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Titel - MVGDB
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- s. 501: ...wurden endlich 1380 oder zu Beginn des nächsten Jahres von König Wenzel vertrieben, welcher die heimgefallene Feste sodann mit dem Briefe vom...
- s. 508: ...Papst Johann XXIII. und überreichten auch wiederholt ihre Beschwerdepunkte an König Wenzel. In einer dieser Klageschriften heißt es auch bezüglich Liebenstein: Item...
Název:
Die Gründung der Kirche zu Liebenstein im Egerlande, MVGBD 40
Autor:
Siegl, Karl
Rok vydání:
1902
Místo vydání:
Praha, Wien
Česká národní bibliografie:
Počet stran celkem:
18
Obsah:
- 498: Titel Gründung
- 515: Titel - MVGDB
upravit
Strana 498
498 Die Gründung der Rirche zu Liebeustein in Egerlande. Von Dr. Karl Siegl. Zu den ältesten und wohl auch schönst gelegenen Herrensitzen des Egerlandes gehört das nordwestlich von Eger hart an der bayerischen Grenze gelegene, auf einem Felskegel stolz sich erhebende Schloß Liebenste in. Seine Gründung fällt, wenn schon nicht in den Beginn, so gewiß in die Mitte des 13. Jahrhunderts. Gründer aber waren die Herren von Liebeustein, ein jüngerer Zweig jener Liebensteine, die bereits bei Türschenreut in Bayern eine Feste gleichen Namens besaßen und mit Udalrich und Adalbero von Liebenstein seit c. 1143 kundbar sind.1) Der erstgenaunte starb am 10. Juni 1165.2) Im I. 1218 erscheinen Nachkommen von ihm und zwar die Reichsritter Cuno von Liebenstein und dessen Bruder Heinrich, vermuihlich schon auf der bei Eger gelegenen Burg Liebenstein seßhaft, denn nach einer Ende October 1218 zu Nürnberg ausgestellten Urkunde bewilligt Kaiser Friedrich II. dem Kloster Waldsassen zwei Tauschgeschäfte, nach deren einem Cuno und Heinrich von Liebenstein dem Kloster Waldsassen einen Theil von Konnersreut 1) Markgraf Diepold gibt zum Seelenheile seiner Gemahlin Kunigunde zwei Dörfer Wernersreut dem Kloster Waldsassen zum ewigen Gebrauche. „Huius rei testes sunt: . . . . Udalricus de libenstein et Frater eius Adalbero. Gradl versetzt die Errichtung der nicht datirten, im k. bayer. Reichsarchive zu München befindlichen Urk. und zwar in den „Mon. Egr.“. S. 19, in die Zeit c. 1143 in der „Gesch. d. Egerl.“, S. 57, in die Zeit zw. 1140—1142 und Lang in seinen Reg. Boic. S. 198, 199, „circiter 1150“. „IV. Idus Junii obiit Udalricus de Libenstein.“ Gradl, Mon. Egr. Nr. 79, S. 25. 2)
498 Die Gründung der Rirche zu Liebeustein in Egerlande. Von Dr. Karl Siegl. Zu den ältesten und wohl auch schönst gelegenen Herrensitzen des Egerlandes gehört das nordwestlich von Eger hart an der bayerischen Grenze gelegene, auf einem Felskegel stolz sich erhebende Schloß Liebenste in. Seine Gründung fällt, wenn schon nicht in den Beginn, so gewiß in die Mitte des 13. Jahrhunderts. Gründer aber waren die Herren von Liebeustein, ein jüngerer Zweig jener Liebensteine, die bereits bei Türschenreut in Bayern eine Feste gleichen Namens besaßen und mit Udalrich und Adalbero von Liebenstein seit c. 1143 kundbar sind.1) Der erstgenaunte starb am 10. Juni 1165.2) Im I. 1218 erscheinen Nachkommen von ihm und zwar die Reichsritter Cuno von Liebenstein und dessen Bruder Heinrich, vermuihlich schon auf der bei Eger gelegenen Burg Liebenstein seßhaft, denn nach einer Ende October 1218 zu Nürnberg ausgestellten Urkunde bewilligt Kaiser Friedrich II. dem Kloster Waldsassen zwei Tauschgeschäfte, nach deren einem Cuno und Heinrich von Liebenstein dem Kloster Waldsassen einen Theil von Konnersreut 1) Markgraf Diepold gibt zum Seelenheile seiner Gemahlin Kunigunde zwei Dörfer Wernersreut dem Kloster Waldsassen zum ewigen Gebrauche. „Huius rei testes sunt: . . . . Udalricus de libenstein et Frater eius Adalbero. Gradl versetzt die Errichtung der nicht datirten, im k. bayer. Reichsarchive zu München befindlichen Urk. und zwar in den „Mon. Egr.“. S. 19, in die Zeit c. 1143 in der „Gesch. d. Egerl.“, S. 57, in die Zeit zw. 1140—1142 und Lang in seinen Reg. Boic. S. 198, 199, „circiter 1150“. „IV. Idus Junii obiit Udalricus de Libenstein.“ Gradl, Mon. Egr. Nr. 79, S. 25. 2)
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499 abtraten und dagegen einen Hof in dem östlich von dem Egerer Liebenstein gelegenen Dorfe Kropitz in Empfang nahmen,1) den der frühere Abt von Arnold Angil gekauft hatte. Derselbe Heinrich von Liebenstein besaß auch einen Theil der Schiffgasse in Eger, den er am 11. Juli 1234 an König Heinrich VII. abtrat und dafür Neurisse (novalia) in Grün beim Teichelberg erhielt.2) Ein naher Verwandter, vielleicht ein Sohn von ihm, Ruprecht von Liebenstein, erscheint nun auf einer am 21. December 1264 zu Reichenbach ausgestellten Urkunde, der zufolge Abt Heinrich und der Convent der Kirche zu Reichenbach das Dorf Göpfers- grün, im Egerlande gelegen (villam Gotfridsgrune, in provincia Egrensi sitam), an Frau Eufemia, Witwe nach Heinrich von Kiensberg, und deren Tochter Berchte zu erblichem Besitz übertragen, bereits als Ruprecht von Neu-Liebenstein.3) Dieses Neu-Lieben- stein ist nun im Gegensatze zum (alten) Liebenstein bei Türschenreut zweifellos jenes bei Eger. Im I. 1289 erscheint als Besitzer dieser Burg wiederum ein Heinrich von Liebenstein, welcher mit Zustimmung seiner Gattin Clara mehrere Siedelungen am Teichelberg an Abt Dietrich und den Convent zu Waldsassen verkaufte.4) Nach dem Tode dieses Heinrich von Liebenstein fiel das Lehengut dem Reiche anheim, und es ist nicht nach- weisbar, in wessen Besitz es uumittelbar darauf gekommen ist.5) Sicher ist, daß es in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, vielleicht als zeit weilige Raubfeste, in Trümmer gebrochen wurde, längere Zeit in der Hand des böhmischen Pfandherren verblieb und als öde Burgstelle nebst 13 Huben des Reichsforstes von König Johann unterm 19. Feber 1346 1) Monumenta Boica XXXI, 496. — Boehmer, Reg. imp. V. ed. Ficker, Nr. 960, S. 227. — Gradl, Mon. Egrana, Nr. 144, S. 50. 2) Mon. Boica XXI, 558. — Boehmer, Reg. Heinrici 343 und Rep. imp. V ed. Ficker, Nr. 4338, S. 785. „Datum apud Egram.“ 3) „Testes: Joannes abbas de Waldsassen, Macharius prior, Lampertus cellerarius, Rupertus, iudex provincialis in Egra, et Frater suus M. dicti de Liebenstein, Kunzil de Hohenberch, Rupertus de Nuen libenstein, ministeriales . . .“ Copialb. d. Kl. Waldsassen IV, Fol. 20 im k. bayer- Reichsarchiv. — Gradl, Mon. Egr. Nr. 249, S. 90. 4) Regesta Boica IV, 410. — Gradl, Mon. Egr. Nr. 406, S. 149. 5) Pröckl führt in seinem „Eger und das Egerland“, II. Aufl., Bd. II, S. 534, an, daß Liebenstein nach dem Ableben der Liebensteine an die Familie Parsberg gekommen zu sein scheint, weil Theoderik von Parsberg dieses Gut im J. 1298 an das Kloster Waldsafsen verkauft hat. Ein solcher Verkauf hat im Oct. 1298 thatsächlich stattgesunden (Reg. Boica IV, S. 674), aber das damit verkaufte Liebenstein war jenes bei Türschenreut und nicht das bei Eger. 38*
499 abtraten und dagegen einen Hof in dem östlich von dem Egerer Liebenstein gelegenen Dorfe Kropitz in Empfang nahmen,1) den der frühere Abt von Arnold Angil gekauft hatte. Derselbe Heinrich von Liebenstein besaß auch einen Theil der Schiffgasse in Eger, den er am 11. Juli 1234 an König Heinrich VII. abtrat und dafür Neurisse (novalia) in Grün beim Teichelberg erhielt.2) Ein naher Verwandter, vielleicht ein Sohn von ihm, Ruprecht von Liebenstein, erscheint nun auf einer am 21. December 1264 zu Reichenbach ausgestellten Urkunde, der zufolge Abt Heinrich und der Convent der Kirche zu Reichenbach das Dorf Göpfers- grün, im Egerlande gelegen (villam Gotfridsgrune, in provincia Egrensi sitam), an Frau Eufemia, Witwe nach Heinrich von Kiensberg, und deren Tochter Berchte zu erblichem Besitz übertragen, bereits als Ruprecht von Neu-Liebenstein.3) Dieses Neu-Lieben- stein ist nun im Gegensatze zum (alten) Liebenstein bei Türschenreut zweifellos jenes bei Eger. Im I. 1289 erscheint als Besitzer dieser Burg wiederum ein Heinrich von Liebenstein, welcher mit Zustimmung seiner Gattin Clara mehrere Siedelungen am Teichelberg an Abt Dietrich und den Convent zu Waldsassen verkaufte.4) Nach dem Tode dieses Heinrich von Liebenstein fiel das Lehengut dem Reiche anheim, und es ist nicht nach- weisbar, in wessen Besitz es uumittelbar darauf gekommen ist.5) Sicher ist, daß es in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, vielleicht als zeit weilige Raubfeste, in Trümmer gebrochen wurde, längere Zeit in der Hand des böhmischen Pfandherren verblieb und als öde Burgstelle nebst 13 Huben des Reichsforstes von König Johann unterm 19. Feber 1346 1) Monumenta Boica XXXI, 496. — Boehmer, Reg. imp. V. ed. Ficker, Nr. 960, S. 227. — Gradl, Mon. Egrana, Nr. 144, S. 50. 2) Mon. Boica XXI, 558. — Boehmer, Reg. Heinrici 343 und Rep. imp. V ed. Ficker, Nr. 4338, S. 785. „Datum apud Egram.“ 3) „Testes: Joannes abbas de Waldsassen, Macharius prior, Lampertus cellerarius, Rupertus, iudex provincialis in Egra, et Frater suus M. dicti de Liebenstein, Kunzil de Hohenberch, Rupertus de Nuen libenstein, ministeriales . . .“ Copialb. d. Kl. Waldsassen IV, Fol. 20 im k. bayer- Reichsarchiv. — Gradl, Mon. Egr. Nr. 249, S. 90. 4) Regesta Boica IV, 410. — Gradl, Mon. Egr. Nr. 406, S. 149. 5) Pröckl führt in seinem „Eger und das Egerland“, II. Aufl., Bd. II, S. 534, an, daß Liebenstein nach dem Ableben der Liebensteine an die Familie Parsberg gekommen zu sein scheint, weil Theoderik von Parsberg dieses Gut im J. 1298 an das Kloster Waldsafsen verkauft hat. Ein solcher Verkauf hat im Oct. 1298 thatsächlich stattgesunden (Reg. Boica IV, S. 674), aber das damit verkaufte Liebenstein war jenes bei Türschenreut und nicht das bei Eger. 38*
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500 dem Egerer Bürger Franz Goßwein,1) der wahrscheinlich ein Sohn des Egerer Bürgermeisters aus dem J. 1325 oder noch dieser selbst war, zum Wiederaufbau und zu erblichem Lehen geschenkt worden ist.2) Dieser Wiederaufbau war bereits im I. 1349 durchgeführt und in dem Briefe vom 6. April dieses Jahres erklärt Frenzel Gößwein der Aeltere seine Feste Liebenstein für ein offenes Haus der Egerer und sichert diesen das Vorkaufsrecht auf diese Feste zu.3) Derselbe Franz Gößwein begleitete auch K. Karl IV. auf seiner Fahrt nach Rom, wo der Zug am Grün- donnerstage 1355 einlangte, und in seinem Briefe vom 15. Mai 1355 theilt Karl von Pisa aus den Egerern mit, daß er „Franczen den Goswin von libenstein“ bei seiner kaiserlichen Krönung zum Ritter geschlagen und mit verschiedenen Privilegien ausgestattet habe.4) Im 1) Goßwein, Gozuuinus, urkundlich seit 1253 (Ried, Cod. dipl. Ratisb. I, 459, S. 435). Gozwin, magister cinium Eg. in der Urkunde König Johanns vom 19. April 1325 (Emler, Reg. Boh. IV, 2022, S. 790. Reg. bei Böhmer, Reg. imp. Nr. 78, S. 189). Derselbe Goßwein auch im Egerer Achtbuch. (Dr. Siegl, das Achtbuch des Egerer Schöffen- gerichtes aus der Zeit von 1310—1390, Achterklär. Nr. 55, in den „Mit- theilungen des Vereines für Gesch. der Deutschen in Böhmen“, Jahrg. XXXIX.) „Johannes dei gracia Boemie Rex. notum facimus . . . . Francisco Kosbini, ciui Egrensi, et suis heredibus Castrum Liebenstein, longe jam tempore desolatum, reperandi, firmandi, reedificandi ac eciam erigendi damus . . . . cum tredecim laneis de Forestaria Imperii, que volgo „Reychsforst“ nuncupatur, damus et conferimus in pheodum here- ditarium per ipsum heredes et successores ipsius habendum, tenendum et perpetuis temporibus possidendum . . . Datum et actum Pragae 1346, dominica, qua canitur per ecclesiam Exurge qua re.“ Orig. auf Perg. mit anhäng. Siegel im Eg. Stadtarchiv, Urk. Nr. 47. „Ich Frenczel Gözwein der Elder, Purger czu Eger, vnd alle meine Erben bechennen — dem Purgermeister, dem Rat, vnd allen Purgern ge mainlich vnd der Stat Eger —, daz vnser vest. genant Libenstain, ir offen haus sein schol ewichlich, vnd daz wir in (ihnen) damit schülen getrewlich ge holffen sein wider allermenichlich; vnd ob vns sein not gescheh, daz wir die selben vesten verseczen oder verchauffen wolten, so schül wir sis zum ersten anbiten vnd ins verseczen oder verchauffen für alle ander lüte on geuerde. — Daz geschach 1349, des nehsten tags nach dem Palm sonntag in der vasten.“ Orig. auf Perg. mit 3 anh. Siegeln im Eg. St.-A., Urk. Nr. 57. „Wir Karl . . . veriechen vnd tun kunt . . . wann wir Franczen den Goswin von libenstein in dem Egerlande, vnsern lieben getrewen, nu nehest in vnsirer keiserlichen Cronunge zu Rom zum Ritter gemachet haben, meinen wir im sunderlichen vnser gunst vnd gnade mitzeteilen, dorumb vnd ouch durch dienste willen, die er vnsirer hochwirdikeit nu gein Rom vnd ouch gar offt nuczlichen getan hat vnd ouch furbaz tun sol vnd mag in kumftigen czeiten, 2) 3) 4)
500 dem Egerer Bürger Franz Goßwein,1) der wahrscheinlich ein Sohn des Egerer Bürgermeisters aus dem J. 1325 oder noch dieser selbst war, zum Wiederaufbau und zu erblichem Lehen geschenkt worden ist.2) Dieser Wiederaufbau war bereits im I. 1349 durchgeführt und in dem Briefe vom 6. April dieses Jahres erklärt Frenzel Gößwein der Aeltere seine Feste Liebenstein für ein offenes Haus der Egerer und sichert diesen das Vorkaufsrecht auf diese Feste zu.3) Derselbe Franz Gößwein begleitete auch K. Karl IV. auf seiner Fahrt nach Rom, wo der Zug am Grün- donnerstage 1355 einlangte, und in seinem Briefe vom 15. Mai 1355 theilt Karl von Pisa aus den Egerern mit, daß er „Franczen den Goswin von libenstein“ bei seiner kaiserlichen Krönung zum Ritter geschlagen und mit verschiedenen Privilegien ausgestattet habe.4) Im 1) Goßwein, Gozuuinus, urkundlich seit 1253 (Ried, Cod. dipl. Ratisb. I, 459, S. 435). Gozwin, magister cinium Eg. in der Urkunde König Johanns vom 19. April 1325 (Emler, Reg. Boh. IV, 2022, S. 790. Reg. bei Böhmer, Reg. imp. Nr. 78, S. 189). Derselbe Goßwein auch im Egerer Achtbuch. (Dr. Siegl, das Achtbuch des Egerer Schöffen- gerichtes aus der Zeit von 1310—1390, Achterklär. Nr. 55, in den „Mit- theilungen des Vereines für Gesch. der Deutschen in Böhmen“, Jahrg. XXXIX.) „Johannes dei gracia Boemie Rex. notum facimus . . . . Francisco Kosbini, ciui Egrensi, et suis heredibus Castrum Liebenstein, longe jam tempore desolatum, reperandi, firmandi, reedificandi ac eciam erigendi damus . . . . cum tredecim laneis de Forestaria Imperii, que volgo „Reychsforst“ nuncupatur, damus et conferimus in pheodum here- ditarium per ipsum heredes et successores ipsius habendum, tenendum et perpetuis temporibus possidendum . . . Datum et actum Pragae 1346, dominica, qua canitur per ecclesiam Exurge qua re.“ Orig. auf Perg. mit anhäng. Siegel im Eg. Stadtarchiv, Urk. Nr. 47. „Ich Frenczel Gözwein der Elder, Purger czu Eger, vnd alle meine Erben bechennen — dem Purgermeister, dem Rat, vnd allen Purgern ge mainlich vnd der Stat Eger —, daz vnser vest. genant Libenstain, ir offen haus sein schol ewichlich, vnd daz wir in (ihnen) damit schülen getrewlich ge holffen sein wider allermenichlich; vnd ob vns sein not gescheh, daz wir die selben vesten verseczen oder verchauffen wolten, so schül wir sis zum ersten anbiten vnd ins verseczen oder verchauffen für alle ander lüte on geuerde. — Daz geschach 1349, des nehsten tags nach dem Palm sonntag in der vasten.“ Orig. auf Perg. mit 3 anh. Siegeln im Eg. St.-A., Urk. Nr. 57. „Wir Karl . . . veriechen vnd tun kunt . . . wann wir Franczen den Goswin von libenstein in dem Egerlande, vnsern lieben getrewen, nu nehest in vnsirer keiserlichen Cronunge zu Rom zum Ritter gemachet haben, meinen wir im sunderlichen vnser gunst vnd gnade mitzeteilen, dorumb vnd ouch durch dienste willen, die er vnsirer hochwirdikeit nu gein Rom vnd ouch gar offt nuczlichen getan hat vnd ouch furbaz tun sol vnd mag in kumftigen czeiten, 2) 3) 4)
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501 — I. 1358 finden wir als Besitzer von Liebenstein Hans und Wenzel die Gößwein, welche unterm 11. Mai 1358 mit „Rudger von Sparneck, Trost Winchler von Kinsperch, Eltel und Jüngel, Gebrüder, die Tossen, Chunrat Neyperger von Neyperch. Chunrat Neyperger von Prampuch, Heinrich und Engelhart, die Raben von Wildstein, Michel und Niclas, die Förster von Selben“ K. Karl IV. eine Erklärung über die Verpfändung des Egerlandes ausstellen und ihm zugleich auch „als einem Künig zu Behem“ geloben.1) Nur verhältnismäßig kurze Zeit konnten sich die Gößweins im Besitze von Liebenstein erhalten. Wie so viele andere ihres Standes ver- legten auch sie sich auf Straßenraub, ließen sich allerhand Uebelthaten an Bürgern und Bauern zuschulden kommen und wurden endlich 1380 oder zu Beginn des nächsten Jahres von König Wenzel vertrieben, welcher die heimgefallene Feste sodann mit dem Briefe vom 17. September 1381 seinem EgererHauptmanne, Johann Landgrafen vonLeuchten- berg und Grafen zu Hals zu erblichem Lehen übergab,2) der wiederum Erhard von Sparneck3) mit der Verwaltung betraute. Landgraf Johann besaß Liebenstein bis zum Jahre 1400. Nach- dem derselbe, da er wegen seiner häufigen dienstlichen Abwesenheit seine Güter überhaupt nicht selbst verwalten konnte, bereits unterm 12. März 1395 mehrere zu Liebenstein gehörige Güter und Zinse an den Egerer haben wir im die gnad getan. . ., das er vff dem lande in seiner vesten zu liebenstein oder anderswo . . . in allen den rechten vnd gewonheiten, als ander edel leute do siczen vnd wonen, vnd daz alle seine leute vnd gůt vff dem lande nicht gebunden sein ze geben dheine stewr oder losunge mit der Stat zu Eger, ez were denn, daz alle ander Edel leute die geben. . . Geben zu —Peyse 1355, Freitags nach des heiligen Creucestag.“ Orig. a. Perg. mit anh. S. im Eg. St.-A., Urk. Nr. 69. 1) Orig. im k. k. H., H. u. Staatsarchive zu Wien. Kürschner, „Eger und Böhmen“, Beil. VI, S. 11. 2) „Wir Wenzel . . . bekennen . . ., das wir haben angesehen vnuerdrofsen dienste, die vns der edle Johann, lantgraf von Leuchtenberg ... vnser Rath . . - teglich tut, — vnd haben darumb dem genanten vnd sein erben das haus liebenstein, in dem Egerlande gelegen, . . . als dies Gosz wein, ein burger zu Eger, gehabt hat . . ., das alles von dem egenanten Goszwein von notzogens (Gewalthat) vnd rawbes wegen, die er den vnsern getan hat, an vns rechtlich verfallen vnd ledig geworden ist, zu rechten lehen geliehen vnd gereicht haben . . .“ G. zu Frankfurt 1381, an S. Lamberts tag. Cop. im Eg. St.-A., Fasc. I. — Gradl, Gesch. d. Egerl. S. 255. 3) Erscheint als Zeuge und Mitsiegler in der Urfehde Konrads v. Wildenstein. Orig. Perg. im Eg. St.-A., Urk. Nr. 147.
501 — I. 1358 finden wir als Besitzer von Liebenstein Hans und Wenzel die Gößwein, welche unterm 11. Mai 1358 mit „Rudger von Sparneck, Trost Winchler von Kinsperch, Eltel und Jüngel, Gebrüder, die Tossen, Chunrat Neyperger von Neyperch. Chunrat Neyperger von Prampuch, Heinrich und Engelhart, die Raben von Wildstein, Michel und Niclas, die Förster von Selben“ K. Karl IV. eine Erklärung über die Verpfändung des Egerlandes ausstellen und ihm zugleich auch „als einem Künig zu Behem“ geloben.1) Nur verhältnismäßig kurze Zeit konnten sich die Gößweins im Besitze von Liebenstein erhalten. Wie so viele andere ihres Standes ver- legten auch sie sich auf Straßenraub, ließen sich allerhand Uebelthaten an Bürgern und Bauern zuschulden kommen und wurden endlich 1380 oder zu Beginn des nächsten Jahres von König Wenzel vertrieben, welcher die heimgefallene Feste sodann mit dem Briefe vom 17. September 1381 seinem EgererHauptmanne, Johann Landgrafen vonLeuchten- berg und Grafen zu Hals zu erblichem Lehen übergab,2) der wiederum Erhard von Sparneck3) mit der Verwaltung betraute. Landgraf Johann besaß Liebenstein bis zum Jahre 1400. Nach- dem derselbe, da er wegen seiner häufigen dienstlichen Abwesenheit seine Güter überhaupt nicht selbst verwalten konnte, bereits unterm 12. März 1395 mehrere zu Liebenstein gehörige Güter und Zinse an den Egerer haben wir im die gnad getan. . ., das er vff dem lande in seiner vesten zu liebenstein oder anderswo . . . in allen den rechten vnd gewonheiten, als ander edel leute do siczen vnd wonen, vnd daz alle seine leute vnd gůt vff dem lande nicht gebunden sein ze geben dheine stewr oder losunge mit der Stat zu Eger, ez were denn, daz alle ander Edel leute die geben. . . Geben zu —Peyse 1355, Freitags nach des heiligen Creucestag.“ Orig. a. Perg. mit anh. S. im Eg. St.-A., Urk. Nr. 69. 1) Orig. im k. k. H., H. u. Staatsarchive zu Wien. Kürschner, „Eger und Böhmen“, Beil. VI, S. 11. 2) „Wir Wenzel . . . bekennen . . ., das wir haben angesehen vnuerdrofsen dienste, die vns der edle Johann, lantgraf von Leuchtenberg ... vnser Rath . . - teglich tut, — vnd haben darumb dem genanten vnd sein erben das haus liebenstein, in dem Egerlande gelegen, . . . als dies Gosz wein, ein burger zu Eger, gehabt hat . . ., das alles von dem egenanten Goszwein von notzogens (Gewalthat) vnd rawbes wegen, die er den vnsern getan hat, an vns rechtlich verfallen vnd ledig geworden ist, zu rechten lehen geliehen vnd gereicht haben . . .“ G. zu Frankfurt 1381, an S. Lamberts tag. Cop. im Eg. St.-A., Fasc. I. — Gradl, Gesch. d. Egerl. S. 255. 3) Erscheint als Zeuge und Mitsiegler in der Urfehde Konrads v. Wildenstein. Orig. Perg. im Eg. St.-A., Urk. Nr. 147.
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502 — Bürger Lew Büchelberger verkaust hatte,1) entäußerte er sich auch am 5. Mai 1400 „umb eine Summe, die wir übereinkamen“ seiner Feste Liebenstein mit dem Dorse und Teiche darunter, mit dem Anfalle des Dorfes Türnhach, „das noch Frau Margaret Goßweinin auf Lebenszeit inne haben soll“, zu Gunsten des Egerer Bürgers Erhard Rudusch,2) des nachmaligen Gründers der Kirche zu Liebenstein. Die Rudusch, auch Rudisch (Koseform von Rudeger), gehörten mit den Heckel, den Spervogel, Höfer u. a. zu den angesehensten und ältesten Geschlechtern der Stadt. Ihr ursprünglicher Name war Angel, Angil. Bereits 1218 erscheint Arnold Angil in dem schon obener- wähnten von K. Friedrich II. bewilligten Tauschgeschäfte zwischen Kloster Waldsassen und Kuno und Heinrich von Liebeustein als Verkäufer3) und in einem zweiten Briefe vom 18. November 1219 als Zeuge und Dienst- mann K. Friedrichs II.4) Von den Söhnen des Rudiger (II.) Angil, eines directen Nachkommen jenes Arnold, pflanzte der ältere, Albert, die Linie der Angel fort, welche mit Jobst Angel nach der Mitte des 15. Jahr- hunderts ausstirbt, während seines Bruders Name Rudeger allmählich zum Geschlechtsnamen für dessen Linie wird.5) Aus dieser zweiten Linie stammt nun unser Erhard Rudusch. der Burginhaber von Liebenstein. Er war der älteste Sohn des Egerer Bürgermeisters Niklas Rudusch, besaß ein Haus am Marktplatze,6) war 1390 und 1407 Eürgermeister von Eger,7) 1394 Mitglied der Gesandt- schaft, welche K. Wenzel IV. der vollen Treue der Egerer versichertes) 1404 auch Mitglied der Huldigungsgesandtschaft bei K. Ruprecht in Nürn berg,9) und später als Vertreter der Stadt wiederholt noch bei K. Wenzel. 10) Dieser Erhard Rudusch kaufte nun, wie erwähnt, von Johann v. Leuchtenberg am 5. Mai 1400 Liebenstein mit allen Zugehörungen, 1) Reg. Boica XI, 35. 2) Copie aus dem 16. Jahrhundert im Schloßarchive zu Liebenstein. 3) „ . . . Hanc autem curiam (zu Kropitz) antecessor prefati abbatis . . . ab Arnoldo Angil redemerat . . . 4) Mon. Boica XXXI, 497. — Boehmer, Reg. imp. V, ed. Ficker. Nr. 1071, S. 246. — Bruschius, monast. 249. 5) Gradl, „Chroniken der Stadt Eger“, S. 392. 6) Losungsbuch v. I. 1390, Fol. 6, Eg. St.-A. 7) Raitheerenbücher ebenda. 8) König Wenzels Rescriptenbuch Nr. 21, Fasc. 1 ebenda. 9) Ausgabslisten v. I. 1404 ebenda. 10) 15. Nov. 1410, Rescriptenbuch K. Wenzels ebenda, 12. August 1411 ebenda, 25. März 1412 ebenda, 15. Sept. 1412.
502 — Bürger Lew Büchelberger verkaust hatte,1) entäußerte er sich auch am 5. Mai 1400 „umb eine Summe, die wir übereinkamen“ seiner Feste Liebenstein mit dem Dorse und Teiche darunter, mit dem Anfalle des Dorfes Türnhach, „das noch Frau Margaret Goßweinin auf Lebenszeit inne haben soll“, zu Gunsten des Egerer Bürgers Erhard Rudusch,2) des nachmaligen Gründers der Kirche zu Liebenstein. Die Rudusch, auch Rudisch (Koseform von Rudeger), gehörten mit den Heckel, den Spervogel, Höfer u. a. zu den angesehensten und ältesten Geschlechtern der Stadt. Ihr ursprünglicher Name war Angel, Angil. Bereits 1218 erscheint Arnold Angil in dem schon obener- wähnten von K. Friedrich II. bewilligten Tauschgeschäfte zwischen Kloster Waldsassen und Kuno und Heinrich von Liebeustein als Verkäufer3) und in einem zweiten Briefe vom 18. November 1219 als Zeuge und Dienst- mann K. Friedrichs II.4) Von den Söhnen des Rudiger (II.) Angil, eines directen Nachkommen jenes Arnold, pflanzte der ältere, Albert, die Linie der Angel fort, welche mit Jobst Angel nach der Mitte des 15. Jahr- hunderts ausstirbt, während seines Bruders Name Rudeger allmählich zum Geschlechtsnamen für dessen Linie wird.5) Aus dieser zweiten Linie stammt nun unser Erhard Rudusch. der Burginhaber von Liebenstein. Er war der älteste Sohn des Egerer Bürgermeisters Niklas Rudusch, besaß ein Haus am Marktplatze,6) war 1390 und 1407 Eürgermeister von Eger,7) 1394 Mitglied der Gesandt- schaft, welche K. Wenzel IV. der vollen Treue der Egerer versichertes) 1404 auch Mitglied der Huldigungsgesandtschaft bei K. Ruprecht in Nürn berg,9) und später als Vertreter der Stadt wiederholt noch bei K. Wenzel. 10) Dieser Erhard Rudusch kaufte nun, wie erwähnt, von Johann v. Leuchtenberg am 5. Mai 1400 Liebenstein mit allen Zugehörungen, 1) Reg. Boica XI, 35. 2) Copie aus dem 16. Jahrhundert im Schloßarchive zu Liebenstein. 3) „ . . . Hanc autem curiam (zu Kropitz) antecessor prefati abbatis . . . ab Arnoldo Angil redemerat . . . 4) Mon. Boica XXXI, 497. — Boehmer, Reg. imp. V, ed. Ficker. Nr. 1071, S. 246. — Bruschius, monast. 249. 5) Gradl, „Chroniken der Stadt Eger“, S. 392. 6) Losungsbuch v. I. 1390, Fol. 6, Eg. St.-A. 7) Raitheerenbücher ebenda. 8) König Wenzels Rescriptenbuch Nr. 21, Fasc. 1 ebenda. 9) Ausgabslisten v. I. 1404 ebenda. 10) 15. Nov. 1410, Rescriptenbuch K. Wenzels ebenda, 12. August 1411 ebenda, 25. März 1412 ebenda, 15. Sept. 1412.
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503 — von demselben Landgrafen, der gegen Ende des Jahres 1401 von der Egerer Pflege zurückgetreten war, unterm 11. December 1401 auch alle Lehen und Lehenrechte über alle Rahmgärten zu Eger und (mit Albrecht Simon) alle Lehen und Lehenrechte über die „Reiche Mühle“ zu Eger1) und erklärt im Briefe vom 12. Jänner 1402 seine Feste Liebenstein als offenes Haus der Egerer.2) Schon bald nach der Uebernahme von Liebenstein trug sich Erhard Rudusch mit dem Gedanken, hier eine Pfarrkirche zu stiften. Hiezu war die Einwilligung des Deutschen Hauses in Eger und des Pfarrers von Mühlbach nothwendig, von dessen Sprengel die nene Pfarre abgetrennt werden sollte. Diese Zustimmung erhielt er mit dem nachstehenden Briefe vom 23. März 1406: „Wir Albrecht von wiczlewen, in den czeiren lant kompthewr des dewczen ordens der waleien in duringen czu dewczen landen, vnd ich herre Heinreich von waczdorff, kompthewt czu der czeit des dewczen hawses czu Eger, vnd der gancz kouent desselben hawses, Bekennen vnd tun kunt offenlichen mit dem gegenwertigen brife allen, die in sehent oder hörent lesen, Das wir grose erberge forderunge vnd günstlichen dinst an- gesehen haben, den vns vnd dem orden liplichen vnd williclichen erczeiget hat vud noch tun mag Erhart Rudusch, an der czeit herre czum Liben- stein vnd Burger czu Eger, vnd alle seine fründe, vnd haben im vnd seinen erben vnd nachkomen mit wolbedachtem mute vnd mit gemeinem rate gegeben die gewalt, recht vnd sünderliche gnade, das er eyne pharre mage vnd schol pawen, stiften vnd machen czu dem libensteine, vnd mage die reichen, beseczen, leyhen vnd ausweisen nach seinem willen vnd aus weisunge des heiligen geistes. dar einne schüllen wir im, sein erben, noch vnser nachkomen ewicleichen nicht sprechen mit worten, noch mit wercken, mit geistlichen noch mit werntlichen rechten vnd gerichten, noch nymands von vnsern wegen, ewiclichen in keinerley weise, on alles geuerde. Czu der selben kirchen schol gehóren vnd gepjart sein: der libenstein mit dem perge, mit dorff vnd hamer do pey gelegen, vnd das dorff czu dem rimen, vnd das dorff czu dobossenrewt, vnd czwene hófe czu der Clausen, mit allen iren gütern vnd czu gehorunge, die vormals gehöret haben in vnser pharre czu mülbach, die vnser eigen ist. Die selben alle egenanten güter mit dem hawse libenstein teile(n) wir vnd scheiden mit allen geistlichen nüczen vnd rechten, die ein pfarrer von vnser egenanten pharre ezu mülbach gevolget 1) Orig. Perg. im Eg. St.-A., Urk. Nr. 280. 2) Text im Vidimus des Waldsass. Abtes vom 1. Juli 1528, Orig. Perg. im Eg. St.-A., Urk. Nr. 283.
503 — von demselben Landgrafen, der gegen Ende des Jahres 1401 von der Egerer Pflege zurückgetreten war, unterm 11. December 1401 auch alle Lehen und Lehenrechte über alle Rahmgärten zu Eger und (mit Albrecht Simon) alle Lehen und Lehenrechte über die „Reiche Mühle“ zu Eger1) und erklärt im Briefe vom 12. Jänner 1402 seine Feste Liebenstein als offenes Haus der Egerer.2) Schon bald nach der Uebernahme von Liebenstein trug sich Erhard Rudusch mit dem Gedanken, hier eine Pfarrkirche zu stiften. Hiezu war die Einwilligung des Deutschen Hauses in Eger und des Pfarrers von Mühlbach nothwendig, von dessen Sprengel die nene Pfarre abgetrennt werden sollte. Diese Zustimmung erhielt er mit dem nachstehenden Briefe vom 23. März 1406: „Wir Albrecht von wiczlewen, in den czeiren lant kompthewr des dewczen ordens der waleien in duringen czu dewczen landen, vnd ich herre Heinreich von waczdorff, kompthewt czu der czeit des dewczen hawses czu Eger, vnd der gancz kouent desselben hawses, Bekennen vnd tun kunt offenlichen mit dem gegenwertigen brife allen, die in sehent oder hörent lesen, Das wir grose erberge forderunge vnd günstlichen dinst an- gesehen haben, den vns vnd dem orden liplichen vnd williclichen erczeiget hat vud noch tun mag Erhart Rudusch, an der czeit herre czum Liben- stein vnd Burger czu Eger, vnd alle seine fründe, vnd haben im vnd seinen erben vnd nachkomen mit wolbedachtem mute vnd mit gemeinem rate gegeben die gewalt, recht vnd sünderliche gnade, das er eyne pharre mage vnd schol pawen, stiften vnd machen czu dem libensteine, vnd mage die reichen, beseczen, leyhen vnd ausweisen nach seinem willen vnd aus weisunge des heiligen geistes. dar einne schüllen wir im, sein erben, noch vnser nachkomen ewicleichen nicht sprechen mit worten, noch mit wercken, mit geistlichen noch mit werntlichen rechten vnd gerichten, noch nymands von vnsern wegen, ewiclichen in keinerley weise, on alles geuerde. Czu der selben kirchen schol gehóren vnd gepjart sein: der libenstein mit dem perge, mit dorff vnd hamer do pey gelegen, vnd das dorff czu dem rimen, vnd das dorff czu dobossenrewt, vnd czwene hófe czu der Clausen, mit allen iren gütern vnd czu gehorunge, die vormals gehöret haben in vnser pharre czu mülbach, die vnser eigen ist. Die selben alle egenanten güter mit dem hawse libenstein teile(n) wir vnd scheiden mit allen geistlichen nüczen vnd rechten, die ein pfarrer von vnser egenanten pharre ezu mülbach gevolget 1) Orig. Perg. im Eg. St.-A., Urk. Nr. 280. 2) Text im Vidimus des Waldsass. Abtes vom 1. Juli 1528, Orig. Perg. im Eg. St.-A., Urk. Nr. 283.
Strana 504
504 — haben vnd die er eingenomen hat, vnd geben die der pfarr czum liben- stein on alle anspruche, einsprüche vnd widerwendung vnser aller vnser nachkomen vnuerruckte ewicleich czu bleiben. Doch, so neme wir auz, was der orden vnd vnser haws czu Eger in den vorgenanten dörffern vnd höfen czehent bisher hat gehabt vnd eingenomen, die schüllen vns noch volgen on alle hindernusze. Vnd für die vorgenanten recht vnd nüczunge, die einem pharrer czu mülbach gevolget haben, schol der Erhart Rudusch vnd seine erben vnd alle seine nachkomen für die ab teilunge, als sie oben begriffen ist, schüllen geben alle iar, ierleichen ewiges czinses auff den kasten des pfarrers, der nü ist oder in czukünftigen czeiten wirt, czu mül bach fünf kar getreids, halp korn vnd halp habern, on hindernusze vnd widerrede, als das sein brife ausweisen, die er dar über (ge)geben hat, Also das gleiche wider ersüllet werde das opher vnd ander geistliche nücze vnser pfarre czu mülbach. Da czu hat auch geben sein gunst vnd frünt lichen willen her Johannes Erhardi, czu der czeit pfarrer czue mülbach, mit seinen elczten pharrlewten, mit (namen): peter edelman, peter hacker, uel vom Rimen, peter czu pirck, Cunrad radecker, rüdelweis, ditel czu pirck, Rüdel czum vischern, die dar ynnen der pharre grosen nucz vnd ere mit gemeinen, eintrechtigem rate erkant haben. Des alles czu einer waren, steten, vnuerkarten, ewigen sicherheit vnd vrkünde Geben wir die obge nanten: Herre Albrecht, lantkompthewr, vnd herre heinrich von waczdorff. haws kompthewr, vnd der Couent gemeine des hawses czu Eger, vnd ich herre iohannes, des Erharden sun, an der czeit pharrer czu mulbach, für mich vnd für alle mein nachkomen dem erbergen, weisen mann erharten Ru- duschen, seynen erben vnd alle(n) seinen nachkomen diesen offen brife ver- sigelt mit willen mit vnsern aigen anhangenden Insigeln. Do bei sind auch gewesen die erbergen geistlichen bruder: franz Juncher, bruder liborius, kompthewr czu Aldinwurg, bruder Johannes lewbener, kompthewr czu Slewicz vnd ander frumer lewt, vil alt vnd Junge, die di sache getei dinget vnd gemacht haben. Der brife ist geben, do man czalt nach Cristes geburt tawsend iar vire hundert iare vnd darnach in dem sechsten Jar, am nechsten dinstage nach mitteruasten. (Orig. auf Perg. mit den angekündigten, an Pergamentstreifen han- genden sechs Siegeln. Urk. Nr. 302 im Eg. St. A.) Der Bau der Kirche wurde sofort in Angriff genommen, und bereits unterm 24. October 1406 bekunden Bürgermeister, Rath und Gemein der Stadt Eger, daß ihr Mitbürger und Rathsgenosse, Erhard Rudusch, Herr auf Liebenstein, eine Kirche daselbst zu Ehren der h. Dreifaltigkeit und der h. Katharina gestiftet und gebaut hat, wie folgt:
504 — haben vnd die er eingenomen hat, vnd geben die der pfarr czum liben- stein on alle anspruche, einsprüche vnd widerwendung vnser aller vnser nachkomen vnuerruckte ewicleich czu bleiben. Doch, so neme wir auz, was der orden vnd vnser haws czu Eger in den vorgenanten dörffern vnd höfen czehent bisher hat gehabt vnd eingenomen, die schüllen vns noch volgen on alle hindernusze. Vnd für die vorgenanten recht vnd nüczunge, die einem pharrer czu mülbach gevolget haben, schol der Erhart Rudusch vnd seine erben vnd alle seine nachkomen für die ab teilunge, als sie oben begriffen ist, schüllen geben alle iar, ierleichen ewiges czinses auff den kasten des pfarrers, der nü ist oder in czukünftigen czeiten wirt, czu mül bach fünf kar getreids, halp korn vnd halp habern, on hindernusze vnd widerrede, als das sein brife ausweisen, die er dar über (ge)geben hat, Also das gleiche wider ersüllet werde das opher vnd ander geistliche nücze vnser pfarre czu mülbach. Da czu hat auch geben sein gunst vnd frünt lichen willen her Johannes Erhardi, czu der czeit pfarrer czue mülbach, mit seinen elczten pharrlewten, mit (namen): peter edelman, peter hacker, uel vom Rimen, peter czu pirck, Cunrad radecker, rüdelweis, ditel czu pirck, Rüdel czum vischern, die dar ynnen der pharre grosen nucz vnd ere mit gemeinen, eintrechtigem rate erkant haben. Des alles czu einer waren, steten, vnuerkarten, ewigen sicherheit vnd vrkünde Geben wir die obge nanten: Herre Albrecht, lantkompthewr, vnd herre heinrich von waczdorff. haws kompthewr, vnd der Couent gemeine des hawses czu Eger, vnd ich herre iohannes, des Erharden sun, an der czeit pharrer czu mulbach, für mich vnd für alle mein nachkomen dem erbergen, weisen mann erharten Ru- duschen, seynen erben vnd alle(n) seinen nachkomen diesen offen brife ver- sigelt mit willen mit vnsern aigen anhangenden Insigeln. Do bei sind auch gewesen die erbergen geistlichen bruder: franz Juncher, bruder liborius, kompthewr czu Aldinwurg, bruder Johannes lewbener, kompthewr czu Slewicz vnd ander frumer lewt, vil alt vnd Junge, die di sache getei dinget vnd gemacht haben. Der brife ist geben, do man czalt nach Cristes geburt tawsend iar vire hundert iare vnd darnach in dem sechsten Jar, am nechsten dinstage nach mitteruasten. (Orig. auf Perg. mit den angekündigten, an Pergamentstreifen han- genden sechs Siegeln. Urk. Nr. 302 im Eg. St. A.) Der Bau der Kirche wurde sofort in Angriff genommen, und bereits unterm 24. October 1406 bekunden Bürgermeister, Rath und Gemein der Stadt Eger, daß ihr Mitbürger und Rathsgenosse, Erhard Rudusch, Herr auf Liebenstein, eine Kirche daselbst zu Ehren der h. Dreifaltigkeit und der h. Katharina gestiftet und gebaut hat, wie folgt:
Strana 505
505 — „Wir, der burgermeister, der Rat vnd di gancze gemein der Stat czu Eger wekennen vnd offenbaren mit dem gegenbertigen brieffe allen, di in sehent oder hörent lesen, Daz Erhart Rudusch, herre czum libenstein, vnser liber getrewer mitpurger vnd Ratgenos, von eingabe dez heiligen geistes vnd von natürlichem erkentuüsse der werntlichen gebrechen die gemeinesten in flüssen nach gestirnes gabe vnd do von auch verderben der von merkung (?), hat gestyfftet vnd gepawet, ewiclichen zeu pleiben, zeu lobe dem almechtigem gote vnd eren der heiligen driualdikait vnd in der ere der liben Junckfrawen sand kathreyn, di da ist hawbtfrawe, vnd schol sein durch seiner sele vnd seiner vorfaren vnd aller seiner nachkomen selicheit willen ein pffarrekirchen zeu dem libenstein. Czu der selben kirchen hat er geschicket, geben vnd gereychet, gewident, vnuerrucket zeu beleiben: czu dem ersten ein widemhof in dem dorffe zeum libenstein mit czwaynczig morgen ackers vnd mit Siben tagwerken wysemacz gelegen do pey, vnd prennholcz, vnd czymerholcz, ebiclichen genung do pey in dem walde, vnd dar zeu ein wisen, aber an der Eger gelegen, der sinde vire tagwerk genant, dez Röders wise vnd czwen czehent: einen czum libenstein in dem dorffe, den andern zeum Ryme, die tragent Sechczehen kar getreydes, halp korn vnd halp habern, vnd danne eins vnd czwaynczig gartenhüner, czinses vnd Flachs czehenden von allem dem, daz in die pffarre gehöret oder gehören wirt, Ausgenomen am perge czu dem libenstein, vnd dar czu alle seine pfferreliche recht vnd der selben egenanten güter, aller vnd itleicher wesunder, hat er sich verczigen vnd enthewssert vor vns in follem Rate in ganczer warheit, daz er vnd alle seine Erben vnd nachkomen vnd auch nymant von iren wegen schüllen, můgen noch wöllen ewiklichen nymer- mere an spruch noch zeu spruch in keinerley weise haben zeu den obge- nanten gütern vnd rechten an alles geuerde, Ausgenomen daz lehen der kirchen zum libenstein, daz er vnd seine Erben vnd alle seine nachkomen schůllen haben vnd gewaldig sein an arge liste ewiclichen. Vnd des als zeu einer steten, waren, ewigen sicherheit vnd vrkünde geben wir disen offen brieffe versigelt mit vnser Stat größerm anhangenden Insigel vnd auch dez zeu einer pessern Sicherheit vnd weleiwung habe ich, Erhart Rudusch, für mich vnd für alle meine Erben vnd nachkomen auch mein Insigel gehangen an disen brieffe. Auch habe ich gepeten meinen liben vettern, Sigmund Ruduschen, vnd meinen liben Sweher, Engelhart puchel- perger, zu den selben czeiten Rathern zeu Eger, daz sie ir Insigel, durch meiner fleyßigen pete willen, zeu einer waren geczeugnusse Auch gehangen haben mit gutem willen an disen offen brieffe. der brieff ist geben, do man czalt nach Crists gepurt tawsent Jare vnd vierhundert iare dar nach
505 — „Wir, der burgermeister, der Rat vnd di gancze gemein der Stat czu Eger wekennen vnd offenbaren mit dem gegenbertigen brieffe allen, di in sehent oder hörent lesen, Daz Erhart Rudusch, herre czum libenstein, vnser liber getrewer mitpurger vnd Ratgenos, von eingabe dez heiligen geistes vnd von natürlichem erkentuüsse der werntlichen gebrechen die gemeinesten in flüssen nach gestirnes gabe vnd do von auch verderben der von merkung (?), hat gestyfftet vnd gepawet, ewiclichen zeu pleiben, zeu lobe dem almechtigem gote vnd eren der heiligen driualdikait vnd in der ere der liben Junckfrawen sand kathreyn, di da ist hawbtfrawe, vnd schol sein durch seiner sele vnd seiner vorfaren vnd aller seiner nachkomen selicheit willen ein pffarrekirchen zeu dem libenstein. Czu der selben kirchen hat er geschicket, geben vnd gereychet, gewident, vnuerrucket zeu beleiben: czu dem ersten ein widemhof in dem dorffe zeum libenstein mit czwaynczig morgen ackers vnd mit Siben tagwerken wysemacz gelegen do pey, vnd prennholcz, vnd czymerholcz, ebiclichen genung do pey in dem walde, vnd dar zeu ein wisen, aber an der Eger gelegen, der sinde vire tagwerk genant, dez Röders wise vnd czwen czehent: einen czum libenstein in dem dorffe, den andern zeum Ryme, die tragent Sechczehen kar getreydes, halp korn vnd halp habern, vnd danne eins vnd czwaynczig gartenhüner, czinses vnd Flachs czehenden von allem dem, daz in die pffarre gehöret oder gehören wirt, Ausgenomen am perge czu dem libenstein, vnd dar czu alle seine pfferreliche recht vnd der selben egenanten güter, aller vnd itleicher wesunder, hat er sich verczigen vnd enthewssert vor vns in follem Rate in ganczer warheit, daz er vnd alle seine Erben vnd nachkomen vnd auch nymant von iren wegen schüllen, můgen noch wöllen ewiklichen nymer- mere an spruch noch zeu spruch in keinerley weise haben zeu den obge- nanten gütern vnd rechten an alles geuerde, Ausgenomen daz lehen der kirchen zum libenstein, daz er vnd seine Erben vnd alle seine nachkomen schůllen haben vnd gewaldig sein an arge liste ewiclichen. Vnd des als zeu einer steten, waren, ewigen sicherheit vnd vrkünde geben wir disen offen brieffe versigelt mit vnser Stat größerm anhangenden Insigel vnd auch dez zeu einer pessern Sicherheit vnd weleiwung habe ich, Erhart Rudusch, für mich vnd für alle meine Erben vnd nachkomen auch mein Insigel gehangen an disen brieffe. Auch habe ich gepeten meinen liben vettern, Sigmund Ruduschen, vnd meinen liben Sweher, Engelhart puchel- perger, zu den selben czeiten Rathern zeu Eger, daz sie ir Insigel, durch meiner fleyßigen pete willen, zeu einer waren geczeugnusse Auch gehangen haben mit gutem willen an disen offen brieffe. der brieff ist geben, do man czalt nach Crists gepurt tawsent Jare vnd vierhundert iare dar nach
Strana 506
506 — in dem sechstem iare an dem nehstem Suntage vor Symonis et Jude tag, der heiligen czwelffpoten." (Orig. auf Perg. mit den angekündigten, an Pergamentstreifen han- genden vier Siegeln. Urk. Nr. 304 im Eg. St. A. Siegel der Rudusch ebenso wie der Angel: zwei gekreuzte Spaten mit Krückengriff.) Einige Tage später erfolgte dann auch die Genehmigung dieser Stiftung durch den Bischof Johannes von Regensburg in dem Briefe vom 11. November 1406: „Johannes dei et apostolice sedis gracia Episcopus Ratisponensis. Vniuersis et singulis Christi fidelibus, presentibus et futuris nostras presentes litteras inspecturis. Salutem in domino sempiternam! Ad perpetuam rei memoriam Sollicitudo pastoralis officii nos ammonet, ut ea, que ad salutem dominici gregis spectare videntur, provideamus, per que diuinus cultus nostris amplietur temporibus. Et ut pro loco- rum oportunitate et temporum exigencia pastores deputentur, qui fideles pabulo pascant verbo dei, Sane providens et circumspectus vir nobis in Christo dilectus Erhardus Rudusch de Egra diuino motus instinctu Cappellam nouam penes castrum suum Libenstain sub uocabulo beate Katherine virginis erexit, fabricauit. fundauit ac certis bonis et redditibus sufficienter dotauit, prout de hys per cer tas litteras sigillatas visas et intellectas plenariam recepimus infor- macionem, que huc usque ad ecclesiam parochialem Mülbach nostre dyocesis tamquam filialis pertinebat. Supplicans nobis idem Erhardus humiliter et deuote quatenus eandem Cappellam, adiecta parochiali ecclesia Mûlbach diuidere et dimembrare, ac parochialem ecclesiam ex ea fieri dignaremur, veris causis et iustis rationibus noticiis nobis praeexpositis. Nos attenter circumstanciis vniuersis ad dimem- bracionem huius modi de jure spectantibus Reperimus, quod strenuus et deuotus frater Albertus de Wiczleben, Commentator generalis ordinis Theutunicorum per Baleam Turingie vnacum Commentatore et conuentu domus fratrum Theutunicorum In Egra, patroni dicte Parochialis ecclesie in Mülbach ad diuisionem huiusmodi dicto Erhardo cum omni proprietate iuxta tenorem cyrographi desuper confecti et sigillati suum praebuerunt consensum ita, quod dictus Erhardus et heredes sui animoso Jure patronatus eis dato et perpetue appropato de dicta ecclesia Liebenstain, quocienscunque ipsam vacare contigerit, per ydoneos sacerdotes disponere habebunt. Magistris, Commenta- toribus Thewtunicorum ordinis predicti desuper minime requisitur. Simili quoque modo dilectus nobis in Christo, Johannes Erhardt,
506 — in dem sechstem iare an dem nehstem Suntage vor Symonis et Jude tag, der heiligen czwelffpoten." (Orig. auf Perg. mit den angekündigten, an Pergamentstreifen han- genden vier Siegeln. Urk. Nr. 304 im Eg. St. A. Siegel der Rudusch ebenso wie der Angel: zwei gekreuzte Spaten mit Krückengriff.) Einige Tage später erfolgte dann auch die Genehmigung dieser Stiftung durch den Bischof Johannes von Regensburg in dem Briefe vom 11. November 1406: „Johannes dei et apostolice sedis gracia Episcopus Ratisponensis. Vniuersis et singulis Christi fidelibus, presentibus et futuris nostras presentes litteras inspecturis. Salutem in domino sempiternam! Ad perpetuam rei memoriam Sollicitudo pastoralis officii nos ammonet, ut ea, que ad salutem dominici gregis spectare videntur, provideamus, per que diuinus cultus nostris amplietur temporibus. Et ut pro loco- rum oportunitate et temporum exigencia pastores deputentur, qui fideles pabulo pascant verbo dei, Sane providens et circumspectus vir nobis in Christo dilectus Erhardus Rudusch de Egra diuino motus instinctu Cappellam nouam penes castrum suum Libenstain sub uocabulo beate Katherine virginis erexit, fabricauit. fundauit ac certis bonis et redditibus sufficienter dotauit, prout de hys per cer tas litteras sigillatas visas et intellectas plenariam recepimus infor- macionem, que huc usque ad ecclesiam parochialem Mülbach nostre dyocesis tamquam filialis pertinebat. Supplicans nobis idem Erhardus humiliter et deuote quatenus eandem Cappellam, adiecta parochiali ecclesia Mûlbach diuidere et dimembrare, ac parochialem ecclesiam ex ea fieri dignaremur, veris causis et iustis rationibus noticiis nobis praeexpositis. Nos attenter circumstanciis vniuersis ad dimem- bracionem huius modi de jure spectantibus Reperimus, quod strenuus et deuotus frater Albertus de Wiczleben, Commentator generalis ordinis Theutunicorum per Baleam Turingie vnacum Commentatore et conuentu domus fratrum Theutunicorum In Egra, patroni dicte Parochialis ecclesie in Mülbach ad diuisionem huiusmodi dicto Erhardo cum omni proprietate iuxta tenorem cyrographi desuper confecti et sigillati suum praebuerunt consensum ita, quod dictus Erhardus et heredes sui animoso Jure patronatus eis dato et perpetue appropato de dicta ecclesia Liebenstain, quocienscunque ipsam vacare contigerit, per ydoneos sacerdotes disponere habebunt. Magistris, Commenta- toribus Thewtunicorum ordinis predicti desuper minime requisitur. Simili quoque modo dilectus nobis in Christo, Johannes Erhardt,
Strana 507
507 — Plebanus in Mülbach, nos deuoto sensu suo et refusione sibi et ec- clesie sue super diminucione plebis oblacionum et fructuum facta suis litteris sigillatis edocuit sufficienter. Vt igitur deuocio, affectus et peticio Dicti Erhardi debitum suum sorciantur effectum, Ecclesiam beate Katherine virginis in liebenstain cum omnibus bonis, villis, curiis, pratis, nemoribus et hominibus eidem limitatis, deputatis et annexis adiecta Parochiali ecclesia Mülbach iuxta continenciam litterarum desuper confectarum separamus, diuidimus et dimembra- mus ac parochialem ecclesiam decetero nuncupari volumus in hys scriptis dantes et concedentes cuilibet plebano nobis et successoribus nostris presentato uel presentando plenariam potestatem omnia eccle- siastica et Parochialia Jura ac officia in eadem exercere solempnifacere et celebrare, prout in aliis ecclesiis Parochialibus solitum est et con- suetum, Juribus tamen papalibus et episcopalibus semper per omnia saluis, Quequidem omnia et singula in presenti dimembracionis ne- gocio per ordinem enarrata et exposita rite canonice facta non du- bitamus. Auctoritate pontificali qua licet immeriti fungimur, appro- bamus, ratificamus et confirmamus Ipsamque Parochialem Lieben- stain nostris indulgenciarum largicionibus promouemus. In nomine patris et filii et spiritus sancti. Nos eam omnibus in Christo fidelibus dictam nouam ecclesiam Parochialem Liebenstain, quociescunque visitantibus pia caritate subsidia tam ad fabricam, calices, libros, ornamenta ac alias necessitates prebuerint Ipsamque verbo et facto promouerint et manus suas quodlibet porrexerint adiutrices de omni- potentis dei misericordia et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius auctoritate confisi Quadraginta dies criminalium peccatorum de iniunctis eis penitenciis misericorditer in domino elargimur Presen- tibus perpetuis temporibus duraturis. In quorum omnium et singu- lorum premissorum testimonium robur et fidem presentes nostre confirmacionis litteras nostri maioris sigilli fecimus appensione mu- niri. Datum Ratispone, Anno domini Millesimo Quadringentesimo Sexto, die vero vndecima Mensis Nouembris.“ (Orig. auf Perg. mit an rother Seidenschnur hang Siegel. Urk. Nr. 305. Dieser Brief sowie der obige vom 23. März 1406 auch im Transsumpt des Johannes Henstini, quondam de Tepla, not. publ. Urk. Nr. 334 im Eg. St. A.) In den folgenden Jahren brachen schwere Zeiten über das Eger- land herein, in welchen auch unser Liebenstein stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Egerer geriethen damals wiederholt in Zwist mit
507 — Plebanus in Mülbach, nos deuoto sensu suo et refusione sibi et ec- clesie sue super diminucione plebis oblacionum et fructuum facta suis litteris sigillatis edocuit sufficienter. Vt igitur deuocio, affectus et peticio Dicti Erhardi debitum suum sorciantur effectum, Ecclesiam beate Katherine virginis in liebenstain cum omnibus bonis, villis, curiis, pratis, nemoribus et hominibus eidem limitatis, deputatis et annexis adiecta Parochiali ecclesia Mülbach iuxta continenciam litterarum desuper confectarum separamus, diuidimus et dimembra- mus ac parochialem ecclesiam decetero nuncupari volumus in hys scriptis dantes et concedentes cuilibet plebano nobis et successoribus nostris presentato uel presentando plenariam potestatem omnia eccle- siastica et Parochialia Jura ac officia in eadem exercere solempnifacere et celebrare, prout in aliis ecclesiis Parochialibus solitum est et con- suetum, Juribus tamen papalibus et episcopalibus semper per omnia saluis, Quequidem omnia et singula in presenti dimembracionis ne- gocio per ordinem enarrata et exposita rite canonice facta non du- bitamus. Auctoritate pontificali qua licet immeriti fungimur, appro- bamus, ratificamus et confirmamus Ipsamque Parochialem Lieben- stain nostris indulgenciarum largicionibus promouemus. In nomine patris et filii et spiritus sancti. Nos eam omnibus in Christo fidelibus dictam nouam ecclesiam Parochialem Liebenstain, quociescunque visitantibus pia caritate subsidia tam ad fabricam, calices, libros, ornamenta ac alias necessitates prebuerint Ipsamque verbo et facto promouerint et manus suas quodlibet porrexerint adiutrices de omni- potentis dei misericordia et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius auctoritate confisi Quadraginta dies criminalium peccatorum de iniunctis eis penitenciis misericorditer in domino elargimur Presen- tibus perpetuis temporibus duraturis. In quorum omnium et singu- lorum premissorum testimonium robur et fidem presentes nostre confirmacionis litteras nostri maioris sigilli fecimus appensione mu- niri. Datum Ratispone, Anno domini Millesimo Quadringentesimo Sexto, die vero vndecima Mensis Nouembris.“ (Orig. auf Perg. mit an rother Seidenschnur hang Siegel. Urk. Nr. 305. Dieser Brief sowie der obige vom 23. März 1406 auch im Transsumpt des Johannes Henstini, quondam de Tepla, not. publ. Urk. Nr. 334 im Eg. St. A.) In den folgenden Jahren brachen schwere Zeiten über das Eger- land herein, in welchen auch unser Liebenstein stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Egerer geriethen damals wiederholt in Zwist mit
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508 — dem Burggrafen Johann von Nürnberg, welcher verschiedene Gebiete des Egerlandes besetzte, diesem auch entfremdete und auf Veranlassung der Ge- brüder Forster1) sogar vier Egerer Bürger, darunter auch Erhard Rudusch, ungeachtet des den Egerern verbrieften Rechtes, vor kein fremdes Land- gericht vorgeladen werden zu dürfen,2) vor sein Landgericht berufen und daselbst über sie durch den Landrichter Stephan von Absberg die Acht verhängen ließ. Wegen Verletzung ihrer Rechte und wegen dieser Achtwerbängung appellierten die Egerer unterm 24. October 1413 an Papst Johann XXIII. und überreichten auch wiederholt ihre Beschwerdepunkte an König Wenzel. In einer dieser Klageschriften heißt es auch bezüglich Liebenstein: Item so hat man vnserm Freunde vnd mitburger, dem Erhart Rudusch zu libenstein, der auch mit der stat vnd lande czu der Cron gen Peheim vnd vnser gnedigen herschafft angehoret, genomen vnd vutterzogen all seiner welde, czeidelweide, wiltpann vnd aller uuczperkeit dorauff, vnd haben Im seine Czeidler auff freyen strassen geslagen, das sie In für tot lissen ligen, vnd haben im auch sein hamers mit awsz seinem hamer gefangen vnd hingefurt, vnd haben seine Koler vnd ander arbeiter auff seinen welden abgetriben vnd Im sein hamer mit der arbeit dar uyder gelegt, vnd haben Im genomen alles sein fforstfuter vnd andere uuczperkeit, das zu dem libenstein gehoret, das er mit guter kuntschaft wol der weisen mag."3) Nach Iangwierigen Verhandlungen, während welcher K. Wenzel mit dem Briefe vom 19. November 14134) unter andern auch verfügte, daß Burggraf Johann die verhängte Acht „gänzlich und gar abtue“, kam endlich am 14. Juli 1414 zu Plassenburg eine „Beredung und Betheidi gung um alle Stöß. Späne und Zwietracht“ zustande, wobei auch die Acht, welche die Forster gegen die Egerer erklagt hatten, für „ab, kraftlos und todt“ erklärt wurde.5) 1) Die Forster, früher auf Neuhaus seßhaft, welches von den Egerern 1412 zerstört worden ist, waren geschworne Amtleute und Diener des Burggrafen, welche sich in dieser Eigenschaft die größten Uebelthaten im Egerlande zuschulden kommen ließen. — Die andern drei Egerer Bürger, über welche die Acht ver hängt worden ist, waren: Siegmund Rudusch, Albrecht Frankengrüner und Rudil Junckher. 2) Privileg K. Albrechts v. 25. Juni 1305. Orig. im Eg. St.-A., Urk. Nr. 8. 3) Gleichzeitige Ausfertig. im Eg. St.-A., Fasc. 752. 4) Abschrift im Convolutenbuch II, Nr. 356, S. 264—266, Eg. St.-A. 5) Mon. Zoll. VII, Nr. 356, S. 264—266. Gradl, Gesch. d. Egerl. S. 324.
508 — dem Burggrafen Johann von Nürnberg, welcher verschiedene Gebiete des Egerlandes besetzte, diesem auch entfremdete und auf Veranlassung der Ge- brüder Forster1) sogar vier Egerer Bürger, darunter auch Erhard Rudusch, ungeachtet des den Egerern verbrieften Rechtes, vor kein fremdes Land- gericht vorgeladen werden zu dürfen,2) vor sein Landgericht berufen und daselbst über sie durch den Landrichter Stephan von Absberg die Acht verhängen ließ. Wegen Verletzung ihrer Rechte und wegen dieser Achtwerbängung appellierten die Egerer unterm 24. October 1413 an Papst Johann XXIII. und überreichten auch wiederholt ihre Beschwerdepunkte an König Wenzel. In einer dieser Klageschriften heißt es auch bezüglich Liebenstein: Item so hat man vnserm Freunde vnd mitburger, dem Erhart Rudusch zu libenstein, der auch mit der stat vnd lande czu der Cron gen Peheim vnd vnser gnedigen herschafft angehoret, genomen vnd vutterzogen all seiner welde, czeidelweide, wiltpann vnd aller uuczperkeit dorauff, vnd haben Im seine Czeidler auff freyen strassen geslagen, das sie In für tot lissen ligen, vnd haben im auch sein hamers mit awsz seinem hamer gefangen vnd hingefurt, vnd haben seine Koler vnd ander arbeiter auff seinen welden abgetriben vnd Im sein hamer mit der arbeit dar uyder gelegt, vnd haben Im genomen alles sein fforstfuter vnd andere uuczperkeit, das zu dem libenstein gehoret, das er mit guter kuntschaft wol der weisen mag."3) Nach Iangwierigen Verhandlungen, während welcher K. Wenzel mit dem Briefe vom 19. November 14134) unter andern auch verfügte, daß Burggraf Johann die verhängte Acht „gänzlich und gar abtue“, kam endlich am 14. Juli 1414 zu Plassenburg eine „Beredung und Betheidi gung um alle Stöß. Späne und Zwietracht“ zustande, wobei auch die Acht, welche die Forster gegen die Egerer erklagt hatten, für „ab, kraftlos und todt“ erklärt wurde.5) 1) Die Forster, früher auf Neuhaus seßhaft, welches von den Egerern 1412 zerstört worden ist, waren geschworne Amtleute und Diener des Burggrafen, welche sich in dieser Eigenschaft die größten Uebelthaten im Egerlande zuschulden kommen ließen. — Die andern drei Egerer Bürger, über welche die Acht ver hängt worden ist, waren: Siegmund Rudusch, Albrecht Frankengrüner und Rudil Junckher. 2) Privileg K. Albrechts v. 25. Juni 1305. Orig. im Eg. St.-A., Urk. Nr. 8. 3) Gleichzeitige Ausfertig. im Eg. St.-A., Fasc. 752. 4) Abschrift im Convolutenbuch II, Nr. 356, S. 264—266, Eg. St.-A. 5) Mon. Zoll. VII, Nr. 356, S. 264—266. Gradl, Gesch. d. Egerl. S. 324.
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509 — Wenige Jahre nach diesen Wirren, kurz vor dem 4. November 1418, starb Erhard Rudusch, und Liebenstein kam sodann durch Verheiratung einer Tochter des Letzteren, Ottilie, mit Arnold von Sparneck an diesen und dessen Vater Hans von Sparneck. Das am 4. November 1418 gerichtlich kund machte Testament („letztes Geschäft2) des Erhard Rudusch, welches von der Wohlhabenheit dieses Mannes ebenso, wie von dessen Mildthätigkeit Zeugnis gibt, wichtige Bestimmungen über die Nachfolge im Besitze des Liebensteins enthält, auch vom juridischen Standpunkte aus nicht ohne Interesse ist, lautet also: „Wir, der Burgermeister vnd Rate der Stat czu Eger, Bekennen offenlich mit dysem brije vnd tun kunt allen den, die In sehen, hörn oder lesen, das für vns, in vnserm Rate sint kumen vnser Freünt vnd Ratesgenossen Rüdiger goltssmidt vnd Cunrat meynl vnd haben vor vns gelautmert vnd dorauf erweiset, als recht ist, das wir in wol gelauben, wie das Erhart Rudusch, vnser mitburger, sein lecztes geschefte getun hat mit sein selbes hantschrift auf papir in einem ledlen beslossen, vnd in das czu halten geben hat, wenne er abginge, das sie das schölten fürbringen für den Rate, das es gelawtmert würde. vnd dieselbige schrift lawt von wort czu worte, als hernach geschriben stet: Item zu dem ersten Schicke ich meinem Sun, dem henslen enpforausz sein hawse, dorinnen er siczet vnd scholl man im die zweyhundert guldein, di dorauf sein, ledigen vnd Münchrewt sein leb- tage vnd des Erelpecken hofe vnd die herberge czu Trebendorf vnd alle meine lehen. vnd wenne mein weip abgeet, so schol das haws uon meinem weibe wider auff In vnd auf sein Erben Erbiglich wider treten vnd ge- uallen. Item Ich schicke meinem weib czu voraus mein hawse vorn vnd hinten mit dem prewhaws ir lebtage, vnd schicke ir alle ire kleynode vnd allen hawsrate, on getreide, pferd vnd was zum swert gehort, denn meiner trinckfas vnd löffell scholl sie mechtig sein zu verkawffen, vnd die mein vnd meiner eltern selen gütleich dauon tun mit gotspaden vnd ander dingen. Item, so schicke ich meiner Swester Sünen vnd meines bruders Sün den Teich czu Syrmicz mit des Kappenheinreichs hofe vnd dorczu alle mein czinse vnd czehent czu beiden fodersrewt, czu gleichen teile. Item, Ich schicke dem Thomas schrötel mein vischweide czu firban (förba) vnd den garten, der des Ingrams was, bey den wisprunnen. Item, Ich schicke dreissig güldein Reinisch czu der messe hinten auf dem altare in der pfarre (Sct. Niclas in Eger), scholl man ewigleich ver- machen czu geben einem priester von der Reichen müle. Die Mese schol ewiglich der Rate verleihen einem frumen prister. Item, ich schicke ein czentner vnslicz czinses auff des peschlens haws vnd pencken czu Sant
509 — Wenige Jahre nach diesen Wirren, kurz vor dem 4. November 1418, starb Erhard Rudusch, und Liebenstein kam sodann durch Verheiratung einer Tochter des Letzteren, Ottilie, mit Arnold von Sparneck an diesen und dessen Vater Hans von Sparneck. Das am 4. November 1418 gerichtlich kund machte Testament („letztes Geschäft2) des Erhard Rudusch, welches von der Wohlhabenheit dieses Mannes ebenso, wie von dessen Mildthätigkeit Zeugnis gibt, wichtige Bestimmungen über die Nachfolge im Besitze des Liebensteins enthält, auch vom juridischen Standpunkte aus nicht ohne Interesse ist, lautet also: „Wir, der Burgermeister vnd Rate der Stat czu Eger, Bekennen offenlich mit dysem brije vnd tun kunt allen den, die In sehen, hörn oder lesen, das für vns, in vnserm Rate sint kumen vnser Freünt vnd Ratesgenossen Rüdiger goltssmidt vnd Cunrat meynl vnd haben vor vns gelautmert vnd dorauf erweiset, als recht ist, das wir in wol gelauben, wie das Erhart Rudusch, vnser mitburger, sein lecztes geschefte getun hat mit sein selbes hantschrift auf papir in einem ledlen beslossen, vnd in das czu halten geben hat, wenne er abginge, das sie das schölten fürbringen für den Rate, das es gelawtmert würde. vnd dieselbige schrift lawt von wort czu worte, als hernach geschriben stet: Item zu dem ersten Schicke ich meinem Sun, dem henslen enpforausz sein hawse, dorinnen er siczet vnd scholl man im die zweyhundert guldein, di dorauf sein, ledigen vnd Münchrewt sein leb- tage vnd des Erelpecken hofe vnd die herberge czu Trebendorf vnd alle meine lehen. vnd wenne mein weip abgeet, so schol das haws uon meinem weibe wider auff In vnd auf sein Erben Erbiglich wider treten vnd ge- uallen. Item Ich schicke meinem weib czu voraus mein hawse vorn vnd hinten mit dem prewhaws ir lebtage, vnd schicke ir alle ire kleynode vnd allen hawsrate, on getreide, pferd vnd was zum swert gehort, denn meiner trinckfas vnd löffell scholl sie mechtig sein zu verkawffen, vnd die mein vnd meiner eltern selen gütleich dauon tun mit gotspaden vnd ander dingen. Item, so schicke ich meiner Swester Sünen vnd meines bruders Sün den Teich czu Syrmicz mit des Kappenheinreichs hofe vnd dorczu alle mein czinse vnd czehent czu beiden fodersrewt, czu gleichen teile. Item, Ich schicke dem Thomas schrötel mein vischweide czu firban (förba) vnd den garten, der des Ingrams was, bey den wisprunnen. Item, Ich schicke dreissig güldein Reinisch czu der messe hinten auf dem altare in der pfarre (Sct. Niclas in Eger), scholl man ewigleich ver- machen czu geben einem priester von der Reichen müle. Die Mese schol ewiglich der Rate verleihen einem frumen prister. Item, ich schicke ein czentner vnslicz czinses auff des peschlens haws vnd pencken czu Sant
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510 — Erhart (Capelle auf der Burg in Eger) aufs haws czu stewer czu einer ewigen messe, richt der Rat awsz. Item, ich schicke czu dem heiligen Crewcz (bei Eger) den armen siechen dreissig schock großer. Item, ich schicke czu bestellen drey gedechtnus ewiger czu machen mir vnd allen meinen vorfarn czu der pfarre, predigern vnd parfusen, mit namen: paul hülers, seiner wirtin, meiner schwester, anna heinreich hwters. Item ich schicke den armen siechen im Spitale hundert güldein oder ein Erbell dofür, czu stewer am Mitwoch vnd am Sunabent eir czukauffen. Item, ich schicke meinem kelner zweinczig güldein, dem kuypentel fünf vnd czweinczig güldein mit lon ueberall, dem hensel knewssell zweinczig güldein ueberall, dem Endres vnd Rüdel knewssel Sechezig güldein, In meinem selhawse czehen gldein czu verpawen, Marlen dorinnen sünf güldein in die hant, vnd meine kleider, das medren, gehört meinen töchterlein, So die andern gebe mein weip durch gote, wo sie hin gnade hat. Item, ich schicke die flwrwisen, so des Röders was, vnd haws vnd stadell enseit der prucken czu ver- kawffen vnd das anczulegen an ewige cziuse bey der widen (Widmung) czum libenstein, einem pfarrer ewigleich czu bleiben. Item, so schicke ich den anfale vom podmer meczelpoch gancz vnd gar dem Rate, sich des zu vnterczihen, wenu der podmer abget, vnd ewigleich wege vnd stege dauon pessern, wo sie duncket, das am uuczten ist einer gemeine. Item, alles das, das ich uebrigs hab vnd lasse, on das ich da verschicket habe, gibe vnd lasse ich alles czu gleichem teile meinem Sun hensel, Barbara, meiner wirtin, vnd Otilia vnd Kaeterlen, meinen töchtern. denn, wer sach, das die Otilia abginge, ee man sie eleich czugelegt het,1) oder in dem ersten Jare der hochczeit, Scholl ir teile halber treten vnd geuallen auff den arnolt, meinen eiden, obe er lebet. Stürbe er aber in derselben czeit, so trete auff meinen liben Sweher, seinen vater.2) das ander teile scholl gevallen awf meinen Sun hensell vnd auf meine swester vnd brüder süne czu gleichem teile. auch wer sache, das die keterll abginge vnter iren iarn, oder das man sie eleich bestalt, als gewönleich ist, So scholl iren Erbteile treten vnd geuallen: halp auf mein Sun hensell vnd meiner Swester vnde brüder sün czu gleichen teile, So der ander teile czu Goczheusern, armen freünden vnd an gotz dinste, wo mein Fürmünden bei iren trewen erkennen das am pesten bestatt ist. vnd mein weip scholl ire töchter bei ire haben vnd awszrichten, als ich ir gelawbe. Item, vnd 1) Dem Arnold von Sparneck, der schon bei Lebzeiten Erh. Ruduschs mit Ottilie versprochen war. 2) Hans von Sparneck.
510 — Erhart (Capelle auf der Burg in Eger) aufs haws czu stewer czu einer ewigen messe, richt der Rat awsz. Item, ich schicke czu dem heiligen Crewcz (bei Eger) den armen siechen dreissig schock großer. Item, ich schicke czu bestellen drey gedechtnus ewiger czu machen mir vnd allen meinen vorfarn czu der pfarre, predigern vnd parfusen, mit namen: paul hülers, seiner wirtin, meiner schwester, anna heinreich hwters. Item ich schicke den armen siechen im Spitale hundert güldein oder ein Erbell dofür, czu stewer am Mitwoch vnd am Sunabent eir czukauffen. Item, ich schicke meinem kelner zweinczig güldein, dem kuypentel fünf vnd czweinczig güldein mit lon ueberall, dem hensel knewssell zweinczig güldein ueberall, dem Endres vnd Rüdel knewssel Sechezig güldein, In meinem selhawse czehen gldein czu verpawen, Marlen dorinnen sünf güldein in die hant, vnd meine kleider, das medren, gehört meinen töchterlein, So die andern gebe mein weip durch gote, wo sie hin gnade hat. Item, ich schicke die flwrwisen, so des Röders was, vnd haws vnd stadell enseit der prucken czu ver- kawffen vnd das anczulegen an ewige cziuse bey der widen (Widmung) czum libenstein, einem pfarrer ewigleich czu bleiben. Item, so schicke ich den anfale vom podmer meczelpoch gancz vnd gar dem Rate, sich des zu vnterczihen, wenu der podmer abget, vnd ewigleich wege vnd stege dauon pessern, wo sie duncket, das am uuczten ist einer gemeine. Item, alles das, das ich uebrigs hab vnd lasse, on das ich da verschicket habe, gibe vnd lasse ich alles czu gleichem teile meinem Sun hensel, Barbara, meiner wirtin, vnd Otilia vnd Kaeterlen, meinen töchtern. denn, wer sach, das die Otilia abginge, ee man sie eleich czugelegt het,1) oder in dem ersten Jare der hochczeit, Scholl ir teile halber treten vnd geuallen auff den arnolt, meinen eiden, obe er lebet. Stürbe er aber in derselben czeit, so trete auff meinen liben Sweher, seinen vater.2) das ander teile scholl gevallen awf meinen Sun hensell vnd auf meine swester vnd brüder süne czu gleichem teile. auch wer sache, das die keterll abginge vnter iren iarn, oder das man sie eleich bestalt, als gewönleich ist, So scholl iren Erbteile treten vnd geuallen: halp auf mein Sun hensell vnd meiner Swester vnde brüder sün czu gleichen teile, So der ander teile czu Goczheusern, armen freünden vnd an gotz dinste, wo mein Fürmünden bei iren trewen erkennen das am pesten bestatt ist. vnd mein weip scholl ire töchter bei ire haben vnd awszrichten, als ich ir gelawbe. Item, vnd 1) Dem Arnold von Sparneck, der schon bei Lebzeiten Erh. Ruduschs mit Ottilie versprochen war. 2) Hans von Sparneck.
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511 — mein Fürmünde schüllen sich vnterczihen meiner geltschulde (ausständ. Forderungen) vnd davon mein leipding vnd schulde bestellen vnd awsz- richten noch iren trewen. Item, auch secze ich czu Fürmünden, was awszezurichten ist in dem gescheffte, meinen Sweher hern hannsen von Sparneck, mein weip Barbaran, Sigmund vnd Erhart die Juncherren. vnd des alles czu warem bekenntnůs vnd czu geczeügnůs haben wir ob- genanter Burgermeister vnd der Rat geheissen den francz Jöhell vnde hanns hirnlos, bede gesworn des Rats, das sie Ire Insigell haben gehangen an dysen offen brife In gegenwertigkeit hern hansen von Sparneck vnd frawen Barbara, des Erharten Ruduschen Ewirtin seligen, vnd hensell Ruduschen, seins Suns vnd Sigmunden vnd Erharten die Juncherren, die auch all gebeten haben den Francz Jöhell vnd hannsen hirnlos, das sie beide ire Ingesigell haben gehangen an dysen offen geschefft brife, In on schaden. der geben ist am nehsten freitage nach aller heiligen tager do man czalt von Cristes gepurde virtczehen hundert Jare vnd dornach in den achtczehendem Jare. (Orig. auf Perg. mit den an Pergamentstreifen hangenden, ange kündigten zwei Siegeln. Urk.-Nr. 357 im Eg. St. A.) Das Erwartete trat auch ein; Liebenstein kam an die Beiden von Sparneck. Schon einige Tage nach Kundmachung des Testaments, am 11. November 1418, verpflichteten sich Ritter Hans von Sparneck, gesessen zu Weißdorf, und Arnold, sein Sohn, mit der Feste Lieben stein, die als Erbtheil wegen Ottilien an sie fiel, dem Könige und der Krone Böhmen und verschrieben sich der Stadt, mit der Feste und all deren Zugehör bei Stadt und Land Eger zu bleiben und sie bei etwaigem Verkauf der Stadt zuerst anzubieten, 1) wogegen die Egerer mit dem Briefe vom 12. November d. J. ihrerseits das Versprechen gaben, Hansen und Arnold von Sparneck im Besitze dieser Feste zu schützen und zu schirmen.2) Nur wenige Jahre blieb Liebenstein im Besitz der Sparnecke. Nach¬- dem Hans von Sparneck, seine Hausfrau und ihr Sohn Arnold bereits am 16. Mai 1424 zwei Höfe und eine Herberge zu Ratsam an Herrn Konrad (von Lobdo), zur Zeit Pfarrer in Liebenstein, und an dessen Amts- nachfolger zu handen der Kirche („die czu der wieden daselbst gehören schullen“) verkauft hatten,3) verkauften sie in demselben Jahre, sicher aber zu Beginn des Jahres 1425 den ganzen Liebensteiner Besitz um 3600 fl. an 1) Orig. auf Perg. im Eg. St.-A., Urk.-Nr. 358. 2) Gleichzeitige Abschrift im Eg. St.-A., Urk.-Nr. 359. 3) Orig. auf Perg. im Eg. St.-A., Urk.-Nr. 378.
511 — mein Fürmünde schüllen sich vnterczihen meiner geltschulde (ausständ. Forderungen) vnd davon mein leipding vnd schulde bestellen vnd awsz- richten noch iren trewen. Item, auch secze ich czu Fürmünden, was awszezurichten ist in dem gescheffte, meinen Sweher hern hannsen von Sparneck, mein weip Barbaran, Sigmund vnd Erhart die Juncherren. vnd des alles czu warem bekenntnůs vnd czu geczeügnůs haben wir ob- genanter Burgermeister vnd der Rat geheissen den francz Jöhell vnde hanns hirnlos, bede gesworn des Rats, das sie Ire Insigell haben gehangen an dysen offen brife In gegenwertigkeit hern hansen von Sparneck vnd frawen Barbara, des Erharten Ruduschen Ewirtin seligen, vnd hensell Ruduschen, seins Suns vnd Sigmunden vnd Erharten die Juncherren, die auch all gebeten haben den Francz Jöhell vnd hannsen hirnlos, das sie beide ire Ingesigell haben gehangen an dysen offen geschefft brife, In on schaden. der geben ist am nehsten freitage nach aller heiligen tager do man czalt von Cristes gepurde virtczehen hundert Jare vnd dornach in den achtczehendem Jare. (Orig. auf Perg. mit den an Pergamentstreifen hangenden, ange kündigten zwei Siegeln. Urk.-Nr. 357 im Eg. St. A.) Das Erwartete trat auch ein; Liebenstein kam an die Beiden von Sparneck. Schon einige Tage nach Kundmachung des Testaments, am 11. November 1418, verpflichteten sich Ritter Hans von Sparneck, gesessen zu Weißdorf, und Arnold, sein Sohn, mit der Feste Lieben stein, die als Erbtheil wegen Ottilien an sie fiel, dem Könige und der Krone Böhmen und verschrieben sich der Stadt, mit der Feste und all deren Zugehör bei Stadt und Land Eger zu bleiben und sie bei etwaigem Verkauf der Stadt zuerst anzubieten, 1) wogegen die Egerer mit dem Briefe vom 12. November d. J. ihrerseits das Versprechen gaben, Hansen und Arnold von Sparneck im Besitze dieser Feste zu schützen und zu schirmen.2) Nur wenige Jahre blieb Liebenstein im Besitz der Sparnecke. Nach¬- dem Hans von Sparneck, seine Hausfrau und ihr Sohn Arnold bereits am 16. Mai 1424 zwei Höfe und eine Herberge zu Ratsam an Herrn Konrad (von Lobdo), zur Zeit Pfarrer in Liebenstein, und an dessen Amts- nachfolger zu handen der Kirche („die czu der wieden daselbst gehören schullen“) verkauft hatten,3) verkauften sie in demselben Jahre, sicher aber zu Beginn des Jahres 1425 den ganzen Liebensteiner Besitz um 3600 fl. an 1) Orig. auf Perg. im Eg. St.-A., Urk.-Nr. 358. 2) Gleichzeitige Abschrift im Eg. St.-A., Urk.-Nr. 359. 3) Orig. auf Perg. im Eg. St.-A., Urk.-Nr. 378.
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512 — Heinz von Zedtwitz zu Neiperg, einen Sprossen des vogtländischen Geschlechtes gleichen Namens, welches bereits 1392 unter Peter von Zedtwitz in das Egerland eingezogen war, hier zunächst das Schönlinder Gut und unter Konrad, einem Sohne ienes Peter, Neiperg bei Asch er worben hatte.1) Sechs Jahre nach diesem Verkaufe, am 24. Mai 1431, kam Kaiser Siegmund mit dem Markgrafen von Brandenburg, dem Bischof Johann von Würzburg, den Gesandten des Constanzer Concils, zwei Magistern der Pariser Universität und Bischof Johann Stojkowič von Ragusa über Bam- berg nach Eger, um hier mit den Hussiten zu verhandeln. Diese Gelegenheit benützte nun der Pfarrer von Liebenstein, noch immer Conrad von Lobdo, um sich sämmtliche, die Liebensteiner Kirche betreffende Stiftungs- und Confirmationsbriefe auch vom Kaiser bestätigen zu lassen. Der Kaiser willfahrte dieser Bitte, und ließ unterm 25. Mai 1431 nachstehende Urkunde ausfertigen: „Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer Kunig zu allenczeiten Merer des Richs vnd czu Hungern, zu Behem, Dalmacien, Croatien 2c. Kunig. Bekennen vnd tun kund offembar mit diesem brief alleu den, die In sehen oder hören lesen, das fur vus komen ist der Ersam Cunrad von lobdo, pfarrer zu libenstein, vnser lieber andechtiger, vnd hat vns Furbracht brieff vnd priuilegia der Stifftung vnd bestetigung vber die egenant sein pfarrkirchen zu liebenstein, wie die der Ersam Erhart Rudusch. Burger zu Eger, vnd ander Erber lute loblich begabet vnd gestifftet vnd ouch ein Bischoff zu Regenspurg doruff redlich bestetigt hat, die wir alle gesehen vnd gehort haben, vnd hat vns derselb pfarrer zu libenstein an- dechticlich gebeten, daz wir als ein Romischer vnd Behemischer Kunig solich stifftbrieff vnd priuilegia, die er von dem egenanten Erharten Rudusch vnd ouch von andern frumen luten hat, die ouch dorczu Ir stewr durch Irer Sele hail willen haben getan, genedielich geruchten zubestetigen, beuestnen vnd Confirmiren. Des haben wir angesehen solich redlich vud andechtig bete vnd ouch betrachtet daz loblich gut werich, das derselb Erhart Rudusch vnd ander Stifftherren derselben pfarrkirchen haben getan, vnd nemlich den Gotsdinst, der in der egenauten kirchen wirdet vol- bracht vnd haben dorumb mit wohlbedachtem mute, gutem Rat vnd rechter wissen dem egenannten pfarrer zu liebenstein vnd allen seinen nachkomen alle solich sein Stifftbrief vnd priuilegie, die er dann zu derselben seiner kirchen von dem obgenanten Erharten Rudusch vnd von wem er die hat, 1) Gradl, „Geschichte des Egerlandes“, S. 282, 283.
512 — Heinz von Zedtwitz zu Neiperg, einen Sprossen des vogtländischen Geschlechtes gleichen Namens, welches bereits 1392 unter Peter von Zedtwitz in das Egerland eingezogen war, hier zunächst das Schönlinder Gut und unter Konrad, einem Sohne ienes Peter, Neiperg bei Asch er worben hatte.1) Sechs Jahre nach diesem Verkaufe, am 24. Mai 1431, kam Kaiser Siegmund mit dem Markgrafen von Brandenburg, dem Bischof Johann von Würzburg, den Gesandten des Constanzer Concils, zwei Magistern der Pariser Universität und Bischof Johann Stojkowič von Ragusa über Bam- berg nach Eger, um hier mit den Hussiten zu verhandeln. Diese Gelegenheit benützte nun der Pfarrer von Liebenstein, noch immer Conrad von Lobdo, um sich sämmtliche, die Liebensteiner Kirche betreffende Stiftungs- und Confirmationsbriefe auch vom Kaiser bestätigen zu lassen. Der Kaiser willfahrte dieser Bitte, und ließ unterm 25. Mai 1431 nachstehende Urkunde ausfertigen: „Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer Kunig zu allenczeiten Merer des Richs vnd czu Hungern, zu Behem, Dalmacien, Croatien 2c. Kunig. Bekennen vnd tun kund offembar mit diesem brief alleu den, die In sehen oder hören lesen, das fur vus komen ist der Ersam Cunrad von lobdo, pfarrer zu libenstein, vnser lieber andechtiger, vnd hat vns Furbracht brieff vnd priuilegia der Stifftung vnd bestetigung vber die egenant sein pfarrkirchen zu liebenstein, wie die der Ersam Erhart Rudusch. Burger zu Eger, vnd ander Erber lute loblich begabet vnd gestifftet vnd ouch ein Bischoff zu Regenspurg doruff redlich bestetigt hat, die wir alle gesehen vnd gehort haben, vnd hat vns derselb pfarrer zu libenstein an- dechticlich gebeten, daz wir als ein Romischer vnd Behemischer Kunig solich stifftbrieff vnd priuilegia, die er von dem egenanten Erharten Rudusch vnd ouch von andern frumen luten hat, die ouch dorczu Ir stewr durch Irer Sele hail willen haben getan, genedielich geruchten zubestetigen, beuestnen vnd Confirmiren. Des haben wir angesehen solich redlich vud andechtig bete vnd ouch betrachtet daz loblich gut werich, das derselb Erhart Rudusch vnd ander Stifftherren derselben pfarrkirchen haben getan, vnd nemlich den Gotsdinst, der in der egenauten kirchen wirdet vol- bracht vnd haben dorumb mit wohlbedachtem mute, gutem Rat vnd rechter wissen dem egenannten pfarrer zu liebenstein vnd allen seinen nachkomen alle solich sein Stifftbrief vnd priuilegie, die er dann zu derselben seiner kirchen von dem obgenanten Erharten Rudusch vnd von wem er die hat, 1) Gradl, „Geschichte des Egerlandes“, S. 282, 283.
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513 — als ferre die redlich herkomen sein in allen Iren puncten, Clauseln, artikeln, meynungen vnd begreiffungen, als dann die von wort zu wort in denselben briefen eygentlich begriffen sein, guediclich als ein kunig zu Behem bestetigt, benestent vnd Confirmirt; beucstnen, bestetig-n vnd Con- firmiren die ouch von Romischer vnd Behemischer, kuniglicher macht wissentlich vnd in craft disz briefs, vnd meynen, seczen vnd wollen von derselben vuserer kuniglichen macht, daz die vorgenanten brief vnd priui- legia hinfur craft vnd macht haben sullen vnd daz der ouch der egenant pfarrer vnd sein nachkomen an allen steten gebrauchen vnd geniessen vnd dabey bleiben sullen vnd mogen von aller meniclich vngehindert. vnd wir gebieten dorumb allen vnd yglichen fursten, geistlichen vnd werntlichen Grafen, freyen, herren, Rittern, knechten, landuogten, vogten, Amptluten, Burggrafen, pflegern, landrichtern, Burgermeister, Reten vnd gemeinden aller Stete, merckte vnd dorffere vnd suszt allen audern vnsern vnd des Richs vnd der Cron zu Behem vntertanen vnd getruen von Behemischer, kuniglicher macht ernstlich vnd vesticlich mit diesem brief, daz Sy den egenanten pfarrer zu liebenstein vnd all sein nachkommen an den vorge- nanten seinen Stifftbriefen vud priuilegien vud an diser vnser bestetigung solicher sein.r brief furbaz nicht hindern noch Irren, noch das zu tun gestatten in dheinweisze, Sunder Sy dabey gerulich hanthaben, schuczen vnd schirmen vnd der getrulich gebrauchen vnd geniessen vnd dabey beleiben lassen sullen bey vnsern hulden vnd, als lieb In sey vnser swer vngenad zu uermeyden. Mit vrkund disz briefs versigelt mit vuserr kuniglichen Maiestat Jnsigel. Geben zu Eger, Nach Crists geburt vierczehenhundert Jar vnd dornach in dem Eynvnddrissigisten Jar an saut Vrbans tag vnserr Riche: des hungrischen etc. In dem funfonduirczigisten, des Ro- mischen In dem Eynvndczweinczigisten vnd des Behemischen In dem Eylefften Jaren. Ad mandatum domini Regis Caspar Sligk Von außen: Registrata Marquardus brisacher. (Orig. auf Perg. mit am Pergamentstreifen hangenden großem Siegel. Urk.-Nr. 419 im Eg. St. A. — In Altmann: „Urkunden Kaiser Sigmunds“ ist vorstehender Brief nicht enthalten.) Im Besitze derer von Zedtwitz ist Liebenstein heute noch. Die von Erhard Rudusch erbaute Kirche besteht jedoch heute nicht mehr. Bei der zunehmenden Bevölkerung des Liebensteiner Pjarrsprengels erwies sich die Kirche bereits im 18. Jahrh. zu klein, sie mag auch banfällig gewesen Mittheilungen. 40. Jabrgang. 4. Heft. 34
513 — als ferre die redlich herkomen sein in allen Iren puncten, Clauseln, artikeln, meynungen vnd begreiffungen, als dann die von wort zu wort in denselben briefen eygentlich begriffen sein, guediclich als ein kunig zu Behem bestetigt, benestent vnd Confirmirt; beucstnen, bestetig-n vnd Con- firmiren die ouch von Romischer vnd Behemischer, kuniglicher macht wissentlich vnd in craft disz briefs, vnd meynen, seczen vnd wollen von derselben vuserer kuniglichen macht, daz die vorgenanten brief vnd priui- legia hinfur craft vnd macht haben sullen vnd daz der ouch der egenant pfarrer vnd sein nachkomen an allen steten gebrauchen vnd geniessen vnd dabey bleiben sullen vnd mogen von aller meniclich vngehindert. vnd wir gebieten dorumb allen vnd yglichen fursten, geistlichen vnd werntlichen Grafen, freyen, herren, Rittern, knechten, landuogten, vogten, Amptluten, Burggrafen, pflegern, landrichtern, Burgermeister, Reten vnd gemeinden aller Stete, merckte vnd dorffere vnd suszt allen audern vnsern vnd des Richs vnd der Cron zu Behem vntertanen vnd getruen von Behemischer, kuniglicher macht ernstlich vnd vesticlich mit diesem brief, daz Sy den egenanten pfarrer zu liebenstein vnd all sein nachkommen an den vorge- nanten seinen Stifftbriefen vud priuilegien vud an diser vnser bestetigung solicher sein.r brief furbaz nicht hindern noch Irren, noch das zu tun gestatten in dheinweisze, Sunder Sy dabey gerulich hanthaben, schuczen vnd schirmen vnd der getrulich gebrauchen vnd geniessen vnd dabey beleiben lassen sullen bey vnsern hulden vnd, als lieb In sey vnser swer vngenad zu uermeyden. Mit vrkund disz briefs versigelt mit vuserr kuniglichen Maiestat Jnsigel. Geben zu Eger, Nach Crists geburt vierczehenhundert Jar vnd dornach in dem Eynvnddrissigisten Jar an saut Vrbans tag vnserr Riche: des hungrischen etc. In dem funfonduirczigisten, des Ro- mischen In dem Eynvndczweinczigisten vnd des Behemischen In dem Eylefften Jaren. Ad mandatum domini Regis Caspar Sligk Von außen: Registrata Marquardus brisacher. (Orig. auf Perg. mit am Pergamentstreifen hangenden großem Siegel. Urk.-Nr. 419 im Eg. St. A. — In Altmann: „Urkunden Kaiser Sigmunds“ ist vorstehender Brief nicht enthalten.) Im Besitze derer von Zedtwitz ist Liebenstein heute noch. Die von Erhard Rudusch erbaute Kirche besteht jedoch heute nicht mehr. Bei der zunehmenden Bevölkerung des Liebensteiner Pjarrsprengels erwies sich die Kirche bereits im 18. Jahrh. zu klein, sie mag auch banfällig gewesen Mittheilungen. 40. Jabrgang. 4. Heft. 34
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514 — sein, und unter den Patronatsherren Heinrich Siegmund, Karl August und Peter Emanuel von Zedtwitz und dem Pfarrer Siegmund Karl Werscher schritt man im I. 1755 zum Baue des gegenwärtigen Gottes- hauses, welches am 9. October 1763 von dem Regensburger Bischofe von Wolferndorf die Weihe erhielt.
514 — sein, und unter den Patronatsherren Heinrich Siegmund, Karl August und Peter Emanuel von Zedtwitz und dem Pfarrer Siegmund Karl Werscher schritt man im I. 1755 zum Baue des gegenwärtigen Gottes- hauses, welches am 9. October 1763 von dem Regensburger Bischofe von Wolferndorf die Weihe erhielt.
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I itfHeiſungen des Vereines ſür Geſchichte der Deutſchen in Böhmen. XL. Jahrgang. Redigirt von Dr. A. Sorčička und Dr. O. Weber. Nebst der literarischen Betlage. Prag 1902. Im Selbstverlage des Vereines für Geschichte der Deutschen in Böhmen. J. G. Calve'sche k. u. k. Hofs Josef und Universitäts:Buchbandlung Koch. Commissionsverlag.
I itfHeiſungen des Vereines ſür Geſchichte der Deutſchen in Böhmen. XL. Jahrgang. Redigirt von Dr. A. Sorčička und Dr. O. Weber. Nebst der literarischen Betlage. Prag 1902. Im Selbstverlage des Vereines für Geschichte der Deutschen in Böhmen. J. G. Calve'sche k. u. k. Hofs Josef und Universitäts:Buchbandlung Koch. Commissionsverlag.
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