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Titel Kladrauer Urkunden
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Titel - MVGDB
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Název:
Stadt Kladrauer Urkunden, MVGDB 34
Autor:
Mayer, Wenzel
Rok vydání:
1896
Místo vydání:
Praha, Wien
Česká národní bibliografie:
Počet stran celkem:
22
Obsah:
- 248: Titel Kladrauer Urkunden
- 269: Titel - MVGDB
upravit
Strana 248
248 Stadt Kladraner Urkunden. Von W. Maner. Die im Westen Böhmens im Bezirke Mies des Pilsner Kreises gelegene Stadt Kladrau verwahrt noch in ihrem Archiv eine Reihe älterer, im Ori- ginal erhaltener Urkunden, von denen die älteste bis in den Anfang des XIV. Jahrhundertes zurückreicht. Die Stadt hat keine gerade große, epochemachende Vergangenheit hinter sich; sie gehört in die Reihe der- jenigen Landstädte, denen es beschieden war, sich im Laufe der Zeit ruhig und ohne Einwirkung größerer, äußerer Einflüsse zu entwickeln. Die Geschicke des Ortes waren auf das Innigste verknüpft mit der alten, ehrwürdigen, einst mächtigen Benediktinerabtei Kladrau, einer alten Herzog stiftung, welche durch das Geschlecht der Przemysliden begünstigt, bald zu Ansehen und Bedeutung gelangte. Es ist daher begreiflich, daß die meisten der älteren, im Stadtarchive erhaltenen Stücke sich mit dem Stifte beschäftigen und Beziehungen der Stadt zu demselben erörtern. Für Kladrau wäre es von größter Wichtigkeit gewesen, wenn der Plan, die Benedik- tinerabtei in ein Bisthum umzuwandeln, zur Verwirklichung gelangt wäre. Von den Documenten, welche sich in Kladrau erhalten haben, sind bisher uur wenige ihrem Wortlaute nach veröffentlicht, andere aber bloß bruchstückweise in den weniger bekannten Monographien von Robert Köp l1) und Wilhelm Schöft2) wiedergegeben. In dem nachstehenden Berichte werden nun alle Stücke in chronologischer Reihenfolge mit den nöthigen Erläuterungen besprochen und, soweit dieselben nicht bereits vollständig veröffentlicht sind, vollinhaltlich zum Abdrucke gebracht, so daß wir mit dem Bestand des Archivs der Stadt Kladrau vollständig vertraut werden, der mit den Confirmationsbestätigungen der Kaiserin Maria Theresia (1744), des Kaisers Josef II. (1785) und Franz I. (1793) 25 Stück umfaßt. I. Die älteste, mit dem Datum 1197 versehene Pergamenturkunde wurde bereits in diesen Blättern3) vollinhaltlich veröffentlicht, und hiebei der Nachweis erbracht, daß sie erst in der Mitte des XIII. Jahrhunderts nach einem im Jahre 1233 ausgefertigten echten Documente4) ausgestellt und aus einem nicht mehr nachweisbaren Grunde vordatirt worden sei. 1) Die herzogliche Benediktiner-Abtei Kladrau. Pilsen 1863. 2) Die Stadt Kladrau von der ältesten Zeit bis zur Gegenwart. Mies 1891. 3) Jahrgang XXXI. S. 53. 4) Erben, Regesta Boh. et Mor. I. Nr. 813.
248 Stadt Kladraner Urkunden. Von W. Maner. Die im Westen Böhmens im Bezirke Mies des Pilsner Kreises gelegene Stadt Kladrau verwahrt noch in ihrem Archiv eine Reihe älterer, im Ori- ginal erhaltener Urkunden, von denen die älteste bis in den Anfang des XIV. Jahrhundertes zurückreicht. Die Stadt hat keine gerade große, epochemachende Vergangenheit hinter sich; sie gehört in die Reihe der- jenigen Landstädte, denen es beschieden war, sich im Laufe der Zeit ruhig und ohne Einwirkung größerer, äußerer Einflüsse zu entwickeln. Die Geschicke des Ortes waren auf das Innigste verknüpft mit der alten, ehrwürdigen, einst mächtigen Benediktinerabtei Kladrau, einer alten Herzog stiftung, welche durch das Geschlecht der Przemysliden begünstigt, bald zu Ansehen und Bedeutung gelangte. Es ist daher begreiflich, daß die meisten der älteren, im Stadtarchive erhaltenen Stücke sich mit dem Stifte beschäftigen und Beziehungen der Stadt zu demselben erörtern. Für Kladrau wäre es von größter Wichtigkeit gewesen, wenn der Plan, die Benedik- tinerabtei in ein Bisthum umzuwandeln, zur Verwirklichung gelangt wäre. Von den Documenten, welche sich in Kladrau erhalten haben, sind bisher uur wenige ihrem Wortlaute nach veröffentlicht, andere aber bloß bruchstückweise in den weniger bekannten Monographien von Robert Köp l1) und Wilhelm Schöft2) wiedergegeben. In dem nachstehenden Berichte werden nun alle Stücke in chronologischer Reihenfolge mit den nöthigen Erläuterungen besprochen und, soweit dieselben nicht bereits vollständig veröffentlicht sind, vollinhaltlich zum Abdrucke gebracht, so daß wir mit dem Bestand des Archivs der Stadt Kladrau vollständig vertraut werden, der mit den Confirmationsbestätigungen der Kaiserin Maria Theresia (1744), des Kaisers Josef II. (1785) und Franz I. (1793) 25 Stück umfaßt. I. Die älteste, mit dem Datum 1197 versehene Pergamenturkunde wurde bereits in diesen Blättern3) vollinhaltlich veröffentlicht, und hiebei der Nachweis erbracht, daß sie erst in der Mitte des XIII. Jahrhunderts nach einem im Jahre 1233 ausgefertigten echten Documente4) ausgestellt und aus einem nicht mehr nachweisbaren Grunde vordatirt worden sei. 1) Die herzogliche Benediktiner-Abtei Kladrau. Pilsen 1863. 2) Die Stadt Kladrau von der ältesten Zeit bis zur Gegenwart. Mies 1891. 3) Jahrgang XXXI. S. 53. 4) Erben, Regesta Boh. et Mor. I. Nr. 813.
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249 II. Der Zeit nach folgt sodann ein am 11. December 1334 im Kloster Kladrau auf Pergament ausgefertigter Kaufbrief, wornach Abt Bohuslaus (ca. 1319—1334) acht Lahn Grundes an sieben Bürger der Stadt Kladrau nach deutschem Rechte gegen einen von jeder Hube mit 32 Prager Groschen jährlich zu entrichtenden Zins überließ. Ihr Inhalt wurde bereits von Emler 1) nach einer Abschrift 2) veröffentlicht, in welchem Regeste das abgetretene Landgut Ossye genannt wird, während im Originale Ossyc zu lesen ist. Dieser Name (osík, osek) bezeichnet nach Miklosich3) einen umzäunten Platz für das Vieh, deutet also an, daß diese Grundfläche nach der Rodung des Waldes vorerst als Hürde, Pferch benützt worden war. Wenn dieser Name sich in einer am 14. Jnni 1396 ausgestellten Urkunde 4) in der Form Ossy vorfindet, so ist dies wohl auf die mangel- hafte Sprachkenntuiß des Schreibers zurückzuführen; gleichwohl erscheint es nicht ansgeschlossen, daß dieser Ortsname, dessen ursprüngliche Beden- tung nach der Bebauung jenes Landstriches verloren gegangen, im Verlaufe eines halben Jahrhunderts den Endconsonanten abgeworfen hatte. Von den Slawen in volksthümlicher Weise mit dem vorgesetzten W ausgesprochen, wurde er den Deutschen als Wossy überliefert und findet sich in dieser Gestalt in den späteren Urkunden zur Bezeichnung der auf jenem Landgute entstandenen Siedlung. Dieser Ortsname hat sich, nachdem die Niederlassung längst eingegangen, und die letzten, vor einigen Jahr- zehnten noch sichtbar gewesenen Spuren derselben, wie Bausteine, Mauer- reste u. dgl. verschwunden sind, im Volksmunde (in der dialektischen Form Wuassa) bis heute als Name einer Flur erhalten, die sich süd- westlich etwa eine Wegstunde von der Stadt entfernt, ausbreitet. In der Katastralmapve führt sie die Bezeichnung: „in der Loh“.5) — 1) Reg. Boh. et Mor. IV. Nr. 116, pag. 44. 2) In dem Copiarium der k. k. Universitätsbibliothek Prag, M. S. Sign. II. A. 10. Fol. 112. 3) Ortsnamen aus Appellativen II, S. 70, Nr. 403. 4) Vgl. Borový, Lib. erect. IV. Nr. 609, S. 440. 5) Diese Urkunde erwähnt Köpl a. a. O. S. 40. Schöft bringt a. a. O. S. 16—18 eine ebenfalls im Stadtarchive erliegende deutsche Uebersetzung derselben mit unrichtigem Datum. Der Stadtname ist in der Urkunde wohl Cladruua und nicht (wie Schöft bemerkt) Cladrima zu lesen. Die Namen der sieben Käufer und Bürger von Kladrau lauten nach dem Original richtig: Nicolaus Trener (Emler hat nach der Abschrift Gynner, Schöft liest Rener), Frenclinus Chudoba, Petrus in foro, Hermannus Pellifex, Hermannus Cerdo, Vlricus Bubele, Nycolaus Mortis und Jacobus Vitco.
249 II. Der Zeit nach folgt sodann ein am 11. December 1334 im Kloster Kladrau auf Pergament ausgefertigter Kaufbrief, wornach Abt Bohuslaus (ca. 1319—1334) acht Lahn Grundes an sieben Bürger der Stadt Kladrau nach deutschem Rechte gegen einen von jeder Hube mit 32 Prager Groschen jährlich zu entrichtenden Zins überließ. Ihr Inhalt wurde bereits von Emler 1) nach einer Abschrift 2) veröffentlicht, in welchem Regeste das abgetretene Landgut Ossye genannt wird, während im Originale Ossyc zu lesen ist. Dieser Name (osík, osek) bezeichnet nach Miklosich3) einen umzäunten Platz für das Vieh, deutet also an, daß diese Grundfläche nach der Rodung des Waldes vorerst als Hürde, Pferch benützt worden war. Wenn dieser Name sich in einer am 14. Jnni 1396 ausgestellten Urkunde 4) in der Form Ossy vorfindet, so ist dies wohl auf die mangel- hafte Sprachkenntuiß des Schreibers zurückzuführen; gleichwohl erscheint es nicht ansgeschlossen, daß dieser Ortsname, dessen ursprüngliche Beden- tung nach der Bebauung jenes Landstriches verloren gegangen, im Verlaufe eines halben Jahrhunderts den Endconsonanten abgeworfen hatte. Von den Slawen in volksthümlicher Weise mit dem vorgesetzten W ausgesprochen, wurde er den Deutschen als Wossy überliefert und findet sich in dieser Gestalt in den späteren Urkunden zur Bezeichnung der auf jenem Landgute entstandenen Siedlung. Dieser Ortsname hat sich, nachdem die Niederlassung längst eingegangen, und die letzten, vor einigen Jahr- zehnten noch sichtbar gewesenen Spuren derselben, wie Bausteine, Mauer- reste u. dgl. verschwunden sind, im Volksmunde (in der dialektischen Form Wuassa) bis heute als Name einer Flur erhalten, die sich süd- westlich etwa eine Wegstunde von der Stadt entfernt, ausbreitet. In der Katastralmapve führt sie die Bezeichnung: „in der Loh“.5) — 1) Reg. Boh. et Mor. IV. Nr. 116, pag. 44. 2) In dem Copiarium der k. k. Universitätsbibliothek Prag, M. S. Sign. II. A. 10. Fol. 112. 3) Ortsnamen aus Appellativen II, S. 70, Nr. 403. 4) Vgl. Borový, Lib. erect. IV. Nr. 609, S. 440. 5) Diese Urkunde erwähnt Köpl a. a. O. S. 40. Schöft bringt a. a. O. S. 16—18 eine ebenfalls im Stadtarchive erliegende deutsche Uebersetzung derselben mit unrichtigem Datum. Der Stadtname ist in der Urkunde wohl Cladruua und nicht (wie Schöft bemerkt) Cladrima zu lesen. Die Namen der sieben Käufer und Bürger von Kladrau lauten nach dem Original richtig: Nicolaus Trener (Emler hat nach der Abschrift Gynner, Schöft liest Rener), Frenclinus Chudoba, Petrus in foro, Hermannus Pellifex, Hermannus Cerdo, Vlricus Bubele, Nycolaus Mortis und Jacobus Vitco.
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250 Der Schlußsatz der von Emler abgedruckten Abschrift weist darauf hin, daß letztere von dem seitens der Stadt Kladrau für das Kloster aus- gefertigten Exemplare genommen wurde, woran die Aussteller das Siegel ihrer Stadt anbringen ließen. Die im Stadtarchive aufbewahrte ist die Gegenurkunde, welche von Seite des Klosters zu Handen der Käufer aus- gestellt und mit den Siegeln des Abtes und Conventes beglaubigt worden war. Die beiden Siegel hängen mittelst Pergamentstreifen noch an dem Documente, sind aber schon theilweise beschädigt. Das spitzovale äbtliche, aus ungefärbtem Wachse zeigt einen stehenden Mann mit dem Pedum und die Umschrift: .. BOHVSLAI DEI GRA. ABBAT. CLAD.. das Conventsiegel ans dunkelfarbigem Wachse ist kreisrund, von der doppelten Größe des ersteren, weist die Jungfrau Maria mit dem Kinde, sitzend auf und trägt die Umschrift: S COVETVS SCE .... CLAD- RVBEN ... III. Aus dem Jahre 1352 sind zwei Pergamentbriefe erhalten. Der eine derselben ist von dem Kladrauer Pfarrer Ctibor am 25. Jänner 1352 über einen Tauschvertrag ausgestellt, den er mit dem Abte Racek, dem Zweiten dieses Namens, welcher dem Kladrauer Ordenshause von 1352 bis 1370 vorstand, und dessen Convente abgeschlossen. Ctibor über- ließ dem Kloster zur Anlegung eines Fischteiches eine Mühle, ferner Wiesen und Weidegrundstücke, deren Lage nicht näher bezeichnet wird, und erhielt dagegen ein Feld im Dorfe Milicow (Millikau, Bez. Mies), wovon eine Zinsung von einem Schock Groschen, und eine Mühle, von welcher ein Zins von einer Mark jährlich geleistet wurde. Dieser Urkunde waren nach ihrer Schlußclausel die Siegel des genannten Pfarrers, sowie des damaligen Leiters des Tepler Decanates, Eringo, Pfarrers von Zachlm (Eisenhüttl. Zachlumí im Bez. Mies) angehängt. Nunmehr sind lediglich noch Bruchstücke derselben vorhanden, welche nur so viel erkennen lassen daß beide Siegel aus ungefärbtem Wachse in ovaler Form hergestellt das erste von ihnen doppelseitig, nämlich mit einem rothen Rücksiegel versehen war, während das andere die Figur eines stehenden Mannes trug.1) IV. Die über den vorerwähnten Grundtausch von dem ersten Prager Erzbischofe Ernst von Pardubitz ertheilte Bestätigung, auf Per- gament ausgefertigt, ist auch noch vorhanden und trägt das Datum Prag, 1) Vgl. Köpl a. a. O. S. 42. — Schöft erwähnt den Pfarrer Ctibor a. a. O. S. 62 und die Urkunde selbst S. 14 am Schluße, sowie S. 70 in der Anmerkung.
250 Der Schlußsatz der von Emler abgedruckten Abschrift weist darauf hin, daß letztere von dem seitens der Stadt Kladrau für das Kloster aus- gefertigten Exemplare genommen wurde, woran die Aussteller das Siegel ihrer Stadt anbringen ließen. Die im Stadtarchive aufbewahrte ist die Gegenurkunde, welche von Seite des Klosters zu Handen der Käufer aus- gestellt und mit den Siegeln des Abtes und Conventes beglaubigt worden war. Die beiden Siegel hängen mittelst Pergamentstreifen noch an dem Documente, sind aber schon theilweise beschädigt. Das spitzovale äbtliche, aus ungefärbtem Wachse zeigt einen stehenden Mann mit dem Pedum und die Umschrift: .. BOHVSLAI DEI GRA. ABBAT. CLAD.. das Conventsiegel ans dunkelfarbigem Wachse ist kreisrund, von der doppelten Größe des ersteren, weist die Jungfrau Maria mit dem Kinde, sitzend auf und trägt die Umschrift: S COVETVS SCE .... CLAD- RVBEN ... III. Aus dem Jahre 1352 sind zwei Pergamentbriefe erhalten. Der eine derselben ist von dem Kladrauer Pfarrer Ctibor am 25. Jänner 1352 über einen Tauschvertrag ausgestellt, den er mit dem Abte Racek, dem Zweiten dieses Namens, welcher dem Kladrauer Ordenshause von 1352 bis 1370 vorstand, und dessen Convente abgeschlossen. Ctibor über- ließ dem Kloster zur Anlegung eines Fischteiches eine Mühle, ferner Wiesen und Weidegrundstücke, deren Lage nicht näher bezeichnet wird, und erhielt dagegen ein Feld im Dorfe Milicow (Millikau, Bez. Mies), wovon eine Zinsung von einem Schock Groschen, und eine Mühle, von welcher ein Zins von einer Mark jährlich geleistet wurde. Dieser Urkunde waren nach ihrer Schlußclausel die Siegel des genannten Pfarrers, sowie des damaligen Leiters des Tepler Decanates, Eringo, Pfarrers von Zachlm (Eisenhüttl. Zachlumí im Bez. Mies) angehängt. Nunmehr sind lediglich noch Bruchstücke derselben vorhanden, welche nur so viel erkennen lassen daß beide Siegel aus ungefärbtem Wachse in ovaler Form hergestellt das erste von ihnen doppelseitig, nämlich mit einem rothen Rücksiegel versehen war, während das andere die Figur eines stehenden Mannes trug.1) IV. Die über den vorerwähnten Grundtausch von dem ersten Prager Erzbischofe Ernst von Pardubitz ertheilte Bestätigung, auf Per- gament ausgefertigt, ist auch noch vorhanden und trägt das Datum Prag, 1) Vgl. Köpl a. a. O. S. 42. — Schöft erwähnt den Pfarrer Ctibor a. a. O. S. 62 und die Urkunde selbst S. 14 am Schluße, sowie S. 70 in der Anmerkung.
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251 — den 30. Mai 1352. Sie stimmt mit der von Ferd. Tadra1) publicirten Formel überein und enthält außer dem unter Nr. III erwähnten Docu- mente auch die vom Kloster ausgestellte gleichlautende Gegenurkunde, welche ebenfalls vom 25. Jänner 1352 datirt ist. Von den zwei angebracht gewesenen Siegeln sind nur noch die Pergamentstreifen übrig. V. Die zunächst folgende Urkunde enthält das von König Wenzel IV. am 27. Jänner 1380 dem Kloster Kladrau ertheilte Privileg, das gleich¬ namige Städtchen mit Mauern und Thürmen zu befestigen. Dieselbe wurde in diesen Mittheilungen2) bereits zum Abdrucke gebracht und des Näheren erörtert.3) VI. Nunmehr reiht sich ein vom 16. Juni 1389 datirter Pergament- brief an, worin Abt Racef III. (1373—1393) seiner Stadt Kladrau das seit Alters beobachtete Recht feierlich bestätigt, daß Niemand ohne Bewilli¬ gung des Richters und der Schöffen aus irgend einer anderen Stadt Bier, sei es junges, oder Märzenbier, nach Kladrau einführen dürfe. Im Uebertretungsfalle solle nicht nur das eingebrachte Bier sammt Gebinde als verfallen erklärt, sondern auch über den Zuwiderhandeluden eine Strafe von einem Schock Groschen verhängt werden. Dabei wird aber den Bierschenkern eingeschärft, sich stets eines richtigen Maßes zu bedienen, und der Stadtobrigkeit aufgetragen, hierüber emsiglich zu wachen. Diese Urkunde lautet: In nomine domini amen. Nouerint vniuersi tam presentes quam futuri, quod nos Raczco, dei et apostolice sedis gracia abbas, Joannes prior et Joannes subprior ac Raczco cantor nec non totus conventus monasterij sancte Marie in Cladrub, ordinis sancti Benedicti, sano ac maturo inter nos praehabito consilio et de comuni nostrum omnium consensu damus, donamus et concedimus per presentes honestis viris judici et juratis nec non toti comunitati ciuitatis nostre in Cladrub, qui fuerint pro tempore, libertatem omnimodam et jus antiquum tentum et obseruatum temporibus perpetuis tenendi et obtinendi, ita videlicet, vt nullus hominum dicte ciuitatis nostre Cladrubensis nec alterius aliquam ceruisiam, siue juuenem *) ultra ipsorum voluntatem judicis et juratorum de qua- cunque ciuitate alia ducere valeat atque possit. Quod si per quempiam hominum secus factum esset, ex tunc quicunque fecerit et ceruisiam quamcunque, tam 1) Cancellaria Arnesti. Wien 1880. Consensus XVII. Nr. 1, S. 239—240. Den durch den Anfangsbuchstaben M. bezeichneten Ortsnamen deutete der Herausgeber auf das näher gelegene Dorf Mühlhöfen (Milevo). 2) Band XXXII, S. 57. 3) Erwähnt von Köpl a. a. O. S. 45 und von Schöft S. 19. 4) Hier scheinen die Worte: „siue marcialem“ ausgelassen zu sein.
251 — den 30. Mai 1352. Sie stimmt mit der von Ferd. Tadra1) publicirten Formel überein und enthält außer dem unter Nr. III erwähnten Docu- mente auch die vom Kloster ausgestellte gleichlautende Gegenurkunde, welche ebenfalls vom 25. Jänner 1352 datirt ist. Von den zwei angebracht gewesenen Siegeln sind nur noch die Pergamentstreifen übrig. V. Die zunächst folgende Urkunde enthält das von König Wenzel IV. am 27. Jänner 1380 dem Kloster Kladrau ertheilte Privileg, das gleich¬ namige Städtchen mit Mauern und Thürmen zu befestigen. Dieselbe wurde in diesen Mittheilungen2) bereits zum Abdrucke gebracht und des Näheren erörtert.3) VI. Nunmehr reiht sich ein vom 16. Juni 1389 datirter Pergament- brief an, worin Abt Racef III. (1373—1393) seiner Stadt Kladrau das seit Alters beobachtete Recht feierlich bestätigt, daß Niemand ohne Bewilli¬ gung des Richters und der Schöffen aus irgend einer anderen Stadt Bier, sei es junges, oder Märzenbier, nach Kladrau einführen dürfe. Im Uebertretungsfalle solle nicht nur das eingebrachte Bier sammt Gebinde als verfallen erklärt, sondern auch über den Zuwiderhandeluden eine Strafe von einem Schock Groschen verhängt werden. Dabei wird aber den Bierschenkern eingeschärft, sich stets eines richtigen Maßes zu bedienen, und der Stadtobrigkeit aufgetragen, hierüber emsiglich zu wachen. Diese Urkunde lautet: In nomine domini amen. Nouerint vniuersi tam presentes quam futuri, quod nos Raczco, dei et apostolice sedis gracia abbas, Joannes prior et Joannes subprior ac Raczco cantor nec non totus conventus monasterij sancte Marie in Cladrub, ordinis sancti Benedicti, sano ac maturo inter nos praehabito consilio et de comuni nostrum omnium consensu damus, donamus et concedimus per presentes honestis viris judici et juratis nec non toti comunitati ciuitatis nostre in Cladrub, qui fuerint pro tempore, libertatem omnimodam et jus antiquum tentum et obseruatum temporibus perpetuis tenendi et obtinendi, ita videlicet, vt nullus hominum dicte ciuitatis nostre Cladrubensis nec alterius aliquam ceruisiam, siue juuenem *) ultra ipsorum voluntatem judicis et juratorum de qua- cunque ciuitate alia ducere valeat atque possit. Quod si per quempiam hominum secus factum esset, ex tunc quicunque fecerit et ceruisiam quamcunque, tam 1) Cancellaria Arnesti. Wien 1880. Consensus XVII. Nr. 1, S. 239—240. Den durch den Anfangsbuchstaben M. bezeichneten Ortsnamen deutete der Herausgeber auf das näher gelegene Dorf Mühlhöfen (Milevo). 2) Band XXXII, S. 57. 3) Erwähnt von Köpl a. a. O. S. 45 und von Schöft S. 19. 4) Hier scheinen die Worte: „siue marcialem“ ausgelassen zu sein.
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252 — marcialem quam iuuenem, adduxerit, ex tunc mox vas adductum per eundem quodcunque perdet ad manus judicis et juratorum et vnam sexagenam grossorum pro pena et nomine pene pro ipsis judice et juratis ac ciuitate ipsorum dabit et pagabit. Si vero dictam penam contradicens soluere quouismodo recusaret, ex tunc quod esset cum omnibus et singulis rebus suis mobilibus et immobilibus in gracia domini abbatis pro tempore existentis. Quamquidem donacionem liber- tatem et concessionem nos suprascripti ipsis ciuibus nostris tenere et ratam et gratam habere promittimus in perpetuum, nostros omnes et singulos successores, qui fuerint, pro tempore, ad talia faciendum obligantes. Volumus eciam et man- damus, quod huiusmodi ceruisia, tam marcialis, quam iuuenis, per dictos cives nostros in dicta ciuitate nostra Cladrub propinata et vendita mensuram veram habeat et obtineat more et secundum jus ciuitatum vicinarum, quam mensuram praefatis judici et juratis committimus conspiciendum, in quo ipsorum conscien- ciam oneramus. In huius rei testimonium et robur maioris firmitatis sigilla nostra propria de certa nostra sciencia et voluntate duximus appendenda. Datum et actum in nostro monasterio praedicto, anno domini millesimo trecentesimo octuagesimo nono, in vigilia corporis Christi. An Pergamentstreifen hängen zwei Siegel, beide aus dunkelgelber Masse ohne Schale. Das des Abtes ist spitzoval und zeigt eine stehende männliche Figur im äbtlichen Ornate, den Hirtenstab in der Linken; von der Umschrift ist bloß das Wort „Cladrobensis“ mit Sicherheit zu ent ziffern. Das Conventsiegel stimmt mit demjenigen, welches an der unter Nr. II besprochenen Urkunde hängt, überein; die Umschrift aber ist hier vollständig lesbar: .. COVETVS SCE MARIE MONASTERY CLADRVBEN . .1) VII. Gar verhängnißvolle Ereignisse fallen in den Zeitraum zwischen der letzterwähnten und der nächstfolgenden, am 14. October 1441 im Kloster Kladrau ausgestellten Pergamenturkunde. Die Greuel der Husitenkriege hatten nicht nur die im Aufblühen begriffene Cultur des Landes zerstört, die Selbständigkeit des Bürger und Bauernstandes gefährdet, sondern auch das Deutschthum, das in Westböhmen allgemein erstarkt war und auch in Kladrau bereits feste Wurzeln geschlagen hatte, nahezu ausgerottet. Bezeichnender Weise sind von jetzt an die den Gegen- stand dieses Berichtes bildenden Urkunden mit einer einzigen Ausnahme in tschechischer Sprache abgefaßt, welche erst im XVII. Jahrhundert der deutschen weicht, während alle voraufgehenden Documente lateinisch aus- gefertigt erscheinen. Aussteller der nun zu erörternden Urkunde ist Abt Buschek von Wrtbo (1435—1443). Eingangs derselben schildert er die Nothlage seiner 1) Bei Schöft a. a. O. S. 20 erwähnt.
252 — marcialem quam iuuenem, adduxerit, ex tunc mox vas adductum per eundem quodcunque perdet ad manus judicis et juratorum et vnam sexagenam grossorum pro pena et nomine pene pro ipsis judice et juratis ac ciuitate ipsorum dabit et pagabit. Si vero dictam penam contradicens soluere quouismodo recusaret, ex tunc quod esset cum omnibus et singulis rebus suis mobilibus et immobilibus in gracia domini abbatis pro tempore existentis. Quamquidem donacionem liber- tatem et concessionem nos suprascripti ipsis ciuibus nostris tenere et ratam et gratam habere promittimus in perpetuum, nostros omnes et singulos successores, qui fuerint, pro tempore, ad talia faciendum obligantes. Volumus eciam et man- damus, quod huiusmodi ceruisia, tam marcialis, quam iuuenis, per dictos cives nostros in dicta ciuitate nostra Cladrub propinata et vendita mensuram veram habeat et obtineat more et secundum jus ciuitatum vicinarum, quam mensuram praefatis judici et juratis committimus conspiciendum, in quo ipsorum conscien- ciam oneramus. In huius rei testimonium et robur maioris firmitatis sigilla nostra propria de certa nostra sciencia et voluntate duximus appendenda. Datum et actum in nostro monasterio praedicto, anno domini millesimo trecentesimo octuagesimo nono, in vigilia corporis Christi. An Pergamentstreifen hängen zwei Siegel, beide aus dunkelgelber Masse ohne Schale. Das des Abtes ist spitzoval und zeigt eine stehende männliche Figur im äbtlichen Ornate, den Hirtenstab in der Linken; von der Umschrift ist bloß das Wort „Cladrobensis“ mit Sicherheit zu ent ziffern. Das Conventsiegel stimmt mit demjenigen, welches an der unter Nr. II besprochenen Urkunde hängt, überein; die Umschrift aber ist hier vollständig lesbar: .. COVETVS SCE MARIE MONASTERY CLADRVBEN . .1) VII. Gar verhängnißvolle Ereignisse fallen in den Zeitraum zwischen der letzterwähnten und der nächstfolgenden, am 14. October 1441 im Kloster Kladrau ausgestellten Pergamenturkunde. Die Greuel der Husitenkriege hatten nicht nur die im Aufblühen begriffene Cultur des Landes zerstört, die Selbständigkeit des Bürger und Bauernstandes gefährdet, sondern auch das Deutschthum, das in Westböhmen allgemein erstarkt war und auch in Kladrau bereits feste Wurzeln geschlagen hatte, nahezu ausgerottet. Bezeichnender Weise sind von jetzt an die den Gegen- stand dieses Berichtes bildenden Urkunden mit einer einzigen Ausnahme in tschechischer Sprache abgefaßt, welche erst im XVII. Jahrhundert der deutschen weicht, während alle voraufgehenden Documente lateinisch aus- gefertigt erscheinen. Aussteller der nun zu erörternden Urkunde ist Abt Buschek von Wrtbo (1435—1443). Eingangs derselben schildert er die Nothlage seiner 1) Bei Schöft a. a. O. S. 20 erwähnt.
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253 — in dem Städtchen Kladrau seßhaften Unterthanen, welche von verschiedenen Seiten, insbesondere von den Taboriten, so viel Arges zu erdulden hatten, daß sich ihnen in der Verzweiflung sogar der Gedanke aufdrängte, ihre alte, traute Heimstätte gänzlich zu verlassen. Um ihnen nun die Möglichkeit einer weiteren gedeihlichen Existenz zu bieten, befreit er die Bewohner dieses seines Städtchens von der Robot, sowie von allen öffentlichen Abgaben bis aus eine in zwei Raten zu entrichtende Berna, deren Höhe jedoch nicht an- geführt ist. Zugleich erweitert er den Kreis ihrer Privatrechte durch die Verleihung der freien Verfügung über ihre bewegliche Habe und ihr unbewegliches Gut, sowohl unter Lebenden als auch auf den Todesfall, zu Gunsten eines Verwandten oder eines Anderen, den Rath und Gemeinde als Mitbürger anzunehmen bereit wären. Der Wortlaut dieses Briefes ist folgender: My knyez Bussek z Wrtba, Bozim smylovanym opath, i wessken conwenth classtera Cladrubskeho, rzadu a zakona swateho Benedycta, wyznawame tiemto listem obecnye przede wssyemy lidmy nynyeyssimy y buduczimy, ktoz gey vzrzye nebo cztucze slyssiety budu, ze wyducze zahubu nassich chudich lydy w miesteczku nassem w Cladrubech, pro kteruzto zahubu ot rozlicznych lydy bylo mnoho zpustielo, a zwlasstye ot thaboruow, ze gsu se nemohly osadyty a skoro by se byly wssiczknij nam rozbiehli. A my poradywsse se y wessken conwenth z dobrimy lydmy i z dobrimy nassimy przately y vczynyly sme s dobrych lydy a nassich dobrych przatel radu snymy swu milost a lasku na platiech takowye, aby nebilo na nye sahano ot nas y ot nassich buduczich y otnassich namyestkuow yzadny bezprawny platowe kromye gednau w rok, a to rozdyelnye, puol bernye dwie nediely po swatem Martynye a druhu polowiczi dwye nedyely po hromnycziech, tak iakoz nasse registra classterska swyedczie a okazugi i tudyez knyhy nasseho miesteczka. A to gsme vczynyly z dobrim rozmyslem a nassich dobrich przatel y dobrich lydy radu pro nassye buduczie a wieczne dobre y tudyez nassich chudich lydy myesteczka nassieho nadepsaneho dobre. A to ma gim y gych buduczim zuostati ot nas y ot nassich buduczich y ot nassich namyestkuow na wieky. Dale dawame gim plnau mocz a plne prawo tyemto listem, tak yakozto magi w kralowich miestech, aby nassy chudy lidee miesteczka nasseho swrchupsaneho teez gmyely wiecznye, aby mohly a mohu a buduczi gich budau moczi swoy wessken statek, kteryz magi anebo budu gmyety, mowiti y nemowyti, otkazaty a daty, budto kteremuz koly przie- teli aneb gynemu dobremu czlowieku, kteremuz kolywiek a otkud kolywiek, gessto by geho consselee a obecz przigiely za sauseda. Pakliby geho nechtieli przigiety, ale aby otprodal, a ten, komuz bude dano a otkazano, ten bude moczi a muozto prodaty nebo daty, zastawiti anebo sam osadyty a tak aby to nebylo pusto. A my gym negmame toho hagiti any gim na tom przekazety any na gich prawiech, kterez magi ot staradawna, y nassy buduczi y nassy namyestkowe na wieky. Dale moczi listu tohoto czynyme gye prazny a swobodny ode wssech gynych bezprawnych poplatkuow a roboth. A to my nadepsany knyez Bussek opath y wessken conwenth classtera nasseho Cladrubskeho y nassy buduczi
253 — in dem Städtchen Kladrau seßhaften Unterthanen, welche von verschiedenen Seiten, insbesondere von den Taboriten, so viel Arges zu erdulden hatten, daß sich ihnen in der Verzweiflung sogar der Gedanke aufdrängte, ihre alte, traute Heimstätte gänzlich zu verlassen. Um ihnen nun die Möglichkeit einer weiteren gedeihlichen Existenz zu bieten, befreit er die Bewohner dieses seines Städtchens von der Robot, sowie von allen öffentlichen Abgaben bis aus eine in zwei Raten zu entrichtende Berna, deren Höhe jedoch nicht an- geführt ist. Zugleich erweitert er den Kreis ihrer Privatrechte durch die Verleihung der freien Verfügung über ihre bewegliche Habe und ihr unbewegliches Gut, sowohl unter Lebenden als auch auf den Todesfall, zu Gunsten eines Verwandten oder eines Anderen, den Rath und Gemeinde als Mitbürger anzunehmen bereit wären. Der Wortlaut dieses Briefes ist folgender: My knyez Bussek z Wrtba, Bozim smylovanym opath, i wessken conwenth classtera Cladrubskeho, rzadu a zakona swateho Benedycta, wyznawame tiemto listem obecnye przede wssyemy lidmy nynyeyssimy y buduczimy, ktoz gey vzrzye nebo cztucze slyssiety budu, ze wyducze zahubu nassich chudich lydy w miesteczku nassem w Cladrubech, pro kteruzto zahubu ot rozlicznych lydy bylo mnoho zpustielo, a zwlasstye ot thaboruow, ze gsu se nemohly osadyty a skoro by se byly wssiczknij nam rozbiehli. A my poradywsse se y wessken conwenth z dobrimy lydmy i z dobrimy nassimy przately y vczynyly sme s dobrych lydy a nassich dobrych przatel radu snymy swu milost a lasku na platiech takowye, aby nebilo na nye sahano ot nas y ot nassich buduczich y otnassich namyestkuow yzadny bezprawny platowe kromye gednau w rok, a to rozdyelnye, puol bernye dwie nediely po swatem Martynye a druhu polowiczi dwye nedyely po hromnycziech, tak iakoz nasse registra classterska swyedczie a okazugi i tudyez knyhy nasseho miesteczka. A to gsme vczynyly z dobrim rozmyslem a nassich dobrich przatel y dobrich lydy radu pro nassye buduczie a wieczne dobre y tudyez nassich chudich lydy myesteczka nassieho nadepsaneho dobre. A to ma gim y gych buduczim zuostati ot nas y ot nassich buduczich y ot nassich namyestkuow na wieky. Dale dawame gim plnau mocz a plne prawo tyemto listem, tak yakozto magi w kralowich miestech, aby nassy chudy lidee miesteczka nasseho swrchupsaneho teez gmyely wiecznye, aby mohly a mohu a buduczi gich budau moczi swoy wessken statek, kteryz magi anebo budu gmyety, mowiti y nemowyti, otkazaty a daty, budto kteremuz koly przie- teli aneb gynemu dobremu czlowieku, kteremuz kolywiek a otkud kolywiek, gessto by geho consselee a obecz przigiely za sauseda. Pakliby geho nechtieli przigiety, ale aby otprodal, a ten, komuz bude dano a otkazano, ten bude moczi a muozto prodaty nebo daty, zastawiti anebo sam osadyty a tak aby to nebylo pusto. A my gym negmame toho hagiti any gim na tom przekazety any na gich prawiech, kterez magi ot staradawna, y nassy buduczi y nassy namyestkowe na wieky. Dale moczi listu tohoto czynyme gye prazny a swobodny ode wssech gynych bezprawnych poplatkuow a roboth. A to my nadepsany knyez Bussek opath y wessken conwenth classtera nasseho Cladrubskeho y nassy buduczi
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254 — y nassy namyestkowe slybugeme nassim lidem a poddaczim cztnye wiernye a rzadnye krziestiansky zdrziety a zachowaty beze wssyeho przerusseny, any gym na tom przekazety yny na gich prawiech yzadnou moczy, czos gyz swrchupsano stogi w tomto listu. A tyech wssech wieczi gyz psanych na potwrzenye a pro lepssy gistotu nasse wlastnye peczety opatowsku a conwentsku prziwiesili sme k tomuto listu s nassich wssech dobru woly y s nassym wyedomym y s plnym przyznanym. A pro lepssy gistotu a pro dalssye a wyeczie swiedomie prosylisme vrozeneho pana pana Hynka Crussyny z Sswamberga, hautpmana (sic!) toho czasu krage plzenskeho, a vrozenich panuow pana pana Burjana z Gutsstyna sedyenym na Rabssteynya(!) a pana pana Jana z Gutsstyna sedyenym tudyez a vrozenych panossy pana Gyndrzicha z Metelska, purkrabye te chwyle na Ta- chowye a pana Lwyka z Gywyan, purkrabye tee chwyle na Przimdye, ze gsu swe peczety k nassy prosbye wedle nassich na swiedomye prziwiesili k tomuto listu beze wssye swe sskody. Genz gest psan y dan letha po narozeny syna bo- zieho tysiczyeho cztyrsteho cztyrzidczateho prwnyho, tu sobothu przed swatym Hawlem zpowiedlnykem bozim. Amen. An der Urkunde hingen ursprünglich sieben Siegel, nämlich iene des Abtes und Conventes, dann der fünf Mitsiegler, wovon uur noch das zweite, das Conventsiegel, vorhanden ist. Aus dunkelgrünem, in eine gelbliche Masse eingelassenen Wachs in kreisrunder Form angefertigt, weist es das Bild der Gottesmutter mit dem Kinde, jedoch nicht sitzend, sondern stehend auf und trägt dieselbe Umschrift, wie das unter VI beschriebene Klostersiegel.1) VIII. Wenige Jahre später bestätigte Abt Johann II. (1443 bis 1461) gemeinschaftlich mit seinem Convente den Kladrauern wieder eine schon vorlängst eingeräumte Vergünstigung. Selbe bestand darin, daß aus der dem Kloster zu zahlenden Berna ein Theilbetrag von 20 Groschen zur Entlohnung des Brunnenmeisters, der die Zuleitung des Wassers in die Stadt zu überwachen hatte, verwendet wurde und nunmehr auch fernerhin dazu verwendet werden sollte. Diese am 3. Juli 1449 auf Pergament ausgestellte Urkunde lautet: Wey gmeno Bozie amen. My knyez Jan smylowanym Bozim opath, knyez Petr probosst w Tusskowye na Mzy, knyez Thoma probosst w Prziessticzich, knyez Blayslaw przewor a wessken conwent classtera Cladrubskeho, rzadu a za- kona swateho Benedicta, znamo czinime tiemto zapisem obecznye przede wssiemy lidmy nynyeyssymi y buduczymy, ktoz tento zapis vzrzie anebo gey cztucze 1) Dies dürfte das älteste noch erhaltene Conventsiegel sein, bei dessen Aufertigung grünes Wachs verwendet wurde; da jedoch an Urkunden jüngeren Datums wieder solche Siegel aus ungefärbtem Wachse vorkommen, so scheint damals Siegelwachs von bestimmter Farbe ganz willkürlich gebraucht worden zu sein. Diese Urkunde ewähnt Schöft a. a. O. S. 24.
254 — y nassy namyestkowe slybugeme nassim lidem a poddaczim cztnye wiernye a rzadnye krziestiansky zdrziety a zachowaty beze wssyeho przerusseny, any gym na tom przekazety yny na gich prawiech yzadnou moczy, czos gyz swrchupsano stogi w tomto listu. A tyech wssech wieczi gyz psanych na potwrzenye a pro lepssy gistotu nasse wlastnye peczety opatowsku a conwentsku prziwiesili sme k tomuto listu s nassich wssech dobru woly y s nassym wyedomym y s plnym przyznanym. A pro lepssy gistotu a pro dalssye a wyeczie swiedomie prosylisme vrozeneho pana pana Hynka Crussyny z Sswamberga, hautpmana (sic!) toho czasu krage plzenskeho, a vrozenich panuow pana pana Burjana z Gutsstyna sedyenym na Rabssteynya(!) a pana pana Jana z Gutsstyna sedyenym tudyez a vrozenych panossy pana Gyndrzicha z Metelska, purkrabye te chwyle na Ta- chowye a pana Lwyka z Gywyan, purkrabye tee chwyle na Przimdye, ze gsu swe peczety k nassy prosbye wedle nassich na swiedomye prziwiesili k tomuto listu beze wssye swe sskody. Genz gest psan y dan letha po narozeny syna bo- zieho tysiczyeho cztyrsteho cztyrzidczateho prwnyho, tu sobothu przed swatym Hawlem zpowiedlnykem bozim. Amen. An der Urkunde hingen ursprünglich sieben Siegel, nämlich iene des Abtes und Conventes, dann der fünf Mitsiegler, wovon uur noch das zweite, das Conventsiegel, vorhanden ist. Aus dunkelgrünem, in eine gelbliche Masse eingelassenen Wachs in kreisrunder Form angefertigt, weist es das Bild der Gottesmutter mit dem Kinde, jedoch nicht sitzend, sondern stehend auf und trägt dieselbe Umschrift, wie das unter VI beschriebene Klostersiegel.1) VIII. Wenige Jahre später bestätigte Abt Johann II. (1443 bis 1461) gemeinschaftlich mit seinem Convente den Kladrauern wieder eine schon vorlängst eingeräumte Vergünstigung. Selbe bestand darin, daß aus der dem Kloster zu zahlenden Berna ein Theilbetrag von 20 Groschen zur Entlohnung des Brunnenmeisters, der die Zuleitung des Wassers in die Stadt zu überwachen hatte, verwendet wurde und nunmehr auch fernerhin dazu verwendet werden sollte. Diese am 3. Juli 1449 auf Pergament ausgestellte Urkunde lautet: Wey gmeno Bozie amen. My knyez Jan smylowanym Bozim opath, knyez Petr probosst w Tusskowye na Mzy, knyez Thoma probosst w Prziessticzich, knyez Blayslaw przewor a wessken conwent classtera Cladrubskeho, rzadu a za- kona swateho Benedicta, znamo czinime tiemto zapisem obecznye przede wssiemy lidmy nynyeyssymi y buduczymy, ktoz tento zapis vzrzie anebo gey cztucze 1) Dies dürfte das älteste noch erhaltene Conventsiegel sein, bei dessen Aufertigung grünes Wachs verwendet wurde; da jedoch an Urkunden jüngeren Datums wieder solche Siegel aus ungefärbtem Wachse vorkommen, so scheint damals Siegelwachs von bestimmter Farbe ganz willkürlich gebraucht worden zu sein. Diese Urkunde ewähnt Schöft a. a. O. S. 24.
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255 — slisseti budu, tak iakoz nassi wierny myli a poddany a miesstiene nasseho mie- steczka Cladrubskeho gmyeli gsu listi a zapisi na wodu wedenye a placzenye ot wodi wedenye z nassie bernye classterske dwie kopie grossow; a zmynuly gsu gym a ztraczeny gsu ty zapisowe przedkow nassich w czasy nepokoyne. A my nadepsany opath y wessken conwenth nadepsany classtera nasseho nade- psaneho widucze a znamenagicze sprawedliwost nassich wiernich milich podda- nych nadepsanych miesstienow potwrdyli gsme gym a pogistili tiemto zapisem nadepsanych dwu kop grossow z nassie bernye takowie, aby nassi wiernye a poddany platili ot wody wedenye nadepsane dwie kopie gr. dawali a platili wiecynye a buducznie w czasiech wiecznych a buduczych, gich buduczi diedi- czowe a namiestkowe. Nebo gsme ot nych gistu sumu przigeli a wzeli za obno- wenye a potwrzenye toho plathu a prawa, tak iakoz gsu prwe gmyeli ot nassich przedkow. Protoz my nadepsany opath y wessken conwent nadepsany negmame gim toho plathu odgymati nadepsanych dwu kop grossow, any nassi buduczi na- myestkowe gich buduczim diediczom a namyestkom, nebo gsu gym prwe w czasiech gyz mynulich przedkowe nassy na to nesahali, any otgymali. A my tez negmame gym na to sahati, any otgymaty s nassymy buduczymy wieczne. A toho na potwrzenye nasse wlastnye peczeti opatowsku a conwentsku prziwie- sili sme k tomuto listu, potwrzugicze geho nassim wiernym a mylym wiecznye. Genz gest psan a dan leta po narozeny syna Bozieho tisiczieho cztirsteho czty- ridczateho dewateho, ten cztwrtek przed swatym Procopem, diediczem nassim czeskym slawnym. Von den beiden, an Pergamentstreifen hängenden, aus dunkelgelber Wachsmasse angefertigten Siegeln ist das des Abtes von spitzovaler Form und zeigt einen Mann im geistlichen Kleide mit dem Hirtenstabe; von der Umschrift ist zu entziffern: S IOANNIS .. ABB. KLADRVB. Das Conventsiegel ist dasselbe, welches sich an der Urkunde II vorfindet.1) IX. Der Zeitfolge nach reiht sich nunmehr wieder ein in lateinischer Sprache abgefaßter Pergamentbrief, datirt vom 12. Juni 1462, an, welcher über die nach deutschem Rechte erfolgte Veräußerung des Hofes Brdecz von Seite des Abtes Paul II. (1461—1476) an fünf Kladrauer Bürger ausgestellt ist. Die Vertragsbestimmungen sind die gleichen, wie in der II. Urkunde, nur ist der jährliche Zins für Jeden auf 84 Groschen Prager Münze festgesetzt. Spärliche Mauerreste, nordwestlich von der Stadt etwa dreiviertel Wegstunden entfernt, ließen vor wenig Jahren uoch die Stelle erkennen, wo einst dieser Hof gelegen war, der aber schon am Ende des XVI. Jahrhunderts als öde bezeichnet wird.2) Sein Name; 1) Vgl. Schöft a. a. O. Seite 25. 2) In einem Urbarium vom 15. Mai 1589, das im k. k. Statthaltereiarchive zu Prag erliegt.
255 — slisseti budu, tak iakoz nassi wierny myli a poddany a miesstiene nasseho mie- steczka Cladrubskeho gmyeli gsu listi a zapisi na wodu wedenye a placzenye ot wodi wedenye z nassie bernye classterske dwie kopie grossow; a zmynuly gsu gym a ztraczeny gsu ty zapisowe przedkow nassich w czasy nepokoyne. A my nadepsany opath y wessken conwenth nadepsany classtera nasseho nade- psaneho widucze a znamenagicze sprawedliwost nassich wiernich milich podda- nych nadepsanych miesstienow potwrdyli gsme gym a pogistili tiemto zapisem nadepsanych dwu kop grossow z nassie bernye takowie, aby nassi wiernye a poddany platili ot wody wedenye nadepsane dwie kopie gr. dawali a platili wiecynye a buducznie w czasiech wiecznych a buduczych, gich buduczi diedi- czowe a namiestkowe. Nebo gsme ot nych gistu sumu przigeli a wzeli za obno- wenye a potwrzenye toho plathu a prawa, tak iakoz gsu prwe gmyeli ot nassich przedkow. Protoz my nadepsany opath y wessken conwent nadepsany negmame gim toho plathu odgymati nadepsanych dwu kop grossow, any nassi buduczi na- myestkowe gich buduczim diediczom a namyestkom, nebo gsu gym prwe w czasiech gyz mynulich przedkowe nassy na to nesahali, any otgymali. A my tez negmame gym na to sahati, any otgymaty s nassymy buduczymy wieczne. A toho na potwrzenye nasse wlastnye peczeti opatowsku a conwentsku prziwie- sili sme k tomuto listu, potwrzugicze geho nassim wiernym a mylym wiecznye. Genz gest psan a dan leta po narozeny syna Bozieho tisiczieho cztirsteho czty- ridczateho dewateho, ten cztwrtek przed swatym Procopem, diediczem nassim czeskym slawnym. Von den beiden, an Pergamentstreifen hängenden, aus dunkelgelber Wachsmasse angefertigten Siegeln ist das des Abtes von spitzovaler Form und zeigt einen Mann im geistlichen Kleide mit dem Hirtenstabe; von der Umschrift ist zu entziffern: S IOANNIS .. ABB. KLADRVB. Das Conventsiegel ist dasselbe, welches sich an der Urkunde II vorfindet.1) IX. Der Zeitfolge nach reiht sich nunmehr wieder ein in lateinischer Sprache abgefaßter Pergamentbrief, datirt vom 12. Juni 1462, an, welcher über die nach deutschem Rechte erfolgte Veräußerung des Hofes Brdecz von Seite des Abtes Paul II. (1461—1476) an fünf Kladrauer Bürger ausgestellt ist. Die Vertragsbestimmungen sind die gleichen, wie in der II. Urkunde, nur ist der jährliche Zins für Jeden auf 84 Groschen Prager Münze festgesetzt. Spärliche Mauerreste, nordwestlich von der Stadt etwa dreiviertel Wegstunden entfernt, ließen vor wenig Jahren uoch die Stelle erkennen, wo einst dieser Hof gelegen war, der aber schon am Ende des XVI. Jahrhunderts als öde bezeichnet wird.2) Sein Name; 1) Vgl. Schöft a. a. O. Seite 25. 2) In einem Urbarium vom 15. Mai 1589, das im k. k. Statthaltereiarchive zu Prag erliegt.
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256 der sich1) aus der hügelartigen Erhebung iener Gegend erklärt, ist jetzt gänzlich verschwunden; die Feldflur, welche sich dortselbst ansbreitet, führt die Bezeichnung „am rothen Hof“, muthmaßlich von der augenfälligen Farbe jener Baulichfeiten. Diese Urkunde hat folgenden Wortlaut: Nouerint igitur vniuersaliter singuli et singulariter vniuersi, praesentis litere continenciam audituri, quod nos Jacobus Wethonis, Andreas Tichi, Bartha filius Martiessonis, Johannes Hrozni et Michael, ciues opidi seu ciuitatis Cla- drubensis emimus, comparauimus hereditatem curie Brdecz cum agris aput ve- nerabilem dominum Paulum abbatem et conventum monasterij Cladrubensis, ordinis scti. Benedicti cum omnibus iuribus et pertinencijs, pratis, pascuis, sil- uis, venacionibus et aliis vtilitatibus vsum fructus habentibus ad ipsam here- ditatem spectantibus, pro census annua pensione a nobis et quolibet nostrum, liberis et successoribus nostris uel ipsorum quolibet perpetue possidendam ta- libus condicionibus interiectis. Quod de ipsa census pensione de quolibet agro inter nos diuisos (sic!) ipsius hereditatis summam LXXXIIII grossorum denari- orum pragensium super terminum in octava beati Jacobi apostoli maioris, sin- gulis annis et quemlibet nostrum, heredes seu successores nostros iam dictos domino abbati et conuentui praenotatis peremptorie seu finaliter soluere et pa- gare oportebit. Si autem aliquem seu aliquos ex nobis seu heredibus et succes- soribus nostris praefatum censum seu annuam pensionem super terminos praeno- tatos soluere negligere contigerit seu pagare, ex tunc ipso facto seu jure pos- cente jus proprie empcionis amittimus et hereditas nostra ac heredum nostrorum, in quocunque numero agrorum existet. ad dominos abbatem et conventum prae- libatos reuertetur. Item, quod nulli uel alicui (?) 2) nostrum seu heredum et succe- ssorum nostrorum praedictorum hereditatem praedictam seu ipsius hereditatis agrum uel agros liceat vel licebit aliquibus ciui vel ciuibus opidi seu ciuitatis vendere, quouis jure seu quacunque mutui vicissitudine permutare, praeterquam alicui uel aliquibus de incolis seu cinibus opidi nostri Cladrubensis praenotati. Item si aliquem uel aliquos ex nobis, heredibus seu successoribus nostris pauper- tate, proscripcione seu quacunque occasione et necessitate exigentibus opidum seu cinitatem nostram Cladrubensem prius dictam locum mutando exire uelle contigerit, ex tunc illi uel illis hereditatem praefatam, in quocunque numero agrorum habita consistat, nulli alteri praeterquam cognato conuicaneo proximo seu affini alicui uel aliquibus incolis opidi seu ciuitatis nostre Cladrubensis prae- notate infra spacium seu reuolucionem vnius mensis fas erit seu licebit vendere, committere, permutare seu locare. Si autem hic uel illi secus fecerint, contra- rium attemptando, ex tunc ipso facto jus proprie empcionis amittimus instantia huius priuilegij exigente et hereditas nostra seu heredum nostrorum ad patronos reuertetur. Ceterum quod abbas et conuentus monasterij Cladrubensis praenotati seu successores eorum nobis et heredibus seu successoribus nostris nullius vio- lencie calumpniam seu calumpnie violenciam in augmentacionem census seu 1) Nach Miklosisch, Slawische Ortsnamen aus Appellativen II. S. 8 Nr. 34 von brdo-Hügel abzuleiten. 2) Wohl irrig statt „nullis“.
256 der sich1) aus der hügelartigen Erhebung iener Gegend erklärt, ist jetzt gänzlich verschwunden; die Feldflur, welche sich dortselbst ansbreitet, führt die Bezeichnung „am rothen Hof“, muthmaßlich von der augenfälligen Farbe jener Baulichfeiten. Diese Urkunde hat folgenden Wortlaut: Nouerint igitur vniuersaliter singuli et singulariter vniuersi, praesentis litere continenciam audituri, quod nos Jacobus Wethonis, Andreas Tichi, Bartha filius Martiessonis, Johannes Hrozni et Michael, ciues opidi seu ciuitatis Cla- drubensis emimus, comparauimus hereditatem curie Brdecz cum agris aput ve- nerabilem dominum Paulum abbatem et conventum monasterij Cladrubensis, ordinis scti. Benedicti cum omnibus iuribus et pertinencijs, pratis, pascuis, sil- uis, venacionibus et aliis vtilitatibus vsum fructus habentibus ad ipsam here- ditatem spectantibus, pro census annua pensione a nobis et quolibet nostrum, liberis et successoribus nostris uel ipsorum quolibet perpetue possidendam ta- libus condicionibus interiectis. Quod de ipsa census pensione de quolibet agro inter nos diuisos (sic!) ipsius hereditatis summam LXXXIIII grossorum denari- orum pragensium super terminum in octava beati Jacobi apostoli maioris, sin- gulis annis et quemlibet nostrum, heredes seu successores nostros iam dictos domino abbati et conuentui praenotatis peremptorie seu finaliter soluere et pa- gare oportebit. Si autem aliquem seu aliquos ex nobis seu heredibus et succes- soribus nostris praefatum censum seu annuam pensionem super terminos praeno- tatos soluere negligere contigerit seu pagare, ex tunc ipso facto seu jure pos- cente jus proprie empcionis amittimus et hereditas nostra ac heredum nostrorum, in quocunque numero agrorum existet. ad dominos abbatem et conventum prae- libatos reuertetur. Item, quod nulli uel alicui (?) 2) nostrum seu heredum et succe- ssorum nostrorum praedictorum hereditatem praedictam seu ipsius hereditatis agrum uel agros liceat vel licebit aliquibus ciui vel ciuibus opidi seu ciuitatis vendere, quouis jure seu quacunque mutui vicissitudine permutare, praeterquam alicui uel aliquibus de incolis seu cinibus opidi nostri Cladrubensis praenotati. Item si aliquem uel aliquos ex nobis, heredibus seu successoribus nostris pauper- tate, proscripcione seu quacunque occasione et necessitate exigentibus opidum seu cinitatem nostram Cladrubensem prius dictam locum mutando exire uelle contigerit, ex tunc illi uel illis hereditatem praefatam, in quocunque numero agrorum habita consistat, nulli alteri praeterquam cognato conuicaneo proximo seu affini alicui uel aliquibus incolis opidi seu ciuitatis nostre Cladrubensis prae- notate infra spacium seu reuolucionem vnius mensis fas erit seu licebit vendere, committere, permutare seu locare. Si autem hic uel illi secus fecerint, contra- rium attemptando, ex tunc ipso facto jus proprie empcionis amittimus instantia huius priuilegij exigente et hereditas nostra seu heredum nostrorum ad patronos reuertetur. Ceterum quod abbas et conuentus monasterij Cladrubensis praenotati seu successores eorum nobis et heredibus seu successoribus nostris nullius vio- lencie calumpniam seu calumpnie violenciam in augmentacionem census seu 1) Nach Miklosisch, Slawische Ortsnamen aus Appellativen II. S. 8 Nr. 34 von brdo-Hügel abzuleiten. 2) Wohl irrig statt „nullis“.
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257 — annue pensionis praenotate seu exaccionum extorsione facere tenebuntur seu de- bebunt. In cuius rei testimonium et perpetuam firmitatem presens scribtum si- gillo nostre ciuitatis Cladrubensis procurauimus roborari. Datum in Cladrona Anno Dni M'CCCC LX II° sabbato ante Anthonij. An diesem Pergamente hängt das aus gelber Masse angefertigte Stadtsiegel in seiner älteren, spitzovalen Form. Dasselbe stellt die Stadt-- mauer mit einem offenen Thore dar, unter dessen Bogen eine männliche Figur kniet, während auf der Mauer selbst das Bild des Gekreuzigten aufgerichtet ist; zu beiden Seiten desselben stehen mit aufgehobenen Händen und das Gesicht dem Kreuze zugewendet, die Heiligen Maria und Johannes. Die Umschrift lautet: S CIVITATIS CLADRVBENSIS.1) X. In der Pergamenturkunde vom 13. März 1484 bestätigen Abt Johann III. (1483—1507) und sein Convent die Schenkung eines Häus- chens unter dem Rathhause, welche sein Vorgänger, der oben genannte Abt Paul, der Stadtgemeinde Kladrau zu dem Zwecke gemacht, damit dasselbe dem dortigen Caplan zur Wohnung diene. Bemerkenswerth ist hiebei, daß die Wahl dieses Hilfspriesters aus irgend einem christlichen Orden den Kladrauern vollkommen freigestellt, also nicht auf jenen des heil. Benedikt beschränkt war. Zugleich wird in dieser Urkunde dem Caplan die Verpflichtung auferlegt, an jedem Montage, und wenn auf diesen ein Feiertag fällt, an einem anderen Tage derselben Woche, eine heil. Messe für die Stifter dieser Caplanei zu lesen. Dieselbe war bei der Filial- kirche2) zu St. Jakob, der jetzigen Kladrauer Pfarrkirche, am 14. Juni 1396 als Beneficium errichtet3) und am 3. März 1404 in Folge einer weiteren Zuwendung seitens des Pfarrers Peter von Komarow erneuert worden.4) Die Urkunde lautet: My kniez Jan Bozi milosti opath, kniez Jan probosst w Tusskowie na Mzy, knyez Alexander czasu toho probosst w Przessticzich, y wessken conwent classtera Cladrubskeho, rzadu a zakona swateho Benedicta, znamo czijnyme tiemto listem wuobecz wssem lidem nynyeyssim y buduczim, ktozbi gey widieli a cztucz slisseli, tak iakoz przedek nass dobre pamieti knyez Pawel 5) byl gest 1) Vgl. Schöft a. a. O. S. 18. 2) Nämlich der damaligen Pfarrkirche zu St. Peter, welche nördlich von der Stadt in der Gegend des jetzigen Friedhofes gestanden, nachmals geschlossen und abgetragen wurde, während die frühere Filiale zur Pfarrkirche geworden war. 3) Vgl. Borowý, Libr. erect. IV. S. 440 Nr. 609. 4) Lib. erect. VI. fol. 390, bisher nicht durch Druck veröffentlicht. 5) Abt Paul II. stand dem Kladrauer Ordenshause vom Jahre 1461 bis 1476 vor.
257 — annue pensionis praenotate seu exaccionum extorsione facere tenebuntur seu de- bebunt. In cuius rei testimonium et perpetuam firmitatem presens scribtum si- gillo nostre ciuitatis Cladrubensis procurauimus roborari. Datum in Cladrona Anno Dni M'CCCC LX II° sabbato ante Anthonij. An diesem Pergamente hängt das aus gelber Masse angefertigte Stadtsiegel in seiner älteren, spitzovalen Form. Dasselbe stellt die Stadt-- mauer mit einem offenen Thore dar, unter dessen Bogen eine männliche Figur kniet, während auf der Mauer selbst das Bild des Gekreuzigten aufgerichtet ist; zu beiden Seiten desselben stehen mit aufgehobenen Händen und das Gesicht dem Kreuze zugewendet, die Heiligen Maria und Johannes. Die Umschrift lautet: S CIVITATIS CLADRVBENSIS.1) X. In der Pergamenturkunde vom 13. März 1484 bestätigen Abt Johann III. (1483—1507) und sein Convent die Schenkung eines Häus- chens unter dem Rathhause, welche sein Vorgänger, der oben genannte Abt Paul, der Stadtgemeinde Kladrau zu dem Zwecke gemacht, damit dasselbe dem dortigen Caplan zur Wohnung diene. Bemerkenswerth ist hiebei, daß die Wahl dieses Hilfspriesters aus irgend einem christlichen Orden den Kladrauern vollkommen freigestellt, also nicht auf jenen des heil. Benedikt beschränkt war. Zugleich wird in dieser Urkunde dem Caplan die Verpflichtung auferlegt, an jedem Montage, und wenn auf diesen ein Feiertag fällt, an einem anderen Tage derselben Woche, eine heil. Messe für die Stifter dieser Caplanei zu lesen. Dieselbe war bei der Filial- kirche2) zu St. Jakob, der jetzigen Kladrauer Pfarrkirche, am 14. Juni 1396 als Beneficium errichtet3) und am 3. März 1404 in Folge einer weiteren Zuwendung seitens des Pfarrers Peter von Komarow erneuert worden.4) Die Urkunde lautet: My kniez Jan Bozi milosti opath, kniez Jan probosst w Tusskowie na Mzy, knyez Alexander czasu toho probosst w Przessticzich, y wessken conwent classtera Cladrubskeho, rzadu a zakona swateho Benedicta, znamo czijnyme tiemto listem wuobecz wssem lidem nynyeyssim y buduczim, ktozbi gey widieli a cztucz slisseli, tak iakoz przedek nass dobre pamieti knyez Pawel 5) byl gest 1) Vgl. Schöft a. a. O. S. 18. 2) Nämlich der damaligen Pfarrkirche zu St. Peter, welche nördlich von der Stadt in der Gegend des jetzigen Friedhofes gestanden, nachmals geschlossen und abgetragen wurde, während die frühere Filiale zur Pfarrkirche geworden war. 3) Vgl. Borowý, Libr. erect. IV. S. 440 Nr. 609. 4) Lib. erect. VI. fol. 390, bisher nicht durch Druck veröffentlicht. 5) Abt Paul II. stand dem Kladrauer Ordenshause vom Jahre 1461 bis 1476 vor.
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258 — obdarowal a dal domek pod rathuzem nassim myesstianom y te obezi miesta nasseho Cladrubskeho beze wssech poplatkow nam y buduczim nassym, tak aby nassi lydee nadepsany w tom domu caplana sobie chowali, protoz my nadepsany opath a conwent nadepsaneho classtera moczi listu tohoto tez nasse myle a wierne obdarugeme a dawame y potwrzugeme nassimy peczetmy k wiecznosti nadepsaneho domu k drzeny, aby sobie caplana w nvem chowali, kterehozkoli knyeze rzadu krziestianskeho aneb zakonnyka, který by se gim libil. Aby za ty dusse prosba byla, kterzij gsu to caplanstwye nadali, wzdy kazdy pondieli mssie zadussnye, a gestli zeby se ten den ktery slawny swatek przihodyl, ale gyny den toho tehodne, aby za nye msse swata sluzena byla. Tomu wssemu na potwrzenye, czoz nadepsano gest, nasse peczety opatowsku a conwentsku przi- wiesili sme k tomuto lystu. Genz psan a dan gest letha po narozeni syna bo- zieho tisiezieho cztvrzsteho osmdesateho cztwrteho w sobotu po swatem Rze- horzi, papezi slawnem. Die zwei diesem Schenkungsbriefe mittelst Pergamentstreifen ange- hängten Siegel sind ziemlich wohlerhalten, deren Umschriften aber nicht zu entziffern. Das äbtliche ist aus rothem1) Wachs, in ungefärbte Masse eingelassen, von spitzovaler Form und weist einen Mann mit der Infel und dem Pedum anf, unter dessen Füßen eine Art Wappenschild sichtbar ist. Das Conventsiegel aus dunkelgelber Masse gleicht dem an der Urkunde II hängenden.2) XI. Nunmehr folgt die Confirmation der in der Urkunde VII ent haltenen, den Kladrauern verliehenen Gerechtsame. Im Prager Schlosse am Montage, dem Tage vor Pauli Bekehrung (26. Jänner) des Jahres 1490 von König Wladislaw ausgefertigt, enthält dieser Pergamentbries die bestätigte Urkunde ihrem vollen Wortlaute nach, und ist demselben das wohlerhaltene Majestätssiegel mittelst Pergamentstreifen angehängt.3) XII. Nochmals taucht der oben erwähnte Hof Brdecz in einer vom 6. September 1494 datirten Urkunde auf, und abermals wird er füns Bürgern von Kladrau, und zwar „nach dem Rechte der Ossiker Huben" überlassen. Da hiemit nur die in der Urkunde II enthaltenen Bestimmungen über die Veräußerung des Landgutes Ossik gemeint sein können, so ergibt sich daraus zweifellos, daß auch diese weitere Uebertragung des genannten 1) Von den hier besprochenen Urkunden ist dies die älteste, welche seitens des Abtes mit rothem Wachs gesiegelt erscheint. Aber schon Abt Johann (1443—1461) fügte einer Urkunde vom 25. April 1455 (Wittingauer Archiv, II, 172, Nr. 1) ein rothes Siegel bei. Des grünen Wachses scheinen sich die Kladraner Aebte niemals bedient zu haben. 2) Vgl. Schöft a. a. O. S. 69. 3) Bei Schöft a. a. D. S. 25 erwähnt.
258 — obdarowal a dal domek pod rathuzem nassim myesstianom y te obezi miesta nasseho Cladrubskeho beze wssech poplatkow nam y buduczim nassym, tak aby nassi lydee nadepsany w tom domu caplana sobie chowali, protoz my nadepsany opath a conwent nadepsaneho classtera moczi listu tohoto tez nasse myle a wierne obdarugeme a dawame y potwrzugeme nassimy peczetmy k wiecznosti nadepsaneho domu k drzeny, aby sobie caplana w nvem chowali, kterehozkoli knyeze rzadu krziestianskeho aneb zakonnyka, který by se gim libil. Aby za ty dusse prosba byla, kterzij gsu to caplanstwye nadali, wzdy kazdy pondieli mssie zadussnye, a gestli zeby se ten den ktery slawny swatek przihodyl, ale gyny den toho tehodne, aby za nye msse swata sluzena byla. Tomu wssemu na potwrzenye, czoz nadepsano gest, nasse peczety opatowsku a conwentsku przi- wiesili sme k tomuto lystu. Genz psan a dan gest letha po narozeni syna bo- zieho tisiezieho cztvrzsteho osmdesateho cztwrteho w sobotu po swatem Rze- horzi, papezi slawnem. Die zwei diesem Schenkungsbriefe mittelst Pergamentstreifen ange- hängten Siegel sind ziemlich wohlerhalten, deren Umschriften aber nicht zu entziffern. Das äbtliche ist aus rothem1) Wachs, in ungefärbte Masse eingelassen, von spitzovaler Form und weist einen Mann mit der Infel und dem Pedum anf, unter dessen Füßen eine Art Wappenschild sichtbar ist. Das Conventsiegel aus dunkelgelber Masse gleicht dem an der Urkunde II hängenden.2) XI. Nunmehr folgt die Confirmation der in der Urkunde VII ent haltenen, den Kladrauern verliehenen Gerechtsame. Im Prager Schlosse am Montage, dem Tage vor Pauli Bekehrung (26. Jänner) des Jahres 1490 von König Wladislaw ausgefertigt, enthält dieser Pergamentbries die bestätigte Urkunde ihrem vollen Wortlaute nach, und ist demselben das wohlerhaltene Majestätssiegel mittelst Pergamentstreifen angehängt.3) XII. Nochmals taucht der oben erwähnte Hof Brdecz in einer vom 6. September 1494 datirten Urkunde auf, und abermals wird er füns Bürgern von Kladrau, und zwar „nach dem Rechte der Ossiker Huben" überlassen. Da hiemit nur die in der Urkunde II enthaltenen Bestimmungen über die Veräußerung des Landgutes Ossik gemeint sein können, so ergibt sich daraus zweifellos, daß auch diese weitere Uebertragung des genannten 1) Von den hier besprochenen Urkunden ist dies die älteste, welche seitens des Abtes mit rothem Wachs gesiegelt erscheint. Aber schon Abt Johann (1443—1461) fügte einer Urkunde vom 25. April 1455 (Wittingauer Archiv, II, 172, Nr. 1) ein rothes Siegel bei. Des grünen Wachses scheinen sich die Kladraner Aebte niemals bedient zu haben. 2) Vgl. Schöft a. a. O. S. 69. 3) Bei Schöft a. a. D. S. 25 erwähnt.
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259 Hofes nach deutschem Rechte erfolgte. Als Jahreszins wurde in diesem Falle im Ganzen die Summe von einem halben Schock und 5 Prager Groschen, oder für jeden einzelnen Mitbesitzer 70 Groschen meißn. vertrags mäßig festgesetzt. Dieser Kaufbrief hat folgenden Wortlaut: Wey gmeno Bozie amen. Aby pamieti lidske w czasych buduczych ne- zminuly a nezahynuli, potrzebie gest, aby ty wieczy, kterez se diegij czasu ny- niegssieho byli potwrzeny a ku pamieti prziwedeny listem zapisu; protoz my kniez Jan, Boziem smilowaniem opath Cladrubsky, kniez Jan, probosst Prze- ssticzky, kniez Blazek, probosst Thauskowsky na Mžži, y wessken conwenth classtera Cladrubskeho, rzadu a zakona swatheho Benedicta, znamo czinime listem tiemto zapisnym, ze z nassie wssech gednostaynee wuole a raddy s dobrym ro- zumem prodali sme w plath buduczy dwuor nass gmenem Brdecz se wssemi diedinami, s pastwisstiemi, s lukami, krom toho, czos gest pod welikau lukau s one strany potoku. ale lauka welika ta gest gich, y take ta lauka, genz slowe sspatlowka, kteraž ležij s one strany porzadowym plesem, y s tau chrastinau, kteraz gest whuorze nade dworem, az po potok, y take s tiem porostlym chwogim pocznucz od rybniku po tee strani lokte na huoru od nassie rzeky a krom knieze fararzowych chwogin, kterez ma tu na kolebkach, y se wssemi ginymi przislussenstwimi y s s loweniem zagiczow. A to sme prodali za gistau sumu peniez v wiecznee diedicztwij a w plath miesstianom nassim miesta na- sseho Cladrubskeho zegmena Waczslawowi Fararzi, synu Martiessowu Mathaus- sowi, bratru geho Waczslawowi, Wrbssowi a Waczslawowi Winniczkowi, tak aby giž nadepsanij miesstianee y gich buduczy diediczowee a namistkowee gich drzeli, tiezeli ty diediny se wssemi gegymi przislussenstwimi, czoz nadepsano gest, a nam nadepsanemu opathu a conwenthu y nassym buduczym classtera na- depsaneho s nadepsanych pieti dielow diediny platili a vroczili puol kopy grossow a piet grossow czeskych razu prazskeho, anebo kazdy z nich LXX grossow miessenskych, a to we dwu nedieli po swatem Martinie. A gestli ze by kdo nebo kterzij z nich, nebo z gich buduczych rodiczow a namiestkow na- depsaneho vroku na den gmenowany nedali a nesplnili, tehdy tiem nesplnienim a nedanim ztrati swug diel nadepsanee diediny y swe wsseczko prawo, kterez tu ma podle praw Oskych llanuow. Dale gest toto znamenitie wymlu- weno, gestli zeby ktery nebo kterzi z nich nebo z gich buduczych rodiczow a namiestkow, kteremu se przihodilo, swuoy diel odprodati, budto pro chudobu neb pro niektery nedostatek, tehda muozto odprodati, dati, odkazati, porucziti swemu przibuznemu przieteli tu w sausedstwij w nadepsanem miestie Cladrub- skem a ginym nicz. Pakliby se kteremu przihodilo swuog prziebytek zmieniti a odstiehowal se ginam a odssel, tehda czoz tu ma, to ma odprodati w gednom miesyczy porzad minulem pod pokutou nadepsanau nam v nassim buduczym nawraczenie. A to czoz nadepsano gest, my nadepsany opath a conwenth y nassy buduczy nemame nadepsanych miesstianow ani gich buduczych diediczow a namiestkow nizadnymi plathy a daniemi obtiezowati ani przigmieti mimo tento zapis. Toho wsseho na potwrzenie a pro buduczy pamieth nasse wlastnij peczeti opathsku a conwenthsku dali sme prziwiesyti k tomuto listu. Genz jest psan a dan w sobotu przed lhodem slawnym narozenie wzdyczky czistee panny Marie dletha od narozenie syna gegieho tisyczeho cztyrzsteho dewadesateho cztwrteho.
259 Hofes nach deutschem Rechte erfolgte. Als Jahreszins wurde in diesem Falle im Ganzen die Summe von einem halben Schock und 5 Prager Groschen, oder für jeden einzelnen Mitbesitzer 70 Groschen meißn. vertrags mäßig festgesetzt. Dieser Kaufbrief hat folgenden Wortlaut: Wey gmeno Bozie amen. Aby pamieti lidske w czasych buduczych ne- zminuly a nezahynuli, potrzebie gest, aby ty wieczy, kterez se diegij czasu ny- niegssieho byli potwrzeny a ku pamieti prziwedeny listem zapisu; protoz my kniez Jan, Boziem smilowaniem opath Cladrubsky, kniez Jan, probosst Prze- ssticzky, kniez Blazek, probosst Thauskowsky na Mžži, y wessken conwenth classtera Cladrubskeho, rzadu a zakona swatheho Benedicta, znamo czinime listem tiemto zapisnym, ze z nassie wssech gednostaynee wuole a raddy s dobrym ro- zumem prodali sme w plath buduczy dwuor nass gmenem Brdecz se wssemi diedinami, s pastwisstiemi, s lukami, krom toho, czos gest pod welikau lukau s one strany potoku. ale lauka welika ta gest gich, y take ta lauka, genz slowe sspatlowka, kteraž ležij s one strany porzadowym plesem, y s tau chrastinau, kteraz gest whuorze nade dworem, az po potok, y take s tiem porostlym chwogim pocznucz od rybniku po tee strani lokte na huoru od nassie rzeky a krom knieze fararzowych chwogin, kterez ma tu na kolebkach, y se wssemi ginymi przislussenstwimi y s s loweniem zagiczow. A to sme prodali za gistau sumu peniez v wiecznee diedicztwij a w plath miesstianom nassim miesta na- sseho Cladrubskeho zegmena Waczslawowi Fararzi, synu Martiessowu Mathaus- sowi, bratru geho Waczslawowi, Wrbssowi a Waczslawowi Winniczkowi, tak aby giž nadepsanij miesstianee y gich buduczy diediczowee a namistkowee gich drzeli, tiezeli ty diediny se wssemi gegymi przislussenstwimi, czoz nadepsano gest, a nam nadepsanemu opathu a conwenthu y nassym buduczym classtera na- depsaneho s nadepsanych pieti dielow diediny platili a vroczili puol kopy grossow a piet grossow czeskych razu prazskeho, anebo kazdy z nich LXX grossow miessenskych, a to we dwu nedieli po swatem Martinie. A gestli ze by kdo nebo kterzij z nich, nebo z gich buduczych rodiczow a namiestkow na- depsaneho vroku na den gmenowany nedali a nesplnili, tehdy tiem nesplnienim a nedanim ztrati swug diel nadepsanee diediny y swe wsseczko prawo, kterez tu ma podle praw Oskych llanuow. Dale gest toto znamenitie wymlu- weno, gestli zeby ktery nebo kterzi z nich nebo z gich buduczych rodiczow a namiestkow, kteremu se przihodilo, swuoy diel odprodati, budto pro chudobu neb pro niektery nedostatek, tehda muozto odprodati, dati, odkazati, porucziti swemu przibuznemu przieteli tu w sausedstwij w nadepsanem miestie Cladrub- skem a ginym nicz. Pakliby se kteremu przihodilo swuog prziebytek zmieniti a odstiehowal se ginam a odssel, tehda czoz tu ma, to ma odprodati w gednom miesyczy porzad minulem pod pokutou nadepsanau nam v nassim buduczym nawraczenie. A to czoz nadepsano gest, my nadepsany opath a conwenth y nassy buduczy nemame nadepsanych miesstianow ani gich buduczych diediczow a namiestkow nizadnymi plathy a daniemi obtiezowati ani przigmieti mimo tento zapis. Toho wsseho na potwrzenie a pro buduczy pamieth nasse wlastnij peczeti opathsku a conwenthsku dali sme prziwiesyti k tomuto listu. Genz jest psan a dan w sobotu przed lhodem slawnym narozenie wzdyczky czistee panny Marie dletha od narozenie syna gegieho tisyczeho cztyrzsteho dewadesateho cztwrteho.
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260 — Von den dieser Urkunde anhängenden zwei Siegeln ist das äbtliche übereinstimmend mit dem an der Urkunde X angebrachten; die verwischte Umschrift läßt nur die Worte: Sigillum .. Abb. . Clad . . erkennen. Das kreisrunde Siegel des Conventes, aus ungefärbter, gelblicher Masse geformt, gleicht dem der II. Urkunde angehängten, doch ist die Umschrift bis auf das Wort COVETVS unleserlich.1) XIII und XIV. Sowohl die von Kaiser Maximillian II. am Freitag, dem Feste Petri und Pauli (29. Juni) des Jahres 1571, als auch die von Kaiser Rudolf II. am Montag nach dem Sonntage Cantate (30. April) 1584 am Prager Schlosse ertheilte Confirmation der den Kladrauern bisher verliehenen Privilegien sind nur ganz allgemein, unt der üblichen Form abgefaßt und bringen weder eine Aufzählung der bestätigten Documente, noch den Inhalt derselben. Die in Holzkapseln eingelassenen großen Majestätssiegel sind an der ersterwähnten Urkunde mit gelber, an der zweiten mit schwarzgelber Seidenschnur befestigt und unversehrt.2) XV. Aus demselben Jahre, wie der letzterwähnte Majestätsbrief, datirt eine Pergamenturkunde (vom 13. August 1584) über einen Zins nachlaß von 30 Schock Groschen, welche Vergünstigung der in Kladrau geborene Abt Andreas Stein (1583—1589) den Bewohnern seiner Vater stadt mit anderen, sehr werthvollen Freiheiten und Begabungen verliehen hatte. Die hierüber am 27. Feber 1584 ausgestellte umfangreiche Ur- kunde war zur größeren Sicherheit am 8. Juni 1584 in den braunrothen Gedenkquatern der Landtafel vom Jahre 1583 eingetragen worden.3) Es scheint jedoch, daß dieser Beweis besonderer Zuneigung des Abtes zu seiner Heimat nicht ohne Widerspruch geblieben, ja geradezu von Seite seines abgesetzten Vorgängers Josef Wron von Dorndorf und Biskupow, der eine Provision vom Kloster bezog, angefochten worden sei. Im Jahre 1577 hatten sich nämlich die Kladrauer dem Letzteren gegenüber aus drücklich zur Zahlung eines Zinses von 80 Schock Groschen an Stelle der zehnten Garbe verpflichtet, von welchem ihnen eben obiger Nachlaß gewährt wurde. In vorliegender Urkunde nun bestimmt Abt Andreas, 1) Von Schöft a. a. O. S. 18 erwähnt. 2) Vgl. Schöft ebendort S. 26 und 28. 3) Ein vom 16. Juni 1584 datirter Auszug aus derselben, welcher diese für die wirthschaftliche Entwicklung der Stadt so bedeutungsvolle Urkunde ihrem ganzen Wortlaute nach wiedergibt, wird ebenfalls im Kladrauer Archive verwahrt.
260 — Von den dieser Urkunde anhängenden zwei Siegeln ist das äbtliche übereinstimmend mit dem an der Urkunde X angebrachten; die verwischte Umschrift läßt nur die Worte: Sigillum .. Abb. . Clad . . erkennen. Das kreisrunde Siegel des Conventes, aus ungefärbter, gelblicher Masse geformt, gleicht dem der II. Urkunde angehängten, doch ist die Umschrift bis auf das Wort COVETVS unleserlich.1) XIII und XIV. Sowohl die von Kaiser Maximillian II. am Freitag, dem Feste Petri und Pauli (29. Juni) des Jahres 1571, als auch die von Kaiser Rudolf II. am Montag nach dem Sonntage Cantate (30. April) 1584 am Prager Schlosse ertheilte Confirmation der den Kladrauern bisher verliehenen Privilegien sind nur ganz allgemein, unt der üblichen Form abgefaßt und bringen weder eine Aufzählung der bestätigten Documente, noch den Inhalt derselben. Die in Holzkapseln eingelassenen großen Majestätssiegel sind an der ersterwähnten Urkunde mit gelber, an der zweiten mit schwarzgelber Seidenschnur befestigt und unversehrt.2) XV. Aus demselben Jahre, wie der letzterwähnte Majestätsbrief, datirt eine Pergamenturkunde (vom 13. August 1584) über einen Zins nachlaß von 30 Schock Groschen, welche Vergünstigung der in Kladrau geborene Abt Andreas Stein (1583—1589) den Bewohnern seiner Vater stadt mit anderen, sehr werthvollen Freiheiten und Begabungen verliehen hatte. Die hierüber am 27. Feber 1584 ausgestellte umfangreiche Ur- kunde war zur größeren Sicherheit am 8. Juni 1584 in den braunrothen Gedenkquatern der Landtafel vom Jahre 1583 eingetragen worden.3) Es scheint jedoch, daß dieser Beweis besonderer Zuneigung des Abtes zu seiner Heimat nicht ohne Widerspruch geblieben, ja geradezu von Seite seines abgesetzten Vorgängers Josef Wron von Dorndorf und Biskupow, der eine Provision vom Kloster bezog, angefochten worden sei. Im Jahre 1577 hatten sich nämlich die Kladrauer dem Letzteren gegenüber aus drücklich zur Zahlung eines Zinses von 80 Schock Groschen an Stelle der zehnten Garbe verpflichtet, von welchem ihnen eben obiger Nachlaß gewährt wurde. In vorliegender Urkunde nun bestimmt Abt Andreas, 1) Von Schöft a. a. O. S. 18 erwähnt. 2) Vgl. Schöft ebendort S. 26 und 28. 3) Ein vom 16. Juni 1584 datirter Auszug aus derselben, welcher diese für die wirthschaftliche Entwicklung der Stadt so bedeutungsvolle Urkunde ihrem ganzen Wortlaute nach wiedergibt, wird ebenfalls im Kladrauer Archive verwahrt.
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261 daß die von ihm zugestandene Ermäßigung zwar aufrecht bleibe, jedoch erst dann in Wirksamkeit zu treten habe, wenn Abt Josef die ihm bei seiner Amtsenthebung ausgesetzte Provision nicht mehr beziehe. Bis dahin sollten die Kladrauer den höheren Jahreszins nach wie vor entrichten, eine Verpflichtung, welche von denselben bis zum Ableben des genannten Abtes (1600) auch thatsächlich eingehalten wurde. Im Nachstehenden folgt der Wortlaut dieses Documentes: My kniez Ondrzeg oppath, kniez Bartholomieg přewor, kniez Jan sub- prior y wsseczek konwenth klasstera Kladrubskeho, rzadu a zakona swateho Benedýkta, týmto listem nassym wuobecz przede wssemi, kdežkoly čžten neb čžtaucy slyssan bude, zgewnie wyznawame, zie sme s gednosteýným dobrym rozmyslem nassym a zdrawau raddau dobreých panuow przatel nassých milleych k snažne a čžaste ziadosti purgkmistra a konsseluow y wssij obce miesta Kladrub wiernych nassijch millých na platijch nam za desatky powinných a ročznie wy- chazegicych (tak yakz sau tyž Kladrubsstij podle gisté smlauwy s kniezem Jo- zeffem Wronem z Dorndorfu a Biskupowa przedesslym oppathem y wssym con- wenthem nassijm w letie 77 vczyniené summy peniezyte ročznie po wosmdesati kopach miss. mimo wychowání strawau rektora a cantora a plath ročzni wy- mierzeny dotcženym rektorowi a kantorowi, tež y prunirzi, kteryž do tehož miesta Kladrub wodu sprawuge a wede, platiti se vwolily) — slewunk a po- lechčzení včzynily a od nich tolyko po padesati kopach miss. za takowež de- satky obilne, w nicz wicegi a weyssegi gijch nepotahugicz a sobie neprziwlastniu- gicz, plathu ročzniho peniežyteho dobrowolnie bez wssy vgmy a sskody kla- ssterske pro gich wždicky k nam wierné, dobré a chwalytebné chowani na czasy budaucy a wiečné s budaucymi a potomky nassymi przygimati se pod- wolily, wssak s tau gistau weyminkau, aby onij Kladrubskij nadepsanemu kniezy Yozeffowi Wronowi na prouisi gemu wýmierzenau takowých wosmdesate kop miss. na sobie wykazaných pořadnie roku každeho potud, pokudž on sam toliko žyw bude, aneb pokudž mu taž provisi geho pugde a nic delegi, — zauplna proti gistym quitancym od sebe beze wsseho nas stiežiowani odwozowaly a wy- placowaly; a potomnie po smrti týhož knieze Yozeffa aneb žieby gey taž pro- visi przed smrti geho z yakychkoly przyčzyn gminula, nam nyniejssijm anij budaucym a conwenthu nassemu anij gynemu žiadnemu nicz wiczegi za tez desatky ročznie a gmenowitie przy swatych trzech kralych aneb dwie nediele potom konečznie dawati a platiti powinnij žiadnym wymysslenym spusobem ne- budau, než tolyko podle slewuňku a milosti gim od nas dobrowolnie včzyniené padesathe kop. miss. Žie pak kniezy Jozefowi Wronowi po smlauwie s namy vežyniené a takowe gijm milosti od nas dane w wyplaczowanij tychž desatkuow zauplna po wosmdesati kop. miss. podle gych vwolenij a nasseho s nimij spo- lečzneho snessenij až do geho žywobyti aneb te provisi vžywanij platiti budau, to gim k žadnie vgmie a sskodie obdarowanij sprawedlywosti a milosti gim od nas na platy za tež desatky dane a Geho milosti Cysarzem Rudolffem druhým stwržené y dezkamij pogisstiené byti nema. A my nyniegssij y budaucy oppath a konwenth anij gyný žiadny toho sobie k obranie a pomocy nicz žiadnym wý-
261 daß die von ihm zugestandene Ermäßigung zwar aufrecht bleibe, jedoch erst dann in Wirksamkeit zu treten habe, wenn Abt Josef die ihm bei seiner Amtsenthebung ausgesetzte Provision nicht mehr beziehe. Bis dahin sollten die Kladrauer den höheren Jahreszins nach wie vor entrichten, eine Verpflichtung, welche von denselben bis zum Ableben des genannten Abtes (1600) auch thatsächlich eingehalten wurde. Im Nachstehenden folgt der Wortlaut dieses Documentes: My kniez Ondrzeg oppath, kniez Bartholomieg přewor, kniez Jan sub- prior y wsseczek konwenth klasstera Kladrubskeho, rzadu a zakona swateho Benedýkta, týmto listem nassym wuobecz przede wssemi, kdežkoly čžten neb čžtaucy slyssan bude, zgewnie wyznawame, zie sme s gednosteýným dobrym rozmyslem nassym a zdrawau raddau dobreých panuow przatel nassých milleych k snažne a čžaste ziadosti purgkmistra a konsseluow y wssij obce miesta Kladrub wiernych nassijch millých na platijch nam za desatky powinných a ročznie wy- chazegicych (tak yakz sau tyž Kladrubsstij podle gisté smlauwy s kniezem Jo- zeffem Wronem z Dorndorfu a Biskupowa przedesslym oppathem y wssym con- wenthem nassijm w letie 77 vczyniené summy peniezyte ročznie po wosmdesati kopach miss. mimo wychowání strawau rektora a cantora a plath ročzni wy- mierzeny dotcženym rektorowi a kantorowi, tež y prunirzi, kteryž do tehož miesta Kladrub wodu sprawuge a wede, platiti se vwolily) — slewunk a po- lechčzení včzynily a od nich tolyko po padesati kopach miss. za takowež de- satky obilne, w nicz wicegi a weyssegi gijch nepotahugicz a sobie neprziwlastniu- gicz, plathu ročzniho peniežyteho dobrowolnie bez wssy vgmy a sskody kla- ssterske pro gich wždicky k nam wierné, dobré a chwalytebné chowani na czasy budaucy a wiečné s budaucymi a potomky nassymi przygimati se pod- wolily, wssak s tau gistau weyminkau, aby onij Kladrubskij nadepsanemu kniezy Yozeffowi Wronowi na prouisi gemu wýmierzenau takowých wosmdesate kop miss. na sobie wykazaných pořadnie roku každeho potud, pokudž on sam toliko žyw bude, aneb pokudž mu taž provisi geho pugde a nic delegi, — zauplna proti gistym quitancym od sebe beze wsseho nas stiežiowani odwozowaly a wy- placowaly; a potomnie po smrti týhož knieze Yozeffa aneb žieby gey taž pro- visi przed smrti geho z yakychkoly przyčzyn gminula, nam nyniejssijm anij budaucym a conwenthu nassemu anij gynemu žiadnemu nicz wiczegi za tez desatky ročznie a gmenowitie przy swatych trzech kralych aneb dwie nediele potom konečznie dawati a platiti powinnij žiadnym wymysslenym spusobem ne- budau, než tolyko podle slewuňku a milosti gim od nas dobrowolnie včzyniené padesathe kop. miss. Žie pak kniezy Jozefowi Wronowi po smlauwie s namy vežyniené a takowe gijm milosti od nas dane w wyplaczowanij tychž desatkuow zauplna po wosmdesati kop. miss. podle gych vwolenij a nasseho s nimij spo- lečzneho snessenij až do geho žywobyti aneb te provisi vžywanij platiti budau, to gim k žadnie vgmie a sskodie obdarowanij sprawedlywosti a milosti gim od nas na platy za tež desatky dane a Geho milosti Cysarzem Rudolffem druhým stwržené y dezkamij pogisstiené byti nema. A my nyniegssij y budaucy oppath a konwenth anij gyný žiadny toho sobie k obranie a pomocy nicz žiadnym wý-
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262 mýssleným obyčžegem brati nemužieme, nybrz gim Kladrubským wierným nassým millým nyniegssým ý budaucým a namiestkom gijch to wssecko coz tiemto listem s dobrowolnym a gednosteýnym dowolenim nassijm obsažieno gest, na čzasy budaucy a wiečzne pewnie stale a krzestiansky yakz na dobre naleži, zdržieti przypowidame. Toho k dostatečžniegssijmu a staleyssijmu vppewnienij y pro lepssij gistotu a duwierzenij pečžeti nasse oppatskau y konwentskau daly sme wisutie k tomuto listu. Gehoz datum gest na klassterze Kladrubskem w pon- deliy po swatem Wawsczyncy (!) leta panie 1-5-84. An Pergamentstreifen hängen zwei spitzovale Siegel, die in dunkel- gelbe Masse eingelassen sind. Das des Abtes aus rothem Wachs zeigt wiederum die stehende Figur eines solchen mit Insel und Stab und mit der Umischrift: „S. Johannis Abb. D. Gr. Monasterii Cladronensis“ gehörte also wahrscheinlich dem Abte Johann IV. (1540—1561), dem zweiten Vorgänger des Abtes Andreas, an. Aus welchem Grunde sich Letzterer dieses fremden Siegels bediente, dürfte wohl kaum aufzuflären sein; immerhin bot dieser Umstand nachmals in den Zwistigkeiten zwischen den Kladrauern und ihrer geistlichen Obrigkeit der Letzteren eine Hand- habe, die Echheit dieser Urkunde in Zweifel zu ziehen. Das Conventsiegel gleicht dem bei Nr. II geschilderten, doch ist seine Farbe dunkelbraun und die Umschrift nicht mehr zu entziffern.1) XVI. Das Jahr 1595 vertritt eine am 15. oder 16. Mai von dem Abte Veit Hiftl (1589—1604) auf Pergament ausgefertigte Urkunde, mit welcher er die Zuweisung des Zinses der unter dem Dorfe Tinchau (Tynochody Bez. Mies) belegenen Mühle an das Spital der Stadt Kladrau bestätigte. Sein Amtsvorgänger Abt Josef Wron hatte diese Widmung schon damals verfügt, als der Müller Paul aus Dobrzan diese Mühle erkauft hatte. Die Urkunde lautet, wie folgt: My kniez Wijtt Hyfftl oppatt, kniez Jan Berdan przewor y wsseczek konwenth klasstera Kladrubskeho, rzadu a zakona s2 Benedykta, wyznawame timto listem przede wssemy, kdez czten nebo cztauczy slissan bude, zie sme snaznie ziadanij od oppatrnych purgmistra a konsseluw, starssich obecznich, y na mistie wssij miesta Kladrub wiernych nassich milych, abychom gim mleyn k sspitalu gegich do miesta Kladrub naleźegiczy, mezy grunty nassimij pod wsy nassy Tynochody leziczy, niekdy od Pawla Mlynarze z miesta Dobrzan pro dobre a pohodlne lidij chudych w temz sspitale s dobrau a swobodnau wolj purgmistra a konsseluw tehoz miesta Kladrub zustawagiczych s gistym dowo- lenim knieze Jozeffa Wrona, na onen czas oppatha, niekdy przedka nasseho, trhem porzadnym kaupeny a zauplna zaplaczeny, k mocznemu swobodnemu a 1) Vgl. Schöft a. a. O. S. 28.
262 mýssleným obyčžegem brati nemužieme, nybrz gim Kladrubským wierným nassým millým nyniegssým ý budaucým a namiestkom gijch to wssecko coz tiemto listem s dobrowolnym a gednosteýnym dowolenim nassijm obsažieno gest, na čzasy budaucy a wiečzne pewnie stale a krzestiansky yakz na dobre naleži, zdržieti przypowidame. Toho k dostatečžniegssijmu a staleyssijmu vppewnienij y pro lepssij gistotu a duwierzenij pečžeti nasse oppatskau y konwentskau daly sme wisutie k tomuto listu. Gehoz datum gest na klassterze Kladrubskem w pon- deliy po swatem Wawsczyncy (!) leta panie 1-5-84. An Pergamentstreifen hängen zwei spitzovale Siegel, die in dunkel- gelbe Masse eingelassen sind. Das des Abtes aus rothem Wachs zeigt wiederum die stehende Figur eines solchen mit Insel und Stab und mit der Umischrift: „S. Johannis Abb. D. Gr. Monasterii Cladronensis“ gehörte also wahrscheinlich dem Abte Johann IV. (1540—1561), dem zweiten Vorgänger des Abtes Andreas, an. Aus welchem Grunde sich Letzterer dieses fremden Siegels bediente, dürfte wohl kaum aufzuflären sein; immerhin bot dieser Umstand nachmals in den Zwistigkeiten zwischen den Kladrauern und ihrer geistlichen Obrigkeit der Letzteren eine Hand- habe, die Echheit dieser Urkunde in Zweifel zu ziehen. Das Conventsiegel gleicht dem bei Nr. II geschilderten, doch ist seine Farbe dunkelbraun und die Umschrift nicht mehr zu entziffern.1) XVI. Das Jahr 1595 vertritt eine am 15. oder 16. Mai von dem Abte Veit Hiftl (1589—1604) auf Pergament ausgefertigte Urkunde, mit welcher er die Zuweisung des Zinses der unter dem Dorfe Tinchau (Tynochody Bez. Mies) belegenen Mühle an das Spital der Stadt Kladrau bestätigte. Sein Amtsvorgänger Abt Josef Wron hatte diese Widmung schon damals verfügt, als der Müller Paul aus Dobrzan diese Mühle erkauft hatte. Die Urkunde lautet, wie folgt: My kniez Wijtt Hyfftl oppatt, kniez Jan Berdan przewor y wsseczek konwenth klasstera Kladrubskeho, rzadu a zakona s2 Benedykta, wyznawame timto listem przede wssemy, kdez czten nebo cztauczy slissan bude, zie sme snaznie ziadanij od oppatrnych purgmistra a konsseluw, starssich obecznich, y na mistie wssij miesta Kladrub wiernych nassich milych, abychom gim mleyn k sspitalu gegich do miesta Kladrub naleźegiczy, mezy grunty nassimij pod wsy nassy Tynochody leziczy, niekdy od Pawla Mlynarze z miesta Dobrzan pro dobre a pohodlne lidij chudych w temz sspitale s dobrau a swobodnau wolj purgmistra a konsseluw tehoz miesta Kladrub zustawagiczych s gistym dowo- lenim knieze Jozeffa Wrona, na onen czas oppatha, niekdy przedka nasseho, trhem porzadnym kaupeny a zauplna zaplaczeny, k mocznemu swobodnemu a 1) Vgl. Schöft a. a. O. S. 28.
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263 — diedicznemu vziwanij, se wsssim przislussenstwim k temuz mleynu od nadepsa- neho knieze Jozeffa przedka nasseho wykazanym a kupeczky odprodanym yakozto s porostlinau chwogowau a kusem diediny, yakžto wsseczko samo w swem po- loženij oddielugicz se od gruntuw Tynochodskych, Miliwskych a lesuw Klasster- skych dewatenaczmij mezemij kamenymi obmezowano gest, s dwiema kusy diediny, od dworu niekdy Marka a chalupe slowe Khunczlowske ze wsy Tyno- chod k temuž mleynu od przedesslych toho mleyna drzyteluw przykaupenymi s zahradau a kusem stranie, pokudž meze obzwlasstnij to wykazugi, hned przy mleynie leziczy s kusem rzeky, pocznaúcz od gezu az potud, kde woda z stoky do rzeky swuy wpad ma, stokau kudy se od gezu woda na mleyn wede, tez y s rybniczkem, w niemz se woda na mleyn nadrzuge s lowenim rakuw a ryb wsseligakych, toliko w temz rybniczku, stocze a rzecze, k temuz mleynu wy- mierzene, s gednau lukau nad rybniczkem mezy stokan, s lukau obczy Tyno- chodske nalezegiczy, kterež na ten czas pastyrz Tynochodsky poziwa s pastwi- sstiemi (wssak bez sskody kazdemu) swobodnýmij, y s gynau wssij starobilau zwolj a nalezitosti, czoz tak od gmenowaneho knieze Jozeffa niekdy oppatha za sprawowanij geho proti gistemu od nadepsaneho Pawla, mlynarze z miesta Dobrzan, peniezy hotowymi zaplaczenij, k temuž mleynu oddano a przywlast- nieno a tez niekdy od Marka a Kunczle chalupnika, obau z tez wsy Tynochod, za przedesslych mlynarzuw kupeczky za hotowe penize przikaupeno gest, a bylo wsseczko czož tak w tomto listu nassem gest weyslownie obsaženo pro- dobre tehož sspitala k mocznemu vziwanij a diedicznemu drženij, na czasy bu- dauczy a wieczne przi temz mleynie zustati mohlo, pro wiecz staleyssij a bez- pecznieyssy listem hanffestním pod peczetmij nassymi, oppatskau a konwentskau pogistilj a potwrdilj. W kderežto prziczynie slussnau ziadost gich byti pozna- wagicz, a z register nassich klassterskych w skutku to wyhledawicz, zie nade- psany mleyn s tim wssym sweym weyss gmenowaneym przislussentwim dotcze- nemu kniezy Jozeffovj od tyhož Pawla mlynarze podle trhu a smlauwy vplnie a doczela zaplaczen a k temuz sspitalu pro chude lidij przijwlastnien gest, — toho przi tom zustawugem a po wieczne czasy budauczy czasto psaneho mleyna y s platem rocznie a rozdilnie totiz przy stm Hawle gednu kopu, przy stm Gjrzj tez gednu kopu a o seh wanocznich ssest gross aneb za ssest gross miss. chleba bileho pro chude lidj do tehož sspitala wychazegiczym, y s ginau wssij geho nalezitosti a zwolj, sobie a konwenthu swemu anij budauczym potomkum sweym ziadneho dalssiho prawa a sprawedliwosti, panstwij moczy any sprawowanij na niem nepozustawugicz, przi temž zadussy sspitalskem zanechawame, tak aby ten sspital, aneb aurzedniczy od purgmistra a konsseluw miesta Kladrub k oppatro- wani a sprawowani duchoduw k niemu nalezitych narzizeny, yak neylepegj roz- umiety budau moczy tehoz mleyna k rucze sspitalu a oppatrzenij lidij chudych bez wsselygake nassij y budauczych a potomkuw nassich przekazky, yakozto wieczy wlastnie a diedicznie k zadussi sspitalskemu naleziegiczy poziwalj a w drzeni swem swobodnem miclj, a mlynarz nyniegssi y budauczy drzytele tehoz mleyna nad plat wymierzeny a w tomto listu weyslownie dolozeny w nicz weyss any w ziadne podielky potahowany byti nemagj. Toho wsseho, czos se nadpisuge k potwrzenij a zdrzenij a pro lepssi duwiernost peczety nasse oppat- skau y konwentskau wiedomie a dobrowolnie dali sme przywiesyti k tomuto listu. Genz gest dan na klassterze Kladrubskem w autery s dussnij, ginak
263 — diedicznemu vziwanij, se wsssim przislussenstwim k temuz mleynu od nadepsa- neho knieze Jozeffa przedka nasseho wykazanym a kupeczky odprodanym yakozto s porostlinau chwogowau a kusem diediny, yakžto wsseczko samo w swem po- loženij oddielugicz se od gruntuw Tynochodskych, Miliwskych a lesuw Klasster- skych dewatenaczmij mezemij kamenymi obmezowano gest, s dwiema kusy diediny, od dworu niekdy Marka a chalupe slowe Khunczlowske ze wsy Tyno- chod k temuž mleynu od przedesslych toho mleyna drzyteluw przykaupenymi s zahradau a kusem stranie, pokudž meze obzwlasstnij to wykazugi, hned przy mleynie leziczy s kusem rzeky, pocznaúcz od gezu az potud, kde woda z stoky do rzeky swuy wpad ma, stokau kudy se od gezu woda na mleyn wede, tez y s rybniczkem, w niemz se woda na mleyn nadrzuge s lowenim rakuw a ryb wsseligakych, toliko w temz rybniczku, stocze a rzecze, k temuz mleynu wy- mierzene, s gednau lukau nad rybniczkem mezy stokan, s lukau obczy Tyno- chodske nalezegiczy, kterež na ten czas pastyrz Tynochodsky poziwa s pastwi- sstiemi (wssak bez sskody kazdemu) swobodnýmij, y s gynau wssij starobilau zwolj a nalezitosti, czoz tak od gmenowaneho knieze Jozeffa niekdy oppatha za sprawowanij geho proti gistemu od nadepsaneho Pawla, mlynarze z miesta Dobrzan, peniezy hotowymi zaplaczenij, k temuž mleynu oddano a przywlast- nieno a tez niekdy od Marka a Kunczle chalupnika, obau z tez wsy Tynochod, za przedesslych mlynarzuw kupeczky za hotowe penize przikaupeno gest, a bylo wsseczko czož tak w tomto listu nassem gest weyslownie obsaženo pro- dobre tehož sspitala k mocznemu vziwanij a diedicznemu drženij, na czasy bu- dauczy a wieczne przi temz mleynie zustati mohlo, pro wiecz staleyssij a bez- pecznieyssy listem hanffestním pod peczetmij nassymi, oppatskau a konwentskau pogistilj a potwrdilj. W kderežto prziczynie slussnau ziadost gich byti pozna- wagicz, a z register nassich klassterskych w skutku to wyhledawicz, zie nade- psany mleyn s tim wssym sweym weyss gmenowaneym przislussentwim dotcze- nemu kniezy Jozeffovj od tyhož Pawla mlynarze podle trhu a smlauwy vplnie a doczela zaplaczen a k temuz sspitalu pro chude lidij przijwlastnien gest, — toho przi tom zustawugem a po wieczne czasy budauczy czasto psaneho mleyna y s platem rocznie a rozdilnie totiz przy stm Hawle gednu kopu, przy stm Gjrzj tez gednu kopu a o seh wanocznich ssest gross aneb za ssest gross miss. chleba bileho pro chude lidj do tehož sspitala wychazegiczym, y s ginau wssij geho nalezitosti a zwolj, sobie a konwenthu swemu anij budauczym potomkum sweym ziadneho dalssiho prawa a sprawedliwosti, panstwij moczy any sprawowanij na niem nepozustawugicz, przi temž zadussy sspitalskem zanechawame, tak aby ten sspital, aneb aurzedniczy od purgmistra a konsseluw miesta Kladrub k oppatro- wani a sprawowani duchoduw k niemu nalezitych narzizeny, yak neylepegj roz- umiety budau moczy tehoz mleyna k rucze sspitalu a oppatrzenij lidij chudych bez wsselygake nassij y budauczych a potomkuw nassich przekazky, yakozto wieczy wlastnie a diedicznie k zadussi sspitalskemu naleziegiczy poziwalj a w drzeni swem swobodnem miclj, a mlynarz nyniegssi y budauczy drzytele tehoz mleyna nad plat wymierzeny a w tomto listu weyslownie dolozeny w nicz weyss any w ziadne podielky potahowany byti nemagj. Toho wsseho, czos se nadpisuge k potwrzenij a zdrzenij a pro lepssi duwiernost peczety nasse oppat- skau y konwentskau wiedomie a dobrowolnie dali sme przywiesyti k tomuto listu. Genz gest dan na klassterze Kladrubskem w autery s dussnij, ginak
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264 — 15. dne miesycze mage 1) lettha Panie tisyczeho pietisteho dewadesateho pateho. Nach den noch vorhandenen Pergamentstreifen zu schließen, hingen an diesem Dokumente zwei Siegel, die jedoch fehlen.2) XVII. In einen „Vidimus“, welches Bürgermeister und Rath der benachbarten Stadt Hostau am 23. Jäner 1617 auf Pergament ans- gefertigt, ist eine ebenfalls vom Abte Hiftl am 1. November 1599 aus- gestellte Urkunde beglaubigt und dem vollen Wortlaute nach wiedergegeben. In dieser wurde der dem Bürger Valentin Fronholz aus Wossa (vgl. Nr. II), als Besitzer der „Georgsmühle“, jetzt Höllmühle genannt, und dessen legitimen Nachkommen von dem Abte Johann IV. (1540—1561) unterm 10. Juli 1553 ertheilte Freiheitsbrief in aller Form Rechtens bestätigt und ratificirt. Die Urkunde, in lateinischer Sprache abgefaßt, lautet: Nos Vitus Hiftl abbas, Stanislaus Thomaides prior, Franciscus Lahodnii sub- prior, totusque conuentus monasterij Cladrubiensis, ordinis sancti Benedicti, diocesis Pragensis, notum facimus tenore præsentium, quod in conspectu nostro constitutus circumspectus vir Valentinus Fronholcz a Wossa, ciuis Cladrubiensis nobis dilectus, humiliter a nobis petiit, ut literas a praedecessoribus nostris Joanne abbate et conuentu Cladrubiensi Bohemico idiomate die lunae post festum sancti Kiliani episcopi anno millesimo quingentesimo quinquagesimo tertio super molendino, vulgo dicto Giržensky datas, illi beneuole confirmare dignaremur. Cum igitur idem Valentinus a iuuentute sua nobis abbati et conuentui nostro prae ceteris fidelis existens, hactenus diligentius seruierit, dictumque molendinum antea libertate donatum hereditate ad eum peruenerit, et ille quotidie omnem operam suam in usus nostros elocare non cesset, idcirco nos idem abbas et conuentus uicti cum fidelitate prænominati Valentini tum amicorum præcibus eiusmodi literas liber- tatis et omnia, quaecunque in se continent, omni meliori modo et forma et bene deliberato consilio confirmamus et ratificamus. Donantes illi hanc specialem gratiam, ut perpetuis futuris temporibus pascuis circa id molendinum liberrime prænominatus Valentinus, hæredes et posteri, ad quoscunque iure seu hæredi- tate deuoluetur, utantur, iuribus, priuilegiis ac libertatibus ciuitatis nostra Cladrubiensis, tabulis regni insertis, gaudeant ac fruantur filii filiæque utriusque sexus liberi in eodem molendino nati et nascituri liberrimi maneant et uolentes alio commigrare nonnisi a consule et senatoribus ciuitatis nostræe Cladrubiensis literas, quas natalitias vocant, in testimonium sui legitimi ortus accipiant. Adi- mentes etiam ex speciali gratia intuituque servitiorum supradicti Valentini nobis fideliter præstitorum de annuo censu, quo nobis et futuris successoribus nostris obligatus tenebatur, viginti grossos Pragenses, ita ut nonnisi quindecim grossos 1) Dieser Monatstag entspricht dem Pfingstmontag des Jahres 1595. während Dienstag nach Pfingsten auf den 16. Mai fiel. 2) Vgl. Schöft a. a. O. S. 80.
264 — 15. dne miesycze mage 1) lettha Panie tisyczeho pietisteho dewadesateho pateho. Nach den noch vorhandenen Pergamentstreifen zu schließen, hingen an diesem Dokumente zwei Siegel, die jedoch fehlen.2) XVII. In einen „Vidimus“, welches Bürgermeister und Rath der benachbarten Stadt Hostau am 23. Jäner 1617 auf Pergament ans- gefertigt, ist eine ebenfalls vom Abte Hiftl am 1. November 1599 aus- gestellte Urkunde beglaubigt und dem vollen Wortlaute nach wiedergegeben. In dieser wurde der dem Bürger Valentin Fronholz aus Wossa (vgl. Nr. II), als Besitzer der „Georgsmühle“, jetzt Höllmühle genannt, und dessen legitimen Nachkommen von dem Abte Johann IV. (1540—1561) unterm 10. Juli 1553 ertheilte Freiheitsbrief in aller Form Rechtens bestätigt und ratificirt. Die Urkunde, in lateinischer Sprache abgefaßt, lautet: Nos Vitus Hiftl abbas, Stanislaus Thomaides prior, Franciscus Lahodnii sub- prior, totusque conuentus monasterij Cladrubiensis, ordinis sancti Benedicti, diocesis Pragensis, notum facimus tenore præsentium, quod in conspectu nostro constitutus circumspectus vir Valentinus Fronholcz a Wossa, ciuis Cladrubiensis nobis dilectus, humiliter a nobis petiit, ut literas a praedecessoribus nostris Joanne abbate et conuentu Cladrubiensi Bohemico idiomate die lunae post festum sancti Kiliani episcopi anno millesimo quingentesimo quinquagesimo tertio super molendino, vulgo dicto Giržensky datas, illi beneuole confirmare dignaremur. Cum igitur idem Valentinus a iuuentute sua nobis abbati et conuentui nostro prae ceteris fidelis existens, hactenus diligentius seruierit, dictumque molendinum antea libertate donatum hereditate ad eum peruenerit, et ille quotidie omnem operam suam in usus nostros elocare non cesset, idcirco nos idem abbas et conuentus uicti cum fidelitate prænominati Valentini tum amicorum præcibus eiusmodi literas liber- tatis et omnia, quaecunque in se continent, omni meliori modo et forma et bene deliberato consilio confirmamus et ratificamus. Donantes illi hanc specialem gratiam, ut perpetuis futuris temporibus pascuis circa id molendinum liberrime prænominatus Valentinus, hæredes et posteri, ad quoscunque iure seu hæredi- tate deuoluetur, utantur, iuribus, priuilegiis ac libertatibus ciuitatis nostra Cladrubiensis, tabulis regni insertis, gaudeant ac fruantur filii filiæque utriusque sexus liberi in eodem molendino nati et nascituri liberrimi maneant et uolentes alio commigrare nonnisi a consule et senatoribus ciuitatis nostræe Cladrubiensis literas, quas natalitias vocant, in testimonium sui legitimi ortus accipiant. Adi- mentes etiam ex speciali gratia intuituque servitiorum supradicti Valentini nobis fideliter præstitorum de annuo censu, quo nobis et futuris successoribus nostris obligatus tenebatur, viginti grossos Pragenses, ita ut nonnisi quindecim grossos 1) Dieser Monatstag entspricht dem Pfingstmontag des Jahres 1595. während Dienstag nach Pfingsten auf den 16. Mai fiel. 2) Vgl. Schöft a. a. O. S. 80.
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265 — Pragenses annuatim, exceptis bernis contributionibus regni, si quæ impositæ sunt uel imponerentur; quæ senatui Cladrubiensi persoluendæ erunt ex tali molendino, sæpe dictus Valentinus et possessores eius molendini nobis et succe- ssoribus nostris perpet uis temporibus soluere teneantur et deinceps omnimoda liber- tate fruantur et gaudeant, uti ciues Cladrubienses ammodo et futuris temporibus ac in perpetuum. In cuius rei testimonium ac robur sigilla nostra supranominati abbas et conuentus hisce literis appendi et apprimi curauimus. Rogauimus quoque insuper ad- modum reverendos nobiles et clarissimos uiros dominum Georgium Bartholdum Pontanum de Braitenbergk, sanctæ metropolitanæ Pragensis ecclesiæ præpositum, canonicum Olomucensem et Budissinensem etc. et dominum Bartholomeum Flaxium a Czienkow, eiusdem metropnæ Pragens. ecclesiæe canonicum et om- nium storum decanum, uti testes huius libertatis et donationis, ut sigilla sua apponerent absque præiudicio suo et suorum successorum. Datum in monasterio nostro Cladrubensi, die Omnium Sanctorum anno incarnationis Domini millesimo quingentesimo monagesimo nono. Das nach der Schlußklausel der Urkunde daran befestigt gewesene größere Siegel der Stadt Hostau fehlt. XVIII. An der Schwelle des XVII. Jahrhunderts angelangt, haben wir noch vier späterer Urkunden Erwähnung zu thun, die jedoch so um- fangreich sind, daß wir uns auf eine kurze Inhaltsangabe derselben be- schränken wollen. Die erste derselben, am Prager Schlosse ausgestellt, datirt vom 8. Feber 1616, in welcher Kaiser Mathias den Kladrauern ihre alten Freiheiten und Privilegien bestätigt und zugleich das besondere Vor- recht verleiht, sich für ihre Amtssiegel des rothen Wachses zu bedienen. Außerdem fügt er in das bisher von ihnen geführte Stadtwappen, welches in dem Documente in allen seinen Einzelnheiten genau beschrieben wird (vgl. Nr. IX), einen blauglänzenden Schild ein, welcher den Anfangsbuch¬ staben des kaiserlichen Namens M trägt und von zwei schwebenden Engeln oberhalb des offenen Stadtthores gehalten wird. Die Mitte des Perga- mentbriefes selbst schmückt dieses in frischen und lebhaften Farben sorg fältig ausgeführte Wappen. Auch das an goldener Schnur hängende, in eine gedrechselte Holzkapsel eingelassene Majestätssiegel ist trefflich er- halten. 1) Zu erwähnen wäre noch, daß die Stadt Kladrau seit dem Ende des XV. Jahrhunderts mit grünem Wachs siegelte, ohne daß bisher eine specielle Verleihung dieser Befugniß nachweisbar wäre. 2) 1) Vgl. Schöft a. a. O. S. 61. 2) Die älteste, uns bekannte Urkunde, welche ein grünes Stadtsiegel aufweist, ist vom 11. April 1492 datirt und erliegt im Archive des Prämonstratenser- Stiftes Tepl unter Nr. 187.
265 — Pragenses annuatim, exceptis bernis contributionibus regni, si quæ impositæ sunt uel imponerentur; quæ senatui Cladrubiensi persoluendæ erunt ex tali molendino, sæpe dictus Valentinus et possessores eius molendini nobis et succe- ssoribus nostris perpet uis temporibus soluere teneantur et deinceps omnimoda liber- tate fruantur et gaudeant, uti ciues Cladrubienses ammodo et futuris temporibus ac in perpetuum. In cuius rei testimonium ac robur sigilla nostra supranominati abbas et conuentus hisce literis appendi et apprimi curauimus. Rogauimus quoque insuper ad- modum reverendos nobiles et clarissimos uiros dominum Georgium Bartholdum Pontanum de Braitenbergk, sanctæ metropolitanæ Pragensis ecclesiæ præpositum, canonicum Olomucensem et Budissinensem etc. et dominum Bartholomeum Flaxium a Czienkow, eiusdem metropnæ Pragens. ecclesiæe canonicum et om- nium storum decanum, uti testes huius libertatis et donationis, ut sigilla sua apponerent absque præiudicio suo et suorum successorum. Datum in monasterio nostro Cladrubensi, die Omnium Sanctorum anno incarnationis Domini millesimo quingentesimo monagesimo nono. Das nach der Schlußklausel der Urkunde daran befestigt gewesene größere Siegel der Stadt Hostau fehlt. XVIII. An der Schwelle des XVII. Jahrhunderts angelangt, haben wir noch vier späterer Urkunden Erwähnung zu thun, die jedoch so um- fangreich sind, daß wir uns auf eine kurze Inhaltsangabe derselben be- schränken wollen. Die erste derselben, am Prager Schlosse ausgestellt, datirt vom 8. Feber 1616, in welcher Kaiser Mathias den Kladrauern ihre alten Freiheiten und Privilegien bestätigt und zugleich das besondere Vor- recht verleiht, sich für ihre Amtssiegel des rothen Wachses zu bedienen. Außerdem fügt er in das bisher von ihnen geführte Stadtwappen, welches in dem Documente in allen seinen Einzelnheiten genau beschrieben wird (vgl. Nr. IX), einen blauglänzenden Schild ein, welcher den Anfangsbuch¬ staben des kaiserlichen Namens M trägt und von zwei schwebenden Engeln oberhalb des offenen Stadtthores gehalten wird. Die Mitte des Perga- mentbriefes selbst schmückt dieses in frischen und lebhaften Farben sorg fältig ausgeführte Wappen. Auch das an goldener Schnur hängende, in eine gedrechselte Holzkapsel eingelassene Majestätssiegel ist trefflich er- halten. 1) Zu erwähnen wäre noch, daß die Stadt Kladrau seit dem Ende des XV. Jahrhunderts mit grünem Wachs siegelte, ohne daß bisher eine specielle Verleihung dieser Befugniß nachweisbar wäre. 2) 1) Vgl. Schöft a. a. O. S. 61. 2) Die älteste, uns bekannte Urkunde, welche ein grünes Stadtsiegel aufweist, ist vom 11. April 1492 datirt und erliegt im Archive des Prämonstratenser- Stiftes Tepl unter Nr. 187.
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266 XIX. In chronologischer Orduung folgt sodann ein am 22. Aug. 1628 abgeschlossener Vergleich, wodurch eine Reihe von Streitigkeiten endgiltig ausgetragen wurde, welche zwischen dem Kloster Kladrau, als der Obrig keit, und der demselben unterthänigen Stadt gleichen Namens seit nahezu vierzig Jahren obschwebten. Von Seite der Regierung waren die kais. Räthe und Statthalter Grafen Sezima von Wrtba und Paul Michna von Wacinov mit der Vermittlung zwischen den Parteien betraut worden, welche denn auch die am Dienstag nach Mariä Himmelfahrt ausgefertigte Papierurkunde mitunterzeichnet und gesiegelt haben. Für das Kloster traten Abt Jakob Christof Rybnitzky (1627—39) und Prior Gregor Franz Czichowsky ein, während als Vertreter der Stadt der Primas Martin Frank und die Rathsherren Sigmund Stephanides, Johann Kroh und Adam Kubele fungirten. Der Inhalt dieser für die Entwicklung der Stadt Kladrau sehr wichtigen, keineswegs aber günstigen Vereinbarung ist be- reits von W. Schöft 1) veröffentlicht worden. Mittelst rother Oblaten sind auf ein am Schlusse über die Urkunde gelegtes Blatt fünf Siegel aufgedrückt, nämlich iene der beiden Vermittler, die des Abtes und Conventes, sowie jenes der Stadt Kladrau. Das äbtliche, von ovaler Form, zeigt einen länglich runden Schild mit drei verbundenen französischen Lilien, oberhalb desselben zwei Infeln auf zwei gekreuzten Hirtenstäben liegend. Die Umschrift lautet: SIGIL -IACOBI CHRO .... BNICZKI . A MONRII CLADRVB. Daruuter ist das Conventssiegel aufgepreßt, welches das Bild der heil. Jungfrau mit dem Kinde am linken Arme stehend aufweist, von welcher Figur der untere Theil durch ein Gitter verdeckt wird, an dem ein nicht näher erkennbarer Wappenschild angebracht erscheint; seine Legende lautet: SIGIL CONVEN.. MONASTERII CLADRVB. Das Stadtsiegel ist das in der vorhergehenden Urkunde beschriebene. Dieses Schriftstück ist noch insofern interessant, als die darin vor- kommenden Familiennamen Frank und Stephanides noch heutzutage in Kladrau als solche geführt werden, und der Name Kubele sich wenigstens als Hausname erhalten hat, während der des damaligen Rathsmannes Kroh in der genannten Stadt gänzlich verschollen ist. XX. Die dritte, am 17. Mai 1629 auf Papier ausgefertigte Urkunde enthält einen zwischen dem Kladrauer Kloster unter demselben Abte einer- seits und der Stadt Kladrau andererseits abgeschlossenen Tauschvertrag* 1) A. a. O. S. 31—34. Vgl. auch Köpl a. a. O. S. 70. 2) Schöft a. a. O. S. 80 und 81.
266 XIX. In chronologischer Orduung folgt sodann ein am 22. Aug. 1628 abgeschlossener Vergleich, wodurch eine Reihe von Streitigkeiten endgiltig ausgetragen wurde, welche zwischen dem Kloster Kladrau, als der Obrig keit, und der demselben unterthänigen Stadt gleichen Namens seit nahezu vierzig Jahren obschwebten. Von Seite der Regierung waren die kais. Räthe und Statthalter Grafen Sezima von Wrtba und Paul Michna von Wacinov mit der Vermittlung zwischen den Parteien betraut worden, welche denn auch die am Dienstag nach Mariä Himmelfahrt ausgefertigte Papierurkunde mitunterzeichnet und gesiegelt haben. Für das Kloster traten Abt Jakob Christof Rybnitzky (1627—39) und Prior Gregor Franz Czichowsky ein, während als Vertreter der Stadt der Primas Martin Frank und die Rathsherren Sigmund Stephanides, Johann Kroh und Adam Kubele fungirten. Der Inhalt dieser für die Entwicklung der Stadt Kladrau sehr wichtigen, keineswegs aber günstigen Vereinbarung ist be- reits von W. Schöft 1) veröffentlicht worden. Mittelst rother Oblaten sind auf ein am Schlusse über die Urkunde gelegtes Blatt fünf Siegel aufgedrückt, nämlich iene der beiden Vermittler, die des Abtes und Conventes, sowie jenes der Stadt Kladrau. Das äbtliche, von ovaler Form, zeigt einen länglich runden Schild mit drei verbundenen französischen Lilien, oberhalb desselben zwei Infeln auf zwei gekreuzten Hirtenstäben liegend. Die Umschrift lautet: SIGIL -IACOBI CHRO .... BNICZKI . A MONRII CLADRVB. Daruuter ist das Conventssiegel aufgepreßt, welches das Bild der heil. Jungfrau mit dem Kinde am linken Arme stehend aufweist, von welcher Figur der untere Theil durch ein Gitter verdeckt wird, an dem ein nicht näher erkennbarer Wappenschild angebracht erscheint; seine Legende lautet: SIGIL CONVEN.. MONASTERII CLADRVB. Das Stadtsiegel ist das in der vorhergehenden Urkunde beschriebene. Dieses Schriftstück ist noch insofern interessant, als die darin vor- kommenden Familiennamen Frank und Stephanides noch heutzutage in Kladrau als solche geführt werden, und der Name Kubele sich wenigstens als Hausname erhalten hat, während der des damaligen Rathsmannes Kroh in der genannten Stadt gänzlich verschollen ist. XX. Die dritte, am 17. Mai 1629 auf Papier ausgefertigte Urkunde enthält einen zwischen dem Kladrauer Kloster unter demselben Abte einer- seits und der Stadt Kladrau andererseits abgeschlossenen Tauschvertrag* 1) A. a. O. S. 31—34. Vgl. auch Köpl a. a. O. S. 70. 2) Schöft a. a. O. S. 80 und 81.
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267 über einige Wiesengründe. Dem Tenor derselben ist zu entnehmen, daß von der sog. Spitalswiese alljährlich zwei Kübel Getreide oder Mehl an das städtische Spital abzuführen waren, welche Giebigkeit die Kladrauer, obgleich diese Wiese in den Besitz des Klosters überging, dennoch auch fernerhin zu leisten sich verpflichteten. Die Plicatur dieses Documentes ist mittelst der Oblatensiegel des Abtes und Conventes an die Rückseite angeklebt, welche Siegel mit den der nächst vorhergehenden Urkunde aufgedrückten übereinstimmen. Vor dem äbtlichen ist die unleserliche Unterschrift des Priors und hinter jenem des Conventes die des „F. Benedictus subprior" beigesetzt. XXI. Während diese drei letzterwähnten Dokumente czechisch abge- faßt sind, folgt nunmehr das am 6. August 1699 in deutscher Sprache auf Pergament ausgefertigte Privileg, mittelst dessen Kaiser Leopold I. den Kladrauern gestattete, den sogenannten „Sanct Jacobi Wohlfarth¬- Marckt“ wiederum ungehindert abzuhalten. Dieser Jahrmarkt war ihnen nämlich im Jahre 1695 von der fgl. Statthalterei eingestellt worden, da sie kene Verleihungsurkunde aufzuweisen vermochten. Ihre dieserwegen an Se. Majestät gerichtete Beschwerde wurde unterm 16. Feber 1696 zurückgewiesen, gleichzeitig jedoch den Bittwerbern bedeutet, daß es ihnen freistehe, um diese Marktgerechtigkeit neuerlich im vorgeschriebenen Wege eintzuschreiten. Dieser Urkunde ist das in eine Holzschale eingelassene wohlerhalten große Majestätssiegel an schwarzgelber Schnur angehängt.) XXII. Der Vollständigkeit halber sei noch einer im Kladrauer Archiv erliegenden Quittung vom 6. August 1707 gedacht, worin die von den vier Ständen des Königreiches Böhmen gewählten Einnehmer der Landes- abgaben2) den Empfang der von den Kladrauern für den Febertermin 1707 bezahlten Steuer bestätigen. Das Blatt erinnert nämlich an eine Episode in dem Streite, welcher zwischen der Stadt Kladrau und ihrer geistlichen Obrigkeit über das Unterthänigkeitsverhältniß mit großer Hartnäckigkeit geführt worden. Die Kladrauer, in dem Bestreben, zu Gunsten ihrer Unabhängigkeit von dem Kloster ein Präjudiz zu schaffen, hatten diese Zahlung mit Umgehung ihrer Obrigkeit abgesondert geleistet, gleichwohl aber hiedurch keinen nachhaltigen Erfolg zu erzielen vermocht. 1) Vgl. Schöft a. a. O. S. 38. 39. 2) Es waren dies: Anton Herbst, Canonicus des Metropolitancapitels bei St. Veit, Georg Bernard Reichsgraf Wratislaw von Mitrowitz, Rudolf Franz Mladota von Solopisk und Nathaniel Franz Perlenec von Perlbach, Primator der Neustadt Prag.
267 über einige Wiesengründe. Dem Tenor derselben ist zu entnehmen, daß von der sog. Spitalswiese alljährlich zwei Kübel Getreide oder Mehl an das städtische Spital abzuführen waren, welche Giebigkeit die Kladrauer, obgleich diese Wiese in den Besitz des Klosters überging, dennoch auch fernerhin zu leisten sich verpflichteten. Die Plicatur dieses Documentes ist mittelst der Oblatensiegel des Abtes und Conventes an die Rückseite angeklebt, welche Siegel mit den der nächst vorhergehenden Urkunde aufgedrückten übereinstimmen. Vor dem äbtlichen ist die unleserliche Unterschrift des Priors und hinter jenem des Conventes die des „F. Benedictus subprior" beigesetzt. XXI. Während diese drei letzterwähnten Dokumente czechisch abge- faßt sind, folgt nunmehr das am 6. August 1699 in deutscher Sprache auf Pergament ausgefertigte Privileg, mittelst dessen Kaiser Leopold I. den Kladrauern gestattete, den sogenannten „Sanct Jacobi Wohlfarth¬- Marckt“ wiederum ungehindert abzuhalten. Dieser Jahrmarkt war ihnen nämlich im Jahre 1695 von der fgl. Statthalterei eingestellt worden, da sie kene Verleihungsurkunde aufzuweisen vermochten. Ihre dieserwegen an Se. Majestät gerichtete Beschwerde wurde unterm 16. Feber 1696 zurückgewiesen, gleichzeitig jedoch den Bittwerbern bedeutet, daß es ihnen freistehe, um diese Marktgerechtigkeit neuerlich im vorgeschriebenen Wege eintzuschreiten. Dieser Urkunde ist das in eine Holzschale eingelassene wohlerhalten große Majestätssiegel an schwarzgelber Schnur angehängt.) XXII. Der Vollständigkeit halber sei noch einer im Kladrauer Archiv erliegenden Quittung vom 6. August 1707 gedacht, worin die von den vier Ständen des Königreiches Böhmen gewählten Einnehmer der Landes- abgaben2) den Empfang der von den Kladrauern für den Febertermin 1707 bezahlten Steuer bestätigen. Das Blatt erinnert nämlich an eine Episode in dem Streite, welcher zwischen der Stadt Kladrau und ihrer geistlichen Obrigkeit über das Unterthänigkeitsverhältniß mit großer Hartnäckigkeit geführt worden. Die Kladrauer, in dem Bestreben, zu Gunsten ihrer Unabhängigkeit von dem Kloster ein Präjudiz zu schaffen, hatten diese Zahlung mit Umgehung ihrer Obrigkeit abgesondert geleistet, gleichwohl aber hiedurch keinen nachhaltigen Erfolg zu erzielen vermocht. 1) Vgl. Schöft a. a. O. S. 38. 39. 2) Es waren dies: Anton Herbst, Canonicus des Metropolitancapitels bei St. Veit, Georg Bernard Reichsgraf Wratislaw von Mitrowitz, Rudolf Franz Mladota von Solopisk und Nathaniel Franz Perlenec von Perlbach, Primator der Neustadt Prag.
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268 — Die neuere Zeit endlich wird durch die von der Kaiserin Maria Theresia am 24. Juli 1744, von Kaiser Josef II. unterm 20. April 1785 und von Kaiser Franz am 29. November 1793 ertheilten Confirmatious- urkunden vertreten, worin die hier erwähnten Gnadenbriefe in aller Form bestätigt werden. 1) Sie beschließen die Reihe der urkundlichen Denkmäler, durch deren sorgfältige Verwahrung die Altvordern der Stadt bewiesen, welch' hohen Werth sie den darin verbrieften Gerechtsamen beigemessen, und wie sehr sie darauf bedacht gewesen, diese Errungenschaften als Hort ihrer bürgerlichen Wohlfahrt ungeschmälert ihren Nachkommen zu überliefern. 1) Die an schwarzgelben Seidenschnüren hängenden großen Majestätssiegel sind in gedrechselte Holzkapseln eingelassen und unbeschädigt.
268 — Die neuere Zeit endlich wird durch die von der Kaiserin Maria Theresia am 24. Juli 1744, von Kaiser Josef II. unterm 20. April 1785 und von Kaiser Franz am 29. November 1793 ertheilten Confirmatious- urkunden vertreten, worin die hier erwähnten Gnadenbriefe in aller Form bestätigt werden. 1) Sie beschließen die Reihe der urkundlichen Denkmäler, durch deren sorgfältige Verwahrung die Altvordern der Stadt bewiesen, welch' hohen Werth sie den darin verbrieften Gerechtsamen beigemessen, und wie sehr sie darauf bedacht gewesen, diese Errungenschaften als Hort ihrer bürgerlichen Wohlfahrt ungeschmälert ihren Nachkommen zu überliefern. 1) Die an schwarzgelben Seidenschnüren hängenden großen Majestätssiegel sind in gedrechselte Holzkapseln eingelassen und unbeschädigt.
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I itfheiſungen des Vereines für Geſchichte der Deutſchen in Böhmen. XXXIV. Jahrgang. Ntedigcrt von Dr. G. Biermann und Dr. A. Horčička. Nebst der literari[chen Beilage. Prag 1896. Im Selbstverlage des Vereins und in Commission bei H. Dominieus.
I itfheiſungen des Vereines für Geſchichte der Deutſchen in Böhmen. XXXIV. Jahrgang. Ntedigcrt von Dr. G. Biermann und Dr. A. Horčička. Nebst der literari[chen Beilage. Prag 1896. Im Selbstverlage des Vereins und in Commission bei H. Dominieus.
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