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Titel Chronicon breve
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Titel - MVGDB
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Název:
Ein Chronicon breve regni Bohemiae saec. XV., MVGDB 37
Autor:
Horčička, Adalbert
Rok vydání:
1899
Místo vydání:
Praha, Wien
Česká národní bibliografie:
Počet stran celkem:
15
Obsah:
- 454: Titel Chronicon breve
- 468: Titel - MVGDB
upravit
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454 — Ein „Chronicon breve regni Bohemiae saec. XV: " Von Dr. Ad. Horčička. Dieses „Chronicon breve regni Bohemiae ab anno 1310 usque ad annum 1421 cum paucis additamentis variarum manuum ad annos 1415, 1432, 1439, 1442 et 1453“, wie es der Bibliothekar P. Gottfried Vielhaber, dem ich für die freundliche Collationirung bestens danke, in seinem Kataloge bezeichnet, ist der Handschrift des Stiftes Schlägl in Oberösterreich Nr. 91 entnommen. Die Handschrift (21 x31 em hoch) ist in zwei Columnen auf Papier geschrieben. Der Einband ist alt und stammt aus der Zeit un- mittelbar nach der Anfertigung derselben. Sie enthält in den 274 Folien, wie schon ein kleiner Zettel am Vorderdeckel „Hugwicio Prosaicus" angibt, nur das Werk des Hugwicio (Ugutio) Pisanus (ep. Ferrariensis 1190—1210): Liber derevationum cum prologo et registro. Das Werk beginnt auf Folio 1 mit einer reich ausgeführten Initiale C, in welcher ein roth gekleideter Priester mit rother, runder, auf dem Kopfe glatt anliegender Kappe und grünem Untergewande in der linken Hand ein grün eingebundenes Buch hält, auf das er mit dem Zeigefinger der rechten Hand hinweist. Der Hintergrund der figürlichen Darstellung ist blau, die Initiale selbst eisengran. Die Handschrift endet mit den Worten „finis pro quo sit benedictus deus in secula seculorum. Amen“ und mit den Versen des Schreibers: Scriptor mente pia petit vnum aue Maria, vt sibi dicetur ne fex in eo dominetur. Die ganze Handschrift, welche nur eine Hand verräth, ist 1430 von Martin von Bilin am 19. December beendet worden, denn es heißt aus Folio 274, Columne I: Explicipit (sic!) opus Hugwity per Martinum de Bielina sub anno domini M'CCCC'XXX feria secunda ante Thome (hierauf mit rother Tinte), pronunciatum per Mathiam cantorem in nowa Plzna usque 1. finitumque per magistrum Symonem Bacalarium de zacz etc. Es ist an diesem Orte nicht meine Anfgabe, die Handschrift auf ihr Verhältniß zu Mathias von Pilsen und Simon von Saaz zu prüfen. weil von den genannten Männern nur Martin von Bilin zunächst zu berücksichtigen ist, da er es ist, welcher auch das auf Folio 274 und 274. geschriebene Chronicon abgefaßt hat, und daß er es thatsächlich war, beweist die Uebereinstimmung der Schriftzüge der Handschrift mit denen
454 — Ein „Chronicon breve regni Bohemiae saec. XV: " Von Dr. Ad. Horčička. Dieses „Chronicon breve regni Bohemiae ab anno 1310 usque ad annum 1421 cum paucis additamentis variarum manuum ad annos 1415, 1432, 1439, 1442 et 1453“, wie es der Bibliothekar P. Gottfried Vielhaber, dem ich für die freundliche Collationirung bestens danke, in seinem Kataloge bezeichnet, ist der Handschrift des Stiftes Schlägl in Oberösterreich Nr. 91 entnommen. Die Handschrift (21 x31 em hoch) ist in zwei Columnen auf Papier geschrieben. Der Einband ist alt und stammt aus der Zeit un- mittelbar nach der Anfertigung derselben. Sie enthält in den 274 Folien, wie schon ein kleiner Zettel am Vorderdeckel „Hugwicio Prosaicus" angibt, nur das Werk des Hugwicio (Ugutio) Pisanus (ep. Ferrariensis 1190—1210): Liber derevationum cum prologo et registro. Das Werk beginnt auf Folio 1 mit einer reich ausgeführten Initiale C, in welcher ein roth gekleideter Priester mit rother, runder, auf dem Kopfe glatt anliegender Kappe und grünem Untergewande in der linken Hand ein grün eingebundenes Buch hält, auf das er mit dem Zeigefinger der rechten Hand hinweist. Der Hintergrund der figürlichen Darstellung ist blau, die Initiale selbst eisengran. Die Handschrift endet mit den Worten „finis pro quo sit benedictus deus in secula seculorum. Amen“ und mit den Versen des Schreibers: Scriptor mente pia petit vnum aue Maria, vt sibi dicetur ne fex in eo dominetur. Die ganze Handschrift, welche nur eine Hand verräth, ist 1430 von Martin von Bilin am 19. December beendet worden, denn es heißt aus Folio 274, Columne I: Explicipit (sic!) opus Hugwity per Martinum de Bielina sub anno domini M'CCCC'XXX feria secunda ante Thome (hierauf mit rother Tinte), pronunciatum per Mathiam cantorem in nowa Plzna usque 1. finitumque per magistrum Symonem Bacalarium de zacz etc. Es ist an diesem Orte nicht meine Anfgabe, die Handschrift auf ihr Verhältniß zu Mathias von Pilsen und Simon von Saaz zu prüfen. weil von den genannten Männern nur Martin von Bilin zunächst zu berücksichtigen ist, da er es ist, welcher auch das auf Folio 274 und 274. geschriebene Chronicon abgefaßt hat, und daß er es thatsächlich war, beweist die Uebereinstimmung der Schriftzüge der Handschrift mit denen
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455 des Chronicons. Es blieb nämlich Folio 274 und 274 frei, so daß er dieses für die Aufzeichnung der ihn interessirenden geschichtlichen Ereignisse verwenden konnte. Er theilte zu diesem Behufe jede Seite in fünf Cosumnen und knüpft an den oben mitgetheilten Schlußpassus auf Columne II das Chronicon, beginnend mit dem Jahre 1310, an. Daß die Handschrift in Böhmen entstand und lange daselbst auch war, ist außer Zweifel, da auf den die Handschrift schützenden Folien I und II eine Reihe von verschiedenen Noten aus dem XV. Jahrhundert sich befinden, welche grammatische Notizen, Verse über die sieben „aetates des Menschen, eine Note über die Weltalier u. a. m. in lateinischer Sprache enthalten, darunter aber anch solche in tschechischer Sprache. So diente, ehe der gegenwärtige Einband angefertigt wurde, zum Schutze der Handschrift das Fragment eines Hymuariums auf Pergament mit Noten aus dem XIV. Jahrhundert, auf dem sich zwischen den Columnen die Eintragung findet: Cereuisiale, scop a nebo to znamenue gesste wyscawie, kdiz pywo ssenkugi. Auf Folio II findet sich als Schrijtprobe unter anderen lateinischen Bemerkungen: Sluzba ma naprzed twa milosty mila panno Barussko a dawan t(i) wiediety zotr (?). Wann, woher und auf welche Weise diese Handschrift in den Besitz des Klosters Schlägl kam, ist unbekaunt, es ist aber wahrscheinlich, daß sie aus einem Prämon- stratenserkloster Böhmens erworben wurde, da Schlägl mit den Klöstern dieses Ordens in Böhmen einen regen Verkehr pflegte. Martin, der Schreiber des Buches und der Schreiber des Chronicon, führt seinen Namen gewiß nach seinem Geburtsorte Bilin bei Brüx, was schon aus dem Umstande hervorgeht, daß er bei der Schilderung der husitischen Bewegung in Böhmen sich gern mit den Vorgängen im west- lichen Theile des Landes beschäftigt. Er war ein Geistlicher und dürfte wahrscheinlich ein Ordensmann gewesen sein, trotzdem in der Schlußnotiz das in diesem Falle übliche „per fratrem Martinum“ fehlt, da dies nicht immer unbedingt nöthig ist. Weil er zweimal Ereignisse anführt, die sich auf den Orden der Kreuzherren in Prag beziehen (den Brand 1378, den Schaden durch die Ueberschwemmung 1382), so dürfte er vielleicht diesem nahe gestanden sein, wogegen in den Schlußversen seine Bitte "petit unum ave Maria“ auf seine Angehörigkeit zum Prämonstratenser- orden deuten könnte, der die Marienverehrung ganz besonders pflegte; darauf könnte auch die Notiz über das Bisthum Leitomischel (1344) be- zogen werden. Jedenfalls hielt sich Martin von Bilin längere Zeit in Prag auf und hatte Interesse an den Vorgängen in dieser Stadt, da er eine Fülle von Nachrichten bringt, die sich ausschließlich auf rein örtliche
455 des Chronicons. Es blieb nämlich Folio 274 und 274 frei, so daß er dieses für die Aufzeichnung der ihn interessirenden geschichtlichen Ereignisse verwenden konnte. Er theilte zu diesem Behufe jede Seite in fünf Cosumnen und knüpft an den oben mitgetheilten Schlußpassus auf Columne II das Chronicon, beginnend mit dem Jahre 1310, an. Daß die Handschrift in Böhmen entstand und lange daselbst auch war, ist außer Zweifel, da auf den die Handschrift schützenden Folien I und II eine Reihe von verschiedenen Noten aus dem XV. Jahrhundert sich befinden, welche grammatische Notizen, Verse über die sieben „aetates des Menschen, eine Note über die Weltalier u. a. m. in lateinischer Sprache enthalten, darunter aber anch solche in tschechischer Sprache. So diente, ehe der gegenwärtige Einband angefertigt wurde, zum Schutze der Handschrift das Fragment eines Hymuariums auf Pergament mit Noten aus dem XIV. Jahrhundert, auf dem sich zwischen den Columnen die Eintragung findet: Cereuisiale, scop a nebo to znamenue gesste wyscawie, kdiz pywo ssenkugi. Auf Folio II findet sich als Schrijtprobe unter anderen lateinischen Bemerkungen: Sluzba ma naprzed twa milosty mila panno Barussko a dawan t(i) wiediety zotr (?). Wann, woher und auf welche Weise diese Handschrift in den Besitz des Klosters Schlägl kam, ist unbekaunt, es ist aber wahrscheinlich, daß sie aus einem Prämon- stratenserkloster Böhmens erworben wurde, da Schlägl mit den Klöstern dieses Ordens in Böhmen einen regen Verkehr pflegte. Martin, der Schreiber des Buches und der Schreiber des Chronicon, führt seinen Namen gewiß nach seinem Geburtsorte Bilin bei Brüx, was schon aus dem Umstande hervorgeht, daß er bei der Schilderung der husitischen Bewegung in Böhmen sich gern mit den Vorgängen im west- lichen Theile des Landes beschäftigt. Er war ein Geistlicher und dürfte wahrscheinlich ein Ordensmann gewesen sein, trotzdem in der Schlußnotiz das in diesem Falle übliche „per fratrem Martinum“ fehlt, da dies nicht immer unbedingt nöthig ist. Weil er zweimal Ereignisse anführt, die sich auf den Orden der Kreuzherren in Prag beziehen (den Brand 1378, den Schaden durch die Ueberschwemmung 1382), so dürfte er vielleicht diesem nahe gestanden sein, wogegen in den Schlußversen seine Bitte "petit unum ave Maria“ auf seine Angehörigkeit zum Prämonstratenser- orden deuten könnte, der die Marienverehrung ganz besonders pflegte; darauf könnte auch die Notiz über das Bisthum Leitomischel (1344) be- zogen werden. Jedenfalls hielt sich Martin von Bilin längere Zeit in Prag auf und hatte Interesse an den Vorgängen in dieser Stadt, da er eine Fülle von Nachrichten bringt, die sich ausschließlich auf rein örtliche
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456 — Verhältnisie beziehen, so über Klostergründungen (Karthänser 1341, Kar- meliter 1348, Emaus 1348, Karlshof 1351), die Universität, Ueber- schwemmungen (1344, 1374, 1382), die Uebertragung von Reliquien (die Reichskleinodien 1349, hl. Sigismund 1365, das festum ostensionis reliquiarum 1394), den Brand der Judenstadt (1381) und des Rath¬ hauses der Altstadt (1399) u. a. m. Vielleicht lebte er später in Schlan, da er den Brand dieser Stadt 1370 erwähnt und den Antheil derselben an der husitischen Bewegung ganz besonders betont (1420). Es könnte auch der Fall sein, daß er mit Rücksicht auf die Schlußformel Folio 274 das Buch in Pilsen geschrieben hat. Er ist, wie aus dem ganzen Tenor seiner Darstellung hervorgeht, ein entschiedener Katholik, gehört der strengen Richtung der katholischen Geistlichkeit an, welche die Gebrechen in der Kirche zu Aufang des XV. Jahrhunderts mit unerbitterlicher Rücksichts- losigkeit tadelte, wie man klar aus seiner Verurtheilung der zahllosen Indulgenzeu des Jahres 1400 ersehen kann, und nimmt sofort gegen Hus und sein erstes Auftreten eine entschieden abweisende Stellung, aber in einer sehr ruhigen und würdigen Weise, was den Werth seiner objectiven Darstellung über diese Bewegung uur erhöht. Martin ist von Gesinung, wahrscheinlich auch der Abstamnung nach ein Tscheche und gibt seinem nationalen Fühlen freien Lauf bei dem großen Lobe des tschechischen Volkes: pre ceteris in mundo erat in sciencia, veritate et cognicione dei illuminatus, in sanctitate et iusticia perfectus, et in laude, habun- dancia et honore exaltatus. Und wie thut es ihm leid, daß diejenigen, welche „in sanctitate et iusticia stabant, ceciderunt et malefactores facti sunt“ (1420). Dies ergibt sich auch in der Anwwendung des Wortes mrskaczy für Geißler (1349). Auch zeigt sich seine echt katholische Ge- sinnung in dem scharfen, verwerfenden Urtheil über den Erzbischof Konrad von Prag (1408), weil er durch Simonie zur Würde gelangte und ein Feind des Clerus überhaupt war, aber auch deshalb erhebt er gegen ihn einen Vorwurf, weil er ein Deutscher war. Im ganzen verhält er sich jedoch, wo er Gelegenheit hat, die Streitigkeiten der Deutschen und Tschechen an der Universität zu erwähnen (1402, 1407 statt 1409), auch in der Beurtheilung der Bestrebungen der Deutschen und der Cou- sequenzen, die sie aus dem Austreten des M. Johannes Hus gefolgert haben, sehr maßvoll. Seine Aufzeichnungen erwecken daher den Eindruck einer Darstellungsweise, welche bestrebt ist, nach allen Seiten gerecht zu werden. In dem Chronicon hat der Verfasser diejenigen Ereignisse auf- gezeichnet, die ihn interessirten. Die Daten von 1310—1399 sind eine Compilation, für welche ihm wohl kaum eine Chronik vorlag, aus der er
456 — Verhältnisie beziehen, so über Klostergründungen (Karthänser 1341, Kar- meliter 1348, Emaus 1348, Karlshof 1351), die Universität, Ueber- schwemmungen (1344, 1374, 1382), die Uebertragung von Reliquien (die Reichskleinodien 1349, hl. Sigismund 1365, das festum ostensionis reliquiarum 1394), den Brand der Judenstadt (1381) und des Rath¬ hauses der Altstadt (1399) u. a. m. Vielleicht lebte er später in Schlan, da er den Brand dieser Stadt 1370 erwähnt und den Antheil derselben an der husitischen Bewegung ganz besonders betont (1420). Es könnte auch der Fall sein, daß er mit Rücksicht auf die Schlußformel Folio 274 das Buch in Pilsen geschrieben hat. Er ist, wie aus dem ganzen Tenor seiner Darstellung hervorgeht, ein entschiedener Katholik, gehört der strengen Richtung der katholischen Geistlichkeit an, welche die Gebrechen in der Kirche zu Aufang des XV. Jahrhunderts mit unerbitterlicher Rücksichts- losigkeit tadelte, wie man klar aus seiner Verurtheilung der zahllosen Indulgenzeu des Jahres 1400 ersehen kann, und nimmt sofort gegen Hus und sein erstes Auftreten eine entschieden abweisende Stellung, aber in einer sehr ruhigen und würdigen Weise, was den Werth seiner objectiven Darstellung über diese Bewegung uur erhöht. Martin ist von Gesinung, wahrscheinlich auch der Abstamnung nach ein Tscheche und gibt seinem nationalen Fühlen freien Lauf bei dem großen Lobe des tschechischen Volkes: pre ceteris in mundo erat in sciencia, veritate et cognicione dei illuminatus, in sanctitate et iusticia perfectus, et in laude, habun- dancia et honore exaltatus. Und wie thut es ihm leid, daß diejenigen, welche „in sanctitate et iusticia stabant, ceciderunt et malefactores facti sunt“ (1420). Dies ergibt sich auch in der Anwwendung des Wortes mrskaczy für Geißler (1349). Auch zeigt sich seine echt katholische Ge- sinnung in dem scharfen, verwerfenden Urtheil über den Erzbischof Konrad von Prag (1408), weil er durch Simonie zur Würde gelangte und ein Feind des Clerus überhaupt war, aber auch deshalb erhebt er gegen ihn einen Vorwurf, weil er ein Deutscher war. Im ganzen verhält er sich jedoch, wo er Gelegenheit hat, die Streitigkeiten der Deutschen und Tschechen an der Universität zu erwähnen (1402, 1407 statt 1409), auch in der Beurtheilung der Bestrebungen der Deutschen und der Cou- sequenzen, die sie aus dem Austreten des M. Johannes Hus gefolgert haben, sehr maßvoll. Seine Aufzeichnungen erwecken daher den Eindruck einer Darstellungsweise, welche bestrebt ist, nach allen Seiten gerecht zu werden. In dem Chronicon hat der Verfasser diejenigen Ereignisse auf- gezeichnet, die ihn interessirten. Die Daten von 1310—1399 sind eine Compilation, für welche ihm wohl kaum eine Chronik vorlag, aus der er
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457 sie schöpfte, sondern viel eher ein Necrologium oder eine Genealogie des Luxemburgischen Hauses, denn die Angaben in diesem Zeitraume beziehen sich fast ausschließlich nur auf Geburtss, Todes und Vermählungsangaben dieses Fürstenhauses von Johann I. bis Wenzel IV., für welches er eine gewisse Vorliebe hatte und daher mit der Vermählung Johanns I. mit Elisabeth zu erzählen begiunt. Ich glaube nicht, daß er hiefür irgend ein Chronicon ausschließlich benützte, da ihm die Daten, die er bringt, auch sonst leicht zur Verfügung stehen konnten. Alle übrigen Angaben dieser Zeit beziehen sich beinahe ausschließlich auf Prag. Von 1400 an scheint er die Aufzeichnungen erlebt zu haben und schildert dieselben als Augen- zeuge mit viel mehr Wärme. Er setzt mit den Indulgenzen des Jahres 1400 ein, schildert die Verhältnisse der Prager Universität (1402, 1407, eigentlich 1409), das Auftreten und die Verbreitung der Lehre des M. Johannes Hus, den Ausbruch des Husitenkrieges, seinen Verlauf bis zur Schlacht bei Deutschbrod und die sich daran kuüpfende Unterwerfung des Landes durch Žižka. Die einzelnen Ereignisse wurden rasch und, wie es scheint, nach Excerpten niedergeschrieben, daher erklären sich die etwas schleuderhafte Schrift im Vergleiche zu jener der Handschrijt, die zahl reichen Schreibfehler, nicht wenige Verstöße gegen die richtige Angabe der Jahreszahlen und die nicht ganz genau eingehaltene Zeitenfolge. Von Interesse insbesoudere über die Einführung der Communio sub utraque und die Prager Vorgänge sind die Angaben vom Jahre 1409 und dann von 1416 an, die eine Darstellung der religiösen und politischen Verhält- uisse in Böhmen von katholischer Seite enthalten. Die beiden von der- selben Hand beigegebenen Randbemerkungen auf Folio 274 über die Zahlungen der „opida et villae“ und der „ecclesiarum parrochiarum" beziehen sich auf eine allgemeine Landessteuer (berna), die entrichtet wurde; leider fehlt die nähere Zeitangabe. Dobner hat in den Mon. hist. Boh. (Prag, 1785), Band VI. S. 484—491 dieses Chronicon unter dem Namen „Cronica“ aus dem Codex Stehlikianus, der einzigen Handschrift, die er hiefür kannte, abge- druckt. Im Codex Stehlikianus befindet sich dieses Chronicon an letzter Stelle und dürste der handschriftlichen Ueberlieferung nach noch in der ersten Hälfte des XV. Jahrhundertes eingetragen worden sein. In der Vorrede „ad compilationem brevem chronologicam anonymi“ (Das. S. 483 und 484) äußert er seine Ansicht über den Verfasser, die Zeit der Entstehung und die Anlage des Werkes. Der von Höfler in den script. rer. hus. I, S. 76—78 aus einer Abschrift abgedruckte „Appen- dix“ zu dem „Chronicon Procopii notarii Pragensis“ enthält die mit
457 sie schöpfte, sondern viel eher ein Necrologium oder eine Genealogie des Luxemburgischen Hauses, denn die Angaben in diesem Zeitraume beziehen sich fast ausschließlich nur auf Geburtss, Todes und Vermählungsangaben dieses Fürstenhauses von Johann I. bis Wenzel IV., für welches er eine gewisse Vorliebe hatte und daher mit der Vermählung Johanns I. mit Elisabeth zu erzählen begiunt. Ich glaube nicht, daß er hiefür irgend ein Chronicon ausschließlich benützte, da ihm die Daten, die er bringt, auch sonst leicht zur Verfügung stehen konnten. Alle übrigen Angaben dieser Zeit beziehen sich beinahe ausschließlich auf Prag. Von 1400 an scheint er die Aufzeichnungen erlebt zu haben und schildert dieselben als Augen- zeuge mit viel mehr Wärme. Er setzt mit den Indulgenzen des Jahres 1400 ein, schildert die Verhältnisse der Prager Universität (1402, 1407, eigentlich 1409), das Auftreten und die Verbreitung der Lehre des M. Johannes Hus, den Ausbruch des Husitenkrieges, seinen Verlauf bis zur Schlacht bei Deutschbrod und die sich daran kuüpfende Unterwerfung des Landes durch Žižka. Die einzelnen Ereignisse wurden rasch und, wie es scheint, nach Excerpten niedergeschrieben, daher erklären sich die etwas schleuderhafte Schrift im Vergleiche zu jener der Handschrijt, die zahl reichen Schreibfehler, nicht wenige Verstöße gegen die richtige Angabe der Jahreszahlen und die nicht ganz genau eingehaltene Zeitenfolge. Von Interesse insbesoudere über die Einführung der Communio sub utraque und die Prager Vorgänge sind die Angaben vom Jahre 1409 und dann von 1416 an, die eine Darstellung der religiösen und politischen Verhält- uisse in Böhmen von katholischer Seite enthalten. Die beiden von der- selben Hand beigegebenen Randbemerkungen auf Folio 274 über die Zahlungen der „opida et villae“ und der „ecclesiarum parrochiarum" beziehen sich auf eine allgemeine Landessteuer (berna), die entrichtet wurde; leider fehlt die nähere Zeitangabe. Dobner hat in den Mon. hist. Boh. (Prag, 1785), Band VI. S. 484—491 dieses Chronicon unter dem Namen „Cronica“ aus dem Codex Stehlikianus, der einzigen Handschrift, die er hiefür kannte, abge- druckt. Im Codex Stehlikianus befindet sich dieses Chronicon an letzter Stelle und dürste der handschriftlichen Ueberlieferung nach noch in der ersten Hälfte des XV. Jahrhundertes eingetragen worden sein. In der Vorrede „ad compilationem brevem chronologicam anonymi“ (Das. S. 483 und 484) äußert er seine Ansicht über den Verfasser, die Zeit der Entstehung und die Anlage des Werkes. Der von Höfler in den script. rer. hus. I, S. 76—78 aus einer Abschrift abgedruckte „Appen- dix“ zu dem „Chronicon Procopii notarii Pragensis“ enthält die mit
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458 dieser Chronik übereinstimmenden Angaben zu den Jahren 1402, 1407, 1408, 1409 vollständig, zum Jahre 1416 aber nur theilweise, wobei von Lesearten, Lesefehlern und kleinen Aenderungen abgesehen, im Appendix noch solche Zuthaten sich finden, welche gegen die Geistlichkeit gerichtet sind. Es ergibt sich daraus, daß der Appendix, der nach einer Abschrift, über deren Zeit der Entstehung nichts gesagt ist, die keinen Titel hat, aus dieser Chronik entnommen, von einem husitisch Gesinnten durch die Auf- nahme der der Geistlichkeit feindlichen Stellen bereichert und für das Jahr 1416 bedeutend vermehrt wurde und daß die Angaben zum Jahre 1418 (Das. S. 78) ganz neu hinzugefügt wurden. In den „Mittheilungen des Vereines für Geschichte der Deutschen in Böhmen“, Jahrg. XXXV, S. 210—214, hat Bachmann über die „Compilatio chronologica 1310 bis 1432“, deren Werth und das Verhältniß zum Appendix eine ein gehende und sehr scharfsinnige Quellenforschung veröffentlicht, in welcher nachgewiesen wird, daß die Compilatio „aus drei Theilen besteht, wie leicht zu erweisen ist, und auch von drei Verfassern oder wenigstens von zwei Verfassern in drei verschiedenen Terminen abgefaßt ist“ (Das. S. 211), nämlich: I. für die Angaben von 1310 bis 1399; II. für die Jahre 1400 bis 1420 und III. für die Ereignisse der Jahre 1415, 1416 und 1432. Mit Rücksicht auf die Schlägler Handschrift, von der wir wissen, daß sie 1430 beendigt wurde, in welcher der Schreiber derselben, Martin von Bilin, eigenhändig die chronicalischen Aufzeichnungen eingetragen hat, wo- bei die bei Dobner, S. 491 am Schlusse der Cronica abgedruckten An- gaben zu den Jahren 1416 und 1432 hier als Randbemerkungen einge- tragen sind, die von einer zweiten ziemlich gleichzeitigen Hand stammen, ergibt sich, daß die Schlägler Handschrift A die ältere ist, aus welcher die Abschrift im Codex Stehlikianus B entnommen ist, wogegen der Appen- dix C aus einer der beiden Vorlagen abgeschrieben wurde. So lange kein Beweis dagegen erbracht wird, ist man völlig berechtigt anzunehmen, daß Martin von Bilin, der Schreiber der Schlägler Handschrift, auch der Verfasser des Chronicon ist, das er auf dem letzten Folio der Handschrift, das freigeblieben war, niedergeschrieben hat und zwar damit so weit ge- kommen ist, als eben der Platz reichte, denn man sieht an keiner Stelle, daß er sich etwa Zwang angethan hätte, mit Raum sparte oder gedräng ter und mit kleineren Buchstaben schrieb, um einen natürlichen Abschluß zu finden. Die Randbemerkung zum Jahre 1415 — Verbrennung des I. Hus und Hierouymus — ist nur eine Correctur zum Jahre 1416, wornach in dieses irrthümlich der Tod des J. Hus und sofort darnach (statim) des Hieronymus gesetzt wurde. Die zweite Randbemerkung zum
458 dieser Chronik übereinstimmenden Angaben zu den Jahren 1402, 1407, 1408, 1409 vollständig, zum Jahre 1416 aber nur theilweise, wobei von Lesearten, Lesefehlern und kleinen Aenderungen abgesehen, im Appendix noch solche Zuthaten sich finden, welche gegen die Geistlichkeit gerichtet sind. Es ergibt sich daraus, daß der Appendix, der nach einer Abschrift, über deren Zeit der Entstehung nichts gesagt ist, die keinen Titel hat, aus dieser Chronik entnommen, von einem husitisch Gesinnten durch die Auf- nahme der der Geistlichkeit feindlichen Stellen bereichert und für das Jahr 1416 bedeutend vermehrt wurde und daß die Angaben zum Jahre 1418 (Das. S. 78) ganz neu hinzugefügt wurden. In den „Mittheilungen des Vereines für Geschichte der Deutschen in Böhmen“, Jahrg. XXXV, S. 210—214, hat Bachmann über die „Compilatio chronologica 1310 bis 1432“, deren Werth und das Verhältniß zum Appendix eine ein gehende und sehr scharfsinnige Quellenforschung veröffentlicht, in welcher nachgewiesen wird, daß die Compilatio „aus drei Theilen besteht, wie leicht zu erweisen ist, und auch von drei Verfassern oder wenigstens von zwei Verfassern in drei verschiedenen Terminen abgefaßt ist“ (Das. S. 211), nämlich: I. für die Angaben von 1310 bis 1399; II. für die Jahre 1400 bis 1420 und III. für die Ereignisse der Jahre 1415, 1416 und 1432. Mit Rücksicht auf die Schlägler Handschrift, von der wir wissen, daß sie 1430 beendigt wurde, in welcher der Schreiber derselben, Martin von Bilin, eigenhändig die chronicalischen Aufzeichnungen eingetragen hat, wo- bei die bei Dobner, S. 491 am Schlusse der Cronica abgedruckten An- gaben zu den Jahren 1416 und 1432 hier als Randbemerkungen einge- tragen sind, die von einer zweiten ziemlich gleichzeitigen Hand stammen, ergibt sich, daß die Schlägler Handschrift A die ältere ist, aus welcher die Abschrift im Codex Stehlikianus B entnommen ist, wogegen der Appen- dix C aus einer der beiden Vorlagen abgeschrieben wurde. So lange kein Beweis dagegen erbracht wird, ist man völlig berechtigt anzunehmen, daß Martin von Bilin, der Schreiber der Schlägler Handschrift, auch der Verfasser des Chronicon ist, das er auf dem letzten Folio der Handschrift, das freigeblieben war, niedergeschrieben hat und zwar damit so weit ge- kommen ist, als eben der Platz reichte, denn man sieht an keiner Stelle, daß er sich etwa Zwang angethan hätte, mit Raum sparte oder gedräng ter und mit kleineren Buchstaben schrieb, um einen natürlichen Abschluß zu finden. Die Randbemerkung zum Jahre 1415 — Verbrennung des I. Hus und Hierouymus — ist nur eine Correctur zum Jahre 1416, wornach in dieses irrthümlich der Tod des J. Hus und sofort darnach (statim) des Hieronymus gesetzt wurde. Die zweite Randbemerkung zum
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459 Jahre 1432 steht mit den letzten in der Chronik enthaltenen Angaben in gar keiner Beziehung, ist aber eines jener Ereignisse, über welche der Verfasser im analistischen Theile (1310—1399) neben den Nachrichten über die Herrscher mit Vorliebe berichtet; aus diesem Grunde oder sonst aus einem persönlichen Interesse wurde daher die Notiz über dieses Hoch- wasser und den von diesem angerichteten Schaden vermerkt. Im übrigen ift sie von einer anderen, aber ziemlich gleichzeitigen Hand eingetragen. Aus dieser Handschrift hat der Schreiber im Codex Stehlikianus B die vorliegende Chronik abgeschrieben, wobei er die beiden Randbemerkungen, die schon eingetragen waren, an den Schluß gestellt hat, somit kann die Abschrift B nicht vor dem Jahre 1433 erfolgt sein. Daß die Hand schrift A die ursprüngliche Abfassung der Chronik und nicht eine Abschrift etwa von B ist, ergibt sich auch daraus, daß das Chronicon ganz bequem und vollständig zwanglos sich auf beide Seiten des Folio 274 eintragen ließ. Es wäre wohl ein ganz besonderer, nicht wahrscheinlicher Zufall, wenn man annehmen wollte, daß der Schreiber sich den Raum so künst- lich ausgerechnet uud vertheilt hätte, daß das Chronicon gerade so viel und ja nicht mehr oder weniger Raum einnehmen durste. Er hat dann aber zu schreihen aufgehört, als er keinen Raum mehr gehabt hatte. Martin von Bilin, der Verfasser des Chronicons, hatte sich gewiß Auszüge aus Chro niken zurechtgelegt, die für die erste Zeit (1310—1399) rein analistisch gehalten sind, von dem Beginn der kirchlichen Bewegung in Böhmen an aber ausführlicher werden, so daß deren Abfassung thatsächlich ein chro- nicalisches Gepräge deutlich verräth. Schon Bachmann hat auf die Quellen hingewiesen, die er ausgebeutet hat. Dazu gehört in erster Linie das Chronicon universitatis Pragensis, herausgegeben bei Höfler, script. rer. hus. Band I, an das sich mehrere Anklänge finden, ja die Stelle auf S. 38 zum Jahre 1419 von „Eodem anno multa mala bis tene- bris obumbrati sunt et deviaverunt“ ist wörtlich entlehnt (Dobner VI, S. 489). Ebensolche Ausnützung des Laurenz von Brezowa weist Bach- mann nach (S. Mittheilungen XXXV, S. 213). — Diese Notizen wurden im Anschluß an die Handschrift niedergeschrieben, ohne ihnen erst einen Titel zu geben, wie schon oben erwähnt wurde, ziemlich flüchtig, ohne immer genau die Chronologie zu beachten, mit vielen Schreibfehlern, ja er hat in der Flüchtigkeit Thatsachen zu falschen Jahren eingetragen, deren Zugehörigkeit ihm doch gewiß bekannt sein mußte. Daß Hus 1415 verbrannt wurde, hat er doch sicherlich wijsen müssen! Es ergibt sich daher auf Grund der Handschrift A eine Abänderung der Ansicht Bach¬ manns, die auf Grund der Handschrift B gefolgert werden mußte, in
459 Jahre 1432 steht mit den letzten in der Chronik enthaltenen Angaben in gar keiner Beziehung, ist aber eines jener Ereignisse, über welche der Verfasser im analistischen Theile (1310—1399) neben den Nachrichten über die Herrscher mit Vorliebe berichtet; aus diesem Grunde oder sonst aus einem persönlichen Interesse wurde daher die Notiz über dieses Hoch- wasser und den von diesem angerichteten Schaden vermerkt. Im übrigen ift sie von einer anderen, aber ziemlich gleichzeitigen Hand eingetragen. Aus dieser Handschrift hat der Schreiber im Codex Stehlikianus B die vorliegende Chronik abgeschrieben, wobei er die beiden Randbemerkungen, die schon eingetragen waren, an den Schluß gestellt hat, somit kann die Abschrift B nicht vor dem Jahre 1433 erfolgt sein. Daß die Hand schrift A die ursprüngliche Abfassung der Chronik und nicht eine Abschrift etwa von B ist, ergibt sich auch daraus, daß das Chronicon ganz bequem und vollständig zwanglos sich auf beide Seiten des Folio 274 eintragen ließ. Es wäre wohl ein ganz besonderer, nicht wahrscheinlicher Zufall, wenn man annehmen wollte, daß der Schreiber sich den Raum so künst- lich ausgerechnet uud vertheilt hätte, daß das Chronicon gerade so viel und ja nicht mehr oder weniger Raum einnehmen durste. Er hat dann aber zu schreihen aufgehört, als er keinen Raum mehr gehabt hatte. Martin von Bilin, der Verfasser des Chronicons, hatte sich gewiß Auszüge aus Chro niken zurechtgelegt, die für die erste Zeit (1310—1399) rein analistisch gehalten sind, von dem Beginn der kirchlichen Bewegung in Böhmen an aber ausführlicher werden, so daß deren Abfassung thatsächlich ein chro- nicalisches Gepräge deutlich verräth. Schon Bachmann hat auf die Quellen hingewiesen, die er ausgebeutet hat. Dazu gehört in erster Linie das Chronicon universitatis Pragensis, herausgegeben bei Höfler, script. rer. hus. Band I, an das sich mehrere Anklänge finden, ja die Stelle auf S. 38 zum Jahre 1419 von „Eodem anno multa mala bis tene- bris obumbrati sunt et deviaverunt“ ist wörtlich entlehnt (Dobner VI, S. 489). Ebensolche Ausnützung des Laurenz von Brezowa weist Bach- mann nach (S. Mittheilungen XXXV, S. 213). — Diese Notizen wurden im Anschluß an die Handschrift niedergeschrieben, ohne ihnen erst einen Titel zu geben, wie schon oben erwähnt wurde, ziemlich flüchtig, ohne immer genau die Chronologie zu beachten, mit vielen Schreibfehlern, ja er hat in der Flüchtigkeit Thatsachen zu falschen Jahren eingetragen, deren Zugehörigkeit ihm doch gewiß bekannt sein mußte. Daß Hus 1415 verbrannt wurde, hat er doch sicherlich wijsen müssen! Es ergibt sich daher auf Grund der Handschrift A eine Abänderung der Ansicht Bach¬ manns, die auf Grund der Handschrift B gefolgert werden mußte, in
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460 — dem Sinne, daß nur ein Verfasser das „Chronicon breve“ niederge schrieben hat, daß aber zun mindesten eine zweifache Redaction desselben deutlich zu erkennen ist, denn die Eintragungen zu den Jahren 1415 und 1432 — die dritte Redaction — kommen uicht in Betracht, da sie in der Hand- schrift A als Randbemerkungen und Zusatz von einer anderen Hand ein- getragen wurden. — Der Abdruck der Handschrift A wurde aus dem Grunde veranlaßt, weil der Text B bei Dobner nicht immer leicht zugänglich ist und weil er von A, wenn auch im Ganzen eine volle Uebereinstimmung vorliegt, im einzelnen doch nicht unwesentlich abweicht. Ich führe im Folgenden vergleichsweise zwei Proben an. A B Ao. d. MCCC°XXII natus est Ao. d. MCCC XXII natus est Johannes marchio, pater. Johannes, marchionis pater. Gerade diese Stelle ist von Bedeutung, weil nach dent Texte B ans der Wendung „marchionis pater“ Bachmann (Das. 211 f.) in ganz zutreffender Weise nachgewiesen hat, daß die analistischen Angaben in der Zeit von 1405—1411 abgefaßt werden mußten, als nach dem Tode Prokops Mähren nur den einen Markgrafen Jost hatte, wogegen uach der Leseart A diese Folgerung fallen muß. B A Ao. d. M°CCC"LVI° quid a m Ao. d. MOCCCOLVI° quid em coronabatur ad imperium, sed coronabatur ad imperium, sed post cervum currens mortuus est. post cervum currens mortuus est. Die vorhergehende Angabe zu 1353 „fuit coronatus rex Karolus“, kann sich nur auf die am 28. Juli 1353 erfolgte Krönung der Gemahlin Karls IV., Anna von Schweidnitz, beziehen; durch die richtige Leseart A „quidem“ bezieht sich die Angabe auf die Kaiserkrönung Karls IV. am 5. April 1355, allerdings mit falscher Angabe des Jahres. Das folgende „post cervum currens mortuus est“ kann man nur auf Ludwig IV. beziehen, an dessen Tod sich der Verfasser bei der Kaiserkrönung Karls IV. erinnert, der jedoch auf einer Bärenjagd erfolgte. Der Werth des Chronicon ist nach Palacky und Bachmann gering. Von einer zweiten Hand sind die Randbemerkungen zum Jahre 1415 und 1432, von einer dritten, die allerdings sehr viel Aehnlichkeit mit der zweiten hat, die Bemerkungen zum Jahre 1437, 1439 und 1442. Leider ist es nicht möglich gewesen herauszubringen, wo und in welcher Stellung die 1439 und 1442 genannten Mitglieder der Familie „Mikssonis“ gelebt haben. Endlich sei noch bemerkt, daß die Note zum
460 — dem Sinne, daß nur ein Verfasser das „Chronicon breve“ niederge schrieben hat, daß aber zun mindesten eine zweifache Redaction desselben deutlich zu erkennen ist, denn die Eintragungen zu den Jahren 1415 und 1432 — die dritte Redaction — kommen uicht in Betracht, da sie in der Hand- schrift A als Randbemerkungen und Zusatz von einer anderen Hand ein- getragen wurden. — Der Abdruck der Handschrift A wurde aus dem Grunde veranlaßt, weil der Text B bei Dobner nicht immer leicht zugänglich ist und weil er von A, wenn auch im Ganzen eine volle Uebereinstimmung vorliegt, im einzelnen doch nicht unwesentlich abweicht. Ich führe im Folgenden vergleichsweise zwei Proben an. A B Ao. d. MCCC°XXII natus est Ao. d. MCCC XXII natus est Johannes marchio, pater. Johannes, marchionis pater. Gerade diese Stelle ist von Bedeutung, weil nach dent Texte B ans der Wendung „marchionis pater“ Bachmann (Das. 211 f.) in ganz zutreffender Weise nachgewiesen hat, daß die analistischen Angaben in der Zeit von 1405—1411 abgefaßt werden mußten, als nach dem Tode Prokops Mähren nur den einen Markgrafen Jost hatte, wogegen uach der Leseart A diese Folgerung fallen muß. B A Ao. d. M°CCC"LVI° quid a m Ao. d. MOCCCOLVI° quid em coronabatur ad imperium, sed coronabatur ad imperium, sed post cervum currens mortuus est. post cervum currens mortuus est. Die vorhergehende Angabe zu 1353 „fuit coronatus rex Karolus“, kann sich nur auf die am 28. Juli 1353 erfolgte Krönung der Gemahlin Karls IV., Anna von Schweidnitz, beziehen; durch die richtige Leseart A „quidem“ bezieht sich die Angabe auf die Kaiserkrönung Karls IV. am 5. April 1355, allerdings mit falscher Angabe des Jahres. Das folgende „post cervum currens mortuus est“ kann man nur auf Ludwig IV. beziehen, an dessen Tod sich der Verfasser bei der Kaiserkrönung Karls IV. erinnert, der jedoch auf einer Bärenjagd erfolgte. Der Werth des Chronicon ist nach Palacky und Bachmann gering. Von einer zweiten Hand sind die Randbemerkungen zum Jahre 1415 und 1432, von einer dritten, die allerdings sehr viel Aehnlichkeit mit der zweiten hat, die Bemerkungen zum Jahre 1437, 1439 und 1442. Leider ist es nicht möglich gewesen herauszubringen, wo und in welcher Stellung die 1439 und 1442 genannten Mitglieder der Familie „Mikssonis“ gelebt haben. Endlich sei noch bemerkt, daß die Note zum
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461 Jahre 1453 von einer viel späteren Hand des XV. Jahrhunderts ein getragen ist; da sie aber ausschließlich böhmische Angelegenheiten — die Krönung K. Ladislaus und die Hinrichtung Smirzicky’s — betrifft, so scheint damals die Handschrift jedenfalls noch in Böhmen gewesen zu sein. 83 eiſage. Ein „Chronicon breve regni Bohemiae saec. XV“. Folio 274: Anno domini M'CCC X° heres ultima regni data fuit Johanni filio Henrici, imperatoris Romanorum septimi. Et eodem anno fuit coronatus ad regnum Boemie. A° dni. M'CCC XVI° natus est rex Karolus pridie ydus may (14. Mai) ; fuit autem nomen eius inpositum in baptismo Wenceslaus, sed in confluacione rex Francie nomine Karolus eum tenuit, et nomen suum sibi inposuit, et sic dictus est Karolus et non Wenceslaus. Ao. d. MCCCXVIII° natus est secundus filius nomine Przemysl. Ao. d. MCCC°XXII natus est Johannes marchio, pater. Ao. d. MCCCXXXVIII° locuste fuerunt in Boemia. Elizabet regina Boemie et Polonie mortua est. Ao. d. MCCC XXXX° excecatur Johannes, rex Boemie, a me- dicis, quia aliunde a toxico priuari non potuit, nisi vnum ex sensibus corporis amittat. Ao. d. MCCCOXLI fundatur ordo Carturiensis prope Pragam. A. d. MCCC'XLIIII° eligitur Arnestus, primus archiepiscopus. Eodem eciam anno ecclesia pragensis noua fundata est. Eodem eciam mansionarii fundantur in ecclesia pragensi. Eodem eciam anno episcopatus lithomislensis dilatur et fundatur. Eodem eciam anno ruptus est pons pragensis in die sancti Blasii (3. Feber). A. d. MCCCOXLVI eligitur rex Karolus in regem Romanorum. Eodem anno uel septimo instante Johannes, rex Boemie, ab Anglie populo in Francia occiditur. A. d. MCCC°XLVII confirmatum est studium seu collegium clericorum in Praga. Ao. d. MCCCXLVIII rex Karolus coronatus est cum sua vxore ad regem Boemie. Eodem anno obiit rex Luduicus, qui se scripsit regem Romanorum. Eodem anno fundantur duo ordines scilicet Karmelitarum et Sclauorum in nowa ciuitate.
461 Jahre 1453 von einer viel späteren Hand des XV. Jahrhunderts ein getragen ist; da sie aber ausschließlich böhmische Angelegenheiten — die Krönung K. Ladislaus und die Hinrichtung Smirzicky’s — betrifft, so scheint damals die Handschrift jedenfalls noch in Böhmen gewesen zu sein. 83 eiſage. Ein „Chronicon breve regni Bohemiae saec. XV“. Folio 274: Anno domini M'CCC X° heres ultima regni data fuit Johanni filio Henrici, imperatoris Romanorum septimi. Et eodem anno fuit coronatus ad regnum Boemie. A° dni. M'CCC XVI° natus est rex Karolus pridie ydus may (14. Mai) ; fuit autem nomen eius inpositum in baptismo Wenceslaus, sed in confluacione rex Francie nomine Karolus eum tenuit, et nomen suum sibi inposuit, et sic dictus est Karolus et non Wenceslaus. Ao. d. MCCCXVIII° natus est secundus filius nomine Przemysl. Ao. d. MCCC°XXII natus est Johannes marchio, pater. Ao. d. MCCCXXXVIII° locuste fuerunt in Boemia. Elizabet regina Boemie et Polonie mortua est. Ao. d. MCCC XXXX° excecatur Johannes, rex Boemie, a me- dicis, quia aliunde a toxico priuari non potuit, nisi vnum ex sensibus corporis amittat. Ao. d. MCCCOXLI fundatur ordo Carturiensis prope Pragam. A. d. MCCC'XLIIII° eligitur Arnestus, primus archiepiscopus. Eodem eciam anno ecclesia pragensis noua fundata est. Eodem eciam mansionarii fundantur in ecclesia pragensi. Eodem eciam anno episcopatus lithomislensis dilatur et fundatur. Eodem eciam anno ruptus est pons pragensis in die sancti Blasii (3. Feber). A. d. MCCCOXLVI eligitur rex Karolus in regem Romanorum. Eodem anno uel septimo instante Johannes, rex Boemie, ab Anglie populo in Francia occiditur. A. d. MCCC°XLVII confirmatum est studium seu collegium clericorum in Praga. Ao. d. MCCCXLVIII rex Karolus coronatus est cum sua vxore ad regem Boemie. Eodem anno obiit rex Luduicus, qui se scripsit regem Romanorum. Eodem anno fundantur duo ordines scilicet Karmelitarum et Sclauorum in nowa ciuitate.
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— 462 — A. d. MCCC’XLVIII fundata est noua ciuitas pragensis. Eodem anno fuit terre motus magnus in die conuersionis sancti Pauli hora vesperarum (25. Jänner). Eodem Anna anno (sic) copulata est regi Karolo in coniugium. A. d. MCCCXLIX venerunt moskaczy (mrskaczy = Geißler) in terram Boemie. Eodem anno reliquie imperiales portate sunt in terram Boemie. A° d. MCCCL inchoatus est primus annus iubileus Rome. Anno dni. M°CCCOLI° fundati sunt canonici regulares. A° d. M°CCC°LIII° fuit coronatus rex Karolus. Ao. d. M'CCCOLVI° quidem coronabatur ad imperium, sed post ceruum currens mortuus est. Anno d. M'CCC’LXI° natus est rex Wenceslaus in Norberga ciuitate et ibidem est baptizatus in die [festi..?]1) translacionis s. Wenceslai martyris (4. März). A° d. M°CCCOLXIIII° nata est Elizabeth cezarissa et regina Bohemie. A° d. M'CCC'LXV portate sunt reliquie sancti Sygysmundi Pragam in vigilia sancti Wenceslay de ciuitate Aganensi. A° d. M°CCC'LXVI° nata fuit Anna, heres prima et regina Anglie. A° d. M°CCC'LXVIII° natus est rex Sigysmundus, rex Vngarie. A° d. M'CCC'LXX° natus rex seu princeps Johannes. Eodem anno combusta est ciuitas Slana et populus multus in ea in die sancti Pangratii (12. Mai). Ao. d. M°CCC LXXIIII° fuit invndacio magna [aquarum in Praga vsque ad [ecclesiam] sancti Egydij dominica ante car- nispreuium (12. Feber). Eodem anno fuit iterum magna aqua Prage vsque ad ecclesiam sancti Leonardi, molendina et multos domos destruxit. A° d. M'CCC LXXVIII obiit Karolus imperator in vigilia sancti Andree (29. November), et eodem die crematum est hospitale circa pontem in Praga. Ao. d. M°LXXXI, est 81°, fuit pestilencia per totam terram Bohemie et cepit a festo sancte Margarethe (13. Juli) et durauit vsque festum omnium sanctorum (1. November). 1) Die in [ ] befindlichen Worte sind Conjecturen an solchen Stellen, wo das Papier durchlöchert ist.
— 462 — A. d. MCCC’XLVIII fundata est noua ciuitas pragensis. Eodem anno fuit terre motus magnus in die conuersionis sancti Pauli hora vesperarum (25. Jänner). Eodem Anna anno (sic) copulata est regi Karolo in coniugium. A. d. MCCCXLIX venerunt moskaczy (mrskaczy = Geißler) in terram Boemie. Eodem anno reliquie imperiales portate sunt in terram Boemie. A° d. MCCCL inchoatus est primus annus iubileus Rome. Anno dni. M°CCCOLI° fundati sunt canonici regulares. A° d. M°CCC°LIII° fuit coronatus rex Karolus. Ao. d. M'CCCOLVI° quidem coronabatur ad imperium, sed post ceruum currens mortuus est. Anno d. M'CCC’LXI° natus est rex Wenceslaus in Norberga ciuitate et ibidem est baptizatus in die [festi..?]1) translacionis s. Wenceslai martyris (4. März). A° d. M°CCCOLXIIII° nata est Elizabeth cezarissa et regina Bohemie. A° d. M'CCC'LXV portate sunt reliquie sancti Sygysmundi Pragam in vigilia sancti Wenceslay de ciuitate Aganensi. A° d. M°CCC'LXVI° nata fuit Anna, heres prima et regina Anglie. A° d. M°CCC'LXVIII° natus est rex Sigysmundus, rex Vngarie. A° d. M'CCC'LXX° natus rex seu princeps Johannes. Eodem anno combusta est ciuitas Slana et populus multus in ea in die sancti Pangratii (12. Mai). Ao. d. M°CCC LXXIIII° fuit invndacio magna [aquarum in Praga vsque ad [ecclesiam] sancti Egydij dominica ante car- nispreuium (12. Feber). Eodem anno fuit iterum magna aqua Prage vsque ad ecclesiam sancti Leonardi, molendina et multos domos destruxit. A° d. M'CCC LXXVIII obiit Karolus imperator in vigilia sancti Andree (29. November), et eodem die crematum est hospitale circa pontem in Praga. Ao. d. M°LXXXI, est 81°, fuit pestilencia per totam terram Bohemie et cepit a festo sancte Margarethe (13. Juli) et durauit vsque festum omnium sanctorum (1. November). 1) Die in [ ] befindlichen Worte sind Conjecturen an solchen Stellen, wo das Papier durchlöchert ist.
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463 — Ao. d. M°CCC'LXXXX uel 90 annus iubileus secundus fuit Rome. A° d. M'CCC°XCII° obiit Elyzabeth Karoly, regina et im- peratrix. A° d. M°CCC'LXXXXIX° cremati sunt judei et domus eorum destructe sunt. Ao. dni. M'CCC°LXXXVII coronatus est rex [Sigismundus . . .] idus ad regnum Vngarie. Ao. d. M'CCC°LXXXXII° in vigilia sancti Nycolay (5. Decem- ber) fuit magna invndacio aquarum circa Pragam et celaria plena aquarum in hospitali, et circum quacunque, et molendina destruxit. A° d. M'CCC"LXXXXIII° uel sic 90 annus iubileus fuit Prage tempore regis Wenceslay et tempore Johannis archiepiscopi. A° d. M°CCC XCIIII° rex Wenceslaus fuit captiuatus in ciuitate (Folio 2745) Verona in octaua ostensionis reliquiarum (8. Mai),1) scilicet in die s. [Stanislai] et fuit dimissus post XV septimanas principe Johanne hoc disponente. Anno d. MCCCXCIX in die sancti Nicolai (6. December) com- bustum est pretorium cum multis armis in antiqua ciuitate Pragensi. Anno d. MCCCXCVII perfusio data est dominis quibusdam in Karlsteyn et loco pingwedine sangwine eorum perfunditur coquina per Hanusyum principem de Opawyass. ex mandato regis Wenceslai. Anno d. M. CCCC habundabant indulgencie in Boemia, quia non fuit claustrum, quod indulgenciis papalibus caruisset. Tunc auaricia sacerdotum nimis dilatabatur. Tunc magni peccatores leniter absoluebantur propter pecuniam. Tunc penitencia solum pecunialis iniungebatur, vnde predones, fures, homicide et occulti magni peccatores proniores ad pecata redebantur, et tunc horum sacerdotum et potestas ecclesie cepit vilipendi. Anno d. M. CCCCHI° facta dissensio inter magistros theutuni- corum et boemorum propter bullam cruciatam [super] Ladislaum regem [Neapolie] datam. Hanc [magistri] ali (?) theutunicorum sus [ceperunt] et diwulgauerunt, dicentes non licet, litteras domini pape iudicare seu diuffinire, sed obedire ; magistri vero boemorum dixerent (sic), bullam illam non esse sacra scriptura regulatam, addentes in verbis suis, non licere pape, super christianos crucem dare, nisi a fide ceresserunt (sic). Sed magister Johannes Huss contra bullam predicauit et contra plebanos et prelatos pragenses, mala 1) Vgl. die Mittheilungen des Vereines für Geschichte der Deutschen. Jahrg. XXXVII, S. 323, Note 1.
463 — Ao. d. M°CCC'LXXXX uel 90 annus iubileus secundus fuit Rome. A° d. M'CCC°XCII° obiit Elyzabeth Karoly, regina et im- peratrix. A° d. M°CCC'LXXXXIX° cremati sunt judei et domus eorum destructe sunt. Ao. dni. M'CCC°LXXXVII coronatus est rex [Sigismundus . . .] idus ad regnum Vngarie. Ao. d. M'CCC°LXXXXII° in vigilia sancti Nycolay (5. Decem- ber) fuit magna invndacio aquarum circa Pragam et celaria plena aquarum in hospitali, et circum quacunque, et molendina destruxit. A° d. M'CCC"LXXXXIII° uel sic 90 annus iubileus fuit Prage tempore regis Wenceslay et tempore Johannis archiepiscopi. A° d. M°CCC XCIIII° rex Wenceslaus fuit captiuatus in ciuitate (Folio 2745) Verona in octaua ostensionis reliquiarum (8. Mai),1) scilicet in die s. [Stanislai] et fuit dimissus post XV septimanas principe Johanne hoc disponente. Anno d. MCCCXCIX in die sancti Nicolai (6. December) com- bustum est pretorium cum multis armis in antiqua ciuitate Pragensi. Anno d. MCCCXCVII perfusio data est dominis quibusdam in Karlsteyn et loco pingwedine sangwine eorum perfunditur coquina per Hanusyum principem de Opawyass. ex mandato regis Wenceslai. Anno d. M. CCCC habundabant indulgencie in Boemia, quia non fuit claustrum, quod indulgenciis papalibus caruisset. Tunc auaricia sacerdotum nimis dilatabatur. Tunc magni peccatores leniter absoluebantur propter pecuniam. Tunc penitencia solum pecunialis iniungebatur, vnde predones, fures, homicide et occulti magni peccatores proniores ad pecata redebantur, et tunc horum sacerdotum et potestas ecclesie cepit vilipendi. Anno d. M. CCCCHI° facta dissensio inter magistros theutuni- corum et boemorum propter bullam cruciatam [super] Ladislaum regem [Neapolie] datam. Hanc [magistri] ali (?) theutunicorum sus [ceperunt] et diwulgauerunt, dicentes non licet, litteras domini pape iudicare seu diuffinire, sed obedire ; magistri vero boemorum dixerent (sic), bullam illam non esse sacra scriptura regulatam, addentes in verbis suis, non licere pape, super christianos crucem dare, nisi a fide ceresserunt (sic). Sed magister Johannes Huss contra bullam predicauit et contra plebanos et prelatos pragenses, mala 1) Vgl. die Mittheilungen des Vereines für Geschichte der Deutschen. Jahrg. XXXVII, S. 323, Note 1.
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— 464 — eorum coram populo detegendo. Ideo citatur et appellacione facta ad futurum papam non paruit. Ideo contumacia super eum datur et per totam Pragam interdictum aliquociens propter eum ponitur, vnde multi ex predicatoribus contra Huss predicabant, ut plebanus laycalis (sic) eis reclamabat in ecclesia, quia Hussoni adherebant; et sic contigit, et clerum et populum in Praga in se esse diuisum. Anno d. MCCCC-VII magistri theutinicorum cum studentibus suis exiuerunt de Boemia, eo quod a collacionibus seu benificiis me- diis boemis cedere noluerunt; vnde recedentes boemos confundebant heriticantes per uniuersas terras, in quas dispersi sunt ; sed in viis multi ex ipsis spoliati et percussi sunt, quia Boemiam exiuerunt. A. d. MCCCCVIII ad augendum malum in Boemia archiepis- copus fuit alienigena nomine Conradus, teuthunicus et nigromanticus,1) qui ante ea fuit camerarius terre et vir saguinum (sic) iudicia sec- tans. Iste nullus protector cleri fuit sed spoliator, quia bona tem- poralia ab episcopatu pragensi omnia alienauit et militibus et secu- laribus pro seruicio dedit, cetera cum histrionibus et meretricibus vane expendit. Et quia per symoniam [epijscopatum obtinuit ac multam pecuniam dedit, profectum nec felicitatem habuit, sed in heresim magnam decidit. Eodem anno canonici pragenses et plebani diuites, eis adherentes, in Praga et circum spoliantur, percucieban- tur et diffamantur a secularibus ex consensu regis Wenceslai. A. d. MCCCC'IX facta est visitac(i)o plebanorum per manum seculorum (sic) per totam terram Boemie ex mandato regis; et claustra omnino non preteriebant. Tunc spoliati sunt omnes plebani et quidam varie confusi et captiuati, in mediastinum ciuitatis positi, nudi, ducti, luto maculati, in aquas periecti, postea confuse de ciuibus expulsi. Tunc cessauit honor cleri. Et si quis ex seculari- bus talibus contradixit, statim fuit spoliatus a bonis et de ciuitate expulsus. A. d. CCCC XVI synodus in Constancia celebrata fuit et ibi- dem Hus heresiarcha fuit conbustus, quia noluit reuocare suam heresim. Et post eum statim Jeronimus. Eodem anno magister Jacobus heresiarcha cum magistro theutunicorum de Drazdan incepit communicare populum laicalem sub utraque specie contra consuetu- dinem romane ecclesie et contra preceptum sinodus Constancie. Tunc multi ex sacerdotibus simplicibus eis adhesuerunt et per totam 1) Bei Höfler, Appendix S. 77, „ingrammaticus“.
— 464 — eorum coram populo detegendo. Ideo citatur et appellacione facta ad futurum papam non paruit. Ideo contumacia super eum datur et per totam Pragam interdictum aliquociens propter eum ponitur, vnde multi ex predicatoribus contra Huss predicabant, ut plebanus laycalis (sic) eis reclamabat in ecclesia, quia Hussoni adherebant; et sic contigit, et clerum et populum in Praga in se esse diuisum. Anno d. MCCCC-VII magistri theutinicorum cum studentibus suis exiuerunt de Boemia, eo quod a collacionibus seu benificiis me- diis boemis cedere noluerunt; vnde recedentes boemos confundebant heriticantes per uniuersas terras, in quas dispersi sunt ; sed in viis multi ex ipsis spoliati et percussi sunt, quia Boemiam exiuerunt. A. d. MCCCCVIII ad augendum malum in Boemia archiepis- copus fuit alienigena nomine Conradus, teuthunicus et nigromanticus,1) qui ante ea fuit camerarius terre et vir saguinum (sic) iudicia sec- tans. Iste nullus protector cleri fuit sed spoliator, quia bona tem- poralia ab episcopatu pragensi omnia alienauit et militibus et secu- laribus pro seruicio dedit, cetera cum histrionibus et meretricibus vane expendit. Et quia per symoniam [epijscopatum obtinuit ac multam pecuniam dedit, profectum nec felicitatem habuit, sed in heresim magnam decidit. Eodem anno canonici pragenses et plebani diuites, eis adherentes, in Praga et circum spoliantur, percucieban- tur et diffamantur a secularibus ex consensu regis Wenceslai. A. d. MCCCC'IX facta est visitac(i)o plebanorum per manum seculorum (sic) per totam terram Boemie ex mandato regis; et claustra omnino non preteriebant. Tunc spoliati sunt omnes plebani et quidam varie confusi et captiuati, in mediastinum ciuitatis positi, nudi, ducti, luto maculati, in aquas periecti, postea confuse de ciuibus expulsi. Tunc cessauit honor cleri. Et si quis ex seculari- bus talibus contradixit, statim fuit spoliatus a bonis et de ciuitate expulsus. A. d. CCCC XVI synodus in Constancia celebrata fuit et ibi- dem Hus heresiarcha fuit conbustus, quia noluit reuocare suam heresim. Et post eum statim Jeronimus. Eodem anno magister Jacobus heresiarcha cum magistro theutunicorum de Drazdan incepit communicare populum laicalem sub utraque specie contra consuetu- dinem romane ecclesie et contra preceptum sinodus Constancie. Tunc multi ex sacerdotibus simplicibus eis adhesuerunt et per totam 1) Bei Höfler, Appendix S. 77, „ingrammaticus“.
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465 terram discurrentes pupulum sub utraque specie communicabant, asserentes in predicacionibus, antiquos sacerdotes fures esse huius sacramenti. Tunc eciam paruulos in baptismato sanguine et corpore Christi communicabant et alia sacramenta non curabant. A. d. MCCCC°XX° consules noue ciuitatis de pretorio proiecti sunt, eo quod prohibebant communionem calicis et processiones populi in tribus.1) Eodem anno rex Wenceslaus Boemie moritur pre nimio tedio eo, quod uidebat populum contra se insurgere. Et in castrum sancti Wenceslai de [fertur et in] ecclesia colatur. Et [post aliquot dies] delatum est corpus eius in Aulam regiam [tempore] noctis. Eodem anno multa mala paliata in omni parte terre augentur et succrescunt in Boemia ita, quod (non) fuit aliquis homo in terra, qui eorum maliciam et turbacionem effugeret. Audi ergo mirabile et terribile de hoc populo, qui pre ceteris in mundo erat in sciencia, veritate et cognicione dei illuminatus, in sancti- tate et iusticia perfectus et in laude, habundancia et honore exaltatus. Et ecce scientifici et illuminati in errores ceciderunt ut clerus, qui plus sapere quam necesse voluerit. et simplices populi utriusque sexus, qui in sanctitate et iusticia stabant, cecide- runt et malefactores facti sunt. Nullibi ergo te securum reddas in hoc mundo, ne cadas, quia ut lux solis nebulis sic et uiri claustrales errorum tenebris obvmbrati sunt et deuiauerunt. A° ergo M'CCCC XX° et sequentibus2) populus laicalis, obmissis pastoribus et parochiis propriis, alienis sacerdotibus per campos, montes, domos, vicos et plateas predicantibus adherebat. Predicabant autem illo anno diem iudicii extremi adesse et omnia anichilita esse, ideo omnibus relictis eos sequebantur. Altero uero anno uidentes sibi populum magnum adherere predicabant laicis, omnia esse comunia et non soluere nec censum domino nec decimas plebano, sed solos esse dominos. Et conuenit ergo magna multitudo populi circa Vsk, Zaze, Most (?)3) et Hradizt, et venerunt cum corpore Christi Pragam. Et isti sibi nomen inposuerunt Taborite. Alii venerunt de districtu Plznensi cum Ziska, qui instruxit eos cum curribus pugnare et postea omnium hereticorum effectus est dux. Alii autem venerunt de Zacz, Luna, Slana et circum, alii de Grecz regine et hos omnes [Pra]genses 1) Unter den tribus sind die Bittage gemeint. 2) conuenit magna multitudo durchstrichen. 3) Brüx; das Wort ist kaum leserlich. Mittheilungen. 37. Jahrgang. 4. Heft. 32
465 terram discurrentes pupulum sub utraque specie communicabant, asserentes in predicacionibus, antiquos sacerdotes fures esse huius sacramenti. Tunc eciam paruulos in baptismato sanguine et corpore Christi communicabant et alia sacramenta non curabant. A. d. MCCCC°XX° consules noue ciuitatis de pretorio proiecti sunt, eo quod prohibebant communionem calicis et processiones populi in tribus.1) Eodem anno rex Wenceslaus Boemie moritur pre nimio tedio eo, quod uidebat populum contra se insurgere. Et in castrum sancti Wenceslai de [fertur et in] ecclesia colatur. Et [post aliquot dies] delatum est corpus eius in Aulam regiam [tempore] noctis. Eodem anno multa mala paliata in omni parte terre augentur et succrescunt in Boemia ita, quod (non) fuit aliquis homo in terra, qui eorum maliciam et turbacionem effugeret. Audi ergo mirabile et terribile de hoc populo, qui pre ceteris in mundo erat in sciencia, veritate et cognicione dei illuminatus, in sancti- tate et iusticia perfectus et in laude, habundancia et honore exaltatus. Et ecce scientifici et illuminati in errores ceciderunt ut clerus, qui plus sapere quam necesse voluerit. et simplices populi utriusque sexus, qui in sanctitate et iusticia stabant, cecide- runt et malefactores facti sunt. Nullibi ergo te securum reddas in hoc mundo, ne cadas, quia ut lux solis nebulis sic et uiri claustrales errorum tenebris obvmbrati sunt et deuiauerunt. A° ergo M'CCCC XX° et sequentibus2) populus laicalis, obmissis pastoribus et parochiis propriis, alienis sacerdotibus per campos, montes, domos, vicos et plateas predicantibus adherebat. Predicabant autem illo anno diem iudicii extremi adesse et omnia anichilita esse, ideo omnibus relictis eos sequebantur. Altero uero anno uidentes sibi populum magnum adherere predicabant laicis, omnia esse comunia et non soluere nec censum domino nec decimas plebano, sed solos esse dominos. Et conuenit ergo magna multitudo populi circa Vsk, Zaze, Most (?)3) et Hradizt, et venerunt cum corpore Christi Pragam. Et isti sibi nomen inposuerunt Taborite. Alii venerunt de districtu Plznensi cum Ziska, qui instruxit eos cum curribus pugnare et postea omnium hereticorum effectus est dux. Alii autem venerunt de Zacz, Luna, Slana et circum, alii de Grecz regine et hos omnes [Pra]genses 1) Unter den tribus sind die Bittage gemeint. 2) conuenit magna multitudo durchstrichen. 3) Brüx; das Wort ist kaum leserlich. Mittheilungen. 37. Jahrgang. 4. Heft. 32
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466 — susceperunt cum honoere (sic) et paruerunt multis diebus [cum] solario. Et ibi fecerunt inter se consilium non habere regem neque Cesarem neque dominos neque no[biles] neque alicui esse tributarios, sed per se dominari. Clerum uero omnino nil habere dixerunt, quem [primo) persequebantur et spoliabantur. Cum autem rex Zigismundus in terram venisset cum magna multitudine ad Pragam, ut coronam et regnum susciperet, Pragenses autem cum quatuor ciuitatibus, scilicet Zacz, Glatouia, Grecz, Piesek et aliquot baronibus et Zyzka regi resistebant. Et rex sermone dominorum placatus dimisit populum. Ao. uero MCCCC°XIX congregauit rex populum ad adiuvandum Vissegradenses ibique multi barones interfecti a Pragensibus. Cum [uero] Pragenses uicissent regem et multos barones boemicales occi- dissent, iratus rex venit iterum cum magna multitudine Vngarorum et Tartharorum, qui et pueros in lanceis occisos portabant. Quibus Zizka cum Pragensibus fuerunt obvii et vincerunt (sic) regem cum suis et multos occiduerunt (sic) circa Brodam theutunicalem et rex uix fugit. Tunc electores imperiales de Reno cum magna multitudine nimis iacebant circa Zacz et audientes, quod rex esset fugatus, et ipsi timentes fugierunt. Tunc Zizka cum Pragensibus totam terram expungnabat (sic) paucis resistentibus eis. Von derselben Hand am Rande links unten nach einem rothen Merkzeichen: Item nota opida et villas per totam terram Bohemie tria milia CCCa LXVII absque ciuitatibus et castris,1) claustris, molen- dinis et curiis solitariis et alodiis. Item parrochiarum ecclesiarum, in quibus est fons baptismatis. duo milia et sexcenta absque claustris et capellis et nouis fun- dacionibus etc. Von einer zweiten ziemlich gleichzeitigen Hand am oberen Rande sind die Auszeichnungen: Anno dni. M°CCCC XV Hus est conbustus in Constancia in octaua Petri et Pauli apostolorum (6. Juli). Anno sequenti Jeronymus sequebatur eum simili pena. Anno dni M'CCCCOXXXII° festo Marie Magdalene (22. Juli) fuit invndacio magna aquarum, quod pons pragensis est corruptus et in Crumpnaw (Crumlow?) ambo pontes sunt destructi. Von derselben oder einer dritten Hand sind die Bemerkungen: 1) Dahinter elast durchstrichen.
466 — susceperunt cum honoere (sic) et paruerunt multis diebus [cum] solario. Et ibi fecerunt inter se consilium non habere regem neque Cesarem neque dominos neque no[biles] neque alicui esse tributarios, sed per se dominari. Clerum uero omnino nil habere dixerunt, quem [primo) persequebantur et spoliabantur. Cum autem rex Zigismundus in terram venisset cum magna multitudine ad Pragam, ut coronam et regnum susciperet, Pragenses autem cum quatuor ciuitatibus, scilicet Zacz, Glatouia, Grecz, Piesek et aliquot baronibus et Zyzka regi resistebant. Et rex sermone dominorum placatus dimisit populum. Ao. uero MCCCC°XIX congregauit rex populum ad adiuvandum Vissegradenses ibique multi barones interfecti a Pragensibus. Cum [uero] Pragenses uicissent regem et multos barones boemicales occi- dissent, iratus rex venit iterum cum magna multitudine Vngarorum et Tartharorum, qui et pueros in lanceis occisos portabant. Quibus Zizka cum Pragensibus fuerunt obvii et vincerunt (sic) regem cum suis et multos occiduerunt (sic) circa Brodam theutunicalem et rex uix fugit. Tunc electores imperiales de Reno cum magna multitudine nimis iacebant circa Zacz et audientes, quod rex esset fugatus, et ipsi timentes fugierunt. Tunc Zizka cum Pragensibus totam terram expungnabat (sic) paucis resistentibus eis. Von derselben Hand am Rande links unten nach einem rothen Merkzeichen: Item nota opida et villas per totam terram Bohemie tria milia CCCa LXVII absque ciuitatibus et castris,1) claustris, molen- dinis et curiis solitariis et alodiis. Item parrochiarum ecclesiarum, in quibus est fons baptismatis. duo milia et sexcenta absque claustris et capellis et nouis fun- dacionibus etc. Von einer zweiten ziemlich gleichzeitigen Hand am oberen Rande sind die Auszeichnungen: Anno dni. M°CCCC XV Hus est conbustus in Constancia in octaua Petri et Pauli apostolorum (6. Juli). Anno sequenti Jeronymus sequebatur eum simili pena. Anno dni M'CCCCOXXXII° festo Marie Magdalene (22. Juli) fuit invndacio magna aquarum, quod pons pragensis est corruptus et in Crumpnaw (Crumlow?) ambo pontes sunt destructi. Von derselben oder einer dritten Hand sind die Bemerkungen: 1) Dahinter elast durchstrichen.
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467 — Am Rande oben rechts: Anno d. MOCCCCOXXXVII° obiit Zigis- mundus Imperator atque rex Boemorum in Holomucz in illa sillaba czep.1) Item anno etc. XXXIX intoxicatus est Albertus, dux Austrie nec non rex Vngarie, Boemie etc. in Vngaria. Am Rande unten rechts: Anno dni. M° 1439 natus est Adalbertus Mikssonis sabbato ante Judica (21. März), hoc est feria sexta post mediam noctem etc. Anno etc. XLII° natus Zigismundus filius Mikssonis feria quinta in vigilia purificacionis beate Marie (1. Feber) et statim sabbato in die Blasii (3. Feber) obiit uxor eius Dorothea valde pulcerrima post partum prefati pueri. Puer autem mansit uiuus. Et ante filia Anna Mikssonis obiit feria IIII ante Michaelis (25. September 1441).2) Endlich ist noch auf dem oberen Rande des Folio 274 von einer späteren Hand des XV. Jahrhunderts die Notiz: Anno etc. LIII° coronatus est rex Ladislaus in castro pragensi dominica ante omnium sanctorum (28. October), quo anno decolatus est Smyrzyczky ante duas septimanas. 1) = concepit et alma (Bestimmung nach dem Cisiojanus = 9. December 1437). 2) Hand II und III kann auch dieselbe sein. Ueber die hier genannte Familie „Mikssa“ konnte ich nichts Näheres finden.
467 — Am Rande oben rechts: Anno d. MOCCCCOXXXVII° obiit Zigis- mundus Imperator atque rex Boemorum in Holomucz in illa sillaba czep.1) Item anno etc. XXXIX intoxicatus est Albertus, dux Austrie nec non rex Vngarie, Boemie etc. in Vngaria. Am Rande unten rechts: Anno dni. M° 1439 natus est Adalbertus Mikssonis sabbato ante Judica (21. März), hoc est feria sexta post mediam noctem etc. Anno etc. XLII° natus Zigismundus filius Mikssonis feria quinta in vigilia purificacionis beate Marie (1. Feber) et statim sabbato in die Blasii (3. Feber) obiit uxor eius Dorothea valde pulcerrima post partum prefati pueri. Puer autem mansit uiuus. Et ante filia Anna Mikssonis obiit feria IIII ante Michaelis (25. September 1441).2) Endlich ist noch auf dem oberen Rande des Folio 274 von einer späteren Hand des XV. Jahrhunderts die Notiz: Anno etc. LIII° coronatus est rex Ladislaus in castro pragensi dominica ante omnium sanctorum (28. October), quo anno decolatus est Smyrzyczky ante duas septimanas. 1) = concepit et alma (Bestimmung nach dem Cisiojanus = 9. December 1437). 2) Hand II und III kann auch dieselbe sein. Ueber die hier genannte Familie „Mikssa“ konnte ich nichts Näheres finden.
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A itfheiſungen bes Vereines für Geſchichte der Deutſchen in Böhmen. XXXVII. Jahrgang. Redigirt von Dr. A. Horčička und Dr. O. Weber. Rebst der literarischen Beilage. ZG. Calue'sche k. u. k. Hof Josef Prag 1899. Im Selbstverlage des Vereines. und Unipersitáts:Buchbandlung Koch. Commijionsverlag.
A itfheiſungen bes Vereines für Geſchichte der Deutſchen in Böhmen. XXXVII. Jahrgang. Redigirt von Dr. A. Horčička und Dr. O. Weber. Rebst der literarischen Beilage. ZG. Calue'sche k. u. k. Hof Josef Prag 1899. Im Selbstverlage des Vereines. und Unipersitáts:Buchbandlung Koch. Commijionsverlag.
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