaw prziesaham panu bohu, matcze bozie y wssem swatym, ze tuto nic gineho prawiti nebudu, oczemz swiedcziti mam, nezli prawu prawdu. Tak mi pan buoh pomahay, matka bozie, y wssichny swati. 54. Ad Czasslaniam. Ex parte cuiusdam testamenti, et quod ante omnia testata debita iuste contracta ex testamento testati primum sunt soluenda. Nach Caslau. 1512. a. Ein Mann hatte ein Testament gemacht, sich aber einen Theil seines Ver- mögens noch zur freien Verfügung vorbehalten. Nach seinem ohne Verfügung über diesen Theil erfolgten Tode erhebt die Wittwe Ansprüche darauf, als zu ihrem Dritttheil ge- hörig. Es wird entschieden, dass der Wittwe nur der dritte Theil davon gebühre, weil Tomaschek, Schöffensprüche. 21
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322 sie, da sie doch bei jenem Testamente zugegen gewesen sei, keine Einsprache dagegen erhoben habe. b. Creditores sunt propinquissimi heredes. Nach Abzug der Schulden, dann dessen, was der Erblasser zu seinem Seelenheil mit Einwilligung seiner Frau vermacht hat, ge- bührt dieser erst das Drittel der Hinterlassenschaft. Purgmistr a radda miesta Gihlawy mudrym a opatrnym panom purg- mistru a raddie miesta Czaslawie sluzbu nassy wzkazugem. Jakoz ste opa- trne Matiege Slezaka a Woytiecha rzeznika spoluprziesezne wasse knam wyslali nawczenie zadage na dwa kusy dolepsane, kterez przed nami wtato slowa przedlozili gsu: nayprwe, kterak nebozsstik Krzisstan niekdy spolu- miesscztienin wass mymo swe poruczenstwie pozuostawil sobie cztwrty die- diny kssaftem swym nezrzizene, na kterez se tahne pani Dorotha manzelka tehoz Krisstana pozuostala prawicz, zeby gie prawie a sprawedliwie ty trzi czwrti przislusseli na gegie trzetinu. Item druhy kus gest tento, ze neboz- sstik Krzisstan nechal drahnie dluhu posobie, kteryz gest za sweho zdra- weho ziwota dluzen zuostal a platiti powinowat byl, a ten dluh giz po smrti geho ma se platiti z statku geho pozuostaleho, kdez se pani Dorotha man- zelka geho, pokudzby se na gegie trzetinu dostalo, platiti zpiera, mali ona s swu trzetinu wtom take trpieti czy nicz. Sentenciatum est. Poniewadz gest pani Dorotha k poruczenstwie a kssaftu manzela sweho nadepsaneho przistupila a gey trpiela neucziniw proti tomu odporu zadneho, czoz w kssafftu psano gest, kdez nebozsstik Krzisstan, czoz mymo kssafft statku geho zbylo, gest sobie pozuostawil stiem rziedeti a puosobiti, dati, otkazati komuzby se gemu stalo a libilo, a potom bez zrzizenie a zpuo- sobenie toho statku pozuostaleho s smrti gest s ssel, tehdy pani Dorotha nadepsana wedle prawa nasseho wtiech trzie czwrti ma toliko trzetinu mieti. Ad secundum sentenciatum est. Item na druhy kus czo se dluhuow dotycze nebozcze Krzisstana za ziwnosti geho sprawedliwie winowatych a nezaplatienych, nato wam toto za nawczenie dawame, ze ktoz kolwiek bohaty neb chudy po smrti swe zuosta- wie dluhy posobie sprawedliwie winowate, tehdy ty, komuz gest ten mrtwy dluzen zuostal, gsu naybliezssie a nayprwnie diediczowe k statku geho wsselikemu, kterizto nayprwe z statku toho mrtweho magi byti zaplaczeni. A czoz pak toho statku mymo dluhy geho a mymo to, czo gest na dussy s dobry wuoly manzelky swe odkazal a kssaftowal, zuostane, teprw manzelka geho od statku toho pozuostaleho swu trzetinu wezme. Protoz pani Doro- tha Krzisstanka wedle prawa nasseho powinna gest taky platiti za manzela sweho dluhy sprawedliwie winowate, pokudz se na trzetinu gegie dostane a przigde, dati bez odporu wsselikeho. Datum ff. VI. post omnium sanctorum anno domini etc. duodecimo. 55. Opidani de Trisch ita scripserunt. Nach Triesch. 1500. Der Verkänfer eines Erbes ist verpflichtet, dasselbe zu freien (dis- oder exbrigare).
322 sie, da sie doch bei jenem Testamente zugegen gewesen sei, keine Einsprache dagegen erhoben habe. b. Creditores sunt propinquissimi heredes. Nach Abzug der Schulden, dann dessen, was der Erblasser zu seinem Seelenheil mit Einwilligung seiner Frau vermacht hat, ge- bührt dieser erst das Drittel der Hinterlassenschaft. Purgmistr a radda miesta Gihlawy mudrym a opatrnym panom purg- mistru a raddie miesta Czaslawie sluzbu nassy wzkazugem. Jakoz ste opa- trne Matiege Slezaka a Woytiecha rzeznika spoluprziesezne wasse knam wyslali nawczenie zadage na dwa kusy dolepsane, kterez przed nami wtato slowa przedlozili gsu: nayprwe, kterak nebozsstik Krzisstan niekdy spolu- miesscztienin wass mymo swe poruczenstwie pozuostawil sobie cztwrty die- diny kssaftem swym nezrzizene, na kterez se tahne pani Dorotha manzelka tehoz Krisstana pozuostala prawicz, zeby gie prawie a sprawedliwie ty trzi czwrti przislusseli na gegie trzetinu. Item druhy kus gest tento, ze neboz- sstik Krzisstan nechal drahnie dluhu posobie, kteryz gest za sweho zdra- weho ziwota dluzen zuostal a platiti powinowat byl, a ten dluh giz po smrti geho ma se platiti z statku geho pozuostaleho, kdez se pani Dorotha man- zelka geho, pokudzby se na gegie trzetinu dostalo, platiti zpiera, mali ona s swu trzetinu wtom take trpieti czy nicz. Sentenciatum est. Poniewadz gest pani Dorotha k poruczenstwie a kssaftu manzela sweho nadepsaneho przistupila a gey trpiela neucziniw proti tomu odporu zadneho, czoz w kssafftu psano gest, kdez nebozsstik Krzisstan, czoz mymo kssafft statku geho zbylo, gest sobie pozuostawil stiem rziedeti a puosobiti, dati, otkazati komuzby se gemu stalo a libilo, a potom bez zrzizenie a zpuo- sobenie toho statku pozuostaleho s smrti gest s ssel, tehdy pani Dorotha nadepsana wedle prawa nasseho wtiech trzie czwrti ma toliko trzetinu mieti. Ad secundum sentenciatum est. Item na druhy kus czo se dluhuow dotycze nebozcze Krzisstana za ziwnosti geho sprawedliwie winowatych a nezaplatienych, nato wam toto za nawczenie dawame, ze ktoz kolwiek bohaty neb chudy po smrti swe zuosta- wie dluhy posobie sprawedliwie winowate, tehdy ty, komuz gest ten mrtwy dluzen zuostal, gsu naybliezssie a nayprwnie diediczowe k statku geho wsselikemu, kterizto nayprwe z statku toho mrtweho magi byti zaplaczeni. A czoz pak toho statku mymo dluhy geho a mymo to, czo gest na dussy s dobry wuoly manzelky swe odkazal a kssaftowal, zuostane, teprw manzelka geho od statku toho pozuostaleho swu trzetinu wezme. Protoz pani Doro- tha Krzisstanka wedle prawa nasseho powinna gest taky platiti za manzela sweho dluhy sprawedliwie winowate, pokudz se na trzetinu gegie dostane a przigde, dati bez odporu wsselikeho. Datum ff. VI. post omnium sanctorum anno domini etc. duodecimo. 55. Opidani de Trisch ita scripserunt. Nach Triesch. 1500. Der Verkänfer eines Erbes ist verpflichtet, dasselbe zu freien (dis- oder exbrigare).
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323 Ersam weisen herrnn ! Vnnsr willig diennst ewer weishait beuor. Es ist fur vns in vnserm verhegten recht furkomen Johannes ewer mitpurger vnd hat klagt czu dem Michel Schuester vnserm mittwoner, wie vnd er ainen garten von jm kawfft vnd hab jm doran geben II s. Das andre gelt wer auch vorhanden , so er jm den wolt freyen , als recht ist ; möcht er jm aber den selben nicht freyen, so solt er ym die II s. widerkeren vnd des gartens sich wider vnderfahen. Dorauff hat der Schuester geanttwort vnd sich czu dem kawff bechennt, ader er möcht jm den selben jecz nit freyen, sünder czu seiner czeit, wan die czwittracht vmb den garten ein hendt hiet, dann so wolt er jm den selben freyen. Daran hat der Johannes nit genugen wellen haben, sundern sich auffs recht berufft hat. Bitt wir ewer weishait dorauff vmb ein vnderweysüng. Sentencia. Als wir klag vnd antwort vernomen haben, so tayl wir euch czu ainem rechten. Seinntunmal der Michel Schuester den garten verkaufft vnd doran II s. entpfangen hat, das er schuldig vnd pflichtig ist dem Johannes den selben garten noch dem rechten czu freyen ader das geldt, so er darann ent- pfanget hat, jm widerkeren, vnd sich seines gartens wider vnderfahen, wann ein yeder, der ainen ein erb verkawfft, ist schuldig vnd pflichtig jm dasselbig czu freyen uoch dem rechten. Actum 1500. 56. Itorum opidani de Triesch taliter scripserunt. Nach Triesch. 1500. a. Ein Bürge (pariger) klagt den Schuldner, für den er gezahlt hat und der ihn seiner Bürgschaft nicht ledig machen will. Dieser antwortet, dass er jenem ein hin- längliches Pfand für seine Bürgschaft gegeben habe, und dass ein Theil desselben durch Unachtsamkeit des Pfandgläubigers verdorben sei. Wer trägt also den Schaden? Die Iglauer antworten, die Sache sei von vornherein vergriffen worden. Die Pfandgläubiger hätten dasjenige Gut, das nicht verdorben ist, dreimal 14 Tage nach einander Rechtens ausbieten, darnach mit Wissen der Schöffen verkaufen und nach geschehenem Verkaufe dem Pfandschuldner dsn Kauf anschieben sollen, ob er das verkaufte Gut selbst über- nehmen und binnen 14 Tagen zahlen wolle, widrigenfalls der Kauf seinen Fortgang hat. Das Fehlende hat der Pfandschuldner den Parigen zu ersetzen. Der Ueberschuss hin- gegen fallt ihm zu. Die Entscheidung darüber, wer den Schaden des Verderbnisses der Pfandsache tragen soll, hängt ab von der Art und Weise, wie die Pfandgläubiger das Pfand übernommen und wie sie sich rücksichtlich desselben verhalten haben. b. Bei einer Anklage der Beschimpfung reinigt man sich durch einen Eid. c. Die Beschimpfung mit dem Worte "habart" ist ehrenrührig, und der Beleidiger zur Abbitte verpflichtet. Vnnser willig diennst etc. Es ist für vnser recht fürkomen Jan Bradacz vnd hat klagt vber den Tochawer, wie er fur yn parig sey worden seinem herrnn vmb XII s., welicher parigschafft er veracht yn ledig czu machen. Dorauff hat Tochawer geanttwort, das er für sein parigschaft von jm genüg- sam pfanndt eingenomen hat; vnd das selbig pfannt ist lange czeit yn pfant- weys gelegen , also das ettwas doraws aws vnachtlaskait verfawlt vnd ver- dorben ist, die weyl es yn dem rechten gelegen ist. Auch hat dabey geredt, 21
323 Ersam weisen herrnn ! Vnnsr willig diennst ewer weishait beuor. Es ist fur vns in vnserm verhegten recht furkomen Johannes ewer mitpurger vnd hat klagt czu dem Michel Schuester vnserm mittwoner, wie vnd er ainen garten von jm kawfft vnd hab jm doran geben II s. Das andre gelt wer auch vorhanden , so er jm den wolt freyen , als recht ist ; möcht er jm aber den selben nicht freyen, so solt er ym die II s. widerkeren vnd des gartens sich wider vnderfahen. Dorauff hat der Schuester geanttwort vnd sich czu dem kawff bechennt, ader er möcht jm den selben jecz nit freyen, sünder czu seiner czeit, wan die czwittracht vmb den garten ein hendt hiet, dann so wolt er jm den selben freyen. Daran hat der Johannes nit genugen wellen haben, sundern sich auffs recht berufft hat. Bitt wir ewer weishait dorauff vmb ein vnderweysüng. Sentencia. Als wir klag vnd antwort vernomen haben, so tayl wir euch czu ainem rechten. Seinntunmal der Michel Schuester den garten verkaufft vnd doran II s. entpfangen hat, das er schuldig vnd pflichtig ist dem Johannes den selben garten noch dem rechten czu freyen ader das geldt, so er darann ent- pfanget hat, jm widerkeren, vnd sich seines gartens wider vnderfahen, wann ein yeder, der ainen ein erb verkawfft, ist schuldig vnd pflichtig jm dasselbig czu freyen uoch dem rechten. Actum 1500. 56. Itorum opidani de Triesch taliter scripserunt. Nach Triesch. 1500. a. Ein Bürge (pariger) klagt den Schuldner, für den er gezahlt hat und der ihn seiner Bürgschaft nicht ledig machen will. Dieser antwortet, dass er jenem ein hin- längliches Pfand für seine Bürgschaft gegeben habe, und dass ein Theil desselben durch Unachtsamkeit des Pfandgläubigers verdorben sei. Wer trägt also den Schaden? Die Iglauer antworten, die Sache sei von vornherein vergriffen worden. Die Pfandgläubiger hätten dasjenige Gut, das nicht verdorben ist, dreimal 14 Tage nach einander Rechtens ausbieten, darnach mit Wissen der Schöffen verkaufen und nach geschehenem Verkaufe dem Pfandschuldner dsn Kauf anschieben sollen, ob er das verkaufte Gut selbst über- nehmen und binnen 14 Tagen zahlen wolle, widrigenfalls der Kauf seinen Fortgang hat. Das Fehlende hat der Pfandschuldner den Parigen zu ersetzen. Der Ueberschuss hin- gegen fallt ihm zu. Die Entscheidung darüber, wer den Schaden des Verderbnisses der Pfandsache tragen soll, hängt ab von der Art und Weise, wie die Pfandgläubiger das Pfand übernommen und wie sie sich rücksichtlich desselben verhalten haben. b. Bei einer Anklage der Beschimpfung reinigt man sich durch einen Eid. c. Die Beschimpfung mit dem Worte "habart" ist ehrenrührig, und der Beleidiger zur Abbitte verpflichtet. Vnnser willig diennst etc. Es ist für vnser recht fürkomen Jan Bradacz vnd hat klagt vber den Tochawer, wie er fur yn parig sey worden seinem herrnn vmb XII s., welicher parigschafft er veracht yn ledig czu machen. Dorauff hat Tochawer geanttwort, das er für sein parigschaft von jm genüg- sam pfanndt eingenomen hat; vnd das selbig pfannt ist lange czeit yn pfant- weys gelegen , also das ettwas doraws aws vnachtlaskait verfawlt vnd ver- dorben ist, die weyl es yn dem rechten gelegen ist. Auch hat dabey geredt, 21
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324 das das phandt pesser ist, dan die sümb, vmb weliche er parig fur in ist, vnd begert durch ein rechtsprüch jm czu erchennen geben, sinnttnmallen ein tail des pfannds liegünd yn dem rechten ist verdorben , wem der schad ge- scheen ist mir oder mein parigenn etc. bitt wir ewer weishait doruber vmb eyn vnderweysüng. Sentencia. Als wir klag vnd anttwort vernomen haben, lassen wir euch wissen, das ir euch in den sachen von anffangk allenthalben noch ordnüng des rechtens nicht gehalten habt, wie dem allen, was vormals nicht gescheen ist, so ge- schech es noch. Dorauff teil wir euch czu einem rechten, das die parigenn des Tochawers das güttl , so es yn der czeit nicht verdorben ist, drey vier- czehen tag noch eiuander vor dem rechten auffbitten, dornoch mit ewerm rat vnd wissen verkawffen , vnd wann sie nü das verkawfft haben , dann so sullen sie dem Tochawer den kawff anschüben. Wil er das güttl, dorümb es verkaufft ist, halten vnd yn vierczehen tagen czalen, so sol man ym es ver- gunnen; wil er es aber nicht haben, dornach sol der kawff ein fürgangk haben, vnd so was den parigen an dem kauff abgeht, dasselbig sol yn der Tochawer derstatten, wirt aber was vbrig sein das sol der Tochawer nemen. So aber das güttl wer verdorben , so schikt wider czu vns , dornach wir von ew erforen werden, wie das güttl von den parigen eingenomen, vnd wie sich desselben vnderfangen haben, dornoch wir euch vnderweysung geben wellen, wem das güttl ist verdorben. Actum XVe. Item auff das annder. Als der Tochawer klagt czu dem Philipp Fleischaker , wie er yn geschendt vnd gehaysen hab einen rosschinter, vnd der Philipp jm des in lawken stet, tail wir ew ezu ainem rechten. Seinttn- mal der Philipp des jm lawkent, das selbig sein lawken sol er beweren mit czwaien fingern auff dem krewcz noch dem rechten. Item auff das dritt. Als der Tochawer klagt czu dem Philipp Fleich- aker, wie er jn geschendt vnd gehaisen hat ainen habarten, vnd der Philipp sich dorczu bechennt, tayl wir euch czu ainem rechten , das menige fromen vnd erbarn lewt neben vnd mit jren herrnn noch lawt vnd jnhalt der künig- lichen vnd fürstlichen freyhayten vnd auch des landfrides strasrawber, dewb vnd die beschediger der fromen lewt auff den strassen vnd anderswo fahen vnd yawken, sülicher sachen halben kainem solchem an sein eren vnd gütten lewmut mag kainen schaden noch vnglimphen pringen. Vnd so der Philipp yn der wais den Tochawer geschendt vnd ainen habarte gehaysen hat, doran hat er jm vngütlich thün , vnd die selbig schmachait sol er jm mit warten genügsam abtragen noch ewerm rath. Actum vt supra. 57. Sentenciatum est hic Iglauie inter Wenceslaum Haincz et Sigismun- dum pannificem. Ein in Iglau gefällter Urtheilsspruch. Eine Ehefrau hatte in Abwesenheit ihres Mannes eine Schuld ihres Ehemanns be- richtigt, die Eintragung dieser Begleichung in das Stadtbuch war aber durch den Gläubiger durch allerhand Ausflüchte verzögert worden. Dieser klagte hierauf den Mann, wurde aber angewiesen, diesen ferner mit seiner Forderung in Ruhe zu lassen.
324 das das phandt pesser ist, dan die sümb, vmb weliche er parig fur in ist, vnd begert durch ein rechtsprüch jm czu erchennen geben, sinnttnmallen ein tail des pfannds liegünd yn dem rechten ist verdorben , wem der schad ge- scheen ist mir oder mein parigenn etc. bitt wir ewer weishait doruber vmb eyn vnderweysüng. Sentencia. Als wir klag vnd anttwort vernomen haben, lassen wir euch wissen, das ir euch in den sachen von anffangk allenthalben noch ordnüng des rechtens nicht gehalten habt, wie dem allen, was vormals nicht gescheen ist, so ge- schech es noch. Dorauff teil wir euch czu einem rechten, das die parigenn des Tochawers das güttl , so es yn der czeit nicht verdorben ist, drey vier- czehen tag noch eiuander vor dem rechten auffbitten, dornoch mit ewerm rat vnd wissen verkawffen , vnd wann sie nü das verkawfft haben , dann so sullen sie dem Tochawer den kawff anschüben. Wil er das güttl, dorümb es verkaufft ist, halten vnd yn vierczehen tagen czalen, so sol man ym es ver- gunnen; wil er es aber nicht haben, dornach sol der kawff ein fürgangk haben, vnd so was den parigen an dem kauff abgeht, dasselbig sol yn der Tochawer derstatten, wirt aber was vbrig sein das sol der Tochawer nemen. So aber das güttl wer verdorben , so schikt wider czu vns , dornach wir von ew erforen werden, wie das güttl von den parigen eingenomen, vnd wie sich desselben vnderfangen haben, dornoch wir euch vnderweysung geben wellen, wem das güttl ist verdorben. Actum XVe. Item auff das annder. Als der Tochawer klagt czu dem Philipp Fleischaker , wie er yn geschendt vnd gehaysen hab einen rosschinter, vnd der Philipp jm des in lawken stet, tail wir ew ezu ainem rechten. Seinttn- mal der Philipp des jm lawkent, das selbig sein lawken sol er beweren mit czwaien fingern auff dem krewcz noch dem rechten. Item auff das dritt. Als der Tochawer klagt czu dem Philipp Fleich- aker, wie er jn geschendt vnd gehaisen hat ainen habarten, vnd der Philipp sich dorczu bechennt, tayl wir euch czu ainem rechten , das menige fromen vnd erbarn lewt neben vnd mit jren herrnn noch lawt vnd jnhalt der künig- lichen vnd fürstlichen freyhayten vnd auch des landfrides strasrawber, dewb vnd die beschediger der fromen lewt auff den strassen vnd anderswo fahen vnd yawken, sülicher sachen halben kainem solchem an sein eren vnd gütten lewmut mag kainen schaden noch vnglimphen pringen. Vnd so der Philipp yn der wais den Tochawer geschendt vnd ainen habarte gehaysen hat, doran hat er jm vngütlich thün , vnd die selbig schmachait sol er jm mit warten genügsam abtragen noch ewerm rath. Actum vt supra. 57. Sentenciatum est hic Iglauie inter Wenceslaum Haincz et Sigismun- dum pannificem. Ein in Iglau gefällter Urtheilsspruch. Eine Ehefrau hatte in Abwesenheit ihres Mannes eine Schuld ihres Ehemanns be- richtigt, die Eintragung dieser Begleichung in das Stadtbuch war aber durch den Gläubiger durch allerhand Ausflüchte verzögert worden. Dieser klagte hierauf den Mann, wurde aber angewiesen, diesen ferner mit seiner Forderung in Ruhe zu lassen.
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325 Item Wenczl Haincz hat klagt vber den Sigmunden Tüchmacher , das er jim vor ettlichen vergangen czeiten czu dreyen malen geliehen hab XXXV s., weliche sümb jin noch vnezher von jm vnbeczalt awsstet etc. Dorauff hat der Siegmünd geanttwort, wie der Wenczl Haincz yn seinem abwesen vmb die selbige schuld mit seiner hawsfraw ain rayttung hab ge- thün, weliche raytüng jm statpuch ist bewart, vnd dornoch da man die rayt- tung hat sullen yn statpuch geben, erst hat er sein hawsfraw vmb die bemelt schult mit recht fürgenomen, dorumb seczt er das czum rechten, ab er jm ist schuldig, dorumb czu anttworten, vnd was dorümb czu recht sey ; ist auch dabey der obgemelt Haincz gefragt, ab das die geltschuld sey, weliche er an seiner hawsfraw erfordert hab, dorauff hat er geanttwort, das er nürt ain frag thün hat czu seiner hawsfraw, ab sie auch wes mans schuld wolt lassen abgeen an der schuld , da hab sie jm dorauff geanttwort, sie well es nicht thun, er solt das suchen bey jrm man wan er kümbt etc. Sentencia. Seinttnmalin der Haincz mit der Sigmündin ein auffrichtige rayttung thün hat, die selbige rayttung mit seiner aygen handt beschrieben , vnd so man die selbige raytczedl yn statpuch hat wellen hewaren lassen, die be- warüng hat wellen verstellen, dornach vber süliche raytüng die Sigmündin vmb die selbige geltschuld czüm rechten verpürgt hat, vnd, da sie mit ein- ander vor dem rechten stünden, geschwigen hat, dornach da nü die Sig- mündin von dan entrünen was, erst hat er den Sigmund vmb die selbige schuld mit recht fürgenomen etc. doruber tayl wir czu ainem rechten, das der Wenncz Haincz furpas den Sigmünd der schuld halben sol vnbekümert lassen vnd yn dorumb nicht mer anlanngenn. Actum. 58. Sentenciatum est ad Peylanns. Nach Peilans (Pewles)-Pailenz. Der Bürge ist verpflichtet, die verbürgte Schuld zu zahlen. Burgermaister vnd rath der statt Igla embieten den erbarn richter vnd scheppen czum Pewles vnsern willig dienst. Als ir czu vns czwen scheppen geschiktt habt mit ainer geschrieben klag vnd antwortt lawtund also, das fuer ewer recht komen sein der Rzehorzs von Pewles vnd Jane von Kniezicz, welicher klagt hatt vber den Rzehorzs, das er jmm ein parig ist worden fur den Niemeze von Hodicz umb ein ressin, weliche der Niemcze von jm auff dem felde kaufft hat vmb LXXII gr., vnd seintnmal jm der Rzehorzs ist do- fur parig worden, so wais er uiemancz dorumb anfadern den jn Rzehorzn. Dorauff hat der Rzehorzs geanttwort vnd ist des jn lawken, er hab die ressin von jm nicht kaufft, wen er sey nürt ein parig, vnd wil ym damitt awsgen, es sey auff dem feld nichts beczewgett worden. Auff das hatt der Jane furgesteltt funff gutter mannen, die haben vor ewer geczewgt, das das der Rzehorz dem Jane fur den Niemcze vmb die ressin parig ist, des er auch selbs nichtt yn lawken stett etc. mit mer inhaltung klag vnd antwortt, do- rauff jr begertt vnderweysett werden, haben wir czu gutten mas vernomen.
325 Item Wenczl Haincz hat klagt vber den Sigmunden Tüchmacher , das er jim vor ettlichen vergangen czeiten czu dreyen malen geliehen hab XXXV s., weliche sümb jin noch vnezher von jm vnbeczalt awsstet etc. Dorauff hat der Siegmünd geanttwort, wie der Wenczl Haincz yn seinem abwesen vmb die selbige schuld mit seiner hawsfraw ain rayttung hab ge- thün, weliche raytüng jm statpuch ist bewart, vnd dornoch da man die rayt- tung hat sullen yn statpuch geben, erst hat er sein hawsfraw vmb die bemelt schult mit recht fürgenomen, dorumb seczt er das czum rechten, ab er jm ist schuldig, dorumb czu anttworten, vnd was dorümb czu recht sey ; ist auch dabey der obgemelt Haincz gefragt, ab das die geltschuld sey, weliche er an seiner hawsfraw erfordert hab, dorauff hat er geanttwort, das er nürt ain frag thün hat czu seiner hawsfraw, ab sie auch wes mans schuld wolt lassen abgeen an der schuld , da hab sie jm dorauff geanttwort, sie well es nicht thun, er solt das suchen bey jrm man wan er kümbt etc. Sentencia. Seinttnmalin der Haincz mit der Sigmündin ein auffrichtige rayttung thün hat, die selbige rayttung mit seiner aygen handt beschrieben , vnd so man die selbige raytczedl yn statpuch hat wellen hewaren lassen, die be- warüng hat wellen verstellen, dornach vber süliche raytüng die Sigmündin vmb die selbige geltschuld czüm rechten verpürgt hat, vnd, da sie mit ein- ander vor dem rechten stünden, geschwigen hat, dornach da nü die Sig- mündin von dan entrünen was, erst hat er den Sigmund vmb die selbige schuld mit recht fürgenomen etc. doruber tayl wir czu ainem rechten, das der Wenncz Haincz furpas den Sigmünd der schuld halben sol vnbekümert lassen vnd yn dorumb nicht mer anlanngenn. Actum. 58. Sentenciatum est ad Peylanns. Nach Peilans (Pewles)-Pailenz. Der Bürge ist verpflichtet, die verbürgte Schuld zu zahlen. Burgermaister vnd rath der statt Igla embieten den erbarn richter vnd scheppen czum Pewles vnsern willig dienst. Als ir czu vns czwen scheppen geschiktt habt mit ainer geschrieben klag vnd antwortt lawtund also, das fuer ewer recht komen sein der Rzehorzs von Pewles vnd Jane von Kniezicz, welicher klagt hatt vber den Rzehorzs, das er jmm ein parig ist worden fur den Niemeze von Hodicz umb ein ressin, weliche der Niemcze von jm auff dem felde kaufft hat vmb LXXII gr., vnd seintnmal jm der Rzehorzs ist do- fur parig worden, so wais er uiemancz dorumb anfadern den jn Rzehorzn. Dorauff hat der Rzehorzs geanttwort vnd ist des jn lawken, er hab die ressin von jm nicht kaufft, wen er sey nürt ein parig, vnd wil ym damitt awsgen, es sey auff dem feld nichts beczewgett worden. Auff das hatt der Jane furgesteltt funff gutter mannen, die haben vor ewer geczewgt, das das der Rzehorz dem Jane fur den Niemcze vmb die ressin parig ist, des er auch selbs nichtt yn lawken stett etc. mit mer inhaltung klag vnd antwortt, do- rauff jr begertt vnderweysett werden, haben wir czu gutten mas vernomen.
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326 Dorauff tail wir euch czu einem rechten. Seinnttumall der Jane von Kniezicz genugsame weysung fur ewr rechtt gestellett, vnd der Rzehorz sich auch dorczu bekenntt hatt, das er jm fur den Niemcze parig worden ist, so ist der Rzehorz schuldig seiner parigschafftt nachezukomen vnd dem Jane die ressin czu beezalen noch dem rechtenn. 59. Ex alio sentenciatum est eisdem. Nach Peilans. Jemand legt Verbot auf ein Fass Wein wegen eines ihm gebührenden Fuhrlohns. Ein Zweiter kümmert sich nicht darum und führt den Wein weiter. Er ist daher schuldig. Jenem seinen Fuhrlohn zu bezahlen. Item auff das andre, als ir vns czugeschriben habtt, das fur ewer recht komen sein der Hans Slegel vnd der Welffl Trager ewre nachgepawrn. Der Welffl hat klagt auf den H. Schlegl , wie er dem Thierprecher von Falken- stain gefurtt hab ein halben Dreyling wein , welicher jm sein furlon czaygtt hat auff dem wein, vnd da er den wein gem Peylens pracht, hatt er auff dem selben wein sein furlon mit dem rechten verpoten, vnd wie der Hans Schlegl wider das selbig verpott auch sein willen vnd wissen den selben wein weiter gem Reysch gefurtt hatt. Dorauff hat der H. Slegel geanwortt, er sey ym nichs schuldig vnd hab den wein gefurtt dohin, wo der Thierprecher mit jm geschafft hatt, damit er sich aus der parigschafftt, so er fur den Tur- precher ist parig gewesen, geledigtt hatt, vnd wie jm noch abgett V s., auch wie er noch dem verpott des weins zu dem richter komen ist vnd jn gefragt, wo er den wein sol hin furen, hatt jm der richter geanttwortt , er sol jn furen, wo er hin gehortt mit mer inhaltung klag vnd antwortt, dorauff jr begertt vnderweysett werden, haben wir czu gnter mas vernomen. Dorauff tail wir euch ezu ainem rechten. Seinttnmallen der Welffl auff dem Wein sein furlon, dorauff jm der Turprecher czaigt hatt, mit ewerm rechten verpoten hatt , und der Hans Schedl vber sulichs verpott auch an willen vnd wissen des Welffls den wein hingefurtt hatt, so ist er schuldig noch dem rechten dem Welffl sein furlon vmb den wein czu beczalen. Actum. 60. Es ist alhie geürtaylt worden, weliche scheden man sol beczalen noch dem rechten vnd weliche nit. Ein Iglauer Urtheilsspruch. Jemand hatte dadurch, dass sein Freund ihm im Vertrauen gemachte Mittheilungen über seine Vermögenszustände missbraucht hatte, einen grossen Schaden in seinem Ge- werbe erlitten und dadurch seine Nahrungsquelle verloren. Seine Klage ist jedoch ohne Erfolg. Denn ein solcher „ungewisser, ungeordneter und zweifelhafter Schaden“ brauche nicht ersetzt zu werden, indem Niemand seines Schadens oder Gewinnes sicher sei und für die Zukunft sicher sein könne. Ein Recht, Schadenersatz zu fordern, bestehe blos 1. rücksichtlich dessen, was man auf Nothrecht legt, wenn der erlittene Schaden und die gehabten Unkosten redlich bewährt und ausgewiesen werden, 2. der Erbschäden und 3. der gelobten Schäden. Wenczl Haincz hat anklagt durch sein procurator also: Her richter vnd ersamen weysen herren! Da klagt gott vnd ewer weishaitt Wenczl
326 Dorauff tail wir euch czu einem rechten. Seinnttumall der Jane von Kniezicz genugsame weysung fur ewr rechtt gestellett, vnd der Rzehorz sich auch dorczu bekenntt hatt, das er jm fur den Niemcze parig worden ist, so ist der Rzehorz schuldig seiner parigschafftt nachezukomen vnd dem Jane die ressin czu beezalen noch dem rechtenn. 59. Ex alio sentenciatum est eisdem. Nach Peilans. Jemand legt Verbot auf ein Fass Wein wegen eines ihm gebührenden Fuhrlohns. Ein Zweiter kümmert sich nicht darum und führt den Wein weiter. Er ist daher schuldig. Jenem seinen Fuhrlohn zu bezahlen. Item auff das andre, als ir vns czugeschriben habtt, das fur ewer recht komen sein der Hans Slegel vnd der Welffl Trager ewre nachgepawrn. Der Welffl hat klagt auf den H. Schlegl , wie er dem Thierprecher von Falken- stain gefurtt hab ein halben Dreyling wein , welicher jm sein furlon czaygtt hat auff dem wein, vnd da er den wein gem Peylens pracht, hatt er auff dem selben wein sein furlon mit dem rechten verpoten, vnd wie der Hans Schlegl wider das selbig verpott auch sein willen vnd wissen den selben wein weiter gem Reysch gefurtt hatt. Dorauff hat der H. Slegel geanwortt, er sey ym nichs schuldig vnd hab den wein gefurtt dohin, wo der Thierprecher mit jm geschafft hatt, damit er sich aus der parigschafftt, so er fur den Tur- precher ist parig gewesen, geledigtt hatt, vnd wie jm noch abgett V s., auch wie er noch dem verpott des weins zu dem richter komen ist vnd jn gefragt, wo er den wein sol hin furen, hatt jm der richter geanttwortt , er sol jn furen, wo er hin gehortt mit mer inhaltung klag vnd antwortt, dorauff jr begertt vnderweysett werden, haben wir czu gnter mas vernomen. Dorauff tail wir euch ezu ainem rechten. Seinttnmallen der Welffl auff dem Wein sein furlon, dorauff jm der Turprecher czaigt hatt, mit ewerm rechten verpoten hatt , und der Hans Schedl vber sulichs verpott auch an willen vnd wissen des Welffls den wein hingefurtt hatt, so ist er schuldig noch dem rechten dem Welffl sein furlon vmb den wein czu beczalen. Actum. 60. Es ist alhie geürtaylt worden, weliche scheden man sol beczalen noch dem rechten vnd weliche nit. Ein Iglauer Urtheilsspruch. Jemand hatte dadurch, dass sein Freund ihm im Vertrauen gemachte Mittheilungen über seine Vermögenszustände missbraucht hatte, einen grossen Schaden in seinem Ge- werbe erlitten und dadurch seine Nahrungsquelle verloren. Seine Klage ist jedoch ohne Erfolg. Denn ein solcher „ungewisser, ungeordneter und zweifelhafter Schaden“ brauche nicht ersetzt zu werden, indem Niemand seines Schadens oder Gewinnes sicher sei und für die Zukunft sicher sein könne. Ein Recht, Schadenersatz zu fordern, bestehe blos 1. rücksichtlich dessen, was man auf Nothrecht legt, wenn der erlittene Schaden und die gehabten Unkosten redlich bewährt und ausgewiesen werden, 2. der Erbschäden und 3. der gelobten Schäden. Wenczl Haincz hat anklagt durch sein procurator also: Her richter vnd ersamen weysen herren! Da klagt gott vnd ewer weishaitt Wenczl
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327 Haincz vber den Mathes Hodmaier. Es ist gescheen vor ainer czeit, das sie sein gerieten mitteinander gen Chuttenberg , als ain nochpar mit ainem andern sol reiten, die da sein paide eines handtwerchs. Do sie sein komen gen Chuttenberg, ist Wenczl Haincz geseczt worden vmb ain schuld, die er dan ainem guten man ist schuldig worden. Ist czu km komen Mathes Hod- mar yn die gefennknuss. Der Haincz hat sich vermaint, er kem czu jm, jm czu hulff oder ezu nucz. Mathes Hodmar hatt gefragtt dem Hainczen, was sein vermugen sey ader was er hab ; auff sulichs hatt jm der Haincz vertraut als seinem nochparen und seinem handwerch. Daselbi hatt jm der Haincz auffezachentt, was seiu vermugen sey. Dornach ist der Hodmar in dem selben schreyben dorvon gerieten vnd hat seinem versprechen kainem ge- nugen thun, das er dem Hainczen wol heraws helffen, sunder allein yn dieser statt hatt er dasselbig geoffennbartt vnd ist hingegangenn czum Sybenbeyber vnd hatt yn heyssen verbietten auff das schreybenn, das er aws dem perk gefurt hatt, vnd hatt sich des geriemt gegen dem Sybenbeyber, wie er das mit listikait vnd mit beschaydikait aws dem Hainczen gepracht hatt das, das der Sybenbeyber Mathes Hodmaier vnder awgen geredt hatt vor allen dreyen ratten. Das klagt er got vnd ewch her richter vnd ersamen weysen herren, dorumb jm sein werchstatt vnd all sein narung czuerstert ist wor- den, vnd vmb sein vertrawn durch yn ist geprachtt worden. Dorumb ver- hafft sich der Haincz awff ewer trew statrecht, nochdem der Haincz hatt ein schreiben pracht vom Chuttenberg, das dann inhelt, das der Haincz dem Mathes Hodmar ein sumb gelts schuldig sey, auff sulichs ersamen weisen herren, das sich der Mathes Hodmar hat verpflicht, yn drew stuk vor ewer weishait.. Das selbig seczt der Haincz ewer weishaitt haym vnd begert vnd bitt lawter durch gottes willen seyn schaden dorlegung verfeyern spot, vnd hofft dorumb czu ewern trewenn statrechten, das es ab got wil, erkennt werde durch ewern trew statrecht, das Mathes Hodmar jm das schuldig sey czu beczalen noch ewrem statrechten. Dorauff ist die antwartt des Mathes Hodmars durch seinen procurator : her richter vnd ersamen weisen herrn! es hatt sich begeben vor ainer ver- schienen czeitt, das Mathes Hodmar yn Chuttenberg gerieten ist, vnd ander from lewt mit jm. Da er yn Chuttenberg komen ist, also ist er czum tysch gesessen, vnd ander from lewt neben jm, vnd an dem tysch ist gesessen ein priester mit namen her Jocub, der selbig hat gegen dem Eysnar an dem tisch geredt: lieben freundt, ir welt nu ffertig sein vnd welt haym cziehen. So syczt ewer nochpar ainer yn vanknus hie, es wer nicht erberlich, das es haym czogett vnd liest yn hie, nochdem so vil fromer lewt hie sein, es wer ew nicht nochperlich. Dorezu redt der Eysnar : her Jocub, ir wist nicht do- rumb vnd verstet es auch nicht, wen der geltschulder ist vil, wen der schuld wer schok XXX, XL oder LX, villeicht nem ich mich dorumb an, ich vnd ander from lewt. Also, so bin ich ein armer knecht, das ich des nicht ver- mag, vnd bin fromen lewten auch schuldig, vnd hat czaigt auff den Mathes Hodmar, dem sei er auch schuldig. Dorczu redet Mathes Hodmar: er ist mir ya ein gutte sumb gelds schuldig , vnd hat in czu all warczaichen mit
327 Haincz vber den Mathes Hodmaier. Es ist gescheen vor ainer czeit, das sie sein gerieten mitteinander gen Chuttenberg , als ain nochpar mit ainem andern sol reiten, die da sein paide eines handtwerchs. Do sie sein komen gen Chuttenberg, ist Wenczl Haincz geseczt worden vmb ain schuld, die er dan ainem guten man ist schuldig worden. Ist czu km komen Mathes Hod- mar yn die gefennknuss. Der Haincz hat sich vermaint, er kem czu jm, jm czu hulff oder ezu nucz. Mathes Hodmar hatt gefragtt dem Hainczen, was sein vermugen sey ader was er hab ; auff sulichs hatt jm der Haincz vertraut als seinem nochparen und seinem handwerch. Daselbi hatt jm der Haincz auffezachentt, was seiu vermugen sey. Dornach ist der Hodmar in dem selben schreyben dorvon gerieten vnd hat seinem versprechen kainem ge- nugen thun, das er dem Hainczen wol heraws helffen, sunder allein yn dieser statt hatt er dasselbig geoffennbartt vnd ist hingegangenn czum Sybenbeyber vnd hatt yn heyssen verbietten auff das schreybenn, das er aws dem perk gefurt hatt, vnd hatt sich des geriemt gegen dem Sybenbeyber, wie er das mit listikait vnd mit beschaydikait aws dem Hainczen gepracht hatt das, das der Sybenbeyber Mathes Hodmaier vnder awgen geredt hatt vor allen dreyen ratten. Das klagt er got vnd ewch her richter vnd ersamen weysen herren, dorumb jm sein werchstatt vnd all sein narung czuerstert ist wor- den, vnd vmb sein vertrawn durch yn ist geprachtt worden. Dorumb ver- hafft sich der Haincz awff ewer trew statrecht, nochdem der Haincz hatt ein schreiben pracht vom Chuttenberg, das dann inhelt, das der Haincz dem Mathes Hodmar ein sumb gelts schuldig sey, auff sulichs ersamen weisen herren, das sich der Mathes Hodmar hat verpflicht, yn drew stuk vor ewer weishait.. Das selbig seczt der Haincz ewer weishaitt haym vnd begert vnd bitt lawter durch gottes willen seyn schaden dorlegung verfeyern spot, vnd hofft dorumb czu ewern trewenn statrechten, das es ab got wil, erkennt werde durch ewern trew statrecht, das Mathes Hodmar jm das schuldig sey czu beczalen noch ewrem statrechten. Dorauff ist die antwartt des Mathes Hodmars durch seinen procurator : her richter vnd ersamen weisen herrn! es hatt sich begeben vor ainer ver- schienen czeitt, das Mathes Hodmar yn Chuttenberg gerieten ist, vnd ander from lewt mit jm. Da er yn Chuttenberg komen ist, also ist er czum tysch gesessen, vnd ander from lewt neben jm, vnd an dem tysch ist gesessen ein priester mit namen her Jocub, der selbig hat gegen dem Eysnar an dem tisch geredt: lieben freundt, ir welt nu ffertig sein vnd welt haym cziehen. So syczt ewer nochpar ainer yn vanknus hie, es wer nicht erberlich, das es haym czogett vnd liest yn hie, nochdem so vil fromer lewt hie sein, es wer ew nicht nochperlich. Dorezu redt der Eysnar : her Jocub, ir wist nicht do- rumb vnd verstet es auch nicht, wen der geltschulder ist vil, wen der schuld wer schok XXX, XL oder LX, villeicht nem ich mich dorumb an, ich vnd ander from lewt. Also, so bin ich ein armer knecht, das ich des nicht ver- mag, vnd bin fromen lewten auch schuldig, vnd hat czaigt auff den Mathes Hodmar, dem sei er auch schuldig. Dorczu redet Mathes Hodmar: er ist mir ya ein gutte sumb gelds schuldig , vnd hat in czu all warczaichen mit
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328 ainem messer auff den arm geslogen. Vber sulichs hat Wenczl Hancz noch dem Hodmar yn gefenknus geschikt vnd wolt jm czu erchennen geben, was sein vermugen wer, damit Sybenbeyber beczalt wurd, vnd hat dasselbig mit seiner hant auffgeschrieben vnd hat es geben seinem bruder. Als sein bru- der ist herkomen, so hat er die czedl genomen vnd czu dem richter getrogen, vnd als der Wencz Hancz ist seinem bruder dem Jocub sein vatterlichen erbtail schuldig worden, den hatt er verpotten her richter vnd jr ersamen vorsichtigen weisen herren. Als der Haincz redt, wie er jn vmb sein ver- trawn pracht hab , mag ewer weisheit woll versten , das er czu Chuttenperg vor yn gefenknus gesessen sey vnd sich selbs vmb sein vertrawnn pracht hatt; nu mag ewer weishaitt wol versten , ab er jn pillich furgenomen hatt ader nicht, kan Wenczl Haincz sulichs weysen, als er sichs dann selber ver- rufft hat ; weyst er sulichs noch ewern trewen statrechten , so wil er jim do- rumb stille sten vnd flewcht auff das, auff ewer weishait vnd auff ewer trewe statrechten vnd rufft an got vnd an ewre trewe statrechten vnd bitt euch durch gottes willen, das jr jm das widerfaren lasset. Sentencia diffinitiua. Als wir des Wenczl Hanczen klage vernomen haben, dorin er den Ma- thes Hodmar beschuldigt, wie er jm jn seiner gefenknus, so er im pergk ge- fangen gesessen ist, sein vermugen vertrawt vnd er das selbig alhie yn der stat weyt vnd prayt geoffenwartt hat, dodurch jm sein werchstatt vnd al sein narung ist czustert, auch vmb sein vertrawn ist pracht worden , dabey wie der Mathes Hodmar vor vnser sich verflicht hat yn drew stuk, dorauff der Hancz von Chuttenpergk ein schreyben pracht hatt, das selbig alles Wenczl Hancz seczt czu dem rechten vnd hofft, das ym der Mathes Hodmar seine scheden vnd verfeyern schuldig sey czu beczalen noch vnserm stat- rechten vnd bitt doruber ym recht czu sprechen. Auch desgeleychen die anttwortt des Mathes Hodmars, dorin er be- greyffet, wie der Wencz Hancz czu Chuttenpergk vor jn gefenknus gesessen ist vnd sich selbs vmb sein vertrawn pracht hatt vnd nicht er jn. Kan aber Wenczl Haucz sulichs weisen, als dann er sich selbs verrufftt, auff das schreiben, so er von Chuttenperg pracht hatt, vnd ist noch dem statrechten genugsam, so wil er ym dorumb stille sten vnd seczt das weyt auff vnser statrechten, begerund auch jm doruber recht widerfaren lassen, mit mer in- haltt klag vnd anttwortt hab wir czu gutter mas vernomen, vnd euch doruber fur ain rechtspruch tailen, das wir kainen sulichen vngewissen, vngeordenten vnd czweyfflhafftigen schaden, als der Wenczl Hancz yn seiner anklag ver- meldet, noch vnsernn statrechten vrtailen, wan niemancz seines schadens oder seines gewiens ist gewis vnd sicher mag sein czukunfftiglich. Sunder was ainer auff notrecht legt, die da recht vnd redlich bewert vnd awsgeweyst werden, die selben scheden ist man pflichtig czu beczalen, auch eribscheden vnd gelobte schedenn, so dieselben bewert werden noch vnserm statrechten, die sullen auch beczalt werden. Item weyter, als der Wenczl Hancz yagt auff sein schreyben, so er von
328 ainem messer auff den arm geslogen. Vber sulichs hat Wenczl Hancz noch dem Hodmar yn gefenknus geschikt vnd wolt jm czu erchennen geben, was sein vermugen wer, damit Sybenbeyber beczalt wurd, vnd hat dasselbig mit seiner hant auffgeschrieben vnd hat es geben seinem bruder. Als sein bru- der ist herkomen, so hat er die czedl genomen vnd czu dem richter getrogen, vnd als der Wencz Hancz ist seinem bruder dem Jocub sein vatterlichen erbtail schuldig worden, den hatt er verpotten her richter vnd jr ersamen vorsichtigen weisen herren. Als der Haincz redt, wie er jn vmb sein ver- trawn pracht hab , mag ewer weisheit woll versten , das er czu Chuttenperg vor yn gefenknus gesessen sey vnd sich selbs vmb sein vertrawnn pracht hatt; nu mag ewer weishaitt wol versten , ab er jn pillich furgenomen hatt ader nicht, kan Wenczl Haincz sulichs weysen, als er sichs dann selber ver- rufft hat ; weyst er sulichs noch ewern trewen statrechten , so wil er jim do- rumb stille sten vnd flewcht auff das, auff ewer weishait vnd auff ewer trewe statrechten vnd rufft an got vnd an ewre trewe statrechten vnd bitt euch durch gottes willen, das jr jm das widerfaren lasset. Sentencia diffinitiua. Als wir des Wenczl Hanczen klage vernomen haben, dorin er den Ma- thes Hodmar beschuldigt, wie er jm jn seiner gefenknus, so er im pergk ge- fangen gesessen ist, sein vermugen vertrawt vnd er das selbig alhie yn der stat weyt vnd prayt geoffenwartt hat, dodurch jm sein werchstatt vnd al sein narung ist czustert, auch vmb sein vertrawn ist pracht worden , dabey wie der Mathes Hodmar vor vnser sich verflicht hat yn drew stuk, dorauff der Hancz von Chuttenpergk ein schreyben pracht hatt, das selbig alles Wenczl Hancz seczt czu dem rechten vnd hofft, das ym der Mathes Hodmar seine scheden vnd verfeyern schuldig sey czu beczalen noch vnserm stat- rechten vnd bitt doruber ym recht czu sprechen. Auch desgeleychen die anttwortt des Mathes Hodmars, dorin er be- greyffet, wie der Wencz Hancz czu Chuttenpergk vor jn gefenknus gesessen ist vnd sich selbs vmb sein vertrawn pracht hatt vnd nicht er jn. Kan aber Wenczl Haucz sulichs weisen, als dann er sich selbs verrufftt, auff das schreiben, so er von Chuttenperg pracht hatt, vnd ist noch dem statrechten genugsam, so wil er ym dorumb stille sten vnd seczt das weyt auff vnser statrechten, begerund auch jm doruber recht widerfaren lassen, mit mer in- haltt klag vnd anttwortt hab wir czu gutter mas vernomen, vnd euch doruber fur ain rechtspruch tailen, das wir kainen sulichen vngewissen, vngeordenten vnd czweyfflhafftigen schaden, als der Wenczl Hancz yn seiner anklag ver- meldet, noch vnsernn statrechten vrtailen, wan niemancz seines schadens oder seines gewiens ist gewis vnd sicher mag sein czukunfftiglich. Sunder was ainer auff notrecht legt, die da recht vnd redlich bewert vnd awsgeweyst werden, die selben scheden ist man pflichtig czu beczalen, auch eribscheden vnd gelobte schedenn, so dieselben bewert werden noch vnserm statrechten, die sullen auch beczalt werden. Item weyter, als der Wenczl Hancz yagt auff sein schreyben, so er von
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329 Chuttenperg uber den Hodmar pracht hatt vnd fleucht dorumb czu vnserm rechten, desgeleichen der Hodmar, tail wir euch czu ainem rechten, das die selbig czewgenus nicht genugsam ist noch vnserm statrechten. 61. Wann ezwen kawffleut ainem kauffman ain sümb gelds leyhen vnd dorüber ain schuldbrief von jm nemen, ab sich ainer von dem andern mit seiner sümb màg sündern an willen und wissen des andernn. Jwei Kaufleute haben eine gemeinschaftliche Schuldforderung an einen dritten. Da kann sich keiner von ihnen von dem andern ohne dessen Wissen und Willen mit seiner Schuldforderung sondern. Sybenweyber hat klagt also : herr richter vnd ersamen weisen herren ! Ich klag ewer weyshait vber den Eysermandl, noch dem als er mein gelt, das ich dem Pawle vom Pergk czu Offenn geliehen hab jn sein brief, vnd ewer w. mit jm geschafft hatt, wann er jn Pergk kumbt, das er sich mit nichte von dem brieff abweysen vnd mit seyner sumb sundern noch taylen lassen sol, das selbig er czu thun veracht hat, sunder er hat sich czu seiner sumb CXVII gulden bechent vnd mit dem brief, der ym allein auff die gancz sumb lawt getaylt hatt, des czeych ich ich mich auff das schreyben der hern vom Pergk. Nun ersamen weisen hern, seintnmallen jm der brieff allein von dem Pawle lawt vnd verschrieben ist, so ways ich mein gelt bey niemands anders czu suchen, wen bey dem Eysernmandl, vnd bitt ewer weysheit, jn wellet mir durchs recht erkennen, ab er mir mein sumb gelts nicht schuldig vnnd pflichtig czu beczalenn ist, ader was dorumb rechts sey. Dorauff hat der Eysermandl geanttwortt: her richter vnd ersamen weysen herrn, ich ways jm nicht dorauff ezu antworten, ich ways mich auch mit jim in kayn weyter tayding geben, sunder ich secz das czu ewern gott- lichen rechtenn. Sentencia diffinitiua. Als wir klag vnd anttwortt gehort vnd vernomen haben, seynttnmallen der Eysermandl des Sybenbeybers geltschuld hat yn sein brieff vnd neben seyner geltschuld lassen schreiben vnd dornoch wider das gepott vnd rath seyner herren aws seyner verschreybung treten ist vnd hatt sich trennt mit seyner geltschuld von des Sybenbeybers geltschuld, doraüff die herren im Pergk jr vrteil gesprachen haben, so tayl wir czu ainem rechten, das der Eysermandl dem Sybenbeyber sein geltschuld , die er am jm Perg hatt ver- warlasett, soll beczalenn. 62. So ainer den andern slecht in der freyung, vnd wer seinen schmer- ezen nicht lest beschawen. Nach Triesch. a. Wenn ein Verwundeter seine Wunden nicht durch die geschwornen Schöffen beschauen lässt, so verliert er seine Rechtsansprüche. b. Strafe des Bruches der fürstlichen Freyung: Verlust der Hand oder zehn Marken.
329 Chuttenperg uber den Hodmar pracht hatt vnd fleucht dorumb czu vnserm rechten, desgeleichen der Hodmar, tail wir euch czu ainem rechten, das die selbig czewgenus nicht genugsam ist noch vnserm statrechten. 61. Wann ezwen kawffleut ainem kauffman ain sümb gelds leyhen vnd dorüber ain schuldbrief von jm nemen, ab sich ainer von dem andern mit seiner sümb màg sündern an willen und wissen des andernn. Jwei Kaufleute haben eine gemeinschaftliche Schuldforderung an einen dritten. Da kann sich keiner von ihnen von dem andern ohne dessen Wissen und Willen mit seiner Schuldforderung sondern. Sybenweyber hat klagt also : herr richter vnd ersamen weisen herren ! Ich klag ewer weyshait vber den Eysermandl, noch dem als er mein gelt, das ich dem Pawle vom Pergk czu Offenn geliehen hab jn sein brief, vnd ewer w. mit jm geschafft hatt, wann er jn Pergk kumbt, das er sich mit nichte von dem brieff abweysen vnd mit seyner sumb sundern noch taylen lassen sol, das selbig er czu thun veracht hat, sunder er hat sich czu seiner sumb CXVII gulden bechent vnd mit dem brief, der ym allein auff die gancz sumb lawt getaylt hatt, des czeych ich ich mich auff das schreyben der hern vom Pergk. Nun ersamen weisen hern, seintnmallen jm der brieff allein von dem Pawle lawt vnd verschrieben ist, so ways ich mein gelt bey niemands anders czu suchen, wen bey dem Eysernmandl, vnd bitt ewer weysheit, jn wellet mir durchs recht erkennen, ab er mir mein sumb gelts nicht schuldig vnnd pflichtig czu beczalenn ist, ader was dorumb rechts sey. Dorauff hat der Eysermandl geanttwortt: her richter vnd ersamen weysen herrn, ich ways jm nicht dorauff ezu antworten, ich ways mich auch mit jim in kayn weyter tayding geben, sunder ich secz das czu ewern gott- lichen rechtenn. Sentencia diffinitiua. Als wir klag vnd anttwortt gehort vnd vernomen haben, seynttnmallen der Eysermandl des Sybenbeybers geltschuld hat yn sein brieff vnd neben seyner geltschuld lassen schreiben vnd dornoch wider das gepott vnd rath seyner herren aws seyner verschreybung treten ist vnd hatt sich trennt mit seyner geltschuld von des Sybenbeybers geltschuld, doraüff die herren im Pergk jr vrteil gesprachen haben, so tayl wir czu ainem rechten, das der Eysermandl dem Sybenbeyber sein geltschuld , die er am jm Perg hatt ver- warlasett, soll beczalenn. 62. So ainer den andern slecht in der freyung, vnd wer seinen schmer- ezen nicht lest beschawen. Nach Triesch. a. Wenn ein Verwundeter seine Wunden nicht durch die geschwornen Schöffen beschauen lässt, so verliert er seine Rechtsansprüche. b. Strafe des Bruches der fürstlichen Freyung: Verlust der Hand oder zehn Marken.
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330 Wir purgermeister vnd rath der stat Igla embieten den erbarn b. vnd rath des marktes Triesch vnser willig diennst, beuor ewer schreiben bey ewern czwaien scheppen vns iecz gepracht, dorinn vermeldt, das fur ewer gehekts recht ist komen der Gredusch Fleischaker von Ygla vnd hat klagt uber den Massko vnd Netreffa von Potlawn, wie das sie in in ewer furst- lichen freyung geslagen, gerawfft, czupissen vnd mit fussen getreten haben etc. dorauff ist des Masskus vnd Netreffa antwort also, das sie jm des in lawken sein vnd bitten jr vnschuld dorm. Dorauff sie auch czwen geczewgen fur- gestellett haben, mit mer inhalt klag vnd anttwort haben wir zu gutter mas vernomen und dorvber euch ein vnterweysung geben : Czu dem ersten. Seinnttnmalln der Gredusch seinenn schmerczen hat nicht lassen beschawen durch die geswaren scheppen, als recht ist, den sel- ben schmerczen vrtail wir nit noch vnserm rechten. Auff das ander, als ir begert vnderweyset werden von wegen prechung ewer furstlichen freyung, tail wir euch czu ainem rechten. Seinnttnmallen der Gredusch legt seinen schmerczen auff den Maschku vnd Netreffa, als- dann der selbig schmerczen an seynem leyb offennbar am tag ist, dorum mag nu der Massku vnd der Netreffa czu jrm rechten nicht komen, sunder jre that, so sie an dem Greduschen thun haben, macht sie friedprucher ewer freyung, vnd dorumb werden sie dem rechten vnderliegen vnd verfallenn sein, jeder mit der hanndt, ader jr jeder losze sein hant mit X markenn. 63. Sentenciatum est ad Triesch, vtrüm litcopiales als leykauffleüt pos- sunt compelli juridice ad dicendam veritatem. Contractus fori. Nach Triesch. Litkaufleute können rechtlich zur Zeugenaussage und Beschwörung derselben ge- zwungen werden. Burgermaister vnd rath der stat Igla! Den ffursichtigen richter vnd scheppen des marktes czüm Triesch. Ewer schreyben, dorin vermeldt, das fur ewer gehegts recht komen ist der Fridl von Hödicz vud hat klagt vber die Krumb Girgin vnd jre waysen vmb IIII s. eribgelds, so sie jm schuldig pleibt an ainem erib; herwiderümb wie die obgemelt Krümb Girgin mit jren waysen jm des in lawken ist, wann sie nicht wais , wie der kauff geschehen sey , dorauff hat der Fridl geantwortt , er wil das weyslich machen mit den lewten, die bey dem kawff vnd leykawff gewesen sein. Doran hat sich die fraw mit jren waysen lassen genügen. So er das also weyslich macht, hab wir czu guter mas vernomen. Dorauff tayl wir euch czu ainem rechten. Seinntumalln der Fridl sich berüfft auf die lewt, die bey dem kawff vnd ley- kauff gewesen sein, mit namen Jan Bradacz mit sambt den andern dreyen mannen, weliche jr vor ewer gehabt habt, vnd haben kain czewgnüs geben sagen wellen, wie der kauff vmb das erib gescheen ist, sprechend, sie haben es aws der acht lassen , die selben vier mannen sullt jr wider für ewch er- fordern vnd fur das recht stellen vnd mit recht dorczu halten, also das sie steünd vor ewern rechten. Jeder insünderhait mit czwaien auffgereckten
330 Wir purgermeister vnd rath der stat Igla embieten den erbarn b. vnd rath des marktes Triesch vnser willig diennst, beuor ewer schreiben bey ewern czwaien scheppen vns iecz gepracht, dorinn vermeldt, das fur ewer gehekts recht ist komen der Gredusch Fleischaker von Ygla vnd hat klagt uber den Massko vnd Netreffa von Potlawn, wie das sie in in ewer furst- lichen freyung geslagen, gerawfft, czupissen vnd mit fussen getreten haben etc. dorauff ist des Masskus vnd Netreffa antwort also, das sie jm des in lawken sein vnd bitten jr vnschuld dorm. Dorauff sie auch czwen geczewgen fur- gestellett haben, mit mer inhalt klag vnd anttwort haben wir zu gutter mas vernomen und dorvber euch ein vnterweysung geben : Czu dem ersten. Seinnttnmalln der Gredusch seinenn schmerczen hat nicht lassen beschawen durch die geswaren scheppen, als recht ist, den sel- ben schmerczen vrtail wir nit noch vnserm rechten. Auff das ander, als ir begert vnderweyset werden von wegen prechung ewer furstlichen freyung, tail wir euch czu ainem rechten. Seinnttnmallen der Gredusch legt seinen schmerczen auff den Maschku vnd Netreffa, als- dann der selbig schmerczen an seynem leyb offennbar am tag ist, dorum mag nu der Massku vnd der Netreffa czu jrm rechten nicht komen, sunder jre that, so sie an dem Greduschen thun haben, macht sie friedprucher ewer freyung, vnd dorumb werden sie dem rechten vnderliegen vnd verfallenn sein, jeder mit der hanndt, ader jr jeder losze sein hant mit X markenn. 63. Sentenciatum est ad Triesch, vtrüm litcopiales als leykauffleüt pos- sunt compelli juridice ad dicendam veritatem. Contractus fori. Nach Triesch. Litkaufleute können rechtlich zur Zeugenaussage und Beschwörung derselben ge- zwungen werden. Burgermaister vnd rath der stat Igla! Den ffursichtigen richter vnd scheppen des marktes czüm Triesch. Ewer schreyben, dorin vermeldt, das fur ewer gehegts recht komen ist der Fridl von Hödicz vud hat klagt vber die Krumb Girgin vnd jre waysen vmb IIII s. eribgelds, so sie jm schuldig pleibt an ainem erib; herwiderümb wie die obgemelt Krümb Girgin mit jren waysen jm des in lawken ist, wann sie nicht wais , wie der kauff geschehen sey , dorauff hat der Fridl geantwortt , er wil das weyslich machen mit den lewten, die bey dem kawff vnd leykawff gewesen sein. Doran hat sich die fraw mit jren waysen lassen genügen. So er das also weyslich macht, hab wir czu guter mas vernomen. Dorauff tayl wir euch czu ainem rechten. Seinntumalln der Fridl sich berüfft auf die lewt, die bey dem kawff vnd ley- kauff gewesen sein, mit namen Jan Bradacz mit sambt den andern dreyen mannen, weliche jr vor ewer gehabt habt, vnd haben kain czewgnüs geben sagen wellen, wie der kauff vmb das erib gescheen ist, sprechend, sie haben es aws der acht lassen , die selben vier mannen sullt jr wider für ewch er- fordern vnd fur das recht stellen vnd mit recht dorczu halten, also das sie steünd vor ewern rechten. Jeder insünderhait mit czwaien auffgereckten
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331 fingern sprech bey seinem ayd, das er die warhait wil sagen, was ym dorümb wissen ist. Actum. 64. Wie ainer der pargschafft halben, der da erib vnd aygen hat, damit er sich möcht ledigen, sol yn dem vanhnüs gehalten werdenn vnd wie lanng. Nach Peilans. Der vermögende Bürge kann gezwungen werden, sich mit seinem Erb und Eigen der Bürgschaft zu ledigen und ihr Genüge zu thun, sonst soll er im Gefängnisse sitzen. bis er sich ledig macht mit Geld. Pfändern oder Bürgen. Burgermaister etc. Dem richter vnd scheppen czu Peilas. Als ir czu uns geschikt habt den Girg Purkhart vnd Micheln ewer mitscheppen czu er- kennen geben, das Pawl vom Triesch hat auffgehalten yn ewern rechten den Peter von Langpürnicz, welicher jm parig warden ist vmb II s. fur seinen nochparn Jan Plachy auch von Langpürnitz, vnd wie der selbig parig vmb die bemelt schult gefangen siczt in ewerm gericht vnd hat erib vnd aygen czu Langpyrnicz, begeründ von vns vmb ein vnderweysung, wie der selbig Peter der parigschafft halben yn ewer vanknus sol gehalten werden, vnd wie lanng. — Dorvber tayl wir euch czu aiuem rechten. Seinntnmal der Peter hat erib vnd aygen czu Langpurnicz, so sol er sich damit ledigen vnd seiner parigschafft ein genügen thun, wan ein yeder mag sich mit pfandten aws dem thurm ledigen. Wil er sich aber nicht ledigen noch awspurgen, so sol er syczen so lanng, vncz das er sich frey vnd ledig mach, es sey mit gelt mit pfanden ader mit parigen. Datum. 65. Wer lanng schweygt vmb eribtail, dem kumbt sein schweigen nicht czu frommen. 1513. Erbansprüche gehen durch langes Schweigen verloren. Item die klag der Anna des Hansl Wagners hawsfraw vber jre czwen bruder vmb erbtayl durch jren redner also fürpracht : herr richter vnd er- samen weisen herrnn ! da klagt fraw Anna Hannsl Wagnerin vber den Lin- harten Geschl vnd Janku Hebel jre czwen brüder vnd czeicht sich auff die teycht vnd andere eribschafft, die czu den selben teichen gehören, weliche teicht die czwen bruder inhalten vnd pisher geprawchen, wann sie noch jrem vater dorczu als wol ein erib ist als jre czwen brüder, dorauff haben die czwen bruder Linhart vnd Janku geanttwort vnd haben sich verworffen wider die anklag jrer swester mit dem statpuch also lawtünd : Hanus Wagner hat bekennt, das er von seinem swager dem Linhart Geschl entpfangen hat seiner hawsfrawn vatterlichen eribtayls XV s. yn sulicher mas, so sich die brüder miteinander vmb die teych nicht ainen möchten vnd die selben den fremden verkaufften, was sie die höher vber LXXV s. geben, darin sol Hanusls Wagners hawsfraw ein gleychen tail haben mit andren geswistret. Vmb das ander alles sagt er den Linharten mit sambt andren geswistret gancz quitt frey vnd ledig. Test. consilium anno domini etc. LXXXX fferia secunda ante Johannis baptiste. Dorauff ist czu vrtail czwischen gesprachen
331 fingern sprech bey seinem ayd, das er die warhait wil sagen, was ym dorümb wissen ist. Actum. 64. Wie ainer der pargschafft halben, der da erib vnd aygen hat, damit er sich möcht ledigen, sol yn dem vanhnüs gehalten werdenn vnd wie lanng. Nach Peilans. Der vermögende Bürge kann gezwungen werden, sich mit seinem Erb und Eigen der Bürgschaft zu ledigen und ihr Genüge zu thun, sonst soll er im Gefängnisse sitzen. bis er sich ledig macht mit Geld. Pfändern oder Bürgen. Burgermaister etc. Dem richter vnd scheppen czu Peilas. Als ir czu uns geschikt habt den Girg Purkhart vnd Micheln ewer mitscheppen czu er- kennen geben, das Pawl vom Triesch hat auffgehalten yn ewern rechten den Peter von Langpürnicz, welicher jm parig warden ist vmb II s. fur seinen nochparn Jan Plachy auch von Langpürnitz, vnd wie der selbig parig vmb die bemelt schult gefangen siczt in ewerm gericht vnd hat erib vnd aygen czu Langpyrnicz, begeründ von vns vmb ein vnderweysung, wie der selbig Peter der parigschafft halben yn ewer vanknus sol gehalten werden, vnd wie lanng. — Dorvber tayl wir euch czu aiuem rechten. Seinntnmal der Peter hat erib vnd aygen czu Langpurnicz, so sol er sich damit ledigen vnd seiner parigschafft ein genügen thun, wan ein yeder mag sich mit pfandten aws dem thurm ledigen. Wil er sich aber nicht ledigen noch awspurgen, so sol er syczen so lanng, vncz das er sich frey vnd ledig mach, es sey mit gelt mit pfanden ader mit parigen. Datum. 65. Wer lanng schweygt vmb eribtail, dem kumbt sein schweigen nicht czu frommen. 1513. Erbansprüche gehen durch langes Schweigen verloren. Item die klag der Anna des Hansl Wagners hawsfraw vber jre czwen bruder vmb erbtayl durch jren redner also fürpracht : herr richter vnd er- samen weisen herrnn ! da klagt fraw Anna Hannsl Wagnerin vber den Lin- harten Geschl vnd Janku Hebel jre czwen brüder vnd czeicht sich auff die teycht vnd andere eribschafft, die czu den selben teichen gehören, weliche teicht die czwen bruder inhalten vnd pisher geprawchen, wann sie noch jrem vater dorczu als wol ein erib ist als jre czwen brüder, dorauff haben die czwen bruder Linhart vnd Janku geanttwort vnd haben sich verworffen wider die anklag jrer swester mit dem statpuch also lawtünd : Hanus Wagner hat bekennt, das er von seinem swager dem Linhart Geschl entpfangen hat seiner hawsfrawn vatterlichen eribtayls XV s. yn sulicher mas, so sich die brüder miteinander vmb die teych nicht ainen möchten vnd die selben den fremden verkaufften, was sie die höher vber LXXV s. geben, darin sol Hanusls Wagners hawsfraw ein gleychen tail haben mit andren geswistret. Vmb das ander alles sagt er den Linharten mit sambt andren geswistret gancz quitt frey vnd ledig. Test. consilium anno domini etc. LXXXX fferia secunda ante Johannis baptiste. Dorauff ist czu vrtail czwischen gesprachen
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332 worden. Seinetnmalln die fraw Anna so lange yar geschwigen vnd kainen widersprüch in der czeit dawider nicht gethün hat, so sol die fraw Anna des gewartünd sein, was in dem statpuch geschrieben stet. Actum anno do- mini etc. XIIII ff. II post Bonifacij. 66. Sentenciatum est hic Iglauie inter partes subscriptas. Ein Iglauer Urtheilssprach 1513. Während der Minderjährigkeit seines Bruders hatte Jemand sowoll von seiner Stiefmutter das ihr angefallene Dritttheil als auch von den Vormündern der Verlassen- schaft ein czu derselben gehöriges Haus und eine Fleischbank gekauft. Die später geltend gemachten Erbansprüche des volljährig Gewordenen auf einen gleichen Theil der Verlassenschaft werden nun vom Gerichte anerkannt. Item Veyt Sweydniczer hat klagt vber sein bruder den Michel Sweyd- niczer, wie das er kaufft hat von jren furmünden vud oberlewten jres vatern haws vnd die fleyschpank , die weyl der Veyth vnmündig gewesen vnd czu seinen vernüfftigen yarn noch nie komen ist, auch dabey wie er von seiner stiffmütter jren drittayl kaufft hab vnd wie er jm die selbigen kawff noch dem statrechten nicht hat lassen bewaren , sunder er hab des haws vnd der pank mer dann czehen yar vnezher genossen, bittund von wegen des rechten, damit er auch bey seinem eribtayl ym haws vnd in der pank behalten werde, wann er czu gleycher weys czu den bemelten eriben seines vatern ain erib ist wie der Michel sein bruder etc. Dorauff ist payden taylen fur ain vrtayl erkennt worden , das die fraw jr styffmütter ist mechtig gewesen das jr zu- üor kauffen, vnd so der Michel das von jr kaufft hat, so sol der selbig kauff payden prüedern ezu from komen auff ainen gleychen tayl. Auch sol der Michel yeczlichs erib haws vnd pank yn sunderhait schaczen, vnd der Veyth sol die wol haben, vnd was der Michel seines gelts awsgegeben hat, das sol er beuor haben. Actum vt supra. 67. Sentenciatum est hic in Iglauia inter partes infra dictas videlicet Jacobum Mur et Eysermandl. Iglauer Urtheilsspruch 1513. Jemand behauptet für einen Andern eine Summe Geldes gezahlt zu haben. Dieser stellt es in Abrede. Jener wird angewieren, die behauptete Zahlung selbdritt zu be- schwören. Her richter vnd ersamen weisen herrun! Ich Michel Eysermandl klag vber den Jocuben Mürrn, wie das er mir recht vnd redlich ist schuldig wor- den XXII s., welich ich fur in dem Niclas Vicencz von meinem aygen gelt bezalt habe. So er sich dorczu bekent, so bekent er die warhait. So er mir aber des in lawken stet , so beger ich doruber durch ewer statrecht vnder- weiset werdenn. Dorauff hat der Jocub Mür durch seinen redner geantt- wort, begerund das jm Michel Eysermandl sult sagen vmb we er jm die sel- big summb gelts schuldig wer. Dorauff hat Michl Eysermandl widerumb ge- anttwort: lieber herr Jocub Mur, nochdem als wir mit einander ein hanndl gehabt haben vnd mit gesambter hanndt sein schuldig plieben, so hab ich von meynem aygen gelt fur euch geben dem Niclas Vicencz XXII s. Dorauff
332 worden. Seinetnmalln die fraw Anna so lange yar geschwigen vnd kainen widersprüch in der czeit dawider nicht gethün hat, so sol die fraw Anna des gewartünd sein, was in dem statpuch geschrieben stet. Actum anno do- mini etc. XIIII ff. II post Bonifacij. 66. Sentenciatum est hic Iglauie inter partes subscriptas. Ein Iglauer Urtheilssprach 1513. Während der Minderjährigkeit seines Bruders hatte Jemand sowoll von seiner Stiefmutter das ihr angefallene Dritttheil als auch von den Vormündern der Verlassen- schaft ein czu derselben gehöriges Haus und eine Fleischbank gekauft. Die später geltend gemachten Erbansprüche des volljährig Gewordenen auf einen gleichen Theil der Verlassenschaft werden nun vom Gerichte anerkannt. Item Veyt Sweydniczer hat klagt vber sein bruder den Michel Sweyd- niczer, wie das er kaufft hat von jren furmünden vud oberlewten jres vatern haws vnd die fleyschpank , die weyl der Veyth vnmündig gewesen vnd czu seinen vernüfftigen yarn noch nie komen ist, auch dabey wie er von seiner stiffmütter jren drittayl kaufft hab vnd wie er jm die selbigen kawff noch dem statrechten nicht hat lassen bewaren , sunder er hab des haws vnd der pank mer dann czehen yar vnezher genossen, bittund von wegen des rechten, damit er auch bey seinem eribtayl ym haws vnd in der pank behalten werde, wann er czu gleycher weys czu den bemelten eriben seines vatern ain erib ist wie der Michel sein bruder etc. Dorauff ist payden taylen fur ain vrtayl erkennt worden , das die fraw jr styffmütter ist mechtig gewesen das jr zu- üor kauffen, vnd so der Michel das von jr kaufft hat, so sol der selbig kauff payden prüedern ezu from komen auff ainen gleychen tayl. Auch sol der Michel yeczlichs erib haws vnd pank yn sunderhait schaczen, vnd der Veyth sol die wol haben, vnd was der Michel seines gelts awsgegeben hat, das sol er beuor haben. Actum vt supra. 67. Sentenciatum est hic in Iglauia inter partes infra dictas videlicet Jacobum Mur et Eysermandl. Iglauer Urtheilsspruch 1513. Jemand behauptet für einen Andern eine Summe Geldes gezahlt zu haben. Dieser stellt es in Abrede. Jener wird angewieren, die behauptete Zahlung selbdritt zu be- schwören. Her richter vnd ersamen weisen herrun! Ich Michel Eysermandl klag vber den Jocuben Mürrn, wie das er mir recht vnd redlich ist schuldig wor- den XXII s., welich ich fur in dem Niclas Vicencz von meinem aygen gelt bezalt habe. So er sich dorczu bekent, so bekent er die warhait. So er mir aber des in lawken stet , so beger ich doruber durch ewer statrecht vnder- weiset werdenn. Dorauff hat der Jocub Mür durch seinen redner geantt- wort, begerund das jm Michel Eysermandl sult sagen vmb we er jm die sel- big summb gelts schuldig wer. Dorauff hat Michl Eysermandl widerumb ge- anttwort: lieber herr Jocub Mur, nochdem als wir mit einander ein hanndl gehabt haben vnd mit gesambter hanndt sein schuldig plieben, so hab ich von meynem aygen gelt fur euch geben dem Niclas Vicencz XXII s. Dorauff
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333 hat Jocub Mür durch seinen redner geanttwort, er west nichs dorumb, das ir was fur mich het geben dem Niclas Vicencz, vnd het an sein plossen worten doran nicht genügen, begerund bey dem rechten zu behalten werden. Sentencia diffinitiua. Als wir klag vnd antwort gehort haben , so tayl wir euch doruber czu ainem rechten. Seinnttumal der Michel Eysermandl beschuldigt den Jocuben Mürrn mit seinen plossen warten sprechund , er hab fur jn dem Niclas Vi- cencz gegeben seines aygen gelts XXII s., vnd hat doruber wider jn kain czewgnus furgestelt, so ist die sach niemancz pas wissen, wen jm selbs dem Michel Eysermandl, damit er die bemelt sumb fur jn gegeben hat, so sol der Michel Eysermandl dasselbig beweren mit czwaien burgern auff dem krewcz noch dem statrechten mit sulichem ayd sprechünd : Ich Michel Eysermandl swer got ain ayd, das ich fur den Jocuben dem Niclas Vicencz meynes aygen gelts geben hab XXII s. Das mir got also helff vnd das krewcz vnd alle gotes krewcz. Actum vt supra. 68. Juratus in propria causa debet respondere sicut alter communis homo similiter et puniri. De Triesch scripserunt. Nach Triesch, 1507. Fürsichtig hochweys lieben herrnn ! Vnser willig dienst beuor. Es ist vor vnserm gehegten rechten klag vnd antwort furkomen. Valtein hat ge- klagt den Micheln Nüssl, wie er den Valtein bei der nacht auff die gassen an sich gefodert hat. Die ander klag, da er czu ym auff die gassen komen ist, hat Michel dem Valtein geschmecht vnd vmb sein gesundt pracht. Do- rauff hat Michel geanntwort , das er der sachen , die er yn czeicht vnd be- klagt, vnschuldig sey vnd wisse nicht, dorümb er yn beschuldigt, wan er dorczu komen sey, da der Valtein vnd Steffl auff einander geslagen haben. Auff die ander klag, das Michel sol haben den Valtein geslagen, dorm pewt Michel sein vnschult. Dorauff klagt Valtein vnd rüfft furan auffs recht, das Michel Nüssl ein geswarner sey , er sol selbs vor dem rechten die warhait sagen bey seim scheptümb, wie der anfanngk vnd das end gescheen sey, er müg ein geswornen nicht oberweisen. Dorauff hat Michel Nüssl bechent, wie sich der anfangk hat gehebt also : da Michel Nüssl mit ainem seinem nochparn genant Steffl ist von der Newstifft haym gangen vnd da sie sein ym dorff uber die pruk komen, haben sie wider sich selbs geredt an wissund Walteins, wan es bey der nacht finster gewesen ist. Da hat Valtein ge- schrien bey der mül hinter dem dorff: es leygt als die erlesen verraiter. Dorauff hat Steffl gesprachen hinwider : du verhaiter gocz verraiter, selbs du letil, du schelkel, bist endlich vnd früm vom vater vnd mueter, khüm her czu vns. Die wart hat Michl den Steffl sein nochparn gestrofft er sol haym geen. Also ist Michel vor sich haym gegangen. Yndem hat Mikus Schnür auff sie geschrieern : schawcz auff, schawcz auff, der Valtein laufft enk noch, yndem hab sich Michel vmbgesehen yn der vinster, da hat Valtein mit ainem plossen swert den Steffln nider geslagen. Indem hat geschrieern Steffls
333 hat Jocub Mür durch seinen redner geanttwort, er west nichs dorumb, das ir was fur mich het geben dem Niclas Vicencz, vnd het an sein plossen worten doran nicht genügen, begerund bey dem rechten zu behalten werden. Sentencia diffinitiua. Als wir klag vnd antwort gehort haben , so tayl wir euch doruber czu ainem rechten. Seinnttumal der Michel Eysermandl beschuldigt den Jocuben Mürrn mit seinen plossen warten sprechund , er hab fur jn dem Niclas Vi- cencz gegeben seines aygen gelts XXII s., vnd hat doruber wider jn kain czewgnus furgestelt, so ist die sach niemancz pas wissen, wen jm selbs dem Michel Eysermandl, damit er die bemelt sumb fur jn gegeben hat, so sol der Michel Eysermandl dasselbig beweren mit czwaien burgern auff dem krewcz noch dem statrechten mit sulichem ayd sprechünd : Ich Michel Eysermandl swer got ain ayd, das ich fur den Jocuben dem Niclas Vicencz meynes aygen gelts geben hab XXII s. Das mir got also helff vnd das krewcz vnd alle gotes krewcz. Actum vt supra. 68. Juratus in propria causa debet respondere sicut alter communis homo similiter et puniri. De Triesch scripserunt. Nach Triesch, 1507. Fürsichtig hochweys lieben herrnn ! Vnser willig dienst beuor. Es ist vor vnserm gehegten rechten klag vnd antwort furkomen. Valtein hat ge- klagt den Micheln Nüssl, wie er den Valtein bei der nacht auff die gassen an sich gefodert hat. Die ander klag, da er czu ym auff die gassen komen ist, hat Michel dem Valtein geschmecht vnd vmb sein gesundt pracht. Do- rauff hat Michel geanntwort , das er der sachen , die er yn czeicht vnd be- klagt, vnschuldig sey vnd wisse nicht, dorümb er yn beschuldigt, wan er dorczu komen sey, da der Valtein vnd Steffl auff einander geslagen haben. Auff die ander klag, das Michel sol haben den Valtein geslagen, dorm pewt Michel sein vnschult. Dorauff klagt Valtein vnd rüfft furan auffs recht, das Michel Nüssl ein geswarner sey , er sol selbs vor dem rechten die warhait sagen bey seim scheptümb, wie der anfanngk vnd das end gescheen sey, er müg ein geswornen nicht oberweisen. Dorauff hat Michel Nüssl bechent, wie sich der anfangk hat gehebt also : da Michel Nüssl mit ainem seinem nochparn genant Steffl ist von der Newstifft haym gangen vnd da sie sein ym dorff uber die pruk komen, haben sie wider sich selbs geredt an wissund Walteins, wan es bey der nacht finster gewesen ist. Da hat Valtein ge- schrien bey der mül hinter dem dorff: es leygt als die erlesen verraiter. Dorauff hat Steffl gesprachen hinwider : du verhaiter gocz verraiter, selbs du letil, du schelkel, bist endlich vnd früm vom vater vnd mueter, khüm her czu vns. Die wart hat Michl den Steffl sein nochparn gestrofft er sol haym geen. Also ist Michel vor sich haym gegangen. Yndem hat Mikus Schnür auff sie geschrieern : schawcz auff, schawcz auff, der Valtein laufft enk noch, yndem hab sich Michel vmbgesehen yn der vinster, da hat Valtein mit ainem plossen swert den Steffln nider geslagen. Indem hat geschrieern Steffls
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334 hawsfraw : hilff Michel, hilff, Valtein erslecht mir den man. Da sey der Michl auff rettüng czugelaffen , vnd die weyl ist ym czu kurcz gewesen von wegen besargung der merderey, hat er auff yn geworffen mit ainem deckpeyl vnd yn getroffen auffs swert. Dornoch hat sich der Valtein auf den Michel gewendt vnd mit ym fluks geslagen, so lang vncz Valtein hab die flucht geben, mit dem wis er nicht, wie ym geschen sey. Das redt er bey seinem ayd. Dorauff hat der Waltein rechtens begehrt. Dorümb bitt wir ewer wt vmb ein vnterweysung. Datum. Als wir klag des Valteins vnd auch die anttwort des Micheln Nüssls vernomen haben, so tail wir doruber czu aynem rechten, das Michel Nüssl, wiewol er ain geswarner schep ist, dem Valtein auff sein anklag nicht ge- nugsam geanttwort hat, sunder er sol ym noch anttworten, wen kain schep yn seyner aygen sach ym selbs nicht mag geczewgen noch dem rechten. Datum ff. VI post sancti Viti, anno domini 1507. Sentenciatum est super predicta causa ad Triesch. Burgermaister vnd rath der stat Igla. Vorsichtigen besunder lieben freündt! Ewer schreyben vns iecz gethün der czwaier parthey namlich den Valtein Slegl anklagers, vnd Michl Nüssls antworters belangünd wie sie abermallen vor ewerm furgehekten rechten jre klage vnd anttwort mitsambt jren weysüngen, namlich der Valtein mit sein wünden vnd lemungen vnd Michl Nüssl mit seiner lemtigen weysüngen, furgehalten vnd furgepracht haben etc. bittünd vnd begeründ ew doruber ein vnderweysung czu geben mit mer innhalt ewers schreyben wir czu gutter mas vernomen haben, vnd doruber czu ainem rechten taylen , das Valtein sein schmerczen vnd seiner glieder lemüng an seynem leyb verwundt vnd versert genügsam weyslich ge- macht vnd geczaygt hat, aber Michel Nüssl ist mit seyner awsweysung vnd vnschuld halben nicht verfaren als recht ist. Dorumb er schuldig vnd pflich- tig ist an alle weyter eintrag dem Valtein vmb sein schmerczen vnd lemüng ein widerlegung vnd abtragung czu thun noch dem rechten. Datum ff. VI post assumpcionis Marie anno vt supra. 69. Wie man die klainer leme verpüssen sol. Ad Triesch sentencia- tum est. Nach Triesch. Strafe der kleinen Leme: 3 Mark (1 M. = 48 Gr.), davon dem Selbschol 2 Mark, Richter und Schöffen zu gleichen Theilen 1 Mark. Für Blutrunst: dem Selbschol I Mark. dem Richter 16 Gr., den Schöffen 8 Gr. Burgermaister vt supra. Als ir ezu vns geschickt habt den Mertl vnd Waczlawe ewer mitgesworn scheppen als von der ezwayer parthey wegenn des Valteins vnd Michel Nüssls so jre sachen yn ewerm rechtnn bisher hangen, weliche an vns pracht haben , wie der Valtein yn kain freuntliche bericht mit dem Michel Nüssl treten wil sünder begeründ ist, was jm durch das recht vmb seyn schmerczen czugetaylt wirt, auffezunemen vnd sich do- ran genügen lassen, dabey vns mit vleyss gebeten dorvmber vmb eyn
334 hawsfraw : hilff Michel, hilff, Valtein erslecht mir den man. Da sey der Michl auff rettüng czugelaffen , vnd die weyl ist ym czu kurcz gewesen von wegen besargung der merderey, hat er auff yn geworffen mit ainem deckpeyl vnd yn getroffen auffs swert. Dornoch hat sich der Valtein auf den Michel gewendt vnd mit ym fluks geslagen, so lang vncz Valtein hab die flucht geben, mit dem wis er nicht, wie ym geschen sey. Das redt er bey seinem ayd. Dorauff hat der Waltein rechtens begehrt. Dorümb bitt wir ewer wt vmb ein vnterweysung. Datum. Als wir klag des Valteins vnd auch die anttwort des Micheln Nüssls vernomen haben, so tail wir doruber czu aynem rechten, das Michel Nüssl, wiewol er ain geswarner schep ist, dem Valtein auff sein anklag nicht ge- nugsam geanttwort hat, sunder er sol ym noch anttworten, wen kain schep yn seyner aygen sach ym selbs nicht mag geczewgen noch dem rechten. Datum ff. VI post sancti Viti, anno domini 1507. Sentenciatum est super predicta causa ad Triesch. Burgermaister vnd rath der stat Igla. Vorsichtigen besunder lieben freündt! Ewer schreyben vns iecz gethün der czwaier parthey namlich den Valtein Slegl anklagers, vnd Michl Nüssls antworters belangünd wie sie abermallen vor ewerm furgehekten rechten jre klage vnd anttwort mitsambt jren weysüngen, namlich der Valtein mit sein wünden vnd lemungen vnd Michl Nüssl mit seiner lemtigen weysüngen, furgehalten vnd furgepracht haben etc. bittünd vnd begeründ ew doruber ein vnderweysung czu geben mit mer innhalt ewers schreyben wir czu gutter mas vernomen haben, vnd doruber czu ainem rechten taylen , das Valtein sein schmerczen vnd seiner glieder lemüng an seynem leyb verwundt vnd versert genügsam weyslich ge- macht vnd geczaygt hat, aber Michel Nüssl ist mit seyner awsweysung vnd vnschuld halben nicht verfaren als recht ist. Dorumb er schuldig vnd pflich- tig ist an alle weyter eintrag dem Valtein vmb sein schmerczen vnd lemüng ein widerlegung vnd abtragung czu thun noch dem rechten. Datum ff. VI post assumpcionis Marie anno vt supra. 69. Wie man die klainer leme verpüssen sol. Ad Triesch sentencia- tum est. Nach Triesch. Strafe der kleinen Leme: 3 Mark (1 M. = 48 Gr.), davon dem Selbschol 2 Mark, Richter und Schöffen zu gleichen Theilen 1 Mark. Für Blutrunst: dem Selbschol I Mark. dem Richter 16 Gr., den Schöffen 8 Gr. Burgermaister vt supra. Als ir ezu vns geschickt habt den Mertl vnd Waczlawe ewer mitgesworn scheppen als von der ezwayer parthey wegenn des Valteins vnd Michel Nüssls so jre sachen yn ewerm rechtnn bisher hangen, weliche an vns pracht haben , wie der Valtein yn kain freuntliche bericht mit dem Michel Nüssl treten wil sünder begeründ ist, was jm durch das recht vmb seyn schmerczen czugetaylt wirt, auffezunemen vnd sich do- ran genügen lassen, dabey vns mit vleyss gebeten dorvmber vmb eyn
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335 vnderweysung, haben wir czu gutter mas vernomen , vnd ewch doruber czu eynem recht sprechen, nochdem als der Valtein legt auff den Nüssl sein schmerczen namlich an payden henden fünff klaine leme vnd dorczu ein wünden ezwischen dem elbogen vnd fingern, das Michel Nüssl für ein yede leem yn sunderhait dem Valtein ist verfallen vnd noch dem rechten abtragen sol drey mark der kurczen XLVIII gr. fur ayn mark czu rayten. Doruon entfallen dem Valtein czwu mark vnd richter vnd scheppn auff gleychen tayl czu taylen ein mark. Vnd dornoch vmb die wnnden an der hannd, das ist ein plutrünst: dem Valtein I mark, dem richter XVI gr. vnd scheppen VIII gr. 70. Jemand hatte in seinem Testamente von einer Schuldforderung von 100 Gulden an seinen Bruder keine Erwähnung gethan und seine Frau, obwohl sie behauptete, von dieser Forderung Kenntniss gehabt zu haben. hatte gegen jenes keine Einsprache ge- macht. Nachträglich werden aber von ihrer Seite darauf Ansprüche erhoben, die jedoch durch die Iglauer Entscheidung nicht als rechtskräftig anerkannt werden, denn „Will- kühr breche Recht“. Sigmund Reczers von Znoim redner ader vorsprecher ist getreten vor vnser gehegt recht vnd klagt also: her richter vnd ersam weisen herrnn! ich klag an statt des gegenwürtigen erbarn herrn Sigmund Reczers vmb C gulden vngr, weliche der Gregerg Ebrhartl dem Johannis Parlir seligen seinem bruder ist schuldig pelieben, alsdan yn des Gregergen Ebrhartls seligen geschefft klerlich ym statpuch begrieffen ist. Dorauff hat die fraw Parlirarin den Sigmund Reczer jren enykl von Znoim herauff czu jr erfordert vnd hat jm die C gulden vor erbarn czwayen geswaren herrnn gancz mech- tiglich vbergeben, damit zu thun vnd zu lassen. Vnd seinnttnmalln aber der Wenczl Ebrhartl des bemelten Gregergen Ebrhartls sün vnd ein rechter erib ist vnd all sein gut vnd narung dereribt vnd besessen hat, so ways der Sigmund Reczer vmb die C gulden ezu niemands anders sehen, dan czu ym als ezu dem rechten erben des bemelten Gregergen Ebrhartls. Bechent er er sich dorezu vnd wil ym die C gulden fur sein vatern czalen, so wil er das von ym guttikait anffnemen; ist er jm aber des yn lawken, so seczt der Sig- münd das czu ewerm rechten, ab er jm dorümb schuldig ist czu anttworten, ader was darümb recht sey , vnd weyter verhalt ich mir gegen dem Wenezl Ebrhartl, ab ich mer darein czu reden hiet auff red vnd wider red, wie es sich würd begeben. Dornach weyter hat der obgemelt Sigmund Reczer durch seinen redner anpracht, wie der Wenczl Ebrhartl mit czwaien herrnn des rats ezu der fraw Parlirarin komen ist vnd yn seiner gegenwürtikait sie gefragt, ab die selben C gulden von jr darkomen sein , begerund , das man die czwen herrn dorumb befragen vnd verhoren solt. Dorauff haben sie bechent, das Wenczl Ebethartl vor in die fraw Parlirarin gefragt hat also sprechünd : liebe swegerin, ich frag euch auff ewer gewissen, auff ewer leczte hinfart vnd bey ewer sel selikait. Ir welt mir sagen vor den erbarn herrn, ob ir vmb die C gulden vormals gewest habt ader nicht. Dorauff hat sie geanttwort : ya,
335 vnderweysung, haben wir czu gutter mas vernomen , vnd ewch doruber czu eynem recht sprechen, nochdem als der Valtein legt auff den Nüssl sein schmerczen namlich an payden henden fünff klaine leme vnd dorczu ein wünden ezwischen dem elbogen vnd fingern, das Michel Nüssl für ein yede leem yn sunderhait dem Valtein ist verfallen vnd noch dem rechten abtragen sol drey mark der kurczen XLVIII gr. fur ayn mark czu rayten. Doruon entfallen dem Valtein czwu mark vnd richter vnd scheppn auff gleychen tayl czu taylen ein mark. Vnd dornoch vmb die wnnden an der hannd, das ist ein plutrünst: dem Valtein I mark, dem richter XVI gr. vnd scheppen VIII gr. 70. Jemand hatte in seinem Testamente von einer Schuldforderung von 100 Gulden an seinen Bruder keine Erwähnung gethan und seine Frau, obwohl sie behauptete, von dieser Forderung Kenntniss gehabt zu haben. hatte gegen jenes keine Einsprache ge- macht. Nachträglich werden aber von ihrer Seite darauf Ansprüche erhoben, die jedoch durch die Iglauer Entscheidung nicht als rechtskräftig anerkannt werden, denn „Will- kühr breche Recht“. Sigmund Reczers von Znoim redner ader vorsprecher ist getreten vor vnser gehegt recht vnd klagt also: her richter vnd ersam weisen herrnn! ich klag an statt des gegenwürtigen erbarn herrn Sigmund Reczers vmb C gulden vngr, weliche der Gregerg Ebrhartl dem Johannis Parlir seligen seinem bruder ist schuldig pelieben, alsdan yn des Gregergen Ebrhartls seligen geschefft klerlich ym statpuch begrieffen ist. Dorauff hat die fraw Parlirarin den Sigmund Reczer jren enykl von Znoim herauff czu jr erfordert vnd hat jm die C gulden vor erbarn czwayen geswaren herrnn gancz mech- tiglich vbergeben, damit zu thun vnd zu lassen. Vnd seinnttnmalln aber der Wenczl Ebrhartl des bemelten Gregergen Ebrhartls sün vnd ein rechter erib ist vnd all sein gut vnd narung dereribt vnd besessen hat, so ways der Sigmund Reczer vmb die C gulden ezu niemands anders sehen, dan czu ym als ezu dem rechten erben des bemelten Gregergen Ebrhartls. Bechent er er sich dorezu vnd wil ym die C gulden fur sein vatern czalen, so wil er das von ym guttikait anffnemen; ist er jm aber des yn lawken, so seczt der Sig- münd das czu ewerm rechten, ab er jm dorümb schuldig ist czu anttworten, ader was darümb recht sey , vnd weyter verhalt ich mir gegen dem Wenezl Ebrhartl, ab ich mer darein czu reden hiet auff red vnd wider red, wie es sich würd begeben. Dornach weyter hat der obgemelt Sigmund Reczer durch seinen redner anpracht, wie der Wenczl Ebrhartl mit czwaien herrnn des rats ezu der fraw Parlirarin komen ist vnd yn seiner gegenwürtikait sie gefragt, ab die selben C gulden von jr darkomen sein , begerund , das man die czwen herrn dorumb befragen vnd verhoren solt. Dorauff haben sie bechent, das Wenczl Ebethartl vor in die fraw Parlirarin gefragt hat also sprechünd : liebe swegerin, ich frag euch auff ewer gewissen, auff ewer leczte hinfart vnd bey ewer sel selikait. Ir welt mir sagen vor den erbarn herrn, ob ir vmb die C gulden vormals gewest habt ader nicht. Dorauff hat sie geanttwort : ya,
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336 ich hab es gewest vor czwaien yarnn vnd wol lenger, das ewer vater die C gulden meinem herrn ist schuldig gewesen. Dabey hat sie gesagt, das die C gulden von jrm geld komen sein. Dornach hat der Sigmund Reczer vor denn ezwaien herrnn die fraw Parlilarin gefragt, ab es noch ir leczter wil ist, das sie jn der C gulden mechtig gemacht hat. Dorauff hat sie geanttwartt: ya mein sun, ich mach dich derselben C gulden gancz mechtig. Weyter hat des Sigmunds redner gesprachen: das ist mein entlich beslus auff den an- spruch gegen dem Wenczl Ebrhart vmb die C gulden geltschuld. Dorauff hat der Wenczlaw Ebrhartl durch seinen redner geanttwort: herr richter vnd ersamen weisen herrn, her Wenczlaw redt also, das er nichs ways dorauff anders ezu antworten, wen das er sich czeicht auff seines fettrn Johannis Parlirars testament vnd auff die bewilligung seiner hawsfraw der fraw Parlilarin czu seinem testament, vnd ist seiner antwort entlich beslüs, das er die sach seiner anttwort allennthalben seczt czu dem rechten vnd be- rufft sich dorezu auff statpuch, darjn die sach genugsam bewart ist. Sentencia diffinitiua. Als wir klag vnd antwort gehört vnd vernamen haben, seinttnmalln der Johannes Parlirar ein redlichs vnd verordents geschefft gethün hat, — vnd sein bruder Gregerg Ebrhartl vor genen XXIIII yarn mit tod verschieden ist — vnd hat yn seynem geschefft von den C gulden, das ym sein bemelter bruder die selben schuldig wer, kain meldüng gethun, vnd die Parlirarin sein hawsfraw hat das bey jrm hohen schwur vnd gewissen hehalten, das sie vmb die bemelt schuld gewest hat lenger dan vor czwaien yarn, vnd hat dornoch jres mans Parlirars sein leczten willen vnd testament nicht widergesprachen, sunder dasselbig gutwilliglich auffgenamen vnd verfaren lassen vnd dornach erst die C gulden yrm enykl dem Sigmund Reczer vbergegeben etc. — do- ruber tayl wir czu einem rechten das W. Eberhartl dem S. Reczer noch seiner grosmüter der Parlilarin vmb die C gulden nicht schuldig ist czu ant- warten, wann wilkur prechen recht, vnd als die Parlilarin redt, das die C gulden von jrer narung dargeliehen sein, seinttnmalln sie sich ezu dem Parlirar mit aller jrer narüng verheyrat, vnd mit jm kinder gewunen hat, so ist er irer narüng geweltig vnd mechtig worden damit czu thün vnd czu lassenn 71. Wer lanng schweygt vmb eribgelt vnd gut, dem kümbt seyn schwey- gen nicht czu fromen. 1511. Jemand hatte mit seinen Ansprüchen an eine Verlassenschaft mehr als 26 Jahre lang geschwiegen, ohne den Beklagten durch eine so lange Zeit um etwas anzulangen oder anzusprechen, ohne sich „zu lautmeren oder zu urkunden", wie es Recht ist. Es wird entschieden, er möge auch fürbass schweigen, und der Beklagte sei auf seine Klage nicht zu antworten schuldig. Die klag des Hanusen Pawmgertl durch seinen redner wider den Hanu- sen Linhittl beschehenn also : her richter, fürsichtig weysen herrn ! hie stet der Hanus Linhittl von wegen aines gescheffts, das gethan hat der Jocub
336 ich hab es gewest vor czwaien yarnn vnd wol lenger, das ewer vater die C gulden meinem herrn ist schuldig gewesen. Dabey hat sie gesagt, das die C gulden von jrm geld komen sein. Dornach hat der Sigmund Reczer vor denn ezwaien herrnn die fraw Parlilarin gefragt, ab es noch ir leczter wil ist, das sie jn der C gulden mechtig gemacht hat. Dorauff hat sie geanttwartt: ya mein sun, ich mach dich derselben C gulden gancz mechtig. Weyter hat des Sigmunds redner gesprachen: das ist mein entlich beslus auff den an- spruch gegen dem Wenczl Ebrhart vmb die C gulden geltschuld. Dorauff hat der Wenczlaw Ebrhartl durch seinen redner geanttwort: herr richter vnd ersamen weisen herrn, her Wenczlaw redt also, das er nichs ways dorauff anders ezu antworten, wen das er sich czeicht auff seines fettrn Johannis Parlirars testament vnd auff die bewilligung seiner hawsfraw der fraw Parlilarin czu seinem testament, vnd ist seiner antwort entlich beslüs, das er die sach seiner anttwort allennthalben seczt czu dem rechten vnd be- rufft sich dorezu auff statpuch, darjn die sach genugsam bewart ist. Sentencia diffinitiua. Als wir klag vnd antwort gehört vnd vernamen haben, seinttnmalln der Johannes Parlirar ein redlichs vnd verordents geschefft gethün hat, — vnd sein bruder Gregerg Ebrhartl vor genen XXIIII yarn mit tod verschieden ist — vnd hat yn seynem geschefft von den C gulden, das ym sein bemelter bruder die selben schuldig wer, kain meldüng gethun, vnd die Parlirarin sein hawsfraw hat das bey jrm hohen schwur vnd gewissen hehalten, das sie vmb die bemelt schuld gewest hat lenger dan vor czwaien yarn, vnd hat dornoch jres mans Parlirars sein leczten willen vnd testament nicht widergesprachen, sunder dasselbig gutwilliglich auffgenamen vnd verfaren lassen vnd dornach erst die C gulden yrm enykl dem Sigmund Reczer vbergegeben etc. — do- ruber tayl wir czu einem rechten das W. Eberhartl dem S. Reczer noch seiner grosmüter der Parlilarin vmb die C gulden nicht schuldig ist czu ant- warten, wann wilkur prechen recht, vnd als die Parlilarin redt, das die C gulden von jrer narung dargeliehen sein, seinttnmalln sie sich ezu dem Parlirar mit aller jrer narüng verheyrat, vnd mit jm kinder gewunen hat, so ist er irer narüng geweltig vnd mechtig worden damit czu thün vnd czu lassenn 71. Wer lanng schweygt vmb eribgelt vnd gut, dem kümbt seyn schwey- gen nicht czu fromen. 1511. Jemand hatte mit seinen Ansprüchen an eine Verlassenschaft mehr als 26 Jahre lang geschwiegen, ohne den Beklagten durch eine so lange Zeit um etwas anzulangen oder anzusprechen, ohne sich „zu lautmeren oder zu urkunden", wie es Recht ist. Es wird entschieden, er möge auch fürbass schweigen, und der Beklagte sei auf seine Klage nicht zu antworten schuldig. Die klag des Hanusen Pawmgertl durch seinen redner wider den Hanu- sen Linhittl beschehenn also : her richter, fürsichtig weysen herrn ! hie stet der Hanus Linhittl von wegen aines gescheffts, das gethan hat der Jocub
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337 Linhittl vnd hat gemelt in seinem geschefft VIe gulden yn golt, als das stat- puch awsweyst, die IIIe gulden las wir auff ainer seyten sind awsgericht, von den andern IIIe gulden soll der Hanus Linhitl awsrichten vnd beczalen czu kyrchen vnd ander ding, wy im geschefft begriffen ist, vnd bitt euch ersam weys herrn von rechten wegen, wellet jn darczu halten, das er das awsricht, als im statpüch begrieffen ist, vnd was vbrig ist vber das geschefft von III° gulden, so hofft sich der Pawmgertl, das er so guten tayl doran hab an- stat seiner hawsfraw, als der Hanus Linhittl. Mer hat sich der Hanus Lin- hittl auff ainer bericht bechennt, das bey den gulden sein gewesen czway- hündert schok müncz, auff sulichs hofft der Pawmgertl anstat seiner haws- frawen, er hab souil recht dorin als der Hanus Linhittl. Die anttwort des Hanusen Linhittl anf die bemelt klag des Pawm- gertls durch seinen vorsprechen beschehenn. Als sich der Hanus Pawmgertl an stat seiner hawsfrawn beklagt hat zu dem Hanus Linhittl vnd seczt yn seiner klag, wie der Jokub Linhittl seliger ain geschefft gemacht hat mit gutter vernüfft, dorauff hat der Hanus Lin- hittl begert an herrn richter, das dasselb geschefft verlesen werde von rech- tens wegen. Auff sulich begier ist dasselb verlesen worden. Dornach be- gert Hanus Linhittl an herrnn richter von rechtens wegen, das er dem Pawmgertl zusprech , ab er das geschefft well bey krefften lassen belayben ader nit. Hanus Pawmgertl antwort geben hat durch seinen fursprech, das geschefft las er bey krefften belayben. Da hat Hanns Linhittl durch seinen fursprechen gebeten all mein herrnn zu ingedenk sein diser bekanttnüs Hanusen Pawmgertls. Dorauff verhofft Hanus Linhittl, dieweil der Pawm- gertl sich dorczu bekennt, das er das geschefft wil lassen bey krefften be- layben, das jn der Pawmgertl vnpillichen angeklagt hat, aws angezaigter vrsach fur das erst, alles, das das geschefft inhelt vnd awsweyst, des Pawm- gertl hawsfraw vnd seinen kindern entpfangen, vnd dorauff den Hanus Lin- hittl quittiert, als das statpuch awsweyst. Dorumb verhoft Hanus Linhittl, als sich der Pawmgertl mit freyen wirlkeren dorezu verwilligt hat, das das geschefft bey krefften sol beleyben, vnd sulich wilkern nit weiter mag zuruk geen, sunder allein nur für sich, wan wilkurn pricht alle recht. Weyter redt Hanus Linhittl, das in der Hanus Pawmgertl oder sein hawsfraw vormals nie weyter angesprachen haben noch abganngk Jocub Linhittls noch yn yaresfrist, weder in czehen yarnn vnd tagen auch nit. Nun verhofft Hanus Linhittl, weyl sie geswiegen haben jar vnd tag noch abganngk des Jocub Linhittls, so hetten sie jr recht verschwigen. Ader der Hanus Linhittl ge- stet dem Pawmgertl vnd seiner hawsfrawn kainer gerechtikait nit, die sie dorczu vermainten zu haben awserhalb der dreier hundert gulden vnd der zwaier pett, die sie dan entpfangen haben. Auch redt der Hanus Linhittl also, das der Pawmgertl vnd sein hawsfraw geswigen haben XXVI iar vnd mer, so verhofft er, das er pillichen lenger sweygen sol. Weyter als der Pawmgertl jn seiner klag geseczt hat zwayhundert schok, redt der Hanus Linhittl also dorczu, das vnder sechshundert gulden noch inhalt des ge- Tomaschek. Schölfensprüche. 22
337 Linhittl vnd hat gemelt in seinem geschefft VIe gulden yn golt, als das stat- puch awsweyst, die IIIe gulden las wir auff ainer seyten sind awsgericht, von den andern IIIe gulden soll der Hanus Linhitl awsrichten vnd beczalen czu kyrchen vnd ander ding, wy im geschefft begriffen ist, vnd bitt euch ersam weys herrn von rechten wegen, wellet jn darczu halten, das er das awsricht, als im statpüch begrieffen ist, vnd was vbrig ist vber das geschefft von III° gulden, so hofft sich der Pawmgertl, das er so guten tayl doran hab an- stat seiner hawsfraw, als der Hanus Linhittl. Mer hat sich der Hanus Lin- hittl auff ainer bericht bechennt, das bey den gulden sein gewesen czway- hündert schok müncz, auff sulichs hofft der Pawmgertl anstat seiner haws- frawen, er hab souil recht dorin als der Hanus Linhittl. Die anttwort des Hanusen Linhittl anf die bemelt klag des Pawm- gertls durch seinen vorsprechen beschehenn. Als sich der Hanus Pawmgertl an stat seiner hawsfrawn beklagt hat zu dem Hanus Linhittl vnd seczt yn seiner klag, wie der Jokub Linhittl seliger ain geschefft gemacht hat mit gutter vernüfft, dorauff hat der Hanus Lin- hittl begert an herrn richter, das dasselb geschefft verlesen werde von rech- tens wegen. Auff sulich begier ist dasselb verlesen worden. Dornach be- gert Hanus Linhittl an herrnn richter von rechtens wegen, das er dem Pawmgertl zusprech , ab er das geschefft well bey krefften lassen belayben ader nit. Hanus Pawmgertl antwort geben hat durch seinen fursprech, das geschefft las er bey krefften belayben. Da hat Hanns Linhittl durch seinen fursprechen gebeten all mein herrnn zu ingedenk sein diser bekanttnüs Hanusen Pawmgertls. Dorauff verhofft Hanus Linhittl, dieweil der Pawm- gertl sich dorczu bekennt, das er das geschefft wil lassen bey krefften be- layben, das jn der Pawmgertl vnpillichen angeklagt hat, aws angezaigter vrsach fur das erst, alles, das das geschefft inhelt vnd awsweyst, des Pawm- gertl hawsfraw vnd seinen kindern entpfangen, vnd dorauff den Hanus Lin- hittl quittiert, als das statpuch awsweyst. Dorumb verhoft Hanus Linhittl, als sich der Pawmgertl mit freyen wirlkeren dorezu verwilligt hat, das das geschefft bey krefften sol beleyben, vnd sulich wilkern nit weiter mag zuruk geen, sunder allein nur für sich, wan wilkurn pricht alle recht. Weyter redt Hanus Linhittl, das in der Hanus Pawmgertl oder sein hawsfraw vormals nie weyter angesprachen haben noch abganngk Jocub Linhittls noch yn yaresfrist, weder in czehen yarnn vnd tagen auch nit. Nun verhofft Hanus Linhittl, weyl sie geswiegen haben jar vnd tag noch abganngk des Jocub Linhittls, so hetten sie jr recht verschwigen. Ader der Hanus Linhittl ge- stet dem Pawmgertl vnd seiner hawsfrawn kainer gerechtikait nit, die sie dorczu vermainten zu haben awserhalb der dreier hundert gulden vnd der zwaier pett, die sie dan entpfangen haben. Auch redt der Hanus Linhittl also, das der Pawmgertl vnd sein hawsfraw geswigen haben XXVI iar vnd mer, so verhofft er, das er pillichen lenger sweygen sol. Weyter als der Pawmgertl jn seiner klag geseczt hat zwayhundert schok, redt der Hanus Linhittl also dorczu, das vnder sechshundert gulden noch inhalt des ge- Tomaschek. Schölfensprüche. 22
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338 scheffts nür vierhundert gewesen sein in golt vnd dy ezwayhundert in müncz, damit die sechshundert gulden noch inhalt des gescheffts sein erfült worden, wann czu der selben czeit schok vnd gulden gleich golten haben. Hanus Linhittl redt, das er awserhalb der VIe gulden von seinem vater seligen kain gelt mer entpfangen hat. Mer redt Hanus Linhittl also, das er in seiner ge- walt nicht hat, das dem Pawmgertl, seiner hawsfraw ader seinen kindern zu- gehör ; ist ader sach, das der Pawmgertl weyslich macht vnd darpringt, wie recht ist, das der Hanus Linhittl yn was schuldig ist, so geschech so uil, als recht ist, wann der Hanus Linhittl gibt des Pawmgertl plossen warten yn seiner klag kainen gelawben, vnd verhofft, das dem rechten nicht aneemlich sey vnd genügsam aus solicher vrsach, die weyl der Pawmgertl sein klag nit weyslich hat gemacht, vnd fur die ander vrsach, das der Pawmgertl hat das geschefft lassen bey krefften belayben, vnd das geschefft dem Pawmgertl seiner hawsfraw vnd seinen kindern uit weyter anczaygt, denn was sie ent- pfangen haben; dorümb verhofft der Hanus Linhittl, das er pillichen erkennt wer von des Pawmgertl klag müessig vnd ledig. Darüber ward dicz hernoch geschrieben vrtayl durch das recht ge- fellt, so sie sich mit eynander freüntlich nicht hietten bericht vnd geainet. Dorüber wart getaylt. Sinnttumalln der Jocub Linhittl seliger seinem sün dem Hansenn Linhittl seines verlassen güts vnd faründer hab ezu ainem höchsten furmünd vnd obermann geseczt vnd gemacht hat, dorum er ver- meldt sechshündert gulden in par gelt, die er noch jm gelassen hat, vnd nicht mer, daruon er seinen enyklein, des Hanusen Pawmgertls kindern dreyhün- dert gulden geschafft hat, weliche der Hanus Linhittl dem Pawmgertl vnd seinen kindern verraicht hat, vnd die andern dreyhündert gulden noch inhalt des gescheffts seines vatern ein tayl czu kyrchen, ein tayl sein freündte, ein tayl vmb tüch in die klester vnd armen lewten auch czu kyrchferten, als ym statpuch begriffen steet, darnoch alles was vberplieben ist vber das ge- schefft, durch seiner sel selikait vor langen czeyten bey seiner gewissen trewlich verraicht vnd awsgetailt hat , vnd der Hanus Pawnigertl mitsambt seiner hawsfraw mer dan sechsündezwanczig yar geschwigen haben, den Hanus Linhittl yn so langer czeyt vmb nichte angelangt noch angesprachen, weder sich gelawtmert, noch gevrkundt haben, als recht ist, so tayl wir czu ainem rechtenn, das der Hanus Pawmgertl mitsambt seiner hawsfrawn für- pas auch sweygen sullen, vnd der Hanus Linhitti ist jm auff sein anklag nicht schuldig czu antworten. Actum ff. VI. post Trinitatem anno domini XV undecimo. 72. Sentenciatum est ad Triesch. Nach Triesch. 1514. a. A. beschuldigt den B., ihm einen Teich abgelassen zu haben, obne jedoch weder von einem Schaden noch von einem Diebstahl an dem Teich oder den Fischen im Teiche etwas zu erwähnen, oder sonst einen Beweis für seine Behauptung beizu- bringen. Es wird entschieden, der Beklagte sei ihm nicht schuldig, zu antworten. Hin- gegen wird der Diebstahl einer troekenen Espe, die im Hofraume des Beklagten durch
338 scheffts nür vierhundert gewesen sein in golt vnd dy ezwayhundert in müncz, damit die sechshundert gulden noch inhalt des gescheffts sein erfült worden, wann czu der selben czeit schok vnd gulden gleich golten haben. Hanus Linhittl redt, das er awserhalb der VIe gulden von seinem vater seligen kain gelt mer entpfangen hat. Mer redt Hanus Linhittl also, das er in seiner ge- walt nicht hat, das dem Pawmgertl, seiner hawsfraw ader seinen kindern zu- gehör ; ist ader sach, das der Pawmgertl weyslich macht vnd darpringt, wie recht ist, das der Hanus Linhittl yn was schuldig ist, so geschech so uil, als recht ist, wann der Hanus Linhittl gibt des Pawmgertl plossen warten yn seiner klag kainen gelawben, vnd verhofft, das dem rechten nicht aneemlich sey vnd genügsam aus solicher vrsach, die weyl der Pawmgertl sein klag nit weyslich hat gemacht, vnd fur die ander vrsach, das der Pawmgertl hat das geschefft lassen bey krefften belayben, vnd das geschefft dem Pawmgertl seiner hawsfraw vnd seinen kindern uit weyter anczaygt, denn was sie ent- pfangen haben; dorümb verhofft der Hanus Linhittl, das er pillichen erkennt wer von des Pawmgertl klag müessig vnd ledig. Darüber ward dicz hernoch geschrieben vrtayl durch das recht ge- fellt, so sie sich mit eynander freüntlich nicht hietten bericht vnd geainet. Dorüber wart getaylt. Sinnttumalln der Jocub Linhittl seliger seinem sün dem Hansenn Linhittl seines verlassen güts vnd faründer hab ezu ainem höchsten furmünd vnd obermann geseczt vnd gemacht hat, dorum er ver- meldt sechshündert gulden in par gelt, die er noch jm gelassen hat, vnd nicht mer, daruon er seinen enyklein, des Hanusen Pawmgertls kindern dreyhün- dert gulden geschafft hat, weliche der Hanus Linhittl dem Pawmgertl vnd seinen kindern verraicht hat, vnd die andern dreyhündert gulden noch inhalt des gescheffts seines vatern ein tayl czu kyrchen, ein tayl sein freündte, ein tayl vmb tüch in die klester vnd armen lewten auch czu kyrchferten, als ym statpuch begriffen steet, darnoch alles was vberplieben ist vber das ge- schefft, durch seiner sel selikait vor langen czeyten bey seiner gewissen trewlich verraicht vnd awsgetailt hat , vnd der Hanus Pawnigertl mitsambt seiner hawsfraw mer dan sechsündezwanczig yar geschwigen haben, den Hanus Linhittl yn so langer czeyt vmb nichte angelangt noch angesprachen, weder sich gelawtmert, noch gevrkundt haben, als recht ist, so tayl wir czu ainem rechtenn, das der Hanus Pawmgertl mitsambt seiner hawsfrawn für- pas auch sweygen sullen, vnd der Hanus Linhitti ist jm auff sein anklag nicht schuldig czu antworten. Actum ff. VI. post Trinitatem anno domini XV undecimo. 72. Sentenciatum est ad Triesch. Nach Triesch. 1514. a. A. beschuldigt den B., ihm einen Teich abgelassen zu haben, obne jedoch weder von einem Schaden noch von einem Diebstahl an dem Teich oder den Fischen im Teiche etwas zu erwähnen, oder sonst einen Beweis für seine Behauptung beizu- bringen. Es wird entschieden, der Beklagte sei ihm nicht schuldig, zu antworten. Hin- gegen wird der Diebstahl einer troekenen Espe, die im Hofraume des Beklagten durch
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339 zwei Geschworne wirklich vorgefunden wurde, mit 72 Pfennigen an dem Eigenthümer und 60 Pf. an dem Richter bestraft. b. A. klagt den B., dass er ihm aus dem von B. gekauften Hause Nägel und Bänder gezogen und dann die Löcher verschmiert habe. B. beweist mit frommen Leu- ten, dass dieses bereits ein Jahr vor dem Verkaufe des Hauses geschehen sei. A. wird in Folge dessen mit seiner Klage abgewiesen. c. Eine Arbeit wird nicht so hergestellt, wie sie bedungen wurde. Diess bestätigen geschworne Leute. Der Beklagte wird verhalten, dem Geding genau nachzukommen, oder es solle ihm an der verdienten Summe im Verhältnisse des Fehlenden ein Abzug gemacht werden. Vnser willig diennst beuor etc. Ewer schreiben vns iecz gethün, dorum vermeldt, das fur ewer gehegts recht ist getreten Nicolas Kunatl klagünd vber den Jane Ssakawrle, wie das er jm sein teicht abgelassen hat, vnd wie er jm ein durre aschpen, die pey seinem teicht ist gestanden, abgehawt vnd weggefürt hat, dornach die selbig durre aschpen ist begriffen warden durch czwen geswaren in seinem haws auff dem schlitten etc., aber der Sskawrle stet jm des in lawken vnd redt dabey nicht allein, das er jim sein teicht hiet abgelassen, sunder das sein gedanken nie dorauff ist gewesen — dorauff tayl wir euch czu ainem rechten. Seynttnmalln der Kunatl beschuldigt den Sskawrle allein mit plossen warten, das er jm sein teicht abgelassen hat vnd vermeldt dabey kain schaden noch diebstal an dem teicht noch an den fischen ym teich noch kain weysüng vber in furgestelt hat, daran er schüldig erfunden wer gewesen, das der Sskawerle auff solche seine plosse wart jm nicht schuldig ist czu antworten, sunder vmb die durre aschpen, die in seinem haws durch die czwen geswaren ist gefunden werden, sol er dem Kunatl abtragen mit LXXII pfenigen vnd dem richter mit LX pfenningen. Ad secundum sentenciamus. Item auff das ander, so der Jane Sskawrle vber den Nicolaschen Kunath klagt hat, das er solt haben dem Sskawrle negl vnd panter ausczogen haben vnd die lecher verschmiert in seinem haws, das er von jm kaufft hat, daruber hat der Sskawrle den richter vnd czwen geswarne gefürt erst in dem czwi- tracht vnd vor nie. Dorauff hat der Kunatl geantwort, wie das guten leuten ist wol wissen, das er die panter abgeprachen hat vor ainem yar, ee das er dem Sskawrle sein haws verkaufft hat, dorauff wir ewch vnderweysen. Seyntenmalln sich der Künatl czeicht auff fromm lewt, den solichs wissen ist, das er die panter abgeprachen hat, ee das er sein haws dem Sskawrle verkaufft hat, wan er das weyslich macht mit frommen lewten, so ist der Kunatl dem Sskawrle vmb den spruch weyter nicht schuldig czu antworten. Ad terciam ita sentenciamus. Item auff das dritt, so der Wolganngk Draksler vber den Linhart Branku klagt hat, wie das er von jm ein teicht czüm Czernkus vmb XXIIII s. auff meysnar gr. angediengt hat, vnd der Beranku dem Wolfganngk vor gut- ten geswaren lewten versprachen hat, die bey dem gedieng gewesen sein, er well jm die arbeit pesser machen, dan er sie von jm gediengt hat etc., do- rauff ist Berankus antwort, das der Wolfganngk die arbeit von jim auffge- 22*
339 zwei Geschworne wirklich vorgefunden wurde, mit 72 Pfennigen an dem Eigenthümer und 60 Pf. an dem Richter bestraft. b. A. klagt den B., dass er ihm aus dem von B. gekauften Hause Nägel und Bänder gezogen und dann die Löcher verschmiert habe. B. beweist mit frommen Leu- ten, dass dieses bereits ein Jahr vor dem Verkaufe des Hauses geschehen sei. A. wird in Folge dessen mit seiner Klage abgewiesen. c. Eine Arbeit wird nicht so hergestellt, wie sie bedungen wurde. Diess bestätigen geschworne Leute. Der Beklagte wird verhalten, dem Geding genau nachzukommen, oder es solle ihm an der verdienten Summe im Verhältnisse des Fehlenden ein Abzug gemacht werden. Vnser willig diennst beuor etc. Ewer schreiben vns iecz gethün, dorum vermeldt, das fur ewer gehegts recht ist getreten Nicolas Kunatl klagünd vber den Jane Ssakawrle, wie das er jm sein teicht abgelassen hat, vnd wie er jm ein durre aschpen, die pey seinem teicht ist gestanden, abgehawt vnd weggefürt hat, dornach die selbig durre aschpen ist begriffen warden durch czwen geswaren in seinem haws auff dem schlitten etc., aber der Sskawrle stet jm des in lawken vnd redt dabey nicht allein, das er jim sein teicht hiet abgelassen, sunder das sein gedanken nie dorauff ist gewesen — dorauff tayl wir euch czu ainem rechten. Seynttnmalln der Kunatl beschuldigt den Sskawrle allein mit plossen warten, das er jm sein teicht abgelassen hat vnd vermeldt dabey kain schaden noch diebstal an dem teicht noch an den fischen ym teich noch kain weysüng vber in furgestelt hat, daran er schüldig erfunden wer gewesen, das der Sskawerle auff solche seine plosse wart jm nicht schuldig ist czu antworten, sunder vmb die durre aschpen, die in seinem haws durch die czwen geswaren ist gefunden werden, sol er dem Kunatl abtragen mit LXXII pfenigen vnd dem richter mit LX pfenningen. Ad secundum sentenciamus. Item auff das ander, so der Jane Sskawrle vber den Nicolaschen Kunath klagt hat, das er solt haben dem Sskawrle negl vnd panter ausczogen haben vnd die lecher verschmiert in seinem haws, das er von jm kaufft hat, daruber hat der Sskawrle den richter vnd czwen geswarne gefürt erst in dem czwi- tracht vnd vor nie. Dorauff hat der Kunatl geantwort, wie das guten leuten ist wol wissen, das er die panter abgeprachen hat vor ainem yar, ee das er dem Sskawrle sein haws verkaufft hat, dorauff wir ewch vnderweysen. Seyntenmalln sich der Künatl czeicht auff fromm lewt, den solichs wissen ist, das er die panter abgeprachen hat, ee das er sein haws dem Sskawrle verkaufft hat, wan er das weyslich macht mit frommen lewten, so ist der Kunatl dem Sskawrle vmb den spruch weyter nicht schuldig czu antworten. Ad terciam ita sentenciamus. Item auff das dritt, so der Wolganngk Draksler vber den Linhart Branku klagt hat, wie das er von jm ein teicht czüm Czernkus vmb XXIIII s. auff meysnar gr. angediengt hat, vnd der Beranku dem Wolfganngk vor gut- ten geswaren lewten versprachen hat, die bey dem gedieng gewesen sein, er well jm die arbeit pesser machen, dan er sie von jm gediengt hat etc., do- rauff ist Berankus antwort, das der Wolfganngk die arbeit von jim auffge- 22*
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340 nommen hat, vnd beczeygt das mit seinem knecht dem Steffl etc., doruber sprechen wir euch czu ainem rechten. Seynttnmalln der Wolfganngk Draksler fur ewer recht gut geswarne lewt furgestellet hat, die bei dem ge- dienng gewesen sein, weliche vor ewerm rechten bekennet haben, das der Beranku seinen warten vnd seinem gedienng nicht nochkomen ist, sunder fünff fürtl an der masz abgangen ist, so ist der Beranku noch vnserm rech- ten schuldig vnd pflichtig dem gedienng, was vor frommen geswaren lewten beredt ist, dem nochczukomen, ader es sol jm an der verdienngter sumb so- uil abgeslagen werdenn. Datum ff. VI. post dominicam Oculi anno domini XVe quartodecimo. 73. Opidani de Trisch ita scripserunt. Nach Triesch. 1515. A. klagt den B., dieser solle ihm 11 Sch. frei lassen, auf die er Verbot gelegt habe. Das Verbot wird als ungegründet erkannt und dem B aufgetragen, die 11 Sch. des A. aus dem Verbote frei und ledig zu lassen. Vnsern willigen dinst beuor. Ersam vnd lieben weys herren thuenn ewer weyszheyt ezu wissen, das fur vns tretten ist fur das gehegt recht Girg Schneider von Aspicz vnd hat beklagt den her Gindrzich von Pattlawn, er sol jm die XI ss. frey lassen , die er jm verpotten hat, vnd weyter hatt der Girg Schneider den her Gindrzich gefragt , ob er sich czu seiner pettschafft bekenn, vnd das der Gindrzich parig ist worden, do hatt sich her Gindrzich ezw seiner pettschafft bekendt als ein frumer vnd hat dem Girgen Schneider geantburt, ob er sich bekendt zw der redt, die er czwm Triesch in dem rat- haws geredt hat. Do hatt sich der Girg Schneider nit bekennen wollen. Darnach hatt jm das recht ettlich mall zw geben, vnd payde seytton ge- fragt, mugen sy sich ausherhalb des rechten durch guet lewt bereden, sy sollen sich bedenken, das recht gibt jm das czw. Do ist Girg Schneider hinausz getretten vnd hat sich bedacht vnd ist wider furgetretten fur das recht vnd hatt geredt, er well an dem erbern rechten ain genuegen haben. Darnach hat der Girg Schneider czewgnus pracht in schreiben vnd der her Gindrzich Patlawnar hat fur vns pracht czbeen ezewgn, die vor vnsz be- kendt haben mit Waczlaw Bronecz vnd Jacob Newsteter alte geschworen, das der Girg Schneider von Aschpicz czum Triesch im rothaws geredt hat, vmb we bekumert sich der her Gindrzich, hat er doch einen gesellen vnd ein pargen neben jm. Do hat jn der Jacob Newsteter gefragt, weenn. Do hat Girg Schneider geantburt den her Prutha Hruza. Darnach hat der Girg Schneider, ob das mit Pernacz geseczt war warden, was der Waczlaw Bro- necz vnd Jakub Newsteter bekendt haben. Do haben sy bekendt, es sey mit jn nicht beseczt warden, vnd weyter hat ewer weysheit czewgnus ezw baider seittn jn schreiben, vnd bitte E. W. vmb ein vnterweysung als vnser lieben herrn vnd nachpawrn. Datum Triesch feria post Dorothee anno 1515 jar. Sentenciatum est ad Triesch. Vnsern dinst beuor erbern lieben frendt. Ewr schreiben vnd czewgnusn herrnn Gindrzichn von Pattlawn, vnd Girgen Schneider von Aspicz be-
340 nommen hat, vnd beczeygt das mit seinem knecht dem Steffl etc., doruber sprechen wir euch czu ainem rechten. Seynttnmalln der Wolfganngk Draksler fur ewer recht gut geswarne lewt furgestellet hat, die bei dem ge- dienng gewesen sein, weliche vor ewerm rechten bekennet haben, das der Beranku seinen warten vnd seinem gedienng nicht nochkomen ist, sunder fünff fürtl an der masz abgangen ist, so ist der Beranku noch vnserm rech- ten schuldig vnd pflichtig dem gedienng, was vor frommen geswaren lewten beredt ist, dem nochczukomen, ader es sol jm an der verdienngter sumb so- uil abgeslagen werdenn. Datum ff. VI. post dominicam Oculi anno domini XVe quartodecimo. 73. Opidani de Trisch ita scripserunt. Nach Triesch. 1515. A. klagt den B., dieser solle ihm 11 Sch. frei lassen, auf die er Verbot gelegt habe. Das Verbot wird als ungegründet erkannt und dem B aufgetragen, die 11 Sch. des A. aus dem Verbote frei und ledig zu lassen. Vnsern willigen dinst beuor. Ersam vnd lieben weys herren thuenn ewer weyszheyt ezu wissen, das fur vns tretten ist fur das gehegt recht Girg Schneider von Aspicz vnd hat beklagt den her Gindrzich von Pattlawn, er sol jm die XI ss. frey lassen , die er jm verpotten hat, vnd weyter hatt der Girg Schneider den her Gindrzich gefragt , ob er sich czu seiner pettschafft bekenn, vnd das der Gindrzich parig ist worden, do hatt sich her Gindrzich ezw seiner pettschafft bekendt als ein frumer vnd hat dem Girgen Schneider geantburt, ob er sich bekendt zw der redt, die er czwm Triesch in dem rat- haws geredt hat. Do hatt sich der Girg Schneider nit bekennen wollen. Darnach hatt jm das recht ettlich mall zw geben, vnd payde seytton ge- fragt, mugen sy sich ausherhalb des rechten durch guet lewt bereden, sy sollen sich bedenken, das recht gibt jm das czw. Do ist Girg Schneider hinausz getretten vnd hat sich bedacht vnd ist wider furgetretten fur das recht vnd hatt geredt, er well an dem erbern rechten ain genuegen haben. Darnach hat der Girg Schneider czewgnus pracht in schreiben vnd der her Gindrzich Patlawnar hat fur vns pracht czbeen ezewgn, die vor vnsz be- kendt haben mit Waczlaw Bronecz vnd Jacob Newsteter alte geschworen, das der Girg Schneider von Aschpicz czum Triesch im rothaws geredt hat, vmb we bekumert sich der her Gindrzich, hat er doch einen gesellen vnd ein pargen neben jm. Do hat jn der Jacob Newsteter gefragt, weenn. Do hat Girg Schneider geantburt den her Prutha Hruza. Darnach hat der Girg Schneider, ob das mit Pernacz geseczt war warden, was der Waczlaw Bro- necz vnd Jakub Newsteter bekendt haben. Do haben sy bekendt, es sey mit jn nicht beseczt warden, vnd weyter hat ewer weysheit czewgnus ezw baider seittn jn schreiben, vnd bitte E. W. vmb ein vnterweysung als vnser lieben herrn vnd nachpawrn. Datum Triesch feria post Dorothee anno 1515 jar. Sentenciatum est ad Triesch. Vnsern dinst beuor erbern lieben frendt. Ewr schreiben vnd czewgnusn herrnn Gindrzichn von Pattlawn, vnd Girgen Schneider von Aspicz be-
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341 treffundt haben wir verlesen vnd erbegen. Darawff geben wir ewch das zw ainer vnterweysung. Seinttnmaln her Gindrzich Pattlawnar bey der be- czalung sich allain zw der schuld der XXII ss. bekent hat, vnd sein schuld- brieff darumb gelawt hatt, vnd do selbst kain einred oder widerspruch zw Girgen Schneider nicht gethon , so seit jr dem Girgen Schneider die XI ss. frey ausz dem verpott ledig zw lassen. Actum feria VI ante Judica 1515. 74. Opidani de Chotibors scripserunt. Nach Chotebor 1515. Die Schuster und die Schneider streiten sich daselbst um den Vorrang bei der Fronleichnamsprocession. Die Iglauer verweisen sie auf ihre alten Gewohnheiten; in Iglau bestehe der Gebrauch, dass diejenigen Zechen, die die ersten sind, dem Aller- heiligsten zunächst gehen. Sluzbu swu wassim milostem wzkazugem. Mudry a oppatrny paany a przaatelee nassy mily! Przedstaupili przed nas starssy rzemesla ssewczow- skeho spolusausedee nassy zadagicz nas za przimluwu k wassym milostem, kdez gyz wassych i taino neni, ze magy pulku spolu rzemeslem krayczow- skym o chozeni s swieczmi czechownimi w processy, y mily paany poniewadz y o gine potrzeby k wassymtem zrzeni mame take y o toto, a wassich pro- syme, ze to raczyte vcziniti pronie y pronas tudiz a ze nam tu zprawu dati raczyte listem swym, kterak ta rzemesla ano muzli to byti y gina rzidi se w processi w miestie wassem, abychom magicze takowu zprawu od was- sich" tez se rziditi vmieli, a tudy aby nesnaze a ruoznicze nynieygssi y bu- duczi w rzemeslich w miestie nassem przestali a vkrozeni byli, protoz wzdy wassymtem wierzime, zeto vcziniti raczyte, yakoz bychom my tez pro wa', na- czem bychom se hodili, vcziniti hotowi byli. Ex Chotieborz ff. IIII post amiccionem beate virginis anno XV. Ciues Iglauieuses ad peticionem opidanorum de Chotiborz super premissa hanc informacionem eisdem ciuibus transmisserunt. Sluzbu swu wzkazugem. Mudry a oppatrny paany przatelee mily! Psany wasse nam vcziniene o rziezeny a chozeny s swieczmi czechownimi przy processi tiela a krwi pana Jezysse Krista s rozumielisme, paany przaa- telee mily, kterak gest wasse rziezenost a swiklost starossitna, przytom se zachowaite, nez zwliklost a obyczey vnas wten czas gest, ze ktere czechowe gsaw prwny, ty a takowe chody nayblyz v tiela bozieho. Tiem se vmiegte zprawiti. Actum ff. VI. ante Palmarum. Anno 1515. 75. Czaslauienscs scripserunt pro informacione in hec uerba. Nach Časlau. 1515. Gegen die Eintragung eines Hausverkaufs in das Stadtbuch erhebt der Bruder des Verkäufers auf Grund einer angeblichen frühern Schenkung des Hauses Einsprache. Es wird entschieden, dass die Eintragung dessenungeachtet zu gescheben habe, da sich die Geschwornen an eine solche Schenkung nicht zu erinnern wissen und diese sich auch nicht in dem Stadtbuche eingetragen vorfinde. Sluzbu swu wzkazugem wzacznee oppatrnosti a pocztiwosti. Paani a przaatelee nassy mily ! Wysylame k wassim oppem Matiege, Slezaka spolu-
341 treffundt haben wir verlesen vnd erbegen. Darawff geben wir ewch das zw ainer vnterweysung. Seinttnmaln her Gindrzich Pattlawnar bey der be- czalung sich allain zw der schuld der XXII ss. bekent hat, vnd sein schuld- brieff darumb gelawt hatt, vnd do selbst kain einred oder widerspruch zw Girgen Schneider nicht gethon , so seit jr dem Girgen Schneider die XI ss. frey ausz dem verpott ledig zw lassen. Actum feria VI ante Judica 1515. 74. Opidani de Chotibors scripserunt. Nach Chotebor 1515. Die Schuster und die Schneider streiten sich daselbst um den Vorrang bei der Fronleichnamsprocession. Die Iglauer verweisen sie auf ihre alten Gewohnheiten; in Iglau bestehe der Gebrauch, dass diejenigen Zechen, die die ersten sind, dem Aller- heiligsten zunächst gehen. Sluzbu swu wassim milostem wzkazugem. Mudry a oppatrny paany a przaatelee nassy mily! Przedstaupili przed nas starssy rzemesla ssewczow- skeho spolusausedee nassy zadagicz nas za przimluwu k wassym milostem, kdez gyz wassych i taino neni, ze magy pulku spolu rzemeslem krayczow- skym o chozeni s swieczmi czechownimi w processy, y mily paany poniewadz y o gine potrzeby k wassymtem zrzeni mame take y o toto, a wassich pro- syme, ze to raczyte vcziniti pronie y pronas tudiz a ze nam tu zprawu dati raczyte listem swym, kterak ta rzemesla ano muzli to byti y gina rzidi se w processi w miestie wassem, abychom magicze takowu zprawu od was- sich" tez se rziditi vmieli, a tudy aby nesnaze a ruoznicze nynieygssi y bu- duczi w rzemeslich w miestie nassem przestali a vkrozeni byli, protoz wzdy wassymtem wierzime, zeto vcziniti raczyte, yakoz bychom my tez pro wa', na- czem bychom se hodili, vcziniti hotowi byli. Ex Chotieborz ff. IIII post amiccionem beate virginis anno XV. Ciues Iglauieuses ad peticionem opidanorum de Chotiborz super premissa hanc informacionem eisdem ciuibus transmisserunt. Sluzbu swu wzkazugem. Mudry a oppatrny paany przatelee mily! Psany wasse nam vcziniene o rziezeny a chozeny s swieczmi czechownimi przy processi tiela a krwi pana Jezysse Krista s rozumielisme, paany przaa- telee mily, kterak gest wasse rziezenost a swiklost starossitna, przytom se zachowaite, nez zwliklost a obyczey vnas wten czas gest, ze ktere czechowe gsaw prwny, ty a takowe chody nayblyz v tiela bozieho. Tiem se vmiegte zprawiti. Actum ff. VI. ante Palmarum. Anno 1515. 75. Czaslauienscs scripserunt pro informacione in hec uerba. Nach Časlau. 1515. Gegen die Eintragung eines Hausverkaufs in das Stadtbuch erhebt der Bruder des Verkäufers auf Grund einer angeblichen frühern Schenkung des Hauses Einsprache. Es wird entschieden, dass die Eintragung dessenungeachtet zu gescheben habe, da sich die Geschwornen an eine solche Schenkung nicht zu erinnern wissen und diese sich auch nicht in dem Stadtbuche eingetragen vorfinde. Sluzbu swu wzkazugem wzacznee oppatrnosti a pocztiwosti. Paani a przaatelee nassy mily ! Wysylame k wassim oppem Matiege, Slezaka spolu-
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342 przisezneho a Andresa pysarze nasseho miestskeho z potrzeby teto. Ze gest przednas przedessla prze dosti neobyczeyna a nam wobtizna. A yak wsobie gest, na teto czeduli wlistu zawrzene wiem odsylame: gyz dale z tee czedule a zprawy nassych posluow austni wyrozumieti raczyte, zadagicze natu przi od wassych nauczeni, ze ge nam w' po nassych posluow dati raczite. Da- tum ff ante festum Stanislai episcopi anno domini 1515. Cedula inclusa. Zigmund Boyan duom swuy, w kterym gest w miestie nassem w rynku polozity, prodal gest Janowi Humpoleczskemu sausedu nas- semu : A przednas przedstaupiw Zigmund trh toho domu gest oznamil a on kaupeni zadagicze, abychom gim toho trhu przali a zapisu dopustili. A kniez Jan bratr geho wlastny toho trhu zhaiuge rzka, ze gest kuprodagi toho domu wuole zadne nedal a nedawa, a ze te moczy Zigmund bratr geho nemiel a nema toho domu prodawati, zadage, abychom zapisu nedopausstieli, zeby mu gey Zigmund bratr geho kniezy Janowi niekdy prwe przednami zdal a zdiedil. A Zigmund stoge przednami ktomu se gest osobnie a dobrowolnie seznal, ale ze na bratersku spolehssi gey prodal. My pak toho dobrowol- neho daany ani w swe pamieti ani w kniechach nassych miestskych nemame. Nezdalo se nam toho trhu, poniewadz gsu bratrzi w uodporu, w knihy nasse, zapsati, leczbychom prwe od wassichti nauczeni wzali, muozeli dobrowolnee dani bez zapisu stati, aby ge kto miel wzyti, a neb mali mocz kniez Jan toho trhu zhagowati, czi nicz. Sentenciatum est desuper. Sluzba nasse wzaczne oppatrnosti. Paani przaatelee nassy mily! Ya- koz ste knam nynie s listem a wniem czeduli zawrzenu oppatrnee Matiege Slezaka a spoluprzisezneho a Andresa pisarze wassieho miestskeho wyslali oto, yakoz se gest trh stal mezi Zigmundem Boyanem a Janem Humpolecz- skym o duom, a oba przed was przedstaupiwsse Zigmundt trhu a Jan Hum- poleczsky kaupeni zadagicze, abysste gim toho trhu przali a zapisu dopu- stili, kdez potom kniez Jan bratr Zigmundu chtiel gest trh zhayowati stey prziczyni prawie, zeby mu Zigmund niekdy prwe duom swuy przednami zdal a zdiedil, a Zigmund stoge a. t. d. A my ty prze plnie rozwazicze podle prawa nassieho toto wam za nauczeny dawame. Poniewadz gsu se Zigmundt a kniez Jan bratrzy oto dobrowolne daany, zeby se przedwami stalo, nawas odwolali, a wy ze to w swey pamieti a w kniehach miestskych zapsano ne- mate, tehdy to dobrowolne daany moczy nema, nez ten trh Janowi Humpo- leczkemu potwrte a w kniehy wasse zapisste, neb czoz gest gissteissieho a duowodniessieho to se drzeti a potwrditi ma. Actum sabbato die diui Pan- gracij. Anno domini MOCOXVO. 76. Jurati de Dur miserunt duos scabinos ad accusacionem et recusacio- nem, prout sequitur. Nach Dürr. 1515. Jemand klagt wegen erlittener körperlicher Misshandlung auf Ersatz für Schaden und Schmerzen. Da ein Theil der Beklagten die That zugesteht, ein Theil sich dem Rechte durch die Flucht entzogen hat, so werden des Klägers Ansprüche bestätiget und auf- recht gehalten.
342 przisezneho a Andresa pysarze nasseho miestskeho z potrzeby teto. Ze gest przednas przedessla prze dosti neobyczeyna a nam wobtizna. A yak wsobie gest, na teto czeduli wlistu zawrzene wiem odsylame: gyz dale z tee czedule a zprawy nassych posluow austni wyrozumieti raczyte, zadagicze natu przi od wassych nauczeni, ze ge nam w' po nassych posluow dati raczite. Da- tum ff ante festum Stanislai episcopi anno domini 1515. Cedula inclusa. Zigmund Boyan duom swuy, w kterym gest w miestie nassem w rynku polozity, prodal gest Janowi Humpoleczskemu sausedu nas- semu : A przednas przedstaupiw Zigmund trh toho domu gest oznamil a on kaupeni zadagicze, abychom gim toho trhu przali a zapisu dopustili. A kniez Jan bratr geho wlastny toho trhu zhaiuge rzka, ze gest kuprodagi toho domu wuole zadne nedal a nedawa, a ze te moczy Zigmund bratr geho nemiel a nema toho domu prodawati, zadage, abychom zapisu nedopausstieli, zeby mu gey Zigmund bratr geho kniezy Janowi niekdy prwe przednami zdal a zdiedil. A Zigmund stoge przednami ktomu se gest osobnie a dobrowolnie seznal, ale ze na bratersku spolehssi gey prodal. My pak toho dobrowol- neho daany ani w swe pamieti ani w kniechach nassych miestskych nemame. Nezdalo se nam toho trhu, poniewadz gsu bratrzi w uodporu, w knihy nasse, zapsati, leczbychom prwe od wassichti nauczeni wzali, muozeli dobrowolnee dani bez zapisu stati, aby ge kto miel wzyti, a neb mali mocz kniez Jan toho trhu zhagowati, czi nicz. Sentenciatum est desuper. Sluzba nasse wzaczne oppatrnosti. Paani przaatelee nassy mily! Ya- koz ste knam nynie s listem a wniem czeduli zawrzenu oppatrnee Matiege Slezaka a spoluprzisezneho a Andresa pisarze wassieho miestskeho wyslali oto, yakoz se gest trh stal mezi Zigmundem Boyanem a Janem Humpolecz- skym o duom, a oba przed was przedstaupiwsse Zigmundt trhu a Jan Hum- poleczsky kaupeni zadagicze, abysste gim toho trhu przali a zapisu dopu- stili, kdez potom kniez Jan bratr Zigmundu chtiel gest trh zhayowati stey prziczyni prawie, zeby mu Zigmund niekdy prwe duom swuy przednami zdal a zdiedil, a Zigmund stoge a. t. d. A my ty prze plnie rozwazicze podle prawa nassieho toto wam za nauczeny dawame. Poniewadz gsu se Zigmundt a kniez Jan bratrzy oto dobrowolne daany, zeby se przedwami stalo, nawas odwolali, a wy ze to w swey pamieti a w kniehach miestskych zapsano ne- mate, tehdy to dobrowolne daany moczy nema, nez ten trh Janowi Humpo- leczkemu potwrte a w kniehy wasse zapisste, neb czoz gest gissteissieho a duowodniessieho to se drzeti a potwrditi ma. Actum sabbato die diui Pan- gracij. Anno domini MOCOXVO. 76. Jurati de Dur miserunt duos scabinos ad accusacionem et recusacio- nem, prout sequitur. Nach Dürr. 1515. Jemand klagt wegen erlittener körperlicher Misshandlung auf Ersatz für Schaden und Schmerzen. Da ein Theil der Beklagten die That zugesteht, ein Theil sich dem Rechte durch die Flucht entzogen hat, so werden des Klägers Ansprüche bestätiget und auf- recht gehalten.
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343 Die klag des Stefflen des Andraczkus sun die erst durch seinen vur- sprechen ist also: Wy der Steffl des Andraczko sun sey khomen von der kirchweich von Rossicz vnd hat wollen haym geen zw seyner frawen czu der richtarin in sein dinst als ein trewer dinstpot ezw pebaren das, das im dan beuolhen ist, vnd do er ist khomen fur das haws seiner frawen vnd hat wol- len hin eyn geen, do ist der Jane Czank vor dem haws gesessen vnd hatt den Stefflen des Andraczkus sun angeczart vnd angeprart. Do hat der Steffl gesprochen zw dem Jane Czanken : warumb plaist dw mich an, vnd hat auff in den tilicz awsczogen. Do ist der Jane Czank vor jin geflohen. Do seind er czbeen czwgeloffen dem Jane Czank ezw hilff: der Lorencz mit ainem scheptt vnd der Steffl des Raydn sun mit eynem deckpeyl. Noch ist an demselbigen nicht gnug gebesen, vnd der Jane Czank hat noch mer auff hilf geschriern. Do ist czw geloffen mit ainem dreml, vnd haben also den Steffen des Andraczku niedergeschlagen vnd haben jn nicht weniger gehalten, dan als die juden vnsernn hernn, vnd yn jn geschlagen vnd gehawen. Do ist czw geloffen seyn fraw die richtarinn vnd ist auff Jan knech den Steffien gefallen vnd hat in wollen retten als jeren trewen sendtpotten. Do ist ainer auf in czugeloffen vnd hat die richtarin von dem Stefflen gerissen. Vnd darnach haben sy jim sein aygne wer genommen vud jm an seinen hals geseczt vnd haben jn vom leben czum tod pringen. Des klagt er gott vnd erbern rech- ten, vnd auch in dem selben ist jm als dem erbern Stefflen verloren worden sein tylicz vnd ein winden. Beczeicht er sie nichcz weniger dan die strass- rauber vnd den schaden, den der Steffl von jnn empfangen hat, von dem Jane Czanken, Lorenczen, Valtein vnd Stefflen des Raiden sun, der ist be- schaut worden nach ordnung des rechten. Dy ander vorklag des Stefflen Andraczko suns ist anpracht vnd verfurt, als die erst. Auff die klag des Stefflens Andraczko suns seind furgetreten die vier, die dan der Steffl peschuldigt hatt mit namen Jane Czanck, Lorencz, Steffl des Rayden sun vnd der Valtein, vnd haben antburt geben durch jeren vor- sprech, vnd do hat sich der Jane Czanck darczw bekennt czw dem schaden, deen der Steffl des Andraczkus sun enphangen hatt, wen er das groblich an in gesuecht hab, vnd er jm nichts gesprochen hab noch angeplart, das selbig wellens weislich machen. Aber kain weisung ist nicht vurgestelt warden nach ordnung des rechten. Auch wie der Jane Czanck sey vor dem Stefflen gewichen als ein verporgter man. Dan die anderrn drey: der Lorencz, Steffl des Raiden sun vnd der Valtein haben jr vnschuld darumme erpotten, das sy dem Stefflen des Andraczkus sun nichts gethon haben. Vnd der Valtein hat beschuldigt den Stefflen des Andraczku sun des schadens, deen er enphangen hat, vnd hat begert an das recht, man schol den schaden be- schawen, das dan erst zw dem anderrn rechten geschehen ist, das dan das recht hatt gedancht czw thuon , wan er das vormals versaumbt hatt nach ordnungs rechten, vnd er vormals das recht geflohen hatt mit sambt dem Jane Czank, Lorenczen vnd Stefflen vnd nicht die gehorsam gehalten. Die ander nachklag vnd antburt ist gleich der ersten.
343 Die klag des Stefflen des Andraczkus sun die erst durch seinen vur- sprechen ist also: Wy der Steffl des Andraczko sun sey khomen von der kirchweich von Rossicz vnd hat wollen haym geen zw seyner frawen czu der richtarin in sein dinst als ein trewer dinstpot ezw pebaren das, das im dan beuolhen ist, vnd do er ist khomen fur das haws seiner frawen vnd hat wol- len hin eyn geen, do ist der Jane Czank vor dem haws gesessen vnd hatt den Stefflen des Andraczkus sun angeczart vnd angeprart. Do hat der Steffl gesprochen zw dem Jane Czanken : warumb plaist dw mich an, vnd hat auff in den tilicz awsczogen. Do ist der Jane Czank vor jin geflohen. Do seind er czbeen czwgeloffen dem Jane Czank ezw hilff: der Lorencz mit ainem scheptt vnd der Steffl des Raydn sun mit eynem deckpeyl. Noch ist an demselbigen nicht gnug gebesen, vnd der Jane Czank hat noch mer auff hilf geschriern. Do ist czw geloffen mit ainem dreml, vnd haben also den Steffen des Andraczku niedergeschlagen vnd haben jn nicht weniger gehalten, dan als die juden vnsernn hernn, vnd yn jn geschlagen vnd gehawen. Do ist czw geloffen seyn fraw die richtarinn vnd ist auff Jan knech den Steffien gefallen vnd hat in wollen retten als jeren trewen sendtpotten. Do ist ainer auf in czugeloffen vnd hat die richtarin von dem Stefflen gerissen. Vnd darnach haben sy jim sein aygne wer genommen vud jm an seinen hals geseczt vnd haben jn vom leben czum tod pringen. Des klagt er gott vnd erbern rech- ten, vnd auch in dem selben ist jm als dem erbern Stefflen verloren worden sein tylicz vnd ein winden. Beczeicht er sie nichcz weniger dan die strass- rauber vnd den schaden, den der Steffl von jnn empfangen hat, von dem Jane Czanken, Lorenczen, Valtein vnd Stefflen des Raiden sun, der ist be- schaut worden nach ordnung des rechten. Dy ander vorklag des Stefflen Andraczko suns ist anpracht vnd verfurt, als die erst. Auff die klag des Stefflens Andraczko suns seind furgetreten die vier, die dan der Steffl peschuldigt hatt mit namen Jane Czanck, Lorencz, Steffl des Rayden sun vnd der Valtein, vnd haben antburt geben durch jeren vor- sprech, vnd do hat sich der Jane Czanck darczw bekennt czw dem schaden, deen der Steffl des Andraczkus sun enphangen hatt, wen er das groblich an in gesuecht hab, vnd er jm nichts gesprochen hab noch angeplart, das selbig wellens weislich machen. Aber kain weisung ist nicht vurgestelt warden nach ordnung des rechten. Auch wie der Jane Czanck sey vor dem Stefflen gewichen als ein verporgter man. Dan die anderrn drey: der Lorencz, Steffl des Raiden sun vnd der Valtein haben jr vnschuld darumme erpotten, das sy dem Stefflen des Andraczkus sun nichts gethon haben. Vnd der Valtein hat beschuldigt den Stefflen des Andraczku sun des schadens, deen er enphangen hat, vnd hat begert an das recht, man schol den schaden be- schawen, das dan erst zw dem anderrn rechten geschehen ist, das dan das recht hatt gedancht czw thuon , wan er das vormals versaumbt hatt nach ordnungs rechten, vnd er vormals das recht geflohen hatt mit sambt dem Jane Czank, Lorenczen vnd Stefflen vnd nicht die gehorsam gehalten. Die ander nachklag vnd antburt ist gleich der ersten.
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344 Desuper dicti jurati petiuerunt pro informacione. Quibus data est informacio infra scripta, prout sequitur. Libe frewndt ! Als ir fur vns verornt habt ewre mitaydgenossen, weliche vnns klag vnd antburt schrifftlich einer sachthalben furbracht, haben wir verlesen vnd ezu gueter mass vernomen , begerent ain vnterweysung. Da- rauff geben wir euch zw vnterweysung ain solichs vrtail. Nachdem sich der Jane Czank czw dem schaden, den der Steffl des Andraczku sun enphangen hat, bekent, vnd der Lorencz, der Steffl, des Raidan sun auch der Valtein das recht geulohen haben, so send sie dem Steffl des Andraczko suns gancz vnd gar seins schmerczen vnd schaden vntergelegen. Solichs haben wir ewch der pilligkeit nach auff ewr beger nicht wollen verhalten. Actum ff. VI. post Stanislai anno domini MOVeXVO. 77. Jurati de Przibislaw scripserunt in hec verba. Nach Přibislau. 1515. Ein Grund wurde im Exekutionswege verkauft. Jemand will mit seiner Forderung (er hatte sich für den auf dem Grund haftenden Burgrechtszins verbürgt) vor den übrigen Gläubigern aus dem gelösten und bei Gericht erliegenden Kaufschilling befriedigt wer- den. Diese behaupten jedoch, er habe beim Verkaufe darein gewilligt, mit ihnen ganz gleich behandelt zu werden, was er in Abrede stellt. Es wird entschieden, er solle seine Behauptung mit einem Eide erhärten. Sluzbu swu zpozadaniem wsseho dobreho wzkazugem Mudrzy a op- patrny paany, pane purgmistrze a paany otczowe praw nassych wassemlem wzkazugem, ze se gest vnas dalo przed prawem nassym, kdyz gsu przistupily mistr Nickl z Ronowa strany gedne, a dluznikuow asy dwatczeti strany druhe, a to skrze purgrechtnie penieze kdez mistr Nyckl za krunth rukogmie gest, a potom ten krunth gest prodan, a ty penize v nas naprawie lezi. A nadepsany mistr Nickl drzy se toho, aby penieze purkrechtnie naprzed przed- ginimy dluzniky bral. Y wyznali dluzniczy gednostwornie, ze mistr Nickl prziprodagy przistupil k dluznykuom, aby on snimy zarowen penieze bral, kdez gest czasto gmenowany mistr Nickl toho odpyral prawicz, ze toho nikdy geho vmisl nebyl, aby on ktomu swolil. A my ptagicze gse dluznikuow do- statecznie pod gegych prawdu a wiedomy. Y wystaupili gmenem Gabriel z Buczy a Michal z Naydeku a mistr Gilek z Neydeku a Hainpassu Syn z Me- zerzieczie. Ty gsu przednami wyznaly, aby snimy penieze wedle rozdielenie dluzniknow bral. Y protoz my wtem zadostiwie prosyme a spoluradnie nasse k wassymſem posielame vakozto k otezuow praw nassych, zie nam raczyte sprawa a nauczeny dati, kdez wassich austnie ssyrze sprawie. Wierzime wſem, ze to pronas vcziniti raczyte. Datum ff. VI. post Galli. Anno domini MOV XVO. Sentenciatum est desuper. Sluzbu nassy wzkazugem. Oppatrny przaatelee a sausedee nassy mily! Jakoz gste ninie s listem dwa spoluradny wasse knam wyslali zadagicze nas yakozto otczuow a starssych praw nassych za nauczeny natu przi wlistu was- sem psanu y s vstnye sprawu od spolu raddnych wassych, czoz se mistra
344 Desuper dicti jurati petiuerunt pro informacione. Quibus data est informacio infra scripta, prout sequitur. Libe frewndt ! Als ir fur vns verornt habt ewre mitaydgenossen, weliche vnns klag vnd antburt schrifftlich einer sachthalben furbracht, haben wir verlesen vnd ezu gueter mass vernomen , begerent ain vnterweysung. Da- rauff geben wir euch zw vnterweysung ain solichs vrtail. Nachdem sich der Jane Czank czw dem schaden, den der Steffl des Andraczku sun enphangen hat, bekent, vnd der Lorencz, der Steffl, des Raidan sun auch der Valtein das recht geulohen haben, so send sie dem Steffl des Andraczko suns gancz vnd gar seins schmerczen vnd schaden vntergelegen. Solichs haben wir ewch der pilligkeit nach auff ewr beger nicht wollen verhalten. Actum ff. VI. post Stanislai anno domini MOVeXVO. 77. Jurati de Przibislaw scripserunt in hec verba. Nach Přibislau. 1515. Ein Grund wurde im Exekutionswege verkauft. Jemand will mit seiner Forderung (er hatte sich für den auf dem Grund haftenden Burgrechtszins verbürgt) vor den übrigen Gläubigern aus dem gelösten und bei Gericht erliegenden Kaufschilling befriedigt wer- den. Diese behaupten jedoch, er habe beim Verkaufe darein gewilligt, mit ihnen ganz gleich behandelt zu werden, was er in Abrede stellt. Es wird entschieden, er solle seine Behauptung mit einem Eide erhärten. Sluzbu swu zpozadaniem wsseho dobreho wzkazugem Mudrzy a op- patrny paany, pane purgmistrze a paany otczowe praw nassych wassemlem wzkazugem, ze se gest vnas dalo przed prawem nassym, kdyz gsu przistupily mistr Nickl z Ronowa strany gedne, a dluznikuow asy dwatczeti strany druhe, a to skrze purgrechtnie penieze kdez mistr Nyckl za krunth rukogmie gest, a potom ten krunth gest prodan, a ty penize v nas naprawie lezi. A nadepsany mistr Nickl drzy se toho, aby penieze purkrechtnie naprzed przed- ginimy dluzniky bral. Y wyznali dluzniczy gednostwornie, ze mistr Nickl prziprodagy przistupil k dluznykuom, aby on snimy zarowen penieze bral, kdez gest czasto gmenowany mistr Nickl toho odpyral prawicz, ze toho nikdy geho vmisl nebyl, aby on ktomu swolil. A my ptagicze gse dluznikuow do- statecznie pod gegych prawdu a wiedomy. Y wystaupili gmenem Gabriel z Buczy a Michal z Naydeku a mistr Gilek z Neydeku a Hainpassu Syn z Me- zerzieczie. Ty gsu przednami wyznaly, aby snimy penieze wedle rozdielenie dluzniknow bral. Y protoz my wtem zadostiwie prosyme a spoluradnie nasse k wassymſem posielame vakozto k otezuow praw nassych, zie nam raczyte sprawa a nauczeny dati, kdez wassich austnie ssyrze sprawie. Wierzime wſem, ze to pronas vcziniti raczyte. Datum ff. VI. post Galli. Anno domini MOV XVO. Sentenciatum est desuper. Sluzbu nassy wzkazugem. Oppatrny przaatelee a sausedee nassy mily! Jakoz gste ninie s listem dwa spoluradny wasse knam wyslali zadagicze nas yakozto otczuow a starssych praw nassych za nauczeny natu przi wlistu was- sem psanu y s vstnye sprawu od spolu raddnych wassych, czoz se mistra
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345 Nyckle z Ronowa a dluzniknow s purgkrechtny penieze dotycze, zeby mistr Nickl rukogmie byl zaten grunt ten prodan byl, a mistr Nickl przytom pro- dage a trhu s dluzniky zeby se swolil snimi rowny dyl wziety, ale mistr Nickl tomu odpyra, prawie ze toho vmislu nikdyz nebyl any knym przistaupil, aby wtom snymi penieze wedle rozdyl wzyeti chtiel etc. kdez s psany wassieho gsme tak wyrozumieli, podle toho y zprawu od spoluradnych wassych gsme slissieli: pilnie to mezy sebu rozwazicze poldle praw nassych to wam nato za nauczeny dawame : poniewadz mistr Nickl prawie , ze przytom prodage s dluzniky se ne swolil, by sny my wedle prawa dokazal dwyema prsty na krzizy, acz ony dluzniczy bez toho byti niechty. Datum f. IV post Crispini et Crispiani. Anno domini MOV XVIO. 78. Responsio cum diffinitiua sentencia. Vorlegung eines Rechtsstreites von Caslau vom Jahr 1525. welche wir als zu weit- läufig und minder interessant übergehen und gleich die Entscheidung mittheilen. Nach Caslau. 1526. d. A. klagt B. wegen Diebstahls und bietet sich an, den Beweis mit guten Zeugen zu führen. Die Zeugen, auf die sich B zur Reinigung beruft, haben einen schlechten Leumund. A. wird desshalb zum Beweise des Diebstahls gegen B. zu- gelassen. b. Wer die Losung nicht zu rechter Zeit entrichtet, soll nicht bloss verhalten werden, diese zu zahlen, sondern auch die von den Einnehmern festgesetzten Strafen, die zum Besten der Gemeinde verwendet werden. c. Uebereinstimmend mit 15 a. in Anwendung auf den Fall, dass Jemand das Zinsgeld zweimal restirt und nicht zahlen kann. Sluzbu swu wzkazugem Mudry opatrny pani przatelee nassy mily! Yakoz ste spoluraddne wasse Casspara Fankenyka, Jana Piekneho, Padow- nyka a Jana pysarze wasseho miestskeho knam wyslali na articule dolepsa- nee nauczeny zadagicz a naprwe, czoz sie Marthy Vgczowe z Ziakuow pudwodu s gednoho a Michala Mirazka z Lhoty kostelny s strany druhe do- tycze, kdez ze Martha dala Michala Mraczka ku prawu a geho narzkla z kradeze XIIt ss. XIIII gr. czeskych a gey stoho winila, tak jakz zaloba y proti ny odpor a s obu stran prze lyczeny nam odeslanee ssyrze w sobie vkazugi a zawiragy, pani przatelee mily, na prwni artikul, yakoz Mar- tha Michala pro kradess prawem narzikala, a na geho poderzelost swiedky wedla, y poniewadz ty swiedky Michal Mrazek na gych dobrych powiestech nenarczene pozuostawil a leppssiemy swiedk neodwodl, a Martha dle takoweho podezrzenie k Michalowi podle prawa przistupiti chcze, toto wam za nau- czenie nato dawame, ze Martha na Michala dale podle rzadu a prawa pra- wem vtrpenym sahnuti muze. Na druhy articul czoz se lozunku s statku ssewcownie dotycze, ktery przedkowe geho wzdy dawali, kterakby ktomu podle prawa przykroczeno byti mielo, toto wam za nauczenie dawame, ze wybierzy a nebo kterzy sporuczeny konsseluow na losunku sedagi, mocz magy pokuthy vloziti, z kterych od starodawna lozunk dawan byl, z kterych by kto wczas losunku
345 Nyckle z Ronowa a dluzniknow s purgkrechtny penieze dotycze, zeby mistr Nickl rukogmie byl zaten grunt ten prodan byl, a mistr Nickl przytom pro- dage a trhu s dluzniky zeby se swolil snimi rowny dyl wziety, ale mistr Nickl tomu odpyra, prawie ze toho vmislu nikdyz nebyl any knym przistaupil, aby wtom snymi penieze wedle rozdyl wzyeti chtiel etc. kdez s psany wassieho gsme tak wyrozumieli, podle toho y zprawu od spoluradnych wassych gsme slissieli: pilnie to mezy sebu rozwazicze poldle praw nassych to wam nato za nauczeny dawame : poniewadz mistr Nickl prawie , ze przytom prodage s dluzniky se ne swolil, by sny my wedle prawa dokazal dwyema prsty na krzizy, acz ony dluzniczy bez toho byti niechty. Datum f. IV post Crispini et Crispiani. Anno domini MOV XVIO. 78. Responsio cum diffinitiua sentencia. Vorlegung eines Rechtsstreites von Caslau vom Jahr 1525. welche wir als zu weit- läufig und minder interessant übergehen und gleich die Entscheidung mittheilen. Nach Caslau. 1526. d. A. klagt B. wegen Diebstahls und bietet sich an, den Beweis mit guten Zeugen zu führen. Die Zeugen, auf die sich B zur Reinigung beruft, haben einen schlechten Leumund. A. wird desshalb zum Beweise des Diebstahls gegen B. zu- gelassen. b. Wer die Losung nicht zu rechter Zeit entrichtet, soll nicht bloss verhalten werden, diese zu zahlen, sondern auch die von den Einnehmern festgesetzten Strafen, die zum Besten der Gemeinde verwendet werden. c. Uebereinstimmend mit 15 a. in Anwendung auf den Fall, dass Jemand das Zinsgeld zweimal restirt und nicht zahlen kann. Sluzbu swu wzkazugem Mudry opatrny pani przatelee nassy mily! Yakoz ste spoluraddne wasse Casspara Fankenyka, Jana Piekneho, Padow- nyka a Jana pysarze wasseho miestskeho knam wyslali na articule dolepsa- nee nauczeny zadagicz a naprwe, czoz sie Marthy Vgczowe z Ziakuow pudwodu s gednoho a Michala Mirazka z Lhoty kostelny s strany druhe do- tycze, kdez ze Martha dala Michala Mraczka ku prawu a geho narzkla z kradeze XIIt ss. XIIII gr. czeskych a gey stoho winila, tak jakz zaloba y proti ny odpor a s obu stran prze lyczeny nam odeslanee ssyrze w sobie vkazugi a zawiragy, pani przatelee mily, na prwni artikul, yakoz Mar- tha Michala pro kradess prawem narzikala, a na geho poderzelost swiedky wedla, y poniewadz ty swiedky Michal Mrazek na gych dobrych powiestech nenarczene pozuostawil a leppssiemy swiedk neodwodl, a Martha dle takoweho podezrzenie k Michalowi podle prawa przistupiti chcze, toto wam za nau- czenie nato dawame, ze Martha na Michala dale podle rzadu a prawa pra- wem vtrpenym sahnuti muze. Na druhy articul czoz se lozunku s statku ssewcownie dotycze, ktery przedkowe geho wzdy dawali, kterakby ktomu podle prawa przykroczeno byti mielo, toto wam za nauczenie dawame, ze wybierzy a nebo kterzy sporuczeny konsseluow na losunku sedagi, mocz magy pokuthy vloziti, z kterych od starodawna lozunk dawan byl, z kterych by kto wczas losunku
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346 nesprawil a proto nicz menie v lozunk zasedieli, powinen gest dati a ty po- kuthy k obecznemu dobremu obraczeny byti magy. Na trzety articul kdozby purkrechtny penieze gedny y druhe zasediel a nemiel czym platiti, kterak bysste se wtom zachowati mieli, toto wam za nauczeny dawame. Gestly ze gest v prodagi toho domu wymienieno aby gedny peniezi druhym rukogmie byli, tehdy ten, ktoz duom kaupil, czo natom zawdal, to wedle prawa strati, a ten, ktoz prodal, ma sie swug duom zase vwazati; pakly duom prodal bez wymienky giz gmenowane, a ten, ktozby kaupil, nemiel czym doplatiti, tehdy aby ten dnom zasie prodal a tiem sukupu nebo dluznyku swemu zaplatil; paklyby lacziniegi prodal, tak zeby wierziteli swemu tiem doplatiti newystaczil, tehdy wierzitel muoze k niemu o ostatek hledieti wedle prawa yako k dluzniku swemu. Datum sa- bato post Laurencium. Anno domini 1526. 79. Ad Patlaum scriptum est. Nach Battelau. 1519. a. Strafe einer unbegründeten Diebstahlsanklage: dem Richter 60 kleine Sch. und jedem Consul 30. Dem Beschuldigten soll der Ankläger seine Behauptung nach der Entscheidung des Richters und der Consuln beweisen. b. Der für die Nichterfüllung einer Verabredung vereinbarten Strafe muss sich der schuldtragende Theil unterwerfen. Sluzba nassie. Opatrny przatelee mily! Yakoz ste knam dwa spolu- przisezny wassie totiz Maresska Martina a Jana Duchka s listem zapeczete- nym wniem zaloby y odpor na czeduli sepsano poslali oznamugicz, ze w swych hlawach a rozumech dokonale te prze rozwaziti nemohucze, zadagicz a prosycz nas jakozto otczuow prawa wysseho nato za nauczeny, przatelee mily! tak, jakz gsme zalobu y odpor listu wassieho wyrozumieli, kdez Matieg kozeluh zaluge na Matiege Hrassu ssewcze, zeby nan prawil, zeby mu ryby pokradl, a wtom ze gest Hrussa s dobrymy lidmy przehledal wesskeren duom geho, a nicz nenalezly, a ze odpor Matiege Hrussu proti Matiegowi koze- luhowi tento gest, ze to wzdy prawi a natom stogi, ze mu ty ryby pokradl, a nato swiedomie nema zadneho a nic neprowozuge nez sam sebu, — na- tento articul wam toto za nauczeny dawame, ze tyz Matieg Hrussa richtarzi LXti ssillinkuow gest propadl, a Matiegowi kozeluhowi aby duklad wedle rozseznani wassieho richtarzi a consseluow gemu Matieg Hrussa sswecz na prawu slowy aby vczinil. Druhe kdez gest swrchupsany Matieg Hrussa prwe tehoz Matiege kozeluha narzekl, zeby mu dielniczy spalil a kuoze po- kradl, nicz nan nevwedl, a ze gsu byly oto smluweny krziestansky skrze dobry lidy, nicz mu toho nezdrzel a smluwa tu zdwyhl — toto wam nato za nauczeny dawame : pod jakuzkoli pokuthu smluw gemy ta wiecz zdwyzena a srownana, tu Matieg Hrussa, poniewadz nesdrzel, propadl gest. Actum ff. VI. post dominicam Inuocauit anno domini MOVeXIX. 80. Colonienses scripserunt. Arrestatio. Nach Collin. 1529. Ein Colliner hatte einen Kuttenberger Bürger wegen einer Schuldforderung, die er an die Stadt Kuttenberg hatte, arrestirt. Die Kuttenberger verlangten die Auf-
346 nesprawil a proto nicz menie v lozunk zasedieli, powinen gest dati a ty po- kuthy k obecznemu dobremu obraczeny byti magy. Na trzety articul kdozby purkrechtny penieze gedny y druhe zasediel a nemiel czym platiti, kterak bysste se wtom zachowati mieli, toto wam za nauczeny dawame. Gestly ze gest v prodagi toho domu wymienieno aby gedny peniezi druhym rukogmie byli, tehdy ten, ktoz duom kaupil, czo natom zawdal, to wedle prawa strati, a ten, ktoz prodal, ma sie swug duom zase vwazati; pakly duom prodal bez wymienky giz gmenowane, a ten, ktozby kaupil, nemiel czym doplatiti, tehdy aby ten dnom zasie prodal a tiem sukupu nebo dluznyku swemu zaplatil; paklyby lacziniegi prodal, tak zeby wierziteli swemu tiem doplatiti newystaczil, tehdy wierzitel muoze k niemu o ostatek hledieti wedle prawa yako k dluzniku swemu. Datum sa- bato post Laurencium. Anno domini 1526. 79. Ad Patlaum scriptum est. Nach Battelau. 1519. a. Strafe einer unbegründeten Diebstahlsanklage: dem Richter 60 kleine Sch. und jedem Consul 30. Dem Beschuldigten soll der Ankläger seine Behauptung nach der Entscheidung des Richters und der Consuln beweisen. b. Der für die Nichterfüllung einer Verabredung vereinbarten Strafe muss sich der schuldtragende Theil unterwerfen. Sluzba nassie. Opatrny przatelee mily! Yakoz ste knam dwa spolu- przisezny wassie totiz Maresska Martina a Jana Duchka s listem zapeczete- nym wniem zaloby y odpor na czeduli sepsano poslali oznamugicz, ze w swych hlawach a rozumech dokonale te prze rozwaziti nemohucze, zadagicz a prosycz nas jakozto otczuow prawa wysseho nato za nauczeny, przatelee mily! tak, jakz gsme zalobu y odpor listu wassieho wyrozumieli, kdez Matieg kozeluh zaluge na Matiege Hrassu ssewcze, zeby nan prawil, zeby mu ryby pokradl, a wtom ze gest Hrussa s dobrymy lidmy przehledal wesskeren duom geho, a nicz nenalezly, a ze odpor Matiege Hrussu proti Matiegowi koze- luhowi tento gest, ze to wzdy prawi a natom stogi, ze mu ty ryby pokradl, a nato swiedomie nema zadneho a nic neprowozuge nez sam sebu, — na- tento articul wam toto za nauczeny dawame, ze tyz Matieg Hrussa richtarzi LXti ssillinkuow gest propadl, a Matiegowi kozeluhowi aby duklad wedle rozseznani wassieho richtarzi a consseluow gemu Matieg Hrussa sswecz na prawu slowy aby vczinil. Druhe kdez gest swrchupsany Matieg Hrussa prwe tehoz Matiege kozeluha narzekl, zeby mu dielniczy spalil a kuoze po- kradl, nicz nan nevwedl, a ze gsu byly oto smluweny krziestansky skrze dobry lidy, nicz mu toho nezdrzel a smluwa tu zdwyhl — toto wam nato za nauczeny dawame : pod jakuzkoli pokuthu smluw gemy ta wiecz zdwyzena a srownana, tu Matieg Hrussa, poniewadz nesdrzel, propadl gest. Actum ff. VI. post dominicam Inuocauit anno domini MOVeXIX. 80. Colonienses scripserunt. Arrestatio. Nach Collin. 1529. Ein Colliner hatte einen Kuttenberger Bürger wegen einer Schuldforderung, die er an die Stadt Kuttenberg hatte, arrestirt. Die Kuttenberger verlangten die Auf-
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347 hebung der Arrestation, weil die Schuld von einem freien Hofe herrühre, der in die Landtafel eingetragen sei, daher könne in dieser Angelegenheit nicht nach dem Stadt- rechte, sondern nur nach dem Landrechte entschieden werden. Die Entscheidung der Colliner, welche die Aufhebung verweigerten, weil es sich hier um eine bestimmte Schuld, nicht um den Hof handle, wird von dem Iglauer Obergerichte bestätiget. Purgmistr a radda miesta Colina noweho nad Labem. Wzacznee a slowutnee pocztiwosti panuom purgmistru a raddie miesta Gihlawy panuom nam przizniwym sluzbu swu wzkazugem. Wzacznee a slowutnee poczti- wosti pani nam przizniwy! Wassymtem zdrawy y gineho zpuosobu dobreho przegem yako panuom nam przizniwym. Wassymtem oznamugem, zie wiec przie prawie nassem takowa gest sie zbiehla, kterauzto wassymtem wtomto listu nassem porzadnie sepsanau slowo od slowa, jakz sie gest przy prawie dala, odsylame. Wtee przy mezi Ondraczkem sluzebnykem vrozeneho pana Woldrzicha Parzyzku a na Sugdole puowodem s gednee a wzacznee poczti- wosti pany ssephmistry a raddau na horach Chuthnach z strany druhe. Ondraczek skrz przitele sweho vrozeneho pana Petra Weltrubskeho z Wel- trub dal mluwiti takto. Jakoz tento Ondraczek ziadal gest, abysste gemu raczili stawünku przyti a dopustiti na pany Horniky, a ze oznawowal, ze toho zwssetecznosti necziny, nez ze gest byl niekdy sluzebnykem v Matiege Waydielka Waugiezdczy, kdyz gsu sie pani Horniczy po smrti tehoz Matiege Waydielka w dwuor geho vwazali, tu gsu obeslali wierzitele geho Matiege Waydielka a slysseli, kto yaky dluhy gmiel, tu gsu slisseli, y ted Ondraczka, a bylo geho dluhu XXIII ss. gr. czeskych. Vznawsse geho dluh sprawedliwy dali mu na ten dluh VIII ss. gr. czveh a pozuostali gemu XV ss. gr. czch, a kdyz gemu placze byti nechtieli. Zty przicziny gsem ted pana Jana Kot- nyczka od Hory na mystie geho Ondraczka a s powolenym geho obstawil, zada wtom za opatrzeny podle prawa — Proti tomu pani wyslany od panuow Hornykuow zadali za obstawunck, aby przeczten byl, kterak a nayakey zpuo- sob gest vczinien, kteryz wtato slowa gest. Pan Petr Weltrubsky z Weltrub obstawil Jana Kotnycka od Hory na mystie Wondraczka pro XV ss. gr, czch dluhu, kteryz gemu Ondraczek na panych Horniczych, a stawny ktomu a vruczil, ze prawie stawuge rukogmie zanieho vrozeny pan Waczslaw Popel z Wescze pod XXX ss. gr. czch. Item Jan Kotnyczek gse wyruczil na posta- weny do dwu nediel rukogmie zanieho Linharth Czerwenka krayczy pod XV ss. gr. czech. Dalo se w patek po bozym krztieny. Leta etc. XXIX°. Poczteny toho obstawunku mluwili pani Horniczy, ze w obstawunku stogy, ze pro XV ss. gr czereh obstawil, a w zalobie stogy, ze slauzil Wau- giezdczy a dwuor Augezdeg gest swobodnay a statek pozemskay dezkami zemskym zapsaney, a oni ze prozemskau statek a grunthy zemske obsta- wugy, zty przycziny ten stawunk gest neporzadney, ziadagicz, aby zdwizen byl, a take ze pani Horniczy toho dworu a grunth nedrzy po Waydielkowi nez od ginych trhem kaupeney yakozto od pana Jana Zateczskeho a pana Jaroslawa Konarowskeho, ktereyzto oni wayprosau od krale ge m'i sobie dauay gimeli a potom y saudem zemskaym gey obdrzeli, a pani Horniczy ze gsu gey trhem odny kaupili, a gey dezkami zemskaymi zezapsanay magy, a
347 hebung der Arrestation, weil die Schuld von einem freien Hofe herrühre, der in die Landtafel eingetragen sei, daher könne in dieser Angelegenheit nicht nach dem Stadt- rechte, sondern nur nach dem Landrechte entschieden werden. Die Entscheidung der Colliner, welche die Aufhebung verweigerten, weil es sich hier um eine bestimmte Schuld, nicht um den Hof handle, wird von dem Iglauer Obergerichte bestätiget. Purgmistr a radda miesta Colina noweho nad Labem. Wzacznee a slowutnee pocztiwosti panuom purgmistru a raddie miesta Gihlawy panuom nam przizniwym sluzbu swu wzkazugem. Wzacznee a slowutnee poczti- wosti pani nam przizniwy! Wassymtem zdrawy y gineho zpuosobu dobreho przegem yako panuom nam przizniwym. Wassymtem oznamugem, zie wiec przie prawie nassem takowa gest sie zbiehla, kterauzto wassymtem wtomto listu nassem porzadnie sepsanau slowo od slowa, jakz sie gest przy prawie dala, odsylame. Wtee przy mezi Ondraczkem sluzebnykem vrozeneho pana Woldrzicha Parzyzku a na Sugdole puowodem s gednee a wzacznee poczti- wosti pany ssephmistry a raddau na horach Chuthnach z strany druhe. Ondraczek skrz przitele sweho vrozeneho pana Petra Weltrubskeho z Wel- trub dal mluwiti takto. Jakoz tento Ondraczek ziadal gest, abysste gemu raczili stawünku przyti a dopustiti na pany Horniky, a ze oznawowal, ze toho zwssetecznosti necziny, nez ze gest byl niekdy sluzebnykem v Matiege Waydielka Waugiezdczy, kdyz gsu sie pani Horniczy po smrti tehoz Matiege Waydielka w dwuor geho vwazali, tu gsu obeslali wierzitele geho Matiege Waydielka a slysseli, kto yaky dluhy gmiel, tu gsu slisseli, y ted Ondraczka, a bylo geho dluhu XXIII ss. gr. czeskych. Vznawsse geho dluh sprawedliwy dali mu na ten dluh VIII ss. gr. czveh a pozuostali gemu XV ss. gr. czch, a kdyz gemu placze byti nechtieli. Zty przicziny gsem ted pana Jana Kot- nyczka od Hory na mystie geho Ondraczka a s powolenym geho obstawil, zada wtom za opatrzeny podle prawa — Proti tomu pani wyslany od panuow Hornykuow zadali za obstawunck, aby przeczten byl, kterak a nayakey zpuo- sob gest vczinien, kteryz wtato slowa gest. Pan Petr Weltrubsky z Weltrub obstawil Jana Kotnycka od Hory na mystie Wondraczka pro XV ss. gr, czch dluhu, kteryz gemu Ondraczek na panych Horniczych, a stawny ktomu a vruczil, ze prawie stawuge rukogmie zanieho vrozeny pan Waczslaw Popel z Wescze pod XXX ss. gr. czch. Item Jan Kotnyczek gse wyruczil na posta- weny do dwu nediel rukogmie zanieho Linharth Czerwenka krayczy pod XV ss. gr. czech. Dalo se w patek po bozym krztieny. Leta etc. XXIX°. Poczteny toho obstawunku mluwili pani Horniczy, ze w obstawunku stogy, ze pro XV ss. gr czereh obstawil, a w zalobie stogy, ze slauzil Wau- giezdczy a dwuor Augezdeg gest swobodnay a statek pozemskay dezkami zemskym zapsaney, a oni ze prozemskau statek a grunthy zemske obsta- wugy, zty przycziny ten stawunk gest neporzadney, ziadagicz, aby zdwizen byl, a take ze pani Horniczy toho dworu a grunth nedrzy po Waydielkowi nez od ginych trhem kaupeney yakozto od pana Jana Zateczskeho a pana Jaroslawa Konarowskeho, ktereyzto oni wayprosau od krale ge m'i sobie dauay gimeli a potom y saudem zemskaym gey obdrzeli, a pani Horniczy ze gsu gey trhem odny kaupili, a gey dezkami zemskaymi zezapsanay magy, a
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348 miestskemu prawu ze saudy pozemskee nenalezegy a zase zemskemu prawu miestskee saudy, ztiech przyczin zadagicz, aby mysto tomu stawunku da- wano nebylo, a aby zwidzen byl, ze gest neporzadnay. Zase proti tomu pan Petr Weltrubsky od Ondraczku mluwil, ze prawem staneym a swym netbanstwym oten dwur gsau przissli a ne saudem. Wssak tu nicz kvgmie geho sprawedliwosti neny. A take odpyragili, ze gsu nezaplatiti gineym wierziteluom po smrti tehoz Waydielka, y sed gemu Ondraczkowi at to oz- namy neztahugicz na giny prawo, neb ten dwuor by gim prawem wymat byl, toho gsem neslyssal, a take zeby swobodnay byl toho bychom stiezken gesstie neukazali, ze neboztyk Waydielek panuom Hornykom poplatky platil, a take ze gsau to przipsali Waydeli gim ten dwuor zase wrucze, zie gim placze byti chtiegy, a ze stawunk neny pro dwuor ani pro grunth pozemskay a swobod- nay nez pro XV ss. gr. czrch sluzby mzdy niekdy zasluzenee, ted tomuto Ondraczkowi Opiet ktomu pani Horniczy mluwili, by gmieli kte zalobie odpowiedati, ze sie gym to vcziniti newidy z prziczyn oznamenych a take zebyse wywedli z prawy tee, kterau dezkami zemskaymi zapsanau magy. Tu gest gym zprawa nalazeno. Poniewadz z gmenowity wiezy pani Horniczy gsau obstaweni vakozto z dluhu XV ss. gr. czbl, aby pani Horniczy tee za- lobie odpowydali. Tu pani Horniczy mluwili, ze otom od swych starssych poruczeny nemagy, budeli gym nalezeno, aby zalobie odpowydali, aby toho neuczinil, aby sie k wyssymu prawu odwolali, a ze se k wyssymu prawu wte wieczy odwolawame nadiegycze, gse ze ginaczeyssi nalez nato vczinien od wyssyho prawa bude, a czoz gest wtom prawa wssemu tomu obwyknuti chczem, y nato zadost gegych gest gim panuom Hornikuom toho przyno. Item pani Horniczy mluwili, ze lidee rityrzssty prawu zemskemu nalezegyczy, czoz pod ssos drzy, ztoho powinni gsau przed prawem miestskym odpowie- dati; a czoz pozemskyho gest, ze to prawu zemskemu nalezy. Actum ff. VI. die Agathe virginis. Anno domini 1529. Sentencia desuper. Purgmistr a radda miesta Gihlawy mudryma opatrnym panuom purg- mistru a raddie miesta Kolina noweho nad Labem prziatelom nassym milym sluzbu swu wzkazugem. Mudrzy a opatrny pani przatelee nassi mily, zdrawi y gineho zpuosobu dobreho teez wam przegem. Psani wassiemu czoz sie Ondraczka sluzebnyka vrozeneho pana Woldrzicha Parzyrzka z Parzyrzku s gednee a panuow ssephmistruow raddy y wssy obczy nahorach Cuthnach s strany druhe pro obstawku y ortele wam wypowiedieho dotycze nam vezi- niemu, s rozumieli sme, kdezto wsseczko spilnosti rozwaziwsse to vznawame: poniewadz pani Horniczy gynym sie nezawrhli nez statkem pozemskym, ze gste od narczeny dluh prawie ortelowani. Datum sabato post Gregorii pape. Anno domini MOV XXIX°. 81. Czaslauienses scripserunt. Nach Časlau. 1529. Das Drittheil der Wittwe betreffend. Purgmistr a radda etc. Tiechto czasuow neobyczegna prze zbiehla se vprawa nassieho, kdez Martha Giebykowa, Waczslawa Kolarze manzelka, a
348 miestskemu prawu ze saudy pozemskee nenalezegy a zase zemskemu prawu miestskee saudy, ztiech przyczin zadagicz, aby mysto tomu stawunku da- wano nebylo, a aby zwidzen byl, ze gest neporzadnay. Zase proti tomu pan Petr Weltrubsky od Ondraczku mluwil, ze prawem staneym a swym netbanstwym oten dwur gsau przissli a ne saudem. Wssak tu nicz kvgmie geho sprawedliwosti neny. A take odpyragili, ze gsu nezaplatiti gineym wierziteluom po smrti tehoz Waydielka, y sed gemu Ondraczkowi at to oz- namy neztahugicz na giny prawo, neb ten dwuor by gim prawem wymat byl, toho gsem neslyssal, a take zeby swobodnay byl toho bychom stiezken gesstie neukazali, ze neboztyk Waydielek panuom Hornykom poplatky platil, a take ze gsau to przipsali Waydeli gim ten dwuor zase wrucze, zie gim placze byti chtiegy, a ze stawunk neny pro dwuor ani pro grunth pozemskay a swobod- nay nez pro XV ss. gr. czrch sluzby mzdy niekdy zasluzenee, ted tomuto Ondraczkowi Opiet ktomu pani Horniczy mluwili, by gmieli kte zalobie odpowiedati, ze sie gym to vcziniti newidy z prziczyn oznamenych a take zebyse wywedli z prawy tee, kterau dezkami zemskaymi zapsanau magy. Tu gest gym zprawa nalazeno. Poniewadz z gmenowity wiezy pani Horniczy gsau obstaweni vakozto z dluhu XV ss. gr. czbl, aby pani Horniczy tee za- lobie odpowydali. Tu pani Horniczy mluwili, ze otom od swych starssych poruczeny nemagy, budeli gym nalezeno, aby zalobie odpowydali, aby toho neuczinil, aby sie k wyssymu prawu odwolali, a ze se k wyssymu prawu wte wieczy odwolawame nadiegycze, gse ze ginaczeyssi nalez nato vczinien od wyssyho prawa bude, a czoz gest wtom prawa wssemu tomu obwyknuti chczem, y nato zadost gegych gest gim panuom Hornikuom toho przyno. Item pani Horniczy mluwili, ze lidee rityrzssty prawu zemskemu nalezegyczy, czoz pod ssos drzy, ztoho powinni gsau przed prawem miestskym odpowie- dati; a czoz pozemskyho gest, ze to prawu zemskemu nalezy. Actum ff. VI. die Agathe virginis. Anno domini 1529. Sentencia desuper. Purgmistr a radda miesta Gihlawy mudryma opatrnym panuom purg- mistru a raddie miesta Kolina noweho nad Labem prziatelom nassym milym sluzbu swu wzkazugem. Mudrzy a opatrny pani przatelee nassi mily, zdrawi y gineho zpuosobu dobreho teez wam przegem. Psani wassiemu czoz sie Ondraczka sluzebnyka vrozeneho pana Woldrzicha Parzyrzka z Parzyrzku s gednee a panuow ssephmistruow raddy y wssy obczy nahorach Cuthnach s strany druhe pro obstawku y ortele wam wypowiedieho dotycze nam vezi- niemu, s rozumieli sme, kdezto wsseczko spilnosti rozwaziwsse to vznawame: poniewadz pani Horniczy gynym sie nezawrhli nez statkem pozemskym, ze gste od narczeny dluh prawie ortelowani. Datum sabato post Gregorii pape. Anno domini MOV XXIX°. 81. Czaslauienses scripserunt. Nach Časlau. 1529. Das Drittheil der Wittwe betreffend. Purgmistr a radda etc. Tiechto czasuow neobyczegna prze zbiehla se vprawa nassieho, kdez Martha Giebykowa, Waczslawa Kolarze manzelka, a
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349 Wyth Kolarz bratr neboztyka Waczslawa Kolarze geden proti druhemu lep- ssy prawo a sprawedliwost k statku poniem pozuostalemu gmyti sie prawicze rozeznani oto prawem byti zadagy, jakz ta przy wsseczku gycz k nalezu slozer ted wtem wzawrzeny tohoto listu odsylanie po spoluraddnych swych po Janowi Kambalkowi pysarzi miestskem zadagicze przytom, abysste nam po- nich nauczeni dati raczili z praw swych, jakobychom sie wte wieczy zacho- wati gmiely. Nebrz ezoz wtom zdany gest nassieho, take spolu oznamugem, abysste wyrozumiegicze nedostatku rozumu nassieho nas snaze temu, czoz samo w sobie za prawo gest, nauczili. Dan wpatek druhy den miesycze czerwencze, leta etc. XXIX. Ad Czaslaniam scriptum est. Purgmistr etc. Jakoz gste etc. Poniewadz slussne a sprawedliwe przi- cziny podle prawa, pro kteroby Martha Gebykowa trzetiny swe zba- wena byti gmiela, nenachazyme, toto wam za nauczeni dawame, aby gy Mar- thie s statku pozuostaleho Kolarze neboztyka manzela gegieho trzety dyl wydan byl. Datum ff. VI. die s. Ruffi. Anno domini MOVeXXIXO. 82. Miesstiane Gihlawssty negsu powinowati kewssem puohonom w Praze ku prawu zemskemu stati krom o zbozie, kteraz magi na zemi w Czechach. 1504 21. Jänner. Puohon der Herren und der Edelleute im vollen Gericht. (Auszug aus der Landtafel.) Veranlassung: Die Iglauer erscheinen und beklagen sich vor dem Landrechte über mannigfaltige Bedrückungen, und auch der mährische Markgraf verwendet sich eifrig für sie bei dem Landrechte und bittet um Abhilfe ihrer Beschwerden. Entscheidung: Von diesem Tage an sollen die Iglauer Bürger weder insge- sammt noch einzelne von keinem Einwohner des Königreichs Böhmen vor diesem oder dem kleinen Landesgerichte belangt werden, ausser in Betreff von im Königreich Böh- men liegenden Gründen, die sie entweder bereits besitzen oder künftig erwerben werden. Rücksichtlich solcher sind sie dem Kläger vor dem Landrechte Antwort zu geben schuldig. Rücksichtlich der im Markgrafthum Mähren gelegenen Gründe jedoch sollen sie sich nach dem Recht dieses M. verhalten, und ein nach diesem Rechte von ihnen gegebenes Zeugniss solle auch in ganz Böhmen rechtliche Kraft haben. Pani a wladyky z plneho saudu raczili rozkazati a zapsati. Jakoz gsu miesstiane Gihlawssty przed gich milosti mluwili, zeby byli mnohymi puo- honi od prawa zdeyssieho a zwlasstnie o swiedomie obtiezowani, y take pani markrabstwie Morawskeho gich milostem otu wiecz psati gsu spilnosti ra- czili, prosicze gich mit wtom za opatrzeni, tu gich milost takto gsu otom rozkazati raczili, aby giz podnessny den ony Gihlawssty spolecznie any roz- dielnie od zadneho z obywatelow kralawstwie tohoto Czeskeho nebyli poha- nieny k saudu tomuto zemskemu wietssiemu y menssiemu y k ginym saudom tohoto kralowstwie o zadne gine wieczy nez toliko o grünty, kterez ony drzie, gessto ktomuto kralowstwie przislussegi a neb potomnie zeby ktere grünty drzali od tohoto kralowstwie, tehdy oty grünty y proty grünty ze budu moczy od kazdeho pohanieny byti, komüz by toho z obywatelow kra-
349 Wyth Kolarz bratr neboztyka Waczslawa Kolarze geden proti druhemu lep- ssy prawo a sprawedliwost k statku poniem pozuostalemu gmyti sie prawicze rozeznani oto prawem byti zadagy, jakz ta przy wsseczku gycz k nalezu slozer ted wtem wzawrzeny tohoto listu odsylanie po spoluraddnych swych po Janowi Kambalkowi pysarzi miestskem zadagicze przytom, abysste nam po- nich nauczeni dati raczili z praw swych, jakobychom sie wte wieczy zacho- wati gmiely. Nebrz ezoz wtom zdany gest nassieho, take spolu oznamugem, abysste wyrozumiegicze nedostatku rozumu nassieho nas snaze temu, czoz samo w sobie za prawo gest, nauczili. Dan wpatek druhy den miesycze czerwencze, leta etc. XXIX. Ad Czaslaniam scriptum est. Purgmistr etc. Jakoz gste etc. Poniewadz slussne a sprawedliwe przi- cziny podle prawa, pro kteroby Martha Gebykowa trzetiny swe zba- wena byti gmiela, nenachazyme, toto wam za nauczeni dawame, aby gy Mar- thie s statku pozuostaleho Kolarze neboztyka manzela gegieho trzety dyl wydan byl. Datum ff. VI. die s. Ruffi. Anno domini MOVeXXIXO. 82. Miesstiane Gihlawssty negsu powinowati kewssem puohonom w Praze ku prawu zemskemu stati krom o zbozie, kteraz magi na zemi w Czechach. 1504 21. Jänner. Puohon der Herren und der Edelleute im vollen Gericht. (Auszug aus der Landtafel.) Veranlassung: Die Iglauer erscheinen und beklagen sich vor dem Landrechte über mannigfaltige Bedrückungen, und auch der mährische Markgraf verwendet sich eifrig für sie bei dem Landrechte und bittet um Abhilfe ihrer Beschwerden. Entscheidung: Von diesem Tage an sollen die Iglauer Bürger weder insge- sammt noch einzelne von keinem Einwohner des Königreichs Böhmen vor diesem oder dem kleinen Landesgerichte belangt werden, ausser in Betreff von im Königreich Böh- men liegenden Gründen, die sie entweder bereits besitzen oder künftig erwerben werden. Rücksichtlich solcher sind sie dem Kläger vor dem Landrechte Antwort zu geben schuldig. Rücksichtlich der im Markgrafthum Mähren gelegenen Gründe jedoch sollen sie sich nach dem Recht dieses M. verhalten, und ein nach diesem Rechte von ihnen gegebenes Zeugniss solle auch in ganz Böhmen rechtliche Kraft haben. Pani a wladyky z plneho saudu raczili rozkazati a zapsati. Jakoz gsu miesstiane Gihlawssty przed gich milosti mluwili, zeby byli mnohymi puo- honi od prawa zdeyssieho a zwlasstnie o swiedomie obtiezowani, y take pani markrabstwie Morawskeho gich milostem otu wiecz psati gsu spilnosti ra- czili, prosicze gich mit wtom za opatrzeni, tu gich milost takto gsu otom rozkazati raczili, aby giz podnessny den ony Gihlawssty spolecznie any roz- dielnie od zadneho z obywatelow kralawstwie tohoto Czeskeho nebyli poha- nieny k saudu tomuto zemskemu wietssiemu y menssiemu y k ginym saudom tohoto kralowstwie o zadne gine wieczy nez toliko o grünty, kterez ony drzie, gessto ktomuto kralowstwie przislussegi a neb potomnie zeby ktere grünty drzali od tohoto kralowstwie, tehdy oty grünty y proty grünty ze budu moczy od kazdeho pohanieny byti, komüz by toho z obywatelow kra-
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350 lowstwie tohoto potrzeba kazala, a ony kniem budu powinny stawati a od- powiedati Nez czoz se grüntuow ginych, gessto k markrabstwie Moraws- kemu przislussegi, a proti grünty k swiedomie neb kterekolwiek gine potreby a wieczy, gessto ku prawu swrchu dotozeneho markrabstwie przislussegi, o ty aby gich kazdy hlediel na prawie tehoz markrabstwie a to nynie y na po- tomnie czasy, a ony Gihlawssty podle zrziezenie tehoz markrabstwie k kaz- demu se zachowati magi, a gestli by gich kto potrzebowal y k swiedomie tak dawati, yakz zrziezeny tehoz markrabstwie vkazuge, a takowa swiedomie tak od nich dana magi na kazdem saudu tohoto kralowstwie przimana byti. Poslowe nato od panow gich mi" kdezkam byli Jan z Ssellnbergka a s Kosti, naywyssy komornik kralowstwie Czeskeho, Puotha z Ryzmbergka a s Sswi- howa, naywyssy sudy kralowstwie Czeskeha, z panuow, gsucze ktomu od gichty zplneho saudu zwlasstie wyslany. Tento weypis zdesk zemskych wy- psan z rozkazany panuow gichty a wladyk z plneho saudu. Posel nato Puotha z Ryzmbergku a s Sswihowa, naywyssy sudy kralowstwie Czeskeho zpanuow. Pod peczetmi Markwarta z Czetnie misto komornika kralowstwie Czeskeho, Gindrzicha z Biessin misto sudyho kralowstwie Czeskeho. Stalo se yako nahorze. W Quaternu pamatnem. Letha MV IIIIO, w pondieli po swatym Marczellu. 83. Puohon s zatkyny podle zrziezenie zemie Morawske na ritierzstwo. 1512. Beschluss des Landtages, die Wirkung eines erlassenen Steckbriefes (Ver- haftungsbefehles) betreffend. Ein Steckbrief kann erlassen werden gegen einen Herrn oder Ritter, der weder auf dem Lande etwas besitzt noch Einwohner einer Stadt ist oder in irgend einer könig- lichen Stadt sich von einem städtischen Erwerbszweige ernährt. Wenn einem Bürger- meister ein Steckbrief übergeben wird, so soll der Richter mit dem Verfolger zu dem gehen, gegen den ein Steckbrief erwirkt worden ist. Der Verfolger hat diesem den Steckbrief zu zeigen. Der Richter hat im Namen des Bürgermeisters von ihm das Ver- sprechen auf Ehre und Treue zu fordern, dass er sich vor das nächste Landgericht stellen werde. Und falls er sich nicht stellen sollte, so sollte diess dem Bürgermeister nicht zum Schaden gereichen. Wollte er aber das Versprechen nicht geben. so soll der Richter ihn in Fesseln schlagen, Weigert er sich, so soll mit ihm nach städtischem Rechte verfahren werden. Die Erlassung eines solchen Steckbriefes soll den Städten und ihren Rechten und Freiheiten ohne Abbruch sein. Puohon s zatkyny muoz vczinien byti na pana a czlowieka rytierzskeho, kteryz na zemi nicz nema a kteryz aniz gest obywatel miestsky, ani miest- skey poziwnosti w kralowskych miestich obyczegney vziwa. Tak kdyz puohon purgmistrowi dan bude, tehdy ma richtarz miesta toho stiem pohon- czim ktomu giti, ktoz zatkan ma byti a on pohonczy ma toho, ktoz zatkan byti ma, richtarzi dodada gemu puohonů vkazati a richtarz na mistie pana purgmistra naniem zadati, aby slibil podeczty a podwieraw przed nayprw- nieyssie sawd zemsky se postawiti, a gestli zeby se nepostawil, to purgmistru bez sskody byti ma. Nechtielli by toho vcziniti, ma gey richtarz wazbaw vrziti. Pakliby se prawu protiwil, aby sniem prawa miestskeho vziwano
350 lowstwie tohoto potrzeba kazala, a ony kniem budu powinny stawati a od- powiedati Nez czoz se grüntuow ginych, gessto k markrabstwie Moraws- kemu przislussegi, a proti grünty k swiedomie neb kterekolwiek gine potreby a wieczy, gessto ku prawu swrchu dotozeneho markrabstwie przislussegi, o ty aby gich kazdy hlediel na prawie tehoz markrabstwie a to nynie y na po- tomnie czasy, a ony Gihlawssty podle zrziezenie tehoz markrabstwie k kaz- demu se zachowati magi, a gestli by gich kto potrzebowal y k swiedomie tak dawati, yakz zrziezeny tehoz markrabstwie vkazuge, a takowa swiedomie tak od nich dana magi na kazdem saudu tohoto kralowstwie przimana byti. Poslowe nato od panow gich mi" kdezkam byli Jan z Ssellnbergka a s Kosti, naywyssy komornik kralowstwie Czeskeho, Puotha z Ryzmbergka a s Sswi- howa, naywyssy sudy kralowstwie Czeskeha, z panuow, gsucze ktomu od gichty zplneho saudu zwlasstie wyslany. Tento weypis zdesk zemskych wy- psan z rozkazany panuow gichty a wladyk z plneho saudu. Posel nato Puotha z Ryzmbergku a s Sswihowa, naywyssy sudy kralowstwie Czeskeho zpanuow. Pod peczetmi Markwarta z Czetnie misto komornika kralowstwie Czeskeho, Gindrzicha z Biessin misto sudyho kralowstwie Czeskeho. Stalo se yako nahorze. W Quaternu pamatnem. Letha MV IIIIO, w pondieli po swatym Marczellu. 83. Puohon s zatkyny podle zrziezenie zemie Morawske na ritierzstwo. 1512. Beschluss des Landtages, die Wirkung eines erlassenen Steckbriefes (Ver- haftungsbefehles) betreffend. Ein Steckbrief kann erlassen werden gegen einen Herrn oder Ritter, der weder auf dem Lande etwas besitzt noch Einwohner einer Stadt ist oder in irgend einer könig- lichen Stadt sich von einem städtischen Erwerbszweige ernährt. Wenn einem Bürger- meister ein Steckbrief übergeben wird, so soll der Richter mit dem Verfolger zu dem gehen, gegen den ein Steckbrief erwirkt worden ist. Der Verfolger hat diesem den Steckbrief zu zeigen. Der Richter hat im Namen des Bürgermeisters von ihm das Ver- sprechen auf Ehre und Treue zu fordern, dass er sich vor das nächste Landgericht stellen werde. Und falls er sich nicht stellen sollte, so sollte diess dem Bürgermeister nicht zum Schaden gereichen. Wollte er aber das Versprechen nicht geben. so soll der Richter ihn in Fesseln schlagen, Weigert er sich, so soll mit ihm nach städtischem Rechte verfahren werden. Die Erlassung eines solchen Steckbriefes soll den Städten und ihren Rechten und Freiheiten ohne Abbruch sein. Puohon s zatkyny muoz vczinien byti na pana a czlowieka rytierzskeho, kteryz na zemi nicz nema a kteryz aniz gest obywatel miestsky, ani miest- skey poziwnosti w kralowskych miestich obyczegney vziwa. Tak kdyz puohon purgmistrowi dan bude, tehdy ma richtarz miesta toho stiem pohon- czim ktomu giti, ktoz zatkan ma byti a on pohonczy ma toho, ktoz zatkan byti ma, richtarzi dodada gemu puohonů vkazati a richtarz na mistie pana purgmistra naniem zadati, aby slibil podeczty a podwieraw przed nayprw- nieyssie sawd zemsky se postawiti, a gestli zeby se nepostawil, to purgmistru bez sskody byti ma. Nechtielli by toho vcziniti, ma gey richtarz wazbaw vrziti. Pakliby se prawu protiwil, aby sniem prawa miestskeho vziwano
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35 1 bylo. A takowy puohon ma byti miestom a gegich prawom, swobodam, vmluwam a lanndfridu bez sskody. Actüm Brünne in dieta prouinciali pro termino sancti Martini. Anno millesimo quingentesimo duodecimo. 84. Sententia lata super appellationem Venceslai Zub e Colonia allatam. Nach Collin. 1545. Der Berufung von einem in Collin gefällten Urtheil wird in Iglau Folge gegeben. Gegen diese Entscheidung appelliren beide Streittheile an den König, weil der Iglauer Aus- spruch unverständlich sei. Ja die Stadt Collin sagt Iglau in Folge dessen den weitern Rechtszug aul. Die Iglauer antworten jenen, wenn sie ihre Sentenz nicht verstanden hätten, so hätten sie gewusst, wie sie sich nähere Aufklärung verschaffen konnten. Der wahre Grund. warum die Colliner sich zurückgezogen hätten, sei jedoch darin zu finden, dass die Iglauer nicht nach ihrem Willen gehandelt hätten und auch jetzt nicht handeln wollten. Sluzbu swu wzkazugem. Maudrzy a oppatrny pany a prziatele nassy mily! Bez pochyby zie was taino neny, kterak prziedessleho cziasu przie se gest przied prawem wassim zbiehla mezu Waczlawem Zubem z strany gedne a Janem rychtarziem Zalabskym z strany druhe, kdez pak tyz Waczlaw Zub- na weipowiedy wassy neprziestawssy knam yakozto ku prawu wrchnimu gest odwolany vezinil, kterazto przie sewssim gegim liczienim spolu y s nalezem wassim nam gest pod pecziety wassy miestsku wydana a poslana, a protoz my zialobu y odpor, kssafty, obogy kwitanczy, przie liczieny y nalez wass pilnie a bedliwie vwaziwssie a w prawa nassie nahledssie wedle praw nassich vznawame, zie gest tyz Waczlaw Zub slussne odwolany vczinil. Stalo se wpatek przied nediely, genz slowe Oculy, letha panie 1545. Slowntne oppatrnosty panuom purgmistru a raddie miesta Gihlawy panuom a prziateluom nassim milym. Sluzbu swu wzkazugem slowuttnee pocztiwosty, pany a prziatele nassy mily! Raczte wiedieti, zie ta appellaczy, ktera gest od prawa nassieho ku prawu wassiemu przissla mezy Waczlawem Zubem s gedne a Janem rych- tarziem Zalabskym z strany druhe a zase gest od prawa wassich opattrnosty knam odeslana, zie strana, kterez se dotykalo, tomu gest mista daty nech- tiela, prawicz, zie nesrozumitedlnie od prawa wassieho gest odeslano, a tak ztoho przisslo, zie obie stranie k geho milosty kralowske panu nassiemu naymilostiwiegssimu sau se vtekly a my tu wssiczku acty s ortelem nassim y wassim na rozkaz geho milosty kralowske odeslaty sme musely geho mi- losty kralowske, przicziem to bude zuostaweno przi geho milosty kralowske toho my newime, nez toto wassim oppatrnostem przitom oznamugem, ponie- wadz tak zatemniele a nesrozumitedlnie nam na appellaczy od prawa nassieho kwam vcziniene odpowiedy dawaty raczite a prawo, y strany, gichcz se kdy wcziem dotyczie, nad tim tiezkost magy, protoz timto psanim wassim oppatr- noste wtom se ohrazugem, zie giz wiecze ku prawu wassiemu zrzieny mity nebudem. Dan w Kolinie w patek przied swatym Waczlawem, letha panie MOVXLV. Purgmistr a radda Miesta Kolina nowyho nad Labem.
35 1 bylo. A takowy puohon ma byti miestom a gegich prawom, swobodam, vmluwam a lanndfridu bez sskody. Actüm Brünne in dieta prouinciali pro termino sancti Martini. Anno millesimo quingentesimo duodecimo. 84. Sententia lata super appellationem Venceslai Zub e Colonia allatam. Nach Collin. 1545. Der Berufung von einem in Collin gefällten Urtheil wird in Iglau Folge gegeben. Gegen diese Entscheidung appelliren beide Streittheile an den König, weil der Iglauer Aus- spruch unverständlich sei. Ja die Stadt Collin sagt Iglau in Folge dessen den weitern Rechtszug aul. Die Iglauer antworten jenen, wenn sie ihre Sentenz nicht verstanden hätten, so hätten sie gewusst, wie sie sich nähere Aufklärung verschaffen konnten. Der wahre Grund. warum die Colliner sich zurückgezogen hätten, sei jedoch darin zu finden, dass die Iglauer nicht nach ihrem Willen gehandelt hätten und auch jetzt nicht handeln wollten. Sluzbu swu wzkazugem. Maudrzy a oppatrny pany a prziatele nassy mily! Bez pochyby zie was taino neny, kterak prziedessleho cziasu przie se gest przied prawem wassim zbiehla mezu Waczlawem Zubem z strany gedne a Janem rychtarziem Zalabskym z strany druhe, kdez pak tyz Waczlaw Zub- na weipowiedy wassy neprziestawssy knam yakozto ku prawu wrchnimu gest odwolany vezinil, kterazto przie sewssim gegim liczienim spolu y s nalezem wassim nam gest pod pecziety wassy miestsku wydana a poslana, a protoz my zialobu y odpor, kssafty, obogy kwitanczy, przie liczieny y nalez wass pilnie a bedliwie vwaziwssie a w prawa nassie nahledssie wedle praw nassich vznawame, zie gest tyz Waczlaw Zub slussne odwolany vczinil. Stalo se wpatek przied nediely, genz slowe Oculy, letha panie 1545. Slowntne oppatrnosty panuom purgmistru a raddie miesta Gihlawy panuom a prziateluom nassim milym. Sluzbu swu wzkazugem slowuttnee pocztiwosty, pany a prziatele nassy mily! Raczte wiedieti, zie ta appellaczy, ktera gest od prawa nassieho ku prawu wassiemu przissla mezy Waczlawem Zubem s gedne a Janem rych- tarziem Zalabskym z strany druhe a zase gest od prawa wassich opattrnosty knam odeslana, zie strana, kterez se dotykalo, tomu gest mista daty nech- tiela, prawicz, zie nesrozumitedlnie od prawa wassieho gest odeslano, a tak ztoho przisslo, zie obie stranie k geho milosty kralowske panu nassiemu naymilostiwiegssimu sau se vtekly a my tu wssiczku acty s ortelem nassim y wassim na rozkaz geho milosty kralowske odeslaty sme musely geho mi- losty kralowske, przicziem to bude zuostaweno przi geho milosty kralowske toho my newime, nez toto wassim oppatrnostem przitom oznamugem, ponie- wadz tak zatemniele a nesrozumitedlnie nam na appellaczy od prawa nassieho kwam vcziniene odpowiedy dawaty raczite a prawo, y strany, gichcz se kdy wcziem dotyczie, nad tim tiezkost magy, protoz timto psanim wassim oppatr- noste wtom se ohrazugem, zie giz wiecze ku prawu wassiemu zrzieny mity nebudem. Dan w Kolinie w patek przied swatym Waczlawem, letha panie MOVXLV. Purgmistr a radda Miesta Kolina nowyho nad Labem.
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352 Responsum. Maudrym a opatrnym panuom purgmistru a raddie miesta Kolina noweho nad Labem prziateluom nassim milym sluzbu swu wzkazugem. Maudrzy a oppatrny pany a prziatele nassy mily! Psany wassiemu nam vczinienemu sme wyrozumiely, kdez se obtiezugete, zie wam tak zatemiele a nesrozumi- tedlne na appellaczy odwas poslane navczeny dawame, y mame zato, gestli zie gste giemu wyrozumiety nemohly, zie gste wiediely toho kde hledaty, ale zie odposstieny wyme, poniewadz sme prwe was w takowych wieczech zia- dostiwy nebyly y gesstie neisme. Dan w Gihlawie w pondiely po swatym Diwissy. Letha panie MOVOXLVO. Purgmistr a radda Miesta Gihlawy.
352 Responsum. Maudrym a opatrnym panuom purgmistru a raddie miesta Kolina noweho nad Labem prziateluom nassim milym sluzbu swu wzkazugem. Maudrzy a oppatrny pany a prziatele nassy mily! Psany wassiemu nam vczinienemu sme wyrozumiely, kdez se obtiezugete, zie wam tak zatemiele a nesrozumi- tedlne na appellaczy odwas poslane navczeny dawame, y mame zato, gestli zie gste giemu wyrozumiety nemohly, zie gste wiediely toho kde hledaty, ale zie odposstieny wyme, poniewadz sme prwe was w takowych wieczech zia- dostiwy nebyly y gesstie neisme. Dan w Gihlawie w pondiely po swatym Diwissy. Letha panie MOVOXLVO. Purgmistr a radda Miesta Gihlawy.
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Anhang. I. Eine Recension des Iglauer Stadtrechtes aus der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts. II. Eine Rechtsaufzeichnung aus dem XIV. Jahrhundert (wahr- scheinlich ein Weisthum über den Erbgang in einem von Iglau elocirten Dorfe enthaltend). I. Nach Absatz III. S. 199 (D. R. in Oesterr.). Wie man ein gericht hegen sal, vnd wie viel personen dazn gehoren. Ein ordenlich gerichte in einer stat sal haben einen richter, scheppen, einen gesworen schreiber, einen gesworen boten, fursprechen, clager vnd ant- worter, geczewgen vnd ander erber lewte, die do clager vnd antworter offte mit yn zu gerichte brengen, vnd ofte von yn selber dar komen dorumb, das sie das recht leren, das einem yglichen manne not ist, wenn der weise Catho heisset seinen son, das er durich lernung der clugheit vnd der weisheit zu dem gerichte solle geen. Gerichte von eyner halben mark furgebot. Sint sich die gerichte anheben mit furgeboten, dorumb seint sie geschrie- ben zu dem ersten, vnd die artikel vnde recht, die zu den furgeboten gehoren vmb eine halbe mark grosser pfennig, das sint dreissig grosse. Distinctio secunda. Gebewt ein man dem andern fur zu einem mal, vnd der antwurter kumet nicht fur, der clager erstet auff yn die selben pfennige, vnd was ym von gerichtes wegen dorauff geet, vnde wirt er dorumb gepfendet, nach vir- czehen tagen bewt yener das pfant nur zu einem gerichte auff, als er die pfennig nor in einem gerichte auff yn erstanden hat, aber mer gelts denne vm eine halbe mark, sal ein man dem andern drey gerichte nacheinander furgebieten, vnd kumpt er zu dem dritten gerichte nicht fur, so erstet er sein gelt auff yn, wie uil sein ist. Tomaschek, Schöffensprache. 23
Anhang. I. Eine Recension des Iglauer Stadtrechtes aus der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts. II. Eine Rechtsaufzeichnung aus dem XIV. Jahrhundert (wahr- scheinlich ein Weisthum über den Erbgang in einem von Iglau elocirten Dorfe enthaltend). I. Nach Absatz III. S. 199 (D. R. in Oesterr.). Wie man ein gericht hegen sal, vnd wie viel personen dazn gehoren. Ein ordenlich gerichte in einer stat sal haben einen richter, scheppen, einen gesworen schreiber, einen gesworen boten, fursprechen, clager vnd ant- worter, geczewgen vnd ander erber lewte, die do clager vnd antworter offte mit yn zu gerichte brengen, vnd ofte von yn selber dar komen dorumb, das sie das recht leren, das einem yglichen manne not ist, wenn der weise Catho heisset seinen son, das er durich lernung der clugheit vnd der weisheit zu dem gerichte solle geen. Gerichte von eyner halben mark furgebot. Sint sich die gerichte anheben mit furgeboten, dorumb seint sie geschrie- ben zu dem ersten, vnd die artikel vnde recht, die zu den furgeboten gehoren vmb eine halbe mark grosser pfennig, das sint dreissig grosse. Distinctio secunda. Gebewt ein man dem andern fur zu einem mal, vnd der antwurter kumet nicht fur, der clager erstet auff yn die selben pfennige, vnd was ym von gerichtes wegen dorauff geet, vnde wirt er dorumb gepfendet, nach vir- czehen tagen bewt yener das pfant nur zu einem gerichte auff, als er die pfennig nor in einem gerichte auff yn erstanden hat, aber mer gelts denne vm eine halbe mark, sal ein man dem andern drey gerichte nacheinander furgebieten, vnd kumpt er zu dem dritten gerichte nicht fur, so erstet er sein gelt auff yn, wie uil sein ist. Tomaschek, Schöffensprache. 23
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354 Von furgeboten vmb mer geltes denne vmb 1 mark. Hat ein man fare, das sein gelder, er sei gesessen oder nicht, des ge- richtes nicht erbeiten mag in der stat, so mag er ym in der wochen acht tag oder czehen oder wenn er wil vor dem gerichte wol lassen furgebieten. Distinctio secunda Vmb welcherley sache ein man dem andern drei stund sal furgebieten, gebewt er ym sam hewte fur, vnd beit er dornoch sechs wochen oder lenger, wenn jener leicht ist ausgezogen, vnd gebewt ym denne zu dem andern mal fur, das ist nicht recht, wenn sunder nocheinander an vnderlos sal er ym drei gerichte furgebieten. Vmb welcherley sache eyn man dem andern sal drei stunt furgebieten, begreiffet in das erste furgebot do heym, yener erstet auff in dreien ge- richten seine clage, er sey doheyme oder nicht. Begreiffet in awer das erste furgebot nicht doheyme also, das er von seinem heimwesen also ferre uber velt ist geczogen, das er vor gerichtes czeit, e das man gerichtes siczet, nicht kan komen : das furgebot hat nicht craft, vnd yener erstet nichtes nicht auff yn, awe er ym wol drey stund hat furgeboten oder furgebewt noch einander. Distinctio tertia. Ist ein man in der stat oder leicht nahen bei der stat, also das er des andern tages ehe daz man gerichtes siczet, heimkumet, das furgebot, das der butel zu seinem hause hat getan vnd zu seinem gesinde gesaget hat, hat kraft. Ist er aber des andern tages also lang aussen, das das gerichte e geheget wirt, den er kumet, das furgebot hat nicht craft. Distinctio quarta. Wen ein man sam hewte in der stat wird gesehen, vnd ym der butel dornach furgebewt, vnd sein doheyme nicht vindet, vnd dor- nach sam morgen nach gerichte wider heim kumet, wil sein yener nicht em- peren, er muss ym ein recht tun, das er durch flucht des gerichtes nicht sei ausgeczogen. Distinctio quinta. Einem man, der geerbet vnd gesessen ist bei der stat , dem sal man vur das gerichte lassen furgebieten zu einem mal oder drei stund, dornoch die sache gros oder cleine ist. Aber der vn- geerbet ist, dem gebewt man wol alle tag vur den richter, vnd er sal ant- wurten alczuhant, worumb man czu ym claget, es sei denne, das er sich mit burgen vor gewis machet bis vur gerichte. Von gebacken brote, geslagen fleische. Wer do mit dem andern zu tedingen hat vmb wein, bir, gebacken brot, geslagen fleisch, somerczeit oder vmb andere semeleiche ding, das vber drei gerichte nicht mag geligen, oder es verdurbe, der darff ym dorumb nur ein- mal furgebieten, wie tewr halt dasselbig gut sei, vnd were er in der stat nicht gesessen , so sal man ym einen so gerawmen tag geben, das er czu gerichte wol komen moge. Distinctio secunda. Wer der ist, der fleisch zu markte furet oder tret, der sal desselben fleisches hawt mitnemen. Tut er des nicht, er sal dem richter geben XII pfennig. Umb furgeboten vmb erbe vnd eigen. Eines mannes erbe gebewt man drei stund vur. Kumet yener nicht vnd verantwort das erbe zu dem dritten male, man erstet auf dasselbe erbe, do- rumb man ym hat furgeboten. Distinctio secunda. Wer eines erbe, der
354 Von furgeboten vmb mer geltes denne vmb 1 mark. Hat ein man fare, das sein gelder, er sei gesessen oder nicht, des ge- richtes nicht erbeiten mag in der stat, so mag er ym in der wochen acht tag oder czehen oder wenn er wil vor dem gerichte wol lassen furgebieten. Distinctio secunda Vmb welcherley sache ein man dem andern drei stund sal furgebieten, gebewt er ym sam hewte fur, vnd beit er dornoch sechs wochen oder lenger, wenn jener leicht ist ausgezogen, vnd gebewt ym denne zu dem andern mal fur, das ist nicht recht, wenn sunder nocheinander an vnderlos sal er ym drei gerichte furgebieten. Vmb welcherley sache eyn man dem andern sal drei stunt furgebieten, begreiffet in das erste furgebot do heym, yener erstet auff in dreien ge- richten seine clage, er sey doheyme oder nicht. Begreiffet in awer das erste furgebot nicht doheyme also, das er von seinem heimwesen also ferre uber velt ist geczogen, das er vor gerichtes czeit, e das man gerichtes siczet, nicht kan komen : das furgebot hat nicht craft, vnd yener erstet nichtes nicht auff yn, awe er ym wol drey stund hat furgeboten oder furgebewt noch einander. Distinctio tertia. Ist ein man in der stat oder leicht nahen bei der stat, also das er des andern tages ehe daz man gerichtes siczet, heimkumet, das furgebot, das der butel zu seinem hause hat getan vnd zu seinem gesinde gesaget hat, hat kraft. Ist er aber des andern tages also lang aussen, das das gerichte e geheget wirt, den er kumet, das furgebot hat nicht craft. Distinctio quarta. Wen ein man sam hewte in der stat wird gesehen, vnd ym der butel dornach furgebewt, vnd sein doheyme nicht vindet, vnd dor- nach sam morgen nach gerichte wider heim kumet, wil sein yener nicht em- peren, er muss ym ein recht tun, das er durch flucht des gerichtes nicht sei ausgeczogen. Distinctio quinta. Einem man, der geerbet vnd gesessen ist bei der stat , dem sal man vur das gerichte lassen furgebieten zu einem mal oder drei stund, dornoch die sache gros oder cleine ist. Aber der vn- geerbet ist, dem gebewt man wol alle tag vur den richter, vnd er sal ant- wurten alczuhant, worumb man czu ym claget, es sei denne, das er sich mit burgen vor gewis machet bis vur gerichte. Von gebacken brote, geslagen fleische. Wer do mit dem andern zu tedingen hat vmb wein, bir, gebacken brot, geslagen fleisch, somerczeit oder vmb andere semeleiche ding, das vber drei gerichte nicht mag geligen, oder es verdurbe, der darff ym dorumb nur ein- mal furgebieten, wie tewr halt dasselbig gut sei, vnd were er in der stat nicht gesessen , so sal man ym einen so gerawmen tag geben, das er czu gerichte wol komen moge. Distinctio secunda. Wer der ist, der fleisch zu markte furet oder tret, der sal desselben fleisches hawt mitnemen. Tut er des nicht, er sal dem richter geben XII pfennig. Umb furgeboten vmb erbe vnd eigen. Eines mannes erbe gebewt man drei stund vur. Kumet yener nicht vnd verantwort das erbe zu dem dritten male, man erstet auf dasselbe erbe, do- rumb man ym hat furgeboten. Distinctio secunda. Wer eines erbe, der
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355 nicht in der stat ist, wil furgebieten, vmb also vil geldes sam man czu einem gerichte ersten mag, der sal ym fur dem gerichte in der wochen eine czeit furgebieten, das yenem, der das erbe sal verantworten, das furgebot kunt vnd zu wissen werde getan bey czeite genug ; vnd geschicht des nicht, so hat das furgebot nicht craft. Distinctio tertia. Wer zu einem manne von erbes wegen, das er in einer stat, do er verre von gesessen ist, zu tedingen hat, der sal richter vnd scheppen bitten, das sie iren brief in yene stat senden, richter vnd scheppen, das sie ym sagen, das er in einen gewissen tag, den sie ym nennen sullen , der gerawme sey vnd czu dem mynsten sechs wochen habe, kome vnd verantwurte sein erbe. Komet er denne nicht, yener der erstet sein clage auff in, wenn vercziehenusse vnd verlengunge czerunge vnd mue vnd arbeit brengen. Distinctio quarta. Es ist auch ein recht, wenn ein man den andern vur den vierbenken begreiffet, so mag er in wol anspre- chen vmb gelt oder vmb vnezucht, vnd er sol ym antworten, er sey gesessen oder nicht, abe er ym halt des abunts nicht hat lassen furgebieten. Distinc- tio quinta. Aber vmb grosse sache, vmb erbe oder vmb eygen ader vmb andere sache die eynem manne an sein hochstes recht treffet, das ist an sein leben, do darff er ym nicht zuhant antworten vmb, sunder er sal ym nach der statrecht furgebieten , oder der gerichte sal ym von gerichte yn ein anders gebieten oder bescheiden vber vierczehen tagen ; awer dem richter, scheppen, schreibern vnd butteln , die von not mussen gerichtes warten , den sal man furgebieten nach der statrecht. Die recht von dem richter. Wenn sich der richter des gerichtes vnderwindet, so sal er vor den scheppen den gestabten eyd sweren, der hye geschrieben stet : Ich N. schwere einen eyd der stat ere vnd nucz mit ganczen trewen betrachten vnd werben vnd den scheppen vnd allen gerechten gehorsam zu sein vnd allen lewten, si seien burger oder geste, arm vnd reich, ein volles vnd ein vnuorczogens recht tun, doran noch durich fruntschaft, noch durich neyt, noch durich bete, noch durich libe, noch durich gabe, noch durich forchte nicht wanken, das mir got so helfe vnd alle heiligen. Den eyt sal ym ein scheppe geben, vnd als offte scheppen von newens sweren, als offte sal der richter seinen eid vornewen. Distinctio secunda. Wer richter in einer stat wil sein, der sal czu der stat geerbet sein, wenn ein semeleich richter ist fleissiger der stat ere vnd nucz zu besorgen vnd czu bewerben, wenn ein gast. Distinctio tertia. Hat ein richter grosses erbe, meyrhoffe oder mulen, dorffer, czinsgelt, dauon sal er losung geben sam ein ander burger, denn sunder wenn er ofte vnd dicke mit reiten vnd geen mer mue muss haben von der stat wegen denn ein ander burger. Dorumb sal man ym ein haws von dreissig marken losung frei machen. Distinctio quarta Ein richter mag einer furklage wol ge- steen, yedoch mit grossem smerczen behelt eyn ygleich man gegen dem andern eyn furclage. Distinctio quinta. Wenne der richter lewte vmb vnezucht oder vmb wunden vor gerichte bescheidet, do sal er scheppen bey haben, wenn ane scheppen mag er desselben bescheiden nicht gesteen. * 23
355 nicht in der stat ist, wil furgebieten, vmb also vil geldes sam man czu einem gerichte ersten mag, der sal ym fur dem gerichte in der wochen eine czeit furgebieten, das yenem, der das erbe sal verantworten, das furgebot kunt vnd zu wissen werde getan bey czeite genug ; vnd geschicht des nicht, so hat das furgebot nicht craft. Distinctio tertia. Wer zu einem manne von erbes wegen, das er in einer stat, do er verre von gesessen ist, zu tedingen hat, der sal richter vnd scheppen bitten, das sie iren brief in yene stat senden, richter vnd scheppen, das sie ym sagen, das er in einen gewissen tag, den sie ym nennen sullen , der gerawme sey vnd czu dem mynsten sechs wochen habe, kome vnd verantwurte sein erbe. Komet er denne nicht, yener der erstet sein clage auff in, wenn vercziehenusse vnd verlengunge czerunge vnd mue vnd arbeit brengen. Distinctio quarta. Es ist auch ein recht, wenn ein man den andern vur den vierbenken begreiffet, so mag er in wol anspre- chen vmb gelt oder vmb vnezucht, vnd er sol ym antworten, er sey gesessen oder nicht, abe er ym halt des abunts nicht hat lassen furgebieten. Distinc- tio quinta. Aber vmb grosse sache, vmb erbe oder vmb eygen ader vmb andere sache die eynem manne an sein hochstes recht treffet, das ist an sein leben, do darff er ym nicht zuhant antworten vmb, sunder er sal ym nach der statrecht furgebieten , oder der gerichte sal ym von gerichte yn ein anders gebieten oder bescheiden vber vierczehen tagen ; awer dem richter, scheppen, schreibern vnd butteln , die von not mussen gerichtes warten , den sal man furgebieten nach der statrecht. Die recht von dem richter. Wenn sich der richter des gerichtes vnderwindet, so sal er vor den scheppen den gestabten eyd sweren, der hye geschrieben stet : Ich N. schwere einen eyd der stat ere vnd nucz mit ganczen trewen betrachten vnd werben vnd den scheppen vnd allen gerechten gehorsam zu sein vnd allen lewten, si seien burger oder geste, arm vnd reich, ein volles vnd ein vnuorczogens recht tun, doran noch durich fruntschaft, noch durich neyt, noch durich bete, noch durich libe, noch durich gabe, noch durich forchte nicht wanken, das mir got so helfe vnd alle heiligen. Den eyt sal ym ein scheppe geben, vnd als offte scheppen von newens sweren, als offte sal der richter seinen eid vornewen. Distinctio secunda. Wer richter in einer stat wil sein, der sal czu der stat geerbet sein, wenn ein semeleich richter ist fleissiger der stat ere vnd nucz zu besorgen vnd czu bewerben, wenn ein gast. Distinctio tertia. Hat ein richter grosses erbe, meyrhoffe oder mulen, dorffer, czinsgelt, dauon sal er losung geben sam ein ander burger, denn sunder wenn er ofte vnd dicke mit reiten vnd geen mer mue muss haben von der stat wegen denn ein ander burger. Dorumb sal man ym ein haws von dreissig marken losung frei machen. Distinctio quarta Ein richter mag einer furklage wol ge- steen, yedoch mit grossem smerczen behelt eyn ygleich man gegen dem andern eyn furclage. Distinctio quinta. Wenne der richter lewte vmb vnezucht oder vmb wunden vor gerichte bescheidet, do sal er scheppen bey haben, wenn ane scheppen mag er desselben bescheiden nicht gesteen. * 23
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356 Distinctio sexta. Der richter mag auch einen totschlag an einem ellenden menschen wol fodern mit rechte vnd lewte dorumb inheischen vnd verczelen vnd besserung dorumb nemen; jdoch dieselbe besserung sollen die scheppen iar vnd tag inne halden, abe ymand queme, der dem toten mit magschaft habe czugehort, wenn derselbe hett besser recht zu der besserung, denn der richter. Distinctio septima. Sintemal auch ein richter einen notigen manne des rechtens helfen sal, so sal er eynen ellenden menschen, der vmb grosse sache zu teidingen hat vnd nicht stathaft ist, das er einen fursprechen hat zu mieten, einen fursprechen schaffen oder selber sein wort reden. Distinctio octava Geschieht do keinem menschen not, das er zu dem richter zu clagen habe vor dem gerichte, der richter sal etlichen der gesworn einen an sein stat seczen vnd denne antwurten, als ein ander man vmb aller- hande clage, der man ym schult gibt. Ist awer, das er nicht antwurten wil, dy scheppen sollen zu ym sprechen, das sie yn besagen wollen vor dem oberisten richter, das er tun mus, als die ee gesprochen hat : was du wild, das man dir tue, das tue anderen, das gehort dorczu. Distinctio nona. Ein richter hat gewalt, geczewgen, die vmb gerichte werden gestellet, von ein- ander zu sundern vnd mit den scheppen sie heymelich oberhoren vnd zu fragen von czeit, von stat vnd von sachen, wie sie sich haben anbehebt oder geendet, abe sie doran uber eine tragen oder nicht, vnd was die scheppen von yn horen, dornach sollen sie genem eines rechten helfen, deme das geczeug- nusse czu frumen kumet. Denselben gewalt haben auch die scheppen, abe sein der richter nicht tun wolde, oder halt yener, dem sie gesteen sullen, wenn begert er sein am richter oder an scheppen durch eines rechten willen , abe sie sein selbe halt nicht tun wolden, sie sollen dennoch durich seiner begerung willen die geczeugen heimlich verhoren, vnde sunderleich sam hiefur ge- schriben stet. Distinctio decima. Der richter hat auch gewalt seinen ge- swornen boten nach einem yglichen manne czu senden vmb vnczucht oder vmb wunden, so das auf in geclaget wirt, vnd kumet er nicht vnd vorsmehet das gerichte, czu dem ersten male, er sal es dem richter verpussen mit einem halben virding, das sein LXXII hl., zu dem andern male alsam, czu dem dritten male sol yn der richter selbe holen, ab er yn halt vngeczogenleich furet, das muss er leiden , vnd der richter sal yn in der burger gefengnusse furen ; da sal er inne an alle burgen ligen, bis das man yn wider auss dem gefengnusse vnd aus dem stocke fur das gerichte furet. Von den scheppen vnd von den gesworen. Eyn vater vnd eyn sun oder czwene bruder sollen nicht miteinander scheppen sein. Czweier scheppen geczeugnusse hat besser crafft denn eines, sie gesteen dem clager oder antworter. Distinctio secunda. Eyn scheppe mag ym selber nicht gesteen. Distinctio tertia. Ein schepp mag haben gewalt alle sachen zu richten an alleine, die in vrteil von hofe werden ver- boten, oder wenn vrteil werden gestraffet, vnd der straffer sich gen hofe beruffet, oder wenn ymand gegen dem richter hett zu tedingen, wenn sie were vnbillich, das sie solden beide richter vnd antworter sein. Distinctio quarta.
356 Distinctio sexta. Der richter mag auch einen totschlag an einem ellenden menschen wol fodern mit rechte vnd lewte dorumb inheischen vnd verczelen vnd besserung dorumb nemen; jdoch dieselbe besserung sollen die scheppen iar vnd tag inne halden, abe ymand queme, der dem toten mit magschaft habe czugehort, wenn derselbe hett besser recht zu der besserung, denn der richter. Distinctio septima. Sintemal auch ein richter einen notigen manne des rechtens helfen sal, so sal er eynen ellenden menschen, der vmb grosse sache zu teidingen hat vnd nicht stathaft ist, das er einen fursprechen hat zu mieten, einen fursprechen schaffen oder selber sein wort reden. Distinctio octava Geschieht do keinem menschen not, das er zu dem richter zu clagen habe vor dem gerichte, der richter sal etlichen der gesworn einen an sein stat seczen vnd denne antwurten, als ein ander man vmb aller- hande clage, der man ym schult gibt. Ist awer, das er nicht antwurten wil, dy scheppen sollen zu ym sprechen, das sie yn besagen wollen vor dem oberisten richter, das er tun mus, als die ee gesprochen hat : was du wild, das man dir tue, das tue anderen, das gehort dorczu. Distinctio nona. Ein richter hat gewalt, geczewgen, die vmb gerichte werden gestellet, von ein- ander zu sundern vnd mit den scheppen sie heymelich oberhoren vnd zu fragen von czeit, von stat vnd von sachen, wie sie sich haben anbehebt oder geendet, abe sie doran uber eine tragen oder nicht, vnd was die scheppen von yn horen, dornach sollen sie genem eines rechten helfen, deme das geczeug- nusse czu frumen kumet. Denselben gewalt haben auch die scheppen, abe sein der richter nicht tun wolde, oder halt yener, dem sie gesteen sullen, wenn begert er sein am richter oder an scheppen durch eines rechten willen , abe sie sein selbe halt nicht tun wolden, sie sollen dennoch durich seiner begerung willen die geczeugen heimlich verhoren, vnde sunderleich sam hiefur ge- schriben stet. Distinctio decima. Der richter hat auch gewalt seinen ge- swornen boten nach einem yglichen manne czu senden vmb vnczucht oder vmb wunden, so das auf in geclaget wirt, vnd kumet er nicht vnd vorsmehet das gerichte, czu dem ersten male, er sal es dem richter verpussen mit einem halben virding, das sein LXXII hl., zu dem andern male alsam, czu dem dritten male sol yn der richter selbe holen, ab er yn halt vngeczogenleich furet, das muss er leiden , vnd der richter sal yn in der burger gefengnusse furen ; da sal er inne an alle burgen ligen, bis das man yn wider auss dem gefengnusse vnd aus dem stocke fur das gerichte furet. Von den scheppen vnd von den gesworen. Eyn vater vnd eyn sun oder czwene bruder sollen nicht miteinander scheppen sein. Czweier scheppen geczeugnusse hat besser crafft denn eines, sie gesteen dem clager oder antworter. Distinctio secunda. Eyn scheppe mag ym selber nicht gesteen. Distinctio tertia. Ein schepp mag haben gewalt alle sachen zu richten an alleine, die in vrteil von hofe werden ver- boten, oder wenn vrteil werden gestraffet, vnd der straffer sich gen hofe beruffet, oder wenn ymand gegen dem richter hett zu tedingen, wenn sie were vnbillich, das sie solden beide richter vnd antworter sein. Distinctio quarta.
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357 Welcher der scheppen einer missetut, der sal dorumb antworten dem richter als ein ander man, vnd sal auch nicht anders muten, denne das er verwirket hat mit seiner missetat, das sal er mit rechte verbussen. Distinctio quinta. Es sal auch nymant keinen scheppen bey seinem eyde oder bey seinen trewen fragen, wenne der kunig alleine vnd der richter an dem gerichte, der sie do- mit twinget, das sie die worheit vnd die gerechtigkeit domit bewaren. Distinctio sexta. Vnde ist, das der scheppen einer vor dem gerichte ymand wil steen mit seinem eide, man sal im der scheppen czwene czu- seczen, die seine wort vernemen vnd sie also berichten , das seine wart be- leiben stete. Distinctio septima. Vnd alle rede, die geredet werden, mugen widerredet werden, an di do in den vir benken in dem gericht do geredet werden vnd auch ander clage, do ein man bey seinem vursprechen stille schweiget vnd von dem richter gefraget wirt, abe es sein wort sey, vnd das er sprichet: yo, es ist mein wort, die selben rede vnd auch die clage mussen stete beleiben. Wer ein vrteil straffet. Wer ein vrteil straffet, das von den scheppen vnd gesworen funden wirt vor den scheppen, vnd sprichet er, er wolle ein bessers vinden oder teilen, vnd er das auff der stat nicht zuhant tut, was kost darauff geet vnd verczert wirt gegen hofe, die sal er gelden vnd ist doruber bestanden dem richter mit LX schillingen. Distinctio secunda. 1st das awer die scheppen ein vrteil teilen vnd yener, dem es czu schaden komet, dasselbe vrteil straffet vnd sprichet, er welle ein bessers erteilen, vnd tut das so czuhant, so sol man der scheppen vnd auch das seine schreiben offenlich vor den lewten vnd vor den fursprechen, vnd sal die denne vorsigeln vnder der statsigel vnd sal yenen, der wider dy scheppen geteilt hat, vesticleich verpurgen vnd mag er nicht burgen haben, so sal man in gefangen halden, vnd sal von hofe einen haben, der mit scheppen von andern scheppen, die weder den scheppen noch yenem, der wider sie geteilt hat, zugehoren, beide vrteil versuchen, vnd weles denne gerechter ist oder wirt geteilet, das hat furgank. Das ander teil sal alle kosten tragen vnd sal dennoch darvber leyden, was ym derselbe richter vnd scheppen von den fremden steten zu leiden teilen. Von kraft der geczewgen vnd der geczewgnusse. Wiewol scheppen geczewgnusse vmb alle sachen craft hat, ydoch ein ygleicher man wert seinen leib vnd sein gut bas mit scheppen, denne man yn mit scheppen oberwinden mag. Distinctio secunda. Scheppen geczewgnuss hat nicht ferrer craft, denne als ferre als das gerichte geet, dem sie gesworen haben. Idoch scheppen vnd richter von einer stat mogen gesteen in einer andern stat mit iren offen briffen vnder irem sigel vmb verczelnusse, dieberey, vmb vrteil, die sie geteilt haben, vmb raub vnd vmb sache, die vor irem ge- richte verrichtet sein oder vmb ander sachen, die den sachen geleich sein. Von der geczewge craft der scheppen. Czewhet ein man sich vor gerichte an scheppen, vnde nennet keine czal, er hat an einem scheppen genug Nennet er aber ein gewisse czal, das er
357 Welcher der scheppen einer missetut, der sal dorumb antworten dem richter als ein ander man, vnd sal auch nicht anders muten, denne das er verwirket hat mit seiner missetat, das sal er mit rechte verbussen. Distinctio quinta. Es sal auch nymant keinen scheppen bey seinem eyde oder bey seinen trewen fragen, wenne der kunig alleine vnd der richter an dem gerichte, der sie do- mit twinget, das sie die worheit vnd die gerechtigkeit domit bewaren. Distinctio sexta. Vnde ist, das der scheppen einer vor dem gerichte ymand wil steen mit seinem eide, man sal im der scheppen czwene czu- seczen, die seine wort vernemen vnd sie also berichten , das seine wart be- leiben stete. Distinctio septima. Vnd alle rede, die geredet werden, mugen widerredet werden, an di do in den vir benken in dem gericht do geredet werden vnd auch ander clage, do ein man bey seinem vursprechen stille schweiget vnd von dem richter gefraget wirt, abe es sein wort sey, vnd das er sprichet: yo, es ist mein wort, die selben rede vnd auch die clage mussen stete beleiben. Wer ein vrteil straffet. Wer ein vrteil straffet, das von den scheppen vnd gesworen funden wirt vor den scheppen, vnd sprichet er, er wolle ein bessers vinden oder teilen, vnd er das auff der stat nicht zuhant tut, was kost darauff geet vnd verczert wirt gegen hofe, die sal er gelden vnd ist doruber bestanden dem richter mit LX schillingen. Distinctio secunda. 1st das awer die scheppen ein vrteil teilen vnd yener, dem es czu schaden komet, dasselbe vrteil straffet vnd sprichet, er welle ein bessers erteilen, vnd tut das so czuhant, so sol man der scheppen vnd auch das seine schreiben offenlich vor den lewten vnd vor den fursprechen, vnd sal die denne vorsigeln vnder der statsigel vnd sal yenen, der wider dy scheppen geteilt hat, vesticleich verpurgen vnd mag er nicht burgen haben, so sal man in gefangen halden, vnd sal von hofe einen haben, der mit scheppen von andern scheppen, die weder den scheppen noch yenem, der wider sie geteilt hat, zugehoren, beide vrteil versuchen, vnd weles denne gerechter ist oder wirt geteilet, das hat furgank. Das ander teil sal alle kosten tragen vnd sal dennoch darvber leyden, was ym derselbe richter vnd scheppen von den fremden steten zu leiden teilen. Von kraft der geczewgen vnd der geczewgnusse. Wiewol scheppen geczewgnusse vmb alle sachen craft hat, ydoch ein ygleicher man wert seinen leib vnd sein gut bas mit scheppen, denne man yn mit scheppen oberwinden mag. Distinctio secunda. Scheppen geczewgnuss hat nicht ferrer craft, denne als ferre als das gerichte geet, dem sie gesworen haben. Idoch scheppen vnd richter von einer stat mogen gesteen in einer andern stat mit iren offen briffen vnder irem sigel vmb verczelnusse, dieberey, vmb vrteil, die sie geteilt haben, vmb raub vnd vmb sache, die vor irem ge- richte verrichtet sein oder vmb ander sachen, die den sachen geleich sein. Von der geczewge craft der scheppen. Czewhet ein man sich vor gerichte an scheppen, vnde nennet keine czal, er hat an einem scheppen genug Nennet er aber ein gewisse czal, das er
Strana 358
358 leicht spricht: ich cziehe mich an sechs scheppen oder an czehen, vnd geet ym derselben einer ab, er mag nicht volfaren vnd verlewst die sache. Dis- tinctio secunda. Wiewol scheppen gewalt haben, die geczeugen sunderlich oder heimlich zu uberhoren, ydoch wil sein der waltsache, dem sie gesteen sollen, nicht emperen , sie mussen auf iren eyt nemen, das sie die heimlich vberczugunge nor durich eines rechten willen tun vnd nicht ym czu schaden noch czu neyt noch czu hasse. Distinctio tercia. Scheppen haben auch gewalt, vrteil in dem gerichte yn die morgensprache czu cziehen oder zu schieben, idoch wil sein der clager nicht empern , sie mussen auff iren eyt nemen, daz si die vrteil soczuhant in dem gerichte nicht konden vinden, vnde das verschieben tue man durich eines rechten willen vnd nicht durich ver- ziehenusse willen der sache, vnde die selben vrteil, die die scheppen also aws dem gerichte yn die morgensprach schieben, die sollen sie offenleich, das beider sachwalden fursprechen zu horen, lassen beschreiben, vnde nach der- selben schrift in der morgensprach ein recht teilen. Distinctio quarta. Sie haben auch gewalt, dieselben vrteil in der morgensprache oder in dem nech- sten gerichte nach der morgensprache den weltsachen zu sagen, ydoch sint sie des bas vnuerdocht, vnde ist erleicher, das sie offenleichen teilen , sam sie offenleichen haben geschoben. Distinctio quinta. Wenn vrteil czwissen den lewten in die morgensprache von den scheppen werden geschoben, vnd der richter den lewten zu uerlost vnd czu gewyn bescheydet, das sie dor- nach zu dem negsten gerichte warten, welcher denne vnder yn zu demselben gerichte nicht komet vnde versmehet es, abe ym halt das vrteil zu gewynne wurd geteilet, er verlewset es dennoch vnd verfellet mit der sache, er be- weise denne dornach, das yn ehafte not hab gehindert. Distinctio sexta. Empfelhet der richter einem scheppen, das er richte, die weile derselbe scheppe des gerichtes wartet, also lange mag er nymand an scheppen stat besagen, noch auch keinerley sache sam ein scheppe gesteen. Distinctio septima. Vmb eine grosse sache vnd auch vmb ein gross gelobde hat scheppen geczeugnusse nicht kraft, es sei denne , das sie der richter gesant habe oder dozu gebeten sein, wenn horen sie von yn selben icht in dem markte oder in dem leithauss vnnucze rede, die von einer leichtikeit geschit, do haben sy nicht recht, einen man dorumb zu besagen. Idoch sehen sie vnczucht, rauffen, slahen oder wunden, da haben sie craft zu besagen, wiewol sie dor- czu noch gesant noch gebeten sein , vnde weme sie zu schaden gesteen, wil sie der nicht uberheben, sie mussen auff iren eyt nemen, wes sie gesteen. Distinctio octava. Scheppen sein auch gebunden des, das sie dem richter sagen, wenn er sie eidet in der morgensprache fur andern scheppen, was sie vnczucht von lewten gesehen haben, vnd was yn sachen zu wissen sein wor- den, die zu seinem gerichte gehoren oder die der stadt zu schaden mochten komen, aber heimelich vnd besunderlich ist der scheppe nicht gebunden, das der scheppe ymand sage denn dem kunig alleine oder deme, der der stat oder des gerichtes herre ist, vnd dem richter an der sachen , die zu dem gerichte gehoren. Distinctio nona. Scheppen sollen sich des bewaren, auch das sie gemeine vrteil, die man ofte iaget, vor clage oder vor antwort nicht teilen,
358 leicht spricht: ich cziehe mich an sechs scheppen oder an czehen, vnd geet ym derselben einer ab, er mag nicht volfaren vnd verlewst die sache. Dis- tinctio secunda. Wiewol scheppen gewalt haben, die geczeugen sunderlich oder heimlich zu uberhoren, ydoch wil sein der waltsache, dem sie gesteen sollen, nicht emperen , sie mussen auf iren eyt nemen, das sie die heimlich vberczugunge nor durich eines rechten willen tun vnd nicht ym czu schaden noch czu neyt noch czu hasse. Distinctio tercia. Scheppen haben auch gewalt, vrteil in dem gerichte yn die morgensprache czu cziehen oder zu schieben, idoch wil sein der clager nicht empern , sie mussen auff iren eyt nemen, daz si die vrteil soczuhant in dem gerichte nicht konden vinden, vnde das verschieben tue man durich eines rechten willen vnd nicht durich ver- ziehenusse willen der sache, vnde die selben vrteil, die die scheppen also aws dem gerichte yn die morgensprach schieben, die sollen sie offenleich, das beider sachwalden fursprechen zu horen, lassen beschreiben, vnde nach der- selben schrift in der morgensprach ein recht teilen. Distinctio quarta. Sie haben auch gewalt, dieselben vrteil in der morgensprache oder in dem nech- sten gerichte nach der morgensprache den weltsachen zu sagen, ydoch sint sie des bas vnuerdocht, vnde ist erleicher, das sie offenleichen teilen , sam sie offenleichen haben geschoben. Distinctio quinta. Wenn vrteil czwissen den lewten in die morgensprache von den scheppen werden geschoben, vnd der richter den lewten zu uerlost vnd czu gewyn bescheydet, das sie dor- nach zu dem negsten gerichte warten, welcher denne vnder yn zu demselben gerichte nicht komet vnde versmehet es, abe ym halt das vrteil zu gewynne wurd geteilet, er verlewset es dennoch vnd verfellet mit der sache, er be- weise denne dornach, das yn ehafte not hab gehindert. Distinctio sexta. Empfelhet der richter einem scheppen, das er richte, die weile derselbe scheppe des gerichtes wartet, also lange mag er nymand an scheppen stat besagen, noch auch keinerley sache sam ein scheppe gesteen. Distinctio septima. Vmb eine grosse sache vnd auch vmb ein gross gelobde hat scheppen geczeugnusse nicht kraft, es sei denne , das sie der richter gesant habe oder dozu gebeten sein, wenn horen sie von yn selben icht in dem markte oder in dem leithauss vnnucze rede, die von einer leichtikeit geschit, do haben sy nicht recht, einen man dorumb zu besagen. Idoch sehen sie vnczucht, rauffen, slahen oder wunden, da haben sie craft zu besagen, wiewol sie dor- czu noch gesant noch gebeten sein , vnde weme sie zu schaden gesteen, wil sie der nicht uberheben, sie mussen auff iren eyt nemen, wes sie gesteen. Distinctio octava. Scheppen sein auch gebunden des, das sie dem richter sagen, wenn er sie eidet in der morgensprache fur andern scheppen, was sie vnczucht von lewten gesehen haben, vnd was yn sachen zu wissen sein wor- den, die zu seinem gerichte gehoren oder die der stadt zu schaden mochten komen, aber heimelich vnd besunderlich ist der scheppe nicht gebunden, das der scheppe ymand sage denn dem kunig alleine oder deme, der der stat oder des gerichtes herre ist, vnd dem richter an der sachen , die zu dem gerichte gehoren. Distinctio nona. Scheppen sollen sich des bewaren, auch das sie gemeine vrteil, die man ofte iaget, vor clage oder vor antwort nicht teilen,
Strana 359
359 wann von soleichen teilen werden die scheppen offte gefangen , das er her- nach an besonderen vrteilen, die man eygentlicher von sachen gegen einander iaget, wider teilen, was sie vor an gemeinen geteilet haben, vnd dorumb sollen sie alweg den clager vnd den antworter gegen einander lassen iagen, vnd denne czwussen ir beider vrteil ein recht vinden , wie wol das recht ist, das man einem manne holung vnd gesprechs gunnen solle, ydoch wenn er geczewgen sal nennen ader nemen, do er mit verfaren wil, so mogen ym richter vnd scheppen, abe sie vorhaben , zu der sache gespreche verfangen, wenn ein ygleick man, der ein sache beczewgen wil, sal seine geczewgen wissen. Darumb mag er an alles gespreche, abe er fert, ir einen nennen zu- hant. Idoch wenn allen nicht kunt ist, abe man einen gesessen nennen sulle, oder einen vngesessen, sein die scheppen des gebunden, sehen sie einen man so einfeldigen, das er sich nicht bewaren mag, das sie ym offenleichen sagen, das er gesessen nemen sol. Von der geczewge craft. Die hochsten geczewgen, das sind scheppen, der kan eyner gesteen vmb eine ygleiche sache. Was ander czewgen sind, der sal man zu dem mynsten czwene haben, es sey denne, das yr einer gehling tod sey, denn so sal der ander einen eyt sweren, das der tote mit ym bei der sachen gewesen ist, vnd das es mit yn beiden beseczt ist, so hat sein geczewgnusse craft. Ist er aber lang siech gelegen, vnd hat yener, dem er solde gesteen, nicht scheppen czu ym gefueret, die sein geczewgnusse haben auffgenomen, vnd ist also tot, so mag der eine hernoch nichtes nicht geczewgen. Die scheppen stat ver- treten, das sint leykaufflewte vmbkauff, totbettslewte vmb beschiedung, die ein man an seinem totbett hat getan, vnd also sal man auch die andern merken nach irem namen, semelich geczewgen sal der richter fragen auf ire trewe vnd ire sele , vnd was sie sagen, das dorffen sie nicht begreiffen mit irem eide, sunder wil man sie sein nicht vberheben, sie mussen eyde sweren, das sie der sache, der sie gesteen, heimlich geczewge sein gewesen vnd von beiden teilen dorczu gekomen vnd gebeten sein. Distinctio secunda. Von geczewgen sol man auch merken, das kinder nicht geczewgen mogen, die vnter vierczehen jaren sind, es sey denne, dass die scheppen sehen, das sie soleich vernunft haben, das sie vbel vnd gut erkennen. Distinctio tercia. Weib mogen auch nicht geczewgen sein, als oben geschriben stet. Distinc- tio quarta. Toren und vnweise lewte mogen auch nicht geczewgen sein. Distinctio quinta. Wer sich auch nicht wol enthalten hat, der mag auch nicht wol geczewgen. Distinctio sexta. Wer auch nicht wol gelaubig ist, sam ein jude, ein heide, ein keczer, der mag auch auff einen cristen nicht geczewge sein. Distinclio septima. Wer auch gar notig ist, der mag nicht geczewgen , wenn er ist verdocht, das er durich geldes willen ge- stee. Weiss man aber wol, dass er sich erleich habe gehalden, so mag er wol gesteen , vnde wer durich der beider sachen willen geczewgen will ver- werffen, der sal es tun, e das sie die vinger auff das crewcze haben gelegt, wenn versewmet er das, er muss sie lassen verfaren. Distinctio octava. Wer
359 wann von soleichen teilen werden die scheppen offte gefangen , das er her- nach an besonderen vrteilen, die man eygentlicher von sachen gegen einander iaget, wider teilen, was sie vor an gemeinen geteilet haben, vnd dorumb sollen sie alweg den clager vnd den antworter gegen einander lassen iagen, vnd denne czwussen ir beider vrteil ein recht vinden , wie wol das recht ist, das man einem manne holung vnd gesprechs gunnen solle, ydoch wenn er geczewgen sal nennen ader nemen, do er mit verfaren wil, so mogen ym richter vnd scheppen, abe sie vorhaben , zu der sache gespreche verfangen, wenn ein ygleick man, der ein sache beczewgen wil, sal seine geczewgen wissen. Darumb mag er an alles gespreche, abe er fert, ir einen nennen zu- hant. Idoch wenn allen nicht kunt ist, abe man einen gesessen nennen sulle, oder einen vngesessen, sein die scheppen des gebunden, sehen sie einen man so einfeldigen, das er sich nicht bewaren mag, das sie ym offenleichen sagen, das er gesessen nemen sol. Von der geczewge craft. Die hochsten geczewgen, das sind scheppen, der kan eyner gesteen vmb eine ygleiche sache. Was ander czewgen sind, der sal man zu dem mynsten czwene haben, es sey denne, das yr einer gehling tod sey, denn so sal der ander einen eyt sweren, das der tote mit ym bei der sachen gewesen ist, vnd das es mit yn beiden beseczt ist, so hat sein geczewgnusse craft. Ist er aber lang siech gelegen, vnd hat yener, dem er solde gesteen, nicht scheppen czu ym gefueret, die sein geczewgnusse haben auffgenomen, vnd ist also tot, so mag der eine hernoch nichtes nicht geczewgen. Die scheppen stat ver- treten, das sint leykaufflewte vmbkauff, totbettslewte vmb beschiedung, die ein man an seinem totbett hat getan, vnd also sal man auch die andern merken nach irem namen, semelich geczewgen sal der richter fragen auf ire trewe vnd ire sele , vnd was sie sagen, das dorffen sie nicht begreiffen mit irem eide, sunder wil man sie sein nicht vberheben, sie mussen eyde sweren, das sie der sache, der sie gesteen, heimlich geczewge sein gewesen vnd von beiden teilen dorczu gekomen vnd gebeten sein. Distinctio secunda. Von geczewgen sol man auch merken, das kinder nicht geczewgen mogen, die vnter vierczehen jaren sind, es sey denne, dass die scheppen sehen, das sie soleich vernunft haben, das sie vbel vnd gut erkennen. Distinctio tercia. Weib mogen auch nicht geczewgen sein, als oben geschriben stet. Distinc- tio quarta. Toren und vnweise lewte mogen auch nicht geczewgen sein. Distinctio quinta. Wer sich auch nicht wol enthalten hat, der mag auch nicht wol geczewgen. Distinctio sexta. Wer auch nicht wol gelaubig ist, sam ein jude, ein heide, ein keczer, der mag auch auff einen cristen nicht geczewge sein. Distinclio septima. Wer auch gar notig ist, der mag nicht geczewgen , wenn er ist verdocht, das er durich geldes willen ge- stee. Weiss man aber wol, dass er sich erleich habe gehalden, so mag er wol gesteen , vnde wer durich der beider sachen willen geczewgen will ver- werffen, der sal es tun, e das sie die vinger auff das crewcze haben gelegt, wenn versewmet er das, er muss sie lassen verfaren. Distinctio octava. Wer
Strana 360
360 geczeuge sal sein, vnde kan er mer sproche, wenn eine, welhe er allerbeste kan, in der sal er sweren. Distinctio nona. Bitet ein man richter vnd scheppen, das sie jm seine geczewgen twingen von rechte, das sie der wor- heit gesteen, das sind sie von rechte gebunden, das sie das tun. Distinctio decima. Geczewgen, die ein sache begreiffen mit irem eide, haben holung czwir nach dem ersten, abe es in von den fursprechen ausgenomen wirt vnde gedinget, awer in den bantedingen haben sie nicht holung, es sey denne, das sie gesteen sollen vmb totslege, notczogen, falsch heimsuchen oder vmb ander sachen, die also gross sein, das sie einem manne an den hals geen, wenn in soleichen sachen mogen sie sich von einem tage gefristen, bis an den nechsten tag, vnd von dem awer an den negsten, das ist an den dritten, vnd von rechte mogen sie sich nicht lenger enthalden, yn gebe denne der selb- schul von genaden lenger tag, ydoch sy volfaren an dem dritten tag oder an einem andern, keine holung haben sie nicht. Distinctio undecima. Wenn sich ein man mer geczewge vermisset, wenn eines, so sal man sie nennen mit irem rechten namen, es sey denne, dass er sich an scheppen cziehe, der darf er keinen nennen, wenn sie albeg in steten, do sie scheppen sein, den lewten bekant sein mit iren namen , vnd auch wenn ir ygleicher zu gesteen also vil kraft hat sam der ander. Von geczewge krafft vmb totslege vnd wunden. Vmb totslege vnd vmb wunden sal ein mann einen geczewgen nennen, der in der statgerichte gesessen ist, oder vor der stat, in dorffern, oder in hofen, er habe freies erbe oder czins oder habe burgrecht, dennoch mag er wol gesteen, wenn das ein man semeleich geczewge, die gesessen sein, habe. Das ist nicht von notdorft des rechten, sunder zugeleget durich frides vnd durich gemaches willen, vnd dorumb gescheen totslege oder wunden auff einem felde, sonst nit not, das ein man, der einem schult gibet, gesessen czewgen habe, sunder mit erbern lewten, wer sie sein, mag er sein vnschult oder notwere beweisen. Wie man sich haben sal vor gerichte. Wer czu gericht geet durich horen oder durich lernung willen des rech- ten, der sal wol geczogen sein vnd stille vnd nicht siczen in die vir benke an des richters vnd der scheppen geheisse. Distinctio secunda. Er sal auch nymande stewern noch warnen, weder clager noch antworter, mit worten noch mit czeichen auff des andern schade, vnd wo er dowider tut lesleich oder ringleich, das sal er verbussen mit einem grossen pfennig. Distinctio tertia. Tut er awer dowider grosleich, das er leichte redet, nach deme vnd in der richter heisset sweigen, das sal er verpussen mit einem halben virdung. Distinctio quarta. Tut er awer do wider sam gar grosslichen, abe er leichte des richters gebot widerret, oder ob yn der richter , nach deme vnd er es verschult hat, in die vir benke heisseit siczen, vnd er sich do weder seczet, den sal man verbussen dem richter mit sechczig schillingen vnd ygleichem scheppen mit dreyssig schillingen, vnd auch dobei sal man merken fleissiclich die busse, die vorgeschriben stet von den, die richter vnd scheppen freuelei-
360 geczeuge sal sein, vnde kan er mer sproche, wenn eine, welhe er allerbeste kan, in der sal er sweren. Distinctio nona. Bitet ein man richter vnd scheppen, das sie jm seine geczewgen twingen von rechte, das sie der wor- heit gesteen, das sind sie von rechte gebunden, das sie das tun. Distinctio decima. Geczewgen, die ein sache begreiffen mit irem eide, haben holung czwir nach dem ersten, abe es in von den fursprechen ausgenomen wirt vnde gedinget, awer in den bantedingen haben sie nicht holung, es sey denne, das sie gesteen sollen vmb totslege, notczogen, falsch heimsuchen oder vmb ander sachen, die also gross sein, das sie einem manne an den hals geen, wenn in soleichen sachen mogen sie sich von einem tage gefristen, bis an den nechsten tag, vnd von dem awer an den negsten, das ist an den dritten, vnd von rechte mogen sie sich nicht lenger enthalden, yn gebe denne der selb- schul von genaden lenger tag, ydoch sy volfaren an dem dritten tag oder an einem andern, keine holung haben sie nicht. Distinctio undecima. Wenn sich ein man mer geczewge vermisset, wenn eines, so sal man sie nennen mit irem rechten namen, es sey denne, dass er sich an scheppen cziehe, der darf er keinen nennen, wenn sie albeg in steten, do sie scheppen sein, den lewten bekant sein mit iren namen , vnd auch wenn ir ygleicher zu gesteen also vil kraft hat sam der ander. Von geczewge krafft vmb totslege vnd wunden. Vmb totslege vnd vmb wunden sal ein mann einen geczewgen nennen, der in der statgerichte gesessen ist, oder vor der stat, in dorffern, oder in hofen, er habe freies erbe oder czins oder habe burgrecht, dennoch mag er wol gesteen, wenn das ein man semeleich geczewge, die gesessen sein, habe. Das ist nicht von notdorft des rechten, sunder zugeleget durich frides vnd durich gemaches willen, vnd dorumb gescheen totslege oder wunden auff einem felde, sonst nit not, das ein man, der einem schult gibet, gesessen czewgen habe, sunder mit erbern lewten, wer sie sein, mag er sein vnschult oder notwere beweisen. Wie man sich haben sal vor gerichte. Wer czu gericht geet durich horen oder durich lernung willen des rech- ten, der sal wol geczogen sein vnd stille vnd nicht siczen in die vir benke an des richters vnd der scheppen geheisse. Distinctio secunda. Er sal auch nymande stewern noch warnen, weder clager noch antworter, mit worten noch mit czeichen auff des andern schade, vnd wo er dowider tut lesleich oder ringleich, das sal er verbussen mit einem grossen pfennig. Distinctio tertia. Tut er awer dowider grosleich, das er leichte redet, nach deme vnd in der richter heisset sweigen, das sal er verpussen mit einem halben virdung. Distinctio quarta. Tut er awer do wider sam gar grosslichen, abe er leichte des richters gebot widerret, oder ob yn der richter , nach deme vnd er es verschult hat, in die vir benke heisseit siczen, vnd er sich do weder seczet, den sal man verbussen dem richter mit sechczig schillingen vnd ygleichem scheppen mit dreyssig schillingen, vnd auch dobei sal man merken fleissiclich die busse, die vorgeschriben stet von den, die richter vnd scheppen freuelei-
Strana 361
361 chen straffen. Distinctio quinta. Von gemeinen lewten sal man auch merken die gemeine busse, die man offte seczet lewten, die vil vnczucht trei- ben in den leithewssern oder bei der nacht auf der strasse geen, vnd heisset die busse dreierley wilkur, vnd also die scheppen in der morgensprache sol- len nach einem semelichen manne senden, der semelicher vnezucht pfleget vnd sollen jm sein vnczucht aufheben, die er an der stat vnd ezu der czeit hat begangen, dorumb sollen sie yn zuhant heissen kiesen auff den dreien eines, entweder er sicze newn tag vnd newn nacht mit czweyen fussen in dem stocke mit sein selbes leibe, vnd dorumb spricht man mit sein selbes leibe, das man ym nicht sal gestatten, das er sicze selbnewnte einen tag vnd eine nacht, oder er kieset das ander, das er sey jar vnd tag von der stat, oder kiese das dritte, das er gebe newn mark grosser pfenning der der stat zu besserung, die sal er bey demselben tage bereit berichten. Kewst er awer zu den andern czweien eines, das sal er czuhant tuen an derselben stat auch , do man ym die busse gebewt, da sal er kiesen vnd sol sich mit ym selber besprechen und nymandes sal man ym gunnen, der an sein ge- spreche gee oder ym rate, zu weme er kiesen solle. Von der clage, die do geczogen wirt an die gesworen. Wer seine clage czewhet an die gesworen , das dy ym gesteen vor dem richter, die clage geet fur sich vnd behabet ir recht, vnd ob es vmb eine grosse sache ist oder vmb ein gelubde, die vor den gesworn gescheen sein. Der kewfherr ist awer gebunden der stat alles recht zu tun dornach, vnd muss sweren, das er iar vnd tag mit in vbel vnd gut leyde. Von wie manchen sachen man clagen solle. Wir gesworen wollen auch, das kein mensche vor dem gerichte von mer sachen clagen sal denn von dreyen. Von dem geswornen schreiber. Eyn gesworner schreiber sal alleczeit, wenn newe scheppen werden, den eyt sweren, der hie geschrieben stet : Ich N. swere einen eit genczlich zu be- schreiben, was mich der richter vnd die scheppen heissen beschreiben vnde bei mir halden, was die scheppen heissen versweigen, das mir got so helfe vnd alle heiligen. Distinctio secunda. Der schreiber sal mit den scheppen in die morgensprache siczen, vnde was die scheppen besagen, nach- dem als sie der richter eidinget, was sie gesehen haben von vnczucht oder von schaden, die der stat scheidleich sein, das sal er merken fleissiclich vnd beschreiben getrewlich. Distinctio tertia. Vrteil, die der schreiber in dem gerichte beschreibet, die sie schieben in die morgensprache, sam sie yn leren, beschreiben, vnd dornach in dem gerichte vor den lewten offenleich wider auff der toffel lesen. Distinctio quarta. Von einem verczalten, den man sal schreiben , gefellet dem schreiber zu einschreiben ein halber firdung vnd zu abetun also vil: das sein czwene vnd sibenczig heller. Distinctio quinta. Von ygleichem eide, den man von genaden lasset oder abebittet, gefallen
361 chen straffen. Distinctio quinta. Von gemeinen lewten sal man auch merken die gemeine busse, die man offte seczet lewten, die vil vnczucht trei- ben in den leithewssern oder bei der nacht auf der strasse geen, vnd heisset die busse dreierley wilkur, vnd also die scheppen in der morgensprache sol- len nach einem semelichen manne senden, der semelicher vnezucht pfleget vnd sollen jm sein vnczucht aufheben, die er an der stat vnd ezu der czeit hat begangen, dorumb sollen sie yn zuhant heissen kiesen auff den dreien eines, entweder er sicze newn tag vnd newn nacht mit czweyen fussen in dem stocke mit sein selbes leibe, vnd dorumb spricht man mit sein selbes leibe, das man ym nicht sal gestatten, das er sicze selbnewnte einen tag vnd eine nacht, oder er kieset das ander, das er sey jar vnd tag von der stat, oder kiese das dritte, das er gebe newn mark grosser pfenning der der stat zu besserung, die sal er bey demselben tage bereit berichten. Kewst er awer zu den andern czweien eines, das sal er czuhant tuen an derselben stat auch , do man ym die busse gebewt, da sal er kiesen vnd sol sich mit ym selber besprechen und nymandes sal man ym gunnen, der an sein ge- spreche gee oder ym rate, zu weme er kiesen solle. Von der clage, die do geczogen wirt an die gesworen. Wer seine clage czewhet an die gesworen , das dy ym gesteen vor dem richter, die clage geet fur sich vnd behabet ir recht, vnd ob es vmb eine grosse sache ist oder vmb ein gelubde, die vor den gesworn gescheen sein. Der kewfherr ist awer gebunden der stat alles recht zu tun dornach, vnd muss sweren, das er iar vnd tag mit in vbel vnd gut leyde. Von wie manchen sachen man clagen solle. Wir gesworen wollen auch, das kein mensche vor dem gerichte von mer sachen clagen sal denn von dreyen. Von dem geswornen schreiber. Eyn gesworner schreiber sal alleczeit, wenn newe scheppen werden, den eyt sweren, der hie geschrieben stet : Ich N. swere einen eit genczlich zu be- schreiben, was mich der richter vnd die scheppen heissen beschreiben vnde bei mir halden, was die scheppen heissen versweigen, das mir got so helfe vnd alle heiligen. Distinctio secunda. Der schreiber sal mit den scheppen in die morgensprache siczen, vnde was die scheppen besagen, nach- dem als sie der richter eidinget, was sie gesehen haben von vnczucht oder von schaden, die der stat scheidleich sein, das sal er merken fleissiclich vnd beschreiben getrewlich. Distinctio tertia. Vrteil, die der schreiber in dem gerichte beschreibet, die sie schieben in die morgensprache, sam sie yn leren, beschreiben, vnd dornach in dem gerichte vor den lewten offenleich wider auff der toffel lesen. Distinctio quarta. Von einem verczalten, den man sal schreiben , gefellet dem schreiber zu einschreiben ein halber firdung vnd zu abetun also vil: das sein czwene vnd sibenczig heller. Distinctio quinta. Von ygleichem eide, den man von genaden lasset oder abebittet, gefallen
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362 dem schreiber ezwene pfenning vnd dem richter ezwelff der cleinen. Dis- tinctio sexta. Was der schreiber an seine toffel schreibet, es sei vmb eide, vmb wunden, vmb verezelunge oder vmb geld von gelubdes wegen, wird er dorumb gevraget, er mag es wol beczewgen, beweren vnd besagen, als der scheppen einer, vnd was er besaget, das hat crafft, es sei denne das ein scheppe gestee einem, es sey anders denn er es aus der toffel saget. Dis- tinctio septima. Komen lewte ezu dem schreiber, vnd einer wil dem andern gelubde vmb geld tun vor ym, oder erbe oder eigen verseczen, das gelubde sal er nicht beschreiben , sie bringen einen scheppen denne zun ym, der das gelubde hore vnd den er mit namen in der toffel beschreibe. Distinctio oc- tava. Kumen auch lewt mit einem scheppen zu dem schreiber: einer wil dem andern erbe vnd eigen vmb gross gelt verseczen vnd in die toffel be- schreiben, der schreiber vnd der scheppe sollen denselben lewten in die mor- gensprache gemeinclich gebieten oder bescheiden, das sie do ire rede fur- legen, vnd was die scheppen denne heissen beschreiben, das hat crafft, and das sal man dorumb tun, wen manig man wirt betrogen mit soleichem ver- seczen, also das man ym als hewte ein erbe verseczet, vnd sprichst yener, es sey sein, vnd hat es doch vor heimlich einem andern versaczt, do der erste oder der ander nichtesnicht vmb weiss, wenne die scheppen denne gemeinc- lich die versaczung horen so kumet zu lichte gemeiniclich, abe icht ver- saczung vor gescheen ist vnd bewaret wirt, das kein krieg vmb dieselbe saczung wirt. Von den rechten des butels. Ein gesworner bot hat kraft eines furgebotes zu gesteen. Derselbe ge- schworen bote hat auch kraft, wenn yn der richter sendet in eines burgers haws eines gastes gut daselbist zu verbieten auff ein recht, aber den gast selber mag man nicht verbieten, sunder man sal in fur den richter furen. Do sol er antworten dem, der yn do anspricht. Distinctio secunda. Der burger auch in das hauss, das gut versprochen wirt, ist nicht gebunden, das er dasselbe gut inne halde, sunder er mag sich sein wol ewsern, vnde wenne er das tut, so sal des richters bote dasselbe gut zu dem richter furen. Do sal es also lange bleibe, bis das sich der gast, des dasselbe gut ist, von yenem, der es jm verboten hat, mit einem rechten emprichet, vnd ist das- selbe verpoten gut, ros, ku, oder sonst essendes viech, wer denne mit der sache fellet, der sal von rechte die kost vnd das futter gelden. Distinctio tertia. Vmb achczehen heller zun dem hochsten hilfet der butel rechtens vnd an demselben rechten eyt pfenninge vnd pfant pfenning, schone oder pfantrecht sint nor czwene heller. Wenn der richter seinen gesworn boten nach einem sendet, auff den geclagt ist vmb wunden oder vm vnczucht, vmb raub oder vmb semeleiche bosheit, vnd der bote komet zu einem vnd saget jm: mein herre der richter hat nach dir gesant vmb soleiche clage, die auff dich komen ist, vnde wirt fluchtig oder empricht sich von dem boten, wenn er in gefestent hat, gesteen des dem boten erber lewte, yener, der entwichen ist, gibt sich selb schuldig vnd ist mit der sache bestanden vnde der richter
362 dem schreiber ezwene pfenning vnd dem richter ezwelff der cleinen. Dis- tinctio sexta. Was der schreiber an seine toffel schreibet, es sei vmb eide, vmb wunden, vmb verezelunge oder vmb geld von gelubdes wegen, wird er dorumb gevraget, er mag es wol beczewgen, beweren vnd besagen, als der scheppen einer, vnd was er besaget, das hat crafft, es sei denne das ein scheppe gestee einem, es sey anders denn er es aus der toffel saget. Dis- tinctio septima. Komen lewte ezu dem schreiber, vnd einer wil dem andern gelubde vmb geld tun vor ym, oder erbe oder eigen verseczen, das gelubde sal er nicht beschreiben , sie bringen einen scheppen denne zun ym, der das gelubde hore vnd den er mit namen in der toffel beschreibe. Distinctio oc- tava. Kumen auch lewt mit einem scheppen zu dem schreiber: einer wil dem andern erbe vnd eigen vmb gross gelt verseczen vnd in die toffel be- schreiben, der schreiber vnd der scheppe sollen denselben lewten in die mor- gensprache gemeinclich gebieten oder bescheiden, das sie do ire rede fur- legen, vnd was die scheppen denne heissen beschreiben, das hat crafft, and das sal man dorumb tun, wen manig man wirt betrogen mit soleichem ver- seczen, also das man ym als hewte ein erbe verseczet, vnd sprichst yener, es sey sein, vnd hat es doch vor heimlich einem andern versaczt, do der erste oder der ander nichtesnicht vmb weiss, wenne die scheppen denne gemeinc- lich die versaczung horen so kumet zu lichte gemeiniclich, abe icht ver- saczung vor gescheen ist vnd bewaret wirt, das kein krieg vmb dieselbe saczung wirt. Von den rechten des butels. Ein gesworner bot hat kraft eines furgebotes zu gesteen. Derselbe ge- schworen bote hat auch kraft, wenn yn der richter sendet in eines burgers haws eines gastes gut daselbist zu verbieten auff ein recht, aber den gast selber mag man nicht verbieten, sunder man sal in fur den richter furen. Do sol er antworten dem, der yn do anspricht. Distinctio secunda. Der burger auch in das hauss, das gut versprochen wirt, ist nicht gebunden, das er dasselbe gut inne halde, sunder er mag sich sein wol ewsern, vnde wenne er das tut, so sal des richters bote dasselbe gut zu dem richter furen. Do sal es also lange bleibe, bis das sich der gast, des dasselbe gut ist, von yenem, der es jm verboten hat, mit einem rechten emprichet, vnd ist das- selbe verpoten gut, ros, ku, oder sonst essendes viech, wer denne mit der sache fellet, der sal von rechte die kost vnd das futter gelden. Distinctio tertia. Vmb achczehen heller zun dem hochsten hilfet der butel rechtens vnd an demselben rechten eyt pfenninge vnd pfant pfenning, schone oder pfantrecht sint nor czwene heller. Wenn der richter seinen gesworn boten nach einem sendet, auff den geclagt ist vmb wunden oder vm vnczucht, vmb raub oder vmb semeleiche bosheit, vnd der bote komet zu einem vnd saget jm: mein herre der richter hat nach dir gesant vmb soleiche clage, die auff dich komen ist, vnde wirt fluchtig oder empricht sich von dem boten, wenn er in gefestent hat, gesteen des dem boten erber lewte, yener, der entwichen ist, gibt sich selb schuldig vnd ist mit der sache bestanden vnde der richter
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363 mag yn denne verczelen dorumb. Distinctio quarta. Wer dem butel ge- antwurt wirt vor dem gerichte vmb schult, der antwurt dieweilen nymand anders vmb keine schult noch umb keine sache. Ist aber, das er ym em- pfluch, wer in denne zu dem ersten begreiffet, dem muss er antworten. Dis- tinctio quinta. Eyn yczleich botel mag wol geczewg sein, abe er ymand hat furgeboten oder abe er ymant hat verboten in der herberge oder in einem hausse, vnde fraget in der richter, dorumb er mag es wol beczewgen. Von fursprechen vnd scheppen. Vmb grosse heftig ding oder sachen sollen richter vnd scheppen nicht gestatten, das ein man des clagers vnd des antworters wort spreche, sunder yr ygleicher sal sich seines fursprechen warnen. Distinctio secunda. Wenn fursprechen vor dem gerichte der scheppen muten, das sie mit yn an ein ge- spreche genn, vnd raten dem clager, wie er clagen, oder dem antwurter, wie er antwurten sulle, die mogen sich wol gewedern, wenn solle der clager nach irem rat clagen, vnd der antworter nach irem rate antworten, wenne sie denne hernach vrteil vnde recht do ezwussen funden, wem das zu schaden queme, der mochte die scheppen verdenken, das er von ires rates wegen zu schaden queme vnd die sache verloren hett, aber an ellender lewte gespreche von clage vnd antwort wegen mogen sie wol geen. Distinctio tertia. Hat aber der richter, scheppen, schreiber, botel, torwerter, wachter, hutman oder ander semeleiche amptlewte icht zu tedingen von des gerichtes wegen von ires amptes oder gemeinclich von der stat wegen, an semelich gespreche einthalben, es sei von clage vnd von antwort wegen, sullen sie vor gerichte geen. Distinctio quarta. Wer awer der lewt wort spricht vor gerichte vmb pfenning mit wissen der scheppen, begert des hincz im noch ein ander man, das er sein wort spreche, vnd ist vurputig , er wolle ym sein pfenning dorumb geben, er mag sich nicht gewedern mit einem rechten , er solle sein wort sprechen, vnde richter vnd scheppen sein gebunden, das sie yn dorczu twingen, vnd wolle er auch desselben mannes pfenning so grosleich nemen, das er es nicht versweigen mochte, scheppen vnd richter haben dorinne masse zu seczen, wannn sam sich der schreiber des gerichtes betragen wil, alsam tut auch der furspreche, vnd dorumb sollen richter vnd scheppen ir beder mue merken, das in czeitlichen gelohnet werde, vnd das sie die lewte nicht vberseczen, wenn richter vnd scheppen nicht clage alleine vnd antwort horen, sie sollen sie auch mit einem rechten enden. Distinctio quinta. Sie sullen auch alle czufallende sache, die zu dem gerichte not ist, fleissiclich betrachten vnd vorrichten, sam sie von yres eydes wegen gebunden sein, vnd lon von gode dorumb empfahen wollen. Distinctio sexta. Wan ein scheppe der lewte wort wil sprechen, so sal er warten mit fleisse, das yener gerecht sey an der sache, des wort er sprichet, wann sehen die andern scheppen, das er wissentlich eines mannes wort spreche , der eine vngerechte sache furet, die sollen yn an yrem rate furbas nicht halden. Wenn auch ein scheppe eines mannes wort spreche vmb die sache, do er sein wort vmb sprichet, do mag er ym vmb gesteen an scheppen stat. Distinctio septima. Sintemal
363 mag yn denne verczelen dorumb. Distinctio quarta. Wer dem butel ge- antwurt wirt vor dem gerichte vmb schult, der antwurt dieweilen nymand anders vmb keine schult noch umb keine sache. Ist aber, das er ym em- pfluch, wer in denne zu dem ersten begreiffet, dem muss er antworten. Dis- tinctio quinta. Eyn yczleich botel mag wol geczewg sein, abe er ymand hat furgeboten oder abe er ymant hat verboten in der herberge oder in einem hausse, vnde fraget in der richter, dorumb er mag es wol beczewgen. Von fursprechen vnd scheppen. Vmb grosse heftig ding oder sachen sollen richter vnd scheppen nicht gestatten, das ein man des clagers vnd des antworters wort spreche, sunder yr ygleicher sal sich seines fursprechen warnen. Distinctio secunda. Wenn fursprechen vor dem gerichte der scheppen muten, das sie mit yn an ein ge- spreche genn, vnd raten dem clager, wie er clagen, oder dem antwurter, wie er antwurten sulle, die mogen sich wol gewedern, wenn solle der clager nach irem rat clagen, vnd der antworter nach irem rate antworten, wenne sie denne hernach vrteil vnde recht do ezwussen funden, wem das zu schaden queme, der mochte die scheppen verdenken, das er von ires rates wegen zu schaden queme vnd die sache verloren hett, aber an ellender lewte gespreche von clage vnd antwort wegen mogen sie wol geen. Distinctio tertia. Hat aber der richter, scheppen, schreiber, botel, torwerter, wachter, hutman oder ander semeleiche amptlewte icht zu tedingen von des gerichtes wegen von ires amptes oder gemeinclich von der stat wegen, an semelich gespreche einthalben, es sei von clage vnd von antwort wegen, sullen sie vor gerichte geen. Distinctio quarta. Wer awer der lewt wort spricht vor gerichte vmb pfenning mit wissen der scheppen, begert des hincz im noch ein ander man, das er sein wort spreche, vnd ist vurputig , er wolle ym sein pfenning dorumb geben, er mag sich nicht gewedern mit einem rechten , er solle sein wort sprechen, vnde richter vnd scheppen sein gebunden, das sie yn dorczu twingen, vnd wolle er auch desselben mannes pfenning so grosleich nemen, das er es nicht versweigen mochte, scheppen vnd richter haben dorinne masse zu seczen, wannn sam sich der schreiber des gerichtes betragen wil, alsam tut auch der furspreche, vnd dorumb sollen richter vnd scheppen ir beder mue merken, das in czeitlichen gelohnet werde, vnd das sie die lewte nicht vberseczen, wenn richter vnd scheppen nicht clage alleine vnd antwort horen, sie sollen sie auch mit einem rechten enden. Distinctio quinta. Sie sullen auch alle czufallende sache, die zu dem gerichte not ist, fleissiclich betrachten vnd vorrichten, sam sie von yres eydes wegen gebunden sein, vnd lon von gode dorumb empfahen wollen. Distinctio sexta. Wan ein scheppe der lewte wort wil sprechen, so sal er warten mit fleisse, das yener gerecht sey an der sache, des wort er sprichet, wann sehen die andern scheppen, das er wissentlich eines mannes wort spreche , der eine vngerechte sache furet, die sollen yn an yrem rate furbas nicht halden. Wenn auch ein scheppe eines mannes wort spreche vmb die sache, do er sein wort vmb sprichet, do mag er ym vmb gesteen an scheppen stat. Distinctio septima. Sintemal
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364 das auch fursprechen clug vnde behender sein auff alle sache den ander lewte, mogen die scheppen wol verbieten, das ir keiner, der leicht fur dem schepp- amt furspreche ist gewesen, vmb heftige sache, do man der scheppen aller- wol bedorff zu das sie ein recht dorumb teilen, keines mannes wort spreche, es sei denne das es semelich sache seinen nahen geboren frunt antrete, dem er gebunden ist, eines rechten beizusteen. Distinctio octava. Wann man vrteil schewbet von sach wegen, do ein scheppe vursprech ist gewesen, bei demselben, wann man das teilet, sal der scheppe nicht sein. Von den rechten der cristen gen den juden. Hat ein cristen auff einen juden zu clagen, das sal er tun in einem judengerichte. Distinctio secunda. Vmb wele sache ein cristen einen iuden oberwinden wil , das jm geet an den hals, es sei die sache erlich oder schemlich, das sal er tun mit juden vnd mit cristen. Des haben die juden sunder hantfesten von dem kunig, das sie domit begnadet sein. Distinctio tertia. Kumet ein man fur den richter bei tag vnd claget auf den andern vmb vnczucht, wunden oder vmb ander geschicht, welcherley sie sey, vnd komet dornach fur gerichte vnd volendet dieselbe clage, er mag machen ir mer oder mynner, das mag er wol ane busse tun, wann die clagen haben alleine kraft, die vor den vir benken vor einem gehegten gerichte gescheen. Distinctio quarta. Kumet ein fremder man in eine stat vnd wil auff einen burger clagen von erbes wegen, der sal burgen seczen vmb drei mark, das er seine clage volfure vnd behabt er nicht mit seiner clage oder kumpt nicht fur vnd behalt seine clage, er ist bestanden mit den dreien marken. Dis- tinctio quinta. Ist es awer das ein gast auff einen burger claget oder auff einen andern gast vmb gelt, es sey viel oder wenig, man sal ym in dreyen tagen eines vollen rechten helfen, das er aller ding ein ende habe, vnd wirt ym pfant geantwort, das bewt er soczuhant auff nor czu einem male vnd gibt es an den dritten tag wol hin vnd bekumpt seines geldes dauon; dasselbe phant sal er auss der stat nicht furen, sunder er mag es in der stat mit ge- wissen verkewfen oder verseczen, vnd wem er es verkewft, es sey burger oder gast , der furt es wo er hin wil ; weme er es aber verseczet, der sal es bey der stat halden. Distinctio sexta. Keyn iude sal den karefreytag mit cristen gemeynschaft haben u. s. w. (stimmt mit a. 96 S. 296 a. a. O. überein). Abe ein elich man sein weib, sein kint vnd sein gesinde vertreten moge mit clage. Ein elich man vertret wol mit clage vnd mit antwort sein elich weib, sein kint vnd sein gesinde, das sein brod esset, darumb spricht man, ob es ym empfolhen wird, wann ein ygleich weib vmb wunden, rauffen, slahen oder vbelhandlunge mag wol ir selbes clage furen, abe sie es tun wil, vnd man sal ir dorumb antworten mit einem rechten. Das awer in der keyser recht ge- schriben stet, das weib nicht sollen kempfen, noch vechten, noch geczeugen, das sal man versteen : von gelts wegen, wenn das gemeine sprichwort spri- chet: ein ygleich weib mag irem manne seines gutes nicht mer vertedingen den drei helbling , so ist auch nicht not, das si swere, wan si an dem eide
364 das auch fursprechen clug vnde behender sein auff alle sache den ander lewte, mogen die scheppen wol verbieten, das ir keiner, der leicht fur dem schepp- amt furspreche ist gewesen, vmb heftige sache, do man der scheppen aller- wol bedorff zu das sie ein recht dorumb teilen, keines mannes wort spreche, es sei denne das es semelich sache seinen nahen geboren frunt antrete, dem er gebunden ist, eines rechten beizusteen. Distinctio octava. Wann man vrteil schewbet von sach wegen, do ein scheppe vursprech ist gewesen, bei demselben, wann man das teilet, sal der scheppe nicht sein. Von den rechten der cristen gen den juden. Hat ein cristen auff einen juden zu clagen, das sal er tun in einem judengerichte. Distinctio secunda. Vmb wele sache ein cristen einen iuden oberwinden wil , das jm geet an den hals, es sei die sache erlich oder schemlich, das sal er tun mit juden vnd mit cristen. Des haben die juden sunder hantfesten von dem kunig, das sie domit begnadet sein. Distinctio tertia. Kumet ein man fur den richter bei tag vnd claget auf den andern vmb vnczucht, wunden oder vmb ander geschicht, welcherley sie sey, vnd komet dornach fur gerichte vnd volendet dieselbe clage, er mag machen ir mer oder mynner, das mag er wol ane busse tun, wann die clagen haben alleine kraft, die vor den vir benken vor einem gehegten gerichte gescheen. Distinctio quarta. Kumet ein fremder man in eine stat vnd wil auff einen burger clagen von erbes wegen, der sal burgen seczen vmb drei mark, das er seine clage volfure vnd behabt er nicht mit seiner clage oder kumpt nicht fur vnd behalt seine clage, er ist bestanden mit den dreien marken. Dis- tinctio quinta. Ist es awer das ein gast auff einen burger claget oder auff einen andern gast vmb gelt, es sey viel oder wenig, man sal ym in dreyen tagen eines vollen rechten helfen, das er aller ding ein ende habe, vnd wirt ym pfant geantwort, das bewt er soczuhant auff nor czu einem male vnd gibt es an den dritten tag wol hin vnd bekumpt seines geldes dauon; dasselbe phant sal er auss der stat nicht furen, sunder er mag es in der stat mit ge- wissen verkewfen oder verseczen, vnd wem er es verkewft, es sey burger oder gast , der furt es wo er hin wil ; weme er es aber verseczet, der sal es bey der stat halden. Distinctio sexta. Keyn iude sal den karefreytag mit cristen gemeynschaft haben u. s. w. (stimmt mit a. 96 S. 296 a. a. O. überein). Abe ein elich man sein weib, sein kint vnd sein gesinde vertreten moge mit clage. Ein elich man vertret wol mit clage vnd mit antwort sein elich weib, sein kint vnd sein gesinde, das sein brod esset, darumb spricht man, ob es ym empfolhen wird, wann ein ygleich weib vmb wunden, rauffen, slahen oder vbelhandlunge mag wol ir selbes clage furen, abe sie es tun wil, vnd man sal ir dorumb antworten mit einem rechten. Das awer in der keyser recht ge- schriben stet, das weib nicht sollen kempfen, noch vechten, noch geczeugen, das sal man versteen : von gelts wegen, wenn das gemeine sprichwort spri- chet: ein ygleich weib mag irem manne seines gutes nicht mer vertedingen den drei helbling , so ist auch nicht not, das si swere, wan si an dem eide
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365 nicht gefelen mag. Distinctio secunda. Sintemal eyn ygleich man sich seines rechten wol verczeihen mag, so ist das auch ein recht: Ist ein man sogar ein wolf, ein fras, ein luderer oder ein spiler, vnd lebt sogar vnechtic- lich, das er seinem elichen weibe die erbsorge let, wan er ir haupt sein solde, gewalt lat vber sich vnd vber sein gut, also das sie haussorge trett, kewffet, verkewffet vnd mannes arbeit furet offentlich vnd wissentlich erbern lewten, ein semelich weib mag wol clagen vnd antworten vnd iren man vertedingen als sein gut zu gewyn vnd zu verlust. Sie hat auch alles das recht vor ge- richte, das ir man mochte gehaben, ob er mit seinem vnordenleichen leben seinem leben nicht hett widersaget. Distinctio tertia. Ein weib, die eine witwe izt, die hat mit clage vnd mit antwort das recht, das ein ander hat ane missetat. Distinctio quarta. Wer ein gut iar vnd tag besiczet ane an- sproche, der hat recht dorczu. Distinctio quinta. So ist auch wol billich : czewhet ein man von seinem eleichen weibe von geldes wegen oder von ander- ley sache wegen , vnd ist iar vnd tag aussen, desselben weib muss den gel- tern antwurten nach derselben czeit, was sy hin czu ir clagen , vnd das ge- meine vrteil, das andern elichen weiben zu hulfe komet, das sie nicht dorffen antworten, wenn sie lebendige man haben, das kumet ir nicht zu hulfe, vnd was sie vertedinget, das ist irem manne verlorn, es sey denne, das er her- nach helfrede brenget vnd beweise der sechs ehaft not eine, die hie geschri- ben sint. Das erste ist eines landes furste oder sein gewaldiger camrer der mag ein ygliche sache wol gehindern, die andere ist fewr oder uberig wasser- flut, das dritte gemeinen landes urleug, das virde gefengnusse oder raub auff demselben wege, das fumfte naturlicher siechtum, der nicht logenlich wiert angeczogen. Das sechste eines vaters oder eines elichen weibes tot. Von morgengabe. Nennet ein man seinem elichen weibe eine morgengabe auff erbe , vnd wil dornach dasselbe erbe verkeuffen, das weib mag es dem gerichte clagen vnd beweyst sie es mit heyrotslewten, der richter sal den kauf verbieten. Ydoch wirt der man von vngeluck wegen so notig, das er anders nicht enhat, er mag dasselbe verseczen vur gelt, do er sich vnd sein weib mite nere. Vnd der artikel hat craft, dieweil man vnd weib nicht erben mit einander haben, wann gewinnen sie erben, so ist die morgengabe tot, vnd der man ist furbas herre alles des gutes, das sie haben , vnd mag damite tun vnd lassen alles, was ym wol gefellet, ab es halt weib vnd kint widerrufen. Von notezogen. Claget ein weib vmb notczogen vnd wil das beczewgen, sie sal mannes geczewgen haben, wenn notezogen geet einem manne an den hals, vnd vmb semeleiche sachen mogen weib nicht gesteen, iedoch das leczte vrteil , das ein man mag geiagen, den man notczogen czeiet an einem weibe, die ein mait sal sein gewesen, abe man sie nicht heimlich solle beschawen, abe sie ires magetumes sei beraubt, an demselben vrteil, das furgang sol haben, hat weibes geczeugnusse crafft, wenn semeleiche beschawunge czymet nicht mannen, sundern erbern frawen, den man wol getrawen mag, den sal man
365 nicht gefelen mag. Distinctio secunda. Sintemal eyn ygleich man sich seines rechten wol verczeihen mag, so ist das auch ein recht: Ist ein man sogar ein wolf, ein fras, ein luderer oder ein spiler, vnd lebt sogar vnechtic- lich, das er seinem elichen weibe die erbsorge let, wan er ir haupt sein solde, gewalt lat vber sich vnd vber sein gut, also das sie haussorge trett, kewffet, verkewffet vnd mannes arbeit furet offentlich vnd wissentlich erbern lewten, ein semelich weib mag wol clagen vnd antworten vnd iren man vertedingen als sein gut zu gewyn vnd zu verlust. Sie hat auch alles das recht vor ge- richte, das ir man mochte gehaben, ob er mit seinem vnordenleichen leben seinem leben nicht hett widersaget. Distinctio tertia. Ein weib, die eine witwe izt, die hat mit clage vnd mit antwort das recht, das ein ander hat ane missetat. Distinctio quarta. Wer ein gut iar vnd tag besiczet ane an- sproche, der hat recht dorczu. Distinctio quinta. So ist auch wol billich : czewhet ein man von seinem eleichen weibe von geldes wegen oder von ander- ley sache wegen , vnd ist iar vnd tag aussen, desselben weib muss den gel- tern antwurten nach derselben czeit, was sy hin czu ir clagen , vnd das ge- meine vrteil, das andern elichen weiben zu hulfe komet, das sie nicht dorffen antworten, wenn sie lebendige man haben, das kumet ir nicht zu hulfe, vnd was sie vertedinget, das ist irem manne verlorn, es sey denne, das er her- nach helfrede brenget vnd beweise der sechs ehaft not eine, die hie geschri- ben sint. Das erste ist eines landes furste oder sein gewaldiger camrer der mag ein ygliche sache wol gehindern, die andere ist fewr oder uberig wasser- flut, das dritte gemeinen landes urleug, das virde gefengnusse oder raub auff demselben wege, das fumfte naturlicher siechtum, der nicht logenlich wiert angeczogen. Das sechste eines vaters oder eines elichen weibes tot. Von morgengabe. Nennet ein man seinem elichen weibe eine morgengabe auff erbe , vnd wil dornach dasselbe erbe verkeuffen, das weib mag es dem gerichte clagen vnd beweyst sie es mit heyrotslewten, der richter sal den kauf verbieten. Ydoch wirt der man von vngeluck wegen so notig, das er anders nicht enhat, er mag dasselbe verseczen vur gelt, do er sich vnd sein weib mite nere. Vnd der artikel hat craft, dieweil man vnd weib nicht erben mit einander haben, wann gewinnen sie erben, so ist die morgengabe tot, vnd der man ist furbas herre alles des gutes, das sie haben , vnd mag damite tun vnd lassen alles, was ym wol gefellet, ab es halt weib vnd kint widerrufen. Von notezogen. Claget ein weib vmb notczogen vnd wil das beczewgen, sie sal mannes geczewgen haben, wenn notezogen geet einem manne an den hals, vnd vmb semeleiche sachen mogen weib nicht gesteen, iedoch das leczte vrteil , das ein man mag geiagen, den man notczogen czeiet an einem weibe, die ein mait sal sein gewesen, abe man sie nicht heimlich solle beschawen, abe sie ires magetumes sei beraubt, an demselben vrteil, das furgang sol haben, hat weibes geczeugnusse crafft, wenn semeleiche beschawunge czymet nicht mannen, sundern erbern frawen, den man wol getrawen mag, den sal man
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366 soleiche sachen auf ire trewe vnd ere geben vnd empfelhen, vnd was sie darumb sagen, das hat craft. Distinctio secunda. Geschech auch das, das ein man in ein closter zu nunnen queme vnd notczoget ir eine, wurde er do gefangen vnd dem gerichte geantwort, den mochten die begeben frawen vnd die nunnen wol beczewgen vnd er muss ir geczeugnusse leiden, vnde das kumpt douon, wenn gots hewser vnd mit namen closter sullen fride haben, das nymand kein gewalt tue dorinne vnd auch douon, das in einem nunnen- closter innerhalb in yren beslossen gemachen nicht manne wonen, dorumb von notwegen weib gesteen vmb semeleiche gewalt, ob der dorjnne geschee. Distinctio tercia. Wer ein weib oder eine mait notezoget oder mailigt mit gewalt, den sol man enthewpten u. s. w. (übereinstimmend, eben so dist. IV. mit a. 55. S. 248). Von lydlon. Wer auff einen claget vmb lidlon vnd erstet es auff yn, dem sal der richter dasselbe lydlon heissen geben oder gelden an demselben tag bei sonnenschein ; seczt ym yener awer pfant dofur, das er mag desselben tages wol hin geben oder verseczen an alles furgebot, vnd wenn ein soleich pfant wirt von einem manne, dem es der richter vor geantwort hat vmb erstande- nes gut, von welerley sache das sey, versaczt wirt, der dorff es furbas nicht auffbieten, sam der erste muss tun, sunder er bekomet seiner pfenning do- uon, wie er mag, der dorff auch nicht antworten dem ersten, dem das pfant ist gewesen vmb keine vbermasse , sunder der , dem es der richter zu dem ersten antworte, der sal sich bewaren, weme oder wie er dasselbe pfant ver- saczte, wenn er ist gebunden, das er die vbermasse yenem widerkere, des das pfant ist gewesen. Distinctio secunda. Eyn lidlon sal man auch merken, das nymant mag auff den andern geclagen, er sey denne auff ein genante czeit sein gedingter knecht oder dirne gewesen vnd hahe sein brot gessen vnd habe mit ym in seiner ynnunge tag vnd nacht gewonet. Des- selben lidlon behabt auch mit seinem eyde ein gedingter knecht oder eine gedingte dirne auf seine herschaft an ein quenten einen vierdung, das sein vurczehen grosse, ydoch wil sein dy herschaft nicht emperen, sie mussen es beweisen mit erbern lewten, das sie gedinget vnd brotessen sein gewesen sam sie vorgeschriben. Von geltern vnd von pfanten. Wer auff den andern claget vmb gelt, vnd yener antwort, er habe es vorgegolden, mag er das beweisen selb dritte, er wirt von im ledig Steet das gelt aber in der burgertoffel oder in dem buche geschriben, do wyder mag nymand beweisen, das er es gegolden habe, den czu dem mynsten mit einem scheppen. Distinctio secunda. Claget auch ein man auff den andern vmb gelt, vnd begert yener rechnung mit ym zu haben, die rechnung sal zu- hant gescheen hinder den vir bencken, vnd begeren sie scheppen dorczu, si sal yn der richter leihen. Idoch was die scheppen an der rechnung horen, des haben sie nicht craft vber zu sagen , abe es halt ein teil mit yn sei be- saczt, es sey denne das beide teil dorczu wilkuren, das sie besagen an schep-
366 soleiche sachen auf ire trewe vnd ere geben vnd empfelhen, vnd was sie darumb sagen, das hat craft. Distinctio secunda. Geschech auch das, das ein man in ein closter zu nunnen queme vnd notczoget ir eine, wurde er do gefangen vnd dem gerichte geantwort, den mochten die begeben frawen vnd die nunnen wol beczewgen vnd er muss ir geczeugnusse leiden, vnde das kumpt douon, wenn gots hewser vnd mit namen closter sullen fride haben, das nymand kein gewalt tue dorinne vnd auch douon, das in einem nunnen- closter innerhalb in yren beslossen gemachen nicht manne wonen, dorumb von notwegen weib gesteen vmb semeleiche gewalt, ob der dorjnne geschee. Distinctio tercia. Wer ein weib oder eine mait notezoget oder mailigt mit gewalt, den sol man enthewpten u. s. w. (übereinstimmend, eben so dist. IV. mit a. 55. S. 248). Von lydlon. Wer auff einen claget vmb lidlon vnd erstet es auff yn, dem sal der richter dasselbe lydlon heissen geben oder gelden an demselben tag bei sonnenschein ; seczt ym yener awer pfant dofur, das er mag desselben tages wol hin geben oder verseczen an alles furgebot, vnd wenn ein soleich pfant wirt von einem manne, dem es der richter vor geantwort hat vmb erstande- nes gut, von welerley sache das sey, versaczt wirt, der dorff es furbas nicht auffbieten, sam der erste muss tun, sunder er bekomet seiner pfenning do- uon, wie er mag, der dorff auch nicht antworten dem ersten, dem das pfant ist gewesen vmb keine vbermasse , sunder der , dem es der richter zu dem ersten antworte, der sal sich bewaren, weme oder wie er dasselbe pfant ver- saczte, wenn er ist gebunden, das er die vbermasse yenem widerkere, des das pfant ist gewesen. Distinctio secunda. Eyn lidlon sal man auch merken, das nymant mag auff den andern geclagen, er sey denne auff ein genante czeit sein gedingter knecht oder dirne gewesen vnd hahe sein brot gessen vnd habe mit ym in seiner ynnunge tag vnd nacht gewonet. Des- selben lidlon behabt auch mit seinem eyde ein gedingter knecht oder eine gedingte dirne auf seine herschaft an ein quenten einen vierdung, das sein vurczehen grosse, ydoch wil sein dy herschaft nicht emperen, sie mussen es beweisen mit erbern lewten, das sie gedinget vnd brotessen sein gewesen sam sie vorgeschriben. Von geltern vnd von pfanten. Wer auff den andern claget vmb gelt, vnd yener antwort, er habe es vorgegolden, mag er das beweisen selb dritte, er wirt von im ledig Steet das gelt aber in der burgertoffel oder in dem buche geschriben, do wyder mag nymand beweisen, das er es gegolden habe, den czu dem mynsten mit einem scheppen. Distinctio secunda. Claget auch ein man auff den andern vmb gelt, vnd begert yener rechnung mit ym zu haben, die rechnung sal zu- hant gescheen hinder den vir bencken, vnd begeren sie scheppen dorczu, si sal yn der richter leihen. Idoch was die scheppen an der rechnung horen, des haben sie nicht craft vber zu sagen , abe es halt ein teil mit yn sei be- saczt, es sey denne das beide teil dorczu wilkuren, das sie besagen an schep-
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367 pen stat, was sie an der rechnung horen, sintemal das menschleich gedecht- nusse krang vnd vergessen ist. Distinctio tertia. Rechent ein man mit dem andern vnd nympt ans vor erbern lewten, abe er hinnoch icht gedenke, das wolle er auch rechen , doczu hat er tag vnd frist jar vnd tag, vnd dor- noch wenn die zeit vergeet, so ist alle rechnung tot. Distinctio quarta. Wer auff den andern claget vmb gelt vnd yener antwort, er sey des selben geldes barge worde, vnd begert fristung, das er den selbschuldigen suche vnd ym den gestelle, dieselbe fristung mag er von rechte nicht gehaben, awer von vnczucht oder von wunden wegen sal man burgen recht gunnen, das ist drei virczehen tage, das er den selbschuldigen suche, awe er yn gehaben moge, vnd mag er yn dornoch nicht gehaben , so sal er antwurten sam er gegen- wurtig were, es sey denne, das er es an der burgschaft bewaret habe, das er leicht nicht auff ein gestelle burge ist worden, denn sunder auff ein genanntes geld, oder in einer andern weise welerley das sey. Distinctio quinta. Cla- get ein mann auff den andern vmb gelt, do er pfant vmb hat von im, des- selben gelts mag er nicht gelaukent, sunder wer das pfent zu gewere vnd zu gewalde hat, der behabt auff dem pfande mit seinem eyde bas sein gelt, dann es ym der antworter gelauken muge. Distinctio sexta. Von pfandes wegen sal man auch merken, das ein ygleich wirt sein ingesinde vmb den hausczins wol mag pfenden, vnde sam er dasselbe pfant von ym selbe mag nemen, also mag er es auch ane aufgebot mit gewissen verkewfen oder ver- seczen, aber sneydern oder kürsnern oder semleichen arbeitenden lewten mag weder der wirt fur hawsczins noch der richter fur erstanden geld ander lewte zu pfande genemen, denn sunder also uil, sam ires lones sey vnd auff demselben gute haben. Distinctio septima. Antwurt auch der richter einem ein pfant fur sein erstanden gut, das bewt er wol zuhant auff, vnde dornach an dem virden tage mag er es wol verkewffen oder verseczen mit der gewissen, wenn auch der richter einem manne, der auff den andern pfen- ning erstanden hat, eines pfandes wil helfen; begert er sein durich eines rechten wille, richter vnd scheppen sollen in eines mannes gewalt gereite pfenning suchen ; vinden sy, sie sollen yenem , der die pfenning erstanden hat, mit pfenningen weren; vinden sy awer nicht, sy sollen ym ein pfant geben, vnd er sal domit geboren als ein recht ist. Distinctio octava. Weme auch der richter eines pfandes hilfet, der sol es aws yenes gewalt heym nemen in seine wonunge , wenn , let er es dozu yenem , vnd kumbt dornach ein ander gelder mit dem gerichte, vnd vindt er es in yenes gewalt, er nympt es wol mit einem rechten, vnd welerley gelubde dem ersten gelder vmb das- selbe pfant ist gescheen, das kan er yn nicht furgetragen , oder der ander gelder vnderwindet sich des pfandes, es sey denne ein semeleich pfant, das- selbe sol man besliessen vnd dem gelder den slussel antworten vnd domit behalt er sein recht. Distinctio nona. Wer auch auf einen pfant geld wil behalden, der mag nicht mer geldes behalden, wenn es ym czu dem ersten versaczt ist, wenn, borget er einem hernach icht, das er nicht auff das pfande hat heissen slahen, das mag er nicht auff dem pfand behaben, vnd dorumb sullen richter vnd scheppen fleissicleich merken, wie man die eyde swere, do
367 pen stat, was sie an der rechnung horen, sintemal das menschleich gedecht- nusse krang vnd vergessen ist. Distinctio tertia. Rechent ein man mit dem andern vnd nympt ans vor erbern lewten, abe er hinnoch icht gedenke, das wolle er auch rechen , doczu hat er tag vnd frist jar vnd tag, vnd dor- noch wenn die zeit vergeet, so ist alle rechnung tot. Distinctio quarta. Wer auff den andern claget vmb gelt vnd yener antwort, er sey des selben geldes barge worde, vnd begert fristung, das er den selbschuldigen suche vnd ym den gestelle, dieselbe fristung mag er von rechte nicht gehaben, awer von vnczucht oder von wunden wegen sal man burgen recht gunnen, das ist drei virczehen tage, das er den selbschuldigen suche, awe er yn gehaben moge, vnd mag er yn dornoch nicht gehaben , so sal er antwurten sam er gegen- wurtig were, es sey denne, das er es an der burgschaft bewaret habe, das er leicht nicht auff ein gestelle burge ist worden, denn sunder auff ein genanntes geld, oder in einer andern weise welerley das sey. Distinctio quinta. Cla- get ein mann auff den andern vmb gelt, do er pfant vmb hat von im, des- selben gelts mag er nicht gelaukent, sunder wer das pfent zu gewere vnd zu gewalde hat, der behabt auff dem pfande mit seinem eyde bas sein gelt, dann es ym der antworter gelauken muge. Distinctio sexta. Von pfandes wegen sal man auch merken, das ein ygleich wirt sein ingesinde vmb den hausczins wol mag pfenden, vnde sam er dasselbe pfant von ym selbe mag nemen, also mag er es auch ane aufgebot mit gewissen verkewfen oder ver- seczen, aber sneydern oder kürsnern oder semleichen arbeitenden lewten mag weder der wirt fur hawsczins noch der richter fur erstanden geld ander lewte zu pfande genemen, denn sunder also uil, sam ires lones sey vnd auff demselben gute haben. Distinctio septima. Antwurt auch der richter einem ein pfant fur sein erstanden gut, das bewt er wol zuhant auff, vnde dornach an dem virden tage mag er es wol verkewffen oder verseczen mit der gewissen, wenn auch der richter einem manne, der auff den andern pfen- ning erstanden hat, eines pfandes wil helfen; begert er sein durich eines rechten wille, richter vnd scheppen sollen in eines mannes gewalt gereite pfenning suchen ; vinden sy, sie sollen yenem , der die pfenning erstanden hat, mit pfenningen weren; vinden sy awer nicht, sy sollen ym ein pfant geben, vnd er sal domit geboren als ein recht ist. Distinctio octava. Weme auch der richter eines pfandes hilfet, der sol es aws yenes gewalt heym nemen in seine wonunge , wenn , let er es dozu yenem , vnd kumbt dornach ein ander gelder mit dem gerichte, vnd vindt er es in yenes gewalt, er nympt es wol mit einem rechten, vnd welerley gelubde dem ersten gelder vmb das- selbe pfant ist gescheen, das kan er yn nicht furgetragen , oder der ander gelder vnderwindet sich des pfandes, es sey denne ein semeleich pfant, das- selbe sol man besliessen vnd dem gelder den slussel antworten vnd domit behalt er sein recht. Distinctio nona. Wer auch auf einen pfant geld wil behalden, der mag nicht mer geldes behalden, wenn es ym czu dem ersten versaczt ist, wenn, borget er einem hernach icht, das er nicht auff das pfande hat heissen slahen, das mag er nicht auff dem pfand behaben, vnd dorumb sullen richter vnd scheppen fleissicleich merken, wie man die eyde swere, do
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368 man auff pfant wil mit behalden. Distinctio decima. Das man auch spricht, man solle silbereine pfant vnd guldeine pfant jar vnd tag halden, das ist nicht recht, denne mit semeleichen pfanden sal man geboren sam mit andern pfanden. Das man auch sprichet, man sulle einem manne seines gewandes, das zu seinem leibe gehoret, zu seinem tische vnd zu seinem bete nicht zu pfante nemen, das ist auch nicht recht, wenn, wer dem andern sein gut abe borget, der sal vnd muss wydergelden von alle dem, was er hat. Distinctio undecima. Es sal auch nymand der kirchen gut zu pfande nemen oder zu behalden, wenn mit guter gewissen, vnde wer es doruber nympt, vnd wirt es do zu ym funden , er muss es also tewr vergelden oder verbussen , sam das gut wert ist, vnd derselben busse gefellet der kirchen ein dritteil, dem richter ein dritteil vnd den scheppen ein dritteil. Distinctio duodecima. Idoch juden haben in iren hantfesten, das sie alle pfand wol nemen, sunder blutig gewant, messgewand vnd vngebundes getreide, vnd das sal man versteen hei tages liecht vor richter vnd scheppen, die ein recht gesworen haben, vnd alle schedleiche ding vntersteen mogen, sollen wol verbieten, das juden bei der nacht kein pfant nicht nemen, die in vnkunde lewte zu brengen, es qweme denne mit yn erber gesessen lewte, den zu gelawben vnd zu getrawen sey, wenn diebe vnd rawber vnd vngetrewe lewte haben die gewonheit, das sie bei der nacht den juden pfant zutragen. Distinctio decima tertia. Seczet auch ein mann einem erbe vnd eigen zu pfande nach der stat recht, das sal er jar vnd tage halden vnd dornach drey recht auffgebieten, so sals ym der richter eigen, vnd furbas mit verkewffen vnd verseczen mag er seines gutes douon bekomen. Nympt er awer nucz, welerley der sey douon, so muss er es yenem also lang halden , vnez er es gelosen mag, vnd wil er an die sele gedenken, vnd gegen hymel hofenung haben, so sal er ym nach geist- lichem rechten an dem gelde allen den nucz abeslahen, den er douon ge- nomen hat. Distinctio decima quarta. Wirt auch ein erbe czweien oder mer lewten versaczt, einem vor, dem andern nach, ir ygleicher mag es auff- bieten vnd ym es dem richter heissen eigen vnd mag es ym heissen rewmen vnd verkeuffen, ydoch wenn es zu pfenningen wirt brocht, so nympt der erste zu fodeste sein gelt, vnd was oberig wirt, das nympt der ander, vnd dornach der dritte vnd der virde, als es so verre gelangen mag. Distinctio decima quinta. Gibet auch der erste yenem, der in dem erbe wonet, tag oder frist, das mag er an der andern willen nicht tun, denn sunder ir ygleicher, nach- deme als ym das erbe geeigent ist, hat gewalt auszutreiben, wer derjnne wonet, vnd es zu verkewffen in der weise, sam vorgeschriben stet. Dis- tinctio decima sexta. Wer auff den andern claget vmb eyn swert, das er ym verloren solle haben, tar yener begreyff mit seinem eyde, er habe es ver- lorn, vnd welles ym gerne gelden, was ym ein recht teile, er dorff es nicht tewrer gelden, denn fur einen halben virdung, das sint sechs grosse, vnd das kumet dauon, das man swert nahen zu aller czeit hoer wiget vnd tewrer scheczet, denn sy auff dem markte gulden. Antwort awer yener, den man vmb das swert anspricht, es sey verbrunnen oder gestolen mit anderm sei- nem gute, mag er das beweisen mit erbern lewten, das das fewer von seiner
368 man auff pfant wil mit behalden. Distinctio decima. Das man auch spricht, man solle silbereine pfant vnd guldeine pfant jar vnd tag halden, das ist nicht recht, denne mit semeleichen pfanden sal man geboren sam mit andern pfanden. Das man auch sprichet, man sulle einem manne seines gewandes, das zu seinem leibe gehoret, zu seinem tische vnd zu seinem bete nicht zu pfante nemen, das ist auch nicht recht, wenn, wer dem andern sein gut abe borget, der sal vnd muss wydergelden von alle dem, was er hat. Distinctio undecima. Es sal auch nymand der kirchen gut zu pfande nemen oder zu behalden, wenn mit guter gewissen, vnde wer es doruber nympt, vnd wirt es do zu ym funden , er muss es also tewr vergelden oder verbussen , sam das gut wert ist, vnd derselben busse gefellet der kirchen ein dritteil, dem richter ein dritteil vnd den scheppen ein dritteil. Distinctio duodecima. Idoch juden haben in iren hantfesten, das sie alle pfand wol nemen, sunder blutig gewant, messgewand vnd vngebundes getreide, vnd das sal man versteen hei tages liecht vor richter vnd scheppen, die ein recht gesworen haben, vnd alle schedleiche ding vntersteen mogen, sollen wol verbieten, das juden bei der nacht kein pfant nicht nemen, die in vnkunde lewte zu brengen, es qweme denne mit yn erber gesessen lewte, den zu gelawben vnd zu getrawen sey, wenn diebe vnd rawber vnd vngetrewe lewte haben die gewonheit, das sie bei der nacht den juden pfant zutragen. Distinctio decima tertia. Seczet auch ein mann einem erbe vnd eigen zu pfande nach der stat recht, das sal er jar vnd tage halden vnd dornach drey recht auffgebieten, so sals ym der richter eigen, vnd furbas mit verkewffen vnd verseczen mag er seines gutes douon bekomen. Nympt er awer nucz, welerley der sey douon, so muss er es yenem also lang halden , vnez er es gelosen mag, vnd wil er an die sele gedenken, vnd gegen hymel hofenung haben, so sal er ym nach geist- lichem rechten an dem gelde allen den nucz abeslahen, den er douon ge- nomen hat. Distinctio decima quarta. Wirt auch ein erbe czweien oder mer lewten versaczt, einem vor, dem andern nach, ir ygleicher mag es auff- bieten vnd ym es dem richter heissen eigen vnd mag es ym heissen rewmen vnd verkeuffen, ydoch wenn es zu pfenningen wirt brocht, so nympt der erste zu fodeste sein gelt, vnd was oberig wirt, das nympt der ander, vnd dornach der dritte vnd der virde, als es so verre gelangen mag. Distinctio decima quinta. Gibet auch der erste yenem, der in dem erbe wonet, tag oder frist, das mag er an der andern willen nicht tun, denn sunder ir ygleicher, nach- deme als ym das erbe geeigent ist, hat gewalt auszutreiben, wer derjnne wonet, vnd es zu verkewffen in der weise, sam vorgeschriben stet. Dis- tinctio decima sexta. Wer auff den andern claget vmb eyn swert, das er ym verloren solle haben, tar yener begreyff mit seinem eyde, er habe es ver- lorn, vnd welles ym gerne gelden, was ym ein recht teile, er dorff es nicht tewrer gelden, denn fur einen halben virdung, das sint sechs grosse, vnd das kumet dauon, das man swert nahen zu aller czeit hoer wiget vnd tewrer scheczet, denn sy auff dem markte gulden. Antwort awer yener, den man vmb das swert anspricht, es sey verbrunnen oder gestolen mit anderm sei- nem gute, mag er das beweisen mit erbern lewten, das das fewer von seiner
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369 lasheit vnd von seiner sewpnusse zu ym nicht sey auskomen, oder das ander ym sein gut domit verstolen sey, vnd das er das vor richter vnd vor schep- pen gelawtmeret habe zu derselben zeit, er wirt von yenem ledig ; also sal man awch versteen von andern dingen welerley das sey, do ein man vmb claget auff den andern , er habe es ym zu halden gegeben, oder er habe es ym verloren , vnd yener antwurt, es sey ym verbrant oder verstolen, sam vorgeschriben stet. Distinctio decima septima. Doch sal man merken: truge man einen sneyder , eynen goltsmid oder einen andern arbeitter, sein knecht oder sein gesinde fremder lewte gut, der lon er neme, daz er yn arbeitte , icht hin , er muss es von rechte gelden , wiwol er sein gut domit verlewset, wenn semeleiche arbeitter sollen sich gesindes bewaren, dem sie fremder lewte gut getrawen ; also muss auch der bader der lewte gut gelden ir gewant, der lon er nymet, vnd die es nicht yn der badstuben verliesen, abe es der abeczieher verlewset vnd sein nicht zu gelden hat, oder es selbe hin- tret. Distinctio decima octava. Ist das ymant in armut kumet vnd ge- fellet, das er sein gut etwenn verkewft oder verseczt, vnd die czeit kumet, das er schuldiger nicht hat, domit er gelde, es were vnezimlich vnd vnrecht, abe der kewffer dasselbe erbe oder das gut dem verkewffer vmb sein gut wider verseczte, das er domite vergelden wolde. Von dem hirten. Von den hirten, die offte clagen zu den lewten vmb ir lon, vnd die lewte wider zun yn vmb ir vihe, do sal man merken, das eyn ygleich hirte sein lon mit eyde behabt auff seynem stabe. Distinctio secunda. Verwarlost er awch ymand vyehe, das er es ym des nachtes nicht heim brenget, sam es ym des morgens empfolhen wart, er muss es gelden, ydoch geschiet ym von wolff wegen oder von uberiger wasserflut wegen, von vngewiter oder von semeli- chen gotes gewalde wegen schaden, er ist vnschuldig, ydoch den oberoz, wenn der bleibet, sal er dem herren zu hawse vnd zn hofe antwurten. Dis- tinctio tertia. Geschieht auch einem viehe von dem andern icht vnder- wegen, wenn er es heim oder awstreibet, von rossen, von wagen, von beissen, von treten oder von trucken oder welerley vngemach das sey, das sal er deme kunt tun, des das vyhe ist, das geleidiget wirt, vnd derselbe sal es den scheppen czeigen vnd dem richter clagen vnd dornach yenem zu hawse tra- gen, den ym der hirte besaget hat, vnd derselbe sal sein vyehe verantwurten, was ym yener schult gybet, ob er wil, wann, wil er sein nicht verantwurten, so vnderwindet sich sein der clager. Verantwurt er es awer , wes der hirte dem gesteet, das er gesehen habe, das hat furgang, wann der hirte zun dem ersten male , wenn man ym den eyt gybet oder das viehe emphilhet, so sal er sweren , das er das vyehe beware vnd die warheit sage vmb alles das er syhet das dem vyehe geschaden mag. Distinctio quarta. Ein hirte oder eine hirtin, die in den welden oder auf dem velde im hartem vngewitter des vyhes hüten vnd warten vnd cleine rue haben, die mogen ir lon vnder einem virdung oder vnder einem halben virdung behalden auff irem stabe wol gegen den antwurter. Ist aber das vber einen virdung, der antwurter entredet Tomaschek, Schöffensprüche 24
369 lasheit vnd von seiner sewpnusse zu ym nicht sey auskomen, oder das ander ym sein gut domit verstolen sey, vnd das er das vor richter vnd vor schep- pen gelawtmeret habe zu derselben zeit, er wirt von yenem ledig ; also sal man awch versteen von andern dingen welerley das sey, do ein man vmb claget auff den andern , er habe es ym zu halden gegeben, oder er habe es ym verloren , vnd yener antwurt, es sey ym verbrant oder verstolen, sam vorgeschriben stet. Distinctio decima septima. Doch sal man merken: truge man einen sneyder , eynen goltsmid oder einen andern arbeitter, sein knecht oder sein gesinde fremder lewte gut, der lon er neme, daz er yn arbeitte , icht hin , er muss es von rechte gelden , wiwol er sein gut domit verlewset, wenn semeleiche arbeitter sollen sich gesindes bewaren, dem sie fremder lewte gut getrawen ; also muss auch der bader der lewte gut gelden ir gewant, der lon er nymet, vnd die es nicht yn der badstuben verliesen, abe es der abeczieher verlewset vnd sein nicht zu gelden hat, oder es selbe hin- tret. Distinctio decima octava. Ist das ymant in armut kumet vnd ge- fellet, das er sein gut etwenn verkewft oder verseczt, vnd die czeit kumet, das er schuldiger nicht hat, domit er gelde, es were vnezimlich vnd vnrecht, abe der kewffer dasselbe erbe oder das gut dem verkewffer vmb sein gut wider verseczte, das er domite vergelden wolde. Von dem hirten. Von den hirten, die offte clagen zu den lewten vmb ir lon, vnd die lewte wider zun yn vmb ir vihe, do sal man merken, das eyn ygleich hirte sein lon mit eyde behabt auff seynem stabe. Distinctio secunda. Verwarlost er awch ymand vyehe, das er es ym des nachtes nicht heim brenget, sam es ym des morgens empfolhen wart, er muss es gelden, ydoch geschiet ym von wolff wegen oder von uberiger wasserflut wegen, von vngewiter oder von semeli- chen gotes gewalde wegen schaden, er ist vnschuldig, ydoch den oberoz, wenn der bleibet, sal er dem herren zu hawse vnd zn hofe antwurten. Dis- tinctio tertia. Geschieht auch einem viehe von dem andern icht vnder- wegen, wenn er es heim oder awstreibet, von rossen, von wagen, von beissen, von treten oder von trucken oder welerley vngemach das sey, das sal er deme kunt tun, des das vyhe ist, das geleidiget wirt, vnd derselbe sal es den scheppen czeigen vnd dem richter clagen vnd dornach yenem zu hawse tra- gen, den ym der hirte besaget hat, vnd derselbe sal sein vyehe verantwurten, was ym yener schult gybet, ob er wil, wann, wil er sein nicht verantwurten, so vnderwindet sich sein der clager. Verantwurt er es awer , wes der hirte dem gesteet, das er gesehen habe, das hat furgang, wann der hirte zun dem ersten male , wenn man ym den eyt gybet oder das viehe emphilhet, so sal er sweren , das er das vyehe beware vnd die warheit sage vmb alles das er syhet das dem vyehe geschaden mag. Distinctio quarta. Ein hirte oder eine hirtin, die in den welden oder auf dem velde im hartem vngewitter des vyhes hüten vnd warten vnd cleine rue haben, die mogen ir lon vnder einem virdung oder vnder einem halben virdung behalden auff irem stabe wol gegen den antwurter. Ist aber das vber einen virdung, der antwurter entredet Tomaschek, Schöffensprüche 24
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370 sich bas mit seinem rehhten auff dem creweze, denn yn der clager mit rechte vberwinden moge. Von geltschulde schadenthalb. Wer auff den andern claget vmb gelt, das er ym zu rechten tagen nicht habe vergo!den, vnd des habe er schaden genomen, als vil vnd also vil vmb denselben schaden dorff yenen nicht antworten vmb, vnde das komet douon, das nymand sicher mag gesein, abe ym sein gelt oder seine arbeit schaden oder gewynne trage. Von marscheidern des erbes vnd ackers. Claget auch ein man auff den andern, er habe ym seine reyen oder sein marscheide an seinem acker zerbrochen, do sal man scheppen zusenden vnd furen, die es beschawen. Vinden sy, das der reyen grosleichen zubrochen ist, nicht nach der lenge mit furhen, suuder nach der twirich mit wilen ge- ackert sein vnd nicht der pflug an einem reide oder an einem vmbkeren ge- wenket hat , wiwol der reie halt nicht gar nach der braite merklich aus- geuaren ist, yener sal es uerbussen mit einer mark geldes oder mit czehen marken ; vnd dorumb ist die busse so groz, wann mit semeleicher missetat beget ein mann erbsunde, die nach dem vater auff das kynt vnd dornach auf ander nachkomling erbet. Distinctio secunda. Ist aber, das ein herre seinem bawmanne vor scheppen verbewtet, das er nymande seinen reyen breche, oder er musse dasselbe verbussen, domite wirt der herre ledig, vnde der bawmann sal die busse leiden, awe er ymande seinen reyen brichet. Die busse geuellet auch an den richter vnd an die scheppen, vnd yenem, dem der reyen zubrochen ist vnd wirt, dem ist der schuldiger mit rechte anders nicht bestanden, denn das er ym seinen reyen in dreyen tagen weder gancz mache. Von erbekewffen vnd das man nicht vorreicht. Claget ein mann auff den andern, er habe erbe zu ym kewfft, und das wolle er ym nicht auf geben vor dem richter, vnd yener antwort, er habe yn noch nicht gewert, dorumb ist ein recht, das der kewffer den verkewffer ee sal weren, e er ym das erbe auff gebe, vnd macht ymand anspruche vor ge- richte an dem aufgeben, so sal das auffgeben also lange werden verczogen, bis das die anspruche in demselben gerichte oder in dem nechsten dornach mit einem rechten werden ausgesprochen. Versewmpt awer der ansprecher das gerichte bys ym das erbe wirt aufgeben, vnd komet hernoch vnd spricht es an, so hat er frist jar vnd tag, die ansprache zu velfuren mit einem rech- ten, aber nach derselben czeit hat er sein recht verloren Von den, die bey der nacht in der stat vmb geen. Wer in einer stat des nachtes vmb geet ane knecht vnd ane schaub vnd doran wirt funden, den sal man dem richter antworten, vnd hat er nicht sache, er muss es verbussen noch der scheppen rat. Wer der erste zu dem erbe sein sal. Wer do nympt burgrecht, der selbe ist des neher erbe zu kewfen, denn
370 sich bas mit seinem rehhten auff dem creweze, denn yn der clager mit rechte vberwinden moge. Von geltschulde schadenthalb. Wer auff den andern claget vmb gelt, das er ym zu rechten tagen nicht habe vergo!den, vnd des habe er schaden genomen, als vil vnd also vil vmb denselben schaden dorff yenen nicht antworten vmb, vnde das komet douon, das nymand sicher mag gesein, abe ym sein gelt oder seine arbeit schaden oder gewynne trage. Von marscheidern des erbes vnd ackers. Claget auch ein man auff den andern, er habe ym seine reyen oder sein marscheide an seinem acker zerbrochen, do sal man scheppen zusenden vnd furen, die es beschawen. Vinden sy, das der reyen grosleichen zubrochen ist, nicht nach der lenge mit furhen, suuder nach der twirich mit wilen ge- ackert sein vnd nicht der pflug an einem reide oder an einem vmbkeren ge- wenket hat , wiwol der reie halt nicht gar nach der braite merklich aus- geuaren ist, yener sal es uerbussen mit einer mark geldes oder mit czehen marken ; vnd dorumb ist die busse so groz, wann mit semeleicher missetat beget ein mann erbsunde, die nach dem vater auff das kynt vnd dornach auf ander nachkomling erbet. Distinctio secunda. Ist aber, das ein herre seinem bawmanne vor scheppen verbewtet, das er nymande seinen reyen breche, oder er musse dasselbe verbussen, domite wirt der herre ledig, vnde der bawmann sal die busse leiden, awe er ymande seinen reyen brichet. Die busse geuellet auch an den richter vnd an die scheppen, vnd yenem, dem der reyen zubrochen ist vnd wirt, dem ist der schuldiger mit rechte anders nicht bestanden, denn das er ym seinen reyen in dreyen tagen weder gancz mache. Von erbekewffen vnd das man nicht vorreicht. Claget ein mann auff den andern, er habe erbe zu ym kewfft, und das wolle er ym nicht auf geben vor dem richter, vnd yener antwort, er habe yn noch nicht gewert, dorumb ist ein recht, das der kewffer den verkewffer ee sal weren, e er ym das erbe auff gebe, vnd macht ymand anspruche vor ge- richte an dem aufgeben, so sal das auffgeben also lange werden verczogen, bis das die anspruche in demselben gerichte oder in dem nechsten dornach mit einem rechten werden ausgesprochen. Versewmpt awer der ansprecher das gerichte bys ym das erbe wirt aufgeben, vnd komet hernoch vnd spricht es an, so hat er frist jar vnd tag, die ansprache zu velfuren mit einem rech- ten, aber nach derselben czeit hat er sein recht verloren Von den, die bey der nacht in der stat vmb geen. Wer in einer stat des nachtes vmb geet ane knecht vnd ane schaub vnd doran wirt funden, den sal man dem richter antworten, vnd hat er nicht sache, er muss es verbussen noch der scheppen rat. Wer der erste zu dem erbe sein sal. Wer do nympt burgrecht, der selbe ist des neher erbe zu kewfen, denn
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371 ein ander, ob er das gehaben mag, vnd abe es veil ist, vnd widerhervmb : wer do dynt mit burgrecht, der hat dasselbe recht. Von awsgetragen gelde vmb trank. Wer einem sein trankgelt awstret vnd wil ym des nicht gelden, vnd be- greyffet yn auff der flucht, er heldet yn wol mit recht auff; kumet er awer in ein hauss, so ermag er ym nicht angewinnen an des richters boten. Von czinsen vnd erbe, die geistliche lewte haben. Es sey pfarrer, es sey minnerbruder, es sey prediger, die erbe vnd eigen haben, czins oder czinsgelt, die sollen es verkewffen im iare vnd im tage. Von aufbietung der pfant. Das vnder einem lote pfandes stet, das sal man nor einsmals ausbieten vor dem gerichte. II. (Cod. E. F. 267.) De viro habenti proprietates conquisitas. Vir liberum habet arbitrium inpignorandi, vendendi, dandi cuicumque vult proprietates sibi conquisitas. De placito. Tribus vicibus in anno conuentus erit legittimi placiti. Dominus, qui possessor est populi conmunitatis aderit, si fuerit intra muros ciuitatis Item de matrimonio. In legittimo iudicabitur tum de tribus articulis: de hereditatibus , de cespitalitatum proprietatibus et de rei publice necessitatibus. De bonis hereditariis. Hereditaria bona id est.... 1) nemo potest impignorare, vendere, dare preter heredum voluntatem etc. Item de eodem. Quicumque habet bona hereditaria et propositum habet vendendi, primo debet ea offerre proximis heredibus adhibitis sibi duobus uel pluribus bonis et probatis hominibus ; si illi volunt emere, emant, sicut alieni offerunt, si non, vendant secundum justiciam ciuitatis. Item de eodem. Hereditaria bona licet homini litigiosa facere ter in anno in legittimo placito, tercia vice proficiet uel deficiet; si sepius litigiosa facit uel sepius querimoniam facit, XL solidos conponet. De hereditate, qualiter post mortem sit agendum. Si vir et mulier habent liberos, et altervter premoriatur, substancia di- 1) Im Manuscript ist hier eine Lücke. 24 *
371 ein ander, ob er das gehaben mag, vnd abe es veil ist, vnd widerhervmb : wer do dynt mit burgrecht, der hat dasselbe recht. Von awsgetragen gelde vmb trank. Wer einem sein trankgelt awstret vnd wil ym des nicht gelden, vnd be- greyffet yn auff der flucht, er heldet yn wol mit recht auff; kumet er awer in ein hauss, so ermag er ym nicht angewinnen an des richters boten. Von czinsen vnd erbe, die geistliche lewte haben. Es sey pfarrer, es sey minnerbruder, es sey prediger, die erbe vnd eigen haben, czins oder czinsgelt, die sollen es verkewffen im iare vnd im tage. Von aufbietung der pfant. Das vnder einem lote pfandes stet, das sal man nor einsmals ausbieten vor dem gerichte. II. (Cod. E. F. 267.) De viro habenti proprietates conquisitas. Vir liberum habet arbitrium inpignorandi, vendendi, dandi cuicumque vult proprietates sibi conquisitas. De placito. Tribus vicibus in anno conuentus erit legittimi placiti. Dominus, qui possessor est populi conmunitatis aderit, si fuerit intra muros ciuitatis Item de matrimonio. In legittimo iudicabitur tum de tribus articulis: de hereditatibus , de cespitalitatum proprietatibus et de rei publice necessitatibus. De bonis hereditariis. Hereditaria bona id est.... 1) nemo potest impignorare, vendere, dare preter heredum voluntatem etc. Item de eodem. Quicumque habet bona hereditaria et propositum habet vendendi, primo debet ea offerre proximis heredibus adhibitis sibi duobus uel pluribus bonis et probatis hominibus ; si illi volunt emere, emant, sicut alieni offerunt, si non, vendant secundum justiciam ciuitatis. Item de eodem. Hereditaria bona licet homini litigiosa facere ter in anno in legittimo placito, tercia vice proficiet uel deficiet; si sepius litigiosa facit uel sepius querimoniam facit, XL solidos conponet. De hereditate, qualiter post mortem sit agendum. Si vir et mulier habent liberos, et altervter premoriatur, substancia di- 1) Im Manuscript ist hier eine Lücke. 24 *
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372 uidetur inter superstitem et liberos, et si quis liberorum moritur, hereditabit alteri liberorum, scilicet ut proporcionaliter divident, siue sint iuenes, siue sint senes. Si singuli decesserint, hereditas spectat ad proximos heredes. De non habentibus liberos. Si mulieri moritur vir suus, et pariter liberos non habuerint, ipsa acci- piet vniuersas facultates, cum quibus ad consorcium uiri declinauit, diuidet autem cum proximis heredibus viri, quidquam facultatum super fuerit Item de eodem. Si viro moritur mulier eius et pariter liberos non habuerint, vir refundet heredibus proximis mulieris dimidiam partem substancie, quam accepit cum muliere. De iure heredum. Vbi pater et mater uiuentes sunt, propinquiores hereditati sunt quam semifrater uel semisoror etc. De nato concubine. Quicumque de concubina natus est, hereditatem nullam percipiet, her- wede et rade singulariter nullatenus exhibentes, sed si quis proximus heres est, et hereditatem accipiet et percipiet simul et herwede et rade. De eo, qui debet partiri cum filiis. Si viro moritur mulier sua et viro incumbit partiri, ipse preanticipabit arma sua, formatas vestes suas, reliqua parcietur cum liberis suis etc. De vendicione. Si moritur mulieri vir suus, et mulieri incumbit partiri cum liberis, pre- anticipabit annulum arri, reliqua, que possidet siue in formatis vestibus siue in subera sive in supellectili omnia eque parcientur cum liberis. De diuisione rerum. Vir non potest inpignorare, vendere vel dare uxoris sue inmobilia, cum quibus ipsa ipsi adhesit, preter eius voluntatem et liberorum, si liberos habuerint. De contractu legitimorum. Cum masculus et femina contraxerint, et tam iste quam illa prius legi- timam prolem habuerint, nec iste nec illa bona sua dare poterit sine libero- rum conniuencia. De domina volenti nubere. Quecumque matrona siue vidua existens in ciuitate militi uel alicui viro volenti miles fieri nupserit, non plus quam formatas vestes de omni sub- stancia sua retinebit, reliquam vero totalem substanciam heredes posside- bunt, et si aliqua vidua, virgo uel domicella sine consensu uel consilio cogna- torum vel amicorum et amicorum suorum cum aliquo viro contraxerit, nichil penitus de vniversis bonis obtinere debet.
372 uidetur inter superstitem et liberos, et si quis liberorum moritur, hereditabit alteri liberorum, scilicet ut proporcionaliter divident, siue sint iuenes, siue sint senes. Si singuli decesserint, hereditas spectat ad proximos heredes. De non habentibus liberos. Si mulieri moritur vir suus, et pariter liberos non habuerint, ipsa acci- piet vniuersas facultates, cum quibus ad consorcium uiri declinauit, diuidet autem cum proximis heredibus viri, quidquam facultatum super fuerit Item de eodem. Si viro moritur mulier eius et pariter liberos non habuerint, vir refundet heredibus proximis mulieris dimidiam partem substancie, quam accepit cum muliere. De iure heredum. Vbi pater et mater uiuentes sunt, propinquiores hereditati sunt quam semifrater uel semisoror etc. De nato concubine. Quicumque de concubina natus est, hereditatem nullam percipiet, her- wede et rade singulariter nullatenus exhibentes, sed si quis proximus heres est, et hereditatem accipiet et percipiet simul et herwede et rade. De eo, qui debet partiri cum filiis. Si viro moritur mulier sua et viro incumbit partiri, ipse preanticipabit arma sua, formatas vestes suas, reliqua parcietur cum liberis suis etc. De vendicione. Si moritur mulieri vir suus, et mulieri incumbit partiri cum liberis, pre- anticipabit annulum arri, reliqua, que possidet siue in formatis vestibus siue in subera sive in supellectili omnia eque parcientur cum liberis. De diuisione rerum. Vir non potest inpignorare, vendere vel dare uxoris sue inmobilia, cum quibus ipsa ipsi adhesit, preter eius voluntatem et liberorum, si liberos habuerint. De contractu legitimorum. Cum masculus et femina contraxerint, et tam iste quam illa prius legi- timam prolem habuerint, nec iste nec illa bona sua dare poterit sine libero- rum conniuencia. De domina volenti nubere. Quecumque matrona siue vidua existens in ciuitate militi uel alicui viro volenti miles fieri nupserit, non plus quam formatas vestes de omni sub- stancia sua retinebit, reliquam vero totalem substanciam heredes posside- bunt, et si aliqua vidua, virgo uel domicella sine consensu uel consilio cogna- torum vel amicorum et amicorum suorum cum aliquo viro contraxerit, nichil penitus de vniversis bonis obtinere debet.
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Namen- und Ortregister (bezicht sich bloss auf die ältern Schöffensprüche bis zum Jahre 1416). Agnes 327, Frau des Nicolaus Kacz 289. 291. Agnyska, des Wenzlab Trampler's Brudertochter 294. Albrecht 261, Albertus Boniortwini 78, 79; Alb. Hossel Geschw. inKutten- berg 308. Aluscha. 60. Andreas, Pfarrer in Collin 274, Prie- ster 327, Richter in časlau 308, 309; von Butschicz 305; Chreidel 327. Ander Nachtin Frau 327. Anna, Domuter 305 ; Tochter des Peter Schobro 263; der Dimudis, Frau des Albertus Boniortvini 79; Frau des Ha- nus Kauffman 327; Schwester des Niclas Hebenstreit 324. Aquisgranum (Aachen) 224. 316. 326. Arnoldus Thanner Geschw. in Časlau 309. Aularegia (monasterium, Kloster Kö- nigssaal) 297. B. Bartholomeus Aurifabri, Bürgermei- ster zu Kuttenberg 1401 301. Bertusch 263. Benedik 308. Bernhard des Otto Lilgensteiners Sohn 295; Czoblowicz Geschw. in Kutten- berg 329. Bites (Stadt Biteš in Mähren) 317. Byetha 310. Busyczer 291; Niclas 294; Hanman 294. C. Cholen (Kolen, Choln) an der Elb (Co- lonia super Albea, jetzt Collin, Stadt in Böhmen) cives Colonienses. 11. 12. 13. 60. 74. 75. 76. 77. 136. 142. 237. 238. 239. 240. 242. 251. 252. 266. 274. 291. 294. 297. 302. 307. 320. 321. Chotybors. (Choteybors, cives Chot- borenses (jetzt Chotěboř, Stadt in Böh- men) 220. 221. 222. 223. 224. 225. 226. 227. 244. 249. 262. 320. 321. 339. Chunatel 84. Chutna, Chutten, Chuttenberg, cives Chutnenses, Montes Chutni der Berg (Stadt Kuttenberg in Böhmen) 9. 10. A. Barbara Czwikin (Frau des Henslinus Czwick 328; Haczerin 328; Tochter des Hanus Kauffman 327,
Namen- und Ortregister (bezicht sich bloss auf die ältern Schöffensprüche bis zum Jahre 1416). Agnes 327, Frau des Nicolaus Kacz 289. 291. Agnyska, des Wenzlab Trampler's Brudertochter 294. Albrecht 261, Albertus Boniortwini 78, 79; Alb. Hossel Geschw. inKutten- berg 308. Aluscha. 60. Andreas, Pfarrer in Collin 274, Prie- ster 327, Richter in časlau 308, 309; von Butschicz 305; Chreidel 327. Ander Nachtin Frau 327. Anna, Domuter 305 ; Tochter des Peter Schobro 263; der Dimudis, Frau des Albertus Boniortvini 79; Frau des Ha- nus Kauffman 327; Schwester des Niclas Hebenstreit 324. Aquisgranum (Aachen) 224. 316. 326. Arnoldus Thanner Geschw. in Časlau 309. Aularegia (monasterium, Kloster Kö- nigssaal) 297. B. Bartholomeus Aurifabri, Bürgermei- ster zu Kuttenberg 1401 301. Bertusch 263. Benedik 308. Bernhard des Otto Lilgensteiners Sohn 295; Czoblowicz Geschw. in Kutten- berg 329. Bites (Stadt Biteš in Mähren) 317. Byetha 310. Busyczer 291; Niclas 294; Hanman 294. C. Cholen (Kolen, Choln) an der Elb (Co- lonia super Albea, jetzt Collin, Stadt in Böhmen) cives Colonienses. 11. 12. 13. 60. 74. 75. 76. 77. 136. 142. 237. 238. 239. 240. 242. 251. 252. 266. 274. 291. 294. 297. 302. 307. 320. 321. Chotybors. (Choteybors, cives Chot- borenses (jetzt Chotěboř, Stadt in Böh- men) 220. 221. 222. 223. 224. 225. 226. 227. 244. 249. 262. 320. 321. 339. Chunatel 84. Chutna, Chutten, Chuttenberg, cives Chutnenses, Montes Chutni der Berg (Stadt Kuttenberg in Böhmen) 9. 10. A. Barbara Czwikin (Frau des Henslinus Czwick 328; Haczerin 328; Tochter des Hanus Kauffman 327,
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374 34. 64. 65. 66. 85. 89. 133. 154. 231. 246. 248. 251. 254. 255. 257. 266.277. 289. 290. 291. 292. 295. 296. 298. 299. 300. 301. 303. 304. 308. 309. 319. 323. 324. 328. 329. 330. 331. 332. Clara Frau dos Seidl Ernst 248. Clugnekilin (pistrix) 326. Coberlinus 125. Colnerus dessen Frau Lucia 25 Wenzlab 260. Conrad 28. 31. 151; der Schramme 6; 82; der Walich (Conradus Gallicus): Geschw. in Iglau 1345; Nas 301. Cristan 328. 330, der Plarrer 58; Vorsucher 327 ; Goltsmid 328; Tcin- water Geschw. in Kuttenberg 268. Crista Tochter des Seidlinus Hertwicus 84, Cristina Peschlin von Brod 291. 229. Cristoforus Sohn des Nikolaus Petrus 268. Cuml 250. Cunczil 241. Cunezmannus de Morspach, Bürger- meister in Kuttonberg 1327 268. Cuncz Schikinger 175. Cunczel Hebrer 241. Cunlinus (Qvnlinus 43) 173. Czaslabs, Czaslaws , Czaslavia, cives Czaslavienses (die Stadt Gaslau in Böhmen) 32. 33. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 81. 105. 108. 147. 160. 167. 170. 229. 230. 233. 234. 235. 243.: 256. 259. 260. 261. 305. 308. Czepp Geschworner 328. Czedlicensis Abbas (Kloster Zedlitz in Böhmen) 328. Czuckmantel (Zuckmantel Stadt in österr. Schlesien) 84. D. Dengna von Wasserkawn 323. Diesel 328. Dimudis Witwe des Martinus von Polna: 78. 79. 80. Ditlinus de Nusdorf 173. Dominik 327. Dorothea Frau des Stephan Schick 291; des Nicolaus Uppisch aus Eule 293; Tochter des Wenzel Trampler 294: 306: judicissa de Malyna 328. Dypolt 307. Dyt, Geschw, in Kuttenberg 291. | E. |Eberhartsdorff (Dorf Ebersdorf bei | Iglàu) 3. ‘Egra (Stadt Kger iu Bóhmen) 255. Eilow, Elow, cives de (Stadt Eule in ! Böhmen) 7. 8. 161. 164. 294. iEvsenourerus 256. | Elbel 174; Aquampanis Taust Geschworner 323. Ela 291. Elena306 ; l'rau des Wenzlab Trampler 294. iEnstoff Worsucher, Kuttenberg 329. 127; de (ieschworner in F. Fyneko (cultelator) 165. Ffrana Cleichenkawf, Geschw. in Cas- lau 308. FranzSehober 232; vom Rosental 289. Geschw. in Kuttenberg 329; Gyser 295 ; Breslawer 295 ; Lcupolt Geschw. in Gaslau 309; Preucr 328; Oderin Geschw. in Kuttenberg 329. de Yenkow Richter iFranczlaws "in Časlau 308. iFrawental (Dorf in Bshmen) 327. ‚Frenczel Kauczenpach Geschworner in Kuttenberg 268; Glacz 250; der En- sater Richter in Iglau 1345 67; Ru- chardi Geschw. in Kuttenberg 268. Frenezlinus carnifex Geschw. in Iglau 1365. 217. Frenel Kolner 260. Fryczko de Mesericz 80. |¥ridel 153; (sutor) 168; des Rollen : Freund 246: Fridlinus (cultellator) 165; Truller (causidicus)1 65 ; Kolir(Coller)Geschw. in Iglau 1345. 174. i i
374 34. 64. 65. 66. 85. 89. 133. 154. 231. 246. 248. 251. 254. 255. 257. 266.277. 289. 290. 291. 292. 295. 296. 298. 299. 300. 301. 303. 304. 308. 309. 319. 323. 324. 328. 329. 330. 331. 332. Clara Frau dos Seidl Ernst 248. Clugnekilin (pistrix) 326. Coberlinus 125. Colnerus dessen Frau Lucia 25 Wenzlab 260. Conrad 28. 31. 151; der Schramme 6; 82; der Walich (Conradus Gallicus): Geschw. in Iglau 1345; Nas 301. Cristan 328. 330, der Plarrer 58; Vorsucher 327 ; Goltsmid 328; Tcin- water Geschw. in Kuttenberg 268. Crista Tochter des Seidlinus Hertwicus 84, Cristina Peschlin von Brod 291. 229. Cristoforus Sohn des Nikolaus Petrus 268. Cuml 250. Cunczil 241. Cunezmannus de Morspach, Bürger- meister in Kuttonberg 1327 268. Cuncz Schikinger 175. Cunczel Hebrer 241. Cunlinus (Qvnlinus 43) 173. Czaslabs, Czaslaws , Czaslavia, cives Czaslavienses (die Stadt Gaslau in Böhmen) 32. 33. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 81. 105. 108. 147. 160. 167. 170. 229. 230. 233. 234. 235. 243.: 256. 259. 260. 261. 305. 308. Czepp Geschworner 328. Czedlicensis Abbas (Kloster Zedlitz in Böhmen) 328. Czuckmantel (Zuckmantel Stadt in österr. Schlesien) 84. D. Dengna von Wasserkawn 323. Diesel 328. Dimudis Witwe des Martinus von Polna: 78. 79. 80. Ditlinus de Nusdorf 173. Dominik 327. Dorothea Frau des Stephan Schick 291; des Nicolaus Uppisch aus Eule 293; Tochter des Wenzel Trampler 294: 306: judicissa de Malyna 328. Dypolt 307. Dyt, Geschw, in Kuttenberg 291. | E. |Eberhartsdorff (Dorf Ebersdorf bei | Iglàu) 3. ‘Egra (Stadt Kger iu Bóhmen) 255. Eilow, Elow, cives de (Stadt Eule in ! Böhmen) 7. 8. 161. 164. 294. iEvsenourerus 256. | Elbel 174; Aquampanis Taust Geschworner 323. Ela 291. Elena306 ; l'rau des Wenzlab Trampler 294. iEnstoff Worsucher, Kuttenberg 329. 127; de (ieschworner in F. Fyneko (cultelator) 165. Ffrana Cleichenkawf, Geschw. in Cas- lau 308. FranzSehober 232; vom Rosental 289. Geschw. in Kuttenberg 329; Gyser 295 ; Breslawer 295 ; Lcupolt Geschw. in Gaslau 309; Preucr 328; Oderin Geschw. in Kuttenberg 329. de Yenkow Richter iFranczlaws "in Časlau 308. iFrawental (Dorf in Bshmen) 327. ‚Frenczel Kauczenpach Geschworner in Kuttenberg 268; Glacz 250; der En- sater Richter in Iglau 1345 67; Ru- chardi Geschw. in Kuttenberg 268. Frenezlinus carnifex Geschw. in Iglau 1365. 217. Frenel Kolner 260. Fryczko de Mesericz 80. |¥ridel 153; (sutor) 168; des Rollen : Freund 246: Fridlinus (cultellator) 165; Truller (causidicus)1 65 ; Kolir(Coller)Geschw. in Iglau 1345. 174. i i
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375 Friedrich Reinswerk Swagerhern Geschw. in Kuttenberg 329. Fronhoferin die 328. G. Gertrud 58, Gertrewt. 53. Grecz. 275. 328; Francz Geschw. in časlau 308. 309 ; Ruffel308.309 ; WagnerGeschw. in Kuttenberg 309 ; Waise des Hein- rich Pregerknecht 323; junior 326. Heinl von Morspach 276. Hendlinus Vegpank 217. Hermannus de Broda teutunicalis, ju- dex Iglaviensis 276. Hole vector 326. Honczl cerdo 340. Horedel zum, Hof 292. H. Halpurger die 169. Hamman der Bauer 246; Alder. Geschw. in Kuttenberg 329. 30 I ; Czurner 307; Buciczer 294 ; Krumner 295 ; Cunradi 326. Hanich Lederer, Bürger zu Collin 251. Hank Sleychenkauf 236; der Ledrer von Collin 251. Hanko 236. Hanlo Ortvini Geschw. in Iglau 1356, 217. Hanna 248. Hans Prenner 327 ; Stocker 292. Hannus Gogruczer 248; Richter 276; Kauffman 327. 329; Swab 328; de Rosental 328; Lazurek 323. Hanusco Ferundan 323; Pisk 323; 323. Hasse 279. Heinlinissa 43. Heinczman Oxel (Bürgermeister in časlau) 309; des Schrammen Stiefsohn 82; 229, 230. Heinrich, Henricus Stelin 14; de Lipa (dominus capitaneus regius Bohemiae) 14. 15. 16. 17. 18. Heinrich von der Leippen 90. 91; 153 ; Goltsmid 328 ; der Bayir (Baier) 62 ; Swab 247, 265 ; Czwick 274; 328; Glas 274; Thomel 275; ven Passau (Henricus de Pata- via) 295 ; Pregerknecht 323 ; Priester 327. Heinreichs (jetzt die Stedt Biteš in Mähren) 317. Hensel (Hensil, Henslinus) Mawl Bür- ger in Kuttenberg 301 ; Pfrim Geschw. in Kuttenberg 329, Sckik 308 ; 241 ; Rymer 247; Wilhelm 260; Glenczel Geschw. in Kuttenberg 291, Brewsser I. lacobus, notarius monetae zu Chutten- berg 1401 301; 232; pistor 326; Kauffman 327; villa sancti Jacobi 329; Planer, gener Heynlynisse 43. Iarco, Jark 261. Iaxo de Pyesk Geschw. in Kuttenberg 291 ; von Gurein 306 ; pater Stephani 326. leckel, Iekil, Iecklinus von Wisla- wicz (Bürgermeister in časlau) 309: Oswaldi 309; lanifex 166 ; Raynprecht 259; von Grecz 275. Iecomo, Sohn des Cristan Vorsucher 327. Igla, Iglavia, Yglaw die Stadt zu der Igla (jetzt Iglau, Stadt in Mäh- ren) 14. 17. 19. 20. 21. 23. 29.30. 34. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 62. 67. 68. 84. 92. 93. 94. 96. 97. 120. 123. 124. 126. 130. 131. 132. 133. 134. 145. 146. 155. 157.168. 176. 177. 178. 190. 276. 285. 323. 332. Johannes dictus de Pilgrims, Geschw. in Iglau 1365 217; Stadtschreiber zu časlau 260; de Pysk Geschw. in Kuttenberg 268; dictus vom Hoffe, portionarius 291; Schick 309; Jan Minczer 323 ; Jan, ehemals Schreiber zu Meissen, 323 ; Ryman 323; Kurczner 323 ; Schwab 323 ; dominus Johannes capellanus 326; 241. Jochlein Rotleb 293. Judicissa de Prato 174. Jurge Glatzer 324. 328.
375 Friedrich Reinswerk Swagerhern Geschw. in Kuttenberg 329. Fronhoferin die 328. G. Gertrud 58, Gertrewt. 53. Grecz. 275. 328; Francz Geschw. in časlau 308. 309 ; Ruffel308.309 ; WagnerGeschw. in Kuttenberg 309 ; Waise des Hein- rich Pregerknecht 323; junior 326. Heinl von Morspach 276. Hendlinus Vegpank 217. Hermannus de Broda teutunicalis, ju- dex Iglaviensis 276. Hole vector 326. Honczl cerdo 340. Horedel zum, Hof 292. H. Halpurger die 169. Hamman der Bauer 246; Alder. Geschw. in Kuttenberg 329. 30 I ; Czurner 307; Buciczer 294 ; Krumner 295 ; Cunradi 326. Hanich Lederer, Bürger zu Collin 251. Hank Sleychenkauf 236; der Ledrer von Collin 251. Hanko 236. Hanlo Ortvini Geschw. in Iglau 1356, 217. Hanna 248. Hans Prenner 327 ; Stocker 292. Hannus Gogruczer 248; Richter 276; Kauffman 327. 329; Swab 328; de Rosental 328; Lazurek 323. Hanusco Ferundan 323; Pisk 323; 323. Hasse 279. Heinlinissa 43. Heinczman Oxel (Bürgermeister in časlau) 309; des Schrammen Stiefsohn 82; 229, 230. Heinrich, Henricus Stelin 14; de Lipa (dominus capitaneus regius Bohemiae) 14. 15. 16. 17. 18. Heinrich von der Leippen 90. 91; 153 ; Goltsmid 328 ; der Bayir (Baier) 62 ; Swab 247, 265 ; Czwick 274; 328; Glas 274; Thomel 275; ven Passau (Henricus de Pata- via) 295 ; Pregerknecht 323 ; Priester 327. Heinreichs (jetzt die Stedt Biteš in Mähren) 317. Hensel (Hensil, Henslinus) Mawl Bür- ger in Kuttenberg 301 ; Pfrim Geschw. in Kuttenberg 329, Sckik 308 ; 241 ; Rymer 247; Wilhelm 260; Glenczel Geschw. in Kuttenberg 291, Brewsser I. lacobus, notarius monetae zu Chutten- berg 1401 301; 232; pistor 326; Kauffman 327; villa sancti Jacobi 329; Planer, gener Heynlynisse 43. Iarco, Jark 261. Iaxo de Pyesk Geschw. in Kuttenberg 291 ; von Gurein 306 ; pater Stephani 326. leckel, Iekil, Iecklinus von Wisla- wicz (Bürgermeister in časlau) 309: Oswaldi 309; lanifex 166 ; Raynprecht 259; von Grecz 275. Iecomo, Sohn des Cristan Vorsucher 327. Igla, Iglavia, Yglaw die Stadt zu der Igla (jetzt Iglau, Stadt in Mäh- ren) 14. 17. 19. 20. 21. 23. 29.30. 34. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 62. 67. 68. 84. 92. 93. 94. 96. 97. 120. 123. 124. 126. 130. 131. 132. 133. 134. 145. 146. 155. 157.168. 176. 177. 178. 190. 276. 285. 323. 332. Johannes dictus de Pilgrims, Geschw. in Iglau 1365 217; Stadtschreiber zu časlau 260; de Pysk Geschw. in Kuttenberg 268; dictus vom Hoffe, portionarius 291; Schick 309; Jan Minczer 323 ; Jan, ehemals Schreiber zu Meissen, 323 ; Ryman 323; Kurczner 323 ; Schwab 323 ; dominus Johannes capellanus 326; 241. Jochlein Rotleb 293. Judicissa de Prato 174. Jurge Glatzer 324. 328.
Strana 376
376 K. Katharina245; Kuncz 291 ; Frau des, Hensil Mawl 301; des Niclas Heben- streit 324; Tochter des Hanus Kauft- man 327. Das Erb zum Kirchleins (bei Kutten- berg) 290. Koldicz dominus de 82. Kunel 285. Kynt Geschw. in Kuttenberg. L. Dic Frau von der Leipen. 158. Laczer 327. Libak Biirger in Kuttenberg 322. Longus Hcinricus (magister civium in Kuttenberg 291 ; Henslinus Geschw. in Kuttenberg) 1390 295. Lorencz 251. Lucas Munczer Geschw. in Kuttenberg 324. LuciaFrau des Colner 256; 260; 291. M. Machna Frau des Procop 329. Malein (Ort in Bóhmen) Malyna 326. 327. Margarctha, MargrctFrau des Franz von Rosenthal 289; Tochter der Frau Christina und des Peschlin von Broda 291; Tochter des Hensi! Mawl in Kut- tenberg 301; 320; 327; Frau des Sohnes von Gibl Hanman, Fleischer 332. Markus Czyger 272. Marquardus de Porezssin 290. Martha 327. Martinus de Polna 14; Merteyn von Polen 80. 56. 78; 34 Merteyn Rot- leben 293; Grubenschrelber 323 ; Chreidel 327. Marusche Frau 263: Maruska filia Ursulae 328. Mathias Geschw. in Chotëbok 220; iMczerzicz, cives Mezerzizeuses (die Stadt Meseritsch in Mahren) 310.311. 312. 313. 314. 315.316.317.318. 319.322.334.335. 336.337. 340. Michahe! Heydeurici Geschw, in Iglau 1356 217; in Chotěboř 220. Der pischof von der Mynne (oberster Amtmann in Böhnen) 268. (wohl der episcopus Mindensis, Theodori- cus, princeps consiliarius, regnigue Boemie summus cancellarius. 1360 Glafey. Anecd. n. 83,346; oderDiet- | rich 1361). Michko 289. , Mixo dictus Vogel Geschw. in [glau 1365 317. N. Nicolaus filius Dymudis 80: filius re- lictae Sevdlini Hertwici; Scriptor aus Iglau: ferriductor Geschw. in lglau 1365 217: Pirkner Richter in Kut- tenberg 268; Qual 280: Bresslawer 295; Schick Gesckw. in Časlau 309; Hoslini Geschw. in Caslau 309; de Starrocz Geschw. in Caslau 309 ; dictus Rzemdich 310; Elb1 323 ; Minezer323 ; Walkstem 323; carnifex, Gesehw. in Kuttenberg 328; Taubner Geschw. in Kuttenberg 329. Falkenberg 332 — Niklas Rewter 301; Schaffer 301, 309; Geyer 305; Geschw. in Caslau 3909; Alder Bürger in Kuttenberg Unvorczait 309 ; Zailer 323; Heben- streit 324 ; Nickel Nundler 229; Uppisch 293; Kramer 317; Pusch 275; — Nycka Weisman (Bürger- meister in Kuttenberg 291: Resch Geschw. in Kuttenberg 291; — Nick- linus Morspach Geschw. in Časlau 309. — Nik usch Kchacz 289 ; Bu- ziczer 294, 306. 0. procurator 326 ; Sohn des Hanus Kauff-| 0 t t el (Ottleyn) 82. man 327. Oygest 236. Merklinus braxator, Bürgermeister in] Otto Lilgenstain 295. Časlau 309. Otto Posenpach (civis Pragensis) 238.
376 K. Katharina245; Kuncz 291 ; Frau des, Hensil Mawl 301; des Niclas Heben- streit 324; Tochter des Hanus Kauft- man 327. Das Erb zum Kirchleins (bei Kutten- berg) 290. Koldicz dominus de 82. Kunel 285. Kynt Geschw. in Kuttenberg. L. Dic Frau von der Leipen. 158. Laczer 327. Libak Biirger in Kuttenberg 322. Longus Hcinricus (magister civium in Kuttenberg 291 ; Henslinus Geschw. in Kuttenberg) 1390 295. Lorencz 251. Lucas Munczer Geschw. in Kuttenberg 324. LuciaFrau des Colner 256; 260; 291. M. Machna Frau des Procop 329. Malein (Ort in Bóhmen) Malyna 326. 327. Margarctha, MargrctFrau des Franz von Rosenthal 289; Tochter der Frau Christina und des Peschlin von Broda 291; Tochter des Hensi! Mawl in Kut- tenberg 301; 320; 327; Frau des Sohnes von Gibl Hanman, Fleischer 332. Markus Czyger 272. Marquardus de Porezssin 290. Martha 327. Martinus de Polna 14; Merteyn von Polen 80. 56. 78; 34 Merteyn Rot- leben 293; Grubenschrelber 323 ; Chreidel 327. Marusche Frau 263: Maruska filia Ursulae 328. Mathias Geschw. in Chotëbok 220; iMczerzicz, cives Mezerzizeuses (die Stadt Meseritsch in Mahren) 310.311. 312. 313. 314. 315.316.317.318. 319.322.334.335. 336.337. 340. Michahe! Heydeurici Geschw, in Iglau 1356 217; in Chotěboř 220. Der pischof von der Mynne (oberster Amtmann in Böhnen) 268. (wohl der episcopus Mindensis, Theodori- cus, princeps consiliarius, regnigue Boemie summus cancellarius. 1360 Glafey. Anecd. n. 83,346; oderDiet- | rich 1361). Michko 289. , Mixo dictus Vogel Geschw. in [glau 1365 317. N. Nicolaus filius Dymudis 80: filius re- lictae Sevdlini Hertwici; Scriptor aus Iglau: ferriductor Geschw. in lglau 1365 217: Pirkner Richter in Kut- tenberg 268; Qual 280: Bresslawer 295; Schick Gesckw. in Časlau 309; Hoslini Geschw. in Caslau 309; de Starrocz Geschw. in Caslau 309 ; dictus Rzemdich 310; Elb1 323 ; Minezer323 ; Walkstem 323; carnifex, Gesehw. in Kuttenberg 328; Taubner Geschw. in Kuttenberg 329. Falkenberg 332 — Niklas Rewter 301; Schaffer 301, 309; Geyer 305; Geschw. in Caslau 3909; Alder Bürger in Kuttenberg Unvorczait 309 ; Zailer 323; Heben- streit 324 ; Nickel Nundler 229; Uppisch 293; Kramer 317; Pusch 275; — Nycka Weisman (Bürger- meister in Kuttenberg 291: Resch Geschw. in Kuttenberg 291; — Nick- linus Morspach Geschw. in Časlau 309. — Nik usch Kchacz 289 ; Bu- ziczer 294, 306. 0. procurator 326 ; Sohn des Hanus Kauff-| 0 t t el (Ottleyn) 82. man 327. Oygest 236. Merklinus braxator, Bürgermeister in] Otto Lilgenstain 295. Časlau 309. Otto Posenpach (civis Pragensis) 238.
Strana 377
P. Paranow die Herren von 42. Patlawn, Patlawna (die Stadt Battelau in Mähren) 156, 171, 172, 162. Paul (Pawel) Prenner 327; Schreiber in Kuttenberg 289 ; vom Brod 290; Stanko 326; Lomer 328; Sohn der Cristina Peschlin von Brode 291. Potschaken (jetzt Počatek, Stadt in Böhmen) die 51. Pecz (Hof im Colliner Kreis) 266, 327. Peczmannus Kolner Geschw. in &as- lau 309. Perchtold Girsperger 324. Peschel, Purkhart Geschw. in Caslau 291 ; Kramer 269 ; Peschlinus de Sacco Geschw. in Caslau 309. Peter, Petrus 229, 230; der Bauer 34; Rotin Melezer 43; Sohn des Dy- mudis 80; dictus de Pilgreyms, (ma- — gister civium Iglaviae 1365 217; Vogel Geschw. in Iglau 1365, 217; Teicher 259 ; Schobro 263.275 ; Wil- man 268; Hoppfo Biirgermeister in Kuttenberg 268 ; Beneshauer Geschw. in Kuttenberg 268 ; Hopp 275; Bür- ger in Chotěhoř 320; Netel 328; Schuttenhof Geschw. in Kuttenberg 329. Petermann Hilprant 59. Pertil 263. Pirknerus, civis de Egra 255. Pistaw (Dorf Pistau bei Iglau) 51. Proclinus Sohn der Dorothea, Richterin von Malein 328. Presburg in Hungaria 279. Procopius, Procop Dymut magister civium in Caslau 309; Holcz Geschw. in Časlau 309, Richter zu Kuttenberg 246; Sohn der Zdislawa 329 ; Eldrer 327. Prag, Prage, Praha 225. 235. 246.| 256, 263. 275. 291. 334. Praedicatores fratres 121. R. Reichenstein (Stadt in Böhmen) 25. 98. 377 ‚Reck 328. "Rom, 263. 310. Rotphragner 62. Rudel 265. 'Rudolfin die 59. S. Sachars 241. Scheczel 272. Schewczlich Peczel, Geschw. in Kut- tenberg 309. ' Wynant 272. Schelw 317. Schintloch 309. Schon Jekel 305; Wenczlab 309. Schonenvelder 123. Schongunt (faber) 121. Schrimphissa 124. Sehritis (jetzt Schridenz, ein Dorf bei Iglau) 158. Seidel Ernst 248; Reychnawer 84. Seidlinus Hertwicus 84; calvus 175; brasiator Geschw. in Iglau 1365 217. Sigmund Leupold 323; von Thomel 326. Symko (carnifex) 340. Silvester 323. Symon Pule 305. Smydlinus (pistor) filius Coberlini 125. Spitaler der 67. Spyewak balneum 329. Stanco 306. Stephan Scharfheiner 323; Wilkus 236; Schik 289. 290. 291; 326; Stephlinus 169. Styrmar 317. Stybors 327. Stocken 158 (Markt zwei Meilen von Iglau entfernt, jetzt Stecken). Swabin die147; Swab rotifex ; Swab 272. T. Tanclia 275. Teltsch (Stadt) 95. 141. 152. Tapler 323. Themich Haz 289. ‚Tyrmannus de Sacko Geschw. in Cas-
P. Paranow die Herren von 42. Patlawn, Patlawna (die Stadt Battelau in Mähren) 156, 171, 172, 162. Paul (Pawel) Prenner 327; Schreiber in Kuttenberg 289 ; vom Brod 290; Stanko 326; Lomer 328; Sohn der Cristina Peschlin von Brode 291. Potschaken (jetzt Počatek, Stadt in Böhmen) die 51. Pecz (Hof im Colliner Kreis) 266, 327. Peczmannus Kolner Geschw. in &as- lau 309. Perchtold Girsperger 324. Peschel, Purkhart Geschw. in Caslau 291 ; Kramer 269 ; Peschlinus de Sacco Geschw. in Caslau 309. Peter, Petrus 229, 230; der Bauer 34; Rotin Melezer 43; Sohn des Dy- mudis 80; dictus de Pilgreyms, (ma- — gister civium Iglaviae 1365 217; Vogel Geschw. in Iglau 1365, 217; Teicher 259 ; Schobro 263.275 ; Wil- man 268; Hoppfo Biirgermeister in Kuttenberg 268 ; Beneshauer Geschw. in Kuttenberg 268 ; Hopp 275; Bür- ger in Chotěhoř 320; Netel 328; Schuttenhof Geschw. in Kuttenberg 329. Petermann Hilprant 59. Pertil 263. Pirknerus, civis de Egra 255. Pistaw (Dorf Pistau bei Iglau) 51. Proclinus Sohn der Dorothea, Richterin von Malein 328. Presburg in Hungaria 279. Procopius, Procop Dymut magister civium in Caslau 309; Holcz Geschw. in Časlau 309, Richter zu Kuttenberg 246; Sohn der Zdislawa 329 ; Eldrer 327. Prag, Prage, Praha 225. 235. 246.| 256, 263. 275. 291. 334. Praedicatores fratres 121. R. Reichenstein (Stadt in Böhmen) 25. 98. 377 ‚Reck 328. "Rom, 263. 310. Rotphragner 62. Rudel 265. 'Rudolfin die 59. S. Sachars 241. Scheczel 272. Schewczlich Peczel, Geschw. in Kut- tenberg 309. ' Wynant 272. Schelw 317. Schintloch 309. Schon Jekel 305; Wenczlab 309. Schonenvelder 123. Schongunt (faber) 121. Schrimphissa 124. Sehritis (jetzt Schridenz, ein Dorf bei Iglau) 158. Seidel Ernst 248; Reychnawer 84. Seidlinus Hertwicus 84; calvus 175; brasiator Geschw. in Iglau 1365 217. Sigmund Leupold 323; von Thomel 326. Symko (carnifex) 340. Silvester 323. Symon Pule 305. Smydlinus (pistor) filius Coberlini 125. Spitaler der 67. Spyewak balneum 329. Stanco 306. Stephan Scharfheiner 323; Wilkus 236; Schik 289. 290. 291; 326; Stephlinus 169. Styrmar 317. Stybors 327. Stocken 158 (Markt zwei Meilen von Iglau entfernt, jetzt Stecken). Swabin die147; Swab rotifex ; Swab 272. T. Tanclia 275. Teltsch (Stadt) 95. 141. 152. Tapler 323. Themich Haz 289. ‚Tyrmannus de Sacko Geschw. in Cas-
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378 lau 309; Leynwater, Geschw. in Kut- tenberg 268. Thomas Hikman Geschw. inčaslau 309 ; Alder 324. Thobias Schaffer 309. Thomlinus 326 ; Thoml Prawmbart 289, 290. Triblinus 328. Triesch 34. 35. 152. U. Ulmannus Eylowerus 253. Ulricus Joannis 80; Vater des Hincz- man 82; Prenner 247. Ursula Frau des Elbl 323 ; des Dippold 326; Tochter der Cristina und des Peschel von Brod 291. V. Weil 328. Welyn villani de 297. Wencelaus 341 ; de Pyeska. Bürger- meister in Kuttenberg 291; Yenlini Geschw. in časlau 309; Wenzel Wunderwein 290, 308; Wenczlab 259; Colner 260; Vindercz 248; Trampler 294 ; Nether 301 ; Tobias 309; Verhindan 329; Stengl 323; Poler Bürgermeister in Collin 307; — Wenczlaw Prenner Geschw. in Kuttenberg 1391 289;— Waczlab Vilmar, Geschw. in Kuttenberg 1391 289; Markinger 323; zweiter Mann der Ursula Elbl 323 ; Jurge 292. Wylancz (Wilenz, Dorf bei Iglau) 61. Wesuncz (Ort, jetzt Bisenz). 129. Wunaw (Markt Wonau, drei Meilen von Iglau entfernt) 144, 158. Wyeune. Wyne 251 (Wien). Wilhelmus Schik 328. Wolfel 232. Vlusch 84. W. Waleyn 163. (Der Markt Wollein drei Meilen von Iglau entfernt). Walterus de Lobotin 126 ; Czerer 127. Z. Zdislawa Wychkowa 329. Znaim (Stadt in Mähren) 323.
378 lau 309; Leynwater, Geschw. in Kut- tenberg 268. Thomas Hikman Geschw. inčaslau 309 ; Alder 324. Thobias Schaffer 309. Thomlinus 326 ; Thoml Prawmbart 289, 290. Triblinus 328. Triesch 34. 35. 152. U. Ulmannus Eylowerus 253. Ulricus Joannis 80; Vater des Hincz- man 82; Prenner 247. Ursula Frau des Elbl 323 ; des Dippold 326; Tochter der Cristina und des Peschel von Brod 291. V. Weil 328. Welyn villani de 297. Wencelaus 341 ; de Pyeska. Bürger- meister in Kuttenberg 291; Yenlini Geschw. in časlau 309; Wenzel Wunderwein 290, 308; Wenczlab 259; Colner 260; Vindercz 248; Trampler 294 ; Nether 301 ; Tobias 309; Verhindan 329; Stengl 323; Poler Bürgermeister in Collin 307; — Wenczlaw Prenner Geschw. in Kuttenberg 1391 289;— Waczlab Vilmar, Geschw. in Kuttenberg 1391 289; Markinger 323; zweiter Mann der Ursula Elbl 323 ; Jurge 292. Wylancz (Wilenz, Dorf bei Iglau) 61. Wesuncz (Ort, jetzt Bisenz). 129. Wunaw (Markt Wonau, drei Meilen von Iglau entfernt) 144, 158. Wyeune. Wyne 251 (Wien). Wilhelmus Schik 328. Wolfel 232. Vlusch 84. W. Waleyn 163. (Der Markt Wollein drei Meilen von Iglau entfernt). Walterus de Lobotin 126 ; Czerer 127. Z. Zdislawa Wychkowa 329. Znaim (Stadt in Mähren) 323.
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Sachregister. (bezieht sich sowohl auf die älteren als auf die neueren Schöffensprüche, welche von den ersteren durch die Einklammerung der Zahl unterschieden werden). A. Abgetheilte Kinder 61. (34. c.) Actor et reus. Der Beklagte darf in der Regel nicht mehrere, in eine einzige zusammengefasste Klagen im Allgemeinen beantworten, soust bezieht sich seine allgemeine Antwort blos auf die erste von diesen Klagen, und rück- sichtlich der andern ist er sachfällig. Wirkung der Holung in diesem Falle 122. Derjenige, der sich vertheidigt. ist jederzeit im Processe in einer recht- lich günstigeren Stellung als der, der ihn überwinden will 176. Wie man Jemanden anspricht, so muss er antworten 229. 234. 241. Die Ver- pflichtung einer aus der Nichterfüllung eines Vertrags entsprungenen Klage Rede zu stehen, verjährt mit der Zeit nicht 322. Verfahren, wenn der Be- klagte freiwillig vor einem fremden Gerichte Antwort gibt (13. a). Angiessen. Wandel 181. 276. Anfall des Erbtheils von einem Kinde auf das andere (2. b). Anni discretionis 335., anni maturi 328., vernünftige Jahre 305. Antworten. Niemand kann gezwungen werden für einen andern zu ant- worten 104. Anvertrautes Gut. Der Depositar haftet für den Verlust der ihm anvertrauten Sache, ausgenommen er beweist. dass er durch denselben Zufall auch sein Eigenthum verloren habe 166. (10). Arbeiten mit oder an einer fremden Sache und Materie 228. Arbiter bei einem Todtschlag. 167. Arrestatio personae. Der Schuldner soll in jenem Gerichte antworten, wo man ihn begreift. Eine andere Person aus diesem Gerichte darf den Gläu- biger für seinen eigenen Schuldner nur dann aufhalten, wenn dieses das Recht versagt 90. (3. 38). equorum etc. (Fürfang. Anefang, Verfangen 94). Mit dem verfangenen Rosse behält man nicht Zaum und Eisen 92. Wenn der be- klagte Besitzer eines Pferdes sich ausweist, dass er es auf dem öffentlichen Markte gekauft hat, so gilt er zwar nicht als Dieb oder Räuber, das Pferd behält er aber nicht 120. Für die Arrestation einer Sache von mittlerem
Sachregister. (bezieht sich sowohl auf die älteren als auf die neueren Schöffensprüche, welche von den ersteren durch die Einklammerung der Zahl unterschieden werden). A. Abgetheilte Kinder 61. (34. c.) Actor et reus. Der Beklagte darf in der Regel nicht mehrere, in eine einzige zusammengefasste Klagen im Allgemeinen beantworten, soust bezieht sich seine allgemeine Antwort blos auf die erste von diesen Klagen, und rück- sichtlich der andern ist er sachfällig. Wirkung der Holung in diesem Falle 122. Derjenige, der sich vertheidigt. ist jederzeit im Processe in einer recht- lich günstigeren Stellung als der, der ihn überwinden will 176. Wie man Jemanden anspricht, so muss er antworten 229. 234. 241. Die Ver- pflichtung einer aus der Nichterfüllung eines Vertrags entsprungenen Klage Rede zu stehen, verjährt mit der Zeit nicht 322. Verfahren, wenn der Be- klagte freiwillig vor einem fremden Gerichte Antwort gibt (13. a). Angiessen. Wandel 181. 276. Anfall des Erbtheils von einem Kinde auf das andere (2. b). Anni discretionis 335., anni maturi 328., vernünftige Jahre 305. Antworten. Niemand kann gezwungen werden für einen andern zu ant- worten 104. Anvertrautes Gut. Der Depositar haftet für den Verlust der ihm anvertrauten Sache, ausgenommen er beweist. dass er durch denselben Zufall auch sein Eigenthum verloren habe 166. (10). Arbeiten mit oder an einer fremden Sache und Materie 228. Arbiter bei einem Todtschlag. 167. Arrestatio personae. Der Schuldner soll in jenem Gerichte antworten, wo man ihn begreift. Eine andere Person aus diesem Gerichte darf den Gläu- biger für seinen eigenen Schuldner nur dann aufhalten, wenn dieses das Recht versagt 90. (3. 38). equorum etc. (Fürfang. Anefang, Verfangen 94). Mit dem verfangenen Rosse behält man nicht Zaum und Eisen 92. Wenn der be- klagte Besitzer eines Pferdes sich ausweist, dass er es auf dem öffentlichen Markte gekauft hat, so gilt er zwar nicht als Dieb oder Räuber, das Pferd behält er aber nicht 120. Für die Arrestation einer Sache von mittlerem
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380 Werthe gebührt dem Richter ein Groschen 132. Derjenige, dem ein Pferd arrestirt wird, soll den vorbringen, von dem er es gekauft hat (Schub) und zwar innerhalb einer bestimmten Frist, sonst verliert er das Pferd 120. 319. Geraubte Rosse im Feindesland kann man nicht angevahen. 94. Artifex. Bestimmungen über Künstlor und Handwerker, die in die Stadt kom- men. Bedingungen der Erlangung des Meisterrechts in der Stadt. 211. Auslagen zur Durchsetzung des Rechts und Ersatz dafür (13. b). B. Badmeister. (Pader). Bestimmungen über sie. 200. Bergbuch. 232. 291. 327. 329. 332. Berichtung zwischen zwei Personen-Vergleich 308. Bern. Die Bürger zahlen von ihren Besitzungen ausserhalb der Stadt keine Bern sondern blos ihre Holden, ohne das sie das Recht haben den Betrag bei den Zinsen in Abschlag zu bringen. Die Losung solien sie jedoch auch von ihren Besitzungen ausserhalb der Stadt zahlen 192. Berufung (appellatio, böhmisch polepšeni). Wer die Berufung innerhalb der ihm gegebenen Frist nicht vollführt, ohne durch ehehafte Noth gehindert zu sein, verliert das Recht dazu 325. Art und Weise der Berufung 299. Wer das in Folge der Berufung gefällte Urtheil verwirft, zahlt als Strafe 50 Mark Goldes 302. Appellation an den König (84). Beschauung der Wunde durch die Geschwornen. (62. a). Beschiedsbrief = beschidunge, bescheiden, Geschäftsbrief soviel als Testa- ment 305. 290. Beschimpfung (56. b. und c.) Besserung. -Das Gut. das da heisset Besserung" darf nicht mit Verbot belegt werden 95. Besserung bei einem Todschlage, die an den Forderer fällt 181, die an die Kinder des Getödteten und nicht an seine Verwandten fällt. 281. Bestrafung strafbarer Handlungen. Art und Weise (s. c). Betragshöhe einer Schuld im Testamente eidlich bestätiget. (11). Beweis. Ertheilnng einer Frist zur Beweistührung 290. Bier-und Weinschänker. Fremde, was sie zu entrichten haben 202. Bier und Wein können die Schöffen „angiessen", wie viel und wann sie wollen. Der Richter hat nichts drein zu reden 257. Wenn der Käufer einmal das Bier in seinen Keller abgeführt hat, so muss er zahlen (Haftung für den Zu- fall) 315. Blutrunst Strafe (69), 144, 146, 147. Brasiator und braxator, Bestimmungen über die Mälzer 205. Ein Bräuer darf von Vollendung eines Gebräues nicht zu gleicher Zeit an mehreren Orten brauen 218. Ueber die Art und Weise des Gebräues. 219. Brief ein "verhaldener, der nie gelautmert worden ist“. Folgen davon 308. 309. Königsbrief = königliches Privilegium 305, literae regales 167. Burgermeister (magistri civium) Bestimmungen über sie. Alle vier Wochen sollen die Schöffen einen neuen setzen, dem der alte Rechnung zu legen hat. 189 (29. a).
380 Werthe gebührt dem Richter ein Groschen 132. Derjenige, dem ein Pferd arrestirt wird, soll den vorbringen, von dem er es gekauft hat (Schub) und zwar innerhalb einer bestimmten Frist, sonst verliert er das Pferd 120. 319. Geraubte Rosse im Feindesland kann man nicht angevahen. 94. Artifex. Bestimmungen über Künstlor und Handwerker, die in die Stadt kom- men. Bedingungen der Erlangung des Meisterrechts in der Stadt. 211. Auslagen zur Durchsetzung des Rechts und Ersatz dafür (13. b). B. Badmeister. (Pader). Bestimmungen über sie. 200. Bergbuch. 232. 291. 327. 329. 332. Berichtung zwischen zwei Personen-Vergleich 308. Bern. Die Bürger zahlen von ihren Besitzungen ausserhalb der Stadt keine Bern sondern blos ihre Holden, ohne das sie das Recht haben den Betrag bei den Zinsen in Abschlag zu bringen. Die Losung solien sie jedoch auch von ihren Besitzungen ausserhalb der Stadt zahlen 192. Berufung (appellatio, böhmisch polepšeni). Wer die Berufung innerhalb der ihm gegebenen Frist nicht vollführt, ohne durch ehehafte Noth gehindert zu sein, verliert das Recht dazu 325. Art und Weise der Berufung 299. Wer das in Folge der Berufung gefällte Urtheil verwirft, zahlt als Strafe 50 Mark Goldes 302. Appellation an den König (84). Beschauung der Wunde durch die Geschwornen. (62. a). Beschiedsbrief = beschidunge, bescheiden, Geschäftsbrief soviel als Testa- ment 305. 290. Beschimpfung (56. b. und c.) Besserung. -Das Gut. das da heisset Besserung" darf nicht mit Verbot belegt werden 95. Besserung bei einem Todschlage, die an den Forderer fällt 181, die an die Kinder des Getödteten und nicht an seine Verwandten fällt. 281. Bestrafung strafbarer Handlungen. Art und Weise (s. c). Betragshöhe einer Schuld im Testamente eidlich bestätiget. (11). Beweis. Ertheilnng einer Frist zur Beweistührung 290. Bier-und Weinschänker. Fremde, was sie zu entrichten haben 202. Bier und Wein können die Schöffen „angiessen", wie viel und wann sie wollen. Der Richter hat nichts drein zu reden 257. Wenn der Käufer einmal das Bier in seinen Keller abgeführt hat, so muss er zahlen (Haftung für den Zu- fall) 315. Blutrunst Strafe (69), 144, 146, 147. Brasiator und braxator, Bestimmungen über die Mälzer 205. Ein Bräuer darf von Vollendung eines Gebräues nicht zu gleicher Zeit an mehreren Orten brauen 218. Ueber die Art und Weise des Gebräues. 219. Brief ein "verhaldener, der nie gelautmert worden ist“. Folgen davon 308. 309. Königsbrief = königliches Privilegium 305, literae regales 167. Burgermeister (magistri civium) Bestimmungen über sie. Alle vier Wochen sollen die Schöffen einen neuen setzen, dem der alte Rechnung zu legen hat. 189 (29. a).
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381 Bürgerrecht (jus civilis oder civitatis). Gewinnung desselben 195. Verlust durch Fischverkauf ausser der Stadt. 203. Bürgertafel 95. 173. Bürgschaft (burgenrecht, fideijussio). Der Bürge für eine Geldschuld hat kein "purgenrecht", sondern er soll sogleich antworten. Wohl aber um Wunden und Unzucht, da hat er dreimal vierzehn Tage 184. Bürgschaft für eine Mark bei Erwerbung des Bürgerrechtes für das Verbleiben in der Stadt durch Jahr und Tag 195. Bürgschaft mit gesammter Hand 249. Die Bürgen müssen sich für den entwichenen Schuldner ins Gefängniss stel- len 330. Der Bürge für einen entwichenen Todtschläger kann im Gefäng- niss in eisernen Handfesseln gehalten und soll mit dem vierten Theile eines Brodes und einem Krug Wasser täglich versehen werden 224. Bürgschaft zur ungetheilten Hand (2. e) Bürgschaft für eine Geldschuld 279 (58). für die dos 282. Verpflichtungen der Bürgen (56. 64). C. Camerarius. Dieser kann dem Richter und den Schöffen das Richteramt blos in vier Fällen einstellen. 1. wenn vor ihm geklagt wird. 2. wenn an ihn appellirt wird, 3. wenn er ausdrücklich in die Stadt zu kommen ersucht wird. 4. wenn der Richter oder die Geschwornen selbst die Beklagten sind 10. Die Strafen und die Wandel sind nicht grösser, wenn er den Vorsitz führt 11. Für ein kleineres Versehen darf von ihm oder unter seinem Vorsitz nur ein Groschen als Strafe auferlegt werden 12. 14. Die drei Marken für eine Kamperwunde entfallen nicht ihm, sondern blos dem Richter und den Schöf- fen 13. Wenn er als Stellvertreter des Königs dem Stadtgerichte präsi- diren will, so soll er zum mindesten einen Termin von zwei Wochen setzen, und Geschworne einer andern Stadt, wo möglich einer solchen, die dasselbe Recht hat, beiziehcn 18. Er hat kein Recht von einem vor Richter und Schöffen verhandelten Process Strafgelder zu beziehen 167. Verhandlungen unter seinem Vorsitz 237, 243, 249. Cautio fideijussoria 129. 156. wegen Todtschlags 167. Cippus. Neun Tage lang im cippus sitzen 180, 321. Conditio. Ein unter einer in die Bürgertafel eingetragenen Bedingung gege- benes Versprechen gilt so lange, als die Bedingung nicht weggefallen ist 173. Contumacia. (Grosser und kleiner Frevel). Bestrafung desselben 197. D. Dieb. Seine Strafe 271. (12. d) (72. a). Disbrigatio 290. exbrigatio 223. Wer ein Haus verkauft, soll es freien 293. Gelobung das Erb zu freien nach dem Stadtrecht 309. Divisio testium 6. Sieh Zeugenschaft. Divorcium (2. d.) (23. e.) Dorf. Kraft des Zeugnisses altgesessener Leute über Aecker, Gränzen, Raine 72. Dorfschöffen scabini terrae 128. Jurati villarum. Ihr Zeugniss hat dieselbe Kraft, wie das der Stadtschöffen in Angelegenheiten, die zum Ge- richte der Stadt gehörige Dörfer betreffen 24. Löschung des im Bannbuch der Stadt eingetragenen Bannes eines Dorfgerichtes 133.
381 Bürgerrecht (jus civilis oder civitatis). Gewinnung desselben 195. Verlust durch Fischverkauf ausser der Stadt. 203. Bürgertafel 95. 173. Bürgschaft (burgenrecht, fideijussio). Der Bürge für eine Geldschuld hat kein "purgenrecht", sondern er soll sogleich antworten. Wohl aber um Wunden und Unzucht, da hat er dreimal vierzehn Tage 184. Bürgschaft für eine Mark bei Erwerbung des Bürgerrechtes für das Verbleiben in der Stadt durch Jahr und Tag 195. Bürgschaft mit gesammter Hand 249. Die Bürgen müssen sich für den entwichenen Schuldner ins Gefängniss stel- len 330. Der Bürge für einen entwichenen Todtschläger kann im Gefäng- niss in eisernen Handfesseln gehalten und soll mit dem vierten Theile eines Brodes und einem Krug Wasser täglich versehen werden 224. Bürgschaft zur ungetheilten Hand (2. e) Bürgschaft für eine Geldschuld 279 (58). für die dos 282. Verpflichtungen der Bürgen (56. 64). C. Camerarius. Dieser kann dem Richter und den Schöffen das Richteramt blos in vier Fällen einstellen. 1. wenn vor ihm geklagt wird. 2. wenn an ihn appellirt wird, 3. wenn er ausdrücklich in die Stadt zu kommen ersucht wird. 4. wenn der Richter oder die Geschwornen selbst die Beklagten sind 10. Die Strafen und die Wandel sind nicht grösser, wenn er den Vorsitz führt 11. Für ein kleineres Versehen darf von ihm oder unter seinem Vorsitz nur ein Groschen als Strafe auferlegt werden 12. 14. Die drei Marken für eine Kamperwunde entfallen nicht ihm, sondern blos dem Richter und den Schöf- fen 13. Wenn er als Stellvertreter des Königs dem Stadtgerichte präsi- diren will, so soll er zum mindesten einen Termin von zwei Wochen setzen, und Geschworne einer andern Stadt, wo möglich einer solchen, die dasselbe Recht hat, beiziehcn 18. Er hat kein Recht von einem vor Richter und Schöffen verhandelten Process Strafgelder zu beziehen 167. Verhandlungen unter seinem Vorsitz 237, 243, 249. Cautio fideijussoria 129. 156. wegen Todtschlags 167. Cippus. Neun Tage lang im cippus sitzen 180, 321. Conditio. Ein unter einer in die Bürgertafel eingetragenen Bedingung gege- benes Versprechen gilt so lange, als die Bedingung nicht weggefallen ist 173. Contumacia. (Grosser und kleiner Frevel). Bestrafung desselben 197. D. Dieb. Seine Strafe 271. (12. d) (72. a). Disbrigatio 290. exbrigatio 223. Wer ein Haus verkauft, soll es freien 293. Gelobung das Erb zu freien nach dem Stadtrecht 309. Divisio testium 6. Sieh Zeugenschaft. Divorcium (2. d.) (23. e.) Dorf. Kraft des Zeugnisses altgesessener Leute über Aecker, Gränzen, Raine 72. Dorfschöffen scabini terrae 128. Jurati villarum. Ihr Zeugniss hat dieselbe Kraft, wie das der Stadtschöffen in Angelegenheiten, die zum Ge- richte der Stadt gehörige Dörfer betreffen 24. Löschung des im Bannbuch der Stadt eingetragenen Bannes eines Dorfgerichtes 133.
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382 Dritter Pfennig. Der dritte Pfennig von der Busse und das dritte Schwert fällt den Schöffen zu 189. Drittel der Frau. Das Vermögen eines Verstorbenen soll nach Befriedigung der Glänbiger unter die Frau und die Kinder so getheilt werden, dass jene ein Drittel. diese zwei Drittel erhalten 31 1. 332. (33) (34.a) (35) (54 b) (81). Der Witwe fällt ein Drittel der Hinterlassenschaft ihres Mannes zu, dann ihr Bettgeräthe und ihre Kleider, ebenso ein Drittel des hinterlas- senen Silbers, Die Kleider des Verstorbenen gehören den Erben 324. Das der Witwe gebührende Drittel fällt wenn sie wieder heiratet nach ihrem Tode dem sie überlebenden Manne zu, wenn aus der zweiten Ehe Kinder entsprossen sind ; sonst hat dieser keinen Anspruch darauf, die Wittwe hätte ihm denn bei Lebzeiten damit ein Geschenk gemacht 337. Duellum vulnus, vulnus duelli. Kampferwunde. Strafe : der Verlust der Hand wenn sie vor den Geschwornen zugefügt wurde. Damit muss sich sowohl der Richter als der Kläger begnügen 4. An einem Todten kann man nicht mehr als eine Kampferwunde besagen. die übrigen sind als Blutrunst anzu- sehen 144. 146. Der Verwundete kann bei mehrern Wunden Mehrere an- klagen, wo sodann ein Jeder von ihnen eine Kampferwunde zu verantworten hat, oder auch nur einen von ihnen, dann aber nur wegen einer Kampfer- wunde; die anderen Wunden sind als Blutrunst anzusehen 146. Strafgelder wegen einer Kampferwunde 170. 181. 222. E. Ehehafte (èhafte) Noth entschuldigt das Nichterscheinen vor Gericht 36. 325. Ehrabschneidung und Verläumdung. Strafe (43. b und c). Eidgenossen werden mit einer Berufung nach Iglau gesendet und überbringen die Entscheidung 290, Emenda Wandel. Die Schöffen dürfen keine grössere Wandel beziehen als die. zu denen sie berechtigt sind 16. Wenn der Beklagte vor dem Richter und Geschwornen abwechselnd bejaht und verneint, verfällt er der Strafe von einem ferto 131. Wegen Beschimpfung vor Gericht 139. Wegen Wider- setzlichkeit gegen den Richter 140. Strafe desjenigen, der vor Gericht nicht schweigen will 141 ; derjenigen, die sich aussergerichtlich abfinden 143 : die ihre Klage nicht vollführen 145 ; der, die sich bei peinlicher Klage weigern Bürgschaft zu leisten 156: die Jemanden wegen Diebstals wiederholt un- begründet anklagen 160; wegen Lem 161. 181 ; wegen Kampferwunden 170. 181 : derjenige, die ohne Schöffen Urtheil finden wollen 171 : die einen Schöffen schmähen 172; Bestimmungen über die Grösse der Wandel bein grossen und kleinen Frevel 197; beim Schlagen an einem Werktage, ohne das Schwert zu ziehen 244; Wandel, die dem Richter und den Schöffen entfallen wegen Todtschlags, Lemde. Kampferwunden, Blutrunst, Friedbre- chens , Heimsuchung, Blabschlages, Vollaist, Wegelagerns u. s. w. 181. Wer einmal von den Schöffen gestraft wurde, darf um derselben Sache wil- len vom Kaiser und seinem Hofmeister nicht mehr gestraft werden 265. Neun marcae emendales werden zum Besten der Stadt verwendet 180. An einer durch die Schöffen festgesetzten Busse (gemachte Wandel R. II. 273) hat der Richter keinen Antheil 181. Die höchste Gerichtsbusse 276. Ver- theilung der Gerichtsbussen zwischen Richter und Schöffen 276.
382 Dritter Pfennig. Der dritte Pfennig von der Busse und das dritte Schwert fällt den Schöffen zu 189. Drittel der Frau. Das Vermögen eines Verstorbenen soll nach Befriedigung der Glänbiger unter die Frau und die Kinder so getheilt werden, dass jene ein Drittel. diese zwei Drittel erhalten 31 1. 332. (33) (34.a) (35) (54 b) (81). Der Witwe fällt ein Drittel der Hinterlassenschaft ihres Mannes zu, dann ihr Bettgeräthe und ihre Kleider, ebenso ein Drittel des hinterlas- senen Silbers, Die Kleider des Verstorbenen gehören den Erben 324. Das der Witwe gebührende Drittel fällt wenn sie wieder heiratet nach ihrem Tode dem sie überlebenden Manne zu, wenn aus der zweiten Ehe Kinder entsprossen sind ; sonst hat dieser keinen Anspruch darauf, die Wittwe hätte ihm denn bei Lebzeiten damit ein Geschenk gemacht 337. Duellum vulnus, vulnus duelli. Kampferwunde. Strafe : der Verlust der Hand wenn sie vor den Geschwornen zugefügt wurde. Damit muss sich sowohl der Richter als der Kläger begnügen 4. An einem Todten kann man nicht mehr als eine Kampferwunde besagen. die übrigen sind als Blutrunst anzu- sehen 144. 146. Der Verwundete kann bei mehrern Wunden Mehrere an- klagen, wo sodann ein Jeder von ihnen eine Kampferwunde zu verantworten hat, oder auch nur einen von ihnen, dann aber nur wegen einer Kampfer- wunde; die anderen Wunden sind als Blutrunst anzusehen 146. Strafgelder wegen einer Kampferwunde 170. 181. 222. E. Ehehafte (èhafte) Noth entschuldigt das Nichterscheinen vor Gericht 36. 325. Ehrabschneidung und Verläumdung. Strafe (43. b und c). Eidgenossen werden mit einer Berufung nach Iglau gesendet und überbringen die Entscheidung 290, Emenda Wandel. Die Schöffen dürfen keine grössere Wandel beziehen als die. zu denen sie berechtigt sind 16. Wenn der Beklagte vor dem Richter und Geschwornen abwechselnd bejaht und verneint, verfällt er der Strafe von einem ferto 131. Wegen Beschimpfung vor Gericht 139. Wegen Wider- setzlichkeit gegen den Richter 140. Strafe desjenigen, der vor Gericht nicht schweigen will 141 ; derjenigen, die sich aussergerichtlich abfinden 143 : die ihre Klage nicht vollführen 145 ; der, die sich bei peinlicher Klage weigern Bürgschaft zu leisten 156: die Jemanden wegen Diebstals wiederholt un- begründet anklagen 160; wegen Lem 161. 181 ; wegen Kampferwunden 170. 181 : derjenige, die ohne Schöffen Urtheil finden wollen 171 : die einen Schöffen schmähen 172; Bestimmungen über die Grösse der Wandel bein grossen und kleinen Frevel 197; beim Schlagen an einem Werktage, ohne das Schwert zu ziehen 244; Wandel, die dem Richter und den Schöffen entfallen wegen Todtschlags, Lemde. Kampferwunden, Blutrunst, Friedbre- chens , Heimsuchung, Blabschlages, Vollaist, Wegelagerns u. s. w. 181. Wer einmal von den Schöffen gestraft wurde, darf um derselben Sache wil- len vom Kaiser und seinem Hofmeister nicht mehr gestraft werden 265. Neun marcae emendales werden zum Besten der Stadt verwendet 180. An einer durch die Schöffen festgesetzten Busse (gemachte Wandel R. II. 273) hat der Richter keinen Antheil 181. Die höchste Gerichtsbusse 276. Ver- theilung der Gerichtsbussen zwischen Richter und Schöffen 276.
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383 Uebersichtliche Zusammenstellung der Wandel nach 181 und der Handfeste. Verbrechen Antheil des Richters Antheil der Schöffen Antheil des Forderers oder Selbschols Artikel der Iglauer Handfeste und Seitenzahl meines Buches : Deutsches Recht in Oesterreich im XIII. Jahrh. Todtschlag . . . . . . Leme. . . . . . . . . Kampferwunde . . . . Blutrunst. . . . . mit Worten Friedbrech« (mit Werken Heimsuchung. . . . . Plabslag . . . . . Vollaistan einem Todten Wegelagerung .. . . (ein kleiner Frevel) Angiessen . . . . . 5 Mark 3 Mark 2 Mark 16 Groschen 60 kurze Schillinge Strafe Strafe ein ein grosser Pfennig 2 Mark 1 Mark 1 Mark 8 Groschen (267) 30 kurze Sch jeder Schöffe der Hals der Hals ferto Besserung 10 Mark 7 Mark 1/2, Mark ein ferto 1 Mark a. 69. S. 270. a. 74. S. 280. B. ad 53 (Verlust d. Hand od Lösung m. 10 Mark). S. 246. a. 76. S. 282. a. 81. S. 287. a. 67. S. 259. a. 77. S. 283. 5 Groschen Enterben. Die Söhne wegen Widerspruchs gegen eine letztwillige Verfü- gung 290. Entführung. Bestrafung 217. Erbschaft. Bereits ausgestattete Kinder haben nicht gleiche Erbtheile mit den andern 61. Den ersten Anspruch auf die Hinterlassenschaft haben die Gläu- biger mit Berghandfesten oder dem Bergbuche, dann mit Privaturkunden. sodann die Erben und das Seelgeräthe 253. Sieh ferner Drittel der Frau. Ersitzung eines Erbes durch langon Besitz ohne alle Ansprache 307. F. Fenster vermauert (18). Fischer. Bestimmungen über sie 203. Forum reisitae (48. c). Frau. Die Frau hat blos das Recht über ihr Feiertagskleid letztwillig zu ver- fügen, ausser sie hat ein eigenes Vermögen, das sie dem Manne nicht ge- geben hat 123. Weiber können bei Nothzucht nicht Zeugen sein 154. wohl aber über den Verlust des Gewandes im Bade 200. Eine Frau kann nur mit ihrer Kleidung und dem Bettgewande gepfändet werden, wenn sie zu- gleich mit ihrem Manne gelobt hat 309. Der Mann führt die Sache der Frau vor Gericht 308. Zeugniss von zwei Frauen unzureichend (48. b). Sich ferner Drittel des Frau.
383 Uebersichtliche Zusammenstellung der Wandel nach 181 und der Handfeste. Verbrechen Antheil des Richters Antheil der Schöffen Antheil des Forderers oder Selbschols Artikel der Iglauer Handfeste und Seitenzahl meines Buches : Deutsches Recht in Oesterreich im XIII. Jahrh. Todtschlag . . . . . . Leme. . . . . . . . . Kampferwunde . . . . Blutrunst. . . . . mit Worten Friedbrech« (mit Werken Heimsuchung. . . . . Plabslag . . . . . Vollaistan einem Todten Wegelagerung .. . . (ein kleiner Frevel) Angiessen . . . . . 5 Mark 3 Mark 2 Mark 16 Groschen 60 kurze Schillinge Strafe Strafe ein ein grosser Pfennig 2 Mark 1 Mark 1 Mark 8 Groschen (267) 30 kurze Sch jeder Schöffe der Hals der Hals ferto Besserung 10 Mark 7 Mark 1/2, Mark ein ferto 1 Mark a. 69. S. 270. a. 74. S. 280. B. ad 53 (Verlust d. Hand od Lösung m. 10 Mark). S. 246. a. 76. S. 282. a. 81. S. 287. a. 67. S. 259. a. 77. S. 283. 5 Groschen Enterben. Die Söhne wegen Widerspruchs gegen eine letztwillige Verfü- gung 290. Entführung. Bestrafung 217. Erbschaft. Bereits ausgestattete Kinder haben nicht gleiche Erbtheile mit den andern 61. Den ersten Anspruch auf die Hinterlassenschaft haben die Gläu- biger mit Berghandfesten oder dem Bergbuche, dann mit Privaturkunden. sodann die Erben und das Seelgeräthe 253. Sieh ferner Drittel der Frau. Ersitzung eines Erbes durch langon Besitz ohne alle Ansprache 307. F. Fenster vermauert (18). Fischer. Bestimmungen über sie 203. Forum reisitae (48. c). Frau. Die Frau hat blos das Recht über ihr Feiertagskleid letztwillig zu ver- fügen, ausser sie hat ein eigenes Vermögen, das sie dem Manne nicht ge- geben hat 123. Weiber können bei Nothzucht nicht Zeugen sein 154. wohl aber über den Verlust des Gewandes im Bade 200. Eine Frau kann nur mit ihrer Kleidung und dem Bettgewande gepfändet werden, wenn sie zu- gleich mit ihrem Manne gelobt hat 309. Der Mann führt die Sache der Frau vor Gericht 308. Zeugniss von zwei Frauen unzureichend (48. b). Sich ferner Drittel des Frau.
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384 Friedensbruch. Wer sich Richter oder Schöffen mit den Waffen widersetzt, soll als Friedensbrecher enthauptet werden 185. Strafe des Bruches des von den Schöffen den Partheien dictirten christlichen Friedens 325. Wan- del für den Friedbruch mit Worten und mit Werken 181. Friedensbruch (62. b). Fruchtverkäufer sollen zur Prüfung des Masses Schöffen herbeirufen 204 Fürsprecher (Vorspreche, prolocutor, causidicus). Wenn ein Geschworner für Jemanden Vorspreche ist, darf er für ihn in dieser Sache kein Zeugniss ab- legen 26. Der Vorspreche soll mit den von ihm benannten Zeugen den Be- weis führen, die Parthei, die er vertritt. widerrufe denn diese Nennung als ihrem Willen entgegen 35. Kein Vorspreche kann bei Todtschlag und an- deren wichtigen Ehre, Leib und Vermögen betreffenden Angelegenheiten die Sache mehrerer Partheien führen 126. Wer vor seinem Vorsprechen vor Gericht spricht, verfällt der Strafe von zwölf Hellern 137. Sein Vorhal- ten beim Hilfseide 148. Verlust der Holung. Gebahren der Vorsprechen beim Tridingen um ein Erbe 227. Sowohl der Kläger als der Beklagte haben das Recht den Richter um einen Vorsprechen zu ersuchen 227. Wenn die Partheien die Vorsprechen nicht zahlen können, sollen die Schöffen ihnen einen Lohn aussetzen 257. Ein Vorspreche darf die Klage verantworten. ohne um Vorrede gebeten zu haben 326. Bei einem Processe wegen Geld- schuld kann derselbe Vorspreche die Klage des Klägers und des Beklagten führen 312; ebenso bei einem Processe wegen einer Erbschaft 236. Ein Vorspreche kann in deutscher Sprache gegen einen Böhmen und in böhmischer Sprache gegen einen Deutschen sprechen, wenn dies die Sprache seiner Partei ist 314. DerVorspreche steht auf der Bank mit unverrücktem Fusse 291; setzt seinen Fuss auf die Bank zum Zeichen seiner Berufung 266: dingt der Parthei alle ihre Rechte (behält sie ihnen vor, sichert sie ihnen) 305. 326 (Vgl. R. I. St, 84). Ein Vorspreche verfällt dann nicht, wenn er Jemanden mit rechtem Namen nennt und nicht hinzusetzt: oder wie er sonst mit Christennamen genannt ist 164. Auslagen für den Vorsprechen (13. b). G. Galgen (8.24). Gast (hospes) Begriff eines solchen zur Marktzeit 186. Ein Fremder darf nicht Pfänder aus det Stadt wegführen 110. Ein Bürger kann sich an die Güter eines Fremden in der Stadt halten, wenn dieser ihm seine Schuld nicht zu gehöriger Zeit zahlt 96, Gedringen. Jemanden von einem Gute verdrängen 305. Gehegte Bank 261. 261. Gemeinde. Eine Gemeinde kann sich nicht verliegen. Verrückung und Ver- brechung des Rasens und der Gemeinde 266. 292. Gemeinen. Die vier Gemeinen. Der Umfang ihrer Befugnisse 290. Gesessene Leute, um — und altgesessene Leute als Zeugen bei Gränzstreitig- keiten, über die Eigenschaft des Grundes und Bodens 292. Ein gesessener Mann 328. Gerichtes bitten 305.
384 Friedensbruch. Wer sich Richter oder Schöffen mit den Waffen widersetzt, soll als Friedensbrecher enthauptet werden 185. Strafe des Bruches des von den Schöffen den Partheien dictirten christlichen Friedens 325. Wan- del für den Friedbruch mit Worten und mit Werken 181. Friedensbruch (62. b). Fruchtverkäufer sollen zur Prüfung des Masses Schöffen herbeirufen 204 Fürsprecher (Vorspreche, prolocutor, causidicus). Wenn ein Geschworner für Jemanden Vorspreche ist, darf er für ihn in dieser Sache kein Zeugniss ab- legen 26. Der Vorspreche soll mit den von ihm benannten Zeugen den Be- weis führen, die Parthei, die er vertritt. widerrufe denn diese Nennung als ihrem Willen entgegen 35. Kein Vorspreche kann bei Todtschlag und an- deren wichtigen Ehre, Leib und Vermögen betreffenden Angelegenheiten die Sache mehrerer Partheien führen 126. Wer vor seinem Vorsprechen vor Gericht spricht, verfällt der Strafe von zwölf Hellern 137. Sein Vorhal- ten beim Hilfseide 148. Verlust der Holung. Gebahren der Vorsprechen beim Tridingen um ein Erbe 227. Sowohl der Kläger als der Beklagte haben das Recht den Richter um einen Vorsprechen zu ersuchen 227. Wenn die Partheien die Vorsprechen nicht zahlen können, sollen die Schöffen ihnen einen Lohn aussetzen 257. Ein Vorspreche darf die Klage verantworten. ohne um Vorrede gebeten zu haben 326. Bei einem Processe wegen Geld- schuld kann derselbe Vorspreche die Klage des Klägers und des Beklagten führen 312; ebenso bei einem Processe wegen einer Erbschaft 236. Ein Vorspreche kann in deutscher Sprache gegen einen Böhmen und in böhmischer Sprache gegen einen Deutschen sprechen, wenn dies die Sprache seiner Partei ist 314. DerVorspreche steht auf der Bank mit unverrücktem Fusse 291; setzt seinen Fuss auf die Bank zum Zeichen seiner Berufung 266: dingt der Parthei alle ihre Rechte (behält sie ihnen vor, sichert sie ihnen) 305. 326 (Vgl. R. I. St, 84). Ein Vorspreche verfällt dann nicht, wenn er Jemanden mit rechtem Namen nennt und nicht hinzusetzt: oder wie er sonst mit Christennamen genannt ist 164. Auslagen für den Vorsprechen (13. b). G. Galgen (8.24). Gast (hospes) Begriff eines solchen zur Marktzeit 186. Ein Fremder darf nicht Pfänder aus det Stadt wegführen 110. Ein Bürger kann sich an die Güter eines Fremden in der Stadt halten, wenn dieser ihm seine Schuld nicht zu gehöriger Zeit zahlt 96, Gedringen. Jemanden von einem Gute verdrängen 305. Gehegte Bank 261. 261. Gemeinde. Eine Gemeinde kann sich nicht verliegen. Verrückung und Ver- brechung des Rasens und der Gemeinde 266. 292. Gemeinen. Die vier Gemeinen. Der Umfang ihrer Befugnisse 290. Gesessene Leute, um — und altgesessene Leute als Zeugen bei Gränzstreitig- keiten, über die Eigenschaft des Grundes und Bodens 292. Ein gesessener Mann 328. Gerichtes bitten 305.
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385 Gerut, geruet (quiete). Besitz der Güter -gerut" und ohne alle Ansprache 294. 307. 309. Gespräch. Die Schöffen gehen vor Fällung des Urtheils an ein Gespräch 271. Zu getreuer Hand 305. Getreue Hand (34. d). Gewer und Gewalt. Die Vormünder haben die Güter der Weisen in Gewer und Gewalt, bis diese zu ihren vernünftigen Jahren kommen 305. Gläubiger. Von mehreren hat derjenige auf das Vermögen des Schuldners An- spruch, der sich früher meldet (2. f., 12. c., 19. b). Die Gläubiger eines Testamentars haben binnen Jahr und Tag ihre Schuldforderungen einzu- klagen (12.b). Creditores sunt propinquissimi heredes (2. f.. 12. c., 19. b.. 54. b). Gewicht und Maas (12. e.. 43. a., 44., 69). H. Hallenses (Heller). Zwölf machen einen Groschen 183. Hauptgeld=Capital im Gegensatz zu den Zinsen (Schaden) 294. 307. 309. Hausgeräth begreift weder silberne Gefässe und anderes silberne Geräthe noch auch des Mannes Kleider in sich 324. Heimsuchung. Strafe : der Hals 181. Heiratsleute. 229. 233. 234. 329. Ein ehelicher Sohn kann seiner Mutter nicht als Heiratsmann Zeugenschaft ablegen 226. Hereditas. (Erb, Eigen). Der Käufer muss den Kaufschilling früher zahlen, als der Verkäufer das Erbe auflässt 45. Der Käufer eines Erbes ist so lange verpflichtet die Satzgläubiger zu bezahlen, bis er den gezahlten Kaufschil- ling zurückfordert, oder wenn er selbst früher Gläubiger war, die Innehabung des Erbes aufgibt. Wer es dann von den Gläubigern übernimmt, auf den übergeht dieselbe Verpflichtung 83. Wo das Erbe gelegen ist; da soll man antworten 91. (48. c). resignatio hereditatis. Wenn Jemand sein Erbe vor Gericht aufgeben will, so darf er es erst nach Austragung der darauf geltend ge- machten Ansprüche in diesem oder dem nächstfolgenden Gerichte thun 46. impetitio heredidatis. Die auf ein Erbe erhobenen Ansprüche müssen binnen Jahr und Tag verfolgt werden 47. Das Vermögen eines Falschmünzers, Selbstmörders. Verräthers fällt der Gattin und den Kindern zu 48. Ein vor Richter und Schöffen aufgegebenes, Jahr und Tag ohne Ansprache besessenes Erbe kann nicht mehr angefochten werden 49. — appropriatio hereditatis. Derjenige, der einem Andern ein Erbe zueignet. verliert alles Recht darauf 52. obligatio hereditatis. (Versetzung 57. 63. 193). Von zwei Satzgläubigern erhält der den Vorzug, der sich das Erbe vom Richter zu- eignen lässt 56. Der spätere Satzgläubiger, dem der Richter ein Erbe zu- eignet, hat das Recht das Erbe zu verkaufen und dessen Räumung zu for- dern, wenn der frühere Satzgläubiger dem vorigen Eigenthümer noch die Innehabung belassen hat, doch muss dieser dann mit seiner Forderung be- friedigt werden 57. 107. Wenn dem Gläubiger einer Brotbank oder eines Ackers die Nutzniessung eingeräumt wird, so darf er sie nicht verkaufen, sondern muss warten, bis ihn der Eigenthümer befriedigt 58. Jedoch soll uach strengem Rechte der bezogene Nutzen nicht als Abschlagszahlung für Tomaschek, Schöffensprüche. 25
385 Gerut, geruet (quiete). Besitz der Güter -gerut" und ohne alle Ansprache 294. 307. 309. Gespräch. Die Schöffen gehen vor Fällung des Urtheils an ein Gespräch 271. Zu getreuer Hand 305. Getreue Hand (34. d). Gewer und Gewalt. Die Vormünder haben die Güter der Weisen in Gewer und Gewalt, bis diese zu ihren vernünftigen Jahren kommen 305. Gläubiger. Von mehreren hat derjenige auf das Vermögen des Schuldners An- spruch, der sich früher meldet (2. f., 12. c., 19. b). Die Gläubiger eines Testamentars haben binnen Jahr und Tag ihre Schuldforderungen einzu- klagen (12.b). Creditores sunt propinquissimi heredes (2. f.. 12. c., 19. b.. 54. b). Gewicht und Maas (12. e.. 43. a., 44., 69). H. Hallenses (Heller). Zwölf machen einen Groschen 183. Hauptgeld=Capital im Gegensatz zu den Zinsen (Schaden) 294. 307. 309. Hausgeräth begreift weder silberne Gefässe und anderes silberne Geräthe noch auch des Mannes Kleider in sich 324. Heimsuchung. Strafe : der Hals 181. Heiratsleute. 229. 233. 234. 329. Ein ehelicher Sohn kann seiner Mutter nicht als Heiratsmann Zeugenschaft ablegen 226. Hereditas. (Erb, Eigen). Der Käufer muss den Kaufschilling früher zahlen, als der Verkäufer das Erbe auflässt 45. Der Käufer eines Erbes ist so lange verpflichtet die Satzgläubiger zu bezahlen, bis er den gezahlten Kaufschil- ling zurückfordert, oder wenn er selbst früher Gläubiger war, die Innehabung des Erbes aufgibt. Wer es dann von den Gläubigern übernimmt, auf den übergeht dieselbe Verpflichtung 83. Wo das Erbe gelegen ist; da soll man antworten 91. (48. c). resignatio hereditatis. Wenn Jemand sein Erbe vor Gericht aufgeben will, so darf er es erst nach Austragung der darauf geltend ge- machten Ansprüche in diesem oder dem nächstfolgenden Gerichte thun 46. impetitio heredidatis. Die auf ein Erbe erhobenen Ansprüche müssen binnen Jahr und Tag verfolgt werden 47. Das Vermögen eines Falschmünzers, Selbstmörders. Verräthers fällt der Gattin und den Kindern zu 48. Ein vor Richter und Schöffen aufgegebenes, Jahr und Tag ohne Ansprache besessenes Erbe kann nicht mehr angefochten werden 49. — appropriatio hereditatis. Derjenige, der einem Andern ein Erbe zueignet. verliert alles Recht darauf 52. obligatio hereditatis. (Versetzung 57. 63. 193). Von zwei Satzgläubigern erhält der den Vorzug, der sich das Erbe vom Richter zu- eignen lässt 56. Der spätere Satzgläubiger, dem der Richter ein Erbe zu- eignet, hat das Recht das Erbe zu verkaufen und dessen Räumung zu for- dern, wenn der frühere Satzgläubiger dem vorigen Eigenthümer noch die Innehabung belassen hat, doch muss dieser dann mit seiner Forderung be- friedigt werden 57. 107. Wenn dem Gläubiger einer Brotbank oder eines Ackers die Nutzniessung eingeräumt wird, so darf er sie nicht verkaufen, sondern muss warten, bis ihn der Eigenthümer befriedigt 58. Jedoch soll uach strengem Rechte der bezogene Nutzen nicht als Abschlagszahlung für Tomaschek, Schöffensprüche. 25
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386 seine Forderungen gelten 59. Ein Haus verbrennt dem Satzgläubiger. wenn er nicht den Brand herausnimmt 63. Die Versetzung eines Erbes an Juden oder Christen darf nicht heimlich, sondern soll vor den Schöffen geschehen 193. Versetzung eines Erbes vor dem Gerichte (41). prescriptio hereditatis. Erwerb des Eigenthums an einem Erbe durch den ruhigen Besitz von Jahr und Tag 60. Hinrichtung. Von dem Vermögen eines Hingerichteten fallt ein Drittel an seine Frau, ein Drittel an die Erben, ein Drittel an die Stadt 331. Hofrichter als Vorsitzender des Gerichts in Caslau 305. Holung (helung, erholunge id est juris subventio seu indultum 122). Auch ein Geschworner hat die Holung 2. Holung (31 b). Verlust der Holung 226. Huben Ackers (lanei agriculturae) 308. J. Jahr und Tag. Verpflichtung des neu eintretenden Bürgers Jahr und Tag Uebles und Gutes mit der Stadt zu leiden 195. Impignoratio. Schmiede können Pferde zwar beim Beschlagen aber nicht wegen früherer oder anderer Ansprüche an die Eigenthümer als Pfand zurückbe- halten. Ausdehnung dieses Grundsatzes auf andere Gewerbsleute 121. Der Frau darf in Abwesenheit oder beim Tode ihres Mannes nicht ihr Bett- und Tischgeräthe gepfändet werden 206. Indisciplinatus (pro insolenciis gravibus). Ein solcher hat die Wahl entweder die Stadt durch Jahr und Tag zu meiden, zum Besten der Stadt neun Mark zu zahlen oder neun Tage lang allein im Gefängniss zu sitzen 180. Inquiriren eines Beklagten (30. c). Interdictio. Bestimmungen über das Verbieten des einem Gaste gehörigen Vermögens 194. Verbot auf Wein gelegt (59). Judex. Der König oder sein Stellvertreter kann den Richter und die Schöffen ihres Richtamtes zwar thatsächlich aber nicht rechtlich berauben 9. Der Richter vertritt einen elenden Mann 114 ; hat das Recht ein Verbrechen von Amtswegen zu rügen und zu bestrafen 115; hat darauf zu dringen. dass der Misshandelte klagt 116. Ohne Geheiss des Richters dürfen die Schöffen die Wunden nicht beschauen 125. Wenn der Richter die Befehle des Herrn nicht befolgt, verfällt er einer Strafe 129. Antheil des Richters an der Losung 257. Nicht der Richter. sondern der Rath hat die Richtschreiber. Unterschreiber, Marktmeister und andere Beamte des gemeinen Nutzens wegen einzusetzen 257. Der Richter soll sich aus dem Rathe entfernen. wenn es sich um ihn. oder um Zutheilung seines Antheils an der Busse an ihn handelt 189. Amtswirksamkeit des Richters (29. b); in peinlichen Sachen (30. a). Ein Richter wird von den Schöffen wegen ihres Antheils an den Gerichtsgebühren geklagt 276. Judicium peremptorium. (Panteyding, judicia generalia 322, Banngericht 280, gehegte Bank judicium bannitum 305, 326, judicium contestatun 321). Im Bannteiding citirt man nur einmal und verurtheilt auf der Stelle 38. Eine von einem Bannteiding in ein anderes Gericht geschobene Sache soll ganz so behandelt werden, wie im Bannteiding 39. Ein Rainbrecher soll den Rain in drei Tagen wieder herrichten, wenn im Bannteiding geteidingt
386 seine Forderungen gelten 59. Ein Haus verbrennt dem Satzgläubiger. wenn er nicht den Brand herausnimmt 63. Die Versetzung eines Erbes an Juden oder Christen darf nicht heimlich, sondern soll vor den Schöffen geschehen 193. Versetzung eines Erbes vor dem Gerichte (41). prescriptio hereditatis. Erwerb des Eigenthums an einem Erbe durch den ruhigen Besitz von Jahr und Tag 60. Hinrichtung. Von dem Vermögen eines Hingerichteten fallt ein Drittel an seine Frau, ein Drittel an die Erben, ein Drittel an die Stadt 331. Hofrichter als Vorsitzender des Gerichts in Caslau 305. Holung (helung, erholunge id est juris subventio seu indultum 122). Auch ein Geschworner hat die Holung 2. Holung (31 b). Verlust der Holung 226. Huben Ackers (lanei agriculturae) 308. J. Jahr und Tag. Verpflichtung des neu eintretenden Bürgers Jahr und Tag Uebles und Gutes mit der Stadt zu leiden 195. Impignoratio. Schmiede können Pferde zwar beim Beschlagen aber nicht wegen früherer oder anderer Ansprüche an die Eigenthümer als Pfand zurückbe- halten. Ausdehnung dieses Grundsatzes auf andere Gewerbsleute 121. Der Frau darf in Abwesenheit oder beim Tode ihres Mannes nicht ihr Bett- und Tischgeräthe gepfändet werden 206. Indisciplinatus (pro insolenciis gravibus). Ein solcher hat die Wahl entweder die Stadt durch Jahr und Tag zu meiden, zum Besten der Stadt neun Mark zu zahlen oder neun Tage lang allein im Gefängniss zu sitzen 180. Inquiriren eines Beklagten (30. c). Interdictio. Bestimmungen über das Verbieten des einem Gaste gehörigen Vermögens 194. Verbot auf Wein gelegt (59). Judex. Der König oder sein Stellvertreter kann den Richter und die Schöffen ihres Richtamtes zwar thatsächlich aber nicht rechtlich berauben 9. Der Richter vertritt einen elenden Mann 114 ; hat das Recht ein Verbrechen von Amtswegen zu rügen und zu bestrafen 115; hat darauf zu dringen. dass der Misshandelte klagt 116. Ohne Geheiss des Richters dürfen die Schöffen die Wunden nicht beschauen 125. Wenn der Richter die Befehle des Herrn nicht befolgt, verfällt er einer Strafe 129. Antheil des Richters an der Losung 257. Nicht der Richter. sondern der Rath hat die Richtschreiber. Unterschreiber, Marktmeister und andere Beamte des gemeinen Nutzens wegen einzusetzen 257. Der Richter soll sich aus dem Rathe entfernen. wenn es sich um ihn. oder um Zutheilung seines Antheils an der Busse an ihn handelt 189. Amtswirksamkeit des Richters (29. b); in peinlichen Sachen (30. a). Ein Richter wird von den Schöffen wegen ihres Antheils an den Gerichtsgebühren geklagt 276. Judicium peremptorium. (Panteyding, judicia generalia 322, Banngericht 280, gehegte Bank judicium bannitum 305, 326, judicium contestatun 321). Im Bannteiding citirt man nur einmal und verurtheilt auf der Stelle 38. Eine von einem Bannteiding in ein anderes Gericht geschobene Sache soll ganz so behandelt werden, wie im Bannteiding 39. Ein Rainbrecher soll den Rain in drei Tagen wieder herrichten, wenn im Bannteiding geteidingt
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387 wurde, sonst in vierzehn Tagen 135. Alles was vor gehegter Bank bekannt wird, hat Kraft 341. Art der Eröffnung (31. a). Juramentum. Der Kläger kann dem Beklagten ohne Einwilligung des Richters nicht den Eid nachsehen 7. Der Richter kann die Partheien zum Eide ohne Rüchsicht auf einen unter ihnen geschlossenen Vergleich nöthigen. wenn er den Verdacht hat, dass sie es gethan haben, um ihn um seine Strafgelder zu bringen 8. Jeder soll in der Sprache schwören, die er am besten versteht 22. Form des Eides beim Raub 27 : bei Verwundungen 28. Einwendungen gegen den Schwörenden müssen gemacht werden, bevor er die Finger zum Schwure aufhebt 30. Form des Eides eines Gewalthabers 3 1. Der Kläger soll den Werth der ihm zur Aufbewahrung gegebenen und in Verlust ge- rathenen Sache eidlich angeben 156. Wer dem ihm vorgeschriebenen Eid noch andere Wörter beifügt, der fällt mit dem Eide (ille cespicat, dubitat) 318. Jurgamentum purgationis (20). Form desselben (21, 31. c). Form des Zeugeneides (23). Juratus. Ein Geschworner darf in eigener Sache nicht Zeuge sein 1. Form des Schöffeneides 2. (68). Auch der Geschworne hat das Recht der Holung 2. Man kann sich durch Geschworne wirksamer vertheidigen, als man durch sie überwunden werden kann 10. Die Kraft ihres Zeugnisses bezieht sich blos auf das Weichbild der Stadt, doch können sie in gewissen Sachen auch in einer andern Stadt Zeugenschaft ablegen 20. Es genügt das Zeugniss eines einzigen Geschwornen in welcher Sache immer, es hätte sich denn der Beklagte selbst auf eine bestimmte Anzahl Schöffen berufen 21. 283. Der Geschworne beschwört seine Aussagen nur auf Verlangen der Gegenparthei 23. Dorfschöffen können innerhalb der Gränzen ihres Dorfes Zeugenschaft ablegen wie die Stadtschöffen 24. Bevor ein Geschworner den Eid ablegt, soll er solange über den Inhalt des abzulegenden Eides belehrt werden, bis er ihn begreift 29. Ein Geschworner ist nach seiner Resignation nur als ein einfacher Zeuge zu betrachten 130. In Iglau sind nur zwölf Schöffen 181. 257. Ihr Antheil an den Strafgeldern 181. 276. Die Schöffen sollen heimliche. der Stadt schädliche Zusammenrottungen bestrafen 189. Ge- schworne (68). Jus terrae (jus provinciale 225, Landrecht) 93. 290. (36, 82). K. Kapläne. Ihre Einkünfte und Besteuerung (7). Kaufschilling. Streit über die Höhe des Kaufschillings (45). Haftung für den Kaufschillingsrest (15. a. 37, 78. c. Bürgschaft dafür (45, 26) Knecht. Einen Knecht darf man nicht schlagen, sondern er soll dem Herrn den ihm zugefügten Schaden ersetzen 157. Einen Lehr(jungen)knocht darf man schlagen 157. König. Wenn der König bei einem Gerichte den Vorsitz führt, so soll er sich mit den einmal eingesetzten Strafgeldern begnügen 15. 17. Er darf keine grössere Strafgelder beziehen als die Richter 16. An den König fällt die Hälfte der fünfzig Mark Goldes als Strafe für eine Verwerfung des in Folge der Berufung ergangenen Urtheils 302. Küren Vormünder 305. 25*
387 wurde, sonst in vierzehn Tagen 135. Alles was vor gehegter Bank bekannt wird, hat Kraft 341. Art der Eröffnung (31. a). Juramentum. Der Kläger kann dem Beklagten ohne Einwilligung des Richters nicht den Eid nachsehen 7. Der Richter kann die Partheien zum Eide ohne Rüchsicht auf einen unter ihnen geschlossenen Vergleich nöthigen. wenn er den Verdacht hat, dass sie es gethan haben, um ihn um seine Strafgelder zu bringen 8. Jeder soll in der Sprache schwören, die er am besten versteht 22. Form des Eides beim Raub 27 : bei Verwundungen 28. Einwendungen gegen den Schwörenden müssen gemacht werden, bevor er die Finger zum Schwure aufhebt 30. Form des Eides eines Gewalthabers 3 1. Der Kläger soll den Werth der ihm zur Aufbewahrung gegebenen und in Verlust ge- rathenen Sache eidlich angeben 156. Wer dem ihm vorgeschriebenen Eid noch andere Wörter beifügt, der fällt mit dem Eide (ille cespicat, dubitat) 318. Jurgamentum purgationis (20). Form desselben (21, 31. c). Form des Zeugeneides (23). Juratus. Ein Geschworner darf in eigener Sache nicht Zeuge sein 1. Form des Schöffeneides 2. (68). Auch der Geschworne hat das Recht der Holung 2. Man kann sich durch Geschworne wirksamer vertheidigen, als man durch sie überwunden werden kann 10. Die Kraft ihres Zeugnisses bezieht sich blos auf das Weichbild der Stadt, doch können sie in gewissen Sachen auch in einer andern Stadt Zeugenschaft ablegen 20. Es genügt das Zeugniss eines einzigen Geschwornen in welcher Sache immer, es hätte sich denn der Beklagte selbst auf eine bestimmte Anzahl Schöffen berufen 21. 283. Der Geschworne beschwört seine Aussagen nur auf Verlangen der Gegenparthei 23. Dorfschöffen können innerhalb der Gränzen ihres Dorfes Zeugenschaft ablegen wie die Stadtschöffen 24. Bevor ein Geschworner den Eid ablegt, soll er solange über den Inhalt des abzulegenden Eides belehrt werden, bis er ihn begreift 29. Ein Geschworner ist nach seiner Resignation nur als ein einfacher Zeuge zu betrachten 130. In Iglau sind nur zwölf Schöffen 181. 257. Ihr Antheil an den Strafgeldern 181. 276. Die Schöffen sollen heimliche. der Stadt schädliche Zusammenrottungen bestrafen 189. Ge- schworne (68). Jus terrae (jus provinciale 225, Landrecht) 93. 290. (36, 82). K. Kapläne. Ihre Einkünfte und Besteuerung (7). Kaufschilling. Streit über die Höhe des Kaufschillings (45). Haftung für den Kaufschillingsrest (15. a. 37, 78. c. Bürgschaft dafür (45, 26) Knecht. Einen Knecht darf man nicht schlagen, sondern er soll dem Herrn den ihm zugefügten Schaden ersetzen 157. Einen Lehr(jungen)knocht darf man schlagen 157. König. Wenn der König bei einem Gerichte den Vorsitz führt, so soll er sich mit den einmal eingesetzten Strafgeldern begnügen 15. 17. Er darf keine grössere Strafgelder beziehen als die Richter 16. An den König fällt die Hälfte der fünfzig Mark Goldes als Strafe für eine Verwerfung des in Folge der Berufung ergangenen Urtheils 302. Küren Vormünder 305. 25*
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388 Kürschner (pellifices) Bestimmungen über sie 204. Sie dürfen den Hutmachern nicht wehren Felle zu kaufen und sie zu gerben 303. Kur. electio. quae vulgariter kur dicitur 180. 209. 276. L. Landschreiber 290. Landtafel 290 237. Freies in die Landtafel eingetragenes Gut (22, 36). Lapkae, lapkones (ein böhmisches Wort) Strassenräuber 279. Leistung, leisten 275. Leitkaufleute(litcopiales) als Zeugen eines am öffentlichen Markte abgeschlos- senen Kaufes 120. Dauer der Beweiskraft ihres Zeugnisses (46. a). Losung. Die Bürger sollen von ihren auserhalb der Stadt gelegenen Besitungen ebenfalls Losung zahlen 192. Antheil des Richters an der Losung 257. Die zinspflichtigen Leute eines Pfarrers zahlen der Gemeinde ebenfalls Losung und andere Auflagen und Abgaben 313. Bemessung des Betrags der Losung mit einem halben Groschen von jedem Schock des eidlich ange- gebenen Wertes der Besitzungen (in Kuttenberg) 301. Losung (78. b). Losunger haben das Recht zu pfänden, gefangen zu setzen und überhaupt Zwangsmassregeln zu gebrauchen 101. Nicht der Richter, sondern die Schöffen ermächtigen sie zu Auszahlungen aus dem als Losung eingegan- genen Gelde 257. M. Mark wird zu acht und vierzig Groschen berechnet (Vgl. Urk. v. J. 1315 Cod. dipl. Mor. R. 66. Ferner Sternberg. Urkb. p. 66. n. 51 ; quadraginta octo grosses denarios pro Marca computando) 181. Zwölf Groschen machen einen ferto (1 Groschen = 12 Heller) 196. 202. Vierzehn Groschen machen einen ferto (also die Mark zu sechs und fünfzig Groschen) 199. (Sieh C. d. M. VI. 180: per unum fertonem videlicet sedecim gros- sos denarios, und VII. 2. n. 757 sexaginta quatuor grossos de earum qua- libet cemputando). Markt. Bestimmungen darüber 186. Matrimonia. Eine heimliche Heirat bringt den Verlust der Erbschaft nicht mit sich 79. Rechtsstreit wegen Eingehung der Ehe 237. Mechanici. Bestimmungen über dieselben, wenn sie in die Stadt kommen 211 Mercipotales 262. Mercipotus 340. Morgengabe und Mitgift (dotalicium filiae) 229. 295. Bei der Morgengabe hat das Zeugniss der Heiratsleute vor dem der Todtbettleute den Vor- zug 267. Morg ensprache 36. Maniloquium, ubi quevis res gesta suum robur tenet et obtinet firmiter 308. Ein voller Rath, -da alle Dinge und Sachen Kraft neh- men und behalten" 307. 263. Mortificator. Unterschied von homicida. Ihre verschiedene Behandlung und Bestrafung 264. N. Nachvolger beim Eide — Eidgenossen (consacramentales) des sich durch den Eid Reinigenden (Waltsache, Sachwalt) 148.
388 Kürschner (pellifices) Bestimmungen über sie 204. Sie dürfen den Hutmachern nicht wehren Felle zu kaufen und sie zu gerben 303. Kur. electio. quae vulgariter kur dicitur 180. 209. 276. L. Landschreiber 290. Landtafel 290 237. Freies in die Landtafel eingetragenes Gut (22, 36). Lapkae, lapkones (ein böhmisches Wort) Strassenräuber 279. Leistung, leisten 275. Leitkaufleute(litcopiales) als Zeugen eines am öffentlichen Markte abgeschlos- senen Kaufes 120. Dauer der Beweiskraft ihres Zeugnisses (46. a). Losung. Die Bürger sollen von ihren auserhalb der Stadt gelegenen Besitungen ebenfalls Losung zahlen 192. Antheil des Richters an der Losung 257. Die zinspflichtigen Leute eines Pfarrers zahlen der Gemeinde ebenfalls Losung und andere Auflagen und Abgaben 313. Bemessung des Betrags der Losung mit einem halben Groschen von jedem Schock des eidlich ange- gebenen Wertes der Besitzungen (in Kuttenberg) 301. Losung (78. b). Losunger haben das Recht zu pfänden, gefangen zu setzen und überhaupt Zwangsmassregeln zu gebrauchen 101. Nicht der Richter, sondern die Schöffen ermächtigen sie zu Auszahlungen aus dem als Losung eingegan- genen Gelde 257. M. Mark wird zu acht und vierzig Groschen berechnet (Vgl. Urk. v. J. 1315 Cod. dipl. Mor. R. 66. Ferner Sternberg. Urkb. p. 66. n. 51 ; quadraginta octo grosses denarios pro Marca computando) 181. Zwölf Groschen machen einen ferto (1 Groschen = 12 Heller) 196. 202. Vierzehn Groschen machen einen ferto (also die Mark zu sechs und fünfzig Groschen) 199. (Sieh C. d. M. VI. 180: per unum fertonem videlicet sedecim gros- sos denarios, und VII. 2. n. 757 sexaginta quatuor grossos de earum qua- libet cemputando). Markt. Bestimmungen darüber 186. Matrimonia. Eine heimliche Heirat bringt den Verlust der Erbschaft nicht mit sich 79. Rechtsstreit wegen Eingehung der Ehe 237. Mechanici. Bestimmungen über dieselben, wenn sie in die Stadt kommen 211 Mercipotales 262. Mercipotus 340. Morgengabe und Mitgift (dotalicium filiae) 229. 295. Bei der Morgengabe hat das Zeugniss der Heiratsleute vor dem der Todtbettleute den Vor- zug 267. Morg ensprache 36. Maniloquium, ubi quevis res gesta suum robur tenet et obtinet firmiter 308. Ein voller Rath, -da alle Dinge und Sachen Kraft neh- men und behalten" 307. 263. Mortificator. Unterschied von homicida. Ihre verschiedene Behandlung und Bestrafung 264. N. Nachvolger beim Eide — Eidgenossen (consacramentales) des sich durch den Eid Reinigenden (Waltsache, Sachwalt) 148.
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389 Notarius Stadtschreiber. Rechte, Pflichten und Bezüge desselben 258. Er ist ein Diener der Stadt, kann daher nach Belieben abgelohnt werden 309 Er bekommt einen grossen Pfennig für die Zuschreibung des Bürgerrechts 195. Seine Gebühren (2. h). Nothrecht. Wer sein Geld an einem Andern mit Nothrecht erstanden hat, kann baares Geld, das er antrifft. mit Verbot belegen 97. 98. Nothwehr. personam et res suas defendendo. quod dicitur notwer 167. Beim Todtschlag 167. Als Ausflucht 222. Nothzucht. Der Beklagte muss das Zeugniss derer leiden, die die Wahrzeichen der Schändung bezeugen wollen 154. Eine Genothzüchtigte muss binnen drei Tagen klagen. sonst verliert sie ihr Recht 155. 316. Gegen die An- klage vertheidigt man sich metsecundo wirksamer als man mit Zeugen über- wunden wird 320. P. Pächter. Haftung für den Schaden (14). Pfandrecht. Wenn eine in die Bürgertafel eingetragene Schuld nicht am be- stimmten Tage gezahlt wird, so räumt der Richter das Pfandrecht ein 98. Bei der Pfändung darf man sich nicht anderer Leute Sachen zueignen 106. Derjenige, dem ein Pfandrecht eingeräumt wird, oder der ein richterliches Pfandrecht erhält, soll das Pfand in seiner Innunge und Gewalt haben, es wäre denn, dass die gepfändete Sache ohne Gefahr des Untergangs nicht übertragen werden kann 107. Eine gepachtete Bräu- oder Badpfanne darf nicht gepfändet werden. sondern nur der Ueberschuss des Nutzens über den Zins 108. Essende (lebende) Pfänder soll man drei Tage halten, dann kann man sie verkaufen 109. Beim Beweise des Pfandrechts auf unbeweglichen Gütern hat das Bürgerbuch den Vorzug vor dem Eide 174. Kömmt ein gepfändetes liegendes Gut zur Execution, so ist derjenige früher zu benach- richtigen, der eine ältere Verschreibung an demselben, bei fahrendem Gut derjenige, der es in seiner Gewalt hat 296. Verkauf des Pfandes (56. a). Plebanus. Alle einem Pfarrer zinszahlenden Leute in oder ausserhalb der Stadt sind ebenfalls der Losung und den übrigen Stadtauflagen unterworfen 313. Prangerium. Der Pranger bei Fischern 204, bei Bräuern 219. Preco. Regelung der Bezüge des Büttels 183. Privilegia. (Handfesten. Briefe). Handfesten mit Siegeln und Zeugen haben mehr Kraft als blosse Zeugnisse, selbst als die der Schöffen 64. Niemand kann das verläugnen. was unter seinem Siegel geschrieben ist 65. Eine Handfeste kann durch eine andere andere getödtet werden 66. Bedingun- gen, unter denen man sich auf Handfesten berufen kann 67. Mit einer un- zulänglichen Urkunde verliert man nicht mehr. als man durch sie beweisen will 68. Eine Urkunde verliert ihre Kraft durch eine wesentliche Aenderung 74. Offene Urkunden unter dem kleinen Siegel haben dieselbe Kraft wie unter dem grossen und mit Zeugenunterschriften 76. Ein Privilegium wird kraftlos durch Nichteinhaltung eines durch einen kaiserlichen Brief anbe- raumten Termins 238. Privilegien haben mehr Kraft als andere Bekennt- nisse 246. Briefe verlieren durch langen Nichtgebrauch ihre Kraft 256. Ein Fall. wo ein Brief kraftlos wird 303. Protess (Brodesser) kann für seinen Herrn zeugen, wenn er nicht dessen Leib-
389 Notarius Stadtschreiber. Rechte, Pflichten und Bezüge desselben 258. Er ist ein Diener der Stadt, kann daher nach Belieben abgelohnt werden 309 Er bekommt einen grossen Pfennig für die Zuschreibung des Bürgerrechts 195. Seine Gebühren (2. h). Nothrecht. Wer sein Geld an einem Andern mit Nothrecht erstanden hat, kann baares Geld, das er antrifft. mit Verbot belegen 97. 98. Nothwehr. personam et res suas defendendo. quod dicitur notwer 167. Beim Todtschlag 167. Als Ausflucht 222. Nothzucht. Der Beklagte muss das Zeugniss derer leiden, die die Wahrzeichen der Schändung bezeugen wollen 154. Eine Genothzüchtigte muss binnen drei Tagen klagen. sonst verliert sie ihr Recht 155. 316. Gegen die An- klage vertheidigt man sich metsecundo wirksamer als man mit Zeugen über- wunden wird 320. P. Pächter. Haftung für den Schaden (14). Pfandrecht. Wenn eine in die Bürgertafel eingetragene Schuld nicht am be- stimmten Tage gezahlt wird, so räumt der Richter das Pfandrecht ein 98. Bei der Pfändung darf man sich nicht anderer Leute Sachen zueignen 106. Derjenige, dem ein Pfandrecht eingeräumt wird, oder der ein richterliches Pfandrecht erhält, soll das Pfand in seiner Innunge und Gewalt haben, es wäre denn, dass die gepfändete Sache ohne Gefahr des Untergangs nicht übertragen werden kann 107. Eine gepachtete Bräu- oder Badpfanne darf nicht gepfändet werden. sondern nur der Ueberschuss des Nutzens über den Zins 108. Essende (lebende) Pfänder soll man drei Tage halten, dann kann man sie verkaufen 109. Beim Beweise des Pfandrechts auf unbeweglichen Gütern hat das Bürgerbuch den Vorzug vor dem Eide 174. Kömmt ein gepfändetes liegendes Gut zur Execution, so ist derjenige früher zu benach- richtigen, der eine ältere Verschreibung an demselben, bei fahrendem Gut derjenige, der es in seiner Gewalt hat 296. Verkauf des Pfandes (56. a). Plebanus. Alle einem Pfarrer zinszahlenden Leute in oder ausserhalb der Stadt sind ebenfalls der Losung und den übrigen Stadtauflagen unterworfen 313. Prangerium. Der Pranger bei Fischern 204, bei Bräuern 219. Preco. Regelung der Bezüge des Büttels 183. Privilegia. (Handfesten. Briefe). Handfesten mit Siegeln und Zeugen haben mehr Kraft als blosse Zeugnisse, selbst als die der Schöffen 64. Niemand kann das verläugnen. was unter seinem Siegel geschrieben ist 65. Eine Handfeste kann durch eine andere andere getödtet werden 66. Bedingun- gen, unter denen man sich auf Handfesten berufen kann 67. Mit einer un- zulänglichen Urkunde verliert man nicht mehr. als man durch sie beweisen will 68. Eine Urkunde verliert ihre Kraft durch eine wesentliche Aenderung 74. Offene Urkunden unter dem kleinen Siegel haben dieselbe Kraft wie unter dem grossen und mit Zeugenunterschriften 76. Ein Privilegium wird kraftlos durch Nichteinhaltung eines durch einen kaiserlichen Brief anbe- raumten Termins 238. Privilegien haben mehr Kraft als andere Bekennt- nisse 246. Briefe verlieren durch langen Nichtgebrauch ihre Kraft 256. Ein Fall. wo ein Brief kraftlos wird 303. Protess (Brodesser) kann für seinen Herrn zeugen, wenn er nicht dessen Leib-
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390 eigener ist 41. Ihre Züchtigung 157. Ueber den Liedlohn gedungener Brod- esser 199. Propinatio. Ausserhalb der Stadt darf Niemand ein Getränke ausschänken 182. 134. Proscriptus (ein Vorzalter). Die Gattin eines Geächteten kann ihr Vermögen zurückfordern 124. Ein von einem Dorfgericht Geächteter zahlt, wenn er mit diesem Gerichte sich einversteht. dem Strafrichter kein Strafgeld. son- dern nur dem Schreiber eine Gebühr für die Löschung aus dem Stadtbuche 133. Wer einen Geächteten beherbergt, der ist nicht dem Selbstschol, son- dern dem Richter verantwortlich und zwar mit der ganzen Verschuldung des Geächteten 134. Ein nicht wegen Uebelthaten Geächteter kann zur Ver- theidigung seines Erbes sich vor Gericht stellen. dann soll er aber wieder die Stadt verlassen 175. Kein Geächteter darf als solcher gelöscht werden. bevor er sich mit seinen Feinden abfindet 177. Der wegen eines Todschlags Geächtete soll die Stadt Jahr und Tag meiden. und wenn er die Huld seiner Widersacher gewonnen hat. noch dem Richter eine Mark und den Schöffen eine halbe Mark zahlen 257. Purkrecht (Erbzinsgeld, census hereditarius). Dieses soll nicht heimlich. sondern vor Richter und Schöffen aufgegeben werden 50. Es hört auf, wenn der Herr durch drei Jahre hintereinander weder Zins noch Pfänder dafür er- hält. und das Gut wird ein freies Erbe des Herrn 54. R. Rain. Wer einen Rain zwischen Ackern bricht oder zerstört, verfällt dem Gerich te mit einer Mark Goldes oder zehn Mark Silbers. Gegenüber dem Selbstschol (Beschädigten) ist er blos verpflichtet den Rain wiederherzustellen 135. Rath. Bestimmungen über ihn 188. Der neu eintretende Rath ist dem Richter nichts zu geben schuldig 257. Ein voller Rath 292; da alle Dinge Kraft. nehmen und behalten 307. Ueberantwortung eines Testamentes in vollem Rathe 290. Rathleute müssen in ihren Aussagen übereinstimmen, sonst gilt ihr Zeugniss nichts 240. 290. Raub. Wer wegen Raubes auf flüchtigem Fusse begriffen wird, ist als Räuber zu betrachten 163 163. Wer als Räuber (spoliator) zu betrachten ist 264. Recht. Das Recht gründet sich auf die Vernunft 122. Wer sich eigenmächtig in ein anderes Recht zieht, zahlt zehn Marken als Strafe 225. Bedingun- gen der Rechtsertheilung (2. a) Eine allgemeine Rechtsmittheilung ist verboten (2. g). Reraub 264. Ross. Ein verkauftes Ross soll man nach Landrecht freien 93. Im offenen Kriege geraubte Rosse kann man nicht anefangen 94. S. Schaden. Geld auf Jemandes Schaden soll man mit Wissen wenigstens eines Schöffen nehmen 127. Wenn Jemand ein Gut mit Nothrecht ersteht, so kann er zwar die Gerichtskosten nicht aber seinen Schaden dazu rechnen. 102. Schaden vom Gelde 275. Schadenersatz (5. 6.) (60).
390 eigener ist 41. Ihre Züchtigung 157. Ueber den Liedlohn gedungener Brod- esser 199. Propinatio. Ausserhalb der Stadt darf Niemand ein Getränke ausschänken 182. 134. Proscriptus (ein Vorzalter). Die Gattin eines Geächteten kann ihr Vermögen zurückfordern 124. Ein von einem Dorfgericht Geächteter zahlt, wenn er mit diesem Gerichte sich einversteht. dem Strafrichter kein Strafgeld. son- dern nur dem Schreiber eine Gebühr für die Löschung aus dem Stadtbuche 133. Wer einen Geächteten beherbergt, der ist nicht dem Selbstschol, son- dern dem Richter verantwortlich und zwar mit der ganzen Verschuldung des Geächteten 134. Ein nicht wegen Uebelthaten Geächteter kann zur Ver- theidigung seines Erbes sich vor Gericht stellen. dann soll er aber wieder die Stadt verlassen 175. Kein Geächteter darf als solcher gelöscht werden. bevor er sich mit seinen Feinden abfindet 177. Der wegen eines Todschlags Geächtete soll die Stadt Jahr und Tag meiden. und wenn er die Huld seiner Widersacher gewonnen hat. noch dem Richter eine Mark und den Schöffen eine halbe Mark zahlen 257. Purkrecht (Erbzinsgeld, census hereditarius). Dieses soll nicht heimlich. sondern vor Richter und Schöffen aufgegeben werden 50. Es hört auf, wenn der Herr durch drei Jahre hintereinander weder Zins noch Pfänder dafür er- hält. und das Gut wird ein freies Erbe des Herrn 54. R. Rain. Wer einen Rain zwischen Ackern bricht oder zerstört, verfällt dem Gerich te mit einer Mark Goldes oder zehn Mark Silbers. Gegenüber dem Selbstschol (Beschädigten) ist er blos verpflichtet den Rain wiederherzustellen 135. Rath. Bestimmungen über ihn 188. Der neu eintretende Rath ist dem Richter nichts zu geben schuldig 257. Ein voller Rath 292; da alle Dinge Kraft. nehmen und behalten 307. Ueberantwortung eines Testamentes in vollem Rathe 290. Rathleute müssen in ihren Aussagen übereinstimmen, sonst gilt ihr Zeugniss nichts 240. 290. Raub. Wer wegen Raubes auf flüchtigem Fusse begriffen wird, ist als Räuber zu betrachten 163 163. Wer als Räuber (spoliator) zu betrachten ist 264. Recht. Das Recht gründet sich auf die Vernunft 122. Wer sich eigenmächtig in ein anderes Recht zieht, zahlt zehn Marken als Strafe 225. Bedingun- gen der Rechtsertheilung (2. a) Eine allgemeine Rechtsmittheilung ist verboten (2. g). Reraub 264. Ross. Ein verkauftes Ross soll man nach Landrecht freien 93. Im offenen Kriege geraubte Rosse kann man nicht anefangen 94. S. Schaden. Geld auf Jemandes Schaden soll man mit Wissen wenigstens eines Schöffen nehmen 127. Wenn Jemand ein Gut mit Nothrecht ersteht, so kann er zwar die Gerichtskosten nicht aber seinen Schaden dazu rechnen. 102. Schaden vom Gelde 275. Schadenersatz (5. 6.) (60).
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391 Schicken auf Jemanden Jemanden etwas vermachen 327. Schlägerei. Strafe : zwei und eine halbe Mark (43 a). Schneider (sartores). wenn sie in die Stadt kommen 215. Ihre Rechte 216. Schöffe (scabinus). Wer einen Schöffen schlägt, verfällt mit zehn Marken 136. Wer ihm das Schwert nicht übergeben will, mit dreissig kurzen Schillingen, dem Richter mit sechzig 138. Bestimmungen über sie 189. Schöffen als Todbettleute 234. Wenn ein Schöffe als Zeuge sich auf seine Mitschöffen beruft, und diese nichts davon wissen wollen, so ist sein Zeugniss ungiltig 254. Bei Einräumung eines Tages für den Verzählten braucht blos ein Schöffe mit dem Richter an dem Buch zu sitzen 157. Das Zeugniss der Schöffen hat mehr Kraft als das Losungsregister 301. Sieh auch Juratus. Schon. Jus. quod vulgariter schon dicitur 80. Schonpfennig, der dem Gerichte zufällt 276. Schuld. Man beweist die Zahlung einer Schuld selbdritt, und ein solcher Be- weis hat den Vorzug vor dem durch Schöffen 99. Die Zahlung einer in die Bürgertafel eingetragenen Schuld kann man nur durch Schöffen beweisen 100. Eine in dem Bannteiding erstandene Schuld muss binnen drei Tagen gezahlt werden. widrigens der Richter die Pfändung bewilligt 101 : ebenso das Trinkgeld 103. Bei einer erstandenen Schuld hält man sich zuerst an das baare Geld, und ist keines vorhanden, so hilft der Richter Pfandes 105. Eine vor Schöffen einbekannte Schuld muss gezahlt werden 338. Wer sich eines Gutes unterwindet, muss die daran haftenden Schulden zahlen 304. Was der Schuldner vor Gericht eingesteht, muss er zahlen. den Rest ab- schwören 317. Löschung der Schuld aus den Büchern (42). Schuld und Gegenforderung (47 a). Schuldhaft. Der Gläubiger darf den Schuldner in eisernen Handfesseln in Schuldhaft halten, und soll ihn täglich mit dem vierten Theile eines Brodes und einem Krug Wasser nähren 224. Bestimmungen über den Schulden- arrest (15. 6). Schuldner kann überall aufgehalten werden (3.) (38). Schweigen. Folge davon (65. 71). Schwert. Was man für den Verlust eines Schwertes fordern darf 196. Strafe für die Entblössung eines Schwertes am Markttage 222. Selbscholdiger, Selbschol 90. Selgeret 81. 242. Ein letzter Wille, durch den Jemand als Vormund eines Seelgeräthes ernannt wird, hat auch für dessen Nachkommen Kraft 289. Sigillum majus et minus 76. Die Umschrift des Siegels, die den eigenen Namen enthält, hat mehr Kraft als das Holz und die Figur in der Mitte 77 Sicheres Geleit. (salvus conductus) 325. Spielgeld. Bestimmungen darüber 198. Stadtbrief hat den Vorzug vor dem Zeugniss der Schöffen 235. Stadttafel. Eine „Vorrichtniss" wegen eines Todtschlägers und der Bürg- schaft für ihn kommt in die Stadttafel 224. Stadtbuch 307. 326. 285. Statera plumbi. Bleiwage. Bestimmungen über den Gebrauch derselben 179. Steckbrief (83). Steine. Sand und Lehm auf dem Stadtgrunde kann Jederman für seinen Bedarf nehmen 201.
391 Schicken auf Jemanden Jemanden etwas vermachen 327. Schlägerei. Strafe : zwei und eine halbe Mark (43 a). Schneider (sartores). wenn sie in die Stadt kommen 215. Ihre Rechte 216. Schöffe (scabinus). Wer einen Schöffen schlägt, verfällt mit zehn Marken 136. Wer ihm das Schwert nicht übergeben will, mit dreissig kurzen Schillingen, dem Richter mit sechzig 138. Bestimmungen über sie 189. Schöffen als Todbettleute 234. Wenn ein Schöffe als Zeuge sich auf seine Mitschöffen beruft, und diese nichts davon wissen wollen, so ist sein Zeugniss ungiltig 254. Bei Einräumung eines Tages für den Verzählten braucht blos ein Schöffe mit dem Richter an dem Buch zu sitzen 157. Das Zeugniss der Schöffen hat mehr Kraft als das Losungsregister 301. Sieh auch Juratus. Schon. Jus. quod vulgariter schon dicitur 80. Schonpfennig, der dem Gerichte zufällt 276. Schuld. Man beweist die Zahlung einer Schuld selbdritt, und ein solcher Be- weis hat den Vorzug vor dem durch Schöffen 99. Die Zahlung einer in die Bürgertafel eingetragenen Schuld kann man nur durch Schöffen beweisen 100. Eine in dem Bannteiding erstandene Schuld muss binnen drei Tagen gezahlt werden. widrigens der Richter die Pfändung bewilligt 101 : ebenso das Trinkgeld 103. Bei einer erstandenen Schuld hält man sich zuerst an das baare Geld, und ist keines vorhanden, so hilft der Richter Pfandes 105. Eine vor Schöffen einbekannte Schuld muss gezahlt werden 338. Wer sich eines Gutes unterwindet, muss die daran haftenden Schulden zahlen 304. Was der Schuldner vor Gericht eingesteht, muss er zahlen. den Rest ab- schwören 317. Löschung der Schuld aus den Büchern (42). Schuld und Gegenforderung (47 a). Schuldhaft. Der Gläubiger darf den Schuldner in eisernen Handfesseln in Schuldhaft halten, und soll ihn täglich mit dem vierten Theile eines Brodes und einem Krug Wasser nähren 224. Bestimmungen über den Schulden- arrest (15. 6). Schuldner kann überall aufgehalten werden (3.) (38). Schweigen. Folge davon (65. 71). Schwert. Was man für den Verlust eines Schwertes fordern darf 196. Strafe für die Entblössung eines Schwertes am Markttage 222. Selbscholdiger, Selbschol 90. Selgeret 81. 242. Ein letzter Wille, durch den Jemand als Vormund eines Seelgeräthes ernannt wird, hat auch für dessen Nachkommen Kraft 289. Sigillum majus et minus 76. Die Umschrift des Siegels, die den eigenen Namen enthält, hat mehr Kraft als das Holz und die Figur in der Mitte 77 Sicheres Geleit. (salvus conductus) 325. Spielgeld. Bestimmungen darüber 198. Stadtbrief hat den Vorzug vor dem Zeugniss der Schöffen 235. Stadttafel. Eine „Vorrichtniss" wegen eines Todtschlägers und der Bürg- schaft für ihn kommt in die Stadttafel 224. Stadtbuch 307. 326. 285. Statera plumbi. Bleiwage. Bestimmungen über den Gebrauch derselben 179. Steckbrief (83). Steine. Sand und Lehm auf dem Stadtgrunde kann Jederman für seinen Bedarf nehmen 201.
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392 Strassenraub (spolium). Form des Eides des Beraubten und seiner Eides- helfer 27. Swer — Schwäher, Schwiegervater 290. T. Teloneum (teoloneum). Bestimmungen darüber 207, Testamentum (Geschäft 326, Beschiedbrief 290, 305. 328, 326). Ein Gut hinschicken — mit einem Gute letztwillig verfüigen 326. Eine letzte Wil- lenserklärung hat durch Jahr und Tag Kraft. wenn sie nicht widerrufen wird 62. Kraft des letzten Willens 328. Testimonium sieh Zeugenschaft. Todbettleute (totpetleut) 82. 234. 236. 285. 290. Man kann sie zur Zeu- genschaft zwingen 247. 260. Kraft ihres Zeugnisses 327. Sie können nicht zugleich Vormünder und Zeugen sein 305. 327. Todtschlag. Ueberweisung des Todschlägers durch Schöffen 162. Traditio. Strafe 158. Transsumpt. Die časlauer lassen sich von dem Rathe in Iglau ein Transsumpt ihrer Privilegien geben (6). Die Kuttenberger (9). Trinkgeld. Bestimmungen darüber 103. Tuchmacher (pannifices) Bestimmungen über sie 208. U. Unverständiges Benehmen eines Geschwornen gegen den Rath (44). Urtheil wieder Urtheil geiaget 230. Ein Urtheil strafen (arguere sententiam). Wer ein Urtheil straft, muss es mit eigenem Munde und unverzüglich thun 44. Der Vorspreche steht auf der Bank mit unverrücktem Fusse 284. Urtheile werden unbillig gestraft 245. 284. 285. 288. Verfahren bei der Urtheils- fällung 284. Der Richter fragt die Schöffen um ein Urtheil zwischen Klage und Antwort 285. Er wirft das Urtheil an die Schöffen 287. Er legt das Urtheil an die Schöffen 288. Art und Weise der Scheltung eines Ur- theils 286. V. Verläumdung. Strafe (79 a); eines Schöffen 277. Verlornes Geld. Beweis über die Menge desselben 221. Versäumniss. Wenn die Entscheidung einer Sache auf einen Gerichtstag ver- schoben ist, so zieht das Nichterscheinen die Sachfälligkeit nach sich 36. Verstümmlung. Strafe (52). Vertretung. Man hat das Recht alle zu vertreten, die man in seiner Gewalt hat 111. Eine verwundete oder misshandelte Frau kann sich selbst ver- treten 112. Der Richter vertritt einen elenden Mann 113. Verwandlung eines Waldes in einen Acker 51. Vier Bänke. Der Richter und die Schöffen sollen blos in den vier Bänken rich- ten ausser in bestimmten Fällen 188. Vollaist (opera homicidii) 164. 181. Vormund. Beweis der Vormundschaft mit Stadtbrief und Todbettmann 260. Der Vormund ist nicht verpflichtet das Vermögen des Mündels zu melioriren
392 Strassenraub (spolium). Form des Eides des Beraubten und seiner Eides- helfer 27. Swer — Schwäher, Schwiegervater 290. T. Teloneum (teoloneum). Bestimmungen darüber 207, Testamentum (Geschäft 326, Beschiedbrief 290, 305. 328, 326). Ein Gut hinschicken — mit einem Gute letztwillig verfüigen 326. Eine letzte Wil- lenserklärung hat durch Jahr und Tag Kraft. wenn sie nicht widerrufen wird 62. Kraft des letzten Willens 328. Testimonium sieh Zeugenschaft. Todbettleute (totpetleut) 82. 234. 236. 285. 290. Man kann sie zur Zeu- genschaft zwingen 247. 260. Kraft ihres Zeugnisses 327. Sie können nicht zugleich Vormünder und Zeugen sein 305. 327. Todtschlag. Ueberweisung des Todschlägers durch Schöffen 162. Traditio. Strafe 158. Transsumpt. Die časlauer lassen sich von dem Rathe in Iglau ein Transsumpt ihrer Privilegien geben (6). Die Kuttenberger (9). Trinkgeld. Bestimmungen darüber 103. Tuchmacher (pannifices) Bestimmungen über sie 208. U. Unverständiges Benehmen eines Geschwornen gegen den Rath (44). Urtheil wieder Urtheil geiaget 230. Ein Urtheil strafen (arguere sententiam). Wer ein Urtheil straft, muss es mit eigenem Munde und unverzüglich thun 44. Der Vorspreche steht auf der Bank mit unverrücktem Fusse 284. Urtheile werden unbillig gestraft 245. 284. 285. 288. Verfahren bei der Urtheils- fällung 284. Der Richter fragt die Schöffen um ein Urtheil zwischen Klage und Antwort 285. Er wirft das Urtheil an die Schöffen 287. Er legt das Urtheil an die Schöffen 288. Art und Weise der Scheltung eines Ur- theils 286. V. Verläumdung. Strafe (79 a); eines Schöffen 277. Verlornes Geld. Beweis über die Menge desselben 221. Versäumniss. Wenn die Entscheidung einer Sache auf einen Gerichtstag ver- schoben ist, so zieht das Nichterscheinen die Sachfälligkeit nach sich 36. Verstümmlung. Strafe (52). Vertretung. Man hat das Recht alle zu vertreten, die man in seiner Gewalt hat 111. Eine verwundete oder misshandelte Frau kann sich selbst ver- treten 112. Der Richter vertritt einen elenden Mann 113. Verwandlung eines Waldes in einen Acker 51. Vier Bänke. Der Richter und die Schöffen sollen blos in den vier Bänken rich- ten ausser in bestimmten Fällen 188. Vollaist (opera homicidii) 164. 181. Vormund. Beweis der Vormundschaft mit Stadtbrief und Todbettmann 260. Der Vormund ist nicht verpflichtet das Vermögen des Mündels zu melioriren
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393 297. 310. Wenn den Vormund ein Gut in Gewer und Gewalt zu getreuer Hand überlassen wird, bis die Mündel in die vernünftigen Jahre kommen, und diese sterben früher, so hat er das nächste Recht darauf 305. Der Vormund muss für die Güter der Waisen Caution legen (cautionem, fidei- jussores ponere) 310. Der Vormund ist über die seiner Treue und seinem Gewissen überlassenen Güter der Waisen den Verwandten keine Rechnung zu legen schuldig 268. Vormund soviel wie bevollmächtigter Vertreter 263. Vormund bei einer letztwilligen Verfügung tutor et provisor testamenti 326 327. testamentatores, tutores, distributores testamenti 291. Böhmisch po- ručník (49. 6). Vurgepot. (citatio). Vor den vier Bänken kann man Jemanden ohne Fürgebot klagen. Dieses ist nothwendig bei Klagen um Erb und Eigen oder bei solchen Klagen die an das Leben gehen, oder der Richter soll bei Klagen ohne Fürgebot in solchen Fällen den Geklagten über vierzehn Tagen in ein anderes Gericht bescheiden. Aber den Gerichtspersonen soll man nach dem Stadtrechte vorgebieten 85. Man braucht das Gericht in der Stadt nicht abzuwarten, sondern kann zu jeder Zeit vorgebieten 86. Die Citation soll drei nach einander folgende Gerichtstage geschehen 87. Eine citatio he- reditatis soll dreimal geschehen. Antwortet der Beklagte nicht zum dritten Male, so verliert er das Erbe 88. In diesem Fall soll das Fürgebot bei Zeiten geschehen 89. Wegen Ess- und Trinkwaaren darf man nur einmal fürgebieten 117. Wenn eine dreimalige Citation geschehen soll, und der Citirte wurde nur das erste Mal zu Hause getroffen, so ist die Citation rechts- kräftig. Wird er das erste Mal nicht angetroffen, so sind sie alle drei un- giltig 118. Ein bei der Citation nicht zu Hause Angetroffener ist bis zur Stunde des Gerichts nicht vor Gericht zu erscheinen schuldig 119. W. Wand. Jedes Haus soll seine eigene Wand und Wasserrinnen haben, aus- ser wenn sich die Nachbarn über eine einzige gemeinschaftliche einver- stehen 69. Warnen zu einem Urtheil 290. Wasser. Jeder soll sein Wasser auf seinem Erbe einfangen, damit es dem Nach- bar nicht schade 70. Mälzer, Badmeister u. s. w. sollen das Wasser so leiten, dass es keinen Schaden verursache 71. Wasserleitung (aquae ductus). Man ist jederzeit berechtigt die Ableitung des Wassers, das man einem Andern auf seinen Grund zu leiten erlaubt hat, von seinem Grunde zu fordern 73. Wegelagerung (insidiae viarum) 239. Ein Fall der Wegelagerung und des dadurch verwirkten Friedensbruches 181. 325. Werfen etwas an die Schöffen die Schöffen um ihr Urtheil fragen 271. Widerruf einer vor Gericht geschehenen Verschreibung (49 c). Willkür. Wer sich verwillkürt. der soll sich daran halten 25 1. 252. Z. Zeche. Auslöschung aus derselben (46 b). Streit zwischen zwei Zechen (74) Zehrung (czerunge) — Gerichtskosten zahlt der unterliegende Theil 399. Tomaschek, Schöffensprüche. 26
393 297. 310. Wenn den Vormund ein Gut in Gewer und Gewalt zu getreuer Hand überlassen wird, bis die Mündel in die vernünftigen Jahre kommen, und diese sterben früher, so hat er das nächste Recht darauf 305. Der Vormund muss für die Güter der Waisen Caution legen (cautionem, fidei- jussores ponere) 310. Der Vormund ist über die seiner Treue und seinem Gewissen überlassenen Güter der Waisen den Verwandten keine Rechnung zu legen schuldig 268. Vormund soviel wie bevollmächtigter Vertreter 263. Vormund bei einer letztwilligen Verfügung tutor et provisor testamenti 326 327. testamentatores, tutores, distributores testamenti 291. Böhmisch po- ručník (49. 6). Vurgepot. (citatio). Vor den vier Bänken kann man Jemanden ohne Fürgebot klagen. Dieses ist nothwendig bei Klagen um Erb und Eigen oder bei solchen Klagen die an das Leben gehen, oder der Richter soll bei Klagen ohne Fürgebot in solchen Fällen den Geklagten über vierzehn Tagen in ein anderes Gericht bescheiden. Aber den Gerichtspersonen soll man nach dem Stadtrechte vorgebieten 85. Man braucht das Gericht in der Stadt nicht abzuwarten, sondern kann zu jeder Zeit vorgebieten 86. Die Citation soll drei nach einander folgende Gerichtstage geschehen 87. Eine citatio he- reditatis soll dreimal geschehen. Antwortet der Beklagte nicht zum dritten Male, so verliert er das Erbe 88. In diesem Fall soll das Fürgebot bei Zeiten geschehen 89. Wegen Ess- und Trinkwaaren darf man nur einmal fürgebieten 117. Wenn eine dreimalige Citation geschehen soll, und der Citirte wurde nur das erste Mal zu Hause getroffen, so ist die Citation rechts- kräftig. Wird er das erste Mal nicht angetroffen, so sind sie alle drei un- giltig 118. Ein bei der Citation nicht zu Hause Angetroffener ist bis zur Stunde des Gerichts nicht vor Gericht zu erscheinen schuldig 119. W. Wand. Jedes Haus soll seine eigene Wand und Wasserrinnen haben, aus- ser wenn sich die Nachbarn über eine einzige gemeinschaftliche einver- stehen 69. Warnen zu einem Urtheil 290. Wasser. Jeder soll sein Wasser auf seinem Erbe einfangen, damit es dem Nach- bar nicht schade 70. Mälzer, Badmeister u. s. w. sollen das Wasser so leiten, dass es keinen Schaden verursache 71. Wasserleitung (aquae ductus). Man ist jederzeit berechtigt die Ableitung des Wassers, das man einem Andern auf seinen Grund zu leiten erlaubt hat, von seinem Grunde zu fordern 73. Wegelagerung (insidiae viarum) 239. Ein Fall der Wegelagerung und des dadurch verwirkten Friedensbruches 181. 325. Werfen etwas an die Schöffen die Schöffen um ihr Urtheil fragen 271. Widerruf einer vor Gericht geschehenen Verschreibung (49 c). Willkür. Wer sich verwillkürt. der soll sich daran halten 25 1. 252. Z. Zeche. Auslöschung aus derselben (46 b). Streit zwischen zwei Zechen (74) Zehrung (czerunge) — Gerichtskosten zahlt der unterliegende Theil 399. Tomaschek, Schöffensprüche. 26
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394 Zeugenschaft (testimonium). Der Vater kann für seinen Sohn keine Zeugen- schaft ablegen 3. Wenn die Zeugen dem Richter oder der Gegenparthei verdächtig sind, so können sie abgesondert verhört werden, bevor sie die Hand auf das Kreuz legen 5. Die Geschwornen müssen jedoch auf Verlan- gen der Parthei einen Eid darauf ablegen, dass sie diese Theilung der Zeu- gen nicht aus Partheilichkeit sondern der Gerechtigkeit wegen vornehmen 6. Arten der Zeugen: nuptiales (Heiratleute), testamentatores (Todbett- leute), litcopiales (Leitkaufleute), arbitri (Rathsleute, Schiedsleute). Von diesen müssen wenigstens zwei sein 32. 283. Dauer der Beweiskraft die- ser Zeugnisse (23 b), der Hochzeitsverabredungen (27, 40 b), der Leit- käufer (46 a). Zahl der Zeugen bei einem Testamente (25). Der Klä- ger mit zwei der in 32 genannten Zeugen hat den Vorzug vor dem Beklag- ten mit einem 33. Die Zeugen müssen auf dem Kreuze ihre Eigenschaft beschwören, und dann bei ihrer Treue und Seele sagen, was sie von der Sache wissen, ausser die Gegenparthei enthebt sie dessen 34. Die Zeugen können zur Ablegung ihres Zeugnisses vor Gericht gezwungen werden 37. (63). Schwiegersöhne können gegen ihre Schwiegermutter nicht Zeugen- schaft ablegen 43. Geschworne haben als Zeugen den Vorzug vor den Testamentatoren 78. Bei Wunden oder Todtschlag müssen die Zeugen ge- sessene Zeugen sein 149. Begriff eines gesessenen Zeugen (auch derjenige der blos Burgrecht oder Zins zahlt) 150. Zeugnisse verlieren durch langen Nichtgebrauch ihre Kraft 256. Ein Unschuldiger ist mit seiner Verthei- digung in einer rechtlich günstigeren Stellung, als der. der ihn mit sieben Zeugen überwinden will 336. Zeugniss um- und altgesessener Zeugen 292. Die Zeugnisse der in 32 genannten Zeugen müssen binnen Jahr und Tag ins Bergbuch kommen oder mit Briefen bewahrt werden, sonst müssen sie ihr Zeugniss mit ihrem Eide behalten 298. 300. Das Zeugniss der Heiratleute ist giltig, wenn sie auch Vormünder oder Eidame derjenigen sind, für die sie zeugen sollen 299. Wenn Jemand dem Andern seine Zeugenschaft verweigert, so ist er ihm dafür busswürdig 261. (census). Wegen nicht gezahlten Zinses hat man das Recht zu pfänden 53. Der Hausherr kann jedoch wegen rückständigen Zinses das Pfand- recht des Richters nicht wehren 55. Die Bürger sollen auch das ihnen von ihren ausserstädtischen Besitzungen entfallende Zinsgeld verlosungen 192. Kauf eines ewigen, freien, jährlichen Zinses von zwanzig Schock Groschen an einem Hof und Erbe um zwei hundert Schock Groschen 308. Zehn Schock um hundert Schock. Wenn man einen versessenen (fälligen) Zins lange nicht fordert, so verjährt er 319. Ewiger jährlicher Zins (census annuus perpetuus) 291. 266. Zinsgeld (77. 78 c). Zins
394 Zeugenschaft (testimonium). Der Vater kann für seinen Sohn keine Zeugen- schaft ablegen 3. Wenn die Zeugen dem Richter oder der Gegenparthei verdächtig sind, so können sie abgesondert verhört werden, bevor sie die Hand auf das Kreuz legen 5. Die Geschwornen müssen jedoch auf Verlan- gen der Parthei einen Eid darauf ablegen, dass sie diese Theilung der Zeu- gen nicht aus Partheilichkeit sondern der Gerechtigkeit wegen vornehmen 6. Arten der Zeugen: nuptiales (Heiratleute), testamentatores (Todbett- leute), litcopiales (Leitkaufleute), arbitri (Rathsleute, Schiedsleute). Von diesen müssen wenigstens zwei sein 32. 283. Dauer der Beweiskraft die- ser Zeugnisse (23 b), der Hochzeitsverabredungen (27, 40 b), der Leit- käufer (46 a). Zahl der Zeugen bei einem Testamente (25). Der Klä- ger mit zwei der in 32 genannten Zeugen hat den Vorzug vor dem Beklag- ten mit einem 33. Die Zeugen müssen auf dem Kreuze ihre Eigenschaft beschwören, und dann bei ihrer Treue und Seele sagen, was sie von der Sache wissen, ausser die Gegenparthei enthebt sie dessen 34. Die Zeugen können zur Ablegung ihres Zeugnisses vor Gericht gezwungen werden 37. (63). Schwiegersöhne können gegen ihre Schwiegermutter nicht Zeugen- schaft ablegen 43. Geschworne haben als Zeugen den Vorzug vor den Testamentatoren 78. Bei Wunden oder Todtschlag müssen die Zeugen ge- sessene Zeugen sein 149. Begriff eines gesessenen Zeugen (auch derjenige der blos Burgrecht oder Zins zahlt) 150. Zeugnisse verlieren durch langen Nichtgebrauch ihre Kraft 256. Ein Unschuldiger ist mit seiner Verthei- digung in einer rechtlich günstigeren Stellung, als der. der ihn mit sieben Zeugen überwinden will 336. Zeugniss um- und altgesessener Zeugen 292. Die Zeugnisse der in 32 genannten Zeugen müssen binnen Jahr und Tag ins Bergbuch kommen oder mit Briefen bewahrt werden, sonst müssen sie ihr Zeugniss mit ihrem Eide behalten 298. 300. Das Zeugniss der Heiratleute ist giltig, wenn sie auch Vormünder oder Eidame derjenigen sind, für die sie zeugen sollen 299. Wenn Jemand dem Andern seine Zeugenschaft verweigert, so ist er ihm dafür busswürdig 261. (census). Wegen nicht gezahlten Zinses hat man das Recht zu pfänden 53. Der Hausherr kann jedoch wegen rückständigen Zinses das Pfand- recht des Richters nicht wehren 55. Die Bürger sollen auch das ihnen von ihren ausserstädtischen Besitzungen entfallende Zinsgeld verlosungen 192. Kauf eines ewigen, freien, jährlichen Zinses von zwanzig Schock Groschen an einem Hof und Erbe um zwei hundert Schock Groschen 308. Zehn Schock um hundert Schock. Wenn man einen versessenen (fälligen) Zins lange nicht fordert, so verjährt er 319. Ewiger jährlicher Zins (census annuus perpetuus) 291. 266. Zinsgeld (77. 78 c). Zins
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Berichtigungen. Seite 4 Zeile 15 von oben Redaction statt Radaction. 4 . 20 Kreis statt Lreis. die praktische statt der praktischen. „ 27 Rechtsartikel statt Reichsartikel. 30 „ sich statt sieh. 10 1341 statt 1441. Rechtspflege statt Sechtspflege. 13 sechzigjährige statt achzigjährige. 13 24 desselben statt desse,ben. 2 von unten 14 Iglauern statt Iglanern. 3 15 6 16 nach lassen ein Beistrich. statt a. a. O.: Otto Steinbach. 21 imperialis statt imperiales. 22 " 26 Steinbach statt Steinbeck. 22 13 Conradus statt Conradicus. 35 3 von oben dem Codex D statt dem Codex C. 51 " 3 51 „ 16 von unten 178—219 statt 179—219. 131—177 statt 131—178. 5 . 17 .. 56 „ 5 von oben precipue statt preeique. 60 .. 4 von unten fellt die Nummer des Schöffenspruches: 16. 61 € 3 n. 4 von oben Diese Anmerkung gehört nicht zu diesem. son dern zum Schsp. 11. I von unten Homeyer statt Homeier. iudicio statt indicio. " . 22 hereditatum statt heredatum. — testamentatorum statt testamentorum. „ 22 I von oben der statt dor. „ uor statt nor. „ 23 „ 2 von unten Cedex B statt Codex C. stat statt sat 12 9 de eodem statt de eedem. losunge statt Losunge. 15 . 11 interdictionibus statt Interdictionibus. „ 11 statutis statt satutis. 62 64 66 77 95 99 . 102 „ 106 . 108 „ 108 109 „ 114 * . ☞
Berichtigungen. Seite 4 Zeile 15 von oben Redaction statt Radaction. 4 . 20 Kreis statt Lreis. die praktische statt der praktischen. „ 27 Rechtsartikel statt Reichsartikel. 30 „ sich statt sieh. 10 1341 statt 1441. Rechtspflege statt Sechtspflege. 13 sechzigjährige statt achzigjährige. 13 24 desselben statt desse,ben. 2 von unten 14 Iglauern statt Iglanern. 3 15 6 16 nach lassen ein Beistrich. statt a. a. O.: Otto Steinbach. 21 imperialis statt imperiales. 22 " 26 Steinbach statt Steinbeck. 22 13 Conradus statt Conradicus. 35 3 von oben dem Codex D statt dem Codex C. 51 " 3 51 „ 16 von unten 178—219 statt 179—219. 131—177 statt 131—178. 5 . 17 .. 56 „ 5 von oben precipue statt preeique. 60 .. 4 von unten fellt die Nummer des Schöffenspruches: 16. 61 € 3 n. 4 von oben Diese Anmerkung gehört nicht zu diesem. son dern zum Schsp. 11. I von unten Homeyer statt Homeier. iudicio statt indicio. " . 22 hereditatum statt heredatum. — testamentatorum statt testamentorum. „ 22 I von oben der statt dor. „ uor statt nor. „ 23 „ 2 von unten Cedex B statt Codex C. stat statt sat 12 9 de eodem statt de eedem. losunge statt Losunge. 15 . 11 interdictionibus statt Interdictionibus. „ 11 statutis statt satutis. 62 64 66 77 95 99 . 102 „ 106 . 108 „ 108 109 „ 114 * . ☞
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396 Seite 118 Zeile 22 von oben 205 statt 505. 12 von unten de statt do. ^ ^ 121 121 198 205 221 230 231 241 251 252 252 252 252 252 253 253 256 "3a 276 278 279 283 285 288- 289 296 297 320 329 351 2 B 6 9 — sz s > 5 15 " sprech statt sprech. ron oben primo statt prima. m brasiare statt bresiare. von unten gefugt statt gefugs. von oben peremptorius statt peremtoricus. von unten Ssp. statt Sch.-Spr. von oben gnaden statt guaden vonunten consequatur statt sonsequatur. von oben toho statt soho. a chtie statt schtie. " przisezneho statt przisczneho. von unten prosilt mne statt prosiltmne. 3 nenie statt menie. von oben nezdalo statt uezdalo. a stiem statt astiem. von unten nobis statt snobi. von oben 334 statt 324. von unten Collin statt Kollin. von oben Parthei statt Parthie. = Œaslau statt Caslau. von unten ebenso von oben Collin statt Kollin. 13 von unten Laudtafel statt Lundtafel. 2 von oben Mitbürger statt Mitbürgar. = P}ibislau statt Pribislau. В zu neben ihm der Zusetz: sollen. “ fällt nach propadli der Beistrich weg. Zwei statt Jwei. Der letzte Satz scheint mir nachträglich der wahren Sinn des böhmischen Originals nicht zı treffen. Dieser scheint vielmehr der zu sein Doch wüssten sie (die Tglauer) sich darübe zu trósten, weil ihnen weder früher noch jetz etwas an den Collinern gelegen wire.
396 Seite 118 Zeile 22 von oben 205 statt 505. 12 von unten de statt do. ^ ^ 121 121 198 205 221 230 231 241 251 252 252 252 252 252 253 253 256 "3a 276 278 279 283 285 288- 289 296 297 320 329 351 2 B 6 9 — sz s > 5 15 " sprech statt sprech. ron oben primo statt prima. m brasiare statt bresiare. von unten gefugt statt gefugs. von oben peremptorius statt peremtoricus. von unten Ssp. statt Sch.-Spr. von oben gnaden statt guaden vonunten consequatur statt sonsequatur. von oben toho statt soho. a chtie statt schtie. " przisezneho statt przisczneho. von unten prosilt mne statt prosiltmne. 3 nenie statt menie. von oben nezdalo statt uezdalo. a stiem statt astiem. von unten nobis statt snobi. von oben 334 statt 324. von unten Collin statt Kollin. von oben Parthei statt Parthie. = Œaslau statt Caslau. von unten ebenso von oben Collin statt Kollin. 13 von unten Laudtafel statt Lundtafel. 2 von oben Mitbürger statt Mitbürgar. = P}ibislau statt Pribislau. В zu neben ihm der Zusetz: sollen. “ fällt nach propadli der Beistrich weg. Zwei statt Jwei. Der letzte Satz scheint mir nachträglich der wahren Sinn des böhmischen Originals nicht zı treffen. Dieser scheint vielmehr der zu sein Doch wüssten sie (die Tglauer) sich darübe zu trósten, weil ihnen weder früher noch jetz etwas an den Collinern gelegen wire.
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