z 18 stránek
Titel
I
Beitrag zur Geschichte
379
380
381
382
383
384
Urkundliche Beilagen
385
386
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388
389
390
391
392
393
394
395
Název:
Ein Beitrag zur Geschichte der Fehde der Schicke mit der Stadt Elbogen, MVGDB 33
Autor:
Köpl, Karl
Rok vydání:
1895
Místo vydání:
Praha, Wien
Česká národní bibliografie:
Počet stran celkem:
18
Obsah:
- I: Titel
- 379: Beitrag zur Geschichte
- 385: Urkundliche Beilagen
upravit
Strana I
I itfheiſungen bes Vereines für Geschichte der Dentſchen in Böhmen. XXXIII. Jahrgang. Redigirt von Dr. G. Biermann und Dr. A. Horčička. Nebst der ltterartschen Betlage. Prag 1895. Im Selbstverlage des Vereins und in Commiffion bei H. Dominieus.
I itfheiſungen bes Vereines für Geschichte der Dentſchen in Böhmen. XXXIII. Jahrgang. Redigirt von Dr. G. Biermann und Dr. A. Horčička. Nebst der ltterartschen Betlage. Prag 1895. Im Selbstverlage des Vereins und in Commiffion bei H. Dominieus.
Strana 379
— 379 — Ein Beitrag zur Geschichte der Fehde der Schlicke mit der Stadt Elbogen. Von Karl Röpl. Die interessante Chronik der Stadt Elbogen,1) welche ansschließlich den „Elbogner Krieg“ behandelt, ist anffallend karg in ihren Mittheilnngen über die Anfänge dieser Fehde. Sie beginnt mit dem Vergleich vom 1. April 1471, ohne auch uur ein Wort über die diesem Vergleiche vor- angegangenen und ihm numittelbar folgenden Ereignisse zn verlieren. Diese Litcke der Chronik hat Dr. L. Schlesinger durch eine Reihe von meist dem Dresdener Staatsarchive entnommenen Briefen und Urkunden2) für das Jahr 1471 ausgefüllt; die Ereignisse in und um Esbogen der unmittel bar folgenden Zeit bedürfen aber noch der Aufflärung. Eine solche bietet, wenn auch nur vom Standpunkt der einen der streitenden Parteien, die unten unter Nr. 1 zum Abdrnck gebrachte, undatirte Beschwerdeschrift des Mathäus Schlick gegen die Elbogner, welche an einen ungenannten Empfänger (wohl an irgend einen Würdenträger des Königs von Böhmen) gerichtet ist. Die Schrift knüpft unmittelbar an den bereits angefithrten Vertrag vom 1. April 1471, durch welchen die Fehde der Elbogner mit ihrem Pfandherrn Mathäns Schlick abgethan worden war, an, denn offenbar ist dieser unter dem wiederholt angerufenen „gutlichen steen und bericht“ und „friede und bericht“ zn verstehen, wie denn anch aus demselben die Stelle: „Und dorzu von paiden teylen nichts mehr noch mynner fur- zunemen, dann wie es vor dem gemelten unwillen gewest ist, on geuerde etc.“ 3) citirt wird. Daß diese im Prager Statthalterei-Archive erliegende Schrift, der angenscheinlich der Anfang fehlt und die auch keine Unterschrift trägt, von Mathäus (auch Mathias) Schlick herrührt, erhellt daraus, daß ihr 1) Deutsche Chrouiken aus Böhmen. Herausgegeben von Dr. L. Schlesinger in Auftrage des. Vereines für Geschichte der Deutschen in Böhmen. Band I: Die Chronik der Stadt Elbogen (1471—1504). Bearbeitet von Dr. L. Schlesinger. Prag 1879. 2) Ibidem. Beilagen. S. 139—165. 3) Ibidem S. 2.
— 379 — Ein Beitrag zur Geschichte der Fehde der Schlicke mit der Stadt Elbogen. Von Karl Röpl. Die interessante Chronik der Stadt Elbogen,1) welche ansschließlich den „Elbogner Krieg“ behandelt, ist anffallend karg in ihren Mittheilnngen über die Anfänge dieser Fehde. Sie beginnt mit dem Vergleich vom 1. April 1471, ohne auch uur ein Wort über die diesem Vergleiche vor- angegangenen und ihm numittelbar folgenden Ereignisse zn verlieren. Diese Litcke der Chronik hat Dr. L. Schlesinger durch eine Reihe von meist dem Dresdener Staatsarchive entnommenen Briefen und Urkunden2) für das Jahr 1471 ausgefüllt; die Ereignisse in und um Esbogen der unmittel bar folgenden Zeit bedürfen aber noch der Aufflärung. Eine solche bietet, wenn auch nur vom Standpunkt der einen der streitenden Parteien, die unten unter Nr. 1 zum Abdrnck gebrachte, undatirte Beschwerdeschrift des Mathäus Schlick gegen die Elbogner, welche an einen ungenannten Empfänger (wohl an irgend einen Würdenträger des Königs von Böhmen) gerichtet ist. Die Schrift knüpft unmittelbar an den bereits angefithrten Vertrag vom 1. April 1471, durch welchen die Fehde der Elbogner mit ihrem Pfandherrn Mathäns Schlick abgethan worden war, an, denn offenbar ist dieser unter dem wiederholt angerufenen „gutlichen steen und bericht“ und „friede und bericht“ zn verstehen, wie denn anch aus demselben die Stelle: „Und dorzu von paiden teylen nichts mehr noch mynner fur- zunemen, dann wie es vor dem gemelten unwillen gewest ist, on geuerde etc.“ 3) citirt wird. Daß diese im Prager Statthalterei-Archive erliegende Schrift, der angenscheinlich der Anfang fehlt und die auch keine Unterschrift trägt, von Mathäus (auch Mathias) Schlick herrührt, erhellt daraus, daß ihr 1) Deutsche Chrouiken aus Böhmen. Herausgegeben von Dr. L. Schlesinger in Auftrage des. Vereines für Geschichte der Deutschen in Böhmen. Band I: Die Chronik der Stadt Elbogen (1471—1504). Bearbeitet von Dr. L. Schlesinger. Prag 1879. 2) Ibidem. Beilagen. S. 139—165. 3) Ibidem S. 2.
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380 — Ausfertiger den verstorbenen (katserlichen Kanzler) Kaspar Schlick als seinen Bruder bezeichnet und von seinen Söhnen den Niklas wiederholt namentlich anführt. Mathäus Schlick erhebt gegen die Elbogner schwere Anklagen und sucht natürlich seine Handlungswetse im schönsten Lichte erscheinen zu lafsen. Trotzdem wird man die vorliegende Beschwerdeschrift als eine willkommene Ergänzung der Angaben der Elbogner Chronik begrüßen können; denn die von Schlick angeführten Thatsachen wird man jedenfalls gelten lassen müssen, wenn auch hie und da in der Darstellung des Ver- laufes der Dinge eine Correctur vorzunehmen sein dürfte. Zn einer objectiven Prüfung der Angaben Schlicks aber wird noch weiteres Material beiznbringen sein. Die Schrift beweist, daß durch den Vertrag vom 1. April 1471 der beabsichtigte Frieden zwischen der Stadt und ihrem Pfandherren keineswegs erzielt worden war. Und wenn sich alles so verhielte, wie Schlick angibt, dann würde man es anch erklärlich finden können, daß sich dieser zu dem bekannten nächtlichen Ueberfall der Stadt hinreißen ließ. Die Belagerer hatten, nachdem der Vertrag vom 1. April 1471 abgeschlofsen war, das Feld noch nicht ganz geränmt, als die Elbogner —— wie Mathäns Schlick erzählt — ihm mehrere Wagen (und darunter einen besonders „köstlichen“) wegnahmen. Die Bürger sahen ferner ruhig zu, wie ihrem Pfandherrn aus dem nächst der Stadt gelegenen Maierhofe durch wenige Leute zwölfhundert Schafe und anderes Vieh davongetrieben wurden und verweigerten den Amtleuten auf dem Schlosse nicht uur jede Hilfeleistung sondern ließen auch das geranbte Vieh ungehindert durch die Vorstadt, die Thöre und iber die Brücke treiben.1) Den Herren von Planen (Heinrich II.), der die Schlicke beständig befehdete, förderten die Elbogner auf jegliche Art, insbesondere, indem sie ihm und den Seinen jederzeit freien Zutritt in die Stadt gewährten. Als Schlick die Ernte bestellen lafsen wollte, mußte dies unter dem Schntze Bewaffneter geschehen; die Wagen, welche dann das Getreide durch die Stadt in die Scheuern führen sollten, mußten bei dem Stadt- thore umkehren, da ihnen die Bürger den Etulaß verwehrten. 1) Vgl. das Schreiben des Mathäus Schlick an seinen Sohn (Hieronymus) ddo. Hertenberg 1471 Juni 22., wo es unter anderem heißt: „Wir haben auch unsere schaf als bei 300 yczund bei im (i. e. dem von Plauen) funden ane ander vihe und habe.“ Ibidem S. 161.
380 — Ausfertiger den verstorbenen (katserlichen Kanzler) Kaspar Schlick als seinen Bruder bezeichnet und von seinen Söhnen den Niklas wiederholt namentlich anführt. Mathäus Schlick erhebt gegen die Elbogner schwere Anklagen und sucht natürlich seine Handlungswetse im schönsten Lichte erscheinen zu lafsen. Trotzdem wird man die vorliegende Beschwerdeschrift als eine willkommene Ergänzung der Angaben der Elbogner Chronik begrüßen können; denn die von Schlick angeführten Thatsachen wird man jedenfalls gelten lassen müssen, wenn auch hie und da in der Darstellung des Ver- laufes der Dinge eine Correctur vorzunehmen sein dürfte. Zn einer objectiven Prüfung der Angaben Schlicks aber wird noch weiteres Material beiznbringen sein. Die Schrift beweist, daß durch den Vertrag vom 1. April 1471 der beabsichtigte Frieden zwischen der Stadt und ihrem Pfandherren keineswegs erzielt worden war. Und wenn sich alles so verhielte, wie Schlick angibt, dann würde man es anch erklärlich finden können, daß sich dieser zu dem bekannten nächtlichen Ueberfall der Stadt hinreißen ließ. Die Belagerer hatten, nachdem der Vertrag vom 1. April 1471 abgeschlofsen war, das Feld noch nicht ganz geränmt, als die Elbogner —— wie Mathäns Schlick erzählt — ihm mehrere Wagen (und darunter einen besonders „köstlichen“) wegnahmen. Die Bürger sahen ferner ruhig zu, wie ihrem Pfandherrn aus dem nächst der Stadt gelegenen Maierhofe durch wenige Leute zwölfhundert Schafe und anderes Vieh davongetrieben wurden und verweigerten den Amtleuten auf dem Schlosse nicht uur jede Hilfeleistung sondern ließen auch das geranbte Vieh ungehindert durch die Vorstadt, die Thöre und iber die Brücke treiben.1) Den Herren von Planen (Heinrich II.), der die Schlicke beständig befehdete, förderten die Elbogner auf jegliche Art, insbesondere, indem sie ihm und den Seinen jederzeit freien Zutritt in die Stadt gewährten. Als Schlick die Ernte bestellen lafsen wollte, mußte dies unter dem Schntze Bewaffneter geschehen; die Wagen, welche dann das Getreide durch die Stadt in die Scheuern führen sollten, mußten bei dem Stadt- thore umkehren, da ihnen die Bürger den Etulaß verwehrten. 1) Vgl. das Schreiben des Mathäus Schlick an seinen Sohn (Hieronymus) ddo. Hertenberg 1471 Juni 22., wo es unter anderem heißt: „Wir haben auch unsere schaf als bei 300 yczund bei im (i. e. dem von Plauen) funden ane ander vihe und habe.“ Ibidem S. 161.
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381 — Gegen das Schloß zu verstärkten die Elbogner die Befestigung der Stadt durch einen Pallisadenzaun und durch eine Bastei, die sie anf dem Felsen unter dem Schlosse errichteten. Auch von Anschlägen gegen sein und seines Sohnes Niklas Leben berichtet Mathäns Schlick mit Anführung allerhand Einzelnheiten. Als es dann neuerlich zu Thätlichkeiten zwischen Schlick und denen von Plauen kam, unterstitzten die Elbogner die letzteren auf's Werkthätigste, obwohl sie ihrem Pfandherrn neben der Mannschaft des Kreises gegen den Feind Hilfe zu leisten versprochen hatten. Von besonderem Interesse ist, was die vorliegende Beschwerdeschrift über den Brand der Stadt Elbogen berichtet, dessen auch die Elbogener Chronik, jedoch nur mit anffallend wenigen Worten gedenkt. Mathäus Schlick erzählt, daß sich in Abwesenheit seiner Söhne von Elbogen am Montag und Dienstag vor Maria Magdalena „der junge Herr von Plauen“ (Heinrich III.) als Bauer verkleidet in der Stadt auf- gehalten habe. Gleichzeitig habe sich das Gerücht verbreitet, daß am nächsten Donnerstag etwas Besonderes geschehen würde. Dieser Donners tag fiel anf den Maria-Magdalenen-Tag, an welchem auch der Markt zu Elbogen abgehalten wurde. Am Morgen dieses Tages nun entstand in einem nächst dem Schlosse gelegenen Hause, in welchem „einer von des Plauen Gütern“ wohnte, der „damals nicht daheim war oder vielleicht nicht sein wollte“, ein „eingelegt“ Fener, welches sich rasch verbreiteie. In Falkenau, wo sich eben Niklas Schlick aufhielt, glaubte man, daß es zu Altsattel brenne. Niklas eilte mit seinen Leuten dahin und als er des Irrthums gewahx wurde, weiler nach Elbogen. Hier aber wurde ihm der Einlaß in die Stadt verweigert, so daß er, um in's Schloß gelangen zu können, mit den Seinen zweimal die Eger durchsetzen mußte, um von rückwärts über den Felsen das Schloß zu erreichen. Mittlerweile hatte das Feuer auch die Burg ergriffen und dieselbe bis auf das Markgrafenhaus, von welchem uur die Thore verbrannten, eingeäschert. Mathäns Schlick veranschlagt den Schaden, welchen er durch diesen Brand an Kleinoden, Silber, Briefen, Handfesten und Hausrath erlitten hat, auf über achttansend Gulden. Da die Burg nicht mehr zu retten war, begab sich Niklas in die Stadt, um sich mit den Seinen an der Bekämpfung des Feuers zu betheiligen. Inzwischen erfuhx er, daß der von Plauen mit einer großen Schar gegen Elbogen im Anzuge set, und ermahnte den Bürgermeister und mehrere des Rathes, denselben nicht einzulassen, was diese auch bei Trenen und Ehren versprachen. Als jedoch die Plauen'schen Reisigen vor dem Thore der Stadt erschienen waren,
381 — Gegen das Schloß zu verstärkten die Elbogner die Befestigung der Stadt durch einen Pallisadenzaun und durch eine Bastei, die sie anf dem Felsen unter dem Schlosse errichteten. Auch von Anschlägen gegen sein und seines Sohnes Niklas Leben berichtet Mathäns Schlick mit Anführung allerhand Einzelnheiten. Als es dann neuerlich zu Thätlichkeiten zwischen Schlick und denen von Plauen kam, unterstitzten die Elbogner die letzteren auf's Werkthätigste, obwohl sie ihrem Pfandherrn neben der Mannschaft des Kreises gegen den Feind Hilfe zu leisten versprochen hatten. Von besonderem Interesse ist, was die vorliegende Beschwerdeschrift über den Brand der Stadt Elbogen berichtet, dessen auch die Elbogener Chronik, jedoch nur mit anffallend wenigen Worten gedenkt. Mathäus Schlick erzählt, daß sich in Abwesenheit seiner Söhne von Elbogen am Montag und Dienstag vor Maria Magdalena „der junge Herr von Plauen“ (Heinrich III.) als Bauer verkleidet in der Stadt auf- gehalten habe. Gleichzeitig habe sich das Gerücht verbreitet, daß am nächsten Donnerstag etwas Besonderes geschehen würde. Dieser Donners tag fiel anf den Maria-Magdalenen-Tag, an welchem auch der Markt zu Elbogen abgehalten wurde. Am Morgen dieses Tages nun entstand in einem nächst dem Schlosse gelegenen Hause, in welchem „einer von des Plauen Gütern“ wohnte, der „damals nicht daheim war oder vielleicht nicht sein wollte“, ein „eingelegt“ Fener, welches sich rasch verbreiteie. In Falkenau, wo sich eben Niklas Schlick aufhielt, glaubte man, daß es zu Altsattel brenne. Niklas eilte mit seinen Leuten dahin und als er des Irrthums gewahx wurde, weiler nach Elbogen. Hier aber wurde ihm der Einlaß in die Stadt verweigert, so daß er, um in's Schloß gelangen zu können, mit den Seinen zweimal die Eger durchsetzen mußte, um von rückwärts über den Felsen das Schloß zu erreichen. Mittlerweile hatte das Feuer auch die Burg ergriffen und dieselbe bis auf das Markgrafenhaus, von welchem uur die Thore verbrannten, eingeäschert. Mathäns Schlick veranschlagt den Schaden, welchen er durch diesen Brand an Kleinoden, Silber, Briefen, Handfesten und Hausrath erlitten hat, auf über achttansend Gulden. Da die Burg nicht mehr zu retten war, begab sich Niklas in die Stadt, um sich mit den Seinen an der Bekämpfung des Feuers zu betheiligen. Inzwischen erfuhx er, daß der von Plauen mit einer großen Schar gegen Elbogen im Anzuge set, und ermahnte den Bürgermeister und mehrere des Rathes, denselben nicht einzulassen, was diese auch bei Trenen und Ehren versprachen. Als jedoch die Plauen'schen Reisigen vor dem Thore der Stadt erschienen waren,
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— 382 — fanden sie hier nicht nur keinen Widerstand, sondern bereitwilliges Ent-- gegenkommen seitens der Bürger. Dies wurde Niklas gemeldet mit der Aufforderung, sich sofort auf’s Schloß zurickzuziehen; er wollte es jedoch im Hinblick auf die Zusage des Bürgermeisters nicht glauben. Erst als Schlick des von Plauen selbst ansichtig wnrde, rettete er sich mit den Seinigen durch schleunige Flucht auf das Markgrafenhaus: Am Abend desselben Tages ließ Niklas den Bürgermeister und die Rathsherru wegen ihrer Treulosigkeit zur Rede stellen und ihuen auftragen, den von Plauen wieder ans der Stadt zu lassen. Der Bürgermeister entschuldigte sich, daß der Feind gegen seinen Willen in die Stadt eingelassen worden wäre; die anderen aber ließen Schlick wissen, daß ste eher Leib und Gut mit dem von Plauen zusetzen wollten, bevor ste ihn aus der Stadt ließen. Die Plauener hielten das Robitschthor mit dem Thurme besetzt. Mittler weile war das Landvolk Schlick zu Hilfe geeilt, was den von Plauen veranlaßte, in der Nacht unter dem Schutze der Bürger von Elbogen abzuziehen. Diesem Berichte Mathäus Schlicks gegenüber ist das, was die Elbogner Chronik über diese Feuersbrunst zu sagen weiß,1) von auf fallender Dürftigkeit. Es ist wohl nicht leicht anzunehmen, daß sich der Chronist (wenn er auch an den Ereignissen der ersten zwanzig Jahre der Elbogner Fehde nicht als unmittelbarer Zeitgenosse oder Betheiligter theil-- genommen haben sollte, wie man wohl aus der Lückenhaftigkeit seiner Aufzeichnungen über diesen Zeitabschnitt schließen kann) nicht genauere und eingehendere Kenntniß über dieses für die Stadt so folgenschwere Ereigniß hätte verschaffen können. Man wäre fast versucht zu glauben, daß er manches absichtlich verschweigt. Seine Bemerkung am Schlusse dieser kurzen Notiz wurde denn auch dahin ausgelegt, daß Schlick die Feuersbrunst veranlaßt hätte.2) Unser Bericht dagegen bezichtigt einen Parteigänger des Herrn von Plauen der Brandstiftung, welche mit dem zwischen den Elbognern und dem von Plauen verabredeten, gegen Schlick gerichteten Anschlage in Verbindung stehend erscheint. Eine andere Differenz zwischen den Angaben unseres Berichtes und der Elbogner Chronik ergibt sich in Bezug auf das Datum der Feuers-- 1) „Darnach als man zehelt noch Cristi gepuert tausent vierhundert und im sechsundsibenzigsten jaren am tage Marie Magdalene ist dy stad Elbogen ausgebrant, und etliche frome lewthe mit verbronnen. Ab sulcher schaden durch eygen fewer oder eingelegt, ist nicht offenbar.“ Ibidem S. 3. 2) A. P. Schmitt: Geschichte der priv. Schützen-Compagnie zu Elbogen. 1863. S. 10. — V. Prökl: Geschichte der Stadt Elbogen. S. 72.
— 382 — fanden sie hier nicht nur keinen Widerstand, sondern bereitwilliges Ent-- gegenkommen seitens der Bürger. Dies wurde Niklas gemeldet mit der Aufforderung, sich sofort auf’s Schloß zurickzuziehen; er wollte es jedoch im Hinblick auf die Zusage des Bürgermeisters nicht glauben. Erst als Schlick des von Plauen selbst ansichtig wnrde, rettete er sich mit den Seinigen durch schleunige Flucht auf das Markgrafenhaus: Am Abend desselben Tages ließ Niklas den Bürgermeister und die Rathsherru wegen ihrer Treulosigkeit zur Rede stellen und ihuen auftragen, den von Plauen wieder ans der Stadt zu lassen. Der Bürgermeister entschuldigte sich, daß der Feind gegen seinen Willen in die Stadt eingelassen worden wäre; die anderen aber ließen Schlick wissen, daß ste eher Leib und Gut mit dem von Plauen zusetzen wollten, bevor ste ihn aus der Stadt ließen. Die Plauener hielten das Robitschthor mit dem Thurme besetzt. Mittler weile war das Landvolk Schlick zu Hilfe geeilt, was den von Plauen veranlaßte, in der Nacht unter dem Schutze der Bürger von Elbogen abzuziehen. Diesem Berichte Mathäus Schlicks gegenüber ist das, was die Elbogner Chronik über diese Feuersbrunst zu sagen weiß,1) von auf fallender Dürftigkeit. Es ist wohl nicht leicht anzunehmen, daß sich der Chronist (wenn er auch an den Ereignissen der ersten zwanzig Jahre der Elbogner Fehde nicht als unmittelbarer Zeitgenosse oder Betheiligter theil-- genommen haben sollte, wie man wohl aus der Lückenhaftigkeit seiner Aufzeichnungen über diesen Zeitabschnitt schließen kann) nicht genauere und eingehendere Kenntniß über dieses für die Stadt so folgenschwere Ereigniß hätte verschaffen können. Man wäre fast versucht zu glauben, daß er manches absichtlich verschweigt. Seine Bemerkung am Schlusse dieser kurzen Notiz wurde denn auch dahin ausgelegt, daß Schlick die Feuersbrunst veranlaßt hätte.2) Unser Bericht dagegen bezichtigt einen Parteigänger des Herrn von Plauen der Brandstiftung, welche mit dem zwischen den Elbognern und dem von Plauen verabredeten, gegen Schlick gerichteten Anschlage in Verbindung stehend erscheint. Eine andere Differenz zwischen den Angaben unseres Berichtes und der Elbogner Chronik ergibt sich in Bezug auf das Datum der Feuers-- 1) „Darnach als man zehelt noch Cristi gepuert tausent vierhundert und im sechsundsibenzigsten jaren am tage Marie Magdalene ist dy stad Elbogen ausgebrant, und etliche frome lewthe mit verbronnen. Ab sulcher schaden durch eygen fewer oder eingelegt, ist nicht offenbar.“ Ibidem S. 3. 2) A. P. Schmitt: Geschichte der priv. Schützen-Compagnie zu Elbogen. 1863. S. 10. — V. Prökl: Geschichte der Stadt Elbogen. S. 72.
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383 — brunst. Als solches bezeichnet letztere den Tag Maria Magdalena des Jahres 1476. In diesem Jahre aber fiel der genannte Tag auf einen Dienstag, Mathäus Schlick dagegen bezeichnet wiederholt den Donnerstag an Sanct Maria Magdalena als den für Elbogen so verhängnißvollen Tag. Der Maria-Magdalenen-Tag aber fiel in der Zeit vom Jahre 1471 bis zum Tode Mathäus Schlicks im Jahre 1487 auf einen Donners- tag in den Jahren 1473, 1479 und 1484. Von diesen drei Jahren käme hier nur das Jahr 1473 in Betracht, da von dem Vertreter der ver- triebenen Elbogner Bürger bereits ans dem Jahre 1478 ein Brief7) vorliegt. Zur Feststellung dieses Datums wäre auch das Schreiben, welches Sigmund von Schwarzenberg von Elbogen aus am Freitag nach Andreas 1476 (?) an die Egerer mit der Aufforderung gerichtet hat, ihm für die Schonung ihres Gebietes seitens seiner von Elbogen abziehenden Lente hundert Gulden zn zahlen,2) von besonderer Bedeutung. Leider aber sind — wie der Herausgeber des Schreibens bemerkt — gerade die Ziffern der Jahreszahl „lxvj“ im Original nicht deutlich; seine Ein- reihung in das Jahr 1476 ist nur mit Rücksicht auf das in der Chxonik Gesagte erfolgt. Das Schreiben würde somit nicht hindern, an dem oben gewonnenen Jahre 1473 festzuhalten, da ja die Ziffer iij leicht für vj gelesen werden kann, wenn bei flüchtiger Schrift die Schäfte der ersten zwei i durch einen Strich verbunden erscheinen. In diesem Falle wäre somit der Brief vom 3. December 1473 zu datiren und der Brand der Stadt Elbogen auf den 22. Juli des Jahres 1473 anzusetzen. Dazu sei noch bemerkt, daß der nach der oft genannten Chronik im selben Jahre wie die Feuersbrunst erfolgte nächtliche Ueberfall Elbogens durch die Schlicke mit ihren Verbündeten „am Abend Remigii“ unseres Wissens nur von jenen Antoren zum Jahre 1476 angesetzt wird, welche sich ans die Elbogner Chronik stützen. Noch Heber3) versetzt diesen Ueberfall auf Grund von Bruschius' Beschreibung des Fichtelgebirges in das Jahr 1474. Gegen das Jahr 1476 spricht sich auch Pelleter4) ans, indem er sich auf ein Schreiben des Hieronymns Schlick an die Egerer vom Jahre 1474, 1) Vgl. den Brief des Lorenz Hanusch vom 27. Februar 1478, in welchem er die Ueberrumpelung der Stadt und die Vertreibung als „vor etlichen Jahren vergangen“ geschehen bezeichnet. Pelleter: Denkwürdigkeiten der Stadt Falkenau an der Eger etc. I., S. 39. 2) Chronik der Stadt Elbogen. S. 169—170. 3) Fr. Alex. Heber: Böhmens Burgen, Vesten und Bergschlösser. V. Band. 1847. S. 26. 4) Falkenau L., S. 39.
383 — brunst. Als solches bezeichnet letztere den Tag Maria Magdalena des Jahres 1476. In diesem Jahre aber fiel der genannte Tag auf einen Dienstag, Mathäus Schlick dagegen bezeichnet wiederholt den Donnerstag an Sanct Maria Magdalena als den für Elbogen so verhängnißvollen Tag. Der Maria-Magdalenen-Tag aber fiel in der Zeit vom Jahre 1471 bis zum Tode Mathäus Schlicks im Jahre 1487 auf einen Donners- tag in den Jahren 1473, 1479 und 1484. Von diesen drei Jahren käme hier nur das Jahr 1473 in Betracht, da von dem Vertreter der ver- triebenen Elbogner Bürger bereits ans dem Jahre 1478 ein Brief7) vorliegt. Zur Feststellung dieses Datums wäre auch das Schreiben, welches Sigmund von Schwarzenberg von Elbogen aus am Freitag nach Andreas 1476 (?) an die Egerer mit der Aufforderung gerichtet hat, ihm für die Schonung ihres Gebietes seitens seiner von Elbogen abziehenden Lente hundert Gulden zn zahlen,2) von besonderer Bedeutung. Leider aber sind — wie der Herausgeber des Schreibens bemerkt — gerade die Ziffern der Jahreszahl „lxvj“ im Original nicht deutlich; seine Ein- reihung in das Jahr 1476 ist nur mit Rücksicht auf das in der Chxonik Gesagte erfolgt. Das Schreiben würde somit nicht hindern, an dem oben gewonnenen Jahre 1473 festzuhalten, da ja die Ziffer iij leicht für vj gelesen werden kann, wenn bei flüchtiger Schrift die Schäfte der ersten zwei i durch einen Strich verbunden erscheinen. In diesem Falle wäre somit der Brief vom 3. December 1473 zu datiren und der Brand der Stadt Elbogen auf den 22. Juli des Jahres 1473 anzusetzen. Dazu sei noch bemerkt, daß der nach der oft genannten Chronik im selben Jahre wie die Feuersbrunst erfolgte nächtliche Ueberfall Elbogens durch die Schlicke mit ihren Verbündeten „am Abend Remigii“ unseres Wissens nur von jenen Antoren zum Jahre 1476 angesetzt wird, welche sich ans die Elbogner Chronik stützen. Noch Heber3) versetzt diesen Ueberfall auf Grund von Bruschius' Beschreibung des Fichtelgebirges in das Jahr 1474. Gegen das Jahr 1476 spricht sich auch Pelleter4) ans, indem er sich auf ein Schreiben des Hieronymns Schlick an die Egerer vom Jahre 1474, 1) Vgl. den Brief des Lorenz Hanusch vom 27. Februar 1478, in welchem er die Ueberrumpelung der Stadt und die Vertreibung als „vor etlichen Jahren vergangen“ geschehen bezeichnet. Pelleter: Denkwürdigkeiten der Stadt Falkenau an der Eger etc. I., S. 39. 2) Chronik der Stadt Elbogen. S. 169—170. 3) Fr. Alex. Heber: Böhmens Burgen, Vesten und Bergschlösser. V. Band. 1847. S. 26. 4) Falkenau L., S. 39.
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384 — in welchem dieser von den Flüchtlingen (aus Elbogen) spricht, 1) und auf die Klageschrift des als Wortführers der vertriebenen Elbogner Bürger bekannten Lorenz Hanusch vom Jahre 1478,2) in welchem der nächtliche Ueberfall Elbogens als vor etlichen Jahren geschehen bezeichnet wird, stützt. Ich halte dasür, daß die unten abgedrnckte Beschwerde (oder Recht- fertigungs-) Schrift Schlicks unmittelbar nach der Unterwerfung der Elbogner geschrieben worden ist. Denu auf den mehrfach erwähnten nächt- lichen Ueberfall der Stadt Elbogen durch Niklas und Wenzel Schlick im Vereiu mit Sigmund von Schwarzenberg und Georg von Rosenberg wird man es wohl zu beziehen haben, weun Mathäns Schlick am Schlufse der Schrift nach der Schilderung des Brandes bemerkt, daß — wollte er nicht um die Herrschaft kommen — seine Söhne mit Hilfe ihrer Freunde ihr Leben daran setzen mußten, um der Elbogner gewaltig zu werden. Er rühmt sich dann noch der milden Behandlung der endlich in seine Gewalt gebrachten hartuäckigen Gegner und fügt hinzu, daß etliche Bürger ent- flohen wären, andere als Wühler und Aufrühxer aus der Stadt gewiesen worden seien. Anch für die folgende Zeit bis zum Jahre 1490 sind die Mit- theilungen der Elbogner Chronik sehr dürstig. Die vou den flüchtigen Bürgern unternommenen Schritte werden da nur gauz kurz berihrt. Hier- über unn gewährt die unter Nr. II abgedruckte Zuschrift der vertriebenen Elbogner Bürger, welche diese unterm 2. Jänner 1487 von Pilsen aus an die Budweiser gerichtet haben, neuen Aufschluß. Auf den Inhalt des- selben sei hier weiter nicht eingegangen. Dagegen möchte ich noch daranf aufmerksam machen, daß der unter 1) Hieronymus Schlick schreibt am Freitag nach Matthäns (23. September) 1474 an Bürgermeister und Rath der Stadt Eger unter anderem: „Auch vernimb ich, wie [die unsern von den entronnenen vast gehonet werden; mein bruder und ich hetten ein solchen getrawen zu euch, so euch das wis- sentlich were, ir vorhingt ein solchs nicht, nachdem mein vater, mein brudere und ich euch gewant sein. Ir wist wol, das wir vormals gnüglich von infen] gesmet und gehenet sein worden“ etc. 2) Lorenz Hannsch schreibt am Freitag nach Ocnli (27. Februar) 1478 aus Pilsen an die Egerer: „Ewer weiszheit ist unverporgen, das vor etlichen Jaren vergangen die wohlgebornen Herren Matthes, Niclas und Je- ronym Slick Herren zw Weiskirchen mit iren helfern die koniglich stadt Elpogen bei nacht uberstigen, hab und guth genomen und nemen lassen, mich und andere, auch unsere weiber und kinder ganz und gar vertrieben und die konigliche stadt also wider alle verschreibung und bericht zu ir selbs handen bezwungen“ etc.
384 — in welchem dieser von den Flüchtlingen (aus Elbogen) spricht, 1) und auf die Klageschrift des als Wortführers der vertriebenen Elbogner Bürger bekannten Lorenz Hanusch vom Jahre 1478,2) in welchem der nächtliche Ueberfall Elbogens als vor etlichen Jahren geschehen bezeichnet wird, stützt. Ich halte dasür, daß die unten abgedrnckte Beschwerde (oder Recht- fertigungs-) Schrift Schlicks unmittelbar nach der Unterwerfung der Elbogner geschrieben worden ist. Denu auf den mehrfach erwähnten nächt- lichen Ueberfall der Stadt Elbogen durch Niklas und Wenzel Schlick im Vereiu mit Sigmund von Schwarzenberg und Georg von Rosenberg wird man es wohl zu beziehen haben, weun Mathäns Schlick am Schlufse der Schrift nach der Schilderung des Brandes bemerkt, daß — wollte er nicht um die Herrschaft kommen — seine Söhne mit Hilfe ihrer Freunde ihr Leben daran setzen mußten, um der Elbogner gewaltig zu werden. Er rühmt sich dann noch der milden Behandlung der endlich in seine Gewalt gebrachten hartuäckigen Gegner und fügt hinzu, daß etliche Bürger ent- flohen wären, andere als Wühler und Aufrühxer aus der Stadt gewiesen worden seien. Anch für die folgende Zeit bis zum Jahre 1490 sind die Mit- theilungen der Elbogner Chronik sehr dürstig. Die vou den flüchtigen Bürgern unternommenen Schritte werden da nur gauz kurz berihrt. Hier- über unn gewährt die unter Nr. II abgedruckte Zuschrift der vertriebenen Elbogner Bürger, welche diese unterm 2. Jänner 1487 von Pilsen aus an die Budweiser gerichtet haben, neuen Aufschluß. Auf den Inhalt des- selben sei hier weiter nicht eingegangen. Dagegen möchte ich noch daranf aufmerksam machen, daß der unter 1) Hieronymus Schlick schreibt am Freitag nach Matthäns (23. September) 1474 an Bürgermeister und Rath der Stadt Eger unter anderem: „Auch vernimb ich, wie [die unsern von den entronnenen vast gehonet werden; mein bruder und ich hetten ein solchen getrawen zu euch, so euch das wis- sentlich were, ir vorhingt ein solchs nicht, nachdem mein vater, mein brudere und ich euch gewant sein. Ir wist wol, das wir vormals gnüglich von infen] gesmet und gehenet sein worden“ etc. 2) Lorenz Hannsch schreibt am Freitag nach Ocnli (27. Februar) 1478 aus Pilsen an die Egerer: „Ewer weiszheit ist unverporgen, das vor etlichen Jaren vergangen die wohlgebornen Herren Matthes, Niclas und Je- ronym Slick Herren zw Weiskirchen mit iren helfern die koniglich stadt Elpogen bei nacht uberstigen, hab und guth genomen und nemen lassen, mich und andere, auch unsere weiber und kinder ganz und gar vertrieben und die konigliche stadt also wider alle verschreibung und bericht zu ir selbs handen bezwungen“ etc.
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385 — den Beilagen zur Elbogner Chxonik unter Nr. 31 abgedruckte Brief des Lorenz Hanusch an seinen Schwager Wenzel Kuchelberger in Eger vom 6. December 1) nicht in’s Jahr 1476 gehören kann, denn der „Kaiser seeliger Gedächnißz“, von welchem darin die Rede ist, kann offenbar nur der am 19. August 1493 verstorbene Kaiser Friedrich III. sein. Die drei Päpste, von denen Hanusch „Gerechtigkeit erlangt“ hat, sind dann Six-- tus IV. († 12. August 1484), Innocenz VIII. († 25. Juli 1492) und Alexander VI. († 18. August 1503). Das Schreiben fällt somit in die Zeit uach dem 19. August 1493. Da ferner auch die Ziffer 6 in obiger Jahreszahl nach der vom Herausgeber des Briefes beigefügten Anmerkung zweifelhaft erscheint, wird man sich nicht an sie zu halten brauchen und die Vermnthnng anssprechen dürfen, daß das vom Herausgeber der Elbogner Chronik in der Anmerkung zu Seite 20 citirte und als im An- hang abgedruckte Schreiben vom 8. December 1493 mit dem in Rede stehenden, irrthümlich (offenbar wegen des darin genannten Sigmund von Seinsheim) dem Jahre 1476 zugewiesenen Briefe des Hannsch identisch ist, da ein Schreiben dieses Datums unter den Beilagen der Chronik nicht vorkommt. Arkundliche Beilagen. I. Item in dem gutlichen steen und zustundan noch der bericht, ee wir das feldt gancz.rawmpten, namen sie mir etlich verhangen wagen und sunderlich ein kostlichen wagen, und zugen den an saylen uber die Eger auß und gaben den dem von Plawen; und ge- redten mir den wider zu schicken, do der von Plawen anheym queme, das nit gescheen ist. Item in dem obgenanten friede und bericht namen sie etlichen edelleuten und anderen den meyn ir habe und gut, darumb ich sie durch die beteydigßlewte oftmals ersuchen ließ, die bericht anzu- sehen und yne ir habe wider geben. Sie namen yne des ein bedacht, ine konde aber nichts wider werden. Und nachdem sie mir durch die bericht wider gewant solten sein, trew und gewertig etc., also abe der unwille zwischen uns ny gescheen were, sahen sie zw, das mir d mehr dann zwelfhundert schafe und ander viehe und habe auf meym mayerhofe zunehst pey der stat gelegen genomen wurden, durch die forstatt, durch die tere 1) Chronik der Stadt Elbogen, S. 170—1. Auch Prökl: Geschichte der Stadt Elbogen, S. 73 zitirt dieses Schreiben mit der Jahresangabe 1476.
385 — den Beilagen zur Elbogner Chxonik unter Nr. 31 abgedruckte Brief des Lorenz Hanusch an seinen Schwager Wenzel Kuchelberger in Eger vom 6. December 1) nicht in’s Jahr 1476 gehören kann, denn der „Kaiser seeliger Gedächnißz“, von welchem darin die Rede ist, kann offenbar nur der am 19. August 1493 verstorbene Kaiser Friedrich III. sein. Die drei Päpste, von denen Hanusch „Gerechtigkeit erlangt“ hat, sind dann Six-- tus IV. († 12. August 1484), Innocenz VIII. († 25. Juli 1492) und Alexander VI. († 18. August 1503). Das Schreiben fällt somit in die Zeit uach dem 19. August 1493. Da ferner auch die Ziffer 6 in obiger Jahreszahl nach der vom Herausgeber des Briefes beigefügten Anmerkung zweifelhaft erscheint, wird man sich nicht an sie zu halten brauchen und die Vermnthnng anssprechen dürfen, daß das vom Herausgeber der Elbogner Chronik in der Anmerkung zu Seite 20 citirte und als im An- hang abgedruckte Schreiben vom 8. December 1493 mit dem in Rede stehenden, irrthümlich (offenbar wegen des darin genannten Sigmund von Seinsheim) dem Jahre 1476 zugewiesenen Briefe des Hannsch identisch ist, da ein Schreiben dieses Datums unter den Beilagen der Chronik nicht vorkommt. Arkundliche Beilagen. I. Item in dem gutlichen steen und zustundan noch der bericht, ee wir das feldt gancz.rawmpten, namen sie mir etlich verhangen wagen und sunderlich ein kostlichen wagen, und zugen den an saylen uber die Eger auß und gaben den dem von Plawen; und ge- redten mir den wider zu schicken, do der von Plawen anheym queme, das nit gescheen ist. Item in dem obgenanten friede und bericht namen sie etlichen edelleuten und anderen den meyn ir habe und gut, darumb ich sie durch die beteydigßlewte oftmals ersuchen ließ, die bericht anzu- sehen und yne ir habe wider geben. Sie namen yne des ein bedacht, ine konde aber nichts wider werden. Und nachdem sie mir durch die bericht wider gewant solten sein, trew und gewertig etc., also abe der unwille zwischen uns ny gescheen were, sahen sie zw, das mir d mehr dann zwelfhundert schafe und ander viehe und habe auf meym mayerhofe zunehst pey der stat gelegen genomen wurden, durch die forstatt, durch die tere 1) Chronik der Stadt Elbogen, S. 170—1. Auch Prökl: Geschichte der Stadt Elbogen, S. 73 zitirt dieses Schreiben mit der Jahresangabe 1476.
Strana 386
386 und schrencken an der rechten stat Elbogen für getrieben und fôder aber durch die forstatt, durch die schrengk und tore der forstatt und uber die prucke treyben ließen. Mein amptlewt alda zum El- bogen auf dem sloß die vom Elbogen vmb hulfe und volge anruften, und hetten das wol mogen behalten und erweren, nachdem der wenig waren, die dy name teten, und an alle vehde; aber die vom Elbogen wolten des nit thun, wann sie wosten, ir ende wol mit yne und meyn habe von den iren außgeschpehet was, die iren auß der stat und auß den forstetten pey der name mit waren und gewest sein, und meins viehs die in der stat und forstetten mit gessen und der habe mit gebraucht und genossen haben. Item aber nach der bericht der vom Elbogen drange mich der herre von Plawen abermals mit mancherley plackerey, rauben und ander scheden halben dorzw, das ich ein notwere thun must, dapey etlich auß der stat zum Elbogen mitsampt mein veinhden mir und den meyn heymlich und offenlich eyn und auß der stat Elbogen mit mort, name und prant grossen schaden teten, das ich dann den vom Elbogen eym rate vil und dick clagit, aber mein clagen was enwicht und halfe mich gein yne nichts sunder sie triben iren aigenwillen, den sie fur sich genomen hetten, fur sich an. Item in demselben kriege ließen die vom Elbogen den von Plawen, die seinen und ander mein feinhde mir und den meyn zw grossen verderplichen schaden und dem von Plawen zu gut pey tag und nacht in die statt auß und eyn, das doch in der bericht clerlich außgedruckt ist, das sie uns zu schaden nymant einlassen sollen. Sie etzten und trenckten, hawsten und hoften dieselben unsere wider- wertig, von dene wir außgegeben und verkuntschaft wurden, alles vns zu grossem, mercklichem schaden vnd unsern feinhden zu from- men und zu gut. Und wolten die meyn nit auß und eyn lassen zw meyner und irer notturft, wiewol sie mir verwant und eins anderen pflichtig gewest weren. Ich wolt mich sunsten meyner feinhde paß erwert und aufgehalden haben, hetten sie die meyn gerwet auß und eyn reyten und meyne feinhde daussen gelassen, als wol pillich ge- west were. Item. Und als die meyn das getreyde zum Elbogen auf dem hofe abeschneiden ließen, also must das mit macht gescheen, das mich vil und groß gestunde; solichs ich nit bedurft hette, hetten sie mir meyne feinhde solchermaß zum Elbogen nit auß und eyn gelassen. Und als nw die meyn solich getreyde in meyn stedel gein Elbogen furen wolten, also wolten sie mir die nit einlassen und musten wider zuruck faren. Solichs sie mir zu grossem hone, sma- cheyt und schaden, dorzw uber die pflicht und bericht teten und pillich, als sie mir verwant waren, gelassen solden haben. Item. Nachdem in der bericht berurt wirt also die hernach ge- schrfieben] wort: Und dorzu von paiden teylen nichts mehr noch mynner furzunemen, dann wie es vor dem gemelten unwillen gewest
386 und schrencken an der rechten stat Elbogen für getrieben und fôder aber durch die forstatt, durch die schrengk und tore der forstatt und uber die prucke treyben ließen. Mein amptlewt alda zum El- bogen auf dem sloß die vom Elbogen vmb hulfe und volge anruften, und hetten das wol mogen behalten und erweren, nachdem der wenig waren, die dy name teten, und an alle vehde; aber die vom Elbogen wolten des nit thun, wann sie wosten, ir ende wol mit yne und meyn habe von den iren außgeschpehet was, die iren auß der stat und auß den forstetten pey der name mit waren und gewest sein, und meins viehs die in der stat und forstetten mit gessen und der habe mit gebraucht und genossen haben. Item aber nach der bericht der vom Elbogen drange mich der herre von Plawen abermals mit mancherley plackerey, rauben und ander scheden halben dorzw, das ich ein notwere thun must, dapey etlich auß der stat zum Elbogen mitsampt mein veinhden mir und den meyn heymlich und offenlich eyn und auß der stat Elbogen mit mort, name und prant grossen schaden teten, das ich dann den vom Elbogen eym rate vil und dick clagit, aber mein clagen was enwicht und halfe mich gein yne nichts sunder sie triben iren aigenwillen, den sie fur sich genomen hetten, fur sich an. Item in demselben kriege ließen die vom Elbogen den von Plawen, die seinen und ander mein feinhde mir und den meyn zw grossen verderplichen schaden und dem von Plawen zu gut pey tag und nacht in die statt auß und eyn, das doch in der bericht clerlich außgedruckt ist, das sie uns zu schaden nymant einlassen sollen. Sie etzten und trenckten, hawsten und hoften dieselben unsere wider- wertig, von dene wir außgegeben und verkuntschaft wurden, alles vns zu grossem, mercklichem schaden vnd unsern feinhden zu from- men und zu gut. Und wolten die meyn nit auß und eyn lassen zw meyner und irer notturft, wiewol sie mir verwant und eins anderen pflichtig gewest weren. Ich wolt mich sunsten meyner feinhde paß erwert und aufgehalden haben, hetten sie die meyn gerwet auß und eyn reyten und meyne feinhde daussen gelassen, als wol pillich ge- west were. Item. Und als die meyn das getreyde zum Elbogen auf dem hofe abeschneiden ließen, also must das mit macht gescheen, das mich vil und groß gestunde; solichs ich nit bedurft hette, hetten sie mir meyne feinhde solchermaß zum Elbogen nit auß und eyn gelassen. Und als nw die meyn solich getreyde in meyn stedel gein Elbogen furen wolten, also wolten sie mir die nit einlassen und musten wider zuruck faren. Solichs sie mir zu grossem hone, sma- cheyt und schaden, dorzw uber die pflicht und bericht teten und pillich, als sie mir verwant waren, gelassen solden haben. Item. Nachdem in der bericht berurt wirt also die hernach ge- schrfieben] wort: Und dorzu von paiden teylen nichts mehr noch mynner furzunemen, dann wie es vor dem gemelten unwillen gewest
Strana 387
387 ist, on geuerde etc., also haben die vom Elbogen doruber mich umb das sloß von eym ende zum anderen an dem wasser verplanckt vnd dornach ein turm gepawt, und dornach unter dem sloß ein pastey auf den felß gesaczt, dorzu groß stein von den pergen in meyn wasser, das zum sloß gehort, gewelczet mir und meyn vischern zu sehaden aigenwilliglich, wider mein willen und uber die bericht gescheen. Wiewol ich dorumb redt und reden ließ, es half alles nicht, sunder ich must yne des gestatten. Und der bericht nach als ich dann tete auf meym sloß ungepawth lassen, abir die vom Elbogen kerten sich nichts doran und also dornach ye mehr und mehr iren aigenwillen gehabt haben, als hernach begriffen, das also nichts guts sunder un- willen pracht hat, das sie wol vertragen gewest weren und gelassen hetten. Item. Sich hat auch begeben, das vire ire mitpurger zum El- bogen mein sone Niclasen ermorden haben wollen, mit den er ny nichts args zu schicken noch zu thun gehabt hat. Nw haben wir das ein rate geclagt, sie gepeten, die zu verpurgen und dorumb zu strafen. Sie haben sich des zu thun erpoten und haben dornach dieselben warnen lassen, also das sie unverpurgt wegk kommen sind. Die selben vire haben dornach umb geleit geworben, in meynung, sich der sachen zu entschuldigen. Vnd als sie kommen sind, haben sie sich also entschuldigt: Was sie gethan haben oder thun haben wollen, das habe sie ein burgermeister geheyssen. Dorumb der bur- germeister vnd der rate umb solche besage an die selben gesellen zornig wurden und hiessen sie mit iren weybern auß der stat geen. Das wardt die selben vire gesellen verdrissen und slugen dorumb eynen des rats zunehst bey der stat in eym garthen zu tode, und quamen zu dem von Plawen und teten den vom Elbogen und mir schaden, wo und [wie] sie mochten. Dornach paten sie mehr- malen, wir solten sie zw richtung kommen lassen. Und quame zu eym tage gen Satil, dopey die vom Elbogen die iren auch hatten, und die selben gesellen erpoten sich, meym sone Niclas ablegung zu thun nach unser selbs erkenntnuß, aber den vom Elbogen ver- meynten sie kein abetrage zu thun umb den totslage, wann sie hetten sie das geheyssen, die tat an meym sone zu thun. Also pathen uns die vom Elbogen, das wir uns mit yne ane sie nit berichten liessen. Das teten wir yn also zu willen, wiewol wir das noch verlaufung der sachen pillicher gelassen hetten. Dorumb die selben gesellen mir und den meyn mit mort, name, prant grossen schaden gethan haben und noch hewt pey tagen thun, wo sie konnen und mogen. Und dornach, do es sich begabe, das der von Plawen aber mit mir krieget, do liessen die vom Elbogen die selben gesellen wider in die stat, dem von Plawen zu gut, mir und den meyn zu grossem schaden, und hielten mit denselben gesellen dieweyl ein gutlich steen. Die hatten punth und geselschaft in der stat, das ich und die meyn in die kirchen, in die stat noch auß und eyn geen noch reyten törfen.
387 ist, on geuerde etc., also haben die vom Elbogen doruber mich umb das sloß von eym ende zum anderen an dem wasser verplanckt vnd dornach ein turm gepawt, und dornach unter dem sloß ein pastey auf den felß gesaczt, dorzu groß stein von den pergen in meyn wasser, das zum sloß gehort, gewelczet mir und meyn vischern zu sehaden aigenwilliglich, wider mein willen und uber die bericht gescheen. Wiewol ich dorumb redt und reden ließ, es half alles nicht, sunder ich must yne des gestatten. Und der bericht nach als ich dann tete auf meym sloß ungepawth lassen, abir die vom Elbogen kerten sich nichts doran und also dornach ye mehr und mehr iren aigenwillen gehabt haben, als hernach begriffen, das also nichts guts sunder un- willen pracht hat, das sie wol vertragen gewest weren und gelassen hetten. Item. Sich hat auch begeben, das vire ire mitpurger zum El- bogen mein sone Niclasen ermorden haben wollen, mit den er ny nichts args zu schicken noch zu thun gehabt hat. Nw haben wir das ein rate geclagt, sie gepeten, die zu verpurgen und dorumb zu strafen. Sie haben sich des zu thun erpoten und haben dornach dieselben warnen lassen, also das sie unverpurgt wegk kommen sind. Die selben vire haben dornach umb geleit geworben, in meynung, sich der sachen zu entschuldigen. Vnd als sie kommen sind, haben sie sich also entschuldigt: Was sie gethan haben oder thun haben wollen, das habe sie ein burgermeister geheyssen. Dorumb der bur- germeister vnd der rate umb solche besage an die selben gesellen zornig wurden und hiessen sie mit iren weybern auß der stat geen. Das wardt die selben vire gesellen verdrissen und slugen dorumb eynen des rats zunehst bey der stat in eym garthen zu tode, und quamen zu dem von Plawen und teten den vom Elbogen und mir schaden, wo und [wie] sie mochten. Dornach paten sie mehr- malen, wir solten sie zw richtung kommen lassen. Und quame zu eym tage gen Satil, dopey die vom Elbogen die iren auch hatten, und die selben gesellen erpoten sich, meym sone Niclas ablegung zu thun nach unser selbs erkenntnuß, aber den vom Elbogen ver- meynten sie kein abetrage zu thun umb den totslage, wann sie hetten sie das geheyssen, die tat an meym sone zu thun. Also pathen uns die vom Elbogen, das wir uns mit yne ane sie nit berichten liessen. Das teten wir yn also zu willen, wiewol wir das noch verlaufung der sachen pillicher gelassen hetten. Dorumb die selben gesellen mir und den meyn mit mort, name, prant grossen schaden gethan haben und noch hewt pey tagen thun, wo sie konnen und mogen. Und dornach, do es sich begabe, das der von Plawen aber mit mir krieget, do liessen die vom Elbogen die selben gesellen wider in die stat, dem von Plawen zu gut, mir und den meyn zu grossem schaden, und hielten mit denselben gesellen dieweyl ein gutlich steen. Die hatten punth und geselschaft in der stat, das ich und die meyn in die kirchen, in die stat noch auß und eyn geen noch reyten törfen.
Strana 388
388 Item dornach begabe es sich, das mein sone Niclas hinein rayt. Do schossen sich etlich ander mitpurger auß und hetten achtung auf yne, in meynung, den am außhin reyten auf der prucken zu der- schissen. Quame ein ander mitpurger und warneth yne, also das er mit seym reyten verziehen und mit fursichtikeit wider hinaußkom- men must. Item dornach ist der vorgemelten vire gesellen eyner zu uns kommen und hat uns umb solche tat ein vertragk und ein benuge gemacht, dorzu ein urfehde gethan. Item. So haben abir ir funf ein punth uber mich gemacht; so sie meyn auß und eyn reyten erfuren, so solten sie sich sammen auf der prucken und mich von der slageprucken schewhen und in den graben fellen. Nachdem die selbe rott sam alle tag teglich oder ir ye einsteyls auf der prucken sassen und stunden, das mir etlich in der stat solchs sagen haben lassen, das ich doch umb ir keyn ny verschult habe, sunder mir eins anderen verpflicht gewest sein. Item. Und als mich der herre von Plawen uber manche bericht zwischen uns gescheen zu disem letzern kriege abir zu not- were gedrungen hat, wissentlichen vil guten lewten, das sich zu seiner zeit auch wol finden wirdt und iecz zu lang zu schreiben wer, be- gert ich an die erbern mann, stete und merckte, auch an die von Elbogen gutlich pittende, mir wider mein feinhde zu helfen und widerstant zu thun. Dorumb die lanntschaft mehrmale gein Elbogen quamen, und verzugen mich mit der antwurt ein gute weyl, in mey- nung, mit den vom Elbogen vor rede und handel davon zu haben. Als sie auch mehr dann eynmale teten, auf das sie mir eintrechtig- lichen und als fur ein man ein antwurt geben mochten, zu helfen oder nit, also wolten die vom Elbogen nicht doran und konden sich des mit einander nit voreynen. Also sahen die von der lanntschaft und alle inwoner des landes die pillichkeit an und sagten mir hilf zw und haben mir auch getrewlich geholfen. Do die vom Elbogen das horten von den mannen in irer gegenwertigkeit, do sprachen sie zu mir: Herre, wir wollen euch auch helfen, und trugen mir so vil unterscheide dorein, das mich und die edellewth bedaucht, es were kein hilf nit. Do sprach ich zu yne, sie solten sich noch paß be- dencken. Also sagten sie mir in geenwertikeit der manne zw, sie wolten den von Plawen, noch ander mein feinhde, noch die iren furder nit mehr einlassen, hawsen noch hofen, etzen noch trencken, noch im noch den seinen in keynen dingen hinfur furdrung thun und wolten mir vergunnen, mit mein dynern, mit der lantschaft und inwonern des krayß auß und eyn pey tag und nacht zu reyten wider unser feinhde, und abe wir gefangene gewonnen, die auch einzulassen. Und do mir nit ander antwurt von yne werden mocht, als sie pillich neben der lantschaft, steten und merckten und krayß des landes und neben der pflicht mir verwant gethan hetten, must ich mich desmals benugen und das also besteen lassen. Were nw solch ir zu-
388 Item dornach begabe es sich, das mein sone Niclas hinein rayt. Do schossen sich etlich ander mitpurger auß und hetten achtung auf yne, in meynung, den am außhin reyten auf der prucken zu der- schissen. Quame ein ander mitpurger und warneth yne, also das er mit seym reyten verziehen und mit fursichtikeit wider hinaußkom- men must. Item dornach ist der vorgemelten vire gesellen eyner zu uns kommen und hat uns umb solche tat ein vertragk und ein benuge gemacht, dorzu ein urfehde gethan. Item. So haben abir ir funf ein punth uber mich gemacht; so sie meyn auß und eyn reyten erfuren, so solten sie sich sammen auf der prucken und mich von der slageprucken schewhen und in den graben fellen. Nachdem die selbe rott sam alle tag teglich oder ir ye einsteyls auf der prucken sassen und stunden, das mir etlich in der stat solchs sagen haben lassen, das ich doch umb ir keyn ny verschult habe, sunder mir eins anderen verpflicht gewest sein. Item. Und als mich der herre von Plawen uber manche bericht zwischen uns gescheen zu disem letzern kriege abir zu not- were gedrungen hat, wissentlichen vil guten lewten, das sich zu seiner zeit auch wol finden wirdt und iecz zu lang zu schreiben wer, be- gert ich an die erbern mann, stete und merckte, auch an die von Elbogen gutlich pittende, mir wider mein feinhde zu helfen und widerstant zu thun. Dorumb die lanntschaft mehrmale gein Elbogen quamen, und verzugen mich mit der antwurt ein gute weyl, in mey- nung, mit den vom Elbogen vor rede und handel davon zu haben. Als sie auch mehr dann eynmale teten, auf das sie mir eintrechtig- lichen und als fur ein man ein antwurt geben mochten, zu helfen oder nit, also wolten die vom Elbogen nicht doran und konden sich des mit einander nit voreynen. Also sahen die von der lanntschaft und alle inwoner des landes die pillichkeit an und sagten mir hilf zw und haben mir auch getrewlich geholfen. Do die vom Elbogen das horten von den mannen in irer gegenwertigkeit, do sprachen sie zu mir: Herre, wir wollen euch auch helfen, und trugen mir so vil unterscheide dorein, das mich und die edellewth bedaucht, es were kein hilf nit. Do sprach ich zu yne, sie solten sich noch paß be- dencken. Also sagten sie mir in geenwertikeit der manne zw, sie wolten den von Plawen, noch ander mein feinhde, noch die iren furder nit mehr einlassen, hawsen noch hofen, etzen noch trencken, noch im noch den seinen in keynen dingen hinfur furdrung thun und wolten mir vergunnen, mit mein dynern, mit der lantschaft und inwonern des krayß auß und eyn pey tag und nacht zu reyten wider unser feinhde, und abe wir gefangene gewonnen, die auch einzulassen. Und do mir nit ander antwurt von yne werden mocht, als sie pillich neben der lantschaft, steten und merckten und krayß des landes und neben der pflicht mir verwant gethan hetten, must ich mich desmals benugen und das also besteen lassen. Were nw solch ir zu-
Strana 389
389 sage von yne gehalden worden, hette ich mich mit gotes hilf meiner feinhde noch paß und mit mereren frommen aufgehalden mogen, sunder ir zusage haben sie mir nit gehalden, sunder sie haben den von Plawen, die seinen und ander mein feinhde pey tage und nacht wider mich und die meyn auß und eyn gelassen, zu unserm mercklichen schaden sie in allen vnpillichen dingen geferdert, wider vns gehawst, gehoft, geetzt, getrengkt, im mit pulver, puchsen, pfeylen und andern notturften hilf, rate und beystant gethan. Und haben der meyn nit einlassen wollen, sunder auß der stat auf der prucken unseren feinhden in die perge kuntschaft geschickt und als teglich zaichen mit schissen der puchsen und anderen potschaften gethan und geben haben, so das ich, meyne sone, noch keyner der unsern sicher auß noch eyn kommen haben mogen. Sie haben unsere poten nit einlassen wollen, die brief vor auf der brucken aufge- prochen und gelesen und alle unmenschlichkeit, grawsamkeit und ungehorsamkeit an uns erzaiget, also das wir von dem sloß in die stat, zu kirchen, noch zu strassen nit sicher zu geen gehabt haben, als vormals auch berurt ist, wiewol mir etlich mit worten schone unter awgen waren. Item. Ich habe auch deßmals ein merckliche stainpuchsen, die kayser Sigmund loblicher gedechtnuß durch ein spruch zum sloß gesprochen hat, die ich hernochmals umb ein merckliche sum geldes von den von Ilburg, der mir die puchsen wider ansprach, abe- kaufen habe mussen, vil leuten wissentlichen vom sloß durch die stat lassen füren, die wider meyne feinhde zu gebrauchen, als ich mit gotlicher hilf in furnemen und hofnung was, sie domit zu erobern vnd zu uberbynden. Und ee die selbe puchß zu den teren hinauß quame, liessen mir die vom Elbogen die selben puchsen zwischen den toren nemen und burfen die von dem wagen und liessen die wider in die stat slaypfen fur das rathawß und liessen mir meyne dyner slahen und bunthen, also das sie auf das sloß entlaufen musten, sie weren sunsten ermort worden. Das geschahe mein feinhden zu gut und zu frolockung, und mir und den meyn zu grossen schaden, hone und gespött. Das aber groblich wider ir zusage, trew und ge- lubde ist. Wiewol ein burgermeister und rate mir die wider zu geben und auf das sloß zu furen zusagten, das abir nit gescheen ist, sunder mir die in hohmut piß auf die geschicht furgehalden haben. Item. Sie haben mir meyne wagenpferde vom sloß in iren toren und an ir inneren statprucken außspannen und meyne feinhde nemen lassen. Und doch vil lewt auf der prucken waren, und so nwr eyner den schranken gein perge gezogen hette, die auf der prucke waren, so were mir der schade nit gescheen, sunder sie wolten mein fur- knecht mit den pferden nit einlassen, wann sie vergunten mir des schadens, wann der feinhde der waren nit mehr dann funf. Nu wolten die mein vom sloß zu yne geschossen haben und ruften an die vom Elbogen, das sie solten außtreten. Das enwolten die vom Elbogen
389 sage von yne gehalden worden, hette ich mich mit gotes hilf meiner feinhde noch paß und mit mereren frommen aufgehalden mogen, sunder ir zusage haben sie mir nit gehalden, sunder sie haben den von Plawen, die seinen und ander mein feinhde pey tage und nacht wider mich und die meyn auß und eyn gelassen, zu unserm mercklichen schaden sie in allen vnpillichen dingen geferdert, wider vns gehawst, gehoft, geetzt, getrengkt, im mit pulver, puchsen, pfeylen und andern notturften hilf, rate und beystant gethan. Und haben der meyn nit einlassen wollen, sunder auß der stat auf der prucken unseren feinhden in die perge kuntschaft geschickt und als teglich zaichen mit schissen der puchsen und anderen potschaften gethan und geben haben, so das ich, meyne sone, noch keyner der unsern sicher auß noch eyn kommen haben mogen. Sie haben unsere poten nit einlassen wollen, die brief vor auf der brucken aufge- prochen und gelesen und alle unmenschlichkeit, grawsamkeit und ungehorsamkeit an uns erzaiget, also das wir von dem sloß in die stat, zu kirchen, noch zu strassen nit sicher zu geen gehabt haben, als vormals auch berurt ist, wiewol mir etlich mit worten schone unter awgen waren. Item. Ich habe auch deßmals ein merckliche stainpuchsen, die kayser Sigmund loblicher gedechtnuß durch ein spruch zum sloß gesprochen hat, die ich hernochmals umb ein merckliche sum geldes von den von Ilburg, der mir die puchsen wider ansprach, abe- kaufen habe mussen, vil leuten wissentlichen vom sloß durch die stat lassen füren, die wider meyne feinhde zu gebrauchen, als ich mit gotlicher hilf in furnemen und hofnung was, sie domit zu erobern vnd zu uberbynden. Und ee die selbe puchß zu den teren hinauß quame, liessen mir die vom Elbogen die selben puchsen zwischen den toren nemen und burfen die von dem wagen und liessen die wider in die stat slaypfen fur das rathawß und liessen mir meyne dyner slahen und bunthen, also das sie auf das sloß entlaufen musten, sie weren sunsten ermort worden. Das geschahe mein feinhden zu gut und zu frolockung, und mir und den meyn zu grossen schaden, hone und gespött. Das aber groblich wider ir zusage, trew und ge- lubde ist. Wiewol ein burgermeister und rate mir die wider zu geben und auf das sloß zu furen zusagten, das abir nit gescheen ist, sunder mir die in hohmut piß auf die geschicht furgehalden haben. Item. Sie haben mir meyne wagenpferde vom sloß in iren toren und an ir inneren statprucken außspannen und meyne feinhde nemen lassen. Und doch vil lewt auf der prucken waren, und so nwr eyner den schranken gein perge gezogen hette, die auf der prucke waren, so were mir der schade nit gescheen, sunder sie wolten mein fur- knecht mit den pferden nit einlassen, wann sie vergunten mir des schadens, wann der feinhde der waren nit mehr dann funf. Nu wolten die mein vom sloß zu yne geschossen haben und ruften an die vom Elbogen, das sie solten außtreten. Das enwolten die vom Elbogen
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390 — nit thun, sunder sie gingen mit den feinhden piß zu dem ewsserßten tore hinauß, auf das die meyn zu yne nit schissen solden. Also prachten sie die pferde davon. Item. Es begabe sich auch, das eins tags ein rott der Pla- wenischen quamen und namen mir auf dem hofe zu nehst pey der stat sechczehen wagenpferd und al[le]s mein viehe und tryben das unter der prucken zu nehst uber das wasser. Nw konden sie das viehe lange nit in das wasser bringen und lufen etlich vom El- bogen hinauß und hulfen yne und sawmpten sich mit dem viehe gar lang an dem wasser, das ich yne das wol hette mogen weren uber zu treiben, ich torfte abir nymant hinauß schicken noch das sloß emplossen, von der statleut wegen, wann sie wolten mir nit gunnen, den meyn abe und zw zureiten, als sie mir zugesagt hetten, domit ich auch leut pey mir gehabt hette. Und stund also mit den meyn an den venstern und musten ansehen, mein habe also zu nehst pey der stat hin zu treyben. Der schade mir nit ergangen noch geschehen were, hetten sie mir ir pflicht und zusage gehalden, wann mich etlich mit sussen, geferbten worten aufhilten zu gedulde, dadurch ich schire zu grosser beschwerung komen were. Wann do sie mir die puchsen namen, die mir ein burgermeister und etlich des rats wider zu geben und auf das sloß zu furen lassen zusagten und etlich ander des nit gestatten wolten, haben etlich unter yn offenberlich gesprochen: Wir wollen schir auf das sloß laufen und yn bey dem halß nemen und auf ein wagen smyden und versenden. Dorumb must ich mich von yne wenden. Und etlich unter yn selbst dorumb gezurnet haben, daz sie mich herauß gelassen haben. Item. Dornach hat sich begeben, das an eym montag und dinstag vor Marie Magdalene der jung herre von Plawen in paurß cleydern gewest ist in meyn und meyner söne abwesen zum Elbogen. Ist deßmals durch etlich in der stat geredt wurden, man were wol sehen, was sich am donerstag dornach an sant Marien Magdale- nen tag in der stat verlaufen werde, und etlich gewarnet, ir sach in acht zw haben. Und nachdem an dem selben donerstag marckt zum Elbogen was, also das vil der Plawenischen dynnen waren und auch der meyn, und also am donerstag frue erhube sich ein eingelegt fewr in eym hawß, dorinne eyner wont von des Plawen gutern, der dess- mals nit anheym was oder villeicht nit sein wolt, pey etlichen hew- sern gelegen pey dem sloß, als ich durch sie zum Elbogen bericht pin, also daz das fewr in der stat die hewser gein dem sloß gelegen entzunt, deßgleichen verrer in die stat grossen schaden tet etc. Das- selbe fewr zu Falkennaw, do mein sone Niclas lage, gesehen wurdt. Ging die rede, es prunne pey dem von Sparnneck zum Satil. Name mein son etlich arme leuth von Falkennaw eylende zu ime und zoge gen Satil yme zu rettung. Und do er dahin quame mit etlichen unsern armen leuten, sahe er, das der Elbogen prann und eylet hinein zu rettung, und als er an die tore quam mit etlichen
390 — nit thun, sunder sie gingen mit den feinhden piß zu dem ewsserßten tore hinauß, auf das die meyn zu yne nit schissen solden. Also prachten sie die pferde davon. Item. Es begabe sich auch, das eins tags ein rott der Pla- wenischen quamen und namen mir auf dem hofe zu nehst pey der stat sechczehen wagenpferd und al[le]s mein viehe und tryben das unter der prucken zu nehst uber das wasser. Nw konden sie das viehe lange nit in das wasser bringen und lufen etlich vom El- bogen hinauß und hulfen yne und sawmpten sich mit dem viehe gar lang an dem wasser, das ich yne das wol hette mogen weren uber zu treiben, ich torfte abir nymant hinauß schicken noch das sloß emplossen, von der statleut wegen, wann sie wolten mir nit gunnen, den meyn abe und zw zureiten, als sie mir zugesagt hetten, domit ich auch leut pey mir gehabt hette. Und stund also mit den meyn an den venstern und musten ansehen, mein habe also zu nehst pey der stat hin zu treyben. Der schade mir nit ergangen noch geschehen were, hetten sie mir ir pflicht und zusage gehalden, wann mich etlich mit sussen, geferbten worten aufhilten zu gedulde, dadurch ich schire zu grosser beschwerung komen were. Wann do sie mir die puchsen namen, die mir ein burgermeister und etlich des rats wider zu geben und auf das sloß zu furen lassen zusagten und etlich ander des nit gestatten wolten, haben etlich unter yn offenberlich gesprochen: Wir wollen schir auf das sloß laufen und yn bey dem halß nemen und auf ein wagen smyden und versenden. Dorumb must ich mich von yne wenden. Und etlich unter yn selbst dorumb gezurnet haben, daz sie mich herauß gelassen haben. Item. Dornach hat sich begeben, das an eym montag und dinstag vor Marie Magdalene der jung herre von Plawen in paurß cleydern gewest ist in meyn und meyner söne abwesen zum Elbogen. Ist deßmals durch etlich in der stat geredt wurden, man were wol sehen, was sich am donerstag dornach an sant Marien Magdale- nen tag in der stat verlaufen werde, und etlich gewarnet, ir sach in acht zw haben. Und nachdem an dem selben donerstag marckt zum Elbogen was, also das vil der Plawenischen dynnen waren und auch der meyn, und also am donerstag frue erhube sich ein eingelegt fewr in eym hawß, dorinne eyner wont von des Plawen gutern, der dess- mals nit anheym was oder villeicht nit sein wolt, pey etlichen hew- sern gelegen pey dem sloß, als ich durch sie zum Elbogen bericht pin, also daz das fewr in der stat die hewser gein dem sloß gelegen entzunt, deßgleichen verrer in die stat grossen schaden tet etc. Das- selbe fewr zu Falkennaw, do mein sone Niclas lage, gesehen wurdt. Ging die rede, es prunne pey dem von Sparnneck zum Satil. Name mein son etlich arme leuth von Falkennaw eylende zu ime und zoge gen Satil yme zu rettung. Und do er dahin quame mit etlichen unsern armen leuten, sahe er, das der Elbogen prann und eylet hinein zu rettung, und als er an die tore quam mit etlichen
Strana 391
391 — den selben unsern armen leuten, do wolten die vom Elbogen yne nit einlassen. In des wart das sloß auch prynnen, das er mit got- licher und der armen leuth hilf wol erretten hette mogen, so er mit ine eingelassen were worden. Und must also uneingelassen wegk reyten und das sloß prynnen sehen. Und raytt ober die Eger und schwempt wider uber das wasser unter dem sloß, und quame mit etlichen uber den fels auf das sloß. In demselben versawmen, das yne die vom Elbogen nit einliessen, verprane das sloß und mocht nit derrett werden. Dorauf mir an cleynaten, silber, geschirr, brief und hantfesten, auch hawßrath und anders uber acht tawsent gulden wert verprunnen; und auf dem sloß nichts bestanden ist, dann ein alte kemnath g[enan]nt der marggrafen haws vorne ym sloß gein der statwarcz gelegen, abir die tore waren verprunnen, also das es frey stunde. Und do mein sone erkannt mit sein ge- sellen, durch verhindernuß der vom Elbogen nit einlassens das er dem sloß nit zu statten komen mocht, ging er mit sein gesellen in die stat, yne helfen das fewr zu retten. Und er redet doch vor mit dem burgermeister und etlichen des rats, er hette vernomen, der von Plawen queme starck, so weren der Plawenischen vor vil dynnen und wurden den einlassen, das were ym nit eben. Do geredt ym ein burgermeister in gegenwertikeit etlicher des rats pey iren trewen und eren, sie wolten den von Plawen nit einlassen. Dorauf verließ sich mein sone Niclas und half yne mit allen seinen dynern und anderen armen leuten retten noch seym vermogen. In dem quame der von Plawen geriten und hette etwas vil volks hinder ym. Und als er mit sein geraysigen an die tore quame, spannten sie und legten pfeyl auf und waren von den vom Elbogen von stund eingelassen und rannten also miteinander piß auf den marckt mit gespannten armbrusten. So waren der sein vor auch vil dynnen. Das wardt meym sone gesagt, er solde von stund an wider auf das sloß geen. Nw wolt mein sone das nit gelauben auf die obgenanten zusage, die im der burgermeister gethan hette, des von Plawen nit ein zu lassen, uncz piß er und sein dyner den von Plawen selbst ansichtig wurden, erst fugt er sich eylend wider auf die kemnath. Und als mein sone und etlich die sein uber das wasser vermals ge- zogen waren, schussen etlich vom Elbogen zu ym und erwerten etlichen unseren armen leuten, das sie meym sone nit folge thun mochten, uns zu grossem schaden. Und wie mein sone uber das wasser nit einkommen were und etlich unserer armen leuth, die zu marckt dynnen waren, betreten hette, so hetten wir durch bestallte sach desselben tags Marie Magdalene sloß vnd stat verloren, als das vermals auch etlichmale dorauf gestanden und verloren hat sollen werden, das der almechtig got nit hat verhengen wollen. Dornach desselben abendes ließ mein sone den burgermeister und die ande- ren irer zusage, |das sie den von Plawen nit einlassen wolten und daruber eingelassen hetten, zu rede setzen und ließ an sie begern, den von Plawen wider auß zu lassen, des sie nit thun wolten. Wann
391 — den selben unsern armen leuten, do wolten die vom Elbogen yne nit einlassen. In des wart das sloß auch prynnen, das er mit got- licher und der armen leuth hilf wol erretten hette mogen, so er mit ine eingelassen were worden. Und must also uneingelassen wegk reyten und das sloß prynnen sehen. Und raytt ober die Eger und schwempt wider uber das wasser unter dem sloß, und quame mit etlichen uber den fels auf das sloß. In demselben versawmen, das yne die vom Elbogen nit einliessen, verprane das sloß und mocht nit derrett werden. Dorauf mir an cleynaten, silber, geschirr, brief und hantfesten, auch hawßrath und anders uber acht tawsent gulden wert verprunnen; und auf dem sloß nichts bestanden ist, dann ein alte kemnath g[enan]nt der marggrafen haws vorne ym sloß gein der statwarcz gelegen, abir die tore waren verprunnen, also das es frey stunde. Und do mein sone erkannt mit sein ge- sellen, durch verhindernuß der vom Elbogen nit einlassens das er dem sloß nit zu statten komen mocht, ging er mit sein gesellen in die stat, yne helfen das fewr zu retten. Und er redet doch vor mit dem burgermeister und etlichen des rats, er hette vernomen, der von Plawen queme starck, so weren der Plawenischen vor vil dynnen und wurden den einlassen, das were ym nit eben. Do geredt ym ein burgermeister in gegenwertikeit etlicher des rats pey iren trewen und eren, sie wolten den von Plawen nit einlassen. Dorauf verließ sich mein sone Niclas und half yne mit allen seinen dynern und anderen armen leuten retten noch seym vermogen. In dem quame der von Plawen geriten und hette etwas vil volks hinder ym. Und als er mit sein geraysigen an die tore quame, spannten sie und legten pfeyl auf und waren von den vom Elbogen von stund eingelassen und rannten also miteinander piß auf den marckt mit gespannten armbrusten. So waren der sein vor auch vil dynnen. Das wardt meym sone gesagt, er solde von stund an wider auf das sloß geen. Nw wolt mein sone das nit gelauben auf die obgenanten zusage, die im der burgermeister gethan hette, des von Plawen nit ein zu lassen, uncz piß er und sein dyner den von Plawen selbst ansichtig wurden, erst fugt er sich eylend wider auf die kemnath. Und als mein sone und etlich die sein uber das wasser vermals ge- zogen waren, schussen etlich vom Elbogen zu ym und erwerten etlichen unseren armen leuten, das sie meym sone nit folge thun mochten, uns zu grossem schaden. Und wie mein sone uber das wasser nit einkommen were und etlich unserer armen leuth, die zu marckt dynnen waren, betreten hette, so hetten wir durch bestallte sach desselben tags Marie Magdalene sloß vnd stat verloren, als das vermals auch etlichmale dorauf gestanden und verloren hat sollen werden, das der almechtig got nit hat verhengen wollen. Dornach desselben abendes ließ mein sone den burgermeister und die ande- ren irer zusage, |das sie den von Plawen nit einlassen wolten und daruber eingelassen hetten, zu rede setzen und ließ an sie begern, den von Plawen wider auß zu lassen, des sie nit thun wolten. Wann
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392 — der burgermeister hett gesprochen, er wolt pey meym sone besteen, sie hetten yne eingelassen wider sein willen; abir die anderen hatten gesprochen, sie wolten ee leybe und gut mit dem von Plawen zu- setzen, ee si in außtriben, und hetten dapey geredt, si wolten gern derzwischen reden, das eyner dem andern keins argen gewarten solt. Das bedaucht meim sone vber ir pflicht und sunderlich zusage, nach- dem der von Plawen vil volks dynnen hatte, im geverlich zu sein. Und in dem zoge das lantvolk vast auf alle seiten zw der stat zw, wann der rufe hervoren ging, wie man vor meym sone lege, nachdem der von Plawen das Robetzschtore und turm ynnen hette. Do das der von Plawen und die vom Elbogen merckten solchen zu- zuge, gelaytten die vom Elbogen den von Plawen wider in der nacht hinwegk, so das wir deßmals aber bey dem verprunnen sloß, stat und dem krayß beliben. Item. Und nachdem dann die edellewth auch ire und mein arme leuth ir habe und gut in vertrawen in die stat geflohet hetten, die quamen auch pey einzig an die stat tore und weren gern hinein gewesen, in meynung, ir habe vnd gut helfen zu retten. Der wolten sie keinen einlassen, also das die vom Elbogen durch irs nit hinein lassens willen mein arme leuth und ander umb ir habe prachten, und hetten doch den von Plawen eingelassen. [1) Und nachdem wir die herschaft zwm Elbogen bey vierczig jaren ynnen gehabt haben, haben die vom Elbogen meym bruder, hern Caspar seligen, mir, unseren ambtlewten und dynern mit slahen, mit uberlawfen und abreysung der herschaft auch ander mehr hone, gespot und grosse ungehorsam und miestrewen erczaigt, das ich auf dicz mal zu erkennen zu geben alczumale underwegen las, das zu lang zu schreiben were, und nit mehr den etlich stuck zu erkennen gibe, die sich nach der bericht her begeben haben. Und alles das, das sich unczher verloffen hat, hette ich unde meyne sone gern rwen lassen und uns des unseren betragen und gehalten, hette es uns gen im helfen wellen, sunder ir ungehorsam und uneynikeyt, die sie hetten unter eynander, hat des nit erleyden mugen. Und sind noch der prunst damit umbgangen, uns umb das unser zu bringen, und wie meyne sone das mit gotes und ir herren und freund hilf zu der czeyt nit unterkomen hetten, so wer wir umb slos, stat und die herschaft und ander unser habe und gute, und meyne sone dorczu villeycht umb ir leben komen, des sich der von Plawen sider auf eynen tag selbst vor herrn und guten lewten gerwmbt und dabey gesagt hat, er hab verschreibung uber den Elbogen und ge- rechtikeyt darczu und sey sein; dann eyner sey zwm Elbogen, der hab in dorumb bracht, er wolt sunsten wol eher darczu komen sein, dann meyne sone, das alles zu lang zu schreiben were. 1) Die zwischen den verticalen Doppelstrichen stehende Stelle weist eine andere Handschrift auf.
392 — der burgermeister hett gesprochen, er wolt pey meym sone besteen, sie hetten yne eingelassen wider sein willen; abir die anderen hatten gesprochen, sie wolten ee leybe und gut mit dem von Plawen zu- setzen, ee si in außtriben, und hetten dapey geredt, si wolten gern derzwischen reden, das eyner dem andern keins argen gewarten solt. Das bedaucht meim sone vber ir pflicht und sunderlich zusage, nach- dem der von Plawen vil volks dynnen hatte, im geverlich zu sein. Und in dem zoge das lantvolk vast auf alle seiten zw der stat zw, wann der rufe hervoren ging, wie man vor meym sone lege, nachdem der von Plawen das Robetzschtore und turm ynnen hette. Do das der von Plawen und die vom Elbogen merckten solchen zu- zuge, gelaytten die vom Elbogen den von Plawen wider in der nacht hinwegk, so das wir deßmals aber bey dem verprunnen sloß, stat und dem krayß beliben. Item. Und nachdem dann die edellewth auch ire und mein arme leuth ir habe und gut in vertrawen in die stat geflohet hetten, die quamen auch pey einzig an die stat tore und weren gern hinein gewesen, in meynung, ir habe vnd gut helfen zu retten. Der wolten sie keinen einlassen, also das die vom Elbogen durch irs nit hinein lassens willen mein arme leuth und ander umb ir habe prachten, und hetten doch den von Plawen eingelassen. [1) Und nachdem wir die herschaft zwm Elbogen bey vierczig jaren ynnen gehabt haben, haben die vom Elbogen meym bruder, hern Caspar seligen, mir, unseren ambtlewten und dynern mit slahen, mit uberlawfen und abreysung der herschaft auch ander mehr hone, gespot und grosse ungehorsam und miestrewen erczaigt, das ich auf dicz mal zu erkennen zu geben alczumale underwegen las, das zu lang zu schreiben were, und nit mehr den etlich stuck zu erkennen gibe, die sich nach der bericht her begeben haben. Und alles das, das sich unczher verloffen hat, hette ich unde meyne sone gern rwen lassen und uns des unseren betragen und gehalten, hette es uns gen im helfen wellen, sunder ir ungehorsam und uneynikeyt, die sie hetten unter eynander, hat des nit erleyden mugen. Und sind noch der prunst damit umbgangen, uns umb das unser zu bringen, und wie meyne sone das mit gotes und ir herren und freund hilf zu der czeyt nit unterkomen hetten, so wer wir umb slos, stat und die herschaft und ander unser habe und gute, und meyne sone dorczu villeycht umb ir leben komen, des sich der von Plawen sider auf eynen tag selbst vor herrn und guten lewten gerwmbt und dabey gesagt hat, er hab verschreibung uber den Elbogen und ge- rechtikeyt darczu und sey sein; dann eyner sey zwm Elbogen, der hab in dorumb bracht, er wolt sunsten wol eher darczu komen sein, dann meyne sone, das alles zu lang zu schreiben were. 1) Die zwischen den verticalen Doppelstrichen stehende Stelle weist eine andere Handschrift auf.
Strana 393
393 Haben wir nu umb die herschaft nit kommen wollen, haben meyne sone ir leib und leben mit der hilf gottes, irer herrn und freund dorauf seczen mussen. Und auf daz das meniglich versteet, das wir noch nichts mer gestanden sind, dann das unser zu behal- den, inden da in got das gluck gab und hineinkomen und ir ge- weldig wurden, hetten sy die vom Elbogen auch wol morden, als sie uns fur oft thun haben wollen, oder hetten sie su[n]st an iren leib strafen mogen, als sie eß umb uns wol verschult hetten; aber sie haben ir keynen nichts gethan, weder am leibe noch an leben, sunder sie zu gehorsam und uns zu genwertig zu bringen, wie pillich ist noch lawt unser koniglichen verschreibung. Dann das sie etlich in lynder gefenknuß gehalden und langst auß gelassen haben, dapey nu meniglich versteen mug, was gros ubels und unrechts an uns gescheen ist und gescheen hat sullen. Und wie sie iren aygen willen gehabt und grossen hochmut, der auß der gehorsam ist, an uns begangen haben, das alles etlichen |I umbliegenden krayßen und der ganczen lantschaft wissentlichen ist. Und abe nw etlich empflohen sind und wir etlich bwler und aufrurer und ungehorsam geurlaubt haben, hoffen wir, man sol uns dorumb nit verdenken, wanu wir uns der herschaft halben nichts verrer auch weiter anziehen, dann als vil wir noch kuniglicher verschreibung pillich thun und haben sollen. Wann wir wol wissen, das die herschaft der wirdigen crone und des kunigs ist ; wir haben uns auch alwegen gein der wirdigen crone aufrichtig- lichen gehalden und wollen auch das, ob got wil, hinfur thun noch laut unserer verschreibung, als frommen herren zugepurt. Und obe mich oder mein sone ymands euch anders furbringen wolt, dann wie oben berurt ist, das gerucht nit zu gelauben; das wollen wir demutiglichen verdinen, wann sich die obgerurten stuck alle in der warheit also und nit anders finden sollen. Sie haben uns auch der huldung, die sie neben der lantschaft haben, verlangent, dadurch sie haben wollen frey und nymant ge- horsam sein, sunder iren aigen willen zu volfuren, das mir und mein sonen zu unuberwintlichen schaden komen ist, und sust vil ander mehr schulde und pruche, die wir zu yne seczen mochten und an uns verbrochen haben, die wir umb der kurcz willen diczsmale be- steen lassen, das zu lang zu schreiben were und doch, so das verrer zu schulden kompt, zu seiner zeit wol ercleret und erzelt sollen werden. II. Erbarn hochweisen burgermaister und rot. Unsern gar willigen undertenigen dinst und inniges gebet sey ewer erbar weis[h]efit mit hochdemutigen vleyß underteniglichen zuvoran bereyt. Wir armen elenden geistliche und weltliche witben und weisen, vertriben lewt durch unrechten gewalt aus der koniglichen stat El- bogen, clagen ewrn gnaden unser groß elend und verderben, so wir Mittheilungen. 33. Jahraang. 4. Heft. 26
393 Haben wir nu umb die herschaft nit kommen wollen, haben meyne sone ir leib und leben mit der hilf gottes, irer herrn und freund dorauf seczen mussen. Und auf daz das meniglich versteet, das wir noch nichts mer gestanden sind, dann das unser zu behal- den, inden da in got das gluck gab und hineinkomen und ir ge- weldig wurden, hetten sy die vom Elbogen auch wol morden, als sie uns fur oft thun haben wollen, oder hetten sie su[n]st an iren leib strafen mogen, als sie eß umb uns wol verschult hetten; aber sie haben ir keynen nichts gethan, weder am leibe noch an leben, sunder sie zu gehorsam und uns zu genwertig zu bringen, wie pillich ist noch lawt unser koniglichen verschreibung. Dann das sie etlich in lynder gefenknuß gehalden und langst auß gelassen haben, dapey nu meniglich versteen mug, was gros ubels und unrechts an uns gescheen ist und gescheen hat sullen. Und wie sie iren aygen willen gehabt und grossen hochmut, der auß der gehorsam ist, an uns begangen haben, das alles etlichen |I umbliegenden krayßen und der ganczen lantschaft wissentlichen ist. Und abe nw etlich empflohen sind und wir etlich bwler und aufrurer und ungehorsam geurlaubt haben, hoffen wir, man sol uns dorumb nit verdenken, wanu wir uns der herschaft halben nichts verrer auch weiter anziehen, dann als vil wir noch kuniglicher verschreibung pillich thun und haben sollen. Wann wir wol wissen, das die herschaft der wirdigen crone und des kunigs ist ; wir haben uns auch alwegen gein der wirdigen crone aufrichtig- lichen gehalden und wollen auch das, ob got wil, hinfur thun noch laut unserer verschreibung, als frommen herren zugepurt. Und obe mich oder mein sone ymands euch anders furbringen wolt, dann wie oben berurt ist, das gerucht nit zu gelauben; das wollen wir demutiglichen verdinen, wann sich die obgerurten stuck alle in der warheit also und nit anders finden sollen. Sie haben uns auch der huldung, die sie neben der lantschaft haben, verlangent, dadurch sie haben wollen frey und nymant ge- horsam sein, sunder iren aigen willen zu volfuren, das mir und mein sonen zu unuberwintlichen schaden komen ist, und sust vil ander mehr schulde und pruche, die wir zu yne seczen mochten und an uns verbrochen haben, die wir umb der kurcz willen diczsmale be- steen lassen, das zu lang zu schreiben were und doch, so das verrer zu schulden kompt, zu seiner zeit wol ercleret und erzelt sollen werden. II. Erbarn hochweisen burgermaister und rot. Unsern gar willigen undertenigen dinst und inniges gebet sey ewer erbar weis[h]efit mit hochdemutigen vleyß underteniglichen zuvoran bereyt. Wir armen elenden geistliche und weltliche witben und weisen, vertriben lewt durch unrechten gewalt aus der koniglichen stat El- bogen, clagen ewrn gnaden unser groß elend und verderben, so wir Mittheilungen. 33. Jahraang. 4. Heft. 26
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394 — von gebot wegen der heiligen Romischen und von des heiligen crist- lichen glawbens wegen darzu komen sein, das wir babistlichen ge- boten gehorsam gewest sein, darumben uns dy herrn Slicke mit irer geselschaft unversorgter sach bey nacht und nebel gewaldiclichen uberstigen, uns arme lewt gefangen gestockt und gepflockt, unser hab und gutr, gelt, silber, kellich, monstrantczen und alle kleinet schentlich genumen, geistliche priesterschaft, man, woiber, kinder, witben und weysen an alle menschliche barmhertczigkeit in das bit- tere elend getriben. Dem nach haben wir uns gemuhet an geistliche und an weltliche, biß wir zu recht komen sein und haben von czweyen unsern allerheiligsten vatern, den babistn, das heilige gott- liche recht erlangt biß auf anrufung weltliche hand. Und dy babist- lichen bullen stehen an den erwirdigsten in got vater ertczbischove zu Maidburgk und Halberstat etc. mit andern unsern executorn und vorfurern unser gerechtigkeit. Und haben processen darvon gegeben, dy lautn an alle stand des heiligen Romischen reichs und sein ver- kundigt worden in Sachssen, Doringen, Meyssen, Slesie, Francken, Bayrn, Swoben. Nu sein komen der Slicke helfer, ritter und rittermaisige lewt, dy haben sich mit uns verainiget und vertragen biß auf dy absolu- cien. Nun haben wir unsern poten ge€n] Rome geschickt nach der absolucien. Und der Schlicke procurator auch dy czeit zu Rome ge- wesen ist und grose fuerpet gehabt haben an unsern heiligen vater den babisth. Und sein heiligkeit dy fuerpet und ir verdampniß an- gesehen und nachmals richter gesatczt dem bischove zu Wurtcz- purgk oder bischove zu Passawe. Und in der bäbistlichen commis- sion ist lawtent, da wir under den czwenen bischoven welen sollen. Und haben gewelt bischove zu Passawe vor ein erbarn rot zu Leip- czigk und vor der Slicke procurator. Und der Slicke procurator hot dy verbilligungen an bischove zu Passawe nicht recht bracht und der bischove zu Passawe hotcz verbeyst an bischove zu Wurtczpurgk. Der hot dy babistliche commission angenommen und cytirt unß aus babistlichn gewalt bey der pen des pannes und hot unß tage be- stimpt an montag nach unser lieben frawen lichtmes schierstkomende, das wir stehen sollen und mussen. Darumben schicken wir unsern volmechtigen anwalt zum konigk von Hvnngern und sol unß von sein gnaden schrift ausrichten, wy wir von seiner undt[rjau wegen umb hab und gut kommen sein. Darumben bitten wir euch gar demutiglich der heiligen gotlichen gerechtigkait gotes zu eren und dem heiligen cristlichen glawben, unß ein fuerschrift welt geben an konigk zu Vnngern und auch unsern erbern machtman mit ewr hilf, rot, peystand zu verhelfen und in entlich selbst verhorn und glawben zu setczen, als wir all kegenwertigk weren. Wel wir got den almechtigen vor ewer lang leben und ewige seligkait vleysiglichen biten. Geben zu Pilzen den nehsten dinstage post circumcisionem domini anno etc. lxxxvijto. Wir armen elenden geistlich und weltlich witben und weysen vertriben lewt durch unrechten gewalt aus der koniglichen stat Elbogen
394 — von gebot wegen der heiligen Romischen und von des heiligen crist- lichen glawbens wegen darzu komen sein, das wir babistlichen ge- boten gehorsam gewest sein, darumben uns dy herrn Slicke mit irer geselschaft unversorgter sach bey nacht und nebel gewaldiclichen uberstigen, uns arme lewt gefangen gestockt und gepflockt, unser hab und gutr, gelt, silber, kellich, monstrantczen und alle kleinet schentlich genumen, geistliche priesterschaft, man, woiber, kinder, witben und weysen an alle menschliche barmhertczigkeit in das bit- tere elend getriben. Dem nach haben wir uns gemuhet an geistliche und an weltliche, biß wir zu recht komen sein und haben von czweyen unsern allerheiligsten vatern, den babistn, das heilige gott- liche recht erlangt biß auf anrufung weltliche hand. Und dy babist- lichen bullen stehen an den erwirdigsten in got vater ertczbischove zu Maidburgk und Halberstat etc. mit andern unsern executorn und vorfurern unser gerechtigkeit. Und haben processen darvon gegeben, dy lautn an alle stand des heiligen Romischen reichs und sein ver- kundigt worden in Sachssen, Doringen, Meyssen, Slesie, Francken, Bayrn, Swoben. Nu sein komen der Slicke helfer, ritter und rittermaisige lewt, dy haben sich mit uns verainiget und vertragen biß auf dy absolu- cien. Nun haben wir unsern poten ge€n] Rome geschickt nach der absolucien. Und der Schlicke procurator auch dy czeit zu Rome ge- wesen ist und grose fuerpet gehabt haben an unsern heiligen vater den babisth. Und sein heiligkeit dy fuerpet und ir verdampniß an- gesehen und nachmals richter gesatczt dem bischove zu Wurtcz- purgk oder bischove zu Passawe. Und in der bäbistlichen commis- sion ist lawtent, da wir under den czwenen bischoven welen sollen. Und haben gewelt bischove zu Passawe vor ein erbarn rot zu Leip- czigk und vor der Slicke procurator. Und der Slicke procurator hot dy verbilligungen an bischove zu Passawe nicht recht bracht und der bischove zu Passawe hotcz verbeyst an bischove zu Wurtczpurgk. Der hot dy babistliche commission angenommen und cytirt unß aus babistlichn gewalt bey der pen des pannes und hot unß tage be- stimpt an montag nach unser lieben frawen lichtmes schierstkomende, das wir stehen sollen und mussen. Darumben schicken wir unsern volmechtigen anwalt zum konigk von Hvnngern und sol unß von sein gnaden schrift ausrichten, wy wir von seiner undt[rjau wegen umb hab und gut kommen sein. Darumben bitten wir euch gar demutiglich der heiligen gotlichen gerechtigkait gotes zu eren und dem heiligen cristlichen glawben, unß ein fuerschrift welt geben an konigk zu Vnngern und auch unsern erbern machtman mit ewr hilf, rot, peystand zu verhelfen und in entlich selbst verhorn und glawben zu setczen, als wir all kegenwertigk weren. Wel wir got den almechtigen vor ewer lang leben und ewige seligkait vleysiglichen biten. Geben zu Pilzen den nehsten dinstage post circumcisionem domini anno etc. lxxxvijto. Wir armen elenden geistlich und weltlich witben und weysen vertriben lewt durch unrechten gewalt aus der koniglichen stat Elbogen
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395 her Mathes Hertenberger, Lorentcz Hanusch, Wenczel Knoblach, Baltasar Kugler, Thoma Czelicz, Wenczel Seydl, Johannes Cromer, Hans Pausam, Nickel Reermaister, Kasper Ekel. wir aus macht und gehays der andern aller, der unser vil hundert ist. (Adresse auf der Rückseite:) Den erbarn und hochweysen burgermeister und rot der loblichen und nam- haftigen stat Budweyß, unsern gunstigen lieb herren. Original auf Papier mit einem auf der Rückseite zum Verschluß anfgedruckten Siegel in grünem Wachs. Die Umschrift ist nicht leserlich. Das Wappen zeigt in der Mitte einen horizontalen Balken, von welchem zwei Spiten nach unten und drei nach oben abzweigen. Ueber dem Schilde befindet sich ein mit einem Busch gezierter Stachhelm. v
395 her Mathes Hertenberger, Lorentcz Hanusch, Wenczel Knoblach, Baltasar Kugler, Thoma Czelicz, Wenczel Seydl, Johannes Cromer, Hans Pausam, Nickel Reermaister, Kasper Ekel. wir aus macht und gehays der andern aller, der unser vil hundert ist. (Adresse auf der Rückseite:) Den erbarn und hochweysen burgermeister und rot der loblichen und nam- haftigen stat Budweyß, unsern gunstigen lieb herren. Original auf Papier mit einem auf der Rückseite zum Verschluß anfgedruckten Siegel in grünem Wachs. Die Umschrift ist nicht leserlich. Das Wappen zeigt in der Mitte einen horizontalen Balken, von welchem zwei Spiten nach unten und drei nach oben abzweigen. Ueber dem Schilde befindet sich ein mit einem Busch gezierter Stachhelm. v
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