z 4 stránek
Titel – Beiträge
128
129
130
Titel - MVGDB
131
Název:
Kleine Beiträge zur Geschichte der Deutschen im südlichen Böhmen und insbesondere in Krummau, MVGDB 41
Autor:
Mörath, Anton
Rok vydání:
1903
Místo vydání:
Praha, Wien
Česká národní bibliografie:
Počet stran celkem:
4
Obsah:
- 128: Titel – Beiträge
- 131: Titel - MVGDB
upravit
Strana 128
128 — Rleine Beiträge zur Geschichte der Deutschen im ſüdlichen Böhmnen und insbesondere in Krummau. Von Anton Mörath. I. Wittingau, den 28. December 1376. — Peter und Johann von Rosenberg bezeugen, daß ihr Landrichter Swatomyr von Sahorkaw bekannt habe, daß er nur auf Befehl des Herrn Jesten von Kossohür, dessen Diener und Landrichter er damals war, die Pferde von dem bei Oberplan gelegenen Hofe des Karl Denkel des Schwiegersohnes des Herlsbergers, weggenommen habe und daß weder das Kloster Goldenkron noch irgend jemand von des Klosters wegen davon gewußt habe. Wir Peter vnd Johans von Rosenberg bechenen offenwar mit vrchund des briefes allen czu den er chümftig wirt, das der erberig vnser getrewer Swatomyr von Sahorkaw czu den czeiten vnser lantrichter für vns vnd für vnser erber ritter vnd knecht, dy all her nach geschriben sind chömen ist vnd mit guter bedechtnüss vnbetwngen (sic) erchant vnd ge- sprochen hat offenlich pei seinen trewen vnd frumcheit, das er nach nymans anders gehaissen sunder nach herren Jeskens von Kossohür geschefft alein des Diner vnd lantrichter er czu denselben czeiten was, dy pferd anf Karls Denkels des herlsperger aydem hof pei der Plan gelegen hat genummen, also das weder das Chloster cze der heiligen Krone noch ymand von des chlosters wegen darvmb ichtes gewest haben vnd des sind geczeugen di erbern ritter, dy pei der red vnd bechantnuss gewesen sind, her Johan geheissen von Ladanycz czu den czeiten purgraf cze Rosenberg, her Trovan von Wrziezie, her Vlreich von Czehnycz, her Andre von Wyschow vnd her Reynhart von Czesstycz dar czu di erbern Nyclas czden czeiten Schaffer cze Rosenberg, Zachreis purgraf czu Chrumpnaw, Wylhalm purgraf cze Meidstein, Jesk geheissen Worowecz vnd ander erbarer leut genüg vnd czu einer sichtigen geczeugnüss der obgeschriben erchantuüss vnd red haben wir vargenanten Peter vnd Johans von Rosen-
128 — Rleine Beiträge zur Geschichte der Deutschen im ſüdlichen Böhmnen und insbesondere in Krummau. Von Anton Mörath. I. Wittingau, den 28. December 1376. — Peter und Johann von Rosenberg bezeugen, daß ihr Landrichter Swatomyr von Sahorkaw bekannt habe, daß er nur auf Befehl des Herrn Jesten von Kossohür, dessen Diener und Landrichter er damals war, die Pferde von dem bei Oberplan gelegenen Hofe des Karl Denkel des Schwiegersohnes des Herlsbergers, weggenommen habe und daß weder das Kloster Goldenkron noch irgend jemand von des Klosters wegen davon gewußt habe. Wir Peter vnd Johans von Rosenberg bechenen offenwar mit vrchund des briefes allen czu den er chümftig wirt, das der erberig vnser getrewer Swatomyr von Sahorkaw czu den czeiten vnser lantrichter für vns vnd für vnser erber ritter vnd knecht, dy all her nach geschriben sind chömen ist vnd mit guter bedechtnüss vnbetwngen (sic) erchant vnd ge- sprochen hat offenlich pei seinen trewen vnd frumcheit, das er nach nymans anders gehaissen sunder nach herren Jeskens von Kossohür geschefft alein des Diner vnd lantrichter er czu denselben czeiten was, dy pferd anf Karls Denkels des herlsperger aydem hof pei der Plan gelegen hat genummen, also das weder das Chloster cze der heiligen Krone noch ymand von des chlosters wegen darvmb ichtes gewest haben vnd des sind geczeugen di erbern ritter, dy pei der red vnd bechantnuss gewesen sind, her Johan geheissen von Ladanycz czu den czeiten purgraf cze Rosenberg, her Trovan von Wrziezie, her Vlreich von Czehnycz, her Andre von Wyschow vnd her Reynhart von Czesstycz dar czu di erbern Nyclas czden czeiten Schaffer cze Rosenberg, Zachreis purgraf czu Chrumpnaw, Wylhalm purgraf cze Meidstein, Jesk geheissen Worowecz vnd ander erbarer leut genüg vnd czu einer sichtigen geczeugnüss der obgeschriben erchantuüss vnd red haben wir vargenanten Peter vnd Johans von Rosen-
Strana 129
129 — berg vnser paider Insigel gehangen an den brief der geben ist cze Wy- tignaw an der heiligen kindlein tag Anno septuagesimo sexto.1) II. Deutsche Richter der Stadt Krumman im 14. Jahrhunderte. Bisher konnten wir im 14. Jahrhunderte und zwar im Jahre 1336 nur einen Richter namens Michel nachweisen.2) In dem Rosenbergschen Urbar vom Jahre 1379 ist aber zu lesen, daß ein Leutlinus, der einst Richter war, das Gebiet der Stadt abgemessen habe, welche damals 700 Joch mit 41/2 Joch Gärten umfaßte und 96 Häuser zählte.3) Der damals auch schon bestehende Stadtteil Latron gehörte im 14. Jahr hundert noch nicht zur eigentlichen Stadt. Dieser Leutlinus muß also einige Jahre vor dem Jahre 1379 gelebt haben und ist vielleicht der Nachfolger des Richters Michel gewesen. In einer im Stadtarchive in Krumman befindlichen und am 12. März 1387 von Johann von Roseuberg ausgestellten Urkunde begegnen wir nun wieder einem Leutlinus als Richter und Bürger von Krummau.4) Wahrscheinlich war er ein Sohn des oben genannten Leutlinus. Aus einer Urkunde Heinrichs von Rosenberg vom 27. Dezember 1389 geht aber hervor, daß Leutlinus an diesem Tage das Amt eines Richters nicht mehr bekleidet hat.5) 1) Original auf Pergament mit den zwei an pergamenen Presseln hängenden Siegeln Peters und Johanns von Rosenberg in rothem Wachse, im fürstlich Schwarzenbergschen Herrschaftsarchive in Krummau. (I, 5 BPs, 93 m.) Diese Siegel sind genau beschrieben auf Seite 173 in „Pangerl, Urkundenbuch des ehemaligen Cistercienserstiftes Goldenkron. Wien 1872." 2) Seite 447 des XXXVI. Jahrgangs unserer Mitteilungen (Mörath, zur ältesten Geschichte der Stadt Krumman). 3) Seite 32 des „Registrum bonorum Rosenbergicorum anno 1379 compilatum“. Herausgegeben von Josef Truhlář. Prag, 1880. 4) 1387 die sancti Gregorii confessoris (12. März). Johann von Rosenberg bekennt, daß er das Dorf Zwiekowetz, welches er von Marquard von Poreschin erworben hat, nicht für sich, sondern für seinen getreuen Leuthlinus, damals Richter und Bürger von Krumman (Chrumpnaw), und seine Erben angekauft habe. Leutlin habe auch den Kaufschilling ielbst erlegt und nur zu seiner und seiner Erben Sicherheit sei der Kaufbrief auf ihn, Herrn Johann von Rosen berg lautend, ausgefertigt worden. Original auf Pergament mit drei anhän- genden Siegeln im Stadtarchive in Krummau. 5) 1389, 27. Dezember, im Schlosse „Przybeniz“. Heinrich von Rosen berg bekeunt, daß ihm auf das in der Landtafel ihm zugeschriebene Dorf Zwiekowetz kein Recht zustehe, sondern daß Leutlin, Bürger von Krumman Mitteilungen. 41. Jahrgang. 1. Heft. 9
129 — berg vnser paider Insigel gehangen an den brief der geben ist cze Wy- tignaw an der heiligen kindlein tag Anno septuagesimo sexto.1) II. Deutsche Richter der Stadt Krumman im 14. Jahrhunderte. Bisher konnten wir im 14. Jahrhunderte und zwar im Jahre 1336 nur einen Richter namens Michel nachweisen.2) In dem Rosenbergschen Urbar vom Jahre 1379 ist aber zu lesen, daß ein Leutlinus, der einst Richter war, das Gebiet der Stadt abgemessen habe, welche damals 700 Joch mit 41/2 Joch Gärten umfaßte und 96 Häuser zählte.3) Der damals auch schon bestehende Stadtteil Latron gehörte im 14. Jahr hundert noch nicht zur eigentlichen Stadt. Dieser Leutlinus muß also einige Jahre vor dem Jahre 1379 gelebt haben und ist vielleicht der Nachfolger des Richters Michel gewesen. In einer im Stadtarchive in Krumman befindlichen und am 12. März 1387 von Johann von Roseuberg ausgestellten Urkunde begegnen wir nun wieder einem Leutlinus als Richter und Bürger von Krummau.4) Wahrscheinlich war er ein Sohn des oben genannten Leutlinus. Aus einer Urkunde Heinrichs von Rosenberg vom 27. Dezember 1389 geht aber hervor, daß Leutlinus an diesem Tage das Amt eines Richters nicht mehr bekleidet hat.5) 1) Original auf Pergament mit den zwei an pergamenen Presseln hängenden Siegeln Peters und Johanns von Rosenberg in rothem Wachse, im fürstlich Schwarzenbergschen Herrschaftsarchive in Krummau. (I, 5 BPs, 93 m.) Diese Siegel sind genau beschrieben auf Seite 173 in „Pangerl, Urkundenbuch des ehemaligen Cistercienserstiftes Goldenkron. Wien 1872." 2) Seite 447 des XXXVI. Jahrgangs unserer Mitteilungen (Mörath, zur ältesten Geschichte der Stadt Krumman). 3) Seite 32 des „Registrum bonorum Rosenbergicorum anno 1379 compilatum“. Herausgegeben von Josef Truhlář. Prag, 1880. 4) 1387 die sancti Gregorii confessoris (12. März). Johann von Rosenberg bekennt, daß er das Dorf Zwiekowetz, welches er von Marquard von Poreschin erworben hat, nicht für sich, sondern für seinen getreuen Leuthlinus, damals Richter und Bürger von Krumman (Chrumpnaw), und seine Erben angekauft habe. Leutlin habe auch den Kaufschilling ielbst erlegt und nur zu seiner und seiner Erben Sicherheit sei der Kaufbrief auf ihn, Herrn Johann von Rosen berg lautend, ausgefertigt worden. Original auf Pergament mit drei anhän- genden Siegeln im Stadtarchive in Krummau. 5) 1389, 27. Dezember, im Schlosse „Przybeniz“. Heinrich von Rosen berg bekeunt, daß ihm auf das in der Landtafel ihm zugeschriebene Dorf Zwiekowetz kein Recht zustehe, sondern daß Leutlin, Bürger von Krumman Mitteilungen. 41. Jahrgang. 1. Heft. 9
Strana 130
130 — Einer von diesen beiden Leutlinus hat auch für sein Seelenheil in der St. Veitskirche in Krummau ein Anniversarium gestiftet.1) III. Anniversariensliftungen von Deutschen in der St. Beitskirche in Krumman im 14. und 15. Jahrhunderte. Außer der schon erwähnten Stiftung von Seite eines der beiden deutschen Richter namens Leutlinus begegnen wir in dem Anniversarien- buche der St. Veitskirche in Krummau, welches einer Handschrift des 17. Jahrhundert einverleibt ist und die Überschrift trägt „Onera plebani in Crumlow“, noch folgende Anniversarienstiftungen, welche zweifellos von Deutschen herrühren und ins 14. und 15. Jahrhundert zu setzen sind: Nr. VIII. Pro anima domini Johannis Teutonicorum praedica- toris (im Jahre 1375 urkundlich nachweisbar) omnibus annis in divi- sione apostolorum (am 15. Juli) vigilias 9 lectionum cum missa defunctorum sub nota quatuor presbyteris 4 g, rectori scholae 3 g, campanatori 1 g, hic etiam adiutorium fecit ad missam in aurora. Nr. X. Pro anima Perchtae institricis (eine Magd, die für ihre Frau im Kramladen sitzt) in Crumlow: Vigilias 9 lectionum in die S. Stanislai (am 8. Mai) et mane missam cantatam presbyteris 7 per 1 g, magistro scholarum 3 g. Nr. XIII. Pro anima Domini Nicolaj de Caplicz Praedicatoris Teutonicorum dicti Suldan (urkundlich nachweisbar im November 1404 und ein Sohn des Andreas von Kaplitz) anniversarium solenne cum 9 lectionibus et in crastino missa cantata sacerdotibus 20 g, magistro 3 g, pauperibus 10 g, campanario 2 g. 1) (dilectus noster Leutlinus cives de Krumlow), ihm dieses Dorf nur zu treuen Händen landtäflich abgetreten habe, weshalb sich Heinrich von Rosenberg mit seinem Vater Herrn Ulrich von Rosenberg verpflichte, auf iedesmaliges Begehren Leutlins oder seiner Erben die oben erwähnte Zuschreibung in der Landtafel wieder löschen zu lassen. Zeuge und Mitsiegler Herr Johann von Neuhaus (nobilis dominus Johannes de novadomo). Original auf Pergament im Stadtarchive in Krummau. Aus dem Anniverjarienbuche der St. Veitskirche in Krummau: IX. Pro anima Leutlini judicis in Crumlow: Anniversaria quatuor in quibuslibet quatuor temporibus, vigilias 9 lectionum cum missa defunc- torum cantata; presbiteris septem per 1 g, Rectori scholae 3 g, paupe- ribus in quolibet anniversariis 4 g. Handschrift auf Papier von einer Hand des 17. Jahrh. im fürstl. Schwarzenberg'schen Herrschaftsarchive in Krummau. (Seite 89.)
130 — Einer von diesen beiden Leutlinus hat auch für sein Seelenheil in der St. Veitskirche in Krummau ein Anniversarium gestiftet.1) III. Anniversariensliftungen von Deutschen in der St. Beitskirche in Krumman im 14. und 15. Jahrhunderte. Außer der schon erwähnten Stiftung von Seite eines der beiden deutschen Richter namens Leutlinus begegnen wir in dem Anniversarien- buche der St. Veitskirche in Krummau, welches einer Handschrift des 17. Jahrhundert einverleibt ist und die Überschrift trägt „Onera plebani in Crumlow“, noch folgende Anniversarienstiftungen, welche zweifellos von Deutschen herrühren und ins 14. und 15. Jahrhundert zu setzen sind: Nr. VIII. Pro anima domini Johannis Teutonicorum praedica- toris (im Jahre 1375 urkundlich nachweisbar) omnibus annis in divi- sione apostolorum (am 15. Juli) vigilias 9 lectionum cum missa defunctorum sub nota quatuor presbyteris 4 g, rectori scholae 3 g, campanatori 1 g, hic etiam adiutorium fecit ad missam in aurora. Nr. X. Pro anima Perchtae institricis (eine Magd, die für ihre Frau im Kramladen sitzt) in Crumlow: Vigilias 9 lectionum in die S. Stanislai (am 8. Mai) et mane missam cantatam presbyteris 7 per 1 g, magistro scholarum 3 g. Nr. XIII. Pro anima Domini Nicolaj de Caplicz Praedicatoris Teutonicorum dicti Suldan (urkundlich nachweisbar im November 1404 und ein Sohn des Andreas von Kaplitz) anniversarium solenne cum 9 lectionibus et in crastino missa cantata sacerdotibus 20 g, magistro 3 g, pauperibus 10 g, campanario 2 g. 1) (dilectus noster Leutlinus cives de Krumlow), ihm dieses Dorf nur zu treuen Händen landtäflich abgetreten habe, weshalb sich Heinrich von Rosenberg mit seinem Vater Herrn Ulrich von Rosenberg verpflichte, auf iedesmaliges Begehren Leutlins oder seiner Erben die oben erwähnte Zuschreibung in der Landtafel wieder löschen zu lassen. Zeuge und Mitsiegler Herr Johann von Neuhaus (nobilis dominus Johannes de novadomo). Original auf Pergament im Stadtarchive in Krummau. Aus dem Anniverjarienbuche der St. Veitskirche in Krummau: IX. Pro anima Leutlini judicis in Crumlow: Anniversaria quatuor in quibuslibet quatuor temporibus, vigilias 9 lectionum cum missa defunc- torum cantata; presbiteris septem per 1 g, Rectori scholae 3 g, paupe- ribus in quolibet anniversariis 4 g. Handschrift auf Papier von einer Hand des 17. Jahrh. im fürstl. Schwarzenberg'schen Herrschaftsarchive in Krummau. (Seite 89.)
Strana 131
Riffeiſungen bes Vereines für Geſchichte der Deutſchen in Böhmen. XLI. Jahrgang. Redigiert von Dr. A. Sorcicka und Dr. O. Weber. Nebst der literarischen Beilage. „Eingedenk der Vüter, unerschütterlich tren unserem Volke! J. G. Calve'sche k. n. k. Hof Prag 1903. Im Selbstverlage des Dereines für Geschichte der Deutschen in Böhmen. und Universitäts-Buchbandlung Koch. Josef Kommiffionsverlag.
Riffeiſungen bes Vereines für Geſchichte der Deutſchen in Böhmen. XLI. Jahrgang. Redigiert von Dr. A. Sorcicka und Dr. O. Weber. Nebst der literarischen Beilage. „Eingedenk der Vüter, unerschütterlich tren unserem Volke! J. G. Calve'sche k. n. k. Hof Prag 1903. Im Selbstverlage des Dereines für Geschichte der Deutschen in Böhmen. und Universitäts-Buchbandlung Koch. Josef Kommiffionsverlag.
- 128: Array
- 131: Array