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Titel
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Fragment eines Registers
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Název:
Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348
Autor:
Groß, Lothar
Rok vydání:
1922
Místo vydání:
Hannover, Leipzig
Počet stran celkem:
24
Obsah:
- I: Titel
- 579: Fragment eines Registers
upravit
Strana I
Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde zur Beförderung einer Gesammtausgabe der Guellenschriften deutscher Geschichten des Mittelalters. Dretundvierzigster Band. . . Hannover und Leipzig. Hahnsche Buchhandlung. 1922.
Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde zur Beförderung einer Gesammtausgabe der Guellenschriften deutscher Geschichten des Mittelalters. Dretundvierzigster Band. . . Hannover und Leipzig. Hahnsche Buchhandlung. 1922.
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XII. Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348. Von Lothar Gross.
XII. Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348. Von Lothar Gross.
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Aus dem Registraturvermerk, der seit 1347 auf Ur- kunden Karls IV. festzustellen ist, hat man geschlossen, dass seit dem Beginne der Regierung Karls IV. in seiner Kanzlei Register geführt wurden und dass unter ihm die Einrichtung der Registrierung in der Reichskanzlei einen grossen Fortschritt zu verzeichnen hatte 1. Gleichwohl sind von den Registern Karls nur die spärlichen Ueberreste aus den Jahren 1360 und 1361 auf uns gekommen, die schon vor fast zwei Jahrhunderten aus der in Dresden befindlichen Handschrift von Glafey veröffentlicht wurden2. Ein glück- licher Zufall setzt uns nun in die Lage, über ein Fragment eines Registers Karls IV. aus den Anfängen seiner Regierung, aus dem Jahre 1348, berichten zu können. Im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv fand sich unter Akten des 17. Jhs. ein auf allen vier Seiten eng beschriebener Bogen Pergament, der sich bei näherem Zusehen als das Fragment eines Originalregisters Karls IV. entpuppte. Der Bogen ist seiner Zeit ungleichmässig be- schnitten worden, sodass seine beiden Blätter nicht die gleichen Masse zeigen. Das erste Blatt ist 31 cm hoch und 22,8 cm breit, das zweite gleich hoch, aber nur 21 cm breit. Man sieht auf den ersten Blick an den Schnitten und Löchern und an den vielfachen Kleisterspuren, dass der Bogen als Einband oder Umschlag in Verwendung stand. Wie schon erwähnt, wurde er beschnitten und zwar am oberen und am rechten Rande, wo ca. ein Streifen von 11/2—2 cm Breite weggeschnitten wurde. Infolgedessen fehlen auf der ersten und dritten Seite am oberen Rande die Ueberschriften der Eintragungen und auf der dritten 1) Ueber das Registerwesen Karls IV. vgl. Th. Lindner, Das Ur- kundenwesen Karls IV. S. 153 ff. und G. Seeliger, Die Registerführung am deutschen Königshof bis 1493 i. d. Mitt. d. Inst. f. öst. G., 3. Ergbd., 2) Adamus Fr. Glafey, Anecdotorum S. R. J. historiam ac S. 238 ff. ius publicum illustrantium collectio, 1734. — Die von Glafey ausge- lassenen Stücke siehe bei Bresslau N. Arch. 11, 95 ff.
Aus dem Registraturvermerk, der seit 1347 auf Ur- kunden Karls IV. festzustellen ist, hat man geschlossen, dass seit dem Beginne der Regierung Karls IV. in seiner Kanzlei Register geführt wurden und dass unter ihm die Einrichtung der Registrierung in der Reichskanzlei einen grossen Fortschritt zu verzeichnen hatte 1. Gleichwohl sind von den Registern Karls nur die spärlichen Ueberreste aus den Jahren 1360 und 1361 auf uns gekommen, die schon vor fast zwei Jahrhunderten aus der in Dresden befindlichen Handschrift von Glafey veröffentlicht wurden2. Ein glück- licher Zufall setzt uns nun in die Lage, über ein Fragment eines Registers Karls IV. aus den Anfängen seiner Regierung, aus dem Jahre 1348, berichten zu können. Im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv fand sich unter Akten des 17. Jhs. ein auf allen vier Seiten eng beschriebener Bogen Pergament, der sich bei näherem Zusehen als das Fragment eines Originalregisters Karls IV. entpuppte. Der Bogen ist seiner Zeit ungleichmässig be- schnitten worden, sodass seine beiden Blätter nicht die gleichen Masse zeigen. Das erste Blatt ist 31 cm hoch und 22,8 cm breit, das zweite gleich hoch, aber nur 21 cm breit. Man sieht auf den ersten Blick an den Schnitten und Löchern und an den vielfachen Kleisterspuren, dass der Bogen als Einband oder Umschlag in Verwendung stand. Wie schon erwähnt, wurde er beschnitten und zwar am oberen und am rechten Rande, wo ca. ein Streifen von 11/2—2 cm Breite weggeschnitten wurde. Infolgedessen fehlen auf der ersten und dritten Seite am oberen Rande die Ueberschriften der Eintragungen und auf der dritten 1) Ueber das Registerwesen Karls IV. vgl. Th. Lindner, Das Ur- kundenwesen Karls IV. S. 153 ff. und G. Seeliger, Die Registerführung am deutschen Königshof bis 1493 i. d. Mitt. d. Inst. f. öst. G., 3. Ergbd., 2) Adamus Fr. Glafey, Anecdotorum S. R. J. historiam ac S. 238 ff. ius publicum illustrantium collectio, 1734. — Die von Glafey ausge- lassenen Stücke siehe bei Bresslau N. Arch. 11, 95 ff.
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582 Lothar Gross. und vierten Seite das Ende bezw. der Anfang der einzelnen Zeilen. Auf der zweiten Seite ist die Schrift stellenweise stark abgerieben und daher kaum mehr recht lesbar. Wie eine Untersuchung der einzelnen Eintragungen zeigt, haben wir es mit dem äusseren Bogen einer Lage zu tun, nicht mit zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Blättern. Von einer Foliierung oder Paginierung findet sich keine Spur, ob eine solche nie vorhanden war oder ob sie weggeschnitten wurde, lässt sich nicht entscheiden. Alle vier Seiten weisen mit Ueberschriften versehene Eintragungen in Urkunden- schrift auf, die nur durch schmale Zwischenräume von einander getrennt sind. Die Ueberschriften, die in der Regel den Namen des Urkundenempfängers wiedergeben, sind mit roter Tinte unterstrichen und durch eine Art Kapitelzeichen in der gleichen Farbe noch besonders her- vorgehoben. Auf dem unteren Rande der ersten Seite findet sich folgender Vermerk: "Dem closterrath zur nach- richtung zuezustellen 6. August 1612', daneben ein B, von dem es aber zweifelhaft ist, ob es zur gleichen Zeit, wie der Vermerk geschrieben wurde. Zum ursprünglichen Schriftbestand scheint es jedesfalls nicht zu gehören. Ueber den Weg und die näheren Umstände, unter denen das Fragment an seinen heutigen Aufbewahrungsort gelangte, könnten nur mehr oder weniger begründete Ver- mutungen ausgesprochen werden, da alle bestimmteren An- haltspunkte fehlen. Aus dem eben erwähnten Vermerk kann nur soviel erschlossen werden, dass das Fragment in den Händen einer mit dem Klosterrat in Verbindung stehenden Stelle war, vielleicht auch an den Klosterrat gelangte und dass 1612 der Registerband, dem unser Bogen entstammt, bereits zerstört war, vermutlich sogar schon seit längerer Zeit. Der Vermerk bezieht sich offensichtlich nicht etwa auf die Eintragungen, sondern auf das, dem unser Bogen als Umschlag diente1. Das B war wahr- 1) Man könnte allenfalls auch daran denken, dass der Vermerk 'dem closterrath zur nachrichtung zuezustellen' mit der Eintragung, unterhalb der er sich befindet, zusammenhängt, da diese eine Urkunde für das Kloster Plass enthält, in der das Kloster von der Gastung befreit wird. Man könnte annehmen, dass der Bogen dem Klosterrat wegen dieser Urkunde eingesandt wurde. Bei näherer Ueberlegung hat aber diese Annahme nur eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit. Eine Behörde, die den Klosterrat auf das Privileg für Plass hätte hinweisen wollen, hätte wohl einen anderen Weg gewählt, als einen Bogen aus einem Register, von dem man für diesen Fall voraussetzen müsste, dass es noch intakt und sozusagen im Gebrauche war, herauszureissen. Man
582 Lothar Gross. und vierten Seite das Ende bezw. der Anfang der einzelnen Zeilen. Auf der zweiten Seite ist die Schrift stellenweise stark abgerieben und daher kaum mehr recht lesbar. Wie eine Untersuchung der einzelnen Eintragungen zeigt, haben wir es mit dem äusseren Bogen einer Lage zu tun, nicht mit zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Blättern. Von einer Foliierung oder Paginierung findet sich keine Spur, ob eine solche nie vorhanden war oder ob sie weggeschnitten wurde, lässt sich nicht entscheiden. Alle vier Seiten weisen mit Ueberschriften versehene Eintragungen in Urkunden- schrift auf, die nur durch schmale Zwischenräume von einander getrennt sind. Die Ueberschriften, die in der Regel den Namen des Urkundenempfängers wiedergeben, sind mit roter Tinte unterstrichen und durch eine Art Kapitelzeichen in der gleichen Farbe noch besonders her- vorgehoben. Auf dem unteren Rande der ersten Seite findet sich folgender Vermerk: "Dem closterrath zur nach- richtung zuezustellen 6. August 1612', daneben ein B, von dem es aber zweifelhaft ist, ob es zur gleichen Zeit, wie der Vermerk geschrieben wurde. Zum ursprünglichen Schriftbestand scheint es jedesfalls nicht zu gehören. Ueber den Weg und die näheren Umstände, unter denen das Fragment an seinen heutigen Aufbewahrungsort gelangte, könnten nur mehr oder weniger begründete Ver- mutungen ausgesprochen werden, da alle bestimmteren An- haltspunkte fehlen. Aus dem eben erwähnten Vermerk kann nur soviel erschlossen werden, dass das Fragment in den Händen einer mit dem Klosterrat in Verbindung stehenden Stelle war, vielleicht auch an den Klosterrat gelangte und dass 1612 der Registerband, dem unser Bogen entstammt, bereits zerstört war, vermutlich sogar schon seit längerer Zeit. Der Vermerk bezieht sich offensichtlich nicht etwa auf die Eintragungen, sondern auf das, dem unser Bogen als Umschlag diente1. Das B war wahr- 1) Man könnte allenfalls auch daran denken, dass der Vermerk 'dem closterrath zur nachrichtung zuezustellen' mit der Eintragung, unterhalb der er sich befindet, zusammenhängt, da diese eine Urkunde für das Kloster Plass enthält, in der das Kloster von der Gastung befreit wird. Man könnte annehmen, dass der Bogen dem Klosterrat wegen dieser Urkunde eingesandt wurde. Bei näherer Ueberlegung hat aber diese Annahme nur eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit. Eine Behörde, die den Klosterrat auf das Privileg für Plass hätte hinweisen wollen, hätte wohl einen anderen Weg gewählt, als einen Bogen aus einem Register, von dem man für diesen Fall voraussetzen müsste, dass es noch intakt und sozusagen im Gebrauche war, herauszureissen. Man
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Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348. 583 scheinlich die bei Aktenbeilagen jener Zeit häufige Buch- stabenbezeichnung und deutet daraufhin, dass das Buch oder Aktenkonvolut, dem der Bogen als Einband diente, die Beilage eines Berichtes oder einer Weisung war. Ein Vergleich der Daten der eingetragenen Urkunden zeigt, dass die zeitlich späteren auf der ersten und zweiten, die früheren auf der dritten und vierten Seite stehen. Dies ist nur so zu erklären, dass bei der ursprünglichen Lagerung des Bogens die jetzige dritte Seite die erste Seite der Lage war und der Bogen offenbar erst bei seiner Verwendung als Einband umgeschlagen wurde, wodurch die heutige Anordnung entstand. Wir müssen demnach die Urkunde für Nikolaus Alram, Bischof von Trient (n. 1), die heute an der Spitze der dritten Seite steht, als die erste der Lage und die nicht ganz vollständig erhaltene für Petrus von Gugelow (n. 17) als die letzte betrachten. Das Fragment enthält im ganzen 15 vollständige Urkundenabschriften und zwei Eintragungen, bei denen nur der Anfang der Urkunden erhalten ist (n. 12 und 17). Die Urkunden verteilen sich auf die Zeit vom 11. März bis 13. April 1348. Ihre Reihenfolge ist keine streng chronologische, doch scheinen grössere Abweichungen nicht vorgekommen zu sein. Wenn wir den Inhalt der Urkunden näher betrachten, sehen wir, dass es sich fast ausschliesslich um Angelegenheiten handelt, die Karl IV. als Landes- fürst, nicht als deutscher König beurkundete. Eine An- zahl von Urkunden stellt der König gemeinsam mit seinem Bruder Johann aus, die Empfänger sind mit zwei Aus- nahmen durchwegs Angehörige Böhmens, Mährens und Schlesiens. Bei diesen zwei Urkunden handelt es sich in dem einen Falle um den Waffenstillstand, den Karl und Johann mit König Kasimir von Polen schlossen1, im anderen um eine Vollmacht für den Bischof Nikolaus Alram von Trient, in der der Bischof zur Verpfändung einer der unter seiner Verwaltung stehenden Burgen ermächtigt wird2. Wenn hätte gewiss eine Abschrift angefertigt und diese nach entsprechender Beglaubigung eingesandt. 1) Ueber die Beziehungen zwischen Böhmen und Polen in jener Zeit vgl. Caro, Geschichte Polens 2, S. 278 ff. und Werunsky, Gesch. K. Karls IV. 2, S. 141. Die Urkunde über den Waffenstillstand be- reichert unsere Kenntnis über die Politik Karls vor dem Bündnis, das er am 22. Nov. 1348 mit Kasimir zu Namslau schloss. 2) Nikolaus Alram von Brünn, Bischof von Trient, früher Domherr zu Olmütz und Kanzler Karls, war 1336 auf Betreiben Karls zum Bischof gewählt
Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348. 583 scheinlich die bei Aktenbeilagen jener Zeit häufige Buch- stabenbezeichnung und deutet daraufhin, dass das Buch oder Aktenkonvolut, dem der Bogen als Einband diente, die Beilage eines Berichtes oder einer Weisung war. Ein Vergleich der Daten der eingetragenen Urkunden zeigt, dass die zeitlich späteren auf der ersten und zweiten, die früheren auf der dritten und vierten Seite stehen. Dies ist nur so zu erklären, dass bei der ursprünglichen Lagerung des Bogens die jetzige dritte Seite die erste Seite der Lage war und der Bogen offenbar erst bei seiner Verwendung als Einband umgeschlagen wurde, wodurch die heutige Anordnung entstand. Wir müssen demnach die Urkunde für Nikolaus Alram, Bischof von Trient (n. 1), die heute an der Spitze der dritten Seite steht, als die erste der Lage und die nicht ganz vollständig erhaltene für Petrus von Gugelow (n. 17) als die letzte betrachten. Das Fragment enthält im ganzen 15 vollständige Urkundenabschriften und zwei Eintragungen, bei denen nur der Anfang der Urkunden erhalten ist (n. 12 und 17). Die Urkunden verteilen sich auf die Zeit vom 11. März bis 13. April 1348. Ihre Reihenfolge ist keine streng chronologische, doch scheinen grössere Abweichungen nicht vorgekommen zu sein. Wenn wir den Inhalt der Urkunden näher betrachten, sehen wir, dass es sich fast ausschliesslich um Angelegenheiten handelt, die Karl IV. als Landes- fürst, nicht als deutscher König beurkundete. Eine An- zahl von Urkunden stellt der König gemeinsam mit seinem Bruder Johann aus, die Empfänger sind mit zwei Aus- nahmen durchwegs Angehörige Böhmens, Mährens und Schlesiens. Bei diesen zwei Urkunden handelt es sich in dem einen Falle um den Waffenstillstand, den Karl und Johann mit König Kasimir von Polen schlossen1, im anderen um eine Vollmacht für den Bischof Nikolaus Alram von Trient, in der der Bischof zur Verpfändung einer der unter seiner Verwaltung stehenden Burgen ermächtigt wird2. Wenn hätte gewiss eine Abschrift angefertigt und diese nach entsprechender Beglaubigung eingesandt. 1) Ueber die Beziehungen zwischen Böhmen und Polen in jener Zeit vgl. Caro, Geschichte Polens 2, S. 278 ff. und Werunsky, Gesch. K. Karls IV. 2, S. 141. Die Urkunde über den Waffenstillstand be- reichert unsere Kenntnis über die Politik Karls vor dem Bündnis, das er am 22. Nov. 1348 mit Kasimir zu Namslau schloss. 2) Nikolaus Alram von Brünn, Bischof von Trient, früher Domherr zu Olmütz und Kanzler Karls, war 1336 auf Betreiben Karls zum Bischof gewählt
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584 Lothar Gross. auch diese beiden Stücke oder zunächst das zweite nicht böhmische Landesangelegenheiten betreffen, so hat auch sie Karl nicht in seiner Eigenschaft als deutscher König — das zeigt ja beim ersten Stück schon die Tatsache, dass Johann Mitaussteller ist —, sondern als Landesfürst ausgestellt. Tirol wurde damals bekanntlich von den Luxemburgern beansprucht, und erst 1350 verzichteten Karl und sein Bruder Johann auf alle Ansprüche auf Tirol1. Reichsangelegenheiten sind demnach in diesen Urkunden nicht beurkundet. Wenn nun auch der Um- fang unseres Fragments viel zu klein ist, um einen sicheren Schluss zuzulassen, ist es doch nicht unwahr- scheinlich, dass der Bogen einem Spezialregister für Böhmen und die Nebenländer, keinem Reichsregister an- gehörte. Dass unter Karl IV. nicht nur allgemeine Register für Reichssachen, sondern auch eigene Register für Hof- gerichtssachen und für die von der selbständigen Kanzlei in Breslau auslaufenden Urkunden geführt wurden, hat bereits Lindner2 nachgewiesen. Für Böhmen hat es nun zwar keine eigene Kanzlei gegeben, jedoch einen besonderen Registrator, und Johannes von Gelnhausen spricht aus- drücklich von registris litterarum tam imperii sacri quam regni Bohemie's. Lindner schloss daraus auf die Existenz eines Separatregisters auch für Böhmen 4, wogegen Bresslau 5 im Hinblick darauf, dass sich in dem von Glafey heraus- gegebenen Register neben Reichsurkunden auch viele Stücke finden, die Karl als König von Böhmen ausgestellt hat, an eigene Register für Böhmen nicht glaubt. Wenn die Dürftigkeit des vorliegenden Fragmentes eine endgültige Entscheidung dieser Frage auch nicht gestattet, sind die oben festgestellten Tatsachen über den Inhalt des Fragments doch geeignet, die Argumente für die Existenz von Sonder- registern für Böhmen, wenigstens in den ersten Regierungs- jahren Karls, zu verstärken 6. Soweit sich an der Hand der Literatur feststellen lässt, sind von den 15 bezw. 17 uns im Fragment über- worden und wurde dessen besonderer Vertrauensmann in Tirol. Vgl. über ihn Werunsky a. a. O. 1, S. 170 und Egger, Gesch. Tirols S. 368 ff. 1) Vgl. Egger a. a. O. S. 384. 2) A. a. O. S. 155. 3) J. W. Hoff- 4) А. a. O. mann, Sammlung ungedruckter Nachrichten 2, S. 1. 6) In diesem Zu- 5) Urkundenlehre, 2. Aufl 1, S. 136 Anm. 3. sammenhang darf wohl auch darauf hingewiesen werden, dass von den zahlreichen Urkunden, die Karl am 7. April 1348 als deutscher König für Böhmen ausstellte, keine im Fragment erscheint.
584 Lothar Gross. auch diese beiden Stücke oder zunächst das zweite nicht böhmische Landesangelegenheiten betreffen, so hat auch sie Karl nicht in seiner Eigenschaft als deutscher König — das zeigt ja beim ersten Stück schon die Tatsache, dass Johann Mitaussteller ist —, sondern als Landesfürst ausgestellt. Tirol wurde damals bekanntlich von den Luxemburgern beansprucht, und erst 1350 verzichteten Karl und sein Bruder Johann auf alle Ansprüche auf Tirol1. Reichsangelegenheiten sind demnach in diesen Urkunden nicht beurkundet. Wenn nun auch der Um- fang unseres Fragments viel zu klein ist, um einen sicheren Schluss zuzulassen, ist es doch nicht unwahr- scheinlich, dass der Bogen einem Spezialregister für Böhmen und die Nebenländer, keinem Reichsregister an- gehörte. Dass unter Karl IV. nicht nur allgemeine Register für Reichssachen, sondern auch eigene Register für Hof- gerichtssachen und für die von der selbständigen Kanzlei in Breslau auslaufenden Urkunden geführt wurden, hat bereits Lindner2 nachgewiesen. Für Böhmen hat es nun zwar keine eigene Kanzlei gegeben, jedoch einen besonderen Registrator, und Johannes von Gelnhausen spricht aus- drücklich von registris litterarum tam imperii sacri quam regni Bohemie's. Lindner schloss daraus auf die Existenz eines Separatregisters auch für Böhmen 4, wogegen Bresslau 5 im Hinblick darauf, dass sich in dem von Glafey heraus- gegebenen Register neben Reichsurkunden auch viele Stücke finden, die Karl als König von Böhmen ausgestellt hat, an eigene Register für Böhmen nicht glaubt. Wenn die Dürftigkeit des vorliegenden Fragmentes eine endgültige Entscheidung dieser Frage auch nicht gestattet, sind die oben festgestellten Tatsachen über den Inhalt des Fragments doch geeignet, die Argumente für die Existenz von Sonder- registern für Böhmen, wenigstens in den ersten Regierungs- jahren Karls, zu verstärken 6. Soweit sich an der Hand der Literatur feststellen lässt, sind von den 15 bezw. 17 uns im Fragment über- worden und wurde dessen besonderer Vertrauensmann in Tirol. Vgl. über ihn Werunsky a. a. O. 1, S. 170 und Egger, Gesch. Tirols S. 368 ff. 1) Vgl. Egger a. a. O. S. 384. 2) A. a. O. S. 155. 3) J. W. Hoff- 4) А. a. O. mann, Sammlung ungedruckter Nachrichten 2, S. 1. 6) In diesem Zu- 5) Urkundenlehre, 2. Aufl 1, S. 136 Anm. 3. sammenhang darf wohl auch darauf hingewiesen werden, dass von den zahlreichen Urkunden, die Karl am 7. April 1348 als deutscher König für Böhmen ausstellte, keine im Fragment erscheint.
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Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348. 585 lieferten Urkunden bisher nur drei bekannt, die Urkunde vom 7. April 1348 für das Kloster Plass 1, deren Original mit dem Datum des 11. April erhalten ist2, die vom 18. März 1348 für Heinrich von Kittelitz3, deren Regest Zobel4 mit dem Datum 17. April aus einer abschriftlichen Ueberlieferung gibt5, und die nur mehr fragmentarisch erhaltene für Petrus de Gugelow, die offenbar mit der Urkunde vom 11. April 1348 identisch ist 6. Ein Vergleich des Originals der Urkunde für Plass mit der Register- eintragung ergibt als auffallendste Verschiedenheit die Ab- weichung im Tagesdatum, da dasselbe im Original feria sexta proxima ante diem Ramispalmarum' lautet, was dem 11. April entspricht, während das Datum des Registers VII. ydus aprilis' dem 7. April gleichkommt. Daneben finden sich stilistische Verschiedenheiten und Verbesserungen; so heisst es im Original 'sub optentu gracie nostre ne', im Register 'ut, ferner 'sub pena nostre indignacionis' (im Register fehlt nostre"), und endlich lautet der letzte Satz dort richtig 'quam, qui secus attemptare presumpserint, se cognoscant graviter incursuros', während es im Register fehlerhaft quam, si secus attemptare presumpserit, se noverit graviter incursuros' heisst. Die einleitenden und Schlussformeln sind im Register wie bei allen übrigen Stücken auch hier gekürzt bezw. ganz weggeblieben. Der Kanzleivermerk auf der Plica des Originals per dominum c(ancellarium) Johannes' fehlt im Register, wie sich in unserem Fragment Kanzleivermerke überhaupt nicht ein- getragen finden. Dieser Vergleich führt zur Frage nach der Vorlage der Eintragung, zur Frage, ob Konzept oder Reinschrift derselben zugrunde lag. Nachdem sich schon Ficker" dafür ausgesprochen hatte, dass die Registrierung in der königlichen Kanzlei nach den Konzepten erfolgt sei, hat Seeliger8 den zwingenden Nachweis erbracht, dass in fast allen Fällen die Eintragungen auf Grund der Konzepte vorgenommen wurden. Nach seinen eingehenden Unter- 2) Or. bisher im H. H. 1) Huber, Regesten Karls IV. n. 659. und Staatsarchiv in Wien böhm. Klosterurkunden. jetzt nach Prag aus- geliefert. 3) Huber n. 663. 4) Verzeichnis oberlausizischer Urkunden herausg. v. d. oberlausiz. Gesellsch. d. Wissenschaften in Görlitz 1, S. 54 5) Die von Zobel mit einem † versehenen Stücke sind n. 263. aus abschriftlicher Ueberlieferung. — Vgl. auch unten S. 586 Anm. 2. 6) Huber n. 657. 7) Beiträge zur Urkundenlehre 2, S. 33. 8) A. a. O. S. 313 ff.
Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348. 585 lieferten Urkunden bisher nur drei bekannt, die Urkunde vom 7. April 1348 für das Kloster Plass 1, deren Original mit dem Datum des 11. April erhalten ist2, die vom 18. März 1348 für Heinrich von Kittelitz3, deren Regest Zobel4 mit dem Datum 17. April aus einer abschriftlichen Ueberlieferung gibt5, und die nur mehr fragmentarisch erhaltene für Petrus de Gugelow, die offenbar mit der Urkunde vom 11. April 1348 identisch ist 6. Ein Vergleich des Originals der Urkunde für Plass mit der Register- eintragung ergibt als auffallendste Verschiedenheit die Ab- weichung im Tagesdatum, da dasselbe im Original feria sexta proxima ante diem Ramispalmarum' lautet, was dem 11. April entspricht, während das Datum des Registers VII. ydus aprilis' dem 7. April gleichkommt. Daneben finden sich stilistische Verschiedenheiten und Verbesserungen; so heisst es im Original 'sub optentu gracie nostre ne', im Register 'ut, ferner 'sub pena nostre indignacionis' (im Register fehlt nostre"), und endlich lautet der letzte Satz dort richtig 'quam, qui secus attemptare presumpserint, se cognoscant graviter incursuros', während es im Register fehlerhaft quam, si secus attemptare presumpserit, se noverit graviter incursuros' heisst. Die einleitenden und Schlussformeln sind im Register wie bei allen übrigen Stücken auch hier gekürzt bezw. ganz weggeblieben. Der Kanzleivermerk auf der Plica des Originals per dominum c(ancellarium) Johannes' fehlt im Register, wie sich in unserem Fragment Kanzleivermerke überhaupt nicht ein- getragen finden. Dieser Vergleich führt zur Frage nach der Vorlage der Eintragung, zur Frage, ob Konzept oder Reinschrift derselben zugrunde lag. Nachdem sich schon Ficker" dafür ausgesprochen hatte, dass die Registrierung in der königlichen Kanzlei nach den Konzepten erfolgt sei, hat Seeliger8 den zwingenden Nachweis erbracht, dass in fast allen Fällen die Eintragungen auf Grund der Konzepte vorgenommen wurden. Nach seinen eingehenden Unter- 2) Or. bisher im H. H. 1) Huber, Regesten Karls IV. n. 659. und Staatsarchiv in Wien böhm. Klosterurkunden. jetzt nach Prag aus- geliefert. 3) Huber n. 663. 4) Verzeichnis oberlausizischer Urkunden herausg. v. d. oberlausiz. Gesellsch. d. Wissenschaften in Görlitz 1, S. 54 5) Die von Zobel mit einem † versehenen Stücke sind n. 263. aus abschriftlicher Ueberlieferung. — Vgl. auch unten S. 586 Anm. 2. 6) Huber n. 657. 7) Beiträge zur Urkundenlehre 2, S. 33. 8) A. a. O. S. 313 ff.
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586 Lothar Gross. suchungen erfolgte die Registrierung im 14. und 15. Jh. in der Regel in der Weise, dass das Konzept — oder, falls ein solches bei gewissen ganz typischen Urkunden nicht an- gefertigt wurde, der schriftliche Beurkundungsbefehl — als Vorlage der Registereintragung diente, die dann durch den Registrator mit dem Original verglichen werden sollte, um allfällige Verbesserungen oder Aenderungen in der Ein- tragung vornehmen und die nötigen Zusätze, besonders Kanzleivermerke, beifügen zu können. Nach dieser Ueber- prüfung, die bald vor, bald nach der Besiegelung stattzu- finden pflegte, wurde das Registraturzeichen auf das Original gesetzt und dasselbe war zur Ausfolgung an den Empfänger bereit. Die zahlreichen Korrekturen und Zu- sätze, die wir in vielen Registern, auch in dem von Glafey edierten Register Karls IV. finden, sind das Ergebnis dieser Kontrolle durch den Registrator. Unterblieb diese Ueber- prüfung oder wurde sie nachlässig ausgeübt, so entstanden jene Widersprüche zwischen Original und Registereintragung, die besonders in der Datierung unter Ludwig dem Baiern und Karl IV. häufig sind und deren Seeliger eine Anzahl aufgezählt hat 1. Zweifellos ist darin auch die Ursache der Verschiedenheiten in unserem Falle zu suchen. Auch hier kann unmöglich das Original als Vorlage gedient haben, wie die oben angeführten Abweichungen beweisen2. Trotzdem aber hier eine Ueberprüfung der Eintragung an der Hand des Originals offensichtlich nicht stattgefunden haben kann, trägt das Original auf der Plica das Registratur- zeichen. Nun haben zwar bereits Seeliger3 und Bresslau" darauf hingewiesen, dass auch dieses Zeichen keine absolute Sicherheit bietet, dass die Kontrolle wirklich stattgefunden hatte. Nachlässigkeit und Flüchtigkeit spielten hier eine grosse Rolle. In unserem Falle muss aber noch etwas 1) А. a. O. S. 336. 2) Bei der Urkunde für Heinrich von Kittelitz dürfte die Sachlage eine ähnliche sein, doch lässt sich hier ein Vergleich nicht anstellen. Zobels Regest geht nämlich auf eine in der Bibliothek der Oberlaus. Gesellsch. d. Wissenschaften in Görlitz, L I 2 zweiter Band Bl. 17, befindliche Abschrift zurück, die ihrerseits wieder aus einer Kopie in den revidierten Lehenbriefen O 1615' schöpfte, die verschollen sind. Die Abschrift ist in deutscher Sprache, also offenbar Uebersetzung aus dem Lateinischen und voll von Fehlern. Aus dieser Quelle ist die inserierte Urk. Kg. Johanns v. 1345 April 12 bei Köhler, Codex dipl. Lusatiae sup. 1, S. 363 (Zobel a. a. O. S. 44) abgedruckt. Ich verdanke eine Abschrift dieser Kopie sowie die Mitteilungen über deren Ueberlieferung der Güte des Herrn Prof. Dr. R. Jecht in Görlitz. 4) Urkundenlehre 2. Aufl. 1, S. 137. 3) A. a. O. S. 387.
586 Lothar Gross. suchungen erfolgte die Registrierung im 14. und 15. Jh. in der Regel in der Weise, dass das Konzept — oder, falls ein solches bei gewissen ganz typischen Urkunden nicht an- gefertigt wurde, der schriftliche Beurkundungsbefehl — als Vorlage der Registereintragung diente, die dann durch den Registrator mit dem Original verglichen werden sollte, um allfällige Verbesserungen oder Aenderungen in der Ein- tragung vornehmen und die nötigen Zusätze, besonders Kanzleivermerke, beifügen zu können. Nach dieser Ueber- prüfung, die bald vor, bald nach der Besiegelung stattzu- finden pflegte, wurde das Registraturzeichen auf das Original gesetzt und dasselbe war zur Ausfolgung an den Empfänger bereit. Die zahlreichen Korrekturen und Zu- sätze, die wir in vielen Registern, auch in dem von Glafey edierten Register Karls IV. finden, sind das Ergebnis dieser Kontrolle durch den Registrator. Unterblieb diese Ueber- prüfung oder wurde sie nachlässig ausgeübt, so entstanden jene Widersprüche zwischen Original und Registereintragung, die besonders in der Datierung unter Ludwig dem Baiern und Karl IV. häufig sind und deren Seeliger eine Anzahl aufgezählt hat 1. Zweifellos ist darin auch die Ursache der Verschiedenheiten in unserem Falle zu suchen. Auch hier kann unmöglich das Original als Vorlage gedient haben, wie die oben angeführten Abweichungen beweisen2. Trotzdem aber hier eine Ueberprüfung der Eintragung an der Hand des Originals offensichtlich nicht stattgefunden haben kann, trägt das Original auf der Plica das Registratur- zeichen. Nun haben zwar bereits Seeliger3 und Bresslau" darauf hingewiesen, dass auch dieses Zeichen keine absolute Sicherheit bietet, dass die Kontrolle wirklich stattgefunden hatte. Nachlässigkeit und Flüchtigkeit spielten hier eine grosse Rolle. In unserem Falle muss aber noch etwas 1) А. a. O. S. 336. 2) Bei der Urkunde für Heinrich von Kittelitz dürfte die Sachlage eine ähnliche sein, doch lässt sich hier ein Vergleich nicht anstellen. Zobels Regest geht nämlich auf eine in der Bibliothek der Oberlaus. Gesellsch. d. Wissenschaften in Görlitz, L I 2 zweiter Band Bl. 17, befindliche Abschrift zurück, die ihrerseits wieder aus einer Kopie in den revidierten Lehenbriefen O 1615' schöpfte, die verschollen sind. Die Abschrift ist in deutscher Sprache, also offenbar Uebersetzung aus dem Lateinischen und voll von Fehlern. Aus dieser Quelle ist die inserierte Urk. Kg. Johanns v. 1345 April 12 bei Köhler, Codex dipl. Lusatiae sup. 1, S. 363 (Zobel a. a. O. S. 44) abgedruckt. Ich verdanke eine Abschrift dieser Kopie sowie die Mitteilungen über deren Ueberlieferung der Güte des Herrn Prof. Dr. R. Jecht in Görlitz. 4) Urkundenlehre 2. Aufl. 1, S. 137. 3) A. a. O. S. 387.
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Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348. 587 anderes berücksichtigt werden. Auf die wiederholten, oft von anderen Händen vorgenommenen Verbesserungen und Zusätze, die sich in den meisten Registern finden, wurde bereits oben hingewiesen. In unserem Fragmente ist nun von solchen nicht die geringste Spur zu merken. Sämtliche Eintragungen sind nicht nur von der gleichen Hand, sondern, soweit sich dies beurteilen lässt, auch mit der gleichen Tinte geschrieben. Es wurde ferner bereits be- merkt, dass bei keiner Eintragung irgendwelche Kanzlei- vermerke zu finden sind. Hierin liegt ein wesentlicher Unterschied gegenüber dem späteren uns erhaltenen Re- gister Karls IV., wo nur bei 57 Urkunden der Kanzlei- vermerk fehlt, bei den übrigen 476 aber vorhanden ist 1. Es scheint also, dass zur Zeit, als unser Register entstand, das Vorgehen bei der Registrierung ein anderes war. Ein sicheres Urteil wird allerdings auch hier durch die Dürftigkeit des Fragments sehr erschwert. Im Hinblick auf das Fehlen aller Korrekturen könnte man wohl auch daran denken, dass die uns vorliegenden Eintragungen nachträglich in einem Zuge nach den Konzepten der bereits hinaus ge� gebenen Originale gemacht wurden, sodass eine Möglichkeit von Zusätzen und Verbesserungen nicht mehr gegeben war. Allerdings wäre mit einer solchen Annahme die Tatsache, dass die chronologische Reihenfolge nicht eingehalten wurde, schwer vereinbar. Auch müsste man, da ja unser Fragment das erste und letzte Blatt einer Lage enthält, voraussetzen, dass zumindest in dieser ganzen Lage eine spätere ein- heitliche Abschrift von Konzepten vorlag. Von entscheiden- der Bedeutung für die Frage ist es jedoch, ob die Kanzlei- vermerke bezw. die Namen der darin genannten Beamten nur den Originalen entnommen werden konnten. Seeliger hat auch diese Frage eingehend behandelt 2; für das 15. Jh. lassen sich Unterfertigungen (Kanzleivermerke) auf den Konzepten nachweisen. Für die frühere Zeit wissen wir von den Konzepten sehr wenig, doch kennen wir auch aus der Zeit Karls IV. Konzepte mit Kanzleivermerken3. Im Dresdener Register Karls sind sie anscheinend meist gleichzeitig mit dem übrigen Texte eingetragen4, sodass man auf ihr Vorhandensein in den Konzepten schliessen durfte. Uebrigens sind auch in den Registern des 15. Jhs. 2) A. a. O. S. 332 f. 1) Seeliger a. a. O. S. 330. Bresslau, Urkundenlehre 2. Aufl. 2/1, S. 145 Anm. 4. S. 333 sagt, dass sie einigemale sichtlich nachgetragen seien, aber wohl gleichzeitig mit der ganzen Eintragung erfolgten. 3) Vgl. 4) Seeliger im übrigen
Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348. 587 anderes berücksichtigt werden. Auf die wiederholten, oft von anderen Händen vorgenommenen Verbesserungen und Zusätze, die sich in den meisten Registern finden, wurde bereits oben hingewiesen. In unserem Fragmente ist nun von solchen nicht die geringste Spur zu merken. Sämtliche Eintragungen sind nicht nur von der gleichen Hand, sondern, soweit sich dies beurteilen lässt, auch mit der gleichen Tinte geschrieben. Es wurde ferner bereits be- merkt, dass bei keiner Eintragung irgendwelche Kanzlei- vermerke zu finden sind. Hierin liegt ein wesentlicher Unterschied gegenüber dem späteren uns erhaltenen Re- gister Karls IV., wo nur bei 57 Urkunden der Kanzlei- vermerk fehlt, bei den übrigen 476 aber vorhanden ist 1. Es scheint also, dass zur Zeit, als unser Register entstand, das Vorgehen bei der Registrierung ein anderes war. Ein sicheres Urteil wird allerdings auch hier durch die Dürftigkeit des Fragments sehr erschwert. Im Hinblick auf das Fehlen aller Korrekturen könnte man wohl auch daran denken, dass die uns vorliegenden Eintragungen nachträglich in einem Zuge nach den Konzepten der bereits hinaus ge� gebenen Originale gemacht wurden, sodass eine Möglichkeit von Zusätzen und Verbesserungen nicht mehr gegeben war. Allerdings wäre mit einer solchen Annahme die Tatsache, dass die chronologische Reihenfolge nicht eingehalten wurde, schwer vereinbar. Auch müsste man, da ja unser Fragment das erste und letzte Blatt einer Lage enthält, voraussetzen, dass zumindest in dieser ganzen Lage eine spätere ein- heitliche Abschrift von Konzepten vorlag. Von entscheiden- der Bedeutung für die Frage ist es jedoch, ob die Kanzlei- vermerke bezw. die Namen der darin genannten Beamten nur den Originalen entnommen werden konnten. Seeliger hat auch diese Frage eingehend behandelt 2; für das 15. Jh. lassen sich Unterfertigungen (Kanzleivermerke) auf den Konzepten nachweisen. Für die frühere Zeit wissen wir von den Konzepten sehr wenig, doch kennen wir auch aus der Zeit Karls IV. Konzepte mit Kanzleivermerken3. Im Dresdener Register Karls sind sie anscheinend meist gleichzeitig mit dem übrigen Texte eingetragen4, sodass man auf ihr Vorhandensein in den Konzepten schliessen durfte. Uebrigens sind auch in den Registern des 15. Jhs. 2) A. a. O. S. 332 f. 1) Seeliger a. a. O. S. 330. Bresslau, Urkundenlehre 2. Aufl. 2/1, S. 145 Anm. 4. S. 333 sagt, dass sie einigemale sichtlich nachgetragen seien, aber wohl gleichzeitig mit der ganzen Eintragung erfolgten. 3) Vgl. 4) Seeliger im übrigen
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588 Lothar Gross. durch ganze Jal ehnte keine derartigen Vermerke zu finden, ohne dass sich für ihr Verschwinden in allen Fällen eine völlig befriedigende Erklärung geben liesse1. Aus dem Fehlen der Vermerke allein lässt sich also ein be- stimmter Schluss auf den Vorgang der Registrierung bei unserem Register nicht ableiten, umso weniger als ja auch im Dresdener Register Karls eine Anzahl von Urkunden ohne diese Vermerke eingetragen ist. Einen gewichtigeren Anhaltspunkt bietet vielleicht die Tatsache, dass Korrekturen oder Zusätze überhaupt nicht zu bemerken sind. Wenn die Anzahl der hier vorliegenden Stücke auch nur gering ist, muss es doch sehr auffallen, dass sich nicht die geringste Spur einer Kollation der Eintragungen mit den Originalen findet. Wenn wir uns nun an die Beobachtungen erinnern, die wir beim Vergleich des Originals für Plass mit der Registereintragung gemacht haben, so wird man vielleicht mit all’ dem Vorbehalte, den der geringe Umfang des Fragments erfordert, die Vermutung äussern können, dass hier gegenüber dem Dresdener Register ein früheres Entwicklungsstadium vorliegt, in dem die Kontrolle der Eintragungen durch einen Vergleich mit den Originalen in der Kanzlei noch nicht durchgedrungen war. Im Folgenden gelangen die Urkunden unseres Frag- mentes zum Abdruck. Die durch das Beschneiden der Ränder weggefallenen Worte war ich bemüht durch Ver- gleich mit dem Formular ähnlicher Urkunden, sowie nach dem Sinne zu ergänzen, ohne dass dies überall mit Sicherheit gelungen wäre. Die Lücken sind übrigens nirgends so gross, dass durch sie das Verständnis der Urkunden be- einträchtigt würde. Die ergänzten Worte und Buchstaben wurden zwischen eckige Klammern gesetzt. Angeordnet wurden die Urkunden in jener Reihenfolge, in der sie ursprünglich im Register standen 2. Nr. 1, 1348 März 11. Karolus etc. quod cum fidelis nostri dilecti Nycolai Alrami gubernatoris episcopatus Tridentini indigenciis pro manutenendis [castris] einsdem in ecclesie(!) propter defectum expensarum manifeste requirat, quod per eum aliquod castrorum gubernationis sue et pro certis ... . . obligetur, idcirco favemus eidem et super eo nostram specialem damus licentiam, quod 1) Seeliger a. a. O. S. 332. 2) Vgl. oben S. 583. 3) sic.
588 Lothar Gross. durch ganze Jal ehnte keine derartigen Vermerke zu finden, ohne dass sich für ihr Verschwinden in allen Fällen eine völlig befriedigende Erklärung geben liesse1. Aus dem Fehlen der Vermerke allein lässt sich also ein be- stimmter Schluss auf den Vorgang der Registrierung bei unserem Register nicht ableiten, umso weniger als ja auch im Dresdener Register Karls eine Anzahl von Urkunden ohne diese Vermerke eingetragen ist. Einen gewichtigeren Anhaltspunkt bietet vielleicht die Tatsache, dass Korrekturen oder Zusätze überhaupt nicht zu bemerken sind. Wenn die Anzahl der hier vorliegenden Stücke auch nur gering ist, muss es doch sehr auffallen, dass sich nicht die geringste Spur einer Kollation der Eintragungen mit den Originalen findet. Wenn wir uns nun an die Beobachtungen erinnern, die wir beim Vergleich des Originals für Plass mit der Registereintragung gemacht haben, so wird man vielleicht mit all’ dem Vorbehalte, den der geringe Umfang des Fragments erfordert, die Vermutung äussern können, dass hier gegenüber dem Dresdener Register ein früheres Entwicklungsstadium vorliegt, in dem die Kontrolle der Eintragungen durch einen Vergleich mit den Originalen in der Kanzlei noch nicht durchgedrungen war. Im Folgenden gelangen die Urkunden unseres Frag- mentes zum Abdruck. Die durch das Beschneiden der Ränder weggefallenen Worte war ich bemüht durch Ver- gleich mit dem Formular ähnlicher Urkunden, sowie nach dem Sinne zu ergänzen, ohne dass dies überall mit Sicherheit gelungen wäre. Die Lücken sind übrigens nirgends so gross, dass durch sie das Verständnis der Urkunden be- einträchtigt würde. Die ergänzten Worte und Buchstaben wurden zwischen eckige Klammern gesetzt. Angeordnet wurden die Urkunden in jener Reihenfolge, in der sie ursprünglich im Register standen 2. Nr. 1, 1348 März 11. Karolus etc. quod cum fidelis nostri dilecti Nycolai Alrami gubernatoris episcopatus Tridentini indigenciis pro manutenendis [castris] einsdem in ecclesie(!) propter defectum expensarum manifeste requirat, quod per eum aliquod castrorum gubernationis sue et pro certis ... . . obligetur, idcirco favemus eidem et super eo nostram specialem damus licentiam, quod 1) Seeliger a. a. O. S. 332. 2) Vgl. oben S. 583. 3) sic.
Strana 589
Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348. 589 unum ex predictis castris ad muniendum [cetera] castra victualibus et expensis possit et valeat persone cui decreverit obligare. Presencium etc. Datum Prage XI die mar[tiij. Nr. 2, 1348 März 12. Wanncko de Walenow. Karolus etc. quod attendentes grata obsequia nobis per Wankonem de Wolenow tam dudum exhibita, ob quorum respectum nostra exce[llentia eum] non immerito prosequitur gratiose, preterea eidem Wankoni et suis heredibus villam nostram Przigeloyge ad nos iure regni inter .... devolutam ex eo, quod Cristanus quondam eiusdem ville possessor diem clausit extremum heredibus legittimis non relictis, conferimus et donamus per eum et suos heredes cum universis honoribus iuribus et pertinenciis quibuscumque ad ipsam villam spec- tantibus, [prout] eam dominus Cristanus tenuit et habuit, tenendam habendam utifruendam et pacifice perpetuis tem- poribus possidendam absſque aliquo] preiudicio alieni mandantes igitur etc. Datum Prage anno domini M'CCC°XLVIII°, indic- tione Ia, feria IIIIta post invocavit, regnorum [nostrorum anno secundo]. Nr. 3, 1348 März 13. Treuge Cracovienses. Karolus etc. et Iohannes dux Karinthie promittimus sincera fide sine dolo pro nobis et omnibus fidelibus et sub- ditis nostris, qui pro . . . . et dimittunt, magnifico Kazimyro regi Cracovie fratri nostro cum ipso terris ac omnibus fidelibus et subditis suis treugas a data presencium usque ad festum sancti Georgi futurum proxime inviolabiliter observari presencium etc. Datum [Prage] anno domini M°'CCC'XLVIII°. indictione prima, III° ydus martii, regnorum nostrorum anno secundo. Nr. 4, 1348 März 18. Henricus de Kytelicz. Karolus etc. quod constitutus in nostre maiestatis pre- sencia dilectus nobis Henricus de Kytelicz fidelis noster nobis humiliter supplicavit, quod sibi] quasdam litteras clare memorie illustris Iohannis quondam Boemie regis genitoris nostri caris- simi approbare ratificare confirmare [de auctoritatel regia digna- remur, quarum tenor per omnia talis erat: Nos lohannes dei
Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348. 589 unum ex predictis castris ad muniendum [cetera] castra victualibus et expensis possit et valeat persone cui decreverit obligare. Presencium etc. Datum Prage XI die mar[tiij. Nr. 2, 1348 März 12. Wanncko de Walenow. Karolus etc. quod attendentes grata obsequia nobis per Wankonem de Wolenow tam dudum exhibita, ob quorum respectum nostra exce[llentia eum] non immerito prosequitur gratiose, preterea eidem Wankoni et suis heredibus villam nostram Przigeloyge ad nos iure regni inter .... devolutam ex eo, quod Cristanus quondam eiusdem ville possessor diem clausit extremum heredibus legittimis non relictis, conferimus et donamus per eum et suos heredes cum universis honoribus iuribus et pertinenciis quibuscumque ad ipsam villam spec- tantibus, [prout] eam dominus Cristanus tenuit et habuit, tenendam habendam utifruendam et pacifice perpetuis tem- poribus possidendam absſque aliquo] preiudicio alieni mandantes igitur etc. Datum Prage anno domini M'CCC°XLVIII°, indic- tione Ia, feria IIIIta post invocavit, regnorum [nostrorum anno secundo]. Nr. 3, 1348 März 13. Treuge Cracovienses. Karolus etc. et Iohannes dux Karinthie promittimus sincera fide sine dolo pro nobis et omnibus fidelibus et sub- ditis nostris, qui pro . . . . et dimittunt, magnifico Kazimyro regi Cracovie fratri nostro cum ipso terris ac omnibus fidelibus et subditis suis treugas a data presencium usque ad festum sancti Georgi futurum proxime inviolabiliter observari presencium etc. Datum [Prage] anno domini M°'CCC'XLVIII°. indictione prima, III° ydus martii, regnorum nostrorum anno secundo. Nr. 4, 1348 März 18. Henricus de Kytelicz. Karolus etc. quod constitutus in nostre maiestatis pre- sencia dilectus nobis Henricus de Kytelicz fidelis noster nobis humiliter supplicavit, quod sibi] quasdam litteras clare memorie illustris Iohannis quondam Boemie regis genitoris nostri caris- simi approbare ratificare confirmare [de auctoritatel regia digna- remur, quarum tenor per omnia talis erat: Nos lohannes dei
Strana 590
590 Lothar Gross. gratia Boemie rex ac Lucemburgensis comes [notum facimus] tenore presencium universis, quod, quia iam dudum dilecto fideli nostro Henrico de Kytlicz super confirmacione bonorum feuda lium], [quas] in terris nostris Budissensi et Gorliczensi possidet, litteras nostras concessimus, quae post hac, prout de certo informati sumus, per [incendii] voraginem sunt con- sumpte, propter quod ipse Henricus de Kytlicz nostras litteras" denuo nobis supplicavit, ut de speciali gratia [sibi] litteras nostras innovare et reiterare dignaremur, nos nonnulla servicia fidelia nobis exhibita et in antea prompta [exhibenda] benigno pensantes affectu predictas litteras per modum subsecutum duximus innovandas concedentes sibi, quod si Iohannes de [Kytlicz] frater suus viam universe carnis absque heredibus legittimis ingressus fuerit, tunc idem Henricus legittimus successor omnium [bonorum], que reliquerit, existat et nichilo- minus bona villas allodia et predia videlicet villas Kytlicz, Wal, Cotwitz cum [attinenciis] ibidem, Trustewicz, Radmericz, allodium in villa Opal, allodium in villa Rosinhayn, bona in villa Lic . . . . . . cum molendino ibidem in districtu Budissensi sitas et sita et villas Zcobelusk et Herwigisdorf in districtu Gforliczensi] sitas ipse Henricus de Kytlicz et heredes sui a nobis et heredibus nostris regibus Boemie in pheudum et iure feudi, prout eorum pre[decessores] mar- chiones terre Brandenburgensis multis retroactis temporibus tenuerant, libere teneant et possideant ac de bonis ipsis nostri s int vasalli] addicientes, quod ipsi plenam iurisdictionem in bonis prefatis habeant et quod ad nulla pecunialia onera vel subsidia aut cont[ributiones] exactiones seu peticiones quas- cumque faciliores esse non debeant obnoxii vel astricti, cyppum quoque et patibulum pro male[factoribus] iudicandis ubicumque in bonis antedictis instaurare et locare poterunt pro ipsorum libito voluntatis iure pheudali [nobis] et successoribus per- tinente semper salvo inclusis servitis nobis debite exhibendis promittentes prefatum Henricum in ipsa Igratia prout] pre- mittitur facta favore conservare mandantes etc. In cuius rei etc. Datum Wratislawie feria III post dominicam miseri- cordia [domini], anno domini M'CCCOXLV°. Nos itaque ad supradicti fidelis nostri Henrici supplicationis instantiam, pre- sertim cum iuste petentibus n on est] denegandus assensus, supradictas litteras in omni suo tenore de verbo ad verbum, prout scripte sunt, de certa scientia approbamus ratificamus et de [speciali] nostre celsitudinis gratia confirmamus. Datum 1) So im Register ; die Worte ‘nostras litteras' sind wohl irrtümlich an diese Stelle geraten, da sie hier sinnlos sind.
590 Lothar Gross. gratia Boemie rex ac Lucemburgensis comes [notum facimus] tenore presencium universis, quod, quia iam dudum dilecto fideli nostro Henrico de Kytlicz super confirmacione bonorum feuda lium], [quas] in terris nostris Budissensi et Gorliczensi possidet, litteras nostras concessimus, quae post hac, prout de certo informati sumus, per [incendii] voraginem sunt con- sumpte, propter quod ipse Henricus de Kytlicz nostras litteras" denuo nobis supplicavit, ut de speciali gratia [sibi] litteras nostras innovare et reiterare dignaremur, nos nonnulla servicia fidelia nobis exhibita et in antea prompta [exhibenda] benigno pensantes affectu predictas litteras per modum subsecutum duximus innovandas concedentes sibi, quod si Iohannes de [Kytlicz] frater suus viam universe carnis absque heredibus legittimis ingressus fuerit, tunc idem Henricus legittimus successor omnium [bonorum], que reliquerit, existat et nichilo- minus bona villas allodia et predia videlicet villas Kytlicz, Wal, Cotwitz cum [attinenciis] ibidem, Trustewicz, Radmericz, allodium in villa Opal, allodium in villa Rosinhayn, bona in villa Lic . . . . . . cum molendino ibidem in districtu Budissensi sitas et sita et villas Zcobelusk et Herwigisdorf in districtu Gforliczensi] sitas ipse Henricus de Kytlicz et heredes sui a nobis et heredibus nostris regibus Boemie in pheudum et iure feudi, prout eorum pre[decessores] mar- chiones terre Brandenburgensis multis retroactis temporibus tenuerant, libere teneant et possideant ac de bonis ipsis nostri s int vasalli] addicientes, quod ipsi plenam iurisdictionem in bonis prefatis habeant et quod ad nulla pecunialia onera vel subsidia aut cont[ributiones] exactiones seu peticiones quas- cumque faciliores esse non debeant obnoxii vel astricti, cyppum quoque et patibulum pro male[factoribus] iudicandis ubicumque in bonis antedictis instaurare et locare poterunt pro ipsorum libito voluntatis iure pheudali [nobis] et successoribus per- tinente semper salvo inclusis servitis nobis debite exhibendis promittentes prefatum Henricum in ipsa Igratia prout] pre- mittitur facta favore conservare mandantes etc. In cuius rei etc. Datum Wratislawie feria III post dominicam miseri- cordia [domini], anno domini M'CCCOXLV°. Nos itaque ad supradicti fidelis nostri Henrici supplicationis instantiam, pre- sertim cum iuste petentibus n on est] denegandus assensus, supradictas litteras in omni suo tenore de verbo ad verbum, prout scripte sunt, de certa scientia approbamus ratificamus et de [speciali] nostre celsitudinis gratia confirmamus. Datum 1) So im Register ; die Worte ‘nostras litteras' sind wohl irrtümlich an diese Stelle geraten, da sie hier sinnlos sind.
Strana 591
Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348. 591 Prage anno domini M'CCC'XLVIII°, XV kalend. aprilis, regnorum nostrorum anno secundo. Nr. 5, 1348 März 14. Czisca. Karolus etc. illustri Iohanni duci Karinthiae comes (1) Tyrolis et Goricie fratri nostro carissimo gratiam etc. Cum ut nuper audivimus quſedam bona] et municio cum una aratura et parte ville in Czysca aut media villa in Sdeslaw necnon media villa in N . . . . . . per mortem olim Sdeslay et Dubrohostonis fratrum, qui non relictis heredibus decesserunt, ad nos sunt legittime devolut a et] nobis in pleno terre iudicio adiudicata dinoscuntur, dum officiales ad hoc deputati iudicio presidentes iusticie . . . . que tamen eo non obstante quidam nomine Pures occupavit hactenus et adhuc detinet occupata, eapropter ad [tuam] instantiam frater karissime votis tuis in hac parte ut congruit favorabiliter inclinati tibi in predictis bonis omnibus et singulis . . . . premittitur libertatibus per- tinentiis utilitatibus fructibus et in ceteris omnibus pertinentiis ad eadem illud ius, quod nostre celsitudini [de . . . .] et predicte adiudicacionis virtute seu quavis alia iusta racione iure competit, presentibus de certa nostra scientia liberaliter [tradimus] concessa tibi libera potestate supradicta bona, prout nobis iure competunt et ad nos sunt inste devoluta, vendendi obligandi pfermutandi] alienandi et in usus tuos beneplacitos convertendi presencium etc. Datum Prage anno domini M'CCC'XLVIII°, II ydus marcii. Nr. 6, 1348 März 29. Civium Glacoviensium. Karolus etc. fidelibus nostris dilectis iudici iuratis civitatis Glacovie gratiam etc. Quod cum recolende memorie illustris Ioh[annes quondam Boemie] rex genitor noster carissimus quibusdam civibus proscriptis de Glacovia censum eiusdem civitatis vestre per quatuor annorum spaſcium sibi] per- cipiendum, prout in literis eiusdem genitoris plenius continetur, duxerit deputandum, quibus census unius anni extitit per- s[olutus . . . . .] predictorum civium proscriptorum residuam partem census trium annorum illustri Iohanni duci Karinthie comes(1) Tyrolis et Goricie fratri nostro karissimo duximus deputandam, qui siquidem frater noster easdem census alterius fidelibus nostris Bohuslao de Jenewicz et [Nycollao Perwin suis servitoribus per eos percipiendos rationabiliter deputavit.
Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348. 591 Prage anno domini M'CCC'XLVIII°, XV kalend. aprilis, regnorum nostrorum anno secundo. Nr. 5, 1348 März 14. Czisca. Karolus etc. illustri Iohanni duci Karinthiae comes (1) Tyrolis et Goricie fratri nostro carissimo gratiam etc. Cum ut nuper audivimus quſedam bona] et municio cum una aratura et parte ville in Czysca aut media villa in Sdeslaw necnon media villa in N . . . . . . per mortem olim Sdeslay et Dubrohostonis fratrum, qui non relictis heredibus decesserunt, ad nos sunt legittime devolut a et] nobis in pleno terre iudicio adiudicata dinoscuntur, dum officiales ad hoc deputati iudicio presidentes iusticie . . . . que tamen eo non obstante quidam nomine Pures occupavit hactenus et adhuc detinet occupata, eapropter ad [tuam] instantiam frater karissime votis tuis in hac parte ut congruit favorabiliter inclinati tibi in predictis bonis omnibus et singulis . . . . premittitur libertatibus per- tinentiis utilitatibus fructibus et in ceteris omnibus pertinentiis ad eadem illud ius, quod nostre celsitudini [de . . . .] et predicte adiudicacionis virtute seu quavis alia iusta racione iure competit, presentibus de certa nostra scientia liberaliter [tradimus] concessa tibi libera potestate supradicta bona, prout nobis iure competunt et ad nos sunt inste devoluta, vendendi obligandi pfermutandi] alienandi et in usus tuos beneplacitos convertendi presencium etc. Datum Prage anno domini M'CCC'XLVIII°, II ydus marcii. Nr. 6, 1348 März 29. Civium Glacoviensium. Karolus etc. fidelibus nostris dilectis iudici iuratis civitatis Glacovie gratiam etc. Quod cum recolende memorie illustris Ioh[annes quondam Boemie] rex genitor noster carissimus quibusdam civibus proscriptis de Glacovia censum eiusdem civitatis vestre per quatuor annorum spaſcium sibi] per- cipiendum, prout in literis eiusdem genitoris plenius continetur, duxerit deputandum, quibus census unius anni extitit per- s[olutus . . . . .] predictorum civium proscriptorum residuam partem census trium annorum illustri Iohanni duci Karinthie comes(1) Tyrolis et Goricie fratri nostro karissimo duximus deputandam, qui siquidem frater noster easdem census alterius fidelibus nostris Bohuslao de Jenewicz et [Nycollao Perwin suis servitoribus per eos percipiendos rationabiliter deputavit.
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592 Lothar Gross. Quam deputacionem gratam et ratam habentes fidelitati [vestre strijete precipiendo mandamus volentes omnino, quatenus pre- dictos tres census trium annorum antedictis Bohuslao et Nycolao dumtaxat [alicui aljteri homini seu persone cessante contradictione qualibet et presertim censum presentis anni statim visis presentibus dare solvere et expedire [debeatis] hoc nullatenus obmissuri. Datum Prage IIIIt° kalend. aprilis. Nr. 7, 1348 März 30. Bercze de Duba. [Karolus etc.] quod attendentes multiplicia fidelitatis ob- sequia, quibus fidelis noster dilectus Hinko Berka de Duba nostre celsitudini hactenus [cum] sollicitudine complacuit et se poterit in futurum adauctis meritis indefesse probitatis ipsius continuo reddere gratiorem, sibi [officilum castri Pragensis per byennium et officium vectionis vasorum in montibus Chutnis, quod vulgo schrotampt dicitur, per . . . . terminos in litteris illustris Iohannis quondam Boemie regis genitoris nostri karissimi expressos cum omnibus pertinentiis inribus [usibus] utilitatibus dominio condicionibus et graciis in litteris eiusdem genitoris nostri distincte et clarius expressatis damus con- ferimus let] easdem genitoris nostri litteras de verbo ad verbum, prout superius scripte sunt, tenore presencium con- firmantes promittimus etiam et spondemus Igratia specijali, quod, si infra predictum tempus prefatus Hinko fidelis noster ab hac vita decederet, extunc Henricum fratrem ipsius in [supradictis] officiis, in quibus succedet eidem, usque ad finem temporis antedicti graciose dimittere et firmiter conservare. Presencium etc. Datum [Prage] XIII kalend. aprilis. Nr. 8, 1348 März 20. Bercze de Duba. [Karolus eltc. Iohannes dux Karinthie etc. quod de universis et singulis debitis, in quibus dilecti nobis Hinko Berka de Duba purgraſvius Pragjensis, Hinko et Henricus ipsius filii fideles nostri civibus Pragensibus vel iudeis ibidem usque in hodiernum diem quacumque [de causa una cum fideiussoribus ipsorum fuerant obligati, ipsos absolvimus totaliter et complete decernentes universas litteras [debijtorum cuius- cumque tenoris existunt datam presencium precedentes casua- liter ignoranter vel negligenter servatas, si que fortassis [projdirent, irritas cassas fore penitus et inanes et quod
592 Lothar Gross. Quam deputacionem gratam et ratam habentes fidelitati [vestre strijete precipiendo mandamus volentes omnino, quatenus pre- dictos tres census trium annorum antedictis Bohuslao et Nycolao dumtaxat [alicui aljteri homini seu persone cessante contradictione qualibet et presertim censum presentis anni statim visis presentibus dare solvere et expedire [debeatis] hoc nullatenus obmissuri. Datum Prage IIIIt° kalend. aprilis. Nr. 7, 1348 März 30. Bercze de Duba. [Karolus etc.] quod attendentes multiplicia fidelitatis ob- sequia, quibus fidelis noster dilectus Hinko Berka de Duba nostre celsitudini hactenus [cum] sollicitudine complacuit et se poterit in futurum adauctis meritis indefesse probitatis ipsius continuo reddere gratiorem, sibi [officilum castri Pragensis per byennium et officium vectionis vasorum in montibus Chutnis, quod vulgo schrotampt dicitur, per . . . . terminos in litteris illustris Iohannis quondam Boemie regis genitoris nostri karissimi expressos cum omnibus pertinentiis inribus [usibus] utilitatibus dominio condicionibus et graciis in litteris eiusdem genitoris nostri distincte et clarius expressatis damus con- ferimus let] easdem genitoris nostri litteras de verbo ad verbum, prout superius scripte sunt, tenore presencium con- firmantes promittimus etiam et spondemus Igratia specijali, quod, si infra predictum tempus prefatus Hinko fidelis noster ab hac vita decederet, extunc Henricum fratrem ipsius in [supradictis] officiis, in quibus succedet eidem, usque ad finem temporis antedicti graciose dimittere et firmiter conservare. Presencium etc. Datum [Prage] XIII kalend. aprilis. Nr. 8, 1348 März 20. Bercze de Duba. [Karolus eltc. Iohannes dux Karinthie etc. quod de universis et singulis debitis, in quibus dilecti nobis Hinko Berka de Duba purgraſvius Pragjensis, Hinko et Henricus ipsius filii fideles nostri civibus Pragensibus vel iudeis ibidem usque in hodiernum diem quacumque [de causa una cum fideiussoribus ipsorum fuerant obligati, ipsos absolvimus totaliter et complete decernentes universas litteras [debijtorum cuius- cumque tenoris existunt datam presencium precedentes casua- liter ignoranter vel negligenter servatas, si que fortassis [projdirent, irritas cassas fore penitus et inanes et quod
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Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348. 593 virtute ipsarum et vigore predicti Hinko et Henricus fideles nostri [et flideiussores impeti occupari seu arrestari non valeant nec ad quodcumque iudicium penitus evocari. Pre- sencium etc. Datum ut supra. Nr. 9, 1348 März 20. Berka de Duba. [Karolus etc.] quod quia fideles nostri dilecti Hinko Berka dictus de Duba purgravius Pragensis et Henricus frater ipsius nobis de omnibus [bonis, que tempore clare memorie illustris Wenczeslay quondam regis Boemie avi et predecessoris nostri karissimi ad castrum Besdes [pertinuerulnt, nobis de bona voluntate sua cesserunt, idcirco de specialis nostre celsitudinis gracia promittimus et spondemus ipsos et [heredi|bus 1 penes universa et singula bona sua, que fidelis noster dilectus Hinco Berka senior purgravius Pragensis omnia comparavit et que ad castrum nostrum Besdes non pertinuerunt nec pertinent, graciose dimittere et graciosius con[servare mlandantes universis et singulis capitaneis came- rariis etc. Presencium etc. Datum Prage XIII kalen. aprilis. Nr. 10, 1348 März 20. Berka de Duba. Karolus ete.] et Iohannes dux Karinthie etc. promittimus insolidum sincera fide dilectis nobis Hinconi et Henrico Bercze de Duba, [quod] ad manus ipsorum Swinkoni de Hasenburch fidelibus nostris 1 opidum Crawar dictum Radusschow in festo penthecostes [proxijmo a religiosa abbatissa preposito et conventui1 sanctimonialium monasterii Dogzanensis Pragensis dyocesis emere emptumque ipsis [cum omnijbus pertinenciis bonis utilitatibus fructibus censibus usufructibus censibus libertatibus dominiis et obvectionibus quibuscumque [titulo proprietario et hereditario assignare dare et tradere per ipsos perpetuis temporibus possidendum, quod si non fuerit infra spacium [festi prejdicti, extitit2 ipsis vel eorum alteri equi- valentem peccuniam iuxta estimacionem et taxam predicti Sbinkonis de Hasenburch, [si vero delcesserit cuiuscumque alterius ipsorum amici nobis grati et accepti, dare et solvere pollicemur. Si vero quod absit neutrum [ambojrum faceremus, 1) sic. 2) Offenbar irrtümlich.
Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348. 593 virtute ipsarum et vigore predicti Hinko et Henricus fideles nostri [et flideiussores impeti occupari seu arrestari non valeant nec ad quodcumque iudicium penitus evocari. Pre- sencium etc. Datum ut supra. Nr. 9, 1348 März 20. Berka de Duba. [Karolus etc.] quod quia fideles nostri dilecti Hinko Berka dictus de Duba purgravius Pragensis et Henricus frater ipsius nobis de omnibus [bonis, que tempore clare memorie illustris Wenczeslay quondam regis Boemie avi et predecessoris nostri karissimi ad castrum Besdes [pertinuerulnt, nobis de bona voluntate sua cesserunt, idcirco de specialis nostre celsitudinis gracia promittimus et spondemus ipsos et [heredi|bus 1 penes universa et singula bona sua, que fidelis noster dilectus Hinco Berka senior purgravius Pragensis omnia comparavit et que ad castrum nostrum Besdes non pertinuerunt nec pertinent, graciose dimittere et graciosius con[servare mlandantes universis et singulis capitaneis came- rariis etc. Presencium etc. Datum Prage XIII kalen. aprilis. Nr. 10, 1348 März 20. Berka de Duba. Karolus ete.] et Iohannes dux Karinthie etc. promittimus insolidum sincera fide dilectis nobis Hinconi et Henrico Bercze de Duba, [quod] ad manus ipsorum Swinkoni de Hasenburch fidelibus nostris 1 opidum Crawar dictum Radusschow in festo penthecostes [proxijmo a religiosa abbatissa preposito et conventui1 sanctimonialium monasterii Dogzanensis Pragensis dyocesis emere emptumque ipsis [cum omnijbus pertinenciis bonis utilitatibus fructibus censibus usufructibus censibus libertatibus dominiis et obvectionibus quibuscumque [titulo proprietario et hereditario assignare dare et tradere per ipsos perpetuis temporibus possidendum, quod si non fuerit infra spacium [festi prejdicti, extitit2 ipsis vel eorum alteri equi- valentem peccuniam iuxta estimacionem et taxam predicti Sbinkonis de Hasenburch, [si vero delcesserit cuiuscumque alterius ipsorum amici nobis grati et accepti, dare et solvere pollicemur. Si vero quod absit neutrum [ambojrum faceremus, 1) sic. 2) Offenbar irrtümlich.
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594 Lothar Gross. tunc instanti festo proximo sancte trinitatis promittimus in civitate maiori Pragensi in personis propriis . . . . . ., quod nobis per antedictos fideles nostros ostensum fuerit, consuetum obstagium subintrare non egressuri, donec [predictum] opidum cum suis pertinenciis ut prefertur a predicta abbatissa pre- posito et conventui monasterii Dogzanensis emerimus et disbri gaverimus] supradictis fidelibus nostris vel ipsis equi- valentem pecuniam ad estimacionem predicti Sbinkonis una cum [usuris] et exactione solucionis eiusdem peccunie arre- stantibus solverimus integraliter et complete. Presencium etc. Datum ut supra. Nr. 11, 1348 März 20. Berka de Duba. [Karolus etc.] quod de fidelium nostrorum dilectorum Hinkonis Bercze de Duba purgravii Pragensis et Henrici fratris ipsius legalitate . . . . . . presumentes ipsis tuicionem et regimen opidi Crawar dicti Radusschow cum omnibus utili- tatibus iuribus dominiis [libertati]bus et obveccionibus quibus- cumque ad idem opidum spectantibus eo iure condicione et forma, prout a patre ipsorum et ceteris [predecessoriblus tentum fuit et habitum, de specialis gracie nostre munificentia presentibus duximus committendum volentes ipsos circa tui- cionem] et regimen predicti opidi et pertinentiarum ipsius graciose conservare et in causa, si deliberaverimus tuicionem et regimen [ab] ipsis auferre, extunc eadem nostris usibus dominio et tutele reservare et nulli alteri committere pre- sentibus pollicemur [mandantes ulniversis et singulis capitaneis camerariis officialibus etc. Presentium etc. Datum Prage XIII kalen. aprilis. Nr. 12, . . . . . . Berka de Duba. [Karolus etc.] quod nobiles Hinkonem Berkam dictum de Duba purgravium Pragensem et eius flilios fideles nostros dilectos Jomnibus] debitis, que pro se ipsis erga cives nostros Pragenses contraxisse noscuntur, ut tenemur, eripere cupientes universa et. . . . . Nr. 13, 1348 April 9. Karolus etc. Noscant igitur presentes et posteri ad ecclesiam Luthomuschensem noviter in kathedralem erectam 1) Offenbar irrtümlich statt 'quod’.
594 Lothar Gross. tunc instanti festo proximo sancte trinitatis promittimus in civitate maiori Pragensi in personis propriis . . . . . ., quod nobis per antedictos fideles nostros ostensum fuerit, consuetum obstagium subintrare non egressuri, donec [predictum] opidum cum suis pertinenciis ut prefertur a predicta abbatissa pre- posito et conventui monasterii Dogzanensis emerimus et disbri gaverimus] supradictis fidelibus nostris vel ipsis equi- valentem pecuniam ad estimacionem predicti Sbinkonis una cum [usuris] et exactione solucionis eiusdem peccunie arre- stantibus solverimus integraliter et complete. Presencium etc. Datum ut supra. Nr. 11, 1348 März 20. Berka de Duba. [Karolus etc.] quod de fidelium nostrorum dilectorum Hinkonis Bercze de Duba purgravii Pragensis et Henrici fratris ipsius legalitate . . . . . . presumentes ipsis tuicionem et regimen opidi Crawar dicti Radusschow cum omnibus utili- tatibus iuribus dominiis [libertati]bus et obveccionibus quibus- cumque ad idem opidum spectantibus eo iure condicione et forma, prout a patre ipsorum et ceteris [predecessoriblus tentum fuit et habitum, de specialis gracie nostre munificentia presentibus duximus committendum volentes ipsos circa tui- cionem] et regimen predicti opidi et pertinentiarum ipsius graciose conservare et in causa, si deliberaverimus tuicionem et regimen [ab] ipsis auferre, extunc eadem nostris usibus dominio et tutele reservare et nulli alteri committere pre- sentibus pollicemur [mandantes ulniversis et singulis capitaneis camerariis officialibus etc. Presentium etc. Datum Prage XIII kalen. aprilis. Nr. 12, . . . . . . Berka de Duba. [Karolus etc.] quod nobiles Hinkonem Berkam dictum de Duba purgravium Pragensem et eius flilios fideles nostros dilectos Jomnibus] debitis, que pro se ipsis erga cives nostros Pragenses contraxisse noscuntur, ut tenemur, eripere cupientes universa et. . . . . Nr. 13, 1348 April 9. Karolus etc. Noscant igitur presentes et posteri ad ecclesiam Luthomuschensem noviter in kathedralem erectam 1) Offenbar irrtümlich statt 'quod’.
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Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348. 595 prerogativa specialis dilectionis amplectentes iuribus graciis et novis libertatum beneficiis crescere et fecundari uberius affec- tamus et sibi et eius venerabili Iohanni primo episcopo et capitulo ecclesie Luthmuschensis ex mera liberalitate et gracia, quam circa eandem ecclesiam episcopum et capitulum gerimus, generosins concedimus et indulgemus, ut ipsorum omnes et singuli homines per totius regni nostri ambitum constituti tam presentes quam posteri in acquisitis et habitis hactenus bonis et im posterum acquirendis ut1 ipsum episcopatum Luthmu- schensem nunc et in antea pertinentibus ab omni beneficia- riorum provinciarum seu districtuum regni nostri beneficiariis Pragensibus dumtaxat exceptis potestate iurisdictione et iudicio ex nunc in antea sint et esse debeant exempti et absoluti ita, quod tam pro debitis quam pro criminibus et debitis magnis et parvis non alibi quam coram dicto domino episcopo et eius successoribus et eorum perfectis2 et iudicibus quibuscumque tempore fuerint et eorum officialibus seu iudicibus prefati episcopatus homines possint et debeant termino conveniri ab omnibus et singulis, qui contra eos aut eorum aliquem habuerint actiones, prohibentes districte, ne aliqui beneficia- riorum nostrorum exceptis Pragensibus contra homines eiusdem episcopatus Luthmuschensis camerarios citatores vel nuncios dare vel mittere ad citandam vel eos ad evocandam presen- tiam presumant de cetero vel attemptent. Volumus preterea, ut cum idem homines respondere non debeant nec, si citati fuerint, comparere teneantur aliquatenus coram eis, si vero de facto citati per aliquos seu aliquem beneficiariorum illorum, coram quibus ammodo comparere non tenentur, aliqui pre- dictorum hominum non comparuerint coram ipsis, statuimus et ordinamus, ut ab eis trecentarum denariorum pena, que nescavie vulgariter dicitur, nullatenus exigatur, a qua pena propter calumpniancium versucias evitandas ipsas de cetero eximimus et esse volumus absolutos. Insuper statuimus et mandamus, ut nullus baro vel nobilis miles vel clericus index provincialis vel civitas civis villicus vel alter officialis noster aut alterius cuiuscumque condicionis vel officii fuerit in regni et dominationis nostri terminis constitutus eosdem homines episcopatus Luthmuschensis universos et singulos sive in civitate Pragensi sive alia vel extra eos in castello opido vel villa nostra seu alterius cuinscumque pro debito vel delicto inpignorationis detinere aut occupare presumat, sed volumus, ut aliqui aliqua contra ipsos episcopatus Luthmuschensis 1) sic, wohl irrig statt 'ad'. 2) sic.
Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348. 595 prerogativa specialis dilectionis amplectentes iuribus graciis et novis libertatum beneficiis crescere et fecundari uberius affec- tamus et sibi et eius venerabili Iohanni primo episcopo et capitulo ecclesie Luthmuschensis ex mera liberalitate et gracia, quam circa eandem ecclesiam episcopum et capitulum gerimus, generosins concedimus et indulgemus, ut ipsorum omnes et singuli homines per totius regni nostri ambitum constituti tam presentes quam posteri in acquisitis et habitis hactenus bonis et im posterum acquirendis ut1 ipsum episcopatum Luthmu- schensem nunc et in antea pertinentibus ab omni beneficia- riorum provinciarum seu districtuum regni nostri beneficiariis Pragensibus dumtaxat exceptis potestate iurisdictione et iudicio ex nunc in antea sint et esse debeant exempti et absoluti ita, quod tam pro debitis quam pro criminibus et debitis magnis et parvis non alibi quam coram dicto domino episcopo et eius successoribus et eorum perfectis2 et iudicibus quibuscumque tempore fuerint et eorum officialibus seu iudicibus prefati episcopatus homines possint et debeant termino conveniri ab omnibus et singulis, qui contra eos aut eorum aliquem habuerint actiones, prohibentes districte, ne aliqui beneficia- riorum nostrorum exceptis Pragensibus contra homines eiusdem episcopatus Luthmuschensis camerarios citatores vel nuncios dare vel mittere ad citandam vel eos ad evocandam presen- tiam presumant de cetero vel attemptent. Volumus preterea, ut cum idem homines respondere non debeant nec, si citati fuerint, comparere teneantur aliquatenus coram eis, si vero de facto citati per aliquos seu aliquem beneficiariorum illorum, coram quibus ammodo comparere non tenentur, aliqui pre- dictorum hominum non comparuerint coram ipsis, statuimus et ordinamus, ut ab eis trecentarum denariorum pena, que nescavie vulgariter dicitur, nullatenus exigatur, a qua pena propter calumpniancium versucias evitandas ipsas de cetero eximimus et esse volumus absolutos. Insuper statuimus et mandamus, ut nullus baro vel nobilis miles vel clericus index provincialis vel civitas civis villicus vel alter officialis noster aut alterius cuiuscumque condicionis vel officii fuerit in regni et dominationis nostri terminis constitutus eosdem homines episcopatus Luthmuschensis universos et singulos sive in civitate Pragensi sive alia vel extra eos in castello opido vel villa nostra seu alterius cuinscumque pro debito vel delicto inpignorationis detinere aut occupare presumat, sed volumus, ut aliqui aliqua contra ipsos episcopatus Luthmuschensis 1) sic, wohl irrig statt 'ad'. 2) sic.
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596 Lothar Gross. homines actio competit, quod illam coram Pragensibus bene- ficiariis vel predicto domino episcopo aut suis successoribus, qui pro tempore fuerint, vel eorum iudicibus seu officialibus prout fuerit in optione actoris mediante iusticia prosequitur, nisi forte aliquis eorum in actu delicti vel criminis caperetur, et tunc bona taliter captivati et dententi hominis, quacumque punitus seu dampnatus fuerit sententia, ad eumdem episcopum Luthmuschensem, qui pro tempore fuerit et non ad bene- ficiarios nec ad illum, in cuius iurisdictione detinebitur, nec ad iudices villicos aut quoscumque officiales nostros seu alterius cuiuslibet satisfactione leso prius exhibita devolvantur. Qua de re districtissime prohibemus, ne aliquis beneficiariorum iudicum villicorum seu aliorum officialium nostrorum aut alterius cuiuscumque de regno nostro propter dentencionem talis hominis in crimine vel delicto sive in bonis episcopalibus sive alias occupati bona eiusdem detenti vel vicinorum ipsius spoliare presumat, ceterum si criminosus huiusmodi perpetrato crimine vel delicto evaserit, nullus eum ammodo pro huius- modi delicto detinere presumat, sed passus iniuriam coram Pragensibus beneficiariis sive dicto episcopo Luthmuschensi, qui pro tempore fuerit, vel suis officialibus iudicibus prout idem elegerit suam prosequatur causam sive iniuriam forma iuris et amplius sub quacumque sive Pragensium sive aliorum beneficiariorum villicorum iudicum seu aliorum officialium nostrorum aut alterius cuiuscumque iurisdictione, iidem homines Luthmuschenses, qui ad penam sive mulctam con- dempnati fuerint, pecuniam eandem penam sive mulctam tam ab hominibus eiusdem episcopatus quam testibus et com- purgatoribus eorundem persolvendam ad episcopum Luthmu- schensem qui pro tempore fuerit et non ad alium quempiam satisfactioni, que debetur, actori explete decernimus et volumns pertinere. Ceterum predictorum episcopi capituli et hominum dicti episcopatus Luthmuschensis quieti providere et futuris dispendiis precavere volentes presencium serie valitura perpetuo inhibemus mandamus et firmiter precipimus sub optentu gracie nostre, ne aliquis baro nobilis vel miles aut alius qui- cumque ad expeditionem nostram vel alias quocumque pro- cedens in eundo stando vel redeundo in bonis ipsius episcopi et episcopatus predicti se recipere vel ibi pernoctare aut morari presumat in eorundem episcopi ac episcopatus iudicium vel gravamen. Si quis autem predictorum contra mandatum nostrum et inhibicionem huiusmodi recipere in bonis se eisdem pernoctare vel morari presumpserit, si talis officialis vel bene- ficiarius fuerit, extunc ipso facto sit beneficio suo et officio privatus, quod si beneficium aliquod vel officium non habuerit,
596 Lothar Gross. homines actio competit, quod illam coram Pragensibus bene- ficiariis vel predicto domino episcopo aut suis successoribus, qui pro tempore fuerint, vel eorum iudicibus seu officialibus prout fuerit in optione actoris mediante iusticia prosequitur, nisi forte aliquis eorum in actu delicti vel criminis caperetur, et tunc bona taliter captivati et dententi hominis, quacumque punitus seu dampnatus fuerit sententia, ad eumdem episcopum Luthmuschensem, qui pro tempore fuerit et non ad bene- ficiarios nec ad illum, in cuius iurisdictione detinebitur, nec ad iudices villicos aut quoscumque officiales nostros seu alterius cuiuslibet satisfactione leso prius exhibita devolvantur. Qua de re districtissime prohibemus, ne aliquis beneficiariorum iudicum villicorum seu aliorum officialium nostrorum aut alterius cuiuscumque de regno nostro propter dentencionem talis hominis in crimine vel delicto sive in bonis episcopalibus sive alias occupati bona eiusdem detenti vel vicinorum ipsius spoliare presumat, ceterum si criminosus huiusmodi perpetrato crimine vel delicto evaserit, nullus eum ammodo pro huius- modi delicto detinere presumat, sed passus iniuriam coram Pragensibus beneficiariis sive dicto episcopo Luthmuschensi, qui pro tempore fuerit, vel suis officialibus iudicibus prout idem elegerit suam prosequatur causam sive iniuriam forma iuris et amplius sub quacumque sive Pragensium sive aliorum beneficiariorum villicorum iudicum seu aliorum officialium nostrorum aut alterius cuiuscumque iurisdictione, iidem homines Luthmuschenses, qui ad penam sive mulctam con- dempnati fuerint, pecuniam eandem penam sive mulctam tam ab hominibus eiusdem episcopatus quam testibus et com- purgatoribus eorundem persolvendam ad episcopum Luthmu- schensem qui pro tempore fuerit et non ad alium quempiam satisfactioni, que debetur, actori explete decernimus et volumns pertinere. Ceterum predictorum episcopi capituli et hominum dicti episcopatus Luthmuschensis quieti providere et futuris dispendiis precavere volentes presencium serie valitura perpetuo inhibemus mandamus et firmiter precipimus sub optentu gracie nostre, ne aliquis baro nobilis vel miles aut alius qui- cumque ad expeditionem nostram vel alias quocumque pro- cedens in eundo stando vel redeundo in bonis ipsius episcopi et episcopatus predicti se recipere vel ibi pernoctare aut morari presumat in eorundem episcopi ac episcopatus iudicium vel gravamen. Si quis autem predictorum contra mandatum nostrum et inhibicionem huiusmodi recipere in bonis se eisdem pernoctare vel morari presumpserit, si talis officialis vel bene- ficiarius fuerit, extunc ipso facto sit beneficio suo et officio privatus, quod si beneficium aliquod vel officium non habuerit,
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Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348. 597 tunc per duodecim septimanas in nostro carcere teneatur. Concedimus nichilominus permittimus et volumus absque aliqua turbatione vel offensione nostra, ut idem episcopus contra tales huiusmodi inhibitiones mandati seu percepti nostri transgressores vel presumentes libere suam iurisdictionem et auctoritatem ordinariam exerceat eosque ab hiis ecclesiastica censura conpescant, remittimus eciam ipsi episcopatui et ec- clesie et hominibus eorundem omnem exactionem sive inquie- tacionem vendicionem na rok zwad hlavam wrez collectas generales edificationem castrorum fossata presekin provod nares et omnia alia gravamina. Si quis vero baronum vel nobilium militum vel clientum beneficiariorum iudicum villi- corum civium aut aliorum officialium nostrorum seu alterius cuiuscumque dictioni nostre subiectorum predictorum liber- tatum gratias domino episcopo et episcopatui sui ac capitulo Luthmuschensi predictis per nos concessas infringere vel ei ausu temerario contraire presumpserit, gravem indignacionem nostram ipso facto se noverit incurrisse et duarum marcarum auri penam quam similiter ipso facto incurret absque spe remissionis nobis et camere nostre solvet. Ut autem hec immunitatum gracie perpetue maneat inconvulse et robur sortiantur perpetue firmitatis, presens privilegium fieri fecimus et nostrorum sigillorum munimine iussimus communiri. Datum o vto ydus aprilis, regnorum Prage anno domini M'CCC'XLVIII°, nostrorum anno secundo. Nr. 14, 1348 April 7. Abbas Plassensis. Karolus etc. quod volentes religiosorum abbatis et con- ventus monasterii Plassensis devotorum nostrorum dispendiis et incommodis occurrere graciis et favoribus oportunis in- hibemus universis et singulis baronibus nobilibus militibus clientibus wladiconibus et ceteris fidelibus nostris sub optentu gracie nostre, ut in predicto monasterio curiis allodiis grangiis et pertinentiis suis per se vel alios hospitalitates faciant vel aliquatenus penitus exerceant staciones sub pena indignacionis, quam, si secus attemptare presumpserit, se noverit graviter incursuros. Datum Prage anno domini M'CCC XLVIII°, VII ydus aprilis. Nr. 15, 1348 April 13. Karolus etc. quod accedens ad nostre maiestatis pre- senciam Peschlinus dictus Roczaner civis Pragensis pro se et
Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348. 597 tunc per duodecim septimanas in nostro carcere teneatur. Concedimus nichilominus permittimus et volumus absque aliqua turbatione vel offensione nostra, ut idem episcopus contra tales huiusmodi inhibitiones mandati seu percepti nostri transgressores vel presumentes libere suam iurisdictionem et auctoritatem ordinariam exerceat eosque ab hiis ecclesiastica censura conpescant, remittimus eciam ipsi episcopatui et ec- clesie et hominibus eorundem omnem exactionem sive inquie- tacionem vendicionem na rok zwad hlavam wrez collectas generales edificationem castrorum fossata presekin provod nares et omnia alia gravamina. Si quis vero baronum vel nobilium militum vel clientum beneficiariorum iudicum villi- corum civium aut aliorum officialium nostrorum seu alterius cuiuscumque dictioni nostre subiectorum predictorum liber- tatum gratias domino episcopo et episcopatui sui ac capitulo Luthmuschensi predictis per nos concessas infringere vel ei ausu temerario contraire presumpserit, gravem indignacionem nostram ipso facto se noverit incurrisse et duarum marcarum auri penam quam similiter ipso facto incurret absque spe remissionis nobis et camere nostre solvet. Ut autem hec immunitatum gracie perpetue maneat inconvulse et robur sortiantur perpetue firmitatis, presens privilegium fieri fecimus et nostrorum sigillorum munimine iussimus communiri. Datum o vto ydus aprilis, regnorum Prage anno domini M'CCC'XLVIII°, nostrorum anno secundo. Nr. 14, 1348 April 7. Abbas Plassensis. Karolus etc. quod volentes religiosorum abbatis et con- ventus monasterii Plassensis devotorum nostrorum dispendiis et incommodis occurrere graciis et favoribus oportunis in- hibemus universis et singulis baronibus nobilibus militibus clientibus wladiconibus et ceteris fidelibus nostris sub optentu gracie nostre, ut in predicto monasterio curiis allodiis grangiis et pertinentiis suis per se vel alios hospitalitates faciant vel aliquatenus penitus exerceant staciones sub pena indignacionis, quam, si secus attemptare presumpserit, se noverit graviter incursuros. Datum Prage anno domini M'CCC XLVIII°, VII ydus aprilis. Nr. 15, 1348 April 13. Karolus etc. quod accedens ad nostre maiestatis pre- senciam Peschlinus dictus Roczaner civis Pragensis pro se et
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598 Lothar Gross. fratribus suis quasdam litteras recolende memorie illustris Iohannis olim regis Boemie genitoris nostri karissimi maiori ipsius sigillo sigillatas ac continencie infrascripte nostre celsi- tudini exhibuit nobisque humiliter supplicavit, ut easdem litteras et omnia contenta in ipsis innovare approbare et con- firmare de innata nobis clemencia dignaremur, quarum tenor talis est: Nos Iohannes dei gratia Boemie rex et Lucem- burgensis comes notum facimus tenore presencium universis, quod, quia iam dudum dilectis nobis Meynlino, Wenczeslao, Nicolao et Ule ac eorum fratribus quondam Meynlini Roczeneri civis Pragensis filiis civibus nostris Pragensibus fnissemus in duobus milibus trecentis et quinqnaginta sexagenarum Pra- gensium denariorum rationabiliter obligati, in qua quidem summa pecunie ipsis fratribus ursutam urboram montis nostre Chutnis, que vulgariter rûchercz dicitur, ac urboram auri- fodinarii nostrarum Eylow usque ad percepcionem dicte pecunie duximus obligandas, datum ipsis nostris litteris sub anno domini M'CCCVIII XVIII die mensis septembris super eo, verum quia quidem fratres de dicta summa pecunie primo et principaliter iuxta eorum veram et debitam declarationem ab ipsorum patruo Nycolao quondam Roczaner cive nostro Pragensi loco ex parte nostri sexaginta quatuor sexagenas grossorum per- ceperunt, item a fidele nostro Petro de Rosinberch eo tempore, quo capitaneus regni nostri Boemie tunc exiterat, quingentas sexagenas grossorum perceperunt, item quingentas sexagenas grossorum, quas nos eisdem fratribus in Eylow deputavimus, similiter perceperunt, item loco et ex parte nostri Meynlinus senior frater predictus a predicto patruo suo Nycolao Roczanerio ducentas septuaginta marcas regales sustulit et percepit, item post hoc ipse Meinlinus de dicta ursuta urbora centum marcas regales sustulit et percepit, item iterum Meynlinus a prefato Petro de Rosinberch ducentas saxagenas grossorum iterum loco et ex parte nostri percepit, item iterum Meinlinus annis successuris ab urbora nostra Eylow centum saxagenas grossorum similiter sustulit et percepit remanentibus igitur sexingentis quadraginta sexagenis grossorum Pragensium denariorum cum XL grossis, in quibus ipsis fratribus pro- fitemur et recognoscimus debitorie nos obligati. In qua quidem pecunia prefatam irsutam urboram seu ruchercz montis nostre Chutnis et censum macellorum civitatis nostre maioris Pragensis duximus nos obliganda sic videlicet, quod a date presencium statim de dicta ursuta urbora cum suis proventibus, sed de censu dictorum macellorum post tres annos, quibus Frenczlinus Iacobi fidelis noster pridem camerarius eundem censum et non per amplius in quibusdam
598 Lothar Gross. fratribus suis quasdam litteras recolende memorie illustris Iohannis olim regis Boemie genitoris nostri karissimi maiori ipsius sigillo sigillatas ac continencie infrascripte nostre celsi- tudini exhibuit nobisque humiliter supplicavit, ut easdem litteras et omnia contenta in ipsis innovare approbare et con- firmare de innata nobis clemencia dignaremur, quarum tenor talis est: Nos Iohannes dei gratia Boemie rex et Lucem- burgensis comes notum facimus tenore presencium universis, quod, quia iam dudum dilectis nobis Meynlino, Wenczeslao, Nicolao et Ule ac eorum fratribus quondam Meynlini Roczeneri civis Pragensis filiis civibus nostris Pragensibus fnissemus in duobus milibus trecentis et quinqnaginta sexagenarum Pra- gensium denariorum rationabiliter obligati, in qua quidem summa pecunie ipsis fratribus ursutam urboram montis nostre Chutnis, que vulgariter rûchercz dicitur, ac urboram auri- fodinarii nostrarum Eylow usque ad percepcionem dicte pecunie duximus obligandas, datum ipsis nostris litteris sub anno domini M'CCCVIII XVIII die mensis septembris super eo, verum quia quidem fratres de dicta summa pecunie primo et principaliter iuxta eorum veram et debitam declarationem ab ipsorum patruo Nycolao quondam Roczaner cive nostro Pragensi loco ex parte nostri sexaginta quatuor sexagenas grossorum per- ceperunt, item a fidele nostro Petro de Rosinberch eo tempore, quo capitaneus regni nostri Boemie tunc exiterat, quingentas sexagenas grossorum perceperunt, item quingentas sexagenas grossorum, quas nos eisdem fratribus in Eylow deputavimus, similiter perceperunt, item loco et ex parte nostri Meynlinus senior frater predictus a predicto patruo suo Nycolao Roczanerio ducentas septuaginta marcas regales sustulit et percepit, item post hoc ipse Meinlinus de dicta ursuta urbora centum marcas regales sustulit et percepit, item iterum Meynlinus a prefato Petro de Rosinberch ducentas saxagenas grossorum iterum loco et ex parte nostri percepit, item iterum Meinlinus annis successuris ab urbora nostra Eylow centum saxagenas grossorum similiter sustulit et percepit remanentibus igitur sexingentis quadraginta sexagenis grossorum Pragensium denariorum cum XL grossis, in quibus ipsis fratribus pro- fitemur et recognoscimus debitorie nos obligati. In qua quidem pecunia prefatam irsutam urboram seu ruchercz montis nostre Chutnis et censum macellorum civitatis nostre maioris Pragensis duximus nos obliganda sic videlicet, quod a date presencium statim de dicta ursuta urbora cum suis proventibus, sed de censu dictorum macellorum post tres annos, quibus Frenczlinus Iacobi fidelis noster pridem camerarius eundem censum et non per amplius in quibusdam
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Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348. 599 suis debitis levare debebit nostri nomine, iidem fratres coniunctim et divisim cum suis heredibus se plenius et totaliter intromittant tenendum habendum cum suis iuribus utilitatibus seu emolumentis usque ad percepcionem totalem pecunie antedicte et eciam possidendum promittentes sincere ipsos in possessione et questu et censu dictorum urbore et macellorum, nisi prius suam resumant pecuniam, nullatenus impedire nec ipsos per quemcumque alium permittere im- pediri et mandamus universis officialibus etc. Datum Prage in vigilia sancti Viti martiris anno domini M'CCCXLV. Nos itaque prefati Peschlini Roczaneri ac fratrum suorum grata et multiplicia servicia per eos nobis sollicite exhibita hactenns et exhibenda in posterum interna meditacione pen- santes ipsorumque supplicationibus benignius inclinati pre- fatas litteras et omnia contenta in ipsis prout superius est expressum de liberalitate regia et certa nostra scientia innovamus ratificamus et approbamus et presentis scripti patrocinio confirmamus. Nulli ergo etc. Datum Prage anno domini M'CCC XLVIII°, ydus aprilis, regnorum nostrorum anno secundo. Nr. 16, 1348 April 7. Nycolaus Longus. Karolus etc. quod nos pro parte discreti viri Nycolai Longi civis Glacensis fidelis nostri dilecti nuper maiestati nostre oblata supplicatio continebat, quatenus eidem quasdam litteras clare memorie illustris Iohannis quondam Boemie regis genitoris nostri karissimi approbare ratificare et con- firmare de benignitate regia dignaremur, inter quas prime littere tenor erat iste: Nos Iohannes dei gratia Boemie rex et Lucemburgensis comes notum facimus universis, quod con- siderantes fidelia obsequia, quibus nobis dilectus fidelis noster Nycolaus Longus civis in Glacz complacuerit plurimum et complacere poterit in futuro, molendinum, quod Walchmul dicitur wulgariter, cum molendino in Glacz in vado, qui Neza dicitur, contiguum sibi et heredibus ac successoribus suis universis iure hereditario possidendam conferimus et donamus dantes Nycolao eidem ac heredibus suis utriusque sexus ac successoribus universis dictum molendinum de regie liberali- tatis munificentia vendendi permutandi alienandi ac eciam in quoscumque usus convertendi plenam et liberam facultatem. In cuius rei etc. Datum Prage anno domini M'CCCXXVII° VIII° ydus martii. Secunde vero littere tenor talis erat : Nos Iohannes etc. quod attendentes fidelis nostri obsequia
Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348. 599 suis debitis levare debebit nostri nomine, iidem fratres coniunctim et divisim cum suis heredibus se plenius et totaliter intromittant tenendum habendum cum suis iuribus utilitatibus seu emolumentis usque ad percepcionem totalem pecunie antedicte et eciam possidendum promittentes sincere ipsos in possessione et questu et censu dictorum urbore et macellorum, nisi prius suam resumant pecuniam, nullatenus impedire nec ipsos per quemcumque alium permittere im- pediri et mandamus universis officialibus etc. Datum Prage in vigilia sancti Viti martiris anno domini M'CCCXLV. Nos itaque prefati Peschlini Roczaneri ac fratrum suorum grata et multiplicia servicia per eos nobis sollicite exhibita hactenns et exhibenda in posterum interna meditacione pen- santes ipsorumque supplicationibus benignius inclinati pre- fatas litteras et omnia contenta in ipsis prout superius est expressum de liberalitate regia et certa nostra scientia innovamus ratificamus et approbamus et presentis scripti patrocinio confirmamus. Nulli ergo etc. Datum Prage anno domini M'CCC XLVIII°, ydus aprilis, regnorum nostrorum anno secundo. Nr. 16, 1348 April 7. Nycolaus Longus. Karolus etc. quod nos pro parte discreti viri Nycolai Longi civis Glacensis fidelis nostri dilecti nuper maiestati nostre oblata supplicatio continebat, quatenus eidem quasdam litteras clare memorie illustris Iohannis quondam Boemie regis genitoris nostri karissimi approbare ratificare et con- firmare de benignitate regia dignaremur, inter quas prime littere tenor erat iste: Nos Iohannes dei gratia Boemie rex et Lucemburgensis comes notum facimus universis, quod con- siderantes fidelia obsequia, quibus nobis dilectus fidelis noster Nycolaus Longus civis in Glacz complacuerit plurimum et complacere poterit in futuro, molendinum, quod Walchmul dicitur wulgariter, cum molendino in Glacz in vado, qui Neza dicitur, contiguum sibi et heredibus ac successoribus suis universis iure hereditario possidendam conferimus et donamus dantes Nycolao eidem ac heredibus suis utriusque sexus ac successoribus universis dictum molendinum de regie liberali- tatis munificentia vendendi permutandi alienandi ac eciam in quoscumque usus convertendi plenam et liberam facultatem. In cuius rei etc. Datum Prage anno domini M'CCCXXVII° VIII° ydus martii. Secunde vero littere tenor talis erat : Nos Iohannes etc. quod attendentes fidelis nostri obsequia
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600 Lothar Gross. dilecti Nicolai Longi civis Glacensis nobis sepius exhibita et in antea fructuosins exhibenda, quarum intuitu volentes eidem facere gratiam specialem sibi et suis heredibus duo macella nostra in civitate nostra Glacensi, que per Henricum dictum Strutwolf et Hermannum Heutman ad presens possidentur, concessimus et concedimus donavimus et auctoritate pre- sencium donamus per nos habenda tenenda et possidenda ita tamen, quod iidem IIII°r marcas Glacensis ponderis annuatim pro censu solvere teneantur ab eisdem dantes insuper dicto Nycolao et suis heredibus ipsa macella vendendi alienandi obligandi locandi et in alias personas quascumque trans- ferendi modo quocumque salvo censu nostro predicto plenam et liberam potestatem. Mandamus igitur tibi capitaneo Glacensi etc. Datum Prage feria sexta post festum sancti Mathei apostoli et evangeliste. Nos igitur eadem supplica- tione utpote iusta et rationabiliter submissa1 ob eiusdem Nycolai, quibus nobis et genitori nostro predicto sepe com- placuit evidenter, merita probitatis, sibi et heredibus ac suc- cessoribus suis supradictas litteras in omnibus suis tenoribus sentenciis et clausulis de verbo ad verbum prout scripte sunt, de certa nostra scientia approbamus et de specialis nostre celsitudinis gratia confirmamus mandantes universis capitaneis etc. Datum Prage anno domini M'CCC'XLVIII°, VII° ydus aprilis, regnorum nostrorum anno secundo. Nr. 17 [1348 April 11]. Petrus de Gugelow. Karolus etc. quod constitutus in nostre serenitatis presentia Petrus de Gugelow fidelis noster dilectus suo et fratris sui nomine nobis humiliter [supplicavit], quatenus ipsis litteras clare memorie illustris Iohannis quondam Boemie regis genitoris nostri karissimi approbare ratificare et confirmare de benignitate regia dignaremur, quarum tenor per omnia talis erat: lohannes dei gratia etc. quod propter multa servicia, quae nobis fideles nostri dilecti Petzko et Zacharias de Gugelow prompta devocione fideliter prestiterunt et que speramus ab ipsis in futurum accipere meliora, ipsis et heredibus ac successoribus eorum legitimis imperpetuum exacciones nostras pecunia2 et annones monetales pecunias 1) Die hier gestandenen Worte sind nahezu völlig abgerieben, so- dass die Lesung unsicher bleibt. 2) So statt pecuniarum'. 3) Er- gänzt nach einer mir vom Staatsarchiv Breslau gütigst zur Ver- fügung gestellten Abschrift der Urkunde von 1348 April 11 aus Rep. 16. F. Breslau, Obergerichtsbuch n. 2 (Breslauer Landbuch B Perpetuorum) fol. 86 bezw. 89v.
600 Lothar Gross. dilecti Nicolai Longi civis Glacensis nobis sepius exhibita et in antea fructuosins exhibenda, quarum intuitu volentes eidem facere gratiam specialem sibi et suis heredibus duo macella nostra in civitate nostra Glacensi, que per Henricum dictum Strutwolf et Hermannum Heutman ad presens possidentur, concessimus et concedimus donavimus et auctoritate pre- sencium donamus per nos habenda tenenda et possidenda ita tamen, quod iidem IIII°r marcas Glacensis ponderis annuatim pro censu solvere teneantur ab eisdem dantes insuper dicto Nycolao et suis heredibus ipsa macella vendendi alienandi obligandi locandi et in alias personas quascumque trans- ferendi modo quocumque salvo censu nostro predicto plenam et liberam potestatem. Mandamus igitur tibi capitaneo Glacensi etc. Datum Prage feria sexta post festum sancti Mathei apostoli et evangeliste. Nos igitur eadem supplica- tione utpote iusta et rationabiliter submissa1 ob eiusdem Nycolai, quibus nobis et genitori nostro predicto sepe com- placuit evidenter, merita probitatis, sibi et heredibus ac suc- cessoribus suis supradictas litteras in omnibus suis tenoribus sentenciis et clausulis de verbo ad verbum prout scripte sunt, de certa nostra scientia approbamus et de specialis nostre celsitudinis gratia confirmamus mandantes universis capitaneis etc. Datum Prage anno domini M'CCC'XLVIII°, VII° ydus aprilis, regnorum nostrorum anno secundo. Nr. 17 [1348 April 11]. Petrus de Gugelow. Karolus etc. quod constitutus in nostre serenitatis presentia Petrus de Gugelow fidelis noster dilectus suo et fratris sui nomine nobis humiliter [supplicavit], quatenus ipsis litteras clare memorie illustris Iohannis quondam Boemie regis genitoris nostri karissimi approbare ratificare et confirmare de benignitate regia dignaremur, quarum tenor per omnia talis erat: lohannes dei gratia etc. quod propter multa servicia, quae nobis fideles nostri dilecti Petzko et Zacharias de Gugelow prompta devocione fideliter prestiterunt et que speramus ab ipsis in futurum accipere meliora, ipsis et heredibus ac successoribus eorum legitimis imperpetuum exacciones nostras pecunia2 et annones monetales pecunias 1) Die hier gestandenen Worte sind nahezu völlig abgerieben, so- dass die Lesung unsicher bleibt. 2) So statt pecuniarum'. 3) Er- gänzt nach einer mir vom Staatsarchiv Breslau gütigst zur Ver- fügung gestellten Abschrift der Urkunde von 1348 April 11 aus Rep. 16. F. Breslau, Obergerichtsbuch n. 2 (Breslauer Landbuch B Perpetuorum) fol. 86 bezw. 89v.
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Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348. 601 et omnia iura nostra ducalia in villa Schonow Noviforensis districtus et nominatim iudicia1 cum omni iure prout ad nostram spectant regiam maiestatem de nostre celsitudinis specialis gratia . . . . 1) Ergänzt nach derselben mir vom Staatsarchiv Breslau zur Verfügung gestellten Abschrift der Urkunde von 1848 April 11 aus Rep. 16. F. Breslau, Obergerichtsbuch n. 2 (Breslauer Landbuch B Perpetuorum) fol. 86 bezw. 89v.
Ein Fragment eines Registers Karls IV. aus dem Jahr 1348. 601 et omnia iura nostra ducalia in villa Schonow Noviforensis districtus et nominatim iudicia1 cum omni iure prout ad nostram spectant regiam maiestatem de nostre celsitudinis specialis gratia . . . . 1) Ergänzt nach derselben mir vom Staatsarchiv Breslau zur Verfügung gestellten Abschrift der Urkunde von 1848 April 11 aus Rep. 16. F. Breslau, Obergerichtsbuch n. 2 (Breslauer Landbuch B Perpetuorum) fol. 86 bezw. 89v.
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