z 561 stránek
Titul
I
II
Obsah
III
IV
Předmluva
V
VI
VII
VIII
IX
X
XI
XII
XIII
XIV
XV
XVI
XVII
XVIII
XIX
XX
XXI
XXII
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XXIV
XXV
XXVI
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XXXI
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Edice
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Název:
Das böhmische Bergrecht des Mittelalters auf der Grundlage des Bergrechts von Iglau
Autor:
Zycha, Adolf
Rok vydání:
1900
Místo vydání:
Berlin
Počet stran celkem:
561
Počet stran předmluvy plus obsahu:
XLIV+517
Obsah:
- I: Titul
- III: Obsah
- V: Předmluva
- 1: Edice
- 509: Rejstřík
upravit
Strana I
Das böhmische Bergrecht des Mittelalters auf Grundlage des Bergrechts von Iglau. Von Prof. Dr. Adolf Zycha. Zweiter Band: Die Quellen des Iglauer Bergrechts. Mit Unterstützung der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu Wien. Berlin 1900 Verlag von Franz Vahlen W., Mohrenstrasse 13/14.
Das böhmische Bergrecht des Mittelalters auf Grundlage des Bergrechts von Iglau. Von Prof. Dr. Adolf Zycha. Zweiter Band: Die Quellen des Iglauer Bergrechts. Mit Unterstützung der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu Wien. Berlin 1900 Verlag von Franz Vahlen W., Mohrenstrasse 13/14.
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Inhalt des lI. Bandes. Seite A. Vorbericht. 1. Der Bestand der Quellen des I. B. R. . . . . . . 2. Entstehung und Würdigung der Texte . . . . . . 3. Die bisherigen Drucke . . . . . . . . 4. Bemerkungen zur Ausgabe . . . . . . . . . B. Ausgabe des urkundlichen Materiales. I. Die beiden Redactionen der Stadthandfeste. . 1. Die Urkunde A . . . . . . 2. Die Urkunde B . . . . . . . . II. Das Deutsche Iglauer Bergrecht . . . . . III. Die Constitutiones juris metallici Wenzels II. IV. Die Spruchpraxis des Oberhofs Iglau in Berg- sachen. In systematischer Ordnung. . 1. Von der Erwerbung gemessener Berge. No. 1—13 2. Die Antheilsrechte Dritter. Verhältnis zum Grundeigen- thum. No. 14—33 . . . . . . . . . . . 3. Vom Rechte der Lehenschaften. No. 34—42 . . . . 4. Von den Rechten der Berge, Lehen und Lehenschaften gegen einander. No. 43—69 a . . . . . . . . . . . . . 5. Das Stollenrecht. No. 70—77 6. Gewerkschaftliche Rechtsverhältnisse. No. 78—80 . . . 7. Von der Bauhafthaltung der Bergwerke und Stollen und dem Verluste der Bergbaurechte. No. 81—87 . . . . . 8. Verüusserung, Verpfändung und Exequierung von Berg- werken und Bergtheilen. No. 88—95 . . . . . . 9. Von den Hütten. No. 96—100 . . . . . . . 10. Rechte, betreffend die Amtsleute. No. 101—104 11. Gerichtliche Competenz und Verfahren in Bergsachen. No. 105—118 . . . . . . . . . . . . . . . . V. Beispiele von 1glauer Mutungen aus dem 16. Jahr- . . . . . . . . . . . . . . . hundert . . . . . . . . Personen- und Ortsregister . . . . . . XXII XXVI XXXIII 1 8 18 40 298 325 339 360 441. 449 455 468 481 487 490 501 509 V Die Erläuterung der abgekürzten Quellencitate s. unten S. 2, jene der Literaturcitate im I. Band. I
Inhalt des lI. Bandes. Seite A. Vorbericht. 1. Der Bestand der Quellen des I. B. R. . . . . . . 2. Entstehung und Würdigung der Texte . . . . . . 3. Die bisherigen Drucke . . . . . . . . 4. Bemerkungen zur Ausgabe . . . . . . . . . B. Ausgabe des urkundlichen Materiales. I. Die beiden Redactionen der Stadthandfeste. . 1. Die Urkunde A . . . . . . 2. Die Urkunde B . . . . . . . . II. Das Deutsche Iglauer Bergrecht . . . . . III. Die Constitutiones juris metallici Wenzels II. IV. Die Spruchpraxis des Oberhofs Iglau in Berg- sachen. In systematischer Ordnung. . 1. Von der Erwerbung gemessener Berge. No. 1—13 2. Die Antheilsrechte Dritter. Verhältnis zum Grundeigen- thum. No. 14—33 . . . . . . . . . . . 3. Vom Rechte der Lehenschaften. No. 34—42 . . . . 4. Von den Rechten der Berge, Lehen und Lehenschaften gegen einander. No. 43—69 a . . . . . . . . . . . . . 5. Das Stollenrecht. No. 70—77 6. Gewerkschaftliche Rechtsverhältnisse. No. 78—80 . . . 7. Von der Bauhafthaltung der Bergwerke und Stollen und dem Verluste der Bergbaurechte. No. 81—87 . . . . . 8. Verüusserung, Verpfändung und Exequierung von Berg- werken und Bergtheilen. No. 88—95 . . . . . . 9. Von den Hütten. No. 96—100 . . . . . . . 10. Rechte, betreffend die Amtsleute. No. 101—104 11. Gerichtliche Competenz und Verfahren in Bergsachen. No. 105—118 . . . . . . . . . . . . . . . . V. Beispiele von 1glauer Mutungen aus dem 16. Jahr- . . . . . . . . . . . . . . . hundert . . . . . . . . Personen- und Ortsregister . . . . . . XXII XXVI XXXIII 1 8 18 40 298 325 339 360 441. 449 455 468 481 487 490 501 509 V Die Erläuterung der abgekürzten Quellencitate s. unten S. 2, jene der Literaturcitate im I. Band. I
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A. Vorbericht. 1. Der Bestand der Quellen des Iglauer Bergrechtes. a. Urkunden. 1. U—A. Pergamentblatt im Iglauer Stadtarchiv, 92 cm lang, 45 em breit, auf beiden Seiten mit kleiner, gedrängter Schrift beschrieben; an verblassten Seidenschnüren zwei Siegel aus gebräuntem Wachs, ein kleineres. von König Wenzel I. mit der Umschrift: IN. MANV. SCTI. WENCEZLAI. † PAX. REG. WENCESLAI und auf der Reversseite: SCTVS. WENCEZLAVS. BOEMOR. DVX. +, und ein grösseres von Mark- graf Premysl Ottokar mit der Umschrift: S. PREMIZL. FILII. REG. BOEMOR. MARCHIONIS. MORAVIE.1) Mitte Saec. XIII. Die Stadt- handfeste von Iglau. Beginnt: In nomine domini. Amen. Nos Wencezaus (sic) dei gracia rex Bohemie et Morauie u. s. w.; folgen die Privilegien der Stadt, sodann, auf die Rückseite des Blattes hinüberreichend, die Bürger- statuten in Stadtrechtsangelegenheiten, endlich nach einem unbeschriebenen Raum von 8 linierten Zeilen die bergrechtlichen Statuten auf 15 Zeilen; der Rest der Rückseite, etwa 30 cm, ist unliniert. Am Rande etliche, fast unleserliche Vermerke über den Inhalt einzelner wichtiger Bestimmungen. 2. U—B. Pergamentblatt im Iglauer Stadtarchiv, 82 em lang, 68 em breit, mit kleiner Schrift auf einer Seite beschrieben; an Seiden- schnüren das dreieckige Siegel der Stadt Iglau mit der Umschrift: S. IVDICIS. ET. CIVIVM. IN. YGLA. Zweite Hälfte des Saec. XIII. Die jüngere Redaction der Stadthandfeste. Beginnt: In nomine domini nostri. Amen. Nos Wenceslaus dei gracia rex Bohemie et marchio Morauie u. s. w. Den Bergstatuten (auf 16 Zeilen bis Ende des Blattes) geht ein freier Raum von 5 linierten Zeilen voraus.2) 3. In. Pergamentblatt im Iglauer Stadtarchiv, 66 cm lang, 53 em breit, auf einer Seite beschrieben; an leinenen Schnüren das Iglauer Stadt- siegel mit der gleichen Umschrift wie oben. Anfangs Saec. XIV. Das Deutsche Iglauer Bergrecht in der 2. Redaction. Beginnt: Dicz 1) Vgl. Tomaschek D. R. S. 29 ff.; Sternberg II S. 14 ff. Die erste Seite der Urkunde geben die Mon. graph, medii aevi wieder, ein Facsimile der ersten zwei Zeilen dieser wie der folgenden Urkunde enthält Chlumecky S. 1. Die Siegel sind abgebildet hei Sternberg a. a O. Titelblatt. 2) Vgl. Tomaschek a. a. O. S. 31.
A. Vorbericht. 1. Der Bestand der Quellen des Iglauer Bergrechtes. a. Urkunden. 1. U—A. Pergamentblatt im Iglauer Stadtarchiv, 92 cm lang, 45 em breit, auf beiden Seiten mit kleiner, gedrängter Schrift beschrieben; an verblassten Seidenschnüren zwei Siegel aus gebräuntem Wachs, ein kleineres. von König Wenzel I. mit der Umschrift: IN. MANV. SCTI. WENCEZLAI. † PAX. REG. WENCESLAI und auf der Reversseite: SCTVS. WENCEZLAVS. BOEMOR. DVX. +, und ein grösseres von Mark- graf Premysl Ottokar mit der Umschrift: S. PREMIZL. FILII. REG. BOEMOR. MARCHIONIS. MORAVIE.1) Mitte Saec. XIII. Die Stadt- handfeste von Iglau. Beginnt: In nomine domini. Amen. Nos Wencezaus (sic) dei gracia rex Bohemie et Morauie u. s. w.; folgen die Privilegien der Stadt, sodann, auf die Rückseite des Blattes hinüberreichend, die Bürger- statuten in Stadtrechtsangelegenheiten, endlich nach einem unbeschriebenen Raum von 8 linierten Zeilen die bergrechtlichen Statuten auf 15 Zeilen; der Rest der Rückseite, etwa 30 cm, ist unliniert. Am Rande etliche, fast unleserliche Vermerke über den Inhalt einzelner wichtiger Bestimmungen. 2. U—B. Pergamentblatt im Iglauer Stadtarchiv, 82 em lang, 68 em breit, mit kleiner Schrift auf einer Seite beschrieben; an Seiden- schnüren das dreieckige Siegel der Stadt Iglau mit der Umschrift: S. IVDICIS. ET. CIVIVM. IN. YGLA. Zweite Hälfte des Saec. XIII. Die jüngere Redaction der Stadthandfeste. Beginnt: In nomine domini nostri. Amen. Nos Wenceslaus dei gracia rex Bohemie et marchio Morauie u. s. w. Den Bergstatuten (auf 16 Zeilen bis Ende des Blattes) geht ein freier Raum von 5 linierten Zeilen voraus.2) 3. In. Pergamentblatt im Iglauer Stadtarchiv, 66 cm lang, 53 em breit, auf einer Seite beschrieben; an leinenen Schnüren das Iglauer Stadt- siegel mit der gleichen Umschrift wie oben. Anfangs Saec. XIV. Das Deutsche Iglauer Bergrecht in der 2. Redaction. Beginnt: Dicz 1) Vgl. Tomaschek D. R. S. 29 ff.; Sternberg II S. 14 ff. Die erste Seite der Urkunde geben die Mon. graph, medii aevi wieder, ein Facsimile der ersten zwei Zeilen dieser wie der folgenden Urkunde enthält Chlumecky S. 1. Die Siegel sind abgebildet hei Sternberg a. a O. Titelblatt. 2) Vgl. Tomaschek a. a. O. S. 31.
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VI VORBERICHT. sint die recht, die von allererst, seint perchwerk vunden wart in Behem vnd in Merhern, von den purgern von der Igla vnt von den eldisten perchleuten bestetet vnt beschriben sint u. s. w.3) 4. Originalschöffensprüche bergrechtlichen Inhaltes haben sich m. W. nur wenige erhalten. Aus dem Iglauer Stadtarchiv ist mir eine Originalanfrage bekannt geworden (s. Spruch No 46). Im Breslauer kgl. Staatsarchive befindet sich das Original (? s. unten Spruch No. 23) der berühmten Schöffenweisung an den Abt von Leubus. Nach Sternbergs Mittheilung 4) sollen im Archiv von Zuckmantel in Schlesien 6 Iglauer Weisungen aus den Jahren 1330 und 1343, auf Pergament geschrieben, auf- bewahrt worden sein, die über „Gruben und Stollenrecht“ handeln. Meine Anfrage in Z. hatte aber ein negatives Resultat. Durch persönliche Nach- forschungen (insbesondere im Archiv von Kuttenberg, die mir aber leider nicht möglich waren, liesse sich vielleicht noch manche Weisung auffinden. 5. Mutscheine im Iglauer Stadtarchiv. b. Codices. Nachfolgende Codices enthalten ausschliesslich oder zum grösseren oder geringeren Theile Quellen des I. B. R.5) Cod. M.6) Aelteste Pergamenthandschrift des Brünner Stadtarchivs, mit der neuen Aufschrift: „Archiv der innern Stadt Brünn No. 1, deutscher Rechtscodex aus dem 13. Jahrh.“ Kl. Folio, 248 Blätter, mit 5 Folio- Miniaturen von grosser Vollendung. Aus der Mitte des Saec. XIV.7) Fol. 3. Index. Hie hebt sich an das buch von lantrecht vnd von lehenrecht in dem namen der wirdikeit gotis u. s. w. Fol. 22. Wie man einen man czu kampfe ansprechen schol binnen wicbilde. Fol. 25. Hie hebt sich an das buch von lantrecht und von lehnrechten u. s. w., der sog. Schwabenspiegel. Fol. 131. Wi di stat czu Meidebure an irem rechte besaget wart, und wi di von Palen vnd Pehem und alle di aus der Marke ir recht czu Meidebure holin und suchin sullin. Magdeburger Recht und Schöffenurtheile. Zum Schlusse: Expliciunt jura Maidebur- gensia, secundum que cives tenentur Maideburgenses. Fol. 183. Nu vor- nemet allhie von der welt beginne u. s. w. Fol. 186. Hic incipiunt jura Yglaviensis civitatis secundum ordinem u. s. w. Der stadtrechtl. Theil der Urkde B in deutscher Uebersetzung. 3) Vgl. Friedr. A. Schmid S. 189 ff., woselbst auch das Stadtsiegel Iglaus abgebildet jst: Ermisch S. CXIII. 4) S. 147. 5) Bei der folgenden Aufzählung wurde die Einreihung nach dem Alter des Codex bei jenen, welche in späterer Zeit fortgesetzt wurden, nach der Zeit der ersten Anlegung vorgenommen. Wo bereits Tomaschek oder Ermisch einen Codex durch Buchstabenbezeichnung signierten, behielt ich diese Bezeichnung bei. Vgl. zum Weiteren uberhaupt Tomascheks Werke, D. R. S. 31 ff., Obh. S. 40 ff., Bgr. S. X ff. und Ermisch S. XCVIII ff. 6) Vgl. Rössler II S. CXXVIII ff. 7) 1231? So Rössler a. a. O. ohne Angabe von Gründen; Chlumecky, Reg. S. 12.!
VI VORBERICHT. sint die recht, die von allererst, seint perchwerk vunden wart in Behem vnd in Merhern, von den purgern von der Igla vnt von den eldisten perchleuten bestetet vnt beschriben sint u. s. w.3) 4. Originalschöffensprüche bergrechtlichen Inhaltes haben sich m. W. nur wenige erhalten. Aus dem Iglauer Stadtarchiv ist mir eine Originalanfrage bekannt geworden (s. Spruch No 46). Im Breslauer kgl. Staatsarchive befindet sich das Original (? s. unten Spruch No. 23) der berühmten Schöffenweisung an den Abt von Leubus. Nach Sternbergs Mittheilung 4) sollen im Archiv von Zuckmantel in Schlesien 6 Iglauer Weisungen aus den Jahren 1330 und 1343, auf Pergament geschrieben, auf- bewahrt worden sein, die über „Gruben und Stollenrecht“ handeln. Meine Anfrage in Z. hatte aber ein negatives Resultat. Durch persönliche Nach- forschungen (insbesondere im Archiv von Kuttenberg, die mir aber leider nicht möglich waren, liesse sich vielleicht noch manche Weisung auffinden. 5. Mutscheine im Iglauer Stadtarchiv. b. Codices. Nachfolgende Codices enthalten ausschliesslich oder zum grösseren oder geringeren Theile Quellen des I. B. R.5) Cod. M.6) Aelteste Pergamenthandschrift des Brünner Stadtarchivs, mit der neuen Aufschrift: „Archiv der innern Stadt Brünn No. 1, deutscher Rechtscodex aus dem 13. Jahrh.“ Kl. Folio, 248 Blätter, mit 5 Folio- Miniaturen von grosser Vollendung. Aus der Mitte des Saec. XIV.7) Fol. 3. Index. Hie hebt sich an das buch von lantrecht vnd von lehenrecht in dem namen der wirdikeit gotis u. s. w. Fol. 22. Wie man einen man czu kampfe ansprechen schol binnen wicbilde. Fol. 25. Hie hebt sich an das buch von lantrecht und von lehnrechten u. s. w., der sog. Schwabenspiegel. Fol. 131. Wi di stat czu Meidebure an irem rechte besaget wart, und wi di von Palen vnd Pehem und alle di aus der Marke ir recht czu Meidebure holin und suchin sullin. Magdeburger Recht und Schöffenurtheile. Zum Schlusse: Expliciunt jura Maidebur- gensia, secundum que cives tenentur Maideburgenses. Fol. 183. Nu vor- nemet allhie von der welt beginne u. s. w. Fol. 186. Hic incipiunt jura Yglaviensis civitatis secundum ordinem u. s. w. Der stadtrechtl. Theil der Urkde B in deutscher Uebersetzung. 3) Vgl. Friedr. A. Schmid S. 189 ff., woselbst auch das Stadtsiegel Iglaus abgebildet jst: Ermisch S. CXIII. 4) S. 147. 5) Bei der folgenden Aufzählung wurde die Einreihung nach dem Alter des Codex bei jenen, welche in späterer Zeit fortgesetzt wurden, nach der Zeit der ersten Anlegung vorgenommen. Wo bereits Tomaschek oder Ermisch einen Codex durch Buchstabenbezeichnung signierten, behielt ich diese Bezeichnung bei. Vgl. zum Weiteren uberhaupt Tomascheks Werke, D. R. S. 31 ff., Obh. S. 40 ff., Bgr. S. X ff. und Ermisch S. XCVIII ff. 6) Vgl. Rössler II S. CXXVIII ff. 7) 1231? So Rössler a. a. O. ohne Angabe von Gründen; Chlumecky, Reg. S. 12.!
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VORBERICHT. VII Fol. 203. Daz sint di recht der bercleute und perge, di von erste funden sint von wisin leuten in Pehem und in Merhern, von purgern czu der Igla und von den perkleuten, und sint von dem kunige bestetigit und voringesigilt mit der stat ingesigil u. s. w., das D. I. R. nach der Redaction III. Fol. 209. Hi hebit sich an der Prager recht, das kunic Ottacker gegebin hat und bestetigit hat in dem andern [jar], als er gecronet wart. Prager Recht, vgl. Rössler II S. CXXX, dens., Bedeutg. u. Behandlg. der Gesch. d. Rechtes, Anhang 3, daselbst abgedr. S. IX ff. Fol. 225. In dem namen des vaters u. s. w. Wir Wenczlab von gotes gnaden der vierd chunich zu Beheim u. s. w. Brünner Stadtrecht, von anderer Hand. Privilegien der Stadt Brünn u. s. w. Cod. B. Pergamenthandschrift im Iglauer Stadtarchiv, mit der neuen Aufschrift: Sammlung von Rechtssprüchen und Bescheiden aus dem XIV. Jahr- hundert, die von dem Rathe der Bergstadt Iglau auswärtigen Bergstädten auf ihr Ansuchen ertheilt worden sind. Quart, 184 Blätter. Aus der nächsten Zeit nach 1370.8) Die Handschrift wurde irrig dem Johann von Geilnhausen zugeschrieben.9) Sie bildete die Vorlage für den Cod. A10) und scheint wieder ihrerseits auf eine ältere Vorlage zurückzugehen.11) Fol. 1. Incipit registrum. Fol. 7 (1). Hic notantur diffinitive sentencie, que super causis dubiis civitatibus hic in Iglavia jura requirentibus in scriptis sunt transmisse et in futurum processu temporis transmittentur. et precipue super talibus causis, 8) Nach Tomaschek, Oberhof S. 42 „aus der Mitte des 14. Jh. (nicht vor 1365).“ Da jedoch in dem Spruch No. 45 eine Verleihungsurkunde von 1370 in einem späteren Processe zur Verlesung kommt, ergibt sich als untere Grenze die Zeit unmittelbar nach dem letzt- genannten Jahr. Andererseits kann die Niederschrift nicht allzulange danach erfolgt sein, weil das gesammelte Material sonst wohl weiter heraufreichen würde, während sich in keinem Punkt ein Zusammenhang mit den Rechtsfällen von 1400 ab (Cod. C) constatieren lässt. Auch wurde die Handschrift von A bereits benutzt. — Nach dem Vorausgehenden ist ubrigens Tomascheks Bemerkung (Obh. S. 25), dass im Cod. B kein einziges Urtheil nach 1368 vorkomme, richtig zu stellen. 9) Tomaschek, Obh. S. 25. Wenn der die Sprüche von B copierende Cod. A, wie fast sicher, von Geilnhausen herrührt, und B selbst keine originelle Materialsammlung (s. Note 11) enthält, ist schwerlich anzunehmen, dass Geilnh, auch B verfasst, also zweimal copiert habe, zumal dies mit dem sichtenden und juristisch ordnenden Geist G' in Widerspruch stände. Auch gewisse Fehler, wie z. B. gehenge statt genge in § 5 des D. I. R. (bei Note d) sind dem im praktischen Bergwerksdienst thätig gewesenen Geilnh. kaum zuzumuthen. Der Schrift und der Entstehungszeit von B nach wäre Tomascheks Annahme (freilich nicht bei seiner Datierung des Iglauer Aufenthaltes Geilnhausens, worüber im I. Bd. 1. Theil, Pkt. 6) allerdings möglich. 10) Auf Fol. 152 v. bricht B mitten in einem stadtrechtlichen Schöffenspruche (De mortificatore, No. 264 bei Tom. Obh.) ab. Das gleiche Bruchstück findet sich auch in A ; dem Schreiber von A, der auch sonst das Spruchmaterial von B genau copiert, fellte also eine andere Vorlage. Erst von spaterer Hand findet sich in A der Schluss des Spruches eingetragen, vielleicht nach dem Original der Schöffenweisung. 11) Dafur spricht der Umstand, dass die unten charakterisierte juristische Arbeit des Sammlers sich nicht gleichmässig gegen das Ende der Handschrift zu reduciert, sondern dass in dieser Art zuerst die bergrechtlichen, darauf ebenso die stadtrechtlichen Sprüche behandelt werden.
VORBERICHT. VII Fol. 203. Daz sint di recht der bercleute und perge, di von erste funden sint von wisin leuten in Pehem und in Merhern, von purgern czu der Igla und von den perkleuten, und sint von dem kunige bestetigit und voringesigilt mit der stat ingesigil u. s. w., das D. I. R. nach der Redaction III. Fol. 209. Hi hebit sich an der Prager recht, das kunic Ottacker gegebin hat und bestetigit hat in dem andern [jar], als er gecronet wart. Prager Recht, vgl. Rössler II S. CXXX, dens., Bedeutg. u. Behandlg. der Gesch. d. Rechtes, Anhang 3, daselbst abgedr. S. IX ff. Fol. 225. In dem namen des vaters u. s. w. Wir Wenczlab von gotes gnaden der vierd chunich zu Beheim u. s. w. Brünner Stadtrecht, von anderer Hand. Privilegien der Stadt Brünn u. s. w. Cod. B. Pergamenthandschrift im Iglauer Stadtarchiv, mit der neuen Aufschrift: Sammlung von Rechtssprüchen und Bescheiden aus dem XIV. Jahr- hundert, die von dem Rathe der Bergstadt Iglau auswärtigen Bergstädten auf ihr Ansuchen ertheilt worden sind. Quart, 184 Blätter. Aus der nächsten Zeit nach 1370.8) Die Handschrift wurde irrig dem Johann von Geilnhausen zugeschrieben.9) Sie bildete die Vorlage für den Cod. A10) und scheint wieder ihrerseits auf eine ältere Vorlage zurückzugehen.11) Fol. 1. Incipit registrum. Fol. 7 (1). Hic notantur diffinitive sentencie, que super causis dubiis civitatibus hic in Iglavia jura requirentibus in scriptis sunt transmisse et in futurum processu temporis transmittentur. et precipue super talibus causis, 8) Nach Tomaschek, Oberhof S. 42 „aus der Mitte des 14. Jh. (nicht vor 1365).“ Da jedoch in dem Spruch No. 45 eine Verleihungsurkunde von 1370 in einem späteren Processe zur Verlesung kommt, ergibt sich als untere Grenze die Zeit unmittelbar nach dem letzt- genannten Jahr. Andererseits kann die Niederschrift nicht allzulange danach erfolgt sein, weil das gesammelte Material sonst wohl weiter heraufreichen würde, während sich in keinem Punkt ein Zusammenhang mit den Rechtsfällen von 1400 ab (Cod. C) constatieren lässt. Auch wurde die Handschrift von A bereits benutzt. — Nach dem Vorausgehenden ist ubrigens Tomascheks Bemerkung (Obh. S. 25), dass im Cod. B kein einziges Urtheil nach 1368 vorkomme, richtig zu stellen. 9) Tomaschek, Obh. S. 25. Wenn der die Sprüche von B copierende Cod. A, wie fast sicher, von Geilnhausen herrührt, und B selbst keine originelle Materialsammlung (s. Note 11) enthält, ist schwerlich anzunehmen, dass Geilnh, auch B verfasst, also zweimal copiert habe, zumal dies mit dem sichtenden und juristisch ordnenden Geist G' in Widerspruch stände. Auch gewisse Fehler, wie z. B. gehenge statt genge in § 5 des D. I. R. (bei Note d) sind dem im praktischen Bergwerksdienst thätig gewesenen Geilnh. kaum zuzumuthen. Der Schrift und der Entstehungszeit von B nach wäre Tomascheks Annahme (freilich nicht bei seiner Datierung des Iglauer Aufenthaltes Geilnhausens, worüber im I. Bd. 1. Theil, Pkt. 6) allerdings möglich. 10) Auf Fol. 152 v. bricht B mitten in einem stadtrechtlichen Schöffenspruche (De mortificatore, No. 264 bei Tom. Obh.) ab. Das gleiche Bruchstück findet sich auch in A ; dem Schreiber von A, der auch sonst das Spruchmaterial von B genau copiert, fellte also eine andere Vorlage. Erst von spaterer Hand findet sich in A der Schluss des Spruches eingetragen, vielleicht nach dem Original der Schöffenweisung. 11) Dafur spricht der Umstand, dass die unten charakterisierte juristische Arbeit des Sammlers sich nicht gleichmässig gegen das Ende der Handschrift zu reduciert, sondern dass in dieser Art zuerst die bergrechtlichen, darauf ebenso die stadtrechtlichen Sprüche behandelt werden.
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VIII VORBERICHT. quarum declaracio in privilegiis jurium civitatum non expri- muntur evidenter, et precipue de juribus montanorum. Hie sind gesriben vrtail, di czu perkrecht gehoren, wi man di getailt hat hin czu Chutten und auf andere perkwerch, di recht hie czu der Igla holen und nemen. Und sind di urtail darumme czu deucz gesriben, wanne vil besunderr wort czu perkwerch gehoren, der man nicht gar aigenklaich czu latein mak genennen. Doch wan man hat her in latein gesriben, so hat man hin wider in latein geantwurt. Nach den unten unter No. 113, 114, 78a und 78b zum Abdruck gebrachten Sprüchen folgt die III. Recension des D. I. R., ohne jede äussere Hervorhebung ihres Charakters als Gesammtrechtsdarstellung. Hierauf 50 bergrechtliche Schöffensprüche. Fol. 51. Nach einem freien Raum von 11/2 Columnen stadtrechtliche Sprüche (= Tomaschek Obh. S. 49 ff.). Fol. 153—160 fehlen, wurden augenscheinlich nicht mitgebunden. Nach dem Register sind folgende bergrechtliche Sprüche (bezüglich der stadtr. s. Tom. S. 165) ausgefallen: De quodam, qui conflavit sine jurato argentum in gasis. Sentencia montanorum. Von durchslegen. Dieser letzte Spruch endet auf Fol. 161. (Spr. No. 9.) Darauf mit stadtrechtlichen gemischt noch 3 bergrechtliche Sprüche. Von späterer Hand rühren kurze Vermerke und Correcturen, ferner fast durchgehends neue Aufschriften der einzelnen Sprüche her, die theils an Stelle, theils neben die alten Aufschriften gesetzt wurden. — Die Ver- arbeitung des Materiales in dieser für uns hochwichtigen Handschrift ist eine ungleichmässige. Im Anfang bemüht sich der Verfasser, den rechtlichen Inhalt der Sprüche selbständig zu formulieren, diese sind daher sehr kurz und enthalten knapp den Thatbestand mit Verwischung aller concreten Momente und die Entscheidung. Später erlahmt diese juristische Thätigkeit aber, und die Sprüche werden immer mehr zu blossen Abschriften der ein- gesandten Anfrage und der Erledigung; doch unterscheidet sich die Methode noch immer vortheilhaft von der durch die späteren Handschriften befolgten. Cod. A.12) Pergamenthandschrift im Iglauer Stadtarchiv, auf dem Rücken die neue Bezeichnung: Codex juris privilegiati nec non communis Iglaviensis. Gr. folio, 153 Blätter mit vielen Miniaturen. Entstanden Ende des Saec. XIV (nach 1392),13) der Schluss von fol. 131 ab aus dem Anfang des Saec. XV. Als Verfasser ist Johann von Geilnhausen anzusehen, der 12) Vgl. Čelakovsky. O pravech S. 26. 13) Unrichtig Tomaschek, Oberhof S. 41, „wahrscheinlich nach dem Jahre 1360 an- gelegt“, denn von den fol. 41ff abgeschriebenen Privilegien datieren die 3 letzten von Markgraf Jost aus den Jahren 1389 u. 1392 (abgedr. bei Tom. D. R. S. 341 ff.). Dass sich diese Eintragungen schon durch die Schrift als solche von spüterer Hand charakterisieren, Tom. Obh. S. 25, ist irrig, widerspricht auch Tomascheks eigener Annahme, das. S. 26, Note 3,. dass Geilnhausen die Handschrift angelegt und auch noch die auf die Privilegien folgenden Sprüche bis fol. 130 eingetragen habe. Vgl. auch Burdach in der Deut. Lit. Zeitg., 1898, Sp. 1961
VIII VORBERICHT. quarum declaracio in privilegiis jurium civitatum non expri- muntur evidenter, et precipue de juribus montanorum. Hie sind gesriben vrtail, di czu perkrecht gehoren, wi man di getailt hat hin czu Chutten und auf andere perkwerch, di recht hie czu der Igla holen und nemen. Und sind di urtail darumme czu deucz gesriben, wanne vil besunderr wort czu perkwerch gehoren, der man nicht gar aigenklaich czu latein mak genennen. Doch wan man hat her in latein gesriben, so hat man hin wider in latein geantwurt. Nach den unten unter No. 113, 114, 78a und 78b zum Abdruck gebrachten Sprüchen folgt die III. Recension des D. I. R., ohne jede äussere Hervorhebung ihres Charakters als Gesammtrechtsdarstellung. Hierauf 50 bergrechtliche Schöffensprüche. Fol. 51. Nach einem freien Raum von 11/2 Columnen stadtrechtliche Sprüche (= Tomaschek Obh. S. 49 ff.). Fol. 153—160 fehlen, wurden augenscheinlich nicht mitgebunden. Nach dem Register sind folgende bergrechtliche Sprüche (bezüglich der stadtr. s. Tom. S. 165) ausgefallen: De quodam, qui conflavit sine jurato argentum in gasis. Sentencia montanorum. Von durchslegen. Dieser letzte Spruch endet auf Fol. 161. (Spr. No. 9.) Darauf mit stadtrechtlichen gemischt noch 3 bergrechtliche Sprüche. Von späterer Hand rühren kurze Vermerke und Correcturen, ferner fast durchgehends neue Aufschriften der einzelnen Sprüche her, die theils an Stelle, theils neben die alten Aufschriften gesetzt wurden. — Die Ver- arbeitung des Materiales in dieser für uns hochwichtigen Handschrift ist eine ungleichmässige. Im Anfang bemüht sich der Verfasser, den rechtlichen Inhalt der Sprüche selbständig zu formulieren, diese sind daher sehr kurz und enthalten knapp den Thatbestand mit Verwischung aller concreten Momente und die Entscheidung. Später erlahmt diese juristische Thätigkeit aber, und die Sprüche werden immer mehr zu blossen Abschriften der ein- gesandten Anfrage und der Erledigung; doch unterscheidet sich die Methode noch immer vortheilhaft von der durch die späteren Handschriften befolgten. Cod. A.12) Pergamenthandschrift im Iglauer Stadtarchiv, auf dem Rücken die neue Bezeichnung: Codex juris privilegiati nec non communis Iglaviensis. Gr. folio, 153 Blätter mit vielen Miniaturen. Entstanden Ende des Saec. XIV (nach 1392),13) der Schluss von fol. 131 ab aus dem Anfang des Saec. XV. Als Verfasser ist Johann von Geilnhausen anzusehen, der 12) Vgl. Čelakovsky. O pravech S. 26. 13) Unrichtig Tomaschek, Oberhof S. 41, „wahrscheinlich nach dem Jahre 1360 an- gelegt“, denn von den fol. 41ff abgeschriebenen Privilegien datieren die 3 letzten von Markgraf Jost aus den Jahren 1389 u. 1392 (abgedr. bei Tom. D. R. S. 341 ff.). Dass sich diese Eintragungen schon durch die Schrift als solche von spüterer Hand charakterisieren, Tom. Obh. S. 25, ist irrig, widerspricht auch Tomascheks eigener Annahme, das. S. 26, Note 3,. dass Geilnhausen die Handschrift angelegt und auch noch die auf die Privilegien folgenden Sprüche bis fol. 130 eingetragen habe. Vgl. auch Burdach in der Deut. Lit. Zeitg., 1898, Sp. 1961
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VORBERICHT. IX etwa 1390-1404 als Stadtschreiber zu Iglau fungierte (s. I. Bd. 1. Th. Pkt. 6.)14) Fol. 2. Incipit registrum privilegiorum illustrium regum Wenceslai I. et Ottacari filii super juribus principalibus Yglavie. Fol. 9. Incipit privilegium illustrium regum u. s. w. Stadt- und Bergrecht der Handfeste A mit hinzugefügten Capitelüberschriften. Der stadtrechtliche Theil ediert von Tomaschek D. R. S. 193ff. *) Fol. 12. Hie hebt sich an di furstliche handveste u. s. w., deutsche Uebersetzung der Handfeste A durch Johann v. Geilnhausen. Der stadtrechtliche Theil abgedruckt bei Tomaschek, D. R. S. 193ff. Fol. 39. Register der Privilegien und Schöffensprüche. Fol. 41. Privilegium regis Otthakori u. s. w., 21 städtische Privilegien, abgedruckt bei Tomaschek, a. a. O. S. 325—343. Fol. 51. Hic notantur diffinitive sentencie u. s. w., stadtrechtliche Schöffensprüche, von fol. 131 ab in anderer Schrift (Hand des 15. Jahrhunderts). Vgl. Tomaschek, Obh. S. 49ff. Cod. H. 15). Pergament- und Papierhandschrift des Kuttenberger Stadtarchivs, Sig. No. 260, kl. folio, 261 beschriebene Blätter, danach mehrere unbeschriebene und das Register. Mit Ausnahme des Schlusses (bis fol. 251) aus dem Ende des Saec. XIV, dieser aus der Zeit nach 1465.16) Irr- thümlich schrieb man die Abfassung dem Johann von Geilnhausen zu, wonach die in der Handschrift stehende deutsche Uebersetzung der Const. jur. met. als die Originalübersetzung anzusehen wäre;17) doch weisen zahlreiche 14) Eine altere Iglaner Chronik hebt es nach Tomascheks Angabe. Obh S. 24, als besonderes Verdienst Geilnhausens hervor, dass er die Freiheiten u. Privilegien der Stadt und die wichtigeren Urtheile der Schöffen in ein eigenes, kostbar ausgestattetes und mit vielen schönen Bildern geschmücktes Buch eingetragen habe. Nachdem sich die Irrthümlichkeit der Tomasciekschen Datierung der Thatigkeit G. in Iglau herausgestellt hat (s. Bd. I a.a. 0), stohi der Annalime, dass diese chronistische Angabe auf den Cod. A zu beziehen sei, dessen Material gerade bis an das Ende des 14. Jh. heranreicht, nichts im Wege. So auch Burdach a. a. O. Eines Widerspruchs machte sich noch Celakovsky schuldig, der einerseits A dem Geilnh. zuschrieb, andrerscits aber dessen Iglaner Aufenthalt in die Jahre 1380—1386 (a. a. O. S. 31) setzte. 15) Vgl. Rössler a. a. O. S. XLVIIIf; Čelakovsky a. a. O. S. 18 If. 16) Unrichtig Tom. a. a. O. S. 48 nach Rössler II S. XI.VII ff. „vor dem J. 1460 voll- endet“, s. die Materien am Schlitsse des Codex. Nach Celakovsky a. a. O. S. 27 soll der erste Theil ca. 1380 geschrieben sein; allein diese Meinung gründet sich auf die irrige Annahme, dass Johann von G. (s. Note 17 n. 18) die Handschrift während seines Iglaner Aufenthaltes (angeblich 1380 1386) angelegt habe. Thatsächlich fällt aber die Abfassung des ersten Theils hinter die Entstehung der Const.-Uebersetzung Geilnhausens (s. Band I a. a. O.), welche sie copiert, also frühestens — aber allen ansseren Momenten nach auch kaum in eine spätere Zeit als — in die letzten Jahre des 14. Jh. In den Datierungen dieses Theiles der Handschrift erscheint übrigens kein späteres Jahr als 1360 (in einem Spruch des Lib. sentenc. = Tom Obh. No. 238), aus welchem ein Privileg Karls IV. für Kolin citiert wird, dessen sich die Büirger bereits mehrere Jahre erfreuen (nicht ein Schuldschein, Celakovsky S. 27); unrichtig bemerkt čelakovsky, dass der Spruch No. 208 (Tom. Obh.) des Lib. sent. von 1369 stamme, derselbe ist vielmehr im Olmutzer Univ. Bibl. Codex mit MCCCXLIX (Tom. a. a. O.) datiert. 17) čelakovsky a. a. O. S. 31. Schon Wenzel hielt dies in der Z. f. öst. Rtsgel. 1844, II. S. 185 für wahrscheinlich. *) Ueber die Drucke der bergrechtlichen Materien s. w. u. im Zusammenhang.
VORBERICHT. IX etwa 1390-1404 als Stadtschreiber zu Iglau fungierte (s. I. Bd. 1. Th. Pkt. 6.)14) Fol. 2. Incipit registrum privilegiorum illustrium regum Wenceslai I. et Ottacari filii super juribus principalibus Yglavie. Fol. 9. Incipit privilegium illustrium regum u. s. w. Stadt- und Bergrecht der Handfeste A mit hinzugefügten Capitelüberschriften. Der stadtrechtliche Theil ediert von Tomaschek D. R. S. 193ff. *) Fol. 12. Hie hebt sich an di furstliche handveste u. s. w., deutsche Uebersetzung der Handfeste A durch Johann v. Geilnhausen. Der stadtrechtliche Theil abgedruckt bei Tomaschek, D. R. S. 193ff. Fol. 39. Register der Privilegien und Schöffensprüche. Fol. 41. Privilegium regis Otthakori u. s. w., 21 städtische Privilegien, abgedruckt bei Tomaschek, a. a. O. S. 325—343. Fol. 51. Hic notantur diffinitive sentencie u. s. w., stadtrechtliche Schöffensprüche, von fol. 131 ab in anderer Schrift (Hand des 15. Jahrhunderts). Vgl. Tomaschek, Obh. S. 49ff. Cod. H. 15). Pergament- und Papierhandschrift des Kuttenberger Stadtarchivs, Sig. No. 260, kl. folio, 261 beschriebene Blätter, danach mehrere unbeschriebene und das Register. Mit Ausnahme des Schlusses (bis fol. 251) aus dem Ende des Saec. XIV, dieser aus der Zeit nach 1465.16) Irr- thümlich schrieb man die Abfassung dem Johann von Geilnhausen zu, wonach die in der Handschrift stehende deutsche Uebersetzung der Const. jur. met. als die Originalübersetzung anzusehen wäre;17) doch weisen zahlreiche 14) Eine altere Iglaner Chronik hebt es nach Tomascheks Angabe. Obh S. 24, als besonderes Verdienst Geilnhausens hervor, dass er die Freiheiten u. Privilegien der Stadt und die wichtigeren Urtheile der Schöffen in ein eigenes, kostbar ausgestattetes und mit vielen schönen Bildern geschmücktes Buch eingetragen habe. Nachdem sich die Irrthümlichkeit der Tomasciekschen Datierung der Thatigkeit G. in Iglau herausgestellt hat (s. Bd. I a.a. 0), stohi der Annalime, dass diese chronistische Angabe auf den Cod. A zu beziehen sei, dessen Material gerade bis an das Ende des 14. Jh. heranreicht, nichts im Wege. So auch Burdach a. a. O. Eines Widerspruchs machte sich noch Celakovsky schuldig, der einerseits A dem Geilnh. zuschrieb, andrerscits aber dessen Iglaner Aufenthalt in die Jahre 1380—1386 (a. a. O. S. 31) setzte. 15) Vgl. Rössler a. a. O. S. XLVIIIf; Čelakovsky a. a. O. S. 18 If. 16) Unrichtig Tom. a. a. O. S. 48 nach Rössler II S. XI.VII ff. „vor dem J. 1460 voll- endet“, s. die Materien am Schlitsse des Codex. Nach Celakovsky a. a. O. S. 27 soll der erste Theil ca. 1380 geschrieben sein; allein diese Meinung gründet sich auf die irrige Annahme, dass Johann von G. (s. Note 17 n. 18) die Handschrift während seines Iglaner Aufenthaltes (angeblich 1380 1386) angelegt habe. Thatsächlich fällt aber die Abfassung des ersten Theils hinter die Entstehung der Const.-Uebersetzung Geilnhausens (s. Band I a. a. O.), welche sie copiert, also frühestens — aber allen ansseren Momenten nach auch kaum in eine spätere Zeit als — in die letzten Jahre des 14. Jh. In den Datierungen dieses Theiles der Handschrift erscheint übrigens kein späteres Jahr als 1360 (in einem Spruch des Lib. sentenc. = Tom Obh. No. 238), aus welchem ein Privileg Karls IV. für Kolin citiert wird, dessen sich die Büirger bereits mehrere Jahre erfreuen (nicht ein Schuldschein, Celakovsky S. 27); unrichtig bemerkt čelakovsky, dass der Spruch No. 208 (Tom. Obh.) des Lib. sent. von 1369 stamme, derselbe ist vielmehr im Olmutzer Univ. Bibl. Codex mit MCCCXLIX (Tom. a. a. O.) datiert. 17) čelakovsky a. a. O. S. 31. Schon Wenzel hielt dies in der Z. f. öst. Rtsgel. 1844, II. S. 185 für wahrscheinlich. *) Ueber die Drucke der bergrechtlichen Materien s. w. u. im Zusammenhang.
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X UORBERICHT. Stellen dieser Uebersetzung klar darauf hin, dass der Schreiber nur eine Vorlage copierte,18) wohl den Originaltext. Fol. 1. Wenczeslaus dei gracia secundus rex Bohemie u. s. w., die Const. j. m. in lateinischer Sprache. Am Rande, theilweise in sehr undeutlicher Schrift, ungefähr dieselben Noten wie in Peithners Ausgabe der Const. j. m. (S. 291 ff.). Zum Tadel der Iglauer in III 5 § 12 wird am Rande bemerkt: Reprehensio Iglaviensium, qui sua jura in hodiernum diem 146519) in occulto habent, quod ne consularium quibusdam illic nota aut revelata sunt, nedum civibus communibus. Ueber zahlreichen Worten Ueberschreibungen der cechischen Uebersetzung. Fol. 43. Hie hebent sich an di perkrecht. di meister Johannes von Gelhausen gedeutschet hat. Deutsche Uebersetzung der Const. j. m. von J. v. Geilnhausen. Fol. 98. De gloriosorum principum gracia et benivolencia u. s. W., Handfeste Red. B lateinisch, stadtrechtlicher Theil bis suo testimonio con- firmando (Jireček I S. 87). Fol. 99. Liber sentenciarum Primislai, qui propterea 20) dictus est Otagarus; nach Čelakovsky O prav. S. 19 ff. die dritte, die Iglauer Sprüche verarbeitende Recension der Brünner Spruch- sammlung, welche Celakovsky dem Joh. von Geilnhausen zuschreibt (S. 28 ff.), und die dann dem Briccius von Liesko als Grundlage für die Bearbeitung seiner Stadtrechte gedient haben soll. Fol. 242. Nota. Quod Clemens papa sextus pro clericis has constituciones anno domini millesimo CCCLXo publi- cavit, et primo de vita et honestate clericorum. Darauf Theile des Igl. Stadtrechtes, lateinisch und deutsch. Et sic est finis huius operis. Laus deo. Fol. 254 mit anderer Schrift: Letha boziho MCCCCLXV Jan Ways a Witpil (?) a Mikulass Stohlar wyslani su byli do Gihlawy pro nauczeni z praw gych na tyto kusy; Iglauer Entscheidungen aus dem Liber sentenciarum derselben Handschr. in čechischer Uebersetzung, vgl. Čelakovsky, S. 31ff. 8 leere Blätter. Materienindex, alphabetisch geordnet, und Capitelindex. Cod. W.21) Papierhandschrift der Wiener Hofbibliothek, Sign. No. 5084 [jur. civ. 183), vorne mit der Aufschrift: Jura montanorum cum quadri- partito No. 127. Kl. folio, 95 Blätter. Verfasst vom Notarius publicus Nicolaus Grelicz (aus Kuttenberg?), 1398. Fol. 1. Incipiunt jura montanorum. Wenceslaus dei gracia sextus rex Boemorum u. s. w., die Const. jur. met. in lateinischer Sprache, mit meist anderen Capitelüberschriften als in Cod. H. fol. 47: Expliciunt 18) Es genügt auf Fehler wie reich statt recht I prooem. bei d); urbormasse statt ubermasse II. 2, o); erde statt ere III, 6. e) u. s. f.. insbesondere auf die zahlreichen offen- kundigen Lesefehler in dem für den Schreiber am schwersten verständlichen 4. Buche und auf die im folgenden Druck ersichtlich gemachten Lücken hinzuweisen. 19) Čelakovský S. 19 N. 26 corrigiert irrig diese auch von Tom. Obh. S. 38 N. 3 genaunte Jahreszahl in 1565. Sternberg bringt II, S. 44 N. 47, angeblich nach Dobner, gar 1665. 20) Die Abbreviatur an dieser Stelle wird von Rössler II, S. 1 N. 1 mit postea gelesen, von Čelakovsky S. 19 mit Praga (?). 21) Vgl. Peithner S. 230. Wenzel, Zeitschr. f. öst. Rechtsgelehrsamkeit, 1844, Bd. 2, S. 185.
X UORBERICHT. Stellen dieser Uebersetzung klar darauf hin, dass der Schreiber nur eine Vorlage copierte,18) wohl den Originaltext. Fol. 1. Wenczeslaus dei gracia secundus rex Bohemie u. s. w., die Const. j. m. in lateinischer Sprache. Am Rande, theilweise in sehr undeutlicher Schrift, ungefähr dieselben Noten wie in Peithners Ausgabe der Const. j. m. (S. 291 ff.). Zum Tadel der Iglauer in III 5 § 12 wird am Rande bemerkt: Reprehensio Iglaviensium, qui sua jura in hodiernum diem 146519) in occulto habent, quod ne consularium quibusdam illic nota aut revelata sunt, nedum civibus communibus. Ueber zahlreichen Worten Ueberschreibungen der cechischen Uebersetzung. Fol. 43. Hie hebent sich an di perkrecht. di meister Johannes von Gelhausen gedeutschet hat. Deutsche Uebersetzung der Const. j. m. von J. v. Geilnhausen. Fol. 98. De gloriosorum principum gracia et benivolencia u. s. W., Handfeste Red. B lateinisch, stadtrechtlicher Theil bis suo testimonio con- firmando (Jireček I S. 87). Fol. 99. Liber sentenciarum Primislai, qui propterea 20) dictus est Otagarus; nach Čelakovsky O prav. S. 19 ff. die dritte, die Iglauer Sprüche verarbeitende Recension der Brünner Spruch- sammlung, welche Celakovsky dem Joh. von Geilnhausen zuschreibt (S. 28 ff.), und die dann dem Briccius von Liesko als Grundlage für die Bearbeitung seiner Stadtrechte gedient haben soll. Fol. 242. Nota. Quod Clemens papa sextus pro clericis has constituciones anno domini millesimo CCCLXo publi- cavit, et primo de vita et honestate clericorum. Darauf Theile des Igl. Stadtrechtes, lateinisch und deutsch. Et sic est finis huius operis. Laus deo. Fol. 254 mit anderer Schrift: Letha boziho MCCCCLXV Jan Ways a Witpil (?) a Mikulass Stohlar wyslani su byli do Gihlawy pro nauczeni z praw gych na tyto kusy; Iglauer Entscheidungen aus dem Liber sentenciarum derselben Handschr. in čechischer Uebersetzung, vgl. Čelakovsky, S. 31ff. 8 leere Blätter. Materienindex, alphabetisch geordnet, und Capitelindex. Cod. W.21) Papierhandschrift der Wiener Hofbibliothek, Sign. No. 5084 [jur. civ. 183), vorne mit der Aufschrift: Jura montanorum cum quadri- partito No. 127. Kl. folio, 95 Blätter. Verfasst vom Notarius publicus Nicolaus Grelicz (aus Kuttenberg?), 1398. Fol. 1. Incipiunt jura montanorum. Wenceslaus dei gracia sextus rex Boemorum u. s. w., die Const. jur. met. in lateinischer Sprache, mit meist anderen Capitelüberschriften als in Cod. H. fol. 47: Expliciunt 18) Es genügt auf Fehler wie reich statt recht I prooem. bei d); urbormasse statt ubermasse II. 2, o); erde statt ere III, 6. e) u. s. f.. insbesondere auf die zahlreichen offen- kundigen Lesefehler in dem für den Schreiber am schwersten verständlichen 4. Buche und auf die im folgenden Druck ersichtlich gemachten Lücken hinzuweisen. 19) Čelakovský S. 19 N. 26 corrigiert irrig diese auch von Tom. Obh. S. 38 N. 3 genaunte Jahreszahl in 1565. Sternberg bringt II, S. 44 N. 47, angeblich nach Dobner, gar 1665. 20) Die Abbreviatur an dieser Stelle wird von Rössler II, S. 1 N. 1 mit postea gelesen, von Čelakovsky S. 19 mit Praga (?). 21) Vgl. Peithner S. 230. Wenzel, Zeitschr. f. öst. Rechtsgelehrsamkeit, 1844, Bd. 2, S. 185.
Strana XI
VORBERICHT, XI jura montanorum per manus Nicolay Grelicz [notarii?] publici scripta anno nativitatis domini Mo trecentesimo nonagesimo octavo, indiccione VI, die XI mensis january amen. Fol. 48. Ruga regalis. Pro incendio, pro falsitate u. s. w. Fol. 49. Secundum Aristotelis sentenciarum in problematibus suis u. s. w. Fol. 49. Cognacio Christi spiritualis u. s. w. Cod. C. Pergamenthandschrift des Iglauer Stadtarchivs. Gr. Folio. 172 (bzw. 117 beschriebene) Blätter. Anfangs Saec. XV. 22) Fol. 1. Registrum sentenciarum. Fol. (1). Hye ist ein urteil u. s. w. 56 Sprüche des Oberhofes, darunter 27 bergrechtliche, fortlaufend nummeriert, doch chronologisch ver- worfen, sehr ausführlich gehalten, mit allen concreten Daten, aus dem 1. Jahrzehnt des 15. Jh. Cod. E. Papierhandschrift der Wiener Hofbibliothek No. 14446 (Suppl. 2051); auf dem Rücken: No. 59, buch der urtheile, 4,No. 1. Kl. Folio, 430 Blätter. Aus dem Anfang des Saec. XV (nach 1409) von verschiedenen Schreibern. Fol. 1. Mehrere Ueberschriften aufgenommener Sprüche. Fol. 10 nach 9 leeren Blättern: Register, zu den Sprüchen auf fol. 22—131 gehörig. Fol. 18. Mercke dicz kurcz register auf das nachgeende buch der urteil u. s. w., kurze Rechtssätze mit Verweisung auf die Capitel, wo selbe zu finden. Fol. 22. De hereditatis pagacione per ementem, stadtrechtliche Sprüche, vgl. Tom. Obh. S. 49 ff. Fol. 31. De stollone hereditario = Spr. No. 74. Folgen die 4 den Cod. B einleitenden Sprüche, weiter mit Auslassung des D. I. R. das übrige bergrechtliche Material des Cod. B ungefähr in der gleichen Reihen- foige, ausgenommen die letzten 11 bergrechtlichen Sprüche. Nach mehreren stadtrechtlichen Entscheidungen Fol. 50: Ein hantfeste uber bergwerk, die sich mit einander verbinden = Spr. No. 36, sodann No. 30 u. 1 (Schluss), darauf wieder Stadtrechtliches. Fol. 72. Juramenta studencium u. s. w. Nota ordinaciones magistrorum Boemie contra magistros Theotunicorum, anno domini etc. IX. Abgedr. bei Jireček a. a. O. II, 3, S. 297ff. Fol. 75. Sentencia inter judices et juratos u. s. w., mit anderer, kleinerer Schrift. Fol. 76. Sentencia Iglaviensium = Spr. No. 91, sodann No. 33, 69. Fol. 80. Register. Wie man ein gerichte hegen sal u. s. w., Register für das folgende bis fol. 131. Fol. 92. Wir Wenczlaw von gotes genaden u. s. W., Einleitung der Redaction B der Handfeste in deutscher Sprache, bis justiciam suam exigentes (Jireček I S. 84). Wie man ein gericht hegen sal, die von Tomaschek (Obh. S. 353 ff) mit C bezeichnete Stadtrechts- redaction, mit wenigen Einschiebungen, bis „Von den, die bei der nacht in der stat umbgeen“ (Tom. S. 370). 22) Es ist schwer verständlich, wieso Tomaschek Obh. S. 43 angeben kann „aus dem Ende des 14. Jh.“, da doch die meisten Sprüche datiert sind u. z mit den Jahren 1401—1407.
VORBERICHT, XI jura montanorum per manus Nicolay Grelicz [notarii?] publici scripta anno nativitatis domini Mo trecentesimo nonagesimo octavo, indiccione VI, die XI mensis january amen. Fol. 48. Ruga regalis. Pro incendio, pro falsitate u. s. w. Fol. 49. Secundum Aristotelis sentenciarum in problematibus suis u. s. w. Fol. 49. Cognacio Christi spiritualis u. s. w. Cod. C. Pergamenthandschrift des Iglauer Stadtarchivs. Gr. Folio. 172 (bzw. 117 beschriebene) Blätter. Anfangs Saec. XV. 22) Fol. 1. Registrum sentenciarum. Fol. (1). Hye ist ein urteil u. s. w. 56 Sprüche des Oberhofes, darunter 27 bergrechtliche, fortlaufend nummeriert, doch chronologisch ver- worfen, sehr ausführlich gehalten, mit allen concreten Daten, aus dem 1. Jahrzehnt des 15. Jh. Cod. E. Papierhandschrift der Wiener Hofbibliothek No. 14446 (Suppl. 2051); auf dem Rücken: No. 59, buch der urtheile, 4,No. 1. Kl. Folio, 430 Blätter. Aus dem Anfang des Saec. XV (nach 1409) von verschiedenen Schreibern. Fol. 1. Mehrere Ueberschriften aufgenommener Sprüche. Fol. 10 nach 9 leeren Blättern: Register, zu den Sprüchen auf fol. 22—131 gehörig. Fol. 18. Mercke dicz kurcz register auf das nachgeende buch der urteil u. s. w., kurze Rechtssätze mit Verweisung auf die Capitel, wo selbe zu finden. Fol. 22. De hereditatis pagacione per ementem, stadtrechtliche Sprüche, vgl. Tom. Obh. S. 49 ff. Fol. 31. De stollone hereditario = Spr. No. 74. Folgen die 4 den Cod. B einleitenden Sprüche, weiter mit Auslassung des D. I. R. das übrige bergrechtliche Material des Cod. B ungefähr in der gleichen Reihen- foige, ausgenommen die letzten 11 bergrechtlichen Sprüche. Nach mehreren stadtrechtlichen Entscheidungen Fol. 50: Ein hantfeste uber bergwerk, die sich mit einander verbinden = Spr. No. 36, sodann No. 30 u. 1 (Schluss), darauf wieder Stadtrechtliches. Fol. 72. Juramenta studencium u. s. w. Nota ordinaciones magistrorum Boemie contra magistros Theotunicorum, anno domini etc. IX. Abgedr. bei Jireček a. a. O. II, 3, S. 297ff. Fol. 75. Sentencia inter judices et juratos u. s. w., mit anderer, kleinerer Schrift. Fol. 76. Sentencia Iglaviensium = Spr. No. 91, sodann No. 33, 69. Fol. 80. Register. Wie man ein gerichte hegen sal u. s. w., Register für das folgende bis fol. 131. Fol. 92. Wir Wenczlaw von gotes genaden u. s. W., Einleitung der Redaction B der Handfeste in deutscher Sprache, bis justiciam suam exigentes (Jireček I S. 84). Wie man ein gericht hegen sal, die von Tomaschek (Obh. S. 353 ff) mit C bezeichnete Stadtrechts- redaction, mit wenigen Einschiebungen, bis „Von den, die bei der nacht in der stat umbgeen“ (Tom. S. 370). 22) Es ist schwer verständlich, wieso Tomaschek Obh. S. 43 angeben kann „aus dem Ende des 14. Jh.“, da doch die meisten Sprüche datiert sind u. z mit den Jahren 1401—1407.
Strana XII
XII VORBERICHT. Fol. 109. Wie man nicht mit inschreiben uberczeugen moge. Eines urberers toffel u. s. w., die Zusätze der Red. III des D. I. R. von § 31 ab, mit Auslassung der §§ 34 u. 35. Fol. 110. Von der edeln vnd hoch gebornen fursten genaden u. s. w., die statuta civilia des Stadtrechtes B in deutscher Uebersetzung. Fol. 125. Das sint die recht, die von erste von den burgern zu der Yglaw und andern bergleuten funden wurden. Eine willkürliche Zusammen- stellung von Theilen des D. I. R., des Bergrechts der Handfeste B in deutscher Uebersetzung und einzelnen bergrechtlichen Sprüchen 23). Fol. 130. Wen das czweiundedreissigteil, das man von der masse gibt, angeburen sal, Spr. No. 22. Fol. 138. Dise recht hat kunig Ottakorus geseczt nach Cristi geburt MCC vnd in dem newen und sechczigisten jare u. s. w., Prager Recht, gedr. bei Rössler, Ueber die Bedeutung etc. S. IX ff. Fol. 160. Primus liber Wenceslai in theotunico. Hie hebet sich an das privilegium des konigs Wenczlaw vom pergrecht ezu deucze. Const. j. m. in deutscher, vom Kuttenberger Texte (Cod. H) in den zwei ersten Büchern abweichender Uebersetzung. Sowohl in diesen wie den beiden letzten Büchern mehrfach die Bemerkung: „alius textus dicit sic“ oder ähnlich. Fol. 229. Liber primus Wenceslai regis. Wenczeslaus dei gracia sextus rex Bohemie u. s. W., lateinischer Text der Const. j. m. Fol. 287. De viro habenti proprietates conquisitas. 16 Artikel, abgedr. bei Tom. Obh. S. 371 unter III, wahrscheinlich ein Weisthum über den Erbgang in einem von Iglau elocierten Dorfe (Tom. S. 353). Fol. 292. Im- peratoriam maiestatem non solum armis decoratam u. s. w., Brünner Schöffenbuch, ediert von Rössler II. Fol. 414. Explicit liber sentenciarum civilium pro re publica per varios casus expressarum. Sequuntur quedam quandoque civibus occurencia. Nota. Clemens papa sextus u. s. w. wie in H. Cod. U. Pergamenthandschrift der Wiener Hofbibliothek, Sig. No. 2264 (jur. civ. 13); auf dem Rücken: Codex jur. civ. No. 13, olim Ambr. 39524.) Gr. folio, 140 Blätter. Grosse, mit Miniaturen reich ausgestattete Schrift. Auf dem rückwärtigen Deckel: Pan buoh ma nadiege wsseczka Jaroslaw Koniakowsky. Aus der ersten Hälfte des Saec. XV. Fol. 3. nach 2 leeren Blättern: Wenceslaus dei gracia sextus rex Boemie u. s. w., die Const. j. m. lateinisch. Fol. 111 bis Schluss leer. Cod. V. Pergamenthandschrift der Wiener Hofbibliothek Sig. No. 13388 (Suppl. 164); vorne die Aufschrift: Anno 1565 den 9 february vir clarissimus n. s. w. Leonhardus Trenker Iglaviensis hunc librum dono dedit. Quart, 92 Blätter. Aus der ersten Hälfte des Saec. XV. 23) Ganz unrichtig Tom. Obh. S. 46: „Der Text des Bergrechtes stimmt mit der Urkunde A uberein, doch weicht die Uebersetzung von der Geilnhausenschen ab.“ 24) Auf Fol. 3 oben: M. S. Ambras 395. Die Handschrift wurde von dem Kaiserl. Biblio- thekar Petrus Lambecins nach Wien übertragen. Peithner a. a. O. S. 230; Wenzel, Z. f. öst. Rtsgel. 1844, II S. 185.
XII VORBERICHT. Fol. 109. Wie man nicht mit inschreiben uberczeugen moge. Eines urberers toffel u. s. w., die Zusätze der Red. III des D. I. R. von § 31 ab, mit Auslassung der §§ 34 u. 35. Fol. 110. Von der edeln vnd hoch gebornen fursten genaden u. s. w., die statuta civilia des Stadtrechtes B in deutscher Uebersetzung. Fol. 125. Das sint die recht, die von erste von den burgern zu der Yglaw und andern bergleuten funden wurden. Eine willkürliche Zusammen- stellung von Theilen des D. I. R., des Bergrechts der Handfeste B in deutscher Uebersetzung und einzelnen bergrechtlichen Sprüchen 23). Fol. 130. Wen das czweiundedreissigteil, das man von der masse gibt, angeburen sal, Spr. No. 22. Fol. 138. Dise recht hat kunig Ottakorus geseczt nach Cristi geburt MCC vnd in dem newen und sechczigisten jare u. s. w., Prager Recht, gedr. bei Rössler, Ueber die Bedeutung etc. S. IX ff. Fol. 160. Primus liber Wenceslai in theotunico. Hie hebet sich an das privilegium des konigs Wenczlaw vom pergrecht ezu deucze. Const. j. m. in deutscher, vom Kuttenberger Texte (Cod. H) in den zwei ersten Büchern abweichender Uebersetzung. Sowohl in diesen wie den beiden letzten Büchern mehrfach die Bemerkung: „alius textus dicit sic“ oder ähnlich. Fol. 229. Liber primus Wenceslai regis. Wenczeslaus dei gracia sextus rex Bohemie u. s. W., lateinischer Text der Const. j. m. Fol. 287. De viro habenti proprietates conquisitas. 16 Artikel, abgedr. bei Tom. Obh. S. 371 unter III, wahrscheinlich ein Weisthum über den Erbgang in einem von Iglau elocierten Dorfe (Tom. S. 353). Fol. 292. Im- peratoriam maiestatem non solum armis decoratam u. s. w., Brünner Schöffenbuch, ediert von Rössler II. Fol. 414. Explicit liber sentenciarum civilium pro re publica per varios casus expressarum. Sequuntur quedam quandoque civibus occurencia. Nota. Clemens papa sextus u. s. w. wie in H. Cod. U. Pergamenthandschrift der Wiener Hofbibliothek, Sig. No. 2264 (jur. civ. 13); auf dem Rücken: Codex jur. civ. No. 13, olim Ambr. 39524.) Gr. folio, 140 Blätter. Grosse, mit Miniaturen reich ausgestattete Schrift. Auf dem rückwärtigen Deckel: Pan buoh ma nadiege wsseczka Jaroslaw Koniakowsky. Aus der ersten Hälfte des Saec. XV. Fol. 3. nach 2 leeren Blättern: Wenceslaus dei gracia sextus rex Boemie u. s. w., die Const. j. m. lateinisch. Fol. 111 bis Schluss leer. Cod. V. Pergamenthandschrift der Wiener Hofbibliothek Sig. No. 13388 (Suppl. 164); vorne die Aufschrift: Anno 1565 den 9 february vir clarissimus n. s. w. Leonhardus Trenker Iglaviensis hunc librum dono dedit. Quart, 92 Blätter. Aus der ersten Hälfte des Saec. XV. 23) Ganz unrichtig Tom. Obh. S. 46: „Der Text des Bergrechtes stimmt mit der Urkunde A uberein, doch weicht die Uebersetzung von der Geilnhausenschen ab.“ 24) Auf Fol. 3 oben: M. S. Ambras 395. Die Handschrift wurde von dem Kaiserl. Biblio- thekar Petrus Lambecins nach Wien übertragen. Peithner a. a. O. S. 230; Wenzel, Z. f. öst. Rtsgel. 1844, II S. 185.
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VORBERICHT. XIII Fol. 1. In nomine patris et filii u. s. w. Wencezlaus dei gracia sextus rex Boemie u. s. w., die Const. j. m. lateinisch, mit Anmerkungen am Rande. Fol. 76. Incipiunt statuta civilia a viris prudentibus inventa u. s. w. De gloriosorum principum gracia u. s. W. Statuten der Handfeste B lateinisch, von fol. 89 ab der bergrechtliche Theil. Cod. N.25) Pergamenthandschrift der freiherrl. Bruckenthalschen Bibliothek in Hermannstadt No. LXXVIc. Prächtig ausgeführt, 184 Blätter, mit 2 Miniaturen. Spätestens aus der Mitte des Saec. XV.26) Dieser sog. „Cod. Altenberger“ stand beim Oberhof der siebenbürgisch-sächsischen Colonie in Hermannstadt in Gebrauch. Fol. 1. Herre himelischer vater u. s. w., eine eigenthümliche Abschrift des schwäbischen Landrechtes. Fol. 107. Nu hort vnd vornemet von des rechtes peginne von Meydepurch u. s. w., Magdeburger Weichbild. Fol. 132. Alhie heben sich an di rechte von der Ygla und al di recht, di in den kleinen steten sint, als si der konic Wenczla den purgern und den perchleuten pestetigit hat. Von den gotes genaden wier konic Wenczla u. s. w., deutsche Uebersetzung der Handfeste B mit eigenen, sonst nicht vorfindlichen Capitelüberschriften; Fol. 148: Hie hebent sich an di perchrecht und dez ersten, swo ein perch funden wiert, waz rechtes der hat, der bergrechtliche Theil. Am Ende: Hoc opus fecit fieri egregius magister Thomas Altemberger magister civium et judex regius nec non camerarius urbis Cibiniensis, anno domini millesimo quadringentesimo octagesimo primo, dicti sui officii magistri civium anno nono. Cod. I. Papierhandschrift der Studienbibliothek in Olmütz, Sig. f 29, Quart, 258 Blätter, Saec. XV. Fol. 1. Ein Tractat De modo adiuvandi memoriam, beginnend: Alanus Alexius, Albinus u. s. w. Fol. 14. Explicit tractatus perutilis de arte memorandi, finitus . . . anno Mo quadringentesimo quadragesimo quarto (1444). De virtute vini u. s. w. In anderer Schrift stadtrechtliche Sprüche, u. a. die bei Tom. Obh. S. 116 angeführten. Fol. 33. Wenceslaus dei gracia sextus rex Boemie, qui primo regnum Polonie u. s. W., Const. j. m. lateinisch. Fol. 92. Commentarius summe Reymundi. Fol. 135. Das sind di artikel, [di] ainhellig vnd vberaine sind worden zu ainer volchomen und gemain ainung der ganzen christenhait czwischen dem allermechtigisten fursten romischen und zu Ungarn chunig vnd der hochwirdigen potschaft des concils ze Constancz u. s. w. Aliqua collecta studentibus notescenda u. s. w. 25) Vgl. Lindner in der Zeitschr. f. Rechtsgesch. XIX (1885) S. 113 ff; ders. Der Codex Altenberger, 1885, S. III ff. Die fruheren Angaben, insbesondere auch v Schulers, Siebenbürg. Rechtsgesch. I S. 129 (2. Aufl.), sind alle mehr oder weniger unrichtig (s. Lindner, Zeitschr. S. 110). 26) Nicht erst von 1481, wie man aus den Schlussworten der Handschrift schliessen kônnte, s. Lindner a. a. O. S. 118. Letzterer ist ubrigens geneigt, dieselbe noch in das 14. Jh. zu setzen.
VORBERICHT. XIII Fol. 1. In nomine patris et filii u. s. w. Wencezlaus dei gracia sextus rex Boemie u. s. w., die Const. j. m. lateinisch, mit Anmerkungen am Rande. Fol. 76. Incipiunt statuta civilia a viris prudentibus inventa u. s. w. De gloriosorum principum gracia u. s. W. Statuten der Handfeste B lateinisch, von fol. 89 ab der bergrechtliche Theil. Cod. N.25) Pergamenthandschrift der freiherrl. Bruckenthalschen Bibliothek in Hermannstadt No. LXXVIc. Prächtig ausgeführt, 184 Blätter, mit 2 Miniaturen. Spätestens aus der Mitte des Saec. XV.26) Dieser sog. „Cod. Altenberger“ stand beim Oberhof der siebenbürgisch-sächsischen Colonie in Hermannstadt in Gebrauch. Fol. 1. Herre himelischer vater u. s. w., eine eigenthümliche Abschrift des schwäbischen Landrechtes. Fol. 107. Nu hort vnd vornemet von des rechtes peginne von Meydepurch u. s. w., Magdeburger Weichbild. Fol. 132. Alhie heben sich an di rechte von der Ygla und al di recht, di in den kleinen steten sint, als si der konic Wenczla den purgern und den perchleuten pestetigit hat. Von den gotes genaden wier konic Wenczla u. s. w., deutsche Uebersetzung der Handfeste B mit eigenen, sonst nicht vorfindlichen Capitelüberschriften; Fol. 148: Hie hebent sich an di perchrecht und dez ersten, swo ein perch funden wiert, waz rechtes der hat, der bergrechtliche Theil. Am Ende: Hoc opus fecit fieri egregius magister Thomas Altemberger magister civium et judex regius nec non camerarius urbis Cibiniensis, anno domini millesimo quadringentesimo octagesimo primo, dicti sui officii magistri civium anno nono. Cod. I. Papierhandschrift der Studienbibliothek in Olmütz, Sig. f 29, Quart, 258 Blätter, Saec. XV. Fol. 1. Ein Tractat De modo adiuvandi memoriam, beginnend: Alanus Alexius, Albinus u. s. w. Fol. 14. Explicit tractatus perutilis de arte memorandi, finitus . . . anno Mo quadringentesimo quadragesimo quarto (1444). De virtute vini u. s. w. In anderer Schrift stadtrechtliche Sprüche, u. a. die bei Tom. Obh. S. 116 angeführten. Fol. 33. Wenceslaus dei gracia sextus rex Boemie, qui primo regnum Polonie u. s. W., Const. j. m. lateinisch. Fol. 92. Commentarius summe Reymundi. Fol. 135. Das sind di artikel, [di] ainhellig vnd vberaine sind worden zu ainer volchomen und gemain ainung der ganzen christenhait czwischen dem allermechtigisten fursten romischen und zu Ungarn chunig vnd der hochwirdigen potschaft des concils ze Constancz u. s. w. Aliqua collecta studentibus notescenda u. s. w. 25) Vgl. Lindner in der Zeitschr. f. Rechtsgesch. XIX (1885) S. 113 ff; ders. Der Codex Altenberger, 1885, S. III ff. Die fruheren Angaben, insbesondere auch v Schulers, Siebenbürg. Rechtsgesch. I S. 129 (2. Aufl.), sind alle mehr oder weniger unrichtig (s. Lindner, Zeitschr. S. 110). 26) Nicht erst von 1481, wie man aus den Schlussworten der Handschrift schliessen kônnte, s. Lindner a. a. O. S. 118. Letzterer ist ubrigens geneigt, dieselbe noch in das 14. Jh. zu setzen.
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XIV VORBERICHT. Cod. Z. Papier-Handschrift No. 242 der Bergakademiebibliothek zu Freiberg in Sachsen, Theil III der zusammengebundenen Manuscripte. Aus dem Ende des Saec. XV (nach 1468). Siehe Ermisch S. CIV ff. Fol. 93 eine deutsche Uebersetzung der Handfeste B, stadtrechtl. Theil. Fol. 111. Hie heben sich an die bergkrecht in Behem vnd in Merhern, als die furstenn sie bestetiget haben in iren landenn und gerichtenn. Das D. I. R. in Recension II, jedoch mit sonst nicht überlieferten Zu- sätzen hinter § 22 u. § 23, wahrscheinlich Kuttenberger Provenienz; die Auf- zeichnung endet mit § 27, die §§ 28 u. 29 finden sich in den bezeichneten Zusätzen verarbeitet (s. I. Bd., 1. Th. Pkt. 4). Ib. Fol. 119. Das ist des konigs recht uf bergkwercken. Das in Wagners Corp. jur. met. S. 1ff, Schmidt I, 1, S. 119ff u. Čelakovsky II S. 260 ff ab- gedruckte Privileg K. Johanns fur Kuttenberg, undatiert.27) Darauf: Der konig und ein itzlich furst haben das recht uff bergwercke in irem lande, das ie zu irer urbar gehort die muntze, das gerichte, prennegaden, vleischpencke und cram, di wage und schrotampt, das di niderlage heiset. Aber alle badestuben di sindt des, uff des erbe und acker das bergwerck funden wirt. Aber di brotpenck di sint der zu rechte, di sie von erste dahin pawen. Gedr. bei Ermisch S. CV, Čelakovsky, II S. 1186. Fol. 122. Wir di scheppfen und di purger gemeniglich uff dem Kutten Berge be- kennen u. s. w., ein Zeugnis der Schöffen von Kuttenberg, dass sie dem Ritter Conrad dem Schützen, Hofmeister des Burggrafen Friedrich (V.) von Nürnberg, für dessen Bergmeister Hans von Watzmansdorf ihre „recht und vreiheit, di wir beschriben haben und versigelt von der Ygla“ übergeben hätten, undatiert. Weiter die Abschrift einer Urkunde des genannten Burggrafen von 1363, dass er verliehen habe „unserm lieben getrewen maister Hannsen von Watzmansdorff unser bergwerek zu Cranach gelegen, also das er unser bergmeister daruff sein sol; und verleihen van unsern wegen in all der weisse und masse und mit allem rechten, vreiheit und gewonheit, also einss newen pergmeisters recht ist zu der Ygla, der ein neu pergwerck uff bringet“, ferner, dass er den Bürgern und Bergleuten bestätige „Ygelische recht mit aller der vreiunge und mit allen den rechten unnd nutzen, gesucht und unbesucht, als di ersamenn leute von der Ygla und von den Cutten in Behemerlant von rechte oder von alter gewanheit oder von besundern genaden der hochgeborn fursten konig Wenzeslai und konig Johansen von Beham oder von irn vorfarn mit guter kunthschaffte in nutze und in gewere herbracht haben, als si in disem brieff und hantvesten verschriben sint u. s w. Wer auch, das zwischen uns und den vorbenanten bergleuten kein krieg oder misselunge uber diselben recht ... erstunde, des selbenn sullen wir uns beidenthalben an geverde uns zihen hin zu der Ygla oder hin zu den Kutten“. Die beiden letzten Stücke gedruckt im Bergm. Journal 1789 11 S. 552ff. Fol. 124. Bergwerks- 27) Während Wagner dieses Privileg nur nach der Regierungszeit Johanns mit 1310—1346 datiert, bringt Schmidt ohne weitere Begründung das Jahr 1329. Die richtige Datierung muss vorläufig dahin gestellt bleiben. Fehler der alteren Drucke und seines eigenen Abdruckes hat Celakovsky im Anhang S. 1186 nach obiger Handschrift richtig gestellt
XIV VORBERICHT. Cod. Z. Papier-Handschrift No. 242 der Bergakademiebibliothek zu Freiberg in Sachsen, Theil III der zusammengebundenen Manuscripte. Aus dem Ende des Saec. XV (nach 1468). Siehe Ermisch S. CIV ff. Fol. 93 eine deutsche Uebersetzung der Handfeste B, stadtrechtl. Theil. Fol. 111. Hie heben sich an die bergkrecht in Behem vnd in Merhern, als die furstenn sie bestetiget haben in iren landenn und gerichtenn. Das D. I. R. in Recension II, jedoch mit sonst nicht überlieferten Zu- sätzen hinter § 22 u. § 23, wahrscheinlich Kuttenberger Provenienz; die Auf- zeichnung endet mit § 27, die §§ 28 u. 29 finden sich in den bezeichneten Zusätzen verarbeitet (s. I. Bd., 1. Th. Pkt. 4). Ib. Fol. 119. Das ist des konigs recht uf bergkwercken. Das in Wagners Corp. jur. met. S. 1ff, Schmidt I, 1, S. 119ff u. Čelakovsky II S. 260 ff ab- gedruckte Privileg K. Johanns fur Kuttenberg, undatiert.27) Darauf: Der konig und ein itzlich furst haben das recht uff bergwercke in irem lande, das ie zu irer urbar gehort die muntze, das gerichte, prennegaden, vleischpencke und cram, di wage und schrotampt, das di niderlage heiset. Aber alle badestuben di sindt des, uff des erbe und acker das bergwerck funden wirt. Aber di brotpenck di sint der zu rechte, di sie von erste dahin pawen. Gedr. bei Ermisch S. CV, Čelakovsky, II S. 1186. Fol. 122. Wir di scheppfen und di purger gemeniglich uff dem Kutten Berge be- kennen u. s. w., ein Zeugnis der Schöffen von Kuttenberg, dass sie dem Ritter Conrad dem Schützen, Hofmeister des Burggrafen Friedrich (V.) von Nürnberg, für dessen Bergmeister Hans von Watzmansdorf ihre „recht und vreiheit, di wir beschriben haben und versigelt von der Ygla“ übergeben hätten, undatiert. Weiter die Abschrift einer Urkunde des genannten Burggrafen von 1363, dass er verliehen habe „unserm lieben getrewen maister Hannsen von Watzmansdorff unser bergwerek zu Cranach gelegen, also das er unser bergmeister daruff sein sol; und verleihen van unsern wegen in all der weisse und masse und mit allem rechten, vreiheit und gewonheit, also einss newen pergmeisters recht ist zu der Ygla, der ein neu pergwerck uff bringet“, ferner, dass er den Bürgern und Bergleuten bestätige „Ygelische recht mit aller der vreiunge und mit allen den rechten unnd nutzen, gesucht und unbesucht, als di ersamenn leute von der Ygla und von den Cutten in Behemerlant von rechte oder von alter gewanheit oder von besundern genaden der hochgeborn fursten konig Wenzeslai und konig Johansen von Beham oder von irn vorfarn mit guter kunthschaffte in nutze und in gewere herbracht haben, als si in disem brieff und hantvesten verschriben sint u. s w. Wer auch, das zwischen uns und den vorbenanten bergleuten kein krieg oder misselunge uber diselben recht ... erstunde, des selbenn sullen wir uns beidenthalben an geverde uns zihen hin zu der Ygla oder hin zu den Kutten“. Die beiden letzten Stücke gedruckt im Bergm. Journal 1789 11 S. 552ff. Fol. 124. Bergwerks- 27) Während Wagner dieses Privileg nur nach der Regierungszeit Johanns mit 1310—1346 datiert, bringt Schmidt ohne weitere Begründung das Jahr 1329. Die richtige Datierung muss vorläufig dahin gestellt bleiben. Fehler der alteren Drucke und seines eigenen Abdruckes hat Celakovsky im Anhang S. 1186 nach obiger Handschrift richtig gestellt
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VORBERICHT. XV ordnung des Erzherzogs Sigismund für Schwatz etc. von 1468, gedr. Corp. j. m. S. 133fi. Fol. 128. Schladminger Bergbrief von 1408, gedr in Schwind-Dopsch, Ausgew. Urkunden etc. No. 166. Cod. G. Papierhandschrift des Prager Museums „Jura Iglav.“, Sig. 724. alt 23 D 29 Mus. regni Boh. VII D 23]. Folio. 345 Blätter. Angelegt 1480 von Ladislaus de Iglavia, fortgesetzt Saec. XVI. geschlossen Saec. XVII, der Anfang nachträglich hinzugeschrieben (Saec. XVI). Fol. 1. Ex libris Joannis Gotthardi Labley fuerat, at nunc Joannis Henrici Marzy, chalcoglyptis Iglaveni. Fol. 2. Distinctio legum civitatis Iglaviae. Ein Verzeichnis der im 16. Jh. in Iglau befindlichen Hand- schriften. 1. Privilegia: In etlichen privilegien sindt rechte, als Königs Wenczeslai und seines sohnes Primislai, das aller eltiste, da kein datum innen ist. Sindt die fürnemsten originalrecht. Was hierinnen mangelt, wirdt zum theil durch Caroli 4, Sigismundi unnd marchionis Jodoci privi- legien erstattet. 2. Handfest. Ein gross buch, da die privilegien ab- geschrieben und auch mehrer recht hinzugethan, und sind hinden dabei sententiae, so von Iglaw an andere orth ausgegangen und noch kunfftiger zeit sollen überschickt werden; sindt nicht confirmiert. 3. Bergbuch. Die ersten drei bücher gehen am meisten das bergwerk an, und im vierden buch ist ein schoener processus juris. Unnd in diesem buch sindt viel artickel der handtfest entgegen und zuwider. 4. Sententiae majores. Ein grosses buch. da viel sentenz beschrieben, so von der stat Iglaw ausgangen vor alten jaren. 5. Sententiae minores. Ein kleiner buch in folio, da die newen sentenz welche an gefehr von dem 1500 jar aussgangen, beschrieben. Ist dabei das bergbuch und die eid eines raths und der handtwerker vermeldet. Fol. 3. Zu dem ersten, wie man ein gericht hegen soll = Fol. 93—110 des Cod. E mit vielen Abweichungen und Zusützen. Fol. 21. Privilegium vetustissimum Iglaviae. Am Rande: Datum privilegium Iglaviensibus 1250. Chronica Bohemica Fol. 235. — Hie hebt sich an die handfeste der stat Iglaw, deutsche Uebersetzung der Handfeste B (in der Fortsetzung gleich E Fol. 110 124). von Fol. 40 ab der bergrechtliche Theil, unvoll- ständig. Fol. 41. Das sint die rechte, die vom ersten von den burgern zu der Iglaw u. s. w. D. 1. R. Redaction II, jedoch mit Umstellung der §§ 27 n. 28. Fol. 47. Der juden aide, der huren schelcke. Wie man urtheil straffen soll u. s. w. Et sic est finis huius libri [15/89. Folgt der gleiche Spruch wie Fol. 130 E. Fol. 51. Alhie hebet sich an das buch sententiarum. De hereditatis pagacione u. s. w.. die gleichen Materien wie in E Fol. 22—72, die berg- rechtlichen Sprüche in derselben Reihenfolge. Zum Schlusse: Expliciunt regulae sentenciarum feria secunda ante festum annunciationis Mariae. Folgen 3 stadtrechtliche Sprüche. Fol. 95. Jura montanorum. Hie heben sich an die bergrecht von allerlei sachen und die register. Primus liber Venceslai regis. Deutsche
VORBERICHT. XV ordnung des Erzherzogs Sigismund für Schwatz etc. von 1468, gedr. Corp. j. m. S. 133fi. Fol. 128. Schladminger Bergbrief von 1408, gedr in Schwind-Dopsch, Ausgew. Urkunden etc. No. 166. Cod. G. Papierhandschrift des Prager Museums „Jura Iglav.“, Sig. 724. alt 23 D 29 Mus. regni Boh. VII D 23]. Folio. 345 Blätter. Angelegt 1480 von Ladislaus de Iglavia, fortgesetzt Saec. XVI. geschlossen Saec. XVII, der Anfang nachträglich hinzugeschrieben (Saec. XVI). Fol. 1. Ex libris Joannis Gotthardi Labley fuerat, at nunc Joannis Henrici Marzy, chalcoglyptis Iglaveni. Fol. 2. Distinctio legum civitatis Iglaviae. Ein Verzeichnis der im 16. Jh. in Iglau befindlichen Hand- schriften. 1. Privilegia: In etlichen privilegien sindt rechte, als Königs Wenczeslai und seines sohnes Primislai, das aller eltiste, da kein datum innen ist. Sindt die fürnemsten originalrecht. Was hierinnen mangelt, wirdt zum theil durch Caroli 4, Sigismundi unnd marchionis Jodoci privi- legien erstattet. 2. Handfest. Ein gross buch, da die privilegien ab- geschrieben und auch mehrer recht hinzugethan, und sind hinden dabei sententiae, so von Iglaw an andere orth ausgegangen und noch kunfftiger zeit sollen überschickt werden; sindt nicht confirmiert. 3. Bergbuch. Die ersten drei bücher gehen am meisten das bergwerk an, und im vierden buch ist ein schoener processus juris. Unnd in diesem buch sindt viel artickel der handtfest entgegen und zuwider. 4. Sententiae majores. Ein grosses buch. da viel sentenz beschrieben, so von der stat Iglaw ausgangen vor alten jaren. 5. Sententiae minores. Ein kleiner buch in folio, da die newen sentenz welche an gefehr von dem 1500 jar aussgangen, beschrieben. Ist dabei das bergbuch und die eid eines raths und der handtwerker vermeldet. Fol. 3. Zu dem ersten, wie man ein gericht hegen soll = Fol. 93—110 des Cod. E mit vielen Abweichungen und Zusützen. Fol. 21. Privilegium vetustissimum Iglaviae. Am Rande: Datum privilegium Iglaviensibus 1250. Chronica Bohemica Fol. 235. — Hie hebt sich an die handfeste der stat Iglaw, deutsche Uebersetzung der Handfeste B (in der Fortsetzung gleich E Fol. 110 124). von Fol. 40 ab der bergrechtliche Theil, unvoll- ständig. Fol. 41. Das sint die rechte, die vom ersten von den burgern zu der Iglaw u. s. w. D. 1. R. Redaction II, jedoch mit Umstellung der §§ 27 n. 28. Fol. 47. Der juden aide, der huren schelcke. Wie man urtheil straffen soll u. s. w. Et sic est finis huius libri [15/89. Folgt der gleiche Spruch wie Fol. 130 E. Fol. 51. Alhie hebet sich an das buch sententiarum. De hereditatis pagacione u. s. w.. die gleichen Materien wie in E Fol. 22—72, die berg- rechtlichen Sprüche in derselben Reihenfolge. Zum Schlusse: Expliciunt regulae sentenciarum feria secunda ante festum annunciationis Mariae. Folgen 3 stadtrechtliche Sprüche. Fol. 95. Jura montanorum. Hie heben sich an die bergrecht von allerlei sachen und die register. Primus liber Venceslai regis. Deutsche
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XVI VORBERICHT. Uebersetzung der Const. jur. met., die der Geilnhausenschen sehr nahe kommt; die Capitelüberschriften weichen von allen anderen Codices ab. Am Rande ganze Abschnitte aus den lateinischen Const.; mehrfache Aus- lassungen. Zum Schlusse Explicitus liber quartus per manus Ladislai de Iglavia ao dmni millesimo quadringentesimo octuagesimo post festum Scti Mathei. (1480). Dem Schreiber lagen 2 Texte vor, da es einigemale heisst: Ein ander text spricht. Fol. 166. Alhie heben sich an die recht kuniges Ottegarii. Darauff volget das register = Cod. E Fol. 138—160. Fol. 185. Wir burgermeister und rath der stat Iglaw veriechen u. s. w., Stadtfriede von 1480. Mit anderen Schrift: Sequuntur varia rescripta in bohemico u. s. w. = D Fol. 150. Urkunde des Königs Georg von Böhmen u. s. w. Zum Schlusse: Haec omnia de verbo ex aliquo libro veteri hucusque descripta sunt. Fol. 214. Handvest ad verbum. Handfeste B. Am Rande zahlreiche Be- ziehungen auf romanistische Quellen, auf die Rayhradenser Ausgabe und ein exemplar Peithnerianum von des Iglauer Mag. Rathes Marzy Hand. Der bergrechtliche Theil fehlt und wurde auf einem eingelegten Blatte von Marzy nach dem Rayhradenser Druck mit Beziehungen auf Dobner u. Peithner nachgetragen. Fol. 226. De successionibus ab intestato, erbrecht- liche Abhandlung mit Berufung auf Wesenbecius, Wurmbser (jus prac- ticum), die „weichbildtglosse“, die peinliche Hals-Gerichtsordnung u. s. w. Vergleichungen mit dem Iglauer Recht, öfters die Bemerkung: Sed hoc Iglaviae observari non video. Fol. 239. Hic notantur sententiae, quae super causis dubiis u. s. w., stadtrechtliche Sprüche in derselben Reihenfolge wie in B (Tom. Obh. S. 56—97), jedoch mit zahlreichen Auslassungen. Folgen etliche unterschiedene fragmente, so czwar in den vorgeschriebenen ge- meinen handvesten nicht zu befinden, aber doch aus einem uralten exemplar, so der schrift und bundt, dan andern indiciis nach ein original oder zum wenigsten wahre abschrift gewesen sein muess, gezogen vnd aufgeschrieben worden. Stadtrechtliche Sprüche wie in B (Tom. Obh. S. 90 ff.) mit Aus- lassung der bereits oben aufgenommenen. Ordo et articuli sutorum. Actum et decretum in consilio domini Johannis Leopoldi et domini Mathiae Leb- zelteris MDLXXIII u. s. w. Fol. 257. Ex jure montanorum. Ea quae in prioribus tribus libris traduntur, quia ad montana solummodo spectant et hodie nullo sunt in usu, libenter sunt omissa et saltem notabilia quaedam supra in germanico . . . . ad marginem adiecta. Der zweite Theil des 4. Buches der Const. j. m. in lateinischem Text mit zahlreichen Randbemerkungen. Citaten, Anmerkung thatsächlicher Fälle aus den Jahren 1564, 1584, 1590. Fol. 267. Hic notantur diffinitivae senfentiae u. s. w., stadtrechtliche Sprüche Tom. Obh. S. 56 ff, viele gleich den obigen Fol. 239 ff; oft bezogen das gross sentenczbuch oder: ex libris sententiarum. Stadturkunden aus dem 16. Jahrhundert u. s. w. Mehrere stadtrechtliche Sprüche aus dem Anfange des 17. Jahrhunderts bis 1638, angemerkt von Georg Brodsky not. jurat. Iglav. — Mälzerartikel von 1607 u. 1614. Zum Schlusse: Ex libro memori- arum reipublicae Iglaviensis.
XVI VORBERICHT. Uebersetzung der Const. jur. met., die der Geilnhausenschen sehr nahe kommt; die Capitelüberschriften weichen von allen anderen Codices ab. Am Rande ganze Abschnitte aus den lateinischen Const.; mehrfache Aus- lassungen. Zum Schlusse Explicitus liber quartus per manus Ladislai de Iglavia ao dmni millesimo quadringentesimo octuagesimo post festum Scti Mathei. (1480). Dem Schreiber lagen 2 Texte vor, da es einigemale heisst: Ein ander text spricht. Fol. 166. Alhie heben sich an die recht kuniges Ottegarii. Darauff volget das register = Cod. E Fol. 138—160. Fol. 185. Wir burgermeister und rath der stat Iglaw veriechen u. s. w., Stadtfriede von 1480. Mit anderen Schrift: Sequuntur varia rescripta in bohemico u. s. w. = D Fol. 150. Urkunde des Königs Georg von Böhmen u. s. w. Zum Schlusse: Haec omnia de verbo ex aliquo libro veteri hucusque descripta sunt. Fol. 214. Handvest ad verbum. Handfeste B. Am Rande zahlreiche Be- ziehungen auf romanistische Quellen, auf die Rayhradenser Ausgabe und ein exemplar Peithnerianum von des Iglauer Mag. Rathes Marzy Hand. Der bergrechtliche Theil fehlt und wurde auf einem eingelegten Blatte von Marzy nach dem Rayhradenser Druck mit Beziehungen auf Dobner u. Peithner nachgetragen. Fol. 226. De successionibus ab intestato, erbrecht- liche Abhandlung mit Berufung auf Wesenbecius, Wurmbser (jus prac- ticum), die „weichbildtglosse“, die peinliche Hals-Gerichtsordnung u. s. w. Vergleichungen mit dem Iglauer Recht, öfters die Bemerkung: Sed hoc Iglaviae observari non video. Fol. 239. Hic notantur sententiae, quae super causis dubiis u. s. w., stadtrechtliche Sprüche in derselben Reihenfolge wie in B (Tom. Obh. S. 56—97), jedoch mit zahlreichen Auslassungen. Folgen etliche unterschiedene fragmente, so czwar in den vorgeschriebenen ge- meinen handvesten nicht zu befinden, aber doch aus einem uralten exemplar, so der schrift und bundt, dan andern indiciis nach ein original oder zum wenigsten wahre abschrift gewesen sein muess, gezogen vnd aufgeschrieben worden. Stadtrechtliche Sprüche wie in B (Tom. Obh. S. 90 ff.) mit Aus- lassung der bereits oben aufgenommenen. Ordo et articuli sutorum. Actum et decretum in consilio domini Johannis Leopoldi et domini Mathiae Leb- zelteris MDLXXIII u. s. w. Fol. 257. Ex jure montanorum. Ea quae in prioribus tribus libris traduntur, quia ad montana solummodo spectant et hodie nullo sunt in usu, libenter sunt omissa et saltem notabilia quaedam supra in germanico . . . . ad marginem adiecta. Der zweite Theil des 4. Buches der Const. j. m. in lateinischem Text mit zahlreichen Randbemerkungen. Citaten, Anmerkung thatsächlicher Fälle aus den Jahren 1564, 1584, 1590. Fol. 267. Hic notantur diffinitivae senfentiae u. s. w., stadtrechtliche Sprüche Tom. Obh. S. 56 ff, viele gleich den obigen Fol. 239 ff; oft bezogen das gross sentenczbuch oder: ex libris sententiarum. Stadturkunden aus dem 16. Jahrhundert u. s. w. Mehrere stadtrechtliche Sprüche aus dem Anfange des 17. Jahrhunderts bis 1638, angemerkt von Georg Brodsky not. jurat. Iglav. — Mälzerartikel von 1607 u. 1614. Zum Schlusse: Ex libro memori- arum reipublicae Iglaviensis.
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VORBERICHT. XVII Cod. F. Papierhandschrift der Münchener Hofbibliothek, Sig. Cgm. 561, Quart, 163 Blätter. Der erste Theil (bis Fol. 81) aus dem J. 1500, der zweite aus dem Saec. XVII. Fol. 1. De hereditatis pagacione per ementem. Stadtrechtl. Sprüche wie auf Fol. 22 ff des Cod. E, einige deutsch übersetzt. Fol. 8. De stollone hereditario. Die nämlichen Materien wie in E Fol. 31—72, fast in derselben Reihenfolge und mit der gleichen Lesung. Fol. 21. Wir judex und geschworen der stat zu der Iglaw pekennen, das wir alle seczungen pestaetigenn. Fol. 37. Wir Wenczlaw von gottes genaden kunig czu Pehem u. s. w., ungefähr dasselbe und in der nämlichen Reihen- folge wie in E Fol. 92—125. Fol. 63. Item die pergrecht fahen danach an unnd purgerlehen. Bis Fol. 66 Register über die bisherigen, Fol. 66 Register über die folgenden Sprüche. Fol. 66. Das sind die recht, die von ersten von den purgern vonn der Iglaw und andern pergleutenn sind funden worden. = Fol. 125—138 E. Et sic est finis. Sequitur alia materia. Fol. 72. Von einem erbstollen (Tom. Bgr. S. 205). Fol. 72. In nomine domini amen. 1498. An dem funften tag octobris des hochwirdigen fursten des hern Thomas erezpischoff zu Gran seinem genedigen herrn zu wolgefallen und zu dinste hab ich Mathias Thengler von Lichtenfeld u. s. w., eine Entscheidung bergrechtlicher Contro- versen durch die Versammlung der oberungarischen Bergstädte, in der gieichen Schrift wie vorher; darauf zwei Göllnitzer Bergrechte (nach Wenzel etwa von 1400), weiter das Bergrecht der 7 oberungarischen Bergstädte von 1487, sämmtlich herausgegeben von Wenzel Mag. S. 326 ff, 351 ff, 361 ff und Tom. a. a. O. S. 193 ff (unbrauchbar). Zum Schlusse: Finis sexta feria ante festum Sancti Wenczeslai Bohemorum dux. Anno 1500. Fol. 82. Hübsche rechnung von müncz. Berechnungen über Münz- legierungen, einige medicinische Recepte u. s. w. aus dem 17. Jahr- hunderte. Cod. L.28) Papierhandschrift der Universitätsbibliothek Heidelberg Sig. No. 461. 154 Blätter; aus dem Jahre 1504. Fol. 1 (8). Nach 7 leeren Blättern: Jus montanum Iglaviense. Hie heben sich die berkrecht an. Wir schöphen von der Igla u. s. w., der berg- rechtliche Theil der Handfeste B in deutscher, mit N bis auf die Capitelüberschriften übereinstimmender, aber unvollständiger Ueber- setzung. Fol. 4. Hi hebt sich an das berkrecht und der stollen der von der Ygla und di freiheit, als bergwercken zustet, das D. I. R. nach der II. Re- cension, jedoch mit der Reihenfolge der Artikel wie in der III. Fol. 11. Nach lateinischen Spruchversen: Register über Magdeburgisch keiser und Ygalisch recht. Danach das von Thüngen edierte sächsische 28) Vgl. Thiingen, Das süchs. Weichbild, herausgegeb. nach dom Cod. Palatinus No. 461, Heidelberg 1837, 8. 1 fl. Zycha, Böhm. Bergrecht. II. II
VORBERICHT. XVII Cod. F. Papierhandschrift der Münchener Hofbibliothek, Sig. Cgm. 561, Quart, 163 Blätter. Der erste Theil (bis Fol. 81) aus dem J. 1500, der zweite aus dem Saec. XVII. Fol. 1. De hereditatis pagacione per ementem. Stadtrechtl. Sprüche wie auf Fol. 22 ff des Cod. E, einige deutsch übersetzt. Fol. 8. De stollone hereditario. Die nämlichen Materien wie in E Fol. 31—72, fast in derselben Reihenfolge und mit der gleichen Lesung. Fol. 21. Wir judex und geschworen der stat zu der Iglaw pekennen, das wir alle seczungen pestaetigenn. Fol. 37. Wir Wenczlaw von gottes genaden kunig czu Pehem u. s. w., ungefähr dasselbe und in der nämlichen Reihen- folge wie in E Fol. 92—125. Fol. 63. Item die pergrecht fahen danach an unnd purgerlehen. Bis Fol. 66 Register über die bisherigen, Fol. 66 Register über die folgenden Sprüche. Fol. 66. Das sind die recht, die von ersten von den purgern vonn der Iglaw und andern pergleutenn sind funden worden. = Fol. 125—138 E. Et sic est finis. Sequitur alia materia. Fol. 72. Von einem erbstollen (Tom. Bgr. S. 205). Fol. 72. In nomine domini amen. 1498. An dem funften tag octobris des hochwirdigen fursten des hern Thomas erezpischoff zu Gran seinem genedigen herrn zu wolgefallen und zu dinste hab ich Mathias Thengler von Lichtenfeld u. s. w., eine Entscheidung bergrechtlicher Contro- versen durch die Versammlung der oberungarischen Bergstädte, in der gieichen Schrift wie vorher; darauf zwei Göllnitzer Bergrechte (nach Wenzel etwa von 1400), weiter das Bergrecht der 7 oberungarischen Bergstädte von 1487, sämmtlich herausgegeben von Wenzel Mag. S. 326 ff, 351 ff, 361 ff und Tom. a. a. O. S. 193 ff (unbrauchbar). Zum Schlusse: Finis sexta feria ante festum Sancti Wenczeslai Bohemorum dux. Anno 1500. Fol. 82. Hübsche rechnung von müncz. Berechnungen über Münz- legierungen, einige medicinische Recepte u. s. w. aus dem 17. Jahr- hunderte. Cod. L.28) Papierhandschrift der Universitätsbibliothek Heidelberg Sig. No. 461. 154 Blätter; aus dem Jahre 1504. Fol. 1 (8). Nach 7 leeren Blättern: Jus montanum Iglaviense. Hie heben sich die berkrecht an. Wir schöphen von der Igla u. s. w., der berg- rechtliche Theil der Handfeste B in deutscher, mit N bis auf die Capitelüberschriften übereinstimmender, aber unvollständiger Ueber- setzung. Fol. 4. Hi hebt sich an das berkrecht und der stollen der von der Ygla und di freiheit, als bergwercken zustet, das D. I. R. nach der II. Re- cension, jedoch mit der Reihenfolge der Artikel wie in der III. Fol. 11. Nach lateinischen Spruchversen: Register über Magdeburgisch keiser und Ygalisch recht. Danach das von Thüngen edierte sächsische 28) Vgl. Thiingen, Das süchs. Weichbild, herausgegeb. nach dom Cod. Palatinus No. 461, Heidelberg 1837, 8. 1 fl. Zycha, Böhm. Bergrecht. II. II
Strana XVIII
XVIII VORBERICHT. Weichbild. Fol. 65.29) Hi vahen sich an di keiserlichen recht, die ausz gesatzt sint von keiser Otten u. s. w. Fol. 74. Von des menschen wirde u. S. W., sog. Schwabenspiegel. Fol. 91. Hie heben sich an di recht der herren von Ygla, di in gegebin sint vom kunige u. s. w., der stadtrechtliche Theil von Handfeste B in deutscher Uebersetzung. Cod. D. Papierhandschrift des mährischen Landesarchives in Brünn, Sig. M VI 26, erworben aus dem Nachlasse Bočeks. Quart. 266 Blätter. Die erste Hälfte von 1505, von der Hand des Iglauer Stadtschreibers Alexander filins Severini, die zweite aus der Mitte und, wie auch der später dazu gebundene Anfang, aus dem Ende des Saec. XVI.30) Fol. 1. Nach 7 leeren Blättern: Boiemici notarii31) juramentum. Verczaichnus unnd auszug etlicher aid u. s. w. Juramentum novorum scabinorum u. s. w. Fol. 25. Registrum lehenschaft 1515 feria ante Johannis Baptiste. 138 Iglauer Mutungen aus den Jahren 1515—1577, ohne Ricksicht auf die chronologische Reihenfolge eingetragen. Fol. 47. Prwnie kniehy krale Waczlawa druheho, čechische Ueber- setzung der Const. jur. met. mit folgendem Schlusse auf Fol. 86: Explicit liber per me, Alexandrum filium Severini, notarium civitatis Igla- viensis, sub anno domini millesimo quingentesimo quinto. Skonali se knihy prawa kralovskeho wssem hornikom po kralowstwi czeskem obywagicziem wydaneho od nayjasnejsiho knizete a pana pana Waczlawa druheho, krale czeskeho ssesteho a polskeho, kteryzto leta panie MCCC miesice czerwna nekterakym Wlachom rozkazal gest, grosse nayprve u hory kowati, odnichz y podnes slowe wlasky dwuor.32) Fol. 87. Das erste puch in das bergwerch. Deutsche Uebersetzung der Const., fast wörtlich mit H übereinstimmend. Endet auf Fol. 128 mit. den Worten: Explicit hoc opus per me Alexandrinum filium Severini, notarium civitatis Iglavie anno 1505. Hi endet sich das puch von den perk- rechten, das maister J. von Geilnhausen, etwann underpergschreiber auf dem Kuttenberg des Peter Schobers von Igla zeiten und grubenschreiber uber sechsgruben pei her Thomas Wollfals zeiten und darnach kaiser Karls schreiber, aus latain zu teusch gemacht. 1505. Fol. 138. Stadtrechtliche Weisung nach Mesritsch von 1505 (= Tom. Obh. S. 262 ff.). Fol. 142. De rerum divisione. Institutionum nonnulla ex- 29) Hier beginnt eine neue Paginierung. Der vorhergehende Theil scheint ursprünglich selbständig gewesen zu sein. 30) Unrichtig Tom. Obh. S. 43 „aus dem Ende des 15. Jh." 31) Seit Ende des 15. Jh. hielt Iglau ausser dem deutschen auch einen böhmischen Notar, s. Tom. Obh. S. 15. Als solcher durfte der notarius Alexander fil. Severini anzusehen sein. 32) „Es enden die Bücher vom Königlichen Bergrecht, herausgegeben für alle Berg- leute, welche im Königreiche Böhmen wohnen, von Sr. Maj. dem Fürsten und Herrn Wenzel II., dem sechsten Könige Böhmens und König von Polen, der im Jahre des Herrn 1300 im Monate Juni einigen Italienern den Befchl gab, zuerst auf dem Berge [d. h. in Kuttenberg! Groschen zu prägen; woher bis anf den heutigen Tag der „wälsche Hof“ lehem. Münzgebände in Kuttenbergl seinen Namen führt." Vergl. Sternberg II S. 139.
XVIII VORBERICHT. Weichbild. Fol. 65.29) Hi vahen sich an di keiserlichen recht, die ausz gesatzt sint von keiser Otten u. s. w. Fol. 74. Von des menschen wirde u. S. W., sog. Schwabenspiegel. Fol. 91. Hie heben sich an di recht der herren von Ygla, di in gegebin sint vom kunige u. s. w., der stadtrechtliche Theil von Handfeste B in deutscher Uebersetzung. Cod. D. Papierhandschrift des mährischen Landesarchives in Brünn, Sig. M VI 26, erworben aus dem Nachlasse Bočeks. Quart. 266 Blätter. Die erste Hälfte von 1505, von der Hand des Iglauer Stadtschreibers Alexander filins Severini, die zweite aus der Mitte und, wie auch der später dazu gebundene Anfang, aus dem Ende des Saec. XVI.30) Fol. 1. Nach 7 leeren Blättern: Boiemici notarii31) juramentum. Verczaichnus unnd auszug etlicher aid u. s. w. Juramentum novorum scabinorum u. s. w. Fol. 25. Registrum lehenschaft 1515 feria ante Johannis Baptiste. 138 Iglauer Mutungen aus den Jahren 1515—1577, ohne Ricksicht auf die chronologische Reihenfolge eingetragen. Fol. 47. Prwnie kniehy krale Waczlawa druheho, čechische Ueber- setzung der Const. jur. met. mit folgendem Schlusse auf Fol. 86: Explicit liber per me, Alexandrum filium Severini, notarium civitatis Igla- viensis, sub anno domini millesimo quingentesimo quinto. Skonali se knihy prawa kralovskeho wssem hornikom po kralowstwi czeskem obywagicziem wydaneho od nayjasnejsiho knizete a pana pana Waczlawa druheho, krale czeskeho ssesteho a polskeho, kteryzto leta panie MCCC miesice czerwna nekterakym Wlachom rozkazal gest, grosse nayprve u hory kowati, odnichz y podnes slowe wlasky dwuor.32) Fol. 87. Das erste puch in das bergwerch. Deutsche Uebersetzung der Const., fast wörtlich mit H übereinstimmend. Endet auf Fol. 128 mit. den Worten: Explicit hoc opus per me Alexandrinum filium Severini, notarium civitatis Iglavie anno 1505. Hi endet sich das puch von den perk- rechten, das maister J. von Geilnhausen, etwann underpergschreiber auf dem Kuttenberg des Peter Schobers von Igla zeiten und grubenschreiber uber sechsgruben pei her Thomas Wollfals zeiten und darnach kaiser Karls schreiber, aus latain zu teusch gemacht. 1505. Fol. 138. Stadtrechtliche Weisung nach Mesritsch von 1505 (= Tom. Obh. S. 262 ff.). Fol. 142. De rerum divisione. Institutionum nonnulla ex- 29) Hier beginnt eine neue Paginierung. Der vorhergehende Theil scheint ursprünglich selbständig gewesen zu sein. 30) Unrichtig Tom. Obh. S. 43 „aus dem Ende des 15. Jh." 31) Seit Ende des 15. Jh. hielt Iglau ausser dem deutschen auch einen böhmischen Notar, s. Tom. Obh. S. 15. Als solcher durfte der notarius Alexander fil. Severini anzusehen sein. 32) „Es enden die Bücher vom Königlichen Bergrecht, herausgegeben für alle Berg- leute, welche im Königreiche Böhmen wohnen, von Sr. Maj. dem Fürsten und Herrn Wenzel II., dem sechsten Könige Böhmens und König von Polen, der im Jahre des Herrn 1300 im Monate Juni einigen Italienern den Befchl gab, zuerst auf dem Berge [d. h. in Kuttenberg! Groschen zu prägen; woher bis anf den heutigen Tag der „wälsche Hof“ lehem. Münzgebände in Kuttenbergl seinen Namen führt." Vergl. Sternberg II S. 139.
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TORBERICHT. XIX cerpta utilia. Sprüche nach Czaslau, Kolin u. s. w. Fol. 150. Secuntur varia rescripta in boemico et primo simplex informacio. Abgedruckt bei Tom. Obh. S. 268 ff. Fol. 151. Domino de Rizenbergk pro parte juris montanorum = Spr. No. 112. Darauf stadtrechtliche Sprüche aus dem Ende des 15. Jahrhundertes, ediert von Tom. Obh. Fol. 161. Pan Girzik z Wlassymie u. s. w. = Spr. No. 86. Wieder stadtrechtliche Sprüche aus dem Ende des 15., Anfang des 16. Jahrhundertes. Fol. 178. Girzik z Wlassimie = Spr. No. 87. Fol. 179 beginnen Iglauer Rathsverhandlungen aus den Jahren 1516—1558, 33) eingestreut stadtrechtliche Sprüche. Fol. 210. Domino de Hassenstein super montes Kupperberg, bergrechtliche Schöffensprüche aus den Jahren 1450, 1493—1514, 1552. Fol. 222. Stadtrechtliche Sprüche aus dem Anfange, dann Raths- verhandlungen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts (bis 1559). Fol. 253. Bericht über die Zusammenkunft des ungarischen Königs Mathias mit Wladislaw von Böhmen in Iglau 1486 (čechisch). Fol. 255. Swolenie sniemu obecz- nieho kralowstwie czeskeho 1486 u. s. w. Entscheidung eines Rechtsstreites des Johan Kun von Kunstadt durch K. Ferdinand I. 1534. Fol. 266. Index locorum, que ad Iglavienses vel provocare vel infor- macionis causa mittere solita sunt. Cod. X. Papierhandschrift der Wiener Hofbibliothek Sig. No. 13753 Suppl. 1461]. Kl. Folio, 44 Blätter. Aus dem Anfange des 16. Jahr- hunderts. 1517 (?). Fol. 2. Prwnye Knyehi. Poczinagi knychy praw hornykuom u. s. w. kralowskce pozdraweny hornykom. Wacslaw druhy bozy milosty ssesty Kral czesky u. s. w., die Const. j. m. in čechischer Uebersetzung. Zum Schlusse: A tak se skonawa prawa kralowskee horniknom dane, a psano gest w tyto knijehy letha panie MVc XVII, ten cztwrtek ochtaw bozeho tiela etc.34) Skonawagi se knichy prawa kralowskeho wssem hor- nikom u. s. w., dieselbe Bemerkung wie am Schlusse der čechischen Const. Uebersetzung des Cod. D. Fol. 38. List spolecny horskych s Gihlawskymi33) u. s. w. My Wacslaw bozy milosti kral czesky u. s. w., die Einleitung und das Privi- legienrecht der Handfeste B, annähernd gleich Celakovsky II S. 10 fl. Folgen Majestätsbriefe Karls IV., Wenzels IV. und Wladislaws, u. a.: Tento ma- gistat gest krale Wacslawa rzimskeho a czeskeho krale na prawa dyla min- cirszkeho a na zaplatuow tehoz dyla mincyrzom 36). Tento magestat we desky zemske wlozen a wepsan gest zroskazanym nayjasmieysijho knyzete a pana pana Wladislawa vherskeho czeskeho etc. krale geho milosti.37) — 33) Tom. Obh. S. 44 unrichtig 1585. 34) „Und so endet das königliche Bergrecht, gegeben den Bergleuten; und sind diese geschrieben im Jahre des Herrn 1517 am Donnerstage der Octave Fronleichnams“. 35) „Handfeste, gemeinsam den Bergleuten mit den Iglauern." 36) „Dieser Majestätsbrief rührt her von König Wenzel, römisch. u. böhm. Könige, und betrifft die Rechte des Münzwesens und die Einkünfte der Münzer." 37) „Dieser Majestätsbrief wurde in die Landtafel eingetragen und eingeschrieben auf Befelil des erlauchten Fursten und Herrn Wladislaw.“ Bücher II*
TORBERICHT. XIX cerpta utilia. Sprüche nach Czaslau, Kolin u. s. w. Fol. 150. Secuntur varia rescripta in boemico et primo simplex informacio. Abgedruckt bei Tom. Obh. S. 268 ff. Fol. 151. Domino de Rizenbergk pro parte juris montanorum = Spr. No. 112. Darauf stadtrechtliche Sprüche aus dem Ende des 15. Jahrhundertes, ediert von Tom. Obh. Fol. 161. Pan Girzik z Wlassymie u. s. w. = Spr. No. 86. Wieder stadtrechtliche Sprüche aus dem Ende des 15., Anfang des 16. Jahrhundertes. Fol. 178. Girzik z Wlassimie = Spr. No. 87. Fol. 179 beginnen Iglauer Rathsverhandlungen aus den Jahren 1516—1558, 33) eingestreut stadtrechtliche Sprüche. Fol. 210. Domino de Hassenstein super montes Kupperberg, bergrechtliche Schöffensprüche aus den Jahren 1450, 1493—1514, 1552. Fol. 222. Stadtrechtliche Sprüche aus dem Anfange, dann Raths- verhandlungen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts (bis 1559). Fol. 253. Bericht über die Zusammenkunft des ungarischen Königs Mathias mit Wladislaw von Böhmen in Iglau 1486 (čechisch). Fol. 255. Swolenie sniemu obecz- nieho kralowstwie czeskeho 1486 u. s. w. Entscheidung eines Rechtsstreites des Johan Kun von Kunstadt durch K. Ferdinand I. 1534. Fol. 266. Index locorum, que ad Iglavienses vel provocare vel infor- macionis causa mittere solita sunt. Cod. X. Papierhandschrift der Wiener Hofbibliothek Sig. No. 13753 Suppl. 1461]. Kl. Folio, 44 Blätter. Aus dem Anfange des 16. Jahr- hunderts. 1517 (?). Fol. 2. Prwnye Knyehi. Poczinagi knychy praw hornykuom u. s. w. kralowskce pozdraweny hornykom. Wacslaw druhy bozy milosty ssesty Kral czesky u. s. w., die Const. j. m. in čechischer Uebersetzung. Zum Schlusse: A tak se skonawa prawa kralowskee horniknom dane, a psano gest w tyto knijehy letha panie MVc XVII, ten cztwrtek ochtaw bozeho tiela etc.34) Skonawagi se knichy prawa kralowskeho wssem hor- nikom u. s. w., dieselbe Bemerkung wie am Schlusse der čechischen Const. Uebersetzung des Cod. D. Fol. 38. List spolecny horskych s Gihlawskymi33) u. s. w. My Wacslaw bozy milosti kral czesky u. s. w., die Einleitung und das Privi- legienrecht der Handfeste B, annähernd gleich Celakovsky II S. 10 fl. Folgen Majestätsbriefe Karls IV., Wenzels IV. und Wladislaws, u. a.: Tento ma- gistat gest krale Wacslawa rzimskeho a czeskeho krale na prawa dyla min- cirszkeho a na zaplatuow tehoz dyla mincyrzom 36). Tento magestat we desky zemske wlozen a wepsan gest zroskazanym nayjasmieysijho knyzete a pana pana Wladislawa vherskeho czeskeho etc. krale geho milosti.37) — 33) Tom. Obh. S. 44 unrichtig 1585. 34) „Und so endet das königliche Bergrecht, gegeben den Bergleuten; und sind diese geschrieben im Jahre des Herrn 1517 am Donnerstage der Octave Fronleichnams“. 35) „Handfeste, gemeinsam den Bergleuten mit den Iglauern." 36) „Dieser Majestätsbrief rührt her von König Wenzel, römisch. u. böhm. Könige, und betrifft die Rechte des Münzwesens und die Einkünfte der Münzer." 37) „Dieser Majestätsbrief wurde in die Landtafel eingetragen und eingeschrieben auf Befelil des erlauchten Fursten und Herrn Wladislaw.“ Bücher II*
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XX VORBERICHT. Getrennt von den vorigen Handschriften führe ich jene an, welche das D. 1. R. nach Red. I. als Rechtsweisung nach Freiberg in Ver- bindung mit dem älteren und jüngeren Freiberger Bergrechte als „das ander buch“ aufgenommen haben, und die bereits Ermisch S. XCVIII ff zusammen- stellte. Auf letzteren Autor wird bezüglich näherer Angaben verwiesen. 1. Pergamenthandschrift des Rathsarchivs zu Freiberg, auf dem Rücken: Iglauisch vnd Freybergisch bergrecht. Aus dem Saec. XIV, z. Th. XV. Fol. 14 das D. I. R. Nach Ermisch Text F. 2. Papierhandschrift der Universitätsbibliothek Leipzig, Sig. No. 1568 Saec. XV. Fol. 5 das D. L. R. Nach Ermisch Text L. 3. Papierhandschrift im Freiberger Rathsarchiv, bestehend aus 16 Blättern, eingeheftet in das älteste Bergurtelbuch des Rathes, von der Hand des Stadtschreibers Johann Brückmann (1486—1500). Das jüngere Freib. Bergrecht erscheint durch die beachtenswerte Glosse des genannten Stadtschreibers bereichert. Nach Ermisch Text D. 4. Papierhandschrift No. 242 der Akademiebibliothek zu Freiberg, oben mit Z bezeichnet, Theil I, Saec. XV/XVI; Fol. 17 das D. I. R. Theil II von 1482; Fol. 83 das Gleiche. Ermisch bezeichnet die Texte mit Wb und Wa. 5. Papierhandschrift der gräfl. Stolbergschen Bibliothek zu Wernige- rode, Theil II, aus dem Ende des Saec. XV. Fol. 24 das D. I. R. Nach Ermisch Text Wc. 6. Papierhandschrift A 213 der herzogl. Bibliothek zu Gotha. Sacc. XVI. Nach Ermisch Text G. — Ausser den bisher citierten enthalten m. W. noch folgende Hand- schriften die eine oder die andere Quelle des I. B. R. a. Ein Pergamentcodex im Schlossarchive zu Wiesenberg in Mähren aus dem Jahre 1413, mit 10 Blättern Register und 181 Blättern Text. Nach gefälliger Mittheilung des Herrn Bibliothekars der Olmützer k. k. Studien- bibliothek W. Müller beginnt dieser Codex mit den Worten: Hie heben sich an die perkrecht, di meister Johannes von Gelnhausen etwenn kaiser Karls u. s. w. — anscheinend die deutsche Uebersetzung der Const. j. m. — und endet: das di schepphen recht geteilt haben und daz daz urtail unbillich gestrafft ist. Die Benützung dieser Handschrift wurde mir leiden nicht ermöglicht. b. Papierhandschrift des Klosters Strahow in Prag, Sig. No. 172, aus der zweiten Hälfte des Saec. XV. Siehe Čelakovsky II. S. 30 ff und 131. Enthält auf Fol. 95 ff. die älteste čechische Uebersetzung der Const. j. m. vom Jahre 1469, wahrscheinlich verfasst von Veit Tasovsky aus Li- poltiz (s. Čelakovsky a. a. O. und O pravech etc. S. 36), mit der Ueberschrift: Počinaji se knihy prava kralovskeho . . . . . . vydana . . . . a pana pana Vaclava druheho, sesteho krale czeskeho a polskeho, kteryzto letha bozieho M°CCC° mesice června kazal jest u. s. w., die gleiche Bemerkung wie am Schlusse der Const. Uebersetzung des Cod. D. Fol. 161 ff. Die čechische Uebersetzung der Handfeste B, wahrscheinlich von demselben Veit
XX VORBERICHT. Getrennt von den vorigen Handschriften führe ich jene an, welche das D. 1. R. nach Red. I. als Rechtsweisung nach Freiberg in Ver- bindung mit dem älteren und jüngeren Freiberger Bergrechte als „das ander buch“ aufgenommen haben, und die bereits Ermisch S. XCVIII ff zusammen- stellte. Auf letzteren Autor wird bezüglich näherer Angaben verwiesen. 1. Pergamenthandschrift des Rathsarchivs zu Freiberg, auf dem Rücken: Iglauisch vnd Freybergisch bergrecht. Aus dem Saec. XIV, z. Th. XV. Fol. 14 das D. I. R. Nach Ermisch Text F. 2. Papierhandschrift der Universitätsbibliothek Leipzig, Sig. No. 1568 Saec. XV. Fol. 5 das D. L. R. Nach Ermisch Text L. 3. Papierhandschrift im Freiberger Rathsarchiv, bestehend aus 16 Blättern, eingeheftet in das älteste Bergurtelbuch des Rathes, von der Hand des Stadtschreibers Johann Brückmann (1486—1500). Das jüngere Freib. Bergrecht erscheint durch die beachtenswerte Glosse des genannten Stadtschreibers bereichert. Nach Ermisch Text D. 4. Papierhandschrift No. 242 der Akademiebibliothek zu Freiberg, oben mit Z bezeichnet, Theil I, Saec. XV/XVI; Fol. 17 das D. I. R. Theil II von 1482; Fol. 83 das Gleiche. Ermisch bezeichnet die Texte mit Wb und Wa. 5. Papierhandschrift der gräfl. Stolbergschen Bibliothek zu Wernige- rode, Theil II, aus dem Ende des Saec. XV. Fol. 24 das D. I. R. Nach Ermisch Text Wc. 6. Papierhandschrift A 213 der herzogl. Bibliothek zu Gotha. Sacc. XVI. Nach Ermisch Text G. — Ausser den bisher citierten enthalten m. W. noch folgende Hand- schriften die eine oder die andere Quelle des I. B. R. a. Ein Pergamentcodex im Schlossarchive zu Wiesenberg in Mähren aus dem Jahre 1413, mit 10 Blättern Register und 181 Blättern Text. Nach gefälliger Mittheilung des Herrn Bibliothekars der Olmützer k. k. Studien- bibliothek W. Müller beginnt dieser Codex mit den Worten: Hie heben sich an die perkrecht, di meister Johannes von Gelnhausen etwenn kaiser Karls u. s. w. — anscheinend die deutsche Uebersetzung der Const. j. m. — und endet: das di schepphen recht geteilt haben und daz daz urtail unbillich gestrafft ist. Die Benützung dieser Handschrift wurde mir leiden nicht ermöglicht. b. Papierhandschrift des Klosters Strahow in Prag, Sig. No. 172, aus der zweiten Hälfte des Saec. XV. Siehe Čelakovsky II. S. 30 ff und 131. Enthält auf Fol. 95 ff. die älteste čechische Uebersetzung der Const. j. m. vom Jahre 1469, wahrscheinlich verfasst von Veit Tasovsky aus Li- poltiz (s. Čelakovsky a. a. O. und O pravech etc. S. 36), mit der Ueberschrift: Počinaji se knihy prava kralovskeho . . . . . . vydana . . . . a pana pana Vaclava druheho, sesteho krale czeskeho a polskeho, kteryzto letha bozieho M°CCC° mesice června kazal jest u. s. w., die gleiche Bemerkung wie am Schlusse der Const. Uebersetzung des Cod. D. Fol. 161 ff. Die čechische Uebersetzung der Handfeste B, wahrscheinlich von demselben Veit
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VORBERICHT. XXI Tasovsky, mit der Ueberschrift Privilegia Kutnohorska; herausgegeben von Čelakovsky II S. 10 II. c. Handschrift des böhmischen Museums in Prag, Práwa hor kutnych, enthaltend die čechische Uebersetzung der Const. j. m. vom Jahre 1478 und spätere bergrechtliche Stücke. Vgl. Sternberg II. S. 325 und Jireček I S. 265. d. Handschrift nach Angabe Jirečeks a. a. O. früher im Privatbesitze Josef Jungmanns in Prag, mir nicht bekannten Aufenthaltes. Die čechi- sche Uebersetzung der Const. j. m. vom Jahre 1490. e. Handschrift der Universitätsbibliothek Prag, Sig. M. S. 17 H 29 č 2, enthaltend die čechische Uebersetzung der Const j. m. vom Jahre 1528, welche Jireček S. 267 ff. edierte. Vergl. daselbst S. 265. f. Pergamenthandschrift des Stadtarchivs Prag, enthaltend die Iglauer Handfeste B, auf Fol. 91—92 die Jura montium et montanorum. Erben I S. 569; vergl. Tom. D. R. S. 33. g. Papierhandschrift des mährischen Landesarchivs in Brünn M.S. VII 27/b Bočeks Sammlung, mit der Aufschrift: Jus montanum regale. Aus dem Jahre 1589. Beschrieben bei Tomaschek Bgr. S. XI. Fol. 1 (24) Wenceslaus sccundus dei gracia sextus rex Bohemiae, die Const. j. m., links der la- teinische, rechts der deutsche, unter einem Strich der čechische Text; zum IV. Buche wird eine Libri quarti rubrica, 18 Capitel, angefügt. Der prachtvoll ausgestattete Codex ist dem Rathe der Stadt Iglau gewidmet von Johannes Hynconius. Siehe die Widmung und die rythmische Vorrede bei Tom. a. a. O. h. Das Olmützer Domcapitel besitzt nach der von Tom. Obh. S. 49 mitgetheilten Angabe des gewesenen mährischen Landeshistoriographen Dr. Dudik einen Codex, der Iglauer Schöffensprüche enthält.38) i. Das von Peithner in seiner Ausgabe der Const. (s. unten, vergl. Schmidt I 1 S. XLIX) benützte Manuscript aus dem 16. Jahrh., ehemals im Archiv der k. k. obersten Hofkanzlei, befindet sich derzeit nach gefälliger Mittheilung des Herrn Vice-Directors des geh. Haus-, Hof- und Staatsarch. A. Felgel im Archiv des k. k. Ministeriums des Innern in Wien und trägt die Signatur: „2 ex 1303 V C. 2, Carton 2723“. k. Das dem Schmidtschen Druck der Const. zu Grunde liegende Manuscript, welches 1417 vidimiert worden sein soll (s. dens. a. a. O.), konnte ich nicht eruieren. 1. Abschriften einzelner Iglauer Bergrechtsquellen finden sich ferner in den Stadtbüchern der Bergstädte. So vor Allem in Kuttenberg („Trans- sumpta privilegiorum“), dann in Kolin (vgl. Čelakovsky II S. 10) und in Iglau. 38) Eine diesbezügliche Anfrage in Olmütz hatte kein positives Resultat. Die Hand- schrift an Ort und Stelle zu suchen, war mir aus Mangel an Zeit nicht möglich.
VORBERICHT. XXI Tasovsky, mit der Ueberschrift Privilegia Kutnohorska; herausgegeben von Čelakovsky II S. 10 II. c. Handschrift des böhmischen Museums in Prag, Práwa hor kutnych, enthaltend die čechische Uebersetzung der Const. j. m. vom Jahre 1478 und spätere bergrechtliche Stücke. Vgl. Sternberg II. S. 325 und Jireček I S. 265. d. Handschrift nach Angabe Jirečeks a. a. O. früher im Privatbesitze Josef Jungmanns in Prag, mir nicht bekannten Aufenthaltes. Die čechi- sche Uebersetzung der Const. j. m. vom Jahre 1490. e. Handschrift der Universitätsbibliothek Prag, Sig. M. S. 17 H 29 č 2, enthaltend die čechische Uebersetzung der Const j. m. vom Jahre 1528, welche Jireček S. 267 ff. edierte. Vergl. daselbst S. 265. f. Pergamenthandschrift des Stadtarchivs Prag, enthaltend die Iglauer Handfeste B, auf Fol. 91—92 die Jura montium et montanorum. Erben I S. 569; vergl. Tom. D. R. S. 33. g. Papierhandschrift des mährischen Landesarchivs in Brünn M.S. VII 27/b Bočeks Sammlung, mit der Aufschrift: Jus montanum regale. Aus dem Jahre 1589. Beschrieben bei Tomaschek Bgr. S. XI. Fol. 1 (24) Wenceslaus sccundus dei gracia sextus rex Bohemiae, die Const. j. m., links der la- teinische, rechts der deutsche, unter einem Strich der čechische Text; zum IV. Buche wird eine Libri quarti rubrica, 18 Capitel, angefügt. Der prachtvoll ausgestattete Codex ist dem Rathe der Stadt Iglau gewidmet von Johannes Hynconius. Siehe die Widmung und die rythmische Vorrede bei Tom. a. a. O. h. Das Olmützer Domcapitel besitzt nach der von Tom. Obh. S. 49 mitgetheilten Angabe des gewesenen mährischen Landeshistoriographen Dr. Dudik einen Codex, der Iglauer Schöffensprüche enthält.38) i. Das von Peithner in seiner Ausgabe der Const. (s. unten, vergl. Schmidt I 1 S. XLIX) benützte Manuscript aus dem 16. Jahrh., ehemals im Archiv der k. k. obersten Hofkanzlei, befindet sich derzeit nach gefälliger Mittheilung des Herrn Vice-Directors des geh. Haus-, Hof- und Staatsarch. A. Felgel im Archiv des k. k. Ministeriums des Innern in Wien und trägt die Signatur: „2 ex 1303 V C. 2, Carton 2723“. k. Das dem Schmidtschen Druck der Const. zu Grunde liegende Manuscript, welches 1417 vidimiert worden sein soll (s. dens. a. a. O.), konnte ich nicht eruieren. 1. Abschriften einzelner Iglauer Bergrechtsquellen finden sich ferner in den Stadtbüchern der Bergstädte. So vor Allem in Kuttenberg („Trans- sumpta privilegiorum“), dann in Kolin (vgl. Čelakovsky II S. 10) und in Iglau. 38) Eine diesbezügliche Anfrage in Olmütz hatte kein positives Resultat. Die Hand- schrift an Ort und Stelle zu suchen, war mir aus Mangel an Zeit nicht möglich.
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XXII VORBERICHT. 2. Entstehung und Würdigung der Texte. Von der Entstehung der drei Urkunden, Handfeste A, B u. La. war bereits in der Geschichte der Iglauer Codificationen die Rede. Was die angeführten Codices betrifft, so wurde die Mehr- zahl, mit Ausnahme der die Weisung nach Freiberg enthaltenden und der čechischen Gruppe, in Iglau selbst angelegt, wenn auch nicht durchwegs vollendet. So nicht nur die bis heute im Iglauer Stadtarchive aufbewahrten Hds. B, A und C, 39) sondern auch D und G, deren Schreiber sich selbst als Iglauer bezeichnen (Alexander filius Severini, Stadtnotar und Ladislaus de Iglavia, wahrscheinlich auch Notar),40) ferner H41) und g (für den Rath verfasst), z. Th. E und F,42) vielleicht auch V.43) Keine Anhalts- punkte ergeben sich m. W. bezüglich M, U, J, Z u. L. Jene Handschriften, welche ganz oder vornehmlich in čechischer 39) Ueber A und B s. oben. Bezüglich C kommt u. a. in Betracht die Aufschrift des Spr. No. 49: „Diesen Rath haben uns viel weise, ehr- bare alte Bergleute gegeben." 40) Bezüglich G ist auch die wiederholte Bemerkung: Sed hoc Iglaviae observari non video, die Anführung von Iglauer praktischen Rechtsfällen, Verzeichnung der Handschriften des Stadtarchivs u. s. w. zu bemerken. 41) Die Kenntnis der im Liber sentenciarum so zahlreich verar- beiteten Iglauer Sprüche sowie der Const.-Uebersetzung des Geilnhausen kann sich der Schreiber zu dieser Zeit kaum anderswo als in I. selbst verschafft haben. Später kam der Codex nach Kuttenberg, wo ihn Briccius von Licsko benutzte. Čelakovsky, O pravech a. a. O. 42) Bezüglich E kommt in Betracht, dass diese Handschrift zuerst, soweit bekannt, die 3. Recension des Iglauer Stadtrechtes aufnahm, dass sie mehrere in den älteren Handschriften nicht vorfindliche Oberhofsentenzen an verschiedene Städte (Kuttenberg, Kolin, Eile, Spr. No. 30, 33, 36, 69, 91, 118) aufnahm, die doch wohl nur im Iglauer Archiv gesammelt wurden, weiters dass F sie offenbar in Iglau copierte, arg. „Wir judex und geschworen der stat zu der Yglaw pekennen, das wir alle seczungen pestaetigen“, F fol. 21. Da sich in F von derselben Hand eine Niederschrift ungarischer Bergrechte und gemeinsamer Entscheidungen der 7 oberung. Bergstädte findet. dürfte der Schreiber seinen Posten später vertauscht und die Handschrift nach Ungarn mitgenommen haben. Auch E ist später ausgewandert, denn der Schluss, die Const. (welche auch F nicht abschreibt), weist deutlich auf Kuttenberg; vgl. die Auszeichnung des „Berges“ (Kuttenbergs) in I 5 bei y), II 2 bei e), vgl. auch 11 2 q) mm.) 43) Könnte daraus geschlossen werden, dass ein Iglauer Bürger laut Vermerkes auf dem Deckel den Codex verschenkte. Auf einen andern Ur- sprungsort weisen keine Indicien.
XXII VORBERICHT. 2. Entstehung und Würdigung der Texte. Von der Entstehung der drei Urkunden, Handfeste A, B u. La. war bereits in der Geschichte der Iglauer Codificationen die Rede. Was die angeführten Codices betrifft, so wurde die Mehr- zahl, mit Ausnahme der die Weisung nach Freiberg enthaltenden und der čechischen Gruppe, in Iglau selbst angelegt, wenn auch nicht durchwegs vollendet. So nicht nur die bis heute im Iglauer Stadtarchive aufbewahrten Hds. B, A und C, 39) sondern auch D und G, deren Schreiber sich selbst als Iglauer bezeichnen (Alexander filius Severini, Stadtnotar und Ladislaus de Iglavia, wahrscheinlich auch Notar),40) ferner H41) und g (für den Rath verfasst), z. Th. E und F,42) vielleicht auch V.43) Keine Anhalts- punkte ergeben sich m. W. bezüglich M, U, J, Z u. L. Jene Handschriften, welche ganz oder vornehmlich in čechischer 39) Ueber A und B s. oben. Bezüglich C kommt u. a. in Betracht die Aufschrift des Spr. No. 49: „Diesen Rath haben uns viel weise, ehr- bare alte Bergleute gegeben." 40) Bezüglich G ist auch die wiederholte Bemerkung: Sed hoc Iglaviae observari non video, die Anführung von Iglauer praktischen Rechtsfällen, Verzeichnung der Handschriften des Stadtarchivs u. s. w. zu bemerken. 41) Die Kenntnis der im Liber sentenciarum so zahlreich verar- beiteten Iglauer Sprüche sowie der Const.-Uebersetzung des Geilnhausen kann sich der Schreiber zu dieser Zeit kaum anderswo als in I. selbst verschafft haben. Später kam der Codex nach Kuttenberg, wo ihn Briccius von Licsko benutzte. Čelakovsky, O pravech a. a. O. 42) Bezüglich E kommt in Betracht, dass diese Handschrift zuerst, soweit bekannt, die 3. Recension des Iglauer Stadtrechtes aufnahm, dass sie mehrere in den älteren Handschriften nicht vorfindliche Oberhofsentenzen an verschiedene Städte (Kuttenberg, Kolin, Eile, Spr. No. 30, 33, 36, 69, 91, 118) aufnahm, die doch wohl nur im Iglauer Archiv gesammelt wurden, weiters dass F sie offenbar in Iglau copierte, arg. „Wir judex und geschworen der stat zu der Yglaw pekennen, das wir alle seczungen pestaetigen“, F fol. 21. Da sich in F von derselben Hand eine Niederschrift ungarischer Bergrechte und gemeinsamer Entscheidungen der 7 oberung. Bergstädte findet. dürfte der Schreiber seinen Posten später vertauscht und die Handschrift nach Ungarn mitgenommen haben. Auch E ist später ausgewandert, denn der Schluss, die Const. (welche auch F nicht abschreibt), weist deutlich auf Kuttenberg; vgl. die Auszeichnung des „Berges“ (Kuttenbergs) in I 5 bei y), II 2 bei e), vgl. auch 11 2 q) mm.) 43) Könnte daraus geschlossen werden, dass ein Iglauer Bürger laut Vermerkes auf dem Deckel den Codex verschenkte. Auf einen andern Ur- sprungsort weisen keine Indicien.
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VORBERICHT. XXIII Sprache geschrieben sind, stammen aus Kuttenberg 44); so X,45) dann b46, c u. c47). Dasselbe dürfte von W gelten; jedenfalls hatte der Schreiber 1398 zum Iglauer Archiv keine Beziehungen. Von dem Hermannstädter Codex (N) kann nur gesagt werden. dass die Sprache des deutschen Textes dieselbe wie die unserer böhmischen Handschriften ist und nicht auf einen siebenbürgischen Schreiber hinweist. 48) Von Interesse ist die „Distinctio legum civitatis Iglaviae" des Cod. G, welche die zu Ende des 16. Jahrhunderts im Iglauer Archiv befindlichen Urkunden und Handschriften zusammenstellt. Es wurden hienach in Iglau aufbewahrt: 1. Privilegien Wenzels I. und Ottokars (die Handfeste), Karls IV. (wohl die Bestätigung von 1359), Jodocus und Sigismunds (s. Tom. D. R. S. 37). 2. Der Cod. A. 3. Das „Bergbuch“, d. h. die Const. Ich kenne nur zwei Handschriften, welche bloss das genannte Bergrecht ent- halten, U u. g; beide sind prächtig ausgestattet, letztere ist 1589 für den Stadtrath angefertigt, wahrscheinlich wird diese gemeint sein. 49) Dass das Originalexemplar der Const. sich damals in Iglau befand, ist kaum anzunehmen. 4. Cod. C (oder B ?). 5. Cod. D. 50) 44) Sie alle datieren frühestens aus der zweiten Hülfte des 15. Jh., in welcher Zeit die čechische Sprache und Nationalität in Kuttenberg das Uebergewicht gewann. 45) Vgl. Fol. 38. Die Kuttenberger pflegten die Iglauer Handfeste bezw. das Privilegienrecht derselben den „gemeinsamen Majestätsbrief“ zu nennen. Auch betrifft die aufgenommene Münzverordnung speciell Kuttenberg. 46) Der Schreiber der Handschrift, Veit Tasovsky, war Stadtschreiber zu Kuttenberg (s. I. Bd.). 47) c u. e scheinen ihre Const.-Uebersetzung aus b geschöpft zu haben (s. Note 56), e enthält ferner speciell Kuttenberg betreffende berg- rechtliche Materien. 48) Ob die Uebersetzung von porrector (Verleiher) mit „Kammer- meister“ auf eine Berücksichtigung ungarischer Verhältnisse deutet, will ich dahin gestellt sein lassen. 49) Die Bemerkung des Schreibers der distinctio, dass viele Stellen des Bergbuches der Handfeste zuwider seien, passt allerdings, soweit in diesen Stellen zugleich die Iglauer getadelt werden, besser auf U, weil g den strengen Tadel in III 5 § 12 nicht enthält; doch gibt der Schreiber woll nur das allgemeine Urtheil wieder. 50) Als vollständig ist das Verzeichnis nicht anzusehen, denn jedenfalls waren die ältesten Praejudicien von B (bzw. C) auch damals im Besitze des Rathes.
VORBERICHT. XXIII Sprache geschrieben sind, stammen aus Kuttenberg 44); so X,45) dann b46, c u. c47). Dasselbe dürfte von W gelten; jedenfalls hatte der Schreiber 1398 zum Iglauer Archiv keine Beziehungen. Von dem Hermannstädter Codex (N) kann nur gesagt werden. dass die Sprache des deutschen Textes dieselbe wie die unserer böhmischen Handschriften ist und nicht auf einen siebenbürgischen Schreiber hinweist. 48) Von Interesse ist die „Distinctio legum civitatis Iglaviae" des Cod. G, welche die zu Ende des 16. Jahrhunderts im Iglauer Archiv befindlichen Urkunden und Handschriften zusammenstellt. Es wurden hienach in Iglau aufbewahrt: 1. Privilegien Wenzels I. und Ottokars (die Handfeste), Karls IV. (wohl die Bestätigung von 1359), Jodocus und Sigismunds (s. Tom. D. R. S. 37). 2. Der Cod. A. 3. Das „Bergbuch“, d. h. die Const. Ich kenne nur zwei Handschriften, welche bloss das genannte Bergrecht ent- halten, U u. g; beide sind prächtig ausgestattet, letztere ist 1589 für den Stadtrath angefertigt, wahrscheinlich wird diese gemeint sein. 49) Dass das Originalexemplar der Const. sich damals in Iglau befand, ist kaum anzunehmen. 4. Cod. C (oder B ?). 5. Cod. D. 50) 44) Sie alle datieren frühestens aus der zweiten Hülfte des 15. Jh., in welcher Zeit die čechische Sprache und Nationalität in Kuttenberg das Uebergewicht gewann. 45) Vgl. Fol. 38. Die Kuttenberger pflegten die Iglauer Handfeste bezw. das Privilegienrecht derselben den „gemeinsamen Majestätsbrief“ zu nennen. Auch betrifft die aufgenommene Münzverordnung speciell Kuttenberg. 46) Der Schreiber der Handschrift, Veit Tasovsky, war Stadtschreiber zu Kuttenberg (s. I. Bd.). 47) c u. e scheinen ihre Const.-Uebersetzung aus b geschöpft zu haben (s. Note 56), e enthält ferner speciell Kuttenberg betreffende berg- rechtliche Materien. 48) Ob die Uebersetzung von porrector (Verleiher) mit „Kammer- meister“ auf eine Berücksichtigung ungarischer Verhältnisse deutet, will ich dahin gestellt sein lassen. 49) Die Bemerkung des Schreibers der distinctio, dass viele Stellen des Bergbuches der Handfeste zuwider seien, passt allerdings, soweit in diesen Stellen zugleich die Iglauer getadelt werden, besser auf U, weil g den strengen Tadel in III 5 § 12 nicht enthält; doch gibt der Schreiber woll nur das allgemeine Urtheil wieder. 50) Als vollständig ist das Verzeichnis nicht anzusehen, denn jedenfalls waren die ältesten Praejudicien von B (bzw. C) auch damals im Besitze des Rathes.
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XXIV VORBERICHT. Eine Originalquelle enthalten nur die Handschriften A (u. z. die deutsche Uebersetzung von U—A des Joh. v. Geiln- hausen, s. oben) und b (die erste čechische Uebersetzung der Handfeste und der Const. durch Veit Tasovsky). Im übrigen bieten die Codices nur Abschriften. Unter diesen sind die Abschriften vom Original zu scheiden von den Abschriften zweiter Hand. Aus erster Quelle dürften, soviel sich aus der relativen Richtigkeit und Vollständigkeit der Texte, sowie aus besonderen Indicien schliessen lässt, geschöpft haben: A, bezüglich des lateinischen Textes der Handfeste A (bearbeitet) ;51) C betreffs seines ganzen Spruchmateriales; II und D 52) rücksichtlich der Geiln- hausenschen Const.-Uebersetzung, II vielleicht53) auch bezüglich des lateinischen Textes der Const.; E und D in Hlinsicht auf ihre neu ein- gefügten Sprüche,54) E möglicherweise auch betreffs der selbständigen Uebersetzung der beiden ersten Bücher der Const.; 55) Z bezüglich der Kuttenberger Recension 1I des D. I. R.56) Das „Registrum lehenschaft“ von D ist schliesslich gleichfalls in diese Reihe zu 51.) Geilnhausen theilte den Stoff der Handfeste in Capitel mit eigenen Ueberschriften. Der bergrechtliche Theil dicser Bearbeitung wurde noch nicht veröffentlicht; der stadtrechtliche sammt der Einleitung abgedruckt bei Tom. D. R. S. 193 ff. 52) Dass D trotz des identischen Textes seiner Const.-Uebersetzung nicht auf II beruht, geht schon aus der selbständigen Lesung bei kleineren oder grösseren Lücken von H hervor (vgl. 1 7c), qq); I 12h); I 15n) u.s. w.); auch war II damals schon in Kuttenberg, D aber wurde in I. geschrieben. 53) Bei dem Verständnis des Johann v. G. in Kanzleiangelegenheiten und seiner Vertrautheit mit dem königlichen Archiv ist es wahrscheinlich. dass er sich nicht mit einer Abschrift der Const. begnügte, sondern auf das Original zurückging; dann aber ist mit Rücksicht auf den wortgetreuen Anschluss seiner Uebersetzung an den lateinischen Text der Const. in 11 zweierlei möglich: entweder es copierte H das auch von Geilnh. benutzte und noch in Iglau befindliche Original, oder doch eine uns unbekannte, möglicherweise von G. selbst verfasste, sehr correcte Abschrift des letzteren. 54) Siehe oben Note 42. Das über die neuen Sprüche von E Gesagte gilt auch von D. 55) Dass der Schreiber von E nicht selbst Verfasser der abweichenden Uebersetzung ist, geht aus irrigen Lesungen wie tegleich statt clegleich I, 5, hh), von statt lon I, 8, e) u. s. w., ferner aus Berufungen auf eine zweite Vorlage mit vel oder alibi I, 4, t); I, 9, i); I, 12, a) hervor. 56) Ueber das Verhältnis der čechischen Const.-Uebersetzungen zu cinander s. I. Bd. 1. Th. Pkt. 6.
XXIV VORBERICHT. Eine Originalquelle enthalten nur die Handschriften A (u. z. die deutsche Uebersetzung von U—A des Joh. v. Geiln- hausen, s. oben) und b (die erste čechische Uebersetzung der Handfeste und der Const. durch Veit Tasovsky). Im übrigen bieten die Codices nur Abschriften. Unter diesen sind die Abschriften vom Original zu scheiden von den Abschriften zweiter Hand. Aus erster Quelle dürften, soviel sich aus der relativen Richtigkeit und Vollständigkeit der Texte, sowie aus besonderen Indicien schliessen lässt, geschöpft haben: A, bezüglich des lateinischen Textes der Handfeste A (bearbeitet) ;51) C betreffs seines ganzen Spruchmateriales; II und D 52) rücksichtlich der Geiln- hausenschen Const.-Uebersetzung, II vielleicht53) auch bezüglich des lateinischen Textes der Const.; E und D in Hlinsicht auf ihre neu ein- gefügten Sprüche,54) E möglicherweise auch betreffs der selbständigen Uebersetzung der beiden ersten Bücher der Const.; 55) Z bezüglich der Kuttenberger Recension 1I des D. I. R.56) Das „Registrum lehenschaft“ von D ist schliesslich gleichfalls in diese Reihe zu 51.) Geilnhausen theilte den Stoff der Handfeste in Capitel mit eigenen Ueberschriften. Der bergrechtliche Theil dicser Bearbeitung wurde noch nicht veröffentlicht; der stadtrechtliche sammt der Einleitung abgedruckt bei Tom. D. R. S. 193 ff. 52) Dass D trotz des identischen Textes seiner Const.-Uebersetzung nicht auf II beruht, geht schon aus der selbständigen Lesung bei kleineren oder grösseren Lücken von H hervor (vgl. 1 7c), qq); I 12h); I 15n) u.s. w.); auch war II damals schon in Kuttenberg, D aber wurde in I. geschrieben. 53) Bei dem Verständnis des Johann v. G. in Kanzleiangelegenheiten und seiner Vertrautheit mit dem königlichen Archiv ist es wahrscheinlich. dass er sich nicht mit einer Abschrift der Const. begnügte, sondern auf das Original zurückging; dann aber ist mit Rücksicht auf den wortgetreuen Anschluss seiner Uebersetzung an den lateinischen Text der Const. in 11 zweierlei möglich: entweder es copierte H das auch von Geilnh. benutzte und noch in Iglau befindliche Original, oder doch eine uns unbekannte, möglicherweise von G. selbst verfasste, sehr correcte Abschrift des letzteren. 54) Siehe oben Note 42. Das über die neuen Sprüche von E Gesagte gilt auch von D. 55) Dass der Schreiber von E nicht selbst Verfasser der abweichenden Uebersetzung ist, geht aus irrigen Lesungen wie tegleich statt clegleich I, 5, hh), von statt lon I, 8, e) u. s. w., ferner aus Berufungen auf eine zweite Vorlage mit vel oder alibi I, 4, t); I, 9, i); I, 12, a) hervor. 56) Ueber das Verhältnis der čechischen Const.-Uebersetzungen zu cinander s. I. Bd. 1. Th. Pkt. 6.
Strana XXV
VORBERICHT. XXV stellen; der Schreiber copierte Original-Mutscheine bezw. proto- kollarische Mutungen.57) Ob hier auch der Text F der Iglauer Weisung nach Freiberg einzureihen wäre, lasst sich schwer ent- scheiden; ausgeschlossen scheint mir dies keinesfalls, vgl. aber Ermisch S. CXII ff.58) Das Gleiche gilt von der deutschen Ueber- setzung der Handfeste B in N.59) Was das genealogische Verhältniss der einzelnen Codices zu einander betrifft, kann nur soviel mit Gewissheit gesagt werden, dass E von F ausgeschrieben wurde, so zwar, dass F überhaupt (abgeschen von seinen ungarischen Rechtsquellen) fast keinen Stoff enthält, der nicht aus E entlehnt wäre; die Mate- rien von E Fol. 31—72, 92—125 u. 125—138 bringt F in der- selben bunten Reihenfolge und mit dom gleichen Texte wieder. Zum Theil schöpfte auch G aus E, denn die Blätter 22—72, 93 —110, 110—124 und 138—160E werden von G (mit unwesent- lichen Aenderungen) copiert. 60) Im übrigen gehen rücksichtlich der einen oder anderen Quelle oder einzelner Theile verschiedene Texte mit einander, ohne dass sich doch ein unmittelbares Ver- hältnis feststellen liesse. Viele Zwischenglieder sind entweder der Vernichtung anheim gefallen oder ruhen vielleicht noch im Staube kleinerer Archive. Die Genealogie sämmtlicher Hand- schriften herzustellen, ist daher nicht möglich. Was den Wert der Lesung der einzelnen abschriftlichen Texte anbelangt, so sind B, A und C vorauszustellen; deren Lesung 57) Dass wir es nicht mit dem officiellen Register und ebensowenig mit einer Abschrift desselben zu thun haben, geht aus dem Mangel jeder chronologischen Ordnung hervor. Einmal steht auch statt der Namens- unterschrift des Muters: N. N. 58) Manche von Ermisch vorgenommene Textesbesserungen beruhen auf der irrigen Ansicht, dass die Lesung F gegen die Igl. Red. II und gegen Freib. B. R-B als fehlerhaft aufzugeben sei. Ermisch war es un- bekannt, dass hier verschiedene Redactionen in Frage kommen. So ist der Text F nicht so fehlerhaft, als Ermisch meint. 59) Dass trotz der genauen und durchwegs besseren Lesung gegen- über E, G, L (s. z. B. § 15 e) g), § 27 c) d) kein Original vorliegt, ergiebt sich aus der wiederholten sinnstörenden Auslassung eines „nicht“ (§ 11 a), 12b), andererseits der Einfügung eines „nicht“ an unpassender Stelle (§ 22c). Auch ist E wahrscheinlich älter als N und selbst schon eine Abschrift (vgl. wie E seine Vorlage falsch liest in § 19a), 21d). 60) Dagegen folgt die Const.-Uebersetzuug E nicht.
VORBERICHT. XXV stellen; der Schreiber copierte Original-Mutscheine bezw. proto- kollarische Mutungen.57) Ob hier auch der Text F der Iglauer Weisung nach Freiberg einzureihen wäre, lasst sich schwer ent- scheiden; ausgeschlossen scheint mir dies keinesfalls, vgl. aber Ermisch S. CXII ff.58) Das Gleiche gilt von der deutschen Ueber- setzung der Handfeste B in N.59) Was das genealogische Verhältniss der einzelnen Codices zu einander betrifft, kann nur soviel mit Gewissheit gesagt werden, dass E von F ausgeschrieben wurde, so zwar, dass F überhaupt (abgeschen von seinen ungarischen Rechtsquellen) fast keinen Stoff enthält, der nicht aus E entlehnt wäre; die Mate- rien von E Fol. 31—72, 92—125 u. 125—138 bringt F in der- selben bunten Reihenfolge und mit dom gleichen Texte wieder. Zum Theil schöpfte auch G aus E, denn die Blätter 22—72, 93 —110, 110—124 und 138—160E werden von G (mit unwesent- lichen Aenderungen) copiert. 60) Im übrigen gehen rücksichtlich der einen oder anderen Quelle oder einzelner Theile verschiedene Texte mit einander, ohne dass sich doch ein unmittelbares Ver- hältnis feststellen liesse. Viele Zwischenglieder sind entweder der Vernichtung anheim gefallen oder ruhen vielleicht noch im Staube kleinerer Archive. Die Genealogie sämmtlicher Hand- schriften herzustellen, ist daher nicht möglich. Was den Wert der Lesung der einzelnen abschriftlichen Texte anbelangt, so sind B, A und C vorauszustellen; deren Lesung 57) Dass wir es nicht mit dem officiellen Register und ebensowenig mit einer Abschrift desselben zu thun haben, geht aus dem Mangel jeder chronologischen Ordnung hervor. Einmal steht auch statt der Namens- unterschrift des Muters: N. N. 58) Manche von Ermisch vorgenommene Textesbesserungen beruhen auf der irrigen Ansicht, dass die Lesung F gegen die Igl. Red. II und gegen Freib. B. R-B als fehlerhaft aufzugeben sei. Ermisch war es un- bekannt, dass hier verschiedene Redactionen in Frage kommen. So ist der Text F nicht so fehlerhaft, als Ermisch meint. 59) Dass trotz der genauen und durchwegs besseren Lesung gegen- über E, G, L (s. z. B. § 15 e) g), § 27 c) d) kein Original vorliegt, ergiebt sich aus der wiederholten sinnstörenden Auslassung eines „nicht“ (§ 11 a), 12b), andererseits der Einfügung eines „nicht“ an unpassender Stelle (§ 22c). Auch ist E wahrscheinlich älter als N und selbst schon eine Abschrift (vgl. wie E seine Vorlage falsch liest in § 19a), 21d). 60) Dagegen folgt die Const.-Uebersetzuug E nicht.
Strana XXVI
XXVI VORBERICHT. ist mit wenigen Ausnahmen vollkommen verlässlich und unbe- denklich. Das Gleiche gilt vom ersten Theil von D (Alex. fil. Sev.), in geringerem Masse von H und W; besonders ist das 4. Buch der Const.-Uebersetzung von H an zahlreichen Stellen unverstanden abgeschrieben. Noch mehr ist der zweite Theil von D mit Vorsicht zu gebrauchen. E und danach F ist im allgemeinen mangelhaft, L besonders lücken- und schleuderhaft, G mit Ausnahme seiner ältesten, auch sehr unverlässlichen Particen fast wertlos, dessen Verfasser besass nicht das geringste Verständnis für den bergrechtlichen Stoff; dafür mag als Stichprobe die Verdrehung der Aufschrift des Spr. No. 27 „De sedecim areis mensurati montis“ in „De XVII area mente mensurationis" oder die Verwandlung der nona pars fabrilis in eine nova pars fabr. genügen. 3. Die bisherigen Drucke. Die Iglauer Bergrechtsquellen sind in folgenden Druckwerken veröffentlicht worden: A. Der bergrechtliche Theil der Stadthandfeste Red. A. a. Lateinischer Originaltext. 1. Die älteste Ausgabe veranstaltete Graf K. Sternberg 1836 in seinen „Umr. einer Gesch. der böhm. Bergw.“ I, Urkundenb. S. 11 ff. 62) nach der Originalurkunde aus dem Igl. Stadtarchiv. Nebst dem Bergrechte druckte Sternberg auch die Einleitung und das Privilegienrecht ab. Vor ihm galt die Redaction B der Handfeste allgemein als der Text des Original- privilegiums. Der Sternbergsche Druck ist fast fehlerlos, leidet aber an dem Mangel einer für Citate unentbehrlichen Gliederung des Textes. Das Fehlen einer sinngemässen Interpunction er- schwert die Lesung. 2. Der gleiche Tadel trifft auch die folgenden Editionen von Boček, Cod. dipl. et epist. Moraviae, III, 1841, S. 117 ff (Umfang wie bei Sternberg); 3. Erben, Regesta Bohemiae I, 1855, S. 566ff, wie es scheint, nach Sternberg; 63) 4. Tomaschek, Deut. Recht etc., 1859, S. 321 ff; 62) Vgl. dens. II, S. 14ff. 63) Siehe unten Note 77.
XXVI VORBERICHT. ist mit wenigen Ausnahmen vollkommen verlässlich und unbe- denklich. Das Gleiche gilt vom ersten Theil von D (Alex. fil. Sev.), in geringerem Masse von H und W; besonders ist das 4. Buch der Const.-Uebersetzung von H an zahlreichen Stellen unverstanden abgeschrieben. Noch mehr ist der zweite Theil von D mit Vorsicht zu gebrauchen. E und danach F ist im allgemeinen mangelhaft, L besonders lücken- und schleuderhaft, G mit Ausnahme seiner ältesten, auch sehr unverlässlichen Particen fast wertlos, dessen Verfasser besass nicht das geringste Verständnis für den bergrechtlichen Stoff; dafür mag als Stichprobe die Verdrehung der Aufschrift des Spr. No. 27 „De sedecim areis mensurati montis“ in „De XVII area mente mensurationis" oder die Verwandlung der nona pars fabrilis in eine nova pars fabr. genügen. 3. Die bisherigen Drucke. Die Iglauer Bergrechtsquellen sind in folgenden Druckwerken veröffentlicht worden: A. Der bergrechtliche Theil der Stadthandfeste Red. A. a. Lateinischer Originaltext. 1. Die älteste Ausgabe veranstaltete Graf K. Sternberg 1836 in seinen „Umr. einer Gesch. der böhm. Bergw.“ I, Urkundenb. S. 11 ff. 62) nach der Originalurkunde aus dem Igl. Stadtarchiv. Nebst dem Bergrechte druckte Sternberg auch die Einleitung und das Privilegienrecht ab. Vor ihm galt die Redaction B der Handfeste allgemein als der Text des Original- privilegiums. Der Sternbergsche Druck ist fast fehlerlos, leidet aber an dem Mangel einer für Citate unentbehrlichen Gliederung des Textes. Das Fehlen einer sinngemässen Interpunction er- schwert die Lesung. 2. Der gleiche Tadel trifft auch die folgenden Editionen von Boček, Cod. dipl. et epist. Moraviae, III, 1841, S. 117 ff (Umfang wie bei Sternberg); 3. Erben, Regesta Bohemiae I, 1855, S. 566ff, wie es scheint, nach Sternberg; 63) 4. Tomaschek, Deut. Recht etc., 1859, S. 321 ff; 62) Vgl. dens. II, S. 14ff. 63) Siehe unten Note 77.
Strana XXVII
VORBERICHT. XXVII. 5. Cod. dipl. et epist. Mor. VII, 3, 1864, S. 746 ff. 6. Dem Bedürfnisse erleichterter Citierung tragen Rechnung durch Gliederung des Textes: H. Jireček, Cod. jur. Boh. I, 1867, S. 144ff u. 7. Tomaschek, Das alte Bergr. v. I., 1897, S. 3ff. Als mustergiltig kann aber keine dieser beiden Ausgaben gelten. Jireček theilt den Stoff in Abschnitte und diese wieder in Para- graphe; doch stimmen die Abschnitte nicht durchwegs mit dem Inhalte zusammen. Tomaschek macht Untertheilungen nach der Geilnhausenschen Uebersetzung und bringt so gleichfalls den Stoff in eine z. Th. falsche Gruppierung.64) Jirečeks Lesung ist nicht ganz rein ; 65) an Tomaschek ist eine Menge von Nachlässig- keiten, wie Auslassung mehrerer 66) oder einzelner Worte,67) sowie überhaupt mangelhafte Durchsicht 68) zu tadeln. b. Die deutsche Uebersetzung des Vorigen von Joh. v. Geilnhausen. 1. Erste Ausgabe von Friedr. Aug. Schmid, Arch. f. Bergw.- Gesch. etc. H. Heft, 1829, S. 203 ff, unter dem Titel: Awsczug aws der furstlichen hantfeste u. s. w., ein genauer69) Abdruck aus Cod. A. Der Text leidet an dem Mangel jeder formellen Bearbeitung. 2. Tomaschek, a. 1. a. O. S. 3ff. Dieser Text ist infolge zahlreicher Druckfehler 70) Lesefchler,71) Auslassungen72) und eigenmächtiger Aenderungen 73) kaum verwendbar. 64) Man vgl. die Zerreissung des Erbstollenrechtes in Art. V1 u. VII. 65) § 9 laborantes statt laboratores; § 14 alii quid statt aliquid. 66) S. 5 fehlen im Abschn. III hinter inceperit die Worte in eo quod dicitur stollo, hinter dimidium: ante eum vel post eum. 67) S. 4 fehlt Abschn. I Iglaviensium, S. 7 Abschn. X et metallum u. s. w. 68) sine statt sive, invenerit statt invenerint (S. 6), in Iglavia statt de 1. (S. 7) u. s. w. In der Ueberschrift wird die Handfeste mit 1349 statt 1249 datiert. 69) Nur S. 2 5 wird gemessen statt geniessen verlesen. 70) z. B. S. 4 bestigen statt bestetigen, getrenen statt getrowen; S. 6 perge der purgerlehen statt p. oder p. u. s. w. 71) S. 5 dabei statt die berge (!); S. 7 gemesses statt genyesses. 72) z. B. S. 4 den stollen statt in d. st.; S. 5 fehlt hinter gepirge das Wort wueste, das der Stelle erst den Sinn gibt; S. 6 fehlt hinter siben lehen: darnach dem herren kunigen ezwai lehen. 73) z. B. S. 3, 4 kunig von Behem und von Merhern statt czu B. u. czu M.; S. 5 und er vindet ercz statt und ercz vindet.
VORBERICHT. XXVII. 5. Cod. dipl. et epist. Mor. VII, 3, 1864, S. 746 ff. 6. Dem Bedürfnisse erleichterter Citierung tragen Rechnung durch Gliederung des Textes: H. Jireček, Cod. jur. Boh. I, 1867, S. 144ff u. 7. Tomaschek, Das alte Bergr. v. I., 1897, S. 3ff. Als mustergiltig kann aber keine dieser beiden Ausgaben gelten. Jireček theilt den Stoff in Abschnitte und diese wieder in Para- graphe; doch stimmen die Abschnitte nicht durchwegs mit dem Inhalte zusammen. Tomaschek macht Untertheilungen nach der Geilnhausenschen Uebersetzung und bringt so gleichfalls den Stoff in eine z. Th. falsche Gruppierung.64) Jirečeks Lesung ist nicht ganz rein ; 65) an Tomaschek ist eine Menge von Nachlässig- keiten, wie Auslassung mehrerer 66) oder einzelner Worte,67) sowie überhaupt mangelhafte Durchsicht 68) zu tadeln. b. Die deutsche Uebersetzung des Vorigen von Joh. v. Geilnhausen. 1. Erste Ausgabe von Friedr. Aug. Schmid, Arch. f. Bergw.- Gesch. etc. H. Heft, 1829, S. 203 ff, unter dem Titel: Awsczug aws der furstlichen hantfeste u. s. w., ein genauer69) Abdruck aus Cod. A. Der Text leidet an dem Mangel jeder formellen Bearbeitung. 2. Tomaschek, a. 1. a. O. S. 3ff. Dieser Text ist infolge zahlreicher Druckfehler 70) Lesefchler,71) Auslassungen72) und eigenmächtiger Aenderungen 73) kaum verwendbar. 64) Man vgl. die Zerreissung des Erbstollenrechtes in Art. V1 u. VII. 65) § 9 laborantes statt laboratores; § 14 alii quid statt aliquid. 66) S. 5 fehlen im Abschn. III hinter inceperit die Worte in eo quod dicitur stollo, hinter dimidium: ante eum vel post eum. 67) S. 4 fehlt Abschn. I Iglaviensium, S. 7 Abschn. X et metallum u. s. w. 68) sine statt sive, invenerit statt invenerint (S. 6), in Iglavia statt de 1. (S. 7) u. s. w. In der Ueberschrift wird die Handfeste mit 1349 statt 1249 datiert. 69) Nur S. 2 5 wird gemessen statt geniessen verlesen. 70) z. B. S. 4 bestigen statt bestetigen, getrenen statt getrowen; S. 6 perge der purgerlehen statt p. oder p. u. s. w. 71) S. 5 dabei statt die berge (!); S. 7 gemesses statt genyesses. 72) z. B. S. 4 den stollen statt in d. st.; S. 5 fehlt hinter gepirge das Wort wueste, das der Stelle erst den Sinn gibt; S. 6 fehlt hinter siben lehen: darnach dem herren kunigen ezwai lehen. 73) z. B. S. 3, 4 kunig von Behem und von Merhern statt czu B. u. czu M.; S. 5 und er vindet ercz statt und ercz vindet.
Strana XXVIII
XXVIII VORBERICHT. B. Der bergrechtliche Theil der Stadthandfeste Red. B. a. Lateinischer Originaltext. 1. Aeltester Druck von Gelasius Dobner, Mon. hist. Bohemiae, IV, 1779, S. 227 ff.74) Die Vorlage bildete nicht das Original, sondern, wie Dobner angibt, ein Papiercodex mit der Schrift des 14. Jahrhunderts (?).75) Der Druck ist schon deshalb, abgeschen von seinen eigenen Fehlern, ohne Wert. Auch die Anmerkungen können ungelesen bleiben. 2. Peithner von Lichtenfels, Vers. üb. d. natürl. u. polit. Gesch. der böhm.-mähr. Bergw., 1780, S. 287ff. Derselbe schöpfte aus einer angeblich76) mit Dobner gleichen Quelle (vgl. Peith. S. 231), welche, nach der eigenthümlichen Abtrennung der Einleitung als „Regis Wenceslai I. Bohemiae confirmatio statutorum Iglaviensium“ und „Przymislai marchionis Moraviae confirmatio stat. Iglav." zu schliessen, einen in Kuttenberg ent- standenen Text repräsentiert (s. I. Bd. 1. Th. Pkt. II 2). 3. Jura primaeva Moraviac, 1781 herausgegeben von den Benedictinern zu Raygern in Mähren, S. 112ff; beruht auf einer schlechten oder schlecht gelesenen, mir nicht bekannten Hand- schrift, von welcher die Herausgeber meinten (S. 13), dass sie die alteste Aufzeichnung des Iglauer Rechtes enthalte. 4. Fr. Anton Schmidt, Chron. syst. Sammlung d. Berg- gesetze etc. 1, 1, 1832, S. 1ff. Die Quelle wird nicht angegeben, jedenfalls war sie nicht das Original. Die Regis Wenceslai confirmatio wie bei Peithner. 5. Sternberg a. a. O. S. 14ff. Erster Druck nach dem Original, sehr correct, doch besteht der gleiche Mangel wie oben bei Aa. 6. Boček a. a. O. S. 120ff, wie Sternberg. 74) Vgl. dazu die Einleitung S. 191 ff., ferner Sternberg II S. 35 u. Tom. D. R. S. 35. 75) Dobner bemerkt, der Codex, den er durch einen Schreiber copieren liess, sei ihm ausser Evidenz gekommen, was er bedauert, cum alind huius juris Iglaviensis exemplar nuspiam detectum sciamus (S. 197). 76) Die Dobnersche Quelle enthält die sog. Confirmatio nicht, ist also eine andere. Dobner bemerkt S. 202, Peithner habe „den Kuttenberger Codex" abgeschrieben, der vielleicht beim Brande des Kuttenberger Archivs mitverbrannt sei.
XXVIII VORBERICHT. B. Der bergrechtliche Theil der Stadthandfeste Red. B. a. Lateinischer Originaltext. 1. Aeltester Druck von Gelasius Dobner, Mon. hist. Bohemiae, IV, 1779, S. 227 ff.74) Die Vorlage bildete nicht das Original, sondern, wie Dobner angibt, ein Papiercodex mit der Schrift des 14. Jahrhunderts (?).75) Der Druck ist schon deshalb, abgeschen von seinen eigenen Fehlern, ohne Wert. Auch die Anmerkungen können ungelesen bleiben. 2. Peithner von Lichtenfels, Vers. üb. d. natürl. u. polit. Gesch. der böhm.-mähr. Bergw., 1780, S. 287ff. Derselbe schöpfte aus einer angeblich76) mit Dobner gleichen Quelle (vgl. Peith. S. 231), welche, nach der eigenthümlichen Abtrennung der Einleitung als „Regis Wenceslai I. Bohemiae confirmatio statutorum Iglaviensium“ und „Przymislai marchionis Moraviae confirmatio stat. Iglav." zu schliessen, einen in Kuttenberg ent- standenen Text repräsentiert (s. I. Bd. 1. Th. Pkt. II 2). 3. Jura primaeva Moraviac, 1781 herausgegeben von den Benedictinern zu Raygern in Mähren, S. 112ff; beruht auf einer schlechten oder schlecht gelesenen, mir nicht bekannten Hand- schrift, von welcher die Herausgeber meinten (S. 13), dass sie die alteste Aufzeichnung des Iglauer Rechtes enthalte. 4. Fr. Anton Schmidt, Chron. syst. Sammlung d. Berg- gesetze etc. 1, 1, 1832, S. 1ff. Die Quelle wird nicht angegeben, jedenfalls war sie nicht das Original. Die Regis Wenceslai confirmatio wie bei Peithner. 5. Sternberg a. a. O. S. 14ff. Erster Druck nach dem Original, sehr correct, doch besteht der gleiche Mangel wie oben bei Aa. 6. Boček a. a. O. S. 120ff, wie Sternberg. 74) Vgl. dazu die Einleitung S. 191 ff., ferner Sternberg II S. 35 u. Tom. D. R. S. 35. 75) Dobner bemerkt, der Codex, den er durch einen Schreiber copieren liess, sei ihm ausser Evidenz gekommen, was er bedauert, cum alind huius juris Iglaviensis exemplar nuspiam detectum sciamus (S. 197). 76) Die Dobnersche Quelle enthält die sog. Confirmatio nicht, ist also eine andere. Dobner bemerkt S. 202, Peithner habe „den Kuttenberger Codex" abgeschrieben, der vielleicht beim Brande des Kuttenberger Archivs mitverbrannt sei.
Strana XXIX
VORBERICHT. XXIX 7. Erben a. a. O. S. 567, anscheinend nach Sternberg77 8. Tomaschek, Deut. R. etc. S. 321 ff, in Zusätzen zur Handfeste A. Kleinere Auslassungen, sonst wortgetreu. Mangel in der Form. 9. Cod. dipl. et epist. Mor. VII, 3, 1864, a. a. O., in Zusä zen wie bei Tomaschek. 10. Jireček a. a. O. S. 114ff, in Parallele zu U-A gedruckt.78) 11. Tomaschek, Das alte Bergr. etc. S. 8ff, abermals in der Form von Zusätzen. Zahlreiche Fehler.79) b. Die deutsche Uebersetzung des Vorigen, von einem unbekannten Autor, in der Ausgabe des Codex Altenberger von Lindner, 1885 (s. oben Note 25). c. Die čechische Uebersetzung nach Veit Tasovsky von Lipoltitz, aus dom Strachauer Codex herausgegeben von Cela- kovsky, Cod. jur. munic. II, 1895, S. 27ff. Der Stoff ist in mit Ziffern bezeichnete Abschnitte getheilt. C. Das Deutsche I. B. R. In dieser Form gelangte das Bergrecht von Iglau zuerst zur Veröffentlichung im Druck. 1. Der Ursprung gemeinner berchrecht, wie die lange czeit von den alten erhalten worden, darauss die kunigklichen und furstlichen bergksordnungen uber alle bergrecht geflossen, welcher sich ein jetzlicher in zufelligen berekhandlungen vor dem oebristen berekmaister und anderen berekrichtern zu recht wol gebrauchen mag; von Johann Haselberger 80) von Reichennau buchfierer, olme Ort und Jahr. Vgl. v. Dechen in der Z. f. B. XXVI (1885) S. 263ff. und Ermisch S. CIX ff. Nach des ersteren 77) Dass ein blosser Abdruck von St. vorliegt, geht wohl aus der Bemerkung S. 569 hervor: In codice membr. legum in archivo civit. Prag. post illam primam partem diplomatis [d. h. Einleitung u. Privilegienrecht] reperiuntur fol. 83—91 „Statuta civilia civium civitatis Iglaviensis“, tunc demum fol. 91 et 92 sequitur haec altera pars amplificata, jura montium et montanorum continens. 78) Es sei aufmerksam gemacht auf die irrigen Lesungen S. 116: De stollonibus derelictis statt hereditariis; S. 117 super secaverit statt super se s. 79) z. B. fehlen Note 9 die Worte in latere; Note 62 hangundez und lig. statt h. aut lig.; duo montes statt duo meatus; custodia, et statt c., ut u. s. w. 80) Nicht Haselbach, wie Wenzel Hdb. S. 54 schreibt. Der Heraus- geber war mit den böhmischen Bergwerksverhältnissen sehr vertraut, wie seine „Anczeygung vil hoflicher und fündiger Berckwerke der loblichen Cron zu Beham“ beweist.
VORBERICHT. XXIX 7. Erben a. a. O. S. 567, anscheinend nach Sternberg77 8. Tomaschek, Deut. R. etc. S. 321 ff, in Zusätzen zur Handfeste A. Kleinere Auslassungen, sonst wortgetreu. Mangel in der Form. 9. Cod. dipl. et epist. Mor. VII, 3, 1864, a. a. O., in Zusä zen wie bei Tomaschek. 10. Jireček a. a. O. S. 114ff, in Parallele zu U-A gedruckt.78) 11. Tomaschek, Das alte Bergr. etc. S. 8ff, abermals in der Form von Zusätzen. Zahlreiche Fehler.79) b. Die deutsche Uebersetzung des Vorigen, von einem unbekannten Autor, in der Ausgabe des Codex Altenberger von Lindner, 1885 (s. oben Note 25). c. Die čechische Uebersetzung nach Veit Tasovsky von Lipoltitz, aus dom Strachauer Codex herausgegeben von Cela- kovsky, Cod. jur. munic. II, 1895, S. 27ff. Der Stoff ist in mit Ziffern bezeichnete Abschnitte getheilt. C. Das Deutsche I. B. R. In dieser Form gelangte das Bergrecht von Iglau zuerst zur Veröffentlichung im Druck. 1. Der Ursprung gemeinner berchrecht, wie die lange czeit von den alten erhalten worden, darauss die kunigklichen und furstlichen bergksordnungen uber alle bergrecht geflossen, welcher sich ein jetzlicher in zufelligen berekhandlungen vor dem oebristen berekmaister und anderen berekrichtern zu recht wol gebrauchen mag; von Johann Haselberger 80) von Reichennau buchfierer, olme Ort und Jahr. Vgl. v. Dechen in der Z. f. B. XXVI (1885) S. 263ff. und Ermisch S. CIX ff. Nach des ersteren 77) Dass ein blosser Abdruck von St. vorliegt, geht wohl aus der Bemerkung S. 569 hervor: In codice membr. legum in archivo civit. Prag. post illam primam partem diplomatis [d. h. Einleitung u. Privilegienrecht] reperiuntur fol. 83—91 „Statuta civilia civium civitatis Iglaviensis“, tunc demum fol. 91 et 92 sequitur haec altera pars amplificata, jura montium et montanorum continens. 78) Es sei aufmerksam gemacht auf die irrigen Lesungen S. 116: De stollonibus derelictis statt hereditariis; S. 117 super secaverit statt super se s. 79) z. B. fehlen Note 9 die Worte in latere; Note 62 hangundez und lig. statt h. aut lig.; duo montes statt duo meatus; custodia, et statt c., ut u. s. w. 80) Nicht Haselbach, wie Wenzel Hdb. S. 54 schreibt. Der Heraus- geber war mit den böhmischen Bergwerksverhältnissen sehr vertraut, wie seine „Anczeygung vil hoflicher und fündiger Berckwerke der loblichen Cron zu Beham“ beweist.
Strana XXX
XXX FORBERICHT. Angabe stammt das Schriftchen aus dem Jahre 1532, nach Ermisch erschien es bald nach 1519.81) Auf fol. CIII DIII dic Iglauer Rechtsweisung nach Freiberg, Red. I; voraus geht das Freiberger B. R.-B., im Anschlusse folgt Freib.-A. Zahlreiche Druck- und Lesefehler. Ermisch hat diesen Druck, der auf keiner der bekannten Handschriften beruht, in seiner Ausgabe der genannten 3 Rechte als Editio princeps collationiert. 2. Ursprung und Ordnungen der Bergwerge im Koenig- reich Boeheim, Churfürstenthum Sachsen u. s. w. Leiptzigk, inn Vorlegung Henning des Jüngern. 1616. Vgl. v. Dechen a. a. O. S. 268 ff. Ein Abdruck des Vorigen. 3. Corpus juris et systema rerum metallicarum, Franckfurt am Mayn, in Vorlegung Johann David Zimmers. 1698. Ein neuerlicher Abdruck von 1. Vgl. v. Dechen a. a. O. 4. (Klotzsch) Ursprung der Bergwerke in Sachsen. Chemnitz 1764, S. 204ff. Red. I nach der Handschrift des Freiberger Rathsarchivs, im Zusammenhang mit den beiden Freiberger Rechten A und B. Schlecht gelesen und gedruckt. Vgl. Ermisch S. CXII. 5. Th. v. Wagner im Bergmänn. Journal (Köhler und Hoffmann) Jahrgang 1789, II S. 540 ff. Red. Il, nach Hand- schrift Z (Ib). Im Ganzen verwendbar. 6. Friedr. Aug. Schmid a. a. O. S. 191 ff; Red. II nach dem Original im Iglauer Stadtarchiv (Ia), mit einigen Mängeln.82 7. Cod. dipl. et epist. Mor. a. a. O. S. 749 ff, ebonfalls nach Ia, mit Berücksichtigung des Cod. M, mangelhaft. 8. Ermisch, das sächsische Bergr. d. Mittelalt., 1887, S. 22 ff. Red. I nach der Handschrift des Freiberger Raths- archivs, mit Anfügung der beiden letzten Artikel von la. Hie- nach wie nach Ib und dem jüngeren Freiberger Bergrechte 81) Unrichtig (Wagner) Chursächs. Bergw.-Verfassung S. LI: 1576—1590; derselbe verwechselt den in der Vorrede erwähnten Kaiser Maximilian mit Max. II. 82) § 22, der zufällig mit dem folgenden gleichen Anfang hat, fiel aus. S. 194 unter (9) liest Sch. vertilget statt vertiget; S. 195 hinter vindet er erczt eine längere Auslassung; S. 196 (13) vnd gruben statt vuntgrube; in der Aufschrift von (13) fundamten statt smidampten, was Sch. für eine Richtigstellung des Wagner- und Klotzsch'schen Textes hält (S. 185) u. s. w.
XXX FORBERICHT. Angabe stammt das Schriftchen aus dem Jahre 1532, nach Ermisch erschien es bald nach 1519.81) Auf fol. CIII DIII dic Iglauer Rechtsweisung nach Freiberg, Red. I; voraus geht das Freiberger B. R.-B., im Anschlusse folgt Freib.-A. Zahlreiche Druck- und Lesefehler. Ermisch hat diesen Druck, der auf keiner der bekannten Handschriften beruht, in seiner Ausgabe der genannten 3 Rechte als Editio princeps collationiert. 2. Ursprung und Ordnungen der Bergwerge im Koenig- reich Boeheim, Churfürstenthum Sachsen u. s. w. Leiptzigk, inn Vorlegung Henning des Jüngern. 1616. Vgl. v. Dechen a. a. O. S. 268 ff. Ein Abdruck des Vorigen. 3. Corpus juris et systema rerum metallicarum, Franckfurt am Mayn, in Vorlegung Johann David Zimmers. 1698. Ein neuerlicher Abdruck von 1. Vgl. v. Dechen a. a. O. 4. (Klotzsch) Ursprung der Bergwerke in Sachsen. Chemnitz 1764, S. 204ff. Red. I nach der Handschrift des Freiberger Rathsarchivs, im Zusammenhang mit den beiden Freiberger Rechten A und B. Schlecht gelesen und gedruckt. Vgl. Ermisch S. CXII. 5. Th. v. Wagner im Bergmänn. Journal (Köhler und Hoffmann) Jahrgang 1789, II S. 540 ff. Red. Il, nach Hand- schrift Z (Ib). Im Ganzen verwendbar. 6. Friedr. Aug. Schmid a. a. O. S. 191 ff; Red. II nach dem Original im Iglauer Stadtarchiv (Ia), mit einigen Mängeln.82 7. Cod. dipl. et epist. Mor. a. a. O. S. 749 ff, ebonfalls nach Ia, mit Berücksichtigung des Cod. M, mangelhaft. 8. Ermisch, das sächsische Bergr. d. Mittelalt., 1887, S. 22 ff. Red. I nach der Handschrift des Freiberger Raths- archivs, mit Anfügung der beiden letzten Artikel von la. Hie- nach wie nach Ib und dem jüngeren Freiberger Bergrechte 81) Unrichtig (Wagner) Chursächs. Bergw.-Verfassung S. LI: 1576—1590; derselbe verwechselt den in der Vorrede erwähnten Kaiser Maximilian mit Max. II. 82) § 22, der zufällig mit dem folgenden gleichen Anfang hat, fiel aus. S. 194 unter (9) liest Sch. vertilget statt vertiget; S. 195 hinter vindet er erczt eine längere Auslassung; S. 196 (13) vnd gruben statt vuntgrube; in der Aufschrift von (13) fundamten statt smidampten, was Sch. für eine Richtigstellung des Wagner- und Klotzsch'schen Textes hält (S. 185) u. s. w.
Strana XXXI
VORBERICHT. XXXI wurde der Text emendiert.83) In den Noten werden die Ab- woichungen der oben S. XX aufgezählten Handschriften, sowie einige Varianten der Editio princeps und der Klotzsch'schen Lesung mitgetheilt, und forner die einschlägigen Abschnitte der Iglauer Statuten citiert. Diese Ausgabe ist mustergiltig. 9. Tomaschek, Das alte Bergr. etc. S. 10 ff. Red. II nach dem Originale la. Die Paragrapheneintheilung weicht durch Zertrennung einiger Artikel von den handschriftlichen Abschnitten ab. Ausser den Druckfehlern84) ist die das Verständnis voll- ständig trübende Interpunction zu tadeln. D. Die Constitutiones juris metallici. a. Lateinischer Originaltext. 1. Peithner von Lichtenfels a. a. O. S. 291 ff., nach Handschrift i.85) Der Druck erscheint immerhin brauchbar. 2. F. A. Schmidt a. a. O. S. 7 ff. Dieser fehlerhafte und in jeder Beziehung schlechte Druck, der leider noch den meisten Citaton in der Literatur zugrunde liegt, scheint nichts anderes als eine ungenaue Copie der Peithnerschen Ausgabe zu sein.86 3. Jireček a. a. O. S. 265 ff. nach H. Diese Ausgabe erleichtert das Citieren durch Eintheilung der Capitel in §§, doch ist die- selbe oft eine rein äusserliche. Der Druck überragt jenen von Peithner und insbesondere Schmidt bei weitem, ist aber in- folge vieler kleiner Incorrectheiten auch nicht verlässlich. Vielfach schleppen sich die Peithnerschen Fehler auch in dieser Ausgabe fort. Auffallond ist die Lücke in I 17 (bei mir 16) § 2, woselbst von den ausserordentlich wichtigen Be� stimmungen über die Erztheilung die Rede ist; dieselbe hat sich bei Peithner und Schmidt eingeschlichen und wurde schon von Sternberg II S. 88 ff. ausdrücklich bemerkt und ergänzt. b. Die deutsche Uebersetzung des Vorigen nach Enderlein. 83) Dabei stellte Ermisch allerdings mehrfach die Lesung einer jün- geren Redaction an die Stelle jener von I. Vgl. oben Note 58. 84) z. B. S. 14 oben aim statt alln, das. unten seit statt teil. 85) Irrig die Bemerkung Sternbergs II S. 65, dass Peithuer den Kuttenberger Codex (1I) benutzte. Zur Verbesserung seines Textes scheint sich P. des Cod. V u. U (Wien) bedient zu haben. 86) Die irrige Datierung mit 1280 hat sich auch hin und wieder in die neuere Literatur eingeschlichen.
VORBERICHT. XXXI wurde der Text emendiert.83) In den Noten werden die Ab- woichungen der oben S. XX aufgezählten Handschriften, sowie einige Varianten der Editio princeps und der Klotzsch'schen Lesung mitgetheilt, und forner die einschlägigen Abschnitte der Iglauer Statuten citiert. Diese Ausgabe ist mustergiltig. 9. Tomaschek, Das alte Bergr. etc. S. 10 ff. Red. II nach dem Originale la. Die Paragrapheneintheilung weicht durch Zertrennung einiger Artikel von den handschriftlichen Abschnitten ab. Ausser den Druckfehlern84) ist die das Verständnis voll- ständig trübende Interpunction zu tadeln. D. Die Constitutiones juris metallici. a. Lateinischer Originaltext. 1. Peithner von Lichtenfels a. a. O. S. 291 ff., nach Handschrift i.85) Der Druck erscheint immerhin brauchbar. 2. F. A. Schmidt a. a. O. S. 7 ff. Dieser fehlerhafte und in jeder Beziehung schlechte Druck, der leider noch den meisten Citaton in der Literatur zugrunde liegt, scheint nichts anderes als eine ungenaue Copie der Peithnerschen Ausgabe zu sein.86 3. Jireček a. a. O. S. 265 ff. nach H. Diese Ausgabe erleichtert das Citieren durch Eintheilung der Capitel in §§, doch ist die- selbe oft eine rein äusserliche. Der Druck überragt jenen von Peithner und insbesondere Schmidt bei weitem, ist aber in- folge vieler kleiner Incorrectheiten auch nicht verlässlich. Vielfach schleppen sich die Peithnerschen Fehler auch in dieser Ausgabe fort. Auffallond ist die Lücke in I 17 (bei mir 16) § 2, woselbst von den ausserordentlich wichtigen Be� stimmungen über die Erztheilung die Rede ist; dieselbe hat sich bei Peithner und Schmidt eingeschlichen und wurde schon von Sternberg II S. 88 ff. ausdrücklich bemerkt und ergänzt. b. Die deutsche Uebersetzung des Vorigen nach Enderlein. 83) Dabei stellte Ermisch allerdings mehrfach die Lesung einer jün- geren Redaction an die Stelle jener von I. Vgl. oben Note 58. 84) z. B. S. 14 oben aim statt alln, das. unten seit statt teil. 85) Irrig die Bemerkung Sternbergs II S. 65, dass Peithuer den Kuttenberger Codex (1I) benutzte. Zur Verbesserung seines Textes scheint sich P. des Cod. V u. U (Wien) bedient zu haben. 86) Die irrige Datierung mit 1280 hat sich auch hin und wieder in die neuere Literatur eingeschlichen.
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XXXII. VORBERICHT. 1. Ein new schrnützlich koniglich Bergkbuch u.s. w.. Erstlich durch den grossmechtigsten, durchleuchtigsten Fürsten und Herrn Herrn Wenceslaum den sechsten König in Boeheimb anno Christi 1280 lateinisch, jetzund aber allererst in teutscher Sprache in Druck verfertiget durch M. Johannem Deucerum I. C. u. s. w. Leipzig 1616. 2. Neuauflage des vorigen unter dem Titel Metalli- corum corpus juris durch M. Johannem Deucerum, Leipzig 1624. 3. Der vorige Druck wurde in das Corpus juris et sy- stema rer. met. (s. oben) aufgenommen. c. Cechische Uebersetzung der Const., nach dem Cod. e von 1528 ediert von Jireček, a. a. O. S. 267 ff., neben dem la- teinischen Texte. E. Die bergrechtlichen Sprüche des Oberhofes. Diese fanden erst vor kurzem durch Tomaschek eine Publication, Das alte Bergrecht etc. S. 20 ff. Wie aber das so wertvolle Materiale hier geboten wird, ist es todt und für den Rechts- historiker unbrauchbar. Lesefehler und Druckfehler häufen sich oft (insbesondere auch in den čechischen Texten) in einer denn doch nicht mehr zulässigen Weise. Jede inhaltliche Unter- theilung oder Kürzung der oft unerträglich langen Sprüche fehlt. Ebenso ist die Vergleichung anderer Handschritten zu vermissen, die den Herausgeber vielfach aufgeklärt hätte. Auch kann man mit der Anordnung der Sprüche nach den Handschriften, aus welchen sie stammen, durchaus nicht einverstanden sein, diese Anordnung vereinigt die Nachtheile der chronologischen und der systematischen Einreihung, ohne selbst irgend einen ersichtlichen Vortheil zu bieten.87) Eine Datierung der Sprüche wurde nicht vorgenommen. Bei der gewählten Anordnung ist der Mangel eines Registers doppelt empfindlich. 87) Tom. lässt die Codices in folgender Reihe auf einanderfolgen: B, C, F (ein Spruch), E (darauf ein Spruch aus einem Originalbrief, einer aus dem Stadtbuch No. AV), D. Ein Spruch (44 bezw. 122 seiner Zählung) wird nach zwei verschiedenen Codices doppelt gebracht. Es entging Tom., dass einzelne jüngere Schiede nur Copien älterer sind; er bringt sie gleich- wohl vom neuen (so ist 124 zusammengesetzt aus 87,86, 84, 85; 126 aus 76). Manche Sprüche erscheinen versehentlich mit der gleichen Ziffer nummeriert.
XXXII. VORBERICHT. 1. Ein new schrnützlich koniglich Bergkbuch u.s. w.. Erstlich durch den grossmechtigsten, durchleuchtigsten Fürsten und Herrn Herrn Wenceslaum den sechsten König in Boeheimb anno Christi 1280 lateinisch, jetzund aber allererst in teutscher Sprache in Druck verfertiget durch M. Johannem Deucerum I. C. u. s. w. Leipzig 1616. 2. Neuauflage des vorigen unter dem Titel Metalli- corum corpus juris durch M. Johannem Deucerum, Leipzig 1624. 3. Der vorige Druck wurde in das Corpus juris et sy- stema rer. met. (s. oben) aufgenommen. c. Cechische Uebersetzung der Const., nach dem Cod. e von 1528 ediert von Jireček, a. a. O. S. 267 ff., neben dem la- teinischen Texte. E. Die bergrechtlichen Sprüche des Oberhofes. Diese fanden erst vor kurzem durch Tomaschek eine Publication, Das alte Bergrecht etc. S. 20 ff. Wie aber das so wertvolle Materiale hier geboten wird, ist es todt und für den Rechts- historiker unbrauchbar. Lesefehler und Druckfehler häufen sich oft (insbesondere auch in den čechischen Texten) in einer denn doch nicht mehr zulässigen Weise. Jede inhaltliche Unter- theilung oder Kürzung der oft unerträglich langen Sprüche fehlt. Ebenso ist die Vergleichung anderer Handschritten zu vermissen, die den Herausgeber vielfach aufgeklärt hätte. Auch kann man mit der Anordnung der Sprüche nach den Handschriften, aus welchen sie stammen, durchaus nicht einverstanden sein, diese Anordnung vereinigt die Nachtheile der chronologischen und der systematischen Einreihung, ohne selbst irgend einen ersichtlichen Vortheil zu bieten.87) Eine Datierung der Sprüche wurde nicht vorgenommen. Bei der gewählten Anordnung ist der Mangel eines Registers doppelt empfindlich. 87) Tom. lässt die Codices in folgender Reihe auf einanderfolgen: B, C, F (ein Spruch), E (darauf ein Spruch aus einem Originalbrief, einer aus dem Stadtbuch No. AV), D. Ein Spruch (44 bezw. 122 seiner Zählung) wird nach zwei verschiedenen Codices doppelt gebracht. Es entging Tom., dass einzelne jüngere Schiede nur Copien älterer sind; er bringt sie gleich- wohl vom neuen (so ist 124 zusammengesetzt aus 87,86, 84, 85; 126 aus 76). Manche Sprüche erscheinen versehentlich mit der gleichen Ziffer nummeriert.
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VORBERICHT. XXXIII 4. Bemerkungen zur Ausgabe. Was die nachfolgende Ausgabe bictet, ist zum grössten Theile Reinigung und formelle Bearbeitung des bereits in Druck Vorhandenen, zum kleineren Theile Publicierung neuen Materiales. Bisher ungedruckt waren die Geilnhausensche Const.-Uebersetzung, einige Schiede des Oberhofes88) und die Iglauer Mutungen; zum Theil und in dieser Form ungedruckt war die Red. III des D. I. R. Neu sind auch die einzelnen lateinischen Sprüchen angefügten, jüngeren Sammlungen entnommenen Uebersetzungen. Die čechischen Sprüche habe ich ins Deutsche übertragen. Weitere Quellen zu erschliessen, vermochte ich nicht. Ins- besondere boten die nicht wenigen Handschriften, welche ich ausser den bereits von Tomaschek benutzten heranzog, rück- sichtlich der wohl nur zum geringen Theile 89) zu unserer Kenntnis gelangten Oberhof-Entscheidungen keine neue Ausbeute. Indessen darf wohl bemerkt werden, dass das veröffentlichte Spruchmateriale inhaltsreich genug ist, um darauf, soweit uns die Protokolle der Gerichtspraxis zum Verständnis der alten Statuten und zur Erkenntnis ihrer Fortbildung unentbehrlich sind, das Gebäude der Iglauer Bergwerksverfassung aufbauen zu können. Die Veranstaltung von Republicationen bedarf der Recht- fertigung. Ich glaube in dieser Hinsicht auf das verweisen zu dürfen, was oben über die bisherigen Drucke kritisch bemerkt wurde. Nicht bloss um eine möglichst vollständige Zusammen- tragung der zerstreuten Bergrechtsquellen von Iglau handelte es sich. Es war vielmehr überhaupt der Text des Hauptcontingentes der Quellen erst in eine kritisch-verlässliche und praktisch-hand- liche Form zu bringen. Eine unbedingt zuverlässige Ausgabe lag nur für die Iglauer Rechtsweisung nach Freiberg vor (Ermisch), durchaus brauchbar war Jirečeks Edition des lateinischen Textes der Handfesten. Die deutsche Version der älteren Redaction der 88) No. 9, 25a, 33, 42, 69a, 91. 89) Vgl. 1. Bd. 1. Th. Pkt. II 7. Zycha, Böhm. Bergrecht. II. III
VORBERICHT. XXXIII 4. Bemerkungen zur Ausgabe. Was die nachfolgende Ausgabe bictet, ist zum grössten Theile Reinigung und formelle Bearbeitung des bereits in Druck Vorhandenen, zum kleineren Theile Publicierung neuen Materiales. Bisher ungedruckt waren die Geilnhausensche Const.-Uebersetzung, einige Schiede des Oberhofes88) und die Iglauer Mutungen; zum Theil und in dieser Form ungedruckt war die Red. III des D. I. R. Neu sind auch die einzelnen lateinischen Sprüchen angefügten, jüngeren Sammlungen entnommenen Uebersetzungen. Die čechischen Sprüche habe ich ins Deutsche übertragen. Weitere Quellen zu erschliessen, vermochte ich nicht. Ins- besondere boten die nicht wenigen Handschriften, welche ich ausser den bereits von Tomaschek benutzten heranzog, rück- sichtlich der wohl nur zum geringen Theile 89) zu unserer Kenntnis gelangten Oberhof-Entscheidungen keine neue Ausbeute. Indessen darf wohl bemerkt werden, dass das veröffentlichte Spruchmateriale inhaltsreich genug ist, um darauf, soweit uns die Protokolle der Gerichtspraxis zum Verständnis der alten Statuten und zur Erkenntnis ihrer Fortbildung unentbehrlich sind, das Gebäude der Iglauer Bergwerksverfassung aufbauen zu können. Die Veranstaltung von Republicationen bedarf der Recht- fertigung. Ich glaube in dieser Hinsicht auf das verweisen zu dürfen, was oben über die bisherigen Drucke kritisch bemerkt wurde. Nicht bloss um eine möglichst vollständige Zusammen- tragung der zerstreuten Bergrechtsquellen von Iglau handelte es sich. Es war vielmehr überhaupt der Text des Hauptcontingentes der Quellen erst in eine kritisch-verlässliche und praktisch-hand- liche Form zu bringen. Eine unbedingt zuverlässige Ausgabe lag nur für die Iglauer Rechtsweisung nach Freiberg vor (Ermisch), durchaus brauchbar war Jirečeks Edition des lateinischen Textes der Handfesten. Die deutsche Version der älteren Redaction der 88) No. 9, 25a, 33, 42, 69a, 91. 89) Vgl. 1. Bd. 1. Th. Pkt. II 7. Zycha, Böhm. Bergrecht. II. III
Strana XXXIV
XXXIV VORBERICHT. Handfeste gab der Schmidsche Druck zwar correct wieder, doch liegt das „Archiv f. Bergwerksgesch.“ wohl zu schr aus der Hand. Dagegen sind der Originaltext der Const. j. m. und gar die Sprüche unzulänglich ediert. Es erledigt sich insbesondere bezüglich der letzteren von selbst die Frage, ob nicht durch incidente Richtigstellungen bei den Citaten die Mängel hätten beseitigt werden können; die Noten wären unerträglich belastet worden. Bei sämmtlichen bisherigen Drucken mit Ausnahme jenes von Ermisch tritt der grössere oder geringere Mangel an Ver- trautheit mit dem bergrechtlichen Inhalte der Quellen deutlich zutage. Diesen Mangel gut zu machen, hat sich die nachfolgende Ausgabe vornehmlich bemüht. Was die bisher noch nicht veröffentlichten Stücke betrifft, so kam rücksichtlich der Const.-Uebersetzung des Johann von Geilnhausen, die übrigens auch als Sprachdenkmal von grösster Bedeutung ist,°0) in Betracht, dass dieselbe von einem durch eigenen praktischen Dienst im Bergrecht und den Bergwerks- verhältnissen des 14. Jahrhunderts wohl bewanderten Mann her- stammt (s. I. Bd. 1. Th. Pkt. II 6), und dass somit in ihr ein wichtiger Interpretationsbehelf für die Auffassung des Original- textes des Königlichen Bergrechtes gelegen ist. Dass dieses letztere in die Ausgabe überhaupt Aufnahme fand, rechtfertigt sich deshalb, weil es inhaltlich eine Codification des Iglauer Bergrechts vorstellt (s. I. Bd. 1. Th., Pkt II 5b. Die Mit- theilung der Red. III des D. I. R. — wonigstens in den Noten und in Zusätzen, welch’ letztere sich in Tomascheks Abdruck des Cod. B nur lückenhaft91) finden, - erschien besonders wegen deren Verwertung im jüngeren Freiberger Bergrecht nothwendig. Eine Auswahl von Iglauer Mutungen des 16. Jahrhunderts zum Abdruck zu bringen, entschloss ich mich deshalb, weil aus diesen neben dem formellen Vorgang bei der Mutung manche für die Darstellung der Iglauer Bergwerksverfassung bedeutende Ver- änderung des alteren Rechtes, wie beispielsweise bezüglich der Competenz, des Bergmasses, der Betriebspflicht u. s. w., ersehen 90) Den Wortschatz derselben wie den der Iglauer berg- und stadt- rechtlichen Schöffensprüche und der Wenzelsbibel wird mein Freund Herr Dr. Franz Jelinek in einer demnächst erscheinenden Schrift veröffentlichen. 91) Es fehlen die §§ 30, 35, 36.
XXXIV VORBERICHT. Handfeste gab der Schmidsche Druck zwar correct wieder, doch liegt das „Archiv f. Bergwerksgesch.“ wohl zu schr aus der Hand. Dagegen sind der Originaltext der Const. j. m. und gar die Sprüche unzulänglich ediert. Es erledigt sich insbesondere bezüglich der letzteren von selbst die Frage, ob nicht durch incidente Richtigstellungen bei den Citaten die Mängel hätten beseitigt werden können; die Noten wären unerträglich belastet worden. Bei sämmtlichen bisherigen Drucken mit Ausnahme jenes von Ermisch tritt der grössere oder geringere Mangel an Ver- trautheit mit dem bergrechtlichen Inhalte der Quellen deutlich zutage. Diesen Mangel gut zu machen, hat sich die nachfolgende Ausgabe vornehmlich bemüht. Was die bisher noch nicht veröffentlichten Stücke betrifft, so kam rücksichtlich der Const.-Uebersetzung des Johann von Geilnhausen, die übrigens auch als Sprachdenkmal von grösster Bedeutung ist,°0) in Betracht, dass dieselbe von einem durch eigenen praktischen Dienst im Bergrecht und den Bergwerks- verhältnissen des 14. Jahrhunderts wohl bewanderten Mann her- stammt (s. I. Bd. 1. Th. Pkt. II 6), und dass somit in ihr ein wichtiger Interpretationsbehelf für die Auffassung des Original- textes des Königlichen Bergrechtes gelegen ist. Dass dieses letztere in die Ausgabe überhaupt Aufnahme fand, rechtfertigt sich deshalb, weil es inhaltlich eine Codification des Iglauer Bergrechts vorstellt (s. I. Bd. 1. Th., Pkt II 5b. Die Mit- theilung der Red. III des D. I. R. — wonigstens in den Noten und in Zusätzen, welch’ letztere sich in Tomascheks Abdruck des Cod. B nur lückenhaft91) finden, - erschien besonders wegen deren Verwertung im jüngeren Freiberger Bergrecht nothwendig. Eine Auswahl von Iglauer Mutungen des 16. Jahrhunderts zum Abdruck zu bringen, entschloss ich mich deshalb, weil aus diesen neben dem formellen Vorgang bei der Mutung manche für die Darstellung der Iglauer Bergwerksverfassung bedeutende Ver- änderung des alteren Rechtes, wie beispielsweise bezüglich der Competenz, des Bergmasses, der Betriebspflicht u. s. w., ersehen 90) Den Wortschatz derselben wie den der Iglauer berg- und stadt- rechtlichen Schöffensprüche und der Wenzelsbibel wird mein Freund Herr Dr. Franz Jelinek in einer demnächst erscheinenden Schrift veröffentlichen. 91) Es fehlen die §§ 30, 35, 36.
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V'ORBERICHT. XXXV werden kann. Ueberftüssig könnte vielleicht die Aufnahme der Uebersetzung der Handfeste B ausser der Geilnhausenschen von A erscheinen, zumal das D. I. R. interpretativ zu verwerten ist. Indessen entbelrt auch sie nicht einzelner, anderwärts nicht zu ersetzender lehrreicher Stellen92) und ist durch ihre Beziehungen zum Schemnitzer Bergrecht interessant. Bei Copierung der Quellen stand mir Herr Dr. Franz Jelinek, k. k. Professor in Görz, durch Uebernahme eines guten Theiles der gesammten Arbeit hilfreich zur Seite. Ihm verdankt der Text auch die philologische Durchsicht. Die Ausschrift eines Theiles des Cod. C und mehrfache Collationen von Iglauer Stadt- archivsquellen zu besorgen, hatte Herr I. Branhofer, k. k. Pro- fessor in Iglau, die Güte. Herr Custos C. Gabriel in Freiberg i. S. übernahm die Durchsicht des D. I. R. Red. II nach der Freiberger Hds. (Z). Die Verdeutschung der čechischen Texte verdanke ich z. Th. meinem lieben Vater, k. k. Gymn.-Director Josef Zycha in Wien, z. Th. Herrn Prof. Dr. V. Zapletal in Freiburg i. Ue. Ihnen allen, sowie auch jenen, welche sonst die Edition förderten, vor Allem dem Herrn Bürgermeister Dr. Popelak und den Stadträthen Herren Dr. Peltsarzky und Prusik in Iglau, welche mir die Schätze des Stadtarchivs zu be- nutzen ermöglichten, desgleichen den Directionen der oben- bezeichneten Bibliotheken und Archive, die mir bereitwilligst die erbetenen Codices übersandten oder Auskünfte ertheilten, sei an dieser Stelle der Dank ausgesprochen. Den Ausgaben I—IV wurde ein textkritischer Apparat und inhaltliche Verweisungen angehängt. Bezüglich des ersteren galt als Grundsatz, nur die Abweichungen der im Ganzen annähernd richtigen und zeitlich nicht zu entlegenen Texte und auch diese natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit wiederzugeben. An wenigen Stellen führte ich augenscheinliche 1rrthümer der Schreiber schlechter Texte an, um die letzteren zu charakterisieren. Auf die Anmerkung von Lesungen der bis- herigen Drucke logte ich bei den Handfesten und den Const. Gewicht; bei letzeren bedeutet der Peithnersche (und danach 92) Man vgl. z. B. die belehrende Uebersetzung der Worte si non fuerit interceptum in § 16; erst durch sie erfahren wir, was eigentlich von dem „mons impediens“ verlangt wurde. III*
V'ORBERICHT. XXXV werden kann. Ueberftüssig könnte vielleicht die Aufnahme der Uebersetzung der Handfeste B ausser der Geilnhausenschen von A erscheinen, zumal das D. I. R. interpretativ zu verwerten ist. Indessen entbelrt auch sie nicht einzelner, anderwärts nicht zu ersetzender lehrreicher Stellen92) und ist durch ihre Beziehungen zum Schemnitzer Bergrecht interessant. Bei Copierung der Quellen stand mir Herr Dr. Franz Jelinek, k. k. Professor in Görz, durch Uebernahme eines guten Theiles der gesammten Arbeit hilfreich zur Seite. Ihm verdankt der Text auch die philologische Durchsicht. Die Ausschrift eines Theiles des Cod. C und mehrfache Collationen von Iglauer Stadt- archivsquellen zu besorgen, hatte Herr I. Branhofer, k. k. Pro- fessor in Iglau, die Güte. Herr Custos C. Gabriel in Freiberg i. S. übernahm die Durchsicht des D. I. R. Red. II nach der Freiberger Hds. (Z). Die Verdeutschung der čechischen Texte verdanke ich z. Th. meinem lieben Vater, k. k. Gymn.-Director Josef Zycha in Wien, z. Th. Herrn Prof. Dr. V. Zapletal in Freiburg i. Ue. Ihnen allen, sowie auch jenen, welche sonst die Edition förderten, vor Allem dem Herrn Bürgermeister Dr. Popelak und den Stadträthen Herren Dr. Peltsarzky und Prusik in Iglau, welche mir die Schätze des Stadtarchivs zu be- nutzen ermöglichten, desgleichen den Directionen der oben- bezeichneten Bibliotheken und Archive, die mir bereitwilligst die erbetenen Codices übersandten oder Auskünfte ertheilten, sei an dieser Stelle der Dank ausgesprochen. Den Ausgaben I—IV wurde ein textkritischer Apparat und inhaltliche Verweisungen angehängt. Bezüglich des ersteren galt als Grundsatz, nur die Abweichungen der im Ganzen annähernd richtigen und zeitlich nicht zu entlegenen Texte und auch diese natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit wiederzugeben. An wenigen Stellen führte ich augenscheinliche 1rrthümer der Schreiber schlechter Texte an, um die letzteren zu charakterisieren. Auf die Anmerkung von Lesungen der bis- herigen Drucke logte ich bei den Handfesten und den Const. Gewicht; bei letzeren bedeutet der Peithnersche (und danach 92) Man vgl. z. B. die belehrende Uebersetzung der Worte si non fuerit interceptum in § 16; erst durch sie erfahren wir, was eigentlich von dem „mons impediens“ verlangt wurde. III*
Strana XXXVI
XXXVI VORBERICHT. meist der Schmidtsche) Druck — abgesehen freilich von zahl- reichen Druckfehlern — die Lesung einer immerhin beachtens- werten Handschrift (i). — Die Schreibung folgt grundsätzlich der Quelle. Veränderungen sind nur insofern vorgenommen, als für y i geschrieben wurde, ausser bei Eigennamen, und ferner für j = i bzw. v oder w = u der letztere Buchstabe, ausser vor Vo- calen, umgekehrt v für u, wo der Consonant zur Anwendung kommt. Eigennamen wurden mit grossen Anfangsbuchstaben geschrieben, im übrigen diese eliminiert. Die Citate der Ender- leinschen Const.-Uebersetzung folgen dem Druck von 1698 wörtlich. Durch die nach eigenem Ermessen vorgenommene Interpunction bemühte ich mich, Construction und Sinn möglichst hervortreten zu lassen. Ueber die Gliederung der Texte s. w. u. Für die inhaltsvergleichenden Noten galt als Grundsatz, Verweisungen nur für das Verhältnis der edierten Quellen zu einander, nicht aber auch zu fromden Quellen zu geben. Denn die Heranziehung der letzteren hätte sich mangels Ausgaben, die ein kurzes Citieren einzelner Bestimmungen er- möglichen, nicht auf die einfache Angabe einer Seiten- und Capitel- zahl beschränken können, und so wäre der Umfang dieses Bandes zu sehr angeschwollen. Da übrigens die fremden Bergrechte in der systematischen Darstellung der Bergwerksverfassung stete Berücksichtigung fanden, dürfte der Mangel für die rechts- vergleichende Forschung nicht so fühlbar sein. Eine Ausnahme machte ich nur bezüglich des Deutsch-Broder, Schemnitzer und des jüngeren Freiberger Bergrechtes, da diese Theile der Iglauer Quellen fast unverändert recipierten und somit in gewissem Grade selbst Iglauer Recht vorstellen. Auf die letzeren drei Rechte wird bei jener Quelle verwiesen, aus der sie stammen. Soweit eine Reception nicht besteht wurden sie wie fremde Rechte behandelt. Zu den einzelnen Editionen sei folgendes bemerkt: 1. Handfeste, Red. A u. B. Da die Originale wohl- erhalten vorliegen, war die Collation späterer Handschriften ent- behrlich. A enthält gar keine, B nur wenige Unterabschnitte; bei beiden nahm ich eine Gliederung nach dem Inhalte vor. Die mit römischen Ziffern versehenen Absätze behandeln selb-
XXXVI VORBERICHT. meist der Schmidtsche) Druck — abgesehen freilich von zahl- reichen Druckfehlern — die Lesung einer immerhin beachtens- werten Handschrift (i). — Die Schreibung folgt grundsätzlich der Quelle. Veränderungen sind nur insofern vorgenommen, als für y i geschrieben wurde, ausser bei Eigennamen, und ferner für j = i bzw. v oder w = u der letztere Buchstabe, ausser vor Vo- calen, umgekehrt v für u, wo der Consonant zur Anwendung kommt. Eigennamen wurden mit grossen Anfangsbuchstaben geschrieben, im übrigen diese eliminiert. Die Citate der Ender- leinschen Const.-Uebersetzung folgen dem Druck von 1698 wörtlich. Durch die nach eigenem Ermessen vorgenommene Interpunction bemühte ich mich, Construction und Sinn möglichst hervortreten zu lassen. Ueber die Gliederung der Texte s. w. u. Für die inhaltsvergleichenden Noten galt als Grundsatz, Verweisungen nur für das Verhältnis der edierten Quellen zu einander, nicht aber auch zu fromden Quellen zu geben. Denn die Heranziehung der letzteren hätte sich mangels Ausgaben, die ein kurzes Citieren einzelner Bestimmungen er- möglichen, nicht auf die einfache Angabe einer Seiten- und Capitel- zahl beschränken können, und so wäre der Umfang dieses Bandes zu sehr angeschwollen. Da übrigens die fremden Bergrechte in der systematischen Darstellung der Bergwerksverfassung stete Berücksichtigung fanden, dürfte der Mangel für die rechts- vergleichende Forschung nicht so fühlbar sein. Eine Ausnahme machte ich nur bezüglich des Deutsch-Broder, Schemnitzer und des jüngeren Freiberger Bergrechtes, da diese Theile der Iglauer Quellen fast unverändert recipierten und somit in gewissem Grade selbst Iglauer Recht vorstellen. Auf die letzeren drei Rechte wird bei jener Quelle verwiesen, aus der sie stammen. Soweit eine Reception nicht besteht wurden sie wie fremde Rechte behandelt. Zu den einzelnen Editionen sei folgendes bemerkt: 1. Handfeste, Red. A u. B. Da die Originale wohl- erhalten vorliegen, war die Collation späterer Handschriften ent- behrlich. A enthält gar keine, B nur wenige Unterabschnitte; bei beiden nahm ich eine Gliederung nach dem Inhalte vor. Die mit römischen Ziffern versehenen Absätze behandeln selb-
Strana XXXVII
VORBERICHT. XXXVII ständige Materion; die §§, welche des leichteren Citierens halber fortlaufend beziffert wurden, bedouten abgeschlossene Rechts- sätze innerhalb der einzelnen Absätze. Die nicht bergrechtliche Einleitung von A gleichwohl abzudrucken, schien behufs Charakterisierung der Handfeste als solcher geboten. Die Ab- weichungen und Erweiterungen von B in Noten zu geben, wie Tomaschek, konnte ich mich im Interesse der Uebersicht nicht entschliessen; lieber sollten die identischen Stellen wiederholt worden. 2. Geilnhausens Uebersetzung von A. Hier ist gleich- falls der Originaltext (u. z. nur dieser) vorhanden. Die Ein- theilung musste sich nach dem lateinischen Texte richten. 3. Deutsche Uebersetzung von B. Ein vollständiger Text liegt nur in N vor. E enthält die §§ 15 bis Schluss, von dem Vorhergehenden nur Bruchstücke, u. z. mit dem D. I. R. verarbeitet; G die §§ 14 bis Schluss; in L fehlen die §§ 24—26. Eine Abschrift von E bildet F. Die Uebersetzung geht durch- wegs, trotz mancher Abweichungen,"3) auf den gleichen Autor zurück. Die Wahl des Grundtextes fiel nicht schwer. N bot nicht nur den einzig vollständigen, sondern auch den besten Text. 4. Das D. I. R. Die älteste, den Const. zugrunde liegende Form dieses Bergrechtes (Red. I) ist bisher nur in Gestalt der Rechtsweisung nach Freiberg bekannt geworden, in der es Ermisch nach der Freiberger Rathsarchivshandschrift mit Berücksichtigung der übrigen bekannten Texte und der Editio princeps herausgab. Hier wurde von dem Genannten bereits Alles geleistet. Unser Abdruck, der sich nur aus dem Gesichtspunkte rechtfertigt, dass doch wohl die Redaction I in einer Ausgabe des D. I. R. nicht fehlen konnte, beruht auf Ermisch, restituiert jedoch den Grund- text F dort, wo Erm. denselben nach Lesungen von Ia, Ib oder des jüngeren Freiberger Rechtes verändert hatte. Die §§ stimmen mit Erm. überein, die weitere Untertheilung ist neu. Die 93) Vgl. z. B. § 16e). — Die Uebersetzung ist übrigens praeciser als die Geilnhausensche.
VORBERICHT. XXXVII ständige Materion; die §§, welche des leichteren Citierens halber fortlaufend beziffert wurden, bedouten abgeschlossene Rechts- sätze innerhalb der einzelnen Absätze. Die nicht bergrechtliche Einleitung von A gleichwohl abzudrucken, schien behufs Charakterisierung der Handfeste als solcher geboten. Die Ab- weichungen und Erweiterungen von B in Noten zu geben, wie Tomaschek, konnte ich mich im Interesse der Uebersicht nicht entschliessen; lieber sollten die identischen Stellen wiederholt worden. 2. Geilnhausens Uebersetzung von A. Hier ist gleich- falls der Originaltext (u. z. nur dieser) vorhanden. Die Ein- theilung musste sich nach dem lateinischen Texte richten. 3. Deutsche Uebersetzung von B. Ein vollständiger Text liegt nur in N vor. E enthält die §§ 15 bis Schluss, von dem Vorhergehenden nur Bruchstücke, u. z. mit dem D. I. R. verarbeitet; G die §§ 14 bis Schluss; in L fehlen die §§ 24—26. Eine Abschrift von E bildet F. Die Uebersetzung geht durch- wegs, trotz mancher Abweichungen,"3) auf den gleichen Autor zurück. Die Wahl des Grundtextes fiel nicht schwer. N bot nicht nur den einzig vollständigen, sondern auch den besten Text. 4. Das D. I. R. Die älteste, den Const. zugrunde liegende Form dieses Bergrechtes (Red. I) ist bisher nur in Gestalt der Rechtsweisung nach Freiberg bekannt geworden, in der es Ermisch nach der Freiberger Rathsarchivshandschrift mit Berücksichtigung der übrigen bekannten Texte und der Editio princeps herausgab. Hier wurde von dem Genannten bereits Alles geleistet. Unser Abdruck, der sich nur aus dem Gesichtspunkte rechtfertigt, dass doch wohl die Redaction I in einer Ausgabe des D. I. R. nicht fehlen konnte, beruht auf Ermisch, restituiert jedoch den Grund- text F dort, wo Erm. denselben nach Lesungen von Ia, Ib oder des jüngeren Freiberger Rechtes verändert hatte. Die §§ stimmen mit Erm. überein, die weitere Untertheilung ist neu. Die 93) Vgl. z. B. § 16e). — Die Uebersetzung ist übrigens praeciser als die Geilnhausensche.
Strana XXXVIII
XXXVIII VORBERICHT. Varianten der von Erm. collationierten Handschriften werden nur ausnahmsweise angeführt. Die Red. II erhielt sich in Ia, Ib, G u. L. Die Grundlage musste Ia als der officielle Text bieten, wenn es auch scheint, dass hier eine dem Stadtschreiber missglückte94) Niederschrift vorliegt, die später einer besseren Platz machte.95) Die leicht ersichtlichen Zusätze von Ib zur Red. II, wohl ein Product des Kuttenberger Rathes (s. I. Bd. 1. Th. Pkt. II 4), wurden ihres wichtigen Inhalts wegen wiedergegeben, aber als solche kenntlich gemacht. G u. L durften trotz ihres schlechten Textes nicht ganz ausser Betracht bleiben, da sie nicht auf Ia, sondern an- scheinend einer anderen, vielleicht officiellen Fassung der Red. II basieren. Für Red. III bilden die Codices M u. B die Quelle. B schaltet dieselbe ohne weitere Auszeichnung mitten in seine Sprüche ein. Den Vorzug musste der bis auf Geringfügiges correcte Text von B erhalten, M leidet augenscheinlich unter dem Unverständnis seines Schreibers für die bergrechtlichen Satzungen. Bruchstücke enthält E u. F. 5. Const. j. m. Der lateinische Text liegt in folgenden Abschriften vor: H, W (beide gleichen Alters), E, U, V, I, G (nur ein Theil des 4. Buches) und g. Von diesen Texten verdient H den Vorzug. Denn einmal wählte einen ad verbum gleichen Text Geilnhausen als Vorlage für seine Uebersetzung, wie sich aus dem steten Zusammenstimmen derselben auch mit einzelnen specifischen Lesungen, wie auch mit Lücken dieser Handschrift leicht nachweisen und schon aus der Verbindung gerade dieses Textes mit der altesten Abschrift von Geilnh. Uebersetzung im Codex H vermuthen lässt. Es spricht wohl sehr für die Güte des Textes H, dass ein Mann wie Geilnhausen ihn zur Vorlage nahm. Die Vermuthung, dass H dem Original zunächst stehe, 94) Vgl. I. Bd. 1. Th. Pkt. II 4. 95) Weder Ib noch G und L enthalten den Fehler in § 13. Die Schlussparagraphe 28 u. 29 von Ia, ohne Geschick dem inhaltlich abschliessen- den § 27 angehängt, folgen in G und L hinter § 26, von Ib werden sie in den Kuttenberger Zusätzen verarbeitet. G und L haben die Eigenthümlichkeit, dass § 22 hinter 23 folgt wie in Red. III.
XXXVIII VORBERICHT. Varianten der von Erm. collationierten Handschriften werden nur ausnahmsweise angeführt. Die Red. II erhielt sich in Ia, Ib, G u. L. Die Grundlage musste Ia als der officielle Text bieten, wenn es auch scheint, dass hier eine dem Stadtschreiber missglückte94) Niederschrift vorliegt, die später einer besseren Platz machte.95) Die leicht ersichtlichen Zusätze von Ib zur Red. II, wohl ein Product des Kuttenberger Rathes (s. I. Bd. 1. Th. Pkt. II 4), wurden ihres wichtigen Inhalts wegen wiedergegeben, aber als solche kenntlich gemacht. G u. L durften trotz ihres schlechten Textes nicht ganz ausser Betracht bleiben, da sie nicht auf Ia, sondern an- scheinend einer anderen, vielleicht officiellen Fassung der Red. II basieren. Für Red. III bilden die Codices M u. B die Quelle. B schaltet dieselbe ohne weitere Auszeichnung mitten in seine Sprüche ein. Den Vorzug musste der bis auf Geringfügiges correcte Text von B erhalten, M leidet augenscheinlich unter dem Unverständnis seines Schreibers für die bergrechtlichen Satzungen. Bruchstücke enthält E u. F. 5. Const. j. m. Der lateinische Text liegt in folgenden Abschriften vor: H, W (beide gleichen Alters), E, U, V, I, G (nur ein Theil des 4. Buches) und g. Von diesen Texten verdient H den Vorzug. Denn einmal wählte einen ad verbum gleichen Text Geilnhausen als Vorlage für seine Uebersetzung, wie sich aus dem steten Zusammenstimmen derselben auch mit einzelnen specifischen Lesungen, wie auch mit Lücken dieser Handschrift leicht nachweisen und schon aus der Verbindung gerade dieses Textes mit der altesten Abschrift von Geilnh. Uebersetzung im Codex H vermuthen lässt. Es spricht wohl sehr für die Güte des Textes H, dass ein Mann wie Geilnhausen ihn zur Vorlage nahm. Die Vermuthung, dass H dem Original zunächst stehe, 94) Vgl. I. Bd. 1. Th. Pkt. II 4. 95) Weder Ib noch G und L enthalten den Fehler in § 13. Die Schlussparagraphe 28 u. 29 von Ia, ohne Geschick dem inhaltlich abschliessen- den § 27 angehängt, folgen in G und L hinter § 26, von Ib werden sie in den Kuttenberger Zusätzen verarbeitet. G und L haben die Eigenthümlichkeit, dass § 22 hinter 23 folgt wie in Red. III.
Strana XXXIX
VORBERICHT. XXXIX ist daher wohl begründet.96) Es kommt dazu, dass sich in allen Handschriften grobe Fehler finden, die das Vertrauen in ihren Text schr erschüttern,"7) wogegen H sich zwar auch zahlreicher Verschen bei Lesung seiner guten Vorlage schuldig macht, aber doch dem Sinn in aller Regel am meisten gerecht wird. Weiters war der Geilnhausenschen Uebersetzung doch wohl der corre- spondierende lateinische Text gegenüber zu stellen. Demnach wurde H gegen W als Grundlage gewählt. Die übrigen Texte weichen sowohl von H, dessen Lesungen zumeist individuell sind, wie unter einander ab; von keinem lässt sich die unmittel- bare Ableitung aus einem anderen oder das Zurückgehen auf eine gemeinsame Mutterhandschrift sicher feststellen. Die Capiteleintheilung, von der es zweifelhaft sein kann, ob sie in dicser Form durchwegs eine originale ist,98) wurde nach H beibehalten,99) zumal sie alle bisherigen Drucke acceptierten (doch bleibt unsere Capitelzählung im 1. Buche durch Ausscheidung des Prooemiums um 1 zurück). Neu ist die Gliederung des Textes in mit römischen Ziffern bezeichnete Absätze und weiters innerhalb derselben in fortlaufende §8, in gleicher Art wie bei den Handfesten. Die weitestgehende Abtheilung erschien gerade bei diesem weitläufigen Bergrechte dringend geboten. 6. Geilnhausens Uebersetzung der Const. enthalten abschriftlich die Cod. H, G,100) D, g.101) E folgt nur in den bei- 96) Vgl. oben Note 53. 97) So auch in W, z. B. I, 16 § 2: tercio LXVI (!) partem; U liest an derselben Stelle: tercio secundam (!) partem u s. w., s. die textkritischen Noten. Die jüngeren Handschriften sind noch weniger vertrauenswürdig. 98) Dem Systematiker Goczius von Orvieto lässt sich die Einordnung von II, 3 Abs. I u. II einerseits u. IIIff andererseits in dasselbe Capitel nicht zutrauen. 99) Die Ueberschriften in den anderen Codices sind meist mit H identisch, nur W weicht öfters ab. Dass diese Abweichungen aber nicht dem Original correspondieren, geht aus III 5 § 13 hervor, wonach die Ueberschrift von I 18 wie in H lautete, nicht wie in W „De divisione schichtarum“, das Gleiche gilt von der Bezugnahme in IV 18 § 14. 100) Viele Varianten, sowie vielfach geänderte Capitelülerschriften verwischen immerhin den Ursprung der Uebersetzung nicht. 101) Den Cod. a einzusehen, wurde mir, wie schon bemerkt, leider versagt.
VORBERICHT. XXXIX ist daher wohl begründet.96) Es kommt dazu, dass sich in allen Handschriften grobe Fehler finden, die das Vertrauen in ihren Text schr erschüttern,"7) wogegen H sich zwar auch zahlreicher Verschen bei Lesung seiner guten Vorlage schuldig macht, aber doch dem Sinn in aller Regel am meisten gerecht wird. Weiters war der Geilnhausenschen Uebersetzung doch wohl der corre- spondierende lateinische Text gegenüber zu stellen. Demnach wurde H gegen W als Grundlage gewählt. Die übrigen Texte weichen sowohl von H, dessen Lesungen zumeist individuell sind, wie unter einander ab; von keinem lässt sich die unmittel- bare Ableitung aus einem anderen oder das Zurückgehen auf eine gemeinsame Mutterhandschrift sicher feststellen. Die Capiteleintheilung, von der es zweifelhaft sein kann, ob sie in dicser Form durchwegs eine originale ist,98) wurde nach H beibehalten,99) zumal sie alle bisherigen Drucke acceptierten (doch bleibt unsere Capitelzählung im 1. Buche durch Ausscheidung des Prooemiums um 1 zurück). Neu ist die Gliederung des Textes in mit römischen Ziffern bezeichnete Absätze und weiters innerhalb derselben in fortlaufende §8, in gleicher Art wie bei den Handfesten. Die weitestgehende Abtheilung erschien gerade bei diesem weitläufigen Bergrechte dringend geboten. 6. Geilnhausens Uebersetzung der Const. enthalten abschriftlich die Cod. H, G,100) D, g.101) E folgt nur in den bei- 96) Vgl. oben Note 53. 97) So auch in W, z. B. I, 16 § 2: tercio LXVI (!) partem; U liest an derselben Stelle: tercio secundam (!) partem u s. w., s. die textkritischen Noten. Die jüngeren Handschriften sind noch weniger vertrauenswürdig. 98) Dem Systematiker Goczius von Orvieto lässt sich die Einordnung von II, 3 Abs. I u. II einerseits u. IIIff andererseits in dasselbe Capitel nicht zutrauen. 99) Die Ueberschriften in den anderen Codices sind meist mit H identisch, nur W weicht öfters ab. Dass diese Abweichungen aber nicht dem Original correspondieren, geht aus III 5 § 13 hervor, wonach die Ueberschrift von I 18 wie in H lautete, nicht wie in W „De divisione schichtarum“, das Gleiche gilt von der Bezugnahme in IV 18 § 14. 100) Viele Varianten, sowie vielfach geänderte Capitelülerschriften verwischen immerhin den Ursprung der Uebersetzung nicht. 101) Den Cod. a einzusehen, wurde mir, wie schon bemerkt, leider versagt.
Strana XL
XL VORBERICHT. den letzten Büchern Geilnhausen, weicht dagegen in den beiden ersten ab (s. I. Bd. 1. Th. Pkt. II 6).102) Als Grundlage für die Edition war H von selbst gegeben, als aus der Zeit unmittelbar nach Entstehung der Uebersetzung stammend und wahrscheinlich auf dem Originale basierend. Einen vortrefflichen Text bietet D, dem die nämliche Original-Vorlage wie Il oder doch ein streng identischer Text zugrunde liegt (s. oben S. XXIV); für die Emendierung von H ist daher D äusserst wichtig.102a) Die Varianten der 2 letzten Bücher von E und einige des im Ganzen schlechten Textes G, welche mir inhaltlich von Wert schienen, fanden Berücksichtigung; ebenso einzelne, die abweichende Uebersetzung andeutende oder sonst beachtenswerte Stellen aus den zwei ersten Büchern von E. Von g war mit Rücksicht auf sein Alter abzusehen. Wert legte ich darauf, die Uebersetzung Enderleins (nach der Ausgabe im Corp. j. et systema ete von 1698) stets zu controllieren und insbes. die auf einer Aenderung der Bergsprache oder der Rücksicht auf modernere bergrechtliche Verhältnisse beruhenden Abweichungen gegenüber Geilnhausen anzuzeigen (vgl. I. Bd. a. a. O.). 7. Die bergrechtlichen Schiede des Oberhofes finden sich theils in fortlaufender Reihenfolge, theils zerstreut in den Cod. B, C, E, F, G, D. Davon sind B u. C ausschliesslich als Spruchsammlungen angelegt, während die übrigen den Charakter allgemeiner Rechtssammlungen tragen. B sammelt das älteste Spruchmaterial, ohne Rücksicht auf die Herkunft der Anfrage und im Anfang unter Verwischung der thatsächlichen Beziehungen, sodass lediglich abstracte Rechtsfälle aufgezeichnet werden. Da- 102) Eine andere Abschrift der Version E ist mir nicht bekannt. Letztere richtet sich übrigens nach dem im gleichen Codex E vorausgehenden lateinischen Texte der Const. Die Uebersetzung ist eine freiere als die Geilnhausens, der Wort für Wort ins Deutsche überträgt; unnöthiges Bei- werk wird ausgelassen, sodass der Text ein kürzerer wird; gegen Ende nähert er sich immer mehr Geilnhausen. 102 a) Eine bessere Lesung bietet D gegenüber H z. B. in I, 2 Ueber- schrift, dann bei d), f), h); I, 4 a) h) cc); I, 5 bb); I, 6a) u. s. w.; umgekehrt liest H besser z. B. in I, 4 w); I, 5 ii) fff); I, 6, k); I, 7, e) o) u. s. W. Das 4. Buch wird von D bei weitem richtiger gelesen als von H. Grössere oder kleinere Lücken finden sich in beiden Texten.
XL VORBERICHT. den letzten Büchern Geilnhausen, weicht dagegen in den beiden ersten ab (s. I. Bd. 1. Th. Pkt. II 6).102) Als Grundlage für die Edition war H von selbst gegeben, als aus der Zeit unmittelbar nach Entstehung der Uebersetzung stammend und wahrscheinlich auf dem Originale basierend. Einen vortrefflichen Text bietet D, dem die nämliche Original-Vorlage wie Il oder doch ein streng identischer Text zugrunde liegt (s. oben S. XXIV); für die Emendierung von H ist daher D äusserst wichtig.102a) Die Varianten der 2 letzten Bücher von E und einige des im Ganzen schlechten Textes G, welche mir inhaltlich von Wert schienen, fanden Berücksichtigung; ebenso einzelne, die abweichende Uebersetzung andeutende oder sonst beachtenswerte Stellen aus den zwei ersten Büchern von E. Von g war mit Rücksicht auf sein Alter abzusehen. Wert legte ich darauf, die Uebersetzung Enderleins (nach der Ausgabe im Corp. j. et systema ete von 1698) stets zu controllieren und insbes. die auf einer Aenderung der Bergsprache oder der Rücksicht auf modernere bergrechtliche Verhältnisse beruhenden Abweichungen gegenüber Geilnhausen anzuzeigen (vgl. I. Bd. a. a. O.). 7. Die bergrechtlichen Schiede des Oberhofes finden sich theils in fortlaufender Reihenfolge, theils zerstreut in den Cod. B, C, E, F, G, D. Davon sind B u. C ausschliesslich als Spruchsammlungen angelegt, während die übrigen den Charakter allgemeiner Rechtssammlungen tragen. B sammelt das älteste Spruchmaterial, ohne Rücksicht auf die Herkunft der Anfrage und im Anfang unter Verwischung der thatsächlichen Beziehungen, sodass lediglich abstracte Rechtsfälle aufgezeichnet werden. Da- 102) Eine andere Abschrift der Version E ist mir nicht bekannt. Letztere richtet sich übrigens nach dem im gleichen Codex E vorausgehenden lateinischen Texte der Const. Die Uebersetzung ist eine freiere als die Geilnhausens, der Wort für Wort ins Deutsche überträgt; unnöthiges Bei- werk wird ausgelassen, sodass der Text ein kürzerer wird; gegen Ende nähert er sich immer mehr Geilnhausen. 102 a) Eine bessere Lesung bietet D gegenüber H z. B. in I, 2 Ueber- schrift, dann bei d), f), h); I, 4 a) h) cc); I, 5 bb); I, 6a) u. s. w.; umgekehrt liest H besser z. B. in I, 4 w); I, 5 ii) fff); I, 6, k); I, 7, e) o) u. s. W. Das 4. Buch wird von D bei weitem richtiger gelesen als von H. Grössere oder kleinere Lücken finden sich in beiden Texten.
Strana XLI
VORBERICHT. XLI gegen bringt C u. z. mit allen concreten Details fast ausschliesslich Schiede nach Kuttenberg (24 von 27) und auch D scheint nach bestimmter Richtung zu sammeln.103) E (u. danach F) enthält nur wenige, G gar keine neuen Schiede. Wo sich die nämlichen Sprüche in mehreren Handschriften fanden, wie jene von B in E, F u. G, sowie einige von E in F u. G, war die Wahl des Grund- textes von selbst gegeben; B erhielt gegenüber allen andern, E gegenüber F u. G den Vorzug. Bei sämmtlichen Sprüchen wurde die Handschrift, aus welcher sie stammen, zum Schlusse angegeben. Aus anderen Quellen sind entnommen die Spr. No. 23, 36, 39 u. 51 (s. diese). Was die Anordnung im Druck betrifft, habe ich mich für die systematische Methode entschieden, um die grösstmögliche Uebersicht über das weitläufige Material zu bieten. Das System wurde so gewählt, dass thunlichst jeder Spruch, mochte er auch verschiedene Rechtssätze beinhalten, ganz in eine Gruppe ein- gestellt werden konnte. Immerhin war dies nicht durchgehends möglich, insbesondere nicht bei den mehrere, ausser Verbindung stehende Punkte umfassenden Bitten um Rechtsweisung. Ich suchte dann, wenn die Zertrennung nicht angieng, einen Ausgleich in der Weise, dass der betreffende Spruch an einer Stelle voll- inhaltlich abgedruckt, an den übrigen Stellen des Systems aber auf denselben verwiesen wurde. Bei der Einreihung ins System war nicht die Sentenz grundsätzlich massgebend — die oft nur einen bergrechtlich irrelevanten Rechtssatz oder nur die Ablehnung eines Rechtsspruches seitens der Iglauer enthält — sondern der bergrechtlich instructivste Theil des Spruches. Daher schloss ich auch dort, wo eine Sentenz fehlte, die blosse Anfrage, einmal (Spr. No. 36) auch eine blosse Processbeilage von der Aufnahme nicht aus. Innerhalb der einzelnen Gruppen rangieren die Sprüche als aneinander gereihte Belege für den nämlichen speciellen Rechtssatz, also z. B. in der Gruppe 4 vom Recht der Berge gegen einander zuerst jene, welche das Durchschlagsrecht be- treffen, dann jene über den Windzug, nach diesen die von der 103) Die meisten Sprüche von D ergiengen nach dem schlesischen Reichenstein, Schneeberg und Hangenstein.
VORBERICHT. XLI gegen bringt C u. z. mit allen concreten Details fast ausschliesslich Schiede nach Kuttenberg (24 von 27) und auch D scheint nach bestimmter Richtung zu sammeln.103) E (u. danach F) enthält nur wenige, G gar keine neuen Schiede. Wo sich die nämlichen Sprüche in mehreren Handschriften fanden, wie jene von B in E, F u. G, sowie einige von E in F u. G, war die Wahl des Grund- textes von selbst gegeben; B erhielt gegenüber allen andern, E gegenüber F u. G den Vorzug. Bei sämmtlichen Sprüchen wurde die Handschrift, aus welcher sie stammen, zum Schlusse angegeben. Aus anderen Quellen sind entnommen die Spr. No. 23, 36, 39 u. 51 (s. diese). Was die Anordnung im Druck betrifft, habe ich mich für die systematische Methode entschieden, um die grösstmögliche Uebersicht über das weitläufige Material zu bieten. Das System wurde so gewählt, dass thunlichst jeder Spruch, mochte er auch verschiedene Rechtssätze beinhalten, ganz in eine Gruppe ein- gestellt werden konnte. Immerhin war dies nicht durchgehends möglich, insbesondere nicht bei den mehrere, ausser Verbindung stehende Punkte umfassenden Bitten um Rechtsweisung. Ich suchte dann, wenn die Zertrennung nicht angieng, einen Ausgleich in der Weise, dass der betreffende Spruch an einer Stelle voll- inhaltlich abgedruckt, an den übrigen Stellen des Systems aber auf denselben verwiesen wurde. Bei der Einreihung ins System war nicht die Sentenz grundsätzlich massgebend — die oft nur einen bergrechtlich irrelevanten Rechtssatz oder nur die Ablehnung eines Rechtsspruches seitens der Iglauer enthält — sondern der bergrechtlich instructivste Theil des Spruches. Daher schloss ich auch dort, wo eine Sentenz fehlte, die blosse Anfrage, einmal (Spr. No. 36) auch eine blosse Processbeilage von der Aufnahme nicht aus. Innerhalb der einzelnen Gruppen rangieren die Sprüche als aneinander gereihte Belege für den nämlichen speciellen Rechtssatz, also z. B. in der Gruppe 4 vom Recht der Berge gegen einander zuerst jene, welche das Durchschlagsrecht be- treffen, dann jene über den Windzug, nach diesen die von der 103) Die meisten Sprüche von D ergiengen nach dem schlesischen Reichenstein, Schneeberg und Hangenstein.
Strana XLII
XLII VORBERICHT. Wassernöthigung handelnden. Die weitere Einreihung erfolgte chronologisch. Auf die Datierung jedes Spruches wurde grosses Gewicht gelegt. Dadurch waren die auf das Conto der Rechtsfortbildung zu setzenden Rechtsveränderungen in späteren Sprüchen leicht zu kennzeichnen, und wurde überhaupt das Fortleben des Rechtes zeitlich markiert. Ohne Schwierigkeit konnte das Datum bei den Sprüchen von C (soweit sie nicht ohnedies datiert waren u. z. mit den Jahren 1400—1407) angesetzt werden, da Beziehungen zu den datierten Sprüchen bestehen, welche das Jahr feststellen lassen. Nicht so genau liess sich bei den Sprüchen von E, die bis auf einen kein Datum tragen, die Zeit der Herkunft be� stimmen; in diesen Fallen (5 Sprüche) musste eine allgemeinere, auf dem Alter des Codex und der Erwähnung bekannter Persön- lichkeiten beruhende Angabe genügen. D datiert fast immer; bei Ermanglung dessen ergab sich doch aus concreten Beziehungen das Alter mit ziemlicher Bestimmtheit. Hindernisse tauchten nur bei B auf; dieser Codex datiert keinen einzigen Spruch und ent- behrt noch dazu, wie bemerkt, im Anfange thatsächlicher An- haltspunkte. Immerhin liessen sich nach folgenden Erwägungen Altersangaben machen. Als oberste Grenze ergibt sich nach dem Alter der Handschrift etwa das Jahr 1385.104) Die untere Grenze bleibt mangels irgendwelcher verfolgbarer Beziehungen 105) offen. Für die Einordnung der Schiede im Codex war augenscheinlich die chronologische Folge massgebend.106) Danach und nach Anhaltspunkten, welche einzelne Sprüche an die Hand geben, kann das den letzteren vorausgehende und nachfolgende Material datiert werden. Einen derartigen Anhaltspunkt gewährt der 53. Spruch der Handschrift (= No. 45), in welchem eine Bergbuchsabschrift von 1370 anlässlich eines mehrere Jahre später abgeführten Processes zur Verlesung gelangt. Es ist demnach sowohl dieser 104) Siehe oben Note 8. 105) Bemerkenswert wäre, dass der 6. Spruch der Handschrift (No. 15) nach Troppau gieng, welche Stadt 1271 das I. B. R. verliehen erhalten hatte (I. Bd. 1. Th. Pkt. II 3). 106) Dies folgt daraus, dass die des weiteren angeführten Daten mit dem Fortschreiten der Reihenfolge im Codex successive ein höheres Jahr ergeben.
XLII VORBERICHT. Wassernöthigung handelnden. Die weitere Einreihung erfolgte chronologisch. Auf die Datierung jedes Spruches wurde grosses Gewicht gelegt. Dadurch waren die auf das Conto der Rechtsfortbildung zu setzenden Rechtsveränderungen in späteren Sprüchen leicht zu kennzeichnen, und wurde überhaupt das Fortleben des Rechtes zeitlich markiert. Ohne Schwierigkeit konnte das Datum bei den Sprüchen von C (soweit sie nicht ohnedies datiert waren u. z. mit den Jahren 1400—1407) angesetzt werden, da Beziehungen zu den datierten Sprüchen bestehen, welche das Jahr feststellen lassen. Nicht so genau liess sich bei den Sprüchen von E, die bis auf einen kein Datum tragen, die Zeit der Herkunft be� stimmen; in diesen Fallen (5 Sprüche) musste eine allgemeinere, auf dem Alter des Codex und der Erwähnung bekannter Persön- lichkeiten beruhende Angabe genügen. D datiert fast immer; bei Ermanglung dessen ergab sich doch aus concreten Beziehungen das Alter mit ziemlicher Bestimmtheit. Hindernisse tauchten nur bei B auf; dieser Codex datiert keinen einzigen Spruch und ent- behrt noch dazu, wie bemerkt, im Anfange thatsächlicher An- haltspunkte. Immerhin liessen sich nach folgenden Erwägungen Altersangaben machen. Als oberste Grenze ergibt sich nach dem Alter der Handschrift etwa das Jahr 1385.104) Die untere Grenze bleibt mangels irgendwelcher verfolgbarer Beziehungen 105) offen. Für die Einordnung der Schiede im Codex war augenscheinlich die chronologische Folge massgebend.106) Danach und nach Anhaltspunkten, welche einzelne Sprüche an die Hand geben, kann das den letzteren vorausgehende und nachfolgende Material datiert werden. Einen derartigen Anhaltspunkt gewährt der 53. Spruch der Handschrift (= No. 45), in welchem eine Bergbuchsabschrift von 1370 anlässlich eines mehrere Jahre später abgeführten Processes zur Verlesung gelangt. Es ist demnach sowohl dieser 104) Siehe oben Note 8. 105) Bemerkenswert wäre, dass der 6. Spruch der Handschrift (No. 15) nach Troppau gieng, welche Stadt 1271 das I. B. R. verliehen erhalten hatte (I. Bd. 1. Th. Pkt. II 3). 106) Dies folgt daraus, dass die des weiteren angeführten Daten mit dem Fortschreiten der Reihenfolge im Codex successive ein höheres Jahr ergeben.
Strana XLIII
VORBERICHT. XLIII Spruch wie die in der Handschrift folgenden, d. h. die No. 64, 29, 34, 9, 54, 42 und 65, in die Zeit nach 1370 zu setzen.107, Einen andern Behelf bietet der 46., 48. und 49. Spruch der Handschrift (No. 27, 28, 96). Diese Schiede sind nämlich zu einer Gesammtweisung verarbeitet worden, die sich in E findet (= Spr. No. 30) und hier mit 1360 datiert wird. Demnach sind die eben citierten Sprüche sowie die im Codex vorausgehenden vor 1360 anzusetzen, die nachfolgenden aber bis No. 45 fallen in die Zwischenzeit von 1360—1370, d. s. die No. 90, 5 und 63. Von den vor 1360 ergangenen Schieden sind jene vom 38. Spruch der Handschrift an, in welchem Kaiser Karl IV. erwähnt wird, hinter das Jahr 1347 zu setzen; d. s. die Spr. No. 1, 2, 37, 78, 44, 117, 74 und 26. Bei noch weiterem Zurückgehen ermöglicht die Nennung einer hervorragenden Persönlichkeit eine Datierung. Im 11. Spruch der Handschrift (No. 97) erbittet sich nämlich der Prager Burggraf Hinco Berca de Duba als provisor montanorum in Reichen- stein eine Belehrung von Iglau. Dieser Hinco von Duba wird aber von 1327 an als böhmischer Landeshauptmann genannt. 108. Da anzunchmen sein dürfte, dass er das Amt eines königlichen „provisor" der Bergwerke von Reichenstein nicht zugleich mit jenem des Landeshauptmannes, sondern vorher versah, erfolgte die Anfrage in Iglau nicht später als etwa 1325. Dann aber fallen folgende Schiede in die Zeit vor 1325, vielleicht noch ins 13. Jahrhundert: No. 113, 114, 78a, 78b, 72, 15, 43, 103, 115, 105 und 97. Die übrigen Sprüche von B stammen aus der Zeit zwischen 1325 und 1360.109) 107) 1n No. 42 wird der Urbarer Borsuta genannt, dessen schon eine Urk. von 1341 Erwähnung thut, s. Note 109. 108) Hinco de Duba 1278 (Jireček I S. 197); Hinco Berca de D. pur- gravius Prag. 1304 (Emler II No. 1993), 1309 (das. No. 2193); capitaneus regni Bohemiae 1327 (das. III. S. 520). Erwähnt als Burggraf von Prag noch 1337 (Čelak. I S. 379) u. 1341 (das. II. S. 357 ff.). Vgl. Tomaschek Obh. S. 32 N. 5. 109) Die Nennung folgender Persönlichkeiten stimmt damit überein im 27., 28. und 29. Spr. der Hds. (= No. 16, 17, 20) Arnolt von Pitingen, erwälnt zw. 1311 u. 1330 (Emler III Index); im 33. Spr. (= No. 76) Nicolaus Herzog von Troppau, 1312, 1318, 1319, 1339, 1347, 1355 erwähnt als Nicolaus II. dux Oppaviae bei Palàcky, Dějiny národu česk., 4. Aufl. 1894, vgl. auch Emler III Index u. No. 1776; im 35. Spr. (= No. 8) der Urbarer Borsuta, erwähnt als Bürger von Kuttenberg u. Pächter der Salzeinkünfte in Budweis
VORBERICHT. XLIII Spruch wie die in der Handschrift folgenden, d. h. die No. 64, 29, 34, 9, 54, 42 und 65, in die Zeit nach 1370 zu setzen.107, Einen andern Behelf bietet der 46., 48. und 49. Spruch der Handschrift (No. 27, 28, 96). Diese Schiede sind nämlich zu einer Gesammtweisung verarbeitet worden, die sich in E findet (= Spr. No. 30) und hier mit 1360 datiert wird. Demnach sind die eben citierten Sprüche sowie die im Codex vorausgehenden vor 1360 anzusetzen, die nachfolgenden aber bis No. 45 fallen in die Zwischenzeit von 1360—1370, d. s. die No. 90, 5 und 63. Von den vor 1360 ergangenen Schieden sind jene vom 38. Spruch der Handschrift an, in welchem Kaiser Karl IV. erwähnt wird, hinter das Jahr 1347 zu setzen; d. s. die Spr. No. 1, 2, 37, 78, 44, 117, 74 und 26. Bei noch weiterem Zurückgehen ermöglicht die Nennung einer hervorragenden Persönlichkeit eine Datierung. Im 11. Spruch der Handschrift (No. 97) erbittet sich nämlich der Prager Burggraf Hinco Berca de Duba als provisor montanorum in Reichen- stein eine Belehrung von Iglau. Dieser Hinco von Duba wird aber von 1327 an als böhmischer Landeshauptmann genannt. 108. Da anzunchmen sein dürfte, dass er das Amt eines königlichen „provisor" der Bergwerke von Reichenstein nicht zugleich mit jenem des Landeshauptmannes, sondern vorher versah, erfolgte die Anfrage in Iglau nicht später als etwa 1325. Dann aber fallen folgende Schiede in die Zeit vor 1325, vielleicht noch ins 13. Jahrhundert: No. 113, 114, 78a, 78b, 72, 15, 43, 103, 115, 105 und 97. Die übrigen Sprüche von B stammen aus der Zeit zwischen 1325 und 1360.109) 107) 1n No. 42 wird der Urbarer Borsuta genannt, dessen schon eine Urk. von 1341 Erwähnung thut, s. Note 109. 108) Hinco de Duba 1278 (Jireček I S. 197); Hinco Berca de D. pur- gravius Prag. 1304 (Emler II No. 1993), 1309 (das. No. 2193); capitaneus regni Bohemiae 1327 (das. III. S. 520). Erwähnt als Burggraf von Prag noch 1337 (Čelak. I S. 379) u. 1341 (das. II. S. 357 ff.). Vgl. Tomaschek Obh. S. 32 N. 5. 109) Die Nennung folgender Persönlichkeiten stimmt damit überein im 27., 28. und 29. Spr. der Hds. (= No. 16, 17, 20) Arnolt von Pitingen, erwälnt zw. 1311 u. 1330 (Emler III Index); im 33. Spr. (= No. 76) Nicolaus Herzog von Troppau, 1312, 1318, 1319, 1339, 1347, 1355 erwähnt als Nicolaus II. dux Oppaviae bei Palàcky, Dějiny národu česk., 4. Aufl. 1894, vgl. auch Emler III Index u. No. 1776; im 35. Spr. (= No. 8) der Urbarer Borsuta, erwähnt als Bürger von Kuttenberg u. Pächter der Salzeinkünfte in Budweis
Strana XLIV
XLIV VORBERICHT. Durch die Untertheilung der Sprüche in mit Ziffern be- zeichnete Absätze sollte einerseits das Lesen, andererseits das Citieren einzelner Rechtssätze oder Rechtsanschauungen der Parteien erleichtert werden. 8. Iglauer Mutungen aus dem 16. Jahrh. Bei der Auswahl der zum Abdruck gebrachten Mutungen aus der Ge- sammtzahl von 138 des Regist. lehenschaft von D war die Absicht massgebend, sowohl die verschiedenen Arten der Mutungen hervortreten zu lassen, als auch die in Bezug auf materielle Rechtssätze instructiven Stücke herauszuheben. und Wittingau 1341, Čelak. II. S. 363; im 45. Spr. (= No. 26) Woko de Holenstein, erwähnt 1331 bei Emler III S. 811, u. dominus noster marchio, offenbar Markgraf Johann Heinrich, 1349—1375.
XLIV VORBERICHT. Durch die Untertheilung der Sprüche in mit Ziffern be- zeichnete Absätze sollte einerseits das Lesen, andererseits das Citieren einzelner Rechtssätze oder Rechtsanschauungen der Parteien erleichtert werden. 8. Iglauer Mutungen aus dem 16. Jahrh. Bei der Auswahl der zum Abdruck gebrachten Mutungen aus der Ge- sammtzahl von 138 des Regist. lehenschaft von D war die Absicht massgebend, sowohl die verschiedenen Arten der Mutungen hervortreten zu lassen, als auch die in Bezug auf materielle Rechtssätze instructiven Stücke herauszuheben. und Wittingau 1341, Čelak. II. S. 363; im 45. Spr. (= No. 26) Woko de Holenstein, erwähnt 1331 bei Emler III S. 811, u. dominus noster marchio, offenbar Markgraf Johann Heinrich, 1349—1375.
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B. Ausgabe des urkundlichen Materiales. I. Die beiden Redactionen der Stadthandfeste. 1. Die Urkunde A (U—A). a. Latein. Original: Pergamentblatt im Stadtarchiv zu Iglau, Mitte saec. XIII. Abschrift: Codex A, fol. IX ff., Ende sacc. XIV. Drucke: siche oben S. XXVI fl.*) b) Deutsche Uebersetzung des Johannes von Geiln- hausen. Original: Cod. A., fol. XII ff. Drucke: siehe oben S. XXVII. In nomine Domini, amen. Nos Wencezlaus, Dei gracia rex Bohemie et Moravie, omni- bus presentem paginam inspec- turis salutem in perpetuum u.s.w. Hie hebt sich an die furst- liche hantveste der durchleuti- gen fursten und herren kunig Waczlabs des ersten und kunig Ottackars, seines sun, uber di recht und gnaden, di si der stat czu der Igla mildeclich getan haben durch irer getrewen dinste willen, di meister Johannes von Geilnhausen, etwenn des keiser Karls schreiber und iczunt czur Igla statschreiber, czu deucz gemacht hat. In gotis namen, amen. Wir Wenczlaw, von gotis gnaden kunig czu Behem und ezu Merhern, erpieten allen, die disen brieff ansehen, unsern ewigen gruz u. s. w. *) Von den Drucken v. Tomascheks wird in den Noten der jüngste berücksichtigt. Zycha, Böhm. Bergrecht. Il.
B. Ausgabe des urkundlichen Materiales. I. Die beiden Redactionen der Stadthandfeste. 1. Die Urkunde A (U—A). a. Latein. Original: Pergamentblatt im Stadtarchiv zu Iglau, Mitte saec. XIII. Abschrift: Codex A, fol. IX ff., Ende sacc. XIV. Drucke: siche oben S. XXVI fl.*) b) Deutsche Uebersetzung des Johannes von Geiln- hausen. Original: Cod. A., fol. XII ff. Drucke: siehe oben S. XXVII. In nomine Domini, amen. Nos Wencezlaus, Dei gracia rex Bohemie et Moravie, omni- bus presentem paginam inspec- turis salutem in perpetuum u.s.w. Hie hebt sich an die furst- liche hantveste der durchleuti- gen fursten und herren kunig Waczlabs des ersten und kunig Ottackars, seines sun, uber di recht und gnaden, di si der stat czu der Igla mildeclich getan haben durch irer getrewen dinste willen, di meister Johannes von Geilnhausen, etwenn des keiser Karls schreiber und iczunt czur Igla statschreiber, czu deucz gemacht hat. In gotis namen, amen. Wir Wenczlaw, von gotis gnaden kunig czu Behem und ezu Merhern, erpieten allen, die disen brieff ansehen, unsern ewigen gruz u. s. w. *) Von den Drucken v. Tomascheks wird in den Noten der jüngste berücksichtigt. Zycha, Böhm. Bergrecht. Il.
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2 DIE URKUNDE A. Nos Primicil, Dei gracia marchio Moravie, regiam beni- volenciam et favorem patris nostri, illustrissimi regis Bohemie, erga suos fideles cives et mon- tanos et erga alios regie digni- tati obsequium prestantes sue voluntati et paternitati per om- nia decrevimus obedire u. s. W. Und wir Przimisslaw, von gotis gnaden marggraff ezu Merhern, guten willen und gunst unsers vaters, des durchleuchti- gen kuniges zu Behem, di er hat czu seinen getrewen pur- gern unde perkleuten und an- dern, di seiner kunigleichen wir- dikeit gerne dinen, so meinen wir seinen vetterlichen willen in allen sachen gerne gehorsam czu sein u. s. w. Es folgen die Bürgerfreiheiten mit nachstehendem Schlusse : Darnach wollen und gepieten Ceterum volumus et man- wir, was di scheppfen unser damus, ut quicquid iurati stat und die perkscheppfen civitatis nostre et iurati durch gemainen nucz schicken montanorum pro bono com- und seczen, das schol von allen muni ordinaverint et sta- unvorruckt gehalden werden. tuerint, inviolabiliter ab omnibus observari. De gloriosorum principum gracia et benivolencia domino- rum nostrorum, videlicet regis Bohemie et marchionis Moravie, nos iurati Iglavienses sta- tuimus, ut . . . . Von gnaden und gutem willen der hochgeporn fursten unser herren des kuniges ezu Behem und des margraffen ezu Merhern so haben wir scheppfen ezu der Igla gesaczt und gemacht .... Folgen die einzelnen stadtrechtlichen Statuten. Bergwerksstatuten, Jura montium et montanorum. Von perkrechte. I. § 1. Wir seczen, machen I. § 1. Statuimus, ut quic- quid urborarii de consilio jura- und wellen: was di urbarer mit § 1.*) Vgl. U—B § 1; D. I. R. § 1; Sch. B. R. (2). *) Bei den inhaltlichen Verweisungen werden folgende Abkürzungen gebraucht: U—A, U—B für die Redactionen der Handfeste A und B; D. I. R. = Deutsches Iglauer Recht in allen Redactionen; I, II, III für die drei Redactionen; speciell für die Fassung von Il auf dem Pergamentblatt im Iglauer Stadtarchiv: Ia, für jene des Cod. Z: Ib; Const. für Const. jur. met.; Spr. No. für die einzelnen Sprüche des Oberhofes. D. B. R. für das Deutsch-Broder Bergrecht, nach der Ausgabe Jirečeks, Cod. jur boh. I S. 206 ff.; Sch. B. R. für das Schemnitzer Bergrecht, nach der Ausgabe Wenzels in den Mon. Hung. hist. Dipl. VIII S. 220 ff.; F. B. R.—B. für das jüngere Freiberger Bergrecht, nach der Ausgabe Ermischs, Sächsisches Bergrecht S. 38 ff.; End. für Enderleins Uebersetzung der Const. nach der Ausgabe im Corp. jur et syst. rer. met. 1698.
2 DIE URKUNDE A. Nos Primicil, Dei gracia marchio Moravie, regiam beni- volenciam et favorem patris nostri, illustrissimi regis Bohemie, erga suos fideles cives et mon- tanos et erga alios regie digni- tati obsequium prestantes sue voluntati et paternitati per om- nia decrevimus obedire u. s. W. Und wir Przimisslaw, von gotis gnaden marggraff ezu Merhern, guten willen und gunst unsers vaters, des durchleuchti- gen kuniges zu Behem, di er hat czu seinen getrewen pur- gern unde perkleuten und an- dern, di seiner kunigleichen wir- dikeit gerne dinen, so meinen wir seinen vetterlichen willen in allen sachen gerne gehorsam czu sein u. s. w. Es folgen die Bürgerfreiheiten mit nachstehendem Schlusse : Darnach wollen und gepieten Ceterum volumus et man- wir, was di scheppfen unser damus, ut quicquid iurati stat und die perkscheppfen civitatis nostre et iurati durch gemainen nucz schicken montanorum pro bono com- und seczen, das schol von allen muni ordinaverint et sta- unvorruckt gehalden werden. tuerint, inviolabiliter ab omnibus observari. De gloriosorum principum gracia et benivolencia domino- rum nostrorum, videlicet regis Bohemie et marchionis Moravie, nos iurati Iglavienses sta- tuimus, ut . . . . Von gnaden und gutem willen der hochgeporn fursten unser herren des kuniges ezu Behem und des margraffen ezu Merhern so haben wir scheppfen ezu der Igla gesaczt und gemacht .... Folgen die einzelnen stadtrechtlichen Statuten. Bergwerksstatuten, Jura montium et montanorum. Von perkrechte. I. § 1. Wir seczen, machen I. § 1. Statuimus, ut quic- quid urborarii de consilio jura- und wellen: was di urbarer mit § 1.*) Vgl. U—B § 1; D. I. R. § 1; Sch. B. R. (2). *) Bei den inhaltlichen Verweisungen werden folgende Abkürzungen gebraucht: U—A, U—B für die Redactionen der Handfeste A und B; D. I. R. = Deutsches Iglauer Recht in allen Redactionen; I, II, III für die drei Redactionen; speciell für die Fassung von Il auf dem Pergamentblatt im Iglauer Stadtarchiv: Ia, für jene des Cod. Z: Ib; Const. für Const. jur. met.; Spr. No. für die einzelnen Sprüche des Oberhofes. D. B. R. für das Deutsch-Broder Bergrecht, nach der Ausgabe Jirečeks, Cod. jur boh. I S. 206 ff.; Sch. B. R. für das Schemnitzer Bergrecht, nach der Ausgabe Wenzels in den Mon. Hung. hist. Dipl. VIII S. 220 ff.; F. B. R.—B. für das jüngere Freiberger Bergrecht, nach der Ausgabe Ermischs, Sächsisches Bergrecht S. 38 ff.; End. für Enderleins Uebersetzung der Const. nach der Ausgabe im Corp. jur et syst. rer. met. 1698.
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DIE URKUNDE A. 3 torum Iglaviensium? jn montibus vel in stollonibus aliquibus con- cesserint vel dederint sub sigillo eorum et urborariorum,P? ratum habeatur absque ulla. questione. $ 2. Et ubicumque mons vcl stollo inventus vel claboratus fuerit, de jure habebit in co, quod dicitur hanghendo, quartum dimidium Janemn et in eo, quod dieitur lighende, anum. ]aneum, altitudo et, profundum in equali statura. $ 3. SI quis autem no- vum montem invenerit, mensu- rentur ei septeni lanci,ex utraque parte domino regi unus, ex utraque parte burgensibus unus. 8 4. Inveutores vero montis da- bunt hiis, qu] mensurant mon- tem, VII solidos breves. $ 5. [tem quicumque loboraverit in meatu in eo, quod dieitur stollo, et metallum invenerit, mensura- buntur ei de ipso loco, ubi mo- tallum invenit, VII lanei et jus allormm moncium, Ш. $ 6. Si vero ex consensu et de scitu judicis et illius, qui montes porrigit, aliquis laborare $ 1. a) fehlt Tomaschek. b) ur- bariorum Jirecek, ''omaschok. rate der scheppfen ezu der Ygla in dem gepirge oder in deu stollen imande vorlcihen oder geben unter irem ingesigel und der urbarer, das schol stete und: veste sein. ane alle widerredo. $ 2. Unde wo ain berg oder stolien. funden wirt oder ans- gearbeitet wirt, da schol man mne haben auff das hangende vierdhalb lehen und auff das ligende ain lehen, di hóe und di teuffe in gleicher masse, $ 38. Von der masse ains newen pergis. Wer ainen newen perk vindt, dem sal man messen siben lchen uff paide seiten,*) dem herrn kunige ain lehen-auff paide seiten und an purgerlehen. $ 4. Oder? die? vinder des pergis schullen den geben, die da gemessen haben den perg, siben schillinge der kurczen. $ 5. Von dem? stollen und seinen rechten. Wer da arbait in dem gange, dor da haisset stoll, und erez vindet, so schol man im messen von derselben stat, da man crez funden hat, sibon lchen und ander pork recht. IL $ 6. Ist ost abm, das icmand mit vorhenknusse oder wissen des richters und des, der $ 4. a) fehlt Tomaschek. b) dem Orig. $ b. a) den Orig. $ 2. Siehe U—B $ 2; D. B. R. (69); Const. II. 2, $ 1; Spr. No. 8 (2). vel. D. T. R, $ 5 (2). $ 83. Siehe U—B 83. Abweichend D. B. В. (67): ex utraque parte mensuretur domino regi laneus, postea domino Henrico et fratribus suis primo dictis, postea juratis laneus sicut regi; D. T. R. $ 13(6); Const. IT. 2, $8. $4. Siehe U—B $84; D. L R. $ 13 (65 abweichend D. B. R. (68): quatuor solidi pro pretio mensurationis; Const. IT, 2, $ 14. Vgl. Spr. No. 45 (9). 8 5. 3 ©. Siehe D. B. R. (70; U —B $ 12. Siehe 1). B. It, (70), zweiter Satz, die Worte ot metallmm iuvencrit fehlen; U-B & 15; D. I. R. 8 3 (1); Const. II, 5, 8 1, 2. *) Man beachte die mangelhafte Uebersetzung. 1*
DIE URKUNDE A. 3 torum Iglaviensium? jn montibus vel in stollonibus aliquibus con- cesserint vel dederint sub sigillo eorum et urborariorum,P? ratum habeatur absque ulla. questione. $ 2. Et ubicumque mons vcl stollo inventus vel claboratus fuerit, de jure habebit in co, quod dicitur hanghendo, quartum dimidium Janemn et in eo, quod dieitur lighende, anum. ]aneum, altitudo et, profundum in equali statura. $ 3. SI quis autem no- vum montem invenerit, mensu- rentur ei septeni lanci,ex utraque parte domino regi unus, ex utraque parte burgensibus unus. 8 4. Inveutores vero montis da- bunt hiis, qu] mensurant mon- tem, VII solidos breves. $ 5. [tem quicumque loboraverit in meatu in eo, quod dieitur stollo, et metallum invenerit, mensura- buntur ei de ipso loco, ubi mo- tallum invenit, VII lanei et jus allormm moncium, Ш. $ 6. Si vero ex consensu et de scitu judicis et illius, qui montes porrigit, aliquis laborare $ 1. a) fehlt Tomaschek. b) ur- bariorum Jirecek, ''omaschok. rate der scheppfen ezu der Ygla in dem gepirge oder in deu stollen imande vorlcihen oder geben unter irem ingesigel und der urbarer, das schol stete und: veste sein. ane alle widerredo. $ 2. Unde wo ain berg oder stolien. funden wirt oder ans- gearbeitet wirt, da schol man mne haben auff das hangende vierdhalb lehen und auff das ligende ain lehen, di hóe und di teuffe in gleicher masse, $ 38. Von der masse ains newen pergis. Wer ainen newen perk vindt, dem sal man messen siben lchen uff paide seiten,*) dem herrn kunige ain lehen-auff paide seiten und an purgerlehen. $ 4. Oder? die? vinder des pergis schullen den geben, die da gemessen haben den perg, siben schillinge der kurczen. $ 5. Von dem? stollen und seinen rechten. Wer da arbait in dem gange, dor da haisset stoll, und erez vindet, so schol man im messen von derselben stat, da man crez funden hat, sibon lchen und ander pork recht. IL $ 6. Ist ost abm, das icmand mit vorhenknusse oder wissen des richters und des, der $ 4. a) fehlt Tomaschek. b) dem Orig. $ b. a) den Orig. $ 2. Siehe U—B $ 2; D. B. R. (69); Const. II. 2, $ 1; Spr. No. 8 (2). vel. D. T. R, $ 5 (2). $ 83. Siehe U—B 83. Abweichend D. B. В. (67): ex utraque parte mensuretur domino regi laneus, postea domino Henrico et fratribus suis primo dictis, postea juratis laneus sicut regi; D. T. R. $ 13(6); Const. IT. 2, $8. $4. Siehe U—B $84; D. L R. $ 13 (65 abweichend D. B. R. (68): quatuor solidi pro pretio mensurationis; Const. IT, 2, $ 14. Vgl. Spr. No. 45 (9). 8 5. 3 ©. Siehe D. B. R. (70; U —B $ 12. Siehe 1). B. It, (70), zweiter Satz, die Worte ot metallmm iuvencrit fehlen; U-B & 15; D. I. R. 8 3 (1); Const. II, 5, 8 1, 2. *) Man beachte die mangelhafte Uebersetzung. 1*
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4 DIE URKUNDE A. inceperit in co, quod dicitur stollo,9 et metallum invenent, ab illo Joco nemo ipsum per tres laneos et dimidium anteP? eum vel post eum? impedire debet. IIT. S 7. Item si (sic) mons vel stollo, qui mensurati fuerint et postea deserti, sex diebus dominicis proclamari debot, ut hi, quorum montes sunt, labo- rent; si vero sexto die dominico transacto non laboraverint, tunc urborarii asumptis Juratis procla- matos montes ascendere debent, et si ipsos desertos invenerint, predicti urborarà montes illos lbere porrigere possunt, cui volunt. IV. $8 8. Item si quis mons alium montem per aquam im- pediverit, judici tribus diebus pronunciari debet; illis tribus diebus finitis secundum justiciam mons impediens impedito monti resignetur. $ 6. а) in bis stollo fehlt "To- maschek. b) ante bis eum fehlt To- maschek. daperkwerk vorleihet und reichet, anhebt ezuarbaiten in dem stollen und ercz vindet, von derselben stat sal in nimand vor im und noch im uber vierdhalb lehen hindern. Ш. $ Y. Wi mau den stollen oder vorlegen gepirge ausruffen9 schol. Ist das ain perg oder stolle, die da gemessen sein und dornach wüste sein, dieP) schol man sechs suntage ausruffen, das di arbeiten schullen, der die9 berge9 sein; oder auff den sechsten vorgangen suntag, ar- baiten si nicht, so schullen die urbarer czu in nemen die ge- sworn und schullen auff das ausgeruffen gcpirge czihen oder geen; und vinden sie daselbst gepirge wüste,29 so mugen di egcnanten urbarer dasselbe ge- pirge ledicleich vorleihen, wem sie wollen. IV. 88. Von auffgeben ains pergis dem andern durich wasser halbe. Welcher perg den andern wasser halbe hindert, das schol man dem richter drei tage kun- digen, und wann die drci tage ausgeen, so schol man den perk, der da hindert, dem perge auf- geben, der da gehindert ist, mit dem rechten. $77. a) aufruffen Tomaschek, ebenso weiter unten. b) da Tomaschek. c) da- bei Tomaschek. d) fehlt 'lTomaschek. $ *. Siehe U-B $8 14; D. B. R. (v1): Si mons vel stollo, qui fuerint mensurati, deserti relinquuntur, die dominico coram populo proclamabitur, ut hii, quorum sunt partes, laborent; quod si non fecerint, transactis XIV diebus iterum proclametur. jure domini regis detur tali modo, si nemo dictum montem quinta vel sexta vel septima parte suscipere voluerit; D. Const. lI, 4. $ 8. Si vero tunc non laboraverint, die dominico sexto pro ro quarta vel .R. 8 9; vgl. 8 8. Siehe U-B 8 16; D. B. R. (72); D. I. R. 86 (2); Const. IT, 3, 88 7 u. 10; Spr. No. 66 (3); 67 (7).
4 DIE URKUNDE A. inceperit in co, quod dicitur stollo,9 et metallum invenent, ab illo Joco nemo ipsum per tres laneos et dimidium anteP? eum vel post eum? impedire debet. IIT. S 7. Item si (sic) mons vel stollo, qui mensurati fuerint et postea deserti, sex diebus dominicis proclamari debot, ut hi, quorum montes sunt, labo- rent; si vero sexto die dominico transacto non laboraverint, tunc urborarii asumptis Juratis procla- matos montes ascendere debent, et si ipsos desertos invenerint, predicti urborarà montes illos lbere porrigere possunt, cui volunt. IV. $8 8. Item si quis mons alium montem per aquam im- pediverit, judici tribus diebus pronunciari debet; illis tribus diebus finitis secundum justiciam mons impediens impedito monti resignetur. $ 6. а) in bis stollo fehlt "To- maschek. b) ante bis eum fehlt To- maschek. daperkwerk vorleihet und reichet, anhebt ezuarbaiten in dem stollen und ercz vindet, von derselben stat sal in nimand vor im und noch im uber vierdhalb lehen hindern. Ш. $ Y. Wi mau den stollen oder vorlegen gepirge ausruffen9 schol. Ist das ain perg oder stolle, die da gemessen sein und dornach wüste sein, dieP) schol man sechs suntage ausruffen, das di arbeiten schullen, der die9 berge9 sein; oder auff den sechsten vorgangen suntag, ar- baiten si nicht, so schullen die urbarer czu in nemen die ge- sworn und schullen auff das ausgeruffen gcpirge czihen oder geen; und vinden sie daselbst gepirge wüste,29 so mugen di egcnanten urbarer dasselbe ge- pirge ledicleich vorleihen, wem sie wollen. IV. 88. Von auffgeben ains pergis dem andern durich wasser halbe. Welcher perg den andern wasser halbe hindert, das schol man dem richter drei tage kun- digen, und wann die drci tage ausgeen, so schol man den perk, der da hindert, dem perge auf- geben, der da gehindert ist, mit dem rechten. $77. a) aufruffen Tomaschek, ebenso weiter unten. b) da Tomaschek. c) da- bei Tomaschek. d) fehlt 'lTomaschek. $ *. Siehe U-B $8 14; D. B. R. (v1): Si mons vel stollo, qui fuerint mensurati, deserti relinquuntur, die dominico coram populo proclamabitur, ut hii, quorum sunt partes, laborent; quod si non fecerint, transactis XIV diebus iterum proclametur. jure domini regis detur tali modo, si nemo dictum montem quinta vel sexta vel septima parte suscipere voluerit; D. Const. lI, 4. $ 8. Si vero tunc non laboraverint, die dominico sexto pro ro quarta vel .R. 8 9; vgl. 8 8. Siehe U-B 8 16; D. B. R. (72); D. I. R. 86 (2); Const. IT, 3, 88 7 u. 10; Spr. No. 66 (3); 67 (7).
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DIE URKUNDE A 5 V. 8 9. [tem s) quis in stollonc de consensu judicis et civium laboraverit et ad mensuratum montem sive? laneum civium 9) pervenerit et ibidem labora- tores? invenerit?: sine con- sensu ipsorum non transibit. 8 10. Si autem consenserit, ad mensuram unius clafter trans- ibit, salvo tamen jure suo, videlicet quantum ipse cum stollone suo in laneo civium super se sccaverit; et quantum eo lucri habuerit, absolute tenc- bit. $ ll. lta si prius in pre- dicto laneo fuerit laboratum, in medio eciam lanei super profun- dius sedebit; cot quicquid lucri ferro mediocri subtus se contra- here poterit, ad usus? suos cedet. 8 12. Item si burgenses post modum vel quicumque stollo- nem suum necessarium habuerit, quartam partem expensis ela- horabit et obtinebit. 89. a) fine Tomaschek. b) ,eius- dem* Tomaschek. c) laborantes Jirecek. d) invenerint Orig. $ 11. a) lusus Orig. 89. Siehe U-B 8 17; D. B. R. (78): У. & 9. Von der arbeit in dem stollen. Wer do arbcitet in dem stollen mit vorhenknussc des richters und der purger, und ist es, das sic czu dem gemessen perge oder purgerlehen kumen und daselbst arbeiter vinden: ane ir urlaub und vorhenknuss volfaren sie nicht. $ 10. Vor- hengen si abir czu der masse auf aine lachter,*) so volfarcn si, doch ausgenomen ir recht, das ist also vil er mit seinem stollen in der purger lehen uber sich hewit; und was er des goc- niessen oder gewinnen mak, das beheldet er ledicleich. 8 11. Also verre ab vor in dem egenanten lehen9 istgearbeitet, auch mitten in dem lehen mak er siezen auff das tiffe; und was er gewinnes mit mittelmessigem eisen unter sich czu im geczihen mak, das schol im czu nucze gefallen. $ 12. Von purgerstollen. Ist das di purger dornach oder wer der ist, seinen notdurfftigen stollen hat, * den mak er mit dem vierden taile der koste aus- arbaiten und also beheldt er in. $ 9. a) der Tomaschek. § 11. a) fehlt Tomaschek. Si quis de consensu et de scitu judicis laboraverit in eo, quod dicitur stollo, età in monte mensurato et deserto, Si ad laneum burgensium Sine consensu ipsorum pervenerit, transitus ipsius stollonis in voluntate burgensium consistit. Gegen U-A u. U-B das D. I. R. § 7 (1) a. A.; Const. II, 4. § 20. Vgl. Spr. No. 76 (8). § 10. Siehe U-B 8 18; D. B. R. (14): Si autem de consensu ipsorum illuc. pervenerit, sub mediocri hominis statura, qui nec longus nec brevis possit adverti, apposita longitudine manus pertransibit, salvo. jure videlicet, quantum transeundo super de se secare potuerit, sine expensis absolute tenebit. Vgl. D. I. R. § 7 (1); Const. II, 4, § 21. § 11. Siehe U-B § 19; D. B. R. (15) (76) (bei Jire'ek falschlich zer- trennt); vgl. D. I. R. $ 7 W; Const. II, 4, $ 21. $ 12. Siehe О-В $ 20; D. B. R. (77); DLR BTC; Const, II, 4 $ 22. Vgl. die Abweichung vom Princip in Spr. No. 74 (3), 76 (5) *) Man beachte die mangelhafte Uebersetžung.
DIE URKUNDE A 5 V. 8 9. [tem s) quis in stollonc de consensu judicis et civium laboraverit et ad mensuratum montem sive? laneum civium 9) pervenerit et ibidem labora- tores? invenerit?: sine con- sensu ipsorum non transibit. 8 10. Si autem consenserit, ad mensuram unius clafter trans- ibit, salvo tamen jure suo, videlicet quantum ipse cum stollone suo in laneo civium super se sccaverit; et quantum eo lucri habuerit, absolute tenc- bit. $ ll. lta si prius in pre- dicto laneo fuerit laboratum, in medio eciam lanei super profun- dius sedebit; cot quicquid lucri ferro mediocri subtus se contra- here poterit, ad usus? suos cedet. 8 12. Item si burgenses post modum vel quicumque stollo- nem suum necessarium habuerit, quartam partem expensis ela- horabit et obtinebit. 89. a) fine Tomaschek. b) ,eius- dem* Tomaschek. c) laborantes Jirecek. d) invenerint Orig. $ 11. a) lusus Orig. 89. Siehe U-B 8 17; D. B. R. (78): У. & 9. Von der arbeit in dem stollen. Wer do arbcitet in dem stollen mit vorhenknussc des richters und der purger, und ist es, das sic czu dem gemessen perge oder purgerlehen kumen und daselbst arbeiter vinden: ane ir urlaub und vorhenknuss volfaren sie nicht. $ 10. Vor- hengen si abir czu der masse auf aine lachter,*) so volfarcn si, doch ausgenomen ir recht, das ist also vil er mit seinem stollen in der purger lehen uber sich hewit; und was er des goc- niessen oder gewinnen mak, das beheldet er ledicleich. 8 11. Also verre ab vor in dem egenanten lehen9 istgearbeitet, auch mitten in dem lehen mak er siezen auff das tiffe; und was er gewinnes mit mittelmessigem eisen unter sich czu im geczihen mak, das schol im czu nucze gefallen. $ 12. Von purgerstollen. Ist das di purger dornach oder wer der ist, seinen notdurfftigen stollen hat, * den mak er mit dem vierden taile der koste aus- arbaiten und also beheldt er in. $ 9. a) der Tomaschek. § 11. a) fehlt Tomaschek. Si quis de consensu et de scitu judicis laboraverit in eo, quod dicitur stollo, età in monte mensurato et deserto, Si ad laneum burgensium Sine consensu ipsorum pervenerit, transitus ipsius stollonis in voluntate burgensium consistit. Gegen U-A u. U-B das D. I. R. § 7 (1) a. A.; Const. II, 4. § 20. Vgl. Spr. No. 76 (8). § 10. Siehe U-B 8 18; D. B. R. (14): Si autem de consensu ipsorum illuc. pervenerit, sub mediocri hominis statura, qui nec longus nec brevis possit adverti, apposita longitudine manus pertransibit, salvo. jure videlicet, quantum transeundo super de se secare potuerit, sine expensis absolute tenebit. Vgl. D. I. R. § 7 (1); Const. II, 4, § 21. § 11. Siehe U-B § 19; D. B. R. (15) (76) (bei Jire'ek falschlich zer- trennt); vgl. D. I. R. $ 7 W; Const. II, 4, $ 21. $ 12. Siehe О-В $ 20; D. B. R. (77); DLR BTC; Const, II, 4 $ 22. Vgl. die Abweichung vom Princip in Spr. No. 74 (3), 76 (5) *) Man beachte die mangelhafte Uebersetžung.
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6 DIE URKUNDE A. VI. $ 13. Item ubicumque mons mensurandus fuerit impe- diente Janeo montis civium, quod ad minus tres laneos et dimi- dium obtinere non poterit, prc- dictà mensura novi montis in metis lanei civium sumet inici- um,” et sic mensuram debitam obtinebit septem laniorum; post- ea domino regi duos, juratis duos mensurabunt. $ 14. Si autem infra duos montes men- suratos novus mons mensura- bitur et debitam mensuram ob- ünere poterit, scilioot. omnium laniorum, tunc mensuretur; et si abita mensura aliquid2) super- fuerit, scilicet duobus laneis, quod dicitar uberscar, ad usus cedet burgensium. VII. $ 15. Item si quis, ut superius dictum est, per con- sensum Judicis et juratorum ct ilius, qui montes porrigit, stol- lonem iniciaverit, et alter super- veniens ante ipsum extra debi- tam mensuram trium laniorum ct dimidii per alium stollonem vcl per" quamcumque foveam 81 a) judicium "Tomaschek. $ 14. a) alii guid Jireček. $ 15. a) fehlt Tomaschek. $ 18. Siehe D. B. R. (78 $ 21. Abweichend D. I. R. $ 13 (7) VI. 8 13. Von perkmessen. Wo man ainen perk messen schol, und hindert das dann das purgorlehen, also das er9 czu dem minsten vierdhalb lehen nicht behalden mak, so schol dic ogenante masse des newen pergis sich. anheben in der gre- niczen und cził des purger- lehens, und also beholdet «r di rechte masse: siben lehen; dar- nach? dem herren kunigen czwai lehen? und den gesworen schul- len sie czwai lehen messen. 8 14. Ist abir, das man czwi- schen czwain gemessen pergen cinon newen pork messen sal, und mak di rechte massé be- halden, das ist aller Jochen, so schol man messen; und mak man di masse gehaben, und ist es icht uberig uber die ezwai lehen, das da haisset ain uber- schar, das gefallet czu nucze den purgern. VII. $ 15. Von anheboen des stollen. Wer, als vor geredt ist, mit vorhenknus des richters und der geswornen und des, der das perkwerk leihet und vorreicht, em stollen anhcbet, und ain ander kumpt vor in auswendik der rechten masse der vierdhalb ]ehen mit ainem andern stollen $ 13. a) steht es. b) darnach bis lehen fehlt Tomaschek. ) (mit dem Schlusse: regi duos, domino Hein- rieo cum fratribus suis antedictis duos, juratis duos mensurabunt) U-B Const. II. 2, $ 4; Spr. No. 7, 8, 9. $ 14. Siehe D. B. R. (79) | (abw. scil. minus duobus laneis u. a. E. mit dem Zus. Si vero duo lanei M plures inventores, qui in eis laborant, libere possideant mensura prius habita); Vgl. D. I. R. $ 13 (7). - В & 22. Dagegen Const. Il, o, 85 8 15. Siehe U—B $ 28; D. B. R. (80).
6 DIE URKUNDE A. VI. $ 13. Item ubicumque mons mensurandus fuerit impe- diente Janeo montis civium, quod ad minus tres laneos et dimi- dium obtinere non poterit, prc- dictà mensura novi montis in metis lanei civium sumet inici- um,” et sic mensuram debitam obtinebit septem laniorum; post- ea domino regi duos, juratis duos mensurabunt. $ 14. Si autem infra duos montes men- suratos novus mons mensura- bitur et debitam mensuram ob- ünere poterit, scilioot. omnium laniorum, tunc mensuretur; et si abita mensura aliquid2) super- fuerit, scilicet duobus laneis, quod dicitar uberscar, ad usus cedet burgensium. VII. $ 15. Item si quis, ut superius dictum est, per con- sensum Judicis et juratorum ct ilius, qui montes porrigit, stol- lonem iniciaverit, et alter super- veniens ante ipsum extra debi- tam mensuram trium laniorum ct dimidii per alium stollonem vcl per" quamcumque foveam 81 a) judicium "Tomaschek. $ 14. a) alii guid Jireček. $ 15. a) fehlt Tomaschek. $ 18. Siehe D. B. R. (78 $ 21. Abweichend D. I. R. $ 13 (7) VI. 8 13. Von perkmessen. Wo man ainen perk messen schol, und hindert das dann das purgorlehen, also das er9 czu dem minsten vierdhalb lehen nicht behalden mak, so schol dic ogenante masse des newen pergis sich. anheben in der gre- niczen und cził des purger- lehens, und also beholdet «r di rechte masse: siben lehen; dar- nach? dem herren kunigen czwai lehen? und den gesworen schul- len sie czwai lehen messen. 8 14. Ist abir, das man czwi- schen czwain gemessen pergen cinon newen pork messen sal, und mak di rechte massé be- halden, das ist aller Jochen, so schol man messen; und mak man di masse gehaben, und ist es icht uberig uber die ezwai lehen, das da haisset ain uber- schar, das gefallet czu nucze den purgern. VII. $ 15. Von anheboen des stollen. Wer, als vor geredt ist, mit vorhenknus des richters und der geswornen und des, der das perkwerk leihet und vorreicht, em stollen anhcbet, und ain ander kumpt vor in auswendik der rechten masse der vierdhalb ]ehen mit ainem andern stollen $ 13. a) steht es. b) darnach bis lehen fehlt Tomaschek. ) (mit dem Schlusse: regi duos, domino Hein- rieo cum fratribus suis antedictis duos, juratis duos mensurabunt) U-B Const. II. 2, $ 4; Spr. No. 7, 8, 9. $ 14. Siehe D. B. R. (79) | (abw. scil. minus duobus laneis u. a. E. mit dem Zus. Si vero duo lanei M plures inventores, qui in eis laborant, libere possideant mensura prius habita); Vgl. D. I. R. $ 13 (7). - В & 22. Dagegen Const. Il, o, 85 8 15. Siehe U—B $ 28; D. B. R. (80).
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DIE URKUNDE A. 7 prior? metallum invenerit, datis testibus ct examinatis causis mensuram VII laniorum prior obtinebit. Volmnus eciam. ut | quicunque. inventor novi montis meatun et? moetallun9 primus debito modo judici pre- sentaverit vel 311,» gui montes porrigit, nemo ante ipsum vel post ipsum Jn spacio unius lanel laborare presumat; qui autem contrafecerit, omnis lucri expers erit, et primus in omni jure suo et in justicia manobit, VII. 8 16. IX. $ 17. dHtem quiequid urborarii cum scitu Jaratornm de? Iglavia? de jure9 moncium dixposuerint, hoe ratum. habo- atur. $ 15. § 16. Jiretek. c) judicio 'Tomaschek. $ 17. a) in Tomaschek. tehlt Jire'ek. c) juris Orig. b) prius "Tomaschek. Igl. $ 16. fehlt in U— B. Siehe D. B. R. (81), Vgl. Sch. B. R. (3): Und wenn man im sein rigit fehlt; D. I. R. $ 13 ©). a) fehlt Tomaschek. b) fehlt b) de oder mit was gruben, der erste ercz® vindet, darczu schol man geczeugen geben und schol die sachen uberhoren; welcherb dor erste ist, der beheldot die masse der siben lchen. VIII. $ 16. Von dem vinder eines newen pergis. Wir wollen auch, das ain icleicher vinder aines newin pergis, der den gank und das erez von ersten mit rechter weise dem richter antwort oder dem, der das perk- werk verleihet, niemant vor im oder noch nm in dcr masse aines lehens arbeiten goturre; wer abir dawider tete, der schol alles geniesses? emperen, und der erste bleibt in alle seinem rechten unde gerechükeit. IX. $ 17. Das die urbarer mit wissen derscheppfen schullen das perkwerk halden. Item was die urbaror mit wissen der scheppfen von der Ygla mit den perkrechten schaffen und schicken, das schol stete und voste gchalden werden. 8 15. a) der Tomaschek. b) welches Tomaschek. $ 16. a) gemesses Tomaschek. woselbst vel illi — por- schechtt anszezaichennt, die er pawen sol, darnoch so hat ein iedermon recht zu pawen, der doch, 1, $$ 9, 10. das einer den andernn weich ein !chnn. do pawen wil oder mag, anfzuslahen scheibliche lehnn, also Z. Th. abweichend Const. IT, 8 17. Vgl. die Bemerkung zu D. I. R, $ 27. Fehlt in U—B.
DIE URKUNDE A. 7 prior? metallum invenerit, datis testibus ct examinatis causis mensuram VII laniorum prior obtinebit. Volmnus eciam. ut | quicunque. inventor novi montis meatun et? moetallun9 primus debito modo judici pre- sentaverit vel 311,» gui montes porrigit, nemo ante ipsum vel post ipsum Jn spacio unius lanel laborare presumat; qui autem contrafecerit, omnis lucri expers erit, et primus in omni jure suo et in justicia manobit, VII. 8 16. IX. $ 17. dHtem quiequid urborarii cum scitu Jaratornm de? Iglavia? de jure9 moncium dixposuerint, hoe ratum. habo- atur. $ 15. § 16. Jiretek. c) judicio 'Tomaschek. $ 17. a) in Tomaschek. tehlt Jire'ek. c) juris Orig. b) prius "Tomaschek. Igl. $ 16. fehlt in U— B. Siehe D. B. R. (81), Vgl. Sch. B. R. (3): Und wenn man im sein rigit fehlt; D. I. R. $ 13 ©). a) fehlt Tomaschek. b) fehlt b) de oder mit was gruben, der erste ercz® vindet, darczu schol man geczeugen geben und schol die sachen uberhoren; welcherb dor erste ist, der beheldot die masse der siben lchen. VIII. $ 16. Von dem vinder eines newen pergis. Wir wollen auch, das ain icleicher vinder aines newin pergis, der den gank und das erez von ersten mit rechter weise dem richter antwort oder dem, der das perk- werk verleihet, niemant vor im oder noch nm in dcr masse aines lehens arbeiten goturre; wer abir dawider tete, der schol alles geniesses? emperen, und der erste bleibt in alle seinem rechten unde gerechükeit. IX. $ 17. Das die urbarer mit wissen derscheppfen schullen das perkwerk halden. Item was die urbaror mit wissen der scheppfen von der Ygla mit den perkrechten schaffen und schicken, das schol stete und voste gchalden werden. 8 15. a) der Tomaschek. b) welches Tomaschek. $ 16. a) gemesses Tomaschek. woselbst vel illi — por- schechtt anszezaichennt, die er pawen sol, darnoch so hat ein iedermon recht zu pawen, der doch, 1, $$ 9, 10. das einer den andernn weich ein !chnn. do pawen wil oder mag, anfzuslahen scheibliche lehnn, also Z. Th. abweichend Const. IT, 8 17. Vgl. die Bemerkung zu D. I. R, $ 27. Fehlt in U—B.
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8 DIE URKUNDE B. 2. Die Urkunde B (U—B). a. Latein. Original: Pergamentblatt im Stadtarchiv zu Iglau, zweite Hälfte des saec. XIII. Abschrift: Cod. V fol. LXXXIX ff., saec. XV. Drucke: siehe S. XXVIII ff. b. Deutsche Uebersetzung (eines unbekannten Verfassers). Abschrift: Cod. N fol. CXXXII ff. bezw. CXLVIII ff., erste Hälfte des saec. XV, hienach der folgende Druck; un- vollständig: Cod. E fol. CXXV ff., anfangs saec. XV; Cod. F fol. LXVI ff., 1500; Cod. L fol. I ff., 1504; Cod. G fol. XL ff., saec. XVI. Druck: siehe S. XXIX. De jure montanorum et moncium. I. § 1. Statuimus, ut quicquid urborarii de consilio juratorum Iglaviensium in montibus vel in stollonibus aliquibus concesserint vel contulerint sub sigillo eorum et urburariorum, ratum habeatur absque ulla questione. § 2. Et ubicumque mons vel stollo in- ventus fuerit vel elaboratus, de jure habebit in eo, quod dicitur hangundez vulgariter, IIIJ lane- um et in eo, quod dicitur liegun- dez, unum laneum, altitudo et profundum in equali statura. Hie hebent sich an di perchrecht und daz ersten, swo ein perch funden wiert, waz rechtes der hat. I. § 1. Vurpaz wier schephen von der Ygla haben daz gesaczt: swaz di urbarer mit der gesworn rat von der Ygla verleihen an pergen oder an stollen oder a) geben, daz schullen si tun under der stat insigel, und a) das schol stete peleiben an alle widerrede. § 2. Und swo ein perch funden wirt oder ein stolle wiert an- genomen, der pehabta) czu recht a) an sinem hangunden vierthalbe lehen und an seinem ligunden ain lehen, [hoch] und § 1. a) L: oder gewen unter der statt insigel. § 2. a) behelt zwai lehen L. § 1. Siehe U—A § 1; D. I. R. § 1; Sch. B. R. (2). § 2. Siehe U—A § 2; Const. II, 2 § 1; vgl. D. I. R. § 5 (2). Vgl. zu den §§ 2—8 die kürzere u. z. Th. abweichende (besonders zu § 2: in das hangunde ein lehnn und inn das ligunde ein lehnn; zu § 8: und beweist das mit drein marcknn silber für dem ratt der statt und dem perckmaister) Fassung von Sch. B. R. (3).
8 DIE URKUNDE B. 2. Die Urkunde B (U—B). a. Latein. Original: Pergamentblatt im Stadtarchiv zu Iglau, zweite Hälfte des saec. XIII. Abschrift: Cod. V fol. LXXXIX ff., saec. XV. Drucke: siehe S. XXVIII ff. b. Deutsche Uebersetzung (eines unbekannten Verfassers). Abschrift: Cod. N fol. CXXXII ff. bezw. CXLVIII ff., erste Hälfte des saec. XV, hienach der folgende Druck; un- vollständig: Cod. E fol. CXXV ff., anfangs saec. XV; Cod. F fol. LXVI ff., 1500; Cod. L fol. I ff., 1504; Cod. G fol. XL ff., saec. XVI. Druck: siehe S. XXIX. De jure montanorum et moncium. I. § 1. Statuimus, ut quicquid urborarii de consilio juratorum Iglaviensium in montibus vel in stollonibus aliquibus concesserint vel contulerint sub sigillo eorum et urburariorum, ratum habeatur absque ulla questione. § 2. Et ubicumque mons vel stollo in- ventus fuerit vel elaboratus, de jure habebit in eo, quod dicitur hangundez vulgariter, IIIJ lane- um et in eo, quod dicitur liegun- dez, unum laneum, altitudo et profundum in equali statura. Hie hebent sich an di perchrecht und daz ersten, swo ein perch funden wiert, waz rechtes der hat. I. § 1. Vurpaz wier schephen von der Ygla haben daz gesaczt: swaz di urbarer mit der gesworn rat von der Ygla verleihen an pergen oder an stollen oder a) geben, daz schullen si tun under der stat insigel, und a) das schol stete peleiben an alle widerrede. § 2. Und swo ein perch funden wirt oder ein stolle wiert an- genomen, der pehabta) czu recht a) an sinem hangunden vierthalbe lehen und an seinem ligunden ain lehen, [hoch] und § 1. a) L: oder gewen unter der statt insigel. § 2. a) behelt zwai lehen L. § 1. Siehe U—A § 1; D. I. R. § 1; Sch. B. R. (2). § 2. Siehe U—A § 2; Const. II, 2 § 1; vgl. D. I. R. § 5 (2). Vgl. zu den §§ 2—8 die kürzere u. z. Th. abweichende (besonders zu § 2: in das hangunde ein lehnn und inn das ligunde ein lehnn; zu § 8: und beweist das mit drein marcknn silber für dem ratt der statt und dem perckmaister) Fassung von Sch. B. R. (3).
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DIE URKUNDE B. 9 $ 3. Siquis autem novum mon- tem invenerit, mensurentur ei VII lanei, ex? utraque? parte domino regi unus, ex utraque burgensibus unus. $4. Inventores vero montis dent mensuratoribus VII solidos breves. $ 5. Hanc tamen mensuram hiis premissis condicionibus quilibet novus mons obtinebit, Si montis in- ventor meatum suum a concessore iure debito suscepit,9 licet alii circa ipsum metallum inveniant vcl habeant, tamen primus mea- tuum? susceptor ius suum obti- nebit in eo videlicet, quod meatus eius prino a iuratis se- cabitur. $ G. Sed si meatus eius mensura dignus non fuerit, ex tune secundo moatuum? sus- ceptori vel tercio in cadem P minero laborantibus eodem iure, quo primo, secabitur meatus, § 7. Et quicumque illorum plures foveas in fundo per amfbractus contiguatas? habuerit, si labo- rantes contra ipsum carcre no- luerint ius et ile, qui est loco urbariorum, ipsum compellent, juramento in medio instrumento, quod dicitur runboum, presüto optinere, quod illum meatum ex tali fovea suscepit; et per hoc obtinebit, quod iurati secent § 3. a) extraque Orig. $ 5. a) susceperit "lomaschek. b) meatum Sternberg, Tomaschek. & 6. a) meatum Sternberg, Toma- schek. b) eodem Jireček. $ 7. a) contiguatos Sternberg. S 3. Siehe U—A 83; abweichend D. 1. R. $ 4 Siehe U—A 8 4: D. 1. R. § 13 (8); 88 5, 6. Siehe D. I. R. § 13 (4); tef in glicher weise. $ 3. Der einen newen perch vindet, dem schol man mezen slben lehen, itwederthalp dem kunige ein lehen und itwederthalbe den purgern cinez. $ 4. Di die perch funden haben, di schullen den mezzern geben siben schil- linge der kurczen. 8 5. Di maze pehelt ein islicher newer perch an: alein ob der, der den perch funden hat, sinen ganch mit recht von dem leiher en- phangen hat, ob halt di andern pi im ercze vindent oder habent: der den ganch enphangen hat von erste, der pehabt sin recht daran also, daz sin ganch pi dem erstem von den schephen gehawen? wiert. $ 6. Wi ein man sin maze pehalt an dem gange und an den stollen.) Und ist daz sim ganch dor maze nicht») weert ist, so howet man dem, dor nach im den ganch enphangen hat, oder dem driten, di da arbeiten an dem selben ercze, mit dem rechte, da man den ganch des ersten mil ge- howen hat. $ 7. Und swelcher under? in mer schefte hat mit vertigen durichslegen an dem tiefisten, wollen aver sm di nicht enperen, di gein in da 8 5. a) gehawen |: § 6. a) die Rubrik b) fehlt L. § 7. a) steht wider. gchabt N. fehlt L. $ 13 (6); Const. IT, 2, $ 3. abweichend Const. II, 2, 8 14. Const. II, 2, 8$ 8—11; vgl. Sch. B. R. (8: und der eeste aufgeslagen schacht hatt dass lehnn auf die anndern schecht. 8 4. Siehe D. I. R. $ 13 (b); Const. II, 2, 8 6
DIE URKUNDE B. 9 $ 3. Siquis autem novum mon- tem invenerit, mensurentur ei VII lanei, ex? utraque? parte domino regi unus, ex utraque burgensibus unus. $4. Inventores vero montis dent mensuratoribus VII solidos breves. $ 5. Hanc tamen mensuram hiis premissis condicionibus quilibet novus mons obtinebit, Si montis in- ventor meatum suum a concessore iure debito suscepit,9 licet alii circa ipsum metallum inveniant vcl habeant, tamen primus mea- tuum? susceptor ius suum obti- nebit in eo videlicet, quod meatus eius prino a iuratis se- cabitur. $ G. Sed si meatus eius mensura dignus non fuerit, ex tune secundo moatuum? sus- ceptori vel tercio in cadem P minero laborantibus eodem iure, quo primo, secabitur meatus, § 7. Et quicumque illorum plures foveas in fundo per amfbractus contiguatas? habuerit, si labo- rantes contra ipsum carcre no- luerint ius et ile, qui est loco urbariorum, ipsum compellent, juramento in medio instrumento, quod dicitur runboum, presüto optinere, quod illum meatum ex tali fovea suscepit; et per hoc obtinebit, quod iurati secent § 3. a) extraque Orig. $ 5. a) susceperit "lomaschek. b) meatum Sternberg, Tomaschek. & 6. a) meatum Sternberg, Toma- schek. b) eodem Jireček. $ 7. a) contiguatos Sternberg. S 3. Siehe U—A 83; abweichend D. 1. R. $ 4 Siehe U—A 8 4: D. 1. R. § 13 (8); 88 5, 6. Siehe D. I. R. § 13 (4); tef in glicher weise. $ 3. Der einen newen perch vindet, dem schol man mezen slben lehen, itwederthalp dem kunige ein lehen und itwederthalbe den purgern cinez. $ 4. Di die perch funden haben, di schullen den mezzern geben siben schil- linge der kurczen. 8 5. Di maze pehelt ein islicher newer perch an: alein ob der, der den perch funden hat, sinen ganch mit recht von dem leiher en- phangen hat, ob halt di andern pi im ercze vindent oder habent: der den ganch enphangen hat von erste, der pehabt sin recht daran also, daz sin ganch pi dem erstem von den schephen gehawen? wiert. $ 6. Wi ein man sin maze pehalt an dem gange und an den stollen.) Und ist daz sim ganch dor maze nicht») weert ist, so howet man dem, dor nach im den ganch enphangen hat, oder dem driten, di da arbeiten an dem selben ercze, mit dem rechte, da man den ganch des ersten mil ge- howen hat. $ 7. Und swelcher under? in mer schefte hat mit vertigen durichslegen an dem tiefisten, wollen aver sm di nicht enperen, di gein in da 8 5. a) gehawen |: § 6. a) die Rubrik b) fehlt L. § 7. a) steht wider. gchabt N. fehlt L. $ 13 (6); Const. IT, 2, $ 3. abweichend Const. II, 2, 8 14. Const. II, 2, 8$ 8—11; vgl. Sch. B. R. (8: und der eeste aufgeslagen schacht hatt dass lehnn auf die anndern schecht. 8 4. Siehe D. I. R. $ 13 (b); Const. II, 2, 8 6
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10 meatum suum. $8. Ft si iurati super fidem suam receperint, quod in profunditate et in stollone tale metallum viderint et reliquerint, quod sit mensura dignum cet cxaminatum super omnes expensas case dot ad minus una calefaccio unum fer- tonem, extunc mensuram, sicut dictum est anto, debitam obti- nebit. $.9. Item quilibet mons mensuratus XVI areas de jure optinebit. $ 10. Item quilibet mons in VIT laneis ad minus tres foveas, in quolibet laneo tres acies, in qualibet concessione unam aciem pro iure suo requi- rii ncc ultenus compellatur. S 11. Et hec iura serventur in novis montibus ct stollonibus non hereditarus. $ 12. Item quicumque laboraverit in9 la- tere” unius stollonis non here- ditarı. ct metallum invencrit, mensurentur ei de ipso loco in- vencionis metalli VII lanei ad ius aliorum moncium. $ 12. a) fehlt ''omaschck. DIE URKUNDE B. arbeiten, und ouch swer an der urbarer stat ist, di betwingent in dar czu, daz er vecht® mit sinem eide uf dem ronpoum en- mitten muez tun, daz er den ganch ouz dem selben schachte enphan habe; und da mit pe- habt cr, daz im di gesworn sinen ganch howent. $8. Und isb daz di schephen uf iven oit nement, daz si an dem ticfiston und in dem stollen solich crcze sehen und lazen haben, daz cz der mazo wert si, und daz ez ouch also versuecht sj, daz sin? ein? liez czu dem ministen einen vierdunc uber dic huten kost gebe, so pehelt er sin maze mit dem recht, alz da vor ge- sprochen ist. $ 9. Wi vil ein iglnicher gemezner newer pereh: [hovestot| und lehenschafte hat.* Fin islicher gemezner perk schol pehalten ezu recht sechezehen? liovestet.? 8 10. Ein islich perch in siben lehen geteilt schol czu rechte czu dem ministen haben drei schecht und in iglichem lehen drie orter und in 1slicher lehenschaft cin orte, und mag nicht furpaz petwungen werden. $ 11. Di rechte schullen po- halten werden an niwon pergen und an |nicht| 9 erbehaften b) fehlt L. § 8. a) sein L. $ 9. a) die Rubrik fehlt 1.. b) 1. hat statt dessen zwei unverstándliche Worte. $ 11. a) die Negation fehlt, wie auch in L. 8 8. Siehe D. I. IS $ 13 (3); Const. IL, 2, $ 2. Ueber das Sch. B. R. s. die Bemerkung A $ 2 oben. $ 9. Const.. 11, Const. "rH, 4, $ 24. 8 10. Siehe Sch. B. R. (8) statt in s. l. geteilt: $ 14 (2); Const. III, 1, $ 9. 8 $1: Spr. No. 27, 28 (1), 29 (3). Vgl. D. I. R. $8(9y in den s. 1.; D. I. R.
10 meatum suum. $8. Ft si iurati super fidem suam receperint, quod in profunditate et in stollone tale metallum viderint et reliquerint, quod sit mensura dignum cet cxaminatum super omnes expensas case dot ad minus una calefaccio unum fer- tonem, extunc mensuram, sicut dictum est anto, debitam obti- nebit. $.9. Item quilibet mons mensuratus XVI areas de jure optinebit. $ 10. Item quilibet mons in VIT laneis ad minus tres foveas, in quolibet laneo tres acies, in qualibet concessione unam aciem pro iure suo requi- rii ncc ultenus compellatur. S 11. Et hec iura serventur in novis montibus ct stollonibus non hereditarus. $ 12. Item quicumque laboraverit in9 la- tere” unius stollonis non here- ditarı. ct metallum invencrit, mensurentur ei de ipso loco in- vencionis metalli VII lanei ad ius aliorum moncium. $ 12. a) fehlt ''omaschck. DIE URKUNDE B. arbeiten, und ouch swer an der urbarer stat ist, di betwingent in dar czu, daz er vecht® mit sinem eide uf dem ronpoum en- mitten muez tun, daz er den ganch ouz dem selben schachte enphan habe; und da mit pe- habt cr, daz im di gesworn sinen ganch howent. $8. Und isb daz di schephen uf iven oit nement, daz si an dem ticfiston und in dem stollen solich crcze sehen und lazen haben, daz cz der mazo wert si, und daz ez ouch also versuecht sj, daz sin? ein? liez czu dem ministen einen vierdunc uber dic huten kost gebe, so pehelt er sin maze mit dem recht, alz da vor ge- sprochen ist. $ 9. Wi vil ein iglnicher gemezner newer pereh: [hovestot| und lehenschafte hat.* Fin islicher gemezner perk schol pehalten ezu recht sechezehen? liovestet.? 8 10. Ein islich perch in siben lehen geteilt schol czu rechte czu dem ministen haben drei schecht und in iglichem lehen drie orter und in 1slicher lehenschaft cin orte, und mag nicht furpaz petwungen werden. $ 11. Di rechte schullen po- halten werden an niwon pergen und an |nicht| 9 erbehaften b) fehlt L. § 8. a) sein L. $ 9. a) die Rubrik fehlt 1.. b) 1. hat statt dessen zwei unverstándliche Worte. $ 11. a) die Negation fehlt, wie auch in L. 8 8. Siehe D. I. IS $ 13 (3); Const. IL, 2, $ 2. Ueber das Sch. B. R. s. die Bemerkung A $ 2 oben. $ 9. Const.. 11, Const. "rH, 4, $ 24. 8 10. Siehe Sch. B. R. (8) statt in s. l. geteilt: $ 14 (2); Const. III, 1, $ 9. 8 $1: Spr. No. 27, 28 (1), 29 (3). Vgl. D. I. R. $8(9y in den s. 1.; D. I. R.
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DIE URKUNDE B. IT $ 13. S1 vero ex consensu et scitu porrectoris meatuum ct monciumaliquislaborarcincepit® in co, quod dicitur stollo, et nietallum invenerit, ab illo loco nemo ipsum poer IIT29 laneumP ante eum ct post eum impedire potest. 11. $ 14. De stollonibus hereditariis.) Item mons vel stollo, qui mensurati fuerint et postea deserti vis! fuerint, sex diebus dominicis proclamari de- bent, ut lii. quorum montes fuerint, laborent in eis. Si vero VIL? die dominico transacto non inventi fuerint laborantes, ox tune urburarii assumtis iuratis proclamatos montes ascendant; ct si lpsos desertos invenerint, urburarii montes illos libere por- rigere possunt, cui volunt, absque omni impedimento, $ 13. a) incoeperit Jirecek. b) tres laneos et dimidium Jireček, Toma- schek. $ 14. a) derelictis Jire*ek. — b) VI. Tomaschek. 8 12. Siehe U—A 35; Sch. B. sich virdhalb lehnn und hii ide cr & 13 £ 14. kumbt; D. I. R. R. (3) sich virdhalbs Siehe U- A $ 6; D. I. R. $i Siehe U—A È 7: Sch. B. R. (4), woselbst der Schluss Jantet: »o haben die gesworen und (der perckmaister das frei zu vorgebnn, $ 9; vgl. Const. II, 4, $ 8. 11 stollen. $ 12. Der cinen |nicht|* erbchaften stollen pout und ercze vindet.® Swer uf cinen stollen powet, der [nicht]? erbchafte ist, und crcz vindet, man schol im von der stat, da er daz ercz funden hat, siben lchen [messen nach] © ander perge recht. II. $ 13. Ist ez mit? des gunst und gewizen, der di perge verlihen hat und die genge, und daz etwer anhept czu powen und czu arbeiten an” dem® stollen und vindet einen ganc, von der selben stat uber vierthalbe lehen mag in vor im noch [hinter]% im niemant gehindern. III. 8 14. Ob9 ein stolle wuest und ungepowen ist ge- legen, daz man den verleihen mac.) Ein perch oder ein stolle, dic gemezzen sint und dar nach wuest und unpowchaft werden gesehen, die schol man chunden sechs sontage, daz die komen, der die perge sint gewesen, und si powen. Und ist daz der sibent sontage fur kumpt, daz man niemant da arbeiten vindet, so nement die urbarer di gesworen czu in uf die vorgenanten perge; und vindent sie si dannc wuest und unpouhaft, dic urborer mo- gens verleihen und geben, swem se wollen, an alle wider rede. $ 12. a) die Rubrik fehlt I. b' ergünzt nach L. c) ergánzt nach L. § 13. a) nicht L. b) Corr. nach L statt und an. c) Ergänzt nach L. 8 14. a) Das ist. von erbhafften stollen. I. hinter funden hat: messnn für Const. II, 5, 8 1, 2. 3 (1); wer do
DIE URKUNDE B. IT $ 13. S1 vero ex consensu et scitu porrectoris meatuum ct monciumaliquislaborarcincepit® in co, quod dicitur stollo, et nietallum invenerit, ab illo loco nemo ipsum poer IIT29 laneumP ante eum ct post eum impedire potest. 11. $ 14. De stollonibus hereditariis.) Item mons vel stollo, qui mensurati fuerint et postea deserti vis! fuerint, sex diebus dominicis proclamari de- bent, ut lii. quorum montes fuerint, laborent in eis. Si vero VIL? die dominico transacto non inventi fuerint laborantes, ox tune urburarii assumtis iuratis proclamatos montes ascendant; ct si lpsos desertos invenerint, urburarii montes illos libere por- rigere possunt, cui volunt, absque omni impedimento, $ 13. a) incoeperit Jirecek. b) tres laneos et dimidium Jireček, Toma- schek. $ 14. a) derelictis Jire*ek. — b) VI. Tomaschek. 8 12. Siehe U—A 35; Sch. B. sich virdhalb lehnn und hii ide cr & 13 £ 14. kumbt; D. I. R. R. (3) sich virdhalbs Siehe U- A $ 6; D. I. R. $i Siehe U—A È 7: Sch. B. R. (4), woselbst der Schluss Jantet: »o haben die gesworen und (der perckmaister das frei zu vorgebnn, $ 9; vgl. Const. II, 4, $ 8. 11 stollen. $ 12. Der cinen |nicht|* erbchaften stollen pout und ercze vindet.® Swer uf cinen stollen powet, der [nicht]? erbchafte ist, und crcz vindet, man schol im von der stat, da er daz ercz funden hat, siben lchen [messen nach] © ander perge recht. II. $ 13. Ist ez mit? des gunst und gewizen, der di perge verlihen hat und die genge, und daz etwer anhept czu powen und czu arbeiten an” dem® stollen und vindet einen ganc, von der selben stat uber vierthalbe lehen mag in vor im noch [hinter]% im niemant gehindern. III. 8 14. Ob9 ein stolle wuest und ungepowen ist ge- legen, daz man den verleihen mac.) Ein perch oder ein stolle, dic gemezzen sint und dar nach wuest und unpowchaft werden gesehen, die schol man chunden sechs sontage, daz die komen, der die perge sint gewesen, und si powen. Und ist daz der sibent sontage fur kumpt, daz man niemant da arbeiten vindet, so nement die urbarer di gesworen czu in uf die vorgenanten perge; und vindent sie si dannc wuest und unpouhaft, dic urborer mo- gens verleihen und geben, swem se wollen, an alle wider rede. $ 12. a) die Rubrik fehlt I. b' ergünzt nach L. c) ergánzt nach L. § 13. a) nicht L. b) Corr. nach L statt und an. c) Ergänzt nach L. 8 14. a) Das ist. von erbhafften stollen. I. hinter funden hat: messnn für Const. II, 5, 8 1, 2. 3 (1); wer do
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12 DIE URKUNDE B. IV. § 15. Modus optinendi stollonem. Tali autem modo stollo hereditarius ius suum ob- tinebit. Si cultor stollonis aque- ductum, quod vulgo wazzerseige dicitur, sui stollonis racionabiliter elaboret et foveas suas debito modo purgaverit et infra anni spacium ad quantitatem unius mensure, quod claffter dicitur, in capite stollonis sui laboraverit et hoc demonstrare testibus po- terit: ex tunc stollonem suum omni jure optinebit. IV. § 15. Wia) ein erbehafter stolle sin recht pehelt mit dem perchrecht.a) Ein erbehafterb) stolleb) pehelt sein recht also. Ist daz der*, der den stollen powet, sin wazzerseige°) rechtc) und redilichend) uz furet und sine liechtlocher czu recht souberte) und in iares vrist an sinem stollen howet) und nur ein lachter lanch howet und arbeit,’ daz er mitg) den geczeugeng) pewisen mac, so pehabt er sinen stollen mit allem recht. V. § 16. Item si quis mons alium montem per aquam im- pediverit, judici et magistro montis tribus diebus continue pronuncietur; quibus finitis, si non fuerit interceptum, mons impediens impedito monti appro- prietur justicia requirente. V. § 16. Ob ein perch den andern hindert mit der grozen wazzersnot.a) Und ist daz ein perc den andern hindert mit wazzers not, daz schullen di arbeiterb) dem richter und dem perchmeister drie tage vestik- lichen°) kunt tun; und alsd) die drie tage ein ende haben, und undervarente) si es nicht, so eigent man den versoumten1) perch mit recht dem perge, den er gehindert hat. § 15. Hier beginnt das Bruchstück der Uebersetzung in E, F u. G. a) Das ist, wie man ein stollen soll behalden. L. Wie man einen erb- stollen behaben sal. E. b) erbstolle E. c) Lindner liest: wazzer sei gerecht (!). d) pescheidenlich L, bescheidenleichen E. e) fertigt L. f) hawet eines lach- ters lang E, L. g) mit zweien E. L. Die folgenden Worte fehlen L. § 16. a) Die Rubrik fehlt L, E. b) gewerken L, E. c) fleissiclich L. fehlt E. d) allez als N. e) widerweren L; underkomen E. f) saumenden E; selbigen L. § 15. Siehe Sch. B. R. (5), woselbst die Stelle hinter Note e) lautet: Und in jares frist on seiner stolwant eines lachters lang arbeit mit be- weisung u. s. w.; D. I. R. § 10; Const. II, 4, §8 6, 8. § 16. Siehe U—A § 8; Sch. B. R. (5); D. I. R. § 6 (2); Const. II, 3, §§ 7 u. 10.
12 DIE URKUNDE B. IV. § 15. Modus optinendi stollonem. Tali autem modo stollo hereditarius ius suum ob- tinebit. Si cultor stollonis aque- ductum, quod vulgo wazzerseige dicitur, sui stollonis racionabiliter elaboret et foveas suas debito modo purgaverit et infra anni spacium ad quantitatem unius mensure, quod claffter dicitur, in capite stollonis sui laboraverit et hoc demonstrare testibus po- terit: ex tunc stollonem suum omni jure optinebit. IV. § 15. Wia) ein erbehafter stolle sin recht pehelt mit dem perchrecht.a) Ein erbehafterb) stolleb) pehelt sein recht also. Ist daz der*, der den stollen powet, sin wazzerseige°) rechtc) und redilichend) uz furet und sine liechtlocher czu recht souberte) und in iares vrist an sinem stollen howet) und nur ein lachter lanch howet und arbeit,’ daz er mitg) den geczeugeng) pewisen mac, so pehabt er sinen stollen mit allem recht. V. § 16. Item si quis mons alium montem per aquam im- pediverit, judici et magistro montis tribus diebus continue pronuncietur; quibus finitis, si non fuerit interceptum, mons impediens impedito monti appro- prietur justicia requirente. V. § 16. Ob ein perch den andern hindert mit der grozen wazzersnot.a) Und ist daz ein perc den andern hindert mit wazzers not, daz schullen di arbeiterb) dem richter und dem perchmeister drie tage vestik- lichen°) kunt tun; und alsd) die drie tage ein ende haben, und undervarente) si es nicht, so eigent man den versoumten1) perch mit recht dem perge, den er gehindert hat. § 15. Hier beginnt das Bruchstück der Uebersetzung in E, F u. G. a) Das ist, wie man ein stollen soll behalden. L. Wie man einen erb- stollen behaben sal. E. b) erbstolle E. c) Lindner liest: wazzer sei gerecht (!). d) pescheidenlich L, bescheidenleichen E. e) fertigt L. f) hawet eines lach- ters lang E, L. g) mit zweien E. L. Die folgenden Worte fehlen L. § 16. a) Die Rubrik fehlt L, E. b) gewerken L, E. c) fleissiclich L. fehlt E. d) allez als N. e) widerweren L; underkomen E. f) saumenden E; selbigen L. § 15. Siehe Sch. B. R. (5), woselbst die Stelle hinter Note e) lautet: Und in jares frist on seiner stolwant eines lachters lang arbeit mit be- weisung u. s. w.; D. I. R. § 10; Const. II, 4, §8 6, 8. § 16. Siehe U—A § 8; Sch. B. R. (5); D. I. R. § 6 (2); Const. II, 3, §§ 7 u. 10.
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DIE URKUNDE B. VI. 8 17. Item si quis in stollone de consensu judicis, civium et magistri montis sive porrectoris moatunm laboraverit et ad monsuratum montem sive ad laneum civium pervenerit et 1«bidem. laboratores invenerit, sine consensu eorum non trans- ibit $ 18. Si autem consen- secrint, ad mensuram unius lachter transeat, salvo tamen jure suo, videlicet quantum ipse in laneo civium cum stollone suo super sed) secavcrit, et quantum eo Jueri habuerit, absolute tenebit. 8 19. Ita si prius in predicto laneo fuerit laboratum, in medio eciam lanei super profundius sedebit, et quicquid lueri ferro mediocri subtus se contrahere potorit, ad usus suos cedet. $ 20. Item [si]|9 burgenses postmodum stol- lonem suum necessarium ha- buerint vcl quicumque alii, quar- tam partem expensis suis ela- borans optinebit. $ 18. a) fehlt Jirecek. $ 20. a) fehlt Orig. 13 VI. 8 17. Und arbeitent jemant an cinem stollen mit des richters gunst und der purger und des peremeisters und des, der die genge verleicht, und kumpt an einen gemezen perch oder an cin purger lehen und vindet dar inne arbeiten, er mac nicht hindurich gevarn an? iren willen.9 $ 18. Ist aver daz si im gunnent, so schol er varn einer lachter lanch, daz? ez im doch an sinem recht nicht schade.” Daz recht is also, swaz er in der purger lehen mit sinem stollen uber sich gehowen mac, und swaz er des geniczenb) mac, daz pehelt er vreilich. § 19. Also ob in dem vor- genanten lehen e9 gearbeit9 ist, so siczet er ouch enmitten® in dem lehen an daz tiefist, und swaz cr mit einer kraczen under sich geschaffen® mac, daz ge- hort an sinen nucz. § 20. Di» purger? oder swer si sin, die nuczen den stolen mit samt $ 17. a) leute Zus. L. E. b) mit seinem willen L; denn mit irem willen E. $8 18. a)das in das an iren rechten nicht enschade E; ebenso G, jedoch fehlt nicht. b) gemezen Lindner. 8 19. a) aigen arbeit L, E, 6. b) mit L. c) gehawen L, E. a) Ader wer si der burger § 90. , $ 17. Siehe U A 8 9; Sch B. R. (5), eingangs: mit des: rates und perckmaisters gunnst, weiters: und kumbt on ein gemessen perg oder in ein czech, a. E. statt hindurich: hinder sich; dagegen D. I. R. $ 7 (1) a. A, Const. II, 4, $ 20. 8 18. Siehe U- A $ 10; Sch. B. R. (5), statt in der purger l.: in d. czechun; vgl. D. IL R. $ 7 (1); Const. II, 4 $ 21. $ 19. Siehe U—A $ 11; Sch. B. R. (b) mit dem sinnlosen aigen arbeit, hinter kraczen: oder keilhewnn; vergl. D. I. R. S 7 (1); Const. II, 4, § 21. 8 90. Siehe U- A $ 12; Sch. B. R. (5) Oder die gewerknn desselbigen lehens nutzund denselbignn stollnn mit samb im, idoch u. s. w.; D. I R. $ 7 (2); Const. II. 4, $ 22.
DIE URKUNDE B. VI. 8 17. Item si quis in stollone de consensu judicis, civium et magistri montis sive porrectoris moatunm laboraverit et ad monsuratum montem sive ad laneum civium pervenerit et 1«bidem. laboratores invenerit, sine consensu eorum non trans- ibit $ 18. Si autem consen- secrint, ad mensuram unius lachter transeat, salvo tamen jure suo, videlicet quantum ipse in laneo civium cum stollone suo super sed) secavcrit, et quantum eo Jueri habuerit, absolute tenebit. 8 19. Ita si prius in predicto laneo fuerit laboratum, in medio eciam lanei super profundius sedebit, et quicquid lueri ferro mediocri subtus se contrahere potorit, ad usus suos cedet. $ 20. Item [si]|9 burgenses postmodum stol- lonem suum necessarium ha- buerint vcl quicumque alii, quar- tam partem expensis suis ela- borans optinebit. $ 18. a) fehlt Jirecek. $ 20. a) fehlt Orig. 13 VI. 8 17. Und arbeitent jemant an cinem stollen mit des richters gunst und der purger und des peremeisters und des, der die genge verleicht, und kumpt an einen gemezen perch oder an cin purger lehen und vindet dar inne arbeiten, er mac nicht hindurich gevarn an? iren willen.9 $ 18. Ist aver daz si im gunnent, so schol er varn einer lachter lanch, daz? ez im doch an sinem recht nicht schade.” Daz recht is also, swaz er in der purger lehen mit sinem stollen uber sich gehowen mac, und swaz er des geniczenb) mac, daz pehelt er vreilich. § 19. Also ob in dem vor- genanten lehen e9 gearbeit9 ist, so siczet er ouch enmitten® in dem lehen an daz tiefist, und swaz cr mit einer kraczen under sich geschaffen® mac, daz ge- hort an sinen nucz. § 20. Di» purger? oder swer si sin, die nuczen den stolen mit samt $ 17. a) leute Zus. L. E. b) mit seinem willen L; denn mit irem willen E. $8 18. a)das in das an iren rechten nicht enschade E; ebenso G, jedoch fehlt nicht. b) gemezen Lindner. 8 19. a) aigen arbeit L, E, 6. b) mit L. c) gehawen L, E. a) Ader wer si der burger § 90. , $ 17. Siehe U A 8 9; Sch B. R. (5), eingangs: mit des: rates und perckmaisters gunnst, weiters: und kumbt on ein gemessen perg oder in ein czech, a. E. statt hindurich: hinder sich; dagegen D. I. R. $ 7 (1) a. A, Const. II, 4, $ 20. 8 18. Siehe U- A $ 10; Sch. B. R. (5), statt in der purger l.: in d. czechun; vgl. D. IL R. $ 7 (1); Const. II, 4 $ 21. $ 19. Siehe U—A $ 11; Sch. B. R. (b) mit dem sinnlosen aigen arbeit, hinter kraczen: oder keilhewnn; vergl. D. I. R. S 7 (1); Const. II, 4, § 21. 8 90. Siehe U- A $ 12; Sch. B. R. (5) Oder die gewerknn desselbigen lehens nutzund denselbignn stollnn mit samb im, idoch u. s. w.; D. I R. $ 7 (2); Const. II. 4, $ 22.
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14 DIE URKUNDE B. im, doch pehelt er daz vierteil- der kost czu sinem stollen, der den stollen hat angevarn.b) VII. § 21. Item ubicumque mons mensurandus fuerit im- pediente laneo civium, quod ad minus IIIJa) laneuma) optinere non poterit, predicta mensura novi montis in metis lanei civium sumat inicium et sic mensuram debitam optinebit VII laneorum; postea domino regi duo, juratis duo mensurentur. § 22. Si autem intraa) duos montes mensuratos novus mons inveniatur et debitam mensuram optinere possit, scilicet omnium lancorum, tunc mensu- retur; et si habita mensura aliquid superfuerit, scilicet duobus laneis civium,b) quod dici- tur oberschar, ad usus cedat civium. VII. § 21. Oba) man einen perch mezet,b) daz er der purger lehen hindert, wie man danne tun schol.a) Swo man einen perch mezen schol, daz ese) der purger lehen hindert, daz er ezu dem ministen vierthalp lehen nicht mag gehaben, die vor genant maze schol man anheben ezu ende der purger lehen, und also pehelt er sin recht maze der sibend) lehen; darnach meze man dem kunege czwei lehen unde) den purgern czwei.e) § 22. Ob ein niwer perch funden wiert ezwischen czwen gemezen pergen und der maz nicht enhat.a) Undb) wiert ein niwer perch funden* czwischen ezwein ge- mezen pergen und erb) der rechten maze an allen lehenc) gehabend) mac, so schol man in mezen. Und als man gemizet, und wiert danne an der maze icht uber, als czwei purger lehen, daz heizet man ein uber- schare) und gehort di purger an. § 21. a) tres laneos et dimidium Jireček, Tomaschek. § 22. a) infra Jireček, Tomaschek. b) fehlt Tomaschek. § 20. b) angefachen L; ange- fangen E. § 21. a) die Rubrik fehlt L, E. b) nuzet Lindner. c) in E. d) selben L, E. e) fehlt E. § 22. a) Rubrik fehlt L, E. b) Ist das ein newer perg gefunden wirt zwischen 2 g. p. und L, E. c) nicht Zus. N, E. d) Corr. statt gegeben nach L, E. e) uberschacht L. § 21. Siehe U—A § 13. Abweichend D. I. R. § 13 (7) (s. die Be- merkung zu U—A); Const. II, 2, § 4; Spr. No. 7, 8, 9. § 22. Siehe U—A § 14. Dagegen Const. II. 2, § 5. Vgl. D. I. R. § 13 (7). Die (überflüssige) Beifügung civium ist zu erklären: welche dann den Bürgern zufallen, und nicht als „Bürgerlehen“.
14 DIE URKUNDE B. im, doch pehelt er daz vierteil- der kost czu sinem stollen, der den stollen hat angevarn.b) VII. § 21. Item ubicumque mons mensurandus fuerit im- pediente laneo civium, quod ad minus IIIJa) laneuma) optinere non poterit, predicta mensura novi montis in metis lanei civium sumat inicium et sic mensuram debitam optinebit VII laneorum; postea domino regi duo, juratis duo mensurentur. § 22. Si autem intraa) duos montes mensuratos novus mons inveniatur et debitam mensuram optinere possit, scilicet omnium lancorum, tunc mensu- retur; et si habita mensura aliquid superfuerit, scilicet duobus laneis civium,b) quod dici- tur oberschar, ad usus cedat civium. VII. § 21. Oba) man einen perch mezet,b) daz er der purger lehen hindert, wie man danne tun schol.a) Swo man einen perch mezen schol, daz ese) der purger lehen hindert, daz er ezu dem ministen vierthalp lehen nicht mag gehaben, die vor genant maze schol man anheben ezu ende der purger lehen, und also pehelt er sin recht maze der sibend) lehen; darnach meze man dem kunege czwei lehen unde) den purgern czwei.e) § 22. Ob ein niwer perch funden wiert ezwischen czwen gemezen pergen und der maz nicht enhat.a) Undb) wiert ein niwer perch funden* czwischen ezwein ge- mezen pergen und erb) der rechten maze an allen lehenc) gehabend) mac, so schol man in mezen. Und als man gemizet, und wiert danne an der maze icht uber, als czwei purger lehen, daz heizet man ein uber- schare) und gehort di purger an. § 21. a) tres laneos et dimidium Jireček, Tomaschek. § 22. a) infra Jireček, Tomaschek. b) fehlt Tomaschek. § 20. b) angefachen L; ange- fangen E. § 21. a) die Rubrik fehlt L, E. b) nuzet Lindner. c) in E. d) selben L, E. e) fehlt E. § 22. a) Rubrik fehlt L, E. b) Ist das ein newer perg gefunden wirt zwischen 2 g. p. und L, E. c) nicht Zus. N, E. d) Corr. statt gegeben nach L, E. e) uberschacht L. § 21. Siehe U—A § 13. Abweichend D. I. R. § 13 (7) (s. die Be- merkung zu U—A); Const. II, 2, § 4; Spr. No. 7, 8, 9. § 22. Siehe U—A § 14. Dagegen Const. II. 2, § 5. Vgl. D. I. R. § 13 (7). Die (überflüssige) Beifügung civium ist zu erklären: welche dann den Bürgern zufallen, und nicht als „Bürgerlehen“.
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DIE URKUNDE B. VIIT. $ 23. Item si quis, ut dictum est supra, de consensu judicis, juratorum et porrectoris moncium stollonem | iniciaverit, et alter superveniens ante ipsuin extra debitam mensuram. IITI29 lanei9 per alin stollonem. vcl per quamcunque foveam prior metallum invenerit, datis testi- bus ct examinatis causis mensu- ram VII Janeornm prioroptincbit. IX. $ 24. De mensura angu- lari. Si circa aliquem. montem vel stollonem in ea parte, que dicitur hangundez aut ligundez, metallun inventum fuerit, do quo sit dubium, utrum infra mensuram VIT laneorum vel extra fuerit, et inter utrosque cultores suboriatur concertacio de illo metallo optinendo, eligi debent ИГ honesti viri, qui nec hiis nec illis in partibus cominu- $ 23. a) trium laneorum et dimidii Jiretek, Tomaschek. 15 VIII. $ 23. Ob man cinen stollen anhebt und cin ander fur in kumt durich cinen andern schacht.9 Swer cinen stollon an- hept, als da vor gesprochen ist, mit des richters? und der sehephen und der kamrer- meister? gunst. und daz cin ander fur in kumt nz dor rechten maze viert halbes Ichens durich einen andern stollen oder duriceh einen. andern /— schachit und desa ersten") ercze vindet, daz er peczeugen mac mit ver- suchten dingen, der erer pohalt, daz man 1m siben lelhien mezzen muez. IX. $24. Ob in einem stollen hangendes oder legundes ereze fundon wiert.9» Und ist in» keinem stollen oder porgo” an dem teil, daz da heizet hangendes oder hegendes, ereze, oder? ob cz funden wiert, da mon an czwifelt, weder ez uz der siben lehen maze & oder darinne, und peidenthalben cin griec under den geworkon ist, wer daz9? pehabene schol, so schol man 8 28. 8) Rubrik fehlt L, E. b) statt der Worte richters bis kamr. burger- meisters E, bergmeisters G. c) perg- meisters L. d) das L, E. 8 94. Abschnitt IX fehlt T. a) Rubrik fehlt E. b) das an keinem teile oder berg oder stollen 1. c) oder bis ez fehlt E. d) erez Zus. E. c) be- halden E. $ 93. Siehe U—A $ 15; Sch. B. В. (5), eingangs: mit des rates oder perckmaisters gunst, statt mit versuchten dingen: mit fürsichtigen d. $ 24. Siehe Sch. B. R. (5 statt uz der siben leheu maze: aus derselben I]. m., hinter f); und auch nicht tail mit habnn, statt urburer: grafnn. Vgl Spr. No. 73 (2). Const. I, 10. Zu den $$ 24—26 s. D. L R. $ 15 (1)
DIE URKUNDE B. VIIT. $ 23. Item si quis, ut dictum est supra, de consensu judicis, juratorum et porrectoris moncium stollonem | iniciaverit, et alter superveniens ante ipsuin extra debitam mensuram. IITI29 lanei9 per alin stollonem. vcl per quamcunque foveam prior metallum invenerit, datis testi- bus ct examinatis causis mensu- ram VII Janeornm prioroptincbit. IX. $ 24. De mensura angu- lari. Si circa aliquem. montem vel stollonem in ea parte, que dicitur hangundez aut ligundez, metallun inventum fuerit, do quo sit dubium, utrum infra mensuram VIT laneorum vel extra fuerit, et inter utrosque cultores suboriatur concertacio de illo metallo optinendo, eligi debent ИГ honesti viri, qui nec hiis nec illis in partibus cominu- $ 23. a) trium laneorum et dimidii Jiretek, Tomaschek. 15 VIII. $ 23. Ob man cinen stollen anhebt und cin ander fur in kumt durich cinen andern schacht.9 Swer cinen stollon an- hept, als da vor gesprochen ist, mit des richters? und der sehephen und der kamrer- meister? gunst. und daz cin ander fur in kumt nz dor rechten maze viert halbes Ichens durich einen andern stollen oder duriceh einen. andern /— schachit und desa ersten") ercze vindet, daz er peczeugen mac mit ver- suchten dingen, der erer pohalt, daz man 1m siben lelhien mezzen muez. IX. $24. Ob in einem stollen hangendes oder legundes ereze fundon wiert.9» Und ist in» keinem stollen oder porgo” an dem teil, daz da heizet hangendes oder hegendes, ereze, oder? ob cz funden wiert, da mon an czwifelt, weder ez uz der siben lehen maze & oder darinne, und peidenthalben cin griec under den geworkon ist, wer daz9? pehabene schol, so schol man 8 28. 8) Rubrik fehlt L, E. b) statt der Worte richters bis kamr. burger- meisters E, bergmeisters G. c) perg- meisters L. d) das L, E. 8 94. Abschnitt IX fehlt T. a) Rubrik fehlt E. b) das an keinem teile oder berg oder stollen 1. c) oder bis ez fehlt E. d) erez Zus. E. c) be- halden E. $ 93. Siehe U—A $ 15; Sch. B. В. (5), eingangs: mit des rates oder perckmaisters gunst, statt mit versuchten dingen: mit fürsichtigen d. $ 24. Siehe Sch. B. R. (5 statt uz der siben leheu maze: aus derselben I]. m., hinter f); und auch nicht tail mit habnn, statt urburer: grafnn. Vgl Spr. No. 73 (2). Const. I, 10. Zu den $$ 24—26 s. D. L R. $ 15 (1)
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16 DIE URKUNDE B. nicent, et quartus ex parte darczu chiesen drie frume man. urburarioruma); et hii Illl in die" ir entweder an keinem teile angehorent,f) und den vier- cespide superius mensuram angu- larem deferant et iusteb) discer- den darczu von der urburer nant, si litem subortam discutere teil,g) daz die vier man oben an possint. § 25. Quod si fieri dem rasen ein winkelmaz nemen und recht pesen, ob man den non poterit, oportebit, quod krieg ewischen in muge ezu circa profundius illi duo meatus a) contiguentur per furen.h) § 25. Mac des danne anfractum; et illo anfractu per also nicht geschen, so muz man- dictos IIII electos monsura tra- die ezwene genge czusamen varn hatur angularis, et secundum mit einem durichslage, und eorum judicium illorum culto- schullen di vorgenanten vier rum concertaciob) terminetur.b) man, die dar ezu gekorna) sint, a) averb) ein winchelmaze eziehen, § 26. Medio autem tempore tam novi metalli inventores quam und swie si ez danne perichtent, alii pro metallo laborent, quod also schol ez stete peleiben. tamen reservari debet sub custo- § 26. Jdoch die daz ercze funden dia, ut,a) quibuseumque jure per habent und diea) gegen in sepe dictos electos adjudicatum arbeitent unda) nach dem ercze, fuerit, illi optineant lite qua- sullen di weil vaste peident- libet posttergata. halbenb) nach dem ercze werben c) und heizend ez mit der huete pehaltend); swem ez danne pe- scheiden wiert von den vor- genanten vier mannen, di schullen ez pehalten, daz da ſurpaz koin krieg darczue) werde. § 24. a) urbariorum Sternberg, Jireček, Tomaschek. b) justa Jireček. § 25. a) montes Tomaschek, b) con- certaciones terminentur Sternberg. § 26. a) et Tomaschek. § 24. f) die keinem teile zu- gehoren E. g) wegen E. h) ver- richten E. § 25. a) gehoren E. b) die Hand- schrift fügt dahinter ein: man schol. E wie Text. § 26. a) jene, die do engegen ar- beiten auch E. b) auch E. c) arbeiten E. d) heizzen bis pehalten fehlt E. e) darus E. § 25. Siehe Sch. B. R. (5), hinter durichslage: und in dem durchslag. Vgl. die Note zu § 24. § 26. Siehe Sch. B. R. (5), hinter werben: und was do gehaun wirt on baiden tailen, das sol pleibnn lignn ezu dem rechttnn in verpott, und wem u. s. W. Vgl. die Note zu § 24.
16 DIE URKUNDE B. nicent, et quartus ex parte darczu chiesen drie frume man. urburarioruma); et hii Illl in die" ir entweder an keinem teile angehorent,f) und den vier- cespide superius mensuram angu- larem deferant et iusteb) discer- den darczu von der urburer nant, si litem subortam discutere teil,g) daz die vier man oben an possint. § 25. Quod si fieri dem rasen ein winkelmaz nemen und recht pesen, ob man den non poterit, oportebit, quod krieg ewischen in muge ezu circa profundius illi duo meatus a) contiguentur per furen.h) § 25. Mac des danne anfractum; et illo anfractu per also nicht geschen, so muz man- dictos IIII electos monsura tra- die ezwene genge czusamen varn hatur angularis, et secundum mit einem durichslage, und eorum judicium illorum culto- schullen di vorgenanten vier rum concertaciob) terminetur.b) man, die dar ezu gekorna) sint, a) averb) ein winchelmaze eziehen, § 26. Medio autem tempore tam novi metalli inventores quam und swie si ez danne perichtent, alii pro metallo laborent, quod also schol ez stete peleiben. tamen reservari debet sub custo- § 26. Jdoch die daz ercze funden dia, ut,a) quibuseumque jure per habent und diea) gegen in sepe dictos electos adjudicatum arbeitent unda) nach dem ercze, fuerit, illi optineant lite qua- sullen di weil vaste peident- libet posttergata. halbenb) nach dem ercze werben c) und heizend ez mit der huete pehaltend); swem ez danne pe- scheiden wiert von den vor- genanten vier mannen, di schullen ez pehalten, daz da ſurpaz koin krieg darczue) werde. § 24. a) urbariorum Sternberg, Jireček, Tomaschek. b) justa Jireček. § 25. a) montes Tomaschek, b) con- certaciones terminentur Sternberg. § 26. a) et Tomaschek. § 24. f) die keinem teile zu- gehoren E. g) wegen E. h) ver- richten E. § 25. a) gehoren E. b) die Hand- schrift fügt dahinter ein: man schol. E wie Text. § 26. a) jene, die do engegen ar- beiten auch E. b) auch E. c) arbeiten E. d) heizzen bis pehalten fehlt E. e) darus E. § 25. Siehe Sch. B. R. (5), hinter durichslage: und in dem durchslag. Vgl. die Note zu § 24. § 26. Siehe Sch. B. R. (5), hinter werben: und was do gehaun wirt on baiden tailen, das sol pleibnn lignn ezu dem rechttnn in verpott, und wem u. s. W. Vgl. die Note zu § 24.
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DIE URKUNDE BD. Х. $ 27. Item civitatis Igla- viensis jus exstat, ut quiequid in montibus circumquaque con- tigerit, ludex montis 1m causis parvis iudicare habet. 828. & Autem quisquam volneratus fuerit vel. interfectus, judex montis gladiis aut cultelhs — tantum aecoptis alias omnes causas civi- tati resignabit. judicandas, XI. 8 2). Item quiequid 1urati montis iuramentis suis iudici et iuratis civitatis [|confinn |averint,2 cfficaciam optinebit. XII. $ 30. Item urboravii in aliquo stollone hereditario sine consensu ei scitu cultorum ma- gistrun. montis non instaurent. § 29. a) Das Wort steht an einer durch die Seidenschnur der Urkunde durchbrochenen Stelle, sodass nur die Endsilben avint zu lesen sind. Der Iglaner Chronist Marzy, 1722 — 1801, substituirte presentaverint. So auch Sternberg; Tomaschek liest wie oben. Jirécek ebenso, fügt aber iu () die Lesung Marzys bei. 17 X. $ 27. Daz» der richter di kleine sache richten schol uf dem perge.# Der? stat recht von der Ygla stet also:? swaz uber alle perge9 geschiecht, daz schol der richter® von den pergen nur di kleine sache richten. 8 28. Wiert aver einer wunt oder crslagen. der richter von den pergen nimpt wol mezer und swert; dic groze pucze ge- horet dem® richter an von der stat. XI.829. Swaz ouch die gc- sworn perchlutc mit iren eiden irem richter9 von der stat ge- antwurtent? und den gesworn,9 daz hat kraft und stetikeit. XII. 830. So» mugen auch die nrbarer? — keinen? perch- meister geseczen an9 Keinen erbestollen® an der gewerken willen unde gunst ? $ 27. a) Der stadt recht von der Ygla. L. Von den bergrichtern E. b) Der Eingang fehlt E. c) gebühr G(D. d) L überspringt eine Zeile von hier bis richter in $ 28. $ 28. a) an den richter und die stat. E. 8 29. a) und dem richter L. E. b) und besagen Zus. E. c) von der stat Zus. E. 8 30. a) Weder urberer noch nimand anders mogen E. b) den gruben noch den stollen E. c) an bis erbst. fehlt E. d) die do gruben oder stollen bawen. Zus. E. $ 28. Abweichend Const. I. 7. $ 20: Spr. No. 106 (9). 8 80. Siehe D. I R. $ 11 n. 13 (9), ‘Const. 1,7, 82, IL, 4, 819; Spr No. 11 (2). Zycha, Bohm, Bergrecht II. 2 <-
DIE URKUNDE BD. Х. $ 27. Item civitatis Igla- viensis jus exstat, ut quiequid in montibus circumquaque con- tigerit, ludex montis 1m causis parvis iudicare habet. 828. & Autem quisquam volneratus fuerit vel. interfectus, judex montis gladiis aut cultelhs — tantum aecoptis alias omnes causas civi- tati resignabit. judicandas, XI. 8 2). Item quiequid 1urati montis iuramentis suis iudici et iuratis civitatis [|confinn |averint,2 cfficaciam optinebit. XII. $ 30. Item urboravii in aliquo stollone hereditario sine consensu ei scitu cultorum ma- gistrun. montis non instaurent. § 29. a) Das Wort steht an einer durch die Seidenschnur der Urkunde durchbrochenen Stelle, sodass nur die Endsilben avint zu lesen sind. Der Iglaner Chronist Marzy, 1722 — 1801, substituirte presentaverint. So auch Sternberg; Tomaschek liest wie oben. Jirécek ebenso, fügt aber iu () die Lesung Marzys bei. 17 X. $ 27. Daz» der richter di kleine sache richten schol uf dem perge.# Der? stat recht von der Ygla stet also:? swaz uber alle perge9 geschiecht, daz schol der richter® von den pergen nur di kleine sache richten. 8 28. Wiert aver einer wunt oder crslagen. der richter von den pergen nimpt wol mezer und swert; dic groze pucze ge- horet dem® richter an von der stat. XI.829. Swaz ouch die gc- sworn perchlutc mit iren eiden irem richter9 von der stat ge- antwurtent? und den gesworn,9 daz hat kraft und stetikeit. XII. 830. So» mugen auch die nrbarer? — keinen? perch- meister geseczen an9 Keinen erbestollen® an der gewerken willen unde gunst ? $ 27. a) Der stadt recht von der Ygla. L. Von den bergrichtern E. b) Der Eingang fehlt E. c) gebühr G(D. d) L überspringt eine Zeile von hier bis richter in $ 28. $ 28. a) an den richter und die stat. E. 8 29. a) und dem richter L. E. b) und besagen Zus. E. c) von der stat Zus. E. 8 30. a) Weder urberer noch nimand anders mogen E. b) den gruben noch den stollen E. c) an bis erbst. fehlt E. d) die do gruben oder stollen bawen. Zus. E. $ 28. Abweichend Const. I. 7. $ 20: Spr. No. 106 (9). 8 80. Siehe D. I R. $ 11 n. 13 (9), ‘Const. 1,7, 82, IL, 4, 819; Spr No. 11 (2). Zycha, Bohm, Bergrecht II. 2 <-
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18 DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. II. Das deutsche Iglauer Bergrecht. 1. Redaction. Abschriften : Perg. Handschr. des Rathsarchivs zu Freiberg „Iglauisch und freybergisch berg- recht“, fol. XIV ff, sacc. XIV (I-F); vgl. weiter oben S. XX. Drucke: siche oben S.XXIX ff unter 1, 2, 3, 4, 8. Original-Ausfertigung Ia. Pergamentblatt im Stadtarchiv zu Iglau, anfangs sacc. XIV. Abschriften: Cod. L. fol. IV ff, 1504; Cod. G. fol. XLIff, saec. XVI. Modificirte Fassung Ib, Abschrift: Cod. Z. fol. CXIff, Ende Saec. XV. Drucke: siehe oben S. XXX ff. unter 5, 6, 7 u. 9. Abschriften: Cod. B. fol. 1 ff, sacc. XIV (Grundlage des unten folgenden Textes); Cod. M. fol. CCILIff, sacc. XIV; Bruchstücke in Cod. E, anfangs sacc. XV u. Cod. F, 1500. 2. Redaction. 3. Redaction. 1. Redaction. Die Abweichungen der 2. und 3. Redaction werden in den Noten mit II und III bezeichnet. Dis sin di bergrecht, di von allir erst, do bergwerck funden wart in Behemen unde in Merhern, von den burgern von der Ygla unde von den eldesten bergluten bestetiget unde beschriben sin unde vorsigilt mit der stad unde der burger ingesegil, eim iczlichen bergmanne czu vorlisen unde zeu ge- winnen. Eingang. Fehlt IIIB; IIIM: Daz sint di recht der bercleute und perge, di von erste funden sint von wisin leuten in Pehem und in Merhern, von purgern czu der Igla und von den perkleuten u s. w.
18 DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. II. Das deutsche Iglauer Bergrecht. 1. Redaction. Abschriften : Perg. Handschr. des Rathsarchivs zu Freiberg „Iglauisch und freybergisch berg- recht“, fol. XIV ff, sacc. XIV (I-F); vgl. weiter oben S. XX. Drucke: siche oben S.XXIX ff unter 1, 2, 3, 4, 8. Original-Ausfertigung Ia. Pergamentblatt im Stadtarchiv zu Iglau, anfangs sacc. XIV. Abschriften: Cod. L. fol. IV ff, 1504; Cod. G. fol. XLIff, saec. XVI. Modificirte Fassung Ib, Abschrift: Cod. Z. fol. CXIff, Ende Saec. XV. Drucke: siehe oben S. XXX ff. unter 5, 6, 7 u. 9. Abschriften: Cod. B. fol. 1 ff, sacc. XIV (Grundlage des unten folgenden Textes); Cod. M. fol. CCILIff, sacc. XIV; Bruchstücke in Cod. E, anfangs sacc. XV u. Cod. F, 1500. 2. Redaction. 3. Redaction. 1. Redaction. Die Abweichungen der 2. und 3. Redaction werden in den Noten mit II und III bezeichnet. Dis sin di bergrecht, di von allir erst, do bergwerck funden wart in Behemen unde in Merhern, von den burgern von der Ygla unde von den eldesten bergluten bestetiget unde beschriben sin unde vorsigilt mit der stad unde der burger ingesegil, eim iczlichen bergmanne czu vorlisen unde zeu ge- winnen. Eingang. Fehlt IIIB; IIIM: Daz sint di recht der bercleute und perge, di von erste funden sint von wisin leuten in Pehem und in Merhern, von purgern czu der Igla und von den perkleuten u s. w.
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DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. 19 § 1. Das erste ist das: Wemea) des koniges gewaldiger lihera) mit rate der burger unde der gesworen von derb) Yglab) ichtc) vorlihet°) unde bestetiget underd sinem ingesegil unde un- dir dem ingesegil der stad von der Ygla beschribet,d) dase) das craft sulle habene) also bescheidenlichen, das an irem geschefte des koniges nucz unde des gebirges furderunge offinbar irschinen moge. § 2. Vona) czweierlei stollen, domit man berg buet. a) Inb) eim iczlichen gebirgec) mit namen nicht mer stollen beschriben sin wenne ezweier hande. Der eine heisset ein such- stolle, der andir ein erbehaftigd) stolle. § 3. Vona) des suchstollen recht.a) (1.) Der suchstolle hat das recht. Wenneb) der urbarer adir sin gewaldiger liher€) mit den schepphin von der stad, ir sin ezwened adir mer, wo di schen, das ein wasserigise) felt lit,e) deme not ist, das man einen suchstollen dorczuf) fare, § 1. a) II La u. III*): wem der leiher, der den gewalt hat von den urbarern ; Ib wie oben, statt liher : urborer. b) II Ib wie oben ; La der stat zu der Igla oder von des chuniges stat, die zunehest dem perchwerg ligt ; G, L: von der stat, die zunechst dem bergwerch leit und des kunigs ist; III: stat czu der Igla, di des kuniges ist B; E, F wie G, L. c) III : mit recht wird vorlihen. d) 11: unter der purger insigel und beschreibet Ia. under s. i. u. der der stat beschreibet Ib; III: und beschriben under der purger ingesigel. e) III : das sol haben craft und. § 2. Eigene Fassung dieses § in E, F: Von den stollen. Man sal wissen daś dreierlei stollen sein; der eine heist ein erbstolle, der ander ein such- stolle, das dritte sein stollen in der gruben. a) Das sind die recht von den suchstollen und erbestollen Ib. III: Von stollenlehen. Die obige Rubrik wird zum Text gezogen. b) fehlt II; III : Es seint czweier hande stollen, domit man das perkwerk pawet und; ebenso L. c) das bergung haisset Zus. Ib. d) II Ia erbhafter; III. erbestolle. § 3. Fehlt E. F. a) fehlt III u. Ib. b) II, III: Wo. c) ist Zus. III. d) oder drei Zus. III. e) I1I: wasser veilt leit. f) oder darein Zus. III. § 1. Vgl. unten § 18. Siche U-A u. U-B § 1; Sch. B. R. (2). Vgl. auch F. B. R. B§ 2. § 2. Siehe F. B. R.-B. § 5; vgl. Const. II, 4, § 1. § 3. (1) Siehe U-A § 6; U-B § 13; Const. II, 5, § 1, 2; F. B. R.-B. 8 6. — (2) Siehe Const. II, 5, § 3: F. B. R.-B. a. a. O. *) Bei inhaltlich gleich lautenden Stellen wird stets nach der ältesten Quelle citiert. 2*
DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. 19 § 1. Das erste ist das: Wemea) des koniges gewaldiger lihera) mit rate der burger unde der gesworen von derb) Yglab) ichtc) vorlihet°) unde bestetiget underd sinem ingesegil unde un- dir dem ingesegil der stad von der Ygla beschribet,d) dase) das craft sulle habene) also bescheidenlichen, das an irem geschefte des koniges nucz unde des gebirges furderunge offinbar irschinen moge. § 2. Vona) czweierlei stollen, domit man berg buet. a) Inb) eim iczlichen gebirgec) mit namen nicht mer stollen beschriben sin wenne ezweier hande. Der eine heisset ein such- stolle, der andir ein erbehaftigd) stolle. § 3. Vona) des suchstollen recht.a) (1.) Der suchstolle hat das recht. Wenneb) der urbarer adir sin gewaldiger liher€) mit den schepphin von der stad, ir sin ezwened adir mer, wo di schen, das ein wasserigise) felt lit,e) deme not ist, das man einen suchstollen dorczuf) fare, § 1. a) II La u. III*): wem der leiher, der den gewalt hat von den urbarern ; Ib wie oben, statt liher : urborer. b) II Ib wie oben ; La der stat zu der Igla oder von des chuniges stat, die zunehest dem perchwerg ligt ; G, L: von der stat, die zunechst dem bergwerch leit und des kunigs ist; III: stat czu der Igla, di des kuniges ist B; E, F wie G, L. c) III : mit recht wird vorlihen. d) 11: unter der purger insigel und beschreibet Ia. under s. i. u. der der stat beschreibet Ib; III: und beschriben under der purger ingesigel. e) III : das sol haben craft und. § 2. Eigene Fassung dieses § in E, F: Von den stollen. Man sal wissen daś dreierlei stollen sein; der eine heist ein erbstolle, der ander ein such- stolle, das dritte sein stollen in der gruben. a) Das sind die recht von den suchstollen und erbestollen Ib. III: Von stollenlehen. Die obige Rubrik wird zum Text gezogen. b) fehlt II; III : Es seint czweier hande stollen, domit man das perkwerk pawet und; ebenso L. c) das bergung haisset Zus. Ib. d) II Ia erbhafter; III. erbestolle. § 3. Fehlt E. F. a) fehlt III u. Ib. b) II, III: Wo. c) ist Zus. III. d) oder drei Zus. III. e) I1I: wasser veilt leit. f) oder darein Zus. III. § 1. Vgl. unten § 18. Siche U-A u. U-B § 1; Sch. B. R. (2). Vgl. auch F. B. R. B§ 2. § 2. Siehe F. B. R.-B. § 5; vgl. Const. II, 4, § 1. § 3. (1) Siehe U-A § 6; U-B § 13; Const. II, 5, § 1, 2; F. B. R.-B. 8 6. — (2) Siehe Const. II, 5, § 3: F. B. R.-B. a. a. O. *) Bei inhaltlich gleich lautenden Stellen wird stets nach der ältesten Quelle citiert. 2*
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20 DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT weme man den lihet, der hat das recht, wo er sine wassirseige annimmet, das vor im noch hinder im nimant bi virdehalbem lehen insicczet. (2.) Fert er abir sineng) stolleng) also verre, das er in brenget an di stat, das er bewisen mag, das er sebin lochterh) treuget einsi) lehens tiff, alles, das er denne vorfaren hat in siner wassirseige, darink) salk) noch enmag nimant siczen !€ an sinen willen. Wo er der tuffe nicht enhat, also vor ge- sprochen ist, do ist irleublich us virdehalben lehen eim iezlichen manne ezu buwen. § 4. Desa) erbstollen recht.a) (1) Wer do spricht, das im ein erbehaftig stolle geleginb) si, apc) is sin not were,c) der sal bewisen mit siner hantfesten, was im dorczu veritend) adir gegeben si. (2) Wo er denne sinen stollen hat angenommen, do hat er das recht, das nimant, wo der rase unezubrochene) ist,e) ezwischen sinem stollen unde der marscheide insicezen mag adir thar mit rechte an sinen willen. (3) Brenget er abir sinen stollen an die stat,f das er treuget anderhalbes lehens tiff adir ezu dem minsten ezehen lochter,ff) so heisset isg) von rechte ein erbhaftig stolle. Alle die sebin lehen, di denneh) in der marscheide legin, is sin vir gemessene bergei) ader minner, di namhaftig sin, adirk) was bruch ist, das in siner marscheide lit,kk) wer dorinne erbeitet boben1) dem wassir, der mus das thun mit willen des stollenm) unden) siner°) gewereken. (4) Di wile abir der stolle nicht g) II: in; III fehlt. h) II la u. III: truckent oder Zus. i) oder ander- halb (auf einer Rasur) B; und eins M. k) II u. III: do enschol. 1) II u. III: einsiczen. § 4. a) II: Diez sint erbhafter stollen recht Ia; Von dem erbehaften stolln Ib; III: Von den rechten erbhaftigen stollen. b) II Ia: verlichen oder gelihen ; III : vorlihen. c) II : ob sein not wirt ; III: ob sein not geschet. d) steht berethen ; II wie oben ; III: gelihen. e) II Ia: unzubrochen und gancz ist; IlI : czuprochen ist und gancz B, M. f) fart Ib. fi) das er treuget zweier lehen tieff und das heisset vierzehen lachtern Ib. g) III: her. h) III: da. ij mer Zus. II n. III. k) II u. III: und. kk) is sin bis lit fehlt Ib. 1) II: obe; III: pei neben B, oben M, E, F. m) III: meister Zus. n) oder E. o) der B. § 4. Siehe F.B. R. — B § 8. (1) Vgl. Const. II, 4, § 12. (2) Siehe Const. II, 4, § 13. (3) Siehe Const. II, 4, § 14, vgl. den abweichenden Spr. No. 71 (2). (4) Const. II, 4, § 15.
20 DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT weme man den lihet, der hat das recht, wo er sine wassirseige annimmet, das vor im noch hinder im nimant bi virdehalbem lehen insicczet. (2.) Fert er abir sineng) stolleng) also verre, das er in brenget an di stat, das er bewisen mag, das er sebin lochterh) treuget einsi) lehens tiff, alles, das er denne vorfaren hat in siner wassirseige, darink) salk) noch enmag nimant siczen !€ an sinen willen. Wo er der tuffe nicht enhat, also vor ge- sprochen ist, do ist irleublich us virdehalben lehen eim iezlichen manne ezu buwen. § 4. Desa) erbstollen recht.a) (1) Wer do spricht, das im ein erbehaftig stolle geleginb) si, apc) is sin not were,c) der sal bewisen mit siner hantfesten, was im dorczu veritend) adir gegeben si. (2) Wo er denne sinen stollen hat angenommen, do hat er das recht, das nimant, wo der rase unezubrochene) ist,e) ezwischen sinem stollen unde der marscheide insicezen mag adir thar mit rechte an sinen willen. (3) Brenget er abir sinen stollen an die stat,f das er treuget anderhalbes lehens tiff adir ezu dem minsten ezehen lochter,ff) so heisset isg) von rechte ein erbhaftig stolle. Alle die sebin lehen, di denneh) in der marscheide legin, is sin vir gemessene bergei) ader minner, di namhaftig sin, adirk) was bruch ist, das in siner marscheide lit,kk) wer dorinne erbeitet boben1) dem wassir, der mus das thun mit willen des stollenm) unden) siner°) gewereken. (4) Di wile abir der stolle nicht g) II: in; III fehlt. h) II la u. III: truckent oder Zus. i) oder ander- halb (auf einer Rasur) B; und eins M. k) II u. III: do enschol. 1) II u. III: einsiczen. § 4. a) II: Diez sint erbhafter stollen recht Ia; Von dem erbehaften stolln Ib; III: Von den rechten erbhaftigen stollen. b) II Ia: verlichen oder gelihen ; III : vorlihen. c) II : ob sein not wirt ; III: ob sein not geschet. d) steht berethen ; II wie oben ; III: gelihen. e) II Ia: unzubrochen und gancz ist; IlI : czuprochen ist und gancz B, M. f) fart Ib. fi) das er treuget zweier lehen tieff und das heisset vierzehen lachtern Ib. g) III: her. h) III: da. ij mer Zus. II n. III. k) II u. III: und. kk) is sin bis lit fehlt Ib. 1) II: obe; III: pei neben B, oben M, E, F. m) III: meister Zus. n) oder E. o) der B. § 4. Siehe F.B. R. — B § 8. (1) Vgl. Const. II, 4, § 12. (2) Siehe Const. II, 4, § 13. (3) Siehe Const. II, 4, § 14, vgl. den abweichenden Spr. No. 71 (2). (4) Const. II, 4, § 15.
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DAS DEUTSCHE IGLIUER BERGRECHT. 21 treuget,p) also vor gesprochen ist, di wile erbeitet ein iezlich man wol also, das er di berge" unde di bruche icht risse,")r) di dem stollen beschribens) sin.s) § 5. Dasa) andir recht der erbestollen.a) (1) Dasb) ist auch erbestollen recht.b) Kummet er mit siner wassirseigec) an di genged) der berge, die) do vor benant sin,e) findet er ercz, alleine das dochô in einem frihen si, man missetg) keineh) berge.1) Findet er abir erez an gengen, di vor unvorschroten unde unvorhawen sin, man misset im einen berg, also das er di sebini) lehen beheldet in dem rechten, unde er sinen stollen hat. Andirii) lehen, si sin des* koniges adir der herren adir der burger,k) gefallen deme, der recht dorczu hat, also bescheidenlich: den urbarenb koniges lehen, denm) herren ir lehen,m) den burgern ir lehen. (2)n) Unde ein iezlicher stolle beheldet das recht, das ein gemessen berg hat°) uff sin hangendes und uff sin legendes: uff sin hangendes virdehalpp) lehen und uf sin legindes eins.") § 6. Von den rechten der burgerlehen undeà) dem erbestollen.a) (1) Burgerlehen, di in desenb) bergenb) legen, dic) vor benant sin,c) habin das recht, wo der rase czubrochen ist, das si sich nichtd) vorlegine) mögen. Ist") is abir, das di schepphin p) III: entreuget oder truckent. IIl: pruche icht (nicht F) czu preche und czu reisse. r) II: reize Ia; nicht einreisse Ib. s) III: czu geschriben sint und czu gehorent. § 5. a) II: Daz ander (Ib. Zus. stolln) recht; III: Das ist das ander recht erbehaftiger stollen. b) fehlt III. c) mit seinem wasser und wasser saiphen (!) F. d) gehenge B. e) II Ia u. III: di im beschriben sint. f) nicht Zus. III B. u. M. g) im Zus. III. h) II Ia u. III: kainen perch. i) selben E, F, L. ii) an drei Ib. k) In II u. III gehen die Bürger den Herren vor. Statt herren: hauer (!) L. 1) II u. III: urbarern; vorbauern (!) G, L. m) II: und herren lehen, was Tomaschek S. 12 emendiert: und den herren ir] lehen, ob mit Recht? vgl. Const. II, 2, § 16. Die weiter folgenden Worte: den — lehen fehlen bei Friedr. A. Schmid S. 193. n) Ib neuer Absatz: Das dritte recht. o) III: beheldet. p) vier Ib. q) ein halb F. § 6. a) II Ia: in erbhaftigen stollen; Ib: Das vierde recht; III: in erbstollen. b) II Ia u. III: den pergen des stollen. c) fehlt II Ia, III. d) III: mit nichte. e) II u. III: verligen. f) Ist aber, das sie haben ver- § 5. Siehe F. B. R. — B § 9. (1) Siehe Const. I1, 4, §§ 16, 17. (2) Siehe Const. II, 2, § 1; vgl. U — A u. B § 2. § 6. Vgl. F. B. R. —B § 27. (1) Vgl. hiegegen Const. II, 3, § 9.
DAS DEUTSCHE IGLIUER BERGRECHT. 21 treuget,p) also vor gesprochen ist, di wile erbeitet ein iezlich man wol also, das er di berge" unde di bruche icht risse,")r) di dem stollen beschribens) sin.s) § 5. Dasa) andir recht der erbestollen.a) (1) Dasb) ist auch erbestollen recht.b) Kummet er mit siner wassirseigec) an di genged) der berge, die) do vor benant sin,e) findet er ercz, alleine das dochô in einem frihen si, man missetg) keineh) berge.1) Findet er abir erez an gengen, di vor unvorschroten unde unvorhawen sin, man misset im einen berg, also das er di sebini) lehen beheldet in dem rechten, unde er sinen stollen hat. Andirii) lehen, si sin des* koniges adir der herren adir der burger,k) gefallen deme, der recht dorczu hat, also bescheidenlich: den urbarenb koniges lehen, denm) herren ir lehen,m) den burgern ir lehen. (2)n) Unde ein iezlicher stolle beheldet das recht, das ein gemessen berg hat°) uff sin hangendes und uff sin legendes: uff sin hangendes virdehalpp) lehen und uf sin legindes eins.") § 6. Von den rechten der burgerlehen undeà) dem erbestollen.a) (1) Burgerlehen, di in desenb) bergenb) legen, dic) vor benant sin,c) habin das recht, wo der rase czubrochen ist, das si sich nichtd) vorlegine) mögen. Ist") is abir, das di schepphin p) III: entreuget oder truckent. IIl: pruche icht (nicht F) czu preche und czu reisse. r) II: reize Ia; nicht einreisse Ib. s) III: czu geschriben sint und czu gehorent. § 5. a) II: Daz ander (Ib. Zus. stolln) recht; III: Das ist das ander recht erbehaftiger stollen. b) fehlt III. c) mit seinem wasser und wasser saiphen (!) F. d) gehenge B. e) II Ia u. III: di im beschriben sint. f) nicht Zus. III B. u. M. g) im Zus. III. h) II Ia u. III: kainen perch. i) selben E, F, L. ii) an drei Ib. k) In II u. III gehen die Bürger den Herren vor. Statt herren: hauer (!) L. 1) II u. III: urbarern; vorbauern (!) G, L. m) II: und herren lehen, was Tomaschek S. 12 emendiert: und den herren ir] lehen, ob mit Recht? vgl. Const. II, 2, § 16. Die weiter folgenden Worte: den — lehen fehlen bei Friedr. A. Schmid S. 193. n) Ib neuer Absatz: Das dritte recht. o) III: beheldet. p) vier Ib. q) ein halb F. § 6. a) II Ia: in erbhaftigen stollen; Ib: Das vierde recht; III: in erbstollen. b) II Ia u. III: den pergen des stollen. c) fehlt II Ia, III. d) III: mit nichte. e) II u. III: verligen. f) Ist aber, das sie haben ver- § 5. Siehe F. B. R. — B § 9. (1) Siehe Const. I1, 4, §§ 16, 17. (2) Siehe Const. II, 2, § 1; vgl. U — A u. B § 2. § 6. Vgl. F. B. R. —B § 27. (1) Vgl. hiegegen Const. II, 3, § 9.
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22 DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. unvorsprochenlich ire lehen vorhantfesten ezu dem stollen," so beheldet sig) der stolle. (2) Ist abir das imant derh) berge, di i) benant sin,i) do keinenh) bestellen wil, so sullen die burger irek) lehen dobi bestellen, ap si isl) nicht vorlehen haben, also das si wassirm) halden neben jenen.") Kummet do keineo) clage obir,p) das si di nehsten lehen trenken" mit irem wassir, do sal man hen senden gesworne lute, di das besehn. Welich") lehen di be- sagen, das sis) di andern trencken, dir)s) sal man ezu den") andern eigen in drien tagen, di*u) heissen") driv lange schicht. Also gewinnet ein gemessen berg den andern, einw) koniges lehen ein burgerlehen, ein burgerlehen ein herrenlehenw) und dasselbe wedirumme. § 7. Das dritte recht einsa) erbestollen.a) (1) Erbstollenb) habin das recht. Kummet derselbec) and) ein burgerlehen, das do buwehaftig ist unde nicht geerbite) ezu dem stollen, das burgerlehen magf) im nicht geweren, er fertg) dorin unde dodurch also bescheidenlich: wenne er kummet inh) das burgerlehen, alz der stolle dar ist komen uf der sale,i) mag er wol hauwen obir sich unde under sich also hoch,k) als er mit einer kraczezen1) gereichen mag;" nicht mer nuezezes nimpt er sprochen die lehen zu dem stollen und verhentfest E, F. g) iz I1, III. h) den berg des stollens E, F. i) II Ia u. III: des stollen. k) II, III: ir. 1) II: sein. m) das undir wasser E, F. n) II: jenem Ia; samt jen Ib. o) III: ein. p) si Zus. II u. III. q) III: austrenkent. r) III: Welches lehen das ander austrenket mit irme wasser, das. s) II: is das ander trenk, das. t) II Ia u. III: dem. u) II u. III: daz haizet. v) die E, F. w) III: ein kuniges lehen das ander, ein purgerlehen das ander, ein herrenlehen das ander B, M. ein kuniges lehen ein purgerlehen und ein herrenlehen das ander E, F (mit dem Zus. wess si sindt). § 7. a) II Ia erbhaftiger stollen; Ib Das funfte recht ; III : der erb- stollen. b) II: Erbhaft stollen; III: Erbehaftige stollen. c) II, III: der stolle. d) III: in. e) fehlt B; gearbet F; gearbeit G. f) erbeit Zus. III. g) II: var; III: vare. h) III: an. i) III Zus. und in der solen. k) fehlt B. 1) III: kraczen [gereichen mag, also das er der kraczen] helbe nicht § 6. (2) Siehe U—A § 8; U—B § 16; Const. II, 3, §8 7 u. 10. § 7. Siehe F. B. R. — B § 10. (1) Eingang gegen U — A § 9, U — B § 17; vgl. die Einschränkung in Spr. No. 76 (6); zur Fortsetzung siehe U—A §§ 10, 11; U —B §§ 18, 19. Uebereinstimmend Const. II. 4, §§ 20, 21.
22 DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. unvorsprochenlich ire lehen vorhantfesten ezu dem stollen," so beheldet sig) der stolle. (2) Ist abir das imant derh) berge, di i) benant sin,i) do keinenh) bestellen wil, so sullen die burger irek) lehen dobi bestellen, ap si isl) nicht vorlehen haben, also das si wassirm) halden neben jenen.") Kummet do keineo) clage obir,p) das si di nehsten lehen trenken" mit irem wassir, do sal man hen senden gesworne lute, di das besehn. Welich") lehen di be- sagen, das sis) di andern trencken, dir)s) sal man ezu den") andern eigen in drien tagen, di*u) heissen") driv lange schicht. Also gewinnet ein gemessen berg den andern, einw) koniges lehen ein burgerlehen, ein burgerlehen ein herrenlehenw) und dasselbe wedirumme. § 7. Das dritte recht einsa) erbestollen.a) (1) Erbstollenb) habin das recht. Kummet derselbec) and) ein burgerlehen, das do buwehaftig ist unde nicht geerbite) ezu dem stollen, das burgerlehen magf) im nicht geweren, er fertg) dorin unde dodurch also bescheidenlich: wenne er kummet inh) das burgerlehen, alz der stolle dar ist komen uf der sale,i) mag er wol hauwen obir sich unde under sich also hoch,k) als er mit einer kraczezen1) gereichen mag;" nicht mer nuezezes nimpt er sprochen die lehen zu dem stollen und verhentfest E, F. g) iz I1, III. h) den berg des stollens E, F. i) II Ia u. III: des stollen. k) II, III: ir. 1) II: sein. m) das undir wasser E, F. n) II: jenem Ia; samt jen Ib. o) III: ein. p) si Zus. II u. III. q) III: austrenkent. r) III: Welches lehen das ander austrenket mit irme wasser, das. s) II: is das ander trenk, das. t) II Ia u. III: dem. u) II u. III: daz haizet. v) die E, F. w) III: ein kuniges lehen das ander, ein purgerlehen das ander, ein herrenlehen das ander B, M. ein kuniges lehen ein purgerlehen und ein herrenlehen das ander E, F (mit dem Zus. wess si sindt). § 7. a) II Ia erbhaftiger stollen; Ib Das funfte recht ; III : der erb- stollen. b) II: Erbhaft stollen; III: Erbehaftige stollen. c) II, III: der stolle. d) III: in. e) fehlt B; gearbet F; gearbeit G. f) erbeit Zus. III. g) II: var; III: vare. h) III: an. i) III Zus. und in der solen. k) fehlt B. 1) III: kraczen [gereichen mag, also das er der kraczen] helbe nicht § 6. (2) Siehe U—A § 8; U—B § 16; Const. II, 3, §8 7 u. 10. § 7. Siehe F. B. R. — B § 10. (1) Eingang gegen U — A § 9, U — B § 17; vgl. die Einschränkung in Spr. No. 76 (6); zur Fortsetzung siehe U—A §§ 10, 11; U —B §§ 18, 19. Uebereinstimmend Const. II. 4, §§ 20, 21.
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DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. 23 do.m) (2) Unde di wile er in dem lehen ist. di wile sal dasn) lehenn) dem stollen das virde teil der°) kost gebin.p) Das kummet dovon. das er im wassir benimmet unde wint brenget. § 8. Das virde recht einsa) erbstollen.3) (1) Erbestollenb) habin das recht.b) Fert man mer stollen denne einen ezu eime gebirge. welchire) der allirtiefste ist,c) der beheldet sin recht unded) did) eigenschaft. (2) Unde also vil ge- messener berge legin in eins erbestollen marscheide,e) also mancho) sechezen hofesteteg) [beheldet der stolle].h) § 9. Das funfte.a) Wer erbestollenb) adir gemessene berge gewinnen wil, der sal si gebiten ezu bestellen drie virezen tage ezu kirchen unde czu strassen. Czuc) usgeendenc) sechs wochen sal der urbarer adir liherd) nemen ezwene schepphine) unde sal riten uf den stollen adir uf den berg. Findet er in nicht buhaftig, das er bewisen mag, er beseczt is mit den schepphin unde sal int) tedingeng) in des koniges gewalt unde mag in lihen unde geben mit rechte, weme er wil. lenger mache B (ergänzt nach) M, E. L; statt helbe: helm M. E. m) III: da von. n) III: er. o) czu B: von der E, F, G; in dem stollen virtell kost L. p) Stand hier ursprünglich noch ein Zusatz? Vgl. die zn (2) citierte Parallelstelle in F. B. R. — B. § 8. a) II la erbhafter stollen; Ib: Das sechste recht; III: erb- haftiger stollen. b) fehlt III. c) III : wer der ist, der aller tifste vert und ist. d) an der 1b. e) III. Und also vil, das ein gemesner perk leit an eines stollen marscheiden, der erbehaftig ist, B3; an statt in auch E, F. f) stunt Zus. III. g) haustete (!) G, L. h) Ergänzt nach II, III. § 9. a) II, Ia Zus. recht; Ib Das siebende recht; III: Zus. recht erbstollen. b) II: erbhaft stollen. c) III: Und ausgeund B; So ausgeen E. F, G. d) leiherre L. e) II1 Zus. oder drei. f) III Zus. czu hant mit urteil. g) dingen E, F. L. § 7: (2) Siehe U—A § 12; U— B § 20; Const. II, 4, § 22. § 8. Siehe F. B. R. —B § 11. (1) Siehe Const. 11, 4, § 23; vgl. die Citierung in Spr. No. 77 (3). (2) Siehe Const. II, 4, § 24; vgl. U—B § 9; Spr. No. 27, 28 (1). § 9. Siche U-A § 7; U—B § 14; Bezugnahme in Const. 11, 4, § 8
DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. 23 do.m) (2) Unde di wile er in dem lehen ist. di wile sal dasn) lehenn) dem stollen das virde teil der°) kost gebin.p) Das kummet dovon. das er im wassir benimmet unde wint brenget. § 8. Das virde recht einsa) erbstollen.3) (1) Erbestollenb) habin das recht.b) Fert man mer stollen denne einen ezu eime gebirge. welchire) der allirtiefste ist,c) der beheldet sin recht unded) did) eigenschaft. (2) Unde also vil ge- messener berge legin in eins erbestollen marscheide,e) also mancho) sechezen hofesteteg) [beheldet der stolle].h) § 9. Das funfte.a) Wer erbestollenb) adir gemessene berge gewinnen wil, der sal si gebiten ezu bestellen drie virezen tage ezu kirchen unde czu strassen. Czuc) usgeendenc) sechs wochen sal der urbarer adir liherd) nemen ezwene schepphine) unde sal riten uf den stollen adir uf den berg. Findet er in nicht buhaftig, das er bewisen mag, er beseczt is mit den schepphin unde sal int) tedingeng) in des koniges gewalt unde mag in lihen unde geben mit rechte, weme er wil. lenger mache B (ergänzt nach) M, E. L; statt helbe: helm M. E. m) III: da von. n) III: er. o) czu B: von der E, F, G; in dem stollen virtell kost L. p) Stand hier ursprünglich noch ein Zusatz? Vgl. die zn (2) citierte Parallelstelle in F. B. R. — B. § 8. a) II la erbhafter stollen; Ib: Das sechste recht; III: erb- haftiger stollen. b) fehlt III. c) III : wer der ist, der aller tifste vert und ist. d) an der 1b. e) III. Und also vil, das ein gemesner perk leit an eines stollen marscheiden, der erbehaftig ist, B3; an statt in auch E, F. f) stunt Zus. III. g) haustete (!) G, L. h) Ergänzt nach II, III. § 9. a) II, Ia Zus. recht; Ib Das siebende recht; III: Zus. recht erbstollen. b) II: erbhaft stollen. c) III: Und ausgeund B; So ausgeen E. F, G. d) leiherre L. e) II1 Zus. oder drei. f) III Zus. czu hant mit urteil. g) dingen E, F. L. § 7: (2) Siehe U—A § 12; U— B § 20; Const. II, 4, § 22. § 8. Siehe F. B. R. —B § 11. (1) Siehe Const. 11, 4, § 23; vgl. die Citierung in Spr. No. 77 (3). (2) Siehe Const. II, 4, § 24; vgl. U—B § 9; Spr. No. 27, 28 (1). § 9. Siche U-A § 7; U—B § 14; Bezugnahme in Const. 11, 4, § 8
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24 DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. § 10. Das sechste recht.a) Disb) ist auch erbstollen recht.b) Hebete) er sine wassirseige uff adir fertigetd) sine lichtlocherc) undee) hat in jare unde in tage- ein lochter an dem heupte des stollen gefaren, das erf) bewisen mag, nimant kan im ing) mit rechte angewinnen.h) § 11. Das sebinde recht.a) Kein urbarer aditb) liher hat die) gewalt, das erd) uff keinem erbehaftigene) stollene) adir uff keinen sebin lehin geseczen moge einen bergmeister adir einen smit adir einen stigerf) ang) der ge- wercken willen.g) § 12. Das achte recht.a) Dasb) ist auch erbestollen recht.b) Also verre, also ein man mit einem bogen geschissen mag, also verre beheldet ein berge) feldis, ) doruff di berglute ir fihe spisen.d) § 13. Das sint di recht, di den nufengerna) be- schrebenb) sint.b) (1) Newec) gengee) habin das recht, das man sid) emphifahen sal von nimande wenne alleine von dem liher.") Von rechte gibt § 10. a) erbstollen Zus. II Ia, III; Das achte recht Ib. b) fehlt III. c) III: Und heldet ein erbstolle sein wasserseige und vertigt nider (statt der letzten 3 Worte: auf und nider gevertiget M) und das her sein lichtloch recht saubert B, M; Ist das der, der den stollen bawet, sein wasserseige recht und bescheidenleichen ausfurt und sein lichtlachter (licht loecher F) zu recht sawert E., F. d) vertilget (!) Fried. A. Schmid. e) II: oder. f) mit zweien Zus. E g) II la seinen stollen; III: den st. h) abgewinnen Ia. § 11. a) II Ia Zus. erbstollen; Ib: Das neunde recht; III Zus. von den erbstollen. b) II u. I1I Zus. kain. c) II, III: den. d) III: si. e) II Ia, III: erbstollen. f) II Ib Zus. noch kein amptleut; III B. Zus. noch kein amptman. g) III: wider der gewerken wort, uber irn willen mit recht. § 12. a) in Ib kein Abschnitt; 111 Zus. der erbstollen. b) fehlt III. c) III: erbstolle veldes oder ein gemessener perk B, bergstolle veldes M. d) In Ib folgt: Das zehende recht = § 15 (3). § 13. a) II Ia newen gengen. b) III: ezu gehorent; Von den neu- fengen Ib. c) III: Neufenger. d) III: di lehen. e) II Ia u. III Zus. mag man des leihers nicht gehaben, von seiner eleichen chon mag man genge § 10. Siehe U—B § 15; Const. II, 4, §§ 6, 8. § 11. Siehe Const. II, 4, § 19; F. B. R. B § 13: keinen stiger, hutman adir smit noch keinen ammechman u. s. w.; vgl. U—B § 30. § 12. Siehe Const. II, 3, § 1; Spr. No. 28 (2); F. B. R. —B § 14: ein bergstolle adir ein gemessin berg. § 13. Hienach F. B. R.—B § 18. (1) Siebe Const. II, 1, §§ 5, 7;
24 DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. § 10. Das sechste recht.a) Disb) ist auch erbstollen recht.b) Hebete) er sine wassirseige uff adir fertigetd) sine lichtlocherc) undee) hat in jare unde in tage- ein lochter an dem heupte des stollen gefaren, das erf) bewisen mag, nimant kan im ing) mit rechte angewinnen.h) § 11. Das sebinde recht.a) Kein urbarer aditb) liher hat die) gewalt, das erd) uff keinem erbehaftigene) stollene) adir uff keinen sebin lehin geseczen moge einen bergmeister adir einen smit adir einen stigerf) ang) der ge- wercken willen.g) § 12. Das achte recht.a) Dasb) ist auch erbestollen recht.b) Also verre, also ein man mit einem bogen geschissen mag, also verre beheldet ein berge) feldis, ) doruff di berglute ir fihe spisen.d) § 13. Das sint di recht, di den nufengerna) be- schrebenb) sint.b) (1) Newec) gengee) habin das recht, das man sid) emphifahen sal von nimande wenne alleine von dem liher.") Von rechte gibt § 10. a) erbstollen Zus. II Ia, III; Das achte recht Ib. b) fehlt III. c) III: Und heldet ein erbstolle sein wasserseige und vertigt nider (statt der letzten 3 Worte: auf und nider gevertiget M) und das her sein lichtloch recht saubert B, M; Ist das der, der den stollen bawet, sein wasserseige recht und bescheidenleichen ausfurt und sein lichtlachter (licht loecher F) zu recht sawert E., F. d) vertilget (!) Fried. A. Schmid. e) II: oder. f) mit zweien Zus. E g) II la seinen stollen; III: den st. h) abgewinnen Ia. § 11. a) II Ia Zus. erbstollen; Ib: Das neunde recht; III Zus. von den erbstollen. b) II u. I1I Zus. kain. c) II, III: den. d) III: si. e) II Ia, III: erbstollen. f) II Ib Zus. noch kein amptleut; III B. Zus. noch kein amptman. g) III: wider der gewerken wort, uber irn willen mit recht. § 12. a) in Ib kein Abschnitt; 111 Zus. der erbstollen. b) fehlt III. c) III: erbstolle veldes oder ein gemessener perk B, bergstolle veldes M. d) In Ib folgt: Das zehende recht = § 15 (3). § 13. a) II Ia newen gengen. b) III: ezu gehorent; Von den neu- fengen Ib. c) III: Neufenger. d) III: di lehen. e) II Ia u. III Zus. mag man des leihers nicht gehaben, von seiner eleichen chon mag man genge § 10. Siehe U—B § 15; Const. II, 4, §§ 6, 8. § 11. Siehe Const. II, 4, § 19; F. B. R. B § 13: keinen stiger, hutman adir smit noch keinen ammechman u. s. w.; vgl. U—B § 30. § 12. Siehe Const. II, 3, § 1; Spr. No. 28 (2); F. B. R. —B § 14: ein bergstolle adir ein gemessin berg. § 13. Hienach F. B. R.—B § 18. (1) Siebe Const. II, 1, §§ 5, 7;
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DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. 25 er") [im"g) nichth) mer denneh) ein czweiunddrisigteil. (2) Unde demi) finderik) sal man heissen rumen ein lehen.) Der dornach ist, is sie der andir, der dritte adir der virde,m) hat dasselbe recht. (3) Findet ern) ercz,°) do er der masse ezu gert, di schepphin sullen sinen gang hauwenp ezu minsten ezwene. Das erez sal ezum minsten einspa) lochters lang sin czu fusse inq) siner") sale. Gibetr) dass) einen firdung silberst) obir alle sine huttekosten) und das die schepphin begrifen mit irem eide, ap si gefraget werden von dem urbarer adir von den, di an der urbarer stat sin|," so ist is der maße wert. (4) Derselbe nufenger hat das recht anw) der masse, das er sine sale reckenx) mag alsoy) lang, als sin lehen ist.)) Hat er mer schechtez) in sinenaa) lehen, ir sint ezwene adir drie, finden die schepphin in eime nicht, si mogen faren in den andern adir in den dritten. In welchem si finden sulch erez, also vor gesprochin ist, domete behelt derbb) nufenger sin recht.bb) Finden si nicht incc) der andern noch in der dritten,ce) der anderldd) noch im, dem der liher gesteht, der hat dasselbe recht. Hat abir derce) ersteee) nicht erezes in siner sale,f) das do massegg) wertgg) sie, adirhl) in sinen lehenenhh) unde ist us sinenii) lehenenii) gefaren in ein frihes unde hat do erez funden, das — (B denne) enphahen (III: Zus. mit recht). f) III: man dem leiher. g) Er- gänzt nach II. h) nicht — denne fehlt III. i) Handschr. den; II, III dem. k) Erg. nach Ia III; Ib wer den gang entpfangen hat dem. I) tail M: III Zus. itweder seiner gruben. m) nach dem und er seinen gank enpheht Zus. la; darnach her seinen gank empfehet Zus. III. n) Erg. nach II u. B; der erste E, F, L. 0) Das folgende bis ercz im nächsten Satz fehlt bei Schmid S. 195. p) haldin M; beschawen E, F; behawen G. pa) andert- halbes Ib. q) Ia u. III: auf der; an seiner Ib. r) Handschr. gehet; II geit, III gibet. s) Ia u. III Zus. erczt. t) Und gibt ein gekaufte bar erczes einen virdung silber, das gut ist E, F. u) Handschr. Zus. gebe. v) Erg. nach II, III; III Zus. ob is sei maswirdik. w) Ia u. III: e; Ib in. x) III: hin gerecken. y) III: als sein lehen lang ist komen ist M). z) schicht B. aa) Ia, III: seinem. bb) er den neufang E, F. cc) fehlt II, III. dd) Erg. nach II. III. ee) her B, M. ff) III Zus. oder in seinem lehen. gg) III: maswirdick. hh) fehlt III; seinem Ia. ii) Ia III : seinem lehen. Auslassung Spr. No. 36 (2); F. B. R.—B § 18 a. A. setzt statt liher: obirsten bergmeister adir von dem obirsten liher. Vgl. Spr. No. 21. (2) Siehe F. B. R. 1. c. mit dem Beisatze wie III: an iczlicher siten siner gruben; vgl. U—A § 16; Const II, 1, §§ 9, 10 (z. Th. abweichend). (3) Siehe U—B § 8; Const. II, 2, § 2; F. B. R.—B mit der Abweichung: gibt das ercz zeu dem minsten dri marg unde einen virdung silbers. (4) Siehe U—B §8 5, 6; Const II, 2,
DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. 25 er") [im"g) nichth) mer denneh) ein czweiunddrisigteil. (2) Unde demi) finderik) sal man heissen rumen ein lehen.) Der dornach ist, is sie der andir, der dritte adir der virde,m) hat dasselbe recht. (3) Findet ern) ercz,°) do er der masse ezu gert, di schepphin sullen sinen gang hauwenp ezu minsten ezwene. Das erez sal ezum minsten einspa) lochters lang sin czu fusse inq) siner") sale. Gibetr) dass) einen firdung silberst) obir alle sine huttekosten) und das die schepphin begrifen mit irem eide, ap si gefraget werden von dem urbarer adir von den, di an der urbarer stat sin|," so ist is der maße wert. (4) Derselbe nufenger hat das recht anw) der masse, das er sine sale reckenx) mag alsoy) lang, als sin lehen ist.)) Hat er mer schechtez) in sinenaa) lehen, ir sint ezwene adir drie, finden die schepphin in eime nicht, si mogen faren in den andern adir in den dritten. In welchem si finden sulch erez, also vor gesprochin ist, domete behelt derbb) nufenger sin recht.bb) Finden si nicht incc) der andern noch in der dritten,ce) der anderldd) noch im, dem der liher gesteht, der hat dasselbe recht. Hat abir derce) ersteee) nicht erezes in siner sale,f) das do massegg) wertgg) sie, adirhl) in sinen lehenenhh) unde ist us sinenii) lehenenii) gefaren in ein frihes unde hat do erez funden, das — (B denne) enphahen (III: Zus. mit recht). f) III: man dem leiher. g) Er- gänzt nach II. h) nicht — denne fehlt III. i) Handschr. den; II, III dem. k) Erg. nach Ia III; Ib wer den gang entpfangen hat dem. I) tail M: III Zus. itweder seiner gruben. m) nach dem und er seinen gank enpheht Zus. la; darnach her seinen gank empfehet Zus. III. n) Erg. nach II u. B; der erste E, F, L. 0) Das folgende bis ercz im nächsten Satz fehlt bei Schmid S. 195. p) haldin M; beschawen E, F; behawen G. pa) andert- halbes Ib. q) Ia u. III: auf der; an seiner Ib. r) Handschr. gehet; II geit, III gibet. s) Ia u. III Zus. erczt. t) Und gibt ein gekaufte bar erczes einen virdung silber, das gut ist E, F. u) Handschr. Zus. gebe. v) Erg. nach II, III; III Zus. ob is sei maswirdik. w) Ia u. III: e; Ib in. x) III: hin gerecken. y) III: als sein lehen lang ist komen ist M). z) schicht B. aa) Ia, III: seinem. bb) er den neufang E, F. cc) fehlt II, III. dd) Erg. nach II. III. ee) her B, M. ff) III Zus. oder in seinem lehen. gg) III: maswirdick. hh) fehlt III; seinem Ia. ii) Ia III : seinem lehen. Auslassung Spr. No. 36 (2); F. B. R.—B § 18 a. A. setzt statt liher: obirsten bergmeister adir von dem obirsten liher. Vgl. Spr. No. 21. (2) Siehe F. B. R. 1. c. mit dem Beisatze wie III: an iczlicher siten siner gruben; vgl. U—A § 16; Const II, 1, §§ 9, 10 (z. Th. abweichend). (3) Siehe U—B § 8; Const. II, 2, § 2; F. B. R.—B mit der Abweichung: gibt das ercz zeu dem minsten dri marg unde einen virdung silbers. (4) Siehe U—B §8 5, 6; Const II, 2,
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26 DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. massekk) wertkk) ist, unde hat dorezu einen offen schacht bracht, domete beheldet er abir sin recht,kka) wenne er der erste ist; derl) andir, der dritte adir der virde hat dasselbe recht,") also vor gesprochen ist. (5) Wirt abir einmm) werre undir in, das man nicht enweis, us welchir gruben er den gang enphfangen habe, wil man ison) inun) nichtoo) irlaßen, er mus sweren mittenepp) uff dem ronebaume, dasqq er sinen gang us derselben gruben enphfangen habe.qq) (6) Alsorr) das recht irgeht,rr) als do vor gesprochen ist, so sal man allirerst messen. Denss) messernss) gebit man sebin schillinge der kurezen. Unde misset ikwe- derhalben der funtgruben virdehalptt) lehen, donoch an iezlicher siten ein€u) konigeslehen€€) unde dornoch ein bugerlehenv unde ein herrenlehen. (7) Mag sich dise masse nicht irgehen vorww) andir berg massen,ww) so misset man dise lehen alle an einer siten noch einandir. Unde was czwischen demxx) nufangexx) unde denvy) bergenyy) ist oberig, das heisset man ein obirschar. (8) Dem nufenger sal man geben an sein gestelle ein horn, das eins halben lochters lang sie, dozz) ezwene man nebin einandir an gestehen mogen. (9) Di gewercken nemen einen bergmeister. bei Schmid, kk) maswirdik III. kka) Hat abir bis recht fohlt Ib. 1l) II, III : alsdan beheldet der ander, der dritte und der vierd mit (Ib in) dem recht. mm) kain II. nn) II, III: in sein. o0) recht M. pp) fehlt III. q1) III, das is der selbe gank sei aus der selben gruben, di her enphangen habe. rr) Ia: Als dicz recht allez herget; I11: Als sich den das recht erget. ss) dem messer E, G. tt) vir halbe L. uu) III: dem kunige ein lehen. vv) abtslehen Ia. ww) I1I: von eim andern perge der mase; Ia wie oben, doch mazze. xx) II, III: den neuvengen; E dem neufange; G dem nenen gange. yy) III: der perge hohen B; der purger len M. zz) III das. §§ 8—11; F. B. R—B mit der Abweichung a. A: daz er sinen stollen adir sin lehen gerecken mag. Zu Hat abir der erste u. s. w. vgl. die Bemerkung zu Spr. No 45 (6). (5) Siehe U—B § 7; Const. II, 2, § 6; F. B. R.—B, Schwur wörtlich wie III. (6) Siehe U—A u. B § 3 (abweichend), § 4; Const. II, 2, § 3, § 14 (abweichend); F. B. R.—B mit Auslassung der Messung von Königs-, Bürger- u. Herrenlehen. (7) Siehe Const. 11, 2, § 4; Spr. No. 7, 8, 9, 53 (1). Abweichend U—A § 13, U—B § 21. Zum Schlusse vgl. U—A § 14; U—B § 22; Const. II, 2, § 5. F. B. R.—B wie Text (8) Siehe Const. II, 2, § 5a; F. B. R.—B wie Text. (9) Siehe U—B § 30; Const. I, 7, §§ 2, 3; F. B. R.—B: nemen einen stiger, wen si wollen, der ein erhaftiger man ist; den zal der obirbergmeister adir der obirste liher bestetigen mit dem eide.
26 DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. massekk) wertkk) ist, unde hat dorezu einen offen schacht bracht, domete beheldet er abir sin recht,kka) wenne er der erste ist; derl) andir, der dritte adir der virde hat dasselbe recht,") also vor gesprochen ist. (5) Wirt abir einmm) werre undir in, das man nicht enweis, us welchir gruben er den gang enphfangen habe, wil man ison) inun) nichtoo) irlaßen, er mus sweren mittenepp) uff dem ronebaume, dasqq er sinen gang us derselben gruben enphfangen habe.qq) (6) Alsorr) das recht irgeht,rr) als do vor gesprochen ist, so sal man allirerst messen. Denss) messernss) gebit man sebin schillinge der kurezen. Unde misset ikwe- derhalben der funtgruben virdehalptt) lehen, donoch an iezlicher siten ein€u) konigeslehen€€) unde dornoch ein bugerlehenv unde ein herrenlehen. (7) Mag sich dise masse nicht irgehen vorww) andir berg massen,ww) so misset man dise lehen alle an einer siten noch einandir. Unde was czwischen demxx) nufangexx) unde denvy) bergenyy) ist oberig, das heisset man ein obirschar. (8) Dem nufenger sal man geben an sein gestelle ein horn, das eins halben lochters lang sie, dozz) ezwene man nebin einandir an gestehen mogen. (9) Di gewercken nemen einen bergmeister. bei Schmid, kk) maswirdik III. kka) Hat abir bis recht fohlt Ib. 1l) II, III : alsdan beheldet der ander, der dritte und der vierd mit (Ib in) dem recht. mm) kain II. nn) II, III: in sein. o0) recht M. pp) fehlt III. q1) III, das is der selbe gank sei aus der selben gruben, di her enphangen habe. rr) Ia: Als dicz recht allez herget; I11: Als sich den das recht erget. ss) dem messer E, G. tt) vir halbe L. uu) III: dem kunige ein lehen. vv) abtslehen Ia. ww) I1I: von eim andern perge der mase; Ia wie oben, doch mazze. xx) II, III: den neuvengen; E dem neufange; G dem nenen gange. yy) III: der perge hohen B; der purger len M. zz) III das. §§ 8—11; F. B. R—B mit der Abweichung a. A: daz er sinen stollen adir sin lehen gerecken mag. Zu Hat abir der erste u. s. w. vgl. die Bemerkung zu Spr. No 45 (6). (5) Siehe U—B § 7; Const. II, 2, § 6; F. B. R.—B, Schwur wörtlich wie III. (6) Siehe U—A u. B § 3 (abweichend), § 4; Const. II, 2, § 3, § 14 (abweichend); F. B. R.—B mit Auslassung der Messung von Königs-, Bürger- u. Herrenlehen. (7) Siehe Const. 11, 2, § 4; Spr. No. 7, 8, 9, 53 (1). Abweichend U—A § 13, U—B § 21. Zum Schlusse vgl. U—A § 14; U—B § 22; Const. II, 2, § 5. F. B. R.—B wie Text (8) Siehe Const. II, 2, § 5a; F. B. R.—B wie Text. (9) Siehe U—B § 30; Const. I, 7, §§ 2, 3; F. B. R.—B: nemen einen stiger, wen si wollen, der ein erhaftiger man ist; den zal der obirbergmeister adir der obirste liher bestetigen mit dem eide.
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DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. 27 wenaaa) si wullen, also das derselbe teil mit in habe czu minsten ein czweiundrisigteil;bbb) unde wer an desccc) urbarerscec) statt ist, der sal im den eit geben. § 14. Das sint di recht von dema) smideammecht.a) (1) Das do smidammecht heisset, do beheldet der urbarerb) eine schicht an,b) die gewereken°) di dri teil. (2) Buwet der nufenger di sebind) lehen mit drien schechten,e) vuntgruben" unde ezwei endilsteg) lehen, der urbarer mag in nicht hober gedringen. einh) lelien mit drien ortern, eine lehenschaft mit eime orte. § 15. Von den rechten desa) winkelmasses.3) (1) Buwet ein man uff dem hangenden adir uff dem legin- den, also das man nicht onweis, ap is czu dem berge gehore adir einb) frihes sie,b) das sal man drien gemeinen mannenc) geben uff iren eit. demd) virden von dese) urbarerse) wegen, also das in keiner do teil habe an dem gebirge. Di sullen obene uff dem rasen di snure czihen von dem hochsten der genge." Mogin si is gescheiden, is sal craft habin. Mogin si is nicht gescheiden. so sal man von deng) gengen der sebin leheng) einen durchslag farenh) an di nuwen genge. Weme is denne das recht gebit mit der snure unde mit dem)) winckelmasse, des ist dask) erez.k) Idach sal das erez, das man di wile heuwet kk) vorburget) werden, also aaa) Handschr. wenn; II, III wie oben. bbb) czwei oder dr. M. ccc) IIl: der urbarer. § 14. a) Ia: den smidamten. Schmid S. 196, vgl. S. 185, liest fundampten (!). Von dem smit ampte Ib. b) urb. eine gantze geschicht an Ib; forberer an ein geschicht, E. L. c) Handschr. Zus. ein. d) selben M, E. L. e) schichten von B; scheppen (!) E, L. f) Handschr. unde gruben; II, III vuntgruben; Schmid liest fälschlich und gr. g) eldiste (!) M. h) iczlich Zus. III. § 15. a) la, III: der winkelmazze; Von der w. m. Ib. b) III: ob es an dem freien sei. c) III Zus. enphelen und. d) Handschr. den, ebenso Ib III; dem Ia. e) II, III der urbarer. f) III: siben lehen B, M. g) III: dem hochsten der genge B M; den gengen in das selbe lehen E, F, G, L. h) und machen B, M; die folgenden Worte fehlen daselbst. i) der II, III. k) II: ez; III: is mit rechte. kk) Und die weile des nicht geschehen ist, so sol man das ertz Ib. 1) Ia: verpurgelt; Ib: verpörgen; III: schol man . . . § 14. (1) Siehe Const. 11, 2, § 15; Spr. No. 20, 30 (5), 36 (2). (2) Siehe U—B § 10; Const. III, 1, § 9. § 15. (1) Siehe U—B §§ 24—26; Const. I, 10; F. B. R.—B § 19 mit der Abweichung a. A.: ap iz zeu dem erbe gehort adir zeu dem gemessin berge ; daz sal man czweien mannen, di sich an iren eren nicht vorruckt haben,
DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. 27 wenaaa) si wullen, also das derselbe teil mit in habe czu minsten ein czweiundrisigteil;bbb) unde wer an desccc) urbarerscec) statt ist, der sal im den eit geben. § 14. Das sint di recht von dema) smideammecht.a) (1) Das do smidammecht heisset, do beheldet der urbarerb) eine schicht an,b) die gewereken°) di dri teil. (2) Buwet der nufenger di sebind) lehen mit drien schechten,e) vuntgruben" unde ezwei endilsteg) lehen, der urbarer mag in nicht hober gedringen. einh) lelien mit drien ortern, eine lehenschaft mit eime orte. § 15. Von den rechten desa) winkelmasses.3) (1) Buwet ein man uff dem hangenden adir uff dem legin- den, also das man nicht onweis, ap is czu dem berge gehore adir einb) frihes sie,b) das sal man drien gemeinen mannenc) geben uff iren eit. demd) virden von dese) urbarerse) wegen, also das in keiner do teil habe an dem gebirge. Di sullen obene uff dem rasen di snure czihen von dem hochsten der genge." Mogin si is gescheiden, is sal craft habin. Mogin si is nicht gescheiden. so sal man von deng) gengen der sebin leheng) einen durchslag farenh) an di nuwen genge. Weme is denne das recht gebit mit der snure unde mit dem)) winckelmasse, des ist dask) erez.k) Idach sal das erez, das man di wile heuwet kk) vorburget) werden, also aaa) Handschr. wenn; II, III wie oben. bbb) czwei oder dr. M. ccc) IIl: der urbarer. § 14. a) Ia: den smidamten. Schmid S. 196, vgl. S. 185, liest fundampten (!). Von dem smit ampte Ib. b) urb. eine gantze geschicht an Ib; forberer an ein geschicht, E. L. c) Handschr. Zus. ein. d) selben M, E. L. e) schichten von B; scheppen (!) E, L. f) Handschr. unde gruben; II, III vuntgruben; Schmid liest fälschlich und gr. g) eldiste (!) M. h) iczlich Zus. III. § 15. a) la, III: der winkelmazze; Von der w. m. Ib. b) III: ob es an dem freien sei. c) III Zus. enphelen und. d) Handschr. den, ebenso Ib III; dem Ia. e) II, III der urbarer. f) III: siben lehen B, M. g) III: dem hochsten der genge B M; den gengen in das selbe lehen E, F, G, L. h) und machen B, M; die folgenden Worte fehlen daselbst. i) der II, III. k) II: ez; III: is mit rechte. kk) Und die weile des nicht geschehen ist, so sol man das ertz Ib. 1) Ia: verpurgelt; Ib: verpörgen; III: schol man . . . § 14. (1) Siehe Const. 11, 2, § 15; Spr. No. 20, 30 (5), 36 (2). (2) Siehe U—B § 10; Const. III, 1, § 9. § 15. (1) Siehe U—B §§ 24—26; Const. I, 10; F. B. R.—B § 19 mit der Abweichung a. A.: ap iz zeu dem erbe gehort adir zeu dem gemessin berge ; daz sal man czweien mannen, di sich an iren eren nicht vorruckt haben,
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28 DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. das ism) wedir einhalb noch anderhalb gefalle,m) bis das is das rechtn) entscheide. (2) Kein°) urbarer hat dasp) recht,p) einen richterpp) ezu seczen uff einem bergeq) an€) der gewercken willen.s) (3) Nimant mag auch des andirn teil vorlihen wedir sinen willen. Ist abir, das man wil vorlihen uff einem berge adir ufft) einem t) stollen, so sal der bergmeister den gewereken an eime sontagem) adir an eim andirn tage, welchir inv gefellet, uff das gebirge ezusammene gebiten,w) unde was do vorlegin wirt unde beschreben, das hat craft.ww) Ist abir, das di drie schichtx) dar komen unde di virde nicht,) kumenz) halt fumf achteil unde di drie nicht, z) di virde schichtaa) noch di drie achtoil mogen nicht gehindern;bb) di andern lilen. weme si wollen. § 16. Das sint gemeine recht vona) der vorlihunge.a) Ist das imant spricht,b) das er teil habeb) an einem gemessen berge, an stollen, anbb)lehen adir an lehenscheften, undebb) der- selbec) berg adir stolle adir des andern icht mit rechte eim verpieten. m) III: es itwederm icht werde, noch ein halbe, noch andert- halbe. n) III Zus. under in. 0) In Ib folgt zunächst § 16. In III ein neuer Absatz. Das ist ouch ein recht. Von der urbarer gewalt und teil czu leihen. B. p) II : gewalt; III : das recht und den gewalt. pp) bergmaister lb. q) noch den stollen Zus. E, F. r) II, III wider. s) Zus. E F: noch kein richter sal sich mit nichte annemen czu richten, das der czeche czu gehoret und dem bergmeister und den gewerken, si geben im denne den gewalt dar uber. In Ib folgt: Nimant mag auch d. a. t. v. an s. w. Das Weitere fehlt hier u. findet sich vor § 13. t) einen B. u) sameztage Ia, B; sunabent M, E, F, L. G. v) II, III im. w) rufen und g. III. ww) In Ib lautet die Stelle von Ist abir u. s. w. abgekürzt: Es sei dan, ob der bergmeister mit sampt der gewercken einen endehaften tag leget, und kumen di dreie schicht u. s. w. x) geschicht L. y) enkumet Zus. III. z) III: kumt abir das fumfte teil und das dritte nicht. aa) fehlt III. bb) geen darein (!) F. § 16. a) Ia: des perchwergs ; fehlt Ib ; III perkwerkes. b) teile hat Ib ; spricht, das er recht habe E, F; spricht das erbteill (!) an L. bb) an bis unde fehlt Ib. c) Ib: di mit rate des burgermeisterss und der gewercken einem andern verleihen werden. III: derselbe perk oder stolle oder lehen geben uff iren eit; a. E.: man zal daz ercz . . . vorbiten unde daz zal vor- burget werden. (3) Siehe Sch. B. R. (15) mit der Abweichung statt an eime sontage u. s. w.: auf einen gewissun tag. (Die Stelle hinter Note z) verderbt; Wenzel ergänzt hinter mogen unrichtig sie.) Const. 1, 7, § 9; F. B. R.—B § 30, statt bergmeister: obirbergmeister adir liher. § 16. Siehe Const. II, 3, § 11, citiert in Spr. No. 12. Vgl. Spr. No. 51 (10); 89 (4).
28 DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. das ism) wedir einhalb noch anderhalb gefalle,m) bis das is das rechtn) entscheide. (2) Kein°) urbarer hat dasp) recht,p) einen richterpp) ezu seczen uff einem bergeq) an€) der gewercken willen.s) (3) Nimant mag auch des andirn teil vorlihen wedir sinen willen. Ist abir, das man wil vorlihen uff einem berge adir ufft) einem t) stollen, so sal der bergmeister den gewereken an eime sontagem) adir an eim andirn tage, welchir inv gefellet, uff das gebirge ezusammene gebiten,w) unde was do vorlegin wirt unde beschreben, das hat craft.ww) Ist abir, das di drie schichtx) dar komen unde di virde nicht,) kumenz) halt fumf achteil unde di drie nicht, z) di virde schichtaa) noch di drie achtoil mogen nicht gehindern;bb) di andern lilen. weme si wollen. § 16. Das sint gemeine recht vona) der vorlihunge.a) Ist das imant spricht,b) das er teil habeb) an einem gemessen berge, an stollen, anbb)lehen adir an lehenscheften, undebb) der- selbec) berg adir stolle adir des andern icht mit rechte eim verpieten. m) III: es itwederm icht werde, noch ein halbe, noch andert- halbe. n) III Zus. under in. 0) In Ib folgt zunächst § 16. In III ein neuer Absatz. Das ist ouch ein recht. Von der urbarer gewalt und teil czu leihen. B. p) II : gewalt; III : das recht und den gewalt. pp) bergmaister lb. q) noch den stollen Zus. E, F. r) II, III wider. s) Zus. E F: noch kein richter sal sich mit nichte annemen czu richten, das der czeche czu gehoret und dem bergmeister und den gewerken, si geben im denne den gewalt dar uber. In Ib folgt: Nimant mag auch d. a. t. v. an s. w. Das Weitere fehlt hier u. findet sich vor § 13. t) einen B. u) sameztage Ia, B; sunabent M, E, F, L. G. v) II, III im. w) rufen und g. III. ww) In Ib lautet die Stelle von Ist abir u. s. w. abgekürzt: Es sei dan, ob der bergmeister mit sampt der gewercken einen endehaften tag leget, und kumen di dreie schicht u. s. w. x) geschicht L. y) enkumet Zus. III. z) III: kumt abir das fumfte teil und das dritte nicht. aa) fehlt III. bb) geen darein (!) F. § 16. a) Ia: des perchwergs ; fehlt Ib ; III perkwerkes. b) teile hat Ib ; spricht, das er recht habe E, F; spricht das erbteill (!) an L. bb) an bis unde fehlt Ib. c) Ib: di mit rate des burgermeisterss und der gewercken einem andern verleihen werden. III: derselbe perk oder stolle oder lehen geben uff iren eit; a. E.: man zal daz ercz . . . vorbiten unde daz zal vor- burget werden. (3) Siehe Sch. B. R. (15) mit der Abweichung statt an eime sontage u. s. w.: auf einen gewissun tag. (Die Stelle hinter Note z) verderbt; Wenzel ergänzt hinter mogen unrichtig sie.) Const. 1, 7, § 9; F. B. R.—B § 30, statt bergmeister: obirbergmeister adir liher. § 16. Siehe Const. II, 3, § 11, citiert in Spr. No. 12. Vgl. Spr. No. 51 (10); 89 (4).
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DIS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. 29 andirnd) vorlegin wurdee) unde vorhantfestet,c) unde er griffe is an mit buwe unde erbeitf) do sechs wochenfg) unde joner hath) denh) in den sechs wochen nicht angesprochen, er mag ir imi) hinnoch1) nicht angewinnen. § 17. Dasa) recht von dem liher das erste.a) Auchb) ist das recht, dasb) nimant sal noch enmag liher sin wenn ein gesworen man in des koniges stat czunehst bi dem berg- wereke gesessen. Unde das kummet dovon, dasc) keind) urbarer" adir andir man* imand siner teil abe mogen irczeugenc) mit ine) selbir, sundir alleinef) noch dem],g) das der liherh) mit sinem eide begrifet. § 18. Eina) andir recht.b) Auchc) ist das recht.) Weme di urbererd) mit rate der ge- sworen us der stat ezunchst dem bergwercke ichte) vorlehen, is sie anf) bergen, an stollen, an lehen adir an lehenscheften, unde das vorhantfesten undir irem ingesegil unde undir dem ingesegil der burger von der stat czu rechtem erbe, das sal craft haben. Das kummet dovon, das man eczliche berge unde stolleng) in manchem jare nicht ezu nuczezeh) irbuwenh) mag, unde das di sint eines andern und im mit recht verlihen und werdent im vorhant- fostet B. M; dasselbe wird einem andern verlihen und verhentfestet E. F. d La Zus. mit rechte. e) la wirt. f) mit arbeit, und so er es sechs wochen nach einander bauhaftig gehalden hat E, F. G. g) wissentlich dem berg- meister und den gewereken Zus. Ib. h) II. III : macht sein tail. i) II im h. mit recht; III: jenem hin mit rechte nach. § 17. a) 1b: Das ander recht; Ia, IlI: Ein ander gemainz recht; B. Zus. Von des leihers recht umb teile. b) Auch — das fehlt III. c) II: das die urbarer noch kain ander iemant s. t. icht ab mugen herezeugen; III : das kein urbarer noch kein ander man nimant seine teil muge abe er- czeugen B. M; das die urberer, die dornach komen, nimand nicht mogen abe geczeugen E. F. d) Handschr. ein. e) III: ime B, M. f) fehlt B, M. g Erg. nach II. III. h) II, III Zus. bekennet und. § 18. a) II Aber ein. b) III Zus. Von vorleihen mit hantvesten. c) felilt II1. d) III: der urbarer; II. III Zus. oder der (di Ib) leiher. e) Handschr. ist: ebenso 1b. f) III: in. g) III Zus. und lehen. h) II III: § 17. Unter dem „Leiher“ a. E. ist derjenige zu verstehen, der seinerzeit die Verleihung thatsächlich vorgenommen. § 18. Vgl. § 1. Siehe Const. III, 1, § 4, auch II, 3, § 11; vgl. F. B. R. — B, § 15. Zu gesworen us der stat vgl. Spr. No. 14.
DIS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. 29 andirnd) vorlegin wurdee) unde vorhantfestet,c) unde er griffe is an mit buwe unde erbeitf) do sechs wochenfg) unde joner hath) denh) in den sechs wochen nicht angesprochen, er mag ir imi) hinnoch1) nicht angewinnen. § 17. Dasa) recht von dem liher das erste.a) Auchb) ist das recht, dasb) nimant sal noch enmag liher sin wenn ein gesworen man in des koniges stat czunehst bi dem berg- wereke gesessen. Unde das kummet dovon, dasc) keind) urbarer" adir andir man* imand siner teil abe mogen irczeugenc) mit ine) selbir, sundir alleinef) noch dem],g) das der liherh) mit sinem eide begrifet. § 18. Eina) andir recht.b) Auchc) ist das recht.) Weme di urbererd) mit rate der ge- sworen us der stat ezunchst dem bergwercke ichte) vorlehen, is sie anf) bergen, an stollen, an lehen adir an lehenscheften, unde das vorhantfesten undir irem ingesegil unde undir dem ingesegil der burger von der stat czu rechtem erbe, das sal craft haben. Das kummet dovon, das man eczliche berge unde stolleng) in manchem jare nicht ezu nuczezeh) irbuwenh) mag, unde das di sint eines andern und im mit recht verlihen und werdent im vorhant- fostet B. M; dasselbe wird einem andern verlihen und verhentfestet E. F. d La Zus. mit rechte. e) la wirt. f) mit arbeit, und so er es sechs wochen nach einander bauhaftig gehalden hat E, F. G. g) wissentlich dem berg- meister und den gewereken Zus. Ib. h) II. III : macht sein tail. i) II im h. mit recht; III: jenem hin mit rechte nach. § 17. a) 1b: Das ander recht; Ia, IlI: Ein ander gemainz recht; B. Zus. Von des leihers recht umb teile. b) Auch — das fehlt III. c) II: das die urbarer noch kain ander iemant s. t. icht ab mugen herezeugen; III : das kein urbarer noch kein ander man nimant seine teil muge abe er- czeugen B. M; das die urberer, die dornach komen, nimand nicht mogen abe geczeugen E. F. d) Handschr. ein. e) III: ime B, M. f) fehlt B, M. g Erg. nach II. III. h) II, III Zus. bekennet und. § 18. a) II Aber ein. b) III Zus. Von vorleihen mit hantvesten. c) felilt II1. d) III: der urbarer; II. III Zus. oder der (di Ib) leiher. e) Handschr. ist: ebenso 1b. f) III: in. g) III Zus. und lehen. h) II III: § 17. Unter dem „Leiher“ a. E. ist derjenige zu verstehen, der seinerzeit die Verleihung thatsächlich vorgenommen. § 18. Vgl. § 1. Siehe Const. III, 1, § 4, auch II, 3, § 11; vgl. F. B. R. — B, § 15. Zu gesworen us der stat vgl. Spr. No. 14.
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30 DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. were wedir got,i) sint sich di urbarer ofte vorkeren, ap ein man sink) erbeit undek) sin gut legete uff ein gebirge, is sie berg, stolle, lehen adir lehenschefte, vir jar, sechsse adir mer, das ein andir urbarer im das!) mit gewalt emphfremden solde. § 19. Eina) andir recht.b) Ist das°) berglute nebin einandir erbeiten,d) is sie ane) bergen, f) lehen adir lehenscheften, einer mag dem andern enthauweng) unde angewinnen sines berges unde sines erczes, soh) meiste er mag,h) bis das si kegini) einandir durchslahen. So das geschit, so sullen si denne beide den durchslag rumen, bis das di gesworne doczu komen unde einemk) iczlichenk) bescheiden, wo erl) inni dem sinenm) mit rechte erbeiten moge an hindernisse. § 20. Eina) andir recht.a) Auchb) ist das recht,b) das kein besteller von sins selbis vor- simienisse, is sie an koste adir an andern dingen, nimante) siner teilc) nichtd) vorwircken adir vorlisen mag.d) gewinne bringen. i) II, III Zus. und widerz recht. k) sin — unde fehlt III. 1) II, III: emphremden oder abgewinnen scholde. § 19. a) II Aber ein. b) III Zus. Von durchslahen B; Ein recht des durchslages amen M. c) II Zus. kain. d) III pawen. e) in E. F. f) III Zus. an stollen; g) hauwen B. h) IIl was her mag. i) III mit. k) III si B, M. 1) III si B, M. m) III an dem irm, B. M. § 20. a) Das dritte gemein recht. L; III: Ein recht. Von bestellen. B; Von deme bestellin M. b) III Ist. c) man mag seine teil nimant B. d) mit recht vorlisen oder vorwarlosen B; Schmid S. 198 liest statt verwirchen und verliesen: verburchen und verlihen. § 19. Siehe Sch. B. R. (15); F. B. R. — B § 34 mit dem Zusatze hinter rumen: iczlicher ein virteil eines lochtirs. Vgl. Sch. B. R. (8) Wo zwen stolln czu hauf kemmen. Do ezwen stollnn czu hauf kummen mit durchslegen, die wern sich mit dreien virtailen eines lochters, das einer dem anndern weichnn mues. Und darnach hawet ein iglicher wider an; und was er gewinnet mit slegll und mit eisnn, also das in die maas nicht kon erraichnn der dreier virtail, das behellt er mit dem rechttnn. Vgl. ferner daselbst (10): Wo ezwei lehun zu hauff schlachnn. Auch wenn ezwai lehnn zu hauff slahnn in einem freien, so sol einer dem andern weichnn drei virtail eines lochtters; und ein ieder wer sich durch mit slegll und mit eisnn der bestnn. als er mag oder kon. — Vgl. die Bemerkung zu Spr. No. 52 (2), 53. § 20. Vgl. unten § 28; ein Widerspruch (Ermisch S. 34) liegt nicht vor. Vgl. die verwirrte Verarbeitung der Stelle in Const. I, 14 § 5 mit § 22 (unten).
30 DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. were wedir got,i) sint sich di urbarer ofte vorkeren, ap ein man sink) erbeit undek) sin gut legete uff ein gebirge, is sie berg, stolle, lehen adir lehenschefte, vir jar, sechsse adir mer, das ein andir urbarer im das!) mit gewalt emphfremden solde. § 19. Eina) andir recht.b) Ist das°) berglute nebin einandir erbeiten,d) is sie ane) bergen, f) lehen adir lehenscheften, einer mag dem andern enthauweng) unde angewinnen sines berges unde sines erczes, soh) meiste er mag,h) bis das si kegini) einandir durchslahen. So das geschit, so sullen si denne beide den durchslag rumen, bis das di gesworne doczu komen unde einemk) iczlichenk) bescheiden, wo erl) inni dem sinenm) mit rechte erbeiten moge an hindernisse. § 20. Eina) andir recht.a) Auchb) ist das recht,b) das kein besteller von sins selbis vor- simienisse, is sie an koste adir an andern dingen, nimante) siner teilc) nichtd) vorwircken adir vorlisen mag.d) gewinne bringen. i) II, III Zus. und widerz recht. k) sin — unde fehlt III. 1) II, III: emphremden oder abgewinnen scholde. § 19. a) II Aber ein. b) III Zus. Von durchslahen B; Ein recht des durchslages amen M. c) II Zus. kain. d) III pawen. e) in E. F. f) III Zus. an stollen; g) hauwen B. h) IIl was her mag. i) III mit. k) III si B, M. 1) III si B, M. m) III an dem irm, B. M. § 20. a) Das dritte gemein recht. L; III: Ein recht. Von bestellen. B; Von deme bestellin M. b) III Ist. c) man mag seine teil nimant B. d) mit recht vorlisen oder vorwarlosen B; Schmid S. 198 liest statt verwirchen und verliesen: verburchen und verlihen. § 19. Siehe Sch. B. R. (15); F. B. R. — B § 34 mit dem Zusatze hinter rumen: iczlicher ein virteil eines lochtirs. Vgl. Sch. B. R. (8) Wo zwen stolln czu hauf kemmen. Do ezwen stollnn czu hauf kummen mit durchslegen, die wern sich mit dreien virtailen eines lochters, das einer dem anndern weichnn mues. Und darnach hawet ein iglicher wider an; und was er gewinnet mit slegll und mit eisnn, also das in die maas nicht kon erraichnn der dreier virtail, das behellt er mit dem rechttnn. Vgl. ferner daselbst (10): Wo ezwei lehun zu hauff schlachnn. Auch wenn ezwai lehnn zu hauff slahnn in einem freien, so sol einer dem andern weichnn drei virtail eines lochtters; und ein ieder wer sich durch mit slegll und mit eisnn der bestnn. als er mag oder kon. — Vgl. die Bemerkung zu Spr. No. 52 (2), 53. § 20. Vgl. unten § 28; ein Widerspruch (Ermisch S. 34) liegt nicht vor. Vgl. die verwirrte Verarbeitung der Stelle in Const. I, 14 § 5 mit § 22 (unten).
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DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. 31 § 21. Vona) ercz vorbiten.a) Is enmag auch kein man des andern ercz uff dem bergeb) vorbitenbb) adire) vorsprechenc) ummed) keinee) schulde,f) wenne alleine umme di sammekosteg) der gewercken. § 22. Vona) teil vorlisen.") Wer teil hat an bergen, lehen, stollen adir lehenscheften, di mag im nimant von vorsumenisse der koste angewinnen,b) er enheischec) denne die kost mit dem bergmeister adir mit sinem boten unded) mit ezweiene) gewercken.d) f) § 23. Vona) teil vorlisen.a) Wer teil hat an bergen, stollen, lehen adir lehenscheften, apb) derselbe icht vorlihen mag,b) diselbenc) teil mag kein urbarer § 21. a) II: Aber ein anderz Ia; aber ein ander recht Ib; Das virde gemein recht. L. b) nicht Zus. III. bb) nider hawen verb. Ib. c) fehlt III B, M. d) III Zus. kein gelt noch um. e) seine E, F. f) vorsprechen Zus. B. g) samenkost La, ebenso E, F; samkost Ib, M; schwern kost L; kost B. § 22. Dieser § wird dem folgenden nachgestellt in L, G u. durchwegs in III; ebenso in I, Handschr. W (a, b, c), s. Ermisch S. 34; fehlt in Schmids Druck. a) II: Aber ein anderz Ia ; Wie man teill vor die kost soll gewinnen Ib; Das sechste gemain recht. L; III: Ein recht. Von teilen umb kost B; Von teilen etc. M. b) II abgewinnen. c) clage dan uber di teil alss ein recht sei und eische Ib ; beweise E, bescheidt L. d) fehlt E, F, G. e) II, III: einem; so emendiert Ermisch I -F. f) In 1b folgen die unten S. 37 it abgedruckten Artikel §§ 22 a- c. § 23. Siche die Bemerkung zu § 22. a) II: Aber ein anderz la; Aber ein ander recht Ib; Das funflte recht. L; III : Ein recht. Abir von teilen ; Von deme liher M. b) II: oder wem derselben iht verlihen ist Ia, Ib, fehlt L; III: und wirt derselben icht vorlihen B, M; und im die verlihen sint E, F. Ermisch emendiert I-F: adir wem derselben icht vorlihen ist, der Text gibt aber einen ganz guten Sinn. c) II: di mag kain n. a. b.; § 21. Siehe Const. I. 7, § 15, III, 5, § 7; Sch. B. R. (17) mit dem Zusatze: Auch mag und sol keiner dem andernn sein guet inn der kammer oder in dem schaidgadnn verpietnn: F. B. R. — B § 35. § 22. Siche Const. 1. 7, § 15 u. 14, § 5; F. B. R. — B § 25 ausführ- licher: von vorsumenisse der kost vorlisen alzo, daz man im der kost nicht wolde anheisen unde im daz zeu schaden vorswygen. Heischet man im abir di kost an adir sinem vorsteher, unde gibet er denne der kost nicht, zo mus man dem bergmeister adir bergrichter obir di teil clagen. Zo zal denne der bergmeister adir bergrichter einen boten unde einen gewerkin im senden, daz er sine kost gebe zcu rechter zeit. Geschit dez nicht, zo zal der bergmeister adir bergrichter di teil eigen ieme, der dorobir claget. Vgl. unten § 22 a—c. § 23. Vgl. Const. 11I, 1, § 7.
DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. 31 § 21. Vona) ercz vorbiten.a) Is enmag auch kein man des andern ercz uff dem bergeb) vorbitenbb) adire) vorsprechenc) ummed) keinee) schulde,f) wenne alleine umme di sammekosteg) der gewercken. § 22. Vona) teil vorlisen.") Wer teil hat an bergen, lehen, stollen adir lehenscheften, di mag im nimant von vorsumenisse der koste angewinnen,b) er enheischec) denne die kost mit dem bergmeister adir mit sinem boten unded) mit ezweiene) gewercken.d) f) § 23. Vona) teil vorlisen.a) Wer teil hat an bergen, stollen, lehen adir lehenscheften, apb) derselbe icht vorlihen mag,b) diselbenc) teil mag kein urbarer § 21. a) II: Aber ein anderz Ia; aber ein ander recht Ib; Das virde gemein recht. L. b) nicht Zus. III. bb) nider hawen verb. Ib. c) fehlt III B, M. d) III Zus. kein gelt noch um. e) seine E, F. f) vorsprechen Zus. B. g) samenkost La, ebenso E, F; samkost Ib, M; schwern kost L; kost B. § 22. Dieser § wird dem folgenden nachgestellt in L, G u. durchwegs in III; ebenso in I, Handschr. W (a, b, c), s. Ermisch S. 34; fehlt in Schmids Druck. a) II: Aber ein anderz Ia ; Wie man teill vor die kost soll gewinnen Ib; Das sechste gemain recht. L; III: Ein recht. Von teilen umb kost B; Von teilen etc. M. b) II abgewinnen. c) clage dan uber di teil alss ein recht sei und eische Ib ; beweise E, bescheidt L. d) fehlt E, F, G. e) II, III: einem; so emendiert Ermisch I -F. f) In 1b folgen die unten S. 37 it abgedruckten Artikel §§ 22 a- c. § 23. Siche die Bemerkung zu § 22. a) II: Aber ein anderz la; Aber ein ander recht Ib; Das funflte recht. L; III : Ein recht. Abir von teilen ; Von deme liher M. b) II: oder wem derselben iht verlihen ist Ia, Ib, fehlt L; III: und wirt derselben icht vorlihen B, M; und im die verlihen sint E, F. Ermisch emendiert I-F: adir wem derselben icht vorlihen ist, der Text gibt aber einen ganz guten Sinn. c) II: di mag kain n. a. b.; § 21. Siehe Const. I. 7, § 15, III, 5, § 7; Sch. B. R. (17) mit dem Zusatze: Auch mag und sol keiner dem andernn sein guet inn der kammer oder in dem schaidgadnn verpietnn: F. B. R. — B § 35. § 22. Siche Const. 1. 7, § 15 u. 14, § 5; F. B. R. — B § 25 ausführ- licher: von vorsumenisse der kost vorlisen alzo, daz man im der kost nicht wolde anheisen unde im daz zeu schaden vorswygen. Heischet man im abir di kost an adir sinem vorsteher, unde gibet er denne der kost nicht, zo mus man dem bergmeister adir bergrichter obir di teil clagen. Zo zal denne der bergmeister adir bergrichter einen boten unde einen gewerkin im senden, daz er sine kost gebe zcu rechter zeit. Geschit dez nicht, zo zal der bergmeister adir bergrichter di teil eigen ieme, der dorobir claget. Vgl. unten § 22 a—c. § 23. Vgl. Const. 11I, 1, § 7.
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32 DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. adir bergmeisterc) eime andern vorlihen,d) ere) sicze) doruff mit den gewercken unde mit den gesworen unde gewinne si im mit rechte an.f) § 24. Vona) teil vorlihen.a) Ist das einb) manb) siner toil icht vorlihet eim andern manne, is sie an berge[n], stollen, lehen adir an lehenscheften,c) unde ist das jener, der si czu lehenschaft emphfangen hat,d) siner eigen- schaft nicht engebit, ir sie vil adir wenig, er vorlust mite) rechte e) sine lehenschaft. Ist abir, das er desf) nicht gehabin mag, deme di eigenschaft geboret, so sal er si usteilen mit wissen eins gewercken unde sal si etweime befelen.g) Domete beheldet er sin recht unde sine lehenschaft. § 25. Vona) friheit. a) Ist das manb) hutten buwet uff eins herren eigen,c) er sie geistlich adir werltlich, das ist bergwerckes friheit, das er keinen ezins sulle dovon gebin. III: di en mag kain lier einem a. nicht vorlien M, fehlt B. d) noch kein perkmeister Zus. III. e) Handschr. er siczt; II: ern sicz e la; er setze ein gericht Ib; III: ein sicze. Ermisch emendiert: er ensicze denne. f) folgt in Ib der unten abgedr. Artikel § 23 a. § 24. a) II: Aber ein anderz La; aber ein ander recht Ib; Eigenschaft der taille L; III: Ein recht. Von teilen, di man verleihet. B; Ein ander recht M. Ermisch emendiert I-F: Von t. vorlisen. b) II, III: iemant. c) II, III Zus. um eine aigenschaft, si sei groz oder klain. d) III Zus. um ein eigenschaft. e) III : si und. f) Handschr. das. g) enphelen III u. Ib. § 25. III B schiebt hier den unten folgenden § 30 ein. a) II: Aber ein anderz Ia; Das ist ein ander Recht Ib; Von hutten pawen L; III: Ein recht. Von hutten pawen freiheit B; Von den hutten M. b) II. III: iemant. c) II, III Zus. do das perkwerk auf leit. § 24. Siehe F. B. R.-B § 32 mit der Abweichung: er vorluzet si mit rechte unde di lehenschaft domite, a. E.: sin recht unde sine eigenschafft unde lehenschaft. Vgl. Const. III, 1. § 6 a. E. u. 4, § 1. § 25. Siehe Const. II, 3, § 3; Spr. No. 26 (4), 96 (1); Sch. B. R. (16) Von huttn und muln auf frembdn hottarrn. Ist das iemant huttnn oder mullnn pawet auf eines herrnn aigen u. s. w. F. B. R.-B § 43 abweichend zo zol der hutte czins sin von rechte der furstin, in der herschafft daz ge- legen ist.
32 DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. adir bergmeisterc) eime andern vorlihen,d) ere) sicze) doruff mit den gewercken unde mit den gesworen unde gewinne si im mit rechte an.f) § 24. Vona) teil vorlihen.a) Ist das einb) manb) siner toil icht vorlihet eim andern manne, is sie an berge[n], stollen, lehen adir an lehenscheften,c) unde ist das jener, der si czu lehenschaft emphfangen hat,d) siner eigen- schaft nicht engebit, ir sie vil adir wenig, er vorlust mite) rechte e) sine lehenschaft. Ist abir, das er desf) nicht gehabin mag, deme di eigenschaft geboret, so sal er si usteilen mit wissen eins gewercken unde sal si etweime befelen.g) Domete beheldet er sin recht unde sine lehenschaft. § 25. Vona) friheit. a) Ist das manb) hutten buwet uff eins herren eigen,c) er sie geistlich adir werltlich, das ist bergwerckes friheit, das er keinen ezins sulle dovon gebin. III: di en mag kain lier einem a. nicht vorlien M, fehlt B. d) noch kein perkmeister Zus. III. e) Handschr. er siczt; II: ern sicz e la; er setze ein gericht Ib; III: ein sicze. Ermisch emendiert: er ensicze denne. f) folgt in Ib der unten abgedr. Artikel § 23 a. § 24. a) II: Aber ein anderz La; aber ein ander recht Ib; Eigenschaft der taille L; III: Ein recht. Von teilen, di man verleihet. B; Ein ander recht M. Ermisch emendiert I-F: Von t. vorlisen. b) II, III: iemant. c) II, III Zus. um eine aigenschaft, si sei groz oder klain. d) III Zus. um ein eigenschaft. e) III : si und. f) Handschr. das. g) enphelen III u. Ib. § 25. III B schiebt hier den unten folgenden § 30 ein. a) II: Aber ein anderz Ia; Das ist ein ander Recht Ib; Von hutten pawen L; III: Ein recht. Von hutten pawen freiheit B; Von den hutten M. b) II. III: iemant. c) II, III Zus. do das perkwerk auf leit. § 24. Siehe F. B. R.-B § 32 mit der Abweichung: er vorluzet si mit rechte unde di lehenschaft domite, a. E.: sin recht unde sine eigenschafft unde lehenschaft. Vgl. Const. III, 1. § 6 a. E. u. 4, § 1. § 25. Siehe Const. II, 3, § 3; Spr. No. 26 (4), 96 (1); Sch. B. R. (16) Von huttn und muln auf frembdn hottarrn. Ist das iemant huttnn oder mullnn pawet auf eines herrnn aigen u. s. w. F. B. R.-B § 43 abweichend zo zol der hutte czins sin von rechte der furstin, in der herschafft daz ge- legen ist.
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DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. 33 § 26. Vona) bergwerckes friheit.a) (1) Unde uff welches herren eigen bergwerek funden wirt unde gemessen, er nimmet dovon einb) dritteil der urbar.c) (2) Was dasselbige bergwerck holezes bedarff in den gruben,d) das sal im der herre nicht weren, er sie geistlich adir werltlich. § 27. (Red. I).a) Das sint di bergrecht von der Igla, bestetiget von ezweien koenigen. (Red. II u. III).b) Uber alle die (sache und [III]) recht, die hie beschriben sint, so sind (do [III]) die purger von der Ygla (hie [III]) begnadet von zwain kunigen und mit der selben kunige hantveste. Waz sie zu rechte vinden dem kunige zu nucz und dem gepirge (den purgern [III)) zu vuderunge, das schol craft haben an alle hindernusse (und schol pleiben gancz und stete Zus. III). Zusätze der 2. Redaction (auch in der 3. enthalten). § 28.a) Ist das iemant tail hat an eim gepirge und auzerhalb landes ist,b) versaumet sein ) bestellerd) oder sein pflegere) drei § 26. In II u. III kein eigener Absatz. a) fehlt II, III. b) II, III das. c) Handschr. urbarer. d) II: und gerten zu zeunen um sich; III: czu geczimmer und gerten czu czeunen u. s. § 27. Die Red. III setzt diesen § an ihr Ende; in Red. II Ia folgen die §§ 28, 29 nach; in Ib werden letztere hinter den §§ 22 u. 23 ver- arbeitet, sodass § 27 den Schluss der Redaction bildet. — a) Nur 2 Hand- schr. der Red. I enthalten den längeren Schluss von II u. III, s. Ermisch S. 36; diesen wurde er wohl aus der nach Freiberg gelangten Red. III bekannt. b) Rubrik in B: Von recht vinden der purger ezu der Igla. § 28. a) Rubrik in II L: Von versaumunge der teill; III Ein recht. Wi man teil verleuzet von kost wegen B; Ein ander recht M. b) III Zus. gesessen. c) III: is der. d) stoller B. Tomaschek liest bestatter (!) e) III Zus. das her. § 26. (1) Siehe Spr. No. 23 (3), 29 (2); Const. II, 3, § 4; Sch. B. R. (16). (2) Siehe Spr. No. 23 (6); 26 (3); 96 (2); Const. II, 3, § 2; Sch. B. R. l. c., hinter gruben: und zu allerlei notturft; F. B. R.-B § 43: Unde waz holczes uff der zceche stet, daz in das erbe adir zeu dem gemessin berge horet, daz mogen di gewerkin mit rechte wol houwen, si wolden den iz lazen von willen durch bescheidenheit. § 27. Siehe U-A u. U-B, Schluss der Bürgerfreiheiten. § 28. Siehe unten § 22 a (3). Mit § 29 bei Ermisch als zur (1.) Iglauer Zycha, Böhm. Bergrecht II. 3
DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. 33 § 26. Vona) bergwerckes friheit.a) (1) Unde uff welches herren eigen bergwerek funden wirt unde gemessen, er nimmet dovon einb) dritteil der urbar.c) (2) Was dasselbige bergwerck holezes bedarff in den gruben,d) das sal im der herre nicht weren, er sie geistlich adir werltlich. § 27. (Red. I).a) Das sint di bergrecht von der Igla, bestetiget von ezweien koenigen. (Red. II u. III).b) Uber alle die (sache und [III]) recht, die hie beschriben sint, so sind (do [III]) die purger von der Ygla (hie [III]) begnadet von zwain kunigen und mit der selben kunige hantveste. Waz sie zu rechte vinden dem kunige zu nucz und dem gepirge (den purgern [III)) zu vuderunge, das schol craft haben an alle hindernusse (und schol pleiben gancz und stete Zus. III). Zusätze der 2. Redaction (auch in der 3. enthalten). § 28.a) Ist das iemant tail hat an eim gepirge und auzerhalb landes ist,b) versaumet sein ) bestellerd) oder sein pflegere) drei § 26. In II u. III kein eigener Absatz. a) fehlt II, III. b) II, III das. c) Handschr. urbarer. d) II: und gerten zu zeunen um sich; III: czu geczimmer und gerten czu czeunen u. s. § 27. Die Red. III setzt diesen § an ihr Ende; in Red. II Ia folgen die §§ 28, 29 nach; in Ib werden letztere hinter den §§ 22 u. 23 ver- arbeitet, sodass § 27 den Schluss der Redaction bildet. — a) Nur 2 Hand- schr. der Red. I enthalten den längeren Schluss von II u. III, s. Ermisch S. 36; diesen wurde er wohl aus der nach Freiberg gelangten Red. III bekannt. b) Rubrik in B: Von recht vinden der purger ezu der Igla. § 28. a) Rubrik in II L: Von versaumunge der teill; III Ein recht. Wi man teil verleuzet von kost wegen B; Ein ander recht M. b) III Zus. gesessen. c) III: is der. d) stoller B. Tomaschek liest bestatter (!) e) III Zus. das her. § 26. (1) Siehe Spr. No. 23 (3), 29 (2); Const. II, 3, § 4; Sch. B. R. (16). (2) Siehe Spr. No. 23 (6); 26 (3); 96 (2); Const. II, 3, § 2; Sch. B. R. l. c., hinter gruben: und zu allerlei notturft; F. B. R.-B § 43: Unde waz holczes uff der zceche stet, daz in das erbe adir zeu dem gemessin berge horet, daz mogen di gewerkin mit rechte wol houwen, si wolden den iz lazen von willen durch bescheidenheit. § 27. Siehe U-A u. U-B, Schluss der Bürgerfreiheiten. § 28. Siehe unten § 22 a (3). Mit § 29 bei Ermisch als zur (1.) Iglauer Zycha, Böhm. Bergrecht II. 3
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34 DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. gedinge, dazf) er1) seiner cost darczu nichtg) geit, g) er verleust sein tail mit rechte. § 29.a) Ist daz iemantb) einen man,b) der gesworen hat ) zu dem recht, er sei hutman,d) steiger oder cimerman,e) durch die gerechtikait seins amts strafet oder angreift1)g) mit posen worten in der kawe oder auf der tailstat,h) wird er sein uberwunden mit zwain piderbeni) mannen undk) mit ainem gewerken, er ist bestanden mit neun marken. Der gevallen den urbarern drei, den gewerken drei, dem1) sachwalden drei. Zusätze der 3. Redaction. § 30. Eina) recht. Von lehen, di czu kriege ligen.a) Wo lehen ezu krige ligen kegen ein ander, wi vil er sein, und eine di krigent, in sei merb) und eb) vorlihen, und der leiher oder der urbarer, der in di lehen vorlihen hat, ist lange vor- varn, do si sich wellent an czihen, welche danne ir hantfesten weisen, do mit si wollen volvarn, die eldeste und di e geschriben ist, di beheldet ir recht und was in beschriben ist und vor- lihen.c) § 28. f) fehlt III. g) nicht engibet B; engibet M. § 29. a) Rubrik in III: Ein recht: Von der amptleute freiheit und puzze. B; Abir ein recht. M. b) kein man III. c) ist oder hat III. d) hantman M. e) wer her sei Zus. B. f) III : gestrofet wirt oder mit posen w. angegriffen. g) angeruffet L. h) oder auf der halden Zus. E, F. i) frumen III. k) III: oder B, M. 1) den L, E, F. § 30. Fehlt in Tomascheks Ausgabe des Cod. B, Das alte Bergr. etc. S. 19 ff. a) Rubrik M: Das recht, wo tail czu krige ligen und werden. b) mer lehen E, F. c) was im lehen ist verlegen und beschriben E, F. Weisung nach Freiberg gehörig abgedruckt. — Vgl. § 20. Siehe F. B. R.-B § 26, mit der Abweichung: der im lande ist ader uzsershalb des landes ist, vorsumet . . . im sine teil, daz er dri wochen nach einander sine kost nicht gibit adir nicht zeu gebin hat u. s. w. Vgl. Spr. No. 86 (3). Siehe unten § 23a (7). § 29. Siehe unten § 23a (7) und F. B. R.-B § 40, woselbst a. E. statt den urbarern: dem bergmeister. § 30. Siehe Spr. No. 43, 44. Vgl. Spr. No. 51 (12), 52 (6).
34 DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. gedinge, dazf) er1) seiner cost darczu nichtg) geit, g) er verleust sein tail mit rechte. § 29.a) Ist daz iemantb) einen man,b) der gesworen hat ) zu dem recht, er sei hutman,d) steiger oder cimerman,e) durch die gerechtikait seins amts strafet oder angreift1)g) mit posen worten in der kawe oder auf der tailstat,h) wird er sein uberwunden mit zwain piderbeni) mannen undk) mit ainem gewerken, er ist bestanden mit neun marken. Der gevallen den urbarern drei, den gewerken drei, dem1) sachwalden drei. Zusätze der 3. Redaction. § 30. Eina) recht. Von lehen, di czu kriege ligen.a) Wo lehen ezu krige ligen kegen ein ander, wi vil er sein, und eine di krigent, in sei merb) und eb) vorlihen, und der leiher oder der urbarer, der in di lehen vorlihen hat, ist lange vor- varn, do si sich wellent an czihen, welche danne ir hantfesten weisen, do mit si wollen volvarn, die eldeste und di e geschriben ist, di beheldet ir recht und was in beschriben ist und vor- lihen.c) § 28. f) fehlt III. g) nicht engibet B; engibet M. § 29. a) Rubrik in III: Ein recht: Von der amptleute freiheit und puzze. B; Abir ein recht. M. b) kein man III. c) ist oder hat III. d) hantman M. e) wer her sei Zus. B. f) III : gestrofet wirt oder mit posen w. angegriffen. g) angeruffet L. h) oder auf der halden Zus. E, F. i) frumen III. k) III: oder B, M. 1) den L, E, F. § 30. Fehlt in Tomascheks Ausgabe des Cod. B, Das alte Bergr. etc. S. 19 ff. a) Rubrik M: Das recht, wo tail czu krige ligen und werden. b) mer lehen E, F. c) was im lehen ist verlegen und beschriben E, F. Weisung nach Freiberg gehörig abgedruckt. — Vgl. § 20. Siehe F. B. R.-B § 26, mit der Abweichung: der im lande ist ader uzsershalb des landes ist, vorsumet . . . im sine teil, daz er dri wochen nach einander sine kost nicht gibit adir nicht zeu gebin hat u. s. w. Vgl. Spr. No. 86 (3). Siehe unten § 23a (7). § 29. Siehe unten § 23a (7) und F. B. R.-B § 40, woselbst a. E. statt den urbarern: dem bergmeister. § 30. Siehe Spr. No. 43, 44. Vgl. Spr. No. 51 (12), 52 (6).
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DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. 35 § 31. Eina) recht. Von dez urbarers und muncz- meisters tafel und crafft.a) Keines urbarers tavl nocli keines munczmeisters noch keines lihers auf imant icht geben noch uf imandes schaden gesten mugen ; wirt imant czu krige gegen in, di mugen irn leip und ir gut pas gewern, dan si mit ir tavel mugen imant uberwinden und uberezeugn an; [sunder alleine, das dapb) in den vir penken. in gehoitem dinge beschriben wirt, di tavel di schol haben craft. § 32. Ein2) recht. Von ezwein krieghafftigen lehen.a) Wo ezwei lehen in krige ligent kegen ein ander, und ge- winnet eines das ander mit dem perkmeister und mit den ge- sworn leuten, als ein recht ist, und haben di lehenhauwer lehenb) schechteb) dorinne in dem selben lehen, das daz ander gewinnet, si mugen ir lehenb) schechteb) wol behalten pis an den tag, als in vorlihen ist. § 33. Von des richters nachtgen. Ein recht.* § 34. Ein recht. Von tegen fur die vir penke." § 35. Ein recht. Von bekentnuzze in vier penken.*) § 36. Eina) recht. Von geczeuknuzze.a) Nimant mack dem andern sein gut abe herezugen, her en muge sich pas gewern, den in imant sein gut ab erczeugen muge, und wert pas sein leip und sein gut. § 31. a) Rubrik M: Abir ein recht. E, F: Wie man nicht mit inschreiben uberczeugen moge. b) Erg. nach F. B. R. —B § 42. § 32. a) Abir ein recht. M. b) lenschefte M. §§ 33, 34, 35. Die beiden ersten §§ abgedr. bei Tomaschek a. a. O. S. 21. § 35 fehlt. § 36. Fehlt Tomaschek. a) Von den geczugen etc. M. § 31. Siehe F. B. R. —B § 42, mit der Abweichung a. A.: berg- meisters tafel noch buch mag uff nimande gezcukenisse thun, sunder alleine u. s. w. § 32. F. B. R. —B § 38 enthält eine andere, vielleicht durch diesen § angeregte Bestimmung: Von lenschefftin zcu behaldin. Wo ein berg adir stolle adir lehen ein andir gewinnen mit dem rechten unde habin lenheuwer lenscheffte da inne, diselbin lenschoffte werden alle damite ge- wunnen mit rechte. Vgl. Const. III, 5, § 9; Spr. No. 40 (6). § 33. Danach F. B. R. —B § 41. § 34. Danach F. B.R —B § 37. § 36. Siehe die Verwertung in Spr. No. 98; vgl. Spr. No. 44. *) Inhalt nicht bergrechtlich und auch sonst nicht relevant. 33
DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. 35 § 31. Eina) recht. Von dez urbarers und muncz- meisters tafel und crafft.a) Keines urbarers tavl nocli keines munczmeisters noch keines lihers auf imant icht geben noch uf imandes schaden gesten mugen ; wirt imant czu krige gegen in, di mugen irn leip und ir gut pas gewern, dan si mit ir tavel mugen imant uberwinden und uberezeugn an; [sunder alleine, das dapb) in den vir penken. in gehoitem dinge beschriben wirt, di tavel di schol haben craft. § 32. Ein2) recht. Von ezwein krieghafftigen lehen.a) Wo ezwei lehen in krige ligent kegen ein ander, und ge- winnet eines das ander mit dem perkmeister und mit den ge- sworn leuten, als ein recht ist, und haben di lehenhauwer lehenb) schechteb) dorinne in dem selben lehen, das daz ander gewinnet, si mugen ir lehenb) schechteb) wol behalten pis an den tag, als in vorlihen ist. § 33. Von des richters nachtgen. Ein recht.* § 34. Ein recht. Von tegen fur die vir penke." § 35. Ein recht. Von bekentnuzze in vier penken.*) § 36. Eina) recht. Von geczeuknuzze.a) Nimant mack dem andern sein gut abe herezugen, her en muge sich pas gewern, den in imant sein gut ab erczeugen muge, und wert pas sein leip und sein gut. § 31. a) Rubrik M: Abir ein recht. E, F: Wie man nicht mit inschreiben uberczeugen moge. b) Erg. nach F. B. R. —B § 42. § 32. a) Abir ein recht. M. b) lenschefte M. §§ 33, 34, 35. Die beiden ersten §§ abgedr. bei Tomaschek a. a. O. S. 21. § 35 fehlt. § 36. Fehlt Tomaschek. a) Von den geczugen etc. M. § 31. Siehe F. B. R. —B § 42, mit der Abweichung a. A.: berg- meisters tafel noch buch mag uff nimande gezcukenisse thun, sunder alleine u. s. w. § 32. F. B. R. —B § 38 enthält eine andere, vielleicht durch diesen § angeregte Bestimmung: Von lenschefftin zcu behaldin. Wo ein berg adir stolle adir lehen ein andir gewinnen mit dem rechten unde habin lenheuwer lenscheffte da inne, diselbin lenschoffte werden alle damite ge- wunnen mit rechte. Vgl. Const. III, 5, § 9; Spr. No. 40 (6). § 33. Danach F. B. R. —B § 41. § 34. Danach F. B.R —B § 37. § 36. Siehe die Verwertung in Spr. No. 98; vgl. Spr. No. 44. *) Inhalt nicht bergrechtlich und auch sonst nicht relevant. 33
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36 DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. § 37. Eina) recht. Daz czwene nahe freunde nicht schepfen sein sullen, noch in selber geczeugen.a) Das czwene pruder nicht mugen mit einander scheppen gesein. Is en mack ouch keinb) pruder dem andern mit nichtec) gesten, noch mit im erczeugen; noch ein vater seime kinde. § 38. Von aufgeben des erbes. Nimant mag ouch erbe und eigen aufgeben noch vorseczen dan vor dem richter und vor den scheppen. § 39. Ein recht. Vom purkrechte.*) § 40. Ein recht. Vom gelde austragen.*) § 41. Ein recht vona) czinsgelde.a) Is sei pharrer, is sei minner pruder, is sei prediger, di erbe und eigen haben, czinsz oder ezinsgelt, die scholn is vorkaufen in jar und in tage. § 42. Eina) recht von pfanden.a) Was under einem lot pfandes stet, das schol man nur eins aufpiten vor dem gerichte,b) und essendes pfant alsam;) das ist ouch recht. § 43. Das2) recht von hantfesten uber erbe etc.a) Wan ein hantfesten gegeben wirt uber erbe und uber eigen § 37. a) Von den prudern das. M. b) fehlt M. c) rechte M. § 38. In B und M mit dem vorigen zusammengezogen. Die Rubrik findet sich im Register. § 39. Gedr. Tomaschek a. a. O. S. 22. § 40. Gedr. Tomaschek a. a. O. § 41. a) von geistlichen leuten. M. § 42. a) Von den pfanden. M. b) Das folgende fehlt E, F. c) steht alstam. § 43. a) Aber recht. M. § 37. Nach U—A, stadtr. Statuten A. XXII, Jireček, Cod. I S. 96. Vgl. Const. I, 5, § 4. § 38. Nach U—B, stadtr. Statuten A. XI § 5, Jireček S. 92. § 39. Auch in der Redaction C des Stadtrechtes (Tom. Oberhof S. 370) enthalten. § 40. Desgleichen im Stadtr. C. enthalten, in derselben Reihenfolge, wie auch die beiden folgenden 88. § 41. Siehe die Bemerkung zu § 40. § 42. Siehe die Bemerkung zu § 40, doch fehlt im Stadtr. C der Schluss: und essendes u. s. W. § 43. Nach U—A, stadtr. Statuten, A. XXVII, Jireček S. 97; Schluss- satz neu. *) Inhalt nicht bergrechtlich und auch sonst nicht relevant.
36 DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. § 37. Eina) recht. Daz czwene nahe freunde nicht schepfen sein sullen, noch in selber geczeugen.a) Das czwene pruder nicht mugen mit einander scheppen gesein. Is en mack ouch keinb) pruder dem andern mit nichtec) gesten, noch mit im erczeugen; noch ein vater seime kinde. § 38. Von aufgeben des erbes. Nimant mag ouch erbe und eigen aufgeben noch vorseczen dan vor dem richter und vor den scheppen. § 39. Ein recht. Vom purkrechte.*) § 40. Ein recht. Vom gelde austragen.*) § 41. Ein recht vona) czinsgelde.a) Is sei pharrer, is sei minner pruder, is sei prediger, di erbe und eigen haben, czinsz oder ezinsgelt, die scholn is vorkaufen in jar und in tage. § 42. Eina) recht von pfanden.a) Was under einem lot pfandes stet, das schol man nur eins aufpiten vor dem gerichte,b) und essendes pfant alsam;) das ist ouch recht. § 43. Das2) recht von hantfesten uber erbe etc.a) Wan ein hantfesten gegeben wirt uber erbe und uber eigen § 37. a) Von den prudern das. M. b) fehlt M. c) rechte M. § 38. In B und M mit dem vorigen zusammengezogen. Die Rubrik findet sich im Register. § 39. Gedr. Tomaschek a. a. O. S. 22. § 40. Gedr. Tomaschek a. a. O. § 41. a) von geistlichen leuten. M. § 42. a) Von den pfanden. M. b) Das folgende fehlt E, F. c) steht alstam. § 43. a) Aber recht. M. § 37. Nach U—A, stadtr. Statuten A. XXII, Jireček, Cod. I S. 96. Vgl. Const. I, 5, § 4. § 38. Nach U—B, stadtr. Statuten A. XI § 5, Jireček S. 92. § 39. Auch in der Redaction C des Stadtrechtes (Tom. Oberhof S. 370) enthalten. § 40. Desgleichen im Stadtr. C. enthalten, in derselben Reihenfolge, wie auch die beiden folgenden 88. § 41. Siehe die Bemerkung zu § 40. § 42. Siehe die Bemerkung zu § 40, doch fehlt im Stadtr. C der Schluss: und essendes u. s. W. § 43. Nach U—A, stadtr. Statuten, A. XXVII, Jireček S. 97; Schluss- satz neu. *) Inhalt nicht bergrechtlich und auch sonst nicht relevant.
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DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. 37 oder woruberb) es seib) und was das ist, ist si gerecht, dem si gegeben ist, her geneuset des, und ist si aber ungerecht, her vorluset nicht mer, wan daruber si gegeben ist. [Ist]°) das aber ein ander hantfeste geschriben ist und voringesigelt, di der kunik hat gegeben under seinem ingesigel, das schol haben craft. Folgt der § 27. Kuttenberger Zusätze zur 2. Redaction. § 22a. Wie man erbtaill mit clage sol gewinnen. (1) Erbteil wer di mit clage wil gewinnen vor kost, di ime darauff wirt beschaiden von den reutleuten, sein di teil an erbe- stollen, an gemessen bergenn oder sunst an erbelehen, der muss daruber clagen drei raitunge vor dem bergkmeister und den gewercken und mus darnach boten nemen und di kost heischen, als si vor ist beschriben. (2) Ist der anderswo gesessen, des di teil seindt, also das ine der bergmeister noch sein bote mit einem gewercken nicht gemanen mugen, so sol der bergmaister mit der gewercken gewissen di clage an di urborer vor den schopphen bringen; di sullen dan ir brieff darumb senden und ine manen, di kost zu geben; gibet er ir dan nicht, so sein di teil verlorn an alle widersprach. (3) Hat er aber einen verweser uff dem berge, der sein ertzetpfeinige einnimett und kost for ine gebet, und ob das den gewercken wissenlich ist, das er ime sein teil hat entpfolhen, darff man keinen brieff darumb sentten; man gewinnet sie demselben an mit vollen rechten, alss er selber da gegenwertig wer. § 22b. Von teill gewinnen an hespelen und an lehen- scheften. Wer teil an hespeln oder an lehenschefften, di furbass umb ein junge eigenschafft sindt vorlihen, vor kost wil gewinnen, der darff nicht mer dar uber clagen dan drei arbeittende irer (!) tage schicht, das heissen drei lannge schicht; wan er di geclaget und boten genemet und si heischet alss recht ist, so hatt er gewunnen. § 43. b) was gutes es sei E. c) Erg. nach E, F. § 22a. Vgl. oben § 22. (3) Inhaltlich gleich mit § 28 oben.
DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. 37 oder woruberb) es seib) und was das ist, ist si gerecht, dem si gegeben ist, her geneuset des, und ist si aber ungerecht, her vorluset nicht mer, wan daruber si gegeben ist. [Ist]°) das aber ein ander hantfeste geschriben ist und voringesigelt, di der kunik hat gegeben under seinem ingesigel, das schol haben craft. Folgt der § 27. Kuttenberger Zusätze zur 2. Redaction. § 22a. Wie man erbtaill mit clage sol gewinnen. (1) Erbteil wer di mit clage wil gewinnen vor kost, di ime darauff wirt beschaiden von den reutleuten, sein di teil an erbe- stollen, an gemessen bergenn oder sunst an erbelehen, der muss daruber clagen drei raitunge vor dem bergkmeister und den gewercken und mus darnach boten nemen und di kost heischen, als si vor ist beschriben. (2) Ist der anderswo gesessen, des di teil seindt, also das ine der bergmeister noch sein bote mit einem gewercken nicht gemanen mugen, so sol der bergmaister mit der gewercken gewissen di clage an di urborer vor den schopphen bringen; di sullen dan ir brieff darumb senden und ine manen, di kost zu geben; gibet er ir dan nicht, so sein di teil verlorn an alle widersprach. (3) Hat er aber einen verweser uff dem berge, der sein ertzetpfeinige einnimett und kost for ine gebet, und ob das den gewercken wissenlich ist, das er ime sein teil hat entpfolhen, darff man keinen brieff darumb sentten; man gewinnet sie demselben an mit vollen rechten, alss er selber da gegenwertig wer. § 22b. Von teill gewinnen an hespelen und an lehen- scheften. Wer teil an hespeln oder an lehenschefften, di furbass umb ein junge eigenschafft sindt vorlihen, vor kost wil gewinnen, der darff nicht mer dar uber clagen dan drei arbeittende irer (!) tage schicht, das heissen drei lannge schicht; wan er di geclaget und boten genemet und si heischet alss recht ist, so hatt er gewunnen. § 43. b) was gutes es sei E. c) Erg. nach E, F. § 22a. Vgl. oben § 22. (3) Inhaltlich gleich mit § 28 oben.
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38 DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. § 22c. Wie glubet und wilkure alle lantrecht brechen. So aber ein erbebergwerk vonn wasser nott oder van andern sachen also kostpar ist, das man di kost mit clage, alss hie vor geschriben stet, an des bergwerckes schaden so lange nicht mag irbeiten, was willekur und uff welchen tag di gewereken di kost mit gemeinem rate zu geben setzen und bescheiden zu gewinne und zu verluste mit ires bergmeisterss gewissen, das hat wol crafft, und wer seine kost dan nicht engibet uff di zeit, der hat sein teil verlorn an alle widerrede. § 23a. Aber ein ander recht. (1) Man sol auch keinem manne sein leip oder sein gut ver- teilen, er sei dan gegenwertig oder ime sein gewissenlich tag be- schiden tedinges zu warten; und kumet er zu dem gerichte dan nicht, so hat er verlorn, es sei dan, das er helfrede muge bringen. (2) Es sol auch kein urborer noch kein bergmeister berg gerichte sitzen, er hab zum minsten zwen schopphen dobei zu seinen ge- swornen amptleuten. Was si da mit einander urteiln, das hat volle crafft, es sei dan, das es imant straffe und sich beruffe an das recht vor di urborer und di scheppfen, und ob di schepphen selber ein urteil verschiben in ir morgensprach. (3) Ein itlich bergmeister hat gewalt alle clag zu richten, di vor ime beclagt werden, umb teil, si sein erbelich oder verlihen, umb alle an- sprache, es sei umb kauffe, umb mutunge oder glubde und auch umb kost versaumnuſse. (4) Der pergmeister hat auch zu ge- statten aller glubde und aller satzunge und willekur und aller hande rede, di vor ime gescheen, mit vollen rechten. (5) Ein itlich bergmeister hat auch das recht, das er alle unfuge, di mit worten oder mit wercken an seiner gruben und in den vier wentten seiner kauwen gescheen, selber mag richten und nindert anderswo dar schibenn, an allein wunden und todtschlege ; wann ime der frevel gepusset wirt, so sol er si furbaß an den marckt richter weisen, di sach zu volfurn und zu volendin. (6) Ist aber das derselb schuldige vorfluchtig wurdt und vor dem bergmeister dem gerichte nicht gesteet, er mag in wol drei raitunge lassen § 22c. Vgl. Const. I, 7, § 13 a. E. § 23a. (1) Vgl. Const. IV, 4, 8 14. (2) Vgl. Const. 1,4, 84. (3) a. E.: vgl. Const. I, 7, § 15. (4) Nach den Const. I, 7, § 14 ist der Bergmeister zu schriftlichen Aufzeichnungen verpflichtet. (5) Vgl. Const. I, 7, § 20.
38 DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. § 22c. Wie glubet und wilkure alle lantrecht brechen. So aber ein erbebergwerk vonn wasser nott oder van andern sachen also kostpar ist, das man di kost mit clage, alss hie vor geschriben stet, an des bergwerckes schaden so lange nicht mag irbeiten, was willekur und uff welchen tag di gewereken di kost mit gemeinem rate zu geben setzen und bescheiden zu gewinne und zu verluste mit ires bergmeisterss gewissen, das hat wol crafft, und wer seine kost dan nicht engibet uff di zeit, der hat sein teil verlorn an alle widerrede. § 23a. Aber ein ander recht. (1) Man sol auch keinem manne sein leip oder sein gut ver- teilen, er sei dan gegenwertig oder ime sein gewissenlich tag be- schiden tedinges zu warten; und kumet er zu dem gerichte dan nicht, so hat er verlorn, es sei dan, das er helfrede muge bringen. (2) Es sol auch kein urborer noch kein bergmeister berg gerichte sitzen, er hab zum minsten zwen schopphen dobei zu seinen ge- swornen amptleuten. Was si da mit einander urteiln, das hat volle crafft, es sei dan, das es imant straffe und sich beruffe an das recht vor di urborer und di scheppfen, und ob di schepphen selber ein urteil verschiben in ir morgensprach. (3) Ein itlich bergmeister hat gewalt alle clag zu richten, di vor ime beclagt werden, umb teil, si sein erbelich oder verlihen, umb alle an- sprache, es sei umb kauffe, umb mutunge oder glubde und auch umb kost versaumnuſse. (4) Der pergmeister hat auch zu ge- statten aller glubde und aller satzunge und willekur und aller hande rede, di vor ime gescheen, mit vollen rechten. (5) Ein itlich bergmeister hat auch das recht, das er alle unfuge, di mit worten oder mit wercken an seiner gruben und in den vier wentten seiner kauwen gescheen, selber mag richten und nindert anderswo dar schibenn, an allein wunden und todtschlege ; wann ime der frevel gepusset wirt, so sol er si furbaß an den marckt richter weisen, di sach zu volfurn und zu volendin. (6) Ist aber das derselb schuldige vorfluchtig wurdt und vor dem bergmeister dem gerichte nicht gesteet, er mag in wol drei raitunge lassen § 22c. Vgl. Const. I, 7, § 13 a. E. § 23a. (1) Vgl. Const. IV, 4, 8 14. (2) Vgl. Const. 1,4, 84. (3) a. E.: vgl. Const. I, 7, § 15. (4) Nach den Const. I, 7, § 14 ist der Bergmeister zu schriftlichen Aufzeichnungen verpflichtet. (5) Vgl. Const. I, 7, § 20.
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DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. 39 eischen und in di echte thun. Wenne das geschicht, so sol man inne dan in dem marckt gerichte lassenn beschreibenn und auch verzelen offentlich. (7) Und ist kein man, der gesworn hat zu der zeche, er sei steiger, zimmerman oder hutmann, wer di straffet durch di gerechtigkeit mit bosen worten an der kauwen oder uff der teilstat, und wirt er sein uberwunden mit zweien frummen manen und mit einem gewercken, der ist bestanden mit neun marcken; der gevallen dem urborer drei und dem sachwalden dreie. (8) Auch ist das ein recht, das kein bergmeister auff keinen andern tag noch umb kein andern eigenschafft imant icht leihenn sol vil oder wenig, dann alss di gewercken gesetzet und ime gebotten haben verlihen. Leihet er icht anderss, und kumet des zu krige, und entpfallen im di gewercken, sein leihen hat nit creffte. (9) Wer aber das, das van ungewinne di eigenschafft zu swer wurde und der tag zu kurtz den lehenhawern und das di zeche davan verwuste, so sol der bergmeister di gewereken besenden uff einen genanten tag und manen, das si beide eigen- schafft und tag also setzen und kisen, da man umb gepawen muge, oder sol es selber in gebitten zu hauwen, das di zeche icht verwuste. Thun si dann das [nlicht, so sol es der berg- meister bringen an di urborer. Das kumet dan davon, das ein itzlich bergmeister den eidt entpfahen muss von den urborern und swern muss offenbar, alss wol des kuniges nutz und der urborer alss seiner gewercken zu fudern und zu werben und iren schaden zu wenden. (10) Es mag auch kein man kein lehenschafft be- legen in keiner gruben, er entpfa si van dem bergmeister; der sol ime dan geben ein gesworn man, der das ort beschawet, ob es ledig lige und abpauwe, und vindet er es dan also, das er es zu rechte belegen mag und das es der zeche nicht* schedelich ist, so mag er es belegen und pawen an hintternusse. Ist aber das imant das ort oder di lehenschafft anspreche machet, wem den gesworn leute gesteent besserss rechten, der geneusset des billichen. (7) Identisch mit § 29 oben. (8) Vgl. Const. I, 7, 8 7. (9) Vgl. Const. I, 7, §§ 3, 10. (10) Vgl. Const. III, 5, 88 12, 13.
DAS DEUTSCHE IGLAUER BERGRECHT. 39 eischen und in di echte thun. Wenne das geschicht, so sol man inne dan in dem marckt gerichte lassenn beschreibenn und auch verzelen offentlich. (7) Und ist kein man, der gesworn hat zu der zeche, er sei steiger, zimmerman oder hutmann, wer di straffet durch di gerechtigkeit mit bosen worten an der kauwen oder uff der teilstat, und wirt er sein uberwunden mit zweien frummen manen und mit einem gewercken, der ist bestanden mit neun marcken; der gevallen dem urborer drei und dem sachwalden dreie. (8) Auch ist das ein recht, das kein bergmeister auff keinen andern tag noch umb kein andern eigenschafft imant icht leihenn sol vil oder wenig, dann alss di gewercken gesetzet und ime gebotten haben verlihen. Leihet er icht anderss, und kumet des zu krige, und entpfallen im di gewercken, sein leihen hat nit creffte. (9) Wer aber das, das van ungewinne di eigenschafft zu swer wurde und der tag zu kurtz den lehenhawern und das di zeche davan verwuste, so sol der bergmeister di gewereken besenden uff einen genanten tag und manen, das si beide eigen- schafft und tag also setzen und kisen, da man umb gepawen muge, oder sol es selber in gebitten zu hauwen, das di zeche icht verwuste. Thun si dann das [nlicht, so sol es der berg- meister bringen an di urborer. Das kumet dan davon, das ein itzlich bergmeister den eidt entpfahen muss von den urborern und swern muss offenbar, alss wol des kuniges nutz und der urborer alss seiner gewercken zu fudern und zu werben und iren schaden zu wenden. (10) Es mag auch kein man kein lehenschafft be- legen in keiner gruben, er entpfa si van dem bergmeister; der sol ime dan geben ein gesworn man, der das ort beschawet, ob es ledig lige und abpauwe, und vindet er es dan also, das er es zu rechte belegen mag und das es der zeche nicht* schedelich ist, so mag er es belegen und pawen an hintternusse. Ist aber das imant das ort oder di lehenschafft anspreche machet, wem den gesworn leute gesteent besserss rechten, der geneusset des billichen. (7) Identisch mit § 29 oben. (8) Vgl. Const. I, 7, 8 7. (9) Vgl. Const. I, 7, §§ 3, 10. (10) Vgl. Const. III, 5, 88 12, 13.
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40 JUS REGALE MONTANORUM. 5 10 III. Constitutiones Juris Metallici Wenceslai II. (Jus Regale Montanorum.) a. Lateinischer Originaltext. Abschriften: Cod. H, fol. I ff, Ende Saec. XIV, danach der Druck; Cod. W fol. I ff, 1398; E fol. CCXXIX ff, anfangs Saec. XV U fol. III ff, Saec. XV ; V fol. I ff, Saec. XV; I fol. XXXIII ff. Saec. XV; G fol. CCLVII ff ein Theil des 4. Buches, Saec. XVI; g fol. I ff 1589. Ueber die Drucke von Peithner (Pei.), Schmidt (Sch.) und Jireček (Jir.) s. oben S. XXXI. Jus Regale Montanorum incipit. Wenczeslaus dei gracia secundus,a) rex Bohemie, qui primo regnum Polonie deo auxilium parante ipsi regno Bohemie coad- 15 junxit, montanis suis per regnum Bohemie universis graciam suam et hunc librum et in eo veram juris montanorum cognoscere veritatem. 20 25 Sequitur prooemium libri hujus. § 1. Pater ingenite, fons tocius bonitatis, qui, ut humanum genus perfecte viveret,b) leges sacratissimas per ora principum divinitus protulisti, auge in nobis supplicibus tuis ejusdem gracie virtutem, ut sic fidelibus montanis nostris, quorum non solum regnum nostrum, immo universus orbis terrarum jam laboribus consolatur, leges edere valeamus, quod nobis ad salutem ipsisque proficiat ad quietem et ineffabili nomini tuo ad gloriam et honorem; sic enim oportet prius animas, deinde linguas fieri eruditas. § 2. Ergo more solito ejus auxilio invocato, qui pater est luminum et omnium illuminacionum*) principium, et a quo omnia data optima fluunt, donaque perfecta descendunt: statuimus, 30 Eingang. a) sextus W, E, U, V, I; H überschrieben sextus. b) uni- retur Pei, Sch, Jir. c) illuminationum W, E, V; luminacionum H.
40 JUS REGALE MONTANORUM. 5 10 III. Constitutiones Juris Metallici Wenceslai II. (Jus Regale Montanorum.) a. Lateinischer Originaltext. Abschriften: Cod. H, fol. I ff, Ende Saec. XIV, danach der Druck; Cod. W fol. I ff, 1398; E fol. CCXXIX ff, anfangs Saec. XV U fol. III ff, Saec. XV ; V fol. I ff, Saec. XV; I fol. XXXIII ff. Saec. XV; G fol. CCLVII ff ein Theil des 4. Buches, Saec. XVI; g fol. I ff 1589. Ueber die Drucke von Peithner (Pei.), Schmidt (Sch.) und Jireček (Jir.) s. oben S. XXXI. Jus Regale Montanorum incipit. Wenczeslaus dei gracia secundus,a) rex Bohemie, qui primo regnum Polonie deo auxilium parante ipsi regno Bohemie coad- 15 junxit, montanis suis per regnum Bohemie universis graciam suam et hunc librum et in eo veram juris montanorum cognoscere veritatem. 20 25 Sequitur prooemium libri hujus. § 1. Pater ingenite, fons tocius bonitatis, qui, ut humanum genus perfecte viveret,b) leges sacratissimas per ora principum divinitus protulisti, auge in nobis supplicibus tuis ejusdem gracie virtutem, ut sic fidelibus montanis nostris, quorum non solum regnum nostrum, immo universus orbis terrarum jam laboribus consolatur, leges edere valeamus, quod nobis ad salutem ipsisque proficiat ad quietem et ineffabili nomini tuo ad gloriam et honorem; sic enim oportet prius animas, deinde linguas fieri eruditas. § 2. Ergo more solito ejus auxilio invocato, qui pater est luminum et omnium illuminacionum*) principium, et a quo omnia data optima fluunt, donaque perfecta descendunt: statuimus, 30 Eingang. a) sextus W, E, U, V, I; H überschrieben sextus. b) uni- retur Pei, Sch, Jir. c) illuminationum W, E, V; luminacionum H.
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JUS REGALE MONTANORUM, 41 III. Constitutiones Juris Metallici Wenceslai II. (Jus Regale Montanorum.) b. Deutsche Uebersetzung des Johannes von Geiln- hausen. Abschriften: Cod. H fol. XLIII ff, danach der Druck; E fol. CLX ff (nur Buch 3 u. 4 nach Geiln- hausen); G fol. XCV ff, 1480; D fol. LXXXVII ff, 1505; g fol. I ff 1589. 5 Hi hebent sich an di perkrecht, di meister Johannes von Gelhausen gedeutschet hat.") Wir Wenczlaw von gottes gnaden der anderb) kunig von Behem, der von ersten mit gotes hulfe das kunigreich czu Polan czu dem kunigreich ezu Behem pracht hat, empiten allen unsern perkleuten in dem kunigreiche czu Behem unser genad und das buch, darinne si ware gerechtikeit des perkwerkes erkennen 15 mugen. 10 Di vorrede in das puch. § 1. Got almechtiger vater, ein brun aller gutikeit, uff di sache, das das* menschlich kunec) volkumelich geleben muge, so hast du das heilige rechtd) durch der fursten munt gesprochen. 20 Nu mere in uns deine gotliche krafft durch unser pete willen, das wir also unsern getrewen perkleuten, di nicht alleine unser kunigreich, sunder di gancze werld mit irer arbeit trosten, sulches recht setezen und machen mugen, das uns* gluk und hail und in ruw und gemach und deinem heiligen namen ere und lob 25 davon bekume. Also musen vor di selen, dornach di czungen Eingang. a) Hie hebet sich an das privilegium des koniges Wenczlaw vom perkrecht czu deucze. E; Hie .. . Geilnhausen, etwenn keiser Karls kunigs zu Behem schreiber, iczunt statschreiber czu der Igla, us dem latin zu deucz gemacht und geschrieben hatt. D. b) sechste E, D, G; 30 ebenso End. c) geslechte E. d) Corr. statt reich; recht E, D.
JUS REGALE MONTANORUM, 41 III. Constitutiones Juris Metallici Wenceslai II. (Jus Regale Montanorum.) b. Deutsche Uebersetzung des Johannes von Geiln- hausen. Abschriften: Cod. H fol. XLIII ff, danach der Druck; E fol. CLX ff (nur Buch 3 u. 4 nach Geiln- hausen); G fol. XCV ff, 1480; D fol. LXXXVII ff, 1505; g fol. I ff 1589. 5 Hi hebent sich an di perkrecht, di meister Johannes von Gelhausen gedeutschet hat.") Wir Wenczlaw von gottes gnaden der anderb) kunig von Behem, der von ersten mit gotes hulfe das kunigreich czu Polan czu dem kunigreich ezu Behem pracht hat, empiten allen unsern perkleuten in dem kunigreiche czu Behem unser genad und das buch, darinne si ware gerechtikeit des perkwerkes erkennen 15 mugen. 10 Di vorrede in das puch. § 1. Got almechtiger vater, ein brun aller gutikeit, uff di sache, das das* menschlich kunec) volkumelich geleben muge, so hast du das heilige rechtd) durch der fursten munt gesprochen. 20 Nu mere in uns deine gotliche krafft durch unser pete willen, das wir also unsern getrewen perkleuten, di nicht alleine unser kunigreich, sunder di gancze werld mit irer arbeit trosten, sulches recht setezen und machen mugen, das uns* gluk und hail und in ruw und gemach und deinem heiligen namen ere und lob 25 davon bekume. Also musen vor di selen, dornach di czungen Eingang. a) Hie hebet sich an das privilegium des koniges Wenczlaw vom perkrecht czu deucze. E; Hie .. . Geilnhausen, etwenn keiser Karls kunigs zu Behem schreiber, iczunt statschreiber czu der Igla, us dem latin zu deucz gemacht und geschrieben hatt. D. b) sechste E, D, G; 30 ebenso End. c) geslechte E. d) Corr. statt reich; recht E, D.
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42 JUS REGALE MONTANORUM. 5 cunctos montanos, quos magnificencie nostre regit judicium, sub his juris preceptis, scilicet honeste vivere, alterum non ledere, jus suum unicuique tribuere, honeste conversari. Sed tamen cum cottidie contra leges agitur, et mali male facere non verentur, ideo ne maleficia maneant impunita, neque facti perversitas presumtoribus transeat in exemplum, necessitate constringimur, noxios appetitus sub juris regulis limitare, ut mali metu poene boni efficiantur, ac boni juris premio meliores; nihil enim obediencia prodesset humilibus, si contemptus contumacibus non obesset. 10 § 3. Sic ergo nostrum propositum inchoemus. Unamd) intencionem hanc semper ponimus: omne, quicquid prius imper- fectum aut confusum videbatur, hoc expurgare et perfectum ex inperfecto lucidius declarare. Cumque ex pluribus nobis questionibus per nostros montanos conquerendo propositis instanter justiciam postulantes multa collegerimus tam propter juris ignoranciam quam propter defectum jurisque confusionem correccione digna, sed legislacione clariore utique non indigna: volentes ergo in hoc libro, cui nomen speciale adscribimus Jus Regale Montanorum, 20 omnem juris supplere defectum et, quidquid in jure veteri dubietatis fuerit, apercius enodare ac illuminatam omnibus desiderantibus doctrinam juris tradere montanorum, subtiliter intuendo, quod omnis res per divisionem melius aperitur, eo quod divisio cujuscumque operis animum legentis incitat mentemque intelligentis preparat memoriamque artificiose reformat: idcirco hoc opus nostrum ad intelligenciam ampliorem in hos quatuor libros duximus distinguendum, ut omnes, quorum interest scire hec jura, veteribus obmissis ambagibus veram in eis juris pru- denciam montanorum speculentur et quod deinceps nostri juris 3) illuminati beneficio per legitimos ipsius juris tramites ad justiciam faciendam sine devio salubriter gradientur. 15 25 d) Quam Pei, Sch, Jir.
42 JUS REGALE MONTANORUM. 5 cunctos montanos, quos magnificencie nostre regit judicium, sub his juris preceptis, scilicet honeste vivere, alterum non ledere, jus suum unicuique tribuere, honeste conversari. Sed tamen cum cottidie contra leges agitur, et mali male facere non verentur, ideo ne maleficia maneant impunita, neque facti perversitas presumtoribus transeat in exemplum, necessitate constringimur, noxios appetitus sub juris regulis limitare, ut mali metu poene boni efficiantur, ac boni juris premio meliores; nihil enim obediencia prodesset humilibus, si contemptus contumacibus non obesset. 10 § 3. Sic ergo nostrum propositum inchoemus. Unamd) intencionem hanc semper ponimus: omne, quicquid prius imper- fectum aut confusum videbatur, hoc expurgare et perfectum ex inperfecto lucidius declarare. Cumque ex pluribus nobis questionibus per nostros montanos conquerendo propositis instanter justiciam postulantes multa collegerimus tam propter juris ignoranciam quam propter defectum jurisque confusionem correccione digna, sed legislacione clariore utique non indigna: volentes ergo in hoc libro, cui nomen speciale adscribimus Jus Regale Montanorum, 20 omnem juris supplere defectum et, quidquid in jure veteri dubietatis fuerit, apercius enodare ac illuminatam omnibus desiderantibus doctrinam juris tradere montanorum, subtiliter intuendo, quod omnis res per divisionem melius aperitur, eo quod divisio cujuscumque operis animum legentis incitat mentemque intelligentis preparat memoriamque artificiose reformat: idcirco hoc opus nostrum ad intelligenciam ampliorem in hos quatuor libros duximus distinguendum, ut omnes, quorum interest scire hec jura, veteribus obmissis ambagibus veram in eis juris pru- denciam montanorum speculentur et quod deinceps nostri juris 3) illuminati beneficio per legitimos ipsius juris tramites ad justiciam faciendam sine devio salubriter gradientur. 15 25 d) Quam Pei, Sch, Jir.
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JUS REGALE MONTANORUM. 43 geleret werden. § 2. Darumb nach guter gewonheit so rufen wir den an, der aller lichte) ein vater ist und aller erleuchtikeit anevank, von dem alle vestef) gaben flissen. Wirg) setczen: alle perkleute,h) di unser mechtikeithh) ezu richten hat, das si halten" unseri) gebot diez rechten, dask) si erberlich leben sullen, keiner den andern schedigen und idemmanne seines rechten gunnen.k) Und wan teglich wider das recht getan wirt, und di posen poslich ezu tun sich* nicht schemen, davon das di posheit ungerochen nicht pleibe, und die ubeltat di geturrer nicht reicze ubel czu tun: so twinget uns not darczu, das wir schedlich 10 begerunge mit dom rechten understeen, das di posen von forchte der pein gut werden, und di guten pilleich des rechten geniessen; den diemutigen gehorsam nichts nicht hulfe, ab vorsmehung den hochvertigen nicht statet.1) § 3. Also sullen wir unsern seligen vorsacz anheben. Alle- 15 wege ist unsere meinung : was vormals nicht volkomen ader irre was, das es hie volkumen und geleutert werde. Dom) vil clage von unsern perkleuten fur uns quam,m) di umb die recht paten, do merkt wir vil ungewissen, gebrechen und irsal des rechten, das pilleich ezu strafen was und in leuterer recht czu setczen. Darumb wir wollen in disem puch, das sunderleich heissen sal kunigs perkrecht, allen gebrechen des rechten erfullen, und was do in dem alten rechten ezweiffels ist gewest, das wollen wir pas entsliessen und wollen ein leutere lere des perkrechten idem manne geben. Dovon ist ezu merken, das alles dink, das r5 man teilt, pas offenbar wirt, umb das di teilunge eines iczleichen werkes, wan man es list, den mut erwecket, den sin des vor- 20 e) leicht D. f) beste D; vollkomene E. g) seczen wir alle unser bergleute, die unser kunigleich magencraft regieret, dicz gebot, das u. s. w. E. h) Corr. statt perkwerk nach D, E. hh) magenkraft E. i) under D. k) End.: dass sie vermöge des göttlichen und natürlichen Rechtens ein erbar Christlich leben und Wandel führen, ihren Nächsten nicht verletzen und einem jeglichen thun und beweisen, was billich, gleich und recht ist. 1) schadet D; queme czu schaden E. m) Do vil perkleute fur uns komen D. End.: Und dieweil uns auch auss taeglichen fuerfallenden Klagen der Bergleute, so gerne den rechten Grund der Bergrecht wissen wolten, viel Irrthum, Maengel und Gebrechen fuerkommen, muessen wir gewisslich schluessen, dass solches entweder aus Mangel oder Unwissenheit der Bergrechte oder auss Unver- stand oder Tunckelheit derselbigen herkommen und zum hoechsten von 30 35
JUS REGALE MONTANORUM. 43 geleret werden. § 2. Darumb nach guter gewonheit so rufen wir den an, der aller lichte) ein vater ist und aller erleuchtikeit anevank, von dem alle vestef) gaben flissen. Wirg) setczen: alle perkleute,h) di unser mechtikeithh) ezu richten hat, das si halten" unseri) gebot diez rechten, dask) si erberlich leben sullen, keiner den andern schedigen und idemmanne seines rechten gunnen.k) Und wan teglich wider das recht getan wirt, und di posen poslich ezu tun sich* nicht schemen, davon das di posheit ungerochen nicht pleibe, und die ubeltat di geturrer nicht reicze ubel czu tun: so twinget uns not darczu, das wir schedlich 10 begerunge mit dom rechten understeen, das di posen von forchte der pein gut werden, und di guten pilleich des rechten geniessen; den diemutigen gehorsam nichts nicht hulfe, ab vorsmehung den hochvertigen nicht statet.1) § 3. Also sullen wir unsern seligen vorsacz anheben. Alle- 15 wege ist unsere meinung : was vormals nicht volkomen ader irre was, das es hie volkumen und geleutert werde. Dom) vil clage von unsern perkleuten fur uns quam,m) di umb die recht paten, do merkt wir vil ungewissen, gebrechen und irsal des rechten, das pilleich ezu strafen was und in leuterer recht czu setczen. Darumb wir wollen in disem puch, das sunderleich heissen sal kunigs perkrecht, allen gebrechen des rechten erfullen, und was do in dem alten rechten ezweiffels ist gewest, das wollen wir pas entsliessen und wollen ein leutere lere des perkrechten idem manne geben. Dovon ist ezu merken, das alles dink, das r5 man teilt, pas offenbar wirt, umb das di teilunge eines iczleichen werkes, wan man es list, den mut erwecket, den sin des vor- 20 e) leicht D. f) beste D; vollkomene E. g) seczen wir alle unser bergleute, die unser kunigleich magencraft regieret, dicz gebot, das u. s. w. E. h) Corr. statt perkwerk nach D, E. hh) magenkraft E. i) under D. k) End.: dass sie vermöge des göttlichen und natürlichen Rechtens ein erbar Christlich leben und Wandel führen, ihren Nächsten nicht verletzen und einem jeglichen thun und beweisen, was billich, gleich und recht ist. 1) schadet D; queme czu schaden E. m) Do vil perkleute fur uns komen D. End.: Und dieweil uns auch auss taeglichen fuerfallenden Klagen der Bergleute, so gerne den rechten Grund der Bergrecht wissen wolten, viel Irrthum, Maengel und Gebrechen fuerkommen, muessen wir gewisslich schluessen, dass solches entweder aus Mangel oder Unwissenheit der Bergrechte oder auss Unver- stand oder Tunckelheit derselbigen herkommen und zum hoechsten von 30 35
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44 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 1. § 4. Omne autem jus montanum, quo utimur, aut pertinet ad personas aut ad argentifodinas vel ad concessiones, peticiones et eorum coherencias. Sed primo de personis videamus; parum est enim jus nosse, 5 si persone, quarum statutum est intuitu, ignorentur. Liber primus. De personis in argentifodinis opportunis. Сар. 1. Superest primo videre propter noticiam juris montanorum 10 de singulis personis in argentifodio opportunis. 15 20 § 1. Et sunt principales persone urburarii, jurati, judices et magistri moncium, habentes a nostra regia majestate potestatem reos judicandi; demum sunt scriptores urbure. § 2. Sunt et alie persone mediocres, ut scansores, mensores, carpentarii et custodes, qui eciam ab hoc jurati dicuntur, ut utilia faciant et inutilia pretermittant; et quidquid infra terminos ipsis commissos sinistri viderint vel audierint, magistris moncium et colonis denuncient et accusent; quorum testimonium in his sufficiens atque validum approbatur. § 3. Sunt postea coloni principales, qui vulgariter gewerken dicuntur,a) et secundarii et tercii et deinceps, qui vulgariter lehenhewer dicuntur, ad quos lucrum et dampnum illarum argentifodinarum, quas excolunt, principaliter dinoscitur pertinere. § 4. Preterea sunt et alie multe persone, quarum coloni utuntur opera supradicti, de quibus infra suis locis plenius edicetur. 25 Liber I. Cap. 1. a) vocantur W, E, V.
44 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 1. § 4. Omne autem jus montanum, quo utimur, aut pertinet ad personas aut ad argentifodinas vel ad concessiones, peticiones et eorum coherencias. Sed primo de personis videamus; parum est enim jus nosse, 5 si persone, quarum statutum est intuitu, ignorentur. Liber primus. De personis in argentifodinis opportunis. Сар. 1. Superest primo videre propter noticiam juris montanorum 10 de singulis personis in argentifodio opportunis. 15 20 § 1. Et sunt principales persone urburarii, jurati, judices et magistri moncium, habentes a nostra regia majestate potestatem reos judicandi; demum sunt scriptores urbure. § 2. Sunt et alie persone mediocres, ut scansores, mensores, carpentarii et custodes, qui eciam ab hoc jurati dicuntur, ut utilia faciant et inutilia pretermittant; et quidquid infra terminos ipsis commissos sinistri viderint vel audierint, magistris moncium et colonis denuncient et accusent; quorum testimonium in his sufficiens atque validum approbatur. § 3. Sunt postea coloni principales, qui vulgariter gewerken dicuntur,a) et secundarii et tercii et deinceps, qui vulgariter lehenhewer dicuntur, ad quos lucrum et dampnum illarum argentifodinarum, quas excolunt, principaliter dinoscitur pertinere. § 4. Preterea sunt et alie multe persone, quarum coloni utuntur opera supradicti, de quibus infra suis locis plenius edicetur. 25 Liber I. Cap. 1. a) vocantur W, E, V.
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JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 1. 45 stendigen czu bereitet und meisterlichn) di gedanken beheldet.n) Darumb das man dicz unser werk dester pas vorneme, so haben wir es in vier pucher geteilt, das alle, di angehoret dise recht czu wissen, hinlegen sullen den alten irresal und nu erkennen die rechte weisheit des perkrechten, und wann si also mit unsern rechten erleuchtet sein, das si in dem rechten wege der rechten gerechtikeit selikleich pleiben mugen. § 4. Alles perkrecht, des wir gebrauchen, entweder das gehort di leute an oder di silbergruben°) an oder di lehenschafft, ansprache und ire czugehorungen oder angehorunge.") Von erst beschreib wir von den personen. Es ist wenig, das man das recht erkennet, ab man di leute, durch der willen es gesaczt ist, nicht* vor augen hat. 5 10 Das erste puch. Von allerlei leuten desa) perkwerkes. ) Сар. 1. Dornach von ersten ist czu merken durch erkentnuss des perkrechten von eczlichen leuten, di man haben muss auf dem perkwerke. § 1. Und das sein di furnemischen leute: di urburer,b) di 20 gesworne, di richter und di perkmeister; die haben von* unser kuniglichen macht gewalt, ander leute czu richten. Darnoch sint urbor schreiber. § 2. Es sein auch ander mittermesige leute als: steiger, messer,c) czimmerleutd) und hutleute,e) di auch darinneb) gesworn leute heissen, das si nucze ding tun sullen und unnuczes lassen; und was si innewendig den grenczen, di in befollen sein, unrechtes schen ader horen, das sullen si kundigen dem perk- meister und den gewerken, wann ir geczeugnuss daran genuk kreftig ist. § 3. Darnachf) sint furnemige leute, di gewerken heissen, darnoch di andern, darnoch di dritten und also furpas,* di lehenhewer heissen,f) den gehort ezu frum undg) schad in den 15 25 30 noehten sei u. s. w. n) das gedechtnusse kunfftiglichen bessert E. o) berg- graben E. p) anhangunge D. Buch I. Cap. 1. a) fehlt D. Rubr. in E: Von personen, die do not- turft sein in gruben. b) oder Zehntner Zus. End. c) oder marscheider 35 Zus. E; End: Marckscheider. d) Gruben-Zimmerleute End. e) oder Gruben- Hueter Zus. End. f) Dornach sint die erbgewerken und dornach die lehen- heuer E. End. spricht von Hauptgewerken. g) Handschr. fügt fälschlich
JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 1. 45 stendigen czu bereitet und meisterlichn) di gedanken beheldet.n) Darumb das man dicz unser werk dester pas vorneme, so haben wir es in vier pucher geteilt, das alle, di angehoret dise recht czu wissen, hinlegen sullen den alten irresal und nu erkennen die rechte weisheit des perkrechten, und wann si also mit unsern rechten erleuchtet sein, das si in dem rechten wege der rechten gerechtikeit selikleich pleiben mugen. § 4. Alles perkrecht, des wir gebrauchen, entweder das gehort di leute an oder di silbergruben°) an oder di lehenschafft, ansprache und ire czugehorungen oder angehorunge.") Von erst beschreib wir von den personen. Es ist wenig, das man das recht erkennet, ab man di leute, durch der willen es gesaczt ist, nicht* vor augen hat. 5 10 Das erste puch. Von allerlei leuten desa) perkwerkes. ) Сар. 1. Dornach von ersten ist czu merken durch erkentnuss des perkrechten von eczlichen leuten, di man haben muss auf dem perkwerke. § 1. Und das sein di furnemischen leute: di urburer,b) di 20 gesworne, di richter und di perkmeister; die haben von* unser kuniglichen macht gewalt, ander leute czu richten. Darnoch sint urbor schreiber. § 2. Es sein auch ander mittermesige leute als: steiger, messer,c) czimmerleutd) und hutleute,e) di auch darinneb) gesworn leute heissen, das si nucze ding tun sullen und unnuczes lassen; und was si innewendig den grenczen, di in befollen sein, unrechtes schen ader horen, das sullen si kundigen dem perk- meister und den gewerken, wann ir geczeugnuss daran genuk kreftig ist. § 3. Darnachf) sint furnemige leute, di gewerken heissen, darnoch di andern, darnoch di dritten und also furpas,* di lehenhewer heissen,f) den gehort ezu frum undg) schad in den 15 25 30 noehten sei u. s. w. n) das gedechtnusse kunfftiglichen bessert E. o) berg- graben E. p) anhangunge D. Buch I. Cap. 1. a) fehlt D. Rubr. in E: Von personen, die do not- turft sein in gruben. b) oder Zehntner Zus. End. c) oder marscheider 35 Zus. E; End: Marckscheider. d) Gruben-Zimmerleute End. e) oder Gruben- Hueter Zus. End. f) Dornach sint die erbgewerken und dornach die lehen- heuer E. End. spricht von Hauptgewerken. g) Handschr. fügt fälschlich
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46 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 2. Сap. 2. De urburariis et regimine ipsorum. Tractaturi divina favente graciaa) de urburariis, de quibus parum vel nihil usque ad hec tempora seriptum est, cum tamen 5 nihil sit de contingentibus obmittendum, luculentam trademus doctrinam. § 1. Urburarii autem dicuntur ab urbura, quam ipsis tota fide committimus gubernandam, ut universum populum montanum nobis acceptabilem reddant atque gratum, cujus defensorem nos 10 constituit oriensb) ex alto, ab omni injuria conservent a quibus- libet noxis defendendo discordiasque sedent inter suos subditos ubique concordiam reformando. Cur enim ad arma et ad rixas procedere paciantur, quos possunt sua jurisdiccione compescere in quiete, ut dictus populus suis laboribus et nostre rei publice utiliter valeat insudare argentifodium nostrum in omni parte liberaliter excolendo, et unusquisque pacifice possideat et quiete. quod sibi sors dederit divina? De suis itaque possint laboribus sub regali proteccione merito jocundari, non ut quod quisque vigilans laboransque lucri invenerit, alterque dormiens negligens- 20 que sine racione occupet violenter, quia laborantibus et non negligentibus nostris intendimus legibus subvenire, nec quemquam alterius locupletari jactura juxta legitimas sancciones jus patitur naturale. § 2. Sed cum homo dignissima sit creaturarum,c) co quod sibi competit uti racione, optamus omnia hec fieri previa 25 racione, que virtutum omnium dicitur esse mater, prout auctori- tate eminentissimi moralis philosophi Senece receptum est dicentis quod virtus est filia racionis, iterumque scribentis imperatori Neroni a racionis regimine exorbitanti: si vis omnia tibi subicere, te subice racioni; multos enim reges, si racio te reget. Patet so ergo, quod cum racione regentes veri regiminis tramite nequeunt deviare. § 3. Expedit itaque bonis rectoribus diligenter modumd in 15 Cap. 2. a) clemencia W, E. b) omnipotens E. c) creatura Pei, Sch. d) Erg. nach W, E, V.
46 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 2. Сap. 2. De urburariis et regimine ipsorum. Tractaturi divina favente graciaa) de urburariis, de quibus parum vel nihil usque ad hec tempora seriptum est, cum tamen 5 nihil sit de contingentibus obmittendum, luculentam trademus doctrinam. § 1. Urburarii autem dicuntur ab urbura, quam ipsis tota fide committimus gubernandam, ut universum populum montanum nobis acceptabilem reddant atque gratum, cujus defensorem nos 10 constituit oriensb) ex alto, ab omni injuria conservent a quibus- libet noxis defendendo discordiasque sedent inter suos subditos ubique concordiam reformando. Cur enim ad arma et ad rixas procedere paciantur, quos possunt sua jurisdiccione compescere in quiete, ut dictus populus suis laboribus et nostre rei publice utiliter valeat insudare argentifodium nostrum in omni parte liberaliter excolendo, et unusquisque pacifice possideat et quiete. quod sibi sors dederit divina? De suis itaque possint laboribus sub regali proteccione merito jocundari, non ut quod quisque vigilans laboransque lucri invenerit, alterque dormiens negligens- 20 que sine racione occupet violenter, quia laborantibus et non negligentibus nostris intendimus legibus subvenire, nec quemquam alterius locupletari jactura juxta legitimas sancciones jus patitur naturale. § 2. Sed cum homo dignissima sit creaturarum,c) co quod sibi competit uti racione, optamus omnia hec fieri previa 25 racione, que virtutum omnium dicitur esse mater, prout auctori- tate eminentissimi moralis philosophi Senece receptum est dicentis quod virtus est filia racionis, iterumque scribentis imperatori Neroni a racionis regimine exorbitanti: si vis omnia tibi subicere, te subice racioni; multos enim reges, si racio te reget. Patet so ergo, quod cum racione regentes veri regiminis tramite nequeunt deviare. § 3. Expedit itaque bonis rectoribus diligenter modumd in 15 Cap. 2. a) clemencia W, E. b) omnipotens E. c) creatura Pei, Sch. d) Erg. nach W, E, V.
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JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 2. 47 silbergruben, darinne si arbeiten. § 4. Darnoch sein vil ander leut, der hulfe di gewerken genissen; von den wollen wir hernoch reden volkumlicher an iezlicher seiner stat. Сар. 2. Von den urburern und iren amptleuten.a) Nu meine wir mit gotes hulfe ezu reden von den urborern, von den vormals wenik oder sam nichts nicht pis auf dise czeit geschriben ist. Idoch was sich gepurt, das ist nicht ezu lassen; so wollen wir ein lanter lere davon geben. § 1. Urborer di* heissen urborer von der urbor,b) di wir 10 in bevelhen ezu handelnc) mit ganczen trewen, das si alles perk- folk uns genemed) machen sullen, des wir beschirmer gesaczt sein von dem hochstgeborn aus den himeln. Si sullen dasselbe folk vor allem unrechten unschadhaft behalden und beschirmen, czweiunge sullen si stillen und ezwischen iren undertanen umb 15 und umb eintrechtikeit machen. Si sullen auch nicht leiden, das imand sich ezu harnasch ader ezu kriege stelle, di si mit irem rechten wol fridleich gestillen mugen, das dasselbe unser folk seiner arbeit und unsers und des gemeinen nutczes muge nutcz- leich ausgewarten und unser perkwerk in allen stucken freileich e) pawen, und das ideman fridleich besiczen muge, das im gottis gluk gegeben hat, und irer getrewen arbeit unter€) unser kunig- lichen beschirmunge sich frewen mugen; nicht was eczlicher wachende mit seiner arbeit gewinnet, das das ein ander slafender und saumig ane redlikeit mit gewalt behalde; wann wir meinen 25 den arbeitsamen und nicht den saumigen mit unsern rechten czu hulff czu komen, noch niemand mit des andern schaden reich ezu werden, als das naturliche recht heischet und di heilige saczunge. § 2. Und wann der mensch di allerwirdigste creatur ist, umb das, das er vornunft hat, so wunsch wir, das alle dink geschikt 30 sullen werden mit vorgeer vernunft, di aller tugent ein muter ist, als der hochgelert meister Seneca spricht: di tugent ist ein czu bei. End: Lehenheur, welche die Gruben und Lehnschafften auff Gewinn und Verlust zu bauen, von den Hauptgewercken annehmen. Cap. 2. a) ampten D. b) End. Zus.: das ist von der Zehnt oder unser 35 zustehenden Gebuer von Bergwercken. c) halten D; verwesen E. d) Handschr. verliest gemeine. e) frideleichen E. f) unter D; under einer guten kunig 20
JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 2. 47 silbergruben, darinne si arbeiten. § 4. Darnoch sein vil ander leut, der hulfe di gewerken genissen; von den wollen wir hernoch reden volkumlicher an iezlicher seiner stat. Сар. 2. Von den urburern und iren amptleuten.a) Nu meine wir mit gotes hulfe ezu reden von den urborern, von den vormals wenik oder sam nichts nicht pis auf dise czeit geschriben ist. Idoch was sich gepurt, das ist nicht ezu lassen; so wollen wir ein lanter lere davon geben. § 1. Urborer di* heissen urborer von der urbor,b) di wir 10 in bevelhen ezu handelnc) mit ganczen trewen, das si alles perk- folk uns genemed) machen sullen, des wir beschirmer gesaczt sein von dem hochstgeborn aus den himeln. Si sullen dasselbe folk vor allem unrechten unschadhaft behalden und beschirmen, czweiunge sullen si stillen und ezwischen iren undertanen umb 15 und umb eintrechtikeit machen. Si sullen auch nicht leiden, das imand sich ezu harnasch ader ezu kriege stelle, di si mit irem rechten wol fridleich gestillen mugen, das dasselbe unser folk seiner arbeit und unsers und des gemeinen nutczes muge nutcz- leich ausgewarten und unser perkwerk in allen stucken freileich e) pawen, und das ideman fridleich besiczen muge, das im gottis gluk gegeben hat, und irer getrewen arbeit unter€) unser kunig- lichen beschirmunge sich frewen mugen; nicht was eczlicher wachende mit seiner arbeit gewinnet, das das ein ander slafender und saumig ane redlikeit mit gewalt behalde; wann wir meinen 25 den arbeitsamen und nicht den saumigen mit unsern rechten czu hulff czu komen, noch niemand mit des andern schaden reich ezu werden, als das naturliche recht heischet und di heilige saczunge. § 2. Und wann der mensch di allerwirdigste creatur ist, umb das, das er vornunft hat, so wunsch wir, das alle dink geschikt 30 sullen werden mit vorgeer vernunft, di aller tugent ein muter ist, als der hochgelert meister Seneca spricht: di tugent ist ein czu bei. End: Lehenheur, welche die Gruben und Lehnschafften auff Gewinn und Verlust zu bauen, von den Hauptgewercken annehmen. Cap. 2. a) ampten D. b) End. Zus.: das ist von der Zehnt oder unser 35 zustehenden Gebuer von Bergwercken. c) halten D; verwesen E. d) Handschr. verliest gemeine. e) frideleichen E. f) unter D; under einer guten kunig 20
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48 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 3. omni regimine custodire, ne nimium humiliter cum suis subditis conversando ipsorum vilescat auctoritas, eo quod ex equali conver- sacione contemptus nascitur dignitatis ; neque ex nimia austeritatee) sibi reddant populum onerosum, cum importuna asperitas ab obe- diencia populum exorbitare compellat. Sic omnia, que cum racione previdentur, feliciori exitu terminentur. § 4. Postremo autem precipimus omnibus nostris officialibus, hane curam esse preci- puam, ut libertatem, quam sibi a suis superioribus conservari desiderant, eciam suis inferioribus bona custodiant voluntate. Ne 10 autem inferiores ex eo contra superiores in aliquo se extollant, regalis gracie precipimus sub obtentu, quatenus ipsi honorando ac obediendo superiores omni reverencia revereantur, ita ut in- ferior gradus agnoscat meritum pocioris, quia ordo racionis con- funditur, si unicuique honor debitus non servatur. Hoc enim 15 edictum summam continet equitatem et sine cujuscumque in- dignacione justam;" quis enim spernabitur, idem jus sibi fieri, quod alterig) facturusg) est? 5 Сар. 3. 20 25 De officio urburariorum. § 1. Ad officium urburariorum principaliter dinoscitur perti- nere, de omnibus utilitatibus et circumstanciis moncium prospicere vigilanter utilitatemque regiam precipue tamquam pupillam oculi summa providencia custodire, ne per desidiam, dolum vel versuciam cujusquam in prejudicium publice utilitatis aliquid machinetur. § 2. Pertinet eciam ad officium eorum, fere omnia jura moncium con- ferre, cum distinccione tamen, quam infra de magistris moncium let de concessionibus]a) plene dicemus. § 3. Habent eciam ex suo officio po- e) autoritate Pei, Sch, Jir. f) justum Jir.; et bis just. fehlt Pei, Sch. g) aliis factum E. Cap. 3. a) Erg. nach W. 30 Сap. 3. § 3. Vgl. I, 7, § 6.
48 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 3. omni regimine custodire, ne nimium humiliter cum suis subditis conversando ipsorum vilescat auctoritas, eo quod ex equali conver- sacione contemptus nascitur dignitatis ; neque ex nimia austeritatee) sibi reddant populum onerosum, cum importuna asperitas ab obe- diencia populum exorbitare compellat. Sic omnia, que cum racione previdentur, feliciori exitu terminentur. § 4. Postremo autem precipimus omnibus nostris officialibus, hane curam esse preci- puam, ut libertatem, quam sibi a suis superioribus conservari desiderant, eciam suis inferioribus bona custodiant voluntate. Ne 10 autem inferiores ex eo contra superiores in aliquo se extollant, regalis gracie precipimus sub obtentu, quatenus ipsi honorando ac obediendo superiores omni reverencia revereantur, ita ut in- ferior gradus agnoscat meritum pocioris, quia ordo racionis con- funditur, si unicuique honor debitus non servatur. Hoc enim 15 edictum summam continet equitatem et sine cujuscumque in- dignacione justam;" quis enim spernabitur, idem jus sibi fieri, quod alterig) facturusg) est? 5 Сар. 3. 20 25 De officio urburariorum. § 1. Ad officium urburariorum principaliter dinoscitur perti- nere, de omnibus utilitatibus et circumstanciis moncium prospicere vigilanter utilitatemque regiam precipue tamquam pupillam oculi summa providencia custodire, ne per desidiam, dolum vel versuciam cujusquam in prejudicium publice utilitatis aliquid machinetur. § 2. Pertinet eciam ad officium eorum, fere omnia jura moncium con- ferre, cum distinccione tamen, quam infra de magistris moncium let de concessionibus]a) plene dicemus. § 3. Habent eciam ex suo officio po- e) autoritate Pei, Sch, Jir. f) justum Jir.; et bis just. fehlt Pei, Sch. g) aliis factum E. Cap. 3. a) Erg. nach W. 30 Сap. 3. § 3. Vgl. I, 7, § 6.
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JUS REG. MONT. LIB. I, C.IP. 3. 49 tochter der vornunft, als er auch geschriben hat dem kaiser Nero, g) der schuldiclich trat aus dem wege der vornunft: Wiltu dir alle ding undertenig machen, so undertenige dich der vornunft; vil leute wirstu leiten und furen, ab di vornuft dich leitet. Und das ist offenbar, das alle, di mit vornunft varn, di mugen sich nicht vorirren in dem wege derh) rechten leitunge.h) § 3. Es czimt auch wol guten anweisern,i) das si fleissicleich behalden di mase in aller anweisunge, dask) si nicht ezu vil demutig sein mit iren undertenigen, das icht geswecht werde ir meisterschaft; wann aus gleicher mitsamkeit kumpt gerne vorsmehunge der wirdikeit;k) noch sullen nicht mit 10 uberiger gepeinikeit) das folk besweren; wann frevelich streit- pergkeit macht das folk ungehorsam. Also sol man alle ding mit vornunft vor beschen, so haben si einen seligen ausgank. § 4. Darnoch so gebiten wir allen unsern amptleuten, das si di sorge ezuvor haben, das si di freiheit, di si von iren oberisten 15 begeren ezu haben, iren unterern auch halden in gutem willen. Und das sich di unteren wider di obern davon nicht erheben, so gebiten wir bei unsern hulden, das si di oberisten eren sullen mit gehorsam und wirden, also das der niderer erkenne di wierde des mechtigern, wann di ordenunge der vernunft wird beschemt,m) ab idemanne pilliche ere nicht getan wirt nach seiner wierde.m) Dasn) gepot behelt di oberiste gerechtikeit gancz an idemannes unwillen ; wer wolde im selber nicht das recht tun, das er einem ainlern tun sal und mus?n) 5 20 Сар. 3. Von der urborer ampt. § 1. Czu dem urbor ampt von ersten gehort, das si sullen beschen alle nucze und gelegenkeit des perkwerkes und sullen de kuniges nucz fleissicleich behalden als ir augen, das icht von — leichen befridung E; und H. g) End. Des Zuchtmeister or war, dass er 30 sich seinen Mutwillen und boesen luesten nicht regieren soll lassen: wann du u. s. w. h) des rechten regieren E. i) anweisern D; pilegern und ver- wesern E; ausweisen H. k) das sie nicht mit iren undertanigen alczu heimleichen lebende ire gewalt anwurdig machen E. 1) grimikeit D; strenge und freflikeit E; unmaessige Geschindigkeit und Tyranney End. m) czustoret, ist das man einem iedem man seine czugeeigente ersamkeit nicht enheldet. E. n) Und das sol niemant vor ubel aufnemen; wenn es ist ein geleiches und wares recht, das ein iczlicher ein soleich recht aufneme, das er einem andern tuen wolde. E. Zycha, Böhm. Bergrecht. 1I. 35 25
JUS REG. MONT. LIB. I, C.IP. 3. 49 tochter der vornunft, als er auch geschriben hat dem kaiser Nero, g) der schuldiclich trat aus dem wege der vornunft: Wiltu dir alle ding undertenig machen, so undertenige dich der vornunft; vil leute wirstu leiten und furen, ab di vornuft dich leitet. Und das ist offenbar, das alle, di mit vornunft varn, di mugen sich nicht vorirren in dem wege derh) rechten leitunge.h) § 3. Es czimt auch wol guten anweisern,i) das si fleissicleich behalden di mase in aller anweisunge, dask) si nicht ezu vil demutig sein mit iren undertenigen, das icht geswecht werde ir meisterschaft; wann aus gleicher mitsamkeit kumpt gerne vorsmehunge der wirdikeit;k) noch sullen nicht mit 10 uberiger gepeinikeit) das folk besweren; wann frevelich streit- pergkeit macht das folk ungehorsam. Also sol man alle ding mit vornunft vor beschen, so haben si einen seligen ausgank. § 4. Darnoch so gebiten wir allen unsern amptleuten, das si di sorge ezuvor haben, das si di freiheit, di si von iren oberisten 15 begeren ezu haben, iren unterern auch halden in gutem willen. Und das sich di unteren wider di obern davon nicht erheben, so gebiten wir bei unsern hulden, das si di oberisten eren sullen mit gehorsam und wirden, also das der niderer erkenne di wierde des mechtigern, wann di ordenunge der vernunft wird beschemt,m) ab idemanne pilliche ere nicht getan wirt nach seiner wierde.m) Dasn) gepot behelt di oberiste gerechtikeit gancz an idemannes unwillen ; wer wolde im selber nicht das recht tun, das er einem ainlern tun sal und mus?n) 5 20 Сар. 3. Von der urborer ampt. § 1. Czu dem urbor ampt von ersten gehort, das si sullen beschen alle nucze und gelegenkeit des perkwerkes und sullen de kuniges nucz fleissicleich behalden als ir augen, das icht von — leichen befridung E; und H. g) End. Des Zuchtmeister or war, dass er 30 sich seinen Mutwillen und boesen luesten nicht regieren soll lassen: wann du u. s. w. h) des rechten regieren E. i) anweisern D; pilegern und ver- wesern E; ausweisen H. k) das sie nicht mit iren undertanigen alczu heimleichen lebende ire gewalt anwurdig machen E. 1) grimikeit D; strenge und freflikeit E; unmaessige Geschindigkeit und Tyranney End. m) czustoret, ist das man einem iedem man seine czugeeigente ersamkeit nicht enheldet. E. n) Und das sol niemant vor ubel aufnemen; wenn es ist ein geleiches und wares recht, das ein iczlicher ein soleich recht aufneme, das er einem andern tuen wolde. E. Zycha, Böhm. Bergrecht. 1I. 35 25
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50 JUS REG. MONT. LIB. I, C.IP. 4. testatem, omnibus magistris moncium more solito statuere juramenta et ipsos, si in suo officio negligentes fuerint, removere, si coloni in ea parte inventi fuerint desides et remissi. § 4. Est eciam eorum officii, cum juratis moncium de victualibus aliisque rebus 5 in montibus necessariis providea ordinare, prout communi utilitati melius noverint expedire, corrigendo diligenter omnia, ex quibus culture moncium posset impedimenti aliquid exoriri, ita ut fide- litatis ipsorum constancia possit in nostre serenitatis presencia dignis favoribus merito commendari. 10 Сар. 4. De jurisdiccione urburariorum. I. § 1. Nam juxta sancciones romanorum principum receptum est, jus dicentis esse officium latissimum, quod quandoque exer- cetur extra judicium, [quandoque in judicio],* quoniam judex 15 debet resistere violenciis hominum. Ideoque vigor judiciarius est in medio constitutus, ne quis auctoritate propria sumere valeat ulcionem, sed apud judices suam injuriam juris racionibus prosequatur. De hoc autem officio, quod exercetur extra judicium. satis dictum est supra de regimine et officio urburariorum. 20 Quandoque eciam judicis officium exercetur in judicio et tune urburariorum jurisdiccionem respicit contenciosam, quoda) judicium redditur inimicum in vicium;a) de qua jurisdiccione in presenti titulo est dicendum. 25 Cap. 3. a) providere et E. Cap. 4. a) quia judicium inimicum invitatum E; qu. j. r. in uiui- tum (?) in u. W; quia iudicium inuitum in in (?) uicium V; quia iudicium in inuitum datur g; quod j. r. invitum in vicium Pei. Sch. Jir. Vgl. die deutsche Uebersetzung, bes. von E. Cap. 3. § 4. Vgl. 1, 5, § 14.
50 JUS REG. MONT. LIB. I, C.IP. 4. testatem, omnibus magistris moncium more solito statuere juramenta et ipsos, si in suo officio negligentes fuerint, removere, si coloni in ea parte inventi fuerint desides et remissi. § 4. Est eciam eorum officii, cum juratis moncium de victualibus aliisque rebus 5 in montibus necessariis providea ordinare, prout communi utilitati melius noverint expedire, corrigendo diligenter omnia, ex quibus culture moncium posset impedimenti aliquid exoriri, ita ut fide- litatis ipsorum constancia possit in nostre serenitatis presencia dignis favoribus merito commendari. 10 Сар. 4. De jurisdiccione urburariorum. I. § 1. Nam juxta sancciones romanorum principum receptum est, jus dicentis esse officium latissimum, quod quandoque exer- cetur extra judicium, [quandoque in judicio],* quoniam judex 15 debet resistere violenciis hominum. Ideoque vigor judiciarius est in medio constitutus, ne quis auctoritate propria sumere valeat ulcionem, sed apud judices suam injuriam juris racionibus prosequatur. De hoc autem officio, quod exercetur extra judicium. satis dictum est supra de regimine et officio urburariorum. 20 Quandoque eciam judicis officium exercetur in judicio et tune urburariorum jurisdiccionem respicit contenciosam, quoda) judicium redditur inimicum in vicium;a) de qua jurisdiccione in presenti titulo est dicendum. 25 Cap. 3. a) providere et E. Cap. 4. a) quia judicium inimicum invitatum E; qu. j. r. in uiui- tum (?) in u. W; quia iudicium inuitum in in (?) uicium V; quia iudicium in inuitum datur g; quod j. r. invitum in vicium Pei. Sch. Jir. Vgl. die deutsche Uebersetzung, bes. von E. Cap. 3. § 4. Vgl. 1, 5, § 14.
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JUS REG. MONT. LIB. I, C.IP. 4. 51 tragheit oder argelist ezu schaden dem gemeinen nucze von imand geschee. § 2. Czu irem ampt gehort auch bei nahen alle recht des gepirges ezu vorleihen.a) doch mit underscheidunge. als wir hernoch reden werden vollicleich von den perkmeistern und lehenscheftenb) § 3. Si haben auch von irem ampte allen pergmeistern den eit ezu geben,c) als gewonlich ist, und ab si in irem ampte saumig weren, ab czu setczen, ab di gewerken an dem teile trege und vorlassen wurden funden. § 4. Auch ge- hort ezu irem ampte, das si sullen mit den gesworn des gepirges nuczd) und ander notige ding in dem gepirge beschen und 10 schicken, als si wissen, was dem gemeinen nucz allerpeste sei,d) ezu strafen mit fleise alles das, domit di arbeit des gepirges mochte gehindert werden, also das ir stete trewe muge in unser kegenwortikeit mit wirdiger gunst pilleich gelobt werden. 5 Сар. 4, Von gewonheit des gerichtes capitel. I. § 1. Nach der romischen fursten saczunge so sal das ampt des,* der das recht spricht, gar breita) sein, wann dasselbe wirt ettwenne geubet auswendig des gerichtes, [etwenne im gerichtel*, wannb) der richter sol widersteen notgewaltc) der 20 leute.d) Darumb ist des gerichtes crafft in der mitte geseczet. das nimant mit seiner eigener macht rache nemen sol, sunder fur dem richter sol er seinen widerdriss mit seines rechten bewerunge furlegen. Von dem ampte, das auswendig des gerichtes ge- handelt") wird, dovon ist genuk vor geredet von dem ampte der 25 urborer. Etwenne wird auch des gerichtesf) ampt geubet im gerichte, so gehoret es denneg) in der urborer recht und teidinge, 15 Cap. 3. a) Es sollen auch unser Urburer jedermann, dem es von- noethen, unser Berg-Recht mittheilen End. b) lehen E. c) staben E. d) be- trachten umb notturft und umb alle dingk des gemeinen nuczes. E; von 30 allen nothdurfftigen Dingen des Bergwercks und sonderlich, was die Victualien und Leibes Nothdurfft der Berg-Arbeiter antrifft, Rathschlag und Vorsehung haben n. s. w. End. Cap. 4. a) breit D; bereit H. b) wann D; wi H. c) frevel E. d) End : dass das Ampt eines Richters, nachdem er der Bossheit zu steuren und zu 35 wehren dargestelt, nicht ein eingezogen Ampt, sondern maenniglich offen und frey seyn soll, dergestalt, dass auch ein Richter nach Gelegenheit der Sachen und fälle seines Ampts ausserhalb gerichtlichs Process und Ordnung wol brauchen mag. e) gehalden D. f) richters D. g) die urberer an in 43
JUS REG. MONT. LIB. I, C.IP. 4. 51 tragheit oder argelist ezu schaden dem gemeinen nucze von imand geschee. § 2. Czu irem ampt gehort auch bei nahen alle recht des gepirges ezu vorleihen.a) doch mit underscheidunge. als wir hernoch reden werden vollicleich von den perkmeistern und lehenscheftenb) § 3. Si haben auch von irem ampte allen pergmeistern den eit ezu geben,c) als gewonlich ist, und ab si in irem ampte saumig weren, ab czu setczen, ab di gewerken an dem teile trege und vorlassen wurden funden. § 4. Auch ge- hort ezu irem ampte, das si sullen mit den gesworn des gepirges nuczd) und ander notige ding in dem gepirge beschen und 10 schicken, als si wissen, was dem gemeinen nucz allerpeste sei,d) ezu strafen mit fleise alles das, domit di arbeit des gepirges mochte gehindert werden, also das ir stete trewe muge in unser kegenwortikeit mit wirdiger gunst pilleich gelobt werden. 5 Сар. 4, Von gewonheit des gerichtes capitel. I. § 1. Nach der romischen fursten saczunge so sal das ampt des,* der das recht spricht, gar breita) sein, wann dasselbe wirt ettwenne geubet auswendig des gerichtes, [etwenne im gerichtel*, wannb) der richter sol widersteen notgewaltc) der 20 leute.d) Darumb ist des gerichtes crafft in der mitte geseczet. das nimant mit seiner eigener macht rache nemen sol, sunder fur dem richter sol er seinen widerdriss mit seines rechten bewerunge furlegen. Von dem ampte, das auswendig des gerichtes ge- handelt") wird, dovon ist genuk vor geredet von dem ampte der 25 urborer. Etwenne wird auch des gerichtesf) ampt geubet im gerichte, so gehoret es denneg) in der urborer recht und teidinge, 15 Cap. 3. a) Es sollen auch unser Urburer jedermann, dem es von- noethen, unser Berg-Recht mittheilen End. b) lehen E. c) staben E. d) be- trachten umb notturft und umb alle dingk des gemeinen nuczes. E; von 30 allen nothdurfftigen Dingen des Bergwercks und sonderlich, was die Victualien und Leibes Nothdurfft der Berg-Arbeiter antrifft, Rathschlag und Vorsehung haben n. s. w. End. Cap. 4. a) breit D; bereit H. b) wann D; wi H. c) frevel E. d) End : dass das Ampt eines Richters, nachdem er der Bossheit zu steuren und zu 35 wehren dargestelt, nicht ein eingezogen Ampt, sondern maenniglich offen und frey seyn soll, dergestalt, dass auch ein Richter nach Gelegenheit der Sachen und fälle seines Ampts ausserhalb gerichtlichs Process und Ordnung wol brauchen mag. e) gehalden D. f) richters D. g) die urberer an in 43
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52 JUS REG. MONT. LIB. I, C.IP. 4. II. § 2. Est autem hec jurisdiccio potestas judicandi a nostra regia serenitate concessa. Sed certe ubi majus imminet periculum, ibi caucius est agendum. Unde volumus firmiter statuendo, ut urburarii, quicumque pro tempore fuerint, nulla excusacione aliquali suffragante coram viro clarissimo camerario nostro et juratis moncium prestent publice juramentum, quod nostras leges, statuta et constituciones pro omnibus suis viribus manuteneant et defendant — nihil enim valet jus in aliquo esse loco, nisi sunt persone, que jura tueantur — et quod non aliter 10 quam secundum ca in omnibus causarum processibus judicent et procedant. § 3. Sane urburariorum jurisdiccio est, judicare solum ea, que ad montanum dinoscuntur judicium pertinere; de forensi autem judicis jurisdiccione in hoc libro nihil dicemus, sed tantum ea, que montani sunt judicii, prosequemur. § 4. Sancimusb) eciam deinceps firmiter observari, ne urburarii vel judex, quem sibi substituerint, judicio presideant montano, nisi ad minus presto fuerint duo jurati. Tucius tamen erit, ut quando plures habere poterint, advocare, nam firmum et integrum est judicium, quod plurimorum sentenciis confirmatur. § 5. Et secundum sentencias juratorum tenentur urburarii judicare, a quibus legitime non fuerit provocatum. § 6. Item debent esse a violencia et a cupi- ditate remoti, eo quod violencia est legibus inimica, et accepcio munerum est prevaricacio veritatis. Merito eciam commendantur urburarii, quibus nec furor, nec ira, sed racio dominatur; non enim ira viri Dei justiciam operatur. Nec enim judex debet judicare furoris tempore, sed cum est in mentis tranquillitate. Laudabilis est ergo in judicantibus illa cautela, in qua totum racio agit, et ira et furor nihil sibi vendicat; nam restringeuda 30 est sub racione potestas, nec quicquam agendum, priusquam concitata ad tranquillitatem mens redeat, eo quod commocionis tempore justum putat esse omne id, quod fecerit. Ideoque 5 15 20 25 b) Statuimus E. 35 Cap. 4. § 4. Vgl. D. I. R. § 23a (2). § 5. Vgl. das folgende Capitel unter III.
52 JUS REG. MONT. LIB. I, C.IP. 4. II. § 2. Est autem hec jurisdiccio potestas judicandi a nostra regia serenitate concessa. Sed certe ubi majus imminet periculum, ibi caucius est agendum. Unde volumus firmiter statuendo, ut urburarii, quicumque pro tempore fuerint, nulla excusacione aliquali suffragante coram viro clarissimo camerario nostro et juratis moncium prestent publice juramentum, quod nostras leges, statuta et constituciones pro omnibus suis viribus manuteneant et defendant — nihil enim valet jus in aliquo esse loco, nisi sunt persone, que jura tueantur — et quod non aliter 10 quam secundum ca in omnibus causarum processibus judicent et procedant. § 3. Sane urburariorum jurisdiccio est, judicare solum ea, que ad montanum dinoscuntur judicium pertinere; de forensi autem judicis jurisdiccione in hoc libro nihil dicemus, sed tantum ea, que montani sunt judicii, prosequemur. § 4. Sancimusb) eciam deinceps firmiter observari, ne urburarii vel judex, quem sibi substituerint, judicio presideant montano, nisi ad minus presto fuerint duo jurati. Tucius tamen erit, ut quando plures habere poterint, advocare, nam firmum et integrum est judicium, quod plurimorum sentenciis confirmatur. § 5. Et secundum sentencias juratorum tenentur urburarii judicare, a quibus legitime non fuerit provocatum. § 6. Item debent esse a violencia et a cupi- ditate remoti, eo quod violencia est legibus inimica, et accepcio munerum est prevaricacio veritatis. Merito eciam commendantur urburarii, quibus nec furor, nec ira, sed racio dominatur; non enim ira viri Dei justiciam operatur. Nec enim judex debet judicare furoris tempore, sed cum est in mentis tranquillitate. Laudabilis est ergo in judicantibus illa cautela, in qua totum racio agit, et ira et furor nihil sibi vendicat; nam restringeuda 30 est sub racione potestas, nec quicquam agendum, priusquam concitata ad tranquillitatem mens redeat, eo quod commocionis tempore justum putat esse omne id, quod fecerit. Ideoque 5 15 20 25 b) Statuimus E. 35 Cap. 4. § 4. Vgl. D. I. R. § 23a (2). § 5. Vgl. das folgende Capitel unter III.
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JUS REG. MONT. LIB. I. C.IP. I. 53 wann oft gericht kumpt in ungericht und recht in unrecht; so meinen wir von demselben rechten in disem capitel ezu reden.g) 11. § 2. Das recht ist ein gewalt ezu richten, dil) vonh) unser kunigleicher macht geben ist. Und darumb, wo man sich grosseni) schadens vorsicht, do ist gescheidleicher ezu tun. Eins wollen wir und seczen vesticleich, das alle urborer, die in czeiten sein werden, ank) alle widerredek) sullen fur unserm camerer!) und fur unssernm) pergscheppenn) offenlichen sweren, das si unser rechte und saczunge mit aller irer macht und crafft behalden und beschirmen wollen. Es enhilft nicht recht ezu sein in ecz- 10 licher stat, es sein denne leute, di das recht volfuren, also das si nicht anders denn nach unsern saczungen in allen sachen tun und richten. § 3. Der urborer recht ist, das si allein richten sullen di sachen, di zu dem perggerichte gehoren; von auswen- 15 digeso) richters rechto) wollen wir in disem puche nichtes nicht reden, sunder allein von den dingen, di perggerichte an- gehorn. § 4. Wir seczen auch, das vesticleich furpas ezu be- halden, das weder dip) urborer weder der richter, den siq) seczen, kein perggerichte hegen oder besiczen sullen, es sein denne czu 20 dem minsten ezwen scheppfen kegenwortig; doch ist es sicherer. das si nomen, ie meer si gehaben mugen, wann veste und gancz ist das gerichte, das von den meisten geurteilt und bestetigt wirt. § 5.r) Und noch urteil der gesworn scheppfen sullen di urborer richten, von den redleich nicht beruffen wirt. § 6. Auch 25 sullen si seins) gevirrets) von allem nottwange und geitikeit, umb das di notgewalt veint ist dem rechten, und nemunge der gabe ist ein vorleiterinne der warheit. Auch pileich sein di urboren ezu loben, di nicht ezorn noch grim sunder rechte vernunft leitet, wann des mannes ezorn wirket nicht gotes gerechtikeit, 30 noch kein richter sol richten, wen or ezornig ist, sunder wen er kriegischen teidingen und sachen; wann also wirt das gerichte ein wider- sacher der missetat; von dem wir jeczund reden wollen. End. umgeht die Stelle: Jetzt wollen wir alhier sagen von dem Gewalt- und Gerichts-Zwang u. s. w. h) di von D; dovon H. i) mer D. k) ane hulfe allerlei helfrede E. 1 Cammer-Graffen End. m) den D. n) fehlt End. o) eines statrichters recht craft E; von Sachen gemeyner Policey End. p) die D; der H. q) von iren wegen Zus. E. r) Rubrik in D: Nach urteil der gesworn sullen die urbarer richten. s) sein geunirret D; sich hutten E; sich huten, dass sie in 5 35
JUS REG. MONT. LIB. I. C.IP. I. 53 wann oft gericht kumpt in ungericht und recht in unrecht; so meinen wir von demselben rechten in disem capitel ezu reden.g) 11. § 2. Das recht ist ein gewalt ezu richten, dil) vonh) unser kunigleicher macht geben ist. Und darumb, wo man sich grosseni) schadens vorsicht, do ist gescheidleicher ezu tun. Eins wollen wir und seczen vesticleich, das alle urborer, die in czeiten sein werden, ank) alle widerredek) sullen fur unserm camerer!) und fur unssernm) pergscheppenn) offenlichen sweren, das si unser rechte und saczunge mit aller irer macht und crafft behalden und beschirmen wollen. Es enhilft nicht recht ezu sein in ecz- 10 licher stat, es sein denne leute, di das recht volfuren, also das si nicht anders denn nach unsern saczungen in allen sachen tun und richten. § 3. Der urborer recht ist, das si allein richten sullen di sachen, di zu dem perggerichte gehoren; von auswen- 15 digeso) richters rechto) wollen wir in disem puche nichtes nicht reden, sunder allein von den dingen, di perggerichte an- gehorn. § 4. Wir seczen auch, das vesticleich furpas ezu be- halden, das weder dip) urborer weder der richter, den siq) seczen, kein perggerichte hegen oder besiczen sullen, es sein denne czu 20 dem minsten ezwen scheppfen kegenwortig; doch ist es sicherer. das si nomen, ie meer si gehaben mugen, wann veste und gancz ist das gerichte, das von den meisten geurteilt und bestetigt wirt. § 5.r) Und noch urteil der gesworn scheppfen sullen di urborer richten, von den redleich nicht beruffen wirt. § 6. Auch 25 sullen si seins) gevirrets) von allem nottwange und geitikeit, umb das di notgewalt veint ist dem rechten, und nemunge der gabe ist ein vorleiterinne der warheit. Auch pileich sein di urboren ezu loben, di nicht ezorn noch grim sunder rechte vernunft leitet, wann des mannes ezorn wirket nicht gotes gerechtikeit, 30 noch kein richter sol richten, wen or ezornig ist, sunder wen er kriegischen teidingen und sachen; wann also wirt das gerichte ein wider- sacher der missetat; von dem wir jeczund reden wollen. End. umgeht die Stelle: Jetzt wollen wir alhier sagen von dem Gewalt- und Gerichts-Zwang u. s. w. h) di von D; dovon H. i) mer D. k) ane hulfe allerlei helfrede E. 1 Cammer-Graffen End. m) den D. n) fehlt End. o) eines statrichters recht craft E; von Sachen gemeyner Policey End. p) die D; der H. q) von iren wegen Zus. E. r) Rubrik in D: Nach urteil der gesworn sullen die urbarer richten. s) sein geunirret D; sich hutten E; sich huten, dass sie in 5 35
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54 JUS REG. MONT. LIB. I, C. IP. 4. deliberacio omnibus est necessaria, que indiscussos hominum calores poterit refrenare. Et sic boni urburarii commendacionem Dei ac hominum promerendo ab omnibus illicitis se temperent solumque equitati et justicie studeant inherere, litigantibus 5 equitatem in omnibus suis processibus observando. III. § 7. Illud eciam pluries recepimus nostrorum voce lacrimabili montanorum, quod urburarii, quibus nostram urburam certis condicionibus et pro certa locavimus pensione, ipsos pro suo metallo et laboribus sudore plenis angariarunt precibus 10 inportunis, quibus propter ipsorum potenciam resistere non audebant, cum ideme) urburarii affirmarent, se hoc velle in subsidium obtinere magne perdicionis, quam illo anno in urbura paterentur. ac pro magnis serviciis, que nostre compellerentur impendere majestati. Unde cum inportune preces potentum pro manifesta 15 violencia judicentur, tales urburarii in ipsorum dampnis lucra sectantes querunt predam pocius quam subsidium in subjectis. Ne illud de cetero fiat, penitus prohibemus, volentes, ut quieumque urburariorum deinceps taliumd) quicquamd) commisisse fuerint manifeste convicti, integraliter lesise) ablata restituant et tantundem 2) nomine poene per nostrum camerarium, virum clarissimum. dare ad nostram cameram compellantur, ut quos provisus modus cquitatis non arcet, severitatis rigor compescat regie ulcionis. c) iidem Jir. d) alium quiquam Jir. e) legis Pei, Sch.
54 JUS REG. MONT. LIB. I, C. IP. 4. deliberacio omnibus est necessaria, que indiscussos hominum calores poterit refrenare. Et sic boni urburarii commendacionem Dei ac hominum promerendo ab omnibus illicitis se temperent solumque equitati et justicie studeant inherere, litigantibus 5 equitatem in omnibus suis processibus observando. III. § 7. Illud eciam pluries recepimus nostrorum voce lacrimabili montanorum, quod urburarii, quibus nostram urburam certis condicionibus et pro certa locavimus pensione, ipsos pro suo metallo et laboribus sudore plenis angariarunt precibus 10 inportunis, quibus propter ipsorum potenciam resistere non audebant, cum ideme) urburarii affirmarent, se hoc velle in subsidium obtinere magne perdicionis, quam illo anno in urbura paterentur. ac pro magnis serviciis, que nostre compellerentur impendere majestati. Unde cum inportune preces potentum pro manifesta 15 violencia judicentur, tales urburarii in ipsorum dampnis lucra sectantes querunt predam pocius quam subsidium in subjectis. Ne illud de cetero fiat, penitus prohibemus, volentes, ut quieumque urburariorum deinceps taliumd) quicquamd) commisisse fuerint manifeste convicti, integraliter lesise) ablata restituant et tantundem 2) nomine poene per nostrum camerarium, virum clarissimum. dare ad nostram cameram compellantur, ut quos provisus modus cquitatis non arcet, severitatis rigor compescat regie ulcionis. c) iidem Jir. d) alium quiquam Jir. e) legis Pei, Sch.
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IUS REG. MONT. LIB. I. C.AP. 4. 55 gutes mutes ist. Darumb so ist di sicherheit loblich in den, di do richton, das nicht ezorn noch grim, sunder di rechte vernunft mit in umbgee; wann mit vernunft sol iderman sein gewalt leiten und sol nichtesnicht angreiffen, es sei denne ce der czor- nige mut hin geleit, umb das er wenet, es sei alles recht getan, was er tut in ezornes ezeit. Und darumb so ist notdurft, das man bedechtnuss hab, dit) der leute hiczigen, gehen mute wider- steen mag und geczemen.t) Und also sullen sich gute urboren von allen unczimelichen dingen halden; so vordienen si gotes hulde und der werlt lop. Si sullen auch alleine der gleichen 10 gerechtikeit nachvolgen und sullen di in aller ezweiunge behalden. 11I. § 7. Wanni) das ist uns oft furkumen mit weinender clage unser perkleute, das di urburer den wir unser urbor inv) einer bescheidenheit und umb einen sichern genisv) gelassen haben, das si si twingen mit notiger, unpilleicher gepete umb ir 15 erez, das si mit sweisigerw) arbeit gewunnen haben, den si umb iren gewalt nicht widersteen getorften, wann diselben urborer sprachen, si wolden das behalden ezu stower ires grossen schaden, den si das jar an der urbar genomen hetten, und auch umb grossen dinst, den si mussten unser mechtikeit tun. Und vonN) 20 gewalt di“ pete der gewaldigen fur ein offenbar twangsal ge- achtet wirt;y) wan sotan urburer di suchën in irem schaden gewin und meinen mer ein raub ezu haben den ein stewr von armen leuten. Undz) das des geschee nimmer furpass, so vor- piten wir das und wollen, das welcher urborer sotanes furpas 25 tut und wirt des offenlich uberwunden, der sol, was er genomen hat, den schadhaften genezlich widerkern undaa) sol darezu als vil ezu puse geben in unser camer,aa) auf di rède: wer di ge- 5 den Gerichts-Handlungen nicht zu frech seyn u. s. w. End. t) di do kan czemen die unbetrachtunge der leute (alibi) die kan czemen die ungestumen 30 E: End.: darzu wil ein Bedenckzeit, welche die Hitze des Zorns zähmen und lindern thut, noth seyn. 1) End: Wir können auch euch Urburern nicht bergen, dass uns durch unsere liebe Berg-Leuth zu viel maln klagweiss furkommen u. s. w. v) under einer gewissen saczunge oder umb ein genantes gelt E; umb eine gewisse Pension End. w) Hleissiger D. x) wann D. V) ist 35 D. z) Rubrik in D: Wer unrecht nimpt, der sal es widerkeren und darczu als vil ezu pissen. aa) wie viel er von den Bergleuten auff obberührte Wege Ertzt empfangen, soviel soll er auch unserm Cammer-Grafen .. . uber-
IUS REG. MONT. LIB. I. C.AP. 4. 55 gutes mutes ist. Darumb so ist di sicherheit loblich in den, di do richton, das nicht ezorn noch grim, sunder di rechte vernunft mit in umbgee; wann mit vernunft sol iderman sein gewalt leiten und sol nichtesnicht angreiffen, es sei denne ce der czor- nige mut hin geleit, umb das er wenet, es sei alles recht getan, was er tut in ezornes ezeit. Und darumb so ist notdurft, das man bedechtnuss hab, dit) der leute hiczigen, gehen mute wider- steen mag und geczemen.t) Und also sullen sich gute urboren von allen unczimelichen dingen halden; so vordienen si gotes hulde und der werlt lop. Si sullen auch alleine der gleichen 10 gerechtikeit nachvolgen und sullen di in aller ezweiunge behalden. 11I. § 7. Wanni) das ist uns oft furkumen mit weinender clage unser perkleute, das di urburer den wir unser urbor inv) einer bescheidenheit und umb einen sichern genisv) gelassen haben, das si si twingen mit notiger, unpilleicher gepete umb ir 15 erez, das si mit sweisigerw) arbeit gewunnen haben, den si umb iren gewalt nicht widersteen getorften, wann diselben urborer sprachen, si wolden das behalden ezu stower ires grossen schaden, den si das jar an der urbar genomen hetten, und auch umb grossen dinst, den si mussten unser mechtikeit tun. Und vonN) 20 gewalt di“ pete der gewaldigen fur ein offenbar twangsal ge- achtet wirt;y) wan sotan urburer di suchën in irem schaden gewin und meinen mer ein raub ezu haben den ein stewr von armen leuten. Undz) das des geschee nimmer furpass, so vor- piten wir das und wollen, das welcher urborer sotanes furpas 25 tut und wirt des offenlich uberwunden, der sol, was er genomen hat, den schadhaften genezlich widerkern undaa) sol darezu als vil ezu puse geben in unser camer,aa) auf di rède: wer di ge- 5 den Gerichts-Handlungen nicht zu frech seyn u. s. w. End. t) di do kan czemen die unbetrachtunge der leute (alibi) die kan czemen die ungestumen 30 E: End.: darzu wil ein Bedenckzeit, welche die Hitze des Zorns zähmen und lindern thut, noth seyn. 1) End: Wir können auch euch Urburern nicht bergen, dass uns durch unsere liebe Berg-Leuth zu viel maln klagweiss furkommen u. s. w. v) under einer gewissen saczunge oder umb ein genantes gelt E; umb eine gewisse Pension End. w) Hleissiger D. x) wann D. V) ist 35 D. z) Rubrik in D: Wer unrecht nimpt, der sal es widerkeren und darczu als vil ezu pissen. aa) wie viel er von den Bergleuten auff obberührte Wege Ertzt empfangen, soviel soll er auch unserm Cammer-Grafen .. . uber-
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56 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 5. 5 IV. § 8. Benef) discrecioni convenit urburariorum, in suo officio tales judices et officiales habere, quorum sibi fidem et industriam estiment approbatam, et qui non sint hominibus onerosi ; alioquin ipsis inproperabitur verecunde, quod malorum hominum usi sunt opera, et precipue, quod non carent scrupulo societatis occulte, sed, cum possint, manifesto facinori desinunt obviare. Unde caute sibi consulant in hac parte, quia semper dominus bonus vel malus secundum suam familiam judicatur.. 20 Сар. 5. De officio juratorum. I. § 1. Nostre benignitatis sollicitudo remediis invigilat sul - jectorum, neca) cessamusb) inquirere, si quid sit in nostro argenti- fodio corrigendum; ideoque labores voluntarios appetimus, ut quietem aliis preparemus. Consideracione exactissima perlu- 15 strantes, omnem ordinacionem pacis et tranquilli status in mon- tibus maxime iuratorum ex officio dependere, et ideo quicquid eis contrarii fuerit in hac parte, nostre secure referant majestati; nam relaciones juratorum libenter audimus, ne ex co corundem decrescere videatur auctoritas, si preces eorum a nostris aditibus repellamus. Sed illud egre non recipiant, quod eos quandoque pro sua voluntate arduis ac diversis prepediti negociis in conti- nenti expedire non valemus, sed prudenter advertant, quod éciam juxta legitimas sancciones convenit, unumquemque secundum sua tempora expectare, ut possit pro suis negociis responsum con- 25 gruum reportare. IL. § 2. Qualiter autem jurati in suo ordine se habere debeant. cordi nobis est propter bonum statum moncium, plene in sub- sequentibus declarare. Dicuntur autem jurati a juramento, quod nobis prestant«) pro omni fidelitate et justicia facienda. Sed quia 30 grave est fidem fallere, unde ad hoc officium meliores et justiores. qui ex omni populo haberi poterint, volumus ordinari, solum- modo per nostram vel viri clarissimi camerarii nostri providenciam 10 f) Bone E. Pei, Sch, Jir. Cap. 5. a) nec non Pei, Sch. b) cesset E. c) prestent E.
56 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 5. 5 IV. § 8. Benef) discrecioni convenit urburariorum, in suo officio tales judices et officiales habere, quorum sibi fidem et industriam estiment approbatam, et qui non sint hominibus onerosi ; alioquin ipsis inproperabitur verecunde, quod malorum hominum usi sunt opera, et precipue, quod non carent scrupulo societatis occulte, sed, cum possint, manifesto facinori desinunt obviare. Unde caute sibi consulant in hac parte, quia semper dominus bonus vel malus secundum suam familiam judicatur.. 20 Сар. 5. De officio juratorum. I. § 1. Nostre benignitatis sollicitudo remediis invigilat sul - jectorum, neca) cessamusb) inquirere, si quid sit in nostro argenti- fodio corrigendum; ideoque labores voluntarios appetimus, ut quietem aliis preparemus. Consideracione exactissima perlu- 15 strantes, omnem ordinacionem pacis et tranquilli status in mon- tibus maxime iuratorum ex officio dependere, et ideo quicquid eis contrarii fuerit in hac parte, nostre secure referant majestati; nam relaciones juratorum libenter audimus, ne ex co corundem decrescere videatur auctoritas, si preces eorum a nostris aditibus repellamus. Sed illud egre non recipiant, quod eos quandoque pro sua voluntate arduis ac diversis prepediti negociis in conti- nenti expedire non valemus, sed prudenter advertant, quod éciam juxta legitimas sancciones convenit, unumquemque secundum sua tempora expectare, ut possit pro suis negociis responsum con- 25 gruum reportare. IL. § 2. Qualiter autem jurati in suo ordine se habere debeant. cordi nobis est propter bonum statum moncium, plene in sub- sequentibus declarare. Dicuntur autem jurati a juramento, quod nobis prestant«) pro omni fidelitate et justicia facienda. Sed quia 30 grave est fidem fallere, unde ad hoc officium meliores et justiores. qui ex omni populo haberi poterint, volumus ordinari, solum- modo per nostram vel viri clarissimi camerarii nostri providenciam 10 f) Bone E. Pei, Sch, Jir. Cap. 5. a) nec non Pei, Sch. b) cesset E. c) prestent E.
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JUS REG. MONT. LIB. I. C.IP. 5. 57 rechtikeit nicht heldet, der wirt darczu betwungen mit rechter rache, wennbb) in unser camerer darezu sol betwingen.bb) IV. § 8. Auch bekunpt es wol der urborer bescheidenheit. das si in irem ampte alsotane richterecc) und amptleutecc) haben. di do weise und getrewe sein und di do nicht unsern leuten ezu swere sein, ader es ist in ezu vorweisendd) schemlich, das si mit posen leuten umbgeen und irer hulfe genissen, und ezumal, das si es haben mit heimelicher geselschaft, wan si wol mugen offen- licher schanden widersteen. Davon sullen si in selber getreu- lichen raten an dem teile, wann ein iglicher herre, er sei pose 10 ader gut, so wirt er allewege geachtet, als er gesinde hat. Сар. 5. Von der gesworn gelegenkeit capitel. 1. § 1. Di sorge unser gutikeit wachet ezu nucze der under- tenigen und hort nicht auf ezu forschen, ab icht zu straffen sei 15 in unserm perkwerke. Darumb so begern wir willicleich arbeit ezu haben, pis das wir den unserna) ruw gemachen. Wir merken auch mit fleise, das aller fride und gemach in dem perkwerke kumpt von dem ampte der gesworn, und darumb, was*) wider si ist in disem teile, das sullen si unserer kunigleichen macht 20 kundigen. Wann unserer gesworen rede horen wir gerne, das nicht ir wirdikeit davon geswechet werde, ab wir ir pete nicht erhorten. Aber das sullen si nicht vonb) übel haben,b) das wir si ettwenne nicht czuhande ausgerichten mugen noch ivem willen, wann wir mit mancherlei grossen dingen vorhindert sein. 25 Und das sullen si weislich merken, das nach ordenlicher saczunge idermann seiner ezeit peitens) sol, das er in soinen sachen ein gur antwort habe. II. § 2. Wie aber di geswornen in irer ordenunge sich halden sullen, das get uns ezu herezen durch gutes gemaches s0 willen des gepirges und wollen das vollecleich lautern in disen nachgeschriben dingen. Di geswornen sein genant von gesworn eide, den si uns tun lumb gemein nucz und umb di trewe und 5 antworten — End. bb) fehlt D, dafür hinter camer: darezu sal in twingen unser camerer; E lant-camerer. cc) Unter Ampt-Leuthe und Diener. dd) ver- 35 weisen D; vorwissen H. End. statt ader es ist u. s. w.: auff dass, wo sie untreue Diener haben, nicht in den Argwohn kommen, als hätten sie einen heimlichen Verstand und Theil der Untreu mit ihnen. Cap. 5. a) andern E. b) fur eine smacheit auf nemen E. c) warten E.
JUS REG. MONT. LIB. I. C.IP. 5. 57 rechtikeit nicht heldet, der wirt darczu betwungen mit rechter rache, wennbb) in unser camerer darezu sol betwingen.bb) IV. § 8. Auch bekunpt es wol der urborer bescheidenheit. das si in irem ampte alsotane richterecc) und amptleutecc) haben. di do weise und getrewe sein und di do nicht unsern leuten ezu swere sein, ader es ist in ezu vorweisendd) schemlich, das si mit posen leuten umbgeen und irer hulfe genissen, und ezumal, das si es haben mit heimelicher geselschaft, wan si wol mugen offen- licher schanden widersteen. Davon sullen si in selber getreu- lichen raten an dem teile, wann ein iglicher herre, er sei pose 10 ader gut, so wirt er allewege geachtet, als er gesinde hat. Сар. 5. Von der gesworn gelegenkeit capitel. 1. § 1. Di sorge unser gutikeit wachet ezu nucze der under- tenigen und hort nicht auf ezu forschen, ab icht zu straffen sei 15 in unserm perkwerke. Darumb so begern wir willicleich arbeit ezu haben, pis das wir den unserna) ruw gemachen. Wir merken auch mit fleise, das aller fride und gemach in dem perkwerke kumpt von dem ampte der gesworn, und darumb, was*) wider si ist in disem teile, das sullen si unserer kunigleichen macht 20 kundigen. Wann unserer gesworen rede horen wir gerne, das nicht ir wirdikeit davon geswechet werde, ab wir ir pete nicht erhorten. Aber das sullen si nicht vonb) übel haben,b) das wir si ettwenne nicht czuhande ausgerichten mugen noch ivem willen, wann wir mit mancherlei grossen dingen vorhindert sein. 25 Und das sullen si weislich merken, das nach ordenlicher saczunge idermann seiner ezeit peitens) sol, das er in soinen sachen ein gur antwort habe. II. § 2. Wie aber di geswornen in irer ordenunge sich halden sullen, das get uns ezu herezen durch gutes gemaches s0 willen des gepirges und wollen das vollecleich lautern in disen nachgeschriben dingen. Di geswornen sein genant von gesworn eide, den si uns tun lumb gemein nucz und umb di trewe und 5 antworten — End. bb) fehlt D, dafür hinter camer: darezu sal in twingen unser camerer; E lant-camerer. cc) Unter Ampt-Leuthe und Diener. dd) ver- 35 weisen D; vorwissen H. End. statt ader es ist u. s. w.: auff dass, wo sie untreue Diener haben, nicht in den Argwohn kommen, als hätten sie einen heimlichen Verstand und Theil der Untreu mit ihnen. Cap. 5. a) andern E. b) fur eine smacheit auf nemen E. c) warten E.
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58 JUS REG. MONT. LIB. I, C.1P. 5. specialem; nec eciam per aliquos alios deponantur neque in suis pro- cessibus aut defectibus ad alios recursum habeant vel respectum. § 3. Et tot eligantur, quot populum sibi subditum possint regere eleganter. § 4. Non enim pater cum filio, vel frater cum fratre. aut socerd) cum genero simul sint in ordine juratorum. Nihil enim contrarii infert diversitas personarum, ubi est fidei unitas; sed enumerate sepius persone diversitatem faciunt inter juratos propter sui coherenciam pullulare, et ideo precavendum est futu- ris periculis, ne unitas dictarum personarum diversitatem generet 10 inter juratos. Eya, quam preciosa res est, uniuscujusque univer- sitatis juratos unanimes et unius esse voluntatis ad omnem justi- ciam exequendam, quia unita virtus quam plurimum potest. et certe ad pugnam unanimiter aggredi victoriam parit; plus enim quandoque proficit colleccio paucorum in unum, quam singularise) 15 divisio plurimorum. Item nec infames,f) qui ab omnibus legitimis actibus excluduntur, volumus aliqualiter ordinari. quia loco igno- minie est apud indignum dignitas, cum utique unum quemque criminosum non dignitas, sed penag) debeat concomitari. Et si ignoranter ordinati fuerint aut infamiam jam contraxerint ordi- 20 nati, eos in hoc casu precipimus per suos conjuratos vel came- rarium nostrum, virum clarissimum, racione cognita subito remo- veri, ne una morbida ovis totumb) gregem inficiat; et vere turpis est pars, que suo non congruit universo. Unde universi diligenter attendant, quia dicit lex humana: infamiam, que tibi abominanda 25 sit, ut casum oculorum vitare debes, quia non potest justicia cum scelerato homine habere commercium. 5 d) sororius E, V. e) singulariter in unum E. f) infantes Pei, Sch ; nefantes Jir. g) non Zus. Pei, Sch, Jir. h) tota E. § 4. Vgl. U—A Stadtr. A. XXII, Jireček S. 96 u. D. I. R. § 37.
58 JUS REG. MONT. LIB. I, C.1P. 5. specialem; nec eciam per aliquos alios deponantur neque in suis pro- cessibus aut defectibus ad alios recursum habeant vel respectum. § 3. Et tot eligantur, quot populum sibi subditum possint regere eleganter. § 4. Non enim pater cum filio, vel frater cum fratre. aut socerd) cum genero simul sint in ordine juratorum. Nihil enim contrarii infert diversitas personarum, ubi est fidei unitas; sed enumerate sepius persone diversitatem faciunt inter juratos propter sui coherenciam pullulare, et ideo precavendum est futu- ris periculis, ne unitas dictarum personarum diversitatem generet 10 inter juratos. Eya, quam preciosa res est, uniuscujusque univer- sitatis juratos unanimes et unius esse voluntatis ad omnem justi- ciam exequendam, quia unita virtus quam plurimum potest. et certe ad pugnam unanimiter aggredi victoriam parit; plus enim quandoque proficit colleccio paucorum in unum, quam singularise) 15 divisio plurimorum. Item nec infames,f) qui ab omnibus legitimis actibus excluduntur, volumus aliqualiter ordinari. quia loco igno- minie est apud indignum dignitas, cum utique unum quemque criminosum non dignitas, sed penag) debeat concomitari. Et si ignoranter ordinati fuerint aut infamiam jam contraxerint ordi- 20 nati, eos in hoc casu precipimus per suos conjuratos vel came- rarium nostrum, virum clarissimum, racione cognita subito remo- veri, ne una morbida ovis totumb) gregem inficiat; et vere turpis est pars, que suo non congruit universo. Unde universi diligenter attendant, quia dicit lex humana: infamiam, que tibi abominanda 25 sit, ut casum oculorum vitare debes, quia non potest justicia cum scelerato homine habere commercium. 5 d) sororius E, V. e) singulariter in unum E. f) infantes Pei, Sch ; nefantes Jir. g) non Zus. Pei, Sch, Jir. h) tota E. § 4. Vgl. U—A Stadtr. A. XXII, Jireček S. 96 u. D. I. R. § 37.
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JUS REG. MONT. LIB. I. C.ALP. 5. 59 gerechtikeit, di si uns tun sullen].d) Und wann es swer ist. wer sein trewe pricht, so wollen wir, das man ezu dem ampt di pesten und gerechtigisten aus allem folke kise und ordinire, und das sullen wir tun ader unser camerere) an unsser stat, und sol si auch nimand anders abseczen, noch ezu nimande in iren sachen und nofdurften ezuflucht haben und ezuvorsicht. § 3. Und also vil sal man ir kisen, das si das undertenige folk weisleich anleiten mugen. § 4.f) Es sol auch nicht sein in einem rate der gesworn en vater mit seinem sun, noch ein pruder mit seinem pruder, noch ein sweher mit seinem aidem, wann di gemeinschaft der 10 leute prengt kein widerwertikeit, wo si vereinet sein mit trewen: ader di vorgeschriben leute di machen oft ezweiunge ezwischen den geswornen, umb das si zusamenhangen von gesippe, und darumb ist ezu besorgen kunftiger schade. das nicht voreinikeit dertegenanten leute ezweinnge mache ezwischen deng) geswornen. Eiah) wi gar ein edel ding ist das, wo di geswornen in aller stat einmutik und eins willen sein, alle gerechtikeit ezu tun; wan di kraft. di bei einander ist, di mag vil dinges wirken. Wo man cintrechticlich ezu streite get, do gesiget man gerne. Es hilfet etwen mer ein eintrechtiger kleiner haufe denn ein gros folk, 20 das sich hin und her ezuteilet. Wir wollen auch nicht, das imant, der posen leumunti) hat, ezu schepen gesaczt werde, wan den posen vorpoten sein alle ehaftige sachen ezu handeln ; wan es ist ein spottunge, wo unwirdiger in wierdikeit siczet, eim iglichem posen sol nicht wierdikeit, sunder leidunge volgen. 25 Wurdk) aber ein poser unwissentlich gesaczt oder, der iezunt gesatezt were, ubel tote, di gebieten wir in den sachen, wo man di erkennet, das di ir eitgenossen1) ader unser camererm) ab- setezen sol, das nicht ein suchtigesn) schaf di gancze hert suchtigo) mache; und das ist ein snodes teil, das nicht bekumpt 3) seinemp) ganczen leichnam.p) Und" soll das iderman merken d) Erg. nach D. e) Cammer-Graff E. f) Rubrik in D: Do sullen nahe gesippen nicht in eim rate sein. g) den D; di H. h) Rubrik in D: Eia wie gar ein edel dink ist das in aller statt, wo einmutikeit ist. i) versprochen leute, die do ausgeworffen sein oder aussgeslossen sullen werden von allen czimleichen taten E: anruechtige und tadelhaffte Personen, die man sonst zu erbaren Sachen nicht braucht End. k) Rubrik in D: Ein bosen sal man abseczen. I) ader wir Zus. 11. m) Cammer-Graffen End. n) von einem rendigen E; so auch End. opvermeiligt werde E; vergifftet End. p) der gemeinde E. q) Rubr. in D): 5 15 35.
JUS REG. MONT. LIB. I. C.ALP. 5. 59 gerechtikeit, di si uns tun sullen].d) Und wann es swer ist. wer sein trewe pricht, so wollen wir, das man ezu dem ampt di pesten und gerechtigisten aus allem folke kise und ordinire, und das sullen wir tun ader unser camerere) an unsser stat, und sol si auch nimand anders abseczen, noch ezu nimande in iren sachen und nofdurften ezuflucht haben und ezuvorsicht. § 3. Und also vil sal man ir kisen, das si das undertenige folk weisleich anleiten mugen. § 4.f) Es sol auch nicht sein in einem rate der gesworn en vater mit seinem sun, noch ein pruder mit seinem pruder, noch ein sweher mit seinem aidem, wann di gemeinschaft der 10 leute prengt kein widerwertikeit, wo si vereinet sein mit trewen: ader di vorgeschriben leute di machen oft ezweiunge ezwischen den geswornen, umb das si zusamenhangen von gesippe, und darumb ist ezu besorgen kunftiger schade. das nicht voreinikeit dertegenanten leute ezweinnge mache ezwischen deng) geswornen. Eiah) wi gar ein edel ding ist das, wo di geswornen in aller stat einmutik und eins willen sein, alle gerechtikeit ezu tun; wan di kraft. di bei einander ist, di mag vil dinges wirken. Wo man cintrechticlich ezu streite get, do gesiget man gerne. Es hilfet etwen mer ein eintrechtiger kleiner haufe denn ein gros folk, 20 das sich hin und her ezuteilet. Wir wollen auch nicht, das imant, der posen leumunti) hat, ezu schepen gesaczt werde, wan den posen vorpoten sein alle ehaftige sachen ezu handeln ; wan es ist ein spottunge, wo unwirdiger in wierdikeit siczet, eim iglichem posen sol nicht wierdikeit, sunder leidunge volgen. 25 Wurdk) aber ein poser unwissentlich gesaczt oder, der iezunt gesatezt were, ubel tote, di gebieten wir in den sachen, wo man di erkennet, das di ir eitgenossen1) ader unser camererm) ab- setezen sol, das nicht ein suchtigesn) schaf di gancze hert suchtigo) mache; und das ist ein snodes teil, das nicht bekumpt 3) seinemp) ganczen leichnam.p) Und" soll das iderman merken d) Erg. nach D. e) Cammer-Graff E. f) Rubrik in D: Do sullen nahe gesippen nicht in eim rate sein. g) den D; di H. h) Rubrik in D: Eia wie gar ein edel dink ist das in aller statt, wo einmutikeit ist. i) versprochen leute, die do ausgeworffen sein oder aussgeslossen sullen werden von allen czimleichen taten E: anruechtige und tadelhaffte Personen, die man sonst zu erbaren Sachen nicht braucht End. k) Rubrik in D: Ein bosen sal man abseczen. I) ader wir Zus. 11. m) Cammer-Graffen End. n) von einem rendigen E; so auch End. opvermeiligt werde E; vergifftet End. p) der gemeinde E. q) Rubr. in D): 5 15 35.
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60 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 5. III. § 5. Ad officium autom juratorum inter cetera dinoscitur pertinere, omnes dictare sentencias et proferre ac prolatas, nisi legittime appellatum fuerit, per judicem execucioni mandare, qui in hac parte per juratos regitur, sicut cardine hostium guber- 3 natur. § 6. Unde in dictandis sentenciis solum Deum habeant pre oculis, nulli contra justiciam parcendo, sed sine excepcione personarum unicuique tribuant, quod suum est. Non sint in malis casibusi) pauperibus misericordes, quibus si parcunt, tanto ipsos nequiores reddunt, quanto justiores sibi in malo favere senciunt. 10 Sick) autem simus pauperibus in justicia debitores, ne aliis in- justiciam faciamus, nam equalitas est in judicio litigantibus ob- servanda; et sic non debemus in malis cansis pauperibus in aliorum prejudicium misereri. Cavent sibi jurati summopere, ne levitate, amore, odio, favore, premio, metu, furore aut alio aliquo 15 casu ducti justam sentenciam pervertant et fructum illius com- mutent in dampnacionis amaritudinem. Nec in dicendis sen- tenciis debent esse precipites, co quod grave nimis est, in re dubia certam ferre sentenciam, sed semper inquirant cum in- stancia veritatem. Nam veritas sepiusl) exagitata magis splen- 20 descit in lucem; fructus enim divinus est, justiciam sepins re- censeri. § 7. Sane ad ampliorem veritatis illuminacionemn in arduis et magnis negociis cum imminetm) necessitas, debent jurati montis juratos civitatum") et seniores de°) populo°) advocare; nam quod a pluribus inquiritur, facilius invenitur. Nec hoc pro in- 25 juria sibi adscribant, quod quandoque unius deterioris consilium excellit p) consilium multorum meliorum; non enim omnes in om- nibus, sed certi per " certa meliores et deteriores inveniuntur. Et sic debent inquirere veritatem cum instancia studiosa, que semper perficit, quod optat.r) 20 i) causis E V; casibus vel causis Pei, Sch, Jir. k) Si Sch, Jir. 1) sepe E. m) immineat Pei, Sch. n) civitatis E, V. o) populi E. p) excessit Pei, Sch, Jir. q) pro Pei, Sch, Jir. r) affectat E, V. § 5 ft. Vgl. IV, 18 §§ 7 ff u. oben I. 4, § 5.
60 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 5. III. § 5. Ad officium autom juratorum inter cetera dinoscitur pertinere, omnes dictare sentencias et proferre ac prolatas, nisi legittime appellatum fuerit, per judicem execucioni mandare, qui in hac parte per juratos regitur, sicut cardine hostium guber- 3 natur. § 6. Unde in dictandis sentenciis solum Deum habeant pre oculis, nulli contra justiciam parcendo, sed sine excepcione personarum unicuique tribuant, quod suum est. Non sint in malis casibusi) pauperibus misericordes, quibus si parcunt, tanto ipsos nequiores reddunt, quanto justiores sibi in malo favere senciunt. 10 Sick) autem simus pauperibus in justicia debitores, ne aliis in- justiciam faciamus, nam equalitas est in judicio litigantibus ob- servanda; et sic non debemus in malis cansis pauperibus in aliorum prejudicium misereri. Cavent sibi jurati summopere, ne levitate, amore, odio, favore, premio, metu, furore aut alio aliquo 15 casu ducti justam sentenciam pervertant et fructum illius com- mutent in dampnacionis amaritudinem. Nec in dicendis sen- tenciis debent esse precipites, co quod grave nimis est, in re dubia certam ferre sentenciam, sed semper inquirant cum in- stancia veritatem. Nam veritas sepiusl) exagitata magis splen- 20 descit in lucem; fructus enim divinus est, justiciam sepins re- censeri. § 7. Sane ad ampliorem veritatis illuminacionemn in arduis et magnis negociis cum imminetm) necessitas, debent jurati montis juratos civitatum") et seniores de°) populo°) advocare; nam quod a pluribus inquiritur, facilius invenitur. Nec hoc pro in- 25 juria sibi adscribant, quod quandoque unius deterioris consilium excellit p) consilium multorum meliorum; non enim omnes in om- nibus, sed certi per " certa meliores et deteriores inveniuntur. Et sic debent inquirere veritatem cum instancia studiosa, que semper perficit, quod optat.r) 20 i) causis E V; casibus vel causis Pei, Sch, Jir. k) Si Sch, Jir. 1) sepe E. m) immineat Pei, Sch. n) civitatis E, V. o) populi E. p) excessit Pei, Sch, Jir. q) pro Pei, Sch, Jir. r) affectat E, V. § 5 ft. Vgl. IV, 18 §§ 7 ff u. oben I. 4, § 5.
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IUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 5. 61 fleissicleich, wann das menschlich naturlich recht spricht: du solt ein pos wort flihen, als lip dir dein augen sein; wann di ge- rechtikeit hat nicht geselschaft mit dem posen menschen. III. § 5. Czu der gesworn ampte unter andern dingen gehort, das si alle urteil tichtenr) und sprechen sullen, und wenn 5 si gesprochen sein, es were denn das man sich davon berufte, so sullen si di urteil dem richters) bevelhen, das er si volfure, wannt) der richter in dem teile sol von den geswornen geleitet werden sam ein tur in dem angel. § 6. Si sullen auch in den urteiln, di si sprechen, got vor augen haben nimande wider das 10 recht ezu schonen, sunder an alle underscheid der leute sulen si demmanne geben, das sein ist. Si sullen auch nicht parmherezig soin den armen in posen sachen; ab si der schonen, als vil werden si poser, als vil si merken, das in di gerechten in poses ver- hengen.u) Also sein wir schuldig den armen recht czu tun. das 15 wir nicht andern leuten unrecht tun ; wann gerechtikeit ist ezu halden auch von den, di in gerichte krigen. Und also sullen wir nicht in posen sachen der armen erbarmen, das davon nicht andern leuten schaden geschee. [Auchv) sullen sich huten fleislich di gesworn, das si nicht mit leichtvertikeit [w) weder durch libe, 20 durch noit, durch gunst, durch gabe, durch forchte, durch ezorn oder durch ander sache willen recht urteil vorkeren und vor- wechseln di frucht des rechten in pitterkeit der vordampnusse. Auch sullen si in den spruchen der ruteil nicht zu gelie sein, unb das alezu swer ist, in ezweifelhaftigen dingen recht urteil 25 zu sprechen; sunder si sullen allewege di warheit erfarn mit fleisse, wann di warheit, di man oft orforschet, di kumpt men scheinperlich ezu lichte. Es ist ein gotlich frucht, wo man oft redet von der gerechtikeit. § 7. Darnoch so wollen wir ezu merer und preiter scheinunge der warheit : wan des not ist in grossenx) sachen, so sullen di geswornens) des pergis di gesworn der stete und 30 Boses wort sal man flihen, als liep die augen sein. r) vinden E; fassen End. s) Berg-Richter End. t) Vorausgeht in D eine Rubrik: Der richter sal von den geswornen geleitet werden sam ein tur in dem angel. u) End. Zus.: gleich wie die gerechten, so man ihnen gar zu viel zulegt, sich des ueberheben und stolzieren. v) Vorher Rubr. in D: Durch sechslei dink sal man nicht recht urteil verkeren. w) Erg. nach D. x) und ehaftigen Zus. E. 35
IUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 5. 61 fleissicleich, wann das menschlich naturlich recht spricht: du solt ein pos wort flihen, als lip dir dein augen sein; wann di ge- rechtikeit hat nicht geselschaft mit dem posen menschen. III. § 5. Czu der gesworn ampte unter andern dingen gehort, das si alle urteil tichtenr) und sprechen sullen, und wenn 5 si gesprochen sein, es were denn das man sich davon berufte, so sullen si di urteil dem richters) bevelhen, das er si volfure, wannt) der richter in dem teile sol von den geswornen geleitet werden sam ein tur in dem angel. § 6. Si sullen auch in den urteiln, di si sprechen, got vor augen haben nimande wider das 10 recht ezu schonen, sunder an alle underscheid der leute sulen si demmanne geben, das sein ist. Si sullen auch nicht parmherezig soin den armen in posen sachen; ab si der schonen, als vil werden si poser, als vil si merken, das in di gerechten in poses ver- hengen.u) Also sein wir schuldig den armen recht czu tun. das 15 wir nicht andern leuten unrecht tun ; wann gerechtikeit ist ezu halden auch von den, di in gerichte krigen. Und also sullen wir nicht in posen sachen der armen erbarmen, das davon nicht andern leuten schaden geschee. [Auchv) sullen sich huten fleislich di gesworn, das si nicht mit leichtvertikeit [w) weder durch libe, 20 durch noit, durch gunst, durch gabe, durch forchte, durch ezorn oder durch ander sache willen recht urteil vorkeren und vor- wechseln di frucht des rechten in pitterkeit der vordampnusse. Auch sullen si in den spruchen der ruteil nicht zu gelie sein, unb das alezu swer ist, in ezweifelhaftigen dingen recht urteil 25 zu sprechen; sunder si sullen allewege di warheit erfarn mit fleisse, wann di warheit, di man oft orforschet, di kumpt men scheinperlich ezu lichte. Es ist ein gotlich frucht, wo man oft redet von der gerechtikeit. § 7. Darnoch so wollen wir ezu merer und preiter scheinunge der warheit : wan des not ist in grossenx) sachen, so sullen di geswornens) des pergis di gesworn der stete und 30 Boses wort sal man flihen, als liep die augen sein. r) vinden E; fassen End. s) Berg-Richter End. t) Vorausgeht in D eine Rubrik: Der richter sal von den geswornen geleitet werden sam ein tur in dem angel. u) End. Zus.: gleich wie die gerechten, so man ihnen gar zu viel zulegt, sich des ueberheben und stolzieren. v) Vorher Rubr. in D: Durch sechslei dink sal man nicht recht urteil verkeren. w) Erg. nach D. x) und ehaftigen Zus. E. 35
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62 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 5. IV. § 8. Sed tamen ex certis didicimus argumentis, totum jus montanum esse per contrarias interpretacionum sentencias conturbatum, eo quod fragilis est memoria hominum nec adeo valitura, ut possit juris sapienciam tenaciter sine scriptis memorie commendare. Et ideos) frequencius accidit in judicio, ut illud. quod hodie judici et juratis placet, cras in similibus casibus statim incipit displicere. Et ita magis de voluntate hominum quam de juris preceptis dependent judicia in magnum ipsorum salutis periculum et anime detrimentum. Nam qui recte judicat, 1o non sue voluntati obtemperet. Secundum vero jus scriptum bonus judex et jurati, nihil ex proprio faciunt arbitrio, sed secundum leges et jura pronunciant; nam in judicando cordi magis debet esse custodia veritatis quam voluntatis obediencia. § 9. Unde desiderantes huict) morbo salubre remedium adhibere 15 statuimus hoc edicto in perpetuum valituro, urburarios, juratos. judices et magistros moncium non aliter judicare, quam nostris legibus est expressum, et bonis moribus, qui nostris non con- trariantur legibus, hactenus est servatum; nam diuturni mores consensu utencium approbati legem merito imitantur. Querelis 20 enim frequencius subditorum nostrorum et querulosis clamoribus excitati compellimur, in hac parte preterita emendare et, in quantum possumus, adversus futura cavere, ne nostre fiant leges ludibrio debitoque frustrentur effectu, si nostri subditi ob defectum justicie priscis gravarenturu) angariis, eum in ipsorum perturbemur 25 incommodis et prosperitatibus utique prosperemur. § 10. Ad- 5 s) ita V, Pei, Sch. t) in Zus. Pei, Sch. u) agraventur E. § 10. Vgl. unten § 12; IV, 18, § 10; 20, §§ 14, 20. Die Stelle von Adicientes vero bis qui utitur suo iure findet sich in der Bestätigung der Kuttenberger Privilegien durch K. Wladislaw von 1507 (in čechischer 30 Sprache), Sternberg, Urkdb No. 96 S. 239 (übersetzt), vgl. das. S 241; die cechische Const.-Uebersetzung bei Jireček weicht vom Privilegientext ab.
62 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 5. IV. § 8. Sed tamen ex certis didicimus argumentis, totum jus montanum esse per contrarias interpretacionum sentencias conturbatum, eo quod fragilis est memoria hominum nec adeo valitura, ut possit juris sapienciam tenaciter sine scriptis memorie commendare. Et ideos) frequencius accidit in judicio, ut illud. quod hodie judici et juratis placet, cras in similibus casibus statim incipit displicere. Et ita magis de voluntate hominum quam de juris preceptis dependent judicia in magnum ipsorum salutis periculum et anime detrimentum. Nam qui recte judicat, 1o non sue voluntati obtemperet. Secundum vero jus scriptum bonus judex et jurati, nihil ex proprio faciunt arbitrio, sed secundum leges et jura pronunciant; nam in judicando cordi magis debet esse custodia veritatis quam voluntatis obediencia. § 9. Unde desiderantes huict) morbo salubre remedium adhibere 15 statuimus hoc edicto in perpetuum valituro, urburarios, juratos. judices et magistros moncium non aliter judicare, quam nostris legibus est expressum, et bonis moribus, qui nostris non con- trariantur legibus, hactenus est servatum; nam diuturni mores consensu utencium approbati legem merito imitantur. Querelis 20 enim frequencius subditorum nostrorum et querulosis clamoribus excitati compellimur, in hac parte preterita emendare et, in quantum possumus, adversus futura cavere, ne nostre fiant leges ludibrio debitoque frustrentur effectu, si nostri subditi ob defectum justicie priscis gravarenturu) angariis, eum in ipsorum perturbemur 25 incommodis et prosperitatibus utique prosperemur. § 10. Ad- 5 s) ita V, Pei, Sch. t) in Zus. Pei, Sch. u) agraventur E. § 10. Vgl. unten § 12; IV, 18, § 10; 20, §§ 14, 20. Die Stelle von Adicientes vero bis qui utitur suo iure findet sich in der Bestätigung der Kuttenberger Privilegien durch K. Wladislaw von 1507 (in čechischer 30 Sprache), Sternberg, Urkdb No. 96 S. 239 (übersetzt), vgl. das. S 241; die cechische Const.-Uebersetzung bei Jireček weicht vom Privilegientext ab.
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IUS REG. MONT. LIB. I, C.HP. 5. 63 eldisten aus dem folkes) ezu in rufen; wann was man forschet von vil leuten, das vindet man dester leichter. Si sullen in das nicht tur ein unrecht ezuschreiben, das ettwenne eins leichtern rat vorgeet vil pesserer leute: man vindet nicht alle in allen dingen, sunder man vindet di weisen bei irer weisheit pesser und erger. Also sullen si erforschen di warheit mit fleise, di alle wege volprenget, was si begeret. IV. § 8. Idoch so habe wir warhaffticleich vornomen, wi das gancze perkrecht mit der2) auslegunge widerigen sinnenz) vorirret aa) und betrubet sei, umb das der leute gedechtnuss krank 10 ist, nochbb) di kunst so stark, das si muge des rechten sin und weishoit ane schrift in gedechtnuss behalden. Und darumb so geschicht oft in gerichte, was heute richter und scheppen be- haget, das missevelet in morgen in einer semlichen geschicht. Davon komen mer di gerichte aus dem willen der leute den aus 15 gebote der rechten,cc) ezu grossem schaden ires heiles und irer sele vordampnussedd); wann der do richtet, der gesteuret nicht seinem willen. Aber noch geschriben rechten sol tun ein guter richter und scheppen, nicht nach irer eignen willen, sunder si sprechen nach des rechten satezunge; wann wo man richtet, do 2 sol man inee) dem herezen mer behuten di warheit, denn seinem willen nachvolgen.ec) § 9. Dovon so begern wir dem seuchen ein gute areznei ezu tun. So seczen wir mit disem gebote ewicleich ezu weren, das di urborer, di gesworn, di richtere und di perk- meister nicht anders richten sullen, denn als in unsern rechten 2°. begriffen ist und 11) mit guten siten, di nicht wider unser recht sein, pis her gehalden ist. f) Wann lange gewonheit, di bewert ist mit vorhenknusse und ubunge, di volgetgg) piſfeich nach dem 5 y alden gesworen und eldisten aus dem volke, beide von dem Berge und auch ans andern steten E: Raths-Verwandten und Eltosten der Stadt End. 30 z falscher oder mit widerwertiger auslegung E. aal durret D. bb) noch D): doch H. cc) End.: und fleust unsers Achtens diese Unrichtigkeit, dass die Berg-Richter und Geschworne auch in gleichen Faellen ungleiche und wider- waertige Urtheil sprechen, auch auss dem hero, dass sie mehr nach ihrem Gutbedüncken dan nach den geschrieben Berg-Rechten richten. dd) verderp- musse D. ce) mer das herez bewarn mit der hutte der warheit wenn mit der gehorsam des willen E. ff) End : und vermoege der erbarn, wohlher- gebrachten, ueblichen Bergwercks-Gebraeuchen, so fern sie unsern beschrie- benen Rechten nicht zu entgegen seyn. gg) seynl billich den Gesetzen 35
IUS REG. MONT. LIB. I, C.HP. 5. 63 eldisten aus dem folkes) ezu in rufen; wann was man forschet von vil leuten, das vindet man dester leichter. Si sullen in das nicht tur ein unrecht ezuschreiben, das ettwenne eins leichtern rat vorgeet vil pesserer leute: man vindet nicht alle in allen dingen, sunder man vindet di weisen bei irer weisheit pesser und erger. Also sullen si erforschen di warheit mit fleise, di alle wege volprenget, was si begeret. IV. § 8. Idoch so habe wir warhaffticleich vornomen, wi das gancze perkrecht mit der2) auslegunge widerigen sinnenz) vorirret aa) und betrubet sei, umb das der leute gedechtnuss krank 10 ist, nochbb) di kunst so stark, das si muge des rechten sin und weishoit ane schrift in gedechtnuss behalden. Und darumb so geschicht oft in gerichte, was heute richter und scheppen be- haget, das missevelet in morgen in einer semlichen geschicht. Davon komen mer di gerichte aus dem willen der leute den aus 15 gebote der rechten,cc) ezu grossem schaden ires heiles und irer sele vordampnussedd); wann der do richtet, der gesteuret nicht seinem willen. Aber noch geschriben rechten sol tun ein guter richter und scheppen, nicht nach irer eignen willen, sunder si sprechen nach des rechten satezunge; wann wo man richtet, do 2 sol man inee) dem herezen mer behuten di warheit, denn seinem willen nachvolgen.ec) § 9. Dovon so begern wir dem seuchen ein gute areznei ezu tun. So seczen wir mit disem gebote ewicleich ezu weren, das di urborer, di gesworn, di richtere und di perk- meister nicht anders richten sullen, denn als in unsern rechten 2°. begriffen ist und 11) mit guten siten, di nicht wider unser recht sein, pis her gehalden ist. f) Wann lange gewonheit, di bewert ist mit vorhenknusse und ubunge, di volgetgg) piſfeich nach dem 5 y alden gesworen und eldisten aus dem volke, beide von dem Berge und auch ans andern steten E: Raths-Verwandten und Eltosten der Stadt End. 30 z falscher oder mit widerwertiger auslegung E. aal durret D. bb) noch D): doch H. cc) End.: und fleust unsers Achtens diese Unrichtigkeit, dass die Berg-Richter und Geschworne auch in gleichen Faellen ungleiche und wider- waertige Urtheil sprechen, auch auss dem hero, dass sie mehr nach ihrem Gutbedüncken dan nach den geschrieben Berg-Rechten richten. dd) verderp- musse D. ce) mer das herez bewarn mit der hutte der warheit wenn mit der gehorsam des willen E. ff) End : und vermoege der erbarn, wohlher- gebrachten, ueblichen Bergwercks-Gebraeuchen, so fern sie unsern beschrie- benen Rechten nicht zu entgegen seyn. gg) seynl billich den Gesetzen 35
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64 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 5. 5 10 25 icientes cum deliberacione matura, ab omnibus inviolabiliter observari, ut quotiescumque a sentencia urburariorum, juratorum vel judicum execucione aut a quocumque gravamine fuerit appellatum provocatumve, quod ad nullum alium aliosve quam ad nostre serenitatis vel viri clarissimi camerarii regni nostri audienciam de cetero appelletur provoceturve; eo, quod de cetero jura montanorum decrevimus decencius quam alicubi in nostra camera remanere et ad nostram regalem providenciam omnem juris edicionem, interpretacionem et declaracionem ammodo pertinere, nulli persone in hac parte vel civitati prejudicium et injuriam irrogantes, cov) quod nulli facit injuriam, qui utitur jure suo. Sicut enim in subjectorum nostrorum commodisw) nos decet esse sollicitos, ita eciam nostris juribus invigilare nos convenit, nex) dumx) ipsorum dispendiis providemus, in nostri 15 regni videamur juribus negligentes. Ex qua re judicum ambiguitates. quas ex causarum questionibus evenit exoriri, aures recipiunt nostre, si non a nobis juris interpretacio mera procedit? Vel quis legum enigmata solvere et omnibus') aperire videtur idoneus, nisi is,7) cui soli post imperatoriam majestatem per regnum nostrum 20 legis esse latorem concessum est? Explosisaa) igitur hujusmodi ridiculosis ambiguitatibus nobis solis competit, cum simus lex animata, in regno nostro leges condere ac conditas declarare. Quis enim tante superbie fastidio tumidus est, ut regalem in hae parte sensum contempnat, nobis invitis sibi tantam regie dignitatis gloriam usurpando? Sed nos, qui sumus equitatis et justicie amatores, ut unusquisque suis terminis sit contentus, nolumus esse in hac parte in nostri regni honoribus negligentes, generaliter omnibus nobis in co contradicentibus hoc edicto perpetuum silencium imponendo. § 11. Item jurati sentencias ad ipsorum s0 maniloquium suspensas debent celeritate, qua poterunt, expedire: nec simulent, sub virtute prestiti juramenti, propter odium vel favorembb) aut metum se dubitare, ubi non dubitant ac dubitandum non est, imo tenentur dare operam efficacem, ut lites finem v) ne co E, V. w) commendis Pei, Sch. x) nondum E. y) homi- 35 nibus E. z) his E. aa) Exemplosis E; Eradicatis Pei, Sch, Jir. bb) fraudem E. § 11. Vgl. U—B Stadtr. A. XIII § 2, Jireček S. 93. Vgl. ferner I 6 § 4.
64 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 5. 5 10 25 icientes cum deliberacione matura, ab omnibus inviolabiliter observari, ut quotiescumque a sentencia urburariorum, juratorum vel judicum execucione aut a quocumque gravamine fuerit appellatum provocatumve, quod ad nullum alium aliosve quam ad nostre serenitatis vel viri clarissimi camerarii regni nostri audienciam de cetero appelletur provoceturve; eo, quod de cetero jura montanorum decrevimus decencius quam alicubi in nostra camera remanere et ad nostram regalem providenciam omnem juris edicionem, interpretacionem et declaracionem ammodo pertinere, nulli persone in hac parte vel civitati prejudicium et injuriam irrogantes, cov) quod nulli facit injuriam, qui utitur jure suo. Sicut enim in subjectorum nostrorum commodisw) nos decet esse sollicitos, ita eciam nostris juribus invigilare nos convenit, nex) dumx) ipsorum dispendiis providemus, in nostri 15 regni videamur juribus negligentes. Ex qua re judicum ambiguitates. quas ex causarum questionibus evenit exoriri, aures recipiunt nostre, si non a nobis juris interpretacio mera procedit? Vel quis legum enigmata solvere et omnibus') aperire videtur idoneus, nisi is,7) cui soli post imperatoriam majestatem per regnum nostrum 20 legis esse latorem concessum est? Explosisaa) igitur hujusmodi ridiculosis ambiguitatibus nobis solis competit, cum simus lex animata, in regno nostro leges condere ac conditas declarare. Quis enim tante superbie fastidio tumidus est, ut regalem in hae parte sensum contempnat, nobis invitis sibi tantam regie dignitatis gloriam usurpando? Sed nos, qui sumus equitatis et justicie amatores, ut unusquisque suis terminis sit contentus, nolumus esse in hac parte in nostri regni honoribus negligentes, generaliter omnibus nobis in co contradicentibus hoc edicto perpetuum silencium imponendo. § 11. Item jurati sentencias ad ipsorum s0 maniloquium suspensas debent celeritate, qua poterunt, expedire: nec simulent, sub virtute prestiti juramenti, propter odium vel favorembb) aut metum se dubitare, ubi non dubitant ac dubitandum non est, imo tenentur dare operam efficacem, ut lites finem v) ne co E, V. w) commendis Pei, Sch. x) nondum E. y) homi- 35 nibus E. z) his E. aa) Exemplosis E; Eradicatis Pei, Sch, Jir. bb) fraudem E. § 11. Vgl. U—B Stadtr. A. XIII § 2, Jireček S. 93. Vgl. ferner I 6 § 4.
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JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 5. 65 rechten.gg) Auch sei wir erwecket von cleglichemhh) schreien unserer undertenigen und sein betwungen an disem teile, vor- gangene dink czu pessern und, als verre wir mugen, czukunftige ding ezu bewarn, das man nichtii) unsers rechten spotte, und das si rechticlich volfuret werden, ab di unser undertenigen durch gebrechen des rechten mit aldem twangsal besweret wurden, wann wir uns ires ungemaches betruben und ires gluckes genezlich frewen. § 10. Wir meinen mit wolbedachtem mute, das von allen leuten genezlich czu behalden:kk) als oft man von dem urteil der urborer ader der gesworn ader von der richtere 10 gewalt oder von keiner beswerunge sich beruft, das man in keinen andern ader andere dann11) unsere kunigliche macht ader an unsern camerer furpas berufen und behelfen sol ; wan wir meinen und setczen, das dimm) perkrecht furpas mer nindert ezimleicher pleiben dennmm) in unser camer. Auch wollen wir, das alle machungenn) oder auslegunge ader leuterungenn) des rechten furpas ezu unser kunigleichen fursichtikeit gehoren sol, wann wir nimand an disem teile noch keiner stat damit unrecht ader schaden tun: wenn wer seines rechten gebrauchet, der tut domit nimand unrecht. Und als ezimeleich ist, das wir fleisig sein des 20 gemaches unser undertenigen, also ist auch pilleich, das wir sorgen sullen umb unser recht, das wan wir sehen °0) iren schaden, das wir darumb nicht saumig sein in unsers kunigreichs rechten. Nu wie mugen wir vornemen der richtere irsal und czweifel, di do wachsen aus mancherlei sachen, ab von uns nicht ausgeet des rechten auslegunge? Ader wer ist so weise und redleich, dass er kunne aufslissen di vorporgen sinne des rechten? nur der, dem alleine noch kaiserlicher wirdikeit in unserm kunig- reiche des rechten wesen vorlihen ist.pp) Nu lase wir varn di spottische ezweifelunge.qq) Wir sein das lebende recht, und ge- 30 hort uns an,* in unserm kunigreiche recht ezu setczen und machen und das zu leutern. Wer ist also hochvertig, das er in disem 5 15 25 gleich zu achten End. hh) tegleichem E. ii) icht D. kk) halden D. 11) dann an unsern verordenten Cammer-Graffen appelliren sol. End. mim) furwert mer unser bergwerk oder bergrecht nindert hin billicher gehorn sullen E. un) Ausslegung, Erklaehrung und Enderung End. o0) besehen D. pp) End.: dann wir alleine, deme die Koen. Wuerden Majt. und Hoheit, auch der gewalt, Gesetze zu machen und zu geben, durch unser gantz Koenigreich ordentlich befohlen ist. q) End.: Und nachdem nun der naerrische Wahn und Zweiffel Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 35 5
JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 5. 65 rechten.gg) Auch sei wir erwecket von cleglichemhh) schreien unserer undertenigen und sein betwungen an disem teile, vor- gangene dink czu pessern und, als verre wir mugen, czukunftige ding ezu bewarn, das man nichtii) unsers rechten spotte, und das si rechticlich volfuret werden, ab di unser undertenigen durch gebrechen des rechten mit aldem twangsal besweret wurden, wann wir uns ires ungemaches betruben und ires gluckes genezlich frewen. § 10. Wir meinen mit wolbedachtem mute, das von allen leuten genezlich czu behalden:kk) als oft man von dem urteil der urborer ader der gesworn ader von der richtere 10 gewalt oder von keiner beswerunge sich beruft, das man in keinen andern ader andere dann11) unsere kunigliche macht ader an unsern camerer furpas berufen und behelfen sol ; wan wir meinen und setczen, das dimm) perkrecht furpas mer nindert ezimleicher pleiben dennmm) in unser camer. Auch wollen wir, das alle machungenn) oder auslegunge ader leuterungenn) des rechten furpas ezu unser kunigleichen fursichtikeit gehoren sol, wann wir nimand an disem teile noch keiner stat damit unrecht ader schaden tun: wenn wer seines rechten gebrauchet, der tut domit nimand unrecht. Und als ezimeleich ist, das wir fleisig sein des 20 gemaches unser undertenigen, also ist auch pilleich, das wir sorgen sullen umb unser recht, das wan wir sehen °0) iren schaden, das wir darumb nicht saumig sein in unsers kunigreichs rechten. Nu wie mugen wir vornemen der richtere irsal und czweifel, di do wachsen aus mancherlei sachen, ab von uns nicht ausgeet des rechten auslegunge? Ader wer ist so weise und redleich, dass er kunne aufslissen di vorporgen sinne des rechten? nur der, dem alleine noch kaiserlicher wirdikeit in unserm kunig- reiche des rechten wesen vorlihen ist.pp) Nu lase wir varn di spottische ezweifelunge.qq) Wir sein das lebende recht, und ge- 30 hort uns an,* in unserm kunigreiche recht ezu setczen und machen und das zu leutern. Wer ist also hochvertig, das er in disem 5 15 25 gleich zu achten End. hh) tegleichem E. ii) icht D. kk) halden D. 11) dann an unsern verordenten Cammer-Graffen appelliren sol. End. mim) furwert mer unser bergwerk oder bergrecht nindert hin billicher gehorn sullen E. un) Ausslegung, Erklaehrung und Enderung End. o0) besehen D. pp) End.: dann wir alleine, deme die Koen. Wuerden Majt. und Hoheit, auch der gewalt, Gesetze zu machen und zu geben, durch unser gantz Koenigreich ordentlich befohlen ist. q) End.: Und nachdem nun der naerrische Wahn und Zweiffel Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 35 5
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66 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 5. debitum sorcientur, parcendo in hac parte litigatorum laboribus et expensis. Si autem ipsos ex necessitate et causa racionabili non immerito dubitare contigerit, ex tune sentencia suspensa ad maniloquium statim in figura ejusdem judicii in presencia ibidem omnium juratorum, antequam motum suum ad alios actus divertant, districtecc) de verbo ad verbum per notarium judicis conscribantur. ne obscurare possit oblivio veritatem, et sic cadem legatur sentencia juratis a (sic) maniloquio universis. Et sentencia sic scripta diligenter in tabula dicti notarii reservetur, ne aliqua dubitacio. 10 sicut pluries accidit, ex eo in posterum oriatur. § 12. Si vero sentenciam sic suspensam jurati necessario deficiunt declarare, tunc sicut jam dictum est, ad nostram aut camerarii nostri presenciam prorogetur. 5 V. § 13. Spectat insuper ad officium juratorum, urburariorum 15 et judicum, cum omni pietate, que mater est boni operis, paupères defensare ab insultibus superborum; alioquin in obprobrium justicie ac ipsorum sine misericordia frequencius opprimerentur et nos ex co regimen eorum correccione condigna arguere compelleremur. § 14. Itom curare debent predicti, ut de victua- 20 libus et aliis rebus omnibus ad montem necessariis justum sit precium et mensura,dd) itadd) ut propter debitam ordinacionem sub cc) distincte E. dd) mensura vera E. § 12. Vgl. oben § 10. § 14. Vgl. I, 3, § 4.
66 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 5. debitum sorcientur, parcendo in hac parte litigatorum laboribus et expensis. Si autem ipsos ex necessitate et causa racionabili non immerito dubitare contigerit, ex tune sentencia suspensa ad maniloquium statim in figura ejusdem judicii in presencia ibidem omnium juratorum, antequam motum suum ad alios actus divertant, districtecc) de verbo ad verbum per notarium judicis conscribantur. ne obscurare possit oblivio veritatem, et sic cadem legatur sentencia juratis a (sic) maniloquio universis. Et sentencia sic scripta diligenter in tabula dicti notarii reservetur, ne aliqua dubitacio. 10 sicut pluries accidit, ex eo in posterum oriatur. § 12. Si vero sentenciam sic suspensam jurati necessario deficiunt declarare, tunc sicut jam dictum est, ad nostram aut camerarii nostri presenciam prorogetur. 5 V. § 13. Spectat insuper ad officium juratorum, urburariorum 15 et judicum, cum omni pietate, que mater est boni operis, paupères defensare ab insultibus superborum; alioquin in obprobrium justicie ac ipsorum sine misericordia frequencius opprimerentur et nos ex co regimen eorum correccione condigna arguere compelleremur. § 14. Itom curare debent predicti, ut de victua- 20 libus et aliis rebus omnibus ad montem necessariis justum sit precium et mensura,dd) itadd) ut propter debitam ordinacionem sub cc) distincte E. dd) mensura vera E. § 12. Vgl. oben § 10. § 14. Vgl. I, 3, § 4.
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JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 5. 67 teile kuniglichen sin vorsmehe und sich wider uns anneme so grosser kuniglicher eren? Sunder wir sein des gleichen und des rechten liphaber, das idemmanne in soinen greniczen genugen sol. Wir meinen in disem teil, in unsers kunigreiches eren nicht saumig ezu sein. Dorumb so heissen wir mit unserm kuniglichen gepot alle, di wider uns daran reden wolten, ewicleich und immer sweigen.rr) § 11. Auch sullen di gesworn di urteil, diss) in ire morgensprache geschoben sein, ss) snellicleich, als si mugen, aus- richten. Und bei dem eide, den si uns gesworn haben, so sullen si mit argelist nicht sprechen, das si ezweifeln, datt) si nicht ezweifeln und do kein ezweifel nicht ist, weder durch neit ader gunst ader forchte, sunder si sullen ir hulff ernstlich darezu tun, das di krige recht ende nemen, das man schonen muge in disem teil der teidinger czerunge und arbeit. Wer aber sache das si" von notdurft und von redlicher sache nicht umpilleich ezweifelten. 15 so soluu) man das urteil schiben in di morgensprache,ui) und alezuhant in demselben gerichte in kegenwortikeit aller gesworner, ce si sich ander sachen underwinden, sol der richtschreiber vv) das urteil von wort ezu wort beschriben, das nicht di vorgessen- heit di warheit vorvinsternww) muge.ww) Und also sol man das 20 selb urteil lesen allen geswornen in der morgensprache und sol es also geschriben fleisicleich halden in des schreibersxx) taveln, das davon kein ezweifel, als oft geschicht, hernach entstee. § 12. Wer aber das di geswornen das vorschoben urteil mit nichte gelautern kunden, so sol mans, als vor gesprochen ist, an 25 unser ader unsers camerersyy) kegenwortikeit schiben. V. § 13. Auch gehort der geswornen, der urborer und der richter ampt an, das si mit aller gutikeit, di ein muter ist der guten werkke, di armen beschirmen sullen fur den hochvertigen, das si nicht, dem rechten ezu vorsmehunge, ane barmherczikeit 30 beswert werden, und das wir nicht durffen ir ampt daruber von obberührten Dingen ausz getrieben. rr) End.: dass sie zu ewigen Zeiten, soviel Gesetze und Recht zu stellen antrifft, stille schweigen sollen und etweder an seinem Beruff beruhiglich seyn und zufrieden stehen. ss) die sie in irer m. vorcziehen E. tt) da D; das H. un) sullen sie die sache vercziehen bis in ire m E. vv) statschreiber E; Berg- oder Gericht-Schreiber End. ww) verdruckte E. xx) fehlt E; in die Berg-Buecher eingeleget werden End. yy) Cammer-Graffen End. 5 10 35 5*
JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 5. 67 teile kuniglichen sin vorsmehe und sich wider uns anneme so grosser kuniglicher eren? Sunder wir sein des gleichen und des rechten liphaber, das idemmanne in soinen greniczen genugen sol. Wir meinen in disem teil, in unsers kunigreiches eren nicht saumig ezu sein. Dorumb so heissen wir mit unserm kuniglichen gepot alle, di wider uns daran reden wolten, ewicleich und immer sweigen.rr) § 11. Auch sullen di gesworn di urteil, diss) in ire morgensprache geschoben sein, ss) snellicleich, als si mugen, aus- richten. Und bei dem eide, den si uns gesworn haben, so sullen si mit argelist nicht sprechen, das si ezweifeln, datt) si nicht ezweifeln und do kein ezweifel nicht ist, weder durch neit ader gunst ader forchte, sunder si sullen ir hulff ernstlich darezu tun, das di krige recht ende nemen, das man schonen muge in disem teil der teidinger czerunge und arbeit. Wer aber sache das si" von notdurft und von redlicher sache nicht umpilleich ezweifelten. 15 so soluu) man das urteil schiben in di morgensprache,ui) und alezuhant in demselben gerichte in kegenwortikeit aller gesworner, ce si sich ander sachen underwinden, sol der richtschreiber vv) das urteil von wort ezu wort beschriben, das nicht di vorgessen- heit di warheit vorvinsternww) muge.ww) Und also sol man das 20 selb urteil lesen allen geswornen in der morgensprache und sol es also geschriben fleisicleich halden in des schreibersxx) taveln, das davon kein ezweifel, als oft geschicht, hernach entstee. § 12. Wer aber das di geswornen das vorschoben urteil mit nichte gelautern kunden, so sol mans, als vor gesprochen ist, an 25 unser ader unsers camerersyy) kegenwortikeit schiben. V. § 13. Auch gehort der geswornen, der urborer und der richter ampt an, das si mit aller gutikeit, di ein muter ist der guten werkke, di armen beschirmen sullen fur den hochvertigen, das si nicht, dem rechten ezu vorsmehunge, ane barmherczikeit 30 beswert werden, und das wir nicht durffen ir ampt daruber von obberührten Dingen ausz getrieben. rr) End.: dass sie zu ewigen Zeiten, soviel Gesetze und Recht zu stellen antrifft, stille schweigen sollen und etweder an seinem Beruff beruhiglich seyn und zufrieden stehen. ss) die sie in irer m. vorcziehen E. tt) da D; das H. un) sullen sie die sache vercziehen bis in ire m E. vv) statschreiber E; Berg- oder Gericht-Schreiber End. ww) verdruckte E. xx) fehlt E; in die Berg-Buecher eingeleget werden End. yy) Cammer-Graffen End. 5 10 35 5*
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68 JUS REG. MONT. LIB. I, C.1P. 5. regimine ipsorum manere populus merito delectetur. § 15. Debent eciam curare de edificiis, ne quid fiat in viis publicis, preterquam ad utilitatem moncium, quo homines cum curribus, equesee) vel pedes pejusff) valeant pertransire, et quod decenteredificia ordinentur. § 16. Nec illud pertranseat ociosum, quatenus exacta diligencia propter moncium statum perfectum et sui famam laudabiliorem statuant rigide et procurent, prohibita et illicita sine excepcione qualibet personarum, ubi nulla subest necessitas, uniformiter ab omnibus hominibus evitari, referendogg) se ad bonarum consne- D tudinem civitatum. Nam omnis decor cujusque civitatis precipue in his tribus consistit: ut sit populosa, edificiis decorata federumque tenacissima.hh) Sed cum mons in Chutna pre ceteris montibus argentifodii propter sui excellenciam in multis prerogativa gaudeat civitatum, volumus juratos ibidem esse plurimum sollicitos et 15 intentos ad augmentum populi et ad edificiorum decorem, sed ad hoc potissime, ut statuta ipsorum sine spe alicujus venie tenacissime observentur. Latum enim pandet delinquentibus sinum, qui errata non corrigit, ut juxta canonicas sancciones que dam sunt culpe, inli) quibus culpa est, relaxare vindictam. Speramus. 20 quod deinceps ad ea juratorum nostrorum discrecionis procedatkk) examen, que utilitatem justicia fecundent,!) ut utilitas fecunda et justicia sit decora,mm) et universus populus montanus felici ipsorum ductus regimine preservetur a noxiis et optatis semper proficiat incrementis. 5 25 ee) equos E. ff) bene E. gg) referente Pei, Sch. hh) feracissima V, Pei, Sch. ii) fehlt E. kk) precedat E. 11) et justiciam utilitate decorent nachträglich eingefügt. Zus. E, V. min) decorata E.
68 JUS REG. MONT. LIB. I, C.1P. 5. regimine ipsorum manere populus merito delectetur. § 15. Debent eciam curare de edificiis, ne quid fiat in viis publicis, preterquam ad utilitatem moncium, quo homines cum curribus, equesee) vel pedes pejusff) valeant pertransire, et quod decenteredificia ordinentur. § 16. Nec illud pertranseat ociosum, quatenus exacta diligencia propter moncium statum perfectum et sui famam laudabiliorem statuant rigide et procurent, prohibita et illicita sine excepcione qualibet personarum, ubi nulla subest necessitas, uniformiter ab omnibus hominibus evitari, referendogg) se ad bonarum consne- D tudinem civitatum. Nam omnis decor cujusque civitatis precipue in his tribus consistit: ut sit populosa, edificiis decorata federumque tenacissima.hh) Sed cum mons in Chutna pre ceteris montibus argentifodii propter sui excellenciam in multis prerogativa gaudeat civitatum, volumus juratos ibidem esse plurimum sollicitos et 15 intentos ad augmentum populi et ad edificiorum decorem, sed ad hoc potissime, ut statuta ipsorum sine spe alicujus venie tenacissime observentur. Latum enim pandet delinquentibus sinum, qui errata non corrigit, ut juxta canonicas sancciones que dam sunt culpe, inli) quibus culpa est, relaxare vindictam. Speramus. 20 quod deinceps ad ea juratorum nostrorum discrecionis procedatkk) examen, que utilitatem justicia fecundent,!) ut utilitas fecunda et justicia sit decora,mm) et universus populus montanus felici ipsorum ductus regimine preservetur a noxiis et optatis semper proficiat incrementis. 5 25 ee) equos E. ff) bene E. gg) referente Pei, Sch. hh) feracissima V, Pei, Sch. ii) fehlt E. kk) precedat E. 11) et justiciam utilitate decorent nachträglich eingefügt. Zus. E, V. min) decorata E.
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JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 5. 69 strafen. § 14. Auchzz) sullen di egenanten besorgen, dasaaa) si essen und trinken und von andern dingen, di do notdurft sein ezu dem berge,aaa) ein rechter kauff und mase sei, also das das folk durch rechter ordnunge willen gelust ezu wonen under irem ampte. § 15. Si sullen auch besorgen umb das gepeud, das man nichtesnicht paut in den offen strassen und wegen, das ichtbbb) di wagen und reitende und geende gehindert werden, es sei denne, das es ezu nucz des gepirges geschehe; und sullen auch besehen, das das gepeud ordenlichen darkome. § 16. Si sullen auch des nicht vorgessen, das si mit ganczem fleise durch 10 gemach und nucz willen und gut lop des gepirges setczen und schicken sullen ernstlich, das alle leute, nimand ausgenomen, alle vorpotene und unczimliche dink vormeiden sullen, ezumal wo nicht grose notdurft dowider ist. Si sullen sich auch halden noch guter stete gewonheit. Wann alle czirheit einer igleichen 15 stat ezu voraus stet in den dreien dingen: das erste, das si wol mit leuten besatczt sei; das ander, das si mit gepeudeccc) wol gecziret sei; das dritte, dasddd) di purger ire punde und einunge vesticleichen halden.ddd) Und wan der perg czu der Iglaece) furfff) anderm silbergepirge umbggg) sein furtreflikeitggg) 20 in vil sachen fur andere stet begenadet ist, so wollen wir, das di gesworn gar fleisig sein, das sich doselbist das folk mere und czirheit des gepeudes sei. Und darczu sullen si noch fleisiger sein, das irhhh) gesecze und recht ane hoffenunge der vorlassung hefticleich gehaldenhhh) werden, wan der preitet seinen schoz den 25 ubeltetigen, der das irsal nicht strafet; nach geistlicher satezunge etliche schult sein, ab man di nicht rich[tjet, so ist es schult. Wir hoffen, das furpas unsere geswornen mit irer bescheidenheit darczu tun, das deriii) nutez mit gerechtikeit fruchtper sei undkkk) di gerechtikeit mit nutez gecziret sei,kkk) also das der nucz 30 zz) Rubr. in D: Man sol besorgen das ein rechter kauf sei und die strassen nicht vorpawet werden. aaa) dass die Victualien und alle andere Ding, so zum Bergwerck noth seyn End. bbb) nicht D. ccc) gepaue D. ddd) das die saczung der stat oder statuta vesticlichen gehalden werden. E. eee) den Chutten E; Kuttenberg End. fff) von D. ggg) durch der ubertretung wille der gruben E. hhh) seine statuta an alle genade gehalden E. iii) sie mit der gerechtikeit den nucz fleissig werden machen und das recht mit dem nucz czieren, das also der nucz flussig und di gerechtikeit geczieret sei. E. kkk) fehlt in latein. Text. 5 35
JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 5. 69 strafen. § 14. Auchzz) sullen di egenanten besorgen, dasaaa) si essen und trinken und von andern dingen, di do notdurft sein ezu dem berge,aaa) ein rechter kauff und mase sei, also das das folk durch rechter ordnunge willen gelust ezu wonen under irem ampte. § 15. Si sullen auch besorgen umb das gepeud, das man nichtesnicht paut in den offen strassen und wegen, das ichtbbb) di wagen und reitende und geende gehindert werden, es sei denne, das es ezu nucz des gepirges geschehe; und sullen auch besehen, das das gepeud ordenlichen darkome. § 16. Si sullen auch des nicht vorgessen, das si mit ganczem fleise durch 10 gemach und nucz willen und gut lop des gepirges setczen und schicken sullen ernstlich, das alle leute, nimand ausgenomen, alle vorpotene und unczimliche dink vormeiden sullen, ezumal wo nicht grose notdurft dowider ist. Si sullen sich auch halden noch guter stete gewonheit. Wann alle czirheit einer igleichen 15 stat ezu voraus stet in den dreien dingen: das erste, das si wol mit leuten besatczt sei; das ander, das si mit gepeudeccc) wol gecziret sei; das dritte, dasddd) di purger ire punde und einunge vesticleichen halden.ddd) Und wan der perg czu der Iglaece) furfff) anderm silbergepirge umbggg) sein furtreflikeitggg) 20 in vil sachen fur andere stet begenadet ist, so wollen wir, das di gesworn gar fleisig sein, das sich doselbist das folk mere und czirheit des gepeudes sei. Und darczu sullen si noch fleisiger sein, das irhhh) gesecze und recht ane hoffenunge der vorlassung hefticleich gehaldenhhh) werden, wan der preitet seinen schoz den 25 ubeltetigen, der das irsal nicht strafet; nach geistlicher satezunge etliche schult sein, ab man di nicht rich[tjet, so ist es schult. Wir hoffen, das furpas unsere geswornen mit irer bescheidenheit darczu tun, das deriii) nutez mit gerechtikeit fruchtper sei undkkk) di gerechtikeit mit nutez gecziret sei,kkk) also das der nucz 30 zz) Rubr. in D: Man sol besorgen das ein rechter kauf sei und die strassen nicht vorpawet werden. aaa) dass die Victualien und alle andere Ding, so zum Bergwerck noth seyn End. bbb) nicht D. ccc) gepaue D. ddd) das die saczung der stat oder statuta vesticlichen gehalden werden. E. eee) den Chutten E; Kuttenberg End. fff) von D. ggg) durch der ubertretung wille der gruben E. hhh) seine statuta an alle genade gehalden E. iii) sie mit der gerechtikeit den nucz fleissig werden machen und das recht mit dem nucz czieren, das also der nucz flussig und di gerechtikeit geczieret sei. E. kkk) fehlt in latein. Text. 5 35
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70 JUS REG. MONT. LIB. I, C.IP. 6. Сар. 6. De officio et jurisdiccione judicis montani. I. § 1. Nunc de officio et potestate judicis montani videamus. Judex dicitur, ut ait Isidorus, quasi jus dicens populo, sive quod jure disceptat. Jure autem disceptare est juste judicare. Non est judex, si non est in eo justicia. Unde qui recte judicat. stateram in manibus gestat, lances equo libramine appendendo, ne quicquam judicium verum subvertat,a) sed tantum secundum jura pronunciet; magis enim legibus quam sue voluntati judex 10 obtemperare debet, quoniam non est solidum edificium, ubi vo- luntas posuit fundamentum. § 2. Sed oportet judicem cuncta rimari et ordinem rerum plena inquisicione discutere, quousque sibi rei veritas appercius declaretur. Et ideo cautus sit judex, ne absolvendumb) condempnet, aut condempnandum dimittat, nam 15 utrumque malum est; sed tamen magis est, insontem perimere quam nocentem dimittere. Sed quia veritas rerum gestarum er- roribus non viciatur, et ideo judex id sequitur,e) quod plene apparet ex fide corum, que coram eo probantur; et sic judex secundum allegata secure pronunciet et probata. § 3. Illud eciam obser- 20 vandum est judici, ut in eundo facilemd) se prebeat, divitibus et pauperibus in suis necessitatibus equaliter auscultando. Ita pla- catur Deus, et ipsius judicantis fidelitas in conspectue) principis et omnis populi virtutum radiis elucescet, nam summatim jus red- dere debet, ut suo ingenio auctoritatem augeat dignitatis. Re- 25 quiritur eciam in judice moralis maturitas et constancia perfecto- rum, quia quanto quis majoribus preest, tanto honestior esse debet. Nunquam eciam debet judex vultu1) sui animi motum litigantibus revelare; non est constans judex et perfectus, cujus animi motumg) vultus detegit. Insuper debet esse judex pacificus et tantam in se ordinacionem habere, quod omnes motus ipsius obediant racioni, que universa recte disponit et nihil inordinatum relinquit. 5 30 Cap. 6. a) pervertat E. b) aliquid solvendum E. c) sequatur E, V. (d facile Jir. e) conspectum Jir. f) vultum V. g) notum Jir.
70 JUS REG. MONT. LIB. I, C.IP. 6. Сар. 6. De officio et jurisdiccione judicis montani. I. § 1. Nunc de officio et potestate judicis montani videamus. Judex dicitur, ut ait Isidorus, quasi jus dicens populo, sive quod jure disceptat. Jure autem disceptare est juste judicare. Non est judex, si non est in eo justicia. Unde qui recte judicat. stateram in manibus gestat, lances equo libramine appendendo, ne quicquam judicium verum subvertat,a) sed tantum secundum jura pronunciet; magis enim legibus quam sue voluntati judex 10 obtemperare debet, quoniam non est solidum edificium, ubi vo- luntas posuit fundamentum. § 2. Sed oportet judicem cuncta rimari et ordinem rerum plena inquisicione discutere, quousque sibi rei veritas appercius declaretur. Et ideo cautus sit judex, ne absolvendumb) condempnet, aut condempnandum dimittat, nam 15 utrumque malum est; sed tamen magis est, insontem perimere quam nocentem dimittere. Sed quia veritas rerum gestarum er- roribus non viciatur, et ideo judex id sequitur,e) quod plene apparet ex fide corum, que coram eo probantur; et sic judex secundum allegata secure pronunciet et probata. § 3. Illud eciam obser- 20 vandum est judici, ut in eundo facilemd) se prebeat, divitibus et pauperibus in suis necessitatibus equaliter auscultando. Ita pla- catur Deus, et ipsius judicantis fidelitas in conspectue) principis et omnis populi virtutum radiis elucescet, nam summatim jus red- dere debet, ut suo ingenio auctoritatem augeat dignitatis. Re- 25 quiritur eciam in judice moralis maturitas et constancia perfecto- rum, quia quanto quis majoribus preest, tanto honestior esse debet. Nunquam eciam debet judex vultu1) sui animi motum litigantibus revelare; non est constans judex et perfectus, cujus animi motumg) vultus detegit. Insuper debet esse judex pacificus et tantam in se ordinacionem habere, quod omnes motus ipsius obediant racioni, que universa recte disponit et nihil inordinatum relinquit. 5 30 Cap. 6. a) pervertat E. b) aliquid solvendum E. c) sequatur E, V. (d facile Jir. e) conspectum Jir. f) vultum V. g) notum Jir.
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JUS REG. MONT. LIB. I, C.IP. 6. 71 fruchtig und di gerechtikeit gecziret sei,iii) und das alles perkvolk unter irem seligen ampte behalden werde an schaden und mere sich allewege noch wunsche. Сар. 6. Von des pergrichtersa) macht. I. § 1. Nu sullen wir sehen von dem ampte des pergrichters und macht. Ein richter heiset, als Isidorus meint, derb) da recht spricht dem folke ader das er in dem rechten ezu in fraget.b) In dem rechten ezu in fragen, das ist recht richten. Der ist nicht ein richter, in dem nicht gerechtikeit ist. Davon wer da 10 recht richtet, der treit ein wage in seiner hant mitc) gleichem gewichte.) Er sol auch nicht recht gericht vorkeren, sunder er sol nach dem rechten aussprechen, er sol sich meer halden nach des rechten gesetczen denn noch seinem willen; wann es ist nicht ein vestes gepeude,d) do der wille gruntvest gelegt hat. 15 § 2. Es mus der richter alle dink erfarn und di geschicht der sachen vollicleich derforschen, pis das er ein* gancze warheit. leuterlich derfert.e) Und darumb sol der richter gar klug sein, das er nicht vorurteile, den er ledigen sol, oder nicht ledig lasse, den er vorurteilen und vortumen sol; wann es ist beiderseit 20 pose. Doch ist es mer,1) wann man einen unschuldigen totet, denn ob man einen schedlichen hinleset. Und wan die warheit der dink, di geschehn sein, von irrunge nicht gelestert wirt, und darumb so sol der richter dem nachvolgen, das im vollecleich furkumpt mit gewissen der sachen, di man fur im bewert; und 25 also sol der richter nach den bewerten sachen sicher aussprechen. § 3. Auch sol der richter das halden, wo er geet, das er sich samklichg) erpite reichen und armen gleich in iren notdurften. Domit wirt got gesenftiget, und des richters trewe wirt scheinig mit der tugende gelesten im angesichte des fursten und alles 30 folkes. Er sol auch mit einander das recht geben, das er mit seinem sinne und klugheit seiner wirdikeit macht mere. Auch sol der richter gute siten haben und stetikeit volkumener leute; Cap. 6. a) pergrichters D, E.; pergmeisters II. b) dass er das Recht außspricht oder handlet gegen dem Volek. End. c) gleichen gewichts D. 35 d) gepau D. e) derfarn hat D. f) leichtlicher, dem Unschuldigen Unrecht thun dann u. s. w. End. g) mitsamklich D.
JUS REG. MONT. LIB. I, C.IP. 6. 71 fruchtig und di gerechtikeit gecziret sei,iii) und das alles perkvolk unter irem seligen ampte behalden werde an schaden und mere sich allewege noch wunsche. Сар. 6. Von des pergrichtersa) macht. I. § 1. Nu sullen wir sehen von dem ampte des pergrichters und macht. Ein richter heiset, als Isidorus meint, derb) da recht spricht dem folke ader das er in dem rechten ezu in fraget.b) In dem rechten ezu in fragen, das ist recht richten. Der ist nicht ein richter, in dem nicht gerechtikeit ist. Davon wer da 10 recht richtet, der treit ein wage in seiner hant mitc) gleichem gewichte.) Er sol auch nicht recht gericht vorkeren, sunder er sol nach dem rechten aussprechen, er sol sich meer halden nach des rechten gesetczen denn noch seinem willen; wann es ist nicht ein vestes gepeude,d) do der wille gruntvest gelegt hat. 15 § 2. Es mus der richter alle dink erfarn und di geschicht der sachen vollicleich derforschen, pis das er ein* gancze warheit. leuterlich derfert.e) Und darumb sol der richter gar klug sein, das er nicht vorurteile, den er ledigen sol, oder nicht ledig lasse, den er vorurteilen und vortumen sol; wann es ist beiderseit 20 pose. Doch ist es mer,1) wann man einen unschuldigen totet, denn ob man einen schedlichen hinleset. Und wan die warheit der dink, di geschehn sein, von irrunge nicht gelestert wirt, und darumb so sol der richter dem nachvolgen, das im vollecleich furkumpt mit gewissen der sachen, di man fur im bewert; und 25 also sol der richter nach den bewerten sachen sicher aussprechen. § 3. Auch sol der richter das halden, wo er geet, das er sich samklichg) erpite reichen und armen gleich in iren notdurften. Domit wirt got gesenftiget, und des richters trewe wirt scheinig mit der tugende gelesten im angesichte des fursten und alles 30 folkes. Er sol auch mit einander das recht geben, das er mit seinem sinne und klugheit seiner wirdikeit macht mere. Auch sol der richter gute siten haben und stetikeit volkumener leute; Cap. 6. a) pergrichters D, E.; pergmeisters II. b) dass er das Recht außspricht oder handlet gegen dem Volek. End. c) gleichen gewichts D. 35 d) gepau D. e) derfarn hat D. f) leichtlicher, dem Unschuldigen Unrecht thun dann u. s. w. End. g) mitsamklich D.
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72 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 6. II. § 4. Item debet esse cautus judex, ut omnia, que coram eo aguntur, in actis de verbo ad verbum sub bono testimonio juratorum presencium per notarium redigantur; et precipue sen- tencias, que ad juratorum maniloquium prorogantur, conscribi 5 faciat diligenter. Sit eciam cautus, ut omnia acta originalia remaneant apud ipsum. § 5. In eo eciam sit cautus judex, ut in omni causa, priusquam in ea procedat, de facto plenius in- struatur, quia ignorancia facti quandoque in judicio facit peri- tissimos deviare. § 6. Volumus, ut omnia, que supra dicta sunt 10 de urburariis quoad processum judiciorum, judex eciam in sua persona studeat adimplere; et si quid ibi minus dictum sit de jurisdiccione urburariorum, per hunc titulum suppleatur, ut utro- bique tractatus eo complecior habeatur. § 7. Nec illud possumus pertransire, quando judicem in principio introitus sui ad judicium 15 coram juratis moncium jurare oporteat, sicut dictum est supra de urburariis, et omnes illos articulos in juramento urburariorum expressos manutenere et inviolabiliter observare. § 8. Statuimus eciam, ut si judex cum aliquo aliquibusve causam habeat, vel pater judicis materve ejus aut frater sororve ejus, non ipse judex 20 tune judicio presideat, quia periculosum est sub suspecto litigare; sed debet sibi substituere aliquem ex juratis, qui nullatenus parti alteri sit suspectus, per quem equa lance inter eos litigium ter- minetur. 25 § 4. Vgl. oben I, 5, § 11. § 7. Vgl. I, 4, § 2. Ueber den Schwur des Stadtrichters vgl. U—B Stadtr. A. VIII § 2, Jireček S. 89 ff. § 8. Vgl. U—A u. B. Stadtr. A. X § 1, Jir. S. 91.
72 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 6. II. § 4. Item debet esse cautus judex, ut omnia, que coram eo aguntur, in actis de verbo ad verbum sub bono testimonio juratorum presencium per notarium redigantur; et precipue sen- tencias, que ad juratorum maniloquium prorogantur, conscribi 5 faciat diligenter. Sit eciam cautus, ut omnia acta originalia remaneant apud ipsum. § 5. In eo eciam sit cautus judex, ut in omni causa, priusquam in ea procedat, de facto plenius in- struatur, quia ignorancia facti quandoque in judicio facit peri- tissimos deviare. § 6. Volumus, ut omnia, que supra dicta sunt 10 de urburariis quoad processum judiciorum, judex eciam in sua persona studeat adimplere; et si quid ibi minus dictum sit de jurisdiccione urburariorum, per hunc titulum suppleatur, ut utro- bique tractatus eo complecior habeatur. § 7. Nec illud possumus pertransire, quando judicem in principio introitus sui ad judicium 15 coram juratis moncium jurare oporteat, sicut dictum est supra de urburariis, et omnes illos articulos in juramento urburariorum expressos manutenere et inviolabiliter observare. § 8. Statuimus eciam, ut si judex cum aliquo aliquibusve causam habeat, vel pater judicis materve ejus aut frater sororve ejus, non ipse judex 20 tune judicio presideat, quia periculosum est sub suspecto litigare; sed debet sibi substituere aliquem ex juratis, qui nullatenus parti alteri sit suspectus, per quem equa lance inter eos litigium ter- minetur. 25 § 4. Vgl. oben I, 5, § 11. § 7. Vgl. I, 4, § 2. Ueber den Schwur des Stadtrichters vgl. U—B Stadtr. A. VIII § 2, Jireček S. 89 ff. § 8. Vgl. U—A u. B. Stadtr. A. X § 1, Jir. S. 91.
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JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 6. 73 wan wer ie grossern dingen bevor ist, ie mer er erberer sol sein. Er sol auch nimmer den, di do krigen, seinen mut offenbarn mit seinem antlicze. Er ist nicht ein steter volkumener richter, wo sein antlicz sein mut enploset. Auch sol er fridsam sein und sol als vil ordenunge an im haben, das alle seine meinunge und geperde undertenik sein der vornunft, di alle dink recht schicket und nichtesnicht lest an ordenunge. II. § 4. Er sol auch clug sein, das er alle dink, di vor im geschehen, lasse durch* ein schreiberh) von wort czu worte in ein puch setczen mit guter geczeuknusse der gesworn, di do pei 10 sein. Und ezuvoraus sol er mit fleise di urtel beschreiben lassen, di man geschoben hat in der gesworn morgensprache. Es sullen auch alle acta, als i) si sich [hjan angehaben,i) pei im pleiben. § 5. Auch sol der richter so clug sein, das er in aller sache, ee denn er ichtsk) tuk) darinne, so sol er sich der tete volliclich 15 erfarn ; wann di unwissenheit der tate di macht in gerichte oft gar weise leute irre. § 6. Wir wollen auch, das alle ding, di davor gesprochen sein von den urborern, als vil als si das gerichte antreffen, so sol sich der richter mit seiner person auch darnoch halden und si erfullen. Und ab daselbst1) icht ezu wenig 20 geredet ist von der urburer rechte, das sol man pei disem namen erfullen, das peiderseit di rede und lere werde gehalden vollic- leicher. § 7. Auch sal das nicht underwegen pleiben: der richter sol an dem anfange, als er sich des gerichtes underwindet, fur den perkscheppen sweren, als vor geredet ist von den urborern, 25 und sol alle di artikel, di in dem eide der urborer begriffen sein, unczubrochenlich halden und beschirmen. § 8. Wir wollen auch, ab der richter mit imand sache hett, ader sein vater ader muter ader pruder ader swester,m) so sol denn der richter nicht ezu gerichte siczen; wenn es ist schedelich, wo man under eim vor- 30 dachten richtere kriget. Er sol aber einen andern setczen aus den gesworn an sein stat, der nicht vordacht sei dem andern teile; der sol mit gleichen rechten den krig ezwischen in richten. h) lasse ein schreiben D; Auch soll unser Berg-Richter .. . . durch den Berg-Schreiber in sonderliche darzu verordente Bücher einschreiben lassen 35 End. i) ursprunklichen E; alle Berg-Handlungen End. k) sicht in D. 1) daselbst D; dasselb H. m) geswister E.
JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 6. 73 wan wer ie grossern dingen bevor ist, ie mer er erberer sol sein. Er sol auch nimmer den, di do krigen, seinen mut offenbarn mit seinem antlicze. Er ist nicht ein steter volkumener richter, wo sein antlicz sein mut enploset. Auch sol er fridsam sein und sol als vil ordenunge an im haben, das alle seine meinunge und geperde undertenik sein der vornunft, di alle dink recht schicket und nichtesnicht lest an ordenunge. II. § 4. Er sol auch clug sein, das er alle dink, di vor im geschehen, lasse durch* ein schreiberh) von wort czu worte in ein puch setczen mit guter geczeuknusse der gesworn, di do pei 10 sein. Und ezuvoraus sol er mit fleise di urtel beschreiben lassen, di man geschoben hat in der gesworn morgensprache. Es sullen auch alle acta, als i) si sich [hjan angehaben,i) pei im pleiben. § 5. Auch sol der richter so clug sein, das er in aller sache, ee denn er ichtsk) tuk) darinne, so sol er sich der tete volliclich 15 erfarn ; wann di unwissenheit der tate di macht in gerichte oft gar weise leute irre. § 6. Wir wollen auch, das alle ding, di davor gesprochen sein von den urborern, als vil als si das gerichte antreffen, so sol sich der richter mit seiner person auch darnoch halden und si erfullen. Und ab daselbst1) icht ezu wenig 20 geredet ist von der urburer rechte, das sol man pei disem namen erfullen, das peiderseit di rede und lere werde gehalden vollic- leicher. § 7. Auch sal das nicht underwegen pleiben: der richter sol an dem anfange, als er sich des gerichtes underwindet, fur den perkscheppen sweren, als vor geredet ist von den urborern, 25 und sol alle di artikel, di in dem eide der urborer begriffen sein, unczubrochenlich halden und beschirmen. § 8. Wir wollen auch, ab der richter mit imand sache hett, ader sein vater ader muter ader pruder ader swester,m) so sol denn der richter nicht ezu gerichte siczen; wenn es ist schedelich, wo man under eim vor- 30 dachten richtere kriget. Er sol aber einen andern setczen aus den gesworn an sein stat, der nicht vordacht sei dem andern teile; der sol mit gleichen rechten den krig ezwischen in richten. h) lasse ein schreiben D; Auch soll unser Berg-Richter .. . . durch den Berg-Schreiber in sonderliche darzu verordente Bücher einschreiben lassen 35 End. i) ursprunklichen E; alle Berg-Handlungen End. k) sicht in D. 1) daselbst D; dasselb H. m) geswister E.
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74 JUS REG. MONT. LIB. I. CAP. 7. Сар. 7. De magistris moncium. I. § 1. Magistri moncium dicuntur co,a) quod super ommes officiales et laboratores in montibus sibi commissis curam gerunt 5 et magisterium principale. § 2. Unde prospicimus firmiter statuendo, ut nullus deinceps magister moncium nisi ex colonis ejusdem montis et per ipsos colonosb) fidelis, expertus et idoneus eligatur, qui ad minus XXXII. partem monte habeat in codem. § 3. Cui urburarii ad omnem utilitatem nobis colonisque fideliter 1o faciendam debent statuere juramentum. II. § 4. Et si non frequenter, quod saltem semel qualibet septimana personaliter intret foveas, argentifodinas sibi commissas. nisi legittime tunc fuerit prepeditus; quidquide) ibidem fuerit defectus vel errorisd) utiliter corrigendo. § 5. Et de future septimane laboribus cum suis officialibus debet provide ordinare et in omnibus suum officium ad utilitatem colonorum legaliter exercere, ita quod in argentifodio sibi commisso nihil inordinatum penitus relinquatur. § 6. Ceterum si in his deses inventus fuerit et remissus, volumus, ut statim eo ammoto coloni alium 20 ex eis idoneum eligant et legalem. Porro si coloni circa hee inveniantur voluntarie negligentes, errorem magistri montise) sua negligencia approbando, quia error, cui non resistitur, approbarif) videtur: tunc urburarii per se ibidem magistrum montis statim instituant, quem melius nostris et colonorum 25 utilitatibus noverint expedire, dantes eidem juramentum ad omnia, que supra dicta sunt, fideliter peragenda. 15 III. § 7. Prohibemus cciam, ne ipsi magistri moncium in argentifodinis sibi commissis deinceps alicubi concedant aliquas Cap. 7. a) ex eo V. b) colonus Pei, Sch. c) quidque E, Jir. d) errores 30 Pei, Sch. e) moncium Pei. Sch, Jir. f) approbare E, V. 35 Cap. 7. § 2, 3. Siehe U—B § 30; D. I. R. § 13 (9); Const. II, 4, § 19. § 3. Vgl. D. I. R. § 23a (9). § 4. Citiert in Spr. No. 13 (3). Vgl. unten § 18. § 6. Vgl. I, 3, § 3. § 7. Vgl. III, 5, §§ 1 ff. u. D. I. R. § 23a (8).
74 JUS REG. MONT. LIB. I. CAP. 7. Сар. 7. De magistris moncium. I. § 1. Magistri moncium dicuntur co,a) quod super ommes officiales et laboratores in montibus sibi commissis curam gerunt 5 et magisterium principale. § 2. Unde prospicimus firmiter statuendo, ut nullus deinceps magister moncium nisi ex colonis ejusdem montis et per ipsos colonosb) fidelis, expertus et idoneus eligatur, qui ad minus XXXII. partem monte habeat in codem. § 3. Cui urburarii ad omnem utilitatem nobis colonisque fideliter 1o faciendam debent statuere juramentum. II. § 4. Et si non frequenter, quod saltem semel qualibet septimana personaliter intret foveas, argentifodinas sibi commissas. nisi legittime tunc fuerit prepeditus; quidquide) ibidem fuerit defectus vel errorisd) utiliter corrigendo. § 5. Et de future septimane laboribus cum suis officialibus debet provide ordinare et in omnibus suum officium ad utilitatem colonorum legaliter exercere, ita quod in argentifodio sibi commisso nihil inordinatum penitus relinquatur. § 6. Ceterum si in his deses inventus fuerit et remissus, volumus, ut statim eo ammoto coloni alium 20 ex eis idoneum eligant et legalem. Porro si coloni circa hee inveniantur voluntarie negligentes, errorem magistri montise) sua negligencia approbando, quia error, cui non resistitur, approbarif) videtur: tunc urburarii per se ibidem magistrum montis statim instituant, quem melius nostris et colonorum 25 utilitatibus noverint expedire, dantes eidem juramentum ad omnia, que supra dicta sunt, fideliter peragenda. 15 III. § 7. Prohibemus cciam, ne ipsi magistri moncium in argentifodinis sibi commissis deinceps alicubi concedant aliquas Cap. 7. a) ex eo V. b) colonus Pei, Sch. c) quidque E, Jir. d) errores 30 Pei, Sch. e) moncium Pei. Sch, Jir. f) approbare E, V. 35 Cap. 7. § 2, 3. Siehe U—B § 30; D. I. R. § 13 (9); Const. II, 4, § 19. § 3. Vgl. D. I. R. § 23a (9). § 4. Citiert in Spr. No. 13 (3). Vgl. unten § 18. § 6. Vgl. I, 3, § 3. § 7. Vgl. III, 5, §§ 1 ff. u. D. I. R. § 23a (8).
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JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 7. 75 Сар. 7. Von der perkmeister geschefte. I. § 1. Di perkmeister sein dovon geheisen, das si uber alle amptleutea) und arbeiter des gepirges,a) di in bevolben sein, sorge sullen haben und meisterschaft. § 2. Undb) dovon so ge- piten wir vesticlich und setczen, das kein perkmeister nur aus den gewerken des selben perges, [den si getreu und frum und wissende erkennen, von in, denselben gewerken,]°) erwelt sol werden, der ezu dem minsten ein ezwei und dreisigteil in demselben perg habe. § 3. Und demselben sullen di urborer den eit staben, das 10 er uns und den gewerken alle trewe getreulich beweise. II. § 4. Und ab er nicht allewege, so sol er doch eins in der wochen selber in di silbergruben steigen, di im bevolhen sein ; es wer denn, das in ehafte not hinderte,d) und sol doselbst, was gebrechsam ader irresam ist. getreulich pessern. § 5. Und 15 sol von der arbeit der czukunftigen wochen mite) seinen ampt- leutenf) vor beschen und schickene) und in allen sachen sein ampt ezu nucz der gewerken redlichen uben, also das er in der silber- gruben, di im bevolhen ist, nichtesnicht ungeordiniret dohinden lasse. § 6. Ab er darinne treg funden wirt [und vorlassen],g) 20 so wollen wir, das man in abseteze und das di gewerken ezuhant aus in einen andern tuglichen]g) kisen. Wer aber, das di ge- werkenh) funden wurden willicleich saumig und legten dem perk- meister seiner saumpnuss und irrsal ezu, wann dem irrsal, dem man nicht widerstet,i) den wenet man ezu bestetigen, so sullen 25 di urborer von in selber doselbist einen perkmeister ezuhant setezen, den si erkennen. das er unser und der gewerken nucz pas ausrichte, und sullen in den eit geben czu allen dingen, di vor gesprochen sein, das er di getreulichk) handel. III. § 7. Wir vorpiten auch, das di pergmeistere in den 30 silbergruben, di in bevolhen sein, furpas nindert vorleihen sullen lehen ader orter an der gewerken sunderliche laube, noch uber das ezil, das in) diselben bescheiden haben; und was si wider di Cap. 7. a) Diener und Berg-Arbeiter auff den Bergen und Zechen End. b) Rubr. in D. Die perkmeister sal man seczen aus den gewerken. 35 c) Erg. nach D. d) oder Leibs-Schwachheit halber End. e) mit bis schicken in D hinter uben. f) Unter-Ampt�Leuthen und Dienern End. g) Erg. nach D. h) daran Zus. D. i) understet D. k) tue und Zus. D. 1) im H, D. 5
JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 7. 75 Сар. 7. Von der perkmeister geschefte. I. § 1. Di perkmeister sein dovon geheisen, das si uber alle amptleutea) und arbeiter des gepirges,a) di in bevolben sein, sorge sullen haben und meisterschaft. § 2. Undb) dovon so ge- piten wir vesticlich und setczen, das kein perkmeister nur aus den gewerken des selben perges, [den si getreu und frum und wissende erkennen, von in, denselben gewerken,]°) erwelt sol werden, der ezu dem minsten ein ezwei und dreisigteil in demselben perg habe. § 3. Und demselben sullen di urborer den eit staben, das 10 er uns und den gewerken alle trewe getreulich beweise. II. § 4. Und ab er nicht allewege, so sol er doch eins in der wochen selber in di silbergruben steigen, di im bevolhen sein ; es wer denn, das in ehafte not hinderte,d) und sol doselbst, was gebrechsam ader irresam ist. getreulich pessern. § 5. Und 15 sol von der arbeit der czukunftigen wochen mite) seinen ampt- leutenf) vor beschen und schickene) und in allen sachen sein ampt ezu nucz der gewerken redlichen uben, also das er in der silber- gruben, di im bevolhen ist, nichtesnicht ungeordiniret dohinden lasse. § 6. Ab er darinne treg funden wirt [und vorlassen],g) 20 so wollen wir, das man in abseteze und das di gewerken ezuhant aus in einen andern tuglichen]g) kisen. Wer aber, das di ge- werkenh) funden wurden willicleich saumig und legten dem perk- meister seiner saumpnuss und irrsal ezu, wann dem irrsal, dem man nicht widerstet,i) den wenet man ezu bestetigen, so sullen 25 di urborer von in selber doselbist einen perkmeister ezuhant setezen, den si erkennen. das er unser und der gewerken nucz pas ausrichte, und sullen in den eit geben czu allen dingen, di vor gesprochen sein, das er di getreulichk) handel. III. § 7. Wir vorpiten auch, das di pergmeistere in den 30 silbergruben, di in bevolhen sein, furpas nindert vorleihen sullen lehen ader orter an der gewerken sunderliche laube, noch uber das ezil, das in) diselben bescheiden haben; und was si wider di Cap. 7. a) Diener und Berg-Arbeiter auff den Bergen und Zechen End. b) Rubr. in D. Die perkmeister sal man seczen aus den gewerken. 35 c) Erg. nach D. d) oder Leibs-Schwachheit halber End. e) mit bis schicken in D hinter uben. f) Unter-Ampt�Leuthen und Dienern End. g) Erg. nach D. h) daran Zus. D. i) understet D. k) tue und Zus. D. 1) im H, D. 5
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76 JUS REG. MONT. LIB. I. CAP. 7. concessiones vel fines, qui vulgariter dicuntur orter, sine colonorum licencia speciali, nec ultra per eosdem sibi terminum deputatum excedant aliquo modo. Quidquid autem contra dictam formam concesserint, ipso jure nullius penitus firmitatis existat, quia 5 fines mandati diligenter sunt servandi. § 8. Nostri autem ar- gentifodii amonicio nos amonet, unam odibilem consuetudinem, imo pocius corruptelam circa magistros moncium salubriter emendare, qui in magnum prejudicium tocius argentifodii et non inmodicam nostre reipublice lesionem in omni concessione aliquam partem seu frequencius octavam sibi retinent, illorum de eadam concessione colonorum sumptibus et laboribus excolendam, dicentes coram homnibus in publico, se velle dictas partes excolere suis sumptibus et expensis, ut eo melius possint in hac parte suam versuciam palliare. Sed astuta vulpes non fallitg) in hoc ingenium venatoris; unde cupientes talem vulpinam astuciam penitus submovere, statuimus, ut nullus magistrorum moncium de cetero ullam partem in omnibus concessionibus, ubi concedunt. eciam suis expensis aut alienis aut alio quocumque modo ipsis alios in eadem parte substituendo sibi recipiant excolendam,h) ne 20 sub pretextu liciti aliquid illiciti committatur, et ne propter tales novas adinvencionesi) nostrum argentifodium desoletur. Si quid vero contra hanc sanccionem nostram attemptatum fuerit, omni jure careat et effectu. Magister autem montis incidens hoc edictum cum infamia deponatur, numquam ad aliquem magistratum 25 vel aliquod aliud officium in montibus spem de cetero habiturus ; nam maliciis hominum occurrendum est, ne videantur de suis iniquitatibus gloriari. Porro cum unum sit necessarium, ut agentes et consencientes pari pena constringantur, mandamus, eos, qui concessiones receperint eo modo in prejudicium libertatis omnium 30 montanorum, per hanc nostram saluberrimam constitucionem eisdem concessionibus, sive bone sive viles fuerint, ipso jure esse privatos; omneque lucrum, quod exinde habuerit idem magister moncium, tam ab ipsis colonis quam magistro moncium per virum clarissimum, camerarium nostrum, cum duplo extorquendum 35 et nostre camere irrogandum, ut pena docente discant, quam grave sit, regalem offendere majestatem. 10 15 g) fallet E, V. h) excolendo E. i) invenciones E, V.
76 JUS REG. MONT. LIB. I. CAP. 7. concessiones vel fines, qui vulgariter dicuntur orter, sine colonorum licencia speciali, nec ultra per eosdem sibi terminum deputatum excedant aliquo modo. Quidquid autem contra dictam formam concesserint, ipso jure nullius penitus firmitatis existat, quia 5 fines mandati diligenter sunt servandi. § 8. Nostri autem ar- gentifodii amonicio nos amonet, unam odibilem consuetudinem, imo pocius corruptelam circa magistros moncium salubriter emendare, qui in magnum prejudicium tocius argentifodii et non inmodicam nostre reipublice lesionem in omni concessione aliquam partem seu frequencius octavam sibi retinent, illorum de eadam concessione colonorum sumptibus et laboribus excolendam, dicentes coram homnibus in publico, se velle dictas partes excolere suis sumptibus et expensis, ut eo melius possint in hac parte suam versuciam palliare. Sed astuta vulpes non fallitg) in hoc ingenium venatoris; unde cupientes talem vulpinam astuciam penitus submovere, statuimus, ut nullus magistrorum moncium de cetero ullam partem in omnibus concessionibus, ubi concedunt. eciam suis expensis aut alienis aut alio quocumque modo ipsis alios in eadem parte substituendo sibi recipiant excolendam,h) ne 20 sub pretextu liciti aliquid illiciti committatur, et ne propter tales novas adinvencionesi) nostrum argentifodium desoletur. Si quid vero contra hanc sanccionem nostram attemptatum fuerit, omni jure careat et effectu. Magister autem montis incidens hoc edictum cum infamia deponatur, numquam ad aliquem magistratum 25 vel aliquod aliud officium in montibus spem de cetero habiturus ; nam maliciis hominum occurrendum est, ne videantur de suis iniquitatibus gloriari. Porro cum unum sit necessarium, ut agentes et consencientes pari pena constringantur, mandamus, eos, qui concessiones receperint eo modo in prejudicium libertatis omnium 30 montanorum, per hanc nostram saluberrimam constitucionem eisdem concessionibus, sive bone sive viles fuerint, ipso jure esse privatos; omneque lucrum, quod exinde habuerit idem magister moncium, tam ab ipsis colonis quam magistro moncium per virum clarissimum, camerarium nostrum, cum duplo extorquendum 35 et nostre camere irrogandum, ut pena docente discant, quam grave sit, regalem offendere majestatem. 10 15 g) fallet E, V. h) excolendo E. i) invenciones E, V.
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JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 7. 77 egenanten formen leihen, das sol mit rechte kein kraft haben; wann di ende des gepotes sein fleisig ezu halden. § 8. Auch unsers pergsm) manung di mant uns, dasn) wir glucklich pessern sullenn) di hessige gewonheit und den bruch der pergmeister, di ezu grossem schaden aller silbergruben und des gemeinen nuczes in allen lehen, wo si vorleihen, iczleiches teil so behalden si in, steticleich ein achteil, das di gewerken in der selben lehenschaft mit irer eigen czerung und arbeit pawen mussen, und sprechen vor den leuten, si wollen di selben teil pawen mit irer czerunge und koste,o) das si domit dester pas mugen in disem teile ire 10 schalkeit und list bedecken. Aber der listige fuchs betreuget domit nicht di weisheit des jegers. Und dovon so begeren wir sottane fuchsis list czu male abtun und setezen und wollen, das kein pergmeister furpas kein teil in allen lehenscheften, do si vorleihen, sich annemen sullen czu pawen, wi wol si sprechen, 15. si wollen das pawen mit irer koste ader mit fremder koste ader mit andern sachen, und setezen ander leute in demselben teile an ir stat, das nicht mit beschemunge des czimeleichen ichtes unezimleiches getan werde und das vonp) sotanen newen funden unser perkwerk nicht vorwustet werd. Und was wider dise unser 20 sacžunge getan wirt, das sol darben alles rechten und aller tat. Verfellet aber der perkmeister in disem gebote, so sol man in smehlich absetczen und sol nimmer ezu keiner meisterschaft ader ampte auf dem gepirge hoffenunge haben, wann man sol der posheit der leute widersteen, das si sich nicht rumen durffen 25 irer schalkeit. Auch ist in dem gepirge eines notdurft, das gleiche puss den turrer und den vorhenger bestricke. Auch") gebiten wir. alle, di do lehenschefte nemen in der masse, das es schade soi der freiheit alles gepirges, das si derselben lehenschefte, si m) perkwerks D. n) das bis sullen fehlt D und wird hinter silbergruben 30 eingeschoben. G sagt: Sie haben vormals, wenn sie oerter verliehen haben, an einer ieglichen lehenschaft ein achtail behalden und haben das gebaut mit der gewerken kostgelt und sprachen, sie bawen es auf ihren eigenen kosten und also geschach den gewerken schade. End: wann und wo sie verliehen oder sonsten Lehnschafften hinweg lassen, dass sie ihnen allewege eine Anzalil Guckes und gemeiniglich den achten Theil desselbigen Lehns oder Lehnschafften außziehen und vorbehalten, und solche Theil muss man ihnen von der gemeinen Gewercken Darlage und Unkost verbauen. o) kisen D. P) von D; wo H. q) Rubr. in D: Von schedlichen dingen, lehenscheften 5 35
JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 7. 77 egenanten formen leihen, das sol mit rechte kein kraft haben; wann di ende des gepotes sein fleisig ezu halden. § 8. Auch unsers pergsm) manung di mant uns, dasn) wir glucklich pessern sullenn) di hessige gewonheit und den bruch der pergmeister, di ezu grossem schaden aller silbergruben und des gemeinen nuczes in allen lehen, wo si vorleihen, iczleiches teil so behalden si in, steticleich ein achteil, das di gewerken in der selben lehenschaft mit irer eigen czerung und arbeit pawen mussen, und sprechen vor den leuten, si wollen di selben teil pawen mit irer czerunge und koste,o) das si domit dester pas mugen in disem teile ire 10 schalkeit und list bedecken. Aber der listige fuchs betreuget domit nicht di weisheit des jegers. Und dovon so begeren wir sottane fuchsis list czu male abtun und setezen und wollen, das kein pergmeister furpas kein teil in allen lehenscheften, do si vorleihen, sich annemen sullen czu pawen, wi wol si sprechen, 15. si wollen das pawen mit irer koste ader mit fremder koste ader mit andern sachen, und setezen ander leute in demselben teile an ir stat, das nicht mit beschemunge des czimeleichen ichtes unezimleiches getan werde und das vonp) sotanen newen funden unser perkwerk nicht vorwustet werd. Und was wider dise unser 20 sacžunge getan wirt, das sol darben alles rechten und aller tat. Verfellet aber der perkmeister in disem gebote, so sol man in smehlich absetczen und sol nimmer ezu keiner meisterschaft ader ampte auf dem gepirge hoffenunge haben, wann man sol der posheit der leute widersteen, das si sich nicht rumen durffen 25 irer schalkeit. Auch ist in dem gepirge eines notdurft, das gleiche puss den turrer und den vorhenger bestricke. Auch") gebiten wir. alle, di do lehenschefte nemen in der masse, das es schade soi der freiheit alles gepirges, das si derselben lehenschefte, si m) perkwerks D. n) das bis sullen fehlt D und wird hinter silbergruben 30 eingeschoben. G sagt: Sie haben vormals, wenn sie oerter verliehen haben, an einer ieglichen lehenschaft ein achtail behalden und haben das gebaut mit der gewerken kostgelt und sprachen, sie bawen es auf ihren eigenen kosten und also geschach den gewerken schade. End: wann und wo sie verliehen oder sonsten Lehnschafften hinweg lassen, dass sie ihnen allewege eine Anzalil Guckes und gemeiniglich den achten Theil desselbigen Lehns oder Lehnschafften außziehen und vorbehalten, und solche Theil muss man ihnen von der gemeinen Gewercken Darlage und Unkost verbauen. o) kisen D. P) von D; wo H. q) Rubr. in D: Von schedlichen dingen, lehenscheften 5 35
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78 JUS REG. MONT. LIB. I. CAP. Z. § 9. Sed ubicumque fuerit concedendum, colonis multi- tudine expensarum se nolentibus onerare, quia tucius est paucis idonee interesse, quam multis se ingerere periculose: tunc magister montis in unum omnes suos convocet colonos, die 5 et loco eis assignatis, in quibus commode valeant interesse: et si omnes tunc venerint vel ad minus de duabus schichtis et una XXXII.k) parte, excipientes in monte vel laneo illo vel eciam concessione, si adeo magna fuerit, quantum pro- sua voluerint retinere cultura: quidquid tune superfuerit ibidem 10 sine colonorum detrimento aut periculo excolendum, illud ma- gister montis secure concedat proprietate sibi a colonis sta- tuta et ad terminum deputatum. § 10. Si autem nollent vel neglexerint convenire, vel si convenientes in concedendo aut de proprietate eis danda aut ad quem terminum concedatur, noluerint 15 vel nequiverint concordare, eo quod naturaliter negligitur, quod communiter possidetur, ex tunc urburarii nostri vel magister montis ibidem illa concedenda pro majori proprietate et ad breviorem, quem potuerint, terminum audacter concedant; interest enim nostra, ne quis nostro argentifodio abutatur. § 11. Sane si aliquis vel aliqui colonorum in codem loco presentes!) fuerint, quod ad dictum tractatum merito fuerint evocandi, nec vocentur: quidquid tune vocati illis absentibus statuerint, absentibus non vocatis in suis partibus nullum prejudicium generabit, si ordinacioni ipsorum noluerint consentire, quia, quod omnes tangit, ab omnibus 25 approbandum est; et ideo plus obstat contemptus unius absentis in hac parte quam multorum contradiccio in presenti. § 12. Si autem unus vel plures ex colonis quibuscumque modis fuerint absentes, ita quod commode vocari non possint, vel difficilis sit k) trecesima E. 1) Nachträglich eingefügt non; so lesen auch Pei. 30 Sch, Jir. 20 § 9. Siehe D. I. R. § 15 (3). Vgl. I, 17, § 2; III. 1, § 1; 5, §§ 1 ff § 10. Vgl. I, 17, § 2. Vgl. ferner D. I. R. § 23a (9).
78 JUS REG. MONT. LIB. I. CAP. Z. § 9. Sed ubicumque fuerit concedendum, colonis multi- tudine expensarum se nolentibus onerare, quia tucius est paucis idonee interesse, quam multis se ingerere periculose: tunc magister montis in unum omnes suos convocet colonos, die 5 et loco eis assignatis, in quibus commode valeant interesse: et si omnes tunc venerint vel ad minus de duabus schichtis et una XXXII.k) parte, excipientes in monte vel laneo illo vel eciam concessione, si adeo magna fuerit, quantum pro- sua voluerint retinere cultura: quidquid tune superfuerit ibidem 10 sine colonorum detrimento aut periculo excolendum, illud ma- gister montis secure concedat proprietate sibi a colonis sta- tuta et ad terminum deputatum. § 10. Si autem nollent vel neglexerint convenire, vel si convenientes in concedendo aut de proprietate eis danda aut ad quem terminum concedatur, noluerint 15 vel nequiverint concordare, eo quod naturaliter negligitur, quod communiter possidetur, ex tunc urburarii nostri vel magister montis ibidem illa concedenda pro majori proprietate et ad breviorem, quem potuerint, terminum audacter concedant; interest enim nostra, ne quis nostro argentifodio abutatur. § 11. Sane si aliquis vel aliqui colonorum in codem loco presentes!) fuerint, quod ad dictum tractatum merito fuerint evocandi, nec vocentur: quidquid tune vocati illis absentibus statuerint, absentibus non vocatis in suis partibus nullum prejudicium generabit, si ordinacioni ipsorum noluerint consentire, quia, quod omnes tangit, ab omnibus 25 approbandum est; et ideo plus obstat contemptus unius absentis in hac parte quam multorum contradiccio in presenti. § 12. Si autem unus vel plures ex colonis quibuscumque modis fuerint absentes, ita quod commode vocari non possint, vel difficilis sit k) trecesima E. 1) Nachträglich eingefügt non; so lesen auch Pei. 30 Sch, Jir. 20 § 9. Siehe D. I. R. § 15 (3). Vgl. I, 17, § 2; III. 1, § 1; 5, §§ 1 ff § 10. Vgl. I, 17, § 2. Vgl. ferner D. I. R. § 23a (9).
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JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 7. 79 sein gut ader pose, mit rechte darben sullen; und allen gewin,r) den der perkmeister dovon hat, den sol unser camerer czwifach nemen, beide von dem* pergmeister und von den gewerken und sol das antworten in unser camer, also das di pusse si lere unds) weise mache, wi swer es ist, wert) unser") maiestat erczurnet. § 9. Und wo man vorleihen sol den gewerken di sich*) nicht beswern wollen mit groser ezerunge, wann es sichererw) ist, mit kleinen dingen weislich umbezugeen, denn in vil dingen sich ezu mischen schedleich, so sol denne der pergmeister alle seine mitgewerken ezusamenrufen auf genanten tag und stat, dax) si gemachsam mugen gesein do pei. Und ab si denne alle kumen ader ezu minsten von ezweien schichten und von einem XXXII teil. SON) sullen si aus nemen in dom perg aderz) in dem lehen ader auch lehenschaft, ab si gros ist,z) als vil, als si wollen behalden ezu irem pawe und arbeit. Was denn uberig ist doselbist, das 15 man an der gewerken schade und minernusseaa) pawen mag, das mag der selbe perkmeisterbb) wol leihen mit gesatezter eigenschaft von den gewerken und ezu eim bescheiden ezile. § 10. Wer aber, das si nicht wolden ader vorsaumpten czusamen czu komen oder, ab si ezusamen weren komen, in dem leihen ader in der 20 eigenschaft czu geben ader auf welchem ezil man vorleihencc) solde, nicht wolden ader nicht mochten sich voreinen — wann es wirt leichte vorsaumet, dasdd) man gemeinilich besiczet — so sullen denn unser urburer ader der perkmeister do selbist, wasee) do ezu leihen ist,ee) umb grosser eigenschaft und czu kurezern 25 czile, als si mugen, kunlich hinleihen. Es gehort uns auch an, das niemand unsers perkwerkes engeltenff) sulle. § 11. Und do von, ab imand der gewerken an der stat kegenwortig were, und weren pillich ezu den egenanten teidinggg) ezu rufen, und man ruft ir nicht, was den di gerufen setczen und machen, das sol 20 und von der pusse. r) Genies oder Uberlauff End. s) fehlt in D. t) und wer D. u) kunigliche Zus. E. v) sich D; si H. W) sicher D. x) Rubr. in D: Von vorleihen und ausnemunge. y) und haben ausgenommen an dem lehen oder in der vorleihung E. z) fehlt D. aa) minernusse D; miner- nucze H. bb) und was sie alsdann in denselbigen Gruben ubriges feldes und Oer er den Lehenhauern hinweg zu lassen sich entschliessen, das soll alsdann der Berg-Meister End. cc) ableihen D. dd) was D. ee) die teil oder oerter G. ff) missebrauchen E, ebenso End. gg) in die reitung E; 10 35
JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 7. 79 sein gut ader pose, mit rechte darben sullen; und allen gewin,r) den der perkmeister dovon hat, den sol unser camerer czwifach nemen, beide von dem* pergmeister und von den gewerken und sol das antworten in unser camer, also das di pusse si lere unds) weise mache, wi swer es ist, wert) unser") maiestat erczurnet. § 9. Und wo man vorleihen sol den gewerken di sich*) nicht beswern wollen mit groser ezerunge, wann es sichererw) ist, mit kleinen dingen weislich umbezugeen, denn in vil dingen sich ezu mischen schedleich, so sol denne der pergmeister alle seine mitgewerken ezusamenrufen auf genanten tag und stat, dax) si gemachsam mugen gesein do pei. Und ab si denne alle kumen ader ezu minsten von ezweien schichten und von einem XXXII teil. SON) sullen si aus nemen in dom perg aderz) in dem lehen ader auch lehenschaft, ab si gros ist,z) als vil, als si wollen behalden ezu irem pawe und arbeit. Was denn uberig ist doselbist, das 15 man an der gewerken schade und minernusseaa) pawen mag, das mag der selbe perkmeisterbb) wol leihen mit gesatezter eigenschaft von den gewerken und ezu eim bescheiden ezile. § 10. Wer aber, das si nicht wolden ader vorsaumpten czusamen czu komen oder, ab si ezusamen weren komen, in dem leihen ader in der 20 eigenschaft czu geben ader auf welchem ezil man vorleihencc) solde, nicht wolden ader nicht mochten sich voreinen — wann es wirt leichte vorsaumet, dasdd) man gemeinilich besiczet — so sullen denn unser urburer ader der perkmeister do selbist, wasee) do ezu leihen ist,ee) umb grosser eigenschaft und czu kurezern 25 czile, als si mugen, kunlich hinleihen. Es gehort uns auch an, das niemand unsers perkwerkes engeltenff) sulle. § 11. Und do von, ab imand der gewerken an der stat kegenwortig were, und weren pillich ezu den egenanten teidinggg) ezu rufen, und man ruft ir nicht, was den di gerufen setczen und machen, das sol 20 und von der pusse. r) Genies oder Uberlauff End. s) fehlt in D. t) und wer D. u) kunigliche Zus. E. v) sich D; si H. W) sicher D. x) Rubr. in D: Von vorleihen und ausnemunge. y) und haben ausgenommen an dem lehen oder in der vorleihung E. z) fehlt D. aa) minernusse D; miner- nucze H. bb) und was sie alsdann in denselbigen Gruben ubriges feldes und Oer er den Lehenhauern hinweg zu lassen sich entschliessen, das soll alsdann der Berg-Meister End. cc) ableihen D. dd) was D. ee) die teil oder oerter G. ff) missebrauchen E, ebenso End. gg) in die reitung E; 10 35
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80 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 7. eorum vocacio: volumus taliter se absentantibusm) legittimos statuere procuratores, qui in omnibus tractatibus argentifodinarum, ubicumque coloni fuerint, suppleant vices eorum, ut si universitas suorum colonorum agat vel ab aliquo conventa se defendat, quod 5 cum eisdem intersint, ne argentifodium nostrum ob alicujus absenciam retardetur; unde talium deinceps absencia non obstante judices et magistri moncium in omni tractatu et judicio procedant, in quantum de jure fuerit procedendum. § 13. Porro si legittimo quis detentus fuerit impedimento et mittat nuncium idoneum 10 apud judicem vel magistrum montis suam absenciam expurgando. illi solum suffragetur necessitas excusandi. Non enim negligentibus subvenitur, sed rerum necessitatibus prepeditis, cum ab omni lege urgens necessitas sit excepta. Quoad judicia hoc,n) quod dicitur hic, locum") habere sanccimus, sed quoad tractatus, qui 15 habentur pro utilitate moncium promovenda, in quibus mora consuevit esse periculosa, nullius absencia, dummodo vocatus aut vocati fuerint, excusetur; non enim debet in his absencia paucorum redundare in dispendia") plurimorum. § 14. Ad eternam eciam statuimus memoriam ad multasque discordias evitandas, ut omnes 20 deinceps concessiones cum proprietate et termino sub bono testimonio conscribantur; nam magistri moncium sine scriptura non possunt quandoque omnium, que faciunt, recordari; omnium enim habere memoriam et in nullo penitus peccare, magis divinitatis est quam humanitatis. Itaque magistrorum moncium fides 25 salvatur,p) litigancium jure in hac parte integro permanente. Quorum omnium clarior intellectus infra libro tercio de con- cessionibus Deo propicio nobis adventurus est. m) absentantes E, V. n) hoc, quod hic dicitur, locum V. o) dispen- dium E. V. p) solvatur Pei, Sch. 30 § 13. Zum Ende vgl. D. I. R. § 22e. § 14. Vgl. unten III, 1, §§ 16, 17.
80 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 7. eorum vocacio: volumus taliter se absentantibusm) legittimos statuere procuratores, qui in omnibus tractatibus argentifodinarum, ubicumque coloni fuerint, suppleant vices eorum, ut si universitas suorum colonorum agat vel ab aliquo conventa se defendat, quod 5 cum eisdem intersint, ne argentifodium nostrum ob alicujus absenciam retardetur; unde talium deinceps absencia non obstante judices et magistri moncium in omni tractatu et judicio procedant, in quantum de jure fuerit procedendum. § 13. Porro si legittimo quis detentus fuerit impedimento et mittat nuncium idoneum 10 apud judicem vel magistrum montis suam absenciam expurgando. illi solum suffragetur necessitas excusandi. Non enim negligentibus subvenitur, sed rerum necessitatibus prepeditis, cum ab omni lege urgens necessitas sit excepta. Quoad judicia hoc,n) quod dicitur hic, locum") habere sanccimus, sed quoad tractatus, qui 15 habentur pro utilitate moncium promovenda, in quibus mora consuevit esse periculosa, nullius absencia, dummodo vocatus aut vocati fuerint, excusetur; non enim debet in his absencia paucorum redundare in dispendia") plurimorum. § 14. Ad eternam eciam statuimus memoriam ad multasque discordias evitandas, ut omnes 20 deinceps concessiones cum proprietate et termino sub bono testimonio conscribantur; nam magistri moncium sine scriptura non possunt quandoque omnium, que faciunt, recordari; omnium enim habere memoriam et in nullo penitus peccare, magis divinitatis est quam humanitatis. Itaque magistrorum moncium fides 25 salvatur,p) litigancium jure in hac parte integro permanente. Quorum omnium clarior intellectus infra libro tercio de con- cessionibus Deo propicio nobis adventurus est. m) absentantes E, V. n) hoc, quod hic dicitur, locum V. o) dispen- dium E. V. p) solvatur Pei, Sch. 30 § 13. Zum Ende vgl. D. I. R. § 22e. § 14. Vgl. unten III, 1, §§ 16, 17.
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JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 7. 81 den nicht schaden, di nicht geruft sein, in iren teiln, abhh) si ire ordenunge und machunge nicht volgen wollen,hh) wann was di menge anruret, das ist von der menge czu beweren. Dovonii) so schadtkk) meer der widerdrisskk) eines mannes, der nicht kegen- wortig ist, in disem teile dennell) widerredemm) vil leute, di kegen- wortig sein. § 12. Wer aber einer ader meer aus den gewerken, wi das queme, nicht kogenwortig, also das man si nicht wol gerufen mochte,nn) so wollen wir, dasoo) man in redliche furmunden secze und vorweser,pp) di in allen teidingen der silbergruben, wo si gewerken sein, ire stat erfullen, das ist, ab di gemeinschaft 10 [seiner gewerken icht clagt oder teidingt, oder ab man die selbe gemeinschaft[q€) anspricht ader beclaget und si*) sich weret, das si mit in kegenwortig sein sullen, das nicht unser perkwerk vor- saumpt werde durch eines willen, der nicht do ist; und dovon so sol nicht schad sein furpas, ob sotaner nicht kegenwortig ist, sunder di richtere und perkmeistere sullen in aller teiding und gerichte furgeen als vil, als mit rechte czu tun ist. § 13. Auch ab imand aufgehalden wurde von ehafter not und sendet seinen gewissen poten rr) ezu dem richtere ader perkmeister und enschuldiget sich, den sol alleine die not undrr) entschuldunge helfen, wann 20 den saumigen hilft man nicht, sunder di von notigen dingen vorhindert sein; wann von allen gerichten ist notdurft ausge- nomen. Dasss) ist in gerichten meinen wir dise wort stat haben;ss) aber in teidingen, die man hat durch des gepirges nucz ezu fudern, darinnen, diweile ezeit schedlich ist, do mag sich 25 nimand entschuldigen, der beruft ist und nicht do ist, wann es sol nicht geen vil leuten ezu schaden, ab in disen sachen wenig leute nicht kegenwertig sein. § 14. Wir seczen auch ezu ewigem 5 15 raitunge G: Handlung End. hh) fehlt D. ii) Rubr. in D: Die menige sal ir sache selber bewern. kk) bedeut mer die stimme E; hindert das Ab- 30 wesen .. mehr End. Il) davon D. mm) Wiedere (?) End. nn) Waeren aber etzliche Gewercken nicht einheimisch oder zuferne gesesen, dass sie entweder zu schwerlich oder gar nicht zu erfordern End. o0) das, di also ferre gesessen sein, das sie doczu nicht komen mogen, seczen ire schaffer ader die ire gewalt haben; die mogen auch in allen hand- 35 lungen der gruben sein mit den gewerken und auch, abe die gewerken icht zu schicken oder sich gen imande weren mit teidingen solden, do sollen sie anch bei sein. E. pp) factor und Anwalden End. qq) Erg. nach D. rr) Erg. nach D. ss) Und dise obgeschrieben artikel haben allein stat in den Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 6
JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 7. 81 den nicht schaden, di nicht geruft sein, in iren teiln, abhh) si ire ordenunge und machunge nicht volgen wollen,hh) wann was di menge anruret, das ist von der menge czu beweren. Dovonii) so schadtkk) meer der widerdrisskk) eines mannes, der nicht kegen- wortig ist, in disem teile dennell) widerredemm) vil leute, di kegen- wortig sein. § 12. Wer aber einer ader meer aus den gewerken, wi das queme, nicht kogenwortig, also das man si nicht wol gerufen mochte,nn) so wollen wir, dasoo) man in redliche furmunden secze und vorweser,pp) di in allen teidingen der silbergruben, wo si gewerken sein, ire stat erfullen, das ist, ab di gemeinschaft 10 [seiner gewerken icht clagt oder teidingt, oder ab man die selbe gemeinschaft[q€) anspricht ader beclaget und si*) sich weret, das si mit in kegenwortig sein sullen, das nicht unser perkwerk vor- saumpt werde durch eines willen, der nicht do ist; und dovon so sol nicht schad sein furpas, ob sotaner nicht kegenwortig ist, sunder di richtere und perkmeistere sullen in aller teiding und gerichte furgeen als vil, als mit rechte czu tun ist. § 13. Auch ab imand aufgehalden wurde von ehafter not und sendet seinen gewissen poten rr) ezu dem richtere ader perkmeister und enschuldiget sich, den sol alleine die not undrr) entschuldunge helfen, wann 20 den saumigen hilft man nicht, sunder di von notigen dingen vorhindert sein; wann von allen gerichten ist notdurft ausge- nomen. Dasss) ist in gerichten meinen wir dise wort stat haben;ss) aber in teidingen, die man hat durch des gepirges nucz ezu fudern, darinnen, diweile ezeit schedlich ist, do mag sich 25 nimand entschuldigen, der beruft ist und nicht do ist, wann es sol nicht geen vil leuten ezu schaden, ab in disen sachen wenig leute nicht kegenwertig sein. § 14. Wir seczen auch ezu ewigem 5 15 raitunge G: Handlung End. hh) fehlt D. ii) Rubr. in D: Die menige sal ir sache selber bewern. kk) bedeut mer die stimme E; hindert das Ab- 30 wesen .. mehr End. Il) davon D. mm) Wiedere (?) End. nn) Waeren aber etzliche Gewercken nicht einheimisch oder zuferne gesesen, dass sie entweder zu schwerlich oder gar nicht zu erfordern End. o0) das, di also ferre gesessen sein, das sie doczu nicht komen mogen, seczen ire schaffer ader die ire gewalt haben; die mogen auch in allen hand- 35 lungen der gruben sein mit den gewerken und auch, abe die gewerken icht zu schicken oder sich gen imande weren mit teidingen solden, do sollen sie anch bei sein. E. pp) factor und Anwalden End. qq) Erg. nach D. rr) Erg. nach D. ss) Und dise obgeschrieben artikel haben allein stat in den Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 6
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82 JUS REG. MONT, LIB. I, CAP. 7. IV. § 15. Debent insuper magistri monciumn prospicere diligenter, ut sub ipsis laborantibus precium debitum et debito tempore persolvatur; alioquin ipsis laborantibus in ipsorum pre- sencia precio requisito aut coram ipsorum nuncio et uno colono, 5 ad hoc per ipsos magistros moncium legittime destinatis, solucionem celeri instancia studeant ordinare vel partes, pro quibus labora- verint, more solito appropriare, summa diligencia precavendo. ne alicui pro aliquibus debitis suum metallum occupent quam pro communi expensa montana. § 16. Item sciant universi 10 urburarii, magistri moncium et coloni, nullos de cetero cum metallo penitus remunerandos, exceptis refectoribus bulgarum, divisoribus et separatoribus metalli et horarum pronunciatoribus: hos solos remunerari volumus cum metallo. Verumtamen a magistris moncium omnibusque aliis donatoribus in his et aliis 15 omnibus donacionibus hec temperamenti equitas observetur: ut, quibus tribuunt, competens subsidium conferant et, quibus tollunt, gravia dampna non inferant. § 17. Imo eciam esse debet consi- deracio pietatis, ut pauperibus laboratoribus tale precium compu- tetur, de quo valeant sustentari, ne propter defectum alimentorum 20 necesse cogantur, rapere aliena; et utique alimentorum admi- nistracio defectiva") familiares fures efficit et latrones, a quibus magistri moncium sibi custodiant studiose. q) deflectiva Pei, Sch, Jir. § 15. Vgl. D. I. R. §§ 21. 22; Const. I. 14. § 5; III. 5. § 7: Spr. 25 No. 79 (1), 80 (2). Vgl. ferner III, 5, § 6 u. 1, 15, § 2 ff. u. D. I. R. § 23a (3). § 16. Vgl. I, 17, § 5.
82 JUS REG. MONT, LIB. I, CAP. 7. IV. § 15. Debent insuper magistri monciumn prospicere diligenter, ut sub ipsis laborantibus precium debitum et debito tempore persolvatur; alioquin ipsis laborantibus in ipsorum pre- sencia precio requisito aut coram ipsorum nuncio et uno colono, 5 ad hoc per ipsos magistros moncium legittime destinatis, solucionem celeri instancia studeant ordinare vel partes, pro quibus labora- verint, more solito appropriare, summa diligencia precavendo. ne alicui pro aliquibus debitis suum metallum occupent quam pro communi expensa montana. § 16. Item sciant universi 10 urburarii, magistri moncium et coloni, nullos de cetero cum metallo penitus remunerandos, exceptis refectoribus bulgarum, divisoribus et separatoribus metalli et horarum pronunciatoribus: hos solos remunerari volumus cum metallo. Verumtamen a magistris moncium omnibusque aliis donatoribus in his et aliis 15 omnibus donacionibus hec temperamenti equitas observetur: ut, quibus tribuunt, competens subsidium conferant et, quibus tollunt, gravia dampna non inferant. § 17. Imo eciam esse debet consi- deracio pietatis, ut pauperibus laboratoribus tale precium compu- tetur, de quo valeant sustentari, ne propter defectum alimentorum 20 necesse cogantur, rapere aliena; et utique alimentorum admi- nistracio defectiva") familiares fures efficit et latrones, a quibus magistri moncium sibi custodiant studiose. q) deflectiva Pei, Sch, Jir. § 15. Vgl. D. I. R. §§ 21. 22; Const. I. 14. § 5; III. 5. § 7: Spr. 25 No. 79 (1), 80 (2). Vgl. ferner III, 5, § 6 u. 1, 15, § 2 ff. u. D. I. R. § 23a (3). § 16. Vgl. I, 17, § 5.
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JUS REG. MONT. LIB. I. CAP. 7. 83 gedechtnuss und czu vil czweiunge czu vormeiden. das man furpas alle lehenschefte mit eigenschefte tt) und czilun) mit guter geezeuknuss beschreiben sol, wannvv) di perkmeister ane schrift mugen nicht efwenne aller sachen, di si tun, gedenken, wann aller ding gedechtnuss czu han und* ezumale in keinen dingen sunden, das ist meer gotlich denn menschlich. Also wirt di trewe der perkmeister behalden. das doch das recht, di sich ezweien. in diesen teile gancz pleibet. Von den allen czu reden kumpt uns von gotes gnaden ein clar vorstendikeit hernoch in dem puche von den lehenschaften.ww) IV. § 15. Es sullen darnoch di perkmeister fleisigcleich besehen, das den, di under in arbeiten, recht lon und ezu rechter czeit vorgolden werde, und das man das lon, das si in irer kegenwortikeit heischen ader vorxx) irem poten und einem gewerken, di darczury) von den perkmeistern gesant seint, sich 15 fleissen, snelliclich ezu beezalen : aderzz) man sol in di teil, umb di si gearbeit haben, ezu eigen, als gewonlich ist. Und sullen mit grosen fleise behuten, das man nimant um keinerlei schult sein erez hinderaaa) nur umb gemeinbbb) pergkost.bbb) § 16. Auch sullen wissen alle urburer, pergmeister und gewerken, das man 20 furpas nimande lonen noch begaben sol mit ercze, ausgenumen, di di bulgen machen und pessern,cec) und di erezscheider und di di czeit und stunden kunden, den sol man alleine lonen mit ereze. Dochddd) so sullen alle pergmeister und ander lonereee) in disen und in andern lonen und gaben alsogetan gerechtikeit 25 halden, das, wem si geben, das si dem ein beschaidenefff) hulfe tun. und wenn si nemen, das si dem nicht sweren schaden tun. § 17. Auchggg) sol man halden di gutikeit, das man den armen gerichten E. tt) Erg. nach D. uu) mit irer eigenschaft und mit irem tage E. vy) Rubr. in D: Alle lehenschefte mit eigenschefte und czil sal man be- 30 schreiben, wenn nimand mag aller dinge gedenken E. ww) vorleihungen E. xx) vor D: von H. vy) ver czu D. zz) da ihnen aber ihr verdienter Lohn nicht gereichet und sie derhalben klaghafftig wuerden, als dann soll der Berg- Meister seinen Fron-Boten neben einem Gewercken derselbigen Zech zu dem Gewercken .. schicken u. s. w. End. aaa) umb keinerlei schuld verbotten 35 werden G. bbb) samenkost an der gruben E: gemeine Berg oder Sam- kosten End. ecc) pulgenpusser E.; Bulgen oder Bergsaecke Machern End. ddd) Rubr in D: Erez sol man nicht hindern nur umb perkkost u. s. w. éee) verleihern E. fff) beschaidlich D. ggg) Rubr in D: Ein lon sal man 5 10 63
JUS REG. MONT. LIB. I. CAP. 7. 83 gedechtnuss und czu vil czweiunge czu vormeiden. das man furpas alle lehenschefte mit eigenschefte tt) und czilun) mit guter geezeuknuss beschreiben sol, wannvv) di perkmeister ane schrift mugen nicht efwenne aller sachen, di si tun, gedenken, wann aller ding gedechtnuss czu han und* ezumale in keinen dingen sunden, das ist meer gotlich denn menschlich. Also wirt di trewe der perkmeister behalden. das doch das recht, di sich ezweien. in diesen teile gancz pleibet. Von den allen czu reden kumpt uns von gotes gnaden ein clar vorstendikeit hernoch in dem puche von den lehenschaften.ww) IV. § 15. Es sullen darnoch di perkmeister fleisigcleich besehen, das den, di under in arbeiten, recht lon und ezu rechter czeit vorgolden werde, und das man das lon, das si in irer kegenwortikeit heischen ader vorxx) irem poten und einem gewerken, di darczury) von den perkmeistern gesant seint, sich 15 fleissen, snelliclich ezu beezalen : aderzz) man sol in di teil, umb di si gearbeit haben, ezu eigen, als gewonlich ist. Und sullen mit grosen fleise behuten, das man nimant um keinerlei schult sein erez hinderaaa) nur umb gemeinbbb) pergkost.bbb) § 16. Auch sullen wissen alle urburer, pergmeister und gewerken, das man 20 furpas nimande lonen noch begaben sol mit ercze, ausgenumen, di di bulgen machen und pessern,cec) und di erezscheider und di di czeit und stunden kunden, den sol man alleine lonen mit ereze. Dochddd) so sullen alle pergmeister und ander lonereee) in disen und in andern lonen und gaben alsogetan gerechtikeit 25 halden, das, wem si geben, das si dem ein beschaidenefff) hulfe tun. und wenn si nemen, das si dem nicht sweren schaden tun. § 17. Auchggg) sol man halden di gutikeit, das man den armen gerichten E. tt) Erg. nach D. uu) mit irer eigenschaft und mit irem tage E. vy) Rubr. in D: Alle lehenschefte mit eigenschefte und czil sal man be- 30 schreiben, wenn nimand mag aller dinge gedenken E. ww) vorleihungen E. xx) vor D: von H. vy) ver czu D. zz) da ihnen aber ihr verdienter Lohn nicht gereichet und sie derhalben klaghafftig wuerden, als dann soll der Berg- Meister seinen Fron-Boten neben einem Gewercken derselbigen Zech zu dem Gewercken .. schicken u. s. w. End. aaa) umb keinerlei schuld verbotten 35 werden G. bbb) samenkost an der gruben E: gemeine Berg oder Sam- kosten End. ecc) pulgenpusser E.; Bulgen oder Bergsaecke Machern End. ddd) Rubr in D: Erez sol man nicht hindern nur umb perkkost u. s. w. éee) verleihern E. fff) beschaidlich D. ggg) Rubr in D: Ein lon sal man 5 10 63
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84 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 7. 5 V. § 18. Non obmittentes de omnibus circumstanciis moncium septimanis singulis a custodibus, carpentariis et a quibuscumque poterint, inquirere veritatem, et errores corrigant et manuteneant utiliter ordinata, expedite providendo de lignis, ferramentis, funibus et omnibus aliis rebus in argentifodio opportunis; et ubicumque rote fuerint, omnem providenciam adhibeant, ut nulla negligencia necessarios labores retardet. § 19.r) Est eciam coram eis omniss) expensarum computacio facienda, ne inutilis fiat expensa vel utilis aut necessaria obmittatur. 10 VI. § 20. Ad ipsorum autem spectat judicium, leves injurias circa effusionem sanguinis in locis sibi commissis irrogatas inter suos subditos judicare. Et de concessionibus potestas ad ipsos pertinet judicandi, nisi tunc propter difficultatem causarum et personarum eminenciam majus requirant tribunal. VII. § 21. Item quicumque aliquas partes quocumque modo alienaverit, ipsis magistris moncium eas resignet, ut accipientem de eisdem partibus investiant, prout ordo juris expostulat et requirit; alioquin investiendus illarum parcium possessione carebit, ne aliquid juris sibi esse acquisitum sine resignacione et investitura 20 poterit allegare. 15 — r) § 19 fehlt Pei, Sch. s) omnium Jir. 25 § 18. Vgl. oben § 4. § 20. Siehe Spr. No. 106 (2) u. D. I. R. § 23a (5); abweichend U—B § 28. Vgl. III, 5, § 11. § 21. Vgl. III, 6 unter II (§§ 8 ff).
84 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 7. 5 V. § 18. Non obmittentes de omnibus circumstanciis moncium septimanis singulis a custodibus, carpentariis et a quibuscumque poterint, inquirere veritatem, et errores corrigant et manuteneant utiliter ordinata, expedite providendo de lignis, ferramentis, funibus et omnibus aliis rebus in argentifodio opportunis; et ubicumque rote fuerint, omnem providenciam adhibeant, ut nulla negligencia necessarios labores retardet. § 19.r) Est eciam coram eis omniss) expensarum computacio facienda, ne inutilis fiat expensa vel utilis aut necessaria obmittatur. 10 VI. § 20. Ad ipsorum autem spectat judicium, leves injurias circa effusionem sanguinis in locis sibi commissis irrogatas inter suos subditos judicare. Et de concessionibus potestas ad ipsos pertinet judicandi, nisi tunc propter difficultatem causarum et personarum eminenciam majus requirant tribunal. VII. § 21. Item quicumque aliquas partes quocumque modo alienaverit, ipsis magistris moncium eas resignet, ut accipientem de eisdem partibus investiant, prout ordo juris expostulat et requirit; alioquin investiendus illarum parcium possessione carebit, ne aliquid juris sibi esse acquisitum sine resignacione et investitura 20 poterit allegare. 15 — r) § 19 fehlt Pei, Sch. s) omnium Jir. 25 § 18. Vgl. oben § 4. § 20. Siehe Spr. No. 106 (2) u. D. I. R. § 23a (5); abweichend U—B § 28. Vgl. III, 5, § 11. § 21. Vgl. III, 6 unter II (§§ 8 ff).
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IUS REG. MONT. LIB. I. C.AP. 7. 85 arbeiteru alsotan lon setcze und reche, domite si sich generen mugen, das si nicht durch geprechens willen der notdurft bedurffen von not fremde ding nemen; wannhhh) gebrechliche gabe der narunge macht di diener ezu dieben und ezu lottern. Fur den sullen sich di pergmeister fleisicleich bewaren. 5 V. § 18. Si sullen auch di warheit erfarn von aller gelegen- heit des gepirges alle wochen von den hutleuten, von czimmer- leuten und von andern,ili) von wem si mugen, das si irrsal pessern und beschirmen, was nuezlich geordent ist. Auchkkk) sullen si aufrichticlich beschen umb holcz, eisen,11) strengelli) und allen 10 andern dingen, di notdurft sein in den silbergruben, und wo di redere sein, do sullen si alle fursichtikeit tun, das mit keiner saumpnusse di notige arbeit gehindert werde. § 19. Es ist auch fur in ezu tun aller koste rechnunge.mmm) das man nicht unnucze ezerung habe ader nucze ader notige czerunge nicht underwegen 15 lasse.mnim) VI. § 20. Czunnn) irem ampte und gerichte gehort auch, das si kleine widerdrise, do nicht blut vorgossen ist,000) di geschehen sein in den steten, di in bevolen sein,ppp) di mugen si richten czwischen iren undertanen. Si gehort auch an die gewalt, czu 20 richten vonqq€) den lehenscheften, es were denn, das die sache so swer und gros were ader wer ezwischen furtrefflichen leuten, so gehort di sache an grossern richtstul.rrr) VII § 21. Wersss) auch eczliche teil, von was sachen das sei, auflest,itt) der sol diselben aufgebenuun) den pergmeistern, das 25 si den, der si nemen wirt, in di teil weisen als recht ist; ader seczen, da mit sich arme leute generen mugen. hlih) und wahrlich, wo man den Arbeitern und Gesinde am Lohn und Kost abbricht, da werden Hauss Diebe und Strassen Raeuber drauss u. s. w. End. iii) von den Haubtleuten und Steigern. Gruben-Zimmerleuten und andern End. kkk) Rubr. in D: Perk- meister sullen fleissic sein in allen dingen. I11) eisen geczeug und sail E. mmm) und sie sollen besehen, das die unnuczen koste vor dem pergmeister nicht gethan werden an stellen, die ihn befohlen sein und zwischen ihren unterthanen (!) G. nnn) Rubr in D: kleinen widerdris mag der pergmeister vorrichten. o00) kleine unrecht, das do ist blutrunst E. Ppp) die sich . . unter ihren Arbeitern begeben Zus. End. qqq) uber E. rrr) so sullen sie suchen das erste gerichte G. sss) Rubr in D: Aufgelassen teil sal der perkmeister furpass leihen. ttt) verwandeln wil E. uun) Erg. nach D; 30 35
IUS REG. MONT. LIB. I. C.AP. 7. 85 arbeiteru alsotan lon setcze und reche, domite si sich generen mugen, das si nicht durch geprechens willen der notdurft bedurffen von not fremde ding nemen; wannhhh) gebrechliche gabe der narunge macht di diener ezu dieben und ezu lottern. Fur den sullen sich di pergmeister fleisicleich bewaren. 5 V. § 18. Si sullen auch di warheit erfarn von aller gelegen- heit des gepirges alle wochen von den hutleuten, von czimmer- leuten und von andern,ili) von wem si mugen, das si irrsal pessern und beschirmen, was nuezlich geordent ist. Auchkkk) sullen si aufrichticlich beschen umb holcz, eisen,11) strengelli) und allen 10 andern dingen, di notdurft sein in den silbergruben, und wo di redere sein, do sullen si alle fursichtikeit tun, das mit keiner saumpnusse di notige arbeit gehindert werde. § 19. Es ist auch fur in ezu tun aller koste rechnunge.mmm) das man nicht unnucze ezerung habe ader nucze ader notige czerunge nicht underwegen 15 lasse.mnim) VI. § 20. Czunnn) irem ampte und gerichte gehort auch, das si kleine widerdrise, do nicht blut vorgossen ist,000) di geschehen sein in den steten, di in bevolen sein,ppp) di mugen si richten czwischen iren undertanen. Si gehort auch an die gewalt, czu 20 richten vonqq€) den lehenscheften, es were denn, das die sache so swer und gros were ader wer ezwischen furtrefflichen leuten, so gehort di sache an grossern richtstul.rrr) VII § 21. Wersss) auch eczliche teil, von was sachen das sei, auflest,itt) der sol diselben aufgebenuun) den pergmeistern, das 25 si den, der si nemen wirt, in di teil weisen als recht ist; ader seczen, da mit sich arme leute generen mugen. hlih) und wahrlich, wo man den Arbeitern und Gesinde am Lohn und Kost abbricht, da werden Hauss Diebe und Strassen Raeuber drauss u. s. w. End. iii) von den Haubtleuten und Steigern. Gruben-Zimmerleuten und andern End. kkk) Rubr. in D: Perk- meister sullen fleissic sein in allen dingen. I11) eisen geczeug und sail E. mmm) und sie sollen besehen, das die unnuczen koste vor dem pergmeister nicht gethan werden an stellen, die ihn befohlen sein und zwischen ihren unterthanen (!) G. nnn) Rubr in D: kleinen widerdris mag der pergmeister vorrichten. o00) kleine unrecht, das do ist blutrunst E. Ppp) die sich . . unter ihren Arbeitern begeben Zus. End. qqq) uber E. rrr) so sullen sie suchen das erste gerichte G. sss) Rubr in D: Aufgelassen teil sal der perkmeister furpass leihen. ttt) verwandeln wil E. uun) Erg. nach D; 30 35
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86 JUS REG. MONT. LIB. I. C.IP. 7. VIII. § 22. Bene ergo convenit, magistrost) moncium, tot ac diversis laboribus oneratos, dignis premiis consolari; nam omne opus levius fieri solet, dum ejus premium cogitatur, cum vere spes premii solacium sit laboris. Volumus singulis magistris moncium septimana qualibet septem denarios grossos, prout veteribus dudum jam placuit, computari; insuper inu) solempnibus festivitatibusu) more consueto juxta lucrum argentifodinarum. quibus presunt, competenti,)) ut predictum est, subsidio non in metallo, sed in denariis consolentur. Hoc ideo, quia magistri moncium cum ceteris officialibus in his festivitatibus consueverunt cum magna avaricia totum enucleare metallum, veris colonis tantum furfuraw) relinquendo. Itaque gaudium istorum in merorem convertebatur colonorum, quod de jure starex) non debuit. Sed nostre serenitatis provisio semper invigilans commodis subjectorum 15 decrevit, urburarios una cum scriptoribus urbure has donaciones equali equitatis temperamento utrobique ordinare, ut nulla de his questio vel disceptacio amplius habeatur. Pluries eciam auribus nostris innotuity) per lapides manuales dictarum festivi- tatum urbure nostre non modicum decrevisse, quibus urburarii 20 una cum scriptoribus urbure contra fidem nobis debitam dicebantur, quamvis forte sic non esset, in nostrum dispendium amisisse. 5 10 IX. § 23. Sed cum nobis innata pietas in odore bone fame magis quam infamia delectetur, suos subditos querens presenti constitucione in hac parte immaculatos a tali false suggestionis 25 infamia conservare,z) hoc edicto eciam statuit inviolabiliter obser- vandum, quod nullus magistrorum moncium plura officia vel t) magistris E. u) solempnitatibus et festivitatibus E. v) contenti Jir; contempti Sch. w) furfures E. x) lieri E. y) intonuit E. z) Der Ein- gang dürfte zum Vorausgehenden gehören und hinter conservare eine Aus- 20 lassung stattgefunden haben.
86 JUS REG. MONT. LIB. I. C.IP. 7. VIII. § 22. Bene ergo convenit, magistrost) moncium, tot ac diversis laboribus oneratos, dignis premiis consolari; nam omne opus levius fieri solet, dum ejus premium cogitatur, cum vere spes premii solacium sit laboris. Volumus singulis magistris moncium septimana qualibet septem denarios grossos, prout veteribus dudum jam placuit, computari; insuper inu) solempnibus festivitatibusu) more consueto juxta lucrum argentifodinarum. quibus presunt, competenti,)) ut predictum est, subsidio non in metallo, sed in denariis consolentur. Hoc ideo, quia magistri moncium cum ceteris officialibus in his festivitatibus consueverunt cum magna avaricia totum enucleare metallum, veris colonis tantum furfuraw) relinquendo. Itaque gaudium istorum in merorem convertebatur colonorum, quod de jure starex) non debuit. Sed nostre serenitatis provisio semper invigilans commodis subjectorum 15 decrevit, urburarios una cum scriptoribus urbure has donaciones equali equitatis temperamento utrobique ordinare, ut nulla de his questio vel disceptacio amplius habeatur. Pluries eciam auribus nostris innotuity) per lapides manuales dictarum festivi- tatum urbure nostre non modicum decrevisse, quibus urburarii 20 una cum scriptoribus urbure contra fidem nobis debitam dicebantur, quamvis forte sic non esset, in nostrum dispendium amisisse. 5 10 IX. § 23. Sed cum nobis innata pietas in odore bone fame magis quam infamia delectetur, suos subditos querens presenti constitucione in hac parte immaculatos a tali false suggestionis 25 infamia conservare,z) hoc edicto eciam statuit inviolabiliter obser- vandum, quod nullus magistrorum moncium plura officia vel t) magistris E. u) solempnitatibus et festivitatibus E. v) contenti Jir; contempti Sch. w) furfures E. x) lieri E. y) intonuit E. z) Der Ein- gang dürfte zum Vorausgehenden gehören und hinter conservare eine Aus- 20 lassung stattgefunden haben.
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JUS REG. MONT. LIB. I, C.AP. 7. 87 der, den man einweisen solde, sol" der teil darben undvvv) mag auch nicht bewern, das er ichtesicht rechtes habe,vvv) man hab si denne aufgeben und sei darein geweiset. VIII. § 22. Darumb ist bequemlich, das man die perg- meister, di mit so vil arbeit beswert sein, mit wirdigem lone troste, wann alles werk wirt dester leichter volbracht, wen man an sein lon gedenket; wann di hoffenunge des lones di ist ein freudewww) der arbeit. Dorumb so wollen wir, das man idem bergmeister alle wochen siben grossen rechen sol, als das langest beheglich gewest ist den eldern. Darnochxxx) in den wirdigen 10 hochezeiten, als gewonlich ist, noch dem gewinne der silber- gruben den si vor sein.Vyy) so sol man si, als vor geredet ist, mit einer bequemlichen steur und hulfe, nicht mit ercze, sunder mit phennigen trosten. Das sol gescheen darumb, wann di pergmeister mit andern amptleuten haben ein gewonheit gehabt, das si in 15 denselben hochezeiten mit grosser geitikeit alles erez durch- mustertenzaz) und kirnten und liesen den rechten gewerken nu€ die kleien,aaaa) und also wart ir freude gekart in der gewerken traurikeit. Und das solde von recht nicht sein. Aber unser durchleuchtikeit, die allewege wacht ezu gemache der under- 20 tenigen, di hat gesaczt, das di urborer mit den urborschreibern di selben gabe mit gleicher weise peiderseit schicken sullen.bbbb) das man do von furpass keine clage ader ezweiunge habe. Unsern oren ist auch oft furkomen, das in denselben hochczeiten unser urbor nicht wenig abgangen sei von der hantstein wegen, darczu, 25 als man si czech — und mag leichte nicht so sein — haben di urburer mit sampt den urborschreibern wider di trewe, di si uns schuldig sein, czu schaden vorhenget.ccce) 5 IX. § 23. Und wann unser angeborne mildikeit mer gelustet eines guten wortes dann der nochrede, so meinet si ire under- 30 tenigen mit disem gesecze in disem teile von sotaner poser noch- rede unvormeiliget ezu halden, und hat gesatezt mit disem gepote auff reithen E. vyv) also mochte er auch kein recht an die inweisunge besiczen oder beweisen E. www) fride D. xxx) Rubr in D: Von des perkmeisters lone. yyy) nachdem dieselbige reich gewesen und viel Ueber- lauff getragen End. zzz) durch um sterten D. aaaa) kleinen D.; hulsen E. blbb) fur solche gaben ordentlichen gedenken sollen G. cccc) E: unser arberer und urborschreiber wider die trewe . . . sprechen — allein es leicht 35
JUS REG. MONT. LIB. I, C.AP. 7. 87 der, den man einweisen solde, sol" der teil darben undvvv) mag auch nicht bewern, das er ichtesicht rechtes habe,vvv) man hab si denne aufgeben und sei darein geweiset. VIII. § 22. Darumb ist bequemlich, das man die perg- meister, di mit so vil arbeit beswert sein, mit wirdigem lone troste, wann alles werk wirt dester leichter volbracht, wen man an sein lon gedenket; wann di hoffenunge des lones di ist ein freudewww) der arbeit. Dorumb so wollen wir, das man idem bergmeister alle wochen siben grossen rechen sol, als das langest beheglich gewest ist den eldern. Darnochxxx) in den wirdigen 10 hochezeiten, als gewonlich ist, noch dem gewinne der silber- gruben den si vor sein.Vyy) so sol man si, als vor geredet ist, mit einer bequemlichen steur und hulfe, nicht mit ercze, sunder mit phennigen trosten. Das sol gescheen darumb, wann di pergmeister mit andern amptleuten haben ein gewonheit gehabt, das si in 15 denselben hochezeiten mit grosser geitikeit alles erez durch- mustertenzaz) und kirnten und liesen den rechten gewerken nu€ die kleien,aaaa) und also wart ir freude gekart in der gewerken traurikeit. Und das solde von recht nicht sein. Aber unser durchleuchtikeit, die allewege wacht ezu gemache der under- 20 tenigen, di hat gesaczt, das di urborer mit den urborschreibern di selben gabe mit gleicher weise peiderseit schicken sullen.bbbb) das man do von furpass keine clage ader ezweiunge habe. Unsern oren ist auch oft furkomen, das in denselben hochczeiten unser urbor nicht wenig abgangen sei von der hantstein wegen, darczu, 25 als man si czech — und mag leichte nicht so sein — haben di urburer mit sampt den urborschreibern wider di trewe, di si uns schuldig sein, czu schaden vorhenget.ccce) 5 IX. § 23. Und wann unser angeborne mildikeit mer gelustet eines guten wortes dann der nochrede, so meinet si ire under- 30 tenigen mit disem gesecze in disem teile von sotaner poser noch- rede unvormeiliget ezu halden, und hat gesatezt mit disem gepote auff reithen E. vyv) also mochte er auch kein recht an die inweisunge besiczen oder beweisen E. www) fride D. xxx) Rubr in D: Von des perkmeisters lone. yyy) nachdem dieselbige reich gewesen und viel Ueber- lauff getragen End. zzz) durch um sterten D. aaaa) kleinen D.; hulsen E. blbb) fur solche gaben ordentlichen gedenken sollen G. cccc) E: unser arberer und urborschreiber wider die trewe . . . sprechen — allein es leicht 35
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88 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 8. plures quam unum habeant magistratum, ne, dum ad utrumque festinet, neutrum bene peragat;aa) absurdum est namque juxta legittimas sancciones, si promiscuis actibus rerum turbentur officia. Et quoad hune articulum presentem constitucionembb) ad 5 omnes moncium officiales volumus cum omnibus suis condicionibus prorogari. Сap. 8. De scriptoribus urbure. I. Juxta ordinem jam premissum de scriptorum officio 10 summe necessario nostram urburam scribencium videamus, quorum assercioni propter juramentum per ipsos nobis prestituma) fides exactissima adhibetur. § 1. Unde bene congruit racioni, ut non solum boni, sed meliores nobis ad hoc officium ordinentur. Et ipsis juramentum 15 in presencia camerarii nostri, viri clarissimi, nostro nomine sta- tuatur, quodb) legaliter suum exerceant officium et procurent. quod tam nos quam nostri montani in omnibus sibi commissis conserventur indempnes. Nec cuiquam ex corum officio pre- judicii aliquid generetur, sed justorum roborati constancia nulliusque errore concussi aut favore aut blandimento seducti a veritatis devient racione, salubriter animadvertendo, melius esse pro veri- tate pati supplicium quaimn capere pro adulacione premium, sed solum ad nostram respectum habeant majestatem. § 2. Ideoque summis vigiliis studeant insudare memorie preteritorum, sciencie 25 presencium et providencie futurorum, ut in his omnibus circum- specti, quocienscumque ad ipsos tamquam ad regale registrum questio deferatur, de omni metallo suis temporibus sublato in montibus et expensis moncium sciant nos et alios, quorum inter- est, indubitabiliter expedire, ut et ipsi, quorum assiduis laboribus 30 tam utiliter quam decenter nostra respublica procuratur, per nostram munificenciam tamquam virtutum premia merentes dignis beneficiis consolentur, ita quod de regia provisione merito glorien- tur. § 3 Volumus insuper firmiter statuendo, quocienscumque 20 35 aa) peraget V; peragent E. bb) constitucioni Pei. Sch. Cap. 8. a) traditum E. b) ut E.
88 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 8. plures quam unum habeant magistratum, ne, dum ad utrumque festinet, neutrum bene peragat;aa) absurdum est namque juxta legittimas sancciones, si promiscuis actibus rerum turbentur officia. Et quoad hune articulum presentem constitucionembb) ad 5 omnes moncium officiales volumus cum omnibus suis condicionibus prorogari. Сap. 8. De scriptoribus urbure. I. Juxta ordinem jam premissum de scriptorum officio 10 summe necessario nostram urburam scribencium videamus, quorum assercioni propter juramentum per ipsos nobis prestituma) fides exactissima adhibetur. § 1. Unde bene congruit racioni, ut non solum boni, sed meliores nobis ad hoc officium ordinentur. Et ipsis juramentum 15 in presencia camerarii nostri, viri clarissimi, nostro nomine sta- tuatur, quodb) legaliter suum exerceant officium et procurent. quod tam nos quam nostri montani in omnibus sibi commissis conserventur indempnes. Nec cuiquam ex corum officio pre- judicii aliquid generetur, sed justorum roborati constancia nulliusque errore concussi aut favore aut blandimento seducti a veritatis devient racione, salubriter animadvertendo, melius esse pro veri- tate pati supplicium quaimn capere pro adulacione premium, sed solum ad nostram respectum habeant majestatem. § 2. Ideoque summis vigiliis studeant insudare memorie preteritorum, sciencie 25 presencium et providencie futurorum, ut in his omnibus circum- specti, quocienscumque ad ipsos tamquam ad regale registrum questio deferatur, de omni metallo suis temporibus sublato in montibus et expensis moncium sciant nos et alios, quorum inter- est, indubitabiliter expedire, ut et ipsi, quorum assiduis laboribus 30 tam utiliter quam decenter nostra respublica procuratur, per nostram munificenciam tamquam virtutum premia merentes dignis beneficiis consolentur, ita quod de regia provisione merito glorien- tur. § 3 Volumus insuper firmiter statuendo, quocienscumque 20 35 aa) peraget V; peragent E. bb) constitucioni Pei. Sch. Cap. 8. a) traditum E. b) ut E.
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IUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 8. 89 unczubrochlich ezu halden, das kein perkmeister meer ampte ader mer meisterschefte den einis haben sol; wann wo er czu in peidendddd) eilet, do volendet er keines wol. Es ist unpillich. noch den redlichen satczungen, ab mit vormischten werken di ampt betrubet werden. Und als verre es disen artickel anruret, so wollen wir, das dise satezunge mit allen iren underscheiden alle amptleute des gepirges anrure. Сар. 8. Von der schreiber ampte.3) I. Noch der vorgeschriben ordenunge sullen wir nu sehen von der schreiber ampte, des ezumale notdurft ist, di unser urbor beschreiben; wannb) irer rede umb den eit, den si uns getan haben, sol man in gar wol gelauben. § 1. Wann das fuget wol der vornunft, das nicht alleine 15 gute sunder di pessern ezu dem ampte geschiket werden. Und den sol man den eit geben in kegenwortikeit unseres camerersc) in unserm namen, das si ir ampt redlich halden und schiken, das1) wir und* unser perkleute in allen den sachen, di in emphollen ist, unschadhaft behalden werden. Es sol auch nimande 20 von irem ampte kein schade gescheen, sunder si sullen mit der gerechten stetikeit kreftig sein und vor niemande erschrecken, noch mit gunst noch mit libkosen sich lassen betrigen, das si sich icht irren von der warheit vornunft, und sullen das selicleich bedenken, das es pesser ist, umbe) di warheit ezu leiden, denn 25 lon ezu nemen umb smeichen underf) ezu slicken,f)e) sunder si sullen allein ezuvorsicht haben ezu unser kunigleichen maiestat. 10 nicht also was — das es uns nicht czu schaden were oder queme. End: . . . und das ihr Urburer sambt euern zugeordenten schreibern gleichwohl solches zu unserm Schaden wider euer Eyd und Pflicht verschweigen und verhalten 30 sollet. dddd) fehlt D. Cap. 8. a) und ordenunge Zus. D; Von den urberschreibern E; Von den Urbuer und Zehntschreibern. b) Und nachdem wir denselbigen Urbuer- schreibern um des Eyds willen, so sie uns zu ihren Aemptern schwehren, grossen Glauben geben und Trauen auff sie setzen, so ist es auch billich, dass 35 man ... fromme ehrliche und redliche Leute erwehle u. s. w. End. c) Cammer- Graffens End. d) dass sie in ihrem Befehl weder uns noch den Gewercken wissendlich Schade geschehen und zufuegen wollen lassen End. e) gelden umb die warheit wenn von (!) emphangen umb die ungerechtikeit E. f) under
IUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 8. 89 unczubrochlich ezu halden, das kein perkmeister meer ampte ader mer meisterschefte den einis haben sol; wann wo er czu in peidendddd) eilet, do volendet er keines wol. Es ist unpillich. noch den redlichen satczungen, ab mit vormischten werken di ampt betrubet werden. Und als verre es disen artickel anruret, so wollen wir, das dise satezunge mit allen iren underscheiden alle amptleute des gepirges anrure. Сар. 8. Von der schreiber ampte.3) I. Noch der vorgeschriben ordenunge sullen wir nu sehen von der schreiber ampte, des ezumale notdurft ist, di unser urbor beschreiben; wannb) irer rede umb den eit, den si uns getan haben, sol man in gar wol gelauben. § 1. Wann das fuget wol der vornunft, das nicht alleine 15 gute sunder di pessern ezu dem ampte geschiket werden. Und den sol man den eit geben in kegenwortikeit unseres camerersc) in unserm namen, das si ir ampt redlich halden und schiken, das1) wir und* unser perkleute in allen den sachen, di in emphollen ist, unschadhaft behalden werden. Es sol auch nimande 20 von irem ampte kein schade gescheen, sunder si sullen mit der gerechten stetikeit kreftig sein und vor niemande erschrecken, noch mit gunst noch mit libkosen sich lassen betrigen, das si sich icht irren von der warheit vornunft, und sullen das selicleich bedenken, das es pesser ist, umbe) di warheit ezu leiden, denn 25 lon ezu nemen umb smeichen underf) ezu slicken,f)e) sunder si sullen allein ezuvorsicht haben ezu unser kunigleichen maiestat. 10 nicht also was — das es uns nicht czu schaden were oder queme. End: . . . und das ihr Urburer sambt euern zugeordenten schreibern gleichwohl solches zu unserm Schaden wider euer Eyd und Pflicht verschweigen und verhalten 30 sollet. dddd) fehlt D. Cap. 8. a) und ordenunge Zus. D; Von den urberschreibern E; Von den Urbuer und Zehntschreibern. b) Und nachdem wir denselbigen Urbuer- schreibern um des Eyds willen, so sie uns zu ihren Aemptern schwehren, grossen Glauben geben und Trauen auff sie setzen, so ist es auch billich, dass 35 man ... fromme ehrliche und redliche Leute erwehle u. s. w. End. c) Cammer- Graffens End. d) dass sie in ihrem Befehl weder uns noch den Gewercken wissendlich Schade geschehen und zufuegen wollen lassen End. e) gelden umb die warheit wenn von (!) emphangen umb die ungerechtikeit E. f) under
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90 IUS REG. MONT. LIB. I, C.1P. 8. in montibus specialis vel nobis in subsidium indicitur contribucio generalis, juratos nostros scriptores habentes experienciam plenam omnium moncium et lucrorum per argentifodium universum cum juratis moncium ipsis contribucionibus interesse. fideliter pre- cavendo, non ut secundum odium vel favorem, sed ut unusquisque juxta suam contribuat facultatem; nam ab universis equale pondus facilius toleratur. Unde cauti sint in hac parte scriptores, quatenus unus ex ipsis a principio istis intersit contribucionibus usque in finem ; per ipsos enim de omnibus his, ut equaliter ordinentur. io perfectec) scire volumus veritatem. Ideoque hoc statuitur. quia certe caret suspicione negocium plurimorum consiliis confirmatum. § 4. Verum quia omnibus placere non possunt, cum ex officio suo teneantur, multos non solum arguere, sed eciam increpare: quare ipsos in nostram proteccionem digne recipimus specialem, 15 firmiter precipientes regie gracie sub obtentu, ne aliquis ipsos, cujuscumque preeminencie fuerit aut dignitatis, in rebus vel per- sonis presumat aliqualiter perturbare. 5 II. § 5. Sunt et alii simplices scriptores, solum moncium scribentes expensas in diversis locis hinc inde sibi commissis, quorum 20 institucionem, preter in hereditariis montanis, ad nostros volumus urburarios pertinere, predictorum tamen juratorum scriptorum consilio requisito, quibus illi tenentur subesse propter racionem expensarum moncium septimanis singulis faciendam. c) perfectam E, V.
90 IUS REG. MONT. LIB. I, C.1P. 8. in montibus specialis vel nobis in subsidium indicitur contribucio generalis, juratos nostros scriptores habentes experienciam plenam omnium moncium et lucrorum per argentifodium universum cum juratis moncium ipsis contribucionibus interesse. fideliter pre- cavendo, non ut secundum odium vel favorem, sed ut unusquisque juxta suam contribuat facultatem; nam ab universis equale pondus facilius toleratur. Unde cauti sint in hac parte scriptores, quatenus unus ex ipsis a principio istis intersit contribucionibus usque in finem ; per ipsos enim de omnibus his, ut equaliter ordinentur. io perfectec) scire volumus veritatem. Ideoque hoc statuitur. quia certe caret suspicione negocium plurimorum consiliis confirmatum. § 4. Verum quia omnibus placere non possunt, cum ex officio suo teneantur, multos non solum arguere, sed eciam increpare: quare ipsos in nostram proteccionem digne recipimus specialem, 15 firmiter precipientes regie gracie sub obtentu, ne aliquis ipsos, cujuscumque preeminencie fuerit aut dignitatis, in rebus vel per- sonis presumat aliqualiter perturbare. 5 II. § 5. Sunt et alii simplices scriptores, solum moncium scribentes expensas in diversis locis hinc inde sibi commissis, quorum 20 institucionem, preter in hereditariis montanis, ad nostros volumus urburarios pertinere, predictorum tamen juratorum scriptorum consilio requisito, quibus illi tenentur subesse propter racionem expensarum moncium septimanis singulis faciendam. c) perfectam E, V.
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JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 8. 91 § 2. Und darumb so sullen si sich munterlich fleissen, das si der vorgangen ding gedenken und wissen, was kegenwortik ist, und aufg) czukunftigeg) ding fursichtig sein, also das si in allen dingen weise sein, als oft ezu in sam zu einem kunigleichen register red und frage kumpt, das si von allem ercze. das pei iren ezeiten lauf gehoben ist worden[h) in dem gepirge, und von kosten des gepirges uns und andere, di das angehort, kunnen ane ezweifel ausgerichten, das si und auch di mit irer steten arbeit unsern gemein nutez ezirlich besorgen, von unserer mildikeit gutlich getrost werden, also das si sich von kunigleichen gnaden pilleich 10 rumen mugen. § 3. Auch wollen wir und setezen vesticleich. als oft man auf dem berge ein sunderliche1) oder gemeine steure ader gabe ansleht,i) das danne unser gesworn schreiber di volle kentnusse haben alles gepirges und gewinnes durch alle gruben, das si mit den gesworn des gepirges pei denselben steuren und 15 gaben getreulich sein sullen und bewaren, nicht das imant durch neit ader gunst, sunder das iderman gebe nach seiner macht:k) wann von vil leuten wirt ein gleich purde dester leichter ge- tragen. Si sullen auch in disem teile klug sein, das1) einer aus in von angenge pis auf das ende pei sotaner steure und gabe sei, wann von in umb alle ding wollen wir* wissen ein gancze warheit. Darumbm) setezt man das, das keine vordechtnusse hat, das ist ein geschefte, das mit der meisten gehengnusse bestetigt wirt.min) § 4. Si mugen auch allen leuten nicht gevallen; wann mit irem ampte sein si schuldig, nicht alleine vil leute czu 25. straffen, sunder auch an ezu schreien. Darumb nemen wir si in unsern sunderlichen schirm und gepiten ernstlich bei unsern kuniglichen hulden, das nimand si.") in welchen wesen ader wirden erp sei, in iren gutern ader personen geturre etwas betruben. II. § 5. Auch sein andere slechte" schreiber in vil steten 30 hin und her, di in bevolhen sein. Derselben aussetezunge sol czu slicken D; und czu llicken H. g) So D; auch czukunftigen H. h) Erg. nach E. i) gemeine losung seczet uns ezu hulfe E. k) dass ein jeder Gewercke nach Gelegenheit seiner Bergtheil, was gemaessig ist, gebe End. 1) ir Zus. H. D. m) man sprichet das ding, das von vil bewert wirt, das bedorff nicht missewenung E; damit diese Handlung, dieweil ihr viel darzu bestelt, desto weniger verdaechtig seyn mag End. n) ist D. o) sei H; die D. p) es D. q) einfeldig schreiber, die allein die koste der gruben be- schreiben in mancherlei steten E; einfeltige leut schreiber, die alleine die 5 20 35
JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 8. 91 § 2. Und darumb so sullen si sich munterlich fleissen, das si der vorgangen ding gedenken und wissen, was kegenwortik ist, und aufg) czukunftigeg) ding fursichtig sein, also das si in allen dingen weise sein, als oft ezu in sam zu einem kunigleichen register red und frage kumpt, das si von allem ercze. das pei iren ezeiten lauf gehoben ist worden[h) in dem gepirge, und von kosten des gepirges uns und andere, di das angehort, kunnen ane ezweifel ausgerichten, das si und auch di mit irer steten arbeit unsern gemein nutez ezirlich besorgen, von unserer mildikeit gutlich getrost werden, also das si sich von kunigleichen gnaden pilleich 10 rumen mugen. § 3. Auch wollen wir und setezen vesticleich. als oft man auf dem berge ein sunderliche1) oder gemeine steure ader gabe ansleht,i) das danne unser gesworn schreiber di volle kentnusse haben alles gepirges und gewinnes durch alle gruben, das si mit den gesworn des gepirges pei denselben steuren und 15 gaben getreulich sein sullen und bewaren, nicht das imant durch neit ader gunst, sunder das iderman gebe nach seiner macht:k) wann von vil leuten wirt ein gleich purde dester leichter ge- tragen. Si sullen auch in disem teile klug sein, das1) einer aus in von angenge pis auf das ende pei sotaner steure und gabe sei, wann von in umb alle ding wollen wir* wissen ein gancze warheit. Darumbm) setezt man das, das keine vordechtnusse hat, das ist ein geschefte, das mit der meisten gehengnusse bestetigt wirt.min) § 4. Si mugen auch allen leuten nicht gevallen; wann mit irem ampte sein si schuldig, nicht alleine vil leute czu 25. straffen, sunder auch an ezu schreien. Darumb nemen wir si in unsern sunderlichen schirm und gepiten ernstlich bei unsern kuniglichen hulden, das nimand si.") in welchen wesen ader wirden erp sei, in iren gutern ader personen geturre etwas betruben. II. § 5. Auch sein andere slechte" schreiber in vil steten 30 hin und her, di in bevolhen sein. Derselben aussetezunge sol czu slicken D; und czu llicken H. g) So D; auch czukunftigen H. h) Erg. nach E. i) gemeine losung seczet uns ezu hulfe E. k) dass ein jeder Gewercke nach Gelegenheit seiner Bergtheil, was gemaessig ist, gebe End. 1) ir Zus. H. D. m) man sprichet das ding, das von vil bewert wirt, das bedorff nicht missewenung E; damit diese Handlung, dieweil ihr viel darzu bestelt, desto weniger verdaechtig seyn mag End. n) ist D. o) sei H; die D. p) es D. q) einfeldig schreiber, die allein die koste der gruben be- schreiben in mancherlei steten E; einfeltige leut schreiber, die alleine die 5 20 35
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92 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 9. Сар. 9. 5 De officio scansorum. I. Cordi nobis est, omnem onerosam multitudinem juris be- neficio refrenare, que nichil confert commodi vel honoris, sed solum rebus necessariis insudare proferentibus fructum suis tem- poribus honorosum.a) § 1. Unde decrevimus, nullos de cetero nisi nostros generales in montibus esse scansores, illos, quorum abusus ante constitu- cionem hanc in diversis pauperum oppressionibus frequentabatur. 1o penitus abolentes. Generales vero volumus esse scansores, quos urburarii pro communi utilitate nomine nostro statuent, ad magis duos, nisi tunc assiduitas laborum et dilatacio argentifodinarum de necessitate unum vel duos ipsis adjungi requirant; super quo urburariorum conscienciam oneramus, quatenus hic et alibi inutili 15 multitudine resecata nostrorum moncium cultores relevent in sumptibus expensarum; peccatum est, fieri per plura, quod ex- pediri poterit per pauciora. § 2. Dicuntur autem scansores propter seandendi frequenciam, quia officium eorum est, diu noctuque perscandere montana universa, sub virtute prestiti 20 juramenti in argentifodinis corrigere ad communem utilitatem omnia corrigenda. Cap. 9. a) onerosum V, Pei, Sch.
92 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 9. Сар. 9. 5 De officio scansorum. I. Cordi nobis est, omnem onerosam multitudinem juris be- neficio refrenare, que nichil confert commodi vel honoris, sed solum rebus necessariis insudare proferentibus fructum suis tem- poribus honorosum.a) § 1. Unde decrevimus, nullos de cetero nisi nostros generales in montibus esse scansores, illos, quorum abusus ante constitu- cionem hanc in diversis pauperum oppressionibus frequentabatur. 1o penitus abolentes. Generales vero volumus esse scansores, quos urburarii pro communi utilitate nomine nostro statuent, ad magis duos, nisi tunc assiduitas laborum et dilatacio argentifodinarum de necessitate unum vel duos ipsis adjungi requirant; super quo urburariorum conscienciam oneramus, quatenus hic et alibi inutili 15 multitudine resecata nostrorum moncium cultores relevent in sumptibus expensarum; peccatum est, fieri per plura, quod ex- pediri poterit per pauciora. § 2. Dicuntur autem scansores propter seandendi frequenciam, quia officium eorum est, diu noctuque perscandere montana universa, sub virtute prestiti 20 juramenti in argentifodinis corrigere ad communem utilitatem omnia corrigenda. Cap. 9. a) onerosum V, Pei, Sch.
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JUS REG. MONT. LIB. I, C.P. 9. 93 angehorn unser urborer, ausgenumen in erbgepirge,r) doch das man darumb ratfragen sol di egenanten gesworn schreiber, wann si sein in schuldig* gehorsam ezu sein umb di rechunge der koste des gepirges, di man alle wochen tun sol.s) Сар. 9. Von der steiger ampte. I. Es ist uns in dem herezen, das wir aller leute beswernusse mit dem rechten understen, di nichtesnicht prengt gemaches ader eren; wir wollen alleine notdurftigen dingen anligen, di in irer ezeit prengen volle frucht. § 1. Dovon so meine wir furpas keine nur unser gemein steigere ezu sein in dem gepirge, und wollena) der nicht haben, di vor diser saczunge arme leute mit irer gewonheitb) gedruckt und vorleitet haben.a) Wir wollen, das gemeine steigerc) sein, di di urborer ezu gemeinem nucze in unserm namen seczen 15 sullen ezum meisten ezwen; es sei denne, das vil arbeit enstec und das sich das perkwerk breite,d) so mugen si" von not einen ader ezwen ezu in setczen.e) Daruberf) beswere wir der urborer gewissen, das si hie und anderswo unnucze menge hingeleiteng) und unsers gepirges pauleute uberheben an czerungen und 20 kosten:h) wann es ist sunde, was mit mer dingen wirt, das wol mit minnern dingen werden mag. § 2. Si heissen darumb steiger, umb das si steticlich steigen, wann das ir geschefte, das si tag und — — — kosten der gruben beschreiben G; gemeine Schreiber, welche auft Gruben und Zechen ... die Bergkosten und Aussgaben beschreiben End. r) die 25 do czu erbgruben schreiben E; die darczu erbgrubschreibern G; ausserhalb unserer Erbgruben End. s) doch wenn dieselben schreiber unser urberer ratfragen werden, so sullen sie in gehorsam sein in der raitung der koste czu tun alle wochen E; doch wenn dieselben schreiber von den urbar schreibern gerat befraget werden, so sollen sie ihn gehorsam sein in der raitunge der koste zu thun G; Es sollen aber beruhrte gemeine Gruben Schreiber oder Schicht-Meister unsern geschwornen Urbuer Schreibern um des woechentlichen Anschnits oder Rechnung willen, die sie ihnen alle Wochen von der Berg-Kost thun sollen, unterthaenig und gehorsam seyn. End. Cap. 9. aj seczen alle steiger abe, der man bisher missebraucht hat 35 ezu beswerung armer leute E; End.: ...durch die Menge und den Missbrauch der Steiger biss anhero beschwehrt gewesen. b) ungewonheit D. c) gemeine Obersteiger End. d) breite D; bereite H. e) heischen D. f) Darumbe D. g! hingeleit H, D. h) die sullen abelegen hie und anderswo, was unnucze 10 30
JUS REG. MONT. LIB. I, C.P. 9. 93 angehorn unser urborer, ausgenumen in erbgepirge,r) doch das man darumb ratfragen sol di egenanten gesworn schreiber, wann si sein in schuldig* gehorsam ezu sein umb di rechunge der koste des gepirges, di man alle wochen tun sol.s) Сар. 9. Von der steiger ampte. I. Es ist uns in dem herezen, das wir aller leute beswernusse mit dem rechten understen, di nichtesnicht prengt gemaches ader eren; wir wollen alleine notdurftigen dingen anligen, di in irer ezeit prengen volle frucht. § 1. Dovon so meine wir furpas keine nur unser gemein steigere ezu sein in dem gepirge, und wollena) der nicht haben, di vor diser saczunge arme leute mit irer gewonheitb) gedruckt und vorleitet haben.a) Wir wollen, das gemeine steigerc) sein, di di urborer ezu gemeinem nucze in unserm namen seczen 15 sullen ezum meisten ezwen; es sei denne, das vil arbeit enstec und das sich das perkwerk breite,d) so mugen si" von not einen ader ezwen ezu in setczen.e) Daruberf) beswere wir der urborer gewissen, das si hie und anderswo unnucze menge hingeleiteng) und unsers gepirges pauleute uberheben an czerungen und 20 kosten:h) wann es ist sunde, was mit mer dingen wirt, das wol mit minnern dingen werden mag. § 2. Si heissen darumb steiger, umb das si steticlich steigen, wann das ir geschefte, das si tag und — — — kosten der gruben beschreiben G; gemeine Schreiber, welche auft Gruben und Zechen ... die Bergkosten und Aussgaben beschreiben End. r) die 25 do czu erbgruben schreiben E; die darczu erbgrubschreibern G; ausserhalb unserer Erbgruben End. s) doch wenn dieselben schreiber unser urberer ratfragen werden, so sullen sie in gehorsam sein in der raitung der koste czu tun alle wochen E; doch wenn dieselben schreiber von den urbar schreibern gerat befraget werden, so sollen sie ihn gehorsam sein in der raitunge der koste zu thun G; Es sollen aber beruhrte gemeine Gruben Schreiber oder Schicht-Meister unsern geschwornen Urbuer Schreibern um des woechentlichen Anschnits oder Rechnung willen, die sie ihnen alle Wochen von der Berg-Kost thun sollen, unterthaenig und gehorsam seyn. End. Cap. 9. aj seczen alle steiger abe, der man bisher missebraucht hat 35 ezu beswerung armer leute E; End.: ...durch die Menge und den Missbrauch der Steiger biss anhero beschwehrt gewesen. b) ungewonheit D. c) gemeine Obersteiger End. d) breite D; bereite H. e) heischen D. f) Darumbe D. g! hingeleit H, D. h) die sullen abelegen hie und anderswo, was unnucze 10 30
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94 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 9. 5 II. § 3. Et ubicumqueb) concessiones aut fines invenerint concedendos, magistrum montis ibidem vel custodes loco ipsius, si copiam ejus habere non poterint, admoneant manifeste, qua- tenus illa concedenda infra quartam horam diei noctisque proxime venientem concedant. Alioquin ipsi scansores de licencia urbu- rariorum dictos fines concessionesque laboratoribus conferant expedicius pro majori proprietate, qua poterint, ac termino bre- viore, ne nostrum argentifodium ulla parte vacuum remancat et incultum; nullas partes sibi, ubicumque concesserint, aliquatenus 10 reservando, ut sic ab ipsis omnis mala suspicio sublevetur. 20 III. § 4. Est eciam corum officii, ad mandatum urburariorum de confiniis questiones inter conterminarios exortas tribuendo unicuique, quod suum est, mensura debita definire, veritatem sine opinione summa prudencia ponderando, ne de falsa mensura, 15 sicut visum est alias. inposterum arguantur, sibi et alliis, quorum interest, dampnum cum infamia contrahentes. Nunquamc) vero confiniae) vel aquam per lapidemd) divinando estiment judicare. § 5. Item ut audacia in hac parte autoritate e) temere litigan- cium compescatur, volumus. urburarios ex utraque parte com- pellere litigantes, de sua pecunia, non cum metallo, scansorum laboribus equaliter respondere. § 6. In uno autem casu. quem infra de mensoribus ponemus, nulla scansoribus potestas competit cognoscendi, prout ibi plenius edicemus. b) ubique Jir. c) numq. bis conf. fellt Pei, Sch. d) integrum Zus. E. 25 V. e) Am Rande später nachgetragen; fehlt E.
94 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 9. 5 II. § 3. Et ubicumqueb) concessiones aut fines invenerint concedendos, magistrum montis ibidem vel custodes loco ipsius, si copiam ejus habere non poterint, admoneant manifeste, qua- tenus illa concedenda infra quartam horam diei noctisque proxime venientem concedant. Alioquin ipsi scansores de licencia urbu- rariorum dictos fines concessionesque laboratoribus conferant expedicius pro majori proprietate, qua poterint, ac termino bre- viore, ne nostrum argentifodium ulla parte vacuum remancat et incultum; nullas partes sibi, ubicumque concesserint, aliquatenus 10 reservando, ut sic ab ipsis omnis mala suspicio sublevetur. 20 III. § 4. Est eciam corum officii, ad mandatum urburariorum de confiniis questiones inter conterminarios exortas tribuendo unicuique, quod suum est, mensura debita definire, veritatem sine opinione summa prudencia ponderando, ne de falsa mensura, 15 sicut visum est alias. inposterum arguantur, sibi et alliis, quorum interest, dampnum cum infamia contrahentes. Nunquamc) vero confiniae) vel aquam per lapidemd) divinando estiment judicare. § 5. Item ut audacia in hac parte autoritate e) temere litigan- cium compescatur, volumus. urburarios ex utraque parte com- pellere litigantes, de sua pecunia, non cum metallo, scansorum laboribus equaliter respondere. § 6. In uno autem casu. quem infra de mensoribus ponemus, nulla scansoribus potestas competit cognoscendi, prout ibi plenius edicemus. b) ubique Jir. c) numq. bis conf. fellt Pei, Sch. d) integrum Zus. E. 25 V. e) Am Rande später nachgetragen; fehlt E.
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IUS REG. MONT. LIB. I. CAP. 9. 95) nacht alles perkwerk besteigen pei dem eide, den si gesworn haben. alle ding ezu straffen ezu gemeinem nucze der perkgruben. II. § 3. Und wo si finden lehenschefte ader orter, di man vorleihen mag, so sullen si offenlich manen den pergmeister da- selbst, ader ab man in nicht gehaben mag. di hutleute an seiner stat, das si das, das czu leihen ist, inwendig deri) vierden stunden vor- leihen, di do nehest tagest und nachtes kumet.1) Ader diselben steiger mugen die egenanten orter und lehenschefte mit laube der urborer vorleihen richtigenk) arbeitern umb die groste eigenschaft, als1) si mugen, und auf kurczer czil,") das nicht unser perkwerke 10 in keinem teile leer und ungepaut pleibe. Sim) sullen auch in selber keine teil, wo si vorleihen, behalden, das si alles poses wones uberhaben sein. 5 III. § 4. Es gehort auch ir geschefte an, dasn) si noch gepote der urburer czweiunge") von den greniczen, di sich hebt 15 ezwischen den marscheidern, mit rechter mas entscheiden und enden sullen, idemmanne ezu geben, was sein ist,°) das si nicht umb falsche messunge, als anderswo derfarn ist, hernoch gestrofet werden, das si" in selber und andern, di das anruret, nicht in schaden undp) in posen" leumunt brengen. Si sullen auch nimmer gedenken, di greniczen ader das wasser durch ganczen stein ezu czeigen mit czaubernusse." § 5. Und das di kunheit der, di do frevelich krigen, gestillet werde, so wollen wir, das di urburer di selben kriger peiderseit twingen sullen, das si mit irem gelde, nicht mit ereze den steigern umb ire arbeit gleich 25 genuk tun sullen. § 6. Aber in einer geschicht, di wir hernoch von den messern seczen wollen, in der sullen di steiger keine macht haben ezu erkennen, als wir doselbist volkumlicher aus- sprechen werden. 20 ist und sullen uberheben die bauleute unnuczer koste E. i) VIIII (!) tagen 30 vorleihen, die nach einander komen vel inwendig der vierden st. des tages und der negsten nacht E: der vierten st. desselbigen tages oder zukuenftiger nacht End. k) rechten D; geschickten guten Arbeitern, die deren begeren End. I) so sie korczte aull ein tag mogen E. m) Rubr. in D: Die steiger sullen in kein teil behalden, wo sie vorleihen. n) wenn vor die urberer 35 clage kumpt von kriege hauen Zus. E. o) auf die orter faren sullen und die besehen und idemmanne weisen, woezu er recht hat E. p) mit bosem D. q sollen sie auch die Wasser, so vou einer Zechen in die andere durchs Gesteine nachfallen, ohne vorgehende gruendliche Besichtigung und Er-
IUS REG. MONT. LIB. I. CAP. 9. 95) nacht alles perkwerk besteigen pei dem eide, den si gesworn haben. alle ding ezu straffen ezu gemeinem nucze der perkgruben. II. § 3. Und wo si finden lehenschefte ader orter, di man vorleihen mag, so sullen si offenlich manen den pergmeister da- selbst, ader ab man in nicht gehaben mag. di hutleute an seiner stat, das si das, das czu leihen ist, inwendig deri) vierden stunden vor- leihen, di do nehest tagest und nachtes kumet.1) Ader diselben steiger mugen die egenanten orter und lehenschefte mit laube der urborer vorleihen richtigenk) arbeitern umb die groste eigenschaft, als1) si mugen, und auf kurczer czil,") das nicht unser perkwerke 10 in keinem teile leer und ungepaut pleibe. Sim) sullen auch in selber keine teil, wo si vorleihen, behalden, das si alles poses wones uberhaben sein. 5 III. § 4. Es gehort auch ir geschefte an, dasn) si noch gepote der urburer czweiunge") von den greniczen, di sich hebt 15 ezwischen den marscheidern, mit rechter mas entscheiden und enden sullen, idemmanne ezu geben, was sein ist,°) das si nicht umb falsche messunge, als anderswo derfarn ist, hernoch gestrofet werden, das si" in selber und andern, di das anruret, nicht in schaden undp) in posen" leumunt brengen. Si sullen auch nimmer gedenken, di greniczen ader das wasser durch ganczen stein ezu czeigen mit czaubernusse." § 5. Und das di kunheit der, di do frevelich krigen, gestillet werde, so wollen wir, das di urburer di selben kriger peiderseit twingen sullen, das si mit irem gelde, nicht mit ereze den steigern umb ire arbeit gleich 25 genuk tun sullen. § 6. Aber in einer geschicht, di wir hernoch von den messern seczen wollen, in der sullen di steiger keine macht haben ezu erkennen, als wir doselbist volkumlicher aus- sprechen werden. 20 ist und sullen uberheben die bauleute unnuczer koste E. i) VIIII (!) tagen 30 vorleihen, die nach einander komen vel inwendig der vierden st. des tages und der negsten nacht E: der vierten st. desselbigen tages oder zukuenftiger nacht End. k) rechten D; geschickten guten Arbeitern, die deren begeren End. I) so sie korczte aull ein tag mogen E. m) Rubr. in D: Die steiger sullen in kein teil behalden, wo sie vorleihen. n) wenn vor die urberer 35 clage kumpt von kriege hauen Zus. E. o) auf die orter faren sullen und die besehen und idemmanne weisen, woezu er recht hat E. p) mit bosem D. q sollen sie auch die Wasser, so vou einer Zechen in die andere durchs Gesteine nachfallen, ohne vorgehende gruendliche Besichtigung und Er-
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96 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 10. IV. § 7. Sed cum officium scansorum graves et assiduos requirat labores, ad hoc eligantur persone habiles, experte, que possint per se ipsas et sciant ipsum officium, prout status mon- cium requirit, utiliter exercere; quibus urburarii ad omnem 5 fidelitatem utilitatemque sicut ceteris officialibus statuent jura- mentum. Сар. 10. De officio mensorum. § 1. Officium mensorum a sapientibus introductum est. de 10 confiniis questiones inter conterminarios mitigandas, que nisi per mensores poterant, mensura debita diffiniri. Sed omnes de terminis vel confiniis diffinire ad officium scansorum pertinent, ut jam dictum est, questiones; preterquam in hoc casu, si quis in pendenti vel jacenti alicujus montis mensurati meatum in- 15 venerit alienum, et dubitetur, an idem meatus sit extra mensuram in campo libero, an infra mensuram montis ejusdem, in quo casu litigantes ad invicem unanimiter tres eligant viros communes idoneos et discretos, et quartum urburarii superaddant eisdem, qui neutrobi ullas partes habeant, ad istam discordiam finiendam. 20 Si vero isti quatuor sic electi prestito juramento, quoda) faciant hinc inde fideliter mensurando unicuique litigancium justicie complementum, trahentes zonam ipsius superius in cespite ab alciore parte meatum et si sie per talem mensuram non possint elicere veritatem: tunc in profunditate argentifodinarum illarum facto transitu de meatu ad meatum. quicquid tune dicti quatuor mensores per mensuram directam vel angularem elicita veritate inter litigantes sentenciando aut ipsos amicabiliter concordando duxerint statuendum, ab ipsis partibus sine qualibetb) contra- diccione inviolabiliter observetur. § 2. Metallum autem, si quod medio tempore fuerit sublatum, apud communem hominem sequestretur, ut lite finita victrici parti detur, prout juris racio exigit et requirit. 25 30 Cap. 10. a) quid Pei, Sch. Jir. b) aliqua E. Cap. 10. Siehe U—B §§ 24—26; D. 1. R. § 15 (1).
96 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 10. IV. § 7. Sed cum officium scansorum graves et assiduos requirat labores, ad hoc eligantur persone habiles, experte, que possint per se ipsas et sciant ipsum officium, prout status mon- cium requirit, utiliter exercere; quibus urburarii ad omnem 5 fidelitatem utilitatemque sicut ceteris officialibus statuent jura- mentum. Сар. 10. De officio mensorum. § 1. Officium mensorum a sapientibus introductum est. de 10 confiniis questiones inter conterminarios mitigandas, que nisi per mensores poterant, mensura debita diffiniri. Sed omnes de terminis vel confiniis diffinire ad officium scansorum pertinent, ut jam dictum est, questiones; preterquam in hoc casu, si quis in pendenti vel jacenti alicujus montis mensurati meatum in- 15 venerit alienum, et dubitetur, an idem meatus sit extra mensuram in campo libero, an infra mensuram montis ejusdem, in quo casu litigantes ad invicem unanimiter tres eligant viros communes idoneos et discretos, et quartum urburarii superaddant eisdem, qui neutrobi ullas partes habeant, ad istam discordiam finiendam. 20 Si vero isti quatuor sic electi prestito juramento, quoda) faciant hinc inde fideliter mensurando unicuique litigancium justicie complementum, trahentes zonam ipsius superius in cespite ab alciore parte meatum et si sie per talem mensuram non possint elicere veritatem: tunc in profunditate argentifodinarum illarum facto transitu de meatu ad meatum. quicquid tune dicti quatuor mensores per mensuram directam vel angularem elicita veritate inter litigantes sentenciando aut ipsos amicabiliter concordando duxerint statuendum, ab ipsis partibus sine qualibetb) contra- diccione inviolabiliter observetur. § 2. Metallum autem, si quod medio tempore fuerit sublatum, apud communem hominem sequestretur, ut lite finita victrici parti detur, prout juris racio exigit et requirit. 25 30 Cap. 10. a) quid Pei, Sch. Jir. b) aliqua E. Cap. 10. Siehe U—B §§ 24—26; D. 1. R. § 15 (1).
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JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 10. 97 IV. § 7. Und umb das der steiger geschefte steticleich swere arbeit hat, so sol man darczu kisen geschickte leute, dir) do mugen von in selber und wissen das selbe ampte czu vor- wesen, als di glegenheit des gepirges das heischet. Und den- selben sullen di urburer den eit geben als den andern ampt- leuten, das si mit allen trewen des gepirges nucz schaffen und tun sullen. Сар. 10. Von der messera) ampte. § 1. Der messer geschefte ist von weisen leuten erdacht, 10 das si sullen di ezweinngeb) czwischen den marscheidenb) stillen, wann das kan nicht ausgericht werden ane di messerer, di das mit rechter mase wol entscheiden mugen. Aber alle ezweiunge und stosse von den gemerken°) und greniczen ausczurichten, das gehort, als vor geredet ist, der steiger geschefte an, ausgenomen alsotan geschicht: Wer do in dem hangendem oder in dem ligenden eins gemessen perges ein fremden gank findet, ab derselbe gank sei answendig der messunge desselben pirgesd) in freiem velde ader inwendig der messunge desselben pirges: in der geschicht sullen di kriger eintrechticleich drei gemein man 2) kisen, di frum unde) erbere) und bescheiden sein, den selben sullen di urburer einen vierden man czugeben, dif) nindert teil do haben,f) di sullen dise ezweiunge enden. Di vier also erkorn di sullen sweren, das si hin und her peiderseit getreulich messen, idemmanne. di do krigen, ein volles recht ezu tun. So sullen 25 si ezihen ezu obrist ein snur an dem rasen von dem hohisten teil der genge;g) und ab si also mit sotaner mase di warheit nicht erkisen mugen, sob) sollen si denni) in dem tiefen derselben kundigung nicht leichtlich urtheilen. r) die da ihres Verstandes Staercke und Vermoglichkeit des Leibes disem Ampt in eigener Person ... vor- 30 stehen können End. Cap. 10. a) und marscheider Zus. D; Von den marscheidern E; Von denen, so die Berge und Gaenge vormessen End. b) clagen der krieghewer E. c) gewerken D. d) gepergis D. e) fehlt D. f) di do uberal kein teil haben, das den Krieg oder Kriegorter anruren moge E; die bey keinem Theil mit Gewercken seyn End. g) berge D; von dem oberteil des zuges E; und sollen denn oben an dem rasen von dem ober tail des czuges die schnur zichen G; auftn hoechsten oder Auffgehens der Gaenge End. h) Rubr in D: Vier marscheider sullen den Krieg entscheiden. i) inwendig der gruben Zycha, Böhm. Bergrecht II. 15 35
JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 10. 97 IV. § 7. Und umb das der steiger geschefte steticleich swere arbeit hat, so sol man darczu kisen geschickte leute, dir) do mugen von in selber und wissen das selbe ampte czu vor- wesen, als di glegenheit des gepirges das heischet. Und den- selben sullen di urburer den eit geben als den andern ampt- leuten, das si mit allen trewen des gepirges nucz schaffen und tun sullen. Сар. 10. Von der messera) ampte. § 1. Der messer geschefte ist von weisen leuten erdacht, 10 das si sullen di ezweinngeb) czwischen den marscheidenb) stillen, wann das kan nicht ausgericht werden ane di messerer, di das mit rechter mase wol entscheiden mugen. Aber alle ezweiunge und stosse von den gemerken°) und greniczen ausczurichten, das gehort, als vor geredet ist, der steiger geschefte an, ausgenomen alsotan geschicht: Wer do in dem hangendem oder in dem ligenden eins gemessen perges ein fremden gank findet, ab derselbe gank sei answendig der messunge desselben pirgesd) in freiem velde ader inwendig der messunge desselben pirges: in der geschicht sullen di kriger eintrechticleich drei gemein man 2) kisen, di frum unde) erbere) und bescheiden sein, den selben sullen di urburer einen vierden man czugeben, dif) nindert teil do haben,f) di sullen dise ezweiunge enden. Di vier also erkorn di sullen sweren, das si hin und her peiderseit getreulich messen, idemmanne. di do krigen, ein volles recht ezu tun. So sullen 25 si ezihen ezu obrist ein snur an dem rasen von dem hohisten teil der genge;g) und ab si also mit sotaner mase di warheit nicht erkisen mugen, sob) sollen si denni) in dem tiefen derselben kundigung nicht leichtlich urtheilen. r) die da ihres Verstandes Staercke und Vermoglichkeit des Leibes disem Ampt in eigener Person ... vor- 30 stehen können End. Cap. 10. a) und marscheider Zus. D; Von den marscheidern E; Von denen, so die Berge und Gaenge vormessen End. b) clagen der krieghewer E. c) gewerken D. d) gepergis D. e) fehlt D. f) di do uberal kein teil haben, das den Krieg oder Kriegorter anruren moge E; die bey keinem Theil mit Gewercken seyn End. g) berge D; von dem oberteil des zuges E; und sollen denn oben an dem rasen von dem ober tail des czuges die schnur zichen G; auftn hoechsten oder Auffgehens der Gaenge End. h) Rubr in D: Vier marscheider sullen den Krieg entscheiden. i) inwendig der gruben Zycha, Böhm. Bergrecht II. 15 35
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98 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. II. 5 10 15 21 Сар. 11. De carpentariis. § 1. Carpentariorum usum approbamus in montibus esse quam plurimum opportunum. Quorum officium est, de periculo. quod ex casu lapidum, cistarum, aut compressione moncium vel modo posset alio quolibet imminere, cum omni ingenio sagaciter providere, robustis firmando sustentaculis, quidquid in argentifo- dinis ruinosum appareata) et caducum, ita ut periculum imminens tam personis quam montibus ipsorumb) diligencia evitetur, et omnia pro utilitate colonorum, quorum in hac parte sint oculus, ordinent et disponent. § 2. Sed inter cetera tamquam indaga- torese) seduli precaventes, ne meatus jam inventi vel metallum. ut mali homines facere consueverunt, cujusquam dolo vel astucia occultetur. § 3. Debent eciam carpentarii per urburarios ad hoc vocati interesse cum scansoribus ad questiones confiniorum equo judicio decidendas; nam ipsorum experiencia plurimum in his questionibus operatur. § 4. Juramentum autem ipsis carpen- tariis ab urburariis statuetur, quia nolumus alicujus jurati officialis autenticum esse testimonium, nisi ab urburariis receperit jura- mentum. § 5. Omniaque displicencia debent magistris moncium accusare; et quocienscumque per urburarios requisiti fuerint, sicut alii officiales de omnibus moncium displicenciis meram debent dicere veritatem. Cap. 11. a) apparet E. b) eorum E. c) indignatores E.
98 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. II. 5 10 15 21 Сар. 11. De carpentariis. § 1. Carpentariorum usum approbamus in montibus esse quam plurimum opportunum. Quorum officium est, de periculo. quod ex casu lapidum, cistarum, aut compressione moncium vel modo posset alio quolibet imminere, cum omni ingenio sagaciter providere, robustis firmando sustentaculis, quidquid in argentifo- dinis ruinosum appareata) et caducum, ita ut periculum imminens tam personis quam montibus ipsorumb) diligencia evitetur, et omnia pro utilitate colonorum, quorum in hac parte sint oculus, ordinent et disponent. § 2. Sed inter cetera tamquam indaga- torese) seduli precaventes, ne meatus jam inventi vel metallum. ut mali homines facere consueverunt, cujusquam dolo vel astucia occultetur. § 3. Debent eciam carpentarii per urburarios ad hoc vocati interesse cum scansoribus ad questiones confiniorum equo judicio decidendas; nam ipsorum experiencia plurimum in his questionibus operatur. § 4. Juramentum autem ipsis carpen- tariis ab urburariis statuetur, quia nolumus alicujus jurati officialis autenticum esse testimonium, nisi ab urburariis receperit jura- mentum. § 5. Omniaque displicencia debent magistris moncium accusare; et quocienscumque per urburarios requisiti fuerint, sicut alii officiales de omnibus moncium displicenciis meram debent dicere veritatem. Cap. 11. a) apparet E. b) eorum E. c) indignatores E.
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JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 11. 99 silbergruben czihen“ also, das man ein gank mache von einem gank ezu dem andern;1) was denn di vorgenanten vier messer, esk) sei mit slechter mase oder winkelmase,k) noch der warheit ezwischen den krigern urteilen, ader ab si sich freundleich voreinen, was si also seczen und machen, das sol von den egenanten teilen, di do krigen an alle widerrede genezlich gehalden werden. § 2. Und das erez, das in der czeit aufgehaben) wirt, das sol man legenm) ezu einem gemeinen manne, das, wen der krig ende hat, das mans denne gebe dem teile, das gewunnen und gesigt hat, als — das recht heischet. 5 10 Сар. 11. Von der cimmerleute ampte. § 1. Der czimmerleute ampta) mein wir in dem perkwerke ezumal not durft sein. Der geschefte ist: mit allem sinne weislich ezu beschen scheden, di“ von valle der steine, der 15 kasten.b) ader wo sich das gepirge ezusammen drucket,c) ader in andern sachen mochten gescheen, und was in den gruben meint ezu vallen, dasd) sullen si vesticleich understutezen mit starker haldunged) also, das der anligende schadee) peide an leuten und an dem gepirge mit irem fleise understanden 20 werde, und das si alle ding schicken und schaffen ezu nutcze der gewerken, der augef) si sein in disem teil. § 2. Under andern dingen sullen si auch mit steter forschunge behuten, das keine genge,g) di iczunt funden sein oder ercz, als pose leute phlagen ezu tun, mit imands argelist vorhalden und vorporgen werde.h) § 3. Es sullen auch di* czimerleute, di von den urburern darezu gerufen werden, dopei sein mit den steigern, dasi) di ezweiung cziehen von einem czuge bis czu dem andern E, G; in den selbigen Gruben in der Tielfe von einem Gang zum andern offene Durchschlaege machen End. k) so sei die schnur gerade oder winckelig geezogen G. I) gehauen und am Tage herauss gefoerdert wird End. m) stuertzen oder sequestriren einem ehrlichen Mann End. Cap. 11. a) arbeit D; Arbeit und Brauch End. b) kisten E. c) auss deme. dass die Berge und Gaenge durchfahren und verhauen seyn End. dr und sullen das underfaren mit starken stuczen und gestellen, was do bau- 35 fellig ist in den gruben; mit starcken Stempfeln. Poeltzen und Goechern befestigen u. s. w. End. e) schade D; sache H. f) eigen G. g) czoge oder ercz E. h) icht vormachen oder verbauen trogenhafticlich E; nicht versetzt, verzimmert oder verhalten werde End. i) man Zus. H, D. 25 3.)
JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 11. 99 silbergruben czihen“ also, das man ein gank mache von einem gank ezu dem andern;1) was denn di vorgenanten vier messer, esk) sei mit slechter mase oder winkelmase,k) noch der warheit ezwischen den krigern urteilen, ader ab si sich freundleich voreinen, was si also seczen und machen, das sol von den egenanten teilen, di do krigen an alle widerrede genezlich gehalden werden. § 2. Und das erez, das in der czeit aufgehaben) wirt, das sol man legenm) ezu einem gemeinen manne, das, wen der krig ende hat, das mans denne gebe dem teile, das gewunnen und gesigt hat, als — das recht heischet. 5 10 Сар. 11. Von der cimmerleute ampte. § 1. Der czimmerleute ampta) mein wir in dem perkwerke ezumal not durft sein. Der geschefte ist: mit allem sinne weislich ezu beschen scheden, di“ von valle der steine, der 15 kasten.b) ader wo sich das gepirge ezusammen drucket,c) ader in andern sachen mochten gescheen, und was in den gruben meint ezu vallen, dasd) sullen si vesticleich understutezen mit starker haldunged) also, das der anligende schadee) peide an leuten und an dem gepirge mit irem fleise understanden 20 werde, und das si alle ding schicken und schaffen ezu nutcze der gewerken, der augef) si sein in disem teil. § 2. Under andern dingen sullen si auch mit steter forschunge behuten, das keine genge,g) di iczunt funden sein oder ercz, als pose leute phlagen ezu tun, mit imands argelist vorhalden und vorporgen werde.h) § 3. Es sullen auch di* czimerleute, di von den urburern darezu gerufen werden, dopei sein mit den steigern, dasi) di ezweiung cziehen von einem czuge bis czu dem andern E, G; in den selbigen Gruben in der Tielfe von einem Gang zum andern offene Durchschlaege machen End. k) so sei die schnur gerade oder winckelig geezogen G. I) gehauen und am Tage herauss gefoerdert wird End. m) stuertzen oder sequestriren einem ehrlichen Mann End. Cap. 11. a) arbeit D; Arbeit und Brauch End. b) kisten E. c) auss deme. dass die Berge und Gaenge durchfahren und verhauen seyn End. dr und sullen das underfaren mit starken stuczen und gestellen, was do bau- 35 fellig ist in den gruben; mit starcken Stempfeln. Poeltzen und Goechern befestigen u. s. w. End. e) schade D; sache H. f) eigen G. g) czoge oder ercz E. h) icht vormachen oder verbauen trogenhafticlich E; nicht versetzt, verzimmert oder verhalten werde End. i) man Zus. H, D. 25 3.)
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100 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 12. 5 10 Сар. 12. De custodibus. I. § 1. Custodes dicuntur a custodia, quam jurant urburariis in primo ipsorum introitu omnia) fidea) exercere. § 2. Eligantur autem per colonos habiles ad hoc officium fideque digni. Et quieumque colonorum aliquem custodem urburariis ad juramentum presentaverit faciendum, unam tricesimam secundam partem pro ipso in codem argentifodio, in quo custodiet, obligabit, eo quod longe tucius est pignori incumbere, quam in personam agere: ut si ille custos in aliquo deliquerit vel officium suum exercuerit negligenter, et ipsum pro noxia non presentaverit, ex tunc perdita sit pars taliter obligata; ipsum autem custodem presentando partem suam sine diminucione aliqua liberabit. § 3. Volumus eciam, ne aliquis recipiatur ad aliquam custodiam, nisi cum idonea 15 caucione. II. § 4. Šuntb) custodes argentifodinarum superius et in- ferius; sunt custodes eciam fabricarum, de quibus per ordinem dicamus vel videamus. § 5. Primo ad curam custodum super argentifodinas pertinet, 20 custodire omnia, que in cavernac) sunt, ct ut omnes labores ibidem decenter fiant, adhibere operam diligentem in introituque sectorum omnes operarios numerare, si eorum numerus habeatur completus, et in exitu eorum apud quemlibet querere cum effectu, ne metalli aliquid educatur; statim quidquid negligencie viderit aut dampni 25 Cap. 12. a) omnia fide fideliter et utiliter E, V; omnia utiliter Pei, Sch, Jir. b) et Zus. E. c) cauna E; couna V.
100 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 12. 5 10 Сар. 12. De custodibus. I. § 1. Custodes dicuntur a custodia, quam jurant urburariis in primo ipsorum introitu omnia) fidea) exercere. § 2. Eligantur autem per colonos habiles ad hoc officium fideque digni. Et quieumque colonorum aliquem custodem urburariis ad juramentum presentaverit faciendum, unam tricesimam secundam partem pro ipso in codem argentifodio, in quo custodiet, obligabit, eo quod longe tucius est pignori incumbere, quam in personam agere: ut si ille custos in aliquo deliquerit vel officium suum exercuerit negligenter, et ipsum pro noxia non presentaverit, ex tunc perdita sit pars taliter obligata; ipsum autem custodem presentando partem suam sine diminucione aliqua liberabit. § 3. Volumus eciam, ne aliquis recipiatur ad aliquam custodiam, nisi cum idonea 15 caucione. II. § 4. Šuntb) custodes argentifodinarum superius et in- ferius; sunt custodes eciam fabricarum, de quibus per ordinem dicamus vel videamus. § 5. Primo ad curam custodum super argentifodinas pertinet, 20 custodire omnia, que in cavernac) sunt, ct ut omnes labores ibidem decenter fiant, adhibere operam diligentem in introituque sectorum omnes operarios numerare, si eorum numerus habeatur completus, et in exitu eorum apud quemlibet querere cum effectu, ne metalli aliquid educatur; statim quidquid negligencie viderit aut dampni 25 Cap. 12. a) omnia fide fideliter et utiliter E, V; omnia utiliter Pei, Sch, Jir. b) et Zus. E. c) cauna E; couna V.
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JUS REG. MONT. LIB. I, C.1P. 12. 101 und krigrede von den gemerkenk) mit gleichem gerichte ge- richtet werde, wann ir derfarnekeit vil dinges tut in sotaner ezweiunge. § 4. Den eit sullen auch die urborer denselben czimmerleuten geben, wann wir wollen nicht, das keines gesworen amptmannes geczeugnusse kraft habe, er neme denn von den urboren den eit. § 5. Di sullen alle missevallunge den berg- meistern1) rugen. Und als oft si von den urborern gemanet werden als ander amptleute, so sullen si umb alle missevallunge des gepirges ein lauter warheit sagen. 5 Сар. 12. Von hutleuten. I. § 1. Di hutleute sein genennet von der hute, di si sweren den urburern, wan si von ersten ezutreten und ein- komen, dasa) si hute mit allen trewen nutezlich halden wollen. § 2. Dorumb so sullen di gewerken ezu dem ampte kisen, 15 di do wirdig und tuchtigh) sein und auch getrewe. Undc) welcher gewerke einen hutman demd) urborerd) antwortet, das er im den eit tun sulle, der sol fur in vorsetezen ein ezweiunddreisigteil in der selben gruben, do er huten sol, umb das es verrer sicherer ist. sich ezu halden ezu dem phande, denn das man clage auf 20 di person. Also ab derselbe hutman in ettwe missetet ader das er sein ampt saumilich hilde, und in umb den schaden nicht antwortet, so sol denn das teil, das also vorsaczt ist, verlorn sein. Antwortet aber er denselben hutman, so loset er seine teil an alle minnernusse.e) § 3. Wir wollen auch, das man nimand 25 czu eezlicher hute nemen sol nur mit sicherer burgschaft.1) II. § 4. [Es sein auch hutleute der silbergruben obeng) und niden.g)|h) Es sein auch hutleute der smitten und der hutten, von den rede wir noch ordenunge. § 5. Von erste gehort ezu der sorge der hutleute uber di 30 silbergruben, das si alle ding behuten sullen, di in der kawen ) sein, und soln fleisige hulfe darezu tun, das alle arbeit doselbist k) gewerken D. 1) bergmeistern D; werkmeistern H. Cap. 12. a) das sie getrewe sein wollen alibi das sie ir ampt mit allen getrewen treulich und nuczlich uben wollen E. b) tuglich D. c) Rubr. 35 in D: fur ein hutman sal man purge werden fur ein XXXII teil. d) den urborern H, D. e) minernusse D; minernucze H. f) guter sicherheit E. g) obriste und nideriste E; oberste und unterste G. 11) Erg. nach D. i) kauen 10
JUS REG. MONT. LIB. I, C.1P. 12. 101 und krigrede von den gemerkenk) mit gleichem gerichte ge- richtet werde, wann ir derfarnekeit vil dinges tut in sotaner ezweiunge. § 4. Den eit sullen auch die urborer denselben czimmerleuten geben, wann wir wollen nicht, das keines gesworen amptmannes geczeugnusse kraft habe, er neme denn von den urboren den eit. § 5. Di sullen alle missevallunge den berg- meistern1) rugen. Und als oft si von den urborern gemanet werden als ander amptleute, so sullen si umb alle missevallunge des gepirges ein lauter warheit sagen. 5 Сар. 12. Von hutleuten. I. § 1. Di hutleute sein genennet von der hute, di si sweren den urburern, wan si von ersten ezutreten und ein- komen, dasa) si hute mit allen trewen nutezlich halden wollen. § 2. Dorumb so sullen di gewerken ezu dem ampte kisen, 15 di do wirdig und tuchtigh) sein und auch getrewe. Undc) welcher gewerke einen hutman demd) urborerd) antwortet, das er im den eit tun sulle, der sol fur in vorsetezen ein ezweiunddreisigteil in der selben gruben, do er huten sol, umb das es verrer sicherer ist. sich ezu halden ezu dem phande, denn das man clage auf 20 di person. Also ab derselbe hutman in ettwe missetet ader das er sein ampt saumilich hilde, und in umb den schaden nicht antwortet, so sol denn das teil, das also vorsaczt ist, verlorn sein. Antwortet aber er denselben hutman, so loset er seine teil an alle minnernusse.e) § 3. Wir wollen auch, das man nimand 25 czu eezlicher hute nemen sol nur mit sicherer burgschaft.1) II. § 4. [Es sein auch hutleute der silbergruben obeng) und niden.g)|h) Es sein auch hutleute der smitten und der hutten, von den rede wir noch ordenunge. § 5. Von erste gehort ezu der sorge der hutleute uber di 30 silbergruben, das si alle ding behuten sullen, di in der kawen ) sein, und soln fleisige hulfe darezu tun, das alle arbeit doselbist k) gewerken D. 1) bergmeistern D; werkmeistern H. Cap. 12. a) das sie getrewe sein wollen alibi das sie ir ampt mit allen getrewen treulich und nuczlich uben wollen E. b) tuglich D. c) Rubr. 35 in D: fur ein hutman sal man purge werden fur ein XXXII teil. d) den urborern H, D. e) minernusse D; minernucze H. f) guter sicherheit E. g) obriste und nideriste E; oberste und unterste G. 11) Erg. nach D. i) kauen 10
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102 JUS REG. MONT. LIB. I. CAP. 12. vel erroris, magistris moncium accusando, ut provideant, ne amplius talia committantur. § 6. Custodes infrad) argentifodinas circa eis commissa, sicut jam dictum est de custodibus superioribus, diligentem custodiam adhibeant et cautelam maxime, ut completus numerus laborancium habeatur, ut negligentibus tantum defalcetur in precio, quantum temporis neglexerint in labore; quia secundum leges humanas tam precium quam tempus recipit divisionem. § 7. Videant eciam, ut laboratores ad deputata opera mittantur habiles satisque 10 fortes, ne coloni in hac parte per aliquid defraudentur. § 8. Neque duabus schichtis continuo permittant aliquem laborare, ne con- tinuacione temporis cogatur deficere in labore. § 9. Tenenturque omnem laborem in argentifodinis modo debito ordinare, universos operarios ad continuum laborem incitando. 5 § 10. Volumuse) fabricarum custodes sicut superiores, de quibus jam dictum est, cum omni fidelitate suum officium exercere. et ut caveant, ne acuatoribus,") qui vulgariter scherperg) dieuntur, ferra montana ad fabricas deferentibus a fabris, sicut consueverunt, aliqua penitus violencia inferatur, sed pauperibus ut divitibus pro utilitate moncium equaliter fabricentur. § 11. Provideant eciam. ne carbones inutiliter consumantur, considerando diligenter, quot currus carbonum septimanis singulis in fabrica deponantur; et quod fabri, qui ad fabricandum mittuntur, ad hoc sint habiles et experti, nullusque fabrorum per duas schichtas laborare 25 continue permittatur. § 12. Tenentur insuper custodes, omnes negligencias fabrorum suis superioribus accusare, ut tantum eis precii defalcetur, quantum debiti temporis neglexerunt. 20 15 d) intra Jir. e) ut Zus. E. f) acuitoribus E; accutoribus V; evacuatoribus Pei, Sch. g) scherffer E; scherp Pei, Sch, Jir. 30 § 8. Vergl. unten § 11 u. I 18 § 3. § 11. Vgl. oben § 8.
102 JUS REG. MONT. LIB. I. CAP. 12. vel erroris, magistris moncium accusando, ut provideant, ne amplius talia committantur. § 6. Custodes infrad) argentifodinas circa eis commissa, sicut jam dictum est de custodibus superioribus, diligentem custodiam adhibeant et cautelam maxime, ut completus numerus laborancium habeatur, ut negligentibus tantum defalcetur in precio, quantum temporis neglexerint in labore; quia secundum leges humanas tam precium quam tempus recipit divisionem. § 7. Videant eciam, ut laboratores ad deputata opera mittantur habiles satisque 10 fortes, ne coloni in hac parte per aliquid defraudentur. § 8. Neque duabus schichtis continuo permittant aliquem laborare, ne con- tinuacione temporis cogatur deficere in labore. § 9. Tenenturque omnem laborem in argentifodinis modo debito ordinare, universos operarios ad continuum laborem incitando. 5 § 10. Volumuse) fabricarum custodes sicut superiores, de quibus jam dictum est, cum omni fidelitate suum officium exercere. et ut caveant, ne acuatoribus,") qui vulgariter scherperg) dieuntur, ferra montana ad fabricas deferentibus a fabris, sicut consueverunt, aliqua penitus violencia inferatur, sed pauperibus ut divitibus pro utilitate moncium equaliter fabricentur. § 11. Provideant eciam. ne carbones inutiliter consumantur, considerando diligenter, quot currus carbonum septimanis singulis in fabrica deponantur; et quod fabri, qui ad fabricandum mittuntur, ad hoc sint habiles et experti, nullusque fabrorum per duas schichtas laborare 25 continue permittatur. § 12. Tenentur insuper custodes, omnes negligencias fabrorum suis superioribus accusare, ut tantum eis precii defalcetur, quantum debiti temporis neglexerunt. 20 15 d) intra Jir. e) ut Zus. E. f) acuitoribus E; accutoribus V; evacuatoribus Pei, Sch. g) scherffer E; scherp Pei, Sch, Jir. 30 § 8. Vergl. unten § 11 u. I 18 § 3. § 11. Vgl. oben § 8.
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JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 12. 103 czimleich gescheen. Er sol auch, wen di hawer einfarn, alle arbeiter ezelen, ab ir czal gancz sei, und in der ausfart derselben sol er peik) igleichem suchen teticleich,1) das man kein ercz aus- fure; und sol czuhant, was er saumpnuss sihet ader schaden ader irrsal, das sol er rugen dem pergmeister, das si fursehen, das furpas nicht andere dink gescheen. § 6. Aber di hutleute in der selbenm) gruben ezu dem, das in bevolhen ist, als iczund geredet ist von den obern hut- leuten, die sullen fleisige hute darczu tun und sicherheit, das man habe di volle ezal der arbeiter, dasn) man als vil den 10 saumigen abslahe am lone, als vil ezeit si vorsaumpt haben an der arbeit; wann noch menschlichen rechten und gesetezen peid das lon und di ezeit nemen teilunge. § 7. Si sullen auch beschawen, das man tuchtige und starke arbeiter sende ezu berunbten werken,o) das nicht di gewerken an disem teile von imande betrogen werden. § 8. Noch sullen si* imant lassen arbeiten ezwu schichte aneinander, das er nicht von vorhengnuss ?) der czeit") abneme in der arbeit. § 9. Si sein auch schuldig, alle arbeit in den silbergruben mit rechten siten ezu ordiniren und anczuweisen alle werkleut ezu steter arbeit. § 10. Wir wollen auch, das di hutleute der smitten sam di oberern, von den geredt ist, mit allen trewen ir ampt vol- furen und das si bewarn, das icht den scherpern,") di di pergeisenr) ezu den smitten tragen, von den smiden, als si ettwen getan haben, gewalt geschee, sunder si sullen gleicherweiss) smiden dem 25 armen und dem reichen ezu nutez des perkwerkes. § 11. Si sullen auch besehn, das man di koln nicht unnuezlich vortu, und sullen fleisigleich merken, wi vil kolwagen man ausschutte in der smitten alle wochen, und das di smide darezu tugen und ersam sein, di man leest smiden. Man schol auch kein smid lassen arbeiten an einandert) ezwu schicht. § 12. Di hutleut sein dornach schuldig, alle saumpnusse der smide iren oberisten czu rugen, das man in also vil lones abeslahe, als vil rechter czeit si versaumpt haben. -— und Rath-Kauen End. k) fehlt D. 1) teticleich D. reticleich H. m) silber D. 35 n) Und welcher Arbeiter eine ader mehr Schichten feyern würde u. s. w. End. o) werken D; gewerken H; arbeit E End. p) uberiger arbeit E; der schweren und steten Arbeit halben End. q) scherphern E. r) Geczeug und Berg-Eisen End. s) umb einen gleichen Lohn End. t) auff Zus. D. 15 2) 30
JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 12. 103 czimleich gescheen. Er sol auch, wen di hawer einfarn, alle arbeiter ezelen, ab ir czal gancz sei, und in der ausfart derselben sol er peik) igleichem suchen teticleich,1) das man kein ercz aus- fure; und sol czuhant, was er saumpnuss sihet ader schaden ader irrsal, das sol er rugen dem pergmeister, das si fursehen, das furpas nicht andere dink gescheen. § 6. Aber di hutleute in der selbenm) gruben ezu dem, das in bevolhen ist, als iczund geredet ist von den obern hut- leuten, die sullen fleisige hute darczu tun und sicherheit, das man habe di volle ezal der arbeiter, dasn) man als vil den 10 saumigen abslahe am lone, als vil ezeit si vorsaumpt haben an der arbeit; wann noch menschlichen rechten und gesetezen peid das lon und di ezeit nemen teilunge. § 7. Si sullen auch beschawen, das man tuchtige und starke arbeiter sende ezu berunbten werken,o) das nicht di gewerken an disem teile von imande betrogen werden. § 8. Noch sullen si* imant lassen arbeiten ezwu schichte aneinander, das er nicht von vorhengnuss ?) der czeit") abneme in der arbeit. § 9. Si sein auch schuldig, alle arbeit in den silbergruben mit rechten siten ezu ordiniren und anczuweisen alle werkleut ezu steter arbeit. § 10. Wir wollen auch, das di hutleute der smitten sam di oberern, von den geredt ist, mit allen trewen ir ampt vol- furen und das si bewarn, das icht den scherpern,") di di pergeisenr) ezu den smitten tragen, von den smiden, als si ettwen getan haben, gewalt geschee, sunder si sullen gleicherweiss) smiden dem 25 armen und dem reichen ezu nutez des perkwerkes. § 11. Si sullen auch besehn, das man di koln nicht unnuezlich vortu, und sullen fleisigleich merken, wi vil kolwagen man ausschutte in der smitten alle wochen, und das di smide darezu tugen und ersam sein, di man leest smiden. Man schol auch kein smid lassen arbeiten an einandert) ezwu schicht. § 12. Di hutleut sein dornach schuldig, alle saumpnusse der smide iren oberisten czu rugen, das man in also vil lones abeslahe, als vil rechter czeit si versaumpt haben. -— und Rath-Kauen End. k) fehlt D. 1) teticleich D. reticleich H. m) silber D. 35 n) Und welcher Arbeiter eine ader mehr Schichten feyern würde u. s. w. End. o) werken D; gewerken H; arbeit E End. p) uberiger arbeit E; der schweren und steten Arbeit halben End. q) scherphern E. r) Geczeug und Berg-Eisen End. s) umb einen gleichen Lohn End. t) auff Zus. D. 15 2) 30
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104 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 13, 14. Сар. 13. De colonis. § 1. Sunt coloni principales, secundarii et tercii et sic dein- ceps. § 2. Principales vero colentes sunt montes, laneos et 5 stollones, quos ab urburariis susceperunt. § 3. Qui autem ab istis aliquem laneum vel concessionem suscipiunt, secundarii coloni vocantur. § 4. Tercii autem coloni sunt, qui a secundariis colonis laneos vel concessiones suscipiunt, et sic deinceps. § 5. Coloni autem a colendo dicuntur, eo quod montes colunt, 1o de quorum jure infra de concessionibus tractatus clarior apparebit. Сар. 14. De procuratoribus. § 1. Procuratores sunt, qui negocia aliena mandato domino- rum administrant. § 2. Et sunt procuratores parcium et pro- 15 curatores solummodo expensarum. § 3. Procuratores parcium sunt habentes plenum mandatum omnia faciendi de partibus, que veri domini facere possint, si in personis propriis essent presentes; et tales procuratores ordinari debent in presencia magistri montis et ad minus duorum conco- 20 lonorum. § 4. Sed sunt procuratores tantummodo expensarum, qui vulgariter besteller dicuntur. § 5. Isti vero procuratores pro dominis suis non solvendo expensarum non possunt eis perdere suas partes, nisi hi, quibus 25 debetur expensa, ipsam requirant in presencia magistri montis vel per nuncium ejus et unum concolonum, ad hoc per ipsum magistrum montis specialiter deputatos. Cap. 14. § 5 Vergl. D. J. R. § 20 und 22. Vergl. oben I. 7, § 15.
104 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 13, 14. Сар. 13. De colonis. § 1. Sunt coloni principales, secundarii et tercii et sic dein- ceps. § 2. Principales vero colentes sunt montes, laneos et 5 stollones, quos ab urburariis susceperunt. § 3. Qui autem ab istis aliquem laneum vel concessionem suscipiunt, secundarii coloni vocantur. § 4. Tercii autem coloni sunt, qui a secundariis colonis laneos vel concessiones suscipiunt, et sic deinceps. § 5. Coloni autem a colendo dicuntur, eo quod montes colunt, 1o de quorum jure infra de concessionibus tractatus clarior apparebit. Сар. 14. De procuratoribus. § 1. Procuratores sunt, qui negocia aliena mandato domino- rum administrant. § 2. Et sunt procuratores parcium et pro- 15 curatores solummodo expensarum. § 3. Procuratores parcium sunt habentes plenum mandatum omnia faciendi de partibus, que veri domini facere possint, si in personis propriis essent presentes; et tales procuratores ordinari debent in presencia magistri montis et ad minus duorum conco- 20 lonorum. § 4. Sed sunt procuratores tantummodo expensarum, qui vulgariter besteller dicuntur. § 5. Isti vero procuratores pro dominis suis non solvendo expensarum non possunt eis perdere suas partes, nisi hi, quibus 25 debetur expensa, ipsam requirant in presencia magistri montis vel per nuncium ejus et unum concolonum, ad hoc per ipsum magistrum montis specialiter deputatos. Cap. 14. § 5 Vergl. D. J. R. § 20 und 22. Vergl. oben I. 7, § 15.
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IUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 13, 14. 105 Сар. 13. Von dreierlei gewerken. § 1. Es sein auch gewerken, di ersten, di andern und di dritten und also furpas. § 2. Di ersten sein, dia) do pawen perge. lehen und stollen, di si von den urburern emphangen haben. § 3. Di aber von in ettleich lehen emphahen ader lehenschaft, dib) heissen di andern gewerken. § 4. Aber di dritten gewerken sein, di von den andern gewerken lehen°) oder lehenschefte emphaben, und also furpas.d) § 5. Man heist si" gewerken davon, das si pew wirken, 10 das ist, das si perge paun. Von der rechten wolle wir hernoch sagen von den lehenscheften; soe) wirt erscheinen clarer rede.— 5 Сар. 14. Von den schaffern.a) § 1. Dib) schaffer sein, di do handeln fremde sachen von 15 der herren gepot wegen. [§ 2 fehlt.) § 3. Di schaffer der teile sein, di do haben volles gepot, alle ding ezu tun von den teilen, di di rechten herren tunc) mochten, ab si mit irer eigen personen kegenwortig weren. Und alsotane 20 schaffere sullen gemacht werden in kegenwertikeit des perk- meisters und ezum minsten ezweier gewerken.d) § 4. Auch sein schaffer der koste. di man heisset be- steller. § 5. Diselben schaffer mugen iren herren ire teile nicht 25 vorlisen, ab si fur it herrn di kost nicht gelten,e) es were denn das iene, den man di kost schuldig ist, di selben koste heischen Cap. 13. a) die do der funtgruben lehen und stollen von den urberern emphahen E; Haubt Gewercken, das seynd die, so die Berge, fundgruben, Lehn und Stoelln zu bauen von den Urburern in Lehn empfangen End. 30 bj diese nennet man Lehnhaeuer End. c) orter E. d) die moegen Affter- Gewercken genennet werden. Zus. End. e) do D. Cap. 14. a) verwesern E; und ir ampt Zus. D; Procuratorn oder Anwaelden der Gewercken End. b) Procuratores, Vorspraecher oder Anwaldt der Gewercken seynd die, so frembde Haendel auss Befehl ihrer Herren zu handeln gutwillig auff sich nehmen, und dies seynd zweierlei: die ersten ueber die Bergtheil, die andern ueber die Bergkost End. c) tun D; regn (?) H. d) mitgewerken D. e) ob sie gleich den woechentlichen Unkosten auff ihrer Herrn Theile nicht allewege zahlen und entrichten End. 35
IUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 13, 14. 105 Сар. 13. Von dreierlei gewerken. § 1. Es sein auch gewerken, di ersten, di andern und di dritten und also furpas. § 2. Di ersten sein, dia) do pawen perge. lehen und stollen, di si von den urburern emphangen haben. § 3. Di aber von in ettleich lehen emphahen ader lehenschaft, dib) heissen di andern gewerken. § 4. Aber di dritten gewerken sein, di von den andern gewerken lehen°) oder lehenschefte emphaben, und also furpas.d) § 5. Man heist si" gewerken davon, das si pew wirken, 10 das ist, das si perge paun. Von der rechten wolle wir hernoch sagen von den lehenscheften; soe) wirt erscheinen clarer rede.— 5 Сар. 14. Von den schaffern.a) § 1. Dib) schaffer sein, di do handeln fremde sachen von 15 der herren gepot wegen. [§ 2 fehlt.) § 3. Di schaffer der teile sein, di do haben volles gepot, alle ding ezu tun von den teilen, di di rechten herren tunc) mochten, ab si mit irer eigen personen kegenwortig weren. Und alsotane 20 schaffere sullen gemacht werden in kegenwertikeit des perk- meisters und ezum minsten ezweier gewerken.d) § 4. Auch sein schaffer der koste. di man heisset be- steller. § 5. Diselben schaffer mugen iren herren ire teile nicht 25 vorlisen, ab si fur it herrn di kost nicht gelten,e) es were denn das iene, den man di kost schuldig ist, di selben koste heischen Cap. 13. a) die do der funtgruben lehen und stollen von den urberern emphahen E; Haubt Gewercken, das seynd die, so die Berge, fundgruben, Lehn und Stoelln zu bauen von den Urburern in Lehn empfangen End. 30 bj diese nennet man Lehnhaeuer End. c) orter E. d) die moegen Affter- Gewercken genennet werden. Zus. End. e) do D. Cap. 14. a) verwesern E; und ir ampt Zus. D; Procuratorn oder Anwaelden der Gewercken End. b) Procuratores, Vorspraecher oder Anwaldt der Gewercken seynd die, so frembde Haendel auss Befehl ihrer Herren zu handeln gutwillig auff sich nehmen, und dies seynd zweierlei: die ersten ueber die Bergtheil, die andern ueber die Bergkost End. c) tun D; regn (?) H. d) mitgewerken D. e) ob sie gleich den woechentlichen Unkosten auff ihrer Herrn Theile nicht allewege zahlen und entrichten End. 35
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106 JUS REG. MONT. LIB. I. CAP. 15. Сaр. 15. De fabris. I. § 1. Fabros principales, quondam tocius nostri argenti- fodii turbatores, presenti constitucione compescere cupientes, de 5 inutilibus turbatoribus per nos efficere argentifodii promotores, firmiter statuendo, ut ipsis fabris omne precium deservitum singulis septimanis semper feria terciaa) subsequentis septimane ante meridiem persolvatur. § 2. Alioquin inpignorare poterunt tantum b) pro illius septimane etc) adhuec) unius proxime precedentis precio 1o deservito, si ipsorum magistri, quorum interest, heed) intercipere noluerint et sedare. § 3. Et hunc articulum ad omnes operarios moncium esse volumus generalem, ut tantun pro precio deservito duarum septimanarum continue precedencium valeant inpignorare, non alias quam in septimana proxime subsequenti. Illud autem 15 de cetero nullatenus admittentes, ut fabri vel alii moncium operarii alicui potenti, vel qui solvendo non est aptus,e) vel eciam suo amico per quartam partem unius anni et quandoque magis aut minus exspectent de precio deservito, credentes tunc ipsum precium eis incertumf) inpignoracione nostrorum moncium ob- tinere; quod fieri non patimur, quia negligencia unius in dampnum alterius redundare non debet. § 4. Cujuscumque autem negli- gencia fit justa impignoracio, ille suis concolonis tenebitur omne dampnum, quod inde sustinuerint, restaurare; et magister montis ibidem auctoritate presentis constitucionis se de omnibus partibus 25 suis, ubicumque eas habuerit, intromittat, de ipsis tam fabris. quam colonis satisfaciendo, ut pena docente discant universi, quam grave sit regiam offendere sanccionem. § 5. Idem fiat de nona parte fabrili,g) si eiush) negligencia facta fuerit impignoracio 2) 30 Cap. 15. a) proxime Zus. E, V. b) non tantum E. c) sed ad hoc E. d hoc E. e) fehlt E, V. f) in certum Jir. g) Am Rande in H. der Zus: scilicet que cedebat ipsis loco tocius precii cum jure (?) . . . ? . . sed iam est immutatum; in den Text aufgenommen von Pei, Sch, Jir mit Ausnahme der Worte cum jure. h) cuius V, Pei, Sch, Jir. 35 Cap. 15. § 2. Zu § 2 ff vgl. Const. I, 7, § 15. § 5. Vgl. II, 2, § 15.
106 JUS REG. MONT. LIB. I. CAP. 15. Сaр. 15. De fabris. I. § 1. Fabros principales, quondam tocius nostri argenti- fodii turbatores, presenti constitucione compescere cupientes, de 5 inutilibus turbatoribus per nos efficere argentifodii promotores, firmiter statuendo, ut ipsis fabris omne precium deservitum singulis septimanis semper feria terciaa) subsequentis septimane ante meridiem persolvatur. § 2. Alioquin inpignorare poterunt tantum b) pro illius septimane etc) adhuec) unius proxime precedentis precio 1o deservito, si ipsorum magistri, quorum interest, heed) intercipere noluerint et sedare. § 3. Et hunc articulum ad omnes operarios moncium esse volumus generalem, ut tantun pro precio deservito duarum septimanarum continue precedencium valeant inpignorare, non alias quam in septimana proxime subsequenti. Illud autem 15 de cetero nullatenus admittentes, ut fabri vel alii moncium operarii alicui potenti, vel qui solvendo non est aptus,e) vel eciam suo amico per quartam partem unius anni et quandoque magis aut minus exspectent de precio deservito, credentes tunc ipsum precium eis incertumf) inpignoracione nostrorum moncium ob- tinere; quod fieri non patimur, quia negligencia unius in dampnum alterius redundare non debet. § 4. Cujuscumque autem negli- gencia fit justa impignoracio, ille suis concolonis tenebitur omne dampnum, quod inde sustinuerint, restaurare; et magister montis ibidem auctoritate presentis constitucionis se de omnibus partibus 25 suis, ubicumque eas habuerit, intromittat, de ipsis tam fabris. quam colonis satisfaciendo, ut pena docente discant universi, quam grave sit regiam offendere sanccionem. § 5. Idem fiat de nona parte fabrili,g) si eiush) negligencia facta fuerit impignoracio 2) 30 Cap. 15. a) proxime Zus. E, V. b) non tantum E. c) sed ad hoc E. d hoc E. e) fehlt E, V. f) in certum Jir. g) Am Rande in H. der Zus: scilicet que cedebat ipsis loco tocius precii cum jure (?) . . . ? . . sed iam est immutatum; in den Text aufgenommen von Pei, Sch, Jir mit Ausnahme der Worte cum jure. h) cuius V, Pei, Sch, Jir. 35 Cap. 15. § 2. Zu § 2 ff vgl. Const. I, 7, § 15. § 5. Vgl. II, 2, § 15.
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JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 15. 107 und forderten in kegenwortikeit des pergmeisters oder pei des pergmeisters poten und einem gewerken, di derselbe perkmeister darezu sunderlich geschikt hat. Сар. 15. Von den smiden und arbeitern und [von irem]a) lone und neunden teil. I. § 1. Di furnemischen smideb), die ettwen unsers ganczen perkwerks storer und betruber sein gewest, di begern wir mit diser saczung stillen, und wollen machen von unnuczen betrubern unsers perkwerks furderer. Dovon setczen wir vesticleich das, 10 das man denselben smiden alles ires vordintes lon alle wochen allewege an dem dinstage der nehest nochgeenden wochen fur- mittages vergelden schol. § 2. Ader si mugen phenden nur umb di selbe wochen und noche) uberd) ein wochen, die nehest vorgeende iste), umb ir verdientes lon, ab ire) pergmeister, di das 15 angehoret, das nicht undernemen und stillen wollen. § 3. Und disen artikel wollen wir gemeinleich gehalden werden kegen allen arbeitern des gepirges1), also das si nur umb vordintes lon ezweier wochen, di aneinander vorgangen sein, phenden mugen. nicht anders denn in der wochen, di do nehest volget. Wir 20 wollen auch das furpas mit nichte ezulassen geen, das di smide ader andere arbeiter des pirges imand notigeng) ader dem, der nicht ezu gelden hat, ader auch seinenh) frunden auf ein vier- teil jars und ettwen meer ader minner peiteni) ires vordinten lones; wann sie wenen, das si denne ir vordint lon auf si be- 25 halden mugen mit phandenungek) unsers gepirges. Das wollen wir nicht leiden; wann einiges saumpnusse di sol dem andern nicht scheden prengen. § 4. Von wes1) saumpnuss man pfendet, der sol sein mitgewerken allen schaden, den si dovon nemen, widerkeren; und der pergmeister doselbistm) von gewalt 30 diser saczunge sol er sich underwinden allér seiner teil, wo er si hat, und sol dovon peide den smiden und auch den mit- — — Cap. 15. a) Erg. nach D. b) die Berg-Schmiede, etwann die fuernemsten gewesen End. c) auch der vorgeenden czukunftigen wochen E. d) umb D. e) die D; sofern ihre Meister, denen dann nicht wenig daran gelegen ist, solchen nicht vorkommen End. f) perg is D. g) mechtigen D. h) iren E. i) borgen sollen oder ... auffschlagen lassen End. k) phendunge D; durch das pfaenden oder Kommer der Berg Theil End. 1) welch D. m)der Berg-Meister dieses 35.
JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 15. 107 und forderten in kegenwortikeit des pergmeisters oder pei des pergmeisters poten und einem gewerken, di derselbe perkmeister darezu sunderlich geschikt hat. Сар. 15. Von den smiden und arbeitern und [von irem]a) lone und neunden teil. I. § 1. Di furnemischen smideb), die ettwen unsers ganczen perkwerks storer und betruber sein gewest, di begern wir mit diser saczung stillen, und wollen machen von unnuczen betrubern unsers perkwerks furderer. Dovon setczen wir vesticleich das, 10 das man denselben smiden alles ires vordintes lon alle wochen allewege an dem dinstage der nehest nochgeenden wochen fur- mittages vergelden schol. § 2. Ader si mugen phenden nur umb di selbe wochen und noche) uberd) ein wochen, die nehest vorgeende iste), umb ir verdientes lon, ab ire) pergmeister, di das 15 angehoret, das nicht undernemen und stillen wollen. § 3. Und disen artikel wollen wir gemeinleich gehalden werden kegen allen arbeitern des gepirges1), also das si nur umb vordintes lon ezweier wochen, di aneinander vorgangen sein, phenden mugen. nicht anders denn in der wochen, di do nehest volget. Wir 20 wollen auch das furpas mit nichte ezulassen geen, das di smide ader andere arbeiter des pirges imand notigeng) ader dem, der nicht ezu gelden hat, ader auch seinenh) frunden auf ein vier- teil jars und ettwen meer ader minner peiteni) ires vordinten lones; wann sie wenen, das si denne ir vordint lon auf si be- 25 halden mugen mit phandenungek) unsers gepirges. Das wollen wir nicht leiden; wann einiges saumpnusse di sol dem andern nicht scheden prengen. § 4. Von wes1) saumpnuss man pfendet, der sol sein mitgewerken allen schaden, den si dovon nemen, widerkeren; und der pergmeister doselbistm) von gewalt 30 diser saczunge sol er sich underwinden allér seiner teil, wo er si hat, und sol dovon peide den smiden und auch den mit- — — Cap. 15. a) Erg. nach D. b) die Berg-Schmiede, etwann die fuernemsten gewesen End. c) auch der vorgeenden czukunftigen wochen E. d) umb D. e) die D; sofern ihre Meister, denen dann nicht wenig daran gelegen ist, solchen nicht vorkommen End. f) perg is D. g) mechtigen D. h) iren E. i) borgen sollen oder ... auffschlagen lassen End. k) phendunge D; durch das pfaenden oder Kommer der Berg Theil End. 1) welch D. m)der Berg-Meister dieses 35.
Strana 108
108 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 15. 5 supra dicta. § 6. Volumus eciam, in festivitatibus consuetis fabris. ut eo sint in laboribus proniores, non in metallo, sed in denariis laute dari lapides manuales. § 7. Quicquid insuper eis contrarietatis emerserit aut defectus, urburarios aut juratos vel simul utrosque pro eo accedant,i) racionabiliter exhortando, quatenus infra quatuordecim dies ipsis omnes defectus suos studeant emendare: sin autem, quod sibi in aliis fabris provideant, cum ipsi sub talibus defectibus non possint amplius nec valeant laborare. II. § 8. Magistri autem fabrorum caute sibi provideant in hac parte, tales fabros assumendo, per quos nec conventicule neque conspiraciones aliquek) contra nostram rempublicam aliquibus machinacionibus celebrentur, in his sic de cetero se habentes. nel) offensam paucorum extendi oporteat in plurium ulcionem; nam manifestum est, quantum dampni negligencia ex talibus orta 15 conspiracionibus jam obtulerit et offert in posterum, si duraverit in futurum, tracta de preterita conjectura. § 9. Unde omnes conventiculas et conspiraciones illicitas non solum inter fabros, sed inter quaslibet societates regie gracie sub obtentu ac nostre mansuetudinis lege penitus prohibemus, ejusdem gracie sub 20 obtentu urburariis, judicibus et juratis moncium firmiter injun- gentes, ut omnes fabrorum magistros ipsosque fabros et quoslibet alios istius equissime constitucionis temerarios transgressores, quos invenire poterunt, nostro camerario, viro clarissimo, sine dilacione qualibet studeant presentare. Quodsi ipsius copiam habere non 25 poterint, tunc in proximiore municione nostris montibus ipsi malefactores sub fida custodia donec ad presenciam camerarii ob- serventur; incongruum est enim nostre magnificencie a talibus talia sustinere. 10 i) accedent E. k) alique E, V; neque H; fehlt Jir. 1) ut E.
108 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 15. 5 supra dicta. § 6. Volumus eciam, in festivitatibus consuetis fabris. ut eo sint in laboribus proniores, non in metallo, sed in denariis laute dari lapides manuales. § 7. Quicquid insuper eis contrarietatis emerserit aut defectus, urburarios aut juratos vel simul utrosque pro eo accedant,i) racionabiliter exhortando, quatenus infra quatuordecim dies ipsis omnes defectus suos studeant emendare: sin autem, quod sibi in aliis fabris provideant, cum ipsi sub talibus defectibus non possint amplius nec valeant laborare. II. § 8. Magistri autem fabrorum caute sibi provideant in hac parte, tales fabros assumendo, per quos nec conventicule neque conspiraciones aliquek) contra nostram rempublicam aliquibus machinacionibus celebrentur, in his sic de cetero se habentes. nel) offensam paucorum extendi oporteat in plurium ulcionem; nam manifestum est, quantum dampni negligencia ex talibus orta 15 conspiracionibus jam obtulerit et offert in posterum, si duraverit in futurum, tracta de preterita conjectura. § 9. Unde omnes conventiculas et conspiraciones illicitas non solum inter fabros, sed inter quaslibet societates regie gracie sub obtentu ac nostre mansuetudinis lege penitus prohibemus, ejusdem gracie sub 20 obtentu urburariis, judicibus et juratis moncium firmiter injun- gentes, ut omnes fabrorum magistros ipsosque fabros et quoslibet alios istius equissime constitucionis temerarios transgressores, quos invenire poterunt, nostro camerario, viro clarissimo, sine dilacione qualibet studeant presentare. Quodsi ipsius copiam habere non 25 poterint, tunc in proximiore municione nostris montibus ipsi malefactores sub fida custodia donec ad presenciam camerarii ob- serventur; incongruum est enim nostre magnificencie a talibus talia sustinere. 10 i) accedent E. k) alique E, V; neque H; fehlt Jir. 1) ut E.
Strana 109
JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 15. 109 gewerken genuk tun, [also das alle leute die pusse lere, wi swere es sei, wider unser kuniglich gepot ezu tun]n). § 5. Und das- selbe sol man tun von des smides neunden teil ab von seiner saumpnusse geschicht di vorgenante phendunge. § 6. Wir wollen auch, das man in gewonlichen hochezeiten den smiden auf das. das si in irer arbeit dester bereiter sein, nicht mit ereze, sunder mit phenigen hantsteine geben sol czimleicho). § 7. Und was in widerdrisses ensteet ader gebrechens, so sullen si darumb komen ezu den urburern ader gesworn ader ezu in peiden und sullen redlichen biten, das man innewendig vierezehen tagen us alle ire gebrechen pessère; ab man des nicht tote, das si besehen umb andere smide, wann si mit sotanem gebrechen nicht ge- arbeiten mugen. II. § 8. Di smidemeistere sullen sich auch bescheidenlich furschen in disem teile, das si alsotane smide aufnemen, di 15 nicht ezusamen geluben noch czusammenuge ader einunge machen mit keinerlei fursacz wider unsern gemeinen nucz. Si sullen sich furrpass in disen dingen also halden, das nicht der minnern widerdris sich ezu rache stellen musse der menige, wann es ist offenbar, wi vil schaden iczunt kumen ist aus sotaner vor- 20 einunge und saumpnusse und wirt noch komen, ist das es furpas tauret, als man kisen mag aus der vordechtnuss der vorgangen dinge. § 9. Undp) dovon so vorpiten wir mit disem unserm gesetcze alle ezusamenglubunge und unczimlich einunge nicht allein under den smiden, sunder auch under andere allerlei gesel- schaft pei unsern kunigleichen hulden. Und bevellen vestigleich pei denselben unsern hulden den urburern, richtern und gesworn des gepirges, das si alle meister der smide und di smide selber und alle andere, di dises rechten satezunge ubertreten, welche si ankumen mugen, das si di an underlos unserm camerer ant- 20- worten. Und ab si sotane nicht ankumen mugen, so sullen si diselben posen leute mit gneter hute halden in der nehesten veste pei dem perge pis auf ezukunft unsers camerers; wann es ist unbequemlich unserer wirdikeit, das wir von sotanen sotane sache leiden. 25 35 Orts End. n) Erg. nach D. o) mit hantsteinen an gelde nicht an ercze E; Geschencke thun und dasselbe an einer namhafften Summe Geldes und nicht am Ertz.. End. p) Rubr. in D: Alle voreinunge der smid und arbeiter ist
JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 15. 109 gewerken genuk tun, [also das alle leute die pusse lere, wi swere es sei, wider unser kuniglich gepot ezu tun]n). § 5. Und das- selbe sol man tun von des smides neunden teil ab von seiner saumpnusse geschicht di vorgenante phendunge. § 6. Wir wollen auch, das man in gewonlichen hochezeiten den smiden auf das. das si in irer arbeit dester bereiter sein, nicht mit ereze, sunder mit phenigen hantsteine geben sol czimleicho). § 7. Und was in widerdrisses ensteet ader gebrechens, so sullen si darumb komen ezu den urburern ader gesworn ader ezu in peiden und sullen redlichen biten, das man innewendig vierezehen tagen us alle ire gebrechen pessère; ab man des nicht tote, das si besehen umb andere smide, wann si mit sotanem gebrechen nicht ge- arbeiten mugen. II. § 8. Di smidemeistere sullen sich auch bescheidenlich furschen in disem teile, das si alsotane smide aufnemen, di 15 nicht ezusamen geluben noch czusammenuge ader einunge machen mit keinerlei fursacz wider unsern gemeinen nucz. Si sullen sich furrpass in disen dingen also halden, das nicht der minnern widerdris sich ezu rache stellen musse der menige, wann es ist offenbar, wi vil schaden iczunt kumen ist aus sotaner vor- 20 einunge und saumpnusse und wirt noch komen, ist das es furpas tauret, als man kisen mag aus der vordechtnuss der vorgangen dinge. § 9. Undp) dovon so vorpiten wir mit disem unserm gesetcze alle ezusamenglubunge und unczimlich einunge nicht allein under den smiden, sunder auch under andere allerlei gesel- schaft pei unsern kunigleichen hulden. Und bevellen vestigleich pei denselben unsern hulden den urburern, richtern und gesworn des gepirges, das si alle meister der smide und di smide selber und alle andere, di dises rechten satezunge ubertreten, welche si ankumen mugen, das si di an underlos unserm camerer ant- 20- worten. Und ab si sotane nicht ankumen mugen, so sullen si diselben posen leute mit gneter hute halden in der nehesten veste pei dem perge pis auf ezukunft unsers camerers; wann es ist unbequemlich unserer wirdikeit, das wir von sotanen sotane sache leiden. 25 35 Orts End. n) Erg. nach D. o) mit hantsteinen an gelde nicht an ercze E; Geschencke thun und dasselbe an einer namhafften Summe Geldes und nicht am Ertz.. End. p) Rubr. in D: Alle voreinunge der smid und arbeiter ist
Strana 110
110 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 16. III. § 10. Si quis vero fabrorum sine aliqua convencione fabricaverit camporum cultoribus XIV diebus, adhuc, si ipsis visum fuerit expedire, possunt sibi de alia fabrica providere, persoluto prius primis fabris precio deservito; et quod hec faciant 5 sine omni dolo et animo defraudandi. § 11. Si autem ultra XIV dies aput primos fabros sibi permiserintm) fabricari, postmodum ab eis non possunt cedere legittima sine causa, nonam partem fabrilem, si ad lucrum pervenerint, de jure, ubicumque postmodum fabricaverint, persolvendo. § 12. Sed si inter diversos camporum 10 cultores hoc inito pacto, ut cui primo mons fuerit mensuratus, ceteri pro certa proprietate apud suos laneos remaneant, fabri eciam nonam partem fabrilem per montem universum sic mensu- ratum jure obtinebunt fabricantes ad laneum principalem; semper enim fabrice remanet nona pars fabrilis fabricanti laneo, de quo 15 mons fuerit mensuratus. Nam res inter alios acta aliis non pre- judicat, sicquen) jurin) fabrorum pactum non prejudicat colonorum. § 13. Fabris autem hereditariis, qui quandoque lucrum habuerunt, nunc autem lucro cessante pro sua voluntate jus fabricandi non permittimus resignare; merito ubi quandoque emolumentum fuit, 20 et nunc oneris sarcina residebit. Сар. 16. De metalli divisoribus. I. § 1. Est autem officium divisorum, sublevacionis tempore totum metallum in unum vel plures cumulos comportatum in 25 debitas partes dividere. § 2. Primo autem ponendoa) ante* omnia urbure partem octavam, secundo nonam partem fabrilem, terciob) sedecimam partem,b) que ex concessionibus nobis debetur, quarto m) permiserunt V, Pei, Sch; permanserunt E. n) sic et E. Cap. 16. a) deponendo V. b) tercio secundam p. U; tercio LXVI p 30 W; t. bis p. fehlt Sch, Jir; ebenso in der Peithnerschen Handschr; Peithner ergänzt (wahrscheinlich nach U) t. secundam p. (siehe auch Enderlein). § 12. Siehe II, 1, § 11; Spr. No. 36 (2), 65 (1). Cap. 16. § 2. Zu nonam partem u. sedecimam partem vgl. I, 15, § 5 n. II, 2, § 15. Zu propriet. vgl. I, 7, §§ 9, 10 u. III, 1, § 3.
110 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 16. III. § 10. Si quis vero fabrorum sine aliqua convencione fabricaverit camporum cultoribus XIV diebus, adhuc, si ipsis visum fuerit expedire, possunt sibi de alia fabrica providere, persoluto prius primis fabris precio deservito; et quod hec faciant 5 sine omni dolo et animo defraudandi. § 11. Si autem ultra XIV dies aput primos fabros sibi permiserintm) fabricari, postmodum ab eis non possunt cedere legittima sine causa, nonam partem fabrilem, si ad lucrum pervenerint, de jure, ubicumque postmodum fabricaverint, persolvendo. § 12. Sed si inter diversos camporum 10 cultores hoc inito pacto, ut cui primo mons fuerit mensuratus, ceteri pro certa proprietate apud suos laneos remaneant, fabri eciam nonam partem fabrilem per montem universum sic mensu- ratum jure obtinebunt fabricantes ad laneum principalem; semper enim fabrice remanet nona pars fabrilis fabricanti laneo, de quo 15 mons fuerit mensuratus. Nam res inter alios acta aliis non pre- judicat, sicquen) jurin) fabrorum pactum non prejudicat colonorum. § 13. Fabris autem hereditariis, qui quandoque lucrum habuerunt, nunc autem lucro cessante pro sua voluntate jus fabricandi non permittimus resignare; merito ubi quandoque emolumentum fuit, 20 et nunc oneris sarcina residebit. Сар. 16. De metalli divisoribus. I. § 1. Est autem officium divisorum, sublevacionis tempore totum metallum in unum vel plures cumulos comportatum in 25 debitas partes dividere. § 2. Primo autem ponendoa) ante* omnia urbure partem octavam, secundo nonam partem fabrilem, terciob) sedecimam partem,b) que ex concessionibus nobis debetur, quarto m) permiserunt V, Pei, Sch; permanserunt E. n) sic et E. Cap. 16. a) deponendo V. b) tercio secundam p. U; tercio LXVI p 30 W; t. bis p. fehlt Sch, Jir; ebenso in der Peithnerschen Handschr; Peithner ergänzt (wahrscheinlich nach U) t. secundam p. (siehe auch Enderlein). § 12. Siehe II, 1, § 11; Spr. No. 36 (2), 65 (1). Cap. 16. § 2. Zu nonam partem u. sedecimam partem vgl. I, 15, § 5 n. II, 2, § 15. Zu propriet. vgl. I, 7, §§ 9, 10 u. III, 1, § 3.
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JUS REG. MONT. LIB. I. C.HP. I6. 111 III. § 10. Welcher smid unvordinget smidet pauleutenq) des feldes auf vierczehen tage, dennoch, ab es di* pauleute dunket richtig sein, so mugen si in besehen umb ein ander smitten, also das man den ersten smiden ir vordientes lon vor- ausr) beezale, und das si das tun an alle argelist und meinunge ezu betrigen. § 11. Und ab si uber vierezehen tage bei den ersten smiden in smiden lassen, darnoch so mugen si von in nicht weichen an chaftige sache und sullen von rechte, wo si darnach lassen smiden, das neunde smideteil leidens) aders) gelden, ab si ezu gewinne komen. § 12. Ist es aber, das 10 under mancherlei pauleuten, di das felt pawen, alsotan gedinge geschicht, das, wemt) von ersten ein perg gemessen wirt, das di andern umb ein sicher eigenschaft pei iren lehenen pleiben, sou) behalden di smide auch mit dem rechten das neunde smid- teil uber den ganczen perg, der also gemessen ist, wann si 15 smiden auch ezu dem ersten lehenv), allewege so pleibet der smitten das neunde smidteil, di dow) smidet dem lehen, von dem der perg gemessenx) ist; wann das ding, das under andern leuten geschehen ist, das schadet andern nicht. Also schadet der smide recht nicht das gedinge der gewerken. § 13. Aber den erb- 20 smiden, di ettwen gewin gehabt han, ab in der gewin abgangen ist. di lassen wir nicht das smidrecht aufgeben, und das stet nicht* ezu irem willen, wann wo ettwen genies gewesen ist, do leit nu alle arbeit und purde. 5 Сар. 16. Wi di erezteiler ercz teilen sullen. I. § 1. Das ist der erezteiler geschefte, wenn man aufhebet. das si alles erez, das in einem ader meer hauffen czusammen pracht ist, in rechte teil teiln. § 2. Von ersten fur alle dingen sullen si legen der urbor das achte teil.a) Darnochb) das neunde 3. smidteil. Czum dritten mal das sechezehende teil, das unse) an- gepuret aus den lehenscheften;d) ezum vierden mal di eigenschefte, 25 vorpoten und irer geselleschaft. ) feltbawern E. r) uns D. s) fehlt D. t) wenn D. u) so sollen nichts desto weniger die Schmiede, so auff die Hand Gruben schmieden End. v) heuptlehen E. w) do D; das H. x) ge- wesen D. Cap. 16. a) welcher uns .. . als der Obrigkeit zustehet Zus. End. bi Zu dem andern mall das sechzehende teil, das neunde teil der schmidten G. c) Erg. nach D. d) verleihunge G; zum dritten sollen sie uns wiederum 35
JUS REG. MONT. LIB. I. C.HP. I6. 111 III. § 10. Welcher smid unvordinget smidet pauleutenq) des feldes auf vierczehen tage, dennoch, ab es di* pauleute dunket richtig sein, so mugen si in besehen umb ein ander smitten, also das man den ersten smiden ir vordientes lon vor- ausr) beezale, und das si das tun an alle argelist und meinunge ezu betrigen. § 11. Und ab si uber vierezehen tage bei den ersten smiden in smiden lassen, darnoch so mugen si von in nicht weichen an chaftige sache und sullen von rechte, wo si darnach lassen smiden, das neunde smideteil leidens) aders) gelden, ab si ezu gewinne komen. § 12. Ist es aber, das 10 under mancherlei pauleuten, di das felt pawen, alsotan gedinge geschicht, das, wemt) von ersten ein perg gemessen wirt, das di andern umb ein sicher eigenschaft pei iren lehenen pleiben, sou) behalden di smide auch mit dem rechten das neunde smid- teil uber den ganczen perg, der also gemessen ist, wann si 15 smiden auch ezu dem ersten lehenv), allewege so pleibet der smitten das neunde smidteil, di dow) smidet dem lehen, von dem der perg gemessenx) ist; wann das ding, das under andern leuten geschehen ist, das schadet andern nicht. Also schadet der smide recht nicht das gedinge der gewerken. § 13. Aber den erb- 20 smiden, di ettwen gewin gehabt han, ab in der gewin abgangen ist. di lassen wir nicht das smidrecht aufgeben, und das stet nicht* ezu irem willen, wann wo ettwen genies gewesen ist, do leit nu alle arbeit und purde. 5 Сар. 16. Wi di erezteiler ercz teilen sullen. I. § 1. Das ist der erezteiler geschefte, wenn man aufhebet. das si alles erez, das in einem ader meer hauffen czusammen pracht ist, in rechte teil teiln. § 2. Von ersten fur alle dingen sullen si legen der urbor das achte teil.a) Darnochb) das neunde 3. smidteil. Czum dritten mal das sechezehende teil, das unse) an- gepuret aus den lehenscheften;d) ezum vierden mal di eigenschefte, 25 vorpoten und irer geselleschaft. ) feltbawern E. r) uns D. s) fehlt D. t) wenn D. u) so sollen nichts desto weniger die Schmiede, so auff die Hand Gruben schmieden End. v) heuptlehen E. w) do D; das H. x) ge- wesen D. Cap. 16. a) welcher uns .. . als der Obrigkeit zustehet Zus. End. bi Zu dem andern mall das sechzehende teil, das neunde teil der schmidten G. c) Erg. nach D. d) verleihunge G; zum dritten sollen sie uns wiederum 35
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112 JUS REG. MONT. LIB. 1 CAP. 17, 18. proprietas,c) si que sit;d) residuumque metallum in quatuor schichtas colonis equaliter dividatur. Si autem defuerit sedecima pars et proprietates,e) statim post nonam fabrilem residuum metallum in quatuor schichtas, ut dictum est, dividatur sub virtute prestiti juramenti; nichil magis aut minus in multitudine vel in bonitate metalli propter odium vel favorem1) alteri parcium quam debitum tribuendo. § 3. Si quis vero divisorum transgressor hujus con- stitucionis inventus fuerit, ab officio suo cum infamia perpetua deponatur. II. § 4. Volumus eciam divisores sportas divisionis habere per totum argentifodium equales et ab antiqua consuctudine approbatas. ac tempus et horam divisionis, prout requirit ipsorum officium, cum omni diligencia observare, ita ut nihil possit ipsorum negli- gencie imputari. § 5. Qualiter autem divisores cum metallo 15 remunerandi sint, supra de officio magistrorum moncium satis dictum est. 5 10 Сар. 17. De bulgarum refectoribus. Nullum argentifodium, eciamsi existat hereditarium, bulgarum 20 refectorem habeat specialem, sed solum illum, quem urburarii toti argentifodio prefecerint generalem, ne propter diversa officia confusio oriatur. Qui prestito juramento fideliter suum adimpleat officium et perfecte. Istum eciam remunerari volumus cum metallo. 25 Саp. 18. De horarum pronunciatoribus. I. § 1. Ad evidenciam istius tituli pleniorem sciendum, omnes horas diei noctisque apud montanos in quatuor horas tantummodo distinguendas. Item prima hora tagschicht;a) secunda vero hora 3) Vergl. Sternberg II S. 88 ff. c) proprietates E, V. d) sunt E, sint V e) proprietas Pei, Sch. f) fraudem E. Cap. 18. a) ere [ehere] geschicht E; erentageschicht g; ern tagsch. V ; (ern)-tagschicht Jir. 35 § 5. Vgl. I, 7, § 16. Cap. 18. § 1. Vgl. III, 5, § 13.
112 JUS REG. MONT. LIB. 1 CAP. 17, 18. proprietas,c) si que sit;d) residuumque metallum in quatuor schichtas colonis equaliter dividatur. Si autem defuerit sedecima pars et proprietates,e) statim post nonam fabrilem residuum metallum in quatuor schichtas, ut dictum est, dividatur sub virtute prestiti juramenti; nichil magis aut minus in multitudine vel in bonitate metalli propter odium vel favorem1) alteri parcium quam debitum tribuendo. § 3. Si quis vero divisorum transgressor hujus con- stitucionis inventus fuerit, ab officio suo cum infamia perpetua deponatur. II. § 4. Volumus eciam divisores sportas divisionis habere per totum argentifodium equales et ab antiqua consuctudine approbatas. ac tempus et horam divisionis, prout requirit ipsorum officium, cum omni diligencia observare, ita ut nihil possit ipsorum negli- gencie imputari. § 5. Qualiter autem divisores cum metallo 15 remunerandi sint, supra de officio magistrorum moncium satis dictum est. 5 10 Сар. 17. De bulgarum refectoribus. Nullum argentifodium, eciamsi existat hereditarium, bulgarum 20 refectorem habeat specialem, sed solum illum, quem urburarii toti argentifodio prefecerint generalem, ne propter diversa officia confusio oriatur. Qui prestito juramento fideliter suum adimpleat officium et perfecte. Istum eciam remunerari volumus cum metallo. 25 Саp. 18. De horarum pronunciatoribus. I. § 1. Ad evidenciam istius tituli pleniorem sciendum, omnes horas diei noctisque apud montanos in quatuor horas tantummodo distinguendas. Item prima hora tagschicht;a) secunda vero hora 3) Vergl. Sternberg II S. 88 ff. c) proprietates E, V. d) sunt E, sint V e) proprietas Pei, Sch. f) fraudem E. Cap. 18. a) ere [ehere] geschicht E; erentageschicht g; ern tagsch. V ; (ern)-tagschicht Jir. 35 § 5. Vgl. I, 7, § 16. Cap. 18. § 1. Vgl. III, 5, § 13.
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JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 17, 18. 113 ab icht do were. Das uberige erez sol man gleich teilen in vier schicht. Weren aber das sechezehenteil und di eigenschaft nicht da, ezuhant nache) dem neunden smideteil sol man das uberige ercz, als vor gesprochen ist, in vier schicht teilen. Und sullen pei dom eide, den si unse) haben gesworn, nicht mer ader minner in merikeit ader gutikeit des erczs weder durch neit ader gunst dem andern teile denn ein gerechtikeit geben. § 3. Und wer under den erczteilern diez gepot und gesetcze ubertrete, den sol man von seinem ampte mit ewigen schemigenf) leumunde absetezen. II. § 4. Wir wollen auch, das di selben teiler sullen haben 10 korbe,g) domit man teilet, di gleich sein durch alles unser perk- werk und di von alder gewonheit bewert sein. Und sullen auch di ezeit und stunde der teilunge, als ir ampt angehort, mit allem fleis halden, also das nichtesnicht muge irer saumpnusse ezuge- sachet werden. § 5. Wi man aber di teiler mit erez begaben 15 sol. dovon ist genuke) vor geredet von der perkmeister ampte. 5 Сар. 17. Von dem pulgenpuser.a) Wir wollen auch, das kein silbergruben, auch ab si erb- schaftb) ist, ein sunderlichen pulgenmacher ader pusser haben 20 sulle, sunder den allein, den di urburer dem ganczen perkwerke gemeinlich ansetezen und geben,) das nicht durch mancherlei ampt willen schande und irrsal enstee. Derselbe sol einen eit sweren, das er sein ampt getreulich und vollecleich volfure. Den wollen wir auch, das er begabet werde mit ercze. 25 Сaр. 18. Von der schichte teilunge und stunden. 1. § 1. Czu merer sicherheit diez capitels sol man wissen, das alle stunden tags und nachtes pei den perkleutena) allein in vier stunden geteilt sullen sein. Di erste heisset tageschicht ; 30 di ander stunde loser tagschicht ; di dritte stunde nachtschicht ; den andern Theil, so uns von den Lehnschafften gebuert, auch zutheilen End. e) in H. D. f) schemlichem D. g) oder Mass Zus. End. Cap. 17. a) balgenbesserer g; Ein bulgenpuesser sal sein D; Von den Buelgenmachern End. b) erblich E; Erbfundgrube End. c) des gemeinen 35 Buelgen-Machers . .. gebrauchen End. Cap. 18. a) auf diesem unsern Bergwerck End. Zycha, Böhm. Bergrecht II. 8
JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 17, 18. 113 ab icht do were. Das uberige erez sol man gleich teilen in vier schicht. Weren aber das sechezehenteil und di eigenschaft nicht da, ezuhant nache) dem neunden smideteil sol man das uberige ercz, als vor gesprochen ist, in vier schicht teilen. Und sullen pei dom eide, den si unse) haben gesworn, nicht mer ader minner in merikeit ader gutikeit des erczs weder durch neit ader gunst dem andern teile denn ein gerechtikeit geben. § 3. Und wer under den erczteilern diez gepot und gesetcze ubertrete, den sol man von seinem ampte mit ewigen schemigenf) leumunde absetezen. II. § 4. Wir wollen auch, das di selben teiler sullen haben 10 korbe,g) domit man teilet, di gleich sein durch alles unser perk- werk und di von alder gewonheit bewert sein. Und sullen auch di ezeit und stunde der teilunge, als ir ampt angehort, mit allem fleis halden, also das nichtesnicht muge irer saumpnusse ezuge- sachet werden. § 5. Wi man aber di teiler mit erez begaben 15 sol. dovon ist genuke) vor geredet von der perkmeister ampte. 5 Сар. 17. Von dem pulgenpuser.a) Wir wollen auch, das kein silbergruben, auch ab si erb- schaftb) ist, ein sunderlichen pulgenmacher ader pusser haben 20 sulle, sunder den allein, den di urburer dem ganczen perkwerke gemeinlich ansetezen und geben,) das nicht durch mancherlei ampt willen schande und irrsal enstee. Derselbe sol einen eit sweren, das er sein ampt getreulich und vollecleich volfure. Den wollen wir auch, das er begabet werde mit ercze. 25 Сaр. 18. Von der schichte teilunge und stunden. 1. § 1. Czu merer sicherheit diez capitels sol man wissen, das alle stunden tags und nachtes pei den perkleutena) allein in vier stunden geteilt sullen sein. Di erste heisset tageschicht ; 30 di ander stunde loser tagschicht ; di dritte stunde nachtschicht ; den andern Theil, so uns von den Lehnschafften gebuert, auch zutheilen End. e) in H. D. f) schemlichem D. g) oder Mass Zus. End. Cap. 17. a) balgenbesserer g; Ein bulgenpuesser sal sein D; Von den Buelgenmachern End. b) erblich E; Erbfundgrube End. c) des gemeinen 35 Buelgen-Machers . .. gebrauchen End. Cap. 18. a) auf diesem unsern Bergwerck End. Zycha, Böhm. Bergrecht II. 8
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114 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 19, 20, 21. 5 lesern-tagschicht; terciab) vero einc) nachtschicht;b) quarta vero lesernd) -nachtschicht eciam vulgariter appellatur. § 2. Et iniciumdd) istarum cujusquee) quatuor horarum per universum montem pronunciator proclamat ipsas omnibus publicando, ut tam diurni quam nocturni actus apud laboratores universos in omnibus equaliter observentur. II. § 3. Et prohibemus, ne quis laboratorumf) per duas schichtas laboret, ne deficiat in labore; et hec tenentur custodes argentifodinarum cum omni diligencia precavere. III. § 4. Et similiter ipse appreciandus est cum metallo. 10 Сaр. 19. De metalli separatoribus. Metalli vero separatores dicuntur, qui metallum concuciendo in partes minutas separant sive enucliant bonum a malo. Quos 15 magistri moncium et coloni eligant, quos sibi noverint meliores, satisfaciendo ipsorum laboribus cum metallo. Сар. 20. De juvenibus. Statuimus, ut juvenibus ina) cornu vertibuli laborantibus 20 certum precium in denariis sicut ceteris laborantibus statuatur, non quantum ipsi rapere seu subtrahere poterunt, permittantur: omnibus magistris moncium et colonis suarum parcium sub ob- tentu firmiter injungentes, quatenus hanc nostram constitucionem de cetero inviolabiliter manuteneant et observent. 25 30 Сар. 21. De metalli emptoribus. § 1. Reprobamus unam detestabilem conspiracionem, quam quidam ex metalli emptoribus contra nostram rempublicam retro- actis temporibus sic frequencius injecerunt, ut quidquid primus ipsorum in empcione metalli a debito longe distans precio ex- b) tercia bis schicht fehlt E, V; in E am Rande später: ein nachtschicht; (ern)-nachtsch. Jir. d) losern E. dd) ini(c?)tu E. e) cuinscumque E. f) laborancium E, Pei, Sch, Jir; continue Zus. E, Pei, Sch, Jir. Cap. 20. a) eorum Zus. Pei, Sch. 35 Cap. 18. § 3. Vgl. 1, 12, §§ 8, 11.
114 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 19, 20, 21. 5 lesern-tagschicht; terciab) vero einc) nachtschicht;b) quarta vero lesernd) -nachtschicht eciam vulgariter appellatur. § 2. Et iniciumdd) istarum cujusquee) quatuor horarum per universum montem pronunciator proclamat ipsas omnibus publicando, ut tam diurni quam nocturni actus apud laboratores universos in omnibus equaliter observentur. II. § 3. Et prohibemus, ne quis laboratorumf) per duas schichtas laboret, ne deficiat in labore; et hec tenentur custodes argentifodinarum cum omni diligencia precavere. III. § 4. Et similiter ipse appreciandus est cum metallo. 10 Сaр. 19. De metalli separatoribus. Metalli vero separatores dicuntur, qui metallum concuciendo in partes minutas separant sive enucliant bonum a malo. Quos 15 magistri moncium et coloni eligant, quos sibi noverint meliores, satisfaciendo ipsorum laboribus cum metallo. Сар. 20. De juvenibus. Statuimus, ut juvenibus ina) cornu vertibuli laborantibus 20 certum precium in denariis sicut ceteris laborantibus statuatur, non quantum ipsi rapere seu subtrahere poterunt, permittantur: omnibus magistris moncium et colonis suarum parcium sub ob- tentu firmiter injungentes, quatenus hanc nostram constitucionem de cetero inviolabiliter manuteneant et observent. 25 30 Сар. 21. De metalli emptoribus. § 1. Reprobamus unam detestabilem conspiracionem, quam quidam ex metalli emptoribus contra nostram rempublicam retro- actis temporibus sic frequencius injecerunt, ut quidquid primus ipsorum in empcione metalli a debito longe distans precio ex- b) tercia bis schicht fehlt E, V; in E am Rande später: ein nachtschicht; (ern)-nachtsch. Jir. d) losern E. dd) ini(c?)tu E. e) cuinscumque E. f) laborancium E, Pei, Sch, Jir; continue Zus. E, Pei, Sch, Jir. Cap. 20. a) eorum Zus. Pei, Sch. 35 Cap. 18. § 3. Vgl. 1, 12, §§ 8, 11.
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JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 19, 20, 21. 115 di vierde stunde loser nachtschicht. § 2. Und den anefank iezleicher der vier stunden sol der kundiger ausrufen durch den ganczen perg, und sullen si allen offenbaren, das peide tegleiche und nechtige werk gleich von allen arbeitern gehalden werde. II. § 3. Wir vorpiten auch, das kein arbeiter ezwu schicht 5 aneinander arbeiten sulle, das er nicht abneme an der arbeit; und das sullen di* hutleute des gepirges bewaren mit allem fleis. III. § 4. Und gleicher weis schol man den lonen mit ercze. Сар. 19. Di erczscheidera) sullen pergmeister und gewerken kisen. Di erezscheider heissen, di do erez ezu kleinen stucken slahen unl scheiden und auskirnen das gute von dem posen. Di sullen di pergmeistere und gewerken kisen, di si kennen in di pesten sein, und sullen irer arbeit genuk tun mit ercze. 10 15 Сар. 20. Von den, di do arbeiten in dem horne.3) Wir seczen auch, das den jungen, dib) do arbeiten in dem scheibelingen horne,b) ein sichers lon mit pfennigen als andern arbeitern gesaczt werde, nicht das si ader di iren nemen und underslahen, was si mugen. Das sol man in nicht gehengen. Wir gepiten auch allen pergmeistern und gewerken und bevelhen in vesticleich, als lip in sein ire teil ezu behalden, das si di satezunge furpas unczubrechlich beschirmen und behalden sullen. 20 Сар. 21. Von den erczkauffern unda) irer listikeit a) § 1. Wir widerrufen und vortumen di schedliche voreinunge, di ettliche aus den erezkauffern wider unsern gemeinen nucz in vorgangen czeiten oft eingeworffen han : was der erste under in in dem kauff des erczes pot, dasb) potb) was verre von dem rechten kaufe: so quam der ander darezu sam er umb das pot 30 25 Cap. 19. a) erczteiler E. Cap. 20. a) Von den hesplern E; Von den Knechten oder Hesplern End. b) die an dem ronpaum cziehen E; so an Hespeln ziehen End. Cap. 21. a) und — list. fehlt D. b) fehlt D. 8*
JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 19, 20, 21. 115 di vierde stunde loser nachtschicht. § 2. Und den anefank iezleicher der vier stunden sol der kundiger ausrufen durch den ganczen perg, und sullen si allen offenbaren, das peide tegleiche und nechtige werk gleich von allen arbeitern gehalden werde. II. § 3. Wir vorpiten auch, das kein arbeiter ezwu schicht 5 aneinander arbeiten sulle, das er nicht abneme an der arbeit; und das sullen di* hutleute des gepirges bewaren mit allem fleis. III. § 4. Und gleicher weis schol man den lonen mit ercze. Сар. 19. Di erczscheidera) sullen pergmeister und gewerken kisen. Di erezscheider heissen, di do erez ezu kleinen stucken slahen unl scheiden und auskirnen das gute von dem posen. Di sullen di pergmeistere und gewerken kisen, di si kennen in di pesten sein, und sullen irer arbeit genuk tun mit ercze. 10 15 Сар. 20. Von den, di do arbeiten in dem horne.3) Wir seczen auch, das den jungen, dib) do arbeiten in dem scheibelingen horne,b) ein sichers lon mit pfennigen als andern arbeitern gesaczt werde, nicht das si ader di iren nemen und underslahen, was si mugen. Das sol man in nicht gehengen. Wir gepiten auch allen pergmeistern und gewerken und bevelhen in vesticleich, als lip in sein ire teil ezu behalden, das si di satezunge furpas unczubrechlich beschirmen und behalden sullen. 20 Сар. 21. Von den erczkauffern unda) irer listikeit a) § 1. Wir widerrufen und vortumen di schedliche voreinunge, di ettliche aus den erezkauffern wider unsern gemeinen nucz in vorgangen czeiten oft eingeworffen han : was der erste under in in dem kauff des erczes pot, dasb) potb) was verre von dem rechten kaufe: so quam der ander darezu sam er umb das pot 30 25 Cap. 19. a) erczteiler E. Cap. 20. a) Von den hesplern E; Von den Knechten oder Hesplern End. b) die an dem ronpaum cziehen E; so an Hespeln ziehen End. Cap. 21. a) und — list. fehlt D. b) fehlt D. 8*
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116 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 21. hibeat, tunc secundus superveniens tamquam exhibicionis illius ignarus exhibuit statim minus, et sic de aliis. ltaque veri emptores istorum versucia dubii effecti recesserunt nihil emendo. Ipsi autem venditores affectia) tedioa) compellebantur ipsum venale 5 metallum pro multo minori, quam valebat, precio venundari, in non modieum nostre urbure ac tocius argentifodii prejudicium et gravamen. Ne hoc de cetero fiat, hac nostre mansuetudinis lege sub obtentu nostre gracie prohibemus, et transgressores omnium bonorum suorum publicacionem cum infamia paciantur, irrevocabiliter ipsa 10 bona nostre camere irroganda, quatenus pena ipsorum alii terre- antur similia perpetrare. Gaudeant boni et electi, ab ipsorum consorcio reprobos sic evelli, ne talium ignominia maculentur. § 2. Insuper metalli emptoribus omne jus et judicium confir- mamus, quod in gazis seu conflatoriis suis ex antiqua et appro- 15 bata consuetudine usque ad hec tempora habuerunt, dummodo argentum, si quod conflaverint, ad cambiendum deferant ad monetam. Cap. 21. a) tanto effecti tedio E, V.
116 JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 21. hibeat, tunc secundus superveniens tamquam exhibicionis illius ignarus exhibuit statim minus, et sic de aliis. ltaque veri emptores istorum versucia dubii effecti recesserunt nihil emendo. Ipsi autem venditores affectia) tedioa) compellebantur ipsum venale 5 metallum pro multo minori, quam valebat, precio venundari, in non modieum nostre urbure ac tocius argentifodii prejudicium et gravamen. Ne hoc de cetero fiat, hac nostre mansuetudinis lege sub obtentu nostre gracie prohibemus, et transgressores omnium bonorum suorum publicacionem cum infamia paciantur, irrevocabiliter ipsa 10 bona nostre camere irroganda, quatenus pena ipsorum alii terre- antur similia perpetrare. Gaudeant boni et electi, ab ipsorum consorcio reprobos sic evelli, ne talium ignominia maculentur. § 2. Insuper metalli emptoribus omne jus et judicium confir- mamus, quod in gazis seu conflatoriis suis ex antiqua et appro- 15 bata consuetudine usque ad hec tempora habuerunt, dummodo argentum, si quod conflaverint, ad cambiendum deferant ad monetam. Cap. 21. a) tanto effecti tedio E, V.
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JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 21. 117 nichtesnicht woste, und pot ezuhant minner und also furpas von den andern. Also wurden di rechten kauffer mit ienerc) listikeit ezweifelheftig und gingen iren weg ungekaufft, und di hingeber vor grosser vordrossenheit mussten si ir erez umb vil minner geldes, denn es wert was. vorkauffen, czu grossem schaden und beswernusse uns und der urbor und des ganczen perkwerkes. Das des furpas nicht geschee, so vorpiten wir das* mit disem geseteze pei unsern hulden, und alle di das ubertreten, der gut sol alle- sampt auch mit beezignusse poser tate an widerrufen in unser cammer vervallen sein, das ir pusse andere schrecke, di ein sotanes tun, und frewen sich di* guten und erwelten. das di posen also von irer geselleschaft gescheiden sein, das si icht von irer torheit gemeiligt werden. § 2. Darnoch bestetigen wir den erezkauffern alles rechtd) und gerichte, das si in iren smelezhutten von alder bewerter gewonheit pis auf dise ezeit gehabt haben, alsoe) das si das gesmelezte silberf) ezu wechseln in unser muncze prengen sullen. 5 10 15 c) einer D. d) fehlt D. e) das folgende fehlt E. f) alle Silber, die sie in ihren Huetten machen End.
JUS REG. MONT. LIB. I, CAP. 21. 117 nichtesnicht woste, und pot ezuhant minner und also furpas von den andern. Also wurden di rechten kauffer mit ienerc) listikeit ezweifelheftig und gingen iren weg ungekaufft, und di hingeber vor grosser vordrossenheit mussten si ir erez umb vil minner geldes, denn es wert was. vorkauffen, czu grossem schaden und beswernusse uns und der urbor und des ganczen perkwerkes. Das des furpas nicht geschee, so vorpiten wir das* mit disem geseteze pei unsern hulden, und alle di das ubertreten, der gut sol alle- sampt auch mit beezignusse poser tate an widerrufen in unser cammer vervallen sein, das ir pusse andere schrecke, di ein sotanes tun, und frewen sich di* guten und erwelten. das di posen also von irer geselleschaft gescheiden sein, das si icht von irer torheit gemeiligt werden. § 2. Darnoch bestetigen wir den erezkauffern alles rechtd) und gerichte, das si in iren smelezhutten von alder bewerter gewonheit pis auf dise ezeit gehabt haben, alsoe) das si das gesmelezte silberf) ezu wechseln in unser muncze prengen sullen. 5 10 15 c) einer D. d) fehlt D. e) das folgende fehlt E. f) alle Silber, die sie in ihren Huetten machen End.
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118 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 1. Incipit Liber secundus gloriosissimi principis et domini Wenczeslai munifici regis Bohemie. Сар. 1. De jure argentifodinarum. I. Hic nos vocat aliaa) racio, ut post primum librum, quem Deo propicio de jure edidimus personarum, librum secundum juxta formam promissi de jure argentifodinarum similiter pro- 10 sequamur. Unde rem in presenti nonb) minimam aggredimur, imo in omni pene corpore juris montanorum effusam et tam moncium quam stollonum plene materiam explicantem. 5 § 1. Ideoque primo nosci oportet, quod jus montanum aut consistit in acquirendo vel in retinendo aut in recuperando vel 15 in minuendo, de quibus singulis per ordinem videamus. Sed primo de modo acquirendi, scilicet quomodo quis quid acquirat. § 2. Et certe jus acquiritur per occupacionem, concessionem, empcionem, locacionem, donacionem,c) cessionem et per omnem 20 actum, per quem in personam transfertur dominium alienum. prout manifestius in sequentibus apparebit. II. § 3. Per occupacionem hoc modo jus acquiritur. Cum quis spe ductus montanorum, que solum montes excolit et mon- tanos ad laborem incitat, in campo libero, in quo ubilibet et 25 cuilibet est licitum laborare et metallum querere, spacium ad argentifodinam occupat faciendam, statim hoc jure montanorum suum facit et adeo forted) in eo jus acquirit, quode) ab co non Liber II. Cap. 1. a) alio Jir. b) modicam vel Zus. E. c) fehlt Pei, Sch. d) et Zus. E. e) Statt quod bis ordine am Rande nachgetragen: quod Cap. 1. § 3. Zu in campo libero u. s. w. vgl. Spr. No. 26 (2) a. E. 30
118 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 1. Incipit Liber secundus gloriosissimi principis et domini Wenczeslai munifici regis Bohemie. Сар. 1. De jure argentifodinarum. I. Hic nos vocat aliaa) racio, ut post primum librum, quem Deo propicio de jure edidimus personarum, librum secundum juxta formam promissi de jure argentifodinarum similiter pro- 10 sequamur. Unde rem in presenti nonb) minimam aggredimur, imo in omni pene corpore juris montanorum effusam et tam moncium quam stollonum plene materiam explicantem. 5 § 1. Ideoque primo nosci oportet, quod jus montanum aut consistit in acquirendo vel in retinendo aut in recuperando vel 15 in minuendo, de quibus singulis per ordinem videamus. Sed primo de modo acquirendi, scilicet quomodo quis quid acquirat. § 2. Et certe jus acquiritur per occupacionem, concessionem, empcionem, locacionem, donacionem,c) cessionem et per omnem 20 actum, per quem in personam transfertur dominium alienum. prout manifestius in sequentibus apparebit. II. § 3. Per occupacionem hoc modo jus acquiritur. Cum quis spe ductus montanorum, que solum montes excolit et mon- tanos ad laborem incitat, in campo libero, in quo ubilibet et 25 cuilibet est licitum laborare et metallum querere, spacium ad argentifodinam occupat faciendam, statim hoc jure montanorum suum facit et adeo forted) in eo jus acquirit, quode) ab co non Liber II. Cap. 1. a) alio Jir. b) modicam vel Zus. E. c) fehlt Pei, Sch. d) et Zus. E. e) Statt quod bis ordine am Rande nachgetragen: quod Cap. 1. § 3. Zu in campo libero u. s. w. vgl. Spr. No. 26 (2) a. E. 30
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JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 1. 119 Hi hebet sich an das ander puch von mancherlei pergrecht und auch von den stollen.a) Сар. 1. Von den rechten der silbergruben. I. Hernoch so heisset uns ein ander weisunge nochb) dem ersten puch,b) das wir mit gnaden gotes von der pergleute recht gemacht han, nu das ander puch, als wir gelobt han, von des bergwerkes recht auch volfuren sullen. Und dovon in disem puche so nem wir uns nicht eines kleinen dinges an, sunder wir 10 underwinden uns des, das in allen perkrechten ausgesucht ist und di meinunge und materien vollicleich begreiffet peide der perge und der stollen. § 1. Und darumb so mus man von ersten wissen, das das pergrecht entweder es ist, wi man ein ding gewinnet adere) wi 15 mans beheldetd) ader wi mans widerprenget ader wi mansd) minnert. Von den allen wollen wir nach ordenunge besehen. Von ersten, wi mans gewinnet. § 2. Das recht gewinnet man mit underwinden,e) mit lehen- schaft, mit kauffe, mit aussetczen, mit geben, mit auflassen und 20 mit aller tate, mit der di herschaft und gewalt gewandelt und geleitet wirt in ein fremde persone, als das pas offenbaret wirt in disem nochgeschriben. II. § 3. Mit unterwinden") behelt man recht in sotaner weise : wann imand hoffenunge hat ezu dem perkwerke — wann 25 die hoffenunge alleine erhebt das perkwerk und reiczet die berg- leute ezu der arbeit — so underwindet er sich einer breiteng) ezu einer silbergruben ezu machen in einem freiem felde,b) doi) idem- Buch II. Cap. 1. a) und auch stollenrecht D. b) fehlt D. c) oder das einer ein ding zu eignet oder behelt oder wider erkrieget oder bewart E. d) fehlt D. e) bekomerung E; rechtliche Einnehmung End. f) bekomerung E. g) breiten D; bereiten H. h) und bekomert ein stat, in freiem felde ein grube ezu machen E. i) wie dann solches einem jeden Bergmann hiermit 30
JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 1. 119 Hi hebet sich an das ander puch von mancherlei pergrecht und auch von den stollen.a) Сар. 1. Von den rechten der silbergruben. I. Hernoch so heisset uns ein ander weisunge nochb) dem ersten puch,b) das wir mit gnaden gotes von der pergleute recht gemacht han, nu das ander puch, als wir gelobt han, von des bergwerkes recht auch volfuren sullen. Und dovon in disem puche so nem wir uns nicht eines kleinen dinges an, sunder wir 10 underwinden uns des, das in allen perkrechten ausgesucht ist und di meinunge und materien vollicleich begreiffet peide der perge und der stollen. § 1. Und darumb so mus man von ersten wissen, das das pergrecht entweder es ist, wi man ein ding gewinnet adere) wi 15 mans beheldetd) ader wi mans widerprenget ader wi mansd) minnert. Von den allen wollen wir nach ordenunge besehen. Von ersten, wi mans gewinnet. § 2. Das recht gewinnet man mit underwinden,e) mit lehen- schaft, mit kauffe, mit aussetczen, mit geben, mit auflassen und 20 mit aller tate, mit der di herschaft und gewalt gewandelt und geleitet wirt in ein fremde persone, als das pas offenbaret wirt in disem nochgeschriben. II. § 3. Mit unterwinden") behelt man recht in sotaner weise : wann imand hoffenunge hat ezu dem perkwerke — wann 25 die hoffenunge alleine erhebt das perkwerk und reiczet die berg- leute ezu der arbeit — so underwindet er sich einer breiteng) ezu einer silbergruben ezu machen in einem freiem felde,b) doi) idem- Buch II. Cap. 1. a) und auch stollenrecht D. b) fehlt D. c) oder das einer ein ding zu eignet oder behelt oder wider erkrieget oder bewart E. d) fehlt D. e) bekomerung E; rechtliche Einnehmung End. f) bekomerung E. g) breiten D; bereiten H. h) und bekomert ein stat, in freiem felde ein grube ezu machen E. i) wie dann solches einem jeden Bergmann hiermit 30
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120 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 1. 5 poterit, dummodo ibidem continue laboret, sine juris ordince) amo- veri. § 4. Idemque jus omnibus ibidemn vel in alio quocumque campo libero laborantibus concessum est, ita tamen, quod argenti- fodine ad minus per unam mensuram, que vulgari montanorum lachter dicitur, distent ab invicem, sic ut utrobique vertibulum. quod vulgariter runbaumf) dicitur, commode verti possit. III. § 5. Concessione vero sic jus acquiritur, ut quicumque laborancium primo fortuna sibi favente meatum invenerit,g) ipsum ab urburariis vel a meatuum concessore suscipiat, dando eisdem 10 tantum unam XXXII. partem more consueto, nec ultra ad partes aliquas coartetur.h) § 6. Statimque scribi se cum die et hora diei procuret, dando scriptori unum grossum denariorum, nec sub obtentu nostre gracie ad aliquod aliud donarium compellatur. § 7. Quod si querens meatum suscipere1) non possit habere 15 copiam concessoris, tunc ab uxore sua aut filiis vel a quocumque, quem loco sui concessor domi reliquerit,k) meatum suscipiat, sic jus suum integre confirmando. Sed si nullus dictorum appareat, tunc de jure suo coram aliquibus juratis aut eciam aliis fide dignis publice protestetur; et nullum periculum sibi tune genera- bitur, cum non sit in mora, juxta illam regulam juris: Quod per me non stat, mihi imputari non debet. Sed tamen meatum susciperel) tenetur, quando cicius habere poterit copiam con- cessoris. § 8. Sint tamen in hoc cauti urburarii vel quicumque loco ipsorum fuerint in hac parte, ad dimittendum cum inven- 25 tore illius meatus nuncium expertum, qui fide videat oculata, an eundem in suam) argentifodinam) meatum habeat, quem suscepit. 20 30 nemo ipsum valeat ipso jure E. f) ronpaum E; runeboum V. g) invenit Pei, Sch, Jir. h) coercentur E; coarctetur Pei, Sch, Jir. i) suspicere Jir. k) relinquet Pei, Sch, Jir. 1) suspicere Jir. m) suo argentifodio E. § 4. Siehe Spr. No. 1(7). Anderer Art die Bestimmung Const. II. 2, § 5 a. § 5. Siehe D. I. R. § 13 (1); Spr. No. 21; vgl. Const. II, 2, § 15 u. 5, § 4. § 7. Siehe D. I. R. § 13 (1) u. oben § 5. § 8. Vgl. Spr. No. 1 (6).
120 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 1. 5 poterit, dummodo ibidem continue laboret, sine juris ordince) amo- veri. § 4. Idemque jus omnibus ibidemn vel in alio quocumque campo libero laborantibus concessum est, ita tamen, quod argenti- fodine ad minus per unam mensuram, que vulgari montanorum lachter dicitur, distent ab invicem, sic ut utrobique vertibulum. quod vulgariter runbaumf) dicitur, commode verti possit. III. § 5. Concessione vero sic jus acquiritur, ut quicumque laborancium primo fortuna sibi favente meatum invenerit,g) ipsum ab urburariis vel a meatuum concessore suscipiat, dando eisdem 10 tantum unam XXXII. partem more consueto, nec ultra ad partes aliquas coartetur.h) § 6. Statimque scribi se cum die et hora diei procuret, dando scriptori unum grossum denariorum, nec sub obtentu nostre gracie ad aliquod aliud donarium compellatur. § 7. Quod si querens meatum suscipere1) non possit habere 15 copiam concessoris, tunc ab uxore sua aut filiis vel a quocumque, quem loco sui concessor domi reliquerit,k) meatum suscipiat, sic jus suum integre confirmando. Sed si nullus dictorum appareat, tunc de jure suo coram aliquibus juratis aut eciam aliis fide dignis publice protestetur; et nullum periculum sibi tune genera- bitur, cum non sit in mora, juxta illam regulam juris: Quod per me non stat, mihi imputari non debet. Sed tamen meatum susciperel) tenetur, quando cicius habere poterit copiam con- cessoris. § 8. Sint tamen in hoc cauti urburarii vel quicumque loco ipsorum fuerint in hac parte, ad dimittendum cum inven- 25 tore illius meatus nuncium expertum, qui fide videat oculata, an eundem in suam) argentifodinam) meatum habeat, quem suscepit. 20 30 nemo ipsum valeat ipso jure E. f) ronpaum E; runeboum V. g) invenit Pei, Sch, Jir. h) coercentur E; coarctetur Pei, Sch, Jir. i) suspicere Jir. k) relinquet Pei, Sch, Jir. 1) suspicere Jir. m) suo argentifodio E. § 4. Siehe Spr. No. 1(7). Anderer Art die Bestimmung Const. II. 2, § 5 a. § 5. Siehe D. I. R. § 13 (1); Spr. No. 21; vgl. Const. II, 2, § 15 u. 5, § 4. § 7. Siehe D. I. R. § 13 (1) u. oben § 5. § 8. Vgl. Spr. No. 1 (6).
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IU'S REG. MONT. LIB. H, CAP. I. 121 manne umb und umb czimlich ist czu arbeiten und erezk) ezu suchen. Czuhant mit dem rechten des gepirges macht er iml) sein recht und gewinnet in dem selben also stark recht, das manl) das von im nicht prengen mag an des rechten ordenunge, also ezu tun, ab er doselbist stetieleich arbeitet. § 4. Und dasselbe recht doselbist ist anm) allen arbeitern ader auch in einem andern freien felde, wo das ist, vorlihen und geben, doch also verre, das ezu dem minsten di silbergruben umb ein perglachter von ein- ander steen, also das peidenhalben der rumpaum sich gemach- samleich muge umbkeren. III. § 5. Mit lehenschafftn) gewinnet man recht also von uns, das welcher arbeiter, ab im das geluk gan, des ersten einen gank vindet, so sol er in von den urburern ader dem vorleiher der genge emphahen und sol im geben nur ein* ezweiunddreisig teil, als gewonlich ist, und sol nicht getwungen werden daruber 15 ezu keinen teiln. § 6. Und czubant sol er sich lassen beschreiben°) und sol den schreiber nur einen grossenp) phenningp) geben und sol pei unsern hulden ezu keinerlei") ander") gabe getriben werden. § 7. Nur) was ist denne, ab er nu suchet ezu emphahen den gank und kan des vorleihers nicht vinden, so sol er von seiner 20 hausfrawen ader Kinden ader von dem, den der vorleiher daheime an seiner stat leset, den gank emphahen; also behelt er sein recht gancz. Und ab er der keinen vindet, do sol er sein recht kundigen und offenlich besetezen fur etlichen gesworen ader andern getrewen leuten; also wirt im kein schade dovon bekomen, 25 wann darinne nicht ezu peiten ist noch der regeln des rechten: das an mir nicht steet, das sol mir nicht vorwissen werden. Idoch sol er den gank emphahen, als pald er vinden mag den vorleiher. § 8. Di urburer sullen auch daran gescheiden sein, ader weliche an irer stat sein in disem teil, das si mit dem vinder desselben 30 ganges ein vornunftigen potens) senden, der getreulich mit den augen sehe, ab er denselben gank habe in seiner silbergruben, den er emphangen hat. 5 10 zugelassen und frey seyn soll End. k) oder kies E. 1) Erg. nach D. m) fehlt D. n) verleihen E, End. o) anschreiben E. p) groschen, E, End. 35 q) keiner anderlei D. r) Rubr. in D: Von dem leicher, ob man in nicht vindet. s) einen Bergverstaendigen geschwornen Fron-Boten End.
IU'S REG. MONT. LIB. H, CAP. I. 121 manne umb und umb czimlich ist czu arbeiten und erezk) ezu suchen. Czuhant mit dem rechten des gepirges macht er iml) sein recht und gewinnet in dem selben also stark recht, das manl) das von im nicht prengen mag an des rechten ordenunge, also ezu tun, ab er doselbist stetieleich arbeitet. § 4. Und dasselbe recht doselbist ist anm) allen arbeitern ader auch in einem andern freien felde, wo das ist, vorlihen und geben, doch also verre, das ezu dem minsten di silbergruben umb ein perglachter von ein- ander steen, also das peidenhalben der rumpaum sich gemach- samleich muge umbkeren. III. § 5. Mit lehenschafftn) gewinnet man recht also von uns, das welcher arbeiter, ab im das geluk gan, des ersten einen gank vindet, so sol er in von den urburern ader dem vorleiher der genge emphahen und sol im geben nur ein* ezweiunddreisig teil, als gewonlich ist, und sol nicht getwungen werden daruber 15 ezu keinen teiln. § 6. Und czubant sol er sich lassen beschreiben°) und sol den schreiber nur einen grossenp) phenningp) geben und sol pei unsern hulden ezu keinerlei") ander") gabe getriben werden. § 7. Nur) was ist denne, ab er nu suchet ezu emphahen den gank und kan des vorleihers nicht vinden, so sol er von seiner 20 hausfrawen ader Kinden ader von dem, den der vorleiher daheime an seiner stat leset, den gank emphahen; also behelt er sein recht gancz. Und ab er der keinen vindet, do sol er sein recht kundigen und offenlich besetezen fur etlichen gesworen ader andern getrewen leuten; also wirt im kein schade dovon bekomen, 25 wann darinne nicht ezu peiten ist noch der regeln des rechten: das an mir nicht steet, das sol mir nicht vorwissen werden. Idoch sol er den gank emphahen, als pald er vinden mag den vorleiher. § 8. Di urburer sullen auch daran gescheiden sein, ader weliche an irer stat sein in disem teil, das si mit dem vinder desselben 30 ganges ein vornunftigen potens) senden, der getreulich mit den augen sehe, ab er denselben gank habe in seiner silbergruben, den er emphangen hat. 5 10 zugelassen und frey seyn soll End. k) oder kies E. 1) Erg. nach D. m) fehlt D. n) verleihen E, End. o) anschreiben E. p) groschen, E, End. 35 q) keiner anderlei D. r) Rubr. in D: Von dem leicher, ob man in nicht vindet. s) einen Bergverstaendigen geschwornen Fron-Boten End.
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122 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 1. § 9. Qui autem argentum primo redactumn) ex metallo sus- cepti meatus obtulerit concessori, si primus inventor fuerit in illo campo, ex utraque parte argentifodine sue integer laneus mensuretur,) ut hec prerogativa alios incitet ad laborem. Et in illis duobus laneis nullus aliusp) sine permissu ejus laborare presumat, nisi tunc spes sit de meatibus alienis, et velit quis prestito juramento sine omni dolo ac fraude et precipue sine primi inventoris prejudicio pro alienis meatibus laborare, et si inveniunt q) eundem meatum jam susceptum, quod ibidem laborare sine omni 10 contradiccione cesset ammodo et recedat. § 10. Sed secundo, tercio et quarto vel deinceps meatum susceptoribus in qualibet parte argentifodine medius tantum laneus mensuretur, cum con- dicionibus jam premissis. 5 § 11. Consuetum est eciam inter istos meatuum inventores 15 conterminarios inseri tale pactum: ut si cui primo mons fuerit mensuratus, quod ali apud suos laneos pro certa, sicut inter ipsos convenit, remaneant proprietate, quia pacta ex convencione legem accipiunt. Vel sic quandoque conveniunt: quod plures vicine argentifodine uni inter eas, de qua major spes montem 20 mensurandi habeatur, subiciantur hoc modo, ut remaneant apud suos laneos pro certa proprietate, ut dictum est, ubicumque, sive in principali sive in subjectis ei argentifodinis, primo mons fuerit mensuratus; namr) difficile est, gravibus acquisita laboribus sine spe aliqua melioracionis relinquere. Has autem convencioness) sie 25 approbamus,s) ne per ipsas urbure nostre prejudicium aliquod generetur, neque ullus aliquam proprietatem racione dictarum convencionum, antequam ibidem mons mensuretur, audeat exfor- quere. n) reductum E. o) ei mens. V; emensuretur E, Pei, Sch, Jir. p) fehlt E. 30 q invenerit E, V, Jir; invenerint Pei, Sch. r) non Pei, Sch, E am Rande. s) conventiculas sic approbat E. §§ 9, 10. Siehe U-A § 16, D. I. R. § 13 (2), beide z. Th. abweichend. Nach Const. Sp. No. 1 (7), 2 (6). § 11. Siehe I, 15, § 12; Spr. No. 36 (2); 65 (1).
122 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 1. § 9. Qui autem argentum primo redactumn) ex metallo sus- cepti meatus obtulerit concessori, si primus inventor fuerit in illo campo, ex utraque parte argentifodine sue integer laneus mensuretur,) ut hec prerogativa alios incitet ad laborem. Et in illis duobus laneis nullus aliusp) sine permissu ejus laborare presumat, nisi tunc spes sit de meatibus alienis, et velit quis prestito juramento sine omni dolo ac fraude et precipue sine primi inventoris prejudicio pro alienis meatibus laborare, et si inveniunt q) eundem meatum jam susceptum, quod ibidem laborare sine omni 10 contradiccione cesset ammodo et recedat. § 10. Sed secundo, tercio et quarto vel deinceps meatum susceptoribus in qualibet parte argentifodine medius tantum laneus mensuretur, cum con- dicionibus jam premissis. 5 § 11. Consuetum est eciam inter istos meatuum inventores 15 conterminarios inseri tale pactum: ut si cui primo mons fuerit mensuratus, quod ali apud suos laneos pro certa, sicut inter ipsos convenit, remaneant proprietate, quia pacta ex convencione legem accipiunt. Vel sic quandoque conveniunt: quod plures vicine argentifodine uni inter eas, de qua major spes montem 20 mensurandi habeatur, subiciantur hoc modo, ut remaneant apud suos laneos pro certa proprietate, ut dictum est, ubicumque, sive in principali sive in subjectis ei argentifodinis, primo mons fuerit mensuratus; namr) difficile est, gravibus acquisita laboribus sine spe aliqua melioracionis relinquere. Has autem convencioness) sie 25 approbamus,s) ne per ipsas urbure nostre prejudicium aliquod generetur, neque ullus aliquam proprietatem racione dictarum convencionum, antequam ibidem mons mensuretur, audeat exfor- quere. n) reductum E. o) ei mens. V; emensuretur E, Pei, Sch, Jir. p) fehlt E. 30 q invenerit E, V, Jir; invenerint Pei, Sch. r) non Pei, Sch, E am Rande. s) conventiculas sic approbat E. §§ 9, 10. Siehe U-A § 16, D. I. R. § 13 (2), beide z. Th. abweichend. Nach Const. Sp. No. 1 (7), 2 (6). § 11. Siehe I, 15, § 12; Spr. No. 36 (2); 65 (1).
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JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. I. 123 § 9. Wert) aber dem leiher des emphangen ganges gemacht silber aus dem ersten ereze gibt und ist er der erste vinder in dem selben felde, so sol man messen auf peide seitenu) seiner silbergruben ein ganezes lehen, das er mit sulcher vorgabe andere anprenge ezu der arbeit. Undv) in den selben ezweien lehen sol nimand anders an seine vorhenknusse turren arbeiten, es sei denne hoffenunge von fremden gengen. Und wil imand noch fremden gengen arbeiten, der sol einen eit sweren, das er das tu an alle argelist und truknusse und ezuvorderst ane schaden des ersten vinders. Und vindet er denselben gang, das er iczunt 10 enphanget ist, so sol er an alle widerrede doselbist aufhoren ezu arbeiten furpas und sol sich dovon ezihen. § 10. Aber di ezum andernmale, ezum dritten ezum vierden male und also furpas genge enphahen, den sol man in igleichem teil der silbergruben nur ein halb lehen messen mit den vorgenanten underscheidungen. 15. § 11. Es ist auch gewonlich under den selben der genge vindernw), di nochbawern sein, und ire greniczen ezusammen stossen, das si sotan gedinge halden: ab iener, dem von ersten der perg gemessen ist (sic), das die andern pei iren lehen umb ein sichere eigenschaft, als si ezwischen in machen und besteen. 20 pei in pleiben sullen; wann di gedinge nemen recht und satezunge aus der vestenusse. Aderx) si besteen ettwenne also, das di meisten und di nehesten silbergruben einer under in sich* under- tenig machen, von der man groste hoffenunge hat, den berg ezu messen, in sotaner mase, das si pleiben pei iren lehen umb ein 25 sicher eigenschaft, als iczunt geredet ist, an welcher stat auch es sei, in der ersten silbergrubeny) ader in den, di in undertenig sein, do der perg von ersten gemessen ist; wann es ist nicht geringe ezu achten, was mit swerer arbeit gewunnen ist, das man das ligen lasse ane hoffenunge der besserunge. Sotane 30 besteunge bewere wir also, das dovon kein schade geschech unser urbor. Es sol auch nimand kein eigenschaft von wegen 5 t) Ein jeglicher Neufaenger End. u) in jeglichen Stoss End. v) Rubr. in D: Dem ersten vinder sal man messen auf beide seiten ein gancz lehen. w) findern der Gaenge, so mit einander marckscheiden. x) Ob der D; vor- 35 her die Rubr.: Eigenschefter sullen bleiben, als sie dingen, unschedlich der urbor. y) hauptgruben.
JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. I. 123 § 9. Wert) aber dem leiher des emphangen ganges gemacht silber aus dem ersten ereze gibt und ist er der erste vinder in dem selben felde, so sol man messen auf peide seitenu) seiner silbergruben ein ganezes lehen, das er mit sulcher vorgabe andere anprenge ezu der arbeit. Undv) in den selben ezweien lehen sol nimand anders an seine vorhenknusse turren arbeiten, es sei denne hoffenunge von fremden gengen. Und wil imand noch fremden gengen arbeiten, der sol einen eit sweren, das er das tu an alle argelist und truknusse und ezuvorderst ane schaden des ersten vinders. Und vindet er denselben gang, das er iczunt 10 enphanget ist, so sol er an alle widerrede doselbist aufhoren ezu arbeiten furpas und sol sich dovon ezihen. § 10. Aber di ezum andernmale, ezum dritten ezum vierden male und also furpas genge enphahen, den sol man in igleichem teil der silbergruben nur ein halb lehen messen mit den vorgenanten underscheidungen. 15. § 11. Es ist auch gewonlich under den selben der genge vindernw), di nochbawern sein, und ire greniczen ezusammen stossen, das si sotan gedinge halden: ab iener, dem von ersten der perg gemessen ist (sic), das die andern pei iren lehen umb ein sichere eigenschaft, als si ezwischen in machen und besteen. 20 pei in pleiben sullen; wann di gedinge nemen recht und satezunge aus der vestenusse. Aderx) si besteen ettwenne also, das di meisten und di nehesten silbergruben einer under in sich* under- tenig machen, von der man groste hoffenunge hat, den berg ezu messen, in sotaner mase, das si pleiben pei iren lehen umb ein 25 sicher eigenschaft, als iczunt geredet ist, an welcher stat auch es sei, in der ersten silbergrubeny) ader in den, di in undertenig sein, do der perg von ersten gemessen ist; wann es ist nicht geringe ezu achten, was mit swerer arbeit gewunnen ist, das man das ligen lasse ane hoffenunge der besserunge. Sotane 30 besteunge bewere wir also, das dovon kein schade geschech unser urbor. Es sol auch nimand kein eigenschaft von wegen 5 t) Ein jeglicher Neufaenger End. u) in jeglichen Stoss End. v) Rubr. in D: Dem ersten vinder sal man messen auf beide seiten ein gancz lehen. w) findern der Gaenge, so mit einander marckscheiden. x) Ob der D; vor- 35 her die Rubr.: Eigenschefter sullen bleiben, als sie dingen, unschedlich der urbor. y) hauptgruben.
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124 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 2. § 12. Et caveant universi sub amissione omnium suarum parcium diligenter, ne aliquod metallum sublevent vel educant, antequam mons eis mensuretur, sine urburariorumt) licencia speciali. IV. § 13. Sed et hoc sciendum est, quod per illum, qui meatum primo suscepit, aliis suis concolonis acquiri jus adeo firmum, ac si meatum eciamu) singuliu) suscepissent, nisi quod ille principalis susceptor virum quemque ex colonis debet cum suis partibus nominare, nec quemquam partes ibidem habere, quam qui per ipsum fuerit nominatus. Si autem aliquem vel aliquos cum suis partibus nominandum nominandosve ob dolum aut obli- vionem non nominaverit, ex tune illi injuriam suam contra nominantem coram urburariis prosequantur; quia multocies isti novi inventores plures partes donant et vendunt, quam habeant. 15 ideoque conantur alios in suis partibus defraudare; et hoc ommi ingenio debent urburarii precavere, dando operam, ne deinceps talis malicia pertranseat impunita. 5 10 Сар. 2. 20 25 De moncium mensuracione. I. § 1. Ad istius tractatus evidenciam pleniorem primo sciendum est, quod omnis mons mensuratus septem contineat laneos in directum, in parte vero pendenti, quod in vulgari montano- rum dicitur hangendez. quartum dimidium habet laneum, et in parte jacenti, quod ligendez vocatur, habet laneum tantum unum. Quivis autem laneus septem mensuras, qui vulgariter dicuntur lachter, in se continet. II. § 2. Sica) autem ad mensuram moncium pervenitur. si aliquis premissorum inventorum ad meatum a concessore susceptum 30 t) nostrorum Zus. E. u) eum singuli eciam E. Cap. 2. a) Si Pei, Sch. § 13. Vgl. III, 6, § 8. Cap. 2. § 1. Siehe U-A und U-B § 2; vgl. D. I. R. § 5 (2). § 2. Siehe U-B § 8; D. I. R. § 13 (3); Spr. No. 1 (9); 2 (9). Vgl. zum Folgenden die kürzere Zusammenfassung in II, 5, § 4.
124 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 2. § 12. Et caveant universi sub amissione omnium suarum parcium diligenter, ne aliquod metallum sublevent vel educant, antequam mons eis mensuretur, sine urburariorumt) licencia speciali. IV. § 13. Sed et hoc sciendum est, quod per illum, qui meatum primo suscepit, aliis suis concolonis acquiri jus adeo firmum, ac si meatum eciamu) singuliu) suscepissent, nisi quod ille principalis susceptor virum quemque ex colonis debet cum suis partibus nominare, nec quemquam partes ibidem habere, quam qui per ipsum fuerit nominatus. Si autem aliquem vel aliquos cum suis partibus nominandum nominandosve ob dolum aut obli- vionem non nominaverit, ex tune illi injuriam suam contra nominantem coram urburariis prosequantur; quia multocies isti novi inventores plures partes donant et vendunt, quam habeant. 15 ideoque conantur alios in suis partibus defraudare; et hoc ommi ingenio debent urburarii precavere, dando operam, ne deinceps talis malicia pertranseat impunita. 5 10 Сар. 2. 20 25 De moncium mensuracione. I. § 1. Ad istius tractatus evidenciam pleniorem primo sciendum est, quod omnis mons mensuratus septem contineat laneos in directum, in parte vero pendenti, quod in vulgari montano- rum dicitur hangendez. quartum dimidium habet laneum, et in parte jacenti, quod ligendez vocatur, habet laneum tantum unum. Quivis autem laneus septem mensuras, qui vulgariter dicuntur lachter, in se continet. II. § 2. Sica) autem ad mensuram moncium pervenitur. si aliquis premissorum inventorum ad meatum a concessore susceptum 30 t) nostrorum Zus. E. u) eum singuli eciam E. Cap. 2. a) Si Pei, Sch. § 13. Vgl. III, 6, § 8. Cap. 2. § 1. Siehe U-A und U-B § 2; vgl. D. I. R. § 5 (2). § 2. Siehe U-B § 8; D. I. R. § 13 (3); Spr. No. 1 (9); 2 (9). Vgl. zum Folgenden die kürzere Zusammenfassung in II, 5, § 4.
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JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 2. 125 der egenanten besteungenz) aufnemen, ee denn der perg doselbist gemessen wirt. § 12. Es sullen auch sich alle leute huten fleisiclich pei vorlisnusse aa) aller irer teil, das si kein ercz aufheben ader aus- furen, ee man in den berg misset, an der urborer sunderliche laube. 5 IV. § 13. Auch ist das ezu wissen, das der, der den gang von ersten emphehet, den andern seinen mitgewerken also stark recht gewinnet, als ab ir iczlicher den gang emphangen hette. nur das der erste emphaher sol einen igleichen aus den gewerken 10 mit seinen teilen nonnen, und sol auch keiner teil doselbist haben, denn den er hat genennetbb). Wer aber, das man imand mit seinen teilen nennen sulde und er den nicht nente durch argelist ader vorgessenheit, so sol er sein unrecht wider den nenner vor den urborern beclagen; wann es geschicht oft. das di selben newen vinder meer teil geben und vorkauffen, denn si haben. Dorumb so meinen si andere in iren teilen ezu betrigen. Und das sullen di urborer mit allen iren sinnen understeen und behuten und sullen darezu geben ire hulfe, das sotane furpas posheit nicht hingee unvorpuset. 15 20 Сар. 2. Von dem gemessen berge und von seinen lehen. I. § 1. Czu dises capitels volliger sicherheit so ist von ersten ezu wissen, das ein iezleicher gemessen perg beheldet siben lehen ina) di slichte,a) und das hangende hat vierdhalb lehen, und das 25 ligende hat nur ein lehen, und iezleiches lehen beheldet in im siben lachter. II. § 2. Und also kunpt man ezu der masse des gepirges: ab imand der vorgenanten vinder ezu dem gange, den er emphangen hat von dem vorleiher, also das man di egenante 30 ordenunge der enphanusse in allen dingen halde (sic), so sol er z) gedinge E. aa) vorkiesunge D. bb) dass keiner daselbst fuer einen Gewercken erkandt soll werden, dann der durch den Lehntraeger ein- geschrieben und namhafftig ist End. Cap. 2. a) gerichtes in di lenge nach des ganges czuge E. 35
JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 2. 125 der egenanten besteungenz) aufnemen, ee denn der perg doselbist gemessen wirt. § 12. Es sullen auch sich alle leute huten fleisiclich pei vorlisnusse aa) aller irer teil, das si kein ercz aufheben ader aus- furen, ee man in den berg misset, an der urborer sunderliche laube. 5 IV. § 13. Auch ist das ezu wissen, das der, der den gang von ersten emphehet, den andern seinen mitgewerken also stark recht gewinnet, als ab ir iczlicher den gang emphangen hette. nur das der erste emphaher sol einen igleichen aus den gewerken 10 mit seinen teilen nonnen, und sol auch keiner teil doselbist haben, denn den er hat genennetbb). Wer aber, das man imand mit seinen teilen nennen sulde und er den nicht nente durch argelist ader vorgessenheit, so sol er sein unrecht wider den nenner vor den urborern beclagen; wann es geschicht oft. das di selben newen vinder meer teil geben und vorkauffen, denn si haben. Dorumb so meinen si andere in iren teilen ezu betrigen. Und das sullen di urborer mit allen iren sinnen understeen und behuten und sullen darezu geben ire hulfe, das sotane furpas posheit nicht hingee unvorpuset. 15 20 Сар. 2. Von dem gemessen berge und von seinen lehen. I. § 1. Czu dises capitels volliger sicherheit so ist von ersten ezu wissen, das ein iezleicher gemessen perg beheldet siben lehen ina) di slichte,a) und das hangende hat vierdhalb lehen, und das 25 ligende hat nur ein lehen, und iezleiches lehen beheldet in im siben lachter. II. § 2. Und also kunpt man ezu der masse des gepirges: ab imand der vorgenanten vinder ezu dem gange, den er emphangen hat von dem vorleiher, also das man di egenante 30 ordenunge der enphanusse in allen dingen halde (sic), so sol er z) gedinge E. aa) vorkiesunge D. bb) dass keiner daselbst fuer einen Gewercken erkandt soll werden, dann der durch den Lehntraeger ein- geschrieben und namhafftig ist End. Cap. 2. a) gerichtes in di lenge nach des ganges czuge E. 35
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126 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 2. 5 10 antedicto suscepcionisb) ordine inc) omnibus observatod) juratos meatuume) sectores pecierit secandum examinandumquef) et ad montem, si dignus fuerit, mensurandum, quost) sibi ad minus duos sine intervallo dari mandamus; qui intrent argentifodinam meatum secando eundem diligenterque omnes ibidem circumstancias intuendo, quod meatum sie cum metallo inveniant et relinquant, quod sit dignus mensura, quodque metallum ibidem per eos sectum et in gaza,h) id est in conflatorioi) examinatum det ad minus ultra expensam gaze unum fertonem fulminati argenti. § 3. Si his omnibus sic concurrentibus ad requisicionem urburariorum sepe dicti jurati sub virtute prestiti juramenti ibidem montem merito pronunciaverint mensurandum: statim mons aliquibus juratis civitatum et montis presentibus mensuretur per urburarios — hac protestacione premissa, ut quocumque zona tracta fuerit, et si 15 meatus postea alias se extendat, quod nobis jus nostrum ibidem in laneis nostris salvum permaneat et illesum — ac unicuique moncium incipiendo in medio vertibuli qualibet parte quartus dimidius laneus mensuretur, deinde unus laneus nobis, unus civilis et unus dominorum similiter mensuretur. § 4. Si tamen hee 20 mensura propter vicinitatem alterius montis mensurati ab utraque parte, ut jam dictum est, adimpleri non poterit: tunc ex una parte omnes septem lanei cum regalibus, civilibus et laneis dominorum cum omnibus tam in pendenti quam in jacenti suis juribus mensurentur. § 5. Illa autem superfluitas in medio illorum 25 duorum moncium ex consuetudine jam dudum more utencium approbata, non obstante Iglaviensik) constitucione in hac parte ad nostram urburam dinoscitur pertinere. § 5a. Inventoribus b) susceptoris V; concessarius E. c) fehlt Pei, Sch. d) observando Jir. e) moncium Pei, Sch. f) fehlt E. g) quod Jir. 1) casa V. i) conflatoriis 30 Pei, Sch. k) Iglaviensium E, V. § 3. Siehe D. I. R. § 13 (6); abweichend U-A und U-B § 3. Zu incipiendo in medio vertibuli s. Spr. No. 4 (2). Zu hac protestatione premissa: einen solchen Fall scheint Spr. No. 51 zu betreffen. § 4. Siehe D. I. R. § 13 (7); Spr. No. 7, 8, 9. Abweichend U-A § 13: 35 U�B § 21. § 5. Gegen U-A § 14, U-B § 22; vgl. D. I. R. § 13 (7). Siehe unten § 16. § 5a. Siehe D. I. R. § 13 (8). Anderer Art die Bestimmung oben II, 1, § 4.
126 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 2. 5 10 antedicto suscepcionisb) ordine inc) omnibus observatod) juratos meatuume) sectores pecierit secandum examinandumquef) et ad montem, si dignus fuerit, mensurandum, quost) sibi ad minus duos sine intervallo dari mandamus; qui intrent argentifodinam meatum secando eundem diligenterque omnes ibidem circumstancias intuendo, quod meatum sie cum metallo inveniant et relinquant, quod sit dignus mensura, quodque metallum ibidem per eos sectum et in gaza,h) id est in conflatorioi) examinatum det ad minus ultra expensam gaze unum fertonem fulminati argenti. § 3. Si his omnibus sic concurrentibus ad requisicionem urburariorum sepe dicti jurati sub virtute prestiti juramenti ibidem montem merito pronunciaverint mensurandum: statim mons aliquibus juratis civitatum et montis presentibus mensuretur per urburarios — hac protestacione premissa, ut quocumque zona tracta fuerit, et si 15 meatus postea alias se extendat, quod nobis jus nostrum ibidem in laneis nostris salvum permaneat et illesum — ac unicuique moncium incipiendo in medio vertibuli qualibet parte quartus dimidius laneus mensuretur, deinde unus laneus nobis, unus civilis et unus dominorum similiter mensuretur. § 4. Si tamen hee 20 mensura propter vicinitatem alterius montis mensurati ab utraque parte, ut jam dictum est, adimpleri non poterit: tunc ex una parte omnes septem lanei cum regalibus, civilibus et laneis dominorum cum omnibus tam in pendenti quam in jacenti suis juribus mensurentur. § 5. Illa autem superfluitas in medio illorum 25 duorum moncium ex consuetudine jam dudum more utencium approbata, non obstante Iglaviensik) constitucione in hac parte ad nostram urburam dinoscitur pertinere. § 5a. Inventoribus b) susceptoris V; concessarius E. c) fehlt Pei, Sch. d) observando Jir. e) moncium Pei, Sch. f) fehlt E. g) quod Jir. 1) casa V. i) conflatoriis 30 Pei, Sch. k) Iglaviensium E, V. § 3. Siehe D. I. R. § 13 (6); abweichend U-A und U-B § 3. Zu incipiendo in medio vertibuli s. Spr. No. 4 (2). Zu hac protestatione premissa: einen solchen Fall scheint Spr. No. 51 zu betreffen. § 4. Siehe D. I. R. § 13 (7); Spr. No. 7, 8, 9. Abweichend U-A § 13: 35 U�B § 21. § 5. Gegen U-A § 14, U-B § 22; vgl. D. I. R. § 13 (7). Siehe unten § 16. § 5a. Siehe D. I. R. § 13 (8). Anderer Art die Bestimmung oben II, 1, § 4.
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JUS REG. MONT. LIB. II. CAP. 2. 127 gesworne hewer der genge piten, das si den gang hawen und vorsuchen, ob er wierdig sei ezu messen ezu eime perge. Und derselben ezum minsten heissen wir im czwene geben an underlos ; di sullen in di selbenb) gruben farn und denselben gank hawen und sullen doselbest alle gelegenheit mit fleise besehen, das si den gank also mit erez vinden und lassen,c) das es wierdig sei ezu messen, und das das erez. das si doselbist gehaun han und in der hutten ader smelezgadem vorsucht ist, czum minsten uber di kost der hutten einen vierdung gutes geplicktes silbers gebe. § 3. Undd) ist es, das dise ding alle also sein und di egenante gesworne nach geheisse der urburer pei irem eide sprechen, das man pilleich daselbist ein perg messen sulle. ezuhant sol man darezu nemen etezlich gesworne der stete und des pergese) und sol den perg messen. Und di urburer sullen das auch mit ge- czeugnusse beseczen,1) das wo di snur hingeczogen wirt, und ab 15 darnoch ein gang sich anderswo euge und aufezuge, das doselbist unser recht in unsern lehnen gancz und unvorrukt pleibe. Mang) sol auch messen einem iezlichem perge vierdhalb lehen an iezleichem teile,h) anczuheben mitten in dem wirbel des rumpaumes. Darnoch sol man unsi) messen ein lehen gleicherweis 20 und ein purgerlehenk) und ein herrenlehen.) § 4. Mag aber di mase nicht gereichen durch di nehekeit eins andern gemessen perges auf peide seiten,m) als vor geredet ist. so sol man auf eine seitenn) alle siben lehen mit sampt kunigs lehen, purgerlehen und herrenlehen mit allen seinen rechten peide in hangendem 25 und ligendem messen. § 5. Abir di ubermasseo) czwischen denselben ezweien gemessenp) pergen di gehoret czu unser urbor von alder bewerter gewonheit der leute und sol do wider nicht sein in disem teile, was ander pergleute gesaczt han." § 5a. Manr) 5 10 b silber D. c) und lassen auch Ertzt nach dem Behauen im Abbruch stehn End. 30 d) Rubr. in D: Ein neuer berg sal ein vierding silber uber die Kost geben. e) czum Chutten E. f) beseczen D; besehen H. g) Rubr. in D: Wie man den berg messen sal. h) allenthalben das ist auff beide stolnort E; in jeglichen Stoss des Schachts End. i) Erg. nach D. k) ein Lehn den Buergern der Stadt End. 1) ein Lehn der Herrschaft End. m) oder stolnorter Zus. E; in beyde Stoess End. n) ein stat oder stollen E; in einem Stoss oder Ort des Erb- schachts End. o) ubermasse D; urbormasse (!) H; Wuerde sich befinden. dass zwischen zweien vermessenen bergen frey feld ueberig waere u. s. w. End. p) fehlt D. ") an hindernusse der Yglawer rechten und saczunge E; ungeacht derer vonder Igla Satzung oder Gebräuche End. r) Rubr. in D: Ein 40 35
JUS REG. MONT. LIB. II. CAP. 2. 127 gesworne hewer der genge piten, das si den gang hawen und vorsuchen, ob er wierdig sei ezu messen ezu eime perge. Und derselben ezum minsten heissen wir im czwene geben an underlos ; di sullen in di selbenb) gruben farn und denselben gank hawen und sullen doselbest alle gelegenheit mit fleise besehen, das si den gank also mit erez vinden und lassen,c) das es wierdig sei ezu messen, und das das erez. das si doselbist gehaun han und in der hutten ader smelezgadem vorsucht ist, czum minsten uber di kost der hutten einen vierdung gutes geplicktes silbers gebe. § 3. Undd) ist es, das dise ding alle also sein und di egenante gesworne nach geheisse der urburer pei irem eide sprechen, das man pilleich daselbist ein perg messen sulle. ezuhant sol man darezu nemen etezlich gesworne der stete und des pergese) und sol den perg messen. Und di urburer sullen das auch mit ge- czeugnusse beseczen,1) das wo di snur hingeczogen wirt, und ab 15 darnoch ein gang sich anderswo euge und aufezuge, das doselbist unser recht in unsern lehnen gancz und unvorrukt pleibe. Mang) sol auch messen einem iezlichem perge vierdhalb lehen an iezleichem teile,h) anczuheben mitten in dem wirbel des rumpaumes. Darnoch sol man unsi) messen ein lehen gleicherweis 20 und ein purgerlehenk) und ein herrenlehen.) § 4. Mag aber di mase nicht gereichen durch di nehekeit eins andern gemessen perges auf peide seiten,m) als vor geredet ist. so sol man auf eine seitenn) alle siben lehen mit sampt kunigs lehen, purgerlehen und herrenlehen mit allen seinen rechten peide in hangendem 25 und ligendem messen. § 5. Abir di ubermasseo) czwischen denselben ezweien gemessenp) pergen di gehoret czu unser urbor von alder bewerter gewonheit der leute und sol do wider nicht sein in disem teile, was ander pergleute gesaczt han." § 5a. Manr) 5 10 b silber D. c) und lassen auch Ertzt nach dem Behauen im Abbruch stehn End. 30 d) Rubr. in D: Ein neuer berg sal ein vierding silber uber die Kost geben. e) czum Chutten E. f) beseczen D; besehen H. g) Rubr. in D: Wie man den berg messen sal. h) allenthalben das ist auff beide stolnort E; in jeglichen Stoss des Schachts End. i) Erg. nach D. k) ein Lehn den Buergern der Stadt End. 1) ein Lehn der Herrschaft End. m) oder stolnorter Zus. E; in beyde Stoess End. n) ein stat oder stollen E; in einem Stoss oder Ort des Erb- schachts End. o) ubermasse D; urbormasse (!) H; Wuerde sich befinden. dass zwischen zweien vermessenen bergen frey feld ueberig waere u. s. w. End. p) fehlt D. ") an hindernusse der Yglawer rechten und saczunge E; ungeacht derer vonder Igla Satzung oder Gebräuche End. r) Rubr. in D: Ein 40 35
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128 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 2. vero juxta suam argentifodinam mensura media relinquatur, in qua stare possint duo homines ordinatim in cornu vertibuli laborantes. III. § 6. Quodsi questio sit, cum primus inventor plures 5 habeat argentifodinas, an ex illa argentifodina, quam1) jurati intrabant, meatus susceptus sit: compelletur ipse primus inventor jurare in medio vertibuli ejusdem argentifodine, quod ex eadem rite ac racionabiliter susceperit meatum eundem. Hec regula vera est, si argentifodine sint juris diversi, scilicet in duobus laneis, 10 aut in uno eodem lanco sint meatus diversi; alias jurare minime compellatur. § 7. Item tracta zona quidquid infra mensuram relictum fuerit in instrumentis montanis, sive ferreis vel ligneis, totum novis inventoribus remanebit. 25 § 8. Sed quodsi in laneo uno in pluribus argentifodinis rite susceptum meatum inventor habeat cum metallo: tunc debent jurati, si in prima argentifodina sufficiens non fuerit metallum ad mensurandum, intrare secundam autm) terciam vel quotquot in illo laneo argentifodine fuerint; et in quacumque illarum 20 metallum sufficiens ad mensurandum invenerint, de illa erit merito mensurandum, eo quod inventor per totum illum laneum jus habet plenum in meatu suscepto. § 9. Potest eciam inventor per totum illum laneum suam profunditatem, que vulgariter dicitur zol,n) ampliare et prolongare suumque meatum purgare. § 10. Et in quacumque argentifodina secare poterunt jurati, prout utilius fuerit visum expedire; nam favores ampliare et odia restringere nostre convenit equitati. § 11. Verum tamen si jurati eundem meatum sic examinatum nulla mensura dignum invenerint: tunc proximo°) cum justiciap) petenti jurati meatuum 15 30 1) qua E. m) et Pei, Sch. n) zal Pei, Sch. o) primo V. p) in- stancia E. § 6. Siehe U-B § 7; D. I. R. § 13 (5). § 7. Gehört zu II. §§ 8 11. Siehe D. I. R. § 13 (4).
128 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 2. vero juxta suam argentifodinam mensura media relinquatur, in qua stare possint duo homines ordinatim in cornu vertibuli laborantes. III. § 6. Quodsi questio sit, cum primus inventor plures 5 habeat argentifodinas, an ex illa argentifodina, quam1) jurati intrabant, meatus susceptus sit: compelletur ipse primus inventor jurare in medio vertibuli ejusdem argentifodine, quod ex eadem rite ac racionabiliter susceperit meatum eundem. Hec regula vera est, si argentifodine sint juris diversi, scilicet in duobus laneis, 10 aut in uno eodem lanco sint meatus diversi; alias jurare minime compellatur. § 7. Item tracta zona quidquid infra mensuram relictum fuerit in instrumentis montanis, sive ferreis vel ligneis, totum novis inventoribus remanebit. 25 § 8. Sed quodsi in laneo uno in pluribus argentifodinis rite susceptum meatum inventor habeat cum metallo: tunc debent jurati, si in prima argentifodina sufficiens non fuerit metallum ad mensurandum, intrare secundam autm) terciam vel quotquot in illo laneo argentifodine fuerint; et in quacumque illarum 20 metallum sufficiens ad mensurandum invenerint, de illa erit merito mensurandum, eo quod inventor per totum illum laneum jus habet plenum in meatu suscepto. § 9. Potest eciam inventor per totum illum laneum suam profunditatem, que vulgariter dicitur zol,n) ampliare et prolongare suumque meatum purgare. § 10. Et in quacumque argentifodina secare poterunt jurati, prout utilius fuerit visum expedire; nam favores ampliare et odia restringere nostre convenit equitati. § 11. Verum tamen si jurati eundem meatum sic examinatum nulla mensura dignum invenerint: tunc proximo°) cum justiciap) petenti jurati meatuum 15 30 1) qua E. m) et Pei, Sch. n) zal Pei, Sch. o) primo V. p) in- stancia E. § 6. Siehe U-B § 7; D. I. R. § 13 (5). § 7. Gehört zu II. §§ 8 11. Siehe D. I. R. § 13 (4).
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JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 2. 129 sol auch den vinderns) pei irer silbergruben eine halbe mase lassen, in der gesteen mugen ezwen menschen ordenlich, di do arbeiten in dem wirbligen horne.1) III. § 6. Und ab das ezu rede und frage queme, wann der erste vinder vil gruben hat ader meer denn cine, ab der gank, der enphangen ist, aus der silbergruben sei, darein di gesworn gefarn sein: so sol man denselben erst vinder twingen ezu sweren mitten in dem wierbel auf dem schachtrade derselben silbergruben, das er aus derselben den selben gank redlich enphangen habe. Dise regel ist war, ab di silbergruben mancherlei 10 rechtens sein, das ist ab mancherlei genge in ezweien lehnen aderu) in demselben lehen sein; uber das sol man in nicht twingen czu sweren.") § 7. Auch wann man di snur geezogen hat, was danne under der mase gelassen wirt in den perkgeczawen,w) es sei 15 eiserein ader hulezein, das pleibet allesampt den neun vindern. § 8. Was ist denne, ab der vinder in einem lehen in meer silbergruben einen gank mit ereze hat,X) den er redlich emphangen hat? So sullen di geswornen, ab in der ersten silbergruben nicht genuk erezes ist ezu messen, einfarn in di ander ader in 20 di dritte oder wi vil der silbergruben sein in demselben lehen. und in welcher si genuk erezes ezu messen vinden, von der ist pilleich Jezu messen y) umb das der vinder durch dasselbe gancz lehen volles recht hat in dem gange, den er emphangen hat. § 9. Es mag auch der vinder durch das ganeze lehen seine teufe, di man heisset sol, weiten und lengen und seinen gank furbenz) und reinigen.z) § 10. Und in welcher silbergruben mugen hawen halbe mas sal man lassen, da ezwene inne mugen steen. s) Einem jeglichen Neufaenger soll man End. t) horne des haspels E. u) abgesunderte genge Zus. E. Uebersetzung mangelhaft. v) End: Da aber der Schaechte viel und unter- schiedlichs Rechtens seyn, also dass in einem oder zweien Lehn mehr dann ein Gang befunden wird, alsdann sol der Neufaenger zum Eyde nicht getrungen werden wiberggeczeug E. x) mehr denn in einem Schacht, doch gleichwohl in einem Lehn Ertzt spueret End. y) Erg. nach D. z) bestechen und aberaumen und keren E: End: Es soll . einem jeden Neufaenger . . . frey sein, dass er das feld durch sein gantzes Lehn verhauen, durchschlaengen und von einem Schacht in den andern offene Durchschlaege machen moege und seinen Gang auff der Sohle durchauss beraeumen, damit ihn die Geschworne durchs gancze Lehn Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 25 30 25 9
JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 2. 129 sol auch den vinderns) pei irer silbergruben eine halbe mase lassen, in der gesteen mugen ezwen menschen ordenlich, di do arbeiten in dem wirbligen horne.1) III. § 6. Und ab das ezu rede und frage queme, wann der erste vinder vil gruben hat ader meer denn cine, ab der gank, der enphangen ist, aus der silbergruben sei, darein di gesworn gefarn sein: so sol man denselben erst vinder twingen ezu sweren mitten in dem wierbel auf dem schachtrade derselben silbergruben, das er aus derselben den selben gank redlich enphangen habe. Dise regel ist war, ab di silbergruben mancherlei 10 rechtens sein, das ist ab mancherlei genge in ezweien lehnen aderu) in demselben lehen sein; uber das sol man in nicht twingen czu sweren.") § 7. Auch wann man di snur geezogen hat, was danne under der mase gelassen wirt in den perkgeczawen,w) es sei 15 eiserein ader hulezein, das pleibet allesampt den neun vindern. § 8. Was ist denne, ab der vinder in einem lehen in meer silbergruben einen gank mit ereze hat,X) den er redlich emphangen hat? So sullen di geswornen, ab in der ersten silbergruben nicht genuk erezes ist ezu messen, einfarn in di ander ader in 20 di dritte oder wi vil der silbergruben sein in demselben lehen. und in welcher si genuk erezes ezu messen vinden, von der ist pilleich Jezu messen y) umb das der vinder durch dasselbe gancz lehen volles recht hat in dem gange, den er emphangen hat. § 9. Es mag auch der vinder durch das ganeze lehen seine teufe, di man heisset sol, weiten und lengen und seinen gank furbenz) und reinigen.z) § 10. Und in welcher silbergruben mugen hawen halbe mas sal man lassen, da ezwene inne mugen steen. s) Einem jeglichen Neufaenger soll man End. t) horne des haspels E. u) abgesunderte genge Zus. E. Uebersetzung mangelhaft. v) End: Da aber der Schaechte viel und unter- schiedlichs Rechtens seyn, also dass in einem oder zweien Lehn mehr dann ein Gang befunden wird, alsdann sol der Neufaenger zum Eyde nicht getrungen werden wiberggeczeug E. x) mehr denn in einem Schacht, doch gleichwohl in einem Lehn Ertzt spueret End. y) Erg. nach D. z) bestechen und aberaumen und keren E: End: Es soll . einem jeden Neufaenger . . . frey sein, dass er das feld durch sein gantzes Lehn verhauen, durchschlaengen und von einem Schacht in den andern offene Durchschlaege machen moege und seinen Gang auff der Sohle durchauss beraeumen, damit ihn die Geschworne durchs gancze Lehn Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 25 30 25 9
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130 JUS REG. MONT. LIB. II. CAP. 2. sectores modo simili sicut superius concedantur, omne jus omnemque in persona istius sicut in primo petitore") providenciam obser- vando; et hoc deinceps in omnibus juratos sectores meatuum petentibus regulariter observetur. IV. § 12. Sed detestanda quorundam perversitas abstinere nesciens a vetitis nec debito modo gaudere permissis: prema- ture,r) cum necessarios adhuc non habeant, petunt juratos, ut per hos primos se dicant et necessario juratos petentibus proferantur. Quorum hoe modo maliciis obviamus firmiter statuendo, ut nulla io ad futurum tempus, sed tantum ad presens referatur concessio juratorum; quia fraus et dolus alicui patrocinari non debet. § 13. Numquam vero ei, qui vi aut clam aliquam particulam alicujus meatus subreptam veris colonis a concessore suscipiat insciis et invitis, aliquid juris acquiritur. Et jus ei ex hoc acquiri 15 multi veteres concesserunt; quorum errorem corrigimus in hac parte, ne nosmet ipsos erroris laqueo innodemus, juxta illud: Qui alium, cum potest, ab errore non revocat, se ipsum errare demonstrat, dicentes, sic meatum istums) suscipientems) t) contree- tando fraudulenter rem alienam furtum sine contradiccione qualibet perpetrare, secundum legittiams sancciones sic furtum legaliter diffinientes: Furtum est contracciou) fraudulenta rei aliene, que invito domino fit. Ergo ex eo nullum jus consequitur imo penam; nec consuetudo ipsum salvare poterit in hoc casu quia licet consuetudinis ususquev) longevi non sit vilis auctoritas 25 non est tamen adeo valitura, ut legi divine furtum prohibenti possit prejudicium generare. 20 5 30 q) petente E. r) Handschr. prematurare; E, V premature ebenso Pei, Sch, Jir. s) ſehlt Pei, Sch. t) suspicientem Jir. u) contradictio Pei, Sch. v) hucusque Pei; huiusque Sch. § 12. Zu ut nulla ad fut. temp. vgl. Spr. No. 11 (2). § 13. Vgl. Spr. No. 10 (1). Vgl. die Citierung dieser Stelle in Spr. No. 62 (5).
130 JUS REG. MONT. LIB. II. CAP. 2. sectores modo simili sicut superius concedantur, omne jus omnemque in persona istius sicut in primo petitore") providenciam obser- vando; et hoc deinceps in omnibus juratos sectores meatuum petentibus regulariter observetur. IV. § 12. Sed detestanda quorundam perversitas abstinere nesciens a vetitis nec debito modo gaudere permissis: prema- ture,r) cum necessarios adhuc non habeant, petunt juratos, ut per hos primos se dicant et necessario juratos petentibus proferantur. Quorum hoe modo maliciis obviamus firmiter statuendo, ut nulla io ad futurum tempus, sed tantum ad presens referatur concessio juratorum; quia fraus et dolus alicui patrocinari non debet. § 13. Numquam vero ei, qui vi aut clam aliquam particulam alicujus meatus subreptam veris colonis a concessore suscipiat insciis et invitis, aliquid juris acquiritur. Et jus ei ex hoc acquiri 15 multi veteres concesserunt; quorum errorem corrigimus in hac parte, ne nosmet ipsos erroris laqueo innodemus, juxta illud: Qui alium, cum potest, ab errore non revocat, se ipsum errare demonstrat, dicentes, sic meatum istums) suscipientems) t) contree- tando fraudulenter rem alienam furtum sine contradiccione qualibet perpetrare, secundum legittiams sancciones sic furtum legaliter diffinientes: Furtum est contracciou) fraudulenta rei aliene, que invito domino fit. Ergo ex eo nullum jus consequitur imo penam; nec consuetudo ipsum salvare poterit in hoc casu quia licet consuetudinis ususquev) longevi non sit vilis auctoritas 25 non est tamen adeo valitura, ut legi divine furtum prohibenti possit prejudicium generare. 20 5 30 q) petente E. r) Handschr. prematurare; E, V premature ebenso Pei, Sch, Jir. s) ſehlt Pei, Sch. t) suspicientem Jir. u) contradictio Pei, Sch. v) hucusque Pei; huiusque Sch. § 12. Zu ut nulla ad fut. temp. vgl. Spr. No. 11 (2). § 13. Vgl. Spr. No. 10 (1). Vgl. die Citierung dieser Stelle in Spr. No. 62 (5).
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JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 2. 131 di geswornen, als si das dunketaa) richtig ezu sein, wann gunst ezu breiten und hass widertreibenbb) bekumpt unser gerechtikeit. § 11. Jedoch ab di geswornen vinden, das derselbe vorsuchte gank keiner mase wierdig sei, so sol man denne dem nehesten,ce) der do pitet mit dem rechten. der genge gesworne hewer gleicherweis als dovor vorleihen. Und man sol alles recht und alle vorsichtikeit in des personen als in dem ersten piter halden. Und das sol furpas gehalden werden in einer regeln an allen den. di genge hewer pitten.dd) IV. § 12. Abir etlicher poser leute verkerunge di kan sich 10 nicht abehalden von vorpoten dingen, noch kan mit rechter masse sich frewen, das im vorhengetee) ist; alezubeczeiten, wann si noch f) nicht haben, der si bedurffen f), so pitten si gesworne, das si domit sprechen, das si di ersten sein, und das si fur- geezogen werden den, di von notdurft gesworne piten. Der- 15 selben posen leute argelist mit sotaner weise meinen wir ezu begegen und seczen vestieleich, dasgg) keine der geswornen vor- leiunge auf czukunftige czeit, sunder allein auf kegenwortige ezeit geezogen sol werden. wann argelist und truge sullen nimand helfen. § 13. Ab einer mit gewalt ader heimelich etlich hh) stuckel 20 eines gangs an sich ezeucht und enpheet das von dem vorleiherhh) undanks und unwissen der rechten gewerken, behelt ein sotaner ichtesicht rechtes? Und vil alder ii) loute wolden, das er im domit recht gewinne. Derselben irresal wolden wir straffen in disem teile, das wir uns nicht selber verknupphen mit dem strike 25 des irresals noch den worten: wer den andern, wann er mag. von irresal nicht leitet, der beweist sich selber irren. Und wirl sprechen, das der, der den gang also emphehet und ezu im czeuhet mit trigen ein fromdes ding, das er an alle widerrede deupheitkk) begeet noch den redlichen geseczen, di nach keiser- 3) lichen rechten deupheit also auslegen: deupheit ist ein trugen- und alle Schaechte nach Nothdurft behauen koennen. aa) dink D. bb) widerwern D. cc) ersten D. ddi die do bieten, gesworen hewer der genge in czu leihen E. ee) verhent D. fl) nucze genge noch nicht haben funden E. gg) dass unsere Amptleute forthin keinem die Geschwornen zu fahren ehe bewilligen und 35 zulassen sollen dann eben in der Stunde und Zeit, da man ihr mit gutem Grunde ... bedaril. End. hh) ein teil des ganges von dem leiher empling E: eine Trum von seinem Gange heimlich ader mit Gewalt ... von dem Verleiher in Lehn ompfing End. ii) Corr. nach D, statt ander. kk) dieberei E 5 9*
JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 2. 131 di geswornen, als si das dunketaa) richtig ezu sein, wann gunst ezu breiten und hass widertreibenbb) bekumpt unser gerechtikeit. § 11. Jedoch ab di geswornen vinden, das derselbe vorsuchte gank keiner mase wierdig sei, so sol man denne dem nehesten,ce) der do pitet mit dem rechten. der genge gesworne hewer gleicherweis als dovor vorleihen. Und man sol alles recht und alle vorsichtikeit in des personen als in dem ersten piter halden. Und das sol furpas gehalden werden in einer regeln an allen den. di genge hewer pitten.dd) IV. § 12. Abir etlicher poser leute verkerunge di kan sich 10 nicht abehalden von vorpoten dingen, noch kan mit rechter masse sich frewen, das im vorhengetee) ist; alezubeczeiten, wann si noch f) nicht haben, der si bedurffen f), so pitten si gesworne, das si domit sprechen, das si di ersten sein, und das si fur- geezogen werden den, di von notdurft gesworne piten. Der- 15 selben posen leute argelist mit sotaner weise meinen wir ezu begegen und seczen vestieleich, dasgg) keine der geswornen vor- leiunge auf czukunftige czeit, sunder allein auf kegenwortige ezeit geezogen sol werden. wann argelist und truge sullen nimand helfen. § 13. Ab einer mit gewalt ader heimelich etlich hh) stuckel 20 eines gangs an sich ezeucht und enpheet das von dem vorleiherhh) undanks und unwissen der rechten gewerken, behelt ein sotaner ichtesicht rechtes? Und vil alder ii) loute wolden, das er im domit recht gewinne. Derselben irresal wolden wir straffen in disem teile, das wir uns nicht selber verknupphen mit dem strike 25 des irresals noch den worten: wer den andern, wann er mag. von irresal nicht leitet, der beweist sich selber irren. Und wirl sprechen, das der, der den gang also emphehet und ezu im czeuhet mit trigen ein fromdes ding, das er an alle widerrede deupheitkk) begeet noch den redlichen geseczen, di nach keiser- 3) lichen rechten deupheit also auslegen: deupheit ist ein trugen- und alle Schaechte nach Nothdurft behauen koennen. aa) dink D. bb) widerwern D. cc) ersten D. ddi die do bieten, gesworen hewer der genge in czu leihen E. ee) verhent D. fl) nucze genge noch nicht haben funden E. gg) dass unsere Amptleute forthin keinem die Geschwornen zu fahren ehe bewilligen und 35 zulassen sollen dann eben in der Stunde und Zeit, da man ihr mit gutem Grunde ... bedaril. End. hh) ein teil des ganges von dem leiher empling E: eine Trum von seinem Gange heimlich ader mit Gewalt ... von dem Verleiher in Lehn ompfing End. ii) Corr. nach D, statt ander. kk) dieberei E 5 9*
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132 JUS REG. MONT. LIB. II, CP. 2. V. § 14. Omnibus autem rite peractis, ut predictum est, dentur mensuratoribus duodecim denarii grossorum, qui valent unum fertonem usualis argenti, qui ante hac nostram monetam eisdem dabatur, prout veteri jure montanorum fuerat institutum. VI. § 15. Hec vero sunt partes nostre urbure attinentes in monte quolibet mensurato: primo una octava sine omni ex- pensa, que urbura appellatur, ante ac postquam fuerit mensu- ratum; cujus pars tercia post mensuracionem cedit dominis, in quorum hereditate mons ille fuerit mensuratus. Postmodum vero 10 similiter post mensuracionem cedit nobis una schichta in nona parte fabrili, in qua nos cum ceteris colonis aut fabris tenemur omnes sumptus facere et expensas, exceptis collectis quibus nostras partes urburamw) sequentes nolumusx) onerari. Sed post mensuram cedunt nobis quinque tricesime due partes, computata in illis 15 quinque XXXII partibus tricesima secunda parte, que datur pro meatuum suscepcione. Insuper cedit nobis una sedecima pars sine omni expensa in omnibus concessionibus, que fiunt in montibus mensuratis et in laneis regalibus, in laneis dominorum et in superfluitatibus, exceptis laneis tantum civilibus ac montanis 20 hereditariis, in quibus dicta sedecima pars locum non habet. Sicut enim veteres dictam partem sedecimam instituerunt, hic ipsam nune ex vera sciencia confirmamus, et non injusta deinceps. sed justa nobisque debita appelletur; nulli ex eo injuriam aliquam irrogantes. Nonne licet nobis de possessionibus nostre camere. 5 25 w) Handschr. urburarii. X) non volumus Pei, Sch, Jir. § 14. Abweichend U-A u. U-B § 4; D. I. R. § 13 (6). § 15. Vgl. I, 17, § 2. Zu cuius pars tercia u. s. w. vgl. II, 3, § 4. Zu cedit nobis una schichta u. s. w. s. D. f. R. § 14 (1); Spr. No. 20, 30 (5); vgl. Note e) bei I. 15, § 5. Zu computata in illis u. s. w. vgl. oben II. 30 1, § 5 u. unten II, 5, § 4.
132 JUS REG. MONT. LIB. II, CP. 2. V. § 14. Omnibus autem rite peractis, ut predictum est, dentur mensuratoribus duodecim denarii grossorum, qui valent unum fertonem usualis argenti, qui ante hac nostram monetam eisdem dabatur, prout veteri jure montanorum fuerat institutum. VI. § 15. Hec vero sunt partes nostre urbure attinentes in monte quolibet mensurato: primo una octava sine omni ex- pensa, que urbura appellatur, ante ac postquam fuerit mensu- ratum; cujus pars tercia post mensuracionem cedit dominis, in quorum hereditate mons ille fuerit mensuratus. Postmodum vero 10 similiter post mensuracionem cedit nobis una schichta in nona parte fabrili, in qua nos cum ceteris colonis aut fabris tenemur omnes sumptus facere et expensas, exceptis collectis quibus nostras partes urburamw) sequentes nolumusx) onerari. Sed post mensuram cedunt nobis quinque tricesime due partes, computata in illis 15 quinque XXXII partibus tricesima secunda parte, que datur pro meatuum suscepcione. Insuper cedit nobis una sedecima pars sine omni expensa in omnibus concessionibus, que fiunt in montibus mensuratis et in laneis regalibus, in laneis dominorum et in superfluitatibus, exceptis laneis tantum civilibus ac montanis 20 hereditariis, in quibus dicta sedecima pars locum non habet. Sicut enim veteres dictam partem sedecimam instituerunt, hic ipsam nune ex vera sciencia confirmamus, et non injusta deinceps. sed justa nobisque debita appelletur; nulli ex eo injuriam aliquam irrogantes. Nonne licet nobis de possessionibus nostre camere. 5 25 w) Handschr. urburarii. X) non volumus Pei, Sch, Jir. § 14. Abweichend U-A u. U-B § 4; D. I. R. § 13 (6). § 15. Vgl. I, 17, § 2. Zu cuius pars tercia u. s. w. vgl. II, 3, § 4. Zu cedit nobis una schichta u. s. w. s. D. f. R. § 14 (1); Spr. No. 20, 30 (5); vgl. Note e) bei I. 15, § 5. Zu computata in illis u. s. w. vgl. oben II. 30 1, § 5 u. unten II, 5, § 4.
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JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 2. 133 haftiges czuczihen eins fremden dinges, di undanks des herren geschicht. Dovon aus deupheit volget kein recht sunder di puse, noch kein gewonheit mag si behelfen in diser geschicht ; wann wie wol das ist. das gewonheit und lange ubung starke kraft haben, doch sein si nicht tugelich, das si dem heiligen rechten, das di deupheit vorpeut, schaden mugen prengen. 5 V. § 14. Wannll) alle ding redlich gescheen, als vor ge- redet ist. so sol man den messern geben ezwelff grosse phennige, di do gelten ein vierdung gewonliches silbers, di man vor diser unser muneze in gegeben hat, als in dem alden pergrechte ge- 10 saczet was, mm) VI. § 15. Diez sein di teile, di unser urbor angehoren in einem igleichem gemessen perge: von ersten ein achtteil ubernn) alle koste, das di urbar heisset, vor und noch als gemessen wirt ; desselben ein dritteil noch dem messen gevellet den herren, in 15 der erbe der perg gemessen ist. Darnochoo) gleicherweis so ge- fellet uns ein schicht inpp) dom nounden smidteileqq) auch noch der messunge, in der win mit andern gewerken ader smiden alle koste und ezerunge tun sullen; ausgenommen geschoss und losunge rof mit den wir unsere teil, di der urbor* volgen, nicht 20 besweren wollen. Sunder noch der messunge gefallen uns funf ezweinnddreisigteile also, das man in den selben funf ezweiund- dreisig teiln rechenss) sol ein ezweiunddreisig teil ss) das man gibt um emphaunge der genge.tt) Darnoch gevellet uns ein sechezehen teil inun) aller lehenschaft,u1) di do wirt in gemessen 25 pergen und in kuniges lehen und in der herren lehen und in 11) Rubr. in D: Ein virdung silbers sal man den messern geben. mm) als mit aldem rechte der perkwerk ist gesaczt E. nn) an D, E; ohne allen unsern Unkosten und Darlage End. o0) Rubr. in D: Was rechte den Kunig angehoren. pp) an E. qq) der vierte Theil von welcher Schicht von der 30 Schmiede neun Theil (sic), von welcher Schicht wir uns hiemit verpflichtet wollen haben u. s. w. End. rr) losungen oder czusammengeclaubte (!) E. ss) fehlt D; darinne wir zehlen das XXXII tail, das man gibt u. s. w. G. tt) Bei End. confundiert mit dem folgenden: Mehr sollen uns nach Ver- messen folgen fuenff zwey und dreissig Theil in allen Lehnschafften, es sey in vermessen bergen oder fundgruben, in unserm Koen. Lehn oder in den Uberscharn, alleine anssgenomen in den Lehn der Buerger und in denen, so der Erbschafft der Bergleut zustehen, darein sol beruhrtes zwey (!) Theil nicht Statt haben u. s. w. uu) an alle Koste in einer iclichen verleihunge E. 35
JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 2. 133 haftiges czuczihen eins fremden dinges, di undanks des herren geschicht. Dovon aus deupheit volget kein recht sunder di puse, noch kein gewonheit mag si behelfen in diser geschicht ; wann wie wol das ist. das gewonheit und lange ubung starke kraft haben, doch sein si nicht tugelich, das si dem heiligen rechten, das di deupheit vorpeut, schaden mugen prengen. 5 V. § 14. Wannll) alle ding redlich gescheen, als vor ge- redet ist. so sol man den messern geben ezwelff grosse phennige, di do gelten ein vierdung gewonliches silbers, di man vor diser unser muneze in gegeben hat, als in dem alden pergrechte ge- 10 saczet was, mm) VI. § 15. Diez sein di teile, di unser urbor angehoren in einem igleichem gemessen perge: von ersten ein achtteil ubernn) alle koste, das di urbar heisset, vor und noch als gemessen wirt ; desselben ein dritteil noch dem messen gevellet den herren, in 15 der erbe der perg gemessen ist. Darnochoo) gleicherweis so ge- fellet uns ein schicht inpp) dom nounden smidteileqq) auch noch der messunge, in der win mit andern gewerken ader smiden alle koste und ezerunge tun sullen; ausgenommen geschoss und losunge rof mit den wir unsere teil, di der urbor* volgen, nicht 20 besweren wollen. Sunder noch der messunge gefallen uns funf ezweinnddreisigteile also, das man in den selben funf ezweiund- dreisig teiln rechenss) sol ein ezweiunddreisig teil ss) das man gibt um emphaunge der genge.tt) Darnoch gevellet uns ein sechezehen teil inun) aller lehenschaft,u1) di do wirt in gemessen 25 pergen und in kuniges lehen und in der herren lehen und in 11) Rubr. in D: Ein virdung silbers sal man den messern geben. mm) als mit aldem rechte der perkwerk ist gesaczt E. nn) an D, E; ohne allen unsern Unkosten und Darlage End. o0) Rubr. in D: Was rechte den Kunig angehoren. pp) an E. qq) der vierte Theil von welcher Schicht von der 30 Schmiede neun Theil (sic), von welcher Schicht wir uns hiemit verpflichtet wollen haben u. s. w. End. rr) losungen oder czusammengeclaubte (!) E. ss) fehlt D; darinne wir zehlen das XXXII tail, das man gibt u. s. w. G. tt) Bei End. confundiert mit dem folgenden: Mehr sollen uns nach Ver- messen folgen fuenff zwey und dreissig Theil in allen Lehnschafften, es sey in vermessen bergen oder fundgruben, in unserm Koen. Lehn oder in den Uberscharn, alleine anssgenomen in den Lehn der Buerger und in denen, so der Erbschafft der Bergleut zustehen, darein sol beruhrtes zwey (!) Theil nicht Statt haben u. s. w. uu) an alle Koste in einer iclichen verleihunge E. 35
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134 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 3. prout voluerimus, ordinare? Sed hoc de novo non instituimus. imo invenciones a montanis veteribus approbamus. Ac unicuique bene expedit, apud semetipsum pensare, si nostra voluerit colere sic montana; nam volentibus et consencientibus non infertur 5 injuria. § 16. Insuper omnes lanei regales, dominorum lanei et superfluitates nostre sunt, solumque hec partes nostram sequuntur urburam, quando ipsam pro certa pensione vendimus vel locamus. 10 Сар. 3. De jure montanorum competenti in hereditatibus dominorum, in quibus montes fuerint mensurati. I. § 1. Sciendum est vero, quemlibet montem in hereditate. in qua fuerit mensuratus, sine cujuslibeta) contradiccione sedecim areas jure moncium obtinere et tantumb) spaciib) pro pecoribus ipsorum pascendis, quantum unus homo cum arcu semel poterit 15 sagittare. § 2. Insuper de nemoribus ac silvis ejusdem here- ditatis, in qua mons mensuratur, omnia illa ligna gratis montani recipiant, que quantum in argentifodinis fuerint opportuna. § 3. Item nec de conflatoriis sive gazis ) in eadem hereditate fundatis ad* ullum censum ab aliquo compellantur; nam hec 20 prerogativa dicitur montanorum. Cap. 3. a) qualibet E. b) tamquam spacium E. c) casis E, V. § 16. Vgl. Spr. No. 16 (1), wo das Abtslehen (Herrenlehen) f. d. König beansprucht wird. Vgl. oben § 5. Cap. 3. § 1. Siehe U—B § 9; D. I. R. § 8 (2), § 12; Spr. No. 27, 25 28, 29 (3, 4). Vgl. Const. II, 4, § 24. § 2. Siehe D. I. R. § 26 (2); Spr. No. 23 (6); No. 26 (3). § 3. Siehe D. I. R. § 25; Spr. No. 26 (4).
134 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 3. prout voluerimus, ordinare? Sed hoc de novo non instituimus. imo invenciones a montanis veteribus approbamus. Ac unicuique bene expedit, apud semetipsum pensare, si nostra voluerit colere sic montana; nam volentibus et consencientibus non infertur 5 injuria. § 16. Insuper omnes lanei regales, dominorum lanei et superfluitates nostre sunt, solumque hec partes nostram sequuntur urburam, quando ipsam pro certa pensione vendimus vel locamus. 10 Сар. 3. De jure montanorum competenti in hereditatibus dominorum, in quibus montes fuerint mensurati. I. § 1. Sciendum est vero, quemlibet montem in hereditate. in qua fuerit mensuratus, sine cujuslibeta) contradiccione sedecim areas jure moncium obtinere et tantumb) spaciib) pro pecoribus ipsorum pascendis, quantum unus homo cum arcu semel poterit 15 sagittare. § 2. Insuper de nemoribus ac silvis ejusdem here- ditatis, in qua mons mensuratur, omnia illa ligna gratis montani recipiant, que quantum in argentifodinis fuerint opportuna. § 3. Item nec de conflatoriis sive gazis ) in eadem hereditate fundatis ad* ullum censum ab aliquo compellantur; nam hec 20 prerogativa dicitur montanorum. Cap. 3. a) qualibet E. b) tamquam spacium E. c) casis E, V. § 16. Vgl. Spr. No. 16 (1), wo das Abtslehen (Herrenlehen) f. d. König beansprucht wird. Vgl. oben § 5. Cap. 3. § 1. Siehe U—B § 9; D. I. R. § 8 (2), § 12; Spr. No. 27, 25 28, 29 (3, 4). Vgl. Const. II, 4, § 24. § 2. Siehe D. I. R. § 26 (2); Spr. No. 23 (6); No. 26 (3). § 3. Siehe D. I. R. § 25; Spr. No. 26 (4).
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JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 3. 135 der ubermassen, ausgenomen alleine di purgerlehen und pergvv) erblehen, von den man kein sechezehenteil geben sol. Und als di eldern das egenant sechezehenteil ausgeseczt han, als bestetigen wir dasselbe mit rechter gewissen und nicht mit unrechter furpas, sunder* man mag sprechen, das es mit grechter gewissen uns gegeben ist, und wir tun domit nimande unrechte. 1st uns nicht czimleich, das wir mit der besitezunge, di in unser camer ge- hort, schicken, was wir wollen? wann wir das von newens nicht gesetezet han, sunder wir beweren di funde, di von alden perk- leuten funden sein. Und es fuget auch iden manne, das er sich 10 selber bedenke und wege, ab er unser perkwerk also arbeiten wolle, wann den, di do wollen und di do vorhengen, geschicht nicht unrecht. § 16. Uber das so sein alle kuniges lehen, alle herrenlehen und alle ubermasse unser, und diselben teile alleine di volgen unser urbar, wann wir si hinlassen ader vorkauffen 15 umb einen genanten ezins und genies. ww) 5 Сар. 3. Von der weite, preite und lenge eines iczlichen gemessen perges.a) 1. § 1. Es ist ezu wissen, das ein iezleich perg in dem erbe,b) 20 darinne er gemessen ist, ane imandes widerrede sechezehen hofstete noch pergrechte beheldet und also vil weit und breit ezu irer vichweide, als ein mensche mit einem pogenc) eins ge- schisen mag. § 2. Darnoch von den welden desselben erbes, darinne der perg gemessen ist, sullen di pergleute alles das 25 umbsustd) nemen, das alleine notdurft ist ine) den silbergruben. § 3. Auch von* den smelezhutten, di gesatezt ader gepawet sein in demselben erbe, si sullen von nimande getwungen werden ezins ezu geben ; wann di vorgabe di heist pergfreiunge.*) vv) bergisch D; erbbergwerken E; erbengewerken lehen G. ww) wer- 30 gelt E. Cap. 3. a) Von des gemessen bergis [masse] in die braite und in die lenge und die weite D; Von dem rechten eins gemessen bergis, das er haben sal auf dem erbe und sein czugehorunge der herren E; ähnlich End. mit dem Zus: und von Wassern in den Gruben; in der vorausgehenden latein. Ueberschrift fügt End auch bei: et de aquis in fodinis b) der Herr- eshaft Erbgut End c) czu einem mal Zus E. d) ohne einigen Wald-Zinss End. e) czu E. f) das vorteil ist genant ein freiheit der berg- 35
JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 3. 135 der ubermassen, ausgenomen alleine di purgerlehen und pergvv) erblehen, von den man kein sechezehenteil geben sol. Und als di eldern das egenant sechezehenteil ausgeseczt han, als bestetigen wir dasselbe mit rechter gewissen und nicht mit unrechter furpas, sunder* man mag sprechen, das es mit grechter gewissen uns gegeben ist, und wir tun domit nimande unrechte. 1st uns nicht czimleich, das wir mit der besitezunge, di in unser camer ge- hort, schicken, was wir wollen? wann wir das von newens nicht gesetezet han, sunder wir beweren di funde, di von alden perk- leuten funden sein. Und es fuget auch iden manne, das er sich 10 selber bedenke und wege, ab er unser perkwerk also arbeiten wolle, wann den, di do wollen und di do vorhengen, geschicht nicht unrecht. § 16. Uber das so sein alle kuniges lehen, alle herrenlehen und alle ubermasse unser, und diselben teile alleine di volgen unser urbar, wann wir si hinlassen ader vorkauffen 15 umb einen genanten ezins und genies. ww) 5 Сар. 3. Von der weite, preite und lenge eines iczlichen gemessen perges.a) 1. § 1. Es ist ezu wissen, das ein iezleich perg in dem erbe,b) 20 darinne er gemessen ist, ane imandes widerrede sechezehen hofstete noch pergrechte beheldet und also vil weit und breit ezu irer vichweide, als ein mensche mit einem pogenc) eins ge- schisen mag. § 2. Darnoch von den welden desselben erbes, darinne der perg gemessen ist, sullen di pergleute alles das 25 umbsustd) nemen, das alleine notdurft ist ine) den silbergruben. § 3. Auch von* den smelezhutten, di gesatezt ader gepawet sein in demselben erbe, si sullen von nimande getwungen werden ezins ezu geben ; wann di vorgabe di heist pergfreiunge.*) vv) bergisch D; erbbergwerken E; erbengewerken lehen G. ww) wer- 30 gelt E. Cap. 3. a) Von des gemessen bergis [masse] in die braite und in die lenge und die weite D; Von dem rechten eins gemessen bergis, das er haben sal auf dem erbe und sein czugehorunge der herren E; ähnlich End. mit dem Zus: und von Wassern in den Gruben; in der vorausgehenden latein. Ueberschrift fügt End auch bei: et de aquis in fodinis b) der Herr- eshaft Erbgut End c) czu einem mal Zus E. d) ohne einigen Wald-Zinss End. e) czu E. f) das vorteil ist genant ein freiheit der berg- 35
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136 IUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 3. II. § 4. Sed e converso dominorum jus est recipere terciam partem illius octave partis, que urburad) nominatur, et in monte mensurato unam tricesimam secundam partem, que dicitur pars agrorum. Ete) sic qui in uno gravatur, in alio relevetur. III.f) § 5. Sicque omnibus ad utilitatem recte dispositis secundum verum montanorum ordinem et discretis,g) jam incipien- tibus montanis de suo labore fructum colligere peroptatum fre- quencius tamen hunc fructum consuevit aqua prosiliens de mon- tibus impedire. Ideoque multe subtilitates ad hanc coercendam 10 aquam a veteribus invente sunt, que quotidie per modernos sub- tilius emendantur; unde laudabiliores in eo veteribus inveniuntur moderni, quia factum subtiliter emendans primo est laudabiliorh) inventore. Fiunt enim in profunditate argentifodinarum fosse. que vulgariter sump vocantur, vel congeries cum cespitibus 15 tamquam parietes,i) que vulgariter tham dicitur, ut ibidem aqua in unum locum profluens congregetur,k) ex eodem loco cum rotis aliisque studiosis instrumentis assidue extrahenda, ne suo defluxu vicina demergat montana, quodque ibil) laborantes aqua sic retenta sine impedimento inm) siccom) valeant laborare. § 6. Consueve- 20 runt eciam contra impetum aque in argentifodinis relinqui inter- sticia, tamquam fortes parietes, que vulgariter striffn) vocantur: que precipimus sub obtentu nostre gracie et omnium bonorum ač sub pena in ipsorum violatores jam dudum statuta firmiter custodiri. 5 25 d) urburaria V, Pei, Sch. e) Ut Jir. f) Zum Folgenden ein Rubrum in E: De subtili emendacione fossarum, que sumpf dicuntur. g) adiscretis E. h) nobilior E. i) paries E. k) congregatur E. 1) ibidem V. m) fehlt E. n) streiff E. § 4. Siehe D. I. R. § 26 (1); Spr. No. 23 (2) (3), 29 (2). Vgl. II. 2, § 15.
136 IUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 3. II. § 4. Sed e converso dominorum jus est recipere terciam partem illius octave partis, que urburad) nominatur, et in monte mensurato unam tricesimam secundam partem, que dicitur pars agrorum. Ete) sic qui in uno gravatur, in alio relevetur. III.f) § 5. Sicque omnibus ad utilitatem recte dispositis secundum verum montanorum ordinem et discretis,g) jam incipien- tibus montanis de suo labore fructum colligere peroptatum fre- quencius tamen hunc fructum consuevit aqua prosiliens de mon- tibus impedire. Ideoque multe subtilitates ad hanc coercendam 10 aquam a veteribus invente sunt, que quotidie per modernos sub- tilius emendantur; unde laudabiliores in eo veteribus inveniuntur moderni, quia factum subtiliter emendans primo est laudabiliorh) inventore. Fiunt enim in profunditate argentifodinarum fosse. que vulgariter sump vocantur, vel congeries cum cespitibus 15 tamquam parietes,i) que vulgariter tham dicitur, ut ibidem aqua in unum locum profluens congregetur,k) ex eodem loco cum rotis aliisque studiosis instrumentis assidue extrahenda, ne suo defluxu vicina demergat montana, quodque ibil) laborantes aqua sic retenta sine impedimento inm) siccom) valeant laborare. § 6. Consueve- 20 runt eciam contra impetum aque in argentifodinis relinqui inter- sticia, tamquam fortes parietes, que vulgariter striffn) vocantur: que precipimus sub obtentu nostre gracie et omnium bonorum ač sub pena in ipsorum violatores jam dudum statuta firmiter custodiri. 5 25 d) urburaria V, Pei, Sch. e) Ut Jir. f) Zum Folgenden ein Rubrum in E: De subtili emendacione fossarum, que sumpf dicuntur. g) adiscretis E. h) nobilior E. i) paries E. k) congregatur E. 1) ibidem V. m) fehlt E. n) streiff E. § 4. Siehe D. I. R. § 26 (1); Spr. No. 23 (2) (3), 29 (2). Vgl. II. 2, § 15.
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JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 3. 137 II § 4. Aber herwiderumb der herren recht ist, ein dritteil ezu nemen des achten teiles, das di urbar heisset, und in dem gemessen perge ein ezweiunddreissig teil, das heisst ein acker- teil ;g) und also, wer do beswert wirt in eime, der wirt erhaben mit dem andern. 5 III. § 5. Und wann alle ding recht ezu nucz geschicket sein noch warer ordenunge der pergleute, so sullen si anheben von irer arbeit gewunschte frucht aufezuheben. Jdochh) gar ofte so hat dasi) wasser, das in dom perge enspringet, gewonheit, dise frucht ezu hindern. Darumb so sein vil behendikeit von 10 den eldern funden, wi man dasselbe wasser ubertawer und uber- winde, di alle tage von den newen behendicleicher gepessert werden. Und an demselben so vindet man di newen loblicher dann di eldern. Darumb wer ein ding clugleich pessert, der ist loblicher denn der erste vinder. Es werdenk) auch in der teufe 15 der silbergruben graben,1) di heissen sumphe, aderm) ein haufe sam ein want, der heisset ein tham,m) das daselbist das“ flieswasser in ein stat gesampt werde;") das mus man aus derselben stat mit redern und andern behenden hantwerken und geezeugen steticleichen ausezihen, das es nicht mit seinem uberflusse das 20 neheste perkwerk vertrenke, und das di arbeiter auch doselbist, wen man das wasser also heldet, an hindernusse in dem trucken gearbeiten mugen. § 6. Es ist auch gewonheit, das man wider di gehe des* wassers in den silbergruben ein mittel leest sam di starke wende, di man striffo) heiset ; di gepiten wir pei unsern 25 hulden und vorlisting alles gutes vesticleich ezu behuten und pei der puse, di auf diselben freveler langest vor gesaczt ist. werke E. g) oder Erbtheil Zus. End. h) Rubr. in D: Von dem wasser i) aus- springende Zus. E. k) Man macht E. I) Erg. nach D. m) oder tam mit rasen E. n) End: Jetziger Zeit brechen und machen sie in der Teuffe der Gruben Sumpffe, und wann die Wasser durchfallen, so schlagen sie in die Stoesse Taemme mit Rasen wie Waende; dergleichen stossen sie die Suempfe auf der Solen auch mit Rasen aus, auff dass, wann die Wasser in dieselben Suempffe zusammen führen, bey einander behalten und alsdann mit Haespeln u. s. w. o) strassen E; End: Auch haben die Bergleute bis anher in Brauch gehabt. dass sie an den Orten der Suempfte Strassen und Bergfesten haben stehen lassen, durch welcha die Wasser wie zwischen starcken Waenden desto 30 35
JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 3. 137 II § 4. Aber herwiderumb der herren recht ist, ein dritteil ezu nemen des achten teiles, das di urbar heisset, und in dem gemessen perge ein ezweiunddreissig teil, das heisst ein acker- teil ;g) und also, wer do beswert wirt in eime, der wirt erhaben mit dem andern. 5 III. § 5. Und wann alle ding recht ezu nucz geschicket sein noch warer ordenunge der pergleute, so sullen si anheben von irer arbeit gewunschte frucht aufezuheben. Jdochh) gar ofte so hat dasi) wasser, das in dom perge enspringet, gewonheit, dise frucht ezu hindern. Darumb so sein vil behendikeit von 10 den eldern funden, wi man dasselbe wasser ubertawer und uber- winde, di alle tage von den newen behendicleicher gepessert werden. Und an demselben so vindet man di newen loblicher dann di eldern. Darumb wer ein ding clugleich pessert, der ist loblicher denn der erste vinder. Es werdenk) auch in der teufe 15 der silbergruben graben,1) di heissen sumphe, aderm) ein haufe sam ein want, der heisset ein tham,m) das daselbist das“ flieswasser in ein stat gesampt werde;") das mus man aus derselben stat mit redern und andern behenden hantwerken und geezeugen steticleichen ausezihen, das es nicht mit seinem uberflusse das 20 neheste perkwerk vertrenke, und das di arbeiter auch doselbist, wen man das wasser also heldet, an hindernusse in dem trucken gearbeiten mugen. § 6. Es ist auch gewonheit, das man wider di gehe des* wassers in den silbergruben ein mittel leest sam di starke wende, di man striffo) heiset ; di gepiten wir pei unsern 25 hulden und vorlisting alles gutes vesticleich ezu behuten und pei der puse, di auf diselben freveler langest vor gesaczt ist. werke E. g) oder Erbtheil Zus. End. h) Rubr. in D: Von dem wasser i) aus- springende Zus. E. k) Man macht E. I) Erg. nach D. m) oder tam mit rasen E. n) End: Jetziger Zeit brechen und machen sie in der Teuffe der Gruben Sumpffe, und wann die Wasser durchfallen, so schlagen sie in die Stoesse Taemme mit Rasen wie Waende; dergleichen stossen sie die Suempfe auf der Solen auch mit Rasen aus, auff dass, wann die Wasser in dieselben Suempffe zusammen führen, bey einander behalten und alsdann mit Haespeln u. s. w. o) strassen E; End: Auch haben die Bergleute bis anher in Brauch gehabt. dass sie an den Orten der Suempfte Strassen und Bergfesten haben stehen lassen, durch welcha die Wasser wie zwischen starcken Waenden desto 30 35
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138 JUS REG. MONT. LIB. II, C.IP. 3. IV. § 7. Si autem aqua alicujus lanci concessionumve pro- fluendo extra suum locum°) vicina inebriet montana aut sub- mergat: tunc coloni de parte submersura hoc urburariis denun- cient sine mora, petentes ad previdendum sie argentifodium sub- 5 mergentem aquam mitti juratos, ut videant cum omnibus circum- stanciis veritatem. Et si aquam invenerint sic submergere con- querentes, tune statim urburarii colonis, de quorum argentifodio profluit aqua submergens, denuncient continue proximis tribus diebus, ut dictam aquam infra eosdem tres dies exhaurire in- cipiant cum effectu ; alioquin argentifodium cum aqua submergente colonis approprient submersuris, aut sub dampno et periculo ipsorum aqua submergens extrahatur. Si autem aqua communis sit ita, quod non possit discerni, que alios inebriet1) aut sub- mergat: tune utraque pars cogatur suam aquam extrahere, ne 15 defluat, et in suo receptaculo retinere, ut ") sic noxa aquis dis- cretis ab innoxia dinoscatur; fiatque judicium de aqua nocente- ut proxime jam dictum est. 10 V. § 8. Nec tamen hec interdum omnia suffragantur, ut lucrum possit expensis colencium et laboribus respondere, quod 20 propter aquam sic prosilientem argentifodium desoletur. Sed ne res ex toto pereat, melius est, ut argentifodium desolatum pro jure nostro, id est pro sola octava parte urbure, jure here- ditario concedatur, de maturo tamen civitatum et montis consilio juratorum. Et sic jure hereditario potest concedi unus solus la- 25 neus vel plures aut unus mons totus cum omnibus laneis suis. eciam cum laneis et superfluitatibus nostris cumque laneis civium ac dominorum. Interdumr) eciam plures montes simul et semel. quandoques) eciam successive jure hereditario pro sola urbura con- ceduntur. 30 o) laneum E. p) inebriat E, V, Pei, Sch.; inebrit Jir. q) et Pei, Sch. r) Interdum bis conceduntur in H. von späterer Hand am Rande nach- getragen. s) quinque Pei, Sch. § 7. Siehe U—A § 8; U—B § 16; vgl. unten § 10. § 8. Vgl. die zu U-A § 7 bezogene Stelle des D. B. R.
138 JUS REG. MONT. LIB. II, C.IP. 3. IV. § 7. Si autem aqua alicujus lanci concessionumve pro- fluendo extra suum locum°) vicina inebriet montana aut sub- mergat: tunc coloni de parte submersura hoc urburariis denun- cient sine mora, petentes ad previdendum sie argentifodium sub- 5 mergentem aquam mitti juratos, ut videant cum omnibus circum- stanciis veritatem. Et si aquam invenerint sic submergere con- querentes, tune statim urburarii colonis, de quorum argentifodio profluit aqua submergens, denuncient continue proximis tribus diebus, ut dictam aquam infra eosdem tres dies exhaurire in- cipiant cum effectu ; alioquin argentifodium cum aqua submergente colonis approprient submersuris, aut sub dampno et periculo ipsorum aqua submergens extrahatur. Si autem aqua communis sit ita, quod non possit discerni, que alios inebriet1) aut sub- mergat: tune utraque pars cogatur suam aquam extrahere, ne 15 defluat, et in suo receptaculo retinere, ut ") sic noxa aquis dis- cretis ab innoxia dinoscatur; fiatque judicium de aqua nocente- ut proxime jam dictum est. 10 V. § 8. Nec tamen hec interdum omnia suffragantur, ut lucrum possit expensis colencium et laboribus respondere, quod 20 propter aquam sic prosilientem argentifodium desoletur. Sed ne res ex toto pereat, melius est, ut argentifodium desolatum pro jure nostro, id est pro sola octava parte urbure, jure here- ditario concedatur, de maturo tamen civitatum et montis consilio juratorum. Et sic jure hereditario potest concedi unus solus la- 25 neus vel plures aut unus mons totus cum omnibus laneis suis. eciam cum laneis et superfluitatibus nostris cumque laneis civium ac dominorum. Interdumr) eciam plures montes simul et semel. quandoques) eciam successive jure hereditario pro sola urbura con- ceduntur. 30 o) laneum E. p) inebriat E, V, Pei, Sch.; inebrit Jir. q) et Pei, Sch. r) Interdum bis conceduntur in H. von späterer Hand am Rande nach- getragen. s) quinque Pei, Sch. § 7. Siehe U—A § 8; U—B § 16; vgl. unten § 10. § 8. Vgl. die zu U-A § 7 bezogene Stelle des D. B. R.
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JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 3. 139 IV. § 7. Wer aber, das das wasser etlichs lehens ader lehenschefte aus seiner stat uberflusse und trenket das neheste gepirge, so sullen di gewerken von dem teile,* das ertrinkenp) wil, das den urborern kundigen an underlos und sullen piten. das man ezu der silbergruben und ezu dem wasser gesworen leute sende, das di besehen di warheit aller gelegenheit. Und ist das si vinden, das das wasser di ertrenke, di geclagt haben. so sullen di urborer ezuhant den gewerken enpiten steticleich in dreien nehesten tagen* an einander, das si dasselbe wasser in denselben dreien tagen anheben ausczuczihen") mit der tate. to ader si sullen di silbergruben mit dem wasser, das do trenket. den gewerken. di ertrinken wollen. ezueigen; ader man sal das wasser ausezihen mit irem schaden. 1st es aber ein gemein wasser, also das man nicht erkennen kan, welches di andern vortrenke, so sol man twingen peide teil, das si ir wasser aus- ezihen, das es nicht ausfluse, und sullen es in seiner behaldnusse behalden.") dass) also das schedlich wasser von bescheiden leuten von dem unschedlichen wasser erkantt) werde und werd auch gerichte von dem schedlichen wasser,t als iezund geredet ist.s) V. § 8 Idoch unterweilenu) so helfen dise ding alle nicht. 20. das der gewinv) muge der pauleute koste und arbeit geantworten. das von dem wasser, das also enspringet, das perkwerk vorwuste wirt. Aberw) das das ding ezumale nicht vorterbe, so ist es pesser, das man dasx) vorwustex) perkwerk und silbergruben umb unser recht, das ist alleine umb das achteil der ubor, ins) erberecht 25. hinlasse y) doch mit rate der stete und des perges geswornen. Und also mag man in erberechtez) hinlassenz) ein lehen alleine ader meer ader ein ganczen berg mit allen seinen lehen auch mit unsern lehen und ubermassen mitaa) sampt dem purgerlehen und der herren lehen. Underweilen auch so vorleihet man meer 30. besser beisammen haben behalten moegen werden. p) ertrunken H; er- trinken D. ") ausezuscheppen D. r) das ist sumpfe Zus. E; in seine eigen Suempfe zutuhren End. s) biss es von waisen erkent wird zwischen dem schadenden wasser und dem unschadenden, so soll man richten umb das schadende wasser, als negsten gesprochen ist G. t) erkant bis wasser fehlt D. u) unter welichen D. v) Uberlauff oder Gewinn End. w Rubr. in D: Wie man wassergruben hinlesset. x) ezu vor wuste D. y) ewiclichen verleihe E; erblich End. z) ewiclichen verleihen E; umb unser Erbrecht . . verliehen End. aa) grosser Zus. D. 5 15 35
JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 3. 139 IV. § 7. Wer aber, das das wasser etlichs lehens ader lehenschefte aus seiner stat uberflusse und trenket das neheste gepirge, so sullen di gewerken von dem teile,* das ertrinkenp) wil, das den urborern kundigen an underlos und sullen piten. das man ezu der silbergruben und ezu dem wasser gesworen leute sende, das di besehen di warheit aller gelegenheit. Und ist das si vinden, das das wasser di ertrenke, di geclagt haben. so sullen di urborer ezuhant den gewerken enpiten steticleich in dreien nehesten tagen* an einander, das si dasselbe wasser in denselben dreien tagen anheben ausczuczihen") mit der tate. to ader si sullen di silbergruben mit dem wasser, das do trenket. den gewerken. di ertrinken wollen. ezueigen; ader man sal das wasser ausezihen mit irem schaden. 1st es aber ein gemein wasser, also das man nicht erkennen kan, welches di andern vortrenke, so sol man twingen peide teil, das si ir wasser aus- ezihen, das es nicht ausfluse, und sullen es in seiner behaldnusse behalden.") dass) also das schedlich wasser von bescheiden leuten von dem unschedlichen wasser erkantt) werde und werd auch gerichte von dem schedlichen wasser,t als iezund geredet ist.s) V. § 8 Idoch unterweilenu) so helfen dise ding alle nicht. 20. das der gewinv) muge der pauleute koste und arbeit geantworten. das von dem wasser, das also enspringet, das perkwerk vorwuste wirt. Aberw) das das ding ezumale nicht vorterbe, so ist es pesser, das man dasx) vorwustex) perkwerk und silbergruben umb unser recht, das ist alleine umb das achteil der ubor, ins) erberecht 25. hinlasse y) doch mit rate der stete und des perges geswornen. Und also mag man in erberechtez) hinlassenz) ein lehen alleine ader meer ader ein ganczen berg mit allen seinen lehen auch mit unsern lehen und ubermassen mitaa) sampt dem purgerlehen und der herren lehen. Underweilen auch so vorleihet man meer 30. besser beisammen haben behalten moegen werden. p) ertrunken H; er- trinken D. ") ausezuscheppen D. r) das ist sumpfe Zus. E; in seine eigen Suempfe zutuhren End. s) biss es von waisen erkent wird zwischen dem schadenden wasser und dem unschadenden, so soll man richten umb das schadende wasser, als negsten gesprochen ist G. t) erkant bis wasser fehlt D. u) unter welichen D. v) Uberlauff oder Gewinn End. w Rubr. in D: Wie man wassergruben hinlesset. x) ezu vor wuste D. y) ewiclichen verleihe E; erblich End. z) ewiclichen verleihen E; umb unser Erbrecht . . verliehen End. aa) grosser Zus. D. 5 15 35
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140 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 3. 20 § 9. His autem hereditariis concessionibus tam moncium quam stollonum jurati civitatum aliquando irracionabiliter contra- dicere non verentur, volentes gauderet) quadam prerogativa in suis laneis speciali,t) cum tamen jure ita cautum sit, ut quod quis- 5 que juris in alterum statuerit, ipse uti debet eo. Unde laneos civiles in hac parte prerogativa gaudere non patimur ampliori, quam nostris laneis indixerunt et septem laneis ad montem quem- libet mensuratis, juxta illud: Patere legem, quam ipse tuleris. Numquid si jurati suos laneos numquam vellent excolere. nos 1o čarere nostra urbura deberemus? cum utilitati private sit publica utilitas utique preferenda, maxime cum nulla necessitas aut causa legittima, quare suos laneos non excolant, ipsos sufficiat excusare. Sed equitate suadente ipsorum negligenciau) in hac parte nostre urbure nullum poterit prejudicium generare. Unde quociens 15 deinceps lanei civiles tanto tempore inculti remanserint, quod debite nobis adjudicentur: de ipsis sicut de laneis aliis precipimus judicium exerceri; nam ubi eadem est racio, et idem jusv) statu- endum est. § 10. Sed si laneos suos excolere jurati voluerint, w) statim cum vicinis suis conterminariis, qui jure premisso suas susceperint concessiones, aquam incipiant exhaurire; alioquin de ipsis conquerentibus, sieut de aliis, fiat justicie complementum. § 11. Vere nec juratorum congruit equitati, homines, qui bona fide sine cujusdam contradiccione jam per tres annos aut plures vel pauciores in suo argentifodio laboraverunt, et tunc primo. 25 cum metallum invenerunt, impetere aut a suis juribus submovere; cum tamen jure montanorum sit cautum, ut si aliquis dicat jus sibi competere eciam in quocumque argentifodio, et alter illud argentifodium legittime a vero concessore suscipiat statimque t) Statt gaudere bis spec.: habere prerogativa i. s. 1. speci- 30 alia E. u) negligencie E, Pei, Sch. v) udicium E. w) noluerint E, V; in H. verbessert. § 9. Vgl. dagegen D. I. R. § 6 (1). § 10 Vgl. oben § 7. § 11. Siehe D. I. R. § 16 u. 18. Vgl. Spr. No. 12 (2); Citat in Spr. 35 No. 13 (2).
140 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 3. 20 § 9. His autem hereditariis concessionibus tam moncium quam stollonum jurati civitatum aliquando irracionabiliter contra- dicere non verentur, volentes gauderet) quadam prerogativa in suis laneis speciali,t) cum tamen jure ita cautum sit, ut quod quis- 5 que juris in alterum statuerit, ipse uti debet eo. Unde laneos civiles in hac parte prerogativa gaudere non patimur ampliori, quam nostris laneis indixerunt et septem laneis ad montem quem- libet mensuratis, juxta illud: Patere legem, quam ipse tuleris. Numquid si jurati suos laneos numquam vellent excolere. nos 1o čarere nostra urbura deberemus? cum utilitati private sit publica utilitas utique preferenda, maxime cum nulla necessitas aut causa legittima, quare suos laneos non excolant, ipsos sufficiat excusare. Sed equitate suadente ipsorum negligenciau) in hac parte nostre urbure nullum poterit prejudicium generare. Unde quociens 15 deinceps lanei civiles tanto tempore inculti remanserint, quod debite nobis adjudicentur: de ipsis sicut de laneis aliis precipimus judicium exerceri; nam ubi eadem est racio, et idem jusv) statu- endum est. § 10. Sed si laneos suos excolere jurati voluerint, w) statim cum vicinis suis conterminariis, qui jure premisso suas susceperint concessiones, aquam incipiant exhaurire; alioquin de ipsis conquerentibus, sieut de aliis, fiat justicie complementum. § 11. Vere nec juratorum congruit equitati, homines, qui bona fide sine cujusdam contradiccione jam per tres annos aut plures vel pauciores in suo argentifodio laboraverunt, et tunc primo. 25 cum metallum invenerunt, impetere aut a suis juribus submovere; cum tamen jure montanorum sit cautum, ut si aliquis dicat jus sibi competere eciam in quocumque argentifodio, et alter illud argentifodium legittime a vero concessore suscipiat statimque t) Statt gaudere bis spec.: habere prerogativa i. s. 1. speci- 30 alia E. u) negligencie E, Pei, Sch. v) udicium E. w) noluerint E, V; in H. verbessert. § 9. Vgl. dagegen D. I. R. § 6 (1). § 10 Vgl. oben § 7. § 11. Siehe D. I. R. § 16 u. 18. Vgl. Spr. No. 12 (2); Citat in Spr. 35 No. 13 (2).
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JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 3. 141 perge den einen mit einander, underweilen auch noch einander inbb) erbrechtebb) umb di urbor alleine. § 9. Aber disen erblich lehenscheften peider perge und der stollen di widerreden ettwenn unredlich der stere geswornece) und wollen genisen einer sunderlichen vorgabe in iren lehen,dd) wi wol das in dem rechten gesichert ist, das was iderman rechtens in den andern setezet, das er des gebrauchen sulle. Und dovon so wollen wir nicht leidenee) in disem teile, das di purgerlehen nieer vortailes haben sullen, denn als unsern lehen angesetczet ist und den siben") lehen,gg) di ezu iczlichem perge gemessen 10- séin, als das recht spricht: leide das gesecze, das du gesaczt hast. Und ab nu di geswornen ire lehen nimmer wolden pauen, sulden wir darumb unser urbar enpern und nicht haben ? wann der gemein nucz ist furczuczihen fur den sunderlichen nuez, czumal wan keine notdurft ader redliche sache si nicht mag entschuldigen. 15 darumb si ire léhen nicht pawen. Aber noch dem rechten so mag ir saumpnusse in disem teile unser urbar keinen schaden prengen. Und dovon, als oft furpas di purgerlehen also lang ezeit ungepawet pleiben, das si uns schuldielich ezugeteilet werden : so gepite wir, dashh) von denselben lehen als von andern gerichtet sulle werden; wann wo do ist diselbe redlikeit, da ist dasselbe recht ezu seczen und ezu machen. § 10. Wollen abir di geswornen ire lehen pauen, so sullon si ezuhant anheben, das wasser aus- czuczihen mit iren nochpawern, die mit in greniez halden und di in den vorgenanten rechten ire lehenschefte emphangen 23 haben, ader es geschehe den clagern ein recht von in als von andern. § 11. Werleichil) es tuget nicht der geswornen gerechtikeit, das si di leute, die mit guten trewen an imands widerrede iezund uber drei iar ader meer ader minner in iver silborgruben gearbeit haben, und denn allererst, wann si erez vinden, ansprechen und 30 von iren rechten dringen; wann doch in dem pergrechten sicher bowart ist : ab imand spricht, das er recht habe, auch in welicher bb) in erberclichen rechten E. cc) Wir werden aber glaub- wuerdig berichtet, dass etliche Raths-Verwanten der Staedte diesem unsern verleihen ohne Grund .. zu entgegen seyn u. s. w. End. dd) in 35 ihren Buergerlichen End., wie auch sonst die lanei civ. wieder- holt genannt werden. ce) Erg. nach D. ff) selben D. gg) erblehen E, G. hh) man Zus. H, D. ii) Rubr. in D: Von unrechter anspreche, wann man. 20 5
JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 3. 141 perge den einen mit einander, underweilen auch noch einander inbb) erbrechtebb) umb di urbor alleine. § 9. Aber disen erblich lehenscheften peider perge und der stollen di widerreden ettwenn unredlich der stere geswornece) und wollen genisen einer sunderlichen vorgabe in iren lehen,dd) wi wol das in dem rechten gesichert ist, das was iderman rechtens in den andern setezet, das er des gebrauchen sulle. Und dovon so wollen wir nicht leidenee) in disem teile, das di purgerlehen nieer vortailes haben sullen, denn als unsern lehen angesetczet ist und den siben") lehen,gg) di ezu iczlichem perge gemessen 10- séin, als das recht spricht: leide das gesecze, das du gesaczt hast. Und ab nu di geswornen ire lehen nimmer wolden pauen, sulden wir darumb unser urbar enpern und nicht haben ? wann der gemein nucz ist furczuczihen fur den sunderlichen nuez, czumal wan keine notdurft ader redliche sache si nicht mag entschuldigen. 15 darumb si ire léhen nicht pawen. Aber noch dem rechten so mag ir saumpnusse in disem teile unser urbar keinen schaden prengen. Und dovon, als oft furpas di purgerlehen also lang ezeit ungepawet pleiben, das si uns schuldielich ezugeteilet werden : so gepite wir, dashh) von denselben lehen als von andern gerichtet sulle werden; wann wo do ist diselbe redlikeit, da ist dasselbe recht ezu seczen und ezu machen. § 10. Wollen abir di geswornen ire lehen pauen, so sullon si ezuhant anheben, das wasser aus- czuczihen mit iren nochpawern, die mit in greniez halden und di in den vorgenanten rechten ire lehenschefte emphangen 23 haben, ader es geschehe den clagern ein recht von in als von andern. § 11. Werleichil) es tuget nicht der geswornen gerechtikeit, das si di leute, die mit guten trewen an imands widerrede iezund uber drei iar ader meer ader minner in iver silborgruben gearbeit haben, und denn allererst, wann si erez vinden, ansprechen und 30 von iren rechten dringen; wann doch in dem pergrechten sicher bowart ist : ab imand spricht, das er recht habe, auch in welicher bb) in erberclichen rechten E. cc) Wir werden aber glaub- wuerdig berichtet, dass etliche Raths-Verwanten der Staedte diesem unsern verleihen ohne Grund .. zu entgegen seyn u. s. w. End. dd) in 35 ihren Buergerlichen End., wie auch sonst die lanei civ. wieder- holt genannt werden. ce) Erg. nach D. ff) selben D. gg) erblehen E, G. hh) man Zus. H, D. ii) Rubr. in D: Von unrechter anspreche, wann man. 20 5
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142 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 3. continue illud excolendo sine contradiccione sex possideat septi- manis:X) in tantum jus extinguitur prioris, quod secundo susceptori de eo jure deinceps nullam movere poterit questionem, nisi tune legittimo)) detentus impedimento jus suum prosequi non valeret; 5 quia vigilantibus et non dormientibus jus proficit montanorum, co quod in cultura moncium mora quam plurimum sit dampnosa- § 12. Statuimus eciam, omne hereditarium argentifodium vera mensura vel limitibus distincte ac racionabiliter limitari et nihil extra illam mensuram vel limites jure sibi in rupturis aut 1o quibuscumque rebus aliis vendicare nisi poprietatem de submersis montanis, que suam extrahendo educendove aquam poterint exsiccare. Digni enim premio sunt, qui submersa vel desolata montana suis expensis et laboribus reddunt fructuosa. VI. § 13. Sed tamen ista montana propter irrefrenabilem 15 aquam interdum contigit resignari; Junde statuimus resignarijz) hoc modo: quod denuncietur urburariis feria quarta ante meridiem, quatenus sabbato proximoaa) subsequentiaa) ante meridiem suscipiant illud argentifodium cum aqua, ut juris est, exhausta: et sic omnis fieri debet resignacio. § 14. Et taliter argenti- 20 fodium suum resignantes equos, funes et omnia alia ad extra- hendam aquam necessaria retinebunt, sed solam rotam cum omnibus sibi conclavat is ac edificiis pro necessitate argentifodinarum constructis ibidem relinquant.bb) § 15. Qui autem aquam in suo loco non resignaverint, ut dictum est, equos cum funibus ac 25 omnibus aliis attinenciis jure perdunt; et adhuc, si corum aqua aliis montanis submersionem minatur, extrahenda est corum sub periculo et expensa. x) septimanas E. y) legittime E. z) Erg. nach Pei, Sch : fehlt auch E. V. aa) fehlt E. bb) relinquent E.
142 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 3. continue illud excolendo sine contradiccione sex possideat septi- manis:X) in tantum jus extinguitur prioris, quod secundo susceptori de eo jure deinceps nullam movere poterit questionem, nisi tune legittimo)) detentus impedimento jus suum prosequi non valeret; 5 quia vigilantibus et non dormientibus jus proficit montanorum, co quod in cultura moncium mora quam plurimum sit dampnosa- § 12. Statuimus eciam, omne hereditarium argentifodium vera mensura vel limitibus distincte ac racionabiliter limitari et nihil extra illam mensuram vel limites jure sibi in rupturis aut 1o quibuscumque rebus aliis vendicare nisi poprietatem de submersis montanis, que suam extrahendo educendove aquam poterint exsiccare. Digni enim premio sunt, qui submersa vel desolata montana suis expensis et laboribus reddunt fructuosa. VI. § 13. Sed tamen ista montana propter irrefrenabilem 15 aquam interdum contigit resignari; Junde statuimus resignarijz) hoc modo: quod denuncietur urburariis feria quarta ante meridiem, quatenus sabbato proximoaa) subsequentiaa) ante meridiem suscipiant illud argentifodium cum aqua, ut juris est, exhausta: et sic omnis fieri debet resignacio. § 14. Et taliter argenti- 20 fodium suum resignantes equos, funes et omnia alia ad extra- hendam aquam necessaria retinebunt, sed solam rotam cum omnibus sibi conclavat is ac edificiis pro necessitate argentifodinarum constructis ibidem relinquant.bb) § 15. Qui autem aquam in suo loco non resignaverint, ut dictum est, equos cum funibus ac 25 omnibus aliis attinenciis jure perdunt; et adhuc, si corum aqua aliis montanis submersionem minatur, extrahenda est corum sub periculo et expensa. x) septimanas E. y) legittime E. z) Erg. nach Pei, Sch : fehlt auch E. V. aa) fehlt E. bb) relinquent E.
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JUS REG. MONT. LIB. II. CAP. 3. 143 silbergruben das sei, und ein ander diselben silbergruben redlich von dem rechten vorleier empheet und czuhant an underlos diselben pawet an widerrede und besiczet sechs wochen, das domit also vil des erstenkk) recht vorloschen wirt, das er den andern emphaerl) von dem selben rechten furpas keine clage ader beredunge getun mag; es were mit chafter not, das er sein recht nichtmm) volfuren mochte; wann don wachenden und nicht den slafenden kumpt das pergrecht ezu frumen, umbnn) das in dem gepeude des gepirges saumpnusse gar schedlich ist. § 12. Wir seczen auch, das alle erbsilbergruben mit rechter 10 inas und* greniczenoo) redlich und underscheidlichpp) gemessen sullen werden, und das si“ nichtesnicht rechtens auswendig der mase ader reineqq) in den bruchen ader in was andern dingen in behalden ader ezuczihen sullen, nur di eigenschaft von den perk- werken, di ertrinken wollen, die ir wasser ausczihen, ausfuren 15 und austrucken mugen;rr) wann si sein wirdig ires lones, di vor- trunken und verwuste perkwerk mit irer koste und arbeit ezu fruchten prengen. VI. § 13. Idochss) so geburet sich unterweilen, das man diselben perkwerke durch des wassers willen, das unvorstellichtt) 20 ist. mus aufgeben in sotaner weise : souu) sol man kundigen den urborern an einer mitwochen furmittages, das si an dem nehesten sunnabent, der darnoch get, fur mittages aufnemen dasselbe perk- werk mit dem ausgeezogen wasser als recht ist;v)) und also sol gescheen alle aufgebunge. § 14. Und welche also ir perkwerk 25 aufgeben, di behalden pfert, strenge und alle andere not durftige dinge ezu dem wasser ausezuczihen,ww) sunder allein das rat mit allem dem, das czugenegilt ist, und mitxx) gesateztem gepeud der grubenxx) sullen si doselbist lassen. § 15. Welche aber di silber- nu ercz vindet. kk) Lehn-Traegers End. 11) dem andern jungern Lehn- 30 Traeger End. mm) nicht D; wol H. nn) Rubr. in D: Saumnusse ist schedlich in bergbeude. oo)oder stuffe E. pp) statt unvorscheidlich corr. nach D. q)stuffe E. rr) die er mit auseziehendem oder mit ausleitendem wasser treuget E. ss) Rubr. in D: Von aufgebunge bergwerkes und was man beheldet. tt) und un- schuczlich Zus. D. un) weil eine Gewerckschaft ihr Wasser laesset aufgehen, 3. so soll u. s. w. End. vy) doch dass das wasser nach gewoenlichem Gebrauch und Rechten zuvor herauss und zum Sumpff gezogen sey End. ww) so man zum Wasser halten gebraucht End. xx) die gebeude, die do czu der grube notturft gebawet sein E, G, End.
JUS REG. MONT. LIB. II. CAP. 3. 143 silbergruben das sei, und ein ander diselben silbergruben redlich von dem rechten vorleier empheet und czuhant an underlos diselben pawet an widerrede und besiczet sechs wochen, das domit also vil des erstenkk) recht vorloschen wirt, das er den andern emphaerl) von dem selben rechten furpas keine clage ader beredunge getun mag; es were mit chafter not, das er sein recht nichtmm) volfuren mochte; wann don wachenden und nicht den slafenden kumpt das pergrecht ezu frumen, umbnn) das in dem gepeude des gepirges saumpnusse gar schedlich ist. § 12. Wir seczen auch, das alle erbsilbergruben mit rechter 10 inas und* greniczenoo) redlich und underscheidlichpp) gemessen sullen werden, und das si“ nichtesnicht rechtens auswendig der mase ader reineqq) in den bruchen ader in was andern dingen in behalden ader ezuczihen sullen, nur di eigenschaft von den perk- werken, di ertrinken wollen, die ir wasser ausczihen, ausfuren 15 und austrucken mugen;rr) wann si sein wirdig ires lones, di vor- trunken und verwuste perkwerk mit irer koste und arbeit ezu fruchten prengen. VI. § 13. Idochss) so geburet sich unterweilen, das man diselben perkwerke durch des wassers willen, das unvorstellichtt) 20 ist. mus aufgeben in sotaner weise : souu) sol man kundigen den urborern an einer mitwochen furmittages, das si an dem nehesten sunnabent, der darnoch get, fur mittages aufnemen dasselbe perk- werk mit dem ausgeezogen wasser als recht ist;v)) und also sol gescheen alle aufgebunge. § 14. Und welche also ir perkwerk 25 aufgeben, di behalden pfert, strenge und alle andere not durftige dinge ezu dem wasser ausezuczihen,ww) sunder allein das rat mit allem dem, das czugenegilt ist, und mitxx) gesateztem gepeud der grubenxx) sullen si doselbist lassen. § 15. Welche aber di silber- nu ercz vindet. kk) Lehn-Traegers End. 11) dem andern jungern Lehn- 30 Traeger End. mm) nicht D; wol H. nn) Rubr. in D: Saumnusse ist schedlich in bergbeude. oo)oder stuffe E. pp) statt unvorscheidlich corr. nach D. q)stuffe E. rr) die er mit auseziehendem oder mit ausleitendem wasser treuget E. ss) Rubr. in D: Von aufgebunge bergwerkes und was man beheldet. tt) und un- schuczlich Zus. D. un) weil eine Gewerckschaft ihr Wasser laesset aufgehen, 3. so soll u. s. w. End. vy) doch dass das wasser nach gewoenlichem Gebrauch und Rechten zuvor herauss und zum Sumpff gezogen sey End. ww) so man zum Wasser halten gebraucht End. xx) die gebeude, die do czu der grube notturft gebawet sein E, G, End.
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144 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 4. Сaр. 4. De stollonibus. I. Quandoque tamen omnes hominum subtilitates non profi- ciunt ad aquam superius extrahendam, quando ipsa prevalet 5 vicina montana omnia submergendo; tune primo solent in pode montis stollones in montanis fieri montuosis ad submergentem aquam inferius educendam. § 1. Et sunt tantum duo genera stollonum, quibus universi utuntur montani; est enim stollo hereditarins et stollo querens. 10 Et est proprie proprium istorum duorum stollonum, aquam educere et ventum inferre; alioquin nomen stollonis nullatenus habere merentur. § 2. Dicitura) stollo linea illa sive acies, de qua sectores in* argentifodinis secant metallum, secundum quod se extendit meatus linealiter procedendo, de quo ad presens nihil. 15 sed de ipso in tercio libro de concessionibus edicemus. II. § 3. Stollo autem hereditarius est aqueductus sub- terraneus ad montana vetera exsiccandum propter metallum ibi- dem submersum. Dicitur autem hereditarius, quasi perpetuus. propter diuturnitatem, ad diversitatem aliorum simplicium monta- 20 norum, que sunt quasi momentanea illius respectu; sed quoad hereditariam successionem omnia montana sunt hereditaria, quin transeunt ad heredes. § 4. Sed quia magna utilitas ex stollo- nibus frequencius procuratur, difficilibus tamen expensis et laboribus excoluntur: unde consuetum est, eos privilegiare tantis 25 proprietatibus tam in montibus mensuratis quam in campo libero. quando montes non sufficiunt mensurati, quod fructus possint laboribus merito respondere colentesque ad tanti laboris molem diguis consolacionibus invitare. Cap. 4. a) eciam Zus. E. V. Cap. 4. § 1. Vgl. D. I. R. § 2. 30
144 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 4. Сaр. 4. De stollonibus. I. Quandoque tamen omnes hominum subtilitates non profi- ciunt ad aquam superius extrahendam, quando ipsa prevalet 5 vicina montana omnia submergendo; tune primo solent in pode montis stollones in montanis fieri montuosis ad submergentem aquam inferius educendam. § 1. Et sunt tantum duo genera stollonum, quibus universi utuntur montani; est enim stollo hereditarins et stollo querens. 10 Et est proprie proprium istorum duorum stollonum, aquam educere et ventum inferre; alioquin nomen stollonis nullatenus habere merentur. § 2. Dicitura) stollo linea illa sive acies, de qua sectores in* argentifodinis secant metallum, secundum quod se extendit meatus linealiter procedendo, de quo ad presens nihil. 15 sed de ipso in tercio libro de concessionibus edicemus. II. § 3. Stollo autem hereditarius est aqueductus sub- terraneus ad montana vetera exsiccandum propter metallum ibi- dem submersum. Dicitur autem hereditarius, quasi perpetuus. propter diuturnitatem, ad diversitatem aliorum simplicium monta- 20 norum, que sunt quasi momentanea illius respectu; sed quoad hereditariam successionem omnia montana sunt hereditaria, quin transeunt ad heredes. § 4. Sed quia magna utilitas ex stollo- nibus frequencius procuratur, difficilibus tamen expensis et laboribus excoluntur: unde consuetum est, eos privilegiare tantis 25 proprietatibus tam in montibus mensuratis quam in campo libero. quando montes non sufficiunt mensurati, quod fructus possint laboribus merito respondere colentesque ad tanti laboris molem diguis consolacionibus invitare. Cap. 4. a) eciam Zus. E. V. Cap. 4. § 1. Vgl. D. I. R. § 2. 30
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JUS REG. MONT. LIB. II, C.IP. 4. 145 gruben an seiner stat nicht aufgeben und auflassen als vor geredet ist, der vorleuset mit recht di phert mit strengen und mit allen andern ezugehorungen; und dennoch meer: ist das ir wasseu ander gepierge meinet ezu ertrenken, so soll man das wasser ausczihen mit irer koste und schaden. 5 Сар. 4. Von dem stollen durch wassers willen. I. Ettwenne so helfen alle behendikeit der leute nicht, das man das wasser oben ausczihe, wenn es uberhantnimpt und trenket alle neheste gepirge. Abera) erst so phlegen si ezu 10 machen in dem fuse des perges stollen in dem pirgeschem ge- pirge, das man das trenkende wasser unden aus fure. § 1. Es sein nur ezweierlei stollen, der alle perkleute ge- prauchen: ein erbstolle und ein suchestolle. Und ist eigene eigen- schaft der ezweier stollen, das si das wasser ausfuren und den 15 wint einfuren sullen, aderb) si heissen nicht stollen. § 2. Dor stolle heisset auch die ezeil ader linie ader di ecke,c) von der di houer erez howen in der silbergruben, noch dem als sich der gank euget, richticleich und gleich fur sich ezu faren.d) Von dem wollen wir hi nicht reden, sunder wir werden von im reden 2) hernoch in dem dritten puch von den lehenscheften.e) Von den erbstollen.1) II. § 3. Der erbstoll ist ein wasserseigeg) under der erden, das man das alde gepirge trucken mache durch des erezes willen, das doselbst ertrunken ist. Er heist darumb ein erbstolle, sam 25 das er ewig sei durch der langen czeit willen,h) ezu underscheid ander slechtes gepirges, di sein sami) kurcze czeit kegen dem ezu reiten;i) aberk) noch der erbleichen nochvolge ezu reiten, so sein alle perkwerk erbhaftig, umb das si erben nachvolgen. § 4. Und wann groser nuez aus den stollen steticleich kumpt, 30 Cap. 4. a) Aller D. b) uber D. c) acke D. d) Es ist auch ein stolle genant die gerechte linea oder masse oder ort, in dem die hewer e. h. i. d. s., nachdem als sich der gang mit dem ercze gerichtes zeuhet nach des czuges lenge E, G ; Und heisst ein Stollen, eigentlich davon zu reden, die streichende Gaenge, Kluefte oder Oerter, darauff die haeuer in den Gruben das Ertzt 35 hauen, nach deme man mit den Stollen dem Streichen des Ganges oder Kluefften gerade nachfaehret End. e) oder leihung E. f) Erg. nach D. g) wasserleite E. h gleich als ein ewiger oder Erb-Bau Zus. End. i) balde vergenklich E. k) ob Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 10
JUS REG. MONT. LIB. II, C.IP. 4. 145 gruben an seiner stat nicht aufgeben und auflassen als vor geredet ist, der vorleuset mit recht di phert mit strengen und mit allen andern ezugehorungen; und dennoch meer: ist das ir wasseu ander gepierge meinet ezu ertrenken, so soll man das wasser ausczihen mit irer koste und schaden. 5 Сар. 4. Von dem stollen durch wassers willen. I. Ettwenne so helfen alle behendikeit der leute nicht, das man das wasser oben ausczihe, wenn es uberhantnimpt und trenket alle neheste gepirge. Abera) erst so phlegen si ezu 10 machen in dem fuse des perges stollen in dem pirgeschem ge- pirge, das man das trenkende wasser unden aus fure. § 1. Es sein nur ezweierlei stollen, der alle perkleute ge- prauchen: ein erbstolle und ein suchestolle. Und ist eigene eigen- schaft der ezweier stollen, das si das wasser ausfuren und den 15 wint einfuren sullen, aderb) si heissen nicht stollen. § 2. Dor stolle heisset auch die ezeil ader linie ader di ecke,c) von der di houer erez howen in der silbergruben, noch dem als sich der gank euget, richticleich und gleich fur sich ezu faren.d) Von dem wollen wir hi nicht reden, sunder wir werden von im reden 2) hernoch in dem dritten puch von den lehenscheften.e) Von den erbstollen.1) II. § 3. Der erbstoll ist ein wasserseigeg) under der erden, das man das alde gepirge trucken mache durch des erezes willen, das doselbst ertrunken ist. Er heist darumb ein erbstolle, sam 25 das er ewig sei durch der langen czeit willen,h) ezu underscheid ander slechtes gepirges, di sein sami) kurcze czeit kegen dem ezu reiten;i) aberk) noch der erbleichen nochvolge ezu reiten, so sein alle perkwerk erbhaftig, umb das si erben nachvolgen. § 4. Und wann groser nuez aus den stollen steticleich kumpt, 30 Cap. 4. a) Aller D. b) uber D. c) acke D. d) Es ist auch ein stolle genant die gerechte linea oder masse oder ort, in dem die hewer e. h. i. d. s., nachdem als sich der gang mit dem ercze gerichtes zeuhet nach des czuges lenge E, G ; Und heisst ein Stollen, eigentlich davon zu reden, die streichende Gaenge, Kluefte oder Oerter, darauff die haeuer in den Gruben das Ertzt 35 hauen, nach deme man mit den Stollen dem Streichen des Ganges oder Kluefften gerade nachfaehret End. e) oder leihung E. f) Erg. nach D. g) wasserleite E. h gleich als ein ewiger oder Erb-Bau Zus. End. i) balde vergenklich E. k) ob Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 10
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146 JUS REG. MONT. LIB. II, C.1P. 4. III. § 5. Sed sicut omnia jura sua sibi manuteneri integra- desiderant et illesa, sic eciam abuti non debent in prejudicium nostrum, taliter sibi concessis assiduis laboribus insudando, ne regia utilitas in aliquo plus debito retardetur, alioquin privilegium 5 merentur amittere; namb) de jure meritoc) privilegium et maxime b) his tollitur, qui abutuntur in prejudicium rei publice sibi tradita potestate. Unde omnes stollonarii diligenter considerent modum proxime infra scriptum, secundum ipsum procedentes in stollonibus excolendis, nobis ac ipsis omnia jura competencia cum condici- 10 onibus adjectis inviolabiliter observando; nam bone fidei congruit humane, adimplere ea, que inter se homines statuerunt. § 6. Hoc autem modo sunt stollones hereditarii excolendi: ut primo et principaliter stollonarii decenter elevent aqueductum. purgando ejus canalia diligenter, ne aliquo aqua profluens obstaculo 15 retardetur, ad omnem eciam ultilitatem debitam fenestris lumi- naribus expeditis; insuper requiritur, ut quolibet anno ad minus, si plus non poterint, compleant unam mensuram cum stollonis capite procedendo; et hoc manifeste debet per rei ovidenciam apparere. His itaque adimpletis suum stollonem sine cujusquam 20 infestacione cum justicia possidebunt; si vero defecerint in pre- dictis vel aliquo predictorum, omni jure, quod in ipso stollone habebant, presentis constitucionis oraculo sint privati. § 7. Nec b) nam bis max. fehlt E. c) nam merito jure Pei, Sch. § 6. Siehe U-B § 15; D. I. R. § 10. Vgl. unten § 8. Citiert in 25 Spr. No. 86 (5).
146 JUS REG. MONT. LIB. II, C.1P. 4. III. § 5. Sed sicut omnia jura sua sibi manuteneri integra- desiderant et illesa, sic eciam abuti non debent in prejudicium nostrum, taliter sibi concessis assiduis laboribus insudando, ne regia utilitas in aliquo plus debito retardetur, alioquin privilegium 5 merentur amittere; namb) de jure meritoc) privilegium et maxime b) his tollitur, qui abutuntur in prejudicium rei publice sibi tradita potestate. Unde omnes stollonarii diligenter considerent modum proxime infra scriptum, secundum ipsum procedentes in stollonibus excolendis, nobis ac ipsis omnia jura competencia cum condici- 10 onibus adjectis inviolabiliter observando; nam bone fidei congruit humane, adimplere ea, que inter se homines statuerunt. § 6. Hoc autem modo sunt stollones hereditarii excolendi: ut primo et principaliter stollonarii decenter elevent aqueductum. purgando ejus canalia diligenter, ne aliquo aqua profluens obstaculo 15 retardetur, ad omnem eciam ultilitatem debitam fenestris lumi- naribus expeditis; insuper requiritur, ut quolibet anno ad minus, si plus non poterint, compleant unam mensuram cum stollonis capite procedendo; et hoc manifeste debet per rei ovidenciam apparere. His itaque adimpletis suum stollonem sine cujusquam 20 infestacione cum justicia possidebunt; si vero defecerint in pre- dictis vel aliquo predictorum, omni jure, quod in ipso stollone habebant, presentis constitucionis oraculo sint privati. § 7. Nec b) nam bis max. fehlt E. c) nam merito jure Pei, Sch. § 6. Siehe U-B § 15; D. I. R. § 10. Vgl. unten § 8. Citiert in 25 Spr. No. 86 (5).
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JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 4. 147 so paut man si swerlich, mit grosen kosten und arbeit. Dorumb so ist es gewonlich, das man si mit so vil eigenscheften be- denken und begnaden sol peide im gemessen gepirge und 1) in freiem felde, wann di gemessen perge von in selber nicht genuk tun mugen, das si fruchte und nucze pilleich mugen den arbeitern m) geantworten und di pauleute mit guter trostunge anprengen mugen czu sotaner grosen sweren arbeit. III. § 5. Und sam si wollen und begern, das man in allen) ire recht gancz und unczubrochen halde, also sullen si auch dovon nicht lassen und sich dovon entfremden von dem, das in 10 vorliehen ist, sunder si sullen mit steter arbeit dem obligen und anhangen, das nicht der kunigleiche nuez uber recht gehindert werde, ader si werden di begnadunge vorlisen. Wann von rechte und pillich wirt von den genomen und entfremdet das privilegium der begnadunge, di der gewalt, di in bevolhen ist, 15 nicht gebrauchen, ezu schaden dem gemeinen nuez. Dovon alle stolner ader dio) do arbeiten in den stollen°) sullen fleisiclich merken?) di weise, di hernoch geschriben ist, und sullen nach der volfaren und unvorruckt halden alle recht, di di stollen und uns und sie mit allen underscheiden angehoren; wann es fugt 20 wol menschlichen trewen, das ezu erfullen") und ezu halden, das di leute ezwischen in gesaczt haben. § 6. Mit sotaner weise soin di erbstollen ausezupawen. das von ersten die stollner czimeleich auferheben die wasser- seige und raumenr) und keren seine rinnen mit fleise, das icht das flisende wasser mit keinerlei were und hindernusse gehindert werde, und das auch di lichtlochers) ausgerichtt) sein ezu allem rechten nuteze. Darnoch so ist notdurft, das si alle jar ezum minsten, ab si nicht meer mugen, eine masen) sullen von dem haupte des stollen fur sich ezufaren, und das sol offenbar ge- 30 scheen*) mit der hant getat. Und wann dise ding volbracht sein, so mugen si iren stollen mit recht besiczen an imandes hindernuss. Sein si aber geprechsam in disen vorgenanten ir D. 1) wo die nicht genugsam seyn Zus. End. m) arbeiten D. ni fehlt D.) 0) stollenmeister E. p) Erg. nach D. 1) erwelen (!) E. 35 ri veraumen D. s) oder Windschaechte End. t) Corr. statt angericht H, D; in baulichem Wesen zu halten schuldig sein End. u) ein lochter E. End. v) werden Zus. H, D; solches sollen sie mit der Arbeit und 5 25 10*
JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 4. 147 so paut man si swerlich, mit grosen kosten und arbeit. Dorumb so ist es gewonlich, das man si mit so vil eigenscheften be- denken und begnaden sol peide im gemessen gepirge und 1) in freiem felde, wann di gemessen perge von in selber nicht genuk tun mugen, das si fruchte und nucze pilleich mugen den arbeitern m) geantworten und di pauleute mit guter trostunge anprengen mugen czu sotaner grosen sweren arbeit. III. § 5. Und sam si wollen und begern, das man in allen) ire recht gancz und unczubrochen halde, also sullen si auch dovon nicht lassen und sich dovon entfremden von dem, das in 10 vorliehen ist, sunder si sullen mit steter arbeit dem obligen und anhangen, das nicht der kunigleiche nuez uber recht gehindert werde, ader si werden di begnadunge vorlisen. Wann von rechte und pillich wirt von den genomen und entfremdet das privilegium der begnadunge, di der gewalt, di in bevolhen ist, 15 nicht gebrauchen, ezu schaden dem gemeinen nuez. Dovon alle stolner ader dio) do arbeiten in den stollen°) sullen fleisiclich merken?) di weise, di hernoch geschriben ist, und sullen nach der volfaren und unvorruckt halden alle recht, di di stollen und uns und sie mit allen underscheiden angehoren; wann es fugt 20 wol menschlichen trewen, das ezu erfullen") und ezu halden, das di leute ezwischen in gesaczt haben. § 6. Mit sotaner weise soin di erbstollen ausezupawen. das von ersten die stollner czimeleich auferheben die wasser- seige und raumenr) und keren seine rinnen mit fleise, das icht das flisende wasser mit keinerlei were und hindernusse gehindert werde, und das auch di lichtlochers) ausgerichtt) sein ezu allem rechten nuteze. Darnoch so ist notdurft, das si alle jar ezum minsten, ab si nicht meer mugen, eine masen) sullen von dem haupte des stollen fur sich ezufaren, und das sol offenbar ge- 30 scheen*) mit der hant getat. Und wann dise ding volbracht sein, so mugen si iren stollen mit recht besiczen an imandes hindernuss. Sein si aber geprechsam in disen vorgenanten ir D. 1) wo die nicht genugsam seyn Zus. End. m) arbeiten D. ni fehlt D.) 0) stollenmeister E. p) Erg. nach D. 1) erwelen (!) E. 35 ri veraumen D. s) oder Windschaechte End. t) Corr. statt angericht H, D; in baulichem Wesen zu halten schuldig sein End. u) ein lochter E. End. v) werden Zus. H, D; solches sollen sie mit der Arbeit und 5 25 10*
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148 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 4. tamen erimus contenti, cum multe proprietates stollonibus tribu- antur, de processu unius solius mensure per totum integrum annum, si alii diligenciores cultores infra illud tempus potuissent ulterius processisse. Unde bene congruit nostris urburariis, vigi- 5 lanti studio his diligenciam adhibere, ne in hac parte videntibus oculis defraudentur; et ad majorem cautelam faciant singulis annis stollones, de quibus suspicio habetur, per scansores vel carpentarios generales sub bono testimonio consignari. § 8. Quod si stollonarii per annum integrum vel plus in suo 10 stollone cessaverint laborare ac post illud tempus resumptis laboribus jus pristinum in eodem stollone per hune modum sibi vellent restaurare: ad quod dicimus, quod jus semel extinetum hoc modo non poterit reintegrari, nisi denuo eisdem ab urburariis suo ordine concedatur. Nec eis proderit, quod illa proclamacio non est facta 15 in ecclesia de argentifodio desolato iterum excolendo; nam infra eundem annum hec est denunciacio facienda. Unde non reprobandod jura vetera, sed interpretando statuimus in hac parte, ut omne argentifodium per unum annum continuum incultum cum omni jure ad nostram urburam revertatur, nec ullus autoritate propria 20 in co aliquod jus sibi deinceps audeat vendicare. Ete) eciam iste este) juris veteris intellectus, alioquin esset contrarium sibi ipsi, cum dicat, quod quicumque per continuum annum mensuram ante caput sui stollonis expleverit laborando, canalia mundaverit. aqueductus fenestrasque bene expediverit luminares, omni jure suum stollonem possideat; ipso alias sine denunciacione aliqua est privatus, quia nec stollonarii nec eciam aliqui montani illud jus per denunciacionem possunt recuperare, quod jam per negligenciam perdiderunt, quiaf) non negligentibus,f) sed laborantibus jus sub- d) reprobantur V, Pei, Sch. e) Alioquin et iste est eciam Pei, Sch; 30 iste est fehlt V. f) quia vero negligentibus non Pei Sch; quia § 8. Vgl. U-A § 7; U—B § 14; D. I. R. § 9; auch U—B § 15 und D. I. R. § 10 und oben § 6. Vergl. Spr. No. 83 (2). 25
148 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 4. tamen erimus contenti, cum multe proprietates stollonibus tribu- antur, de processu unius solius mensure per totum integrum annum, si alii diligenciores cultores infra illud tempus potuissent ulterius processisse. Unde bene congruit nostris urburariis, vigi- 5 lanti studio his diligenciam adhibere, ne in hac parte videntibus oculis defraudentur; et ad majorem cautelam faciant singulis annis stollones, de quibus suspicio habetur, per scansores vel carpentarios generales sub bono testimonio consignari. § 8. Quod si stollonarii per annum integrum vel plus in suo 10 stollone cessaverint laborare ac post illud tempus resumptis laboribus jus pristinum in eodem stollone per hune modum sibi vellent restaurare: ad quod dicimus, quod jus semel extinetum hoc modo non poterit reintegrari, nisi denuo eisdem ab urburariis suo ordine concedatur. Nec eis proderit, quod illa proclamacio non est facta 15 in ecclesia de argentifodio desolato iterum excolendo; nam infra eundem annum hec est denunciacio facienda. Unde non reprobandod jura vetera, sed interpretando statuimus in hac parte, ut omne argentifodium per unum annum continuum incultum cum omni jure ad nostram urburam revertatur, nec ullus autoritate propria 20 in co aliquod jus sibi deinceps audeat vendicare. Ete) eciam iste este) juris veteris intellectus, alioquin esset contrarium sibi ipsi, cum dicat, quod quicumque per continuum annum mensuram ante caput sui stollonis expleverit laborando, canalia mundaverit. aqueductus fenestrasque bene expediverit luminares, omni jure suum stollonem possideat; ipso alias sine denunciacione aliqua est privatus, quia nec stollonarii nec eciam aliqui montani illud jus per denunciacionem possunt recuperare, quod jam per negligenciam perdiderunt, quiaf) non negligentibus,f) sed laborantibus jus sub- d) reprobantur V, Pei, Sch. e) Alioquin et iste est eciam Pei, Sch; 30 iste est fehlt V. f) quia vero negligentibus non Pei Sch; quia § 8. Vgl. U-A § 7; U—B § 14; D. I. R. § 9; auch U—B § 15 und D. I. R. § 10 und oben § 6. Vergl. Spr. No. 83 (2). 25
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JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 4. 149 dingen ader an ettlichen derselben, so sein si beraubt mit diser kegenwortigen saczung alles rechten, das si hatten in demselben stollen. § 7. Und wann vil eigenschefte denw) stollen gegeben werden, idoch so sullen sich di stollnerx) nicht vorlasen auf di arbeit und furgank einer mase allein durch ein gancz iar, sunder si sullen besinnen, ab andere pauleute, di do fleisiger weren, mochten in derselben ezeit furpas verrer gevaren. Dovon so czimpt es wol unsern urbarn, das si iren ganczen fleis darczu tun, das si nicht in disem teile mit gesehenden augen betrogen werden, und czu merer sicherheit so sullen si schicken, das di 10 stollen, auf di man sich vorwenet, von den gemeinen steigern y) ader ezimmerleuten alle jar mit guter geezeuknusse geczeihent werden.z) 5 § 8. Wasaa) ist denn. ab di stolner ein gancz iar ader meer in irem stollen aufhoren ezu arbeiten und nach derselben 15 czeit so heben si wider an czu arbeiten, ab si mit der weise in vorderiges recht in widerprengen mugen* in demselben stollen? Czu dem sprechen wir: das recht, das eins vorloschen ist, mit der weise mag es nicht widergegenczetbb) werden. es sei denn. das es danoch von den urburern mit seiner ordenunge in vorlihen 20 werde. Noch hilft si das nicht, das di ausrufunge in der kirchencc) nicht gescheen ist, das man wolle ein perkwerkdd) widerpawen, das vor vorwust ist, wann under demselben iare sol man sotan urkunde tun. Undee) dovon, nicht das wir di alden recht widerweren, sunder auslegen, so gepiten wir und 25 seczen in disem teil, das alle silbergruben. di ein ganczes jar ungepawet pleiben, mit allem rechten czu unser urbar widerkerennf) und vorfallen sein, noch imand sol im kein recht mit eigener gewalt doselbist furpas ezuczihen. Und der sinn ist auch genomen aus dem alden rechten, ader dasselbe recht were wider sich selber. 30 wann es spricht, das wer durch ein ganez iar di mase fur dem Aussfindung augenscheinlich beweisen End. w) die D. x) stollen D. y) stetigern D. z) befehlen, auff obberührte Stolloerter alle Jahr sonderliche Stuffen und Gemercke zu schlagen, dadurch man sich, wie viel das Jahr uber gefahren ist, gruendlich erkundigen mag End. aa) Rubr. in D: Wie der stolle sein recht verliert. bb) kreftig E. ce) Auss- ruflen vor der Kirchen End. dd) die oeden gruben E. ee) Rubr. in D: Gruben, die ein gancz jar ungebauet ligen, die gefallen czu der urbar. ff) wider- 35
JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 4. 149 dingen ader an ettlichen derselben, so sein si beraubt mit diser kegenwortigen saczung alles rechten, das si hatten in demselben stollen. § 7. Und wann vil eigenschefte denw) stollen gegeben werden, idoch so sullen sich di stollnerx) nicht vorlasen auf di arbeit und furgank einer mase allein durch ein gancz iar, sunder si sullen besinnen, ab andere pauleute, di do fleisiger weren, mochten in derselben ezeit furpas verrer gevaren. Dovon so czimpt es wol unsern urbarn, das si iren ganczen fleis darczu tun, das si nicht in disem teile mit gesehenden augen betrogen werden, und czu merer sicherheit so sullen si schicken, das di 10 stollen, auf di man sich vorwenet, von den gemeinen steigern y) ader ezimmerleuten alle jar mit guter geezeuknusse geczeihent werden.z) 5 § 8. Wasaa) ist denn. ab di stolner ein gancz iar ader meer in irem stollen aufhoren ezu arbeiten und nach derselben 15 czeit so heben si wider an czu arbeiten, ab si mit der weise in vorderiges recht in widerprengen mugen* in demselben stollen? Czu dem sprechen wir: das recht, das eins vorloschen ist, mit der weise mag es nicht widergegenczetbb) werden. es sei denn. das es danoch von den urburern mit seiner ordenunge in vorlihen 20 werde. Noch hilft si das nicht, das di ausrufunge in der kirchencc) nicht gescheen ist, das man wolle ein perkwerkdd) widerpawen, das vor vorwust ist, wann under demselben iare sol man sotan urkunde tun. Undee) dovon, nicht das wir di alden recht widerweren, sunder auslegen, so gepiten wir und 25 seczen in disem teil, das alle silbergruben. di ein ganczes jar ungepawet pleiben, mit allem rechten czu unser urbar widerkerennf) und vorfallen sein, noch imand sol im kein recht mit eigener gewalt doselbist furpas ezuczihen. Und der sinn ist auch genomen aus dem alden rechten, ader dasselbe recht were wider sich selber. 30 wann es spricht, das wer durch ein ganez iar di mase fur dem Aussfindung augenscheinlich beweisen End. w) die D. x) stollen D. y) stetigern D. z) befehlen, auff obberührte Stolloerter alle Jahr sonderliche Stuffen und Gemercke zu schlagen, dadurch man sich, wie viel das Jahr uber gefahren ist, gruendlich erkundigen mag End. aa) Rubr. in D: Wie der stolle sein recht verliert. bb) kreftig E. ce) Auss- ruflen vor der Kirchen End. dd) die oeden gruben E. ee) Rubr. in D: Gruben, die ein gancz jar ungebauet ligen, die gefallen czu der urbar. ff) wider- 35
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150 JUS REG. MONT. LIB. II, C.IP. 1. venit montanorum. § 9. Sufficit autem illam denunciacionem tantum semel proficere, pro omni argentifodio desolato. § 10. Quo- cumque vero tempore postea inventum fuerit desolatum, ab urbu- rariis nostris sine aliqua alia denunciacione aliis cultoribuse onfe- 5 ratur, prout nostre melius reipublice viderint expedire. Alias sequeretur, ut si post denunciacionem illud argentifodium per septem vel octo dies tantummodo coleretur, co iterum postea desolato nova fieret denunciacio, et sic usque in infinitum denunciaciones procederent, quod esse non debet. § 11. Sed has 10 duas regulas deinceps generaliter volumus observari: prima est, ut denunciacio aliquibus argentifodii cultoribus semel facta numquam plus eisdem cultoribus innovetur. Secunda est, ut quod- cumque argentifodium per unum annum integrum desolatum fuerit, sine omni denunciacione et contradiccione aliis laboratoribus 15 conferatur, quos lentescere propter spem lucri laborandi assiduitas non permittit. IV. § 12. Si quis autem in cultura stollonum suam fortunam voluerit experiri, primo cum urburariis nostris, assumptis aliquibus civitatum et moncium juratis, de proprietate in libero campo, in 20 montibus jam mensuratis et in rupturis sibi expresse conveniat assignanda, quam in privilegiis super his dandis cum omnibus suis condicionibus distincte statuimus declarari, et magnis lapidibus ipsius metas sub bono juratorum ac aliorum virorum idoneorum testimonio ad perpetuam rei memoriam limitari; amputantes hoc 25 modo multas questiones, que cottidie de stollonum limitibus ventilantur. § 12. Vgl. D. I. R. § 4 (1).
150 JUS REG. MONT. LIB. II, C.IP. 1. venit montanorum. § 9. Sufficit autem illam denunciacionem tantum semel proficere, pro omni argentifodio desolato. § 10. Quo- cumque vero tempore postea inventum fuerit desolatum, ab urbu- rariis nostris sine aliqua alia denunciacione aliis cultoribuse onfe- 5 ratur, prout nostre melius reipublice viderint expedire. Alias sequeretur, ut si post denunciacionem illud argentifodium per septem vel octo dies tantummodo coleretur, co iterum postea desolato nova fieret denunciacio, et sic usque in infinitum denunciaciones procederent, quod esse non debet. § 11. Sed has 10 duas regulas deinceps generaliter volumus observari: prima est, ut denunciacio aliquibus argentifodii cultoribus semel facta numquam plus eisdem cultoribus innovetur. Secunda est, ut quod- cumque argentifodium per unum annum integrum desolatum fuerit, sine omni denunciacione et contradiccione aliis laboratoribus 15 conferatur, quos lentescere propter spem lucri laborandi assiduitas non permittit. IV. § 12. Si quis autem in cultura stollonum suam fortunam voluerit experiri, primo cum urburariis nostris, assumptis aliquibus civitatum et moncium juratis, de proprietate in libero campo, in 20 montibus jam mensuratis et in rupturis sibi expresse conveniat assignanda, quam in privilegiis super his dandis cum omnibus suis condicionibus distincte statuimus declarari, et magnis lapidibus ipsius metas sub bono juratorum ac aliorum virorum idoneorum testimonio ad perpetuam rei memoriam limitari; amputantes hoc 25 modo multas questiones, que cottidie de stollonum limitibus ventilantur. § 12. Vgl. D. I. R. § 4 (1).
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JUS REG. MONT. LIB. II, C.IP. 4. 151 heupte seines stollen mit arbeit erfullet und volbrenget und di roren ader rinnen des wasserseiges furbetgg) und raumetgg) und das lichtloch wol ausrichtet, der sol mit allem rechten seinen stollen besiczen und behalden,lih) ader an alle urkunde und laut- perkeitii) mus er des emperen; wann weder di stollner weder andere perkleute dasselbe recht mit urkunden mugen si nicht widerbrengen, das si iezund mit saumpnusse verlorn han, wann nicht den saumigen sunder den arbeitern kumpt ezu steure das pergrecht. § 9. Deskk) urkunde sol nur eins helfen umb alles perkwerk, das vorwustet und gelason ist.11) § 10. Und auf welche 10 czeit es darnoch wuste funden wirt, so sullen es unser urborer an leutmerunge andern pauleuten vorleihen, als si erkennen, was unserm gemeinen nucze allerbequemlich sei. Ader das wurde darnoch geen:mm) ab noch der leutmerunge das perkwerk ader silbergruben nur siben ader acht tage gepaut wurde und darnoch aber wuste lege, so wurde ober ein newe leutmerunge, und also pis an ende gingen fur sich di leutmerungen, und das sol nicht sein. § 11. Sunder dise ezwu regeln furpas gemeinlich wollen wir von idemanne gehalden werden. Di erste regel ist : di urkunde. di eins getan ist etleichen mitgewerken der silbergruben, di sol furpas nimmermer den selben mitgewerken vornewet werden. Di ander regel ist. das welche silbergruben ein ganzces iar wust leit, di sol man an urkunde und widerrede andern arbeitern vorleihen, di stetige arbeit umb di hoffenunge des gewinnes nicht leset tregenn) sein. 5 15 20 25 IV. § 12. Weroo) auch mit gepeude in dem stollen sein gelucke versuchen wil, des ersten sol er mit unsern urburern — di sullen ezu in nemen etliche der stete ader des gepirges gesworn — bedeutielich ubereinkomen umb di eigenschaft in froiem felde, in gemessen gepirge und in den bruchen, di man 30 imn bescheiden und reichen sol; diselbe sol in den hantvesten, di daruber gegeben werden, mit allen underscheidungen be- keret II. gg) furbas raumet D. hh) solt er sie . . . bey seiner Gerechtigkeit erhalten haben, deren er sonsten aus Unterlassung und Ver- saeumnuss des Aussruffens beraubet waere End. ii) lautmerunge E. kk) Rubr. in D: Von der urkunde wuestes bergwerks. 11) Es ist auch genug, das man das ausruffen in lautmerunge ezu einem mal kundige umb ein iczlich wueste grube E. min) geen D; geben H. nn) fehlt D. o0) Rubr. in D: Von 35
JUS REG. MONT. LIB. II, C.IP. 4. 151 heupte seines stollen mit arbeit erfullet und volbrenget und di roren ader rinnen des wasserseiges furbetgg) und raumetgg) und das lichtloch wol ausrichtet, der sol mit allem rechten seinen stollen besiczen und behalden,lih) ader an alle urkunde und laut- perkeitii) mus er des emperen; wann weder di stollner weder andere perkleute dasselbe recht mit urkunden mugen si nicht widerbrengen, das si iezund mit saumpnusse verlorn han, wann nicht den saumigen sunder den arbeitern kumpt ezu steure das pergrecht. § 9. Deskk) urkunde sol nur eins helfen umb alles perkwerk, das vorwustet und gelason ist.11) § 10. Und auf welche 10 czeit es darnoch wuste funden wirt, so sullen es unser urborer an leutmerunge andern pauleuten vorleihen, als si erkennen, was unserm gemeinen nucze allerbequemlich sei. Ader das wurde darnoch geen:mm) ab noch der leutmerunge das perkwerk ader silbergruben nur siben ader acht tage gepaut wurde und darnoch aber wuste lege, so wurde ober ein newe leutmerunge, und also pis an ende gingen fur sich di leutmerungen, und das sol nicht sein. § 11. Sunder dise ezwu regeln furpas gemeinlich wollen wir von idemanne gehalden werden. Di erste regel ist : di urkunde. di eins getan ist etleichen mitgewerken der silbergruben, di sol furpas nimmermer den selben mitgewerken vornewet werden. Di ander regel ist. das welche silbergruben ein ganzces iar wust leit, di sol man an urkunde und widerrede andern arbeitern vorleihen, di stetige arbeit umb di hoffenunge des gewinnes nicht leset tregenn) sein. 5 15 20 25 IV. § 12. Weroo) auch mit gepeude in dem stollen sein gelucke versuchen wil, des ersten sol er mit unsern urburern — di sullen ezu in nemen etliche der stete ader des gepirges gesworn — bedeutielich ubereinkomen umb di eigenschaft in froiem felde, in gemessen gepirge und in den bruchen, di man 30 imn bescheiden und reichen sol; diselbe sol in den hantvesten, di daruber gegeben werden, mit allen underscheidungen be- keret II. gg) furbas raumet D. hh) solt er sie . . . bey seiner Gerechtigkeit erhalten haben, deren er sonsten aus Unterlassung und Ver- saeumnuss des Aussruffens beraubet waere End. ii) lautmerunge E. kk) Rubr. in D: Von der urkunde wuestes bergwerks. 11) Es ist auch genug, das man das ausruffen in lautmerunge ezu einem mal kundige umb ein iczlich wueste grube E. min) geen D; geben H. nn) fehlt D. o0) Rubr. in D: Von 35
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152 JUS REG. MONT. LIB. II, C.1P. 4. § 13. Sed postquam stollonarii suum stollonem ele- vando decenter circa aqueductum inceperint laborare, statim eis tale jus acquiritur, ut nullus eis invitis infra limites sui stollonis ausus est, integro cespite laborare. § 14. Si autem 5 stollo in tantum profecerit, quod sua virtute profunditatem unius lanei et medii vel ad minus decem mensurarum valeat exsiccareg) ac ventum inferre; tune primo nomen veri stollonis meretur habere, nullusque deinceps audeat in laneis vel rupturis ad eundem stollonem pertinentibus laborare ultra aquam sine stollonariorum 10 licencia speciali. § 15. Quamdiu autem sie defecerith) desiccare, i) poterit unusquisque in laneis et rupturis de mandato tamen urbu- rariorum ubilibet laborare, dummodo lanci et rupture stolloni conscripti nullatenus lanientur. Nam stollones non ad hoc conce- duntur, ut abilek) ad colendum argentifodium desoletur, sed ad 1) 15 culturam inutile reformetur. Unde cautos volumus esse nostros urburarios in hac parte, ne quid talium in prejudicium nostre urbure attemptetur.m) § 16. Sane si stollonarii novum metallum invenerint infra suam mensuram, tamen extra montes et laneos sibi appropriatos 20 et dudum jam mensuratos: ibidem ipsis mons mensuretur ad in- veniendum (sic)n) nostros laneos et civiles; nullo enim modo aliquem stollonem nostre benignitatis privilegiis confirmamus nisi salvo jure nostro civiumque nostrorum. § 17. In septem autem vero non negl. E. V. g) desiccare E, V. h) Corrig. statt deficerit; deficit E. 25 i) taliter exsiccare E. V. k) ab inde V. Pei. Sch. 1)ut E. V. m) ac temptetur V. n) Sternberg II S. 112 Note 111 meint, man müsse wohl injungendum lesen, 30 § 13. Siehe D. L. R. § 4 (2). § 14. Siehe D. I. R. § 4 (3). § 15. Siehe D. I R. § 4 15). §§ 16 u. 17. Siehe D. I. R. § 5 (1).
152 JUS REG. MONT. LIB. II, C.1P. 4. § 13. Sed postquam stollonarii suum stollonem ele- vando decenter circa aqueductum inceperint laborare, statim eis tale jus acquiritur, ut nullus eis invitis infra limites sui stollonis ausus est, integro cespite laborare. § 14. Si autem 5 stollo in tantum profecerit, quod sua virtute profunditatem unius lanei et medii vel ad minus decem mensurarum valeat exsiccareg) ac ventum inferre; tune primo nomen veri stollonis meretur habere, nullusque deinceps audeat in laneis vel rupturis ad eundem stollonem pertinentibus laborare ultra aquam sine stollonariorum 10 licencia speciali. § 15. Quamdiu autem sie defecerith) desiccare, i) poterit unusquisque in laneis et rupturis de mandato tamen urbu- rariorum ubilibet laborare, dummodo lanci et rupture stolloni conscripti nullatenus lanientur. Nam stollones non ad hoc conce- duntur, ut abilek) ad colendum argentifodium desoletur, sed ad 1) 15 culturam inutile reformetur. Unde cautos volumus esse nostros urburarios in hac parte, ne quid talium in prejudicium nostre urbure attemptetur.m) § 16. Sane si stollonarii novum metallum invenerint infra suam mensuram, tamen extra montes et laneos sibi appropriatos 20 et dudum jam mensuratos: ibidem ipsis mons mensuretur ad in- veniendum (sic)n) nostros laneos et civiles; nullo enim modo aliquem stollonem nostre benignitatis privilegiis confirmamus nisi salvo jure nostro civiumque nostrorum. § 17. In septem autem vero non negl. E. V. g) desiccare E, V. h) Corrig. statt deficerit; deficit E. 25 i) taliter exsiccare E. V. k) ab inde V. Pei. Sch. 1)ut E. V. m) ac temptetur V. n) Sternberg II S. 112 Note 111 meint, man müsse wohl injungendum lesen, 30 § 13. Siehe D. L. R. § 4 (2). § 14. Siehe D. I. R. § 4 (3). § 15. Siehe D. I R. § 4 15). §§ 16 u. 17. Siehe D. I. R. § 5 (1).
Strana 153
JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 4. 153 scheidenlich gelautert werden, und sol di marschaide geczeichent werden mit grossen steinenep) und mit guter geczeuknusse der geswornen undq" anderqq) frumenrr) manne, der sachen ezu ewigem gedechtnusse. Soss) benimpt man vil clagrede und ezweiunge. di teglich gescheen umb der stollen greniczen und marscheid. § 13. Und darnoch, wan di stolner iren stollen* czimleich er- heben pei der wasserleitett) und heben an ezu arbeiten, ezuhant so gewinnen si ein sotan recht, das nimand an iren dank innewendig ires stollen gemerken"u) getar in ganezem rasen arbeiten. § 14. Und ist es, das der stolle also vil ezunimpt, das er mit seiner kraft auf di teufe anderhalbes lehens ader aufvv) minsten auf ezehen mas getrucken mag und den wint inleiten, soww) gewinnet er allererste den namen eins rechten stollen ezu haben, und nimand getar darnoch in den lehen ader bruchen, di ezu demselben stollen gehoren, arbeiton uber das wasser an der stollner sunderliche 15 laube. § 15. Und also lange er abnimpt also ezu trucken machen. so mag iderman in den lehen und bruchen, idoch von gepote den urburer, umb und umb arbeiten also verre, das di lehen und bruche, di ezugeschriben sein den stollen, mitxx) nichte czu rutteltvy) und ezurissen werden,xx) wannzz) man vorleiet den stollen nicht darezu, das di silbergruben, di do ezu pawen tugon, wusto sullen werden, sunder was unnuteze ist, das es czu nutezem paue wider pracht werde. Und davon so wollen wir unser urburen gescheid ezu sein in disem teile, das nichtesnicht sottans ezu schaden unser urbar angegriffen werde. § 16. Geschichtaaa) es auch, das die stolner newes erez vinden innewendig irer mas und das* doch auswendig den pergen und lehen ist, die in ezugeeigent sein und iczunt langest gemessen sein, do selbist sol man in einen perg messen und sol in czugeben unserbbb) lehen und di purgerlehen,bbb) wann wir 20 hantfesten uber die stollen und marscheiden mit steinen. pp) reienstein E; rainsteinen G; Lochsteinen End. qq) und ander D; under H. rr) mer D. ss) und mit der weise so D. tt) wasserseige D. uu) in den rein ires stollen E. vv) czum D. ww) so sol seines Erbstolln Gerechtigkeit erst angehen End. xx) dovon nicht werden czubrochen E. yy) czurucke D; dass er die Lehnschaechte und Brueche ... nicht zureisse End. zz) End.: dann wir wollen nicht, dass die Felder und Lehn, so wol gebauet werden moegen, um der Stoellner willen ungebauet liegen sollen. aaa) Rubr. in D: Von ercz vinden in dem stollen und czugabe. bbb) unser 5 10 20 25 35
JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 4. 153 scheidenlich gelautert werden, und sol di marschaide geczeichent werden mit grossen steinenep) und mit guter geczeuknusse der geswornen undq" anderqq) frumenrr) manne, der sachen ezu ewigem gedechtnusse. Soss) benimpt man vil clagrede und ezweiunge. di teglich gescheen umb der stollen greniczen und marscheid. § 13. Und darnoch, wan di stolner iren stollen* czimleich er- heben pei der wasserleitett) und heben an ezu arbeiten, ezuhant so gewinnen si ein sotan recht, das nimand an iren dank innewendig ires stollen gemerken"u) getar in ganezem rasen arbeiten. § 14. Und ist es, das der stolle also vil ezunimpt, das er mit seiner kraft auf di teufe anderhalbes lehens ader aufvv) minsten auf ezehen mas getrucken mag und den wint inleiten, soww) gewinnet er allererste den namen eins rechten stollen ezu haben, und nimand getar darnoch in den lehen ader bruchen, di ezu demselben stollen gehoren, arbeiton uber das wasser an der stollner sunderliche 15 laube. § 15. Und also lange er abnimpt also ezu trucken machen. so mag iderman in den lehen und bruchen, idoch von gepote den urburer, umb und umb arbeiten also verre, das di lehen und bruche, di ezugeschriben sein den stollen, mitxx) nichte czu rutteltvy) und ezurissen werden,xx) wannzz) man vorleiet den stollen nicht darezu, das di silbergruben, di do ezu pawen tugon, wusto sullen werden, sunder was unnuteze ist, das es czu nutezem paue wider pracht werde. Und davon so wollen wir unser urburen gescheid ezu sein in disem teile, das nichtesnicht sottans ezu schaden unser urbar angegriffen werde. § 16. Geschichtaaa) es auch, das die stolner newes erez vinden innewendig irer mas und das* doch auswendig den pergen und lehen ist, die in ezugeeigent sein und iczunt langest gemessen sein, do selbist sol man in einen perg messen und sol in czugeben unserbbb) lehen und di purgerlehen,bbb) wann wir 20 hantfesten uber die stollen und marscheiden mit steinen. pp) reienstein E; rainsteinen G; Lochsteinen End. qq) und ander D; under H. rr) mer D. ss) und mit der weise so D. tt) wasserseige D. uu) in den rein ires stollen E. vv) czum D. ww) so sol seines Erbstolln Gerechtigkeit erst angehen End. xx) dovon nicht werden czubrochen E. yy) czurucke D; dass er die Lehnschaechte und Brueche ... nicht zureisse End. zz) End.: dann wir wollen nicht, dass die Felder und Lehn, so wol gebauet werden moegen, um der Stoellner willen ungebauet liegen sollen. aaa) Rubr. in D: Von ercz vinden in dem stollen und czugabe. bbb) unser 5 10 20 25 35
Strana 154
154 JUS REG. MONT. LIB. II, C.P. 4. laneis ipsis aut ad montem principalem mensuratis omne jus stolloni concessum tam in pendenti quam in jacenti libere retinebunt. § 18. Hoc itaque statuimus, si mons taliter mensurandus infra limites stollonis possit mensuram debitam adimplere; quidquid 5 nobis juris in superfluitatibus competit, eciam infra stollonis limites reservantes. § 19. Statuimus eciam, ne urburarii nec quisquam alius ipsis stollonariis ponat scriptores et scansores") aut aliquos alios officiales, sed generales nostri scansores in omni argentifodio jus 10 habeant scandendi, qui nostro nomine, ut omne argentifodium debite excolatur, respiciant diligenter; interest enim reipublice. ne quis eciam rebus propriis abutatur. Cuicumquep) stollo con- firmatus fuerit, idem jus in eo habeat magistratus, nisi tune sua negligencia exigente alius, tantum ex ipsis stollonariis, ordinetur. 15 Neque alios divisores metalli et refectores bulgarum quam gene- rales juratosque delectenturq) habere. § 20. Cum vero stollonarii cum suo stollone pervenerint ad civilem laneum, qui colitur nec ipsis appropriatus est: civibus eciam invitis transire ipsum possunt de jure. § 21. Et quicquid 20 transeundo cum una mediocri zappar) ultra se zappare poterunt. ipsorum est; ac ex profunditate simili modo acquisitum eciam ipsorum est. § 22. Nec lucrum ex eo aliud consequuntur, nisi tunc cives ipsum stollonem propter aquam educendam ventumque inferendum habuerint necessarium; quamdiu tune cum stollone 25 in ipsorum laneo morabuntur, quartam partem solvunt stollonariis expensarum. wie auch Geilnhausen. 0) speciales Zus. E, V. p) autem Zus. E. V. q) dicitur E, debent V. r) szapa, szapare V. 30 § 19. Siehe U—B § 30; D. I. R. §§ 11 u. 13 (9), Const. I, 7, § 2. § 20. Gegen U—A § 9 u. U — B §17 mit D. I. R. § 7 (1) a. A. Vgl. II, 5, § 6. § 21. Siehe D. I. R. § 7 (1); vgl. U—A §§ 10, 11; U—B §§ 18, 19. § 22. Siehe U—A § 12; U—B § 20, D. I. R. § 7 (2).
154 JUS REG. MONT. LIB. II, C.P. 4. laneis ipsis aut ad montem principalem mensuratis omne jus stolloni concessum tam in pendenti quam in jacenti libere retinebunt. § 18. Hoc itaque statuimus, si mons taliter mensurandus infra limites stollonis possit mensuram debitam adimplere; quidquid 5 nobis juris in superfluitatibus competit, eciam infra stollonis limites reservantes. § 19. Statuimus eciam, ne urburarii nec quisquam alius ipsis stollonariis ponat scriptores et scansores") aut aliquos alios officiales, sed generales nostri scansores in omni argentifodio jus 10 habeant scandendi, qui nostro nomine, ut omne argentifodium debite excolatur, respiciant diligenter; interest enim reipublice. ne quis eciam rebus propriis abutatur. Cuicumquep) stollo con- firmatus fuerit, idem jus in eo habeat magistratus, nisi tune sua negligencia exigente alius, tantum ex ipsis stollonariis, ordinetur. 15 Neque alios divisores metalli et refectores bulgarum quam gene- rales juratosque delectenturq) habere. § 20. Cum vero stollonarii cum suo stollone pervenerint ad civilem laneum, qui colitur nec ipsis appropriatus est: civibus eciam invitis transire ipsum possunt de jure. § 21. Et quicquid 20 transeundo cum una mediocri zappar) ultra se zappare poterunt. ipsorum est; ac ex profunditate simili modo acquisitum eciam ipsorum est. § 22. Nec lucrum ex eo aliud consequuntur, nisi tunc cives ipsum stollonem propter aquam educendam ventumque inferendum habuerint necessarium; quamdiu tune cum stollone 25 in ipsorum laneo morabuntur, quartam partem solvunt stollonariis expensarum. wie auch Geilnhausen. 0) speciales Zus. E, V. p) autem Zus. E. V. q) dicitur E, debent V. r) szapa, szapare V. 30 § 19. Siehe U—B § 30; D. I. R. §§ 11 u. 13 (9), Const. I, 7, § 2. § 20. Gegen U—A § 9 u. U — B §17 mit D. I. R. § 7 (1) a. A. Vgl. II, 5, § 6. § 21. Siehe D. I. R. § 7 (1); vgl. U—A §§ 10, 11; U—B §§ 18, 19. § 22. Siehe U—A § 12; U—B § 20, D. I. R. § 7 (2).
Strana 155
JUS REG. MONT. LIB. II, CP. 4. 155 bestetigen nimand keinen stollen mit unsern hantvesten, wir nemenccc) denn bevor aus unser und unser purger recht.ddd) § 17. Aber in den siben lehen, di in ader ezu dem perge von ersten gemessen sein, alles recht, das dem stollen vorlihen ist peide in dem hangenden und in dem ligenden, das behalden si ledicleich. § 18. Das setezen wir also, ab der perg, den man also messen sol, innewendig des stollen marscheiden mug erfullen di rechte mas, was uns rechtens in den uberscharen angehort, auch innewendig der stollen marscheiden eee) das behalden wir. § 19. Wirfff) setezen auch, das di urburer noch nimand 10 anders den stolnern nicht seczenggg) sullenggg) sunderliche schreiberlhh) und steiger noch keine andere amptleute,iii) sunder unsere gemeine steigerkkk) sullen recht ezu steigen han in allen silbergruben, di in unserm namen, das alles perkwerk recht ge- pauet werde, sullen fleisigleich ezusehen, wann es gehoret den 15 gemein nuez an, das auch imand seines eigen dinges nicht Ill) genisen (sic)mmm) sulle. Wennon) ein stolle bestetiget wirt, in dem sol die meisterschaft dasselbe recht haben,°00) es wer denne, das er mit seiner saumpnusse vordinte, so sol man nur einen andern aus den selben stolnern schicken und ordiniren.ppp) Noch 20 keine andere erezscheider und pulgenpuser sullen si nicht haben denn di gemeinen geswornen. § 20. Wann auch die stolner mit irem stollen komen ezu dem purgerlehen, das man pawet, und ist in nicht czugeeigent,qqo) an dank auch der purger so mugen si eingeenrrr) mit rechte. 25 § 21. Und was si in dem geensss) mit einer messigen czappen ttt) bis lehen fehlt D. ccc) nemen D; meinen H. ddd) G: Ist aber, das die stollenmeister new ercz finden in der masse, die zu dem stollen gemessen ist, so soll man ihn daselbst ein perg messen, doch auswendig der perge und der lehen, die ihn vormals zugemessen und geeignet sein und soll man 30 ihn zugeben und zu fuegen unser lehen und der burgerlehen. eee) gewerken Zus. D. fff) Rubr. in D: Stollner sullen nicht sunder amptleute haben. ggg) secz erfullen (!) H. hhh) Gruben-Schreiber End. iii) Diener End. kkk) Ober-Steiger End. II1) fehlt D. mmm) missbrauchen End. nnn) Wem E. G. Vorher Rubr. in D: Von dem stollenmeister. 000) der sal selbs das recht des 35 stollenmeisters dorinn haben E, G; End: Welchem nun ein Erb-Stoln . . . bestaettigt wird, der sol auch oberster Verwalter darueber seyn. ppp) einen andern seczen und machen, iedoch einen aus den stollneren. qqq) das doch den burgern nicht zu geeignet ist G. rrr) mit dem stollen dodurch faren E. sss) also farende E. ttt) schappen D; Kraczen E; Keil-Hauen End. 40 5
JUS REG. MONT. LIB. II, CP. 4. 155 bestetigen nimand keinen stollen mit unsern hantvesten, wir nemenccc) denn bevor aus unser und unser purger recht.ddd) § 17. Aber in den siben lehen, di in ader ezu dem perge von ersten gemessen sein, alles recht, das dem stollen vorlihen ist peide in dem hangenden und in dem ligenden, das behalden si ledicleich. § 18. Das setezen wir also, ab der perg, den man also messen sol, innewendig des stollen marscheiden mug erfullen di rechte mas, was uns rechtens in den uberscharen angehort, auch innewendig der stollen marscheiden eee) das behalden wir. § 19. Wirfff) setezen auch, das di urburer noch nimand 10 anders den stolnern nicht seczenggg) sullenggg) sunderliche schreiberlhh) und steiger noch keine andere amptleute,iii) sunder unsere gemeine steigerkkk) sullen recht ezu steigen han in allen silbergruben, di in unserm namen, das alles perkwerk recht ge- pauet werde, sullen fleisigleich ezusehen, wann es gehoret den 15 gemein nuez an, das auch imand seines eigen dinges nicht Ill) genisen (sic)mmm) sulle. Wennon) ein stolle bestetiget wirt, in dem sol die meisterschaft dasselbe recht haben,°00) es wer denne, das er mit seiner saumpnusse vordinte, so sol man nur einen andern aus den selben stolnern schicken und ordiniren.ppp) Noch 20 keine andere erezscheider und pulgenpuser sullen si nicht haben denn di gemeinen geswornen. § 20. Wann auch die stolner mit irem stollen komen ezu dem purgerlehen, das man pawet, und ist in nicht czugeeigent,qqo) an dank auch der purger so mugen si eingeenrrr) mit rechte. 25 § 21. Und was si in dem geensss) mit einer messigen czappen ttt) bis lehen fehlt D. ccc) nemen D; meinen H. ddd) G: Ist aber, das die stollenmeister new ercz finden in der masse, die zu dem stollen gemessen ist, so soll man ihn daselbst ein perg messen, doch auswendig der perge und der lehen, die ihn vormals zugemessen und geeignet sein und soll man 30 ihn zugeben und zu fuegen unser lehen und der burgerlehen. eee) gewerken Zus. D. fff) Rubr. in D: Stollner sullen nicht sunder amptleute haben. ggg) secz erfullen (!) H. hhh) Gruben-Schreiber End. iii) Diener End. kkk) Ober-Steiger End. II1) fehlt D. mmm) missbrauchen End. nnn) Wem E. G. Vorher Rubr. in D: Von dem stollenmeister. 000) der sal selbs das recht des 35 stollenmeisters dorinn haben E, G; End: Welchem nun ein Erb-Stoln . . . bestaettigt wird, der sol auch oberster Verwalter darueber seyn. ppp) einen andern seczen und machen, iedoch einen aus den stollneren. qqq) das doch den burgern nicht zu geeignet ist G. rrr) mit dem stollen dodurch faren E. sss) also farende E. ttt) schappen D; Kraczen E; Keil-Hauen End. 40 5
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156 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 5. V. § 23. Quid si plures hereditarii stollones ad unum argentifodium protrahantur, certe profundior et profundius ex- siceans suum jus suamque proprietatem pre ceteris stollonibus obtinebit § 24. et tocies areas sedecim, quot montes ipsi stolloni 5 fuerint deputati. Сар. 5. De stollonibus querentibus. I. § 1. Circa stollones autem querentes sic se urburarii debent habere: ut cum juratis de civitate ad minus duobus et 10 totidem de montibus eundem campum, [ubi stollo fuerit inchoan- dus, videant studiose; si conveniat nostre reipublice propter campumja) aquosum aut alia qualibet de causa ibidem stollonem instaurari, ex tunc ipsum volentibus inchoare urburarii secure conferant cum nostro et nostrorum civium jure salvo; ac collacio 15 cum omnibus suis condicionibus super co expressis privilegiis conscribatur. II. § 2. Hec vero sunt jura stollonem colencium supradictum: ut postquam elevatus fuerit, inb) anteriori parte quartumb) dimidium" laneum habeant ante caput ipsius et post eum tantundem, in 20 quibus ab aliquo impediri non poterint, nec alicui in eisdem jus competit laborandi. § 3. Sane si stollonem eundem in tantum Cap. 5. a) Von späterer Hand am Rande nachgetragen. b) in bis quart. fehlt E; in V später nachgetragen. 25 § 23. Siehe D. I. R. § 8 (1). § 24. Siehe D. I. R. § 8 (2); vgl. U—B § 9. Vgl. II, 3, § 1. Cap. 5. § 1. Siehe U - A § 6; U—B § 13; D. I. R. § 3 (1). § 2. Siehe die Citate zu § 1. § 3. Siehe D. I. R. § 3 (2).
156 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 5. V. § 23. Quid si plures hereditarii stollones ad unum argentifodium protrahantur, certe profundior et profundius ex- siceans suum jus suamque proprietatem pre ceteris stollonibus obtinebit § 24. et tocies areas sedecim, quot montes ipsi stolloni 5 fuerint deputati. Сар. 5. De stollonibus querentibus. I. § 1. Circa stollones autem querentes sic se urburarii debent habere: ut cum juratis de civitate ad minus duobus et 10 totidem de montibus eundem campum, [ubi stollo fuerit inchoan- dus, videant studiose; si conveniat nostre reipublice propter campumja) aquosum aut alia qualibet de causa ibidem stollonem instaurari, ex tunc ipsum volentibus inchoare urburarii secure conferant cum nostro et nostrorum civium jure salvo; ac collacio 15 cum omnibus suis condicionibus super co expressis privilegiis conscribatur. II. § 2. Hec vero sunt jura stollonem colencium supradictum: ut postquam elevatus fuerit, inb) anteriori parte quartumb) dimidium" laneum habeant ante caput ipsius et post eum tantundem, in 20 quibus ab aliquo impediri non poterint, nec alicui in eisdem jus competit laborandi. § 3. Sane si stollonem eundem in tantum Cap. 5. a) Von späterer Hand am Rande nachgetragen. b) in bis quart. fehlt E; in V später nachgetragen. 25 § 23. Siehe D. I. R. § 8 (1). § 24. Siehe D. I. R. § 8 (2); vgl. U—B § 9. Vgl. II, 3, § 1. Cap. 5. § 1. Siehe U - A § 6; U—B § 13; D. I. R. § 3 (1). § 2. Siehe die Citate zu § 1. § 3. Siehe D. I. R. § 3 (2).
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JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 5. 157 uber sich czappenuun) mugen, das ist ir, und was si aus der toufe gleicherweis gewinnen, das ist auch ir. § 22. Noch volget in kein ander gewin daraus, es were denne, das di purgere den- selben stollen hetten notig* durch das wasser ausczuczihen vvv) und den wint einczulaiten. Und als lange si denne mit dem stollenwww) in iren lehen harren,xxx) sullen* si das vierde teil der kosteyvy) den stolnern gelden. V. § 23. Waszzz) ist danne, ab mer erbstollen ezu einer silbergruben geczogen werden? so sol der tifste und der do tifer truckent, sein recht und sein eigenschaft fur andern stollen be- 10 halden § 24 und als oft sechezehen hofstete, als vil perge dem selben stollen czugeschicket† sein.†i 5 Сар. 5. Wi man di stollen vindet und halden schol. 1. § 1. Also sullen sich di urburer halden mit den, di 15 stollen suchen,a) das si mit den geswornen von der stat, czum minsten mit ezweien [und mit zwein]b) vom gebirge dasselbe felt, do man den stollen anheben sol, fleisicleich beschawen sullen, ab das bequemlich sei unserm gemeinen nuteze durch wasseriges foldes willen ader was ander sache das were, doselbist ein stollen 20. ezu messen.«) So sullen denn unsere urburer den, di in anheben wollen, sicherleich vorleihen, ausgenumen doch unser und unser purger recht, das gancz pleiben sol. Und di vorleihunge mit allen iren underscheidungen,d) die doruber beredet und vorbrifet sein, sol man beschreiben. II. § 2. Dase) soin di recht der. di den* égenannten stollen pawen,f) das, wann er aufpracht ader erhaben wirt,g) das si in 25 uun) sappen D; reichende hawen E. vyv) ausczuleiten D. www) Stoll-Ort End. xxx) herren D. yyy) den vierdten Pfennig oder den vierdten Theil des Unkostens, so auff das Stoll-Ort gehet End. zzz) Rubr. in D: Der tiefste 30. Stolle beheldet sein recht. † ezu geeigent E. 11) Und als vil gemessen perg dem achteil zugeeignet wird, also manch stund und allso beheltet er XVl hoffstete mit recht als vor gesprochen ist G; So oft einem Erb-Stoln ein Berg oder Fundgrube vermessen wird, so offt sol man ihm sechzehen Hoff-Staette Feldes oder Raums darzu geben und zueignen End. Cap. 5. a) Wuerde sichs zutragen, dass ein Such-Stoln zu treiben vorgenommen, so sollen sich unsre Urburer u. s. w. End. b) Erg. n. E c) bawen E; einen Such Stolln anzufahen End. d) bescheidenheiten E. e) Rubr. in D: Von des stollen recht. f) die da suchstollen bawen G. g) nach- 35
JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 5. 157 uber sich czappenuun) mugen, das ist ir, und was si aus der toufe gleicherweis gewinnen, das ist auch ir. § 22. Noch volget in kein ander gewin daraus, es were denne, das di purgere den- selben stollen hetten notig* durch das wasser ausczuczihen vvv) und den wint einczulaiten. Und als lange si denne mit dem stollenwww) in iren lehen harren,xxx) sullen* si das vierde teil der kosteyvy) den stolnern gelden. V. § 23. Waszzz) ist danne, ab mer erbstollen ezu einer silbergruben geczogen werden? so sol der tifste und der do tifer truckent, sein recht und sein eigenschaft fur andern stollen be- 10 halden § 24 und als oft sechezehen hofstete, als vil perge dem selben stollen czugeschicket† sein.†i 5 Сар. 5. Wi man di stollen vindet und halden schol. 1. § 1. Also sullen sich di urburer halden mit den, di 15 stollen suchen,a) das si mit den geswornen von der stat, czum minsten mit ezweien [und mit zwein]b) vom gebirge dasselbe felt, do man den stollen anheben sol, fleisicleich beschawen sullen, ab das bequemlich sei unserm gemeinen nuteze durch wasseriges foldes willen ader was ander sache das were, doselbist ein stollen 20. ezu messen.«) So sullen denn unsere urburer den, di in anheben wollen, sicherleich vorleihen, ausgenumen doch unser und unser purger recht, das gancz pleiben sol. Und di vorleihunge mit allen iren underscheidungen,d) die doruber beredet und vorbrifet sein, sol man beschreiben. II. § 2. Dase) soin di recht der. di den* égenannten stollen pawen,f) das, wann er aufpracht ader erhaben wirt,g) das si in 25 uun) sappen D; reichende hawen E. vyv) ausczuleiten D. www) Stoll-Ort End. xxx) herren D. yyy) den vierdten Pfennig oder den vierdten Theil des Unkostens, so auff das Stoll-Ort gehet End. zzz) Rubr. in D: Der tiefste 30. Stolle beheldet sein recht. † ezu geeigent E. 11) Und als vil gemessen perg dem achteil zugeeignet wird, also manch stund und allso beheltet er XVl hoffstete mit recht als vor gesprochen ist G; So oft einem Erb-Stoln ein Berg oder Fundgrube vermessen wird, so offt sol man ihm sechzehen Hoff-Staette Feldes oder Raums darzu geben und zueignen End. Cap. 5. a) Wuerde sichs zutragen, dass ein Such-Stoln zu treiben vorgenommen, so sollen sich unsre Urburer u. s. w. End. b) Erg. n. E c) bawen E; einen Such Stolln anzufahen End. d) bescheidenheiten E. e) Rubr. in D: Von des stollen recht. f) die da suchstollen bawen G. g) nach- 35
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158 JUS REG. MONT. LIB. II, C.AP. 5. produxerint, quod ad profunditatem unius lanei evidenter valeat desiccare, exe) tunc nullus in omni loco, quem suo pertransierunt aqueductu, nunc de novo colere debet ipsis invitis. Quamdiu vero taliter desierit exsiccare, liberum sit unicuique, post eos. 5 tamen extra quartum medium laneum, ubi maluerit, laborare. § 4. Sed si fortuna favente in stollone meatum invenerint mensura dignum, impletis omnibus his, que circa inventores novorum moncium requiruntur, scilicet : u1d) meatum rite susceperint. dando concessori unam tricesimam secundam partem, argentumque 1o conflaverint, urburariis presentando, quodque jurati ad peticionem ipsorum de mandato urburariorum meatum secuerint. et metallum in gazae) ad minus unum fertonem boni argenti dederit fulminati: tunc jure communif) mons eis cum omnibusg) condicionibus mensuretur. Et si qua ibidem fuerit superfluitas, nostra erit: 15 omneque jus in eo monte nobis competit in partibus nobis debitis cum una schichta none partis fabrilis sicut in aliis novis montibus sine stollone simpliciter mensuratis. § 5. Item si ex transverso meatum cum stollone invenerint, possunt sibi monte mensurato procedere ulterius ex transverso iterumque novos meatus querere; 20 tociesque eis mons de novo mensurabitur, quociens novum meatum invenerint mensura dignum. c) et Pei, Sch. d) ne Pei, Sch. e) casa V. f) montanorum E. g) suis Zus. E, V; cum bis cond. fehlt Pei, Sch. § 4. Vgl. U-A § 5, U—B § 12; Const. II, 2, §§ 2 ff. Zu cum una 25 schichta vgl. II, 2, § 15.
158 JUS REG. MONT. LIB. II, C.AP. 5. produxerint, quod ad profunditatem unius lanei evidenter valeat desiccare, exe) tunc nullus in omni loco, quem suo pertransierunt aqueductu, nunc de novo colere debet ipsis invitis. Quamdiu vero taliter desierit exsiccare, liberum sit unicuique, post eos. 5 tamen extra quartum medium laneum, ubi maluerit, laborare. § 4. Sed si fortuna favente in stollone meatum invenerint mensura dignum, impletis omnibus his, que circa inventores novorum moncium requiruntur, scilicet : u1d) meatum rite susceperint. dando concessori unam tricesimam secundam partem, argentumque 1o conflaverint, urburariis presentando, quodque jurati ad peticionem ipsorum de mandato urburariorum meatum secuerint. et metallum in gazae) ad minus unum fertonem boni argenti dederit fulminati: tunc jure communif) mons eis cum omnibusg) condicionibus mensuretur. Et si qua ibidem fuerit superfluitas, nostra erit: 15 omneque jus in eo monte nobis competit in partibus nobis debitis cum una schichta none partis fabrilis sicut in aliis novis montibus sine stollone simpliciter mensuratis. § 5. Item si ex transverso meatum cum stollone invenerint, possunt sibi monte mensurato procedere ulterius ex transverso iterumque novos meatus querere; 20 tociesque eis mons de novo mensurabitur, quociens novum meatum invenerint mensura dignum. c) et Pei, Sch. d) ne Pei, Sch. e) casa V. f) montanorum E. g) suis Zus. E, V; cum bis cond. fehlt Pei, Sch. § 4. Vgl. U-A § 5, U—B § 12; Const. II, 2, §§ 2 ff. Zu cum una 25 schichta vgl. II, 2, § 15.
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JUS REG. MONT. LIB. II, C.AP. 5. 159 den vordern teile vierdhalb lehen haben sullen fur dem haupte desselben stollen und noch ime auch so vil, und in den mugen si nicht gehindert werden von imande,h) noch anders imande* ist nicht rechth) ezu pawen in denselben stollen. § 3. Und ab sik) den- selben stollenk) also vil fur sich furen, das si also tief als ein lehen merklich mugen trucken, so sol nimand in aller stat, di si durchfarn haben mit der wasserseige, nul) von newes pawen an iren dank. Und also lang es nicht vortruckent,m) so sei es ledig einem idem manne ezu bauen, wo er wil, idochn) nach in aus- wendig dem vierden halben* lehen.") 5 10 § 4. Ist es aber, das in das gluck gan, das si in dem stollen einen gank vinden, der do wierdig ist ezu messen, wenn denn alle ding erfullet sein, di sich heischen pei newes gepirges vindern das ist, das si den gank redlich emphangen haben und geben dem vorleiher ein ezweinnddreisigteil, antworten das silber, das 15 si ezu lassen haben. den urburern, und das di geswornen durch irer pete willen und von gepote der urburer den gank ge- hawen haben, und das das erez in der hutten ezum minsten einen vierdung gutes geplicktes silbers gegeben habe : so sol man in mit gemeinen rechten den perg mit allen seinen underscheidungen 20 messen. Und ist, das doselbist icht uberscharmase wirt, di ist unser. Und alles recht gehort uns an in dem selben perge in den toilen, di uns phlichtig sein, mit der schicht des newenden smideteiles als in andern nowen pergen und stollen,°) di do slechticlich gemessen sein. § 5. Itemp) ab si hernkegen") einen 25 gank" mit einem stollen vinden, so mugen si, wenn man in den perg gemisset, furpass) farn hernkegent) und aber newe genge suchen; und als oft sol man in einen perg messen, als oft si einen newen gank vinden, der wierdig sei ezu messen. dem der Such-Stolln seine Wasserseige aussgezimmert und zugerichtet hat 30 und unter gekrochen ist End. h) manne D. i) Erg. nach D. k) die Such- Stoellner End. 1) nur D. m) austruckent D n) Nach D; inwendig (!) dem vierden lehen H; so soll einem jeden hinter den Stoellnern, doch ausser der oben angezeigten vierthalb Lachter...zu arbeiten frey und offen sein End o) oder gemessen stollen E. p) Rubr in D: Als oft man ein gang vindet, 35 als oft sal man messen. ) beneben ezu seiten E. r) Treffen die Such- Stoellner einen neuen Quergang End. s) czum seiten Zus E. t) zwerch darueber
JUS REG. MONT. LIB. II, C.AP. 5. 159 den vordern teile vierdhalb lehen haben sullen fur dem haupte desselben stollen und noch ime auch so vil, und in den mugen si nicht gehindert werden von imande,h) noch anders imande* ist nicht rechth) ezu pawen in denselben stollen. § 3. Und ab sik) den- selben stollenk) also vil fur sich furen, das si also tief als ein lehen merklich mugen trucken, so sol nimand in aller stat, di si durchfarn haben mit der wasserseige, nul) von newes pawen an iren dank. Und also lang es nicht vortruckent,m) so sei es ledig einem idem manne ezu bauen, wo er wil, idochn) nach in aus- wendig dem vierden halben* lehen.") 5 10 § 4. Ist es aber, das in das gluck gan, das si in dem stollen einen gank vinden, der do wierdig ist ezu messen, wenn denn alle ding erfullet sein, di sich heischen pei newes gepirges vindern das ist, das si den gank redlich emphangen haben und geben dem vorleiher ein ezweinnddreisigteil, antworten das silber, das 15 si ezu lassen haben. den urburern, und das di geswornen durch irer pete willen und von gepote der urburer den gank ge- hawen haben, und das das erez in der hutten ezum minsten einen vierdung gutes geplicktes silbers gegeben habe : so sol man in mit gemeinen rechten den perg mit allen seinen underscheidungen 20 messen. Und ist, das doselbist icht uberscharmase wirt, di ist unser. Und alles recht gehort uns an in dem selben perge in den toilen, di uns phlichtig sein, mit der schicht des newenden smideteiles als in andern nowen pergen und stollen,°) di do slechticlich gemessen sein. § 5. Itemp) ab si hernkegen") einen 25 gank" mit einem stollen vinden, so mugen si, wenn man in den perg gemisset, furpass) farn hernkegent) und aber newe genge suchen; und als oft sol man in einen perg messen, als oft si einen newen gank vinden, der wierdig sei ezu messen. dem der Such-Stolln seine Wasserseige aussgezimmert und zugerichtet hat 30 und unter gekrochen ist End. h) manne D. i) Erg. nach D. k) die Such- Stoellner End. 1) nur D. m) austruckent D n) Nach D; inwendig (!) dem vierden lehen H; so soll einem jeden hinter den Stoellnern, doch ausser der oben angezeigten vierthalb Lachter...zu arbeiten frey und offen sein End o) oder gemessen stollen E. p) Rubr in D: Als oft man ein gang vindet, 35 als oft sal man messen. ) beneben ezu seiten E. r) Treffen die Such- Stoellner einen neuen Quergang End. s) czum seiten Zus E. t) zwerch darueber
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160 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 5. 5 § 6. Ad quemcumque autem laneum pervenerint cum suo stollone, eundem poterint pertransire cum omnibus condicionibus, que in hac parte stolloni hereditarioh) sunt concesse. I11. § 7. Possunt eciam stollonarii infra metas sui stollonis alium stollonem concedere pro quarta parte lucri de sua proprietate ei, prout voluerint, assignando. Et hoc quidam dicunt tercium genus stollonum esse. 25 IV. § 8. Statuimus eciam, ut si stollonarii hereditarii invento metallo per unam mensuram cum stollone processerint, concedant, quiequid post illam mensuram invenerint concedendum, vel ipsi suas acies ibidem informent. Alioquin nostri generales concessores concedant omnia, que post illam mensuram invenerint conce- denda; non obstante antiquo sermone montanorum dicencium, se tantum diligere habere pecuniam in terra absconditam, ac si 15 ipsam in cista reconditam jam haberent, non attendentes in his utilitatem publicam private regulariter preferendam; nam omnes homines ad augmentum reipublice sunt asstricti. § 9. Ipsa enim proficiente ejus subditi proficiunt universi, et e converso ipsa deficiente desinunt proficere subjecti, quia destructo principali 20 accessoria destruuntur, prout evidentissimum apparuit argumentum in divine recordacionis magnifico rege, domino Ottakoro, glorioso principe, patre nostro, cujus vita cunctis actibus claruit virtuosis in tantum, quod eciam suis temporibus sibi in virtutum operacio- nibus nullus mundi principum poterit coequari. Nam sicnt in ejus felici regimine ac profectu totum suum regnumi) et incole regni in omnibus diviciis profecerant et honoribus habundanter, et sic e converso, proch dolor, omnis gloria regni Bohemie cum hominibus a maximo usque ad minimum donec ad tempora nostri regiminis corrueratk) et defecerat in defectu,k) quia nullus erat, 30 qui tunc rempublicam gubernaret, et nisi rumores isti de Bohemia dicebantur; ecce mucro furit, ignis vorat, manus rapit, pupillo h) hereditatis Pei. i) regimen, Pei, Sch, Jir. k) in defectu eius corruerat augmentum E; defectu Jir. 10 35 § 6. Vgl. II, 4, § 20 gegen U-A § 9, U—B § 17. §§ 7—11 handeln im Gegensatz zur Ueberschrift vom Erbstollen.
160 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 5. 5 § 6. Ad quemcumque autem laneum pervenerint cum suo stollone, eundem poterint pertransire cum omnibus condicionibus, que in hac parte stolloni hereditarioh) sunt concesse. I11. § 7. Possunt eciam stollonarii infra metas sui stollonis alium stollonem concedere pro quarta parte lucri de sua proprietate ei, prout voluerint, assignando. Et hoc quidam dicunt tercium genus stollonum esse. 25 IV. § 8. Statuimus eciam, ut si stollonarii hereditarii invento metallo per unam mensuram cum stollone processerint, concedant, quiequid post illam mensuram invenerint concedendum, vel ipsi suas acies ibidem informent. Alioquin nostri generales concessores concedant omnia, que post illam mensuram invenerint conce- denda; non obstante antiquo sermone montanorum dicencium, se tantum diligere habere pecuniam in terra absconditam, ac si 15 ipsam in cista reconditam jam haberent, non attendentes in his utilitatem publicam private regulariter preferendam; nam omnes homines ad augmentum reipublice sunt asstricti. § 9. Ipsa enim proficiente ejus subditi proficiunt universi, et e converso ipsa deficiente desinunt proficere subjecti, quia destructo principali 20 accessoria destruuntur, prout evidentissimum apparuit argumentum in divine recordacionis magnifico rege, domino Ottakoro, glorioso principe, patre nostro, cujus vita cunctis actibus claruit virtuosis in tantum, quod eciam suis temporibus sibi in virtutum operacio- nibus nullus mundi principum poterit coequari. Nam sicnt in ejus felici regimine ac profectu totum suum regnumi) et incole regni in omnibus diviciis profecerant et honoribus habundanter, et sic e converso, proch dolor, omnis gloria regni Bohemie cum hominibus a maximo usque ad minimum donec ad tempora nostri regiminis corrueratk) et defecerat in defectu,k) quia nullus erat, 30 qui tunc rempublicam gubernaret, et nisi rumores isti de Bohemia dicebantur; ecce mucro furit, ignis vorat, manus rapit, pupillo h) hereditatis Pei. i) regimen, Pei, Sch, Jir. k) in defectu eius corruerat augmentum E; defectu Jir. 10 35 § 6. Vgl. II, 4, § 20 gegen U-A § 9, U—B § 17. §§ 7—11 handeln im Gegensatz zur Ueberschrift vom Erbstollen.
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JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 5. 161 § 6. Undu) ezu welchem lehen siv) komen mit irem stollen, dasselbe mugen si durchfarn und durchgeen mit allen under- scheidungen, di in diesem teile eim erbstollen vorlihen sein. III. § 7. Esw) mugen auch die stolnerx) innewendig)) der mar- scheides) ires stollen einen andern stollen vorleihen umb das vierde 5 teil gewinnes und mugen im, als si wollen, von irer eigenschaft bescheiden. Und das sprechen eczliche, das das ein rechtes geferttez) sei der stollen. IV. § 8. Wir seczen auch, ab di erbstollner erez vinden und farn fur sich mit dem stollen umb ein mase,aa) so vorleihen 10 si das erez, was noch derselben masbb) czu vorleihen ist, ader sicc) underweisen ire orter doselbist,ec) ader unsere gemeine vor- leiher sullen vorleihen alles, das ezu vorleihen ist, das si vinden noch derdd) mase. Und sol dowider nicht gehulfig sein die aldee) recht redeee) der perkleute, dif)do sprechen, das si nur lip haben. 15 das si vorporgen gelt under der erden haben, als ab si es iczunt in der kistengg) vorporgen hetten, und merken nicht darinne. das man den gemeinen nucz pillich furczihen sol dem besunderem nuteze, wann alle leute sein vorpunden ezu merunge des gemeinen nutezes. § 9. Der gemeine nutez, wenn der czunimpt, so nemen 20 alle seine undertenigen ezu, und also herwiderumb: wenn er almimpt, so nemen si ab. [Wann wo das erste teil czubricht, so ezubrechen di andre teile, di daran hangen],hh) als di ernstliche bewerunge schein worden ist an dem grosem kunige und durch- leuchtigen fursten herm Ottaker, unserm liben vater, des leben 25 mit allen tugentlichen werken erleuchtet ist also vil, das im nimand gleichen mochte under allen fursten pei seinen ezeiten mit reiner tugentlicher weisheit und tate. Wann sam sein ganczes kunigreich und seine inwoner in seiner seligen beschirmunge hinweg fahren End. u) Rubr. in D: Ein erbstolle mag andre lehn durch 30 farn v) die Such Stoellner End. w) Rubr. in D: Von rechtem gewerte der stollen. x) Such-Stoellner End. y) binnen den reien E. z) heissen ecz- liche den dritten Stollen oder die dritte underscheid d. st. E, G; sol das die rechte Art und gewisse Eigenschafft der Stoelln seyn End. aa) eines Lachters lang End. bb) demselben lochter E. cc) das sie die 35 orter selber belegen E. dd) derselben D. ee) alle rede D. ff) Rubr. in D: Wie gemeiner nucz fuergeet. gg) Kosten D; Kasten E, End. hl) Erg. Zycha, Böhm. Bergrecht. H. 11
JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 5. 161 § 6. Undu) ezu welchem lehen siv) komen mit irem stollen, dasselbe mugen si durchfarn und durchgeen mit allen under- scheidungen, di in diesem teile eim erbstollen vorlihen sein. III. § 7. Esw) mugen auch die stolnerx) innewendig)) der mar- scheides) ires stollen einen andern stollen vorleihen umb das vierde 5 teil gewinnes und mugen im, als si wollen, von irer eigenschaft bescheiden. Und das sprechen eczliche, das das ein rechtes geferttez) sei der stollen. IV. § 8. Wir seczen auch, ab di erbstollner erez vinden und farn fur sich mit dem stollen umb ein mase,aa) so vorleihen 10 si das erez, was noch derselben masbb) czu vorleihen ist, ader sicc) underweisen ire orter doselbist,ec) ader unsere gemeine vor- leiher sullen vorleihen alles, das ezu vorleihen ist, das si vinden noch derdd) mase. Und sol dowider nicht gehulfig sein die aldee) recht redeee) der perkleute, dif)do sprechen, das si nur lip haben. 15 das si vorporgen gelt under der erden haben, als ab si es iczunt in der kistengg) vorporgen hetten, und merken nicht darinne. das man den gemeinen nucz pillich furczihen sol dem besunderem nuteze, wann alle leute sein vorpunden ezu merunge des gemeinen nutezes. § 9. Der gemeine nutez, wenn der czunimpt, so nemen 20 alle seine undertenigen ezu, und also herwiderumb: wenn er almimpt, so nemen si ab. [Wann wo das erste teil czubricht, so ezubrechen di andre teile, di daran hangen],hh) als di ernstliche bewerunge schein worden ist an dem grosem kunige und durch- leuchtigen fursten herm Ottaker, unserm liben vater, des leben 25 mit allen tugentlichen werken erleuchtet ist also vil, das im nimand gleichen mochte under allen fursten pei seinen ezeiten mit reiner tugentlicher weisheit und tate. Wann sam sein ganczes kunigreich und seine inwoner in seiner seligen beschirmunge hinweg fahren End. u) Rubr. in D: Ein erbstolle mag andre lehn durch 30 farn v) die Such Stoellner End. w) Rubr. in D: Von rechtem gewerte der stollen. x) Such-Stoellner End. y) binnen den reien E. z) heissen ecz- liche den dritten Stollen oder die dritte underscheid d. st. E, G; sol das die rechte Art und gewisse Eigenschafft der Stoelln seyn End. aa) eines Lachters lang End. bb) demselben lochter E. cc) das sie die 35 orter selber belegen E. dd) derselben D. ee) alle rede D. ff) Rubr. in D: Wie gemeiner nucz fuergeet. gg) Kosten D; Kasten E, End. hl) Erg. Zycha, Böhm. Bergrecht. H. 11
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162 JUS REG. MONT. LIB. II, C.1P. 5. non parcitur, nec excipitur vidua, sacris reverencia non exhibetur: tunc primo doluerunt incole regni, rempublicam corruisse; quia non sentitur profectus hominis, nisi cum prodesse desinit. Nos autem temporibus nostris cum summis vigiliis et summa provi- 5 dencia annuente Deo, cujus gracia numquam nos deserit, firmiter ut speramus, in tantum profecimus rempublicam nostram feliciter gubernando ac1) totum regnum nostrum tam in spiritualibus quam in temporalibus reformantes, ita ut jam veteris expers gravaminis in pace quiescat. Unde nullus sane mentis ignorat, rempublicam 10 privatorum commodis preferendam, in qua salus tot hominum et tranquillitas procuratur; et ideo nulli mirentur, si nostra utilitas in montibus sieut alibi privatorum commodis preferatur. 15 V. § 10. Hoc autem dubium declarare intendimus in hae parte, scilicet : si meatus cum metallo infra montem mensuratum et stollonem hereditarium inventus fuerit mensura dignus et monti principali septem nobisque nostris regalibus laneis extra metas stollonis tantummodo mensuratis,") civium ac dominorum lanei infra metas stollonis, dummodo alius mensuratus non impediat. mensurentur. Alioquin in vanum mensurasn) heč clausula pre- 20 occuparet:") nostrop) ac nostrorum civium jure salvo;p, nam verba cum effectu sunt intolligenda. Quicquid autem de septem princi- — — 1) ad Jir. m) mensurans Pei, Sch. Jir. n) membra E. membras V. o) occuparet E. V. p) nostro bis slavo fehlt E.
162 JUS REG. MONT. LIB. II, C.1P. 5. non parcitur, nec excipitur vidua, sacris reverencia non exhibetur: tunc primo doluerunt incole regni, rempublicam corruisse; quia non sentitur profectus hominis, nisi cum prodesse desinit. Nos autem temporibus nostris cum summis vigiliis et summa provi- 5 dencia annuente Deo, cujus gracia numquam nos deserit, firmiter ut speramus, in tantum profecimus rempublicam nostram feliciter gubernando ac1) totum regnum nostrum tam in spiritualibus quam in temporalibus reformantes, ita ut jam veteris expers gravaminis in pace quiescat. Unde nullus sane mentis ignorat, rempublicam 10 privatorum commodis preferendam, in qua salus tot hominum et tranquillitas procuratur; et ideo nulli mirentur, si nostra utilitas in montibus sieut alibi privatorum commodis preferatur. 15 V. § 10. Hoc autem dubium declarare intendimus in hae parte, scilicet : si meatus cum metallo infra montem mensuratum et stollonem hereditarium inventus fuerit mensura dignus et monti principali septem nobisque nostris regalibus laneis extra metas stollonis tantummodo mensuratis,") civium ac dominorum lanei infra metas stollonis, dummodo alius mensuratus non impediat. mensurentur. Alioquin in vanum mensurasn) heč clausula pre- 20 occuparet:") nostrop) ac nostrorum civium jure salvo;p, nam verba cum effectu sunt intolligenda. Quicquid autem de septem princi- — — 1) ad Jir. m) mensurans Pei, Sch. Jir. n) membra E. membras V. o) occuparet E. V. p) nostro bis slavo fehlt E.
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JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 5. 163 und glucke in reichtum und in crenii) feussicleich czunomen kk) also geschach es herwiderumb leider, das alle ere und wirdikeit des kunigreiches ezu Behom mit sampt den leuten von den grosten ezu den minsten pis her auf unser czeit in seinem abnemen abenam und seinell) gelucke vil in ungeluckeli) Wann ezu den czeiten was nimand, der den gemeinen nutez richtet. dermm) di leute leitet,“mm) und nurnn) alsotane mere sagete man in Behemer lande sich ezu: das schwert wutet, das fewir flammet. di hant raubet, des weisen schont man nicht, di witben beschirmt man nicht, di hoilikeit eret man nicht. Do allererste 10 betrubten sich di inwonere des kunigreiches, do das gemeine haupt und gemeine ding gevallen was; wann man merkt nicht des menschen nutez, nur wenn er obleset nuteze czu sein. Aber wir pei unsern ezeiten mit so grosem fleise, mit so groser fursichtikeit und mit gotes gunst, des genade uns ni gelasen hat 15 noch leset nicht, als wir genezlich hoffen : so haben wir also vil ezn genomen Jund mit glucke gewachsen, das wir unser ge- meines oo) ding selikleichpp) regiren und haben auch widerpracht unser ganczes kunigreich peide in geistlichen und wertlichen sachen also, das man iezunt nicht enweis von der alden beswerunge, 20 sunder unser land und leute ruwen in gotes fride. Wann ider vornunftiger mensche weis wol, das pillich man furezihen sol den gemeinen nucz fur den sunderlichen nuez, mit dem soqq vil geluckes und gemaches der leute geschicket wirt: und darumb so sol sich nimands wundern, ab unser nutez auf dem perkwerke 25 als auch anderswo dem sunderlichen gemacherr) furgeczogen wirt. V. § 10. Wirss) meinen auch den ezweifel in disem teile ezu leutern, das ist ab ein gank mit ereze innewendig dem ge- messen perge und erbstollen funden wirt, der do wirdig ist ezu messen, und dem perge di ersten sibenti) und uns unsere kunigs- 30 lehen allein auswendig den gemerkenuu) des stollen gemessen sein, so sullen auch vv) gemessen werden di purgerlehen und herrenlehen 5 nach D. ii) eren D: irem (!) II. kk) czunomen D; czunemen H. ll) in seinem unglucke vil in unglucke D. mm) und leitet D. nn) wie D. oor Erg. nach D. pp) ezu Zus. H. qq) sol D. rr) nucze D. 35 ss) Rubr. in D: Ob ein gang inwendig gemessen bergen und stollen funden wirt, wie man messen sal. tt eriblehen Zus. E; erblicher lehen Zus. G; Haubt-Lehn Zus. End. uu) reien E. vv) Erg. nach D. 11*
JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 5. 163 und glucke in reichtum und in crenii) feussicleich czunomen kk) also geschach es herwiderumb leider, das alle ere und wirdikeit des kunigreiches ezu Behom mit sampt den leuten von den grosten ezu den minsten pis her auf unser czeit in seinem abnemen abenam und seinell) gelucke vil in ungeluckeli) Wann ezu den czeiten was nimand, der den gemeinen nutez richtet. dermm) di leute leitet,“mm) und nurnn) alsotane mere sagete man in Behemer lande sich ezu: das schwert wutet, das fewir flammet. di hant raubet, des weisen schont man nicht, di witben beschirmt man nicht, di hoilikeit eret man nicht. Do allererste 10 betrubten sich di inwonere des kunigreiches, do das gemeine haupt und gemeine ding gevallen was; wann man merkt nicht des menschen nutez, nur wenn er obleset nuteze czu sein. Aber wir pei unsern ezeiten mit so grosem fleise, mit so groser fursichtikeit und mit gotes gunst, des genade uns ni gelasen hat 15 noch leset nicht, als wir genezlich hoffen : so haben wir also vil ezn genomen Jund mit glucke gewachsen, das wir unser ge- meines oo) ding selikleichpp) regiren und haben auch widerpracht unser ganczes kunigreich peide in geistlichen und wertlichen sachen also, das man iezunt nicht enweis von der alden beswerunge, 20 sunder unser land und leute ruwen in gotes fride. Wann ider vornunftiger mensche weis wol, das pillich man furezihen sol den gemeinen nucz fur den sunderlichen nuez, mit dem soqq vil geluckes und gemaches der leute geschicket wirt: und darumb so sol sich nimands wundern, ab unser nutez auf dem perkwerke 25 als auch anderswo dem sunderlichen gemacherr) furgeczogen wirt. V. § 10. Wirss) meinen auch den ezweifel in disem teile ezu leutern, das ist ab ein gank mit ereze innewendig dem ge- messen perge und erbstollen funden wirt, der do wirdig ist ezu messen, und dem perge di ersten sibenti) und uns unsere kunigs- 30 lehen allein auswendig den gemerkenuu) des stollen gemessen sein, so sullen auch vv) gemessen werden di purgerlehen und herrenlehen 5 nach D. ii) eren D: irem (!) II. kk) czunomen D; czunemen H. ll) in seinem unglucke vil in unglucke D. mm) und leitet D. nn) wie D. oor Erg. nach D. pp) ezu Zus. H. qq) sol D. rr) nucze D. 35 ss) Rubr. in D: Ob ein gang inwendig gemessen bergen und stollen funden wirt, wie man messen sal. tt eriblehen Zus. E; erblicher lehen Zus. G; Haubt-Lehn Zus. End. uu) reien E. vv) Erg. nach D. 11*
Strana 164
164 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 5. 5 palibus laneis infra metas stollonis fuerit mensuratum, cedet stolloni; nam hec mensura non fit aliunde, nisi ut lanei civium et nostram sequentes urburam cognoscantur. § 11. Nolumus eciam per aliquei stollonem in superfluitatibus nostris, que nobis de novo cederent, si stollo non esset, aliquid prejudicium generari; sed de his sicut de laneis nostris et civium nostrorum inquisicio fieri debet studio diligenti. VI. § 12. Item si stollonarii cum stollone querente non ex transverso, sed directa meatus linea procedendo metallum in- 1o venerint: ab illo loco, in quo metallum inventum fuerit, in antea mons ipsis") mensuretur cum omnibus laneis, ut supra dictum est. § 13. Si idem stollo jus suum obtinuit exsiccando ad minus per unam mensuram, et quod canalia, aqueductus et fenestre luminales ad omnem utilitatem fuerint expedite: tune 15 residuum, quod infra elevacionem primam stollonis et montem fuerit mensuratum, totum stollonariis remanebit, nostro in co et nostrorum civium jure salvo. § 14. Si autem stollo exsiccando et allis, sicut prius dictum est, jus stollonis deficeret obtinere, ex tunc simpliciter ex utraque parte loci illius, ubi metallum in- 20 ventum fuerit, sicut aliis novis inventoribus quartus medius laneus mensuretur; demum lanci nostri, civium et dominorum codem ordine mensurentur.r) Ex utraque vero parte dicte men- sure deinceps sit liberum omnibus ibidem volentibus laborare; quia non parat impedimentum, quod de jure nullum sortitur effectum. 25 q) ipse Pei, Sch, Jir. r) Später am Rande nachgetragen. § 13. Vgl. oben § 3. § 14. Vgl. oben § 4.
164 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 5. 5 palibus laneis infra metas stollonis fuerit mensuratum, cedet stolloni; nam hec mensura non fit aliunde, nisi ut lanei civium et nostram sequentes urburam cognoscantur. § 11. Nolumus eciam per aliquei stollonem in superfluitatibus nostris, que nobis de novo cederent, si stollo non esset, aliquid prejudicium generari; sed de his sicut de laneis nostris et civium nostrorum inquisicio fieri debet studio diligenti. VI. § 12. Item si stollonarii cum stollone querente non ex transverso, sed directa meatus linea procedendo metallum in- 1o venerint: ab illo loco, in quo metallum inventum fuerit, in antea mons ipsis") mensuretur cum omnibus laneis, ut supra dictum est. § 13. Si idem stollo jus suum obtinuit exsiccando ad minus per unam mensuram, et quod canalia, aqueductus et fenestre luminales ad omnem utilitatem fuerint expedite: tune 15 residuum, quod infra elevacionem primam stollonis et montem fuerit mensuratum, totum stollonariis remanebit, nostro in co et nostrorum civium jure salvo. § 14. Si autem stollo exsiccando et allis, sicut prius dictum est, jus stollonis deficeret obtinere, ex tunc simpliciter ex utraque parte loci illius, ubi metallum in- 20 ventum fuerit, sicut aliis novis inventoribus quartus medius laneus mensuretur; demum lanci nostri, civium et dominorum codem ordine mensurentur.r) Ex utraque vero parte dicte men- sure deinceps sit liberum omnibus ibidem volentibus laborare; quia non parat impedimentum, quod de jure nullum sortitur effectum. 25 q) ipse Pei, Sch, Jir. r) Später am Rande nachgetragen. § 13. Vgl. oben § 3. § 14. Vgl. oben § 4.
Strana 165
JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 5. 165 innewendig der gemerken des stollen, ab nicht ein anderer ge- messener perg daran hindert. Ader es were umbsust, das dise clausel und beslissunge redte von den massen: das ist ausgenomen. das unser und unser purger recht sol gancz pleiben; wann di wort sein ezu vornemen mit der tat und mit ernste. Was auch von den siben vorderigen lehen innewendig der stollen marscheiden gemessen wirt, das gefellet dem stollen, wann dise mase geschicht nicht anders nur das man erkenne di purger lehen und di do nochvolgen unser urbar.ww) § 11. Wirxx) wollen auch nicht. das kein schade geschee von den stollen in unsern uberscharen, 10 di uns von newens angehorten und an uns vilen, vy) ab der stolle nicht were, sunder von denselben als von andern unsern lehen und auch purgerlehen sol man sich erforschen mit fleise. Vl. § 12. ltem ab die stollner mit dem stollen, der do suchet, nicht us herngegen,zz) sunder mit slechter des ganges 15 linie und czeil fur sich ezufaren und* erez finden,aaa) von der selben stat, in der do erez funden wirt, sol man in den perg furpas messen mit allen lehen, als vor geredt ist. § 13. Also ab der- selbe stolle ein recht behalden hat mit austrucken ezum minsten auf eine mase, und das di roven und rinnen der wasserseige und 20 di lichtlocher ezu allem nuteze geschicket sein, sobbb) solcec) denne das ubrig allessampt den stollnern, was innewendig der ersten erhebunge des stollen und dem perg gemessen ist, volgen, ddd) unschedlich doch doselbist unserm und unser purger rechtèn. § 14. Wer aber, das der stolle mit ausczutrucken und 25 mit andern eee) dingen, als vor geredt ist, stollenrechte nicht be- holden mochte, denne so sol slechticlich fff) auf peiden seiten der stat, do das erez funden ist, als andern newen vindern vierdhalb ww) G : und was da von den sibenden erblehen in den rain des stollens gemessen wird, das gehoert den stollen an; und die masse geschicht darumb, das man die 30 burger lehen und die unser urbar angehoert, desto bass erkenne; ähnlich End. xx) Rubr. in D: Von uberscharn, das in die stollner nicht schaden sullen. vy) vilen D; vallen H. zz) herngegen D; herren geen H. aaa) Item begebe es sich, dass die Such-Stoellner mehr (?) auf Quer-Oertern oder auff einem Creutze fordern auf dem Gange, darauff sie Stoll-Ort gerade fuer sich 35 treiben. Ertzt treffen wuerden End. bbb) so sol ihm das Feld, so zwischen den ersten Thuerlein, da der Such-Stoellner erstlich unterkrochen, und zwischen dem nechst vermessenen Berg uebrig ist, bleiben und zugehoeren End. cec) bleibt D. ddd) fehlt D. eee) anderlei D. fff) Corr. statt steticlich nach D. 5
JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 5. 165 innewendig der gemerken des stollen, ab nicht ein anderer ge- messener perg daran hindert. Ader es were umbsust, das dise clausel und beslissunge redte von den massen: das ist ausgenomen. das unser und unser purger recht sol gancz pleiben; wann di wort sein ezu vornemen mit der tat und mit ernste. Was auch von den siben vorderigen lehen innewendig der stollen marscheiden gemessen wirt, das gefellet dem stollen, wann dise mase geschicht nicht anders nur das man erkenne di purger lehen und di do nochvolgen unser urbar.ww) § 11. Wirxx) wollen auch nicht. das kein schade geschee von den stollen in unsern uberscharen, 10 di uns von newens angehorten und an uns vilen, vy) ab der stolle nicht were, sunder von denselben als von andern unsern lehen und auch purgerlehen sol man sich erforschen mit fleise. Vl. § 12. ltem ab die stollner mit dem stollen, der do suchet, nicht us herngegen,zz) sunder mit slechter des ganges 15 linie und czeil fur sich ezufaren und* erez finden,aaa) von der selben stat, in der do erez funden wirt, sol man in den perg furpas messen mit allen lehen, als vor geredt ist. § 13. Also ab der- selbe stolle ein recht behalden hat mit austrucken ezum minsten auf eine mase, und das di roven und rinnen der wasserseige und 20 di lichtlocher ezu allem nuteze geschicket sein, sobbb) solcec) denne das ubrig allessampt den stollnern, was innewendig der ersten erhebunge des stollen und dem perg gemessen ist, volgen, ddd) unschedlich doch doselbist unserm und unser purger rechtèn. § 14. Wer aber, das der stolle mit ausczutrucken und 25 mit andern eee) dingen, als vor geredt ist, stollenrechte nicht be- holden mochte, denne so sol slechticlich fff) auf peiden seiten der stat, do das erez funden ist, als andern newen vindern vierdhalb ww) G : und was da von den sibenden erblehen in den rain des stollens gemessen wird, das gehoert den stollen an; und die masse geschicht darumb, das man die 30 burger lehen und die unser urbar angehoert, desto bass erkenne; ähnlich End. xx) Rubr. in D: Von uberscharn, das in die stollner nicht schaden sullen. vy) vilen D; vallen H. zz) herngegen D; herren geen H. aaa) Item begebe es sich, dass die Such-Stoellner mehr (?) auf Quer-Oertern oder auff einem Creutze fordern auf dem Gange, darauff sie Stoll-Ort gerade fuer sich 35 treiben. Ertzt treffen wuerden End. bbb) so sol ihm das Feld, so zwischen den ersten Thuerlein, da der Such-Stoellner erstlich unterkrochen, und zwischen dem nechst vermessenen Berg uebrig ist, bleiben und zugehoeren End. cec) bleibt D. ddd) fehlt D. eee) anderlei D. fff) Corr. statt steticlich nach D. 5
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166 JUS REG. MONT. LIB. III, C.IP. I. Incipit Liber tercius gloriosissimi principis domini Wenczeslai regis Bohemie. 3 Сар. 1. De concessionibus. I. Nunc ad concessionum materiam transeamus, quarum cura a) inter ceteras regni nostri sollicitudines pluribus noctibus nos reddit insompnes diurnos eciam actus diversis cogitacionibus occu- 10 pando, eo quodb) adb) litigantes civilesc) questiones mundi fere ma- jores ex ipsarum controversiis frequencius oriuntur. Nee plias est hoc probare, quod tam juris canonici quam civilis racio mani- festat dicens quoad litigantes, majorem esse questionem inter duos pauperes de modico cespite terre quam inter duos reges de 15 uno integro regno. Nam contingit sepius, quod inter pauperrimos montanos nihil certi habentes, ubi nocte prima caput suum reclinent, aut unde die adveniente victui suo tribuant alimentum, ardue questiones de concessionibus oriuntur ad multarum marcarum millia se extendentes. Ideoque pluries nobis contingit. 20 dies ac noctes cum omni lucubracione degere, quatenus tam divitibus quam pauperibus nostris montanis in tot causis arduis laborantibus equa lance justicia observetur. Lib. III. Cap. 1. a) circa V. b) quoad E. V. c) civiliter Jir; fehlt V, Pei. Sch.
166 JUS REG. MONT. LIB. III, C.IP. I. Incipit Liber tercius gloriosissimi principis domini Wenczeslai regis Bohemie. 3 Сар. 1. De concessionibus. I. Nunc ad concessionum materiam transeamus, quarum cura a) inter ceteras regni nostri sollicitudines pluribus noctibus nos reddit insompnes diurnos eciam actus diversis cogitacionibus occu- 10 pando, eo quodb) adb) litigantes civilesc) questiones mundi fere ma- jores ex ipsarum controversiis frequencius oriuntur. Nee plias est hoc probare, quod tam juris canonici quam civilis racio mani- festat dicens quoad litigantes, majorem esse questionem inter duos pauperes de modico cespite terre quam inter duos reges de 15 uno integro regno. Nam contingit sepius, quod inter pauperrimos montanos nihil certi habentes, ubi nocte prima caput suum reclinent, aut unde die adveniente victui suo tribuant alimentum, ardue questiones de concessionibus oriuntur ad multarum marcarum millia se extendentes. Ideoque pluries nobis contingit. 20 dies ac noctes cum omni lucubracione degere, quatenus tam divitibus quam pauperibus nostris montanis in tot causis arduis laborantibus equa lance justicia observetur. Lib. III. Cap. 1. a) circa V. b) quoad E. V. c) civiliter Jir; fehlt V, Pei. Sch.
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JUS REG. MONT. LIB. III. C.IP. 1. 167 lehen gemessen werden; darnoch sol man messen unsere lehen und der purgere und der herren noch iren ordenunge und schickunge. Und aut peiden seiten derggg) egenanten maseggg) das sol furpas ledig sein und frei allen den, di doselbist arbeiten wollen, wanne das prengef keinen schaden, das von rechte keinehhh) tat und ernst begreiffet hhih) iii) 5 Hie hebet sich das dritte buch an. Caр. I Von ersten von slechten lehenscheften. I. Nu sullen wir komen ezu der lehenschefte materien, der 10 sorge under andern unsers kunigreichs fleisikeit (sic) macht uns vil nechte nicht slaſen, wann wir vorwern uns auch in teglichena) werken mit mancherlei gedanken, umb das von krigischen leuten di grostenb) ezweinngen komen.c) Das beweiset di redlichkeit peide geistliches und werltliches rechten, als si spricht: von 15 krigischen leuten ist di grosted) teidunge ;d) wann ezwischen ezwaien armen menschen umb ein wenige rasen ader wenig erden ist mer teidinge denn ezwischen ezweien kunigen umb ein ganez kunig- reich. Wann es gepuret sich oft, das ezwischen ezwein aller- ermisten perkleuten, di nichtesnicht gewisses haben, das si di 20 neheste nacht ire haupte hingelegen mochten, ader wenn der tag kumpt, do haben si nichtesnicht in mund ezu schiben: ezwischen ggg) des Orts End. hlih) keinen nuez hat E. iii) Zus. in D: Hie endet sich das ander buch von bergrechte und von stollenrechte. Buch III. Cap. 1. a) teglichen D, E; gotlichen H. b) reistetigen (?) 25 Zus. H: die grosten teidinge ensteen aus iren stetigen czweiungen D. e groessere und ansehnliche Haeder und Irrthum auss den Bergsachen dann auss den Buergerlichen Handlungen erwachsen End. d) grossre teidinge
JUS REG. MONT. LIB. III. C.IP. 1. 167 lehen gemessen werden; darnoch sol man messen unsere lehen und der purgere und der herren noch iren ordenunge und schickunge. Und aut peiden seiten derggg) egenanten maseggg) das sol furpas ledig sein und frei allen den, di doselbist arbeiten wollen, wanne das prengef keinen schaden, das von rechte keinehhh) tat und ernst begreiffet hhih) iii) 5 Hie hebet sich das dritte buch an. Caр. I Von ersten von slechten lehenscheften. I. Nu sullen wir komen ezu der lehenschefte materien, der 10 sorge under andern unsers kunigreichs fleisikeit (sic) macht uns vil nechte nicht slaſen, wann wir vorwern uns auch in teglichena) werken mit mancherlei gedanken, umb das von krigischen leuten di grostenb) ezweinngen komen.c) Das beweiset di redlichkeit peide geistliches und werltliches rechten, als si spricht: von 15 krigischen leuten ist di grosted) teidunge ;d) wann ezwischen ezwaien armen menschen umb ein wenige rasen ader wenig erden ist mer teidinge denn ezwischen ezweien kunigen umb ein ganez kunig- reich. Wann es gepuret sich oft, das ezwischen ezwein aller- ermisten perkleuten, di nichtesnicht gewisses haben, das si di 20 neheste nacht ire haupte hingelegen mochten, ader wenn der tag kumpt, do haben si nichtesnicht in mund ezu schiben: ezwischen ggg) des Orts End. hlih) keinen nuez hat E. iii) Zus. in D: Hie endet sich das ander buch von bergrechte und von stollenrechte. Buch III. Cap. 1. a) teglichen D, E; gotlichen H. b) reistetigen (?) 25 Zus. H: die grosten teidinge ensteen aus iren stetigen czweiungen D. e groessere und ansehnliche Haeder und Irrthum auss den Bergsachen dann auss den Buergerlichen Handlungen erwachsen End. d) grossre teidinge
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168 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 1. 5 10 § 1. Nam secundo libro satis sicutd) dictum est de stollo- num concessionibus aliorumque hereditariorum argentifodiorum, que solum per urburarios conceduntur, sed nunc de simplicibus videamus concessionibus, que fiunt in laneis nostris, in laneis dominorum et in superfluitatibus per urburarios supradictos. Fiunt eciam hee) concessiones per magistros moncium et colonos princi- pales in septem laneis ad montem quemlibet mensuratis et in omni argentifodio, cum adeo suum argentifodium ampliaverint, quod difficile sit eis, totum excolere suis sumptibus et expensis, eligentes ex eo melius ac quantum sibi ipsis voluerint ad colendum; residuum vero pro quota parte lucri, prout inter cos convenerit, concedatur. § 2. Jure autem montanorum concessio est de per- sona pro quota parte lucri concesse rei translacio aliam in per- sonam. Iste vero concessiones modis variis conceduntur: quan- 15 doque pro media parte lucri, quandoque pro tercia aut quarta, et sic ultra et infra, prout argentifodium fuerit fructuosum et inter se conveniunt contrahentes; alie vero multe condicionese) his concessionibusf) inseruntur, sicut plenius infra dicemus. II. § 3. Sed cum a capite edenda sit racio de concessionibus, 20 primo, que fiunt per urburarios in laneis nostris et superfluitatibus, videamus, in quibus principaliter est regia utilitas attendenda, ne causa alicujus lucri privati neque effectu consanguinitatis aut favoris aut dileccionis aut eciam timoris alicujus persone pro d) fehlt E, V, Jir. e) concessiones, Pei, Sch, Jir. f) Alle Handschr. 25 lesen fälschlich condicionibus, wonach auch die Jirečeksche čechische, sowie die nebenstehende deutsche Version übersetzt. 30 Cap. 1. § 1. Zu fiunt eciam seq. vgl. I. 7, §§ 9 ff. u. III, 5, §§ 1 ff. Vgl. die Citierung in Spr. No. 35 (1). § 2. Vgl. die Citierung in Spr. No. 35 (1). § 3. Vgl. I, 17, § 2.
168 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 1. 5 10 § 1. Nam secundo libro satis sicutd) dictum est de stollo- num concessionibus aliorumque hereditariorum argentifodiorum, que solum per urburarios conceduntur, sed nunc de simplicibus videamus concessionibus, que fiunt in laneis nostris, in laneis dominorum et in superfluitatibus per urburarios supradictos. Fiunt eciam hee) concessiones per magistros moncium et colonos princi- pales in septem laneis ad montem quemlibet mensuratis et in omni argentifodio, cum adeo suum argentifodium ampliaverint, quod difficile sit eis, totum excolere suis sumptibus et expensis, eligentes ex eo melius ac quantum sibi ipsis voluerint ad colendum; residuum vero pro quota parte lucri, prout inter cos convenerit, concedatur. § 2. Jure autem montanorum concessio est de per- sona pro quota parte lucri concesse rei translacio aliam in per- sonam. Iste vero concessiones modis variis conceduntur: quan- 15 doque pro media parte lucri, quandoque pro tercia aut quarta, et sic ultra et infra, prout argentifodium fuerit fructuosum et inter se conveniunt contrahentes; alie vero multe condicionese) his concessionibusf) inseruntur, sicut plenius infra dicemus. II. § 3. Sed cum a capite edenda sit racio de concessionibus, 20 primo, que fiunt per urburarios in laneis nostris et superfluitatibus, videamus, in quibus principaliter est regia utilitas attendenda, ne causa alicujus lucri privati neque effectu consanguinitatis aut favoris aut dileccionis aut eciam timoris alicujus persone pro d) fehlt E, V, Jir. e) concessiones, Pei, Sch, Jir. f) Alle Handschr. 25 lesen fälschlich condicionibus, wonach auch die Jirečeksche čechische, sowie die nebenstehende deutsche Version übersetzt. 30 Cap. 1. § 1. Zu fiunt eciam seq. vgl. I. 7, §§ 9 ff. u. III, 5, §§ 1 ff. Vgl. die Citierung in Spr. No. 35 (1). § 2. Vgl. die Citierung in Spr. No. 35 (1). § 3. Vgl. I, 17, § 2.
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JUS REG. MONT. LIB. III, CIP. I. 169 dene) wachsen so hohe teidinge von den lehenscheften, di sich czihen auf ezal vil mark silbers. Und dovon so gepuret uns vil nechte und tage mit allem fleise ezu gedenken, das peide reichen und armen unsern perkleuten, di in so hohen sachen arbeiten, geleiches recht gehalden werde. § 1. Und wann in dem andern puche genuk gesaget ist von lehenscheften der stollen und andern erbsilbergruben. di nur von den urberern verlihen werden: sunder nur von den slechten lelienscheften sullen wir besehen, di do gescheen in unsern lehnen. in der herren lehen und in den uberscharen von den egenanten urburern. Dise lehenschefte gescheben auch von den pergmeistern und von erstenf) gewerkenf) in denselben lehen, di ezu igleichem pergog) gemessen sein, und in allen silbergruben, wann si ir silbergruben also vaste weiten, das in ezu swer ist, das allesampt ausczupawen mit irenh) kosten und mit ezerungen, so kisen si daraus das peste und also vil si in ezu pawen wollen, und das uberige leihet man aus umb ein genant teil desi) gewinnes, als si ezwischen in machen. § 2. In dem pergrecht so ist lehen- schaft eines vorlihen dinges wechselunge von einer personen in di andern umb ein genant teil des gewinnes. Diselben lehen- schefte vorleihet man mit mancherlei weise : etwenn umb halb toil des gewinnes, etwenn umb das dritte teil ader umb das vierde ader umb das fumfte teil und also fur sich undk) under sich,k) nachdem als di silbergrube fruchtper ist, und als si sichmit einander bereden. Und vil ander underscheidunge [di treit man in dise 25 underscheidunge],1) als wir dovon vollielicher hernoch reden werden. I1. § 3. Wann von dem heupte sal gemacht werden di redlikeit, von den lehenscheften, so wollen wir von ersten besehen von den, di do gescheen von urburern in unsern lehen und uber- scharn. In den sol man des ersten merkenm) den kunigleichen 30 nuez, das man si nicht hinlasse umb ein minner eigenschaft, denn es czimleich ist, noch durch keines sunderlichen nutczes willen, noch durch freuntschaft ader gunst willen, noch durch libe noch forchte imandes. Und das dester groser eigenschaft von unsern lehen und uberscharn unsn) erstee,n) so wollen wir, das man sio) 35 dann czwischen czwaien kunigen E. e) den D. f) erbgewerken G. g) erblich Zus. G. h) Erg. nach D, E. i) Uberlauffs und Zus. End. k) fehlt D, E. 1) Erg. nach D, E. m) werken D. n) czu stee E. o) nicht Zus. D. E: 10 15 20
JUS REG. MONT. LIB. III, CIP. I. 169 dene) wachsen so hohe teidinge von den lehenscheften, di sich czihen auf ezal vil mark silbers. Und dovon so gepuret uns vil nechte und tage mit allem fleise ezu gedenken, das peide reichen und armen unsern perkleuten, di in so hohen sachen arbeiten, geleiches recht gehalden werde. § 1. Und wann in dem andern puche genuk gesaget ist von lehenscheften der stollen und andern erbsilbergruben. di nur von den urberern verlihen werden: sunder nur von den slechten lelienscheften sullen wir besehen, di do gescheen in unsern lehnen. in der herren lehen und in den uberscharen von den egenanten urburern. Dise lehenschefte gescheben auch von den pergmeistern und von erstenf) gewerkenf) in denselben lehen, di ezu igleichem pergog) gemessen sein, und in allen silbergruben, wann si ir silbergruben also vaste weiten, das in ezu swer ist, das allesampt ausczupawen mit irenh) kosten und mit ezerungen, so kisen si daraus das peste und also vil si in ezu pawen wollen, und das uberige leihet man aus umb ein genant teil desi) gewinnes, als si ezwischen in machen. § 2. In dem pergrecht so ist lehen- schaft eines vorlihen dinges wechselunge von einer personen in di andern umb ein genant teil des gewinnes. Diselben lehen- schefte vorleihet man mit mancherlei weise : etwenn umb halb toil des gewinnes, etwenn umb das dritte teil ader umb das vierde ader umb das fumfte teil und also fur sich undk) under sich,k) nachdem als di silbergrube fruchtper ist, und als si sichmit einander bereden. Und vil ander underscheidunge [di treit man in dise 25 underscheidunge],1) als wir dovon vollielicher hernoch reden werden. I1. § 3. Wann von dem heupte sal gemacht werden di redlikeit, von den lehenscheften, so wollen wir von ersten besehen von den, di do gescheen von urburern in unsern lehen und uber- scharn. In den sol man des ersten merkenm) den kunigleichen 30 nuez, das man si nicht hinlasse umb ein minner eigenschaft, denn es czimleich ist, noch durch keines sunderlichen nutczes willen, noch durch freuntschaft ader gunst willen, noch durch libe noch forchte imandes. Und das dester groser eigenschaft von unsern lehen und uberscharn unsn) erstee,n) so wollen wir, das man sio) 35 dann czwischen czwaien kunigen E. e) den D. f) erbgewerken G. g) erblich Zus. G. h) Erg. nach D, E. i) Uberlauffs und Zus. End. k) fehlt D, E. 1) Erg. nach D, E. m) werken D. n) czu stee E. o) nicht Zus. D. E: 10 15 20
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170 JUS REG. MONT. LIB. III, C.1P. 1. minori proprietate, quam liceat, conferantur. Nam ut co major proprietas nobis de nostris laneis et superfluitatibus derivetur. volumus cos easve concedi perpetuo vel quamdiu temporis utifrui poterint recepturi, dummodo eis minime abutantur, quia privile- gium meretur ammittere, qui abutitur sibi tradita potestate: 11I. § 4. Volumus eciam ex innata nobis pietate nostris subditis, in quibuseumque valemaus, illicitis gravaminibus providere sta- tuendo, ut quicquid urburarii nostri rite ac racionabiliter tempore suo concesserunt sine dolo in nullumque nostrum prejudicium 10 aut gravamen, alii urburarii eisdem aliisve in urbura succedentes nullatenus hoc valeant revocare; nam bene convenit humane racioni, ut socius laboris sit et consors consolacionis, cum indignum sit, ut eo ammoto, qui rem inutilem suis laboribus reddidit fruc- tuosam, sine racione condigna sibi alium subrogare, cum tamen 15 rem culpa carentem in dampnum non conveniat evocari. 5 § 5. Si autem aliqui montani suo argentifodio abusi fuerint. sive sit hereditarium sive non. vel quocumque nomine censeatur: urburarii statim de co mediantibus juris racionibus se intro- mittant; interest enim nostra, ne quis suo argentifodio abutatur. 20 § 6. Abutuntur autem sic cultores argentifodio suo: si ipsum co modo non excolunt, ut deberent ; aut metallum clam subtra- xerint ; aut plus debito tempore meatum inventum fraudulenter occultaverint cum metallo; item si justam urburam non dederint cum partibus ipsam sequentibus; aut aliquas partes nobis debitas 25 occultarent; et specialiter proprietatem nobis debitam non sol- vendo. § 7. Omnia tameng) hec corrigi volumus juris ordine observato nec quemquamh) patimur sine juris ordine condempnari. § 8. Si vero aliquis vel aliqui colonorum aliis insciis et ignaris deliquerint in premissis vel aliquo premissorum, ex eo nolumus 30 g) enim E. h) quicquam V, Pei, Sch, Jir. § 4. Siehe D. I. R. § 18. Vgl. auch oben II, 3, § 11 § 6. Zum Schlusse vgl. D. I. R. § 21. § 7. Vgl. D. I. R. § 23. § 9. Siehe U-B § 10; D. I. R. § 14 (2)
170 JUS REG. MONT. LIB. III, C.1P. 1. minori proprietate, quam liceat, conferantur. Nam ut co major proprietas nobis de nostris laneis et superfluitatibus derivetur. volumus cos easve concedi perpetuo vel quamdiu temporis utifrui poterint recepturi, dummodo eis minime abutantur, quia privile- gium meretur ammittere, qui abutitur sibi tradita potestate: 11I. § 4. Volumus eciam ex innata nobis pietate nostris subditis, in quibuseumque valemaus, illicitis gravaminibus providere sta- tuendo, ut quicquid urburarii nostri rite ac racionabiliter tempore suo concesserunt sine dolo in nullumque nostrum prejudicium 10 aut gravamen, alii urburarii eisdem aliisve in urbura succedentes nullatenus hoc valeant revocare; nam bene convenit humane racioni, ut socius laboris sit et consors consolacionis, cum indignum sit, ut eo ammoto, qui rem inutilem suis laboribus reddidit fruc- tuosam, sine racione condigna sibi alium subrogare, cum tamen 15 rem culpa carentem in dampnum non conveniat evocari. 5 § 5. Si autem aliqui montani suo argentifodio abusi fuerint. sive sit hereditarium sive non. vel quocumque nomine censeatur: urburarii statim de co mediantibus juris racionibus se intro- mittant; interest enim nostra, ne quis suo argentifodio abutatur. 20 § 6. Abutuntur autem sic cultores argentifodio suo: si ipsum co modo non excolunt, ut deberent ; aut metallum clam subtra- xerint ; aut plus debito tempore meatum inventum fraudulenter occultaverint cum metallo; item si justam urburam non dederint cum partibus ipsam sequentibus; aut aliquas partes nobis debitas 25 occultarent; et specialiter proprietatem nobis debitam non sol- vendo. § 7. Omnia tameng) hec corrigi volumus juris ordine observato nec quemquamh) patimur sine juris ordine condempnari. § 8. Si vero aliquis vel aliqui colonorum aliis insciis et ignaris deliquerint in premissis vel aliquo premissorum, ex eo nolumus 30 g) enim E. h) quicquam V, Pei, Sch, Jir. § 4. Siehe D. I. R. § 18. Vgl. auch oben II, 3, § 11 § 6. Zum Schlusse vgl. D. I. R. § 21. § 7. Vgl. D. I. R. § 23. § 9. Siehe U-B § 10; D. I. R. § 14 (2)
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JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 1. 171 hinlasse ewickleicht) ader als lange czeit si es genisen mugen. di das aufnemen, also das si dovon") allerminst lassen") sullen,r) wann der vorleust sein hantvesten, der do nicht gebrauchet der gewalt, dis) in geben ist. 111. § 4. Wir wollen auch von unser angebornen gutikeit 5 unsere undertenigen, wo wir mugen, vor unczimleichier beswerunge beschirmen. Dorumbt) so gepieten wir und seczen, das, was unser urberer recht und redlich ezu rechten ezeiten vorleihen an arge- liste und uns ezu keinem schaden ader beswerunge, das sullen nicht mugen widerwerffen andere urburer, ader di in ader andern 10- an der urbar nochkomende sein ; wann das fugt wol der mensch- lichen vornunfft, das ein geselle der arbeit sei auch ein geselle der trostunge, wann es ist unpilleich, das man den absetcze, der ein unnucze ding mit seiner arbeit ezu fruchten pracht hat, und das man an redelich sache in cinen andern an sein stat setcze. 15 wann es ist unfugleich, das man ein ding ezu schaden prenge ane schuld. § 5. 1st aber, das eczliche pergleute ire silbergruben nicht arbeiten, es sei erb ader nicht erb ader wi mans nennen mag, ezuhant so sullen sich unser urburer der underwinden mit dem 20. rechten. Esi) gehort uns an, das nimand sulle sein perkwerk ungearbeitet lassen und des nicht gebrauchen. § 6. Also ge- brauchen di pauleute ires perkwerkes nicht: abe si es nicht auspawen, als si solden ; ader ab si das erez heimlich abtragen ; ader ab si uber di rechte czeit den funden gank mit ereze 25 listikleich vorpergen:") item ab si di rechte urbor nicht geben mit den teilen, di ir nochvolgen; ader ab si etliche teile, di uns angepuren, vorpergen, und sunderlich di eigenschaft,w) di vgl. r. p) oder erbhafltig Zns. G. q) der all. missbrauchen E. r) End: So wollen wir nicht, dass die Lehnschafften auf ewig hingelassen sollen werden; 30 solange aber die Lehnhauer deren geniessen koennen, allein dass sie ehrbar und auffrichtig damit handlen, dass seind wir wol zufrieden. s) der D. t) Rubr. in I) : Was ein urbarer recht vorleihet, die andern urbarer mugen das nicht widerruffen. End. bemerkt am Rande : Hier gilt nicht das Sprichwort Novus rex, nova lex. u) Rubr. in D: Wie man bergwerk verleust mit saumnusse. mit ercz ver- 35 pergen ader abtragen. v) wenn sie die neuen verschrotenen und ueber- fahrnen Gaenge und Ertzt ueber gewoehnliche Zeit verschweigen, versetzen und verhalten End. w) dasjenige, so uns eigenthuemlich zusteht End.
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 1. 171 hinlasse ewickleicht) ader als lange czeit si es genisen mugen. di das aufnemen, also das si dovon") allerminst lassen") sullen,r) wann der vorleust sein hantvesten, der do nicht gebrauchet der gewalt, dis) in geben ist. 111. § 4. Wir wollen auch von unser angebornen gutikeit 5 unsere undertenigen, wo wir mugen, vor unczimleichier beswerunge beschirmen. Dorumbt) so gepieten wir und seczen, das, was unser urberer recht und redlich ezu rechten ezeiten vorleihen an arge- liste und uns ezu keinem schaden ader beswerunge, das sullen nicht mugen widerwerffen andere urburer, ader di in ader andern 10- an der urbar nochkomende sein ; wann das fugt wol der mensch- lichen vornunfft, das ein geselle der arbeit sei auch ein geselle der trostunge, wann es ist unpilleich, das man den absetcze, der ein unnucze ding mit seiner arbeit ezu fruchten pracht hat, und das man an redelich sache in cinen andern an sein stat setcze. 15 wann es ist unfugleich, das man ein ding ezu schaden prenge ane schuld. § 5. 1st aber, das eczliche pergleute ire silbergruben nicht arbeiten, es sei erb ader nicht erb ader wi mans nennen mag, ezuhant so sullen sich unser urburer der underwinden mit dem 20. rechten. Esi) gehort uns an, das nimand sulle sein perkwerk ungearbeitet lassen und des nicht gebrauchen. § 6. Also ge- brauchen di pauleute ires perkwerkes nicht: abe si es nicht auspawen, als si solden ; ader ab si das erez heimlich abtragen ; ader ab si uber di rechte czeit den funden gank mit ereze 25 listikleich vorpergen:") item ab si di rechte urbor nicht geben mit den teilen, di ir nochvolgen; ader ab si etliche teile, di uns angepuren, vorpergen, und sunderlich di eigenschaft,w) di vgl. r. p) oder erbhafltig Zns. G. q) der all. missbrauchen E. r) End: So wollen wir nicht, dass die Lehnschafften auf ewig hingelassen sollen werden; 30 solange aber die Lehnhauer deren geniessen koennen, allein dass sie ehrbar und auffrichtig damit handlen, dass seind wir wol zufrieden. s) der D. t) Rubr. in I) : Was ein urbarer recht vorleihet, die andern urbarer mugen das nicht widerruffen. End. bemerkt am Rande : Hier gilt nicht das Sprichwort Novus rex, nova lex. u) Rubr. in D: Wie man bergwerk verleust mit saumnusse. mit ercz ver- 35 pergen ader abtragen. v) wenn sie die neuen verschrotenen und ueber- fahrnen Gaenge und Ertzt ueber gewoehnliche Zeit verschweigen, versetzen und verhalten End. w) dasjenige, so uns eigenthuemlich zusteht End.
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172 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 1. universitatem condempnari colonorum, dummodo ipsi non con- senciant, ne illud delictum ratum habeant, quia posse resistere adversis et non facere est ipsis consentire, et in hac parte rati- habicio retro trahitur et mandato comparatur. § 9. Placuit eciam veteribus, quatenus unusquisque montanus hoc modo jus suum salvum in montibus mensuratis, laneis et concessionibus conservaret: si coloni montis mensurati omnes septem laneos excolerent cum tribus argentifodinis, laneos autem pro certa proprietate concessos, eujuscumquei) nominis censeantur, 10 cumk) una argentifodina et tribus aciebus et concessionemk)1) cum una sola acie solummodo colerent.m) § 10. Sed moderni multo perspicaciores veteribus modum alium complectentesn) videntur annuere in presenti, unumquemque laneum argentifodina propria excolendum et cum tot aciebus, quot in eo sine colonorum impedi- 15 mentis poterint informari. § 11. Idemque de aciebus in concessi- onibus observetur; nam quod a pluribus queritur, facilius in- venitur. Hoc ipsumque rei experiencia manifestat; nam multa millia marcarum in terra usque in diem novissimum inutiliter quievissent et adhue quiescerent, si in omni argentifodio non 20 concederentur concessiones, lanei et acies indistincte, tracta de preterito°) conjectura. Unde opinionem modernorum in his magis racionabilemp) approbantes statuimus, laneos et concessiones con- cedere et acies, non obstante colonorum contradiccione qualibet, in- formari; laneonarii enim sectores multa inutilia montana assiduo 25 suo labore ac modicis expensis faciunt fructuosa. 5 i) steht cuiusque k)cum bis conc. fehlt E. 1) concessio E, V; concessio communis Pei, Sch. m) colerentur E, V. n) amplectens E, V, Pei, Sch. o) et Zus. E, V, Pei, Sch. p) Ursprünglich approbabilem. 30 § 10. Vgl. die Citierung in Spr. No. 35 (1). § 11. Vgl. die Citierung in Spr. No 35 (1)
172 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 1. universitatem condempnari colonorum, dummodo ipsi non con- senciant, ne illud delictum ratum habeant, quia posse resistere adversis et non facere est ipsis consentire, et in hac parte rati- habicio retro trahitur et mandato comparatur. § 9. Placuit eciam veteribus, quatenus unusquisque montanus hoc modo jus suum salvum in montibus mensuratis, laneis et concessionibus conservaret: si coloni montis mensurati omnes septem laneos excolerent cum tribus argentifodinis, laneos autem pro certa proprietate concessos, eujuscumquei) nominis censeantur, 10 cumk) una argentifodina et tribus aciebus et concessionemk)1) cum una sola acie solummodo colerent.m) § 10. Sed moderni multo perspicaciores veteribus modum alium complectentesn) videntur annuere in presenti, unumquemque laneum argentifodina propria excolendum et cum tot aciebus, quot in eo sine colonorum impedi- 15 mentis poterint informari. § 11. Idemque de aciebus in concessi- onibus observetur; nam quod a pluribus queritur, facilius in- venitur. Hoc ipsumque rei experiencia manifestat; nam multa millia marcarum in terra usque in diem novissimum inutiliter quievissent et adhue quiescerent, si in omni argentifodio non 20 concederentur concessiones, lanei et acies indistincte, tracta de preterito°) conjectura. Unde opinionem modernorum in his magis racionabilemp) approbantes statuimus, laneos et concessiones con- cedere et acies, non obstante colonorum contradiccione qualibet, in- formari; laneonarii enim sectores multa inutilia montana assiduo 25 suo labore ac modicis expensis faciunt fructuosa. 5 i) steht cuiusque k)cum bis conc. fehlt E. 1) concessio E, V; concessio communis Pei, Sch. m) colerentur E, V. n) amplectens E, V, Pei, Sch. o) et Zus. E, V, Pei, Sch. p) Ursprünglich approbabilem. 30 § 10. Vgl. die Citierung in Spr. No. 35 (1). § 11. Vgl. die Citierung in Spr. No 35 (1)
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JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. I. 173 uns angehoret, ab man di nicht gibt. § 7. Und alle dise ding wollen wir, das si mit beheltnusse des rechten gepessert sullen werden, wann wir leiden nicht, das imant vorurteiltx) werde ane ordenunge des rechten. § 8. Geschech aber, das imanty) aus den gewerken an wissen der andern missetete in disen vorgeschriben dingen: dorumb wollen wir nicht, das di gemeinschaft der gewerken des engelten sulle, also verre, ab si dorczu nicht gehengen ader di missetat nicht stete halden; wann wo man mag widersteen dem widerwertigen, ab man das nicht tut. so vorsicht man sich, das man dem gelienge, und also in disem teil di 10 gehenknusse ezeucht sich hinder sich und wirt gleichet einem gepote. § 9. Es behagt den eldisten auch, das ein ider perkman sein recht gancz in gemessen perge, in lehen und* in lehen- scheften behalde, wer es, das di gewerken eins gemessen perges alle siben lehen mit drein silbergruben auspauten, aber di lehen, 15 di vorlihen sein umb unserz) sicher eigenschaft, wi man di nennet, mitaa) einer silbergruben und mit drein ortern, di lehenschaftaa) mit einem orte nure gepawet werde.bb) § 10. Aber di newen leute sein vil behender denn di alden leute, di haben einen andern sinn begriffen und mithengen, das ein iezlich lehen sol 20 ansgepawet werden mit seiner eigen silbergrubencc) und mit so vil ortern, als vil do werden mugen an schaden der gewerken. § 11. Und dasselbe sol man halden von ortern in lehenscheften; wann was von mer leuten wirt gesucht, das vindet man dester leichter. Und dasselbe erczeiget der sache erfarnusse, wann vil 25 tausent mark di hetten gelegen geruwet in der orden unnutez pis auf den jungisten tag und lege noch vorporgen, wann man in allen silbergruben nicht hinliese ader vorlihe lehen ader lehenschefte und orter unvorscheidenlich, als di gleichnusse davondd) geczogen ist von alders her. Dovon so bewern wir 30. mer den sinn der newen leute in disen sachen, der mer bewerlich ist, und setezen das, das man vorleihen sol lehen und lehen- schefte und orter an der gewerken widerrede; wann di lehen- hower machen wideree) fruchtig vil unnuczerff) pergwerk mit irer steter arbeit und mit kleiner koste. xe vorteilt E. y) nimant D. z) ein E. aa) mit bis lehenschaft fehlt E. bb) End. ganz confus. ce) dass ein jedes Lehn seinen besondern Schacht habe End. dd) oder wan D. ee) wider D, E; under H. ff) Erg. nach D, E. 5 35.
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. I. 173 uns angehoret, ab man di nicht gibt. § 7. Und alle dise ding wollen wir, das si mit beheltnusse des rechten gepessert sullen werden, wann wir leiden nicht, das imant vorurteiltx) werde ane ordenunge des rechten. § 8. Geschech aber, das imanty) aus den gewerken an wissen der andern missetete in disen vorgeschriben dingen: dorumb wollen wir nicht, das di gemeinschaft der gewerken des engelten sulle, also verre, ab si dorczu nicht gehengen ader di missetat nicht stete halden; wann wo man mag widersteen dem widerwertigen, ab man das nicht tut. so vorsicht man sich, das man dem gelienge, und also in disem teil di 10 gehenknusse ezeucht sich hinder sich und wirt gleichet einem gepote. § 9. Es behagt den eldisten auch, das ein ider perkman sein recht gancz in gemessen perge, in lehen und* in lehen- scheften behalde, wer es, das di gewerken eins gemessen perges alle siben lehen mit drein silbergruben auspauten, aber di lehen, 15 di vorlihen sein umb unserz) sicher eigenschaft, wi man di nennet, mitaa) einer silbergruben und mit drein ortern, di lehenschaftaa) mit einem orte nure gepawet werde.bb) § 10. Aber di newen leute sein vil behender denn di alden leute, di haben einen andern sinn begriffen und mithengen, das ein iezlich lehen sol 20 ansgepawet werden mit seiner eigen silbergrubencc) und mit so vil ortern, als vil do werden mugen an schaden der gewerken. § 11. Und dasselbe sol man halden von ortern in lehenscheften; wann was von mer leuten wirt gesucht, das vindet man dester leichter. Und dasselbe erczeiget der sache erfarnusse, wann vil 25 tausent mark di hetten gelegen geruwet in der orden unnutez pis auf den jungisten tag und lege noch vorporgen, wann man in allen silbergruben nicht hinliese ader vorlihe lehen ader lehenschefte und orter unvorscheidenlich, als di gleichnusse davondd) geczogen ist von alders her. Dovon so bewern wir 30. mer den sinn der newen leute in disen sachen, der mer bewerlich ist, und setezen das, das man vorleihen sol lehen und lehen- schefte und orter an der gewerken widerrede; wann di lehen- hower machen wideree) fruchtig vil unnuczerff) pergwerk mit irer steter arbeit und mit kleiner koste. xe vorteilt E. y) nimant D. z) ein E. aa) mit bis lehenschaft fehlt E. bb) End. ganz confus. ce) dass ein jedes Lehn seinen besondern Schacht habe End. dd) oder wan D. ee) wider D, E; under H. ff) Erg. nach D, E. 5 35.
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174 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. I. IV. § 12. 1ste vero concessiones quandoque tiunt pure. quandoque condicionaliter, quandoque eciam ad certum diem: fiunt eciam quandoque particulariter. V. § 13. Pure autem hoc modo fiunt concessiones, cum 5 perpetuo conferuntur, vel quamdiu coloni ipsis utifrui poterint ; et si venerint cum sua concessione vel acie ad meatum ordinarium. quicquid ibi exsecuerint de metallo, id ipsorum est: quam cito autem coloni principales transeundo ad ipsos pervenerint, tune statim cos recedere oportebit, quia regulariter concessores in hae 10 parte sunt laneonariis pociores, nisi tune: quicquid cum sua acie lucrari possent, in concessione sibi facta specialiter sit expressum ; hoe modo esset eis jus adeo forte acquisitum, quod nulli de suis aciebus cedere cogerentur. § 14. Sed hanc clausulam, scilicet: quicquid cum sua acie lucrari poterint. in prejudicium principaliu 15 colonorum concessionibus inferri deinceps penitus prohibemus. etsi ipsi coloni magistro montis concedendo potestatem dederint generalem, nisi tunc inseratur: de colonorum licencia speciali; nam plus valet, quod specialiter injungitur, quam quod generaliter imperatur, ipsisque sic volentibus non infertur injuria, nam unus- quisque renunciare poterit juri suo. Sed inter lanconarios het clausula maxime locum habet, ut eo proniores in laboribus per- severent. § 15. Item concessores consueverunt laneonariis dare funes et coreum ad extrahendum suam aquam et derivandum ad generalem aque haustum principalium colonorum. Sed in his 25 optima est cautela, primo declarare contrahencium voluntatem. quia pacta ex convencione legem suscipiunt. Si vero nihil inter contrahentes de his dictum est, tune generalius est, concessores laneonariis modo predicto in funibus et coreo providere, quia ubi est emolumentum, et onus esse debet. Tenentur insuper 31 aquam principalem, ne ipsos in laboribus suis impediat, retinere. § 16. Unde valde cautum erit, hec omnia sub bono testimonio declarare, ut unaqueque pars suis terminis sit contenta; alioquin § 13. Vgl. Spr. No. 34 (2) Vgl. die Citierung in Spr. No. 35 (1). § 14. Vgl. die Citierung in Spr. No. 35 (1). § 15. Vgl. die Citierung in Spr. No. 37; ferner Spr. No. 38 (3). Vgl. Const. III, 5. § 17. § 16. Vgl. die Citierung in Spr. No. 37. Zu diesem und dem folgenden § vgl. oben I, 7, § 14 20 35
174 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. I. IV. § 12. 1ste vero concessiones quandoque tiunt pure. quandoque condicionaliter, quandoque eciam ad certum diem: fiunt eciam quandoque particulariter. V. § 13. Pure autem hoc modo fiunt concessiones, cum 5 perpetuo conferuntur, vel quamdiu coloni ipsis utifrui poterint ; et si venerint cum sua concessione vel acie ad meatum ordinarium. quicquid ibi exsecuerint de metallo, id ipsorum est: quam cito autem coloni principales transeundo ad ipsos pervenerint, tune statim cos recedere oportebit, quia regulariter concessores in hae 10 parte sunt laneonariis pociores, nisi tune: quicquid cum sua acie lucrari possent, in concessione sibi facta specialiter sit expressum ; hoe modo esset eis jus adeo forte acquisitum, quod nulli de suis aciebus cedere cogerentur. § 14. Sed hanc clausulam, scilicet: quicquid cum sua acie lucrari poterint. in prejudicium principaliu 15 colonorum concessionibus inferri deinceps penitus prohibemus. etsi ipsi coloni magistro montis concedendo potestatem dederint generalem, nisi tunc inseratur: de colonorum licencia speciali; nam plus valet, quod specialiter injungitur, quam quod generaliter imperatur, ipsisque sic volentibus non infertur injuria, nam unus- quisque renunciare poterit juri suo. Sed inter lanconarios het clausula maxime locum habet, ut eo proniores in laboribus per- severent. § 15. Item concessores consueverunt laneonariis dare funes et coreum ad extrahendum suam aquam et derivandum ad generalem aque haustum principalium colonorum. Sed in his 25 optima est cautela, primo declarare contrahencium voluntatem. quia pacta ex convencione legem suscipiunt. Si vero nihil inter contrahentes de his dictum est, tune generalius est, concessores laneonariis modo predicto in funibus et coreo providere, quia ubi est emolumentum, et onus esse debet. Tenentur insuper 31 aquam principalem, ne ipsos in laboribus suis impediat, retinere. § 16. Unde valde cautum erit, hec omnia sub bono testimonio declarare, ut unaqueque pars suis terminis sit contenta; alioquin § 13. Vgl. Spr. No. 34 (2) Vgl. die Citierung in Spr. No. 35 (1). § 14. Vgl. die Citierung in Spr. No. 35 (1). § 15. Vgl. die Citierung in Spr. No. 37; ferner Spr. No. 38 (3). Vgl. Const. III, 5. § 17. § 16. Vgl. die Citierung in Spr. No. 37. Zu diesem und dem folgenden § vgl. oben I, 7, § 14 20 35
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JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. I. 175 IV. § 12. Di selben lehenschefte di gescheen ettwenne leuterlich, ettwennegg) mit underscheidenheit, ettwenne auf ein genanten tag, ettwenn auch sunderlich ader teilhaftigleich,ge)hh) V. § 13. Leuterleich werden di lehenschefte in der weise. wann man si vorleihet ewickleich ader als lang di gewerken ir genisen mugen; und kumen si mit irer lehenschefte oder orte ezu demii) ordenlichenkk) gange,kk) was si doselbist aushawen von ereze, das ist ir; aber wenn di ersten gewerken ezu in komen und farn.1l) so musen si zuhant weichen, wann nach dem rechten so soin di lehenscheftermm) in disem teile furnemigernn) denn di lehenhewer, esoo) were denn sunderlich beredet in der lehenschaft. di man in getan hat :o0) wi vil si mit irem orte gewinnen mochten; wann in der weise so hetten si also stark recht gewunnen, das si nimand twingen mochte ezu weichen von iren ortern. § 14. Darumb so vorpieten wir, das dise clausel und das stucke 15 furpas in den lehenscheften nicht begriffen sol werden ezu schaden den ersten gewerken, di do spricht: was si mit irem orte gewinnen mugen — und auch ab di selben gewerken dem pergkmeister vorleihen und geben eine gemeine gewalt und macht, man begriffe denn das wort darinne: von der gewerken sunderliche 20 laube: wann es tang mer, das man sunderlichen heisset,pp) denn das man gemeinlich gepeut. Und wenn si also wollen und uhereinkomen sein, so geschicht in kein Unrecht, wann iderman mag widersagen seinen rechten. Aber"0 under den lehenhewern so hat dise clausel gar gute stat, das si dester bereiter sein in 25 irer arbeit. § 15. Item di vorleiher haben gewonheit, das si den lehenhewern seile) und leder geben, das si domit ir wasser aus- ezihen, und das es flise ezu der gemeinen wasserscheppe der ersten gewerken. Aber darinne ist di allerpeste sicherheit, das manë von erste leuterlich begreiffe der leute meinunge, di sich 30 gg) oder schlechtlichen, unterweilen geschehen sie geistlichen (!) oder mit geschicht, unterweilen auf einen gewissen tag G. hh) End: Etliche diese Lehnschafften werden lauter ohne Ausszug, etzliche mit Unterscheid, etzliche aul eine namhafte gewisse Zeit, etzliche auch zertheilet und unterschiedlich verlichen und hingelassen. ii) dem corr. statt einem. kk) endelichen D. E; 35 zu einem Haupt-Gut. End. Il) einen offenen Durchschlag zu den Lehin- haeuern machen End. nim) verleiher E. nn) unde mechtiger Zus. E. o0) Es waere dann, das ein Spar-Zettel oder in der Ilinlassung der Lehnschaflten austrucklich vermeldet waere End. pp) czufuget E. q1 Also E. rr) sal D. 5 10
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. I. 175 IV. § 12. Di selben lehenschefte di gescheen ettwenne leuterlich, ettwennegg) mit underscheidenheit, ettwenne auf ein genanten tag, ettwenn auch sunderlich ader teilhaftigleich,ge)hh) V. § 13. Leuterleich werden di lehenschefte in der weise. wann man si vorleihet ewickleich ader als lang di gewerken ir genisen mugen; und kumen si mit irer lehenschefte oder orte ezu demii) ordenlichenkk) gange,kk) was si doselbist aushawen von ereze, das ist ir; aber wenn di ersten gewerken ezu in komen und farn.1l) so musen si zuhant weichen, wann nach dem rechten so soin di lehenscheftermm) in disem teile furnemigernn) denn di lehenhewer, esoo) were denn sunderlich beredet in der lehenschaft. di man in getan hat :o0) wi vil si mit irem orte gewinnen mochten; wann in der weise so hetten si also stark recht gewunnen, das si nimand twingen mochte ezu weichen von iren ortern. § 14. Darumb so vorpieten wir, das dise clausel und das stucke 15 furpas in den lehenscheften nicht begriffen sol werden ezu schaden den ersten gewerken, di do spricht: was si mit irem orte gewinnen mugen — und auch ab di selben gewerken dem pergkmeister vorleihen und geben eine gemeine gewalt und macht, man begriffe denn das wort darinne: von der gewerken sunderliche 20 laube: wann es tang mer, das man sunderlichen heisset,pp) denn das man gemeinlich gepeut. Und wenn si also wollen und uhereinkomen sein, so geschicht in kein Unrecht, wann iderman mag widersagen seinen rechten. Aber"0 under den lehenhewern so hat dise clausel gar gute stat, das si dester bereiter sein in 25 irer arbeit. § 15. Item di vorleiher haben gewonheit, das si den lehenhewern seile) und leder geben, das si domit ir wasser aus- ezihen, und das es flise ezu der gemeinen wasserscheppe der ersten gewerken. Aber darinne ist di allerpeste sicherheit, das manë von erste leuterlich begreiffe der leute meinunge, di sich 30 gg) oder schlechtlichen, unterweilen geschehen sie geistlichen (!) oder mit geschicht, unterweilen auf einen gewissen tag G. hh) End: Etliche diese Lehnschafften werden lauter ohne Ausszug, etzliche mit Unterscheid, etzliche aul eine namhafte gewisse Zeit, etzliche auch zertheilet und unterschiedlich verlichen und hingelassen. ii) dem corr. statt einem. kk) endelichen D. E; 35 zu einem Haupt-Gut. End. Il) einen offenen Durchschlag zu den Lehin- haeuern machen End. nim) verleiher E. nn) unde mechtiger Zus. E. o0) Es waere dann, das ein Spar-Zettel oder in der Ilinlassung der Lehnschaflten austrucklich vermeldet waere End. pp) czufuget E. q1 Also E. rr) sal D. 5 10
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176 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 2. super questionibus inde exortis stabitur solius testimonio con- cessoris. § 17. Sed tamen visum est, concessores solos in hujus- modi testimonio sepius vacillare, juxta illud: Ve soli, cum ceciderit, non habet sublevantem. Ideo ad majorem veritatis doctrinam statuimus hoc edicto, magistros moncium de cetero concessiones nullas concedere nisi ad minus uno presente suo colono vel uno jurato, scilicet scansore, carpentario vel custode, qui cum ipso concessore simul perhibeant testimonium veritati, quia, que infirmari possunt, precavere debent. Nam iste questiones pluries") 10 ad magnam summam pecunie se extendunt; quarer) circa eas semper caucius est agendum, ut omni partes) fraudibus hominum occurratur, indempnitati litigancium consulendo, ne suppressa veritate innocencia feriatur. 5 Сар. 2. De condicionalibus concessionibus. Condicionales vero concessiones sunt, que cum hac clausula conceduntur: ut quam cito laneonarii ad ordinarium meatum pervenerint, ab ipso recedant, nullo ad eosa) transitu expectato. Quod in*b) puris concessionibus locum non habet, quia in illis 20 laneonarii, antequam ad eos fiat transitus, suum faciunt, quan- tumcumque poterint de metallo medio tempore exsecare, ut jam predictum est; et ideo fit, ut tardi moncium cultores provocentur q) plures, E, Pei, Sch, Jir. r) quia E. s) tempore E. Cap. 2. a) ipsos E, V. b) in E, V; fehlt H, Pei-Sch. § 17. Vgl. die Citierung in Spr. No. 37. 15 25
176 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 2. super questionibus inde exortis stabitur solius testimonio con- cessoris. § 17. Sed tamen visum est, concessores solos in hujus- modi testimonio sepius vacillare, juxta illud: Ve soli, cum ceciderit, non habet sublevantem. Ideo ad majorem veritatis doctrinam statuimus hoc edicto, magistros moncium de cetero concessiones nullas concedere nisi ad minus uno presente suo colono vel uno jurato, scilicet scansore, carpentario vel custode, qui cum ipso concessore simul perhibeant testimonium veritati, quia, que infirmari possunt, precavere debent. Nam iste questiones pluries") 10 ad magnam summam pecunie se extendunt; quarer) circa eas semper caucius est agendum, ut omni partes) fraudibus hominum occurratur, indempnitati litigancium consulendo, ne suppressa veritate innocencia feriatur. 5 Сар. 2. De condicionalibus concessionibus. Condicionales vero concessiones sunt, que cum hac clausula conceduntur: ut quam cito laneonarii ad ordinarium meatum pervenerint, ab ipso recedant, nullo ad eosa) transitu expectato. Quod in*b) puris concessionibus locum non habet, quia in illis 20 laneonarii, antequam ad eos fiat transitus, suum faciunt, quan- tumcumque poterint de metallo medio tempore exsecare, ut jam predictum est; et ideo fit, ut tardi moncium cultores provocentur q) plures, E, Pei, Sch, Jir. r) quia E. s) tempore E. Cap. 2. a) ipsos E, V. b) in E, V; fehlt H, Pei-Sch. § 17. Vgl. die Citierung in Spr. No. 37. 15 25
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JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 2. 177 also besprechen und dingen, wann gedinge und bestetnusse di nemen recht. Ist es aber das nichtesnicht dovon geredet wirt czwischen den, di sich also bereden, so ist es gemeinlicher und gewonlicher, das di lehner,ss) als vor geredet ist, den lehenhewern mit seil und leder beschen und czu steur komen, wann wo der genies ist, da sol auch di arbeit sein. Daruber sullen si destt) erstentt) wasser halden, das es si nicht hindere an irer arbeit. § 16. Dovon so ist es gar gut und sicher, das man alle ding mit guter geczeuknusse leutere, das ie das teil genuk hab an seinen greniczenuu) und* marscheiden; ader ab dovon icht teidinge entstunden, so mag der vorleiher alleine doruber geczeuge sein. § 17. Jdoch so ist es geschehen, das di vorleiher alleine offt in sotanen geezeuknusse gefellet haben, nach dem sprichwort: we dom, der alleine ist, wenn er fellet, so hat er nimand, der im aufhilfet. Darumb ezu merer lere der wahrheit so setczen wir mit 15 disem gepote, das furpas di pergmeistere kein lehenschaft vor- leihen sullen, es sei denne czum minsten doper einer seiner gewerken ader ein gesworner, das ist ein steiger ader czimmer- mann ader hutman, di mit demselben vorleiher di warheit be- czeugen; wann was gekrenket mag werden, das sol man bewaren. 20 Diselben teidinge di reichen oft auf ein grose summe geldes; dorumb so ist domite allewege gescheidielich umb czu geen, das man allenthalben der leute argeliste begegenvv) muge,vv) das nicht di worheit underdruckt werde und di unschuld gelestert und gesmehet.ww) 5 10 25 Сар. 2. Wi man lehenschefte vorleihet.a) Di underscheidenheit der lehenschefte di sein, dib) man mit der clauseln und ausnemunge vorleihet, das also palde di lehen- hewer an den ordenlichen gank komen, das si dovon lassen und 30 sullen keins ganges ezu in peiten.c) Und hat das nicht stat in lautern lehenscheften, wann in denselben so tun di lehenhewer das ir, so si meist mugen, ee der durchslag ezu in kumpt, und ss) vorleiher E, End. tt) ir erstes D; das fuernehmbste Wasser End. uu) greniczen D, E; genuczen H. vv) entkegen laufen oder geslagen moge E. 35 Ww) werde oder geslagen Zus. E. Cap. 2. a) Von den Lehnschafften, somit Unterscheid verliehen werden End. b) wan Zus. E. c) ungeachtet obgleich die Haubt-Gewercken keinen Zycha, Böhm. Bergrecht II. 12
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 2. 177 also besprechen und dingen, wann gedinge und bestetnusse di nemen recht. Ist es aber das nichtesnicht dovon geredet wirt czwischen den, di sich also bereden, so ist es gemeinlicher und gewonlicher, das di lehner,ss) als vor geredet ist, den lehenhewern mit seil und leder beschen und czu steur komen, wann wo der genies ist, da sol auch di arbeit sein. Daruber sullen si destt) erstentt) wasser halden, das es si nicht hindere an irer arbeit. § 16. Dovon so ist es gar gut und sicher, das man alle ding mit guter geczeuknusse leutere, das ie das teil genuk hab an seinen greniczenuu) und* marscheiden; ader ab dovon icht teidinge entstunden, so mag der vorleiher alleine doruber geczeuge sein. § 17. Jdoch so ist es geschehen, das di vorleiher alleine offt in sotanen geezeuknusse gefellet haben, nach dem sprichwort: we dom, der alleine ist, wenn er fellet, so hat er nimand, der im aufhilfet. Darumb ezu merer lere der wahrheit so setczen wir mit 15 disem gepote, das furpas di pergmeistere kein lehenschaft vor- leihen sullen, es sei denne czum minsten doper einer seiner gewerken ader ein gesworner, das ist ein steiger ader czimmer- mann ader hutman, di mit demselben vorleiher di warheit be- czeugen; wann was gekrenket mag werden, das sol man bewaren. 20 Diselben teidinge di reichen oft auf ein grose summe geldes; dorumb so ist domite allewege gescheidielich umb czu geen, das man allenthalben der leute argeliste begegenvv) muge,vv) das nicht di worheit underdruckt werde und di unschuld gelestert und gesmehet.ww) 5 10 25 Сар. 2. Wi man lehenschefte vorleihet.a) Di underscheidenheit der lehenschefte di sein, dib) man mit der clauseln und ausnemunge vorleihet, das also palde di lehen- hewer an den ordenlichen gank komen, das si dovon lassen und 30 sullen keins ganges ezu in peiten.c) Und hat das nicht stat in lautern lehenscheften, wann in denselben so tun di lehenhewer das ir, so si meist mugen, ee der durchslag ezu in kumpt, und ss) vorleiher E, End. tt) ir erstes D; das fuernehmbste Wasser End. uu) greniczen D, E; genuczen H. vv) entkegen laufen oder geslagen moge E. 35 Ww) werde oder geslagen Zus. E. Cap. 2. a) Von den Lehnschafften, somit Unterscheid verliehen werden End. b) wan Zus. E. c) ungeachtet obgleich die Haubt-Gewercken keinen Zycha, Böhm. Bergrecht II. 12
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178 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 3, 4. vigilancius ad laborem; alias male ageretur de nostra republica, si unusquisque pro sua nostrum argentifodium coleret voluntate. Сар. 3. De concessionibus ad certum tempus. § 1. Sed ad certum diem fiunt concessiones, cum conce- duntur ad festum nativitatis domini aut pasce aut carnisbrivii et sic de aliis. Statimque die adveniente concessiones exspirant. § 2. Si autem infra diem laneonarii aliquod impedimentum susti- nuerint per negligenciam principalium colonorum, quia non 10 tenuerunt aquam laneonarios submergentem aut fecerint aliquod opus in argentifodio, quare ipsos a suis laboribus cessare opor- tuit usque ad ejusdem consumacionem: id ipsum vero tempus sic neglectum post diem transactum eis integraliter est supplendum, ita ut utrobique plena justicia tribuatur. Alioquin in potestate 15 esset principalium colonorum, laneonarios sectores faciendo ali- quod maliciose opus inutile a suis concessionibus usque ad statutum terminum submovere. Quod precipimus ipsis nullatenus non nocere, sed totum tempus neglectum sic volumus ipsis integra- liter adimpleri; eo quod melius est, jura ipsorum inviolata custo- 20 dire, quam post causam vulneratam remedium invenire. 5 Сар. 4. De concessionibus particularibus. § 1. Sunt insuper quedam concessiones particulares, ut si unus solus aut eciam duo tantum ex colonis suas partes pro 25 quota parte lucri concesserint excolendas. § 2. Et si illis culto- ribus postea displicuerit laborare in eisdem concessionibus, illud denunciare tenentur suis concessoribus, quatenus se suis partibus intromittant;a) alioquin perditis partibus a) quocumque modo ex ipsorum negligencia ad omne interesse concessoribus constrin- 30 Cap. 4. a) introm. bis p. fehlt Pei, Sch. Cap. 4. § 1. Vgl. D. I. R. § 24.
178 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 3, 4. vigilancius ad laborem; alias male ageretur de nostra republica, si unusquisque pro sua nostrum argentifodium coleret voluntate. Сар. 3. De concessionibus ad certum tempus. § 1. Sed ad certum diem fiunt concessiones, cum conce- duntur ad festum nativitatis domini aut pasce aut carnisbrivii et sic de aliis. Statimque die adveniente concessiones exspirant. § 2. Si autem infra diem laneonarii aliquod impedimentum susti- nuerint per negligenciam principalium colonorum, quia non 10 tenuerunt aquam laneonarios submergentem aut fecerint aliquod opus in argentifodio, quare ipsos a suis laboribus cessare opor- tuit usque ad ejusdem consumacionem: id ipsum vero tempus sic neglectum post diem transactum eis integraliter est supplendum, ita ut utrobique plena justicia tribuatur. Alioquin in potestate 15 esset principalium colonorum, laneonarios sectores faciendo ali- quod maliciose opus inutile a suis concessionibus usque ad statutum terminum submovere. Quod precipimus ipsis nullatenus non nocere, sed totum tempus neglectum sic volumus ipsis integra- liter adimpleri; eo quod melius est, jura ipsorum inviolata custo- 20 dire, quam post causam vulneratam remedium invenire. 5 Сар. 4. De concessionibus particularibus. § 1. Sunt insuper quedam concessiones particulares, ut si unus solus aut eciam duo tantum ex colonis suas partes pro 25 quota parte lucri concesserint excolendas. § 2. Et si illis culto- ribus postea displicuerit laborare in eisdem concessionibus, illud denunciare tenentur suis concessoribus, quatenus se suis partibus intromittant;a) alioquin perditis partibus a) quocumque modo ex ipsorum negligencia ad omne interesse concessoribus constrin- 30 Cap. 4. a) introm. bis p. fehlt Pei, Sch. Cap. 4. § 1. Vgl. D. I. R. § 24.
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JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 3, 4. 179 hawen aus in der ezeit das ercz, also vor ieczund geredet ist. Und das* geschicht darumb, das di tregen pauleute geczogen werdend) fleisiclicher czu der arbeit;e) ader es geschee ubel an unserm gemeinem nutcze, ab iderman noch seinem willen unser perkwerk pawete. Сар. 3. Auf welche czeit sol man lehenschefte vorleihen, das a) ist auf di weinachten.a) § 1. Auf einen genanten tag sol man lehenschefte vor- leihen, das ist auf weinachten ader auf ostern ader auf vasnacht 10 und also fur sich. Und also palde als der tag kumpt, so geen di lehenschefte aus. § 2. Ist aber das di lehenhewer under dem tage etwas hindernusse leiden mit saumpnusse der vornemigistenb) ge- werken, also als si nicht das wasser gehalden haben, das di lehen- hewer getrenket hat, ader ab si ettwas uberigesc) haben getan in 15 der silbergruben, darumb si mit irer arbeit feiern musten und aufhoren, pis dasselbe ding volbracht wurde: di selbe czeit, di also versaumpt ist, di sol man in* genczlich erfullen, also das auf peide seiten gut recht geben werde. Ader es were in willekur und macht der vorderigen gewerken, das man listiklich ettwas 20 unnuczes dinges machte, domit si di lehenhewer von iren lehen- scheften pisd) auf di genante ezeitd) abdrungen; das gebieten wir, das in das nichtesnicht schaden sulle, sunder di gancze vorsaumpte czeit wollen wir, das si in genezlich erfullet werde, umb das es pesser ist, ire recht unvorseret ezu halden, denn, 25 wann si nu vorirret sein, wider czuprengen. Сар. 4. Von ausnemen vorlihen 2) lehenschefte.a) b) § 1. Dornach sein eczliche einliczige lehenschefte, ab einer allein ader auch nur czwene aus den gewerken ire teile vorleihen 30 ezu pawen umb ein genant teil gewinnes. § 2. Und darnoch offenen Durchschlag zu ihnen gemacht haetten Zus. End. d) von den di Zus. E. e) sint Zus. E. Cap. 3. a) und ob icht hindernusse darinne geschehe D; oder von lehenscheften auf ein czeit und hat ein distinctio E. b) voristen D; 35 vorigen E. c) dinges D; werkes E; oder sonsten in den Schaechten und Gruben zu zimmern und zu gearbeiten gehabt End. d) fehlt D. Cap. 4. a) des vorleiens E. b) Von den taeglichen vorleihungen; Von 12*
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 3, 4. 179 hawen aus in der ezeit das ercz, also vor ieczund geredet ist. Und das* geschicht darumb, das di tregen pauleute geczogen werdend) fleisiclicher czu der arbeit;e) ader es geschee ubel an unserm gemeinem nutcze, ab iderman noch seinem willen unser perkwerk pawete. Сар. 3. Auf welche czeit sol man lehenschefte vorleihen, das a) ist auf di weinachten.a) § 1. Auf einen genanten tag sol man lehenschefte vor- leihen, das ist auf weinachten ader auf ostern ader auf vasnacht 10 und also fur sich. Und also palde als der tag kumpt, so geen di lehenschefte aus. § 2. Ist aber das di lehenhewer under dem tage etwas hindernusse leiden mit saumpnusse der vornemigistenb) ge- werken, also als si nicht das wasser gehalden haben, das di lehen- hewer getrenket hat, ader ab si ettwas uberigesc) haben getan in 15 der silbergruben, darumb si mit irer arbeit feiern musten und aufhoren, pis dasselbe ding volbracht wurde: di selbe czeit, di also versaumpt ist, di sol man in* genczlich erfullen, also das auf peide seiten gut recht geben werde. Ader es were in willekur und macht der vorderigen gewerken, das man listiklich ettwas 20 unnuczes dinges machte, domit si di lehenhewer von iren lehen- scheften pisd) auf di genante ezeitd) abdrungen; das gebieten wir, das in das nichtesnicht schaden sulle, sunder di gancze vorsaumpte czeit wollen wir, das si in genezlich erfullet werde, umb das es pesser ist, ire recht unvorseret ezu halden, denn, 25 wann si nu vorirret sein, wider czuprengen. Сар. 4. Von ausnemen vorlihen 2) lehenschefte.a) b) § 1. Dornach sein eczliche einliczige lehenschefte, ab einer allein ader auch nur czwene aus den gewerken ire teile vorleihen 30 ezu pawen umb ein genant teil gewinnes. § 2. Und darnoch offenen Durchschlag zu ihnen gemacht haetten Zus. End. d) von den di Zus. E. e) sint Zus. E. Cap. 3. a) und ob icht hindernusse darinne geschehe D; oder von lehenscheften auf ein czeit und hat ein distinctio E. b) voristen D; 35 vorigen E. c) dinges D; werkes E; oder sonsten in den Schaechten und Gruben zu zimmern und zu gearbeiten gehabt End. d) fehlt D. Cap. 4. a) des vorleiens E. b) Von den taeglichen vorleihungen; Von 12*
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180 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 5. 5 gentur. § 3. Quam regulam in omnibus similibus casibus preci- pimus observari. Adjuvari enim nos beneficio convenit, non decipi; alias posset unusquisque laneonarius aliusve quicumque hoc modo suum concessorem suis partibus defraudare. Unde maliciis hominum occurendum est, ne videantur de suis iniquita- tibus gloriari. 10 15 20 25 Сар. 5. De concessionibus per magistrum montis factis sine scitu colonorum. 1. § 1. Sane si magister montis concesserit aliquam conces- sionem colonis insciis et sine ipsorum licencia speciali: statimque postquam hoc statuerint, infra unum diem tenentur hanc conces- sionem, si voluerint, reclamare laneonariis denunciando sectoribus, ut in illa concessione ulterius non laborarent, alias sciant, se expensas, quas ibidem fecerint, una cum laboribus perdituros. § 2. Si autem ab illis laneonariis scienter proprietatem a magistro montis statutam receperint, tunc ulteriusa) concessionem per magistrum montis sic factam propter ratihabicionem non poterunt reclamare; quia quod semel placuit, amplius displicere non potuit. In his vero concessionibus ratihabicio retrahiturb) et mandato comparatur. § 3. Sed si cum hac protestacione predicto modo proprietatem receperint, sic dicentes: hanc proprietatem recipimus salvo jure nostro, si quod nobis contra laneonarios videtur com- petere: tunc nullum ipsis ex recepcione dicte proprietatis preju- dicium imminebit; vel possunt totum metallum impetere, velc) laneonarii, si non sunt solvendo, caveant bonis fidejussoribus, totum metallum, si in causa ceciderint, reddituros. § 4. Tamen circa predictas fidejussorias cauciones est cautela maxima adhi- benda, quando unum metallum super aliud cumulatur ac minus d) 30 Cap. 5. a) alterius Pei, Sch. b) retrotrahitur W, V. c) ut V. d) nimis Cap. 5. § 1. ff. Vgl. I. 7, § 7 u. 9 ff; III, 1, § 1.
180 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 5. 5 gentur. § 3. Quam regulam in omnibus similibus casibus preci- pimus observari. Adjuvari enim nos beneficio convenit, non decipi; alias posset unusquisque laneonarius aliusve quicumque hoc modo suum concessorem suis partibus defraudare. Unde maliciis hominum occurendum est, ne videantur de suis iniquita- tibus gloriari. 10 15 20 25 Сар. 5. De concessionibus per magistrum montis factis sine scitu colonorum. 1. § 1. Sane si magister montis concesserit aliquam conces- sionem colonis insciis et sine ipsorum licencia speciali: statimque postquam hoc statuerint, infra unum diem tenentur hanc conces- sionem, si voluerint, reclamare laneonariis denunciando sectoribus, ut in illa concessione ulterius non laborarent, alias sciant, se expensas, quas ibidem fecerint, una cum laboribus perdituros. § 2. Si autem ab illis laneonariis scienter proprietatem a magistro montis statutam receperint, tunc ulteriusa) concessionem per magistrum montis sic factam propter ratihabicionem non poterunt reclamare; quia quod semel placuit, amplius displicere non potuit. In his vero concessionibus ratihabicio retrahiturb) et mandato comparatur. § 3. Sed si cum hac protestacione predicto modo proprietatem receperint, sic dicentes: hanc proprietatem recipimus salvo jure nostro, si quod nobis contra laneonarios videtur com- petere: tunc nullum ipsis ex recepcione dicte proprietatis preju- dicium imminebit; vel possunt totum metallum impetere, velc) laneonarii, si non sunt solvendo, caveant bonis fidejussoribus, totum metallum, si in causa ceciderint, reddituros. § 4. Tamen circa predictas fidejussorias cauciones est cautela maxima adhi- benda, quando unum metallum super aliud cumulatur ac minus d) 30 Cap. 5. a) alterius Pei, Sch. b) retrotrahitur W, V. c) ut V. d) nimis Cap. 5. § 1. ff. Vgl. I. 7, § 7 u. 9 ff; III, 1, § 1.
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JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 5. 181 missevil es denselben pauleuten, das si nicht wolden arbeiten in denselben lehenscheften, das sullen si* wissen lassen, di es vor- lihen haben, das si sich irer teil wider underwinden. Und ab si des nicht teten undc) wurden di teil also vorlorn von irer saump- nusse, wi das geschee, so sein si den lehenherrend) schuldig wider ezu kern iren schaden. § 3. Und di regeln gebieten wir ezu halden in allen semlichen geschichten, wann es ist pilleich, das man uns helfe und meht betrige. Wo des nicht were, so mocht ider lehenhewer ader ein ander, wer der were, in sottaner- weise seinen lehenherrend) an seinen teilen betrigen. Und dovon 10 so ist der leute argelist wider ezu steen, das si sich icht rumen mugen irer posheit. 5 Сар. 5. Von den vorreichten lehenschefften an wissen der gewerken, wi man der hinder sich geet.a) I. § 1. Man sol auch merken, ab derb) perkmeister vor- leihet etliche lehenschaft unwissen den gewerken und an ire sunderliche laube, czuhant als si des gewar werden, [under eime tage],) ab si das wollen widerrufen, sullen si den lehenhewern vorpiten, das si in der lehenschaft furpas nicht arbeiten ader si 20 sullen wissen, das si di koste, di si doselbist tun, mit sampt der arbeit vorlisen. § 2. Und ab si von denselben lehenhewern wissentlich ein gesaczt eigenschaft des perges aufnemen, so mugen si* furpas di lehenschaft, di also geschehen ist von dem pergmeister, durich di bestetigunge nicht widerruffen, wenn was 25 einst beheglich gewest ist, das sol furpas nicht missehagen. In disen lehenscheften czeucht di bestetigunge und gehengnussed) hinder sich und wirt gegleichet dem gepote. § 3. 1st es aber, das si* in dem egenannten sinne di eigenschafte) aufnemen mit sotaner geczeuknusse und sprechen also: dise eigenschaft 30 nemen wir unschedlich unserm rechte, ob uns icht rechtens widerfaren sol wider di lehenhewer, so widerfert in denn kein !) 15 den lehenschefften, die taeglichen geschehen G; Von den zertheilten Lehn- schafften End. c) so wurden die selben teil den lehenschafften zugefueget. Darumb gebieten wir u. s. w. G. d) Corr. statt lehenhewern nach D, E. Cap. 5. a) Von den lehenschafften, die ein pergmeister verleihet den gewercken unwissend G. b) unser End. c) Erg. nach E, woselbst noch zugefügt wird: seint si schuldig, und hinter widerrufen: und. d) distinctio secunda Zus. E. e) Corr. nach E statt lehenschaft H, D. f) klein D. 35
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 5. 181 missevil es denselben pauleuten, das si nicht wolden arbeiten in denselben lehenscheften, das sullen si* wissen lassen, di es vor- lihen haben, das si sich irer teil wider underwinden. Und ab si des nicht teten undc) wurden di teil also vorlorn von irer saump- nusse, wi das geschee, so sein si den lehenherrend) schuldig wider ezu kern iren schaden. § 3. Und di regeln gebieten wir ezu halden in allen semlichen geschichten, wann es ist pilleich, das man uns helfe und meht betrige. Wo des nicht were, so mocht ider lehenhewer ader ein ander, wer der were, in sottaner- weise seinen lehenherrend) an seinen teilen betrigen. Und dovon 10 so ist der leute argelist wider ezu steen, das si sich icht rumen mugen irer posheit. 5 Сар. 5. Von den vorreichten lehenschefften an wissen der gewerken, wi man der hinder sich geet.a) I. § 1. Man sol auch merken, ab derb) perkmeister vor- leihet etliche lehenschaft unwissen den gewerken und an ire sunderliche laube, czuhant als si des gewar werden, [under eime tage],) ab si das wollen widerrufen, sullen si den lehenhewern vorpiten, das si in der lehenschaft furpas nicht arbeiten ader si 20 sullen wissen, das si di koste, di si doselbist tun, mit sampt der arbeit vorlisen. § 2. Und ab si von denselben lehenhewern wissentlich ein gesaczt eigenschaft des perges aufnemen, so mugen si* furpas di lehenschaft, di also geschehen ist von dem pergmeister, durich di bestetigunge nicht widerruffen, wenn was 25 einst beheglich gewest ist, das sol furpas nicht missehagen. In disen lehenscheften czeucht di bestetigunge und gehengnussed) hinder sich und wirt gegleichet dem gepote. § 3. 1st es aber, das si* in dem egenannten sinne di eigenschafte) aufnemen mit sotaner geczeuknusse und sprechen also: dise eigenschaft 30 nemen wir unschedlich unserm rechte, ob uns icht rechtens widerfaren sol wider di lehenhewer, so widerfert in denn kein !) 15 den lehenschefften, die taeglichen geschehen G; Von den zertheilten Lehn- schafften End. c) so wurden die selben teil den lehenschafften zugefueget. Darumb gebieten wir u. s. w. G. d) Corr. statt lehenhewern nach D, E. Cap. 5. a) Von den lehenschafften, die ein pergmeister verleihet den gewercken unwissend G. b) unser End. c) Erg. nach E, woselbst noch zugefügt wird: seint si schuldig, und hinter widerrufen: und. d) distinctio secunda Zus. E. e) Corr. nach E statt lehenschaft H, D. f) klein D. 35
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182 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 5. ascendit. Et si tunc laneonarii aliquo modo subterfugere que- runt judicium et statim ex co suspecti habentur: tunc metallum erit apud communem hominem sequestrandum, qui ipsum con- servet parti, que in causa obtinuite) victoriam principali. § 5. Idem 5 dicendum erit, si laneonarii suspecti non fuerint, sed tamen fide- jussores idoneos habere non possunt, ut metallum apud securum et idoneum hominem sequestretur, ut victrici parti tempore vic- torie tribuatur. II. § 6. Providendum eciam est studiose, ne innocentes homines, 1o sicut consuetum est quandoque fieri, in interdiccione sui metalli ab aliquibus suis calumniatoribus indebite molestentur. Unde statuimus, ut quicumque alteri suum metallum interdicendo, antequam coram judice aut magistro montis principalem moverit questionem, voluerit f) impedire, jurare teneatur ibidem ad sanctam 15 crucem, quod illud metallum non interdicat maliciose aut animo calumpniandi.g) Nullatenus, qui hoc juramentum recusaverit,h) audiatur; pium est enim in hac parte, pauperibus hominibus pro- videre, qui quandoque carent fidejussoribus et aliunde non habent nisi de eodem metallo circa partes suas sumptus facere et expensas, 20 ut inaniter non vexentur. Debet eciam juramentum hanc clau- sulam continere, ut interdicens metallum causam suam coram magistro montis aut judice proximo adveniente judicio prosequatur: alioquin sic metallum interdictum libere absolvatur. Nam super omnia cordi nobis est, pauperes eripere ab iniquis insultibus 25 superborum, hoc idem sub obtentu gracie nostre omnibus officia- libus nostris ac judicibus imperantes. § 7. Pro communi tamen W, E, V; so las auch der Uebersetzer. e) obtinuerit W. f) noluerit E, V, Pei, Sch. g) calumpniando Pei, Sch. h) minime Zus. W, E. §. 6. Vgl. Const. I, 7, 15, wonach wie in § 21 D. I. R. das Verbot um 30 andere Schulden als Samkost überhaupt unzulässig ist. § 7. Siehe Const. I, 7, § 15.
182 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 5. ascendit. Et si tunc laneonarii aliquo modo subterfugere que- runt judicium et statim ex co suspecti habentur: tunc metallum erit apud communem hominem sequestrandum, qui ipsum con- servet parti, que in causa obtinuite) victoriam principali. § 5. Idem 5 dicendum erit, si laneonarii suspecti non fuerint, sed tamen fide- jussores idoneos habere non possunt, ut metallum apud securum et idoneum hominem sequestretur, ut victrici parti tempore vic- torie tribuatur. II. § 6. Providendum eciam est studiose, ne innocentes homines, 1o sicut consuetum est quandoque fieri, in interdiccione sui metalli ab aliquibus suis calumniatoribus indebite molestentur. Unde statuimus, ut quicumque alteri suum metallum interdicendo, antequam coram judice aut magistro montis principalem moverit questionem, voluerit f) impedire, jurare teneatur ibidem ad sanctam 15 crucem, quod illud metallum non interdicat maliciose aut animo calumpniandi.g) Nullatenus, qui hoc juramentum recusaverit,h) audiatur; pium est enim in hac parte, pauperibus hominibus pro- videre, qui quandoque carent fidejussoribus et aliunde non habent nisi de eodem metallo circa partes suas sumptus facere et expensas, 20 ut inaniter non vexentur. Debet eciam juramentum hanc clau- sulam continere, ut interdicens metallum causam suam coram magistro montis aut judice proximo adveniente judicio prosequatur: alioquin sic metallum interdictum libere absolvatur. Nam super omnia cordi nobis est, pauperes eripere ab iniquis insultibus 25 superborum, hoc idem sub obtentu gracie nostre omnibus officia- libus nostris ac judicibus imperantes. § 7. Pro communi tamen W, E, V; so las auch der Uebersetzer. e) obtinuerit W. f) noluerit E, V, Pei, Sch. g) calumpniando Pei, Sch. h) minime Zus. W, E. §. 6. Vgl. Const. I, 7, 15, wonach wie in § 21 D. I. R. das Verbot um 30 andere Schulden als Samkost überhaupt unzulässig ist. § 7. Siehe Const. I, 7, § 15.
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JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 5. 183 schaden, wann si di egenannte eigenschaft aufnemen, ader si mugen das gancz erez ansprechen,g) aderh) dih) lehenhower, ab si nicht zu gelden haben, so sullen si das gancze ercz bewaren mit guten purgen, ab si in der sachen vorfilen, das si es wider- kerten. § 4. Idoch pei den egenanten purgeschaften ist grose sicherheit ezu halden, wann ein ercz sich haufft und meret auf das ander und sere aufsteiget.) Meinenk) denn die lehenhewer etlicher mase von dem gerichte weichen und auch darumb1) czuhant vordacht sein, som) sol man denn das ercz pei einem gemeinem manne niderlegen, der es heldet dem teile, der in der 10 rechten sache gesiget. § 5. Dasselbe ist zu reden, ab di lehen- hewer nicht vordacht sein, sunder si mugen gewissen purgen nicht gehaben, das man das ercz pei einem sicher frumen manne niderlege und das gebe dem teile czu der czeit, als es gewunnen hat. II. § 6. Es ist sich auch furczusehen mit fleise, das nicht di unschuldigen leute, als ettwenn gewonlich ist gewest, mit versprechen und vorpieten ires erczes von etlichen potwareierenn) unpilich betrubt werden.°) Und dovon so seczen wir, das, welcher dem andern sein erezp) vorpiten und hindern wil, ee er vor dem 20 richter") ader") pergmeister sein sache und clage furlege, so sol er sweren doselbist ezu den heiligen, das er das erez nicht vor- pite argelisticlich ader in dem sinne, in umb sunst zu müwen. Und wer sich des eides widert, dem sol man seiner rede nicht horen; wann es ist gut in disem teile, das man armen louten 25 besihet, di ettwenne nicht purgen gehaben mogen und haben anderswo nicht czu nemen, domit si ire teile pawen und vor- kosten nur von dem selben ercze. Darumb sol man si umb sust nicht vortreiben. Derr) eit sol auch di clauseln mits) rede be- halden, das der, der das* ercz vorpeutet, seine sache fur dem 30 pergmeister ader vor dem richter in dem nehesten gerichte vol- 5 15 — — g) vorpieten, das man ihn das ercz nicht bezahle oder das man das ercz vorpürge G. h) Corr. statt als. i) so ein ercz sich hauet und das ander und aufsteiget G. k) Awe E. 1) sullen sie Zus. E. m) dass das gewonnene Ertzt sequestrirt, gestuertzt und gesondert einem redlichen Mann zu ver- wahren befohlen werde End. n) oder schedleichen leuten Zus. E. o) nicht geschaendet und geschmaehet werden End. p) kummern Zus. End. q) fehlt E; Ober-Berg-Richter oder End. r) Rubr. in D: Wer ercz vorpeutet, der sal sein clage in dem negsten gerichte volfuren ader es ist ledig. s) und D. 35
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 5. 183 schaden, wann si di egenannte eigenschaft aufnemen, ader si mugen das gancz erez ansprechen,g) aderh) dih) lehenhower, ab si nicht zu gelden haben, so sullen si das gancze ercz bewaren mit guten purgen, ab si in der sachen vorfilen, das si es wider- kerten. § 4. Idoch pei den egenanten purgeschaften ist grose sicherheit ezu halden, wann ein ercz sich haufft und meret auf das ander und sere aufsteiget.) Meinenk) denn die lehenhewer etlicher mase von dem gerichte weichen und auch darumb1) czuhant vordacht sein, som) sol man denn das ercz pei einem gemeinem manne niderlegen, der es heldet dem teile, der in der 10 rechten sache gesiget. § 5. Dasselbe ist zu reden, ab di lehen- hewer nicht vordacht sein, sunder si mugen gewissen purgen nicht gehaben, das man das ercz pei einem sicher frumen manne niderlege und das gebe dem teile czu der czeit, als es gewunnen hat. II. § 6. Es ist sich auch furczusehen mit fleise, das nicht di unschuldigen leute, als ettwenn gewonlich ist gewest, mit versprechen und vorpieten ires erczes von etlichen potwareierenn) unpilich betrubt werden.°) Und dovon so seczen wir, das, welcher dem andern sein erezp) vorpiten und hindern wil, ee er vor dem 20 richter") ader") pergmeister sein sache und clage furlege, so sol er sweren doselbist ezu den heiligen, das er das erez nicht vor- pite argelisticlich ader in dem sinne, in umb sunst zu müwen. Und wer sich des eides widert, dem sol man seiner rede nicht horen; wann es ist gut in disem teile, das man armen louten 25 besihet, di ettwenne nicht purgen gehaben mogen und haben anderswo nicht czu nemen, domit si ire teile pawen und vor- kosten nur von dem selben ercze. Darumb sol man si umb sust nicht vortreiben. Derr) eit sol auch di clauseln mits) rede be- halden, das der, der das* ercz vorpeutet, seine sache fur dem 30 pergmeister ader vor dem richter in dem nehesten gerichte vol- 5 15 — — g) vorpieten, das man ihn das ercz nicht bezahle oder das man das ercz vorpürge G. h) Corr. statt als. i) so ein ercz sich hauet und das ander und aufsteiget G. k) Awe E. 1) sullen sie Zus. E. m) dass das gewonnene Ertzt sequestrirt, gestuertzt und gesondert einem redlichen Mann zu ver- wahren befohlen werde End. n) oder schedleichen leuten Zus. E. o) nicht geschaendet und geschmaehet werden End. p) kummern Zus. End. q) fehlt E; Ober-Berg-Richter oder End. r) Rubr. in D: Wer ercz vorpeutet, der sal sein clage in dem negsten gerichte volfuren ader es ist ledig. s) und D. 35
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184 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 5. expensa unicuique laboratori metallum est licitum occupare sine quolibet juramento, prout supra de officio magistrorum moncium satis est dictum. § 8. Noverint insuper universi montani, quod non patimur, ab aliquo interdici seccionem moncium et laborem, 5 nisi tunc ob rem publicam fiant interdicta jam predicta; sed unusquisque ob spem juris sui labore nullatenus prohibetur, quin 1) jus, quod habeat, mediantek) judicio declaretur. III. § 9. Sane si a concessoribus argentifodium, in quo concessiones fuerint, amittatur aut alio modo quolibet in alium 10 transferatur, nihilominus laneonarii sectores pro eadem proprietate omnique jure sicut prius in suis concessionibus remanebunt; quia res inter alios acta aliis non prejudicat, et eciam res transit cum suo onere et honore. § 10. Si vero iste concessiones sunt concesse, postquam lis cum suis concessoribus fuerit inchoata, non 15 valent, quia lite pedente nihil innovandum est; unde in hoc casu concessiones ad victorem cum laneo retranseunt principali. IV. § 11. In omni autem concessionum causa, in qua magister montis testis principalis requiritur, nolumus ipsum judicio presidere, quia nullus in eadem causa judex et testis esse potest. 20 V. § 12. Innata nobis pietas semper commodis invigilans subjectorum non patitur, nos conniventibus oculis pertransire i) Corr. statt quis. k) fehlt Jir. § 9. Derselbe Rechtssatz wie in D. I. R. § 32. § 11. Vgl. I, 7, § 20.
184 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 5. expensa unicuique laboratori metallum est licitum occupare sine quolibet juramento, prout supra de officio magistrorum moncium satis est dictum. § 8. Noverint insuper universi montani, quod non patimur, ab aliquo interdici seccionem moncium et laborem, 5 nisi tunc ob rem publicam fiant interdicta jam predicta; sed unusquisque ob spem juris sui labore nullatenus prohibetur, quin 1) jus, quod habeat, mediantek) judicio declaretur. III. § 9. Sane si a concessoribus argentifodium, in quo concessiones fuerint, amittatur aut alio modo quolibet in alium 10 transferatur, nihilominus laneonarii sectores pro eadem proprietate omnique jure sicut prius in suis concessionibus remanebunt; quia res inter alios acta aliis non prejudicat, et eciam res transit cum suo onere et honore. § 10. Si vero iste concessiones sunt concesse, postquam lis cum suis concessoribus fuerit inchoata, non 15 valent, quia lite pedente nihil innovandum est; unde in hoc casu concessiones ad victorem cum laneo retranseunt principali. IV. § 11. In omni autem concessionum causa, in qua magister montis testis principalis requiritur, nolumus ipsum judicio presidere, quia nullus in eadem causa judex et testis esse potest. 20 V. § 12. Innata nobis pietas semper commodis invigilans subjectorum non patitur, nos conniventibus oculis pertransire i) Corr. statt quis. k) fehlt Jir. § 9. Derselbe Rechtssatz wie in D. I. R. § 32. § 11. Vgl. I, 7, § 20.
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JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 5. 185 fure, ader das vorpoten erez sol ledig und los sein. Wann uber alle ding so ist uns des czu herezen, wi wir di armen erlosen und behalden von der hochvertigen krige und stosse. Dovon so gebiten wir pei unsern hulden allen unsern amptleuten und richtern, das si dasselbe tun sullen, das si di armen getreulich beschirmen. § 7. Idoch umb gemeine pergkoste ist czimlich idem arbeiter ercz vorpieton und hindern an allen eit, als vor in dem capitel der pergmeister geredet ist.t) § 8. Darnoch sullen wissen alle perkleute, das wir nicht leiden wollen, das imand vorpite di arbeit und gepeude des gepirges, es were denn, das 10 di egenante vorpitunge geschee durch den gemeinen nutcz, sunder man sol niemand vorpieten ezu arbeiten durch beschir- munge willen seines rechten, pis also lange, ab imand recht habe, mit gerichte geleutert und geurteilt werde. III. § 9. Queme es auch ezu schulden, das di vorleiher di 15 silbergruben, darinne lehenschefte weren, vorluren, ader in einer andern weise auf andere leute gefiele: dennoch so pleiben di lehenhewer in iren lehenscheften als vor in allem rechten umb diselbe eigenschaft, wann das ding, das ezwischen andern leuten gescheen ist, das schadet den andern nicht, und auch das ding get von einem czu dem andern mit seiner arbeit und mit seiner wirde. § 10. Sein aber di lehenschefte vorlihen dornach, als ein krieg angehaben ist mit den vorleihern, so haben si nicht krafft, wann als lange der krieg weret, so ist dorinne nichtsnicht wider ezu newen; und dovon in der geschicht so wider gevallen 25 di lehenschefte mit dem ersten lehen auff den, der do siget. 5 20 IV. § 11. Wiru) wollen auch nicht, das der pergmeister in allen sachen der lehenschefte, darinne er der erste geczeuge sein muss,v) kein gerichte besiczen sol, wann nimand mag in derselben sache richter und geczeug sein. V. § 12. Unsere angeborne gutikeit, di alle wege wacht ezu gemache der undertenigen, di wil nicht leiden, das wir mit 30 t) End.: dass ein jeder Lehnhaeuer und Arbeiter von dem gewonnen Ertzt, so viel sich auff gemeine Berg-Kost erstrecket, nehmen und brauchen moege ohne einigen Eyd. u) Rubr. in D: Nimand mag 35 [in] einer sachen richter und geczeuge sein. v) Erg. nach D, E.
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 5. 185 fure, ader das vorpoten erez sol ledig und los sein. Wann uber alle ding so ist uns des czu herezen, wi wir di armen erlosen und behalden von der hochvertigen krige und stosse. Dovon so gebiten wir pei unsern hulden allen unsern amptleuten und richtern, das si dasselbe tun sullen, das si di armen getreulich beschirmen. § 7. Idoch umb gemeine pergkoste ist czimlich idem arbeiter ercz vorpieton und hindern an allen eit, als vor in dem capitel der pergmeister geredet ist.t) § 8. Darnoch sullen wissen alle perkleute, das wir nicht leiden wollen, das imand vorpite di arbeit und gepeude des gepirges, es were denn, das 10 di egenante vorpitunge geschee durch den gemeinen nutcz, sunder man sol niemand vorpieten ezu arbeiten durch beschir- munge willen seines rechten, pis also lange, ab imand recht habe, mit gerichte geleutert und geurteilt werde. III. § 9. Queme es auch ezu schulden, das di vorleiher di 15 silbergruben, darinne lehenschefte weren, vorluren, ader in einer andern weise auf andere leute gefiele: dennoch so pleiben di lehenhewer in iren lehenscheften als vor in allem rechten umb diselbe eigenschaft, wann das ding, das ezwischen andern leuten gescheen ist, das schadet den andern nicht, und auch das ding get von einem czu dem andern mit seiner arbeit und mit seiner wirde. § 10. Sein aber di lehenschefte vorlihen dornach, als ein krieg angehaben ist mit den vorleihern, so haben si nicht krafft, wann als lange der krieg weret, so ist dorinne nichtsnicht wider ezu newen; und dovon in der geschicht so wider gevallen 25 di lehenschefte mit dem ersten lehen auff den, der do siget. 5 20 IV. § 11. Wiru) wollen auch nicht, das der pergmeister in allen sachen der lehenschefte, darinne er der erste geczeuge sein muss,v) kein gerichte besiczen sol, wann nimand mag in derselben sache richter und geczeug sein. V. § 12. Unsere angeborne gutikeit, di alle wege wacht ezu gemache der undertenigen, di wil nicht leiden, das wir mit 30 t) End.: dass ein jeder Lehnhaeuer und Arbeiter von dem gewonnen Ertzt, so viel sich auff gemeine Berg-Kost erstrecket, nehmen und brauchen moege ohne einigen Eyd. u) Rubr. in D: Nimand mag 35 [in] einer sachen richter und geczeuge sein. v) Erg. nach D, E.
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186 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 5. cujusdam dubii errorem, imo urburariorum et concessorum injuriam et violenciam manifestam, quam multis irracionabiliter intulerunt: cum quidam laboribus aliorum invidentes peterentkk) sibi conferre talem laneum, quem desolatum dicebant, statimque exeuntes illum laneum, cum primo veri cultores vix exivissent et quandoque aliqui ex ipsis sub terra adhuc in eodem lanco laborarent, volentes sine aliquo juris ordine occupare — cum tamen jure cautum fuerit, ne tales lanei concederentur, nisi primo mitteretur unus ex juratis, qui videret, si tanto tempore jacuerit incultus, 10 quod aliis merito conferretur; tunc primo secundum illius jurati protestacionem erat talis laneus conferendus. Undel) Iglavienses a nobis in hac parte argui merito meruissent, quod propter de- fectum juris tot errores usque ad hec tempora viguerunt; quia jura moncium in his scriptis publice judici et juratis in 15 Chutna debuerant tradidisse, ut unicuiquem) jus suum ostendissen) intrepide potuissent.°) Nec jura abscondita esse debent, sed in publico, quia omnes homines jura scire debent, ut uni- versa°o) prohibita declinent et permissa sectentur. Quid enim illis de Chutna jura Iglaviensium abscondita profuerunt,p) ex quo ipsis plenam copiam facere* recusarunt, nisi quod pauperes afflicti laboribus et expensis quandoque quasdam sentencias retulerunt! Nec ipsi Iglavienses debito modo jura poterant defensare; quia parum prodest,pp) in aliquo loco jura esse, nisi sint persone, qui jura manuteneant et defendant; nam leges et plebiscita per vim 25 sunt coacte. § 13. Sed nos cupientes, omnia in statum debitum revocare, hoc consultissimo prohibemus edicto, ne urburarii aut concessores deinceps laneos aliquos predicto modo conferant aut concedant, sed hunc modum concedendi in illis concessionibus de cetero volumus observari. Sane tamen, quia secundum illas qua- 30 tuor horas sive schichtas diei et noctis, sicut primo libro") de horarum") pronunciacione dictum est, que cum augmento et de- 5 20 kk) petentes W. 1) Unde bis defensare in V durch Ueberstreichen mit Tinte völlig unleserlich gemacht; fehlt in G und g. In H am Rande: Reprehensio Iglaviensium u. s. W., s. oben S. X. m) unusquisque W, Pei, 35 Sch, Jir. n) Abbreviatur in H ondisse. 0) Corr. statt potuisset. 00) uni- versi W. p) Corr. nach E statt profuerint. pp) prosunt W. q) lib. d. h. fehlt Pei, Sch. 88 12, 13. Vgl. D. I. R. § 23a (10). § 13. Vgl. 1, 18, § 1.
186 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 5. cujusdam dubii errorem, imo urburariorum et concessorum injuriam et violenciam manifestam, quam multis irracionabiliter intulerunt: cum quidam laboribus aliorum invidentes peterentkk) sibi conferre talem laneum, quem desolatum dicebant, statimque exeuntes illum laneum, cum primo veri cultores vix exivissent et quandoque aliqui ex ipsis sub terra adhuc in eodem lanco laborarent, volentes sine aliquo juris ordine occupare — cum tamen jure cautum fuerit, ne tales lanei concederentur, nisi primo mitteretur unus ex juratis, qui videret, si tanto tempore jacuerit incultus, 10 quod aliis merito conferretur; tunc primo secundum illius jurati protestacionem erat talis laneus conferendus. Undel) Iglavienses a nobis in hac parte argui merito meruissent, quod propter de- fectum juris tot errores usque ad hec tempora viguerunt; quia jura moncium in his scriptis publice judici et juratis in 15 Chutna debuerant tradidisse, ut unicuiquem) jus suum ostendissen) intrepide potuissent.°) Nec jura abscondita esse debent, sed in publico, quia omnes homines jura scire debent, ut uni- versa°o) prohibita declinent et permissa sectentur. Quid enim illis de Chutna jura Iglaviensium abscondita profuerunt,p) ex quo ipsis plenam copiam facere* recusarunt, nisi quod pauperes afflicti laboribus et expensis quandoque quasdam sentencias retulerunt! Nec ipsi Iglavienses debito modo jura poterant defensare; quia parum prodest,pp) in aliquo loco jura esse, nisi sint persone, qui jura manuteneant et defendant; nam leges et plebiscita per vim 25 sunt coacte. § 13. Sed nos cupientes, omnia in statum debitum revocare, hoc consultissimo prohibemus edicto, ne urburarii aut concessores deinceps laneos aliquos predicto modo conferant aut concedant, sed hunc modum concedendi in illis concessionibus de cetero volumus observari. Sane tamen, quia secundum illas qua- 30 tuor horas sive schichtas diei et noctis, sicut primo libro") de horarum") pronunciacione dictum est, que cum augmento et de- 5 20 kk) petentes W. 1) Unde bis defensare in V durch Ueberstreichen mit Tinte völlig unleserlich gemacht; fehlt in G und g. In H am Rande: Reprehensio Iglaviensium u. s. W., s. oben S. X. m) unusquisque W, Pei, 35 Sch, Jir. n) Abbreviatur in H ondisse. 0) Corr. statt potuisset. 00) uni- versi W. p) Corr. nach E statt profuerint. pp) prosunt W. q) lib. d. h. fehlt Pei, Sch. 88 12, 13. Vgl. D. I. R. § 23a (10). § 13. Vgl. 1, 18, § 1.
Strana 187
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 5. 187 winkenden augen bergenw) ettlichs ezweifels iresal, das istx) der urburer und dery) lehenherrenz) offenbar gewalt und unrecht,aa) di si vil leuten unvornumfticlich getan haben. Wann etliche der andern arbeit neiden, so pitten si, das man in vorleihe ein sottanes lehen und sprechen, es ligebb) wust. Czuhant so geen si dar und underwinden sich des lehens, wann ettwenne kaum di rechten pauleute allererste ausgefarn sein und ettwenn sein ettliche aus in noch under der erden an irer arbeit in demselben lehen, und wollen das also an alles recht vorhindern (sic),cc) wi wol das in dem rechten begriffen ist, das man sottane lehen nicht vorleihen sol, man sende denn einen geswornen, der do besche, ab dasselbe lehen also lange czeit ungepaut gelegen habe, das mans darumb pilich andern leuten vorleihe ader vorleihen mochte; denn aller- erste noch demselben geswornen geczeugnuss schold man das selbe lehen vorleihen. [Und dorumb hetten di von der Iglaw billeich ein straffunge von uns verdienet, dasdd) si durich der gebrechen willen des rechten also vil irsals bisher geliden haben, wenn si di bergrecht offenwar mit schriften den von den Chutten schollen gesant haben, das siee) einem jedem manne unversprochen sein recht beweisen; wenn di recht sollen nicht verporgen, sunder 20 offenwar sein, wenn alle leute schullen wissen di recht, das si di geboten halden und di verboten meiden.]f1) Kleine helfen di recht in ettlicher stat, es sein denne leute, di das rechte halden und beschirmen; wann di keiserliche recht und des gemeinen folkes recht di sein betwungen mit kraft. § 13. Dovon so begern 25 wir alle ding in einen rechten sacz ezu prengen und vorpiten mit disem geheisse, das die urburer noch di lehenherren furpas 10 15 w) Erg. nach E. X) Corr. nach D, E statt ir. y) Corr. nach D, E statt di. z) lehenheuer E. aa) recht D. bb) liste D. cc) oder besiczen Zus. E. dd) dass sie . . . die beschriebenen Bergrechte . . . . auff unserem Befehl 30 mitzutheilen und zuzustellen gewegert und abgeschlagen haben End. ee) Zus. macht (?) H. ff) Erg. nach E; fehlt in H, D, g. In H am Rande später bemerkt: Hic est totus textus circa Iglavienses omissus. End. folgt weiter dem latein. Text: Was hat es denen auff dem Kuttenberg geholffen, dass die Bergrechte zu der Igla versperret, ihnen aber verborgen und vorgehalten gewesen seyn 35 und sie keinen gruendlichen rechten Bericht davon bekommen haben mögen, dann dass die armen Berg-Leute mit grosser Muehe und Unkosten biss- weilen etliche Urtheil von ihnen auffbracht haben, da doch die von der Iglau ihre Bergrechte gebuerlicher Weise auch nicht haben beschuetzen und
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 5. 187 winkenden augen bergenw) ettlichs ezweifels iresal, das istx) der urburer und dery) lehenherrenz) offenbar gewalt und unrecht,aa) di si vil leuten unvornumfticlich getan haben. Wann etliche der andern arbeit neiden, so pitten si, das man in vorleihe ein sottanes lehen und sprechen, es ligebb) wust. Czuhant so geen si dar und underwinden sich des lehens, wann ettwenne kaum di rechten pauleute allererste ausgefarn sein und ettwenn sein ettliche aus in noch under der erden an irer arbeit in demselben lehen, und wollen das also an alles recht vorhindern (sic),cc) wi wol das in dem rechten begriffen ist, das man sottane lehen nicht vorleihen sol, man sende denn einen geswornen, der do besche, ab dasselbe lehen also lange czeit ungepaut gelegen habe, das mans darumb pilich andern leuten vorleihe ader vorleihen mochte; denn aller- erste noch demselben geswornen geczeugnuss schold man das selbe lehen vorleihen. [Und dorumb hetten di von der Iglaw billeich ein straffunge von uns verdienet, dasdd) si durich der gebrechen willen des rechten also vil irsals bisher geliden haben, wenn si di bergrecht offenwar mit schriften den von den Chutten schollen gesant haben, das siee) einem jedem manne unversprochen sein recht beweisen; wenn di recht sollen nicht verporgen, sunder 20 offenwar sein, wenn alle leute schullen wissen di recht, das si di geboten halden und di verboten meiden.]f1) Kleine helfen di recht in ettlicher stat, es sein denne leute, di das rechte halden und beschirmen; wann di keiserliche recht und des gemeinen folkes recht di sein betwungen mit kraft. § 13. Dovon so begern 25 wir alle ding in einen rechten sacz ezu prengen und vorpiten mit disem geheisse, das die urburer noch di lehenherren furpas 10 15 w) Erg. nach E. X) Corr. nach D, E statt ir. y) Corr. nach D, E statt di. z) lehenheuer E. aa) recht D. bb) liste D. cc) oder besiczen Zus. E. dd) dass sie . . . die beschriebenen Bergrechte . . . . auff unserem Befehl 30 mitzutheilen und zuzustellen gewegert und abgeschlagen haben End. ee) Zus. macht (?) H. ff) Erg. nach E; fehlt in H, D, g. In H am Rande später bemerkt: Hic est totus textus circa Iglavienses omissus. End. folgt weiter dem latein. Text: Was hat es denen auff dem Kuttenberg geholffen, dass die Bergrechte zu der Igla versperret, ihnen aber verborgen und vorgehalten gewesen seyn 35 und sie keinen gruendlichen rechten Bericht davon bekommen haben mögen, dann dass die armen Berg-Leute mit grosser Muehe und Unkosten biss- weilen etliche Urtheil von ihnen auffbracht haben, da doch die von der Iglau ihre Bergrechte gebuerlicher Weise auch nicht haben beschuetzen und
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188 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 5. fectu diei et noctis instabiliter variantur,r) non possumus ad viden- dum de laneis concedendis horam diei stabilem et immutabilem assignare, unde si petat aliquis conferre sibi aliquem laneum desolatum, mittant primo urburarii aut concessor unum ex juratis, 5 qui videat prima hora diei, id est infra missam primam et missam summam, et in hora vesperarum, dummodo non sit vigilia et dies celebris; et si his duabus horis eundem laneum jam petitum in- venerit desolatum et si hoc coram urburariis aut concessore per suum juramentum fuerit protestatus: tunc primo ille laneus ipsis 10 petentibus, si digni fuerint, concedatur, et si hoc non fecerint in fraudem suorum concolonorum. Nam multi, cum ipsos ordo tangit laborandi, insciis suis concolonis dimittunt argentifodium suum incultum et denuo ipsum ab urburariis aut concessore suscipiunt, ut per hanc astuciam suos possint excludere concolonos; quam 15 astuciam penitus reprobramus, quia fraus et dolus nulli patro- cinari debent. Quicquid autem contra dictum modum laneos con- cedendi fuerit attemptatum, ipso jure sit irritum et inane; non enim jure nostro labores justorum impii occupabunt. § 14. Proxime autem jus dicendums) de laneis conferendis 20 eciam in camporum culturis. Si coloni ex eis meatum suum rite et racionabiliter a concessore susceperint, et ipsis sit laneus men- suratus, precipimus observari, quiat) statim ipsis laneo mensurato jus lanei consecuntur.u) r) varientur Jir. s) steht dictum; jus nostrum dictum W. t) qui Jir. u) consequitur E.
188 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 5. fectu diei et noctis instabiliter variantur,r) non possumus ad viden- dum de laneis concedendis horam diei stabilem et immutabilem assignare, unde si petat aliquis conferre sibi aliquem laneum desolatum, mittant primo urburarii aut concessor unum ex juratis, 5 qui videat prima hora diei, id est infra missam primam et missam summam, et in hora vesperarum, dummodo non sit vigilia et dies celebris; et si his duabus horis eundem laneum jam petitum in- venerit desolatum et si hoc coram urburariis aut concessore per suum juramentum fuerit protestatus: tunc primo ille laneus ipsis 10 petentibus, si digni fuerint, concedatur, et si hoc non fecerint in fraudem suorum concolonorum. Nam multi, cum ipsos ordo tangit laborandi, insciis suis concolonis dimittunt argentifodium suum incultum et denuo ipsum ab urburariis aut concessore suscipiunt, ut per hanc astuciam suos possint excludere concolonos; quam 15 astuciam penitus reprobramus, quia fraus et dolus nulli patro- cinari debent. Quicquid autem contra dictum modum laneos con- cedendi fuerit attemptatum, ipso jure sit irritum et inane; non enim jure nostro labores justorum impii occupabunt. § 14. Proxime autem jus dicendums) de laneis conferendis 20 eciam in camporum culturis. Si coloni ex eis meatum suum rite et racionabiliter a concessore susceperint, et ipsis sit laneus men- suratus, precipimus observari, quiat) statim ipsis laneo mensurato jus lanei consecuntur.u) r) varientur Jir. s) steht dictum; jus nostrum dictum W. t) qui Jir. u) consequitur E.
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JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 5. 189 keine lehen in der vorgenanten weise vorleihen ader geben sullen, sunder disen sin und mase czu leihen wollen wir furpas gehalden werden in denselben lehenscheften. Idoch wenn man nach dengg) viergg) stunden ader schichten tages und nachtes, als in dem ersten puche von der stunde kundigunge geredt ist, di mit zunemen und abenemen tages und nachtes unsteticlich sich wandeln, so mugen wir nicht in den lehnen czuvorleihen ein stete stunde des tages benumen ader bescheiden. Dovon ist das imant pitet, im ezu vorleihen ettlich wustes vorlegen lehen, so sullen di urburer von ersten ader der lehenherre einen aus den geswornen senden, der 10 das beschawe in der ersten stunde des tages, das ist czwischen der ersten messe und der hohen messe, und in der vesperczeit, wann nicht vigilie ader hochezeithh) tag ist ; und ist es, das man in disen ezweien stunden das selbe lehen, das iczunt gepeten ist, wuste und vorlassen findet, und ab erli) das fur dem urburer ader 15 lehenherren geczeuget pei seinem eide, denn allererste sol man das lehen vorleihen den, di es pitten und di des wierdig sein, also das si das nicht tun czu truknusse irer gewerken ader di mit in pawen. Wann manche, so si di ordenunge der arbeit anruret, so lassen sikk) di silbergruben ungepawet mit unwissen 20 irer mitgewerken und dornach so emphahen si es von den urburern ader lehenherren, das si mit sotaner argelist ire mitgewerken ausgeschuppen und ausgescheiden mugen. Diselbe argelist di widerwern und widerrufen wir, wann argelist und truknusse sol nimande helfen. Wi man doruber lehen vorleihet wider di 25 egenante weise, das sol von rechte kein krafft noch macht haben ; wenn das ist unser recht nicht, das unselige der seligen undll) der gerechten arbeit nutczen sullenl) ader hindern. § 14. Das neheste vorgesprochen recht von den lehnen czumm) vorleihen auch in dem gepeude des feldes (sic), ist das di 30 gewerken aus in iren gank recht und redlich von dem lehen- herrnun) emphahen, und ist in das lehen gemessen, so gepieten wir das ezu halden ; wann czuhant als in gemessen ist das lehen, so haben si desoo) lehnersoo) recht.pp) 5 vertheitigen moegen. gg) den vier E; der vierden H, D. hh) heiliger E. 35 ii) der Geschworne End. kk) gewerken Zus. E. 11) und bis s. fehlt D. mim) Erg. nach E. nn) lehenheuern E. o0) das lehen D; lehens E. pp) G: Auch gepieten wir, das diese recht, das da saget von der verleihunge der lehen,
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 5. 189 keine lehen in der vorgenanten weise vorleihen ader geben sullen, sunder disen sin und mase czu leihen wollen wir furpas gehalden werden in denselben lehenscheften. Idoch wenn man nach dengg) viergg) stunden ader schichten tages und nachtes, als in dem ersten puche von der stunde kundigunge geredt ist, di mit zunemen und abenemen tages und nachtes unsteticlich sich wandeln, so mugen wir nicht in den lehnen czuvorleihen ein stete stunde des tages benumen ader bescheiden. Dovon ist das imant pitet, im ezu vorleihen ettlich wustes vorlegen lehen, so sullen di urburer von ersten ader der lehenherre einen aus den geswornen senden, der 10 das beschawe in der ersten stunde des tages, das ist czwischen der ersten messe und der hohen messe, und in der vesperczeit, wann nicht vigilie ader hochezeithh) tag ist ; und ist es, das man in disen ezweien stunden das selbe lehen, das iczunt gepeten ist, wuste und vorlassen findet, und ab erli) das fur dem urburer ader 15 lehenherren geczeuget pei seinem eide, denn allererste sol man das lehen vorleihen den, di es pitten und di des wierdig sein, also das si das nicht tun czu truknusse irer gewerken ader di mit in pawen. Wann manche, so si di ordenunge der arbeit anruret, so lassen sikk) di silbergruben ungepawet mit unwissen 20 irer mitgewerken und dornach so emphahen si es von den urburern ader lehenherren, das si mit sotaner argelist ire mitgewerken ausgeschuppen und ausgescheiden mugen. Diselbe argelist di widerwern und widerrufen wir, wann argelist und truknusse sol nimande helfen. Wi man doruber lehen vorleihet wider di 25 egenante weise, das sol von rechte kein krafft noch macht haben ; wenn das ist unser recht nicht, das unselige der seligen undll) der gerechten arbeit nutczen sullenl) ader hindern. § 14. Das neheste vorgesprochen recht von den lehnen czumm) vorleihen auch in dem gepeude des feldes (sic), ist das di 30 gewerken aus in iren gank recht und redlich von dem lehen- herrnun) emphahen, und ist in das lehen gemessen, so gepieten wir das ezu halden ; wann czuhant als in gemessen ist das lehen, so haben si desoo) lehnersoo) recht.pp) 5 vertheitigen moegen. gg) den vier E; der vierden H, D. hh) heiliger E. 35 ii) der Geschworne End. kk) gewerken Zus. E. 11) und bis s. fehlt D. mim) Erg. nach E. nn) lehenheuern E. o0) das lehen D; lehens E. pp) G: Auch gepieten wir, das diese recht, das da saget von der verleihunge der lehen,
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190 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. § 15. Sed alie culture camporum, quam cito vacaverint, occupantibus conceduntur, dummodo non in vigiliis et diebus celebribus occupentur. VI. § 16. Si cui autem concessio aliqua concedatur, gaudeat 5 eo jure, quod sibi concessor dixerit deputandum. Sed si con- cessor nihil dixerit concedendum, sed simpliciter unam con- cessionem concesserit: tunc apud illam concessionem infra tria quartalia unius mensure nulla alia concessio concedatur. Quod jus eciam in aciebus concessis locum deinceps volumus obtinere; 10 nam ubi eadem est racio, idem jus statuendum est. 15 VII. § 17. Verum si aliquod vertilabrum alicui concedatur. quod in vulgari montanorum haspel dicitur, prout inter se con- trahentes convenerint, excoletur. Sed si inter eos nihil sit dictum, ex tunc principales coloni secundariis tenentur in coreo et funibus subvenire et aquam, ne ipsos in labore impediat, ex- haurire; sedv) isti de vertibulo debentv) aquam suam ad aque haustum colonorum principalium derivare. Dignum est enim, ut qui lucrum sentit, debeat eciam gravamini subjacere. 20 30 Сар. 6. De empcione et vendicione. I. Cum nihil antiquitatis ignorandum sit ac nosci conveniat rei, de qua acturia) sumus,a) originem et naturam, ut ejus intel- lectus facilius habeatur, quam ob rem veraciter sciendum est, emendi vendendique originem a permutacionibus cepisse.b) Olim 25 non erat nummus, sed unusquisque secundum necessitatem rerum utilibus inutilia permutabat, quoniam plerumque evenit, ut quod alteri superest, alteri desit. Sed quia non facile concurrebat, ut cum tu haberes, quod alter desideraret, invicem illi haberent, quod tu accipere velles, placuit veteribus huic difficultati reme- dium adhibere statuendo, ut ex ere forma publica sub certa quantitate et qualitate percussa emendi et vendendi de cetero úsus esset, nec ultra utrumque merces, sed alterum precium vocaretur. Verumtamen cum empcio et vendicio correlativa sint, 35 v) sed si stillabit debet (?) W. Cap. 6. a) acquisivimus W. b) accepisse W. — — § 17. Vgl. Spr. No. 34 (1). Vgl. Const. 111, 1, § 15.
190 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. § 15. Sed alie culture camporum, quam cito vacaverint, occupantibus conceduntur, dummodo non in vigiliis et diebus celebribus occupentur. VI. § 16. Si cui autem concessio aliqua concedatur, gaudeat 5 eo jure, quod sibi concessor dixerit deputandum. Sed si con- cessor nihil dixerit concedendum, sed simpliciter unam con- cessionem concesserit: tunc apud illam concessionem infra tria quartalia unius mensure nulla alia concessio concedatur. Quod jus eciam in aciebus concessis locum deinceps volumus obtinere; 10 nam ubi eadem est racio, idem jus statuendum est. 15 VII. § 17. Verum si aliquod vertilabrum alicui concedatur. quod in vulgari montanorum haspel dicitur, prout inter se con- trahentes convenerint, excoletur. Sed si inter eos nihil sit dictum, ex tunc principales coloni secundariis tenentur in coreo et funibus subvenire et aquam, ne ipsos in labore impediat, ex- haurire; sedv) isti de vertibulo debentv) aquam suam ad aque haustum colonorum principalium derivare. Dignum est enim, ut qui lucrum sentit, debeat eciam gravamini subjacere. 20 30 Сар. 6. De empcione et vendicione. I. Cum nihil antiquitatis ignorandum sit ac nosci conveniat rei, de qua acturia) sumus,a) originem et naturam, ut ejus intel- lectus facilius habeatur, quam ob rem veraciter sciendum est, emendi vendendique originem a permutacionibus cepisse.b) Olim 25 non erat nummus, sed unusquisque secundum necessitatem rerum utilibus inutilia permutabat, quoniam plerumque evenit, ut quod alteri superest, alteri desit. Sed quia non facile concurrebat, ut cum tu haberes, quod alter desideraret, invicem illi haberent, quod tu accipere velles, placuit veteribus huic difficultati reme- dium adhibere statuendo, ut ex ere forma publica sub certa quantitate et qualitate percussa emendi et vendendi de cetero úsus esset, nec ultra utrumque merces, sed alterum precium vocaretur. Verumtamen cum empcio et vendicio correlativa sint, 35 v) sed si stillabit debet (?) W. Cap. 6. a) acquisivimus W. b) accepisse W. — — § 17. Vgl. Spr. No. 34 (1). Vgl. Const. 111, 1, § 15.
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JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. 191 § 15. Aber andere gepeude des feldes, als palde di ledigqq) sein, so belehent man di, di es aufgefangen und sich des under- wunden haben.1r) VI. § 16. Und vorleihet man imande eine lehenschaft, der frewe sich des rechten, das im der lehenherre benumet und bescheidet. Spricht aber der lehenherre nichtesnicht czu dem vorleihen, sunder er vorleihet slechticlichss) eine lehenschaft, so sol man keine andere lehenschaft vorleihen inwendig dreien vir- teiln einer mase.tt) Dasselbe recht wollen wir auch gehalden werden in ortern, di man vorleiet, wann wo dieselbe redlichkeit 10 ist, da ist dasselbe recht czu seczen. VII. § 17. Vorleihetuu) man imande ein haspel,vv) den sol man auspawen, sam si sich under einander bereden. Ist aber nichtesnicht czwischen in beredt, so sullen di ersten gewerken den andern gewerken ezu steure komenww) mit leder und strengen 15 und sullen das wasserxx) ausczihen, das es si nicht hindere an der arbeit. Treufet es aber, so sullen si ire wasservy) leitenvy) czu der wasserschepp der fodrigenzz) gewerken.aaa) Es ist pilleich, wer den gewinn hat, der sol auch di arbeit und swernusse haben. Сар. 6. Von kaufen und vorkauffen.a) I. Wann nichtesnicht des alden dinges czu vorgessen ist und ist pilleich das ding zu wissen, von dem wir genumen haben 20 gehalden werden in den feld gepeuden, also ferre die gewerken ihren gang oder zug u. s. w; End: Alles das Recht vom Verleihen der Lehn und 25 Lehnschafften, darvon wir jetzt gesagt haben, sol auch in faellen die feld- Gebaeude betreffend also gehalten werden. So fern die Haubt-Gewercken ihren Gang ordentlicher Weise von dem Verleyher empfangen und ihnen das Lehn nach ueblichem Bergwercks-Brauch vermessen ist. qq) Corr. statt wirdig nach D, E; ungebaut End. rr) End. Zus.: Doch dass das Einnehmen oder Belegen derselbigen nicht an einem Freytag oder Feyerabend geschehe. ss) Corr. statt steticlich nach D. E. tt) oder eines lochters Zus. E; eines Lachters End. uu) Rubr. in D: Von lehnen, hespeln und ortern verleihen. vv) Wuerde aber ein Schacht, dorauff ein Haspel stuende, verliehen End. ww) Rubr. in D: Von steure wasser ausczuczihen. xx) im Haubttag-Schacht Zus. End. yy) wasserleite E. zz) vorderigen D; vorigen E. aaa) End: Die aber einen Schacht zur Lehnschafft haben, die sollen ir wasser aus den- selbigen Schaechten auff ihre eigene Kosten in der Haubt-Gewercken gemeine Suempffe ziehen und halten. Cap. 6. a) und hat IX distinctiones. Zus. E; End. macht kein 40 30 35
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. 191 § 15. Aber andere gepeude des feldes, als palde di ledigqq) sein, so belehent man di, di es aufgefangen und sich des under- wunden haben.1r) VI. § 16. Und vorleihet man imande eine lehenschaft, der frewe sich des rechten, das im der lehenherre benumet und bescheidet. Spricht aber der lehenherre nichtesnicht czu dem vorleihen, sunder er vorleihet slechticlichss) eine lehenschaft, so sol man keine andere lehenschaft vorleihen inwendig dreien vir- teiln einer mase.tt) Dasselbe recht wollen wir auch gehalden werden in ortern, di man vorleiet, wann wo dieselbe redlichkeit 10 ist, da ist dasselbe recht czu seczen. VII. § 17. Vorleihetuu) man imande ein haspel,vv) den sol man auspawen, sam si sich under einander bereden. Ist aber nichtesnicht czwischen in beredt, so sullen di ersten gewerken den andern gewerken ezu steure komenww) mit leder und strengen 15 und sullen das wasserxx) ausczihen, das es si nicht hindere an der arbeit. Treufet es aber, so sullen si ire wasservy) leitenvy) czu der wasserschepp der fodrigenzz) gewerken.aaa) Es ist pilleich, wer den gewinn hat, der sol auch di arbeit und swernusse haben. Сар. 6. Von kaufen und vorkauffen.a) I. Wann nichtesnicht des alden dinges czu vorgessen ist und ist pilleich das ding zu wissen, von dem wir genumen haben 20 gehalden werden in den feld gepeuden, also ferre die gewerken ihren gang oder zug u. s. w; End: Alles das Recht vom Verleihen der Lehn und 25 Lehnschafften, darvon wir jetzt gesagt haben, sol auch in faellen die feld- Gebaeude betreffend also gehalten werden. So fern die Haubt-Gewercken ihren Gang ordentlicher Weise von dem Verleyher empfangen und ihnen das Lehn nach ueblichem Bergwercks-Brauch vermessen ist. qq) Corr. statt wirdig nach D, E; ungebaut End. rr) End. Zus.: Doch dass das Einnehmen oder Belegen derselbigen nicht an einem Freytag oder Feyerabend geschehe. ss) Corr. statt steticlich nach D. E. tt) oder eines lochters Zus. E; eines Lachters End. uu) Rubr. in D: Von lehnen, hespeln und ortern verleihen. vv) Wuerde aber ein Schacht, dorauff ein Haspel stuende, verliehen End. ww) Rubr. in D: Von steure wasser ausczuczihen. xx) im Haubttag-Schacht Zus. End. yy) wasserleite E. zz) vorderigen D; vorigen E. aaa) End: Die aber einen Schacht zur Lehnschafft haben, die sollen ir wasser aus den- selbigen Schaechten auff ihre eigene Kosten in der Haubt-Gewercken gemeine Suempffe ziehen und halten. Cap. 6. a) und hat IX distinctiones. Zus. E; End. macht kein 40 30 35
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192 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. nec unum sine reliquo esse possit, de ipsis pariter videamus, quamvis ad hunc tractatum diversimode se habeant, cum empcio per modum acquirendi consueverit regulariter se habere, sed vendicio per modum minuendi. § 1. Contrahitur autem empcio ut vendicio, si contrahentes in unum convenerunt certo precio constituto; nam sine precio nulla procedit vendicio. Non tamen precii numeracio, sed con- vencio profuit empcioni, quamvis nondum sit precium numeratum, nec arra quidem data fuerit; namba) quod arre nomine per emptorem datur, non eo pertinet, quode) sine arra convencio nihil proficiat, sed ut evidencius probari possit, contrahentes de precio convenisse; quia quod arre nomine datur, est solummodo argumentum empcionis et vendicionis contracte. Et quod venditur, non aliter accipien- dum sit, quam si aut precium solutum sit aut eo nomine satis- 15 factum, aut eciam fidem habuerimus emptori sine ulla satisfaccione, et tunc eciam perfecta est empcio per omnia et completa. Et ex tunc omne incrementum aut detrimentum rei empte [ad ipsum emptorem dinoscitur pertinere, dominiumque]d) cum sua causa in emptorem transfertur, que esset futura, si apud venditoreme) ea 20 res permansisset; idquel) toto nostro jure ita se habet, nam quia 10 5 ba) non W. c) si Zus E, V. d) Erg. nach W, E, V, in E fehlt dominium; fehlt Pei, Sch, Jir. e) Corr. nach E statt vendicionem H, W, V, Pei, Sch f) ideoque Pei, Sch; ad quam (?) E.
192 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. nec unum sine reliquo esse possit, de ipsis pariter videamus, quamvis ad hunc tractatum diversimode se habeant, cum empcio per modum acquirendi consueverit regulariter se habere, sed vendicio per modum minuendi. § 1. Contrahitur autem empcio ut vendicio, si contrahentes in unum convenerunt certo precio constituto; nam sine precio nulla procedit vendicio. Non tamen precii numeracio, sed con- vencio profuit empcioni, quamvis nondum sit precium numeratum, nec arra quidem data fuerit; namba) quod arre nomine per emptorem datur, non eo pertinet, quode) sine arra convencio nihil proficiat, sed ut evidencius probari possit, contrahentes de precio convenisse; quia quod arre nomine datur, est solummodo argumentum empcionis et vendicionis contracte. Et quod venditur, non aliter accipien- dum sit, quam si aut precium solutum sit aut eo nomine satis- 15 factum, aut eciam fidem habuerimus emptori sine ulla satisfaccione, et tunc eciam perfecta est empcio per omnia et completa. Et ex tunc omne incrementum aut detrimentum rei empte [ad ipsum emptorem dinoscitur pertinere, dominiumque]d) cum sua causa in emptorem transfertur, que esset futura, si apud venditoreme) ea 20 res permansisset; idquel) toto nostro jure ita se habet, nam quia 10 5 ba) non W. c) si Zus E, V. d) Erg. nach W, E, V, in E fehlt dominium; fehlt Pei, Sch, Jir. e) Corr. nach E statt vendicionem H, W, V, Pei, Sch f) ideoque Pei, Sch; ad quam (?) E.
Strana 193
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. 193 natur und ursprung, das wir* seine vorstentnusse dester leichter gehaben mugen, darumb ist werlich czu wissen, das dib) vornunft b) kauffens und vorkauffens ursprungc) genomen hat von der wechselunge. Ettwenne do was nicht der pfennig, sunder iderman wechselte ein ding umb das ander nach seiner notdurft;d) wann es kumpt oft, was einem ezu vil ist, das gebricht dem andern. Und gink auch ettwenne alle wege nicht leichte ezu umb das, wasda) einer icht hette, das der ander begerete, so hatte er nicht wider darumb ezu geben, das iener gerne hette gehabt; dovon so haben di eldern dowider ein pessers erdacht und haben gesatczt, das aus eree) ader ereze ein gemein1) forme und muncze mit gewisser grose und* tuglichkeitg) geslagen werde, domit man furpas [gewonleich kauffen und vorkauffen mochte, und furpas nicht]h) peide ding ein kauff hiessen, sunder das eine ein lon ader gelt1) hiesse. Und wann kauffen und vorkaufen sam ein ding 15 sein, noch eins an das ander gesein mag, so wollen wir von in peiden besehen, wi wol das ist, das si sich mancherlei weise halden, wann kauffen hat sich in dem sinne eines gewinnes und vorkauffen in einem sinne einer minnerunge ader vorliesens. § 1. Es geschicht auch kauffen und vorkauffen, ab iener 20 und k) diser uberein komen umb ein gesaczt gelt ader lon, wann ane gelt so geet kein vorkauffen fur sich. Und nicht alleine des geldes czelunge, sunder wi man sich beredt und uberein- kumpt, das hilft dem kauffe, ab wol noch nicht das gelt geczalt ist, noch hantgift") daran geben ist, wann was der kauffer czu 25 hantgift gibt, das gehort nicht also, das ane hantgift kauff und vorkauff nicht furgankm) haben sullen, sunder das man dester pas beweren muge, das iener und diser ezun) sotanem gelde und lon uberinkomen sein; wann was czu* hantgift geben wirt, das ist alleine ein bewerunge kauffes und vorkaufens, als si gescheen 30 sein. Und das do vorkaufft wirt, das ist nicht anders czu nemen,°) denn ab das gelt iczund beczalet were ader mit andern dingen 5 10 Capitel. b) der ursprung E. c) fehlt E. d) End: das der Gebrauch des Kauffens und Verkauffens seinen Ursprung von den permutacionibus hat, das ist von dem Umbwechseln, Tauschen oder Freymarcken. da) wenn E. e) ere D; erde H, E. f) from und nucze, Zus. E g) tugentlichkeit, E. h) Erg. nach D, E. i) weregelt E. k) Corr. statt ader nach D, E. 1) kein gewisser Pfennig, End. m) craft E. n) Corr. statt in nach D, E. o) ist Zus. H. Zycha, Böhm. Bergrecht II. 13 35
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. 193 natur und ursprung, das wir* seine vorstentnusse dester leichter gehaben mugen, darumb ist werlich czu wissen, das dib) vornunft b) kauffens und vorkauffens ursprungc) genomen hat von der wechselunge. Ettwenne do was nicht der pfennig, sunder iderman wechselte ein ding umb das ander nach seiner notdurft;d) wann es kumpt oft, was einem ezu vil ist, das gebricht dem andern. Und gink auch ettwenne alle wege nicht leichte ezu umb das, wasda) einer icht hette, das der ander begerete, so hatte er nicht wider darumb ezu geben, das iener gerne hette gehabt; dovon so haben di eldern dowider ein pessers erdacht und haben gesatczt, das aus eree) ader ereze ein gemein1) forme und muncze mit gewisser grose und* tuglichkeitg) geslagen werde, domit man furpas [gewonleich kauffen und vorkauffen mochte, und furpas nicht]h) peide ding ein kauff hiessen, sunder das eine ein lon ader gelt1) hiesse. Und wann kauffen und vorkaufen sam ein ding 15 sein, noch eins an das ander gesein mag, so wollen wir von in peiden besehen, wi wol das ist, das si sich mancherlei weise halden, wann kauffen hat sich in dem sinne eines gewinnes und vorkauffen in einem sinne einer minnerunge ader vorliesens. § 1. Es geschicht auch kauffen und vorkauffen, ab iener 20 und k) diser uberein komen umb ein gesaczt gelt ader lon, wann ane gelt so geet kein vorkauffen fur sich. Und nicht alleine des geldes czelunge, sunder wi man sich beredt und uberein- kumpt, das hilft dem kauffe, ab wol noch nicht das gelt geczalt ist, noch hantgift") daran geben ist, wann was der kauffer czu 25 hantgift gibt, das gehort nicht also, das ane hantgift kauff und vorkauff nicht furgankm) haben sullen, sunder das man dester pas beweren muge, das iener und diser ezun) sotanem gelde und lon uberinkomen sein; wann was czu* hantgift geben wirt, das ist alleine ein bewerunge kauffes und vorkaufens, als si gescheen 30 sein. Und das do vorkaufft wirt, das ist nicht anders czu nemen,°) denn ab das gelt iczund beczalet were ader mit andern dingen 5 10 Capitel. b) der ursprung E. c) fehlt E. d) End: das der Gebrauch des Kauffens und Verkauffens seinen Ursprung von den permutacionibus hat, das ist von dem Umbwechseln, Tauschen oder Freymarcken. da) wenn E. e) ere D; erde H, E. f) from und nucze, Zus. E g) tugentlichkeit, E. h) Erg. nach D, E. i) weregelt E. k) Corr. statt ader nach D, E. 1) kein gewisser Pfennig, End. m) craft E. n) Corr. statt in nach D, E. o) ist Zus. H. Zycha, Böhm. Bergrecht II. 13 35
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194 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. 5 25 res transit cum suo onere et honore. § 2. In vendicionibus et empcionibus consensum debereg) intercedere palam est. Ceterum h) sih) contrahentes in ipsa empcione dissenciunt, sive in precio, sive in aliquo alio, empcio imperfecta est; si enim emptor credit se emere partes aliquas in laneo civili, et venditor vendat in laneo abbatis: hic in corpore dissentitur, ergo empcio nulla est. Plane si in nomine erratum sit, de corpore autem constat, nulla dubitacio est, quin empcio valeat et vendicio, tali dubio non obstante; nihil enim impedit error nominis contractum, si de corpore 10 tantum constet, quia in corpus consensum est. § 3. Illud autem imperfectum esse constat negocium, cum emere volenti sic venditor dicit: Quanti velis, quem equum putaveris, aut quanti estimaveris, habebis emptum. § 3a. Sciendum est enim, obscuri- tatem pacti nocere pocius debere venditori, qui id dixit, quam 15 emptori, quia potuit re integra negocium apcius declarare; nam sermo dubius regulariter interpretandus est in prejudicium pro- ferentis. § 4. Semper enim ad communem intellectum verborum recurrendum est, et verba in eo sensu tenere debemus, quem solent recte intelligentibus generare; jam non debemus verbum ex verbo, 20 sed sensum ex sensu transferre, quia plerumque, dum proprietas verborum attenditur, sensus veritatis amittitur. Nam in omni contractu verba deserviunt intencioni, et in jure nimia subtilitas reprobatur. § 5. Item antequam fit perfecta empcio et vendicio, cum adhuc locus sit penitencie, potest emptor vel venditor sine pena recedere ab empcione vel vendicione. Ita tamen impune recedere eis permittimus, nisi jam arrarum nomine aliquid datum fuerit; hoc enim subsecuto is, qui recusat adimplere contractum, siquidem emptor, id perdat, quod dedit, si vero venditor, duplum restituere compellitur, licet nihil super arris 30 expressum sit. § 6. Sed iste modus emendi ac vendendi precipue in novis invencionibus frequencius locum habet, quia postquam contrahentes emerunt simul et de precio convenerunt, soluta jam aliqua parte precii principalis aut nomine arrarum data, tunci) emptor argentifodium illud intret aut alium mittat suo 35 nomine ad videndum, an sibi rem sic emptam expediat retinere, an recedere a contractu et perdere, quod jam solvit; nisi tunc g) Corr. nach W, E, V statt prebere et. h) Corr. nach W statt sive.
194 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. 5 25 res transit cum suo onere et honore. § 2. In vendicionibus et empcionibus consensum debereg) intercedere palam est. Ceterum h) sih) contrahentes in ipsa empcione dissenciunt, sive in precio, sive in aliquo alio, empcio imperfecta est; si enim emptor credit se emere partes aliquas in laneo civili, et venditor vendat in laneo abbatis: hic in corpore dissentitur, ergo empcio nulla est. Plane si in nomine erratum sit, de corpore autem constat, nulla dubitacio est, quin empcio valeat et vendicio, tali dubio non obstante; nihil enim impedit error nominis contractum, si de corpore 10 tantum constet, quia in corpus consensum est. § 3. Illud autem imperfectum esse constat negocium, cum emere volenti sic venditor dicit: Quanti velis, quem equum putaveris, aut quanti estimaveris, habebis emptum. § 3a. Sciendum est enim, obscuri- tatem pacti nocere pocius debere venditori, qui id dixit, quam 15 emptori, quia potuit re integra negocium apcius declarare; nam sermo dubius regulariter interpretandus est in prejudicium pro- ferentis. § 4. Semper enim ad communem intellectum verborum recurrendum est, et verba in eo sensu tenere debemus, quem solent recte intelligentibus generare; jam non debemus verbum ex verbo, 20 sed sensum ex sensu transferre, quia plerumque, dum proprietas verborum attenditur, sensus veritatis amittitur. Nam in omni contractu verba deserviunt intencioni, et in jure nimia subtilitas reprobatur. § 5. Item antequam fit perfecta empcio et vendicio, cum adhuc locus sit penitencie, potest emptor vel venditor sine pena recedere ab empcione vel vendicione. Ita tamen impune recedere eis permittimus, nisi jam arrarum nomine aliquid datum fuerit; hoc enim subsecuto is, qui recusat adimplere contractum, siquidem emptor, id perdat, quod dedit, si vero venditor, duplum restituere compellitur, licet nihil super arris 30 expressum sit. § 6. Sed iste modus emendi ac vendendi precipue in novis invencionibus frequencius locum habet, quia postquam contrahentes emerunt simul et de precio convenerunt, soluta jam aliqua parte precii principalis aut nomine arrarum data, tunci) emptor argentifodium illud intret aut alium mittat suo 35 nomine ad videndum, an sibi rem sic emptam expediat retinere, an recedere a contractu et perdere, quod jam solvit; nisi tunc g) Corr. nach W, E, V statt prebere et. h) Corr. nach W statt sive.
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JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. 195 darumb genuk gescheen were, ader ab man dem kauffer also vil gelaubt an alle beczalunge, so ist denne ein volkummener kauf in allen dingen. Und darnoch aller gewin ader ungewin des kauften dinges, es neme czu ader ab, der gehort zu dem, der kaufft hat, und wann auch ein* ding mit seinem wesen, als es ist, vorkauft wirt, und ab es sich czukunfticlich pessert ader ergert, der genies ader schade geet auff den, der es kaufft hat, als ab es were pliben pei dem, der es vorkaufft hat. Und das halden wir in allen unsern rechten also, wann das ding geet von einem ezu dem andern mit seiner arbeit und wirden. 10 § 2. Es ist auch offenbar, das in kauffen und vorkauffen peider gehenknusse sein schol. Und ab si sich in dem kauffe czweiten, es were am gelde ader an andern dingen, so ist der kauf unbe- stetiget und ist nicht volbracht. Abp) es auch geschee, das der kauffer gelaubte, das er kaufte etliche teil in einem purgerlehen 15 und der vorkauffer" vorkauft in einem apteslehen, do wirt geezweiet an dem leichnam und wesen des dinges; darumb so ist der kauf nichtesnicht.r) Ab man sich auch slechticlich an dem namen des dinges vorirret, sunder von dem leichnam und wesen des dinges weis man wol, so ist kein czweifel, der kauff 20 und vorkauffen geen fur sich; wann di irrunge des namen hindert nicht di berednusse, ist das mans) das dingk weis,s) wann man hat sich umb ein ding besprochen und voreinet und nicht umb ein namen des dinges. § 3. Das ist auch nicht volkumner kauff oder geschefte, ob der vorkauffer spricht ezu dem, der 25 kauffen will : hab dir das umb als vil, als du wilt,s) ader als vil als dir dunket, ader umb also vil, als du es geschaczest.s) § 3a. Dorumb ist czu wissen, das di vinsternusse des gedinges und berednusse pillicher schaden sol dem vorkauffer, der das geredt hat, denn dem kauffer, wann er mochte wol mit ganczen 30 dingen den kauf gefuglicher geleutert und gesprochen han; wann ein ezweifelhaftig rede ist rechticlich ausczulegen dem czu p) Rubr. in D: Kaufft imand teil in eim burgerlehen und ligt es in eim aptelehen, der Kauf ist nisnicht. q) Corr. statt Kauffer nach D, E. r) End: als wann einer etliche Bergtheile gekaufft haette in der Buerger Lehn und der Verkauffer wolte ihn in anders weisen, alda waere albereit ein Irrthum und Missverstand des Guts halben und darum koennte hierinnen kein bestaendiger Kauff seyn. s) nur das ding was D; nur das dingk offenbar ist E. s) wilt bis g. fehlt E; End. Zus.: Dies waere gar ein tunckler Kauff. 35 13*
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. 195 darumb genuk gescheen were, ader ab man dem kauffer also vil gelaubt an alle beczalunge, so ist denne ein volkummener kauf in allen dingen. Und darnoch aller gewin ader ungewin des kauften dinges, es neme czu ader ab, der gehort zu dem, der kaufft hat, und wann auch ein* ding mit seinem wesen, als es ist, vorkauft wirt, und ab es sich czukunfticlich pessert ader ergert, der genies ader schade geet auff den, der es kaufft hat, als ab es were pliben pei dem, der es vorkaufft hat. Und das halden wir in allen unsern rechten also, wann das ding geet von einem ezu dem andern mit seiner arbeit und wirden. 10 § 2. Es ist auch offenbar, das in kauffen und vorkauffen peider gehenknusse sein schol. Und ab si sich in dem kauffe czweiten, es were am gelde ader an andern dingen, so ist der kauf unbe- stetiget und ist nicht volbracht. Abp) es auch geschee, das der kauffer gelaubte, das er kaufte etliche teil in einem purgerlehen 15 und der vorkauffer" vorkauft in einem apteslehen, do wirt geezweiet an dem leichnam und wesen des dinges; darumb so ist der kauf nichtesnicht.r) Ab man sich auch slechticlich an dem namen des dinges vorirret, sunder von dem leichnam und wesen des dinges weis man wol, so ist kein czweifel, der kauff 20 und vorkauffen geen fur sich; wann di irrunge des namen hindert nicht di berednusse, ist das mans) das dingk weis,s) wann man hat sich umb ein ding besprochen und voreinet und nicht umb ein namen des dinges. § 3. Das ist auch nicht volkumner kauff oder geschefte, ob der vorkauffer spricht ezu dem, der 25 kauffen will : hab dir das umb als vil, als du wilt,s) ader als vil als dir dunket, ader umb also vil, als du es geschaczest.s) § 3a. Dorumb ist czu wissen, das di vinsternusse des gedinges und berednusse pillicher schaden sol dem vorkauffer, der das geredt hat, denn dem kauffer, wann er mochte wol mit ganczen 30 dingen den kauf gefuglicher geleutert und gesprochen han; wann ein ezweifelhaftig rede ist rechticlich ausczulegen dem czu p) Rubr. in D: Kaufft imand teil in eim burgerlehen und ligt es in eim aptelehen, der Kauf ist nisnicht. q) Corr. statt Kauffer nach D, E. r) End: als wann einer etliche Bergtheile gekaufft haette in der Buerger Lehn und der Verkauffer wolte ihn in anders weisen, alda waere albereit ein Irrthum und Missverstand des Guts halben und darum koennte hierinnen kein bestaendiger Kauff seyn. s) nur das ding was D; nur das dingk offenbar ist E. s) wilt bis g. fehlt E; End. Zus.: Dies waere gar ein tunckler Kauff. 35 13*
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196 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. aliud inter se statuerint contrahentes. § 7. Sane sik) nolit recedere ab empcione et eodem die precium completel) non solverit, perdet partes emptas cum parte precii jam soluti; nisi contrahentes tunc inter se aliud fuerint protestati. In hoc vero casu quidam versuti per totam illam diem consueverunt frau- dulenter sui copiam denegare, quatenus die sic elapso partes empte ipsis cum persoluta jam pecunia remanerent. Unde si emptor copiam venditoris aut sui procuratoris habere non poterit, eo die hoc publice protestando pecuniam solvendam eidem sub 10 bono testimonio apud aliquem juratum aut alium idoneum virum deponat venditori, quando voluerit presentandum; hoc enim modo jus suum salvum sibi et omnibus remanebit. Sed in his vero empcionibus et vendicionibus pacta legem ex convencione parcium sorciuntur. 5 15 k) emptor Zus. Jir. 1) perfecte E, Pei, Sch. § 7. Eine ähnliche Bestimmung bezüglich der „Eigenschaft“ vgl. in D. I. R § 24.
196 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. aliud inter se statuerint contrahentes. § 7. Sane sik) nolit recedere ab empcione et eodem die precium completel) non solverit, perdet partes emptas cum parte precii jam soluti; nisi contrahentes tunc inter se aliud fuerint protestati. In hoc vero casu quidam versuti per totam illam diem consueverunt frau- dulenter sui copiam denegare, quatenus die sic elapso partes empte ipsis cum persoluta jam pecunia remanerent. Unde si emptor copiam venditoris aut sui procuratoris habere non poterit, eo die hoc publice protestando pecuniam solvendam eidem sub 10 bono testimonio apud aliquem juratum aut alium idoneum virum deponat venditori, quando voluerit presentandum; hoc enim modo jus suum salvum sibi et omnibus remanebit. Sed in his vero empcionibus et vendicionibus pacta legem ex convencione parcium sorciuntur. 5 15 k) emptor Zus. Jir. 1) perfecte E, Pei, Sch. § 7. Eine ähnliche Bestimmung bezüglich der „Eigenschaft“ vgl. in D. I. R § 24.
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JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. 197 schaden, der si geredt hat. § 4. Est) ist allewege sich czu halden zu gemeinem sinne der worter, und man* sol auch [di worten halden in dem sinne, den si den machen, di]u) di worter recht vorsteen; und wir sullen nicht ein wort aus dem andern, sunder einen sinn aus dem andern auslegen, wann oft als man di eigen- schaft der worter merkt, so vorleuset man den sinn der warheit. Wann in aller teidinge ader geschefte so dinen di wort der meinunge, und in dem rechten so wirt ubrige clugheit wider- werrt. § 5. Item ee der kauff und vorkauff volkumen ader volendet sein, also das es v) noch w) mochte berewen, so mag der 10 kauffer ader vorkauffer an wandel von dem kauffe ader vorkauffe abtreten und hinder sich geen. Doch lassen wir si ane wandel,x) es were denn iezund ettwas hantgift)) daran geben; und wenn das geschicht, der den kauff nicht halden wil, soz) sol vorlisen derz) kaufferz) das, das er geben hat, ist es aber der vorkauffer, 15 so sol er es czwifach widerkeren, wi wol nichtesnicht von der hantgift geredt ist.aa) § 6. Und disenbb) siten ezu vorkauffen und kauffen den heldet man czu voraus in den newen funden, wann darnach, als iener und diser mit einander kauffen und umb das gelt ubereinkomen,cc) so gibt einer dem andern czuhant 20 ein teil des hauptgeldes ader czu hantgift, das der kauffer vare in di silbergrube ader sende einen andern an seine stat, der das beschawe, ab es fuglich sei das ding, das er kauft hat, czu be- halden ader des kauffes hinder sich ezu geen und das vorlise, das er iczund daran geben hat, es were denne das si ein ander 25 ding ezwischen in geseczt hetten. § 7. Wil er denn des kauffes nicht hinder sich geen und vorgilt nicht denselben tag das gelt volkumlich, so vorleust er di gekauften teil mitsampt dem gelde, das er iczund geben hat, es were denn, das sidd) czwischen in eins andern dings erkenten. Und in der geschicht so sein gewont 30 ettliche listige leute, das si sich denselben ganczen tag betrogen- lich vorbergen und lasson sich nicht vinden auff di sache, wenn 5 t) Rubr. in D: In gemeinem sinne sol man die werter halden und recht vorsteen. u) Erg. nach D, E. v) der D. w) Erg. nach D, E. x) hinder sich geen Zus. D. y) gewisser Pfennig End. z) fehlt E. aa) obgleich im 35 Contract von dem gewissen Pfennig nicht erwehnt, auch keiner daruber gegeben worden sey, End. bb) disen D, E; diser H. cc) um eine Anzahl Berg Theil mit einander einen Kauff eingegangen End. dd) die teidings-
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. 197 schaden, der si geredt hat. § 4. Est) ist allewege sich czu halden zu gemeinem sinne der worter, und man* sol auch [di worten halden in dem sinne, den si den machen, di]u) di worter recht vorsteen; und wir sullen nicht ein wort aus dem andern, sunder einen sinn aus dem andern auslegen, wann oft als man di eigen- schaft der worter merkt, so vorleuset man den sinn der warheit. Wann in aller teidinge ader geschefte so dinen di wort der meinunge, und in dem rechten so wirt ubrige clugheit wider- werrt. § 5. Item ee der kauff und vorkauff volkumen ader volendet sein, also das es v) noch w) mochte berewen, so mag der 10 kauffer ader vorkauffer an wandel von dem kauffe ader vorkauffe abtreten und hinder sich geen. Doch lassen wir si ane wandel,x) es were denn iezund ettwas hantgift)) daran geben; und wenn das geschicht, der den kauff nicht halden wil, soz) sol vorlisen derz) kaufferz) das, das er geben hat, ist es aber der vorkauffer, 15 so sol er es czwifach widerkeren, wi wol nichtesnicht von der hantgift geredt ist.aa) § 6. Und disenbb) siten ezu vorkauffen und kauffen den heldet man czu voraus in den newen funden, wann darnach, als iener und diser mit einander kauffen und umb das gelt ubereinkomen,cc) so gibt einer dem andern czuhant 20 ein teil des hauptgeldes ader czu hantgift, das der kauffer vare in di silbergrube ader sende einen andern an seine stat, der das beschawe, ab es fuglich sei das ding, das er kauft hat, czu be- halden ader des kauffes hinder sich ezu geen und das vorlise, das er iczund daran geben hat, es were denne das si ein ander 25 ding ezwischen in geseczt hetten. § 7. Wil er denn des kauffes nicht hinder sich geen und vorgilt nicht denselben tag das gelt volkumlich, so vorleust er di gekauften teil mitsampt dem gelde, das er iczund geben hat, es were denn, das sidd) czwischen in eins andern dings erkenten. Und in der geschicht so sein gewont 30 ettliche listige leute, das si sich denselben ganczen tag betrogen- lich vorbergen und lasson sich nicht vinden auff di sache, wenn 5 t) Rubr. in D: In gemeinem sinne sol man die werter halden und recht vorsteen. u) Erg. nach D, E. v) der D. w) Erg. nach D, E. x) hinder sich geen Zus. D. y) gewisser Pfennig End. z) fehlt E. aa) obgleich im 35 Contract von dem gewissen Pfennig nicht erwehnt, auch keiner daruber gegeben worden sey, End. bb) disen D, E; diser H. cc) um eine Anzahl Berg Theil mit einander einen Kauff eingegangen End. dd) die teidings-
Strana 198
198 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. II. § 8. Cauti tamen sint in hac parte emptores, quatenus partes emptas, precipue in novis invencionibus, ubi non est magister montis, statim coram colonis faciant sibi a venditoribus resignari; nam quidam male consueverunt, in novis invencionibus plures partes vendere, quam ipsos ibidem constet habere. Ex tunc licet ultimus emptor sit, cui partes empte resignate fuerint, prefertur tamen omnibus prioribus emptoribus, quibus partes empte non fuerunt resignate. § 9. Et hec cautela est in omnibus empcionibus parcium adhibenda, quia nec emptor nec 10 donatarius in partibus emptis aut donatis illud jus consecuntur, nisi ipsis coram magistro montis a venditoribus aut donatoribus resignentur; quamvis ipsos ad omne interesse, quod eis partes non fuerint resignate, coram judice poterunt convenire. 5 III. § 10. Si quis vero donacionis causa pro minore vendat 15 partes, quam valeant: vendicio bene valet. Tociensm) enim in totum dicimus non valere, quociensm) universa vendicion) donaci- onis causa facta est; quociens autemo) viliori precio partes donacionis causa venduntur, dubium nonp) est, vendicionemq valere. § 11. Quicumque autem in fraudem reipublice vel 20 m) Corr. nach E, V statt quociens-tociens. n) Corr. statt vendi- cionis. o) Jir: Quotiens enim universa venditio donationis causa facta est, in totum: dicimus non valere; totiens quotiens autem u. s. w. p) fehlt E. q) non Zus. Pei, Sch. § 8. ff. Vgl. 1, 7. § 21; II, 1, § 13.
198 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. II. § 8. Cauti tamen sint in hac parte emptores, quatenus partes emptas, precipue in novis invencionibus, ubi non est magister montis, statim coram colonis faciant sibi a venditoribus resignari; nam quidam male consueverunt, in novis invencionibus plures partes vendere, quam ipsos ibidem constet habere. Ex tunc licet ultimus emptor sit, cui partes empte resignate fuerint, prefertur tamen omnibus prioribus emptoribus, quibus partes empte non fuerunt resignate. § 9. Et hec cautela est in omnibus empcionibus parcium adhibenda, quia nec emptor nec 10 donatarius in partibus emptis aut donatis illud jus consecuntur, nisi ipsis coram magistro montis a venditoribus aut donatoribus resignentur; quamvis ipsos ad omne interesse, quod eis partes non fuerint resignate, coram judice poterunt convenire. 5 III. § 10. Si quis vero donacionis causa pro minore vendat 15 partes, quam valeant: vendicio bene valet. Tociensm) enim in totum dicimus non valere, quociensm) universa vendicion) donaci- onis causa facta est; quociens autemo) viliori precio partes donacionis causa venduntur, dubium nonp) est, vendicionemq valere. § 11. Quicumque autem in fraudem reipublice vel 20 m) Corr. nach E, V statt quociens-tociens. n) Corr. statt vendi- cionis. o) Jir: Quotiens enim universa venditio donationis causa facta est, in totum: dicimus non valere; totiens quotiens autem u. s. w. p) fehlt E. q) non Zus. Pei, Sch. § 8. ff. Vgl. 1, 7. § 21; II, 1, § 13.
Strana 199
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. 199 der tag vorgienge, das in di kauften teil mit dem gelde, das daran geben ist, plibe. Dovon ob der kauffer desee) vorkauffer ader seines schaffer nicht gehabenf) mag, so sol er das an dem- selben tage offenlich besiczengg) und sol das [gelt, das]hh) er dem selben 11) noch geben sol, mit guter geczeuknuss zu einem geswornen ader czu einem andern pidermanne niderlegen dem vorkauffer, wann er wil, das man ims antworte; wann in der weise so pleibt er* pei seinem rechten in allen dingen. In disen kauffen und vorkauffen so nemen di gedinge ein recht, darnoch als si peide teil bereden. 5 10 II. § 8. Doch sullen di kauffer gescheid sein in disem teil, das si czuvoraus di gekauften teil in den newen funden, do kein pergmeister ist, czuhant vorkk) den gewerken in heissen auf- geben und auflassen11) von den vorkauffern, wann ettliche pose leute sein gewont, das si in newen funden mer teil vorkauffen, denn si doselbist haben; denn, wi wol er der leczte kauffer sei, dem di gekaufften teil aufgeben sein, [so wirt er doch vorgeczogen vor alle, di vor im gekauft haben, den mm) di gekauften teil noch nicht aufgegeben sein].nn) o0) § 9. Und dise sicherheit sol man halden in allem kaufe der teile, wann weder der kauffer weder 20 der geber[![pp) behalden kein recht in den gekauften ader ge- geben teilen, di sein in denn vorqq) dem pergmeister von den vorkauffern ader gebern aufgeben,rr) und mugen si nicht beclagen vor dem richter, wi wol siss) sie anredenss) mochten, umb das in di teil nicht aufgeben sein. 15 25 III. § 10. Wer auch der gegeben teil umb minner ver- kaufft, denn si tugen, so taug di vorkaufunge wol. Als oft wir sprechen, das es gar nicht tauk, als oft ist alle sache gescheen leute oder leikaufsleute E. ee) des D, E; und H. ff) gehaben D, E; gelauben H. gg) so sol er desselbigen Tags alsbald darueber protestieren, 30 End. hh) Erg. nach D. ii) tage Zus. D. kk) Corr. statt von. I1) dass sie ihnen die gekaufften Theile von Stund an in Gegenwart der andern Mitgewercken lassen gewehren und zuschreiben End. mm) denn E. nn) Erg. nach D, E. o0) End: und wiewohl der letzte Kaeuffer biss- weilen seine Gewehr bekommen und den Vorzug gehabt, so seynd doch ihrer viel, die zuvor gekaufft, betrogen worden. pp) oder der sie ihm geschencket und uebergeben hat End. qq) Corr. statt von nach D, E. rr) ueberschrieben und zugeeignet End. ss) Corr. nach D, si sei 35
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. 199 der tag vorgienge, das in di kauften teil mit dem gelde, das daran geben ist, plibe. Dovon ob der kauffer desee) vorkauffer ader seines schaffer nicht gehabenf) mag, so sol er das an dem- selben tage offenlich besiczengg) und sol das [gelt, das]hh) er dem selben 11) noch geben sol, mit guter geczeuknuss zu einem geswornen ader czu einem andern pidermanne niderlegen dem vorkauffer, wann er wil, das man ims antworte; wann in der weise so pleibt er* pei seinem rechten in allen dingen. In disen kauffen und vorkauffen so nemen di gedinge ein recht, darnoch als si peide teil bereden. 5 10 II. § 8. Doch sullen di kauffer gescheid sein in disem teil, das si czuvoraus di gekauften teil in den newen funden, do kein pergmeister ist, czuhant vorkk) den gewerken in heissen auf- geben und auflassen11) von den vorkauffern, wann ettliche pose leute sein gewont, das si in newen funden mer teil vorkauffen, denn si doselbist haben; denn, wi wol er der leczte kauffer sei, dem di gekaufften teil aufgeben sein, [so wirt er doch vorgeczogen vor alle, di vor im gekauft haben, den mm) di gekauften teil noch nicht aufgegeben sein].nn) o0) § 9. Und dise sicherheit sol man halden in allem kaufe der teile, wann weder der kauffer weder 20 der geber[![pp) behalden kein recht in den gekauften ader ge- geben teilen, di sein in denn vorqq) dem pergmeister von den vorkauffern ader gebern aufgeben,rr) und mugen si nicht beclagen vor dem richter, wi wol siss) sie anredenss) mochten, umb das in di teil nicht aufgeben sein. 15 25 III. § 10. Wer auch der gegeben teil umb minner ver- kaufft, denn si tugen, so taug di vorkaufunge wol. Als oft wir sprechen, das es gar nicht tauk, als oft ist alle sache gescheen leute oder leikaufsleute E. ee) des D, E; und H. ff) gehaben D, E; gelauben H. gg) so sol er desselbigen Tags alsbald darueber protestieren, 30 End. hh) Erg. nach D. ii) tage Zus. D. kk) Corr. statt von. I1) dass sie ihnen die gekaufften Theile von Stund an in Gegenwart der andern Mitgewercken lassen gewehren und zuschreiben End. mm) denn E. nn) Erg. nach D, E. o0) End: und wiewohl der letzte Kaeuffer biss- weilen seine Gewehr bekommen und den Vorzug gehabt, so seynd doch ihrer viel, die zuvor gekaufft, betrogen worden. pp) oder der sie ihm geschencket und uebergeben hat End. qq) Corr. statt von nach D, E. rr) ueberschrieben und zugeeignet End. ss) Corr. nach D, si sei 35
Strana 200
200 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. creditorum fingit, se suas partes aut alias res obligare vel vendere, nihil agit; nuda enim et imaginaria vendicio pro non facta est. Et ideo nec alienacio ejus rei admittitur, quia plus valet, quod in veritate agitur, quam simulate concipitur. IV. § 12. Et est aliud genus acquisicionis:r) conduccio et locacio; nam ad similitudinem empcionis et vendicionis contrahitur, si contrahentes in conduccione et locacione convenerunt certa mercede statuta, quia sine mercede nulla procedit conduccio. Si itaque inter contrahentes convenerint (sic), ut quanta mercede 10 Petrus rem locandam estimaverit, pro tanta sit locata, et siquidem ipse, qui nominatus est, mercedem definierit: omnimode secundum ejus estimacionem merces persolvatur et res tradatur, ut ad effectum conduccio perducatur. Sin autem ille, qui nominatus est, sive noluerit mercedem sive non potuerit definire, tune pro 15 nihilo est conduccio, quasi nulla mercede constituta. Quod jus cum locacionibus et conduccionibus nobis placuerit, non est ab- surdum et in empcionibus et vendicionibus locum habere. § 13. Item quemadmodum in emendo ac vendendo regulariter concessum est, quod pluris sit, minoris emere, et quod minoris sit, 20 pluris emere et ita invicem se circumscribere: magnumrr) hic in locacionibus et conduccionibus locum habet. Et hoc maxime nos et nostros tangit montanos, eo quod a seculo non est auditum. tot magnas et preciosissimas locaciones et conducciones contrahi in tam modico terre spacio sicut in argentifodio nostro Chutne.s) 25 nobis ab origine mundi celesti providencia reservato. Sed cum naturau) non habeat, ut pro meritis respondeat creatori, saltem manibus erectis in celum gracias agimus pro universis beneficiis: quia sua gracia nos creando in hoc inter cetera beneficia nos beavit, ut quasi omnia regna mundi jam auri argentique fodio 3o exsiccatav) sola fertilis Bohemia nostris temporibus suo auro et 5 r) inquisicionis E. rr) mgrm Abbrev W. t) Corr. nach W statt quod ut. u) creatura Jir. v) Ursprünglich argentique siccata; auri argen- tique siccata exsiccata (!) W.
200 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. creditorum fingit, se suas partes aut alias res obligare vel vendere, nihil agit; nuda enim et imaginaria vendicio pro non facta est. Et ideo nec alienacio ejus rei admittitur, quia plus valet, quod in veritate agitur, quam simulate concipitur. IV. § 12. Et est aliud genus acquisicionis:r) conduccio et locacio; nam ad similitudinem empcionis et vendicionis contrahitur, si contrahentes in conduccione et locacione convenerunt certa mercede statuta, quia sine mercede nulla procedit conduccio. Si itaque inter contrahentes convenerint (sic), ut quanta mercede 10 Petrus rem locandam estimaverit, pro tanta sit locata, et siquidem ipse, qui nominatus est, mercedem definierit: omnimode secundum ejus estimacionem merces persolvatur et res tradatur, ut ad effectum conduccio perducatur. Sin autem ille, qui nominatus est, sive noluerit mercedem sive non potuerit definire, tune pro 15 nihilo est conduccio, quasi nulla mercede constituta. Quod jus cum locacionibus et conduccionibus nobis placuerit, non est ab- surdum et in empcionibus et vendicionibus locum habere. § 13. Item quemadmodum in emendo ac vendendo regulariter concessum est, quod pluris sit, minoris emere, et quod minoris sit, 20 pluris emere et ita invicem se circumscribere: magnumrr) hic in locacionibus et conduccionibus locum habet. Et hoc maxime nos et nostros tangit montanos, eo quod a seculo non est auditum. tot magnas et preciosissimas locaciones et conducciones contrahi in tam modico terre spacio sicut in argentifodio nostro Chutne.s) 25 nobis ab origine mundi celesti providencia reservato. Sed cum naturau) non habeat, ut pro meritis respondeat creatori, saltem manibus erectis in celum gracias agimus pro universis beneficiis: quia sua gracia nos creando in hoc inter cetera beneficia nos beavit, ut quasi omnia regna mundi jam auri argentique fodio 3o exsiccatav) sola fertilis Bohemia nostris temporibus suo auro et 5 r) inquisicionis E. rr) mgrm Abbrev W. t) Corr. nach W statt quod ut. u) creatura Jir. v) Ursprünglich argentique siccata; auri argen- tique siccata exsiccata (!) W.
Strana 201
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. 201 vorkauffens und gebens;tt) wi aberuu) di teil von sache der gabe umb geringer gelt vorkauft werden, so geet der kauff fur sich ane czweifel.vv) § 11. Und wer czu truknusse des gemeinen nutczes ader der, di im gelauben und porgen im, gedenket seine teil ader andere ding czu vorseczen oder vorkaufen, der tut nichts nicht; ein plose und erdochte vorkauffunge ist fur nicht czu haben. Und darumb so leset man auch nicht czugeen des- selben dinges emfremdunge, wann es tauk pas,ww) was in der warheit geschicht, denn das gleissende erdacht ist. 5 IV. § 12. Esxx) ist auch ein ander underscheid des ge- 10 winnes, das ist besteunge, wann si werden in einer gleichnusse kauffs und vorkauffes beredet, ist das iener und diser in di be- steunge und aussaczunge ubereinkomen nach der saczunge des kaufs ader lones, wann an lon kein besteunge hat furgank. Und ist* es, das iener und diser uberein kumen, das umb wi vil lones 15 Peter das ding schaczt, das man ausseczen schol ader hinlassen, umb als vil sei es hingelassen, und ist das der, der genant ist, das lon ader ezins ausspricht, so sol man uberein das lon gelden,yy) das di besteunge volbracht werde und volfuret. Ist aber, das der, der genant ist, nicht wil ader mag das lon aussprechen, so 20 ist di besteunge fur nichtsnicht sam fur kein zz) geschaczt aaa) lon. Und dasselbe recht behagt uns in aussaczunge und besteunge und hat auch fuge und stat in kauffen und vorkauffen.bbb) § 13. Item, sam in kauffen und vorkauffen richtielich vorlihen ader vor- henget ist, was mer ist, umb minner zu kauffen, und was minner 25 ist, umb mer ezu kauffen und also sich selber und under ein- ander ausczurichten, hat hiccc) di meisterschaft stat und fuge in ausseczen und besteen. Und das trifft uns und unsere perkleute gar sere an, umb das von angange der werlt nicht gehort ist, ane rede H; sie sie anrede E. tt) so alle Handschriften. Betr. End. s vv). 30 uu) aber D, E; wir H. vv) End: Wuerde jemand seine Berg Theile um eines Geschencks willn naeher und wolfeiler, denn sonst der Kauff waere, hingeben, das sol ohne Zweifel ein bestaendiger und volkommener Kauff seyn; so offt aber einer seine Theil unter dem Schein eines Geschencks ver- kauffen wird, so sol solcher verbluembter unwahrhafftiger Kauff nichts seyn. ww) dass D. xx) Rubr. in D: Von besteunge und ausseczunge unterschaid. yy) als ers gesaczt hat, und das ding sol man geben Zus. D. zz) kein D. E; ein H. aaa) gesaczt D, E. bbb) Der Paragraph ist bei End. voll- kommen missverstanden und entstellt. ccc) Corr. statt si nach D, E. 35
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. 201 vorkauffens und gebens;tt) wi aberuu) di teil von sache der gabe umb geringer gelt vorkauft werden, so geet der kauff fur sich ane czweifel.vv) § 11. Und wer czu truknusse des gemeinen nutczes ader der, di im gelauben und porgen im, gedenket seine teil ader andere ding czu vorseczen oder vorkaufen, der tut nichts nicht; ein plose und erdochte vorkauffunge ist fur nicht czu haben. Und darumb so leset man auch nicht czugeen des- selben dinges emfremdunge, wann es tauk pas,ww) was in der warheit geschicht, denn das gleissende erdacht ist. 5 IV. § 12. Esxx) ist auch ein ander underscheid des ge- 10 winnes, das ist besteunge, wann si werden in einer gleichnusse kauffs und vorkauffes beredet, ist das iener und diser in di be- steunge und aussaczunge ubereinkomen nach der saczunge des kaufs ader lones, wann an lon kein besteunge hat furgank. Und ist* es, das iener und diser uberein kumen, das umb wi vil lones 15 Peter das ding schaczt, das man ausseczen schol ader hinlassen, umb als vil sei es hingelassen, und ist das der, der genant ist, das lon ader ezins ausspricht, so sol man uberein das lon gelden,yy) das di besteunge volbracht werde und volfuret. Ist aber, das der, der genant ist, nicht wil ader mag das lon aussprechen, so 20 ist di besteunge fur nichtsnicht sam fur kein zz) geschaczt aaa) lon. Und dasselbe recht behagt uns in aussaczunge und besteunge und hat auch fuge und stat in kauffen und vorkauffen.bbb) § 13. Item, sam in kauffen und vorkauffen richtielich vorlihen ader vor- henget ist, was mer ist, umb minner zu kauffen, und was minner 25 ist, umb mer ezu kauffen und also sich selber und under ein- ander ausczurichten, hat hiccc) di meisterschaft stat und fuge in ausseczen und besteen. Und das trifft uns und unsere perkleute gar sere an, umb das von angange der werlt nicht gehort ist, ane rede H; sie sie anrede E. tt) so alle Handschriften. Betr. End. s vv). 30 uu) aber D, E; wir H. vv) End: Wuerde jemand seine Berg Theile um eines Geschencks willn naeher und wolfeiler, denn sonst der Kauff waere, hingeben, das sol ohne Zweifel ein bestaendiger und volkommener Kauff seyn; so offt aber einer seine Theil unter dem Schein eines Geschencks ver- kauffen wird, so sol solcher verbluembter unwahrhafftiger Kauff nichts seyn. ww) dass D. xx) Rubr. in D: Von besteunge und ausseczunge unterschaid. yy) als ers gesaczt hat, und das ding sol man geben Zus. D. zz) kein D. E; ein H. aaa) gesaczt D, E. bbb) Der Paragraph ist bei End. voll- kommen missverstanden und entstellt. ccc) Corr. statt si nach D, E. 35
Strana 202
202 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. argento fertiliter irrigaret. Quam ob rem nostris montanis sincere intendimus providere, ut unusquisque sine alterius prejudicio suis terminis stet contentus. § 14. Sane si contrahencium placuerit voluntati, tales partes expressa mercede ad certum terminum sint locate; quamcumque enim legem tunc ipsi contractuiw) de communi consensu indixerint, ab utroque contrahencium inviola- biliter observetur. § 15. In hujusmodi autem obligacionibus idem maxime spectare debemus, quod per utramque partem convenerit,*) ut, si quis tunc ipsorum placiti conventi transgressor fuerit, per 10 judicem ad omnem parti alteri faciendam justiciam compellatur. Si vero locator fuerit, curam habebit, ut conductori manuteneat et conservet omnia, que promisit; sed si conductor fuerit, ab omni suo jure, quod ex conduccione consecutus est, casurus. Item perspicere debet conductor, ut in nullo legem conduccionis offendat 15 vel aliquod jus rei conducte deterius faciat aut fieri paciatur. 5 § 16. Termino vero locacionis completo omne jus exstinguitur conductoris hoc modo: si terminus in diem venerit laboribus de- putatum, statim proxima proclamacione prime schichte noctis conductor nihil juris de cetero obtinebit. Si vero dies celebris 20 diem non celebrem locacioni pro certo )) termino deputatum imme- diate precesserit (sic), tunc jus conductoris propter vigiliam proxima w) contractu, Pei, Sch, Jir. x) convenerint V, Pei, Sch, Jir; von- venitur E. y) cetero Pei, Sch, Jir.
202 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. argento fertiliter irrigaret. Quam ob rem nostris montanis sincere intendimus providere, ut unusquisque sine alterius prejudicio suis terminis stet contentus. § 14. Sane si contrahencium placuerit voluntati, tales partes expressa mercede ad certum terminum sint locate; quamcumque enim legem tunc ipsi contractuiw) de communi consensu indixerint, ab utroque contrahencium inviola- biliter observetur. § 15. In hujusmodi autem obligacionibus idem maxime spectare debemus, quod per utramque partem convenerit,*) ut, si quis tunc ipsorum placiti conventi transgressor fuerit, per 10 judicem ad omnem parti alteri faciendam justiciam compellatur. Si vero locator fuerit, curam habebit, ut conductori manuteneat et conservet omnia, que promisit; sed si conductor fuerit, ab omni suo jure, quod ex conduccione consecutus est, casurus. Item perspicere debet conductor, ut in nullo legem conduccionis offendat 15 vel aliquod jus rei conducte deterius faciat aut fieri paciatur. 5 § 16. Termino vero locacionis completo omne jus exstinguitur conductoris hoc modo: si terminus in diem venerit laboribus de- putatum, statim proxima proclamacione prime schichte noctis conductor nihil juris de cetero obtinebit. Si vero dies celebris 20 diem non celebrem locacioni pro certo )) termino deputatum imme- diate precesserit (sic), tunc jus conductoris propter vigiliam proxima w) contractu, Pei, Sch, Jir. x) convenerint V, Pei, Sch, Jir; von- venitur E. y) cetero Pei, Sch, Jir.
Strana 203
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. 203 das also vil groser und unvorgeltliche ausseczunge und besteunge gescheen in einem kleinen teile des erdreichseed) als in unserm perg- werke auf den Kutten, das uns von angenge der werlt von den himelischen genaden behalden ist. Und wann di natur nicht hat,* domit si irem schepfer geantworten und vorgelten muge, idoch mit aufgerecten henden ezu dem himel so danken wir im umb alle gute tete, wann seine genade uns beschaffen hat und ddd) mit den under andern gutteten geseliget hat, dasddd) alleine unser fruchtper kunigreich ezu Behem pei unsern czeiten mit seinem golde und silber, [sam alle kunigreich der werlteee) von 10 golde und silber ffr) vortruckent und unfruchtig sein, fruchtikleich tüngetggg) und phlanczet. Und darumb so meinen wir unsere perkleute leuterlich und genediclich ezu besehen, das iderman an des andern schaden in seinen greniczen genuk habe. § 14. Do- vonhhb) ist iener und diser wille, das di teil umb ein genanntes 15 lon und gelt und auf ein gewisses czil hin gelassen sein, was di denne rechtens in dem besprechen mit gemeiner volge vinden, das sol peiderseit gehalden werden. § 15. Und in sotanen vor- saczungeniii) sullen wir allermeist das besehen, wann peide teil ubereinkomen sein, welches denn der teidinge und gemechtes 20 ubertritt, das sol getwungenkkk) werden von dem richter, alle ge- rechtikeit czu tun dem andern teile. Und ab es der hinlasser ist, so sal der richter besorgen, das er dem besteer schirme und halde alles, das er gelobt hat; ist es aber der* besteer, so ist er vorvallen von allem seinem rechten, das er aus der besteunge 25 bestanden und begriffen hat. Item der besteher sol sich fursehen, das er in keinen sachen das recht der besteunge czubreche ader das er kein recht des bestanden dinges nicht erger mache ader nicht gehenge, das es erger werde. § 16. Und wann das czil des hinlassens vorgeet, so ist 30 alles recht des besteersili) vorloschen in sotaner weise: Ist das das czil kumpt auf ein tag, der ezu arbeit bescheiden ist, czuhant in der nehesten ausrufunge der ersten nachtschicht so beheldet der besteer furpas nichtesnicht rechtens. Ist aber, das der heilig ced) erbriches D. ddd) das also nahen alle Kunigreich der werlt ieczunt ausge- 35 truckent sein guldes und silbergruben, ane E. eee) di Zus. D. fff) Erg. nach D. ggg) tünget D; truget (?) H. hhh) Das Folgende fehlt in G bis Note www. iii) oder verbindungen Zus. E. kkk) Corr. statt gewunnen nach D, E. 111) Corr. 5
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. 203 das also vil groser und unvorgeltliche ausseczunge und besteunge gescheen in einem kleinen teile des erdreichseed) als in unserm perg- werke auf den Kutten, das uns von angenge der werlt von den himelischen genaden behalden ist. Und wann di natur nicht hat,* domit si irem schepfer geantworten und vorgelten muge, idoch mit aufgerecten henden ezu dem himel so danken wir im umb alle gute tete, wann seine genade uns beschaffen hat und ddd) mit den under andern gutteten geseliget hat, dasddd) alleine unser fruchtper kunigreich ezu Behem pei unsern czeiten mit seinem golde und silber, [sam alle kunigreich der werlteee) von 10 golde und silber ffr) vortruckent und unfruchtig sein, fruchtikleich tüngetggg) und phlanczet. Und darumb so meinen wir unsere perkleute leuterlich und genediclich ezu besehen, das iderman an des andern schaden in seinen greniczen genuk habe. § 14. Do- vonhhb) ist iener und diser wille, das di teil umb ein genanntes 15 lon und gelt und auf ein gewisses czil hin gelassen sein, was di denne rechtens in dem besprechen mit gemeiner volge vinden, das sol peiderseit gehalden werden. § 15. Und in sotanen vor- saczungeniii) sullen wir allermeist das besehen, wann peide teil ubereinkomen sein, welches denn der teidinge und gemechtes 20 ubertritt, das sol getwungenkkk) werden von dem richter, alle ge- rechtikeit czu tun dem andern teile. Und ab es der hinlasser ist, so sal der richter besorgen, das er dem besteer schirme und halde alles, das er gelobt hat; ist es aber der* besteer, so ist er vorvallen von allem seinem rechten, das er aus der besteunge 25 bestanden und begriffen hat. Item der besteher sol sich fursehen, das er in keinen sachen das recht der besteunge czubreche ader das er kein recht des bestanden dinges nicht erger mache ader nicht gehenge, das es erger werde. § 16. Und wann das czil des hinlassens vorgeet, so ist 30 alles recht des besteersili) vorloschen in sotaner weise: Ist das das czil kumpt auf ein tag, der ezu arbeit bescheiden ist, czuhant in der nehesten ausrufunge der ersten nachtschicht so beheldet der besteer furpas nichtesnicht rechtens. Ist aber, das der heilig ced) erbriches D. ddd) das also nahen alle Kunigreich der werlt ieczunt ausge- 35 truckent sein guldes und silbergruben, ane E. eee) di Zus. D. fff) Erg. nach D. ggg) tünget D; truget (?) H. hhh) Das Folgende fehlt in G bis Note www. iii) oder verbindungen Zus. E. kkk) Corr. statt gewunnen nach D, E. 111) Corr. 5
Strana 204
204 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. proclamacione ultime schichte diei scilicet extinguetur. Quando- cumque locacionis terminus in diem celebrem fuerit deputatus, quod frequencius evenit, sicut eciam consuetum est urburam nostram locari usque in diem beatorum Petri et Pauli apostolo- rum: tunc in vigilia, cum proclamatur ultima schichta diei, omne jus locacionis exstinguitur conductorum. § 17. Quod jus eciam nos cum nostre urbure conductoribus firmiter volumus observari; et licet in hac parte legibus absoluti sumus, tamen secundum legem vivere volumus. Quamvis tamen hoc solum de urbura 10 dixerimus observandum, tamen eciam de moneta intelligi debet et de omni censu urbure nostre attinenti, ut uno et eodem termino simul ad conductorem transeant ac simul revertantur. 5 § 18. Extincto itaque jure locacionis termino adhuc multe fiebant questiones de metallo nondum educto, cum conductorum 15 exsecato laboribus et expensis, cujus esse deberet. Ad quod diversi diversimode responderunt. Quidam enim dicebant, et bene, quod omne metallum sumptibus conductorum exsectum, licet nondum emissum, ipsis conductoribus remaneret. Quorum opinio tamen non multum attendebatur, aliis autem contrarium dicentibus, quod 20 nihil juris in eo, nisi emitteretur, haberet (sic). Sed tercii di- xerunt, quod de dicto metallo nihil cederet conductoribus, nisi cum ad divisionem publicam perveniret. Ad quod naturalem equi- tatem solummodo imitantes respondemus breviter, ut, si genera- liter admitteretur, quod conductores sub terra inz) argentifodio 25 metallum exsectum, nisi tunc impedimento legitimo prepediti, pro sua reconderent voluntate, tumaa) absurditas sequeretur, ut finito termino locacionis metallum sic relictumbb) in suis laboribus loca- torescc) impediret,dd) extrahendum cum expensis ultimo locatorum. Nec eciam esset consonum equitati, ut locatores finita locacione gratis tollerent metallum exsectum sumptibus conductorum; nemo 30 z) fehlt Pei, Sch. aa) Corr. nach V statt dum E, Pei, Sch. bb) locatos Zus. spät. Hand. cc) Corr. statt locaciones. dd) Corr. statt impedirent nach E, V.
204 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. proclamacione ultime schichte diei scilicet extinguetur. Quando- cumque locacionis terminus in diem celebrem fuerit deputatus, quod frequencius evenit, sicut eciam consuetum est urburam nostram locari usque in diem beatorum Petri et Pauli apostolo- rum: tunc in vigilia, cum proclamatur ultima schichta diei, omne jus locacionis exstinguitur conductorum. § 17. Quod jus eciam nos cum nostre urbure conductoribus firmiter volumus observari; et licet in hac parte legibus absoluti sumus, tamen secundum legem vivere volumus. Quamvis tamen hoc solum de urbura 10 dixerimus observandum, tamen eciam de moneta intelligi debet et de omni censu urbure nostre attinenti, ut uno et eodem termino simul ad conductorem transeant ac simul revertantur. 5 § 18. Extincto itaque jure locacionis termino adhuc multe fiebant questiones de metallo nondum educto, cum conductorum 15 exsecato laboribus et expensis, cujus esse deberet. Ad quod diversi diversimode responderunt. Quidam enim dicebant, et bene, quod omne metallum sumptibus conductorum exsectum, licet nondum emissum, ipsis conductoribus remaneret. Quorum opinio tamen non multum attendebatur, aliis autem contrarium dicentibus, quod 20 nihil juris in eo, nisi emitteretur, haberet (sic). Sed tercii di- xerunt, quod de dicto metallo nihil cederet conductoribus, nisi cum ad divisionem publicam perveniret. Ad quod naturalem equi- tatem solummodo imitantes respondemus breviter, ut, si genera- liter admitteretur, quod conductores sub terra inz) argentifodio 25 metallum exsectum, nisi tunc impedimento legitimo prepediti, pro sua reconderent voluntate, tumaa) absurditas sequeretur, ut finito termino locacionis metallum sic relictumbb) in suis laboribus loca- torescc) impediret,dd) extrahendum cum expensis ultimo locatorum. Nec eciam esset consonum equitati, ut locatores finita locacione gratis tollerent metallum exsectum sumptibus conductorum; nemo 30 z) fehlt Pei, Sch. aa) Corr. nach V statt dum E, Pei, Sch. bb) locatos Zus. spät. Hand. cc) Corr. statt locaciones. dd) Corr. statt impedirent nach E, V.
Strana 205
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. 205 tag einem werkentag nochgeet,mmm) der bescheiden ist czu gewissem czil der hinlassunge, so ist des besteers recht durch der nehesten vigilie willen umb di ausrufunge der lecztennnn) tageschicht naturlich und ernstlich vorloschen und ausgangen. Wann des hinlassens czil auf einen heiligen tag wirt bescheiden, das oft geschicht, alsooo) auch gewonlich ist, das man unser urbar hin- lasset pis auf sent Peters und Pauls tage, der ezwelfpoten, dann in der vigilien, als man beruft di leczt tageschicht, so vorlischet und geet aus alles hinlassens recht der besteer. § 17. Und das- selbe recht wollen wir auch mit den besteern unser urbar vesticlich 10 halden. Und wi wol das ist, das wirppp) von den rechten enpunden sein, idoch so wollen wir noch dem rechten leben. Und wi wol wir dasqq€) alleine von der urbar geredt haben czu halden, doch wollen wir das auch vorstan von der muncze und von allem czinse, der zu unser urbar gehort, das si mit einander auf einen tag dem besteer czusteen und geen sullen und auch also wider umbkeren. § 18. Wann auch mit rechte ausgeet des hinlassens czil und tag, noch€fr) wurden vil teidinge von dem ercze, das nochsss) nicht ausgefurt was und doch mit der besteer arbeit und kosten aus- gehawen was, wes dasselbe ercze sulde sein. Czu der sachen 20 manche mancherlei antworten. Ettliche sprechen, und wol, das alles ercz, das mit der besteer kosten ausgehawen ist, wi wol es nicht ausgeczogen ist, denselben besteern pleiben sulle. Derselben leute sin achtet man nicht vil. So sprachen di andere dowider, das si nichtesnicht rechtens daran hetten, man czug es denn aus. Aber di dritten sprechen, das von dem egenanten ercze nichtes- nicht gefiele den besteern, es queme denne czu offenbarer teilunge. Czu iderttt) rede antworten wir kurczlich und volgen nur der naturlichen gerechtikeit: ab man nu liese gemeinlich czugeen, das di besteer das ausgehawen ercz in der silbergruben under der 30 erden, si weren denne von ehafter not gehindert, umbuuu) iren willen vorpurgen, so ginge das darnoch: wann der tag des hin- lassens vorgienge, so hinderte di hinlasser das gelassen ercz in 5 15 25 statt besteens nach D, E. mmm) dass dem arbeitenden Tage . . . ein Feyertag zunechst vorgienge End. nnn) leczten D, E; besteen (?) H. 35 000) Corr. statt das nach D, E. ppp) Corr. statt si nach D, E. qqq) nicht Zus. D, E. rrr) Rubr. in D: Von dem ercze, das ausgehawen und nicht ausgefuret ist. sss) doch D, E. ttt) diser D. E. uuu) und nicht nach E.
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 6. 205 tag einem werkentag nochgeet,mmm) der bescheiden ist czu gewissem czil der hinlassunge, so ist des besteers recht durch der nehesten vigilie willen umb di ausrufunge der lecztennnn) tageschicht naturlich und ernstlich vorloschen und ausgangen. Wann des hinlassens czil auf einen heiligen tag wirt bescheiden, das oft geschicht, alsooo) auch gewonlich ist, das man unser urbar hin- lasset pis auf sent Peters und Pauls tage, der ezwelfpoten, dann in der vigilien, als man beruft di leczt tageschicht, so vorlischet und geet aus alles hinlassens recht der besteer. § 17. Und das- selbe recht wollen wir auch mit den besteern unser urbar vesticlich 10 halden. Und wi wol das ist, das wirppp) von den rechten enpunden sein, idoch so wollen wir noch dem rechten leben. Und wi wol wir dasqq€) alleine von der urbar geredt haben czu halden, doch wollen wir das auch vorstan von der muncze und von allem czinse, der zu unser urbar gehort, das si mit einander auf einen tag dem besteer czusteen und geen sullen und auch also wider umbkeren. § 18. Wann auch mit rechte ausgeet des hinlassens czil und tag, noch€fr) wurden vil teidinge von dem ercze, das nochsss) nicht ausgefurt was und doch mit der besteer arbeit und kosten aus- gehawen was, wes dasselbe ercze sulde sein. Czu der sachen 20 manche mancherlei antworten. Ettliche sprechen, und wol, das alles ercz, das mit der besteer kosten ausgehawen ist, wi wol es nicht ausgeczogen ist, denselben besteern pleiben sulle. Derselben leute sin achtet man nicht vil. So sprachen di andere dowider, das si nichtesnicht rechtens daran hetten, man czug es denn aus. Aber di dritten sprechen, das von dem egenanten ercze nichtes- nicht gefiele den besteern, es queme denne czu offenbarer teilunge. Czu iderttt) rede antworten wir kurczlich und volgen nur der naturlichen gerechtikeit: ab man nu liese gemeinlich czugeen, das di besteer das ausgehawen ercz in der silbergruben under der 30 erden, si weren denne von ehafter not gehindert, umbuuu) iren willen vorpurgen, so ginge das darnoch: wann der tag des hin- lassens vorgienge, so hinderte di hinlasser das gelassen ercz in 5 15 25 statt besteens nach D, E. mmm) dass dem arbeitenden Tage . . . ein Feyertag zunechst vorgienge End. nnn) leczten D, E; besteen (?) H. 35 000) Corr. statt das nach D, E. ppp) Corr. statt si nach D, E. qqq) nicht Zus. D, E. rrr) Rubr. in D: Von dem ercze, das ausgehawen und nicht ausgefuret ist. sss) doch D, E. ttt) diser D. E. uuu) und nicht nach E.
Strana 206
206 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 7. 5 enim alterius locupletari debet jactura. Sed si metallum ejusdem septimane, in qua finitur locacio, emissum non fuerit, hocee) solum sibi conductoresff) valeant vendicare; quicquid autem metalli de precedentibus septimanis ante terminum finitum in argenti- fodio remanserit, perdiderunt. Et sic omnibus aliis questionibus secundum naturalem racionem breviter est conclusum. Quam conclusionem deinceps in omnibus locacionibus eciam urbure nostre precipimus inviolabiliter observari. Сар. 7. De donacionibus. Moribus apud nosa) antiquitus receptum est, per donacionem nobis acquiri possessionem et transferri in personam dominium alienam; nihil enim tam conveniens est naturali equitati, quam voluntatem domini volentis rem suam transferre in alium ratam 15 haberi. 10 § 1. Est autem donacio rei licite nullo jure cogente mera et liberalis in alterum facta translacio; et perficitur, cum donator suam voluntatem coram probis viris manifestaverit voluntarie- Ex tunc donatori jure cogente incumbit necessitas, possessionem 20 in personam donatarii transferendi; sed si hoc donator recusaverit, nihilominus donacio plenissimum robur habeat et perfectum, eo quod hane sibi quodammodo nobilitas legem ponit, debere se, quod sponte tribuit, estimet et, nisi in beneficiis suis creverit, nihil se prestitisse putet. Hecque liberalitas in donatarium pie perfusa debet ipsum donatori ad grata obsequia provocare ac- beneficiorum numquam esse immemorem perceptorum. Et hic est modus donandi, qui vocatur juris interpretacione donacio inter vivos. § 2. Est et alius modus donacionis, qui propter 25 ee) Corr. statt hic nach W. ff) steht locaciones; locacionis V, Pei, 20 Sch; locacione Jir. Cap. 7. a) iam Zus. V.
206 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 7. 5 enim alterius locupletari debet jactura. Sed si metallum ejusdem septimane, in qua finitur locacio, emissum non fuerit, hocee) solum sibi conductoresff) valeant vendicare; quicquid autem metalli de precedentibus septimanis ante terminum finitum in argenti- fodio remanserit, perdiderunt. Et sic omnibus aliis questionibus secundum naturalem racionem breviter est conclusum. Quam conclusionem deinceps in omnibus locacionibus eciam urbure nostre precipimus inviolabiliter observari. Сар. 7. De donacionibus. Moribus apud nosa) antiquitus receptum est, per donacionem nobis acquiri possessionem et transferri in personam dominium alienam; nihil enim tam conveniens est naturali equitati, quam voluntatem domini volentis rem suam transferre in alium ratam 15 haberi. 10 § 1. Est autem donacio rei licite nullo jure cogente mera et liberalis in alterum facta translacio; et perficitur, cum donator suam voluntatem coram probis viris manifestaverit voluntarie- Ex tunc donatori jure cogente incumbit necessitas, possessionem 20 in personam donatarii transferendi; sed si hoc donator recusaverit, nihilominus donacio plenissimum robur habeat et perfectum, eo quod hane sibi quodammodo nobilitas legem ponit, debere se, quod sponte tribuit, estimet et, nisi in beneficiis suis creverit, nihil se prestitisse putet. Hecque liberalitas in donatarium pie perfusa debet ipsum donatori ad grata obsequia provocare ac- beneficiorum numquam esse immemorem perceptorum. Et hic est modus donandi, qui vocatur juris interpretacione donacio inter vivos. § 2. Est et alius modus donacionis, qui propter 25 ee) Corr. statt hic nach W. ff) steht locaciones; locacionis V, Pei, 20 Sch; locacione Jir. Cap. 7. a) iam Zus. V.
Strana 207
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 7. 207 irervvv) arbeit, das man doch ausczihen solde mit der koste der leczten hinlasser. Nochwww) were auch nicht das gleich dem rechten, das di hinlasser, wenn di hinlassunge vorgienge, das ercz umb sust aufheben, das mit der* besteer kosten ausgehawen ist, wann niemand sol reiche werden mit des andern schaden. Ist aber, das das erez derselben wochen, in der sich endet di hinlassunge, nicht ausgeczogen ist, nur das selbe mugen di besteerxxx) czu in fechsnen;vyy) was aber erczes von der voderigen wochen vor dem geendetem ezil in der silbergruben pleibet, das haben si vorlorn. Und also ist allen teidingen noch naturlich vornunft kurczlich 10 geslossen und genuk getan. Und di selbe beslissunge wollen wir furpas unczubrochlich gehalden werden in allen hinlassungen und auch unser urbar. 5 Сар. 7. Von der gabe wegen.") Wir haben das genomen aus der gewonheit der eldern, wo einer dem andern icht gibt, mit sotaner gabe gewinnet er di besiczunge und magb) die herschaft wandelnb) in ander personen. Nichtesnicht ist also czimlich naturlichen rechten, denn das stete gehalden werde der wille des herren, der do meinet, sein ding 20 czu wandeln in ein andern. § 1. Das heisset eine gabe, wann einer dem andern ein cziemlich ding ane twang des rechten leuterlich und mildicleich gibt, und wirt volpracht, wenn der geber seinen willen offenbart fur frumen leuten. Und denn so gepurt dem geber die notdurft von rechte, das er di besiczunge wandel in des personen, der si aufnimpt. Ist aber das, das der geber widerspricht, dennoch so hat die gebunge volle kraft, umb das di edelkeit ader adel im selber ein recht seczet, was si williclichen gebent,") das si dunke und schaczen,d) das si dasselbe schuldig sein, und wo der 30 adele) nicht wechset und czu nimpt mit seiner guttete, so wenet ader achtet er, das er nichtesnicht getan ader geben habe. Und 15 25 — vvv) Corr. statt seiner. www) hier beginnt G wieder, s. oben Note hhh. xxx) Corr. statt hinlasser, wie alle Handschr. lesen. yyy) cziehen E. Cap. 7. a) Von der gabe gewinnet man die besiczunge, die mag 35 es furpas geben. D; Von d. g. und hat IV distincciones E; Von Ubergaben End. b) wirt d. h. gewandelt E. c) gibt D, E. d) Corr. statt schacze. e) Corr.
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 7. 207 irervvv) arbeit, das man doch ausczihen solde mit der koste der leczten hinlasser. Nochwww) were auch nicht das gleich dem rechten, das di hinlasser, wenn di hinlassunge vorgienge, das ercz umb sust aufheben, das mit der* besteer kosten ausgehawen ist, wann niemand sol reiche werden mit des andern schaden. Ist aber, das das erez derselben wochen, in der sich endet di hinlassunge, nicht ausgeczogen ist, nur das selbe mugen di besteerxxx) czu in fechsnen;vyy) was aber erczes von der voderigen wochen vor dem geendetem ezil in der silbergruben pleibet, das haben si vorlorn. Und also ist allen teidingen noch naturlich vornunft kurczlich 10 geslossen und genuk getan. Und di selbe beslissunge wollen wir furpas unczubrochlich gehalden werden in allen hinlassungen und auch unser urbar. 5 Сар. 7. Von der gabe wegen.") Wir haben das genomen aus der gewonheit der eldern, wo einer dem andern icht gibt, mit sotaner gabe gewinnet er di besiczunge und magb) die herschaft wandelnb) in ander personen. Nichtesnicht ist also czimlich naturlichen rechten, denn das stete gehalden werde der wille des herren, der do meinet, sein ding 20 czu wandeln in ein andern. § 1. Das heisset eine gabe, wann einer dem andern ein cziemlich ding ane twang des rechten leuterlich und mildicleich gibt, und wirt volpracht, wenn der geber seinen willen offenbart fur frumen leuten. Und denn so gepurt dem geber die notdurft von rechte, das er di besiczunge wandel in des personen, der si aufnimpt. Ist aber das, das der geber widerspricht, dennoch so hat die gebunge volle kraft, umb das di edelkeit ader adel im selber ein recht seczet, was si williclichen gebent,") das si dunke und schaczen,d) das si dasselbe schuldig sein, und wo der 30 adele) nicht wechset und czu nimpt mit seiner guttete, so wenet ader achtet er, das er nichtesnicht getan ader geben habe. Und 15 25 — vvv) Corr. statt seiner. www) hier beginnt G wieder, s. oben Note hhh. xxx) Corr. statt hinlasser, wie alle Handschr. lesen. yyy) cziehen E. Cap. 7. a) Von der gabe gewinnet man die besiczunge, die mag 35 es furpas geben. D; Von d. g. und hat IV distincciones E; Von Ubergaben End. b) wirt d. h. gewandelt E. c) gibt D, E. d) Corr. statt schacze. e) Corr.
Strana 208
208 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 8. mortis suspicionem fit, cum quis ita donaverit, si aliquid ei humanitus contigisset, haberet is, qui accepisset. Sed in summa mortis causa donacio est, cum quis magis se velit habere quam eum, cui donatur, magisque illum, cui donat, quam heredem. § 3. Sed et majores nostri, divi imperatores, prohibuerunt do- naciones inter virum et mulierem, ne mutuob) amore se invicem spoliarent; fame conjugatorum decentissime consulentes, ne con- cordia inter eos conciliari precio videatur, neve in paupertatem melior decideret deteriorque dicior fieret. Unde et nos donacionem 10 inter conjuges, [ex qua alter locuplecior et pauperior alter effi- ciatur,]c) penitus reprobamus, nisi tunc morte donatorisd) donacio confirmetur. 5 15 Сaр. 8. De jure cesso. De jure cesso, tam licito quam illicito, hic intendimus de- clarare. § 1. Hoc autem modo licite cedantur jura et acciones: si procurator tuusa) aut alius mandato tuo tibi aliquas partes emerit, et perfecta empcione venditor illas partes coram magistro montis 20 recuset more solito resignare, et procurator tuus aut mandatarius contra venditorem eundem tibi jura cedat et acciones: statim acquiritur plenum jus agendi. Quod licitum in his et in aliis bone fidei concessionibus approbatur. § 2. Sed cum empciones b) invitus Pei, Sch. c) Erg. nach E. V, Pei, Sch; in W fehlt locupl. 25 — alter. d) donacionis Pei, Sch. Cap. 8. a) Corr. nach W statt unus; am Rande von späterer Hand: vel tuus; proc. vel t. aut al. E, V, Pei, Sch, Jir.
208 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 8. mortis suspicionem fit, cum quis ita donaverit, si aliquid ei humanitus contigisset, haberet is, qui accepisset. Sed in summa mortis causa donacio est, cum quis magis se velit habere quam eum, cui donatur, magisque illum, cui donat, quam heredem. § 3. Sed et majores nostri, divi imperatores, prohibuerunt do- naciones inter virum et mulierem, ne mutuob) amore se invicem spoliarent; fame conjugatorum decentissime consulentes, ne con- cordia inter eos conciliari precio videatur, neve in paupertatem melior decideret deteriorque dicior fieret. Unde et nos donacionem 10 inter conjuges, [ex qua alter locuplecior et pauperior alter effi- ciatur,]c) penitus reprobamus, nisi tunc morte donatorisd) donacio confirmetur. 5 15 Сaр. 8. De jure cesso. De jure cesso, tam licito quam illicito, hic intendimus de- clarare. § 1. Hoc autem modo licite cedantur jura et acciones: si procurator tuusa) aut alius mandato tuo tibi aliquas partes emerit, et perfecta empcione venditor illas partes coram magistro montis 20 recuset more solito resignare, et procurator tuus aut mandatarius contra venditorem eundem tibi jura cedat et acciones: statim acquiritur plenum jus agendi. Quod licitum in his et in aliis bone fidei concessionibus approbatur. § 2. Sed cum empciones b) invitus Pei, Sch. c) Erg. nach E. V, Pei, Sch; in W fehlt locupl. 25 — alter. d) donacionis Pei, Sch. Cap. 8. a) Corr. nach W statt unus; am Rande von späterer Hand: vel tuus; proc. vel t. aut al. E, V, Pei, Sch, Jir.
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JUS REG. MONT. LIB. III, C.IP. S. 209 alsotane mildikeit, di dem nemer gutlich gescheen ist, di sol in erweichen und reiczen czu genemen dinste dem geber, und sol auch nimer undankhaft" sein und vorgessen der enphangen guttete. Und das ist der sinn und weise des gebens, der do heisset in dem rechten: ein gabe under den lebentigen. § 2. Es ist auch ein ander weise der gabe, di do geschicht, wenn man sich vorsiht des todes, wann imand also gibt, ab ichtesicht an imeg)menschlich geschee, der es genomen hette, der behield es. Aber in der groston sache des todes ist di gabe also, wann imand sich selber pillicher haben wil denn dem man gibt, und 10 auch meer dem, dom er gibt, denn seinen erben. § 3. Di seligen keisere, di do sein unsere grosten eldern, di haben vorpoten di gabe czwischen dem manne und dem weibe, das si sich nicht peidenthalben irer liebe willen under einander beraubten, und haben domit irem guten worte und leumunde gar czimlich 15 geraten, das man nicht di eintrechtikeit czwischen in mit gelde ader gabe vorsunete, und das auch nicht der pesser under in in armut gefiele und der ermer erger reicher wurde. Unde dovon so widerweren wir auch czumale die gabe ezwischen den ecleuten, von derh) erger und ermeri) wurde ir eines under in, es were 20 denn, das di gabe bestetiget wurde mit tode ader von todes wegen des gebers. 5 Сар. 8. Von aufgelasena) rechten und wechselunge des gerichtes.b) Von aufgelasenc) rechten pei czimlichen und unczimlichen 25 meinen wir hie leuterlich ezu reden. § 1. In der weise auflest man czimlich recht und clage teidinge, ab eind) schaffer ader ein ander von deinem gepote dir etliche teil kauft, und wonn der kauf also volbracht ist, ab donn der vorkaufer widerspricht, diselben teile auf ezu geben, 30 als gewonlich ist, fur dem pergmeister, und dein schaffer ader der, dem du das bevolhen hast, wider denselben vorkauffer dir statt ader nach D, E. f) undarbehaftig E. g) Corr. statt eime nach D, E. h) Corr. statt den man nach D, E. i) Corr. statt erger nach D; reicher und erger E. Cap. 8. a) Corr. statt auflasen nach D. E. b) und hat IV distincciones. Zus. E; Von Abtrettung des Rechtens. End. c) Corr. statt auflassen nach D. d) dein D, E. Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 35 14
JUS REG. MONT. LIB. III, C.IP. S. 209 alsotane mildikeit, di dem nemer gutlich gescheen ist, di sol in erweichen und reiczen czu genemen dinste dem geber, und sol auch nimer undankhaft" sein und vorgessen der enphangen guttete. Und das ist der sinn und weise des gebens, der do heisset in dem rechten: ein gabe under den lebentigen. § 2. Es ist auch ein ander weise der gabe, di do geschicht, wenn man sich vorsiht des todes, wann imand also gibt, ab ichtesicht an imeg)menschlich geschee, der es genomen hette, der behield es. Aber in der groston sache des todes ist di gabe also, wann imand sich selber pillicher haben wil denn dem man gibt, und 10 auch meer dem, dom er gibt, denn seinen erben. § 3. Di seligen keisere, di do sein unsere grosten eldern, di haben vorpoten di gabe czwischen dem manne und dem weibe, das si sich nicht peidenthalben irer liebe willen under einander beraubten, und haben domit irem guten worte und leumunde gar czimlich 15 geraten, das man nicht di eintrechtikeit czwischen in mit gelde ader gabe vorsunete, und das auch nicht der pesser under in in armut gefiele und der ermer erger reicher wurde. Unde dovon so widerweren wir auch czumale die gabe ezwischen den ecleuten, von derh) erger und ermeri) wurde ir eines under in, es were 20 denn, das di gabe bestetiget wurde mit tode ader von todes wegen des gebers. 5 Сар. 8. Von aufgelasena) rechten und wechselunge des gerichtes.b) Von aufgelasenc) rechten pei czimlichen und unczimlichen 25 meinen wir hie leuterlich ezu reden. § 1. In der weise auflest man czimlich recht und clage teidinge, ab eind) schaffer ader ein ander von deinem gepote dir etliche teil kauft, und wonn der kauf also volbracht ist, ab donn der vorkaufer widerspricht, diselben teile auf ezu geben, 30 als gewonlich ist, fur dem pergmeister, und dein schaffer ader der, dem du das bevolhen hast, wider denselben vorkauffer dir statt ader nach D, E. f) undarbehaftig E. g) Corr. statt eime nach D, E. h) Corr. statt den man nach D, E. i) Corr. statt erger nach D; reicher und erger E. Cap. 8. a) Corr. statt auflasen nach D. E. b) und hat IV distincciones. Zus. E; Von Abtrettung des Rechtens. End. c) Corr. statt auflassen nach D. d) dein D, E. Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 35 14
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210 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 9. 5 et cessiones licium legittime prohibeant sancciones, et nos litigan- tibus justicia exigente compellimur providere, ne cum altera pars sibi consentiret contrarium judiciorum exitum, alium potenciorem aut alias inhabilem parti alteri adversarium institueret duriorem. Quam ob rem omnes alienaciones judicii imutandib) causa factas, tam contra bonos mores quam contra utilitatem tocius reipublice et honorem, hoc edicto penitus revocamus, ne de cetero per ali- quem talium aliquid attemptetur. 10 Сар. 9. De jure retinendi, recuperandi et minuendi. Quia jus acquirendi sine jure retinendi, recuperandi aut minuendi perfecte non poterit pertractari, unde jura predicta plene ac plane inveniuntur in precedentibus tractatibus expedita. 20 § 1. Jus enim retinendi in co consistit, ut quis utatur 15 argentifodio suo in omnibus, ut dictum est. § 2. Sed jus recu- perandi in eo consistit, ut quiss) violenter de sua possessione sit ejectus, aut ipsi absenti legittima causa aliqua possessio aut res per judicium fuerit abdicata, vel aliquid aliud in ejus prejudicium attemptatum; et qualiter hec sint recuperanda, diligens indagaton in precedentibus tractatibus omnia inveniet pertractata. § 3. Sed jus minuendi pleneb) supra de* his, qui non utifruendo suo argentifodio abutuntur, et eciam quandob) in judiciis condem- pnantur, plene eciam hoc de empcionibus et vendicionibus pertractatur.«) 25 b) imitandi E, V, Pei, Sch. Cap. 9. a) aliquis V. b) Jir. erg. dahinter dictum est; plene, qui suo arg. abut. et eciam quomodo E; plene supra de hiis, q. n. u. s. a. a. e. e. quomodo V. c) Corr. statt pertractantur: hec pertractantur E.
210 JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 9. 5 et cessiones licium legittime prohibeant sancciones, et nos litigan- tibus justicia exigente compellimur providere, ne cum altera pars sibi consentiret contrarium judiciorum exitum, alium potenciorem aut alias inhabilem parti alteri adversarium institueret duriorem. Quam ob rem omnes alienaciones judicii imutandib) causa factas, tam contra bonos mores quam contra utilitatem tocius reipublice et honorem, hoc edicto penitus revocamus, ne de cetero per ali- quem talium aliquid attemptetur. 10 Сар. 9. De jure retinendi, recuperandi et minuendi. Quia jus acquirendi sine jure retinendi, recuperandi aut minuendi perfecte non poterit pertractari, unde jura predicta plene ac plane inveniuntur in precedentibus tractatibus expedita. 20 § 1. Jus enim retinendi in co consistit, ut quis utatur 15 argentifodio suo in omnibus, ut dictum est. § 2. Sed jus recu- perandi in eo consistit, ut quiss) violenter de sua possessione sit ejectus, aut ipsi absenti legittima causa aliqua possessio aut res per judicium fuerit abdicata, vel aliquid aliud in ejus prejudicium attemptatum; et qualiter hec sint recuperanda, diligens indagaton in precedentibus tractatibus omnia inveniet pertractata. § 3. Sed jus minuendi pleneb) supra de* his, qui non utifruendo suo argentifodio abutuntur, et eciam quandob) in judiciis condem- pnantur, plene eciam hoc de empcionibus et vendicionibus pertractatur.«) 25 b) imitandi E, V, Pei, Sch. Cap. 9. a) aliquis V. b) Jir. erg. dahinter dictum est; plene, qui suo arg. abut. et eciam quomodo E; plene supra de hiis, q. n. u. s. a. a. e. e. quomodo V. c) Corr. statt pertractantur: hec pertractantur E.
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JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 9. 211 auflest die recht und clag teidinge: ezuhant so ist dir volles recht erstanden und gewunnen czu teidingen. Und das ist czimlich in disen sachen unde) ist bewert in andern getrewen vorlehenscheften.e) § 2. Und wannf) di kauffe und auflassen der kriege vorpoten sein von den redlichen rechten, musseng) wirs) auch von des rechten wegen den kriegern fur besehen, das nicht ein teil dem andern, [so es sehe, das sein teidung einen widerwertigen gang vor dem rechten haben wurde],h) ein mechtigern ader einen unrichtigern krieger an sein stat setcze und gebe, dovon ungerichte gescheen mochte und ungleichen ausgang hette. Und dorumb alle emfremdung und wechselunge des gerichtes, die gescheen wider gute gewonheit und wider gemeinen nutz und ere, die widerrufen wir mit diesem gepote alczumale, das sotane sache furpas von keinem versucht noch angegriffen werde. 5 10 15 Сар. 9. Von mancherlei pergrechten.a) Wanne das recht ezu gewinnenb) mag nicht volliclich gehandelt werden an des rechten beheltnusse ader widerprengunge ader des rechten minnerunge, dovon so vindet man die egenanten 20 rechte volliclich und stetieliche) in den vorgeenden capiteln. § 1. Des rechten beheltnusse ist an dem, das einer gebrauche der silbergruben, als vor geredt ist. § 2. Aber des rechten widerbrengunge ist an dem: das ab imand mit gewalt aus seiner sitzunge geworfen und geweist ist, ader ab ein man nicht da- 25 heime ader nicht kegenwortig were von echafter not wegen, und' ettliche besiczunge aderd) etwas dinges mit gerichte wurde im abgesprochen,d) e) ader etwas anders im ezu schaden getan were : wi man sotane ding widerprengen sol, das vindet ein weiser forscher allesampt in den vorderigen capiteln begriffen und 30 beredet. § 3. Aber des rechten minnerunge ader das recht e) und bis vorl. fehlt D. f) man D. g) und nutzen (?) H: und wir mussen D ; so wir oder die verleihung (?) mussen E. h) Erg. nach E. Cap. 9. a) wie man das recht beheldet oder minnert. Zus. D.; sachen der pergrechten und hat III distincciones. Zus. E; End. : Mit was Rechten einer 35 das seine erhalten und wiederum erlangen mag und wie einer sein Gut ver- mindert. b) oder czucziehunge Zus. E. c) slechticleich D, E. d) im würde mit gerichte angewunnen oder abgeteilt E. e) Corr. start angesprochen 14*
JUS REG. MONT. LIB. III, CAP. 9. 211 auflest die recht und clag teidinge: ezuhant so ist dir volles recht erstanden und gewunnen czu teidingen. Und das ist czimlich in disen sachen unde) ist bewert in andern getrewen vorlehenscheften.e) § 2. Und wannf) di kauffe und auflassen der kriege vorpoten sein von den redlichen rechten, musseng) wirs) auch von des rechten wegen den kriegern fur besehen, das nicht ein teil dem andern, [so es sehe, das sein teidung einen widerwertigen gang vor dem rechten haben wurde],h) ein mechtigern ader einen unrichtigern krieger an sein stat setcze und gebe, dovon ungerichte gescheen mochte und ungleichen ausgang hette. Und dorumb alle emfremdung und wechselunge des gerichtes, die gescheen wider gute gewonheit und wider gemeinen nutz und ere, die widerrufen wir mit diesem gepote alczumale, das sotane sache furpas von keinem versucht noch angegriffen werde. 5 10 15 Сар. 9. Von mancherlei pergrechten.a) Wanne das recht ezu gewinnenb) mag nicht volliclich gehandelt werden an des rechten beheltnusse ader widerprengunge ader des rechten minnerunge, dovon so vindet man die egenanten 20 rechte volliclich und stetieliche) in den vorgeenden capiteln. § 1. Des rechten beheltnusse ist an dem, das einer gebrauche der silbergruben, als vor geredt ist. § 2. Aber des rechten widerbrengunge ist an dem: das ab imand mit gewalt aus seiner sitzunge geworfen und geweist ist, ader ab ein man nicht da- 25 heime ader nicht kegenwortig were von echafter not wegen, und' ettliche besiczunge aderd) etwas dinges mit gerichte wurde im abgesprochen,d) e) ader etwas anders im ezu schaden getan were : wi man sotane ding widerprengen sol, das vindet ein weiser forscher allesampt in den vorderigen capiteln begriffen und 30 beredet. § 3. Aber des rechten minnerunge ader das recht e) und bis vorl. fehlt D. f) man D. g) und nutzen (?) H: und wir mussen D ; so wir oder die verleihung (?) mussen E. h) Erg. nach E. Cap. 9. a) wie man das recht beheldet oder minnert. Zus. D.; sachen der pergrechten und hat III distincciones. Zus. E; End. : Mit was Rechten einer 35 das seine erhalten und wiederum erlangen mag und wie einer sein Gut ver- mindert. b) oder czucziehunge Zus. E. c) slechticleich D, E. d) im würde mit gerichte angewunnen oder abgeteilt E. e) Corr. start angesprochen 14*
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212 JUS REG. MONT. LIB. IV, C.IP. 1. Incipit Liber quartus gloriosissimi principis et domini Wenczeslai munifici regis Bohemie. De ordine judiciario. Сар. 1. Sollicitantibus nobis quam plurimum circa tocius regni nostria, curas et inter cetera parum nihil eligentibus (sic) meditari, qua- liter et quomodo montanis nostris fixum imutabilemque ordinem 10 judiciarium confirmemus, ut non per ambages, sicut a retroactis temporibus consuetum erat, sed gradatim per legitimos juris tramites deinceps judicia ordinentur,b) nam circa ea, que inordinate fiunt, non potest racionabiliter aliquid agi. 5 § 1. Unde quicquid contra ordinem judiciarium a nobis 15 editum in hae parte judicatum fuerit aut prolatum, nullius penitus firmitatis existat, juxta legittimas sancciones legaliter protestantes, sentencias contra solitum juris ordinem prolatas nullius esse momenti. § 2. Imo judices et jurati nostri transgressores edicti cum omnibus possessionibus suis et personis regie subjaceant 20 ulcioni. Dignum est enim, ut, quos ad nostri juris observanciam regalis formido non provocat, saltem medicina correccionisc) com- pellat, ut universi pena docente discant, quam sit vitandum quamque nefandum, statuta regalia profanari. Liber IV. Cap. 1. a) fehlt Pei, Sch, Jir. b) Corr. nach E, V statt 25 ordinantur. c) correptionis Jir. Cap. 1. § 2. Vgl. U—B Stadtr. A. XXIV § 3, Jireček S. 97.
212 JUS REG. MONT. LIB. IV, C.IP. 1. Incipit Liber quartus gloriosissimi principis et domini Wenczeslai munifici regis Bohemie. De ordine judiciario. Сар. 1. Sollicitantibus nobis quam plurimum circa tocius regni nostria, curas et inter cetera parum nihil eligentibus (sic) meditari, qua- liter et quomodo montanis nostris fixum imutabilemque ordinem 10 judiciarium confirmemus, ut non per ambages, sicut a retroactis temporibus consuetum erat, sed gradatim per legitimos juris tramites deinceps judicia ordinentur,b) nam circa ea, que inordinate fiunt, non potest racionabiliter aliquid agi. 5 § 1. Unde quicquid contra ordinem judiciarium a nobis 15 editum in hae parte judicatum fuerit aut prolatum, nullius penitus firmitatis existat, juxta legittimas sancciones legaliter protestantes, sentencias contra solitum juris ordinem prolatas nullius esse momenti. § 2. Imo judices et jurati nostri transgressores edicti cum omnibus possessionibus suis et personis regie subjaceant 20 ulcioni. Dignum est enim, ut, quos ad nostri juris observanciam regalis formido non provocat, saltem medicina correccionisc) com- pellat, ut universi pena docente discant, quam sit vitandum quamque nefandum, statuta regalia profanari. Liber IV. Cap. 1. a) fehlt Pei, Sch, Jir. b) Corr. nach E, V statt 25 ordinantur. c) correptionis Jir. Cap. 1. § 2. Vgl. U—B Stadtr. A. XXIV § 3, Jireček S. 97.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 1. 213 ezu minnern das ist volliclich do vor begriffen von den, die nicht gebrauchen irer silbergruben, und auch wi sie in dem gerichte vorurteilt werden, das ist vollicleich von kauffen und vorkauffen beredet.f) Hie hebet sich an das vierde puch von Kisunge des pergrichters und der scheppen und von irer missetat.a) 5 Сaр. 1. Wir wollen auch vaste under andern unsers kunigreiches 10 sorgenb) betrachten,b) wi und mit was weise wir bestetigen mochten unsern getrewen perkleuten eine stete und unwandelbare ordenunge des gerichtes. also das nicht in ezweifelhaftigen wegen, als vor alden czeiten gewonheit gewesen ist, sunder in den rechten steigen des rechtens furpas di gerichte bestetiget und geordiniret. 15 werden; wan di ding, di unordenlich gescheen, do mag nichtes- nicht redlich getan werden. § 1. Und dovon, was wider ordenung des rechten, di wir gemachet haben, in disem teil gerichtet ader gesprochen wirt, das sol kein krafft noch macht haben noch den redlichen gesetczen, 20 di in keiserlichen rechten also sprechen: Di urteil, di wider des rechtens ordenunge gesprochen sein, di haben keine krafft. § 2. Sunder di richtere und di scheppen, di unser gepot uber- treten, di sein uns vorvallen mit leibe und mit allem gute, wann es ist pilleich, das di, di unsers rechten beheltnusse nicht achten, 25 das si doch unsere kunigliche forchte straffe und twinge, das si alle in der puse lernen und* vorsteen mugen, wi swer und un- czimlich es sei, wider unser kunigleich gepot und gesetcze ezu tun. nach D; durch ordentlich Berg-Gericht abgesprochen End. f) Hie endet sich das dritte buch von bergrechte, von den slechten lehenscheften. Zus. D. 30 Buch IV. Cap. 1. a) Item das ist das vierd buch von der ordnunge des gerichtes. Zus. E; End: Von der Gerichts-Ordnung. b) Corr. statt be- trachten und besorgen ; Wir betrachten ... . sorgen D, E.
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 1. 213 ezu minnern das ist volliclich do vor begriffen von den, die nicht gebrauchen irer silbergruben, und auch wi sie in dem gerichte vorurteilt werden, das ist vollicleich von kauffen und vorkauffen beredet.f) Hie hebet sich an das vierde puch von Kisunge des pergrichters und der scheppen und von irer missetat.a) 5 Сaр. 1. Wir wollen auch vaste under andern unsers kunigreiches 10 sorgenb) betrachten,b) wi und mit was weise wir bestetigen mochten unsern getrewen perkleuten eine stete und unwandelbare ordenunge des gerichtes. also das nicht in ezweifelhaftigen wegen, als vor alden czeiten gewonheit gewesen ist, sunder in den rechten steigen des rechtens furpas di gerichte bestetiget und geordiniret. 15 werden; wan di ding, di unordenlich gescheen, do mag nichtes- nicht redlich getan werden. § 1. Und dovon, was wider ordenung des rechten, di wir gemachet haben, in disem teil gerichtet ader gesprochen wirt, das sol kein krafft noch macht haben noch den redlichen gesetczen, 20 di in keiserlichen rechten also sprechen: Di urteil, di wider des rechtens ordenunge gesprochen sein, di haben keine krafft. § 2. Sunder di richtere und di scheppen, di unser gepot uber- treten, di sein uns vorvallen mit leibe und mit allem gute, wann es ist pilleich, das di, di unsers rechten beheltnusse nicht achten, 25 das si doch unsere kunigliche forchte straffe und twinge, das si alle in der puse lernen und* vorsteen mugen, wi swer und un- czimlich es sei, wider unser kunigleich gepot und gesetcze ezu tun. nach D; durch ordentlich Berg-Gericht abgesprochen End. f) Hie endet sich das dritte buch von bergrechte, von den slechten lehenscheften. Zus. D. 30 Buch IV. Cap. 1. a) Item das ist das vierd buch von der ordnunge des gerichtes. Zus. E; End: Von der Gerichts-Ordnung. b) Corr. statt be- trachten und besorgen ; Wir betrachten ... . sorgen D, E.
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214 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 2. 5 Сар. 2. De citacionibus. Sed cum citacio sit principium et tocius ordinis judiciarii fundamentum, de ipsa tamquam de parte pociori principaliter videamus; quia principium cujuslibet rei potissima pars est, teste domino Justiniano imperatore, sanctissimo legislatore, eo quod bene et competenter universa geruntur, si principium decens fuerit et amabile Deo. § 1. Est autem citacio legittima in jus evocacio; et quando 10 fit per judicem principaliter precipientem alterutri parcium aut utrisque, quod certo termino compareant coram ipso, hinc inde secundum justiciam responsuri. § 2. Est eciam citacio per judicis nuncium ad hoc juratum, ut si citatus, sicut pluries evenit, citacionem ad ipsum pervenisse 15 negaret, tunc citantis indubitanter stabitur juramento. § 3. Hloc autem modo sunt citaciones per juratum nuncium faciende, ut de judicis citet mandato. Nec aliquis nisi legittima ex causa ad judicium citetur ordinarium eo die, quo ipsum judicium esse debet, quia tempus et hora non paciuntur tunc plenius deliberandi 20 consilium, nec inermes nostris debemus resistere inimicis, sed egemus tempore, cum actor, in cujus (sic) est velle agere, jam dudum se suis munierit munimentis, ut et nos nostras defensiones providencius ordinemus. Unde unusquisque citandus est ad judicium ordinarium ad minus proxima die precedente. § 4. Et 25 si copia ejus haberi poterit, citetur propria in persona; si autem absens fuerit aut latitet subterfugiendo judicium, per eundem nuncium ad domum ejus tunc publice citetur. Tucius est tamen in omnibus arduis causis ad domum fieri citaciones hoc modo: nuncius juratus stabit ante domum citandi, ipsum ad mandatum 30 judicis aperta voce citando, audientibus transeuntibus et vicinis: nam circa majora caucius est agendum. § 5. Statimque nuncius citans execucionem citacionis notario dicat judicis, ut ipsam sic ponat in tabulis vel in actis, scilicet quod talis ad mandatum judicis per talem juratum nuncium ponendo diem et horam, ut 35 judicio compareret tali die, ad domum suam fuerit publice citatus, audientibus transeuntibus et vicinis. § 6. Nullus autem est ita
214 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 2. 5 Сар. 2. De citacionibus. Sed cum citacio sit principium et tocius ordinis judiciarii fundamentum, de ipsa tamquam de parte pociori principaliter videamus; quia principium cujuslibet rei potissima pars est, teste domino Justiniano imperatore, sanctissimo legislatore, eo quod bene et competenter universa geruntur, si principium decens fuerit et amabile Deo. § 1. Est autem citacio legittima in jus evocacio; et quando 10 fit per judicem principaliter precipientem alterutri parcium aut utrisque, quod certo termino compareant coram ipso, hinc inde secundum justiciam responsuri. § 2. Est eciam citacio per judicis nuncium ad hoc juratum, ut si citatus, sicut pluries evenit, citacionem ad ipsum pervenisse 15 negaret, tunc citantis indubitanter stabitur juramento. § 3. Hloc autem modo sunt citaciones per juratum nuncium faciende, ut de judicis citet mandato. Nec aliquis nisi legittima ex causa ad judicium citetur ordinarium eo die, quo ipsum judicium esse debet, quia tempus et hora non paciuntur tunc plenius deliberandi 20 consilium, nec inermes nostris debemus resistere inimicis, sed egemus tempore, cum actor, in cujus (sic) est velle agere, jam dudum se suis munierit munimentis, ut et nos nostras defensiones providencius ordinemus. Unde unusquisque citandus est ad judicium ordinarium ad minus proxima die precedente. § 4. Et 25 si copia ejus haberi poterit, citetur propria in persona; si autem absens fuerit aut latitet subterfugiendo judicium, per eundem nuncium ad domum ejus tunc publice citetur. Tucius est tamen in omnibus arduis causis ad domum fieri citaciones hoc modo: nuncius juratus stabit ante domum citandi, ipsum ad mandatum 30 judicis aperta voce citando, audientibus transeuntibus et vicinis: nam circa majora caucius est agendum. § 5. Statimque nuncius citans execucionem citacionis notario dicat judicis, ut ipsam sic ponat in tabulis vel in actis, scilicet quod talis ad mandatum judicis per talem juratum nuncium ponendo diem et horam, ut 35 judicio compareret tali die, ad domum suam fuerit publice citatus, audientibus transeuntibus et vicinis. § 6. Nullus autem est ita
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JUS REG. MONT. LIB. IV, C.IP. 2. 215 Сар. 2. Von der ladunge wegen.a) Und wann di ladunge ein beguntnusseb) und ein grunt ist der ordenunge des rechten, so sullen wir dovon als von deme furnemigisten teile von ersten besehen, wann der anefank eines igleichen dinges ist das furnemigiste teil. Das geczeuget der durchleuchtigiste furste here Justinianus, romischer keiser, der ein heiliger rechtmacher was, umb das wol und czimlich alle ding gescheen, ab der anefank czimlich und gut ist. § 1. Di ladunge ist ein redliche heischunge ader furgepitunge 10 ezu dem rechten; und ettwenne so geschicht si von dem richter, wen er kegenworticlich gepeutet einem ader peiden teilen, das si fur im steen auf einen sichern tag und einer dem andern antworte noch dem rechten. § 2. Auch geschicht di ladunge pei des richters poten, der 15 dorumb gesworen hat. Und ist es, das iener, der geladen ist, als oft geschicht, laukent, das di ladunge ezu im nicht komen sei, so mag der lader das behalden mit seinem eit an czweiffel. § 3. Mit sotaner weise sein di ladunge von dem gesworn poten ezu tun, also das er mit des richters gepot lade. Noch nimand 20 sol geladen werden ezu geordentem gerichte an dem tage, als das gerichte sein sol, es were denne von ehaftiger not wegen; wann di czeit und stunde leiden nicht, das man sich volliclich bedenken und beraten ) muge, und wir sullen auch nicht* unsern veinden ungewappentd) widersteen, sunder wir bedurfen darczu 25 der czeit, wann der clager, in des wilkur di clage stet, der hat sich iczund langest bewart mit seiner warnunge. Und dovon, das auch wir unser beschirmunge und widerrede dester fur- sichticlicher geordiniren und schicken, so ist idermann czu ladene) ezu dem ordenlichen gerichte ezum minsten an dem nehesten 30 vorgeendem") tage. § 4. Und mag man in selber gehaben, so sol man in laden in seiner eigenen personen; ist er aber nicht kegenwortig ader leichte sich vorpirget ader fleuht das recht, so sol man in offenlich laden ezu seinem hause mit demselben poten.g) Cap. 2. a) fur die recht E; Von Fuerladungen End. b) beginstnusse D; 35 begincznusse E, begünstnüsse G. c) Corr. statt betrachten nach D, E. d) Corr. statt ungepawet (!) nach D, E; oder ungewornet Zus. E. e) Corr. statt halden nach D, E. f) vorgangen E. g) durch den geschworen Fron- 5
JUS REG. MONT. LIB. IV, C.IP. 2. 215 Сар. 2. Von der ladunge wegen.a) Und wann di ladunge ein beguntnusseb) und ein grunt ist der ordenunge des rechten, so sullen wir dovon als von deme furnemigisten teile von ersten besehen, wann der anefank eines igleichen dinges ist das furnemigiste teil. Das geczeuget der durchleuchtigiste furste here Justinianus, romischer keiser, der ein heiliger rechtmacher was, umb das wol und czimlich alle ding gescheen, ab der anefank czimlich und gut ist. § 1. Di ladunge ist ein redliche heischunge ader furgepitunge 10 ezu dem rechten; und ettwenne so geschicht si von dem richter, wen er kegenworticlich gepeutet einem ader peiden teilen, das si fur im steen auf einen sichern tag und einer dem andern antworte noch dem rechten. § 2. Auch geschicht di ladunge pei des richters poten, der 15 dorumb gesworen hat. Und ist es, das iener, der geladen ist, als oft geschicht, laukent, das di ladunge ezu im nicht komen sei, so mag der lader das behalden mit seinem eit an czweiffel. § 3. Mit sotaner weise sein di ladunge von dem gesworn poten ezu tun, also das er mit des richters gepot lade. Noch nimand 20 sol geladen werden ezu geordentem gerichte an dem tage, als das gerichte sein sol, es were denne von ehaftiger not wegen; wann di czeit und stunde leiden nicht, das man sich volliclich bedenken und beraten ) muge, und wir sullen auch nicht* unsern veinden ungewappentd) widersteen, sunder wir bedurfen darczu 25 der czeit, wann der clager, in des wilkur di clage stet, der hat sich iczund langest bewart mit seiner warnunge. Und dovon, das auch wir unser beschirmunge und widerrede dester fur- sichticlicher geordiniren und schicken, so ist idermann czu ladene) ezu dem ordenlichen gerichte ezum minsten an dem nehesten 30 vorgeendem") tage. § 4. Und mag man in selber gehaben, so sol man in laden in seiner eigenen personen; ist er aber nicht kegenwortig ader leichte sich vorpirget ader fleuht das recht, so sol man in offenlich laden ezu seinem hause mit demselben poten.g) Cap. 2. a) fur die recht E; Von Fuerladungen End. b) beginstnusse D; 35 begincznusse E, begünstnüsse G. c) Corr. statt betrachten nach D, E. d) Corr. statt ungepawet (!) nach D, E; oder ungewornet Zus. E. e) Corr. statt halden nach D, E. f) vorgangen E. g) durch den geschworen Fron- 5
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216 JUS REG. MONT. LIB. II, C.IP. 3. citandus, ut in judicio compareat die feriato. § 7. Omnes autem citaciones, que ad judicium ordinarium fiunt, licet non exprimatur, tamen peremptorie sunt citande. Сар. 3. 5 Quomodo actor et reus in judicio comparerea) debeant et se habere. I. Quomodo actor et reus in judicio comparendo debeant se habere, visa citacionum forma, videre nunc restat. § 1. Et certe actor presens rei absentis apud judicem pro tribunali sedentem contumaciamb) accusabit, cum omni instancia 10 justiciam postulando. Reo autem presente actor instabit, ut sue respondeat accioni. E converso reus actore non comparente propter ejus contumaciam ab instancia judicii petet sentencialiter se absolvi. § 2. Si autem actor presens de reo conqueratur, instanter 15 justiciam exigendo, tunc reus excepciones, si quas habet. opponat secundum ordinem infra scriptum. Cap. 3. a comparare Jir. b) Corr. statt contumacia.
216 JUS REG. MONT. LIB. II, C.IP. 3. citandus, ut in judicio compareat die feriato. § 7. Omnes autem citaciones, que ad judicium ordinarium fiunt, licet non exprimatur, tamen peremptorie sunt citande. Сар. 3. 5 Quomodo actor et reus in judicio comparerea) debeant et se habere. I. Quomodo actor et reus in judicio comparendo debeant se habere, visa citacionum forma, videre nunc restat. § 1. Et certe actor presens rei absentis apud judicem pro tribunali sedentem contumaciamb) accusabit, cum omni instancia 10 justiciam postulando. Reo autem presente actor instabit, ut sue respondeat accioni. E converso reus actore non comparente propter ejus contumaciam ab instancia judicii petet sentencialiter se absolvi. § 2. Si autem actor presens de reo conqueratur, instanter 15 justiciam exigendo, tunc reus excepciones, si quas habet. opponat secundum ordinem infra scriptum. Cap. 3. a comparare Jir. b) Corr. statt contumacia.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 3. 217 Idoch es ist sicherh) in allen grossen ader hefftigen sachen, das di ladunge geschee ezu dem hause in sotaner weise: der gesworne pote sol steen fur dem hause und sol in laden mit gepote des richters mit offener stimme, also das di nachgepawern und di furgeen, horen; wann in grossen sachen ist allewege sicher czu tun. § 5. Und darnoch czuhant sol der pote, der geladen hat, di ladunge sagen des richters schreiber,i) das er si setcze in des gerichtes tavel ader acta, das der noch des richters gepote, der von dem geswornen poten geladen ist, gesteen sulle vor dem rechten, und setczen den tag und stunde, das er auf denselben 10 tag ezu seinem hause offenlich geladen sei, und das das gehort haben di nachpawern und di do furgingen. § 6. Es ist nimand ezu laden, das er in dem gerichte gestee in heiliger czeit. § 7. Und alle ladungen, di do ezu dem ordenlichen gerichte gescheen, wi wol man das nicht redt, idoch sein si samk) pan- 15 teidingek) ezu vornemen. 5 Сар. 3. Wie der clager und antworter sich halden sullen in dem gerichte. a) I. Wir haben vor gesagt von der ladunge; nu sulle wir be- sehen, wi sich der clager und antworter in dem gerichte halden 20 und gestellen sullen. § 1. Und sicher ezu reden, wenn der clager [gegen- wertig ist, und der antworterb) nicht gesteet, so der richter ezu gerichte siczet, so mag er sein ungehorsamkeit rugen und besaczenc) und mag mit fleise di gerechtikeit fordern.d) [Und wan der antworter ezu gegenwart ist, so sal der clager fordern, das]e) orf) seiner clage antworte. Und also hin- widerumb, ab der clager nicht gesteet, so mag der antworter pitten durch des clagers saumpnusse willen, das er mit urteil ledig werde und enpunden von seiner clage gerichtes halben. § 2. Ist aber der clager kegenwortig und clagt auf den antworter und pittet umb das recht, so sol der antworter seine boten End. 11) sicherer D. i) oder Notario Zus. End. k) sam panteidinge E; sam payteidinge E; peiteidingen H; dass der Geladene endlich und ohne Aussflucht zu erscheinen schuldig sei End. Cap. 3. a) und hat IV distincciones E. b) nach D, E; Wenn dem antworter der clager nicht gesteet H. c) besagen?; beschuldigen End. d) fürdern E. e) Erg. nach D, E. f) der er H. 25 30 35
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 3. 217 Idoch es ist sicherh) in allen grossen ader hefftigen sachen, das di ladunge geschee ezu dem hause in sotaner weise: der gesworne pote sol steen fur dem hause und sol in laden mit gepote des richters mit offener stimme, also das di nachgepawern und di furgeen, horen; wann in grossen sachen ist allewege sicher czu tun. § 5. Und darnoch czuhant sol der pote, der geladen hat, di ladunge sagen des richters schreiber,i) das er si setcze in des gerichtes tavel ader acta, das der noch des richters gepote, der von dem geswornen poten geladen ist, gesteen sulle vor dem rechten, und setczen den tag und stunde, das er auf denselben 10 tag ezu seinem hause offenlich geladen sei, und das das gehort haben di nachpawern und di do furgingen. § 6. Es ist nimand ezu laden, das er in dem gerichte gestee in heiliger czeit. § 7. Und alle ladungen, di do ezu dem ordenlichen gerichte gescheen, wi wol man das nicht redt, idoch sein si samk) pan- 15 teidingek) ezu vornemen. 5 Сар. 3. Wie der clager und antworter sich halden sullen in dem gerichte. a) I. Wir haben vor gesagt von der ladunge; nu sulle wir be- sehen, wi sich der clager und antworter in dem gerichte halden 20 und gestellen sullen. § 1. Und sicher ezu reden, wenn der clager [gegen- wertig ist, und der antworterb) nicht gesteet, so der richter ezu gerichte siczet, so mag er sein ungehorsamkeit rugen und besaczenc) und mag mit fleise di gerechtikeit fordern.d) [Und wan der antworter ezu gegenwart ist, so sal der clager fordern, das]e) orf) seiner clage antworte. Und also hin- widerumb, ab der clager nicht gesteet, so mag der antworter pitten durch des clagers saumpnusse willen, das er mit urteil ledig werde und enpunden von seiner clage gerichtes halben. § 2. Ist aber der clager kegenwortig und clagt auf den antworter und pittet umb das recht, so sol der antworter seine boten End. 11) sicherer D. i) oder Notario Zus. End. k) sam panteidinge E; sam payteidinge E; peiteidingen H; dass der Geladene endlich und ohne Aussflucht zu erscheinen schuldig sei End. Cap. 3. a) und hat IV distincciones E. b) nach D, E; Wenn dem antworter der clager nicht gesteet H. c) besagen?; beschuldigen End. d) fürdern E. e) Erg. nach D, E. f) der er H. 25 30 35
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218 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 4. II. § 3. Possunt eciam partes comparere in judicio per procuratores sufficienter instructos et coram actis aut urburariis vel magistris moncium legittime constitutos,c) ita tamen, ut pro- curator, qui nomine absentis agit aut defendit, satisdet, dominum 5 rem ratam habiturum aut judicatum solvi; quia nemo procurator in re aliena sine satisdacione idoneus esse creditur, si principales persone rem ratam habituram (sic) vel judicatum solvi pro suis procuratoribus, ipsos ab omni satisdacione relevantes, se nullo modo obligarunt. § 4. Eciam consortes ejusdem litis sine mandato 10 agere possunt, dummodo consortem consortesve suos rem ratam caveant habituros. 1II. § 5. Et sic jura adaptantur ad ea, que frequencius in judiciis ventilantur; sed ad ea, que raro accidunt, ante ipsorum eventum jura adaptari non possunt, sed erit de similibus ad 15 similia procedendum. Сар. 4. De judiciis. 1. Tractatum est supra in precedentibus de quibusdam pre- ambulis ad judiciorum exercicium oportunis; sed nunc de ipsis 20 judiciis per ordinem videamus. § 1. Et est judicium actus trium personarum legittimus,a) scilicet judicis, actoris et rei.b) § 2. Actor autem dicitur ab agendo, reus autem non ab reatu, sed a re, que petitur. § 3. Omne autem judicium montanum aut est ordinarium aut extraordinarium. 25 c) Corr. statt constitutis. Cap. 4. a) fehlt V. b) qui redditur in invicem Zus. E, V.
218 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 4. II. § 3. Possunt eciam partes comparere in judicio per procuratores sufficienter instructos et coram actis aut urburariis vel magistris moncium legittime constitutos,c) ita tamen, ut pro- curator, qui nomine absentis agit aut defendit, satisdet, dominum 5 rem ratam habiturum aut judicatum solvi; quia nemo procurator in re aliena sine satisdacione idoneus esse creditur, si principales persone rem ratam habituram (sic) vel judicatum solvi pro suis procuratoribus, ipsos ab omni satisdacione relevantes, se nullo modo obligarunt. § 4. Eciam consortes ejusdem litis sine mandato 10 agere possunt, dummodo consortem consortesve suos rem ratam caveant habituros. 1II. § 5. Et sic jura adaptantur ad ea, que frequencius in judiciis ventilantur; sed ad ea, que raro accidunt, ante ipsorum eventum jura adaptari non possunt, sed erit de similibus ad 15 similia procedendum. Сар. 4. De judiciis. 1. Tractatum est supra in precedentibus de quibusdam pre- ambulis ad judiciorum exercicium oportunis; sed nunc de ipsis 20 judiciis per ordinem videamus. § 1. Et est judicium actus trium personarum legittimus,a) scilicet judicis, actoris et rei.b) § 2. Actor autem dicitur ab agendo, reus autem non ab reatu, sed a re, que petitur. § 3. Omne autem judicium montanum aut est ordinarium aut extraordinarium. 25 c) Corr. statt constitutis. Cap. 4. a) fehlt V. b) qui redditur in invicem Zus. E, V.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, C.IP. 4. 219 kegenrede tun, abg) er icht ausgenomen sache czu widerrede hat, nach der nochgeschriben ordenunge.h) II. § 3. Es mugen auch peide iener und diser vor gerichte gesteen mit seinem schaffer und furmunden an seiner stat, der in der sache wol underweiset ist und vor des gerichtes puch ader vor den urburern ader pergmeistern i) redlich gesatezt ist, k) idoch also, das der schaffer, der do teidinget und beschirmet in des namen, der do nicht kegenwortig ist, gelub, genuk ezu tun, und das sein herre das ding stete halde, und was gericht wirt, das es ablediget!) werde; wenn kein schaffer mag gesein in eins 10 andern dinge ane genuktuunge, abm) di selb-scholn") das ding stete zu halden ader das gericht ding ezu losen fur ir schaffere, si von aller genuktuunge auf ezu heben, sich in keiner weise verpinden.°) § 4. So mugen auch di gespan und geselle- schaft desselben krieges an gebot teidingen, also doch, das der 15 geselle ader di gesellen das ding stete halden. III. § 5. Und also schiket man di recht czu sotanp) dingen, di oft in den gerichten gehandelt werden." Aber ezu den dingen, di do gar selden in gerichten czuvallen, ee si gescheen, so mag man di recht nicht czufugen und schicken, sunder es ist fur 20 sich ezu faren von einer geleichnusse ezu der andern. 5 Сap. 4. Von dem ordenlichen gerichte und nicht ordenlichem.a) 1. Es ist dovor beredt von ettlichen dingen,b) di da not- durft sein ezu ubunge des gerichtes. Aber nu sullen wir besehen 25 von den selben gerichten noch ordenunge. § 1. Man sol merken: das gericht ist eine ehaftige tat dreier personen, das ist des richters, des clagersc) und antworters.d) g) und ob E. h) so mag der Beklagte sich . . . schuetzen und mit] Aussreden, so er derselbigen hat, wol wehren. End. i) di do 30 Zus. H. k) Corr. statt sein; in D, E durchwegs Plural. 1) gelediget E. m) Rubr. in D: Ein schaffer sol vollen gewalt han, vor gerichte czu tun und czu lassen. n) Corr. nach D, G; selb-schüllen E; selb sullen H. o) czu verp. H; sich einer weiss verbinden G. p) steten G. q) folgt: Was in den rechten nicht begriffen ist, das sal man von einer geleichnusse czu der 35 andern derfaren. Cap. 4. a) unordenleichen und hat XV distincciones E; Von den Gerichten End. b) fuerlaeuffern End. c) Corr. statt der clager nach D, E. d) und das kumpt in ein distinct. II Zus. E; und kumpt in ein H; und das
JUS REG. MONT. LIB. IV, C.IP. 4. 219 kegenrede tun, abg) er icht ausgenomen sache czu widerrede hat, nach der nochgeschriben ordenunge.h) II. § 3. Es mugen auch peide iener und diser vor gerichte gesteen mit seinem schaffer und furmunden an seiner stat, der in der sache wol underweiset ist und vor des gerichtes puch ader vor den urburern ader pergmeistern i) redlich gesatezt ist, k) idoch also, das der schaffer, der do teidinget und beschirmet in des namen, der do nicht kegenwortig ist, gelub, genuk ezu tun, und das sein herre das ding stete halde, und was gericht wirt, das es ablediget!) werde; wenn kein schaffer mag gesein in eins 10 andern dinge ane genuktuunge, abm) di selb-scholn") das ding stete zu halden ader das gericht ding ezu losen fur ir schaffere, si von aller genuktuunge auf ezu heben, sich in keiner weise verpinden.°) § 4. So mugen auch di gespan und geselle- schaft desselben krieges an gebot teidingen, also doch, das der 15 geselle ader di gesellen das ding stete halden. III. § 5. Und also schiket man di recht czu sotanp) dingen, di oft in den gerichten gehandelt werden." Aber ezu den dingen, di do gar selden in gerichten czuvallen, ee si gescheen, so mag man di recht nicht czufugen und schicken, sunder es ist fur 20 sich ezu faren von einer geleichnusse ezu der andern. 5 Сap. 4. Von dem ordenlichen gerichte und nicht ordenlichem.a) 1. Es ist dovor beredt von ettlichen dingen,b) di da not- durft sein ezu ubunge des gerichtes. Aber nu sullen wir besehen 25 von den selben gerichten noch ordenunge. § 1. Man sol merken: das gericht ist eine ehaftige tat dreier personen, das ist des richters, des clagersc) und antworters.d) g) und ob E. h) so mag der Beklagte sich . . . schuetzen und mit] Aussreden, so er derselbigen hat, wol wehren. End. i) di do 30 Zus. H. k) Corr. statt sein; in D, E durchwegs Plural. 1) gelediget E. m) Rubr. in D: Ein schaffer sol vollen gewalt han, vor gerichte czu tun und czu lassen. n) Corr. nach D, G; selb-schüllen E; selb sullen H. o) czu verp. H; sich einer weiss verbinden G. p) steten G. q) folgt: Was in den rechten nicht begriffen ist, das sal man von einer geleichnusse czu der 35 andern derfaren. Cap. 4. a) unordenleichen und hat XV distincciones E; Von den Gerichten End. b) fuerlaeuffern End. c) Corr. statt der clager nach D, E. d) und das kumpt in ein distinct. II Zus. E; und kumpt in ein H; und das
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220 JUS REG. MONT. LIB. IF, CAP. 4. 1I. § 4. Judicium ordinarium est, cum judex sedens pro tribunali infra quatuor sedilia, congregatis ibidem aliquibus juratis ac aliis, quorum interest, ipsum judicium processurus in causis more consueto corroborat et confirmat. § 5. Hoc enim queritur 5 sollempniter a juratis, an eo die et illa hora licite possit judicio presidere; et jurati sentenciant, diem una cum hora esse habiles judicio presidendi, eo quod nec dies est feriatus, nec eciam hora tarda. Nam judices tenentur ob reverenciam dei differrec) tempore feriato et eciam ante noctis tenebras perficere, quod incumbit 10 co, quod opportunitas tenebrarum malos homines ad delinqueidum efficit proniores. § 6. Judicio autem hoc ordine sollempnizato judex more solito pacem judicialem omnibus auctorizet, quodque servetur honestas et reverencia judicialis castis moribus perseveret. III. § 7. Et tunc unusquisque per advocatum proponat 15 vel respondeat, quicquid habuerit querulare, quem unicuique integro homini juste petenti dari precipimus hoc edicto. § 8. Sed si duo simul unum pecierint advocatum, primus obtineat, juxta illam regulam juris: Qui prior est tempore, pocior est jure. § 9. Est autem officium pietatis, judices summa diligencia providere, ne per potentes copia advocatorum pauperibus subtrahatur. Ipsi vero judices ex suo officio dentd) non habentibus advocatos § 10. Quicumquo vero semel advocaverit pro tribunali, postmodum petitus in judicio aut datus per judicem advocacionis officium deinceps non audeat recusare; nam quod semel placuit, non potest 25 amplius displicere. Tamen advocati compellendi non sunt inviti, contra suos sanguineos et affines usque ad quintam consanguinitatis lineam advocare neque compatrese) patrinosque,e) sed nec contra 20 c) deferre V. d) debent V, Pei, Sch. e) fehlt E; patrinasque II. § 8. Aehnlich U—A und B Stadtr. A. X § 7, Jireček S. 91.
220 JUS REG. MONT. LIB. IF, CAP. 4. 1I. § 4. Judicium ordinarium est, cum judex sedens pro tribunali infra quatuor sedilia, congregatis ibidem aliquibus juratis ac aliis, quorum interest, ipsum judicium processurus in causis more consueto corroborat et confirmat. § 5. Hoc enim queritur 5 sollempniter a juratis, an eo die et illa hora licite possit judicio presidere; et jurati sentenciant, diem una cum hora esse habiles judicio presidendi, eo quod nec dies est feriatus, nec eciam hora tarda. Nam judices tenentur ob reverenciam dei differrec) tempore feriato et eciam ante noctis tenebras perficere, quod incumbit 10 co, quod opportunitas tenebrarum malos homines ad delinqueidum efficit proniores. § 6. Judicio autem hoc ordine sollempnizato judex more solito pacem judicialem omnibus auctorizet, quodque servetur honestas et reverencia judicialis castis moribus perseveret. III. § 7. Et tunc unusquisque per advocatum proponat 15 vel respondeat, quicquid habuerit querulare, quem unicuique integro homini juste petenti dari precipimus hoc edicto. § 8. Sed si duo simul unum pecierint advocatum, primus obtineat, juxta illam regulam juris: Qui prior est tempore, pocior est jure. § 9. Est autem officium pietatis, judices summa diligencia providere, ne per potentes copia advocatorum pauperibus subtrahatur. Ipsi vero judices ex suo officio dentd) non habentibus advocatos § 10. Quicumquo vero semel advocaverit pro tribunali, postmodum petitus in judicio aut datus per judicem advocacionis officium deinceps non audeat recusare; nam quod semel placuit, non potest 25 amplius displicere. Tamen advocati compellendi non sunt inviti, contra suos sanguineos et affines usque ad quintam consanguinitatis lineam advocare neque compatrese) patrinosque,e) sed nec contra 20 c) deferre V. d) debent V, Pei, Sch. e) fehlt E; patrinasque II. § 8. Aehnlich U—A und B Stadtr. A. X § 7, Jireček S. 91.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 4. 221 § 2. Der clager ist genant, umbe) das er claget und iagt;e) der antworter ist genant, umb das er antwortet umb das ding, das man anspricht.f) § 3. Alles perkgerichte entweder es ist orden- lich ader aussordenlich. 5 II. § 4. Das ordenlich gerichte ist, wann der richter ezu gerichte siczet auff dem gerichtstul ing) den vier benken also, das da gesampnet sein ettliche gesworne und andere, di ezu dem gericht gehorn. Und also sol er fur sich farn in den sachen. als gewonlich ist. So bestetigt er das gerichte in sotaner weis. § 5. Er frag offenlich von den geswornen, ab man an dem tage und di stunde des tages muge czimlich czuë gerichte siczen. So urteilenh) di gesworen den tag und di stunde ezimlich sein. gericht ezu siczen, umb das esi) kein heiligi) tag ist, noch auch di stunde ezu spete.k) Wann di richtere sullen got czul) eren der heiligen czeit schonenm) und sullen auch das vollbrengen. das sich gepurt, vor nachtes, umb das di schedliche vinsternusse di posen leute macht bereiter und sneller ezu der missetat. § 6. Und wenn das gerichte mit sotaner ordenunge geleget ist, so sal der richter, als gewonlich ist. gerichtes fride allen leuten gepieten. das si schonen und eren das gerichte mit czuchtigen siten, als 20 lang es wert. 10 15 III. § 7. Und denn so mag iderman furlegen und ant- wurten mit seinem fursprechen, was si ezu clagen haben. Und denselben fursprechen gepieten wir ezu geben einem iglichen ganczen menschen, der in rechticlich pittet. § 8. Ist aber, das 25 ezwene mit einander einen fursprechen pitten, so sol in der erste behalden noch der regeln des rechtens: wer der erste ist in der ezoit, der ist mechtiger in dem rechten. § 9. Es ist auch wol ein werk der mildikeit, dass di richtere mit grosem fleise beschen, das nicht von den geweltigen den armen di fursprechen") ent- 30 czogen werden, sunder di richtere sullen von irem ampte fur- sprechen geben den, di ir nicht haben. § 10. Wer auch ein — k. i. e. D. c) umb bis i. fehlt D. f) End: der Beklagte aber hat seinen Namen nicht von der Schuld oder Verwirckung, sondern von dem Gute oder dem Dinge, das man von ihm begehret, fordert und haben wil. g) zwischen 35 End. h) Corr. statt vorteilen nach D, E. i) Corr. nach D, E statt ab keinerlei; feiertag End. k) und das es bei aufsteigender Sonnen am Tage sei End. I) Erg. nach D, E. m) die Gerichts-Handlungen ...aufschieben End. n) die
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 4. 221 § 2. Der clager ist genant, umbe) das er claget und iagt;e) der antworter ist genant, umb das er antwortet umb das ding, das man anspricht.f) § 3. Alles perkgerichte entweder es ist orden- lich ader aussordenlich. 5 II. § 4. Das ordenlich gerichte ist, wann der richter ezu gerichte siczet auff dem gerichtstul ing) den vier benken also, das da gesampnet sein ettliche gesworne und andere, di ezu dem gericht gehorn. Und also sol er fur sich farn in den sachen. als gewonlich ist. So bestetigt er das gerichte in sotaner weis. § 5. Er frag offenlich von den geswornen, ab man an dem tage und di stunde des tages muge czimlich czuë gerichte siczen. So urteilenh) di gesworen den tag und di stunde ezimlich sein. gericht ezu siczen, umb das esi) kein heiligi) tag ist, noch auch di stunde ezu spete.k) Wann di richtere sullen got czul) eren der heiligen czeit schonenm) und sullen auch das vollbrengen. das sich gepurt, vor nachtes, umb das di schedliche vinsternusse di posen leute macht bereiter und sneller ezu der missetat. § 6. Und wenn das gerichte mit sotaner ordenunge geleget ist, so sal der richter, als gewonlich ist. gerichtes fride allen leuten gepieten. das si schonen und eren das gerichte mit czuchtigen siten, als 20 lang es wert. 10 15 III. § 7. Und denn so mag iderman furlegen und ant- wurten mit seinem fursprechen, was si ezu clagen haben. Und denselben fursprechen gepieten wir ezu geben einem iglichen ganczen menschen, der in rechticlich pittet. § 8. Ist aber, das 25 ezwene mit einander einen fursprechen pitten, so sol in der erste behalden noch der regeln des rechtens: wer der erste ist in der ezoit, der ist mechtiger in dem rechten. § 9. Es ist auch wol ein werk der mildikeit, dass di richtere mit grosem fleise beschen, das nicht von den geweltigen den armen di fursprechen") ent- 30 czogen werden, sunder di richtere sullen von irem ampte fur- sprechen geben den, di ir nicht haben. § 10. Wer auch ein — k. i. e. D. c) umb bis i. fehlt D. f) End: der Beklagte aber hat seinen Namen nicht von der Schuld oder Verwirckung, sondern von dem Gute oder dem Dinge, das man von ihm begehret, fordert und haben wil. g) zwischen 35 End. h) Corr. statt vorteilen nach D, E. i) Corr. nach D, E statt ab keinerlei; feiertag End. k) und das es bei aufsteigender Sonnen am Tage sei End. I) Erg. nach D, E. m) die Gerichts-Handlungen ...aufschieben End. n) die
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222 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 4. illos, quibus racione vendendif) aut emendit) homagium fecerunt; quod naturali displicet racioni, has personas se ad invicem aliquibus displicenciis provocare. Nec putent aliqui racione carentes hoc officium respuendum, cum eciam imperiales constituciones per ora principum divinitus prolate huic officio laudem tribuant et honorem dicentes: Militant namque patroni causarum, qui gloriosis vocibus confisi laborancium spem et vitam defendunt. Nec minus dicuntur reipublice et singulari utilitati singulariter providere, quam si pro utilitatibus singulorum clipeis, thoracibus et gladiis 10 uterentur, parentes ac patriam conservando. Verum experiencia rei docet, ipsum advocacionis officium esse in omnibus judiciis oportunum. § 11. Permittimus eciam, ut se muniant quibus- cumque cautelis et protestacionibus, sicut hucusque poterunt (sic) premunire, ne damnum aliquod incurrant pro suis clientibus in 15 judicio advocando; non enim inde debent dispendium sentire, unde eos decet merito premium expectare. Insuper judices non sinant, advocatos racione patrocinii ab aliquo disturbare (sic). § 12. Hee de bonis et legalibus statuimus advocatis, sed reprobos prevari- catoresque ab omni advocacionis officio excludendos, ne boni 20 malorum consorcio inquinentur. § 13. Si autem partes principales tante fuerint discrecionis et eloquencie, poterunt pro se persona- liter advocare, venia tamen prius a judice impetrata. 5 f) feudi aut emende V: feudi aut E. § 11. Vergl. IV, 10, §§ 3 ff.
222 JUS REG. MONT. LIB. II, CAP. 4. illos, quibus racione vendendif) aut emendit) homagium fecerunt; quod naturali displicet racioni, has personas se ad invicem aliquibus displicenciis provocare. Nec putent aliqui racione carentes hoc officium respuendum, cum eciam imperiales constituciones per ora principum divinitus prolate huic officio laudem tribuant et honorem dicentes: Militant namque patroni causarum, qui gloriosis vocibus confisi laborancium spem et vitam defendunt. Nec minus dicuntur reipublice et singulari utilitati singulariter providere, quam si pro utilitatibus singulorum clipeis, thoracibus et gladiis 10 uterentur, parentes ac patriam conservando. Verum experiencia rei docet, ipsum advocacionis officium esse in omnibus judiciis oportunum. § 11. Permittimus eciam, ut se muniant quibus- cumque cautelis et protestacionibus, sicut hucusque poterunt (sic) premunire, ne damnum aliquod incurrant pro suis clientibus in 15 judicio advocando; non enim inde debent dispendium sentire, unde eos decet merito premium expectare. Insuper judices non sinant, advocatos racione patrocinii ab aliquo disturbare (sic). § 12. Hee de bonis et legalibus statuimus advocatis, sed reprobos prevari- catoresque ab omni advocacionis officio excludendos, ne boni 20 malorum consorcio inquinentur. § 13. Si autem partes principales tante fuerint discrecionis et eloquencie, poterunt pro se persona- liter advocare, venia tamen prius a judice impetrata. 5 f) feudi aut emende V: feudi aut E. § 11. Vergl. IV, 10, §§ 3 ff.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 4. 223 stunt°) furspricht fur gehegter pank, wirt er darnoch gepeten in gerichte ader gegeben von dem richter, so sol er furpas das fursprechenp) ampt nicht geturren vorsagen, wann was eins behagt ist, das sol furpas nicht missehagen. Idoch so sein di fursprechen darezu nicht ezu twingen uber iren dank, das si wider ire freunde und mage pis auf das fumfte gesippe fursprechen und teidingen, noch wider iren gevattern und fettern und gotel") und auch nicht wider di, denr) si von vorkauffes ader kauffes wegen hulde getan haben ; wann es misseczimpt der naturlichen vornunft, das sich sotane personen under einander ezweien. Noch sol nimand 10 wenen, der nicht vornumft hat, das das ampt czu vorsmehen sei. wann auch di keiserleichen gesecze, di da gotlich gesprochen sein durch der fursten mund, demselben ampte lob geben und ere, wann si sprechen: die fursprechen und sachwalden der sachen di treiben ritterschaft, wann sie getrawen irer ersamen 15 stimmen und beschirmen der arbeiter hoffenunge und leben, noch beschen nicht minner den gemeinen und auch iedes mannes nutcz. denn ab si umb aller leute nutezs) di eldern und land und leutes) mit schilden, platen und swertern beschirmten. Dovon so lert sich selber di erfarunge der sachen, wi notdurft ist in allen 20 gerichten der fursprechen ampt. § 11. Dovon so vorhengen wir in, das si sich bewaren, mit was si mugen, das si in keinen schaden kumen, fur wen si fursprechen in gerichte. Si sullen nicht dovon schaden nomen, dovon si pilleich lon peiten. Daruber sullen di richtere nicht vorhengen, das di fursprechen von 25 imande betrubt werden von ires amptes wegen. § 12. Und das" seczen wir von guten, redlichen fursprechen; ader di widerwerten und rechtbrecher,t) di ausslissen wir von allem fursprechen ampte. das nicht di guten von der posen geselleschaft gemeiliget werden. § 13.u) Sein aber di selbschuldigen also vornumftig und 30 redlich, so mugen si mit irer eigenen personen fursprechen. idoch das si laube pitten von dem richter. 5 Menge der Advocaten und Fuersprechen. 0) eine stunde E. p) vor- gesprochen E. ") Badten End. r) End: denen sie mit Lehnen verwandt und unterworfen oder denen sie als eigene Leute mit ewigen Diensten verpflichtet sein End. s) und lande nucz E. t) die untuchtigen advocaten aber D. n) Der Schluss des vorigen u. dieser Paragraph in D unterstrichen. 33
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 4. 223 stunt°) furspricht fur gehegter pank, wirt er darnoch gepeten in gerichte ader gegeben von dem richter, so sol er furpas das fursprechenp) ampt nicht geturren vorsagen, wann was eins behagt ist, das sol furpas nicht missehagen. Idoch so sein di fursprechen darezu nicht ezu twingen uber iren dank, das si wider ire freunde und mage pis auf das fumfte gesippe fursprechen und teidingen, noch wider iren gevattern und fettern und gotel") und auch nicht wider di, denr) si von vorkauffes ader kauffes wegen hulde getan haben ; wann es misseczimpt der naturlichen vornunft, das sich sotane personen under einander ezweien. Noch sol nimand 10 wenen, der nicht vornumft hat, das das ampt czu vorsmehen sei. wann auch di keiserleichen gesecze, di da gotlich gesprochen sein durch der fursten mund, demselben ampte lob geben und ere, wann si sprechen: die fursprechen und sachwalden der sachen di treiben ritterschaft, wann sie getrawen irer ersamen 15 stimmen und beschirmen der arbeiter hoffenunge und leben, noch beschen nicht minner den gemeinen und auch iedes mannes nutcz. denn ab si umb aller leute nutezs) di eldern und land und leutes) mit schilden, platen und swertern beschirmten. Dovon so lert sich selber di erfarunge der sachen, wi notdurft ist in allen 20 gerichten der fursprechen ampt. § 11. Dovon so vorhengen wir in, das si sich bewaren, mit was si mugen, das si in keinen schaden kumen, fur wen si fursprechen in gerichte. Si sullen nicht dovon schaden nomen, dovon si pilleich lon peiten. Daruber sullen di richtere nicht vorhengen, das di fursprechen von 25 imande betrubt werden von ires amptes wegen. § 12. Und das" seczen wir von guten, redlichen fursprechen; ader di widerwerten und rechtbrecher,t) di ausslissen wir von allem fursprechen ampte. das nicht di guten von der posen geselleschaft gemeiliget werden. § 13.u) Sein aber di selbschuldigen also vornumftig und 30 redlich, so mugen si mit irer eigenen personen fursprechen. idoch das si laube pitten von dem richter. 5 Menge der Advocaten und Fuersprechen. 0) eine stunde E. p) vor- gesprochen E. ") Badten End. r) End: denen sie mit Lehnen verwandt und unterworfen oder denen sie als eigene Leute mit ewigen Diensten verpflichtet sein End. s) und lande nucz E. t) die untuchtigen advocaten aber D. n) Der Schluss des vorigen u. dieser Paragraph in D unterstrichen. 33
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224 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 4. IV. § 14. His itaque peractis advocatus actoris aut ipse actor, si reus non comparuerit termino assignato nec idonee per aliquem excusetur, petat ipsum ad omnem causam, pro qua citatus fuerat, justicia exigente sentencialiter condempnari, reo tamen legittimis defensionibus reservatis, que vulgariter helfrede dicuntur, ut si vocatus fuerit ad majus tribunal, aut infirmus aut captus aliisve causis legittimis detentus comparereg) non potuit. Et sentenciam latam contra absentem ex causa necessaria nocere juris racio non permittit, sed ostensa legittima absencie causa 10 sine aliqua diminucione ad totam causam integraliter reformetur; quia ab omni lege urgens necessitas excusat. § 15. ltem e con- verso reus, si actor contumax fuerit, ab instancia judicii absol- vatur, actore sibi in expensis legittimis ob illam litem factis sentencialiter condempnato. Eciam postea ad judicium veniens 15 suis defensionibus uti poterit sicut reus; nam uni licereh) debet, quod licebit alterih) litigatorum, et cum judicia non debent claudicare. § 16. Quatuor autem modis jure montanorum quis contumax judicatur: primus est, si actor aut reus non compareat : i) secundus vero est, si compareat et judici non obedit; tercius est, 20 si comparet, sed a judicio illicenciatus recedit; quartus et ultimus, cum uterque comparet, sed actor durante judicio nullam reo obicit questionem, et hoc reus protestatus fuerit, judice jam a judicio recedente; actor ex co contumax judicatur, reusque ab instancia judicii absolvatur, actore sibi in expensis legittimis 25 condempnato. In omnibus his casibus pro convicto contumax judicatur, si nulla defensione legittima se poterit excusare. 5 g) comparare Jir. h) licere non debet, quod non liceat a. E; lic. nec diebus, q. non liceat a. V; lic. non debet, q. licebit a. Pei, Sch, Jir. i) comparet V. § 14. Vgl. D. I. R. § 23a (1) u. Const. IV, 18 § 13, auch U—B. 30 Stadtr. A: LXI §3. Jir. S. 114.
224 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 4. IV. § 14. His itaque peractis advocatus actoris aut ipse actor, si reus non comparuerit termino assignato nec idonee per aliquem excusetur, petat ipsum ad omnem causam, pro qua citatus fuerat, justicia exigente sentencialiter condempnari, reo tamen legittimis defensionibus reservatis, que vulgariter helfrede dicuntur, ut si vocatus fuerit ad majus tribunal, aut infirmus aut captus aliisve causis legittimis detentus comparereg) non potuit. Et sentenciam latam contra absentem ex causa necessaria nocere juris racio non permittit, sed ostensa legittima absencie causa 10 sine aliqua diminucione ad totam causam integraliter reformetur; quia ab omni lege urgens necessitas excusat. § 15. ltem e con- verso reus, si actor contumax fuerit, ab instancia judicii absol- vatur, actore sibi in expensis legittimis ob illam litem factis sentencialiter condempnato. Eciam postea ad judicium veniens 15 suis defensionibus uti poterit sicut reus; nam uni licereh) debet, quod licebit alterih) litigatorum, et cum judicia non debent claudicare. § 16. Quatuor autem modis jure montanorum quis contumax judicatur: primus est, si actor aut reus non compareat : i) secundus vero est, si compareat et judici non obedit; tercius est, 20 si comparet, sed a judicio illicenciatus recedit; quartus et ultimus, cum uterque comparet, sed actor durante judicio nullam reo obicit questionem, et hoc reus protestatus fuerit, judice jam a judicio recedente; actor ex co contumax judicatur, reusque ab instancia judicii absolvatur, actore sibi in expensis legittimis 25 condempnato. In omnibus his casibus pro convicto contumax judicatur, si nulla defensione legittima se poterit excusare. 5 g) comparare Jir. h) licere non debet, quod non liceat a. E; lic. nec diebus, q. non liceat a. V; lic. non debet, q. licebit a. Pei, Sch, Jir. i) comparet V. § 14. Vgl. D. I. R. § 23a (1) u. Const. IV, 18 § 13, auch U—B. 30 Stadtr. A: LXI §3. Jir. S. 114.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 4. 225 IV. § 14. Und wann das geschiecht, so sol der furspreche des clagers ader der clager selber, ab der antworter nicht gesteet auf den genanten tag, weder entschuldiget sich redlich mit imande, so sol er pitten, das man in in allenv) den) sachen, dorumb er geladen ist, mit dem rechten und mit urteil vertume und vorurteile.w) Idoch mag der antworter im eehaftig beschir- munge behalden, di do heisset helfrede, dasx) ist, ab er geheischen ader geladen*) ist ezu hoherm gerichte ader ist siche ader ge- fangen ader von ander eehafter sachen gehindert, das er nicht gesteen mochte; wanny) das urteil, das gesprochen ist wider den, 10 der von notigen sachen wegen nicht kegenwortig ist,y) das leset di vornumft des rechtens nicht czu schaden komen, sunder wenn man beweiset eehafte sache, davon er* nicht kegenwortig mocht sein, so sol man in widerprengen genezlich czu ganczer sachen an alle minnerunge, wann von allen rechten und gesetcze ent- 15 schuldiget 2) di twingende notdurft. § 15. Item herwiderumb ab der clager mit frevel auch nicht gestect, so sol man den ant- wurter enpinden von teidingen des gerichtes und sol den clager an rechter czerunge, di er getan hat von des krieges wegen, mit urteilen vorurteiln. Und wenne der auch darnoch ezu gerichte 20 kumpt, so mag er seiner helfrede und beschirmunge auch ge- niessen als der antworter, wenn aa) einem sol nicht czimen, das nicht czimpt dem andern, di do kriegen, wann di gerichte sullen nicht hinken noch snaben.aa) § 16. In vierlei weise in perk- rechte wirt ettlicher schadhaft an seinem rechten, das man czu 25 latein contumax nennet: das erste ist, ab der clager ader der antwurter nicht gesteet ; das ander ist, ab der antworterbb) gesteet und dem richter nicht gehorsam ist; das dritte ist, ab er von dem gerichte an urlaub geet; das vierde und das leczte ist: wenn si nu peide gesteen, ab der clager, diweil das gericht wert, keine 30 clage auf den antworter tut, und leutmert das der antworter, cc) wenn der richterbb) iczunt von gerichte geet, so wirt der clager dovon seines rechten schadhaft, das ist contumax; und so sol man den antworter entledigen von des gerichtes teidinge, und sol im der clager in eehaften czerungen vorvallen sein. In allen 35 v) alden E. w) verurteile D, E; vorteile H. x) das bis gel. fehlt D y) wann bis ist in D unterstrichen. z) sich Zus E. aa) wenn bis snaben in D unterstrichen. bb) er E. cc) beczeuget mit dem richter Zus. E. Zycha, Böhm. Bergrecht II. 5 15
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 4. 225 IV. § 14. Und wann das geschiecht, so sol der furspreche des clagers ader der clager selber, ab der antworter nicht gesteet auf den genanten tag, weder entschuldiget sich redlich mit imande, so sol er pitten, das man in in allenv) den) sachen, dorumb er geladen ist, mit dem rechten und mit urteil vertume und vorurteile.w) Idoch mag der antworter im eehaftig beschir- munge behalden, di do heisset helfrede, dasx) ist, ab er geheischen ader geladen*) ist ezu hoherm gerichte ader ist siche ader ge- fangen ader von ander eehafter sachen gehindert, das er nicht gesteen mochte; wanny) das urteil, das gesprochen ist wider den, 10 der von notigen sachen wegen nicht kegenwortig ist,y) das leset di vornumft des rechtens nicht czu schaden komen, sunder wenn man beweiset eehafte sache, davon er* nicht kegenwortig mocht sein, so sol man in widerprengen genezlich czu ganczer sachen an alle minnerunge, wann von allen rechten und gesetcze ent- 15 schuldiget 2) di twingende notdurft. § 15. Item herwiderumb ab der clager mit frevel auch nicht gestect, so sol man den ant- wurter enpinden von teidingen des gerichtes und sol den clager an rechter czerunge, di er getan hat von des krieges wegen, mit urteilen vorurteiln. Und wenne der auch darnoch ezu gerichte 20 kumpt, so mag er seiner helfrede und beschirmunge auch ge- niessen als der antworter, wenn aa) einem sol nicht czimen, das nicht czimpt dem andern, di do kriegen, wann di gerichte sullen nicht hinken noch snaben.aa) § 16. In vierlei weise in perk- rechte wirt ettlicher schadhaft an seinem rechten, das man czu 25 latein contumax nennet: das erste ist, ab der clager ader der antwurter nicht gesteet ; das ander ist, ab der antworterbb) gesteet und dem richter nicht gehorsam ist; das dritte ist, ab er von dem gerichte an urlaub geet; das vierde und das leczte ist: wenn si nu peide gesteen, ab der clager, diweil das gericht wert, keine 30 clage auf den antworter tut, und leutmert das der antworter, cc) wenn der richterbb) iczunt von gerichte geet, so wirt der clager dovon seines rechten schadhaft, das ist contumax; und so sol man den antworter entledigen von des gerichtes teidinge, und sol im der clager in eehaften czerungen vorvallen sein. In allen 35 v) alden E. w) verurteile D, E; vorteile H. x) das bis gel. fehlt D y) wann bis ist in D unterstrichen. z) sich Zus E. aa) wenn bis snaben in D unterstrichen. bb) er E. cc) beczeuget mit dem richter Zus. E. Zycha, Böhm. Bergrecht II. 5 15
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226 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 5. V. § 17. Tenctur autem actor sequi regulariter forum rei, quia sentencia a nonk) judice lata non tenet. § 18. Et coram quocumque judice competenti judicium fuerit inchoatum, ibidem eciam terminetur — nam juris ordo confunditur, si unicuique sua 5 jurisdiccio non servatur — nisi tunc ipsum judicium per appel- lacionem legittimam ad superiorem judicem prorogetur. Сар. 5. De judicio extraordinario. § 1. Judicium autem extraordinarium est sine solempnitate 10 de vilibus causis vel casibus cognoscere, que cottidie occurrunt, sicut fabrorum, sectorum et aliorum laboratorum conquerencium de precio deservito, ac de aliis quam plurimis causis, que propter periculum moncium nullam dilacionem recipiunt, veluti de aqua extrahenda et de metis assidue distinguendis, ne pro dilacione 15 judicii montibus aliquid impedimenti oriatur, neque laborem longi temporis destruat hora brevis. Hec tamen summarie cognoscendoa) cum discreta providencia judicentur. § 2. In hisque judiciis extraordinariis judices plenam habeant potestatem jura- mentum de veritate dicenda a partibus exigendi, cum ipsis visum 20 fuerit expedire, consideratis condicionibus personarum, utb) inter partes questiones omnesb) co facilius terminentur. k) suo Zus. W, E, V. Cap. 5. a) cognoscenda W, E, V. b) ut quest. causarum inter p. W, E, V.
226 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 5. V. § 17. Tenctur autem actor sequi regulariter forum rei, quia sentencia a nonk) judice lata non tenet. § 18. Et coram quocumque judice competenti judicium fuerit inchoatum, ibidem eciam terminetur — nam juris ordo confunditur, si unicuique sua 5 jurisdiccio non servatur — nisi tunc ipsum judicium per appel- lacionem legittimam ad superiorem judicem prorogetur. Сар. 5. De judicio extraordinario. § 1. Judicium autem extraordinarium est sine solempnitate 10 de vilibus causis vel casibus cognoscere, que cottidie occurrunt, sicut fabrorum, sectorum et aliorum laboratorum conquerencium de precio deservito, ac de aliis quam plurimis causis, que propter periculum moncium nullam dilacionem recipiunt, veluti de aqua extrahenda et de metis assidue distinguendis, ne pro dilacione 15 judicii montibus aliquid impedimenti oriatur, neque laborem longi temporis destruat hora brevis. Hec tamen summarie cognoscendoa) cum discreta providencia judicentur. § 2. In hisque judiciis extraordinariis judices plenam habeant potestatem jura- mentum de veritate dicenda a partibus exigendi, cum ipsis visum 20 fuerit expedire, consideratis condicionibus personarum, utb) inter partes questiones omnesb) co facilius terminentur. k) suo Zus. W, E, V. Cap. 5. a) cognoscenda W, E, V. b) ut quest. causarum inter p. W, E, V.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 5. 227 den vorgeschriben geschichten wer sich also vorsaumet, das er contumax wirt, so ist er in dem rechten, sam ab er uberwunden sei, ab er mit keiner eehaftiger beschirmung sich nicht ent- schuldigen mag.dd) V. § 17. Es sol auch der clager sam noch einer regeln nochvolgen dem gerichte, do der antworter ist, wann das urteil, das nicht von seinem richter gesprochen ist, das pindet nicht. § 18. Und vor welchem seinem richter das gerichte angehaben ist, do selbist ee) sol es auch geendet werden — wann f1) des rechten ordenunge wurde betrubet, ab man nicht idem manne seine 10 es were denne, das das gerichte mit macht recht heldet echaftergg) beruffunge an den oberisten richter geczogen wurde. 5 Сар. 5. Von dem ausordenlichen kleinema) gerichte.b) § 1. Das ausordenliche gerichte ist, wenn man an gehegte 15 pank kleine sachen richtet, di teglich bekomen, als der smid, hewer und ander arbeiter, di ezu clagen haben umb ir verdintes lon, und von vil andern sachen, di durch schaden der* saumpnusse des gepirges keinen ) vorczug haben mugen: als umb wasser aus ezu czihen und umb greniczen und gemerken, di man steticlich 20 entscheiden mus, das nicht von verczihnusse des gerichtes dem gepirge ettwas schadens entstee, und das auch nicht ein kurcze stunde di arbeit langer czeit vorstore und breche. Idoch so sol man sotan ding mit bescheidner fursichtikeit erkennen und richten mit kurczer teidinge. § 2. In sottanen ausordenlichen gerichten hat der richter volle macht, den eit ezu fordern umbd) di warheit czu sagen von peiden teilen, wann di (sic) das gut dunket, und sullen auch merken di underscheid der personen, das di teidinge der sachen peider seiten dester leichter geendet werden. 25 dd) 1564 Julii ex hoc capite inter Gregorium Sigl et dominum Abraham Riesmann 30 de termino peremptorio sentenciatum est. Bemerkung in G. ee) dasselbe E. ff) End.: dann wo einem Richter der Gewalt und Gerichts-Zwang zerstoeret und nicht vollstaendig gehalten wird, da muessen auch alle Ordnungen des Rechts zu nichte werden, es waere dann, dass das Unter-Gericht verlassen und an ein hoeheres appelliret wird. gg) erhafftiger E. Cap. 5. a) einem D. b) und hat III distincciones Zus. E. c) Corr. statt komen (!) nach D, E. d) Corr. statt und nach D, E. 35 15*
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 5. 227 den vorgeschriben geschichten wer sich also vorsaumet, das er contumax wirt, so ist er in dem rechten, sam ab er uberwunden sei, ab er mit keiner eehaftiger beschirmung sich nicht ent- schuldigen mag.dd) V. § 17. Es sol auch der clager sam noch einer regeln nochvolgen dem gerichte, do der antworter ist, wann das urteil, das nicht von seinem richter gesprochen ist, das pindet nicht. § 18. Und vor welchem seinem richter das gerichte angehaben ist, do selbist ee) sol es auch geendet werden — wann f1) des rechten ordenunge wurde betrubet, ab man nicht idem manne seine 10 es were denne, das das gerichte mit macht recht heldet echaftergg) beruffunge an den oberisten richter geczogen wurde. 5 Сар. 5. Von dem ausordenlichen kleinema) gerichte.b) § 1. Das ausordenliche gerichte ist, wenn man an gehegte 15 pank kleine sachen richtet, di teglich bekomen, als der smid, hewer und ander arbeiter, di ezu clagen haben umb ir verdintes lon, und von vil andern sachen, di durch schaden der* saumpnusse des gepirges keinen ) vorczug haben mugen: als umb wasser aus ezu czihen und umb greniczen und gemerken, di man steticlich 20 entscheiden mus, das nicht von verczihnusse des gerichtes dem gepirge ettwas schadens entstee, und das auch nicht ein kurcze stunde di arbeit langer czeit vorstore und breche. Idoch so sol man sotan ding mit bescheidner fursichtikeit erkennen und richten mit kurczer teidinge. § 2. In sottanen ausordenlichen gerichten hat der richter volle macht, den eit ezu fordern umbd) di warheit czu sagen von peiden teilen, wann di (sic) das gut dunket, und sullen auch merken di underscheid der personen, das di teidinge der sachen peider seiten dester leichter geendet werden. 25 dd) 1564 Julii ex hoc capite inter Gregorium Sigl et dominum Abraham Riesmann 30 de termino peremptorio sentenciatum est. Bemerkung in G. ee) dasselbe E. ff) End.: dann wo einem Richter der Gewalt und Gerichts-Zwang zerstoeret und nicht vollstaendig gehalten wird, da muessen auch alle Ordnungen des Rechts zu nichte werden, es waere dann, dass das Unter-Gericht verlassen und an ein hoeheres appelliret wird. gg) erhafftiger E. Cap. 5. a) einem D. b) und hat III distincciones Zus. E. c) Corr. statt komen (!) nach D, E. d) Corr. statt und nach D, E. 35 15*
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228 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 6. Сар. 6. De peticionibus actorum. I. § 1. Peticio autem, prout hic accipitur, nihil aliud est quam exhortacio ad judicem facta racionea) juris, quod sibi debetur 5 aut speratur deberi, in judicio obtinendi. § 2. Sed primob) debet actor aut ejus advocatus judici factum vel rem gestam exponere etc) ex eo sapienter elicere id, quod petat,d) specificando dilucide rem, quam petit. Causamque, quare ipsam petat, tenetur actor similiter assignare, in omnibus 10 formam peticionum debitam observando, ne propter ineptam peticionem ab instancia judicii repellatur. § 3. Debet enime) in hoc casu cautus esse actor, ut rem petat cum omni suo inter- esse, quod est lucrum cessans ac dampnum emergens, aut petat rem simpliciter cum omni sua utilitate et fructibus inde perceptis. 15 § 4. Circa hec et alia in judiciis occurrencia patroni causarum multas protestaciones ac intricaciones facère consueverunt, quibus brevitatis causa obmissis tantum ea, que sunt de necessitatibus montani judicii, diffinimus, ne sub longo sermone arguamur pauca dixisse; eo quod utilius est, pauca idonce effundere, quam 20 multis inutilibus mentes hominum agravare. II. § 5. Omnium autem peticionum, de quibus inter aliquos agitur de quacumque re, summa divisio hec est: aut quod personales sunt aut reales. Petit enim unusquisque aut ab co, qui sibi in aliquo debitorf) est ex promisso aut ex pacto — quo casu prodites) 25 sunt peticiones in personam, per quas intendit actor, adversarium sibi dare aut facere oportere eam rem, de qua inter eos legittime conventum est; aut ab eo quidh) petit, qui sibi nullo jure perso- Cap. 6. a) fehlt W, E. b) prius Pei, Sch. c) Corr. statt ut nach W, E, V; ut ex eo s. e. possit Pei, Sch. d) petet W, V. e) eciam W, Pei, Sch, 30 Jir. f) Corr. statt debitus. g) perdite Pei, Sch. h) qui E.
228 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 6. Сар. 6. De peticionibus actorum. I. § 1. Peticio autem, prout hic accipitur, nihil aliud est quam exhortacio ad judicem facta racionea) juris, quod sibi debetur 5 aut speratur deberi, in judicio obtinendi. § 2. Sed primob) debet actor aut ejus advocatus judici factum vel rem gestam exponere etc) ex eo sapienter elicere id, quod petat,d) specificando dilucide rem, quam petit. Causamque, quare ipsam petat, tenetur actor similiter assignare, in omnibus 10 formam peticionum debitam observando, ne propter ineptam peticionem ab instancia judicii repellatur. § 3. Debet enime) in hoc casu cautus esse actor, ut rem petat cum omni suo inter- esse, quod est lucrum cessans ac dampnum emergens, aut petat rem simpliciter cum omni sua utilitate et fructibus inde perceptis. 15 § 4. Circa hec et alia in judiciis occurrencia patroni causarum multas protestaciones ac intricaciones facère consueverunt, quibus brevitatis causa obmissis tantum ea, que sunt de necessitatibus montani judicii, diffinimus, ne sub longo sermone arguamur pauca dixisse; eo quod utilius est, pauca idonce effundere, quam 20 multis inutilibus mentes hominum agravare. II. § 5. Omnium autem peticionum, de quibus inter aliquos agitur de quacumque re, summa divisio hec est: aut quod personales sunt aut reales. Petit enim unusquisque aut ab co, qui sibi in aliquo debitorf) est ex promisso aut ex pacto — quo casu prodites) 25 sunt peticiones in personam, per quas intendit actor, adversarium sibi dare aut facere oportere eam rem, de qua inter eos legittime conventum est; aut ab eo quidh) petit, qui sibi nullo jure perso- Cap. 6. a) fehlt W, E. b) prius Pei, Sch. c) Corr. statt ut nach W, E, V; ut ex eo s. e. possit Pei, Sch. d) petet W, V. e) eciam W, Pei, Sch, 30 Jir. f) Corr. statt debitus. g) perdite Pei, Sch. h) qui E.
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JU'S REG. MONT. LIB. IV, CAP. 6. 229 Сар. 6. Von des clagers vorredea) im gerichte.) I. § 1. Des clagers forderunge, als man si hie nimpt, di ist nicht anders denn ein manunge ezu dem richter umb dasc) recht,c) das im widerfaren sol, als er hoft, in gerichte ezu behalden 5 ader ersteen. § 2.d) Aber der clager sol von ersten ader sein fursprech dem richter di sache ader das ding, als es gescheen ist, auslegen und daraus weislich kiesen das, das er pittet und fordert, und sol leuterlich besunder das ding, das er fordert, wes das sei und 10 worumb er es fordert, das sol der clager gleicherweis bescheiden und in allen dingen ein recht forme der forderunge halden, das er nicht durch unrichtige und irresame pittunge ader forderunge willen von den teidungen des gerichtes getriben werde. § 3. Der clager sol auch gescheid sein in der geschicht, das er das ding 15 forder und heische mit allem seinen wesen, das dovon entsteet, das ist, das sein gewinn aufhoret und sein schaden entsteet, ader er forder das ding slechticlich mit allem nutezen und fruchten, di dovon emphangen sein. § 4. Bei sotanen und anderen sachen, di in gerichten begegen, sein gewont di sachwalden vil 20 leutmerunge und infelle czu tun, di wollen wir durch der kurzen willen underwege lassen und wollen alleine von der notdurft der perkgerichte aussprechen,e) das wir nicht umb lang rede beschuldigt werden, wenig geredt czu* haben ; dorumb das es nuczlicher ist, ein wenig weise rede ausczulassen, denn mit vil unnutczer rede der 25 leute gemute besweren. II. § 5. Alle ansprach ader forderunge, di czwischen den leuten geteidinget wirt, von was das ist, di teilt man also: ent- weder si sein von personen ader von den dingen. Es fordert iderman entweder von dem, der im schuldig ist von gelubdes 30 wegen, entweder von gedingen ader gemechtes wegen — in der geschicht sein aufkumen di ansprache undf) forderunge in di Cap. 6. a) vorderunge E. b) und hat III distincciones Zus. E; Von des Klaegers Bitten und Begehren am Richter End. c) fehlt D. d) In D nur der Anfang bis oder sein; das weitere fehlt bis § 5 a. A. den leuten 35 geteidinget. e) Corr. nach E statt ansprechen. f) Corr. statt der nach E;
JU'S REG. MONT. LIB. IV, CAP. 6. 229 Сар. 6. Von des clagers vorredea) im gerichte.) I. § 1. Des clagers forderunge, als man si hie nimpt, di ist nicht anders denn ein manunge ezu dem richter umb dasc) recht,c) das im widerfaren sol, als er hoft, in gerichte ezu behalden 5 ader ersteen. § 2.d) Aber der clager sol von ersten ader sein fursprech dem richter di sache ader das ding, als es gescheen ist, auslegen und daraus weislich kiesen das, das er pittet und fordert, und sol leuterlich besunder das ding, das er fordert, wes das sei und 10 worumb er es fordert, das sol der clager gleicherweis bescheiden und in allen dingen ein recht forme der forderunge halden, das er nicht durch unrichtige und irresame pittunge ader forderunge willen von den teidungen des gerichtes getriben werde. § 3. Der clager sol auch gescheid sein in der geschicht, das er das ding 15 forder und heische mit allem seinen wesen, das dovon entsteet, das ist, das sein gewinn aufhoret und sein schaden entsteet, ader er forder das ding slechticlich mit allem nutezen und fruchten, di dovon emphangen sein. § 4. Bei sotanen und anderen sachen, di in gerichten begegen, sein gewont di sachwalden vil 20 leutmerunge und infelle czu tun, di wollen wir durch der kurzen willen underwege lassen und wollen alleine von der notdurft der perkgerichte aussprechen,e) das wir nicht umb lang rede beschuldigt werden, wenig geredt czu* haben ; dorumb das es nuczlicher ist, ein wenig weise rede ausczulassen, denn mit vil unnutczer rede der 25 leute gemute besweren. II. § 5. Alle ansprach ader forderunge, di czwischen den leuten geteidinget wirt, von was das ist, di teilt man also: ent- weder si sein von personen ader von den dingen. Es fordert iderman entweder von dem, der im schuldig ist von gelubdes 30 wegen, entweder von gedingen ader gemechtes wegen — in der geschicht sein aufkumen di ansprache undf) forderunge in di Cap. 6. a) vorderunge E. b) und hat III distincciones Zus. E; Von des Klaegers Bitten und Begehren am Richter End. c) fehlt D. d) In D nur der Anfang bis oder sein; das weitere fehlt bis § 5 a. A. den leuten 35 geteidinget. e) Corr. nach E statt ansprechen. f) Corr. statt der nach E;
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230 JUS REG. MONT. LIB. IV. CAP. 6. nali remanet obligatus, movet tamen alicui de re aliqua contro- versiam — quo casu competunt in rem peticiones, veluti si rem corporalem quis possideat, quam Petrus suam esse affirmet, et possessor ejusdem rei se dominum esse dicat; si tunc Petrus ipsam 5 rem sicut suam in judicio petat, erit realis peticio. Simili modo si petat quis, jus sibi esse per foveam aut argentifodium tuum aquam derivandi aut metallum veli) quid aliud educendi ventumve per tuum ad suum argentifodium inferendi, similiter peticio erit realis. III. § 6. Predictas autem servitutes, si ordinari poterunt sine impedimento partis alterius manifesto, ipsas deinceps propter publicam utilitatem private regulariter preferendam presenti constitucione a nullo subk) obtentu ibidem omnium parcium suarum statuimus prohibendas; nec quisquam in sua pertinacia 15 ferendus, qui nihil aliud, nisi ut noceat, laturus est. IV. § 7. Frustra enim actoris peticio attemptetur,!) si reus non possidet rem petitam nec dolo desiit possidere. Unde ante litis contestacionem interrogetur reus,m) an rem possideat jam petitam; sin) affirmet, se rem, quam non possidet, possidere, litem 20 super ea sustinens secum contestari: condempnabitur actori ad omne interesse, vel quantum juraverit actor in litem. § 8. Sed si reus, cum rem petitam possideret, se negaverit possidere: ulterius peticioni actoris non compellitur respondere, sed in eo punitur, quod in actorem probantem, possidere reum rem petitam, 25 possessio ejusdem rei auctoritate judicis transferatur, quamvis ipsam suam esse non probet; quia judicia delusoria esse non debent. 10 i) aut E, Pei, Sch, Jir. k) sibi sub Jir; sibi Pei, Sch. 1) intemptetur E, V; in H nachtr. att. corrig. m) fehlt W, E, V, Pei, Sch. n) et W, E, V, Pei, Sch.
230 JUS REG. MONT. LIB. IV. CAP. 6. nali remanet obligatus, movet tamen alicui de re aliqua contro- versiam — quo casu competunt in rem peticiones, veluti si rem corporalem quis possideat, quam Petrus suam esse affirmet, et possessor ejusdem rei se dominum esse dicat; si tunc Petrus ipsam 5 rem sicut suam in judicio petat, erit realis peticio. Simili modo si petat quis, jus sibi esse per foveam aut argentifodium tuum aquam derivandi aut metallum veli) quid aliud educendi ventumve per tuum ad suum argentifodium inferendi, similiter peticio erit realis. III. § 6. Predictas autem servitutes, si ordinari poterunt sine impedimento partis alterius manifesto, ipsas deinceps propter publicam utilitatem private regulariter preferendam presenti constitucione a nullo subk) obtentu ibidem omnium parcium suarum statuimus prohibendas; nec quisquam in sua pertinacia 15 ferendus, qui nihil aliud, nisi ut noceat, laturus est. IV. § 7. Frustra enim actoris peticio attemptetur,!) si reus non possidet rem petitam nec dolo desiit possidere. Unde ante litis contestacionem interrogetur reus,m) an rem possideat jam petitam; sin) affirmet, se rem, quam non possidet, possidere, litem 20 super ea sustinens secum contestari: condempnabitur actori ad omne interesse, vel quantum juraverit actor in litem. § 8. Sed si reus, cum rem petitam possideret, se negaverit possidere: ulterius peticioni actoris non compellitur respondere, sed in eo punitur, quod in actorem probantem, possidere reum rem petitam, 25 possessio ejusdem rei auctoritate judicis transferatur, quamvis ipsam suam esse non probet; quia judicia delusoria esse non debent. 10 i) aut E, Pei, Sch, Jir. k) sibi sub Jir; sibi Pei, Sch. 1) intemptetur E, V; in H nachtr. att. corrig. m) fehlt W, E, V, Pei, Sch. n) et W, E, V, Pei, Sch.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 6. 231 person, mit der selben ansprache meint der clager im eineng) widersachen geben (sic) ader ein sache machen, von der czwischen in redlichenb) ubereinkumen ist ; ader er anspricht von dem ettwas, der im mit keinem rechten der personen vorpunden ist, doch macht eri) imandem von ettlichem dinge einen krieg - von der geschicht so komen nu di ansprachek) in das ding,! sam ab imand ein leiphaft ding besiczet, und Peter spricht, dasselbe ding sei sein, und der besitezer desselben dinges, er sei sein herre : som) spricht denn Peterm) das ding an sam seins in dem gerichte, so ist di ansprachen) in das ding. Also gleicherweis, ab imand 10 fordert ader heischt imo) recht,°) durch deine silbergruben [das wasser ezu leiten oder ercz oder etwas anders|p) ausczufurenq) ader wint durch deine in meine silbergruben ein ezu prengen, gleicherweis wirt di anspracher) in das ding ader von dem ding. 1I1. § 6. Dis) egenanten dinste, man saget:s) di eigendinst,t) ab si geordent mugen werden anu) eins andern offenbar hindernusse. so gebieten wir, das si furpas durch gemeines nutczes willen und bei behaldunge aller irer teil von nimande vorpoten sullen werden; noch nimand ist in seinem frevel czu leiden, der nichtsnicht anders treibet, nur das erv) schaden prenge. IV. § 7. Umbsust wirt des clagers ansprache czugelassen, ab der antworter das angesprochen ding nicht besiczet, noch mit argelist hat gelassen besitczen. Dovon cew) der krieg angehaben ist.*) so sol man fragen, ab er das ding besitcze,y) und spricht er das er besitcze das ding, das er nicht besiczet: der denn den 25 krig doruber mit im heldet, der wirt verurteilt dem clager czu aller seiner nochvolge und schaden ader als vil der clager sweret in dom kriege. § 8. Leukent aderz) der antworter, das er nicht besiteze das ding und dochz) dasselbeaa) angesprochen ding besass.bb) so twinget man in nicht furpas des clagers pittunge 30 fehlt D. g) Corr. statt ein nach D. h) steht: von der si czwischen red- lichen, i) von Zus. H. k) Corr. statt usprache nach D, E. 1) das heisst eigentlich eine dingliche Klage oder Bitte End. m) Ist denne das Peter spricht E. n) redleich Zus. E. 0) in dem rechte E p) Erg. nach D. q) aus- czuruffen D. r) redleich Zus. E. s) Di bis saget fehlt D; das do saget E. t) bernehrte Dinstbarkeit End. u) Corr. statt aus nach D, E. v) es D. w) er D, E. x) fuer der Befestigung des Kriegs End. y) das iczunt ange- sprochen ist Zus. D. z) ader bis doch fehlt D. aa) Erg. nach D, E. bb) Corr. statt besaczt nach D, E. 15 20 35
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 6. 231 person, mit der selben ansprache meint der clager im eineng) widersachen geben (sic) ader ein sache machen, von der czwischen in redlichenb) ubereinkumen ist ; ader er anspricht von dem ettwas, der im mit keinem rechten der personen vorpunden ist, doch macht eri) imandem von ettlichem dinge einen krieg - von der geschicht so komen nu di ansprachek) in das ding,! sam ab imand ein leiphaft ding besiczet, und Peter spricht, dasselbe ding sei sein, und der besitezer desselben dinges, er sei sein herre : som) spricht denn Peterm) das ding an sam seins in dem gerichte, so ist di ansprachen) in das ding. Also gleicherweis, ab imand 10 fordert ader heischt imo) recht,°) durch deine silbergruben [das wasser ezu leiten oder ercz oder etwas anders|p) ausczufurenq) ader wint durch deine in meine silbergruben ein ezu prengen, gleicherweis wirt di anspracher) in das ding ader von dem ding. 1I1. § 6. Dis) egenanten dinste, man saget:s) di eigendinst,t) ab si geordent mugen werden anu) eins andern offenbar hindernusse. so gebieten wir, das si furpas durch gemeines nutczes willen und bei behaldunge aller irer teil von nimande vorpoten sullen werden; noch nimand ist in seinem frevel czu leiden, der nichtsnicht anders treibet, nur das erv) schaden prenge. IV. § 7. Umbsust wirt des clagers ansprache czugelassen, ab der antworter das angesprochen ding nicht besiczet, noch mit argelist hat gelassen besitczen. Dovon cew) der krieg angehaben ist.*) so sol man fragen, ab er das ding besitcze,y) und spricht er das er besitcze das ding, das er nicht besiczet: der denn den 25 krig doruber mit im heldet, der wirt verurteilt dem clager czu aller seiner nochvolge und schaden ader als vil der clager sweret in dom kriege. § 8. Leukent aderz) der antworter, das er nicht besiteze das ding und dochz) dasselbeaa) angesprochen ding besass.bb) so twinget man in nicht furpas des clagers pittunge 30 fehlt D. g) Corr. statt ein nach D. h) steht: von der si czwischen red- lichen, i) von Zus. H. k) Corr. statt usprache nach D, E. 1) das heisst eigentlich eine dingliche Klage oder Bitte End. m) Ist denne das Peter spricht E. n) redleich Zus. E. 0) in dem rechte E p) Erg. nach D. q) aus- czuruffen D. r) redleich Zus. E. s) Di bis saget fehlt D; das do saget E. t) bernehrte Dinstbarkeit End. u) Corr. statt aus nach D, E. v) es D. w) er D, E. x) fuer der Befestigung des Kriegs End. y) das iczunt ange- sprochen ist Zus. D. z) ader bis doch fehlt D. aa) Erg. nach D, E. bb) Corr. statt besaczt nach D, E. 15 20 35
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232 JUS REG. MONT. LIB. IU, CAP. 7. Сар. 7. De reorum defensionibus. I. Sicut enim agentibus contra reos peticiones sunt prodite, simili modo excepciones reis in defensionis subsidium conceduntur, 5 interdum ad judicium declinandum et interdum ad peticionem actoris elidendam. § 1. Et dicitur excepcio peticionis elisio. Et sicut peticio eliditur per excepcionem, sic excepcio per replicacionem eliditur, ac replicacio per duplicacionem; ita eciam duplicacio per tripli- 1o cacionem et sic deinceps. Nomina defensionum diversimode nuncupantur; sed tamen largo modo excepcionis sumpto vocabulo quevis istarum defensionum excepcio nominatur, quia defendendo intentum partis adverse nititur enervare. Sed omnia hec sciri oportet, ut hujus juris plena experiencia habeatur; turpe enim est 15 unicuique, ignorare jus, in quo versatur. 20 II. § 2. His vero cognitis reus, si quas habet defensiones contra judicem aut actorem, proponat, ex quibuscumque causis sibi competere videantur, jus suum viriliter defendendo, quia nulli est juris beneplacitum denegandum, nec cuiquam facit injuriam jus sibi debitum prosequendo. § 3. Sed sciendum est, quod omnes excepciones competentes contra judicem vel ad ejus judicium declinandum sunt primo et principaliter opponende. Omnes dilatorie ante litis contestacionem similiter opponantur; postea obicions non auditur, nisi de novo, que tunc obicit, se 25 didicisse affirmaverit juramento; quia novo morbo convenit nova antidota preparari. § 4. Excommunicacio vero contra judicem
232 JUS REG. MONT. LIB. IU, CAP. 7. Сар. 7. De reorum defensionibus. I. Sicut enim agentibus contra reos peticiones sunt prodite, simili modo excepciones reis in defensionis subsidium conceduntur, 5 interdum ad judicium declinandum et interdum ad peticionem actoris elidendam. § 1. Et dicitur excepcio peticionis elisio. Et sicut peticio eliditur per excepcionem, sic excepcio per replicacionem eliditur, ac replicacio per duplicacionem; ita eciam duplicacio per tripli- 1o cacionem et sic deinceps. Nomina defensionum diversimode nuncupantur; sed tamen largo modo excepcionis sumpto vocabulo quevis istarum defensionum excepcio nominatur, quia defendendo intentum partis adverse nititur enervare. Sed omnia hec sciri oportet, ut hujus juris plena experiencia habeatur; turpe enim est 15 unicuique, ignorare jus, in quo versatur. 20 II. § 2. His vero cognitis reus, si quas habet defensiones contra judicem aut actorem, proponat, ex quibuscumque causis sibi competere videantur, jus suum viriliter defendendo, quia nulli est juris beneplacitum denegandum, nec cuiquam facit injuriam jus sibi debitum prosequendo. § 3. Sed sciendum est, quod omnes excepciones competentes contra judicem vel ad ejus judicium declinandum sunt primo et principaliter opponende. Omnes dilatorie ante litis contestacionem similiter opponantur; postea obicions non auditur, nisi de novo, que tunc obicit, se 25 didicisse affirmaverit juramento; quia novo morbo convenit nova antidota preparari. § 4. Excommunicacio vero contra judicem
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 7. 233 oder ansprache czu antworten, sunder daran wirt ercc) vorpuset, das auf den clager, der do bewert, das der antworter das gepeten ding besitezet, di besitezunge desselben dinges mit des richters macht geleitetdd) und gewechselt wirt, wi wol er nicht* bewert, das das ding sein soi, wann di gerichte sullen nicht czu ge- spotte sein. 5 Сар. 7. Von ausnemender rede des antworters wider den clager. l. Sam den clagern wider di antworter di pittunge ader forderunge entstandena) sein, gleicherweise sein di kegenredeb) den 10 antwortern* ezu hulfe gelihen,) und di fugen sich underweilen, das gerichteld) dese) clagerse) ezu neigen ader nidern und under- weilen des clagers forderunge czu widertreiben. § 1. Und di kegenrede ist als vil gesprochen sam der forderunge brechungef) ader widertreiben. Und sam di forderunge 15 wirt czubrochen ader widertriben mit der kegenrede, als wirt di kegenrede widertribeng) mit ausgenomner widerrede;) [und als di ander rede wirt widertriben mit der dritten],) also wirt wider- sprochen di virde und also furpas, als di namen der beschirmunge und widerrede mancherlei genant sein. Idoch ank) geverek) czu 20 vorsteen, so ist ein igleich beschirmrede einl) ausgenomen rede genant, wann in der beschirmrede meint erl) seines widersachen willen unkreftig ezu* machen. Und das alles mus man wissen, das man dises rechten volle derfarnusse habe, wann es ist scham- samm) idem manne, das er das recht nicht enweiss, do mit er 25 umbgeet. II. § 2. Wenn man nu dise vorgeschriben ding weis, so mag der antworter furlegen seine beschirmunge, ab er etwa beschirmunge hat wider den richter ader wider den clager; wenn er mag aus allerlei sachen, di im bequem dunken, sein recht 30 cc) Corr. statt es. dd) geleitet D; gebeitet H; gebeutet E; gepietet G. Cap. 7. a) entscheiden E. b) oder ausnemunge Zus. E. c) Exceptio- nen, das ist .. . Gegenwehr, Schutz und Hulff-Reden End; verlihen D, E. d) Erg. nach D; czu dem gerichte E. e) fehlt D. f) vernichtigung E; g) auch wider in den sachen vertreiben E; widertreiben D. h) Replica das ist durch die Gegenschrifft End. i) Erg. nach D. k) mit ausgenomen worten E; mit aus gemeinen w. G. 1) ein bis er fehlt E, G. m) sam 35
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 7. 233 oder ansprache czu antworten, sunder daran wirt ercc) vorpuset, das auf den clager, der do bewert, das der antworter das gepeten ding besitezet, di besitezunge desselben dinges mit des richters macht geleitetdd) und gewechselt wirt, wi wol er nicht* bewert, das das ding sein soi, wann di gerichte sullen nicht czu ge- spotte sein. 5 Сар. 7. Von ausnemender rede des antworters wider den clager. l. Sam den clagern wider di antworter di pittunge ader forderunge entstandena) sein, gleicherweise sein di kegenredeb) den 10 antwortern* ezu hulfe gelihen,) und di fugen sich underweilen, das gerichteld) dese) clagerse) ezu neigen ader nidern und under- weilen des clagers forderunge czu widertreiben. § 1. Und di kegenrede ist als vil gesprochen sam der forderunge brechungef) ader widertreiben. Und sam di forderunge 15 wirt czubrochen ader widertriben mit der kegenrede, als wirt di kegenrede widertribeng) mit ausgenomner widerrede;) [und als di ander rede wirt widertriben mit der dritten],) also wirt wider- sprochen di virde und also furpas, als di namen der beschirmunge und widerrede mancherlei genant sein. Idoch ank) geverek) czu 20 vorsteen, so ist ein igleich beschirmrede einl) ausgenomen rede genant, wann in der beschirmrede meint erl) seines widersachen willen unkreftig ezu* machen. Und das alles mus man wissen, das man dises rechten volle derfarnusse habe, wann es ist scham- samm) idem manne, das er das recht nicht enweiss, do mit er 25 umbgeet. II. § 2. Wenn man nu dise vorgeschriben ding weis, so mag der antworter furlegen seine beschirmunge, ab er etwa beschirmunge hat wider den richter ader wider den clager; wenn er mag aus allerlei sachen, di im bequem dunken, sein recht 30 cc) Corr. statt es. dd) geleitet D; gebeitet H; gebeutet E; gepietet G. Cap. 7. a) entscheiden E. b) oder ausnemunge Zus. E. c) Exceptio- nen, das ist .. . Gegenwehr, Schutz und Hulff-Reden End; verlihen D, E. d) Erg. nach D; czu dem gerichte E. e) fehlt D. f) vernichtigung E; g) auch wider in den sachen vertreiben E; widertreiben D. h) Replica das ist durch die Gegenschrifft End. i) Erg. nach D. k) mit ausgenomen worten E; mit aus gemeinen w. G. 1) ein bis er fehlt E, G. m) sam 35
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234 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 7. 5 vel actorem obici potest et probaria) in qualibet parte litis. Reus autem excommunicatus respondere compellitur, ne de sua malicia videatur commodum reportare, omnibus sibi defensionibus legittimis reservatis. § 5. Eciam excepcio falsi procuratoris non solum ante sentenciam, verum eciam post sentenciam potest opponi, qua probatab) judicium nullum, nulliuse) momenti controversie re- putantur.“) III. § 6. Si autem reo nulla excepcio competat defensionis, tunc auctoritate hujus constitucionis calumpnias multorumd) temere 10 litigancium compescentise) ad) reconvencionis recurrat beneficium,f) si aliquid questionis habuerit contra actorem; non obstante veteri consuetudine, imo pocius iniquissima corruptela, ut nullus alium reconvenire possit, nisi prius ab co per judicium jam inceptum fuerit absolutus. Volentes ergo errorem multorum calumpnias detegentem (!) nostre pietatis beneficio salubriter emendare, unde statuimus hoc edicto deinceps inviolabiliter observando hune ordinem in reconvencionibus amplectendum: ut statim actoris peticione proposita reus actorem reconveniat. quia regulariten ante litis contestacionem debet fieri reconvencio; postea vero 20 numquam auditur, nisi reconvencionis peticio antea judici sit porrecta, vel protestatus sit reus de reconvencione in eodem 15 Cap. 7. a) Corr. statt probare nach W. b) prolata E. c) sit et n. m. reputari E. d) iustorum Pei, Sch. e) composcentes W, E. f) a reconvencionis deceat (!) beneficium E, ad r. decurrat b. V, decorat W.
234 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 7. 5 vel actorem obici potest et probaria) in qualibet parte litis. Reus autem excommunicatus respondere compellitur, ne de sua malicia videatur commodum reportare, omnibus sibi defensionibus legittimis reservatis. § 5. Eciam excepcio falsi procuratoris non solum ante sentenciam, verum eciam post sentenciam potest opponi, qua probatab) judicium nullum, nulliuse) momenti controversie re- putantur.“) III. § 6. Si autem reo nulla excepcio competat defensionis, tunc auctoritate hujus constitucionis calumpnias multorumd) temere 10 litigancium compescentise) ad) reconvencionis recurrat beneficium,f) si aliquid questionis habuerit contra actorem; non obstante veteri consuetudine, imo pocius iniquissima corruptela, ut nullus alium reconvenire possit, nisi prius ab co per judicium jam inceptum fuerit absolutus. Volentes ergo errorem multorum calumpnias detegentem (!) nostre pietatis beneficio salubriter emendare, unde statuimus hoc edicto deinceps inviolabiliter observando hune ordinem in reconvencionibus amplectendum: ut statim actoris peticione proposita reus actorem reconveniat. quia regulariten ante litis contestacionem debet fieri reconvencio; postea vero 20 numquam auditur, nisi reconvencionis peticio antea judici sit porrecta, vel protestatus sit reus de reconvencione in eodem 15 Cap. 7. a) Corr. statt probare nach W. b) prolata E. c) sit et n. m. reputari E. d) iustorum Pei, Sch. e) composcentes W, E. f) a reconvencionis deceat (!) beneficium E, ad r. decurrat b. V, decorat W.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 7. 235 mennlichn) beschirmen, wann nimand ist des rechten guttete und hulfe czu vorsagen, nocho) nimand tut dem andern unrecht, der sein pilleiches recht ersteet und ervolget. § 3. Und das ist czu wissen, das alle ausgenomen und kegenrede kegen dem richter ader kegen seinem gerichte ezu neigen, sein von ersten furczu- legen und aufezuheben. Und alle gelegte (!) tege (!),p) ee der krig angehaben ist, di sol man auch melden und furlegen; und wer das") furpas aufhebetr) und meldet, den sol man nicht horen, es were denn, was er von newens aufhubes) ader meldet, das sol er pei dem eide behalden, das er [das neulich|t) erfaren und 10 gelernet hat; wanne dem newen sichtum sol man newe ercztnei bereiten. § 4. Denu) pan mag man auchu) melden und hinkegen werfen wider den richter ader den clager und mag den bewernw) in iczgleichem w) teile ader stucke des kriges. Aber der antworter, der in dem banne ist, den twinget man czu antworten, das imand nicht werde gesehen frumen gewinnen) von seiner posen list.y) Doch mag der antworter genisen aller redlicher beschirmunge. § 5. Auch mag man falschen fursprechenz) melden nicht allein fur dem urteil, sunder auch nach dem urteil ; und wenn man das beweret, so ist das gerichte und ezweiunge und krig fur nichtes- 20 nicht geachtet. 111. § 6. 1st aber, das demaa) antworteraa) kein meldunge ader beschirmunge bekumpt noch hulfet, so mag [er mit craftbb) dicz gepotes, do mit wir meinen ezu stillen di potwereice) vil krigisclter leute, ienen wider ansprechen, ab er ichtesicht ezu 25 teidingen hat wider den clager; und sol do wider nicht helfen di alde gewonheit, di pillich genant ist ein pose rechtprecherinn. das ist, das nimand den andern wider ansprechen muge, er sei denne vor von im mit gerichte, das iczund angehaben ist, erlediget scham E. n) Corr. statt mülich nach E; menschlich D. o) bis Schluss in 30 D roth geschrieben. p) tage E. End: Dergleichen sol er die Exceptiones, mit welchen er das Gerichte und die Sachen im Verzug zu stellen vermeinet. q) noch dem als der Krieg angehaben ist, das D, E. r) Corr. statt aufhelt nach D, E. s) anhube D, E. t) Erg. nach E. u) Auch so mag man D; dazu die Rubr.: Wer vorczalt ist, hat nicht recht, er gewinne denn vor hulde. v) beweren D, E; pawern H. w) Corr. statt gleichem nach D, E. x) oder gemach czu haben Zus. E. y) oder von seiner bosheit Zus. E. z) die Exception des untuechtigen und falschen Procuratoris End. aa) man denn D. bb) Erg. nach D, E. cc) Corr. statt potwereier nach D, E. 15 35
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 7. 235 mennlichn) beschirmen, wann nimand ist des rechten guttete und hulfe czu vorsagen, nocho) nimand tut dem andern unrecht, der sein pilleiches recht ersteet und ervolget. § 3. Und das ist czu wissen, das alle ausgenomen und kegenrede kegen dem richter ader kegen seinem gerichte ezu neigen, sein von ersten furczu- legen und aufezuheben. Und alle gelegte (!) tege (!),p) ee der krig angehaben ist, di sol man auch melden und furlegen; und wer das") furpas aufhebetr) und meldet, den sol man nicht horen, es were denn, was er von newens aufhubes) ader meldet, das sol er pei dem eide behalden, das er [das neulich|t) erfaren und 10 gelernet hat; wanne dem newen sichtum sol man newe ercztnei bereiten. § 4. Denu) pan mag man auchu) melden und hinkegen werfen wider den richter ader den clager und mag den bewernw) in iczgleichem w) teile ader stucke des kriges. Aber der antworter, der in dem banne ist, den twinget man czu antworten, das imand nicht werde gesehen frumen gewinnen) von seiner posen list.y) Doch mag der antworter genisen aller redlicher beschirmunge. § 5. Auch mag man falschen fursprechenz) melden nicht allein fur dem urteil, sunder auch nach dem urteil ; und wenn man das beweret, so ist das gerichte und ezweiunge und krig fur nichtes- 20 nicht geachtet. 111. § 6. 1st aber, das demaa) antworteraa) kein meldunge ader beschirmunge bekumpt noch hulfet, so mag [er mit craftbb) dicz gepotes, do mit wir meinen ezu stillen di potwereice) vil krigisclter leute, ienen wider ansprechen, ab er ichtesicht ezu 25 teidingen hat wider den clager; und sol do wider nicht helfen di alde gewonheit, di pillich genant ist ein pose rechtprecherinn. das ist, das nimand den andern wider ansprechen muge, er sei denne vor von im mit gerichte, das iczund angehaben ist, erlediget scham E. n) Corr. statt mülich nach E; menschlich D. o) bis Schluss in 30 D roth geschrieben. p) tage E. End: Dergleichen sol er die Exceptiones, mit welchen er das Gerichte und die Sachen im Verzug zu stellen vermeinet. q) noch dem als der Krieg angehaben ist, das D, E. r) Corr. statt aufhelt nach D, E. s) anhube D, E. t) Erg. nach E. u) Auch so mag man D; dazu die Rubr.: Wer vorczalt ist, hat nicht recht, er gewinne denn vor hulde. v) beweren D, E; pawern H. w) Corr. statt gleichem nach D, E. x) oder gemach czu haben Zus. E. y) oder von seiner bosheit Zus. E. z) die Exception des untuechtigen und falschen Procuratoris End. aa) man denn D. bb) Erg. nach D, E. cc) Corr. statt potwereier nach D, E. 15 35
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236 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 7. judicio facienda. § 7. Unde hoc precipue considerari debet in actore alterius fori, qui in hoc casu forum sortitur alienum, aut sibi denegabitur peticio, si reo non respondeat reconventus; tamen verius est, quod reo volenti precise compellitur respondere, juxta 5 illud: Non dedignetur quis eum judicem contra se habere in reconveniendo, quem pro se habuit in agendo. § 8. In his vero casibus nullum reconvencionis volumus esse locum : si reconvencionis peticio prejudicialis fuerit peticioni principali; vel si actor agat civiliter, et reus ipsum in reconvencione nitatur criminaliter im- 10 pulsare; aut e converso, si criminaliter actor egerit, reo ipsum civiliter impetente. Merito reconvencionis beneficium his casibus extinguetur, quia equalitas est in judiciis partibus observanda, ne reconvencio iniquitatis sit vinculum, sed juste peticionis sub- sidium. § 9. Unde primo fit litis contestacio super peticione 15 actoris et consequenter super peticione rei; demumg) vicissim interrogaciones, probaciones et allegaciones ambarum parcium audiantur, et primo pro actore, deinde pro reo sentencia proferatur. g) deinde W, E, V.
236 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 7. judicio facienda. § 7. Unde hoc precipue considerari debet in actore alterius fori, qui in hoc casu forum sortitur alienum, aut sibi denegabitur peticio, si reo non respondeat reconventus; tamen verius est, quod reo volenti precise compellitur respondere, juxta 5 illud: Non dedignetur quis eum judicem contra se habere in reconveniendo, quem pro se habuit in agendo. § 8. In his vero casibus nullum reconvencionis volumus esse locum : si reconvencionis peticio prejudicialis fuerit peticioni principali; vel si actor agat civiliter, et reus ipsum in reconvencione nitatur criminaliter im- 10 pulsare; aut e converso, si criminaliter actor egerit, reo ipsum civiliter impetente. Merito reconvencionis beneficium his casibus extinguetur, quia equalitas est in judiciis partibus observanda, ne reconvencio iniquitatis sit vinculum, sed juste peticionis sub- sidium. § 9. Unde primo fit litis contestacio super peticione 15 actoris et consequenter super peticione rei; demumg) vicissim interrogaciones, probaciones et allegaciones ambarum parcium audiantur, et primo pro actore, deinde pro reo sentencia proferatur. g) deinde W, E, V.
Strana 237
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 7. 237 und enpindet.dd) Nu meine wir denselben irrsal, derce) manchece) potwerei bedecket, mit unser milde und weisheit gutlich czu pessern. Dovon setczen wir mit disem gepote, das man furpas unczubrechlich halden sol, dise ordenunge in dem wideransprechen : das, wannff) des clagers vorderunge furgelegt ist, czuhant sol der antworter den clager wider ansprechen, wanngg) noch der regeln so sol di widersprechunge gescheen,gg) ee derhh) krieg und teidinge angehaben werden; darnoch wirt er nindertii) gehort, es sei denne, das des widersprechens meldunge ee dem richter gereicht sei, ader das der antworter gelautmert habe, das er 10 wolle wideransprechunge tun in demselben gerichte. 8 7. Und das sol man bevoraus merken an dem clager ankk) andern gerichte,kk) der in der geschicht volget einem andern gerichte; ader im wirt vorsagt€) seine vorderunge, ab er dem antworter nicht antwortet, wenn er wider angesprochen wirt. Doch ist das auch war,mm) 15 das er dem antworter mus antworten slechtleichnn) noch den regeln: Eso°) sol nimand vorsmehen, den richter wider sich ezu haben in der wideransprechunge, den er fur sich gehabt in seiner clage. § 8. In disen geschichten wollen wir, das das wideran- sprechen kein stat sol haben: ist das des wideransprechers vor- 20 derunge schedlich ist der ersten vorderunge; ader ab der clager clagt in statrecht, und der antworter meinet in inpp) der ansprachepp) ezu schenden ader schelden; ader herwiderumb, ab der clager claget und schendet und der antworter in anspricht mit statrecht, so geet pilleich abe in diesen geschichten di wideransprache, 25 wann"") gleicheit ist in gerichte peiden teilen czu halden, das nicht di wideransprache sei ein want der ungerechtikeit, sunder ein hulfe einer rechten vorderunge.rr) § 9. Und dovon von erst hebt sichss) der krig teidinge an* auf des clagers vorderunge [und darnoch auf vorderungeltt) des antworters; und darnoch kegen ein- 30 ander fragrede und beweisunge peider teil sol man uberhoren, dd) empunden D, E. ee) der manche D; der mancher H; mit mancher E. ff) Corr. statt von nach D, E. gg) ordenleich oder nach der regel; wann die widersprechung sal gescheen E; End: denn ordentlicher Weise sol die Widerklage fuer der Bestaettigung des Krieges geschehen. hh) des clagers 35 Zus. D, E. ii) nindert D, E; nirne H. kk) eines a. gerichtes D, E. 11) vor- seit E. mm) oder sicherer Zus. E. nn) corr. statt steticlich nach E. 00) Der Satz in D unterstrichen. pp) wideranczusprechen E. qq) bis halden in D roth geschrieben. rr) widerredunge E. ss) Erg. nach E. tt) Erg. nach D, E.
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 7. 237 und enpindet.dd) Nu meine wir denselben irrsal, derce) manchece) potwerei bedecket, mit unser milde und weisheit gutlich czu pessern. Dovon setczen wir mit disem gepote, das man furpas unczubrechlich halden sol, dise ordenunge in dem wideransprechen : das, wannff) des clagers vorderunge furgelegt ist, czuhant sol der antworter den clager wider ansprechen, wanngg) noch der regeln so sol di widersprechunge gescheen,gg) ee derhh) krieg und teidinge angehaben werden; darnoch wirt er nindertii) gehort, es sei denne, das des widersprechens meldunge ee dem richter gereicht sei, ader das der antworter gelautmert habe, das er 10 wolle wideransprechunge tun in demselben gerichte. 8 7. Und das sol man bevoraus merken an dem clager ankk) andern gerichte,kk) der in der geschicht volget einem andern gerichte; ader im wirt vorsagt€) seine vorderunge, ab er dem antworter nicht antwortet, wenn er wider angesprochen wirt. Doch ist das auch war,mm) 15 das er dem antworter mus antworten slechtleichnn) noch den regeln: Eso°) sol nimand vorsmehen, den richter wider sich ezu haben in der wideransprechunge, den er fur sich gehabt in seiner clage. § 8. In disen geschichten wollen wir, das das wideran- sprechen kein stat sol haben: ist das des wideransprechers vor- 20 derunge schedlich ist der ersten vorderunge; ader ab der clager clagt in statrecht, und der antworter meinet in inpp) der ansprachepp) ezu schenden ader schelden; ader herwiderumb, ab der clager claget und schendet und der antworter in anspricht mit statrecht, so geet pilleich abe in diesen geschichten di wideransprache, 25 wann"") gleicheit ist in gerichte peiden teilen czu halden, das nicht di wideransprache sei ein want der ungerechtikeit, sunder ein hulfe einer rechten vorderunge.rr) § 9. Und dovon von erst hebt sichss) der krig teidinge an* auf des clagers vorderunge [und darnoch auf vorderungeltt) des antworters; und darnoch kegen ein- 30 ander fragrede und beweisunge peider teil sol man uberhoren, dd) empunden D, E. ee) der manche D; der mancher H; mit mancher E. ff) Corr. statt von nach D, E. gg) ordenleich oder nach der regel; wann die widersprechung sal gescheen E; End: denn ordentlicher Weise sol die Widerklage fuer der Bestaettigung des Krieges geschehen. hh) des clagers 35 Zus. D, E. ii) nindert D, E; nirne H. kk) eines a. gerichtes D, E. 11) vor- seit E. mm) oder sicherer Zus. E. nn) corr. statt steticlich nach E. 00) Der Satz in D unterstrichen. pp) wideranczusprechen E. qq) bis halden in D roth geschrieben. rr) widerredunge E. ss) Erg. nach E. tt) Erg. nach D, E.
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238 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 8. IV. § 10. Nec grave cuiquam existat, juris ordinem sic in causarum processibus feliciter observari, quam per reprobos juris ministros eo obmisso veram innocenciam frequencius condempnari; judiciarius enim ordo cum sibi concomitantibush) non sinit a justicia exorbitare juratos, judices et actores illicitos, ipsorum conatus freno justicie refrenando, nec temere litigantibus laxat habenas. Et cum juxta canonicas sancciones malos comprimere et bonos sublevare officium sit regale, quod sine justicia, que est constans et perpetua voluntas jus suum unicuique tribuens, nequi- 10 mus effectu mancipare, nam in sua execucione ipsa mandat, juris ordinem firmiter obsorvari, cumque jus justicie sit executivum, juris autem prudencia doceat, qualiter sortiri debeat hoc effectum. ut unusquisque sibi debitum mediante justicia consequatur: unde his tribus virtutibus, scilicet justicie, juri ac dominei) jurisprudencie immobiliter adherentes, ex quarum fonte noster ordo judiciarius derivatur, quem statuimus sub pena omnium bonorum ac perso- narum ab urburariis, judicibus, juratis ac omnibus aliis in judicio litigantibus ut pupillam oculi inviolabiliter custodiri. Quicquid vero contra jam statutum ordinem nostrum judiciarum sentenciatum 20 aut prolatum fuerit, ipso jure sit irritum et inane; nihilominus tamen pene jam statute nostri juris transgressoribus imminebunt. 5 15 Сар. 8. De litis contestacione. Cognitis his sub brevitate debita, que ante cause principalis 25 ingressum sepe in judiciis ventilantur, que preparatoria sunt ad judicium, quod per litis contestacionem sumit exordium, ideo de ipsa et de aliis sequentibus eandem usque ad definitivam sentenciam in hac ultima particula pertractemus. h) commitantibus W, E, V. i) domine W, V ; dne H, E; fehlt Pei, Sch.
238 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 8. IV. § 10. Nec grave cuiquam existat, juris ordinem sic in causarum processibus feliciter observari, quam per reprobos juris ministros eo obmisso veram innocenciam frequencius condempnari; judiciarius enim ordo cum sibi concomitantibush) non sinit a justicia exorbitare juratos, judices et actores illicitos, ipsorum conatus freno justicie refrenando, nec temere litigantibus laxat habenas. Et cum juxta canonicas sancciones malos comprimere et bonos sublevare officium sit regale, quod sine justicia, que est constans et perpetua voluntas jus suum unicuique tribuens, nequi- 10 mus effectu mancipare, nam in sua execucione ipsa mandat, juris ordinem firmiter obsorvari, cumque jus justicie sit executivum, juris autem prudencia doceat, qualiter sortiri debeat hoc effectum. ut unusquisque sibi debitum mediante justicia consequatur: unde his tribus virtutibus, scilicet justicie, juri ac dominei) jurisprudencie immobiliter adherentes, ex quarum fonte noster ordo judiciarius derivatur, quem statuimus sub pena omnium bonorum ac perso- narum ab urburariis, judicibus, juratis ac omnibus aliis in judicio litigantibus ut pupillam oculi inviolabiliter custodiri. Quicquid vero contra jam statutum ordinem nostrum judiciarum sentenciatum 20 aut prolatum fuerit, ipso jure sit irritum et inane; nihilominus tamen pene jam statute nostri juris transgressoribus imminebunt. 5 15 Сар. 8. De litis contestacione. Cognitis his sub brevitate debita, que ante cause principalis 25 ingressum sepe in judiciis ventilantur, que preparatoria sunt ad judicium, quod per litis contestacionem sumit exordium, ideo de ipsa et de aliis sequentibus eandem usque ad definitivam sentenciam in hac ultima particula pertractemus. h) commitantibus W, E, V. i) domine W, V ; dne H, E; fehlt Pei, Sch.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 8. 239 und darnochuu) fur den clageruu) und denne fur den antworter sol das urteil gesprochen werden. IV. § 10. Und das ist nimande swer, wo man des rechten" ordenunge also in seinen leuffen seliclich beheldet, und ist pesser, denn ab di unschuldigen von den posen des rechtens handelern und dinern oft beschediget wurden. Des gerichtes ordenunge und was daran henget, vorhenget nicht, das di geswornen, di richtere und unpilliche clagere von der gerechtikeit weichen, sunder si widerstrebt irem mutwillen mit der gerechtikeit, noch leset nicht den zugel den, di do frevleich kriegen. Undev) wann als di geistlichen gesetczeww) sprechen: das ist ein kunigleich ampt, wo man di posen nidert und di guten erhebet, und das mugen wir nicht an das recht tun, wann di gerechtikeit ist ein stetiger und ewiger wille, idemmanne sein recht czu geben, wann si gepeutet mit irer nochvolge des rechten ordenunge vesticlich ezu halden; das recht ist der gerechtikeit nochvolge; des rechten weisheit sol leren,xx) wi das gescheen sol, das iderman das seine mit der gerechtikeit ervolge — dovon so volgen wir noch disen drein tugenden: der gerechtikeit, dem rechten und der frawenyy) des rechten weisheit, aus derzz) brunne unsers rechtens ordenunge fleuset. Di setcze wir pei der puse leibes und gutes von den urborern, richtern, geswornen und allen andern, di in gerichte kriegen, als ein augapphel unverseretaaa) ezu halden. Und was wider di iczund gesateze unsers gerichtes ordenunge geurteilt ader gesprochen wirt, das sol von recht kein kraft noch macht 25 haben, und dennoch sullen di ubertreter unsers rechten der egenanten puse underligen. 5 10 15 20 Сар. 8. Wie man den krieg anhebet.a) Nu haben wir erkant b) mit kurczer rede, wasc) dinge* oft for 30 dem rechtend) anefange ader eingange in dem gerichte geschehen, di sein sam ein czubereitunge ezu dem gerichte, das hebt sich uu) den anclager E. vv) Bis czu halden in D unterstrichen. ww) ge- seczen D, E; setzen H. xx) lernen D, E. yy) Der Uebersetzer löste die Abbreviatur dne mit domine auf. zz) Corr. statt dem nach D, E. aaa) Corr. 35 statt unberedt nach D, E. Cap. 8. a) und hat II dist. Zus. E; Von der Befestigung des Krieges End. b) gemacht Zus. E. c) die ding, die E. d) fehlt D, E.
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 8. 239 und darnochuu) fur den clageruu) und denne fur den antworter sol das urteil gesprochen werden. IV. § 10. Und das ist nimande swer, wo man des rechten" ordenunge also in seinen leuffen seliclich beheldet, und ist pesser, denn ab di unschuldigen von den posen des rechtens handelern und dinern oft beschediget wurden. Des gerichtes ordenunge und was daran henget, vorhenget nicht, das di geswornen, di richtere und unpilliche clagere von der gerechtikeit weichen, sunder si widerstrebt irem mutwillen mit der gerechtikeit, noch leset nicht den zugel den, di do frevleich kriegen. Undev) wann als di geistlichen gesetczeww) sprechen: das ist ein kunigleich ampt, wo man di posen nidert und di guten erhebet, und das mugen wir nicht an das recht tun, wann di gerechtikeit ist ein stetiger und ewiger wille, idemmanne sein recht czu geben, wann si gepeutet mit irer nochvolge des rechten ordenunge vesticlich ezu halden; das recht ist der gerechtikeit nochvolge; des rechten weisheit sol leren,xx) wi das gescheen sol, das iderman das seine mit der gerechtikeit ervolge — dovon so volgen wir noch disen drein tugenden: der gerechtikeit, dem rechten und der frawenyy) des rechten weisheit, aus derzz) brunne unsers rechtens ordenunge fleuset. Di setcze wir pei der puse leibes und gutes von den urborern, richtern, geswornen und allen andern, di in gerichte kriegen, als ein augapphel unverseretaaa) ezu halden. Und was wider di iczund gesateze unsers gerichtes ordenunge geurteilt ader gesprochen wirt, das sol von recht kein kraft noch macht 25 haben, und dennoch sullen di ubertreter unsers rechten der egenanten puse underligen. 5 10 15 20 Сар. 8. Wie man den krieg anhebet.a) Nu haben wir erkant b) mit kurczer rede, wasc) dinge* oft for 30 dem rechtend) anefange ader eingange in dem gerichte geschehen, di sein sam ein czubereitunge ezu dem gerichte, das hebt sich uu) den anclager E. vv) Bis czu halden in D unterstrichen. ww) ge- seczen D, E; setzen H. xx) lernen D, E. yy) Der Uebersetzer löste die Abbreviatur dne mit domine auf. zz) Corr. statt dem nach D, E. aaa) Corr. 35 statt unberedt nach D, E. Cap. 8. a) und hat II dist. Zus. E; Von der Befestigung des Krieges End. b) gemacht Zus. E. c) die ding, die E. d) fehlt D, E.
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240 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 9. § 1. Est autem litis contestacio principalis negocii apud suum judicem pro tribunali sedentem actoris et rei hinc inde facta narracio ob causam in judicio procedendi. § 2. Fit autem litis contestacio per narracionem actoris in judicio propositam et 5 responsionem rei litem contestandi animo subsecutam. Itaque lite contestata statim erit prestandum calumpnie juramentum. Сар. 9. 10 De juramentis calumpnie. Cogitandum nobis,a) sublatis consuctudinibus male adinventis, virtuosas juris regulas nostros subjectos in omni quiete sine aliqua calumpnia conservantes in spe fertili subrogare. § 1. Ideoque juramentum calumpnie in magnum remedium licium dirimendarum statuimus hoc edicto deinceps statim lite 15 contestata a partibus litigantibus sine contradiccione qualibet esse prestandum. § 2. Est autem calumpnie juramentum, cum quis jurat, sub bona fide, non calumpniandi animo agere vel respondere. Sed calumpnia est falsa peticio vel injusta repulsio scienter intenta. § 3. Ob hoc vero nostre magnitudinisb) celsitudob) 20 calumpnie instituit juramentum, quod specialiter nostri regalis interest officii, temere litigantibus omnem viam precludere ma- lignandi, conservando, in quantumcumque possimus, illesos ab omni calumpnia innocentes. Ad cujus effectum mediante justicia effectualiter exequendum omnium fidelium nostrorum studiosam 25 operam digne duximus invitandam, vera justaque judicia immobi- liter stabilire, ex quo clarior aliquo sidere prefulgebit salus et honor tocius regni nostri ac omnium fidelium nostrorum habi- tancium in eodem; quia nihil est, quod clarius lumine fulgeat, quam cum justicia recta fides in principe. Et nonne fulgor 30 principis omnes sibi fideles irradiat et electos? inferiores enim suorum chorruscant radiis dominorum. Ob quam rem merito Cap. 9. a) est Zus. W, E, V. b) celsitudinis magnitudo W, E, V.
240 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 9. § 1. Est autem litis contestacio principalis negocii apud suum judicem pro tribunali sedentem actoris et rei hinc inde facta narracio ob causam in judicio procedendi. § 2. Fit autem litis contestacio per narracionem actoris in judicio propositam et 5 responsionem rei litem contestandi animo subsecutam. Itaque lite contestata statim erit prestandum calumpnie juramentum. Сар. 9. 10 De juramentis calumpnie. Cogitandum nobis,a) sublatis consuctudinibus male adinventis, virtuosas juris regulas nostros subjectos in omni quiete sine aliqua calumpnia conservantes in spe fertili subrogare. § 1. Ideoque juramentum calumpnie in magnum remedium licium dirimendarum statuimus hoc edicto deinceps statim lite 15 contestata a partibus litigantibus sine contradiccione qualibet esse prestandum. § 2. Est autem calumpnie juramentum, cum quis jurat, sub bona fide, non calumpniandi animo agere vel respondere. Sed calumpnia est falsa peticio vel injusta repulsio scienter intenta. § 3. Ob hoc vero nostre magnitudinisb) celsitudob) 20 calumpnie instituit juramentum, quod specialiter nostri regalis interest officii, temere litigantibus omnem viam precludere ma- lignandi, conservando, in quantumcumque possimus, illesos ab omni calumpnia innocentes. Ad cujus effectum mediante justicia effectualiter exequendum omnium fidelium nostrorum studiosam 25 operam digne duximus invitandam, vera justaque judicia immobi- liter stabilire, ex quo clarior aliquo sidere prefulgebit salus et honor tocius regni nostri ac omnium fidelium nostrorum habi- tancium in eodem; quia nihil est, quod clarius lumine fulgeat, quam cum justicia recta fides in principe. Et nonne fulgor 30 principis omnes sibi fideles irradiat et electos? inferiores enim suorum chorruscant radiis dominorum. Ob quam rem merito Cap. 9. a) est Zus. W, E, V. b) celsitudinis magnitudo W, E, V.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 9. 241 an mit des kriegese) peiderseit teidingen. Dovon und was dar- noch volget pis auf des urteils ende, wollen wir in disem capitel reden. § 1. Des krieges anefank der selbscholdigen sache, wann sein richter czu gerichte sitczet, ist des clagers und antwurters hin und her furlegunge umb di sache, das man mit gerichte erkenne ir1) peider recht. § 2. Des krieges anfank wird von der furlegunge des clagers vor gerichte und von der ant- wort des antworters, di darnoch geet. Und wen der krieg an- gehaben ist, czuhant sol man sweren einen eit, umb alle warheit 10 und gelegenheit czu sagen. 5 Сар. 9. Von deme voreide, der do heisset calumpnia.a) Wir sollen bedenken und hinlegen di gewonheit, di ubel erdachtb) ist, und sullen machen des rechten tugliche regeln, di 15 unser undertenigen czu aller czeit in nutczlicher hoffenunge an alles unrecht behalden. § 1. Und dovon setezen wir mit disem gepote: wen der krieg angehaben ist, von peiden teilen, di do krigen, czuhant sol man den eit tun umb di warheit czu sagen, wenn der eit be- 20 quemlich ist. di krige ezu entscheiden. § 2. Der eit umb di warheit czu sagen ist also, wen einer swert, das er in guten trewen, nicht mit potwarei€) clagen und d) antwurten wolle. Und dovon calumpniae) ist ein falsche furlegunge ader ein unrechte hinlegunge, di er wissentlich erdacht hat, das heisset czu deucz 25 potwarei. § 3. Darumb hat unser kunigliche macht sotanen eit gesatezt, als1) sunderlich unser kuniglich ampt angehoret, das wir alle wege den frevelichen krigern vorslisen [den weg[g) und di unschuldigen, als verre wir mugen, unvorseret behalden fur aller potwarei und unrecht. Und darczu begern wir fleisige hulfe 30 und gehorsam aller unser liben getrewen, das wir ware und gerechte gerichte gesetczen mugen, dovon gluk und ere unserm e) steht Kriegers. f) nach E, D. Cap. 9. a) und hat VI dist. Zus. E; Von dem Eyd fuer Gefaehrde. End. b) bedacht D; bedacht ader funden E. c) nicht gefaehrlicher Weise 35 oder seinen Gegentheil zu schmehen ader zu betriegen End. d) oder D, E. e) das Woertlein auf deutsch Gefahr, Schmach oder Betrug End. f) das auch Zus. E. g) Erg. nach D, E; allewege den frefflichen alle frefliche Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 16
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 9. 241 an mit des kriegese) peiderseit teidingen. Dovon und was dar- noch volget pis auf des urteils ende, wollen wir in disem capitel reden. § 1. Des krieges anefank der selbscholdigen sache, wann sein richter czu gerichte sitczet, ist des clagers und antwurters hin und her furlegunge umb di sache, das man mit gerichte erkenne ir1) peider recht. § 2. Des krieges anfank wird von der furlegunge des clagers vor gerichte und von der ant- wort des antworters, di darnoch geet. Und wen der krieg an- gehaben ist, czuhant sol man sweren einen eit, umb alle warheit 10 und gelegenheit czu sagen. 5 Сар. 9. Von deme voreide, der do heisset calumpnia.a) Wir sollen bedenken und hinlegen di gewonheit, di ubel erdachtb) ist, und sullen machen des rechten tugliche regeln, di 15 unser undertenigen czu aller czeit in nutczlicher hoffenunge an alles unrecht behalden. § 1. Und dovon setezen wir mit disem gepote: wen der krieg angehaben ist, von peiden teilen, di do krigen, czuhant sol man den eit tun umb di warheit czu sagen, wenn der eit be- 20 quemlich ist. di krige ezu entscheiden. § 2. Der eit umb di warheit czu sagen ist also, wen einer swert, das er in guten trewen, nicht mit potwarei€) clagen und d) antwurten wolle. Und dovon calumpniae) ist ein falsche furlegunge ader ein unrechte hinlegunge, di er wissentlich erdacht hat, das heisset czu deucz 25 potwarei. § 3. Darumb hat unser kunigliche macht sotanen eit gesatezt, als1) sunderlich unser kuniglich ampt angehoret, das wir alle wege den frevelichen krigern vorslisen [den weg[g) und di unschuldigen, als verre wir mugen, unvorseret behalden fur aller potwarei und unrecht. Und darczu begern wir fleisige hulfe 30 und gehorsam aller unser liben getrewen, das wir ware und gerechte gerichte gesetczen mugen, dovon gluk und ere unserm e) steht Kriegers. f) nach E, D. Cap. 9. a) und hat VI dist. Zus. E; Von dem Eyd fuer Gefaehrde. End. b) bedacht D; bedacht ader funden E. c) nicht gefaehrlicher Weise 35 oder seinen Gegentheil zu schmehen ader zu betriegen End. d) oder D, E. e) das Woertlein auf deutsch Gefahr, Schmach oder Betrug End. f) das auch Zus. E. g) Erg. nach D, E; allewege den frefflichen alle frefliche Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 16
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242 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 9. tenentur subjecti, operam dare suo principi fideleme) ad omnem justiciam exequendam, ne suspecti videantur, domino cum suo dissentire contra rempublicam obtrectantes.d) Sed tamen, quod principi placuit, legis vigorem habet; labiis enim regit rex, et cor regis in manu Dei est, et ubi voluerit, inclinabit illud, in cujus nomine omnia facta nostra omnesque actus aggredimur,e) bella feliciter peragendo, regnum nostrum pace commendabili decorantes. Et statum nostre reipublice sustentamus bene ad ipsius gloriam atque laudem, nihil de nostro ingenio presumentes, so sed omnem nostram spem ad solam providenciam referimus trinitatis, unde tocius mundi elementa processerunt, omnesque leges et constituciones per ora principum divinitus proferuntur. § 4. Unde his salutaribus admoniti preceptis, videlicet: juste judicate filii hominum, et: nunc reges intelligite, erudimini, qui 15 judicatis terram, et tam divinis quam humanis constitucionibus informati secure statuimus, omnes principales personas in primo litis exordio subire calumpnie juramentum in hunc modum: ut primo juret actor, quod non calumpniandi animo litem movet, sed quia credit bonam causam habere; deinde jurabit reus, quod credit, se bona justicia uti, nulla se causa calumpnie defensurum. § 5. Item jurabit uterque, quociens per judicem fuerit requisitus respondere, quod verum esse credit nec scienter falsa probacione utetur nec petet dilacionem causa subterfugiendi judicium, nef) lis retardetur, nec dedit nec promisit nec dabit 25 nec promittet aliquid pro hac causa per se vel aliam quamcumque personam interpositam, ut pro eo feratur sentencia, nisi his scilicet advocatis aliisque personis, quibus licite jura dare permittunt. § 6. Et hoc juramentum calumpnie non potest remitti a partibus, cum pro communi utilitate principaliter sit inventum, non tantum pro commodo privatorum. § 7. Pena vero actoris est nolentis hoc parare juramentum, ut ab instituta cadat accione, reusg) autem pro confesso modo simili habeatur.g) § 8. Volumus eciam, ut reverendum nostre redempcionis scilicet vivifice crucis signum, super quo erit jurandum, presens omni hora reverenter in judicio 35 collocetur, quatenus universi immemores salutis proprie verum 5 20 30 c) fidelium W, E, Pei, Sch. d) aberrantes E; obterrantes V. e) Corr. statt aggrediuntur Pei, Sch nach W, E, V. f) ut W, E, V. g) reus bis hab. fehlt Pei, Sch.
242 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 9. tenentur subjecti, operam dare suo principi fideleme) ad omnem justiciam exequendam, ne suspecti videantur, domino cum suo dissentire contra rempublicam obtrectantes.d) Sed tamen, quod principi placuit, legis vigorem habet; labiis enim regit rex, et cor regis in manu Dei est, et ubi voluerit, inclinabit illud, in cujus nomine omnia facta nostra omnesque actus aggredimur,e) bella feliciter peragendo, regnum nostrum pace commendabili decorantes. Et statum nostre reipublice sustentamus bene ad ipsius gloriam atque laudem, nihil de nostro ingenio presumentes, so sed omnem nostram spem ad solam providenciam referimus trinitatis, unde tocius mundi elementa processerunt, omnesque leges et constituciones per ora principum divinitus proferuntur. § 4. Unde his salutaribus admoniti preceptis, videlicet: juste judicate filii hominum, et: nunc reges intelligite, erudimini, qui 15 judicatis terram, et tam divinis quam humanis constitucionibus informati secure statuimus, omnes principales personas in primo litis exordio subire calumpnie juramentum in hunc modum: ut primo juret actor, quod non calumpniandi animo litem movet, sed quia credit bonam causam habere; deinde jurabit reus, quod credit, se bona justicia uti, nulla se causa calumpnie defensurum. § 5. Item jurabit uterque, quociens per judicem fuerit requisitus respondere, quod verum esse credit nec scienter falsa probacione utetur nec petet dilacionem causa subterfugiendi judicium, nef) lis retardetur, nec dedit nec promisit nec dabit 25 nec promittet aliquid pro hac causa per se vel aliam quamcumque personam interpositam, ut pro eo feratur sentencia, nisi his scilicet advocatis aliisque personis, quibus licite jura dare permittunt. § 6. Et hoc juramentum calumpnie non potest remitti a partibus, cum pro communi utilitate principaliter sit inventum, non tantum pro commodo privatorum. § 7. Pena vero actoris est nolentis hoc parare juramentum, ut ab instituta cadat accione, reusg) autem pro confesso modo simili habeatur.g) § 8. Volumus eciam, ut reverendum nostre redempcionis scilicet vivifice crucis signum, super quo erit jurandum, presens omni hora reverenter in judicio 35 collocetur, quatenus universi immemores salutis proprie verum 5 20 30 c) fidelium W, E, Pei, Sch. d) aberrantes E; obterrantes V. e) Corr. statt aggrediuntur Pei, Sch nach W, E, V. f) ut W, E, V. g) reus bis hab. fehlt Pei, Sch.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 9. 243 kunigreiche und allen seinen inwonern sam das lichte gestirne seliclich erscheine ; wann nichtesnicht ist, das fur das clare licht so glensticlich scheine denn di lauter gerechtikeit und vester gelaube in dem fursten. Und der durchleutigeh) des fursten namei) durchglenczet alle seine getrewen und auserwelten;k) wann di undertenigen emphahen allewege das liecht guter siten von iren herren. Und darumb so sein di undertenigen schuldig, pilliche hulfe und steure czu geben irem fursten, alles recht ezu volfuren, das man si nicht vordenken muge, das si sich czweien mit irem herren wider den gemeinen nutcz. Idoch was dem 10 fursten behaget, dol) hat das recht krafft; mit seinen lepsen weisetm) der kunig, und des kuniges hercze ist in gotes hant, und wo er wil, do peugetn) er das; in des name beginne wir alle unser werk und tat und enden selicleich unser streite und czieren unser kunigreich mit loblichem fride. Und unsers gemeinen 15 nutczes bestentnusse halden wir wol im czu lobe und czu eren und vorlasen uns nicht auf unser eigen sinne, sunder alle unsere hoffenung setezen wir alleine in di fursichtikeit der heiligen dri- valtikeit, von der aller werlde elementen ursprung haben. und mit der gnaden alle recht und gesetcze durch der fursten munt 20 gotleich sein gesprochen. § 4. Dovon sein wir ermanet mit so seligen gepoten, di do sprechen: recht richtet ir menschen, und: nu°), ir kunige, ir sullet vorsteen und lernen, wi ir di werlt ausrichtet. Und wenn wir mit gotlichen und menschlichen gesetczen geleret sein, so setcze wir sicherlich, das alle voderigep) personen in dem ersten des krieges anhebunge sullen sweren den egenanten eit in der mase: von ersten sol der clager swern, das er nicht mit potwarei€) den krieg anhebe, sunder er gelaube, das er seiner) gute sache habe ; darnoch sol der antworter sweren, das er gelaube eins guten rechten genisen, und das er sich meine 30 mit keiner potwarei ezu beschirmen. § 5. Auch sullen si peider- seit sweren, als oft si ders) richter heisset antworten,s) dast) er gelaub, das es war sei, noch wissentlich falsche bewerunge genise, noch sol piten aufczihung, domit er das gerichte flihe 5 25 Krige versliessen den weg E. h) schein E. i) name D; manne H; fehlt E; und Zus. D, H. k) die nidersten werden erlaucht mit dem glancz seiner (!) herren Zus. E. 1) Corr. statt das nach D, E. m) weisheit E; redet weisheit G. n) beweget E. o) nur D. p) vorderige D, E. q) püberei G. r) eine D, E. s) von dem richter gefraget werden E. t) sie antworten wollen Zus. E. 35 16*
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 9. 243 kunigreiche und allen seinen inwonern sam das lichte gestirne seliclich erscheine ; wann nichtesnicht ist, das fur das clare licht so glensticlich scheine denn di lauter gerechtikeit und vester gelaube in dem fursten. Und der durchleutigeh) des fursten namei) durchglenczet alle seine getrewen und auserwelten;k) wann di undertenigen emphahen allewege das liecht guter siten von iren herren. Und darumb so sein di undertenigen schuldig, pilliche hulfe und steure czu geben irem fursten, alles recht ezu volfuren, das man si nicht vordenken muge, das si sich czweien mit irem herren wider den gemeinen nutcz. Idoch was dem 10 fursten behaget, dol) hat das recht krafft; mit seinen lepsen weisetm) der kunig, und des kuniges hercze ist in gotes hant, und wo er wil, do peugetn) er das; in des name beginne wir alle unser werk und tat und enden selicleich unser streite und czieren unser kunigreich mit loblichem fride. Und unsers gemeinen 15 nutczes bestentnusse halden wir wol im czu lobe und czu eren und vorlasen uns nicht auf unser eigen sinne, sunder alle unsere hoffenung setezen wir alleine in di fursichtikeit der heiligen dri- valtikeit, von der aller werlde elementen ursprung haben. und mit der gnaden alle recht und gesetcze durch der fursten munt 20 gotleich sein gesprochen. § 4. Dovon sein wir ermanet mit so seligen gepoten, di do sprechen: recht richtet ir menschen, und: nu°), ir kunige, ir sullet vorsteen und lernen, wi ir di werlt ausrichtet. Und wenn wir mit gotlichen und menschlichen gesetczen geleret sein, so setcze wir sicherlich, das alle voderigep) personen in dem ersten des krieges anhebunge sullen sweren den egenanten eit in der mase: von ersten sol der clager swern, das er nicht mit potwarei€) den krieg anhebe, sunder er gelaube, das er seiner) gute sache habe ; darnoch sol der antworter sweren, das er gelaube eins guten rechten genisen, und das er sich meine 30 mit keiner potwarei ezu beschirmen. § 5. Auch sullen si peider- seit sweren, als oft si ders) richter heisset antworten,s) dast) er gelaub, das es war sei, noch wissentlich falsche bewerunge genise, noch sol piten aufczihung, domit er das gerichte flihe 5 25 Krige versliessen den weg E. h) schein E. i) name D; manne H; fehlt E; und Zus. D, H. k) die nidersten werden erlaucht mit dem glancz seiner (!) herren Zus. E. 1) Corr. statt das nach D, E. m) weisheit E; redet weisheit G. n) beweget E. o) nur D. p) vorderige D, E. q) püberei G. r) eine D, E. s) von dem richter gefraget werden E. t) sie antworten wollen Zus. E. 35 16*
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244 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 10. 5 subvertere judicium cogitantes ejus tam terribili presencia terreantur, sane animadvertendo, quam grave sit corpori et anime, eternam offendere majestatem. § 9. Nec hoc prestantibus jura- mentum racione ejus pena aliqua imminebit, neque ab eis racione hujus juramenti pecunia aliqua exigatur; nam libere, sine aliqua varah) hoc exigi volumus juramentum, ut eo facilius veritas in judiciis elucescat. § 10. Et licitum sit pararii) hoc juramentumk) omni tempore, quo judici licet judicio presidere, quia non est iniquitatis presidium, sed scrutinium veritatis. 15 Сар. 10. De confessis. I. Quoniam reus in judicio requisitus actoris peticiones quandoque negat esse veras, quandoque eciam confitetur, conse- quenter ergo de confessis in judicio videamus. § 1. Et manifestum est, confessum in jure pro convicto haberi, juxta regulam evangelicam: Ex ore tuo te judico, serve nequam; unde sine alia qualibet cognicione sentencialiter con- dempnetur. § 2. Multa tamen requiruntur ad hec, ut confessio 10 h) Corr. statt arra nach W, V. i) prestari W, E, V. k) sacramentum E, V. 20 Cap. 9. § 9. Vgl. IV, 11, § 10. § 10. Vgl. IV, 17, §§ 6, 7.
244 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 10. 5 subvertere judicium cogitantes ejus tam terribili presencia terreantur, sane animadvertendo, quam grave sit corpori et anime, eternam offendere majestatem. § 9. Nec hoc prestantibus jura- mentum racione ejus pena aliqua imminebit, neque ab eis racione hujus juramenti pecunia aliqua exigatur; nam libere, sine aliqua varah) hoc exigi volumus juramentum, ut eo facilius veritas in judiciis elucescat. § 10. Et licitum sit pararii) hoc juramentumk) omni tempore, quo judici licet judicio presidere, quia non est iniquitatis presidium, sed scrutinium veritatis. 15 Сар. 10. De confessis. I. Quoniam reus in judicio requisitus actoris peticiones quandoque negat esse veras, quandoque eciam confitetur, conse- quenter ergo de confessis in judicio videamus. § 1. Et manifestum est, confessum in jure pro convicto haberi, juxta regulam evangelicam: Ex ore tuo te judico, serve nequam; unde sine alia qualibet cognicione sentencialiter con- dempnetur. § 2. Multa tamen requiruntur ad hec, ut confessio 10 h) Corr. statt arra nach W, V. i) prestari W, E, V. k) sacramentum E, V. 20 Cap. 9. § 9. Vgl. IV, 11, § 10. § 10. Vgl. IV, 17, §§ 6, 7.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 10. 245 und der krieg gehindertu) werde, noch habe gegeben noch gelobt noch wirt geben noch geloben umb di sache von im selber ader pei keim andern menschen, umb das das urteil fur in gesprochen werde; doch [mag man]") geben*den fursprechen, den schreibern und andern personen, den das recht gan,w) gabx) czugeben. § 6. Und der egenante eit mag nicht gelassen werden von peiden teilen, wann er umb gemeinen nutez czu vorderist erdacht ist, doch nicht czu nuteze idem manne sunderlich. § 7. Das ist di puse des clagers. der do nicht sotanen eit tun wil, das er von der clage lassen schol; und den antworter sol man halden geleicher- 10 wois, als ob er bekant)) hette. § 8. Wir wollen auch, das das erwierdige unser erlosunge ezeichen des heiligen creuczes, auf dem man sweren sal, kegenwortielich und erberlich in dem gerichte gesatczt werde, das alle leute, der leider ein teil vor- gessen irer eigener selikeit und gedenken, das ware gerichte czu 15 vorkeren, mit seiner schrecklichen kegenwortikeit ermanet und erschrecket werden und musen besinnen, wi swer es ist sele und leibe, di ewige gotliche macht in seinem gerichte czu erczurnen. § 9. Und di den egenanten eit tun, di sein darumb keiner puse vorvallen, und so sol man* auch kein gelt von im fordern durch 20 desselben eidesz) willen, wann lediclich an gevereaa) sol man den eit fordern, das dester leichter di warheit in dom gerichte er- scheine. § 10. Auch es ist czimleich, das man den eit alleczeit tut. wen der richter czu gerichte sitczet, wann er ist nicht ein hulfe der ungerechtikeit, sunder ein forschunge der warheit. 5 25 Сар. 10. Von der antwort wider den clager.a) I. Wann man den antworter in gerichte fragt, ettwenne so laukent er, das des clagers vorderunge nicht war sei, ettwenne so bekennet er. Darumb so sullen wir besehen von den, di do 30 bekennen in dem gerichte. § 1. Es ist offenbar, wer im rechten bekennet, den hat man fur den, der uberwunden ist, nach der regel des heiligen evan- gelies: Aus deinem munde richt ichb) dichb) knecht, schalk; dovon u) oder verczogen Zus. E. v) Erg. nach D; an indes do mag man E; an 35 den da mag man G. w) gancz G; fehlt E. x) fehlt D. y) gekant H, E. z) werden Zus. H. aa) ane gewere D. Cap. 10. a) Von dem Bekanntnuss. End. b) ich dich D, E; redlich H.
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 10. 245 und der krieg gehindertu) werde, noch habe gegeben noch gelobt noch wirt geben noch geloben umb di sache von im selber ader pei keim andern menschen, umb das das urteil fur in gesprochen werde; doch [mag man]") geben*den fursprechen, den schreibern und andern personen, den das recht gan,w) gabx) czugeben. § 6. Und der egenante eit mag nicht gelassen werden von peiden teilen, wann er umb gemeinen nutez czu vorderist erdacht ist, doch nicht czu nuteze idem manne sunderlich. § 7. Das ist di puse des clagers. der do nicht sotanen eit tun wil, das er von der clage lassen schol; und den antworter sol man halden geleicher- 10 wois, als ob er bekant)) hette. § 8. Wir wollen auch, das das erwierdige unser erlosunge ezeichen des heiligen creuczes, auf dem man sweren sal, kegenwortielich und erberlich in dem gerichte gesatczt werde, das alle leute, der leider ein teil vor- gessen irer eigener selikeit und gedenken, das ware gerichte czu 15 vorkeren, mit seiner schrecklichen kegenwortikeit ermanet und erschrecket werden und musen besinnen, wi swer es ist sele und leibe, di ewige gotliche macht in seinem gerichte czu erczurnen. § 9. Und di den egenanten eit tun, di sein darumb keiner puse vorvallen, und so sol man* auch kein gelt von im fordern durch 20 desselben eidesz) willen, wann lediclich an gevereaa) sol man den eit fordern, das dester leichter di warheit in dom gerichte er- scheine. § 10. Auch es ist czimleich, das man den eit alleczeit tut. wen der richter czu gerichte sitczet, wann er ist nicht ein hulfe der ungerechtikeit, sunder ein forschunge der warheit. 5 25 Сар. 10. Von der antwort wider den clager.a) I. Wann man den antworter in gerichte fragt, ettwenne so laukent er, das des clagers vorderunge nicht war sei, ettwenne so bekennet er. Darumb so sullen wir besehen von den, di do 30 bekennen in dem gerichte. § 1. Es ist offenbar, wer im rechten bekennet, den hat man fur den, der uberwunden ist, nach der regel des heiligen evan- gelies: Aus deinem munde richt ichb) dichb) knecht, schalk; dovon u) oder verczogen Zus. E. v) Erg. nach D; an indes do mag man E; an 35 den da mag man G. w) gancz G; fehlt E. x) fehlt D. y) gekant H, E. z) werden Zus. H. aa) ane gewere D. Cap. 10. a) Von dem Bekanntnuss. End. b) ich dich D, E; redlich H.
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246 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 10. propria cuiquam in tantum prejudicet, ut pro convicto finaliter habeatur, quod deinceps in cognoscendo nulle partes judicii sint in eum, nisi ut sentencialiter condempnetur. Primo requiritur, quod confessus in jure legittime sit etatis, ita ut in judicio stare possit; nam in his confessionibus constitutis infra etatem legittimam subvenitur, nam ipsorum etas ignorat, quid videat in hac parte. Secundo, quod confiteatur voluntate spontanea, non coactus, quia que vi metusve causa fiunt, rata utique non habemus. Tercio, quod sciens, non per errorem facti confiteatur; illa confessio sibi 10 non prejudicat, dummodo ante sentenciam probaverit, se errasse; quia nihil tam contrarium est veritati quam error, qui impericiam detegerit, et qui errat, minime confitetur. Quarto, quod confi- teatur contra se, quoniam contra se bene creditur confitenti; sed pro se confessio nulla valet. eo quod nullus in propria causa poterit esse testis. Quinto, ut confiteatur in judicio, quoniam confessio extra judicium non est tante virtutis, quod confessus sine juris cognicione aliqua condempnetur. Sexto, ut coram suo judice confiteatur, nam sicut sentencia a non suo judice lata non tenet, ita nec confessio prejudicabit. Septimo, quod confiteatur adversario suo presente vel ejus procuratore, alioquin confessus non habetur pro convicto. Octavo, nisia) confiteatur de re certa velb) quantitate certa,b) non valebit confessio, nam de ordine regulari super re vel quantitate incerta non est ferenda sentencia. Nono. ut confiteatur de ea re, de qua questio vertitur inter partes; 25 alioquin inutilis erit confessio, nam de ea re, de qua judex cognovit, pronunciare tenetur. 5 15 20 30 II. § 3. Multos autem alios casus obmittimus, quia nullum locum sibi jure vendicant montanorum,c) eo quod advocati Cap. 10. a) ut W. b) vel bis certa am Rande später. c) mont. bis Cap. 10. 88 3 ff. Vgl. IV, 4, § 11. Vgl. U-A u. B Stadtr. A. XV, Jireč. S. 94.
246 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 10. propria cuiquam in tantum prejudicet, ut pro convicto finaliter habeatur, quod deinceps in cognoscendo nulle partes judicii sint in eum, nisi ut sentencialiter condempnetur. Primo requiritur, quod confessus in jure legittime sit etatis, ita ut in judicio stare possit; nam in his confessionibus constitutis infra etatem legittimam subvenitur, nam ipsorum etas ignorat, quid videat in hac parte. Secundo, quod confiteatur voluntate spontanea, non coactus, quia que vi metusve causa fiunt, rata utique non habemus. Tercio, quod sciens, non per errorem facti confiteatur; illa confessio sibi 10 non prejudicat, dummodo ante sentenciam probaverit, se errasse; quia nihil tam contrarium est veritati quam error, qui impericiam detegerit, et qui errat, minime confitetur. Quarto, quod confi- teatur contra se, quoniam contra se bene creditur confitenti; sed pro se confessio nulla valet. eo quod nullus in propria causa poterit esse testis. Quinto, ut confiteatur in judicio, quoniam confessio extra judicium non est tante virtutis, quod confessus sine juris cognicione aliqua condempnetur. Sexto, ut coram suo judice confiteatur, nam sicut sentencia a non suo judice lata non tenet, ita nec confessio prejudicabit. Septimo, quod confiteatur adversario suo presente vel ejus procuratore, alioquin confessus non habetur pro convicto. Octavo, nisia) confiteatur de re certa velb) quantitate certa,b) non valebit confessio, nam de ordine regulari super re vel quantitate incerta non est ferenda sentencia. Nono. ut confiteatur de ea re, de qua questio vertitur inter partes; 25 alioquin inutilis erit confessio, nam de ea re, de qua judex cognovit, pronunciare tenetur. 5 15 20 30 II. § 3. Multos autem alios casus obmittimus, quia nullum locum sibi jure vendicant montanorum,c) eo quod advocati Cap. 10. a) ut W. b) vel bis certa am Rande später. c) mont. bis Cap. 10. 88 3 ff. Vgl. IV, 4, § 11. Vgl. U-A u. B Stadtr. A. XV, Jireč. S. 94.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 10. 247 an alle andere erkentnusse so sol er mit urteil vorvallen sein. § 2. Doch so gehoret vil darezu, das eigene bekentnusse imande so vil schade, das man in habe fur uberwunden endelich, also das furpas in des rechten erkentnusse kein teil rechtens an im sei, nur das er mit urteil vorurteilt werden sol. Von ersten gehort darezu, das, wer bekennet im rechten, das er ezu seinen rechten jaren komen sei, also das er in gerichte gesteen muge; wann in dem bekentnusse kumpt man ezu steure den, di under iren rechten iaren sein, wenn ir alder weis nicht, wase) erkennen an disem teile. Czu dem andern male, das er bekenne williclich, unbe- 10 twungen; wann was von forchte ader gewalt geschicht, das haben wir nicht stete. Czu dem dritten male, das er wissende und nicht von irresal der sache bekenne; diselbe bekentnusse schat im nicht, ub er fur dem urteil beweret, das er geirret hab, wen nichtsnicht ist also wider di warheit denn der irresal, der unvornumftd) czeigt; 15 wer do irret, gar wenig er bekennet. Czu dem vierden male, das er bekenne wider sich, wann wider sich gelaubt man wol dem bekenner, aber fur sich taug di bekentnusse nichtesnicht, umb das nimand in seiner eigen sachen mag geezeuge sein. Czu dem fumften male, das er bekenne in gerichte, wann di bekentnusse 20 auswendig des gerichtes ist nicht so krefftig, das er an bekent- nusse des rechten verurteilt werde. Czu dem sechsten male, das er vor seinem richter bekenne; wann als das urteil nicht halden sol, das nicht von seinem richter gesprochen ist,e) also schat auch das bekentnusse nicht. Czum sibenden male, das er bekenne in 25 kegenwortikeit seines widersachen ader des schaffers; ader der also nicht bekennet, den heldet man fur nicht*) uberwunden. Czum achten male, das er bekenne von einem sichern dinge ader sicher grosseg), ader di bekentnusse taug nicht; wann noch der rechten ordenunge so ist nicht urteil czu sprechen uber unsicher ding 3o ader grose. Czum newenden male, das er bekenne von dem dinge, dovon di clage und di rede ist czwischen peiden teilen; ader di bekentnusse ist unnutcze, wann von dem dinge, das der richter erkennet hat, sol er aussprechen. II. § 3. Wir lassen vil andere geschicht underwegen,h) di 35 man casus heisset, wann in dem pergrechte haben si keine stat, . .. c) er Zus. H. d) vornufft D. e) Rubr. in D: Bekenntnusse und urteil haben crafft vor seinem eigen richter. f) fehlt D, II. g) oder auff eine gewisse 5
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 10. 247 an alle andere erkentnusse so sol er mit urteil vorvallen sein. § 2. Doch so gehoret vil darezu, das eigene bekentnusse imande so vil schade, das man in habe fur uberwunden endelich, also das furpas in des rechten erkentnusse kein teil rechtens an im sei, nur das er mit urteil vorurteilt werden sol. Von ersten gehort darezu, das, wer bekennet im rechten, das er ezu seinen rechten jaren komen sei, also das er in gerichte gesteen muge; wann in dem bekentnusse kumpt man ezu steure den, di under iren rechten iaren sein, wenn ir alder weis nicht, wase) erkennen an disem teile. Czu dem andern male, das er bekenne williclich, unbe- 10 twungen; wann was von forchte ader gewalt geschicht, das haben wir nicht stete. Czu dem dritten male, das er wissende und nicht von irresal der sache bekenne; diselbe bekentnusse schat im nicht, ub er fur dem urteil beweret, das er geirret hab, wen nichtsnicht ist also wider di warheit denn der irresal, der unvornumftd) czeigt; 15 wer do irret, gar wenig er bekennet. Czu dem vierden male, das er bekenne wider sich, wann wider sich gelaubt man wol dem bekenner, aber fur sich taug di bekentnusse nichtesnicht, umb das nimand in seiner eigen sachen mag geezeuge sein. Czu dem fumften male, das er bekenne in gerichte, wann di bekentnusse 20 auswendig des gerichtes ist nicht so krefftig, das er an bekent- nusse des rechten verurteilt werde. Czu dem sechsten male, das er vor seinem richter bekenne; wann als das urteil nicht halden sol, das nicht von seinem richter gesprochen ist,e) also schat auch das bekentnusse nicht. Czum sibenden male, das er bekenne in 25 kegenwortikeit seines widersachen ader des schaffers; ader der also nicht bekennet, den heldet man fur nicht*) uberwunden. Czum achten male, das er bekenne von einem sichern dinge ader sicher grosseg), ader di bekentnusse taug nicht; wann noch der rechten ordenunge so ist nicht urteil czu sprechen uber unsicher ding 3o ader grose. Czum newenden male, das er bekenne von dem dinge, dovon di clage und di rede ist czwischen peiden teilen; ader di bekentnusse ist unnutcze, wann von dem dinge, das der richter erkennet hat, sol er aussprechen. II. § 3. Wir lassen vil andere geschicht underwegen,h) di 35 man casus heisset, wann in dem pergrechte haben si keine stat, . .. c) er Zus. H. d) vornufft D. e) Rubr. in D: Bekenntnusse und urteil haben crafft vor seinem eigen richter. f) fehlt D, II. g) oder auff eine gewisse 5
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248 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 10. monciume) bona simplicitate quandam cautelam evidenter oppo- nuntd) tam casus jam positos quam multos alios tractantes de hac materia enodare, quam advocati juris canonici et civilis con- tempnunt tamquam excellentes propter verecundiam attestari. 5 Et est protestacio talis: in prima enim litis congressione prote- statur advocatus, jus sui clientuli salvum fore habendo justam racionem juris sui, quod vulgariter holung dicitur, quociescumque sibi fuerit opportunum. Et quicumquee) in* instauracione juris sui vel in revocacione erroris deviaverit in una diccione, cadit a jure 10 suo solummodo in hac parte. § 4. Unde duabus vicibus post primam in quolibet articulo erroris vel alterius similis casus, ubi admittitur hoc beneficium juris, locum habet dicta juris restauracio. § 5. Protestatur eciam advocatus, si in causa fiat per ipsum negligencia vel error, quod principalis persona possit suam causam 15 restaurare per alium advocatum vel per ipsum, prout principali persone melius visum fuerit expedire. § 6. Et hunc articulum protestacionis advocati similiter interserere consueverunt, ut ipsos incidentes in aliquas penas principales persone indempnes con- servent; et has legales ac racionabiles consuetudines firmiter 20 approbamus. Premissa vero omnia approbantur sentenciis juratorum. § 7. Et multe alie possunt fieri protestaciones, quas ad presens causa brevitatis obmittimus, ne audientibus ex eo tedium aliquod generetur. III. § 8. Sed sciendum est, quod istis confessionibus in 25 jure factis stabitur, nisi principalis persona probaverit, se errasse. Tunc enim confessionem revocare potest, probato errore usque ad diffinitivam sentenciam; sed nullo modo postea revocatur, quia error facti nondum finito negocio nemini nocet; causa vero decisa velamento tali nullatenusf) restauretur. § 9. Debet eciam 30 principalis persona errorem sui advocati revocare in continenti. ne ipsi appareat consentire. monc. am Rande später. d) Corr. statt apparet H, V nach W, E. e) quociens- cumque Pei, Sch, Jir. f) ullatenus, am Rande nullatenus wie W, E, V; ulla- tenus Pei, Sch, Jir; vero detecto velam. null. W.
248 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 10. monciume) bona simplicitate quandam cautelam evidenter oppo- nuntd) tam casus jam positos quam multos alios tractantes de hac materia enodare, quam advocati juris canonici et civilis con- tempnunt tamquam excellentes propter verecundiam attestari. 5 Et est protestacio talis: in prima enim litis congressione prote- statur advocatus, jus sui clientuli salvum fore habendo justam racionem juris sui, quod vulgariter holung dicitur, quociescumque sibi fuerit opportunum. Et quicumquee) in* instauracione juris sui vel in revocacione erroris deviaverit in una diccione, cadit a jure 10 suo solummodo in hac parte. § 4. Unde duabus vicibus post primam in quolibet articulo erroris vel alterius similis casus, ubi admittitur hoc beneficium juris, locum habet dicta juris restauracio. § 5. Protestatur eciam advocatus, si in causa fiat per ipsum negligencia vel error, quod principalis persona possit suam causam 15 restaurare per alium advocatum vel per ipsum, prout principali persone melius visum fuerit expedire. § 6. Et hunc articulum protestacionis advocati similiter interserere consueverunt, ut ipsos incidentes in aliquas penas principales persone indempnes con- servent; et has legales ac racionabiles consuetudines firmiter 20 approbamus. Premissa vero omnia approbantur sentenciis juratorum. § 7. Et multe alie possunt fieri protestaciones, quas ad presens causa brevitatis obmittimus, ne audientibus ex eo tedium aliquod generetur. III. § 8. Sed sciendum est, quod istis confessionibus in 25 jure factis stabitur, nisi principalis persona probaverit, se errasse. Tunc enim confessionem revocare potest, probato errore usque ad diffinitivam sentenciam; sed nullo modo postea revocatur, quia error facti nondum finito negocio nemini nocet; causa vero decisa velamento tali nullatenusf) restauretur. § 9. Debet eciam 30 principalis persona errorem sui advocati revocare in continenti. ne ipsi appareat consentire. monc. am Rande später. d) Corr. statt apparet H, V nach W, E. e) quociens- cumque Pei, Sch, Jir. f) ullatenus, am Rande nullatenus wie W, E, V; ulla- tenus Pei, Sch, Jir; vero detecto velam. null. W.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 10. 249 umb das di bergfursprechen in guter einfeldikeit ettwas geschei- dikeit czulegen peihh) peide dihh) vorgesatczten casus und andere vil, di do reden von diser materien, do di fursprechen in dem geist- lichem rechten und purgerrechten sam di furtrefflichen weisen leute vorsmehen ezu leutmeren durch der schame willen. Und di lautmerung ist also: in dem ersten anefange des krieges so be- setczt der furspreche seinemi) mannei) ader frawen, wi si heisset, sein recht ganczk) ezu sein, das er holunge seines rechten gehaben muge, als oft in des not wirdet. Und als oft er in der holunge felet an einem worte, so vellet er von) seinem rechten in disem 10 teile.m) § 4. Darnoch ezwir noch dem ersten in einem") ieglichen") artikel seines irresals,°) do man gan sottane guttete des rechten, do hat stat di egenante holunge. § 5. Es lautmeret auch der fur- sprech, ab er sich vorsaume ader irre in der sachen, das erp) dem selbschuldigenp) muge seine sache erholen und widerprengen pei 15 im ader einem andern fursprechen, als dem selbschuldigen das dunket allerpeste sein. § 6. Und disen artikel sein gewont di fursprechen ausczunemen in der lautmerunge, ab si keiner puse vorvallen, das di selbschollen des nicht engelten; und sotane red- liche gewonheit" werden pilleich bestetiget mit urteil der ge� 20 swornen. § 7. Und mugen auch vil andere lautmerkeit gescheen. di wir ezu diser czeit underwegen lassen durch der kurcze willen, das dovon nicht vordrossenheit kome. 5 III. § 8. Sunder doch ist czu wissen, das sich an sotan lautmerkeit ist nicht ezu keren, es sei denne, das derr) selbe sol 25 beweren,") das er geirret habe. Denn so mag er seine bekentnusse widerrufen pis ezu dem leczten urteils). wann er den irrsal beweret; aber mit keiner weise mag er darnoch widerrufet werden; wann Groesse und Schatzung eines dinges gestellet [sc. die Bekantnuss] End. h) underwegen D, E; und rugen H. hh) pei den E, D. i) Corr. statt seinen mannen 30 nach D, E. k) und gar Zus. E. 1) vor D. m) End.: und dass ein jeder, der in der Wiederholung seines Rechts oder im Widerruffen des irrigen Bekantnuss mit einem Worte wancken wird, dass der selbige in dem Stueck als von seinem Rechte gefallen geschaetzt solle werden. n) einem igleichen D, E; gleichem H. o) in einem jeglichen Articul des irrigen Bekantnuss. p) der selbschol D, E. q) Nach dem lat. Text fehlen hier mehrere Worte. End.: lassen uns auch diese vernuenfftige und rechtmaessige Gebraeuche des Protestirens gefallen, loben sie bestaendiglich, sollen auch durch unser Geschwornen Urtheil ge- preiset und angenommen werden. r) er dasselbe bewere E. s) Endurtheil 35
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 10. 249 umb das di bergfursprechen in guter einfeldikeit ettwas geschei- dikeit czulegen peihh) peide dihh) vorgesatczten casus und andere vil, di do reden von diser materien, do di fursprechen in dem geist- lichem rechten und purgerrechten sam di furtrefflichen weisen leute vorsmehen ezu leutmeren durch der schame willen. Und di lautmerung ist also: in dem ersten anefange des krieges so be- setczt der furspreche seinemi) mannei) ader frawen, wi si heisset, sein recht ganczk) ezu sein, das er holunge seines rechten gehaben muge, als oft in des not wirdet. Und als oft er in der holunge felet an einem worte, so vellet er von) seinem rechten in disem 10 teile.m) § 4. Darnoch ezwir noch dem ersten in einem") ieglichen") artikel seines irresals,°) do man gan sottane guttete des rechten, do hat stat di egenante holunge. § 5. Es lautmeret auch der fur- sprech, ab er sich vorsaume ader irre in der sachen, das erp) dem selbschuldigenp) muge seine sache erholen und widerprengen pei 15 im ader einem andern fursprechen, als dem selbschuldigen das dunket allerpeste sein. § 6. Und disen artikel sein gewont di fursprechen ausczunemen in der lautmerunge, ab si keiner puse vorvallen, das di selbschollen des nicht engelten; und sotane red- liche gewonheit" werden pilleich bestetiget mit urteil der ge� 20 swornen. § 7. Und mugen auch vil andere lautmerkeit gescheen. di wir ezu diser czeit underwegen lassen durch der kurcze willen, das dovon nicht vordrossenheit kome. 5 III. § 8. Sunder doch ist czu wissen, das sich an sotan lautmerkeit ist nicht ezu keren, es sei denne, das derr) selbe sol 25 beweren,") das er geirret habe. Denn so mag er seine bekentnusse widerrufen pis ezu dem leczten urteils). wann er den irrsal beweret; aber mit keiner weise mag er darnoch widerrufet werden; wann Groesse und Schatzung eines dinges gestellet [sc. die Bekantnuss] End. h) underwegen D, E; und rugen H. hh) pei den E, D. i) Corr. statt seinen mannen 30 nach D, E. k) und gar Zus. E. 1) vor D. m) End.: und dass ein jeder, der in der Wiederholung seines Rechts oder im Widerruffen des irrigen Bekantnuss mit einem Worte wancken wird, dass der selbige in dem Stueck als von seinem Rechte gefallen geschaetzt solle werden. n) einem igleichen D, E; gleichem H. o) in einem jeglichen Articul des irrigen Bekantnuss. p) der selbschol D, E. q) Nach dem lat. Text fehlen hier mehrere Worte. End.: lassen uns auch diese vernuenfftige und rechtmaessige Gebraeuche des Protestirens gefallen, loben sie bestaendiglich, sollen auch durch unser Geschwornen Urtheil ge- preiset und angenommen werden. r) er dasselbe bewere E. s) Endurtheil 35
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250 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 11. Сaр. 11. De probacionibus. I. Quia sepe contingit, quod ea, que in judicio proponuntur, probanda sunt, utputa adversario negante, nam ex affirmacione 5 et negacione res efficitur dubia: unde in hac parte necessarium de probacionibus est videre. § 1. Est autem probacio rei dubie legittimaa) facta decla- racio; res enim judici probanda est, licet ad hoc adversarii pre- sencia exigatur. 10 § 2. Fit enim probacio multis modis, scilicet testibus. in- strumentis, jurejurando, privilegiis et presumpcione violenta. II. § 3. Actor enim, quod asseruerat, probare tenetur ordine regulari, eo quod negantis factum per rerum naturam nulla est probacio. Unde negativa directe numquam possuntb) probari. sed cum habentb) in se affirmativam inclusam; ut si petat Martinus a Petro decem libras grossorum, quas sibi Prage in festo Beati Wenczeslai mutuavit, Petrus vero negando illud debitum probet, se per totum illud festum Brunnec) stetisse; vel- si Petrus negando illud debitum, quod petit Martinus, probat, se 20 legittime persolvisse. Hoc modo indirecte probatur legaliterd) negativa, cujus secundum naturam nulla est probacio. Sed ei incumbit probacio, qui dicit, non ei, qui negat. 15 Cap. 11. a) legitime Pei, Sch, Jir.; dubia legittima W. b) potest, habet W, Pei, Sch, Jir: c) Wyenne E; probet-debit. fehlt W. d) Am Rande 25 irregnlariter so auch Pei, Sch, Jir.; legaliter W, E, V. e) qui Pei, Sch, Jir.
250 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 11. Сaр. 11. De probacionibus. I. Quia sepe contingit, quod ea, que in judicio proponuntur, probanda sunt, utputa adversario negante, nam ex affirmacione 5 et negacione res efficitur dubia: unde in hac parte necessarium de probacionibus est videre. § 1. Est autem probacio rei dubie legittimaa) facta decla- racio; res enim judici probanda est, licet ad hoc adversarii pre- sencia exigatur. 10 § 2. Fit enim probacio multis modis, scilicet testibus. in- strumentis, jurejurando, privilegiis et presumpcione violenta. II. § 3. Actor enim, quod asseruerat, probare tenetur ordine regulari, eo quod negantis factum per rerum naturam nulla est probacio. Unde negativa directe numquam possuntb) probari. sed cum habentb) in se affirmativam inclusam; ut si petat Martinus a Petro decem libras grossorum, quas sibi Prage in festo Beati Wenczeslai mutuavit, Petrus vero negando illud debitum probet, se per totum illud festum Brunnec) stetisse; vel- si Petrus negando illud debitum, quod petit Martinus, probat, se 20 legittime persolvisse. Hoc modo indirecte probatur legaliterd) negativa, cujus secundum naturam nulla est probacio. Sed ei incumbit probacio, qui dicit, non ei, qui negat. 15 Cap. 11. a) legitime Pei, Sch, Jir.; dubia legittima W. b) potest, habet W, Pei, Sch, Jir: c) Wyenne E; probet-debit. fehlt W. d) Am Rande 25 irregnlariter so auch Pei, Sch, Jir.; legaliter W, E, V. e) qui Pei, Sch, Jir.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 11. 251 der irresal dert) tate schatt nimande,t) ee sich di sache endet. Ist aber di sache emploset, sou) mag man si mit sotaner beschemung nicht widerprengen. § 9. Es sol auch der selbschold den irrsal seines fursprechen widerrufen alczuhant, das er icht vordacht sei, das er darezu gehenge. Сap. 11. Von bewerunge eines czweifelhaftigen dinges.") I. Es kumpt und geschicht auch oft, das man beweren mus, das in gerichte, di geschehen,b) furgelegt ist,) wen der wider- sache laukent; wann von bewerunge und laukunge so wirt di sache ader das ding czweifelhaftig. Dovon so ist notdurft in 10 disem teile von der bewerung czu sagen. § 1. Di bewerung ist eines czweifelhaftigen dinges redliche lauterunge.d) Das ding ader sache ist czu beweren vor dem richter, wi wol das ist, das darczu gehort des widersachen kegen- wortikeit. § 2. Di bewerunge geschicht in mancherlei weise, das ist : mit geczeugen, mit offenbaren briffen, mit hantvesten, mit dem eide und mit rechter vorwenunge. II. § 3. Was der clager bewerlich redt, das sol er beweisen mit redlicheme) orden,e) nmb das des laukners sache mit des dinges 20 wesen und natur kein bewerunge hat, wan di leukunge slechticlich mag nimmer beweret werden.) Idoch so hat si in ir eine bewerunge beslossen, als ab Mertein ader Cunrad fordert von Peter czehen phunt groser phenninge, di er im czu Prage auf Sand Wenczelabs tage gelihen hat, so leukent Peter der schult und bewert, das er 25 di selbe gancze czeit czu Brunneg) gewest und gestanden sei, ader ab Peter der selben schult laukent, di der Mertein fordert, und bewert, das er si redlich gegolden hat. In sotaner weise bewert man di laukunge nicht slechticlichh) noch dem rechten. Alle slechte leukunge noch seinem wesen hat kein beweisunge; 30 15 End. t) tut nimande schad E. u) so kann die Wiederholung und dieser Deckel und Schein nicht mehr stadt haben End. Cap. 11. a) Von den Beweisungen End. b) sol (?) Zus. H; di g. s. fehlt D, E. c) und das kumpt also Zus. E. d) lautmerung E. e) redlicher ordenung E. f) oder also die laukunge, die do slechtleich fur sich aus 35 gescheen, mag man nimer beweren Zus. E. g) Bynne D; Brünn G. h) fur
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 11. 251 der irresal dert) tate schatt nimande,t) ee sich di sache endet. Ist aber di sache emploset, sou) mag man si mit sotaner beschemung nicht widerprengen. § 9. Es sol auch der selbschold den irrsal seines fursprechen widerrufen alczuhant, das er icht vordacht sei, das er darezu gehenge. Сap. 11. Von bewerunge eines czweifelhaftigen dinges.") I. Es kumpt und geschicht auch oft, das man beweren mus, das in gerichte, di geschehen,b) furgelegt ist,) wen der wider- sache laukent; wann von bewerunge und laukunge so wirt di sache ader das ding czweifelhaftig. Dovon so ist notdurft in 10 disem teile von der bewerung czu sagen. § 1. Di bewerung ist eines czweifelhaftigen dinges redliche lauterunge.d) Das ding ader sache ist czu beweren vor dem richter, wi wol das ist, das darczu gehort des widersachen kegen- wortikeit. § 2. Di bewerunge geschicht in mancherlei weise, das ist : mit geczeugen, mit offenbaren briffen, mit hantvesten, mit dem eide und mit rechter vorwenunge. II. § 3. Was der clager bewerlich redt, das sol er beweisen mit redlicheme) orden,e) nmb das des laukners sache mit des dinges 20 wesen und natur kein bewerunge hat, wan di leukunge slechticlich mag nimmer beweret werden.) Idoch so hat si in ir eine bewerunge beslossen, als ab Mertein ader Cunrad fordert von Peter czehen phunt groser phenninge, di er im czu Prage auf Sand Wenczelabs tage gelihen hat, so leukent Peter der schult und bewert, das er 25 di selbe gancze czeit czu Brunneg) gewest und gestanden sei, ader ab Peter der selben schult laukent, di der Mertein fordert, und bewert, das er si redlich gegolden hat. In sotaner weise bewert man di laukunge nicht slechticlichh) noch dem rechten. Alle slechte leukunge noch seinem wesen hat kein beweisunge; 30 15 End. t) tut nimande schad E. u) so kann die Wiederholung und dieser Deckel und Schein nicht mehr stadt haben End. Cap. 11. a) Von den Beweisungen End. b) sol (?) Zus. H; di g. s. fehlt D, E. c) und das kumpt also Zus. E. d) lautmerung E. e) redlicher ordenung E. f) oder also die laukunge, die do slechtleich fur sich aus 35 gescheen, mag man nimer beweren Zus. E. g) Bynne D; Brünn G. h) fur
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252 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 11. III. § 4. Sed cum magis veritas oculata fide quam per aures animis hominum infigatur, ideo necessarium duximus, post tractatum hujus materie exemplis eciam demonstrare, quatenus possint non solum auribus, sed eciam inspeccione oculorum igno- 5 rantes modum istarum probacionum sic verissimum retinere. § 5. Nec aliquis ad probandum admittatur, quoe) probato nullum offerret adminiculum sue cause; nihil enim valet expec- tare, ubi non proficit expectatum, et peccatum est fieri per plura, quod fieri poterit per pauciora. § 6. Debent insuper probaciones juxta descripcionem divorum imperatorum esse ab omni dubio expiate fulgentique lumine similes elucere. Quis enim hoc approbat sane mentis, ut unus testis appreciatus precio aut victus precibus alterum vincat? nam nihil carius emitur, quam quod precibus impetratur. Undecum- que tamen ille testis veniat, aut eciam quantumcumque notus et idoneus: in contractibus, quibus non affuit, nec viderit nec audierit contrahere litigantes, nec eciam reddita racione aliqua sui dicti debeat perhibere testimonium veritati, que in hac parte ipsi penitus est aliena. Nam testes interrogandi sunt inter cetera, 20 an viderint an audiverint, per que verba contraxerint litigantes, prout sancti evangeliste suum testimonium affirmando dixerunt: Quod vidimus, scimus, et quod scimus, testamur, et testimonium nostrum verum est. Ergo a contrario sensu, quod est in jure validissimum argumentum, causam ignorantis falsum est testi- 25 monium et lege divina prohibitum per manum infallibilis vivorum et mortuorum judicis inter cetera sic conscripta: Ne falsum1) contra proximum tuum dices (sic) testimonium. § 7. Falsidicus enim testis tribus personis est obnoxius: primo Deo, cujus pre- senciam contempnit, qui in omnium presens est judicio; deinde 30 judici, quemg) menciendo fallit; postremo innocenti,g) quem falso ledi ttestimonio. Tamenh) uterque reus est, et qui veritatem occultat, 15 10 f) falsus E, falsicus V. g) quem bis in. am Rande später nach- getragen. h) Corr. statt cum nach W, E, V.
252 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 11. III. § 4. Sed cum magis veritas oculata fide quam per aures animis hominum infigatur, ideo necessarium duximus, post tractatum hujus materie exemplis eciam demonstrare, quatenus possint non solum auribus, sed eciam inspeccione oculorum igno- 5 rantes modum istarum probacionum sic verissimum retinere. § 5. Nec aliquis ad probandum admittatur, quoe) probato nullum offerret adminiculum sue cause; nihil enim valet expec- tare, ubi non proficit expectatum, et peccatum est fieri per plura, quod fieri poterit per pauciora. § 6. Debent insuper probaciones juxta descripcionem divorum imperatorum esse ab omni dubio expiate fulgentique lumine similes elucere. Quis enim hoc approbat sane mentis, ut unus testis appreciatus precio aut victus precibus alterum vincat? nam nihil carius emitur, quam quod precibus impetratur. Undecum- que tamen ille testis veniat, aut eciam quantumcumque notus et idoneus: in contractibus, quibus non affuit, nec viderit nec audierit contrahere litigantes, nec eciam reddita racione aliqua sui dicti debeat perhibere testimonium veritati, que in hac parte ipsi penitus est aliena. Nam testes interrogandi sunt inter cetera, 20 an viderint an audiverint, per que verba contraxerint litigantes, prout sancti evangeliste suum testimonium affirmando dixerunt: Quod vidimus, scimus, et quod scimus, testamur, et testimonium nostrum verum est. Ergo a contrario sensu, quod est in jure validissimum argumentum, causam ignorantis falsum est testi- 25 monium et lege divina prohibitum per manum infallibilis vivorum et mortuorum judicis inter cetera sic conscripta: Ne falsum1) contra proximum tuum dices (sic) testimonium. § 7. Falsidicus enim testis tribus personis est obnoxius: primo Deo, cujus pre- senciam contempnit, qui in omnium presens est judicio; deinde 30 judici, quemg) menciendo fallit; postremo innocenti,g) quem falso ledi ttestimonio. Tamenh) uterque reus est, et qui veritatem occultat, 15 10 f) falsus E, falsicus V. g) quem bis in. am Rande später nach- getragen. h) Corr. statt cum nach W, E, V.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 11. 253 sunder den gehort an di bewerunge, der das ding geben hat, nicht den,i) der sein leukent. III. § 4. Idoch sol man meer erkennen di vorporgene ader bedackte warheit in guten trewen denn nach der leute sagemeren,k) dovon so ist es notdurft, das wir noch der handlunge diser materien auch mit peispiln und gleichnussen beweisen wollen, das si nicht alleine den oren, sunder auch mit gesichte der augen di weise und sinn diser bewerunge also warhafticlich behalden. § 5. Noch sol man keinen czulassen czu beweren, sol) das bewert kein hulfe brenget") seiner sachen; wann es entaugt 10 nicht czu peiten do, do nicht hillft das, des man gepeitet hat, und ist auch sunde, das do geschicht mit mer dinges, das gescheen mag mit minner dinges. § 6. Dennoch alle bewerunge noch der beschreibunge der heiligen romischen keiser sollen sein an alles czweifel lauter und 15 schon sam das clare licht. Welcher vornunftiger wolde das gestatten, das ein geczeuge uberlonet werde ader mit pete uber- wunden were? wan nichtesnicht wirt teurer gekauft, denn was mit gepete gewunnen wirt. Von wan ein sotan geczeug kumpt, wi wol er bekant und frum ist, so ist im vorsagt di geczeugnusse in den sachen, pei den er nicht gewest ist, noch gesehen noch gehort hat peiderm) sache, di do kriegen, noch kan bewaren redlich seine spruche. Wenn man sol di geczeugen fragen under andern dingen, ab si es gesehen ader gehort haben, mit was worten, di do kriegen, sich beredetn) haben, als di heiligen 25 ewangelisten Johannes und Matheus ire czeugnusse beweret haben, do si sprechen: waso) wir gesehen haben, das wissen wir, und was wir wissen, das geczeugen wir, und unser geczeugnuss ist war. Dovon mit eime widersinne ader gleichem sinne czu nemen, so ist das in dem rechten gar ein starke bewerunge, das, 30 wer umb ein sache nicht weis, so ist sein geczeugnusse falsch und* in dem gotlichem rechten vorpoten, wann der himelische richter der lebendigen und der toten mit seiner hant geschriben hat und gesprochen: du solt kein falsch geczeug sprechen wider 5 20 sich auss Zus. E, G. i) Corr. statt dem. k) Ein ander text spricht also: wan 35 die worheit me mit dem sichtigen glauben wenn durich die oren dem mute der leute wirt ingedruckt Zus. E. 1) Corr. nach E; und wan das bewert ist, so sol nimand furczihen kein hulfe H. D. m) peide ir D. n) geberet E. o) Bis war
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 11. 253 sunder den gehort an di bewerunge, der das ding geben hat, nicht den,i) der sein leukent. III. § 4. Idoch sol man meer erkennen di vorporgene ader bedackte warheit in guten trewen denn nach der leute sagemeren,k) dovon so ist es notdurft, das wir noch der handlunge diser materien auch mit peispiln und gleichnussen beweisen wollen, das si nicht alleine den oren, sunder auch mit gesichte der augen di weise und sinn diser bewerunge also warhafticlich behalden. § 5. Noch sol man keinen czulassen czu beweren, sol) das bewert kein hulfe brenget") seiner sachen; wann es entaugt 10 nicht czu peiten do, do nicht hillft das, des man gepeitet hat, und ist auch sunde, das do geschicht mit mer dinges, das gescheen mag mit minner dinges. § 6. Dennoch alle bewerunge noch der beschreibunge der heiligen romischen keiser sollen sein an alles czweifel lauter und 15 schon sam das clare licht. Welcher vornunftiger wolde das gestatten, das ein geczeuge uberlonet werde ader mit pete uber- wunden were? wan nichtesnicht wirt teurer gekauft, denn was mit gepete gewunnen wirt. Von wan ein sotan geczeug kumpt, wi wol er bekant und frum ist, so ist im vorsagt di geczeugnusse in den sachen, pei den er nicht gewest ist, noch gesehen noch gehort hat peiderm) sache, di do kriegen, noch kan bewaren redlich seine spruche. Wenn man sol di geczeugen fragen under andern dingen, ab si es gesehen ader gehort haben, mit was worten, di do kriegen, sich beredetn) haben, als di heiligen 25 ewangelisten Johannes und Matheus ire czeugnusse beweret haben, do si sprechen: waso) wir gesehen haben, das wissen wir, und was wir wissen, das geczeugen wir, und unser geczeugnuss ist war. Dovon mit eime widersinne ader gleichem sinne czu nemen, so ist das in dem rechten gar ein starke bewerunge, das, 30 wer umb ein sache nicht weis, so ist sein geczeugnusse falsch und* in dem gotlichem rechten vorpoten, wann der himelische richter der lebendigen und der toten mit seiner hant geschriben hat und gesprochen: du solt kein falsch geczeug sprechen wider 5 20 sich auss Zus. E, G. i) Corr. statt dem. k) Ein ander text spricht also: wan 35 die worheit me mit dem sichtigen glauben wenn durich die oren dem mute der leute wirt ingedruckt Zus. E. 1) Corr. nach E; und wan das bewert ist, so sol nimand furczihen kein hulfe H. D. m) peide ir D. n) geberet E. o) Bis war
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254 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. II. 5 et qui mendacium dicit, quia ille prodesse non vult, et iste nocere desiderat. Unde dignum est, ut qui in tot manifeste victus fuerit deliquisse, taliter puniatur, quod saltem timore ejus territus non facile quis in gravamen alterius proferat falsum testimonium. Et hec pena similiter inmineat testem scienter falsidicumi) pro- ducenti, ut, quos par facinus coinquinat, et equa eosdem pena similisque comitetur. § 8. Jure vero montanorum confessio facta coram solo jurato in quacumque ardua causa sufficientis testimonii plenissimum habet robur. Quam potestatem taliter moderando statuimus, ut jurati quoad publicum officium suum, ad quod sunt instituti, tam in maniloquio quam in judicio accusandi plenam habeant potestatem. Sed quando sicut private persone ad dicendum testimonium producentur aut literis testimonialibus inscribuntur, unus solus 15 juratus plenam non facit probacionem, juxta regulam evangelicam organo dominice vocis emissam, ut in ore duorum vel trium stet omne verbum, et secundum legittimas sancciones unius testis testimonium non est sufficiens, eciamsi presidiali prefulgeat dignitate. 10 20 25 § 9. Item nec testimonium valet, si testes singuli sunt in suis testimoniis singulares, aut si deposuerint non jurati, cujus- cumque status vel dignitatis existant; quia jurare debent testes, pro utraque parte, quam sciunt veritatem, dicere*, prout melius poterunt recordari. § 10. Nolumus eciam de cetero, per partes principales vel i) falsificum E. V. § 8. Vgl. IV, 12, § 18. § 10. Zu eis non licuit seq. vgl. IV, 20, § 12; zu Insuper in dicendo seq vgl. IV, 9, § 9.
254 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. II. 5 et qui mendacium dicit, quia ille prodesse non vult, et iste nocere desiderat. Unde dignum est, ut qui in tot manifeste victus fuerit deliquisse, taliter puniatur, quod saltem timore ejus territus non facile quis in gravamen alterius proferat falsum testimonium. Et hec pena similiter inmineat testem scienter falsidicumi) pro- ducenti, ut, quos par facinus coinquinat, et equa eosdem pena similisque comitetur. § 8. Jure vero montanorum confessio facta coram solo jurato in quacumque ardua causa sufficientis testimonii plenissimum habet robur. Quam potestatem taliter moderando statuimus, ut jurati quoad publicum officium suum, ad quod sunt instituti, tam in maniloquio quam in judicio accusandi plenam habeant potestatem. Sed quando sicut private persone ad dicendum testimonium producentur aut literis testimonialibus inscribuntur, unus solus 15 juratus plenam non facit probacionem, juxta regulam evangelicam organo dominice vocis emissam, ut in ore duorum vel trium stet omne verbum, et secundum legittimas sancciones unius testis testimonium non est sufficiens, eciamsi presidiali prefulgeat dignitate. 10 20 25 § 9. Item nec testimonium valet, si testes singuli sunt in suis testimoniis singulares, aut si deposuerint non jurati, cujus- cumque status vel dignitatis existant; quia jurare debent testes, pro utraque parte, quam sciunt veritatem, dicere*, prout melius poterunt recordari. § 10. Nolumus eciam de cetero, per partes principales vel i) falsificum E. V. § 8. Vgl. IV, 12, § 18. § 10. Zu eis non licuit seq. vgl. IV, 20, § 12; zu Insuper in dicendo seq vgl. IV, 9, § 9.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. II. 255 dein nehesten. § 7. Ein falscher geczeug ist dreien personen vorfallen: von erste got, des kegenwortikeit er vorsmehet, der in allem gerichte* gegenwortig ist; darnoch dem richter, den er mit seiner lugen betreuget; dornoch dem unschuldigen, den er schediget mit seinem falschen geczeugnusse. Idoch sein si peider- seit schuldig; der di warheit vorpirget, und der di lugen redt, wann iener der wil nicht frumen, und diser begert czu schaden. Darumb so ist pilleich, das wer in so vil dingen missevarnp) uber- wunden ist, das er also verpuset werde, das doch ein ander von") schrek") sich forchte und nicht so leichte in eins andern 10 beswerunge falschr) geczeugnusse fure. Und di selbe puse sol auch geleicherweis treffen den, der wissentlich furet ein falschen geczeugen, das, weliche gleiches) sunde meiliget unds) gleichet, das in also geleiche puse nochvolge. § 8. Doch in dem pergrechte so hat di bekentnusse, di do 15 geschicht vor einemt) geswornen scheppen, in was grosser sachen das ist, gutes geczeugnusses volle kraft und macht. Undu) di selbe macht seczen wir also und messen, das di geswornen von ires amptes wegen, darczu si gesatczt sein, peide in der morgen- sprache und in dem gerichte volle macht sullen haben czu besagen 20 und rugen. Aber wen si sam gemeine leute, geczeugnusse czu sprechen, gefurt") werden, ader wan man si in geczeugpriefe ein- schreibet, so machetw) ein gesworn man allein nicht ein volle bewerunge, noch der regeln des heiligen ewangelies, di got der herre mit seinem munde gesprochen hat: In dem munde czweier 25 ader dreier stet alles geezeugnusse, und noch den redlichen ge- setczen so ist eines geezeugens geczeugnusse nicht kreftig, ab er auch gesatezt ist in di wierdikeit, das er andern leuten bevor ist. § 9. Auch taug das geczeugnusse nicht, ab ein iclicher geczeuge ist in seinem geczeugnusse sunderlich, ader ab si geczeugen 30 und nicht gesworn haben, auch in was wierden ader wesen si sein; wann di geczeugen sullen sweren umb peide teile di war- heit, di si wissen, als si allerbest gedenken mugen. § 10. Wir wollen auch furpas nicht gehabt haben, das weder selbscholn weder ir fursprechen weder ander leute von iren wegen 35 5 unterstrichen in D. p) offenbar E. q) von seiner s. D; erschreck und E. r) Erg. nach E. s) geleiche bis und fehlt D. t) einigen D. u) Rubr. in D: Von des gesworen geczeuknusse. v) gerufft E. w) mag E.
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. II. 255 dein nehesten. § 7. Ein falscher geczeug ist dreien personen vorfallen: von erste got, des kegenwortikeit er vorsmehet, der in allem gerichte* gegenwortig ist; darnoch dem richter, den er mit seiner lugen betreuget; dornoch dem unschuldigen, den er schediget mit seinem falschen geczeugnusse. Idoch sein si peider- seit schuldig; der di warheit vorpirget, und der di lugen redt, wann iener der wil nicht frumen, und diser begert czu schaden. Darumb so ist pilleich, das wer in so vil dingen missevarnp) uber- wunden ist, das er also verpuset werde, das doch ein ander von") schrek") sich forchte und nicht so leichte in eins andern 10 beswerunge falschr) geczeugnusse fure. Und di selbe puse sol auch geleicherweis treffen den, der wissentlich furet ein falschen geczeugen, das, weliche gleiches) sunde meiliget unds) gleichet, das in also geleiche puse nochvolge. § 8. Doch in dem pergrechte so hat di bekentnusse, di do 15 geschicht vor einemt) geswornen scheppen, in was grosser sachen das ist, gutes geczeugnusses volle kraft und macht. Undu) di selbe macht seczen wir also und messen, das di geswornen von ires amptes wegen, darczu si gesatczt sein, peide in der morgen- sprache und in dem gerichte volle macht sullen haben czu besagen 20 und rugen. Aber wen si sam gemeine leute, geczeugnusse czu sprechen, gefurt") werden, ader wan man si in geczeugpriefe ein- schreibet, so machetw) ein gesworn man allein nicht ein volle bewerunge, noch der regeln des heiligen ewangelies, di got der herre mit seinem munde gesprochen hat: In dem munde czweier 25 ader dreier stet alles geezeugnusse, und noch den redlichen ge- setczen so ist eines geezeugens geczeugnusse nicht kreftig, ab er auch gesatezt ist in di wierdikeit, das er andern leuten bevor ist. § 9. Auch taug das geczeugnusse nicht, ab ein iclicher geczeuge ist in seinem geczeugnusse sunderlich, ader ab si geczeugen 30 und nicht gesworn haben, auch in was wierden ader wesen si sein; wann di geczeugen sullen sweren umb peide teile di war- heit, di si wissen, als si allerbest gedenken mugen. § 10. Wir wollen auch furpas nicht gehabt haben, das weder selbscholn weder ir fursprechen weder ander leute von iren wegen 35 5 unterstrichen in D. p) offenbar E. q) von seiner s. D; erschreck und E. r) Erg. nach E. s) geleiche bis und fehlt D. t) einigen D. u) Rubr. in D: Von des gesworen geczeuknusse. v) gerufft E. w) mag E.
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256 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. II. per advocatos eorum aut per aliam quamcumque personam testes aliqualiter subordinari, reprobantes illam detestabilem consuetu- dinem, imo pocius corruptelam, videlicet: quando testes produce- bantur in judicio, statim petebant, sibi a judice colloquium indulgeri, ad quod juratos et alios homines, prout ipsis placuit, invitarunt, ipsos per advocatos partisk) producentisk), quo melius pro ipsa parte deponerent, consulentes, qui tunc cum ipso advo- cato testes subordinando (sic) modum proferendi testimonium in non modicum veritatis1) prejudicium invenerunt. Et cum testes venissent 10 coram judice jam testimonium professuri, eis non licuit, saltem pedem de loco movere, alioquin repellebantur a testimonio tam- quam indigni. Insuper in dicendo testimonio ac juramentum parando testibus eciam pena pecuniaria imminebat, ita quod propter penas sic diversimode imminentes multi veri testes se ad 15 ferendum veritatis testimonium subtraxerunt. Quibus omnibus tamquam abusivis radicitus exstirpatis hanc circa testes deinceps regulam precipimus observari, ut subordinacio nulla fiat; et si pars producens testes vel ejus advocatus secrete cum ipsis, post- quam ad judicium venerunt, fabuletur, statim ut suspecti crunt 20 a testimonio removendi. 5 § 11. Omnes testes antequam dicant testimonium, jurare debent sine omni pena velm) varan) et rem gestam sine premeditato sermone judici simpliciter enarrare, eo quod veritas est amica simplicitatis, nec veritas eciam adminicula verborum desiderat. 25 Sed quando testes premeditate eundem dicunt sermonem sub- ordinati ad invicem, falsum presumunturo) testimonium perhibere, et ideo merito sunt removendi. § 12. In omnibus vero predictis judices et jurati, sicut suarum salutem diligunt animarum et favorem nostre gracie 30 observare, eap) testimonia, que veritati invenerint apciora, cum omni diligencia exequantur. k) Corr. nach W, E, V statt partes producentes. 1) puitatis H; pravitatis V, Pei, Sch; veritatis W, E; gravitatis Jir.; s. die Uebersetzung. m) forte Zus. Pei. n) mora Pei, Sch. o) Corr. statt presumunt; fehlt W. p) et W, E,V, Pei, Sch.
256 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. II. per advocatos eorum aut per aliam quamcumque personam testes aliqualiter subordinari, reprobantes illam detestabilem consuetu- dinem, imo pocius corruptelam, videlicet: quando testes produce- bantur in judicio, statim petebant, sibi a judice colloquium indulgeri, ad quod juratos et alios homines, prout ipsis placuit, invitarunt, ipsos per advocatos partisk) producentisk), quo melius pro ipsa parte deponerent, consulentes, qui tunc cum ipso advo- cato testes subordinando (sic) modum proferendi testimonium in non modicum veritatis1) prejudicium invenerunt. Et cum testes venissent 10 coram judice jam testimonium professuri, eis non licuit, saltem pedem de loco movere, alioquin repellebantur a testimonio tam- quam indigni. Insuper in dicendo testimonio ac juramentum parando testibus eciam pena pecuniaria imminebat, ita quod propter penas sic diversimode imminentes multi veri testes se ad 15 ferendum veritatis testimonium subtraxerunt. Quibus omnibus tamquam abusivis radicitus exstirpatis hanc circa testes deinceps regulam precipimus observari, ut subordinacio nulla fiat; et si pars producens testes vel ejus advocatus secrete cum ipsis, post- quam ad judicium venerunt, fabuletur, statim ut suspecti crunt 20 a testimonio removendi. 5 § 11. Omnes testes antequam dicant testimonium, jurare debent sine omni pena velm) varan) et rem gestam sine premeditato sermone judici simpliciter enarrare, eo quod veritas est amica simplicitatis, nec veritas eciam adminicula verborum desiderat. 25 Sed quando testes premeditate eundem dicunt sermonem sub- ordinati ad invicem, falsum presumunturo) testimonium perhibere, et ideo merito sunt removendi. § 12. In omnibus vero predictis judices et jurati, sicut suarum salutem diligunt animarum et favorem nostre gracie 30 observare, eap) testimonia, que veritati invenerint apciora, cum omni diligencia exequantur. k) Corr. nach W, E, V statt partes producentes. 1) puitatis H; pravitatis V, Pei, Sch; veritatis W, E; gravitatis Jir.; s. die Uebersetzung. m) forte Zus. Pei. n) mora Pei, Sch. o) Corr. statt presumunt; fehlt W. p) et W, E,V, Pei, Sch.
Strana 257
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. II. 257 di geczeugen mit petenx) ader mit lone anprengen in ezu nucze, und wir widerweren di unpilliche gewonheit, das ist: wann man di geczeugen in das* gerichte gefuret hat, czuhant paten si den richter, das er in gunde eines gespreches; und czu dem gespreche nemen si gesworne scheppen und ander leute, di si gut deuchte, und ratfragten pei dem fursprechen des teiles, das geczeugen furen solde, wi si allerpest fur das selbe teil ir geczeugnusse furprechten ; diselben den mit sampt den fursprechen vorlaitent und vorkarten di geczeugen und funden domit einen sinn, das ir geczeugnusse vorging ezu grossem schaden und smacheit der warheit. Und wen denn di geczeugen quamen fur den richter und solden geczeugen, so was in nicht czimlich, [iren fuess von der stat czu wegen],v) ader man vortribe si von dem geczeugnusse sam di unwierdigen. Dennoch dornach so was geltpuse darauff gesetczet den geczeugen. wer geczeugnusse sol sprechen oderz) den eit tun, also das durich 15 der puse willen, di man forchte, vil warer geczeugen sich vor- porgen aa) di warheit ezu bekennen. Das sei nu allesampt sam ungewonlichkeit gutlich (sic) hingelegt. Sunder dise regel gebieten wir czu halden furpas von den geczeugen, dasbb) kein raunencc) ader gespreche sei; und ab das teil. das geczeugen furt,bb) ader 20 sein furspreche heimelich mit im redt darnach, als si czu gerichte sein kumen, czuhant als di vordachten sol man si von dem geczeug- nusse vorwerfen. § 11.dd) [Alle geczeugen, ee si geczeugnusse sprechen. sollen sweren an alle pusse und an gevere, und di sache, sam si gescheen 25 ist. sullen sie sagen an bedachte rede einfeldiclichee) dem richteree) umb das, das di worheit ist ein freundin der einveldikeit, noch di worheit begert nicht hulfe der wort. Aber wenn die geczeugen vorbedechtleich di selb red reden undff) sein underkomen oder underfaren,ff) so sein si vordacht, das si falsch geczeugen sein. 30 und dorumb so sein si pillich ezu verwerfen. § 12. In allen vorgenanten dingen so sullen richter und gesworen scheppen gescheide sein und elug. als lieb in ir sele x) bete D, E; poten H. y) Erg. nach E; ettwas mit rede czu frumen H, D. z) Corr. statt wider nach D, E. aa) uberigten (überichten G) 35 oder abeczogen E, G. bb) das man sie nicht underkomen sal, sunder wels (sic) teil das tut oder dasselbe E. cc) Corr. statt raumen nach D. dd) Der Paragraph fehlt in H; erg. nach D. ee) des gerichtes D; Text nach E. ff) und bis underf. fehlt D, erg. nach E; so turren sie falsch geczeugnu se Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 17 5 10
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. II. 257 di geczeugen mit petenx) ader mit lone anprengen in ezu nucze, und wir widerweren di unpilliche gewonheit, das ist: wann man di geczeugen in das* gerichte gefuret hat, czuhant paten si den richter, das er in gunde eines gespreches; und czu dem gespreche nemen si gesworne scheppen und ander leute, di si gut deuchte, und ratfragten pei dem fursprechen des teiles, das geczeugen furen solde, wi si allerpest fur das selbe teil ir geczeugnusse furprechten ; diselben den mit sampt den fursprechen vorlaitent und vorkarten di geczeugen und funden domit einen sinn, das ir geczeugnusse vorging ezu grossem schaden und smacheit der warheit. Und wen denn di geczeugen quamen fur den richter und solden geczeugen, so was in nicht czimlich, [iren fuess von der stat czu wegen],v) ader man vortribe si von dem geczeugnusse sam di unwierdigen. Dennoch dornach so was geltpuse darauff gesetczet den geczeugen. wer geczeugnusse sol sprechen oderz) den eit tun, also das durich 15 der puse willen, di man forchte, vil warer geczeugen sich vor- porgen aa) di warheit ezu bekennen. Das sei nu allesampt sam ungewonlichkeit gutlich (sic) hingelegt. Sunder dise regel gebieten wir czu halden furpas von den geczeugen, dasbb) kein raunencc) ader gespreche sei; und ab das teil. das geczeugen furt,bb) ader 20 sein furspreche heimelich mit im redt darnach, als si czu gerichte sein kumen, czuhant als di vordachten sol man si von dem geczeug- nusse vorwerfen. § 11.dd) [Alle geczeugen, ee si geczeugnusse sprechen. sollen sweren an alle pusse und an gevere, und di sache, sam si gescheen 25 ist. sullen sie sagen an bedachte rede einfeldiclichee) dem richteree) umb das, das di worheit ist ein freundin der einveldikeit, noch di worheit begert nicht hulfe der wort. Aber wenn die geczeugen vorbedechtleich di selb red reden undff) sein underkomen oder underfaren,ff) so sein si vordacht, das si falsch geczeugen sein. 30 und dorumb so sein si pillich ezu verwerfen. § 12. In allen vorgenanten dingen so sullen richter und gesworen scheppen gescheide sein und elug. als lieb in ir sele x) bete D, E; poten H. y) Erg. nach E; ettwas mit rede czu frumen H, D. z) Corr. statt wider nach D, E. aa) uberigten (überichten G) 35 oder abeczogen E, G. bb) das man sie nicht underkomen sal, sunder wels (sic) teil das tut oder dasselbe E. cc) Corr. statt raumen nach D. dd) Der Paragraph fehlt in H; erg. nach D. ee) des gerichtes D; Text nach E. ff) und bis underf. fehlt D, erg. nach E; so turren sie falsch geczeugnu se Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 17 5 10
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258 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. II. 5 § 13. Sed tamen, cum circa majora caucius sit agendum, nobis visum est, ut in causis majoribus testes secrete deponant coram judice, notario judicii et uno jurato per partes communiter ad" hoc") electo; sed si in unum concordare nequiverint, tunc quevis pars unum eligat. Qui una cum judice testes examinent in secreto, ita quod nihil obmittant de contingentibus, que ad veritatem pertinent declarandam. IV. § 14. Nec dicta testium publicentur, nisi partes primo 10 ulteriori renunciaverint produccioni. Si autem renunciare nolue- rint in instanti, ex tunc infrar) quatuordecim diesr) proxime subsequentes omnia munimenta et documenta ad suam causam pertinencia exhibeant in judicio; alioquin ipso transacto tempore omnibus produccionibus regulariter sit conclusum, et dicta 15 testimonia cum* aliis probacionibus coram judice ac juratis in presencia parcium publicentur. § 15. Et queratur a partibus, si velints) aliqua obicere contra dicta testium et personas. Tunc advocati parcium coram judice et juratis doceant de jure suo animo vigilanti, prout desiderant 20 in causa pro suis clientulis triumphare. Ext quorum allegacionibus et dictis testium aliisque argumentis, quibus veritas evidencius declaratur, judices et jurati motum sui animi informabunt, pro- ea parte sentenciando, que juris beneficio fungitur ampliori. § 16. Quicumque autem ex litigantibus hunc processum 25 respuerit, secundum veterem processurus, et si in dictis testium vel interrogacionibus aut in examinacionibus fuerit circumventus, sibi imputet, eo quod pro novo beneficio vetus clegit gravamen. q) Am Rande, später. r) infra viginti dies V; infra quat. vel (aut E) XX dies E, Pei, Sch. s) Corr. statt velit nach W, E. t) steht Et.
258 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. II. 5 § 13. Sed tamen, cum circa majora caucius sit agendum, nobis visum est, ut in causis majoribus testes secrete deponant coram judice, notario judicii et uno jurato per partes communiter ad" hoc") electo; sed si in unum concordare nequiverint, tunc quevis pars unum eligat. Qui una cum judice testes examinent in secreto, ita quod nihil obmittant de contingentibus, que ad veritatem pertinent declarandam. IV. § 14. Nec dicta testium publicentur, nisi partes primo 10 ulteriori renunciaverint produccioni. Si autem renunciare nolue- rint in instanti, ex tunc infrar) quatuordecim diesr) proxime subsequentes omnia munimenta et documenta ad suam causam pertinencia exhibeant in judicio; alioquin ipso transacto tempore omnibus produccionibus regulariter sit conclusum, et dicta 15 testimonia cum* aliis probacionibus coram judice ac juratis in presencia parcium publicentur. § 15. Et queratur a partibus, si velints) aliqua obicere contra dicta testium et personas. Tunc advocati parcium coram judice et juratis doceant de jure suo animo vigilanti, prout desiderant 20 in causa pro suis clientulis triumphare. Ext quorum allegacionibus et dictis testium aliisque argumentis, quibus veritas evidencius declaratur, judices et jurati motum sui animi informabunt, pro- ea parte sentenciando, que juris beneficio fungitur ampliori. § 16. Quicumque autem ex litigantibus hunc processum 25 respuerit, secundum veterem processurus, et si in dictis testium vel interrogacionibus aut in examinacionibus fuerit circumventus, sibi imputet, eo quod pro novo beneficio vetus clegit gravamen. q) Am Rande, später. r) infra viginti dies V; infra quat. vel (aut E) XX dies E, Pei, Sch. s) Corr. statt velit nach W, E. t) steht Et.
Strana 259
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. II. 259 sein und unsere gunst ezu behalden, und sullen auch mit allem fleise ausrichten und nochvolgen der geczeugnusse dergg) warheit.gg) § 13. Idoch wann in grossern sachen gescheidiclicher umb czu geen ist, so dunket uns gut, das di geczeugen in grossen sachen heimelich sagen und bekennen fur dem richter und richt- schreiber und einem geswornen, di von peiden teilen gemeinlich darezu erwelt sein. Mugen sie aber nicht ubereinkomen, so sol ides teil einen erwelen,hh) der mit sampt dem richter di geczeugen uberhore, also das si nichtesnicht underwegen lassen, was sich gepuret, das man di ezweiunge ausrichte. IV. § 14. Man sol auch der geczeugen bekentnusse nicht offenbaren, es sei denn, das peide teile von ersten sprechen, das si kein geczeugnusse furpas furen wollen. Ab si das czuhant nicht sprechen und geloben, so sullen si darnoch innewendig vierczehenii) tagen an einanderkk) alle ire eidell) und beweisunge, di ezu irer sache gehoren, czeigen in gerichte. Ader wann dimm) czeit vorgeet, so sol geslossen sein alle furprengunge der czeugen, und di bekentnusse der geezeugen mit anderer bewerunge sullen offenbart werden in kegenwortikeit peider teil vor richter und scheppen. § 15. Und sal denne fragen peide teil, ab si ichtsicht wollen dohin kegen reden wider di bekentnusse der geczeugen ader wider di personen. Denn so sullen di fursprechen peider teil fur* richter und scheppen ir recht beweisen mit wachendem sinne, als lieb in sei, das si gesigen und gewinnen wollennn) in den sachen, di si 25 furen. Und mit°o) welches teiles bewerunge und der bekentnusse der geczeugen und ander furlegunge mit den di warheit leuterlich erkant wirt, di sullenpp) leren den richter und scheppen, das si urteilen fur das teil, das meer und pesser recht hat.pp) § 16. Und welicherq€) kriger das vorbeschriben gemecht 30 und satezunge vorsmeht und helt sich an den alden siten, und 5 10 15 20 sagen Zus. E. gg) der die warheit aller gleichst ist. D. hh) erwelen D, E. erbern H. ii) G am Rande: latinus textus habet XX dies; innerhalb zwantzig Tagen End. kk) an einander D, E; an einem andern H. 11) warnung E, D. mm) eigen Zus. D. nn) iren herren Zus. E. o0) Erg. nach E. pp) scheppen und richter die bewegung ires mutes underweisen, fur das teil sullen sie urteil sprechen, das do gebrauchet eines grossern rechtes. E. q1) teil der Zus. E. 35 17*
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. II. 259 sein und unsere gunst ezu behalden, und sullen auch mit allem fleise ausrichten und nochvolgen der geczeugnusse dergg) warheit.gg) § 13. Idoch wann in grossern sachen gescheidiclicher umb czu geen ist, so dunket uns gut, das di geczeugen in grossen sachen heimelich sagen und bekennen fur dem richter und richt- schreiber und einem geswornen, di von peiden teilen gemeinlich darezu erwelt sein. Mugen sie aber nicht ubereinkomen, so sol ides teil einen erwelen,hh) der mit sampt dem richter di geczeugen uberhore, also das si nichtesnicht underwegen lassen, was sich gepuret, das man di ezweiunge ausrichte. IV. § 14. Man sol auch der geczeugen bekentnusse nicht offenbaren, es sei denn, das peide teile von ersten sprechen, das si kein geczeugnusse furpas furen wollen. Ab si das czuhant nicht sprechen und geloben, so sullen si darnoch innewendig vierczehenii) tagen an einanderkk) alle ire eidell) und beweisunge, di ezu irer sache gehoren, czeigen in gerichte. Ader wann dimm) czeit vorgeet, so sol geslossen sein alle furprengunge der czeugen, und di bekentnusse der geezeugen mit anderer bewerunge sullen offenbart werden in kegenwortikeit peider teil vor richter und scheppen. § 15. Und sal denne fragen peide teil, ab si ichtsicht wollen dohin kegen reden wider di bekentnusse der geczeugen ader wider di personen. Denn so sullen di fursprechen peider teil fur* richter und scheppen ir recht beweisen mit wachendem sinne, als lieb in sei, das si gesigen und gewinnen wollennn) in den sachen, di si 25 furen. Und mit°o) welches teiles bewerunge und der bekentnusse der geczeugen und ander furlegunge mit den di warheit leuterlich erkant wirt, di sullenpp) leren den richter und scheppen, das si urteilen fur das teil, das meer und pesser recht hat.pp) § 16. Und welicherq€) kriger das vorbeschriben gemecht 30 und satezunge vorsmeht und helt sich an den alden siten, und 5 10 15 20 sagen Zus. E. gg) der die warheit aller gleichst ist. D. hh) erwelen D, E. erbern H. ii) G am Rande: latinus textus habet XX dies; innerhalb zwantzig Tagen End. kk) an einander D, E; an einem andern H. 11) warnung E, D. mm) eigen Zus. D. nn) iren herren Zus. E. o0) Erg. nach E. pp) scheppen und richter die bewegung ires mutes underweisen, fur das teil sullen sie urteil sprechen, das do gebrauchet eines grossern rechtes. E. q1) teil der Zus. E. 35 17*
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260 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 12. V. § 17. Et sic petiturus aliquam rem debet secum afferre probaciones et juxta regulam evangelicam convincere debitorem. 5 Сар. 12. De testibus. 1. Magne utilitatis nunc racio nos invitat, ca. que circa testes fuerint opportuna, vigilanti studio declarare, ne deinceps falsorum testium racione vel eciam legittimorum subtraccione sicut retro- actis temporibus possit veritas obumbrari. § 1. Unde ad plenam tractatus istius cognicionem primo ac 10 principaliter sciendum est, quod omnes homines ad dicendum testimonium admittuntur, nisi qui jure et legibus prohibentur. Et certe prohibentur: servus, mulier, impuberes,a) furiosus, infamis, pauper suspectus et infidelis. § 2. Servus ideo prohibetur, quia servilisb) condiciob) est ei,bb) 15 ut proprius.bb) Et hic servus dicitur a servando; nam olim impe- ratores magna pietate moti captos in bello, qui tunc generaliter occidebantur, venumdari preceperunt, et sic vivi servabantur redacti in perpetuam servitutem — quia ab inicio jure naturali omnes homines liberi nascebantur; sed melius erat, eos vivere in 20 servitute, quam mori in libertate. Et est libertas naturalis facultas ejus, quod unicuique facere libet, nisi quod vi aut jure prohibetur, quia omnia sunt licita, nisi que jure inveniuntur prohibita. Sed servitus est constitucio juris geneium. qua quis contra naturam domino alieno subicitur; et hec vera origo servitutis. Et sub eo, 25 quando dicit, quod imperatores captivos venumdari preceperunt, uterque sexus comprehenditur; et omnes pueri ab illis feminis procreati servi et serve, nisi tunc manumittantur, perpetuo remanebunt. Et sciendum est, quod in istis servitutibus semper Cap. 12. a) impubes W, E, V. b) vilis condicionis W, E, V. bb) eo 30 quod propr. est W; eo alle Hdschr.
260 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 12. V. § 17. Et sic petiturus aliquam rem debet secum afferre probaciones et juxta regulam evangelicam convincere debitorem. 5 Сар. 12. De testibus. 1. Magne utilitatis nunc racio nos invitat, ca. que circa testes fuerint opportuna, vigilanti studio declarare, ne deinceps falsorum testium racione vel eciam legittimorum subtraccione sicut retro- actis temporibus possit veritas obumbrari. § 1. Unde ad plenam tractatus istius cognicionem primo ac 10 principaliter sciendum est, quod omnes homines ad dicendum testimonium admittuntur, nisi qui jure et legibus prohibentur. Et certe prohibentur: servus, mulier, impuberes,a) furiosus, infamis, pauper suspectus et infidelis. § 2. Servus ideo prohibetur, quia servilisb) condiciob) est ei,bb) 15 ut proprius.bb) Et hic servus dicitur a servando; nam olim impe- ratores magna pietate moti captos in bello, qui tunc generaliter occidebantur, venumdari preceperunt, et sic vivi servabantur redacti in perpetuam servitutem — quia ab inicio jure naturali omnes homines liberi nascebantur; sed melius erat, eos vivere in 20 servitute, quam mori in libertate. Et est libertas naturalis facultas ejus, quod unicuique facere libet, nisi quod vi aut jure prohibetur, quia omnia sunt licita, nisi que jure inveniuntur prohibita. Sed servitus est constitucio juris geneium. qua quis contra naturam domino alieno subicitur; et hec vera origo servitutis. Et sub eo, 25 quando dicit, quod imperatores captivos venumdari preceperunt, uterque sexus comprehenditur; et omnes pueri ab illis feminis procreati servi et serve, nisi tunc manumittantur, perpetuo remanebunt. Et sciendum est, quod in istis servitutibus semper Cap. 12. a) impubes W, E, V. b) vilis condicionis W, E, V. bb) eo 30 quod propr. est W; eo alle Hdschr.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 12. 261 ab er wirt betrogen an der bekentnusse der geczeugen [oder an der fragunge oder uberhorunge der geczeugen],rr) der vorweise im das selber, umb das er fur das newe recht die alde beswerunge koufet. V. § 17. Wann wer do fordert ettwas dinges, der sol mit 5 im prengen seine bewerunge und noch der regeln des heiligen evangelien sol er uberwinden seinen schuldiger. Сар. 12. Von neunerlei leuten, di nicht geezeugen mugen in gerichte.a) I. Nu manet uns di redlichkeit grosses nutczes, das wir mit 10 wachendem fleise leutern sollen, was pei den geczeugen notdurft ist. das nicht furpas von sachen falscher geczeugen ader von vorpergen der frumen geczeugen, als vormals gescheen ist, di warheit vorporgen werde. § 1. Dovon ezu voller kentnusse dicz capitels so ist von 15 ersten ezu wissen, das man alle leute czulesset ezu geczeugnuss sprechen, nur di in dem rechten vorpoten sein. Und di sein vor- poten: der knecht, das weipp, der nicht part hat, der vordacht ist, derb) unsinnige, der pos wort hat,b)c) der ungelaubige, der arme. 20 § 2. Der knecht ist darumb vorpoten, wann er ist einerd) snoden achte,e) umb das er eigen ist.d) Und ein sotan eigen- knecht ist genant* von behalden; wann ettwenn di remischen keiser von parmherczikeit, di man vormals totet in dem streite, di hiessen si vorkauffen, und also hielt ) man dif) lebendig czu 25 ewigem dinste — wann von ersten in naturlichen rechten wurden frei geporn alle leute; doch was es pesser, si lebten in dinste, denn das si sturben in freiheit. Dig) freiheit ist ein naturlich macht, was in gelustet ezu tun, nurh) was [von langer ezeit]i) und mit recht [oder mit gewalti) vorpoten ist, wann alle ding 30 sein czimleich, nur das in dem rechten vorpoten ist. Aber rr) Erg. nach D, E. Cap. 12. a) in ger. fehlt E, dafür: und hat XVII dist.; Von den Zeugen End. b) der bis hat fehlt D, E, G. c) ein anrichtiger oder Verleumder End. d) einer bis ist fehlt D. e) eines geringen und ungeachten Standes 35 oder Wesens End. f) liessen si sie E. g) Bis rechten vorp. ist in D. unter- strichen. h) er werde dann mit Recht oder Gewalt daran verhindert End. i) Erg. nach E.
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 12. 261 ab er wirt betrogen an der bekentnusse der geczeugen [oder an der fragunge oder uberhorunge der geczeugen],rr) der vorweise im das selber, umb das er fur das newe recht die alde beswerunge koufet. V. § 17. Wann wer do fordert ettwas dinges, der sol mit 5 im prengen seine bewerunge und noch der regeln des heiligen evangelien sol er uberwinden seinen schuldiger. Сар. 12. Von neunerlei leuten, di nicht geezeugen mugen in gerichte.a) I. Nu manet uns di redlichkeit grosses nutczes, das wir mit 10 wachendem fleise leutern sollen, was pei den geczeugen notdurft ist. das nicht furpas von sachen falscher geczeugen ader von vorpergen der frumen geczeugen, als vormals gescheen ist, di warheit vorporgen werde. § 1. Dovon ezu voller kentnusse dicz capitels so ist von 15 ersten ezu wissen, das man alle leute czulesset ezu geczeugnuss sprechen, nur di in dem rechten vorpoten sein. Und di sein vor- poten: der knecht, das weipp, der nicht part hat, der vordacht ist, derb) unsinnige, der pos wort hat,b)c) der ungelaubige, der arme. 20 § 2. Der knecht ist darumb vorpoten, wann er ist einerd) snoden achte,e) umb das er eigen ist.d) Und ein sotan eigen- knecht ist genant* von behalden; wann ettwenn di remischen keiser von parmherczikeit, di man vormals totet in dem streite, di hiessen si vorkauffen, und also hielt ) man dif) lebendig czu 25 ewigem dinste — wann von ersten in naturlichen rechten wurden frei geporn alle leute; doch was es pesser, si lebten in dinste, denn das si sturben in freiheit. Dig) freiheit ist ein naturlich macht, was in gelustet ezu tun, nurh) was [von langer ezeit]i) und mit recht [oder mit gewalti) vorpoten ist, wann alle ding 30 sein czimleich, nur das in dem rechten vorpoten ist. Aber rr) Erg. nach D, E. Cap. 12. a) in ger. fehlt E, dafür: und hat XVII dist.; Von den Zeugen End. b) der bis hat fehlt D, E, G. c) ein anrichtiger oder Verleumder End. d) einer bis ist fehlt D. e) eines geringen und ungeachten Standes 35 oder Wesens End. f) liessen si sie E. g) Bis rechten vorp. ist in D. unter- strichen. h) er werde dann mit Recht oder Gewalt daran verhindert End. i) Erg. nach E.
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262 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 12. partus sequitur ventrem. Est insuper alia species servitutis. scilicet, cum homo minor (sic) viginti annis ad precium partici- pandum se venumdari passus.“) Sunt et alii servi, qui nobis serviunt bona fide, qui non sunt proprii, sed dicuntur a serviendo. § 3. Mulier autem ideo removetur, quia levis est animi et inconstans, sed in testibus magna desideratur constancia, nec debet se virorum testibus immiscere. § 4. Impuberes autem ideo removentur, quia nullum est eorum animi judicium. Et dicuntur impuberes, qui sunt infra 10 quatuordecim annos, juxta regulam juris sic dicentis (sic): Puberes sunt masculi quatuordecim annorum, fomine vero viri potentes. id est majores duodecim annis. Et dicuntur puberes a pube, id est a pudicicia corporis, que incipit tuncd) primod) in eis florere. Puer- pere autem sunt, que in annis puerilibus pariunt. § 5. Furiosus vero ideo removetur, quod sensu caret nec potest discernere veritatem nec aliquod negocium racionabiliter ordinare. 15 5 § 6. Sed infamis ideo removetur, quod testes absque ulla infamia, suspicione et macula in ferendo testimonio requiruntur. 20 Et est fama illese dignitatis status, vita et moribus approbatus: et qui negligit talem formam, rudisdd) est et non solum a dicendo testimonio, sed ab omnibus aliis actibus legittimis ammovetur. c) est Zus. W, E, V. d) tune primo W; primo H; tunc E, V. dd) steht crudelis.
262 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 12. partus sequitur ventrem. Est insuper alia species servitutis. scilicet, cum homo minor (sic) viginti annis ad precium partici- pandum se venumdari passus.“) Sunt et alii servi, qui nobis serviunt bona fide, qui non sunt proprii, sed dicuntur a serviendo. § 3. Mulier autem ideo removetur, quia levis est animi et inconstans, sed in testibus magna desideratur constancia, nec debet se virorum testibus immiscere. § 4. Impuberes autem ideo removentur, quia nullum est eorum animi judicium. Et dicuntur impuberes, qui sunt infra 10 quatuordecim annos, juxta regulam juris sic dicentis (sic): Puberes sunt masculi quatuordecim annorum, fomine vero viri potentes. id est majores duodecim annis. Et dicuntur puberes a pube, id est a pudicicia corporis, que incipit tuncd) primod) in eis florere. Puer- pere autem sunt, que in annis puerilibus pariunt. § 5. Furiosus vero ideo removetur, quod sensu caret nec potest discernere veritatem nec aliquod negocium racionabiliter ordinare. 15 5 § 6. Sed infamis ideo removetur, quod testes absque ulla infamia, suspicione et macula in ferendo testimonio requiruntur. 20 Et est fama illese dignitatis status, vita et moribus approbatus: et qui negligit talem formam, rudisdd) est et non solum a dicendo testimonio, sed ab omnibus aliis actibus legittimis ammovetur. c) est Zus. W, E, V. d) tune primo W; primo H; tunc E, V. dd) steht crudelis.
Strana 263
JUS REG. MONT. LIB. II', CAP. 12. 263 der dinst ist ein satezunge noch des volkes recht,k) domit imand wider di natur einem fremden herren undertenig wirdet. Und das ist der ware ursprung des dinstes. Und domit, wen man spricht, das di keisere di gevangen hiessen vorkauffen, domit begreifft man peid, man und weip; und alle kinder. di von denselben weiben komen, soin knecht und meid ezu dinste ewiclich, man lasse si denn von gnaden ledig. Und ist ezu wissen, das in dem dinste allewege volget di gepurt noch dem leibe ader pauche, dovon si komen soin. Darnoch ist ein ander dinstikeit. wenn ein monsche under ezweinczig iaren sich umb 10 lon lesset vorkauffen. Es sein auch andere knechte, di uns dienen in trewen, di sein nicht eigen, sunder von dinste dinst- knechte. 5 § 3. Das weip wirt darumb von geczeugnusse gestossen. das si leichtmutig ist und unstete, wenn an den geczeugen sol 15 sein grosse stetikeit, und si sol sich nicht mischen under di man. § 4. Di nicht part haben. worden darumb vorkorn. [wan in ist noch nicht des gemutes richtunge; und sein die jungen unter XIV und die meide unter XII jaren.]1 § 5. Der unsinnigem) wirt dorumb verkorenn) umb das, das er 20 nicht sinnes hat, noch mag nicht kisen di warheit, noch kein sache redliche ordiniren und schicken. § 6. Der poses wort hat, wirt darumb vorkorn umb das, das di geczeugen sullen soin an ein pos wort, an vordechtnusse und ane beschuldigunge. [Und ein gut wort ist also vil gesprochen 25 sam ein wesen einer unverserten wirdikeit, das do mit guten siten bewert ist|;°) undp) wer guten leumunt vorsaumet und nicht achtet, der ist roes") lebens") und wirt nicht alleine vorstossen k) aller Voelker Recht End. 1) Erg. nach D; das kein gerichte in 30 irem mute ist; und sint die ane bart, die do under XIV jaren sint, nach der regel des rechten, die do sprichet: ane bart sint man unter XIV jaren und die frawen unter XII jaren E. m) czornig E. u) Erg. nach D. o) fehlt in HI, D; erg. nach E. p) und bis Schluss unterstrichen in D. ") serig E; ein Unmensch End.
JUS REG. MONT. LIB. II', CAP. 12. 263 der dinst ist ein satezunge noch des volkes recht,k) domit imand wider di natur einem fremden herren undertenig wirdet. Und das ist der ware ursprung des dinstes. Und domit, wen man spricht, das di keisere di gevangen hiessen vorkauffen, domit begreifft man peid, man und weip; und alle kinder. di von denselben weiben komen, soin knecht und meid ezu dinste ewiclich, man lasse si denn von gnaden ledig. Und ist ezu wissen, das in dem dinste allewege volget di gepurt noch dem leibe ader pauche, dovon si komen soin. Darnoch ist ein ander dinstikeit. wenn ein monsche under ezweinczig iaren sich umb 10 lon lesset vorkauffen. Es sein auch andere knechte, di uns dienen in trewen, di sein nicht eigen, sunder von dinste dinst- knechte. 5 § 3. Das weip wirt darumb von geczeugnusse gestossen. das si leichtmutig ist und unstete, wenn an den geczeugen sol 15 sein grosse stetikeit, und si sol sich nicht mischen under di man. § 4. Di nicht part haben. worden darumb vorkorn. [wan in ist noch nicht des gemutes richtunge; und sein die jungen unter XIV und die meide unter XII jaren.]1 § 5. Der unsinnigem) wirt dorumb verkorenn) umb das, das er 20 nicht sinnes hat, noch mag nicht kisen di warheit, noch kein sache redliche ordiniren und schicken. § 6. Der poses wort hat, wirt darumb vorkorn umb das, das di geczeugen sullen soin an ein pos wort, an vordechtnusse und ane beschuldigunge. [Und ein gut wort ist also vil gesprochen 25 sam ein wesen einer unverserten wirdikeit, das do mit guten siten bewert ist|;°) undp) wer guten leumunt vorsaumet und nicht achtet, der ist roes") lebens") und wirt nicht alleine vorstossen k) aller Voelker Recht End. 1) Erg. nach D; das kein gerichte in 30 irem mute ist; und sint die ane bart, die do under XIV jaren sint, nach der regel des rechten, die do sprichet: ane bart sint man unter XIV jaren und die frawen unter XII jaren E. m) czornig E. u) Erg. nach D. o) fehlt in HI, D; erg. nach E. p) und bis Schluss unterstrichen in D. ") serig E; ein Unmensch End.
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264 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 12. 30 § 7. Item pauper suspectus removetur, nam facile corrumpitur ad falsum testimonium; sed pauper fidelis jus suum salvum et integrum in omni loco et tempore retinebit. § 8. Et infidelis reprobatur; nam dubius in fide infidelis est. 5 nec aliquo modo ei credendum est, qui viam veritatis ignorat, sicut judei, saraceni et heretici et omnes alii lidem catholicam abnegantes. § 9. Sed adhuc in testibus,e) qui admittuntur, hec attendenda sunt, scilicet: dignitas, veritas, mores, gravitas, eo quod ex 10 personis hominum dicta pensamus. Ideirco non semper ad multi- tudinem respici oportet, sed ad sinceram testium fidem et testi- monia, quibus lux veritatis existit major. Unde manifestum est. judicem et juratos, qui testes examinant, magis posse scire, quanta fides adhibenda sit testibus, qui et cujus dignitatis et cujus 15 estimacionis sint, et qui simpliciter visi" sint dicere,g) utrum unum eundemquel) meditatumb) sermonem attulerunt, an ad interrogata ex tempore verisimiliora responderunt. Insuper sunt omnes circumstancie testium cum summa diligencia inquirende, an honeste et inculpate vite, an vero vocatus quis et reprehensibilis, an locuples 20 vel egenus sit, ut lucri causa facile quid admittat, an inimicus sit ejus, adversus quem testimonium fert, vel an amicus ejus sit. pro quo testimonium dat. Nam si caret suspicione testimonium vel propter personam, a qua fertur, eo quod honesta sit, vel propter causam, eo quod neque lucri neque inimicicie causa sit, 25 admittendus est. § 10. Sed testis, qui adversus fidem sue testificacionis vacillat. suspectus est; nee quisquam hoc melius quam judex et jurati possunt explorare, quos oportet circa testes et alia, quibus animi sui motum informent, cuncta rimari. § 11. Item nullus testis in causa propria esse potest; et palam est, illam causam esse propriam, cujus emolumentum et onus ad illum pertinet suo nomine. § 12. Eciam testes idonei non videntur, quibus potest imperari, ut testes fiant, eo quod velle ipsorum ac nolle in alieno dependet arbitrio. § 13. Item consanguinei et affines usque ad quintum e) proferendum Zus E, V. f) Erg. nach E, V g)fehlt E h) eundemque meditatum W, E V; eundem meditatumque H. 35
264 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 12. 30 § 7. Item pauper suspectus removetur, nam facile corrumpitur ad falsum testimonium; sed pauper fidelis jus suum salvum et integrum in omni loco et tempore retinebit. § 8. Et infidelis reprobatur; nam dubius in fide infidelis est. 5 nec aliquo modo ei credendum est, qui viam veritatis ignorat, sicut judei, saraceni et heretici et omnes alii lidem catholicam abnegantes. § 9. Sed adhuc in testibus,e) qui admittuntur, hec attendenda sunt, scilicet: dignitas, veritas, mores, gravitas, eo quod ex 10 personis hominum dicta pensamus. Ideirco non semper ad multi- tudinem respici oportet, sed ad sinceram testium fidem et testi- monia, quibus lux veritatis existit major. Unde manifestum est. judicem et juratos, qui testes examinant, magis posse scire, quanta fides adhibenda sit testibus, qui et cujus dignitatis et cujus 15 estimacionis sint, et qui simpliciter visi" sint dicere,g) utrum unum eundemquel) meditatumb) sermonem attulerunt, an ad interrogata ex tempore verisimiliora responderunt. Insuper sunt omnes circumstancie testium cum summa diligencia inquirende, an honeste et inculpate vite, an vero vocatus quis et reprehensibilis, an locuples 20 vel egenus sit, ut lucri causa facile quid admittat, an inimicus sit ejus, adversus quem testimonium fert, vel an amicus ejus sit. pro quo testimonium dat. Nam si caret suspicione testimonium vel propter personam, a qua fertur, eo quod honesta sit, vel propter causam, eo quod neque lucri neque inimicicie causa sit, 25 admittendus est. § 10. Sed testis, qui adversus fidem sue testificacionis vacillat. suspectus est; nee quisquam hoc melius quam judex et jurati possunt explorare, quos oportet circa testes et alia, quibus animi sui motum informent, cuncta rimari. § 11. Item nullus testis in causa propria esse potest; et palam est, illam causam esse propriam, cujus emolumentum et onus ad illum pertinet suo nomine. § 12. Eciam testes idonei non videntur, quibus potest imperari, ut testes fiant, eo quod velle ipsorum ac nolle in alieno dependet arbitrio. § 13. Item consanguinei et affines usque ad quintum e) proferendum Zus E, V. f) Erg. nach E, V g)fehlt E h) eundemque meditatum W, E V; eundem meditatumque H. 35
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 12. 265 von geczougnusse sprechen, sunder von allen redlichen ampten und werken.r) § 7. Der vordachte arme wirt vorkorn, wenn er wirt leichte vorleitet ezu falschem geczeugnusse ezu reden; ader der getrewe arme helt sein recht gancz alle czeit an aller stat. § 8. Der ungelaubige wirt vorkoren, wann wer do czweifelt an dom gelauben, der ist“ ungelaubig, noch im ist nicht ezu gelauben, umb das er den weg der warheit nicht kennet: als di juden, heiden, ketezer und alle andere, di Cristi gelauben leukent. § 9. Auch sol sein an den geczeugen, di man czuleset, 10 wierdikeit, warheit, genemekeit und gute siten, umb das wir noch den personen der loute wart wegen. Unds) darumb sol man nicht merken auf di menige der geczeugen, sunder auf ir leuter trewe und ware geczeugnusse, do man meer scheines und gleichnusse der warheit erkennet. Und dovon so mugen richter 15 und scheppen, di geczeugen uberhoren, meer und pas wissen, wi gros und welcherlei trewe den geezeugen czu gelauben sei, in was wirden ader achtunge si sein und ab si slechte und ein bedachte rede furen, auf das man si fragt, und ab si umb di czeit und stat gleich antworten. Darnoch sein di gelegenheit 20 der geczeugen mit grossem fleise czu erfarn: ab er erbers oder strafligs lebens sei, ab er icht beschuldiget sei, ab er reich ader arm ader elende sei, ab er durch genies ader gunst willen geczeuge, ab er feint sei des, wider den er geczeug, ader ab er sein freunt sei, dem er czu hulfe geczeuget. Wann ist er an 25 vordechtnusse und ist erber und tut das nicht durch genies ader veintschaft, so ist er ezu czulassen an dem geczeugnusse. § 10. Aber der ezeuge, der wider den gelauben und wider die trewe seines geczeugnusses snabet und felet, der ist vordacht; das mag nimand pas erfarn denn richter und scheppen, di musen 30 erfarn alle ding und gelegenheit der geczeugen, das si sich dar- noch kunnen richten. § 11. Auch mag keiner sein selbs geczeuge sein in seiner eigenen sachen; und dast) istt) sein selbs sache,u) der genies und purde an in gehoret in seinem namen. § 12. Wann") di geczeugen sein nicht tugleich, den man gepicten mag. 35 das si geczeugen werden, umb das ir tun und lassen in eines r) Corr. nach D, E. statt gewerken s) Biserkennet in Dunterstrichen. t) ist offenbar, das die sache E. u) ist Zus. E. v) Bis Schluss in D. unterstrichen.
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 12. 265 von geczougnusse sprechen, sunder von allen redlichen ampten und werken.r) § 7. Der vordachte arme wirt vorkorn, wenn er wirt leichte vorleitet ezu falschem geczeugnusse ezu reden; ader der getrewe arme helt sein recht gancz alle czeit an aller stat. § 8. Der ungelaubige wirt vorkoren, wann wer do czweifelt an dom gelauben, der ist“ ungelaubig, noch im ist nicht ezu gelauben, umb das er den weg der warheit nicht kennet: als di juden, heiden, ketezer und alle andere, di Cristi gelauben leukent. § 9. Auch sol sein an den geczeugen, di man czuleset, 10 wierdikeit, warheit, genemekeit und gute siten, umb das wir noch den personen der loute wart wegen. Unds) darumb sol man nicht merken auf di menige der geczeugen, sunder auf ir leuter trewe und ware geczeugnusse, do man meer scheines und gleichnusse der warheit erkennet. Und dovon so mugen richter 15 und scheppen, di geczeugen uberhoren, meer und pas wissen, wi gros und welcherlei trewe den geezeugen czu gelauben sei, in was wirden ader achtunge si sein und ab si slechte und ein bedachte rede furen, auf das man si fragt, und ab si umb di czeit und stat gleich antworten. Darnoch sein di gelegenheit 20 der geczeugen mit grossem fleise czu erfarn: ab er erbers oder strafligs lebens sei, ab er icht beschuldiget sei, ab er reich ader arm ader elende sei, ab er durch genies ader gunst willen geczeuge, ab er feint sei des, wider den er geczeug, ader ab er sein freunt sei, dem er czu hulfe geczeuget. Wann ist er an 25 vordechtnusse und ist erber und tut das nicht durch genies ader veintschaft, so ist er ezu czulassen an dem geczeugnusse. § 10. Aber der ezeuge, der wider den gelauben und wider die trewe seines geczeugnusses snabet und felet, der ist vordacht; das mag nimand pas erfarn denn richter und scheppen, di musen 30 erfarn alle ding und gelegenheit der geczeugen, das si sich dar- noch kunnen richten. § 11. Auch mag keiner sein selbs geczeuge sein in seiner eigenen sachen; und dast) istt) sein selbs sache,u) der genies und purde an in gehoret in seinem namen. § 12. Wann") di geczeugen sein nicht tugleich, den man gepicten mag. 35 das si geczeugen werden, umb das ir tun und lassen in eines r) Corr. nach D, E. statt gewerken s) Biserkennet in Dunterstrichen. t) ist offenbar, das die sache E. u) ist Zus. E. v) Bis Schluss in D. unterstrichen.
Strana 266
266 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 13. 5 gradum in testimonio removentur. § 14. Domesticorum eciam testimonium suspectum est, sicut servorum nobis bona fide serviencium et inquilinorum ac aliorum nobis familiaritate similiter conjunctorum. § 15. Nolumus eciam, ut valetudinarii, senes et debiles et paupertate depressi adi) judicium causa dicendi testi- monium evocentur i) sed pro hac causa ad ipsos mittantur persone idonee et discrete. II. § 16. Sed illum modum in dicendo testimonium penitus reprobamus, scilicet cum primus testis dixerat suum testimonium 10 aliis testibus presentibus ac intelligentibus universis, qui tune dixerunt, dictum primi testis ipsorum eciam verbum esse, nullum aliud testimonium proferentes, in non modicum prejudicium veritati: nam unusquisque testis per se ipsum juratusk) debet dicerek) de illa causa, in qua testis producitur, pro utraque parte plenam et 15 expressam, quam noverit, veritatem. reddendo perfecte racionem sui dicti. III. § 17. Pars autem, contra quam producuntur testes, si voluerit, poterit ipsis remittere juramentum. § 18. In quacumque causa numerus testium non addicitur. 20 duo testes sufficiunt, nam pluralis locucio duorum numero est contenta. Сар. 13. De testibus cogendis. § 1. Si autem testes odio, gracia vel timore se subtraxerint. judex ipsos compellat, veritati testimonium perhibere, ne ob de- fectum testium veritas occultetur. Et judex poterit penam indicere secundum statum et facultatem testium nolencium comparere, semper ad majorem penam processurus, si hoc temeritas promeruerit 30 contumacis, ut pena unius metus sit multorum. § 2. Si autem testes sic ad testimonium compellendi de aliena fuerint jurisdie- i) ad bis evoc. am Rande später nachgetragen. k) debet juratis dicere E, V. 25 § 18 Vgl IV, 11, § 8
266 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 13. 5 gradum in testimonio removentur. § 14. Domesticorum eciam testimonium suspectum est, sicut servorum nobis bona fide serviencium et inquilinorum ac aliorum nobis familiaritate similiter conjunctorum. § 15. Nolumus eciam, ut valetudinarii, senes et debiles et paupertate depressi adi) judicium causa dicendi testi- monium evocentur i) sed pro hac causa ad ipsos mittantur persone idonee et discrete. II. § 16. Sed illum modum in dicendo testimonium penitus reprobamus, scilicet cum primus testis dixerat suum testimonium 10 aliis testibus presentibus ac intelligentibus universis, qui tune dixerunt, dictum primi testis ipsorum eciam verbum esse, nullum aliud testimonium proferentes, in non modicum prejudicium veritati: nam unusquisque testis per se ipsum juratusk) debet dicerek) de illa causa, in qua testis producitur, pro utraque parte plenam et 15 expressam, quam noverit, veritatem. reddendo perfecte racionem sui dicti. III. § 17. Pars autem, contra quam producuntur testes, si voluerit, poterit ipsis remittere juramentum. § 18. In quacumque causa numerus testium non addicitur. 20 duo testes sufficiunt, nam pluralis locucio duorum numero est contenta. Сар. 13. De testibus cogendis. § 1. Si autem testes odio, gracia vel timore se subtraxerint. judex ipsos compellat, veritati testimonium perhibere, ne ob de- fectum testium veritas occultetur. Et judex poterit penam indicere secundum statum et facultatem testium nolencium comparere, semper ad majorem penam processurus, si hoc temeritas promeruerit 30 contumacis, ut pena unius metus sit multorum. § 2. Si autem testes sic ad testimonium compellendi de aliena fuerint jurisdie- i) ad bis evoc. am Rande später nachgetragen. k) debet juratis dicere E, V. 25 § 18 Vgl IV, 11, § 8
Strana 267
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 13. 267 andern wilkur stet. § 13. Item di frounde von gepurt und di freunde von weibes wegen pis auf das funfte gesippe vorkeust man an dem geezougnusse. § 14. Der ingenossen und haus- gesindesw) geezeugnusse ist auch vordacht. sam der knechte, di uns in guten trewen dienen, und ander, di uns dinsthaftig sein. § 15. Wir wollen auch nicht, das gar alde leute und kranke leute und di mit armut gedrucket sein, in gerichte gefuret ezu geczeugnusse sullen werden, sunder umb di sache sol man ezu in senden erberige bescheiden leute. II. § 16. Aber di weise, wan man geczeugnusse spricht. 10 di widerweren wir, das ist, als vormals gescheen ist: wen der erste geczeuge sein geezeugnusse gesagt hat in kegenwortikeit der andern geezeugen und aller ander, di da das wol vornemen. so sprachen si danne: was der ezeugeë geredt hat, das ist unser wort, und sagten domit kein ander wort. czu grossem unrecht 15 wider di warheit ; wannx) ein iglicher geczeuge sol pei dem eide. den er sweren sol, mit sein selbs munde reden von der sachen, darinne er ezu geczeugen gefuret wirt, und* auf beide teile volle und redliche warheit,*) als verre er vorstet,") an vorchte reden. III. § 17. Auch mag der teil. wider den di geczeugen 20 gefuret werden, ab er wil, in den eit abelassen. § 18. In allerlei sachen, wo man nicht benennet di ezal der geezeugen, so tun ezwen geezeugen genuk; wann wo man von genuk geczeugen redt, so ist es genuk an ezweien. 5 Сар. 13. Wi man di geczeugen sol twingen ezu sagen.) § 1. Wann auch di geczeugen sich vorpergen durich neit. gunst ader forchte, so sol si der richter twingen, di warheit czu geczeugen, das nicht von gebrechenb) der geczeugen die) warheit underdruckt werde. Und der richter magd) ein puse darauff 30 setczen |nach der macht und wesen der geczeugen, die nicht gesteen wollen, und mag alleweg grosser pusse auffseczen],e) 25 w) czu Zus. H. x) wann bis warheit fehlt E. y) und sal beweren sein rede Zus. E, G. Cap. 13. a) und hat czwo distincciones Zus. E; Wie man die Zeugen 35 zwingen moege. End. b) gesprechen D. c) Corr. statt der. d) Erg. nach D, E. e) fehlt in H, D; erg. nach E.
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 13. 267 andern wilkur stet. § 13. Item di frounde von gepurt und di freunde von weibes wegen pis auf das funfte gesippe vorkeust man an dem geezougnusse. § 14. Der ingenossen und haus- gesindesw) geezeugnusse ist auch vordacht. sam der knechte, di uns in guten trewen dienen, und ander, di uns dinsthaftig sein. § 15. Wir wollen auch nicht, das gar alde leute und kranke leute und di mit armut gedrucket sein, in gerichte gefuret ezu geczeugnusse sullen werden, sunder umb di sache sol man ezu in senden erberige bescheiden leute. II. § 16. Aber di weise, wan man geczeugnusse spricht. 10 di widerweren wir, das ist, als vormals gescheen ist: wen der erste geczeuge sein geezeugnusse gesagt hat in kegenwortikeit der andern geezeugen und aller ander, di da das wol vornemen. so sprachen si danne: was der ezeugeë geredt hat, das ist unser wort, und sagten domit kein ander wort. czu grossem unrecht 15 wider di warheit ; wannx) ein iglicher geczeuge sol pei dem eide. den er sweren sol, mit sein selbs munde reden von der sachen, darinne er ezu geczeugen gefuret wirt, und* auf beide teile volle und redliche warheit,*) als verre er vorstet,") an vorchte reden. III. § 17. Auch mag der teil. wider den di geczeugen 20 gefuret werden, ab er wil, in den eit abelassen. § 18. In allerlei sachen, wo man nicht benennet di ezal der geezeugen, so tun ezwen geezeugen genuk; wann wo man von genuk geczeugen redt, so ist es genuk an ezweien. 5 Сар. 13. Wi man di geczeugen sol twingen ezu sagen.) § 1. Wann auch di geczeugen sich vorpergen durich neit. gunst ader forchte, so sol si der richter twingen, di warheit czu geczeugen, das nicht von gebrechenb) der geczeugen die) warheit underdruckt werde. Und der richter magd) ein puse darauff 30 setczen |nach der macht und wesen der geczeugen, die nicht gesteen wollen, und mag alleweg grosser pusse auffseczen],e) 25 w) czu Zus. H. x) wann bis warheit fehlt E. y) und sal beweren sein rede Zus. E, G. Cap. 13. a) und hat czwo distincciones Zus. E; Wie man die Zeugen 35 zwingen moege. End. b) gesprechen D. c) Corr. statt der. d) Erg. nach D, E. e) fehlt in H, D; erg. nach E.
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268 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 14. cione, tune ipsos eodem modo compelli per virum clarissimum camerarium nostrum ad dicendum testimonium volumus sine mora. Сap. 14. De fide instrumentorum. § 1. Sub instrumentorum nomine omnes litere testimoniales, et que veritatem instruunt, continentur. Et est instrumentum scriptura facta ad probacionem alicujus rei; estque roboranda subscripcione ad minus duorum testium et sigillo authentico, ut ci plena fides adhibeatur. § 2. Sigilla autem jure montanorum 10 authentica sunt: sigillum camerarii nostri, urburariorum, civitatum, juratorum moncium et judicum ac magistrorum moncium. § 3. Unde instrumenta his munita sigillis cum subscripcionibus testium faciunt in judiciis et extra judicia plenam fidem, dummodo non sint rasa, maxime in suspecto loco, scilicet circa datum vel circa 15 propria nomina, nam in illis locis facilius consideratur falsitas instrumenti; nee eciam sint cancellata neque in aliqua parte sui viciosa, et quod in sigillis vera appareat sculptura, et quod orbita sit completa. § 4. Sed testes in instrumentis inscriptos omnes precipimus esse rogatos. § 5. Et sciendum est, ideo fieri in- 20 strumenta, ut ea, que inter homines aguntur, facilius compro- bentur. Si autem res gesta sine literarum consignacione veritate factum suum prebeat, non ideo minus valebit, quod instrumentum nullum de co intercessit, quia plus valet veritas quam scriptura. § 6. Si quis autem incautus diversa instrumenta sibi invicem 25 contradicencia judicio protulerit, nihil probat, nam allegans con- traria non est audiendus. 5
268 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 14. cione, tune ipsos eodem modo compelli per virum clarissimum camerarium nostrum ad dicendum testimonium volumus sine mora. Сap. 14. De fide instrumentorum. § 1. Sub instrumentorum nomine omnes litere testimoniales, et que veritatem instruunt, continentur. Et est instrumentum scriptura facta ad probacionem alicujus rei; estque roboranda subscripcione ad minus duorum testium et sigillo authentico, ut ci plena fides adhibeatur. § 2. Sigilla autem jure montanorum 10 authentica sunt: sigillum camerarii nostri, urburariorum, civitatum, juratorum moncium et judicum ac magistrorum moncium. § 3. Unde instrumenta his munita sigillis cum subscripcionibus testium faciunt in judiciis et extra judicia plenam fidem, dummodo non sint rasa, maxime in suspecto loco, scilicet circa datum vel circa 15 propria nomina, nam in illis locis facilius consideratur falsitas instrumenti; nee eciam sint cancellata neque in aliqua parte sui viciosa, et quod in sigillis vera appareat sculptura, et quod orbita sit completa. § 4. Sed testes in instrumentis inscriptos omnes precipimus esse rogatos. § 5. Et sciendum est, ideo fieri in- 20 strumenta, ut ea, que inter homines aguntur, facilius compro- bentur. Si autem res gesta sine literarum consignacione veritate factum suum prebeat, non ideo minus valebit, quod instrumentum nullum de co intercessit, quia plus valet veritas quam scriptura. § 6. Si quis autem incautus diversa instrumenta sibi invicem 25 contradicencia judicio protulerit, nihil probat, nam allegans con- traria non est audiendus. 5
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 14. 269 ab das vordienet ader vorschuldet der ungehorsame, das eins pusse sei*) ein vorchte vil leuten.f) § 2. Mus man aber twingen di geczeugen ezu geczeugnusse, di von andern rechten und gerichte sein, so wollen wir, das unser camerer si twinge an furgeczog, geczeugnusse czu reden. 5 Сар. 14. Von krafft der ingesigeln, hantvesten a) und der prieff. § 1. Alle geczeugprife und di di warheit bekennen, di sein genant furb) hantvesten und offenbar schrift. Dasc) ist ein in- strument mit schrift gemacht, czu beweren ettwas dinges, und 10 das sol man kreftigend) mit der underschrift czum minsten czweier geezeugen und mit einem namhaftigen, kentlichen ingesigele, das man im wol gelauben muge. § 2. Di krefftigen insigele in dem pergrechte sein als das ingesigel unsers camerers, der urborer, der stete, der pergscheppen. § 3. Sotane prieff mit ingesigeln 15 und der geczeugen underschrift, den ist in gerichte und aus- wendig des gerichtes wol ezu gelauben, wann si nicht geschabt sein an vordachter stat, das ist: an dem datum ader dem eigen namen ader an der* geltezal, wann an sotan steten merkt man leichte di falscheit des priefs. Si sollen auch nicht sein durch- 20 strichen, czusniten oder czustochen,dd) noch in keinem teile vorseret, und das an den ingesigeln scheinee) recht gestalt, grabnusse und g) § 4. Auch czeichen;f) [si sollen auch in den renden vol sein* gepieten wir, das di geczeugen, in den priefen beschriben, alle sullen sein gepeten. § 5. Und darumb macht man sotan prife, 25 das, was geschicht czwischen den leuten, das es dester leichter beweret were. 1st aber das ein* gescheen ding an priefe seine warheit leistet, dem ist also wol czu gelauben als den priefen. wann es hilft meer di warheit denn di schrift. § 6. Wer auch unvornumfticlich mancherlei priefe, di in selber widersprechen, 30 in dem gerichte furprenget, der beweret domite nichtesnicht, wann wer do meldet und furgibt widerwertige ding den sol man nicht horen. f) Text nach E; markes (!) puse sei H; manches pusse sei D. Cap. 14. a) fehlt D, E; Von dem Glauben der schrifftlichen Uhrkunden 35 End. b) fehlt D, E. c) Bis dinges in D unterstrichen. d) erfragen E. dd) durch- gestochen E, durchstachen D. e) seine E. f) sei Zus. E. g) fehlt II, D; erg. nach E.
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 14. 269 ab das vordienet ader vorschuldet der ungehorsame, das eins pusse sei*) ein vorchte vil leuten.f) § 2. Mus man aber twingen di geczeugen ezu geczeugnusse, di von andern rechten und gerichte sein, so wollen wir, das unser camerer si twinge an furgeczog, geczeugnusse czu reden. 5 Сар. 14. Von krafft der ingesigeln, hantvesten a) und der prieff. § 1. Alle geczeugprife und di di warheit bekennen, di sein genant furb) hantvesten und offenbar schrift. Dasc) ist ein in- strument mit schrift gemacht, czu beweren ettwas dinges, und 10 das sol man kreftigend) mit der underschrift czum minsten czweier geezeugen und mit einem namhaftigen, kentlichen ingesigele, das man im wol gelauben muge. § 2. Di krefftigen insigele in dem pergrechte sein als das ingesigel unsers camerers, der urborer, der stete, der pergscheppen. § 3. Sotane prieff mit ingesigeln 15 und der geczeugen underschrift, den ist in gerichte und aus- wendig des gerichtes wol ezu gelauben, wann si nicht geschabt sein an vordachter stat, das ist: an dem datum ader dem eigen namen ader an der* geltezal, wann an sotan steten merkt man leichte di falscheit des priefs. Si sollen auch nicht sein durch- 20 strichen, czusniten oder czustochen,dd) noch in keinem teile vorseret, und das an den ingesigeln scheinee) recht gestalt, grabnusse und g) § 4. Auch czeichen;f) [si sollen auch in den renden vol sein* gepieten wir, das di geczeugen, in den priefen beschriben, alle sullen sein gepeten. § 5. Und darumb macht man sotan prife, 25 das, was geschicht czwischen den leuten, das es dester leichter beweret were. 1st aber das ein* gescheen ding an priefe seine warheit leistet, dem ist also wol czu gelauben als den priefen. wann es hilft meer di warheit denn di schrift. § 6. Wer auch unvornumfticlich mancherlei priefe, di in selber widersprechen, 30 in dem gerichte furprenget, der beweret domite nichtesnicht, wann wer do meldet und furgibt widerwertige ding den sol man nicht horen. f) Text nach E; markes (!) puse sei H; manches pusse sei D. Cap. 14. a) fehlt D, E; Von dem Glauben der schrifftlichen Uhrkunden 35 End. b) fehlt D, E. c) Bis dinges in D unterstrichen. d) erfragen E. dd) durch- gestochen E, durchstachen D. e) seine E. f) sei Zus. E. g) fehlt II, D; erg. nach E.
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270 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 15. Сap. 15. De privilegiis. § 1. Ut nihil de contingentibus obmittatur, sciendum est, privilegium in eo differre ab instrumento, quod privilegium tan- 5 tum continet jus privatum, sed instrumentum continet jus commune. § 2. Jus autem privatum conceditur ad magnas preces vel ob fidelia servicia subditorum; unde si privilegium confert tantum jus commune, non est privilegium, nam superfluum est, hoc precibus impetrare, quod jam communi lege permissum est. § 3. Et ideo privilegium dicitur lex privata, quia jus tribuit speciale. § 4. Item privilegiorum aliud est dativum,a) aliud confirmativum; potestaa) eciam utrumque, tam dativumb) quam confirmativum,aa) simul in uno privilegio contineri, cume) hec clausula privilegiis inseriture) hoc modo: Tali fideli nostro ob grata servicia nobis per ipsum facta fideliter et impensa talem rem donamus aut talem prerogativam concedimus literam per presentem; et ne possit inposterum nostra donacio vel concessio ab aliquo violari, ipsam sibi eadem litera nostrorum sigillorum munimine roborata cum omni jure firmiter confirmamus. § 5. Eciam est differencia inter privilegium persone datum vel loco; si persone, non transcendit personam, et si loco. perpetuum est. § 6. Item multa consideranda sunt illi, contra quem privilegia indicuntur,d) an perpetua sint, an temporalia; si temporalia, et jam tempus effluxerit institutum, privilegia illa amplius non valebunt. Considerandum eciam erit, si aliqua condicio 25 privilegiis inserta non fuerit adimpleta: iterum nihil probant. Et hec considerari oportet. an per delictum vel abusum privilegia sint exstincta. Est et illud considerandum, si posterius privilegium mencionem faciat de priore, nec primum appareat: posterius non valebit. 10 15 20 Cap. 15. a) donativum E. aa) pot. -- conf. fehlt W. b) donativum 30 E, V. c) cum bis ins. fehlt Pei, Sch; E, V fehlt claus. bis ins. d) indu- cuntur E, V, Jir.
270 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 15. Сap. 15. De privilegiis. § 1. Ut nihil de contingentibus obmittatur, sciendum est, privilegium in eo differre ab instrumento, quod privilegium tan- 5 tum continet jus privatum, sed instrumentum continet jus commune. § 2. Jus autem privatum conceditur ad magnas preces vel ob fidelia servicia subditorum; unde si privilegium confert tantum jus commune, non est privilegium, nam superfluum est, hoc precibus impetrare, quod jam communi lege permissum est. § 3. Et ideo privilegium dicitur lex privata, quia jus tribuit speciale. § 4. Item privilegiorum aliud est dativum,a) aliud confirmativum; potestaa) eciam utrumque, tam dativumb) quam confirmativum,aa) simul in uno privilegio contineri, cume) hec clausula privilegiis inseriture) hoc modo: Tali fideli nostro ob grata servicia nobis per ipsum facta fideliter et impensa talem rem donamus aut talem prerogativam concedimus literam per presentem; et ne possit inposterum nostra donacio vel concessio ab aliquo violari, ipsam sibi eadem litera nostrorum sigillorum munimine roborata cum omni jure firmiter confirmamus. § 5. Eciam est differencia inter privilegium persone datum vel loco; si persone, non transcendit personam, et si loco. perpetuum est. § 6. Item multa consideranda sunt illi, contra quem privilegia indicuntur,d) an perpetua sint, an temporalia; si temporalia, et jam tempus effluxerit institutum, privilegia illa amplius non valebunt. Considerandum eciam erit, si aliqua condicio 25 privilegiis inserta non fuerit adimpleta: iterum nihil probant. Et hec considerari oportet. an per delictum vel abusum privilegia sint exstincta. Est et illud considerandum, si posterius privilegium mencionem faciat de priore, nec primum appareat: posterius non valebit. 10 15 20 Cap. 15. a) donativum E. aa) pot. -- conf. fehlt W. b) donativum 30 E, V. c) cum bis ins. fehlt Pei, Sch; E, V fehlt claus. bis ins. d) indu- cuntur E, V, Jir.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 15. 271 Сaр. 15. Von hantvesten, instrumenten und von den prifen.a) § 1. Das nicht vorgessen werde, was* sich gepuret, so ist ezu wissen, das [di hantveste an dem sich teile von dem instrument: dilb) hantveste behelt ein sunderlich recht, aber das instrument behelt ein gemein recht. § 2. Das sunderlich recht vorleihet man durch grosse pete ader durch getrewen dinst der under- tenigen; und dovon ist das hantveste allein beheldet das gemein recht, so ist si nicht ein hantveste, wann es ist uberig, dasc) man mit pete gewinnct, das iczund von gemeinem rechten gelassen 10 ist. § 3. Und dovon heisset di hantveste sam ein sunderlich recht, wann si gibt ein sunderlich recht. § 4. 1tem under den hantvesten ettliche ist gebende, ettliche ist bestetende.d) Es mag auch peide, geben und besteten,e) mit einander in einer hantfesten begriffen und beslossen werden, wann di clauseln in di hantveste 15 geschriben wirt in der weise: dem ader dem, unserm liben getrewen, durch seine getrewe dinste, di er uns getan hat und noch tun sol, geben wir ime das ding ader dorff und darezu sotan freiunge vorleihe wir im mit kraft dicz priefs; und das nicht in kunftigen ezeiten diselbe unsere gabe ader vorleiunge 20 von imande ezubrochen werde, so bestetigen wir si im und seinen erben mit disem prieffe mit allem rechten, das darezu gehoret; des ezu urkunde und vestenunge haben wir disen prieff geben, vorsigelt mit unserm auhangenden ingesigel. § 5. Auch ist ein underscheid unter den hantvesten, di man gibt derf) personen 25 aderf) der stat. Ist das di person, nichtg) ubertrit si* di person,h) und ist es der stat, so ist di hantveste ewig. § 6. Item es ist vil dinges ezu merken von dem, wider den di hantvesten ge- czeiget undi) furbracht werden, ab si ewig ader auff ettliche ezoit sein; sein si auf ein czeit, und ist di gesatezte czeit vor- 30 gangen, so sein di hantvesten furpas nicht tuglich. Auch ist ezu merken, ob ettliche underscheit in den hantvesten geschriben Cap. 15. a) Von den Privilegien oder Freyheits-Brieffen End. b) Erg. nach D; das privilegium mishelt (müshelt G) von dem instrument in der weise : wann die E, G. c) Corr. statt was (wie auch D) nach E. d) bestende oder b. E. e) und steten oder bestetende E. f) Erg. nach D, E; etliche aber einer Stadt oder Stelle End. g) Erg. nach D. h) Ist das man es gibt der personen, so vorget esnicht die persone E. i) Erg. nach D. 5 35
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 15. 271 Сaр. 15. Von hantvesten, instrumenten und von den prifen.a) § 1. Das nicht vorgessen werde, was* sich gepuret, so ist ezu wissen, das [di hantveste an dem sich teile von dem instrument: dilb) hantveste behelt ein sunderlich recht, aber das instrument behelt ein gemein recht. § 2. Das sunderlich recht vorleihet man durch grosse pete ader durch getrewen dinst der under- tenigen; und dovon ist das hantveste allein beheldet das gemein recht, so ist si nicht ein hantveste, wann es ist uberig, dasc) man mit pete gewinnct, das iczund von gemeinem rechten gelassen 10 ist. § 3. Und dovon heisset di hantveste sam ein sunderlich recht, wann si gibt ein sunderlich recht. § 4. 1tem under den hantvesten ettliche ist gebende, ettliche ist bestetende.d) Es mag auch peide, geben und besteten,e) mit einander in einer hantfesten begriffen und beslossen werden, wann di clauseln in di hantveste 15 geschriben wirt in der weise: dem ader dem, unserm liben getrewen, durch seine getrewe dinste, di er uns getan hat und noch tun sol, geben wir ime das ding ader dorff und darezu sotan freiunge vorleihe wir im mit kraft dicz priefs; und das nicht in kunftigen ezeiten diselbe unsere gabe ader vorleiunge 20 von imande ezubrochen werde, so bestetigen wir si im und seinen erben mit disem prieffe mit allem rechten, das darezu gehoret; des ezu urkunde und vestenunge haben wir disen prieff geben, vorsigelt mit unserm auhangenden ingesigel. § 5. Auch ist ein underscheid unter den hantvesten, di man gibt derf) personen 25 aderf) der stat. Ist das di person, nichtg) ubertrit si* di person,h) und ist es der stat, so ist di hantveste ewig. § 6. Item es ist vil dinges ezu merken von dem, wider den di hantvesten ge- czeiget undi) furbracht werden, ab si ewig ader auff ettliche ezoit sein; sein si auf ein czeit, und ist di gesatezte czeit vor- 30 gangen, so sein di hantvesten furpas nicht tuglich. Auch ist ezu merken, ob ettliche underscheit in den hantvesten geschriben Cap. 15. a) Von den Privilegien oder Freyheits-Brieffen End. b) Erg. nach D; das privilegium mishelt (müshelt G) von dem instrument in der weise : wann die E, G. c) Corr. statt was (wie auch D) nach E. d) bestende oder b. E. e) und steten oder bestetende E. f) Erg. nach D, E; etliche aber einer Stadt oder Stelle End. g) Erg. nach D. h) Ist das man es gibt der personen, so vorget esnicht die persone E. i) Erg. nach D. 5 35
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272 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 16. Сaр. 16. De presumpcionibus. § 1. Presumpcio enim secundum jus montanorum raro per se facit plenam probacionem, sed semiplenis probacionibus prestat 5 adminiculum. § 2. Si vero aliquis laborator alicui in suo argentifodio per aliquod tempus laboraverit, et dominus operis. quamvis semper fuerit presens, neget. se eidem aliquod precium statuisse, nec alie probaciones existant, tamena) ille laborans pro- victu cottidiano non gratis presumitur laborasse; unde ex sola 10 presumpcione dominus operis eidem solvere precium debitum compelletur. Unde presumpcio est alicujus facti dubii aliquociens semiplena et aliquociens plena investigacio. § 3. Sed he pre- sumpciones in extraordinariis judiciis sunt omptime vilium causarum dirimendarum, quia judex in his causis recepto a partibus 15 juramento de veritate dicenda et ipsis examinatis statim ex presumpcione eliciet veritatem ad finem negocio imponendum. § 4. Item in omni causa, que vertitur inter pauperes et potentes, regulariter est pro pauperibus, quod justam causam foveant,b) presumendum, quia non est verisimile, pauperes litem contra 20 suos maioresc) instituere nisi necessitate compulsi vel eciam suscipered) pociores, quibus pares esse non debent.e) § 5. Unde judices et jurati non solum ad unam probacionis speciem debent motum sui animi inclinare, sed debent diligenter cuncta rimari, ut veritas insinuacione litigancium ipsis dubia clarius elucescat; quia vix est, ut volentesf) veritatem non inveniant judicantes. Nam teste Salomone optima eruditrix est presumpcio veritatis prout multa ipsius judicia per presumpcionem elicita manifestant. 25 Cap. 16. a) tam Pei, Sch. b) faveant V. c) Erg. nach E. d) contra Zus. Pei, Sch, Jir. e) possunt E, V. f) Corr. statt volentis Pei, Sch, 30 nach W, E, V.
272 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 16. Сaр. 16. De presumpcionibus. § 1. Presumpcio enim secundum jus montanorum raro per se facit plenam probacionem, sed semiplenis probacionibus prestat 5 adminiculum. § 2. Si vero aliquis laborator alicui in suo argentifodio per aliquod tempus laboraverit, et dominus operis. quamvis semper fuerit presens, neget. se eidem aliquod precium statuisse, nec alie probaciones existant, tamena) ille laborans pro- victu cottidiano non gratis presumitur laborasse; unde ex sola 10 presumpcione dominus operis eidem solvere precium debitum compelletur. Unde presumpcio est alicujus facti dubii aliquociens semiplena et aliquociens plena investigacio. § 3. Sed he pre- sumpciones in extraordinariis judiciis sunt omptime vilium causarum dirimendarum, quia judex in his causis recepto a partibus 15 juramento de veritate dicenda et ipsis examinatis statim ex presumpcione eliciet veritatem ad finem negocio imponendum. § 4. Item in omni causa, que vertitur inter pauperes et potentes, regulariter est pro pauperibus, quod justam causam foveant,b) presumendum, quia non est verisimile, pauperes litem contra 20 suos maioresc) instituere nisi necessitate compulsi vel eciam suscipered) pociores, quibus pares esse non debent.e) § 5. Unde judices et jurati non solum ad unam probacionis speciem debent motum sui animi inclinare, sed debent diligenter cuncta rimari, ut veritas insinuacione litigancium ipsis dubia clarius elucescat; quia vix est, ut volentesf) veritatem non inveniant judicantes. Nam teste Salomone optima eruditrix est presumpcio veritatis prout multa ipsius judicia per presumpcionem elicita manifestant. 25 Cap. 16. a) tam Pei, Sch. b) faveant V. c) Erg. nach E. d) contra Zus. Pei, Sch, Jir. e) possunt E, V. f) Corr. statt volentis Pei, Sch, 30 nach W, E, V.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 16. 273 ist. und ist si nicht*k) erfullet und volbracht, so bewert si aber nichtsnicht. Und das mus man auch merken, ab di hantvesten vorgangen sein von missetat. ader das man ir nicht gebrauchet hat. Auch ist ezu merken, ab di leczte hantvesten gedechtnusse tu von der ersten, und ist des ersten nicht, so tang1) dim) leczte nicht. 5 Сap. 16. Wi man vorweneta) in pergrechte.) § 1. Di vorwenunge nach pergrecht di macht selden von ir selber ganczen gelauben und bewerunge, sunder halberc) 10 bewerunge gibt si hulfe. § 2. Das ist also ezu vornemen: arbeitet ettlicher arbeiter imande in seiner silbergruben ettliche czeit. und der herre des werkes, [wi wol]d) er allewege kegenwortig ist gewest. leukent, das er im kein lon gesetezt habe, und wi wol des ist kein ander bewerunge, doch. der do arbeitet umbe) tegeleiche 15 norunge, vorwenet man sich, das er umbsust nicht gearbeit habe; dovon umb di vorwenunge alleine so twinget man den herren des werkes, das er im sein schuldiges lon mus geben. Di vorwenung ist etlicher ezweifelhaftiger sachen ettwenne halbe, ettwenne gancze erfarnusse. § 3. Und sotane vorwenunge sein 20 gar nuteze in den ausordenlichen gerichten ezwischen kleinen sachen ezu entscheiden, so der richter den eit nimpt von peiden teilen umb di warheit ezu sagen und uberhoret si : czuhant aus der vorwenunge keuset er di warheit und tut der sachen ein ende. § 4. Item in aller sachen, di sich handelt czwischen 25 armen und reichen, so ist slechticlich ezu vorwenen, das di armen ein gerechte sachen furen, wann es ist nicht der warheit gleich. das di armen wider ire mechtigern krieg stiften, si twinge denn not darczu, ader auch emphahen di mechtigern, den si nicht gleich sullen*) sein. § 5. Dovon so sullen richter und scheppen 30 nicht alleine einen weg vorsuchen ader noch einer bewerunge iren mut peugen, sunder si sollen fleissiclich alle ding erfarn. das di warheit in lauter erscheine, di di krieger ettwenne mit k) fehlt I, D; E ist sie erf. u. vorbracht, ist sie nicht erfullet und verbracht. 1) mag D. m) das E. Cap. 16. a) sich vorwenet E. b) und hat III dist. E; Von Ver- muhtungen End. c) halbe D; halben bewerungen E. d) Erg. nach D. E. e) Corr. statt und nach D, E. f) mugen E. Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 35 18
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 16. 273 ist. und ist si nicht*k) erfullet und volbracht, so bewert si aber nichtsnicht. Und das mus man auch merken, ab di hantvesten vorgangen sein von missetat. ader das man ir nicht gebrauchet hat. Auch ist ezu merken, ab di leczte hantvesten gedechtnusse tu von der ersten, und ist des ersten nicht, so tang1) dim) leczte nicht. 5 Сap. 16. Wi man vorweneta) in pergrechte.) § 1. Di vorwenunge nach pergrecht di macht selden von ir selber ganczen gelauben und bewerunge, sunder halberc) 10 bewerunge gibt si hulfe. § 2. Das ist also ezu vornemen: arbeitet ettlicher arbeiter imande in seiner silbergruben ettliche czeit. und der herre des werkes, [wi wol]d) er allewege kegenwortig ist gewest. leukent, das er im kein lon gesetezt habe, und wi wol des ist kein ander bewerunge, doch. der do arbeitet umbe) tegeleiche 15 norunge, vorwenet man sich, das er umbsust nicht gearbeit habe; dovon umb di vorwenunge alleine so twinget man den herren des werkes, das er im sein schuldiges lon mus geben. Di vorwenung ist etlicher ezweifelhaftiger sachen ettwenne halbe, ettwenne gancze erfarnusse. § 3. Und sotane vorwenunge sein 20 gar nuteze in den ausordenlichen gerichten ezwischen kleinen sachen ezu entscheiden, so der richter den eit nimpt von peiden teilen umb di warheit ezu sagen und uberhoret si : czuhant aus der vorwenunge keuset er di warheit und tut der sachen ein ende. § 4. Item in aller sachen, di sich handelt czwischen 25 armen und reichen, so ist slechticlich ezu vorwenen, das di armen ein gerechte sachen furen, wann es ist nicht der warheit gleich. das di armen wider ire mechtigern krieg stiften, si twinge denn not darczu, ader auch emphahen di mechtigern, den si nicht gleich sullen*) sein. § 5. Dovon so sullen richter und scheppen 30 nicht alleine einen weg vorsuchen ader noch einer bewerunge iren mut peugen, sunder si sollen fleissiclich alle ding erfarn. das di warheit in lauter erscheine, di di krieger ettwenne mit k) fehlt I, D; E ist sie erf. u. vorbracht, ist sie nicht erfullet und verbracht. 1) mag D. m) das E. Cap. 16. a) sich vorwenet E. b) und hat III dist. E; Von Ver- muhtungen End. c) halbe D; halben bewerungen E. d) Erg. nach D. E. e) Corr. statt und nach D, E. f) mugen E. Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 35 18
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274 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 17. Сар. 17. De jurejurando.a) I. Nunc autem videamus de jurejurando, cujus usus multa- rum licium perimit questiones. § 1. In omnibus enim contractibus propter probacionum inopiam litigium deciditur juramento, et in locum probacionis succedit. Quando consideratis negocii et personarum circum- stanciis diligenter in judicio ipsum alterutri parcium judex defert, aut pars parti, judice approbante: tunc eciam in locum plene 10 solucionis succedit majoremque auctoritatem habet, quam res habeat judicata, quia causa jurejurando decisa pretextu perjurii minime, retractatur; sed jurisjurandib) religionis transgressio satis deum habet ultorem, nec est de delicto ejusdem hominis pluries inquirendum, co quod finis unins cause alterius exordium esse 15 non debet. Quacumque autem quis peticione conveniatur, si juraverit, ei proficiet jusjurandum. 5 25 II. § 2. Sciendum est, eum, a quo jusjurandum petitur. per judicem esse cogendum, aut solvere aut jurare; alterumque 20 ita eligat: aut solvat, aut juret. § 3. Datur vero et alia facultas eidem: si malit,c) referat jusjurandum; alioquin manifeste turpi- tudinis et confessionis est, nolle solvere aut jurare vel referre ei, qui sibi detulit, jusjurandum. § 4. Et si is, cui refertur, nolit jurare, judex ei judicium facere recusabit; equissime enim hoc facit, cum non debeat ei, qui jusjurandum detulit, relatum dis- plicere. § 5. Unde cumd) res in jusjurandum dimissa sit, judex jurantem absolvet, referentem audiet ; e) et si actor juret, condempnet reum nolentem jurare; reum, si solvit, absolvat,f) non solventem condempnat. 30 Cap. 17. a) De iuramento prestando, W. b) steht jusjurandi, jure- jurando E. c) male W. d) dum V, Pei, Sch, Jir. e) audiat Jir. f) absolvit E.
274 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 17. Сар. 17. De jurejurando.a) I. Nunc autem videamus de jurejurando, cujus usus multa- rum licium perimit questiones. § 1. In omnibus enim contractibus propter probacionum inopiam litigium deciditur juramento, et in locum probacionis succedit. Quando consideratis negocii et personarum circum- stanciis diligenter in judicio ipsum alterutri parcium judex defert, aut pars parti, judice approbante: tunc eciam in locum plene 10 solucionis succedit majoremque auctoritatem habet, quam res habeat judicata, quia causa jurejurando decisa pretextu perjurii minime, retractatur; sed jurisjurandib) religionis transgressio satis deum habet ultorem, nec est de delicto ejusdem hominis pluries inquirendum, co quod finis unins cause alterius exordium esse 15 non debet. Quacumque autem quis peticione conveniatur, si juraverit, ei proficiet jusjurandum. 5 25 II. § 2. Sciendum est, eum, a quo jusjurandum petitur. per judicem esse cogendum, aut solvere aut jurare; alterumque 20 ita eligat: aut solvat, aut juret. § 3. Datur vero et alia facultas eidem: si malit,c) referat jusjurandum; alioquin manifeste turpi- tudinis et confessionis est, nolle solvere aut jurare vel referre ei, qui sibi detulit, jusjurandum. § 4. Et si is, cui refertur, nolit jurare, judex ei judicium facere recusabit; equissime enim hoc facit, cum non debeat ei, qui jusjurandum detulit, relatum dis- plicere. § 5. Unde cumd) res in jusjurandum dimissa sit, judex jurantem absolvet, referentem audiet ; e) et si actor juret, condempnet reum nolentem jurare; reum, si solvit, absolvat,f) non solventem condempnat. 30 Cap. 17. a) De iuramento prestando, W. b) steht jusjurandi, jure- jurando E. c) male W. d) dum V, Pei, Sch, Jir. e) audiat Jir. f) absolvit E.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 17. 275 ezweifelhaftiger rede furlegen ; wann wollen di richtere, si finden di warheit, als der weise Salomon spricht: di peste meisterinne ist wenunge der warheit, als das auch beweisen vil gerichte, di er getan hat noch wenunge der warheit. Сар. 17. Von dem eide in kriege.a) I. Nu sullen wir schen von dem eide ader rechten,b) wo man das heldet, do wirt vil krieges und teidinge hingelegt. § 1. In allen sachen, wo bewerung nicht* ist, do vorricht man den krieg mit dem eide, und volget noch anc) derc) bewerunge 10 stat. Wann wo der richter mit fleise erkennet der sachen und der leute gelegenheit, so verhenget er in gerichte peiderseit den eit, ader ein teil dem andern mit laube des richters. Danne so volget auch der eit an di stat voller vorgeldunge und hat auch mer macht denn di sache, di gerichtet ist, wann di sache, di mit dom 15 eide vorricht ist, von meineits wegen wirt si nicht widersprochen ; aber desd) ubertreten der heilikeit und ere des eides iste) got genug recher,e)f) und ist nicht ezu forschen von der missetat desselben menschen, umb das ein ende einer sachen derg) andern sachen anhebunge nicht sein sol. Mit was ansprache einer beclagt wirt, 20 swert er,* im der eit hilft. II. § 2. Es ist ezu wissen: von wem der eit geheischen wirt, der richter twinget in, das er mus entweder gelden ader sweren, doraus kise er eins: ader er gelde ader swere. § 3. Man gibt demselben auch ein ander macht: abh) erh) wil, er tui) (!) den* eit,k) ader es ist offenliche schande und rede, nicht wollen gelden ader nicht wollen sweren ader nicht danken dem,") der im den eit leset. § 4. Und ist es, das er* nicht sweren wil, so sol im der richter nicht rechtens helfen ; und das geschicht mit gutem rechten, Cap. 17. a) und hat IIII dist. E; Von dem aufferlegten Eyd. End. 30 b) gesworn eide oder gesworn rechten E. c) an der E; der H; der an der D. d) das E. e) ist got genug der Kunig recher H; ist got Kunig recher E; ist gott Kunig und recher G; ist got gnuk richter D; f) Alius textus dicit sic (G: Ein ander text spricht also): ober das ubertreten des eides in geistlicher ordenung ist ein straffer oder richter der herre. Zus. E, G. g) Corr. statt den nach D, E. h) Aber E. i) tun E in D. k) Ob er nicht will thun den aide G ; dass er den Eyd ...nach seinem Gefallen dem Klaeger heimschieben mag End. 1) Erg. nach E. 25 5 3.) 18*
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 17. 275 ezweifelhaftiger rede furlegen ; wann wollen di richtere, si finden di warheit, als der weise Salomon spricht: di peste meisterinne ist wenunge der warheit, als das auch beweisen vil gerichte, di er getan hat noch wenunge der warheit. Сар. 17. Von dem eide in kriege.a) I. Nu sullen wir schen von dem eide ader rechten,b) wo man das heldet, do wirt vil krieges und teidinge hingelegt. § 1. In allen sachen, wo bewerung nicht* ist, do vorricht man den krieg mit dem eide, und volget noch anc) derc) bewerunge 10 stat. Wann wo der richter mit fleise erkennet der sachen und der leute gelegenheit, so verhenget er in gerichte peiderseit den eit, ader ein teil dem andern mit laube des richters. Danne so volget auch der eit an di stat voller vorgeldunge und hat auch mer macht denn di sache, di gerichtet ist, wann di sache, di mit dom 15 eide vorricht ist, von meineits wegen wirt si nicht widersprochen ; aber desd) ubertreten der heilikeit und ere des eides iste) got genug recher,e)f) und ist nicht ezu forschen von der missetat desselben menschen, umb das ein ende einer sachen derg) andern sachen anhebunge nicht sein sol. Mit was ansprache einer beclagt wirt, 20 swert er,* im der eit hilft. II. § 2. Es ist ezu wissen: von wem der eit geheischen wirt, der richter twinget in, das er mus entweder gelden ader sweren, doraus kise er eins: ader er gelde ader swere. § 3. Man gibt demselben auch ein ander macht: abh) erh) wil, er tui) (!) den* eit,k) ader es ist offenliche schande und rede, nicht wollen gelden ader nicht wollen sweren ader nicht danken dem,") der im den eit leset. § 4. Und ist es, das er* nicht sweren wil, so sol im der richter nicht rechtens helfen ; und das geschicht mit gutem rechten, Cap. 17. a) und hat IIII dist. E; Von dem aufferlegten Eyd. End. 30 b) gesworn eide oder gesworn rechten E. c) an der E; der H; der an der D. d) das E. e) ist got genug der Kunig recher H; ist got Kunig recher E; ist gott Kunig und recher G; ist got gnuk richter D; f) Alius textus dicit sic (G: Ein ander text spricht also): ober das ubertreten des eides in geistlicher ordenung ist ein straffer oder richter der herre. Zus. E, G. g) Corr. statt den nach D, E. h) Aber E. i) tun E in D. k) Ob er nicht will thun den aide G ; dass er den Eyd ...nach seinem Gefallen dem Klaeger heimschieben mag End. 1) Erg. nach E. 25 5 3.) 18*
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276 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 17. III. § 6. Sed cum jusjurandum liciumg) dirimendarum sit remedium, multis hominum maliciis obviando, statuimus, ipsum exigendum omni tempore juridico et parandum,h) nulla consuetudine servata retroactis temporibus aliquatenus renitente. Non onim 5 erat usus racionabilis, sed abusio abhorrenda, illis sacris tem- poribus propter justiciam non recipere juramenta; quiai) raro nullusii) erat adeo justus, ideoneus et devotus, quamvis eciam juste conveniretur, sub pretextu tamen istius abusionis judicium sübter- fugiendo maliciose usque ad dies prophanos, quibus licitum erat 10 jurare, dilaciones, quamvis de facto suo non esset dubius, impe- trare. Nec aliquis est sane mentis, qui hoc presumat vel audeat abnegare, quando generaliter fere omnes homines magis causa subterfugiendi judicium quam causa reverencie sacro tempori exhibende dictas dilaciones usque ad hec tempora impetrasse. 15 Nos itaque consideratis utrisque circumstanciis diligenter vere dicimus tempus acceptabile diesque salutis magis contaminari quam per talem abusionem venerari. Unde non probat hoc esse. quod perk) hoc contingit abesse; magis hoc tempore placatur deus, ut lites fine debito decidantur, quam si sub pretextu dicte 20 abusionis indebite prorogentur, nam ubique maliciis hominum est occurrendum. § 7. Sed judicium ordinarium, ad quod dictum pertinet jusjurandum, in temporibus infra scriptis nolumusl) exer- ceri, scilicet: octo diebus ante nativitatem domini nostri Jesu Christi usque ad octavam epiphanie; item a dominica palmarum 25 usque ad octavam pasche, ac omnibus diebus dominicis et festivis, qui precipiuntur per reverendum clerum in ecclesiis solempniter celebrari. Et hec tempora deinceps in omnibus g) litigium W, V. h) prestandum W, E, V, Pei, Sch, Jir. i) quare E. ii) fehlt W. k) ab E, V. I) volumus W, V. Pei, Sch, Jir. 30 § 6. Vgl. IV, 9, § 10. § 7. Vgl. dagegen U—B Stadtr. A. XV § 1, Jir. S. 94.
276 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 17. III. § 6. Sed cum jusjurandum liciumg) dirimendarum sit remedium, multis hominum maliciis obviando, statuimus, ipsum exigendum omni tempore juridico et parandum,h) nulla consuetudine servata retroactis temporibus aliquatenus renitente. Non onim 5 erat usus racionabilis, sed abusio abhorrenda, illis sacris tem- poribus propter justiciam non recipere juramenta; quiai) raro nullusii) erat adeo justus, ideoneus et devotus, quamvis eciam juste conveniretur, sub pretextu tamen istius abusionis judicium sübter- fugiendo maliciose usque ad dies prophanos, quibus licitum erat 10 jurare, dilaciones, quamvis de facto suo non esset dubius, impe- trare. Nec aliquis est sane mentis, qui hoc presumat vel audeat abnegare, quando generaliter fere omnes homines magis causa subterfugiendi judicium quam causa reverencie sacro tempori exhibende dictas dilaciones usque ad hec tempora impetrasse. 15 Nos itaque consideratis utrisque circumstanciis diligenter vere dicimus tempus acceptabile diesque salutis magis contaminari quam per talem abusionem venerari. Unde non probat hoc esse. quod perk) hoc contingit abesse; magis hoc tempore placatur deus, ut lites fine debito decidantur, quam si sub pretextu dicte 20 abusionis indebite prorogentur, nam ubique maliciis hominum est occurrendum. § 7. Sed judicium ordinarium, ad quod dictum pertinet jusjurandum, in temporibus infra scriptis nolumusl) exer- ceri, scilicet: octo diebus ante nativitatem domini nostri Jesu Christi usque ad octavam epiphanie; item a dominica palmarum 25 usque ad octavam pasche, ac omnibus diebus dominicis et festivis, qui precipiuntur per reverendum clerum in ecclesiis solempniter celebrari. Et hec tempora deinceps in omnibus g) litigium W, V. h) prestandum W, E, V, Pei, Sch, Jir. i) quare E. ii) fehlt W. k) ab E, V. I) volumus W, V. Pei, Sch, Jir. 30 § 6. Vgl. IV, 9, § 10. § 7. Vgl. dagegen U—B Stadtr. A. XV § 1, Jir. S. 94.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 17. 277 wann er nicht deme sol, der den eit gelassen hat, misschagen. § 5. Darumb wenn di sache czu dem eide gelassen ist, so sol der richter den, der do sweret, enpinden und den,* der in nimpt, sol er horen; und ist es, das der clager sweret, so verurteilt er den antworter, derm) nicht sweren wil;m) der antwurter, gilt er, so ledigt er in,* gilt er nicht, so vorurteilt cr. III. § 6. Aber seintdemmale der eit funden ist und ein widertat ist dern) kriegen) ezu entscheiden, so wollen wir begegen mancher leute posheit°) und argelist und gebieten wir, das man den eit heischen und tun sol alle gerichtes czeit und leisten, und 10 do wieder sol keine gewonheit sein, di vor czeiten gehalden ist. Es war nicht redliche gewonheit, sunder ein unnuczer fund, das man czu heiligen czeiten durch des rechten willen nicht sulde den eit nemen. Darumb was selden imand so gerecht, so frum und so andechtig, wi wol man in mit gotlichem rechten ansprach, so 15 vorhindert er sich doch argelisticlich von dem gerichte von poser gewonheit wegen. umb das der eit vorczogen wart pis auf di geringen") prophanosp) tage. in den ezimlich was czu sweren, und wart domit aufezog des rechten, das doch nicht solde sein. Noch imand ist so weises sinnes. der das geturre lauken, wann gemein- lich alle leute mer auf di sache. das gerichte ezu flien, bereit sein, denn das* si.* der") heiligen czeit ezu schonen, sulche auf- cziehungen pis auf dise czeit gewunnenr) und erdacht haben.") Dovon so haben wir angeschen fleisiclich di gelegenheit auf peider seiten und sprechen warhafticlich. das man di genemes) czeit und di seligen tage mit sotaner poser gewonheit meer uneret und smeht, denn das man si eret. Wann si bewert nicht das ezu sein, das darumb sich gepuret nicht czu sein; und meer wirt got geeref di czeit, das man krige vorrichte, denn das man vorezihe mit sotaner gewonheit;t) wann umb* und umb so ist der 20 leute argelist und posheit ezu begegen. § 7. Und darumb so wollen wir nicht, das man das ordenliche gerichte halden sulle, m) der n. s. wil in allen Handschr. hinter der antwurter. n) der czu Kriege D; der Krieger E. 0) Corr. statt warheit (!) nach D; posh. und fehlt E. p) Wercketag End. q) sie das der heiligen czeit 35 czu eren getan und vordacht haben soleich auffeziehen. E. r) Corr. statt gewinnen nach D. s) Corr. statt gemeine (wie auch E, G) nach D. t) ungewonheit E. 5 20 25
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 17. 277 wann er nicht deme sol, der den eit gelassen hat, misschagen. § 5. Darumb wenn di sache czu dem eide gelassen ist, so sol der richter den, der do sweret, enpinden und den,* der in nimpt, sol er horen; und ist es, das der clager sweret, so verurteilt er den antworter, derm) nicht sweren wil;m) der antwurter, gilt er, so ledigt er in,* gilt er nicht, so vorurteilt cr. III. § 6. Aber seintdemmale der eit funden ist und ein widertat ist dern) kriegen) ezu entscheiden, so wollen wir begegen mancher leute posheit°) und argelist und gebieten wir, das man den eit heischen und tun sol alle gerichtes czeit und leisten, und 10 do wieder sol keine gewonheit sein, di vor czeiten gehalden ist. Es war nicht redliche gewonheit, sunder ein unnuczer fund, das man czu heiligen czeiten durch des rechten willen nicht sulde den eit nemen. Darumb was selden imand so gerecht, so frum und so andechtig, wi wol man in mit gotlichem rechten ansprach, so 15 vorhindert er sich doch argelisticlich von dem gerichte von poser gewonheit wegen. umb das der eit vorczogen wart pis auf di geringen") prophanosp) tage. in den ezimlich was czu sweren, und wart domit aufezog des rechten, das doch nicht solde sein. Noch imand ist so weises sinnes. der das geturre lauken, wann gemein- lich alle leute mer auf di sache. das gerichte ezu flien, bereit sein, denn das* si.* der") heiligen czeit ezu schonen, sulche auf- cziehungen pis auf dise czeit gewunnenr) und erdacht haben.") Dovon so haben wir angeschen fleisiclich di gelegenheit auf peider seiten und sprechen warhafticlich. das man di genemes) czeit und di seligen tage mit sotaner poser gewonheit meer uneret und smeht, denn das man si eret. Wann si bewert nicht das ezu sein, das darumb sich gepuret nicht czu sein; und meer wirt got geeref di czeit, das man krige vorrichte, denn das man vorezihe mit sotaner gewonheit;t) wann umb* und umb so ist der 20 leute argelist und posheit ezu begegen. § 7. Und darumb so wollen wir nicht, das man das ordenliche gerichte halden sulle, m) der n. s. wil in allen Handschr. hinter der antwurter. n) der czu Kriege D; der Krieger E. 0) Corr. statt warheit (!) nach D; posh. und fehlt E. p) Wercketag End. q) sie das der heiligen czeit 35 czu eren getan und vordacht haben soleich auffeziehen. E. r) Corr. statt gewinnen nach D. s) Corr. statt gemeine (wie auch E, G) nach D. t) ungewonheit E. 5 20 25
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278 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 18. 5 montibus pro certis feriis habeantur. Omnibus autem aliis tem- poribus licitum sit, judicium ordinarium cum omnibus suis partibus exerceri. Et sic traditum est a sapientibus tam juris canonici quam civilis, ut exigi possit jusjurandum omni tempore juridico et parari;m) non enim jurare est peccatum, sed perjurare omni tempore est interdictum. Сap. 18. De sentenciis et re judicata. I. Da nobis, Domine, judex justissime, sedium tuarum assi- 10. stricem, sapienciam, quatenus ejus illuminati virtute hunc tractatum de sentenciis tocius juris questionibus conclu- dentem juxta illud preceptum, scilicet: Juste judicate, filii ho- minum, taliter exequamur, ut omnes, quos tua benignitate nostro regimini commisisti, esurientes et sicientes justiciam per nostram 15 ordinacionem compleniento plene justicie sacientur, et eciam in nostro nomine judicantes ab omni irreverenti et inpudenti animo conservemus, ut saluberrimum preceptum tuum reverenter utro- bique impleatur, ne isti eciam nostro regimini commendati, cum illica) judicabitur,b) que hie sentencia est (sic), in qua leserunt te,b) 20 dampnacione perpetua judicentur. Unde volentes paterne utrisque monicionibus providere statuendo, ut judices et jurati solum te, Deum salvatorem nostrum, qui presens es in omni judicio, pre oculis habeant, precipue in sentenciis proferendis. § 1. Primo debet judex de sentenciis querere a juratis, nullo 25 prepostero ordine servato;c) sed nec favore, odio, timore, premio vel expectacione premii unam partem alteri proferat aut preponat, equa vero lance procedat, ut jam dictum est, omnem ordinem preposterum excludendo. Nec eciam querat sentenciam ab illo 30 m) prestari W, V, Pei, Sch, Jir. Cap. 18. a) steht illis; in W Abbrev. ill. b) Am Rande später nach- getragen: judicialiter que hic bis te; iudicabitur dampnacione W, E, V. c) observato W, E, V.
278 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 18. 5 montibus pro certis feriis habeantur. Omnibus autem aliis tem- poribus licitum sit, judicium ordinarium cum omnibus suis partibus exerceri. Et sic traditum est a sapientibus tam juris canonici quam civilis, ut exigi possit jusjurandum omni tempore juridico et parari;m) non enim jurare est peccatum, sed perjurare omni tempore est interdictum. Сap. 18. De sentenciis et re judicata. I. Da nobis, Domine, judex justissime, sedium tuarum assi- 10. stricem, sapienciam, quatenus ejus illuminati virtute hunc tractatum de sentenciis tocius juris questionibus conclu- dentem juxta illud preceptum, scilicet: Juste judicate, filii ho- minum, taliter exequamur, ut omnes, quos tua benignitate nostro regimini commisisti, esurientes et sicientes justiciam per nostram 15 ordinacionem compleniento plene justicie sacientur, et eciam in nostro nomine judicantes ab omni irreverenti et inpudenti animo conservemus, ut saluberrimum preceptum tuum reverenter utro- bique impleatur, ne isti eciam nostro regimini commendati, cum illica) judicabitur,b) que hie sentencia est (sic), in qua leserunt te,b) 20 dampnacione perpetua judicentur. Unde volentes paterne utrisque monicionibus providere statuendo, ut judices et jurati solum te, Deum salvatorem nostrum, qui presens es in omni judicio, pre oculis habeant, precipue in sentenciis proferendis. § 1. Primo debet judex de sentenciis querere a juratis, nullo 25 prepostero ordine servato;c) sed nec favore, odio, timore, premio vel expectacione premii unam partem alteri proferat aut preponat, equa vero lance procedat, ut jam dictum est, omnem ordinem preposterum excludendo. Nec eciam querat sentenciam ab illo 30 m) prestari W, V, Pei, Sch, Jir. Cap. 18. a) steht illis; in W Abbrev. ill. b) Am Rande später nach- getragen: judicialiter que hic bis te; iudicabitur dampnacione W, E, V. c) observato W, E, V.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 18. 279 in dem der eit gehort ezu tun, in den nochgeschriben czeiten, das ist: acht tage vor [wainnachten pis auf den achten tag noch dem]1) oberisten.") itom von dem palmsuntage pis auf den achten tag noch dem ostertage und auch alle suntage undw) heilige tage.w) di di pfafheit in den kirchen gebieten erlich ezu feirn. Undx) di selbige czeit furpas in allen gepirgeny) sol gehabt werden fur sichere feiertage. Alle andere czeit ist es czimlich, ordenliche gerichte ezu halden in allen seinen stucken, als gesatezt ist von den weisen leuten geistlichs undz) weltlichesz) rechtens, das man heischen muge den eit und tun alle gerichtes czeit. Swern ist 10 nicht sunde, sunder vorsweren ist alle czeit verpoten. 5 Сар. 18. Von den richtern, wi si sein sullen in der gerechtikeit.a) I. Gib uns, herre, aller gerechtigister richter, di weisheit deines gerichtes ezu furmunden, das wir mit kraft ires lichtes 15 dicz capitel, darinne beslossen ist des rechten urteil und frage- rede, also volbrengen noch deinem heiligen gepote, das do spricht : haldet recht gerichte, menschenkint, auf di rede, das allesb) volk, dasb) deine gutikeit uns ezu vorwesen bevolhen hat,c) das do durstet und hungert noch der gerechtikeit, durch unser schickunge 20 mit voller gerechtikeit gesetet werde, und das auch alle, di do richten in unserm namen, in gerechtem guten mute behalden werden, das dein gepot erberlich peiderseit erfullet werde, und das di, di uns bevollen sein, mit sampt den posen richtern mit ewiger vordampnusse icht gerichtet werden. Dovon so seczend) und gebieten wir mit veterlicher manunge peiderseit, das richter und scheppen nur got unsern heilant alleine vor augen haben, der in allen gerichten kegenwortig ist, bevoraus in den urteiln, di man sprechen sol. § 1. Von ersten sol der richter von denselben urteiln undere) di scheppen fragen mit gleicher ordenunge, noch sol durch gunst, hass, forchte, lon, noch durch peiten des lones ader gabe ein 25 30 u) Erg. nach D, E. v) nach der heiligen drei Koenige Tag End. w) und bis t. fehlt D. x) Bis zum Satzende in D unterstrichen. 35 y) manenden (!) H, D. z) fehlt D. Cap. 18. a) und hat VIII dist. Zus. E; Von den Urtheilen und ge- oerterten Sachen, End. b) alles bis das fehlt D. E. c) hast H. D. d) Corr. statt sein nach D. e) fehlt E.
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 18. 279 in dem der eit gehort ezu tun, in den nochgeschriben czeiten, das ist: acht tage vor [wainnachten pis auf den achten tag noch dem]1) oberisten.") itom von dem palmsuntage pis auf den achten tag noch dem ostertage und auch alle suntage undw) heilige tage.w) di di pfafheit in den kirchen gebieten erlich ezu feirn. Undx) di selbige czeit furpas in allen gepirgeny) sol gehabt werden fur sichere feiertage. Alle andere czeit ist es czimlich, ordenliche gerichte ezu halden in allen seinen stucken, als gesatezt ist von den weisen leuten geistlichs undz) weltlichesz) rechtens, das man heischen muge den eit und tun alle gerichtes czeit. Swern ist 10 nicht sunde, sunder vorsweren ist alle czeit verpoten. 5 Сар. 18. Von den richtern, wi si sein sullen in der gerechtikeit.a) I. Gib uns, herre, aller gerechtigister richter, di weisheit deines gerichtes ezu furmunden, das wir mit kraft ires lichtes 15 dicz capitel, darinne beslossen ist des rechten urteil und frage- rede, also volbrengen noch deinem heiligen gepote, das do spricht : haldet recht gerichte, menschenkint, auf di rede, das allesb) volk, dasb) deine gutikeit uns ezu vorwesen bevolhen hat,c) das do durstet und hungert noch der gerechtikeit, durch unser schickunge 20 mit voller gerechtikeit gesetet werde, und das auch alle, di do richten in unserm namen, in gerechtem guten mute behalden werden, das dein gepot erberlich peiderseit erfullet werde, und das di, di uns bevollen sein, mit sampt den posen richtern mit ewiger vordampnusse icht gerichtet werden. Dovon so seczend) und gebieten wir mit veterlicher manunge peiderseit, das richter und scheppen nur got unsern heilant alleine vor augen haben, der in allen gerichten kegenwortig ist, bevoraus in den urteiln, di man sprechen sol. § 1. Von ersten sol der richter von denselben urteiln undere) di scheppen fragen mit gleicher ordenunge, noch sol durch gunst, hass, forchte, lon, noch durch peiten des lones ader gabe ein 25 30 u) Erg. nach D, E. v) nach der heiligen drei Koenige Tag End. w) und bis t. fehlt D. x) Bis zum Satzende in D unterstrichen. 35 y) manenden (!) H, D. z) fehlt D. Cap. 18. a) und hat VIII dist. Zus. E; Von den Urtheilen und ge- oerterten Sachen, End. b) alles bis das fehlt D. E. c) hast H. D. d) Corr. statt sein nach D. e) fehlt E.
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280 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 18. jurato, quem noverit parti illi, pro qua queritur sentencia, magis favere; eo quod in judiciis est omnis suspicio submovenda. § 2. Jurati autem, a quibus omnis veritas sentenciarum dependet, justas proferendo sentencias cum omni reverencia preceptum 5 dominicum exequantur, ne, ut predictum est, cum illis, quos hic sentencia iniqua leserunt, illic damnacione perpetua judicentur. II. § 3. Jure autem montanorum sentencia est responsio juratorum veridica, questioni finem imponens. § 4. Sed sentenciarum due sunt species, alia enim est inter- 10 locutoria et alia definitiva. § 5. Interlocutoria est illa sentencia, que profertur inter principium et finem cause, non super negocio principali, sed super emergentibus et incidentibus; sicut enim queritur, an tales testes recipiendi sint, an non, vel super jure- jurando, vel super dilacionibus et similibus, que infra principium et finem incidunt. § 6. Sed delinitiva sentencia est illa, que condempnacione vel absolucione principalem determinat que- stionem. 15 III. § 7. Tenctur insuper judex secundum proposicionem parcium querere de sentenciis a juratis. Et semper querat inter 20 duas sentencias, quid juris sit, nisi tunc una pars nolit aut negligat aliquid pro se inquirere; ex tunc judex sentenciam ad requisicionem unius partis inquirat, quia vigilantibus, et non dormientibus jura subveniunt, juxta illud: Vigilavi, etenim con- dicionem meam reddidi meliorem. § 8. Et sic judex inquirat de sentenciis, nihil imminuendo penitus vel addendo, nam judex defectum supplere non debet; sed si quid partes vel advocati parcium de jure obmiserint, illud supplere potest, in his et omnibus aliis juris preceptis ad justiciam litigantibus faciendam motum sui animi inclinando. § 9. Jurati sicut viri electi ad 30 requisicionem judicis omni parte equitate litigantibus observata sentencias proferant, quas secundum leges nostras et statuta consuetudinemque laudabilibus racionibus approbatam noverint esse 25 Cap. 18. § 7 ff. Vgl. I, 5, §§ 5 ff.
280 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 18. jurato, quem noverit parti illi, pro qua queritur sentencia, magis favere; eo quod in judiciis est omnis suspicio submovenda. § 2. Jurati autem, a quibus omnis veritas sentenciarum dependet, justas proferendo sentencias cum omni reverencia preceptum 5 dominicum exequantur, ne, ut predictum est, cum illis, quos hic sentencia iniqua leserunt, illic damnacione perpetua judicentur. II. § 3. Jure autem montanorum sentencia est responsio juratorum veridica, questioni finem imponens. § 4. Sed sentenciarum due sunt species, alia enim est inter- 10 locutoria et alia definitiva. § 5. Interlocutoria est illa sentencia, que profertur inter principium et finem cause, non super negocio principali, sed super emergentibus et incidentibus; sicut enim queritur, an tales testes recipiendi sint, an non, vel super jure- jurando, vel super dilacionibus et similibus, que infra principium et finem incidunt. § 6. Sed delinitiva sentencia est illa, que condempnacione vel absolucione principalem determinat que- stionem. 15 III. § 7. Tenctur insuper judex secundum proposicionem parcium querere de sentenciis a juratis. Et semper querat inter 20 duas sentencias, quid juris sit, nisi tunc una pars nolit aut negligat aliquid pro se inquirere; ex tunc judex sentenciam ad requisicionem unius partis inquirat, quia vigilantibus, et non dormientibus jura subveniunt, juxta illud: Vigilavi, etenim con- dicionem meam reddidi meliorem. § 8. Et sic judex inquirat de sentenciis, nihil imminuendo penitus vel addendo, nam judex defectum supplere non debet; sed si quid partes vel advocati parcium de jure obmiserint, illud supplere potest, in his et omnibus aliis juris preceptis ad justiciam litigantibus faciendam motum sui animi inclinando. § 9. Jurati sicut viri electi ad 30 requisicionem judicis omni parte equitate litigantibus observata sentencias proferant, quas secundum leges nostras et statuta consuetudinemque laudabilibus racionibus approbatam noverint esse 25 Cap. 18. § 7 ff. Vgl. I, 5, §§ 5 ff.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 18. 281 teil fur das ander czihen, sunder er sol mit gleicher mase volfarn in rechter weise. Er sol auch nicht urteil fragen von dem scheppen, den er weis, das er dem teile czulege und gunne, fur das man urteil sol sprechen, umb das man in gerichte alle vor- dechtnusse hinlegen sol. § 2. Auch sollenf) di scheppen, an den di warheit der urteil leit, recht urteil sprechen und sullen mit aller erberkeit das gotlich gepot vorprengen, das si nicht, als vor gesprochen ist, mit den, di falsch urteil sprechen, in der ewigen verdampnusseg) gerichtet werden. II. § 3. In dem gerichte [nach bergrechten]) so ist das 10 urteil der scheppen worhafftige ant worte, di der clage ein ende tut. § 4. ALer di urteil sein ezweierlei: eine ist mit under- sprechen ader ezwischen teidingen,i) di ander ist endhaftig und ausgesprechen.) § 5. Di undersprechendek) urteil sein di. di man beredt ezwischen den anfange und dem ende der sachen, nicht 15 auf di rechten sachen, sunder was do einfalles und ezufalles ist. als wenn man fraget, ab sotane geezeugen ezu nemen sein ader nicht. ader umb den eit ader umb aufezog ader semelichel) ding. di ezwischen dem anfange und dem ende infallen. § 6. Aber di endehaftige urteil ist. di do entweder mit vorpindunge ader 20 mit erlosunge di gancze teidinge entschoidet. 1I1. § 7. Es sol auch der richter noch der furlegung der teil urteil fragen under den scheppen. Und allewege sol er fragen ezwischen ezweien urteiln, was das recht sei. es sei denne das, das der ein teil nicht wolle ader vorsaume, ettwas ezu fragen ; 25 so sol denne der richter fragen urteiljm) noch frage ir cines teiles. wann di recht komen ezu steure den wachenden und nicht den slafenden noch dom sprichworte : ich habe gewachet, wenn) ich mein ding habe besser gemacht.n) § 8. Und also sol der richter fragen von den urteiln, nichtsnicht czu minnern ader ezu 30 meren, wann der richter sol kein gebrechen derfullen: sunder ab icht di teile ader ir fursprechen in dem rechteno) etwas* under- wegens) liessen, das mag der richter erfullen; und also in dison f) die Handschr. lesen wollen. g) dampnusse H. h) Erg. nach E; In dem perkrechte D. i) das eine nennet man Beyurtel, das andere ein End- 35 Urtheil End. k) untersprochen E. 1) Corr. statt smehliche (!) nach D, E. m) Erg. nach D, E. n) und hab (all Zus. E) mein dinck pesser gemacht D. E. 0) oder von dem rechten Zus. E. p) unterwegen D; aussgelassen End. 5
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 18. 281 teil fur das ander czihen, sunder er sol mit gleicher mase volfarn in rechter weise. Er sol auch nicht urteil fragen von dem scheppen, den er weis, das er dem teile czulege und gunne, fur das man urteil sol sprechen, umb das man in gerichte alle vor- dechtnusse hinlegen sol. § 2. Auch sollenf) di scheppen, an den di warheit der urteil leit, recht urteil sprechen und sullen mit aller erberkeit das gotlich gepot vorprengen, das si nicht, als vor gesprochen ist, mit den, di falsch urteil sprechen, in der ewigen verdampnusseg) gerichtet werden. II. § 3. In dem gerichte [nach bergrechten]) so ist das 10 urteil der scheppen worhafftige ant worte, di der clage ein ende tut. § 4. ALer di urteil sein ezweierlei: eine ist mit under- sprechen ader ezwischen teidingen,i) di ander ist endhaftig und ausgesprechen.) § 5. Di undersprechendek) urteil sein di. di man beredt ezwischen den anfange und dem ende der sachen, nicht 15 auf di rechten sachen, sunder was do einfalles und ezufalles ist. als wenn man fraget, ab sotane geezeugen ezu nemen sein ader nicht. ader umb den eit ader umb aufezog ader semelichel) ding. di ezwischen dem anfange und dem ende infallen. § 6. Aber di endehaftige urteil ist. di do entweder mit vorpindunge ader 20 mit erlosunge di gancze teidinge entschoidet. 1I1. § 7. Es sol auch der richter noch der furlegung der teil urteil fragen under den scheppen. Und allewege sol er fragen ezwischen ezweien urteiln, was das recht sei. es sei denne das, das der ein teil nicht wolle ader vorsaume, ettwas ezu fragen ; 25 so sol denne der richter fragen urteiljm) noch frage ir cines teiles. wann di recht komen ezu steure den wachenden und nicht den slafenden noch dom sprichworte : ich habe gewachet, wenn) ich mein ding habe besser gemacht.n) § 8. Und also sol der richter fragen von den urteiln, nichtsnicht czu minnern ader ezu 30 meren, wann der richter sol kein gebrechen derfullen: sunder ab icht di teile ader ir fursprechen in dem rechteno) etwas* under- wegens) liessen, das mag der richter erfullen; und also in dison f) die Handschr. lesen wollen. g) dampnusse H. h) Erg. nach E; In dem perkrechte D. i) das eine nennet man Beyurtel, das andere ein End- 35 Urtheil End. k) untersprochen E. 1) Corr. statt smehliche (!) nach D, E. m) Erg. nach D, E. n) und hab (all Zus. E) mein dinck pesser gemacht D. E. 0) oder von dem rechten Zus. E. p) unterwegen D; aussgelassen End. 5
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282 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 18. justas. § 10. Super his vero, in quibus non invenitur jus ex- pressum, procedant equitate servata, semper in humaniorem sentenciam declarando. Si vero aliquod dubium ipsos emer- serit de legibus nostris vel statutis per nos jam traditis aut 5 sentenciis ad ipsorum maniloquium prorogatis vel questionibus quibuscumque postea emersuris: illud deferant nostre declaracioni, quia cordi nobis est, sic omnia dubia juris et enigmata enodare, ne oporteat, ipsos deinceps aliqua juris penuria laborare; tantum- modo instent, causas maturo celerique tractatu ac fine debito io expedire, utd) parcatur litigancium laboribus et expensis.d) IV. § 11. Judex autem tenetur sentencias a juratis prolatas exequi reverenter: ut, si actori res immobilis fuerit adjudicata, ipsum mittat in possessionem rei ejusdem, in ca ipsum viriliter manutenendo, quia non sufficit, quemque mittere in possessionem, 15 nisi in ea missus eciam tueatur; si autem res sit mobilis, ipsam actori cum effectu precipiat presentari. § 12. Sed si reus a peticione actoris fuerit per sentenciam absolutus, ex tunc ipsum judex in jure suo similiter tueatur, actori super eum perpetuum silencium imponendo. 20 V. § 13. Contra quemcumque autem absentem causa reipublice aut infirmitatis vel captivitatis aut inundacionis aquarum, ad majusve tribunal fuerite) evocatus,e) fuerit senten- ciatum, et hoc probaverit: ad totam causam restituatur. d) ut bis exp. später am Rande nachgetragen; steht in W. e) Am 25 Rande später nachgetragen; steht in W. § 10. Vgl. I, 5, § 10; IV, 20, § 14, 20. §§ 11, 12. Vgl. IV, 20, § 3. § 13. Vgl. IV, 4, § 14.
282 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 18. justas. § 10. Super his vero, in quibus non invenitur jus ex- pressum, procedant equitate servata, semper in humaniorem sentenciam declarando. Si vero aliquod dubium ipsos emer- serit de legibus nostris vel statutis per nos jam traditis aut 5 sentenciis ad ipsorum maniloquium prorogatis vel questionibus quibuscumque postea emersuris: illud deferant nostre declaracioni, quia cordi nobis est, sic omnia dubia juris et enigmata enodare, ne oporteat, ipsos deinceps aliqua juris penuria laborare; tantum- modo instent, causas maturo celerique tractatu ac fine debito io expedire, utd) parcatur litigancium laboribus et expensis.d) IV. § 11. Judex autem tenetur sentencias a juratis prolatas exequi reverenter: ut, si actori res immobilis fuerit adjudicata, ipsum mittat in possessionem rei ejusdem, in ca ipsum viriliter manutenendo, quia non sufficit, quemque mittere in possessionem, 15 nisi in ea missus eciam tueatur; si autem res sit mobilis, ipsam actori cum effectu precipiat presentari. § 12. Sed si reus a peticione actoris fuerit per sentenciam absolutus, ex tunc ipsum judex in jure suo similiter tueatur, actori super eum perpetuum silencium imponendo. 20 V. § 13. Contra quemcumque autem absentem causa reipublice aut infirmitatis vel captivitatis aut inundacionis aquarum, ad majusve tribunal fuerite) evocatus,e) fuerit senten- ciatum, et hoc probaverit: ad totam causam restituatur. d) ut bis exp. später am Rande nachgetragen; steht in W. e) Am 25 Rande später nachgetragen; steht in W. § 10. Vgl. I, 5, § 10; IV, 20, § 14, 20. §§ 11, 12. Vgl. IV, 20, § 3. § 13. Vgl. IV, 4, § 14.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 18. 283 und in alle andern des rechtes gepoten sol er neigen sein gemute, recht ezu tun den, di do kriegen. § 9. Auch sullen die gesworne sam die frumen leute noch heischunge des richters mit behalt- nusse des rechten in allen stucken urteil sprechen, di nach unserm rechten und gesetczen und guter gewonheit redlich und recht bewert sein, und dië si erkennen, das si* gut sein. § 10. Und") uber die sachen, darinne man kein recht beschriben vindet, sullen si volfarn und halden di gerechtikeit und allewege in das gutiger urteil sich neigen.r) Ensteet in aber ettwas ezweifels in unserm rechten und gesetezen, di wir hi geben haben, von urteil wegen, 10 di si in ir morgensprache geschoben haben, ader von andern tei- dingen hernoch, das sullen si prengen czu unser bewerunges) und entsliessunge; wann es ist uns czu herczen, das wir also alle ezweifel und retilsent) des rechten [entsliessen wollen, das si nicht durffen furpas arbeiten in gebrechen des rechten].u) Nur alleine 15 sullen si anliegen den sachen mit sneller unde richtiger teidinge und sullen das mit rechtem ende enden, das geschonet werde der koste und arbeit der, di do kriegen. IV. § 11. Der richter sol auch di urteil, di di scheppen gesprochen haben, volenden erberlich, das ist, ab dem clager 20 unvarende habe czugesprochen wirt, so sol er in weisen in di gewere derselben habe und sol in darinne kreftielich behalden, wenn es ist nicht genuk, imand ezu weisen in di gewere, man beschirme in denne darinne, als er gelaitet ist ; ist aber das ding varende hab. so sol er gepieten, das mans teticlichv) antworte dem 25 clager. § 12. 1st aber der antworter von der vorderunge des clagers mit urteil ledig gesaget, so sol in der richter in seinem rechten auch beschirmen und sol den clager darumb furpas heissen ewickleich sweigen. 5 V. § 13. Wider welchen man auch urteil gesprochen wirt, 30 der nicht kegenwortig ist durch des gemeinen nutczes willen ader von sichtums ader gefenknusse wegen ader von wassernot, oder ab er gerufen ist ezu hohern rechten, und ab er das bewert, so pleibet er pei aller seiner sachen. q) Bis neigen in D unterstrichen. r) czu neigen H, D. s) leuterung D. 35 t) versoln E; zweiffelichen und verwickelten Articul End. u) Erg. nach D, E. v) reticlich H; steticlich D; tetlich E.
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 18. 283 und in alle andern des rechtes gepoten sol er neigen sein gemute, recht ezu tun den, di do kriegen. § 9. Auch sullen die gesworne sam die frumen leute noch heischunge des richters mit behalt- nusse des rechten in allen stucken urteil sprechen, di nach unserm rechten und gesetczen und guter gewonheit redlich und recht bewert sein, und dië si erkennen, das si* gut sein. § 10. Und") uber die sachen, darinne man kein recht beschriben vindet, sullen si volfarn und halden di gerechtikeit und allewege in das gutiger urteil sich neigen.r) Ensteet in aber ettwas ezweifels in unserm rechten und gesetezen, di wir hi geben haben, von urteil wegen, 10 di si in ir morgensprache geschoben haben, ader von andern tei- dingen hernoch, das sullen si prengen czu unser bewerunges) und entsliessunge; wann es ist uns czu herczen, das wir also alle ezweifel und retilsent) des rechten [entsliessen wollen, das si nicht durffen furpas arbeiten in gebrechen des rechten].u) Nur alleine 15 sullen si anliegen den sachen mit sneller unde richtiger teidinge und sullen das mit rechtem ende enden, das geschonet werde der koste und arbeit der, di do kriegen. IV. § 11. Der richter sol auch di urteil, di di scheppen gesprochen haben, volenden erberlich, das ist, ab dem clager 20 unvarende habe czugesprochen wirt, so sol er in weisen in di gewere derselben habe und sol in darinne kreftielich behalden, wenn es ist nicht genuk, imand ezu weisen in di gewere, man beschirme in denne darinne, als er gelaitet ist ; ist aber das ding varende hab. so sol er gepieten, das mans teticlichv) antworte dem 25 clager. § 12. 1st aber der antworter von der vorderunge des clagers mit urteil ledig gesaget, so sol in der richter in seinem rechten auch beschirmen und sol den clager darumb furpas heissen ewickleich sweigen. 5 V. § 13. Wider welchen man auch urteil gesprochen wirt, 30 der nicht kegenwortig ist durch des gemeinen nutczes willen ader von sichtums ader gefenknusse wegen ader von wassernot, oder ab er gerufen ist ezu hohern rechten, und ab er das bewert, so pleibet er pei aller seiner sachen. q) Bis neigen in D unterstrichen. r) czu neigen H, D. s) leuterung D. 35 t) versoln E; zweiffelichen und verwickelten Articul End. u) Erg. nach D, E. v) reticlich H; steticlich D; tetlich E.
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284 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 19. 5 VI. § 14. Quicquid autem de sentenciis ordinandis aut scribendis vel eciam de officio judicis in hoc titulo defectus fuerit, per tractatus supra in primo libro positos, scilicet de officio juratorum et de officio et potestate judicis montani, suppleri precipimus, ita quod defectus unius tituli per pleniorem tractatum alterius suppleatur, ne legentes efficiat tediosos una cademque regula juris plenius pluries repetita. 10 Сaр. 19. De fructibus et litis expensis.a) I. Sed antequam ad utilitatem aa) aut aa) fructuum rei litigiose necessariam materiam veniamus, aliquid prelibandum est, quo ipsorum planiorb) et perfeccior noticiac) habeatur. § 1. Fructus vero sunt et dicuntur, qui supersunt deductis expensis, que fiunt racione fructuum percipiendorum. § 2. Item 15 expensarum alie sunt necessarie, alie utiles, alie voluntarie. Necessarie autem expense sunt, quibus non factis res erat penitus peritura; utiles autem expense sunt, quibus non factis res tamen non erat peritura; sed voluntarie expense dicuntur, que fiunt propter nullam rei necessitatem, sed ad solam hominum volup- 25 tatem. II. § 3. Nunc videndum est, quas expensas reus deducere debeat, rem restituere cum fructibus judicatus. Si vero reus erat bone fidei possessor, tenetur restituere rem cum fructibus tantummodo perceptis, necessariis et utilibus deductis expensis; 25 sed post litem contestatam tenetur ad omnes fructus perceptos et qui percipi potuissent, si alius cultor diligencior ipsam rem coluisset, ad exemplum male fidei possessoris, qui ad fructus perceptos et qui percipi potuissent,d) semper tenctur, necessariis tamen et utilibus deductis expensis, eatenus, quatenus res per 30 Cap. 19. a) De diversis expensis W. aa) veritatem et E. b) plenior W, E. c) cognicio W, E, V. d) poterant E, V.
284 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 19. 5 VI. § 14. Quicquid autem de sentenciis ordinandis aut scribendis vel eciam de officio judicis in hoc titulo defectus fuerit, per tractatus supra in primo libro positos, scilicet de officio juratorum et de officio et potestate judicis montani, suppleri precipimus, ita quod defectus unius tituli per pleniorem tractatum alterius suppleatur, ne legentes efficiat tediosos una cademque regula juris plenius pluries repetita. 10 Сaр. 19. De fructibus et litis expensis.a) I. Sed antequam ad utilitatem aa) aut aa) fructuum rei litigiose necessariam materiam veniamus, aliquid prelibandum est, quo ipsorum planiorb) et perfeccior noticiac) habeatur. § 1. Fructus vero sunt et dicuntur, qui supersunt deductis expensis, que fiunt racione fructuum percipiendorum. § 2. Item 15 expensarum alie sunt necessarie, alie utiles, alie voluntarie. Necessarie autem expense sunt, quibus non factis res erat penitus peritura; utiles autem expense sunt, quibus non factis res tamen non erat peritura; sed voluntarie expense dicuntur, que fiunt propter nullam rei necessitatem, sed ad solam hominum volup- 25 tatem. II. § 3. Nunc videndum est, quas expensas reus deducere debeat, rem restituere cum fructibus judicatus. Si vero reus erat bone fidei possessor, tenetur restituere rem cum fructibus tantummodo perceptis, necessariis et utilibus deductis expensis; 25 sed post litem contestatam tenetur ad omnes fructus perceptos et qui percipi potuissent, si alius cultor diligencior ipsam rem coluisset, ad exemplum male fidei possessoris, qui ad fructus perceptos et qui percipi potuissent,d) semper tenctur, necessariis tamen et utilibus deductis expensis, eatenus, quatenus res per 30 Cap. 19. a) De diversis expensis W. aa) veritatem et E. b) plenior W, E. c) cognicio W, E, V. d) poterant E, V.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 19. 285 VI. § 14. Was auch von schikunge und ordenungen der urteil und wi man si schreiben sol, und von des richters ampte gebrechens ist in disem capitell, das wollen wir erfullet werden dovorn in dem ersten puch, das do spricht von dem ampte der geswornen und von dem ampte und macht des pergrichters, w) also das der gebrechen in eim capitel mit volligerx) teidinge des andern capitels erfullet werde, das den, di das puch besehen,y) nicht vordrossenheit mache, wo man di selbe und di einige des rechten regelen oft und dicke list. Сар. 19. Von mancherlei kosten und czerunge widerczukeren.a) 1. E wir ezu dem nutcze ader frucht des krieghaftigen dinges und ezu der notdurftigen sachen kumen, so ist ettwas vor ezu reden, aus dem man gehaben mag eine volkomene erkentnusse. § 1. Di frucht ist genant, di do uberlauffet uber di koste, 15 di man tut, umb das man das hauptgut ader di fruchte gewinnen muge. § 2. Item di koste ettliche soin notdurftige, ettliche nuteze, ettliche wilkurliche ader willige. Notdurftige koste di sein, ab man si nicht teto, so vordurbe das dink. Nutezpere koste sein di, ab man si nicht tut, so vordirbt das ding nicht, tut man si 20 aber, so wirt das ding pesser. Willige koste sein, di do gescheen umb keine notdurft des dinges, sunder alleine durchb) gelust der leute. 10 II. § 3. Nu sulle wir beschen, was kost der antworter sol abslahen,c) wenn er geheissen ist, das ding wider ezu keren mit 25 seinen fruchten.d) 1st aber der antworter gewest besitczer in gutem wane, so sol er widerkeren das ding mit seinen fruchten und nutczen, di er emphangen hat, und sol abslahen notdurftige und nuteze koste. Aber noch dem, als der krieg angehaben ist, so ist er schuldig alles, das er emphangen hat in fruchten und 30 man emphahen mochte:[e) wer aber, das der pauman das ding w) Corr. statt pergmeisters nach E. x) volliger E; volger H, D. y) lesen E. Cap. 19. a) widerkeren H; widerczukeren D, E; Von den fruechten und Nuetzung des zuerkanten Guts und von Expensen und Unkosten des Kriegs End. b) Corr. statt der nach D, E. c) ader widerkeren Zus. E. d) Ein ander text spricht also: er sal widerkeren das ding mit den czu- geteilten fruchten Zus. E, G. e) Erg. nach E; alles das er emphangen 35
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 19. 285 VI. § 14. Was auch von schikunge und ordenungen der urteil und wi man si schreiben sol, und von des richters ampte gebrechens ist in disem capitell, das wollen wir erfullet werden dovorn in dem ersten puch, das do spricht von dem ampte der geswornen und von dem ampte und macht des pergrichters, w) also das der gebrechen in eim capitel mit volligerx) teidinge des andern capitels erfullet werde, das den, di das puch besehen,y) nicht vordrossenheit mache, wo man di selbe und di einige des rechten regelen oft und dicke list. Сар. 19. Von mancherlei kosten und czerunge widerczukeren.a) 1. E wir ezu dem nutcze ader frucht des krieghaftigen dinges und ezu der notdurftigen sachen kumen, so ist ettwas vor ezu reden, aus dem man gehaben mag eine volkomene erkentnusse. § 1. Di frucht ist genant, di do uberlauffet uber di koste, 15 di man tut, umb das man das hauptgut ader di fruchte gewinnen muge. § 2. Item di koste ettliche soin notdurftige, ettliche nuteze, ettliche wilkurliche ader willige. Notdurftige koste di sein, ab man si nicht teto, so vordurbe das dink. Nutezpere koste sein di, ab man si nicht tut, so vordirbt das ding nicht, tut man si 20 aber, so wirt das ding pesser. Willige koste sein, di do gescheen umb keine notdurft des dinges, sunder alleine durchb) gelust der leute. 10 II. § 3. Nu sulle wir beschen, was kost der antworter sol abslahen,c) wenn er geheissen ist, das ding wider ezu keren mit 25 seinen fruchten.d) 1st aber der antworter gewest besitczer in gutem wane, so sol er widerkeren das ding mit seinen fruchten und nutczen, di er emphangen hat, und sol abslahen notdurftige und nuteze koste. Aber noch dem, als der krieg angehaben ist, so ist er schuldig alles, das er emphangen hat in fruchten und 30 man emphahen mochte:[e) wer aber, das der pauman das ding w) Corr. statt pergmeisters nach E. x) volliger E; volger H, D. y) lesen E. Cap. 19. a) widerkeren H; widerczukeren D, E; Von den fruechten und Nuetzung des zuerkanten Guts und von Expensen und Unkosten des Kriegs End. b) Corr. statt der nach D, E. c) ader widerkeren Zus. E. d) Ein ander text spricht also: er sal widerkeren das ding mit den czu- geteilten fruchten Zus. E, G. e) Erg. nach E; alles das er emphangen 35
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286 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. ipsas fuerit emendata; non enim debet petitor vel actor ex alia jactura lucrum facere. Voluntarie expense a nullo deducuntur possessore, sed res cum illis expensis factas tollere potest, dum- modo illud sine lesione rei faciat principalis. III. § 4. De litis autem expensis hunc modum statuimus observari, ut in quacumque lite prestitum fuerit juramentum calumpnie,e) quod in’) illa" expensarum nulla racio adhibeatur; sed tamen, qui dolo et fraude adversarium suum in lite compulit laborare, et hoc appareat manifeste, condempnabitur sibi merito 10 in expensis, eo quod fraus et dolus alicui patrocinari non debent. § 5. Nec hee expense dabuntur, nisi in principali peticione fuerint comprehense, vel pars ipsas petens in principio litis de ipsis petendis sitg) protestata, ut eciam in sentencia definitiva ipsarum condempnacioh) haberetur §6. Sed in causa appellacionis sine 15 aliqua protestacione victus victori condempnabitur in expensis. 5 Сар. 20. De appellacionibus. I. Appellandi sive provocandi causarum usus, profunde lateque diffusus, ultimo nos allicit in hac parte, de ipso certam formam 20 tradere et doctrinam, ut litigantibus in expensis et laboribus con- sulatur, judicibusque eciam et juratis reverencia debita deferatur. e) fehlt E, V. f)nulla W. g) Corr. statt sint nach W. h) Erg. nach W Cap. 19. § 6. Verwertet in Spr. No. 92 (5).
286 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. ipsas fuerit emendata; non enim debet petitor vel actor ex alia jactura lucrum facere. Voluntarie expense a nullo deducuntur possessore, sed res cum illis expensis factas tollere potest, dum- modo illud sine lesione rei faciat principalis. III. § 4. De litis autem expensis hunc modum statuimus observari, ut in quacumque lite prestitum fuerit juramentum calumpnie,e) quod in’) illa" expensarum nulla racio adhibeatur; sed tamen, qui dolo et fraude adversarium suum in lite compulit laborare, et hoc appareat manifeste, condempnabitur sibi merito 10 in expensis, eo quod fraus et dolus alicui patrocinari non debent. § 5. Nec hee expense dabuntur, nisi in principali peticione fuerint comprehense, vel pars ipsas petens in principio litis de ipsis petendis sitg) protestata, ut eciam in sentencia definitiva ipsarum condempnacioh) haberetur §6. Sed in causa appellacionis sine 15 aliqua protestacione victus victori condempnabitur in expensis. 5 Сар. 20. De appellacionibus. I. Appellandi sive provocandi causarum usus, profunde lateque diffusus, ultimo nos allicit in hac parte, de ipso certam formam 20 tradere et doctrinam, ut litigantibus in expensis et laboribus con- sulatur, judicibusque eciam et juratis reverencia debita deferatur. e) fehlt E, V. f)nulla W. g) Corr. statt sint nach W. h) Erg. nach W Cap. 19. § 6. Verwertet in Spr. No. 92 (5).
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. 287 fleisiger gearbeitf) hett, das man prufetg) das czeichen unrechter besitczunge, der allewege schuldig ist wider czu* keren di emphangen nutcze und was man emphaen mochte, doch abge- slagen notdorftige und nutcze koste, darumb das ding domit gepessert ist; es sol auch nicht der forderer ader der clager aus andern sachenh) einen gewin machen.i) Willige koste di slecht kein besitczer ab,k) sunder er mag nemen di ding, di gemachet sein mit denselben kosten, ab er das* tut an schaden des ersten anhebenden1) dinges. III. § 4. Von den kosten des kriges wollen wir, das man 10 dise mase halde, das ist: in welchem krige man den eit getan hat umb di warheit ezu sagen, den man heisset calumpnia,m) das man kein koste ader czerunge reiten sol; idoch wer seinen wider- sachen in dem kriege treibet, ezerunge czu tun, mit argelist, und ist das offenbar, so wirt er pillich vorurteilt umb di koste und czerunge, wann argelist und trugnusse sol nimand helfen. § 5. Noch di selbe koste sol man nicht geben, si sei denn begriffen in dom ersten fodrigen") teile, ader das man si fordere in dem anefange des kriges mit lautmerunge, als gewonlich ist, das man di koste und ezerunge begreiffe czu fordern in dem leczten urteil. 20 § 6. Aber in der sachen, wo man sich beruffet, an alle lautper- keit so beheldet, der do gesiget, di koste auf den, der uber- wunden ist. 5 15 Сар. 20. Vona) berufung an hoher recht, dib) do clagen.b) I. Di sachen und di gewonheit der beruffunge an hoher recht, di preit und tief ist, di manet uns, in disem leczten capitel von ir ein sichere lere ezu geben, das man den kriegern und man emph. m. D. f) arbeit H; gepawet D, E. g) pruffte G. h) oder schaden Zus. E. i) Nicht minder falsch ist End.' Uebersetzung: nicht 30 allein die empfangen Fruechte, sondern auch die, so er hernach zu gewarten und zu empfangen haette. Und da auch ein anderer dasselbige Gut in Gewehre gehabt, dessen mit allem Fleiss gepfleget und abgewartet, Früchte davon empfangen, der ist gleicher Gestalt schuldig, obberürte Früchte, die er empfangen und noch zu gewarten hätte, als ob er ein Besitzer eines besten Glaubens gewesen, dem obsiegenden Kläger einzustellen. k) hab H. 1) anheben des G. m) der Eyd fuer Gefaehrde End. n) vorderigen D, E. Cap. 20. a) geding oder Zus. E. b) der urteil E; Von der Appella- tion. End. 25 35
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. 287 fleisiger gearbeitf) hett, das man prufetg) das czeichen unrechter besitczunge, der allewege schuldig ist wider czu* keren di emphangen nutcze und was man emphaen mochte, doch abge- slagen notdorftige und nutcze koste, darumb das ding domit gepessert ist; es sol auch nicht der forderer ader der clager aus andern sachenh) einen gewin machen.i) Willige koste di slecht kein besitczer ab,k) sunder er mag nemen di ding, di gemachet sein mit denselben kosten, ab er das* tut an schaden des ersten anhebenden1) dinges. III. § 4. Von den kosten des kriges wollen wir, das man 10 dise mase halde, das ist: in welchem krige man den eit getan hat umb di warheit ezu sagen, den man heisset calumpnia,m) das man kein koste ader czerunge reiten sol; idoch wer seinen wider- sachen in dem kriege treibet, ezerunge czu tun, mit argelist, und ist das offenbar, so wirt er pillich vorurteilt umb di koste und czerunge, wann argelist und trugnusse sol nimand helfen. § 5. Noch di selbe koste sol man nicht geben, si sei denn begriffen in dom ersten fodrigen") teile, ader das man si fordere in dem anefange des kriges mit lautmerunge, als gewonlich ist, das man di koste und ezerunge begreiffe czu fordern in dem leczten urteil. 20 § 6. Aber in der sachen, wo man sich beruffet, an alle lautper- keit so beheldet, der do gesiget, di koste auf den, der uber- wunden ist. 5 15 Сар. 20. Vona) berufung an hoher recht, dib) do clagen.b) I. Di sachen und di gewonheit der beruffunge an hoher recht, di preit und tief ist, di manet uns, in disem leczten capitel von ir ein sichere lere ezu geben, das man den kriegern und man emph. m. D. f) arbeit H; gepawet D, E. g) pruffte G. h) oder schaden Zus. E. i) Nicht minder falsch ist End.' Uebersetzung: nicht 30 allein die empfangen Fruechte, sondern auch die, so er hernach zu gewarten und zu empfangen haette. Und da auch ein anderer dasselbige Gut in Gewehre gehabt, dessen mit allem Fleiss gepfleget und abgewartet, Früchte davon empfangen, der ist gleicher Gestalt schuldig, obberürte Früchte, die er empfangen und noch zu gewarten hätte, als ob er ein Besitzer eines besten Glaubens gewesen, dem obsiegenden Kläger einzustellen. k) hab H. 1) anheben des G. m) der Eyd fuer Gefaehrde End. n) vorderigen D, E. Cap. 20. a) geding oder Zus. E. b) der urteil E; Von der Appella- tion. End. 25 35
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288 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. § 1. Jure autem montanorum appellacio esta) iniqueaa) sen- tencie sive iniqui gravaminis querelam continens (sic). § 2. Appel- latur eciam ab iniquis sentenciis et gravaminibus juratorum, ut si contra jus litigatorum sentenciam tulerint iniquam, vel si per 5 interlocutoriam aut alias indebite alterutri parcium viasb) aliquod gravamen intulerint; quod si foret probatum, ad appellandum debeat sufficiens reputari. § 3. Judex vero montanorum nullas profert sentencias, sed tantum exequitur sentencias juratorum; a cujus execucione, si modum excedat vel alias alterutrums) par- 10 cium gravet, legittime poterit appellari. 15 20 25 11. § 4. Et est sciendum, quod modus ita bene exceditur in eo. quod est minus, sicut in co exceditur, quod est majus. Unde precipimus in hac parte firmiter injungendo, ut tam judices quam jurati omni diligencia sibid) precaveant studiose, ne aliquibus coram eis litigantibus materiam tribuant appellandi. § 5. Sane judices non injuriose litigantes, sed benigno animo alloquantur nec exequendo sentencias modum excedant neque aliquid in pre- judicium alterius partis attemptare presumant. § 6. Et jurati omnes sentencias, prout pluries predictum est, matura deliberacione bene proferant, ponderantesdd) equa lance jus suum unicuique tribuendo. § 7. Si qui autem ex ipsis sue fame prodigi ac honori proprio invidentes aliquid in gravamen partis alterius per sortese) vel aliquo aliorum modorum prohibitorum perperam fuerit machinatus. quod tamen appareat manifeste: tamquam infamis a suo officio deponatur, in nostrisf) montanis universis numquam doinceps aliquod officium habiturus, quia tam vilem hominemg) reatus proprius ab omni dignitate excludet, imminentibus nihilo- minus penis contra transgressores nostrarum legum et constitu- cionumh) statutis. 30 Cap. 20. a) (oratio) Zus. Jir. aa) cuique W. b) fehlt W, E. c) alterutram W, V; alterum Pei, Sch, Jir. d) se Pei, Sch, Jir. dd) ponderatas W. e) sordes W, Jir. f) propriis W. g) honorem W. h) constitucionem W. 35 Cap. 20. § 2. Vgl. §8 12ff. 88 2, 3. Vgl. I, 5, § 10 a. A. § 3. Vgl. IV, 18, §§ 11, 12. Vgl. § 11.
288 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. § 1. Jure autem montanorum appellacio esta) iniqueaa) sen- tencie sive iniqui gravaminis querelam continens (sic). § 2. Appel- latur eciam ab iniquis sentenciis et gravaminibus juratorum, ut si contra jus litigatorum sentenciam tulerint iniquam, vel si per 5 interlocutoriam aut alias indebite alterutri parcium viasb) aliquod gravamen intulerint; quod si foret probatum, ad appellandum debeat sufficiens reputari. § 3. Judex vero montanorum nullas profert sentencias, sed tantum exequitur sentencias juratorum; a cujus execucione, si modum excedat vel alias alterutrums) par- 10 cium gravet, legittime poterit appellari. 15 20 25 11. § 4. Et est sciendum, quod modus ita bene exceditur in eo. quod est minus, sicut in co exceditur, quod est majus. Unde precipimus in hac parte firmiter injungendo, ut tam judices quam jurati omni diligencia sibid) precaveant studiose, ne aliquibus coram eis litigantibus materiam tribuant appellandi. § 5. Sane judices non injuriose litigantes, sed benigno animo alloquantur nec exequendo sentencias modum excedant neque aliquid in pre- judicium alterius partis attemptare presumant. § 6. Et jurati omnes sentencias, prout pluries predictum est, matura deliberacione bene proferant, ponderantesdd) equa lance jus suum unicuique tribuendo. § 7. Si qui autem ex ipsis sue fame prodigi ac honori proprio invidentes aliquid in gravamen partis alterius per sortese) vel aliquo aliorum modorum prohibitorum perperam fuerit machinatus. quod tamen appareat manifeste: tamquam infamis a suo officio deponatur, in nostrisf) montanis universis numquam doinceps aliquod officium habiturus, quia tam vilem hominemg) reatus proprius ab omni dignitate excludet, imminentibus nihilo- minus penis contra transgressores nostrarum legum et constitu- cionumh) statutis. 30 Cap. 20. a) (oratio) Zus. Jir. aa) cuique W. b) fehlt W, E. c) alterutram W, V; alterum Pei, Sch, Jir. d) se Pei, Sch, Jir. dd) ponderatas W. e) sordes W, Jir. f) propriis W. g) honorem W. h) constitucionem W. 35 Cap. 20. § 2. Vgl. §8 12ff. 88 2, 3. Vgl. I, 5, § 10 a. A. § 3. Vgl. IV, 18, §§ 11, 12. Vgl. § 11.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. 289 umb di koste und arbeit geraten°) muge und das man auch richter und scheppen pilleich ere beweise. § 1. Noch pergrechte so ist di beruffunge ein tat und clage, di do begreifet ettleiches urteiles strafunge, domit imand unrecht besweret ist.d) § 2. Und also so berufet man sich von posen, strefflichen urteiln und do von beswerunge der gesworn scheppen, ab si wider das recht, das di krieger haben, unrecht urteil sprechen, ader ab si mit mittelurteil und czwischenrede ader anders un- pilleich ettlich teil besweren; und bewert man das, so berufet man sich pillich. § 3. Auch noch pergrechte so sol der richter 10 kein urteil sprechen, sunder er sol volfuren der scheppen urteil; und ubertritt er denne darinnen di mase ader besweret er ettlich teil, man mag sich redlich berufen. II. § 4. Und dovon ist ezu wissen, das man di mase an eime kleinen als wol ubertritt als an eim grossen. Darumb ge- 15 pieten wir vesticleich in disem teile, das peide richter und scheppen mit allem fleise sich bewaren sullen, das si* imand, die) vor in kriegen,e) nicht sache geben, sich ezu beruffen. § 5. Auchf) sullen di richtere nicht frevelich straffen di, di do kriegen, sunder mit gutem mute sullen si czuchtiklich reden, und wenn si rechtens 20 helfen noch dem, als geurteilt ist, sullen si di mase nicht uber- treten und sullen nichtes beginnen ader tun, das czu unrechtem schaden kome ettlichem teile. § 6. Auch sullen di scheppen alle urteil, als oft vor geredt ist, mit wolbedachtem mute aus- sprechen und sullen di wegen mit gleicher mase, das idem manne 25 recht geschee. § 7. Undg) ist imand under in, di irer eigen frumkeit und eren nicht achten und ettwas tun und erdenken wider recht czu beswerung und schaden des andern teiles, und ist das offenlich: so sol man si absetczen von irem ampte, also das si furpash) nimmer kein ampt halden sullen; wann also snode 30 pose leute umb ir eigen schande und missetat sullen enpern aller wirdikeit und darezu di puse leiden, di wider di gesaczt ist, di unser rechti) und gepot vorsmehen und ubertreten. 5 c) Corr. statt getragen (!) nach D, E. d) Urteil straffen ist nicht anders, wenn von eime bosen urteil oder von einer bosen beswerung sich 35 czu beruffen in ein hoer recht. Zus. E. e) di bis kr. fehlt D. f) Rubr. in D: Die sich peruffen, die sall man nicht frevelich straffen. g) Rubr. in D: Wie man einen schepfen abseczet. h) in irem eigen bergwerke Zus. E. i) recht bis mit fehlt in E. Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 19
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. 289 umb di koste und arbeit geraten°) muge und das man auch richter und scheppen pilleich ere beweise. § 1. Noch pergrechte so ist di beruffunge ein tat und clage, di do begreifet ettleiches urteiles strafunge, domit imand unrecht besweret ist.d) § 2. Und also so berufet man sich von posen, strefflichen urteiln und do von beswerunge der gesworn scheppen, ab si wider das recht, das di krieger haben, unrecht urteil sprechen, ader ab si mit mittelurteil und czwischenrede ader anders un- pilleich ettlich teil besweren; und bewert man das, so berufet man sich pillich. § 3. Auch noch pergrechte so sol der richter 10 kein urteil sprechen, sunder er sol volfuren der scheppen urteil; und ubertritt er denne darinnen di mase ader besweret er ettlich teil, man mag sich redlich berufen. II. § 4. Und dovon ist ezu wissen, das man di mase an eime kleinen als wol ubertritt als an eim grossen. Darumb ge- 15 pieten wir vesticleich in disem teile, das peide richter und scheppen mit allem fleise sich bewaren sullen, das si* imand, die) vor in kriegen,e) nicht sache geben, sich ezu beruffen. § 5. Auchf) sullen di richtere nicht frevelich straffen di, di do kriegen, sunder mit gutem mute sullen si czuchtiklich reden, und wenn si rechtens 20 helfen noch dem, als geurteilt ist, sullen si di mase nicht uber- treten und sullen nichtes beginnen ader tun, das czu unrechtem schaden kome ettlichem teile. § 6. Auch sullen di scheppen alle urteil, als oft vor geredt ist, mit wolbedachtem mute aus- sprechen und sullen di wegen mit gleicher mase, das idem manne 25 recht geschee. § 7. Undg) ist imand under in, di irer eigen frumkeit und eren nicht achten und ettwas tun und erdenken wider recht czu beswerung und schaden des andern teiles, und ist das offenlich: so sol man si absetczen von irem ampte, also das si furpash) nimmer kein ampt halden sullen; wann also snode 30 pose leute umb ir eigen schande und missetat sullen enpern aller wirdikeit und darezu di puse leiden, di wider di gesaczt ist, di unser rechti) und gepot vorsmehen und ubertreten. 5 c) Corr. statt getragen (!) nach D, E. d) Urteil straffen ist nicht anders, wenn von eime bosen urteil oder von einer bosen beswerung sich 35 czu beruffen in ein hoer recht. Zus. E. e) di bis kr. fehlt D. f) Rubr. in D: Die sich peruffen, die sall man nicht frevelich straffen. g) Rubr. in D: Wie man einen schepfen abseczet. h) in irem eigen bergwerke Zus. E. i) recht bis mit fehlt in E. Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 19
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290 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. 5 10 20 § 8. Sed certe litigantes tenentur, provida deliberacione pensare, ne ipsos contingat frustratorie appellare, gravando se ipsos inanibus laboribus et expensis. § 9. Unde si aliquem a judice ob gravamen appellare contingeret, ante gravamen non appelletur. Nam regulariter appellacio interposita ante gravamen nulla est, quia appellatori) semper debet talem causamk) appella- cioni assignare, que, si forte probata, deberet legittima reputari. Nequaquam erit a quibuslibet judicancium verbis comminatoriis appellandum; quid enim oberit conatus judicis, si injuria nullum sequetur effectum? § 10. Et ideo ab omni gravamine appellari non licet, nisi ab eo tantum, quod fit in prejudicium juris illius qui appellat; nec ad appellandum quemquam trahere debet propria voluntas, sed necessitas litigancium importuna, cum appellacionis 1) non sit remedium ad defensionem iniquitatis, sed ad presidium 15 innocencie institutum. Et bene puniendi sunt inique et frustratorie appellantes. § 11. Ab his autem gravaminibus legittime poterit appellari: si judex aliquem in jus vocaverit tempore feriato aut modum exequendo excedat vel justiciam facere recuset, ac in multis casibus his similibus, prout necessitas litigancium edocebit. Eodem modo erit gravamen juratorum, si quem indebite grava- verint, appellandum. Sed alio modo a sentenciis juratorum appel- labitur, ut statim inferius apparebit. Nec debent sibi judex et jurati pro injuria reputare, quod victus in defensionem juris sui ad appellacionis beneficium convolavit. 25 30 III. § 12. Jure autem montanorum hoc modo a sentenciis juratorum appellatur: lata sentencia statim ille, contra quem lata est, antequam ad alios actus divertat vel ab illo loco recedat, appellet.m) Amovemus illam consuetudinem, ut stet fixus nec pedem audeat amovere. Generaliter autem reprobamus omnem i) Corr. statt appellacio; appellans W, E, V. k) sue Zus. W, E, V. 1) appellacionibus Pei, Sch, Jir. m) Erg. wie Jir. § 12. Vgl. IV, 11, § 10.
290 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. 5 10 20 § 8. Sed certe litigantes tenentur, provida deliberacione pensare, ne ipsos contingat frustratorie appellare, gravando se ipsos inanibus laboribus et expensis. § 9. Unde si aliquem a judice ob gravamen appellare contingeret, ante gravamen non appelletur. Nam regulariter appellacio interposita ante gravamen nulla est, quia appellatori) semper debet talem causamk) appella- cioni assignare, que, si forte probata, deberet legittima reputari. Nequaquam erit a quibuslibet judicancium verbis comminatoriis appellandum; quid enim oberit conatus judicis, si injuria nullum sequetur effectum? § 10. Et ideo ab omni gravamine appellari non licet, nisi ab eo tantum, quod fit in prejudicium juris illius qui appellat; nec ad appellandum quemquam trahere debet propria voluntas, sed necessitas litigancium importuna, cum appellacionis 1) non sit remedium ad defensionem iniquitatis, sed ad presidium 15 innocencie institutum. Et bene puniendi sunt inique et frustratorie appellantes. § 11. Ab his autem gravaminibus legittime poterit appellari: si judex aliquem in jus vocaverit tempore feriato aut modum exequendo excedat vel justiciam facere recuset, ac in multis casibus his similibus, prout necessitas litigancium edocebit. Eodem modo erit gravamen juratorum, si quem indebite grava- verint, appellandum. Sed alio modo a sentenciis juratorum appel- labitur, ut statim inferius apparebit. Nec debent sibi judex et jurati pro injuria reputare, quod victus in defensionem juris sui ad appellacionis beneficium convolavit. 25 30 III. § 12. Jure autem montanorum hoc modo a sentenciis juratorum appellatur: lata sentencia statim ille, contra quem lata est, antequam ad alios actus divertat vel ab illo loco recedat, appellet.m) Amovemus illam consuetudinem, ut stet fixus nec pedem audeat amovere. Generaliter autem reprobamus omnem i) Corr. statt appellacio; appellans W, E, V. k) sue Zus. W, E, V. 1) appellacionibus Pei, Sch, Jir. m) Erg. wie Jir. § 12. Vgl. IV, 11, § 10.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. 291 § 8. Auch sullen, di do kriegen, miti) guter gedechtnusse wegen, das si nicht umbsust sich beruffen, das si sich selber nicht besweren mit unnutezer koste und arbeit. § 9. Dovon ab es sich nu gepuret, das imand von dem richter durch beswerunge willen sich berufet, der sol sich nicht berufen, ee er besweret ist. Wann noch der regeln so ist di beruffunge nichtsnicht, di man tut, ee man besweret ist; wan wer sich beruffet, der sol di sachen seiner berufunge furlegen, und ab di beweist wirt, so ist sein beruffunge redlich. Es sal auch nimand von richter ader scheppen sich beruffen mit dreurede;k) was schadt des richters arge meinung, 1c ab di werk der ungerechtikeit nicht nochvolgen? § 10. Dovon so ist nicht pilleich, das man von aller beswerunge sich berufe, nur in der sache alleine, di czu schaden mochte komen dem, der sich beruft; noch nimande sol sein eigen wille czihen darczu, das er sich berufe, sunder notige notdurft, wan di berufunge sol 15 nicht schirmunge sein* arger liste und poser tate, sunder ein hulfe, dil) unschult czu beweisen. Und si sein wol darumbe czu strafen,m) di mit argelist und umbsust sich berufen. § 11. Von sulchen beswerungen mag man sich redlichen berufen: ab der richter imand ezu dem rechten heischet an dem heiligen tage 20 ader, wenn nicht gericht ist; ader ab er di mase ubertritt, wen er rechtens helfen sol ; ader ab er des rechten nicht helfen wil, und also in vil andern sachen, di disen gleich sein, als sich das gepuret von notikeit wegen der, di do kriegen. Und auch also selbst mag man sich berufen von der scheppen beswerunge, ab si imande unpilleich besweren wolden. Aber von der gesworen urteil ist mit ander weise sich czu berufen, als wir das czuhant hernoch sagen wollen. Noch sullen richter und scheppen in das ezu widerdries ader unrecht achten, das der, der uberwunden ist, sein recht ezu beschirmen sich berufet. III. § 12. In dem pergrechte so beruft man sich von der scheppen urteil in sotaner weise: wann das urteil gesprochen ist, ezuhant der, wider den das urteil gesprochen ist, ee er sich umkeret czu andern sachen ader ee er von der stat tritt, so sol er stille steen, noch getar ein fus vonn) danne ruren:") di 35 gewonheit leg wir abe und widerweren auch gemeinlich aller 5 25 30 k) treu rede D. 1) der D. m) strafen E; sprechen H; pessern D. n) von dem andern tun D. 19*
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. 291 § 8. Auch sullen, di do kriegen, miti) guter gedechtnusse wegen, das si nicht umbsust sich beruffen, das si sich selber nicht besweren mit unnutezer koste und arbeit. § 9. Dovon ab es sich nu gepuret, das imand von dem richter durch beswerunge willen sich berufet, der sol sich nicht berufen, ee er besweret ist. Wann noch der regeln so ist di beruffunge nichtsnicht, di man tut, ee man besweret ist; wan wer sich beruffet, der sol di sachen seiner berufunge furlegen, und ab di beweist wirt, so ist sein beruffunge redlich. Es sal auch nimand von richter ader scheppen sich beruffen mit dreurede;k) was schadt des richters arge meinung, 1c ab di werk der ungerechtikeit nicht nochvolgen? § 10. Dovon so ist nicht pilleich, das man von aller beswerunge sich berufe, nur in der sache alleine, di czu schaden mochte komen dem, der sich beruft; noch nimande sol sein eigen wille czihen darczu, das er sich berufe, sunder notige notdurft, wan di berufunge sol 15 nicht schirmunge sein* arger liste und poser tate, sunder ein hulfe, dil) unschult czu beweisen. Und si sein wol darumbe czu strafen,m) di mit argelist und umbsust sich berufen. § 11. Von sulchen beswerungen mag man sich redlichen berufen: ab der richter imand ezu dem rechten heischet an dem heiligen tage 20 ader, wenn nicht gericht ist; ader ab er di mase ubertritt, wen er rechtens helfen sol ; ader ab er des rechten nicht helfen wil, und also in vil andern sachen, di disen gleich sein, als sich das gepuret von notikeit wegen der, di do kriegen. Und auch also selbst mag man sich berufen von der scheppen beswerunge, ab si imande unpilleich besweren wolden. Aber von der gesworen urteil ist mit ander weise sich czu berufen, als wir das czuhant hernoch sagen wollen. Noch sullen richter und scheppen in das ezu widerdries ader unrecht achten, das der, der uberwunden ist, sein recht ezu beschirmen sich berufet. III. § 12. In dem pergrechte so beruft man sich von der scheppen urteil in sotaner weise: wann das urteil gesprochen ist, ezuhant der, wider den das urteil gesprochen ist, ee er sich umkeret czu andern sachen ader ee er von der stat tritt, so sol er stille steen, noch getar ein fus vonn) danne ruren:") di 35 gewonheit leg wir abe und widerweren auch gemeinlich aller 5 25 30 k) treu rede D. 1) der D. m) strafen E; sprechen H; pessern D. n) von dem andern tun D. 19*
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292 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. veteris consuetudinis subtilitatem tantummodo fortune hominum invidentem nec aliquid aliud adminiculum veritati vel justicie afferentem, sicut hic: in appellando non movere pedem et idem in testimonio proferendo; nonne sufficit hic, ne de loco recedat, 5 antequam sentenciam arguat vel ipsi consenciat manifeste? § 13. Appellans vero sentenciam arguendo sic dicat: domine judex, sentenciam a juratis contra me latam arguo offerens me meliorem ab co loco, a quo de jure teneor, allaturum,n) vel poterit nunc dicere, si lata est contra jus scriptum aut solitum ordinem 10 judiciorum: ergo nullam,") quod me offero legittime ostensurum; quia non prodest appellanti, legittimam causam sue appellacionis assignare, nisi probet ipse esse veram. § 14. Sed si sentencia sic arguta contra jus scriptum lata non sit, sed questio sit, an equitatem vel iniquitatem contineat: tunc solum ad nostram 15 providenciam deferatur ad interpretandum per nos, an bene vel male fuerit judicatum; nam regulariter ejus est interpretari, cujus est concedere. § 15. Sane si inveniatur sentencia bene lata, tunc remittatur appellans ad prius examen, appellato per judicem taxacione premissa in expensis legittimis condempnandus. § 16. 20 Si autem inveniatur sentencia male lata, et quod legittime fuerit appellatum: tunc predicto modo per eum, qui de appellacione cognoscit, appellatus appellanti in expensis legittimis condemp- netur, revocatisque in irritum omnibus, que post appellacionem legittime interpositam in prejudicium partis appellantis fuerint 25 attemptata,p) quia appellacione precedente nihil innovandum est. Et sentencia cum omnibus, que post appellacionem legittime interpositam in prejudicium partis appellantis fuerint attemptata, et principalis causa fine debito termineturpp) § 17. Si autem arguitur contra jus scriptum sentencia esse lata, tunc recurrendum 30 erit ad hunc librum; et si in eo apparuerit, bene sentenciam esse latam et frivole appellatum: iterum appellans cum omnibus condicionibus, ut proxime dictum est, ad priorem judicem remit- tatur. § 18. Sane si sentencia inveniatur lata contra jus scrip- tum vel solitum ordinem judiciorum: ipso jure nulla est cumque 35 n) inlaturum W, E, V. o) nulla E, V, Jir. p) attemptatum E, V. pp) Text scheint durch Doppellesung einer Zeile [vor p)] verderbt Vgl. die Uebersetzung. § 13. Vgl. U—A und B A. XVIII, Jir. S. 95. § 14. Vgl. I, 5, § 10; IV, 18, § 10; unten § 20.
292 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. veteris consuetudinis subtilitatem tantummodo fortune hominum invidentem nec aliquid aliud adminiculum veritati vel justicie afferentem, sicut hic: in appellando non movere pedem et idem in testimonio proferendo; nonne sufficit hic, ne de loco recedat, 5 antequam sentenciam arguat vel ipsi consenciat manifeste? § 13. Appellans vero sentenciam arguendo sic dicat: domine judex, sentenciam a juratis contra me latam arguo offerens me meliorem ab co loco, a quo de jure teneor, allaturum,n) vel poterit nunc dicere, si lata est contra jus scriptum aut solitum ordinem 10 judiciorum: ergo nullam,") quod me offero legittime ostensurum; quia non prodest appellanti, legittimam causam sue appellacionis assignare, nisi probet ipse esse veram. § 14. Sed si sentencia sic arguta contra jus scriptum lata non sit, sed questio sit, an equitatem vel iniquitatem contineat: tunc solum ad nostram 15 providenciam deferatur ad interpretandum per nos, an bene vel male fuerit judicatum; nam regulariter ejus est interpretari, cujus est concedere. § 15. Sane si inveniatur sentencia bene lata, tunc remittatur appellans ad prius examen, appellato per judicem taxacione premissa in expensis legittimis condempnandus. § 16. 20 Si autem inveniatur sentencia male lata, et quod legittime fuerit appellatum: tunc predicto modo per eum, qui de appellacione cognoscit, appellatus appellanti in expensis legittimis condemp- netur, revocatisque in irritum omnibus, que post appellacionem legittime interpositam in prejudicium partis appellantis fuerint 25 attemptata,p) quia appellacione precedente nihil innovandum est. Et sentencia cum omnibus, que post appellacionem legittime interpositam in prejudicium partis appellantis fuerint attemptata, et principalis causa fine debito termineturpp) § 17. Si autem arguitur contra jus scriptum sentencia esse lata, tunc recurrendum 30 erit ad hunc librum; et si in eo apparuerit, bene sentenciam esse latam et frivole appellatum: iterum appellans cum omnibus condicionibus, ut proxime dictum est, ad priorem judicem remit- tatur. § 18. Sane si sentencia inveniatur lata contra jus scrip- tum vel solitum ordinem judiciorum: ipso jure nulla est cumque 35 n) inlaturum W, E, V. o) nulla E, V, Jir. p) attemptatum E, V. pp) Text scheint durch Doppellesung einer Zeile [vor p)] verderbt Vgl. die Uebersetzung. § 13. Vgl. U—A und B A. XVIII, Jir. S. 95. § 14. Vgl. I, 5, § 10; IV, 18, § 10; unten § 20.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. 293 alder gewonheit sotane behendikeit, di der leute ungeluck suchet, noch gibt kein hulfe der warheit noch der gerechtikeit, do man sotane gewonheit heldet, das man nicht sulle den fus ruren, wo man sich beruffet ader wo man geczeugnusse tut; ist des nicht genuk, das er von der stat nicht gee, ee er urteil straffe, ader wenn er seinen willen darczu tut offenlich? § 13.° Wer sich beruffet und straffet das urteil, der sol also sprechen: herr richter, das urteil, das di scheppen wider mich gesprochen haben, straffe ich und wil ein pessers prengen von der stat, von der ichs czu rechte prengen sol, ader er mag sprechen: ist das urteil gesprochen 10 wider geschriben recht ader widerp) gewonliche ordenunge des gerichtes, dorumb so ist das urteil nisnicht, das wil ich redlich beweren und beweisen; wan er mag nicht ein redliche sach seiner beruffunge geben, er bewere") denn, das si war sei. § 14. Istr) aber das urteil gestrafft, nicht das esrr) wider geschriben 15 recht gesprochen sei,rr) sunder das ezwein redes) ist, ab esrr) gerecht ader ungerecht ist, so sol man dit) sachet) alleine fur unser kegenwortikeit prengen, das wir erkennen, ab si wol oder ubel gerichtet sei, wan sam nach einer regel so sol der das recht auslegen, der es vorlihen hat. § 15. Ist es, das man vindet, 20 das das urteil wol gesprochen ist, so sol man den, der sich berufet hat, ezu dem ersten richter weisen und sol in heissen, das er seinem widersachen, als der richter schaczet, ezerunge und koste widerkere. § 16. Vindet man aber, das das urteil nicht wol aus- gesprochen ist, undu) das man sich recht beruffet hat, so sol der, 25 der di beruffunge erkennet, [dem, der das urteil gestrafet hat],") auch di czerunge heissen widerkeren;w) und man sol auch widerruffen alles, das noch der* redlichen berufunge geschehen ist ezu schaden dem,* der sich berufet hat, wann als lange di berufunge stet, so ist nichtesnicht czu vernewen.*) Und das urteil, das noch der 30 redlichen und rechten berufunge czu schaden dem,* der)) sich 5 o) dazu in H die Rubrik: Wi man urteil straffen sol und in welchen worten. p) Corr. statt pei der nach D, E. q) Corr. statt wer nach D, E. r) Rubr. in D: Von peruffunge an den obristen und von der czerunge. rr) steht si bzw. sein. s) czweien rede D; czweifelrede E. t) sie E. u) Corr. nachD, E statt so sol man dem, der. v) Erg. nach E. w) G: und der die beruf. erkennet und richtet, der soll wider den, der da berufft ist, die czerung heischen wiederkehren. x) Corr. statt vernemen nach D, E. y) Das folgende bis Schluss des Capitels in D von späterer Hand nachgetragen, offenbar 35
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. 293 alder gewonheit sotane behendikeit, di der leute ungeluck suchet, noch gibt kein hulfe der warheit noch der gerechtikeit, do man sotane gewonheit heldet, das man nicht sulle den fus ruren, wo man sich beruffet ader wo man geczeugnusse tut; ist des nicht genuk, das er von der stat nicht gee, ee er urteil straffe, ader wenn er seinen willen darczu tut offenlich? § 13.° Wer sich beruffet und straffet das urteil, der sol also sprechen: herr richter, das urteil, das di scheppen wider mich gesprochen haben, straffe ich und wil ein pessers prengen von der stat, von der ichs czu rechte prengen sol, ader er mag sprechen: ist das urteil gesprochen 10 wider geschriben recht ader widerp) gewonliche ordenunge des gerichtes, dorumb so ist das urteil nisnicht, das wil ich redlich beweren und beweisen; wan er mag nicht ein redliche sach seiner beruffunge geben, er bewere") denn, das si war sei. § 14. Istr) aber das urteil gestrafft, nicht das esrr) wider geschriben 15 recht gesprochen sei,rr) sunder das ezwein redes) ist, ab esrr) gerecht ader ungerecht ist, so sol man dit) sachet) alleine fur unser kegenwortikeit prengen, das wir erkennen, ab si wol oder ubel gerichtet sei, wan sam nach einer regel so sol der das recht auslegen, der es vorlihen hat. § 15. Ist es, das man vindet, 20 das das urteil wol gesprochen ist, so sol man den, der sich berufet hat, ezu dem ersten richter weisen und sol in heissen, das er seinem widersachen, als der richter schaczet, ezerunge und koste widerkere. § 16. Vindet man aber, das das urteil nicht wol aus- gesprochen ist, undu) das man sich recht beruffet hat, so sol der, 25 der di beruffunge erkennet, [dem, der das urteil gestrafet hat],") auch di czerunge heissen widerkeren;w) und man sol auch widerruffen alles, das noch der* redlichen berufunge geschehen ist ezu schaden dem,* der sich berufet hat, wann als lange di berufunge stet, so ist nichtesnicht czu vernewen.*) Und das urteil, das noch der 30 redlichen und rechten berufunge czu schaden dem,* der)) sich 5 o) dazu in H die Rubrik: Wi man urteil straffen sol und in welchen worten. p) Corr. statt pei der nach D, E. q) Corr. statt wer nach D, E. r) Rubr. in D: Von peruffunge an den obristen und von der czerunge. rr) steht si bzw. sein. s) czweien rede D; czweifelrede E. t) sie E. u) Corr. nachD, E statt so sol man dem, der. v) Erg. nach E. w) G: und der die beruf. erkennet und richtet, der soll wider den, der da berufft ist, die czerung heischen wiederkehren. x) Corr. statt vernemen nach D, E. y) Das folgende bis Schluss des Capitels in D von späterer Hand nachgetragen, offenbar 35
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294 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. omnibus ipsam") sequentibus pronuncianda est penitus nulla esse. Et in hoc appellatus per eum, qui de appellacione cognoseit, in expensis legittimis condempnetur; vel appellans poterit pro expensis ac pro omni suo interesse contra juratos agere, qui 5 ipsum iniqua sentencia aut contra jus scriptum prolata vel solitum ordinem judiciorum indebite agravarunt. § 19. Et nos in hoc casu penas contra juris transgressores jam dudum statutas contra eosdem juratos indurato animo firmiter prosequemur,r) nam seniores jurati, in quibus moralis viget maturitas, debent corrigere juniores, ne fines mandati excedant nostri juris tramites violando; alioquin eis consentire viderentur, quia error, cui non resistitur, approbari videtur, nec debet inde procedere injuriarum occasio, unde juras) nascuntur.s) § 20. Debent insuper jurati appellantes cum suis literis causam appellacionis continentibust) ad nostram 15 presenciam aut camerarii nostri, ad quemcumque tunc fuerit appellatum, expedite ac breviter expedire, omnis dilacionis materiam amputando. 10 q) steht: cum omnibus ipsamque; que fehlt W. r) persequemur V; prosequamur Pei, Sch. s) vita nascitur W. t) Corr. statt continentem nach W. 20 § 20. Vgl. oben § 14 und IV, 18, § 10.
294 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. omnibus ipsam") sequentibus pronuncianda est penitus nulla esse. Et in hoc appellatus per eum, qui de appellacione cognoseit, in expensis legittimis condempnetur; vel appellans poterit pro expensis ac pro omni suo interesse contra juratos agere, qui 5 ipsum iniqua sentencia aut contra jus scriptum prolata vel solitum ordinem judiciorum indebite agravarunt. § 19. Et nos in hoc casu penas contra juris transgressores jam dudum statutas contra eosdem juratos indurato animo firmiter prosequemur,r) nam seniores jurati, in quibus moralis viget maturitas, debent corrigere juniores, ne fines mandati excedant nostri juris tramites violando; alioquin eis consentire viderentur, quia error, cui non resistitur, approbari videtur, nec debet inde procedere injuriarum occasio, unde juras) nascuntur.s) § 20. Debent insuper jurati appellantes cum suis literis causam appellacionis continentibust) ad nostram 15 presenciam aut camerarii nostri, ad quemcumque tunc fuerit appellatum, expedite ac breviter expedire, omnis dilacionis materiam amputando. 10 q) steht: cum omnibus ipsamque; que fehlt W. r) persequemur V; prosequamur Pei, Sch. s) vita nascitur W. t) Corr. statt continentem nach W. 20 § 20. Vgl. oben § 14 und IV, 18, § 10.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. 295 berufet hat, gesprochen ist, das sol man czuhantz) mit sampt der ersten sachen mit gutem ende enden. § 17. Ist aber czweiendeaa) rede,bb) das das urteil wider geschriben recht gesprochen ist, so ist ezuflucht ezu haben czu disem puche; und derfert man, das das urteil wol ausgegangen ist und gesprochen, und man sich 5 frevelich berufet hat, so sol man aber den, der sich berufen hat, mit aller underscheid, als dovor geret ist, czu dem ersten richter weisen. § 18. Ist auch das urteil gesprochen wider geschriben recht oder wider gewonlich ordenunge, so ist es von rechte nichtsnicht, und alles, das darnoch volget, ist auch nichtsnicht. 10 Und der di berufunge erkennet und richtet, der sol den, wider den berufet ist, di czerunge heissen widerkeren, ader der sich beruft hat, der mag clagen umb czerunge und andere sache wider di scheppen, di in geswert haben mit irem posem urteil, das wider geschriben recht gesprochen ist ader wider gewonlich 15 ordenung des gerichtes. § 19. Und wir wollen in sotaner geschicht ervolgen di puse, di ieczunt langest gesatczt ist wider sotteine scheppen, di wider das recht frevelich getan haben; wann di gesworn elter ratleute, in den nu gute siten gewachsen sein, sullen straffen di jungern, das si nicht unser gepot ubertreten und 20 das recht nicht uberfarn, ader man vorwenet sich, das si in mit gehengten, wann der irresal, dem man nicht widerstet, den wenet man czu bestetigen, nochec) sol dovon der unrechten sachen nicht entsteen, dovon das recht* leben bekumet.cc) § 20. Es sullen auch di gesworn scheppen di,* di sich berufen, mit 25 iren priefen, darinne di sache der beruffunge geschriben ist, fur unser kegenwortikeit ader unsers, camerers, ezu welchem man sich beruffet hat, richticlich [und kurezlich]dd) ausrichten an alles vorczihen. wegen Verlustes oder Unbrauchbarkeit des letzten Blattes. z) Erg. nach E. 30 aa) czweien D. bb) Alius textus dicit sic: strafet man also Zus. E. cc) Noch s. d. der unrechten sachen nicht ensteen, dovon des lehen bekumet H; n. s. d. des unrechten nit ensten, dovon das leben bekumet D; n. s. d. von der unrechten sachen ensten, dovon das leben b. E, G; Alius textus dicit sic: noch sol dovon nicht bekomen die sache der unrecht, dovon die recht ent- springen Zus. E; Ein ander text spricht allso: noch davon die recht ent- springen Zus. G. — End: und man sol obberuehrte Straffe und Unterweisung, dadurch die Erkantnuss des Rechts herkommet, nicht zur Ursache der Schmach oder Injurien seczen, achten und auffnehmen. dd) Erg. nach D, E. 35
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. 295 berufet hat, gesprochen ist, das sol man czuhantz) mit sampt der ersten sachen mit gutem ende enden. § 17. Ist aber czweiendeaa) rede,bb) das das urteil wider geschriben recht gesprochen ist, so ist ezuflucht ezu haben czu disem puche; und derfert man, das das urteil wol ausgegangen ist und gesprochen, und man sich 5 frevelich berufet hat, so sol man aber den, der sich berufen hat, mit aller underscheid, als dovor geret ist, czu dem ersten richter weisen. § 18. Ist auch das urteil gesprochen wider geschriben recht oder wider gewonlich ordenunge, so ist es von rechte nichtsnicht, und alles, das darnoch volget, ist auch nichtsnicht. 10 Und der di berufunge erkennet und richtet, der sol den, wider den berufet ist, di czerunge heissen widerkeren, ader der sich beruft hat, der mag clagen umb czerunge und andere sache wider di scheppen, di in geswert haben mit irem posem urteil, das wider geschriben recht gesprochen ist ader wider gewonlich 15 ordenung des gerichtes. § 19. Und wir wollen in sotaner geschicht ervolgen di puse, di ieczunt langest gesatczt ist wider sotteine scheppen, di wider das recht frevelich getan haben; wann di gesworn elter ratleute, in den nu gute siten gewachsen sein, sullen straffen di jungern, das si nicht unser gepot ubertreten und 20 das recht nicht uberfarn, ader man vorwenet sich, das si in mit gehengten, wann der irresal, dem man nicht widerstet, den wenet man czu bestetigen, nochec) sol dovon der unrechten sachen nicht entsteen, dovon das recht* leben bekumet.cc) § 20. Es sullen auch di gesworn scheppen di,* di sich berufen, mit 25 iren priefen, darinne di sache der beruffunge geschriben ist, fur unser kegenwortikeit ader unsers, camerers, ezu welchem man sich beruffet hat, richticlich [und kurezlich]dd) ausrichten an alles vorczihen. wegen Verlustes oder Unbrauchbarkeit des letzten Blattes. z) Erg. nach E. 30 aa) czweien D. bb) Alius textus dicit sic: strafet man also Zus. E. cc) Noch s. d. der unrechten sachen nicht ensteen, dovon des lehen bekumet H; n. s. d. des unrechten nit ensten, dovon das leben bekumet D; n. s. d. von der unrechten sachen ensten, dovon das leben b. E, G; Alius textus dicit sic: noch sol dovon nicht bekomen die sache der unrecht, dovon die recht ent- springen Zus. E; Ein ander text spricht allso: noch davon die recht ent- springen Zus. G. — End: und man sol obberuehrte Straffe und Unterweisung, dadurch die Erkantnuss des Rechts herkommet, nicht zur Ursache der Schmach oder Injurien seczen, achten und auffnehmen. dd) Erg. nach D, E. 35
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296 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. IV. § 21. Utique cordi nobis est, lites fine debito litimari, firmiter statuendo, si appellans, nisi tunc legittime prepeditus, suam appellacionem infra quatuor septimanas non fuerit prosecutus: ex tunc pro non appellante habeatur ac appellato condempnetur 5 legittimis in expensis. Judex quoque appellacione tali non ob- stante in causau) principali procedat, quantum de jure fuerit procedendum, ut hoc saltem timore territus in gravamen alterius non facile quis presumat quomodolibet appellare. u) Corr. statt casu nach W, V; am Rande: vel in causa.
296 JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. IV. § 21. Utique cordi nobis est, lites fine debito litimari, firmiter statuendo, si appellans, nisi tunc legittime prepeditus, suam appellacionem infra quatuor septimanas non fuerit prosecutus: ex tunc pro non appellante habeatur ac appellato condempnetur 5 legittimis in expensis. Judex quoque appellacione tali non ob- stante in causau) principali procedat, quantum de jure fuerit procedendum, ut hoc saltem timore territus in gravamen alterius non facile quis presumat quomodolibet appellare. u) Corr. statt casu nach W, V; am Rande: vel in causa.
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JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. 297 IV. § 21. Es ist uns sicherlichen czu herczen, das wir alle kriege mit rechter mase enden; dovon so gebieten wir ernstlich und setczen: ab der, der sich berufet, er sei denn mit chafter not gehindert, seine beruffunge innewendig vier wochen nicht volendet,ec) so sol man in fur den haben, der sich nicht beruffet hat, und wider den er sich beruffet hat, dem sol er genuk tun umb seine czerunge, di er redlich getan hat. Und der richter sol fur sich farn in der angehaben sachen, also verre sich das recht heischet, und sol sich an ienes beruffen, dasff) er getan hat, nichtsnicht keren, auf di sache, das ettlicher von 10 forchte erschrecke, das nicht iderman also leichtverticlich sich turre beruffen ezu beswerunge des andern teiles. 5 ee) vorendet D. ff) Corr. statt di nach D, E.
JUS REG. MONT. LIB. IV, CAP. 20. 297 IV. § 21. Es ist uns sicherlichen czu herczen, das wir alle kriege mit rechter mase enden; dovon so gebieten wir ernstlich und setczen: ab der, der sich berufet, er sei denn mit chafter not gehindert, seine beruffunge innewendig vier wochen nicht volendet,ec) so sol man in fur den haben, der sich nicht beruffet hat, und wider den er sich beruffet hat, dem sol er genuk tun umb seine czerunge, di er redlich getan hat. Und der richter sol fur sich farn in der angehaben sachen, also verre sich das recht heischet, und sol sich an ienes beruffen, dasff) er getan hat, nichtsnicht keren, auf di sache, das ettlicher von 10 forchte erschrecke, das nicht iderman also leichtverticlich sich turre beruffen ezu beswerunge des andern teiles. 5 ee) vorendet D. ff) Corr. statt di nach D, E.
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298 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 1. IV. Die Spruchpraxis des Ober- hofes Iglau in Bergsachen. In systematischer Ordnung. Ueber die Handschriften vgl. den Vorbericht S. XLff; 5 über die Ausgabe v. Tomascheks das. S. XXXII. Ueber die Datierung vgl. oben S. XLII ff. 1. Von der Erwerbung gemessener Berge. (1347—60.) No. 1. Von neu funden gengen und von irer mazze und mit was 10 gewissen man den gank hawen und wirken sal. (1) Cives Chutnenses, Colonienses et Czaslauienses scripserunt sica): Den erbern und den weisen leuten, richter und scheppen ezu der Igla empit wir richter und scheppen von Chutten, von dem Czaslas und von Colen uff der Elbe und ander scheppen gemaineklich unsern dinst mit rechten treuwen. Durch eczleicher sache willen, di wir euch senden, daraus wir uns nicht kunnen berichten, als wir gerne hetten getan, send wir euch scheppen unser aitgenosen von den Chutten und von peiden steten von dem Czaslas und von Colen und piten euch von unsers herren, 20 des romischen kuniges wegen und kunges ezu Pehem, und durch armer pauleut wegen und uns disser artikel underweist und uns der kluger macht. (2) Primus. Der erst ist: ob imant queme mit neu funden gengen, di her in seiner gruben hete gefunden und si von dem 25 leiher enphink, wi her di selben genge schol peweisen vor dem leiher, das si in seinen gruben weren gehowen, und was rechtes im danne scholde werden gegeben nach der beweisung oberhalp im und niderhalp im. 15 30 Nr. 1. a) Die burger von den Chutten schriben also E. No. 1. Gedruckt bei Friedr. A. Schmid, Arch. f. Bgwksgesch. etc. 1829, 2 Heft, S 177 ff.; Tomaschek No. 76.
298 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 1. IV. Die Spruchpraxis des Ober- hofes Iglau in Bergsachen. In systematischer Ordnung. Ueber die Handschriften vgl. den Vorbericht S. XLff; 5 über die Ausgabe v. Tomascheks das. S. XXXII. Ueber die Datierung vgl. oben S. XLII ff. 1. Von der Erwerbung gemessener Berge. (1347—60.) No. 1. Von neu funden gengen und von irer mazze und mit was 10 gewissen man den gank hawen und wirken sal. (1) Cives Chutnenses, Colonienses et Czaslauienses scripserunt sica): Den erbern und den weisen leuten, richter und scheppen ezu der Igla empit wir richter und scheppen von Chutten, von dem Czaslas und von Colen uff der Elbe und ander scheppen gemaineklich unsern dinst mit rechten treuwen. Durch eczleicher sache willen, di wir euch senden, daraus wir uns nicht kunnen berichten, als wir gerne hetten getan, send wir euch scheppen unser aitgenosen von den Chutten und von peiden steten von dem Czaslas und von Colen und piten euch von unsers herren, 20 des romischen kuniges wegen und kunges ezu Pehem, und durch armer pauleut wegen und uns disser artikel underweist und uns der kluger macht. (2) Primus. Der erst ist: ob imant queme mit neu funden gengen, di her in seiner gruben hete gefunden und si von dem 25 leiher enphink, wi her di selben genge schol peweisen vor dem leiher, das si in seinen gruben weren gehowen, und was rechtes im danne scholde werden gegeben nach der beweisung oberhalp im und niderhalp im. 15 30 Nr. 1. a) Die burger von den Chutten schriben also E. No. 1. Gedruckt bei Friedr. A. Schmid, Arch. f. Bgwksgesch. etc. 1829, 2 Heft, S 177 ff.; Tomaschek No. 76.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1. SPR. NO. 1. 299 (3) Secundus. Der anderb) artikel ist: ob her danne nach der enphahung queme und mutet der mase, ob man im messen scholde oder nicht, oder wi man den gank vinden scholt, di lenge, di hoh und di prait in di stollen und in das tiffeste, das her were der mase wirdik. 5 (4) Tercius. Der drittec) artikel ist, wi man den gank schol howen, und wi manick scheppe do pei scholle sein; wie vil man auch des ganges scholled) nemen ezu wirken in di hutten, ezu vorsuchen, ob her der mase wert sei oder nicht, und wi vil silbers her schulle geben uber di hutkost. (5) Peticio.e) Der sache und artikel pit wir euch vleisiklich, das ir uns der weiser macht, das wir danne mit wissen und mit rate mugen peide dom erleuchtigisten fursten kunik Karel, romischem kunige und kunik czu Pehem, und dar nach armen und reichen, di sin notdurftik sint, einem iezlichen ein volles 15 recht tun und geben. Das ir das tuet unvorczoglich, das wolle wir kegen euch dinen an allen sachen, da ir unser czu bedurft, mit rechten trewen. 10 Sentencia diffinitiva. (6) Super quo sentenciatum fuit taliter ad primum: ob 20 imant quam mit neu funden gengen etc. Do antwurt wir also, das dief) urborer gar sicher schullenf) sein, wen si an ire stat senden mit dem neufenger, der wol erkennen kunne, das her den gank in der gruben habe, den her enphangen hat. (7) Ad secundum. Was rechtes man nu geben schulle etc. 25 Man schol im geben ein horn an seinen haspel, das eines halben lochters lank sei peidenthalben, do ezwene man wol an mogen gearbeiten. Ist aber, das her silber, das us dem gange kumen ist, mit der gewissen prenget und das her der erste finder des gevildes ist, so schol man im reumen czu peiden seiten ie ein 30 b) dritte E; nach der Erledigung [s. (7) fehlt thatsächlich ein Punkt der Anfrage, dieser erscheint aber auch in E nicht. c) vierde E. d) hawen und Zus. E. e) die ganze Peticio fehlt E, F. f) Handschr. der ... schulle. (6) Antwort nach Const. II, 1, § 8. (7) Zum ersten Satze s. Const. II, 1, § 4; zum weiteren s. Const. II, 1, 35 §8 9 u. 10. Vgl. Spr. No. 2 (6).
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1. SPR. NO. 1. 299 (3) Secundus. Der anderb) artikel ist: ob her danne nach der enphahung queme und mutet der mase, ob man im messen scholde oder nicht, oder wi man den gank vinden scholt, di lenge, di hoh und di prait in di stollen und in das tiffeste, das her were der mase wirdik. 5 (4) Tercius. Der drittec) artikel ist, wi man den gank schol howen, und wi manick scheppe do pei scholle sein; wie vil man auch des ganges scholled) nemen ezu wirken in di hutten, ezu vorsuchen, ob her der mase wert sei oder nicht, und wi vil silbers her schulle geben uber di hutkost. (5) Peticio.e) Der sache und artikel pit wir euch vleisiklich, das ir uns der weiser macht, das wir danne mit wissen und mit rate mugen peide dom erleuchtigisten fursten kunik Karel, romischem kunige und kunik czu Pehem, und dar nach armen und reichen, di sin notdurftik sint, einem iezlichen ein volles 15 recht tun und geben. Das ir das tuet unvorczoglich, das wolle wir kegen euch dinen an allen sachen, da ir unser czu bedurft, mit rechten trewen. 10 Sentencia diffinitiva. (6) Super quo sentenciatum fuit taliter ad primum: ob 20 imant quam mit neu funden gengen etc. Do antwurt wir also, das dief) urborer gar sicher schullenf) sein, wen si an ire stat senden mit dem neufenger, der wol erkennen kunne, das her den gank in der gruben habe, den her enphangen hat. (7) Ad secundum. Was rechtes man nu geben schulle etc. 25 Man schol im geben ein horn an seinen haspel, das eines halben lochters lank sei peidenthalben, do ezwene man wol an mogen gearbeiten. Ist aber, das her silber, das us dem gange kumen ist, mit der gewissen prenget und das her der erste finder des gevildes ist, so schol man im reumen czu peiden seiten ie ein 30 b) dritte E; nach der Erledigung [s. (7) fehlt thatsächlich ein Punkt der Anfrage, dieser erscheint aber auch in E nicht. c) vierde E. d) hawen und Zus. E. e) die ganze Peticio fehlt E, F. f) Handschr. der ... schulle. (6) Antwort nach Const. II, 1, § 8. (7) Zum ersten Satze s. Const. II, 1, § 4; zum weiteren s. Const. II, 1, 35 §8 9 u. 10. Vgl. Spr. No. 2 (6).
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300 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1. SPR. NO. 1. lehen ezu der seiten; di gnad ist dem ersten finder gegeben. Ist aber, das der ander kumpt und auch peweist als der erste, dem reumt man ie ezu der seiten ein halbes lehen. Also schol man dem andern, dem dritten tun. (8) Ad tercium. Noch der enphohung queme und mutet der mase, do antworte wir also: Den gank schollen di scheppen vinden czum minnisten eins lachter lanck ezu fuse auf der sol und dreier virtail hoch in di stollen. (9) Ad quartum. Wi man den gank schol howen etc. Do 10 schal der urborerg) noch czwen scheppen von der nechsten stat des neufunden perkwerkes, di dar ezu recht haben, senden, das si in di gruben varen und besehen alle di gelegenkeit der gruben, und wi si das ercz an dem stein vinden und lasen, und schollen des selber howen; kunnen si des nicht, so schullen si solber do pei sein und schullen is bewaren h) pei irem eid, als in der urborer bevelhen schol, und schollen es vorinsigeln und czu der hutte vuren undi) vorsuchen. Gibet desk) erczes ein teilerpar, das vor in hicze hat geheisen,k) einen vierdunk gutes geplicktes silbers uber di hutkost, und das das di scheppen begreifen mit 20 irem eid, als si gevreget werden von dem urborer oder von seiner gewalt, das si das ercz bewart1) haben, das es ungemeild m) bliben sei in der gruben, auf dem wege undn) in der hutten, so ist es maswirdik. 15 5 Aber der neufenger hat das recht e der mas, das her sein 25 sole rekken mag also lank, als sein lehen ist. [Cod. B. g) oder der munczmeister Zus. E, F, G II [s. (9)]. h) beweren E, F. i) als gewonlich ist, do Zus. E, F, G II. k) das ercz ein t. p., das fur eine hicze ist geheissen E, ebenso II. 1) bewert E. m) unvorruckt E. n) Erg. nach E, F, G II. 30 (9) Siehe Const. II, 2, § 2 und die Citate daselbst. Vgl. Spr. No. 2 (9). — (9) findet sich in E, F, G unter dem Titel: „Von bergwerk" in Verbindung mit einer Unterweisung über Gerichtsbussen (= Tomaschek, Oberhof No. 257 S. 149) u. über die Gebühren des Iglauer Stadtschreibers (= Tom. Oberhof No. 258, S. 151) noch als besonderer Spruch. Abgedr. mit Ausnahme des 35 Schlusses bei Tom. als No. 126. Einige Abweichungen sind in den obigen Noten unter II angemerkt.
300 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1. SPR. NO. 1. lehen ezu der seiten; di gnad ist dem ersten finder gegeben. Ist aber, das der ander kumpt und auch peweist als der erste, dem reumt man ie ezu der seiten ein halbes lehen. Also schol man dem andern, dem dritten tun. (8) Ad tercium. Noch der enphohung queme und mutet der mase, do antworte wir also: Den gank schollen di scheppen vinden czum minnisten eins lachter lanck ezu fuse auf der sol und dreier virtail hoch in di stollen. (9) Ad quartum. Wi man den gank schol howen etc. Do 10 schal der urborerg) noch czwen scheppen von der nechsten stat des neufunden perkwerkes, di dar ezu recht haben, senden, das si in di gruben varen und besehen alle di gelegenkeit der gruben, und wi si das ercz an dem stein vinden und lasen, und schollen des selber howen; kunnen si des nicht, so schullen si solber do pei sein und schullen is bewaren h) pei irem eid, als in der urborer bevelhen schol, und schollen es vorinsigeln und czu der hutte vuren undi) vorsuchen. Gibet desk) erczes ein teilerpar, das vor in hicze hat geheisen,k) einen vierdunk gutes geplicktes silbers uber di hutkost, und das das di scheppen begreifen mit 20 irem eid, als si gevreget werden von dem urborer oder von seiner gewalt, das si das ercz bewart1) haben, das es ungemeild m) bliben sei in der gruben, auf dem wege undn) in der hutten, so ist es maswirdik. 15 5 Aber der neufenger hat das recht e der mas, das her sein 25 sole rekken mag also lank, als sein lehen ist. [Cod. B. g) oder der munczmeister Zus. E, F, G II [s. (9)]. h) beweren E, F. i) als gewonlich ist, do Zus. E, F, G II. k) das ercz ein t. p., das fur eine hicze ist geheissen E, ebenso II. 1) bewert E. m) unvorruckt E. n) Erg. nach E, F, G II. 30 (9) Siehe Const. II, 2, § 2 und die Citate daselbst. Vgl. Spr. No. 2 (9). — (9) findet sich in E, F, G unter dem Titel: „Von bergwerk" in Verbindung mit einer Unterweisung über Gerichtsbussen (= Tomaschek, Oberhof No. 257 S. 149) u. über die Gebühren des Iglauer Stadtschreibers (= Tom. Oberhof No. 258, S. 151) noch als besonderer Spruch. Abgedr. mit Ausnahme des 35 Schlusses bei Tom. als No. 126. Einige Abweichungen sind in den obigen Noten unter II angemerkt.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 2. 301 No. 2. Ad idem. Von den fundelern und wi si ire lehen haben sullen, und wi der gank sulle sein. (1347—60.) (1) Chutnenses scripserunt sic: Nachdem und ir uns habet underweist, das man dem ersten fundler des gevildes czwaia) lehen schulle geben: nu ist ein perk gemessen, und ist mank schacht ein geslagen, e das dem vorgenanten perge sein mas gegeben wurde; und sein fundler komen aus den selben schachten mit gengen und haben di beweist und auch silber dort aus- geprocht mit gewissen in dem freien. Nu pit wir euch, das ir 10 uns des weiser macht, ob man dem fundler, der nach dem selben gemessen perge von erst seine genge und silber hat peweist, czwei lehen schulle geben oder eins oder was sein recht sei. (2) Secunda. Di ander underweisung ist, das wir euch mer piten, ob man di lehen nu gibet oder ander lehen andern 15 fundlern, di man an dem tage den leuten gibet, ob si di haben schullen under sich mit einer steenden marschaid oder wi si ir recht schullen haben kegen ein ander in iren lehen. Des pit wir euch, das ir uns des auch weiser macht. (3) Tercia. Der dritten sache pit wir euch, das ir uns 20 der kluger macht: ob nu lehen geben wurden peiderseit, und czwischen den lehen, di nu leuten weren gegeben, vreies etwas pleib aus dem lehen peiderseit, wer dor czu recht schulle haben, des macht uns auch weiser. 5 (4) Quarta. Ume di virde sach pit wir euch: als ir uns 25 den gank habt underweist, sein leng und sein hohe, nu macht uns auch des weiser und kluger. wi prait her scholle sein der gank, da von man ein recht schalle tun mit der mase. (5) Quinta. Der fumften sache pit wir euch vreuntlich, das ir uns der auch weiser macht : umme di ezerung der scheppen 30 von steten, ob man di schulle slahen in di hutkost oder nicht. oder ob ir czerung, di si schullen tun, keinenb) namen schulle haben oder nicht. No. 2. a) ein E. b) einen E. No. 2. = Tom. No. 77. Steht in Beziehung zu Spr. No. 1. 35
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 2. 301 No. 2. Ad idem. Von den fundelern und wi si ire lehen haben sullen, und wi der gank sulle sein. (1347—60.) (1) Chutnenses scripserunt sic: Nachdem und ir uns habet underweist, das man dem ersten fundler des gevildes czwaia) lehen schulle geben: nu ist ein perk gemessen, und ist mank schacht ein geslagen, e das dem vorgenanten perge sein mas gegeben wurde; und sein fundler komen aus den selben schachten mit gengen und haben di beweist und auch silber dort aus- geprocht mit gewissen in dem freien. Nu pit wir euch, das ir 10 uns des weiser macht, ob man dem fundler, der nach dem selben gemessen perge von erst seine genge und silber hat peweist, czwei lehen schulle geben oder eins oder was sein recht sei. (2) Secunda. Di ander underweisung ist, das wir euch mer piten, ob man di lehen nu gibet oder ander lehen andern 15 fundlern, di man an dem tage den leuten gibet, ob si di haben schullen under sich mit einer steenden marschaid oder wi si ir recht schullen haben kegen ein ander in iren lehen. Des pit wir euch, das ir uns des auch weiser macht. (3) Tercia. Der dritten sache pit wir euch, das ir uns 20 der kluger macht: ob nu lehen geben wurden peiderseit, und czwischen den lehen, di nu leuten weren gegeben, vreies etwas pleib aus dem lehen peiderseit, wer dor czu recht schulle haben, des macht uns auch weiser. 5 (4) Quarta. Ume di virde sach pit wir euch: als ir uns 25 den gank habt underweist, sein leng und sein hohe, nu macht uns auch des weiser und kluger. wi prait her scholle sein der gank, da von man ein recht schalle tun mit der mase. (5) Quinta. Der fumften sache pit wir euch vreuntlich, das ir uns der auch weiser macht : umme di ezerung der scheppen 30 von steten, ob man di schulle slahen in di hutkost oder nicht. oder ob ir czerung, di si schullen tun, keinenb) namen schulle haben oder nicht. No. 2. a) ein E. b) einen E. No. 2. = Tom. No. 77. Steht in Beziehung zu Spr. No. 1. 35
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302 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 2. Diser sache beger wir von euch underweist werden, wannec) wir das voriehen und sprechen das pei unsern guten und rechten trewen an arglist, das wir di artikel nicht kunen ausrichten. Dar umme macht ir uns cluger, das wolle wir um euch vor- 5 dinen. Sentencia diffinitiva. (6) Super quibus predictis tale receperunt responsum quoad primum. Ad primumc) Das man dem ersten fundler etc. Wo ein neufank eines gevildes von einem neufenger funden wirt, to wirt im ein perk gemessen, her behelt das erste recht; und di andern, di nach im kumen, das ander mit einem lehen, als wir vor geschriben haben. (7) Ad secundum. Uber das ander, ob man di lehen nu gibt etc. Wem man di lehen nu gibt, di ezwai oder das eine, 15 di gibet man im an deme tage, das nimantd) im ezu schaden mug an seinen willen dar in gesiczen. Aber under sich schol her und die gewerken im vreien alle di recht haben, di perk- werk von alder gehabt haben. (8) Ad tercium. Czum dritten, ab im lehen gegeben 20 werden peiderseit etc.: sind dem mal und das nicht da gemessen perk sein, so ist is noch vrei, so mak man wol dar in siczen, wer si empfet, als ein recht ist. (9) Ad quartum. Uber das vierd, als ir uns den gank hat etc. Weme) der gank von den scheppen, di dar czu gesant 25 werden, in der gruben vunden wirt, und das ercz als vil silbers uber di hutkost gibet, als wir euch geschriben haben, so hat her sein lenge und sein hohe und sein praite und ist mase wirdik. (10) Ad quintum. Uber das fumft: Um di ezerung der scheppen etc. Dor um wollen wir nimant nicht beweisen, es 30 werde dan aus rechtem teiding mit urteilen an uns geschoben, wenne wir nimant wollen vorteilen sein recht, wir wissen dan, wi. Was wir euch beweist haben, das hab wir getan dem perk- werk czu fuderung und euch czu dinste. [Cod. B.] c) Wanne bis primum fehlt E. Statt dessen: Auf die obgenannten 35 sachen namen sie also ein antwort. Czu dem ersten. d) Corr. statt imant nach E. e) Wenne E. (6) Siehe Spr. No. 1 (7). (9) Siehe Spr. No. 1 (9).
302 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 2. Diser sache beger wir von euch underweist werden, wannec) wir das voriehen und sprechen das pei unsern guten und rechten trewen an arglist, das wir di artikel nicht kunen ausrichten. Dar umme macht ir uns cluger, das wolle wir um euch vor- 5 dinen. Sentencia diffinitiva. (6) Super quibus predictis tale receperunt responsum quoad primum. Ad primumc) Das man dem ersten fundler etc. Wo ein neufank eines gevildes von einem neufenger funden wirt, to wirt im ein perk gemessen, her behelt das erste recht; und di andern, di nach im kumen, das ander mit einem lehen, als wir vor geschriben haben. (7) Ad secundum. Uber das ander, ob man di lehen nu gibt etc. Wem man di lehen nu gibt, di ezwai oder das eine, 15 di gibet man im an deme tage, das nimantd) im ezu schaden mug an seinen willen dar in gesiczen. Aber under sich schol her und die gewerken im vreien alle di recht haben, di perk- werk von alder gehabt haben. (8) Ad tercium. Czum dritten, ab im lehen gegeben 20 werden peiderseit etc.: sind dem mal und das nicht da gemessen perk sein, so ist is noch vrei, so mak man wol dar in siczen, wer si empfet, als ein recht ist. (9) Ad quartum. Uber das vierd, als ir uns den gank hat etc. Weme) der gank von den scheppen, di dar czu gesant 25 werden, in der gruben vunden wirt, und das ercz als vil silbers uber di hutkost gibet, als wir euch geschriben haben, so hat her sein lenge und sein hohe und sein praite und ist mase wirdik. (10) Ad quintum. Uber das fumft: Um di ezerung der scheppen etc. Dor um wollen wir nimant nicht beweisen, es 30 werde dan aus rechtem teiding mit urteilen an uns geschoben, wenne wir nimant wollen vorteilen sein recht, wir wissen dan, wi. Was wir euch beweist haben, das hab wir getan dem perk- werk czu fuderung und euch czu dinste. [Cod. B.] c) Wanne bis primum fehlt E. Statt dessen: Auf die obgenannten 35 sachen namen sie also ein antwort. Czu dem ersten. d) Corr. statt imant nach E. e) Wenne E. (6) Siehe Spr. No. 1 (7). (9) Siehe Spr. No. 1 (9).
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1. SPR. NO. 3. 303 1406.) No. 3. Dem ligenden schol man nicht mer messen denn ain lehen. (1) Es ist gescheen, das ezwischen dem perk, genant czu Sent Jurgen, das ain gemessen perg ist, und ezwischen dem perkwerg genant czun Goldsmiden, das ain freies ist, ain durch- slag gemacht ist, und quamen vor uns von paiden tailen. Do begert der perkmaister von Sent Jorgen, das man im auff sein ligendes messen schulde anderthalb lehen, als das von alder ge- wonlich gewesen ist. Da sprach der perkmaister von den Golt- smiden: Liben herren, man schol auff sein ligendes mit dem 10 rechten nicht mer geben noch messen denn ain lehen. Und wurffen das urtail an uns. — Nu sprechen wir pei unserm aid, das wir dasselb urtail nicht vinden kunnen. Chuthnenses scrip- serunt. 5 Sentencia diffinitiva: (2) Als urtail an uns geworffen sein, so taile wir czu ainem rechten, das man dem ligenden nicht mer geben schol und messen denn ain lehen. [Cod. C.] 15 (1406.) No. 4. Man schol di mass nemen mitten in dem runpaum. 1) Es ist gescheen, das erbern leut perkwerg masswirdig wurden ist, und begerten, das man in di mass ezihen schulde von dem czoge. Da retten di andern dawider und sprachen, man schulde in di mass czihen von dem gange. Da sprachen di dritten, man solde di mas nemen vom runpaum in der mitt. — Darumb pitt wir ewer libe mit allem fleiss, das ir uns des rechten schreibende pei disem kegenwurtigen poten underweisen wellet, wenn wir es pei unserm aide nicht vinden mugen noch kunnen, ab di mass von dem czuge, von dem gange oder von dem run- paum schol geczogen werden. Chuthnenses scripserunt. Sentencia diffinitiva: (2) Als wir oben in ewerm brieff rede und* kegenrede vor- nomen haben, so tail wir ezu ainem rechten, das man di mass nemen schol mitten in dem runpaum. [Cod. C.) 25 30 20 No. 3. = Tom. No. 110. Vgl. U—A § 2. No. 4. = Tom. No. 109. Vgl. Const. II, 2, § 3. 35
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1. SPR. NO. 3. 303 1406.) No. 3. Dem ligenden schol man nicht mer messen denn ain lehen. (1) Es ist gescheen, das ezwischen dem perk, genant czu Sent Jurgen, das ain gemessen perg ist, und ezwischen dem perkwerg genant czun Goldsmiden, das ain freies ist, ain durch- slag gemacht ist, und quamen vor uns von paiden tailen. Do begert der perkmaister von Sent Jorgen, das man im auff sein ligendes messen schulde anderthalb lehen, als das von alder ge- wonlich gewesen ist. Da sprach der perkmaister von den Golt- smiden: Liben herren, man schol auff sein ligendes mit dem 10 rechten nicht mer geben noch messen denn ain lehen. Und wurffen das urtail an uns. — Nu sprechen wir pei unserm aid, das wir dasselb urtail nicht vinden kunnen. Chuthnenses scrip- serunt. 5 Sentencia diffinitiva: (2) Als urtail an uns geworffen sein, so taile wir czu ainem rechten, das man dem ligenden nicht mer geben schol und messen denn ain lehen. [Cod. C.] 15 (1406.) No. 4. Man schol di mass nemen mitten in dem runpaum. 1) Es ist gescheen, das erbern leut perkwerg masswirdig wurden ist, und begerten, das man in di mass ezihen schulde von dem czoge. Da retten di andern dawider und sprachen, man schulde in di mass czihen von dem gange. Da sprachen di dritten, man solde di mas nemen vom runpaum in der mitt. — Darumb pitt wir ewer libe mit allem fleiss, das ir uns des rechten schreibende pei disem kegenwurtigen poten underweisen wellet, wenn wir es pei unserm aide nicht vinden mugen noch kunnen, ab di mass von dem czuge, von dem gange oder von dem run- paum schol geczogen werden. Chuthnenses scripserunt. Sentencia diffinitiva: (2) Als wir oben in ewerm brieff rede und* kegenrede vor- nomen haben, so tail wir ezu ainem rechten, das man di mass nemen schol mitten in dem runpaum. [Cod. C.) 25 30 20 No. 3. = Tom. No. 110. Vgl. U—A § 2. No. 4. = Tom. No. 109. Vgl. Const. II, 2, § 3. 35
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304 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 5. (1360—70.) No. 5. De interrogacione montanorum divisorum jurium. Hi sein di von Kutten unbillich gestrafft umb diz nachgeschrieben urteil.a) (1) Serviminis complacencia preinclusa. Es ist geschen, das man czu der gruben genant czum himelstos ercz vunden hat also, das di scheppen von Kolen dor czu gesant sein mit sampt den oberisten steigern von eins rechten wegen czu besehen di genge, ob si maswirdige weren. Di sein dar czu gevaren in di gruben 10 czu dem himelstos und haben vunden einen gank und das ercz in sulcher maze, das si howen haben lasen ezu der maze, und haben das czu silber lasen machen; und von dem selben silber haben si besaget und auch czu irem eit genumen, das man pilleich ein perk messen schulle. Des haben si vor uns bekant 15 in aim vollen rat. (2) Nu geschach es dornach kurczleich, das vor uns quamen in vollen rat der hofmaister von unsers heren wegen des kuniges und der perkmeister vom himelstos mit sein gewerken. Do sprach der hofmeister czu dem perkmeister vom himelstos: Weist du und 20 gedenkest du, wi ich dir gelihen habe? Do sprach der perk- maister vom himelstos: Ich gedenk sein wol. Do sprach der hof- meister: Es geschach, das du ezu mir quamst czu einer ezeit und patst mich, das ich dir ein schacht in aim frein lihen scholde den hab ich dir gelihen. Den hast du lange czeit gepawet und 25 gesunken. Dor nach quamst du aber ezu mir und patst mich, das ich dir aber ein frein schacht gegen den Wagnern leihen scholde; den hab ich dir auch gelihen. Und fraget in, ab dem alzo wer. Des bekant der selbe perkmeister vom himelstos, das dem also wer. Do sprach der hofmaister czu den oberisten 30 steigern: Ir hern, ich frage euch czu ewerm ait, das ir saget, aus welchem schacht, aus dem ersten oder aus dem andern, der durchslag in di Wagner sei geschen. Di namen ein gesprech und bekanten das pei irem ait, das si aus dem schacht, der den gewerken czum himelstos czum ersten gelihen war, gevaren weren 5 35 No. 5. a) Von späterer Hand: Sic Kuthnenses scripserunt. No. 5 = Tom. No. 62 (S. 49 ff. No 62 erscheint doppelt). Vgl. den nächsten Spruch.
304 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 5. (1360—70.) No. 5. De interrogacione montanorum divisorum jurium. Hi sein di von Kutten unbillich gestrafft umb diz nachgeschrieben urteil.a) (1) Serviminis complacencia preinclusa. Es ist geschen, das man czu der gruben genant czum himelstos ercz vunden hat also, das di scheppen von Kolen dor czu gesant sein mit sampt den oberisten steigern von eins rechten wegen czu besehen di genge, ob si maswirdige weren. Di sein dar czu gevaren in di gruben 10 czu dem himelstos und haben vunden einen gank und das ercz in sulcher maze, das si howen haben lasen ezu der maze, und haben das czu silber lasen machen; und von dem selben silber haben si besaget und auch czu irem eit genumen, das man pilleich ein perk messen schulle. Des haben si vor uns bekant 15 in aim vollen rat. (2) Nu geschach es dornach kurczleich, das vor uns quamen in vollen rat der hofmaister von unsers heren wegen des kuniges und der perkmeister vom himelstos mit sein gewerken. Do sprach der hofmeister czu dem perkmeister vom himelstos: Weist du und 20 gedenkest du, wi ich dir gelihen habe? Do sprach der perk- maister vom himelstos: Ich gedenk sein wol. Do sprach der hof- meister: Es geschach, das du ezu mir quamst czu einer ezeit und patst mich, das ich dir ein schacht in aim frein lihen scholde den hab ich dir gelihen. Den hast du lange czeit gepawet und 25 gesunken. Dor nach quamst du aber ezu mir und patst mich, das ich dir aber ein frein schacht gegen den Wagnern leihen scholde; den hab ich dir auch gelihen. Und fraget in, ab dem alzo wer. Des bekant der selbe perkmeister vom himelstos, das dem also wer. Do sprach der hofmaister czu den oberisten 30 steigern: Ir hern, ich frage euch czu ewerm ait, das ir saget, aus welchem schacht, aus dem ersten oder aus dem andern, der durchslag in di Wagner sei geschen. Di namen ein gesprech und bekanten das pei irem ait, das si aus dem schacht, der den gewerken czum himelstos czum ersten gelihen war, gevaren weren 5 35 No. 5. a) Von späterer Hand: Sic Kuthnenses scripserunt. No. 5 = Tom. No. 62 (S. 49 ff. No 62 erscheint doppelt). Vgl. den nächsten Spruch.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1. SPR. NO. 5. 305 durch den durchslag pis in das Wagner und aus den Wagnern her wider czu dem selben ersten schacht aus, und das di von dem himelstos mit dem selben ersten schachte gewunnen hetten gegen den Wagnern czwen hespel, ein oberhalbe und ein nider- halbe, und ein tregwege, und das der newe schacht, den si hernach enphangen haben, auf den ain obern haspil nider kumen wer, und sprachen : wirt man uns icht mer fragen, so werd wir aber sagen, was wir wissen. — Do sprach der hofmaister ezu uns: Ir hern, ich pit euch von unsers hern wegen des kuniges, an aim urtail ezu dervaren also: als di ezu dem himelstos aus dem schacht, den ich in czum ersten gelihen han, ein durchslag gemacht haben in di Wagner, do mit si gewunnen haben etwas des vreien veldes, als ir gehoret habet, und das der ander frei schacht, den ich in dornach gelihen habe, podenlos ist worden: ab man nu nicht pilleich in von dem alden erst gelihen schacht 15 messen schulle, oder was dorum ein recht sei. (3) Nu trat dar der perkmeister vom himelstos mit sein gewerken und pat uns, das wir sein gegenrede auch horen scholden dorch got und dorch eines rechten willen. Do sprach der hofmaister czu uns: Ir hern, ich pit euch von unsers heren 20 wegen des kuniges, das ir nicht lat dorein stosen kainerlei redde, sundern ir last das urtail einkumen, des ich euch habe gefraget. Do sprach aber der perkmaister vom himelstos czu uns : Ir heren, ich gelaube got und einem rechten wol und ewern gnaden, ir sprecht kein urtail nicht, ir hort dan under wider- 25 rede und gunt uns ains manes, der under wort spreche; und begerten aines Thomels vorsprechen. Do nam wir ein gesprech und antwortten in und sprachen: Niklas,b) wilt du dein wort selber reden oder ein vorsprechen nemen, das gunde wir dir wol, wir wollen dein widerrede auch horen. Des dankt her und 30 seine gewerken und paten ein gesprech. Des gunden wir in. Nu quamen si wider mit irem vorsprechen, der dinkt in alle ir recht und sprach von iren wegen: Ir heren, welt ir der erbern leut der gewerken vom himelstos widerrede auch horen, si sprechen gar beschaidenlich, es sei wol war, das si ein frein 35 schacht enphangen haben von dem hofmaister czum ersten, den si gepawet haben also lange, pis das in got etwas dereugent 5 10 b) darunter : perkmeister. Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 20
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1. SPR. NO. 5. 305 durch den durchslag pis in das Wagner und aus den Wagnern her wider czu dem selben ersten schacht aus, und das di von dem himelstos mit dem selben ersten schachte gewunnen hetten gegen den Wagnern czwen hespel, ein oberhalbe und ein nider- halbe, und ein tregwege, und das der newe schacht, den si hernach enphangen haben, auf den ain obern haspil nider kumen wer, und sprachen : wirt man uns icht mer fragen, so werd wir aber sagen, was wir wissen. — Do sprach der hofmaister ezu uns: Ir hern, ich pit euch von unsers hern wegen des kuniges, an aim urtail ezu dervaren also: als di ezu dem himelstos aus dem schacht, den ich in czum ersten gelihen han, ein durchslag gemacht haben in di Wagner, do mit si gewunnen haben etwas des vreien veldes, als ir gehoret habet, und das der ander frei schacht, den ich in dornach gelihen habe, podenlos ist worden: ab man nu nicht pilleich in von dem alden erst gelihen schacht 15 messen schulle, oder was dorum ein recht sei. (3) Nu trat dar der perkmeister vom himelstos mit sein gewerken und pat uns, das wir sein gegenrede auch horen scholden dorch got und dorch eines rechten willen. Do sprach der hofmaister czu uns: Ir hern, ich pit euch von unsers heren 20 wegen des kuniges, das ir nicht lat dorein stosen kainerlei redde, sundern ir last das urtail einkumen, des ich euch habe gefraget. Do sprach aber der perkmaister vom himelstos czu uns : Ir heren, ich gelaube got und einem rechten wol und ewern gnaden, ir sprecht kein urtail nicht, ir hort dan under wider- 25 rede und gunt uns ains manes, der under wort spreche; und begerten aines Thomels vorsprechen. Do nam wir ein gesprech und antwortten in und sprachen: Niklas,b) wilt du dein wort selber reden oder ein vorsprechen nemen, das gunde wir dir wol, wir wollen dein widerrede auch horen. Des dankt her und 30 seine gewerken und paten ein gesprech. Des gunden wir in. Nu quamen si wider mit irem vorsprechen, der dinkt in alle ir recht und sprach von iren wegen: Ir heren, welt ir der erbern leut der gewerken vom himelstos widerrede auch horen, si sprechen gar beschaidenlich, es sei wol war, das si ein frein 35 schacht enphangen haben von dem hofmaister czum ersten, den si gepawet haben also lange, pis das in got etwas dereugent 5 10 b) darunter : perkmeister. Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 20
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306 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1. SPR. NO. 5. hatte erczes, do ezu di scheppen von Kolen gesant wurden, di czu dem newen schacht seint eingevaren mit sampt den obristen steigern, ezu beschowen von aines rechten wegen, ab es maze wirdik were. Das selbe erez ging abe in der selben czeit, das es 5 ezu der mas nicht ward besaget. Nu haben sie dor nach aber ein fremden schacht enphangen von dem hofmaister, des in der selbe bekant hat, czwischen dem ersten schacht und den Wagnern ; den haben si gesunken alzo lange, das in got geholfen hat, das sie mit dem selben schacht durch kumen sein und dorein vurpas gesunken haben und ein ercz derrechent haben, dorein gesant sein di scheppen von Kolen mit sampt den oberisten steigern auf den gank und ezu dem ercz von ains rechten wegen, die den gank und das ercz also vunden haben, das sie daucht, si schulden und mochten pilleich czu der mase hawen lassen, di do das selbe ercz haben lassen howen czu der mase und das czu selben newen frein schacht mit in wider aus gefurt haben und di das selbe erez ezu silber haben lasen machen, von dem selben silber si besaget haben und czu irem ait genumen haben, das man pilleich ein perk messen schulle, und do sie auch alle ir ercz 20 genge und perk und alle andern notdorfte irem perkwerk czu nucz aus pringen, do von man unserm herren, dem kunige, alle sein recht widervaren let und auch lasen hat widervaren. Des czihen si sich zu den scheppen von Kolen und auch ezu den oberisten steigern, di das gesehen haben, und piten an eim 25 rechten czu dervaren, ab in die beweisunge des bestet, als ein recht ist, ab man in nu icht mit pilleicherm rechten von dem selben newen frein schacht messen schulle denn in dem alden schacht, do kein ercz inne nicht ist vor augen, den das imant kein widerrede do wider haben muge ader schulle, ader was 30 dorum ein recht sei. 10 15 35 (4) Nu haben wir der scheppen von Kolen bekentnus gehort, die von dem hofmaister dor um gefraget worden. Di haben be- kant, das man si berufen habe von eines rechten wegen und das man si gefuret habe, und die oberisten steiger mit in gevaren sein in den newen schacht czu dem himelstos, dor in si abge- varen sein, und under dem selben schacht haben si ein gank und ercz vunden, den si gesehen haben in sulcher maze, das sie das selbe erez hawen haben lasen czu der mase und haben das
306 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1. SPR. NO. 5. hatte erczes, do ezu di scheppen von Kolen gesant wurden, di czu dem newen schacht seint eingevaren mit sampt den obristen steigern, ezu beschowen von aines rechten wegen, ab es maze wirdik were. Das selbe erez ging abe in der selben czeit, das es 5 ezu der mas nicht ward besaget. Nu haben sie dor nach aber ein fremden schacht enphangen von dem hofmaister, des in der selbe bekant hat, czwischen dem ersten schacht und den Wagnern ; den haben si gesunken alzo lange, das in got geholfen hat, das sie mit dem selben schacht durch kumen sein und dorein vurpas gesunken haben und ein ercz derrechent haben, dorein gesant sein di scheppen von Kolen mit sampt den oberisten steigern auf den gank und ezu dem ercz von ains rechten wegen, die den gank und das ercz also vunden haben, das sie daucht, si schulden und mochten pilleich czu der mase hawen lassen, di do das selbe ercz haben lassen howen czu der mase und das czu selben newen frein schacht mit in wider aus gefurt haben und di das selbe erez ezu silber haben lasen machen, von dem selben silber si besaget haben und czu irem ait genumen haben, das man pilleich ein perk messen schulle, und do sie auch alle ir ercz 20 genge und perk und alle andern notdorfte irem perkwerk czu nucz aus pringen, do von man unserm herren, dem kunige, alle sein recht widervaren let und auch lasen hat widervaren. Des czihen si sich zu den scheppen von Kolen und auch ezu den oberisten steigern, di das gesehen haben, und piten an eim 25 rechten czu dervaren, ab in die beweisunge des bestet, als ein recht ist, ab man in nu icht mit pilleicherm rechten von dem selben newen frein schacht messen schulle denn in dem alden schacht, do kein ercz inne nicht ist vor augen, den das imant kein widerrede do wider haben muge ader schulle, ader was 30 dorum ein recht sei. 10 15 35 (4) Nu haben wir der scheppen von Kolen bekentnus gehort, die von dem hofmaister dor um gefraget worden. Di haben be- kant, das man si berufen habe von eines rechten wegen und das man si gefuret habe, und die oberisten steiger mit in gevaren sein in den newen schacht czu dem himelstos, dor in si abge- varen sein, und under dem selben schacht haben si ein gank und ercz vunden, den si gesehen haben in sulcher maze, das sie das selbe erez hawen haben lasen czu der mase und haben das
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 5. 307 selbe erez ezu dem selben newen schacht mit sampt in wider aus- pracht, doraus man silber gemacht hat, von dem selben silber sie besaget haben, das man pilleich ein perk messen schulle, und sprachen: Ir hern, das ist uns wissenklich und ist under bekent- nus um di sache, und sprachen auch : Ir hern, fraget die oberisten steiger auch, was in wissenklich sei. Do sprach wir ezu dem hofmaister: Fraget die oberisten steiger, was in wissenkleich sei auch umme die selbe sache. Do sprach der hofmaister czu den oberisten steigern: Ich frage euch ezu ewerme ait, das ir saget, was euch wissenklich sei um di 10 sache, als man sich an euch hat geczogen. Di namen ein ge- spreche und quamen wider und sprachen czu uns: Ir hern, wir nemen das czu unserm ait, das wir mit sampt den scheppen von Kolen von des rechtes wegen ezu dem newen frein schacht czu dem himelstos sein eingevaren und das gesen haben, das di 15 selben gewerken vom himelstos den selben newen frein schacht durchpracht haben und under dem selben schacht vurpas ge- sunken haben [u. s. w., folgen dem Inhalt nach genau die Ausfüh- rungen des Vorsprechen. Darauf:] Do sprach der hofmaister czu hant, si mochten drei ader vier vert machen, und wolden, das 20 man in do von scholde Ignuk tun].) Do antworten die oberisten steiger auf di rede und sprachen: Wir wissen von kein verten nicht ezu sagen, sundern si haben do selbist ein vertigen schacht, den wir gesehen haben, dor in sie ir ercz, genge und perk und alle notdorft irem perkwerk czu nucze auspringen, do von si 25 unserm heren dem kunige alle recht han getan und lasen haben widervaren. (5) Nu haben wir di geczeugnusse paid von den scheppen von Kolen und auch von den oberisten steigern uberhoret und haben dor nach ein recht gesprochen in sulchen worten: also 30 als uns der hofmaister urtails gefraget hat von unsers heren wegen des kuniges, und die scheppen von Kolen vor uns bekant haben, wi man si von eins rechten wegen czu dem newen frein schacht ezu dem himelstos eingevuret habe und das sie dor under ein gank und ercz vunden haben, das si* howen haben lasen 35 ezu der mase und das selbe erez mit in czu dem selben newen schacht wider aus gefuret haben, das man ezu silber gemacht 5 c) Spätere Einfügung. 20*
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 5. 307 selbe erez ezu dem selben newen schacht mit sampt in wider aus- pracht, doraus man silber gemacht hat, von dem selben silber sie besaget haben, das man pilleich ein perk messen schulle, und sprachen: Ir hern, das ist uns wissenklich und ist under bekent- nus um di sache, und sprachen auch : Ir hern, fraget die oberisten steiger auch, was in wissenklich sei. Do sprach wir ezu dem hofmaister: Fraget die oberisten steiger, was in wissenkleich sei auch umme die selbe sache. Do sprach der hofmaister czu den oberisten steigern: Ich frage euch ezu ewerme ait, das ir saget, was euch wissenklich sei um di 10 sache, als man sich an euch hat geczogen. Di namen ein ge- spreche und quamen wider und sprachen czu uns: Ir hern, wir nemen das czu unserm ait, das wir mit sampt den scheppen von Kolen von des rechtes wegen ezu dem newen frein schacht czu dem himelstos sein eingevaren und das gesen haben, das di 15 selben gewerken vom himelstos den selben newen frein schacht durchpracht haben und under dem selben schacht vurpas ge- sunken haben [u. s. w., folgen dem Inhalt nach genau die Ausfüh- rungen des Vorsprechen. Darauf:] Do sprach der hofmaister czu hant, si mochten drei ader vier vert machen, und wolden, das 20 man in do von scholde Ignuk tun].) Do antworten die oberisten steiger auf di rede und sprachen: Wir wissen von kein verten nicht ezu sagen, sundern si haben do selbist ein vertigen schacht, den wir gesehen haben, dor in sie ir ercz, genge und perk und alle notdorft irem perkwerk czu nucze auspringen, do von si 25 unserm heren dem kunige alle recht han getan und lasen haben widervaren. (5) Nu haben wir di geczeugnusse paid von den scheppen von Kolen und auch von den oberisten steigern uberhoret und haben dor nach ein recht gesprochen in sulchen worten: also 30 als uns der hofmaister urtails gefraget hat von unsers heren wegen des kuniges, und die scheppen von Kolen vor uns bekant haben, wi man si von eins rechten wegen czu dem newen frein schacht ezu dem himelstos eingevuret habe und das sie dor under ein gank und ercz vunden haben, das si* howen haben lasen 35 ezu der mase und das selbe erez mit in czu dem selben newen schacht wider aus gefuret haben, das man ezu silber gemacht 5 c) Spätere Einfügung. 20*
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308 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1. SPR. NO. 6. hat, von dem selben silber si besaget haben und ezu irem ait genumen haben, das man pilleich ein perk messen schulle, und als die oberisten steiger auch bekant haben . . . . [folgt die Aus- sage der Steiger. Das Urtheil lautet:] das man in pilleich von 5 demselben newen schacht messen schulle. (6) Nu trat dar der hofmaister von unsers heren wegen des kuniges mit seinem vorsprechen; der selbe sprach : Ir hern, das urtail strafe ich und wil ein pessers vinden, und sprach also : als die oberisten steiger bekant haben, das die ezu dem himelstos aus dem schacht, der in ezum ersten gelihen ist, stollen getriben haben und das ercz domit derrechent haben und auch kegen den Wagnern durchslagen haben, das ein abteslehen ist, do- mit sie auch etwas freies gewunen, und das der ander schacht auf deme selben stollen niderpracht ist und der do podenlos ist, 15 das man nu von dem ersten schacht pilleicher messen schulle wenn von dem schacht, als ir habt geteilt. Wolt ir des an mein wort iehen, ich hor es gerne ; wolt ir des nicht, ich wil es mit euch schieben an di stat, von dan wir recht nemen und geben. Nu pit wir ewer erberkait, das ir uns der sache weiser 20 macht durch unser dinst willen. Sentencia diffinitiva. (7) Noch dem also wir clage und antworte gehort haben, so teil wir das czu einem rechten, das die scheppen ein rechtes urtail gesprochen haben, und das man hat unpilleich gestraft. 25 [Cod B]. 10 (1401) No. 6. Wo man anheben schol ezu messen ain perk: da alle not- dorft auss und in geet. (1) Es geschach czu ainen ezeiten, das der Niclas Meisner, 30 perkmaister, und seine gewerken empfingen ain freies perkwerg von dem hoffmaister, das do genant ist ezu der scheunn. Und pauten das czeit und weile also lang, das in got bescherte ercz; und brachten denselben gank czu hoff und empfingen den gank vom hoffmaister und begerten der mass und paten den hoffmaister, 35 das er di scheppfen und di obristen steiger darezu sent, das es No. 6 = Tom. No. 101.
308 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1. SPR. NO. 6. hat, von dem selben silber si besaget haben und ezu irem ait genumen haben, das man pilleich ein perk messen schulle, und als die oberisten steiger auch bekant haben . . . . [folgt die Aus- sage der Steiger. Das Urtheil lautet:] das man in pilleich von 5 demselben newen schacht messen schulle. (6) Nu trat dar der hofmaister von unsers heren wegen des kuniges mit seinem vorsprechen; der selbe sprach : Ir hern, das urtail strafe ich und wil ein pessers vinden, und sprach also : als die oberisten steiger bekant haben, das die ezu dem himelstos aus dem schacht, der in ezum ersten gelihen ist, stollen getriben haben und das ercz domit derrechent haben und auch kegen den Wagnern durchslagen haben, das ein abteslehen ist, do- mit sie auch etwas freies gewunen, und das der ander schacht auf deme selben stollen niderpracht ist und der do podenlos ist, 15 das man nu von dem ersten schacht pilleicher messen schulle wenn von dem schacht, als ir habt geteilt. Wolt ir des an mein wort iehen, ich hor es gerne ; wolt ir des nicht, ich wil es mit euch schieben an di stat, von dan wir recht nemen und geben. Nu pit wir ewer erberkait, das ir uns der sache weiser 20 macht durch unser dinst willen. Sentencia diffinitiva. (7) Noch dem also wir clage und antworte gehort haben, so teil wir das czu einem rechten, das die scheppen ein rechtes urtail gesprochen haben, und das man hat unpilleich gestraft. 25 [Cod B]. 10 (1401) No. 6. Wo man anheben schol ezu messen ain perk: da alle not- dorft auss und in geet. (1) Es geschach czu ainen ezeiten, das der Niclas Meisner, 30 perkmaister, und seine gewerken empfingen ain freies perkwerg von dem hoffmaister, das do genant ist ezu der scheunn. Und pauten das czeit und weile also lang, das in got bescherte ercz; und brachten denselben gank czu hoff und empfingen den gank vom hoffmaister und begerten der mass und paten den hoffmaister, 35 das er di scheppfen und di obristen steiger darezu sent, das es No. 6 = Tom. No. 101.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 6. 309 di beschauten, ab es masswirdig wer adder nicht. Da traten dar ander erber leut, di pei in pauten, und widersprachen di mass und sprachen: Liber her hoffmaister und liben hern scheppfen, wir pitten euch durch des rechten willen, das ir daczu di scheppfen sendt und di obristen steiger, das si sehen und be- schawen schullen den schacht, den si von newen gesunken haben, der da kaum hat sechs lachter in laim und in stain, nicht vil minner noch mer, und haben furpas gefaren auff demselben schacht ainen czenczel mit ainem geslepp. — Do das der hoff- maister vornam, das si des von peiden tailen begerten, das man 10 gesworne leut darczu sendten schuld, da sandte er darezu czween scheppfen aus ainem vollen rate und ezween obristen steiger, di das besehen schulden; und wi si das funden und besahen, das schulden si brengen wider in ainen vollen rat. Da di scheppfen und di steiger das perkwerk besahen und beschauten, da quamen 15 si vor ainen vollen rat. Da bedauchte dem hoffmaister, wi das meinem herren dem kuninge czu kurcz wurde gescheen in seiner uberschar. Do stund her auff und saczte ainen andern hoff- maister an seine stat und underwant sich der tedinge und patt den hoffmaister, das er im lihe ainen man, der sein wort spreche 20 an unsers herren des kunigs stat. Des gunde im der hoffmaister wol. Do dingte in der furspreche all ir recht und trat dar und iaget noch dem bekentnuss, was di scheppfen und di steiger gesehen hetten. Do fragte der hoffmaister di selben scheppfen und steiger czu irem aid, was si gesehen hetten, das 25 si das pei irem aide bekenten. (2) Da traten si dar und bekanten, wie das si komen in di kau, genant ezu der scheunn, und hetten do kainen schacht funden nuer ain ebens stadel und ain slechtes. Da sprachen di obristen steiger ezu den scheppfen: Ir herren, allhi sei wir vor in gefaren. Nu sahen da di scheppfen kain 30 runpaum noch stuczen und sprachen da wider einander: Wie wollen wir nu thun? und sprachen: Wir wollen nur faren, wo man uns infurt. Do furten si di amptleut von der scheunn in eine andre kau in ainen schacht, der was gesunken sechs lochter tiff, nicht vil minner ader mer, und hatten da gefaren ainen 35 czenczel mit ainem geslepp durch ganczen stain unez czu ainem hespel, das was wol vier lachter tiff. Da sahen di obristen steiger uber sich auff und sprachen: Alhie sei wir vorap her 5
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 6. 309 di beschauten, ab es masswirdig wer adder nicht. Da traten dar ander erber leut, di pei in pauten, und widersprachen di mass und sprachen: Liber her hoffmaister und liben hern scheppfen, wir pitten euch durch des rechten willen, das ir daczu di scheppfen sendt und di obristen steiger, das si sehen und be- schawen schullen den schacht, den si von newen gesunken haben, der da kaum hat sechs lachter in laim und in stain, nicht vil minner noch mer, und haben furpas gefaren auff demselben schacht ainen czenczel mit ainem geslepp. — Do das der hoff- maister vornam, das si des von peiden tailen begerten, das man 10 gesworne leut darczu sendten schuld, da sandte er darezu czween scheppfen aus ainem vollen rate und ezween obristen steiger, di das besehen schulden; und wi si das funden und besahen, das schulden si brengen wider in ainen vollen rat. Da di scheppfen und di steiger das perkwerk besahen und beschauten, da quamen 15 si vor ainen vollen rat. Da bedauchte dem hoffmaister, wi das meinem herren dem kuninge czu kurcz wurde gescheen in seiner uberschar. Do stund her auff und saczte ainen andern hoff- maister an seine stat und underwant sich der tedinge und patt den hoffmaister, das er im lihe ainen man, der sein wort spreche 20 an unsers herren des kunigs stat. Des gunde im der hoffmaister wol. Do dingte in der furspreche all ir recht und trat dar und iaget noch dem bekentnuss, was di scheppfen und di steiger gesehen hetten. Do fragte der hoffmaister di selben scheppfen und steiger czu irem aid, was si gesehen hetten, das 25 si das pei irem aide bekenten. (2) Da traten si dar und bekanten, wie das si komen in di kau, genant ezu der scheunn, und hetten do kainen schacht funden nuer ain ebens stadel und ain slechtes. Da sprachen di obristen steiger ezu den scheppfen: Ir herren, allhi sei wir vor in gefaren. Nu sahen da di scheppfen kain 30 runpaum noch stuczen und sprachen da wider einander: Wie wollen wir nu thun? und sprachen: Wir wollen nur faren, wo man uns infurt. Do furten si di amptleut von der scheunn in eine andre kau in ainen schacht, der was gesunken sechs lochter tiff, nicht vil minner ader mer, und hatten da gefaren ainen 35 czenczel mit ainem geslepp durch ganczen stain unez czu ainem hespel, das was wol vier lachter tiff. Da sahen di obristen steiger uber sich auff und sprachen: Alhie sei wir vorap her 5
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310 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 6. gefaren. Da sprach der steiger von der scheunn: Liben herren, do ist under wintschacht. Da sachen di scheppfen auch auff und sahen weder leiterwere noch seilricht noch kainerlei fudernuss. Do weisten aber di obristen steiger under sich und sprachen: 5 Da sei wir vorhin ap hin gefaren. Do furen si furpas mit einander und quamen auff di orter, do man hatte bestochen czu der masse. Da sprachen di scheppen: Secht ir herren, hie hab wir vor haissen beseczen czu der masse. Da namen di scheppfin und di steiger slegel und eisen und hiben den gank. Da sahen 10 si, das es nicht maswirdig was, und furen da furpas in den sol vier lochter verre ader mer und funden do ainen gank, der sich gesaczt hat von dem hangenden in das ligende und funden den bestoczten (sic) funff viertail lank und aines lachters tiff und funden vier keilstain hinder dem gange. Und czu dem schacht, 15 da sie aus und ingefaren waren, da prengen di gewerken iren perk, ir ercz und ir wasser aus und alle fordernuss. Und sprachen also czu dem hofmaister und ezu den scheppfen: Also hab wir es beschen und gesehen. — Do sprach der hoffmaister von unsers herrn des kunigs wegen ezu dem hoffmaister, den er an seine 20 stat gesaczt hat: Ir hoffmaister, ich pitt euch, das ir fragt durch des rechten willen di schepfen und di obristen steiger, ab der dorchslag aus dem schacht in den obristen alden schacht komen sei ader nicht. Da sprachen di scheppfen und di steiger: Als wir vor bekant haben, also bleibe wir noch 25 bei demselben bekentnuss. — Das bekentnuss besaczten di von der scheunn und auch der hoffmaister mit meinen herren den scheppfen. (3) Da trat dar der fursprech des perkmaisters von der scheun und seiner gewerken und sprach: Her hoffmaister, uch 30 pitten der perkmaister von der scheunn und seine gewerken, das ir m ain urtail lat widerfaren von meinen herren den scheppfen : also als meine herren die scheppfen und di obristen steiger bekant haben: ab man nu mit pessrem und pilleichrem rechten dem perkmaister von der scheunn und seinen gewerken von dem schacht, 35 do di scheppfin und di steiger aus und ingefaren sein und do alle fordernuss aus und inkomen demselben pergwerk czu nucze, messen schulle, wenn da dawider imant reden schulle ader muge. ader was darumb ein recht sei.
310 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 6. gefaren. Da sprach der steiger von der scheunn: Liben herren, do ist under wintschacht. Da sachen di scheppfen auch auff und sahen weder leiterwere noch seilricht noch kainerlei fudernuss. Do weisten aber di obristen steiger under sich und sprachen: 5 Da sei wir vorhin ap hin gefaren. Do furen si furpas mit einander und quamen auff di orter, do man hatte bestochen czu der masse. Da sprachen di scheppen: Secht ir herren, hie hab wir vor haissen beseczen czu der masse. Da namen di scheppfin und di steiger slegel und eisen und hiben den gank. Da sahen 10 si, das es nicht maswirdig was, und furen da furpas in den sol vier lochter verre ader mer und funden do ainen gank, der sich gesaczt hat von dem hangenden in das ligende und funden den bestoczten (sic) funff viertail lank und aines lachters tiff und funden vier keilstain hinder dem gange. Und czu dem schacht, 15 da sie aus und ingefaren waren, da prengen di gewerken iren perk, ir ercz und ir wasser aus und alle fordernuss. Und sprachen also czu dem hofmaister und ezu den scheppfen: Also hab wir es beschen und gesehen. — Do sprach der hoffmaister von unsers herrn des kunigs wegen ezu dem hoffmaister, den er an seine 20 stat gesaczt hat: Ir hoffmaister, ich pitt euch, das ir fragt durch des rechten willen di schepfen und di obristen steiger, ab der dorchslag aus dem schacht in den obristen alden schacht komen sei ader nicht. Da sprachen di scheppfen und di steiger: Als wir vor bekant haben, also bleibe wir noch 25 bei demselben bekentnuss. — Das bekentnuss besaczten di von der scheunn und auch der hoffmaister mit meinen herren den scheppfen. (3) Da trat dar der fursprech des perkmaisters von der scheun und seiner gewerken und sprach: Her hoffmaister, uch 30 pitten der perkmaister von der scheunn und seine gewerken, das ir m ain urtail lat widerfaren von meinen herren den scheppfen : also als meine herren die scheppfen und di obristen steiger bekant haben: ab man nu mit pessrem und pilleichrem rechten dem perkmaister von der scheunn und seinen gewerken von dem schacht, 35 do di scheppfin und di steiger aus und ingefaren sein und do alle fordernuss aus und inkomen demselben pergwerk czu nucze, messen schulle, wenn da dawider imant reden schulle ader muge. ader was darumb ein recht sei.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 6. 311 (4) Da trat dar der fursprech von unsers herren des kunigs wegen, des hoffmaisters, und sprach ezu dem hoffmaister, den er an seine stat hat gesaczt, das er wurff ain urtail an meine herren di scheppfen: ab man nu icht mit pilleichrem und pessrem rechten noch der scheppfen und der steiger bekentnuss von dem alden schacht messen schulle und nicht von dem neun, wenn dawider imant reden schulle ader muge, ader was darumb ain recht sei. (5) Da warff der hoffmeister, den er gesaczt het an seine stat, ezwischen ir paider rede urtail an meine herren di scheppfen. Da sassen meine herrn di scheppfen uber urtail und sprachen: 10 Ir herren, wir wollen urtail sprechen; wil sich imant daczu warnen, dem welle wir es wol gunnen. Da warnten si sich von paiden tailen. Da sprachen di scheppfen czum hoffmaister: Her hoffmaister, wolt ir das urtail ? Da sprach der hoffmaister : Sprecht dar. Also als wir gehort haben das bekentnus der scheppfen und 15 der steiger, di aus ainem vollen rate darczu gesant sein, wie das si gefurt sein wurden in di kau genant ezu der scheun und wolden do gefaren sein in di gruben und funden do nicht anders wen ain slechtes stadel und kainen schacht und weder runpaum noch stuczen, [u. s. w. folgt mit einigen Abkürzungen das Be� 20 kenntnis der Schöffen und Steiger wie oben mit folgendem Schluss : und haben auch bekant, das alle fordernusse da aus geen mit perg, mit wasser und mit ercz und auch di vert, di in sein:2) noch dem so taile wir an einem rechten, das man pilleich von dem schacht messen schol, do si aus und ingefaren sein und do 25 alle fordernusse auch aus und ingen, also verre, als das maswirdig ist.* — Da dankte der perkmaister von der scheunn und seine gewerken genad und dem rechten. (6) Da sprach der fursprech des hoffmaisters von unsers herren des kunigs wegen, der sich daczu hett gewarnt: Das urtail 30 das straffe ich und wil ain pessers tailen, und sprach: Her hoff- maister, wolt ir das urtail? Do sprach der hoffmaister: Sprich dar. So taile ich an ainem rechten: also als di scheppfen und di steiger bekant haben, wi das si komen sein in di kau genant ezu der scheun und haben do nicht funden denn einen slechten 35 tenn und kainen schacht, sunder di steiger gesprochen haben: da sei wir in gefaren und wurden da gefurt in ein ander kau in ein — No. 6. a) Handschr.: die aus und in sein, „aus“ durchstrichen. 5
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 6. 311 (4) Da trat dar der fursprech von unsers herren des kunigs wegen, des hoffmaisters, und sprach ezu dem hoffmaister, den er an seine stat hat gesaczt, das er wurff ain urtail an meine herren di scheppfen: ab man nu icht mit pilleichrem und pessrem rechten noch der scheppfen und der steiger bekentnuss von dem alden schacht messen schulle und nicht von dem neun, wenn dawider imant reden schulle ader muge, ader was darumb ain recht sei. (5) Da warff der hoffmeister, den er gesaczt het an seine stat, ezwischen ir paider rede urtail an meine herren di scheppfen. Da sassen meine herrn di scheppfen uber urtail und sprachen: 10 Ir herren, wir wollen urtail sprechen; wil sich imant daczu warnen, dem welle wir es wol gunnen. Da warnten si sich von paiden tailen. Da sprachen di scheppfen czum hoffmaister: Her hoffmaister, wolt ir das urtail ? Da sprach der hoffmaister : Sprecht dar. Also als wir gehort haben das bekentnus der scheppfen und 15 der steiger, di aus ainem vollen rate darczu gesant sein, wie das si gefurt sein wurden in di kau genant ezu der scheun und wolden do gefaren sein in di gruben und funden do nicht anders wen ain slechtes stadel und kainen schacht und weder runpaum noch stuczen, [u. s. w. folgt mit einigen Abkürzungen das Be� 20 kenntnis der Schöffen und Steiger wie oben mit folgendem Schluss : und haben auch bekant, das alle fordernusse da aus geen mit perg, mit wasser und mit ercz und auch di vert, di in sein:2) noch dem so taile wir an einem rechten, das man pilleich von dem schacht messen schol, do si aus und ingefaren sein und do 25 alle fordernusse auch aus und ingen, also verre, als das maswirdig ist.* — Da dankte der perkmaister von der scheunn und seine gewerken genad und dem rechten. (6) Da sprach der fursprech des hoffmaisters von unsers herren des kunigs wegen, der sich daczu hett gewarnt: Das urtail 30 das straffe ich und wil ain pessers tailen, und sprach: Her hoff- maister, wolt ir das urtail? Do sprach der hoffmaister: Sprich dar. So taile ich an ainem rechten: also als di scheppfen und di steiger bekant haben, wi das si komen sein in di kau genant ezu der scheun und haben do nicht funden denn einen slechten 35 tenn und kainen schacht, sunder di steiger gesprochen haben: da sei wir in gefaren und wurden da gefurt in ein ander kau in ein — No. 6. a) Handschr.: die aus und in sein, „aus“ durchstrichen. 5
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312 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 7. ander schacht, der do was sechs lachter tif, nicht vil minner ader mer, und sind furpas gefaren durch einen czenczel mit ainem geslep und haben durchslagen in den alden schacht, so taile ich das an ainem rechten, das man pilleicher von dem alden schacht 5 messen schol, damit man das ercz funden hat und davon man der mass begert hat, wenn das man von dem schacht messen schulde, damit man kain ercz funden hat. Wolt ir des jehen an mein wort, ich dank got und dem rechten; wolt ir des nicht thun, so scheub ich das urtail mit euch an di stat, da wir recht 10 geben und nemen. Chuthnenses scripserunt. Sentencia diffinitiva. (7) Als wir clag und antwort vernomen haben, so taile wir das ezu ainem rechten, das man von der gruben messen schol, von dan alle fordernuss aus und inget, als verre, ob es mass- 15 wirdig ist; und das sprechen wir, das das urtail unpilleich ge- straft ist. [Cod. C.) (1325—60.) No. 7. De mensuracione. Von perkmessen. (1) Cives Czaslavienses et Colonienses simul seripserunt sica): 20 Es quam, das ein perk gemessen wart. Do tuget got, das pei dem selben perge ercz vunden wart inwendik czwain lehen. Des quam es mit rechte dar czu, das man den selben gewerken auch einen perk messen schol. Nu let im der munczmeister ein urteil werden von unseres heren des kuniges wegen: wanne sich di* mase aufb) paide seiten nicht ergen mag, als ein recht wer. ob man nicht an der funtgrube an schulle heben und schulle dem perk sein recht aufc) di eine seiten geben.) (2) Do wider vragent di gewerken eines urteils: wanne si mit rechte nu behalten haben, das man in schol messen, ob man 30 nicht ezu rechte schulle anheben an deme vorgenanten gemessen perge und an der selben marschaid und schulle in ir recht geben. 25 35 No. 7. a) Die von Czaslaw schriben also E. b) beide stollenort oder auf Zus. E, F. c) auf das eine stolnort furtgeben E, F. No. 7. — Tom. No. 65. (3) Gegen U—A § 13, U—B § 21; vgl. die Citate daselbst; das Petit (2) entspricht dem älteren Recht.
312 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 7. ander schacht, der do was sechs lachter tif, nicht vil minner ader mer, und sind furpas gefaren durch einen czenczel mit ainem geslep und haben durchslagen in den alden schacht, so taile ich das an ainem rechten, das man pilleicher von dem alden schacht 5 messen schol, damit man das ercz funden hat und davon man der mass begert hat, wenn das man von dem schacht messen schulde, damit man kain ercz funden hat. Wolt ir des jehen an mein wort, ich dank got und dem rechten; wolt ir des nicht thun, so scheub ich das urtail mit euch an di stat, da wir recht 10 geben und nemen. Chuthnenses scripserunt. Sentencia diffinitiva. (7) Als wir clag und antwort vernomen haben, so taile wir das ezu ainem rechten, das man von der gruben messen schol, von dan alle fordernuss aus und inget, als verre, ob es mass- 15 wirdig ist; und das sprechen wir, das das urtail unpilleich ge- straft ist. [Cod. C.) (1325—60.) No. 7. De mensuracione. Von perkmessen. (1) Cives Czaslavienses et Colonienses simul seripserunt sica): 20 Es quam, das ein perk gemessen wart. Do tuget got, das pei dem selben perge ercz vunden wart inwendik czwain lehen. Des quam es mit rechte dar czu, das man den selben gewerken auch einen perk messen schol. Nu let im der munczmeister ein urteil werden von unseres heren des kuniges wegen: wanne sich di* mase aufb) paide seiten nicht ergen mag, als ein recht wer. ob man nicht an der funtgrube an schulle heben und schulle dem perk sein recht aufc) di eine seiten geben.) (2) Do wider vragent di gewerken eines urteils: wanne si mit rechte nu behalten haben, das man in schol messen, ob man 30 nicht ezu rechte schulle anheben an deme vorgenanten gemessen perge und an der selben marschaid und schulle in ir recht geben. 25 35 No. 7. a) Die von Czaslaw schriben also E. b) beide stollenort oder auf Zus. E, F. c) auf das eine stolnort furtgeben E, F. No. 7. — Tom. No. 65. (3) Gegen U—A § 13, U—B § 21; vgl. die Citate daselbst; das Petit (2) entspricht dem älteren Recht.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 8. 313 Sentencia diffinitiva. (3) Dor uber wart geteilt : Sint dem malen und sich di masse an peiden seiten nicht ergen mag, so schal man czu derd) funt- gruben anheben und schol den gewerken all ihr lehen ane) einer seitene) nach ein ander messen. [Cod. B.] 1325—60.) No. 8. De mensura unius lateris, ubi defectus alterius lateris ha- betur. Von der uberschar, wo man ein perk misset. (1) Cives Chutnenses scripserunt sic: Hie stet Herman und seine gewerken von den Maderna) und piten euch, herre her muncze- 10 maister, das ir in ein recht urteil laset werden also: als ir in geligen habt in einem vreien, das in das beschriben ist, und si ir gepeude gevurt haben, pis si mit einem offen durchslage kumen sein in ander lehen und in marscheider dar czu gegeben sein, die haben ein steende marscheide gegeben peiderseit; dar umme haben si ir lon und ir phennige gegeben — nu haben si ercz funden, das ezu der mase geteilt ist: ob man nu nicht die maze nemen schulle an der selben steenden marscheiden, di in vor gegeben ist, und si weren schullen ire lehen, oder was ein recht sei dar umme. (2) Responsum. Do kegen antworte der Borsat von unsers herren des kuniges wegen und sprach : Here her munczmaister, es ist vor ein alte gewonheit gewesen, wo man einen perk messen scholde und sich di selbe maze peiderseit nicht ergen mochte : auf welche seite di maze sich nicht ergen mochte, das was ein uberschar 25 und gehoret dem kunig an; und schol man* aufb) di ander seitenb) den perk gar und gancz messen, als ein recht ist, oder was ein recht dar umme sei. Sentencia diffinitiva. (3) Dor uber ist geteilt: Sint dem male und sich di mase 30 an peiden seiten nicht mack ergen, so schal man czu der funt- gruben anheben, als ein recht ist, und schal den gewerken alle 15 20 d) steht: den; E, F der. e) auf ein stolnort E, F. No. 8. a) Mordern F. b) auf des ander stolnorts seiten E, F. No. 8. = Tom. No. 73. (1) Das Petit würde dem älteren Rechte, 35 s. No. 7, entsprechen. (3) Gegen U—A u. U—B wie No. 7.
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 8. 313 Sentencia diffinitiva. (3) Dor uber wart geteilt : Sint dem malen und sich di masse an peiden seiten nicht ergen mag, so schal man czu derd) funt- gruben anheben und schol den gewerken all ihr lehen ane) einer seitene) nach ein ander messen. [Cod. B.] 1325—60.) No. 8. De mensura unius lateris, ubi defectus alterius lateris ha- betur. Von der uberschar, wo man ein perk misset. (1) Cives Chutnenses scripserunt sic: Hie stet Herman und seine gewerken von den Maderna) und piten euch, herre her muncze- 10 maister, das ir in ein recht urteil laset werden also: als ir in geligen habt in einem vreien, das in das beschriben ist, und si ir gepeude gevurt haben, pis si mit einem offen durchslage kumen sein in ander lehen und in marscheider dar czu gegeben sein, die haben ein steende marscheide gegeben peiderseit; dar umme haben si ir lon und ir phennige gegeben — nu haben si ercz funden, das ezu der mase geteilt ist: ob man nu nicht die maze nemen schulle an der selben steenden marscheiden, di in vor gegeben ist, und si weren schullen ire lehen, oder was ein recht sei dar umme. (2) Responsum. Do kegen antworte der Borsat von unsers herren des kuniges wegen und sprach : Here her munczmaister, es ist vor ein alte gewonheit gewesen, wo man einen perk messen scholde und sich di selbe maze peiderseit nicht ergen mochte : auf welche seite di maze sich nicht ergen mochte, das was ein uberschar 25 und gehoret dem kunig an; und schol man* aufb) di ander seitenb) den perk gar und gancz messen, als ein recht ist, oder was ein recht dar umme sei. Sentencia diffinitiva. (3) Dor uber ist geteilt: Sint dem male und sich di mase 30 an peiden seiten nicht mack ergen, so schal man czu der funt- gruben anheben, als ein recht ist, und schal den gewerken alle 15 20 d) steht: den; E, F der. e) auf ein stolnort E, F. No. 8. a) Mordern F. b) auf des ander stolnorts seiten E, F. No. 8. = Tom. No. 73. (1) Das Petit würde dem älteren Rechte, 35 s. No. 7, entsprechen. (3) Gegen U—A u. U—B wie No. 7.
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314 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 9, 10. ire lehen anc) einer seitene) nach ein ander messen; und was dan czwischen den gemessen pergen uber pleibet, das teil wir czu einer uberschar. [Cod. B.] (1370—85.) No. 9. Bruchstück eines Spruches.] . . . ser machet, wo man die snore schulle anlegen. Sentencia diffinitiva. Sint dem male und sich die mazze an paiden seiten nicht mak ergen, so schol man czu der funtgruben an heben, als ein 10 recht ist, und schol den gewerken alle ire lehen an einer seiten noch ein andir messen; und was denne ezwischen den gemessen pergen uber pleibet, das teile wir czu einer uberschar. [Cod. B. 5 (1400.) No. 10. Von perkmessen, und wie das urteil pilleich gestraft ist. (1) Es ist geschen, das erber leut perkwerk gepawet haben in einem velde czu einer gruben, genant czum Opel, uberhalb der gruben, genant czun Refflern, die ein gemessen perk ist. Darnach haben gepawet ander erber leut uberhalb dem Opel ezu einer gruben, genannt ezu der wulfinn, also lang, das got den 20 czum Opel beschert hatt ein ercz und einen gank. Do quam der perkmeister daselbst czum Opel czum hofmeister und pracht im einen stein desselben ganges und enphieng den gank und begerte der masse und pat den hoffmeister, das er darezu ende meine herren di scheppfen und di obristen steiger. Da quam 25 der perkmeister von der wulfinn und widersprach di masse und sprach: Herr hoffemeister, sein schacht ist nicht in einem frein, sunder in den sechslehen, die da gelihen sein czu dem gemessen perge czun Refflern, das sein ezwai kuniges lehen, czwai burger- lehen und ezwai abezlehen. Do begert der bergmeister von der 30 wulffinn an einem rechten, das man di lehen des gemessen pergs vonn Refflern und die sechslehen, di darezu gelehen sein, wenn 15 c) auf eines stoln seite E, F. No. 9 Die Anfrage fehlt. Vgl. oben S. VIII. 35 No 9. Fehlt bei Tom. Vgl. die Bemerkungen zu Spr. No. 7, 8. No. 10 = Tom. No. 98. (1) Zu: und pracht im einen stein u. s. w. vgl. das Verbot in Const. II, 2, § 13.
314 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 9, 10. ire lehen anc) einer seitene) nach ein ander messen; und was dan czwischen den gemessen pergen uber pleibet, das teil wir czu einer uberschar. [Cod. B.] (1370—85.) No. 9. Bruchstück eines Spruches.] . . . ser machet, wo man die snore schulle anlegen. Sentencia diffinitiva. Sint dem male und sich die mazze an paiden seiten nicht mak ergen, so schol man czu der funtgruben an heben, als ein 10 recht ist, und schol den gewerken alle ire lehen an einer seiten noch ein andir messen; und was denne ezwischen den gemessen pergen uber pleibet, das teile wir czu einer uberschar. [Cod. B. 5 (1400.) No. 10. Von perkmessen, und wie das urteil pilleich gestraft ist. (1) Es ist geschen, das erber leut perkwerk gepawet haben in einem velde czu einer gruben, genant czum Opel, uberhalb der gruben, genant czun Refflern, die ein gemessen perk ist. Darnach haben gepawet ander erber leut uberhalb dem Opel ezu einer gruben, genannt ezu der wulfinn, also lang, das got den 20 czum Opel beschert hatt ein ercz und einen gank. Do quam der perkmeister daselbst czum Opel czum hofmeister und pracht im einen stein desselben ganges und enphieng den gank und begerte der masse und pat den hoffmeister, das er darezu ende meine herren di scheppfen und di obristen steiger. Da quam 25 der perkmeister von der wulfinn und widersprach di masse und sprach: Herr hoffemeister, sein schacht ist nicht in einem frein, sunder in den sechslehen, die da gelihen sein czu dem gemessen perge czun Refflern, das sein ezwai kuniges lehen, czwai burger- lehen und ezwai abezlehen. Do begert der bergmeister von der 30 wulffinn an einem rechten, das man di lehen des gemessen pergs vonn Refflern und die sechslehen, di darezu gelehen sein, wenn 15 c) auf eines stoln seite E, F. No. 9 Die Anfrage fehlt. Vgl. oben S. VIII. 35 No 9. Fehlt bei Tom. Vgl. die Bemerkungen zu Spr. No. 7, 8. No. 10 = Tom. No. 98. (1) Zu: und pracht im einen stein u. s. w. vgl. das Verbot in Const. II, 2, § 13.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 10. 315 auff das ein stolnort gemessen wart, schulde uberczihen noch des ganges leng und auff hangendes und auff ligendes, als ein recht ist. Desselben begert auch der bergmeister vom Opel. — Do teilt wir an einem rechten, das man czihen schulde noch des gangs lenge und auff hangendes und ligendes, als ein recht ist. Do liessen si in von paiden tailen wol an genugen. Da bleib der schacht ezum Opel auff dem ligenden in einem freien. (2) Da pat der perkmeister vom Opel den hoffmeister: Liber herre, her hoffmeister, ich bitt euch durch des rechten willen, das ir mir leicht schoppfen und gesworn obristen steiger, das si 10 faren ezu dem gange, ab man mir muge recht gethun oder nicht. — Darczu sant der hofmaister scheppfen und die obristen steiger. Di besahen den gank und funden den, als recht ist, und lissen den nachslahen und haben den gank lassen sten, als ein recht ist, und haben auch den gank an den tag gepracht als vil, 15 als recht ist, und haben den bewart, als recht ist, und haben den ezu der hutten gefurt und ezu silber gemacht. Und di scheppen prachten das silber in ein vollen rat. Da sprach der perkmeister vom Opel: Her hoffmeister, also, als ir secht, das meine herrn di scheppfen das silber gepracht haben und leit hi fur euch und 20 hat geben mer denn di masse, so pitte ich euch, das ir werfft ein urteil an meine herrn di scheppfen, ab man mir pilleich ein gemessen perk messen schulle von meinem schacht als ein recht. — Do teilten wir czu einem rechten, das man im schulde messen einen gemessen perg als verre, als es sich vorgen mochte, als 25 recht ist. 5 (3) Do begerte der perkmeister vom Opel der geswornen marscheider; di leich im der hoffmeister. Di prachten den gank an den tag; darczu berufften si den munczmeister, den hoffmeister, di scheppfen und di obristen steiger durch des rechten willen 30 und sprachen: Ir hern, secht ezu, wir wollen ezihen und recht tun, — und czogen den ersten ezuk. Da trat dar der perkmeister von der wulfinn und seine gewerken und sprachen: Liben hern, her munezmeister, her hoffmeister, liben hern scheppfen und auch obristen steiger, wir ruffen euch heut an durch got und 35 durch des rechten willen, das ir in lasst czihen auf das hangende. als sein recht ist, das sich der gemessen perg vorgen mag, als recht ist, — so wellen wir dawider nicht reden; mag es aber
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 10. 315 auff das ein stolnort gemessen wart, schulde uberczihen noch des ganges leng und auff hangendes und auff ligendes, als ein recht ist. Desselben begert auch der bergmeister vom Opel. — Do teilt wir an einem rechten, das man czihen schulde noch des gangs lenge und auff hangendes und ligendes, als ein recht ist. Do liessen si in von paiden tailen wol an genugen. Da bleib der schacht ezum Opel auff dem ligenden in einem freien. (2) Da pat der perkmeister vom Opel den hoffmeister: Liber herre, her hoffmeister, ich bitt euch durch des rechten willen, das ir mir leicht schoppfen und gesworn obristen steiger, das si 10 faren ezu dem gange, ab man mir muge recht gethun oder nicht. — Darczu sant der hofmaister scheppfen und die obristen steiger. Di besahen den gank und funden den, als recht ist, und lissen den nachslahen und haben den gank lassen sten, als ein recht ist, und haben auch den gank an den tag gepracht als vil, 15 als recht ist, und haben den bewart, als recht ist, und haben den ezu der hutten gefurt und ezu silber gemacht. Und di scheppen prachten das silber in ein vollen rat. Da sprach der perkmeister vom Opel: Her hoffmeister, also, als ir secht, das meine herrn di scheppfen das silber gepracht haben und leit hi fur euch und 20 hat geben mer denn di masse, so pitte ich euch, das ir werfft ein urteil an meine herrn di scheppfen, ab man mir pilleich ein gemessen perk messen schulle von meinem schacht als ein recht. — Do teilten wir czu einem rechten, das man im schulde messen einen gemessen perg als verre, als es sich vorgen mochte, als 25 recht ist. 5 (3) Do begerte der perkmeister vom Opel der geswornen marscheider; di leich im der hoffmeister. Di prachten den gank an den tag; darczu berufften si den munczmeister, den hoffmeister, di scheppfen und di obristen steiger durch des rechten willen 30 und sprachen: Ir hern, secht ezu, wir wollen ezihen und recht tun, — und czogen den ersten ezuk. Da trat dar der perkmeister von der wulfinn und seine gewerken und sprachen: Liben hern, her munezmeister, her hoffmeister, liben hern scheppfen und auch obristen steiger, wir ruffen euch heut an durch got und 35 durch des rechten willen, das ir in lasst czihen auf das hangende. als sein recht ist, das sich der gemessen perg vorgen mag, als recht ist, — so wellen wir dawider nicht reden; mag es aber
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316 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 10. 5 15 25 nicht vorgen, so glaub wir ewern gnaden wol, das der gemessen perg nicht vorgang habe. — Da trat dar der perkmeister vom Opil und seine gewerken und sprachen: Liber her munczmeister, her hoffmeister, liben hern scheppfen und liben hern steiger, wir pitten euch durch des rechten willen, das ir uns lat den gemessen perk ezihen noch des ganges leng; wenn wir sein iczunder nicht dorffen auff das hangende, wen is ein unvorprochener rasen ist. Nu pitt wir euch, her hoffmeister, das ir werfft ein urteil an meine hern di scheppfen, ab man nu pilleich uns den gemessen 10 perg noch des ganges lenge messe, wen dawider imand reden schull ader muge, adder was darumb ein recht sei. (4) Da sprachen der perkmeister von der wulfinn und seine gewerken: Also als si* ein urteil gewurffen haben an meine hern di scheppfin, so pitt wir euch, her hoffmeister, das ir werfft ain urtail an meine herren di scheppfen also: als man* den alden lehen vormals geben und geezogen hat ir recht auf hangendes und auff ligendes: ab man nu pilleich dem auch sein recht geben und czihen schull auf das hangende, als recht ist. (5) Da warff der hoffmeister das urtail von paiden tailen an 20 die scheppfen. Da sassen wir uber urtail; und da wir uns ge- einten umb das, da lissen wir ruffen paiden tailen und sprachen: Wir wellen urtail sprechen, wil sich imant daczu warnen, des gunnen wir im wol. — Da warnte sich der perkmeister vom Opel mit seinem fursprechen ezu dem urtail und sprach: Liben herren, wir wellen urteil horen auff ein recht. — Da sprachen wir*: Her hoffemeister, wolt ir das urtail? Der hoffmeister sprach : Sprecht dar. — So teile wir czu einem rechten, das man czilen schol auff das hengende; mag sich das ergen, als recht ist, so schol man den perg vor sich messen; mag es* sich aber nicht 30 vorgen, so schol der gemessen perg abgen. (6) Da sprach der perkmeister vom Opil und sein furspreche von seinen und seiner gewerken wegen: Her hoffmeister, wolt in czuhoren? Ich stee allhi und straff das urteil und wil ein pessers tailen also: als di scheppfen und di obristen steiger den gank 35 beschawet und besehen haben und den an den tag bracht haben und den ezu silber gemacht haben, das ir gesehen habt, das wol der masse wirdig ist, so taile ich ezu einem rechten, das man dem perge pillich geben schol sein recht noch des ganges lenge,
316 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 10. 5 15 25 nicht vorgen, so glaub wir ewern gnaden wol, das der gemessen perg nicht vorgang habe. — Da trat dar der perkmeister vom Opil und seine gewerken und sprachen: Liber her munczmeister, her hoffmeister, liben hern scheppfen und liben hern steiger, wir pitten euch durch des rechten willen, das ir uns lat den gemessen perk ezihen noch des ganges leng; wenn wir sein iczunder nicht dorffen auff das hangende, wen is ein unvorprochener rasen ist. Nu pitt wir euch, her hoffmeister, das ir werfft ein urteil an meine hern di scheppfen, ab man nu pilleich uns den gemessen 10 perg noch des ganges lenge messe, wen dawider imand reden schull ader muge, adder was darumb ein recht sei. (4) Da sprachen der perkmeister von der wulfinn und seine gewerken: Also als si* ein urteil gewurffen haben an meine hern di scheppfin, so pitt wir euch, her hoffmeister, das ir werfft ain urtail an meine herren di scheppfen also: als man* den alden lehen vormals geben und geezogen hat ir recht auf hangendes und auff ligendes: ab man nu pilleich dem auch sein recht geben und czihen schull auf das hangende, als recht ist. (5) Da warff der hoffmeister das urtail von paiden tailen an 20 die scheppfen. Da sassen wir uber urtail; und da wir uns ge- einten umb das, da lissen wir ruffen paiden tailen und sprachen: Wir wellen urtail sprechen, wil sich imant daczu warnen, des gunnen wir im wol. — Da warnte sich der perkmeister vom Opel mit seinem fursprechen ezu dem urtail und sprach: Liben herren, wir wellen urteil horen auff ein recht. — Da sprachen wir*: Her hoffemeister, wolt ir das urtail? Der hoffmeister sprach : Sprecht dar. — So teile wir czu einem rechten, das man czilen schol auff das hengende; mag sich das ergen, als recht ist, so schol man den perg vor sich messen; mag es* sich aber nicht 30 vorgen, so schol der gemessen perg abgen. (6) Da sprach der perkmeister vom Opil und sein furspreche von seinen und seiner gewerken wegen: Her hoffmeister, wolt in czuhoren? Ich stee allhi und straff das urteil und wil ein pessers tailen also: als di scheppfen und di obristen steiger den gank 35 beschawet und besehen haben und den an den tag bracht haben und den ezu silber gemacht haben, das ir gesehen habt, das wol der masse wirdig ist, so taile ich ezu einem rechten, das man dem perge pillich geben schol sein recht noch des ganges lenge,
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1. SPR. NO. 1I. 317 wenns ein unvorprochen rase ist. Wollen si des an mein wort jechen, ich dank genaden und dem rechten; wollen sie das nicht thun, so scheub ich das an di stat, do wir recht geben und nemen. Chutnenses scripserunt. Sentencia diffinitiva. (7) Als wir clag und antwort vernomen haben, so teile wir das ezu einem rechten: mag di masse durch der nehen willen des pergs ezun Refflern ezu paiden tailen nicht erfullet werden, so schullen czu einem teil von dem mittel des ronpaums alle siben lehen und kunigslehen und purgerlehen und hernlehen mit 10 allen rechten in hangundem und in ligundem dem newen perge gemessen werden, und das das urtail pilleich gestrafft ist. [Cod. C.] (1406.) No. 11. Wirt ain man nicht gemant, das er den czog seines erczes an den tag prenge, er vorlust noch nicht. (1) Es ist ist gescheen, das Jacob vom Rosental, perk- maister der gruben czu Sent Andres, und seine gewerken daselbst ezu Sent Andres erez czu der mass bestochen hatten noch gehaiss des hoffmaisters und der obristen steiger. Darczu wurden gesant obriste gesworn steiger und di gesworn scheppfen, als ain recht 20 ist. Di slugen das ercz nach und furten das als vil, das es wol masswirdig was. So bekanten auch di scheppfen und di obristen steiger, di darezu gesant waren, das si es an dem stain also funden und gelassen hetten, das man wol recht davon thun mochte. Da sante man nach den geswornen marschaidern und 25 beval in, das si das messen schulden. Und das taten si und prachten da di mass uncz an den tag. — Da tratt dar der Cristoff Vorsucher, perkmaister der gruben czum Czappenschu, (7) Zur Erklärung der Sentenz sei folgendes bemerkt: Die Iglauer geben weder dem Begehren derer vom Opel Recht, noch dem gestraften Urtheil; ersterem nicht, weil auf die Ziehung des Masses ins Hangende nicht verzichtet und die Collision mit den Refflern nicht ignoriert werden kann, letzterem deshalb nicht, weil aus einer solchen Collision noch nicht folgt, dass überhaupt nicht zu messen ist, sondern nur, dass alle Lehen nach einer Seite zu messen sind. Die Längsachsen der Bergmasse von 35 Reffl. und Opel (nach dem Zug der Gänge) sind schräg gegen einander gelegen zu denken. No. 11. = Tom. No. 108. 15 30
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1. SPR. NO. 1I. 317 wenns ein unvorprochen rase ist. Wollen si des an mein wort jechen, ich dank genaden und dem rechten; wollen sie das nicht thun, so scheub ich das an di stat, do wir recht geben und nemen. Chutnenses scripserunt. Sentencia diffinitiva. (7) Als wir clag und antwort vernomen haben, so teile wir das ezu einem rechten: mag di masse durch der nehen willen des pergs ezun Refflern ezu paiden tailen nicht erfullet werden, so schullen czu einem teil von dem mittel des ronpaums alle siben lehen und kunigslehen und purgerlehen und hernlehen mit 10 allen rechten in hangundem und in ligundem dem newen perge gemessen werden, und das das urtail pilleich gestrafft ist. [Cod. C.] (1406.) No. 11. Wirt ain man nicht gemant, das er den czog seines erczes an den tag prenge, er vorlust noch nicht. (1) Es ist ist gescheen, das Jacob vom Rosental, perk- maister der gruben czu Sent Andres, und seine gewerken daselbst ezu Sent Andres erez czu der mass bestochen hatten noch gehaiss des hoffmaisters und der obristen steiger. Darczu wurden gesant obriste gesworn steiger und di gesworn scheppfen, als ain recht 20 ist. Di slugen das ercz nach und furten das als vil, das es wol masswirdig was. So bekanten auch di scheppfen und di obristen steiger, di darezu gesant waren, das si es an dem stain also funden und gelassen hetten, das man wol recht davon thun mochte. Da sante man nach den geswornen marschaidern und 25 beval in, das si das messen schulden. Und das taten si und prachten da di mass uncz an den tag. — Da tratt dar der Cristoff Vorsucher, perkmaister der gruben czum Czappenschu, (7) Zur Erklärung der Sentenz sei folgendes bemerkt: Die Iglauer geben weder dem Begehren derer vom Opel Recht, noch dem gestraften Urtheil; ersterem nicht, weil auf die Ziehung des Masses ins Hangende nicht verzichtet und die Collision mit den Refflern nicht ignoriert werden kann, letzterem deshalb nicht, weil aus einer solchen Collision noch nicht folgt, dass überhaupt nicht zu messen ist, sondern nur, dass alle Lehen nach einer Seite zu messen sind. Die Längsachsen der Bergmasse von 35 Reffl. und Opel (nach dem Zug der Gänge) sind schräg gegen einander gelegen zu denken. No. 11. = Tom. No. 108. 15 30
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318 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 11. und seine gewerken und sprachen: Liben herren, di mass wider- sprech wir und glauben ewern genaden wol, das ir di mass nicht furpas czihen lasset, wenn wir haben lihen (sic) ezu unserem perkwerk ezum Czappenschu, des wir brieff und beweisung haben, und glauben ewern genaden wol, dem hoffmaister und den obristen steigern, ir behaldet uns dapei und hort unsern brieff, ce denn man di masse czeucht. — Da besprachen wir uns und sprachen: Lasset di mass vor sich czihen idemman unschedleich an seinen rechten. Da sprach der hoffmaister: Ir herren, ich 10 lautmer mich hie von meines herrn des kunigs wegen, ab im icht rechtes gepuret, das im das widerfure; wenn ich furchte mich, das ezwischen den ezwein perkwerken ain uberschar werden mochte. — Da sprach Jacob von Rosental: Liben herren, ich glaube ewern genaden wol, das ir di mass czihen lasset, wenn 15 si wirdig funden und besagt ist. — Da beschid wir in fur uns in ainen vollen rat, czu uberhoren brieff und beweisunge. (2) Da trat dar Cristoff Vorsucher, perkmaister czum Czappenschu und seine gewerken und sprachen: Liben herren, also als wir di mass czu Sent Andres widersprochen haben auff unser recht und auff unser brieff, so sten wir alhie mit der- selben beweisunge und mit dem brieff; den lasset euch lesen und behalt uns dapei, und das uns widerfare, des wir recht haben. — Da liessen wir den brieff offenbar lesen, der laut in sulchen worten: 5 20 „Ich Petir vom Pyeske, munczmaister und urbarer und gemainer vorleiher aller perkwerken, bekenne offenleich mit disem briffe allen den, di in sehen ader horen lesen, das ich hab angesehen das gross und fleissige gepeud, das der beschaiden man, genant Niclas Zappenschu perkmaister, mit seinen gewerken s0 ezu der gruben, genant czum Czappenschu, gelegen bei der newen kirchen, bisher von langer czeit mit grossen unstaten getan haben und noch thun. Und czu ergeczeugunge desselben 25 (2) Die Verleihung von 7 Lehen vor der Masswürdigkeit mit der Verpflichtung, den Zug des Erzes nachträglich an den Tag zu bringen 35 widerspricht dem Igl. Recht. Vgl. Const. II, 2, § 12: ut nulla ad futurum tempus, sed tantum ad presens referatur concessio. Zu: das er mit seiner gewerken rat u. s. w. vgl. U— B § 30 u. die Citate daselbst.
318 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 11. und seine gewerken und sprachen: Liben herren, di mass wider- sprech wir und glauben ewern genaden wol, das ir di mass nicht furpas czihen lasset, wenn wir haben lihen (sic) ezu unserem perkwerk ezum Czappenschu, des wir brieff und beweisung haben, und glauben ewern genaden wol, dem hoffmaister und den obristen steigern, ir behaldet uns dapei und hort unsern brieff, ce denn man di masse czeucht. — Da besprachen wir uns und sprachen: Lasset di mass vor sich czihen idemman unschedleich an seinen rechten. Da sprach der hoffmaister: Ir herren, ich 10 lautmer mich hie von meines herrn des kunigs wegen, ab im icht rechtes gepuret, das im das widerfure; wenn ich furchte mich, das ezwischen den ezwein perkwerken ain uberschar werden mochte. — Da sprach Jacob von Rosental: Liben herren, ich glaube ewern genaden wol, das ir di mass czihen lasset, wenn 15 si wirdig funden und besagt ist. — Da beschid wir in fur uns in ainen vollen rat, czu uberhoren brieff und beweisunge. (2) Da trat dar Cristoff Vorsucher, perkmaister czum Czappenschu und seine gewerken und sprachen: Liben herren, also als wir di mass czu Sent Andres widersprochen haben auff unser recht und auff unser brieff, so sten wir alhie mit der- selben beweisunge und mit dem brieff; den lasset euch lesen und behalt uns dapei, und das uns widerfare, des wir recht haben. — Da liessen wir den brieff offenbar lesen, der laut in sulchen worten: 5 20 „Ich Petir vom Pyeske, munczmaister und urbarer und gemainer vorleiher aller perkwerken, bekenne offenleich mit disem briffe allen den, di in sehen ader horen lesen, das ich hab angesehen das gross und fleissige gepeud, das der beschaiden man, genant Niclas Zappenschu perkmaister, mit seinen gewerken s0 ezu der gruben, genant czum Czappenschu, gelegen bei der newen kirchen, bisher von langer czeit mit grossen unstaten getan haben und noch thun. Und czu ergeczeugunge desselben 25 (2) Die Verleihung von 7 Lehen vor der Masswürdigkeit mit der Verpflichtung, den Zug des Erzes nachträglich an den Tag zu bringen 35 widerspricht dem Igl. Recht. Vgl. Const. II, 2, § 12: ut nulla ad futurum tempus, sed tantum ad presens referatur concessio. Zu: das er mit seiner gewerken rat u. s. w. vgl. U— B § 30 u. die Citate daselbst.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1. SPR. NO. 1I. 319 gepeudes, und das si dester pas und nuczlicher daselbst pawen mugen in kunftigen ezeiten, so hab ich durch nucz und frumen unseres herren des kunigs, seiner lant und leut, arm und reichen, und sunderlichen seines perkwerks czum Kutten mit guter vor- nunft, gewissen und wolbedachtem mute und rate Nicolaen von Eylaw hoffmaister, Wenezlaw Schonher, Niclas Schonher, Ticz Clems, Stephan Kauczenbach, obristen gesworn steiger, in kegen- wurtikait aines rates, der hernach geschriben stet: Fridusch Kunl, Nica Resch, Ditel Kint, czu den czeiten scheppfenmaister, und ander gesworn scheppen auff dem perge czu den Kutten 10 demselben Niclas Zappenschu und seinen gewerken, iren erben und nochkumlingen ezu der egenanten gruben czum Zappenschu siben lihen gelihen und vorleih in si mit kraft dicz brieffs auff paide stollen auff iczleichen tag, virdhalb lehen auff hangendes und auff ligendes ains*, als ains gemessen pergs recht ist, czu pawen, 15 ezu haben, ezu messen, halden und czu besiczen erbicleich also beschaidenlich: wenn in gote ercz beschert in denselben lehen, di vor genant sein, so schullen si den czuk an den tag prengen an alle widerrede; und was in got ercz in denselben lehen beschert, es sei ercz, kiz, perk, gank ader wie das mit sunder- 20 leichen worten benant mag werden, das phenige gilt ader geben mag, davon schullen si unsrem herrn dem kunig dinen und geben in seine muncz ain achtail, das di urbar ist genant, und a) des leiers czwaiunddreissiktail. Ausgenomen hab ich dem ob- genanten Niclas Zappenschu perkmaister di* gunst, das er mit 25 seiner gewerken rat alle amptleut, der si bedorffen czu den- selben lehen, es sei uber der erden und under der erden, seczen und entseczen schullen unde mugen noch irem und desselben perkwerks nucz und frummen. Wer auch sache, das der oft- genante Niclas Zappenschu perkmaister, sein gewerken, erben 30 und nochkumlinge di vorgenanten siben lehen nicht lenger pawen wolden* noch enmochten, wie das dar kam von gots vorhenknuss, es wer mit wasser, fewer ader herrennot — das got nicht enwolle — das schol in ezu kainem entgeltnuss komen, sunder si mugen davon geen und diselben siben lehen lassen sten an 35 hindernuss und alle widerrede. Allermanicleich mit urkund diez No. 11. a) und fehlt. Tom. S. 97 liest: das di urbar i. g., des leiers zwei und dreisik tail aufgenomen. Sunderleich hab ich u. s. w. 5
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1. SPR. NO. 1I. 319 gepeudes, und das si dester pas und nuczlicher daselbst pawen mugen in kunftigen ezeiten, so hab ich durch nucz und frumen unseres herren des kunigs, seiner lant und leut, arm und reichen, und sunderlichen seines perkwerks czum Kutten mit guter vor- nunft, gewissen und wolbedachtem mute und rate Nicolaen von Eylaw hoffmaister, Wenezlaw Schonher, Niclas Schonher, Ticz Clems, Stephan Kauczenbach, obristen gesworn steiger, in kegen- wurtikait aines rates, der hernach geschriben stet: Fridusch Kunl, Nica Resch, Ditel Kint, czu den czeiten scheppfenmaister, und ander gesworn scheppen auff dem perge czu den Kutten 10 demselben Niclas Zappenschu und seinen gewerken, iren erben und nochkumlingen ezu der egenanten gruben czum Zappenschu siben lihen gelihen und vorleih in si mit kraft dicz brieffs auff paide stollen auff iczleichen tag, virdhalb lehen auff hangendes und auff ligendes ains*, als ains gemessen pergs recht ist, czu pawen, 15 ezu haben, ezu messen, halden und czu besiczen erbicleich also beschaidenlich: wenn in gote ercz beschert in denselben lehen, di vor genant sein, so schullen si den czuk an den tag prengen an alle widerrede; und was in got ercz in denselben lehen beschert, es sei ercz, kiz, perk, gank ader wie das mit sunder- 20 leichen worten benant mag werden, das phenige gilt ader geben mag, davon schullen si unsrem herrn dem kunig dinen und geben in seine muncz ain achtail, das di urbar ist genant, und a) des leiers czwaiunddreissiktail. Ausgenomen hab ich dem ob- genanten Niclas Zappenschu perkmaister di* gunst, das er mit 25 seiner gewerken rat alle amptleut, der si bedorffen czu den- selben lehen, es sei uber der erden und under der erden, seczen und entseczen schullen unde mugen noch irem und desselben perkwerks nucz und frummen. Wer auch sache, das der oft- genante Niclas Zappenschu perkmaister, sein gewerken, erben 30 und nochkumlinge di vorgenanten siben lehen nicht lenger pawen wolden* noch enmochten, wie das dar kam von gots vorhenknuss, es wer mit wasser, fewer ader herrennot — das got nicht enwolle — das schol in ezu kainem entgeltnuss komen, sunder si mugen davon geen und diselben siben lehen lassen sten an 35 hindernuss und alle widerrede. Allermanicleich mit urkund diez No. 11. a) und fehlt. Tom. S. 97 liest: das di urbar i. g., des leiers zwei und dreisik tail aufgenomen. Sunderleich hab ich u. s. w. 5
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320 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1. SPR. NO. 11. brieffs, vorsigelt mit meinem anhangendem insigil und ezu geczeuknuss mit des pergs sigil czum Kutten. (3) Da trat dar Jacob van Rosental, perkmaister von Sent Andre, und seine gewerken und sprachen: Liben herren, also als 5 ir gehort habt in irer beweisung, das in siben lehen gelihen sein auff ain sulches: wenn si ercz funden, das si den czuk an den tag prengen schulden an alle widerrede: nu haben si vil czeit und weile erez gehabt, das wochenleich golten hat pei ezwain. pei dreien, pei vier, pei funff, pei sechs, pei siben, pei acht 10 marken, minner ader mer, sunderleich hat es golden aine wochen czwenczik mark, darnach aber aine wochen funff und ezwenczig mark; des czihen wir uns an das urbarpuch und register. Da sprach Cristoff Vorsucher: Es hat aine wochen ezwenczik mark golden. Das besaczte Jacob von Rosental mit uns. — Da uber- hort wir das urbarpuch und register und funden, das is czum Zappfenschu drei, vier ader funff jar wochenleich golden hat pei anderthalben schoken, siben virdunge, pei ezwen, pei dreien marken, pei viren, pei funffen, poi sechsen, pei siben, pei acht marken minner ader mer und hat aine wochen golden ezwenczik 20 mark und ain woche funff und czwenczik mark. — Da sprach Jacob vom Rosental von seinen und seiner gewerken wegen: Her hoffmaister, also als ir des Cristoffs Vorsucher und seiner gewerken prieff vornomen und gehort habt, das si den czuk aus irem perkwerg czum Czappenschu an den tag schulden haben 25 pracht an alle widerrede, wenn si ercz hetten, und des nicht getan haben und iren brieff selber vornicht und geswecht haben, und als auch das urbarpuch behelt und bekennet, das si in der czeit, als in di lehen vorbriefft sein, e ercz gehabt und vor- kauft haben: legt ain urtail an meine herren di scheppfen, ab man mir und meinen gewerken den gemessen perg czu Sent Andres mit pesserm, pilleichrem rechte geben und czihen schulle, wenn das uns Cristoff Vorsucher und seine gewerken mit irem untochtigem prieffe davon dringen ader tailen mugen ader schullen, ader was darumb ain recht sei. (4) Da sprach Cristoff Vorsucher und seine gewerken: Liben herren, si haben ercz gehabt wi vil wochen, das do golden hat pei firczik, pei funfezik, pei sechczik und pei hundert marken minner ader mer, darczu der hoffmaister gesant hat und doch 15 30 35
320 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1. SPR. NO. 11. brieffs, vorsigelt mit meinem anhangendem insigil und ezu geczeuknuss mit des pergs sigil czum Kutten. (3) Da trat dar Jacob van Rosental, perkmaister von Sent Andre, und seine gewerken und sprachen: Liben herren, also als 5 ir gehort habt in irer beweisung, das in siben lehen gelihen sein auff ain sulches: wenn si ercz funden, das si den czuk an den tag prengen schulden an alle widerrede: nu haben si vil czeit und weile erez gehabt, das wochenleich golten hat pei ezwain. pei dreien, pei vier, pei funff, pei sechs, pei siben, pei acht 10 marken, minner ader mer, sunderleich hat es golden aine wochen czwenczik mark, darnach aber aine wochen funff und ezwenczig mark; des czihen wir uns an das urbarpuch und register. Da sprach Cristoff Vorsucher: Es hat aine wochen ezwenczik mark golden. Das besaczte Jacob von Rosental mit uns. — Da uber- hort wir das urbarpuch und register und funden, das is czum Zappfenschu drei, vier ader funff jar wochenleich golden hat pei anderthalben schoken, siben virdunge, pei ezwen, pei dreien marken, pei viren, pei funffen, poi sechsen, pei siben, pei acht marken minner ader mer und hat aine wochen golden ezwenczik 20 mark und ain woche funff und czwenczik mark. — Da sprach Jacob vom Rosental von seinen und seiner gewerken wegen: Her hoffmaister, also als ir des Cristoffs Vorsucher und seiner gewerken prieff vornomen und gehort habt, das si den czuk aus irem perkwerg czum Czappenschu an den tag schulden haben 25 pracht an alle widerrede, wenn si ercz hetten, und des nicht getan haben und iren brieff selber vornicht und geswecht haben, und als auch das urbarpuch behelt und bekennet, das si in der czeit, als in di lehen vorbriefft sein, e ercz gehabt und vor- kauft haben: legt ain urtail an meine herren di scheppfen, ab man mir und meinen gewerken den gemessen perg czu Sent Andres mit pesserm, pilleichrem rechte geben und czihen schulle, wenn das uns Cristoff Vorsucher und seine gewerken mit irem untochtigem prieffe davon dringen ader tailen mugen ader schullen, ader was darumb ain recht sei. (4) Da sprach Cristoff Vorsucher und seine gewerken: Liben herren, si haben ercz gehabt wi vil wochen, das do golden hat pei firczik, pei funfezik, pei sechczik und pei hundert marken minner ader mer, darczu der hoffmaister gesant hat und doch 15 30 35
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1. SPR. NO. II. 321 nicht masswirdig was; und das stund also lange, uncz das das- selbe perkwerk czu Sent Andres masswirdig worde. Da twang man si darczu mit dem rechten, das si mussten messen; und hett wir auch ercz gehabt, das masswirdig wer gewesen, des wir laider nicht gehabt han, man hett uns auch daran getwungen und getriben, das wir hetten mussen messen. 5 (5) Do hiessen wir si von paiden tailen* austreten und wolden urtail sprechen, als verr wir das hetten kunnen vinden. — Do stund der hoffmaister auff und saczte ainen scheppfen czu hoff- maister an seiner stat und sprach: Liben herren, also als ich 10 mich vormals von meines herren des kunigs wegen umb sein recht gelautmert hab, nu ste ich alhie noch von meines herren des kunigs wegen und beger an ainem rechten, das ir di lehen vom Czappenschu des ersten czihen lasset, wenn si di eldisten sein, und meinem herren dem kunige lasset widerfaren, was er 15 recht hat, wenn ich hoff, das ezwischen den vorgenanten perg- werken ain uberschar bleiben schol. (6) Da sprachen wir: Her hoffmaister, lasst das also sten, pis das das urtail ezwischen dem Cristoff Vorsucher und dem Jacob von Rosental inkumet; was denn unserm herren dem kunig 20 rechts gepurt, das schol seinen gnaden pilleich volgen. Chuth- nenses scripserunt. Sentencia diffinitiva: (7) Liben frounde, wir haben ewern prieff hie oben vollecleich vornomen; und wir klage und antwort vorstanden han, so tailen 25 wir ezu ainem rechten: umb das denb) Niclas Czappenschu perk- maister und seine gewerken in so langer czeit nimant gemanet hat, der si ezu recht hett ezu manen, das, wenn in got ercz bescherte ezu den siben lehen, das si den czuk an den tag prengen schullen an alle widerrede: darumb, das si nimant ge- manet hot mit dem rechten, so taile wir dem briff, der hie vorn geschriben stet, volle macht und chrafft in allen seinen artikeln und puncten. [Cod. C.] 30 b) Handschr. der. Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 21
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1. SPR. NO. II. 321 nicht masswirdig was; und das stund also lange, uncz das das- selbe perkwerk czu Sent Andres masswirdig worde. Da twang man si darczu mit dem rechten, das si mussten messen; und hett wir auch ercz gehabt, das masswirdig wer gewesen, des wir laider nicht gehabt han, man hett uns auch daran getwungen und getriben, das wir hetten mussen messen. 5 (5) Do hiessen wir si von paiden tailen* austreten und wolden urtail sprechen, als verr wir das hetten kunnen vinden. — Do stund der hoffmaister auff und saczte ainen scheppfen czu hoff- maister an seiner stat und sprach: Liben herren, also als ich 10 mich vormals von meines herren des kunigs wegen umb sein recht gelautmert hab, nu ste ich alhie noch von meines herren des kunigs wegen und beger an ainem rechten, das ir di lehen vom Czappenschu des ersten czihen lasset, wenn si di eldisten sein, und meinem herren dem kunige lasset widerfaren, was er 15 recht hat, wenn ich hoff, das ezwischen den vorgenanten perg- werken ain uberschar bleiben schol. (6) Da sprachen wir: Her hoffmaister, lasst das also sten, pis das das urtail ezwischen dem Cristoff Vorsucher und dem Jacob von Rosental inkumet; was denn unserm herren dem kunig 20 rechts gepurt, das schol seinen gnaden pilleich volgen. Chuth- nenses scripserunt. Sentencia diffinitiva: (7) Liben frounde, wir haben ewern prieff hie oben vollecleich vornomen; und wir klage und antwort vorstanden han, so tailen 25 wir ezu ainem rechten: umb das denb) Niclas Czappenschu perk- maister und seine gewerken in so langer czeit nimant gemanet hat, der si ezu recht hett ezu manen, das, wenn in got ercz bescherte ezu den siben lehen, das si den czuk an den tag prengen schullen an alle widerrede: darumb, das si nimant ge- manet hot mit dem rechten, so taile wir dem briff, der hie vorn geschriben stet, volle macht und chrafft in allen seinen artikeln und puncten. [Cod. C.] 30 b) Handschr. der. Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 21
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322 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO 12. No. 12. 5 10 15 (2. Hälfte Saec. XV.) Domino de Hassenstein super montes Kupperberg. (1) Unser willig dienst ewer genad mit vleis voran berait. Edler, wolgeborner, genediger herr. Ewer genad schreiben uns leczt geschickt, dorin vermeldt, das her Bernhart von Schönberg, unsers allergenedigisten herrn des kunigs diener und hofgesinde, in seinem abwesen sein herschaft ewer genad hat bevolhen; auch dabei, wie etliche aus dem lande zu Meissen haben mit einander ein irthumb eines bergwerchs halben, genant auf dem Kuppferberg, dasa) auf* dem des a) obgenanten herrn Bernharez von Schönberg grund und boden ist; und wie die selbigen paide parthei ir gerechtikait, klag und antwort gegen einander schriefftlich geseczt und gemacht, weliche ewer genad uns zu- geschickt hat begerund, mit allem vleis die zu verhoren und doruber nach unsern bergwerchsrechten unsern rechtspruch thun, dadurch sie des irthumbs czwischen ine durch unsern spruch und urtail entschieden möchten werden, haben wir zu guter mas vernomen. Der selbigen paiden partheien, sunderlich die klag des Jeronimus Trebis mit seinen gewerken, auch die antwort Caspar 20 Freibergers und Donat Starke, die dann in des Nikln Schumans von der Bresnicz gerechtikait und lehen komen sint und steen, mit sambt paiden partheien iren schrieftlichen gerechtikaiten und briefen hab wir mit sunderm vleis in unserm offen rat verhort und verlesen lassen und noch allen notdurften, form und weise 25 inhalt unser alten geschrieben und bestatten bergrechten die klag und antwort gescheczt und mit vleis gewegen, als dann wir allen andern bergleuten, die bei uns bergrecht holen, in der form und weise geben und mittailen. Sentencia diffinitiva. (2) Als wir klag und antwort beider obgenanten partheien haben vernomen, so tail wir ew ezu einem rechten aus unsern geschrieben bergrechten, die also sprechen: 30 35 No. 12. a) Tom. liest: das dan des. No. 12 = Tom. No. 129. (2) Das Citat aus D. I. R. § 16; vgl. Const. II, 3, § 11. Ad v. perg- maister ist zu beachten die Anpassung an das gegenüber Iglau verschiedene Amt des Bergmeisters im sächs. Recht.
322 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO 12. No. 12. 5 10 15 (2. Hälfte Saec. XV.) Domino de Hassenstein super montes Kupperberg. (1) Unser willig dienst ewer genad mit vleis voran berait. Edler, wolgeborner, genediger herr. Ewer genad schreiben uns leczt geschickt, dorin vermeldt, das her Bernhart von Schönberg, unsers allergenedigisten herrn des kunigs diener und hofgesinde, in seinem abwesen sein herschaft ewer genad hat bevolhen; auch dabei, wie etliche aus dem lande zu Meissen haben mit einander ein irthumb eines bergwerchs halben, genant auf dem Kuppferberg, dasa) auf* dem des a) obgenanten herrn Bernharez von Schönberg grund und boden ist; und wie die selbigen paide parthei ir gerechtikait, klag und antwort gegen einander schriefftlich geseczt und gemacht, weliche ewer genad uns zu- geschickt hat begerund, mit allem vleis die zu verhoren und doruber nach unsern bergwerchsrechten unsern rechtspruch thun, dadurch sie des irthumbs czwischen ine durch unsern spruch und urtail entschieden möchten werden, haben wir zu guter mas vernomen. Der selbigen paiden partheien, sunderlich die klag des Jeronimus Trebis mit seinen gewerken, auch die antwort Caspar 20 Freibergers und Donat Starke, die dann in des Nikln Schumans von der Bresnicz gerechtikait und lehen komen sint und steen, mit sambt paiden partheien iren schrieftlichen gerechtikaiten und briefen hab wir mit sunderm vleis in unserm offen rat verhort und verlesen lassen und noch allen notdurften, form und weise 25 inhalt unser alten geschrieben und bestatten bergrechten die klag und antwort gescheczt und mit vleis gewegen, als dann wir allen andern bergleuten, die bei uns bergrecht holen, in der form und weise geben und mittailen. Sentencia diffinitiva. (2) Als wir klag und antwort beider obgenanten partheien haben vernomen, so tail wir ew ezu einem rechten aus unsern geschrieben bergrechten, die also sprechen: 30 35 No. 12. a) Tom. liest: das dan des. No. 12 = Tom. No. 129. (2) Das Citat aus D. I. R. § 16; vgl. Const. II, 3, § 11. Ad v. perg- maister ist zu beachten die Anpassung an das gegenüber Iglau verschiedene Amt des Bergmeisters im sächs. Recht.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 13. 323 „Ist das iemandt spricht, er habe tail an einem berge oder stolle oder an lehen oder an lehenscheften, und der selbe berg oder stolle oder lehen sind eines andern und werden im mit recht verliehen und verhandfestet durch einen geschworen pergmaister, und er greifet es an mit paun und arbaitet daran sechs wachen und wirt von niemancz angesprachen in den sechs wachen, im mag dornach niemancz mit rechte nichte angewinnen." Auff das, so der Caspar Freiberger und Donat Starke in des Nickls Schumans verliehene und noch bergrechte verbriefte ge- 10 rechtikait und lehen auf dem Kuppferperg komen sind und solche lehen si lange czeit gehalten haben* und unaufleslich mit not- durftigem bawe erhalden, der herschaft ir gebürde gethun und thun wellen inhalt ir antwort: mag in der Jeronimus mit seinen gewerken mit rechte nichts angewinnen. [Cod. D.] 5 15 No. 13. Super montes Schneperg domino capitaneo in Voytzberg. (1) Unser willig dinst bevor. Edler, vest, besunder lieber herr. Als ir uns vorslossen czugeschikt habt czwaier partei klag und antwort, gegen einander schriefftlich geseczt und vormals vor gerichte ingebrachte urteilssecze, begerund, mit vleis di czu uber- horen und doruber, was recht ist noch bergrecht, sprechen, doch was ffurstliche ordenung und refformation belanget, dasselbige in seinen wirden zu lassen und ew solhen spruch bei gegenwurtigem botten uffs furderlichste ezu schiken etc: derselbigen paiden partheien, 25 sunderlich die klage der gewerken von den heiligen dreien kunigen und Sanndt Kathrein etc, auch die antwort der beklagten ge- werken von Sannd Gurgen ete mit sambt iren schriefftlichen ge- rechtikaiten und brieffen hab wir mit* sunderm vleis in unsserm offen rath verhoret und verlesen lassen und nach allenn notdurfften, form und weise nach inhalt unsers alten geschrieben und bestatten bergrechten die obgemelten klag und antwort gescheczt und mit vleisse gewegen, als dann wir allen andern bergleuten, die bei uns bergrecht holen, in der form und weise geben und mitteilen. — Actum anno domini 1450, die S. Lucie. 20 30 (1450.) 35 No. 13 = Tom. No. 130. Die Richtigkeit des Datums 1450 wird be- zweifelt von Ermisch, Hist. Z. LXXIX S. 493; der Schneeberg sei damals noch nicht fündig gewesen. 21*
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 13. 323 „Ist das iemandt spricht, er habe tail an einem berge oder stolle oder an lehen oder an lehenscheften, und der selbe berg oder stolle oder lehen sind eines andern und werden im mit recht verliehen und verhandfestet durch einen geschworen pergmaister, und er greifet es an mit paun und arbaitet daran sechs wachen und wirt von niemancz angesprachen in den sechs wachen, im mag dornach niemancz mit rechte nichte angewinnen." Auff das, so der Caspar Freiberger und Donat Starke in des Nickls Schumans verliehene und noch bergrechte verbriefte ge- 10 rechtikait und lehen auf dem Kuppferperg komen sind und solche lehen si lange czeit gehalten haben* und unaufleslich mit not- durftigem bawe erhalden, der herschaft ir gebürde gethun und thun wellen inhalt ir antwort: mag in der Jeronimus mit seinen gewerken mit rechte nichts angewinnen. [Cod. D.] 5 15 No. 13. Super montes Schneperg domino capitaneo in Voytzberg. (1) Unser willig dinst bevor. Edler, vest, besunder lieber herr. Als ir uns vorslossen czugeschikt habt czwaier partei klag und antwort, gegen einander schriefftlich geseczt und vormals vor gerichte ingebrachte urteilssecze, begerund, mit vleis di czu uber- horen und doruber, was recht ist noch bergrecht, sprechen, doch was ffurstliche ordenung und refformation belanget, dasselbige in seinen wirden zu lassen und ew solhen spruch bei gegenwurtigem botten uffs furderlichste ezu schiken etc: derselbigen paiden partheien, 25 sunderlich die klage der gewerken von den heiligen dreien kunigen und Sanndt Kathrein etc, auch die antwort der beklagten ge- werken von Sannd Gurgen ete mit sambt iren schriefftlichen ge- rechtikaiten und brieffen hab wir mit* sunderm vleis in unsserm offen rath verhoret und verlesen lassen und nach allenn notdurfften, form und weise nach inhalt unsers alten geschrieben und bestatten bergrechten die obgemelten klag und antwort gescheczt und mit vleisse gewegen, als dann wir allen andern bergleuten, die bei uns bergrecht holen, in der form und weise geben und mitteilen. — Actum anno domini 1450, die S. Lucie. 20 30 (1450.) 35 No. 13 = Tom. No. 130. Die Richtigkeit des Datums 1450 wird be- zweifelt von Ermisch, Hist. Z. LXXIX S. 493; der Schneeberg sei damals noch nicht fündig gewesen. 21*
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324 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 13. 5 10 15 20 Sentencia diffinitiva. (2) Als wir klag und antwort beider partheien vernomen haben, so teil wir euch czu einer underweisung aus unsern alten geschrieben bergrechten, die also sprechen: „Werlich es fuget nicht der gesworen gerechtikait, das sie die leute, die mit guten trewen an iemands wider- rede ieczund uber drei jar oder mer oder minner in irer silbergruben gearbait haben, und dann allererst, wann sie ercz vinden, ansprechen und von iren rechten dringen; wann doch in den bergrechten sicher bewart ist: ob iemand spricht, das er recht habe, in welicher silbergruben das sei, und ein ander die selben silbergruben redlich von dem rechten vorleiher entpheht, und czuhant an underlas die selben pawet ane widerrede und besiczet sechs wòchen : das damit also vil des ersten recht verloschen wirt, das er dem andern entpfaher von dem selben rechten furpas kaine klage oder beredunge gethun mag, es were denne, das er verhindert were mit ehafter not, das er sein recht nicht volfuren mochte; wann den wachunden und nicht den slafunden kumbt das bergrecht czu frumen, umb das in dem gebeude des gebirges saumnus* gar schedlich ist. (3) Auch sprechen die alten bergrechte, das der geswaren bergmaister, ab er nicht alwege, so sol er doch aufs wenigisten 25 einsten in der wachen selber in die silbergruben, die im bevolhen sein, steigen, es were dan, das in ehofte not hinderet; und sol daselbs, was gebrechsam oder irresam ist, getreulich besehen und bessern. Dornach wisset zu richten. [Cod. D.] Vgl. zur Gruppe 1 noch die Spr. No. 14, 45 (9), 53 (1) 30 und 117 (1) bis (3). (2) Citat aus Const. II, 3, § 11. (3) Citat aus Const. I, 7, § 4.
324 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 13. 5 10 15 20 Sentencia diffinitiva. (2) Als wir klag und antwort beider partheien vernomen haben, so teil wir euch czu einer underweisung aus unsern alten geschrieben bergrechten, die also sprechen: „Werlich es fuget nicht der gesworen gerechtikait, das sie die leute, die mit guten trewen an iemands wider- rede ieczund uber drei jar oder mer oder minner in irer silbergruben gearbait haben, und dann allererst, wann sie ercz vinden, ansprechen und von iren rechten dringen; wann doch in den bergrechten sicher bewart ist: ob iemand spricht, das er recht habe, in welicher silbergruben das sei, und ein ander die selben silbergruben redlich von dem rechten vorleiher entpheht, und czuhant an underlas die selben pawet ane widerrede und besiczet sechs wòchen : das damit also vil des ersten recht verloschen wirt, das er dem andern entpfaher von dem selben rechten furpas kaine klage oder beredunge gethun mag, es were denne, das er verhindert were mit ehafter not, das er sein recht nicht volfuren mochte; wann den wachunden und nicht den slafunden kumbt das bergrecht czu frumen, umb das in dem gebeude des gebirges saumnus* gar schedlich ist. (3) Auch sprechen die alten bergrechte, das der geswaren bergmaister, ab er nicht alwege, so sol er doch aufs wenigisten 25 einsten in der wachen selber in die silbergruben, die im bevolhen sein, steigen, es were dan, das in ehofte not hinderet; und sol daselbs, was gebrechsam oder irresam ist, getreulich besehen und bessern. Dornach wisset zu richten. [Cod. D.] Vgl. zur Gruppe 1 noch die Spr. No. 14, 45 (9), 53 (1) 30 und 117 (1) bis (3). (2) Citat aus Const. II, 3, § 11. (3) Citat aus Const. I, 7, § 4.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 14, 15, 16. 325 2. Die Antheilsrechte Dritter. Verhältnis zum Grundeigenthum. (1325—60.) No. 14. Von purger lehen und von perge messen. (1) Di selben von dem Czukmantel schriben auch her also: Wir pit euch auch, das ir uns leret, ob di statscheppen aus dem Czukmantel oder di perkscheppen, di auf dom perkwerk sint, purgerlehen behalden und perge schullen messen. Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber wart getailt, das di scheppen von der stat und 10 nicht di scheppen von dem perkwerk ezu dem purgerlehen recht haben. Di selben scheppen auch von der stat schullen perge messen und nicht di perk scheppen. [Cod. Bj. 5 (vor 1325.) Von purger lehen. Den purgern von Troppaw, di von perkwerkes wegen auch recht hie suchen, ist geteilt ezu einem rechten: das das* purger- lehen di scheppen, di ezu der czeit scheppen sint, so man einen perk misset, von rechte angehoret, und diselben scheppen under- winden sich des selben purgerlehen und pawent es mit ir selbes 20 guet; und was gewinnes und nuczes dovon gevellet, das ist ir besunderlich und nicht der stat gemeinklich. [Cod. B]. No. 15. 15 (1325—60.) No. 16. Von aptes lehen. (Recht wider den kunig.) (1) Cives Chutnenses scripserunt sic: Auf dem Spinczenpergea) 25 ist ein neuwer perk gemessen, und do hat man czu der funt- gruben dem abte czwei apteslehen gemessen, also von alder ge- No. 16. a) Spiczenberg E, F. No. 14 = Tom. No 54. Vgl. D. I. R. § 18 a. A. No. 15 = Tom. No. 45. No. 16 = Tom. No. 66. Der Spruch bildet den ersten Theil einer 4 Punkte umfassenden Anfrage, s. noch No. 17, 20, 24. (1) Vgl. Const. II, 2, § 16. Das Bergwerk scheint gerade an der Grenze des königlichen und des ab- teilichen Grundes gelegen gewesen zu sein. 30
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 14, 15, 16. 325 2. Die Antheilsrechte Dritter. Verhältnis zum Grundeigenthum. (1325—60.) No. 14. Von purger lehen und von perge messen. (1) Di selben von dem Czukmantel schriben auch her also: Wir pit euch auch, das ir uns leret, ob di statscheppen aus dem Czukmantel oder di perkscheppen, di auf dom perkwerk sint, purgerlehen behalden und perge schullen messen. Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber wart getailt, das di scheppen von der stat und 10 nicht di scheppen von dem perkwerk ezu dem purgerlehen recht haben. Di selben scheppen auch von der stat schullen perge messen und nicht di perk scheppen. [Cod. Bj. 5 (vor 1325.) Von purger lehen. Den purgern von Troppaw, di von perkwerkes wegen auch recht hie suchen, ist geteilt ezu einem rechten: das das* purger- lehen di scheppen, di ezu der czeit scheppen sint, so man einen perk misset, von rechte angehoret, und diselben scheppen under- winden sich des selben purgerlehen und pawent es mit ir selbes 20 guet; und was gewinnes und nuczes dovon gevellet, das ist ir besunderlich und nicht der stat gemeinklich. [Cod. B]. No. 15. 15 (1325—60.) No. 16. Von aptes lehen. (Recht wider den kunig.) (1) Cives Chutnenses scripserunt sic: Auf dem Spinczenpergea) 25 ist ein neuwer perk gemessen, und do hat man czu der funt- gruben dem abte czwei apteslehen gemessen, also von alder ge- No. 16. a) Spiczenberg E, F. No. 14 = Tom. No 54. Vgl. D. I. R. § 18 a. A. No. 15 = Tom. No. 45. No. 16 = Tom. No. 66. Der Spruch bildet den ersten Theil einer 4 Punkte umfassenden Anfrage, s. noch No. 17, 20, 24. (1) Vgl. Const. II, 2, § 16. Das Bergwerk scheint gerade an der Grenze des königlichen und des ab- teilichen Grundes gelegen gewesen zu sein. 30
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326 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 17, 18. wonlich und ein recht ist. Nu ist kumen vor uns her Arnolt von Pitingen und spricht di selben ezwai aptes lehen an von unseres heren des kunges wegen und hat im lassen ein urteil werden, ob icht di selben czwai aptes lehen pillicher unsern heren 5 den kunig schullen angehoren wann imand anders. (2) Do wider spricht der apt von Czedlicz: wanne das selbe perkwerk auf seinem gut auf der aptei vunden sei und der perk darauf ge- messen ist, und wanne man im hab gemessen czwei lehen, di aptes lehen heissen, ob her icht pilliger dorczu recht haben 10 schulle wanne imand anders. Sentencia diffinitiva. (3) Dor uber wart geteilt, das der apt czu dem selben aptes lehen volles recht hat und nicht unser herre der kunig. [Cod. Bl. (1325—60.) No. 17. De octava parte proprietatis. (Von dem achteile der eigen- schafft wider den kunig.) (1) Secundo scripserunt sic: Darnoch hat aber der von Pitingen von unseres herren des kuniges wegen di gewerken czu der funtgruben angesprochen um ein achteil an der eigen- 20 schaft.a) 15 Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber wart geteilt, das di gewerken das selbe achteil von der eigenschaft dem kunig nicht schuldick sind czu geben. Cod. B]. 25 (1325—60.) No. 18. De urbora. (Wi ein man urbor gibt von einer halden.) (1) Di von Eilowa) vrageten also: Ein man ezuhet perk aus einer gruben und schutet den auf ein halden und wil di klopper auf der selben halden nicht lassen kloppen und vurt den selben so perk ezu mul und melt und arbeit in selber; und dar um wil No. 17. a) lenschaft E. No. 18. a) Czaslaw F. 35 No. 17 = Tom. No. 67. Siehe die Bemerkung zu No. 16. (2) Ob aber das Sechzehntheil? Vgl. Const. I, 16, § 2 u. III, 2, § 15. No. 18 = Tom. No. 64.
326 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 17, 18. wonlich und ein recht ist. Nu ist kumen vor uns her Arnolt von Pitingen und spricht di selben ezwai aptes lehen an von unseres heren des kunges wegen und hat im lassen ein urteil werden, ob icht di selben czwai aptes lehen pillicher unsern heren 5 den kunig schullen angehoren wann imand anders. (2) Do wider spricht der apt von Czedlicz: wanne das selbe perkwerk auf seinem gut auf der aptei vunden sei und der perk darauf ge- messen ist, und wanne man im hab gemessen czwei lehen, di aptes lehen heissen, ob her icht pilliger dorczu recht haben 10 schulle wanne imand anders. Sentencia diffinitiva. (3) Dor uber wart geteilt, das der apt czu dem selben aptes lehen volles recht hat und nicht unser herre der kunig. [Cod. Bl. (1325—60.) No. 17. De octava parte proprietatis. (Von dem achteile der eigen- schafft wider den kunig.) (1) Secundo scripserunt sic: Darnoch hat aber der von Pitingen von unseres herren des kuniges wegen di gewerken czu der funtgruben angesprochen um ein achteil an der eigen- 20 schaft.a) 15 Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber wart geteilt, das di gewerken das selbe achteil von der eigenschaft dem kunig nicht schuldick sind czu geben. Cod. B]. 25 (1325—60.) No. 18. De urbora. (Wi ein man urbor gibt von einer halden.) (1) Di von Eilowa) vrageten also: Ein man ezuhet perk aus einer gruben und schutet den auf ein halden und wil di klopper auf der selben halden nicht lassen kloppen und vurt den selben so perk ezu mul und melt und arbeit in selber; und dar um wil No. 17. a) lenschaft E. No. 18. a) Czaslaw F. 35 No. 17 = Tom. No. 67. Siehe die Bemerkung zu No. 16. (2) Ob aber das Sechzehntheil? Vgl. Const. I, 16, § 2 u. III, 2, § 15. No. 18 = Tom. No. 64.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 19, 20. 327 der urbarer urbar von der selben halden nemen, wanneb) her wilk in nicht vorwissen, er schutte auch erczb) auf di selben halden.c) Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber ist getailt: Wanne her di halden den klopfern werte, her schol von rechte urbor davon geben. [Cod. Bl. No. 19. (1325—60.) Von dem ercze und kise, daz von den wegen fellet uff demn wege, wes das sei. (1) Cives de Czukmantel scripserunt sic: Es ist ein krieg ezwischen den gruben und iren mulen; was von iren wagen 10 vellet auf di wog oder uber di wege, so sprechen di urborer, si haben recht darezu, und heben di wog auf und nemen, was dar auf oder dar czu gevallen ist; so sprechen di gewerken, si haben recht dar czu. Sentencia diffinitiva. (2) Doruber wart geteilt: Was di gewerken furen von den gruben, da si unserm heren dem kunige e sein recht von getan haben, do habent si recht czu auf czu heben an der wege schaden, und nicht di urborer. [Cod. B.] 15 No. 20. (1325—60.) De nona parte fabrili. (Der urborer sal haben ein schicht von dem neunden smidteil.) (1) Tercio scripserunt sic. Der selbe von Pitingen hat auch di gewerken angesprochen um ein schicht an deme neuntail.a) Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber ist getailt, das der urbarer an dem neunteil, da man das smidampt mit bedeutet, ein schicht von rechte haben schol. [Cod. Bl. 25 20 b) E, F: wenn er wil in nicht verwissen, er schote (F schütte) auch ercz heimlich dorunder. c) hallen E. No. 20. a) der smitten Zus. E. No. 19 = Tom. No. 71a. Diese Anfrage scheint zugleich mit jener von Spr. No. 76 ergangen zu sein. No. 20 = Tom. No. 68. (1) Siehe die Bemerkung zu No. 16. (2) Siehe D. I. R. § 14 (1); Const. II, 2 § 15. 30
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 19, 20. 327 der urbarer urbar von der selben halden nemen, wanneb) her wilk in nicht vorwissen, er schutte auch erczb) auf di selben halden.c) Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber ist getailt: Wanne her di halden den klopfern werte, her schol von rechte urbor davon geben. [Cod. Bl. No. 19. (1325—60.) Von dem ercze und kise, daz von den wegen fellet uff demn wege, wes das sei. (1) Cives de Czukmantel scripserunt sic: Es ist ein krieg ezwischen den gruben und iren mulen; was von iren wagen 10 vellet auf di wog oder uber di wege, so sprechen di urborer, si haben recht darezu, und heben di wog auf und nemen, was dar auf oder dar czu gevallen ist; so sprechen di gewerken, si haben recht dar czu. Sentencia diffinitiva. (2) Doruber wart geteilt: Was di gewerken furen von den gruben, da si unserm heren dem kunige e sein recht von getan haben, do habent si recht czu auf czu heben an der wege schaden, und nicht di urborer. [Cod. B.] 15 No. 20. (1325—60.) De nona parte fabrili. (Der urborer sal haben ein schicht von dem neunden smidteil.) (1) Tercio scripserunt sic. Der selbe von Pitingen hat auch di gewerken angesprochen um ein schicht an deme neuntail.a) Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber ist getailt, das der urbarer an dem neunteil, da man das smidampt mit bedeutet, ein schicht von rechte haben schol. [Cod. Bl. 25 20 b) E, F: wenn er wil in nicht verwissen, er schote (F schütte) auch ercz heimlich dorunder. c) hallen E. No. 20. a) der smitten Zus. E. No. 19 = Tom. No. 71a. Diese Anfrage scheint zugleich mit jener von Spr. No. 76 ergangen zu sein. No. 20 = Tom. No. 68. (1) Siehe die Bemerkung zu No. 16. (2) Siehe D. I. R. § 14 (1); Const. II, 2 § 15. 30
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328 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 21, 22. 5 (1325—60.) No. 21. Von des lihers rechte. (der hat ein czwei und dreizzik teil.) Das ist auch hin ezu dem Czukmantel getailt, das der urbarer von des lehen amptes wegen mit czu einem czwai undrisik tail recht hat, wiwol di urbarer von den Chutten von newer gewonhait, da si sich gegen hof mit wolden lieben, das haben auf pracht, das man von einem perge, den man von newens misset, dem urbarer ein achtail geit. [Cod. B.] (1406.) No. 22. Das czwaiunddreissig tail gehort den leiher an. (1) Es ist pei uns neulich gescheen, das man ezu ainer gruben ain gemessen perg gemessen hat, davon dem leiher ge- purt ain czwaiunddreissigtail an der gruben. Nu maint unser gnediger herre der kunig, das selb ezwaiunddreissigtail gehore sein gnad an. So maint der munczmaister, es gehore in an. Auch maint der hoffmaister, es gehor in an, wenn er sei der perkwerk vorleiher. — Nu kunnen wir uns aus den sachen nicht vorrichten, wer darczu recht haben schul. Chuthnenses scrip- serunt. Sentencia diffinitiva: (2) Uber dise vorschreben frage antworten wir durch ewer pite willen und sprechen mit urtail das ezu ainem rechten, das das czwaiunddreissigtail gehort an den leiher mit rechte. [Cod. C. [In den Cod. E, F u. G ist nachfolgender Rechtspruch der 25 Kuttenberger Schöffen enthalten, der offenbar den vorliegenden Fall betrifft und von Iglau überprüft wurde. (1405) 15 20 10 Wen das 32 teil, das man von der mass gibt, angepurren sall. (3) Inn dem [XIIII 5 jar]a) nach Cristi geburt zu den czeiten, 30 als Peschel Burghart, Thomel Braunwart, Hanman Noyl, Andres No. 22. a) So G. In dem vierzehenden jar E, F. Sternberg XIIII jar. No. 21 = Tom. No. 52. Siehe D. I. R. § 13 (1); Const. II, 1, § 5. No. 22 = Tom. No. 109a. Die folgende Kuttenberger Entscheidung gedruckt bei Sternberg, Umrisse etc., Urkdb. No. 81 nach G und Tomaschek 35 S. 206, nach F. Die Verweisung auf das Iglauer Recht am Schlusse ist als inofficielle Erkundigung in Iglau aufzufassen. Dies Urtheil der Schöffen wurde offenbar gescholten, und Spr. No. 22 bildet die Erledigung.
328 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 21, 22. 5 (1325—60.) No. 21. Von des lihers rechte. (der hat ein czwei und dreizzik teil.) Das ist auch hin ezu dem Czukmantel getailt, das der urbarer von des lehen amptes wegen mit czu einem czwai undrisik tail recht hat, wiwol di urbarer von den Chutten von newer gewonhait, da si sich gegen hof mit wolden lieben, das haben auf pracht, das man von einem perge, den man von newens misset, dem urbarer ein achtail geit. [Cod. B.] (1406.) No. 22. Das czwaiunddreissig tail gehort den leiher an. (1) Es ist pei uns neulich gescheen, das man ezu ainer gruben ain gemessen perg gemessen hat, davon dem leiher ge- purt ain czwaiunddreissigtail an der gruben. Nu maint unser gnediger herre der kunig, das selb ezwaiunddreissigtail gehore sein gnad an. So maint der munczmaister, es gehore in an. Auch maint der hoffmaister, es gehor in an, wenn er sei der perkwerk vorleiher. — Nu kunnen wir uns aus den sachen nicht vorrichten, wer darczu recht haben schul. Chuthnenses scrip- serunt. Sentencia diffinitiva: (2) Uber dise vorschreben frage antworten wir durch ewer pite willen und sprechen mit urtail das ezu ainem rechten, das das czwaiunddreissigtail gehort an den leiher mit rechte. [Cod. C. [In den Cod. E, F u. G ist nachfolgender Rechtspruch der 25 Kuttenberger Schöffen enthalten, der offenbar den vorliegenden Fall betrifft und von Iglau überprüft wurde. (1405) 15 20 10 Wen das 32 teil, das man von der mass gibt, angepurren sall. (3) Inn dem [XIIII 5 jar]a) nach Cristi geburt zu den czeiten, 30 als Peschel Burghart, Thomel Braunwart, Hanman Noyl, Andres No. 22. a) So G. In dem vierzehenden jar E, F. Sternberg XIIII jar. No. 21 = Tom. No. 52. Siehe D. I. R. § 13 (1); Const. II, 1, § 5. No. 22 = Tom. No. 109a. Die folgende Kuttenberger Entscheidung gedruckt bei Sternberg, Umrisse etc., Urkdb. No. 81 nach G und Tomaschek 35 S. 206, nach F. Die Verweisung auf das Iglauer Recht am Schlusse ist als inofficielle Erkundigung in Iglau aufzufassen. Dies Urtheil der Schöffen wurde offenbar gescholten, und Spr. No. 22 bildet die Erledigung.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 22. 329 Polner, Hannus Glenczel, Bernhard Gruber, Weynant Cauczen- bach, Hannus Hofman, Waczlab Versucher, Thomel Heger, Ender- lein Weinant, Hensel Vischar gesworen scheppen waren des bergs ezu den Chutten, do was czweiung und teding von wegen des zweiundedreissigteils, das einem vorleiher angevellet und an- gehoret mit rechte von einem iezleichen gemessen berg, also das der kunig meinte, er were oberister vorleiher und gehort in an von rechte; das selbe meinte Fridusch Kunel, munczemeister ezu den zeiten, er were oberister vorleiher, als sich ein iczleicher monczemeister einen oberisten vorleiher schreibet in den briefen, 10 die er uber bergwerk gibet; das selbe meinte auch Peter Gestl, hofmeister des berges zu den Chutten ezu den czeiten, er were oberister und mechtiger vorleiher aller und iczleicher bergwerk des Kunigreiches zu Behem, allso das nimand alle bergwerk vor- leihet wenn nur ein hofmeister des bergs zum Chutten, oder 15 weme er das omphelet, wo er selbe nicht gesein mag. Des gibt sich der kunig, der monczemeister und der hof- meister ezu den scheppen des berges ezum Chutten urteil, also das sie ein recht nach irem gewissen und eide dar uber solden sprechen, weme das* czweiundedreissigteil eines gemessen berges 20 angehoret mit rechte. 5 (4) Unde nach sunderleichem und muntleichem geheissen des kunigs und auch ir aller wilkur, beide monczmeisters und hofmeisters, in gegenwortikeit des Peters Smerzliken oberisten monczverwesers und* Nicolaens oberisten monczschreibers von des kunigs wegen, Fridusch Kunels monczemeisters von sein selbs wegen und Peter Gestel hofmeisters auch von sein wegen sprochen di egenanten scheppen mit guter erforschung und* rechter betrachtung aus einem vollen rate mit rechtem urteil, das das selbe czweiunddreissigteil von der masse eines iczleichen berges dem hofmeister als einem rechten verleiher zugehore: also als er alleine verleiher ist, das dasselbe zweiunddreissigteil in auch alleine angehoret. Und erfuren sich des auch die scheppen recht von der Yglaw, das es in der Yglaw recht stet ge- schriben]. 25 30
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 22. 329 Polner, Hannus Glenczel, Bernhard Gruber, Weynant Cauczen- bach, Hannus Hofman, Waczlab Versucher, Thomel Heger, Ender- lein Weinant, Hensel Vischar gesworen scheppen waren des bergs ezu den Chutten, do was czweiung und teding von wegen des zweiundedreissigteils, das einem vorleiher angevellet und an- gehoret mit rechte von einem iezleichen gemessen berg, also das der kunig meinte, er were oberister vorleiher und gehort in an von rechte; das selbe meinte Fridusch Kunel, munczemeister ezu den zeiten, er were oberister vorleiher, als sich ein iczleicher monczemeister einen oberisten vorleiher schreibet in den briefen, 10 die er uber bergwerk gibet; das selbe meinte auch Peter Gestl, hofmeister des berges zu den Chutten ezu den czeiten, er were oberister und mechtiger vorleiher aller und iczleicher bergwerk des Kunigreiches zu Behem, allso das nimand alle bergwerk vor- leihet wenn nur ein hofmeister des bergs zum Chutten, oder 15 weme er das omphelet, wo er selbe nicht gesein mag. Des gibt sich der kunig, der monczemeister und der hof- meister ezu den scheppen des berges ezum Chutten urteil, also das sie ein recht nach irem gewissen und eide dar uber solden sprechen, weme das* czweiundedreissigteil eines gemessen berges 20 angehoret mit rechte. 5 (4) Unde nach sunderleichem und muntleichem geheissen des kunigs und auch ir aller wilkur, beide monczmeisters und hofmeisters, in gegenwortikeit des Peters Smerzliken oberisten monczverwesers und* Nicolaens oberisten monczschreibers von des kunigs wegen, Fridusch Kunels monczemeisters von sein selbs wegen und Peter Gestel hofmeisters auch von sein wegen sprochen di egenanten scheppen mit guter erforschung und* rechter betrachtung aus einem vollen rate mit rechtem urteil, das das selbe czweiunddreissigteil von der masse eines iczleichen berges dem hofmeister als einem rechten verleiher zugehore: also als er alleine verleiher ist, das dasselbe zweiunddreissigteil in auch alleine angehoret. Und erfuren sich des auch die scheppen recht von der Yglaw, das es in der Yglaw recht stet ge- schriben]. 25 30
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330 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 23. 10 (Vor 1268.) No. 23. Schöffenweisung an das Kloster Leubus. (1) Reverendo in Christo patri ac domino suo N., abbati Lubensi, M. judex et jurati cum universitate civium in Igla atque 5 urborarii domini nostri regis in Boemia et Moravia promptam in omnibus serviendi voluntatem. Dominacioni vestre tenore pre- sencium innotescat, quod nos secundum justiciam nostram atque nobilium terre, quam habemus in montibus de illustrissimo domino nostro regi (sic), vobis remandamus: (2) Ubicumque in hereditate domini abbatis uniuscujusque claustri vel aliorum nobilium terre novus mons inventus fuerit, si est in hereditate domini abbatis, in primis septem laneis men- suratis tricesimam secundam partem dominus abbas obtinebit, quod in vulgari ackersteil nuncupatur. 15 (3) Et dea) urbura, que datur domino terre, datur sibi tercia pars metalli; et in laneo domini regis de urbura terciam partem dominus abbas obtinebit; item in laneo domini abbatis datur sibi tercia pars de urbura. No. 23. a) Statt Et de: ex Jireček. 25 30 35 No. 23. Gedruckt bei Sternberg, Urkdb. No. 14; Steinbeck, Gesch. d. schles. Bergbaues I, S. 71 ff.; Boček, Cod. dipl. Mor. IV No. 14 S. 16; Jireček, Cod. jur. Boh. I S. 163; Emler, Reg. Boh. et Mor. II No. 289; Grünhagen, Cod. dipl. Sil., Regest No. 1308; Tomaschek S. 18 ff (nach Steinbeck, mit Einschaltung in die Boleslavsche Bestätigung, s. unten). Von den vollständigen Drucken ist nach gütiger Mittheilung des Herrn Archivs- direktors Dr. Grünhagen in Breslau jener von Sternberg der richtigste, welchem wir im Texte folgen. — Die Datierung ergiebt sich aus der Bestätigung der Weisung durch Herzog Boleslav 1268 (Sternberg No. 15, Grünhagen No. 1307 u. sonst); Sternberg datiert ohne Grund mit 1260. — Die Echtheit der mit den Worten: „quod nos Boleslaus, dei gracia dux Slesie, de voluntate pariter et consensu filii nostri Henrici minus experti jura, que in montibus inventis habentur, a judice et juratis cum universitate civium de Igla ipsa recepimus in hec verba“ eingeleiteten Bestätigungsurkunde wird be- zweifelt von Grotefend, Zeitschr. d. Ver. f. Gesch. u. Alterth. Schlesiens XI. S. 184 u. Zivier, Gesch. d. Bergregals in Schlesien, 1898, S. 26 ff. Gegen die Echtheit der oben abgedruckten Archivsurkunde (Leubus 130) bestehen, wie mir Herr Dr. Grünhagen mittheilte, vom diplomat. Stand- punkte durchaus keine Bedenken. Die Stelle bei Note b) aber erregt doch einigen Verdacht. (2) Siehe Const. II, 3, § 4. (3) Siehe D. I. R. § 26 (1); Const. II, 3, § 4. 20
330 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 23. 10 (Vor 1268.) No. 23. Schöffenweisung an das Kloster Leubus. (1) Reverendo in Christo patri ac domino suo N., abbati Lubensi, M. judex et jurati cum universitate civium in Igla atque 5 urborarii domini nostri regis in Boemia et Moravia promptam in omnibus serviendi voluntatem. Dominacioni vestre tenore pre- sencium innotescat, quod nos secundum justiciam nostram atque nobilium terre, quam habemus in montibus de illustrissimo domino nostro regi (sic), vobis remandamus: (2) Ubicumque in hereditate domini abbatis uniuscujusque claustri vel aliorum nobilium terre novus mons inventus fuerit, si est in hereditate domini abbatis, in primis septem laneis men- suratis tricesimam secundam partem dominus abbas obtinebit, quod in vulgari ackersteil nuncupatur. 15 (3) Et dea) urbura, que datur domino terre, datur sibi tercia pars metalli; et in laneo domini regis de urbura terciam partem dominus abbas obtinebit; item in laneo domini abbatis datur sibi tercia pars de urbura. No. 23. a) Statt Et de: ex Jireček. 25 30 35 No. 23. Gedruckt bei Sternberg, Urkdb. No. 14; Steinbeck, Gesch. d. schles. Bergbaues I, S. 71 ff.; Boček, Cod. dipl. Mor. IV No. 14 S. 16; Jireček, Cod. jur. Boh. I S. 163; Emler, Reg. Boh. et Mor. II No. 289; Grünhagen, Cod. dipl. Sil., Regest No. 1308; Tomaschek S. 18 ff (nach Steinbeck, mit Einschaltung in die Boleslavsche Bestätigung, s. unten). Von den vollständigen Drucken ist nach gütiger Mittheilung des Herrn Archivs- direktors Dr. Grünhagen in Breslau jener von Sternberg der richtigste, welchem wir im Texte folgen. — Die Datierung ergiebt sich aus der Bestätigung der Weisung durch Herzog Boleslav 1268 (Sternberg No. 15, Grünhagen No. 1307 u. sonst); Sternberg datiert ohne Grund mit 1260. — Die Echtheit der mit den Worten: „quod nos Boleslaus, dei gracia dux Slesie, de voluntate pariter et consensu filii nostri Henrici minus experti jura, que in montibus inventis habentur, a judice et juratis cum universitate civium de Igla ipsa recepimus in hec verba“ eingeleiteten Bestätigungsurkunde wird be- zweifelt von Grotefend, Zeitschr. d. Ver. f. Gesch. u. Alterth. Schlesiens XI. S. 184 u. Zivier, Gesch. d. Bergregals in Schlesien, 1898, S. 26 ff. Gegen die Echtheit der oben abgedruckten Archivsurkunde (Leubus 130) bestehen, wie mir Herr Dr. Grünhagen mittheilte, vom diplomat. Stand- punkte durchaus keine Bedenken. Die Stelle bei Note b) aber erregt doch einigen Verdacht. (2) Siehe Const. II, 3, § 4. (3) Siehe D. I. R. § 26 (1); Const. II, 3, § 4. 20
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 24. 331 (4) Et deb) sedecima parteb) terciam partem metalli obtinebit in eodem lanco et non in aliis tantum. (5) Insuper de judicio ipsius montis et de aliis diversis, que sunt in monte, dominus ipsius terre se intromittit. (6) Et silvam ipsorum fratrum montanis ad ipsorum necessaria nequaquam inibere debent predicti fratres nec dominus ipsius terre. [Urkunde im Staatsarchiv zu Breslau.] 5 (1325—60.) No. 24. De trecesima secunda parte racione fundi, que dicitur acker- tail. (Von dem XXXII teile, daz man nennet ackerteil.) 10 (1) Quarto scripserunt sic: Der apt von Czedlicz hat auch di gewerken von der funtgruben angesprochen von des acker- teils wegen ume ein czwaiunddreizzig teil. Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber ist geteilt, das di gewerken dem apt das selbe 15 ezwaiunddreisiktail nicht schuldick sind czu geben. [Cod. B.] b) Emendiert statt de septima p. (s. u.) Das Transsumpt hat de septem partibus. (4) Diese Stelle schien nach der Lesung der Urkunde schon Sternberg und Steinbeck unverständlich. Es ist nicht zu eruieren, um welches Siebentel in der 20 Abtslane es sich handeln könnte, da weder der Stollensiebente noch der Lehen- schaftssiebente passt (letzterer müsste dem Abt zur Gänze zufallen). Ganz unverständlich Tomaschek, S. 19: „Nicht bloss (non tantum) in den übrigen Lehen, sondern auch in seinem soll er, der Abt, den dritten Theil der Urbur(?) erhalten.“ Sinn giebt die Stelle m. E. nur dann, wenn man de sedecima 25 parte liest; der Abt erhielte dann von dem Sechzehntel des Königs an den Lehenschaften dieser Lane vgl. die Bemerkung zu Spr. No. 17 (2)] den dritten Theil. Da in der Bürgerlane nach Const. II, 2, § 15 überhaupt kein 16-Theil zu leisten ist, könnte eine solche geringere Begünstigung der Herren- bezw. Abtslane wohl angenommen werden. (5) Siehe D. I. R. 30 § 26 (2); Const. II. 3, § 2. No. 24 = Tom. No 69. (1) Siehe die Bemerkung zu No. 16. (2) Die Erklärung dieser sonst unbegreiflichen Entscheidung kann nur in der Lage des Bergwerks [s. Spr. No. 16 zu (1) gefunden werden; offenbar ragte nur das Abtslehen, nicht aber die 7 Lehen in den Grund des Klosters hinein. 35
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 24. 331 (4) Et deb) sedecima parteb) terciam partem metalli obtinebit in eodem lanco et non in aliis tantum. (5) Insuper de judicio ipsius montis et de aliis diversis, que sunt in monte, dominus ipsius terre se intromittit. (6) Et silvam ipsorum fratrum montanis ad ipsorum necessaria nequaquam inibere debent predicti fratres nec dominus ipsius terre. [Urkunde im Staatsarchiv zu Breslau.] 5 (1325—60.) No. 24. De trecesima secunda parte racione fundi, que dicitur acker- tail. (Von dem XXXII teile, daz man nennet ackerteil.) 10 (1) Quarto scripserunt sic: Der apt von Czedlicz hat auch di gewerken von der funtgruben angesprochen von des acker- teils wegen ume ein czwaiunddreizzig teil. Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber ist geteilt, das di gewerken dem apt das selbe 15 ezwaiunddreisiktail nicht schuldick sind czu geben. [Cod. B.] b) Emendiert statt de septima p. (s. u.) Das Transsumpt hat de septem partibus. (4) Diese Stelle schien nach der Lesung der Urkunde schon Sternberg und Steinbeck unverständlich. Es ist nicht zu eruieren, um welches Siebentel in der 20 Abtslane es sich handeln könnte, da weder der Stollensiebente noch der Lehen- schaftssiebente passt (letzterer müsste dem Abt zur Gänze zufallen). Ganz unverständlich Tomaschek, S. 19: „Nicht bloss (non tantum) in den übrigen Lehen, sondern auch in seinem soll er, der Abt, den dritten Theil der Urbur(?) erhalten.“ Sinn giebt die Stelle m. E. nur dann, wenn man de sedecima 25 parte liest; der Abt erhielte dann von dem Sechzehntel des Königs an den Lehenschaften dieser Lane vgl. die Bemerkung zu Spr. No. 17 (2)] den dritten Theil. Da in der Bürgerlane nach Const. II, 2, § 15 überhaupt kein 16-Theil zu leisten ist, könnte eine solche geringere Begünstigung der Herren- bezw. Abtslane wohl angenommen werden. (5) Siehe D. I. R. 30 § 26 (2); Const. II. 3, § 2. No. 24 = Tom. No 69. (1) Siehe die Bemerkung zu No. 16. (2) Die Erklärung dieser sonst unbegreiflichen Entscheidung kann nur in der Lage des Bergwerks [s. Spr. No. 16 zu (1) gefunden werden; offenbar ragte nur das Abtslehen, nicht aber die 7 Lehen in den Grund des Klosters hinein. 35
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332 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 25, 25a. 10 20 (1325—60.) No. 25. De parte agrili. (Wo man ackerteil gibt, daz sal nicht abgeen.) (1) Cives de Reichenstein scripserunt sic: Wir tun euch kunt, das ein hoff und ein eigen leit nahen pei unserm perge; 5 der gehoret ezu dem kunickreiche. Und auf dem selben eigen hat man allewege abgeschuf ackerteil den ezweiundrizziksten trock, seint der perk gestanden ist. Nu hat sich das gevuget, das di gewerken, di iczunt tail da habent, auf dem selben eigen kein ackerteil nicht wollen abschuten und wollen sich des widern mit einem rechten. Des quamen di leute vor uns, der das eigen ist, und clagten uber di gewerken, das sie in nicht wolden ir ackerteil abschuten, als is vor gewonlich wer gewest. Do vunden wir ein urteil ezwischen in paiden nach klage und nach antworte, das die selben gewerken vorpas scholden ausschuten den leuten auf 15 dem vorgenanten eigen den dreiundreisicksten (!)a) trock nicht minner den vor. Des ist der gewerken einer mit uns in dem rate, der lis im wol genugen, di andern drei schicht aber nicht und haben das geschoben an euch. Nu pite wir euch, das ir uns des weiser machet. Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber wart geteilt also: Noch alle der vorgeschriben rede teil wir euch ezu einem rechten : als der hoff und das vor- genante eigen hat ackerteil enpfangen und genumen, als schol es auch noch tun. [Cod. B.) 25 (1325—60.) No. 25a. De appropriacione hereditatis. Das ist unsern purgern hie zu der Igla geteilt: Nachdem das imant ein hof, ein acker, oder welcherlei orb das ist, czu- geaignet wirt, so hat gener vurpas, des das erb was, keinen gewalt, darauff czu sehen, czu mehen, czu ackeren, czu sneiden oder ackertail czu nemen oder chainen nucz dovon enphahen denne sunder also verre, als in sein gener gan, dem es geaigent ist. [Cod. B.] 30 35 No. 25. a) XXXIIE. No. 25 = Tom. No. 74. No. 25 a fehlt Tom.
332 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 25, 25a. 10 20 (1325—60.) No. 25. De parte agrili. (Wo man ackerteil gibt, daz sal nicht abgeen.) (1) Cives de Reichenstein scripserunt sic: Wir tun euch kunt, das ein hoff und ein eigen leit nahen pei unserm perge; 5 der gehoret ezu dem kunickreiche. Und auf dem selben eigen hat man allewege abgeschuf ackerteil den ezweiundrizziksten trock, seint der perk gestanden ist. Nu hat sich das gevuget, das di gewerken, di iczunt tail da habent, auf dem selben eigen kein ackerteil nicht wollen abschuten und wollen sich des widern mit einem rechten. Des quamen di leute vor uns, der das eigen ist, und clagten uber di gewerken, das sie in nicht wolden ir ackerteil abschuten, als is vor gewonlich wer gewest. Do vunden wir ein urteil ezwischen in paiden nach klage und nach antworte, das die selben gewerken vorpas scholden ausschuten den leuten auf 15 dem vorgenanten eigen den dreiundreisicksten (!)a) trock nicht minner den vor. Des ist der gewerken einer mit uns in dem rate, der lis im wol genugen, di andern drei schicht aber nicht und haben das geschoben an euch. Nu pite wir euch, das ir uns des weiser machet. Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber wart geteilt also: Noch alle der vorgeschriben rede teil wir euch ezu einem rechten : als der hoff und das vor- genante eigen hat ackerteil enpfangen und genumen, als schol es auch noch tun. [Cod. B.) 25 (1325—60.) No. 25a. De appropriacione hereditatis. Das ist unsern purgern hie zu der Igla geteilt: Nachdem das imant ein hof, ein acker, oder welcherlei orb das ist, czu- geaignet wirt, so hat gener vurpas, des das erb was, keinen gewalt, darauff czu sehen, czu mehen, czu ackeren, czu sneiden oder ackertail czu nemen oder chainen nucz dovon enphahen denne sunder also verre, als in sein gener gan, dem es geaigent ist. [Cod. B.] 30 35 No. 25. a) XXXIIE. No. 25 = Tom. No. 74. No. 25 a fehlt Tom.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 26. 333 (1349 - 60.) No. 26. De inquisicione divisorum iurium. (Novi montani possunt morari, ubi voluerint, dettoa) casas edificent.) (1) Scriptum est domino nostro marchioni super dissensionem inter ipsum et dominum Wokonem pro montanis ventilate (!), utrum dictus dominus de Holenstein possit cogere montanos, ut resideant in villa sua et emant necessaria ab inquilinis ville predicte an non. Dicimus quod non, quia dicti montani possint residenciam capere in locis et emere necessaria, ubicumque vide- bitur ipsis melius expedire, tamdiu, donec facultas ipsis aderit, 10 ibi domos edificare in montibus penes czecham. (2) Ad secundum. (Novis montanis non debent inhiberi vie nove nec inquisicio novi meatus.) Utrum dictus dominus vias et semitas de novo factas vel faciendas ad dicta montana tendentes ipsis montanis seu aliis hominibus necessaria ipsis 15 adducentibus possit inhibere an non. Dicimus quod non, quia montana viktumb) (vectum?) indigent de viis et semitis propter deduccionem metalli ad molendina et ad casas et propter addu- centes merces suas montibus predictis. Eciam inhibere non potest, quod nova montana et meatus novi in campis circum- 20 quaque adiacentibus per montanos querantur. (3) Ad tercium. (Montani non debent ligna comparare, sed dominus debet dare ad subtus terram et ad cawas, si habet.) Utrum montani apud prefatum dominum ligna pro cultura mon- cium debeant suis denariis conparare an non. Super quo respon- 25 demus, quod non, quia omnia ligna, de quibus in foveis et stollonibus subtus terram indigent seu indiguerint et ad cauwas, ipse dominus tenebitur eis ministrare. (4) Ad quartum. (Nova molendina montanorum non debent censuare). Utrum molendina de novo constructa per montanos 30 debeant censuare. Iterum dicimus, quod non, quia libera sunt; sed antiqua, que in usus moncium convertantur, de consuveto censu prius dato et habito per montanos satisfiat heris molendi- norum predictorum. 5 No. 26. a) Abbrev. do; dum Tom. b) multum Tom. 35 No. 26 = Tom. No 83. (2) a. E. Vgl. Const. II, 1, 8 3. (3) Siehe D. I. R. § 26 (2); Const. II, 3, § 2; Spr. No. 23 (6). (4) Siehe D. I. R. § 25; Const. II, 3, § 3.
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 26. 333 (1349 - 60.) No. 26. De inquisicione divisorum iurium. (Novi montani possunt morari, ubi voluerint, dettoa) casas edificent.) (1) Scriptum est domino nostro marchioni super dissensionem inter ipsum et dominum Wokonem pro montanis ventilate (!), utrum dictus dominus de Holenstein possit cogere montanos, ut resideant in villa sua et emant necessaria ab inquilinis ville predicte an non. Dicimus quod non, quia dicti montani possint residenciam capere in locis et emere necessaria, ubicumque vide- bitur ipsis melius expedire, tamdiu, donec facultas ipsis aderit, 10 ibi domos edificare in montibus penes czecham. (2) Ad secundum. (Novis montanis non debent inhiberi vie nove nec inquisicio novi meatus.) Utrum dictus dominus vias et semitas de novo factas vel faciendas ad dicta montana tendentes ipsis montanis seu aliis hominibus necessaria ipsis 15 adducentibus possit inhibere an non. Dicimus quod non, quia montana viktumb) (vectum?) indigent de viis et semitis propter deduccionem metalli ad molendina et ad casas et propter addu- centes merces suas montibus predictis. Eciam inhibere non potest, quod nova montana et meatus novi in campis circum- 20 quaque adiacentibus per montanos querantur. (3) Ad tercium. (Montani non debent ligna comparare, sed dominus debet dare ad subtus terram et ad cawas, si habet.) Utrum montani apud prefatum dominum ligna pro cultura mon- cium debeant suis denariis conparare an non. Super quo respon- 25 demus, quod non, quia omnia ligna, de quibus in foveis et stollonibus subtus terram indigent seu indiguerint et ad cauwas, ipse dominus tenebitur eis ministrare. (4) Ad quartum. (Nova molendina montanorum non debent censuare). Utrum molendina de novo constructa per montanos 30 debeant censuare. Iterum dicimus, quod non, quia libera sunt; sed antiqua, que in usus moncium convertantur, de consuveto censu prius dato et habito per montanos satisfiat heris molendi- norum predictorum. 5 No. 26. a) Abbrev. do; dum Tom. b) multum Tom. 35 No. 26 = Tom. No 83. (2) a. E. Vgl. Const. II, 1, 8 3. (3) Siehe D. I. R. § 26 (2); Const. II, 3, § 2; Spr. No. 23 (6). (4) Siehe D. I. R. § 25; Const. II, 3, § 3.
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334 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 26. (5) Et sic articuli predicti per Bernhardum expositi secundum jura montanorum sunt rite et racionabiliter diffiniti, ita videlicet, quod dictus dominus Woko terciam partem in urbora tollenda obtinobit. Datum in Iglavia etc. [Cod. B.] Cod. E und F enthalten die deutsche Uebersetzung dieses Spruches: (1) Es wart geschriben dem monczemeister umb die cwei- tracht, die sich ezwissen im und herrn Wicko von Holenstein verlaufen hatte von bergwerks wegen, abe der obegenant herre 10 von Holnstein moge getwingen die bergleute, das sie wonen solden [in sime dorfe und* keuffen notdorfft von den inwonern desselben dorfes oder nicht. Doruber wart geteilet, die obigen bergleute mochten wonen und notdurft kouffen, wo in das aller- fugleichst czu tun were, also lange, bis sie wol vermochten, in 15 heuser bei der czeche czu bawen. (2) Czu dem andern mal wart gefraget, obe der obgenant herre die wege und stege, die von newens gemacht weren oder wurden, die do gingen czu dem obgenanten bergwerk den berg- leuten und andern leuten, die do notdurft dorczu furten, weren 20 mocht. Doruber wart geteilet: man mochte es in nicht weren, wenne die bergwerk bedurffen vil wege und stege durich abe- furung willen des ercz czu den molen und hutten und auch durch czufurunge willen der notdurft. [Man mag in auch nicht weren, wenn newe bergwerk und newe wege uberal auf dem velde von 25 den bergleuten gesuchet werden. (3) Czu dem dritten, abe die bergleute wider denselben herren czu bawung der bergwerk sullen holez kaufen oder nicht. Doruber wart geteilet, das sie das holez nicht kaufen sullen; wenn alles holez, des die bergleute dorfen in der gruben, und* in den 30 stollen under der erden und ober der erden zu rinnen und ezu kawen, das sol in der herre geben. (4) Czu dem virden male, abe die molen, die do von newens von den bergleuten gebawet werden, czins geben sullen. Doruber wart geteilt, das sie nicht czinsen sullen, sunder sie sullen 35 frei sein; aber hetten die molen, e sie ezu dem nucz des berg- werks gekart wurden, icht geczinset, denselben czinse solden die berglente auch leiden. 5 (5) a. E. Vgl. Spr. No. 23 (3) und die Citate daselbst.
334 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 26. (5) Et sic articuli predicti per Bernhardum expositi secundum jura montanorum sunt rite et racionabiliter diffiniti, ita videlicet, quod dictus dominus Woko terciam partem in urbora tollenda obtinobit. Datum in Iglavia etc. [Cod. B.] Cod. E und F enthalten die deutsche Uebersetzung dieses Spruches: (1) Es wart geschriben dem monczemeister umb die cwei- tracht, die sich ezwissen im und herrn Wicko von Holenstein verlaufen hatte von bergwerks wegen, abe der obegenant herre 10 von Holnstein moge getwingen die bergleute, das sie wonen solden [in sime dorfe und* keuffen notdorfft von den inwonern desselben dorfes oder nicht. Doruber wart geteilet, die obigen bergleute mochten wonen und notdurft kouffen, wo in das aller- fugleichst czu tun were, also lange, bis sie wol vermochten, in 15 heuser bei der czeche czu bawen. (2) Czu dem andern mal wart gefraget, obe der obgenant herre die wege und stege, die von newens gemacht weren oder wurden, die do gingen czu dem obgenanten bergwerk den berg- leuten und andern leuten, die do notdurft dorczu furten, weren 20 mocht. Doruber wart geteilet: man mochte es in nicht weren, wenne die bergwerk bedurffen vil wege und stege durich abe- furung willen des ercz czu den molen und hutten und auch durch czufurunge willen der notdurft. [Man mag in auch nicht weren, wenn newe bergwerk und newe wege uberal auf dem velde von 25 den bergleuten gesuchet werden. (3) Czu dem dritten, abe die bergleute wider denselben herren czu bawung der bergwerk sullen holez kaufen oder nicht. Doruber wart geteilet, das sie das holez nicht kaufen sullen; wenn alles holez, des die bergleute dorfen in der gruben, und* in den 30 stollen under der erden und ober der erden zu rinnen und ezu kawen, das sol in der herre geben. (4) Czu dem virden male, abe die molen, die do von newens von den bergleuten gebawet werden, czins geben sullen. Doruber wart geteilt, das sie nicht czinsen sullen, sunder sie sullen 35 frei sein; aber hetten die molen, e sie ezu dem nucz des berg- werks gekart wurden, icht geczinset, denselben czinse solden die berglente auch leiden. 5 (5) a. E. Vgl. Spr. No. 23 (3) und die Citate daselbst.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 27, 28, 29. 335 (Vor 1360.) No. 27. De sedecim areis mensurati montis. (Von sechczehen hoff- steten uff pergwerke.)a) Ubir di vor geschriben rede bescheide wir also, das di ge- werkenb) aus sechezen hofsteten mugen eine machen oder czwo oder mer czu fleischpenken, ezu protpenken oder eine pade- stuben, das stet an in. Wil aber imant aus der maze der sechezen hofstete des vorgenanten gepeudes icht pauwen, das mus her mit des hern gunst tun, des das gut ist. [Cod. B.] 5 (Vor 1360.) No. 28. De liberacione sedecim arearum mensurati montis. (Sech- czehen freie hoffstete sal haben ein gemessen perk und ein pogenschuzz.) (1) Uber di vorgeschriben rede bescheid wir also, das ein icklich gemessen perk schol sechezen hofstete vrei haben; und 15 darinne mak man schenken pier, met und wein. Und di schollen ordenleich gepawet sein pei der ezeche, das mugen gewandern peid mit wegen und sust an alle hindernisse. (2) Und schullen haben czu irer viech weide um und umme sich also verre, als ein man mit einem pogen geschiesen mag 20 von der ezeche. [Cod. B.] 10 (1370—85.) No. 29. Alia sentencia montanorum. (Hi ist geteilt, das der grunt- herre den dritten pfennik, und ein iczlich gemessen perk sal haben XVI frei hofstete etc.)a) (1) Mein stete freuntschaft czuvor. Wisset, liben freunt, das ein newes perkwerk ist aufkomen czu Pilsen. Nu ist eczwas ezwaiung und irsal ezwischen mir von meins heren des kaisers No. 27. a) Am Rande: Hic deficit primum propositum. b) eines neufunden bergwerks Zus. E, G. No. 29. a) Am Rande von späterer Hand: Magister monete scripsit. 25 30 No. 27 = Tom. No. 84. Vgl. die Verarbeitung in dem Weisthum Spr. No. 30. Vgl. U—B § 9 und die Citate daselbst. No. 28 = Tom. No. 86. Vgl. die Verarbeitung in dem Weisthum Spr. No. 30. (1) Siehe U—B § 9 und die Citate das. Zum letzten Satz 35 vgl. Spr. No. 33. (2) Siehe D. I. R. § 12; Const. II, 3, § 1. No. 29 — Tom. No. 93.
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 27, 28, 29. 335 (Vor 1360.) No. 27. De sedecim areis mensurati montis. (Von sechczehen hoff- steten uff pergwerke.)a) Ubir di vor geschriben rede bescheide wir also, das di ge- werkenb) aus sechezen hofsteten mugen eine machen oder czwo oder mer czu fleischpenken, ezu protpenken oder eine pade- stuben, das stet an in. Wil aber imant aus der maze der sechezen hofstete des vorgenanten gepeudes icht pauwen, das mus her mit des hern gunst tun, des das gut ist. [Cod. B.] 5 (Vor 1360.) No. 28. De liberacione sedecim arearum mensurati montis. (Sech- czehen freie hoffstete sal haben ein gemessen perk und ein pogenschuzz.) (1) Uber di vorgeschriben rede bescheid wir also, das ein icklich gemessen perk schol sechezen hofstete vrei haben; und 15 darinne mak man schenken pier, met und wein. Und di schollen ordenleich gepawet sein pei der ezeche, das mugen gewandern peid mit wegen und sust an alle hindernisse. (2) Und schullen haben czu irer viech weide um und umme sich also verre, als ein man mit einem pogen geschiesen mag 20 von der ezeche. [Cod. B.] 10 (1370—85.) No. 29. Alia sentencia montanorum. (Hi ist geteilt, das der grunt- herre den dritten pfennik, und ein iczlich gemessen perk sal haben XVI frei hofstete etc.)a) (1) Mein stete freuntschaft czuvor. Wisset, liben freunt, das ein newes perkwerk ist aufkomen czu Pilsen. Nu ist eczwas ezwaiung und irsal ezwischen mir von meins heren des kaisers No. 27. a) Am Rande: Hic deficit primum propositum. b) eines neufunden bergwerks Zus. E, G. No. 29. a) Am Rande von späterer Hand: Magister monete scripsit. 25 30 No. 27 = Tom. No. 84. Vgl. die Verarbeitung in dem Weisthum Spr. No. 30. Vgl. U—B § 9 und die Citate daselbst. No. 28 = Tom. No. 86. Vgl. die Verarbeitung in dem Weisthum Spr. No. 30. (1) Siehe U—B § 9 und die Citate das. Zum letzten Satz 35 vgl. Spr. No. 33. (2) Siehe D. I. R. § 12; Const. II, 3, § 1. No. 29 — Tom. No. 93.
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336 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 29. wegen, als ich von seinen gnaden eim gemeiner vorleiher pin aller seiner perkwerk, und dem grunthern auf dem egenanten perkwerk czu Pilsen um di recht, di aim grunthern ezu recht angehoren, auf des grunt oder erbe ein newes perkwerk aufkumpt. Dorum pit ich ewer erberkeit von meines egenanten hern des kaisers wegen mit besunderm vleis, das ir mich unterweist mit ewerm prif, was rechtes ain grunther hab, auf des grunt ein newes perkwerk autkumpt, es sie czu heusern, hofsteten, padstuben, vlaischpenken, protpenken ader ezu andern dingen, was des ist oder wi di sein. Das wil ich euch vor meime hern dem kaiser vleissiklich danken und euch fudern des pesten, des ich chan oder mak, woran ir mein bedurft — wenne der selb grunther und ich dorczu gewilkurt haben. Und send euch von meinen wegen den Lorencz Meschler, der do czeucht mit disem prif. Was ir uns 15 unterweist um di egenanten geprechen, dopei woll wir paide pleiben. Sentencia diffinitiva. (2) Wisset das, das wir der unterweisung wol ledik weren mit einem rechten. Aber durch unsers heren willen des kaisers 20 und von paider ewer wilkor wegen, do ir paide czu gewilkurt habt, wan wilkur alle recht pricht, und auch im kuniglichen rechte geschriben stet: Volentibus et consencientibus non infertur injuria, so bescheide wir euch ezu einem rechten, das der grunther schal haben den dritten pfennik an der urbar. (3) Und um das 25 ander beschaide wir euch also, das ein iklich gemessener perk schol sechezen hofstete frei haben; und dorinne mak man schenken pier, mete und wein. Und di schollin ordenlich gepawet sein pei der czeche, das mugen gewandern paide mit wegen und auch sust an alle hindirnusse. (4) Und schullen habin ezu irer viech waide um und um sich also verre, als ein man mit einem pogen geschiesen mak von der czeche. (5) Und di gewerken mugen aus den sechezen hofsteten eine oder czwo oder mer ezu fleisch- penken oder czu protpenken oder eine padstuben machen, das stet an in. Wil aber imant aus der mase der sechezen hofstete 35 des vor genanten peudes icht pawen, das mus her mit des hern gunst tun, des das gut ist und der grunt. [Cod. B.] 5 10 30 (2) Das Citat aus den Const. Siehe Spr. No. 23 (3) und die Citate das. (3) Vgl. Spr. No. 28 (1). (4) Vgl. Spr. No. 28 (2). (5) Vgl. Spr. No. 27.
336 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 29. wegen, als ich von seinen gnaden eim gemeiner vorleiher pin aller seiner perkwerk, und dem grunthern auf dem egenanten perkwerk czu Pilsen um di recht, di aim grunthern ezu recht angehoren, auf des grunt oder erbe ein newes perkwerk aufkumpt. Dorum pit ich ewer erberkeit von meines egenanten hern des kaisers wegen mit besunderm vleis, das ir mich unterweist mit ewerm prif, was rechtes ain grunther hab, auf des grunt ein newes perkwerk autkumpt, es sie czu heusern, hofsteten, padstuben, vlaischpenken, protpenken ader ezu andern dingen, was des ist oder wi di sein. Das wil ich euch vor meime hern dem kaiser vleissiklich danken und euch fudern des pesten, des ich chan oder mak, woran ir mein bedurft — wenne der selb grunther und ich dorczu gewilkurt haben. Und send euch von meinen wegen den Lorencz Meschler, der do czeucht mit disem prif. Was ir uns 15 unterweist um di egenanten geprechen, dopei woll wir paide pleiben. Sentencia diffinitiva. (2) Wisset das, das wir der unterweisung wol ledik weren mit einem rechten. Aber durch unsers heren willen des kaisers 20 und von paider ewer wilkor wegen, do ir paide czu gewilkurt habt, wan wilkur alle recht pricht, und auch im kuniglichen rechte geschriben stet: Volentibus et consencientibus non infertur injuria, so bescheide wir euch ezu einem rechten, das der grunther schal haben den dritten pfennik an der urbar. (3) Und um das 25 ander beschaide wir euch also, das ein iklich gemessener perk schol sechezen hofstete frei haben; und dorinne mak man schenken pier, mete und wein. Und di schollin ordenlich gepawet sein pei der czeche, das mugen gewandern paide mit wegen und auch sust an alle hindirnusse. (4) Und schullen habin ezu irer viech waide um und um sich also verre, als ein man mit einem pogen geschiesen mak von der czeche. (5) Und di gewerken mugen aus den sechezen hofsteten eine oder czwo oder mer ezu fleisch- penken oder czu protpenken oder eine padstuben machen, das stet an in. Wil aber imant aus der mase der sechezen hofstete 35 des vor genanten peudes icht pawen, das mus her mit des hern gunst tun, des das gut ist und der grunt. [Cod. B.] 5 10 30 (2) Das Citat aus den Const. Siehe Spr. No. 23 (3) und die Citate das. (3) Vgl. Spr. No. 28 (1). (4) Vgl. Spr. No. 28 (2). (5) Vgl. Spr. No. 27.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. No. 30. 337 (1360.) No. 30. Ein handfeste von dem rechten eines newen bergs. (1) Wir Enderlein Lewel richter, Fricz Schober, Ditterich Risch, scheppenmeister, bekennen offenleich und tun kund mit disem gegenwurtigen briefe allen den etc.: (2) Was hutten geslagen werden auf eines herren gute [u. s. w. 5 fast wörtlich gleich Spr. No. 96]. (3) Czu dem ander male so tue wir kunt, das ein ieezleicher gemessener perg sal haben XVI hofstete frei [u. s. w. fast wörtlich gleich Spr. No. 28]. (4) Czu dom dritten male tue wir kunt, das die gewerken 10 auf den XVI hofsteten mogen in machen eine oder czwo fleischbenke [u. s. w., gleich Spr. No. 27 mit dem Zusatze: Und freimarkt sal ein iglich neugefunden bergwerk haben. = Spr. No. 32 i. f.] (5) Czu dem virden mal tue wir kunt umb das smidampt, 15 das ein neunteil ist genant: Wo ein berg wirt gemessen, do hat unser herre dera) keiser an der funtgruben des gemessen berges ein achteil und der leiher ein czweiunddreissigteil. Da sal man toilen auch noch der urber ein neunteil, das das smidampt ist genant. An demselben neunteil hat unser herre der keiser ein 20 schicht; die andern drei schicht die sint der gewerken der* funtgruben. Und was koste auf das smidampt get, davon sol unser herre der keiser derselben koste leiden und verricht werden von seinen wegen von einer schicht; und von den andern dreien schichten sullen leiden die gewerken der funt- 25 gruben. — Und die smitten mag man slahen oder seczen unserm herren czu nucze und den gewerken ezu frumen, wo man wil auf dem bergwerk. Zu urkund etc. Datum anno domini M°CCCOLX etc.b) Cod. El. 30 No. 30. a) Kunig oder Zus. G. b) In G keine Datierung, in F MCCCXIIII (1). No. 30: = Tom. No. 124. (5) Siehe D. I. R. § 14 (1); Const. II, 2, § 15; Spr. No. 20. Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 22
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. No. 30. 337 (1360.) No. 30. Ein handfeste von dem rechten eines newen bergs. (1) Wir Enderlein Lewel richter, Fricz Schober, Ditterich Risch, scheppenmeister, bekennen offenleich und tun kund mit disem gegenwurtigen briefe allen den etc.: (2) Was hutten geslagen werden auf eines herren gute [u. s. w. 5 fast wörtlich gleich Spr. No. 96]. (3) Czu dem ander male so tue wir kunt, das ein ieezleicher gemessener perg sal haben XVI hofstete frei [u. s. w. fast wörtlich gleich Spr. No. 28]. (4) Czu dom dritten male tue wir kunt, das die gewerken 10 auf den XVI hofsteten mogen in machen eine oder czwo fleischbenke [u. s. w., gleich Spr. No. 27 mit dem Zusatze: Und freimarkt sal ein iglich neugefunden bergwerk haben. = Spr. No. 32 i. f.] (5) Czu dem virden mal tue wir kunt umb das smidampt, 15 das ein neunteil ist genant: Wo ein berg wirt gemessen, do hat unser herre dera) keiser an der funtgruben des gemessen berges ein achteil und der leiher ein czweiunddreissigteil. Da sal man toilen auch noch der urber ein neunteil, das das smidampt ist genant. An demselben neunteil hat unser herre der keiser ein 20 schicht; die andern drei schicht die sint der gewerken der* funtgruben. Und was koste auf das smidampt get, davon sol unser herre der keiser derselben koste leiden und verricht werden von seinen wegen von einer schicht; und von den andern dreien schichten sullen leiden die gewerken der funt- 25 gruben. — Und die smitten mag man slahen oder seczen unserm herren czu nucze und den gewerken ezu frumen, wo man wil auf dem bergwerk. Zu urkund etc. Datum anno domini M°CCCOLX etc.b) Cod. El. 30 No. 30. a) Kunig oder Zus. G. b) In G keine Datierung, in F MCCCXIIII (1). No. 30: = Tom. No. 124. (5) Siehe D. I. R. § 14 (1); Const. II, 2, § 15; Spr. No. 20. Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 22
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338 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 31, 32, 33. (1406 oder 1407.) No. 31. Vom czinse der gerten, do vormals pergwerk gewesen ist. (1) Es ist gescheen vor vil iaren uncz auff neulich czeit, das merkleiche perkwerg pei uns gewesen sein uff der thum- 5 herren grunt von Prage, davon si ir urbar und akkerrecht merkleich genomen haben. Nu ist daselbst das pergwerk apgegangen, also das nu ain tailes gerten gepawet sein. Nu mainen di thumherren von den besiczern derselben gerten ezins ezu haben, wie wol si doch, diweil das perkwerk da was, 10 sulcher ezins ledig und frei waren. — Nu pitten wir ewer freuntschafft fleissig, das ir uns des underweisen wellet mit ewerm brieff, ab unser mitpurger, besiczer der egenanten gerten, di vorgenanten czinse mit recht geben schullen ader nicht. Chuth- nenses scripserunt. Sentencia diffinitiva. (2) Daruber ist unser rat, das sich ewer mitpurger mit den thumherren gutleich vorrichten, wenn uns dunket, das der grunt, da di gerten auff ligen harte, ledig und frei muge gesein. [Cod. C]. 15 20 30 (Vor 1360). No. 32. De statera plumbi. (Di pleiwage gehort in di herschafft, und freimarkt sal sein uff newem perkwerke.) (1) Umme di pleiwag bescheid wir euch also, das di gehoret di herschaft an. (2) Aber was di gewerken haben aus genumen an alle der vorgeschriben rede und sache, do si das perkwerk 25 enphangen haben, domite man in geligen hat, das mak man in nicht genemen, das schal das perkwerk und di gewerken angehoren. (3) Und vreien markt den schol auch ein iklich newes perk- werk haben. [Cod. B.] (Saec. XIV.) No. 33. Wer pawen wil und mawern von gnaden, sehen die scheppen das es dem perge nucze ist und nicht schedlich an gassen, an markte an den strassen, so mugen sie im ein wenig erlauben. [Cod. E. Zu dieser Gruppe vgl. noch den Spr. No. 51 (8) bis (11). No. 31 = Tom. No. 112 (S. 101 ff., No. 112 erscheint zweimal). 35 (1) Zu ledig und frei: s. D. I. R. § 25 und die Citate das. No. 32 — Tom. No. 85. (3) Vgl. Spr. No. 30 (4). No. 33 fehlt Tom. Vgl. Spr. No. 28 (1), letzter Satz, 29 (3).
338 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 31, 32, 33. (1406 oder 1407.) No. 31. Vom czinse der gerten, do vormals pergwerk gewesen ist. (1) Es ist gescheen vor vil iaren uncz auff neulich czeit, das merkleiche perkwerg pei uns gewesen sein uff der thum- 5 herren grunt von Prage, davon si ir urbar und akkerrecht merkleich genomen haben. Nu ist daselbst das pergwerk apgegangen, also das nu ain tailes gerten gepawet sein. Nu mainen di thumherren von den besiczern derselben gerten ezins ezu haben, wie wol si doch, diweil das perkwerk da was, 10 sulcher ezins ledig und frei waren. — Nu pitten wir ewer freuntschafft fleissig, das ir uns des underweisen wellet mit ewerm brieff, ab unser mitpurger, besiczer der egenanten gerten, di vorgenanten czinse mit recht geben schullen ader nicht. Chuth- nenses scripserunt. Sentencia diffinitiva. (2) Daruber ist unser rat, das sich ewer mitpurger mit den thumherren gutleich vorrichten, wenn uns dunket, das der grunt, da di gerten auff ligen harte, ledig und frei muge gesein. [Cod. C]. 15 20 30 (Vor 1360). No. 32. De statera plumbi. (Di pleiwage gehort in di herschafft, und freimarkt sal sein uff newem perkwerke.) (1) Umme di pleiwag bescheid wir euch also, das di gehoret di herschaft an. (2) Aber was di gewerken haben aus genumen an alle der vorgeschriben rede und sache, do si das perkwerk 25 enphangen haben, domite man in geligen hat, das mak man in nicht genemen, das schal das perkwerk und di gewerken angehoren. (3) Und vreien markt den schol auch ein iklich newes perk- werk haben. [Cod. B.] (Saec. XIV.) No. 33. Wer pawen wil und mawern von gnaden, sehen die scheppen das es dem perge nucze ist und nicht schedlich an gassen, an markte an den strassen, so mugen sie im ein wenig erlauben. [Cod. E. Zu dieser Gruppe vgl. noch den Spr. No. 51 (8) bis (11). No. 31 = Tom. No. 112 (S. 101 ff., No. 112 erscheint zweimal). 35 (1) Zu ledig und frei: s. D. I. R. § 25 und die Citate das. No. 32 — Tom. No. 85. (3) Vgl. Spr. No. 30 (4). No. 33 fehlt Tom. Vgl. Spr. No. 28 (1), letzter Satz, 29 (3).
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 34. 339 3. Vom Rechte der Lehenschaften. (1370—85.) No. 34. Hi ist geteilt: was ein perkmeister bekennet bei seinem eide, daz hat crafft; was er nicht bekennet, davon ist er nicht puz- wirdik; und uber frage ane briefe und insigel sal man nicht urtel antwort geben.") (1) Es fuget sich ezu einen czeiten, das ein perkmeister bekante in einem vollen rate, das er gelihen hette seinen lehen- howern ein lehen und lehens recht und einen haspel und haspels recht und dorczu in dem frein ein halbes lachter und eines 10 slegel helbis lang; und di selbe leiunge muste der selbe perk- meister behalden mit seinem eide, als ein perkmeister czu rechte tun schol, mit aufgeracten fingern. (2) Nu geschach es dornach, das der selbe perkmeister vorleich andern lehenhewern in dem selben perkwerk ein andir 15 lehenschaft und dor ezu, was si gewinnen mochten mit slegel und mit eisen. Uber eczleiche czeit dornach geschach ein durchslag ezwischen peiden lehenscheften. Do* wolden di ersten lehenhower, den do lehen und lehens recht und haspel und haspels recht gelehen was, recht ezu dem selben durchslage haben. Auch wolden di andern 20 lehenhower, den di andir lehenschaft gelehen was und was si ge- wunnen mochten mit slegel und mit eisen, auch ezu dem selben durch- slage recht haben und czogen sich des auch irer leiunge an den selben perkmeister. — Dornach bekante der perkmeister nach dem, als her es vor mit seinem eide behalten hette vormals, das 25 her den ersten gelihen hette lehen und lehens recht, haspel und haspelsrecht, und sprach dornach, her woste nicht, wi ir leiunge stunde. 5 (3) Nu pit wir ower erberkeit mit fleise, das ir uns des unterweist, also als der perkmaister der ersten leiunge bekant 30 hat und es ouch mit seinem eide behalden hat und dornach ge- sprochen hat, her wisse nicht, wi ir leiunge ste: mit was pusse No. 34. a) Von späterer Hand: Kuthnenses scripserunt. No. 34 = Tom. No. 94. (1) Vgl. Const. III, 5, § 17. (2) Zu was si gewinnen mochten u. s. w. vgl. Const. III, 1, § 13. 35 22*
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 34. 339 3. Vom Rechte der Lehenschaften. (1370—85.) No. 34. Hi ist geteilt: was ein perkmeister bekennet bei seinem eide, daz hat crafft; was er nicht bekennet, davon ist er nicht puz- wirdik; und uber frage ane briefe und insigel sal man nicht urtel antwort geben.") (1) Es fuget sich ezu einen czeiten, das ein perkmeister bekante in einem vollen rate, das er gelihen hette seinen lehen- howern ein lehen und lehens recht und einen haspel und haspels recht und dorczu in dem frein ein halbes lachter und eines 10 slegel helbis lang; und di selbe leiunge muste der selbe perk- meister behalden mit seinem eide, als ein perkmeister czu rechte tun schol, mit aufgeracten fingern. (2) Nu geschach es dornach, das der selbe perkmeister vorleich andern lehenhewern in dem selben perkwerk ein andir 15 lehenschaft und dor ezu, was si gewinnen mochten mit slegel und mit eisen. Uber eczleiche czeit dornach geschach ein durchslag ezwischen peiden lehenscheften. Do* wolden di ersten lehenhower, den do lehen und lehens recht und haspel und haspels recht gelehen was, recht ezu dem selben durchslage haben. Auch wolden di andern 20 lehenhower, den di andir lehenschaft gelehen was und was si ge- wunnen mochten mit slegel und mit eisen, auch ezu dem selben durch- slage recht haben und czogen sich des auch irer leiunge an den selben perkmeister. — Dornach bekante der perkmeister nach dem, als her es vor mit seinem eide behalten hette vormals, das 25 her den ersten gelihen hette lehen und lehens recht, haspel und haspelsrecht, und sprach dornach, her woste nicht, wi ir leiunge stunde. 5 (3) Nu pit wir ower erberkeit mit fleise, das ir uns des unterweist, also als der perkmaister der ersten leiunge bekant 30 hat und es ouch mit seinem eide behalden hat und dornach ge- sprochen hat, her wisse nicht, wi ir leiunge ste: mit was pusse No. 34. a) Von späterer Hand: Kuthnenses scripserunt. No. 34 = Tom. No. 94. (1) Vgl. Const. III, 5, § 17. (2) Zu was si gewinnen mochten u. s. w. vgl. Const. III, 1, § 13. 35 22*
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340 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 35. der perkmaister vorvallen sei. Das kunne wir nicht vinden an einem rechten, das neme wir auf unsern ait. — Auch sende wir euch unser aitgenosen czwen mit gewalt eines vollen rates; was euch di sagen mit iren worten, das sullet ir in genezleich glauben, 5 sam wir euch geschriben hetten an einem prieff. Sentencia diffinitiva. (4) Als ir uns geschriben habt, das der perkmaister bekant hat in einem vollen rate, das her seinen lehenhowern gelihen hat lehen und lehens recht und ein haspel und haspels recht etc. 10 und das behalden hat mit seinem eide, und dornach ander lehen- hower auch irer lehen an den selben perkmeister sich geczogen haben, und her aber den ersten bekant hat alle ir lehen recht, rechte sam vor, und hat dornach gesprochen, her woste nicht, wi ir leiung stunde, und dor uber kein urteil nicht geiaget ist, und 15 ir uns slechtelichen fraget, mit was puse der selbe perkmeister vervallen sei, dorum so teile wir das ezu einem rechten, das her dorum nicht vorvallen sei mit keiner puse; wanne di erste be- kentnusse, di her czwir getan hat den ersten lehenhowern und das behalden hat mit seinem eide, di hat krafft. (5) Ouch wisset dornach, das wir des nicht recht haben, keinerlei sachen euch czu unterweisen, di mit worten an uns kumen sein, als ir uns gepeten habt, mit ewern eitgenosen, es worde den uns beschriben undir ewerm ingsigel; was wir denne euch und dem perge ezu dinste getun mochten, das tete wir gerne 25 alle czeit. [Cod. B.] 20 (1510.) 30 35 No. 35. Item na otazku pana Waczlawa Berky z Dubce a z Lippeho na Sternbercze na dolepsany kusy toto geho milostiza nasczenie odepsali a dali. [= Auf die Anfrage des Herrn Wenzel Berka zu Duba und Lippa auf Sternberg bezüglich unten beschriebener Stücke haben sie seiner Gnade Folgendes eröffnet. (1) [Siehe das Folgende im čechischen Originaltexte bei Tomaschek No. 151 S. 179 ff. In deutscher Uebersetzung lautet die Weisung im Wesentlichen: Wie E. G. uns zu schreiben geruhte, dass Streitigkeiten vorkämen auf Euren Hangensteiner Bergen, und da E. G. von uns eine Belehrung verlangt in Betreff der unten bezeichneten Stücke, für das erste, was die „Kriegs-
340 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 35. der perkmaister vorvallen sei. Das kunne wir nicht vinden an einem rechten, das neme wir auf unsern ait. — Auch sende wir euch unser aitgenosen czwen mit gewalt eines vollen rates; was euch di sagen mit iren worten, das sullet ir in genezleich glauben, 5 sam wir euch geschriben hetten an einem prieff. Sentencia diffinitiva. (4) Als ir uns geschriben habt, das der perkmaister bekant hat in einem vollen rate, das her seinen lehenhowern gelihen hat lehen und lehens recht und ein haspel und haspels recht etc. 10 und das behalden hat mit seinem eide, und dornach ander lehen- hower auch irer lehen an den selben perkmeister sich geczogen haben, und her aber den ersten bekant hat alle ir lehen recht, rechte sam vor, und hat dornach gesprochen, her woste nicht, wi ir leiung stunde, und dor uber kein urteil nicht geiaget ist, und 15 ir uns slechtelichen fraget, mit was puse der selbe perkmeister vervallen sei, dorum so teile wir das ezu einem rechten, das her dorum nicht vorvallen sei mit keiner puse; wanne di erste be- kentnusse, di her czwir getan hat den ersten lehenhowern und das behalden hat mit seinem eide, di hat krafft. (5) Ouch wisset dornach, das wir des nicht recht haben, keinerlei sachen euch czu unterweisen, di mit worten an uns kumen sein, als ir uns gepeten habt, mit ewern eitgenosen, es worde den uns beschriben undir ewerm ingsigel; was wir denne euch und dem perge ezu dinste getun mochten, das tete wir gerne 25 alle czeit. [Cod. B.] 20 (1510.) 30 35 No. 35. Item na otazku pana Waczlawa Berky z Dubce a z Lippeho na Sternbercze na dolepsany kusy toto geho milostiza nasczenie odepsali a dali. [= Auf die Anfrage des Herrn Wenzel Berka zu Duba und Lippa auf Sternberg bezüglich unten beschriebener Stücke haben sie seiner Gnade Folgendes eröffnet. (1) [Siehe das Folgende im čechischen Originaltexte bei Tomaschek No. 151 S. 179 ff. In deutscher Uebersetzung lautet die Weisung im Wesentlichen: Wie E. G. uns zu schreiben geruhte, dass Streitigkeiten vorkämen auf Euren Hangensteiner Bergen, und da E. G. von uns eine Belehrung verlangt in Betreff der unten bezeichneten Stücke, für das erste, was die „Kriegs-
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 36. 341 orter" betrifft, dass einige schon beim Einfahren vom Rasen aus (zdrnu) 2 oder 3 Klafter auf Kriegsorter stossen und dazu Recht haben wollen etc. Lieber Herr, wollt wissen, dass, obwohl es uns auf Grund der Verpflichtung unseres Bergrechtes nicht zusteht, nach irgend einer Seite hin eine Belehrung zu geben oder Urtheil zu sprechen, ausser wenn vorerst solche Streitigkeiten in Klage und Antwort angehört und dann nach dem Bergrecht durch Richter und Consuln an uns übertragen worden wären, wir dennoch nach E. G. Verlangen diese Belehrung geben wollen auf Grund unserer Berg- rechte, die also sprechen: folgen drei Stellen der Constitutiones 10 jur. met. in čechischer Uebersetzung, die ziemlich genau der von Jireček edierten entspricht, u. z. III, 1, § 1 von fiunt eciam an und § 2; III, 1, § 10 von unumquemque laneum bis § 11 manifestat, worauf die Worte folgen: a tak orty mohu hnani byti bud z hluboka neb zmielka, d. h. und so können Orter getrieben werden 15 entweder aus der Tiefe oder an der Oberfläche; endlich III, 1, § 13 mit Auslassung von „Pure“ u. § 14.] (2) [In Bezug auf das andere Stück, wo E. G. eine Be- lehrung verlangt, was Fundgruben für ein Recht haben, und ob die Gewerken E. G. als dem Oberherrn verpflichtet sind, etwas 20 davon zu geben, so nehmet dies zur Belehrung, dass eine Fund- grube alle Rechte geniesst, wie andre Hauptgruben und Berge oder Zechen sie geniessen; und weil E. G. Herr des Grundes ist, so werden die Gewerken verpflichtet sein, E. G. dafür das zu entrichten, was von andern Bergen den Grundherren entrichtet 25 wird nach den Bergrechten.] — Datum ff VI in profesto puri- ficacionis Marie virginis, anno domini XVe decimo. [Cod. D.] 5 (Mitte Saec. XIV.) No. 36. Ein hantfeste uber bergwerk, die sich mit einander ver- binden. (1) Wir Borsat und Frevel Tausentmark, urberer auf dem Berg etc, Hensel von Morsbach richter, Hanuss Peker und Henel Grellensmid, zu den ezeiten scheppenmeister [ete bekennen und thun kundt etc, das alle pergkmaister]a) und alle gewerkenn [von 30 No. 36. a) Erg. nach F, G. No. 36 = Tom. No. 125. Dürfte die Beilage zu einer Anfrage der Kuttenberger bilden, die uns nicht bekannt ist. 35
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 36. 341 orter" betrifft, dass einige schon beim Einfahren vom Rasen aus (zdrnu) 2 oder 3 Klafter auf Kriegsorter stossen und dazu Recht haben wollen etc. Lieber Herr, wollt wissen, dass, obwohl es uns auf Grund der Verpflichtung unseres Bergrechtes nicht zusteht, nach irgend einer Seite hin eine Belehrung zu geben oder Urtheil zu sprechen, ausser wenn vorerst solche Streitigkeiten in Klage und Antwort angehört und dann nach dem Bergrecht durch Richter und Consuln an uns übertragen worden wären, wir dennoch nach E. G. Verlangen diese Belehrung geben wollen auf Grund unserer Berg- rechte, die also sprechen: folgen drei Stellen der Constitutiones 10 jur. met. in čechischer Uebersetzung, die ziemlich genau der von Jireček edierten entspricht, u. z. III, 1, § 1 von fiunt eciam an und § 2; III, 1, § 10 von unumquemque laneum bis § 11 manifestat, worauf die Worte folgen: a tak orty mohu hnani byti bud z hluboka neb zmielka, d. h. und so können Orter getrieben werden 15 entweder aus der Tiefe oder an der Oberfläche; endlich III, 1, § 13 mit Auslassung von „Pure“ u. § 14.] (2) [In Bezug auf das andere Stück, wo E. G. eine Be- lehrung verlangt, was Fundgruben für ein Recht haben, und ob die Gewerken E. G. als dem Oberherrn verpflichtet sind, etwas 20 davon zu geben, so nehmet dies zur Belehrung, dass eine Fund- grube alle Rechte geniesst, wie andre Hauptgruben und Berge oder Zechen sie geniessen; und weil E. G. Herr des Grundes ist, so werden die Gewerken verpflichtet sein, E. G. dafür das zu entrichten, was von andern Bergen den Grundherren entrichtet 25 wird nach den Bergrechten.] — Datum ff VI in profesto puri- ficacionis Marie virginis, anno domini XVe decimo. [Cod. D.] 5 (Mitte Saec. XIV.) No. 36. Ein hantfeste uber bergwerk, die sich mit einander ver- binden. (1) Wir Borsat und Frevel Tausentmark, urberer auf dem Berg etc, Hensel von Morsbach richter, Hanuss Peker und Henel Grellensmid, zu den ezeiten scheppenmeister [ete bekennen und thun kundt etc, das alle pergkmaister]a) und alle gewerkenn [von 30 No. 36. a) Erg. nach F, G. No. 36 = Tom. No. 125. Dürfte die Beilage zu einer Anfrage der Kuttenberger bilden, die uns nicht bekannt ist. 35
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342 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 36. den gruben],* die bauhaft waren auf dem Spiczenberg auf dem gange, der do genant ist czu den Rosentelern, quamen fur uns in einen vollen rat und legten uns fur ire gebrechen und jahen, das iedman baute mit grossen sorgen. Sie jahen aber, das imand 5 under in ercz funde in seiner gruben, das der rede wert were: wurde man im messen oder solde, so verlisen [andere gewerken]b) ire gebeude und ire arbeit, das sie lange weile gebawet hetten; und baten uns, das wir in dorczu rieten, das iedman sein bergwerk gebawen mochte, und sprachen: geschech das nicht, sie hetten 10 des sorge, das mannig bergwerk und mannig grube aufgelassen wurde, die sunst gebawet wurden. Unde des besorgten wir uns auch und wolden das ane rat nicht tun und brochten das an unsers herren des kuniges anewalden, an hern Hennich,c) den probst von Sderoz, und an herrn Herbartend) von Imkowicze) und 15 auch an hern Paul, unsers herren des kuniges cammerschreiber, und auch mit rate unsers herren hern Hansen, apts von Czedlicz, und mit rate der burger von Colen, die to teil haben an der masse, und baten sie, uns dorezu czu raten und ezu forderste durch nuczes willen unsers herren des kunigs und des landes 20 gemeinclich [und durch nucz willen aller pergwerk, di do pawen, arm und reich. So wurden si zu radt gemainlich],f) beide, von unsers herrn des kuniges wegen und* hern Johannes apts von Czedlicz und auch der burger von Coln, die alle iren willen dorezu gegeben haben, das man soleiche berichtung ezwussen in machte, 25 das man das bergwerk also bewarte, das es nicht verturbe und ungebawet belibe. (2) Do wurden sie zu rate und machten: Wer der wer, dem got ercz bescherte, das man im messen wurde: wen er begriffe in seinem lehen, der sulle siczen in aller der masse und in alle 30 dem rechten, als er in funde, umb ein eigenschaft, die do genant b) Erg. nach F, G. c) Heinrich F, G. d) Bernhartenn F. e) Jakowicz G, Lancowicz F. f) Erg. nach F, G. (2) Das Neuntheil, das neben dem Achtel (Urbar) zu zahlen ist, bildet das Schmiedneuntel, wovon eine Schicht dem König gebürt und nicht etwa 35 das vorher und nachher genannte Lehenhauerneuntel. — Vgl. Const. I, 15 § 12; II, 1 § 11; Spr. No. 65 (1). Vgl. ferner zu ein schicht an dem neunteil D. I. R. § 14 (1) und die Citate das.; zu ein XXXII teil D. I. R. § 13 (1) und die Citate das.
342 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 36. den gruben],* die bauhaft waren auf dem Spiczenberg auf dem gange, der do genant ist czu den Rosentelern, quamen fur uns in einen vollen rat und legten uns fur ire gebrechen und jahen, das iedman baute mit grossen sorgen. Sie jahen aber, das imand 5 under in ercz funde in seiner gruben, das der rede wert were: wurde man im messen oder solde, so verlisen [andere gewerken]b) ire gebeude und ire arbeit, das sie lange weile gebawet hetten; und baten uns, das wir in dorczu rieten, das iedman sein bergwerk gebawen mochte, und sprachen: geschech das nicht, sie hetten 10 des sorge, das mannig bergwerk und mannig grube aufgelassen wurde, die sunst gebawet wurden. Unde des besorgten wir uns auch und wolden das ane rat nicht tun und brochten das an unsers herren des kuniges anewalden, an hern Hennich,c) den probst von Sderoz, und an herrn Herbartend) von Imkowicze) und 15 auch an hern Paul, unsers herren des kuniges cammerschreiber, und auch mit rate unsers herren hern Hansen, apts von Czedlicz, und mit rate der burger von Colen, die to teil haben an der masse, und baten sie, uns dorezu czu raten und ezu forderste durch nuczes willen unsers herren des kunigs und des landes 20 gemeinclich [und durch nucz willen aller pergwerk, di do pawen, arm und reich. So wurden si zu radt gemainlich],f) beide, von unsers herrn des kuniges wegen und* hern Johannes apts von Czedlicz und auch der burger von Coln, die alle iren willen dorezu gegeben haben, das man soleiche berichtung ezwussen in machte, 25 das man das bergwerk also bewarte, das es nicht verturbe und ungebawet belibe. (2) Do wurden sie zu rate und machten: Wer der wer, dem got ercz bescherte, das man im messen wurde: wen er begriffe in seinem lehen, der sulle siczen in aller der masse und in alle 30 dem rechten, als er in funde, umb ein eigenschaft, die do genant b) Erg. nach F, G. c) Heinrich F, G. d) Bernhartenn F. e) Jakowicz G, Lancowicz F. f) Erg. nach F, G. (2) Das Neuntheil, das neben dem Achtel (Urbar) zu zahlen ist, bildet das Schmiedneuntel, wovon eine Schicht dem König gebürt und nicht etwa 35 das vorher und nachher genannte Lehenhauerneuntel. — Vgl. Const. I, 15 § 12; II, 1 § 11; Spr. No. 65 (1). Vgl. ferner zu ein schicht an dem neunteil D. I. R. § 14 (1) und die Citate das.; zu ein XXXII teil D. I. R. § 13 (1) und die Citate das.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 37, 38. 343 ist ein neunteil; domit solden sie dinen dem bergmeister und dem bergwerk, dem der berg gemessen ist. Und wie vil der gruben man* czuget,g) do hat der keiser sein recht an einem achteil inh) der gruben und ein schicht an dem neunteil, und der leiher ein XXXII teil. Wer aber begriffen wirt mit der masse in unsers herren des kuniges lehen, der sal im dienen mit der vorgenanten eigenschaft. Wer aber begriffen wirt mit der masse in einer uberschar, der sal dinen, wen die angehoret, mit der selben eigenschaft, die do vor geschriben ist, ein neunteil genennet. Cod. E.] 5 10 (1347—60.) No. 37. De concessionibus. (N.B. Qua condicione concedi debeatur.) Item concessores consueverunt laneariis dare funes u. s. W. fast wörtlich = Const. jur. met. III, 1, § 15, 16 u. 17 bis non habebit sublevantem. Schluss: Ideo magistri non concedant nisi 15 aliquo colono vel jurato scilicet scansore vel carpentario presente. Cod. B.] (1347- 60.) No. 38. Von lehenhower recht. (womit man in stewirn sal.) (1) Cives de Czukmantel scripserunt sic: Wisset, das ein 20 erbstolle ezu uns ist gevaren,* in den gehorent lehen; in den lehen haben di gewerken vorpas lehenschefte enwek gelihen um ein sibendes. Di selben lehenhower wollen haben von den stollen- meistern, das si in leder geben ezu secken und seil und czimmer und czimmerleute und das si in ire genge und ir erczt mit iren 25 pferden und mit iren leutena) bestellen pis an den tag. Des weren sich di stollemeister und sprechen, si wellen sein nicht tun, es sei danne ein recht. g) wie vil der zeg het gruben F; wie viel der zol het gr. G. Tom. liest: wie viel zuget gruben. h) an F, G. No. 38. In G ist (1) mit (3) und (2) mit (4) verbunden. a) heuten E, F, G. 30 No. 37 = Tom. No. 78. Wenn die Eingangsworte des in Cod. B nachfolgenden Spruches No. 78: Item sentenciatum est ad antiquum montem einen Schluss gestatten, ergieng diese Weisung nach Altenberg. No. 38 Tom. No. 62, 63. 35
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 37, 38. 343 ist ein neunteil; domit solden sie dinen dem bergmeister und dem bergwerk, dem der berg gemessen ist. Und wie vil der gruben man* czuget,g) do hat der keiser sein recht an einem achteil inh) der gruben und ein schicht an dem neunteil, und der leiher ein XXXII teil. Wer aber begriffen wirt mit der masse in unsers herren des kuniges lehen, der sal im dienen mit der vorgenanten eigenschaft. Wer aber begriffen wirt mit der masse in einer uberschar, der sal dinen, wen die angehoret, mit der selben eigenschaft, die do vor geschriben ist, ein neunteil genennet. Cod. E.] 5 10 (1347—60.) No. 37. De concessionibus. (N.B. Qua condicione concedi debeatur.) Item concessores consueverunt laneariis dare funes u. s. W. fast wörtlich = Const. jur. met. III, 1, § 15, 16 u. 17 bis non habebit sublevantem. Schluss: Ideo magistri non concedant nisi 15 aliquo colono vel jurato scilicet scansore vel carpentario presente. Cod. B.] (1347- 60.) No. 38. Von lehenhower recht. (womit man in stewirn sal.) (1) Cives de Czukmantel scripserunt sic: Wisset, das ein 20 erbstolle ezu uns ist gevaren,* in den gehorent lehen; in den lehen haben di gewerken vorpas lehenschefte enwek gelihen um ein sibendes. Di selben lehenhower wollen haben von den stollen- meistern, das si in leder geben ezu secken und seil und czimmer und czimmerleute und das si in ire genge und ir erczt mit iren 25 pferden und mit iren leutena) bestellen pis an den tag. Des weren sich di stollemeister und sprechen, si wellen sein nicht tun, es sei danne ein recht. g) wie vil der zeg het gruben F; wie viel der zol het gr. G. Tom. liest: wie viel zuget gruben. h) an F, G. No. 38. In G ist (1) mit (3) und (2) mit (4) verbunden. a) heuten E, F, G. 30 No. 37 = Tom. No. 78. Wenn die Eingangsworte des in Cod. B nachfolgenden Spruches No. 78: Item sentenciatum est ad antiquum montem einen Schluss gestatten, ergieng diese Weisung nach Altenberg. No. 38 Tom. No. 62, 63. 35
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344 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 39. 10 15 (2) De duplici proprietate fossorum lancariorum. (Abir von lehenhewern, di lehenschafft erbetlich enphahen.) Item secundo quesierunt sic: Ander leut, di do sint, di haben lehen und lehensrecht erbklich enpfangen, di auch dem stollen 5 eigenschaft geben; di selben haben lehenschefte in iren gruben vorbas gelihen, von den si eigenschaft wollen haben, und di stollenmeister wollen auch eigenschaft von den selben lehnhowern haben. Das lert uns, ob si di ezwo eigenschaft schullen geben. Sentencia diffinitiva. (3) Ad primum. Uber das erste teil wir euch czu einem rechten, das di gewerken von den lehen, di in den stollen ge- horen, di di lehenschaft vorpas gelihen haben, di schullen den lehenhowern, den si gelihen haben, rat tun an leder, an seilen und an andern dingen, di hie vor an ewerme priefe gescriben sint. (4) Ad secundum. Uber das ander teil wir euch ezu einem rechten: Di lehenhower, di lehenscheft haben* von den gewerken, di lehen und lehensrecht erbklich haben enphangen di schullen eigenschaft geben den stollenmaistern und ouch den gewerken, von den si di lehenschefte enphangen haben. [Cod. B. 20 (1424.) No. 39. [Klage betreffend Vertreibung von einer „erblich verliehenen" Lehenschaft. Ohne Sentenz.] (1) Unsern willigen, undertenigen, unvordrosen dinst mit allem fleis zuvor. Liben herren ! wir tuen euern gnaden zu wissen 25 von einer erblehenschaft wegen uf dem berkwerk gelegen bei der Kracz und anderhalben meil von der Zittaw, das uns die lehen- schaft erblichen vorlihen ist worden. Des czihe wir uns an einen gesworen steiger, das er uns des bekant hat vor unserm erpherren herren Yan von Wartenberk und her zum Zol, als euer gnad 30 denne wol vornemen wirt, als hernoch geschriben stet, und wir lasen euch wissen, wi uns die lehenschaft vorlihen ist worden also : Es sint zwu gruben kegen enander, do waz dennoch kein durch- slag geschehen; und in der ein gruben in dem tiefsten, als do di* wasserzeig get, [ist ein stolort, * und dasselbige stolort und lehen- 35 schaft [hat er uns vorlihen]* kegen der andern gruben hinauf zu (3) Siehe Const. III, 1, § 15. No. 39 = Tom. No. 127.
344 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 39. 10 15 (2) De duplici proprietate fossorum lancariorum. (Abir von lehenhewern, di lehenschafft erbetlich enphahen.) Item secundo quesierunt sic: Ander leut, di do sint, di haben lehen und lehensrecht erbklich enpfangen, di auch dem stollen 5 eigenschaft geben; di selben haben lehenschefte in iren gruben vorbas gelihen, von den si eigenschaft wollen haben, und di stollenmeister wollen auch eigenschaft von den selben lehnhowern haben. Das lert uns, ob si di ezwo eigenschaft schullen geben. Sentencia diffinitiva. (3) Ad primum. Uber das erste teil wir euch czu einem rechten, das di gewerken von den lehen, di in den stollen ge- horen, di di lehenschaft vorpas gelihen haben, di schullen den lehenhowern, den si gelihen haben, rat tun an leder, an seilen und an andern dingen, di hie vor an ewerme priefe gescriben sint. (4) Ad secundum. Uber das ander teil wir euch ezu einem rechten: Di lehenhower, di lehenscheft haben* von den gewerken, di lehen und lehensrecht erbklich haben enphangen di schullen eigenschaft geben den stollenmaistern und ouch den gewerken, von den si di lehenschefte enphangen haben. [Cod. B. 20 (1424.) No. 39. [Klage betreffend Vertreibung von einer „erblich verliehenen" Lehenschaft. Ohne Sentenz.] (1) Unsern willigen, undertenigen, unvordrosen dinst mit allem fleis zuvor. Liben herren ! wir tuen euern gnaden zu wissen 25 von einer erblehenschaft wegen uf dem berkwerk gelegen bei der Kracz und anderhalben meil von der Zittaw, das uns die lehen- schaft erblichen vorlihen ist worden. Des czihe wir uns an einen gesworen steiger, das er uns des bekant hat vor unserm erpherren herren Yan von Wartenberk und her zum Zol, als euer gnad 30 denne wol vornemen wirt, als hernoch geschriben stet, und wir lasen euch wissen, wi uns die lehenschaft vorlihen ist worden also : Es sint zwu gruben kegen enander, do waz dennoch kein durch- slag geschehen; und in der ein gruben in dem tiefsten, als do di* wasserzeig get, [ist ein stolort, * und dasselbige stolort und lehen- 35 schaft [hat er uns vorlihen]* kegen der andern gruben hinauf zu (3) Siehe Const. III, 1, § 15. No. 39 = Tom. No. 127.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 39. 345 bawen und dieselbige grub heizt Görliezer grub, und in derselbigen gruben, in Görliczer gruben, hat er uns auch vorlihen oben herwider ab kegen diser grub also, das uns die lehenschaft unten und oben erplichen vorlihen ist an alle untersched. Des zihe wir uns an den edlen herren herren Yan von Wartemberg, der unser erbherre ist zu disem berkwerk, das der steiger daz also vor im bekant hat. Liben herren! Das klag wir got und euern gnaden, das uns das nicht gefolgen und gen mag itzunt vil manchen tag her, ein iar ader zwe, minner ader mer, liben herren! und tuen euch ezu wissen, das wir vor ezweien jaren von unser lehenschaft getriben 10 sint worden, und das sie uns auf unser lehenschaft nimmer vordern wolden und auch helfen, das wir armen gesellen swerlichen dorauf gebaut haben und musten ez losen ligen, dorumme das si uns nicht fordern wolden; und die lehenschaft ist ledig gelegen, das wir nie dorauff gefordert mochten werden. (2) Das hat sich 15 vorzogen alz lang, bis ander amptleut gesetzt sint worden, ein ander berkmeister und ein ander steiger und ein ander schaffer. Die wurden uns alle drei alz ungeroten, das sie unser von neids und von hasses wegen nindert kein gnad wolden haben, und furen zu und griffen unser lehenschaft selber an und bauten sic uber 20 unsern willen und uber unsern dank. Und sie verboten uns die gruben und das ganz lehen in der grub und auch an dem tage, alzam hette wir uns vorpost, das, ab got wil, niemant auf uns brengen mag, den das wir uns fromlichen gehalten haben, das lant und steten wol wislichen ist, also das uns kein gleich noch 25 recht von in widerfaren noch gen mocht. Do wuste wir armen gesellen nicht, wem wir das klagen schulten, das uns geleich und recht von in widerfur. (3) Do zogen unser ein teil mit namen der Sprenger vor unsern herren herren Yan von Wartemberg und klagten und sagten im das, das wir also gedrungen und vorun- 30 recht von in wurden. Do gelobt uns herre Yan und sprach: Enrucht euch und sweigt ein kleine weil und lost sie domit umgen, ir sult sehen, das ich euch wil wider ezu dem ewern helfen, darczu ir recht habt. (4) Also, liben herren, zasen sie auf unser lehen- schaft auf das stolort in dem tifsten, als die wasserzeig get, und 35 triben den hinauf ken Gorliczer gruben, das musst wir leiden; wan besunder das der steiger, der zu den geczeiten steiger ist gewest, genant mit namen Urban, das er das gelubd hat getan 5
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 39. 345 bawen und dieselbige grub heizt Görliezer grub, und in derselbigen gruben, in Görliczer gruben, hat er uns auch vorlihen oben herwider ab kegen diser grub also, das uns die lehenschaft unten und oben erplichen vorlihen ist an alle untersched. Des zihe wir uns an den edlen herren herren Yan von Wartemberg, der unser erbherre ist zu disem berkwerk, das der steiger daz also vor im bekant hat. Liben herren! Das klag wir got und euern gnaden, das uns das nicht gefolgen und gen mag itzunt vil manchen tag her, ein iar ader zwe, minner ader mer, liben herren! und tuen euch ezu wissen, das wir vor ezweien jaren von unser lehenschaft getriben 10 sint worden, und das sie uns auf unser lehenschaft nimmer vordern wolden und auch helfen, das wir armen gesellen swerlichen dorauf gebaut haben und musten ez losen ligen, dorumme das si uns nicht fordern wolden; und die lehenschaft ist ledig gelegen, das wir nie dorauff gefordert mochten werden. (2) Das hat sich 15 vorzogen alz lang, bis ander amptleut gesetzt sint worden, ein ander berkmeister und ein ander steiger und ein ander schaffer. Die wurden uns alle drei alz ungeroten, das sie unser von neids und von hasses wegen nindert kein gnad wolden haben, und furen zu und griffen unser lehenschaft selber an und bauten sic uber 20 unsern willen und uber unsern dank. Und sie verboten uns die gruben und das ganz lehen in der grub und auch an dem tage, alzam hette wir uns vorpost, das, ab got wil, niemant auf uns brengen mag, den das wir uns fromlichen gehalten haben, das lant und steten wol wislichen ist, also das uns kein gleich noch 25 recht von in widerfaren noch gen mocht. Do wuste wir armen gesellen nicht, wem wir das klagen schulten, das uns geleich und recht von in widerfur. (3) Do zogen unser ein teil mit namen der Sprenger vor unsern herren herren Yan von Wartemberg und klagten und sagten im das, das wir also gedrungen und vorun- 30 recht von in wurden. Do gelobt uns herre Yan und sprach: Enrucht euch und sweigt ein kleine weil und lost sie domit umgen, ir sult sehen, das ich euch wil wider ezu dem ewern helfen, darczu ir recht habt. (4) Also, liben herren, zasen sie auf unser lehen- schaft auf das stolort in dem tifsten, als die wasserzeig get, und 35 triben den hinauf ken Gorliczer gruben, das musst wir leiden; wan besunder das der steiger, der zu den geczeiten steiger ist gewest, genant mit namen Urban, das er das gelubd hat getan 5
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346 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 39. 5 20 25 und vorheisen, das er das vorgenante stolort ken Görliczer gruben das er das nicht anders welt treiben den den gewerken zu frumen durch eines durchslags willen in Görliczer gruben und durch fordernuss willen und auch iderman seiner lehenschaft und seinem rechten unschedlichen. Des hat er uns auch bekant vor herren Hansen von Hakenborn und vor einem ganzen rot, die mit im seint gesessen zu derselben zeit. Und in demselbigen, als sie den vorgenanten stollen triben, do derrechenten si erez, und dasselbige ercz das streicht uber sich und under sich; dez haben sie uns fil 1o enthawen in unser lehenschaft. Und in demselbigen do wart der vorgenante steiger, der uns die lehenschaft erblichen vorlihen hat, der wart wider gesaczt ezu einem steiger und ist auch noch heut des tages steiger; und auch der Eberhart, der des pergwerks ein schaffer und ein vorweser ist gewest vor mit dem steiger, der ist 15 aber schaffer und vorweser des bergwerks mit dem steiger iczunt. (5) Nu merkt, liben herren, die ezwen, der steiger und der Eber- hart schaffer und vorwezer des bergwerks, di gelobten uns, sie welden die fordernus folent czubrengen und welden uns den auf unser lehenschaft fordern und welden uns helfen und raten; und sie haben uns vor, ee si wider an das ampt komen, dorauf ge- worffen und dorczu gehalden, das wir uns* der lehenschaft nicht schulten begeben, wann si wellen uns bekennen, das uns die lehenschaft erblichen vorlihen sei. Liben herren, das klag wir got und euern gnaden, das sie uns des alles zuruk gingen, und sie furen ezu und triben den stollen follent under Görliezer grube und machten ein durchslag dorain und sie triben den stollen vorbas durch Görliczer grube in das felt wol anderthalb lehen, alzlang ez erez hette; und do ez nimmer erz hette, do lisen sie ez sten- und do furen sie erwider und zasen in die virst in unser lehen- 30 schaft und hiben das erz follent aus, was sie sein den mochten genisen. So hab wir gereit und uberlaufen, das sie und ander amptleuthe, die auch oben geschriben sten, mit namen der steiger Urban, das sie uns haben enthawen aus unser lehenschaft sechs- hundert par ercz, das frummen leuten wol wissenlichen ist, und 35 man es auch wol derfinten wirt an der urber, die noch do liget das meiste teil ungearbeit. (6) Also, liben herren, het wir teg mit in und wir kunden uns mit in nicht geeinen als lang, biz wir eins wurden mit enander auf beide teil, das wir mit enander
346 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 39. 5 20 25 und vorheisen, das er das vorgenante stolort ken Görliczer gruben das er das nicht anders welt treiben den den gewerken zu frumen durch eines durchslags willen in Görliczer gruben und durch fordernuss willen und auch iderman seiner lehenschaft und seinem rechten unschedlichen. Des hat er uns auch bekant vor herren Hansen von Hakenborn und vor einem ganzen rot, die mit im seint gesessen zu derselben zeit. Und in demselbigen, als sie den vorgenanten stollen triben, do derrechenten si erez, und dasselbige ercz das streicht uber sich und under sich; dez haben sie uns fil 1o enthawen in unser lehenschaft. Und in demselbigen do wart der vorgenante steiger, der uns die lehenschaft erblichen vorlihen hat, der wart wider gesaczt ezu einem steiger und ist auch noch heut des tages steiger; und auch der Eberhart, der des pergwerks ein schaffer und ein vorweser ist gewest vor mit dem steiger, der ist 15 aber schaffer und vorweser des bergwerks mit dem steiger iczunt. (5) Nu merkt, liben herren, die ezwen, der steiger und der Eber- hart schaffer und vorwezer des bergwerks, di gelobten uns, sie welden die fordernus folent czubrengen und welden uns den auf unser lehenschaft fordern und welden uns helfen und raten; und sie haben uns vor, ee si wider an das ampt komen, dorauf ge- worffen und dorczu gehalden, das wir uns* der lehenschaft nicht schulten begeben, wann si wellen uns bekennen, das uns die lehenschaft erblichen vorlihen sei. Liben herren, das klag wir got und euern gnaden, das sie uns des alles zuruk gingen, und sie furen ezu und triben den stollen follent under Görliezer grube und machten ein durchslag dorain und sie triben den stollen vorbas durch Görliczer grube in das felt wol anderthalb lehen, alzlang ez erez hette; und do ez nimmer erz hette, do lisen sie ez sten- und do furen sie erwider und zasen in die virst in unser lehen- 30 schaft und hiben das erz follent aus, was sie sein den mochten genisen. So hab wir gereit und uberlaufen, das sie und ander amptleuthe, die auch oben geschriben sten, mit namen der steiger Urban, das sie uns haben enthawen aus unser lehenschaft sechs- hundert par ercz, das frummen leuten wol wissenlichen ist, und 35 man es auch wol derfinten wirt an der urber, die noch do liget das meiste teil ungearbeit. (6) Also, liben herren, het wir teg mit in und wir kunden uns mit in nicht geeinen als lang, biz wir eins wurden mit enander auf beide teil, das wir mit enander
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 39. 347 scholden furkomen fur unsern erbherren herren Yan von Wartem- berg, ab uns der doraus mochte entscheiden noch unser clag und noch irer antwort. Alzo kam wir auch fur auf beide teil und wir legten unser klag und sach fur, und sie teten ir antwort dorauſ. Und noch unser klag und noch irer antwort, die der herre von uns auf beide teil vornam, do his herre Yan den steiger vor in, der uns die lehenschaft vorlihen hat, und sprach zu im: Cunrat steiger, ich froge dich von der lehenschaft wegen : alz sie sprechen, du habst in die lehenschaft erblichen vorlihen an alle underscheit, also froge ich dich auch dorumme und heis dich, das du des be- 10 kennest, waz dir kuntlich und wissenlich dorin ist. Und do er schult bekennen und reden, do sprach herre Yan zu im: Cunrad steiger, bedenke dich gar eben und sag gleich und recht czu. Do bekant er und sprach also: Jo herre, ich bekenne in, das ich in die lehenschaft erblichen vorlihen hab, unden und oben, an 15 alle untersched. Liben herren! des ezihe wir uns an unsern erpherren herren Yan von Wartemberg, das die rede und das bekenntnus also gescheen ist von dem steiger vor seinen gnaden und vor herren Fridrich und herre Hansen von Hackenborn und vor uns alzumol. (7) Do beruft herre Yan vor in zu kum dreien 20 steigern, die do kegenwertig woren und mit namen Cunrat, der itzunt steiger ist, und Hannus Struncz und Urban, die do steiger sint gewest, und er frogt iden besunder und sprach also: Liber, ich froge dich auf dein treu und auf dein worheit und auf die fart, die dein arme sel schol faren an deinen letzten czeiten: wer 25 es dein dink, alz es der ist, die die lehenschaft ansprechen, das sage mir mit der warheit, wollest du dornoch sten ader gedechst du icht, das du recht dorezu hettest ader nicht? Do bekant im ider besunder und alle drei in ein, das die rede alle ubereintrug, und sprachen und bekanten im also ider besunder: Jo herre, wer 30 es mein dink, als es ir dink ist, ich welde auch dornoch sten und ich maint, ich hette auch geleich und recht dorzu. (8) Das merkte herre Yan und beruft do alle die hewer und perkleuthe, die do mit in woren und wider uns teidingten, und mit namen der Paul Fögler und Ffricz Struncz und Heynez und Gabriel Heupt; 35 die fier die frogt herre Yan auch auff ir treu und worheit und auf die fart, die ir arme sel schult faren an iren letzten czeiten, und his si gen und his sie dorumme besprechen. Do gingen sie 5
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 39. 347 scholden furkomen fur unsern erbherren herren Yan von Wartem- berg, ab uns der doraus mochte entscheiden noch unser clag und noch irer antwort. Alzo kam wir auch fur auf beide teil und wir legten unser klag und sach fur, und sie teten ir antwort dorauſ. Und noch unser klag und noch irer antwort, die der herre von uns auf beide teil vornam, do his herre Yan den steiger vor in, der uns die lehenschaft vorlihen hat, und sprach zu im: Cunrat steiger, ich froge dich von der lehenschaft wegen : alz sie sprechen, du habst in die lehenschaft erblichen vorlihen an alle underscheit, also froge ich dich auch dorumme und heis dich, das du des be- 10 kennest, waz dir kuntlich und wissenlich dorin ist. Und do er schult bekennen und reden, do sprach herre Yan zu im: Cunrad steiger, bedenke dich gar eben und sag gleich und recht czu. Do bekant er und sprach also: Jo herre, ich bekenne in, das ich in die lehenschaft erblichen vorlihen hab, unden und oben, an 15 alle untersched. Liben herren! des ezihe wir uns an unsern erpherren herren Yan von Wartemberg, das die rede und das bekenntnus also gescheen ist von dem steiger vor seinen gnaden und vor herren Fridrich und herre Hansen von Hackenborn und vor uns alzumol. (7) Do beruft herre Yan vor in zu kum dreien 20 steigern, die do kegenwertig woren und mit namen Cunrat, der itzunt steiger ist, und Hannus Struncz und Urban, die do steiger sint gewest, und er frogt iden besunder und sprach also: Liber, ich froge dich auf dein treu und auf dein worheit und auf die fart, die dein arme sel schol faren an deinen letzten czeiten: wer 25 es dein dink, alz es der ist, die die lehenschaft ansprechen, das sage mir mit der warheit, wollest du dornoch sten ader gedechst du icht, das du recht dorezu hettest ader nicht? Do bekant im ider besunder und alle drei in ein, das die rede alle ubereintrug, und sprachen und bekanten im also ider besunder: Jo herre, wer 30 es mein dink, als es ir dink ist, ich welde auch dornoch sten und ich maint, ich hette auch geleich und recht dorzu. (8) Das merkte herre Yan und beruft do alle die hewer und perkleuthe, die do mit in woren und wider uns teidingten, und mit namen der Paul Fögler und Ffricz Struncz und Heynez und Gabriel Heupt; 35 die fier die frogt herre Yan auch auff ir treu und worheit und auf die fart, die ir arme sel schult faren an iren letzten czeiten, und his si gen und his sie dorumme besprechen. Do gingen sie 5
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348 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 39. und besprochen sich und kamen wider for in und redten also alle fir durch einen munt: Jo herre, wer es unser dink, alz es ir ist, wir welden auch dornoch sten und wir meinten, wir hetten auch gleich recht dorzu. (9) Und do herre Yan das alles vornam, do nam er seine oheim, herren Ffridrich und herren Hanus von Hacken- born, czu im und wart zu rot mit in und beruft uns alle vor in und sprach also: Ir liben! als ir vor uns komen zeid mit clag und mit antwort, das ich euch doraus entscheiden schol, nu hab ich euch ewer klag und antwort alczumol wol vornomen, und 10 sprach mer: seintdemmol ich von euch vornomen hab, das ir alle gar mit der antwort ubereintragt, dorumme ich euch gefrogt hab, wenne ez ewer dink were, alz ez ir dink ist, ir welt auch dornoch sten und ir meint, ir hettet auch recht dorczu, warczu teidigt ir mit einander? Ich sprech vor wor noch ewerm bekenntnus, daz ir vor mir habt getan und dorine ir ubereintragt, daz mich bedungt und alzo ist in der worheit, daz di guten gesellen recht ezu der lehenschafft haben, alz si dornoch steen und ansprechen. So wil [ich, das ir* schalt sie von rechtes wegen noch ewerm bekentnus dabei losen bleiben und schult sie davon nicht dringen. — 20 Nu merkt liben herren, do gaben sie iren willen williklichen und unbetwungen darezu und sprochen, sie welden uns nicht hindern, sunder fordern auf unser egenanten lehenschaft. Domit schid wir beiderzeit von dem oft genanten unserm erbherren herren Yan von Wartemberg mit einer guten vorrichtung und des czihe wir 25 uns an sein gnad, das die rede und die bekentnus also vor sein gnaden sint, als for geschriben stet. (10) Liben herren! wir klagen aber got und ewern gnaden, das uns alle die egenante vorrichtung nicht gehelfen mag, die zwischen uns gescheen ist, noch wellen sie uns unser lehenschaft nicht losen volgen, wann sie werffen uns also vil artikl ein, das sich doraus niemant vor- richten kan; und sie sprechen, sie wellen uns das ercz nicht" geben,* das in der zol und in der first stet, das sie mit dem vor- genanten stollen vorstrost haben, den sie getrieben haben noch einem durchslag in Gorliczer grube, und sie sprechen, wir haben kein recht dorzu, und sie weizen uns auf das vorgenante taup stolnort gen halben Görliczer gruben anderhalb lehen getriben in das felt, do nisnicht auffstet. Liben herren, do durf wir noch sie ewern gnaden nicht von sagen, wann ir wert dasselbe alles 5 15 30 35
348 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 39. und besprochen sich und kamen wider for in und redten also alle fir durch einen munt: Jo herre, wer es unser dink, alz es ir ist, wir welden auch dornoch sten und wir meinten, wir hetten auch gleich recht dorzu. (9) Und do herre Yan das alles vornam, do nam er seine oheim, herren Ffridrich und herren Hanus von Hacken- born, czu im und wart zu rot mit in und beruft uns alle vor in und sprach also: Ir liben! als ir vor uns komen zeid mit clag und mit antwort, das ich euch doraus entscheiden schol, nu hab ich euch ewer klag und antwort alczumol wol vornomen, und 10 sprach mer: seintdemmol ich von euch vornomen hab, das ir alle gar mit der antwort ubereintragt, dorumme ich euch gefrogt hab, wenne ez ewer dink were, alz ez ir dink ist, ir welt auch dornoch sten und ir meint, ir hettet auch recht dorczu, warczu teidigt ir mit einander? Ich sprech vor wor noch ewerm bekenntnus, daz ir vor mir habt getan und dorine ir ubereintragt, daz mich bedungt und alzo ist in der worheit, daz di guten gesellen recht ezu der lehenschafft haben, alz si dornoch steen und ansprechen. So wil [ich, das ir* schalt sie von rechtes wegen noch ewerm bekentnus dabei losen bleiben und schult sie davon nicht dringen. — 20 Nu merkt liben herren, do gaben sie iren willen williklichen und unbetwungen darezu und sprochen, sie welden uns nicht hindern, sunder fordern auf unser egenanten lehenschaft. Domit schid wir beiderzeit von dem oft genanten unserm erbherren herren Yan von Wartemberg mit einer guten vorrichtung und des czihe wir 25 uns an sein gnad, das die rede und die bekentnus also vor sein gnaden sint, als for geschriben stet. (10) Liben herren! wir klagen aber got und ewern gnaden, das uns alle die egenante vorrichtung nicht gehelfen mag, die zwischen uns gescheen ist, noch wellen sie uns unser lehenschaft nicht losen volgen, wann sie werffen uns also vil artikl ein, das sich doraus niemant vor- richten kan; und sie sprechen, sie wellen uns das ercz nicht" geben,* das in der zol und in der first stet, das sie mit dem vor- genanten stollen vorstrost haben, den sie getrieben haben noch einem durchslag in Gorliczer grube, und sie sprechen, wir haben kein recht dorzu, und sie weizen uns auf das vorgenante taup stolnort gen halben Görliczer gruben anderhalb lehen getriben in das felt, do nisnicht auffstet. Liben herren, do durf wir noch sie ewern gnaden nicht von sagen, wann ir wert dasselbe alles 5 15 30 35
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 39. 349 gar wol erkennen, worzu wir recht haben ader sie. Nu merkt liben herren, des treiben sie so vil mit uns, des wir euch nicht alles volschreiben mugen, und zu dem letzten haben sie ezu* herren Yan von Wartemburg noch geriten und gefaren und haben in gebethen, das er als wol tu und las in das recht widerfaren zu der Ygla. Do sprach herre Yan: Sintdemol das ir mich zo hoch bit, das ich euch das recht las widerfaren zu der Ygla, und in euch nicht welt lasen genugen an der richtung, die ich zwischen euch gemacht habe, so sal ich und wil euch das recht ezu der Ygla nicht weren, das niemant mug sprechen, das ich euch gewalt 10 tet an keinerlei, und sie schullen iren willen auch dorzu geben. (11) Darumme, libe herren, sitdemol das unser herre herre Yan seinen willen dorzu geben hat, das uns das nicht gegen und gevolgen mag, als es vor seinen gnaden vorricht und gemacht ist worden mit unser wilkur beiderseit, so gebe wir unsern willen 15 auch williklichen dorzu. Und herre Yan his uns beiderseit under seinem insigel schreiben, wir unser klag und sie ir antwort, so welde er sein bekentnus auch mitsenden, wie sich die sach vor sein gnaden vorlaufen hat, das ir uns doraus gerucht entscheiden, worzu ides teil recht ader unrecht hat. Dorumme, liben herren, 20 bite wir ewer gnad demuticleichen mit ganczem fleis, das ir die oben geschriben sach gerucht zu handeln mit allem fleis, alz wir ewern gnaden getrawen und gelauben. Und das begere wir durch gotes willen und durch des rechten willen und durch unsers armen dinstes willen, das stet uns ewiklichen umb ewer gnad 25 zu vordinen. 5 Geben zu Wartemberg noch Crists geburt virzenhundert jar und dornoch in dem vir und zwenzigisten jare des dinstages vor sent Mathestag, dez heiligen evangelisten, unter unsers genedigen und edlen herren insigel, herren Yans von Wartemberg und herre 3) zum Zol. Sprenger Zebolt Lang Nikel mit unsern gewerken. [Papierbogen im Iglauer Stadtarchiv.] 35
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 39. 349 gar wol erkennen, worzu wir recht haben ader sie. Nu merkt liben herren, des treiben sie so vil mit uns, des wir euch nicht alles volschreiben mugen, und zu dem letzten haben sie ezu* herren Yan von Wartemburg noch geriten und gefaren und haben in gebethen, das er als wol tu und las in das recht widerfaren zu der Ygla. Do sprach herre Yan: Sintdemol das ir mich zo hoch bit, das ich euch das recht las widerfaren zu der Ygla, und in euch nicht welt lasen genugen an der richtung, die ich zwischen euch gemacht habe, so sal ich und wil euch das recht ezu der Ygla nicht weren, das niemant mug sprechen, das ich euch gewalt 10 tet an keinerlei, und sie schullen iren willen auch dorzu geben. (11) Darumme, libe herren, sitdemol das unser herre herre Yan seinen willen dorzu geben hat, das uns das nicht gegen und gevolgen mag, als es vor seinen gnaden vorricht und gemacht ist worden mit unser wilkur beiderseit, so gebe wir unsern willen 15 auch williklichen dorzu. Und herre Yan his uns beiderseit under seinem insigel schreiben, wir unser klag und sie ir antwort, so welde er sein bekentnus auch mitsenden, wie sich die sach vor sein gnaden vorlaufen hat, das ir uns doraus gerucht entscheiden, worzu ides teil recht ader unrecht hat. Dorumme, liben herren, 20 bite wir ewer gnad demuticleichen mit ganczem fleis, das ir die oben geschriben sach gerucht zu handeln mit allem fleis, alz wir ewern gnaden getrawen und gelauben. Und das begere wir durch gotes willen und durch des rechten willen und durch unsers armen dinstes willen, das stet uns ewiklichen umb ewer gnad 25 zu vordinen. 5 Geben zu Wartemberg noch Crists geburt virzenhundert jar und dornoch in dem vir und zwenzigisten jare des dinstages vor sent Mathestag, dez heiligen evangelisten, unter unsers genedigen und edlen herren insigel, herren Yans von Wartemberg und herre 3) zum Zol. Sprenger Zebolt Lang Nikel mit unsern gewerken. [Papierbogen im Iglauer Stadtarchiv.] 35
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350 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 40. (ca. 1405.) No. 40. Ein clage, wi der marscheider unrecht gemessen hatte; das schold man widerkeren. (1) Es ist geschehen, das der hochgeporn furste und herre 5 Jost marggraff ezu Merhern etc., der erwerdige Wenczeslaus. patriarch von Antioch, und der edle herre Jan Chrusnyk, hoff- meister unsers genedigen herren des kunigs, und wir aus einem vollen rate von desselben unser herren des kunigs wegen sassen ezu gerichte. Da quamen vor uns Procop von Pyesk, Hanns 10 von Pyesk und ander perkleut mit in und sprachen: Liben herren, wir haben etwas ezu clagen umb ain gewalt, der uns von etleichen leuten widerfaren ist; das kunnen wir ewern gnaden mit slechten worten nicht furlegen, sunder wir haben unser clag schreiben lassen und pitten ewer gnad, das ir di auffnemet und 15 lesen lat. Und dieselbe clag als die geschriben was von worte czu worte also: Ir scheppfenmaister und auch ir liben herren alle mitteinander, wir pitten ewer genad, wir armen lehenhewer das ir unser armen leut clage gutleich und freuntleichen auf- nemen wellet; wenn wir lange mussten sweigen und geswigen 20 haben uncz auff disen heutigen tag. Nu mussen wir clagen ezu voraus gote und unser liben frawen und ewern genaden und der ganezen gemaine, armen und reichen, das man uns armen gewerken von unser erblehenschafft, czu dem pok genant, an schulde mit grosser untrewe und mit neide davon pracht habe 25 mit dem messen des marschaiders, und sie ainen gemessen perg ezu wege pracht haben von ires gewaldes wegen, wenn do keiner nicht mochte sein und nimmer mer wirt ; und dennoch haben si in gehalden vor ainen gemessen perg und noch heutiges tages No. 40 = Tom. No. 100. Das Abmessen der Erblehenschaft „zum 30 Bock" erklärt sich m. E. daraus, dass derselben ein bestimmtes Lehen in der Grube „zum Brunnen“ zugewiesen war, u. dass durch eine falsche Vermessung der letzteren (s. den Sachverhalt in Spr. No. 104) die Lehen- häuer an eine Stelle gedrängt wurden, wo nichts zu holen war. Die Ge- werken vom Brunnen zogen daraus Nutzen, indem sie die erzreiche Stelle 35 selbst ausbeuteten u. die Lehenhauer vertrieben. Die später erwähnten Lehen- hauer, von welchen der alte Rath nicht weiss, ob sie identisch sind mit jenen, welche ihre Zustimmung zu der Willkür gaben, wurden offenbar später von den Gewerken zum Brunnen aufgenommen. — Vgl. den folgenden Spruch.
350 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 40. (ca. 1405.) No. 40. Ein clage, wi der marscheider unrecht gemessen hatte; das schold man widerkeren. (1) Es ist geschehen, das der hochgeporn furste und herre 5 Jost marggraff ezu Merhern etc., der erwerdige Wenczeslaus. patriarch von Antioch, und der edle herre Jan Chrusnyk, hoff- meister unsers genedigen herren des kunigs, und wir aus einem vollen rate von desselben unser herren des kunigs wegen sassen ezu gerichte. Da quamen vor uns Procop von Pyesk, Hanns 10 von Pyesk und ander perkleut mit in und sprachen: Liben herren, wir haben etwas ezu clagen umb ain gewalt, der uns von etleichen leuten widerfaren ist; das kunnen wir ewern gnaden mit slechten worten nicht furlegen, sunder wir haben unser clag schreiben lassen und pitten ewer gnad, das ir di auffnemet und 15 lesen lat. Und dieselbe clag als die geschriben was von worte czu worte also: Ir scheppfenmaister und auch ir liben herren alle mitteinander, wir pitten ewer genad, wir armen lehenhewer das ir unser armen leut clage gutleich und freuntleichen auf- nemen wellet; wenn wir lange mussten sweigen und geswigen 20 haben uncz auff disen heutigen tag. Nu mussen wir clagen ezu voraus gote und unser liben frawen und ewern genaden und der ganezen gemaine, armen und reichen, das man uns armen gewerken von unser erblehenschafft, czu dem pok genant, an schulde mit grosser untrewe und mit neide davon pracht habe 25 mit dem messen des marschaiders, und sie ainen gemessen perg ezu wege pracht haben von ires gewaldes wegen, wenn do keiner nicht mochte sein und nimmer mer wirt ; und dennoch haben si in gehalden vor ainen gemessen perg und noch heutiges tages No. 40 = Tom. No. 100. Das Abmessen der Erblehenschaft „zum 30 Bock" erklärt sich m. E. daraus, dass derselben ein bestimmtes Lehen in der Grube „zum Brunnen“ zugewiesen war, u. dass durch eine falsche Vermessung der letzteren (s. den Sachverhalt in Spr. No. 104) die Lehen- häuer an eine Stelle gedrängt wurden, wo nichts zu holen war. Die Ge- werken vom Brunnen zogen daraus Nutzen, indem sie die erzreiche Stelle 35 selbst ausbeuteten u. die Lehenhauer vertrieben. Die später erwähnten Lehen- hauer, von welchen der alte Rath nicht weiss, ob sie identisch sind mit jenen, welche ihre Zustimmung zu der Willkür gaben, wurden offenbar später von den Gewerken zum Brunnen aufgenommen. — Vgl. den folgenden Spruch.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 40. 351 halden, das ist di grube ezum prune genant. Daran ist schuldig der perkmaister, der da haisset Hanman Alder, und der Chudi Niclas und der obriste steiger Spisglas und der Tycz Clems, auch obrister steiger, mit allen iren gewerken und des mar- schaiders, davon si uns gepracht haben von grossem gut mit irer gewalt. Und also haben si uns ausgetriben durch mithelfung ires gewaldes und Chudi Nicolae, nicht pei dem tage allaine, sunder pei tage und pei nacht mussten wir also von grossem gute gen. Und das hat gewert czeit und weile uncz auff disen heutigen tag. Und doselbist hot es gegulden von wochen czu wochen pei 10 sechsundezwenczik und sibenundezwenczig hundert marken, also das wirs geraichent haben, das es machet secheziktausent mark in ainer summen. Also von grossem gute sei wir gegangen von grosser gewalt wegen von desselben hern des Chudi Nicolae, wenn si die armen lehenhewer gefangen und gestokt haben, 15 umb das si umb das ire geredt haben; nicht mit dem rechten, sunder von grosser gewalt wegen irer herschaft, wenn das wol erkent haben armen und reichen, das wir mit mannichem be- trubtem herezen davon musten gen von frawen und von mannen, von witiben und von waisen, hewer und hespler, di mit uns 20 gepaut haben und noch alte gewerken sein, ab got wil. Di clage ist gross gewesen, das got in seinem reich mocht erbarmet haben und noch erparmen wirt, ab uns darumb indert ain recht widerfaren mag. Nu wisset, liber her scheppfenmaister mit allen ewern aitgenossen, ab uns ist recht ader unrecht geschen, das er uns vor hat apgemessen von grossen gutern, da hat er uns nu wider ezugemessen, nu nimmer do ist. Nu gertraw wir ewern gnaden wol, ir lasst uns darumb ain gotlaich recht widerfaren und vorpurgt uns ezu voraus den Hanman Alder, perkmaister czum prune genant, und den Chudi Nicolae und* den* Spisglas, 30 der ain obrister steiger ist gewesen czu derselben czeit, und Tycz Clems, der auch ain obrister steiger ist gewesen und noch iczunder ist, mit allen iren gewerken, di czu dem prunne ge- horen. Und kunnen si das beweisen, das si uns mit dem rechten davon pracht haben und gemessen, wir wollen uns lassen ge- nugen; kunnen si aber des nicht beweisen, so getraw wir got und dem rechten wol: das, das si uns mit dem unrechten ap- gemessen haben, das mussen si, ab got wil, mit dem rechten 5 25 35
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 40. 351 halden, das ist di grube ezum prune genant. Daran ist schuldig der perkmaister, der da haisset Hanman Alder, und der Chudi Niclas und der obriste steiger Spisglas und der Tycz Clems, auch obrister steiger, mit allen iren gewerken und des mar- schaiders, davon si uns gepracht haben von grossem gut mit irer gewalt. Und also haben si uns ausgetriben durch mithelfung ires gewaldes und Chudi Nicolae, nicht pei dem tage allaine, sunder pei tage und pei nacht mussten wir also von grossem gute gen. Und das hat gewert czeit und weile uncz auff disen heutigen tag. Und doselbist hot es gegulden von wochen czu wochen pei 10 sechsundezwenczik und sibenundezwenczig hundert marken, also das wirs geraichent haben, das es machet secheziktausent mark in ainer summen. Also von grossem gute sei wir gegangen von grosser gewalt wegen von desselben hern des Chudi Nicolae, wenn si die armen lehenhewer gefangen und gestokt haben, 15 umb das si umb das ire geredt haben; nicht mit dem rechten, sunder von grosser gewalt wegen irer herschaft, wenn das wol erkent haben armen und reichen, das wir mit mannichem be- trubtem herezen davon musten gen von frawen und von mannen, von witiben und von waisen, hewer und hespler, di mit uns 20 gepaut haben und noch alte gewerken sein, ab got wil. Di clage ist gross gewesen, das got in seinem reich mocht erbarmet haben und noch erparmen wirt, ab uns darumb indert ain recht widerfaren mag. Nu wisset, liber her scheppfenmaister mit allen ewern aitgenossen, ab uns ist recht ader unrecht geschen, das er uns vor hat apgemessen von grossen gutern, da hat er uns nu wider ezugemessen, nu nimmer do ist. Nu gertraw wir ewern gnaden wol, ir lasst uns darumb ain gotlaich recht widerfaren und vorpurgt uns ezu voraus den Hanman Alder, perkmaister czum prune genant, und den Chudi Nicolae und* den* Spisglas, 30 der ain obrister steiger ist gewesen czu derselben czeit, und Tycz Clems, der auch ain obrister steiger ist gewesen und noch iczunder ist, mit allen iren gewerken, di czu dem prunne ge- horen. Und kunnen si das beweisen, das si uns mit dem rechten davon pracht haben und gemessen, wir wollen uns lassen ge- nugen; kunnen si aber des nicht beweisen, so getraw wir got und dem rechten wol: das, das si uns mit dem unrechten ap- gemessen haben, das mussen si, ab got wil, mit dem rechten 5 25 35
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352 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 40. 5 widerkeren. Und das austerstellig gelt, das man noch schuld ist czum prunne, wol achthundert mark, di man wol weisen wirt. di vorpitet uns auff ein recht, wenn es, ab got wil, unser ist. Und pitten euch, liber herr scheppfenmaister mit alle ewern aitgenossen, das ir uns ain gewonleich recht widerfaren last, als von alders recht ist, da(s) wir und ain iezleich perkman dester sicher und dester pas gepawen mugen, und das wirt des perks fromen. Geschicht aber des nicht, so wurde furpas kain frumer man nimmer mer pawen mugen und alle hantwerken, hewer und 10 hespler; und das wer des perges schaden. Daruber gedenket fur uns. (2) Da trat dar Hanman Alder, perkmaister, und seine ge- werken vom prunne und sprach: Liben herren, ich besecz das mit ewern gnaden, das si sich an kainerlai geczeuknuss geczogen 15 haben. Nun wolt horen mein und meiner gewerken rede und antwort, und pitt ewer gnad, das ir mein rede ainfeldicleich auff- nemt. Also als si in irer clag geschriben haben, das ich und meine gewerken si* schullen mit gewalt und mit unrechte von irer lehenschaft haben gedrungen, des si grossen schaden ge- 20 nomen haben, als in irer clag oben geschriben stet: schol wissen ewer gnad, das ain durchslag geschen ist, darumb krieg und teding was vor dem rate in den czeiten; wenn das der selbe rat besante mich, perkmaister vom prunne, mit meinen gewerken und unser lehenhewer, den perkmaister von Sendt Jurgen und 25 seine gewerken und lehenhewer, und sprachen: Liben freunt, wolt ir uns der sache glauben, wir wollen dorin sprechen mit guter wissen. Darczu wilkurt wir uns mit guter wilkur von paiden tailen. Da machten di scheppfen aines vollen rates ein aussproch und ein gemecht, das in des pergs puch geschriben und 30 gewert ist; des czeuch ich mich an ain mertail eins rats. Ist das desselben rats bekentnuss und auch des pergs puch gestet und bekennet, als ain recht ist, her hoffmaister, so legt urtail an meine hern di scheppfen: ab ich und meine gewerken von den obgenanten Procob vom Pysk, Hanns von Pysk und von iren 35 obgeschriben gewerken sulcher clag schullen pilleich uberhaben sein, adder was darumb ain recht sei. (3) Da traten dar Prokop von Pyesk, Hanns vom Pyesk und ire gewerken und sprachen: Liben herren, also als Hanman Alder
352 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 40. 5 widerkeren. Und das austerstellig gelt, das man noch schuld ist czum prunne, wol achthundert mark, di man wol weisen wirt. di vorpitet uns auff ein recht, wenn es, ab got wil, unser ist. Und pitten euch, liber herr scheppfenmaister mit alle ewern aitgenossen, das ir uns ain gewonleich recht widerfaren last, als von alders recht ist, da(s) wir und ain iezleich perkman dester sicher und dester pas gepawen mugen, und das wirt des perks fromen. Geschicht aber des nicht, so wurde furpas kain frumer man nimmer mer pawen mugen und alle hantwerken, hewer und 10 hespler; und das wer des perges schaden. Daruber gedenket fur uns. (2) Da trat dar Hanman Alder, perkmaister, und seine ge- werken vom prunne und sprach: Liben herren, ich besecz das mit ewern gnaden, das si sich an kainerlai geczeuknuss geczogen 15 haben. Nun wolt horen mein und meiner gewerken rede und antwort, und pitt ewer gnad, das ir mein rede ainfeldicleich auff- nemt. Also als si in irer clag geschriben haben, das ich und meine gewerken si* schullen mit gewalt und mit unrechte von irer lehenschaft haben gedrungen, des si grossen schaden ge- 20 nomen haben, als in irer clag oben geschriben stet: schol wissen ewer gnad, das ain durchslag geschen ist, darumb krieg und teding was vor dem rate in den czeiten; wenn das der selbe rat besante mich, perkmaister vom prunne, mit meinen gewerken und unser lehenhewer, den perkmaister von Sendt Jurgen und 25 seine gewerken und lehenhewer, und sprachen: Liben freunt, wolt ir uns der sache glauben, wir wollen dorin sprechen mit guter wissen. Darczu wilkurt wir uns mit guter wilkur von paiden tailen. Da machten di scheppfen aines vollen rates ein aussproch und ein gemecht, das in des pergs puch geschriben und 30 gewert ist; des czeuch ich mich an ain mertail eins rats. Ist das desselben rats bekentnuss und auch des pergs puch gestet und bekennet, als ain recht ist, her hoffmaister, so legt urtail an meine hern di scheppfen: ab ich und meine gewerken von den obgenanten Procob vom Pysk, Hanns von Pysk und von iren 35 obgeschriben gewerken sulcher clag schullen pilleich uberhaben sein, adder was darumb ain recht sei. (3) Da traten dar Prokop von Pyesk, Hanns vom Pyesk und ire gewerken und sprachen: Liben herren, also als Hanman Alder
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 10. 353 und seine gewerken sich geczogen haben an ein merer tail ains rates, das wir lehenhewer unsern willen ezu dem ausspruch geben hetten, das besecze wir mit ewern gnaden, wenn des nicht geschen ist ; sunder wir sein davon getriben mit gewalt ein manet dovor ader mer. Des czihen wir uns an* ainen geswornen march- schaider, perkmaister czu Sand Jurgen, und auch an diselben scheppfen. Her hoffmaister, legt urtail an meine herren di scheppfen: ab uns das des perkmaisters und auch des rats be- kentnuss gestet, als recht ist, das wir lehenhewer des ni czu handen gesaczt haben, sunder di di lehenschaft noch in gewer 10 und in gewalt haben — hetten wir si in gewer und in gewalt, so dorften wir darumb nicht tedingen --: ab si nu pilleich mit dem rechten vorvallen sein, ader was darumb ain recht sei. (4) Da sprach Hanman Alder und sein gewerken vom prunne: Liben herren, des perkmaisters bekentnuss von Sand Jurgen 15 wollen wir nicht leiden, wenn er unser widersach ist. — Da sprachen meine herrn di scheppfen: Ir hern von paiden tailen, wir wollen ewer geezeuknuss horen. (5) Da trat der perkmaister von Sendt Jurgen dar und be- kante und sprach auff seinen aid, das* er der lehenhewer ding 20 und sachen nie vorgeben hett, noch ezu handen gesaczt; und hab das ie und ie gemeldet vor den reten. Auch habe ich an ir lehenschaft kain tail gehabt, dorumb si in von der geczeuk- nuss mochten vorwerfen.-Das besaczte Procop und Hanns von Pyesk und ire gewerken. — Da trat dar der alte rat und sprach: 25 Liben herren, worumb hat ewer gnad noch uns gesant? Da sprachen wir: Hie habent sich di biderbe leute an euch geczogen von paiden tailen. — Da sprachen sie: Lieben herren, lat uns horen was sie sich an uns czihen, also das si von paiden tailen di stucke und artikel leuterten. - Des ersten Hanman Alder 30 und seine gewerken sprachen: Liben herren, wir czihen uns des an ewer genad, das der perkmaister von Sendt Jurgen und seine gewerken und ire lehenhewer getreten sein czu der wilkur, di ewer gnad gemacht hat ezwischen unsern perkwerken czum prunne und Sendt Jurgen, als das in des pergs puch leuterleich geschriben 35 stet. — Da sprachen Prokop von Pysk und Hanns von Pysk und ire gewerken: Liben herren, so czilen wir uns des an euch, das wir kaine wilkur fur ewern gnaden nie getan haben, wenn wir Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 5 23
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 10. 353 und seine gewerken sich geczogen haben an ein merer tail ains rates, das wir lehenhewer unsern willen ezu dem ausspruch geben hetten, das besecze wir mit ewern gnaden, wenn des nicht geschen ist ; sunder wir sein davon getriben mit gewalt ein manet dovor ader mer. Des czihen wir uns an* ainen geswornen march- schaider, perkmaister czu Sand Jurgen, und auch an diselben scheppfen. Her hoffmaister, legt urtail an meine herren di scheppfen: ab uns das des perkmaisters und auch des rats be- kentnuss gestet, als recht ist, das wir lehenhewer des ni czu handen gesaczt haben, sunder di di lehenschaft noch in gewer 10 und in gewalt haben — hetten wir si in gewer und in gewalt, so dorften wir darumb nicht tedingen --: ab si nu pilleich mit dem rechten vorvallen sein, ader was darumb ain recht sei. (4) Da sprach Hanman Alder und sein gewerken vom prunne: Liben herren, des perkmaisters bekentnuss von Sand Jurgen 15 wollen wir nicht leiden, wenn er unser widersach ist. — Da sprachen meine herrn di scheppfen: Ir hern von paiden tailen, wir wollen ewer geezeuknuss horen. (5) Da trat der perkmaister von Sendt Jurgen dar und be- kante und sprach auff seinen aid, das* er der lehenhewer ding 20 und sachen nie vorgeben hett, noch ezu handen gesaczt; und hab das ie und ie gemeldet vor den reten. Auch habe ich an ir lehenschaft kain tail gehabt, dorumb si in von der geczeuk- nuss mochten vorwerfen.-Das besaczte Procop und Hanns von Pyesk und ire gewerken. — Da trat dar der alte rat und sprach: 25 Liben herren, worumb hat ewer gnad noch uns gesant? Da sprachen wir: Hie habent sich di biderbe leute an euch geczogen von paiden tailen. — Da sprachen sie: Lieben herren, lat uns horen was sie sich an uns czihen, also das si von paiden tailen di stucke und artikel leuterten. - Des ersten Hanman Alder 30 und seine gewerken sprachen: Liben herren, wir czihen uns des an ewer genad, das der perkmaister von Sendt Jurgen und seine gewerken und ire lehenhewer getreten sein czu der wilkur, di ewer gnad gemacht hat ezwischen unsern perkwerken czum prunne und Sendt Jurgen, als das in des pergs puch leuterleich geschriben 35 stet. — Da sprachen Prokop von Pysk und Hanns von Pysk und ire gewerken: Liben herren, so czilen wir uns des an euch, das wir kaine wilkur fur ewern gnaden nie getan haben, wenn wir Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 5 23
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354 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 40. 5 10 mit gewalt davon getriben sein wurden. Haben di lehenhewer des* icht getan, di noch do sein, wir hoffen, das uns das sei an unserm rechten unschedleich. — Da besprach sich der alte rat und trat wider dar und sprach: Liben herren, fragt si von paiden tailen, ab sie sich an unser einbekenntnuss wollen lassen ge- nugen. Do sprachen si von paiden tailen : Liben hern, uns genugt wol an ewer einbekentnuss. Das besaczten sie mit den scheppfen und bekanten, das si von paider tail gutem willen und wilkur diselbe sach und tedinge von paider tail wegen ezu uns mech- ticleich gesaczt haben, paide, der“ perkmaister vom prunne und seine* gewerken und lehenhewer, der perkmaister von Sendt Jurgen und seine gewerken und seine lehenhewer, und haben das ezu pesser sicherhait und geczeuknuss in unsers pergs puch lassen schreiben. Und unsers pergs puch laut von worte ezu worte, als 15 hernach geschriben stet. (6) „Wir Waczlab Mistlibor, Petir Schuttenhoff, scheppen- maister, Cristoff Vorsucher, Hensil Heckel, Jax vom Tendel- mark, Johannes vom Jermer, Berthold Goldsmid, Gregorius Osterman, Hensil Pfrim, Mertel Teicher, Hanns Kauffmann, 20 Hensel mit dem czopp und ander scheppfen gemainicleich des pergs czum Kutthen bekennen und thun kunt allen den, di nu sein ader hernach kunftig werdend, das maister Niclas von Sendt Jurgen und seine gewerken an einem, Hanmann Alder, perk- maister czum prunne, und auch seine gewerken an dem anderen 25 taile alle ire sache und teidinge von derselben ezweier perkwerk wegen czu uns in einem vollen rate mit wolbedachtem mute, rechter gewissen und mit ganczer wilkur mechticleich gesaczt haben, der wir uns von irer paider pett wegen haben under- wunden, und sprechen awer czu dem erstenmal, das di wilkur 30 und vorschreibunge, di ezwischen in in das pergspuch vorschriben ist, [schol stete bleiben],* und di stende stuff aus des pergs puch getan schol werden. Czum andermale sprechen wir aus, das man dem maister Niclas, perkmaister czu Sant Jurgen, und sein gewerken iren gemessen perg den eldern geben und ezihen schol noch des czoges lenge, als ain gemessen perg czu recht haben schol; und schol in auch geben auff ir hangendes und ligendes, als ain recht ist, als offt das not geschicht. So sprechen 35 (6) Zu also als man maister Niclas u. s. w. vgl. D. I R. § 32.
354 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 40. 5 10 mit gewalt davon getriben sein wurden. Haben di lehenhewer des* icht getan, di noch do sein, wir hoffen, das uns das sei an unserm rechten unschedleich. — Da besprach sich der alte rat und trat wider dar und sprach: Liben herren, fragt si von paiden tailen, ab sie sich an unser einbekenntnuss wollen lassen ge- nugen. Do sprachen si von paiden tailen : Liben hern, uns genugt wol an ewer einbekentnuss. Das besaczten sie mit den scheppfen und bekanten, das si von paider tail gutem willen und wilkur diselbe sach und tedinge von paider tail wegen ezu uns mech- ticleich gesaczt haben, paide, der“ perkmaister vom prunne und seine* gewerken und lehenhewer, der perkmaister von Sendt Jurgen und seine gewerken und seine lehenhewer, und haben das ezu pesser sicherhait und geczeuknuss in unsers pergs puch lassen schreiben. Und unsers pergs puch laut von worte ezu worte, als 15 hernach geschriben stet. (6) „Wir Waczlab Mistlibor, Petir Schuttenhoff, scheppen- maister, Cristoff Vorsucher, Hensil Heckel, Jax vom Tendel- mark, Johannes vom Jermer, Berthold Goldsmid, Gregorius Osterman, Hensil Pfrim, Mertel Teicher, Hanns Kauffmann, 20 Hensel mit dem czopp und ander scheppfen gemainicleich des pergs czum Kutthen bekennen und thun kunt allen den, di nu sein ader hernach kunftig werdend, das maister Niclas von Sendt Jurgen und seine gewerken an einem, Hanmann Alder, perk- maister czum prunne, und auch seine gewerken an dem anderen 25 taile alle ire sache und teidinge von derselben ezweier perkwerk wegen czu uns in einem vollen rate mit wolbedachtem mute, rechter gewissen und mit ganczer wilkur mechticleich gesaczt haben, der wir uns von irer paider pett wegen haben under- wunden, und sprechen awer czu dem erstenmal, das di wilkur 30 und vorschreibunge, di ezwischen in in das pergspuch vorschriben ist, [schol stete bleiben],* und di stende stuff aus des pergs puch getan schol werden. Czum andermale sprechen wir aus, das man dem maister Niclas, perkmaister czu Sant Jurgen, und sein gewerken iren gemessen perg den eldern geben und ezihen schol noch des czoges lenge, als ain gemessen perg czu recht haben schol; und schol in auch geben auff ir hangendes und ligendes, als ain recht ist, als offt das not geschicht. So sprechen 35 (6) Zu also als man maister Niclas u. s. w. vgl. D. I R. § 32.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 40. 355 wir aus czum drittenmal umb sulche stuck und wilkur, als in der ersten wilkur in des perks puch geschriben stet, das di von Sent Jurgen dem perkwerke vom prunne nicht ezu schaden schullen pawen, das auch mit vierhundert schocken vorschriben und vorpunden ist, das diselbe wilkur, als vil das di perkwerke czum prunne und czu Sent Jurgen antrift ader in czukunfftigen czeiten antroffen mochte, furpas kain chrafft noch macht haben schol ewicleich in czukunftigen czeiten. Darumb schollen sich maister Niclas, perkmaister ezu Send Jurgen, und seine gewerken, ir erben und nochkumlinge vorezeien eines achttails czum prunne 10 an den ezwaien schichten, di si doselbst an der aigenschaft haben, also das di von Sendt Jurgen nur anderthalben schicht haben schullen czu gewin und auch ezu verlust. Auch schullen di von Sont Jurgen und ir erben und nochkumlinge geben ain schicht an dem perkwerk czu Sent Jurgen an der aigenschaft dem perk- maister czum prunne und seinen gewerken, iren erben und noch- kumlingen ungehindert in ezukunftigen czeiten, ausgenomen der dreier achttail, di di von Sent Jurgen haben im prunne; di schollen an derselben schicht kain tail haben und schollen auch des ezupuss uberhaben sein. Auch di tail, di di von Sent Jurgen 20 ezu Sent Andres haben, und andre perkwerg, di si von dem gemessen perg haben, diez gemecht unschedleich sein sol. Und als offte si mit durchslegen czusamenkomen, so schol iderman bleiben in dem, das im mit perkleichem rechten gepuren mag, und weichen in das sein. Auch haben wir ausgesprochen: also 25 als man maister Niclas seinem eldern gemessen perg sein recht geben sol, und alle lehenhewer, di in demselben gemessen perg mit perkleicher arbeit begriffen werden, di schollen siczen bleiben und ire aigenschaft geben dem perkmaister czu Sent Jurgen und seinen gewerken. Auch di lehenhewer, di do begriffen werden 30 im prunne mit perkleicher arbait, die schollen auch siczen bleiben irem perkmaister und iren gewerken umb ain aigenschaft. So schullen di vom prunne ire amtleut czu Sendt Jurgen haben von — Diser rat und dicz gemechte der egenanten schicht wegen. ist vorpunden von uns obgenanten scheppfen mit tausent schoken unlesslicher puss; welches tail dawider tet, das schol damit vor- vallen sein; unde des selben geldes schullen werden: unserm gnedigen herrn dem kunige vierhundert schok und obgeschriben 5 15 35 23*
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 40. 355 wir aus czum drittenmal umb sulche stuck und wilkur, als in der ersten wilkur in des perks puch geschriben stet, das di von Sent Jurgen dem perkwerke vom prunne nicht ezu schaden schullen pawen, das auch mit vierhundert schocken vorschriben und vorpunden ist, das diselbe wilkur, als vil das di perkwerke czum prunne und czu Sent Jurgen antrift ader in czukunfftigen czeiten antroffen mochte, furpas kain chrafft noch macht haben schol ewicleich in czukunftigen czeiten. Darumb schollen sich maister Niclas, perkmaister ezu Send Jurgen, und seine gewerken, ir erben und nochkumlinge vorezeien eines achttails czum prunne 10 an den ezwaien schichten, di si doselbst an der aigenschaft haben, also das di von Sendt Jurgen nur anderthalben schicht haben schullen czu gewin und auch ezu verlust. Auch schullen di von Sont Jurgen und ir erben und nochkumlinge geben ain schicht an dem perkwerk czu Sent Jurgen an der aigenschaft dem perk- maister czum prunne und seinen gewerken, iren erben und noch- kumlingen ungehindert in ezukunftigen czeiten, ausgenomen der dreier achttail, di di von Sent Jurgen haben im prunne; di schollen an derselben schicht kain tail haben und schollen auch des ezupuss uberhaben sein. Auch di tail, di di von Sent Jurgen 20 ezu Sent Andres haben, und andre perkwerg, di si von dem gemessen perg haben, diez gemecht unschedleich sein sol. Und als offte si mit durchslegen czusamenkomen, so schol iderman bleiben in dem, das im mit perkleichem rechten gepuren mag, und weichen in das sein. Auch haben wir ausgesprochen: also 25 als man maister Niclas seinem eldern gemessen perg sein recht geben sol, und alle lehenhewer, di in demselben gemessen perg mit perkleicher arbeit begriffen werden, di schollen siczen bleiben und ire aigenschaft geben dem perkmaister czu Sent Jurgen und seinen gewerken. Auch di lehenhewer, di do begriffen werden 30 im prunne mit perkleicher arbait, die schollen auch siczen bleiben irem perkmaister und iren gewerken umb ain aigenschaft. So schullen di vom prunne ire amtleut czu Sendt Jurgen haben von — Diser rat und dicz gemechte der egenanten schicht wegen. ist vorpunden von uns obgenanten scheppfen mit tausent schoken unlesslicher puss; welches tail dawider tet, das schol damit vor- vallen sein; unde des selben geldes schullen werden: unserm gnedigen herrn dem kunige vierhundert schok und obgeschriben 5 15 35 23*
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356 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 4I. 5 15 20 scheppſen dreihundert, und dreihundert schok schullen werden dem taile, das das gemecht helt. — Actum sabbato ante Nicolai anno quadrigentesimo primo. (7) Do besaczten di vorgenanten Procop und Hanns von Pyesk und ire gewerken des rates und des perkspuch bekentnuss und sprachen: Liben herren, ir horet nindert in des rates noch in des pergspuch bekentnuss, das wir unser sach von der lehen- schaft wegen czu henden gesaczt haben, noch mit kainerlei wilkur vorgeben haben. Da fragten di scheppfen den alden 10 rat, wer di lehenhewer wern. Da sprachen si: Liben herren, wir wissen nicht, weliche es gewesen sein. Das besaczten Procop und Hanns von Pysk und ire gewerken mit den scheppfen. Do legte der hoffmaister urtail an uns von paiden tailen noch clag und antwort. Wenn wir das nicht vinden kunnen, das sprechen wir pei unsern aiden, und bitten ewer libe, das ir uns das underweisen wellet. Das wellen wir alleczeit gerne umbe euch vordinen. Chutnenses scripserunt. Sentencia diffinitiva. (8) Als wir clag, antwort, wilkur und furlegunge paider tail, das ist ezwischen Procop und Hanns von Pyesk und iren ge- werken an ainem taile und Hanman Alder und seinen gewerken an dem andern, da vorn vornomen haben, und als der alde rat bekant hat und seine geczeuknuss czu pesser sicherhait ezu 25 geczeuknuss und leuterunge an des pergs puch geczogen hot unde als wir di selb des pergs puch abschrift von worte ezu worte uberhort haben und wir nicht darinne vinden, das sich d. egenanten lehenhewer Procop und Hanns von Pyesk und ir ge- werken vorwilkurt haben ezu kainen dingen, so taile wir das czu- 30 ainem rechten: was denselben egenanten lehenhewern apgemessen ist mit unrechte, das schol man in mit rechte widerkeren. [Cod. C. 35 No. 41. Di gewerken schullen widerkeren, was si czu unrecht haben ingenomen. (1) Also als wir ewer freuntschaft in dem andern brieff geschriben und underweiset haben, wie das Jacob Schonhar, der No. 41 = Tom. No. 107. (1) Zu in dem andern brieff vgl. Spr No. 104 (1). Zu underweist sein No. 40 (7). (1406.)
356 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 4I. 5 15 20 scheppſen dreihundert, und dreihundert schok schullen werden dem taile, das das gemecht helt. — Actum sabbato ante Nicolai anno quadrigentesimo primo. (7) Do besaczten di vorgenanten Procop und Hanns von Pyesk und ire gewerken des rates und des perkspuch bekentnuss und sprachen: Liben herren, ir horet nindert in des rates noch in des pergspuch bekentnuss, das wir unser sach von der lehen- schaft wegen czu henden gesaczt haben, noch mit kainerlei wilkur vorgeben haben. Da fragten di scheppfen den alden 10 rat, wer di lehenhewer wern. Da sprachen si: Liben herren, wir wissen nicht, weliche es gewesen sein. Das besaczten Procop und Hanns von Pysk und ire gewerken mit den scheppfen. Do legte der hoffmaister urtail an uns von paiden tailen noch clag und antwort. Wenn wir das nicht vinden kunnen, das sprechen wir pei unsern aiden, und bitten ewer libe, das ir uns das underweisen wellet. Das wellen wir alleczeit gerne umbe euch vordinen. Chutnenses scripserunt. Sentencia diffinitiva. (8) Als wir clag, antwort, wilkur und furlegunge paider tail, das ist ezwischen Procop und Hanns von Pyesk und iren ge- werken an ainem taile und Hanman Alder und seinen gewerken an dem andern, da vorn vornomen haben, und als der alde rat bekant hat und seine geczeuknuss czu pesser sicherhait ezu 25 geczeuknuss und leuterunge an des pergs puch geczogen hot unde als wir di selb des pergs puch abschrift von worte ezu worte uberhort haben und wir nicht darinne vinden, das sich d. egenanten lehenhewer Procop und Hanns von Pyesk und ir ge- werken vorwilkurt haben ezu kainen dingen, so taile wir das czu- 30 ainem rechten: was denselben egenanten lehenhewern apgemessen ist mit unrechte, das schol man in mit rechte widerkeren. [Cod. C. 35 No. 41. Di gewerken schullen widerkeren, was si czu unrecht haben ingenomen. (1) Also als wir ewer freuntschaft in dem andern brieff geschriben und underweiset haben, wie das Jacob Schonhar, der No. 41 = Tom. No. 107. (1) Zu in dem andern brieff vgl. Spr No. 104 (1). Zu underweist sein No. 40 (7). (1406.)
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 42. 357 da was in czeiten ain gesworner marschaider, der uberwunden ist, das er seinem aid ezu kurez und unrecht getan hat mit seiner mass den von Sent Jorgen, wi wol er in den reten, di auch in den czeiten waren, gehaissen wart, das er pei seinem aid idemman recht schulde thun, und globte das czu thun und nicht anders und sprach, er hett es getan und hett recht getan; und also als wir getailt haben: was den lehenhewern mit un- rechte apgemessen ist, das man das mit dem rechte widerkere, als wir das von euch underweiset sein; und als di vom prunne alle ire sachen von des perkwergs wegen mit dem rechten fur in den reten, di in den czeiten waren, gesucht haben; und was in von denselben reten geben und ausgesprochen ist noch des gesworn marschaiders underweisunge, das haben si genomen und nicht verrer gegriffen : darumb pitten wir fleissik ewer frountliche libe mit allem fleisse, das ir uns freuntleich der sachen pei unsern aidgenossen underweisen wellet: ab nu der Jacob Schon- har, der unrecht gemessen hot und seinem aid ezu kurcz getan hat, als er des uberwunden ist von den gesworn, als in dem andern brieff geschriben stet, pilleichen darumb antworten und leiden schulle ader di gewerken vom prunne. Chuthnenses scripserunt. 20 Sentencia diffinitiva. (2) Als ir davorn in ewerm brieff uns geschriben habt und fragt, ab der Jacob Schonhar, der unrecht gemessen hat und soinem aid ezu kurcz getan hat, pilleicher darumb antworten und leiden schulle ader di gewerken ezum prunne, underweisen 25 wir euch, das der Jacob Schonhar vor sich selber leidet. Aber damit sein di gewerken ezum prunne nicht ledig, sunder was si ezu unrechten ingenomen haben, das schullen si czu rechte widerkeren. Datum Yglavie, feria secunda post Bartholomei in maniloquio nostro, anno ceccoVI°. [Cod. C. 5 15 30 (1370—85.) No. 42. De steura. Sentencia montanorum. (Wo man steure nicht gibt, da ist man nicht schuldig, das sechezende teil czu geben.) (1) Es quam vor uns in einen vollen rat der Heinel Pusch, hofmaister von unsers herren des kaisers wegen, und mit im die 35 oberesten steiger und clagten vor uns, das vor jaren und vor No. 42. Fehlt Tom.
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 42. 357 da was in czeiten ain gesworner marschaider, der uberwunden ist, das er seinem aid ezu kurez und unrecht getan hat mit seiner mass den von Sent Jorgen, wi wol er in den reten, di auch in den czeiten waren, gehaissen wart, das er pei seinem aid idemman recht schulde thun, und globte das czu thun und nicht anders und sprach, er hett es getan und hett recht getan; und also als wir getailt haben: was den lehenhewern mit un- rechte apgemessen ist, das man das mit dem rechte widerkere, als wir das von euch underweiset sein; und als di vom prunne alle ire sachen von des perkwergs wegen mit dem rechten fur in den reten, di in den czeiten waren, gesucht haben; und was in von denselben reten geben und ausgesprochen ist noch des gesworn marschaiders underweisunge, das haben si genomen und nicht verrer gegriffen : darumb pitten wir fleissik ewer frountliche libe mit allem fleisse, das ir uns freuntleich der sachen pei unsern aidgenossen underweisen wellet: ab nu der Jacob Schon- har, der unrecht gemessen hot und seinem aid ezu kurcz getan hat, als er des uberwunden ist von den gesworn, als in dem andern brieff geschriben stet, pilleichen darumb antworten und leiden schulle ader di gewerken vom prunne. Chuthnenses scripserunt. 20 Sentencia diffinitiva. (2) Als ir davorn in ewerm brieff uns geschriben habt und fragt, ab der Jacob Schonhar, der unrecht gemessen hat und soinem aid ezu kurcz getan hat, pilleicher darumb antworten und leiden schulle ader di gewerken ezum prunne, underweisen 25 wir euch, das der Jacob Schonhar vor sich selber leidet. Aber damit sein di gewerken ezum prunne nicht ledig, sunder was si ezu unrechten ingenomen haben, das schullen si czu rechte widerkeren. Datum Yglavie, feria secunda post Bartholomei in maniloquio nostro, anno ceccoVI°. [Cod. C. 5 15 30 (1370—85.) No. 42. De steura. Sentencia montanorum. (Wo man steure nicht gibt, da ist man nicht schuldig, das sechezende teil czu geben.) (1) Es quam vor uns in einen vollen rat der Heinel Pusch, hofmaister von unsers herren des kaisers wegen, und mit im die 35 oberesten steiger und clagten vor uns, das vor jaren und vor No. 42. Fehlt Tom.
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358 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 42. eczleich czeiten geschehen wer, das man perkwerk vormiten und hinweg mit stewer lassen wolde, und ward geruffen czu kirchen und czu strasen: wer stewer nomen wolde ezu den gruben, der scholde unserm herren dem kunge, wen im got erez beschert, bevoraus ein sechezenteil geben. Des quamen vor jaren erber leut, der perkmaister und die gewerken von der gruben ezu dem Lichtenperger, und enphingen di selben gruben umme die selbe stewer, di man dorczu gab auch eczleich jar. Nu* claget der vorgenant Heinel Pusch, wi sich das her vor- 10 ezogen hette, das von saumnisse wegen die amptleute unsers herren des kaisers das sechezenteil nicht gefodert hetten. Des wolde her sich und die steiger bewaren. Wie das das vormals wer vorwarlast und vorsaumt, das wolde her nicht vorantworten und auch nicht vorsaumen, und clagt mit seinem vorsprechen 15 von unsers herren des kaisers wegen und von unsers hern des pischofes wegen und auch von seins amptes wegen ezu dem perkmaister und ezu den gewerken czum Lichtenberger um ein sechezenteil ezu der selben gruben*, als vor ezu kirchen und ezu strassen gepoten ist und geruffen: wer unsers herren des 20 kaisers stewer neme, der scholde im ein sechczentail geben. Das clag ich von unsers heren des keisers wegen und von unsers herren des pischoffes wegen, der czu disser ezeit sein hochster amptman ist und mit namen des perkwerkes vorweser ist, und pit dor uber urteils: als vor geruffen und 25 gepoten ist czu kirchen und ezu strasen, und sie meins herren stewer eczleich jar und eczleich czeit dor ezu genumen haben. ab si nu das selbe sechczenteil unserm herren dem kaiser icht pilleicher geben schullen oder nicht, oder was dor umme ein recht sei. 5 (2) Do enkegen antworte der perkmaister mit seinen ge- werken und sprach: [folgt eine Wiederholung der dargelegten Verhältnisse, die der Bergmeister zugibt, worauf derselbe fort- fährt:] . . . . und sprech, das das war ist, das vor jaren eczleiche czeit in [d. h. den Gewerken] stewer dorczu gegeben were czu 35 dem perkwerk, pis auf eczleiche czeit, das der* urberer und der munczmaister ezu rat wurden, di ezu der selben czeit urborer waren, das sie ezu dem perkwerk dem perkmaister und seinen gewerken keine stewer mer wolden geben. Dornoch uber 30
358 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 42. eczleich czeiten geschehen wer, das man perkwerk vormiten und hinweg mit stewer lassen wolde, und ward geruffen czu kirchen und czu strasen: wer stewer nomen wolde ezu den gruben, der scholde unserm herren dem kunge, wen im got erez beschert, bevoraus ein sechezenteil geben. Des quamen vor jaren erber leut, der perkmaister und die gewerken von der gruben ezu dem Lichtenperger, und enphingen di selben gruben umme die selbe stewer, di man dorczu gab auch eczleich jar. Nu* claget der vorgenant Heinel Pusch, wi sich das her vor- 10 ezogen hette, das von saumnisse wegen die amptleute unsers herren des kaisers das sechezenteil nicht gefodert hetten. Des wolde her sich und die steiger bewaren. Wie das das vormals wer vorwarlast und vorsaumt, das wolde her nicht vorantworten und auch nicht vorsaumen, und clagt mit seinem vorsprechen 15 von unsers herren des kaisers wegen und von unsers hern des pischofes wegen und auch von seins amptes wegen ezu dem perkmaister und ezu den gewerken czum Lichtenberger um ein sechezenteil ezu der selben gruben*, als vor ezu kirchen und ezu strassen gepoten ist und geruffen: wer unsers herren des 20 kaisers stewer neme, der scholde im ein sechczentail geben. Das clag ich von unsers heren des keisers wegen und von unsers herren des pischoffes wegen, der czu disser ezeit sein hochster amptman ist und mit namen des perkwerkes vorweser ist, und pit dor uber urteils: als vor geruffen und 25 gepoten ist czu kirchen und ezu strasen, und sie meins herren stewer eczleich jar und eczleich czeit dor ezu genumen haben. ab si nu das selbe sechczenteil unserm herren dem kaiser icht pilleicher geben schullen oder nicht, oder was dor umme ein recht sei. 5 (2) Do enkegen antworte der perkmaister mit seinen ge- werken und sprach: [folgt eine Wiederholung der dargelegten Verhältnisse, die der Bergmeister zugibt, worauf derselbe fort- fährt:] . . . . und sprech, das das war ist, das vor jaren eczleiche czeit in [d. h. den Gewerken] stewer dorczu gegeben were czu 35 dem perkwerk, pis auf eczleiche czeit, das der* urberer und der munczmaister ezu rat wurden, di ezu der selben czeit urborer waren, das sie ezu dem perkwerk dem perkmaister und seinen gewerken keine stewer mer wolden geben. Dornoch uber 30
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 42. 359 eine kureze czeit, do man uns di stewer nam, des ging wir ezu dem urborer und paten in dorch got, das her anseh unsern swern gepaw, den wir pauten unserm herren kaiser ezu nucz und auch uns, und uns die stewer wider geb, di uns was vor- halden. Des enwolde man nicht tun. Dornach fuget es sich, das ander urborer wurden, der Borsuta mit namen, ezu dem wir giengen mit unsern gewerken und auch mit freuden [freunden?] und paten in also, als wir vor den urborer gepetten hatten, um stewer, das er es tote durch got und bedechte unsern swern gepaw und uns wider gebe di stewer. Das kunde uns nicht geschehen als lange, pis unser her der pischof sich der urber unterwant von unsers heren des kaisers wegen, ezu dem wir auch giengen mit unsern gewerken und paten in mit sulcher pet, als wir vor die andern urborer hetten gepeten. Der antworte uns und sprach, her wolde dacžu keine stewer geben: wolde wir das perkwork 15 pawen, es wer im liep ; wolde wir sein nicht pawen, das wir es liesen, her wolde es wol schicken, das es gepawet worde. Das hab ich gepawet mit meinen gewerken und mit eczleichen newen gewerken, die vor noch nach nie kein stewer genumen haben, und ich pis auf die dritten urborer nie kain stewer en- 20 phangen hab, noch nie kain ansprach in den iaren gehabt han. Die weile han ich ezugepust wol drew jar minner oder mer, und ich mit meinen gewerken mit der ansprach keiner stewer begriffen pin. Und pitte doruber urteils: sint den malen das sich so lange ezeit swerlich gepawet han mit meinen ge- werken, vom ersten urborer pis an den andern, von dem andern pis an den dritten, drei jar enezweder minner oder mer, und ich mit der stewer und mit keinerlei ansprach nicht begriffen pin, ob ich nu und meine gewerken das sechezentail pilleicher mit allem nucze, der do von gefallen ist oder noch gefallen 30 mochte, behalden muge mit pesserm rechten, wenne ab mich der Heinel Pusch von unsers herren des kaisers wegen da von gedringen und pringen muge, oder was dorumme ein recht sei. 5 10 25 Nu pit wir euch etc. Sentencia diffinitiva. (3) Sind dem malen und das in die steure vor mancher czeit ist abgeprochen, und dornach der perkmaister und seine 35
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 42. 359 eine kureze czeit, do man uns di stewer nam, des ging wir ezu dem urborer und paten in dorch got, das her anseh unsern swern gepaw, den wir pauten unserm herren kaiser ezu nucz und auch uns, und uns die stewer wider geb, di uns was vor- halden. Des enwolde man nicht tun. Dornach fuget es sich, das ander urborer wurden, der Borsuta mit namen, ezu dem wir giengen mit unsern gewerken und auch mit freuden [freunden?] und paten in also, als wir vor den urborer gepetten hatten, um stewer, das er es tote durch got und bedechte unsern swern gepaw und uns wider gebe di stewer. Das kunde uns nicht geschehen als lange, pis unser her der pischof sich der urber unterwant von unsers heren des kaisers wegen, ezu dem wir auch giengen mit unsern gewerken und paten in mit sulcher pet, als wir vor die andern urborer hetten gepeten. Der antworte uns und sprach, her wolde dacžu keine stewer geben: wolde wir das perkwork 15 pawen, es wer im liep ; wolde wir sein nicht pawen, das wir es liesen, her wolde es wol schicken, das es gepawet worde. Das hab ich gepawet mit meinen gewerken und mit eczleichen newen gewerken, die vor noch nach nie kein stewer genumen haben, und ich pis auf die dritten urborer nie kain stewer en- 20 phangen hab, noch nie kain ansprach in den iaren gehabt han. Die weile han ich ezugepust wol drew jar minner oder mer, und ich mit meinen gewerken mit der ansprach keiner stewer begriffen pin. Und pitte doruber urteils: sint den malen das sich so lange ezeit swerlich gepawet han mit meinen ge- werken, vom ersten urborer pis an den andern, von dem andern pis an den dritten, drei jar enezweder minner oder mer, und ich mit der stewer und mit keinerlei ansprach nicht begriffen pin, ob ich nu und meine gewerken das sechezentail pilleicher mit allem nucze, der do von gefallen ist oder noch gefallen 30 mochte, behalden muge mit pesserm rechten, wenne ab mich der Heinel Pusch von unsers herren des kaisers wegen da von gedringen und pringen muge, oder was dorumme ein recht sei. 5 10 25 Nu pit wir euch etc. Sentencia diffinitiva. (3) Sind dem malen und das in die steure vor mancher czeit ist abgeprochen, und dornach der perkmaister und seine 35
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360 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 43. 44. gewerken haben stewer gefodert, und si in die urborer haben vorsaget: so endurfen si kein sechezenteil ezu hoffe nicht geben. [Cod. B.] Vgl. zu dieser Gruppe noch die Spr. No. 51 (8) bis (11), 5 53 (2), 65 (1). 10 4. Von den Rechten der Berge, Lehen und Lehenschaften gegen einander. (Vor 1325.) No. 43. Von durchslegen. Das ist getailt gegen den Chutten: Pauwent ezwaierlei ge- werken pei einander, di peiderseit hantvesten haben uber ir lehen, und durchslahent si czu einander und werdent darum ezu krige, welcher dan di elder hantvesten hat. dem schol man sein recht e geben denne dem andern. [Cod. B.] 15 (1347—60.) No 44. De vigore privilegii super partes fovearum. (Marscheide behelt, welcher pesser beweisunge hat.) (1) Cives Chutnenses sic scripserunt: Es quam, das der Peschel Pusch dartrat mit seinem vorsprechen und lis im ein recht urteil 20 werden: also als her Thomel bekant hat, das her keine beweisung hette gegen den prieff. und di alten scheppen vor dem prieff kraft geteilt hetten, ob man im und seinen gewerken nu nicht nach des prieff lautung und seiner amptleuten bekantnisse und noch der marscheid in seiner gruben, di sein amptleut geezaigt 25 und beweiset hetten, icht pillicher und mit pesserm rechten ein volles recht tailen schulle, wen in her Thomel icht gehindern mug oder nicht, oder was ein recht sei dorum. (2) Responsio. Do hinkegen antwort her Thomel mit seinem vorsprechen und sprach : Herre her munczmaister, als der Peschel 30 dargetreten ist und auch sein vorsprech, und czeucht sich an No. 43 = Tom. No. 46. Siehe D. I. R. § 30. No. 44 = Tom. No. 80. (1) (3) Vgl. D. I. R. § 30. (2) a. E. vgl. D. I. R. § 36.
360 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 43. 44. gewerken haben stewer gefodert, und si in die urborer haben vorsaget: so endurfen si kein sechezenteil ezu hoffe nicht geben. [Cod. B.] Vgl. zu dieser Gruppe noch die Spr. No. 51 (8) bis (11), 5 53 (2), 65 (1). 10 4. Von den Rechten der Berge, Lehen und Lehenschaften gegen einander. (Vor 1325.) No. 43. Von durchslegen. Das ist getailt gegen den Chutten: Pauwent ezwaierlei ge- werken pei einander, di peiderseit hantvesten haben uber ir lehen, und durchslahent si czu einander und werdent darum ezu krige, welcher dan di elder hantvesten hat. dem schol man sein recht e geben denne dem andern. [Cod. B.] 15 (1347—60.) No 44. De vigore privilegii super partes fovearum. (Marscheide behelt, welcher pesser beweisunge hat.) (1) Cives Chutnenses sic scripserunt: Es quam, das der Peschel Pusch dartrat mit seinem vorsprechen und lis im ein recht urteil 20 werden: also als her Thomel bekant hat, das her keine beweisung hette gegen den prieff. und di alten scheppen vor dem prieff kraft geteilt hetten, ob man im und seinen gewerken nu nicht nach des prieff lautung und seiner amptleuten bekantnisse und noch der marscheid in seiner gruben, di sein amptleut geezaigt 25 und beweiset hetten, icht pillicher und mit pesserm rechten ein volles recht tailen schulle, wen in her Thomel icht gehindern mug oder nicht, oder was ein recht sei dorum. (2) Responsio. Do hinkegen antwort her Thomel mit seinem vorsprechen und sprach : Herre her munczmaister, als der Peschel 30 dargetreten ist und auch sein vorsprech, und czeucht sich an No. 43 = Tom. No. 46. Siehe D. I. R. § 30. No. 44 = Tom. No. 80. (1) (3) Vgl. D. I. R. § 30. (2) a. E. vgl. D. I. R. § 36.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 45. 361 den prieft, dem di alten scheppen kraft getoilt haben, und ir in auch selber wol gehort habt, und her Thomel wider den selben prieff ni nicht gereddet hat und im wol genuget hat an dem selben prieff, und di scheppen des czu rat warden seint, das ir peider amptleut in di gruben varen schullen und ieder man sein marscheid beweisen schol, und der Peschel und sein vorsprech dargetreten sint und gerait und gedait hat mit seiner marscheid und mit seinen amptleuten und begert hat, noch seiner amptleute bekant nuzze von seiner marscheid, di sein amptleut geweist haben, im ein recht ezu tun, und hern Thomels amptleut auch ein 10 marscheid beweist haben in seiner gruben ezu dem eisrein seil. dovon her auch begert hat, im ein recht ezu tun: nu pit im her Thomel an einem rechten urtail ezu ervaren, ob her sein leib und sein gut, sein recht und sein echt mit seinen amptleuten und mit seiner marscheid, di im sein amptleut geweist han, icht pilleicher 15 und mit pesserm rechten behalden und geweren mug, wen in der Peschel mit seinen amptleuten und mit seiner marscheid icht uberwinden mug oder schulle oder nicht, oder was ein recht sei darum. Nu pit wir euch, das ir uns des weiser macht etc. Sentencia diffinitiva. (3) Super quo sentenciatum est in hune modum: Nachdem und wir clag und antworte gehort haben, so teil wir euch czu einem rechten: Was der Peschel Pusch mit seinem prieff be- weisen mak, den her Thomel nicht widerredet hat und hat im 25 daran lassen genugen, des mak der egenante Peschel wol geniesen. Cod. B.] 5 20 (1370—85.) No. 45. Alia sentencia montanorum. [Hi wart eim schachte recht czugeteilt, und ob man nicht misset, wer di kost gelden sal.]a) 30 (1) Obsequiorum complacencia preinclusa. Es fuget sich ezu einen czeiten, das ein offen durchslak geschach ezwischen czweien gemessen pergen, di ezu hauf durchslugen; und quamen peider- No. 45. a) Von späterer Hand: Chutnenses scripserunt. Dürfte aber nach (4) richtig heissen: Colonienses. 35 No. 45 = Tom. No. 91. Das erste Petit in (2) wäre nicht auffällig, doch zeigt (6), wie es gemeint ist. Ein solches Vorrecht des älteren Berges
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 45. 361 den prieft, dem di alten scheppen kraft getoilt haben, und ir in auch selber wol gehort habt, und her Thomel wider den selben prieff ni nicht gereddet hat und im wol genuget hat an dem selben prieff, und di scheppen des czu rat warden seint, das ir peider amptleut in di gruben varen schullen und ieder man sein marscheid beweisen schol, und der Peschel und sein vorsprech dargetreten sint und gerait und gedait hat mit seiner marscheid und mit seinen amptleuten und begert hat, noch seiner amptleute bekant nuzze von seiner marscheid, di sein amptleut geweist haben, im ein recht ezu tun, und hern Thomels amptleut auch ein 10 marscheid beweist haben in seiner gruben ezu dem eisrein seil. dovon her auch begert hat, im ein recht ezu tun: nu pit im her Thomel an einem rechten urtail ezu ervaren, ob her sein leib und sein gut, sein recht und sein echt mit seinen amptleuten und mit seiner marscheid, di im sein amptleut geweist han, icht pilleicher 15 und mit pesserm rechten behalden und geweren mug, wen in der Peschel mit seinen amptleuten und mit seiner marscheid icht uberwinden mug oder schulle oder nicht, oder was ein recht sei darum. Nu pit wir euch, das ir uns des weiser macht etc. Sentencia diffinitiva. (3) Super quo sentenciatum est in hune modum: Nachdem und wir clag und antworte gehort haben, so teil wir euch czu einem rechten: Was der Peschel Pusch mit seinem prieff be- weisen mak, den her Thomel nicht widerredet hat und hat im 25 daran lassen genugen, des mak der egenante Peschel wol geniesen. Cod. B.] 5 20 (1370—85.) No. 45. Alia sentencia montanorum. [Hi wart eim schachte recht czugeteilt, und ob man nicht misset, wer di kost gelden sal.]a) 30 (1) Obsequiorum complacencia preinclusa. Es fuget sich ezu einen czeiten, das ein offen durchslak geschach ezwischen czweien gemessen pergen, di ezu hauf durchslugen; und quamen peider- No. 45. a) Von späterer Hand: Chutnenses scripserunt. Dürfte aber nach (4) richtig heissen: Colonienses. 35 No. 45 = Tom. No. 91. Das erste Petit in (2) wäre nicht auffällig, doch zeigt (6), wie es gemeint ist. Ein solches Vorrecht des älteren Berges
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362 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 45. seit ezu dem hofmaister und begerten eins rechten und wolden en paiderseit wol lasen doran genugen. Do di clag und wilkor der hofmaister vornam, do sante er nach scheppen und nach oberesten steigern und leget en vor di vorgenante rede und clage. Do vragete der hofmaister di steiger auf erin ait, ab si den selben durchslak besehen und beschawet hetten, und ab man mocht nu meime heren und arm und reich, di dor ezu gehorten, ein recht getun. Do bekanten si, das si durch den durchslak gevaren weren ezu ainer gruben in, czu der ander wider aus, 10 und man mocht wol ein recht dovon getun. (2) Do trat der perkmeister dar von dem e gemessen perge und* vragt urteils, ab man im nicht e schulde geweren seiner lehen, wenne im e ge- messen wer wenne dem andern gemessen perg. (3) Do tailten die scheppen: wenne im e gemessen wer, man schult im e gewern seiner lehen; noch deme scholt man 15 dem jungern gemessen perk auch gewern. Hette denne imant ezu dem andern icht czu reden umme lehen ader worum das wer, dem wolde man eins vollen rechten helfen. (4) Do trat der perkmaister dar von dem jungern gemessen perk und begert einer mannung am munezmaister, wie er* im 20 und seinen gewerken gelihen hette alle die lehen ezwischen den ezweien gemessen pergen anb) ein kuniges lehen, das vor vorlehen was von dem eltern perg. Do antworte der munczmaister und sprach: Alles, das ich gelihen hab, di lehen, di do ezwischen sein. di hab ich vorlihen mit willen uud mit rat des abtes von 25 Czedlicz, der purger von Kolen, der scheppen von den Kutten und der oberisten steiger; di leiung ist beschriben in des perges puch, und das ist di abeschrift und die bekentnus der leiung aus des perges puch: 5 b). an oder ân (ohne) mit Interpunction vorher ist beides möglich. 30 ist gänzlich unbegründet. Zwischen zwei gemessenen Bergen, die mit der Massenbreite an einanderstossen, entscheidet nur die stehende Mark- scheide, eine „Collision“ liegt da nicht vor, folglich kann der ültere Berg auch kein Vorrecht haben, wie bei Collisionen im Hangenden oder Liegenden. Das frühere Messen ist höchstens mit Rücksicht auf die Mängel 35 damaliger Messkunst von Bedeutung. Man beachte den Versuch einer Be- gründung des Petites in (6) (4) Unter den zusammengelegten Lehen muss sich auch ein (oder 2) Bürgerlehen befunden haben, woraus sich das Drittel der Bürger erklärt. Vgl. eine ähnliche Verleihung in Spr. 59 (4).
362 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 45. seit ezu dem hofmaister und begerten eins rechten und wolden en paiderseit wol lasen doran genugen. Do di clag und wilkor der hofmaister vornam, do sante er nach scheppen und nach oberesten steigern und leget en vor di vorgenante rede und clage. Do vragete der hofmaister di steiger auf erin ait, ab si den selben durchslak besehen und beschawet hetten, und ab man mocht nu meime heren und arm und reich, di dor ezu gehorten, ein recht getun. Do bekanten si, das si durch den durchslak gevaren weren ezu ainer gruben in, czu der ander wider aus, 10 und man mocht wol ein recht dovon getun. (2) Do trat der perkmeister dar von dem e gemessen perge und* vragt urteils, ab man im nicht e schulde geweren seiner lehen, wenne im e ge- messen wer wenne dem andern gemessen perg. (3) Do tailten die scheppen: wenne im e gemessen wer, man schult im e gewern seiner lehen; noch deme scholt man 15 dem jungern gemessen perk auch gewern. Hette denne imant ezu dem andern icht czu reden umme lehen ader worum das wer, dem wolde man eins vollen rechten helfen. (4) Do trat der perkmaister dar von dem jungern gemessen perk und begert einer mannung am munezmaister, wie er* im 20 und seinen gewerken gelihen hette alle die lehen ezwischen den ezweien gemessen pergen anb) ein kuniges lehen, das vor vorlehen was von dem eltern perg. Do antworte der munczmaister und sprach: Alles, das ich gelihen hab, di lehen, di do ezwischen sein. di hab ich vorlihen mit willen uud mit rat des abtes von 25 Czedlicz, der purger von Kolen, der scheppen von den Kutten und der oberisten steiger; di leiung ist beschriben in des perges puch, und das ist di abeschrift und die bekentnus der leiung aus des perges puch: 5 b). an oder ân (ohne) mit Interpunction vorher ist beides möglich. 30 ist gänzlich unbegründet. Zwischen zwei gemessenen Bergen, die mit der Massenbreite an einanderstossen, entscheidet nur die stehende Mark- scheide, eine „Collision“ liegt da nicht vor, folglich kann der ültere Berg auch kein Vorrecht haben, wie bei Collisionen im Hangenden oder Liegenden. Das frühere Messen ist höchstens mit Rücksicht auf die Mängel 35 damaliger Messkunst von Bedeutung. Man beachte den Versuch einer Be- gründung des Petites in (6) (4) Unter den zusammengelegten Lehen muss sich auch ein (oder 2) Bürgerlehen befunden haben, woraus sich das Drittel der Bürger erklärt. Vgl. eine ähnliche Verleihung in Spr. 59 (4).
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 45. 363 „Johel Rotleb, munezmeister ezu den geczeiten von unsers herin wegen des kuniges; her Hennik, abt czu Czedlicz, von seines closters wegen; Nikel Prukmaister, richter; Frenczel Keser und Nikel Stelicz, ezu den czeiten scheppen der stat ezu Kolen, sein ezu rate worden mit inander durch nuczes willen unsers herin des kuniges und auch ir selbes also, das si czu hauf ge- leget haben ein kunigeslehen, das unserm heren dem kunig di mase von den gruben genant ezu dem prun in dem gartin hat gegeben, ezwei abtes lehen, das ein von dem prun, das ander von den Querezen, und ein uberschar ezwischen den ezwein ge- 10 messen pergen, di auf den ein stollen sein geezugen. Und haben vorlihen die selben lehen recht und redlich den erbern leuten Frenczil Quareze, Petir von Pisk und iren gewerken, irn erben und nachkumlingen czu pawen und ezu arbeiten, di weile si sein ichcz geniesen mugen, also beschaidenlich, das si in den selben 15 lehen ezwene schacht nider schullen sinken vertiklich noch des hofmaisters und der steiger rat; und ab in got icht beschert in den selben lehen, es sei ercz, kis oder gank, das phenig gilt oder geltin mack, do schullen si von dinen und geben ein lediges neunteil; des selben schol gevallen und werden ein dritteil unserm 20 hern dem kunig, dem abt von Czedliez und seim elostir ein dritteil und den purgern von Koln ein dritteil an alle wider- rede. Und ab das geschech, das di vorgenanten Frenczel Quarez und Petir von Pisik, ir gewerken, ir erben und nochkumling di vor genanten lehen nicht lenger pawen woltin noch enmochten. so schulten si si auflasen und abtretin alle mit einander und nicht eins alleine also, als si sich ir underwunden haben. Actum in pleno consilio, dominica invocavit, anno lxx. Petrus Schram, Hamman Wilkus, magistri iuratorum,c) Nicolaus Salifex, Hencz- mannus de Lapide ceterique iurati testantur. (5) Uber das schult ir wissen, das der ezweier schecht ainer durchkomen ist und gevertigt ist, das man domit arbeit alles, das not ist czu den lehen, als steiger bekant, dorum si c) D. h. Schöffenmeister. Die Handschr. schreibt: mgriuator; von späterer Hand wurden die 5 letzten Buchstaben unterpungiert und darüber 35 gesetzt: montanorum. So liest auch Tom. Jedoch findet sich der Titel magister montanorum sonst nirgends, der Bergmeister heisst magister monciun oder montis. 5 25 30
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 45. 363 „Johel Rotleb, munezmeister ezu den geczeiten von unsers herin wegen des kuniges; her Hennik, abt czu Czedlicz, von seines closters wegen; Nikel Prukmaister, richter; Frenczel Keser und Nikel Stelicz, ezu den czeiten scheppen der stat ezu Kolen, sein ezu rate worden mit inander durch nuczes willen unsers herin des kuniges und auch ir selbes also, das si czu hauf ge- leget haben ein kunigeslehen, das unserm heren dem kunig di mase von den gruben genant ezu dem prun in dem gartin hat gegeben, ezwei abtes lehen, das ein von dem prun, das ander von den Querezen, und ein uberschar ezwischen den ezwein ge- 10 messen pergen, di auf den ein stollen sein geezugen. Und haben vorlihen die selben lehen recht und redlich den erbern leuten Frenczil Quareze, Petir von Pisk und iren gewerken, irn erben und nachkumlingen czu pawen und ezu arbeiten, di weile si sein ichcz geniesen mugen, also beschaidenlich, das si in den selben 15 lehen ezwene schacht nider schullen sinken vertiklich noch des hofmaisters und der steiger rat; und ab in got icht beschert in den selben lehen, es sei ercz, kis oder gank, das phenig gilt oder geltin mack, do schullen si von dinen und geben ein lediges neunteil; des selben schol gevallen und werden ein dritteil unserm 20 hern dem kunig, dem abt von Czedliez und seim elostir ein dritteil und den purgern von Koln ein dritteil an alle wider- rede. Und ab das geschech, das di vorgenanten Frenczel Quarez und Petir von Pisik, ir gewerken, ir erben und nochkumling di vor genanten lehen nicht lenger pawen woltin noch enmochten. so schulten si si auflasen und abtretin alle mit einander und nicht eins alleine also, als si sich ir underwunden haben. Actum in pleno consilio, dominica invocavit, anno lxx. Petrus Schram, Hamman Wilkus, magistri iuratorum,c) Nicolaus Salifex, Hencz- mannus de Lapide ceterique iurati testantur. (5) Uber das schult ir wissen, das der ezweier schecht ainer durchkomen ist und gevertigt ist, das man domit arbeit alles, das not ist czu den lehen, als steiger bekant, dorum si c) D. h. Schöffenmeister. Die Handschr. schreibt: mgriuator; von späterer Hand wurden die 5 letzten Buchstaben unterpungiert und darüber 35 gesetzt: montanorum. So liest auch Tom. Jedoch findet sich der Titel magister montanorum sonst nirgends, der Bergmeister heisst magister monciun oder montis. 5 25 30
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364 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 45. 25 unserm herin dem kunig, dem abt und den purgern ir new teil volliklich gebin und gebin haben an alle hindernus und wider- rede. Das ist bekant in aim vollen rat von in allen. (6) Des trat dar der perkmaister von deme e gemessen 5 perg mit sein gewerken und sprach: Was leiung geschehen ist, do wisse wir nicht umme und geleuben got und einem rechten, es schade uns an unsern rechten nicht, wenne wir unsern ge- messen perk ubervarn haben mit rechten pawen und sein kumen in ein freis. Nu sein ander leut ezu uns komen mit eim such- 10 stollen von dom jungern gemessen perk, den di lehen gelehen sein, als vor geschriben stet, und vom tag ist kain schacht durch- komen in die vorgenanten lehen, di wir ubervaren haben. Nu pit wir in einem rechten orteil ezu dirvaren, sint dem mal das kein schacht vom tag ezu uns komen nicht ist, ab wir nicht 15 unser ortur pas und mit recht neher sein czu behalden, wenne uns dovon imant getreiben moge, si komen den ezu uns vom tag mit offen schechten, adir was dorum ein recht sei. (7) Des macht uns weiser durch unser dinste willen, wonne wir das pei unserm eide nicht tailen kunnen. — Auch pit wir 20 euch durch unser dinst willen, das ir uns weiser macht : wenne di purger geladin werden von den steten ezu der mase von des munczmaisters wegen und si nicht messen, wer die kost und die ezerung gelten schulle, wenne uns der munezmaister des gevraget hat um ein recht. Sentencia diffinitiva. (8) Also wir clage und antwort gehort haben und des perk- meisters und der oberisten steiger und der scheppen bekentnusse, und in peidirseit haben lasen genugen und haben gepeten paidirseit ume ein recht, und der eine schacht durch kumen ist und gevertigit ist, das man domit arbeit alles, das not ist ezu den lehen, also steiger bekant haben, dorumme sie unsermn heren dem kunige, dem abt und den purgern ir new tail volliklich 30 (6) Zu und vom tag ist kein schacht u. s. w.: Hier wird miss- bräuchlich der Satz D. I. R. § 13 (4) „Hat aber der erste“ berufen, der 35 keine Anwendung finden kann, da es sich um zwei gemessene Berge handelt. Auch das Wort „freies“ wird missbräuchlich angewendet, da das angrenzende Lehen vom jüngeren Berg zwar nicht belegt, aber doch nicht „frei“ war. (8) Die Sentenz erklärt: es liegt ein gemessener Berg vor, von einem „freien" kann nicht die Rede sein, die stehende Markscheide entscheidet.
364 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 45. 25 unserm herin dem kunig, dem abt und den purgern ir new teil volliklich gebin und gebin haben an alle hindernus und wider- rede. Das ist bekant in aim vollen rat von in allen. (6) Des trat dar der perkmaister von deme e gemessen 5 perg mit sein gewerken und sprach: Was leiung geschehen ist, do wisse wir nicht umme und geleuben got und einem rechten, es schade uns an unsern rechten nicht, wenne wir unsern ge- messen perk ubervarn haben mit rechten pawen und sein kumen in ein freis. Nu sein ander leut ezu uns komen mit eim such- 10 stollen von dom jungern gemessen perk, den di lehen gelehen sein, als vor geschriben stet, und vom tag ist kain schacht durch- komen in die vorgenanten lehen, di wir ubervaren haben. Nu pit wir in einem rechten orteil ezu dirvaren, sint dem mal das kein schacht vom tag ezu uns komen nicht ist, ab wir nicht 15 unser ortur pas und mit recht neher sein czu behalden, wenne uns dovon imant getreiben moge, si komen den ezu uns vom tag mit offen schechten, adir was dorum ein recht sei. (7) Des macht uns weiser durch unser dinste willen, wonne wir das pei unserm eide nicht tailen kunnen. — Auch pit wir 20 euch durch unser dinst willen, das ir uns weiser macht : wenne di purger geladin werden von den steten ezu der mase von des munczmaisters wegen und si nicht messen, wer die kost und die ezerung gelten schulle, wenne uns der munezmaister des gevraget hat um ein recht. Sentencia diffinitiva. (8) Also wir clage und antwort gehort haben und des perk- meisters und der oberisten steiger und der scheppen bekentnusse, und in peidirseit haben lasen genugen und haben gepeten paidirseit ume ein recht, und der eine schacht durch kumen ist und gevertigit ist, das man domit arbeit alles, das not ist ezu den lehen, also steiger bekant haben, dorumme sie unsermn heren dem kunige, dem abt und den purgern ir new tail volliklich 30 (6) Zu und vom tag ist kein schacht u. s. w.: Hier wird miss- bräuchlich der Satz D. I. R. § 13 (4) „Hat aber der erste“ berufen, der 35 keine Anwendung finden kann, da es sich um zwei gemessene Berge handelt. Auch das Wort „freies“ wird missbräuchlich angewendet, da das angrenzende Lehen vom jüngeren Berg zwar nicht belegt, aber doch nicht „frei“ war. (8) Die Sentenz erklärt: es liegt ein gemessener Berg vor, von einem „freien" kann nicht die Rede sein, die stehende Markscheide entscheidet.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 46. 365 geben und gegeben haben an alle hindernisse und widerrede, und auch des pergespuch abeschrift haben gehort: deme selbe schachte teile wir kraft und alles recht. (9) Umme das ander, umme die kost und czerung teile wir ezu einem rechten: wer di purger let, ob sie nicht messen, der schol die kost geldin und czerung. [Cod. B.) 5 (1400.) No. 46. Wie ein fursprech mit worten sich nicht recht berufft hat, und von der pusse; dornach* mag er wider an sein recht treten. (1) Esa) hat sich gefuget in czeiten, das Wenczlab Wilman quam czu euch, her hoffmeister, und czu meinem herren dem munezmeister und begerte einer leihunge, das man im lihe das pergwerk ezum Schechtel fur ein freies und mit allen rechten, als ein freies von rechte haben schol. Das wart im gelihen, als ein freies recht hat. Und sprach furpas: Her hoffmeister und 15 liben herren scheppfen, ein durchslag ist geschen ezwischen den egenanten czwein pergwerken, dem Schechtel und den Kaufleuten, den di obristen steiger beschaut und besehen haben, als ein recht ist. Nu legt ein urteil an meine herren, di scheppfen: ab uns des di geczeuknuss von dem hoffmeister und munczmeister, di 20 uns ein freies und alles, das ein freies recht hat, gelihen haben, und auch das geczeuknuss der obristen steiger gestunde und be- kante, als ein recht ist : ab nu icht di von Kauffleuten mit pessrem und pilleichrem rechten weichen schullen in ire lehen, di si haben an irem gemessen perg, und schullen dem Schechtel geben all 25 recht, die ein freies ezu rechte haben schol, oder was darumb ein recht sei. (2) Responsio. Da trat dar Wenczlab Kauffman, perkmeister czun Kauffleuten, und seine gewerken mit irem fursprechen; der 10 (9) Vgl. U- A § 4 und die Citate das. No. 46. a) Die noch vorhandene Originalanfrage von Kuttenberg be- ginnt mit einer (unbedeutenden) Einleitung, die Tomaschek S. 73 abdruckt. No. 46 . Tom. No. 99. (2) Ob hier „Erbstollen“ technisch gebraucht wird, scheint mir zweifelhaft. — Die irrige Rechtsanschauung: dass bei Durchschlägen das tiefere Einkommen ein besseres Recht gewähre, findet 35 sich öfters; vgl. Spr. No. 47 (2) (3) (4), 49 (1) a. E. u. (14). Im vorliegenden Falle entscheidet, da der Durchschlag an der Massenbreite erfolgte, lediglich die stehende Markscheide (auch gegenüber einem „Freien“). 30
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 46. 365 geben und gegeben haben an alle hindernisse und widerrede, und auch des pergespuch abeschrift haben gehort: deme selbe schachte teile wir kraft und alles recht. (9) Umme das ander, umme die kost und czerung teile wir ezu einem rechten: wer di purger let, ob sie nicht messen, der schol die kost geldin und czerung. [Cod. B.) 5 (1400.) No. 46. Wie ein fursprech mit worten sich nicht recht berufft hat, und von der pusse; dornach* mag er wider an sein recht treten. (1) Esa) hat sich gefuget in czeiten, das Wenczlab Wilman quam czu euch, her hoffmeister, und czu meinem herren dem munezmeister und begerte einer leihunge, das man im lihe das pergwerk ezum Schechtel fur ein freies und mit allen rechten, als ein freies von rechte haben schol. Das wart im gelihen, als ein freies recht hat. Und sprach furpas: Her hoffmeister und 15 liben herren scheppfen, ein durchslag ist geschen ezwischen den egenanten czwein pergwerken, dem Schechtel und den Kaufleuten, den di obristen steiger beschaut und besehen haben, als ein recht ist. Nu legt ein urteil an meine herren, di scheppfen: ab uns des di geczeuknuss von dem hoffmeister und munczmeister, di 20 uns ein freies und alles, das ein freies recht hat, gelihen haben, und auch das geczeuknuss der obristen steiger gestunde und be- kante, als ein recht ist : ab nu icht di von Kauffleuten mit pessrem und pilleichrem rechten weichen schullen in ire lehen, di si haben an irem gemessen perg, und schullen dem Schechtel geben all 25 recht, die ein freies ezu rechte haben schol, oder was darumb ein recht sei. (2) Responsio. Da trat dar Wenczlab Kauffman, perkmeister czun Kauffleuten, und seine gewerken mit irem fursprechen; der 10 (9) Vgl. U- A § 4 und die Citate das. No. 46. a) Die noch vorhandene Originalanfrage von Kuttenberg be- ginnt mit einer (unbedeutenden) Einleitung, die Tomaschek S. 73 abdruckt. No. 46 . Tom. No. 99. (2) Ob hier „Erbstollen“ technisch gebraucht wird, scheint mir zweifelhaft. — Die irrige Rechtsanschauung: dass bei Durchschlägen das tiefere Einkommen ein besseres Recht gewähre, findet 35 sich öfters; vgl. Spr. No. 47 (2) (3) (4), 49 (1) a. E. u. (14). Im vorliegenden Falle entscheidet, da der Durchschlag an der Massenbreite erfolgte, lediglich die stehende Markscheide (auch gegenüber einem „Freien“). 30
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366 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN J. SPR. NO. 16. dingt in auch alle ire recht und antworte also : Her hoffmeister, wollt ir des perkmeisters von Kauffleuten und seiner gewerken wort auch vornemen? Er sprach: Sprich dar. So stet allhi der perkmeister von Kauffleuten und seine gewerken unde ich an irem wort und sprechen gar bescheidenleich: Es ist geschen, das si uberfaren haben ire lehen und sein komen durch di drei lehen: durch ein kunigs lehen, purgerlehen und durch ein hernlehen, di do gemessen sein von irem gemessen perg ezun Kaufleuten, und do kain schacht auffgesunken ist, und furpas in das frei mit to einem erbstollen und sein mit demselben erbstollen teuffer in- komen denne sie aus dem freien. Herre her hoffmeister, nu legt urteil an meine herrn di scheppfen: also als si di drei lehen uberfaren haben von irem gemessen perge mit einem erbstollen, als vor begriffen ist: ab nu icht Waczlab Kauffman und seine 15 gewerken mit pessrem pilleichrem rechten haben, halden, besiczen schullen, wen das si di aus dem freien davon gedringen oder getreiben schullen ader mugen, ader was darumb ein recht sei. — Da sprach des Wilmans fursprech: Wir wissen umb keine erbstollen nicht. (3) Da wir clag und antwort gehort hatten, da sprachen wir : Ir herren, wir wellen urteil sprechen, wil sich imant darezu warnen, das gunnen wir im wol. Da warnte sich Wenczlab Kauffman und seine gewerken mit irem fursprechen ezu dem urteil, als recht ist. — Da sprachen wir: Her hoffmeister, wolt ir* 25 das urtail? Der hoffmaister sprach: Sprecht dar. Also als wir clage und antwort gehort haben, so tailen wir in czu einem rechten, das man di von Kauffleuten schol weisen in ir lehen und di vom Schechtel in ir freies und in alles das, das ein freies recht hat. 5 20 35 (4) Da sprach des Wenezlab Kauffman und seiner gewerken fursprech, der sich zu dem urteil gewarnt hatte : Her hoffmeister, wolt ir ezuhoren? Der hoffmeister sprach: Sprich dar. Das urtail, [das ir gesprochen * habt, das wil ich nicht leiden und will ein pessers vinden und tail an einem rechten, das den Kauffleuten di vorgenanten drei lehen mit pessrem pilleichrem rechten bleiben und volgen schullen, und das di aus dem freien dawiden nicht sprechen schullen noch mugen, oder was darumb ein recht sei. Wollt ir des an mein wort jechen, ich danke genaden und 30
366 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN J. SPR. NO. 16. dingt in auch alle ire recht und antworte also : Her hoffmeister, wollt ir des perkmeisters von Kauffleuten und seiner gewerken wort auch vornemen? Er sprach: Sprich dar. So stet allhi der perkmeister von Kauffleuten und seine gewerken unde ich an irem wort und sprechen gar bescheidenleich: Es ist geschen, das si uberfaren haben ire lehen und sein komen durch di drei lehen: durch ein kunigs lehen, purgerlehen und durch ein hernlehen, di do gemessen sein von irem gemessen perg ezun Kaufleuten, und do kain schacht auffgesunken ist, und furpas in das frei mit to einem erbstollen und sein mit demselben erbstollen teuffer in- komen denne sie aus dem freien. Herre her hoffmeister, nu legt urteil an meine herrn di scheppfen: also als si di drei lehen uberfaren haben von irem gemessen perge mit einem erbstollen, als vor begriffen ist: ab nu icht Waczlab Kauffman und seine 15 gewerken mit pessrem pilleichrem rechten haben, halden, besiczen schullen, wen das si di aus dem freien davon gedringen oder getreiben schullen ader mugen, ader was darumb ein recht sei. — Da sprach des Wilmans fursprech: Wir wissen umb keine erbstollen nicht. (3) Da wir clag und antwort gehort hatten, da sprachen wir : Ir herren, wir wellen urteil sprechen, wil sich imant darezu warnen, das gunnen wir im wol. Da warnte sich Wenczlab Kauffman und seine gewerken mit irem fursprechen ezu dem urteil, als recht ist. — Da sprachen wir: Her hoffmeister, wolt ir* 25 das urtail? Der hoffmaister sprach: Sprecht dar. Also als wir clage und antwort gehort haben, so tailen wir in czu einem rechten, das man di von Kauffleuten schol weisen in ir lehen und di vom Schechtel in ir freies und in alles das, das ein freies recht hat. 5 20 35 (4) Da sprach des Wenezlab Kauffman und seiner gewerken fursprech, der sich zu dem urteil gewarnt hatte : Her hoffmeister, wolt ir ezuhoren? Der hoffmeister sprach: Sprich dar. Das urtail, [das ir gesprochen * habt, das wil ich nicht leiden und will ein pessers vinden und tail an einem rechten, das den Kauffleuten di vorgenanten drei lehen mit pessrem pilleichrem rechten bleiben und volgen schullen, und das di aus dem freien dawiden nicht sprechen schullen noch mugen, oder was darumb ein recht sei. Wollt ir des an mein wort jechen, ich danke genaden und 30
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN A. SPR, NO. 46. 367 dem rechten ; wolt ir des nicht thun, so scheub ich das mit euch dohin, da wir recht nemen und geben. (5) Da sprach des Wenczlab Wilmanns und seiner gewerken fursprech: Her hoffmeister, legt urteil an meine herren di scheppfen, ab er das urteil recht gestrafft hab ader nicht. Da besprachen wir uns umb und schuben das urtail uncz an den morgen. Des morgens fru komen paide tail fur gehekte pank. Da sprachen wir aber: Ir herren, wir wellen urtail sprechen; wil sich imand darezu warnen, das gunnen wir im wol. Da warnten sie* sich von paiden tailen, als recht ist. Da sprachen wir: Iler hoffmaister, wolt ir das urteil? Er sprach: Sprecht dar. Als des Wenczlab Kauffmans fursprech gesprochen hat in straffunge des urteiles: her hoffmeister, wolt ir czuhoren? das urtail, das ir gesprochen habt, das wil ich nicht leiden und wil ain pessers tailon, so tail wir das czu einem rechten urtail, das er das urtail 15 nicht recht gestrafft hat und ist der puss vorvallen. (6) Da sprach des Wenczlaben Kauffmans und seiner ge- werken fursprech: Her hoffmaister, das urtail, das meine herren discheppfen iczunder getailet haben, das straff ich und wil ain pessers tailen; her hoffmaister, wolt ir das urtail? Er sprach: Sprich 20 dar. So taile ich an einem rechten, das mein urtail und meine wort kraft haben schullen, als ich vor gesprochen habe. Wolt ir das an mein wort jechen, ich danke genaden und dem rechten; wolt ir des nicht thun, so scheub ich das mit euch dahin, da wir recht geben und nemen.b) Chutthnenses scripserunt. 5 t0 25 Sentencia diffinitiva. (7) Als wir clag und antwort und urtail wider urtail ge- hort haben, so taile wir das ezu einem rechten, das die scheppfen an dem andern urtail in der straffunge haben recht getailt, wenn der vorsprech von Kauffleuten den hoffmaister genant hat und 30 nicht di scheppfen. Davon so ist er der pusse vorvallen, das ist in sulcher masse: dem hoffmeister mit sechezig schillingen und idem scheppfen mit dreissig schillingen der kurczen, der czwellif haller einen groschen gilt, und darezu di ezerunge schol or geben b) In der Originalanfrage folgt die Bitte um Urtheil mit dem Schlusse: 35 Geschriben auf dem perge zue Kutten an allerheiligen abend anno domini millesimo CCCC°.
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN A. SPR, NO. 46. 367 dem rechten ; wolt ir des nicht thun, so scheub ich das mit euch dohin, da wir recht nemen und geben. (5) Da sprach des Wenczlab Wilmanns und seiner gewerken fursprech: Her hoffmeister, legt urteil an meine herren di scheppfen, ab er das urteil recht gestrafft hab ader nicht. Da besprachen wir uns umb und schuben das urtail uncz an den morgen. Des morgens fru komen paide tail fur gehekte pank. Da sprachen wir aber: Ir herren, wir wellen urtail sprechen; wil sich imand darezu warnen, das gunnen wir im wol. Da warnten sie* sich von paiden tailen, als recht ist. Da sprachen wir: Iler hoffmaister, wolt ir das urteil? Er sprach: Sprecht dar. Als des Wenczlab Kauffmans fursprech gesprochen hat in straffunge des urteiles: her hoffmeister, wolt ir czuhoren? das urtail, das ir gesprochen habt, das wil ich nicht leiden und wil ain pessers tailon, so tail wir das czu einem rechten urtail, das er das urtail 15 nicht recht gestrafft hat und ist der puss vorvallen. (6) Da sprach des Wenczlaben Kauffmans und seiner ge- werken fursprech: Her hoffmaister, das urtail, das meine herren discheppfen iczunder getailet haben, das straff ich und wil ain pessers tailen; her hoffmaister, wolt ir das urtail? Er sprach: Sprich 20 dar. So taile ich an einem rechten, das mein urtail und meine wort kraft haben schullen, als ich vor gesprochen habe. Wolt ir das an mein wort jechen, ich danke genaden und dem rechten; wolt ir des nicht thun, so scheub ich das mit euch dahin, da wir recht geben und nemen.b) Chutthnenses scripserunt. 5 t0 25 Sentencia diffinitiva. (7) Als wir clag und antwort und urtail wider urtail ge- hort haben, so taile wir das ezu einem rechten, das die scheppfen an dem andern urtail in der straffunge haben recht getailt, wenn der vorsprech von Kauffleuten den hoffmaister genant hat und 30 nicht di scheppfen. Davon so ist er der pusse vorvallen, das ist in sulcher masse: dem hoffmeister mit sechezig schillingen und idem scheppfen mit dreissig schillingen der kurczen, der czwellif haller einen groschen gilt, und darezu di ezerunge schol or geben b) In der Originalanfrage folgt die Bitte um Urtheil mit dem Schlusse: 35 Geschriben auf dem perge zue Kutten an allerheiligen abend anno domini millesimo CCCC°.
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368 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 17. und gelden, di dorauf gegangen ist. Und tailen das czu ainem rechten, das paide tail schullen treten von newen dingen auff ir recht. Actum anno domini millesimo quadringentesimo dominica 5 ante Martini. [Cod. C.] (1401.) No. 47. Das aine uberschar bleiben schol in irem rechten. (1) Es ist geschen, das Sigmunt Kaufman und seine gewerken traten fur ainen vollen rat mit irem fursprechen in kegenwurtikait 10 des hoffmaisters und sprachen also: Es ist geschen in czeiten. das Wenczlab Kaufman empfing ein freis, genant czun jungen Kaufleuten ader czu Sendt Pawel, von dem Petir Gestil, in den czeiten hoffmaister, und pat in, das er im das lihe fur ein freies mit allen rechten, di ain freis haben schol. Das leich er im also. 15. Des czihen wir uns an den selben Petir Gestel, den alden hoff- maister. Und paute das so lang, das in das vordros durch ander swerer gepeude willen, di er hat, und trat des ab dem Sigmunde Kaufman vor dem newen hoffemaister in allen den rechten, als ers gehabet hot; und der leich ims auch furpas in demselben 20 rechten. Des bekanten paide hoffmaister in geheckter pank. Da pauten sie czeit und weile als lange, das di vom Klingensmyd komen aus irer uberschar in ainen stollen und machten do ainen durchslag in ir freies. Da sprach des Sigmunds Kaufman fur- sprech also: Als si komen sein aus irer uberschar mit ainem stollen und haben ainen durchslag gemacht in des Sigmunds Kaufman freis, so glaub ich gote und dem rechten wol, das si pilleich weichen in ir uberschar, und was eine uberschar recht hat. Her hoffmaister, legt das an meine herren di scheppfen: ap si es pilleich thun schullen mit dem rechten, wenn das si dawider 30 reden schullen ader mugen. ader was darumb ain recht sei (2) Da trat dar der Klingensmid und seine gewerken mit iren fursprechen und antworten: Als wir mit unser uberschar und mit unsrem stollen mit pergleicher arbeit und mit ainem No. 47 Tom. No. 102. Vgl. die Fortsetzung dieses Processes in 35 Spr. No. 67. Einen über die Erledigung obiger Angelegenheit entstandenen Zweifel behandeln Spr. No. 48, 49. — Vgl. die Bemerkung zu Spr. No. 46 (2). Interessant ist, dass hier Wenzel Kaufmann in ähnlicher Weise angegriffen wird, wie er vorher das Freie zum Schechtel angegriffen hatte. 25
368 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 17. und gelden, di dorauf gegangen ist. Und tailen das czu ainem rechten, das paide tail schullen treten von newen dingen auff ir recht. Actum anno domini millesimo quadringentesimo dominica 5 ante Martini. [Cod. C.] (1401.) No. 47. Das aine uberschar bleiben schol in irem rechten. (1) Es ist geschen, das Sigmunt Kaufman und seine gewerken traten fur ainen vollen rat mit irem fursprechen in kegenwurtikait 10 des hoffmaisters und sprachen also: Es ist geschen in czeiten. das Wenczlab Kaufman empfing ein freis, genant czun jungen Kaufleuten ader czu Sendt Pawel, von dem Petir Gestil, in den czeiten hoffmaister, und pat in, das er im das lihe fur ein freies mit allen rechten, di ain freis haben schol. Das leich er im also. 15. Des czihen wir uns an den selben Petir Gestel, den alden hoff- maister. Und paute das so lang, das in das vordros durch ander swerer gepeude willen, di er hat, und trat des ab dem Sigmunde Kaufman vor dem newen hoffemaister in allen den rechten, als ers gehabet hot; und der leich ims auch furpas in demselben 20 rechten. Des bekanten paide hoffmaister in geheckter pank. Da pauten sie czeit und weile als lange, das di vom Klingensmyd komen aus irer uberschar in ainen stollen und machten do ainen durchslag in ir freies. Da sprach des Sigmunds Kaufman fur- sprech also: Als si komen sein aus irer uberschar mit ainem stollen und haben ainen durchslag gemacht in des Sigmunds Kaufman freis, so glaub ich gote und dem rechten wol, das si pilleich weichen in ir uberschar, und was eine uberschar recht hat. Her hoffmaister, legt das an meine herren di scheppfen: ap si es pilleich thun schullen mit dem rechten, wenn das si dawider 30 reden schullen ader mugen. ader was darumb ain recht sei (2) Da trat dar der Klingensmid und seine gewerken mit iren fursprechen und antworten: Als wir mit unser uberschar und mit unsrem stollen mit pergleicher arbeit und mit ainem No. 47 Tom. No. 102. Vgl. die Fortsetzung dieses Processes in 35 Spr. No. 67. Einen über die Erledigung obiger Angelegenheit entstandenen Zweifel behandeln Spr. No. 48, 49. — Vgl. die Bemerkung zu Spr. No. 46 (2). Interessant ist, dass hier Wenzel Kaufmann in ähnlicher Weise angegriffen wird, wie er vorher das Freie zum Schechtel angegriffen hatte. 25
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 47. 369 offen durchslag mit slegil und mit eisen komen sein under das pergwerk, genant czun jungen Kaufleuten, tiffer wen si, des wir uns czihen an den hoffmaister und an di obristen gesworen steiger und an andre gesworne leute, so hoffen wir, gestet uns des di geczeuknuss, das wir pillicher dapei bleiben, do wir hin komen sein ader wo wir furpas komen mochten mit perkleicher arbait; wenn ir perkwerk podenlos ist und nicht sol hat, und auch nimant aine uberschar gehindern mag wenn gemessene perge ader lehen. So hoffen wir czu got und czu dem rechten, das wir pilleicher do bleiben schullen, wenn das uns* Sigmund Kaufman mit dem 10 freien davon gedringen mochte, ader was darumb ain recht sei. (3) Da sprachen di scheppfen: Wir wollen di geczeuknuss uberhoren. Da traten dar di obristen steiger und bekanten das czu dem erstenmal, das ir ainer ingefaren wer czu dem Clingensmid und wider ausgefaren wer czun jungen Kaufleuten, und der ander ist ingefaren ezu den jungen Kaufleuten und wider ausgefaren czum Clingensmid. Do ruft des Clingensmyds fur- sprech di obristen steiger ezu dem andern mal und sprach: Liben herren bekennet, welche tiffer sein. Do bekanten si, das di vom Clingensmid tiffer inkomen wern wenn di vom freien. (4) Da sassen wir scheppfen uber und sprachen: Ir herren, wir wollen urtail sprechen; wil sich imant darczu warnen, das gunnen wir im wol. Do warnten si sich von paiden tailen, als recht ist, czu dem urtail. Da sprachen wir: Her hoffmaister, wollt ir das urtail? Da sprach der: Sprecht dar. So taile wir an ainem rechten: also als hergetreten ist der perkmaister czun jungen Kaufleuten, seine gewerken und ir fursprech und haben do geteidinget von ainem frein; und auch hergetreten ist der Clingensmid, seine gewerken und auch sein fursprech und haben geantwort von ainer uberschar, und di uberschar nicht leit ezwischen ezwein gemessen pergen; und als wir auch bekentnuss gehort haben der obristen steiger, das di vom Clingensmid tifer inkomen sind mit perkleicher arbeit wenne di vom frein, so taile wir das an ainem rechten: was iderman mit slegil und mit eisen und mit pergleicher arbeit gewinnet, do schol er inne bleiben 35 und schol das behalden. — Do dankt des Clingensmides fursprech got und dem rechten. Zycha, Böhm. Bergrecht II. 5 15 20 25 20 24
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 47. 369 offen durchslag mit slegil und mit eisen komen sein under das pergwerk, genant czun jungen Kaufleuten, tiffer wen si, des wir uns czihen an den hoffmaister und an di obristen gesworen steiger und an andre gesworne leute, so hoffen wir, gestet uns des di geczeuknuss, das wir pillicher dapei bleiben, do wir hin komen sein ader wo wir furpas komen mochten mit perkleicher arbait; wenn ir perkwerk podenlos ist und nicht sol hat, und auch nimant aine uberschar gehindern mag wenn gemessene perge ader lehen. So hoffen wir czu got und czu dem rechten, das wir pilleicher do bleiben schullen, wenn das uns* Sigmund Kaufman mit dem 10 freien davon gedringen mochte, ader was darumb ain recht sei. (3) Da sprachen di scheppfen: Wir wollen di geczeuknuss uberhoren. Da traten dar di obristen steiger und bekanten das czu dem erstenmal, das ir ainer ingefaren wer czu dem Clingensmid und wider ausgefaren wer czun jungen Kaufleuten, und der ander ist ingefaren ezu den jungen Kaufleuten und wider ausgefaren czum Clingensmid. Do ruft des Clingensmyds fur- sprech di obristen steiger ezu dem andern mal und sprach: Liben herren bekennet, welche tiffer sein. Do bekanten si, das di vom Clingensmid tiffer inkomen wern wenn di vom freien. (4) Da sassen wir scheppfen uber und sprachen: Ir herren, wir wollen urtail sprechen; wil sich imant darczu warnen, das gunnen wir im wol. Do warnten si sich von paiden tailen, als recht ist, czu dem urtail. Da sprachen wir: Her hoffmaister, wollt ir das urtail? Da sprach der: Sprecht dar. So taile wir an ainem rechten: also als hergetreten ist der perkmaister czun jungen Kaufleuten, seine gewerken und ir fursprech und haben do geteidinget von ainem frein; und auch hergetreten ist der Clingensmid, seine gewerken und auch sein fursprech und haben geantwort von ainer uberschar, und di uberschar nicht leit ezwischen ezwein gemessen pergen; und als wir auch bekentnuss gehort haben der obristen steiger, das di vom Clingensmid tifer inkomen sind mit perkleicher arbeit wenne di vom frein, so taile wir das an ainem rechten: was iderman mit slegil und mit eisen und mit pergleicher arbeit gewinnet, do schol er inne bleiben 35 und schol das behalden. — Do dankt des Clingensmides fursprech got und dem rechten. Zycha, Böhm. Bergrecht II. 5 15 20 25 20 24
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370 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 48. 5 10 (5) Da stund des Sigmundes Kaufmans fursprech auff der pank und hat sich bewart czu dem urtail, als ain recht ist, und sprach also: Her hoffmaister, gunnet ir mir czu reden? Der hoffmaister sprach: Sprich dar. Das urtail, das meine heren di scheppfin getailt haben, das straffe ich und wil ain pessers tailen. Her hoffmaister, wollt ir das urtail? Der hoffmaister sprach: Sprich dar. Also als der Clingensmid hertrat mit seinem fur- sprechen und auch sein gewerken und bekanten redleich, wi si komen wern mit irer uberschar und mit irem stollen unter das pergwerk czun jungen Kaufleuten tiffer in, und also als das perkwerk czun jungen Kaufleuten redleich gelihen ist fur ain freies mit allen den rechten, di ain freies haben schol, als czwen hoffmaister bekant haben in gehekter pank, der alde und der newe, und das freie in nie abgesprochen ist mit keinen rechten, 15 weder abgemessen ist mit kainerlai sach und ist bliben pei allen seinen rechten uncz auff disen heutigen tag, so taile ich das czu ainem pessrem und volkumlichen rechten, wen das meine hern di scheppen getailt haben: das der Clingensmid mit seinen ge- werken weichen schol aus dom frein in seine uberschar, als ain 20 uberschar recht hot, und nicht mer. Wolt ir das jechen an mein wort, ich dank genaden und dem rechten; wolt ir des nicht enthun, so scheub ich das urtail do hin an di stat, do wir recht geben und nemen. Chuthnenses scripserunt. Sentencia diffinitiva. (6) Als wir clag und antwort vornomen haben, so taile wir das zu ainem rechten, das di von den jungen Kaufleuten di urtail pilleich und czu rechte gestrafft haben. [Cod. C.] 25 No. 48. Von der uberschar, di nicht leit czwischen gemessen pergen. (1) Do di urtailbriffe wurden gelesen, do begerten di von den jungen Kaufleuten, das man si weist in das ire; do gerten (6) Vgl. über die Sentenz die Bemerkung zu Spr. No. 48. No. 48 = = Tom. No. 104. Die Beziehung betrifft Spr. No. 47 (6). Die Iglauer Entscheidung erscheint in der That unexequierbar, da die Massen- 35 länge der eigenthümlichen (s. den sehr interessanten Spr. No. 49) Ueberschaar 30 (1401.)
370 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 48. 5 10 (5) Da stund des Sigmundes Kaufmans fursprech auff der pank und hat sich bewart czu dem urtail, als ain recht ist, und sprach also: Her hoffmaister, gunnet ir mir czu reden? Der hoffmaister sprach: Sprich dar. Das urtail, das meine heren di scheppfin getailt haben, das straffe ich und wil ain pessers tailen. Her hoffmaister, wollt ir das urtail? Der hoffmaister sprach: Sprich dar. Also als der Clingensmid hertrat mit seinem fur- sprechen und auch sein gewerken und bekanten redleich, wi si komen wern mit irer uberschar und mit irem stollen unter das pergwerk czun jungen Kaufleuten tiffer in, und also als das perkwerk czun jungen Kaufleuten redleich gelihen ist fur ain freies mit allen den rechten, di ain freies haben schol, als czwen hoffmaister bekant haben in gehekter pank, der alde und der newe, und das freie in nie abgesprochen ist mit keinen rechten, 15 weder abgemessen ist mit kainerlai sach und ist bliben pei allen seinen rechten uncz auff disen heutigen tag, so taile ich das czu ainem pessrem und volkumlichen rechten, wen das meine hern di scheppen getailt haben: das der Clingensmid mit seinen ge- werken weichen schol aus dom frein in seine uberschar, als ain 20 uberschar recht hot, und nicht mer. Wolt ir das jechen an mein wort, ich dank genaden und dem rechten; wolt ir des nicht enthun, so scheub ich das urtail do hin an di stat, do wir recht geben und nemen. Chuthnenses scripserunt. Sentencia diffinitiva. (6) Als wir clag und antwort vornomen haben, so taile wir das zu ainem rechten, das di von den jungen Kaufleuten di urtail pilleich und czu rechte gestrafft haben. [Cod. C.] 25 No. 48. Von der uberschar, di nicht leit czwischen gemessen pergen. (1) Do di urtailbriffe wurden gelesen, do begerten di von den jungen Kaufleuten, das man si weist in das ire; do gerten (6) Vgl. über die Sentenz die Bemerkung zu Spr. No. 48. No. 48 = = Tom. No. 104. Die Beziehung betrifft Spr. No. 47 (6). Die Iglauer Entscheidung erscheint in der That unexequierbar, da die Massen- 35 länge der eigenthümlichen (s. den sehr interessanten Spr. No. 49) Ueberschaar 30 (1401.)
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 48. 371 di von der uberschar, das man si auch bleiben lisse pei all dem, das si ezu recht hetten, wenn ir uns in den urtailbriffen nicht underweiset habet, wes aine uberschar recht hat, di nicht gelegen ist czwischen ezwein gemessen pergen, auff hangendes und ligendes und auff paide stolnorter. Da wart urtail an uns gewarffen. Nu kunden wir dis urtail nicht vinden, dis sprechen wir pei unsern aiden. Darumb pitten wir ewer fruntliche libe mit allem fleisse, das ir uns durch unser dinst willen pei unsern kegen- wurtigen poten underweisen wellet, was aine uberschar recht habe, di nicht gelegen ist czwischen czwein gemessen pergen, 10 auff hangendes und auff ligendes und auff paide stolnorter. Chuthnenses scripserunt. 5 Sentencia diffinitiva. (2) Liben freunde, als wir do vorn in ewerm brieff vernomen haben, das urtail und frage an euch geworffen ist, wass rechten 15 ain uberschar habe, di nicht gelegen ist czwischen ezwen ge- messen pergen, daruber antworten wir mit urtail also: als di gesworn marscheider di uberschar geteilt und gemessen haben offenleich, si lige, wo si lige, uff hangendem adder auff ligendem, so hat si das recht, das si nimant schaden schol, das 20 ist kainem gemessen perge noch kainem freien. So schol ir auch nimande schaden, sunder si schol bleiben in irem rechten und in irer uberschar ungehindert. Und also schullen di vom Clingensmid weichen in ire uberschar, und di vom frein schullen bleiben in irem rechten. Datum in vigilia palmarum anno 25 quadringentesimo primo. [Cod. C.] zum Klingenschmied nicht wie bei einer Ueberschaar zwischen zwei ge- messenen Bergen von vorneherein gegeben war, und auch eine Abgrenzung bei der Vermessung allem Anschein nach nicht stattgefunden hatte. Vgl. Spr. No. 50 (1). Jedenfalls war das „Freie“ durch die Ueberschaar nicht „gewonnen“ worden [No. 47 (5). Die Entscheidung, dass die vom Klingen- schmied „in ihre Ueberschaar weichen“ sollten, war demnach nicht zu voll- ziehen, man wusste nicht, wo ihre Grenze sei. Die Iglauer konnten sich schliesslich nicht anders helfen, als dass sie zwei Schöffen nach Kutten- berg sandten, die Sachlage in Augenschein zu nehmen (No. 49 (23)]. 30 35 24*
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 48. 371 di von der uberschar, das man si auch bleiben lisse pei all dem, das si ezu recht hetten, wenn ir uns in den urtailbriffen nicht underweiset habet, wes aine uberschar recht hat, di nicht gelegen ist czwischen ezwein gemessen pergen, auff hangendes und ligendes und auff paide stolnorter. Da wart urtail an uns gewarffen. Nu kunden wir dis urtail nicht vinden, dis sprechen wir pei unsern aiden. Darumb pitten wir ewer fruntliche libe mit allem fleisse, das ir uns durch unser dinst willen pei unsern kegen- wurtigen poten underweisen wellet, was aine uberschar recht habe, di nicht gelegen ist czwischen czwein gemessen pergen, 10 auff hangendes und auff ligendes und auff paide stolnorter. Chuthnenses scripserunt. 5 Sentencia diffinitiva. (2) Liben freunde, als wir do vorn in ewerm brieff vernomen haben, das urtail und frage an euch geworffen ist, wass rechten 15 ain uberschar habe, di nicht gelegen ist czwischen ezwen ge- messen pergen, daruber antworten wir mit urtail also: als di gesworn marscheider di uberschar geteilt und gemessen haben offenleich, si lige, wo si lige, uff hangendem adder auff ligendem, so hat si das recht, das si nimant schaden schol, das 20 ist kainem gemessen perge noch kainem freien. So schol ir auch nimande schaden, sunder si schol bleiben in irem rechten und in irer uberschar ungehindert. Und also schullen di vom Clingensmid weichen in ire uberschar, und di vom frein schullen bleiben in irem rechten. Datum in vigilia palmarum anno 25 quadringentesimo primo. [Cod. C.] zum Klingenschmied nicht wie bei einer Ueberschaar zwischen zwei ge- messenen Bergen von vorneherein gegeben war, und auch eine Abgrenzung bei der Vermessung allem Anschein nach nicht stattgefunden hatte. Vgl. Spr. No. 50 (1). Jedenfalls war das „Freie“ durch die Ueberschaar nicht „gewonnen“ worden [No. 47 (5). Die Entscheidung, dass die vom Klingen- schmied „in ihre Ueberschaar weichen“ sollten, war demnach nicht zu voll- ziehen, man wusste nicht, wo ihre Grenze sei. Die Iglauer konnten sich schliesslich nicht anders helfen, als dass sie zwei Schöffen nach Kutten- berg sandten, die Sachlage in Augenschein zu nehmen (No. 49 (23)]. 30 35 24*
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372 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 49. (cа. 1402.) No. 49. Dicz sein underweisunge von ainer newen uberschar. Disen rat haben uns vil erber weise alte perkleute geben, die doch paiderseit kainen tail haben, und haben uns also underweiset. Chutnenses scripserunt. (1) Liben herren und besunder freunt und gunner, nemet fur euch unser urtail, das unser fursprech tailte, da er der schepfen urtail straffte auf dem Perge, und als die getrewen schepfen zu der Ygla unserm urtaile mit rechtem gotleichen rechten krafft getailt haben. Aber unser schepfon mainen, wie nie sulch urtail von der Ygla auf den Perk komen sei, sintmal nicht dorinne geschriben stet die sach, worumb doch es pilleich gestraft wer, und doch redleiche sachen vil sein. Zum ersten, wen kain uber- schar, sintdenmale sie nu vorpunden ist und nimmer frei ist, czui 15 recht also wenig als ander lehen das freie mag gewinnen, und auch als die schepfen auf dem Perge getailt hetten in irem urtail, das wir straffen, das die uberschar behalden schulle, was sic mit slegel und mit eisen gewunnen, und doch kain uberschai als wol als ander lehen, wie die genant sein, das recht hat, sunder 20 ain freies hat wol das recht kegen aim andern frain, also welches tiffer ist ader welches das ander untervert, das tiffer gewinnet und das sichtiger wirt gewunnen. (2) Item als allain die uber- scharn zwischen gemessen pergen lehen, die recht haben, sint, das sie behalden alles, was dazwischen ist von aime gemessen 25 perge uncz an den andern, doch also, das sich zwischen den zwen gemessen pergen kain newer gemessen perg ergeen mag noch des zuges lenge; aber den newen uberscharn neben gemessen pergen gelegen auf dem ligunden ader auf dem hangunden wedir vil lehen wedir wenig geben sint noch geschrieben in dem rechten, 3o und auch furpas nimmer schullen gegeben werden, wenn, wo das geschee, das wer des kunigs und des ganzen landes schade doran; wen niemant wurde gerne pawen auf dem hangenden ader auf dem ligenden neben alden gemessen pergen durch des neun- tails wille, das die uberschare mussen leiden, und also pleiben vil zoge und erz under der erden unvorsucht. Auch sintdemmale die vom Clingensmid nicht getrawet haben dem rechten, das sie 5 10 35 No. 49 — Tom. No. 117. Siehe die Bemerkungen zu Spr. No. 47, 48.
372 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 49. (cа. 1402.) No. 49. Dicz sein underweisunge von ainer newen uberschar. Disen rat haben uns vil erber weise alte perkleute geben, die doch paiderseit kainen tail haben, und haben uns also underweiset. Chutnenses scripserunt. (1) Liben herren und besunder freunt und gunner, nemet fur euch unser urtail, das unser fursprech tailte, da er der schepfen urtail straffte auf dem Perge, und als die getrewen schepfen zu der Ygla unserm urtaile mit rechtem gotleichen rechten krafft getailt haben. Aber unser schepfon mainen, wie nie sulch urtail von der Ygla auf den Perk komen sei, sintmal nicht dorinne geschriben stet die sach, worumb doch es pilleich gestraft wer, und doch redleiche sachen vil sein. Zum ersten, wen kain uber- schar, sintdenmale sie nu vorpunden ist und nimmer frei ist, czui 15 recht also wenig als ander lehen das freie mag gewinnen, und auch als die schepfen auf dem Perge getailt hetten in irem urtail, das wir straffen, das die uberschar behalden schulle, was sic mit slegel und mit eisen gewunnen, und doch kain uberschai als wol als ander lehen, wie die genant sein, das recht hat, sunder 20 ain freies hat wol das recht kegen aim andern frain, also welches tiffer ist ader welches das ander untervert, das tiffer gewinnet und das sichtiger wirt gewunnen. (2) Item als allain die uber- scharn zwischen gemessen pergen lehen, die recht haben, sint, das sie behalden alles, was dazwischen ist von aime gemessen 25 perge uncz an den andern, doch also, das sich zwischen den zwen gemessen pergen kain newer gemessen perg ergeen mag noch des zuges lenge; aber den newen uberscharn neben gemessen pergen gelegen auf dem ligunden ader auf dem hangunden wedir vil lehen wedir wenig geben sint noch geschrieben in dem rechten, 3o und auch furpas nimmer schullen gegeben werden, wenn, wo das geschee, das wer des kunigs und des ganzen landes schade doran; wen niemant wurde gerne pawen auf dem hangenden ader auf dem ligenden neben alden gemessen pergen durch des neun- tails wille, das die uberschare mussen leiden, und also pleiben vil zoge und erz under der erden unvorsucht. Auch sintdemmale die vom Clingensmid nicht getrawet haben dem rechten, das sie 5 10 35 No. 49 — Tom. No. 117. Siehe die Bemerkungen zu Spr. No. 47, 48.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 49. 373 hetten die masse gewunnen, do sie mit dom rechten wol gemocht hetten, sunder dergaben sich mit wilkur und wurden zu ainer uberschar und haben geteidingt von ainer uberschar gelegen neben gemessen pergen, und als ain sulche uberschar, ab got wil, nicht rechtes hat: so getrau wir gote wol, die urtail von der Ygla, die uns recht und redlich zugetailt sind mit gotleichem rechten, die schullen furgank haben, und die uberschar zum Clingensmid, als sie nicht leit zwischen gemessen pergen und uberscharrecht auf paide stolnort nicht behalden mag, sie schullen dem frein uberall weichen, das paide ald und neu hoffmaister fur ain freies bekant 10 haben. (3) Item all die weile das perkwerg zum Kutthen ge- wesen ist, nie kain man hat horen singen noch sagen von uber- scharn neben gemessen pergen gelegen und nicht dozwischen, also das sie auff itzleich stolnort sich nicht endet an gemessen perge, so getrau wir gote wol, man wirt ir kain recht geben, 15 sintdemmale sulche uberscharn vor nie gewesen sein und also vor nie kain recht gehabt haben. Item wurd man ainer sulchen newen uberschar recht geben, mit was rechten mochte man ir mer geben denn ain lehen, als man geben hott dem Schechtel, von dann sich alle diese vorworren teiding anheben, als dasselb 20 die erste uberschar neben gemessen pergen ist, und vormals auf dom Perge nie mer von sulchen uberscharen gedocht ist noch gerett und vor nie recht noch sitte ist gewesen. (4) Wie sich unser sach noch dem urtaile von der Ygla derlaufen hat. Da paide tail, von der uberschar das aine und vom frein das ander, 25 vor gehekter pank stunden, da gaben unser schepfen paide urtailbrief paiden tailen zu schawen, das die insigil ganz waren und auch mitsampt den briefen unvorrukt, und fragten paide tail, als sie die brief und ingesigil der urtail von der Ygla ganz und unvorrukt geschen hetten, ab sie in wolden lassen genugen 30 doran, ader ob imands dawider iht turfte ader wolde reden. Da sprachen paide tail, in genugt wol daran und wolden dawider nicht reden. Und do man den ersten gelesen und uns ain got- leich urtail getailt het, da dankte wir gote und dom rechten und besundern den getrewen schepfen zu Ygla und paten von stat 35 an den hoffmaister und die schepfen, das sie die vom Clingensmid weisten aus unserm frein in ir uberschar. (5) Do sprach der (3) Vgl. No. 50 (1). 5
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 49. 373 hetten die masse gewunnen, do sie mit dom rechten wol gemocht hetten, sunder dergaben sich mit wilkur und wurden zu ainer uberschar und haben geteidingt von ainer uberschar gelegen neben gemessen pergen, und als ain sulche uberschar, ab got wil, nicht rechtes hat: so getrau wir gote wol, die urtail von der Ygla, die uns recht und redlich zugetailt sind mit gotleichem rechten, die schullen furgank haben, und die uberschar zum Clingensmid, als sie nicht leit zwischen gemessen pergen und uberscharrecht auf paide stolnort nicht behalden mag, sie schullen dem frein uberall weichen, das paide ald und neu hoffmaister fur ain freies bekant 10 haben. (3) Item all die weile das perkwerg zum Kutthen ge- wesen ist, nie kain man hat horen singen noch sagen von uber- scharn neben gemessen pergen gelegen und nicht dozwischen, also das sie auff itzleich stolnort sich nicht endet an gemessen perge, so getrau wir gote wol, man wirt ir kain recht geben, 15 sintdemmale sulche uberscharn vor nie gewesen sein und also vor nie kain recht gehabt haben. Item wurd man ainer sulchen newen uberschar recht geben, mit was rechten mochte man ir mer geben denn ain lehen, als man geben hott dem Schechtel, von dann sich alle diese vorworren teiding anheben, als dasselb 20 die erste uberschar neben gemessen pergen ist, und vormals auf dom Perge nie mer von sulchen uberscharen gedocht ist noch gerett und vor nie recht noch sitte ist gewesen. (4) Wie sich unser sach noch dem urtaile von der Ygla derlaufen hat. Da paide tail, von der uberschar das aine und vom frein das ander, 25 vor gehekter pank stunden, da gaben unser schepfen paide urtailbrief paiden tailen zu schawen, das die insigil ganz waren und auch mitsampt den briefen unvorrukt, und fragten paide tail, als sie die brief und ingesigil der urtail von der Ygla ganz und unvorrukt geschen hetten, ab sie in wolden lassen genugen 30 doran, ader ob imands dawider iht turfte ader wolde reden. Da sprachen paide tail, in genugt wol daran und wolden dawider nicht reden. Und do man den ersten gelesen und uns ain got- leich urtail getailt het, da dankte wir gote und dom rechten und besundern den getrewen schepfen zu Ygla und paten von stat 35 an den hoffmaister und die schepfen, das sie die vom Clingensmid weisten aus unserm frein in ir uberschar. (5) Do sprach der (3) Vgl. No. 50 (1). 5
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374 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4 SPR. NO. 49. perkmaister vom Clingensmid, als die urtail paide mit einander sint hingesant und paide mit einander sint widerkomen, ab man sie icht paide mit einander, noch einander an mittel, ee denn man icht anders beginnet, horen und lesen schulle, ader was darumb ain recht sei, und hoffte, er wurde es mit dem urtail an der urtail vom wasser gewinnen. Da antworte der perkmaister vom frein, als das erste urtail auf dem Perge gestraffet wer an aim tage und dornoch das ander an dem andern tage, und als die ersten taidinge waren und auch das erste urtail von ains durchslags 10 wegen zwischen ainer uberschar gelegen neben gemessen pergen und nicht dozwischen, und waren von des andern tail paide teiding und urtail vom frein, ab man icht pilleicher vor allen dingen schulle weisen die uberschar in ir recht, als verre sie icht rechts haben, und mit namen sie nicht weisen in ain grosser recht ader 15 in me recht, denn man der uberschar zu Schechtel geben hat, als dieselbe auch leit auf demselben zuge auch neben gemessen pergen und nicht dazwischen, ader was darumb ain recht sei. (6) Da tailten die schepfen, man schulde das ander urtail fur allen dingen auch horen. Und da wir horten, das es uns mit rechtem getrewen gottleichen rechten zu gewin komen was, do dankte wir aber gote und dem rechten und paten den hoffmaister und die schepfen, das sie uns pei dem rechten und gnaden be- hilden und weisten die von der uberschar aus unserm frein in ir recht, als vil sie des hetten, nu sie nicht gelegen ist zwischen 25 gemessen pergen, und mit namen nicht in grosser recht noch in mer recht, denn der gesworne marschaider geben und geweist hot an dem tage der uberschar zum Schechtil, als dieselb die erste uberschar ist gelegen neben gemessen pergen, und die zum Clingensmid die ander, und vor nie mer gehort ist von sulchen uberscharn, die nicht legen zwischen gemessen pergen sunder daneben. (7) Da antworte der perkmaister von Clingensmid: Liben hern, als ir die urtail gehort habt, so derkennt ir wol, das sie sint meinen gewerken und unsern uberscharn an schaden, das man uns pilleich schol pleiben und pawen lassen* an allen steten, wo wir hinkomen sein mit slegil und mit eisen. Das besaczte der perkmaister vom frein mit den schepfen auf der pank und sprach: Liben herrn, als ir wol hort, das der perkmaister von der uberschar rett wider die urtail von der Ygla, ab er icht 5 20 30 35
374 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4 SPR. NO. 49. perkmaister vom Clingensmid, als die urtail paide mit einander sint hingesant und paide mit einander sint widerkomen, ab man sie icht paide mit einander, noch einander an mittel, ee denn man icht anders beginnet, horen und lesen schulle, ader was darumb ain recht sei, und hoffte, er wurde es mit dem urtail an der urtail vom wasser gewinnen. Da antworte der perkmaister vom frein, als das erste urtail auf dem Perge gestraffet wer an aim tage und dornoch das ander an dem andern tage, und als die ersten taidinge waren und auch das erste urtail von ains durchslags 10 wegen zwischen ainer uberschar gelegen neben gemessen pergen und nicht dozwischen, und waren von des andern tail paide teiding und urtail vom frein, ab man icht pilleicher vor allen dingen schulle weisen die uberschar in ir recht, als verre sie icht rechts haben, und mit namen sie nicht weisen in ain grosser recht ader 15 in me recht, denn man der uberschar zu Schechtel geben hat, als dieselbe auch leit auf demselben zuge auch neben gemessen pergen und nicht dazwischen, ader was darumb ain recht sei. (6) Da tailten die schepfen, man schulde das ander urtail fur allen dingen auch horen. Und da wir horten, das es uns mit rechtem getrewen gottleichen rechten zu gewin komen was, do dankte wir aber gote und dem rechten und paten den hoffmaister und die schepfen, das sie uns pei dem rechten und gnaden be- hilden und weisten die von der uberschar aus unserm frein in ir recht, als vil sie des hetten, nu sie nicht gelegen ist zwischen 25 gemessen pergen, und mit namen nicht in grosser recht noch in mer recht, denn der gesworne marschaider geben und geweist hot an dem tage der uberschar zum Schechtil, als dieselb die erste uberschar ist gelegen neben gemessen pergen, und die zum Clingensmid die ander, und vor nie mer gehort ist von sulchen uberscharn, die nicht legen zwischen gemessen pergen sunder daneben. (7) Da antworte der perkmaister von Clingensmid: Liben hern, als ir die urtail gehort habt, so derkennt ir wol, das sie sint meinen gewerken und unsern uberscharn an schaden, das man uns pilleich schol pleiben und pawen lassen* an allen steten, wo wir hinkomen sein mit slegil und mit eisen. Das besaczte der perkmaister vom frein mit den schepfen auf der pank und sprach: Liben herrn, als ir wol hort, das der perkmaister von der uberschar rett wider die urtail von der Ygla, ab er icht 5 20 30 35
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1. SPR. NO. 49. 375 pilleich der puss vorvallen sei, ader was dorumb ain recht sei. Daruber kunden wir von den schopfen kain recht haben. Da paten wir und unser gewerken, her Niclas von Prage und her Zmyrzlobk, die unsers hern des kunigs groste amptleut sein pei dem munzmaister auf dem Perge, als er selber der munzmaister auch ain achtail mit uns hat, und mit uns vil ander erber leute, und rufften an den hoffmaister und die schepfen umb das recht also lange, das die schepfen auffstunden, wenn es was an unser frauen tage der potschaft noch der vesper, und paten paide tail, das sie die sache so lissen sten uber nacht in gedult unz des 10 morgens fru am sunabent. (8) Des morgens am sunabent, da paide tail waren vur geheckter pank, da paten wir aber den hoffmaister und die schepfen, das sie durch gotes und durch des rechten willen, als wir das mit urtailn gewunnen hetten, den Clingensmid und seine gewerken hissen 15 weichen aus unserm frein. Da sprachen unser schepfen zu paiden tailen: Liben freunt, als die urtail von der Ygla nicht aigenleich ge- leutert haben, wie verre sulch uberscharn recht haben, die nicht ligen zwischen gemessen pergen, und wir euch auch daraus noch nicht be- schaiden kunnen, so pitten wir, kise izleich tail zwen erber man aus 20 unserm rate, das ir vier werden, die da zihen kegen der Ygla und dort die erbern leute der sach aigenleich underweisen und dorzu aigenleich derfaren, was ain sulche uberschar recht hat. (9) Des wolden wir nicht thun, sunder wir sprachen: Die erber getrewen schepfen zu der Ygla haben urtail getailt recht und gotleich, do 25 uns wol an genugt; wir wollen niemandes kisen noch senden. sunder wir pitten ain recht, das man die uberschar zum Clingen- smid, ab sie recht haben mag, weise in sulche recht, als der uber- schar zum Schechtel geben* ist*, die auch nicht leit zwischen zwen gemessen pergen und auf demselben zuge ist, do diese auch ist an s0 dem tage von dem gesworn marschaider geben und geweiset. Diese sache vorschoben aber die schepfen uncz noch essen. (10) Da quamen sie aber wieder zusammen. Und da paide tail kegenwurtig waren, da paten die schepfen, das itzleich tail zwen ader drei erber man kure, ab man die sache mochte frunt- 35 leich vorrichten. Da wir besaczt hetten, das das alles schulde unschedleich sein unserm gewunen urtail, do kuren wir drei und sprachen: Prengt iemands an uns icht, das uns fuget, doch un- 5
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1. SPR. NO. 49. 375 pilleich der puss vorvallen sei, ader was dorumb ain recht sei. Daruber kunden wir von den schopfen kain recht haben. Da paten wir und unser gewerken, her Niclas von Prage und her Zmyrzlobk, die unsers hern des kunigs groste amptleut sein pei dem munzmaister auf dem Perge, als er selber der munzmaister auch ain achtail mit uns hat, und mit uns vil ander erber leute, und rufften an den hoffmaister und die schepfen umb das recht also lange, das die schepfen auffstunden, wenn es was an unser frauen tage der potschaft noch der vesper, und paten paide tail, das sie die sache so lissen sten uber nacht in gedult unz des 10 morgens fru am sunabent. (8) Des morgens am sunabent, da paide tail waren vur geheckter pank, da paten wir aber den hoffmaister und die schepfen, das sie durch gotes und durch des rechten willen, als wir das mit urtailn gewunnen hetten, den Clingensmid und seine gewerken hissen 15 weichen aus unserm frein. Da sprachen unser schepfen zu paiden tailen: Liben freunt, als die urtail von der Ygla nicht aigenleich ge- leutert haben, wie verre sulch uberscharn recht haben, die nicht ligen zwischen gemessen pergen, und wir euch auch daraus noch nicht be- schaiden kunnen, so pitten wir, kise izleich tail zwen erber man aus 20 unserm rate, das ir vier werden, die da zihen kegen der Ygla und dort die erbern leute der sach aigenleich underweisen und dorzu aigenleich derfaren, was ain sulche uberschar recht hat. (9) Des wolden wir nicht thun, sunder wir sprachen: Die erber getrewen schepfen zu der Ygla haben urtail getailt recht und gotleich, do 25 uns wol an genugt; wir wollen niemandes kisen noch senden. sunder wir pitten ain recht, das man die uberschar zum Clingen- smid, ab sie recht haben mag, weise in sulche recht, als der uber- schar zum Schechtel geben* ist*, die auch nicht leit zwischen zwen gemessen pergen und auf demselben zuge ist, do diese auch ist an s0 dem tage von dem gesworn marschaider geben und geweiset. Diese sache vorschoben aber die schepfen uncz noch essen. (10) Da quamen sie aber wieder zusammen. Und da paide tail kegenwurtig waren, da paten die schepfen, das itzleich tail zwen ader drei erber man kure, ab man die sache mochte frunt- 35 leich vorrichten. Da wir besaczt hetten, das das alles schulde unschedleich sein unserm gewunen urtail, do kuren wir drei und sprachen: Prengt iemands an uns icht, das uns fuget, doch un- 5
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376 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 49. schedleich unserm gewunen urtail, das wollen wir gutleich auf- nemen. Da traten dar die von der uberschar und muten, das man von iczleichem tail schulde kiesen zwen perkman, die in die gruben paiderseit furen, und was die paiderseit hissen, das 5 man des vollig were. Da sprachen die unsern : Als der hoffmaister an dem ersten tage, da man durchslagen hett, vor den schepfen globte, er wolde paide tail weisen lassen, wo sie hawen in, derweile schulde iderman dem andern an schaden arbeiten*, unez die tei- dinge ain ende nemen, und uns niemand nichts weiste uncz an 10 dem sibenden tage, wiewol wir den hoffmaister offt darumb paten; aber jene hiben uns in der weile zu schaden, als sie gerne hetten wasser getroffen, darumb sie uns mochten beklagt haben; und in der weile wir also durch gepotes willen veiherten, so sein sie durch unser gruben mit aim stollen komen: so wollen wir des 15 nicht thun, sunder wir pleiben pei unserm urtail von der Ygla. Da vorschoben die schepfen das uncz an den montage. (11) An dem suntage in der weile quamen zusammen drei rete, ald und noch elder und die iczundigen schepfen, zu derfarren, was ain sulche uberschar recht hat. (12) Und wir wenen eezleiche€ 20 hab also gerett: als sulch uberscharn neben gemessen pergen gelegen vor nie gewonleich sint gewesen auf dem perge zun Kutten, und in dem rechten davon nicht begriffen ist, so schullen sie zumale kain recht haben. (13) Dawider sprachen ander also : ist ainer sulchen uberschar in dem rechten kain recht benant noch 25 beschriben, so schol sie recht haben als ain freies und behalden. was sie gewinnet mit slegil und mit eisen. (14) Contra. Itom ist es denne wurden zu ainer uberschar und hat sich vorzeigen dermass, das man do nimmer messen mag, und haben sich aigen gemacht, also das sie dinen mit dem nountail und selber bekennen, das es ain uberschar sei, und doch nicht leit zwischen gemessen pergen, sunder doneben, so mag es nicht behalden die recht des frein also, das es mit der teuf gewunne ain sichters perkwerk. (15) Item ist es aigen wurden und diensthaftig, als es jo dient mit dem neuntail, so mag es nimmer die recht ains frein be- 35 halden also, das es gewunne ain sichters freies mit der toufe. (16) Item. Ain ander sprach: man schol ainer sulchen uberschar nur die horner in die hant geben. (17) Item. Die andern: als die uberschar dient unserm herren dem kunige mit dem neuntail, 30
376 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 49. schedleich unserm gewunen urtail, das wollen wir gutleich auf- nemen. Da traten dar die von der uberschar und muten, das man von iczleichem tail schulde kiesen zwen perkman, die in die gruben paiderseit furen, und was die paiderseit hissen, das 5 man des vollig were. Da sprachen die unsern : Als der hoffmaister an dem ersten tage, da man durchslagen hett, vor den schepfen globte, er wolde paide tail weisen lassen, wo sie hawen in, derweile schulde iderman dem andern an schaden arbeiten*, unez die tei- dinge ain ende nemen, und uns niemand nichts weiste uncz an 10 dem sibenden tage, wiewol wir den hoffmaister offt darumb paten; aber jene hiben uns in der weile zu schaden, als sie gerne hetten wasser getroffen, darumb sie uns mochten beklagt haben; und in der weile wir also durch gepotes willen veiherten, so sein sie durch unser gruben mit aim stollen komen: so wollen wir des 15 nicht thun, sunder wir pleiben pei unserm urtail von der Ygla. Da vorschoben die schepfen das uncz an den montage. (11) An dem suntage in der weile quamen zusammen drei rete, ald und noch elder und die iczundigen schepfen, zu derfarren, was ain sulche uberschar recht hat. (12) Und wir wenen eezleiche€ 20 hab also gerett: als sulch uberscharn neben gemessen pergen gelegen vor nie gewonleich sint gewesen auf dem perge zun Kutten, und in dem rechten davon nicht begriffen ist, so schullen sie zumale kain recht haben. (13) Dawider sprachen ander also : ist ainer sulchen uberschar in dem rechten kain recht benant noch 25 beschriben, so schol sie recht haben als ain freies und behalden. was sie gewinnet mit slegil und mit eisen. (14) Contra. Itom ist es denne wurden zu ainer uberschar und hat sich vorzeigen dermass, das man do nimmer messen mag, und haben sich aigen gemacht, also das sie dinen mit dem nountail und selber bekennen, das es ain uberschar sei, und doch nicht leit zwischen gemessen pergen, sunder doneben, so mag es nicht behalden die recht des frein also, das es mit der teuf gewunne ain sichters perkwerk. (15) Item ist es aigen wurden und diensthaftig, als es jo dient mit dem neuntail, so mag es nimmer die recht ains frein be- 35 halden also, das es gewunne ain sichters freies mit der toufe. (16) Item. Ain ander sprach: man schol ainer sulchen uberschar nur die horner in die hant geben. (17) Item. Die andern: als die uberschar dient unserm herren dem kunige mit dem neuntail, 30
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 49. 377 wer thar im das angewinnen ader zu schaden tailen? (18) Item. Sindemale das es ain uberschar ist, so schol es pilleich behalden alle recht, die ain uberschar mag mit dem rechten behalden. (19) Contra. Schulde es alle recht ainer rechten uberschar be- halden, die auf paide stolnorter recht hot unz an ainen gemessen perge, so wurde diese uberschar neben gemessen pergen leicht ainer ganzen meilen lank, das doch nicht sein mag, wen das schade wer dem ganzen lande. (20) Item. Es ist offenbar, das gemessen perge und ander lehen und uberscharn kain freies mugen gewinnen. — Der rede und rete sint vil gewesen. (21) Dornoch am mantage, da paide tail kegenwurtig waren, sprachen die schepfen in vollem rate czum marschaider: Wir gepiten und haissen euch, das ir sagt pei ewerm aide, den ir gote und dem rechten gesworn habt, wie die uberscharn, da man umb teidingt, dar sint komen. Da wenten wir und was also, sein 15 bekenntnuss mocht uns leicht und unserm urtaile von der Ygla zu schaden komen, und wereten das bekentnuss mit kraft und mit dem rechten und urtaile. Da sprach der marschaider, er wold ungerne bekennen, es wer denn paider tail wort, und also bekante er nicht. Und wir paten durch gotes willen und durch 20 des rechten willen, das man uns gunde des rechten noch laut unser gewunen urtail von der Ygla, und paten alle tage, ab sie wolden urtail sprechen uber das, das sie uns gunden, das wir uns dorzu warnten und, ab uns sein not were, das wir das mochten straffen. Die teidinge vorschoben sie aber uncz an den dinstag, 25 wenn sie vornommen wol, hetten sie uns doruber ungelimpfleich urtail gesprochen, den vom Clingensmid und den Pyesken seinen gewerken zu gewin, wir hettens aber zum drittenmal gestraft. (22) Am dinstage, da paide tail kegenwurtig waren vor gehekter pank, da paten aber die schepfen paide tail, das sie sich freuntleichen richten mit einander. Da das nicht gesein mochte, da sprachen unser schepfen und Hayman Alder von irentwegen: Wir nemen das auf unsern aid, das wir schepfen alle, wiewol wir uns derfaren haben an den eldisten des pergs und an drein reten, mit ainem urtail nicht vinden kunnen, was ain uberschar neben 35 gemessen pergen gelegen und nicht dazwischen rechtes habe, und schiben das an die stat, da wir recht nemen und geben. 5 10 30
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 49. 377 wer thar im das angewinnen ader zu schaden tailen? (18) Item. Sindemale das es ain uberschar ist, so schol es pilleich behalden alle recht, die ain uberschar mag mit dem rechten behalden. (19) Contra. Schulde es alle recht ainer rechten uberschar be- halden, die auf paide stolnorter recht hot unz an ainen gemessen perge, so wurde diese uberschar neben gemessen pergen leicht ainer ganzen meilen lank, das doch nicht sein mag, wen das schade wer dem ganzen lande. (20) Item. Es ist offenbar, das gemessen perge und ander lehen und uberscharn kain freies mugen gewinnen. — Der rede und rete sint vil gewesen. (21) Dornoch am mantage, da paide tail kegenwurtig waren, sprachen die schepfen in vollem rate czum marschaider: Wir gepiten und haissen euch, das ir sagt pei ewerm aide, den ir gote und dem rechten gesworn habt, wie die uberscharn, da man umb teidingt, dar sint komen. Da wenten wir und was also, sein 15 bekenntnuss mocht uns leicht und unserm urtaile von der Ygla zu schaden komen, und wereten das bekentnuss mit kraft und mit dem rechten und urtaile. Da sprach der marschaider, er wold ungerne bekennen, es wer denn paider tail wort, und also bekante er nicht. Und wir paten durch gotes willen und durch 20 des rechten willen, das man uns gunde des rechten noch laut unser gewunen urtail von der Ygla, und paten alle tage, ab sie wolden urtail sprechen uber das, das sie uns gunden, das wir uns dorzu warnten und, ab uns sein not were, das wir das mochten straffen. Die teidinge vorschoben sie aber uncz an den dinstag, 25 wenn sie vornommen wol, hetten sie uns doruber ungelimpfleich urtail gesprochen, den vom Clingensmid und den Pyesken seinen gewerken zu gewin, wir hettens aber zum drittenmal gestraft. (22) Am dinstage, da paide tail kegenwurtig waren vor gehekter pank, da paten aber die schepfen paide tail, das sie sich freuntleichen richten mit einander. Da das nicht gesein mochte, da sprachen unser schepfen und Hayman Alder von irentwegen: Wir nemen das auf unsern aid, das wir schepfen alle, wiewol wir uns derfaren haben an den eldisten des pergs und an drein reten, mit ainem urtail nicht vinden kunnen, was ain uberschar neben 35 gemessen pergen gelegen und nicht dazwischen rechtes habe, und schiben das an die stat, da wir recht nemen und geben. 5 10 30
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378 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 50. (23) Responsio Yglaviensium ad premissa. Liben freunde, als wir ewer furlegunge dovorn vornomen haben, so wisset, das wir noch unsern eldisten gesant haben und besprochen. Die sagten uns auch, wie das sie von sotaner newer uberschar von sechzig jaren ader lenger nie mer gehort hetten. Unde wir kunnen auch in unsern perkrechten von sotaner newer uberschar, die nicht zwischen gemessen pergen leit, nichts nicht vinden. Davon so wollen wir unser gesworner schepfen zwene aus unserm rate zu euch senden, die dieselbe newe uberschar 10 beschawen schullen mit den augen. Wie uns danne dieselben unser schepfen underweisen, noch dem wollen wir euch ein got- leich recht sprechen. [Cod. C.] 5 15 25 30 (1401.) No. 50. Wie di uberschar schol bleiben in irem rechten. (1) Es ist geschen fur czeiten, das gemessen perge gemessen sein in ainem freien velde. Darnach geschach, das di von dem perkwerk ezum Schechtel funden einen* gank auff dem ligendem derselben gemessen pergen und begerten auch davon der mass, also das man in messen* scholde*; und di mass hett sich wol ergangen 20 noch des ganges lenge. Da begerten di von den alden gemessen pergen, di do ligen auff des Schechtels hangendem, das man den vom Schechtel ir recht gebe auff das hangende. Da czogen di gesworne marscheider vierdhalb lehen auff das hangende. Da ging di mass uber in di alden gemessen perg, also das das Schechtel bleib ain uberschar. — Dornach funden di vom Clingensmid auch denselben gank und begerten auch davon czu messen, wonn es wol masswirdig gewesen were, ab es sich hett mugen vorgeen. Do furen di gesworne marscheider in di gruben czum Clingensmid und brachten di mass heraus an den tag und czogen di auff das ain stolnort kegen dem Schechtel werez. also das si do weisten di lehen auff dasselbe stolnort, di do gehorn czu dem gemessen perg, und weisten kunigslehen, purgerlehen und czogen furpas das hernlehen also, das sich di mass wol No. 50 — Tom. No. 105. (1) Die Vermessung des Schechtels als 35 Ueberschaar wegen mangelnder Massenbreite war incorrect. Dies war der erste Fall einer Anerkennung von Ueberschaaren neben gemessenen Bergen. Vgl. Spr. No. 49 (3) (9).
378 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 50. (23) Responsio Yglaviensium ad premissa. Liben freunde, als wir ewer furlegunge dovorn vornomen haben, so wisset, das wir noch unsern eldisten gesant haben und besprochen. Die sagten uns auch, wie das sie von sotaner newer uberschar von sechzig jaren ader lenger nie mer gehort hetten. Unde wir kunnen auch in unsern perkrechten von sotaner newer uberschar, die nicht zwischen gemessen pergen leit, nichts nicht vinden. Davon so wollen wir unser gesworner schepfen zwene aus unserm rate zu euch senden, die dieselbe newe uberschar 10 beschawen schullen mit den augen. Wie uns danne dieselben unser schepfen underweisen, noch dem wollen wir euch ein got- leich recht sprechen. [Cod. C.] 5 15 25 30 (1401.) No. 50. Wie di uberschar schol bleiben in irem rechten. (1) Es ist geschen fur czeiten, das gemessen perge gemessen sein in ainem freien velde. Darnach geschach, das di von dem perkwerk ezum Schechtel funden einen* gank auff dem ligendem derselben gemessen pergen und begerten auch davon der mass, also das man in messen* scholde*; und di mass hett sich wol ergangen 20 noch des ganges lenge. Da begerten di von den alden gemessen pergen, di do ligen auff des Schechtels hangendem, das man den vom Schechtel ir recht gebe auff das hangende. Da czogen di gesworne marscheider vierdhalb lehen auff das hangende. Da ging di mass uber in di alden gemessen perg, also das das Schechtel bleib ain uberschar. — Dornach funden di vom Clingensmid auch denselben gank und begerten auch davon czu messen, wonn es wol masswirdig gewesen were, ab es sich hett mugen vorgeen. Do furen di gesworne marscheider in di gruben czum Clingensmid und brachten di mass heraus an den tag und czogen di auff das ain stolnort kegen dem Schechtel werez. also das si do weisten di lehen auff dasselbe stolnort, di do gehorn czu dem gemessen perg, und weisten kunigslehen, purgerlehen und czogen furpas das hernlehen also, das sich di mass wol No. 50 — Tom. No. 105. (1) Die Vermessung des Schechtels als 35 Ueberschaar wegen mangelnder Massenbreite war incorrect. Dies war der erste Fall einer Anerkennung von Ueberschaaren neben gemessenen Bergen. Vgl. Spr. No. 49 (3) (9).
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 50. 379 vorgangen hette. Do ruffte der vorleiher des perkwerkes und der munczmaister di gesworen marschaider an, das man czihen schulde auff das hangende, als ain recht were. Do czogen si vierdhalb lehen auff das hangende, als ain recht ist. Do begerte der perkmaister und seine gewerken vom Schechtel, das man im gebe czu derselben uberschar czum Schechtel ire recht auff das stolnort kegen dem Clingensmid. Do czoch man im vierdhalbe lehen.2) Da trat di mass uber in das herrenlehen wol funfthalb viertail ader mer. Do slugen di gesworne marschaider daselbst ainen pfhlag in offenleich fur dem munczmaister, hoffmaister, 10 obristen steigern, fur dem richter, scheppfen und fur der gemaine, der vil da waren, also das sich di mass czum Clingensmid nicht vorgeen mochte und wart auch czu ainer uberschar. Doch sind di uberscharn paide nicht gelegen czwischen gemessen pergen; sunder si haben gehindert di alden gemessen perge, di da ligen 15 auff dem hangenden, das sich di mass nicht vorgeen mochte. Darnach geschach, das di vom Schechtel und auch di vom Clingensmid pauten pei einander und machten do ain durchslag czwischen in, den di obristen steiger besahen und besagten in einem vollen rat in solcher weise, das di vom Schechtel under dem durchslag tiffer im feld waren wenn di vom Clingensmid. (2) Da trat fur uns in ainen vollen rat der perkmaister vom Clingensmid und seine gewerken und sprachen in kegenwurtikait des hoffmaisters: Liben herren, es ist gescheen, das wir mit den vom Schechtel durslagen haben, als ir von obristen steigern wol 25 vernomen habt. So* pitten wir ewer genad, das ir di von Schechtel haisset weichen in ir recht, also als in di gesworn marschaider geczogen haben an dem tag noch irer begir, als oben geschriben stet, und das man in auch diselbe recht weise in der gruben. Nu legt, her hoffmaister, urtail an meine herren 30 di scheppfen: ab man diselben recht den vom Schechtel, di man in am tage geben hat, mit pessrem und pillichrem rechten auch in der gruben geben und weisen schol, und si auch dorein wider rucken schullen, wenn si dawider icht reden schullen ader mugen, ader was darumb ain recht sei. (3) Da trat dar der perkmaister vom Schechtel und seine gewerken und sprachen: Her hoffmaister und liben herren 5 20 35 No. 50. a) steht lochter.
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 50. 379 vorgangen hette. Do ruffte der vorleiher des perkwerkes und der munczmaister di gesworen marschaider an, das man czihen schulde auff das hangende, als ain recht were. Do czogen si vierdhalb lehen auff das hangende, als ain recht ist. Do begerte der perkmaister und seine gewerken vom Schechtel, das man im gebe czu derselben uberschar czum Schechtel ire recht auff das stolnort kegen dem Clingensmid. Do czoch man im vierdhalbe lehen.2) Da trat di mass uber in das herrenlehen wol funfthalb viertail ader mer. Do slugen di gesworne marschaider daselbst ainen pfhlag in offenleich fur dem munczmaister, hoffmaister, 10 obristen steigern, fur dem richter, scheppfen und fur der gemaine, der vil da waren, also das sich di mass czum Clingensmid nicht vorgeen mochte und wart auch czu ainer uberschar. Doch sind di uberscharn paide nicht gelegen czwischen gemessen pergen; sunder si haben gehindert di alden gemessen perge, di da ligen 15 auff dem hangenden, das sich di mass nicht vorgeen mochte. Darnach geschach, das di vom Schechtel und auch di vom Clingensmid pauten pei einander und machten do ain durchslag czwischen in, den di obristen steiger besahen und besagten in einem vollen rat in solcher weise, das di vom Schechtel under dem durchslag tiffer im feld waren wenn di vom Clingensmid. (2) Da trat fur uns in ainen vollen rat der perkmaister vom Clingensmid und seine gewerken und sprachen in kegenwurtikait des hoffmaisters: Liben herren, es ist gescheen, das wir mit den vom Schechtel durslagen haben, als ir von obristen steigern wol 25 vernomen habt. So* pitten wir ewer genad, das ir di von Schechtel haisset weichen in ir recht, also als in di gesworn marschaider geczogen haben an dem tag noch irer begir, als oben geschriben stet, und das man in auch diselbe recht weise in der gruben. Nu legt, her hoffmaister, urtail an meine herren 30 di scheppfen: ab man diselben recht den vom Schechtel, di man in am tage geben hat, mit pessrem und pillichrem rechten auch in der gruben geben und weisen schol, und si auch dorein wider rucken schullen, wenn si dawider icht reden schullen ader mugen, ader was darumb ain recht sei. (3) Da trat dar der perkmaister vom Schechtel und seine gewerken und sprachen: Her hoffmaister und liben herren 5 20 35 No. 50. a) steht lochter.
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380 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 51. scheppfen, wolt ir unser kegenrede vornemen? Der hoffmaister sprach: Sprecht dar. Her hoffnaister, wir haben gepaut czeit und weile, unez das wir mit den vom* Clingensmid ein durchslag gemacht haben. Nochdem als di obristen steiger den selben 5 durchslag besehen und besagt haben, so hoff wir, ab got wil, das wir da siczen und bleiben schullen und wo wir verrer hin- komen mit perkleicher arbeit, wen ir pergwerg als wol ain uberschar ist als das unser, mit pessrem und pilleichrem rechten, wenn das si uns mit sulcher clag davon treiben ader dringen 10 mugen, ader was darumb ein recht sei. Chuthnenses scripserunt. Sentencia diffinitiva. (4) Liben freunde, als wir clag und antwort von den ezwain uberscharn vornomen haben, so taile wir das ezu ainem rechten, das di gewerken vom Schechtel in ir recht und in ir uberscha€ 15 rucken und weichen schullen; und ie di [gewerken von paiden uberscharn, das ist vom Schechtil und vom Clingensmid, schullen — paiderseit bleiben in iren rechten und in irer uberschar. Datum anno ceec primo, feria sexta post letare. [Cod. C.] (1419.) No. 51. Hie ist ein wilkur umb zwei burgerlehen uff einem stollenort. Chutnenses scripserunt tali modo. (1) Es hat sich gefuget, das der Ticz Clems, berkmeister des gemessen berges zur Mawer und auch des burgerlehens und des abtslehen, die do gemessen und ausgegangen sein von dem 25 egenanten gemessenen berge zur Mawer, mit sambt seinen ge- werken fur uns quam in einen vollen rat in kegenwortikeit herren Nicolac des hoffmeisters und der obristen steiger und sprach: Liben herren, ich bitte ewer gnade, das ir mein rede einfelticlich, genediclich und gutlich uffnemen wellet. Des gunden 30 wir im. Do sprach er: Es hat sich gefuget ezu zeiten, das mir mein gemessener berg zur Mawer mit allen seinen lehen gemessen" wart; und do das burgerlehen gezogen wart kegen den gruben zun Pawern werz, do kwam ich fur den alden rat und fur die geswaren und auch die eldisten von der gemein und bat sie, 35 das sie mir das burgerlehen vorlihen. Das wart mir gelihen. Und do ich das ettliche weile baute, do wurden die herren 20 No. 51 = Tom. No. 128.
380 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 51. scheppfen, wolt ir unser kegenrede vornemen? Der hoffmaister sprach: Sprecht dar. Her hoffnaister, wir haben gepaut czeit und weile, unez das wir mit den vom* Clingensmid ein durchslag gemacht haben. Nochdem als di obristen steiger den selben 5 durchslag besehen und besagt haben, so hoff wir, ab got wil, das wir da siczen und bleiben schullen und wo wir verrer hin- komen mit perkleicher arbeit, wen ir pergwerg als wol ain uberschar ist als das unser, mit pessrem und pilleichrem rechten, wenn das si uns mit sulcher clag davon treiben ader dringen 10 mugen, ader was darumb ein recht sei. Chuthnenses scripserunt. Sentencia diffinitiva. (4) Liben freunde, als wir clag und antwort von den ezwain uberscharn vornomen haben, so taile wir das ezu ainem rechten, das di gewerken vom Schechtel in ir recht und in ir uberscha€ 15 rucken und weichen schullen; und ie di [gewerken von paiden uberscharn, das ist vom Schechtil und vom Clingensmid, schullen — paiderseit bleiben in iren rechten und in irer uberschar. Datum anno ceec primo, feria sexta post letare. [Cod. C.] (1419.) No. 51. Hie ist ein wilkur umb zwei burgerlehen uff einem stollenort. Chutnenses scripserunt tali modo. (1) Es hat sich gefuget, das der Ticz Clems, berkmeister des gemessen berges zur Mawer und auch des burgerlehens und des abtslehen, die do gemessen und ausgegangen sein von dem 25 egenanten gemessenen berge zur Mawer, mit sambt seinen ge- werken fur uns quam in einen vollen rat in kegenwortikeit herren Nicolac des hoffmeisters und der obristen steiger und sprach: Liben herren, ich bitte ewer gnade, das ir mein rede einfelticlich, genediclich und gutlich uffnemen wellet. Des gunden 30 wir im. Do sprach er: Es hat sich gefuget ezu zeiten, das mir mein gemessener berg zur Mawer mit allen seinen lehen gemessen" wart; und do das burgerlehen gezogen wart kegen den gruben zun Pawern werz, do kwam ich fur den alden rat und fur die geswaren und auch die eldisten von der gemein und bat sie, 35 das sie mir das burgerlehen vorlihen. Das wart mir gelihen. Und do ich das ettliche weile baute, do wurden die herren 20 No. 51 = Tom. No. 128.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 51. 381 scheppen mit sambt den geswaren und den eldisten von der gemein uberein und legten das burgerlehen czu hauf mit dem abtslehen, und das abtslehen ward mir von dem abt czu dem burgerlehen verlihen. Und uber die leihunge der obgenanten zweier lehen ward mir ein brife under der gemein insigel und auch des abts und des conventes. (2) Nu hab ich mer czuge in denselben lehen denne einen, und der brive laut, das ich die egenanten lehen mit einem schacht ader mit also vil schechten nach des zuges lenge ader uff hangendes ader ligendes pawen mag, als vil, als ich der bedarff. Nu hab ich die lehen ettliche 10 zeit mit berklicher arbeit gebawet, und wir haben einen brive von unserm genedigen herren dem kunig: wo ein man in einem lehen oder in einer uberschar begriffen wirt mit berclicher arbeit, do sol er bleiben siczen umb ein freies neunteil ungehindert. Nu habe ich dieselben lehen gebawet als lang, bis ich einen 15 durchslag gemacht hab in die uberschar zun Pawern. Denselben durchslag haben die geswarn ambtleut beschaut und in einem vollen rate besagt. Und pit euch, her hoffmeister, das ir mir leicht die geswarn marscheider, das die varn in meinen eldern gemessen berg und geben mir meinem eldern gemessen berge nach des zuges lenge sein recht und auch allen lehen, die von demselben gemessen berge ausgegangen sein von dem gang, von dann der gemessen berg ausgegangen ist. Ist, das mir unsers herren magestat und der brive uber die leihung des gesteet, so bitte ich euch, her hoffneister, das ir urteil legt an meine herren 25 die scheppen, ab die marscheider icht mit pillicherm bessern rechten in meinen eldern gemessen berg sullen voren und sullen mir den weisen nach des zuges lenge, uber und under der erden, und auch alle andere meine lehen, denne das dowider imant muge reden, ader was darumb ein recht sei. (3) Do trat der Francz, perkmeister von der uberschar, dar und sprach: Liber hoffmeister und liben steiger, ich bitt euch, als ir meines herren ambtleut seit, das irë ezu mir ufsteet, wenne die sache meines herren des kunigs ist. Do sprach der Ticz: Ich bin auch meines herren des kunigs ambtman; ich wolde 35 ungern reden wider meines herren des kunigs uberschar und wolde die als ungern vorkurzen als eur einer. Das besaczt der hoffmeister und die steiger und der berkmeister czur uberschar 5 20 30
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 51. 381 scheppen mit sambt den geswaren und den eldisten von der gemein uberein und legten das burgerlehen czu hauf mit dem abtslehen, und das abtslehen ward mir von dem abt czu dem burgerlehen verlihen. Und uber die leihunge der obgenanten zweier lehen ward mir ein brife under der gemein insigel und auch des abts und des conventes. (2) Nu hab ich mer czuge in denselben lehen denne einen, und der brive laut, das ich die egenanten lehen mit einem schacht ader mit also vil schechten nach des zuges lenge ader uff hangendes ader ligendes pawen mag, als vil, als ich der bedarff. Nu hab ich die lehen ettliche 10 zeit mit berklicher arbeit gebawet, und wir haben einen brive von unserm genedigen herren dem kunig: wo ein man in einem lehen oder in einer uberschar begriffen wirt mit berclicher arbeit, do sol er bleiben siczen umb ein freies neunteil ungehindert. Nu habe ich dieselben lehen gebawet als lang, bis ich einen 15 durchslag gemacht hab in die uberschar zun Pawern. Denselben durchslag haben die geswarn ambtleut beschaut und in einem vollen rate besagt. Und pit euch, her hoffmeister, das ir mir leicht die geswarn marscheider, das die varn in meinen eldern gemessen berg und geben mir meinem eldern gemessen berge nach des zuges lenge sein recht und auch allen lehen, die von demselben gemessen berge ausgegangen sein von dem gang, von dann der gemessen berg ausgegangen ist. Ist, das mir unsers herren magestat und der brive uber die leihung des gesteet, so bitte ich euch, her hoffneister, das ir urteil legt an meine herren 25 die scheppen, ab die marscheider icht mit pillicherm bessern rechten in meinen eldern gemessen berg sullen voren und sullen mir den weisen nach des zuges lenge, uber und under der erden, und auch alle andere meine lehen, denne das dowider imant muge reden, ader was darumb ein recht sei. (3) Do trat der Francz, perkmeister von der uberschar, dar und sprach: Liber hoffmeister und liben steiger, ich bitt euch, als ir meines herren ambtleut seit, das irë ezu mir ufsteet, wenne die sache meines herren des kunigs ist. Do sprach der Ticz: Ich bin auch meines herren des kunigs ambtman; ich wolde 35 ungern reden wider meines herren des kunigs uberschar und wolde die als ungern vorkurzen als eur einer. Das besaczt der hoffmeister und die steiger und der berkmeister czur uberschar 5 20 30
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382 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 51. 5 10 15 mit den scheppen. Und der hoffmeister sprach: Was bedurffen wir denne teidingen, dieweils meines herren des kunigs uberschar nicht ruret? teidingt, wie ir wollt, doch unschedlich meinem herren dem kunig an seiner uberschar. Nach der besaczunge sprach der Ticz, berkmeister von der Mawer: Her hofmeister, ich rede dasselbe noch; ich wolde ungern meinem herren dem kunig sein uberschar vorkurzen, worzu sie recht hette, sunder ich begere nicht anders, denne das man meinem gemessen berge zur Mawer und den lehen, die dorzu gehoren, alle ir recht gebe. (4) Do trat der Franz, berkmeister von der uberschar, mit seinen gewerken dar und bat umb ein gesprech. Des gunden wir im. Do kwam er herwider von dem gesprech und sprach : Liben herren, ich bitt euch, das ir mein red einfelticlich uffnemet. Des gunden wir im. Do sprach er: Liben herren, es hat sich gefugt, das das berkwerk zur Mawer masswierdig wort; und als man denselben berg kegen dem alden Pawer werz mas und kwam an das burgerlehen : das enphieng der Ticz von den herren scheppen und von der gemein. Und ezu demselben burgerlehen ward im gegeben ein geswarner scheppe und ein geswarner 20 ambtman; mit derselben rat slug er ein burgerlehen ein in dem hangenden. Und als ich in meinem berkwerk zum Pawern begund erz zu spurn, und das es offenlich was, do slug der Ticz ein andern schacht ein in dem ligenden, den nam (sic) er auch ein burgerlehen, und von demselben hat er ein durchslag gemacht 25 in meines herrn des kunigs uberschar und hat der zu schaden gebawet. Darumb, liber her hoffmeister, seintdemmal er vor ein ander burgerlehen hat eingeslagen uff dem hangenden mit des scheppen und geswaren ambtmans rate, die im dorzu sein ge- geben, so legt urteil an meine herren die scheppen, ab er icht 30 mit pilleicherm rechten bei dem ersten burgerlehen bleiben sol und sol unserm heren dem kunig aus seiner uberschar weichen, ader was darumb ein recht sei. (5) Nu hiessen wir beide teile dovon treten, und sein mit allem fleisse doruber gesessen und wolden sie mit dem rechten 35 gerne haben bracht von einander. Nu nemen wir das uff unser eide, das wir das* nicht haben kunnen vinden. Darumb bitten wir eur ersame weisheit mit allem fleisse, das ir uns in der obge- schriben sache des rechten wollt underweisen. Vorschriben bei
382 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 51. 5 10 15 mit den scheppen. Und der hoffmeister sprach: Was bedurffen wir denne teidingen, dieweils meines herren des kunigs uberschar nicht ruret? teidingt, wie ir wollt, doch unschedlich meinem herren dem kunig an seiner uberschar. Nach der besaczunge sprach der Ticz, berkmeister von der Mawer: Her hofmeister, ich rede dasselbe noch; ich wolde ungern meinem herren dem kunig sein uberschar vorkurzen, worzu sie recht hette, sunder ich begere nicht anders, denne das man meinem gemessen berge zur Mawer und den lehen, die dorzu gehoren, alle ir recht gebe. (4) Do trat der Franz, berkmeister von der uberschar, mit seinen gewerken dar und bat umb ein gesprech. Des gunden wir im. Do kwam er herwider von dem gesprech und sprach : Liben herren, ich bitt euch, das ir mein red einfelticlich uffnemet. Des gunden wir im. Do sprach er: Liben herren, es hat sich gefugt, das das berkwerk zur Mawer masswierdig wort; und als man denselben berg kegen dem alden Pawer werz mas und kwam an das burgerlehen : das enphieng der Ticz von den herren scheppen und von der gemein. Und ezu demselben burgerlehen ward im gegeben ein geswarner scheppe und ein geswarner 20 ambtman; mit derselben rat slug er ein burgerlehen ein in dem hangenden. Und als ich in meinem berkwerk zum Pawern begund erz zu spurn, und das es offenlich was, do slug der Ticz ein andern schacht ein in dem ligenden, den nam (sic) er auch ein burgerlehen, und von demselben hat er ein durchslag gemacht 25 in meines herrn des kunigs uberschar und hat der zu schaden gebawet. Darumb, liber her hoffmeister, seintdemmal er vor ein ander burgerlehen hat eingeslagen uff dem hangenden mit des scheppen und geswaren ambtmans rate, die im dorzu sein ge- geben, so legt urteil an meine herren die scheppen, ab er icht 30 mit pilleicherm rechten bei dem ersten burgerlehen bleiben sol und sol unserm heren dem kunig aus seiner uberschar weichen, ader was darumb ein recht sei. (5) Nu hiessen wir beide teile dovon treten, und sein mit allem fleisse doruber gesessen und wolden sie mit dem rechten 35 gerne haben bracht von einander. Nu nemen wir das uff unser eide, das wir das* nicht haben kunnen vinden. Darumb bitten wir eur ersame weisheit mit allem fleisse, das ir uns in der obge- schriben sache des rechten wollt underweisen. Vorschriben bei
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 51. 383 unsern liben eitgenossen, antwortern dicz brives, die wir darumb zu ewer ersamen weisheit senden. Das stet uns um ewer weisheit sunderlich zu vordinen. Geschr. uff dem berge czun Chuttn an dem abend der uffart unsers herren Jesu Cristi. Anno etc. CCCCXIX°. (6) Copia litere magestatis super lancis. „Wir Wenczlab von goez gnaden romischer kunig, zu allen zeiten merer des reichs und kunig czu Beheim, bekennen und tun kunt offenlich mit disem brive allen den, die in sehen ader horen lezen, das wir durch sunderlichen nucz, fromen und besse- rung willen unser bergwerk uberal in unserm kunigreich zu Beheim und nemlichen uff dem berge zun Chutten denselben unsern bergwerken suliche ordenunge, als hernach geschriben stet, genediclich gesaczt und gemacht und die gnade getan, seczen und machen und tun in dise gnade von kunglicher macht 15 zu Behem in crafft dicz brives also: (7) Wenn und wie offt das geschieht und sich in kunfftigen zeiten geburen wurdet uff zugen und uf gengen in dem berge oder umb den berk gelegen, das bergwerk und gruben masswierdig wurden, das denne alle und itliche berkmeister, ir gewerken und nachkumlingen, den man 20 sulche gruben und perkwerk messen wurde, uff welchen zugen ader gengen das geschee, als ee begriffen ist, uns ein achteil, das die urbar genant ist, in unser munze geben sullen von allem, das in got zu sulchen gemessen bergen beschert, es sei erz, kiz, perk ader gank, das phennig gilt ader gelden mag. Und sullen 25 auch geben dem leiher ein zwei und dreissig teil, als gewonlich ist und recht. Sust sullen sie aller ufseze und beswerung frei sein und ledig fur allermeiniclich in zukunfftigen zeiten. (8) Wurde aber imand mit der masse begriffen in einem kuniglehen, in einer uberschar, in einem burgerlehen ader einem herrenlehen mit 30 rechter und redlicher perklicher arbeit, der ader die sullen bleiben siczen umb unser urbar und umb ein freies neunteil, das man von sulchen lehen geben sol von allen dem, das got do beschert, als von den gemessen bergen vor steet geschriben: von dem kunigslehen und der uberschar uns, von burgerlehen den burgern, 35 perkleuten und der gemein des berges ezun Chuttn und vom herrenlehen den herren, den das mit recht angehoret, an hinder- nusse und widersprechen. Und sullen auch darumb in sulhen 10
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 51. 383 unsern liben eitgenossen, antwortern dicz brives, die wir darumb zu ewer ersamen weisheit senden. Das stet uns um ewer weisheit sunderlich zu vordinen. Geschr. uff dem berge czun Chuttn an dem abend der uffart unsers herren Jesu Cristi. Anno etc. CCCCXIX°. (6) Copia litere magestatis super lancis. „Wir Wenczlab von goez gnaden romischer kunig, zu allen zeiten merer des reichs und kunig czu Beheim, bekennen und tun kunt offenlich mit disem brive allen den, die in sehen ader horen lezen, das wir durch sunderlichen nucz, fromen und besse- rung willen unser bergwerk uberal in unserm kunigreich zu Beheim und nemlichen uff dem berge zun Chutten denselben unsern bergwerken suliche ordenunge, als hernach geschriben stet, genediclich gesaczt und gemacht und die gnade getan, seczen und machen und tun in dise gnade von kunglicher macht 15 zu Behem in crafft dicz brives also: (7) Wenn und wie offt das geschieht und sich in kunfftigen zeiten geburen wurdet uff zugen und uf gengen in dem berge oder umb den berk gelegen, das bergwerk und gruben masswierdig wurden, das denne alle und itliche berkmeister, ir gewerken und nachkumlingen, den man 20 sulche gruben und perkwerk messen wurde, uff welchen zugen ader gengen das geschee, als ee begriffen ist, uns ein achteil, das die urbar genant ist, in unser munze geben sullen von allem, das in got zu sulchen gemessen bergen beschert, es sei erz, kiz, perk ader gank, das phennig gilt ader gelden mag. Und sullen 25 auch geben dem leiher ein zwei und dreissig teil, als gewonlich ist und recht. Sust sullen sie aller ufseze und beswerung frei sein und ledig fur allermeiniclich in zukunfftigen zeiten. (8) Wurde aber imand mit der masse begriffen in einem kuniglehen, in einer uberschar, in einem burgerlehen ader einem herrenlehen mit 30 rechter und redlicher perklicher arbeit, der ader die sullen bleiben siczen umb unser urbar und umb ein freies neunteil, das man von sulchen lehen geben sol von allen dem, das got do beschert, als von den gemessen bergen vor steet geschriben: von dem kunigslehen und der uberschar uns, von burgerlehen den burgern, 35 perkleuten und der gemein des berges ezun Chuttn und vom herrenlehen den herren, den das mit recht angehoret, an hinder- nusse und widersprechen. Und sullen auch darumb in sulhen 10
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384 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 51. lehen furbas aller ufsecze und beswerunge zukumfticlich uber- haben sein. (9) Wer aber sache, ab imand, won er sich vorsehe ader horte, das ein grub ader berkwerk masswierdig werden solt, und wolde uff die rede in kurzer frist uff demselben zuge einslahen und meint, er wolde siczen bleiben in einem kunigs- lehen, in einer uberschar, in einem burgerlehen ader in einem herrenlehen, dem ader den sol die vorgeschriben gnade und dicz gemecht nicht zu hulfe noch zu steur kumen und sullen den herren, in der lehen sie also begriffen wurden, aus demselben io lehen weichen, es sei denne, das ins die lehenherren gunnen, umb ein neunteil zu pawen. (10) Doch welhen man in den obgenanten kunigslehen, uberscharn, burgerlehen ader herrenlehen mit berk- licher arbeit begriffe und funde, der uber ein monet do gepawet hette, der sol und mag der obgenanten gnaden wol geniëssen, 15 also das er bleibe siczen in allem rechten, als oben steet ge- schriben. Mit urkunt diez brives, versigelt mit unser kuniglicher magestat gesigel. — Geben zu Prage nach Cristes geburde XIIIIc jare und dornach in dem ersten jare des donerstages nach Sent Weits tage, unsrer reiche des behmischen in dem 2) XXXIX und des romischen in dem XXV iar.“ (11) Copia littere abbatis et communitatis super laneis. Wir bruder Jacobus abt, Johannes prior, Mathias underprior, Andreas kelner, Nicolaus bursner, Martinus pfortner, Martinus 25 prediger an der pforten, Augustinus pfarrer uff dem berge ezu Chuttn und die ganz sampnung des closters zu Czedlicz Czystercz. orden von einem teil, und wir Wenezlab von Donyn, richter, Paul Prenner, Stephan Thausentmark scheppenmeister, Paul Mayler, Thomas Egrer, Hensel Greuser, Cridel Kurzner, Hensel mit dem czoppe, Peter Preus und die andern schepfen gemeinlich des berges zum Chutten, mit rate und willen der erbern Hanman Alders, Waczlab Versuchers, Hanussken vom Piesk und Hannus Spiesglas, zu den zeiten der vier gesworen von der gemeine, und auch der eldisten gemeinlich von der ganzen gemeine wegen des bekennen 35 egenanten berges czun Chutten vom andern teile allermeiniclich offenbar mit disem brive, das wir von beiden teilen mit wolbedachtem mute und zeitigem rate, doch durch besunders nucz und frumen willen unsers genedigen herren des 5 30
384 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 51. lehen furbas aller ufsecze und beswerunge zukumfticlich uber- haben sein. (9) Wer aber sache, ab imand, won er sich vorsehe ader horte, das ein grub ader berkwerk masswierdig werden solt, und wolde uff die rede in kurzer frist uff demselben zuge einslahen und meint, er wolde siczen bleiben in einem kunigs- lehen, in einer uberschar, in einem burgerlehen ader in einem herrenlehen, dem ader den sol die vorgeschriben gnade und dicz gemecht nicht zu hulfe noch zu steur kumen und sullen den herren, in der lehen sie also begriffen wurden, aus demselben io lehen weichen, es sei denne, das ins die lehenherren gunnen, umb ein neunteil zu pawen. (10) Doch welhen man in den obgenanten kunigslehen, uberscharn, burgerlehen ader herrenlehen mit berk- licher arbeit begriffe und funde, der uber ein monet do gepawet hette, der sol und mag der obgenanten gnaden wol geniëssen, 15 also das er bleibe siczen in allem rechten, als oben steet ge- schriben. Mit urkunt diez brives, versigelt mit unser kuniglicher magestat gesigel. — Geben zu Prage nach Cristes geburde XIIIIc jare und dornach in dem ersten jare des donerstages nach Sent Weits tage, unsrer reiche des behmischen in dem 2) XXXIX und des romischen in dem XXV iar.“ (11) Copia littere abbatis et communitatis super laneis. Wir bruder Jacobus abt, Johannes prior, Mathias underprior, Andreas kelner, Nicolaus bursner, Martinus pfortner, Martinus 25 prediger an der pforten, Augustinus pfarrer uff dem berge ezu Chuttn und die ganz sampnung des closters zu Czedlicz Czystercz. orden von einem teil, und wir Wenezlab von Donyn, richter, Paul Prenner, Stephan Thausentmark scheppenmeister, Paul Mayler, Thomas Egrer, Hensel Greuser, Cridel Kurzner, Hensel mit dem czoppe, Peter Preus und die andern schepfen gemeinlich des berges zum Chutten, mit rate und willen der erbern Hanman Alders, Waczlab Versuchers, Hanussken vom Piesk und Hannus Spiesglas, zu den zeiten der vier gesworen von der gemeine, und auch der eldisten gemeinlich von der ganzen gemeine wegen des bekennen 35 egenanten berges czun Chutten vom andern teile allermeiniclich offenbar mit disem brive, das wir von beiden teilen mit wolbedachtem mute und zeitigem rate, doch durch besunders nucz und frumen willen unsers genedigen herren des 5 30
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN d. SPR. NO. 51. 385 kuniges und seines perkwerks unserer lehen, abtslehen und burgerlehen, gemessen von dem gemessen berge genant czu der Mawer uff beide stollenorter, zu hauff und zusamme gelegt haben, der miteinander iezlichem uff gleichen halfenteil zugemessen und haben die egenanten vier lehen, das ist uf ein iczlichs stollenort des egenanten gemessen pergs ein abtslehen und ein burgerlehen, eintrechticlich miteinander vorlihen und vorleihen in crafft dicz brives dem erbern manne Ticz Clemsen als einem rechten und eelichen berkmeister, seinen gewerken, iren erben und nachkumlingen zu haben, zu halden, zu pawen und der mit 10 perklicher arbeit zu geniessen an aller leute hindernusse, doch also bescheidenlich, das sie die egenanten lehen uff ein itlichs stollenort nach des zuges lenge ader uff ir hangendes ader ligen- des mit einem schacht ader mit also vil schechten, als sie nach des zuges lenge ader uff ir hangendes ader ir ligendes dorzu 15 bedurfen werden, redlich pawen und sinken sollen uff ir eigen gelt und koste. Und was in denne got in den egenanten vier lehen bescheert, es sei erz, kiz, perk ader gang, das do phennig gilt ader gelden mag, dovon sullen si uns, das ist der samp- nunge des egenanten closters zu Czedlicz und der gemeine des egenanten bergs zun Chutten, geben und dinen nach unsers herren des kunigs urbar ein freies neunteil an hindernusse in kumftigen zeiten. Des zu einem gezeugnusse und einer sicher- heit so haben wir obgenanter abt und sampnung des closters zu Czedliez und wir richter und schepphen des berges zun Chutten 25 unsre insigele mit recht wissen an disen brive gehangen, der do gegeben ist uff dem berge zun Chutten nach Cristi geburde XIIIIe iar, dornach in dem XVIII jare des nehsten freitags nach Sent Lorenzen tage. 5 20 Sentencia diffinitiva. (12) Als wir red und kegenred beider teil vornumen haben und unsers genedigen herren des kunigs magestat abschrift mit einer abschrift eines gemechtbrives des erwirdigen herren abts und der sampnung seiner bruder des closters zu Czedlicz und auch des weisen rates und der gemein des berges zun Chutten uber- 35 hort haben, so teil wir ezu einem rechten, das man dem eldern gemessen berge zu der Mawer und allen seinen lehen ir recht Zycha, Böhm. Bergrecht II. 20 25
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN d. SPR. NO. 51. 385 kuniges und seines perkwerks unserer lehen, abtslehen und burgerlehen, gemessen von dem gemessen berge genant czu der Mawer uff beide stollenorter, zu hauff und zusamme gelegt haben, der miteinander iezlichem uff gleichen halfenteil zugemessen und haben die egenanten vier lehen, das ist uf ein iczlichs stollenort des egenanten gemessen pergs ein abtslehen und ein burgerlehen, eintrechticlich miteinander vorlihen und vorleihen in crafft dicz brives dem erbern manne Ticz Clemsen als einem rechten und eelichen berkmeister, seinen gewerken, iren erben und nachkumlingen zu haben, zu halden, zu pawen und der mit 10 perklicher arbeit zu geniessen an aller leute hindernusse, doch also bescheidenlich, das sie die egenanten lehen uff ein itlichs stollenort nach des zuges lenge ader uff ir hangendes ader ligen- des mit einem schacht ader mit also vil schechten, als sie nach des zuges lenge ader uff ir hangendes ader ir ligendes dorzu 15 bedurfen werden, redlich pawen und sinken sollen uff ir eigen gelt und koste. Und was in denne got in den egenanten vier lehen bescheert, es sei erz, kiz, perk ader gang, das do phennig gilt ader gelden mag, dovon sullen si uns, das ist der samp- nunge des egenanten closters zu Czedlicz und der gemeine des egenanten bergs zun Chutten, geben und dinen nach unsers herren des kunigs urbar ein freies neunteil an hindernusse in kumftigen zeiten. Des zu einem gezeugnusse und einer sicher- heit so haben wir obgenanter abt und sampnung des closters zu Czedliez und wir richter und schepphen des berges zun Chutten 25 unsre insigele mit recht wissen an disen brive gehangen, der do gegeben ist uff dem berge zun Chutten nach Cristi geburde XIIIIe iar, dornach in dem XVIII jare des nehsten freitags nach Sent Lorenzen tage. 5 20 Sentencia diffinitiva. (12) Als wir red und kegenred beider teil vornumen haben und unsers genedigen herren des kunigs magestat abschrift mit einer abschrift eines gemechtbrives des erwirdigen herren abts und der sampnung seiner bruder des closters zu Czedlicz und auch des weisen rates und der gemein des berges zun Chutten uber- 35 hort haben, so teil wir ezu einem rechten, das man dem eldern gemessen berge zu der Mawer und allen seinen lehen ir recht Zycha, Böhm. Bergrecht II. 20 25
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386 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 52. nach des zuges lenge uff das hangende und uff das ligende geben sol. Geschr. an dem nehsten mitwoch vor phingsten. Anno etc. CCCCXIX°. [Iglauer Stadtbuch AV, fol. X.] 5 (nach 1405.) No. 52. Ain wilkur und tedinge czwischen dem prun und Sent Jurgen. Wi man den eltern perk vor messen schol. (1) Es ist geschen, das der perkmaister vom prunne von unsers herren des kunigs wegen und seiner gewerken mit irem 10 fursprechen fur uns komen und fur den hoffmaister und auch der perkmaister czu Send Jurgen und seine gewerken. Da trat dar der perkmaister vom prunne und sein fursprech; der dingt demselben perkmaister vom prunne und seinen gewerken alle ire recht und sprach: Liben hern, hie stet der perkmaister vom 15 prunne und seine gewerken und voraus von unsers herren des kunigs wegen und spricht gar beschaidenleich, wi das ain gemecht und wilkur gescheen sein ezwischen den perkwerken czum prunne und czu Sent Jurgen, das der perkmaister und seine gewerken von Sendt Jurgen dem perkwerk czum prunne in kainerlai weise 20 in czukunfftigen czeiten czu schaden pawen schullen, als das in ewers pergs puch beschriben und bewart ist. Nu vornimpt der perkmaister czum prunne, das im der perkmaister von Sent Jurgen und seine gewerken wider den ausspruch und wilkur czu schaden pawen, und begert, her hoffmaister und liben hern scheppfen, das man di obristen steiger darczu sende und faren lasse; ist das im der perkmaister von Sendte Jurgen czu schaden pawet, das man in* underweise, das er das wider di wilkur nicht enthu. 25 (2) Da trat dar der perkmaister von Sent Jurgen und seine 30 gewerken und sprach: Liben herrn scheppfen und liber her hoffmaister, ich habe ain pergwerk, das mein und meiner gewerken, darumb ich kainer sach uberwunden pin. Ich glaub No. 52 = Tom. No. 106 S. 91 (No. 106 erscheint doppelt). (2) unez das wir mit durchslegen u. s. w. vgl. D. I. R. § 19, erster Satz; diese Be- 35 stimmung (Gewährung des Enthauens) wurde durch das Gemechte, nicht zu Schaden zu bauen, ausgeschlossen. Nichtsdestoweniger musste man es auf einen Durchschlag ankommen lassen, weil vordem die Markscheide nicht bestimmt werden konnte.
386 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 52. nach des zuges lenge uff das hangende und uff das ligende geben sol. Geschr. an dem nehsten mitwoch vor phingsten. Anno etc. CCCCXIX°. [Iglauer Stadtbuch AV, fol. X.] 5 (nach 1405.) No. 52. Ain wilkur und tedinge czwischen dem prun und Sent Jurgen. Wi man den eltern perk vor messen schol. (1) Es ist geschen, das der perkmaister vom prunne von unsers herren des kunigs wegen und seiner gewerken mit irem 10 fursprechen fur uns komen und fur den hoffmaister und auch der perkmaister czu Send Jurgen und seine gewerken. Da trat dar der perkmaister vom prunne und sein fursprech; der dingt demselben perkmaister vom prunne und seinen gewerken alle ire recht und sprach: Liben hern, hie stet der perkmaister vom 15 prunne und seine gewerken und voraus von unsers herren des kunigs wegen und spricht gar beschaidenleich, wi das ain gemecht und wilkur gescheen sein ezwischen den perkwerken czum prunne und czu Sent Jurgen, das der perkmaister und seine gewerken von Sendt Jurgen dem perkwerk czum prunne in kainerlai weise 20 in czukunfftigen czeiten czu schaden pawen schullen, als das in ewers pergs puch beschriben und bewart ist. Nu vornimpt der perkmaister czum prunne, das im der perkmaister von Sent Jurgen und seine gewerken wider den ausspruch und wilkur czu schaden pawen, und begert, her hoffmaister und liben hern scheppfen, das man di obristen steiger darczu sende und faren lasse; ist das im der perkmaister von Sendte Jurgen czu schaden pawet, das man in* underweise, das er das wider di wilkur nicht enthu. 25 (2) Da trat dar der perkmaister von Sent Jurgen und seine 30 gewerken und sprach: Liben herrn scheppfen und liber her hoffmaister, ich habe ain pergwerk, das mein und meiner gewerken, darumb ich kainer sach uberwunden pin. Ich glaub No. 52 = Tom. No. 106 S. 91 (No. 106 erscheint doppelt). (2) unez das wir mit durchslegen u. s. w. vgl. D. I. R. § 19, erster Satz; diese Be- 35 stimmung (Gewährung des Enthauens) wurde durch das Gemechte, nicht zu Schaden zu bauen, ausgeschlossen. Nichtsdestoweniger musste man es auf einen Durchschlag ankommen lassen, weil vordem die Markscheide nicht bestimmt werden konnte.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN A. SPR. NO. 52. 387 ewern genaden wol, das ir nimant in mein perkwerk sent so lang, uncz das wir mit durchslegen czusammen komen; und ich rede wider di wilkur nicht: wenn wir den mit durchslegen czu- sammen komen, was ich denn mit dem rechten thun und leiden schol mit meinen gewerken, das wil ich gerne thun. (3) Darnoch in kurczer frist machten si czwischen denselben perkwerken ainen durchslag und quamen wider fur uns und den hoffmaister. Da trat dar der perkmaister von prunne und seine gewerken und ir fursprech und der dingt in alle ire recht und sprach an irem warte: Her hoffmaister und liben herren scheppfen, es ist gescheen ain durchslag czwischen den perkwerken czum prunne und ezu Sendt Jurgen. Nu* pitten wir euch von des rechten wegen, das ir unsrem gemessen perge noch seines ganges lenge und auff das hangende sein recht czihen lasset, wenn si nicht gancz wissen noch erkennen mugen, was si* in wider des 15 ausspruchs laut ezu schaden enthawen haben. Wen denn derselbe gemessen perg also geczogen und geweiset wirt: derkennen den der perkmaister vom prunne und seine gewerken, das in von dem perkwerk ezu Sent Jurgen icht czu schaden gepawet ader ge- hawen wirt, so glauben si gote und dem rechten wol, das in 20 darumb genug geschicht noch der wilkur und des pergspuch laut und auch noch der wilkur, der sich der perkmaister von Send Jurgen vor ewern gnaden vorwilkurt hat. Wer denn, das si erkenten, das er wider di wilkur in nicht czu schaden gepaut hett, so wellen si in aller teiding und ewer genad mue und arbait uberheben. Her hoffmaister, legt urtail an meine herren di scheppfen : ab man nu dem perkmaister und seinen gewerken vom prunne noch der wilkur underweisung iren gemessen perg noch des ganges lenge mit pessrem rechten czihen schulle auff ligendes und auff hangendes, wenn das si der perkmaister von 30 Sent Jurgen und seine gewerken doran hindern schullen ader mugen, ader was darumb ain recht sei. (4) Da trat dar der perkmaister von Sent Jurgen und seine gewerken und sprachen gar beschaidenleich: Her hoffmaister und liben herren scheppfen, wider den ausspruch und wilkur, do reden 35 wir nicht wider; sunder ich und meine gewerken haben gepaut eine vuntgrube als lange, das si wart czu ainem gemessen perge, dovon man uns gab und czoch alle recht, die ain gemessen perg 10 25 25*
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN A. SPR. NO. 52. 387 ewern genaden wol, das ir nimant in mein perkwerk sent so lang, uncz das wir mit durchslegen czusammen komen; und ich rede wider di wilkur nicht: wenn wir den mit durchslegen czu- sammen komen, was ich denn mit dem rechten thun und leiden schol mit meinen gewerken, das wil ich gerne thun. (3) Darnoch in kurczer frist machten si czwischen denselben perkwerken ainen durchslag und quamen wider fur uns und den hoffmaister. Da trat dar der perkmaister von prunne und seine gewerken und ir fursprech und der dingt in alle ire recht und sprach an irem warte: Her hoffmaister und liben herren scheppfen, es ist gescheen ain durchslag czwischen den perkwerken czum prunne und ezu Sendt Jurgen. Nu* pitten wir euch von des rechten wegen, das ir unsrem gemessen perge noch seines ganges lenge und auff das hangende sein recht czihen lasset, wenn si nicht gancz wissen noch erkennen mugen, was si* in wider des 15 ausspruchs laut ezu schaden enthawen haben. Wen denn derselbe gemessen perg also geczogen und geweiset wirt: derkennen den der perkmaister vom prunne und seine gewerken, das in von dem perkwerk ezu Sent Jurgen icht czu schaden gepawet ader ge- hawen wirt, so glauben si gote und dem rechten wol, das in 20 darumb genug geschicht noch der wilkur und des pergspuch laut und auch noch der wilkur, der sich der perkmaister von Send Jurgen vor ewern gnaden vorwilkurt hat. Wer denn, das si erkenten, das er wider di wilkur in nicht czu schaden gepaut hett, so wellen si in aller teiding und ewer genad mue und arbait uberheben. Her hoffmaister, legt urtail an meine herren di scheppfen : ab man nu dem perkmaister und seinen gewerken vom prunne noch der wilkur underweisung iren gemessen perg noch des ganges lenge mit pessrem rechten czihen schulle auff ligendes und auff hangendes, wenn das si der perkmaister von 30 Sent Jurgen und seine gewerken doran hindern schullen ader mugen, ader was darumb ain recht sei. (4) Da trat dar der perkmaister von Sent Jurgen und seine gewerken und sprachen gar beschaidenleich: Her hoffmaister und liben herren scheppfen, wider den ausspruch und wilkur, do reden 35 wir nicht wider; sunder ich und meine gewerken haben gepaut eine vuntgrube als lange, das si wart czu ainem gemessen perge, dovon man uns gab und czoch alle recht, die ain gemessen perg 10 25 25*
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388 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 52. 5 haben schol, auff paide stolnorter. Nu legt ain urtail an meine herren di scheppfen, her hoffinaister, ab man mir meinen ge- messen perg, der elder ist denn der vom prunn, pilleicher czihen. weisen und messen schulle noch der lenge und auff das ligende, wen das der perkmaister vom prunne und sein gewerken dawider icht reden schullen ader mugen, ader was darumb ain recht sei. (5) Das ist di wilkur des pergspuchs : „Di teiding, di do gewesen sein von hern Petir Smrziliken. 10 munczmaister, Nicolae, obristen munczschreiber, Jax von Pyesk, hoffemaister, Weigank Kauczenbach, Niclas Kronel, Hanns Spis- glas, obristen steiger, Cristoff Vorsucher, Mathes Grosz, obristen gesworn vorsucher, Cristoff von Pyesk, phleger in der werk (sic), kammerer in den czeiten, doch von unsers genedigen herren 15 des kunigs wegen an dem ersten tail ; maister Nyclas, perkmaister czu Sent Jurgen, und seiner gewerken an dem andern tail; Ticz Clemsen, perkmaister der gruben im graben, und seiner gewerken an dem dritten tail, von den gruben und perkwerken wegen, aines genant czu dem prunne, gelegen am Rosmarkte in des 20 egenanten unsers hern des kunigs hauss, das ander gelegen im graben pei Gureyner thor, das vor benennet ist, di do paiderseit frei pergwerk sein, als des der hoffmaister bekant hat und si hin geligen hat, sein mechticleich czu rate gelassen von der vor- genanten dreier teilen mit bedachtem mute, rechter wissen und ganczer wilkur den erbern Hanman Alder. Jacob vom Rosental, Niclas Silber, Dittereich Goldsmid, Hensil Doumel, Johannes von Pilgern, Nicoman Fleishawer, Stephan Greuel, Hanns Ryse und ander scheppfen gemaincleich aines vollen rates. Di haben das gericht und gemacht in sulcher weise, als hernach geschriben stet : Czu dem ersten mal haben si gemacht, das di lehenhewer der gruben vom prunne di lehenschafft, dorumb krig gewesen ist, haben schullen* umb unsers hern des kunigs urbar und ain aigenschafft, wen di gepuren wirt, also hernach stet geschriben. Czum andern mal haben si gemacht und ausgesprochen, das Tycz Clems und seine gewerken wider rucken schullen in ir freies czum graben, davon geteidingt ist, und dorinne pawen, (5) Zwischen dem Brunnen und Sct. Jurgen war bereits 1401 ein Ausgleich zustande gekommen, s. Spr. No. 40 (6). 25 30 35
388 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 52. 5 haben schol, auff paide stolnorter. Nu legt ain urtail an meine herren di scheppfen, her hoffinaister, ab man mir meinen ge- messen perg, der elder ist denn der vom prunn, pilleicher czihen. weisen und messen schulle noch der lenge und auff das ligende, wen das der perkmaister vom prunne und sein gewerken dawider icht reden schullen ader mugen, ader was darumb ain recht sei. (5) Das ist di wilkur des pergspuchs : „Di teiding, di do gewesen sein von hern Petir Smrziliken. 10 munczmaister, Nicolae, obristen munczschreiber, Jax von Pyesk, hoffemaister, Weigank Kauczenbach, Niclas Kronel, Hanns Spis- glas, obristen steiger, Cristoff Vorsucher, Mathes Grosz, obristen gesworn vorsucher, Cristoff von Pyesk, phleger in der werk (sic), kammerer in den czeiten, doch von unsers genedigen herren 15 des kunigs wegen an dem ersten tail ; maister Nyclas, perkmaister czu Sent Jurgen, und seiner gewerken an dem andern tail; Ticz Clemsen, perkmaister der gruben im graben, und seiner gewerken an dem dritten tail, von den gruben und perkwerken wegen, aines genant czu dem prunne, gelegen am Rosmarkte in des 20 egenanten unsers hern des kunigs hauss, das ander gelegen im graben pei Gureyner thor, das vor benennet ist, di do paiderseit frei pergwerk sein, als des der hoffmaister bekant hat und si hin geligen hat, sein mechticleich czu rate gelassen von der vor- genanten dreier teilen mit bedachtem mute, rechter wissen und ganczer wilkur den erbern Hanman Alder. Jacob vom Rosental, Niclas Silber, Dittereich Goldsmid, Hensil Doumel, Johannes von Pilgern, Nicoman Fleishawer, Stephan Greuel, Hanns Ryse und ander scheppfen gemaincleich aines vollen rates. Di haben das gericht und gemacht in sulcher weise, als hernach geschriben stet : Czu dem ersten mal haben si gemacht, das di lehenhewer der gruben vom prunne di lehenschafft, dorumb krig gewesen ist, haben schullen* umb unsers hern des kunigs urbar und ain aigenschafft, wen di gepuren wirt, also hernach stet geschriben. Czum andern mal haben si gemacht und ausgesprochen, das Tycz Clems und seine gewerken wider rucken schullen in ir freies czum graben, davon geteidingt ist, und dorinne pawen, (5) Zwischen dem Brunnen und Sct. Jurgen war bereits 1401 ein Ausgleich zustande gekommen, s. Spr. No. 40 (6). 25 30 35
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OBERIIOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 53. 389 doch dem schacht und der gruben vom prunne unschedleich ewicleich in ezukunftigen czeiten. Czum drittmal haben si gemacht, das maister Niclas, perkmaister der gruben czu Sent Jurgen, und seine gewerken schullen haben* ezwen schicht an der aigenschaflt des perkwerkes ezum prunn und schullen auch von irem perkwerk von Sente Jurgen dem egenanten perkwerk czum prunn in kainer weis czu schaden pawen in czukunftigen czeiten. Czum firdenmal haben si ausgesprochen und gemacht, das unser herre der kunig auch haben schol an dem vorgenanten perkwerk ezum prunn ain schicht an der aigenschafft. Und der 10 munezmaister von desselben unsers herren des kunigs wegen schol haben volle macht, czu den obgenanten perkwerken czum prunne ain perkmaister und ander amptleut, di darczu gehoren, czu* seczen noch der lust seines willen. — Und der obgenant rat, der also mit guter wilkur gescheen ist, der ist von den ob- 15 genanten ratleuten mit vierhundert schok groschen vorpunden; welchs toil dawider tett, das das domit unlesleich schol sein vor- vallen*, und diselben ratleut mugen und schullen diselbige puss, vierhundert schok groschen, geben und mugen es wenden, wo si hin vorlust (sic; gelust?), noch irem willen. — Actum dominica die 20 ante epiphaniam domini anno cece vto.“ Chuthnenses scripserunt. Sentencia diffinitiva. (6) Als wir clag und antwort und auch des pergspuch ab- schrifft gehort und vornomen haben, so taile wir czu ainem rechten, das man dem eltern perge von Sent Jurgen ee geben 25 schol und messen schol; hat dornoch der perkmaister von Sent Jurgen dem perkmaister vom prunne icht ezu schaden gehawen, das pesser er noch dem rechten. [Cod. C.] 5 (1407.) No. 53. Cwaiunge umb die mass. (1) Es ist vur uns komen in kegenwurtikait ains vollen rates Jacob vom Rosental, perkmaister der gruben zu Sant Andres, und hat uns furgelegt und geclagt. Der selben clag laut volget von worte zu worte in aller weise, als hernach ge- schreben stet. Liben herren, es hat sich zu zeiten und zu weilen 35 gefugt, das ich und meine gewerken haben aine grube gepawet, 30 No. 53 Tom. 116. (1) Vgl. D. I. R. § 13 (7).
OBERIIOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 53. 389 doch dem schacht und der gruben vom prunne unschedleich ewicleich in ezukunftigen czeiten. Czum drittmal haben si gemacht, das maister Niclas, perkmaister der gruben czu Sent Jurgen, und seine gewerken schullen haben* ezwen schicht an der aigenschaflt des perkwerkes ezum prunn und schullen auch von irem perkwerk von Sente Jurgen dem egenanten perkwerk czum prunn in kainer weis czu schaden pawen in czukunftigen czeiten. Czum firdenmal haben si ausgesprochen und gemacht, das unser herre der kunig auch haben schol an dem vorgenanten perkwerk ezum prunn ain schicht an der aigenschafft. Und der 10 munezmaister von desselben unsers herren des kunigs wegen schol haben volle macht, czu den obgenanten perkwerken czum prunne ain perkmaister und ander amptleut, di darczu gehoren, czu* seczen noch der lust seines willen. — Und der obgenant rat, der also mit guter wilkur gescheen ist, der ist von den ob- 15 genanten ratleuten mit vierhundert schok groschen vorpunden; welchs toil dawider tett, das das domit unlesleich schol sein vor- vallen*, und diselben ratleut mugen und schullen diselbige puss, vierhundert schok groschen, geben und mugen es wenden, wo si hin vorlust (sic; gelust?), noch irem willen. — Actum dominica die 20 ante epiphaniam domini anno cece vto.“ Chuthnenses scripserunt. Sentencia diffinitiva. (6) Als wir clag und antwort und auch des pergspuch ab- schrifft gehort und vornomen haben, so taile wir czu ainem rechten, das man dem eltern perge von Sent Jurgen ee geben 25 schol und messen schol; hat dornoch der perkmaister von Sent Jurgen dem perkmaister vom prunne icht ezu schaden gehawen, das pesser er noch dem rechten. [Cod. C.] 5 (1407.) No. 53. Cwaiunge umb die mass. (1) Es ist vur uns komen in kegenwurtikait ains vollen rates Jacob vom Rosental, perkmaister der gruben zu Sant Andres, und hat uns furgelegt und geclagt. Der selben clag laut volget von worte zu worte in aller weise, als hernach ge- schreben stet. Liben herren, es hat sich zu zeiten und zu weilen 35 gefugt, das ich und meine gewerken haben aine grube gepawet, 30 No. 53 Tom. 116. (1) Vgl. D. I. R. § 13 (7).
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390 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 5.3. genant zu Sant Andres, gelegen auf dem Holzmarkte, mit swerer kosten und zupuzz etliche zeit und weile unserm gnedigen herren dem kunig und uns zu nuez, bis das uns got erz beschert, also das sich der munzmaister, hoffinaister und die obristen steiger 5 vorsahen, das pergwerk wer maswirdig, und santen darzu ge- sworne leut, als sie des recht hatten von unsers gnedigen herren des kunigs wegen, und wir gunten in des gerne. Der gank wart bestochen, nochbeslagen, zur hutten gefurt, geworcht und bewart als recht ist. Daz silber wart geantwort den schepfen 10 zun zeiten. Die urtailten dem gank die mass und lehen, als gewonleich und recht ist. Ain gesworner marschaider wart gehaisen von ainem vollen rate, das er dorzu fure und tett dem gank sein recht, als er dem weste recht zu thun. Er fur dorzu und nam den gank noch seiner lenge und brachte in uber den 15 schacht an den tag. Da waren pei der munzmaister, hoffmaister, obristen steiger, das merer tail aines rats und vil gemainer leut. Da mochten sich die lehen ken Sent Jorgen werts, dem eldern gemessen perg, auf das nider stolnort mit nichte ergeen. Do zoch der marschaider siben ganze lehen, die ain gemessen perg 20 von recht hat, auf das ober stolnort kegen den Czappenschu. Und do der marschaider furpas zihen wolde zwai kunigslehen, zwai purgerlehen und zwai abtslehen, do dauchte den perk- maister von der gruben zum Czappenschu, im mochte leicht sein alder gemessen perg davon gekurzet werden und begerte, man scholde seinem alden gemessen perge zu voraus seine lehen zihen uber der erden; hett denn dornoch imant zu ichte rechte, desselb gunne er im wol. Und wart im getailt in den rechten also, das im sein elder gemessen perg gezogen wart auf das stolnort kegen uns werts also, das sich sein gemessen perg und unser sechs lehen kegen einander ergingen, und blaib dozwischen aine uber- schar aines holben lachters lank, nicht vil minner ader mer. Dornoch wart zwaiunge zwischen uns von derselbigen sechs lehen wegen. Wir wolden die haben und der perkmaister und seine gewerken vom Czappenschu, also daz das selbe von erbern 35 leuten zu rat und zu henden gelassen wart, die zwischen uns ain ausspruch getan haben, doruber ain prief gemacht ist, mit meinem und auch des egenanten perkmaisters vom Czoppenschu ingesigel bewart und vorsigilt und noch heut unvorrukt ist. 30
390 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 5.3. genant zu Sant Andres, gelegen auf dem Holzmarkte, mit swerer kosten und zupuzz etliche zeit und weile unserm gnedigen herren dem kunig und uns zu nuez, bis das uns got erz beschert, also das sich der munzmaister, hoffinaister und die obristen steiger 5 vorsahen, das pergwerk wer maswirdig, und santen darzu ge- sworne leut, als sie des recht hatten von unsers gnedigen herren des kunigs wegen, und wir gunten in des gerne. Der gank wart bestochen, nochbeslagen, zur hutten gefurt, geworcht und bewart als recht ist. Daz silber wart geantwort den schepfen 10 zun zeiten. Die urtailten dem gank die mass und lehen, als gewonleich und recht ist. Ain gesworner marschaider wart gehaisen von ainem vollen rate, das er dorzu fure und tett dem gank sein recht, als er dem weste recht zu thun. Er fur dorzu und nam den gank noch seiner lenge und brachte in uber den 15 schacht an den tag. Da waren pei der munzmaister, hoffmaister, obristen steiger, das merer tail aines rats und vil gemainer leut. Da mochten sich die lehen ken Sent Jorgen werts, dem eldern gemessen perg, auf das nider stolnort mit nichte ergeen. Do zoch der marschaider siben ganze lehen, die ain gemessen perg 20 von recht hat, auf das ober stolnort kegen den Czappenschu. Und do der marschaider furpas zihen wolde zwai kunigslehen, zwai purgerlehen und zwai abtslehen, do dauchte den perk- maister von der gruben zum Czappenschu, im mochte leicht sein alder gemessen perg davon gekurzet werden und begerte, man scholde seinem alden gemessen perge zu voraus seine lehen zihen uber der erden; hett denn dornoch imant zu ichte rechte, desselb gunne er im wol. Und wart im getailt in den rechten also, das im sein elder gemessen perg gezogen wart auf das stolnort kegen uns werts also, das sich sein gemessen perg und unser sechs lehen kegen einander ergingen, und blaib dozwischen aine uber- schar aines holben lachters lank, nicht vil minner ader mer. Dornoch wart zwaiunge zwischen uns von derselbigen sechs lehen wegen. Wir wolden die haben und der perkmaister und seine gewerken vom Czappenschu, also daz das selbe von erbern 35 leuten zu rat und zu henden gelassen wart, die zwischen uns ain ausspruch getan haben, doruber ain prief gemacht ist, mit meinem und auch des egenanten perkmaisters vom Czoppenschu ingesigel bewart und vorsigilt und noch heut unvorrukt ist. 30
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 53. 391 Und desselben priefs laut volget hernach von wort zu wort in sulcher weis. (2) Sequitur copia littere. „Wir Andres Plumel richter, Waczlab Wilman, Procop von Stayn, die zeit schepfenmaister, Thomel Praumbart, Wenczla Barkusch, Bernhart Gruber, Thomel Hager etc. und andre schepfen gemaincleich des pergs zun Kutten bekennen und thun kunt allen den, die den prief sehen, lesen ader horen lesen, das Jacob vom Rosental, perkmaister von Sent Andres, und sein gewerken an einem, Cristoff Vorsucher, perkmaister zum Czappen- 10 schu, und seine gewerken an dem andern tail teidinge von der egenanten perkwerk wegen gelegen am Holzmarkt, noch dem als Jacob vom Rosental zu Sent Andres siben lehen gezogen waren, und noch dem urtail, das den vom Czappenschu von der Ygla umme ire virdhalb lehen getailt wart, mechticleich von ir 15 paider wilkur und willen zu rat gelassen haben in kegen- wurtikait aines vollen rates dem erbern Friduschen Kunel, Andresen Poloner und Hanman Rote, gesworen schepfen, Stephan Schik, Niclasen Schaffer, gesworen von der gemaine, Chunrad Nasen hoffmaister, Weigank Kouczenbach, Ticz Clemsen, Hanns 20 Spisglas und Friduschen Raynswerk, obristen steiger in den zeiten, Peter von Pyesk, Niklas Silber unde Hensil Heckil aus der gemain als rechten und elichen ratleuten. Die haben das mit aintrechtigem rate und volbedachtem mute gericht und gemacht und ausgesprochen in solcher weiz, das sie von paiden 25 tailen zwai kunigslehen, zwai purgerlehen und zwai abtslehen, gemessen von dem gemessen perg zu Sent Andres, mit einander mit einem schacht ader mit zwain ader mit also vil schechten, also sie er darzu bedorffen werden, auf ir paider gelt und kust haben, halden und pawen schullen in zukunfftigen zeiten, doch 30 unschedleich dem leiher an seinen rechten. Und was in got von denselben sechslehen beschert, es sei erz, perk ader gank, das phennige gilt oder gelden mag, davon schullen si dinen und geben unserm herren dom kunige vorauz ain achtail, das urbar genant ist, und freies nountail den, die das angehorn wirt, an 35 hindernuss und an alle widerrede; und was denn uber unsers (2) von der Ygla . .. getailt wart: dürfte sich auf Spr. No. 11 be- zieben. Zum Gemechte selbst vgl. Spr. No. 51 (6) ff. u. (11). 5
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 53. 391 Und desselben priefs laut volget hernach von wort zu wort in sulcher weis. (2) Sequitur copia littere. „Wir Andres Plumel richter, Waczlab Wilman, Procop von Stayn, die zeit schepfenmaister, Thomel Praumbart, Wenczla Barkusch, Bernhart Gruber, Thomel Hager etc. und andre schepfen gemaincleich des pergs zun Kutten bekennen und thun kunt allen den, die den prief sehen, lesen ader horen lesen, das Jacob vom Rosental, perkmaister von Sent Andres, und sein gewerken an einem, Cristoff Vorsucher, perkmaister zum Czappen- 10 schu, und seine gewerken an dem andern tail teidinge von der egenanten perkwerk wegen gelegen am Holzmarkt, noch dem als Jacob vom Rosental zu Sent Andres siben lehen gezogen waren, und noch dem urtail, das den vom Czappenschu von der Ygla umme ire virdhalb lehen getailt wart, mechticleich von ir 15 paider wilkur und willen zu rat gelassen haben in kegen- wurtikait aines vollen rates dem erbern Friduschen Kunel, Andresen Poloner und Hanman Rote, gesworen schepfen, Stephan Schik, Niclasen Schaffer, gesworen von der gemaine, Chunrad Nasen hoffmaister, Weigank Kouczenbach, Ticz Clemsen, Hanns 20 Spisglas und Friduschen Raynswerk, obristen steiger in den zeiten, Peter von Pyesk, Niklas Silber unde Hensil Heckil aus der gemain als rechten und elichen ratleuten. Die haben das mit aintrechtigem rate und volbedachtem mute gericht und gemacht und ausgesprochen in solcher weiz, das sie von paiden 25 tailen zwai kunigslehen, zwai purgerlehen und zwai abtslehen, gemessen von dem gemessen perg zu Sent Andres, mit einander mit einem schacht ader mit zwain ader mit also vil schechten, also sie er darzu bedorffen werden, auf ir paider gelt und kust haben, halden und pawen schullen in zukunfftigen zeiten, doch 30 unschedleich dem leiher an seinen rechten. Und was in got von denselben sechslehen beschert, es sei erz, perk ader gank, das phennige gilt oder gelden mag, davon schullen si dinen und geben unserm herren dom kunige vorauz ain achtail, das urbar genant ist, und freies nountail den, die das angehorn wirt, an 35 hindernuss und an alle widerrede; und was denn uber unsers (2) von der Ygla . .. getailt wart: dürfte sich auf Spr. No. 11 be- zieben. Zum Gemechte selbst vgl. Spr. No. 51 (6) ff. u. (11). 5
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392 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 53. gnedigen herren des kunigs urbar und uber das neuntail volgen und bleiben wirt, das schullen paide Jacob vom Rosental und seine gewerken und Cristoff Vorsucher und seine gewerken gleich mit einander tailen, als oft sich das geburen wirt. (3) Und wer denn sach, ob die lehenhewer von Sent Andres ader die lehen- hewer vom Czappenschu in den egenanten sechslehen mit offen durchslegen zusammen quemen, so schullen dieselben lehenhewer die lehenschaft zu hauf legen und schullen davon geben und leiden das vorgenante neuntail, wem sich das wird gepurn. Und 10 die aigenschaft schullen sie geben und raichen den gewerken von Sent Andres und vom Czappenschu ungehindert. (4) So schol der schacht, den die vom Czappenschu zu einem frein enpfangen haben, bleiben denselben gewerken zum Czappenschu. und derselb schacht schol auch sein und bleiben ain stende stuff 15 zwischen dem Czappenschu und den egenanten sechs lehen. Und dieweil der schacht zum purgerlehen nicht niderkumpt noch gefertigt wirt, di weile schullen di sechslehen ire forderunge haben zu dem egenanten schacht mit perk, mit wasser und mit ander perkleicher notdorfft also lange, uncz das sie mit dem 20 schacht zum purgerlehen niderkumen und den vertig machen. Und der schacht, den der Pasler ingeslagen hat, schol angehorn die von Sent Andres, er sei in denselben lehen zu Sent Andres ader nicht. Und do die siben lehen wenden zu Sent Andres do schol auch sein ain stende stuff zwischen derselben gruben 25 zu Sent Andres und zwischen den vorgenanten sechslehen in zukunftigen zeiten. Auch schullen die sechslehen ire furderunge haben durch denselben schacht mit perk, mit wasser und mit ander perkleicher notdorff als lang, uncz das das purgerlehen niderkumpt und gefertiget wirt. (5) Auch schol der steiger von den sechslehen, wer der sein wirt, haben vollen gewalt und 20 macht, in Sent Andres und in dem Czappenschu zu faren, wenn er wil, das di von Sent Andres und dem Czappenschu den ob- genanten sechslehen icht zu schaden pawen, und schol die wider in ir lehen treiben. Auch schullen die steiger von Sent Andres und vom Czappenschu faren in die sechslehen, das in doraus 35 auch nicht zu schaden gepawet werde. (6) So haben die ob- genanten ratleute den Niclas Silber zu den obgenanten sechs- lehen von paiden tailen wegen und auch von der gemaine wegen 5
392 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 53. gnedigen herren des kunigs urbar und uber das neuntail volgen und bleiben wirt, das schullen paide Jacob vom Rosental und seine gewerken und Cristoff Vorsucher und seine gewerken gleich mit einander tailen, als oft sich das geburen wirt. (3) Und wer denn sach, ob die lehenhewer von Sent Andres ader die lehen- hewer vom Czappenschu in den egenanten sechslehen mit offen durchslegen zusammen quemen, so schullen dieselben lehenhewer die lehenschaft zu hauf legen und schullen davon geben und leiden das vorgenante neuntail, wem sich das wird gepurn. Und 10 die aigenschaft schullen sie geben und raichen den gewerken von Sent Andres und vom Czappenschu ungehindert. (4) So schol der schacht, den die vom Czappenschu zu einem frein enpfangen haben, bleiben denselben gewerken zum Czappenschu. und derselb schacht schol auch sein und bleiben ain stende stuff 15 zwischen dem Czappenschu und den egenanten sechs lehen. Und dieweil der schacht zum purgerlehen nicht niderkumpt noch gefertigt wirt, di weile schullen di sechslehen ire forderunge haben zu dem egenanten schacht mit perk, mit wasser und mit ander perkleicher notdorfft also lange, uncz das sie mit dem 20 schacht zum purgerlehen niderkumen und den vertig machen. Und der schacht, den der Pasler ingeslagen hat, schol angehorn die von Sent Andres, er sei in denselben lehen zu Sent Andres ader nicht. Und do die siben lehen wenden zu Sent Andres do schol auch sein ain stende stuff zwischen derselben gruben 25 zu Sent Andres und zwischen den vorgenanten sechslehen in zukunftigen zeiten. Auch schullen die sechslehen ire furderunge haben durch denselben schacht mit perk, mit wasser und mit ander perkleicher notdorff als lang, uncz das das purgerlehen niderkumpt und gefertiget wirt. (5) Auch schol der steiger von den sechslehen, wer der sein wirt, haben vollen gewalt und 20 macht, in Sent Andres und in dem Czappenschu zu faren, wenn er wil, das di von Sent Andres und dem Czappenschu den ob- genanten sechslehen icht zu schaden pawen, und schol die wider in ir lehen treiben. Auch schullen die steiger von Sent Andres und vom Czappenschu faren in die sechslehen, das in doraus 35 auch nicht zu schaden gepawet werde. (6) So haben die ob- genanten ratleute den Niclas Silber zu den obgenanten sechs- lehen von paiden tailen wegen und auch von der gemaine wegen 5
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OBERIIOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 53. 393 zu perkmaister gemacht und den Petir Preiserger zum steiger und Paulum perkschreiber daselbst zum grubenschreiber. (7) Und welchs tail den obgenanten ausspruch und rat nicht enhild und dowider tet, das ist mit vierhundert schoken groschen unles- leicher puzz vorvallen. Derselben puss schol angehorn zwai- hundert schok das tail, das wider den ausspruch nicht redet, und die andern zwaihundert schok groschen schullen gefallen den obgenanten ratleuten, damit zu thun und zu lassen noch der beheglichkait ires willens. — Diser sach zu ainer steten und festen sicherhait haben wir obgenanten richter und schepfen 10 unser gemaine ingesigil das grosser mit sampt der obgenanten Jacobs vom Rosental und Cristoffs Vorsuchers, perkmaister der offtgenanten gruben zu Sont Andres und zum Czappenschu, ingisigil zu pezeuknuss an disen prief gehangen. Datum anno CCCC° tercio. 5 15 (8) Dornach vorgink etleiche zeit und weile, als wir paide- seit dieselben sechslehen hatten gepaut, das uns das vordrossen von swerer zupuss wegen, des wir nicht vormochten. Do vorzeich wir uns derselben lehen, der sechslehen. Die wurden dem Kronl und seinen gewerken gelihen. Der paute die sechslehen auch 20 etwilange zeit, uncz das er sich vorsach, seinen sechslehen wurde aus unserm gemessen perge czu schaden gepawet, als der brief lautet, ain tail schol dem andern nicht ezu schaden pawen. Da wurden zu rat meine herren die schepfen als ewer genad mit den herren von der gemain und den eldisten durch ains guten gelimphi 25 willen und mittels und saczten ainen gesworn gemainen steiger, der die paiderseit faren mochte und ideman in das sein weisen. Der steiger fur dorezu, wenn man das an im begerte, und als offt das not geschach, dowider wir uns nicht saczten und gunden im des wol von paiden tailen, als pillich was. (9) Und do denselben s0 gemainen stoiger dauchte, wir hetten leicht unser lehen uberfaren und weren mit unsern ortern kumen in die sechslehen, da fragte er noch der obristen stufen unsers gemessen pergs von Sente Andres. Also wurden im zwu stuffen geweiset hie oben under dem kalchstain in ainem stollen. Do begerte er, das man im die 35 rechte stuffe weisen schulde, und ich begerte auch dasselbe davon, das ich dapei weste, warzu mein gemessen perg recht hette. Da lissen meine hern die schepfen den marschaider dorzu faren
OBERIIOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 53. 393 zu perkmaister gemacht und den Petir Preiserger zum steiger und Paulum perkschreiber daselbst zum grubenschreiber. (7) Und welchs tail den obgenanten ausspruch und rat nicht enhild und dowider tet, das ist mit vierhundert schoken groschen unles- leicher puzz vorvallen. Derselben puss schol angehorn zwai- hundert schok das tail, das wider den ausspruch nicht redet, und die andern zwaihundert schok groschen schullen gefallen den obgenanten ratleuten, damit zu thun und zu lassen noch der beheglichkait ires willens. — Diser sach zu ainer steten und festen sicherhait haben wir obgenanten richter und schepfen 10 unser gemaine ingesigil das grosser mit sampt der obgenanten Jacobs vom Rosental und Cristoffs Vorsuchers, perkmaister der offtgenanten gruben zu Sont Andres und zum Czappenschu, ingisigil zu pezeuknuss an disen prief gehangen. Datum anno CCCC° tercio. 5 15 (8) Dornach vorgink etleiche zeit und weile, als wir paide- seit dieselben sechslehen hatten gepaut, das uns das vordrossen von swerer zupuss wegen, des wir nicht vormochten. Do vorzeich wir uns derselben lehen, der sechslehen. Die wurden dem Kronl und seinen gewerken gelihen. Der paute die sechslehen auch 20 etwilange zeit, uncz das er sich vorsach, seinen sechslehen wurde aus unserm gemessen perge czu schaden gepawet, als der brief lautet, ain tail schol dem andern nicht ezu schaden pawen. Da wurden zu rat meine herren die schepfen als ewer genad mit den herren von der gemain und den eldisten durch ains guten gelimphi 25 willen und mittels und saczten ainen gesworn gemainen steiger, der die paiderseit faren mochte und ideman in das sein weisen. Der steiger fur dorezu, wenn man das an im begerte, und als offt das not geschach, dowider wir uns nicht saczten und gunden im des wol von paiden tailen, als pillich was. (9) Und do denselben s0 gemainen stoiger dauchte, wir hetten leicht unser lehen uberfaren und weren mit unsern ortern kumen in die sechslehen, da fragte er noch der obristen stufen unsers gemessen pergs von Sente Andres. Also wurden im zwu stuffen geweiset hie oben under dem kalchstain in ainem stollen. Do begerte er, das man im die 35 rechte stuffe weisen schulde, und ich begerte auch dasselbe davon, das ich dapei weste, warzu mein gemessen perg recht hette. Da lissen meine hern die schepfen den marschaider dorzu faren
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394 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 53. 10 noch unser paider begerunge. Der fur und zoch uns unserm gemessen perge siben lehen auf das ain stolnort und weiste do dem gemain gesworn steiger die rechte stuffe. Dornoch prachte der marschaider die stuffe under sich, und man fragte in, wie es 5 darumb were. Er sprach, die von Sent Andres hetten noch nicht ire lehen gancz und gar uberfaren. (10) Das stundt also eczliche zeit, uncz das sich der gemaine steiger vorsach, wir weren leicht aus unsern lehen kumen, und begerten aber dorzu ains* marschaiders. Der fur darzu und weiste uns do paiderseit ain stuf. Die namen wir auf und unser steiger von unserntwegen bis auf recht. Da fragte der perkmaister von sechslehen an ainem rechten, ab wir nun pilleichen in unsern gemessen perg wider weichen solden den sechs- lehen und er seine hewer dorein legen, ader was darumb ain recht sei. Da sprachen wir: Liben herren, wir haben unsre hespel ab und unsere 15 trekweg aufgebaut mit unser sawer arbait und getrawen got und ewern gnaden wol, ir lasset uns niemant dorein siczen, wenn sie kainerlai furderungen darzu mugen gehaben durch unser gemessen perg. Da tailt ewer gnad in dem rechten, das wir dem sechslehen weichen schulden wider in unser gemessen perge, und sie solden 20 dorein ire hewer legen, als verre sie hetten dorzu ir aigene verte und forderunge. Des dankten wir gote und dem rechten. (11) Darnach pat der perkmaister von sechslehen: also als er dorezu selber nicht verte noch forderunge hett, das man die orter vorsluge und das man im in der weile nicht zu schaden paute, 25 uncz das er durchslege zuwege prechte, dodurch er sich selber fordern mochte. Das wart im getailt. Und der munzmaister, hoffmaister und die obristen steiger wolden das nicht gestaten von unsers herren des kunigs wegen, das die orter also schulden ledig ligen, wenn das unsers hern des kunigs schaden wer, also 30 das sich darunder erber leute muten, zu den wirs lissen und zu irem rat saczten. Doch, liben herren, pit ich euch ezu gedenken. das ich in allen meinen teidingen gelautmert habe den artikel: unschedleich meinem gemessen perge an allen seinen rechten. Die entschiden und sprachen aus ainen ausspruch, damit mit unser 35 paider wilkur derselben (? sic) ain abschrifft des pergspuch, die do laut von wort zu wort in sulcher weiss. (12) Copia de libro montis. „Wir Hensel Deumel und Procop von Pyesk, scheppenmaister,
394 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 53. 10 noch unser paider begerunge. Der fur und zoch uns unserm gemessen perge siben lehen auf das ain stolnort und weiste do dem gemain gesworn steiger die rechte stuffe. Dornoch prachte der marschaider die stuffe under sich, und man fragte in, wie es 5 darumb were. Er sprach, die von Sent Andres hetten noch nicht ire lehen gancz und gar uberfaren. (10) Das stundt also eczliche zeit, uncz das sich der gemaine steiger vorsach, wir weren leicht aus unsern lehen kumen, und begerten aber dorzu ains* marschaiders. Der fur darzu und weiste uns do paiderseit ain stuf. Die namen wir auf und unser steiger von unserntwegen bis auf recht. Da fragte der perkmaister von sechslehen an ainem rechten, ab wir nun pilleichen in unsern gemessen perg wider weichen solden den sechs- lehen und er seine hewer dorein legen, ader was darumb ain recht sei. Da sprachen wir: Liben herren, wir haben unsre hespel ab und unsere 15 trekweg aufgebaut mit unser sawer arbait und getrawen got und ewern gnaden wol, ir lasset uns niemant dorein siczen, wenn sie kainerlai furderungen darzu mugen gehaben durch unser gemessen perg. Da tailt ewer gnad in dem rechten, das wir dem sechslehen weichen schulden wider in unser gemessen perge, und sie solden 20 dorein ire hewer legen, als verre sie hetten dorzu ir aigene verte und forderunge. Des dankten wir gote und dem rechten. (11) Darnach pat der perkmaister von sechslehen: also als er dorezu selber nicht verte noch forderunge hett, das man die orter vorsluge und das man im in der weile nicht zu schaden paute, 25 uncz das er durchslege zuwege prechte, dodurch er sich selber fordern mochte. Das wart im getailt. Und der munzmaister, hoffmaister und die obristen steiger wolden das nicht gestaten von unsers herren des kunigs wegen, das die orter also schulden ledig ligen, wenn das unsers hern des kunigs schaden wer, also 30 das sich darunder erber leute muten, zu den wirs lissen und zu irem rat saczten. Doch, liben herren, pit ich euch ezu gedenken. das ich in allen meinen teidingen gelautmert habe den artikel: unschedleich meinem gemessen perge an allen seinen rechten. Die entschiden und sprachen aus ainen ausspruch, damit mit unser 35 paider wilkur derselben (? sic) ain abschrifft des pergspuch, die do laut von wort zu wort in sulcher weiss. (12) Copia de libro montis. „Wir Hensel Deumel und Procop von Pyesk, scheppenmaister,
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 53. 395 Niklas Silber, Hanman Smalcz, Mertel Teicher, Sthephan Gresel. Weygank Kauczenbach, Hanman Ryss, Petir Krempnicz, Pawel Prenner, Niclas Vogel und ander schepfen gemaincleich des pergs zun Kutten bekennen und thun kunt alle den, die nu sein ader hernach kunftig werden, das vor uns in ainen vollen rat, da all sachen chrafft haben und macht behalden, Jacob vom Rosental, perkmaister zu Sent Andres gelegen am Holzmark, seine gewerken, ire lehenhewer an aim, Niklas Kronl, perkmaister der gruben und des perkwerks zun sechslehen, auch auf dem Holzmark gelegen, sein gewerken und ir lehenhewer an dem anderen tail haben alle 10 ire sachen und teidinge, die zwischen in gewesen sein von der- selben perkwerk wegen von Sent Andres und von sechslehen, sunderleich von den ortern und der lehenschafft wegen in den sechslehen, noch dem urtail, das zwischen in gesprochen wart, mechticleich zu rat gelassen den erbern Stephan Schik und Bernhard Gruber an dem ersten, Waczlaben Vorsucher und Andresen Poloner an dem andern tail, als rechten und elichen ratleut, willicleich umbtwungen. Die haben das gericht und gemacht in sulcher weiss: das die egenanten perkmaister von Sent Andres und sein gewerken schullen an denselben ortern 2) haben in den sechslehen, davon geteidingt ist, von allem dem, das uns do got beschert, zwu schicht an der eigenschafft auf ir paider gelt und kost zu pawen, doch noch unsers herren des kunigs urbar und noch dem neuntail, das der gemain von den- selben sechslehen gepurt. So schullen die von denselben sechs- 25 lehen haben alle forderunge durch den gemessen perg zu Sent Andres durch hespel, trekwek, firsten, stollen, strossen ader wo das not sein wirt, an alle argelist, zu dem schacht auz genant zum Passler, uff ir paider kost und als oft und als lange, uncz daz die von den vorgenannten sechslehen ein durchslag machen 30 und darprengen, dodurch sie sich selber gefurdern mugen. So schullen den die egenanten zwu schicht an der aigenschafft, die do vom den sechslehen zu Sent Andres geben sein, wider an den perkmaister der sechslehen und seine gewerken an hindernuss erwickleich und ledicleich gefallen. (13) Auch haben sie gemacht 35 und ausgesprochen zwischen den lehenhewern derselben lehen- schafft, darumb sich tedinge enpfangen haben, das die lehenhewer von Sent Andres haben schullen an der lehenschafft, di vor 5 15
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 53. 395 Niklas Silber, Hanman Smalcz, Mertel Teicher, Sthephan Gresel. Weygank Kauczenbach, Hanman Ryss, Petir Krempnicz, Pawel Prenner, Niclas Vogel und ander schepfen gemaincleich des pergs zun Kutten bekennen und thun kunt alle den, die nu sein ader hernach kunftig werden, das vor uns in ainen vollen rat, da all sachen chrafft haben und macht behalden, Jacob vom Rosental, perkmaister zu Sent Andres gelegen am Holzmark, seine gewerken, ire lehenhewer an aim, Niklas Kronl, perkmaister der gruben und des perkwerks zun sechslehen, auch auf dem Holzmark gelegen, sein gewerken und ir lehenhewer an dem anderen tail haben alle 10 ire sachen und teidinge, die zwischen in gewesen sein von der- selben perkwerk wegen von Sent Andres und von sechslehen, sunderleich von den ortern und der lehenschafft wegen in den sechslehen, noch dem urtail, das zwischen in gesprochen wart, mechticleich zu rat gelassen den erbern Stephan Schik und Bernhard Gruber an dem ersten, Waczlaben Vorsucher und Andresen Poloner an dem andern tail, als rechten und elichen ratleut, willicleich umbtwungen. Die haben das gericht und gemacht in sulcher weiss: das die egenanten perkmaister von Sent Andres und sein gewerken schullen an denselben ortern 2) haben in den sechslehen, davon geteidingt ist, von allem dem, das uns do got beschert, zwu schicht an der eigenschafft auf ir paider gelt und kost zu pawen, doch noch unsers herren des kunigs urbar und noch dem neuntail, das der gemain von den- selben sechslehen gepurt. So schullen die von denselben sechs- 25 lehen haben alle forderunge durch den gemessen perg zu Sent Andres durch hespel, trekwek, firsten, stollen, strossen ader wo das not sein wirt, an alle argelist, zu dem schacht auz genant zum Passler, uff ir paider kost und als oft und als lange, uncz daz die von den vorgenannten sechslehen ein durchslag machen 30 und darprengen, dodurch sie sich selber gefurdern mugen. So schullen den die egenanten zwu schicht an der aigenschafft, die do vom den sechslehen zu Sent Andres geben sein, wider an den perkmaister der sechslehen und seine gewerken an hindernuss erwickleich und ledicleich gefallen. (13) Auch haben sie gemacht 35 und ausgesprochen zwischen den lehenhewern derselben lehen- schafft, darumb sich tedinge enpfangen haben, das die lehenhewer von Sent Andres haben schullen an der lehenschafft, di vor 5 15
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396 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 53. 15 25 30 genant ist, ezwu schicht, und di lehenhewer von den sechslehen schullen auch haben zwu schicht an der vorgenanten lehen- schaft und schullen die pawen zu gewin unde zu vorlust auf in paider gelt und kost, auch unsers herren des kunigs urbar und 5 der gemain neuntail ausgenomen. Und wenn denn ein durchslag geschicht und gemacht wirt, dodurch sich die von sechslehen selber gefordern mugn, als vor vorschriben stet, so schullen die egenanten zwo schicht, die die ogenanten lehenhewer von Sent Andres izunt haben, wider an die lehenhewer zun sechslehen 10 ledicleich und ungehindert gefallen, doch unschedleich dem ge- messen perge zu Sent Andres* an allen seinen rechten und auch den sechslehen noch des briefs laut, der doruber vor gemacht ist. Und dieser rat und diz gemecht ist von den obgenanten rat- leuten vorpunden pei trawen und pei ern kogen paiden tailen. Wer dawider tett ader des gemechtes nicht enhild und uber- wunden wurd mit sulcher gezeuknuss, der des zu glauben wer, die schullen damit vorvallen sein. Actum in pleno consilio anno quadringentesimo VIo.“ (14) Darnach geschach ein durchslag von unserm gemessen 20 perg in den gemessen perg zu Sent Jorgen, also das wir nicht westen, wie ader worzu unser gemessen perg zu Sent Andres recht hett auf das stolnort, und paten, das man unserm gemessen perg seine recht auch under der erden zihen und messen schuld, als er di ober der erden auch vollicleichen hat. Do pat auch der perkmaister von Sent Jorgen mit urtailn, das man im seinen eldern gemessen perg* zuvoraus seine recht zihen und messen schold under der erden, das im auch mit urtail zugesprochen wart. Und wart bevolen dem marschaider. Der zoch dem eldern ge- messen perg zu Sant Jorgen di virdhalb lehen auf das ain stolort und zoch dornoch ain kunigslehen, ain purgerlehen und ain abts- lehen als under der erden. Do slug er aine stuffe und quam mit dem leezten lehen in unser hespel einen und hat denselben haspel mit demselben leczten lehen unden ganz begriffen, der uns vil mu und arbait und gross gut kostet. Davon haben wir must 35 weichen. Her hoffmaister, legt urtail an meine hern die schopfon : Also als unserm gemessen perg sein lehen und recht an dem tage gezogen und gegeben sind von gesworen marschaider in kegen- (14) durchslag: der Streit gelangte auch nach Iglau, vgl. Spr. No. 55.
396 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 53. 15 25 30 genant ist, ezwu schicht, und di lehenhewer von den sechslehen schullen auch haben zwu schicht an der vorgenanten lehen- schaft und schullen die pawen zu gewin unde zu vorlust auf in paider gelt und kost, auch unsers herren des kunigs urbar und 5 der gemain neuntail ausgenomen. Und wenn denn ein durchslag geschicht und gemacht wirt, dodurch sich die von sechslehen selber gefordern mugn, als vor vorschriben stet, so schullen die egenanten zwo schicht, die die ogenanten lehenhewer von Sent Andres izunt haben, wider an die lehenhewer zun sechslehen 10 ledicleich und ungehindert gefallen, doch unschedleich dem ge- messen perge zu Sent Andres* an allen seinen rechten und auch den sechslehen noch des briefs laut, der doruber vor gemacht ist. Und dieser rat und diz gemecht ist von den obgenanten rat- leuten vorpunden pei trawen und pei ern kogen paiden tailen. Wer dawider tett ader des gemechtes nicht enhild und uber- wunden wurd mit sulcher gezeuknuss, der des zu glauben wer, die schullen damit vorvallen sein. Actum in pleno consilio anno quadringentesimo VIo.“ (14) Darnach geschach ein durchslag von unserm gemessen 20 perg in den gemessen perg zu Sent Jorgen, also das wir nicht westen, wie ader worzu unser gemessen perg zu Sent Andres recht hett auf das stolnort, und paten, das man unserm gemessen perg seine recht auch under der erden zihen und messen schuld, als er di ober der erden auch vollicleichen hat. Do pat auch der perkmaister von Sent Jorgen mit urtailn, das man im seinen eldern gemessen perg* zuvoraus seine recht zihen und messen schold under der erden, das im auch mit urtail zugesprochen wart. Und wart bevolen dem marschaider. Der zoch dem eldern ge- messen perg zu Sant Jorgen di virdhalb lehen auf das ain stolort und zoch dornoch ain kunigslehen, ain purgerlehen und ain abts- lehen als under der erden. Do slug er aine stuffe und quam mit dem leezten lehen in unser hespel einen und hat denselben haspel mit demselben leczten lehen unden ganz begriffen, der uns vil mu und arbait und gross gut kostet. Davon haben wir must 35 weichen. Her hoffmaister, legt urtail an meine hern die schopfon : Also als unserm gemessen perg sein lehen und recht an dem tage gezogen und gegeben sind von gesworen marschaider in kegen- (14) durchslag: der Streit gelangte auch nach Iglau, vgl. Spr. No. 55.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN A. SPR. NO. 53. 397 wurtikait ains munzmaisters, des hoffmaisters, der obristen steiger, des merertails ains rates und auch vil gemainer leut, und wir die auch manch jar und tag in gewer und in gewalt gehabt haben besessen und gepaut mit gewin und mit vorlust, wie das gots willen gewesen ist, und haben dem eldern gemessen perge mit schaden mussen weichen: ab man uns nu unserm gemessen perg under der erden auch seine recht und lehen von der stuff geben und zihen schol, und ab icht, wer* in den lehen, es wer ain stuff (sic) ader anders imands, begriffen wurde, pilleichen weichen schol, als wir haben weichen mussen dem eldern gemessen perg, mit pesserm pilleichrem 10 rechten, denn das imant dawider reden* schulle ader muge, ader was darumb ain recht sei. (15) Da trat dar Kronl perkmaister zun sechslehen und seine gewerken und vorantwort sich und seine gewerken kegen der clag, die Jakob vom Rosental gevellet hat, als hernach geschriben stet in sulchen worten: Liben herren, 15 es ist gescheen zu zeiten und zu weilen, das ich derfur, wi das sich die sechslehen ledig legen, und pat darumb den hofinaister, mein hern die scheppfen und die hern von der gemaine, die zu den zeiten waren, das sie mir und meinen ge- werken geruchten ezu leihen, wenn ich sie pauen wold meinem 20 herren dem kunige, mir und meinen gewerken zu nutz und zu frummen, und begerten darzu des briefs, den die zwen perkmaister paide von Sent Andres und auch vom Czappenschu daruber hatten gehat, wenn ich die pawen wold in aller weis, als der prief daruber lautel; wenn sich die egenanten zwen perkmaister desselben 25 priefs mitsampt den sechslehen ploslichen hatten vorzihen. Die wurden mir gelihen, und der prief wart mir auch geantwort, den ich noch heut in gewer und in gewalt habe und auch meine gewerken. Und, liben herren, also als under andern artikeln in demselben redleich begriffen ist, das der steiger von sechslehen 30 faren schol und mag zu Sent Andres und besehen, ob die von Sent Andres den sechslehen icht czu schaden pauten, und mag sie wider in ir lehen treiben mit dem rechten, und herwider mag und schol der steiger zu Sent Andres von seiner gewerken wegen dasselbe thun ezu den sechslehen, das widerrette der perkmaister von Sent Andres und wolde mir des nicht gunnen. Das clagte ich meinen hern den schepfen. Darzu berufften sie die herren von der gemaine und auch die eldisten und machten do mit 5 35
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN A. SPR. NO. 53. 397 wurtikait ains munzmaisters, des hoffmaisters, der obristen steiger, des merertails ains rates und auch vil gemainer leut, und wir die auch manch jar und tag in gewer und in gewalt gehabt haben besessen und gepaut mit gewin und mit vorlust, wie das gots willen gewesen ist, und haben dem eldern gemessen perge mit schaden mussen weichen: ab man uns nu unserm gemessen perg under der erden auch seine recht und lehen von der stuff geben und zihen schol, und ab icht, wer* in den lehen, es wer ain stuff (sic) ader anders imands, begriffen wurde, pilleichen weichen schol, als wir haben weichen mussen dem eldern gemessen perg, mit pesserm pilleichrem 10 rechten, denn das imant dawider reden* schulle ader muge, ader was darumb ain recht sei. (15) Da trat dar Kronl perkmaister zun sechslehen und seine gewerken und vorantwort sich und seine gewerken kegen der clag, die Jakob vom Rosental gevellet hat, als hernach geschriben stet in sulchen worten: Liben herren, 15 es ist gescheen zu zeiten und zu weilen, das ich derfur, wi das sich die sechslehen ledig legen, und pat darumb den hofinaister, mein hern die scheppfen und die hern von der gemaine, die zu den zeiten waren, das sie mir und meinen ge- werken geruchten ezu leihen, wenn ich sie pauen wold meinem 20 herren dem kunige, mir und meinen gewerken zu nutz und zu frummen, und begerten darzu des briefs, den die zwen perkmaister paide von Sent Andres und auch vom Czappenschu daruber hatten gehat, wenn ich die pawen wold in aller weis, als der prief daruber lautel; wenn sich die egenanten zwen perkmaister desselben 25 priefs mitsampt den sechslehen ploslichen hatten vorzihen. Die wurden mir gelihen, und der prief wart mir auch geantwort, den ich noch heut in gewer und in gewalt habe und auch meine gewerken. Und, liben herren, also als under andern artikeln in demselben redleich begriffen ist, das der steiger von sechslehen 30 faren schol und mag zu Sent Andres und besehen, ob die von Sent Andres den sechslehen icht czu schaden pauten, und mag sie wider in ir lehen treiben mit dem rechten, und herwider mag und schol der steiger zu Sent Andres von seiner gewerken wegen dasselbe thun ezu den sechslehen, das widerrette der perkmaister von Sent Andres und wolde mir des nicht gunnen. Das clagte ich meinen hern den schepfen. Darzu berufften sie die herren von der gemaine und auch die eldisten und machten do mit 5 35
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398 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 53. gemainem rate ainen gemainen steiger und gaben im den ait, der do paiderseit faren mochte in die perkwerk und weren, das ains dem andern icht zu schaden paute, und scholde idenman weisen in das sein. (16) Dornoch quam derselbe gemaine steiger und sprach, man hett im zwu stuffen geweiset zwischen den sechslehen und Sent Andres, und er kunde nicht gewissen, welchs die rechte stuff wer, und sprach, man scholde dem marschaider die lehen des gemessen pergs zu Sent Andres lassen uberzihen. Und der perkmaister von Sent Andres und seine gewerken paten auch 10 dorumb, das sie westen, wo die lehen ires gemessen pergs wenten, etliche darumb, daz sie sich auch westen dornoch zu richten. Da hissen meine herren die schepfen den gesworn mar- schaider dorzu faren. Der zoch dem gemessen perge zu Sente Andres auf das aine stolnort siben ganze lehen. Do quamen si* 15 zwischen zwu stuffen, die man vor dem gesworn gemainen steiger geweist hot. Und do die lehen wanten, do slug der marschaider aine stuff, die am ende ist des egenanten perges zu Sent Andres und der siben lehen und noch unvorkart stet, und weiste die dem gemainen steiger, der noch heut ein gemainer steiger ist und gesworn; und lissen wir uns paiderseit an des marschaiders arbait und an sein stuff, die er uns geweiset hatt. genugen und haben dowider nie gerett. Also fur derselbe gesworn gemain steiger in paide perkwerk, als offte er von mir angeruft wart. (17) Darnach als ich mich vorsach, das leicht von Sent Andres den sechslehen zu schaden gepawet were, do ruffte ich meine herren die schepfen und auch den gesworn steiger von der gemaine wegen, und pat, das sie den marschaider dorzu hissen varen. Ich besorgte, der gemain wurde ezu schaden gepawet aus dem gemessen perg von Sent Andres. Da sprach der marschaider: Fragt die berkmaister 30 von paiden tailen, ob is ir wort sei, das ich darzu fare und die stuff des gemessen perges zu Sent Andre hinab prenge; so wil ich, ab got wil, thun, doran ich recht thu, ainem recht als dem andern, als mir das mein gnediger herr der kunig bevolen hat, und als ich doruber gesworn habe. Des geschach kain widerrede. 35 sunder wir glaubten ims von paiden tailen, als das wol pilleich und recht ist. Da pracht er dieselbe ondlist stuff des gemessen pergs under sich wol hundert lachter oder mer und sprach: die von Sent Andres haben ire siben lehen noch nicht ganz uber- 5 20 5
398 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 53. gemainem rate ainen gemainen steiger und gaben im den ait, der do paiderseit faren mochte in die perkwerk und weren, das ains dem andern icht zu schaden paute, und scholde idenman weisen in das sein. (16) Dornoch quam derselbe gemaine steiger und sprach, man hett im zwu stuffen geweiset zwischen den sechslehen und Sent Andres, und er kunde nicht gewissen, welchs die rechte stuff wer, und sprach, man scholde dem marschaider die lehen des gemessen pergs zu Sent Andres lassen uberzihen. Und der perkmaister von Sent Andres und seine gewerken paten auch 10 dorumb, das sie westen, wo die lehen ires gemessen pergs wenten, etliche darumb, daz sie sich auch westen dornoch zu richten. Da hissen meine herren die schepfen den gesworn mar- schaider dorzu faren. Der zoch dem gemessen perge zu Sente Andres auf das aine stolnort siben ganze lehen. Do quamen si* 15 zwischen zwu stuffen, die man vor dem gesworn gemainen steiger geweist hot. Und do die lehen wanten, do slug der marschaider aine stuff, die am ende ist des egenanten perges zu Sent Andres und der siben lehen und noch unvorkart stet, und weiste die dem gemainen steiger, der noch heut ein gemainer steiger ist und gesworn; und lissen wir uns paiderseit an des marschaiders arbait und an sein stuff, die er uns geweiset hatt. genugen und haben dowider nie gerett. Also fur derselbe gesworn gemain steiger in paide perkwerk, als offte er von mir angeruft wart. (17) Darnach als ich mich vorsach, das leicht von Sent Andres den sechslehen zu schaden gepawet were, do ruffte ich meine herren die schepfen und auch den gesworn steiger von der gemaine wegen, und pat, das sie den marschaider dorzu hissen varen. Ich besorgte, der gemain wurde ezu schaden gepawet aus dem gemessen perg von Sent Andres. Da sprach der marschaider: Fragt die berkmaister 30 von paiden tailen, ob is ir wort sei, das ich darzu fare und die stuff des gemessen perges zu Sent Andre hinab prenge; so wil ich, ab got wil, thun, doran ich recht thu, ainem recht als dem andern, als mir das mein gnediger herr der kunig bevolen hat, und als ich doruber gesworn habe. Des geschach kain widerrede. 35 sunder wir glaubten ims von paiden tailen, als das wol pilleich und recht ist. Da pracht er dieselbe ondlist stuff des gemessen pergs under sich wol hundert lachter oder mer und sprach: die von Sent Andres haben ire siben lehen noch nicht ganz uber- 5 20 5
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 53. 399 faren dort unden, ich habe gezogen, das ich nicht verrer komen mochte, sie haben noch wol umb ain lochter recht fur sich in das ganze velt. (18) Darnach uber etleiche zeit fur er aber dorzu, da si nu aus iren lehen komen waren unde hinuber, und weiste da dieselbe endliste stuffe der siben lehen des gemessen pergs zu Sent Andres dem gesworn steiger von der gemaine. Darnach ruffte ich aber an meine herren die schepfen und pat ire genat, das si uberhorten den gesworn marschaider und auch den gesworn steiger von der gemain, das ich weste, woran ich wer und meine gewerken. Da trat der marschaider dar* und bewarte sich und sprach: Liben herren, fragt sie von paiden tailen, ab sie main arbait und bekentnuss wellen leiden ader nicht. Das namen wir auf und lidens von paiden tailen an alle widerrede, des ich mich czihe an meine herren die schepfen. Do sprach der marschaider: Die bekannten mir dasselb, ich hab die stuff des gemessen pergs pracht an die stat, da ich sie hab geslagen, und hab sie geweiset dem gesworn steiger von der gemain und dem steiger von Sent Andres, die sie von mir ingenommen haben, und hab, ab got wil, recht getan noch dem aid, den ich gote gesworen habe und dem rechten. Das besaczte ich mit meinen herren den schepfen und pat ire gnad, das sie des gemainen gesworn steiger bekentnus auch horten. Da sprach derselbe steiger: Liben herren, fragt sie von paiden tailen, ab sie mein bekenntnuss leiden wellen ader nicht: so will ich bekennen, was mir wissentleich ist von der stuff. Wellen sie das nicht thun, so wil ich davon sweigen. Do liden 25 wir paiderseit ir bekentnuss an alle widerrede von paiden tailen. Do bekant er unde sprach : Noch der stuffe, die mir ewer gesworn marschaider geweiset hat, so bekenne ich czu dem aide, den ich gote gesworn hab und dem rechten, das sie von Sente Andres aus irem gemessen perge komen sein ain lachter ader mer. Da 30 besaczte ichs aber mit meine herrn den schepfen, und wir aber nichts dawider reten von paiden tailen. (19) Und also als er die stuff hat aufgenommen und hat dowider nie nicht gerett unz auf diesen heutigen tag, da pat ich den hofmaister, das er urtail legte an mein hern die schepfen noch des geswornen mar- 35 schaiders und des gesworn steigers von der gemain bekenntnus, ab nu der perkmaister von Sent Andres und seine gewerken und lehenhewer, die aus iren lehen und aus irem gemessen perge komen 5 10 15 20
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 53. 399 faren dort unden, ich habe gezogen, das ich nicht verrer komen mochte, sie haben noch wol umb ain lochter recht fur sich in das ganze velt. (18) Darnach uber etleiche zeit fur er aber dorzu, da si nu aus iren lehen komen waren unde hinuber, und weiste da dieselbe endliste stuffe der siben lehen des gemessen pergs zu Sent Andres dem gesworn steiger von der gemaine. Darnach ruffte ich aber an meine herren die schepfen und pat ire genat, das si uberhorten den gesworn marschaider und auch den gesworn steiger von der gemain, das ich weste, woran ich wer und meine gewerken. Da trat der marschaider dar* und bewarte sich und sprach: Liben herren, fragt sie von paiden tailen, ab sie main arbait und bekentnuss wellen leiden ader nicht. Das namen wir auf und lidens von paiden tailen an alle widerrede, des ich mich czihe an meine herren die schepfen. Do sprach der marschaider: Die bekannten mir dasselb, ich hab die stuff des gemessen pergs pracht an die stat, da ich sie hab geslagen, und hab sie geweiset dem gesworn steiger von der gemain und dem steiger von Sent Andres, die sie von mir ingenommen haben, und hab, ab got wil, recht getan noch dem aid, den ich gote gesworen habe und dem rechten. Das besaczte ich mit meinen herren den schepfen und pat ire gnad, das sie des gemainen gesworn steiger bekentnus auch horten. Da sprach derselbe steiger: Liben herren, fragt sie von paiden tailen, ab sie mein bekenntnuss leiden wellen ader nicht: so will ich bekennen, was mir wissentleich ist von der stuff. Wellen sie das nicht thun, so wil ich davon sweigen. Do liden 25 wir paiderseit ir bekentnuss an alle widerrede von paiden tailen. Do bekant er unde sprach : Noch der stuffe, die mir ewer gesworn marschaider geweiset hat, so bekenne ich czu dem aide, den ich gote gesworn hab und dem rechten, das sie von Sente Andres aus irem gemessen perge komen sein ain lachter ader mer. Da 30 besaczte ichs aber mit meine herrn den schepfen, und wir aber nichts dawider reten von paiden tailen. (19) Und also als er die stuff hat aufgenommen und hat dowider nie nicht gerett unz auf diesen heutigen tag, da pat ich den hofmaister, das er urtail legte an mein hern die schepfen noch des geswornen mar- 35 schaiders und des gesworn steigers von der gemain bekenntnus, ab nu der perkmaister von Sent Andres und seine gewerken und lehenhewer, die aus iren lehen und aus irem gemessen perge komen 5 10 15 20
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400 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 53. sein in die sechslehen und denselben zu schaden pawen, icht wider in iren gemessen perg weichen schullen und mussen, alz das der prief aussaget, und ich von der gemain und meiner gewerken wegen hewer darlegen schol mit pessren und pilleichren rechten, wenn das der perkmaister von Sente Andres und seine gewerken nicht dawider reden* schullen ader mugen ader was darumb ain recht sei. (20) Da sprach ewer gnad aus ain urtail, das sie uns weichen schulden und wir unsre hewer darlegen, als verre wir verten und forderungen dorzu hetten, dodurch wir uns fordern 10 mochten. Des urtails dankte er gote und dem rechten und ich in gleicher weis und retten darwider nichts. 5 (21) Darnoch pat ich und meine gewerken: also als mir das meine herren die schepfen czu ainem rechten funden hetten, und ich nicht verten hett zu meinem und meine gewerken, das man 15 die orter vorslagen lisse und den sechslehen nicht czu schaden paute also lange, bis das ich dorzu mit aigener forderung komen mochte. Das mainten mein herre der munzmaister und andre meins hern des kunigs anwalden nicht czu gestatten, wenn das sein schaden wer, unde sprachen, legten wir nicht hewer dar, 20 sie wolden von meines herrn des kunigs wegen di orter selber mit hewern belegen, wenn das sich dorinne mein herrn die schepfen muten, und gunden uns, ab wir uns sust fruntleich richten mochten. Des kuren wir von paiden tailen erber leut, die dorain sprachen und uns freuntlich noch unser paider wilkur vorrichten. Der ausspruch in unsers pergs puch geschriben ist in der abschrift, die der Jakob vom Rosental auch in seiner clag gerurt hat, als dovorne geschriben stet, und hebt sich also an: Wir Hensil Drumel (sic) und Procop vom Pyesk, schepfenmaister etc. Und durch des willen wir gewilkurt haben ezu ainer berichtunge 30 darumb, das wir aigener forderunge nicht enhatten czu unserm, wenn die stuffen ain ende des gemessen pergs ist, und haben in darumb zwu schicht an der aigenschaft lassen widerfaren durch irer hespel willen, dodurch, do durch wir uns mussen furdern. Herr hofmaister, legt urtail an meine hern die schepfen: Also als ir in meiner antwort gehort habt, das mir meine hern die schepfen der leihungen bekant haben und des priefs, und auch die herren von der gemaine und der gesworne marschaider die stuff unserm gemainen steiger und auch dem steiger von 25 35
400 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 53. sein in die sechslehen und denselben zu schaden pawen, icht wider in iren gemessen perg weichen schullen und mussen, alz das der prief aussaget, und ich von der gemain und meiner gewerken wegen hewer darlegen schol mit pessren und pilleichren rechten, wenn das der perkmaister von Sente Andres und seine gewerken nicht dawider reden* schullen ader mugen ader was darumb ain recht sei. (20) Da sprach ewer gnad aus ain urtail, das sie uns weichen schulden und wir unsre hewer darlegen, als verre wir verten und forderungen dorzu hetten, dodurch wir uns fordern 10 mochten. Des urtails dankte er gote und dem rechten und ich in gleicher weis und retten darwider nichts. 5 (21) Darnoch pat ich und meine gewerken: also als mir das meine herren die schepfen czu ainem rechten funden hetten, und ich nicht verten hett zu meinem und meine gewerken, das man 15 die orter vorslagen lisse und den sechslehen nicht czu schaden paute also lange, bis das ich dorzu mit aigener forderung komen mochte. Das mainten mein herre der munzmaister und andre meins hern des kunigs anwalden nicht czu gestatten, wenn das sein schaden wer, unde sprachen, legten wir nicht hewer dar, 20 sie wolden von meines herrn des kunigs wegen di orter selber mit hewern belegen, wenn das sich dorinne mein herrn die schepfen muten, und gunden uns, ab wir uns sust fruntleich richten mochten. Des kuren wir von paiden tailen erber leut, die dorain sprachen und uns freuntlich noch unser paider wilkur vorrichten. Der ausspruch in unsers pergs puch geschriben ist in der abschrift, die der Jakob vom Rosental auch in seiner clag gerurt hat, als dovorne geschriben stet, und hebt sich also an: Wir Hensil Drumel (sic) und Procop vom Pyesk, schepfenmaister etc. Und durch des willen wir gewilkurt haben ezu ainer berichtunge 30 darumb, das wir aigener forderunge nicht enhatten czu unserm, wenn die stuffen ain ende des gemessen pergs ist, und haben in darumb zwu schicht an der aigenschaft lassen widerfaren durch irer hespel willen, dodurch, do durch wir uns mussen furdern. Herr hofmaister, legt urtail an meine hern die schepfen: Also als ir in meiner antwort gehort habt, das mir meine hern die schepfen der leihungen bekant haben und des priefs, und auch die herren von der gemaine und der gesworne marschaider die stuff unserm gemainen steiger und auch dem steiger von 25 35
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 53. 401 Sente Andres ingeben hot und geweiset, die ain ende des ge- messen perges ist von Sent Andres, und dawider er noch ich nie geret haben, alz mir des zeuget der prief und die wilkur, die in des pergs puch begriffen ist: ab nu die stuff craft haben schol und unvorrukt pleiben, die also wol darkumen ist, mit pessrem und pilleichrem rechten*, denn das uns der Jakob vom Rosental mit seiner clag ader mit ander teidingen davon dringen ader treiben schull ader muge, ader was darumb ain recht sei. 5 (22) Darnoch als wir clag und antwort* des Jakobs vom Rosental, perkmaister zu Sent Andres, und seiner gewerken an ainem taile 10 und des Kronls, perkmaister zun sechslehen, und seiner gewerken von dem andern taile gehort hatten und paider zeuknusse, als den prief, die wilkur des pergspuch, des marschaiders und des gesworn steigers von der gemaine bekenntnuss, da wart an uns urtail gelegt von dem hoffmaister zwischen clag und antwort. 15 Da sassen wir uber urtail, wenn wir uns nicht mochten ainen. Unser vier haben urtail gesprochen pai iren aiden. Dornoch ander drei under uns haben auch urtail gesprochen zu iren aiden. So haben funf aus unsern aitgenossen genomen zu iren aiden, sie kunnens nicht vinden noch tailen, sie wolldens dohin schiben, 20 do man recht gibt und nimpt. (23) Die ersten vier an unsern aidgenossen haben urtail gesprochen in sulcher weisse: Also als wir clag und antwort paider tail gehort haben, und als den sechslehen vor im urtaile getailt ist von ainem vollen rate, das die von Sent Andres den sechslehen weichen schullen wider in 25 iren gemessen perg, und also als ain gesworner marschaider die stuff, die ain ende ist des gemessen pergs, ainem gesworn ge- mainen steiger und auch dem steiger zu Sent Andres redleich gezaigt hat und ingeben, des sie bekant haben vor ainem vollen rate pei iren aiden, und die perkmaister von paiden tailen ir bekenntnuss von paiden willicleichen geliden haben, und in des pergspuch laut vornemleich begriffen ist der artikel „doch un- schedleich dem gemessen perge in alle seinen rechten und auch den sechslehen" noch dez priefs laut, der vor doruber gemacht ist, und auch also als der elder gemessen perg zu Sente Jorgen 35 dem jungem gemessen perge seine recht und lehen etwas ge- kurzet hat mit dem rechten, nochdem als die stuff zwischen den sechslehen und Sent Andres geweist ist von dem geswornen Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 30 26
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 53. 401 Sente Andres ingeben hot und geweiset, die ain ende des ge- messen perges ist von Sent Andres, und dawider er noch ich nie geret haben, alz mir des zeuget der prief und die wilkur, die in des pergs puch begriffen ist: ab nu die stuff craft haben schol und unvorrukt pleiben, die also wol darkumen ist, mit pessrem und pilleichrem rechten*, denn das uns der Jakob vom Rosental mit seiner clag ader mit ander teidingen davon dringen ader treiben schull ader muge, ader was darumb ain recht sei. 5 (22) Darnoch als wir clag und antwort* des Jakobs vom Rosental, perkmaister zu Sent Andres, und seiner gewerken an ainem taile 10 und des Kronls, perkmaister zun sechslehen, und seiner gewerken von dem andern taile gehort hatten und paider zeuknusse, als den prief, die wilkur des pergspuch, des marschaiders und des gesworn steigers von der gemaine bekenntnuss, da wart an uns urtail gelegt von dem hoffmaister zwischen clag und antwort. 15 Da sassen wir uber urtail, wenn wir uns nicht mochten ainen. Unser vier haben urtail gesprochen pai iren aiden. Dornoch ander drei under uns haben auch urtail gesprochen zu iren aiden. So haben funf aus unsern aitgenossen genomen zu iren aiden, sie kunnens nicht vinden noch tailen, sie wolldens dohin schiben, 20 do man recht gibt und nimpt. (23) Die ersten vier an unsern aidgenossen haben urtail gesprochen in sulcher weisse: Also als wir clag und antwort paider tail gehort haben, und als den sechslehen vor im urtaile getailt ist von ainem vollen rate, das die von Sent Andres den sechslehen weichen schullen wider in 25 iren gemessen perg, und also als ain gesworner marschaider die stuff, die ain ende ist des gemessen pergs, ainem gesworn ge- mainen steiger und auch dem steiger zu Sent Andres redleich gezaigt hat und ingeben, des sie bekant haben vor ainem vollen rate pei iren aiden, und die perkmaister von paiden tailen ir bekenntnuss von paiden willicleichen geliden haben, und in des pergspuch laut vornemleich begriffen ist der artikel „doch un- schedleich dem gemessen perge in alle seinen rechten und auch den sechslehen" noch dez priefs laut, der vor doruber gemacht ist, und auch also als der elder gemessen perg zu Sente Jorgen 35 dem jungem gemessen perge seine recht und lehen etwas ge- kurzet hat mit dem rechten, nochdem als die stuff zwischen den sechslehen und Sent Andres geweist ist von dem geswornen Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 30 26
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402 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 54. marschaider, so taile wir czu ainem rechten, das der junger ge- messen perg zu Sent Andres pilleich die obgenanten recht vor- lisen schol auf das stolnort kegen Sent Jorgen, und die stuff noch des priefes laut, noch der wilkur und noch der geswornen be- 5 kenntnuss schol crafft haben und ewicleichen bleiben (24) So haben die drai getailet czu iren aiden : Also als der Jakob vom Rosental, perkmaister der gruben zu Sent Andres, hat mussen weichen mit seinem gemessen perge dem eldern gemessen perge zu Sent Jorgen mit dem rechten und sich alweg bewart hat in 10 seinen teidingen kegen dem Kronel, perkmaister czun sechslehen, auch mit dem rechten unschedlich seinem gemessen perge zu Sante Andres, so tailen wir czu ainem rechten, das man dem Jakob vom Rosental seinen gemessen perg von der stuffen, als der elder gemessen perg gewant hot mit dem abtslehen, schol geben alle sein recht volkumleich under der erden; und was er mit seinem gemessen perge begreifft, es sei stuff ader was das sei, das schol im weichen mit dem rechten, als er hat weichen mussen mit dem rechten. — Chutnenses scripserunt. (25) Sentencia diffinitiva. Als wir clage und antwort vernomen haben und auch wilkur und auch prief und abschrift des pergspuch und auch die meldunge, die da spricht „unschedleich meinem gemessen perge und allen seinen rechten und auch unschedleich den sechslehen und seinen rechten", so taile wir das czu ainem rechten, das man 25 dem gemessen perge zu Sent Andres seine rechte geben schol und schol im die mass nomen mitten von dem runpaumb und schol sie prengen under sich und schol im sein recht auch geben under der erden als vil, als ain gemessener perk recht hat. 15 20 30 (1370—1385.) No. 54. Jura montanorum. (Von durchslahen. Di marscheider sullen ein kegenstuffen weisen, wo man des begert.) (1) Es quam also verre, das ein durchslag geschach ezwischen czwain gruben. Die perkmaister komen peiderseit vor den munczmaister und begerten einer marchscheide durch eins rechten 35 (25) Das Urtheil wird in Spr. No. 56 (1) bezogen. No. 54 = Tom. No. 95 S. 69 (No. 95 erscheint doppelt).
402 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 54. marschaider, so taile wir czu ainem rechten, das der junger ge- messen perg zu Sent Andres pilleich die obgenanten recht vor- lisen schol auf das stolnort kegen Sent Jorgen, und die stuff noch des priefes laut, noch der wilkur und noch der geswornen be- 5 kenntnuss schol crafft haben und ewicleichen bleiben (24) So haben die drai getailet czu iren aiden : Also als der Jakob vom Rosental, perkmaister der gruben zu Sent Andres, hat mussen weichen mit seinem gemessen perge dem eldern gemessen perge zu Sent Jorgen mit dem rechten und sich alweg bewart hat in 10 seinen teidingen kegen dem Kronel, perkmaister czun sechslehen, auch mit dem rechten unschedlich seinem gemessen perge zu Sante Andres, so tailen wir czu ainem rechten, das man dem Jakob vom Rosental seinen gemessen perg von der stuffen, als der elder gemessen perg gewant hot mit dem abtslehen, schol geben alle sein recht volkumleich under der erden; und was er mit seinem gemessen perge begreifft, es sei stuff ader was das sei, das schol im weichen mit dem rechten, als er hat weichen mussen mit dem rechten. — Chutnenses scripserunt. (25) Sentencia diffinitiva. Als wir clage und antwort vernomen haben und auch wilkur und auch prief und abschrift des pergspuch und auch die meldunge, die da spricht „unschedleich meinem gemessen perge und allen seinen rechten und auch unschedleich den sechslehen und seinen rechten", so taile wir das czu ainem rechten, das man 25 dem gemessen perge zu Sent Andres seine rechte geben schol und schol im die mass nomen mitten von dem runpaumb und schol sie prengen under sich und schol im sein recht auch geben under der erden als vil, als ain gemessener perk recht hat. 15 20 30 (1370—1385.) No. 54. Jura montanorum. (Von durchslahen. Di marscheider sullen ein kegenstuffen weisen, wo man des begert.) (1) Es quam also verre, das ein durchslag geschach ezwischen czwain gruben. Die perkmaister komen peiderseit vor den munczmaister und begerten einer marchscheide durch eins rechten 35 (25) Das Urtheil wird in Spr. No. 56 (1) bezogen. No. 54 = Tom. No. 95 S. 69 (No. 95 erscheint doppelt).
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 55. 403 willen. Do santte der munczmaister noch den marchscheidern und hies si doczu varen und ein recht tun. Do furen si czu, di marchscheider, und taten ein recht paiderseit in sulcher weis von der stuffen an dem tage auf dem hangunden und prachten di hin abe auf den gang und slugen an das hangunde die stuff. Dornach quamen di perkmaister paiderseit vor die scheppen und paten die scheppen, das si di marchscheider dorczu hilden, das si in die gegenstuff weisen an dem ligunden, wenne si sich nicht wol mochten gerichten noch der ainen stuffen an dem hangunden, si hetten den di kegenstuff an dem ligunden. Do antworten 10 die marchscheider enkegen also: Ir hern, unser eltern noch wir haben kein gegenstuff ni geweist weder vor noch nu, wir* pitten cuch, das ir uns dopei behalt, wan es vor kein wonleich sache nie gewesen ist. Do sprachen di paide perkmaister: Jr last uns ein recht urteil werden, wen wir uns paiderseit noch der ainen 15 stuffen nicht gerichten mugen, und geren des durch eines rechten willen, ab si uns nicht di kegenstuff pillicher weisen schullen an dem ligunden, oder was ein recht dor umme sei. (2) Do ant- worten aber di marchscheider enkegen also: Jr heren, lat uns ein recht urteil werden, wen es pei unsern eltern noch pei uns 20 ni kein recht gewesen ist, das man ein gegenstuff hab geweist, und gelauben euch wol, ir halt uns pei rechte. Nu pitte wir euch etc. Sentencia diffinitiva. (3) So teile wir ezu einem rechten, das die marchscheider 25 di kegenstuffen an dem ligenden schullen weisen; do schullen. di steiger pei sein. Wi si sprechen, es sei nicht gewonleich pei in und iren eldern gewesen: do hat mans nicht gesucht, dar umme hat mans nicht geteilt, als es nu gesucht und geteilt ist; wan iderman schul das perkwerk fudern mit seinem ampt, wo 30 man sein mit einem rechten gert. (Cod. B.) 5 (1407.) No. 55. Wie ain stuff bleiben sol. (1) Es ist gescheen, das ain durchslag gemacht wart aus dem gemessen perge von Sent Andres in den gemessen perk czu Sent 35 Jorgen. Da quamen fur uns der perkmaister von Sent Andres No. 55 : Tom. No. 115. Vgl. Spr. No. 53 (14). (1) als wir des von euch vormals sein underweist: s. Spr. No. 53 (25). 26*
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 55. 403 willen. Do santte der munczmaister noch den marchscheidern und hies si doczu varen und ein recht tun. Do furen si czu, di marchscheider, und taten ein recht paiderseit in sulcher weis von der stuffen an dem tage auf dem hangunden und prachten di hin abe auf den gang und slugen an das hangunde die stuff. Dornach quamen di perkmaister paiderseit vor die scheppen und paten die scheppen, das si di marchscheider dorczu hilden, das si in die gegenstuff weisen an dem ligunden, wenne si sich nicht wol mochten gerichten noch der ainen stuffen an dem hangunden, si hetten den di kegenstuff an dem ligunden. Do antworten 10 die marchscheider enkegen also: Ir hern, unser eltern noch wir haben kein gegenstuff ni geweist weder vor noch nu, wir* pitten cuch, das ir uns dopei behalt, wan es vor kein wonleich sache nie gewesen ist. Do sprachen di paide perkmaister: Jr last uns ein recht urteil werden, wen wir uns paiderseit noch der ainen 15 stuffen nicht gerichten mugen, und geren des durch eines rechten willen, ab si uns nicht di kegenstuff pillicher weisen schullen an dem ligunden, oder was ein recht dor umme sei. (2) Do ant- worten aber di marchscheider enkegen also: Jr heren, lat uns ein recht urteil werden, wen es pei unsern eltern noch pei uns 20 ni kein recht gewesen ist, das man ein gegenstuff hab geweist, und gelauben euch wol, ir halt uns pei rechte. Nu pitte wir euch etc. Sentencia diffinitiva. (3) So teile wir ezu einem rechten, das die marchscheider 25 di kegenstuffen an dem ligenden schullen weisen; do schullen. di steiger pei sein. Wi si sprechen, es sei nicht gewonleich pei in und iren eldern gewesen: do hat mans nicht gesucht, dar umme hat mans nicht geteilt, als es nu gesucht und geteilt ist; wan iderman schul das perkwerk fudern mit seinem ampt, wo 30 man sein mit einem rechten gert. (Cod. B.) 5 (1407.) No. 55. Wie ain stuff bleiben sol. (1) Es ist gescheen, das ain durchslag gemacht wart aus dem gemessen perge von Sent Andres in den gemessen perk czu Sent 35 Jorgen. Da quamen fur uns der perkmaister von Sent Andres No. 55 : Tom. No. 115. Vgl. Spr. No. 53 (14). (1) als wir des von euch vormals sein underweist: s. Spr. No. 53 (25). 26*
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404 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 55. und der perkmaister von Sent Jorgen. Da sprach der perk- maister von Sent Andres: Liben herren, mir ist ein durchslag gescheen aus meinem gemessen perge in Sent Jorgen. Darumb pitt ich euch, das ir mir meinem gemessen perge lasset sein recht geben under der erden. — Do sprach der pergmaister von Sent Jorgen: Ich beger von des rechten wegen, das ir mir meinem gemessen perge, der da elder ist wenn der czu Sant Andres, lasset czihen und weisen ee denn dem ezu Sent Andres, wenn er elder ist, und darczu, liben hern, ain kunigslehen, ain 10 purgerlehen und ain abtlehen, di do gemessen sein von meinem eldern gemessen perge czu Sant Jorgen, und sprach: Her hoff- maister, legt urtail an meine herren di scheppfen, ab man pilleich meinem gemessen perge sein recht unter der erden auff das stolnort kegen Sant Andres und dorczu ain kunigslehen, ain 15 purgerlehen und ain aptlehen, di dovon gemessen sein, czihen und messen schull, wenn das dowider imant reden schull ader muge, ader was darumb ain recht. — Do tailten wir an ainem rechten in paider taile kegenwurtikeit, das man pilleich dem eldern ge- messen perge sein recht geben schulde under der erden kegen 20 Sent Andres werts und darczu ain kunigslehen, ain purgerlehen und ain aptlehen und schold nemen denselben gemessen perg, von dannen er sein recht genomen und empfangen hat, und schold den prengen heraus an den tag und den auch nemen mitten vom runpaum und den wider under sich prengen, als ain 25 recht ist, als wir des von euch vormals sein underweiset. Do wart bevolen den gesworn marschaidern, das si do hin furen czu Sent Jorgen und geben demselben gemessen perge auff das stollnort kegen Sent Andres sein recht und messen darczu ain kunigslehen, ain purgerlehen und ain abtlehen auff dasselbe stolnort, di da gehorn czu dem gemessen perge czu Sent Jorgen. Und di* machten do ain stuff czwischen den ezwein gemessen pergen, do di drei lehen, kunigslehen, purgerlehen und abtlehen wanten, also das der junger gemessen perg etwas musste weichen und uberhoren. (2) Da das der hoffmaister erhorte und gewar 35 wart, da quam er fur uns und sprach: Liben herren, also als man dem eldern gemessen perg sein recht geben hat, und do di (2) Welchen Vortheil der Hofmeister mit diesem Begehren verfolgte vermag ich nicht zu ersehen. 5 30
404 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 55. und der perkmaister von Sent Jorgen. Da sprach der perk- maister von Sent Andres: Liben herren, mir ist ein durchslag gescheen aus meinem gemessen perge in Sent Jorgen. Darumb pitt ich euch, das ir mir meinem gemessen perge lasset sein recht geben under der erden. — Do sprach der pergmaister von Sent Jorgen: Ich beger von des rechten wegen, das ir mir meinem gemessen perge, der da elder ist wenn der czu Sant Andres, lasset czihen und weisen ee denn dem ezu Sent Andres, wenn er elder ist, und darczu, liben hern, ain kunigslehen, ain 10 purgerlehen und ain abtlehen, di do gemessen sein von meinem eldern gemessen perge czu Sant Jorgen, und sprach: Her hoff- maister, legt urtail an meine herren di scheppfen, ab man pilleich meinem gemessen perge sein recht unter der erden auff das stolnort kegen Sant Andres und dorczu ain kunigslehen, ain 15 purgerlehen und ain aptlehen, di dovon gemessen sein, czihen und messen schull, wenn das dowider imant reden schull ader muge, ader was darumb ain recht. — Do tailten wir an ainem rechten in paider taile kegenwurtikeit, das man pilleich dem eldern ge- messen perge sein recht geben schulde under der erden kegen 20 Sent Andres werts und darczu ain kunigslehen, ain purgerlehen und ain aptlehen und schold nemen denselben gemessen perg, von dannen er sein recht genomen und empfangen hat, und schold den prengen heraus an den tag und den auch nemen mitten vom runpaum und den wider under sich prengen, als ain 25 recht ist, als wir des von euch vormals sein underweiset. Do wart bevolen den gesworn marschaidern, das si do hin furen czu Sent Jorgen und geben demselben gemessen perge auff das stollnort kegen Sent Andres sein recht und messen darczu ain kunigslehen, ain purgerlehen und ain abtlehen auff dasselbe stolnort, di da gehorn czu dem gemessen perge czu Sent Jorgen. Und di* machten do ain stuff czwischen den ezwein gemessen pergen, do di drei lehen, kunigslehen, purgerlehen und abtlehen wanten, also das der junger gemessen perg etwas musste weichen und uberhoren. (2) Da das der hoffmaister erhorte und gewar 35 wart, da quam er fur uns und sprach: Liben herren, also als man dem eldern gemessen perg sein recht geben hat, und do di (2) Welchen Vortheil der Hofmeister mit diesem Begehren verfolgte vermag ich nicht zu ersehen. 5 30
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 56. 405 gesworn marschaider ain stuff gemacht haben Sent Andres werts under der erden: nu beger ich von meines herren des kunigs wegen an ainem rechten urtail ezu erfaren, ab man di stuff, di czwischen den vorgenanten ezwain gemessen pergen gemarcht ist under der erden von den gesworn marschaidern, mit pessrem, pilleichrem rechten heraus an den tag prengen schol und auch dem alden gemessen perge sein recht geben und czihen schull, wen das dawider imant reden schull ader muge, ader was darumb ain recht sei. Darumb pitten wir fleissig, das ir uns des urtails und rechtens 10 der obgeschriben sachen wellet underweisen, wenn wir das pei unserm aid sprechen, das wir das nicht vinden kunnen. Chuth- nenses scripserunt. Sentencia diffinitiva: (3) Liben freunde, also der hoffmaister von unsers gnedigen 15 herren des kunigs wegen gefragt hat, ob man di stuff mit pilleichrem rechten schull prengen an den tag, so lassen wir euch wissen : als ir urtail gesprochen habt, das di geswornen marschaider schullen faren in den eltern gemesson perg ezu Sent Jorgen, und im nu sein recht geben haben under der erden und ain stuff 20 gemacht haben, so tail wir das ezu ainem rechten, das di stuff also bleiben schol. (Cod. C.) 5 (cа. 1407.) No. 56. Wo man di stuffen slecht, dovon schol man messen, und wie man ain krieg zwischen zwain perkwerken leutern schol. 25 (1) Es ist geschen noch Krist gepurt tausent vierhundert jar und suben jar am nachsten freitage fur dem palmtage, daz ir urtail getailt habt zwischen den perkwerken und perkmeistern von Sent Jorgen und von Sent Andres und iren gewerken und von des hoffmaisters wegen an unsers herren des kunigs stat 30 noch clag und noch antwort, die ir pei euch habt. Und das urtail laut also in seinen worten : [folgt wörtlich Spr. No. 55 (3)]. Darnach in demselben jar des montags noch Quasimodo geniti habt ir ain urtail getailt zwischen den perkwerken und den (3) Das Urtheil wird in Spr. No. 56 (1) bezogen. No. 56 Tom. No. 118. 35
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 56. 405 gesworn marschaider ain stuff gemacht haben Sent Andres werts under der erden: nu beger ich von meines herren des kunigs wegen an ainem rechten urtail ezu erfaren, ab man di stuff, di czwischen den vorgenanten ezwain gemessen pergen gemarcht ist under der erden von den gesworn marschaidern, mit pessrem, pilleichrem rechten heraus an den tag prengen schol und auch dem alden gemessen perge sein recht geben und czihen schull, wen das dawider imant reden schull ader muge, ader was darumb ain recht sei. Darumb pitten wir fleissig, das ir uns des urtails und rechtens 10 der obgeschriben sachen wellet underweisen, wenn wir das pei unserm aid sprechen, das wir das nicht vinden kunnen. Chuth- nenses scripserunt. Sentencia diffinitiva: (3) Liben freunde, also der hoffmaister von unsers gnedigen 15 herren des kunigs wegen gefragt hat, ob man di stuff mit pilleichrem rechten schull prengen an den tag, so lassen wir euch wissen : als ir urtail gesprochen habt, das di geswornen marschaider schullen faren in den eltern gemesson perg ezu Sent Jorgen, und im nu sein recht geben haben under der erden und ain stuff 20 gemacht haben, so tail wir das ezu ainem rechten, das di stuff also bleiben schol. (Cod. C.) 5 (cа. 1407.) No. 56. Wo man di stuffen slecht, dovon schol man messen, und wie man ain krieg zwischen zwain perkwerken leutern schol. 25 (1) Es ist geschen noch Krist gepurt tausent vierhundert jar und suben jar am nachsten freitage fur dem palmtage, daz ir urtail getailt habt zwischen den perkwerken und perkmeistern von Sent Jorgen und von Sent Andres und iren gewerken und von des hoffmaisters wegen an unsers herren des kunigs stat 30 noch clag und noch antwort, die ir pei euch habt. Und das urtail laut also in seinen worten : [folgt wörtlich Spr. No. 55 (3)]. Darnach in demselben jar des montags noch Quasimodo geniti habt ir ain urtail getailt zwischen den perkwerken und den (3) Das Urtheil wird in Spr. No. 56 (1) bezogen. No. 56 Tom. No. 118. 35
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406 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 56. perkmaistern von Sent Andres unde von sechslehen noch clag und noch antwort, noch geceuknuss des priefs, des pergespuch und noch lautmerunge, die ir auch pei euch habt. Das geet also dor in seinen lauten [folgt wörtlich Spr. No. 53 (25). 5 (2) Do das geschach, do das leczter urtail von euch czu uns quam, da waren wir neulich neu schepfen gesaczt. Do sante wir noch dem munzmaister, noch dem hoffmaister und noch paiden tailen der perkwerk zu Sente Andres und zu den sechslehen und noch allen andern, die dorzu gehorten, und weisten in das urtail. 10 das unvorprochen was, und sprachen ezu in allen: Wolt ir euch lassen genugen an dem urtaile? Da sprachen sie alle gemainer- leich: Wir wollen uns wol genugen lassen. Do sant wir noch dem gesworn marschaider, das er auch hort das urtail lesen, und lisen dasselbe urtail unsern perkschreiber aufprechen unde 15 lesen offenleich in kegenwurtigkait vil erber leut. Do das geschach, do hiss wir den marschaider noch des urtails laut recht thun pei seinem aid, und des pogerte auch paide tail. Do fur der gesworn marschaider zu Sent Andres und nam die mass daselbst zu Sent Andres von mittel des runpaumes und prachte 20 die under sich, als ir getailt habt. Das stunt also eezleichen tag. (3) Da quamen aber fur uns paide tail von paiden perk- werken und fur den hoffmaister und sprachen: Liben herren, send noch dem marschaider und fragt in, ab er dem urtail genuk getan habe. Des sant wir noch im. Do sprach der gesworne marschaider: Liben herren, ich hab die mass genomen vom mittel des runpaums zu Sent Andres und hab die under sich bracht, als ain recht ist, und pin kumen in die lehen, die do gemessen sein von dem eldern gemessen perg von Sent Jorgen, und in die stuff, der vor kraft getailet ist, nahent umb zwai lehen, und 20 neme das auf meinen aid, das ich nicht wais dem urtail genuk zu thun, denn ich nems von derselben stuffen, der kraft getailt ist, ich wurde denn aines andern underweiset. (4) Do quamen fur uns die vier gesworn von der ganzen gemain wegen in ainen vollen rat und in kegenwurtigkait aller, die das antrat, unde 35 paten den hoffmaister und uns, das wir in gunden zu reden von irer und der gemain wegen und sprachen: Her hofmaister, legt urtail an meine herren die schepfen: Also als der gesworne mar- schaider offenleich bekant hat pei seinem aide, das die mass, 25
406 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 56. perkmaistern von Sent Andres unde von sechslehen noch clag und noch antwort, noch geceuknuss des priefs, des pergespuch und noch lautmerunge, die ir auch pei euch habt. Das geet also dor in seinen lauten [folgt wörtlich Spr. No. 53 (25). 5 (2) Do das geschach, do das leczter urtail von euch czu uns quam, da waren wir neulich neu schepfen gesaczt. Do sante wir noch dem munzmaister, noch dem hoffmaister und noch paiden tailen der perkwerk zu Sente Andres und zu den sechslehen und noch allen andern, die dorzu gehorten, und weisten in das urtail. 10 das unvorprochen was, und sprachen ezu in allen: Wolt ir euch lassen genugen an dem urtaile? Da sprachen sie alle gemainer- leich: Wir wollen uns wol genugen lassen. Do sant wir noch dem gesworn marschaider, das er auch hort das urtail lesen, und lisen dasselbe urtail unsern perkschreiber aufprechen unde 15 lesen offenleich in kegenwurtigkait vil erber leut. Do das geschach, do hiss wir den marschaider noch des urtails laut recht thun pei seinem aid, und des pogerte auch paide tail. Do fur der gesworn marschaider zu Sent Andres und nam die mass daselbst zu Sent Andres von mittel des runpaumes und prachte 20 die under sich, als ir getailt habt. Das stunt also eezleichen tag. (3) Da quamen aber fur uns paide tail von paiden perk- werken und fur den hoffmaister und sprachen: Liben herren, send noch dem marschaider und fragt in, ab er dem urtail genuk getan habe. Des sant wir noch im. Do sprach der gesworne marschaider: Liben herren, ich hab die mass genomen vom mittel des runpaums zu Sent Andres und hab die under sich bracht, als ain recht ist, und pin kumen in die lehen, die do gemessen sein von dem eldern gemessen perg von Sent Jorgen, und in die stuff, der vor kraft getailet ist, nahent umb zwai lehen, und 20 neme das auf meinen aid, das ich nicht wais dem urtail genuk zu thun, denn ich nems von derselben stuffen, der kraft getailt ist, ich wurde denn aines andern underweiset. (4) Do quamen fur uns die vier gesworn von der ganzen gemain wegen in ainen vollen rat und in kegenwurtigkait aller, die das antrat, unde 35 paten den hoffmaister und uns, das wir in gunden zu reden von irer und der gemain wegen und sprachen: Her hofmaister, legt urtail an meine herren die schepfen: Also als der gesworne mar- schaider offenleich bekant hat pei seinem aide, das die mass, 25
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 56. 407 die er genomen hat zu Sent Andres mitten von dem runpaumb under sich, aintritt in die lehen, die do gemessen sein von dem eldern gemessen perge zu Sent Jorgen nahent zwai lehen, ab nu icht mit pessrem pilleichrem rechten der schacht zu Sent Andres unden unde oben zu den lehen gehorn schol, wenn imand dawider reden schull ader muge, ader was dorumb ain recht sei. — Doch habe wir von dem marschaider nie gehort, ab der schacht von Sent Andres unden ader oben verlorn sei. (5) Da antworten die perkmaister paide von Sent Andres und von sechs- lehen und sprachen: Liber herre her hoffmaister und liben herren, also als uns herauf von der Ygla getailt ist, das man die masse von dem runpaumb nemen schol, dopei wollen wir pleiben. (6) Nu nemen wir das auf unsre aide, das wir der urtail paider nicht vinden kunne. Des ersten kunnen wir den mar- 15 schaider nicht underweisen, ab er der mass von* dem gemessen perge zu Sent Andres ir recht geben schulle vom mitter des run- paumb, als ir getailt habt, ader von der stuffen, der ir auch krafft getailt habt, also als aines in das ander tritt. Von dem andern umb den schacht Sont Andres, als ir der gemain clag 20 gehort habt, ap der pilleich czu den lehen gemessen von dem eldern gemessen perge von Sente Jorgen gehorn schulle ader nicht. Darumb bitten wir ewer libe mit allem fleisse, das ir uns derselben urtail mit ewerem brief pei dem kegenwurtigen unserem diener underweisen wellet. Chutnenses scripserunt. Sentencia diffinitiva. (7) Als wir ewer vorschriben antwort und sachen vornomen haben, und als ir sprecht pai ewern aiden, das ir den marschaider nicht underweisen kunnet, wo er die masse nemen schol, das er dem jungern gemessen perge zu Sent Andres sein recht geben 3) schulle under der erden, lazz wir euch wissen, alz wir euch vormals getailt haben, daz er die masse nemen schol mitten von dem runpaumb, und sal die prengen unter sich. Und als ir schreibet, das sich ain perkwerk in das ander flicht, so taile wir das ezu ainem rechten, das man di mass schol nemen von der 35 stuffen, die da wendt an dem perkwerke czu Sent Jorgen, der vor chrafft getailt ist, und schol von dannen unter der erden 5 10 25 (7) Vgl. die Bemerkung zu Spr. No. 57 (9).
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 56. 407 die er genomen hat zu Sent Andres mitten von dem runpaumb under sich, aintritt in die lehen, die do gemessen sein von dem eldern gemessen perge zu Sent Jorgen nahent zwai lehen, ab nu icht mit pessrem pilleichrem rechten der schacht zu Sent Andres unden unde oben zu den lehen gehorn schol, wenn imand dawider reden schull ader muge, ader was dorumb ain recht sei. — Doch habe wir von dem marschaider nie gehort, ab der schacht von Sent Andres unden ader oben verlorn sei. (5) Da antworten die perkmaister paide von Sent Andres und von sechs- lehen und sprachen: Liber herre her hoffmaister und liben herren, also als uns herauf von der Ygla getailt ist, das man die masse von dem runpaumb nemen schol, dopei wollen wir pleiben. (6) Nu nemen wir das auf unsre aide, das wir der urtail paider nicht vinden kunne. Des ersten kunnen wir den mar- 15 schaider nicht underweisen, ab er der mass von* dem gemessen perge zu Sent Andres ir recht geben schulle vom mitter des run- paumb, als ir getailt habt, ader von der stuffen, der ir auch krafft getailt habt, also als aines in das ander tritt. Von dem andern umb den schacht Sont Andres, als ir der gemain clag 20 gehort habt, ap der pilleich czu den lehen gemessen von dem eldern gemessen perge von Sente Jorgen gehorn schulle ader nicht. Darumb bitten wir ewer libe mit allem fleisse, das ir uns derselben urtail mit ewerem brief pei dem kegenwurtigen unserem diener underweisen wellet. Chutnenses scripserunt. Sentencia diffinitiva. (7) Als wir ewer vorschriben antwort und sachen vornomen haben, und als ir sprecht pai ewern aiden, das ir den marschaider nicht underweisen kunnet, wo er die masse nemen schol, das er dem jungern gemessen perge zu Sent Andres sein recht geben 3) schulle under der erden, lazz wir euch wissen, alz wir euch vormals getailt haben, daz er die masse nemen schol mitten von dem runpaumb, und sal die prengen unter sich. Und als ir schreibet, das sich ain perkwerk in das ander flicht, so taile wir das ezu ainem rechten, das man di mass schol nemen von der 35 stuffen, die da wendt an dem perkwerke czu Sent Jorgen, der vor chrafft getailt ist, und schol von dannen unter der erden 5 10 25 (7) Vgl. die Bemerkung zu Spr. No. 57 (9).
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408 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 57. dem jungern gemessen perge zu Sent Andres sein recht geben als verre, als sein gemessen perg sich vorgeen mag. (8) Item declaracio. Als ir uns auch hie vorne geschriben habt, wi die vier gemaine von der ganzen gemaine wegen urtail 5 an euch begert haben um den schacht von Sent Andres und die zwai lehen zu Sente Jorgen etc., und ir uns nicht aigenlich geleutert habt, wie clag und antwort sich darumb vorgangen hat, daruber ist unser mainunge, das ir paide tail vor euch ruffen sullet, das ist die vier gemaine und paide perkmaister von Sent 10 Andres und von den sechslehen und ire gewerken, und hort clag und antwort und widerrede und sendt uns die herab bei ewern aitgenossen, als von alter recht und gewonheit ist, wan wir darumb vor unsern eltern besorgta) sein, das wir unserm rechten zu kurz thun. No. 57. 15 (ca. 1407.) Wie ain urtail recht getailt ist. (1) Es quam fur uns der perkmaister von Sent Andres und seine gewerken und fur den hoffmaister und sprach: Liben herren, also als mir von der Ygla getailet ist, das man mir mein gemessen perg geben und messen sol von der stuffen, der crafft getailet ist, als ir das dem gesworn marschaider bevolen habt, doran werd ich gehindert. Dorumb pitt ich euch, das ir den marscheider fragt, wie das czugee, ader worumb die masse vorpoten sei. (2) Da sprach der marschaider: Des wil ich euch underweisen. Ich fur in die gruben zu Sent Andres und czoch von der stuffen der chrafft getailt ist; und do ich quam an die ander stuffen, do fant ich den gesworn steiger von der gemain. Der sprach ezu mir: Her marschaider, ir solt nicht furpas zihen; des pitt ich euch von des rechten wegen, wenn ir seit kumen an die rechte 30 stuff, do der gemessen perk ezu Sente Andres end hot, als ir den vor gezogen und gemessen habt und die stuffe geslagen habt, die noch unvorruket ist. So paten die von Sent Andres, das ich in iren gemessen perk ganz gebe. Do sprach ich: Ich wil nicht furpas zihen, sunder ich wil das prengen an meine herren die 35 schepfen und an den hoffmaister. Do quam der marschaider fur 20 25 No. 56. a) steht bereit. No. 57 — Tom. No. 119.
408 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 57. dem jungern gemessen perge zu Sent Andres sein recht geben als verre, als sein gemessen perg sich vorgeen mag. (8) Item declaracio. Als ir uns auch hie vorne geschriben habt, wi die vier gemaine von der ganzen gemaine wegen urtail 5 an euch begert haben um den schacht von Sent Andres und die zwai lehen zu Sente Jorgen etc., und ir uns nicht aigenlich geleutert habt, wie clag und antwort sich darumb vorgangen hat, daruber ist unser mainunge, das ir paide tail vor euch ruffen sullet, das ist die vier gemaine und paide perkmaister von Sent 10 Andres und von den sechslehen und ire gewerken, und hort clag und antwort und widerrede und sendt uns die herab bei ewern aitgenossen, als von alter recht und gewonheit ist, wan wir darumb vor unsern eltern besorgta) sein, das wir unserm rechten zu kurz thun. No. 57. 15 (ca. 1407.) Wie ain urtail recht getailt ist. (1) Es quam fur uns der perkmaister von Sent Andres und seine gewerken und fur den hoffmaister und sprach: Liben herren, also als mir von der Ygla getailet ist, das man mir mein gemessen perg geben und messen sol von der stuffen, der crafft getailet ist, als ir das dem gesworn marschaider bevolen habt, doran werd ich gehindert. Dorumb pitt ich euch, das ir den marscheider fragt, wie das czugee, ader worumb die masse vorpoten sei. (2) Da sprach der marschaider: Des wil ich euch underweisen. Ich fur in die gruben zu Sent Andres und czoch von der stuffen der chrafft getailt ist; und do ich quam an die ander stuffen, do fant ich den gesworn steiger von der gemain. Der sprach ezu mir: Her marschaider, ir solt nicht furpas zihen; des pitt ich euch von des rechten wegen, wenn ir seit kumen an die rechte 30 stuff, do der gemessen perk ezu Sente Andres end hot, als ir den vor gezogen und gemessen habt und die stuffe geslagen habt, die noch unvorruket ist. So paten die von Sent Andres, das ich in iren gemessen perk ganz gebe. Do sprach ich: Ich wil nicht furpas zihen, sunder ich wil das prengen an meine herren die 35 schepfen und an den hoffmaister. Do quam der marschaider fur 20 25 No. 56. a) steht bereit. No. 57 — Tom. No. 119.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 57. 409 uns und fur den hoffmaister in kegenwurtikait paider tail und der, die dorzu gehorten, und bekante, als dovorn geschriben stet. Auch sprach der marschaider offenbar nicht gemant noch ge- fordert von des rechten wegen, sunder aus aigen haupt: Ich nem das auf meinen aid, das ich wol mochte furpas gezogen haben, het man mich gelassen. (3) Das besaczte der perkmaister von Sent Andres und fragte an ainem urtail: also als von der Ygla getailt wer, das man im seinen gemessen perge geben und messen schulde von der stuffen, der sie craft getailt haben, und auch als der marschaider bekant hat, er mochte wol den gemessen 10 perg verrer gezogen haben, hett man in gelassen, ab man im nu denselben gemessen perg mit pesserm pilleichrem rechten ganz und volkumlichen von der egenanten stuffen zihen sol, wenn das dowider imant reden sulle ader muge, ader was darumb ain recht sei. (4) Da trat dar der perkmaister von sechslehen und seine 15 gewerken und sprach: Liber her hoffmaister und liben herren schepfen, also als der perkmaister von Sent Andres begert, das man im seinen gemessen perg geben sol von der stuffen, der von der Ygla craft getailt ist, so glaub ich got und dem rechten wol, der marschaider ezich uber die stuffe nicht, die er vor zwischen 20 uns gemacht und geslagen hat, sunder sein gemessen perg sol do wenden; wen das urtail der hern von der Ygla laut, das er von der stuffen, der craft getailt ist, den gemessen perk zu Sent Andres nemen sol und schol den czihen, als verre er sich dergen mag. Nu hoff ich, er muge sich nicht ergeen von der ersten 25 stuffen wegen, die derselbe gesworn marschaider zwischen uns gemacht hot, als er des fur ainem fullen ratt bekant hat offen- lichen, und als ich auch des hab gute beweisunge mit ewers pergs priefe und ingesigil, darinne redlich gemecht und wilkur geschriben sein, als ir die offt gehort und gelesen habt, das ainer dom andern nicht zu schaden pawen schol. (5) Do fragte wir den marschaider offenbar, was stuffe die wer, dovon sie die masse vorpoten. Do sprach der marschaider: Ich wil euchs unter- weisen. Es geschach in zeiten, das der perkmaister von den sechslehen und seine gewerken quam fur die schepfen und fur 35 den hoffmaister und sprach: Liben herren, ich vorsich mich, das der perkmaister von Sent Andres mir und meinen gewerken, den sechslehen und der ganzen gemain, die ir neuntail hat und nimt 5 30
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 57. 409 uns und fur den hoffmaister in kegenwurtikait paider tail und der, die dorzu gehorten, und bekante, als dovorn geschriben stet. Auch sprach der marschaider offenbar nicht gemant noch ge- fordert von des rechten wegen, sunder aus aigen haupt: Ich nem das auf meinen aid, das ich wol mochte furpas gezogen haben, het man mich gelassen. (3) Das besaczte der perkmaister von Sent Andres und fragte an ainem urtail: also als von der Ygla getailt wer, das man im seinen gemessen perge geben und messen schulde von der stuffen, der sie craft getailt haben, und auch als der marschaider bekant hat, er mochte wol den gemessen 10 perg verrer gezogen haben, hett man in gelassen, ab man im nu denselben gemessen perg mit pesserm pilleichrem rechten ganz und volkumlichen von der egenanten stuffen zihen sol, wenn das dowider imant reden sulle ader muge, ader was darumb ain recht sei. (4) Da trat dar der perkmaister von sechslehen und seine 15 gewerken und sprach: Liber her hoffmaister und liben herren schepfen, also als der perkmaister von Sent Andres begert, das man im seinen gemessen perg geben sol von der stuffen, der von der Ygla craft getailt ist, so glaub ich got und dem rechten wol, der marschaider ezich uber die stuffe nicht, die er vor zwischen 20 uns gemacht und geslagen hat, sunder sein gemessen perg sol do wenden; wen das urtail der hern von der Ygla laut, das er von der stuffen, der craft getailt ist, den gemessen perk zu Sent Andres nemen sol und schol den czihen, als verre er sich dergen mag. Nu hoff ich, er muge sich nicht ergeen von der ersten 25 stuffen wegen, die derselbe gesworn marschaider zwischen uns gemacht hot, als er des fur ainem fullen ratt bekant hat offen- lichen, und als ich auch des hab gute beweisunge mit ewers pergs priefe und ingesigil, darinne redlich gemecht und wilkur geschriben sein, als ir die offt gehort und gelesen habt, das ainer dom andern nicht zu schaden pawen schol. (5) Do fragte wir den marschaider offenbar, was stuffe die wer, dovon sie die masse vorpoten. Do sprach der marschaider: Ich wil euchs unter- weisen. Es geschach in zeiten, das der perkmaister von den sechslehen und seine gewerken quam fur die schepfen und fur 35 den hoffmaister und sprach: Liben herren, ich vorsich mich, das der perkmaister von Sent Andres mir und meinen gewerken, den sechslehen und der ganzen gemain, die ir neuntail hat und nimt 5 30
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410 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 57. 5 15 25 30 von den sechslehen, zu schaden pawet, die do gemessen sein von dem gemessen perge zu Sent Andres, wider die gemecht und wil- kur, doruber ich hab ewers pergs prief und ingesigil, die ir wol gehort habt, das ainer dem andern nicht zu schaden pawen schol. Do begerten sie von paiden tailen, das ich gesworner marschaider schulde faren in Sent Andres und sold im sein gemessen perk ganz uberzihen, und do die lehen des gemessen perks zu Sente Andres wenden wurden, do scholde ich aine stende stuffe slahen, das ainer dem andern nicht ezu schaden pawet. Ir hern, das tat 10 ich, und das ist die stuff, darumb ir mich gefragt habet, und darumb die mass vorpoten ist. (6) Das besaczte der perkmaister von den sechslehen mit uns und mit dem hoffmaister: Her hoff- maister, legt urtail an meine herren die schopfen, ab mir die gezeuknuss, des ewers pergs puch und ingesigil und das gemecht und die wilkur, die dorinne geschriben sein, gesteen und bekonnen, als ain recht ist, und auch als der gesworne marschaider dovorn bekant hat, das er die stuff zwischen uns geslagen hab, das ainer dem andern nicht czu schaden pawen sol, und dom gemessen porge zu Sent Andres genuk getan hab: ab nu mit pessrem pilleichrem 20 rechten der gemessen perk von Sent Andres und seine gewerken an derselben stuffen bleiben und wenden sol, wen das der perk- maister von Sent Andres und seine gewerken dawider reden schulen ader mugen, ader was darumb ain recht sei. (7) Da legte der hoffmaister zwischen clag und antwort das urtail an uns. Da sprachen wir czu paiden tailen: Ir herren, wir wollen urtail zwischen euch sprechen. Wil sich imant dorzu warnen. des gunnen wir im wol. Do sprach der perkmaister von Sent Andres: Ir herren, ich und meine gewerken wellen urtail horen auf alles recht. Do sprachen wir: Her hofmaister, wolt ir das urtail? Der hoffmaister sprach: Sprecht dar. Also als der perkmeister von Sent Andres und sein gewerken hergetreten sein und haben begert, das man in iren gemessen perk ganz geben sulde von der stuffen, der krafft getailt, und noch der rede des marschaiders, der gesprochen hat, er hett wol verrer mugen czihen, hett man in gelassen, und auch als [her getreten ist der perkmaister von den sechslehen und sein gewerken und haben begert, das man sie behalde pei des perges prief und ingesigil und pei den gemechten und wilkuren und auch pei dem bekenntnuss, als der 35
410 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 57. 5 15 25 30 von den sechslehen, zu schaden pawet, die do gemessen sein von dem gemessen perge zu Sent Andres, wider die gemecht und wil- kur, doruber ich hab ewers pergs prief und ingesigil, die ir wol gehort habt, das ainer dem andern nicht zu schaden pawen schol. Do begerten sie von paiden tailen, das ich gesworner marschaider schulde faren in Sent Andres und sold im sein gemessen perk ganz uberzihen, und do die lehen des gemessen perks zu Sente Andres wenden wurden, do scholde ich aine stende stuffe slahen, das ainer dem andern nicht ezu schaden pawet. Ir hern, das tat 10 ich, und das ist die stuff, darumb ir mich gefragt habet, und darumb die mass vorpoten ist. (6) Das besaczte der perkmaister von den sechslehen mit uns und mit dem hoffmaister: Her hoff- maister, legt urtail an meine herren die schopfen, ab mir die gezeuknuss, des ewers pergs puch und ingesigil und das gemecht und die wilkur, die dorinne geschriben sein, gesteen und bekonnen, als ain recht ist, und auch als der gesworne marschaider dovorn bekant hat, das er die stuff zwischen uns geslagen hab, das ainer dem andern nicht czu schaden pawen sol, und dom gemessen porge zu Sent Andres genuk getan hab: ab nu mit pessrem pilleichrem 20 rechten der gemessen perk von Sent Andres und seine gewerken an derselben stuffen bleiben und wenden sol, wen das der perk- maister von Sent Andres und seine gewerken dawider reden schulen ader mugen, ader was darumb ain recht sei. (7) Da legte der hoffmaister zwischen clag und antwort das urtail an uns. Da sprachen wir czu paiden tailen: Ir herren, wir wollen urtail zwischen euch sprechen. Wil sich imant dorzu warnen. des gunnen wir im wol. Do sprach der perkmaister von Sent Andres: Ir herren, ich und meine gewerken wellen urtail horen auf alles recht. Do sprachen wir: Her hofmaister, wolt ir das urtail? Der hoffmaister sprach: Sprecht dar. Also als der perkmeister von Sent Andres und sein gewerken hergetreten sein und haben begert, das man in iren gemessen perk ganz geben sulde von der stuffen, der krafft getailt, und noch der rede des marschaiders, der gesprochen hat, er hett wol verrer mugen czihen, hett man in gelassen, und auch als [her getreten ist der perkmaister von den sechslehen und sein gewerken und haben begert, das man sie behalde pei des perges prief und ingesigil und pei den gemechten und wilkuren und auch pei dem bekenntnuss, als der 35
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. No. 57. 411 gesworne marschaider dovorn bekant hat, das er die stuff zwischen in gemacht hab, das ainer dem andern nicht zu schaden pawen schol, und das er dem gemessen perk zu Sent Andres genuk getan hab: so tailen wir* ezu ainem rechten, das sich die mass von der stuffen, der do kraft getailt* ist von der Ygla, nicht verrer dergeen mag wenn an die stuff, die der marschaider von paider tail wilkur zwischen in gemacht und geslagen hat. (8) Da stunt der perkmeister von Sent Andres und seine gewerken und sprach zu dem hoffmaister: Her hoffmaister, als wir urtail auf recht gehort haben, so straff ich das urtail, das meine herren 10 die schepfen getailt haben, und wil ain pessers tailen. Her hoff- maister, welt ir das urtail? Der hoffmaister sprach : Sprecht dar. Also als das urtail her von der Ygla komen ist und das laut in seinen worten, das der marschaider anheben schol an der stuffen in Sent Andres, der do kraft getailt, und schol mir geben meinem 15 gemessen perk alle seine recht, als verre, als sich das ergeen mag, der elder ist denn die sechslehen, und der marschaider offenlich und fur den rat zu sainem aide gesprochen hat, das er wol verrer gezogen hett, hett man in gelassen: so taile ich das ezu ainem rechten, das man mir von der vorgenanten stuffen, 20 der kraft getailt ist, meinem gemessen perge von Sent Andres alle seine recht pillich geben sol. Wollen das mein herrn die schepfen jehen an mein wort, so dank ich* genaden und dem rechten; wollen sie des aber nicht thun, so scheub ich das mit in an die stat, da wir recht geben und nemen. Chutnenses 25 scripserunt. 5 Sentencia diffinitiva. (9) Als wir clag und antwort und urtail wider urtail dovorn vornomen haben, so taile wir das czu ainem rechten, das die schepfen recht getailet haben, und das ir urtail unpillich gestraft ist. 30 Cod. C.] (9) Zu Recht erkannt ist also nach (7) a. E. Es zeigt sich, dass das Ilgauer Urtheil Spr. No. 56 (7) dem concreten Fall nicht vollkommen Rechnung trug, indem es, wie die Schlussworte ergeben, die vorhergegangene einverständliche Verstufung übersah. 35
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. No. 57. 411 gesworne marschaider dovorn bekant hat, das er die stuff zwischen in gemacht hab, das ainer dem andern nicht zu schaden pawen schol, und das er dem gemessen perk zu Sent Andres genuk getan hab: so tailen wir* ezu ainem rechten, das sich die mass von der stuffen, der do kraft getailt* ist von der Ygla, nicht verrer dergeen mag wenn an die stuff, die der marschaider von paider tail wilkur zwischen in gemacht und geslagen hat. (8) Da stunt der perkmeister von Sent Andres und seine gewerken und sprach zu dem hoffmaister: Her hoffmaister, als wir urtail auf recht gehort haben, so straff ich das urtail, das meine herren 10 die schepfen getailt haben, und wil ain pessers tailen. Her hoff- maister, welt ir das urtail? Der hoffmaister sprach : Sprecht dar. Also als das urtail her von der Ygla komen ist und das laut in seinen worten, das der marschaider anheben schol an der stuffen in Sent Andres, der do kraft getailt, und schol mir geben meinem 15 gemessen perk alle seine recht, als verre, als sich das ergeen mag, der elder ist denn die sechslehen, und der marschaider offenlich und fur den rat zu sainem aide gesprochen hat, das er wol verrer gezogen hett, hett man in gelassen: so taile ich das ezu ainem rechten, das man mir von der vorgenanten stuffen, 20 der kraft getailt ist, meinem gemessen perge von Sent Andres alle seine recht pillich geben sol. Wollen das mein herrn die schepfen jehen an mein wort, so dank ich* genaden und dem rechten; wollen sie des aber nicht thun, so scheub ich das mit in an die stat, da wir recht geben und nemen. Chutnenses 25 scripserunt. 5 Sentencia diffinitiva. (9) Als wir clag und antwort und urtail wider urtail dovorn vornomen haben, so taile wir das czu ainem rechten, das die schepfen recht getailet haben, und das ir urtail unpillich gestraft ist. 30 Cod. C.] (9) Zu Recht erkannt ist also nach (7) a. E. Es zeigt sich, dass das Ilgauer Urtheil Spr. No. 56 (7) dem concreten Fall nicht vollkommen Rechnung trug, indem es, wie die Schlussworte ergeben, die vorhergegangene einverständliche Verstufung übersah. 35
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412 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 58. (cа. 1407.) No. 58. Wo sich ain mass wenden sol. [Eine abermalige, theils ausführlichere, theils kürzere Dar- stellung des vorausgehenden Falles, wobei jedoch die Schöffen von Kuttenberg um eine Unterweisung bitten, weil sie das Urtheil nicht finden könnten, während in No. 57 das gefundene Urtheil gestraft wird. Es scheint also woll dem gestraften Schöffenurtheil von No. 57 die folgende Anfrage in Iglau voraus- gegangen zu sein, zumal dasselbe mit der Iglauer Weisung über- 10 einstimmt. — Unter den Abweichungen wäre hervorzuheben, dass cinmal der die weitere Vermessung des Markscheiders ver- wehrende „geschworene Steiger von der Gemein“ genannt wird: der gesworn gemein steiger von den sechslehen. — Der Spruch lautet nach Beendigung der Aussage des Markscheiders (5): 5 25 30 (6) Und also als die von Sent Jorgen mit irem eldern gemessen perg kumen sein in den gemessen perg ezu Sent Andres wol umb zwai lehen, nu meint der perkmaister zu Sent Andres, die zwai lehen, die im apgangen sein auf das stolnort kegen Sent Jorgen, das man im die sulle derfullen auf den andern stollen kegen den 20 sechslehen werts. So meint der perkmaister von den sechs- lehen, es schol seinen sechslehen ezu keinem schaden kumen, sunder es sol dem perkmaister von Sent Andres an seinem ge- messen perg apgen und sol wenden an der vorgenanten stuffen, die der gesworn marschaider vor gemacht hat. (7) Noch dem urtail, als ir getailt habt, das man dem gemessen perk zu Sente Andres geben schol, als verre es sich dergen mag: nu dunket uns, es mugen sich von derselben stuffen nicht dergen die siben lehen von Sent Andres, ab nu der perkmaister von den sechslehen pillich pei der stuffen pleiben sol, die zwischen im und den von Sent Andres gemacht ist, und auch pei der wilkur, als der prieff under des perks ingesigil laut, das ainer dem andern nicht zu schaden pawen schol, ader ab man den gemessen perk von Sente Andres von derselben stuffen furpas zihen sol, ader was dorumb ein recht sei. Und das nemen wir auf unsern aid, das wir des 35 nicht vinden kunnen. — Kuttnenses scripserunt. 15 No. 58 — Tom. No. 120.
412 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 58. (cа. 1407.) No. 58. Wo sich ain mass wenden sol. [Eine abermalige, theils ausführlichere, theils kürzere Dar- stellung des vorausgehenden Falles, wobei jedoch die Schöffen von Kuttenberg um eine Unterweisung bitten, weil sie das Urtheil nicht finden könnten, während in No. 57 das gefundene Urtheil gestraft wird. Es scheint also woll dem gestraften Schöffenurtheil von No. 57 die folgende Anfrage in Iglau voraus- gegangen zu sein, zumal dasselbe mit der Iglauer Weisung über- 10 einstimmt. — Unter den Abweichungen wäre hervorzuheben, dass cinmal der die weitere Vermessung des Markscheiders ver- wehrende „geschworene Steiger von der Gemein“ genannt wird: der gesworn gemein steiger von den sechslehen. — Der Spruch lautet nach Beendigung der Aussage des Markscheiders (5): 5 25 30 (6) Und also als die von Sent Jorgen mit irem eldern gemessen perg kumen sein in den gemessen perg ezu Sent Andres wol umb zwai lehen, nu meint der perkmaister zu Sent Andres, die zwai lehen, die im apgangen sein auf das stolnort kegen Sent Jorgen, das man im die sulle derfullen auf den andern stollen kegen den 20 sechslehen werts. So meint der perkmaister von den sechs- lehen, es schol seinen sechslehen ezu keinem schaden kumen, sunder es sol dem perkmaister von Sent Andres an seinem ge- messen perg apgen und sol wenden an der vorgenanten stuffen, die der gesworn marschaider vor gemacht hat. (7) Noch dem urtail, als ir getailt habt, das man dem gemessen perk zu Sente Andres geben schol, als verre es sich dergen mag: nu dunket uns, es mugen sich von derselben stuffen nicht dergen die siben lehen von Sent Andres, ab nu der perkmaister von den sechslehen pillich pei der stuffen pleiben sol, die zwischen im und den von Sent Andres gemacht ist, und auch pei der wilkur, als der prieff under des perks ingesigil laut, das ainer dem andern nicht zu schaden pawen schol, ader ab man den gemessen perk von Sente Andres von derselben stuffen furpas zihen sol, ader was dorumb ein recht sei. Und das nemen wir auf unsern aid, das wir des 35 nicht vinden kunnen. — Kuttnenses scripserunt. 15 No. 58 — Tom. No. 120.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 59. 413 Sentencia diffinitiva. (8) Als wir daforn die furlegunge von paiden tailen, das ist des perkmaisters von Sent Andres und des perkmaisters von den sechslehen vornomen han, und als sich der perkmaister von den- selben sechslehen zeuht an des pergs prief und an die* wilkur, das ain tail dem andern nicht zu schaden pawen schol, so taile wir das czu ainem rechten, das die mass sich wenden schol an der stuffen, die zwischen Sent Andres und den sechslehen gemacht ist. [Cod. C.] 5 (cа. 1407.) No. 59. Wie ain urtail recht getailt ist. (1) Es ist fur uns komen in ainem vollen rat in kegen- wurtikait des hoffmaisters dera) perkmaistera) von purgerlehen und abtslehen, die do gemessen sein von dem gemessen perge vom prun, und sein gewerken und sprach: Her hoffmaister und 15 liben herren schepfen, ich hab czu reden und ezu sprechen ezu dem meister Niclas, perkmeister zum kunigslehen, das auch ge- messen ist von dem gemessen perge ezu dem prun, und czu den, die darzu gehorn. Darumb pitt ich euch, liben herrn, das ir mir gunnet ainfeldicleich czu teidingen. Diz gunde man in wol. 20 Da sprach er gar beschaidenlich: Her hoffmaister und liben herren schepfen, es ist gescheen in zaiten ain durchslag aus dem abtslehen und purgerlehen, gemessen von dem gemessen perge zum prun, in kunigslehen, auch gemessen von demselben gemessen perge zum prun. Darumb unser genediger herr der kunig sent 25 und schreibt, das man die sache freuntleichen vorrichten sol. Das ist unez hiher nicht gescheen. So hat auch der elder ge- messen perk von Sent Jorgen den jungern gemessen perk zum prun in sich fressen und czu nichte gemacht. So hoffe ich, das die lehen auch nichtes sein sullen. Nu glaub ich got und dem rechten wol, das man dieselben lehen: kunigslehen, purgerlehen und abtslehen, mit pesserm pilleichrem rechten von der newen stuffen des eldern gemessen pergs von Sent Jorgen uber und under der erden nemen und czihen sol, wenn das dowider imant 30 10 No. 59. a) steht des perkmaisters. No. 59 = Tom. No. 121. 35
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 59. 413 Sentencia diffinitiva. (8) Als wir daforn die furlegunge von paiden tailen, das ist des perkmaisters von Sent Andres und des perkmaisters von den sechslehen vornomen han, und als sich der perkmaister von den- selben sechslehen zeuht an des pergs prief und an die* wilkur, das ain tail dem andern nicht zu schaden pawen schol, so taile wir das czu ainem rechten, das die mass sich wenden schol an der stuffen, die zwischen Sent Andres und den sechslehen gemacht ist. [Cod. C.] 5 (cа. 1407.) No. 59. Wie ain urtail recht getailt ist. (1) Es ist fur uns komen in ainem vollen rat in kegen- wurtikait des hoffmaisters dera) perkmaistera) von purgerlehen und abtslehen, die do gemessen sein von dem gemessen perge vom prun, und sein gewerken und sprach: Her hoffmaister und 15 liben herren schepfen, ich hab czu reden und ezu sprechen ezu dem meister Niclas, perkmeister zum kunigslehen, das auch ge- messen ist von dem gemessen perge ezu dem prun, und czu den, die darzu gehorn. Darumb pitt ich euch, liben herrn, das ir mir gunnet ainfeldicleich czu teidingen. Diz gunde man in wol. 20 Da sprach er gar beschaidenlich: Her hoffmaister und liben herren schepfen, es ist gescheen in zaiten ain durchslag aus dem abtslehen und purgerlehen, gemessen von dem gemessen perge zum prun, in kunigslehen, auch gemessen von demselben gemessen perge zum prun. Darumb unser genediger herr der kunig sent 25 und schreibt, das man die sache freuntleichen vorrichten sol. Das ist unez hiher nicht gescheen. So hat auch der elder ge- messen perk von Sent Jorgen den jungern gemessen perk zum prun in sich fressen und czu nichte gemacht. So hoffe ich, das die lehen auch nichtes sein sullen. Nu glaub ich got und dem rechten wol, das man dieselben lehen: kunigslehen, purgerlehen und abtslehen, mit pesserm pilleichrem rechten von der newen stuffen des eldern gemessen pergs von Sent Jorgen uber und under der erden nemen und czihen sol, wenn das dowider imant 30 10 No. 59. a) steht des perkmaisters. No. 59 = Tom. No. 121. 35
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414 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN A. SPR. NO. 59. reden sol ader muge, ader was dorumb ein recht sei. (2) Da trat dar maister Niclas, perkmeister von demselben kunigslehen, ge- messen vom prun, und die andern, die dorzu gehorten, mit irem fursprechen, und der dingt im all sein recht. Des gund man im wol, und sprach auch gar beschaidenleich: Liben hern, es hat sich gefugt czu zeiten, das das perkwerk zum prunne maswirdig wart. Dovon wurden gemessen kunigslehen, purgerlehen und abstlehen auf paide stolnorter, als recht ist. Und dieselbe lehen sein vorlihen um ain freies neuntail czu pawen, als auch gewonlich ist, und sein vormacht und vorschriben under ewer pergs und der erwurdigen abts und sammunge des closters czu Czedlicz in- gesigiln, doran wir uns zihen, als ewer genad in demselben prief wol wirt vornemen. Und dieselbe erber leut haben die lehen gepawet mit grossen kosten und haben sie gehalden uber jar und tag an alle ansprach und teidinge aller leut und haben sie noch heutigs tags in gewer und in gewalt und haben auch davon unserm herrn dem kunig, und wem das angehort hat, das neuntail gericht und geben und ander sachen gethan, als pilleich ist, und furpas thun wollen, als offt sich das wirt gepuren. Und 20 auch als die egenanten lehen mit der mass des eldern gemessen pergs von Sent Jorgen nicht begriffen sein, her hoffinaister, do legt urtail an meine hern die schepfen, ab nu die vorgenanten lehen, gemessen von dem gemessen perge czu dem prun, mit pesserm und pilleichrem rechten noch des priefs laut in allen rechten und ganzen chrefften bleiben sullen, als sie uncz her bliben sein, wenn sie dovon imant treiben ader dringen sol ader muge, ader was dorumb ain recht sei. (3) Do uberhort wir den prief, do sich maister Niclas, perkmaister von kunigslehen, und die andern, die dorzu gehorn, an zugen, den wir ewer lib von 30 wort ezu wort in diesem brief geschriben senden. Der laut also: (4) „Wir Johannes apt, Kunrat prior, Niklas underprior, Niklas kelner, Peter pfarrer des pergs czum Kutten, Johannes sichemaister, Johannes custos und die ganze sammunge des closters ezu Czedlicz haben mit rechter wissen und wolbedachtem 35 mut, wir Andres Plumel richter, Cristoff Vorsucher, Thomas Eldris schepfenmaister in den zeiten, Cristoff vom Pyesk, maister Niclas Gros, Hensil Heckel, Jax vom Tendelmark, Ticz Clems, 5 10 15 25 (4) Vgl. eine ähnliche Verleihung in Spr. No. 45 (4).
414 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN A. SPR. NO. 59. reden sol ader muge, ader was dorumb ein recht sei. (2) Da trat dar maister Niclas, perkmeister von demselben kunigslehen, ge- messen vom prun, und die andern, die dorzu gehorten, mit irem fursprechen, und der dingt im all sein recht. Des gund man im wol, und sprach auch gar beschaidenleich: Liben hern, es hat sich gefugt czu zeiten, das das perkwerk zum prunne maswirdig wart. Dovon wurden gemessen kunigslehen, purgerlehen und abstlehen auf paide stolnorter, als recht ist. Und dieselbe lehen sein vorlihen um ain freies neuntail czu pawen, als auch gewonlich ist, und sein vormacht und vorschriben under ewer pergs und der erwurdigen abts und sammunge des closters czu Czedlicz in- gesigiln, doran wir uns zihen, als ewer genad in demselben prief wol wirt vornemen. Und dieselbe erber leut haben die lehen gepawet mit grossen kosten und haben sie gehalden uber jar und tag an alle ansprach und teidinge aller leut und haben sie noch heutigs tags in gewer und in gewalt und haben auch davon unserm herrn dem kunig, und wem das angehort hat, das neuntail gericht und geben und ander sachen gethan, als pilleich ist, und furpas thun wollen, als offt sich das wirt gepuren. Und 20 auch als die egenanten lehen mit der mass des eldern gemessen pergs von Sent Jorgen nicht begriffen sein, her hoffinaister, do legt urtail an meine hern die schepfen, ab nu die vorgenanten lehen, gemessen von dem gemessen perge czu dem prun, mit pesserm und pilleichrem rechten noch des priefs laut in allen rechten und ganzen chrefften bleiben sullen, als sie uncz her bliben sein, wenn sie dovon imant treiben ader dringen sol ader muge, ader was dorumb ain recht sei. (3) Do uberhort wir den prief, do sich maister Niclas, perkmaister von kunigslehen, und die andern, die dorzu gehorn, an zugen, den wir ewer lib von 30 wort ezu wort in diesem brief geschriben senden. Der laut also: (4) „Wir Johannes apt, Kunrat prior, Niklas underprior, Niklas kelner, Peter pfarrer des pergs czum Kutten, Johannes sichemaister, Johannes custos und die ganze sammunge des closters ezu Czedlicz haben mit rechter wissen und wolbedachtem 35 mut, wir Andres Plumel richter, Cristoff Vorsucher, Thomas Eldris schepfenmaister in den zeiten, Cristoff vom Pyesk, maister Niclas Gros, Hensil Heckel, Jax vom Tendelmark, Ticz Clems, 5 10 15 25 (4) Vgl. eine ähnliche Verleihung in Spr. No. 45 (4).
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 59. 415 Waczlab Mistlibor, Hensil Pfrim, Mertil Teicher, Peter Schuttenhof und ander schepfen gemainkleich des pergs czu den Kutten, mit rat Kunrat Nazen, Wenczlab Kauffmans, Hanman Alders und Mathis Grossen und vier gesworn von der gemain, auch mit willen und rechter wissen der ganzen unser gemain desselben pergs zum Kutten, doch durch besunders nucz und frummens willen unsres gnedigen herrn des kunigs und seines perkwerks, unser lehen, abtslehen und purgerlehen, gemessen von dem gemessen perge genant zum prun, gelegen am Rosmark in des egenanten unsers herren des kunigs hause, zusammengelegt, der miteinander 10 iezleichem uff gleichen halfenteil czugemessen auf paide stolnorter des egenanten gemessen pergs czu dem prun und haben dieselben vier lehen, abtslehen und purgerlehen, auf iczleich stolnort zwai lehen, aintrechticleich vorlihen und vorleihen die in crafft dicz briefs dom erbern Waczlab Vorsucher als ainem rechten und 15 elichen perkmaister, seinen gewerken, iren geerben und noch- komelinge, czu haben, czu halden, ezu pawen und mit perklicher arbait ezu genisson an aller leute hindernuss, doch also beschaiden- lich, das sie die egenanten lehen auf ain iczleich stolnort mit ainem schacht pawen, und sinken schullen; und schullen auch 20 pei denselben lehen in dem freien auch auf ain itzleich stolnort ain schacht sinken auf ir aigen gelt und kost. (5) Und was in denn got in den vorgenanten vier lehen ader in dem frein dopei beschert, es sei erz, kiss, perk ader gank, das pheninge gilt ader gelden mag, davon schullen sie uns, das ist der sammung 25 des closters ezu Czedliez und der gemain des vorgenanten pergs zum Kutten, geben und dienen noch unsers herren des kunigs urbar ein freies neuntail an hindernuss in zukunftigen zeiten. (6) Wer aber sach, ab die vorgenanten zwei freien ader ir aines gemessen wurd, dovon schullen sie uns dennoch noch unsers 30 herren des kunigs urbar geben und dinen, was in got beschert, ein ganz und freies neuntail an alles widersprechen. Gesche aber, ab derselben frein eines ader sie peide czu uberscharn wurden, so sol man unserm obgenanten hern dem kunig davon thun und dienen, als ain uberschar mit recht angehort. — Des czu gezeuknus 35 haben wir obgenanter abt und sammunge des closter czu Czedlicz, richter und schepfen des pergs ezu den Kutten unsre ingesigil mit rechter wissen an diesen prief gehenget, der do geschriben 5
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 59. 415 Waczlab Mistlibor, Hensil Pfrim, Mertil Teicher, Peter Schuttenhof und ander schepfen gemainkleich des pergs czu den Kutten, mit rat Kunrat Nazen, Wenczlab Kauffmans, Hanman Alders und Mathis Grossen und vier gesworn von der gemain, auch mit willen und rechter wissen der ganzen unser gemain desselben pergs zum Kutten, doch durch besunders nucz und frummens willen unsres gnedigen herrn des kunigs und seines perkwerks, unser lehen, abtslehen und purgerlehen, gemessen von dem gemessen perge genant zum prun, gelegen am Rosmark in des egenanten unsers herren des kunigs hause, zusammengelegt, der miteinander 10 iezleichem uff gleichen halfenteil czugemessen auf paide stolnorter des egenanten gemessen pergs czu dem prun und haben dieselben vier lehen, abtslehen und purgerlehen, auf iczleich stolnort zwai lehen, aintrechticleich vorlihen und vorleihen die in crafft dicz briefs dom erbern Waczlab Vorsucher als ainem rechten und 15 elichen perkmaister, seinen gewerken, iren geerben und noch- komelinge, czu haben, czu halden, ezu pawen und mit perklicher arbait ezu genisson an aller leute hindernuss, doch also beschaiden- lich, das sie die egenanten lehen auf ain iczleich stolnort mit ainem schacht pawen, und sinken schullen; und schullen auch 20 pei denselben lehen in dem freien auch auf ain itzleich stolnort ain schacht sinken auf ir aigen gelt und kost. (5) Und was in denn got in den vorgenanten vier lehen ader in dem frein dopei beschert, es sei erz, kiss, perk ader gank, das pheninge gilt ader gelden mag, davon schullen sie uns, das ist der sammung 25 des closters ezu Czedliez und der gemain des vorgenanten pergs zum Kutten, geben und dienen noch unsers herren des kunigs urbar ein freies neuntail an hindernuss in zukunftigen zeiten. (6) Wer aber sach, ab die vorgenanten zwei freien ader ir aines gemessen wurd, dovon schullen sie uns dennoch noch unsers 30 herren des kunigs urbar geben und dinen, was in got beschert, ein ganz und freies neuntail an alles widersprechen. Gesche aber, ab derselben frein eines ader sie peide czu uberscharn wurden, so sol man unserm obgenanten hern dem kunig davon thun und dienen, als ain uberschar mit recht angehort. — Des czu gezeuknus 35 haben wir obgenanter abt und sammunge des closter czu Czedlicz, richter und schepfen des pergs ezu den Kutten unsre ingesigil mit rechter wissen an diesen prief gehenget, der do geschriben 5
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416 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 59. ist nach Cristi gepurt vierzehnhundert jar, darnach in dem funften jare an Sant Valentin tag des heiligen merterers. (7) Darnach sprachen wir czu paiden tailen: Ir herren, wir wollen urtail sprechen; wil sich iemant dorzu warnen, des gunne wir im wol. Da sprach der perkmaister vom purgerlehen und abtslehen, gemessen von dem gemessen perge zum prunne: Ir hern, ich wil urtail horn auf alles recht. Da sprachen wir: Nu horet zu. Also als dem eldern gemessen perg von Sent Jorgen sein recht geben sein, noch dem, als das von der Ygla geteilt 10 ist, und derselbe elder gemessen perk den jungern gemessen perk vom prunne in sich gefressen hat, und doch die mass die- selben lehen, vom prun gemessen, nicht begriffen hat, und sie die lehen gepaut haben swerlich und uber jar und tag an alle ansprach und teiding gehabt und besessen haben und noch heutigs tag haben und besiczen und unserm hern dem kunig sein neunteil von dem kunigslehen thun," dasselbe auch getan haben den, die das angehort, und bestetigt sein mit unserm und des abts und auch der sammunge von Czedlicz ingesigiln, so teilen wir czu einem rechten: das die vorgenanten kunigslehen, purgerlehen und abtslehen, gemessen von dem gemessen perg czu dem prun. wenn sie die mass des eldern gemessen perks von Sent Jorgen nicht begriffen hat, und sie in allen sachen, als vor geschriben stet, bewart sein: das sie in allen iren creften und wirden bleiben schollen, als sie unez hiher bliben, fur aller- 25 meinicleich ungehindert. (8) So trat dar der perkmaister von purgerlehen unde abts- lehen, die do gemessen sein von dem gemessen perk czu dem prun mitsampt dem kunigslehen, und sprach: Her hoffmaister, wolt ir zuhorn? Der hoffmaister sprach: Sprecht dar. Das urtail, das mein hern die schepfn geteilt haben, das straff ich und wil ain pessers tailen. Her hoffmaister, wolt ir das urtail? Der hoffmaister sprach: Sprecht dar. Also als der elder gemessen perk von Sent Jorgen den jungern gemessen perk von dem prun in sich gefressen hat und ezu nicht wurden ist, so taile ich an ainem rechten, das man die obgenanten kunigslehen, purgerlehen und abtslehen von der stuffen des eldern gemessen pergs von Sent Jorgen nemen und zihen schol uber und under der erden 5 15 20 30 35 (7) noch dem, als das von der Ygla geteilt ist: vgl. Spr. No. 52 (6).
416 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 59. ist nach Cristi gepurt vierzehnhundert jar, darnach in dem funften jare an Sant Valentin tag des heiligen merterers. (7) Darnach sprachen wir czu paiden tailen: Ir herren, wir wollen urtail sprechen; wil sich iemant dorzu warnen, des gunne wir im wol. Da sprach der perkmaister vom purgerlehen und abtslehen, gemessen von dem gemessen perge zum prunne: Ir hern, ich wil urtail horn auf alles recht. Da sprachen wir: Nu horet zu. Also als dem eldern gemessen perg von Sent Jorgen sein recht geben sein, noch dem, als das von der Ygla geteilt 10 ist, und derselbe elder gemessen perk den jungern gemessen perk vom prunne in sich gefressen hat, und doch die mass die- selben lehen, vom prun gemessen, nicht begriffen hat, und sie die lehen gepaut haben swerlich und uber jar und tag an alle ansprach und teiding gehabt und besessen haben und noch heutigs tag haben und besiczen und unserm hern dem kunig sein neunteil von dem kunigslehen thun," dasselbe auch getan haben den, die das angehort, und bestetigt sein mit unserm und des abts und auch der sammunge von Czedlicz ingesigiln, so teilen wir czu einem rechten: das die vorgenanten kunigslehen, purgerlehen und abtslehen, gemessen von dem gemessen perg czu dem prun. wenn sie die mass des eldern gemessen perks von Sent Jorgen nicht begriffen hat, und sie in allen sachen, als vor geschriben stet, bewart sein: das sie in allen iren creften und wirden bleiben schollen, als sie unez hiher bliben, fur aller- 25 meinicleich ungehindert. (8) So trat dar der perkmaister von purgerlehen unde abts- lehen, die do gemessen sein von dem gemessen perk czu dem prun mitsampt dem kunigslehen, und sprach: Her hoffmaister, wolt ir zuhorn? Der hoffmaister sprach: Sprecht dar. Das urtail, das mein hern die schepfn geteilt haben, das straff ich und wil ain pessers tailen. Her hoffmaister, wolt ir das urtail? Der hoffmaister sprach: Sprecht dar. Also als der elder gemessen perk von Sent Jorgen den jungern gemessen perk von dem prun in sich gefressen hat und ezu nicht wurden ist, so taile ich an ainem rechten, das man die obgenanten kunigslehen, purgerlehen und abtslehen von der stuffen des eldern gemessen pergs von Sent Jorgen nemen und zihen schol uber und under der erden 5 15 20 30 35 (7) noch dem, als das von der Ygla geteilt ist: vgl. Spr. No. 52 (6).
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 60. 417 mit pessrem und pilleichrem rechten, wenn das dowider imant reden schulle, ader was darumb ain recht sei. Wollen des mein herren die schepfen an mein wort jehen, ich danke genaden und dem rechten; wollen sie des nicht thun, so scheub ich das mit in dohin, wo wir recht geben und nemen. Chuttnenses scripserunt. Sentencia diffinitiva. (9) Als wir clag und antwort und urtail wider urtail davorn vornomen haben, so tailen wir das ezu ainem rechten, das die schepfen recht geurtailt haben, und das ir urtail unpilleich gestraft ist. [Cod. C.] 5 10 (1406.) No. 60. Czwaier gesworner geczeuknuss schol man uberhoren. (1) Es geschach, das Waczlaw Kauffman und seine gewerken an ainem tail, Andres Plumel und seine gewerken an dem andern taile hatten czu tedingen von ains durchslag wegen, der czwischen 15 iren pergwerken gescheen ist. Da ging Wenczlab Kauffman czu dem hoffmaister und pat in umb ain amptman; den liea) er im. Do gink Andres Plumel und seine gewerken an dem ander tail und besuchte den hoffmaister; den kunde er nicht gehaben. Do gink er furpas czu dem Niclas Kronel, der do ist ain gesworner 20 obrister steiger, und patt in auch umb ain geswornen amptman; den lei er im. Und in der weile quam der amptman, den der hoffmaister gesant hatt und gelihen, czu dem egenanten Niclas Kronel. Da sprach derselbe Niclas Kronel: Du kumst mir gar recht. Da sprach der amptman: Der hoffmaister hat mich czu 25 euch gesant; habt ir nicht ein amptman, so schul ich faren, oder was ir mich haisst, das schol ich thun. Do sprach derselbe Niclas Kronel in kegenwurtikait paider perkmaister: Liben gesellen, vart mit ein durch grosser sicherhait willen und bestellet frid. (2) Da quamen si fur uns auff paiden tailen. Da sprach Wenczlab Kauffman und seine gewerken: Liben hern, der amptman, den der Niclas Kronel gesant hat, der schol kain krafft noch macht haben, also als er nicht vom hoffmaister 30 No. 60. a) steht lies. No. 60 — Tom. No. 111. Zycha, Böhm. Bergrecht II. 27 35
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 60. 417 mit pessrem und pilleichrem rechten, wenn das dowider imant reden schulle, ader was darumb ain recht sei. Wollen des mein herren die schepfen an mein wort jehen, ich danke genaden und dem rechten; wollen sie des nicht thun, so scheub ich das mit in dohin, wo wir recht geben und nemen. Chuttnenses scripserunt. Sentencia diffinitiva. (9) Als wir clag und antwort und urtail wider urtail davorn vornomen haben, so tailen wir das ezu ainem rechten, das die schepfen recht geurtailt haben, und das ir urtail unpilleich gestraft ist. [Cod. C.] 5 10 (1406.) No. 60. Czwaier gesworner geczeuknuss schol man uberhoren. (1) Es geschach, das Waczlaw Kauffman und seine gewerken an ainem tail, Andres Plumel und seine gewerken an dem andern taile hatten czu tedingen von ains durchslag wegen, der czwischen 15 iren pergwerken gescheen ist. Da ging Wenczlab Kauffman czu dem hoffmaister und pat in umb ain amptman; den liea) er im. Do gink Andres Plumel und seine gewerken an dem ander tail und besuchte den hoffmaister; den kunde er nicht gehaben. Do gink er furpas czu dem Niclas Kronel, der do ist ain gesworner 20 obrister steiger, und patt in auch umb ain geswornen amptman; den lei er im. Und in der weile quam der amptman, den der hoffmaister gesant hatt und gelihen, czu dem egenanten Niclas Kronel. Da sprach derselbe Niclas Kronel: Du kumst mir gar recht. Da sprach der amptman: Der hoffmaister hat mich czu 25 euch gesant; habt ir nicht ein amptman, so schul ich faren, oder was ir mich haisst, das schol ich thun. Do sprach derselbe Niclas Kronel in kegenwurtikait paider perkmaister: Liben gesellen, vart mit ein durch grosser sicherhait willen und bestellet frid. (2) Da quamen si fur uns auff paiden tailen. Da sprach Wenczlab Kauffman und seine gewerken: Liben hern, der amptman, den der Niclas Kronel gesant hat, der schol kain krafft noch macht haben, also als er nicht vom hoffmaister 30 No. 60. a) steht lies. No. 60 — Tom. No. 111. Zycha, Böhm. Bergrecht II. 27 35
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418 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 61. gesant ist. (3) Do sprach Andres Plumel: Her hoffmaister, legt urtail an meine herren di scheppfen: ab man di gesworn amptleute paiderseit pillich uberhoren schol, also als si mit einander gefaren sein von des rechten wegen, wenn das imant 5 dawider reden schulle ader muge, ader was darumb ain recht sei. (4) Und da wir di teidinge ezwischen in horten und vornomen, da legte der hoffmaister an uns das urtail von paiden teilen. Da besprachen wir uns und sprachen: Ir herren, wir wellen urtail sprechen; wil sich imant dorezu warnen, des gunnen wir 10 im wol. Da trat dar Wenezlab Kauffmann mit seinem fur- sprechen; der* dingte im all sein recht und warnte sich czu dem urtail, als ain recht ist. Da tailten wir czu* ainem rechten, das man die amptleut paiderseit, also als si gesworn sein, schold pilleichen uberhoren. (5) Da sprach des Wenczlab Kauffmans fursprech: Her hoffmaister, wolt ir czuhoren? Das urtail das meine hern di schepfen haben getailt, das straff ich und wil ein pessers tailen. Her hoffmaister, wolt ir das urtail? Er sprach: Sprich dar. So taile wir an ainem rechten, das der amptman, der do gesant ist 20 von dem gesworn obristen steiger und nicht von dem hoffmaister, kain krafft noch macht haben schol. Wellen das meine herren di scheppfen an mein wort jehen, ich dank genaden; wellen si das nicht thun, so scheub ich das mit in an di stat, do wir recht geben und nemen. — Da sprachen wir: Wir wellen bei 25 unserm urtail bleiben. Chuthnenses scripserunt. Sentencia diffinitiva: (6) Als wir clag und antwort vornomen haben, so taile wir czu ainem rechten, das di scheppfen recht getailet haben, und das das urtail unpillich gestrafft ist. — Datum in maniloquio in 30 vigilia purificacionis beate virginis Marie, anno cecc° sexto. Cod. C.)] 15 No. 61. Super montana Schneepergk cuidam capitaneo scriptum est. Unsser willig dinst bevor [u. s. wl. Ewer schreiben dabei 35 zwaier parthei, Sannd Margarethn gewerken auff ainer und den vom heiligen lande andern tail, klag und anttwort gegen einander (1509.) No. 61 — Tom. No. 139. Vgl. den folgenden Spruch.
418 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 61. gesant ist. (3) Do sprach Andres Plumel: Her hoffmaister, legt urtail an meine herren di scheppfen: ab man di gesworn amptleute paiderseit pillich uberhoren schol, also als si mit einander gefaren sein von des rechten wegen, wenn das imant 5 dawider reden schulle ader muge, ader was darumb ain recht sei. (4) Und da wir di teidinge ezwischen in horten und vornomen, da legte der hoffmaister an uns das urtail von paiden teilen. Da besprachen wir uns und sprachen: Ir herren, wir wellen urtail sprechen; wil sich imant dorezu warnen, des gunnen wir 10 im wol. Da trat dar Wenezlab Kauffmann mit seinem fur- sprechen; der* dingte im all sein recht und warnte sich czu dem urtail, als ain recht ist. Da tailten wir czu* ainem rechten, das man die amptleut paiderseit, also als si gesworn sein, schold pilleichen uberhoren. (5) Da sprach des Wenczlab Kauffmans fursprech: Her hoffmaister, wolt ir czuhoren? Das urtail das meine hern di schepfen haben getailt, das straff ich und wil ein pessers tailen. Her hoffmaister, wolt ir das urtail? Er sprach: Sprich dar. So taile wir an ainem rechten, das der amptman, der do gesant ist 20 von dem gesworn obristen steiger und nicht von dem hoffmaister, kain krafft noch macht haben schol. Wellen das meine herren di scheppfen an mein wort jehen, ich dank genaden; wellen si das nicht thun, so scheub ich das mit in an di stat, do wir recht geben und nemen. — Da sprachen wir: Wir wellen bei 25 unserm urtail bleiben. Chuthnenses scripserunt. Sentencia diffinitiva: (6) Als wir clag und antwort vornomen haben, so taile wir czu ainem rechten, das di scheppfen recht getailet haben, und das das urtail unpillich gestrafft ist. — Datum in maniloquio in 30 vigilia purificacionis beate virginis Marie, anno cecc° sexto. Cod. C.)] 15 No. 61. Super montana Schneepergk cuidam capitaneo scriptum est. Unsser willig dinst bevor [u. s. wl. Ewer schreiben dabei 35 zwaier parthei, Sannd Margarethn gewerken auff ainer und den vom heiligen lande andern tail, klag und anttwort gegen einander (1509.) No. 61 — Tom. No. 139. Vgl. den folgenden Spruch.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 62. 419 schriefftlich mit vielen warten und lenger mainung geseczt, uns bei dem gegenwurtigen botten versigelt geschikt haben wir freuntlich angenomen. Und wie wol wir uns dorauff geseczt haben, auf kain bergwergk underweisung czu geben, allein wir werden denn nicht durch einen slechten boten, sunder durch ezwen erbare geswaren scheppen desselben bergwerks unverdacht von beiden partheien underweist,* weliche uns nicht allein in schriefftlicher klag und anttwort, sunder auch mundtlich noch gelegenhait der sachen auf unser frag die sachen mochten weiter erklären, und wir desto sicherer noch inhalt unserer bergrechten 10 mochten daruber urtail sprechen und irung czwischen den ge- werken entscheiden: iedoch so hietten wir euch gern doruber underweisung gegeben, so di klag und antwort noch inhalt unsers bergrechten mit slechter mainunge und kurczen warten an uns pracht wer. Seinttnmall aber di sach uns ettwas fremd gewesen, 15 doraus wir kein entliche bericht mochten scheppen, damit wir paide parteien bei irer gerechtikeit hietten mugen behalden, hat uns nicht czimbt, doruber recht sprechen. Dorumb wir uns ganezlich dorauff geseczt haben, auf kain bergwergk furpas kein recht sprechen oder unterweisung geben, allain es werden dan 20 auffs minist ezwen erware geswarn manner aus dem rat des selben bergwergks umb suliche sach personlich her geschikt, noch alter loblicher gewanhait, als die von Chuttenperg und ander bergleut bisher gethun haben. — Auff das wir euch die schriefft- liche secze paider parthei versigelt hiemit widerumb senden. 25 Dornach wisset euch czu richten. — Datum sabbato ante reminiscere, anno domini XVc nono. [Cod. D.] 5 (1509.) No. 62. Super montana Schneepergk eidem capitaneo. (1) Unnser willig dinst etc. Uns hat ewer genad abermallen 30 czugeschikt ezwaier partheien [u. s. w. folgt eine unbedeutende Einleitung. Die Schneeberger haben einen geschworenen Boten geschiekt]. No. 62 = Tom. No. 140.
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 62. 419 schriefftlich mit vielen warten und lenger mainung geseczt, uns bei dem gegenwurtigen botten versigelt geschikt haben wir freuntlich angenomen. Und wie wol wir uns dorauff geseczt haben, auf kain bergwergk underweisung czu geben, allein wir werden denn nicht durch einen slechten boten, sunder durch ezwen erbare geswaren scheppen desselben bergwerks unverdacht von beiden partheien underweist,* weliche uns nicht allein in schriefftlicher klag und anttwort, sunder auch mundtlich noch gelegenhait der sachen auf unser frag die sachen mochten weiter erklären, und wir desto sicherer noch inhalt unserer bergrechten 10 mochten daruber urtail sprechen und irung czwischen den ge- werken entscheiden: iedoch so hietten wir euch gern doruber underweisung gegeben, so di klag und antwort noch inhalt unsers bergrechten mit slechter mainunge und kurczen warten an uns pracht wer. Seinttnmall aber di sach uns ettwas fremd gewesen, 15 doraus wir kein entliche bericht mochten scheppen, damit wir paide parteien bei irer gerechtikeit hietten mugen behalden, hat uns nicht czimbt, doruber recht sprechen. Dorumb wir uns ganezlich dorauff geseczt haben, auf kain bergwergk furpas kein recht sprechen oder unterweisung geben, allain es werden dan 20 auffs minist ezwen erware geswarn manner aus dem rat des selben bergwergks umb suliche sach personlich her geschikt, noch alter loblicher gewanhait, als die von Chuttenperg und ander bergleut bisher gethun haben. — Auff das wir euch die schriefft- liche secze paider parthei versigelt hiemit widerumb senden. 25 Dornach wisset euch czu richten. — Datum sabbato ante reminiscere, anno domini XVc nono. [Cod. D.] 5 (1509.) No. 62. Super montana Schneepergk eidem capitaneo. (1) Unnser willig dinst etc. Uns hat ewer genad abermallen 30 czugeschikt ezwaier partheien [u. s. w. folgt eine unbedeutende Einleitung. Die Schneeberger haben einen geschworenen Boten geschiekt]. No. 62 = Tom. No. 140.
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420 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 62. (2) Noch dem als wir die anklage, czuspruch und erbittung Sannd Margarethen gewerken wider Thomassen Hornigk und die gewerken im heiligen lande gehort und vernomen haben, wie der bemelt bergmaister an alle gericht und rechtlich erkenthnusse 5 des rechten Sannd Margarethen heuer von irm ort ausgetrieben, sie irer gewehre geweltiglich entseczt und uber alle ire erbittung czu recht beraubt, mit mer inhalt irer anklag haben wir czu guter mas vernomen. 15 30 (3) Item dornach Thomas Hornigk bergmaister als beklagter dorauff anttwort und also sagt, das er ezwischen den von Sand Georgen, die dan den halben tail Sand Mauriez innehaben, einss und den vom heiligen lande anders teils der masse halben, die Sand Moricz zugehort, ap die gar verfaren ader nicht, einen irtumb vernomen und von Sand Margarethn nichs irriges ge- wüst, der halben der czueg des marscheiders furgenomen, und sodan nochm czueg befunden, das die von Sand Moricz und vom heiligen lande gepoten inne ezuhalden also, das keiner an sein wissen das orth belege; indes habe der von Sand Margarethn schichtmaister auff das orth noch Sand Moriez masse, die den 20 verfarn gewesst, ane sein gewissen gelegt ein hewer, dahin farn und daselbist arbeiten lassen; und so im das durch die vom heiligen lande eroffnet, habe er den selben Sand Margarethen heuer, ee dann er ezwu schicht dorauff gearbeit, ausgetrieben, verhoffund nicht unpillich, und durffe nicht albeg gericht und 25 recht seczen und ergeen lassen, moge er* der billikait noch weisung leiden; dornach die gewerken vom heiligen lande ir antwort weiter erkleren also lautund: hierumb sagen wir, die gedachten gewerken vom heiligen lande, das den von Sand Moricz ezu den massen, die jenen erstlicher belehenung noch gepuren etc. mit mer inhaltung des und andrer irer saczung und artikln irer anttwort haben wir czu guter mas vernomen. (4) Item die cleger, Sannd Margarethen gewerken, mit ver- newung ires varigen furtrages, dovon sie protestiren und nemen an des bergmeisters bekentnus, so ver das fur sie ist, sunderlich. 35 das er bekent, das er Sand Margarethen hewer ausgetrieben und dorffe nicht albeg gericht und recht seczen ete. mit mer inhalt [u. s. w.] haben wir vernomen. 10
420 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 62. (2) Noch dem als wir die anklage, czuspruch und erbittung Sannd Margarethen gewerken wider Thomassen Hornigk und die gewerken im heiligen lande gehort und vernomen haben, wie der bemelt bergmaister an alle gericht und rechtlich erkenthnusse 5 des rechten Sannd Margarethen heuer von irm ort ausgetrieben, sie irer gewehre geweltiglich entseczt und uber alle ire erbittung czu recht beraubt, mit mer inhalt irer anklag haben wir czu guter mas vernomen. 15 30 (3) Item dornach Thomas Hornigk bergmaister als beklagter dorauff anttwort und also sagt, das er ezwischen den von Sand Georgen, die dan den halben tail Sand Mauriez innehaben, einss und den vom heiligen lande anders teils der masse halben, die Sand Moricz zugehort, ap die gar verfaren ader nicht, einen irtumb vernomen und von Sand Margarethn nichs irriges ge- wüst, der halben der czueg des marscheiders furgenomen, und sodan nochm czueg befunden, das die von Sand Moricz und vom heiligen lande gepoten inne ezuhalden also, das keiner an sein wissen das orth belege; indes habe der von Sand Margarethn schichtmaister auff das orth noch Sand Moriez masse, die den 20 verfarn gewesst, ane sein gewissen gelegt ein hewer, dahin farn und daselbist arbeiten lassen; und so im das durch die vom heiligen lande eroffnet, habe er den selben Sand Margarethen heuer, ee dann er ezwu schicht dorauff gearbeit, ausgetrieben, verhoffund nicht unpillich, und durffe nicht albeg gericht und 25 recht seczen und ergeen lassen, moge er* der billikait noch weisung leiden; dornach die gewerken vom heiligen lande ir antwort weiter erkleren also lautund: hierumb sagen wir, die gedachten gewerken vom heiligen lande, das den von Sand Moricz ezu den massen, die jenen erstlicher belehenung noch gepuren etc. mit mer inhaltung des und andrer irer saczung und artikln irer anttwort haben wir czu guter mas vernomen. (4) Item die cleger, Sannd Margarethen gewerken, mit ver- newung ires varigen furtrages, dovon sie protestiren und nemen an des bergmeisters bekentnus, so ver das fur sie ist, sunderlich. 35 das er bekent, das er Sand Margarethen hewer ausgetrieben und dorffe nicht albeg gericht und recht seczen ete. mit mer inhalt [u. s. w.] haben wir vernomen. 10
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ORERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 62. 421 Sentencia diffinitiva. (5) Dorauff sprechen unser bergkrecht: „Ap einer mit gewalt ader heimlich ichtes eines ganges im berge an sich czeicht und empfehet das von dem verleiher undanks und unwissen der rechten gewerken, der behelt nichsnit rechtes. Auch dergeleichen, der den gannk oder orth oder ein stukel eines ganges ader andere fremde ding mit gewalt und mit betriegen ezu im czeicht, das er an alle widerrede rauberei begeet, nicht allein nach bergrechten, sundera) auch noch aus- 10 weisung der redlichen kaiserlichen geseczen.a)" Nu seinttnmalln der bemelt ganngk den gedachten ge- werken Sannd Margarethen noch inhalt bergrecht redlich ist verliehen den selbigen, bauhafft gehalten, rennth und stewer dovon gegeben, dornach durch den Thomassen Hornigk berg- maister ane gericht und ane rechtlich erkenttnus derb) hower Sannd Margarethen gewerken von dan ausgetrieben und ain anderb) dorein eingeweist ist,* alsdann sie in irem sacze ver- melden, und der bemelt bergmaister sich darczu bekant: dorauff teile wir czu einem rechten, das der vor gemelt bergmaister und die 20 gewerken von dem heiligen lande den gewerken von Sannd Marga- rethen iren hewer auff ir gewehr und orth, dorauff ir hawer in krafft irer belehenung gebaut und gearbait hat und durch sie entseezt und ausgetrieben ist, ffur allen dingen ezu recht mit allen nuczungen und abenuczungen widerumb einseczen und einweisen sollen. Wenn 25 das bergrecht leidet nicht, das iemandt verurteilet wird ane ordnung des rechten; sondern vermeint ein parthei czu der andern umb solhe bergwerk [an spruch czu haben, die sol die andre nicht mit gewalt, sunder mit ordnung des rechten doraus furen und entseczen. Datum Iglavie, ff. quarta die Scti Sigismundi regis, 30 anno domini XVe nono. [Cod. D.] 5 15 No. 62. a) Die Worte sunder bis geseczen sind unterstrichen. b) Handschr. den . . . einen andern. (5) Dorauff sprechen unser bergkrecht: Const. II, 2, § 13. Das Citat soll wohl gegen den vorgenommenen Gewaltact ins Treffen geführt werden, 35 passt aber nicht sonderlich! Wenn das bergrecht leidet nicht u. s. W.: vgl. Spr. No. 79 u. 82 (2).
ORERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 62. 421 Sentencia diffinitiva. (5) Dorauff sprechen unser bergkrecht: „Ap einer mit gewalt ader heimlich ichtes eines ganges im berge an sich czeicht und empfehet das von dem verleiher undanks und unwissen der rechten gewerken, der behelt nichsnit rechtes. Auch dergeleichen, der den gannk oder orth oder ein stukel eines ganges ader andere fremde ding mit gewalt und mit betriegen ezu im czeicht, das er an alle widerrede rauberei begeet, nicht allein nach bergrechten, sundera) auch noch aus- 10 weisung der redlichen kaiserlichen geseczen.a)" Nu seinttnmalln der bemelt ganngk den gedachten ge- werken Sannd Margarethen noch inhalt bergrecht redlich ist verliehen den selbigen, bauhafft gehalten, rennth und stewer dovon gegeben, dornach durch den Thomassen Hornigk berg- maister ane gericht und ane rechtlich erkenttnus derb) hower Sannd Margarethen gewerken von dan ausgetrieben und ain anderb) dorein eingeweist ist,* alsdann sie in irem sacze ver- melden, und der bemelt bergmaister sich darczu bekant: dorauff teile wir czu einem rechten, das der vor gemelt bergmaister und die 20 gewerken von dem heiligen lande den gewerken von Sannd Marga- rethen iren hewer auff ir gewehr und orth, dorauff ir hawer in krafft irer belehenung gebaut und gearbait hat und durch sie entseezt und ausgetrieben ist, ffur allen dingen ezu recht mit allen nuczungen und abenuczungen widerumb einseczen und einweisen sollen. Wenn 25 das bergrecht leidet nicht, das iemandt verurteilet wird ane ordnung des rechten; sondern vermeint ein parthei czu der andern umb solhe bergwerk [an spruch czu haben, die sol die andre nicht mit gewalt, sunder mit ordnung des rechten doraus furen und entseczen. Datum Iglavie, ff. quarta die Scti Sigismundi regis, 30 anno domini XVe nono. [Cod. D.] 5 15 No. 62. a) Die Worte sunder bis geseczen sind unterstrichen. b) Handschr. den . . . einen andern. (5) Dorauff sprechen unser bergkrecht: Const. II, 2, § 13. Das Citat soll wohl gegen den vorgenommenen Gewaltact ins Treffen geführt werden, 35 passt aber nicht sonderlich! Wenn das bergrecht leidet nicht u. s. W.: vgl. Spr. No. 79 u. 82 (2).
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422 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 63. (1360—1370.) No. 63. Hi haben di von den Schirmern ein urteil pillich gestrafft umb einen wintczug.2) (1) Serviminis complacencia preinclusa. Es hat sich gefuget, 5 das vor uns getreten sein in ein vollen rat unser purger, die gewerken ezu der gruben genant czum Wagner, und haben uns vorgeleget, wi ein durchslage czukumen were aus irer gruben in di gruben genant czum Schirmer, und sprachen, wi der wint sein czuge kreftiklich gewunen hette durch den selben durchslag in die Schirmer und do ausgangen wer, der do beschen wer von der oberisten steiger diner, di den ait daruber auch haben und die dorczu gesant weren von des rechten wegen, mit den das auch besaczt wer, und paten, das man die oberisten steiger uber- hortte und auch ir diner, und das wir in noch irm bekentnus 15 ein recht lisen widervaren. (2) Nu traten dar die erbern leut, di gewerken von den Schirmern mit irem vorsprech. Der sprach von irn wegen : Wolt ir der erbern leut rede auch horen? Es sten hi di erbern leut die gewerken von den Schirmern und ich an irem worte und sprechen gar beschaidenlaich: Es geschach, das ein durchslag czukumen scholde, des si sich vorsahen, ezwischen in und den Wagnern; und gingen ezu den oberesten steigern und paten di durch eins rechten willen, das sie ir diner mit in in ire grube sentten ader selber mit in vuren: si vorsehen sich, es were ein durchslag 25 ezwischen in und den Wagnern geschen, das her dorezu vure und sehe, das kein unfuge icht geschehe. Den gesworen diner habent in di oberisten steiger gelihen. Der vur mit in in die gruben und sach, das der durchslag dennoch nicht was geschen, und sprach czu in: Ich wil ausvaren wider, unczen das man durch- slecht; durft ir mein den von des rechten wegen, so wil ich aber mit euch dorczu varen. - Noch dem kurezleich do wart durch- slagen. Do gingen aber di erbern leut czu den oberisten steigern und sprachen: Liben heren, es ist nu ein durchslag geschen ezwischen uns und den Wagnern, wir piten euch von eins rechten 35 wegen, das ir dorczu sendet oder selber dorezu vart und 10 20 30 No. 63. a) Von späterer Hand: Kuthnenses scripserunt. No. 63 = Tom. No. 90.
422 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 63. (1360—1370.) No. 63. Hi haben di von den Schirmern ein urteil pillich gestrafft umb einen wintczug.2) (1) Serviminis complacencia preinclusa. Es hat sich gefuget, 5 das vor uns getreten sein in ein vollen rat unser purger, die gewerken ezu der gruben genant czum Wagner, und haben uns vorgeleget, wi ein durchslage czukumen were aus irer gruben in di gruben genant czum Schirmer, und sprachen, wi der wint sein czuge kreftiklich gewunen hette durch den selben durchslag in die Schirmer und do ausgangen wer, der do beschen wer von der oberisten steiger diner, di den ait daruber auch haben und die dorczu gesant weren von des rechten wegen, mit den das auch besaczt wer, und paten, das man die oberisten steiger uber- hortte und auch ir diner, und das wir in noch irm bekentnus 15 ein recht lisen widervaren. (2) Nu traten dar die erbern leut, di gewerken von den Schirmern mit irem vorsprech. Der sprach von irn wegen : Wolt ir der erbern leut rede auch horen? Es sten hi di erbern leut die gewerken von den Schirmern und ich an irem worte und sprechen gar beschaidenlaich: Es geschach, das ein durchslag czukumen scholde, des si sich vorsahen, ezwischen in und den Wagnern; und gingen ezu den oberesten steigern und paten di durch eins rechten willen, das sie ir diner mit in in ire grube sentten ader selber mit in vuren: si vorsehen sich, es were ein durchslag 25 ezwischen in und den Wagnern geschen, das her dorezu vure und sehe, das kein unfuge icht geschehe. Den gesworen diner habent in di oberisten steiger gelihen. Der vur mit in in die gruben und sach, das der durchslag dennoch nicht was geschen, und sprach czu in: Ich wil ausvaren wider, unczen das man durch- slecht; durft ir mein den von des rechten wegen, so wil ich aber mit euch dorczu varen. - Noch dem kurezleich do wart durch- slagen. Do gingen aber di erbern leut czu den oberisten steigern und sprachen: Liben heren, es ist nu ein durchslag geschen ezwischen uns und den Wagnern, wir piten euch von eins rechten 35 wegen, das ir dorczu sendet oder selber dorezu vart und 10 20 30 No. 63. a) Von späterer Hand: Kuthnenses scripserunt. No. 63 = Tom. No. 90.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 63. 423 bestellet, das kein unfuge do icht geschech. Do santen di oberisten steiger ir gesworn diner in peide gruben und enphalhen den, das sie best eilten und auch dopei weren, das von des durchslages wegen kein unfuge icht geschech. Di selben vuren in peide gruben czu dem durchslage und sahen, das der wint entwer ging und sein czuge nicht redleich hette, wider hiher noch dorthin, und das der durchslag auch dennoch nicht czu was geweit, und vuren des ezu den oberisten steigern und taten in das ezu wissen, das si nicht redleich geschen mochten. Nu enphalen in di oberisten steiger, das si wider einhinvuren in 10 peide gruben und das si di vocher in paiden gruben, di den wint gehindern mochten an seim czuge, czuslahen scholden. Nu czuslugen si den erbern leuten ezu den Schirmern di vocher, also das der wint sein czuge gewan etlicher mase aus den Wagnern in ir gruben. Do besorgten si sich, das leicht di vocher in den Wagnern nicht czuslahen weren, und begerten an dem amptman, das her durch den durchslage in die Wagner fure und do besech, ab die vocher do auch ezuslagen weren, und wunderten sich sere, noch dem und die vocher czu dem Wagner auch ezuslagen waren, wi dem wer, das der wint sein czuge also gehaben 20 mochte, wen si wol westen, das di ezu den Wagnern kein eigen wint nicht hetten wen als vil, als si des wintes von der gruben czum himelstos genisen mochten, und sprachen, es musse in etwas geprechens sein, den die gesworn leut, di dorczu gesant sein, leicht uberschen haben, der den wint hindert an seim rechten 25 ezuge. Und gingen dornach uber etleich ezeit aber czu den oberesten steigern und sprachen: Ir hern, wir vorsehen uns, das in den hespeln in dem Wagner etwas ubersehen sei von ewern dinern, das den wint hindert an seim rechten czuge, und paten si von eins rechten wegen, das si dorezu sentten ader selber dor- 30 ezu vuren in die Wagner und lisen beschowen, ab in den hespeln icht turen ader pune weren, di den wint hindern an seinem rechten ezuge, und paten si, das si das offen schulden lasen, und das man besech, wo der wint seine rechten czuge hin gewinne, und sprachen : Wir wissen wol vorwar, das di czu den Wagnern kein eigen wint nicht haben den also vil, als si des windes von dem himelstos genisen mugen. Do santen di oberisten steiger aber ir diner in di Wagner und enphalhen in, das si in die 5 15 35
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 63. 423 bestellet, das kein unfuge do icht geschech. Do santen di oberisten steiger ir gesworn diner in peide gruben und enphalhen den, das sie best eilten und auch dopei weren, das von des durchslages wegen kein unfuge icht geschech. Di selben vuren in peide gruben czu dem durchslage und sahen, das der wint entwer ging und sein czuge nicht redleich hette, wider hiher noch dorthin, und das der durchslag auch dennoch nicht czu was geweit, und vuren des ezu den oberisten steigern und taten in das ezu wissen, das si nicht redleich geschen mochten. Nu enphalen in di oberisten steiger, das si wider einhinvuren in 10 peide gruben und das si di vocher in paiden gruben, di den wint gehindern mochten an seim czuge, czuslahen scholden. Nu czuslugen si den erbern leuten ezu den Schirmern di vocher, also das der wint sein czuge gewan etlicher mase aus den Wagnern in ir gruben. Do besorgten si sich, das leicht di vocher in den Wagnern nicht czuslahen weren, und begerten an dem amptman, das her durch den durchslage in die Wagner fure und do besech, ab die vocher do auch ezuslagen weren, und wunderten sich sere, noch dem und die vocher czu dem Wagner auch ezuslagen waren, wi dem wer, das der wint sein czuge also gehaben 20 mochte, wen si wol westen, das di ezu den Wagnern kein eigen wint nicht hetten wen als vil, als si des wintes von der gruben czum himelstos genisen mochten, und sprachen, es musse in etwas geprechens sein, den die gesworn leut, di dorczu gesant sein, leicht uberschen haben, der den wint hindert an seim rechten 25 ezuge. Und gingen dornach uber etleich ezeit aber czu den oberesten steigern und sprachen: Ir hern, wir vorsehen uns, das in den hespeln in dem Wagner etwas ubersehen sei von ewern dinern, das den wint hindert an seim rechten czuge, und paten si von eins rechten wegen, das si dorezu sentten ader selber dor- 30 ezu vuren in die Wagner und lisen beschowen, ab in den hespeln icht turen ader pune weren, di den wint hindern an seinem rechten ezuge, und paten si, das si das offen schulden lasen, und das man besech, wo der wint seine rechten czuge hin gewinne, und sprachen : Wir wissen wol vorwar, das di czu den Wagnern kein eigen wint nicht haben den also vil, als si des windes von dem himelstos genisen mugen. Do santen di oberisten steiger aber ir diner in di Wagner und enphalhen in, das si in die 5 15 35
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424 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 63. 30 hespel varen schulden und auch stein dorein lasen und scholden beschen, ab si icht vorpunet weren. Das taten sie und vuren in die hespel. Als da sie ein haspel funden, der do vorkleibet und vorpunet was, den lisen si aufprechen und offen. Do das 5 geschach, do gewan der wint seine czuge kreftikleich wider aus ir gruben in di Wagner und in den selben haspel auf. Das haben si besaczt mit den gesworen amptleuten ains, czwir, dreistunt, und das der wint seine czuge noch do selbenst aus hat: des czihen si sich ezu den oberisten steigern und ezu iren dinern, di von 10 des rechten wegen dorczu gesant sein, di das gesehen haben und mit den si das besaczt habent; und piten an einem rechten czu dervaren, ab in die beweisung des beste, das deme also sei: ab in der wint nicht pilleicher do selbenst aus schol gen in den Wagnern, do her sein czuge hin gewunen hat, wen das in 15 imant hindern muge oder schulle, oder was dorumme ein recht sei. (3) Nu haben wir der oberisten steiger bekentnus gehort. Di traten dar und sprachen: .. . [Die Aussage der Steiger stimmt mit den Ausführungen des Vorsprechen genan überein. (4) Nu haben wir noch der oberisten steiger bekentnusse ein 20 recht gesprochen in sulcher weis: also als di oberisten steiger gesant haben ezu dem durchslage, und das der wint czum ersten sein czuge nicht vertigkleich gehabet hat durch des willen, das her entwer dennoch ist gegangen, und das si dornach in paide gruben gesant han ir diner, di den ait haben dor uber, von des 25 rechten wegen und den enpholhen haben, das si czuslahen schulden in paiden gruben alles das, das von vochern den wint gehindern mochte an seim rechten czuge, und das si di vochen paiderseit czuslahen haben, und das der wint sein ezuge kreftigkleich gehabt hat und gewunnen aus den Wagnern in die Schirmer czum ersten, das di selben amptleut geschen und besaget haben, und das di gewerken von den Wagnern mit in besaczt haben, und des die oberisten steiger* vor uns bekant haben: das nu der selb wint sein czuge haben schol aus den Wagnern in di Schirmer und do selbenst ausgen in alle der masse, als her 35 besehen und besaget ist, an alle hindernisse. (5) Nu traten dar di von Schirmern und ir vorsprech von iren wegen und sprach: Ir hern, das urtoil strafe ich von der erbern leut wegen von den Schirmern und will ein pessers vinden,
424 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 63. 30 hespel varen schulden und auch stein dorein lasen und scholden beschen, ab si icht vorpunet weren. Das taten sie und vuren in die hespel. Als da sie ein haspel funden, der do vorkleibet und vorpunet was, den lisen si aufprechen und offen. Do das 5 geschach, do gewan der wint seine czuge kreftikleich wider aus ir gruben in di Wagner und in den selben haspel auf. Das haben si besaczt mit den gesworen amptleuten ains, czwir, dreistunt, und das der wint seine czuge noch do selbenst aus hat: des czihen si sich ezu den oberisten steigern und ezu iren dinern, di von 10 des rechten wegen dorczu gesant sein, di das gesehen haben und mit den si das besaczt habent; und piten an einem rechten czu dervaren, ab in die beweisung des beste, das deme also sei: ab in der wint nicht pilleicher do selbenst aus schol gen in den Wagnern, do her sein czuge hin gewunen hat, wen das in 15 imant hindern muge oder schulle, oder was dorumme ein recht sei. (3) Nu haben wir der oberisten steiger bekentnus gehort. Di traten dar und sprachen: .. . [Die Aussage der Steiger stimmt mit den Ausführungen des Vorsprechen genan überein. (4) Nu haben wir noch der oberisten steiger bekentnusse ein 20 recht gesprochen in sulcher weis: also als di oberisten steiger gesant haben ezu dem durchslage, und das der wint czum ersten sein czuge nicht vertigkleich gehabet hat durch des willen, das her entwer dennoch ist gegangen, und das si dornach in paide gruben gesant han ir diner, di den ait haben dor uber, von des 25 rechten wegen und den enpholhen haben, das si czuslahen schulden in paiden gruben alles das, das von vochern den wint gehindern mochte an seim rechten czuge, und das si di vochen paiderseit czuslahen haben, und das der wint sein ezuge kreftigkleich gehabt hat und gewunnen aus den Wagnern in die Schirmer czum ersten, das di selben amptleut geschen und besaget haben, und das di gewerken von den Wagnern mit in besaczt haben, und des die oberisten steiger* vor uns bekant haben: das nu der selb wint sein czuge haben schol aus den Wagnern in di Schirmer und do selbenst ausgen in alle der masse, als her 35 besehen und besaget ist, an alle hindernisse. (5) Nu traten dar di von Schirmern und ir vorsprech von iren wegen und sprach: Ir hern, das urtoil strafe ich von der erbern leut wegen von den Schirmern und will ein pessers vinden,
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 64. 425 und sprach also: Ir hofmaister, wolt ir das urteil ? Als der oberesten steiger diner vor in bekant haben und di obristen steiger* vor den scheppen bekant han, das man ein pun vunden habe in einem haspel ezu den Wagnern, di den wint gehindert hat an seime ezuge, di do di selben [gesworen leut ezuslagen haben und den haspel geoffent haben, di von des rechten wegen dorczu gesant sein, und das der wint sein czuge kreftigklich wider aus den Schirmern in di Wagner gewunen hat und in dem selben haspil ausgangen hat und noch get, das man beweist und besaczt hat mit den selben ampleuten ains, czwir, dreistunt: so teil ich, 10 das der selbe wint sein ezuge pilleicher do haben schol aus den Schirmern in di Wagner und do selbist aus, wen ezu der gruben. als di scheppen haben geteilt. Wollen si des an mein wort iehen, ich hor es gerne ; wollen si des nicht, so wil ichs mit in schiben an di stat, von dan wir recht nemen und geben. Nu pit wir ewer erberkeit, das ir uns der sach weiser macht durch unser dinst willen. Sentencia diffinitiva. (6) Als wir clage und antwort vernumen haben, so teile wir ezu einem rechten, das di von den Schirmern di urteil pillich und 20 ezu rechte gestrafit haben. [Cod. B. 5 15 No. 64. (1370—1385.) Alia sentencia montanorum. (Hi ist der Kuthner urtail umb ein wintfang nicht recht gestraft.) a) (1) Serviminis complacencia preinclusa. Es hat sich gefuget 25 ezu einer ezeit, das vor uns traten vor eime vollen rate di erber leute Frenczel Quarez, perkmaister ezu der gruben genant in dem garten, und sein gewerken, unser mitpurger, und clagtin mit irem vorsprechen czu deme Hamman Wolkenstein, perk- maister czu den Qwerezin, und czu sein gewerken, auch unser 30 purger, und sprachen in irer clag, wi is sich gefuget hette czu einer czeit, das ein durchslak geschen wer aus irn lehen, di in gelihen wern und sie mit rechte behalden hetten, kegen der vorgenanten gruben ezu den Querczen, do czu gesant wern oberiste steiger No. 64. a) Von späterer Hand: Chutnenses scripserunt. No. 64 Tom. No. 92. 35
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 64. 425 und sprach also: Ir hofmaister, wolt ir das urteil ? Als der oberesten steiger diner vor in bekant haben und di obristen steiger* vor den scheppen bekant han, das man ein pun vunden habe in einem haspel ezu den Wagnern, di den wint gehindert hat an seime ezuge, di do di selben [gesworen leut ezuslagen haben und den haspel geoffent haben, di von des rechten wegen dorczu gesant sein, und das der wint sein czuge kreftigklich wider aus den Schirmern in di Wagner gewunen hat und in dem selben haspil ausgangen hat und noch get, das man beweist und besaczt hat mit den selben ampleuten ains, czwir, dreistunt: so teil ich, 10 das der selbe wint sein ezuge pilleicher do haben schol aus den Schirmern in di Wagner und do selbist aus, wen ezu der gruben. als di scheppen haben geteilt. Wollen si des an mein wort iehen, ich hor es gerne ; wollen si des nicht, so wil ichs mit in schiben an di stat, von dan wir recht nemen und geben. Nu pit wir ewer erberkeit, das ir uns der sach weiser macht durch unser dinst willen. Sentencia diffinitiva. (6) Als wir clage und antwort vernumen haben, so teile wir ezu einem rechten, das di von den Schirmern di urteil pillich und 20 ezu rechte gestrafit haben. [Cod. B. 5 15 No. 64. (1370—1385.) Alia sentencia montanorum. (Hi ist der Kuthner urtail umb ein wintfang nicht recht gestraft.) a) (1) Serviminis complacencia preinclusa. Es hat sich gefuget 25 ezu einer ezeit, das vor uns traten vor eime vollen rate di erber leute Frenczel Quarez, perkmaister ezu der gruben genant in dem garten, und sein gewerken, unser mitpurger, und clagtin mit irem vorsprechen czu deme Hamman Wolkenstein, perk- maister czu den Qwerezin, und czu sein gewerken, auch unser 30 purger, und sprachen in irer clag, wi is sich gefuget hette czu einer czeit, das ein durchslak geschen wer aus irn lehen, di in gelihen wern und sie mit rechte behalden hetten, kegen der vorgenanten gruben ezu den Querczen, do czu gesant wern oberiste steiger No. 64. a) Von späterer Hand: Chutnenses scripserunt. No. 64 Tom. No. 92. 35
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426 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 64. von eins rechten wegen, di do beschen schulden und bestellen. das idem man recht widerfure, und das czu der selben czeit in czechenwint durch den selben durchslak sein ezuge vertigklich ungehindert gehabt hette, das do besehen hetten die oberisten steiger, die dorczu gesant wern ezu demselben durchslak von eins rechten wegen, und das dorubir der vorgenante Hamman Wolkenstein und sein gewerken in czu schaden noch der czeit, als der durchslak ezu komen ist, wintfeng beseczt und beslagen hetten wider irn willen, domit si in irn frischen czechenwint, 10 den di oberisten steiger beschen hetten von gehais eins rechten, czuroke wider in ire czeche getriben hetten, also das ir frische€ czeherwint vaul worden wer, das si an irem perkwerk grossen schaden nemen, als das si das beweisen wolden mit oberisten steigern, di das besehen hetten, und das her uber das und sein gewerken den selben wint einbeslagen und czubereit hetten, in czu groserm schaden und irem perkwerk, das in vorpoten wer von dem hofmaister und den oberisten steigern, und ezugen sich an di scheppen, und ein schacht vorpunet hetten auch in ezu schaden, des si sich auch czihen wolten an di oberisten steiger, 20 di dorezu gesant wern von des rechten wegen, und sprachen: wolden si des bekennen, das dem also wer, si dankten gnaden und rechten; wolden si des nicht, so czugen si sich an den hof- maister und oberiste steiger, das in vorpoten werde, ein wintfang ezu slahen und czu beraiten, und an di scheppen; und czogen sich aber an di oberisten steiger des, das ir ezehenwint sein rechten czog durch den durchslak kegen den Querczin gehabt hette und czu deme selben schachte und czu der gruben aus- gangen wer, und potin an aim rechten urtail* czu dirvaren: ab in die beweisung des gestund, als ein recht wer, ab in der 30 Hamman Wolkenstein und sein gewerken die wintfeng, di si gesaczt hetten in czu schaden und irm pergwerk, icht mit pillicherm rechtin schulde niderlegen und prechen und iren wint lasen gen ungehindert, als her vor gegangen wer, als di obe- risten steiger besehen hettn, wenne si do kegen kein widerrede 35 haben schulden oder mochtin, ader was dorum ein recht sei. (2) Responsio. Do trat dar der Hamman Wolkenstein und sein gewerken mit irem vorsprechen und antworten kegen der klag und sprachen: Es fuget sich czu ainer czeit, das in not 5 15 25
426 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 64. von eins rechten wegen, di do beschen schulden und bestellen. das idem man recht widerfure, und das czu der selben czeit in czechenwint durch den selben durchslak sein ezuge vertigklich ungehindert gehabt hette, das do besehen hetten die oberisten steiger, die dorczu gesant wern ezu demselben durchslak von eins rechten wegen, und das dorubir der vorgenante Hamman Wolkenstein und sein gewerken in czu schaden noch der czeit, als der durchslak ezu komen ist, wintfeng beseczt und beslagen hetten wider irn willen, domit si in irn frischen czechenwint, 10 den di oberisten steiger beschen hetten von gehais eins rechten, czuroke wider in ire czeche getriben hetten, also das ir frische€ czeherwint vaul worden wer, das si an irem perkwerk grossen schaden nemen, als das si das beweisen wolden mit oberisten steigern, di das besehen hetten, und das her uber das und sein gewerken den selben wint einbeslagen und czubereit hetten, in czu groserm schaden und irem perkwerk, das in vorpoten wer von dem hofmaister und den oberisten steigern, und ezugen sich an di scheppen, und ein schacht vorpunet hetten auch in ezu schaden, des si sich auch czihen wolten an di oberisten steiger, 20 di dorezu gesant wern von des rechten wegen, und sprachen: wolden si des bekennen, das dem also wer, si dankten gnaden und rechten; wolden si des nicht, so czugen si sich an den hof- maister und oberiste steiger, das in vorpoten werde, ein wintfang ezu slahen und czu beraiten, und an di scheppen; und czogen sich aber an di oberisten steiger des, das ir ezehenwint sein rechten czog durch den durchslak kegen den Querczin gehabt hette und czu deme selben schachte und czu der gruben aus- gangen wer, und potin an aim rechten urtail* czu dirvaren: ab in die beweisung des gestund, als ein recht wer, ab in der 30 Hamman Wolkenstein und sein gewerken die wintfeng, di si gesaczt hetten in czu schaden und irm pergwerk, icht mit pillicherm rechtin schulde niderlegen und prechen und iren wint lasen gen ungehindert, als her vor gegangen wer, als di obe- risten steiger besehen hettn, wenne si do kegen kein widerrede 35 haben schulden oder mochtin, ader was dorum ein recht sei. (2) Responsio. Do trat dar der Hamman Wolkenstein und sein gewerken mit irem vorsprechen und antworten kegen der klag und sprachen: Es fuget sich czu ainer czeit, das in not 5 15 25
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 64. 427 were gewest eins wintfanges ezu seczen irem perkwork ezu nucz und uns, irem heren dem kaiser und auch in selb, und wern gangen ezu dem hofmaister und hetten gesprochen ezu im: Her hofmaister, wir piten euch, das ir uns rat; wir haben willen, ein wintfang czu seczen, des wir nicht wol enpern mugen, ezu nucz unserem heren dem kaiser und auch uns selb, wenne wir von gotes genaden ein redlich ercz haben, dorczu wir mer hewer bedorfen, wonne wir bedorft haben, di do auch mer wetirs be- dorfen, wen sie bedorft haben. Do schult der hofmaister in geantwort haben und gesprochen: Uber welchen schacht wolt ir 10 den wintfang seczen? Do hetten si gesprochen: Wir wollen in* uber dem korbenschacht seczen. Do schult in der hofmaister aber geantwort haben und gesprochen: Mich deucht pesser, das ir den wintfang seczet uber den schacht, den ir vertiget czu aim radschacht. Do sprochen si wider: Wir wollen in uber di 15 korben seczen. Do schult der hofmaister gesprochen haben: Ir muget seczen auf das ewer, was ir wolt. Und noch der rede hetten sie den selbin wintfang mit rat der gesworn amptleute des hof- maisters vordingt und dargeseczt, und sprachen, si hoften, si hetten doran recht getan und hetten auch recht getan, wenne 20 ir gemessener perk elder wer wenne der czu dem gartin und in auch alles rechte e gegeben wer, das ein gemessener perk pillich haben schulde. Noch deme schulde sich aber gefuget haben, das si komen wern czu den oberisten steigern, do si vor pei einander waren, und scholden czu in gesprochen haben: Wir piten euch. 25 liben heren, das ir uns rat; wir haben willen ein wintfang czu seczen, des uns not ist [u. s. w.], das wolle wir tun mit ewerm rat. Do schulden czu in gesprochen haben di oberisten steiger: Ir moget auf dem ewerm seczen, was ir wolt, wenne wir habin uber der erden nicht ezu besagen, sunder in der gruben. Do 30 hetten si den wintfang gesaczt und aufgericht in czu nucz und irem perkwerk und wolten den beslagen haben. Des wern czu in komen oberiste steiger und hettin in vorpoten von des rechten wegen, das si den wintfank beslahen schulden uncz vor di scheppin. Noch der rede wern si gangen czu dem hofmaister und hetten den gevroget, worumme man in vorpoten hette, das si iren wintfank irem perkwerk ezu nucz nicht beslahen und vertigen schulden. Des schult in der hofmaister geantwort haben: 5 35
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 64. 427 were gewest eins wintfanges ezu seczen irem perkwork ezu nucz und uns, irem heren dem kaiser und auch in selb, und wern gangen ezu dem hofmaister und hetten gesprochen ezu im: Her hofmaister, wir piten euch, das ir uns rat; wir haben willen, ein wintfang czu seczen, des wir nicht wol enpern mugen, ezu nucz unserem heren dem kaiser und auch uns selb, wenne wir von gotes genaden ein redlich ercz haben, dorczu wir mer hewer bedorfen, wonne wir bedorft haben, di do auch mer wetirs be- dorfen, wen sie bedorft haben. Do schult der hofmaister in geantwort haben und gesprochen: Uber welchen schacht wolt ir 10 den wintfang seczen? Do hetten si gesprochen: Wir wollen in* uber dem korbenschacht seczen. Do schult in der hofmaister aber geantwort haben und gesprochen: Mich deucht pesser, das ir den wintfang seczet uber den schacht, den ir vertiget czu aim radschacht. Do sprochen si wider: Wir wollen in uber di 15 korben seczen. Do schult der hofmaister gesprochen haben: Ir muget seczen auf das ewer, was ir wolt. Und noch der rede hetten sie den selbin wintfang mit rat der gesworn amptleute des hof- maisters vordingt und dargeseczt, und sprachen, si hoften, si hetten doran recht getan und hetten auch recht getan, wenne 20 ir gemessener perk elder wer wenne der czu dem gartin und in auch alles rechte e gegeben wer, das ein gemessener perk pillich haben schulde. Noch deme schulde sich aber gefuget haben, das si komen wern czu den oberisten steigern, do si vor pei einander waren, und scholden czu in gesprochen haben: Wir piten euch. 25 liben heren, das ir uns rat; wir haben willen ein wintfang czu seczen, des uns not ist [u. s. w.], das wolle wir tun mit ewerm rat. Do schulden czu in gesprochen haben di oberisten steiger: Ir moget auf dem ewerm seczen, was ir wolt, wenne wir habin uber der erden nicht ezu besagen, sunder in der gruben. Do 30 hetten si den wintfang gesaczt und aufgericht in czu nucz und irem perkwerk und wolten den beslagen haben. Des wern czu in komen oberiste steiger und hettin in vorpoten von des rechten wegen, das si den wintfank beslahen schulden uncz vor di scheppin. Noch der rede wern si gangen czu dem hofmaister und hetten den gevroget, worumme man in vorpoten hette, das si iren wintfank irem perkwerk ezu nucz nicht beslahen und vertigen schulden. Des schult in der hofmaister geantwort haben: 5 35
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428 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 64. Ich beschaid euch vor meine hern di scheppin mit sampt den aus dom gartin und vor di oberisten steiger; di wil ich be- senden und wil euch ezuhant ein ausrichtung machen. Do hetten si aber wider den hofmaister gesprochen: Wir besorgen uns des, das unser heren di scheppin leicht durch feirtag wille nicht ezu haufe komen, und uns nicht ein ende mag werden also kurczleich, wenne wir leiden an unserm perkwerk grosen geprechen und mogen is nicht vorczihen — und hettin in gepetin. das in ein ende wurde. Do scholt her gesprochen haben wider 10 si: Ich wil schiken, das man di scheppin und di oberisten steiger ezuhant wirt besenden, durch des willen, das ir ein ende habt — und scholde in ein endehafte czeit gelegt und benant haben und schult in gelobt haben, das her sie di selbe ezeit wissen schulte lasen, ezu komen czu dem rechten. Und das hab her nicht getan. Do di czeit vorgangen were, do hettin si gedacht, her were eins andern czu rate wurden, durch des willen, das her si nicht wissen lise, und hettin iren wintfank vertigen und be- slahen lasen dem kaiser und in czu nucz; und sprachen, si hoften, si hetten recht getan, und hettin auch recht getan. 20. Uber das sprachen si aber, in hette got mit seiner kraft wint vorlihen, der disen wint von deme gartin, der in vor ezu schaden gangen were, mit kraft hinter sich getriben hette, das do besehen hetten di oberisten steiger, und sprachen: Den wintfank habe wir geseczt und darpracht ezu nucz unserm heren dem kaiser 25 und uns mit geheis des hofmaisters und der oberesten steiger und haben denb) gehabt unvorsprochin°) sechs oder acht wochen minner oder mer. Wil man uns des geleubin, wir danken gnaden und rechten; wil man des nicht, so czie wir uns an den hofmaister und an di oberisten steiger, das si besehen haben. das got mit seiner kraft den wint von dem garten kreftiklich hin wider hat getriben — und patin an eim rechten ezu dirvaren, ab in des di beweisung gestund, als ein recht wer, ab si nicht mit pillicherm rechtin ir wintfong dem kaiser und in czu nuez seczin und haben schulden, wenne in imant do kegen gereden 25 mochte oder schulde, oder was dorumme ein recht were. (3) Noch deme geczugnis, des si sich vormessin haben, dor- ezu si gewilkurt haben von paiden tailen, so hab wir gefragt 5 15 30 b) Handschr. di. c) Handschr. und vorsprochin.
428 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 64. Ich beschaid euch vor meine hern di scheppin mit sampt den aus dom gartin und vor di oberisten steiger; di wil ich be- senden und wil euch ezuhant ein ausrichtung machen. Do hetten si aber wider den hofmaister gesprochen: Wir besorgen uns des, das unser heren di scheppin leicht durch feirtag wille nicht ezu haufe komen, und uns nicht ein ende mag werden also kurczleich, wenne wir leiden an unserm perkwerk grosen geprechen und mogen is nicht vorczihen — und hettin in gepetin. das in ein ende wurde. Do scholt her gesprochen haben wider 10 si: Ich wil schiken, das man di scheppin und di oberisten steiger ezuhant wirt besenden, durch des willen, das ir ein ende habt — und scholde in ein endehafte czeit gelegt und benant haben und schult in gelobt haben, das her sie di selbe ezeit wissen schulte lasen, ezu komen czu dem rechten. Und das hab her nicht getan. Do di czeit vorgangen were, do hettin si gedacht, her were eins andern czu rate wurden, durch des willen, das her si nicht wissen lise, und hettin iren wintfank vertigen und be- slahen lasen dem kaiser und in czu nucz; und sprachen, si hoften, si hetten recht getan, und hettin auch recht getan. 20. Uber das sprachen si aber, in hette got mit seiner kraft wint vorlihen, der disen wint von deme gartin, der in vor ezu schaden gangen were, mit kraft hinter sich getriben hette, das do besehen hetten di oberisten steiger, und sprachen: Den wintfank habe wir geseczt und darpracht ezu nucz unserm heren dem kaiser 25 und uns mit geheis des hofmaisters und der oberesten steiger und haben denb) gehabt unvorsprochin°) sechs oder acht wochen minner oder mer. Wil man uns des geleubin, wir danken gnaden und rechten; wil man des nicht, so czie wir uns an den hofmaister und an di oberisten steiger, das si besehen haben. das got mit seiner kraft den wint von dem garten kreftiklich hin wider hat getriben — und patin an eim rechten ezu dirvaren, ab in des di beweisung gestund, als ein recht wer, ab si nicht mit pillicherm rechtin ir wintfong dem kaiser und in czu nuez seczin und haben schulden, wenne in imant do kegen gereden 25 mochte oder schulde, oder was dorumme ein recht were. (3) Noch deme geczugnis, des si sich vormessin haben, dor- ezu si gewilkurt haben von paiden tailen, so hab wir gefragt 5 15 30 b) Handschr. di. c) Handschr. und vorsprochin.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 6I. 429 den hofinaister und di oberisten steiger, was in umme di sache wissenlich were, do man sich an si geczogen hette. Do bekant der hofmaister und sprach: Durch got, ich pin ein amptman von meines heren wegen ezu paiden gruben, als wol czu den Qwerezin als in dem gartin; das ich schulde gewert ader dirlaubt haben ezu pawen adir ezu arbeiten, wes si bedorftin czu deme gartin oder ezu den Qwerezin, des mocht ich nicht getun und wolde sein auch noch nicht tun, sunder also vil: es santte der Hamman Wolkenstein, perkmaister czu den Qwerczin, czu mir sein hutman und lis mir sagen, her wolt den andern wintfank lasen beslahen, was ich dorczu rite. Do hette her gesprochen, durch got, das her den* czehenwintfank nu seczte, her mochte do mite den wint hinter sich nicht getreiben. Umme das, das her in schulde ein gemessen und ein endehafte czeit gelegt haben vor di scheppin und oberisten steiger von des wintfanges wegen, der in vorpoten was ezu beslahen, und in gelobet schult haben, czu wissen czutun di selb ezeit, czu komen czu dem rechtin, und des nicht schult getan haben, do antwort her kegen und sprach in seim bekentnus: Ich hab in beschiden und gelobt also verre, als ich di scheppin und oberisten steiger czu hauffe pringen mochte ; 20 der mocht ich nicht gehaben. (4) Noch dem vragt wir di uberisten steiger, was in wissentleich were umme das geczugnusse, das man sich an si geczugen hette von paiden tailen, dorczu si auch gewilkort hettin. Do sprachen di uberisten steiger in irem be- kentnus: Es geschach czu einer czeit, das ezuquam ein durchslak aus dem kunigeslehen und durch di lehen, di do gehorn czu deme gartin, kegen der gruben czu den Qwerczen, dorczu wir gesant worden von des rechtin wegen, czu beschowen und czu bestellen, das einem idemman recht widerfure. Den selben durchslak vunde wir also enge, das wir in aus peiden czechen 30 czu weiten liesen, also das wir vertigkleich aus einer czech in die ander varen mochtin, und sahen da, das der czechenwint durch di vorgenanten lehen, di czu dome gartin gehorn, sein czog vertigleich und an alle hindernus hatte durch den selbin durch- slak in di Qwerczin und ging aus ezu der selbin gruben schacht, 35 di do genant ist czu den Qwerezin. Noch dem als wir das besehen hetten, worden wintfeng geseczt von dem perkmeister und sein gewerken ezu den Qwerezin, von dannen diser wint hinder sich 5 10 15 25
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN I. SPR. NO. 6I. 429 den hofinaister und di oberisten steiger, was in umme di sache wissenlich were, do man sich an si geczogen hette. Do bekant der hofmaister und sprach: Durch got, ich pin ein amptman von meines heren wegen ezu paiden gruben, als wol czu den Qwerezin als in dem gartin; das ich schulde gewert ader dirlaubt haben ezu pawen adir ezu arbeiten, wes si bedorftin czu deme gartin oder ezu den Qwerezin, des mocht ich nicht getun und wolde sein auch noch nicht tun, sunder also vil: es santte der Hamman Wolkenstein, perkmaister czu den Qwerczin, czu mir sein hutman und lis mir sagen, her wolt den andern wintfank lasen beslahen, was ich dorczu rite. Do hette her gesprochen, durch got, das her den* czehenwintfank nu seczte, her mochte do mite den wint hinter sich nicht getreiben. Umme das, das her in schulde ein gemessen und ein endehafte czeit gelegt haben vor di scheppin und oberisten steiger von des wintfanges wegen, der in vorpoten was ezu beslahen, und in gelobet schult haben, czu wissen czutun di selb ezeit, czu komen czu dem rechtin, und des nicht schult getan haben, do antwort her kegen und sprach in seim bekentnus: Ich hab in beschiden und gelobt also verre, als ich di scheppin und oberisten steiger czu hauffe pringen mochte ; 20 der mocht ich nicht gehaben. (4) Noch dem vragt wir di uberisten steiger, was in wissentleich were umme das geczugnusse, das man sich an si geczugen hette von paiden tailen, dorczu si auch gewilkort hettin. Do sprachen di uberisten steiger in irem be- kentnus: Es geschach czu einer czeit, das ezuquam ein durchslak aus dem kunigeslehen und durch di lehen, di do gehorn czu deme gartin, kegen der gruben czu den Qwerczen, dorczu wir gesant worden von des rechtin wegen, czu beschowen und czu bestellen, das einem idemman recht widerfure. Den selben durchslak vunde wir also enge, das wir in aus peiden czechen 30 czu weiten liesen, also das wir vertigkleich aus einer czech in die ander varen mochtin, und sahen da, das der czechenwint durch di vorgenanten lehen, di czu dome gartin gehorn, sein czog vertigleich und an alle hindernus hatte durch den selbin durch- slak in di Qwerczin und ging aus ezu der selbin gruben schacht, 35 di do genant ist czu den Qwerezin. Noch dem als wir das besehen hetten, worden wintfeng geseczt von dem perkmeister und sein gewerken ezu den Qwerezin, von dannen diser wint hinder sich 5 10 15 25
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430 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 64. 5 20 25 30 35 wider triben wart, der vor sein czog hatte von den vorgenanten lehen von deme gartin durch di Qwercze und do selbist aus vertigklich hette und an hindernus; das habe wir gesehen. Noch dem worde wir abir gesant von dem rechtin czu den paiden gruben und wart uns enpholen, was wir unpillichs sehen in paiden gruben, von dannen der wint mocht hindernus haben, das wir das wenden schulden in paiden gruben. Was wir do unpilleichs vonden, das hab wir czuslagen, an ein vocher und ein sauffer, di wir funden in den Qwerezin, di lise wir czu der 10 czeit pleiben; di hab wir hernoch durch nuczs willen czuslagen. — Umme das ander bekantnus, das si tun scholden von des perk- maisters wegen und seiner gewerkin von den Qwerczin umme den wintfank, dor umme si si gepetin hettin czu ratin, ab si den seczin schulden oder torsten, dorum bekantin di uberisten steiger 15 in sulcher weis und sprachen: Es quam czu uns der Hamman Wolkenstein und pat uns ezu raten, her wolt ain wintfank seczin, ab her das tun mochte. Do sprach wir wider in: Her Hamman, ir moget tun, was ir wolt, doran ir recht tut; wir haben uber der erden nicht czu besagen, sunder in der gruben. (5) Sentencia Kuthnensis. Noch clag und noch antwort und noch gezeugnus und bekentnus des hofmaisters und oberisten steiger, doran si paiderseit sich geczogen haben, di wir paider- seit uberhort haben, so hab wir ein urteil gesprochin also: Als die oberisten steiger bekant haben. das si gesehen haben, das der ezechenwint aus dem kunigslehen und durch di lehen, di do gehorn czu dem gartin, sein czok vertigkleich ungehindert durch den durchslag gehabt hat und gangen ist* in di gruben ezu den Qwerezin und do selbist czu irem schachte ist ausgangen, und der perkmaister und seine gewerken von den Qwerczin dor- nach wintfeng gesaczt haben, di den wint wider hinder sich in des gartin lehen getriben haben, das oberiste steiger besehen habent: das der selb czechenwint aus deme kunigslehen und durch di lehen, di do gehorent czu deme gartin, sein czug schol haben durch den durchslak ungehindert in di Qwercze und czu irem schachte aus, als in di oberisten steiger vor gesehen haben und besagt vor dem rechtin; und tailn di wintfeng, di man dor- nach geseczt hat von den Qwerczin, das di faul pleiben schullen. (6) Responsio. [Hamman und seine Gewerken strafen das
430 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 64. 5 20 25 30 35 wider triben wart, der vor sein czog hatte von den vorgenanten lehen von deme gartin durch di Qwercze und do selbist aus vertigklich hette und an hindernus; das habe wir gesehen. Noch dem worde wir abir gesant von dem rechtin czu den paiden gruben und wart uns enpholen, was wir unpillichs sehen in paiden gruben, von dannen der wint mocht hindernus haben, das wir das wenden schulden in paiden gruben. Was wir do unpilleichs vonden, das hab wir czuslagen, an ein vocher und ein sauffer, di wir funden in den Qwerezin, di lise wir czu der 10 czeit pleiben; di hab wir hernoch durch nuczs willen czuslagen. — Umme das ander bekantnus, das si tun scholden von des perk- maisters wegen und seiner gewerkin von den Qwerczin umme den wintfank, dor umme si si gepetin hettin czu ratin, ab si den seczin schulden oder torsten, dorum bekantin di uberisten steiger 15 in sulcher weis und sprachen: Es quam czu uns der Hamman Wolkenstein und pat uns ezu raten, her wolt ain wintfank seczin, ab her das tun mochte. Do sprach wir wider in: Her Hamman, ir moget tun, was ir wolt, doran ir recht tut; wir haben uber der erden nicht czu besagen, sunder in der gruben. (5) Sentencia Kuthnensis. Noch clag und noch antwort und noch gezeugnus und bekentnus des hofmaisters und oberisten steiger, doran si paiderseit sich geczogen haben, di wir paider- seit uberhort haben, so hab wir ein urteil gesprochin also: Als die oberisten steiger bekant haben. das si gesehen haben, das der ezechenwint aus dem kunigslehen und durch di lehen, di do gehorn czu dem gartin, sein czok vertigkleich ungehindert durch den durchslag gehabt hat und gangen ist* in di gruben ezu den Qwerezin und do selbist czu irem schachte ist ausgangen, und der perkmaister und seine gewerken von den Qwerczin dor- nach wintfeng gesaczt haben, di den wint wider hinder sich in des gartin lehen getriben haben, das oberiste steiger besehen habent: das der selb czechenwint aus deme kunigslehen und durch di lehen, di do gehorent czu deme gartin, sein czug schol haben durch den durchslak ungehindert in di Qwercze und czu irem schachte aus, als in di oberisten steiger vor gesehen haben und besagt vor dem rechtin; und tailn di wintfeng, di man dor- nach geseczt hat von den Qwerczin, das di faul pleiben schullen. (6) Responsio. [Hamman und seine Gewerken strafen das
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 65. 431 Urtheil mit folgender Begründung:] als der gemessen perk ezu den Qwerczin eldir ist und im alle sein recht e gegeben sein, wenne deme gemessin perge ezu dem gartin, und si den ein wintfank unvorsprochenlich gehabt hettin an alle widerrede sechs adir acht wochin minner oder mer, so tail ich zu aim rechten, das si den selbin wintfank pillicher haben und behalden schullen dem kaiser und in zu nucz [u. s. w.]. Sentencia diffinitiva. (7) Also wir clage und antwort gehort haben, so teil wir, das die urteil nicht recht gestraft sein. [Cod. B.] 5 10 (1370—1385.) No. 65. De testimonio scansoris. (Wer ein urteil nicht leiden wil, der sal es pessern an der stat etc. pei der puzze.) (1) Es fuget sich also verre, das der perkmaister von Thodel und seine gewerken quamen vor den hofmaister und vor di 15 scheppen und paten um einen man, der ir wort sprech. Den gap man in. Und traten dar und clagten, das sichs als ver gefuget hette, das si ein gruben hetten und noch haben und di pawen, di do genant ist czu den Thodeln. Von der selben gruben machten si einen durchslak czu der gruben, di do ist genant czu den 20 Preiskowern, das in got half, das von Thodel ir wint den czug gewan czu den gruben aus czu den Preiskowern genant. Dor- nach ein gemechte geschach ezwischen in, das di vom Thodel in abtraten eines haspels, der do genant ist czu dem Pirkner, und das si in gaben ezu stewer II mark, das si scholden vertigen den haspel, das ir wint und ir rauch scholt ausgen ezu im. Wolt man in des gelauben, das wer in liep; wer des nicht, si czugen sich des ezu einem scheppen, der ein scheppe wer gewesen czu der czeit und ein feltsteiger, und dornach an obereste steiger, als vil, als si ir bedurfen ezu einem rechten. Dornach sprach 30 aber ir vorsprech : Wolt ir ires wortes mer vornemen, es fuget sich als verre, e das das gemeine gemechte* gemacht ward mit des munczmaisters und der stett und auch der scheppen rat durch ge- maines nuczes willen, das sich iderman besorget vor der mas, 25 No. 65 = Tom. No. 95, S. 67 ff. (No. 95 erscheint doppelt). (1) Zu e 35 das gemeine gemacht ward seq. s. Const. 1, 15, § 12; II, 1, § 11; Spr. No. 36 (2).
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 65. 431 Urtheil mit folgender Begründung:] als der gemessen perk ezu den Qwerczin eldir ist und im alle sein recht e gegeben sein, wenne deme gemessin perge ezu dem gartin, und si den ein wintfank unvorsprochenlich gehabt hettin an alle widerrede sechs adir acht wochin minner oder mer, so tail ich zu aim rechten, das si den selbin wintfank pillicher haben und behalden schullen dem kaiser und in zu nucz [u. s. w.]. Sentencia diffinitiva. (7) Also wir clage und antwort gehort haben, so teil wir, das die urteil nicht recht gestraft sein. [Cod. B.] 5 10 (1370—1385.) No. 65. De testimonio scansoris. (Wer ein urteil nicht leiden wil, der sal es pessern an der stat etc. pei der puzze.) (1) Es fuget sich also verre, das der perkmaister von Thodel und seine gewerken quamen vor den hofmaister und vor di 15 scheppen und paten um einen man, der ir wort sprech. Den gap man in. Und traten dar und clagten, das sichs als ver gefuget hette, das si ein gruben hetten und noch haben und di pawen, di do genant ist czu den Thodeln. Von der selben gruben machten si einen durchslak czu der gruben, di do ist genant czu den 20 Preiskowern, das in got half, das von Thodel ir wint den czug gewan czu den gruben aus czu den Preiskowern genant. Dor- nach ein gemechte geschach ezwischen in, das di vom Thodel in abtraten eines haspels, der do genant ist czu dem Pirkner, und das si in gaben ezu stewer II mark, das si scholden vertigen den haspel, das ir wint und ir rauch scholt ausgen ezu im. Wolt man in des gelauben, das wer in liep; wer des nicht, si czugen sich des ezu einem scheppen, der ein scheppe wer gewesen czu der czeit und ein feltsteiger, und dornach an obereste steiger, als vil, als si ir bedurfen ezu einem rechten. Dornach sprach 30 aber ir vorsprech : Wolt ir ires wortes mer vornemen, es fuget sich als verre, e das das gemeine gemechte* gemacht ward mit des munczmaisters und der stett und auch der scheppen rat durch ge- maines nuczes willen, das sich iderman besorget vor der mas, 25 No. 65 = Tom. No. 95, S. 67 ff. (No. 95 erscheint doppelt). (1) Zu e 35 das gemeine gemacht ward seq. s. Const. 1, 15, § 12; II, 1, § 11; Spr. No. 36 (2).
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432 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN J. SPR. NO. 65. 20 das idirman sein arbeit icht vorlur, und si paidirseit mit wilkur ein gemecht machten: ob unter in imant got ercz bescherte, das man im messen scholt, und der mas wert wer: welcher das wer unter in ezwain, das der ander scholt pleiben pei seinem gepeude 5 um ein sibenteil und pei seiner gruben, als vor di steunde marchscheide ezwischen in wer, di si mit wilkur hetten peiderseit gesaczt und gemacht. Und czugen sich des an das urborer- puch, das das gemechte also geschen wer, do es inne geschriben stunde. Und lis ein recht urteil werden: ob im des das puch 10 gestund, ob er sein nicht schult genissen. (2) Do antworte der perkmaister von Preiskawern mit seinem vorsprechen und sprach: Ir hern, also als ir gehort habt, das her sich an das urborerpuch czeucht, nu mut ich durch eines rechten willen, das man das uberhor, wi das laut ; dar nach wil 15 ich meine taidinge angreifen, wen ich ungerne wolt wider das puch reden; und lat mir ein recht urteil werden, ob man das icht horen schulle, oder was ein recht sei. (3) Do sprach des perkmaisters vorsprech vom Thodel: Lat mir ein recht urteil werden, ob her recht geantwort hab oder nicht. (4) Do tailten di scheppen: also als er sich geczogen hett an einen alten scheppen, der ouch czu der czeit feltsteiger ist gewesen und scheppe, und auch ana) oberiste steiger, als vil, als er bedurfte czu seinem rechten: di wolte man uberhoren und auch das puch. Noch irem bekentnusse und des puches laut 25 wolden di scheppen ein recht teilen. (5) Do trat der alte scheppe dar, der czu derselben ezeit ein scheppe was und auch ein feltsteiger, an den si sich hetten geczogen, und auch mit im ezwene obersten steiger und sprachen : scholt ir red kraft haben, so wolden si reden und bekennen, so was in wissentleich were, und wolden das nemen auf iren ait, den si vor gesworn hetten; wolde man aber si hinnach in czu keinem eide twingen, so wolten si nicht reden noch bekennen. Do sprach der perkmaister von Preiskowern: Wen ich ir be- kentnusse hore, si mugen also bekennen, das mir genuget, si mugen also nicht* bekennen, ich wil ein recht dorum nemen, was mir di scheppen teilen. Do paten di scheppen peiderseit di perkmaister, ob si in wolten lasen genugen an irem bekent- 35 No. 65. a) steht ein.
432 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN J. SPR. NO. 65. 20 das idirman sein arbeit icht vorlur, und si paidirseit mit wilkur ein gemecht machten: ob unter in imant got ercz bescherte, das man im messen scholt, und der mas wert wer: welcher das wer unter in ezwain, das der ander scholt pleiben pei seinem gepeude 5 um ein sibenteil und pei seiner gruben, als vor di steunde marchscheide ezwischen in wer, di si mit wilkur hetten peiderseit gesaczt und gemacht. Und czugen sich des an das urborer- puch, das das gemechte also geschen wer, do es inne geschriben stunde. Und lis ein recht urteil werden: ob im des das puch 10 gestund, ob er sein nicht schult genissen. (2) Do antworte der perkmaister von Preiskawern mit seinem vorsprechen und sprach: Ir hern, also als ir gehort habt, das her sich an das urborerpuch czeucht, nu mut ich durch eines rechten willen, das man das uberhor, wi das laut ; dar nach wil 15 ich meine taidinge angreifen, wen ich ungerne wolt wider das puch reden; und lat mir ein recht urteil werden, ob man das icht horen schulle, oder was ein recht sei. (3) Do sprach des perkmaisters vorsprech vom Thodel: Lat mir ein recht urteil werden, ob her recht geantwort hab oder nicht. (4) Do tailten di scheppen: also als er sich geczogen hett an einen alten scheppen, der ouch czu der czeit feltsteiger ist gewesen und scheppe, und auch ana) oberiste steiger, als vil, als er bedurfte czu seinem rechten: di wolte man uberhoren und auch das puch. Noch irem bekentnusse und des puches laut 25 wolden di scheppen ein recht teilen. (5) Do trat der alte scheppe dar, der czu derselben ezeit ein scheppe was und auch ein feltsteiger, an den si sich hetten geczogen, und auch mit im ezwene obersten steiger und sprachen : scholt ir red kraft haben, so wolden si reden und bekennen, so was in wissentleich were, und wolden das nemen auf iren ait, den si vor gesworn hetten; wolde man aber si hinnach in czu keinem eide twingen, so wolten si nicht reden noch bekennen. Do sprach der perkmaister von Preiskowern: Wen ich ir be- kentnusse hore, si mugen also bekennen, das mir genuget, si mugen also nicht* bekennen, ich wil ein recht dorum nemen, was mir di scheppen teilen. Do paten di scheppen peiderseit di perkmaister, ob si in wolten lasen genugen an irem bekent- 35 No. 65. a) steht ein.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 65. 433 nusse. Do sprach der perkmaister vom Thodel, der sich an si het geczogen, im genuget wol. Do sprach der perkmaister von Preiskowern: Was ir mir ezu einem rechten tailet, do genuget mir wol an. Do tailten di scheppen an einem vollen rechten: wen her ir bekentnusse horet peide des scheppen und auch der steiger: wolt er in des gelauben, das stund czu im; wer des nicht, si mustens begreifen mit eim eide. Do iach er, er wolt ein recht nemen noch irem bekentnus. Do trat der alte scheppe dar, der czu der czeit ein scheppe was und auch feltsteiger was und noch feltsteiger ist, und di czwen oberesten steiger mit 10 und iahen des mit einander, si wolten nicht bekennen, und beruften sich des an iren munczmaister, von dem si ire eide hetten. 5 (6) Nu pit wir euch durch eines rechten willen, das ir uns des weiser machet, wen wir es nemen auf unsern ait, das wir 15 es nicht selber finden kunnen: also als der alt scheppe uns vrefvleich gestraft hat und die ezwene steiger mit im und nicht gestanden sein unvorucket, als ein recht ist: womit si uns sein vorvallen, oder ab si das pilleich haben getan, wan der muncz- maister kein eid ezu geben hat weder steigern noch scheppen, 20 sondern der kamrer von unsers hern des kaisers wegen odir di scheppen, und als auch vor geschriben stet clage und antwort noch irem bekentnuss: wil man in sein nicht gelauben, wen si es nemen auf iren eid, den si vor gesworn haben, ab es doran gonuk sei, oder ab si es hernach begreifen schullen mit einem 25 rechten, oder was dorum ein recht sei. Sentencia diffinitiva. (7) So teile wir euch czu einem rechten, das di scheppen haben ein vollis recht geteilt. Und sint dem malen und si un- vorczugen das urteil nicht gepessert haben, als ein recht ist, 30 so ist ieder man mit der hochsten puse vervallen; wen wer eines urteils nicht volgen wil, der sol es pessern an der stat; tut her des nicht, her mus das urteil leiden. [Cod. B.] (6) Vgl. Const. 1 5 § 2 und 9 § 7. Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 28
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 65. 433 nusse. Do sprach der perkmaister vom Thodel, der sich an si het geczogen, im genuget wol. Do sprach der perkmaister von Preiskowern: Was ir mir ezu einem rechten tailet, do genuget mir wol an. Do tailten di scheppen an einem vollen rechten: wen her ir bekentnusse horet peide des scheppen und auch der steiger: wolt er in des gelauben, das stund czu im; wer des nicht, si mustens begreifen mit eim eide. Do iach er, er wolt ein recht nemen noch irem bekentnus. Do trat der alte scheppe dar, der czu der czeit ein scheppe was und auch feltsteiger was und noch feltsteiger ist, und di czwen oberesten steiger mit 10 und iahen des mit einander, si wolten nicht bekennen, und beruften sich des an iren munczmaister, von dem si ire eide hetten. 5 (6) Nu pit wir euch durch eines rechten willen, das ir uns des weiser machet, wen wir es nemen auf unsern ait, das wir 15 es nicht selber finden kunnen: also als der alt scheppe uns vrefvleich gestraft hat und die ezwene steiger mit im und nicht gestanden sein unvorucket, als ein recht ist: womit si uns sein vorvallen, oder ab si das pilleich haben getan, wan der muncz- maister kein eid ezu geben hat weder steigern noch scheppen, 20 sondern der kamrer von unsers hern des kaisers wegen odir di scheppen, und als auch vor geschriben stet clage und antwort noch irem bekentnuss: wil man in sein nicht gelauben, wen si es nemen auf iren eid, den si vor gesworn haben, ab es doran gonuk sei, oder ab si es hernach begreifen schullen mit einem 25 rechten, oder was dorum ein recht sei. Sentencia diffinitiva. (7) So teile wir euch czu einem rechten, das di scheppen haben ein vollis recht geteilt. Und sint dem malen und si un- vorczugen das urteil nicht gepessert haben, als ein recht ist, 30 so ist ieder man mit der hochsten puse vervallen; wen wer eines urteils nicht volgen wil, der sol es pessern an der stat; tut her des nicht, her mus das urteil leiden. [Cod. B.] (6) Vgl. Const. 1 5 § 2 und 9 § 7. Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 28
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434 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN A. SPR. NO. 66. 5 10 (1325—1360.) No. 66. De appropriacione. (Wi eine grube der andern czugeteilt wird wasser halbs.) (1) Cives de Czukmantel scripserunt sic : Wir tun euch kunt, das ein krieg sich hup ezwissen ezwein gruben. Di eine heisset czu dem alten stein, di ander heisset ezu dem vreien stein. Do clageten di gewerken von dem alten stein, das* das wasser von dem vreien stein auf si ginge, und furten dorczu scheppen drei a) erera) tagschicht, di das besan. Do hegeten di urborer ein geding und sosen ein gerichte. Do quamen di gewerken von paiden gruben. Do vragete der urborer und mante di scheppen, di czu dem wasser gevaren woren, auf iren aid, das si sageten, was si geschen hetten. Do bekannten di scheppen und sageten also und nomen das auf iren eid, das si sahen das wasser gen oder fliessen 15 von deme vreien stein in den alten stein in offen kluften und durch ganczen stein. Do hiessen in di gewerken von dem alten stein ein urtail werden: sint dem mallen und di scheppen das wasser besehen und besaget hetten und noch aller ir bekantnisse, ob di selben vorgenanten lehen und di grube ezu dem vreien 20 stein in nachvolgen scholde und ir sein oder nicht, oder was ein recht dar uber sei. (2) Do antworten di gewerken von den gruben ezu dem vreien stein also: Herr her urborer, di gewerken von dem vreien stein di pawen ire gruben recht und redlich und haben ir wasser in irem tifesten und iren sunphfen und prengen 25 oder czihen das an den tag, also recht ist, und auch ir wasser nicht eugent noch nicht flusset uber streif noch uber strossen, das si alles wol beweisen mugen, als ein recht ist: nu lat in ein urteil werden noch aller der rede, als ir gehort und vornumen habt, ob di gewerken von dem vreien stein ire gruben und ir 30 lehen mit pesserm rechte und pillicher nicht behalden schullen und mogen, wanne ins imant angewinnen moge, oder was ein recht sei. Sentencia diffinitiva. (3) Dor uber wart geteilt: Wir tailen euch ezu einem rechten: sind dem malen und di scheppen gesehen haben das wasser gen 35 No. 66. a) steht dreier. No. 66 = Tom. No. 70. (3) Siehe U—A § 8 und die Citate daselbst.
434 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN A. SPR. NO. 66. 5 10 (1325—1360.) No. 66. De appropriacione. (Wi eine grube der andern czugeteilt wird wasser halbs.) (1) Cives de Czukmantel scripserunt sic : Wir tun euch kunt, das ein krieg sich hup ezwissen ezwein gruben. Di eine heisset czu dem alten stein, di ander heisset ezu dem vreien stein. Do clageten di gewerken von dem alten stein, das* das wasser von dem vreien stein auf si ginge, und furten dorczu scheppen drei a) erera) tagschicht, di das besan. Do hegeten di urborer ein geding und sosen ein gerichte. Do quamen di gewerken von paiden gruben. Do vragete der urborer und mante di scheppen, di czu dem wasser gevaren woren, auf iren aid, das si sageten, was si geschen hetten. Do bekannten di scheppen und sageten also und nomen das auf iren eid, das si sahen das wasser gen oder fliessen 15 von deme vreien stein in den alten stein in offen kluften und durch ganczen stein. Do hiessen in di gewerken von dem alten stein ein urtail werden: sint dem mallen und di scheppen das wasser besehen und besaget hetten und noch aller ir bekantnisse, ob di selben vorgenanten lehen und di grube ezu dem vreien 20 stein in nachvolgen scholde und ir sein oder nicht, oder was ein recht dar uber sei. (2) Do antworten di gewerken von den gruben ezu dem vreien stein also: Herr her urborer, di gewerken von dem vreien stein di pawen ire gruben recht und redlich und haben ir wasser in irem tifesten und iren sunphfen und prengen 25 oder czihen das an den tag, also recht ist, und auch ir wasser nicht eugent noch nicht flusset uber streif noch uber strossen, das si alles wol beweisen mugen, als ein recht ist: nu lat in ein urteil werden noch aller der rede, als ir gehort und vornumen habt, ob di gewerken von dem vreien stein ire gruben und ir 30 lehen mit pesserm rechte und pillicher nicht behalden schullen und mogen, wanne ins imant angewinnen moge, oder was ein recht sei. Sentencia diffinitiva. (3) Dor uber wart geteilt: Wir tailen euch ezu einem rechten: sind dem malen und di scheppen gesehen haben das wasser gen 35 No. 66. a) steht dreier. No. 66 = Tom. No. 70. (3) Siehe U—A § 8 und die Citate daselbst.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 67. 435 von dem vreien stein in den alten stein und das besagt haben uf iren aid, so schol man di grube und di lehen von dem vreien stein aigen czu dem lehen von dem alten stein in dreien tagen, das heisset drei lange schicht. [Cod. B.] (1401.) No. 67. Hat ainer urtail vorhanden umb ain durchslag, di noch nicht sein inbracht, er mag nicht czuhant urtail jagen umb wasser. (1) Darnach geschach, das wir sassen in gehektem dinge und wolden das urtail gesprochen haben noch clag und noch 10 antwort und noch geczeuknuss, da trat dar der perkmaister vom Clingensmid mit seinen gewerken und ir fursprech und wolde ain clage gefellet haben czum Sigmund Kauffman und sein gewerken von jungen Kaufleuten von wassers wegen. (2) Da trat dar des Sigmunds Kauffmans und soiner gewerken 15 fursprech und retten dawider und sprachen: Her hoffmaister, legt ain urtail an meine heren di scheppfen, als mein herren di scheppfen noch das urtail pai in haben und noch nicht aus- gesprochen haben, ab nu icht di vom Clingensmid mit pessrem dun pilleichrem rechten sweigen schulden, wenn das si icht mer 20 darumb clagen schullen ader mugen, ader was darumb ain recht sei. (3) Da fragt der hoffmaister des urtailes. Da tailten wir in ainem rechten, das wir kain clage horen wolden, uncz das wir das urteil sprechen aus; hett denn imant icht ezu dem andern czu 25 sprechen, das wollen wir gerne horen. (4) Do das urtail gesprochen wart und von ainem taile ge- strafft wart, da trat dar der Clingensmid mit seinen gewerken und ir fursprech und clagten czum Sigmunde Kauffnan und ezu seinen gewerken von wassers wegen, das auff si ginge von den jungen Kauffleuten durch den durchslag in ezu schaden; und czogen sich des an den hoffmaister und an di obristen steiger und sprachen: Her hoffmaister, legt ain urtaile an meine herren di scheppfen, ab uns des di geezeuknus gestunde und bekente, als ain recht ist: ab si nu darumb leiden schullen das, das meine 35 herren tailen, ader was darumb recht ist. (5) Da sprachen di No. 67 — Tom. No. 103. Vgl. den vorhergehenden Process in Spr No. 47. 30 28*
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 67. 435 von dem vreien stein in den alten stein und das besagt haben uf iren aid, so schol man di grube und di lehen von dem vreien stein aigen czu dem lehen von dem alten stein in dreien tagen, das heisset drei lange schicht. [Cod. B.] (1401.) No. 67. Hat ainer urtail vorhanden umb ain durchslag, di noch nicht sein inbracht, er mag nicht czuhant urtail jagen umb wasser. (1) Darnach geschach, das wir sassen in gehektem dinge und wolden das urtail gesprochen haben noch clag und noch 10 antwort und noch geczeuknuss, da trat dar der perkmaister vom Clingensmid mit seinen gewerken und ir fursprech und wolde ain clage gefellet haben czum Sigmund Kauffman und sein gewerken von jungen Kaufleuten von wassers wegen. (2) Da trat dar des Sigmunds Kauffmans und soiner gewerken 15 fursprech und retten dawider und sprachen: Her hoffmaister, legt ain urtail an meine heren di scheppfen, als mein herren di scheppfen noch das urtail pai in haben und noch nicht aus- gesprochen haben, ab nu icht di vom Clingensmid mit pessrem dun pilleichrem rechten sweigen schulden, wenn das si icht mer 20 darumb clagen schullen ader mugen, ader was darumb ain recht sei. (3) Da fragt der hoffmaister des urtailes. Da tailten wir in ainem rechten, das wir kain clage horen wolden, uncz das wir das urteil sprechen aus; hett denn imant icht ezu dem andern czu 25 sprechen, das wollen wir gerne horen. (4) Do das urtail gesprochen wart und von ainem taile ge- strafft wart, da trat dar der Clingensmid mit seinen gewerken und ir fursprech und clagten czum Sigmunde Kauffnan und ezu seinen gewerken von wassers wegen, das auff si ginge von den jungen Kauffleuten durch den durchslag in ezu schaden; und czogen sich des an den hoffmaister und an di obristen steiger und sprachen: Her hoffmaister, legt ain urtaile an meine herren di scheppfen, ab uns des di geezeuknus gestunde und bekente, als ain recht ist: ab si nu darumb leiden schullen das, das meine 35 herren tailen, ader was darumb recht ist. (5) Da sprachen di No. 67 — Tom. No. 103. Vgl. den vorhergehenden Process in Spr No. 47. 30 28*
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436 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 67. scheppfin: Di geczeuknuss wollen wir horen. Da trat dar Sig- mund Kaufman, seine gewerken und ir fursprech und antworten also: Liben herren, das urtail, das ir gestern gesprochen habt, des euch der Clingensmid und seine gewerken gedankt haben 5 und das ich von des Sigmunds Kauffmans und seiner gewerken wegen gestrafft habe und uns noch nicht czu ainem ende komen ist: so glaub ich got und dem rechten, das man das schol geen lassen an alle di stet, do ichs hin geschoben habe mit dem rechten, und schol herwiderkomen und gancz und gar czu ainem 10 ende komen ; und pitt euch, herre her hoffmaister, legt urtail an meine herren di scheppfen: ab man icht pilleicher schulle enden, wenn das si uns mit der clage davon treiben schullen ader mugen, ader was darumb ain recht sei. (6) Da sprach der hoffmaister: Seit gefragt umb das recht. 15 Do horten wir scheppfen das beczeuknuss, den hoffmaister und di obristen steiger. Do bekante der hoffinaister, das der steiger von Clingensmid czu im komen wer und hett in gepeten umb ein steiger von des rechten wegen, das er im den * lihe, das er sche den schaden, den si hetten von den jungen Kaufleuten von des 20 wassers wegen. Do* leich er im ainen czu vierundezwenczik stunden und ainen czu acht stunden und ainen czu sechezehen stunden. Da sprach der hoffmaister ezu den obristen steigern: Nu bekennet, was ir gesehen habt. Da sprachen di obristen steiger: Schol unser bekentnuss chrafft haben, so welle wir be- 25 kennen. Da sprachen di scheppfen: Bekennet czu ewerm aide, was ir wisset; mag denn imant dowider reden, das wol wir im auch gunnen. Do bekanten si, das si das geschen hetten in den dreien ausfarenden schichten noch einander, das das wasser ge- flossen wer aus den jungen Kaufleuten durch den durchslag in 30 di grube czum Clingensmid. (7) Da sprachen wir noch dem geczeuknuss, das wir gehort haben : Wir wellen ain urtail sprechen; wil sich imant von paiden tailen dorezu warnen, des gunnen wir im wol. Da sprach der perkmaister vom Clingensmid und sein gewerken, si welden unser 35 urtail leiden und dawider nicht reden. Da warnet sich des Sigmundes Kauffmans fursprech czum urtail, als recht ist. Da sprachen wir: Her hoffmaister, wolt ir das urtail? Er sprach: (7) Siehe U—A § 8 u. die Citate daselbst.
436 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 67. scheppfin: Di geczeuknuss wollen wir horen. Da trat dar Sig- mund Kaufman, seine gewerken und ir fursprech und antworten also: Liben herren, das urtail, das ir gestern gesprochen habt, des euch der Clingensmid und seine gewerken gedankt haben 5 und das ich von des Sigmunds Kauffmans und seiner gewerken wegen gestrafft habe und uns noch nicht czu ainem ende komen ist: so glaub ich got und dem rechten, das man das schol geen lassen an alle di stet, do ichs hin geschoben habe mit dem rechten, und schol herwiderkomen und gancz und gar czu ainem 10 ende komen ; und pitt euch, herre her hoffmaister, legt urtail an meine herren di scheppfen: ab man icht pilleicher schulle enden, wenn das si uns mit der clage davon treiben schullen ader mugen, ader was darumb ain recht sei. (6) Da sprach der hoffmaister: Seit gefragt umb das recht. 15 Do horten wir scheppfen das beczeuknuss, den hoffmaister und di obristen steiger. Do bekante der hoffinaister, das der steiger von Clingensmid czu im komen wer und hett in gepeten umb ein steiger von des rechten wegen, das er im den * lihe, das er sche den schaden, den si hetten von den jungen Kaufleuten von des 20 wassers wegen. Do* leich er im ainen czu vierundezwenczik stunden und ainen czu acht stunden und ainen czu sechezehen stunden. Da sprach der hoffmaister ezu den obristen steigern: Nu bekennet, was ir gesehen habt. Da sprachen di obristen steiger: Schol unser bekentnuss chrafft haben, so welle wir be- 25 kennen. Da sprachen di scheppfen: Bekennet czu ewerm aide, was ir wisset; mag denn imant dowider reden, das wol wir im auch gunnen. Do bekanten si, das si das geschen hetten in den dreien ausfarenden schichten noch einander, das das wasser ge- flossen wer aus den jungen Kaufleuten durch den durchslag in 30 di grube czum Clingensmid. (7) Da sprachen wir noch dem geczeuknuss, das wir gehort haben : Wir wellen ain urtail sprechen; wil sich imant von paiden tailen dorezu warnen, des gunnen wir im wol. Da sprach der perkmaister vom Clingensmid und sein gewerken, si welden unser 35 urtail leiden und dawider nicht reden. Da warnet sich des Sigmundes Kauffmans fursprech czum urtail, als recht ist. Da sprachen wir: Her hoffmaister, wolt ir das urtail? Er sprach: (7) Siehe U—A § 8 u. die Citate daselbst.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 67. 437 Sprecht dar. Also als wir clag und antwort und geezeuknuss gehort haben, so taile wir an ainem rechten, das di czun jungen Kaufleuten ein lehen vorloren haben, und tailen das dem Clingen- smid ezu; ab si nicht lehen hetten, so sol man in ires pergwerkes und des veldes als vil geben, als ain recht ist. (8) Da stund des Sigmunds Kauffmans fursprech auff der pank und hat sich gewarnet, urtail ezu straffen, als ain recht ist, und sprach: Her hoffmaister, gunnet ir mir czu reden? Er sprach: Sprich dar. Das urtail, das meine herren di scheppfen getailt haben, das straff ich und wil ain pessers tailen. Her hoffmaister, wolt ir das urtail? Er sprach: Sprich dar. So taile ich das ezu ainem pessren rechten, wen das meine herrn di scheppfen haben getailt: also als der durchslag ezwischen dem Clingensmid und den jungen Kaufleuten ein anfank und ain urhab ist und alle teding von des durchslags wegen geschen sein, 15 und auch als meine herren gestern sassen in gehekter pank, als si heut siczen, und sprechen auch, si wolden urtail sprechen, wold sich imant darezu warnen, des gunde man im wol; da sprach des Sigmundes Kauffmans fursprech: also als dasselbe urtail noch nicht an di stete komen ist, das ich gestern gestrafft hab, do ichs hin geschoben habe, so taile ich das ezu ainem pessrem und volkumen rechten wenn das urtail, das meine herrn di scheppfen getailt haben von des wassers wegen, das von den jungen Kauf- leuten in di gruben czum Clingensmid gegangen ist: das das erste urtail schol vorgang haben und schol komen an di stat, da 25 is hingeschoben ist, und schol ezu ainem ende gancz und gar komen, und das urtail meiner herrn der scheppfen schol kein" krafft haben, unez das erste inkumpt. Wolt ir des an mein wort jehen, ich dank genaden und dem rechten; wolt ir des nicht thun, so schoub ich das mit euch do hin an di stat, do wir recht 30 geben und nemen. Chuthnenses scripserunt. 10 20 Sentencia diffinitiva. (9) Als wir clag und antwort davorn von des wassers wegen vornomen haben, so taile wir das ezu ainem rechten: umb das di vom Clingensmid den von jungen Kauflenten der ersten clag 35 umb den durchslag noch nicht enprochen sein, so haben si di urtail pillich gestrafft. [Cod. C.]
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 67. 437 Sprecht dar. Also als wir clag und antwort und geezeuknuss gehort haben, so taile wir an ainem rechten, das di czun jungen Kaufleuten ein lehen vorloren haben, und tailen das dem Clingen- smid ezu; ab si nicht lehen hetten, so sol man in ires pergwerkes und des veldes als vil geben, als ain recht ist. (8) Da stund des Sigmunds Kauffmans fursprech auff der pank und hat sich gewarnet, urtail ezu straffen, als ain recht ist, und sprach: Her hoffmaister, gunnet ir mir czu reden? Er sprach: Sprich dar. Das urtail, das meine herren di scheppfen getailt haben, das straff ich und wil ain pessers tailen. Her hoffmaister, wolt ir das urtail? Er sprach: Sprich dar. So taile ich das ezu ainem pessren rechten, wen das meine herrn di scheppfen haben getailt: also als der durchslag ezwischen dem Clingensmid und den jungen Kaufleuten ein anfank und ain urhab ist und alle teding von des durchslags wegen geschen sein, 15 und auch als meine herren gestern sassen in gehekter pank, als si heut siczen, und sprechen auch, si wolden urtail sprechen, wold sich imant darezu warnen, des gunde man im wol; da sprach des Sigmundes Kauffmans fursprech: also als dasselbe urtail noch nicht an di stete komen ist, das ich gestern gestrafft hab, do ichs hin geschoben habe, so taile ich das ezu ainem pessrem und volkumen rechten wenn das urtail, das meine herrn di scheppfen getailt haben von des wassers wegen, das von den jungen Kauf- leuten in di gruben czum Clingensmid gegangen ist: das das erste urtail schol vorgang haben und schol komen an di stat, da 25 is hingeschoben ist, und schol ezu ainem ende gancz und gar komen, und das urtail meiner herrn der scheppfen schol kein" krafft haben, unez das erste inkumpt. Wolt ir des an mein wort jehen, ich dank genaden und dem rechten; wolt ir des nicht thun, so schoub ich das mit euch do hin an di stat, do wir recht 30 geben und nemen. Chuthnenses scripserunt. 10 20 Sentencia diffinitiva. (9) Als wir clag und antwort davorn von des wassers wegen vornomen haben, so taile wir das ezu ainem rechten: umb das di vom Clingensmid den von jungen Kauflenten der ersten clag 35 umb den durchslag noch nicht enprochen sein, so haben si di urtail pillich gestrafft. [Cod. C.]
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438 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 68. 10 15 25 No. 68. (1325—1360.) Von eigenschaft. (Czwissen ezwei goltgruben). (1) Di purger von dem Czukmantel schriben her also : Wisset, das wir perkwerk haben, czumalen golde, und do ist krig er- 5 standen ezwischen czwain lehen; der heisset aines ezu den golt- smiden, das ist tief; das ander heisset ezu dem staine, das ist nicht als tief als das ezu den goltsmiden, und das hat wasser auf seinem tiefsten. Das selbe wasser verdingeten di gewerken ezu czihen uber heilige tag. Und do di arbeiter nach den heiligen tagen ezu der gruben warten und wolden wasser haben geczogen, do was das wasser verswonden. Do sprachen di von der tiefsten gruben von den goltsmiden di von dem stain an um aigenschaft. Des widernt sich di von dem stain. Do sant das gerichte in di selben gruben scheppen, die ezu der selben czeit scheppen waren. Der selben scheppen bekant ainer pei seinem aide, das her in der gruben czu dem staine hette vunden ein kluft, do wasser durch kume; der ander scheppe, der ouch in der gruben was gewesen, bekant, man mochte in der grube ezu dem stain nicht gearbeiten an der hulfe von den goltsmiden. 20 Darnoch pleib der krig unvorrichtet, wanne di scheppen wurden verkart, und lis man das wasser aufgen czu den goltsmiden, und davon mochten di von dem staine ir tiefstes nicht gearbeiten und ertranck. Darnach wurden ander scheppen, und leich der herezog das perkwerk von neuwens ainem andern urbarer und gelobt demselben, wo her treugete, do scholde her haben eigenschaft. Do sante der urbarer di gesworen leut in di vorgenanten gruben. Di merkten das wasser in paiden gruben und hiessen wasser czihen ezu den goldsmiden. Und do man do wasser czoch ezu den goltsmiden, do sahen si, das das wasser ezu dem stain nach- 30 volgete; aber idoch ist ganezer stain ezwischen paiden gruben. Nach der vorgeschriben bekantnisse der ersten und auch der leczten scheppen pit wir euch, ein recht ezu tailen, ob di von dem stain den gewerken von den goldsmiden von recht eigen- schaft schullen geben oder nicht. Sentencia diffinitiva. (2) Daruber wart getailt: Wiwol ezwischen den gruben czu den goltsmiden und ezu dem stain nicht offen durchsleg 35 No. 68 — Tom. No. 51.
438 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 68. 10 15 25 No. 68. (1325—1360.) Von eigenschaft. (Czwissen ezwei goltgruben). (1) Di purger von dem Czukmantel schriben her also : Wisset, das wir perkwerk haben, czumalen golde, und do ist krig er- 5 standen ezwischen czwain lehen; der heisset aines ezu den golt- smiden, das ist tief; das ander heisset ezu dem staine, das ist nicht als tief als das ezu den goltsmiden, und das hat wasser auf seinem tiefsten. Das selbe wasser verdingeten di gewerken ezu czihen uber heilige tag. Und do di arbeiter nach den heiligen tagen ezu der gruben warten und wolden wasser haben geczogen, do was das wasser verswonden. Do sprachen di von der tiefsten gruben von den goltsmiden di von dem stain an um aigenschaft. Des widernt sich di von dem stain. Do sant das gerichte in di selben gruben scheppen, die ezu der selben czeit scheppen waren. Der selben scheppen bekant ainer pei seinem aide, das her in der gruben czu dem staine hette vunden ein kluft, do wasser durch kume; der ander scheppe, der ouch in der gruben was gewesen, bekant, man mochte in der grube ezu dem stain nicht gearbeiten an der hulfe von den goltsmiden. 20 Darnoch pleib der krig unvorrichtet, wanne di scheppen wurden verkart, und lis man das wasser aufgen czu den goltsmiden, und davon mochten di von dem staine ir tiefstes nicht gearbeiten und ertranck. Darnach wurden ander scheppen, und leich der herezog das perkwerk von neuwens ainem andern urbarer und gelobt demselben, wo her treugete, do scholde her haben eigenschaft. Do sante der urbarer di gesworen leut in di vorgenanten gruben. Di merkten das wasser in paiden gruben und hiessen wasser czihen ezu den goldsmiden. Und do man do wasser czoch ezu den goltsmiden, do sahen si, das das wasser ezu dem stain nach- 30 volgete; aber idoch ist ganezer stain ezwischen paiden gruben. Nach der vorgeschriben bekantnisse der ersten und auch der leczten scheppen pit wir euch, ein recht ezu tailen, ob di von dem stain den gewerken von den goldsmiden von recht eigen- schaft schullen geben oder nicht. Sentencia diffinitiva. (2) Daruber wart getailt: Wiwol ezwischen den gruben czu den goltsmiden und ezu dem stain nicht offen durchsleg 35 No. 68 — Tom. No. 51.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 69. 439 sint geschen, idoch wanne ein scheppe und ein gesworen man gesehen hat und auf seinen ait gesait hat, das her in der gruben ezu dem stain eine kluft vunden hab, do wasser durch rune, und auch wanne di grube ezu dem staine ertrank, nachdem und man das wasser in der grube czu den goltsmiden auf lies gen, und auch wanne der herezog das perkwerk darnoch lech also: wo es treugete, do scholt es eigenschaft nemen, doruber so tail wir euch ezu einem rechten: es sei kluft ezwischen den gruben oder ganczer stein, sint dem mal und der herezog das perkwerk also gelihen hat, und sint dem mal das di gruben ezu den golt- 10 smiden der grube czu dem staine wasser benimt, es gesche durch klufte, di man gesehen mag oder durch risse oder veule oder durch eczlich ander sache oder seig, der menschlich gesichte nicht wol gemerken mak, donnoch schol di grube czu dem staine der gruben ezu den goltsmiden von recht eigenschaft geben. 15 [Cod. B. 5 No. 69. (Saec. XIV/XV.) Ex parte montanis de Eylaw. [Bruchstück. Her, wold ir zuhoren, es stet Jekel alhie, wie or ist genant mit cristennamen, und sein gewerken, des (sic) teil bei im ligent, 20 und spricht also: Der krig, der sich gehaben hat von teilen, als ir wol wisset, das er gepawen hat ein gemessen perkwerk manchen tag und wasser hat geczogen wol LXXX lachter, do er ez do getreuget, das er hawen sold, do komen andere und sazen in ire rechte lehen: herre, do wideretten sie es und iahen, 25 man secz mit unrechte in das ir. Das wart geczogen an ein recht. Do teilten die scheppen, sie seczen mit recht dorein. Und dornach czugen sie die snur und masen. Do cham der Jeschk mit seinen gewerken und vorputen die mas. Do cheren sich die scheppen nicht an und massen doruber, und dieselb mas 30 tritt bis in ir chaun; und haben in etliche schecht abgemessen. die in iren chaun steen, und ichen, sie haben es mit recht getan. Herre, nu haben es besehen die schepfen und die steiger von No. 69 — Tom. No. 123, erster Absatz. — Eine Sentenz, wie auch die weitere Processdarlegung zu obiger, sich nur in E findender Klage fehlt. 35 In der Handschr. schliesst sich unmittelbar Spr. No. 118 an, den auch Tom. S. 134, ohne auf den völlig veränderten Gegenstand zu achten, im An- schlusse ediert.
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 69. 439 sint geschen, idoch wanne ein scheppe und ein gesworen man gesehen hat und auf seinen ait gesait hat, das her in der gruben ezu dem stain eine kluft vunden hab, do wasser durch rune, und auch wanne di grube ezu dem staine ertrank, nachdem und man das wasser in der grube czu den goltsmiden auf lies gen, und auch wanne der herezog das perkwerk darnoch lech also: wo es treugete, do scholt es eigenschaft nemen, doruber so tail wir euch ezu einem rechten: es sei kluft ezwischen den gruben oder ganczer stein, sint dem mal und der herezog das perkwerk also gelihen hat, und sint dem mal das di gruben ezu den golt- 10 smiden der grube czu dem staine wasser benimt, es gesche durch klufte, di man gesehen mag oder durch risse oder veule oder durch eczlich ander sache oder seig, der menschlich gesichte nicht wol gemerken mak, donnoch schol di grube czu dem staine der gruben ezu den goltsmiden von recht eigenschaft geben. 15 [Cod. B. 5 No. 69. (Saec. XIV/XV.) Ex parte montanis de Eylaw. [Bruchstück. Her, wold ir zuhoren, es stet Jekel alhie, wie or ist genant mit cristennamen, und sein gewerken, des (sic) teil bei im ligent, 20 und spricht also: Der krig, der sich gehaben hat von teilen, als ir wol wisset, das er gepawen hat ein gemessen perkwerk manchen tag und wasser hat geczogen wol LXXX lachter, do er ez do getreuget, das er hawen sold, do komen andere und sazen in ire rechte lehen: herre, do wideretten sie es und iahen, 25 man secz mit unrechte in das ir. Das wart geczogen an ein recht. Do teilten die scheppen, sie seczen mit recht dorein. Und dornach czugen sie die snur und masen. Do cham der Jeschk mit seinen gewerken und vorputen die mas. Do cheren sich die scheppen nicht an und massen doruber, und dieselb mas 30 tritt bis in ir chaun; und haben in etliche schecht abgemessen. die in iren chaun steen, und ichen, sie haben es mit recht getan. Herre, nu haben es besehen die schepfen und die steiger von No. 69 — Tom. No. 123, erster Absatz. — Eine Sentenz, wie auch die weitere Processdarlegung zu obiger, sich nur in E findender Klage fehlt. 35 In der Handschr. schliesst sich unmittelbar Spr. No. 118 an, den auch Tom. S. 134, ohne auf den völlig veränderten Gegenstand zu achten, im An- schlusse ediert.
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440 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 69a. 5 dem perge und haben die mas eigentlich besehen. Herre, nu lat ein recht werden, ob man die schepfen und die steiger von dem berg icht manen solde, die es gesehen haben, und das die furpas die steiger von Eylaw manen sullen, wan sie mit iren rechten tiefsten wol XL lachter tiefer sein und das wasser noch halden und auch den schacht vor geweldigt haben, da man ingesessen ist, und der in irem lehen ist, und des die steiger von Eylaw vor herrn Peschken von Janowicz und vor dem probst von Sderiez bekant haben. Nu lat ein recht 10 werden, ab man in nicht sulle von recht ein eigenschaft geben, ader was ein recht sei. [Cod. E. No. 69a. (1552.) Nachdem meine herrn klag h. Augustin Reindlers und auch die antwort Hannsen Losnitzers, einred unnd widerred paider 15 tailenn vernomen, di verlesung der bewarung aus dem statbuch von wegen des stollens ervarn, in des Wenczlab Parchanters haus auch di zeugnuss gehort habenn, unnd dieweil nach laut der zeugnus die selbenn heuser paide auf dieselbig zeit des Wennczlab Parchannters gewesen, auch Wenczlab Parchannter 20 selbst von ainer grueb in di annder durchbrechenn lassen hat, so erchennen wir, das das wasser aus der grueben des Hans, welichs (sic) Hanns Losniczer verkhauft (sic) hat, durch den stollen des h. Augustin Reindlers seinen ganng wie vorhin unverhindert haben sol. Actum ff. VI ante Bartholomei ao 1552. [Cod. D. In einem Zusatze heisst es: Dieweil im sentencz obgeschriben befunden wierd, das das wasser durch h. Augustin Reindlers stollen frei geen sol, so erkhennen meine herrn, das Hans Los- niczer dem h. Angustin Reindler nicht schuldig ist zu antworten. Actum ff. IV post Mathei ao 1554. 25 30 Vgl. zu dieser Gruppe noch Spr. 40 (2) ff., bes. (5). No. 69 a fehlt Tom.
440 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 69a. 5 dem perge und haben die mas eigentlich besehen. Herre, nu lat ein recht werden, ob man die schepfen und die steiger von dem berg icht manen solde, die es gesehen haben, und das die furpas die steiger von Eylaw manen sullen, wan sie mit iren rechten tiefsten wol XL lachter tiefer sein und das wasser noch halden und auch den schacht vor geweldigt haben, da man ingesessen ist, und der in irem lehen ist, und des die steiger von Eylaw vor herrn Peschken von Janowicz und vor dem probst von Sderiez bekant haben. Nu lat ein recht 10 werden, ab man in nicht sulle von recht ein eigenschaft geben, ader was ein recht sei. [Cod. E. No. 69a. (1552.) Nachdem meine herrn klag h. Augustin Reindlers und auch die antwort Hannsen Losnitzers, einred unnd widerred paider 15 tailenn vernomen, di verlesung der bewarung aus dem statbuch von wegen des stollens ervarn, in des Wenczlab Parchanters haus auch di zeugnuss gehort habenn, unnd dieweil nach laut der zeugnus die selbenn heuser paide auf dieselbig zeit des Wennczlab Parchannters gewesen, auch Wenczlab Parchannter 20 selbst von ainer grueb in di annder durchbrechenn lassen hat, so erchennen wir, das das wasser aus der grueben des Hans, welichs (sic) Hanns Losniczer verkhauft (sic) hat, durch den stollen des h. Augustin Reindlers seinen ganng wie vorhin unverhindert haben sol. Actum ff. VI ante Bartholomei ao 1552. [Cod. D. In einem Zusatze heisst es: Dieweil im sentencz obgeschriben befunden wierd, das das wasser durch h. Augustin Reindlers stollen frei geen sol, so erkhennen meine herrn, das Hans Los- niczer dem h. Angustin Reindler nicht schuldig ist zu antworten. Actum ff. IV post Mathei ao 1554. 25 30 Vgl. zu dieser Gruppe noch Spr. 40 (2) ff., bes. (5). No. 69 a fehlt Tom.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 5. SPR. NO. 70. 71. 441 5. Das Stollenrecht. No. 70. Von stollen rechte. (Von liechtloch stollen rechte.) (1) Di von dom Czukmantel schriben auch her also: Wir piten euch, das ir uns leret, was rechtes ein stolle habe, der an dem obristen lichtloch hat ein lachter dreisik. (1325—1360.) 5 Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber ist getailt, das der selbe stolle das recht hat, dasa) ein erbstolle hat.) [Cod. B.] 1325—1360.) No. 71. De stollone hereditario. (Von ezweiunge stollen rechtes.) (1) Cives de Czukmantel scripserunt in hune modum: Ein man hat einen stollen czu uns gevaren in einen perk; den haben unser scheppen besehen und haben bekant, das her beheldet vir und ezwanczik lochter. Des selben stollen maister quam in einen 15 dertrunken schacht, der hete wol suben lehen, und treugete di lehen und hat di also tiefa) prachta) under den stolle, das in deuchte, di arbeit in den lehen trug im der kost nicht, und lies di tiffen lehen auf. Di tiffen lehen habent unser urbarer bestalt und czihen das 20 wasser in den stollen. Von den lehen wolde der stollemeister ein subendes haben, des wollen im di urborer nicht geben und sprechen, her moge kein erbstolle nicht sein, sind der stolle- meister das tiefste wasser aus der ezeche nicht wil halden in dem stollen, und fragen mit urtail, ob der stolle dem tiefsten 25 icht schulle volgen durch ein recht, wanne der stollemeister des tiefsten wassers nimer halden wolde, und es dise nu halden wollen. So spricht der stollemeister, her sei ein erbstolle und sei im vorinsigelt und vorhantvestet mit des herczogen insigel. No. 70. a) als ein ander stolle F. No. 71. a) auffbrocht E, F. b) virteil E. F. 10 30 No. 70—- Tom. No. 53. Vgl. D. I. R. § 4 (3). No. 71 Tom. No. 57. Der Spruch bildet den ersten Theil einer 5 Punkte umfassenden Anfrage; vgl. Spr. No. 101, 102, 106, 116.
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 5. SPR. NO. 70. 71. 441 5. Das Stollenrecht. No. 70. Von stollen rechte. (Von liechtloch stollen rechte.) (1) Di von dom Czukmantel schriben auch her also: Wir piten euch, das ir uns leret, was rechtes ein stolle habe, der an dem obristen lichtloch hat ein lachter dreisik. (1325—1360.) 5 Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber ist getailt, das der selbe stolle das recht hat, dasa) ein erbstolle hat.) [Cod. B.] 1325—1360.) No. 71. De stollone hereditario. (Von ezweiunge stollen rechtes.) (1) Cives de Czukmantel scripserunt in hune modum: Ein man hat einen stollen czu uns gevaren in einen perk; den haben unser scheppen besehen und haben bekant, das her beheldet vir und ezwanczik lochter. Des selben stollen maister quam in einen 15 dertrunken schacht, der hete wol suben lehen, und treugete di lehen und hat di also tiefa) prachta) under den stolle, das in deuchte, di arbeit in den lehen trug im der kost nicht, und lies di tiffen lehen auf. Di tiffen lehen habent unser urbarer bestalt und czihen das 20 wasser in den stollen. Von den lehen wolde der stollemeister ein subendes haben, des wollen im di urborer nicht geben und sprechen, her moge kein erbstolle nicht sein, sind der stolle- meister das tiefste wasser aus der ezeche nicht wil halden in dem stollen, und fragen mit urtail, ob der stolle dem tiefsten 25 icht schulle volgen durch ein recht, wanne der stollemeister des tiefsten wassers nimer halden wolde, und es dise nu halden wollen. So spricht der stollemeister, her sei ein erbstolle und sei im vorinsigelt und vorhantvestet mit des herczogen insigel. No. 70. a) als ein ander stolle F. No. 71. a) auffbrocht E, F. b) virteil E. F. 10 30 No. 70—- Tom. No. 53. Vgl. D. I. R. § 4 (3). No. 71 Tom. No. 57. Der Spruch bildet den ersten Theil einer 5 Punkte umfassenden Anfrage; vgl. Spr. No. 101, 102, 106, 116.
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442 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 5. SPR. NO. 72. So sprechen di urborer, der herezog habe im den stollen nicht vorligen ezu einem erbstollen, her muge danne von rechte ge- haisen ein erbstolle von perkleuten. Sint dem malen das unser scheppen haben bekant, das der 5 selbe stolle hat vier und czwenczik lochter und ein driteilb) eines lochters richtschachtes, und her noch vur sich vert den stollen, nu berichtet uns durch got und durch ein recht, ob der stolle ezu rechte muge geheisen und sein ein erbstolle und schulle vor sich gen, wanne her noch doran arbeitet, oder ob der stolle 10 schulle volgen den tifesten lehen, wanne si der stollemeister hat aufgelasen, oder ob di tifesten lehen, di ir wasser in den stollen czihen, dem stollemeister stollerecht schullen geben oder nicht. Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber wart getailt: Sind dem mal und das tifist nicht 15 ein stolle ist und sein wasser czuhet in den stollen: beweisset der stollemeister mit seiner hantvest, das im der herezog den stollen ezu einem erbstollen vorlihen hat, und wanne di scheppen bekant haben, das her treuget vir und ezwenczik lochter, so teil wir czu einem rechten, das das tifist dem stollen stollenrecht 20 schol geben. [Cod. B.] (vor 1325.) Von erbstollen rechte. (1) Di scheppen von Eylowa) schriben her also: Wir tuen euch kunt, das ein man einen erbstollen gevarn hat in ein vor- 25 howenes gepirge underb) das tiefiste. Und ein ander man hat vor da gepawen,b) e der stolle angehaben wart, wol sechs lehen von dem stollen. Und der den stollen gevaren hat, der mut aigenschaft. Des haben wir im getailt, das her kein recht dar ezu habe, wanne her weder wint pracht hat noch wasser be- 30 nomen hat, und das urtail hat her vorworffen. Und wir scheppen sein gefurt auf das wasser und haben gesehen, das es gevallen ist wol um ein lachter, und wissen nicht, ob is von dem stollen No. 72. No. 72. a) Eylow B, G; Czaslaw E, F. b) und wir (F wie) das offte und ander gebawet haben E, F. 35 No. 72. Bei Tom. zweimal, als No. 44 nach B u. No. 122 nach F.
442 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 5. SPR. NO. 72. So sprechen di urborer, der herezog habe im den stollen nicht vorligen ezu einem erbstollen, her muge danne von rechte ge- haisen ein erbstolle von perkleuten. Sint dem malen das unser scheppen haben bekant, das der 5 selbe stolle hat vier und czwenczik lochter und ein driteilb) eines lochters richtschachtes, und her noch vur sich vert den stollen, nu berichtet uns durch got und durch ein recht, ob der stolle ezu rechte muge geheisen und sein ein erbstolle und schulle vor sich gen, wanne her noch doran arbeitet, oder ob der stolle 10 schulle volgen den tifesten lehen, wanne si der stollemeister hat aufgelasen, oder ob di tifesten lehen, di ir wasser in den stollen czihen, dem stollemeister stollerecht schullen geben oder nicht. Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber wart getailt: Sind dem mal und das tifist nicht 15 ein stolle ist und sein wasser czuhet in den stollen: beweisset der stollemeister mit seiner hantvest, das im der herezog den stollen ezu einem erbstollen vorlihen hat, und wanne di scheppen bekant haben, das her treuget vir und ezwenczik lochter, so teil wir czu einem rechten, das das tifist dem stollen stollenrecht 20 schol geben. [Cod. B.] (vor 1325.) Von erbstollen rechte. (1) Di scheppen von Eylowa) schriben her also: Wir tuen euch kunt, das ein man einen erbstollen gevarn hat in ein vor- 25 howenes gepirge underb) das tiefiste. Und ein ander man hat vor da gepawen,b) e der stolle angehaben wart, wol sechs lehen von dem stollen. Und der den stollen gevaren hat, der mut aigenschaft. Des haben wir im getailt, das her kein recht dar ezu habe, wanne her weder wint pracht hat noch wasser be- 30 nomen hat, und das urtail hat her vorworffen. Und wir scheppen sein gefurt auf das wasser und haben gesehen, das es gevallen ist wol um ein lachter, und wissen nicht, ob is von dem stollen No. 72. No. 72. a) Eylow B, G; Czaslaw E, F. b) und wir (F wie) das offte und ander gebawet haben E, F. 35 No. 72. Bei Tom. zweimal, als No. 44 nach B u. No. 122 nach F.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 5. SPR. NO. 73. 443 gevallen ist oder von der durre der czeit und der trucken dovon. So pit wir euch, das ir uns des beschait, was ein recht dar uber soi. Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber wartc) geteilt: di weil der von dem erbstollen dem andern, der vor da gepawet hat, mit offen durchslegen nicht wasser benimet noch wint pringet, das her in ezu keiner aigen- schaft von rechte nicht getwingen mag. [Cod. B.] 5 (1325—1360.) No. 73. Von marscheiden. (Vier marscheider sullen ein stollen beschawen in kriege.) (1) Dicti cives iterum scripserunt: Nach aller der rede, als ir uns geschriben hat, das gesworen marscheider schullen varen in den stollen und besagen auf iren ait, das der stolle auf dem hangunden in virdehalben lehen durch slagen habe in di lehen ezu deme steine: das hat der gesworne marscheider genumen 15 auf seinen ait, das her von der rechten wasserseiga) in virde- halbem lehen hat erraicht ir lehen und vorschroten, aber der durchslak der ist auswendik virdehalb lehen czukomen. Des worden gevragt di scheppen, wem di wechentnusse hulfreich soi et infra. 10 20 Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber, ir heren, tail wir euch czu einem rechten, sam wir euch auch e geteilt haben: ir schult gesworen mar- scheider von ewern wegen nemen ezu dem minnisten drei erber man, und scholt den das auf iren ait geben, und den virden 25 marscheider von der urborer wegen, also das ir keiner weder an dem stollen noch an dem lehen ezu deme steine tail habe; und di vir schullen des stollen gevert beschowen, und vinden di, das der stolle in vierdehalbem lehen auf dem hangenden durch slagen hat und nicht alleineb) irrechentb) und verschroten hat di lehen 30 ezu dem stein, und besagen das auf iren ait, so schullen di von dem stein ir wasser in den stollen sturezen und dem stollen ein sibendes geben. [Cod. B.] c) wir G. No. 73. a) marscheid E. b) Corr. nach E, F statt: kain perk erraicht. 35 No. 73 Tom. No. 72. (1) Dicti cives: s. Spr. No. 76, dessen Ent- scheidung auch im weiteren berufen wird. (2) a. A. Verwertung von U —B § 24.
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 5. SPR. NO. 73. 443 gevallen ist oder von der durre der czeit und der trucken dovon. So pit wir euch, das ir uns des beschait, was ein recht dar uber soi. Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber wartc) geteilt: di weil der von dem erbstollen dem andern, der vor da gepawet hat, mit offen durchslegen nicht wasser benimet noch wint pringet, das her in ezu keiner aigen- schaft von rechte nicht getwingen mag. [Cod. B.] 5 (1325—1360.) No. 73. Von marscheiden. (Vier marscheider sullen ein stollen beschawen in kriege.) (1) Dicti cives iterum scripserunt: Nach aller der rede, als ir uns geschriben hat, das gesworen marscheider schullen varen in den stollen und besagen auf iren ait, das der stolle auf dem hangunden in virdehalben lehen durch slagen habe in di lehen ezu deme steine: das hat der gesworne marscheider genumen 15 auf seinen ait, das her von der rechten wasserseiga) in virde- halbem lehen hat erraicht ir lehen und vorschroten, aber der durchslak der ist auswendik virdehalb lehen czukomen. Des worden gevragt di scheppen, wem di wechentnusse hulfreich soi et infra. 10 20 Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber, ir heren, tail wir euch czu einem rechten, sam wir euch auch e geteilt haben: ir schult gesworen mar- scheider von ewern wegen nemen ezu dem minnisten drei erber man, und scholt den das auf iren ait geben, und den virden 25 marscheider von der urborer wegen, also das ir keiner weder an dem stollen noch an dem lehen ezu deme steine tail habe; und di vir schullen des stollen gevert beschowen, und vinden di, das der stolle in vierdehalbem lehen auf dem hangenden durch slagen hat und nicht alleineb) irrechentb) und verschroten hat di lehen 30 ezu dem stein, und besagen das auf iren ait, so schullen di von dem stein ir wasser in den stollen sturezen und dem stollen ein sibendes geben. [Cod. B.] c) wir G. No. 73. a) marscheid E. b) Corr. nach E, F statt: kain perk erraicht. 35 No. 73 Tom. No. 72. (1) Dicti cives: s. Spr. No. 76, dessen Ent- scheidung auch im weiteren berufen wird. (2) a. A. Verwertung von U —B § 24.
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444 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 5 SPR. NO. 74. (1347—1360.) No. 74. De stollone hereditario. (Wi ein erbstolle czugeteilt wart czu Reimerstat.) (1) De Reimarstat scripserunt sic: Es ist ein aldes dertrunkes 5 perkwerk ledik gelegen manik iar und mangen tak. Do ward ein erbstolle eingevarn in eine dertrunkene czech, do stund das wasser pis an den tag. Des wart di ezeche durchslagen und wart getreugen, und wurden genge etleich czeit dor inne gehawen. Des wurden die genge ezu arme, do ward das perkwerk wider 10 aufgelazzen und lag dor nach lange czeit ledik und ler. Dor nach quamen ander leut und enphingen vor deme selben stollen ein ander czech und ein ander perkwork und haben das gepawet ezwai gancze iar von deme tage nider und haben genge troffen und gehowen und ir wassser gehalden pis an den tak und noch 15 heut dis tages halden. — Des haben di selben den stollen wider angegriffen, di in vor furen, und sint gevarn mit einem offenen durchslak in das selbe perkwerk und gerten eins rechten von in. Des haben sich di selben gewerken widersaczt und begerten der scheppen peiderseit ezu beschawen. Des sint di scheppen 20 hinein gevarn ezu deme nechstena) lichtloche des stollenortes, das hat ezwenczik lachtern, und haben geschen ein wenick wasser, das tretb) nider, das stet in dem stollen und fleuset nindert. Des sint di selben scheppen vurpas gevarn an das stollenort und haben gesehen einen offen durchslag; des vuren si furpas under des stollen ort und haben gemessen vierc) lachtern richt- schachtes und ein furteil undd) neun lachtern den lenges in ir tifstes.d) Dar inne haben si wasser sehen ezugen an allen vin wenden, und das selb wasser halden si pis an den tag, und durfen ires windes nicht. Des haben in di selben gewerken, der 30 das perkwerk ist, ein recht lazzen werden, ob si nu kein not von in schullen leiden, oder was ein recht sei, wen si iren wint selber haben und ir wasser selber halden pis an den tak. (2) Des haben in di selben gewerken von dem stollen hin wider ein recht lazzen werden: wenne si sein komen mit einem No. 74. a) ersten E, G. b) treuget E; trert G. c) VII F. d) und XV lachter denn lang gieng es in ihr tieffes G. 25 35 No. 74 = Tom. No. 82.
444 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 5 SPR. NO. 74. (1347—1360.) No. 74. De stollone hereditario. (Wi ein erbstolle czugeteilt wart czu Reimerstat.) (1) De Reimarstat scripserunt sic: Es ist ein aldes dertrunkes 5 perkwerk ledik gelegen manik iar und mangen tak. Do ward ein erbstolle eingevarn in eine dertrunkene czech, do stund das wasser pis an den tag. Des wart di ezeche durchslagen und wart getreugen, und wurden genge etleich czeit dor inne gehawen. Des wurden die genge ezu arme, do ward das perkwerk wider 10 aufgelazzen und lag dor nach lange czeit ledik und ler. Dor nach quamen ander leut und enphingen vor deme selben stollen ein ander czech und ein ander perkwork und haben das gepawet ezwai gancze iar von deme tage nider und haben genge troffen und gehowen und ir wassser gehalden pis an den tak und noch 15 heut dis tages halden. — Des haben di selben den stollen wider angegriffen, di in vor furen, und sint gevarn mit einem offenen durchslak in das selbe perkwerk und gerten eins rechten von in. Des haben sich di selben gewerken widersaczt und begerten der scheppen peiderseit ezu beschawen. Des sint di scheppen 20 hinein gevarn ezu deme nechstena) lichtloche des stollenortes, das hat ezwenczik lachtern, und haben geschen ein wenick wasser, das tretb) nider, das stet in dem stollen und fleuset nindert. Des sint di selben scheppen vurpas gevarn an das stollenort und haben gesehen einen offen durchslag; des vuren si furpas under des stollen ort und haben gemessen vierc) lachtern richt- schachtes und ein furteil undd) neun lachtern den lenges in ir tifstes.d) Dar inne haben si wasser sehen ezugen an allen vin wenden, und das selb wasser halden si pis an den tag, und durfen ires windes nicht. Des haben in di selben gewerken, der 30 das perkwerk ist, ein recht lazzen werden, ob si nu kein not von in schullen leiden, oder was ein recht sei, wen si iren wint selber haben und ir wasser selber halden pis an den tak. (2) Des haben in di selben gewerken von dem stollen hin wider ein recht lazzen werden: wenne si sein komen mit einem No. 74. a) ersten E, G. b) treuget E; trert G. c) VII F. d) und XV lachter denn lang gieng es in ihr tieffes G. 25 35 No. 74 = Tom. No. 82.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 5. SPR. NO. 75. 445 offenen durchslag cines erbstollens in das selbe perkwerk, ob si nu nicht schullen ein recht gegen in und gegen dem erb- stollen tun, oder was ein recht sei. Uber das hat der markgrave den selben gewerken ezu der funtgrube einen gemessen perk vorlihen. — Dor uber pit wir euch, lert uns ein recht. Sentencia diffinitiva. (3) Super quo sentenciatum fuit: So teil wir das ezu einem rechten: Beweisen di gewerken, der der stolle ist, mit einem rechten, das her ir erbstolle ist, und si mit offenem durchslag 10 in das perkwerk komen sint, soc) teil wire) dem stollen sein recht. [Cod. B.] 5 (1325—1360.) No. 75. Von erbstollen. (Von kriege eins stollen in einer alten czeche.) (1) Di von dem Reychensteyn schriben her also: Wir tun 15 euch kunt, das leut von manigen iaren her habent gevaren einen stollen in ein alte czeche, und do ist der stolle inquomen mit dem durchslag an den ganka) und in di czeche eilf lachter tief, und ist der gank under sich derhawen,b) das ezwei reder und me schechte sind in das tiefste gevallen, uncz das tiefste hat vor- 20 sait,c) das das ist aufgelosen, und di reder abegeprochen, und ist der gank auf getriben und aus erhawen, das der stolle treuget vumczen lochter. Nu haben di gewerken gearbeit, der der stolle ist, ob dem wasser unez an den heutigen tag; das tiefsted) ist aber lange nie geschen, mer den czwai iar. Nu sind ander 25 gewerken gesessen auf das hangende und habent werke) ader genge vunden, di si haben gearbeit mer danne ein iar und haben etleich eigenschaft gegeben, als wir haben bescheiden. Nu sind di gewerken ezu kriege worden und wollen di mit dem stollen disen di lehen angehaben und haben das geschoben, das ir uns 30 des berichtet durch unser dinste willen. e) von dem an tailen wir G. No. 75. a) grunt E. b) verhawen E. c) verslemet E. d) wasser E. e) berg E. (3) Die Entscheidung widerstreitet dem aus U—A § 12 abzuleitenden Princip, dass der Stolle nur, wenn man seiner bedarf, Rechte erwirbt. No. 75 = Tom. No. 55. 35
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 5. SPR. NO. 75. 445 offenen durchslag cines erbstollens in das selbe perkwerk, ob si nu nicht schullen ein recht gegen in und gegen dem erb- stollen tun, oder was ein recht sei. Uber das hat der markgrave den selben gewerken ezu der funtgrube einen gemessen perk vorlihen. — Dor uber pit wir euch, lert uns ein recht. Sentencia diffinitiva. (3) Super quo sentenciatum fuit: So teil wir das ezu einem rechten: Beweisen di gewerken, der der stolle ist, mit einem rechten, das her ir erbstolle ist, und si mit offenem durchslag 10 in das perkwerk komen sint, soc) teil wire) dem stollen sein recht. [Cod. B.] 5 (1325—1360.) No. 75. Von erbstollen. (Von kriege eins stollen in einer alten czeche.) (1) Di von dem Reychensteyn schriben her also: Wir tun 15 euch kunt, das leut von manigen iaren her habent gevaren einen stollen in ein alte czeche, und do ist der stolle inquomen mit dem durchslag an den ganka) und in di czeche eilf lachter tief, und ist der gank under sich derhawen,b) das ezwei reder und me schechte sind in das tiefste gevallen, uncz das tiefste hat vor- 20 sait,c) das das ist aufgelosen, und di reder abegeprochen, und ist der gank auf getriben und aus erhawen, das der stolle treuget vumczen lochter. Nu haben di gewerken gearbeit, der der stolle ist, ob dem wasser unez an den heutigen tag; das tiefsted) ist aber lange nie geschen, mer den czwai iar. Nu sind ander 25 gewerken gesessen auf das hangende und habent werke) ader genge vunden, di si haben gearbeit mer danne ein iar und haben etleich eigenschaft gegeben, als wir haben bescheiden. Nu sind di gewerken ezu kriege worden und wollen di mit dem stollen disen di lehen angehaben und haben das geschoben, das ir uns 30 des berichtet durch unser dinste willen. e) von dem an tailen wir G. No. 75. a) grunt E. b) verhawen E. c) verslemet E. d) wasser E. e) berg E. (3) Die Entscheidung widerstreitet dem aus U—A § 12 abzuleitenden Princip, dass der Stolle nur, wenn man seiner bedarf, Rechte erwirbt. No. 75 = Tom. No. 55. 35
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446 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 5. SPR. NO. 76. Sentencia diffinitiva. (2) Dar uber wart getailt also: Habent di gewerken von dem stollen von den gewerken von dem hanginden eigenschaft mit gutem willen genumen, ein aufhebunge, di ander und di 5 dritte, und haben in lasen dar an genugen, sif) schullen si vurpas nemen;e) haben si aber des nicht getan, so behelt ir stolle alles das recht, das ein erbstoll haben schol. [Cod B. No. 76. (1325—1360.) De stollone hereditario. (Von eim erbstollen, was rechte er 1o hat nach lage der marscheiden.) (1) Dicti cives secundario scripserunt sic: Vor uns ist quomen taidink, als der Hanus Schirmer pawet unserm heren dem kunig einen erbstollen, des ist er angesessen in dem selben erbstollen auf der rechten wasserseige; den selben stollen ist er gevarn dom perkwerk czu nucze und ist gevarn durch vreien stein und ist quomen an di genge und hat durch slagen czu deme steine, und hat von der hengepank czwai und virczig lochter pis auf den durchslag. Und also als er durch geslagen hat in di lehen czu dem steine, das let er im und unserm herren, dem 20 kunige ein urteil werden, ob im ein sibendes icht schulle volgen ezu dem selben stollen, oder was ein recht sei. (2) Des sprechen di gewerken von dem steine und lassen in ein recht werden also: als er hinder dem alden stollenhaupt sei angesessen czehen lehen, es were ein stolle oder ein slack, wanne her in nicht 25 wasser benimet noch wint prenget und were ob irem tifesten czuquomen neun lochter oder mer, und si pauten ir tiefesten, als recht were, und halden ir wasser an den tag, und sprechen di gewerken, si durfen des stollen nicht und tun selber allen rat irem perkwerk, und ire lehen sind elder wanne der stolle 30 mangen tages: des lissen si in ein recht werden: wenne si in perkwerk pauten redlichen und recht, ob si icht mit rechte des sibendes schullen ledik sein, und ob der selbe stolle nicht mer rechtes schulle haben, wanne als in seiner hantvest stet, oder was ein recht sei. 15 35 f) so sullen si in furbas lassen genugen und sollen die nemen E, F. No. 76 — Tom. No. 71b. (1) Dicti cives: s. die Bemerkung zu Spr. No. 19.
446 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 5. SPR. NO. 76. Sentencia diffinitiva. (2) Dar uber wart getailt also: Habent di gewerken von dem stollen von den gewerken von dem hanginden eigenschaft mit gutem willen genumen, ein aufhebunge, di ander und di 5 dritte, und haben in lasen dar an genugen, sif) schullen si vurpas nemen;e) haben si aber des nicht getan, so behelt ir stolle alles das recht, das ein erbstoll haben schol. [Cod B. No. 76. (1325—1360.) De stollone hereditario. (Von eim erbstollen, was rechte er 1o hat nach lage der marscheiden.) (1) Dicti cives secundario scripserunt sic: Vor uns ist quomen taidink, als der Hanus Schirmer pawet unserm heren dem kunig einen erbstollen, des ist er angesessen in dem selben erbstollen auf der rechten wasserseige; den selben stollen ist er gevarn dom perkwerk czu nucze und ist gevarn durch vreien stein und ist quomen an di genge und hat durch slagen czu deme steine, und hat von der hengepank czwai und virczig lochter pis auf den durchslag. Und also als er durch geslagen hat in di lehen czu dem steine, das let er im und unserm herren, dem 20 kunige ein urteil werden, ob im ein sibendes icht schulle volgen ezu dem selben stollen, oder was ein recht sei. (2) Des sprechen di gewerken von dem steine und lassen in ein recht werden also: als er hinder dem alden stollenhaupt sei angesessen czehen lehen, es were ein stolle oder ein slack, wanne her in nicht 25 wasser benimet noch wint prenget und were ob irem tifesten czuquomen neun lochter oder mer, und si pauten ir tiefesten, als recht were, und halden ir wasser an den tag, und sprechen di gewerken, si durfen des stollen nicht und tun selber allen rat irem perkwerk, und ire lehen sind elder wanne der stolle 30 mangen tages: des lissen si in ein recht werden: wenne si in perkwerk pauten redlichen und recht, ob si icht mit rechte des sibendes schullen ledik sein, und ob der selbe stolle nicht mer rechtes schulle haben, wanne als in seiner hantvest stet, oder was ein recht sei. 15 35 f) so sullen si in furbas lassen genugen und sollen die nemen E, F. No. 76 — Tom. No. 71b. (1) Dicti cives: s. die Bemerkung zu Spr. No. 19.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 5. SPR. NO. 76. 447 (3) (Czu dem andern male.) Auch so wolde der Schirmer von unsers herren des kunges wegen das stollenhaupt varen durch di lehen in ein ganczes veilt. Das weren di gewerken und wollen in nicht varen lassen durch ir lehen, es ensei danne ein recht. (4) Nota. Rescriptum privilegii super stollonem hereditarium. Di hantvest uber den stollen laut also: „Wir Nicolaus von gotes genaden herezog ezu Troppaw tun chunt allen den, di nu sint oder hernoch kumftik werden, dass Thomel und Niclas durch hoffenunge ires frumes und pesserunge unsers gepirges von uns 10 enphangen haben einen stollen czu treiben in unser dertruncken gepirge czu dem Czukmantel. "Den selben stollen vorleich wir in und allen iren gewerken und iren erben und iren nach- quumlingen czu einem rechten erbe und geben in alle di recht dorezu, di ein rechter erbstolle czu rechte haben schol, vur sich, 15 hinder sich, under sich, bei namen eina) lehen vor seinem stollenhaupt und ouch alle sein recht auf hangundes und auf sein ligundes, und was si mit dem selben stollen trugen, das schol in ein recht geben czu irem stollen. Dar uber geben wir in unsern prief“ etc. Sentencia diffinitiva. (5) Ad primum. Dor uber wart also geteilt: Uber das erste teil wir euch ezu einem rechten : Ist das, das der erbstolle, nachdem und sein hantvest spricht, auf seinem rechten gevert vur sich, hinder sich oder under sich in di lehen czu dem stein 25 durch slagen hat, so schollen di von dem stein ir wasser in den stollen sturczen und schollen im ein sibendes geben. Ist das abor, das der stolle auf dem hangunden in virdehalbem lehen oder auf dem ligunden in einem lehen durchslagen hat, und das gesworen marscheiderb also vinden und also besagen auf iren ait: Sentencia diffinitiva: so teil wir aber czu einem rechten nach der hantvest und nach perkwerkes recht, das di lehen von dem stein ir wasser in den stollen sturczen schullen und deme stollen ein sibendes geben. 20 30 No. 76. a) siben E, F. b) steiger Zus. E. c) noch der handfeste 35 Zus. E, F. (3) Würde U—A § 9 entsprechen. (5): Vgl. die Bemerkung zu Spr. No. 74 (3).
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 5. SPR. NO. 76. 447 (3) (Czu dem andern male.) Auch so wolde der Schirmer von unsers herren des kunges wegen das stollenhaupt varen durch di lehen in ein ganczes veilt. Das weren di gewerken und wollen in nicht varen lassen durch ir lehen, es ensei danne ein recht. (4) Nota. Rescriptum privilegii super stollonem hereditarium. Di hantvest uber den stollen laut also: „Wir Nicolaus von gotes genaden herezog ezu Troppaw tun chunt allen den, di nu sint oder hernoch kumftik werden, dass Thomel und Niclas durch hoffenunge ires frumes und pesserunge unsers gepirges von uns 10 enphangen haben einen stollen czu treiben in unser dertruncken gepirge czu dem Czukmantel. "Den selben stollen vorleich wir in und allen iren gewerken und iren erben und iren nach- quumlingen czu einem rechten erbe und geben in alle di recht dorezu, di ein rechter erbstolle czu rechte haben schol, vur sich, 15 hinder sich, under sich, bei namen eina) lehen vor seinem stollenhaupt und ouch alle sein recht auf hangundes und auf sein ligundes, und was si mit dem selben stollen trugen, das schol in ein recht geben czu irem stollen. Dar uber geben wir in unsern prief“ etc. Sentencia diffinitiva. (5) Ad primum. Dor uber wart also geteilt: Uber das erste teil wir euch ezu einem rechten : Ist das, das der erbstolle, nachdem und sein hantvest spricht, auf seinem rechten gevert vur sich, hinder sich oder under sich in di lehen czu dem stein 25 durch slagen hat, so schollen di von dem stein ir wasser in den stollen sturczen und schollen im ein sibendes geben. Ist das abor, das der stolle auf dem hangunden in virdehalbem lehen oder auf dem ligunden in einem lehen durchslagen hat, und das gesworen marscheiderb also vinden und also besagen auf iren ait: Sentencia diffinitiva: so teil wir aber czu einem rechten nach der hantvest und nach perkwerkes recht, das di lehen von dem stein ir wasser in den stollen sturczen schullen und deme stollen ein sibendes geben. 20 30 No. 76. a) siben E, F. b) steiger Zus. E. c) noch der handfeste 35 Zus. E, F. (3) Würde U—A § 9 entsprechen. (5): Vgl. die Bemerkung zu Spr. No. 74 (3).
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448 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 5. SPR. NO. 77. (6) |Ad secundum]. Uber das ander teille wir cuch ezu einem rechten:) Ist das, das der stolle beheldet das sibende mit einem rechten, nachdem und hie vor getailt ist, so vert der stolle mit rechte durch di lehen ezu deme steine; beheldet her 5 sin aber nicht, so mag her durch di lehen nicht gevaren. [Cod B. 15 30 (1493.) No. 77. Civibus super montana Schnepergk super quasdam questiones taliter scriptum est: (1) Burgermaister und rat der stat Igla embietten den er- 10 samen weisen herrn burgermaister, richter und geschworen auf dem Schneepergk unser willig dinst bevor. Als ir ezu uns geschriben, begerund, auff ettliche artikl, die ir uns in schriefft ge- schikt habt, was pergrecht ist, doruber sprechen und in schriefften czu erchennen geben, dornach ir ew wisset ezu richten, haben wir czu gutter mas vernomen. Weisen, liben herrn, sulichs ower begeren an uns gethan, uber die artikl euch pergrecht ezu sprechen, ist uns nit czimlich czu thun, wann es wer wider die ordnung unssers bergrechts. So aber die sachen vormals vor einem rechten nach allen notdurfften, form und weiss in klag 20 und in anntwort von beiden partheien gehanndelt und verhort wurden, als dann ezwischen den gewerken Mathes Steigers stollen an ainem, und der gewerken des Griffenstollen an dem andern tail vor ewerm rechten ist bescheen, und ewer weisheit bei ewern aides pflicht, was pergrecht ist, suliche sachen und 25 parthei nicht entscheiden kundet noch mocht, und also die sachen dornach von euch in klag und anttwort beschriben und besigelt weiter an uns pracht und geschoben wurden, sei wir allezeit willig, ewer weisheit aus unser alten geschrieben und bestatten bergrechten recht ezu sprechen und underweisung ezu geben, als wir andern allenthalben bergherrn in der weiss und form geben und mitteilen. Sentencia diffinitiva. (2) Als wir des Hannsen Hütt in vollermacht der gewerken Mathes Steigers stolln klag und der gewerken des Griffenstollen 35 No. 77 — Tom. No. 147. Zum Theile abgedruckt bei Sternberg Umrisse etc. II S. 69 ff. (2) Die Sentenzen erfolgten offenbar auf eine zweite, der Iglauer Erklärung unter (1) entsprechende Anfrage, welche in die Handschrift nicht aufgenommen wurde.
448 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 5. SPR. NO. 77. (6) |Ad secundum]. Uber das ander teille wir cuch ezu einem rechten:) Ist das, das der stolle beheldet das sibende mit einem rechten, nachdem und hie vor getailt ist, so vert der stolle mit rechte durch di lehen ezu deme steine; beheldet her 5 sin aber nicht, so mag her durch di lehen nicht gevaren. [Cod B. 15 30 (1493.) No. 77. Civibus super montana Schnepergk super quasdam questiones taliter scriptum est: (1) Burgermaister und rat der stat Igla embietten den er- 10 samen weisen herrn burgermaister, richter und geschworen auf dem Schneepergk unser willig dinst bevor. Als ir ezu uns geschriben, begerund, auff ettliche artikl, die ir uns in schriefft ge- schikt habt, was pergrecht ist, doruber sprechen und in schriefften czu erchennen geben, dornach ir ew wisset ezu richten, haben wir czu gutter mas vernomen. Weisen, liben herrn, sulichs ower begeren an uns gethan, uber die artikl euch pergrecht ezu sprechen, ist uns nit czimlich czu thun, wann es wer wider die ordnung unssers bergrechts. So aber die sachen vormals vor einem rechten nach allen notdurfften, form und weiss in klag 20 und in anntwort von beiden partheien gehanndelt und verhort wurden, als dann ezwischen den gewerken Mathes Steigers stollen an ainem, und der gewerken des Griffenstollen an dem andern tail vor ewerm rechten ist bescheen, und ewer weisheit bei ewern aides pflicht, was pergrecht ist, suliche sachen und 25 parthei nicht entscheiden kundet noch mocht, und also die sachen dornach von euch in klag und anttwort beschriben und besigelt weiter an uns pracht und geschoben wurden, sei wir allezeit willig, ewer weisheit aus unser alten geschrieben und bestatten bergrechten recht ezu sprechen und underweisung ezu geben, als wir andern allenthalben bergherrn in der weiss und form geben und mitteilen. Sentencia diffinitiva. (2) Als wir des Hannsen Hütt in vollermacht der gewerken Mathes Steigers stolln klag und der gewerken des Griffenstollen 35 No. 77 — Tom. No. 147. Zum Theile abgedruckt bei Sternberg Umrisse etc. II S. 69 ff. (2) Die Sentenzen erfolgten offenbar auf eine zweite, der Iglauer Erklärung unter (1) entsprechende Anfrage, welche in die Handschrift nicht aufgenommen wurde.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 6. SPR. NO. 78. 449 anttwort von wegen irer paider stollen vernomen haben, so tail wir euch czu einem rechten aus unsern geschrieben bergrechten: So die gewerken des Mathes Steigers stollen weislich machen, das sie den stollen von dem obristen leiherrn auffgenomen und entpfangen haben, als recht ist, auch so sie weislich machen, das ir stollnn tiffer komet dan der Griffenstolln und den czechen weter pringt und wasser benimt, so behelt ir stolln sein recht und aigenschafft und auch das neunde stollnrecht, als ein recht cribstoll noch bergrecht haben und geprauchen sol. (3) Ad secundum. Als ewer weisheit begert aigentlich czu 10 undericht werden, wo ein eribstolle in das selbige gepirge ge- trieben wird, wie viel der selbige eribstolle, damit er dem ersten eribstollnn sein ersessn angeczaigte gewehren und gerechtikait, das neunde stollenrecht, damit beneme, tiffer komen solle etc. wellet wissen, das unser bergrecht, wie viel lachternn er tiffer 15 komen sulle, daruber kein masse benennen, sunder also sprechen : „So mer eribstollen dann ainer czu ainem geburge gefaren und geczogen wurden, so sol der tiffte und der da tiffer truket, sein recht und sein aigenschafft vor andernn stolln behalten." Actum anno domini etc LXXXXIII. [Cod. D.] 5 20 6. Gewerkschaftliche Rechtsverhältnisse. No. 78. (1347 — 1360.) De solucione expensarum. (Que partes resignentur.) Item sentenciatum est ad Antiquum Montem: Quicumque 25 partes suas resignaverit feria quarta ante meridiem, non indiget solvere sumptus eiusdem hebdomade, nisi prius aliquid teneatur. [Cod. B.] Cod. E und F enthalten die deutsche Uebersetzung: Es ist geteilet auf den Aldenberg: welich man sein teil auflesset des 30 mittwoches vor mittag, der dorffe nicht gelden die koste der- selben wochen, es were denne, das er vor etwas schuldig were. — (3) Das Citat aus D. I. R. 8 8 (1). No. 78 = Tom. No. 79. Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 29
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 6. SPR. NO. 78. 449 anttwort von wegen irer paider stollen vernomen haben, so tail wir euch czu einem rechten aus unsern geschrieben bergrechten: So die gewerken des Mathes Steigers stollen weislich machen, das sie den stollen von dem obristen leiherrn auffgenomen und entpfangen haben, als recht ist, auch so sie weislich machen, das ir stollnn tiffer komet dan der Griffenstolln und den czechen weter pringt und wasser benimt, so behelt ir stolln sein recht und aigenschafft und auch das neunde stollnrecht, als ein recht cribstoll noch bergrecht haben und geprauchen sol. (3) Ad secundum. Als ewer weisheit begert aigentlich czu 10 undericht werden, wo ein eribstolle in das selbige gepirge ge- trieben wird, wie viel der selbige eribstolle, damit er dem ersten eribstollnn sein ersessn angeczaigte gewehren und gerechtikait, das neunde stollenrecht, damit beneme, tiffer komen solle etc. wellet wissen, das unser bergrecht, wie viel lachternn er tiffer 15 komen sulle, daruber kein masse benennen, sunder also sprechen : „So mer eribstollen dann ainer czu ainem geburge gefaren und geczogen wurden, so sol der tiffte und der da tiffer truket, sein recht und sein aigenschafft vor andernn stolln behalten." Actum anno domini etc LXXXXIII. [Cod. D.] 5 20 6. Gewerkschaftliche Rechtsverhältnisse. No. 78. (1347 — 1360.) De solucione expensarum. (Que partes resignentur.) Item sentenciatum est ad Antiquum Montem: Quicumque 25 partes suas resignaverit feria quarta ante meridiem, non indiget solvere sumptus eiusdem hebdomade, nisi prius aliquid teneatur. [Cod. B.] Cod. E und F enthalten die deutsche Uebersetzung: Es ist geteilet auf den Aldenberg: welich man sein teil auflesset des 30 mittwoches vor mittag, der dorffe nicht gelden die koste der- selben wochen, es were denne, das er vor etwas schuldig were. — (3) Das Citat aus D. I. R. 8 8 (1). No. 78 = Tom. No. 79. Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 29
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450 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 6. SPR. NO. 78a, 78b, 79. 5 No. 78a. (vor 1325.) Vom pfanden der koste. Das ist auch getailt. Was man phant um di selbe kost wrseczet, di mak der perkmaister oder der perkscreiber oder di gewerken alczuhant an alles aufgepot hin czu den christen oder hin czu den juden vorseczen. Und das chumt davon, wanne pepew auf perkwerk kainen aufschub an schaden mag getragen. [Cod. B.) 10 (vor 1325.) No. 78b. Von erbe verseczen umb di koste. Ein anders ist das, das ein man vur diselb kost, wan er nicht anders hat, sein erb seczet, das selb erb schol er in drin tagen losen. Tut er des nicht, an dem virden2) tag mag man das selb erb wrseczen, vorkaufen oder di kost, do er es vur ver- 15 seczet hat, darauf gewinnen, wi man mag. [Cod. B.] (1506). No. 79. Das nimant sol geurtailt werden ane ordenung des rechten. Ad Hangenstein. (1) Unser willig dinst bevor [u. s. w.]. Ewer schreiben uns 20 jecz gethun, dorin vermeldt, das ettliche gewerken von ferren (sic) auf ewer herrn bergwergk Hangenstein czechen und gruben paun und ire ambtleut dorauff haben und di selben mit willen und wissen irer herrn hauer, haspler und ander arbeiter angelegt, auch wie die selbigen gewerken mit irm czupus und kost saumig sein, den arbeitern iren lan nicht entrichten, dorumb sich die arbeiter in steten und dorffern einschuldigt haben, ezu in klagen und recht begeren, sulichs den selbigen gewerken durch euch und ire ambtleut geschrieben ist, dorauff ettliche gewerken auffs bergwerch von allen andern geschikt sein, solich mangel gehort 25 30 No. 78b. a) dritten E, F. 35 No. 78a = Tom. No. 3. No 78b = Tom. No. 4. Eine weitgehende Begünstigung gegenüber der stadtrechtl. Bestimmung in U—A XI §§ 1, 2 u. (deutlicher) U—B ebendas. (Jireček S. 92). No. 79 — Tom. No. 138. Zur Ueberschrift vgl. Spr. No. 62 (5) a E. und 82 (2), 85 (3). (1) Bezüglich einweisung u. s. w. vgl. Const. 1, 7, § 15.
450 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 6. SPR. NO. 78a, 78b, 79. 5 No. 78a. (vor 1325.) Vom pfanden der koste. Das ist auch getailt. Was man phant um di selbe kost wrseczet, di mak der perkmaister oder der perkscreiber oder di gewerken alczuhant an alles aufgepot hin czu den christen oder hin czu den juden vorseczen. Und das chumt davon, wanne pepew auf perkwerk kainen aufschub an schaden mag getragen. [Cod. B.) 10 (vor 1325.) No. 78b. Von erbe verseczen umb di koste. Ein anders ist das, das ein man vur diselb kost, wan er nicht anders hat, sein erb seczet, das selb erb schol er in drin tagen losen. Tut er des nicht, an dem virden2) tag mag man das selb erb wrseczen, vorkaufen oder di kost, do er es vur ver- 15 seczet hat, darauf gewinnen, wi man mag. [Cod. B.] (1506). No. 79. Das nimant sol geurtailt werden ane ordenung des rechten. Ad Hangenstein. (1) Unser willig dinst bevor [u. s. w.]. Ewer schreiben uns 20 jecz gethun, dorin vermeldt, das ettliche gewerken von ferren (sic) auf ewer herrn bergwergk Hangenstein czechen und gruben paun und ire ambtleut dorauff haben und di selben mit willen und wissen irer herrn hauer, haspler und ander arbeiter angelegt, auch wie die selbigen gewerken mit irm czupus und kost saumig sein, den arbeitern iren lan nicht entrichten, dorumb sich die arbeiter in steten und dorffern einschuldigt haben, ezu in klagen und recht begeren, sulichs den selbigen gewerken durch euch und ire ambtleut geschrieben ist, dorauff ettliche gewerken auffs bergwerch von allen andern geschikt sein, solich mangel gehort 25 30 No. 78b. a) dritten E, F. 35 No. 78a = Tom. No. 3. No 78b = Tom. No. 4. Eine weitgehende Begünstigung gegenüber der stadtrechtl. Bestimmung in U—A XI §§ 1, 2 u. (deutlicher) U—B ebendas. (Jireček S. 92). No. 79 — Tom. No. 138. Zur Ueberschrift vgl. Spr. No. 62 (5) a E. und 82 (2), 85 (3). (1) Bezüglich einweisung u. s. w. vgl. Const. 1, 7, § 15.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 6. SPR. NO. 80. 451 und geschaut und doch verachtet und bisher die arbeiter mit der czalung verezogen haben*; dornach ir“ auf ir vleisig begier den arbeitern vergunt habt die sperrung uber ire czechenn, hietten etc und dornach auff ir menige begier die einweisung, den selbigen gewerken solichs zuentboten und geschrieben habt, dorauff ir irer anttwort wartund seit ; auch wie sich die arbeiter dorauff geseczt haben, so sies in vierczehen tagen nicht beczalen wellen, sie mit den czechen, hutten und andern czugehorung handeln als recht ist, begerund doruber underweisung aus unsern bergrechten euch czu geben, domit ir dorin unverdocht wurdt, 10 mit mer inhalt [u. s. w.]. (2) Liben herrn, wie wol wir auff kain parthei in sunderhait noch inhalt unser bergrecht underweisung geben, allein es sei dann vormals vor gericht klage und anttwort verhoret, und ir suliche sachen und partheien nicht entscheiden kundet, und als 15 die sachen dornach von euch in klag und anttwort beschrieben und besigelt an uns pracht und geschoben wurden, sei wir willig dorauff recht czu sprechen. Doch unser bedunken ist: seintt- mallen die bergrecht sprechen, das niemands sol verurtailt werden ane ordenung des rechten, wellet die obgemelten ge� 20 gewerken noch einmal beschiken in schreiben und mit vleis er- fordern, auff das sie komen oder iemands mit gewalt an irer stat, auff ein genanten tag, und seczt in ein tag, dorczu sie wol mugen komen und sich stollen vor ewer recht; und so sie uber sulich ewer erforderung nicht komen, schikt wider czu uns und 25 lasset uns schriefftlich wissen; darnoch* wellen wir euch under- weisung geben, wie ir mit iren guettern handinn und thun sollet. Datum ff. V ante invocavit anno domini 1506. [Cod. D.]. 5 (1507.) No. 80. Super montana Hangenstein data est subsequens sentencia. 30 (1) Wir burgermeister und rat der stat Igla embietten den ersamen weisen herrn burgermeister Ffoith, eldisten und geswaren czum Hangenstein unser willig dinst bevor. Als ir klag und anttwort in schriefft ezwaier parthei, namlichen Hannsen Beiers anklagers und Lorennezen Heugln mit sambt Seboldenn Wortzinn 35 anttwortern, fur euch erlegt, von dann weiter auff unser berg- No. 80 = Tom. No. 137. 29*
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 6. SPR. NO. 80. 451 und geschaut und doch verachtet und bisher die arbeiter mit der czalung verezogen haben*; dornach ir“ auf ir vleisig begier den arbeitern vergunt habt die sperrung uber ire czechenn, hietten etc und dornach auff ir menige begier die einweisung, den selbigen gewerken solichs zuentboten und geschrieben habt, dorauff ir irer anttwort wartund seit ; auch wie sich die arbeiter dorauff geseczt haben, so sies in vierczehen tagen nicht beczalen wellen, sie mit den czechen, hutten und andern czugehorung handeln als recht ist, begerund doruber underweisung aus unsern bergrechten euch czu geben, domit ir dorin unverdocht wurdt, 10 mit mer inhalt [u. s. w.]. (2) Liben herrn, wie wol wir auff kain parthei in sunderhait noch inhalt unser bergrecht underweisung geben, allein es sei dann vormals vor gericht klage und anttwort verhoret, und ir suliche sachen und partheien nicht entscheiden kundet, und als 15 die sachen dornach von euch in klag und anttwort beschrieben und besigelt an uns pracht und geschoben wurden, sei wir willig dorauff recht czu sprechen. Doch unser bedunken ist: seintt- mallen die bergrecht sprechen, das niemands sol verurtailt werden ane ordenung des rechten, wellet die obgemelten ge� 20 gewerken noch einmal beschiken in schreiben und mit vleis er- fordern, auff das sie komen oder iemands mit gewalt an irer stat, auff ein genanten tag, und seczt in ein tag, dorczu sie wol mugen komen und sich stollen vor ewer recht; und so sie uber sulich ewer erforderung nicht komen, schikt wider czu uns und 25 lasset uns schriefftlich wissen; darnoch* wellen wir euch under- weisung geben, wie ir mit iren guettern handinn und thun sollet. Datum ff. V ante invocavit anno domini 1506. [Cod. D.]. 5 (1507.) No. 80. Super montana Hangenstein data est subsequens sentencia. 30 (1) Wir burgermeister und rat der stat Igla embietten den ersamen weisen herrn burgermeister Ffoith, eldisten und geswaren czum Hangenstein unser willig dinst bevor. Als ir klag und anttwort in schriefft ezwaier parthei, namlichen Hannsen Beiers anklagers und Lorennezen Heugln mit sambt Seboldenn Wortzinn 35 anttwortern, fur euch erlegt, von dann weiter auff unser berg- No. 80 = Tom. No. 137. 29*
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452 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN G. SPR. NO. 80. recht berufft und bewilligt, bei dem gegenwurtigen slechten botten czugeschikt habett, begerund [u. s. w.] haben wir mit sonderm vleis in unserm siczenden rath verhort [u. s. w.]. (2) Als wir klage des Hanns Beiers vernomen haben, dorin 5 er begreift den hanndl, so er mit den gewerken des bergwerks czum Hangenstein gethan, und sich angenomen hat, dasselbig czu versargen bis auff Michaelis, dabei sein vleis thun noch ver- traun als ein mitgewerk etc, dorauff im die gewerken den silber- kauf fur sein muhe czugesagt haben; und auff suliche berednus 10 ist er auf das bemelt bergwerk geezogen und hat* das selb allent- halben czuversargen angehabt; da selbs haben im die arbeiter zuverstehen geben, wie sie das bergwergk, hutten und heuser und alles, was der gewerken von Breslaw ist, erlangt haben und mit recht eingeweiset sein* umb ir lidlon, und wolten im 15 damit nichts czu schaffen gestatten, allein er thet in dann aus- richtunge und beczalunge umb ir lidlon; hat er angesehen als ein gewergk und auff vertraun im beschehen, damit im und den gewerken das bergwerk gefurdert wurde, hat er sie dorauff alle beczalt und suliche forderunge und einweisunge mit seinem gelde gefreiett, und wirdiget suliches czu guetter rechnung auff CXXX guld. und gr., dorumb er die gewerken menigmal angelangt, hat er seiner czalung von in nicht bekomen mugen, sunder man hette in geweiset an hutten, heuser und bergwergk, dorauff er dann gericht, kumer und verbot thun hat etc, mit mer inhalt 25 seiner klag haben wir vernomen. (3) Auch desgleichen die anttwort des Lorennczn Heugl und Sebolden Wortzen, dorin sie widersprechen des Hannsen Beiers anklag, dem ersten, andern und dem dritten artikl, den sie kaine stat geben, dabei sie auch widersprechen, wie er 30 schuld halben dorczu nit hette komen mugen, als er in seiner anklag seczt, wenn er hatz angenomen und selber bericht und beczalt hat; wo aber schuld aldo gewest, mag bei seinem seumnus und langen vercziehen dorauff komen sein, wellen sie kainen schaden tragen, angesehen, das er inen gelobt und czugesagt, 35 sulich bergwergk ane schaden czu halden und ane schaden czu anttworten, das er das auch selber bechennt im vierden artikl; [und als er bechennt.]“ die arbeiter hetten iren lon wellen haben und (2) mit recht eingeweist sein umb ir lidlon: s. Const. 1, 1, 8 15. 20
452 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN G. SPR. NO. 80. recht berufft und bewilligt, bei dem gegenwurtigen slechten botten czugeschikt habett, begerund [u. s. w.] haben wir mit sonderm vleis in unserm siczenden rath verhort [u. s. w.]. (2) Als wir klage des Hanns Beiers vernomen haben, dorin 5 er begreift den hanndl, so er mit den gewerken des bergwerks czum Hangenstein gethan, und sich angenomen hat, dasselbig czu versargen bis auff Michaelis, dabei sein vleis thun noch ver- traun als ein mitgewerk etc, dorauff im die gewerken den silber- kauf fur sein muhe czugesagt haben; und auff suliche berednus 10 ist er auf das bemelt bergwerk geezogen und hat* das selb allent- halben czuversargen angehabt; da selbs haben im die arbeiter zuverstehen geben, wie sie das bergwergk, hutten und heuser und alles, was der gewerken von Breslaw ist, erlangt haben und mit recht eingeweiset sein* umb ir lidlon, und wolten im 15 damit nichts czu schaffen gestatten, allein er thet in dann aus- richtunge und beczalunge umb ir lidlon; hat er angesehen als ein gewergk und auff vertraun im beschehen, damit im und den gewerken das bergwerk gefurdert wurde, hat er sie dorauff alle beczalt und suliche forderunge und einweisunge mit seinem gelde gefreiett, und wirdiget suliches czu guetter rechnung auff CXXX guld. und gr., dorumb er die gewerken menigmal angelangt, hat er seiner czalung von in nicht bekomen mugen, sunder man hette in geweiset an hutten, heuser und bergwergk, dorauff er dann gericht, kumer und verbot thun hat etc, mit mer inhalt 25 seiner klag haben wir vernomen. (3) Auch desgleichen die anttwort des Lorennczn Heugl und Sebolden Wortzen, dorin sie widersprechen des Hannsen Beiers anklag, dem ersten, andern und dem dritten artikl, den sie kaine stat geben, dabei sie auch widersprechen, wie er 30 schuld halben dorczu nit hette komen mugen, als er in seiner anklag seczt, wenn er hatz angenomen und selber bericht und beczalt hat; wo aber schuld aldo gewest, mag bei seinem seumnus und langen vercziehen dorauff komen sein, wellen sie kainen schaden tragen, angesehen, das er inen gelobt und czugesagt, 35 sulich bergwergk ane schaden czu halden und ane schaden czu anttworten, das er das auch selber bechennt im vierden artikl; [und als er bechennt.]“ die arbeiter hetten iren lon wellen haben und (2) mit recht eingeweist sein umb ir lidlon: s. Const. 1, 1, 8 15. 20
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OBERHOF-ENTSCHEIDUINGEN 6. SPR. NO. 80. 453 hetten kaine arbeit gethan, dorauff sie anttworten, das sie im ire bergwergk auff suliche unendlichkait nicht vertraut haben; der- halben darff er in suliche schuld und schaden nicht czumessen, sunder im selber, seiner aigen verwilligunge ; und wo ers nicht also billich bei im selber erkennt, hiet er es ungeezweifflt nie gefreiet, so doch in nimands dorumb gebeten hat; sunder er hat sich gegen in verschrieben, er wold es halden und in wider anttworten ane schaden und schulde, wie damals Hannsen Beiers verschreibunge und sigl beczeuget, derselben verschreibung copia wir mit vleis verhort [u. s. w.], mit mer inhalt irer anttwort 10 haben wir vernomen. 5 (4) Copia der verschreibung des Hannsen Beiers. „Ich Hanns Beier bechenn offentlich, wie das ich mich gegen den herrn gewerken auf dem bergwerk Hangenstein bewilligt hab, das ich in ir hutten und gruben versargen sol nach meinem 15 besten vermugen, sam es mein eigen were, gannez treulich auff ir gelt, welich gelt ich von irm silber, das ich machen werde, nomen sol und davon halden XII hewer, VI haspler, ein steiger und understeiger, und das bergwerk noch meinem hochsten vleis versargen, wo es hanget oder langet. Dagegen haben mir Hanns Beier ezugesagt die herrn gewergken den silberkauff, wes ich in iren hutten czwie hier und Michaelis machen wurde, das ich Hanns Beier eine iczliche mark wiennisch gewichte vor VI guld. haben und nemen sol zu XXXII groschen behmisch vor ainen gulden und das selbige gelt dorauff lege [ezu versargungl* der hutten und der gruben und ander, und iczliche notdurfft der hutten und gruben czu wenden mit genuglicher rechnung, wie billich; auch der- gleichen das alles und iezlichs erczt, das vor Viti gewonnen were, das sol ich auff diczmal ganz ungeschmelezt lassen, und ab es mir von noten wer, das ich solch erczt mit wissenschaft 30 nemen mag und an der herrn gewerken nucz und fromen zu- wenden. Sunder wes ich der genge zum schmelezen bedarff, wo si sint, mag ich wol geprauchen und aller und jeczlicher genge und erezte, die mit den XX personen oben bestimbt gewonnen oder gehawen werden;* dergleichen von den lehenhewern ge- wonnen. Und ab es sache were, das ich Hanns Beir befunde, das den genanten herrn gewerken ezu schaden gearbeit wurde, dodurch sie gegen mir solden in schult fallen, ader das ich mit 20 25 35
OBERHOF-ENTSCHEIDUINGEN 6. SPR. NO. 80. 453 hetten kaine arbeit gethan, dorauff sie anttworten, das sie im ire bergwergk auff suliche unendlichkait nicht vertraut haben; der- halben darff er in suliche schuld und schaden nicht czumessen, sunder im selber, seiner aigen verwilligunge ; und wo ers nicht also billich bei im selber erkennt, hiet er es ungeezweifflt nie gefreiet, so doch in nimands dorumb gebeten hat; sunder er hat sich gegen in verschrieben, er wold es halden und in wider anttworten ane schaden und schulde, wie damals Hannsen Beiers verschreibunge und sigl beczeuget, derselben verschreibung copia wir mit vleis verhort [u. s. w.], mit mer inhalt irer anttwort 10 haben wir vernomen. 5 (4) Copia der verschreibung des Hannsen Beiers. „Ich Hanns Beier bechenn offentlich, wie das ich mich gegen den herrn gewerken auf dem bergwerk Hangenstein bewilligt hab, das ich in ir hutten und gruben versargen sol nach meinem 15 besten vermugen, sam es mein eigen were, gannez treulich auff ir gelt, welich gelt ich von irm silber, das ich machen werde, nomen sol und davon halden XII hewer, VI haspler, ein steiger und understeiger, und das bergwerk noch meinem hochsten vleis versargen, wo es hanget oder langet. Dagegen haben mir Hanns Beier ezugesagt die herrn gewergken den silberkauff, wes ich in iren hutten czwie hier und Michaelis machen wurde, das ich Hanns Beier eine iczliche mark wiennisch gewichte vor VI guld. haben und nemen sol zu XXXII groschen behmisch vor ainen gulden und das selbige gelt dorauff lege [ezu versargungl* der hutten und der gruben und ander, und iczliche notdurfft der hutten und gruben czu wenden mit genuglicher rechnung, wie billich; auch der- gleichen das alles und iezlichs erczt, das vor Viti gewonnen were, das sol ich auff diczmal ganz ungeschmelezt lassen, und ab es mir von noten wer, das ich solch erczt mit wissenschaft 30 nemen mag und an der herrn gewerken nucz und fromen zu- wenden. Sunder wes ich der genge zum schmelezen bedarff, wo si sint, mag ich wol geprauchen und aller und jeczlicher genge und erezte, die mit den XX personen oben bestimbt gewonnen oder gehawen werden;* dergleichen von den lehenhewern ge- wonnen. Und ab es sache were, das ich Hanns Beir befunde, das den genanten herrn gewerken ezu schaden gearbeit wurde, dodurch sie gegen mir solden in schult fallen, ader das ich mit 20 25 35
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454 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 6. SPR. NO. 80. demienigen, das gewonnen wurde, nicht mochte ir hutten und tail versargen, das sol ich in ansagen und keinen schaden der arbait auff sie slagen oder geen lassen und das allenthalben treulich und erberlich halden, wie mir es vertraut ist etc; der- gleichen das silber, das nach Viti gemacht ist, nemen sol in dem oben berürten kauffe und Faltein Haug sein hinderstellig gelt, von herrn Lenkewicz nicht empfangen, beczalen und vorgenugen, und wes auch uber solichs schmelczen wurde uberlauff sein, das selbige allenthalben an der herrn gewerken nucz und fromen 10 ezu wenden. — Des czu ainem bekenntnus ist das meine handt- schriefft und sigel. Geben am donerstag vor Margarethe noch der gepurt Christi unsers herren XVeVI iar. 5 Sentencia diffinitiva. (5) Doruber wir ezu einem rechten sprechen: Seinttn- 15 mallen Hanns Beier sich des bergwerks czum Hangenstein an- genomen hat czuversargen noch vertraun, inhalt seiner ver- schreibung und sigel beczeugung, und das allenthalben treulich und erberlich halden, dabei kein schaden der arbeit auf sie slagen noch geen lassen, und er uber solichs den genanten 20 arbeitern an willen und wissen der gewerken iren lidlon mit seinem gelt beczalt hat, des er nicht hett sullen thun auserhalb der gewerken willen und wissen: das Lorennez Hougl und Sewold Wortznn dem Hanns Beiernn auff sein anklag nicht schuldig sein ezu anttworten noch dem rechten. — Datum ff. IV 25 die Seti Vitalis anno domini XVe septimo. [Cod. D.] Vgl. zu dieser Gruppe noch die Spr. No. 113, 114.
454 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 6. SPR. NO. 80. demienigen, das gewonnen wurde, nicht mochte ir hutten und tail versargen, das sol ich in ansagen und keinen schaden der arbait auff sie slagen oder geen lassen und das allenthalben treulich und erberlich halden, wie mir es vertraut ist etc; der- gleichen das silber, das nach Viti gemacht ist, nemen sol in dem oben berürten kauffe und Faltein Haug sein hinderstellig gelt, von herrn Lenkewicz nicht empfangen, beczalen und vorgenugen, und wes auch uber solichs schmelczen wurde uberlauff sein, das selbige allenthalben an der herrn gewerken nucz und fromen 10 ezu wenden. — Des czu ainem bekenntnus ist das meine handt- schriefft und sigel. Geben am donerstag vor Margarethe noch der gepurt Christi unsers herren XVeVI iar. 5 Sentencia diffinitiva. (5) Doruber wir ezu einem rechten sprechen: Seinttn- 15 mallen Hanns Beier sich des bergwerks czum Hangenstein an- genomen hat czuversargen noch vertraun, inhalt seiner ver- schreibung und sigel beczeugung, und das allenthalben treulich und erberlich halden, dabei kein schaden der arbeit auf sie slagen noch geen lassen, und er uber solichs den genanten 20 arbeitern an willen und wissen der gewerken iren lidlon mit seinem gelt beczalt hat, des er nicht hett sullen thun auserhalb der gewerken willen und wissen: das Lorennez Hougl und Sewold Wortznn dem Hanns Beiernn auff sein anklag nicht schuldig sein ezu anttworten noch dem rechten. — Datum ff. IV 25 die Seti Vitalis anno domini XVe septimo. [Cod. D.] Vgl. zu dieser Gruppe noch die Spr. No. 113, 114.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. 81, 82. 455 7. Von der Bauhafthaltung der Bergwerke und Stollen und dem Verluste der Bergbaurechte. No. 81. (1325—1360.) Sentenciatum est ad Antiquum Montem. (Quia concedit ali- quid ante meridiem scabinus sicut post.) (1) Concessor contulit quedam (!) lehenschaft quibusdam cultoribus, quia iuxta formam juris tres longas schichtas sine cultura iacentem invenit elaborandam. Quem Nicolaus puer convenit judicio dicens, concessorem minus juste processisse, quia ante meridiem et non post meridiem contulisset. Scabini Antiqui Montis sentenciaverunt, bene ipsum contulisse. Quam sentenciam dictus Nicolaus puer arguit et ad nostri iudicii* decisionem prorogavit. (2) Super quo taliter est sentenciatum: quod dicti scabini veram sentenciam induxissent. [Cod. B.] Die Cod. E u. F enthalten den Spruch in deutscher Ueber- setzung: Ein vorleiher hatte vorlihen ein lenschaft andern arbeitern, die er ledig fant drei lange schicht nach der saczung des rechten. Das widersprach Niclos kint mit dem rechten und sprach, der vorleiher hett nicht recht gefaren, wenn er hett vor mittag und nicht nach mittag verlihen. Doruber teilten die scheppen von dem Aldenberg, er hett wol verlihen. Das strofte der obgenante Niclos kint unde berufte sich an euch. — Doruber ist geteilt worden, das di obgenanten scheppen ein recht urteil funden haben. 10 15 20 25 No. 82. (1325—1360) De amissione parcium. (in montanis ferri.) (1) Domina de Mesericz scripsit per hunc modum: Scire vos cupimus, quia magistri nostri ferrei montis in Budes non coacti 30 nec aliqua necessitate conpulsi, set propria eorum voluntate dicta No. 81 — Tom. No. 75. Ich kann mir nur denken, dass dem Rechts- falle eine Meinungsverschiedenheit über die Berechnung der Frist von 3 langen Schichten zugrunde liegt, weshalb dieser Spruch hier eingereiht wurde. 35 No. 82 = Tom. No. 56.
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. 81, 82. 455 7. Von der Bauhafthaltung der Bergwerke und Stollen und dem Verluste der Bergbaurechte. No. 81. (1325—1360.) Sentenciatum est ad Antiquum Montem. (Quia concedit ali- quid ante meridiem scabinus sicut post.) (1) Concessor contulit quedam (!) lehenschaft quibusdam cultoribus, quia iuxta formam juris tres longas schichtas sine cultura iacentem invenit elaborandam. Quem Nicolaus puer convenit judicio dicens, concessorem minus juste processisse, quia ante meridiem et non post meridiem contulisset. Scabini Antiqui Montis sentenciaverunt, bene ipsum contulisse. Quam sentenciam dictus Nicolaus puer arguit et ad nostri iudicii* decisionem prorogavit. (2) Super quo taliter est sentenciatum: quod dicti scabini veram sentenciam induxissent. [Cod. B.] Die Cod. E u. F enthalten den Spruch in deutscher Ueber- setzung: Ein vorleiher hatte vorlihen ein lenschaft andern arbeitern, die er ledig fant drei lange schicht nach der saczung des rechten. Das widersprach Niclos kint mit dem rechten und sprach, der vorleiher hett nicht recht gefaren, wenn er hett vor mittag und nicht nach mittag verlihen. Doruber teilten die scheppen von dem Aldenberg, er hett wol verlihen. Das strofte der obgenante Niclos kint unde berufte sich an euch. — Doruber ist geteilt worden, das di obgenanten scheppen ein recht urteil funden haben. 10 15 20 25 No. 82. (1325—1360) De amissione parcium. (in montanis ferri.) (1) Domina de Mesericz scripsit per hunc modum: Scire vos cupimus, quia magistri nostri ferrei montis in Budes non coacti 30 nec aliqua necessitate conpulsi, set propria eorum voluntate dicta No. 81 — Tom. No. 75. Ich kann mir nur denken, dass dem Rechts- falle eine Meinungsverschiedenheit über die Berechnung der Frist von 3 langen Schichten zugrunde liegt, weshalb dieser Spruch hier eingereiht wurde. 35 No. 82 = Tom. No. 56.
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456 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. S3. 5 10 20 25 nostra montana ferri non coluerunt neque in eisdem laboraverunt infra tempus, quod vulgariter dicitur drei erer tagschicht; et ultra per duas ebdomadas dicta nostra montana iacuerunt inculta, et per hoc eadem montana sunt destructa. Quare vos requirimus, utrum jus, quod dictis magistris in dictis nostris mon- tanis conpetebat, sit ad nos de jure per eorum negligenciam voluntarie non laborancium devolutum. Cui in theutunico propter inpericiam scriptoris corundem montanorum ferri taliter est rescriptum. Sentencia diffinitiva. (2) Vrau, habet ir dem perkwerk nachgevolget, sam ein recht ist, und hat das beweist mit scheppen, di auf dem perkwerk scheppen sind, also perges recht ist, das es dreia) erer taga) schicht ledig ist gelegen, und si es ledik haben vunden, und 15 seit daruber auf dem selben perge ein gerichte gesessen, als ein recht ist, so teil wir euch ezu einem rechten, das das selbe perkwerk ezu ewer hant ist gevallen; habet ir aber des nicht getan, so haben di gewerken irn tail nicht verloren. [Cod. B. Nach Codex E u. F lautet (1) in deutscher Uebersetzung Der von Mezericz schreib also: Wir lassen euch wisson, das unser hamermeister in P. unbetwungen und an alle not und von eigen willen unser eisenberg nicht gebawet haben und haben also lange do nicht gearbeit, das do geheissen ist drei eren tagschicht : und doruber ezwo gancze wochen lagen unser bergwerk ungebawet. und dovon sint die obgenanten bergwerk vertorben. Und dorumb so fragen wir euch, abe die recht, di den obgenanten hamer- meistern geburet, icht mit rechte durich ir verseumpnuss an uns komen und gevallen sei. — Doruber wart als geteilt: — [folgt die obige Sentenz.] No. 83. 30 (1501.) Ad montana Reichenstein. (1) Wir burgermeister und rat der stat Igla embietten den ersamen weisen hern rathmannen, scheppen und geswaren auffni No. 82. a) Statt drei erer [= eherer, vgl. Const. 1, 18 § 1] tag 35 dreier E. (2) habet ir aber des nicht getan: vgl Spr. No. 62 (5) u. 79. No. 83 = Tom. No. 132. Vgl. Spr. No. 85.
456 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. S3. 5 10 20 25 nostra montana ferri non coluerunt neque in eisdem laboraverunt infra tempus, quod vulgariter dicitur drei erer tagschicht; et ultra per duas ebdomadas dicta nostra montana iacuerunt inculta, et per hoc eadem montana sunt destructa. Quare vos requirimus, utrum jus, quod dictis magistris in dictis nostris mon- tanis conpetebat, sit ad nos de jure per eorum negligenciam voluntarie non laborancium devolutum. Cui in theutunico propter inpericiam scriptoris corundem montanorum ferri taliter est rescriptum. Sentencia diffinitiva. (2) Vrau, habet ir dem perkwerk nachgevolget, sam ein recht ist, und hat das beweist mit scheppen, di auf dem perkwerk scheppen sind, also perges recht ist, das es dreia) erer taga) schicht ledig ist gelegen, und si es ledik haben vunden, und 15 seit daruber auf dem selben perge ein gerichte gesessen, als ein recht ist, so teil wir euch ezu einem rechten, das das selbe perkwerk ezu ewer hant ist gevallen; habet ir aber des nicht getan, so haben di gewerken irn tail nicht verloren. [Cod. B. Nach Codex E u. F lautet (1) in deutscher Uebersetzung Der von Mezericz schreib also: Wir lassen euch wisson, das unser hamermeister in P. unbetwungen und an alle not und von eigen willen unser eisenberg nicht gebawet haben und haben also lange do nicht gearbeit, das do geheissen ist drei eren tagschicht : und doruber ezwo gancze wochen lagen unser bergwerk ungebawet. und dovon sint die obgenanten bergwerk vertorben. Und dorumb so fragen wir euch, abe die recht, di den obgenanten hamer- meistern geburet, icht mit rechte durich ir verseumpnuss an uns komen und gevallen sei. — Doruber wart als geteilt: — [folgt die obige Sentenz.] No. 83. 30 (1501.) Ad montana Reichenstein. (1) Wir burgermeister und rat der stat Igla embietten den ersamen weisen hern rathmannen, scheppen und geswaren auffni No. 82. a) Statt drei erer [= eherer, vgl. Const. 1, 18 § 1] tag 35 dreier E. (2) habet ir aber des nicht getan: vgl Spr. No. 62 (5) u. 79. No. 83 = Tom. No. 132. Vgl. Spr. No. 85.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. 83. 457 Reichenstein unsser dinst etc. Ewer schreiben, uns jetzt gethun, dorin bemelt, dass fur ew ist komen der ersame Fricz Ruswurm, burger ezu Breslaw, und hat ew uberanttwort furstliche brieffe ewern gnedigisten herrn der ffursten von Glacz lautund: So ir von dem bemelten Ffricz Ruswurm mit den brieffen angelanget werdet, soldet im und seinen gewerken die grueben und tail, weliche sich iar und tag oder vier wochen und doruber verlegen hetten, wo sie weren in iren genad gepiett auffm Reichensstein, verleihen, eingeben und bawen lassen etc, herwiderumb, wie der namhaft herr Karl von Ostrowicz, ewer berghoffmaister, von den ob- gemelten fursten iren gnaden, ewer herrschaft, auf seine gruben und stollen fristunge und froiunge gehabt hat ete; auch doruber ewern rechtspruch noch bevelh ewern gnedigen herren und die beruffunge des Ffricz Ruswurm auf unsser bergrecht, mit mer inhaltung ewers schreibens haben wir czu gutter mas 15 vernomen. Auch dabei klag und anttwort, gegen einander schriftlich geseczt, mit sampt iren copien und vidimus furstlichen brieffen und ower statpuchs, copiert und geschrieben ieder parthei in sunderhait; mit sampt der andern klag Ffricz Ruswurms und Niel Ungers anttwort, versigelt, mit dem ersamen Hannsen, 20 ewern mitgesworn, uns czugeschickt, haben wir [u. s. w.] 5 10 Sentencia diffinitiva. (2) Als wir des erbarn und namhafften Karl von Ostrowicz klage und des ersamen Ffricz Ruswurm anttwort mit iren brieffen und gerechtigkeiten vernomen haben, so teil wir euch czu einem 25 rechten aus unsern geschrieben bergrechten: Seinttenmalen dem Ffricz Ruswurm und seinen gewerken die drei czechen und ein stollen, gelegen auff dem. newen hieml, auff furstlicher genad verschaffen und bevelhnus durch den bergmaister verlichen sein noch laut ewer statpuchs auff recht, so ist das recht: so die 30 selbigen czechen ein ganczes iar ungepaut und verwustet gelegen sein, so sol der Ffricz Ruswurm mit seinen gewerken mit recht dabei behalden werden; so aber der Karl von Ostrowicz, alsdann er sich erpeut in seiner klag ausczuweisen, das er in den czechen hat lassen arbeiten, so er das weislich macht, als recht ist, 35 so sol der Ffricz Ruswurm mit seinen gewerken die obgemelten (2) Vgl. Const. II, 4 § 8.
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. 83. 457 Reichenstein unsser dinst etc. Ewer schreiben, uns jetzt gethun, dorin bemelt, dass fur ew ist komen der ersame Fricz Ruswurm, burger ezu Breslaw, und hat ew uberanttwort furstliche brieffe ewern gnedigisten herrn der ffursten von Glacz lautund: So ir von dem bemelten Ffricz Ruswurm mit den brieffen angelanget werdet, soldet im und seinen gewerken die grueben und tail, weliche sich iar und tag oder vier wochen und doruber verlegen hetten, wo sie weren in iren genad gepiett auffm Reichensstein, verleihen, eingeben und bawen lassen etc, herwiderumb, wie der namhaft herr Karl von Ostrowicz, ewer berghoffmaister, von den ob- gemelten fursten iren gnaden, ewer herrschaft, auf seine gruben und stollen fristunge und froiunge gehabt hat ete; auch doruber ewern rechtspruch noch bevelh ewern gnedigen herren und die beruffunge des Ffricz Ruswurm auf unsser bergrecht, mit mer inhaltung ewers schreibens haben wir czu gutter mas 15 vernomen. Auch dabei klag und anttwort, gegen einander schriftlich geseczt, mit sampt iren copien und vidimus furstlichen brieffen und ower statpuchs, copiert und geschrieben ieder parthei in sunderhait; mit sampt der andern klag Ffricz Ruswurms und Niel Ungers anttwort, versigelt, mit dem ersamen Hannsen, 20 ewern mitgesworn, uns czugeschickt, haben wir [u. s. w.] 5 10 Sentencia diffinitiva. (2) Als wir des erbarn und namhafften Karl von Ostrowicz klage und des ersamen Ffricz Ruswurm anttwort mit iren brieffen und gerechtigkeiten vernomen haben, so teil wir euch czu einem 25 rechten aus unsern geschrieben bergrechten: Seinttenmalen dem Ffricz Ruswurm und seinen gewerken die drei czechen und ein stollen, gelegen auff dem. newen hieml, auff furstlicher genad verschaffen und bevelhnus durch den bergmaister verlichen sein noch laut ewer statpuchs auff recht, so ist das recht: so die 30 selbigen czechen ein ganczes iar ungepaut und verwustet gelegen sein, so sol der Ffricz Ruswurm mit seinen gewerken mit recht dabei behalden werden; so aber der Karl von Ostrowicz, alsdann er sich erpeut in seiner klag ausczuweisen, das er in den czechen hat lassen arbeiten, so er das weislich macht, als recht ist, 35 so sol der Ffricz Ruswurm mit seinen gewerken die obgemelten (2) Vgl. Const. II, 4 § 8.
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458 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 84. 15 ezechen und stollen dem Karl mit recht frei und ledig abtreten. Dorein solt ir nu mit vleis sehen als die geswaren, ab dem alss ist oder nicht. (3) Auff das ander, den Ffricz Ruswurm und Niel Unger 5 belangund: Als wir des Ffricz Ruswurm, burger czu Breslaw, auff unser urtail czwischen im und Niel Unger vormals bescheen, under andern worten also lautende: So der Niel Unger in den acht tagen sich mit dem rechten angesaget hat, als recht ist, dann so sol er bei seinem rechten und der schaczung noch behalden io werden etc, anderwaid die berueffung und Niel Ungers gegen- anttwort vernomen haben, so tail wir euch ezu einem rechten: Seinttenmallen der Niel Unger genugsamlichen und redlichen sich ausgeweiset hat, als recht ist, das er auff den gewilligten, gekorn tag vor ewern rechten gestanden ist und sich czu der schaczung angesagt hat, wie recht ist, und soin widerparth Ffricz Ruswurm noch seiner verwilligung nicht gestanden ist: das Niel Unger bei seinem rechten und der schaczung sol noch behalden werden in aller mas, form und weise inhalt des vorigen urtails, doruber aus unsern rechten ausgegangen. — Datum 20 sabbato ante pentecost. anno domini etc quingent. primo. [Cod. Dj. (1501.) No. 84. Super montana Reichenstein. (1) Wir burgermeister und rat der stat Igla [u. s. w.]. Als ewer weishait uns abermalln czuschreibt ezwaier partheien halben, 25 den namhafften Karl von Ostrowicz, ewern berghoffmaister, an einem und den ersamen Ffriczen Ruswurm, burger ezu Breslaw, an dem andern teile belangund, auff unssern forigen urtailspruch lautund also: So aber der Karl von Ostrowicz weislich macht, als recht ist, das er in den czechen hat lassen arbeiten etc, dorein ir mit vleis geschen und erchennt habt, das sie in kainen grunt- lichen austrag der sachen wenn allein durch unssern rechtspruch entschieden wellen; auch dabei habt ir uns in schriefft bekentnis geschikt dreier geczeugen mit namen Steffan Preus, Hensel Nikusch und Valtein Proczl, jedes in sunderheit vor ewerm gericht ver- 30 35 (3) Das Iglauer Urtheil s. in Spr. No. 92 (2). No. 84 — Tom. No. 133. (1) Das bezogene Iglauer Urtheil ist das des vorhergehenden Spr. No. 83 (2).
458 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 2. SPR. NO. 84. 15 ezechen und stollen dem Karl mit recht frei und ledig abtreten. Dorein solt ir nu mit vleis sehen als die geswaren, ab dem alss ist oder nicht. (3) Auff das ander, den Ffricz Ruswurm und Niel Unger 5 belangund: Als wir des Ffricz Ruswurm, burger czu Breslaw, auff unser urtail czwischen im und Niel Unger vormals bescheen, under andern worten also lautende: So der Niel Unger in den acht tagen sich mit dem rechten angesaget hat, als recht ist, dann so sol er bei seinem rechten und der schaczung noch behalden io werden etc, anderwaid die berueffung und Niel Ungers gegen- anttwort vernomen haben, so tail wir euch ezu einem rechten: Seinttenmallen der Niel Unger genugsamlichen und redlichen sich ausgeweiset hat, als recht ist, das er auff den gewilligten, gekorn tag vor ewern rechten gestanden ist und sich czu der schaczung angesagt hat, wie recht ist, und soin widerparth Ffricz Ruswurm noch seiner verwilligung nicht gestanden ist: das Niel Unger bei seinem rechten und der schaczung sol noch behalden werden in aller mas, form und weise inhalt des vorigen urtails, doruber aus unsern rechten ausgegangen. — Datum 20 sabbato ante pentecost. anno domini etc quingent. primo. [Cod. Dj. (1501.) No. 84. Super montana Reichenstein. (1) Wir burgermeister und rat der stat Igla [u. s. w.]. Als ewer weishait uns abermalln czuschreibt ezwaier partheien halben, 25 den namhafften Karl von Ostrowicz, ewern berghoffmaister, an einem und den ersamen Ffriczen Ruswurm, burger ezu Breslaw, an dem andern teile belangund, auff unssern forigen urtailspruch lautund also: So aber der Karl von Ostrowicz weislich macht, als recht ist, das er in den czechen hat lassen arbeiten etc, dorein ir mit vleis geschen und erchennt habt, das sie in kainen grunt- lichen austrag der sachen wenn allein durch unssern rechtspruch entschieden wellen; auch dabei habt ir uns in schriefft bekentnis geschikt dreier geczeugen mit namen Steffan Preus, Hensel Nikusch und Valtein Proczl, jedes in sunderheit vor ewerm gericht ver- 30 35 (3) Das Iglauer Urtheil s. in Spr. No. 92 (2). No. 84 — Tom. No. 133. (1) Das bezogene Iglauer Urtheil ist das des vorhergehenden Spr. No. 83 (2).
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. 84. 459 ordent und verhort, desgleichen ir paider parthei klag und antt- wort gegen einander geseczt [u. s. W.]. Sentenciatum est taliter: (2) Ersamen, weisen herrn, nochdem wir euch, als uns be- dunkt, der ezwaier parthei halben, des Karl von Ostrowicz und Fricz Ruswurm von Breslaw, genugsame underweisung inhalt unssres bergrecht gegeben haben, sunderlich den Karl von Ostro- wicz belangund, seinttmallen er sich in seiner forigen anklag erboten hat, weislich zu machen, das er in den ezechen hat lassen arbeiten: so er das weislich macht, als recht ist, so sol der 10 Ffricz Ruswurm mit seinen gewerken die selben czechen und stollen dem Karl mit recht frei und ledig abtreten — nun hat der bemelt Karl etliche geezeugen, als er in seiner klag seczt, fur- gestellt als bei achten, und ist im durch das recht erkannt, das er sol haben drei geezeugen wider den Ffricz Ruswurm, doran 15 sich der Ruswurm auch hat lassen genugen: so ist doch ir geezeugnus anders nicht denn in Schon Niels ezechen, alsdann der Karl in seiner klag selbs vermeldt, also sprechund, das nicht allein die drei dovon wissen, sunder allen guten leuten, die auff dem Reichenstein wonen, wissen ist, das ich gearbeit hab in 20 meiner masse durch Schon Niels czeche etc, und der Fricz Rus- wurm in seiner gegenanttwort redt also, das Karls geczeugen sagen nit mer denn von einer ezeche, und das man mit einem fromden ortt nicht mag vier lehen bauhafftig halden, die nicht bei einander legen etc mit mer inhalt [u. s. w.] haben wir czu 25 guter mas vernomen und auch suliche underweisung dorauff geben. Bevoraus das forig urtail ezwischen den czwei partheien, dem Karl von Ostrowicz und Fricz Ruswurm von Breslaw, wie das in seinem urtailspruch von unsserm bergrecht ist aus gegangen, wir das selb abermal in seinem wesen krefftigen und bestettigen, und 30 das selbe urtail ist also lautund: [folgt das Urtheil aus Spr. Nr. 83 (2) bis : weislich macht als r. i.] — ewer weishait wir hier wiederum weiter erklaren nach inhalt unsser bergrecht also: so der Karl weislich macht, als recht ist, mit dreien erbarnn, fromen und unverrukten mannen an iren eren und guten leumut, das er 35 die drei ezechen und stollen, die er in seiner forigen anklag vermeldt, bauhafftig gehalden, als bergwerk czu einem recht hat — so sol [folgt der Schluss des vorbezogenen Urtheils]. — Solches 5
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. 84. 459 ordent und verhort, desgleichen ir paider parthei klag und antt- wort gegen einander geseczt [u. s. W.]. Sentenciatum est taliter: (2) Ersamen, weisen herrn, nochdem wir euch, als uns be- dunkt, der ezwaier parthei halben, des Karl von Ostrowicz und Fricz Ruswurm von Breslaw, genugsame underweisung inhalt unssres bergrecht gegeben haben, sunderlich den Karl von Ostro- wicz belangund, seinttmallen er sich in seiner forigen anklag erboten hat, weislich zu machen, das er in den ezechen hat lassen arbeiten: so er das weislich macht, als recht ist, so sol der 10 Ffricz Ruswurm mit seinen gewerken die selben czechen und stollen dem Karl mit recht frei und ledig abtreten — nun hat der bemelt Karl etliche geezeugen, als er in seiner klag seczt, fur- gestellt als bei achten, und ist im durch das recht erkannt, das er sol haben drei geezeugen wider den Ffricz Ruswurm, doran 15 sich der Ruswurm auch hat lassen genugen: so ist doch ir geezeugnus anders nicht denn in Schon Niels ezechen, alsdann der Karl in seiner klag selbs vermeldt, also sprechund, das nicht allein die drei dovon wissen, sunder allen guten leuten, die auff dem Reichenstein wonen, wissen ist, das ich gearbeit hab in 20 meiner masse durch Schon Niels czeche etc, und der Fricz Rus- wurm in seiner gegenanttwort redt also, das Karls geczeugen sagen nit mer denn von einer ezeche, und das man mit einem fromden ortt nicht mag vier lehen bauhafftig halden, die nicht bei einander legen etc mit mer inhalt [u. s. w.] haben wir czu 25 guter mas vernomen und auch suliche underweisung dorauff geben. Bevoraus das forig urtail ezwischen den czwei partheien, dem Karl von Ostrowicz und Fricz Ruswurm von Breslaw, wie das in seinem urtailspruch von unsserm bergrecht ist aus gegangen, wir das selb abermal in seinem wesen krefftigen und bestettigen, und 30 das selbe urtail ist also lautund: [folgt das Urtheil aus Spr. Nr. 83 (2) bis : weislich macht als r. i.] — ewer weishait wir hier wiederum weiter erklaren nach inhalt unsser bergrecht also: so der Karl weislich macht, als recht ist, mit dreien erbarnn, fromen und unverrukten mannen an iren eren und guten leumut, das er 35 die drei ezechen und stollen, die er in seiner forigen anklag vermeldt, bauhafftig gehalden, als bergwerk czu einem recht hat — so sol [folgt der Schluss des vorbezogenen Urtheils]. — Solches 5
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460 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. 85. wissund, weisen lieben herren, seinttemallen ir ewers bergwerchs, des wir nicht ezweifln, allenthalben gute kundschaft und wissen- hait habt, ab des Schon Nikls czeche derselben vier czechen eine sei oder nicht, und ab man mit einem fremden ort muge vier 5 lehen pauhafftig gehalden oder nicht, die nicht bei einander ligen, das und ander wir euch seczen auff ewer gewissen. Wellet kainem tail ab noch ezu legen, sunder got ver augen haben und iedem tail, das im mit got czugepürt, czutailen. — Datum ff. Il ante Scti Mathei apostoli et evangeliste anno domini etc quingentesimo 1o primo. [Cod. D.] (1510.) No. 85. Ex alio judex et jurati de Nehassicz scripserunt sub his verbis: 20 25 30 (1) Item Waczlaben Prenercz waisen begeren von Jan 15 Sander, nochdem im ir vater vertraut, sie und auch sein gut bevolhen hat, auff soliche befelh und geschefft er sich ir und ires vatterlichen guts, der tail in eseln, haus und alles das darin ge- wesen ist, underwunden, darumb begeren die weisen ires vatern gelassene gütter mit aller nuczung, die er davon ompfangen hat. (2) Item des schuczt sich Jan Sander und sagt, sulich ge- schefft ires vatern sei nicht krefftig gewesen und durch einen erbaren rat, richter und scheppen bestetiget; dorumb hab er vor einem rat solichs geschefft auff gesagt und sich des geeisert; wan die tail wer not gewesen ezu verlegen, da hat er nicht ge- habt, von irem czubusse czu geben, und das haus und die farunde habe dorinne hetten die schuldiger genomen, und so er die tail nit het gehabt, warmit czu bawen, so hiett suliche tail kuniglicher ambtmann aus kuniglichem befelh czu sich genomen und die andern leuten geben, die sie mit irm gelde erbaut hetten; seintt- malln die waisen, noch ire geborne freunt nit noch bergrechten noch den tailen czu rechter czeit gestanden sein, verhoff Jan Sander, er sei den waisen aus angehegter ursach nichs ver- pflicht. (3) Item darwider sagen die waisen, Jan Sander werde nicht 35 beweisen, wie recht ist, das solche tail also schadhafftig gewest weren, das sie ein kuniglicher ambtmann hiet muessen dem bergk No. 85 — Tom. No. 142.
460 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. 85. wissund, weisen lieben herren, seinttemallen ir ewers bergwerchs, des wir nicht ezweifln, allenthalben gute kundschaft und wissen- hait habt, ab des Schon Nikls czeche derselben vier czechen eine sei oder nicht, und ab man mit einem fremden ort muge vier 5 lehen pauhafftig gehalden oder nicht, die nicht bei einander ligen, das und ander wir euch seczen auff ewer gewissen. Wellet kainem tail ab noch ezu legen, sunder got ver augen haben und iedem tail, das im mit got czugepürt, czutailen. — Datum ff. Il ante Scti Mathei apostoli et evangeliste anno domini etc quingentesimo 1o primo. [Cod. D.] (1510.) No. 85. Ex alio judex et jurati de Nehassicz scripserunt sub his verbis: 20 25 30 (1) Item Waczlaben Prenercz waisen begeren von Jan 15 Sander, nochdem im ir vater vertraut, sie und auch sein gut bevolhen hat, auff soliche befelh und geschefft er sich ir und ires vatterlichen guts, der tail in eseln, haus und alles das darin ge- wesen ist, underwunden, darumb begeren die weisen ires vatern gelassene gütter mit aller nuczung, die er davon ompfangen hat. (2) Item des schuczt sich Jan Sander und sagt, sulich ge- schefft ires vatern sei nicht krefftig gewesen und durch einen erbaren rat, richter und scheppen bestetiget; dorumb hab er vor einem rat solichs geschefft auff gesagt und sich des geeisert; wan die tail wer not gewesen ezu verlegen, da hat er nicht ge- habt, von irem czubusse czu geben, und das haus und die farunde habe dorinne hetten die schuldiger genomen, und so er die tail nit het gehabt, warmit czu bawen, so hiett suliche tail kuniglicher ambtmann aus kuniglichem befelh czu sich genomen und die andern leuten geben, die sie mit irm gelde erbaut hetten; seintt- malln die waisen, noch ire geborne freunt nit noch bergrechten noch den tailen czu rechter czeit gestanden sein, verhoff Jan Sander, er sei den waisen aus angehegter ursach nichs ver- pflicht. (3) Item darwider sagen die waisen, Jan Sander werde nicht 35 beweisen, wie recht ist, das solche tail also schadhafftig gewest weren, das sie ein kuniglicher ambtmann hiet muessen dem bergk No. 85 — Tom. No. 142.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. 85. 461 czu guetter nucz mit andern leuten versargen; und ab es nu geschehen were, so ist es doch nicht nach ordnung des berg- rechten geschehen, darwider der Jan Sander als ein vertrauter furmund solte* mit rathe sein, das im nicht sulicher eingrueff ge- schehen were [u. s. w. Der Inhalt der weiter folgenden, lang- wierigen Ausführungen ist: die Waisen seien unmündig gewesen, er hätte die Theile versorgen sollen; sie hofften, wenn sich der Vormund versäumt hätte, es sollte ihnen nicht zu Schaden sein, „wenn unser herr der kunig wol czu erlangen ist gewest, und im lande bergrecht allwege gegangen sein, dormit er sulichs ein- 10 grieffs sich hiet mugen schuczen.“ Was die Behauptung des Jan Sander anbelange, das Geschäft sei nicht rechtskräftig gewesen, so erwiderten sie dagegen, es sei offen am Tage, dass er sich ihrer väterlichen Güter unterwunden habe, deshalb solle er den Schaden wiedererstatten und Rechnung legen. Folgt noch 15 Rede und Gegenrede, ohne Belang.] 5 Sentenciatum est desuper: (4) Nochdem als in dem ersten sacz der anklage begriffen ist, wie der Waczlaw Prenerz seine waisen und auch sein gut dem Jan Sander hat befolen, und er sich auff suliche bevelhnus 20 der waisen und ires vatterlichen eribtails, namlich der tail in eselnn, haus und alles, das dorin ist gewesen, underwunden hat, so begeren die waisen ires vaters gelassen guter mit sambt der nuczung, weliche er darvon hat empfangen; herwiderumb ist Jan Sanders anttwort dorauff, das selbe geschefft ires vattern sei 25 nicht krefftig gewesen, noch durch den erbarn rat, richter und scheppen bestetiget, dorumb er solh geschefft vor dem rat auff- gesagt und sich des geeisert hat etc, weiter, so er die tail nicht hat gehabt, warmit ezu pawen [u. s. w.], haben wir vernomen. Dorauff tail wir euch czu einem rechten: Seinttmalln Jan Sander 30 hat sich angenomen und underwunden der waisen ires vatterlichen gutes, wie das genant ist, das* er an stat der waisen angenomen und als ein furmund gepraucht hat, es sei aus bevelhnus des vaters ader auserhalb durch sich selbs: umb die selbigen gutter allenthalben ist er den waisen schuldig und pflichtig ezu ant- 35 worten, verrechnen und ein genugen czu thun noch unsern bergrechten.
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. 85. 461 czu guetter nucz mit andern leuten versargen; und ab es nu geschehen were, so ist es doch nicht nach ordnung des berg- rechten geschehen, darwider der Jan Sander als ein vertrauter furmund solte* mit rathe sein, das im nicht sulicher eingrueff ge- schehen were [u. s. w. Der Inhalt der weiter folgenden, lang- wierigen Ausführungen ist: die Waisen seien unmündig gewesen, er hätte die Theile versorgen sollen; sie hofften, wenn sich der Vormund versäumt hätte, es sollte ihnen nicht zu Schaden sein, „wenn unser herr der kunig wol czu erlangen ist gewest, und im lande bergrecht allwege gegangen sein, dormit er sulichs ein- 10 grieffs sich hiet mugen schuczen.“ Was die Behauptung des Jan Sander anbelange, das Geschäft sei nicht rechtskräftig gewesen, so erwiderten sie dagegen, es sei offen am Tage, dass er sich ihrer väterlichen Güter unterwunden habe, deshalb solle er den Schaden wiedererstatten und Rechnung legen. Folgt noch 15 Rede und Gegenrede, ohne Belang.] 5 Sentenciatum est desuper: (4) Nochdem als in dem ersten sacz der anklage begriffen ist, wie der Waczlaw Prenerz seine waisen und auch sein gut dem Jan Sander hat befolen, und er sich auff suliche bevelhnus 20 der waisen und ires vatterlichen eribtails, namlich der tail in eselnn, haus und alles, das dorin ist gewesen, underwunden hat, so begeren die waisen ires vaters gelassen guter mit sambt der nuczung, weliche er darvon hat empfangen; herwiderumb ist Jan Sanders anttwort dorauff, das selbe geschefft ires vattern sei 25 nicht krefftig gewesen, noch durch den erbarn rat, richter und scheppen bestetiget, dorumb er solh geschefft vor dem rat auff- gesagt und sich des geeisert hat etc, weiter, so er die tail nicht hat gehabt, warmit ezu pawen [u. s. w.], haben wir vernomen. Dorauff tail wir euch czu einem rechten: Seinttmalln Jan Sander 30 hat sich angenomen und underwunden der waisen ires vatterlichen gutes, wie das genant ist, das* er an stat der waisen angenomen und als ein furmund gepraucht hat, es sei aus bevelhnus des vaters ader auserhalb durch sich selbs: umb die selbigen gutter allenthalben ist er den waisen schuldig und pflichtig ezu ant- 35 worten, verrechnen und ein genugen czu thun noch unsern bergrechten.
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462 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. 86. 10 (5) Item bevoraus ist er schuldig und pflichtig gewesen, an stat der waisen als ein trewer furmund die tail in eseln gegen des kunigs ambtleute noch ordnung des bergrechten ezu ver- fechten und sulichs eingrueffs czu schuczen. Hat er aber sulichs 5 veracht czu thun, darin soll er den schaden tragen und nicht die waisen noch unserm rechten. (6) Item weiter als Jan Sander sagt in seinem ersten sacz seiner anttwort, das selb gescheft der bemelten waisen vaters sei nicht krefftig gewesen [u. s. w.], dorauff tail wir euch czu einem rechten: Seinttmalln Jan Sander hat sich der waisen underwunden und ires vatterlichen cribtails und des ettliche czeit gepraucht in der furmundschafft: hat er die furmundschafft dornach nit mugen auff sagen und sich des eisern noch unsern bergrechten, nur allein die waisen komen dan ce czu iren mundigen und 15 manperigen jaren. Und wan in das geschicht, so sol der furmund den waisen ir narung ader gutter, weliche er an ir stat empfangen und eingenomen hat, verrechnen und uberanttworten und dornach erst von den waisen quittung begeren; und wan er von den waisen frei, quitt und ledig gesagt wird vor dem rat, richter und 20 scheppen, dornach erst wird er von der furmundschaft frei und ledig und anders nicht noch inhalt unser bergrecht. — Actum sabbato ante dominicam judica, anno XVe decimo. [Cod. D.] (čа. 1514.) No. 86. Pan Girzik z Wlassymie a s Usowa a kwerkowe hory 25 Medelske psali nam wtato slowa. [= Herr Georg von Wlassym und Usow und die Gewerken der Medlauer Berge richten an uns ein Schreiben folgenden Inhalts.] [Siche den čechischen Originaltext des ganzen Spruches bei Tomaschek a. unten a. O. Die deutsche Uebersetzung lautet in 30 den wesentlichen Theilen etwa so : (1) Wir entbieten Euch unsern Gruss u. s. w. Es ist zwischen uns, d. h. dem Erbherrn der Medlauer Berge und auch dem einen Gewerken auf der einen, und allen andern Gewerken desselben Berges auf der andern Seite ein Streit ausgebrochen, der das Bergrecht betrifft. Wir 35 No. 86 = Tom. No. 151 (S. 180 ff; No. 151 erscheint zweimal).
462 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. 86. 10 (5) Item bevoraus ist er schuldig und pflichtig gewesen, an stat der waisen als ein trewer furmund die tail in eseln gegen des kunigs ambtleute noch ordnung des bergrechten ezu ver- fechten und sulichs eingrueffs czu schuczen. Hat er aber sulichs 5 veracht czu thun, darin soll er den schaden tragen und nicht die waisen noch unserm rechten. (6) Item weiter als Jan Sander sagt in seinem ersten sacz seiner anttwort, das selb gescheft der bemelten waisen vaters sei nicht krefftig gewesen [u. s. w.], dorauff tail wir euch czu einem rechten: Seinttmalln Jan Sander hat sich der waisen underwunden und ires vatterlichen cribtails und des ettliche czeit gepraucht in der furmundschafft: hat er die furmundschafft dornach nit mugen auff sagen und sich des eisern noch unsern bergrechten, nur allein die waisen komen dan ce czu iren mundigen und 15 manperigen jaren. Und wan in das geschicht, so sol der furmund den waisen ir narung ader gutter, weliche er an ir stat empfangen und eingenomen hat, verrechnen und uberanttworten und dornach erst von den waisen quittung begeren; und wan er von den waisen frei, quitt und ledig gesagt wird vor dem rat, richter und 20 scheppen, dornach erst wird er von der furmundschaft frei und ledig und anders nicht noch inhalt unser bergrecht. — Actum sabbato ante dominicam judica, anno XVe decimo. [Cod. D.] (čа. 1514.) No. 86. Pan Girzik z Wlassymie a s Usowa a kwerkowe hory 25 Medelske psali nam wtato slowa. [= Herr Georg von Wlassym und Usow und die Gewerken der Medlauer Berge richten an uns ein Schreiben folgenden Inhalts.] [Siche den čechischen Originaltext des ganzen Spruches bei Tomaschek a. unten a. O. Die deutsche Uebersetzung lautet in 30 den wesentlichen Theilen etwa so : (1) Wir entbieten Euch unsern Gruss u. s. w. Es ist zwischen uns, d. h. dem Erbherrn der Medlauer Berge und auch dem einen Gewerken auf der einen, und allen andern Gewerken desselben Berges auf der andern Seite ein Streit ausgebrochen, der das Bergrecht betrifft. Wir 35 No. 86 = Tom. No. 151 (S. 180 ff; No. 151 erscheint zweimal).
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. 86. 463 trugen nämlich gemeinsam den Aufwand für die Stollen der obgenannten Berge, damit uns das Wasser abgienge; so oft sich die Nothwendigkeit einer Ausbesserung herausstellte, besorgten immer die Gewerken dieselbe seit 12 oder 14 Jahren auf gemein- same Kosten, soweit sie dieselben aus dem Ertrage bestreiten konnten, und was darüber war, pflegten wir aufzutheilen. Nun haben sich die Herrn Gewerken aber schon seit 2 oder 3 Jahren geweigert, jene Stollen, deren ein gutes Stück bereits einge- brochen ist und noch mehr, wie zu befürchten steht, einbrechen wird, auszubessern. Ich bitte Euch daher, dass Ihr mir und 10 ihnen eine Belehrung darüber gebt: ob sie nun die Stollen, weil sie dieselben früher ausgebessert haben, auch jetzt ausbessern müssen, oder was anderes Ihr in Eurem Bergrecht darüber findet. Wisset, der Berg ist ein Eisenberg, und ich nehme mein Recht in Beraun. Falls Ihr berechtigt seid, auf diese Berge einen 15 Rechtspruch zu geben, will ich mir gefallen lassen, was mir von Euch zu Rechten zukommt. 5 (2) Auf diese Rede ist die einhellige Antwort aller übrigen Gewerken die, dass wir den Berg übernommen haben nach dem Bergrecht und sowcit das Bergrecht reicht, dass wir anderswo 20 in diesem Lande nirgend Recht zu suchen wissen denn in Iglau, wo für jedwedes Bergrecht im Königreich die Hauptstelle ist und der Hauptsitz — (Kdez gest wssem horniem prawo w kralowstwie Czeskem wrch a nywissie misto.) Auf die Zuschrift seiner Gnade schicken wir Euch die Aeusserung, dass es uns scheint, wir seien nicht verpflichtet zu bauen ausser aus eigenem Willen, und soweit es uns allen oder dem grösseren Theile gut scheint, Bezüglich der Behauptung des gnädigen Herrn, dass wir gemeinsam den Aufwand auf die Berge und Stollen getragen haben u. s. w., darauf lautet unsere Antwort: 30 allerdings haben wir eine beträchtliche Ausgabe darauf gemacht, von der wir nicht einmal die Hälfte aus dem Nutzen der Berge wiedergewonnen haben, da wir den Berg empfiengen zu einer Zeit, als noch kein Stolle da war; obwohl wir keine Hoffnung hatten, besseren Nutzen infolge der Stollen zu ziehen, haben wir sie vom 35 neuen bearbeitet und ausgebessert durch alle Jahre, solange Hoffnung vorhanden war auf besseren Gewinn. Aber jetzt, da wir schen, dass der Nutzen ein sehr kleiner ist und der Aufwand 25
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. 86. 463 trugen nämlich gemeinsam den Aufwand für die Stollen der obgenannten Berge, damit uns das Wasser abgienge; so oft sich die Nothwendigkeit einer Ausbesserung herausstellte, besorgten immer die Gewerken dieselbe seit 12 oder 14 Jahren auf gemein- same Kosten, soweit sie dieselben aus dem Ertrage bestreiten konnten, und was darüber war, pflegten wir aufzutheilen. Nun haben sich die Herrn Gewerken aber schon seit 2 oder 3 Jahren geweigert, jene Stollen, deren ein gutes Stück bereits einge- brochen ist und noch mehr, wie zu befürchten steht, einbrechen wird, auszubessern. Ich bitte Euch daher, dass Ihr mir und 10 ihnen eine Belehrung darüber gebt: ob sie nun die Stollen, weil sie dieselben früher ausgebessert haben, auch jetzt ausbessern müssen, oder was anderes Ihr in Eurem Bergrecht darüber findet. Wisset, der Berg ist ein Eisenberg, und ich nehme mein Recht in Beraun. Falls Ihr berechtigt seid, auf diese Berge einen 15 Rechtspruch zu geben, will ich mir gefallen lassen, was mir von Euch zu Rechten zukommt. 5 (2) Auf diese Rede ist die einhellige Antwort aller übrigen Gewerken die, dass wir den Berg übernommen haben nach dem Bergrecht und sowcit das Bergrecht reicht, dass wir anderswo 20 in diesem Lande nirgend Recht zu suchen wissen denn in Iglau, wo für jedwedes Bergrecht im Königreich die Hauptstelle ist und der Hauptsitz — (Kdez gest wssem horniem prawo w kralowstwie Czeskem wrch a nywissie misto.) Auf die Zuschrift seiner Gnade schicken wir Euch die Aeusserung, dass es uns scheint, wir seien nicht verpflichtet zu bauen ausser aus eigenem Willen, und soweit es uns allen oder dem grösseren Theile gut scheint, Bezüglich der Behauptung des gnädigen Herrn, dass wir gemeinsam den Aufwand auf die Berge und Stollen getragen haben u. s. w., darauf lautet unsere Antwort: 30 allerdings haben wir eine beträchtliche Ausgabe darauf gemacht, von der wir nicht einmal die Hälfte aus dem Nutzen der Berge wiedergewonnen haben, da wir den Berg empfiengen zu einer Zeit, als noch kein Stolle da war; obwohl wir keine Hoffnung hatten, besseren Nutzen infolge der Stollen zu ziehen, haben wir sie vom 35 neuen bearbeitet und ausgebessert durch alle Jahre, solange Hoffnung vorhanden war auf besseren Gewinn. Aber jetzt, da wir schen, dass der Nutzen ein sehr kleiner ist und der Aufwand 25
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464 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. S6. sehr gross, da wir auch wissen, dass beim Einsturz der Stollen der Berg dennoch gebaut werden kann und gebaut werden wird, und da unsrem Herrn an der Urbar nichts fehlt, scheint es uns nicht, dass wir nach dem Bergrechte verpflichtet wären, den Stollen wieder auszubessern. Die Berge aber wollen wir be- nutzen, solange es uns nur möglich ist; und falls wir nicht bauen könnten, sei es wegen Wassers oder Stolleneinsturzes oder aus was immer für einem Grunde, und wenn es unsrem gnädigen Herrn an der Urbar fehlen wird, dann wird seine Gnade das thun können, was Rechtens ist, wenn wir nämlich nicht werden bauen wollen, und wird seinen Berg andern Ge- werken überlassen können nach seinem Gutdünken; denn wir weigern uns in nichts dessen, was wir nach dem Bergrecht thun sollen. Was der gnädige IIerr zum Schluss erwähnt, dass dieser Berg ein Eisenberg ist, geben wir zu; dass wir aber jemals irgend ein Recht in Beraun nahmen oder auf dieses Recht den Berg übernommen haben, dazu erinnern wir uns nicht zugestimmt zu haben und können es auch nicht verstehen, dass hier in Beraun irgend welche Berge wären wie bei Euch in Iglau. Wir 20 vertrauen auf Gott und sein Recht u. s. w. Gegeben in Usow. 5 10 15 25 30 (3) Handfeste über die Verleihung der Medlauer Berge. „Wir Karl der Jüngere und dessen Bruder Georg von Wlassym und Usow und unsere Erben bekennen mit diesem Brief, dass vor uns getreten sind der hochgeborene Herr Jacob aus Slau und Crumpsin, Hofrichter der Markgrafschaft Mähren, Johann Zubek aus Zdietin, Johann Oweczka aus Chylicz, Mikolasch Schilhan aus Othmuth mit andern Mitgewerken und von uns die Medlauer Berge, gelegen auf Usower Gründen, muteten, welche Berge wir ihnen verliehen. Und gaben ihnen, dass sie den erwähnten Berg und die Stollen bauen dürfen, und dass auf dem ganzen Berg über ihnen und unter ilmen niemand anderer die Macht hat, ohne ihren einstimmigen Willen zu bauen. Auch sprechen wir obbezeichnete Karl und Georg den Gewerken zu, (3) Der neunte Groschen entspricht nicht dem Iglauer Recht, er 35 erklärt sich aus der grundherrlichen Vogtei. Zu: „weil einer drei Schichten versäumte“ vgl. D. I. R. § 28.
464 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. S6. sehr gross, da wir auch wissen, dass beim Einsturz der Stollen der Berg dennoch gebaut werden kann und gebaut werden wird, und da unsrem Herrn an der Urbar nichts fehlt, scheint es uns nicht, dass wir nach dem Bergrechte verpflichtet wären, den Stollen wieder auszubessern. Die Berge aber wollen wir be- nutzen, solange es uns nur möglich ist; und falls wir nicht bauen könnten, sei es wegen Wassers oder Stolleneinsturzes oder aus was immer für einem Grunde, und wenn es unsrem gnädigen Herrn an der Urbar fehlen wird, dann wird seine Gnade das thun können, was Rechtens ist, wenn wir nämlich nicht werden bauen wollen, und wird seinen Berg andern Ge- werken überlassen können nach seinem Gutdünken; denn wir weigern uns in nichts dessen, was wir nach dem Bergrecht thun sollen. Was der gnädige IIerr zum Schluss erwähnt, dass dieser Berg ein Eisenberg ist, geben wir zu; dass wir aber jemals irgend ein Recht in Beraun nahmen oder auf dieses Recht den Berg übernommen haben, dazu erinnern wir uns nicht zugestimmt zu haben und können es auch nicht verstehen, dass hier in Beraun irgend welche Berge wären wie bei Euch in Iglau. Wir 20 vertrauen auf Gott und sein Recht u. s. w. Gegeben in Usow. 5 10 15 25 30 (3) Handfeste über die Verleihung der Medlauer Berge. „Wir Karl der Jüngere und dessen Bruder Georg von Wlassym und Usow und unsere Erben bekennen mit diesem Brief, dass vor uns getreten sind der hochgeborene Herr Jacob aus Slau und Crumpsin, Hofrichter der Markgrafschaft Mähren, Johann Zubek aus Zdietin, Johann Oweczka aus Chylicz, Mikolasch Schilhan aus Othmuth mit andern Mitgewerken und von uns die Medlauer Berge, gelegen auf Usower Gründen, muteten, welche Berge wir ihnen verliehen. Und gaben ihnen, dass sie den erwähnten Berg und die Stollen bauen dürfen, und dass auf dem ganzen Berg über ihnen und unter ilmen niemand anderer die Macht hat, ohne ihren einstimmigen Willen zu bauen. Auch sprechen wir obbezeichnete Karl und Georg den Gewerken zu, (3) Der neunte Groschen entspricht nicht dem Iglauer Recht, er 35 erklärt sich aus der grundherrlichen Vogtei. Zu: „weil einer drei Schichten versäumte“ vgl. D. I. R. § 28.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. 86. 465 dass sie Holz nach Bedürfnis bis zum Durchtreiben des Stollens aus unsrem Dubrawer Wald nehmen dürfen, der zu Suchowle gehört. Ebenso wird jeder Gewerke ohne Hindernis seinen Theil verkaufen, vergeben und auf dem Sterbebette ver- machen dürfen, wem immer er will, und der wird dieselbe Macht besitzen wie die obenbezeichneten Gewerken selbst. Item concedieren wir ihnen auch, dass sie für sich und ihre Taglöhner (dielnikom) die Freiheit haben, Wagen auf diesen Berg hinauf- zufahren oder ihre Bedürfnisse zu Fusse hinauf zu tragen, ohne gehindert zu werden; item, dass sie die Freiheit haben, das 10 Wasser aus ihren Schächten (fachet) nach Bedürfnis auszuführen (westi). Item wollen wir auch insbesondere und bestimmen, dass die sämmtlichen erwähnten Gewerken alles Erz, welches immer sie ausgraben, in einer Kammer (komory) oder sonst an einem Ort vereinigen, es gemeinsam zusammenlegen und ge- 15 meinsam verkaufen, um welchen Preis sie es am besten an wen immer verkaufen können, der es kaufen wollte. Ferner haben die oben bezeichneten Gewerken die Freiheit, das Erz beim Verkauf wegzuführen, wohin und in welchen Ort immer es ihnen gut dünken wird. Item bestimmen wir in Sonderheit, dass die 20 genannten Gewerken den obbezeichneten Herrn schuldig sind zu geben, was auf dem Bergwerk Recht ist, wie den neunten Groschen oder den nounten Gulden, ob sie Erz ausgraben oder was sonst immer, es sei Silber oder Gold. Und falls es sich träfe, dass die mehrgenannten Gewerken auf dem obigen 25 Berge gehindert werden sollten an Wegen oder Stegen, ver- sprechen wir obenbezeichnete Herrn, dass wir ihnen allen gemeinsam und jedem einzelnen nach Möglichkeit rathen und helfen wollen. Item sollen sie auch freien Markt haben mit allem Bedürfnis, was der Berg zu Recht hat. Item auch, falls 30 irgend ein Gewerke es versäumen sollte, das Geld im Verein mit den andern Gewerken zu geben, dass er es innerhalb zweier Wochen nicht erlegte und gegen ihn eine Klage vor uns und vor unsrem Richter deswegen angestrengt werden sollte, weil einer drei Schichten (ssichty) versäumte und das Geld nicht erlegte, dann soll dieser Theil den andern Gewerken mit allem Zugehör ohne Widerrede zufallen. Item falls durch irgend eine Fügung Gottes, sei es Tod oder Krieg, oder weil keine Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 5 35 30
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. 86. 465 dass sie Holz nach Bedürfnis bis zum Durchtreiben des Stollens aus unsrem Dubrawer Wald nehmen dürfen, der zu Suchowle gehört. Ebenso wird jeder Gewerke ohne Hindernis seinen Theil verkaufen, vergeben und auf dem Sterbebette ver- machen dürfen, wem immer er will, und der wird dieselbe Macht besitzen wie die obenbezeichneten Gewerken selbst. Item concedieren wir ihnen auch, dass sie für sich und ihre Taglöhner (dielnikom) die Freiheit haben, Wagen auf diesen Berg hinauf- zufahren oder ihre Bedürfnisse zu Fusse hinauf zu tragen, ohne gehindert zu werden; item, dass sie die Freiheit haben, das 10 Wasser aus ihren Schächten (fachet) nach Bedürfnis auszuführen (westi). Item wollen wir auch insbesondere und bestimmen, dass die sämmtlichen erwähnten Gewerken alles Erz, welches immer sie ausgraben, in einer Kammer (komory) oder sonst an einem Ort vereinigen, es gemeinsam zusammenlegen und ge- 15 meinsam verkaufen, um welchen Preis sie es am besten an wen immer verkaufen können, der es kaufen wollte. Ferner haben die oben bezeichneten Gewerken die Freiheit, das Erz beim Verkauf wegzuführen, wohin und in welchen Ort immer es ihnen gut dünken wird. Item bestimmen wir in Sonderheit, dass die 20 genannten Gewerken den obbezeichneten Herrn schuldig sind zu geben, was auf dem Bergwerk Recht ist, wie den neunten Groschen oder den nounten Gulden, ob sie Erz ausgraben oder was sonst immer, es sei Silber oder Gold. Und falls es sich träfe, dass die mehrgenannten Gewerken auf dem obigen 25 Berge gehindert werden sollten an Wegen oder Stegen, ver- sprechen wir obenbezeichnete Herrn, dass wir ihnen allen gemeinsam und jedem einzelnen nach Möglichkeit rathen und helfen wollen. Item sollen sie auch freien Markt haben mit allem Bedürfnis, was der Berg zu Recht hat. Item auch, falls 30 irgend ein Gewerke es versäumen sollte, das Geld im Verein mit den andern Gewerken zu geben, dass er es innerhalb zweier Wochen nicht erlegte und gegen ihn eine Klage vor uns und vor unsrem Richter deswegen angestrengt werden sollte, weil einer drei Schichten (ssichty) versäumte und das Geld nicht erlegte, dann soll dieser Theil den andern Gewerken mit allem Zugehör ohne Widerrede zufallen. Item falls durch irgend eine Fügung Gottes, sei es Tod oder Krieg, oder weil keine Zycha, Böhm. Bergrecht. II. 5 35 30
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466 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. 86. Arbeiter vorhanden wären, die Berge nicht bearbeitet werden könnten, soll dies den Gewerken ohne Schaden sein, bis sie wieder frei arbeiten könnten wie in früherer Zeit. — Zum Zeugnis dessen haben wir unser eignes Siegel dieser Urkunde 5 anhängen lassen, welche gegeben ist in Usow 1500.“ (4) Responsum dominorum Iglaviensium super pre- dicta optata. Hochgeborner Gutsherr u. s. w. Euer Schreiben, das sich bezieht auf die Stollen der Medlauer Berge u. s. f., haben wir 10 vernommen. Lieber Herr, geruht zu wissen, dass wir auf Eisenbergwerke kein Recht haben, sondern nur auf Gold und Silber. Dennoch hättet Ihr von uns eine Belehrung nach dem Bergrecht bekommen, wenn wir in Eurem Schreiben beiderseitige Einwilligung gefunden hätten. Geruht vorerst darüber ein 15 freundschaftliches Uebereinkommen zu treffen, und wenn Ihr uns dann, jeden einseitigen Streit zurückweisend, einhellig um eine Belehrung bitten werdet, werden wir Euch gerne eine solche nach unsrem Bergrecht geben, aus dem Grunde, weil der Berg, wie wir aus Eurem Schreiben entnommen haben, in Absicht 20 auf ein Silberbergwerk (vmyslem za strziebrnu) gehalten und gebaut wird. Datum ut supra. (5) Secunda responsio. Diffinitiva sentencia. Bürgermeister und Rath der Stadt Iglau. Euer Gnaden etc. und Euch Gewerken der Medlauer Berge unsern Dienst zuvor. 25 Wie Ihr uns vor einiger Zeit zu schreiben geruhtet, dass zwischen Euch, d. h. dem Erbherrn des Medlauer Berges und einem Gewerken auf der einen, allen übrigen Gewerken des Berges auf der andern Seite, Streit entstanden ist, was nämlich die Stollen des gebauten Berges anbelangt, der dem genannten 30 Herrn zu Eigenthum zusteht, u. s. w. haben wir genugsam verstanden. Da Ihr Euch, wie wir aus dem jetzigen Schreiben entnehmen, freundschaftlich geeinigt habt und einverständlich Urtheil und Belehrung wünscht: Sentencia: so geben wir Euch eine Belehrung aus unsren uralten Bergrechten, wo also ge- schrieben steht: folgt eine von der Jireček'schen Edition etwas abweichende čechische Uebersetzung der Const. jur. met. II, 4, 35 (4) Datum ut supra: das oben fehlende Datum muss nach dem folgenden Spruche etwa 1514 sein.
466 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. 86. Arbeiter vorhanden wären, die Berge nicht bearbeitet werden könnten, soll dies den Gewerken ohne Schaden sein, bis sie wieder frei arbeiten könnten wie in früherer Zeit. — Zum Zeugnis dessen haben wir unser eignes Siegel dieser Urkunde 5 anhängen lassen, welche gegeben ist in Usow 1500.“ (4) Responsum dominorum Iglaviensium super pre- dicta optata. Hochgeborner Gutsherr u. s. w. Euer Schreiben, das sich bezieht auf die Stollen der Medlauer Berge u. s. f., haben wir 10 vernommen. Lieber Herr, geruht zu wissen, dass wir auf Eisenbergwerke kein Recht haben, sondern nur auf Gold und Silber. Dennoch hättet Ihr von uns eine Belehrung nach dem Bergrecht bekommen, wenn wir in Eurem Schreiben beiderseitige Einwilligung gefunden hätten. Geruht vorerst darüber ein 15 freundschaftliches Uebereinkommen zu treffen, und wenn Ihr uns dann, jeden einseitigen Streit zurückweisend, einhellig um eine Belehrung bitten werdet, werden wir Euch gerne eine solche nach unsrem Bergrecht geben, aus dem Grunde, weil der Berg, wie wir aus Eurem Schreiben entnommen haben, in Absicht 20 auf ein Silberbergwerk (vmyslem za strziebrnu) gehalten und gebaut wird. Datum ut supra. (5) Secunda responsio. Diffinitiva sentencia. Bürgermeister und Rath der Stadt Iglau. Euer Gnaden etc. und Euch Gewerken der Medlauer Berge unsern Dienst zuvor. 25 Wie Ihr uns vor einiger Zeit zu schreiben geruhtet, dass zwischen Euch, d. h. dem Erbherrn des Medlauer Berges und einem Gewerken auf der einen, allen übrigen Gewerken des Berges auf der andern Seite, Streit entstanden ist, was nämlich die Stollen des gebauten Berges anbelangt, der dem genannten 30 Herrn zu Eigenthum zusteht, u. s. w. haben wir genugsam verstanden. Da Ihr Euch, wie wir aus dem jetzigen Schreiben entnehmen, freundschaftlich geeinigt habt und einverständlich Urtheil und Belehrung wünscht: Sentencia: so geben wir Euch eine Belehrung aus unsren uralten Bergrechten, wo also ge- schrieben steht: folgt eine von der Jireček'schen Edition etwas abweichende čechische Uebersetzung der Const. jur. met. II, 4, 35 (4) Datum ut supra: das oben fehlende Datum muss nach dem folgenden Spruche etwa 1514 sein.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. 87. 467 § 6 bis expeditis. Hierauf: Darum sind die Herrn Gewerken der Medlauer Berge nach dem Bergrecht verpflichtet, die Stollen auf gemeinsame Kosten wieder auszubessern, wofern sie den Berg nutzniessen wollen.] [Cod. D.] (1514). No. 87. Girzik z Wlassimie a na Awsowie podkomorzie markrabstwie Morawskeho. [= Georg von Wlassym und zu Usow, Unter- kämmerer der Markgrafschaft Mähren.] [Siehe den čechischen Originaltext bei Tomaschek a. u. a. O. Die Uebersetzung lautet im Wesentlichen etwa: (1) Ich entbiete 10 Euch meinen Dienst u. s. w. Liebe Herren von Iglau, nachdem ich und die Gewerken der Medlauer Berge uns vorhin auf Euer Bergrecht berufen haben, und Ihr uns auch aus dem Bergrecht ein Urtheil geschickt habt, wie sich die Gewerken betreffs der Ausbesserung der Stollen zu benehmen haben, bezüglich welches Ausspruches Ihr wohl, wie ich meine, eine Abschrift habt etc., so wisset, dass mir nach dem Ausspruch des Bergrechts nichts geschicht, und die Stollen mir nicht ausgebessert werden. Daher begehre ich von Euch eine Belehrung darüber, wie ich die Ge- werken dazu verhalten kann, dass sie mir die Stollen in Stand 20 setzen, ob ich als Oberherr dieses Berges nicht die Macht hätte, das Geld, d. h. den Ueberschuss (yberlauff), der von dem Berg eingeht, einzuhalten, dass er ihnen nicht ausgeliefert wird, oder was anders darum Recht ist. Ex Awsow, ff. V in profesto Marie Magdalene, anno domini XVe XIIII°. Sentenciatum est desuper eidem domino. (2) Burgermeister etc. Wie E. G. uns zur Kenntnis ge- bracht hat, dass Euch nach dem Ausspruch des Bergrechts nichts geschieht und die Stollen nicht in Stand gesetzt werden u. s. W., haben wir vernommen. Lieber Herr, darauf geben wir Euch s0 folgende Belehrung: Da Euch und den Gewerken vorhin über Euren einhelligen Willen die Weisung ertheilt worden ist, dass die Herren Gewerken der Medlauer Berge verpflichtet sind, den Stollen auf gemeinsame Kosten wieder herzustellen, wofern 15 25 No. 87 — Tom. No. 152. (2) Eine eigenthümliche Entscheidung, in 35 welcher die Folge der Nichtbauhafthaltung, nämlich der Heimfall, ignoriert wird. 30*
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 7. SPR. NO. 87. 467 § 6 bis expeditis. Hierauf: Darum sind die Herrn Gewerken der Medlauer Berge nach dem Bergrecht verpflichtet, die Stollen auf gemeinsame Kosten wieder auszubessern, wofern sie den Berg nutzniessen wollen.] [Cod. D.] (1514). No. 87. Girzik z Wlassimie a na Awsowie podkomorzie markrabstwie Morawskeho. [= Georg von Wlassym und zu Usow, Unter- kämmerer der Markgrafschaft Mähren.] [Siehe den čechischen Originaltext bei Tomaschek a. u. a. O. Die Uebersetzung lautet im Wesentlichen etwa: (1) Ich entbiete 10 Euch meinen Dienst u. s. w. Liebe Herren von Iglau, nachdem ich und die Gewerken der Medlauer Berge uns vorhin auf Euer Bergrecht berufen haben, und Ihr uns auch aus dem Bergrecht ein Urtheil geschickt habt, wie sich die Gewerken betreffs der Ausbesserung der Stollen zu benehmen haben, bezüglich welches Ausspruches Ihr wohl, wie ich meine, eine Abschrift habt etc., so wisset, dass mir nach dem Ausspruch des Bergrechts nichts geschicht, und die Stollen mir nicht ausgebessert werden. Daher begehre ich von Euch eine Belehrung darüber, wie ich die Ge- werken dazu verhalten kann, dass sie mir die Stollen in Stand 20 setzen, ob ich als Oberherr dieses Berges nicht die Macht hätte, das Geld, d. h. den Ueberschuss (yberlauff), der von dem Berg eingeht, einzuhalten, dass er ihnen nicht ausgeliefert wird, oder was anders darum Recht ist. Ex Awsow, ff. V in profesto Marie Magdalene, anno domini XVe XIIII°. Sentenciatum est desuper eidem domino. (2) Burgermeister etc. Wie E. G. uns zur Kenntnis ge- bracht hat, dass Euch nach dem Ausspruch des Bergrechts nichts geschieht und die Stollen nicht in Stand gesetzt werden u. s. W., haben wir vernommen. Lieber Herr, darauf geben wir Euch s0 folgende Belehrung: Da Euch und den Gewerken vorhin über Euren einhelligen Willen die Weisung ertheilt worden ist, dass die Herren Gewerken der Medlauer Berge verpflichtet sind, den Stollen auf gemeinsame Kosten wieder herzustellen, wofern 15 25 No. 87 — Tom. No. 152. (2) Eine eigenthümliche Entscheidung, in 35 welcher die Folge der Nichtbauhafthaltung, nämlich der Heimfall, ignoriert wird. 30*
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468 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN S. SPR. NO. 88. sie nämlich die Berge weiter nutzniessen wollen, und da sie nun trotzdem sich weigern, die Stollen auszubessern: also könnt Ihr nach dem Bergrecht das Geld, d. h. den Ueberschuss (yber- lauff), solange einhalten, als sie die Stollen auszubessern sich 5 weigern. — Actum ut supra, XIIII°.] [Cod. D.] Vgl. zu dieser Gruppe noch Spr. No. 13 (3). 10 8. Veräusserung, Verpfändung u. Exequierung von Bergwerken und Bergtheilen. No. 88. (1493.) Ad requisicionem illustris principis domini ducis Munster- bergen super montana in Reichenstein Iglavienses scripserunt. (1) [Sachverhalt: Eine Grube und Hütte in Reichenstein wurde verkauft, „auf bestimbte teg czu gelden.“ Der Zahlungstermin wird nicht eingehalten, und von der Witwe nach dem Verkäufer, Apollonia, freiwillig ein neuer Termin zugestanden. Aber auch diesen hält der Käufer Schiruczkus nicht ein. Nachdem derselbe mit dem aus der Grube gewonnenen Golde andere Gläubiger bezahlt, wird er schliesslich mit den letztgewonnenen 12 Loth Goldes flüchtig. Die Reichensteiner rathen der Frau, die Grube 20 zu versorgen, damit sie sich nicht verliege. Ueber Auftrag des Herzogs, an den sich die Witwe A. wendet, sucht der Hof- meister für sie einen anderen Käufer, ohne jedoch einen zu finden. Endlich verkauft die Apollonia selbst die Grube, lässt sie vor den Schöffen auf und erhält den Kaufpreis ausbezahlt. 25 Schiruczkus, zurückgekchrt, spricht den zweiten Käufer, Paul Yembs, um die Grube an und erhält das unten folgende Urtheil des Herzogs, wobei ihm eine weitere Rechtsverfolgung vorbehalten wird. Dieser Sachverhalt wird von den Iglauern zunächst recapituliert.] 5 30 No. 88 = Tom. No. 148.
468 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN S. SPR. NO. 88. sie nämlich die Berge weiter nutzniessen wollen, und da sie nun trotzdem sich weigern, die Stollen auszubessern: also könnt Ihr nach dem Bergrecht das Geld, d. h. den Ueberschuss (yber- lauff), solange einhalten, als sie die Stollen auszubessern sich 5 weigern. — Actum ut supra, XIIII°.] [Cod. D.] Vgl. zu dieser Gruppe noch Spr. No. 13 (3). 10 8. Veräusserung, Verpfändung u. Exequierung von Bergwerken und Bergtheilen. No. 88. (1493.) Ad requisicionem illustris principis domini ducis Munster- bergen super montana in Reichenstein Iglavienses scripserunt. (1) [Sachverhalt: Eine Grube und Hütte in Reichenstein wurde verkauft, „auf bestimbte teg czu gelden.“ Der Zahlungstermin wird nicht eingehalten, und von der Witwe nach dem Verkäufer, Apollonia, freiwillig ein neuer Termin zugestanden. Aber auch diesen hält der Käufer Schiruczkus nicht ein. Nachdem derselbe mit dem aus der Grube gewonnenen Golde andere Gläubiger bezahlt, wird er schliesslich mit den letztgewonnenen 12 Loth Goldes flüchtig. Die Reichensteiner rathen der Frau, die Grube 20 zu versorgen, damit sie sich nicht verliege. Ueber Auftrag des Herzogs, an den sich die Witwe A. wendet, sucht der Hof- meister für sie einen anderen Käufer, ohne jedoch einen zu finden. Endlich verkauft die Apollonia selbst die Grube, lässt sie vor den Schöffen auf und erhält den Kaufpreis ausbezahlt. 25 Schiruczkus, zurückgekchrt, spricht den zweiten Käufer, Paul Yembs, um die Grube an und erhält das unten folgende Urtheil des Herzogs, wobei ihm eine weitere Rechtsverfolgung vorbehalten wird. Dieser Sachverhalt wird von den Iglauern zunächst recapituliert.] 5 30 No. 88 = Tom. No. 148.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 8. SPR. NO. 88. 469 (2) Causa inter dominam Apolloniam et Ssyroczek coram eiusdem (!) domino principe ventilata. [Siche den čechischen Original- text bei Tomaschek. S. 175. Bildet die Anfrage; der Inhalt ist der gleiche wie oben. Als Mann der Apollonia wird Nicl Colda aus Zampach, als Hofmeister Karl von Ostrowicz genannt. Im Rath des Herzogs fungiert Wilhelm Zub aus Landstein u. zu Chlumetz. 5 (3) Sentencia lata per ipsum dominum principem. [Siehe den Originaltext in čechischer Sprache bei Tomaschek S. 176. In deutscher Uebersetzung lautet die Sentenz im Wesentlichen: Weil unser Hofmeister der Reichensteiner Berge und alle andern Reichensteiner insgesammt aussagten, dass Schiroczek geflohen sei, und die Frau aus diesem Grunde ihre und ihrer Kinder Theile mit unserer Erlaubnis und in unsrem Auftrag verkaufte, da sie dies konnte, finden wir für Recht, dass der, der sie gekauft hat, dabei bleiben solle. Und falls Schiroczek zu diesen Theilen ein besseres Recht zu haben vermeint, so kann er dem Käufer nach Bergrecht weiter folgen, wo er zuständig ist. — Es sasson mit uns dabei im Rath der erlauchte Fürst Herr Albrecht, unser Sohn, der edelgeborne Herr Johann Fulsstein, 20 Marschall, Clement aus Jaksonow, Kanzler, und Melchior Donik aus Zdanic, unsere Ratsheirn. — Der Ausspruch geschah am Freitag nach Sct. Bartholomaeus, im Jahre des Herrn 1493.] Sentencia diffinitiva civium Iglaviensium super omnia predicta. (4) Durchleichtigister etc Nachdem als wir klag und anttwort beider parthei, Schiruczkus und auch des Pauln Yembs, so ewer gnaden uns in schriefft czugeschikt, vernomen haben, so geben wir ewer furstlichen gnad doruber noch unsern geschrieben berg- rechten czu einer underweisung: Seinttmalln der Schiruczkus die 30 grube und die hutte gekauft hat, die selbe auff bestimmt tag ezu beczalen, und hat der fraun Apolonie suliche teg der beczalung nicht gehalten, sunder ist darvon entwichen; und ab er halt nicht wer entrunnen, allein das er die beczalung der fraun auff die bestimbte tege nicht gehalten hat: dorumb hat er die grube und hutte verlorn mit sambt dem gelde, das er doran gegeben hatte; auff das hat sich die fraw Apolonia der selben gruben und hutte pillich und rechtlich mugen underfahen und 15 25 35 10
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 8. SPR. NO. 88. 469 (2) Causa inter dominam Apolloniam et Ssyroczek coram eiusdem (!) domino principe ventilata. [Siche den čechischen Original- text bei Tomaschek. S. 175. Bildet die Anfrage; der Inhalt ist der gleiche wie oben. Als Mann der Apollonia wird Nicl Colda aus Zampach, als Hofmeister Karl von Ostrowicz genannt. Im Rath des Herzogs fungiert Wilhelm Zub aus Landstein u. zu Chlumetz. 5 (3) Sentencia lata per ipsum dominum principem. [Siehe den Originaltext in čechischer Sprache bei Tomaschek S. 176. In deutscher Uebersetzung lautet die Sentenz im Wesentlichen: Weil unser Hofmeister der Reichensteiner Berge und alle andern Reichensteiner insgesammt aussagten, dass Schiroczek geflohen sei, und die Frau aus diesem Grunde ihre und ihrer Kinder Theile mit unserer Erlaubnis und in unsrem Auftrag verkaufte, da sie dies konnte, finden wir für Recht, dass der, der sie gekauft hat, dabei bleiben solle. Und falls Schiroczek zu diesen Theilen ein besseres Recht zu haben vermeint, so kann er dem Käufer nach Bergrecht weiter folgen, wo er zuständig ist. — Es sasson mit uns dabei im Rath der erlauchte Fürst Herr Albrecht, unser Sohn, der edelgeborne Herr Johann Fulsstein, 20 Marschall, Clement aus Jaksonow, Kanzler, und Melchior Donik aus Zdanic, unsere Ratsheirn. — Der Ausspruch geschah am Freitag nach Sct. Bartholomaeus, im Jahre des Herrn 1493.] Sentencia diffinitiva civium Iglaviensium super omnia predicta. (4) Durchleichtigister etc Nachdem als wir klag und anttwort beider parthei, Schiruczkus und auch des Pauln Yembs, so ewer gnaden uns in schriefft czugeschikt, vernomen haben, so geben wir ewer furstlichen gnad doruber noch unsern geschrieben berg- rechten czu einer underweisung: Seinttmalln der Schiruczkus die 30 grube und die hutte gekauft hat, die selbe auff bestimmt tag ezu beczalen, und hat der fraun Apolonie suliche teg der beczalung nicht gehalten, sunder ist darvon entwichen; und ab er halt nicht wer entrunnen, allein das er die beczalung der fraun auff die bestimbte tege nicht gehalten hat: dorumb hat er die grube und hutte verlorn mit sambt dem gelde, das er doran gegeben hatte; auff das hat sich die fraw Apolonia der selben gruben und hutte pillich und rechtlich mugen underfahen und 15 25 35 10
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470 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN S. SPR. NO. 89. die selbe furpas verkauffen. Und der Paul Yembs ist nicht schuldig, dem Schiruczkus furpas ezu anttworten. Actum Iglavie. [Cod. D.] No. 89. (1510.) (1) Richter und scheppen von Nehassicz. Unsern freuntlichen dinst, ersam, weis herren. Wir bitten ew. w., auff dise nochge- schrieben sachen uns ewer bergrecht mitczuteilen, und fuegen e. w. wissen, das vor unser gehekte dingbank komen und furbracht haben (sic), wie sich ezu recht geburt, wie Sigmund Cziecz dem 10 Jokub Schreiber ain achtail geben hat in der thannen, weliches achteil im von seinem vater czustendig ist, und doruber ein brieffliche vorschreibunge geben, als c. w. vormals ist geschikt, dornach in euch mugt richten, auf weliche vorschreibung Jocub Schreiber vermaint durch bergrecht czu behalten. (2) Dawider sagt Wenczl Klinger, das im der genante Sigmund Ceiecz sulich achtail geben und verschrieben hat in das bergbuch vor dem bergmaister und vorardenten des bergs und der gruben, und verhofft pillicher pei sulichem achtail ezu bleiben durch seine geben (!) und verschreibung, wie ob berurt, dan der Jocub durch seine brieffliche verschreibung; ab sie dan ee ge- schehen ist dan dom Wenczl, hofft Wenezl, es sol im an schaden sein, wan das bergrecht sagt, das alle tail sullen in das bergbuch verschrieben werden noch ordnung des berges und nicht mit brieffen anderswo. Dorumb bitten wir [u. s. w.] (3) Littera resignacionis Sigismundi Cziecz. [Den Originaltext in čechischer Sprache siehe bei Tomaschek S. 167. In deutscher Uebersetzung lautet die Auflassungsurkunde im Wesentlichen folgendermassen: „Ich Sigmund von Cciecz aus der Gemeinde Nemicz bekenne 30 mit diesem Briefe, dass ich, nachdem seine königliche Majestät das Achttheil in der Grube [die nähere Bezeichnung fehlt] dem Herrn Waczlaw Cziecz aus der Gemeinde Nemicz, dem Marschall seiner königlichen Hoheit, meinem lieben Vater seligen Angedenkens, zu geben geruhte, welehes Achttheil und das Recht dabei mir 35 als Erben zufiel, dasselbe aus freiem Willen dem wohlgeborenen 15 20 25 5 No. 89 = = Tom No. 141 (2) Vgl. Const. III 6, § 8, wonach die frühere Resignation vor Bergmeister oder Gewerken entscheidet.
470 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN S. SPR. NO. 89. die selbe furpas verkauffen. Und der Paul Yembs ist nicht schuldig, dem Schiruczkus furpas ezu anttworten. Actum Iglavie. [Cod. D.] No. 89. (1510.) (1) Richter und scheppen von Nehassicz. Unsern freuntlichen dinst, ersam, weis herren. Wir bitten ew. w., auff dise nochge- schrieben sachen uns ewer bergrecht mitczuteilen, und fuegen e. w. wissen, das vor unser gehekte dingbank komen und furbracht haben (sic), wie sich ezu recht geburt, wie Sigmund Cziecz dem 10 Jokub Schreiber ain achtail geben hat in der thannen, weliches achteil im von seinem vater czustendig ist, und doruber ein brieffliche vorschreibunge geben, als c. w. vormals ist geschikt, dornach in euch mugt richten, auf weliche vorschreibung Jocub Schreiber vermaint durch bergrecht czu behalten. (2) Dawider sagt Wenczl Klinger, das im der genante Sigmund Ceiecz sulich achtail geben und verschrieben hat in das bergbuch vor dem bergmaister und vorardenten des bergs und der gruben, und verhofft pillicher pei sulichem achtail ezu bleiben durch seine geben (!) und verschreibung, wie ob berurt, dan der Jocub durch seine brieffliche verschreibung; ab sie dan ee ge- schehen ist dan dom Wenczl, hofft Wenezl, es sol im an schaden sein, wan das bergrecht sagt, das alle tail sullen in das bergbuch verschrieben werden noch ordnung des berges und nicht mit brieffen anderswo. Dorumb bitten wir [u. s. w.] (3) Littera resignacionis Sigismundi Cziecz. [Den Originaltext in čechischer Sprache siehe bei Tomaschek S. 167. In deutscher Uebersetzung lautet die Auflassungsurkunde im Wesentlichen folgendermassen: „Ich Sigmund von Cciecz aus der Gemeinde Nemicz bekenne 30 mit diesem Briefe, dass ich, nachdem seine königliche Majestät das Achttheil in der Grube [die nähere Bezeichnung fehlt] dem Herrn Waczlaw Cziecz aus der Gemeinde Nemicz, dem Marschall seiner königlichen Hoheit, meinem lieben Vater seligen Angedenkens, zu geben geruhte, welehes Achttheil und das Recht dabei mir 35 als Erben zufiel, dasselbe aus freiem Willen dem wohlgeborenen 15 20 25 5 No. 89 = = Tom No. 141 (2) Vgl. Const. III 6, § 8, wonach die frühere Resignation vor Bergmeister oder Gewerken entscheidet.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN &. SPR. NO. 90. 471 Jakub, Schreiber des Herrn Hauptmanns der Prager Burg, u. Peter Schlosser der Altstadt Prag und ihren Nachfolgern über- gebe und alle Gewalt u. das volle Recht, welches mir an diesem Achttheil gebürt, mit dem „Ueberlauf“ und allem, was meinem Vater auf dies Achttheil von seiner königlichen Majestät gegeben u. in die Bergregister eingetragen wurde, damit sie beide es sammt allem Zubehör besitzen u. geniessen u. darüber beliebig verfügen sollen. Zur Bekräftigung liess ich endesgezeichneter Sigmund mein Siegel beidrücken und bat die edelgeborenen Herrn Nicolaus aus Zdir, Zawisch Sulka aus Hradek, Hauptmann der Prager Burg, u. Johann Bawor aus Czetolibi in Prag, dass sie auch ihre Siegel dazu geben“]. 5 10 Sentenciatum est desuper: (4) Dorauff teil wir euch czu einem rechten: So der Jocub Schreiber, dem der Sigmund Cziecz sein achtail in der gruben 15 ezu der thannen czum ersten gegeben und verschrieben hat, gepraucht, doran gepaut und gearbait sechs wachen unangesprachen der andern partheien, so behelt er sein recht mit seiner handt- fest noch unssern bergrechten. Hat er aber sulichs veracht, und der Wenczl Klinger, dem der Sigmund Cziecz das achtail dor- 20 nach ezum andermal gegeben hat und verschrieben in das berg- buch vor dem bergmaister und verordenten des berges und der gruben, hat doran gearbeit und gepaut, wie vormals vermeldt ist, so behelt er sein recht mit seiner auffgebung ader verschrei- bung noch unsern bergrechten. Datum ff. IV in profesto Scti 25 Luce evangeliste, anno domini XVe decimo. (1360 — 1370.) No. 90. De cremacione fovearum. (Wi hantfesten uber versaczunge furtreten andere teidinge).a) (1) Servili salutacione premissa. Es hat sich gefuget czu 30 einer czeit, das taiding waren ezwischen einem erbern man und einer vrawen wol umme czweihundert schok grosse. Di selben taiding wurden ezu handen gelassen von peiden teilen ezwain No. 90. a) Von späterer Hand: Kuthnenses scripserunt sic. (4) Nach D. I. R. § 16. Tom. No. 88. No. 90 35
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN &. SPR. NO. 90. 471 Jakub, Schreiber des Herrn Hauptmanns der Prager Burg, u. Peter Schlosser der Altstadt Prag und ihren Nachfolgern über- gebe und alle Gewalt u. das volle Recht, welches mir an diesem Achttheil gebürt, mit dem „Ueberlauf“ und allem, was meinem Vater auf dies Achttheil von seiner königlichen Majestät gegeben u. in die Bergregister eingetragen wurde, damit sie beide es sammt allem Zubehör besitzen u. geniessen u. darüber beliebig verfügen sollen. Zur Bekräftigung liess ich endesgezeichneter Sigmund mein Siegel beidrücken und bat die edelgeborenen Herrn Nicolaus aus Zdir, Zawisch Sulka aus Hradek, Hauptmann der Prager Burg, u. Johann Bawor aus Czetolibi in Prag, dass sie auch ihre Siegel dazu geben“]. 5 10 Sentenciatum est desuper: (4) Dorauff teil wir euch czu einem rechten: So der Jocub Schreiber, dem der Sigmund Cziecz sein achtail in der gruben 15 ezu der thannen czum ersten gegeben und verschrieben hat, gepraucht, doran gepaut und gearbait sechs wachen unangesprachen der andern partheien, so behelt er sein recht mit seiner handt- fest noch unssern bergrechten. Hat er aber sulichs veracht, und der Wenczl Klinger, dem der Sigmund Cziecz das achtail dor- 20 nach ezum andermal gegeben hat und verschrieben in das berg- buch vor dem bergmaister und verordenten des berges und der gruben, hat doran gearbeit und gepaut, wie vormals vermeldt ist, so behelt er sein recht mit seiner auffgebung ader verschrei- bung noch unsern bergrechten. Datum ff. IV in profesto Scti 25 Luce evangeliste, anno domini XVe decimo. (1360 — 1370.) No. 90. De cremacione fovearum. (Wi hantfesten uber versaczunge furtreten andere teidinge).a) (1) Servili salutacione premissa. Es hat sich gefuget czu 30 einer czeit, das taiding waren ezwischen einem erbern man und einer vrawen wol umme czweihundert schok grosse. Di selben taiding wurden ezu handen gelassen von peiden teilen ezwain No. 90. a) Von späterer Hand: Kuthnenses scripserunt sic. (4) Nach D. I. R. § 16. Tom. No. 88. No. 90 35
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472 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN &. SPR. NO. 90. unsern mitpurgern mechtiklich ezu richten. Di selben machten, das der selbe pider man geben scholde der vrawen oder iren erben ezu icklicher quotemper sechezen schok grosse, also das ein gelt des andern purge scholde pleiben, und wanne her in nicht engeb, so were das voder verlorn an alle widerred, pis das di ezweihundert schok gancz und gar beczalet werden. Dafur hat her ir vorsaczt und vorschriben ein sechczenteil eigener teil ezu phant und ein sechczenteil, das sein phant ist von geldes wogen, in dem rechten, als es im hat gestanden an einer kis- 10 gruben; und hat gelubet doczu mit alle seinem gut, varent und unvarent, wo her das hat oder immer gewinnet; was dor- an abeget, das her oder seine erben und nochkumeling das selbe der vrowen oder iren erben derfullen schullen an wider- redde, also lang uncz das di vrowe oder ir erben volleklichen 15 wirt gerichtet. (2) Nu geschach es darnach von gotes verhenknus, das diselbe grube verpran pis in das aller tifst. Do wart czu rate der perkmeister ezu der selben gruben etwilang noch dem vor- prinnen, das her si wider geweldigen wolde; und sand ezu dem- selben, der di teil vorsaczt hat, und lies in vragen, ob her geld darlegen wolde, her wolde di gruben geweldigen lasen, was im gepuren mochte von den czwein sechczenteilen. Do quam der- selbe czu dem perkmeister und sprach: Ich han leider nicht geldes darezulegen, ich pit euch, das irs tut durch got und 25 durch meiner dienst willen und vorleget mich mit gelde ezu dem geweltigen von meinen teilen; beschert uns got icht, so hebet es wider auf von den selben teilen also lange, pis das es euch gevellet, das wil ich* vordinen, diweil ich geleb. — Di grub wart geweldiget von dem perkmeister von seinem eigen gelde, 30 also das es kostet pei acht marken. (3) Nach dem kurczleich geschach es aber, das di selb grube von eins prandes wegen, den man geseczt hat czu nucz den gewerken, alczumal verprant, das uber der gruben und in der gruben nicht enpleib. Des ersraken di gewerken aus der mazen swinde. Do pleib sie ligen abpew etwilang, das man ir nicht weldigen wolt. — Do sprach der perkmeister ezu einer czeit: ich mag das perkwerk di lenge nicht ungepawet lasen, han ich das groze dargeleit, so wil ich das minner auch hinnach wagen. 5 20 35
472 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN &. SPR. NO. 90. unsern mitpurgern mechtiklich ezu richten. Di selben machten, das der selbe pider man geben scholde der vrawen oder iren erben ezu icklicher quotemper sechezen schok grosse, also das ein gelt des andern purge scholde pleiben, und wanne her in nicht engeb, so were das voder verlorn an alle widerred, pis das di ezweihundert schok gancz und gar beczalet werden. Dafur hat her ir vorsaczt und vorschriben ein sechczenteil eigener teil ezu phant und ein sechczenteil, das sein phant ist von geldes wogen, in dem rechten, als es im hat gestanden an einer kis- 10 gruben; und hat gelubet doczu mit alle seinem gut, varent und unvarent, wo her das hat oder immer gewinnet; was dor- an abeget, das her oder seine erben und nochkumeling das selbe der vrowen oder iren erben derfullen schullen an wider- redde, also lang uncz das di vrowe oder ir erben volleklichen 15 wirt gerichtet. (2) Nu geschach es darnach von gotes verhenknus, das diselbe grube verpran pis in das aller tifst. Do wart czu rate der perkmeister ezu der selben gruben etwilang noch dem vor- prinnen, das her si wider geweldigen wolde; und sand ezu dem- selben, der di teil vorsaczt hat, und lies in vragen, ob her geld darlegen wolde, her wolde di gruben geweldigen lasen, was im gepuren mochte von den czwein sechczenteilen. Do quam der- selbe czu dem perkmeister und sprach: Ich han leider nicht geldes darezulegen, ich pit euch, das irs tut durch got und 25 durch meiner dienst willen und vorleget mich mit gelde ezu dem geweltigen von meinen teilen; beschert uns got icht, so hebet es wider auf von den selben teilen also lange, pis das es euch gevellet, das wil ich* vordinen, diweil ich geleb. — Di grub wart geweldiget von dem perkmeister von seinem eigen gelde, 30 also das es kostet pei acht marken. (3) Nach dem kurczleich geschach es aber, das di selb grube von eins prandes wegen, den man geseczt hat czu nucz den gewerken, alczumal verprant, das uber der gruben und in der gruben nicht enpleib. Des ersraken di gewerken aus der mazen swinde. Do pleib sie ligen abpew etwilang, das man ir nicht weldigen wolt. — Do sprach der perkmeister ezu einer czeit: ich mag das perkwerk di lenge nicht ungepawet lasen, han ich das groze dargeleit, so wil ich das minner auch hinnach wagen. 5 20 35
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 8. SPR. NO. 90. 473 und sant aber nach dem piderman und sprach: Wildu mit mir das perkwerk geweldigen, so gib mir das gelt, das ich vormals vor deine teil geleget han, und leg iczunt, was dir ezu disem geweltigen von deinen teilen gepuret, oder vorezeuch dich der tail, ich wil nimant mer vorlegen. Do sprach der selb: Lieber herre, ich vormag ir leider nicht ezu pauwen, ir mugt tun mit den tailen, was ir wolt, das stet alles czu ewern gnaden. — Di grube wart aber geweltiget von dem perkmeister also, das es uberal kostet wol XIIII mark phennik. 5 (4) Des quam di vrawe und lautmert sich mit dem priofe 10 vor den scheppen, und nicht kegen den perkmeister, wol ander- halb iar nach dem, das di grube was vorprunnen; si redte aber nicht nach den tailen, domit swaig si stille vurpas. (5) Das quam darnach, das kies gewinnen wart, also das man narung do von czeitlich haben mochte. Do das der selbe 15 man erfur, der sich der teil verezigen het, der pat erber leut und sand an den perkmeister und lies in piten, das her sich gutlich kegen im bedechte, ob im icht tail wider werden mochte. Di selben erbern leute erpaten den perkmaister, das her sprach: Ich wil es tun durch ewer pet willen und durch got czu voderst 20 und wil im und seinem gelter ein XVI teil wider geben, also das si mir hundert schok grosser beczalen. Do sprachen di selben erbern leut: Lieber vreunt, gunne in, das si das ander sechezen- teil vorkauffen mugen, davon si dir das gelt beczalen mugen. Do sprach her : Das wil ich aber tun durch ewern willen. Do 25 vorkauften di selben das selb sechczenteil einem erbern man umme hundert schok grosser. Di selben nam der perkmeister, wan her hat si von den teilen vor dargeleget. Das ist auch scheppen wissen. Das selbe sechczenteil wart aufgegeben recht und redlich vor dem perkmeister. Das haben di erbern leut 30 inne gehabt und genossen das, di gekauft habent, in das dritte iar an alle ansprach. Das achteil wart ezu einem sechczenteil, das pleib dem vorgenanten erbern man ein XXXII teil aigener (5) Die Theilung des Sechzehntels in 2 Zweiunddreissigstel hängt offenbar mit der Verpfändung nur eines 16-Theiles „eigener Theil“ zu- 35 sammen. der Vorgang ist aber nicht recht verständlich. Zu: wart auf- gegeben ... vor dem perkm. vgl. Const. 1 7 § 21.
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 8. SPR. NO. 90. 473 und sant aber nach dem piderman und sprach: Wildu mit mir das perkwerk geweldigen, so gib mir das gelt, das ich vormals vor deine teil geleget han, und leg iczunt, was dir ezu disem geweltigen von deinen teilen gepuret, oder vorezeuch dich der tail, ich wil nimant mer vorlegen. Do sprach der selb: Lieber herre, ich vormag ir leider nicht ezu pauwen, ir mugt tun mit den tailen, was ir wolt, das stet alles czu ewern gnaden. — Di grube wart aber geweltiget von dem perkmeister also, das es uberal kostet wol XIIII mark phennik. 5 (4) Des quam di vrawe und lautmert sich mit dem priofe 10 vor den scheppen, und nicht kegen den perkmeister, wol ander- halb iar nach dem, das di grube was vorprunnen; si redte aber nicht nach den tailen, domit swaig si stille vurpas. (5) Das quam darnach, das kies gewinnen wart, also das man narung do von czeitlich haben mochte. Do das der selbe 15 man erfur, der sich der teil verezigen het, der pat erber leut und sand an den perkmeister und lies in piten, das her sich gutlich kegen im bedechte, ob im icht tail wider werden mochte. Di selben erbern leute erpaten den perkmaister, das her sprach: Ich wil es tun durch ewer pet willen und durch got czu voderst 20 und wil im und seinem gelter ein XVI teil wider geben, also das si mir hundert schok grosser beczalen. Do sprachen di selben erbern leut: Lieber vreunt, gunne in, das si das ander sechezen- teil vorkauffen mugen, davon si dir das gelt beczalen mugen. Do sprach her : Das wil ich aber tun durch ewern willen. Do 25 vorkauften di selben das selb sechczenteil einem erbern man umme hundert schok grosser. Di selben nam der perkmeister, wan her hat si von den teilen vor dargeleget. Das ist auch scheppen wissen. Das selbe sechczenteil wart aufgegeben recht und redlich vor dem perkmeister. Das haben di erbern leut 30 inne gehabt und genossen das, di gekauft habent, in das dritte iar an alle ansprach. Das achteil wart ezu einem sechczenteil, das pleib dem vorgenanten erbern man ein XXXII teil aigener (5) Die Theilung des Sechzehntels in 2 Zweiunddreissigstel hängt offenbar mit der Verpfändung nur eines 16-Theiles „eigener Theil“ zu- 35 sammen. der Vorgang ist aber nicht recht verständlich. Zu: wart auf- gegeben ... vor dem perkm. vgl. Const. 1 7 § 21.
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474 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN S. SPR. NO. 91, 92. teil; das hat her der vrowen hernach abgetreten. Do hat si ir ezu der ezeit an lassen genugen. Das ist auch scheppen ge- wissen. 10 15 (6) Nu ist di vraw kumen mit dem prieff, do das gemecht 5 und di vorseczung in geschriben stet, der versigelt ist mit des vorgenanten pidermans sigel und mit unsers perges sigel, und hat di tail, als si ir ezu einem phande vorschriben seint, gar angesprochen. So haben di leut, di di teil gekauft haben, sich geczogen an den perkmeister, der des bekant hat, das si das sechezentail gekauft haben und ingehabt haben an ansprach, als perkwerkes recht ist, und lenger, und haben gepeten, das man si pei einem rechten halde. Nu pit wir ewer ersamkeit, das ir uns der sache weiser macht etc. Sentencia diffinitiva. (7) Noch dem und do vor geschriben stet, so teil wir das czu einem rechten: Volvert di vrau mit irem prieff, als si sich vermessen hat, si geneust sein etc. [Cod. B.] 20 25 (Saec. XIV.) Sentencia Iglaviensis. Welich man beweisen mag mit pergspuch ader des pergs hantveste, das er der erste sei, er sei erbe ader schuldiger, dem sol man czum ersten mal wern. Also einem noch dem andern noch der hantfesten und des puches laute als ver, als das gut gereichen mag. Und darnach bleibet icht des gutes uber das, welich schuldiger mit der handfeste, der im schuldig ist, icht beweisen mag, der get auch vor die erben und vor das selgereth. [Cod. E.] No. 91. (cа. 1500.) No. 92. Ad montana Reichenstein. (1) Wir burgermaister und rath der stat Igla embieten den ersamen weisen herren rathmannen, scheppen und gesworen czum Reichenstein unser freundlichen dienst und gunstliche furdrung bevor. Ewer schreiben, uns lecz gethun, dorin vermeldt, wie das 35 etliche auf ewerm bergwerch sind in unainikait und ezwitracht 30 No. 91 fehlt Tom. No. 92 Tom. No. 131.
474 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN S. SPR. NO. 91, 92. teil; das hat her der vrowen hernach abgetreten. Do hat si ir ezu der ezeit an lassen genugen. Das ist auch scheppen ge- wissen. 10 15 (6) Nu ist di vraw kumen mit dem prieff, do das gemecht 5 und di vorseczung in geschriben stet, der versigelt ist mit des vorgenanten pidermans sigel und mit unsers perges sigel, und hat di tail, als si ir ezu einem phande vorschriben seint, gar angesprochen. So haben di leut, di di teil gekauft haben, sich geczogen an den perkmeister, der des bekant hat, das si das sechezentail gekauft haben und ingehabt haben an ansprach, als perkwerkes recht ist, und lenger, und haben gepeten, das man si pei einem rechten halde. Nu pit wir ewer ersamkeit, das ir uns der sache weiser macht etc. Sentencia diffinitiva. (7) Noch dem und do vor geschriben stet, so teil wir das czu einem rechten: Volvert di vrau mit irem prieff, als si sich vermessen hat, si geneust sein etc. [Cod. B.] 20 25 (Saec. XIV.) Sentencia Iglaviensis. Welich man beweisen mag mit pergspuch ader des pergs hantveste, das er der erste sei, er sei erbe ader schuldiger, dem sol man czum ersten mal wern. Also einem noch dem andern noch der hantfesten und des puches laute als ver, als das gut gereichen mag. Und darnach bleibet icht des gutes uber das, welich schuldiger mit der handfeste, der im schuldig ist, icht beweisen mag, der get auch vor die erben und vor das selgereth. [Cod. E.] No. 91. (cа. 1500.) No. 92. Ad montana Reichenstein. (1) Wir burgermaister und rath der stat Igla embieten den ersamen weisen herren rathmannen, scheppen und gesworen czum Reichenstein unser freundlichen dienst und gunstliche furdrung bevor. Ewer schreiben, uns lecz gethun, dorin vermeldt, wie das 35 etliche auf ewerm bergwerch sind in unainikait und ezwitracht 30 No. 91 fehlt Tom. No. 92 Tom. No. 131.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN &. SPR. NO. 92. 475 komen, namlich drei parthei, welche vor ewern rechten vormals in klagweis und antwort gestanden, verhort und durch ewern rechtspruch geurtailt sein worden; auch dabei, wie dieselben drei parthei von ewern rechten furpas fur unser recht, als- dann fur das hochste recht in diesem kuniglichem regi- ment sich beruft und geappelliret haben; und wie die selbigen drei parthei ir gerechtikait, klag und antwort gegen einander schrieftlich geseczt und gemacht haben,* mitsambt iren copion und vidimus ezwaier furstlichen verschreibung auf pergamen und ezwaier auf papir, auch der einweisung ware copien ewer 10 bergbuchs aigentlich copieret und abgeschrieben, und die ge- czougnus des berghofmaisters, welche ewer weishait, ieder parthei klag und antwort in sunderhait versiglt, mit czwaien ewern gesworen aus ewerm mittel uns czugeschickt habt, begerund mit sunderm vleis die zu verhoren und noch unserm bergwerchs rechten unser rechtspruch doruber thun, dodurch die drei parthei des irthumbs ezwischen ine durch unsern spruch und urtail ent- schieden mochten werden etc: haben wir zu guter mas vernomen. Der selbigen dreien partheien, sunderlich die klage des Nikl Ungers und Fricz Ruswurms antwort, mitsambt andern czwaien 20 hernoch geschrieben partheien: Fricz Ruswurms klage und Woi- tiken antwort, auch Hans Klerers klage und Fricz Ruswurms antwort mit iren schrieftlichen gerechtikaiten, copien und briefen haben wir mit sunderm vleis in unserm offen rath verhort und verlesen lassen und noch allen notdurften, form und weise inhalt unser alten geschrieben und bestatten bergrechten die klage aller dreier parthei und auch ire gegenantwort gescheczt und mit vleis gewegen, alsdann wir allen andern bergleuten, die bei uns berg- recht holen, in der form und weise recht sprechen, geben und mittailen. Sentencia diffinitiva super primum. (2) Als wir Nikl Ungers klage und Fricz Ruswurms, burger ezu Breslaw, antwort mitsambt seiner gerechtikait verhort und vernomen haben, so tail wir czu einem rechten aus unsern geschrieben bergrechten: Seintnmalen der Fricz Ruswurm aus 35 seiner freihait und furstlichen verschreibung getreten ist und mit seinem widerpart Nikl Unger sich williglich um schaczung der. 5 15 25 30 (2) Das Urtheil wird berufen in Spr. No. 83 (3).
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN &. SPR. NO. 92. 475 komen, namlich drei parthei, welche vor ewern rechten vormals in klagweis und antwort gestanden, verhort und durch ewern rechtspruch geurtailt sein worden; auch dabei, wie dieselben drei parthei von ewern rechten furpas fur unser recht, als- dann fur das hochste recht in diesem kuniglichem regi- ment sich beruft und geappelliret haben; und wie die selbigen drei parthei ir gerechtikait, klag und antwort gegen einander schrieftlich geseczt und gemacht haben,* mitsambt iren copion und vidimus ezwaier furstlichen verschreibung auf pergamen und ezwaier auf papir, auch der einweisung ware copien ewer 10 bergbuchs aigentlich copieret und abgeschrieben, und die ge- czougnus des berghofmaisters, welche ewer weishait, ieder parthei klag und antwort in sunderhait versiglt, mit czwaien ewern gesworen aus ewerm mittel uns czugeschickt habt, begerund mit sunderm vleis die zu verhoren und noch unserm bergwerchs rechten unser rechtspruch doruber thun, dodurch die drei parthei des irthumbs ezwischen ine durch unsern spruch und urtail ent- schieden mochten werden etc: haben wir zu guter mas vernomen. Der selbigen dreien partheien, sunderlich die klage des Nikl Ungers und Fricz Ruswurms antwort, mitsambt andern czwaien 20 hernoch geschrieben partheien: Fricz Ruswurms klage und Woi- tiken antwort, auch Hans Klerers klage und Fricz Ruswurms antwort mit iren schrieftlichen gerechtikaiten, copien und briefen haben wir mit sunderm vleis in unserm offen rath verhort und verlesen lassen und noch allen notdurften, form und weise inhalt unser alten geschrieben und bestatten bergrechten die klage aller dreier parthei und auch ire gegenantwort gescheczt und mit vleis gewegen, alsdann wir allen andern bergleuten, die bei uns berg- recht holen, in der form und weise recht sprechen, geben und mittailen. Sentencia diffinitiva super primum. (2) Als wir Nikl Ungers klage und Fricz Ruswurms, burger ezu Breslaw, antwort mitsambt seiner gerechtikait verhort und vernomen haben, so tail wir czu einem rechten aus unsern geschrieben bergrechten: Seintnmalen der Fricz Ruswurm aus 35 seiner freihait und furstlichen verschreibung getreten ist und mit seinem widerpart Nikl Unger sich williglich um schaczung der. 5 15 25 30 (2) Das Urtheil wird berufen in Spr. No. 83 (3).
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476 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN S. SPR. NO. 92. 5 30 gueter, die im ezu pfandt steen, gegeben und selber nure achttag und nicht lenger frist und tag ezu der schaczung geseczt, dor- noch den selbigen bewilligten tag der schaczung veracht, und der Nikl Unger, alsdann er in seiner klage begreifet, sich alle- wege die weil angesagt und der schaczung gewart hat etc: so der Nikl Unger in den acht tagen sich mit dem rechten angesagt hat, als recht ist, dann so sol er bei seinem rechten und der schaczung noch behalden werden; wann wilkur brechen die recht. Hiet er sich aber nicht angesagt, als recht ist, so sol der Fricz 10 Ruswurm bei seiner furstlichen freihait und verschreibung mit dem rechten behalden werden. Ad secundum sentenciatum est. (3) Als wir klag des Fricz Ruswurm und Woytiken von Raczina antwort vernomen haben, tail wir euch ezu ainem rechten : 15 Seintnmalen der Jorg Wagner seliger des Paul Emss tail auf dem bergwerch mit seinem aigen geldt verlegt hat, wie wol dorumb ein aide geschehen ist, und dornach der Jorg Wagner mit recht in die tail fur die XLIIII flor eingeweiset ist und die unangesprochen uncz an sein tod gehalten hat, sol der Woytik 20 anstatt der waisen als ein getrewer furmund sië halten und geniessen, uncz das im die XLIIII gulden beczalt werden. Ad tercium sentenciatum est. (4) Als wir klag des Hansen Klerers vernomen haben, dorin er begreifet, wie er den Fricz Ruswurm, burger ezu Breslau, 25 alle tagezeit um das geldt vermant und in gebeten hat, er wolde die guter czu im losen und dem eribgelde nochfolgung thun, und da er weiter uber X gulden nichts geben wolde, ist der Hans Klerer in die guter durch ein recht eingeweiset worden ete; auch desgleichen die antwort des Fricz Ruswurm, dorin er begreifet, das er in der czalung nicht ausstet, sunder so schier im genug- sam quitte von herrn Andres Bottener wurden weren, und die gueter durch in frei gesaget, auch die vorezeihungen im berg buch ausgeleschet wurden weren, wolt er sich gar geburlich und recht gegen ime gehalden haben etc: dorauf tail wir euch ezu einem rechten: So der Hans Klerer mit seinem vorleger Francz Bottener noch ordnung des rechtens in die guter eingeweiset ist worden, und das weislich macht, als recht ist, so sol er dabei mit recht behalden werden, wann das eribgelt durch den Fricz 35
476 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN S. SPR. NO. 92. 5 30 gueter, die im ezu pfandt steen, gegeben und selber nure achttag und nicht lenger frist und tag ezu der schaczung geseczt, dor- noch den selbigen bewilligten tag der schaczung veracht, und der Nikl Unger, alsdann er in seiner klage begreifet, sich alle- wege die weil angesagt und der schaczung gewart hat etc: so der Nikl Unger in den acht tagen sich mit dem rechten angesagt hat, als recht ist, dann so sol er bei seinem rechten und der schaczung noch behalden werden; wann wilkur brechen die recht. Hiet er sich aber nicht angesagt, als recht ist, so sol der Fricz 10 Ruswurm bei seiner furstlichen freihait und verschreibung mit dem rechten behalden werden. Ad secundum sentenciatum est. (3) Als wir klag des Fricz Ruswurm und Woytiken von Raczina antwort vernomen haben, tail wir euch ezu ainem rechten : 15 Seintnmalen der Jorg Wagner seliger des Paul Emss tail auf dem bergwerch mit seinem aigen geldt verlegt hat, wie wol dorumb ein aide geschehen ist, und dornach der Jorg Wagner mit recht in die tail fur die XLIIII flor eingeweiset ist und die unangesprochen uncz an sein tod gehalten hat, sol der Woytik 20 anstatt der waisen als ein getrewer furmund sië halten und geniessen, uncz das im die XLIIII gulden beczalt werden. Ad tercium sentenciatum est. (4) Als wir klag des Hansen Klerers vernomen haben, dorin er begreifet, wie er den Fricz Ruswurm, burger ezu Breslau, 25 alle tagezeit um das geldt vermant und in gebeten hat, er wolde die guter czu im losen und dem eribgelde nochfolgung thun, und da er weiter uber X gulden nichts geben wolde, ist der Hans Klerer in die guter durch ein recht eingeweiset worden ete; auch desgleichen die antwort des Fricz Ruswurm, dorin er begreifet, das er in der czalung nicht ausstet, sunder so schier im genug- sam quitte von herrn Andres Bottener wurden weren, und die gueter durch in frei gesaget, auch die vorezeihungen im berg buch ausgeleschet wurden weren, wolt er sich gar geburlich und recht gegen ime gehalden haben etc: dorauf tail wir euch ezu einem rechten: So der Hans Klerer mit seinem vorleger Francz Bottener noch ordnung des rechtens in die guter eingeweiset ist worden, und das weislich macht, als recht ist, so sol er dabei mit recht behalden werden, wann das eribgelt durch den Fricz 35
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN &. SPR. NO. 93. 477 Ruswurm ist unpillich verhalden worden, sunder er hat das cribgelt alle tagezeit sullen czu dem rechten erlegt haben; und das selbig eribgelt solt nicht erhebt sein worden, uncz das dem Fricz Ruswurm sein kaufts gut genugsam vorgewisset were worden czu freien noch dem rechte. So aber der Hans Klerer noch ordnung des rechten in die guter nicht eingeweiset ist worden, so mag der Fricz Ruswurm noch czu seinem rechten komen und das eribgeld erlegen, in form und weise, als oben begriffen ist. (5) Item: als ir weiter begeret underweiset werden von wegen der gerichtskoste und expens auf die urtail gegangen etc: 10 lassen wir ew wissen noch inhalt unser bergrechte, das ein jedes tail oder parthei, weliche mit dem gesprochen urtail underligt und condemniret wirt, ist schuldig, suliche gerichtskoste und expens czu beczalen. [Cod. D. 5 (1502.) 15 No. 93. Super montana ad Reichenstein. (1) Wir burgermaister und rat der stat Igla [u. s. w.]. Als ir klag und anttwort in schriefft czwaier parthei, namlich den Ffrancz Bothner, burger czu Breslaw, als ein klager und den Woitik Zraczinn czu Arnsdorff als ein anttworter belangunde, 20 auff unser bergrecht gethun uber ewer spruche, noch inhalt der copia aus ewerm buch geschrieben, mit sampt iren gesagten reden, doran sie sich an unser rechte geczichen, gesant* habt, gunstlich anczunemen, haben wir enphangen [u. s. w.]. Sentencia diffinitiva. (2) Als wir des obgemelten Ffrancz Bothner klage der kunst- schachte halber vernomen haben, dorin er den obberurten Woitiken beschuldiget, wie er saumig worden ist, auff ernante und geczielte czeit sein anttwort czu erlegen etc ; herwiderumb ist des Woitiken anttwort, das von beiden partheien verwilligt ist, das einer dem 30 andern sein schriefft uberantworten solde, alsdann sich befindet in der ersten copia; auch das auff ir klag und anttwort durch ewern rechtspruch ist erkannt: so er sein krankhait weislich machte noch lauth der vierden copia, solde es seinen rechten an schaden sein, mit mer inhalt klag und anttwort haben wir czu 35 25 (5) Nach Const. IV, 19, § 6. No. 93 Tom. No. 135.
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN &. SPR. NO. 93. 477 Ruswurm ist unpillich verhalden worden, sunder er hat das cribgelt alle tagezeit sullen czu dem rechten erlegt haben; und das selbig eribgelt solt nicht erhebt sein worden, uncz das dem Fricz Ruswurm sein kaufts gut genugsam vorgewisset were worden czu freien noch dem rechte. So aber der Hans Klerer noch ordnung des rechten in die guter nicht eingeweiset ist worden, so mag der Fricz Ruswurm noch czu seinem rechten komen und das eribgeld erlegen, in form und weise, als oben begriffen ist. (5) Item: als ir weiter begeret underweiset werden von wegen der gerichtskoste und expens auf die urtail gegangen etc: 10 lassen wir ew wissen noch inhalt unser bergrechte, das ein jedes tail oder parthei, weliche mit dem gesprochen urtail underligt und condemniret wirt, ist schuldig, suliche gerichtskoste und expens czu beczalen. [Cod. D. 5 (1502.) 15 No. 93. Super montana ad Reichenstein. (1) Wir burgermaister und rat der stat Igla [u. s. w.]. Als ir klag und anttwort in schriefft czwaier parthei, namlich den Ffrancz Bothner, burger czu Breslaw, als ein klager und den Woitik Zraczinn czu Arnsdorff als ein anttworter belangunde, 20 auff unser bergrecht gethun uber ewer spruche, noch inhalt der copia aus ewerm buch geschrieben, mit sampt iren gesagten reden, doran sie sich an unser rechte geczichen, gesant* habt, gunstlich anczunemen, haben wir enphangen [u. s. w.]. Sentencia diffinitiva. (2) Als wir des obgemelten Ffrancz Bothner klage der kunst- schachte halber vernomen haben, dorin er den obberurten Woitiken beschuldiget, wie er saumig worden ist, auff ernante und geczielte czeit sein anttwort czu erlegen etc ; herwiderumb ist des Woitiken anttwort, das von beiden partheien verwilligt ist, das einer dem 30 andern sein schriefft uberantworten solde, alsdann sich befindet in der ersten copia; auch das auff ir klag und anttwort durch ewern rechtspruch ist erkannt: so er sein krankhait weislich machte noch lauth der vierden copia, solde es seinen rechten an schaden sein, mit mer inhalt klag und anttwort haben wir czu 35 25 (5) Nach Const. IV, 19, § 6. No. 93 Tom. No. 135.
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478 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN S. SPR. NO. 93. guter mass vernomen und doruber euch ffur ein rechtspruch tailen: Seinttnmalln der obberurt Woithik suliche erbare und redliche geczeugnus ffur euch pracht und gestellt hat nach inhalt. der sechsten copia: das er seiner krankhait halben saumnus und chaffte noth nach dem rechten genugsam beweiset hat und ist dorumb furpas dem Ffrancz Bothner nicht schuldig ezu antt- worten; item uber das alles: seinttnmalln ist ezugegeben und verwilligt worden, das einer dem andern jeczlicher sein schriefft sol uberanttworten, alsdann in der erst copia ist begriffen, und 10 der Ffrancz Bothner das czu thun veracht und sein schriefft anderswo erlegt hat: noch wer der Woitik auserhalb seiner krankhait dorumb nicht saumig und dem rechten ungehorsam gewesen, wann wilkur die recht prechen. 5 (3) Ad secundum. Item weiter schreibt uns ewer weisheit 15 auff ersuchen und gebeet des ersam Ffricz Ruswurm, burger czu Breslaw, von den vorpfandten gueter wegen, die der bemelt Ffriez Ruswurm ettliche jar und tag und doruber inhelt vor seine geltschuld, bittund, dem bemelten Ffriczen nach inhalt seiner schrieffte, vor euch vormals verlesen, doruber underweisung ezu 20 geben, weliche schrieffte ir auch uns czu geschikt habt also lautunde: das der obberurt Ffricz Ruswurm ettlichen leuten auf ire bergkguter geliehen, die sie im fur sein schuld in das pergk- puch verschrieben haben, und wie im die selbig schuld uber die beredung seiner schuldiger nicht beczalt ist, dorumb er dornach 25 durch ewern rechtspruch in die bergkguetter nach ordnung des rechten ist eingeweiset etc, auch wie das bergkwerk an der wierde auff und absteigt und doch bauhafftig mit darlegung und kosten gehalden muss werden etc, auch wie er sich gegen sein schuldiger noch der einweisunge derselben guetter guttwilliglich 30 hab erbotten, ab sie an die pesserunge komen wolden, aber im sein geldt heraus geben, so wolt er in die guetter gernglich folgen lassen, ezu sulicher geleich erbiettung vor recht sie kaine aus- sagunge thun wolten, doruber er sich weiter beffregt hat in einem rechten, wes er sich halden solde neben sulichen vorpfanten guettern; gab im der rechtspruch, er solde suliche guetter, so im vorpfant sein, innhaltenn vor sein geldt, biss er beczalt wurde, dorumb er auff unser recht appelirt hat etc mit mer inhalt seiner schriefft haben wir ezu guter mas vernomen. Dorauf sprechen 35
478 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN S. SPR. NO. 93. guter mass vernomen und doruber euch ffur ein rechtspruch tailen: Seinttnmalln der obberurt Woithik suliche erbare und redliche geczeugnus ffur euch pracht und gestellt hat nach inhalt. der sechsten copia: das er seiner krankhait halben saumnus und chaffte noth nach dem rechten genugsam beweiset hat und ist dorumb furpas dem Ffrancz Bothner nicht schuldig ezu antt- worten; item uber das alles: seinttnmalln ist ezugegeben und verwilligt worden, das einer dem andern jeczlicher sein schriefft sol uberanttworten, alsdann in der erst copia ist begriffen, und 10 der Ffrancz Bothner das czu thun veracht und sein schriefft anderswo erlegt hat: noch wer der Woitik auserhalb seiner krankhait dorumb nicht saumig und dem rechten ungehorsam gewesen, wann wilkur die recht prechen. 5 (3) Ad secundum. Item weiter schreibt uns ewer weisheit 15 auff ersuchen und gebeet des ersam Ffricz Ruswurm, burger czu Breslaw, von den vorpfandten gueter wegen, die der bemelt Ffriez Ruswurm ettliche jar und tag und doruber inhelt vor seine geltschuld, bittund, dem bemelten Ffriczen nach inhalt seiner schrieffte, vor euch vormals verlesen, doruber underweisung ezu 20 geben, weliche schrieffte ir auch uns czu geschikt habt also lautunde: das der obberurt Ffricz Ruswurm ettlichen leuten auf ire bergkguter geliehen, die sie im fur sein schuld in das pergk- puch verschrieben haben, und wie im die selbig schuld uber die beredung seiner schuldiger nicht beczalt ist, dorumb er dornach 25 durch ewern rechtspruch in die bergkguetter nach ordnung des rechten ist eingeweiset etc, auch wie das bergkwerk an der wierde auff und absteigt und doch bauhafftig mit darlegung und kosten gehalden muss werden etc, auch wie er sich gegen sein schuldiger noch der einweisunge derselben guetter guttwilliglich 30 hab erbotten, ab sie an die pesserunge komen wolden, aber im sein geldt heraus geben, so wolt er in die guetter gernglich folgen lassen, ezu sulicher geleich erbiettung vor recht sie kaine aus- sagunge thun wolten, doruber er sich weiter beffregt hat in einem rechten, wes er sich halden solde neben sulichen vorpfanten guettern; gab im der rechtspruch, er solde suliche guetter, so im vorpfant sein, innhaltenn vor sein geldt, biss er beczalt wurde, dorumb er auff unser recht appelirt hat etc mit mer inhalt seiner schriefft haben wir ezu guter mas vernomen. Dorauf sprechen 35
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN S. SPR. NO. 94, 95. 479 wir euch czu einem rechten: Seinttnmalln die bergkguetter dem vorgenanten Ffricz Ruswurm umb sein geldschuld vorpfandt und in ewerm buch verschrieben sein, und ist dorein nach ordnung des rechten eingeweiset und die selbige bergkguetter uber die beredung und die geczielte czeit gehalten hat, sol der Ffricz Ruswurm seine schuldiger, die im die bergkguetter vorpfandt haben, fur ewer recht erffordern, si vermanen und dorezu halten, auff das sie ire bergkguetter ledigen und im sein geltschuld be- czalen. Thun sie das selbig, so sullen sie sich irer guetter widerumb annemen und underffahen; so sie aber des nicht theten, so sol der Ffricz Ruswurm seine vorpfandte bergkguetter hinffur erblich behalten noch dem rechten. — Datum sabbato ante omnium sanctorum, anno domini XVe sedo. [Cod. D.] 5 10 (1503.) No. 94. Super montana Reichenstein. Eine Bekräftigung des vorigen Urtheils über eine neuerliche Vorlegung des Berufungsactes seitens der Reichensteiner bezüglich des Passus (2): Seinttmalln der obberurt Woitik suliche erbare und redliche geczeugnus u. s. w.] — Actum sabbato post Viti et Modesti ministerium. Anno domini etc quingent. tercio. 20 [Cod. D.] 15 (1502.) No. 95. Super montana Reichenstein. (1) Wir burgermeister und rat der stat Igla [u. s. w.]. Als ir jeezt bei ewerm sanndtbotten uns czugeschikt habt die klag 25 des erbaren wol benannten Heincz Paierdorffs von Reichenbach und des ersam Fricz Ruswurm, burgers czu Breslaw, anttwort. weliche klag und anttwort czu entscheiden paide parthei sich gutwilliglich auf unser bergrecht beruffet haben uber ewer urtail, in doruber aus ewern rechten vormals gesprachen, uns in 30 geschriefft gesandt also lautunde: So her Ffricz Ruswurm von Breslaw geweiset ist mit recht in die guetter etc, begerund, solcher ewer schrieffte [u. s. w.]. No. 94 —2n Tom. No. 136. No. 95 — Tom. No. 134. 35
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN S. SPR. NO. 94, 95. 479 wir euch czu einem rechten: Seinttnmalln die bergkguetter dem vorgenanten Ffricz Ruswurm umb sein geldschuld vorpfandt und in ewerm buch verschrieben sein, und ist dorein nach ordnung des rechten eingeweiset und die selbige bergkguetter uber die beredung und die geczielte czeit gehalten hat, sol der Ffricz Ruswurm seine schuldiger, die im die bergkguetter vorpfandt haben, fur ewer recht erffordern, si vermanen und dorezu halten, auff das sie ire bergkguetter ledigen und im sein geltschuld be- czalen. Thun sie das selbig, so sullen sie sich irer guetter widerumb annemen und underffahen; so sie aber des nicht theten, so sol der Ffricz Ruswurm seine vorpfandte bergkguetter hinffur erblich behalten noch dem rechten. — Datum sabbato ante omnium sanctorum, anno domini XVe sedo. [Cod. D.] 5 10 (1503.) No. 94. Super montana Reichenstein. Eine Bekräftigung des vorigen Urtheils über eine neuerliche Vorlegung des Berufungsactes seitens der Reichensteiner bezüglich des Passus (2): Seinttmalln der obberurt Woitik suliche erbare und redliche geczeugnus u. s. w.] — Actum sabbato post Viti et Modesti ministerium. Anno domini etc quingent. tercio. 20 [Cod. D.] 15 (1502.) No. 95. Super montana Reichenstein. (1) Wir burgermeister und rat der stat Igla [u. s. w.]. Als ir jeezt bei ewerm sanndtbotten uns czugeschikt habt die klag 25 des erbaren wol benannten Heincz Paierdorffs von Reichenbach und des ersam Fricz Ruswurm, burgers czu Breslaw, anttwort. weliche klag und anttwort czu entscheiden paide parthei sich gutwilliglich auf unser bergrecht beruffet haben uber ewer urtail, in doruber aus ewern rechten vormals gesprachen, uns in 30 geschriefft gesandt also lautunde: So her Ffricz Ruswurm von Breslaw geweiset ist mit recht in die guetter etc, begerund, solcher ewer schrieffte [u. s. w.]. No. 94 —2n Tom. No. 136. No. 95 — Tom. No. 134. 35
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480 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN S. SPR. NO. 95. Sentencia diffinitiva. (2) Als wir des erbarn Heincz Paierdorffs von Reichenbach klage, dorinnen er begreiffet in seinem ersten sacze, wie sich der Ffricz Ruswurm in die guter seines aidens, des Francz Seilers, 5 hat lasen einweisen, und seiner tachter czu kainem rechten komen ist; dornach ist er selber auff den Reichenstein komen, hab die herrn gefragt, wie doch der Ffricz Ruswurm in die guter eingeweist wer unerkant der rechten, so doch sich sein tachter czu dem rechten erboten hat; daselbs sei im durch die 10 herrn geanttwort, wie er eingeweiset ist auffs recht, seiner tachter irm rechten an schaden etc, mit mer inhalt und sacze seiner klage haben wir vernomen. Auch desgleichen die antt- wort des ersamen Ffricz Ruswurm von Breslaw, dorin er be- greiffet in seinem andern sacze, wie das er von seiner wegen 15 mit recht begrieffen habe alle die gutter des Francz Seilers noch seinem entlauffen von Reichenstein, die mit recht gespert, und der sperrung nochkomen, als recht ist, biss er die einweisung erlangt habe, die im von dem bergmeister und seinen geschworen gescheen ist etc, mit mer sacz und inhaltung [u. s. w.]: dorauff tail wir euch ezu einem rechten: Seinttemallen der Ffricz Ruswurm von Breslaw ist eingeweiset mit recht in die gutter des Ffrancz Seilers auffs recht, als ir es dann in ewerm urtail doruber vormals aus ewern rechten gesprochen begreiffet, und der Heincz Paierdorff mit seinem aiden, dem Ffrancz Seiler, 25 und mit seiner tachter vermaint, czu den guttern pesser ge- rechtigkeit czu haben wider Ffricz Ruswurm, und hat sich er- botten, das czu erweisen, als er dann in seinem andern sacze vermeldet etc, das sol er noch weislich machen, als recht ist; und so er das weislich macht, als recht ist, er sol des geniesen, 30 annders der Ffricz Ruswurm sol bei seiner einweisunge, die er hat mit recht erlangt, behalden werden. (3) Item weiter, als der Heincz Paierdorff in seinem ersten sacze vermeldet: seintenmall Ruswurm in die gemelte guetten auff recht eingeweiset ist und auff recht begeren ist, ab er nicht genuglich das ezum rechten erweiset, ab er sie denne mit recht inne hett ader nicht, hat der Ruswurm ge- antwort, das er die weisung setze auff die geschworen scheppen; dorauff hat der Paierdorff geanttwort: seinttmalln er die weisung 20 35
480 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN S. SPR. NO. 95. Sentencia diffinitiva. (2) Als wir des erbarn Heincz Paierdorffs von Reichenbach klage, dorinnen er begreiffet in seinem ersten sacze, wie sich der Ffricz Ruswurm in die guter seines aidens, des Francz Seilers, 5 hat lasen einweisen, und seiner tachter czu kainem rechten komen ist; dornach ist er selber auff den Reichenstein komen, hab die herrn gefragt, wie doch der Ffricz Ruswurm in die guter eingeweist wer unerkant der rechten, so doch sich sein tachter czu dem rechten erboten hat; daselbs sei im durch die 10 herrn geanttwort, wie er eingeweiset ist auffs recht, seiner tachter irm rechten an schaden etc, mit mer inhalt und sacze seiner klage haben wir vernomen. Auch desgleichen die antt- wort des ersamen Ffricz Ruswurm von Breslaw, dorin er be- greiffet in seinem andern sacze, wie das er von seiner wegen 15 mit recht begrieffen habe alle die gutter des Francz Seilers noch seinem entlauffen von Reichenstein, die mit recht gespert, und der sperrung nochkomen, als recht ist, biss er die einweisung erlangt habe, die im von dem bergmeister und seinen geschworen gescheen ist etc, mit mer sacz und inhaltung [u. s. w.]: dorauff tail wir euch ezu einem rechten: Seinttemallen der Ffricz Ruswurm von Breslaw ist eingeweiset mit recht in die gutter des Ffrancz Seilers auffs recht, als ir es dann in ewerm urtail doruber vormals aus ewern rechten gesprochen begreiffet, und der Heincz Paierdorff mit seinem aiden, dem Ffrancz Seiler, 25 und mit seiner tachter vermaint, czu den guttern pesser ge- rechtigkeit czu haben wider Ffricz Ruswurm, und hat sich er- botten, das czu erweisen, als er dann in seinem andern sacze vermeldet etc, das sol er noch weislich machen, als recht ist; und so er das weislich macht, als recht ist, er sol des geniesen, 30 annders der Ffricz Ruswurm sol bei seiner einweisunge, die er hat mit recht erlangt, behalden werden. (3) Item weiter, als der Heincz Paierdorff in seinem ersten sacze vermeldet: seintenmall Ruswurm in die gemelte guetten auff recht eingeweiset ist und auff recht begeren ist, ab er nicht genuglich das ezum rechten erweiset, ab er sie denne mit recht inne hett ader nicht, hat der Ruswurm ge- antwort, das er die weisung setze auff die geschworen scheppen; dorauff hat der Paierdorff geanttwort: seinttmalln er die weisung 20 35
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 9. SPR. NO. 96. 481 auf euch geschwornn scheppen vorwillt, und ir siczet als die rechtens helffer und nicht als die geczeugen, und er sich auff euch verwillt und weiter nicht, dorumb ir im, als er hofft, ezum rechten nicht folgen moget etc, mit mer inhalt [u. s. w.]. Weisen lieben herren, lasset euch nicht bedunken, dorum schwermutig czu sein, seinttenmalen die einweisung nach ordnung des rechtens ist bescheen jedem tail seiner rechten an schaden: so muget ir in den und in ander sachen, die da vor ewerm rechten ader mit ewerm willen und wissen gehandelt worden, den partheien auff ir begeren, sovil euch kund und wissen ist, an alle schwer- 10 mutikait czeugnus geben und auch doruber urtail sprechen. Dornach wisset euch ezu richten. — Datum Iglavie, sabbato post Scti Urbani pape anno domini XV sedo. [Cod. D.] Vgl. zu dieser Gruppe noch Spr. No. 80 (2). 15 9. Von den Hütten. (Vor 1360.) No. 96. De areis gazarum.) (Di hutten uff dez herren gut czinsen nicht.) (1) Als ir uns gevraget habt um hutstete auf neuwem 20 perkwerk, wi wol wir sein nicht recht haben, is were dan urteil kegen urteiln geiaget, durch unseres herren des keisers gepot und durch des landes nucz willen bescheid wir euch also : Was hutten auf des herren gut, do das perkwerk auf gelegen ist und nuecz, als gewonlich ist, von dem perkwerk enphehet, ein dritteil der urbor, geslagen werden, di sint vrei und durfen keinen czins nicht geben. Wer es aber auf eines andern herren gute, so mus man si kaufen, so man peste mak. (2) Aber der here, auf des gute das perkwerk leit, der mus alles das holez, das man in di gruben darf und* ezu den 30 kauwen, geben, ab hers gehaben mak. [Cod. B.] 25 No. 96. a) casarum E. No. 96 = Tom. No. 87. Vgl. die Verarbeitung in dem Weisthum Spr. No. 30. (1) Siehe D. I. R. § 25 und die Citate daselbst. (2) Siehe D. I. R. § 26 (2) und die Citate daselbst. Zycha, Böhm. Bergrecht II. 31 35
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 9. SPR. NO. 96. 481 auf euch geschwornn scheppen vorwillt, und ir siczet als die rechtens helffer und nicht als die geczeugen, und er sich auff euch verwillt und weiter nicht, dorumb ir im, als er hofft, ezum rechten nicht folgen moget etc, mit mer inhalt [u. s. w.]. Weisen lieben herren, lasset euch nicht bedunken, dorum schwermutig czu sein, seinttenmalen die einweisung nach ordnung des rechtens ist bescheen jedem tail seiner rechten an schaden: so muget ir in den und in ander sachen, die da vor ewerm rechten ader mit ewerm willen und wissen gehandelt worden, den partheien auff ir begeren, sovil euch kund und wissen ist, an alle schwer- 10 mutikait czeugnus geben und auch doruber urtail sprechen. Dornach wisset euch ezu richten. — Datum Iglavie, sabbato post Scti Urbani pape anno domini XV sedo. [Cod. D.] Vgl. zu dieser Gruppe noch Spr. No. 80 (2). 15 9. Von den Hütten. (Vor 1360.) No. 96. De areis gazarum.) (Di hutten uff dez herren gut czinsen nicht.) (1) Als ir uns gevraget habt um hutstete auf neuwem 20 perkwerk, wi wol wir sein nicht recht haben, is were dan urteil kegen urteiln geiaget, durch unseres herren des keisers gepot und durch des landes nucz willen bescheid wir euch also : Was hutten auf des herren gut, do das perkwerk auf gelegen ist und nuecz, als gewonlich ist, von dem perkwerk enphehet, ein dritteil der urbor, geslagen werden, di sint vrei und durfen keinen czins nicht geben. Wer es aber auf eines andern herren gute, so mus man si kaufen, so man peste mak. (2) Aber der here, auf des gute das perkwerk leit, der mus alles das holez, das man in di gruben darf und* ezu den 30 kauwen, geben, ab hers gehaben mak. [Cod. B.] 25 No. 96. a) casarum E. No. 96 = Tom. No. 87. Vgl. die Verarbeitung in dem Weisthum Spr. No. 30. (1) Siehe D. I. R. § 25 und die Citate daselbst. (2) Siehe D. I. R. § 26 (2) und die Citate daselbst. Zycha, Böhm. Bergrecht II. 31 35
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482 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 9. SPR. NO. 97. 5 25 (Vor 1325.) No. 97. De aurifodinis quantum ad cambium et crematorium. (1) Dominus Hinco dictus Berca de Duba, purkravius Pragensis, auctoritate regia provisor montanorum in Reichenstein, scripsit in hunc modum: Vestram, quorum interest, discrecionem exhortantes requirimus cum affectu, quatuor articulos et casus subscriptos vestris juridicis sentenciis confirmantes, apertis litteris sigillo civitatis vestre sigillatis, a tergo jus ipsum plenius declaretis. Ex intellecto enim jure novimus, ad jus regium pertinere, quod 10 metallum seu minera auri de molendinis aut aliunde undecumque, quod vulgariter krecz dicitur, ad cambium et examinatorium domini regis debeat presentari pariter et deferri, petentes penas contra secus agentes sentencialiter per nos nunciandas. - Secundo. Quod urborarii aurifodinarum utrum debeant et 15 possint unum notarium seu scriptorem iuratum in crematorio auri, qui aurum pondeat et conscribat, locare, qui aurum sub signo consignet notabili. — Tercio sentencietis, quam penam sive emendam incidant, qui testas aut focos, in quibus aurum crematur, extra crematorium deferant auro cremato. — Quarto. 20 Si liceat, post cremacionem auri de testis granula auri in valore unius grossi argenti denarii vel infra per hos, qui aurum ad crematorium detulerunt, excipi et evelli, cum juri crematorii obstaret. — Quinto. Qua pena sint illi, qui angulose aurum cremant ad cambium ipsum non presentantes, puniendi. Sentencia diffinitiva. (2) Super dictis articulis taliter fuit rescriptum: Nobilis domine. Quamvis, prout eciam juribus consonat, tam civili quam canonico, secundum approbatas nostre civitatis juris consuetudines ad unius requisicionem partis nec aliquam sentenciam in seriptis 30 transmittere nec de ipsa teneamur quempiam informare, nisi prius coram actuato actor et reus judicio lite contestata pro sua quilibet parte allegaverit raciones, et per judicem et juratos pro illo tempore pro tribunali presidentes super ferendam diffi- nitivam iuxta allegaciones huius modi sentenciam fuerit dubi- 35 tatum, et postea per duos administros ex eisdem juratis, qui sub litteris eorum sigillo clausis dictas hine inde contrarias allegaciones cum toto cause processu ad nos deferant, postulatum a nobis No. 97 = Tom. No 50.
482 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 9. SPR. NO. 97. 5 25 (Vor 1325.) No. 97. De aurifodinis quantum ad cambium et crematorium. (1) Dominus Hinco dictus Berca de Duba, purkravius Pragensis, auctoritate regia provisor montanorum in Reichenstein, scripsit in hunc modum: Vestram, quorum interest, discrecionem exhortantes requirimus cum affectu, quatuor articulos et casus subscriptos vestris juridicis sentenciis confirmantes, apertis litteris sigillo civitatis vestre sigillatis, a tergo jus ipsum plenius declaretis. Ex intellecto enim jure novimus, ad jus regium pertinere, quod 10 metallum seu minera auri de molendinis aut aliunde undecumque, quod vulgariter krecz dicitur, ad cambium et examinatorium domini regis debeat presentari pariter et deferri, petentes penas contra secus agentes sentencialiter per nos nunciandas. - Secundo. Quod urborarii aurifodinarum utrum debeant et 15 possint unum notarium seu scriptorem iuratum in crematorio auri, qui aurum pondeat et conscribat, locare, qui aurum sub signo consignet notabili. — Tercio sentencietis, quam penam sive emendam incidant, qui testas aut focos, in quibus aurum crematur, extra crematorium deferant auro cremato. — Quarto. 20 Si liceat, post cremacionem auri de testis granula auri in valore unius grossi argenti denarii vel infra per hos, qui aurum ad crematorium detulerunt, excipi et evelli, cum juri crematorii obstaret. — Quinto. Qua pena sint illi, qui angulose aurum cremant ad cambium ipsum non presentantes, puniendi. Sentencia diffinitiva. (2) Super dictis articulis taliter fuit rescriptum: Nobilis domine. Quamvis, prout eciam juribus consonat, tam civili quam canonico, secundum approbatas nostre civitatis juris consuetudines ad unius requisicionem partis nec aliquam sentenciam in seriptis 30 transmittere nec de ipsa teneamur quempiam informare, nisi prius coram actuato actor et reus judicio lite contestata pro sua quilibet parte allegaverit raciones, et per judicem et juratos pro illo tempore pro tribunali presidentes super ferendam diffi- nitivam iuxta allegaciones huius modi sentenciam fuerit dubi- 35 tatum, et postea per duos administros ex eisdem juratis, qui sub litteris eorum sigillo clausis dictas hine inde contrarias allegaciones cum toto cause processu ad nos deferant, postulatum a nobis No. 97 = Tom. No 50.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 9. SPR. NO. 97. 483 luerit et rogatum, quod de huiusmodi dubia eis sentencia ipsos secundum juris exigenciam informemus: tamen ob respectum vestre future promocionis et precipue contemplacione profectus urbore serenissimi domini nostri regis de causis nobis scriptis non per modum diffinicionis, cum coram judicio non sint venti- late, sed per modum simplicis informacionis vos taliter expedimus: (3) Primus. Ad primum enim, quod littere vestre per hec verba querebant: „Ex intellecto etc nunciandas“ respondemus, quod quidque de metallo derivatur sive in molendinis principaliter, sive secundario, sive terciario, sive quacumque alia vice de 10 accessorio, quod vulgariter krecz dicitur, debet in cambium présentari; qui vero non presentaverit et in actu fuerit raptus et, ut juris est, convictus, co, quod apud ipsum inventum fuerit, perdito, gracie domini regis ad huc totaliter subiacebit. (1) Secundus. Ad secundum vero, quod sic scripsistis: "Secundo 15 ete notabili" respondemus, quia huiusmodi scriptorem possunt ponere et locare. (5) Tercius. Ad tercium sic introductum „Tercio sentencietis etc cremato" respondemus: si dolose et frau- dulenter talia detulerint, in actu rapti et, ut juris est, convicti receptis ipsis huiusmodi stabunt in gracia domini regis. 20 (6) Quartus. Ad quartum sic subiunctum: „Quarto si liceat etc obstaret“ respondemus, quod illi, qui aurumn ad crematorium deferunt, possunt cum quodam instrumento, quod vulgari chluft dicitur, granula auri in testis querere et, sive ad grossum argenteum vel supra vel infra valor eorum se extenderit, excipere 25 et evellere et ad cambium presentare. (7) Quintus et ultimus. Ad quintum et ultimum sic scriptum: „Quinto etc puniendi“ respondemus ut ad primum, quia aurum angulose cremantes et ad cambium non presentantes rapti et ut juris est convicti auro perdito domini regis gracie subiacebunt. (8) Nota. Postea fuit addictum: Preterea, domine, sciatis, quia per dictorum exposicionem articulorum nullum fraudari volumus suo jure, si fortassis vos vel officiales vestri in futuro aliquem de Reichenstein pretextu ipsorum aggravare absque forma judicii vellent, cum nec illorum de Reichenstein nec 35 aliorum montanorum gracias et specialia privilegia ipsis forte graciose per regem concessa sciamus; ad hoc nostram non adhibemus presentibus voluntatem, quin imo: si pro aliquo 31* 5 30
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 9. SPR. NO. 97. 483 luerit et rogatum, quod de huiusmodi dubia eis sentencia ipsos secundum juris exigenciam informemus: tamen ob respectum vestre future promocionis et precipue contemplacione profectus urbore serenissimi domini nostri regis de causis nobis scriptis non per modum diffinicionis, cum coram judicio non sint venti- late, sed per modum simplicis informacionis vos taliter expedimus: (3) Primus. Ad primum enim, quod littere vestre per hec verba querebant: „Ex intellecto etc nunciandas“ respondemus, quod quidque de metallo derivatur sive in molendinis principaliter, sive secundario, sive terciario, sive quacumque alia vice de 10 accessorio, quod vulgariter krecz dicitur, debet in cambium présentari; qui vero non presentaverit et in actu fuerit raptus et, ut juris est, convictus, co, quod apud ipsum inventum fuerit, perdito, gracie domini regis ad huc totaliter subiacebit. (1) Secundus. Ad secundum vero, quod sic scripsistis: "Secundo 15 ete notabili" respondemus, quia huiusmodi scriptorem possunt ponere et locare. (5) Tercius. Ad tercium sic introductum „Tercio sentencietis etc cremato" respondemus: si dolose et frau- dulenter talia detulerint, in actu rapti et, ut juris est, convicti receptis ipsis huiusmodi stabunt in gracia domini regis. 20 (6) Quartus. Ad quartum sic subiunctum: „Quarto si liceat etc obstaret“ respondemus, quod illi, qui aurumn ad crematorium deferunt, possunt cum quodam instrumento, quod vulgari chluft dicitur, granula auri in testis querere et, sive ad grossum argenteum vel supra vel infra valor eorum se extenderit, excipere 25 et evellere et ad cambium presentare. (7) Quintus et ultimus. Ad quintum et ultimum sic scriptum: „Quinto etc puniendi“ respondemus ut ad primum, quia aurum angulose cremantes et ad cambium non presentantes rapti et ut juris est convicti auro perdito domini regis gracie subiacebunt. (8) Nota. Postea fuit addictum: Preterea, domine, sciatis, quia per dictorum exposicionem articulorum nullum fraudari volumus suo jure, si fortassis vos vel officiales vestri in futuro aliquem de Reichenstein pretextu ipsorum aggravare absque forma judicii vellent, cum nec illorum de Reichenstein nec 35 aliorum montanorum gracias et specialia privilegia ipsis forte graciose per regem concessa sciamus; ad hoc nostram non adhibemus presentibus voluntatem, quin imo: si pro aliquo 31* 5 30
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484 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 9. SPR. NO. 98. dictorum articulorum coram judicio fuerit placitatum et secundum allegaciones contrarias de sentencia a nobis modo debito fuerit quesitum, ipsam non obstante presenti informacione, prout juris rigor dictaverit, proferemus. [Cod. B. No. 98. (1406 oder 1407). Besiczunge mag man pas mit geczeugen behalden. (1) Fur uns sind sachen und tedinge gescheen in perkrecht czwischen unsern mitpurgern von ainer smelezhutten wegen in solcher mass, das der clager dartrat und sprach, das sein vater 10 aine hutte gehabt hatt und gebrocht bis an sein ende, des er gute beweisunge habe mit smelczern, kolseczern und hutleuten als vil, als er ir czum rechten bedarff; und liess im ain recht werden, ab er nicht neher were czu beweisen, wenn das in imant dovon gedringen ader getreiben muge, ader was darumb 15 ain recht sei. — Da sprach der antworter ainer : Mein gnediger herre hot mir gegeben aine halbe hutte; dem getrau ich wol, er behalde mich dapei ; und di ander helfte ist hier meiner compan. Do sprach derselben compan ainer: Ich hab is mit meiner sawer arbait an mich bracht und erbaut. Der dritte derselben compan 20 sprach: So ist es mich von meinem vater angestorben. Und sprachen dornoch aus ainem munde: Wenn er geclagt hat mit geczeugen, und wir uns mit geezeugen weren, des lot uns ain recht werden : wenn wir es in wer und in gewalt haben, ab wir is nicht neher sint ezu behalden mit so vil geczeugen, als wir ir dorffen ezu rechte, wenn is uns imant apczeugen schul ader muge, ader was darumb ain recht sei. — Des pitt wir ewer erberkait, ain recht ausczusprechen. Buthinenses scripserunt. 25 Sentencia diffinitiva. (2) Als wir clag und antwort vornomen haben, das der 30 clager mit slechten geczeugen an hat gesprochen, so sprechen wir das czu ainem rechten, das di antworter mit geczeugen pas ir leip und gut und ire beseczunge beschirmen mugen, denn das si imant mit geezeugen apgeczeugen muge. [Cod. C.) No. 98. - Tom. No. 112 S. 102 (No. 112 erscheint zweimal). (2) Siehe 35 D. J. R. § 36.
484 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 9. SPR. NO. 98. dictorum articulorum coram judicio fuerit placitatum et secundum allegaciones contrarias de sentencia a nobis modo debito fuerit quesitum, ipsam non obstante presenti informacione, prout juris rigor dictaverit, proferemus. [Cod. B. No. 98. (1406 oder 1407). Besiczunge mag man pas mit geczeugen behalden. (1) Fur uns sind sachen und tedinge gescheen in perkrecht czwischen unsern mitpurgern von ainer smelezhutten wegen in solcher mass, das der clager dartrat und sprach, das sein vater 10 aine hutte gehabt hatt und gebrocht bis an sein ende, des er gute beweisunge habe mit smelczern, kolseczern und hutleuten als vil, als er ir czum rechten bedarff; und liess im ain recht werden, ab er nicht neher were czu beweisen, wenn das in imant dovon gedringen ader getreiben muge, ader was darumb 15 ain recht sei. — Da sprach der antworter ainer : Mein gnediger herre hot mir gegeben aine halbe hutte; dem getrau ich wol, er behalde mich dapei ; und di ander helfte ist hier meiner compan. Do sprach derselben compan ainer: Ich hab is mit meiner sawer arbait an mich bracht und erbaut. Der dritte derselben compan 20 sprach: So ist es mich von meinem vater angestorben. Und sprachen dornoch aus ainem munde: Wenn er geclagt hat mit geczeugen, und wir uns mit geezeugen weren, des lot uns ain recht werden : wenn wir es in wer und in gewalt haben, ab wir is nicht neher sint ezu behalden mit so vil geczeugen, als wir ir dorffen ezu rechte, wenn is uns imant apczeugen schul ader muge, ader was darumb ain recht sei. — Des pitt wir ewer erberkait, ain recht ausczusprechen. Buthinenses scripserunt. 25 Sentencia diffinitiva. (2) Als wir clag und antwort vornomen haben, das der 30 clager mit slechten geczeugen an hat gesprochen, so sprechen wir das czu ainem rechten, das di antworter mit geczeugen pas ir leip und gut und ire beseczunge beschirmen mugen, denn das si imant mit geezeugen apgeczeugen muge. [Cod. C.) No. 98. - Tom. No. 112 S. 102 (No. 112 erscheint zweimal). (2) Siehe 35 D. J. R. § 36.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 9. SPR. NO. 99. 485 (1406 oder 1407.) No. 99. Wie beweisunge krafft haben. (1) Fur uns sint teidinge und sachen gescheen umb perk- werge czwischen unsern mitpurgern von ainer smelezhutten wegen in sulcher mass, das der clager dar trat und clagte auf den antworter von ainer frawen wegen, das er in irer vormund- schaft sich ainer hutten underwunden hett und het im di nucz gemacht bis an dise czeit, se welde (sic) umb hundert mark; und clagte di ander clag, das er der hutten genossen hatt und ir davon kaine rechnunge hat getan ; se welde (sic) aber umb hundert 10 mark. — Da sprach der antworter: Aine hutte hab ich gehabt und gehalden ain iar, ezwai iar, drei iar, vir iar, funff iar, sechs iar, gerulich an alle ansprach, und ich den herren saupe gebe und alle recht davon getan habe, des ich mich czihe an ainen ge- waldigen saupnik, und di frau mit mir von kirchen ezu kirchen, 15 stege und wege gegangen hat, und in eime rechte gesessen haben, und ich dorumme nie angelanget pin. Und des bekante im der saupnik kegenwurtik, das er is gehalden hett an allerlai anspruch und recht davon getan hett sechs iar, dornoch in das sibende, als vor geschriben ist. — Noch dem bekentnus liss im 20 der antworter ain recht werden: wenn er es also lange und vil iar gehalden hat gerulich an ansprach, ab er is nicht neher sei ezu behalden und ezu besiczen, wenn das er kaine not darumb — leiden schulle ader muge, ader was darumb ain recht sei. Des pitten wir ewer libe ain recht ausczusprechen. Buthinenses 25 scripserunt. 5 Sentencia diffinitiva. (2) Als wir clag und antwort vornomen haben, so sprechen wir das czu ainem rechten: Ist das di frau beweisen mag, das der antworter von irer vormundschaft wegen inne gehabt habe, 30 so schol er ir der hutten aptreten und rechnunge davon thun; beweist si des nicht, so mag si der antworter furpas wol be- halden und besiczen, als er vor hat getan. [Cod. C.] No. 99 — Tom. No. 113.
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 9. SPR. NO. 99. 485 (1406 oder 1407.) No. 99. Wie beweisunge krafft haben. (1) Fur uns sint teidinge und sachen gescheen umb perk- werge czwischen unsern mitpurgern von ainer smelezhutten wegen in sulcher mass, das der clager dar trat und clagte auf den antworter von ainer frawen wegen, das er in irer vormund- schaft sich ainer hutten underwunden hett und het im di nucz gemacht bis an dise czeit, se welde (sic) umb hundert mark; und clagte di ander clag, das er der hutten genossen hatt und ir davon kaine rechnunge hat getan ; se welde (sic) aber umb hundert 10 mark. — Da sprach der antworter: Aine hutte hab ich gehabt und gehalden ain iar, ezwai iar, drei iar, vir iar, funff iar, sechs iar, gerulich an alle ansprach, und ich den herren saupe gebe und alle recht davon getan habe, des ich mich czihe an ainen ge- waldigen saupnik, und di frau mit mir von kirchen ezu kirchen, 15 stege und wege gegangen hat, und in eime rechte gesessen haben, und ich dorumme nie angelanget pin. Und des bekante im der saupnik kegenwurtik, das er is gehalden hett an allerlai anspruch und recht davon getan hett sechs iar, dornoch in das sibende, als vor geschriben ist. — Noch dem bekentnus liss im 20 der antworter ain recht werden: wenn er es also lange und vil iar gehalden hat gerulich an ansprach, ab er is nicht neher sei ezu behalden und ezu besiczen, wenn das er kaine not darumb — leiden schulle ader muge, ader was darumb ain recht sei. Des pitten wir ewer libe ain recht ausczusprechen. Buthinenses 25 scripserunt. 5 Sentencia diffinitiva. (2) Als wir clag und antwort vornomen haben, so sprechen wir das czu ainem rechten: Ist das di frau beweisen mag, das der antworter von irer vormundschaft wegen inne gehabt habe, 30 so schol er ir der hutten aptreten und rechnunge davon thun; beweist si des nicht, so mag si der antworter furpas wol be- halden und besiczen, als er vor hat getan. [Cod. C.] No. 99 — Tom. No. 113.
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486 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 9. SPR. NO. 100. (14°6 oder 1407.) Von einer pleihutten. (1) Sachen unde teidinge sint gescheen fur uns und unser paider gnedigen herren, der eldisten und den saupniken von 5 ezwain unser mitpurger von ainer pleihutten wegen, sunderlich ist es ain dritteil, also das der aine dartrat, der di hutte in gewer hot, und lautberte und sprach: Liben saupnik, liben herren, ich pruffe und fule, das man mir mein hutte czum Rauden an- sprechen wil, di ich recht unde redleich von mein wolgewunnen 10 gut gekauft habe und iar und tag und aber iar und tag und aber iar und tag in gewer gehalden habe an allerlei anspruch. und meinen herren di saupe davon gegeben habe und den herren. under den si leit, ir recht davon getan habe und vorezinst hab: pitt ich ums recht, al) ich di nicht pilleich behalden schulle, 15 wenn ich si recht und redlich kauft habe, des ich mein linkaufs- leut habe und wol beweisen mag. — Do trat der ander dar. der ain vormunde ist des tailes, das di hutte anspricht, und sprach: Liben herren, sintmal er* das spricht, das er di hutte gekauft habe, wir wellen gerne horen, wider wen er si gekaufft habé. Do sprach der, der si in gewere hat : Ich habe si ge- kauft wider Craczen, und der ist tot. Do nam der, der do vormunde ist des andern tailes, ain gesprech und dornoch trat er dar unde sprach: Sintdemmole das er ainen toten man be- nennet, pitt wir umb recht, wie er das beweisen schulle, wenn 25 noch ain erblink do ist. den is angestorben ist von seinem elder- vater und von seinem cevater. Darnach legten si paiderseit brieff dar. Buthinenses scripserunt. Sentencia diffinitiva. (2) Liben freunde, wist: als ir ratmanne ezu Buthen den 30 scheppfenprieff mit dem anhangenden ingesigil unkrefftig getailt habt, das ist recht ; und als wir aber ewer ratmanne brieff von Paul Opecz gesehen und gehort haben und wir auch scheppfen- brieffe von Jurge Schorling, Swarez Petir und Petir Gruczner gesehen haben und auch der Bresslaer, der von dem Kaucz und der dreier pruder Stasken Andres und Krysken, genant Rudiski, gehoret und gesehen haben, so taile wir euch ezu ainem rechten, das der ain tail, der di pleihutten czum Rauden 20 No. 100. 35 No. 100 Tom. No. 114.
486 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 9. SPR. NO. 100. (14°6 oder 1407.) Von einer pleihutten. (1) Sachen unde teidinge sint gescheen fur uns und unser paider gnedigen herren, der eldisten und den saupniken von 5 ezwain unser mitpurger von ainer pleihutten wegen, sunderlich ist es ain dritteil, also das der aine dartrat, der di hutte in gewer hot, und lautberte und sprach: Liben saupnik, liben herren, ich pruffe und fule, das man mir mein hutte czum Rauden an- sprechen wil, di ich recht unde redleich von mein wolgewunnen 10 gut gekauft habe und iar und tag und aber iar und tag und aber iar und tag in gewer gehalden habe an allerlei anspruch. und meinen herren di saupe davon gegeben habe und den herren. under den si leit, ir recht davon getan habe und vorezinst hab: pitt ich ums recht, al) ich di nicht pilleich behalden schulle, 15 wenn ich si recht und redlich kauft habe, des ich mein linkaufs- leut habe und wol beweisen mag. — Do trat der ander dar. der ain vormunde ist des tailes, das di hutte anspricht, und sprach: Liben herren, sintmal er* das spricht, das er di hutte gekauft habe, wir wellen gerne horen, wider wen er si gekaufft habé. Do sprach der, der si in gewere hat : Ich habe si ge- kauft wider Craczen, und der ist tot. Do nam der, der do vormunde ist des andern tailes, ain gesprech und dornoch trat er dar unde sprach: Sintdemmole das er ainen toten man be- nennet, pitt wir umb recht, wie er das beweisen schulle, wenn 25 noch ain erblink do ist. den is angestorben ist von seinem elder- vater und von seinem cevater. Darnach legten si paiderseit brieff dar. Buthinenses scripserunt. Sentencia diffinitiva. (2) Liben freunde, wist: als ir ratmanne ezu Buthen den 30 scheppfenprieff mit dem anhangenden ingesigil unkrefftig getailt habt, das ist recht ; und als wir aber ewer ratmanne brieff von Paul Opecz gesehen und gehort haben und wir auch scheppfen- brieffe von Jurge Schorling, Swarez Petir und Petir Gruczner gesehen haben und auch der Bresslaer, der von dem Kaucz und der dreier pruder Stasken Andres und Krysken, genant Rudiski, gehoret und gesehen haben, so taile wir euch ezu ainem rechten, das der ain tail, der di pleihutten czum Rauden 20 No. 100. 35 No. 100 Tom. No. 114.
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OBERHOF-ENISCHEIDUNGEN 10. SPR. NO. 101, 102. 487 hat dreistunt iar und tag inne gehabt und alle recht davon getan hat, und umb das der vormunde des tailes, das di hutte an- spricht, so lange geswigen hat: so hat der recht czu der vor- genanten pleihutten drittail, der si so lange inne gehabt hat ungehindert und alle recht davon getan hat. [Cod. C.]. 10. Rechte betreffend die Amtsleute. No. 101. (1325 —1360.) De locacione iuratorum. (1) Ultimo scripserunt sic: Lert uns auch. ob di urborer schollen gesworen leut seczen oder di gewerken.a) Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber wart gteilt: Czu dem leczten teil wir euch: Haben di gewerken an irer hantvest, das in der herezoge das hat erleubt, das si scheppen seczen, so mugen si es wol getuen mit recht; also mugen auch di urborer, ob es in der herezog hat 15 vorlihen. Ist des allesb) nicht, so hat der herezoge von rechte scheppen ezu seczen oder weme her das von seinem gewalt empfilhet. [Cod. B. 10 No. 102. (1325. 1360.) De urborariis et mercede summorum officialium. (1) Quarto scripserunt sic: Wanne wir der recht nicht haben gewest, das haben di urborer alle wochen von iezlicher lehenschafta) ein pore ercztes genumen und ouch von iczlicher grube der gewerken ein pore erczesa) und haben domit gelonet irn steigern. Nu haben wir vornumen, das si darezu nicht 25 rechtes haben. Ob si dorczu rechtes haben oder nicht, des empitet uns. 20 No. 101. a) scheppen gewerken E, F. b) aber E, F. No. 102. a) statt lehenschaft bis erczes: gruben der gewerken ein par genumen E, F. 30 No. 101 — Tom. Nr. 61. Vgl. die Bemerkung zu Spr. No. 71. No. 102 Tom. No. 160. Vgl. die Bemerkung zu Spr. No. 71.
OBERHOF-ENISCHEIDUNGEN 10. SPR. NO. 101, 102. 487 hat dreistunt iar und tag inne gehabt und alle recht davon getan hat, und umb das der vormunde des tailes, das di hutte an- spricht, so lange geswigen hat: so hat der recht czu der vor- genanten pleihutten drittail, der si so lange inne gehabt hat ungehindert und alle recht davon getan hat. [Cod. C.]. 10. Rechte betreffend die Amtsleute. No. 101. (1325 —1360.) De locacione iuratorum. (1) Ultimo scripserunt sic: Lert uns auch. ob di urborer schollen gesworen leut seczen oder di gewerken.a) Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber wart gteilt: Czu dem leczten teil wir euch: Haben di gewerken an irer hantvest, das in der herezoge das hat erleubt, das si scheppen seczen, so mugen si es wol getuen mit recht; also mugen auch di urborer, ob es in der herezog hat 15 vorlihen. Ist des allesb) nicht, so hat der herezoge von rechte scheppen ezu seczen oder weme her das von seinem gewalt empfilhet. [Cod. B. 10 No. 102. (1325. 1360.) De urborariis et mercede summorum officialium. (1) Quarto scripserunt sic: Wanne wir der recht nicht haben gewest, das haben di urborer alle wochen von iezlicher lehenschafta) ein pore ercztes genumen und ouch von iczlicher grube der gewerken ein pore erczesa) und haben domit gelonet irn steigern. Nu haben wir vornumen, das si darezu nicht 25 rechtes haben. Ob si dorczu rechtes haben oder nicht, des empitet uns. 20 No. 101. a) scheppen gewerken E, F. b) aber E, F. No. 102. a) statt lehenschaft bis erczes: gruben der gewerken ein par genumen E, F. 30 No. 101 — Tom. Nr. 61. Vgl. die Bemerkung zu Spr. No. 71. No. 102 Tom. No. 160. Vgl. die Bemerkung zu Spr. No. 71.
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488 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 10. SPR. NO. 103, 104. 5 Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber wart geteilt: Czu dem virden mal tail wir euch, das di urborer von lehenscheften, noch von gruben, noch von gewerken keine pore nemen schullen, wanne si schullen iren amptleuten, obristen steigeren, obristen hutleuten, obristen schreibernb) in dem prengadem und was der andern sint, der si bedorfen, von der urbor und von irem gut lonen und nicht von der gewerken guet. [Cod. B.] 10 15 No. 103. (Vor 1325.) De insolenciis factis in moneta. (Von unczucht in der muncze.) (1) Eines purgers knecht von den Chutten sprach dem wechsel- meister in dem wechsel pose wort und ruckte sein swert auf in und wart des uberwunden mit geswornen leuten. Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber wart geteilt czu einem rechten, das her die posen wort drei suntage auf dem predigstul, also in der hant- veste geschriben stet, scholt in den munt slahen, und um das swert, das her gerucket hat, scholt man im di hant abslahen odera) her scholt si losen mit czehen marken. [Cod. B.] 25 No. 104. Wie der marschaider unrecht gemessen hatt und von der puss. (1) Es ist geschen in czeiten, das Jacob Schonhar, der ain gesworn marschaider gewesen ist, angesprochen wart, das er un- recht gemessen hett in dem pergwerk ezu Sent Jurgen. Das ist uff in beweiset mit aim gesworn marschaider in kegenwurtikait der erbern Ticz Clemsen, Weigank Kauczenbach, Procop vom Pyesk, gesworn scheppen und gesworne obristen steiger, Stephan Grefel, Petir Kremniczer, auch gesworn scheppfen, und Frydusch Remstock, ain gesworn obrister steiger in den czeiten, di darezu 20 (1406.) 35 b) scheidern E, F. No. 103. a) oder bis marken fehlt E. No. 103 = Tom. No. 47. (2) also in der hantveste g. st.: U—A u. U—B XXIX § 2, Jireček S. 98; und um das swert: das. LI § 1, Jireček S. 108 ff. No. 104 — Tom. No. 106 (S. 94 ff.. No. 106 erscheint zweimal). Vgl. Spr. No. 41. 30
488 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 10. SPR. NO. 103, 104. 5 Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber wart geteilt: Czu dem virden mal tail wir euch, das di urborer von lehenscheften, noch von gruben, noch von gewerken keine pore nemen schullen, wanne si schullen iren amptleuten, obristen steigeren, obristen hutleuten, obristen schreibernb) in dem prengadem und was der andern sint, der si bedorfen, von der urbor und von irem gut lonen und nicht von der gewerken guet. [Cod. B.] 10 15 No. 103. (Vor 1325.) De insolenciis factis in moneta. (Von unczucht in der muncze.) (1) Eines purgers knecht von den Chutten sprach dem wechsel- meister in dem wechsel pose wort und ruckte sein swert auf in und wart des uberwunden mit geswornen leuten. Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber wart geteilt czu einem rechten, das her die posen wort drei suntage auf dem predigstul, also in der hant- veste geschriben stet, scholt in den munt slahen, und um das swert, das her gerucket hat, scholt man im di hant abslahen odera) her scholt si losen mit czehen marken. [Cod. B.] 25 No. 104. Wie der marschaider unrecht gemessen hatt und von der puss. (1) Es ist geschen in czeiten, das Jacob Schonhar, der ain gesworn marschaider gewesen ist, angesprochen wart, das er un- recht gemessen hett in dem pergwerk ezu Sent Jurgen. Das ist uff in beweiset mit aim gesworn marschaider in kegenwurtikait der erbern Ticz Clemsen, Weigank Kauczenbach, Procop vom Pyesk, gesworn scheppen und gesworne obristen steiger, Stephan Grefel, Petir Kremniczer, auch gesworn scheppfen, und Frydusch Remstock, ain gesworn obrister steiger in den czeiten, di darezu 20 (1406.) 35 b) scheidern E, F. No. 103. a) oder bis marken fehlt E. No. 103 = Tom. No. 47. (2) also in der hantveste g. st.: U—A u. U—B XXIX § 2, Jireček S. 98; und um das swert: das. LI § 1, Jireček S. 108 ff. No. 104 — Tom. No. 106 (S. 94 ff.. No. 106 erscheint zweimal). Vgl. Spr. No. 41. 30
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 10. SPR. NO. 104. 489 von des rechten unde von rates wegen geben und gesant sein. Und di selben gesworn scheppfen und gesworn obristen steiger bekanten in ainem vollen rat, und ir bekentnuss wart geschriben in unsers pergs puch, das do laut in sulchen worten: Liben herren, wir haben gesehen di stuff, di Jacob Schonhar czu dem gemessen perg czu Sant Jurgen angefenget hot, als uns das bevolen was, und hissen den gesworn marschaider uberezihen den gemessen perg unde im sein recht geben pei seinem aid, als her gesworn hatt got und dem rechten. Do hub er an ezu ezihen und quam dohin, do di lehen desselben gemessen perges 10 wanten. Da wir furen wider czuruk ezu der stuffen, di der Jacob Schonhar gesworn und ungesworn erbern leuten beweist hat, da vunden wir, das er under seine stuffen selber geczogen hatt, und was er vor den von Sent Jorgen abgemessen hatte, das hett er in wider czugemessen offenleich und unbetwungen. 15 Und da wir erkanten des marschaiders arbait und sein stuff sahen, so sprechen wir das pei unsrem aide, das Jacob Schonhar mit seinem marschaiden seinem aid ezu kurez hat getan und auch den gewerken von Sent Jorgen. (2) Da trat dar der munczmaister von unsers genedigen 20 herren des kunigs wegen und ander des Jacob Schonhars wider- sachen und begerten ain rechten, das man das recht czu im thun schulde, also als er uberwunden ist von den vorgenanten ge- swornen scheppfen und gesworn obristen steigern und auch von dem marschaider, wes er mit dem rechten vorvallen* sei*. Des 25 selben rechtes kunnen wir nicht vinden, das nemen wir aut unsern aid. Chuthnenses scripserunt. 5 Sentencia diffinitiva. (3) Als ir uns geschriben habt in ewern briffen, wi das Jacob Schonhar, der ain gesworn marschaider gewesen ist, mit 30 dem rechten uberwunden ist, das er in dem perkwerg ezu Sent Jorgen unrecht gemessen hat und seinem aid ezu kurcz getan hat, und als der munczmaister von unsers genedigen herren des kunigs wegen gepeten hat, ezu dem egenanten Schonhar ain recht ezu thun, und ir des nicht vinden kunnet, als ir sprecht pei ewerm aid: 35 so taile wir ezu ainem rechten, das man den egenanten Jacob Schonhar schol furen auff das pergwerk czu Sent Jurgen, da er unrecht gemessen hat; daselbst schol man czu im richten mit
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 10. SPR. NO. 104. 489 von des rechten unde von rates wegen geben und gesant sein. Und di selben gesworn scheppfen und gesworn obristen steiger bekanten in ainem vollen rat, und ir bekentnuss wart geschriben in unsers pergs puch, das do laut in sulchen worten: Liben herren, wir haben gesehen di stuff, di Jacob Schonhar czu dem gemessen perg czu Sant Jurgen angefenget hot, als uns das bevolen was, und hissen den gesworn marschaider uberezihen den gemessen perg unde im sein recht geben pei seinem aid, als her gesworn hatt got und dem rechten. Do hub er an ezu ezihen und quam dohin, do di lehen desselben gemessen perges 10 wanten. Da wir furen wider czuruk ezu der stuffen, di der Jacob Schonhar gesworn und ungesworn erbern leuten beweist hat, da vunden wir, das er under seine stuffen selber geczogen hatt, und was er vor den von Sent Jorgen abgemessen hatte, das hett er in wider czugemessen offenleich und unbetwungen. 15 Und da wir erkanten des marschaiders arbait und sein stuff sahen, so sprechen wir das pei unsrem aide, das Jacob Schonhar mit seinem marschaiden seinem aid ezu kurez hat getan und auch den gewerken von Sent Jorgen. (2) Da trat dar der munczmaister von unsers genedigen 20 herren des kunigs wegen und ander des Jacob Schonhars wider- sachen und begerten ain rechten, das man das recht czu im thun schulde, also als er uberwunden ist von den vorgenanten ge- swornen scheppfen und gesworn obristen steigern und auch von dem marschaider, wes er mit dem rechten vorvallen* sei*. Des 25 selben rechtes kunnen wir nicht vinden, das nemen wir aut unsern aid. Chuthnenses scripserunt. 5 Sentencia diffinitiva. (3) Als ir uns geschriben habt in ewern briffen, wi das Jacob Schonhar, der ain gesworn marschaider gewesen ist, mit 30 dem rechten uberwunden ist, das er in dem perkwerg ezu Sent Jorgen unrecht gemessen hat und seinem aid ezu kurcz getan hat, und als der munczmaister von unsers genedigen herren des kunigs wegen gepeten hat, ezu dem egenanten Schonhar ain recht ezu thun, und ir des nicht vinden kunnet, als ir sprecht pei ewerm aid: 35 so taile wir ezu ainem rechten, das man den egenanten Jacob Schonhar schol furen auff das pergwerk czu Sent Jurgen, da er unrecht gemessen hat; daselbst schol man czu im richten mit
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490 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 11. SPR. NO. 105, 106. dem swerte, darumb das furpas in czukunftigen czeiten kain marschaider weder durch gewalt weder durch vorchte weder durch libe noch laide imant unrecht messen schulle. [Cod. C. Vgl. zu dieser Gruppe noch Spr. No. 34 (4) und 60. 5 11. Gerichtliche Competenz und Verfahren in Bergsachen. (Vor 1325.) No. 105. Ubi debeant placitari pro utensilibus montanorum. (Wo man teidingen sal umb perknucz.) Das ist hie getailt: Spricht ein man den andern an um aberslicha) oder um gechrecz oder un seimleich dinck, her darf im dor um nicht antworten in der stat gerichte, her wel es dan gerne tuen ; wan umme seimlich dinck schol man auf dem perge vor dem perkrichterb) oder vor dem munezmeister von recht 15 taidingen. [Cod. B.] 10 (1325 —1360.) No. 106. De judicio magistri montis. (1) Secundo predicti cives scripserunt sic: Lert uns, ob di perkmeister czu richten haben uber dibe, wunden und plutrunst 20 und uber aller hande sache, di do geschen in iren lehen, oder ob der urborer daruber richten schulle. Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber wart getailt: Wir tailen euch auch ezu dem andern male czu einem rechten, das der perkmeister um dibe, 25 wunten. plutrunst oder ume ander sache, di in der gruben oder in der kauwen oder an der tailstat geschehen, ezu richten hat. Aber was ausserhalb auf dem lehen oder auf dem gepirge geschicht, das schol der statrichter richten. [Cod. B.] No. 105. a) uberslich E, G. b) perkmeister E, G. 30 No. 105 = Tom. No. 49. No. 106 — Tom. No. 58. Vgl. die Bemerkung zu Spr. No. 71. — (2) Siehe Const. I, 7 § 20; vgl. U—B § 28.
490 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 11. SPR. NO. 105, 106. dem swerte, darumb das furpas in czukunftigen czeiten kain marschaider weder durch gewalt weder durch vorchte weder durch libe noch laide imant unrecht messen schulle. [Cod. C. Vgl. zu dieser Gruppe noch Spr. No. 34 (4) und 60. 5 11. Gerichtliche Competenz und Verfahren in Bergsachen. (Vor 1325.) No. 105. Ubi debeant placitari pro utensilibus montanorum. (Wo man teidingen sal umb perknucz.) Das ist hie getailt: Spricht ein man den andern an um aberslicha) oder um gechrecz oder un seimleich dinck, her darf im dor um nicht antworten in der stat gerichte, her wel es dan gerne tuen ; wan umme seimlich dinck schol man auf dem perge vor dem perkrichterb) oder vor dem munezmeister von recht 15 taidingen. [Cod. B.] 10 (1325 —1360.) No. 106. De judicio magistri montis. (1) Secundo predicti cives scripserunt sic: Lert uns, ob di perkmeister czu richten haben uber dibe, wunden und plutrunst 20 und uber aller hande sache, di do geschen in iren lehen, oder ob der urborer daruber richten schulle. Sentencia diffinitiva. (2) Dor uber wart getailt: Wir tailen euch auch ezu dem andern male czu einem rechten, das der perkmeister um dibe, 25 wunten. plutrunst oder ume ander sache, di in der gruben oder in der kauwen oder an der tailstat geschehen, ezu richten hat. Aber was ausserhalb auf dem lehen oder auf dem gepirge geschicht, das schol der statrichter richten. [Cod. B.] No. 105. a) uberslich E, G. b) perkmeister E, G. 30 No. 105 = Tom. No. 49. No. 106 — Tom. No. 58. Vgl. die Bemerkung zu Spr. No. 71. — (2) Siehe Const. I, 7 § 20; vgl. U—B § 28.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN II. SPR. NO. 107. 491 No. 107. Karl von gotes genad herczog zu Munsterbergk in Slesien, zu Olssen und graffe czu Glotz etc. (1) Unser sunderliche gunst und alles gut. Ersamen, wol weisen, besunder liben und guten gunner, geben euch czu wissen, das wir unser furstlichen oberkait halben ezwe parth noch or- denung der recht umb bergwergk ezum Reichensstein, unser herschaft, auf einen benanten rechtistag haben verladen lassen. damit im rechten ausfindig gemacht und erkant wurde, wer sulich bergwerk fertigen und verantworten sulde, domit uns doran 10 kain unczimlich abpruch geschehe. Also seint der parth ver- meinte gerechtikait ezu schrifften gepracht, die wir euch hiebei sambt dem ortelgelde czuschikenn. Begeren dorumb an euch [u. s. w.] — Geben auf Reichenstein, am abende unsers herrn hiemlfart anno XVe decimo. Fidem domino principi responsum desuper per cives I glavienses: (2) Durchleichtiger, hochgeparner furst [u. s. w.], als ewer furstliche gnad uns iecz ezugeschrieben hat, ezu erchennen, das ewer furstlich genad zwu parthei noch ordnung der recht [u. s. w. 20 folgt Sachverhalt und Petit wie oben], haben wir vernomen. Durchleichtiger, hochgeparner furste, ewer furstliche gnad geruch czu wissen, das wir die schrieffte beider parthei angenomen, dieselben mit vleis verlesen, und bevoraus den schuldbrieff, so die schuldinger iren gleubigern uber sich vermacht, verpriefft und 25 gegeben haben, doraus wir anders nicht erchennen noch vernemen, wenn das die geltschuld ezwischen den bemelten partheien ur- sprunglich nicht von bergwergks wegen, sunder fur allerlei kauff- mansware und pfembrt herkomen ist. Wenn bergwerk anczunemen und kauflmansgut anczunemen, ist ein gros underschaid. Seintt- 30 malln aber solche geltschuld um kauffmansware und pfembrt ist entsprungen, doruber haben wir nicht czu urteilen noch recht sprechen, bevoraus uber suliche parthei, die nicht unserm rechten underligen; sunder auf bergwergk, wo man an uns begert, den- selben mugen wir unser bergrecht von gutem willen mitteilen 35 [folgt: jedoch müsste dies immer so geschehen, dass zwei Geschworene desselben Bergwerks, nicht ein schlechter Bote, 5 15 (1510.) No. 107 Tom. No. 143.
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN II. SPR. NO. 107. 491 No. 107. Karl von gotes genad herczog zu Munsterbergk in Slesien, zu Olssen und graffe czu Glotz etc. (1) Unser sunderliche gunst und alles gut. Ersamen, wol weisen, besunder liben und guten gunner, geben euch czu wissen, das wir unser furstlichen oberkait halben ezwe parth noch or- denung der recht umb bergwergk ezum Reichensstein, unser herschaft, auf einen benanten rechtistag haben verladen lassen. damit im rechten ausfindig gemacht und erkant wurde, wer sulich bergwerk fertigen und verantworten sulde, domit uns doran 10 kain unczimlich abpruch geschehe. Also seint der parth ver- meinte gerechtikait ezu schrifften gepracht, die wir euch hiebei sambt dem ortelgelde czuschikenn. Begeren dorumb an euch [u. s. w.] — Geben auf Reichenstein, am abende unsers herrn hiemlfart anno XVe decimo. Fidem domino principi responsum desuper per cives I glavienses: (2) Durchleichtiger, hochgeparner furst [u. s. w.], als ewer furstliche gnad uns iecz ezugeschrieben hat, ezu erchennen, das ewer furstlich genad zwu parthei noch ordnung der recht [u. s. w. 20 folgt Sachverhalt und Petit wie oben], haben wir vernomen. Durchleichtiger, hochgeparner furste, ewer furstliche gnad geruch czu wissen, das wir die schrieffte beider parthei angenomen, dieselben mit vleis verlesen, und bevoraus den schuldbrieff, so die schuldinger iren gleubigern uber sich vermacht, verpriefft und 25 gegeben haben, doraus wir anders nicht erchennen noch vernemen, wenn das die geltschuld ezwischen den bemelten partheien ur- sprunglich nicht von bergwergks wegen, sunder fur allerlei kauff- mansware und pfembrt herkomen ist. Wenn bergwerk anczunemen und kauflmansgut anczunemen, ist ein gros underschaid. Seintt- 30 malln aber solche geltschuld um kauffmansware und pfembrt ist entsprungen, doruber haben wir nicht czu urteilen noch recht sprechen, bevoraus uber suliche parthei, die nicht unserm rechten underligen; sunder auf bergwergk, wo man an uns begert, den- selben mugen wir unser bergrecht von gutem willen mitteilen 35 [folgt: jedoch müsste dies immer so geschehen, dass zwei Geschworene desselben Bergwerks, nicht ein schlechter Bote, 5 15 (1510.) No. 107 Tom. No. 143.
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492 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN II. SPR. NO. 108. 5 geschickt würden u. s. w. wie in Spr. No. 61 (1)]. Seinttnmalln aber sulicher hanndl unserm bergrecht nicht czugepurt noch underligt, vermain wir uns in kainerlai weiss umb suliche sachen nicht anczunemen noch recht dar uber sprechen. Auff das wir ewer furstlichen genad die schrieftliche secze beider parthei ver- sigelt bei dem boten widerumb senden. — Datum in solemnita- tibus penthecostes anno domini XVe decimo. [Cod. D.] No. 108. (1512.) Dem durchleichtigisten, grosmechtigen und hochgeparn 10 fursten und herrn herrn Heinrichen herczogen czu Sachsen, romischer kaiserlichen maiestat und des heiligen reichs erblichen gubernatorn in Frieslanden, lantgraffen in Döringen und mark- graffen ezu Meissen, unserm gnedigisten herrn. Durchleichtigister [u. s. w.], als ewer furstliche genad uns 15 geschikt hat mit einem geswaren boten klag und ezuspruch von wegen nachgelassen wittiben und Kunczen Preusers seligen eriben als klagere an einem, auch schuezwehr, excepcion und behelff Hansen Alupeken und Jocuben Meussigen beklagter ander teils ete haben wir vernomen. Dorauff wir ewer furstlichen genad geben ezu erkennen, das wir unser bergrecht allein im kunigreich czu Behm gebrauchen und mittailen und weiter nicht. So wir aber um solch bergrecht auserhalb des lannds besucht werden durch ezwen geschworen scheppen auff minst- des selben bergwerchs mit slechter mainung und kurczen worten. so mugen wir auch unser bergrecht solchen bergleuten mittailen, nicht von recht wegen, sunder von unsserm guten willen. Seint- malln aber ewer furstliche genad suliche grosse lang materie und acta der ezwaier bemelten partheien hanndls halben mit und neben ewer furstlichen genad schreiben ezu uns geschikt habt, 30 vermain wir uns in kainerlai weiss um suliche lange sachen und acta und bevoraus wider ewer furstliche genad spruch anczu- nemen, noch urteil czu sprechen, wann es ist wider unser berg- recht. — Auff das wir ewer furstlichen genad die acta unver- seret der sigel bei dem botten wiederumb senden, bittund die- 35 mutiglich ewer furstliche genad, uns dorumb nicht in ungenad noch in ubl auffezunemen. — Datum sabbato ante letare, anno domini ete duodecimo. [Cod. D. 20 25 No. 108 = Tom. No. 144.
492 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN II. SPR. NO. 108. 5 geschickt würden u. s. w. wie in Spr. No. 61 (1)]. Seinttnmalln aber sulicher hanndl unserm bergrecht nicht czugepurt noch underligt, vermain wir uns in kainerlai weiss umb suliche sachen nicht anczunemen noch recht dar uber sprechen. Auff das wir ewer furstlichen genad die schrieftliche secze beider parthei ver- sigelt bei dem boten widerumb senden. — Datum in solemnita- tibus penthecostes anno domini XVe decimo. [Cod. D.] No. 108. (1512.) Dem durchleichtigisten, grosmechtigen und hochgeparn 10 fursten und herrn herrn Heinrichen herczogen czu Sachsen, romischer kaiserlichen maiestat und des heiligen reichs erblichen gubernatorn in Frieslanden, lantgraffen in Döringen und mark- graffen ezu Meissen, unserm gnedigisten herrn. Durchleichtigister [u. s. w.], als ewer furstliche genad uns 15 geschikt hat mit einem geswaren boten klag und ezuspruch von wegen nachgelassen wittiben und Kunczen Preusers seligen eriben als klagere an einem, auch schuezwehr, excepcion und behelff Hansen Alupeken und Jocuben Meussigen beklagter ander teils ete haben wir vernomen. Dorauff wir ewer furstlichen genad geben ezu erkennen, das wir unser bergrecht allein im kunigreich czu Behm gebrauchen und mittailen und weiter nicht. So wir aber um solch bergrecht auserhalb des lannds besucht werden durch ezwen geschworen scheppen auff minst- des selben bergwerchs mit slechter mainung und kurczen worten. so mugen wir auch unser bergrecht solchen bergleuten mittailen, nicht von recht wegen, sunder von unsserm guten willen. Seint- malln aber ewer furstliche genad suliche grosse lang materie und acta der ezwaier bemelten partheien hanndls halben mit und neben ewer furstlichen genad schreiben ezu uns geschikt habt, 30 vermain wir uns in kainerlai weiss um suliche lange sachen und acta und bevoraus wider ewer furstliche genad spruch anczu- nemen, noch urteil czu sprechen, wann es ist wider unser berg- recht. — Auff das wir ewer furstlichen genad die acta unver- seret der sigel bei dem botten wiederumb senden, bittund die- 35 mutiglich ewer furstliche genad, uns dorumb nicht in ungenad noch in ubl auffezunemen. — Datum sabbato ante letare, anno domini ete duodecimo. [Cod. D. 20 25 No. 108 = Tom. No. 144.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN II. SPR. NO. 109, 110. 493 (ca. 1500.) No. 109. Domino Henrico Rabstein pro parte juris montanorum. Wolgeparner herr, ewer genade schreiben von wegen aines tails, so ir habt* an dem silberperg, gelegen auff Rysenberger gut, in etlichen gruben, genant Rygnicz, Rohorez und andern gruben und massen, doruber ir von dem Paul Knieze ein zedl seiner handschrieft inhabt, begerund, ewer sachen und ewer widertails fur uns nemen und gegen einander wegen, ew doruber recht sprechen [u. s. w.], haben wir ezu guter mas vernomen. Gunstiger lieber herr, sulichs ewer begeren an uns getan, ew recht ezu 10 sprechen, auserhalb bewilligung ewers widertails, zimbt uns nicht ezu thun, wan es wer wider unser stadtgerechtikait. So aber die sach etwen ezwischen ewer genaden und ewerm widertail mit dem rechten furgenomen und gehandlt, dornoch die klag und antwort von paiden tailen an uns pracht und geschoben 15 wurd, dann so wolten wir von ewer genaden wegen sovil thun, was recht und pillich ist. — Datum Iglavie. [Cod. D.] 5 (cа. 1500.) No. 110. Ad idem scriptum est montanis super montana Schneepergk. Ewer schreiben czwaierlei frages halben, eines schiedes und 20 eines verbotes ezwaier czechen auf dem Schneperg, genant die funtgruben und die hoffnung, belangunde, dabei die abschriefft der schiedbriefe, begerund, dorauff euch recht ezu sprechen [u. s. w.], haben wir mit mer warten vernomen. Lieben freund, sulichs ewer begeren an uns gethun, ew recht zu sprechen, ist uns 25 nicht czu thun, wann es wer wider unser statgerechtikait. So aber das verpot vormals bei ew mit recht furgenommen und gehandlt wurd, und wir dan von den besucht wurden, von den wir pillich besucht sullen werden, sei wir willig, ew und jedem recht ezu sprechen. — Datum Iglavie. [Cod. D.] 30 No. 109 Tom. No. 145. No. 110 — Tom. No. 146.
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN II. SPR. NO. 109, 110. 493 (ca. 1500.) No. 109. Domino Henrico Rabstein pro parte juris montanorum. Wolgeparner herr, ewer genade schreiben von wegen aines tails, so ir habt* an dem silberperg, gelegen auff Rysenberger gut, in etlichen gruben, genant Rygnicz, Rohorez und andern gruben und massen, doruber ir von dem Paul Knieze ein zedl seiner handschrieft inhabt, begerund, ewer sachen und ewer widertails fur uns nemen und gegen einander wegen, ew doruber recht sprechen [u. s. w.], haben wir ezu guter mas vernomen. Gunstiger lieber herr, sulichs ewer begeren an uns getan, ew recht ezu 10 sprechen, auserhalb bewilligung ewers widertails, zimbt uns nicht ezu thun, wan es wer wider unser stadtgerechtikait. So aber die sach etwen ezwischen ewer genaden und ewerm widertail mit dem rechten furgenomen und gehandlt, dornoch die klag und antwort von paiden tailen an uns pracht und geschoben 15 wurd, dann so wolten wir von ewer genaden wegen sovil thun, was recht und pillich ist. — Datum Iglavie. [Cod. D.] 5 (cа. 1500.) No. 110. Ad idem scriptum est montanis super montana Schneepergk. Ewer schreiben czwaierlei frages halben, eines schiedes und 20 eines verbotes ezwaier czechen auf dem Schneperg, genant die funtgruben und die hoffnung, belangunde, dabei die abschriefft der schiedbriefe, begerund, dorauff euch recht ezu sprechen [u. s. w.], haben wir mit mer warten vernomen. Lieben freund, sulichs ewer begeren an uns gethun, ew recht zu sprechen, ist uns 25 nicht czu thun, wann es wer wider unser statgerechtikait. So aber das verpot vormals bei ew mit recht furgenommen und gehandlt wurd, und wir dan von den besucht wurden, von den wir pillich besucht sullen werden, sei wir willig, ew und jedem recht ezu sprechen. — Datum Iglavie. [Cod. D.] 30 No. 109 Tom. No. 145. No. 110 — Tom. No. 146.
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494 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN II. SPR. NO. 11I, 112. 5 20 (Anf. Saec. XVI.) No. 111. Responsum super montana Misnensia cuidam magistro moncium volenti informari super questiones particulares, cui nulla dabatur informacio sed tantum subscripta responsio. Unser willig dienst bevor [u. s. w.). Ewer schreiben uns iecz gethun, dorin vermeldt, wie sich halten ezwischen ezwaien stollen gebrechen vor ewers gnedigen herrn herezogen Georgen czu Sachsen, berggerichten auff Sand Annaberg, weliche wir aus ewern beigeschikten geschrieben rechtseczen vernomen haben, 10 begerund [u. s. w.]. Lieber magister, wellet wissen, das wir kainem auf kain sunderliche parthei rechtspruch noch underweisung geben, wann es wer wider ordenung unser bergrecht. So aber die sachen vormals von paiden partheien in klag und antwort vor ainem erbarn rechten, dorezu die bemelten stollen mit iren 15 grunden ezugehoren, mit recht furgenomen und gehandlt wurden, dornach erst. so die bemelten partheien von demselben rechten furpas fur unser bergrecht als fur das hochste recht in disem kuniglichen regimenth sich berufften und appelierten, ir gerechtikait, klag und antwort schriefftlich geseczt und gemacht und mit der selben stat innsigel, von dann sie appellieren, versiglt durch ezwen geswaren desselben rats her fur unser bergrecht bringen wurden, dann sei wir willig, auff sulichen landl des rechten euch und ainem ieden aus unsern alten und bestatten bergrechten recht sprechen und underweisung 25 geben, alsdann wir andern bergleuten in der weiss und form geben und mittailen. Datum etc. [Cod. D.] (Anfangs Saec. XVI.) No. 112. Domino de Ryzenbergk pro parte juris montanorum. [Siehe den čechischen Originaltext bei Tomaschek a. u. a. O. 30 In deutscher Uebersetzung lautet die Weisung im Wesentlichen so: Hochgeborener Herr u. s. w. Als uns eure Gnade eine Zu- schrift über den Streit geschickt hat, den Ihr mit Herrn Paul Fürst von Sulewitz um die Osseger Silberbergwerke habt, auch 35 No. 111 = Tom. No. 149. No. 112 — Tom. No. 150. Das Urtheil des Königs, dass Heinrich gegen den Paul nicht weiter processieren solle, verbietet offenbar nur einen Rechtsstreit vor der angeordneten Austragung der Sache durch das Berggericht.
494 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN II. SPR. NO. 11I, 112. 5 20 (Anf. Saec. XVI.) No. 111. Responsum super montana Misnensia cuidam magistro moncium volenti informari super questiones particulares, cui nulla dabatur informacio sed tantum subscripta responsio. Unser willig dienst bevor [u. s. w.). Ewer schreiben uns iecz gethun, dorin vermeldt, wie sich halten ezwischen ezwaien stollen gebrechen vor ewers gnedigen herrn herezogen Georgen czu Sachsen, berggerichten auff Sand Annaberg, weliche wir aus ewern beigeschikten geschrieben rechtseczen vernomen haben, 10 begerund [u. s. w.]. Lieber magister, wellet wissen, das wir kainem auf kain sunderliche parthei rechtspruch noch underweisung geben, wann es wer wider ordenung unser bergrecht. So aber die sachen vormals von paiden partheien in klag und antwort vor ainem erbarn rechten, dorezu die bemelten stollen mit iren 15 grunden ezugehoren, mit recht furgenomen und gehandlt wurden, dornach erst. so die bemelten partheien von demselben rechten furpas fur unser bergrecht als fur das hochste recht in disem kuniglichen regimenth sich berufften und appelierten, ir gerechtikait, klag und antwort schriefftlich geseczt und gemacht und mit der selben stat innsigel, von dann sie appellieren, versiglt durch ezwen geswaren desselben rats her fur unser bergrecht bringen wurden, dann sei wir willig, auff sulichen landl des rechten euch und ainem ieden aus unsern alten und bestatten bergrechten recht sprechen und underweisung 25 geben, alsdann wir andern bergleuten in der weiss und form geben und mittailen. Datum etc. [Cod. D.] (Anfangs Saec. XVI.) No. 112. Domino de Ryzenbergk pro parte juris montanorum. [Siehe den čechischen Originaltext bei Tomaschek a. u. a. O. 30 In deutscher Uebersetzung lautet die Weisung im Wesentlichen so: Hochgeborener Herr u. s. w. Als uns eure Gnade eine Zu- schrift über den Streit geschickt hat, den Ihr mit Herrn Paul Fürst von Sulewitz um die Osseger Silberbergwerke habt, auch 35 No. 111 = Tom. No. 149. No. 112 — Tom. No. 150. Das Urtheil des Königs, dass Heinrich gegen den Paul nicht weiter processieren solle, verbietet offenbar nur einen Rechtsstreit vor der angeordneten Austragung der Sache durch das Berggericht.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1I. SPR. NO. 112. 495 eine Abschrift des Bergbuchs, enthaltend das Urtheil seiner königlichen Majestät unseres Herrn. und auch andre Schriften u.s. W., haben wir vernommen. Lieber Herr, wenn wir Euch dienen könnten, thäten wir es gerne. und besonders in dieser Sache, wenn es nur nicht wider unser Recht wäre. Denn nach unserm Recht sollen wir keiner Partei über ihre Anfrage eine Belehrung geben, noch einen Spruch thun, es wäre denn früher der Streit in Klage und Antwort gehört und die Zweiung, Klage und Ant- wort in Form eines Urtheils, in einem versiegelten Brief nieder- geschrieben an uns gebracht worden. Aber Eure Gnade wünscht 10 mit Ausserachtlassung dieser Ordnung eine Belehrung aus unsrem Recht. Demgegenüber fällt es uns sehr schwer, uns ohne ein Gesuch, abgefasst nach unserm Recht. in solche Sachen ein- zumischen, besonders da nach dem Bergbuch des Königs Majestät ein Urtheil gefällt und zu Recht erkannt hat, dass Heinrich gegen 15 den Paul nicht weiter processieren solle. Obwohl wir wissen, dass Ihr durch den königlichen Ausspruch sehr geschädigt werdet, trotzdem, lieber Herr: nachdem des Königs Majestät in Prag Euch erhört und verwiesen hat vor das Berggericht (urzad ku prawu horskemu). wo Ihr schon gestanden seid, damit Ihr 20 gegen einander den Process führt, auch die Schriften zu Recht niedergeschrieben vorlegt, erwartend von den Herrn Beamten weitere Vorladung ete., so scheint es uns, dass Eure Gnade sich durchaus nicht von dem Recht soll abbringen lassen, denn es ist nicht einmal des Königs Majestät imstande, das Urtheil 25 in Eurem Process zu einem ungünstigen zu gestalten, sondern dass Ihr vielmehr dem Rechte nachfolget dorthin, wohin Euch des Königs Gnade gewiesen hat. Wenn Herr Paul Euch bekannt gemacht hat, dass er Alles thun werde, damit der Process so durchgeführt würde, wie es die Bergrechte gebieten, so 30 zweifeln wir nicht, dass die Herren Bergleute (pani horniczi), deren Bergrechtssprechung Ihr durch des Königs Gnade unterworfen seid, Euch durch ihren Urtheilsspruch gebührend ausrichten werden.] [Cod. D.] 5
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1I. SPR. NO. 112. 495 eine Abschrift des Bergbuchs, enthaltend das Urtheil seiner königlichen Majestät unseres Herrn. und auch andre Schriften u.s. W., haben wir vernommen. Lieber Herr, wenn wir Euch dienen könnten, thäten wir es gerne. und besonders in dieser Sache, wenn es nur nicht wider unser Recht wäre. Denn nach unserm Recht sollen wir keiner Partei über ihre Anfrage eine Belehrung geben, noch einen Spruch thun, es wäre denn früher der Streit in Klage und Antwort gehört und die Zweiung, Klage und Ant- wort in Form eines Urtheils, in einem versiegelten Brief nieder- geschrieben an uns gebracht worden. Aber Eure Gnade wünscht 10 mit Ausserachtlassung dieser Ordnung eine Belehrung aus unsrem Recht. Demgegenüber fällt es uns sehr schwer, uns ohne ein Gesuch, abgefasst nach unserm Recht. in solche Sachen ein- zumischen, besonders da nach dem Bergbuch des Königs Majestät ein Urtheil gefällt und zu Recht erkannt hat, dass Heinrich gegen 15 den Paul nicht weiter processieren solle. Obwohl wir wissen, dass Ihr durch den königlichen Ausspruch sehr geschädigt werdet, trotzdem, lieber Herr: nachdem des Königs Majestät in Prag Euch erhört und verwiesen hat vor das Berggericht (urzad ku prawu horskemu). wo Ihr schon gestanden seid, damit Ihr 20 gegen einander den Process führt, auch die Schriften zu Recht niedergeschrieben vorlegt, erwartend von den Herrn Beamten weitere Vorladung ete., so scheint es uns, dass Eure Gnade sich durchaus nicht von dem Recht soll abbringen lassen, denn es ist nicht einmal des Königs Majestät imstande, das Urtheil 25 in Eurem Process zu einem ungünstigen zu gestalten, sondern dass Ihr vielmehr dem Rechte nachfolget dorthin, wohin Euch des Königs Gnade gewiesen hat. Wenn Herr Paul Euch bekannt gemacht hat, dass er Alles thun werde, damit der Process so durchgeführt würde, wie es die Bergrechte gebieten, so 30 zweifeln wir nicht, dass die Herren Bergleute (pani horniczi), deren Bergrechtssprechung Ihr durch des Königs Gnade unterworfen seid, Euch durch ihren Urtheilsspruch gebührend ausrichten werden.] [Cod. D.] 5
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496 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN II. SPR. NO. 113, 114, 115, 116. 5 (Vor 1325.) No. 113. De solucione expensarum. (Von geceugen umb koste.) Das ist getailt hin auf den Altenperk: Um kost von tailen auf perkwerk mag ein gesworner perkmaister oder ein gesworner perkscribera) auf einen igleichen a) man wol gesten und geczeugen. Cod. B.] No. 114. (Vor 1325.) De eodem. (Von furgepot umb koste). Das ist auch getailt auf den selben Altenperk: das man 10 einem manne um di selbe kost nicht dorf vuergepieten, er sei gesessen oder nicht, sunder alle tag vurt man in wol vur den richter; und wes in der perkmaister oder der perkscreibera) uber- ezeugen, das schol er alczuhant mit phenningen oder mit guten phanden vorrichten. [Cod. B.] No. 115. 15 (Vor 1325.) De pecunia monete. (Von dem munczgelde). Das ist auch geteilt kegen den Chutten, das ein man dem andern um munezgelt mit einem gesworen schriber, der muncz- schriber ist und der muncz gesworen hat, wol mag uberezeugen 20 und uberwinden. [Cod. B.] No. 116. (1325—1360.) De testimonio officialium juratorum. (1) Tercio scripserunt sic: Lert uns, wi verre gesworen leut, si sein steiger, huter oder ander amptleut, geczugen mugen 25 in dem lehen oder auf der czeche. Sentencia diffinitiva. (2) Dar uber wart getailt: Czu dem dritten male tail wir euch czu einem rechten, das steiger, hutleut und ander amptleut nicht verrer kraft haben ezu besagen denne also verre, als ir ampt get, und an der stat, do si ir ampt begen und uben und tuen schullen. [Cod. B. 30 35 No. 113. a) gruben (nachträglich corrigiert aus berg-) schreiber einem igleichen E. No. 114. a) grubenschreiber aus bergschreiber corr. E. No. 113 = Tom. No. 1. — No. 114 Tom. No. 2. — Tom. No. 48. No. 115 No. 116 — Tom. No. 59. Vgl. die Bemerkung zu Spr. No. 71.
496 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN II. SPR. NO. 113, 114, 115, 116. 5 (Vor 1325.) No. 113. De solucione expensarum. (Von geceugen umb koste.) Das ist getailt hin auf den Altenperk: Um kost von tailen auf perkwerk mag ein gesworner perkmaister oder ein gesworner perkscribera) auf einen igleichen a) man wol gesten und geczeugen. Cod. B.] No. 114. (Vor 1325.) De eodem. (Von furgepot umb koste). Das ist auch getailt auf den selben Altenperk: das man 10 einem manne um di selbe kost nicht dorf vuergepieten, er sei gesessen oder nicht, sunder alle tag vurt man in wol vur den richter; und wes in der perkmaister oder der perkscreibera) uber- ezeugen, das schol er alczuhant mit phenningen oder mit guten phanden vorrichten. [Cod. B.] No. 115. 15 (Vor 1325.) De pecunia monete. (Von dem munczgelde). Das ist auch geteilt kegen den Chutten, das ein man dem andern um munezgelt mit einem gesworen schriber, der muncz- schriber ist und der muncz gesworen hat, wol mag uberezeugen 20 und uberwinden. [Cod. B.] No. 116. (1325—1360.) De testimonio officialium juratorum. (1) Tercio scripserunt sic: Lert uns, wi verre gesworen leut, si sein steiger, huter oder ander amptleut, geczugen mugen 25 in dem lehen oder auf der czeche. Sentencia diffinitiva. (2) Dar uber wart getailt: Czu dem dritten male tail wir euch czu einem rechten, das steiger, hutleut und ander amptleut nicht verrer kraft haben ezu besagen denne also verre, als ir ampt get, und an der stat, do si ir ampt begen und uben und tuen schullen. [Cod. B. 30 35 No. 113. a) gruben (nachträglich corrigiert aus berg-) schreiber einem igleichen E. No. 114. a) grubenschreiber aus bergschreiber corr. E. No. 113 = Tom. No. 1. — No. 114 Tom. No. 2. — Tom. No. 48. No. 115 No. 116 — Tom. No. 59. Vgl. die Bemerkung zu Spr. No. 71.
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN II. SPR. NO. 117. 497 (1347—1360.) No. 117. De testimonio contra scabinos. (Wi di von Kollen enbrosten sein von Leupolt umb die mazze czwischen czwein gruben.) (1) Cives Chutnenses scripserunt sic: Wir tun euch kunt, das ezwo gruben sint gepawet auf einem vreien auf einem gange; eine ist genant Ruthart, di ander czum Leupold. Do quamen di von dem Ruthart e und prachten genge und auch silber ezu hoffe und gerten der mazze. Dornach quam der Leupold und matte und begerte auch der maze. Des wart di maz geteilt den vom Ruthart. Do man in mezzen scholde, des sante der munczmaister ezu der nehesten stat kegen Koln czu den scheppen und hies di messen und ein recht doczwischen tun. Di czugen aut das perkwerk und scholden ein recht tun, als in enpholhen was, damit di mazze uberging. (2) Darnach quam Hamman Leupold und clagete ezu den scheppen czu Colen, di die maze 15 geczogen hetten, und claget von seinen und von seiner gewerken wegen also: e das sie mit der snuher komen weren und si mit cinem rechten ausgeweist hetten vumf lange schicht, das sie sich irer gruben underwunden hetten czum Leupold und hetten im seine hower ausgetriben und seinen runpaum abgenomen und hetten sie lazzen hauwen. In der ersten schicht wolden si haben einen durchslag gemacht; das si czum Ruthart keineu ganczen stollen mochten haben, beweist kegen in; und si der selben vumf schichte entgeltnusse haben genomen, hundirt mark oder mer von der maze, di si wol gehowen hetten. Wolden si des bekennen, das si sich irer gruben also underwunden hetten vor der maze und ire houwer ausgetriben hetten und iren runpaum nider geleget hetten, als si vor geclaget haben, das wer in lieb, und piten gerichtes und rechtes. Wolden si des nicht, so czogen sie sich des an einen veltstiger, der ein gesworen stiger ist, der daczu quam dorch eines rechten willen, und pat an einem rechten urteil das ezu vorsuchen, ab des der gesworn steiger gestet und bekennet, als ein recht ist, und auch ab der perkmeister das torste behalden auf dem crucze mit seinem eide, als ein recht ist : ab di selben scheppen von Colen di hundert mark minner oder mer im und seinen gewerken icht pillicher wider- kern und gelten schullen oder nicht, oder was darum ein recht sei. 10 20 25 30 35 No. 117 Tom. No. 81. Zycha, Böhm. Bergrecht II. 32
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN II. SPR. NO. 117. 497 (1347—1360.) No. 117. De testimonio contra scabinos. (Wi di von Kollen enbrosten sein von Leupolt umb die mazze czwischen czwein gruben.) (1) Cives Chutnenses scripserunt sic: Wir tun euch kunt, das ezwo gruben sint gepawet auf einem vreien auf einem gange; eine ist genant Ruthart, di ander czum Leupold. Do quamen di von dem Ruthart e und prachten genge und auch silber ezu hoffe und gerten der mazze. Dornach quam der Leupold und matte und begerte auch der maze. Des wart di maz geteilt den vom Ruthart. Do man in mezzen scholde, des sante der munczmaister ezu der nehesten stat kegen Koln czu den scheppen und hies di messen und ein recht doczwischen tun. Di czugen aut das perkwerk und scholden ein recht tun, als in enpholhen was, damit di mazze uberging. (2) Darnach quam Hamman Leupold und clagete ezu den scheppen czu Colen, di die maze 15 geczogen hetten, und claget von seinen und von seiner gewerken wegen also: e das sie mit der snuher komen weren und si mit cinem rechten ausgeweist hetten vumf lange schicht, das sie sich irer gruben underwunden hetten czum Leupold und hetten im seine hower ausgetriben und seinen runpaum abgenomen und hetten sie lazzen hauwen. In der ersten schicht wolden si haben einen durchslag gemacht; das si czum Ruthart keineu ganczen stollen mochten haben, beweist kegen in; und si der selben vumf schichte entgeltnusse haben genomen, hundirt mark oder mer von der maze, di si wol gehowen hetten. Wolden si des bekennen, das si sich irer gruben also underwunden hetten vor der maze und ire houwer ausgetriben hetten und iren runpaum nider geleget hetten, als si vor geclaget haben, das wer in lieb, und piten gerichtes und rechtes. Wolden si des nicht, so czogen sie sich des an einen veltstiger, der ein gesworen stiger ist, der daczu quam dorch eines rechten willen, und pat an einem rechten urteil das ezu vorsuchen, ab des der gesworn steiger gestet und bekennet, als ein recht ist, und auch ab der perkmeister das torste behalden auf dem crucze mit seinem eide, als ein recht ist : ab di selben scheppen von Colen di hundert mark minner oder mer im und seinen gewerken icht pillicher wider- kern und gelten schullen oder nicht, oder was darum ein recht sei. 10 20 25 30 35 No. 117 Tom. No. 81. Zycha, Böhm. Bergrecht II. 32
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498 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 11. SPR. NO. 117, 118. (3) Responsio Colonensis. Here her munczmaister, hie sten di scheppen von Koln, wi si sein genant mit cristennamen, und ich an irem worte und sprechen gar bescheidenlichen: Als ir nach in gesant habt und habt si geheisen varen czum Ruthart in di gruben und beschowen, ob das maze wert sei, das haben si beschawet, als ein recht ist, und gehauwen und ezu der hutten gevuret und geworcht und das selbe silber czu hofe pracht, das der gruben czu dem Ruthart ir maze geteilt ist, und das man do gemessen hat, und sie ein volles recht getan haben nach 10 irem rechten trouwen. Aber also als si Leupold anspricht und sein gewerken, wi si mit cristennamen peiderseit sein genant, als si in schullen haben abgetriben ir hower aus irer gruben und iren runpaum abgenomen wider ein recht, und czihen sich des an einen veltsteiger, vumf lange schicht vor, e das di maze 15 geczogen ist, das si des engelden schullen haben als gut als hundert mark minner oder mer, das das Leupold wolde behalden mit seinem eide: um di hundert mark do wissen si nichtesnicht umme und haben ein volles recht getan nach irem rechten treuwen. Nu lat in ein recht urteil werden: also als sie darezu 20 gesworn haben, und von alder von der stat czu Koln geerbet ist, und in den vorgeschriben vumf schichten nicht mer wanne anderhalbe mark gehowen ist. des si sich ezihen ezu gesworen leuten, ob si sie mit keinem veltsteiger ichcz uberwinden mugen, und ob in Leupold mit seinem eide ires gutes icht muge abe 25 gesweren, sundern si mugen das pas behalden mit irem eide, das si ein recht haben getan, oder was ein recht darumb sei. Sentencia diffinitiva. (4) Noch der vorgeschriben clag und antworte, dix wir* ver- numen haben, so teil wir euch ezu einem rechten, das der Leupold und 30 (seine gewerken mit den geczugen di scheppen nicht uberwinden mugen, sundern di scheppen wern sich pas mit irem aide. [Cod. B. No. 118. S aec. XIV/XV.) Ex parte montanis de Eylaw.a) (1) Czu Eylaw heisst ein perg der Kunigsteiner. Der selb 35 perg lag ledig und frei ein halb jar oder mer. Do cham ein No. 118. a) Die Ueberschrift wurde von Spr. No. 69 herübergenommen. No. 118— Tom. No. 123, vom zweiten Absatze ab. Vgl. die Be- merkung zu Spr. No. 69. 5
498 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 11. SPR. NO. 117, 118. (3) Responsio Colonensis. Here her munczmaister, hie sten di scheppen von Koln, wi si sein genant mit cristennamen, und ich an irem worte und sprechen gar bescheidenlichen: Als ir nach in gesant habt und habt si geheisen varen czum Ruthart in di gruben und beschowen, ob das maze wert sei, das haben si beschawet, als ein recht ist, und gehauwen und ezu der hutten gevuret und geworcht und das selbe silber czu hofe pracht, das der gruben czu dem Ruthart ir maze geteilt ist, und das man do gemessen hat, und sie ein volles recht getan haben nach 10 irem rechten trouwen. Aber also als si Leupold anspricht und sein gewerken, wi si mit cristennamen peiderseit sein genant, als si in schullen haben abgetriben ir hower aus irer gruben und iren runpaum abgenomen wider ein recht, und czihen sich des an einen veltsteiger, vumf lange schicht vor, e das di maze 15 geczogen ist, das si des engelden schullen haben als gut als hundert mark minner oder mer, das das Leupold wolde behalden mit seinem eide: um di hundert mark do wissen si nichtesnicht umme und haben ein volles recht getan nach irem rechten treuwen. Nu lat in ein recht urteil werden: also als sie darezu 20 gesworn haben, und von alder von der stat czu Koln geerbet ist, und in den vorgeschriben vumf schichten nicht mer wanne anderhalbe mark gehowen ist. des si sich ezihen ezu gesworen leuten, ob si sie mit keinem veltsteiger ichcz uberwinden mugen, und ob in Leupold mit seinem eide ires gutes icht muge abe 25 gesweren, sundern si mugen das pas behalden mit irem eide, das si ein recht haben getan, oder was ein recht darumb sei. Sentencia diffinitiva. (4) Noch der vorgeschriben clag und antworte, dix wir* ver- numen haben, so teil wir euch ezu einem rechten, das der Leupold und 30 (seine gewerken mit den geczugen di scheppen nicht uberwinden mugen, sundern di scheppen wern sich pas mit irem aide. [Cod. B. No. 118. S aec. XIV/XV.) Ex parte montanis de Eylaw.a) (1) Czu Eylaw heisst ein perg der Kunigsteiner. Der selb 35 perg lag ledig und frei ein halb jar oder mer. Do cham ein No. 118. a) Die Ueberschrift wurde von Spr. No. 69 herübergenommen. No. 118— Tom. No. 123, vom zweiten Absatze ab. Vgl. die Be- merkung zu Spr. No. 69. 5
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OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1I. SPR. NO. 118. 499 biderman Enderl mit andern seinen gewerken und mit dem leiher und mit unsers herrn des kunigs steigern fur uns schepfen in einen vollen rat. Do besaczte der selb biderman und seine ge- werken das mit uns und schepfen, das in der perg vorlihen ist umb ein kunigesrecht. Do fragt wir schepfen den leiher und 5 die steiger, ab das ir wort wer. Die bekanten das, das sie dem- selben biderman und sein gewerken vorlihen haben recht und redlich denselben perg. Und denselben berg pauten sie lang, bis* das sie angesprochen wurden, derselb biderman und sein gewerken, von einem Jeschken und seinen gewerken an ge- 10 hegter bank, do der leiher und die steiger und wir alle schepfen sazen. Do geschach clag und antwort. Do fragt wir schepfen, ab sie sich beiderseit wolden lassen genugen, was wir czu einem rechten sprechen. Do iahen sie beiderseit, sie wolden sich doran lassen genugen. Do sprachen wir schepfen alle ein volles 15 recht nach bekenntnusse des leihers und der steiger. — Des urteils haben sie bedenthalben gevolget und sich nicht beruft czu derselben czeit. (2) Dornach am virden tag cham der selbe Jessk, dem die urteil zu vorlust gegeben wurden, zu Prag auf der purg fur 20 unsers herrn des kunigs amptleut, den er sein lant empfolhen hat, und chlagt uber uns schepfen alle, wir solten im ein unrecht geteilt haben. Das wart uns zu wissen von den selben ampt- leuten mit irem brif. Do kamen wir fur sie. Do wart uns ge- offenbart die clag, die man zu uns geclagt hat, wir sollen im ein 25 unrecht geteilt haben. Do bat wir diselben hern, das sie in vorburgten uff ein recht. Do wart er vorburgt uff 500 schok gr. Do wart bescheiden beiderseit ein endhafft tag fur den chamerer und fur diselben amptleut zu gewin und zu vorlust. Auf den tag cham wir schepfen alle. Do clagt er uf uns schepfen, wir solden im ein unrecht geteilt haben. Do nam* wir schepfen einen vursprechen, der dingt uns alle unser recht. Do gab man" urteil und recht : alles, das der vursprech uns gedingt hett, des sol wir genisen. Do antwort unser vursprech von uns schepfen wegen" also, das wir nicht anders ertheilt haben denn ein volles recht bei unserm eide an der masse des berges und an allen sachen; und bat, uns an einem urteil zu ervarn, an schepfen die in 30 35 32*
OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 1I. SPR. NO. 118. 499 biderman Enderl mit andern seinen gewerken und mit dem leiher und mit unsers herrn des kunigs steigern fur uns schepfen in einen vollen rat. Do besaczte der selb biderman und seine ge- werken das mit uns und schepfen, das in der perg vorlihen ist umb ein kunigesrecht. Do fragt wir schepfen den leiher und 5 die steiger, ab das ir wort wer. Die bekanten das, das sie dem- selben biderman und sein gewerken vorlihen haben recht und redlich denselben perg. Und denselben berg pauten sie lang, bis* das sie angesprochen wurden, derselb biderman und sein gewerken, von einem Jeschken und seinen gewerken an ge- 10 hegter bank, do der leiher und die steiger und wir alle schepfen sazen. Do geschach clag und antwort. Do fragt wir schepfen, ab sie sich beiderseit wolden lassen genugen, was wir czu einem rechten sprechen. Do iahen sie beiderseit, sie wolden sich doran lassen genugen. Do sprachen wir schepfen alle ein volles 15 recht nach bekenntnusse des leihers und der steiger. — Des urteils haben sie bedenthalben gevolget und sich nicht beruft czu derselben czeit. (2) Dornach am virden tag cham der selbe Jessk, dem die urteil zu vorlust gegeben wurden, zu Prag auf der purg fur 20 unsers herrn des kunigs amptleut, den er sein lant empfolhen hat, und chlagt uber uns schepfen alle, wir solten im ein unrecht geteilt haben. Das wart uns zu wissen von den selben ampt- leuten mit irem brif. Do kamen wir fur sie. Do wart uns ge- offenbart die clag, die man zu uns geclagt hat, wir sollen im ein 25 unrecht geteilt haben. Do bat wir diselben hern, das sie in vorburgten uff ein recht. Do wart er vorburgt uff 500 schok gr. Do wart bescheiden beiderseit ein endhafft tag fur den chamerer und fur diselben amptleut zu gewin und zu vorlust. Auf den tag cham wir schepfen alle. Do clagt er uf uns schepfen, wir solden im ein unrecht geteilt haben. Do nam* wir schepfen einen vursprechen, der dingt uns alle unser recht. Do gab man" urteil und recht : alles, das der vursprech uns gedingt hett, des sol wir genisen. Do antwort unser vursprech von uns schepfen wegen" also, das wir nicht anders ertheilt haben denn ein volles recht bei unserm eide an der masse des berges und an allen sachen; und bat, uns an einem urteil zu ervarn, an schepfen die in 30 35 32*
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500 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN II. SPR. NO. 118. 5 gehegter pank sassen: ab wir desselben rechten icht billicher genisen solden, den man uns mit imand uberwunden mag ader solde, ader was ein recht sei einem vollen rat. Sentencia diffinitiva. (3) Als wir clag und antwort vornumen haben, so teil wir euch zu einem rechten: Als sich Jessk an czeugen geezogen hat, und im die selben czeugen empfalhen (sic) sint, diselben teiding hat er verlorn und kein puss dorczu. [Cod. E. Vgl. zu dieser Gruppe noch die Sprüche No. 34 (5), 46 (7). 10 61, 62 (5) a. E., 65 (7), 67 (9), 77 (1), 79 (2), 86 (4), 95 (3), 97 (2) (8). (3) Wenn diese Sentenz zu dem obigen, offenbar unvollständig wieder- gegebenen Sachverhalt gehört, was zweifelhaft erscheint, wäre inhaltlich 15 wohl zu ergänzen, dass sich der Kläger gegen den Schöffenrath auf Zeagen berufen hatte, die er zu führen nicht in der Lage war, und dass er daher mit seiner Klage abgewiesen wurde. Die Schöffen von Eilau fragen nun an, mit welcher Busse er ihnen verfallen sei.
500 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN II. SPR. NO. 118. 5 gehegter pank sassen: ab wir desselben rechten icht billicher genisen solden, den man uns mit imand uberwunden mag ader solde, ader was ein recht sei einem vollen rat. Sentencia diffinitiva. (3) Als wir clag und antwort vornumen haben, so teil wir euch zu einem rechten: Als sich Jessk an czeugen geezogen hat, und im die selben czeugen empfalhen (sic) sint, diselben teiding hat er verlorn und kein puss dorczu. [Cod. E. Vgl. zu dieser Gruppe noch die Sprüche No. 34 (5), 46 (7). 10 61, 62 (5) a. E., 65 (7), 67 (9), 77 (1), 79 (2), 86 (4), 95 (3), 97 (2) (8). (3) Wenn diese Sentenz zu dem obigen, offenbar unvollständig wieder- gegebenen Sachverhalt gehört, was zweifelhaft erscheint, wäre inhaltlich 15 wohl zu ergänzen, dass sich der Kläger gegen den Schöffenrath auf Zeagen berufen hatte, die er zu führen nicht in der Lage war, und dass er daher mit seiner Klage abgewiesen wurde. Die Schöffen von Eilau fragen nun an, mit welcher Busse er ihnen verfallen sei.
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IGLAUER MUTUNGEN. NO. 1, 2. 501 V. Beispiele von Iglauer Mutungen aus dem XVI. Jahrhunderte. (Entnommen aus dom „Registrum lehenschafft“ des Cod. D, fol. XXV ff.) A. Mutungen von Fundgruben nebst Massen. 1. (1516.) Ff. post judica, anno domini M°VeXVI hora XIIII haben die gewerken auff der Ranezer grueben, mit nam Cristoff Stainschneider, maister Girg maler, Wolifeang Kauffman und Wolff Brunnar, 10 und di anderen jere mitgewerken auffgenomen ein fundgrueb mit seinen zwaien nechsten massen; und was si mit dem stollen uberfaren, es sei klufft oder gang, alle metall, das si di erst muctung darezu haben. Und die grueb ist genant auff dem nowen anfank bei der Ranczer grueben. 15 2. (1528.) Ich Mathias Spitzpartl muett und beger meines aller- genadigsten herrn, khuniglicher maiestat, freis an her burger- meister und rath diser loblichen stat Iglaw, als an ambtleuth seiner maiestat, nemlichen das gegendrumb auff dem gank, so 20 her Vicens treibt durch di statt, weliches mundloch bei der klain Igla gegen der Michelmul ausgeet. Wo ich auch mit disem gegendrumb gegen der weissen hald weliche gang uber- fuer, das* ich* alsdan fundgrueben mit nachsten massen er- streckhen mag nach gelegenheit der gang. Solhs verfenklichen 25 und krefftigklichen nim ich auff, wie oben vermelt. — Actum ff. V post divisionem appostolorum, anno domini M°VeXXVIII°.
IGLAUER MUTUNGEN. NO. 1, 2. 501 V. Beispiele von Iglauer Mutungen aus dem XVI. Jahrhunderte. (Entnommen aus dom „Registrum lehenschafft“ des Cod. D, fol. XXV ff.) A. Mutungen von Fundgruben nebst Massen. 1. (1516.) Ff. post judica, anno domini M°VeXVI hora XIIII haben die gewerken auff der Ranezer grueben, mit nam Cristoff Stainschneider, maister Girg maler, Wolifeang Kauffman und Wolff Brunnar, 10 und di anderen jere mitgewerken auffgenomen ein fundgrueb mit seinen zwaien nechsten massen; und was si mit dem stollen uberfaren, es sei klufft oder gang, alle metall, das si di erst muctung darezu haben. Und die grueb ist genant auff dem nowen anfank bei der Ranczer grueben. 15 2. (1528.) Ich Mathias Spitzpartl muett und beger meines aller- genadigsten herrn, khuniglicher maiestat, freis an her burger- meister und rath diser loblichen stat Iglaw, als an ambtleuth seiner maiestat, nemlichen das gegendrumb auff dem gank, so 20 her Vicens treibt durch di statt, weliches mundloch bei der klain Igla gegen der Michelmul ausgeet. Wo ich auch mit disem gegendrumb gegen der weissen hald weliche gang uber- fuer, das* ich* alsdan fundgrueben mit nachsten massen er- streckhen mag nach gelegenheit der gang. Solhs verfenklichen 25 und krefftigklichen nim ich auff, wie oben vermelt. — Actum ff. V post divisionem appostolorum, anno domini M°VeXXVIII°.
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502 IGLAUER MUTUNGEN. NO. 3, 4, 5, 6, 7. 5 3. (1541.) Mathes Balbierer, lehentrager, mueth und begert kunig- licher maiestat freis, ein new erschurbten gang auf Pistauer gemain oder oberhalb des darffs irer viechtreib nach, da muet — ich ein fundgrueben und undere und obere nachste mass. Actum den 16 tag aprilis in der 20 stund im 1541 jar. 4. (1541.) Hans Khappel, lehentrager, mueth und begert kuniglicher maiestat freis, ein alten erlegenen zech hinter Ebrherezdorff, die 10 alt fundtgrueb genant, auch ein undere und obere nachste mass und ob er auf disem gang weitter kluefft oder geng uberfuer, das er oder seine gewerken di ersten muetther darezu seind. — Geschehen den andern tag mai in der 16 stund auf der ganczen ur im 1541 jaren. 20 5. 15 (1547.) Mein her burgermeister, ich muethi und beger meines gnedigen herrn freis, als nemlich das gegendrum nach dem tieffen stollen hinder der Michelmul gelegen, mit einer fund- grueben mit sambt der ober nachsten massen und ander massen; und was ich fur kluffte unnd genge uberfar, das ich der erst muetter dartzue sei. — Gemuett donnerstags nach Andree in der 20 stund nach mittag im 1547 jar. Andreas Slaweck, lehentrager. 25 (1547.) 6. Herr burgermaister und ersam weis herrn, ich Jacob Fridrich muctt und beger [kuniglicher maiestat freis],* als nemlich bei der alten fundgrueben gelegen hinter Eberharezdorff auf aim newen gang, die ober nachste mass nach der fundtgrueben und 30 di ander mass, auf e. w. grund auf des Fridels wisen, die er von c. w. in bestand heltt. — Solche muettung ist geschehen am tag Dionisy im 1547 jar. 7. (1548.) Her burgermaister, fursichtig, ersam und weis herrn, ich 35 muett und beger kuniglicher maiestat freies, einen alt aus- geczimmerten schacht mit seiner gerechtikeit, ligund oben in der Krümp, ihenseit des Scharfgräbleins gegen dem feld hinaus,
502 IGLAUER MUTUNGEN. NO. 3, 4, 5, 6, 7. 5 3. (1541.) Mathes Balbierer, lehentrager, mueth und begert kunig- licher maiestat freis, ein new erschurbten gang auf Pistauer gemain oder oberhalb des darffs irer viechtreib nach, da muet — ich ein fundgrueben und undere und obere nachste mass. Actum den 16 tag aprilis in der 20 stund im 1541 jar. 4. (1541.) Hans Khappel, lehentrager, mueth und begert kuniglicher maiestat freis, ein alten erlegenen zech hinter Ebrherezdorff, die 10 alt fundtgrueb genant, auch ein undere und obere nachste mass und ob er auf disem gang weitter kluefft oder geng uberfuer, das er oder seine gewerken di ersten muetther darezu seind. — Geschehen den andern tag mai in der 16 stund auf der ganczen ur im 1541 jaren. 20 5. 15 (1547.) Mein her burgermeister, ich muethi und beger meines gnedigen herrn freis, als nemlich das gegendrum nach dem tieffen stollen hinder der Michelmul gelegen, mit einer fund- grueben mit sambt der ober nachsten massen und ander massen; und was ich fur kluffte unnd genge uberfar, das ich der erst muetter dartzue sei. — Gemuett donnerstags nach Andree in der 20 stund nach mittag im 1547 jar. Andreas Slaweck, lehentrager. 25 (1547.) 6. Herr burgermaister und ersam weis herrn, ich Jacob Fridrich muctt und beger [kuniglicher maiestat freis],* als nemlich bei der alten fundgrueben gelegen hinter Eberharezdorff auf aim newen gang, die ober nachste mass nach der fundtgrueben und 30 di ander mass, auf e. w. grund auf des Fridels wisen, die er von c. w. in bestand heltt. — Solche muettung ist geschehen am tag Dionisy im 1547 jar. 7. (1548.) Her burgermaister, fursichtig, ersam und weis herrn, ich 35 muett und beger kuniglicher maiestat freies, einen alt aus- geczimmerten schacht mit seiner gerechtikeit, ligund oben in der Krümp, ihenseit des Scharfgräbleins gegen dem feld hinaus,
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IGLAUER MUTUNGEN. NO. 8, 9, 10, 11. 503 mit einer fundtgruben und einer vierung nechst und ander obere massen, damit ich der erst muetter darezu sei. — Gemuett donerstags vor Marie Magdalene in der aindlefften stund vor mittag, anno domini 1548. Ludl Maulatsch lehentrager. (1561.) Larenz Sperling von Freyberg, lehentrager, muett und begert romischer kaiserlicher majestet freis, die ander unnter unnd dritte mas noch der fundtgrueben noch der hilf gottes in der Rantzer 10 Krumm genant. — Actum den 7 septembris 1561. 8. B. Mutungen von Massen in Verbindung mit Erbstollenmutungen. 9. (1515.) Dominica ad te levavi anno domini 1515 hat auffgenomen 15 Steffan Mulnar auff der Taubenmul ein eribenstollen mit einem richtschacht mit aller gerechtigkeit nach bergwerkrecht in seiner wisen. Itom die nachst lehen dornach nimbt auch auff Steffan Mulnar auf der Tauben von dem eribenstollen mit aller gerechtig keit, als perkrecht inhelt. (1516.) 20 10. Cristoff Stainschneider nimbt auff die alt grueb auff dem Ranczer garten mit aller seiner gerechtigkeit unnd eribstollen. Dominica post 1516. Bolff Brunar hat auffgenomen II lech, die nachsten mass 25 Lienhart Hilgenrayner hat auffgenomen die ander und die drit mass auff der obgeschriben grueben mit aller gerechtikeit nach ordnung perkrecht ff. IIII post pasce. (1517.) 11. Ff II ante Martini anno domini 1517 haben aufgenomen des 30 Jochann fundgrueb auff der ezech mit einem erbstollen und aller gerechtigkeit Adam Hueter und Jacob Ludl halben tail, und Hans Wagner schmelczer den andern halben tail. Eodem die hat Hans Wagner schmelczer die nachsten czwo mass auffgenomen auff der bemelten grueb mit aller gerechtigkeit 35 und recht nach ordnung der perkrecht auff des Joachim grueben.
IGLAUER MUTUNGEN. NO. 8, 9, 10, 11. 503 mit einer fundtgruben und einer vierung nechst und ander obere massen, damit ich der erst muetter darezu sei. — Gemuett donerstags vor Marie Magdalene in der aindlefften stund vor mittag, anno domini 1548. Ludl Maulatsch lehentrager. (1561.) Larenz Sperling von Freyberg, lehentrager, muett und begert romischer kaiserlicher majestet freis, die ander unnter unnd dritte mas noch der fundtgrueben noch der hilf gottes in der Rantzer 10 Krumm genant. — Actum den 7 septembris 1561. 8. B. Mutungen von Massen in Verbindung mit Erbstollenmutungen. 9. (1515.) Dominica ad te levavi anno domini 1515 hat auffgenomen 15 Steffan Mulnar auff der Taubenmul ein eribenstollen mit einem richtschacht mit aller gerechtigkeit nach bergwerkrecht in seiner wisen. Itom die nachst lehen dornach nimbt auch auff Steffan Mulnar auf der Tauben von dem eribenstollen mit aller gerechtig keit, als perkrecht inhelt. (1516.) 20 10. Cristoff Stainschneider nimbt auff die alt grueb auff dem Ranczer garten mit aller seiner gerechtigkeit unnd eribstollen. Dominica post 1516. Bolff Brunar hat auffgenomen II lech, die nachsten mass 25 Lienhart Hilgenrayner hat auffgenomen die ander und die drit mass auff der obgeschriben grueben mit aller gerechtikeit nach ordnung perkrecht ff. IIII post pasce. (1517.) 11. Ff II ante Martini anno domini 1517 haben aufgenomen des 30 Jochann fundgrueb auff der ezech mit einem erbstollen und aller gerechtigkeit Adam Hueter und Jacob Ludl halben tail, und Hans Wagner schmelczer den andern halben tail. Eodem die hat Hans Wagner schmelczer die nachsten czwo mass auffgenomen auff der bemelten grueb mit aller gerechtigkeit 35 und recht nach ordnung der perkrecht auff des Joachim grueben.
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504 IGLAUER MUTUNGEN. NO. 12, 13, 14. Eodem die hat aufgenomen her Vicens Schlegl die drit mass mit aller gerechtickeit, als oben begriffen ist, gegen Altenpergk werts. Eodem die ut supra hat magister Josephus Marczn auffgenomen die viert mass auch gegen Altenperg in allen rechten ut supra. Eodem die hat her Lucas Leupolt und Andreas stattschreiber auffgenomen die V mass in allen rechten ut supra. mit eribgank stollen und sonst mit allen rechten. Eodem die ut supra hat Michel schmelezer auffgenomen die VI mass auff der bemelten grueben in allem wie oben, mit 10 stollengank oder eribstollen. 5 12. (1528.) Ich Vicens Schlegl muctt und beger meines genadigsten herren khuniglicher maiestat freis an her burgermaister und rat diser loblichen stat Iglaw, als an ambtleuth seiner maiestat. einen 15 erbstollen mit einer fundgrueben und nachsten massen auffieinem gangk, so durch die stat und dem Heilingkreucz hinein khumbt. Wo ich aber mit disem erbstollen weliche frembde geeng uberfuer, vil oder wenig, auff denselbigen meinen massen, als fundgrueben und nachsten massen, sovil die notturft mir wil erfordern, zu 20 erstrekhen, krefftigklichen und vernemlichen aufnim, wie oben vermelt. — Actum ff II post conductum pasce anno domini M° VeXXVIII°. 13. (1558.) Hans Tolhepf von Kement als lehentrager muett kuniglich 25 kaiserlicher maiestat freies, nemlich ain fundgrueben mit iren beiden nechsten massen und einen erbstollen, der fundgrueben zu guet, mit aller irer gerechtigkheit nach laut der pergordnung und mit allem vorrat, der vorhannden ist pei der zech und pei dem stollen. Di fundgrueben ist* genant auf dem heiligen geist, 30 gelegen auf der ersamen weisen herrn gründen zur Yglaw in dem Rantzerfeld. — Gemuett den freitag nach judica anno 1558. 14. (1560.) Blasius Kraus und Jacob Halmar muetten und pegeren kaiserlicher maiestat freies, nemlich das gegendrum nach dem 35 tieffen stolln mit ainem erbstollen und fundgrueben und paide nechste mass sambt seiner aller gerechtigkeit aufm Heirlas gelegen.— Gemuett an aller man fastnacht im 60 jar.
504 IGLAUER MUTUNGEN. NO. 12, 13, 14. Eodem die hat aufgenomen her Vicens Schlegl die drit mass mit aller gerechtickeit, als oben begriffen ist, gegen Altenpergk werts. Eodem die ut supra hat magister Josephus Marczn auffgenomen die viert mass auch gegen Altenperg in allen rechten ut supra. Eodem die hat her Lucas Leupolt und Andreas stattschreiber auffgenomen die V mass in allen rechten ut supra. mit eribgank stollen und sonst mit allen rechten. Eodem die ut supra hat Michel schmelezer auffgenomen die VI mass auff der bemelten grueben in allem wie oben, mit 10 stollengank oder eribstollen. 5 12. (1528.) Ich Vicens Schlegl muctt und beger meines genadigsten herren khuniglicher maiestat freis an her burgermaister und rat diser loblichen stat Iglaw, als an ambtleuth seiner maiestat. einen 15 erbstollen mit einer fundgrueben und nachsten massen auffieinem gangk, so durch die stat und dem Heilingkreucz hinein khumbt. Wo ich aber mit disem erbstollen weliche frembde geeng uberfuer, vil oder wenig, auff denselbigen meinen massen, als fundgrueben und nachsten massen, sovil die notturft mir wil erfordern, zu 20 erstrekhen, krefftigklichen und vernemlichen aufnim, wie oben vermelt. — Actum ff II post conductum pasce anno domini M° VeXXVIII°. 13. (1558.) Hans Tolhepf von Kement als lehentrager muett kuniglich 25 kaiserlicher maiestat freies, nemlich ain fundgrueben mit iren beiden nechsten massen und einen erbstollen, der fundgrueben zu guet, mit aller irer gerechtigkheit nach laut der pergordnung und mit allem vorrat, der vorhannden ist pei der zech und pei dem stollen. Di fundgrueben ist* genant auf dem heiligen geist, 30 gelegen auf der ersamen weisen herrn gründen zur Yglaw in dem Rantzerfeld. — Gemuett den freitag nach judica anno 1558. 14. (1560.) Blasius Kraus und Jacob Halmar muetten und pegeren kaiserlicher maiestat freies, nemlich das gegendrum nach dem 35 tieffen stolln mit ainem erbstollen und fundgrueben und paide nechste mass sambt seiner aller gerechtigkeit aufm Heirlas gelegen.— Gemuett an aller man fastnacht im 60 jar.
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IGLAUER MUTUNGEN. NO. 15, 16. 505 (1561.) 15. Herr burgermeister unnd ersam weis herrn, ich muett und beger romischer kaiserlicher maiestat freies, nemlich ein fundt- grueben gelegen underhalb dem Eilel bei der Rantzer strass mit einem erbstollen, mit iren untern unnd obern, auch andern massen und sambt andern ihrer gerechtichkeit, wie pergkwerchs- ordnung genem helt. Gemuett am pfingstdinstag umb funfzehen uhr im 1561 jar. 5 Thoman Lederer lehentrager. 10 (1577.) 16. a) Herr burgermeister, ersam, weiser herr, ich muett und beger romisch kaiserlichen maiestat unsers allergnedigsten herrn freies, eine fundgruben mit iren obern und untern beiden nechsten massen und mit sambt einem erbstollen und mit aller seiner gerechtigkeit, gelegen auf e. e. w. grunde und boden, hinter dem Altenperg. — Gemuet im 1577 jar, 5 mariz umb 15 uhr. Samuel Prauneysen lehentrager. 15 b) Herr burgermeister, ersam, weiser herr, ich muett und 20 beger an c. c. w. romisch kaiserlicher maiestat unsers aller- gnedigsten herrn freies, di 2 und 3 mass nach der fundgruben genant auf der einfalt, gelegen hinter dem Altenperg bei des Mathes feldt. Gemuet den gewerken zu guet den 15 tag Martins umb 21 der uhr im 1577. 25 Samuel Prauneysen lehentrager. c) Herr burgermaister, ersam, weiser herr, ich muett und beger an e. e. w. der romisch kaiserlichen maiestat unsers aller- genedigsten herrn freies, di 4 und 5 mass nach der fundgruben 30 genandt auf der einfalt, gelegen hinter dem Altenperg bei des Mathes felde. Gemuet nach laut der bergordnung. Gemuet des 1577 jars den 15 Martins umb 14 der uhr. Philip Paumgartner lehentrager. 35
IGLAUER MUTUNGEN. NO. 15, 16. 505 (1561.) 15. Herr burgermeister unnd ersam weis herrn, ich muett und beger romischer kaiserlicher maiestat freies, nemlich ein fundt- grueben gelegen underhalb dem Eilel bei der Rantzer strass mit einem erbstollen, mit iren untern unnd obern, auch andern massen und sambt andern ihrer gerechtichkeit, wie pergkwerchs- ordnung genem helt. Gemuett am pfingstdinstag umb funfzehen uhr im 1561 jar. 5 Thoman Lederer lehentrager. 10 (1577.) 16. a) Herr burgermeister, ersam, weiser herr, ich muett und beger romisch kaiserlichen maiestat unsers allergnedigsten herrn freies, eine fundgruben mit iren obern und untern beiden nechsten massen und mit sambt einem erbstollen und mit aller seiner gerechtigkeit, gelegen auf e. e. w. grunde und boden, hinter dem Altenperg. — Gemuet im 1577 jar, 5 mariz umb 15 uhr. Samuel Prauneysen lehentrager. 15 b) Herr burgermeister, ersam, weiser herr, ich muett und 20 beger an c. c. w. romisch kaiserlicher maiestat unsers aller- gnedigsten herrn freies, di 2 und 3 mass nach der fundgruben genant auf der einfalt, gelegen hinter dem Altenperg bei des Mathes feldt. Gemuet den gewerken zu guet den 15 tag Martins umb 21 der uhr im 1577. 25 Samuel Prauneysen lehentrager. c) Herr burgermaister, ersam, weiser herr, ich muett und beger an e. e. w. der romisch kaiserlichen maiestat unsers aller- genedigsten herrn freies, di 4 und 5 mass nach der fundgruben 30 genandt auf der einfalt, gelegen hinter dem Altenperg bei des Mathes felde. Gemuet nach laut der bergordnung. Gemuet des 1577 jars den 15 Martins umb 14 der uhr. Philip Paumgartner lehentrager. 35
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506 IGLAUER MUTUNGEN. NO. 17, 18, 19. (1577.) 17. 5 Ersamb, weiser herr burgermeister, ich muett und beger romisch kaiserlicher maiestat freiung, als nemlich auf einem trumb, das von dem hauptgang wekfeldt aus der fierung in das hanget nach dem willen gottes, ein fundtgruben mit sambt iren nechsten zugehorten massen und erbstollen der fundgruben zu — guet, wo ich sie hin strecken kan auff dem selbigen trumb. Geschehen in der 15 stund junius des 1577 jars. Valten Klajman lentrager. 10 (1577.) 18. Herr burgermeister, gunstiger weiser herr, sambt einem ersamen weisen rat, muett und beger ich ein alt erlegen perk- wergk, das gefallen ist in* romischer kaiserlicher maiestat freies, mit namen (sic) ligund oberhalb Syrinschkus teicht, auch ligund 15 der Töppermul uber, enhalb des pächleins an der leiten herrn Peter Hansen gründt zu Eberzdorf, ein fundgrub mit sambt ein erbstollen und zwo negsten massen, und di selbigen zu erstrecken, wo ich hin wil von der fundgruben gen perg oder tal. — Dem burgermeister anhaist am tag Margarethe umb 19 ur. Mathes Tschurpückl. 20 C. Mutungen mit Freiheit auf einen Termin. (1547.) 19. Herr burgermaister, fursichtig ersam unnd weis gebietend herrn, ich muett und beger koniglicher maiestat freies, ain verlegen 25 pergkhwerch, ligund in der nechsten krume oberhalb dem Scharff- gräblein gegen dem Rancz, nemblich ainen erbstollen mit ainer fundgrueben, di nechst ander und dritt mass, unter und ober, in aller vierung, umb ein fundtgrueben hinczustreckhen, wo es mir geleng, in meinen massen klufft und gang uberzufaren, mir und 30 meinen gewerkhen zu guet und koniglicher majestet kammerguet zu mehren, und freihait hierauf auf mittfasten nechst khunftig zu begeren. — Geben suntags nach Michaelis in der 23 stund anno domini 1547. 35 Gilgku Peckh lehentrager.
506 IGLAUER MUTUNGEN. NO. 17, 18, 19. (1577.) 17. 5 Ersamb, weiser herr burgermeister, ich muett und beger romisch kaiserlicher maiestat freiung, als nemlich auf einem trumb, das von dem hauptgang wekfeldt aus der fierung in das hanget nach dem willen gottes, ein fundtgruben mit sambt iren nechsten zugehorten massen und erbstollen der fundgruben zu — guet, wo ich sie hin strecken kan auff dem selbigen trumb. Geschehen in der 15 stund junius des 1577 jars. Valten Klajman lentrager. 10 (1577.) 18. Herr burgermeister, gunstiger weiser herr, sambt einem ersamen weisen rat, muett und beger ich ein alt erlegen perk- wergk, das gefallen ist in* romischer kaiserlicher maiestat freies, mit namen (sic) ligund oberhalb Syrinschkus teicht, auch ligund 15 der Töppermul uber, enhalb des pächleins an der leiten herrn Peter Hansen gründt zu Eberzdorf, ein fundgrub mit sambt ein erbstollen und zwo negsten massen, und di selbigen zu erstrecken, wo ich hin wil von der fundgruben gen perg oder tal. — Dem burgermeister anhaist am tag Margarethe umb 19 ur. Mathes Tschurpückl. 20 C. Mutungen mit Freiheit auf einen Termin. (1547.) 19. Herr burgermaister, fursichtig ersam unnd weis gebietend herrn, ich muett und beger koniglicher maiestat freies, ain verlegen 25 pergkhwerch, ligund in der nechsten krume oberhalb dem Scharff- gräblein gegen dem Rancz, nemblich ainen erbstollen mit ainer fundgrueben, di nechst ander und dritt mass, unter und ober, in aller vierung, umb ein fundtgrueben hinczustreckhen, wo es mir geleng, in meinen massen klufft und gang uberzufaren, mir und 30 meinen gewerkhen zu guet und koniglicher majestet kammerguet zu mehren, und freihait hierauf auf mittfasten nechst khunftig zu begeren. — Geben suntags nach Michaelis in der 23 stund anno domini 1547. 35 Gilgku Peckh lehentrager.
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IGLAUER MUTUNGEN. NO. 20, 21, 22, 23. 507 (1548.) 20. Herr burgermaister unnd ersam weis herren, ich Hansl Lederer muett und beger koniglicher majestat freis, unter des Farkuschen garten ein verlegen stolen mit namen auf der krauttgrueben. nemlich ein fundgrueben mit ezwaien nechsten massen, unter und obere, und ich mag mein fundgrueben hinlegen, was mir und meiner gewerkschafft gemessen ist, und beger freis auf nechst khunftig Georgii. -- Solche muettung ist geschehen am suntag vor liechtmessen in der 21 stund in 1548. Hansl Lederer lehentrager. 10 (1577.) 21. Gregor Kurschner muett und begert ein perckwerch auf dem Wilantzer gepurg auf ain quartal. — Actum umb 16 uhr vor mittag im 77 jar, den 8. jannuary. 15 D. Mutung eines Suchstollens. (1560.) 22. Dominica trium regum, anno 1516 jar. Mothel Twerichsfelt hatt aufgenomen ein suechstollen mit aller seiner gerechtigkeit nach bergordnung, ligund gegen dem grossen teucht bei Ebrharz- dorff, der do abgelossen ist, doch dem andern stollen an schaden. 20 E. Mutung eines Erbstollens. (1528.) 23. Mathes Peisker hat gemuett einen erbstollen, ligund, do man geet und fert gen Ranczer in der Khrimmen mit aller gerechti- 25 keit nach inhalt der bergrecht. Actum ff. VI vigilia Jacobi 1528.
IGLAUER MUTUNGEN. NO. 20, 21, 22, 23. 507 (1548.) 20. Herr burgermaister unnd ersam weis herren, ich Hansl Lederer muett und beger koniglicher majestat freis, unter des Farkuschen garten ein verlegen stolen mit namen auf der krauttgrueben. nemlich ein fundgrueben mit ezwaien nechsten massen, unter und obere, und ich mag mein fundgrueben hinlegen, was mir und meiner gewerkschafft gemessen ist, und beger freis auf nechst khunftig Georgii. -- Solche muettung ist geschehen am suntag vor liechtmessen in der 21 stund in 1548. Hansl Lederer lehentrager. 10 (1577.) 21. Gregor Kurschner muett und begert ein perckwerch auf dem Wilantzer gepurg auf ain quartal. — Actum umb 16 uhr vor mittag im 77 jar, den 8. jannuary. 15 D. Mutung eines Suchstollens. (1560.) 22. Dominica trium regum, anno 1516 jar. Mothel Twerichsfelt hatt aufgenomen ein suechstollen mit aller seiner gerechtigkeit nach bergordnung, ligund gegen dem grossen teucht bei Ebrharz- dorff, der do abgelossen ist, doch dem andern stollen an schaden. 20 E. Mutung eines Erbstollens. (1528.) 23. Mathes Peisker hat gemuett einen erbstollen, ligund, do man geet und fert gen Ranczer in der Khrimmen mit aller gerechti- 25 keit nach inhalt der bergrecht. Actum ff. VI vigilia Jacobi 1528.
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508 IGLAUER MUTUNGEN. NO. 24, 25. F. Fristungsmutungen. (1541.) 24. Andre Bierwagen, lehentrager. hat gemuet ein fundgrueb auf der alten Sparer grueb sambt baiden nachsten massen mit aller 5 gerechtikhait. — Actum sabato ante trinitatis in der 19 stund nach mittags, anno domini 1541. Ff. VI post Petri et Pauli bestätigt die bemelt fundgrueb sambt baiden massen. An dem vermelten freitag haben sie fristung genomen 14 tag. 10 (1562.) 25. Mert Schmid erlenngt die pestättung der fundgrueben auf S. Peters stollen aus unvermugligkkait pis auf Georgy nechst. — Actum sontags vor Fabiani und Sebastiani 1562.
508 IGLAUER MUTUNGEN. NO. 24, 25. F. Fristungsmutungen. (1541.) 24. Andre Bierwagen, lehentrager. hat gemuet ein fundgrueb auf der alten Sparer grueb sambt baiden nachsten massen mit aller 5 gerechtikhait. — Actum sabato ante trinitatis in der 19 stund nach mittags, anno domini 1541. Ff. VI post Petri et Pauli bestätigt die bemelt fundgrueb sambt baiden massen. An dem vermelten freitag haben sie fristung genomen 14 tag. 10 (1562.) 25. Mert Schmid erlenngt die pestättung der fundgrueben auf S. Peters stollen aus unvermugligkkait pis auf Georgy nechst. — Actum sontags vor Fabiani und Sebastiani 1562.
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Personen- und Ortsregister zum II. Bande.” (Die Ziffern beziehen sich auf die Seite.) A. Abraham s, Riesmann. Albrecht, Sohn des Herzogs von Münsterberg, 469. Alder Hamman, Bergmeister zum Brunnen in Kuttenberg, 351- 353, 356; Schotfe das. 877, 588; Mit- glied der Vier das. 384, 415. Alexander filius Severini, notarius civitatis Iglaviensis, XVIII. Altenberg, Altenperk, Alder Berg, Antiquus Mons, Dorf und Gebirgs- zug bei Iglau, 549, 449, 455, 496, 504, 505. Altenberger Thomas. magister ci- viuin ete. urbis Cibinensis [Her- mannstadt], NX LII. Alupck (Alnpek?, s. Sternberg Urkdb. No. 90) Hans, 492. Andres, Kelner des Klosters Zedlitz, 381; s. auch Bottener, Plumel, Poloner, Stask. Apollonia, Witwe nach Nicl Colda in Reichenstein (Schles.), 468, 469. Arnolt von Pifingen, Urbarer (oder Münzmeister) in Kuttenberg, 326, 327. Arnsdorff s. Zraczin. Augustin s. Reindler; Augustinus pfarrer uff dem berge czu Chuttn, 984. B. Barkusch Wenczla, Kuttenberg, 391. Bawor Johann aus Czetolibi, 471. Beier Hans, Grubenbesitzer in Hangenstein, 451 - 454. Beraun, 463, 464. Berca, Hinco dictus B. de Duba, pur- kravius Pragensis, provisor mon- tanorum in Reichenstein, 482; Waczlaw B. z Dubce a z Lippeho na Sternbercze, 340. Schöffe in Bernhardus, 884; Bernhart von Schönberg, des kunigs diener und hofgesinde, 322; s. auch Gruber. Berthold, s. Goldsmid. Bohemia, Beheim, Behem, Pehem, Kunigreich, regnum etc., VI, VII, 1. 2, 18, 40, 41, 118, 160, 163, 166, 200, 203, 212, 299, 329, 330, 383, 463, 492. Boleslaus dux Slesie, 330. Borsat, Borsuta, Urbarer in Kutten- berg, 313, 341, 359. Bothner,Bottener, Andres, 476; Francz Bürger von Breslau, 476 - 478, beide in Reichenstein (Schl.). Braunwart Thomel, Schóffe zu Kuttenberg, 328; s. Praumbart. Breslaw, 452, 457—459, 475, 476, 478 —480. Bresnicz s. Schuman. Briccius von Liesko, X XII. Brodsky Georg, notarius jur. Iglav., XVI. Brückmann Johann, XX. Brunna, 250. 251. Budes, Dorf im Czaslauer Kreise, ferreus mons in B, 455. Burghart Peschel, Schóffe in Kutten- berg, 328. Buthen [Beuthen], Buthinenses, 481—486. C. s. K. oder Z. 1». Deumel, Doumel, Hensel, Schôffen- meister in Kuttenberg, 388, 394, 400. Ditel s. Kint. Ditterich s. Goldsmid, Risch. Donat s. Starke. Donik Melchior, aus Zdanic, Raths- herr des Herzogs von Miinster- berg, 469. Duba s. Berca. Dubrawer Wald auf der Herrschaft Usow, 465. ^) Die Namen der auf S. 501 bis 508 genannten Muter wurden nicht aufgenommen.
Personen- und Ortsregister zum II. Bande.” (Die Ziffern beziehen sich auf die Seite.) A. Abraham s, Riesmann. Albrecht, Sohn des Herzogs von Münsterberg, 469. Alder Hamman, Bergmeister zum Brunnen in Kuttenberg, 351- 353, 356; Schotfe das. 877, 588; Mit- glied der Vier das. 384, 415. Alexander filius Severini, notarius civitatis Iglaviensis, XVIII. Altenberg, Altenperk, Alder Berg, Antiquus Mons, Dorf und Gebirgs- zug bei Iglau, 549, 449, 455, 496, 504, 505. Altenberger Thomas. magister ci- viuin ete. urbis Cibinensis [Her- mannstadt], NX LII. Alupck (Alnpek?, s. Sternberg Urkdb. No. 90) Hans, 492. Andres, Kelner des Klosters Zedlitz, 381; s. auch Bottener, Plumel, Poloner, Stask. Apollonia, Witwe nach Nicl Colda in Reichenstein (Schles.), 468, 469. Arnolt von Pifingen, Urbarer (oder Münzmeister) in Kuttenberg, 326, 327. Arnsdorff s. Zraczin. Augustin s. Reindler; Augustinus pfarrer uff dem berge czu Chuttn, 984. B. Barkusch Wenczla, Kuttenberg, 391. Bawor Johann aus Czetolibi, 471. Beier Hans, Grubenbesitzer in Hangenstein, 451 - 454. Beraun, 463, 464. Berca, Hinco dictus B. de Duba, pur- kravius Pragensis, provisor mon- tanorum in Reichenstein, 482; Waczlaw B. z Dubce a z Lippeho na Sternbercze, 340. Schöffe in Bernhardus, 884; Bernhart von Schönberg, des kunigs diener und hofgesinde, 322; s. auch Gruber. Berthold, s. Goldsmid. Bohemia, Beheim, Behem, Pehem, Kunigreich, regnum etc., VI, VII, 1. 2, 18, 40, 41, 118, 160, 163, 166, 200, 203, 212, 299, 329, 330, 383, 463, 492. Boleslaus dux Slesie, 330. Borsat, Borsuta, Urbarer in Kutten- berg, 313, 341, 359. Bothner,Bottener, Andres, 476; Francz Bürger von Breslau, 476 - 478, beide in Reichenstein (Schl.). Braunwart Thomel, Schóffe zu Kuttenberg, 328; s. Praumbart. Breslaw, 452, 457—459, 475, 476, 478 —480. Bresnicz s. Schuman. Briccius von Liesko, X XII. Brodsky Georg, notarius jur. Iglav., XVI. Brückmann Johann, XX. Brunna, 250. 251. Budes, Dorf im Czaslauer Kreise, ferreus mons in B, 455. Burghart Peschel, Schóffe in Kutten- berg, 328. Buthen [Beuthen], Buthinenses, 481—486. C. s. K. oder Z. 1». Deumel, Doumel, Hensel, Schôffen- meister in Kuttenberg, 388, 394, 400. Ditel s. Kint. Ditterich s. Goldsmid, Risch. Donat s. Starke. Donik Melchior, aus Zdanic, Raths- herr des Herzogs von Miinster- berg, 469. Duba s. Berca. Dubrawer Wald auf der Herrschaft Usow, 465. ^) Die Namen der auf S. 501 bis 508 genannten Muter wurden nicht aufgenommen.
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xx, Eberhart, Schaffer und Verweser cines Bergwerks bei Zittau, 340. Ebrharczdorff, Eberzdorf. Dorf nächst Iglau, 502, 506, 507. Egrer Thomas, Schôffe zu Kuttenberg, 384. Eldris Thomas, Schôffenmeister in Kuttenberg, 414. Ems Paul, Gewerke in Reichenstein (Schl.), 476. Enderl, Enderlein, Bergmeister in Eile, 499; s. auch Lewel. Eilaw, Eylaw [Eile], 326, 439, 440, 442, 498; s. Nicola. X^. s. V. €x Gabriel s. Heupt. Gelhausen s. Johannes. Georg herczog czu Sachsen, 494; s. Brodsky. Gestil, Gestl, Peter, Hofmeister in Kuttenberg, 329, 368. Girzik [Georg] z Wlassymie a s Usow, mührischer Unterkümmerer, 462, 464, 467. Glacz, fursten von G., 457. Glenczel Hannus, Schóffe in Kutten- berg, 329. Goldsmid Berthold, Schóffezu Kutten- berg, 354; Dittereich desgl, 388; perkwerk czu den G. 303, 438, 439. Górliczer grube bei Zittau, 345, 346, 348. Grefel, Greuel, Gresel (?), Stephan, Schóffe in Kutt., 388, 395, 488. Gregorius s. Osterman, Sigl. Grelicz, notarius publ. XI. Grellensmid Henel, Schóffenmeister in Kuttenberg, 341. Greuser Hensel, Schóffe in Kutt., 384. Griffen stollen, 448, 449. Gros, Grosz, obrister gesworn ver- sucher 388, Mitglied der Vier in Kuttenberg, 415; Niclas, Schôffe das., 414. Gruber Bernhard, Schóffe in Kutt., 329, 391, 395. Gruczner Petir, in Beuthen, 486. Gureyner Thor [in Kuttenberg], 388. PERSONEN- UND ORTSREGISTER. FH. Hager, Heger, Thomel, Kutt., 329, 391. Hakenborn s. Fridrich, Hans. Hamman, Hanman, Hayman s. Alder, Leupold, Noyl, Rote, Ryss, Smalcz, Wilkus, Wolkenstein. Hangenstein, bergwergk, montana [im Olmiitzer Kreis] 450—454. Hans, Hannus, apt von Czedlicz, 342; Schoffe in Reichenstein (Schl.), 457; von Hakenborn 346 — 348; von Pyesk, 850, 352, 853, 356, Mitglied der Vier in Kutt, 984; von Watz- mannsdorf, Bergmeister in Cranach, XLIV; s. ferner unter Alupek, Beier, Glenczel, Grellensmid, Hofman, Hiitt, Kauffmann. Klerer, Losniczer, Peker, Ryse, Schirmer, Spisglas, Struncz. Hassenstein, dominus de H., 322. Haug Faltein, 454. Heger s. Hager. Heilingkreucz [bei Iglau], 504. Heinel s. Pusch. Heinrich herezog czu Sachsen, gu- bernator in Frieslanden, lantgraif in Dóringen und markgraffe czu Meissen, 492; von Ryzenbergk, 495. Heincz s. Heupt, Paierdorff. Heirlas [in Iglau], 504. Heckel Hensil,.Schóffe zu Kutt., 354, 391, 414. Hennich, probst von Sderocz, 342; abt czu Czedliez, 363. Hensel mit dem czoppe, Schóffe in Kutt, 354, 384; von Morsbach, Richter das., 341; s. auch Deumel, Greuser, Heckel, Nikusch, Pfrim, Vischar. Henczmannus de Lapide, Schóffe in Kolin, 363. Herbart von Imkowicz, 342. Hermann, Bergmeister Madern in Kutt., 313. Heugl Lorennez, Grubenbesitzer in Hangenstein, 451, 452, 454. Heupt Gabriel und Heyncz, 347. Hynconius Johannes, XXI. Hofman Hannus, Schoffe in Kutt., 329. Holenstein s. Woko. Holzmarkt [in Kuttenberg], 390, 391, 395, Schóffe in von den
xx, Eberhart, Schaffer und Verweser cines Bergwerks bei Zittau, 340. Ebrharczdorff, Eberzdorf. Dorf nächst Iglau, 502, 506, 507. Egrer Thomas, Schôffe zu Kuttenberg, 384. Eldris Thomas, Schôffenmeister in Kuttenberg, 414. Ems Paul, Gewerke in Reichenstein (Schl.), 476. Enderl, Enderlein, Bergmeister in Eile, 499; s. auch Lewel. Eilaw, Eylaw [Eile], 326, 439, 440, 442, 498; s. Nicola. X^. s. V. €x Gabriel s. Heupt. Gelhausen s. Johannes. Georg herczog czu Sachsen, 494; s. Brodsky. Gestil, Gestl, Peter, Hofmeister in Kuttenberg, 329, 368. Girzik [Georg] z Wlassymie a s Usow, mührischer Unterkümmerer, 462, 464, 467. Glacz, fursten von G., 457. Glenczel Hannus, Schóffe in Kutten- berg, 329. Goldsmid Berthold, Schóffezu Kutten- berg, 354; Dittereich desgl, 388; perkwerk czu den G. 303, 438, 439. Górliczer grube bei Zittau, 345, 346, 348. Grefel, Greuel, Gresel (?), Stephan, Schóffe in Kutt., 388, 395, 488. Gregorius s. Osterman, Sigl. Grelicz, notarius publ. XI. Grellensmid Henel, Schóffenmeister in Kuttenberg, 341. Greuser Hensel, Schóffe in Kutt., 384. Griffen stollen, 448, 449. Gros, Grosz, obrister gesworn ver- sucher 388, Mitglied der Vier in Kuttenberg, 415; Niclas, Schôffe das., 414. Gruber Bernhard, Schóffe in Kutt., 329, 391, 395. Gruczner Petir, in Beuthen, 486. Gureyner Thor [in Kuttenberg], 388. PERSONEN- UND ORTSREGISTER. FH. Hager, Heger, Thomel, Kutt., 329, 391. Hakenborn s. Fridrich, Hans. Hamman, Hanman, Hayman s. Alder, Leupold, Noyl, Rote, Ryss, Smalcz, Wilkus, Wolkenstein. Hangenstein, bergwergk, montana [im Olmiitzer Kreis] 450—454. Hans, Hannus, apt von Czedlicz, 342; Schoffe in Reichenstein (Schl.), 457; von Hakenborn 346 — 348; von Pyesk, 850, 352, 853, 356, Mitglied der Vier in Kutt, 984; von Watz- mannsdorf, Bergmeister in Cranach, XLIV; s. ferner unter Alupek, Beier, Glenczel, Grellensmid, Hofman, Hiitt, Kauffmann. Klerer, Losniczer, Peker, Ryse, Schirmer, Spisglas, Struncz. Hassenstein, dominus de H., 322. Haug Faltein, 454. Heger s. Hager. Heilingkreucz [bei Iglau], 504. Heinel s. Pusch. Heinrich herezog czu Sachsen, gu- bernator in Frieslanden, lantgraif in Dóringen und markgraffe czu Meissen, 492; von Ryzenbergk, 495. Heincz s. Heupt, Paierdorff. Heirlas [in Iglau], 504. Heckel Hensil,.Schóffe zu Kutt., 354, 391, 414. Hennich, probst von Sderocz, 342; abt czu Czedliez, 363. Hensel mit dem czoppe, Schóffe in Kutt, 354, 384; von Morsbach, Richter das., 341; s. auch Deumel, Greuser, Heckel, Nikusch, Pfrim, Vischar. Henczmannus de Lapide, Schóffe in Kolin, 363. Herbart von Imkowicz, 342. Hermann, Bergmeister Madern in Kutt., 313. Heugl Lorennez, Grubenbesitzer in Hangenstein, 451, 452, 454. Heupt Gabriel und Heyncz, 347. Hynconius Johannes, XXI. Hofman Hannus, Schoffe in Kutt., 329. Holenstein s. Woko. Holzmarkt [in Kuttenberg], 390, 391, 395, Schóffe in von den
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PERSONEN- UND Hornigk Thomas, Bergmeister vom heiligen Lande in Sckneeberg, 42), 421. Hradek s. Sulka. Hütt Hans in Schneeberg, 448, J, Y. Jacob, abt von Czedliez, 384; vom Rosental, Bergmeister der Grube zu Sent Andres, 317, 318, 320, 321, 389. 391--393, 395, 397, 400—402, Schóffe in Kuttenberg, 888; von Slau und Crumpsin, Hofrichter der Markgrafschaft Máhren, 464; s. auch Meussig, Schonhar. Jaksonow s. Clement. Yan von Wartenberk, her zum Zol, 344; 345, 347, 349; s. auch Chrus- nyk, Sander, Ways. Janowicz s. Peschk. Jaroslaw s. Koniakowsky. Jax von Pyesk, Hofmeister in Kutt., 388; vom Tendelmark, Schôffe das. 354, 414. Jekel, Bergmeister in Lile, 459. Yembs Paul, Grubenbesitzer Reichenstein (Schl.), 468 - 470. Jermer s. Johannes. Jeronimus s. Trebis. Jeschk, Bergmeister in Eile, 439, 499. 500. lgla, Iglaw, Ygla, Yglaw, stat, civitas, V1- VIII, XI1—XVI, 1, 17, 33, 41, 332. 3334, 349, 357, 391, 407— 409, 411, 416, 421, 451, 45 56, 458, 463, 464, 466, 467, 470, 474, 4TT, 479, 481, 493, 501, 501; burger von der JL, cives in IL, Iglavienses, V1, VII, X, 18, 186, 187, 330, 878, 466, 468, 469, 491; gesworn von der L, schepfen, 2, 8, 19, 298, 372— 875, 377; perg czu der I., 69; Iglaviensis constitucio, Yelawer rechte, 120, 127; kluine Iglu, 501. Imkowicz s. Herbart. Jodocus marchio, XV; s. auch Jost. Johannes apt 414, prior 384, custos 414, sichemaister 414, sümmtlich von Zedlitz; evangelista 258; von Gelhausen, meister X, XVIII, XX, 4l, etwenn des kaiser Karls schreiber und iczunt czur Igla statschreiber 1; vom Jermer, Schóffe in Kuttenberg 354; konig von Beham XIV; Leopoldus XVI; von in ORTSREGISTER. 511 Pilgern, Schóffe in Kutteuberg 388; s. auch Bawor, Brückmann, "Fuls- stein, Hynconius, Kun, Oweczka, Zubek. Johel s. Rotleb. Jorg s. Wagner. Jost marggraff czu Merhern, 350; s. auch Jodocus. Isidorus [von Sevilla], 70, 71. Jurge s. Schorling. Justinianus imperator, 211, 215. IX (C, Ch). Karlkeiser, kunik czu Pehem, XVIII 1, 41, 299; Carolus IV., XV; her- czog zu Munsterbergk in Slesien, zu Olssen und graffe czu Glotz, 491; von Ostrowicz, Berghofmeister in Reichenstein (Schl), 457—459, 469; der jüngere, Herr von Wlassym u. Usow, 464. Caspar s. Freiberger. Kauffmann Hans. Schôffe in Kutt., 354; Sigmunt, Bergmeister zu den jungen Kaufleuten, 368 — 370, 435—437; Wenczlab, Bergmeister in Kutt., 417, 418, Bergmeister zu den Kaufleuten das, 365 — 367, Aufnehmer des Bergwerks zu den jungen Kaufleuten. 368, Mitglied der Vier, 415; pergwerk czun Kanf- leuten. 365— 367. Kaucz, Bin ger aus Breslau, in Beuthen, 486. Kauczenbach Stephan, oberster geschw. Steiger in Kutt., 319; Weigank, oberster Steiger das., 388) 391 u. Schöffe, 329, 395, 488. Keser Frenczel, Schöffe in Kolin, 363. Chylicz s. Oweczka. Kint Ditel, Schöffenmeister in Kutt., 319. Clement aus Jaksonow, Kanzler u. Rathsherr des Hzgs von Münster- berg, 469. Clems Ticz, Bergmeister zur Mauer in Kuttenberg, 38)— 382, 385, der Grube im Graben das., 388, oberster Steiger, 319, 351, 391 u. Schöffe das., 414, 488. Klerer Hans, Gewerke in Reichenstein (Schl.), 475—477. Klingensmid, Bergmeister der Grube zum K.. 368—375, 377—380, s. auch 435—437. Klinger Wenczl in Nehassitz, 470, 471.
PERSONEN- UND Hornigk Thomas, Bergmeister vom heiligen Lande in Sckneeberg, 42), 421. Hradek s. Sulka. Hütt Hans in Schneeberg, 448, J, Y. Jacob, abt von Czedliez, 384; vom Rosental, Bergmeister der Grube zu Sent Andres, 317, 318, 320, 321, 389. 391--393, 395, 397, 400—402, Schóffe in Kuttenberg, 888; von Slau und Crumpsin, Hofrichter der Markgrafschaft Máhren, 464; s. auch Meussig, Schonhar. Jaksonow s. Clement. Yan von Wartenberk, her zum Zol, 344; 345, 347, 349; s. auch Chrus- nyk, Sander, Ways. Janowicz s. Peschk. Jaroslaw s. Koniakowsky. Jax von Pyesk, Hofmeister in Kutt., 388; vom Tendelmark, Schôffe das. 354, 414. Jekel, Bergmeister in Lile, 459. Yembs Paul, Grubenbesitzer Reichenstein (Schl.), 468 - 470. Jermer s. Johannes. Jeronimus s. Trebis. Jeschk, Bergmeister in Eile, 439, 499. 500. lgla, Iglaw, Ygla, Yglaw, stat, civitas, V1- VIII, XI1—XVI, 1, 17, 33, 41, 332. 3334, 349, 357, 391, 407— 409, 411, 416, 421, 451, 45 56, 458, 463, 464, 466, 467, 470, 474, 4TT, 479, 481, 493, 501, 501; burger von der JL, cives in IL, Iglavienses, V1, VII, X, 18, 186, 187, 330, 878, 466, 468, 469, 491; gesworn von der L, schepfen, 2, 8, 19, 298, 372— 875, 377; perg czu der I., 69; Iglaviensis constitucio, Yelawer rechte, 120, 127; kluine Iglu, 501. Imkowicz s. Herbart. Jodocus marchio, XV; s. auch Jost. Johannes apt 414, prior 384, custos 414, sichemaister 414, sümmtlich von Zedlitz; evangelista 258; von Gelhausen, meister X, XVIII, XX, 4l, etwenn des kaiser Karls schreiber und iczunt czur Igla statschreiber 1; vom Jermer, Schóffe in Kuttenberg 354; konig von Beham XIV; Leopoldus XVI; von in ORTSREGISTER. 511 Pilgern, Schóffe in Kutteuberg 388; s. auch Bawor, Brückmann, "Fuls- stein, Hynconius, Kun, Oweczka, Zubek. Johel s. Rotleb. Jorg s. Wagner. Jost marggraff czu Merhern, 350; s. auch Jodocus. Isidorus [von Sevilla], 70, 71. Jurge s. Schorling. Justinianus imperator, 211, 215. IX (C, Ch). Karlkeiser, kunik czu Pehem, XVIII 1, 41, 299; Carolus IV., XV; her- czog zu Munsterbergk in Slesien, zu Olssen und graffe czu Glotz, 491; von Ostrowicz, Berghofmeister in Reichenstein (Schl), 457—459, 469; der jüngere, Herr von Wlassym u. Usow, 464. Caspar s. Freiberger. Kauffmann Hans. Schôffe in Kutt., 354; Sigmunt, Bergmeister zu den jungen Kaufleuten, 368 — 370, 435—437; Wenczlab, Bergmeister in Kutt., 417, 418, Bergmeister zu den Kaufleuten das, 365 — 367, Aufnehmer des Bergwerks zu den jungen Kaufleuten. 368, Mitglied der Vier, 415; pergwerk czun Kanf- leuten. 365— 367. Kaucz, Bin ger aus Breslau, in Beuthen, 486. Kauczenbach Stephan, oberster geschw. Steiger in Kutt., 319; Weigank, oberster Steiger das., 388) 391 u. Schöffe, 329, 395, 488. Keser Frenczel, Schöffe in Kolin, 363. Chylicz s. Oweczka. Kint Ditel, Schöffenmeister in Kutt., 319. Clement aus Jaksonow, Kanzler u. Rathsherr des Hzgs von Münster- berg, 469. Clems Ticz, Bergmeister zur Mauer in Kuttenberg, 38)— 382, 385, der Grube im Graben das., 388, oberster Steiger, 319, 351, 391 u. Schöffe das., 414, 488. Klerer Hans, Gewerke in Reichenstein (Schl.), 475—477. Klingensmid, Bergmeister der Grube zum K.. 368—375, 377—380, s. auch 435—437. Klinger Wenczl in Nehassitz, 470, 471.
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512 Chlumetz s. Zub. Knieze Paul, 493. Kolen, Kollen, Koln uff der Elbe 298, 497, 498; burger von K.. Colonienses, 298, 312, 342, 362, 363; scheppen von K., 298, 304, 306, 307. Koniakowsky Jaroslaw, XII. Colda Nicl selig aus Zampach, 469. Conrad derSchiitze, Ritter, Hofmeister des Burggrafen von Nürnberg, XIV; s. auch. Kunrat. Cranach [Kronach in Franken], berg- werck czu C., XIV, Cracz, Hüttenbesitzer in Beuthen, 486; berkwerk gelegen bei der C., ander- halb meil von der Zittaw, 344. Krempnicz, Xrempniczer, Petir, Schóffe in Kutt., 395, 483. Cridel s. Kurczner. Krysk genant Rudiski in Beuthen, 486. Cristoff, Christoff, von Pyesk, phleger, 388, Schóffe in Kutt., 414; s. auch Vorsucher. Kronel Niclas, Bergmeister von Sechslehen in Kutt., 393, 397, 401, 402, oberster Steiger das., 388, 417. Crumpsin s. Jacob. Chrusnyk Jan, Hofmeister in Kutt., 350. Chudi Niclas oder Nicolae, 351. Kun Johann von Kunstadt, XIX. Kunel Fridusch, Münzmeister, 329, Schôtfe in Kutt., 391, Schôtfen- meister das., 319. Kunigsteiner Bergwerk in Eile, 498. Kunrat, Chunrat, steiger 347; Prior von Zedlitz, 414; s. auch Nasen. Kuncz s. Preuser. Kupperberg montes, 322, 323. Kurczner Cridel, Schöffe in Kutt., 384. Kuttenberg, perg czun Kutten, Chutten, VIII, XIV, XVIII, 127, 329, 354, 360, 872—836, 383 — 385, 391, 395, 414, 415, 419, 496; perk- werk czun K., argentifodium, mons in Ch. ete., 68, 69, 201, 203, 319, 320; di von den Kutten, cives Kuttnenses, XIV, 186, 187, 298, 301, 303, 304, 8193, 317, 321, 395, 398, 388, 856, 857, 360, 361, 367, 370—319, 880, 389, 402, 405, 407, 411, 412, 417, 418, 422, 495, 430, 437, 471, 488, 489, 497; scheppen von den K., 298, 362. PERSONEN- UND ORTSREGISTE KR. I. Ladislaus de Iglavia, XVI. Landstein s. Zub. Lang Nikel, 349. Lapis s. Henczmannus; vgl. Stayn. Lebzelter Mathias in Iglau, XVI. Lenkewicz, 454. Leonhardus s. Trenker. Leubus s. Lubens. Leupold Hamman, Bergmeister der Grube zum L. in Kutt, 497, 498. Lewel Enderlein, Richter in Iglau, 337. Lichtenperger. Grube zum L. in Kuttenberg 358, Lippa s. Berca. Lorenez s. Heugl, Meschler. Losniczer Hans, in Iglau, 440 Lubensis abbas ‘Leubus], 330. M. Mader, Gewerken von den M., 313. Mayler Paul, Schitfe in Kutt, 381. Martinus pfortner u. M. prediger an der pforten des Klosters Zedlitz, Matheus, Mathias, Mathes, evange- lista, 259; underprior von Zedlitz, 384; s. auch Grosz, Lebzelter, Steiger, Thengler. Medelski hory, Medlauer Berge, auf der Herrschaft Usow gelegen, 462, 464, 466, 467. Meisner Niclas, Bergmeister zu der Scheune in Kutt., 308. Meissen, land czu M., 322; s. auch Heinrich herczog u. Misnensia montana. Melchior s. Donik. Merhern, Moravia, VI, VII, 1, 2, 18, 330, 350. Mertel s. Teicher. Meschler Lorencz aus Pilsen, 336. Meseriez (Gr. Mesritsch], domina de M., 455, 456. Meussig Jocub, 492. Michelmul bei Iglau, 501, 502. Mikulass, Mikolasch s. Schilhan, Stohlar. Misnensia montana, 494; s. Meissen. Mistlibor Waezlab, Schóffe in Kutt., 415, Schóffenmeister das., 351. Morsbach s. Hensel. Munsterberg dux, 468; s. auch Karl.
512 Chlumetz s. Zub. Knieze Paul, 493. Kolen, Kollen, Koln uff der Elbe 298, 497, 498; burger von K.. Colonienses, 298, 312, 342, 362, 363; scheppen von K., 298, 304, 306, 307. Koniakowsky Jaroslaw, XII. Colda Nicl selig aus Zampach, 469. Conrad derSchiitze, Ritter, Hofmeister des Burggrafen von Nürnberg, XIV; s. auch. Kunrat. Cranach [Kronach in Franken], berg- werck czu C., XIV, Cracz, Hüttenbesitzer in Beuthen, 486; berkwerk gelegen bei der C., ander- halb meil von der Zittaw, 344. Krempnicz, Xrempniczer, Petir, Schóffe in Kutt., 395, 483. Cridel s. Kurczner. Krysk genant Rudiski in Beuthen, 486. Cristoff, Christoff, von Pyesk, phleger, 388, Schóffe in Kutt., 414; s. auch Vorsucher. Kronel Niclas, Bergmeister von Sechslehen in Kutt., 393, 397, 401, 402, oberster Steiger das., 388, 417. Crumpsin s. Jacob. Chrusnyk Jan, Hofmeister in Kutt., 350. Chudi Niclas oder Nicolae, 351. Kun Johann von Kunstadt, XIX. Kunel Fridusch, Münzmeister, 329, Schôtfe in Kutt., 391, Schôtfen- meister das., 319. Kunigsteiner Bergwerk in Eile, 498. Kunrat, Chunrat, steiger 347; Prior von Zedlitz, 414; s. auch Nasen. Kuncz s. Preuser. Kupperberg montes, 322, 323. Kurczner Cridel, Schöffe in Kutt., 384. Kuttenberg, perg czun Kutten, Chutten, VIII, XIV, XVIII, 127, 329, 354, 360, 872—836, 383 — 385, 391, 395, 414, 415, 419, 496; perk- werk czun K., argentifodium, mons in Ch. ete., 68, 69, 201, 203, 319, 320; di von den Kutten, cives Kuttnenses, XIV, 186, 187, 298, 301, 303, 304, 8193, 317, 321, 395, 398, 388, 856, 857, 360, 361, 367, 370—319, 880, 389, 402, 405, 407, 411, 412, 417, 418, 422, 495, 430, 437, 471, 488, 489, 497; scheppen von den K., 298, 362. PERSONEN- UND ORTSREGISTE KR. I. Ladislaus de Iglavia, XVI. Landstein s. Zub. Lang Nikel, 349. Lapis s. Henczmannus; vgl. Stayn. Lebzelter Mathias in Iglau, XVI. Lenkewicz, 454. Leonhardus s. Trenker. Leubus s. Lubens. Leupold Hamman, Bergmeister der Grube zum L. in Kutt, 497, 498. Lewel Enderlein, Richter in Iglau, 337. Lichtenperger. Grube zum L. in Kuttenberg 358, Lippa s. Berca. Lorenez s. Heugl, Meschler. Losniczer Hans, in Iglau, 440 Lubensis abbas ‘Leubus], 330. M. Mader, Gewerken von den M., 313. Mayler Paul, Schitfe in Kutt, 381. Martinus pfortner u. M. prediger an der pforten des Klosters Zedlitz, Matheus, Mathias, Mathes, evange- lista, 259; underprior von Zedlitz, 384; s. auch Grosz, Lebzelter, Steiger, Thengler. Medelski hory, Medlauer Berge, auf der Herrschaft Usow gelegen, 462, 464, 466, 467. Meisner Niclas, Bergmeister zu der Scheune in Kutt., 308. Meissen, land czu M., 322; s. auch Heinrich herczog u. Misnensia montana. Melchior s. Donik. Merhern, Moravia, VI, VII, 1, 2, 18, 330, 350. Mertel s. Teicher. Meschler Lorencz aus Pilsen, 336. Meseriez (Gr. Mesritsch], domina de M., 455, 456. Meussig Jocub, 492. Michelmul bei Iglau, 501, 502. Mikulass, Mikolasch s. Schilhan, Stohlar. Misnensia montana, 494; s. Meissen. Mistlibor Waezlab, Schóffe in Kutt., 415, Schóffenmeister das., 351. Morsbach s. Hensel. Munsterberg dux, 468; s. auch Karl.
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PERSONEN- UND ORTSREGISTER. IN, Nasen, Nazen, Kunrat, Hofmeister, 391, Mitgl. der Vier in Kutt., 415. Nehassicz [Dorf im Saatzer Kreis], 460, 470. Nemicz s. Cziecz. Nero imperator, kaiser, 46, 49. Nicolaus, Niklas, Nikel, Bergmeister zu Sct. Jurgen in Kutt., 354, 355, 388, 389; Bergmeister zum Königs- lehen das., 413, 414; bursner, kelner, underprior des Klosters Zedlitz, 384, 414; Erbstollenmeister in Zuckmantel, 447; munczschreiber, 329, 388; puer, kint, in Iglau, 455; von Eylaw, hofmeister, 319; von Prage, amptman pei dem muncz- maister auf dem Perge, 375; her- czog czu Troppaw, 447; aus Zdir, 471; s. auch Grelicz, Gros, Colda, Kronel, Chudi, Lang, Meisner, Prukmaister, Resch, Salifex, Schaffer, Schonhar, Schuman, Silber, Stelicz, Thomel, Unger, Vogel, Zappenschu. Nicoman s. Fleishawer. Nikusch Hensel in Reichenstein (Schl), 458. Noyl Hanman, Schóffe in Kutt., 328. O. Opel, Bergmeister vom O., 314—316. Opecz Paul, in Beuthen, 486. Osseger Silberbergwerke, 494, Osterman Gregorius, Schotte in Kutt., 354. Ostrowicz s. Karl. Othmuth s. Schilhan. Ottakorus (II.) rex, kunig, 160, 161. Oweczka Johann aus Chylicz, Ge- werke in Meedl, 464. P. Paierdorff Heincz aus Reichenbach in Reichenstein (Schl.), 479, 480. Palen s. Polonia. Parchanter Wenczlab in Iglau, 440. Pasler, 392, 395. Pau], Paulus, Pawel, cammerschreiber des kunigs, 342; perkschreiber, 393; Fiirst von Sulewitz, 494, 495; s. auch Emss, Fogler, Knieze, Mayler, Opecz, Prenner. Zycha, Bohm. Bergrecht. II. 513 Peker Hanuss, Schóffenmeister in Kuttenberg, 341. Perg s. Kuttenberg. Peschel s. Burghart, Pusch. Peschk von Janowicz, 440. Peter, Pfarrer in Kuttenberg, 414; von Pyesk, 363, 891, munczmaister und urbarer, 318; 's. auch Gestil, Gruczner, Krempnicz, Preus, Schlosser, Schober, Schram, Schuttenhof. Smrzlik, Swarcz. Pfrim Hensil, Schóffein Kutt., 354, 415. Pyesk s. Cristoff, Hannus, Jax, Peter, Procop; die Pyesken, 877. Pilgern s. Johannes. Pilsen, perkwerk czu P., 335, 336. Pirkner, haspelgenant czu dem P., 431. Pistauer gemain [Dorf bei Iglau], 502. Pitingen s. Arnolt. Plumel Andres, Bergmeister in Kutt., 417, 418, Richter das., 891, 414. Poloner Andres, 395, Schöffe in Kutt., 328 ff., 391. Polonia, Palen, regnum, kunigreich, 40, 41. Prage, Praga, 250, 251, 384, 471, 495, 499; thumherren von P., 338. Praumbart Thomel, Schóffein Kutten- berg, 391; s. Braun wart. Preiskower, grube czu den P. in Kutt., 431—433. Premislaus, Primislaus, Primicil, Przimislaw, filius regis „Boemoram, marchio Moravie. V, XV, Prenner Paul, Pawel, Schöffe in Kutt, 395, Schóffenmeister das.. 384. Prenercz Waczlab selig in Nehassitz, 460, 461. Preus Peter, Schöffe in Kutt., 384; Steffan in Reichenstein (Schl), ), 458. Preuser Kuncz selig, 492. Procop von Pyesk, 350, 352, 353, 356, oberster Steiger u. Schóffe in Kutt., 488, Schóffenmeister das., 394, 400; vonStayn. Schóffenmeister das., 391. Proczl Valtein in Reichenstein (Schl.), 458. Prukmaister Nikl, Richter in Kolin, 363. Pusch Heinel, Hofmeister in Kutt, 357—859; Peschel, 360, 361. Quarcz Frenczil, 363, Bergmeister der Grube im Garten, 425; grube czu den Quwerczen, 425, 426, 429—491. 33
PERSONEN- UND ORTSREGISTER. IN, Nasen, Nazen, Kunrat, Hofmeister, 391, Mitgl. der Vier in Kutt., 415. Nehassicz [Dorf im Saatzer Kreis], 460, 470. Nemicz s. Cziecz. Nero imperator, kaiser, 46, 49. Nicolaus, Niklas, Nikel, Bergmeister zu Sct. Jurgen in Kutt., 354, 355, 388, 389; Bergmeister zum Königs- lehen das., 413, 414; bursner, kelner, underprior des Klosters Zedlitz, 384, 414; Erbstollenmeister in Zuckmantel, 447; munczschreiber, 329, 388; puer, kint, in Iglau, 455; von Eylaw, hofmeister, 319; von Prage, amptman pei dem muncz- maister auf dem Perge, 375; her- czog czu Troppaw, 447; aus Zdir, 471; s. auch Grelicz, Gros, Colda, Kronel, Chudi, Lang, Meisner, Prukmaister, Resch, Salifex, Schaffer, Schonhar, Schuman, Silber, Stelicz, Thomel, Unger, Vogel, Zappenschu. Nicoman s. Fleishawer. Nikusch Hensel in Reichenstein (Schl), 458. Noyl Hanman, Schóffe in Kutt., 328. O. Opel, Bergmeister vom O., 314—316. Opecz Paul, in Beuthen, 486. Osseger Silberbergwerke, 494, Osterman Gregorius, Schotte in Kutt., 354. Ostrowicz s. Karl. Othmuth s. Schilhan. Ottakorus (II.) rex, kunig, 160, 161. Oweczka Johann aus Chylicz, Ge- werke in Meedl, 464. P. Paierdorff Heincz aus Reichenbach in Reichenstein (Schl.), 479, 480. Palen s. Polonia. Parchanter Wenczlab in Iglau, 440. Pasler, 392, 395. Pau], Paulus, Pawel, cammerschreiber des kunigs, 342; perkschreiber, 393; Fiirst von Sulewitz, 494, 495; s. auch Emss, Fogler, Knieze, Mayler, Opecz, Prenner. Zycha, Bohm. Bergrecht. II. 513 Peker Hanuss, Schóffenmeister in Kuttenberg, 341. Perg s. Kuttenberg. Peschel s. Burghart, Pusch. Peschk von Janowicz, 440. Peter, Pfarrer in Kuttenberg, 414; von Pyesk, 363, 891, munczmaister und urbarer, 318; 's. auch Gestil, Gruczner, Krempnicz, Preus, Schlosser, Schober, Schram, Schuttenhof. Smrzlik, Swarcz. Pfrim Hensil, Schóffein Kutt., 354, 415. Pyesk s. Cristoff, Hannus, Jax, Peter, Procop; die Pyesken, 877. Pilgern s. Johannes. Pilsen, perkwerk czu P., 335, 336. Pirkner, haspelgenant czu dem P., 431. Pistauer gemain [Dorf bei Iglau], 502. Pitingen s. Arnolt. Plumel Andres, Bergmeister in Kutt., 417, 418, Richter das., 891, 414. Poloner Andres, 395, Schöffe in Kutt., 328 ff., 391. Polonia, Palen, regnum, kunigreich, 40, 41. Prage, Praga, 250, 251, 384, 471, 495, 499; thumherren von P., 338. Praumbart Thomel, Schóffein Kutten- berg, 391; s. Braun wart. Preiskower, grube czu den P. in Kutt., 431—433. Premislaus, Primislaus, Primicil, Przimislaw, filius regis „Boemoram, marchio Moravie. V, XV, Prenner Paul, Pawel, Schöffe in Kutt, 395, Schóffenmeister das.. 384. Prenercz Waczlab selig in Nehassitz, 460, 461. Preus Peter, Schöffe in Kutt., 384; Steffan in Reichenstein (Schl), ), 458. Preuser Kuncz selig, 492. Procop von Pyesk, 350, 352, 353, 356, oberster Steiger u. Schóffe in Kutt., 488, Schóffenmeister das., 394, 400; vonStayn. Schóffenmeister das., 391. Proczl Valtein in Reichenstein (Schl.), 458. Prukmaister Nikl, Richter in Kolin, 363. Pusch Heinel, Hofmeister in Kutt, 357—859; Peschel, 360, 361. Quarcz Frenczil, 363, Bergmeister der Grube im Garten, 425; grube czu den Quwerczen, 425, 426, 429—491. 33
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514 K. Rabstein Henricus, 493. Raynswerk Fridusch, oberster Steiger, 391. Rancz [bei Iglau], 506, 507; Rantzer feld, 504; grueben, 501; krimm, kriimp, 502, 503, 507; strass, 505. Raczina s. Woitik. Reichenbach s. Paierdorff. Reichenstein |Bergreichenstein im Prachiner Kreise in Bóhmen], 332, 445, 482, 483. Reichenstein [in Schlesien] montana, bergwergk czum R., 456 —459, 468, 469, 474, 477, 479, 480, 491. Reffler, gruben genant czum R., 314, 317. Reimerstat [Römerstadt], 444. Reindler Augustin in Iglau, 440. Remstock Frydusch, oberster Steiger in Kutt., 488. Resch Nica, Schöffenmeister in Kutt., 319. Riesman Abraham, 227. Risch Ditterich, Schöffenmeister in Iglau, 337. Ryse Hanus, Schóffe in Kutt., 388. Ryss Hanman, Schóffe in Kutt., 395. Ryzenbergk, dominus de R., 494; Rysenberger gut, 493. Rosental s. Jacob. Rosenteler, gang genant czu den R., 3 5 Rosmarkt [in Kuttenberg], 388, 415. Rote Hanman, Schóffe in Kutt., 391. Rotleb Johel, Miinzmeister, 363. Ruswurm Fricz, Bürger von Breslau, Gewerke in Reichenstein (Schl), 457—459, 475 480. Ruthart, grube genunt czum R. in Kutt., 497, 498. ss. Sachsen s. Georg herczog, Heinrich herczog. Salifex Nicolaus, Schóffe in Kolin, 363. Salomo, der weise, 272, 275, Sander Jan in Nehassicz, 460—462. Sand (Sent) Andres, gemessen perk czu S. A. in Kutt, 317, 318, 320, 321, 355, 889 ff., 403--113. Sand Annaberg, berggericht auf S. A., 494. PERSONEN- UND ORTSREGISTER. Sand Georgen, Gurgen, Bergwerk in Schneeberg, 323, 420. Sand (Sent; Jorgen, Jurgen, ge- messen perk czu S. J. in Kutten- berg, 303, 353 — 355, 386 — 389, 396, 401 — 408, 412—414, 416, 488, 489, Sanndt Kathrein, Bergwerk in Schneeberg, 323. Sannd Margarethen Gewerken, 418, 420, 421. Sand Mauricz, Bergwerk in Schnee- berg, 420. Sent Pawel, Bergwerk in Kutt., 368. Schaffer Niclas, Geschworener von der Gemein in Kutt., 391. Scharfgräblein bei Iglau, 502, 506. Schechtel, perkwerk czum S., 365, 366, 373—375, 378—380. Schik Stephan, 395, Geschworener von der Gemein in Kutt., 891. Schilhan Mikolasch aus Othmuth, Gewerke in Meedl, 464. Schirmer Hanus, Erbstollenmeister in Zuckmantel, 416, 447; grube genant czum S. in Kutt., 422—425. Schiruczkus, Ssiroczek in Reichen- stein (Schl.), 468, 469. Schlosser Peter der Altstadt Prag, 471. Schneepergk montana, 323, 418, 419, 448, 493. Schober Fricz, Schóffenmeister in Iglau, 337; Peter von Igla, XVIII. Schon Nikl, Grubenbesitzer in Reichen- stein (Schl.), 459, 460. Schónberg s. Bernhart. Schonhar Jacob, geschworener Mark- scheider in Kutt., 356, 357, 488, 489. Schonher Niclas und Wenczlaw, oberste Steiger in Kutt., 319. Schorling Jurge in Beuthen, 486. Schram Petrus, Schóffenmeister in Kolin, 363. Schreiber Jocub, Schreiber des Haupt- manns der Prager Burg. 470, 471. Schuman Nikl von der Bresnicz, Grubenbesitzer in Kupferberg, 322, #23. Schuttenhof Peter, Schóffe in Kutt., 415, Schóffenmeister das., 354. Sdericz, Sderoz, probst von S., 440; s. auch Hennich. Sebold, Zebolt, s. Sprenger, Wortznn. Seiler Francz, Eidam des Heincz Paierdorff, 480. Seneca moralis philosophus, 46, 47. Sigl Gregorius, 227.
514 K. Rabstein Henricus, 493. Raynswerk Fridusch, oberster Steiger, 391. Rancz [bei Iglau], 506, 507; Rantzer feld, 504; grueben, 501; krimm, kriimp, 502, 503, 507; strass, 505. Raczina s. Woitik. Reichenbach s. Paierdorff. Reichenstein |Bergreichenstein im Prachiner Kreise in Bóhmen], 332, 445, 482, 483. Reichenstein [in Schlesien] montana, bergwergk czum R., 456 —459, 468, 469, 474, 477, 479, 480, 491. Reffler, gruben genant czum R., 314, 317. Reimerstat [Römerstadt], 444. Reindler Augustin in Iglau, 440. Remstock Frydusch, oberster Steiger in Kutt., 488. Resch Nica, Schöffenmeister in Kutt., 319. Riesman Abraham, 227. Risch Ditterich, Schöffenmeister in Iglau, 337. Ryse Hanus, Schóffe in Kutt., 388. Ryss Hanman, Schóffe in Kutt., 395. Ryzenbergk, dominus de R., 494; Rysenberger gut, 493. Rosental s. Jacob. Rosenteler, gang genant czu den R., 3 5 Rosmarkt [in Kuttenberg], 388, 415. Rote Hanman, Schóffe in Kutt., 391. Rotleb Johel, Miinzmeister, 363. Ruswurm Fricz, Bürger von Breslau, Gewerke in Reichenstein (Schl), 457—459, 475 480. Ruthart, grube genunt czum R. in Kutt., 497, 498. ss. Sachsen s. Georg herczog, Heinrich herczog. Salifex Nicolaus, Schóffe in Kolin, 363. Salomo, der weise, 272, 275, Sander Jan in Nehassicz, 460—462. Sand (Sent) Andres, gemessen perk czu S. A. in Kutt, 317, 318, 320, 321, 355, 889 ff., 403--113. Sand Annaberg, berggericht auf S. A., 494. PERSONEN- UND ORTSREGISTER. Sand Georgen, Gurgen, Bergwerk in Schneeberg, 323, 420. Sand (Sent; Jorgen, Jurgen, ge- messen perk czu S. J. in Kutten- berg, 303, 353 — 355, 386 — 389, 396, 401 — 408, 412—414, 416, 488, 489, Sanndt Kathrein, Bergwerk in Schneeberg, 323. Sannd Margarethen Gewerken, 418, 420, 421. Sand Mauricz, Bergwerk in Schnee- berg, 420. Sent Pawel, Bergwerk in Kutt., 368. Schaffer Niclas, Geschworener von der Gemein in Kutt., 391. Scharfgräblein bei Iglau, 502, 506. Schechtel, perkwerk czum S., 365, 366, 373—375, 378—380. Schik Stephan, 395, Geschworener von der Gemein in Kutt., 891. Schilhan Mikolasch aus Othmuth, Gewerke in Meedl, 464. Schirmer Hanus, Erbstollenmeister in Zuckmantel, 416, 447; grube genant czum S. in Kutt., 422—425. Schiruczkus, Ssiroczek in Reichen- stein (Schl.), 468, 469. Schlosser Peter der Altstadt Prag, 471. Schneepergk montana, 323, 418, 419, 448, 493. Schober Fricz, Schóffenmeister in Iglau, 337; Peter von Igla, XVIII. Schon Nikl, Grubenbesitzer in Reichen- stein (Schl.), 459, 460. Schónberg s. Bernhart. Schonhar Jacob, geschworener Mark- scheider in Kutt., 356, 357, 488, 489. Schonher Niclas und Wenczlaw, oberste Steiger in Kutt., 319. Schorling Jurge in Beuthen, 486. Schram Petrus, Schóffenmeister in Kolin, 363. Schreiber Jocub, Schreiber des Haupt- manns der Prager Burg. 470, 471. Schuman Nikl von der Bresnicz, Grubenbesitzer in Kupferberg, 322, #23. Schuttenhof Peter, Schóffe in Kutt., 415, Schóffenmeister das., 354. Sdericz, Sderoz, probst von S., 440; s. auch Hennich. Sebold, Zebolt, s. Sprenger, Wortznn. Seiler Francz, Eidam des Heincz Paierdorff, 480. Seneca moralis philosophus, 46, 47. Sigl Gregorius, 227.
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PERSONEN- UND Silber Niclas, 391, 392, Bergmeister von Sechslehen in Kutt, 395, Schóffe das., 388, 395. Sigismundus [Kaiser], XV; s. Kauff- man, Czieez. Slau s. Jacob. Slesia s. Boleslaus. Smalcz Hanman, Schóffe in Kutt., 395. Smrzlik Peter, Münzmeister, 388, oberster Münzverweser, 329; s. Zmyrzlobk. Sparer grueb bei Iglau, 508. Sperling Larencz von Freyberg, lehen- trager in Iglau, 503. Spinezenperg, Spiczenberg Kuttenberg], 325, 342. Spisglas Hannus, oberster Steiger, 351, 388, 391, Mitgl. der Vier in Kutt., 884. Sprenger Zebolt, 345, 349. Stayn s. Procop; vgl. Lapis. Starke Andres aus Breslau in Beuthen, 486; Donat. Gewerke in Kupfer- berg, 322, 323. Steiger Mathes stollen in Schneeberg, 448, 449. Stelicz Nikel, Schóffe in Kolin, 363. Stephan s. Grefel, Kauczenbach, Preus, Schik, Tausentmark. Sternberg s. Berca. Stohlar Mikulasch in Kutt., X. Struncz Fricz und Hannus, Steiger auf dem Berg des Herrn von Wartemberg bei Zittau, 347. Sulewicz s. Paul. Sulka Zawisch aus Hradek, Haupt- mann der Prager Burg, 471. Swarcz Petir in Beuthen, 486. "Г. Tasovsky Veit aus Lipoltitz, XX. Taubenmul [bei Iglau], 503. Tausentmark Frevel, Urbarer in Kuttenberg, 341; Stephan, Schöffen- meister das., 384. Teicher Mertil, Schöffe in Kutt., 354, 395, 415. Tendelmark s. Jax. Thengler Mathias von Lichtenfeld, XVII. Thodel, grube czu den T., 431- 433. Thomas erczpischoff zu Gran, XVII; s. auch Altenberger, Egrer, Eldris, Hornigk, Wollfal. [bei ORTSREGISTER. 515 Thomel, Bergmeister zum eisrein seil in Kutt., 360, 361; Erbstollen- meister in Zuckmantel, 447; Niklas, Bergmeister vom Himmelstoss in Kutt., 305; s. auch Braunwart, Hager. Ticz s. Clems. Tóppermul (bei Iglau], 506. Trebis Jeronimus, Gewerke in Kupfer- berg, 322, 323. Trenker Leonhardus Iglaviensis, XIT. Troppaw, purger von T., 325; s. auch icolaus herczog. U. Unger Nicl, Gewerke in Reichenstein (Schl.), 457, 458, 475, 476. Urban steiger auf denı Berge des Herrn von Wartemberg bei Zittau, 345—347, Usow, Awsow, 464, 466, 467; s. auch Girzik u. Karl. F^. V. Faltein s. Haug. Veit s. Tasovsky. Vischar Hensel, Schóffe in Kutt., 329. Fleishawer Nicoman, Schoffe in Kutt., 388. Vogel Niclas, Schóffe in Kutt., 395. Fógler Paul, 847. Foith, Bürgermeister von Hangen- Stein, 451. Voycezberg, dominus capitaneus in V., 323. Vorsucher Cristoff, Bergmeister zum Czappenschu in Kutt., 317, 318, 320, 321, 391—393, Bergmeister von vier Lehen etc., 415, oberster geschworener Versucher, 388, Schöffe in Kutt., 354, Schöffen- meister das., 414; Waczlab, 395, Schöffe in Kutt., 329, Mitgl. der Vier, 384. Francz, Frenczel, Bergmeister der Ueberschaar czan Pawern, 381, 382; s. auch Bottener, Keser, Quarcz, Seiler. Freiberg, XX; s. auch Sperling. Freiberger Caspar, Gewerke Kupferberg, 322, 323. Frevel s. Tausentmark. Fridrich, Fricz, von Hackenborn, 347, 348; s. auch. Ruswurm, Schober, Struncz. in 33 *
PERSONEN- UND Silber Niclas, 391, 392, Bergmeister von Sechslehen in Kutt, 395, Schóffe das., 388, 395. Sigismundus [Kaiser], XV; s. Kauff- man, Czieez. Slau s. Jacob. Slesia s. Boleslaus. Smalcz Hanman, Schóffe in Kutt., 395. Smrzlik Peter, Münzmeister, 388, oberster Münzverweser, 329; s. Zmyrzlobk. Sparer grueb bei Iglau, 508. Sperling Larencz von Freyberg, lehen- trager in Iglau, 503. Spinezenperg, Spiczenberg Kuttenberg], 325, 342. Spisglas Hannus, oberster Steiger, 351, 388, 391, Mitgl. der Vier in Kutt., 884. Sprenger Zebolt, 345, 349. Stayn s. Procop; vgl. Lapis. Starke Andres aus Breslau in Beuthen, 486; Donat. Gewerke in Kupfer- berg, 322, 323. Steiger Mathes stollen in Schneeberg, 448, 449. Stelicz Nikel, Schóffe in Kolin, 363. Stephan s. Grefel, Kauczenbach, Preus, Schik, Tausentmark. Sternberg s. Berca. Stohlar Mikulasch in Kutt., X. Struncz Fricz und Hannus, Steiger auf dem Berg des Herrn von Wartemberg bei Zittau, 347. Sulewicz s. Paul. Sulka Zawisch aus Hradek, Haupt- mann der Prager Burg, 471. Swarcz Petir in Beuthen, 486. "Г. Tasovsky Veit aus Lipoltitz, XX. Taubenmul [bei Iglau], 503. Tausentmark Frevel, Urbarer in Kuttenberg, 341; Stephan, Schöffen- meister das., 384. Teicher Mertil, Schöffe in Kutt., 354, 395, 415. Tendelmark s. Jax. Thengler Mathias von Lichtenfeld, XVII. Thodel, grube czu den T., 431- 433. Thomas erczpischoff zu Gran, XVII; s. auch Altenberger, Egrer, Eldris, Hornigk, Wollfal. [bei ORTSREGISTER. 515 Thomel, Bergmeister zum eisrein seil in Kutt., 360, 361; Erbstollen- meister in Zuckmantel, 447; Niklas, Bergmeister vom Himmelstoss in Kutt., 305; s. auch Braunwart, Hager. Ticz s. Clems. Tóppermul (bei Iglau], 506. Trebis Jeronimus, Gewerke in Kupfer- berg, 322, 323. Trenker Leonhardus Iglaviensis, XIT. Troppaw, purger von T., 325; s. auch icolaus herczog. U. Unger Nicl, Gewerke in Reichenstein (Schl.), 457, 458, 475, 476. Urban steiger auf denı Berge des Herrn von Wartemberg bei Zittau, 345—347, Usow, Awsow, 464, 466, 467; s. auch Girzik u. Karl. F^. V. Faltein s. Haug. Veit s. Tasovsky. Vischar Hensel, Schóffe in Kutt., 329. Fleishawer Nicoman, Schoffe in Kutt., 388. Vogel Niclas, Schóffe in Kutt., 395. Fógler Paul, 847. Foith, Bürgermeister von Hangen- Stein, 451. Voycezberg, dominus capitaneus in V., 323. Vorsucher Cristoff, Bergmeister zum Czappenschu in Kutt., 317, 318, 320, 321, 391—393, Bergmeister von vier Lehen etc., 415, oberster geschworener Versucher, 388, Schöffe in Kutt., 354, Schöffen- meister das., 414; Waczlab, 395, Schöffe in Kutt., 329, Mitgl. der Vier, 384. Francz, Frenczel, Bergmeister der Ueberschaar czan Pawern, 381, 382; s. auch Bottener, Keser, Quarcz, Seiler. Freiberg, XX; s. auch Sperling. Freiberger Caspar, Gewerke Kupferberg, 322, 323. Frevel s. Tausentmark. Fridrich, Fricz, von Hackenborn, 347, 348; s. auch. Ruswurm, Schober, Struncz. in 33 *
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516 Fridusch s. Kunel, Raynswerk. u. Fulsstein Johann, Marschall Rathsherr des Hzgs von Münster- berg, 469. Wagner Jorg in Reichenstein (Schl.), 476; grube czum W. in Kutt., 304—306, 308, 422—425. Ways Jan in Kuttenberg, X. Wartemberk s. Yan. Watzmannsdorf s. Hans. Waczlaw s. Wenczeslaus. Weigank, Weinant, Enderlein, Schöffe in Kutt., 329; s. auch Kauczenbach. Wenczeslaus, Wenczlab, Waczlaw (I.) rex Boemie, konig, V, XIV, XV, et Moravie, 1; (II.) secundus rex Bohemie, der ander kunig von Behem, 40, 41, 118, 166, 212; (IV.) romischer kunig, 383; Wenczeslaus patriarch von Antioch, 350; Wencz- lab von Donyn, Richter in Kutten- berg, 384; s. ferner Barkusch, Berca, Kauffman, Mistlibor, Par- chanter, Prenercz, Schonher, Vor- sucher, Wilman, Cziecz. Wilantzer gepürg [bei Iglau], 507. Wilhelm s. Zub. Wilkus Hanman, Schöffenmeister in Kolin, 363. Wilman Wenczlab, Bergmeister zum Schechtel in Kutt., 365—367, Schöffenmeister das., 391. Witpil in Kuttenberg, X. Wlasky dwuor = wälscher Hof in Kuttenberg, ehem. Münzgebäude, XVIII. Wlassym s. Girzik, Karl. Woitik von Raczina in Reichenstein (Schl.), 475, 476; s. auch Zraczin. Woko de Holenstein, 333, 334. Wolkenstein Hamman, Bergmeister zu den Quarzen in Kutt.. 425, 426, 429, 430. Wollfal Thomas in Kutt., XVIII. Wortznn Sebold, Grubenbesitzer in Hangenstein, 451, 452, 454. W PERSONEN- UND ORTSREGISTER. Cz, Z. Zampach s. Colda. Zappenschu Niclas, Bergmeister zum Z. in Kutt., 318, 319, 321; grube czum Z., 317—321, 390 — 393. Czaslaw, Czaslas, die von Cz., Czaslavienses, 298, 312, 442. Zawisch s. Sulka. Zdanic s. Donik. Zdietin s. Johann. Zdir s. Nicolaus. Zebolt s. Sebold. Czystercz. orden, Czedlicz kloster 384, 385, 414—416; apt von Cz., 326, 331, 362, 363. Czetolibi s. Bawor. Cziecz Sigmund aus Nemicz, Gewerke in Nehassitz, 470, 471; Waczlaw. kgl. Marschall, Vater des Sigmund, 470. Zittau, 344. Zmyrzlobk amptman pei dem muncz- maister auf dem Perge, 375 (wohl identisch mit Smrzlik). Zol s. Yan. Zraczin Woitik czu Arnsdorff in Reichenstein (Schl.), 477—479. Zub Wilhelm von Landstein u. zu Chlumetz, 469. Zubek Johann von Zdietin, Gewerke in Meedl. 464. Czuckmantel, 328; di von Cz.. cives de Cz., 325, 327, 343, 434, 438, 441; gepirge czu dem Cz., 447. Ueber die Localgeschichte der voran- geführten Bergwerke sind zuvergleichen die Bücher von Peithner u. Stern- berg (Böhmen u. Mähren), Elvert (Mähren), Steinbeck (Schlesien).
516 Fridusch s. Kunel, Raynswerk. u. Fulsstein Johann, Marschall Rathsherr des Hzgs von Münster- berg, 469. Wagner Jorg in Reichenstein (Schl.), 476; grube czum W. in Kutt., 304—306, 308, 422—425. Ways Jan in Kuttenberg, X. Wartemberk s. Yan. Watzmannsdorf s. Hans. Waczlaw s. Wenczeslaus. Weigank, Weinant, Enderlein, Schöffe in Kutt., 329; s. auch Kauczenbach. Wenczeslaus, Wenczlab, Waczlaw (I.) rex Boemie, konig, V, XIV, XV, et Moravie, 1; (II.) secundus rex Bohemie, der ander kunig von Behem, 40, 41, 118, 166, 212; (IV.) romischer kunig, 383; Wenczeslaus patriarch von Antioch, 350; Wencz- lab von Donyn, Richter in Kutten- berg, 384; s. ferner Barkusch, Berca, Kauffman, Mistlibor, Par- chanter, Prenercz, Schonher, Vor- sucher, Wilman, Cziecz. Wilantzer gepürg [bei Iglau], 507. Wilhelm s. Zub. Wilkus Hanman, Schöffenmeister in Kolin, 363. Wilman Wenczlab, Bergmeister zum Schechtel in Kutt., 365—367, Schöffenmeister das., 391. Witpil in Kuttenberg, X. Wlasky dwuor = wälscher Hof in Kuttenberg, ehem. Münzgebäude, XVIII. Wlassym s. Girzik, Karl. Woitik von Raczina in Reichenstein (Schl.), 475, 476; s. auch Zraczin. Woko de Holenstein, 333, 334. Wolkenstein Hamman, Bergmeister zu den Quarzen in Kutt.. 425, 426, 429, 430. Wollfal Thomas in Kutt., XVIII. Wortznn Sebold, Grubenbesitzer in Hangenstein, 451, 452, 454. W PERSONEN- UND ORTSREGISTER. Cz, Z. Zampach s. Colda. Zappenschu Niclas, Bergmeister zum Z. in Kutt., 318, 319, 321; grube czum Z., 317—321, 390 — 393. Czaslaw, Czaslas, die von Cz., Czaslavienses, 298, 312, 442. Zawisch s. Sulka. Zdanic s. Donik. Zdietin s. Johann. Zdir s. Nicolaus. Zebolt s. Sebold. Czystercz. orden, Czedlicz kloster 384, 385, 414—416; apt von Cz., 326, 331, 362, 363. Czetolibi s. Bawor. Cziecz Sigmund aus Nemicz, Gewerke in Nehassitz, 470, 471; Waczlaw. kgl. Marschall, Vater des Sigmund, 470. Zittau, 344. Zmyrzlobk amptman pei dem muncz- maister auf dem Perge, 375 (wohl identisch mit Smrzlik). Zol s. Yan. Zraczin Woitik czu Arnsdorff in Reichenstein (Schl.), 477—479. Zub Wilhelm von Landstein u. zu Chlumetz, 469. Zubek Johann von Zdietin, Gewerke in Meedl. 464. Czuckmantel, 328; di von Cz.. cives de Cz., 325, 327, 343, 434, 438, 441; gepirge czu dem Cz., 447. Ueber die Localgeschichte der voran- geführten Bergwerke sind zuvergleichen die Bücher von Peithner u. Stern- berg (Böhmen u. Mähren), Elvert (Mähren), Steinbeck (Schlesien).
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Zusätze und wesentliche Berichtigungen. Seite 34 Zeile 30, 31: zu streichen: Siehe unten u. s. W. 49 „ 30: zu lesen des statt Des. „ 33: hinter wollen einzuschalten E. 53 „ „ 56 12 liest W statt nec cessamus: necesse habemus. „ „ 6: W liest discrete statt distincte. 66 v 68 26: Der in Note ll bemerkte Zusatz in den Text zu setzen. „ 11 69 39: Note kkk zu streichen. 112 „ 4: Wliests uoque statt sive quod, Zeile 27 multum statt vultu. 70 „ „ 70 „ 17: statt sequitur ist nach W, E, V sequatur zu verbessern. 1: W liest tacitus statt cautus. 72 „ 78 „ 31: zu streichen: Vgl. I 17 § 2. 80 „ 13, 14, 28: Note n ist zu streichen u. zu hic zu bemerken: fehlt W. „ 19: statt ne nach W nec zu verbessern. 21: statt amisisse nach W annuisse zu verbessern. „ 4: que in quod zu verbessern. „ 12: statt pertinent nach W pertinet zu verbessern. „ 23: statt meatum zu verbessern meatuum. „ 28: zu lesen § 13 statt § 15. „ 7: hinter tercia nach W, E, V zu ergänzen proxime. „ 15: sicque bis prejudicat fehlt W. „ 7: hinter laboratorum nach W, E zu ergänzen continue. „ 32: vor den Beginn der Zeile zu setzen: c) ern W; „ 29: soll heissen: vgl. Const. I 15 § 5 bei Note g). „ „ 15: statt noxa nach W noxia aqua zu verbessern; aquis fehlt W. 12: hinter Dicitur nach E, V zu ergänzen eciam. „ „ 30: Die Fortsetzung der Note f s. auf S. 152. „ 8: hinter scansores nach W, E, V zu ergänzen speciales. „ 10: statt quod ad nach W zu verbessern quod quoad; statt fere liest W vere u. statt frequencius in Z. 11 frequentibus. 6: Note e zu streichen. „ „ 28: zur Note p hinzuzufügen: wie auch in W. 84 86 92 96 96 „ 104 „ 106 „ 110 „ 114 „ 114 „ 132 „ 138 „ 144 „ 148 „ 154 „ 166 1 12 „ „ 168 „ 172
Zusätze und wesentliche Berichtigungen. Seite 34 Zeile 30, 31: zu streichen: Siehe unten u. s. W. 49 „ 30: zu lesen des statt Des. „ 33: hinter wollen einzuschalten E. 53 „ „ 56 12 liest W statt nec cessamus: necesse habemus. „ „ 6: W liest discrete statt distincte. 66 v 68 26: Der in Note ll bemerkte Zusatz in den Text zu setzen. „ 11 69 39: Note kkk zu streichen. 112 „ 4: Wliests uoque statt sive quod, Zeile 27 multum statt vultu. 70 „ „ 70 „ 17: statt sequitur ist nach W, E, V sequatur zu verbessern. 1: W liest tacitus statt cautus. 72 „ 78 „ 31: zu streichen: Vgl. I 17 § 2. 80 „ 13, 14, 28: Note n ist zu streichen u. zu hic zu bemerken: fehlt W. „ 19: statt ne nach W nec zu verbessern. 21: statt amisisse nach W annuisse zu verbessern. „ 4: que in quod zu verbessern. „ 12: statt pertinent nach W pertinet zu verbessern. „ 23: statt meatum zu verbessern meatuum. „ 28: zu lesen § 13 statt § 15. „ 7: hinter tercia nach W, E, V zu ergänzen proxime. „ 15: sicque bis prejudicat fehlt W. „ 7: hinter laboratorum nach W, E zu ergänzen continue. „ 32: vor den Beginn der Zeile zu setzen: c) ern W; „ 29: soll heissen: vgl. Const. I 15 § 5 bei Note g). „ „ 15: statt noxa nach W noxia aqua zu verbessern; aquis fehlt W. 12: hinter Dicitur nach E, V zu ergänzen eciam. „ „ 30: Die Fortsetzung der Note f s. auf S. 152. „ 8: hinter scansores nach W, E, V zu ergänzen speciales. „ 10: statt quod ad nach W zu verbessern quod quoad; statt fere liest W vere u. statt frequencius in Z. 11 frequentibus. 6: Note e zu streichen. „ „ 28: zur Note p hinzuzufügen: wie auch in W. 84 86 92 96 96 „ 104 „ 106 „ 110 „ 114 „ 114 „ 132 „ 138 „ 144 „ 148 „ 154 „ 166 1 12 „ „ 168 „ 172
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