Strana Ia
BEITRAGE GESCH zur ICHTE BOHMENS. Abtheilung I. Quellllemsammmmllumg. I. Band. Das Homniliar des Bischofs vom Prag. Saec. XII. Herausgegeben von DDr. Ferd. Hecht. PRAG, IN COMMISSION BEI H. MERCY. 1863.

Strana Ib
WOTWOT". Wir erfüllen hiemit einen Theil unseres Programmes, indem wir den ersten Band einer Quellensammlung veröffentlichen, von welcher wir hoffen, dass ihr Inhalt allen willkommen sein werde, die von der Geschichte nicht Bestärkung vorgefasster Meinungen, sondern Beleh- rung und die Mittel geistiger Veredlung erwarten. Es wird auch kaum nöthig sein, dass wir die Gründe angeben, warum wir gerade mit der Herausgabe des nun gedruckt vorliegenden Codex beginnen, auf dessen grossen Werth zuerst eines unserer Mitglieder hingewiesen. Galt schon in alten Tagen der Satz: a Jove principium, so ist es nicht mehr als billig, dass mit jener That in der Geschichte Böhmens begonnen werde, die von allen die nachhaltigste war und den deutschen Einfluss auf das Entschiedenste erhärtete. Der zweite Band, dessen Inhalt eine spätere Zeit voll mannigfaltiger Zerwürfnisse be- leuchten soll, wird dem Leser eine andere Seite des böhmischen Lebens zugänglich machen und denjenigen, welche Mühe und Bedenken haben, bis in das XII. Jahrhundert der christli- chen Zeitrechnung hinaufzusteigen, die Möglichkeit gewähren, ebenso die Glanzperiode des böhmischen Königthums wie die mannigfachen Wehen nationaler Kämpfe zu ermessen, gleich wie der erste Band den Sieg des Christenthums über nationales Heidenthum vorführte. Prag, 6. Juni 1863. Vomn Ausschusse des Vereines für Geschüchte der Deutschen im Böhmem.

Strana I
EfmIleftumg. A. Geschichte und Bedeutung des Homiliar's für das Kirchenrecht. Das vorliegende „Homiliar" ist enthalten in dem Codex der k. k. Universitätsbibliothek zu Prag, signirt III. F. 6., der zuletzt der ehemaligen Jesuitenbibliothek angehörte. Ihn hat zuerst*) Prof. Dr. Höfler bekannt gemacht in den Sitzungsberichten der phil. histor. Classe der kais. Akad. der Wiss. Juliheft 1861, (Bd. 37. S. 289), wo er umständlich über ihn berichtet und zu folgenden Schlüssen gelangt: 1. Der Codex hat einen böhmischen Bischof zum Verfasser. Histor. Untersuch. S. 4. 2. Sein Inhalt fällt in die Übergangszeit vom XI. zum XII. Jahrhundert. Daselbst S. 5. 3. Beigegeben ist das älteste Pönitentiale (Canon poenitentialis) der böhmischen Kirche, wel- ches bis jetzt bekannt wurde. S. 7. a. a. O. 4. Der Codex gehört einer Zeit an, in welcher das Ansehen des deutschen Kaisers über Böhmen unbestritten war, weist auf das Bestimmteste nach den innigsten Zusammenhang der böhmischen Kirche mit der deutschen und namentlich der von Regensburg. Daselbst S. 8. 5. In demselben findet sich keine Spur einer Tradition, welche auf Cyrill und Methud hinwiese. S. 8. 6. Hohe Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass Bischof Gebhard (Jaromir) von Prag der Verfasser war, und der Codex zwischen 1068 und 1086 verfasst wurde. Die kirchenrechtliche Seite der im Codex enthaltenen Canonen liess Höfler unerörtert, weil er die- selbe zweifelsohne als Sache der Canonisten ansah. In wiefern ein Rezensent von Höfler's Concilien, wel- cher gerade diese Frage aufgriff, sie löste, wird unten erhellen. Die Herausgabe des Codex selbst bringt es mit sich, dass alle auch von Höfler bereits erörterten Fragen auf’s Neue erörtert werden müssen. Wäh- rend nun die Geschichte des Codex und seine Bedeutung für das Kirchenrecht darzustellen von dem Unter- zeichneten übernommen wurde, unterzog sich der Herr Herausgeber als Theolog der Aufgabe, die Bedeu- tung des Codex in theologischer und sonstiger Hinsicht zur Geltung zu bringen. I. Gestalt und Geschichte des Codex. Der Codex membran. III. F. 6. ist hoch 8" 3", breit 5" 9", durch die ganze Breite der Seite ge- schrieben mit Characteren des endigenden XI. oder beginnenden XII. Jahrhunderts. Die Rubriken sind roth geschrieben mit Versalien, fehlen jedoch öfter, die Initialen der einzelnen Reden etc. sind roth, nicht künstlerisch. Das Pergament ist dick, oft rauh und an vielen Stellen mit Hanffäden zusammengenälit, so dass es den Text unterbricht, der eine Buchstabe vor, der andere hinter der Naht steht. Auch hat es häu- fig Löcher, gleichfalls schon vor der Beschreibung. Der Codex hat 243 Folia. Fol. 231, 232 sind verbun- den und befinden sich zwischen Fol. 240 und 242. Dies fiel dem Paginator des 14. Jahrhunderts auf, der am Schlusse von Fol. 230b. zusetzte: „verte VIII membranas," trotzdem aber fortlaufend paginirte. Vorgebunden ist ein schmaler Pergamentstreifen, auf dem sich ein mit sehr kleiner Currentschrift des 14. Jahrhunderts geschriebenes systematisches Inhaltsverzeichniss befindet, anfangend: „Auctor operis hujus fuit episcopus... *) Wohl hat Palacký früher einmal gelegentlich angegeben, der Codex enthalte altböhmische Glossen. Uber dessen Inhalt sonstigen Werth u. s. W. ist erst durch Höfler mehr bekannt geworden, als der Handschriftenkatalog der Prager Bibliothek enthält. A

Strana II
II et fuit Bohemus..“ Dieses Verzeichniss ist auf 3, am Ende des Codex beigebundenen Papierblättern abge- schrieben, damit, wie der Abschreiber sagt, man die grösseren Schriftzeichen besser lesen und desshalb leichter die einzelne Stelle auffinden könne. Am Schlusse: „Finitum post Urbani anno domini M° CCCC" LXXV’ factum est hoc registrum ex vetustiori.“ Auf der letzten Seite stehen Zahlen von 1— 4000. Mitten auf der ersten Seite des erwähnten Vorsetzblattes befindet sich folgende Bemerkung: „NB. hic liber Homiliarum (ut etiam notavit is qui Indicem libri hujus confecit) est alicujus Epi- scopi Pragensis, idque apparet passim ex ipsis Sermonibus de S. Adalberto, Wenceslao, S. Emerano etc. Sed quis author sit, determinate nulla diligentia assequi potui. multa habet ex S. S. Augustino etc. quorum saepe integras sententias recitat. Boh. Balbinus S. J." Innen im Vorderdeckel steht Y. 1. 2. Nr. 118 „Sermones cujusdam Bohemi Episcopi per totum,“ Zei- chen der ehemaligen Jesuitenbibliothek. Die frühere Signatur der k. k. Univ. Bibl. war III. F. 10. Über die älteren Besitzverhältnisse erhellt nur Folgendes. Am oberen Rande der ersten Seite ist mit Zügen des 12. oder 13. Jahrh. geschrieben: "de opatowiz.“ Dies 1086 unter K. Wratislav gegründete Kloster scheint somit einer der ersten Eigenthümer gewesen zu sein, hat vielleicht den Codex bald nach der Stiftung erhalten. Auf dem vorstehenden Inhaltsverzeichnisse steht oben rechts in der Ecke: "habeo compa- ratum hunc librum anno domini M°CCCCP LXXII a domino Georgio plebano Glacensi.“ Auf Fol. 94 a steht oben: „w dei gra Rex Bohe“ mit Zügen des 14. Jahrh. Ob er König Wenzel gehört habe, vielleicht diese Züge Autographen sind, kann ich nicht beurtheilen. Nebenbei sei noch bemerkt, dass der Codex im Be- sitze eines Calixtiners sich befand. Dies deuten einige Randzeichnungen an, welche bei der Eucharistie zu den Worten „Corpus et sanguis" einen Kelch setzen und mit einer Hand darauf weisen, dann die zu Fol. 44 a gemachte höchst bezeichnende Hinweisung auf die Stelle, welche die Priester ermahnt, ihre Einkünfte nur als Eigenthum der Kirche zu verwalten. Am Schlusse des Codex steht ein Bild, den Weltrichter dar- stellend, offenbar später und ohne Werth. II. Verfasser und Zeit der Abfassung. Ausser Zweifel ist: 1. Der Verfasser der Sermones etc. war Bischof. Dies geht hervor aus zahllosen Reden, in denen er die Priester Brüder anredet, ebenso aus den gleich unter 2 anzuführenden Argumenten. Zwei Stellen mögen besonders hervorgehoben werden: Fol. 32 a „et sunt verbi s. apostoli Jacobi, per quae diligenter monet, ut verba sanctae praedicationis, quae a nobis vel ab aliis doctoribus audiatis, factis etiam imitari et implere studeatis.“ Dass doctor hier im Sinne eines Kir- chenlehrers, Bischofs, stehe, nicht in dem jener Zeit noch unbekannten eines akademischen Würdenträgers, liegt auf der Hand. Die Rede "de sacerdotibus“ Fol. 42 b, welche beginnt: „Fratres presbyteri et sacerdotes domini, cooperatores mei estis. Nos quidem quamvis indigni locum Aaron tenemus, vos autem locum Elcazari et Ithamari. Nos vice XII apostolorum fungimur, vos autem ad formam septua- ginta discipulorum estis. Nos enim pastores vestri sumus, vos autem pastores animarum vobis commis- sarum. Nos de vobis racionem daturi suwus summo pastori domino J. Ch., vos de plebibus vobis commendatis. .“ Dazu bemerkt eine Hand des 14. Jahrh. am Rande: „Praedicator tunc fuit episcopus.“ 2. Der Verfasser war Bischof von Prag. Es ergibt sich dies : a) aus den Worten des Sermo: „in festo S. Adalberti.“ Fol. 30 b — 32 a, der auf den Sermo „in pascha domini" unmittelbar folgt: „hujus nostri patroni sancti Adalberti," noster patronus, cujus hodie festa hec celebramus."

Strana III
III b) aus Sermo in festo „S. Wencezlai“ Fol. 39 a — 42 b: „beatum Wencezlaum nostrum videlicet patronum .. . sanctus noster patronus W... Vos estis fratres mei messis dei multa, operarii vero pauci nos sumus sacerdotes ..“ [Klagen über Mangel an guten Priestern ...]. c) Fol. 57 b—59 a steht eine Gedächtnissrede, in der folgende Stellen vorkommen: „Ecce iste noster pastor, cujus hodie anniversarium recolimus, ante paucos dies floruit, terrenam substantiam possedit, mortuus jacet, mortuus aret, et nihil secum habet nisi bona opera, quae in corpore fecit. Deo gratias ago, fratres mei pro vobis, qui voluistis hodie memoriam ejus facere in orationibus vestris. In illo fratres mei potestis videre quid sumus, quid cras crimus ... Quare fratres mei orate hodie pro illo, ut quae per fragilitatem hic peccata fecit, per sanctam vestram orationem deleantur." d) Fol. 59 a — 60 a ist die Festrede auf den h. Adalbert, in der folgende Stelle entscheidend ist: „Hec fratres hodie et semper conveniunt infirmitati mentis meae, quae [qui nec verbo nec sententia idoneus sum hodiernum officium a vestro pastore in vicem sui mihi iniuuctum adimplere ... Patronum nostrum et sanctissimum martyrem..“ e) Fol. 148 a — 149 b im „Sermo S. Wencezlai“ heist es: „Fratres iste martir s. Wencezlaus noster patronus, cujus hodie festa celebratis, nobis a deo ad exemplum datus est. Nam cum esset princeps et dominus hujus terrae gloria et honore et divitiis exaltatus..“ [zu hujus terrae ist an den Rand ge- schrieben „bohemie"]. Idcirco rogemus fratres et sorores sanctum Wencezlaum et sanctum Adalbertum, quos deus patronos huic parvule terre concessit..“ f) In der Confessio Fol. 151 a werden zusammengestellt „s. Vitus, s. Wencezlaus, s. Adalbertus,“ die drei böhmischen Kirchenpatrone. g) In der Homilia S. Emerani Fol. 129 b — 133 a kommen die Worte vor: „Gaudete, dilectissimi fratres in domino, qui ad sanctissimi patris et protectoris nostri s. scilicet Emmerani martyris so- lemnia convenistis...Sequamur unanimiter tam sancti doctoris vestigia, non simus tanti patris degenerati filii... Preparemus nos in omni bonitate ut praeclarus et pius praedicator noster emmeranus martir gaudens nos ante tribunal summi judicis in die ultimo deducat, quatenus ex numerositate filiorum illius cumuletur gloria . . . Quantam gloriam habere putatis sanctum patronum [am Rande zugeschrieben: „Emmeranus patronus Bo- hemie“] nostrum emmeranum martirem in celesti regno cum Christo, qui tam innumerabilem populum se- dula praedicatione Christo in terris adquisivit ... Habemus praeclara sanctissimi patris nostri emmerani mar- tiris habundantia exempla . . .“ Dass ein Bischof, der in seinen Predigten die h. Wenzel, Adalbert, Emmeran, Veit, als Patrone feiert, sich Nachfolger des h. Adalbert nennt, den h. Wenzel als ehemaligen Landesfürsten erwälnt, nur als Bi- schof von Prag dicse Reden halten kounte, ist so unwiderleglich gewiss, dass hierüber kein Wort mehr gesagt zu werden braucht. Es bedarf weiter auch nur eines Blickes in die einzelnen Reden, um sofort sagen zu können, dass sie aus einem Gusse sind. Gleicher Gedankengang, Berücksichtigung derselben Ver- hältnisse, dieselben Mahnungen, dieselben Vorwürfe, dasselbe Streben lassen zu dentlich erkennen, dass alle Reden u. s. w. von einem Manne gemacht wurden, um seine Heerde im Glauben zu-stärken, vor Allem in der Pflege christlicher Sitte und der Ablegung des Heidenthums zu kräftigen. Schwieriger ist die Frage zu beantworten: welcher Bischof die Reden gemacht habe? Höfler (S. 279. bez. 11.) sagt: „Ich nehme keinen Anstand den Bischof Gebhard (Jaromir), Břeti- slaw's I. Sohn, als Verfasser dieses kostbaren Denkmales christlich-heidnischer Vorzeit Böhmens zu bezeichnen und dasselbe in die Zeit zwischen 1056, dem Tode Heinrichs III. und 1086, die erste Regierungsperiode Kaiser Heinrich's IV. (rex-imperator) zu setzen; noch näher bezeichnet zwischen 1068. der Erhebung Jaromir’s zum Bischofe durch K. Heinrich IV., und der Königskrönung Wratislaw’s I. im J. 1086.“ Seine Gründe sind: 1. Die Sermones passen offenbar nur auf eine Zeit, in der das Heidenthum noch nicht völlig überwunden war. Das ist, wenn man auch nur beispielsweise vergleicht Fol. 6, 20 a, 31 b, 42, 45, 83 b, 84, 129 b, 138, 175 b, 208 a, 209 a, 210, ausser Zweifel. 2. Die Verbindung Böhmens mit dem Frankenreiche, welche aus der Erwähnung des rex, imperator, der fränkischen Heiligen Remigius und

Strana IV
IV Martinus, der Aufnahme fränkischer Quellen sich ergibt. Nun war aber erst 1041 unter Břetislaw I. die Tributpflichtigkeit Böhmens erneuert worden (Palacký Gesch. Böhmens I. S. 287, 296). 3. Der Umstand, dass von keinem Könige Böhmens die Rede ist, sondern auser dem Könige und Kaiser, worunter nur der deutsche verstanden sein könne, bloss von einem Herzoge Böhmens gesprochen wird. Zuerst erhielt aber der Herzog im Jahre 1086 von Kaiser Heinrich IV. die Königskrone, welche mit dem im Jahre 1092 er- folgten Tode Wratislaw’s I. fortfiel. Von da bis 1158 war Böhmen blosses Herzogthum. 4. Die Erwäh nung der Brüder des Fürsten. Dies könne sich beziehen auf die Söhne Boleslaws II. † 999, nämlich auf Boleslaw III. † 1037, Jaromir † 1038, Ulrich † 1037, oder auf die sechs Söhne Břeti- slaw’s I. † 1055 nämlich Spitihněw II † 1061, Wratislaw II. (den spätern König) † 1092, Dymut, Kon- rad I. † 1092, Jaromir-Gebhard Bischof von Prag † 1089, Otto † 1086. "Weiter und an die Söhne Wra- tislaw’s zu denken, verbietet mir,“ so schliesst Höfler, „der ganze Inhalt des Codex, so wie sein Aeusseres; verbietet mir vor Allem was früher nach Cosmas von der Ausrottung des böhmischen Heidenthums gesagt ist, das ja nach dem Codex selbst als nichts weniger denn ausgerottet betrachtet werden kann.“ Vorher (S. 5. bez. 291) hat Höfler auf Cosmas Prag. lib. III. zum Jahre 1092 hingewiesen, wo erzählt ist, dass Herzog Bretislaw "nach einem grossen Land- und Kirchentage alle Zauberer und Zeichendeuter aus Böhmen verwies, die heiligen Haine umhieb und die Flussopfer, welche die Bauern, damals noch halbe Heiden, in der Pfingstwoche darbrachten, ausrottete.“ 5. Endlich sagt Höfler (S. 296. bez. 10. fg.): „Die Frage, wer der Verfasser war, wird sich nun, nachdem im Allgemeinen die Zeit vor Ende des XI. Jahr- hunderts, d. h. die Blüthezeit des fränkischen Kaiserthums sich durch äusserliche und innerliche Merk- male herausstellte, am besten dadurch ergeben, dass man sich geschichtlich umsieht, auf welchen Bi- schof die zahlreichen Ermahnungen, den Armen das Brot zu brechen, sie zu Tische zu ziehen, ihnen die Füsse zu waschen, sich vor Trunkenheit und jeder Ausschweifung zu bewahren, am besten passe, aus wes- sen Mundesie amn ehesten hervorgehen konnten? Alles dieses passt aber auf die Schilderung, welche Cos- mas von Prag von dem Bruder König Wratislaw's, dem Bischofe Gebhard, dessen Ascese, seiner Sorge für die Armen und Pilger, denen er selbst die Füsse wusch, seiner Freigebigkeit und Strenge gegen sich, entwirft (lib. I. ad 1090), mit überraschender Genauigkeit. Noch mehr ; als Bruder böhmischer Fürsten erklärt sich auch das von ihm eingeschaltete Gebet für den princeps und dessen Brüder, wie andererseits sein Bestreben, das Bisthum Prag vom fürstlich-böhmischen Einflusse unabhängig zu machen (Cosmas II., p. 178), seine Anhänglichkeit an das deutsche Kaiserthum (Erben Reg. p. 167) und was wir aus jenen Tagen von dom Siege des lateinischen Ritus über den slavischen wissen (siehe meine Einleituug zu den glagoliti- schen Fragmenten), hiemit in vollkommenem Einklange stehen. In der That lässt sich nicht läugnen, dass diesen Argumenten ein bedeutendes Gewicht beiwohnt. Man kann dasselbe noch verstärken. Einmal nämlich darf man aus der Folge der Feste im Codex ein Argument hernehmen, indem sich überall zeigt, wie der Schreiber die Aufeinanderfolge im Kirchenjahre beachtete. Nun folgt Fol. 30 b — 32 a der sermo in festo S. Adalberti unmittelbar auf den in pascha Domini. Jenes Fest fällt auf den 23. April, als den Todestag des h. Adalbert. Es fiel aber in der Zeit von 1068 bis 1086 der 23. April zweimal, nämlich im Jahre 1071 und 1082, wo Ostermontag 24. April war, auf Charsamstag, so dass eine Translation sich als nothwendig ergab ; zweimal, nämlich 1074 und 1085, wo Ostermontag der 20. April war, fiel es ohnehin nach Ostern, sonst stets vor Ostern. Somit haben wir vier Jahre, für welche jene Reihefolge passt. Zweitens kann nur ein Bischof die Reden gemacht haben, der nicht blos mit den deutschen Zuständen und Quellen vertraut, sondern auch der deut- schen Sprache mächtig war. Jenes verstand sich bei einem Suffragan des Mainzer Erzbischofs, bei demn Besuche der Synoden wohl von selbst, und darf daher bei jedem Prager Bischofe vorausgesetzt werden. Letzteres muss man daraus schliessen, dass manche Reden von Germanismen wimmeln, wovon ihre Lec- türe jeden überzeugt. Gebhard dürfte aber als Kanzler Kaiser Heinrichs IV. vom 11. Juni 1077 bis Juli 1080 (vergl. Palacký Geschichte I. S. 316) der deutschen Sprache kundig gewesen sein, obwohl diese Annahme nicht unbedingt nöthig ist, weil ja die Urkunden der Reichskanzlei in jener Zeit wohl ausnalimslos lateinisch ausgefertigt wurden.

Strana V
V Ungeachtet dieser Gründe halte ich die Urheberschaft Jaromirs nicht für erwiesen, bin vielmehr ge- neigt, den Codex zuzuschreiben dem Bischof Hermannus, zweiten Nachfolger Jaromir's von 1099 bis 1122, einem Deutschen von Geburt, aus Lothringen. Mich leiten dabei folgende Gründe: 1) Es ist allerdings gewiss, dass der Codex in eine Zeit fallt, wo Böhmen keine Könige, sondern Her- zöge hatte. Dies lehren die Stellen, in denen von Fürsten die Rede ist. Es sind folgende: a) Fol. 30 a. „Sicut enim unusquisque vestrum facit cum ad curiam sui regis secularis festinat, omni diligentia hoc procurat, ut ornatior alio existat, quatinus tanto majoris pretii et honoris habeatur, quanto pretiosiores et nitidiores ornatus videntur ita ad curiam aeterni regis J. Ch. id est ad ecclesiam sive ad acci- “ piendum corpus ejus et sanguinem non solum corporum ornatu . . . b) In der Festrede auf den h. Adalbert Fol. 31.: Nam prima virtus est haec: ut qui dei gratia prin- cipes sunt et divites hujus saeculi, nil superbe agant ...“ „sacerdotibus dei et parentibus vestris honorem impendatis. regi vestro et principibus sive dominis fideliter serviatis.“ Am Rande ist mit Verweisungszeichen zum Worte regi offenbar von derselben Hand, die das alteste Register gemacht hat, bemerkt: „auctor [scriptor? dies und das dritte Wort sind fast völlig unleserlich] hujus sermonis fuit in bo- hemia vel moravia. c) In der Rede auf Christi Himmelfahrt Fol. 34: „Invocate deum omnipotentem imprimis pro papa ... Orate pro omnibus episcopis et pro cunctis in sacris ordinibus constitutis .... Orate et (pro) principe vestro (später ist über vestro geschrieben nostro) et conjuge ejus. et pro omnibus fratribus ejus. et pro cuncto populo christiano." d) In der Rede in pentecosten 35 a.: „non erat princeps tam severus, non erat gladius tam acutus, quem timerent." e) In der Rede auf Peter und Paul Fol. 36 b. ff. nennt er diese „evang. praedicationis principes,“ sagt: „sicut isti duo inter ceteros apostolos principatum tenere dicuntur,“ „O clementiam salvatoris nostri. nunc reges et principes saecûli genua flectunt... f) In der Rede auf den hl. Wenzel Fol. 41 b. „Ammoneamus imprimis principes et divites hujus saeculi, ne superbe agant.“ „Omnes simul Christianos ammoneamus, ut . . . sacerdotibus suis honorem impendant, suis principibus et suis dominis fideliter serviant.. g) Fol. 58 b, wo die Vergänglichkeit des irdischen Lebens geschildert ist, heisst es: „Ubi sunt reges. duces. episcopi. multi religiosi viri? ubi sunt? mortui. ubi gloria eorum?“ h) Fol. 69 b. „Modo fratres cum timore dei et humilitate clamate et cantate Kiriel (eison) pro statu s. ecclesie dei . . . pro papa . . et pro vita atque incolomitate domni imperatoris. vel regis. et pro episcopo nostro . . . et pro principe nostro.“ Die Worte vel regis (im Codex: lregis) sind meines Erachtens mit etwas andern Zügen geschrieben und stehen, wie Höfler bereits hervorhebt, auf einer entweder ursprünglich schadhaften Stelle oder sind radirt. Letzteres scheint mir wahrscheinlicher, weil nur diese Stelle schadhaft ist und man deutlich bemerkt, dass das Pergament auf der Oberfläche gespalten ist. i) Fol. 120 b. in dem Sermo ad populum: „Tandem fratres carissimi rogo et suadeo vobis quatinus summum deum pro rege nostro [zwischen nostro und dem folgenden Worte duce ist ein Zwischenraum so gross, dass et, im Codex stets 7 geschrieben, stehen konnte; dies Zeichen ist, mit der Lupe betrachtet, radirt, dann zwischen den Zeilen geschrieben atque] duce et eius uxore. invocare velitis. et simul pro episcopo nostro..“ k) In der Rede auf S. Wenceslaus Fol. 148 ff: „Nam nullus imperator. nullus princeps. nullus dives homo. animam suam auro et argento et diviciis huius mundi redimere potest . . . iste martir sanctus Wencez- laus noster patronus, cujus hodie festa celebratis, nobis ad exemplum a deo datus est. nam cum esset princeps et dominus hujus terrae. 1) Fol. 154 ff. stelt dasselbe Gebet wie Fol. 69 b. Es heisst gerade so: „Modo f. c. t. d. e. h. c. e.c. k. primo pro statu ecclesiae ... pro papa... et pro vita atque incolomitate d'ni imperatoris. vel regis. [Hier ist vel regis ohne jeden Schaden und genau wie die andern Schriftzüge] et pro episcopo nostro ... Et pro principe nostro...“ Von diesen Stellen sind die unter a, b, d, e,ƒ,g so ganz allgemeiner Natur, dass sie überhaupt keinerlei Argument bilden können. Sie enthalten das Gebot des Gehorsams gegen die Obrig€

Strana VI
VI keit. Die unter c. h. i. und l. abgedruckten haben aber nicht dies im Auge, sondern sind Anleitungen zu Gebeten, Formulare zu Fürbitten für die Träger der Obrigkeit, die Regenten und ihre Familie und die llierarchie, wie sie seit alter Zeit in der Kirche bis auf diesen Tag dargebracht werden. In solchen muss man allerdings die Würde der Person mit ihrem besondern Namen bezeichnen, was früher geschah und allenthalben geschieht, wie Jeder weiss, der einen Blick in die alten Ritualbücher gethan hat. Der imperator und rex, neben welchem in den Stellen h, i und l der Landesfürst als dux oder princeps vor- kommt, kann nun platterdings nur der deutsche sein. Dies bedarf keines Beweises. Weil es sich um Anleitungen handelt, heisst es: imperator vel rex, indem man ja damals sehr genau darauf sah, ob der König auch Kaiser war. Dass dux und princeps abwechselt, ist an sich ohne Bedeutung. Aus der Stelle k folgt aber direct, dass unter dem princeps der böhmische Landesfürst zu verstehen ist, da er ja den hl. Wenzel geradezu „princeps ..hujus terrae“ nennt. Nun fällt aber auch Hermann’s Regierung in eine Zeit, wo es auch nur einen böhmischen Herzog, keinen König gab. Somit passt dies so gut auf ihn wie auf Gebhard. Für Letztern lässt sich auch daraus kein Argument hernehmen, dass in den Stellen c, h, 1 der Landesfürst nach dem Bischofe erwähnt wird. Denn abgesehen davon, dass auch Gebhard, obwohl Sohn und Bruder eines Herzogs, sich nicht gut über den Herzog setzen konnte, so ist jene Ordnung einfach daraus erklärlich, dass erst für die Kirche und deren Repräsentanten, dann für die Laien und ihre Fürsten gebetet wird, wie z. B. die heutige Charfreitagsliturgie auch das Gebet für den „christi- anissimus Imperator,“ das "Romanum Imperium“ [die trotz der Aufhebung im Missale bis auf die neueste Zeit stehen] erst auf die für Papst, Bischöfe, Geistliche, Mönche und Nonnen folgen lässt. Wenn gleichwohl in h und I der Kaiser oder König vor dem Bischofe stelt, so erklärt sich dies aus seiner Stellung zur Genüge. Uebrigens hat in i der Landsfürst seinen Platz auch vor dem Bischofe gefunden. 2. Die Erwähnung der Brüder des Fürsten passt gerade so gut auf die Zeit Hermann’s, und die Söhne Wratislaw’s II. Dass aber ein Bischof, der nicht dem regierenden Hause angehört, eben so gut die Brüder des Fürsten im Kirchengebete erwähnen könne, ja wohl noch eher, lässt sich kaum bezweifeln. 3. Der Inhalt des Codex bietet kein Hinderniss. War es 1092 nöthig, die Zauberer und Zeichendeuter aus Böhmen zu vertreiben, die Flussopfer zu verbieten, gegen das Heidenthum mit den härtesten weltlichen Massregeln vorzugehen, so wird man wohl schwerlich in Abrede stellen können, dass sich auch noch 10 oder 20 oder 30 Jahre später mancher Rest heidnischer Gebräuche in den Sitten und vielfach heidnische Denkungsart in den Gemüthern erhalten habe. Gerade das aber ist der stete Zweek der Reden, das christliche Sittengesetz solle die Herzen durchdringen. Jene Laster werden vorzugsweise bekämpft, die bei dem Volke noch geraume Zeit nach der Aufnalime des Christenthums in Blüthe standen und wohl nicht so schnell aus- gerottet worden sind, wenn dies überhaupt stattgefunden hat. 4. Mir scheint, dass, abgesehen von der augenscheinlich für Gebhard eingenommenen Schilderung des Cosmas, Alles, was wir von jenem wissen, durchaus gegen dessen Autorschaft spricht. (Man vergleiche Palac- ky’s Darstellung.) Demuth, Sanftmuth, grossartige Uneigennützigkeit, blosse Rücksicht auf sein Amt, strenge Kirchlichkeit u. dgl. scheinen nicht die Eigenschaften gewesen zu sein, welche Jaromir auszeichneten. Hermann hingegen wird als ein heiliger Mann geschildert. Der Verfasser jener Sermoncs muss aber ein ausgezeichne- ter Hirt oder ein abge€eimter Versteller gewesen ein. Ersteres war Gebhard nicht, letsteres anzuchmen hat man kein Recht. 5. Die Germanismen erklären sich bei Hermann von selbst. Dass ein deutscher Bischof auf die Ver- bindung mit dem Reiche ein besonderes Gewicht legte, fränkische Quellen benutzte, könnte noch weniger auffallen, wenn man überhaupt hierin etwas Auffälliges finden wollte. Bedenkt man aber, dass Böhmen ehedem zur Diözese Regensburg gehörte, das neu errichtete Bisthum Prag dem Mainzer Erzbischofe als Metropoliten unterstand: so liegt die Bedeutung, welche dem hl. Emmeran beigelegt wird, das Feiern des fränkischen hl. Martin, dessen Tag ein Festtag war, an dem zahlreiche Gläubige die Kirche besuchten, des h. Remigius u. a. so nahe, dass die Person der Bischöfe kaum in Betracht kommt. 6. In Codex stelt eine Rede, gehalten an dem Anniversarium eines Bischofs, welche mir geradezu auf Jaromir zu passen scheint. Es ist die Fol. 57 b. bis 59 a. ohne Rubrik, eine spätere Hand setzte hinzu:

Strana VII
VII „in anniversario sancti principis.“ Das Register weisst auf S. Wenceslaus. Dies ist ebenso unmöglich als dass die Rede auf den hl. Adalbert passe. Auf den hl. Wenzel passt sie nicht, weil man unmöglich von ihm sagen kann: „iste noster pastor, cujus hodie anniversarium recolimus.“ Auf ihn und hl. Adalbert passt sie nicht, weil beide nur als Heilige im Codex auftreten, es aber uumöglich ist, dass ein Bischof aufmuntere zum Gebete für einen Heiligen, damit ihm seine Sünden vergeben werden, Ausgezeichnet geht aber zusammen, dass Bischof Hermann das Jahresgedächtniss Gebhard’s feiernd sagt: „Unser Hirt, dessen Jahresgedächtniss wir heute begehen, blühte vor wenigen Tagen (so kann man nach 40—50 Jahren noch reden), hatte irdischen Reichthum (terrenam substantiam possedit, was bei des Herzogs Bruder zutraf); er liegt todt da und hat nur die guten Werke, die er im Leben vollbrachte... An ihm sehet Ihr, was wir sind, was wir morgen sein werden ... Betet heute für ihn, dass die Sünden, welche er hier aus Schwäche beging, durch Euer heiliges Gebet getilgt werden.“ Handelt es sich hier um das Anniversar Jaromir’s, so konnte der Rubrikator mit Recht sagen: „in aniversario principis," weil jener Bruder des Herzogs war. 7. Was die äussere Gestalt betrifft, so liegt kein Grund vor, der uns nöthigt, den Codex unbedingt dem 11. Jahrh. zuzuweisen. Auch halte ich denselben kanm für das Original, sondern in Anbetracht der zall- reichen offenbaren Schreibfehler und des Schwankens in der Schreibart derselben Worte für eine dem Original nicht fern stehende Copie, vielleicht gemacht für das Kloster Opatowitz. Oder sollte der Bischof selbst die Reden dictirt haben? 8. Die oben hervorgehobene Zeitfolge von Ostern und dem Adalbertsfest passt auch, weil in der Zeit von 1099—1122 Ostern mehrmal vor den 23. April fallt. Auch Herr Dr. Hecht theilt die Ansicht über die Autorschaft Hermanns und begründet sie noch mit den folgenden Bemerkungen. „In der Person des Bischofs Hermann finden wir alle jene Momente vereinigt, welche uns zu den Schlusse berechtigen, derselbe sei für den Verfasser zu halten. Hermann, ein Lothringer von Ge- burt, stammt aus einer angesehenen adeligen Familie; war, ohne Priester zu sein, Hofkaplan des Herzogs Wratislav1) und bekleidete die Stelle schon bei dessen Vater. Der reine Wandel, Nüchternheit, Demuth, wissen- schaftliche Bildung Hermann’s werden eben so gerühmt wie seine Charakterfestigkeit und Ergebenheit gegen das herzogliche Haus. Die Tugenden des hl. Lambertus, welchen Hermann zu seinen Verwandten zählte, schienen sich auf den Dekan, und später Probst der Kirche von Alt-Bunzlau vererbt zu haben. Cosmas gedenkt vor allem seines heiligen Wandels Marignola (Dobn. monumenta II. Seite 275) sagt, seine Sittenreinheit steht unüber- troffen da; hebt aber den Eifer im Verkündigen des Wortes Gottes hervor, welchen der Bischof an den Tag legte.") Hermann wurde vom Herzog Bretislav II. zum Bischofe ernannt, 1099 von Heinrich IV. zu Regensburg mit Ring und Stab belehnt ; der Erzbischof von Gran Seraphin weihte iln zum Priester, und der Cardinal und Legat des Gegenpabsts Clemens III., Rupert ertheilte ihm im Jahre 11003) in octava Paschae die bischöfliche Consecration.“ „Wir finden nun in den Homilien gerade jene Tugenden, welche die kurzen Biographien an Ilermann zu rülmen wissen, ganz besonders hervorgehoben, immer wieder werden dieselben erörtert, die Zuhörer zur Uibung aufgefordert, so dass sich dem Leser unwillkührlich die Uiberzeugung aufdrängt, des Redners Mund überfloss davon, wovon sein Herz voll gewesen. Was er in der Homilie Fol. 164 b. von den Priestern im Allgemeinen verlangt, hatte er sich zur besonderen Lebensaufgabe gemacht; er sagt dort zu der versammelten Priesterschaft: Die Priester sollen ein Leben führen, das Uppigkeit gar nicht kennt, und den Beweis liefert, sie verwalten ihr Amt nur indem sie einen himmlischen Lohn dafür erwarten. Die wir Andern Selbstver- läugnung und Enthaltsamkeit predigen, müssen vor Allem selbst alle Unmässigkeit ferne halten, und das Beispiel heiliger Priester nachahmen.“ 1) Dobner Monum. II. p. 275. 2) Cosmas: vir sacer Hermannus docfrinae lumine clarus und Marignola: lucerna lucens, illuminans corda exemplo vitae et verbo doc- trinac, morum probitate incomparabilis. 3) In den Monumenta historica Bohemiac a Gelasio Dobner tomus III. wird Seite 9 mitgetheilt Necrologium Bohemicum. quod est in margine martyrologii saeculi XII; demzufolge wurde der Sterbetag des Bischofs Hermann gefeiert XV. Kalendas Septembres (pag. 14 ibidem).

Strana VIII
VIII „Solche Grundsätze stimmen ganz mit dem rühmlichst bekannten Wandel des Bischofs Hermann überein ; ein Blick auf die vorliegenden Homilien bestätiget, was die Biographen von Hermanns Eifer und Geschicke, das Wort Gottes zu verkünden, berichten. Noch eines Ereignisses aus dem Leben Hermanns müssen wir hier erwähnen, das geeignet scheint, die oben aufgestellte Behauptung zu rechtfertigen. Als der Bischof1) das Ende seiner Tage herannahen sah, da wandte er sich zu den sein Lager Umstehenden mit der Klage: dass er nicht, wie es seines Amtes gewesen wäre, die Vornehmen und Angesehenen wegen ihrer Vergehen zurechtgewiesen habe; ihnen vielmehr seine Liebe geschenkt und sie ausgezeichnet habe; statt Gebrauch zu machen von der kirchlichen Strafgewalt, um zu bessern und zu ernüchtern, wäre er zu nachsichtig gewesen, und seine Schwäche Veranlassung geworden, dass Frevel und Laster ins Ungeheuere sich häuften ; darum fürchte er ein hartes Ge- richt, ja woll gar verworfen zu werden, weil er nicht „mannhaft“ gestritten für das Haus Israel und die Sache Gottes.—Diese Selbstanklage Hermanns, weniger durch Mangel an Eifer für die Sache Gottes, als viel- mehr durch ängstliche Gewissenhaftigkeit veranlasst (man denke nur an das was uns Cosmas über das Lebens- ende des ersten prager Bischofs Dithmar berichtet) kann uns nicht befremden, wir finden sie in den Homilien wiederkehren, und nicht selten beinahe wörtlich übereinstimmend mit den Vorwürfen, die sich der Bischof Angesichts des Todes machte. So heisst es Fol. 41. a: Die unserer Leitung anvertraut sind, verlass en den Herrn, und wir sehen ruhig zu, erheben nicht unsere Stimme; in Laster und Sünden jeder Art versun- ken, sehen wir sie zu Boden hingestreckt, und reichen ihnen doch nicht die Hand, dass sie sich erheben vom tiefen Falle ; wir strafen nicht, wir ermahnen nicht, dass sie doch in Folge unserer Zurechtweisung ihr Unrecht einschen und davon ablassen. Täglich gehen die, denen wir Hirt und Vater sein sollen, zu Grunde. und wir unterlassen es, sie zur Besserung einzuladen; ermahnen wir vor allem die Fürsten, die Mächtigen und Angeschenen, dass sie nicht stolzen Uibermuthes auf ihren mehr als zweifelhaften Besitz vertrauen; er- malnen wir die Reichen, dass sie nicht abweichen von der Gerechtigkeit. So legte auch der Redner Fol. 3. b. sich und den Priestern die Schuld bei: quod in hac terra nostra, plurimi demonia adorant, et per nostra peccata tantum nomen christianum habent, pejores sunt quam pagani." III. Der Canon poenitentialis des Codex und einige andere Stücke. Neben den Homilien enthält der Codex ausser wenigen, dem h. Augustin entnommenen Stücken und dem „liber Jone" Fol. 45. b. — 48. b., der mit der Vulgata genau stimmt, noch folgende interessante Stücke: 1. Fol. 42 b. bis 45 b. „de sacerdotibus.“ Höfler [Prager Concilien in der vorhussitischen Periode. Prag 1862. Einleitung S. XIV. ff., wo es auch von den Worten „Fratres presbyteri" bis „prestante domino nostro amen." abgedruckt ist] hat dasselbe mit dem altesten Canon poenitentialis der böhmischen Kir- che abdrucken lassen, wohl deshalb, weil es als ein besonderes, vom übrigen Inhalte ausgezeichnetes Stück hervortritt. Man findet dieses Stück aus einem Codex Monasterii Neresheimensis vom Jahre 1009 bereits ab- gedruckt in Hartzheim Concilia Germaniae III. pag. 1 sqq. Es rührt wahrscheinlich her vom h. Ulrich oder einem andern Augsburger Bischof. Weiter findet es sich nach der Angabe Hardouin’s in einem Codex Vaticanus als „Homilia Leonis IV. Papae de cura pastorali ejusque officio ac munere, quam per Epis- copos omnibus Sacerdotibus, curam animarum gerentibus intimari voluit.“ Etwas abgekürzt steht es als „Ad- monitio in synodo, finito evangelio, a diacono legenda, Episcopo et ceteris in synodo sedentibus" vor den Werken des Bischofs Burchard von Worms, und zwar vor dessen Decretum, das zwischen 1012 und 1023 gemacht ist (Ausgabe Colon. 1548. kl. Fol.). Diese letztere Form hat der Codex wört- lich aufgenommen. 2. Fol. 171. Ammonicio sive praedicatio S. Bonifacii Episcopi de abrenuntiatione baptismatis. 3. Fol. 210. eine admonitio generalis des Kaisers in Betreff des Cultus, welche ähnliche Gedan- 1) Marignola bei Dob Mon. II. Seite 276.

Strana IX
IX ken enthält, als z. B. die Karls d. G. von 802. (Aquisgr. bei Pertz Monumenta, Legum I. p. 101) u. a. Woher der Verfasser des Codex sie genommen, vermag ich ebensowenig als beim zweiten anzugeben. 4. Die Stücke, welche Höfler a. a. O. mit dem „ältesten Canon poenitentialis der böhmi- schen Kirche" hat abdrucken lassen, nemlich Fol. 231 ff. Zunächst ist nun das auf Fol. 225 Befindliche auszuscheiden. Dies gehört nicht zum Canon poenitentialis, sondern gibt eine Anweisung für die Priester, zu welchen Zwecken sie keine Messe lesen durften. Ahnliche finden sich häufig ; ich vermag aber gerade diese Form nicht anderwärts nachzuweisen. Sie ist für die Culturzustände höchst interessant. Was nun den Rest betrifft, so enthält er allerdings einen Canon poenitentialis. Der Rezensent von Höfler's „Concilien" in der „kathol. Literaturzeit.“ von 1862, Nr. 37. Seite 300 erklärt: ein Suffraganbischof habe kein Recht, einen Canon poenitentialis für seinen Kirchensprengel abzufassen; Höfler lege daher den mitgetheilten Auszügen eine viel grössere Bedeutung bei, als sie verdienten; sie seien weder neu noch specifisch böhmisch, sondern „nichts anderes als Auszüge und noch dazu fehlerhafte Auszüge aus „Burkhardi Wormatiensis magna collectio Canonum ... Köln 1548..“ An dieser Behauptung ist so viel Wah- res als Falsches. Sicher ist, dass dieser Canon weder neu noch specifisch böhmisch ist, insofern er kaum einen Satz enthält, der nicht schon in Quellen vorkommt, die alter sind, als unser Codex und durchgehends bekannten Verfassern angehören. Falsch aber ist, dass der Canon nur fehlerhafte Auszüge aus Burchard ent- halte. Dies kann nur der behaupten, welchem unbekannt ist, dass Burchard von Worms aus den altern „libri poenitentiales" geschöpft hat. Nachdem diese grösstentheils in der Ausgabe von Wasserschleben (Die Bussordnungen der abendländischen Kirche. Halle 1851.) vorliegen, andere von Kunstmann, Hilden- brand u. a. zugänglich gemacht sind, lässt sich über die Quelle und Bedeutung eines Canon poenitentialis ein genaues Urtheil fällen. Es ist eine jedem Canonisten bekannte Sache, dass die alten Libri poeniten- tiales, Beichtbücher, Bussordnungen, ursprünglich Privatarbeiten einzelner Bischöfe und hervorragender Priester waren, die wegen ihrer Brauchbarkeit bei der Handhabung der Bussdisciplin von den Priestern und Bi- schöfen benutzt wurden. Hatte sich dann eine solche Zusammenstellung bewährt, so konnte man sich ruhig daran halten, und nahm ihre Bestimmungen auf den Synoden an. Es ist nun ganz gewöhnlich, dass die einzelnen Bischöfe auf den Provinzial- oder Diözesansynoden oder auch ausserhalb derselben ein bestimmtes zu An- sehen gelangtes Beichtbuch ihrem Clerus empfahlen oder für ihre Diözese eine passende Zusammenstellung machen liessen. Hat ja doch gerade Bischof Burchard, wie er selbst in der Vorrede sagt, sein grosses Werk geschrieben (und in diesem findet sich auch das Busswesen), „weil die Satzungen der Kanonen, die Strafen für die Beichtkinder (judicia poenitentium, also eigentlich die Urtheile über) in seiner Diözese so confus und verschieden und nicht bearbeitet (inculta) und gänzlich vernachlässigt waren, sich einander wi- dersprachen, sich fast auf gar keine Autorität stützten, dass denen, welche ihre Zuflucht zur Beicht nahmen, sowohl wegen der Confusion der Bücher als der Ignoranz der Priester auf keinerlei Art geholfen werden konnte, indem die Kanonen das Verhaltniss zwischen Vergehen, Strafzeit und Strafart nicht genau bestimm- ten.“ Eine genaue Vergleichung der Busssatzungen unseres Codex mit den bekannten libri poenitentiales, Burchard u. s. w. liefert folgendes Resultat. Es sind die meisten Satzungen auch bei Burchard enthalten aber dennoch ihm nicht nothwendig entnommen, weil sie gerade die Gestalt der ältern Orginale beibehalten haben. I. Der Passus „Quod decime ab omnibus" cet. fol. 231, wiederholt sich mit Varianten in allen Beichtbüchern, kann aber aus Burchard lib. III. c. 133, direct entlehnt sein. „Ut decima dei census nuncupetur" bis „judicabitur" ist aus den Capitula Hattonis (Ahytonis), Bi- schofs von Basel, um 822, cap. 15. II. „De muliere que cum duobus fratribus fornicata est" bis „ad communionem recipi“ ist eine Zusammenstellung verschiedener, sowohl bei Burchard als in den altern Pönitentialen einzeln vorkom- mender Sätze. Die Zusammenstellung ist eigenthümlich. wenigstens bisher keine ähnliche bekannt. „De eadem re" von „si qui infantem" ab ist aus Cap. Hludovici a. 851 c. 9. (Pertz Leg. I. p 413). III. „Ut omnis presbyter habeat“ bis „superponatur" ist aus Regino (libri duo de symodal. causis et discipl. eccles vom Jahre 906) I. c. 71., dem s. g Beichtbuche Theodor's (668 — 690) von Kanterbury I. 12. 6., Commean's aus dem 8. Jahrh. XIII. XIV.

Strana X
X IV. „De viciis gule et ebrietate" bis „si ad vomitum sine infirmitate VII dies poeniteat" ist wörtlich aus dem Poenitentiale Commean’s I. §. 1—7. 10. 11. (Wasserschleben p. 165. sq.) Der folgende, von „Qui fu- ratur cibum" bis „cum impositione manus episcopi annum integrum cum pane et aqua poeniteat“ ist wörtlich aus dem Poenit. Commeani I. §. 13 — 38. (Wasserschleben p. 466 sqq.). Auch hier, wo Höfler durch gesperrten Druck auf den Satz: „Equum non proibent tamen consuctudo non est“ (nemlich comedere) als eigenthümlich hinweist und der genannte Recensent von Localisirung eines Canons spricht, hat eine ein- fache wörtliche Aufnahme des fränkischen Originals stattgefunden. V. De baptismo kommt bei Commean XII. §. 1. 2. Theodor I. 10. §. 1. 2. u. a. vor. Der letzte Satz: „baptizati a presbytero" etc. ist enthalten im s. g. Poenit. XXXV. Capitolorum c. 32 (Wasserschleben. pag. 525). De operibus die dominica steht bei Commean XII. § 3—8. Theodor I. 11. §. 1—3, II. 8. §. 1. 2. 8. VI. „Si quis cum alio iram" etc. ist aus Commean II. §. 12. Die (bei Höfler S. XII.) Fol. 241 stehende Instruction für die Priester „Jubendum est ut oracio dominica" etc. ist wörtlich entnommen den schon angeführten Capitula Hattonis (bei d'Achéry Spicile- gium Tom. VI., Hartzheim Concilia Germ. II. p. 17 sqq.) capp. 2. 6 — 11. 19. 21. Aus dem Obigen ergibt sich, dass die Canones, wie sie in unserem Codex stehen, an und für sich ohne jedwede Bedeutung für die Geschichte der Kirchendisciplin überhaupt sind, weil sie nur Altes wieder- geben. Gleichwohl behalten sie einmal dadurch eine hohe Bedeutung, dass sie in der Art der Zusammen. stellung sich nicht an ein bekanntes Muster, so viel man urtheilen kann, anschliessen, sondern aus den älteren eine neue Zusammenstellung gemacht haben. Hierzu wsr der Prager Bischof unbedingt berechtigt, gerade so gut als Burchard von Worms, der bekanntlich gleichfalls nur Suffragan der Mainzer Kirche war. Und insoweit haben wir hier in der That einen Busscanon der Prager Kirche und wohl den ältesten bekannten vor uns, nicht durch seinen Inhalt, sondern durch seine Form, die Zusam- menstellung selbst vor anderen ausgezeichnet. Nichts zwingt zur Annahme, dass der Verfasser nur aus Bur- chard geschöpft habe; vielmehr konnte er nicht alles aus diesem entnehmen, sondern hielt sich zweifelsohne auch an die in zahlreichen Abschriften zu jener Zeit cursirenden Beichtbücher Cummean's u. s. w. Fasst man den Inhalt des Canon ins Auge und hält damit zusammen die zahlreichen Stellen der Pre- digten, deren Gegenstand Lehren der Moral und Dogmatik sind (z. B. fol. 20 a, 31 b, 42, 45, 83, 84, 129 138, 157, 208 u. a.), so bemerkt man gleich, dass der Canon für besondere Zustände gemacht wurde uud durchaus berechnet ist, um für die Beurtheilung wirklicher Zustände, die praktische Handhabung des Beicht- und Busswesens zu dienen. Ganz direct wird dies erbracht durch die fol. 45 a stehende Ermahnung an die Priester, bei Auferlegung der Bussen keine Willkür zu üben, sondern sich an das Pönitentiale zu halten. Ist nun auch, wie wir sahen, diese Aufforderung aus einem hier nur recipirten Stücke, so beweist gerade deren Aufnahme in denjenigen Codex, welchem man auch das Pönitential einverleibte, dass sie unmittelbar zur Befolgung aufgenommen wurde. Und dess- halb bietet der Codex in der That einen höchst interessanten Beitrag zur Culturgeschichte seiner Zeit. Zum Schlusse sei noch darauf hingewiesen, dass der Busscanon, die Aufnahme der anderen hervorge- hobenen Stücke, die Bekanntschaft mit den fränkisch-deutschen Quellen, die beredte Hervorhebung des h. Emmeran und Martinus und vieles Andere nicht blos auf eine lebhafte Verbindung mit Deutschland hinweist, sondern auch deutlich erkennen lässt, dass im 11. Jahrhundert die Christianisirung ausschliesslich auf der, von Deutschland aus gelegten Grundlage sich vollendete, eine Thatsache, welche für alle Folgezeit darin einen unwiderleglichen Beweis findet, dass jene Einrichtungen, welche spezifisch germanischen Wesens sind und in Deutschland ausgebildet wurden, auch in Böhmen seit den ersten Zeiten des Christenthums sich finden und erhalten haben, wie sich ja auch die böhmische Kirchensprache nirgends an den Orient anlehnt. IProf. Dr. Schulte,

Strana XI
XI B. Betrachtung des Codex in theologischer Beziehung. Trotz des bereits bezeichneten mannigfaltigen Inhalts ist der Name Homiliarium gewählt worden, weil die grosse Mehrzahl der Reden Homilien sind, nach deren Muster die Priester dem Volke in der Lan- dessprache predigen sollten. I. Die einzelnen Reden in Hinsicht ihrer Form. Der Form nach sind die Homilien eine schlichte Darstellung der grossen Wahrheiten des Christenthums, im vollsten Sinne des Wortes „Reden an das Volk," populär; die auf kein künstlerisches Aeussere An- spruch machenden Vorträge sind der Erguss eines durch und durch gläubigen Gemüthes, das dann auch den Weg zu dem Herzen seiner Zuhörer findet; die Bilder werden aus der unmittelbarsten Nahe gewahlt, oft den gewöhnlichsten Lebensverhältnissen entnommen; der Redner wendet sich plötzlich an das Gefühl, und spricht in so ergreifender Weise, dass man angezogen seinem Gedankengange folgt; Dialoge werden eingeführt, abstracte Beweisführung überall vermieden. Fesselt diese Darstellungsweise die Aufmerksamkeit des Lesers, so lässt sich mit Gewissheit voraussetzen, dass der Eindruck, den die Vorträge auf die Zuhörer machten, ein gewaltiger sein musste, wenn ein begeisterter Vortrag und das lebendige Wort hinzukam. Rhetorischer Schmuck zeigt sich nur da, wo der Gegenstand von der ergreifendsten Seite dargestellt wird, und die gehobene Stimmung sich selbst die entsprechende Form schafft. Uebrigens behalten wir den Ausdruck: „Homilien" immer desshalb bei, um eine Bezeichnung festzu- halten und weil auch die Rubriken diese Bezeichnung haben. Denn im Grunde sind die Vorträge weder festgegliederte, zu einem organischen Ganzen zusammengeschlossene Reden, noch Homilien. Es fehlt ihnen das Eigenthümliche, was einen Vortrag zu einer Rede macht, ein bestimmter Grundgedanke, der in eine konkrete Fassung gebracht, erklärt, bewiesen, verdeutlicht wird, um so auf die Willensentschliessung der Zuhörer zu wirken; von Exordium, Thesis, Eintheilung und Schlussrede findet sich nicht die leiseste Spur. Aber auch in die Kategorie der Homilien gehören sie streng genommen nicht, denn die in einem evange- lischen Leseabschnitte vorkommenden Hauptwahrheiten werden nirgends in eine bestimmte Verbindung, unter gewisse allgemeine Gesichtspunkte gebracht; auch geschieht es nur in seltenen Fallen, dass der Redner die einzelnen Verse einer Perikope der Reihe nach erläutert, und die praktische Wichtigkeit derselben nach- weist. Irgend ein Fest gibt dem Redner vielmehr Gelegenheit, wie er selbst sagt, „aliquid de festo narrare,“ oder er wählt einen Schrifttext zum Ausgangspunkte, ergeht sich dann in ganz freier Weise, immer die herrschenden Gebrechen seiner Zeit im Auge behaltend, kömmt auf die oft wiederholten Mahnungen zurück, so dass bei der Anwendung auf das praktische Leben eine gewisse Einförmigkeit nicht zu verkennen ist. Mag dies Verfahren vom Standpunkte der Homiletik aus den Vorträgen als Gebrechen angerühmt werden, dem Verfasser lag daran zu nützen, und er hatte die triftigsten. Geünde, seinen Zubörern gegen- über die Kunstform diesem höhern Zwecke zu unterordnen; ihm war darum zu thun, zu belehren, zu er- bauen, weniger zu gefallen. Damit ist aber auch der Inhalt angedeutet. II. Dogmatischer und moral-theologischer Gehalt der Homilien. Auf eine tiefere Begründung des Dogma lässt sich der Verfasser nicht ein, und sind im Ganzen die Versuche, die Glaubenssätze dem Verständnisse näher zu bringen, seltener; geschieht hie und da ein Ver- such, so wird das Mysterium nicht immer von der wesentlichsten Seite aufgefasst. So wirft die Homilie Fol. 3. (in den Worten „si autem quis in corde") die Frage anf: Warum ist Christus Mensch geworden? Die Antwort ist nicht geeignet, uns zu befriedigen. Nach dem Sündenfalle nahm Ungerechtigkeit der Men- schen überhand, führt der Redner aus, darum sandte Gott die Propheten, welche die Verirrten zurückführen sollten; als aber weder Zeichen noch Wunder, die der Herr wirkte, noch die Züchtigungen der Verkehrtheit

Strana XII
XII und Thorheit ein Ende zu machen im Stande gewesen, da erbarmte er sich seiner Geschöpfe, und sandte seinen Sohn in die Welt. Damit er jedoch erkannt werde, kleidete er sich in die Menschennatur. Fol. 23 b. Kann die Frage nichtumgangen werden, wie es kam, dass Christus am Schandholze des Kreuzes starb? Der Redner entgegnet darauf: Dass der Tod ihn nicht zum Leiden nöthigte, sondern dass Er selbst den Tod gegen sich antrieb 1). Die Zuhörer mögen, so wird auch hier wieder angeführt, ja nicht glauben, dass Christus der Ueber- macht seiner Gegner unterlag, sondern erst nachdem der Zeitmoment herangekommen, wo er nach dem ewigen Rathschlusse den Tod des Kreuzes erdulden wollte, liess er sich ergreifen und an das Kreuz heften. Offenbar bekämpft der Redner die vielleicht bei manchen Zuhörern vorhandene falsche Auffassung, welche den Tod Christi für einen Sieg der Gegner und Beweis seiner Ohmmacht halten könnte ; ähnlich wie Otfried von Weissenburg in seiner Evangelien-Harmonie den längst bekehrten Franken nachweist, Christus habe sich nicht aus Feigheit der Rotte im Garten Gethsemane ausgeliefert. 2) Fol. 15 wird die Vertreibung aus dem Paradiese einfach auf den Grund einer verbotenen Speise zu- rückgeführt. In ähnlicher Weise behandelt er Fol. 66 a die Frage über die Nothwendigkeit der Beichte. Zahlreiche Stellen der Schrift sollen zeigen, dass das Bekenntnis der Sünden die Tilgung derselben zur Folge hat. Aber gleich anfangs hat der Redner die Frage aufgeworfen: „Bedarf wohl Gott unseres Sündenbekenntnisses, da ihm alles bekannt ist, was wir denken, sprechen oder wirklich gethan haben?“ Es war zu zeigen, dass das specielle Sündenbekenntniss fur die Pönitenten selbst sehr wichtig ist. Statt dessen wird auf die oben ge- stellte Frage sogleich geantwortet: „Wir können auf keine andere Weise befreit (losgesprochen) werden.“ Damit war kein genügender Aufschluss gegeben, es kehrt vielmehr die Frage wieder, und wir müssen uns mit der Abfertigung bescheiden: "Gott verlangt unser Sündenbekenntniss, damit er eine hinreichende Ursache zur Vergebung erhalte.“ Dass auch hiermit keineswegs die Nothwendigkeit des speziellen Be- kenntnisses nachgewiesen ist, liegt auf der Hand, dies gesehieht auch dadurch nicht, dass der Redner den Beichtenden mit einem Kranken vergleicht, welcher aus thörichter Scham dem Arzte die Wunde zu zeigen sich weigert. Denn gerade dieses Gleichniss macht die Lösung der Frage nur noch schwieriger, nachdem kurz zuvor angeführt ist: "Gott ist alles bekannt, was wir sprechen" etc., woraus nothwendig folgt, dass man Gott nicht erst die Wunde zu zeigen braucht. Nirgends erscheint die durch das Christenthum herzustellende innere Umwandlung des blos natürlichen Menschen, der eigenthümliche psychologische Prozess, den die Gnade einleitet und die Freiheit unter andauern- der höherer Unterstützung fortsetzt, als Gegenstand einer besonderen Erörterung. Texte aus der Schrift, einzelne, von den Evangelisten erzählte Begebenheiten, bieten dem Redner Ver- anlassung, die Zuhörer zur Uebung der christlichen Werke aufzufordern; diese werden dann aufgezählt und die Mahnung hinzugefügt, den diabolischen Einflüsterungen kein Gehör zu schenken. Je seltener die Versuche sind, die kirchlichen Lehrsätze in ihrer Tiefe und ihremZusammenhange auf- zufassen, dem Verständnisse nahe zu bringen, und wie wenig befriedigend die wirklich gemachten sind, desto treffender, eindringlicher und ergreifender sind die sittlichen Mahnungen. Die mehr auf der Peripherie sich hal- tende Behandlung der tiefsten Mysterien kann keineswegs befremden, wie es nicht auffallend erscheint, wenn der Autor Umgang nimmt, das Glaubensobjekt, wo es natürlich thunlich ist, dem Verständnisse näher zu bringen , denn sein Auditorium hatte wohl äusserlich, nicht aber allerwärts innerlich das Heidenthum überwunden. Hier war es angezeigt, die Zuhörer vor allem in den Grundlehren des Christenthums zu unterrichten, die Dogmen in ihrer concreten Fassung aufzustellen, die Zuhörer zu gewinnen, den Offenbarungsinhalt gläubig aufzunehmen, festzuhalten. 1) Denselben Gegenstand behandelt Fol. 29. b.: „Nam quod ligari a judaeis sponte permisit, ideo fecit: ut nos sua ligatione solverct.“ 2) Vergleiche Höfler, Kaiserthum und Pabsthum Prag 1862. Seite 22.

Strana XIII
XIII Für die Dogmengeschichte ist die Thatsache von der grössten Wichtigkeit, dass der Verfasser bereits die Ueberzeugung ausspricht, Maria sei rein von jeder Schuld gewesen. In der Fol. 113 b. befindlichen Homilie „in festivitate s. Mariae,“ heisst es nemlich: „Es war würdig und gerecht, dass Jene, welche den göttlichen Sohn gebären sollte, von jeder Mackel der Sünde frei mit dem ganzen Schmucke der Heiligkeit geziert sei.“ Die Worte: „Frei von jeder Mackel der Sünde, geziert mit dem ganzen Schmucke der Heiligkeit,“ schliessen die Möglichkeit der Annahme aus, als glaube der Redner, es hätte sich die Erbschuld auch auf Maria fortgepflanzt. Hinsichtlich der persönlichen Schuld Eva's hat sich der Redner jene Ansicht angeeignet, welche zu einer gewissen Zeit unter den Theolo- gen verbreitet war. Während nemlich bezüglich Adam's es Fol. 221 b. heisst: „Warum hast du den Wor- ten des Weibes beigestimmt? Die guten Werke, welche du immer nun verrichten wirst, werden dir nicht das Leben, sondern den Tod bringen; was auch sogleich erfüllt wurde, denn von Adam bis zu Christi Geburt wurden alle, sowohl die guten, als bösen Menschen der Gnade Gottes beraubt“ (wobei aber jedenfalls Maria ausgenommen ist), lässt die Rede für Eva durch die Sünde noch den Verlust der Virginität eintreten in den Worten von Fol. 114 a.: „Eva blieb eine Jungfrau, so lange sie das göttliche Wort befolgte; als sie gegen das göttliche Gebot ungehorsam wurde, verlor sie sowohl ihre Jungfräulichkeit, als auch den paradiesischen Aufenthalt.“ Verlor nun Eva durch den Abfall von Gott die Virginität, so wollte dagegen Maria (in allen das Ge- genbild Eva's) die Jungfräulichkeit durch ihr ganzes Leben bewahren. Daher Fol. 114 a.: „angelus (Mariam) in castitate permanere volentem salutavit dicens:" „Der Engel begrüsste die in immerwährender Jungfraulichkeit verbleiben wollende (Maria) mit den Worten“ u. s. w. Darum ist Maria so er- staunt über den Inhalt der ihr überbrachten Botschaft, und (Fol. 117 b.) entgegnet: „Auf welche Weise soll dieses geschehen, da ich keinen Mann erkenne, weil ich beschlossen habe, mein Leben in Jungfräu- lichkeit zuzubringen?“ Wir gehen über znr Hauptaufgabe, an deren Lösung der Redner mit rastlosem Fleisse arbeitete, nemlich an der sittlichen Veredelung seiner Zuhörer, und haben zu untersuchen, wie er dabei zu Werke ging. Oben wurde bereits erwähnt, dogmatische Erörterungen, tieferes Eingehen und Begründen der Glaubenssätze erlaubte die Fassungskraft der Zuhörer nicht, auch war das Bedürfniss darnach in einem so hohen Grade nicht vorhanden; dagegen treten die sittlichen Ermahnungen überall in den Vordergrund; es ist die Stimme des Rufenden in der Wüste, die mit einer solchen Festigkeit erhoben wurde, dass sein Ruf unmöglich unbeachtet verhallen konnte. Der Prediger verräth eine genaue Kenntniss des menschlichen Herzens. Er geht die ganze Stufenleiter der Fehler und Gebrechen durch, verfolgt die böse That vom ersten, verborgenen Keime an, bis sie sich zum widernatürlichen Laster gestaltet, zeigt in den einzelnen Entwicklungs- stadien den Gegensatz mit dem christlichen Sittengesetze, spricht mit einer Begeisterung und Ueberzeugungs- kraft, welche geeignet ist, selbst ein verkommenes und wildes Gemüth aus der Betäubung aufzuschrecken. Vor allem wird den Znhörern zu Gemüthe geführt (Fol. 118 a), sie mögen ja nicht vergessen, dass es keineswegs hinreiche, den Namen eines Christen zu tragen, dass der Herr selber sage, nicht die werden in das Himmelreich eingehen, welche rufen: Herr, Herr! die gläubige Ueberzeugung müsse sich vielmehr in Werken der Gerechtigkeit offenbaren; diese Wendung der Rede bietet Gelegenheit, die vorzüglichsten Tugenden aufzuzählen. Aber mit der blossen Legalität ist er keineswegs zufrieden, fordert vielmehr, dass die Gesinnung der äussern That entspreche, und der Glaube in Wort und Werk sich kund gebe. In der Homilie Fol. 113 b. auf das Fest Mariä Geburt nimmt der Redner Veranlassung, der Virginität gebührendes Lob zu spenden; wendet sich oft (Fol 14) an jene, welche das Gelübde der Keuschheit abge- legt, mit der Mahnung, die Herzensreinheit mit gewissenhafter Treue zn hüten, und zu bewahren. Aber Fol. 208. a. geht er noch weiter und sagt den Verehelichten: „Bewahret mit euern Frauen die Keuschheit.“ Ebenso fordert die Instructio cleri Fol. 45 a. die Priester auf, die Verehelichten dahin zu vermögen, „dass sich die Verehelichten in der pflichtmässigen Enthaltsamkeit üben, damit sie durch die erzeugten Kin- der erfreut würden," oder wie es in der Homilie Fol. 208 heisst, „damit sie mit reinem Gewissen zum Altar des Herrn hintreten und das Abendmal würdig empfangen.“ hatten Solche Grundsätze bereits ver-

Strana XIV
XIV edelnde Kraft ausgeübt; davon überzeugt uns ein Vergleich dieser hier genannten Forderungen mit den Satzungen des Canon poenitentialis, und es wird so bestätigt, was Cosmas im 1. Buche sagt: dass zu seiner Zeit ehrenhaft war, was man früher für schändlich hielt, dass sich nemlich ein Mann mit einer Frau, und eine Frau mit einem Manne begnügen sollte. Die christliche Barmherzigkeit ist eines der Lieblingsthemate, auf welches der Redner immer wieder zurückkömmt; wer Ueberfluss hat, soll den Armen geben (Fol. 150 b ), jeder soll der Kirche Almosen geben (Fol. 207), und sei es auch nur eine Kerze. Aber jede Gabe aus ungerechtem Gute, jede, die nicht rein ist, lehnt er ab (Fol. 155. b.); die Werke der Barmherzigkeit empfiehlt er oft und in rühren- der Weise (Fol. 16 b, 207 b, 217 a.). Weiter werden die Zuhörer zur Geduld und Ergebung in den Willen Gottes aufgefordert und hingewiesen, das gerade Leiden oft dass einzige Mittel bilden, um die. Menschen von aller ungeordneten An- hänglichkeit an das Irdische frei zu machen, von Laster und Ungerechtigkeit fern zu halten, und zu Gott, so oft sie ihn verlassen, wieder zurückzuführen. III. Betrachtung des Inhalts in Hinsicht auf die Sacramente, den Ritus u. dgl. Fassen wir das rituelle Moment in’s Auge, so gibt uns das Homiliarium ein treues Abbild des äussern religiösen Lebens jener Zeit, worüber wir eine weitläufigere Ausführung vergebens suchen. Somit ist der vor- liegende Codex vom höchsten Interesse, weil er reichlichen Stoff bietet, eine bis jetzt offene Lücke der Kir- chengeschichte Böhmens auszufüllen. a. Taufe. Unter den Sacramenten wird selbstverständlich die Taufe oft genannt; sie macht Jenen, welche sie empfangen wollen, zur heiligsten Pflicht, alles Gemeine und Unheilige in Gesinnung und That abzuthun, vor allem dem heidnischen Aberglauben zu entsagen, weil (Fol. 209 a.) im entgegengesetzten Falle "das Sacrament der Taufe verloren würde;“ das soll wol heissen, wer den Verpflichtungen nicht nach- kömmt, die er übernommen, wird der Wirkungen des Sacramentes verlustig. Wie die Taufe ertheilt wurde, geht aus dem Pönitentiale Fol. 241 a. hervor, wo es heisst: „Das dreimalige Eintauchen in das Wasser stellt den Tod Christi und sein Verweilen im Grabe vor." Ausser im Nothfalle ist es dem Priester nicht ge- stattet, zu einer andern Zeit als in der Oster� und Pfingstvigilie dieses Sacrament auszuspenden (Fol. 44 b.) Hier wird weiter ausgeführt, die Priester haben Sorge zu tragen für die Beischaffung eines steinernen Taufbrnnnens ; wäre dies nicht thunlich, so sollen sie andere Gefässe bereit halten, welche jedoch zu keinem andern Zwecke verwendet werden sollen. Den Pathen war (wegen der geistlichen Verwandtschaft) eine Ehe einzugehen untersagt; sie hatten darüber zu wachen, dass der Täufling das apostolische Glaubens- bekenntniss und das Gebet des Herrn lerne; überhaupt hatte der Pathe die Verpflichtung auf sich genommen (Fol. 45 b.) den christlichen Unterricht entweder selbst zu ertheilen, oder ertheilen zu lassen. Dass Missbrauch der Taufe vorkam, dürfte die Aufnahme des canon (Fol. 233 b.) gegen deren Wieder- holung beweisen. Der Redner hatte Grund genug, sich zu wiederholten Malen den Werth, die Wirkungen und die Noth- wendigkeit der Taufe zum Gegenstande seiner Erörterungen zu wählen, da die Homilie "de divinis tribu- lationibus“ Fol. 129 b. das Heidenthum immer noch als so mächtig zeigt, um Getaufte zum Abfalle vom Glauben zu verleiten. b. Altarssacrament. Einer oftmaligen und eingehenden Erörterung wird das Sacrament des Altars unterzogen, welches in der damaligen Zeit in Böhmen jedenfalls unter beiden Gestalten ausgespendet wurde. Denn wo immer die Rede ist von dem heiligen Abendmale, da bedient sich der Redner, mit einer einzigen Ausnahme in der Homilie von der Kirchweihe, Fol. 222 b., stets des Ausdruckes: „Der Leib und das Blut des Herrn." Nun zeigt es sich, das diese Worte: „Leib und Blut“ in der That beide Gestalten bezeichnen; denn in

Strana XV
XV der Unterweisung der Priester werden diese aufgefordert, (es wurde ihnen früher bedeutet, wie sie das hl. Opfer darzubringen haben) den Leib und das Blut des Herrn mit Ehrfurcht zu empfangen. Hier kann doch keineswegs eine einzige Gestalt gemeint sein, denn das hiesse ja voraussetzen, das hl. Messopfer könne unter einer einzigen Gestalt dargebracht werden. Sind darum unter Leib und Blut beide Gestalten zu ver- stehen, so ist nicht einzusehen, wie derselbe, unzählige Male wiederkehrende Ausdruck nur die eine Ge- stalt bezeiehnen soll. Ferner schreibt das Pönitentiale Fol. 234 a. sub. Nro. III. vor: „Jeder Priester habe eine Büchse oder ein anderes Gefäss, in welchem der Leib des Herrn als Wegzehrung für die Sterbenden sorgfaltig aufzubewahren sei," bemerkt aber sogleich: es genüge die heilige Hostie in das heilige Blut nur einzutauchen, um in Wahrheit sagen zu können: „Der Leib und das Blut gereiche dir zum ewigen Leben.“ Nach diesen Zeugnissen kann es keinen Augenblick zweifelhaft sein, was unter „Leib und Blut“ zu verstehen sei. Wenn es bei der Wegzehrung genügt, die Gestalt des verwandelten Brodes in das Blut des Herrn zu tauchen, so lässt dies auf die Gewohnheit zurückschliessen, dass jenen, die sich der Gesundheit er- freuten, der Kelch selbst gereicht wurde. Uebrigens ist nicht zu verkennen, dass die Begründung der Vor- schrift, das verwandelte Brod in das Blut zu tauchen, eine Anschauung durchschimmern lässt, welche mit der kirchlichen Lehre vom Altarsacramente nicht ganz übereinstimmt; denn kann erst dann, wenn das Brod in den Wein eingetaucht worden, in Wahrheit gesagt werden, „der Leib und das Blut des Herrn gereiche dir zum ewigen Leben," so wird vorausgesetzt, dass unter der Gestalt des Brodes nur der Leib und nicht auch das Blut Christi gegenwärtig ist. So fasste ein früherer Leser oder noch wahrscheinlicher ein Eigen- thümer des Codex diese Worte auf, der in den meisten Fällen, wo diese Ausdrücke sich wiederholen, ent- weder einen Kelch an den Rand zeichnete, oder eine Hand, die auf jene Stelle mit dem Zeigefinger hin- weist, oder einfach das Wort „Kelch" schrieb. Dreimal im Jahre soll Jeder das hl. Sacrament empfangen, nemlich an den Hauptfesten, zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten. (Fol. 45 a.). Die Adventhomilie ermuntert zur würdigen Vorbe- reitung des Empfanges des hl. Altarsacramentes am Weihnachtsfeste. Homil. Fol. 1 b. Am Gründonnerstage empfingen die Gläubigen nach der Absolution das hl. Sacrament. Fol. 20 a. Der Geburtstag des S. Joan. Bapt. war weiter ein Communionstag ; aber auch am Kirchweihfeste ging die Gemeinde zum Tische des Herrn ; offenbar war aber letzteres hier und dort nicht geradezu geboten. Als Vorbereit€ng zum würdigen Empfange des Altarssacramentes wird das Sacra- ment der Busse gefordert. c. Die h. Messe. Den Mittelpunkt des öffentlichen Gottesdienstes bildet, wie begreiflich, die Feier des hl. Messopfers; daher denn einerseits die eindringlichsten Ermahnungen an die Priester, einen reinen, gottgefalligen Wandel zu führen, um das hochheilige Opfer würdig und andächtig darzubringen, andererseits die Aufforderung an die Gläubigen, an diesem bl. Geheimnisse theilzunehmen. Verboten war es jenen, ohne die kirchlichen Gewänder bei dem Altare zu erscheinen, oder aber das Opfer in Privathäusern, so wie überhaupt an einem nicht geweihten Orte zu verrichten. Seite 21 Fol. 43 a. et, b. Jeder Priester soll seinen Cleriker zur Hand haben, welcher die Epistel vorliest, bei der Messe dient und den Psalter singt. Stille, also nicht gesungene Messen kannte man in jener Zeit noch keineswegs, denn von der Messe heisst es allezeit: „singen." So Seite 21 Fol. 43 a. soll sich kein Priester unterfangen, die Messe zu singen, er sei denn nüchtern. Seite 22 Fol. 45 a. wird verboten, eine Messe oder einen Psalter zu singen für Excommunicirte. In der Homilie Fol. 225 b. fordern die, welche die Faste durch die Messe oder durch das Absingen des Psalters ersetzen wollen, von dem Priester: „singe uns eine Messe oder eine bestimmte Anzahl von Psalmen.“ Damit stimmt überein, was Christian, der Biograf des hl. Wenzel, von der hl. Ludmilla erzählt. Als diese nemlich Kunde erhielt, dass Drahomira ihrem Leben nachstelle, „bat sie den Priester Paulus, dass er eine feierliche Messe singe.“ Den Priestern (doch sind immer die Pfarrer gemeint) wird eingeschärft, darüber zu wachen, dass die Gläubigen auch dem hl. Messopfer beiwohnen, und werden selbst jene, die in der Gesellschaft den unterge-

Strana XVI
XVI ordnetsten Verhältnissen angehören, nicht vergessen; denn Seite 22 Fol. 45 b. heisst es ausdrücklich: „Sorget dafür, dass die Hirten am Sonntage zur hl. Messe gehen.“ War es den Priestern im allgemeinen nicht ge- stattet, die hl. Messe in der Kirche eines andern Seelsorgers zu lesen, ohne diesen zuvor begrüsst und seine Erlaubniss eingeholt zu haben, so durfte ein Pfarrer die Parochianen aus andern Pfarreien an der Feier des hl. Messopfers in seiner Kirche (Seite 22 Fol. 44) nicht theilnehmen lassen, ausser im Falle die- selben sich auf einer Reise befanden, oder der andere seine Zustimmung gegeben. Wollte Jemand, dass das hl. Opfer für sich, seine Angehörigen, für die Lebenden oder Verstorbenen dargebracht werde, so hatte er (Fol. 83 b.) die zur Feier der Messe nöthigen Gaben selbst beizuschaffen, was auch dann in Uebung war, wenn die hl. Messe den speciellen Zweck für den Einzelnen nicht hatte. Denn Fol. 208 b. werden die Gläubigen aufgefordert, wenn sie die Kirche besuchen, auch Opfergaben mit- zubringen, wovon als Grund angeführt wird: „wie könnte wohl der Reiche theilnehmen an der Communion, zu welcher der Arme das Nöthige beigebracht?“ Nach der hl. Messe sollen an Festtagen Eulogien unter das Volk vertheilt werden (Seite 22 Fol. 45 a.). Verbunden mit dem hl. Messopfer war weiter die Vorlesung eines Absatzes aus der hl. Schrift, denn der Cleriker, welcher dem Priester zu Handen ist, soll die Epistel singen, und Fol. 208 a. ermahnt der Bischof die Zuhörer, andächtig und aufmerksam die hl. Lesung in der Kirche anzuhören, und im Herzen zu bewahren, was sie vernommen. d. Krankenölung. Die Sorge um die Kranken beschäftigte den wachsamen Seelenhirten eben so, wie das Wohl und Heil derer, welche der Gesundheit sich erfreuten; darum warnt er die ersteren, wenn sie krank würden, ja nicht die Wiedergenesung von der Anwendung abergläubischer Gebräuche und Zaubermittel abhängig zu machen. „Die Priester sollen (Fol. 225 b.) das Volk abhalten, dass es nicht für gewisse Krankheiten von lasterhaften Männern oder Weibern, von Wahrsagern oder falschen Schriften Abhilfe suche. „Sie suchen ihr Heil und finden den Tod.“ „Daher (Fol. 209) tödtet Ihr durch Hexenmeister, Wahrsager, Zauberer und teuflische Künste die Seele, während durch das priesterliche Gebet Seele und Leib geheilet werden könnten.“ „In Krankheitsfallen (Fol. 225 b.) soll man bloss verlässliche Aerzte berufen, zur Kirche eilen, und den Leib und das Blut Christi empfangen. Darauf soll der Priester nach des Herrn Befehle beim Apostel Jakob über ihn beten. Ist Jemand krank, der berufe die Priester der Kirche, dass sie über ihn beten und mit dem hl. Oele salben.“ Darin findet nebst den Sacramenten der Taufe, des Altars und der Busse das Sacrament der letzten Oelung Berücksichtigung. Es tadelt der Redner „Jene, welche, obgleich getauft, doch lieber die Wahrsager und Zauberer bei jeder Gelegenheit anzuwenden oder zu befragen sich erfrechen. So oft jemand erkrankt, eile er zur Kirche, empfange den Leib und das Blut des Herrn; dann soll Gebet über ihn gesprochen werden; denn der Herr spricht durch den hl. Apostel Jakob: Ist jemand erkrankt, ao rufe er die Priester der Kirche, dass sie über ihn beten und mit dem hl. Oele salben u. s. w. Desshalb ermorde man durch Hexenmeister, Frevler und Zauberer mit den dämonischen Amuletten und Talisman seine Seele." e. Die Ehe. Die Bestimmungen hinsichtlich der Ehe sind bis auf eine Fol. 83 a. eingestreute Notiz durchwegs aus- ländischen Quellen entlehnt, und mögen die wichtigsten der Vollständigkeit wegen kurz berührt werden. Vor allem ist es Pflicht der Pfarrer darüber zu wachen, dass keine Ehen zwischen Verwandten (Fol. 45 b.) und zwar bis in das fünfte Glied geschlossen werden. Bei den gegen die kirchlichen Vor- schriften eingegangenen Ehen ist vorgebliche Unkenntniss der Verwandtschaftsgrade nicht leicht zu berück- sichtigen; doch mögen die im vierten Verwandtschaftsgrade geschlossenen nicht getrennt werden; nur sei beiden Theilen eine Busse aufzulegen, der sie sich zu unterziehen haben. 1) Weiter hat der Clerus den Raub 1) Diese Nachsicht hat ihren Grund in dem Schreiben des Papst Gregor II. vom Jahre 726 an Bonifacius zu Gunsten der Deut- schen. Hier ist dies einfach recipirt. Man vergl. Schulte Handbuch des kathol. Eherechts. Giessen 1855, Seite 165. Uberhaupt entspricht, was der canon poenitentialis über die Ehe enthält, genau der deutschen Praxis jener Zeit, wie dies die Verhältnisse einer Mainzer Suffragandiöcese von selbst mit sich brachten. Man sehe überhaupt die Darstellung des citirten Werkes.

Strana XVII
XVII (der Braut) auf jede mögliche Weise zu hindern, und dafür Sorge zu tragen, dass die Sponsalien nicht verletzt werden. Ueberhaupt werden heimliche Ehen verboten, und streng gefordert, dass sie stets öffent- lich geschehen. Zwischen Tauf- und Firmpathen besteht das Hinderniss der geistlichen Verwandtschaft und ist nicht zu dispensiren. Die Ehen zwischen solchen, welche im ersten und zweiten Grade verwandt, sind formliche Unzucht, und beide Ehetheile verlieren dadurch das Recht, eine andere Ehe gültig einzu- gehen. Bei einer Ehe im dritten Grade wird ihnen letzteres nicht verwehrt, aber einer Busse haben auch sie sich zu unterziehen. Die Ehen von Leibeigen verschiedener Herrschaften sind ungiltig, wenn nicht die Einwilligung ihrer Herrschaft erfolgt Seite 86; Fol. 243; b. Fol. 83 a. werden die Gemeindeglieder aufgefordert, blutschänderische Ehen, die etwa geschlossen wurden, nicht zu verheimlichen, sondern gehörigen Ortes anzuzeigen, damit das Nöthige veranlasst werden könne. f. Das Sacrament der Busse. Der Redner sieht sich veranlasst, seinen Zuhörern zum öftern die Nothwendigkeit und Nützlichkeit des Sacramentes der Busse einzuschärfen. „Wer (Fol. 162 b.) sich immer schuldig weiss, der unterlasse es nicht, durch eine aufrichtige Beichte und ernste Busse Versöhnung zu erlangen.“ Der Gerichtstag wird nur für jene verhängnissvoll, welche es unterliessen ihre Sünden durch Beichte und Busse zu tilgen; denn die Beichte in Verbindung mit der Busse ist das letzte Brett der Rettung.“ „Wer (Fol. 60 b.) unwürdig, d. i. ohne Busse hinzutreten wagt, erlangt keine Nachlassung, sondern ladet nur Schuld auf sich; welche Worte mir und allen, die schwere Sünden wie ich begingen, ausserordentlich furchtbar sind.“ Und Fol. 194 a. wird ausgeführt, die das Amt der Apostel verwalten, nemlich die Bischöfe und Priester nehmen die Sünden von denen hinweg, welche ihre Schuld durch ein aufrichtiges Bekenntniss offenbaren; dagegen seien allen jenen, welche in ihren Sünden verharren, schwere Busswerke aufzuerlegen, damit sie endlich doch in sich gehen und ihr Heil erlangen. Dem Nachweise der Nothwendigkeit der Beichte ist die ganze Homilie Seite 30 Fol. 66 a. gewidmet, deren Inhalt sich in dem Fol. 67 a. ausgesprochenen Satze kurz zusammenfassen lässt: „Alle Hoffnung aut Verzeihung der Sünden beruht auf der Beichte.“ Das äussere Busswesen jener Zeit war nach dem Homiliarium folgendes: 1. Am Aschermittwoch haben die Pfarrer ihre Kirchkinder einzuladen, die Beichte zu verrichten (Seite 22 Fol. 45 a.), denn an diesem Tage legte jeder sein Sündenbekenntniss ab. Bischöfe und Priester, heisst es Fol. 194 a., die wir das Amt der Apostel verwalten, nehmen die Sünden von denen hinweg, deren Schuld wir in Folge ihres eigenen Bekenntnisses kennen gelernt. 2. Nach der Beschaffenheit der Vergehen ward nun den Einzelnen eine Busse auferlegt. Wie Seite 22 Fol. 45 a. ausdrücklich bemerkt wird, sollten die Priester hierbei nicht nach Willkür handeln, sondern die Bestimmungen des Pönitentiale beachten, das (Fol. 241 a.) jeder Priester nicht blos kennen, sondern auch aus- wendig lernen sollte. Die Fasteneit war den Bussübungen, welche den einzelnen auferlegt wurden, gewidmet; wir werden unten sehen, in welcher Weise die Faste gehalten wurde. 3. Am Gründonnerstage folgte nun die Absolution der am Aschermittwochen gebeichteten Sünden; darum werden die Gläubigen aufgefordert (Fol. 180 a.), während der 40tägigen Fastenzeit wo möglich jeden Tag die Kirche zu besuchen, unter heissem Flehen die Nachlassung der Schuld zu erbitten, sich zugleich auf den würdigen Empfang des Sakramentes des Altars vorzubereiten. Am Gründonnerstage führten die Pfarrer ihre Pönitenten alle, nicht etwa blos die, welche öffentliche Kirchenbusse zu leisten hatten, in Prag zur Ka- thedral-Kirche. 1) Das ergibt sich aus Seite 22 Fol. 44 a., „Kein Priester soll einen minder würdigen Büsser aus was immer für einer Ursache zur Wiederaussöhnung bringen.“ Im Vorhofe der Kirche stellten sie sich auf; dass ein solcher nicht fehlte, zeigen die Worte Seite 22 Fol. 45 a. „Gesänge und Frauenchöre im Vor- ) Der hier beschriebene Poenitenzritus bezieht sich selbstverständlich auf die Prager Gemeinde.

Strana XVIII
XVIII hofe der Kirche sind untersaget.“ Dort erwarteten sie den Bischof, der umgeben von der Priesterschaft in der Vorhalle erschien, und die Untersuchung vornahm. Zu diesem Behufe legte jeder Pfarrer ein Ver- zeichniss der Pönitenten vor, welche die Lossprechung erhalten sollten, und jener, welche noch eine längere Busse zu verrichten hatten (vgl. Seite 22 Fol. 44 a.). Von der Absolution aller Pönitenten am Gründonnerstage kann schon darum nicht die Rede sein, weil ja, wie die Pönitentialvorschriften zeigen, die Busse bei schweren Vergehen jahrelang dauerte. An jene, welche noch nicht in die Kirchengemeinschaft aufgenommen wurden, richtet jetzt der Bischof eine Ansprache (Seite 14 Fol. 28 a.), weil sie ihre Hände mit Menschenblut befleckt, darum seien und blieben sie aus der Gemeinschaft der Gläubigen ausgeschlossen, den Heiden gleich sei ihnen der Eintritt in die Kirche ver- wehrt. Er hält ihnen die Schwere ihres Verbrechens vor, weist hin auf die grosse Verantwortung. Aber so ernst und erschütternd auch seine Rede sei, will er ihnen doch keineswegs alle Hoffnung rauben, Ver- söhnung und Nachlassung zu erlangen; eifrig und beharrlich mögen sie sich der Uebung der auferlegten Busswerke unterziehen, um in den kirchlichen Verband wieder aufgenommen zu werden. Darum fordert er zugleich die versammelten Priester auf, an ihrer Besserung nicht zu verzweifeln, vielmehr für ihr Heil zu beten. 4. Diese wurden nun entlassen, und der Bischof besteigt in die Kirche zurückgekehrt die Kanzel, hält an die Versammelten, — sie hatten bereits, wie oben bemerkt worden, zu Anfang der Fastenzeit ihre Beicht verrichtet, — eine Rede, setzt auseinander, dass jene, welche aufrichtige Busse geübt, jetzt Nachlassung ihrer Schuld erhalten. Bevor er jedoch die Absolution ertheilt, werden sie noch einmal aufgefordert, dem bösen Feinde und allem ihm verwandten Begehren zu entsagen. „Wer (Fol. 61 b.) immer die gänzliche Nach- lassung seiner Sünden zu erlangen wünscht, soll vorzüglich dem Teufel uud allen seinen Gelüsten entsagen und das katholische Glaubensbekenntniss mir nachsprechend wiederholen.“ Hierauf sprach er das Glaubens- bekenntniss, dessen Inhalt umschrieben insbesonders hervorgehoben wird: „Ich glaube, dass ich einstens vor dem Richterstuhle des ewigen Richters Rechenschaft abzulegen habe von allen meinen Sünden, nur von jenen nicht, welche ich in der Beichte aufrichtig bekannte, uud für die ich Busse geübt, und die mir von dem Priester (a consecratis hominibus) nachgelassen wurden.“ Hierauf folgte das Sündenbe- kenntniss. War das Bekenntniss am Aschermittwochen ein specielles und geheimes, so war das am Gründonner- stage ein öffentliches, aber nur allgemeines. 5. Endlich ertheilte der Bischof die Absolution. „Der Sohn Gottes (Seite 29 Fol. 63 a.), der sich ge- würdigt hat, für Euch in den Tod zu gehen, kräftige in Euerm Herzen das Wort, welches unser Mund ge- sprochen, dass Ihr handelt, wie es sich für Euch geziemt, damit Ihr die Lossprechung, die wir, so unwürdig wir auch sein mögen, Euch anbieten, gnädig und liebreich (vom Herrn) empfangen möget.“ Der Fol. 151 a. angeführte Ritus ist mit dem eben dargestellten ganz übereinstimmend, nur in kürzerer Fassung und werden unter den Heiligen, deren Fürbitte der Redner anruft, nebst dem hl. Wenzel und Adalbert und Vitus auch der hl. Martin, Nikolaus, Margaretha, Helena und Cäcilia genannt. Ein bemerkenswerther Umstand ist die Zeit der Aufnahme und Absolution der Pönitenten. Die Praxis der griechischen Kirche unterschied sich, was diesen Punkt anbelangt, von der, welche die abendländische beobachtete, und fand die Wiederaufnahme und Lossprechung der Pönitenten im Morgenlande am Charfrei- tage statt ; ob auch am Charsamstage ist mehr als fraglich. Mit Ausnahme der Mailänder und der spanischen Kirchen, die sich auch in andern Punkten der Praxis der griechischen Kirche enger anschlossen, pflegte man im Abendlande jenen Ritus einzig nur am Gründonnerstage vorzunehmen. In der böhmischee Kirche finden wir nun ganz dasselbe Verfahren eingehalten; es ist aber diese Thatsache darum von besonderem Interesse, weil sie abermals beweist, wie ein Einfluss von Osten her auf die Kirche Böhmens nirgends nachweisbar, wie vielmehr die Verbindung mit Deutschland zur Folge hatte, dass Böhmen seine kirchlichen Einrichtungen von dort entlehnte. Denn nicht nur die Zeit der Wiederaufnahme und Lossprechung ist dieselbe, wie im übrigen Deutschland und Abendlande, sondern ein Vergleich des hier beobachteten Verfahrens mit dem in Deutschland in Geltung gewesenen zeigt die frappante Achnlichkeit des Ritus, wie er seit Alcuin im Frankenreiche gebräuchlich war.

Strana XIX
XIX Eine sehr nahe Verwandtschaft zeigt der Pönitenzritus der Prager Kirche mit dem in Pontificale ecclesivae Bisantinae bei Martene ordo XIII. g. Die Predigt. Sind die Sacramente mit der ihnen innewohnenden Heilskraft ein Mittel, um die innere Umwandlung und geistige Erneuerung zu bewirken, so wird der hohe Werth der Predigt vom Redner keineswegs unter. schätzt, der sehr genau wusste, dass das Wort Gottes das Gemüth empfänglich machen müsse für die Heils- wirkung in und durch die Sacramente. Der Verkündigung des Evangeliums ist es wohl vor allem zu danken, wenn allmälig mildere Sitten, reine Gesinnung, edlere Grundsätze Verbreitung fanden; darum war es aber auch die wichtigste Sorge des Bischofs, dahin zu wirken, dass das Predigtamt gewissenhaft ver- waltet werde, und die Gläubigen sich nicht lässig zeigen, die angebotenen Heilswahrheiten aufzunchmen. Am Feste Petri et Pauli Seite 18 Fol 36 b. sagt der Bischof von sich: „Unablässig sollte ich euch das göttliche Wort verkündigen,“ und 46: „Wir Hirten und Bischöfe haben die Pflicht, euch, auserwählte und geliebte Brüder, das Wort des Heiles täglich und zu jeder Zeit zu verkündigen. Aber da wir wegen unserer Gebrechlichkeit diesem Gebote nicht nachzukommen vermögen, verlangen wir wenigstens am Ge- burtsfeste unsers Heilandes kurz euch das Brod des Lebens zu brechen.“ In gleicher Weise heisst es Seite 27 Fol. 60 b. „Nun wäre es meine Pflicht, als euer Seelenhirt euch mit der Seelenspeise, das ist mit der Heileslehre zu erquicken.“ Wie ernst es der Bischof mit der Verkündigung des Wortes Gottes nahm, geht wohl aus der uns vor- liegenden reichen Sammlung von Reden hervor; aber was er für seine eigene heiligste Pflicht hielt, das forderte er mit gleicher Strenge von seinen Priestern. Darum fordert er Seite 22 Fol 44 a. von diesen: „Ein jeder von euch soll nach seiner Fähigkeit seinen Pfarrgenossen über das Evangelium und das apo- stolische Glaubensbekenntniss an jedem Sonn- und Festtage predigen. Das Wort Gottes sollet ihr verkündigen.“ Um nun auch den weniger Geübten das Predigen zu erleichtern, wird im Allgemeinen angeordnet: (Fol. 241 a.) „Jeder Priestor soll nebst dem Sacramentarium (ein Buch mit den vorgeschriebenen Gebeten und Ritus für die Ausspendung der Sakramente und sonstigen kirchliche Handlungen) auch ein Homiliar mit Reden für die Sonn- und Festtage des Jahres besitzen, und die letzteren auswendig lernen." Damit war nun wohl keineswegs gemeint, das Memoriale solle mechanisch wieder hergesagt oder wohl gar vorgelesen werden; letzteres schon desshalb nicht, weil ja die Homiliensammlung lateinisch verfasst war; eben so wenig kann an eine blosse Uebersetzung in die Landessprache gedacht werden, denn Fol. 161 b. finden wir eine Homilie an die Priesterschaft, welche die Wichtigkeit des sorgfältigen Lesens und Meditirens der hl. Schrift zum Ge- genstande hat. Auch heisst es Fol. 163 a.: „Sehet, wie grossen Nutzen und wahres Heil die beharrliche Betrachtung der hl. Schrift verschafft. Wer aber deren Lesung und Betrachtung vernachlässigen würde, der würde weder sich zum Lehramte tüchtig machen, noch anderen nützlich werden.“ In der Homilie am St. Wenzelsfeste Seite 20 Fol. 41 a. verbreitet sich der Redner des weiteren über die Pflicht zu predigen, und fügt klagend hinzu: „Sehet, die Welt ist mit Priestern überfüllt, aber der Arbeiter gibt es wenige, weil wir zwar das Priesterthum übernehmeu, aber was unseres Amtes ist, nicht erfüllen. Die uns Anvertrauten fallen von Gott ab, und wir schweigen, sind in alle Laster versunken, während wir denselben nicht einmal die Hand zu ihrer Verbesserung ausstrecken, damit sie durch unsere Verweise sich aufrichten u. s. w. Daher wollen wir sorgfältigst uns selbst bewachen, und nach allen Kräften dem göttlichen Worte Eingang zu verschaffen bemühet sein." Durch den Hinweis auf das kommende Strafgericht sollen sie erschüttern, durch die Verkündigung einer reichen, ewigen Vergeltung sollen sie treue Anhänger und Verehrer Christi gewinnen; jene ernüchtern, diese fester an den Herrn schliessen, und so das Reich Gottes unter den Menschen aufbauen. „Sie sollen (Fol. 41 b.) vorzüglich die Angesehenen und Reichen vor Hochmuth warnen, damit sie nicht auf die Unsicher- heit der Reichthümer vertrauen, so wie die Richter, dass sie nach Gerechtigkeit verfahren, und keine Ge- schenke zum Nachtheile der Unschuldigen annehmen. Wer sich einem Priester anschliesst, soll durch ihn erbauet und gebessert ihn verlassen.“ Durch diese Vorschriften war Sorge getragen für eine periodisch wiederkehrende Unterweisung in den christlichen Glaubenswahrheiten, und unausgesetzte Ermunterung der Gemeinde zum Guten; die Erreichung des damit beabsichtigten Zweckes hing nur ab von der gewissenhaften

Strana XX
XX Ausführung der dem Priester so eindringlich wiederholten Pflicht. Da ferner jeder Eingepfarrte der hl. Messe an Sonn- und Feiertagen beiwohnen sollte, der Pfarrer aber an diesem Tage auch zu predigen gehalten war, so fand der Einzelne Gelegenheit, das Wort Gottes kennen zu lernen. Aber die Predigt hat doch im Grunde immer den katechetischen Unterricht zur Voraussetzung. Daher sind wir wohl von vorhinein zur Annahme berechtigt, auch dafür seien die nöthigen Anstalten getroffen. Und in der That schärft der Redner Fol. 241 a. den Pfarrern ein: „Es soll darauf gedrungen werden, dass alle das Gebet der Herrn und das apostolische Glaubensbekenntniss beten können.“ Als Grund wird angeführt, weil das Gebet des Herrn die sämmtlichen Be- dürfnisse des menschlichen Lebens umfasst, und im apostolischen Glaubensbekenntnisse der ganze katholische Glaube enthalten ist. Hergesagt soll dies werden sowohl in der lateinischen, als in der barbarischen, das ist offenbar in der Landessprache, da (im Occidente) jede ausser der lateinischen als der heiligen oder Kirchensprache, für eine barbarische gehalten wurde. Aber die Aufforderung, das Vaterunser und das apo- stolische Glaubensbekenntniss in lateinischer Sprache zu lernen, legt die Vermuthung nahe, als wäre es da- bei nur auf ein gedankenloses Einlernen gewisser unverständlicher Formeln abgesehen gewesen. Eine solche Ansicht wird jedoch durch die ausdrücklichen Worte Fol. 241 a. widerlegt: „Was man mit dem Munde bekennet, soll geglaubt und auch verstanden werden.“ Das Verständlichmachen konnte aber offenbar nur dadurch erzielt werden, dass eine eingehende Belehrung den Inhalt dess Glaubensbekenntnisses erschloss Von dom Religionsunterrichte war in jener Zeit die Polemik gegen das Heidenthum keineswegs ausgeschlossen; denn die Homilie Seite 21 Fol. 42 a. fordert die Priester auf, den ihrer Leitung Anvertrauten darzuthun: „Niemand soll an Zauberei und Wahrsagerei glauben, sondern alles Vertrauen auf den Herrn setzen. Auf diese Weise soll man auch andere ermahnen, damit sie als Christen fromm leben.“ Sie haben die Gemeinde zu belehren, dass bei Viehseuchen, wenn die Pest und andere verheerende Krankheiten durch das Land ziehen, niemand bei Zauberern, Wahrsagern und Hexen Hilfe sucheu dürfe ; Thorheit und sündhaftes Beginnen sei es, desshalb an Quellen und unter Bäumen Opfer darzu- bringen. Abwendung solcher Plagen könne man einzig von Gott ewarten, durch die Fürsprache der Hei- ligen, und den Gebrauch der Heilmittel der Kirche. Den Priestern war die Wichtigkeit des Predigtamtes in eindringlicher Weise gezeigt, nicht minder den Laien eingeschärft, die Verkündigung der Heilslehre eifrig und aufmerksam anzunehmen. In der Rede am Feste des hl. Emmeran heisst es Fol. 122 b. "Lasst uns öfters die Kirche wegen andächtiger Anhörung des göttlichen Wortes besuchen, damit wir das Vernommene in Herzen bewahren.“ Die Pfingstpredigt (Fol. 108 a.) will: "dass ein jeder beflissen sei, in jeder Richtung sein Leben nach der Lehre seines Seelsorgers zu verbessern, und seine Seele mit dem Schmucke der Keuschheit zu zieren." h. Der katechetische Unterricht. Den wesentlichen Inhalt des religiösen Privatunterrichtes bildete (wie oben angedeutet worden) das apostolische Glaubensbekenntniss und das Vaterunser, daher die Mahnung an die Priester, ihre Parochianen darin zu unterweisen, die Mahnung an die Laien, selbes zu lernen. Vgl. Fol. 87 a., Fol. 208 b. Aber darauf beschränkte sich die Kirche keineswegs; die Laien sollten selbst mit beitragen, dass die Kenntniss der un- bedingt nothwendigen Glaubenswahrheiten möglichst weiter verbreitet würde. Daher heisst es Fol. 181 a., „Unterweiset euere Söhne, Töchter und alle Untergeordneten in der Liebe Gottes; die Sonntage und gebo- tenen Feste feiert durch Kirchenbesuch, wo ihr für euere Sündenvergebung beten sollt.“ Aber nicht den Eltern allein lag es ob, sondern die Taufpathen übernahmen dieselbe Pflicht ihren Pathenkindern gegen- über. So die ammonitio S. Bonifacii: „Das Gebet des Herrn und das Glaubensbe kenntniss bringet euern Taufkindern bei, deren Stelle ihr bei der Taufe vertratet.“ Die Klugheit und Nützlichkeit dieser Massregel kann nicht hoch genug angeschlagen werden, wenn wir bedenken, dass weil ein geregelter Schulunterricht in jener Zeit doch nicht statt fand, für die religiöse Unterweisung eines jeden gesorgt war, wenn nur die Pathen der übernommenen Verpflichtung nachkamen. 1. Dle Fastenzeit. Hatte die Predigt den Zweck, jedem einzelnen die Glaubenswahrheiten zum Bewusstsein zu bringen, verständlich zu machen, die sittlichen Grundsätze abzuleiten, zu erläutern, und gegenwärtig zu halten,

Strana XXI
XXI welche das Thun und Lassen bestimmen; so wird nicht minder hingewiesen auf jene Uebung, die so alt ist wie das Christenthum, deren heilsame Wirkung die Vergangenheit ausser Zweifel gesetzt und wie sie eine evangelische Vorschrift, zugleich einerseits als Erweis und Bethätigung der christlichen Gesinnung, anderer- seits sie wieder kräftigen soll. Es ist die Faste. Wohl die meisten Homilien enthalten eingestreute Bemerkungen über die Faste, bald kürzer, bald aus- führlicher verbreitet sich der Redner über die wohlthätige Wirkung derselben, über ihre Nothwendigkeit, aber auch über die Art und Weise, wie sie zu halten sei. Es sind aber die Erörterungen gerade hinsicht- lich dieses Gegenstandes von besonderem Interesse, weil die Sorgfalt, mit welcher er behandelt wird, mehr als alles andere geeignet ist, ein Vorurtheil zu beseitigen, welches in weiten Kreisen Verbreitung gefunden, als wären die Gläubigen mit einer Last äusserer Busswerke erdrückt worden, ohne weitere Rücksicht darauf zu nehmen, in welchem Geiste diese Uebungen zu verrichten seien. Dem prager Bischof ist ebenso viel daran gelegen, seine Zuhörer mit dem Fastengebete an sich bekannt zu machen, als er es für wichtig er- achtet, sie zu unterweisen, in welchem Geiste sie die Faste zu üben haben. Fol. 86 b. und Fol. 180 a. setzt auseinander, dass während der 40tägigen Fastenzeit, den Sonntag ausgenommen, niemandem eine zwei- malige Mahlzeit im Tage gestattet sei, und selbst die einmalige Sättigung ist erst nach dem kirchlichen Stundengebet (der Non) erlaubt. „Denn, heisst es dort, besonders an diesen heiligen Tagen der Fastenzeit ist es einem jeden nöthig, durch die Faste dasjenige zu tilgen, was er gefehlt, damit Niemand mit.Ausnalme der Sonntage eine doppelte Sättigung sich gestattete, und zwar vor der Non, Kinder, Greise, Kranke waren allein dispensirt ; alle übrigen dagegen gehalten, die 40tägige Faste strenge zu beobachten. Dieselbe Ermahnung wiederholt Seite 22 Fol. 44 b. „In der Quatemberzeit und an den Bitttagen soll die Faste von allen Bisthumsan- gehörigen genau beobachtet werden." Fol. 86 b. „Wer zu einer andern Zeit fastet, reiniget sich von den Sünden und erlangt die Lossprechung und erwirbt sich das Himmelreich. Wer aber in dieser 40tägigen Fastenzeit ohne hinreichenden Grund die Faste nicht beobachtet, der vermehrt seine Sünden.“ Wie die Pönitentialvorschriften nachweisen, bildete oft jahrelange andauernde Faste ein wesentliches Moment der öffentlichen Kirchenbusse, während welcher Zeit Seite 22 Fol. 44 b. der Geuuss des Fleisches verboten war, denn am genannten Orte heisst es ausdrücklich: „Niemand lade einen öffentlichen Sünder ein zum Genusse der Fleischspeisen und des Weines, es sei denn, er thue für denselben während dieser Zeit Busse.“ Es wurde bereits oben erwähnt, dass es den einzelnen keineswegs gestattet war, die auferlegte Faste in ein anderes gutes Werk als Ersatz umzuwandeln; denn Fol. 226 a. wird bemerkt: „In allen hl. Conci- liarvorschriften findet sich keine Vollmacht, statt des Fleischgenusses hl. Messen oder Psalmengebete ver- richten zu dürfen.“ Uebrigens hatte der Redner nebst den allgemeinen Motiven, welche die Faste als Busse und Tugend- mittel anempfahlen, noch ganz specielle Gründe, seine Zuhörer von der Nothwendigkeit und Nützlichkeit dieser Uebung zu überzeugen, denn Trunkenheit oder Unmässigkeit gehörte zu den herrschenden Lastern, welche er auf das entschiedenste zu bekämpfen sich veranlasst sah, Seite 8 Fol. 15 b. „ebrietatem vitemus;" denn aus der Homilie in capite jejunio Seite 8 Fol. 15 b. geht hervor, dass Trunkenheit nicht einmal für ein Unrecht gehalten wurde; der Bischof ist veranlasst, dies erst zu beweisen, und sagt: „Sollte jemand von euch fragen: Warum ist Trunkenheit eine Sünde? der lese die Worte des hl. Paulus: „Auch Trunken- bolde werden das Himmelreich nicht besitzen." Wenn in der Homilie am Epiphanie Feste (Seite 7 Fol. 12 b.) die Verwandlung des Wassers in Wein erzählt wird, so fürchtet der Redner, seine Zuhörer könnten die Bedeutung des Wunders missverstehen, und leicht der Vermuthung Raum geben, der Herr hätte ja selbst die Trunkenheit in Schutz genommen. Er fügt darum gleich erläuternd hinzu: „Der Herr verwandelte zu Chana in Galiläa das Wasser nicht desshalb in Wein, um den Unmässigen den Wein zu vermehren, sondern um die Macht seiner Göttlichkeit zu zeigen. — Wer daher ein Trunkenbold ist und ohne dafür Busse zu thun es bis zu seinem Tode verbleibt, der wir ewig zu Grunde gehen.“ Die Völlerei konnte nicht umgangen werden, und sucht der Redner ihre Verwerflichkeit einfach durch den Hinweis darzuthun, dass der erste Mensch wegen des Genusses einer verbotenen Speise aus dem Paradiese

Strana XXII
XXII vertrieben ward. Daher fordert er Seite 8 Fol. 15 b. „Dass man die überflüssigen Speisen meide, weil (Seite 9 Fol. 16 a.) die Faste eine höchst wichtige Angelegenheit ist, indem dieselbe die Verdienste eines frommen und heiligen Menschen vermehrt, einen sündhaften von Vergehungen reiniget, und vom Untergange bewahret. Aber die blosse körperliche Abtödtung durch Enthaltsamkeit von Speisen genügt nicht, es ist nöthig, auch den Mund vom überflüssigen Lachen und Scherzen zu bewahren, eitles Gespräche zu meiden, und vom Schlafe Abbruch zu thun. Auch damit ist der Redner noch nicht zufrieden gestellt; unsere Faste, sagt er, muss für andere eine Quelle der Wohlthaten werden, „denn (Seite 9 Fol. 16 a.) so wie ein Licht ohne Brennstoff weder brennen noch leuchten, höchstens glimmen kann, eben so kann unsere Faste ohne Almosen weder verdienstlich noch Gott angenehm sein.“ Die Nützlichkeit, die Nothwendigkeit, selbst die Art, wie die Faste zu beobachten, wäre dargethan, aber in welchem Geiste hat sich der einzelne dieser Uebung zu unterziehen? Hier erfahren wir, dass dieses äussere Werk, die Bethätigung wahrer Bussgesinnung sein solle, denn Fol. 86 b. heisst es: „Diese chrwürdige 40tägige Faste wollen wir ehren und beobachten, indem wir die fleischlichen Begierden unterdrücken. Auf diese Weise thun wir unseren Leibern wehe durch die Faste, und zieren unsere Seelen mit guten Werken. In der Faste sei jeder Hass, Unzucht und jede Ungerechtigkeit verbannt aus unserer Mitte.“ Ja so abhängig von wahrer Sinnesänderung ist die Faste, dass sie allen Werthverliert, wenn sie nicht der ersteren ent- springtund sie begleitet. „Denn was nützt es, uns von Speise und Trank zu enthalten, wenn wir uns dafür mit andern Lastern beflecken? es wird uns also nur frommen, mit den Händen an die Brust zu klopfen, wenn wir aus derselben jeden Neid, jede Raserei, Leidenschaft und Bosheit verbannt haben." k. Almosen. Dieselbe Liebe zu Gott, welche jedem Mässigung und Enthaltsamkeit zur Pflicht macht, ist es auch, welche Freigebigkeit gegen andere gebietet; darum denn die Wohlthätigkeit, welche das Christenthum seit es in die Welt eintrat, mit besonderer Sorgfalt pflegte, auch an unserm Prediger einen beredten und eifri- gen Sachwalter fand. Es würde zu weit führen, wollten wir alle jene Stellen hier anführen, welche den Zuhörern die christliche Wohlthätigkeit empfehlen, sie ermahnen Andern Hilfe zu leisten, wo es nur immer möglich ist; darum wird es genügen, nur auf jene Erörterungen hinzuweisen, welche zeigen in welcher Weise sich, der Auffassung des Redners gemäss, die christliche Nächstenliebe nach dieser Seite hin zu be- thätigen habe, und wie andererseits das evangelische Gebot von ilm begründet wird ; so gewinnen wir einen Einblick in das religiöse Leben und die Denkweise jener uns so fernen Zeit. Fol. 195 a. fordert er die Zuhörer auf, alljährlich den Zehent zu geben, Seite 21 Fol. 42 a., bevor sie von dem Erträgnisse ihrer Fel- der etwas geniessen, mögen sie zuvor Gott eine Gabe darbringen. Fol. 217 a. heisst es wieder, sie mögen von allem, was sie ärndten, alljährlich den Zehent an die Kirche abliefern und unter die Armen vertheilen; diese Forderung wird dadurch begründet, Fol. 211 b., weil, was der eine mehr empfing als er bedarf, nicht ihm allein gegeben, sondern durch ihn andern geschenkt wird; so dass es die letztern nur aus der Hand des erstern empfangen; wer es daher unterlässt den Zehent zu geben, der hat fremdes Eigenthum unrecht- mässig an sich gebracht. Dieselbe Mahnung kehrt wieder Fol. 208 b., wo es heisst: "vor allem gebührt der Kirche von euerem Erntesegen der Zehent; denn das fordert die Gerechtigkeit von cuch, dass, da ihr so viel von Gott empfangen, die Armen auch ein Almosen von euch erhalten.“ Ueberhauqt sollen, Fol. 150 b., die Wohlhabenden nur so viel von ihrem Besitzthume zurückbehalten, als sie eben für sich und die Ihrigen bedürfen; mit freigebiger Hand haben sie das Uebrige den Armen zu schenken, deren Gebet den Gebern neue und reiche Schätze im Himmel aufsammle. Ein Theil wenigstens der unter dem Namen „Zehent“ abgelieferten Gaben (wie aus allem hervorgeht) hatte die Bestimmung, unter die Armen vertheilt zu werden. Aber der Redner geht noch weiter, und behandelt den Gegenstand in der Lichtmess-Homilie Seite 7 Fol. 13 b. näher, Seite 9 Fol. 16 b. eingehender, und zeigt hier, dass selbst Jene, welche gerade nicht überreich mit zeitlicher Gabe gesegnet waren, dennoch verpflichtet sind, wohlthätig gegen Dürftige zu sein. Es wird zu- erst der Schrifttext angeführt: „Breche dem Hungrigen dein Brod, nimm Fremde und Dürftige in dein Haus auf, und siehst du einen Nackten, so bedecke seine Blösse.“ Hierauf geht der Redner über auf die

Strana XXIII
XXIII etwaige Einwendung, die ihm gemacht werden könnte: „ich bin selber arm, wie soll ich geben?“ Er lässt diese Entschuldigung keineswegs gelten, denn, sagte er: „Niemand von euch kann sich mit dem Vorwande entschuldigen, dass er arm sei, und zum Almosengeben nichts besitze; denn die heilige Schrift antwortet ihm: Brich dem Hungrigen dein Brod. Kannst du daher kein ganzes Brod darreichen, so gib dem Armen einen halben, oder einen dritten oder doch den vierten Theil. Könntest du aber auch dieses nicht geben, so ersetzt dein guter oder zum Geben geneigter, aber unvermöglicher Wille die wirkliche Gabe.“ In welche enge, ja unzertrennbare Verbindung die Wohlthätigkeit mit der Faste gebracht wird, haben wir oben gezeigt, wo nachzuweisen gesucht wurde, dass ihr das Almosen erst den wahren Werth verleihet, „weil (Fol. 16 b.) das Fasten ohne Almosen weder Gott angenehm noch verdienstlich ist, wie ein Licht ohne Brennstoff.“ Auch die Feinde, die Gefangenen, die Kranken werden der Liebe der Zuhörer anempfohlen; Fol. 217 a. schärft die Gastfreundschaft ein und will, dass die Fremden zuvorkommend aufgenommen, ihnen alle Auf- merksamkeit und Pflege geschenkt werde; zum Besnch der Gefangenen wird wiederholt aufgefordert, und dieser Liebesdienst mit zu den Gott besonders wohlgefalligen Busswerken gezählt. Als Grund der mannig- fachen Hilfeleistung und der verschiedenen Liebesdienste führt der Redner an, Fol. 150 b.: es ist heilsam dass wir, was wir als gut anerkennen, auch selbst thun (Seite 48 Fol. 116 b.). Waren die Armen so der werkthätigen Liebe der Wohlhabenderen anempfohlen und der Beweis geliefert, dass Hartherzigkeit gegen Dürftige geradezu eine Versündigung wider Gott ist, so geht der Redner noch weiter und zeigt seinen Zu- hörern, wie sich ihr frommer Sinn und Opferwilligkeit in andern Richtungen hin bewähren könne. Fol. 207 b. fordert er sie auf, zur Zierde der Kirchen und Verherrlichung des Gottesdienstes beizutragen; Kirchenge- wänder mögen sie opfern, selbst Lichter werde man nicht zurückweisen. Aber wie sehr dem Redner daran liegt, dass sich der Wohlthätigkeitssinn opferwillig zeige, wenn es sich um den Schmuck der Kirche handle, so weist er mit Entschiedenheit jede Gabe zurück, welche auf eine zweideutige oder wohl gar unredliche Weise erworben, und dann für kirchliche Zwecke verwendet wurde. In der Rede Fol. 155 a. ist diesem Gegenstande eine weitläufige Erörterung gewidmet, und hat darum ein besonderes Interesse, weil er die Vermuthung nahe legt, die Falle wären nicht selten gewesen, wo Andere durch List und Gewalt ihrer Habe beraubt wurden, um das so Gewonnene ganz oder theilweise zu kirchlichen Zwecken zu verwenden. „Wer wäre so thöricht, um nicht einzusehen, dass Jene, welche gewaltsam oder auf hinterlistige Weise Andere ihres Eigenthums berauben, um so Gott Opfer zu bringen, oder Kirchen zu bauen, dies keineswegs zur Ehre Gottes thun, sondern vielmehr um Ruhm und Ansehen vor den Menschen zu erlangen. Mit dem Raube der Ungerech- tigkeit erbauen sie Kirchen, und beladen die Altäre ; Menschen bestehlen sie, um damit den Martyrern Denkmäler zu errichten.“ I. Festeyclus der böhmischen Kirche. Auf Grund der gehaltenen Homilien lässt sich die chronologische Reihenfolge der Feste, welche Böhmen feierte in folgender Weise darstellen: 1. Die Adventszeit. 2. S. Andreasfest. 3. Geburtsfeier Christi. 4. Fest des hl. Stefan. 5. Erscheinung des Herrn. 6. Mariä Lichtmess. 7. Quinquagesimä. 8. Aschermittwoch. 9. Mittefasten, (entspricht unserm 4. Fastensonntage). 10. Gründonnerstag. 11. Charfreitag. 12. Char- samstag. 13. Osterfest. 14. Adalbertifest. 15. Bittage. 16. Christi Himmelfahrt. 17. Johann der Täufer. 18. Johan und Paul. 19. Petrus und Paulus. 20. Laurenzi. 21. Mariä Himmelfahrt. 22. Mariä Geburt. 23. S. Emmeran. 24. S. Wenzel. 25. Michael. 26. Kirchweihe. 27. Allerheiligen. 28. Allerseelen. 29. Martini. 30. Apostelfest. Der sogenannte liber poenitentialis unterscheidet Festtage, welche allgemein zu feiern waren, von solchen, welche weder geboten noch verboten werden sollten, und rechnet zu letztern die Festtage der h. h. Remigius, Mauritius und Martin. (vid. Fol. 241 b. und Fol. 242 a.) Diese, wie bemerkt, einer deutschen Quelle entlehnte gesetzliche Verordnung fand in Böhmen genaue Beachtung; denn die allgemeine Ansprache an die Gläubigen, Fol. 180 a., macht es den Eltern zur Pflicht, ihre Kinder und alle ihre Untergebenen dahin zu verhalten, dass sie den Sonntag und alle Hauptfeste feiern. Offenbar wird hier der Unterschied zwischen gebotenen und nicht gebotenen Feiertagen bereits als

Strana XXIV
XXIV bekannt vorausgesetzt. Ein Vergleich der in dem eben genannten Festverzeichnisse angeführten gebotenen Feiertage mit jenen, die das Poenitentiale Fol. 241 b. und Fol. 242 a. aufzählt, zeigt die überraschendste Uebereinstimmung bis auf folgende Tage: festum s. Joannis Evangelistae, der unschuldigen Kinder, Neujahr und der 12 Aposteltage, für welche letztere die böhmische Kirche einen einzigen Festtag hatte, wie dies aus der Homilie de apostol. Fol. 160 a. ersichtlich ist. In einer Beziehung geht das Homiliarium über die in Poenitentiale enthaltenen Bestimmungen hinaus, denn nebst dem Adalberts- und Wenzelsfesttag wurde auch der Martinitag zu den gebotenen Feiertagen gezählt; denn die Homilie Fol. 126 b. sagt: „gaudeamus in honore et amore s. Martini episcopi, cujus festivitatem hodie celebramus — quam ideo solemniter celebramus." „Lasst uns erfreuen zur Ehre und aus Liebe gegen den heil. Bischof Martin, dessen Fest wir heute so fei- erlich begehen," sagt ausdrücklich, dass dieser Festtag feierlich begangen wird. In Betreff der einzelnen Feiertage ist vor allem bemerkenswerth, dass abgesehen von den höchsten Festen, wie Ostern, Pfingsten, Weihnachten, auch bei andern Gelegenheiten genau dieselben Abschnitte aus den Episteln und Evangelien vorgelesen wurden, wie das heute noch der Fall ist. So z. B. im Advente Seite 3 Fol. 1 b. die Epistel aus dem Römerbriefe cap. 13. vers 11. In capite jejunii (an unserem Aschermittwoche Seite 8 Fol. 15 b.) die Epistel Joel. cap. 2. vers 16; auch das Evangelium cap. 6. vers 16. An den Bitttagen Epistel Jacob. cap. 5. Evang. Luc. cap. 11. vers 5. Wenzeslaitag (Fol. 148 a.) wie heute das Evangelium Math. 16., 24. u.s.w. Wie lange die Adventszeit dauerte, läst sich aus den Homilien keineswegs mit Sicherheit bestimmen; der Umstand jedoch, dass wir nur eine einzige Homilie finden, dürfte zur Annahme berechtigen, dass die Zahl der Advents-Sonntage kaum so gross gewesen, wie dies heut zu Tage der Fall ist; es könnte dies uin so weniger auffallen, als ja in Betreff dieses Punktes im Occidente eine allgemeine Norm nirgends bestand, und von dem ambrosianischen und mozarabischen Ritus mit 6 Sonntagen bis zu dem gothisch gallicanischen mit nur zweien, eine grosse Mannigfaltigkeit statt fand. Wie in England, Frankreich und Spanien und Italien war auch in Böhmen der Advent eine Zeit der Busse mit Fasten verbunden; was nicht allein aus der in der Adventshomilie citirten Stelle aus dem Römerbriefe cap. 13. 11—13. hervorgeht, sondern der Redner ermahnt seine Zuhörer ausdrücklich zur Faste. Das folgende Weihnachtsfest war zugleich ein Communiontag, wie aus der erwähnten Adventshomilie ersichtlich ist. Am Mariä Lichtmessfeste wurde wie anderwärts auch hier die übliche Procession gehalten, wobei die Anwesenden Seite 8 Fol. 14 b. Lichter trugen. Denn die betreffende Festhomilie sagt : „Diese Feierlich- keit begehen wir, indem ein Jeder aus Liebe zur seligsten Jungfrau ein Licht anzündet.“ Von einer Licht- erweihe, die nothwendig vorausgehen musste, ist jedoch ausdrücklich nicht die Rede. Der Ostercyclus beginnt mit dem Aschermittwoche, dort genannt "zu Anfang der 40tägigen Faste." Wir finden jedoch auch eine augustinische Homilie für den Sonntag Quinquagesimae. Die in grösserer Anzahl vorhandenen Reden für den Gründonnerstag zeigen, mit welcher Feierlichkeit dieser Tag begangen wurde. Es hielt der Bischof (ob vor oder nach der Weihe der heil. Oele und des Chrisma, lässt sich nicht sicherstellen) eine Rede an die versammelten Priester; dies ist die Rede Seite 13 Fol. 26 b, wo von der Feier der hl. Messe die Rede ist: "hoc facite in meam commemorationem;“ (Thuet dies zu meinem Andenken) eine andere ward an die Gemeinde gehalten, Seite 14 Fol. 28 a., denn am Gründonnerstage war der zweite allgemeine Communionstag, wie dies aus der kurzen Ansprache ersichtlich ist, welche zur Vorbereitung für den würdigen Em- pfang dieses Sacramentes auffordert. Wie oben bemerkt ging der Communion unmittelbar das allgemeine Sünden- bekenntniss voran; hierauf folgte das Glaubsnsbekenntniss, welches der Bischof vorsprach. Nach der Ab- solution folgte die Communion. Eine andere Rede wurde vom Bischofe nun noch an diejenigen gehalten welche noch längere Zeit hindurch Kirchenbusse zu üben hatten, (Seite 14 Fol. 28 b.) bis sie in die Gemein- schaft wieder aufgenommen wurden. Ob auch das Osterfest ein Communiontag war? Wohl erwähnt die Osterrede (Seite 15 Fol. 29 b.) den Kirchenbesuch, um den Leib und das Blut des Herrn zu empfangen. Wir werden diese Worte, dahin zu verstehen haben, dass am Osterfeste jene ihre hl. Communion verrichteten, welche ein besonderes Verlangen darnach fühlten. Auffallig ist, dass in der Osterhomilie Seite 15 Fol. 29 a. und in der Adalberti- predigt Seite 15 Fol. 30 b. der Redner nebst der gewöhnlichen Ansprache: "Brüder“, auch zu den Priestern

Strana XXV
XXV und namentlich in der letzten Homilie zu denselben : „Meine Herrn“ spricht. Es ist dies ausnahmsweise ausschliess- lich in den zwei genannten Fallen bemerkbar. Offenbar wurden diese Predigten vor dem Hofe und den versammel- ten Grossen des Landes gehalten. Auf das Osterfest folgt nach dem ersten Homiliencyclus das Fest des hl. Adalbert, Seite 15 Fol. 30 b. der wie der hl. Wenzel, aber auch wie S. Emmeran, Patron genannt wird. Denn Fol.149 a. heisst es von den beiden erstgenannten Heiligen: „patroni hujus parvul� terrœ.“ Beschützer dieses kleinen Landes. Die Bitttage gingen dem Himmelfahrtsfeste voran, und werden litania majores genannt, wie die Auf- schrift der Homilie Fol. 104. b. zeigt. Es frägt sich, ob die böhmische Kirche die sogenannten litaniae majores (Markustag) und die minores (die sogenannten Rogationes unmittelbar vor Christi Himmelfahrt) feier- lich beging? Die vorliegenden 3 Homilien bieten nirgends sichere Anhaltspunkte, um diese Frage ent- schieden beantworten zu können; die Rede Seite 16. Fol. 32. a. trägt wohl den Titel: „am Bitttage,“ der aber offenbar unrichtig ist; denn der Inhalt entspricht ihm nicht im entferntesten, da die Predigt am Himmel- fahrtsfeste selbst gehalten ward; was aus den Worten Seite 16, Fol. 32. b. ersichtlich ist, wo der Redner sagt: „über dieses Fest habon wir schon oft zu Euch gesprochen" und weiter ist da von der Aufnahme des Leibes Christi die Rede, was dem Feste seine Bedeutung verleiht. Die Homilie Fol. 104. b. trägt nun die Aufschrift: „in litania majore" und ward auch an einem Bitttag gehalten ; aber ihr Inhalt lässt es zweifel- haft, ob damit der S. Markustag, oder die 3 Bitttage gemeint sind, wie auch jene unter Fol. 164. b. erhal- tene Predigt, der eine spätere Hand den Titel gab: „Am Bitttage“. Hier wie dort wird einfach die evangelische Pericope Luc.; 5 — 13 paraphrasirt, ohne dass sich jedoch eine Stelle darin findet, die uns be- rechtigt, auf Zeit und Dauer der betreffenden Feierlichkeit schliesen zu lassen. Der Ausdruck: „litanias majores" entscheidet noch nichts, weil der kirchliche Sprachgebrauch der früheren Zeit jenen Unterschied keineswegs so fest hielt, und die litaniae majores oft minores und umgekehrt genannt wurden Da jedoch der liber poenalis Fol. 241. b. die tres dies rogationum unter die Festtage mit aufniinmt, so werden wir nicht irren, wenn wir annehmen, dass nur die dem Himmelfahrtsfeste vorangehenden 3 Bitttage feierlich be- gangen wurden. Die Homilie Seite 17 Fol. 34. a. ohne allen Titel ist offenbar auch an einem der Bitttage gehalten werden, denn ihren kurzen Inhalt bilden die Fürbitten für den Pabst, Kirche und Landesfürsten, und Gebet für die eigene Wohlfart der Versammelten. Ein weiterer hervorragender Festtag war der Geburtstag des hl. Johannes des Täufers. Wohl lässt sich nicht nachweisen, dass ihm, wie in andern Kirchen Deutschlands und Englands eine längere oder kürzere Faste vorausging, dafür war er ein Communionstag; denn die Homilie Fol. 192. a. fordert die Zubörer auf: „Ihr müsst ausgesöhnt sein an diesem Festage, damit ihr zum Tische des Herrn getrost hintreten könnt.“ Die dreimâlige Communion wurde darum im Jahre verrichtet am Weihnachtsfeste, am Gründonnerstag. und am St. Johann des Täufers Festtage. Die böhmische Kirche feierte weiter das Fest der Heiligen Johannes und Paulus, wie diess aus der unter Fol. 110. a. verzeichneten Homilie ersichtlich ist; und muss diese Thatsache als eine vereinzelt dastehende Erscheinung angesehen werden; denn das (von Binterim herausgegebene) Poenitentiale, und die von D'Achery publicirten Statuten des hl. Bonifacius, enthalten dieses Fest, eben so wenig wie das Karoli- nische und Ludwigische Festverzeichniss; auch hat Chrodegang (an. 762 und Bischof Achyto (Basel. 822) diesen Festtag nicht in den Festcatalog aufgenommen. Wie viele der Reden des böhmischen Bischofs eine genaue Bekanntschaft mit den Homilien der Kirchen- väter, vorzüglich des hl. Augustin verrathen, die durchdacht und eigenthümlich verarbeitet wurden, so zeigt namentlich eine Stelle in der St. Petri und Pauli Homilie Fol. 193 b., dass das im liber poenalis enthaltene Statut des Bischofs Achyto von Basel als gesetzliche Norm in Böhmen galt; denn wenn es dort heisst (Fol. 241 b.): „Besonders soll das St. Petri- und Paulifest gefeiert werden, indem dieselben durch ihre aposto- lische Thätigkeit ganz Europa erleuchtet haben, und wir alle zum Christenthume gelangt sind ;“ so hat das Homiliar diese Stelle beinahe wörtlich aufgenommen und so den Beweis hergestellt, dass der Verfasser zum öftern deutsche Quellen benützt. Eigenthümlich ist in der genannten Rede die Veranlassung, welche dahin geführt haben soll, dass Christus zu Petrus sprach: Du bist ein Fels etc. Nachdem nämlich früher ausgeführt worden, Petrus habe

Strana XXVI
XXVI Fol. 194 a. die Frage an den Herrn gerichtet, wie oft soll man dem Bruder verzeihen, wenn er uns be� leidigt, gibt ihm Christus die bekannte Antwort. Das nun wäre der Grund gewesen, warum Christus so- gleich zu Petrus sprach: Du bist ein Fels etc. Aber doch habe Christus wieder dem hl. Petrus keine grössere Gewalt gegeben, als den übrigen Aposteln; weil er ja nach der Auferstehung auch zu diesen sprach: Denen ihr die die Sünden verzeihet etc. Diese verfehlte Gedankenverbindung und falsche Interpretation widerlegt jedoch die Rede Fol. 112 b., welche sowohl die Veranlassung zu jenen Worten, mit welchen dem Petrus die Oberleitung der Kirche übertragen ward, als auch ihr Verständniss richtig wieder gibt. Den Primat Petri erkennt der Redner an, wenn er in der Homilie (in fosto Petri et Pauli Seite 19 Fol. 36 b.) ausdrück- lich sagt: „Der hl. Petrus wurde als Papst und Lehrer der Hauptkirche zu Rom bestellt, er verdiente die Schlüsselgewalt des Himmelreichs zu empfangen, wohin er euch durch Gottes Gnade leiten möge;“ abgesehen von andern Stellen welche, wie z. B. die Fürbitte für den Papst, die allen übrigen voran geht, keinen Zweifel übrig lassen. Das Fest des hl. Laurenzius gehörte mit unter die gebotenen Feiertage, und lässt wohl der Umstand, dass das Homiliarium nicht weniger als 4 darauf bezügliche Reden enthält, auf die grosse Verehrung dieses Heiligen schliessen. Auch das Maria Himmelfahrtsfest wurde seit den frühesten Zeiten in Böhmen gefeiert. Eine genauere Prüfung der an diesem Tage gehaltenen Rede zeigt aber, dass unter assumtion nur die Aufnahme der Seele der hochbegnadigten Gottesgbärerin verstanden wurde. Von einer Aufnahme des Leibes derselben ist nirgends die Rede; denn während sich die Homilie Seite 19 Fol. 37 b. in ganz allgemeinen Ausdrücken über das Fest ausspricht, erwähnt die Homilie Fol. 196 a. als Grund der Feier desselben: „Heute am glücklichen Hin- scheiden wurde ihre Seele vom Herrn in den Himmel aufgenommen.“ Ganz anders drückt sich dagegen der Verfasser am Christi Himmelfahrtstage aus, wo er weitläufig aus führt, wie der Leib des Herrn in den Himmel aufgenommen ward. Auch hier entscheidet der Ausdruck assumptio nicht, denn der altkirchliche Sprachgebrauch nimmt ihn identisch mit transitus, pausatio ; (Uebergang, Ruhe) überhaupt mors (Tod), wie solches aus den alten Calendarien ersichtlich ist. Der genannte Festtag wurde aber in Böhmen jedenfalls nicht im Jäner, wie in einzelnen andern Kirchen, sondern in der Zeit zwischen dem St. Petri- und Pauli- und Wenzelsfeste gefeiert; denn diese Stelle nimmt die Himmelfahrtsrede in dem Homiliencyclus des Codex ein. Die Feier des Festes Maria Geburt zeigt, dass sich die böhmische Kirche nicht beschränken liess durch das Fol. 241 b. aufgenommene Festverzeichniss, denn dort geschieht des oben genannten Feiertags gar keine Erwähnung. Die Homilie, welche die allgemeine Ueberschrift trägt: in festivitate s. Mariae sagt ausdrück- lich Fol. 113 b.: und Fol. 116 b. „Es geziemt sich, die Freuden über die Geburt Maria heute zu feiern." Auch haben wir Seite 43 Fol. 126 a. und Seite 48 Fol. 116 b. zwei eigene diesem Fest gewidmete Reden. Wenn darum die Homilie Seite 44 Fol. 188 ausführt, in der Kirche würde blos der Geburtstag Christi und die Taufe Johannes festlich begangen, so ist das eine Behauptung, welche die Aufschriften der genannten Ho- milien allein schon wiederlegen. Eine Thatsache von besonderer Wichtigkeit ist die Feier des St. Emmeramfestes in Böhmen ; die Homilie Fol. 120 b. mit dem Tittel homilia St. Emmerammi sagt ausdrücklich: „Freuet euch, die ihr euch am Feste unsers hl. Schutzpatrones versammelt habet.“ Es lässt sich nicht leicht annehmen, dass hier von der Feier eines Patrons irgend einer Patrikularkirche die Rede ist, denn nirgends enthält das Homiliarium eine Rede für eine so spezielle Feier und gestattet der Inhalt der Homilie eine solche Auffassung keineswegs. Als Formular für eine gewöhnliche Patrociniums- Predigt sollte offenbar die Fol. 130 b. verzeichnete gelten, der eine spätere Hand den Tittel gab: in festivitate patroni (Am Feste eines Schutzpatrons), eine Bezeichnung, welche dem Inhalte derselben genau entspricht. In dieser letzt genannten Rede vermissen wir nun, obgleich der Verdienste des Heiligen gedacht wird, jede nähere Beziehung zur Christianisirung Böhmens durch denselben. Anders ist es dagegen in der St. Emmeram's Homilie; der hl. Emmeram wird „pater et protector noster genaunt, weiter „prœclarus et pius prodicator noster,“ wie bei St, Adalbert und Wenzel heist es auch von ihm „hujus nostri s. patroni." Wenn die Zuhörer

Strana XXVII
XXVII seinetwegen zum Lobe Gottes aufgefordert werden, so bringt er damit in Verbindung: „Welcher uns von den Irrthümern des Heidenthums zur Erkenntniss zu führen sich gewürdigt hat, und fügt hinzu: Bereiten wir uns durch gute Werke vor, sein Fest zn begehen, damit die Ehre der Heiligen durch die grosse Anzahl seiner Söhne vermehrt werde. Diesem allem liegt unverkennbar das Bewusstsein und das Streben zu Grunde, dem Heiligen für seine um die Christianisirung des Landes sich erworbenen Verdienste den schuldigen Dank darzubringen. Wir finden weiter in der Adalberti Homilie Fol 31 a. eine Parallelstelle zu der St. Emmeram's Rede; dort Seite 16 Fol. 31 a. heisst es: „Unser hl. Patron Adalbert hinterliess uns ein Beispiel des frommen Lebens. Hier wieder Fol. 122 b. „halten wir uns die Tugendbeispiele unsers hl. Vaters Emmeram gegegenwärtig." In wie weit die Voraussetzung des Redners gerechtfertigt sei, der hl. Emmeram habe zur Christianisirung Böhmens beigetragen, kann auf Grund der uns überlieferten geschichtlichen Documente nicht entschieden werden, wir wissen einfach gar nichts darüber; jedenfalls aber musste eine diesem Ereignisse näher stehende Zeit richtiger zu urtheilen in der Lage sein, als wir. Als Gegenbeweis kann keineswegs angeführt werden, dass Fol. 151 a. in der Formel des allgemeinen Sündenbekenntnisses des hl. Emmeran nicht gedacht wird; denn dort finden wir Namen von Heiligen, von denen sich gar nicht nachweisen lässt, dass ihre Feste in Böhmen gefeiert wurden, wie der hl. Nikolaus, Simon, Margarethe, Cäcilia und Helena, während wieder solche ver- misst werden, die eine eigene Feier hatten, wie z. B. der hl. Laurenz, Johann und Paul; ferner vermissen wir wohl Fol. 149 b. den hl. Emmeram, wo es heisst: Lasst uns zu den hl. Wenzel und Adalbert flehen, welche Gott unserem Vaterlande zu Beschützern gegeben hat.“ Aber man vergesse doch nicht, dass nur die in Böhmen selbst geborenen Martyrer und Patrone hier genannt werden, zu denen der hl. Emmeran nun freilich nicht gehörte; desshalb wird an der genannten Stelle auch des hl. Vitus nicht gedacht, der doch, wie von niemandem bezweifelt werden wird, unter die Landespatrone gezählt ward, aber auch nicht wieder dahin gehörte, weil Böhmen nicht sein Vaterland gewesen ist. Ferner lässt sich nicht annehmen, die vorliegende Rede auf den hl. Emmeram wäre etwa aus einem in der regensburger Diöcese verbreiteten Homiliarium in die böhmische Homiliensammlung aufgenommen wor- den; denn es ist gar nicht eizusehen, zu welchem Zwecke die erwähnte Rede in dem böhmischen Homiliare einen Platz hätte finden sollen, wenn der Heilige in gar keine Beziehung zu Böhmen zu bringen ist. Offenbar wurde der Codex nicht vor dem Jahre 998 angefertigt; ihn vor diesem Jahre entstanden zu denken verbietet schon der Umstand, dass bereits der Allerseelentag eine eigene Homilie hat und von einer Feier desselben die Rede ist. (Fol. 77 b.) Aber bereits im Jahre 998 hatte Böhmen seinen „zweiten eigenen Bischof“; der Verband mit der Diö- cese Regensburg war gelöst; wozu hätte also das böhmische Homiliarium eine Predigt für das Fest eines Heiligen aufgenommen, der für Böhmen zunächst gar kein besonderes Interesse hat? warum lässt sich ein anderer ähnlicher Fall nicht aufzeigen? Mag man die vorliegende Homilie des Redners entweder für einen selbstständige Arbeit halten, oder der Meinung sein, sie wäre von auswärts entlehnt worden seyn, immer wird die Thatsache, dass sie überhaupt in die Sammlung mit aufgenommen wurde beweisen, dass der hl. Emme- ram in die nächste Beziehung zu Böhmen gebracht wurde, was bei keinem andern Heiligen, für dessen Fest- tage sich doch auch Reden erhalten haben, der Fall ist. Wenn dagegen der Prager Erzbischof1) Johann in der a. 1381 gehaltenen Synode die Bischöfe von Regensburg, Bamberg und Meissen, beauftragt, das S. Wenzelsfest zu feiern, so ist eine solche Verfügung ganz berechtigt und begreiflich da ja die genannten Bischöfe dem Prager Erzbischofe als ihrem Metropoliten unterstanden; aber zwischen Böhmen und Regens- burg bestand seit 973, wo das Prager Bisthum errichtet wurde, gar keine weitere Verbindung; Prag und Böhmen gehörte als Kirchenprovinz zu Mainz. Unter die vorzüglichsten Feste gehört auch unzweifelhaft der S. Wenzelstag, denn in der Pregigt Seite 58 Fol. 149. b. spricht der Redner seine Freude über die lebhafte Betheiligung an dem Gottesdienste ge- legentlich dieses Festes aus: „Gott sei gepriesen, dass ihr sämmtliche Brüder im Herrn zu diesem Ehrentage 1) Siehe Höflers Prager Synoden Seite 26.

Strana XXVIII
XXVIII des hl. Wenzel euch so zahlreich versammelt habet.“ Eben so lobt er in der Rede Seite 20. Fol. 39. b. seine zahlreich versammelten Zuhörer: „welche wie Bienen bei ihrem Bienenstocke zusammenkommen." Mit welcher Liebe und Verehrung das Volk seinen Fürsten und hl. Patron zugethan war, lässt die genaue Bekanntschaft mit dem Leben und Tode des hl. Wenzel erkennen, welche der Redner bei seinen Zuhörern voraussetzt, wesshalb Seite 58 Fol. 147. b. er es für ganz überflüssig hält, hievon eine Erwähnung zu thun: „Ich setze bei euch eine gründlichere Kenntniss des Lebens und Todes des hl. Wenzel voraus, als ich euch beizubringen im Stande wäre.“ Überhaupt spricht sich der Redner in keiner der übrigen Ho- milen, weder in der des hl. Adalbert, noch selbst in den 7 Osterpredigten so anerkennend über die Theil� nahme seiner Zuhörer an irgend einer kirchlichen Feier aus, wie diess in den zwei erwähnten Wenzelspre- digten geschieht; wir werden darum nicht irren, wenn wir annehmen, der St. Wenzelstag war ein kirchliches und zugleich National-Fest im edelsten Sinne des Wortes. Bemerkenswerth ist, dass das „Leiden des hl. Wenzel" ein damals bereits allgemein verbreitetes Buch gewesen sein musste; denn in der Homilie Fol. 148. b. drückt sich der Redner darüber so aus, dass wir voraussetzen müssen, es wäre dasselbe in Jedermanns Hand gewesen. Hinsichtlich der Zeit, wann das Fest gefeiert ward, lässt sich mit Sicherheit nur angeben, dass es jedenfalls dem Geburtsfeste Mariä folgte; denn (wie schon oben bemerkt) geht in dem ersten Ho� miliencyclus der St. Wenzelsrede die am Feste Mariä Geburt gehaltene voran. Verfolgen wir die mit Seite 21. Fol. 42. b. anfangende (freilich weniger der chronologischen Festzeitfolge angepasste) Reihe der Homi- lien, so gehen den unter Fol. 148 und 149 Seite 58 und 59 wiederkehrenden St. Wenzelspredigten, sowohl die Reden auf Mariä Geburt, also 8.September und auf s. Emmeram (am 22. September) voran. Wir können darum mit Recht annehmen, dass damals dem St. Wenzelsfeste derselbe Tag angewiesen war, an welchem wir es heute feiern. Das Michaelfest ward eben auch damals schon gefeiert; auf die frühzeitige Verehrung des hl. Michael lässt mit Recht der Umstand schliessen, dass Drahomira das Haus, in welchem die hl. Ludmilla erwürg" wurde, in eine Kirche des hl. Erzengels Michael (zu Tetin) umbauen liess; aber die Homilie Seite 81. Fol. 198. a. lässt sich in keine Erörterung der Entstehung und Bedeutung dieses Festes ein und wissen wir darum nicht, ob die „Erscheinung des hl. Michael am Berge Gorgone oder die Einweilung der Kirclie zu dessen Ehre" gemeint war. Das Kirchweihfest wurde dagegen nicht allein am Jahrestag der Einweihung der Kirche gefeiert, sondern auch bei Wiederkehr des Tages, an welchem ein Altar benedizirt ward. Dies geht aus den Worten der Ho- milie Seite 77. Fol. 220. b. hervor, deren Anfang eine Ahnlichkeit mit Fol. 252 Homilie des hl. Augustin „über die Zeit hat; wo genau unterschieden wird zwischen quotiescunque habemus dedicationem sive sanc- tae ecclesiae, sive sancti altaris. 1) Da also die Kirch- und Altarweihe alljährlich festlich begangen wurde, ferner jede Kirche (wie wir aus der Homilie Seite 55. Fol. 130. b.) ersehen, ihren besondern Patron mit einem eigenen Feste hatte, so ist ersichtlich, wie sich allmählich der Festkreis über die im Poenitentiale gezogenen Schranken hin ausweitete. Ein wesentliches Moment des Kirchweihfestes war unzweifelhaft der Empfang des hl. Abendmahles, wie dies die Homilie Seite 78. Fol. 222. b. andeutet, wo von „Beiwohnung des Messopfers und Empfange des hl. Abendmahles" an diesem Tage die Rede ist. Auch wurde dieses Fest benützt, um die Versammelten im Glauben zu befestigen, denn die Homilie Fol. 223. b. schliesst mit einer Paraphrase des apostol. Glaubensbekenntnisses. Von hoher Bedeutung ist die letztgenannte Homilie auc h darum, weil sie den Beweis liefert, dass am Kirchweihfeste bereits in der damaligen Zeit der versammelten Gemeinde ein Ablass ertheilt wurde; denn nachdem der Bischof im Namen der Versammelten die Fürsprache aller Heiligen angerufen, legte die Gemeinde das öffentliche allgemeine Sündenbekenntniss ab und der Bischof gab hierauf den Ablass. 2) Auch das Allerheiligenfest und den Allerseelentag feierte die böhmische Kirche. Auffallend ist, dass in Betreff des erstgenannten Festes sich nur 2 Homilien in der Sammlung finden; hinsichtlich des 1) So oft wir das Fest der Weihe entweder der Kirche oder eines Altares begehen. 2) Seite 78. Fol. 223; a heisst es „tunc populus det confessionem, episcopus indulgent iam“

Strana XXIX
XXIX Allerseelentages hat der Codex gar keine selbstständige Bearbeitung aufzuweisen; denn die mit einer sehr weitläufigen und schwer zu entziffernden Uberschrift versehene Homilie Seite 35. Fol. 77. a. ist offen- bar den Homilien des hl. Augustin entweder entlehnt oder treu nachgebildet. Auch hierin stimmt also die böhmische Kirche mit der deutschen überein, in welcher sich dieselbe Erscheinung zeigt; die Feier des Tages ist aber durch das Vorhandensein einer (wenn auch nicht selbstständig bearbeiteten) Rede, und wie oben erwähnt worden, durch die ausdrücklichen Worte der Homilie: Wenn wir den Gedächtnisstag des Ablebens unserer Brüder begehen" sieher gestellt. Mit dem St. Martinifeste, welches in Böhmen allgemein gefeiert wurde, schliest der Festcyclus; es zeigt aber die Einführung dieses Festtages eben so wie der Gedächtnisstag des hl. Emmeram dass zwischen Böhmen und Deutschland in den frühesten Zeiten ein reger Verkehr statt fand. Einzelne Festtagen, gingen wie überall, Vorbereitungsandachten voran, Vigilien genannt; an der Feier gewisser Andachtsübungen während der Nacht kann überhaupt nicht gezweifelt werden, denn Homilie 209 fordert die Zuhörer auf, sich zur rechten Zeit bei den Vigilien vorzufinden. Die Mette ward auch des Nachts abgehalten, Seite 21. Fol. 43. a. ermahnt die Priester, in jeder Nacht aufzustehen und das canonische Stundengebet zu verrichten. Wir wissen aber, dass die Laien in den früheren Zeiten den Nocturnen und Laudes beiwohnten; denn nach dem Psalmengesang begannen ja die Gebete für die Katechumenen und öffentlichen Büsser; dann erst nach ihrer Entlassung fing das feierliche Morgengebet an. Die Anwesenheit der Laien bei der Matutin lässt sich nachweisen; denn welchen Sinn hätte sonst die Ermahnung in der Homilie Seite 5. FoI. 8. a. ad matutinum maturius convenite? auch wer- den die Zuhörer aufgefordert, bei Tag und Nacht die Kirche zu besuchen. Ob nun aber dieselben an dem canonischen Stundengebete mitsingend theilnahmen, lassen die zu allgemein gehaltenen Ausdrücke der Homilie, Seite 5 Fol. 8 und Seite 74 Fol. 209 unentschieden. Das ist ausser allem Zweifel, dass der Kir- chengesang zu jener Zeit bereits in Übung gewesen; wissen wir doch (wie Cosmas erzählt) dass das Volk bei der Huldigung des zum Herzog erwählten Spitigněv in der Kirche sang; gleiches wird uns berichtet, als Ditmar der erste Prager Bischof inthronisirt wurde. Daher fordert der Redner Seite 32, Fol. 69. b. die Gemeinde auf: "Brüder rufet und singet: Kyrie eleison.“ Auch gehen wir nicht zu weit, wenn wir die Kennt- niss der Psalmen bei den Laien voraussetzen, denn die Stelle Seite 6. Fol. 10. b. fordert geradezu auf, den gegenwärtigen Tag (Erscheinung des Herrn) mit Psalmen und Hymnen zu feiern (vide Abliandl. der böhm. Gesellschaft der Wissenschaften, 1. Theil. 1775. Voigt's Abhandl. über den böhmischen Kirchengesang.) Wie oben bemerkt, sind die in den Homilien vorfindlichen Stellen viel zu allgemein, denn liesse viel- leicht die Stelle Fol. 209. b. das in ecclesiis psallite die Bedeutung zu, das psallere wäre gemeint von dem Begleiten des Chorgesanges: (denn unmittelbar zuvor heisst es: „ad matutinum maturius convenite") so ver- liert diese Walirscheinlichkeit wieder ihr Gewicht, wenn wir erwägen, dass in der paralellen Stelle, Seite 5. Fol. 8. a. von „psallere in cordibus vestris" die Rede ist, also offenbar einer Anspielung auf den Brief an die Epheser 4. 19, wo an einen Kirchengesang doch nicht gedacht werden kann. Halten wir uns das in Betreff der verschiedenen Feste Erörterte gegenwärtig, so gelangen wir zu nach- stehenden Folgerungen: 1. Erschen wir aus dem Homiliarium, dass Böhmen ausser den St. Adalbert- und Wenzelstagen keine selbstständige Festfeier aufzuweisen hat, dass alle (bis auf die erwähnte Ausnahme) hier gefeierten auch in Deutschland begangen wurden. Auffallend ist nur dass die Feier, des St. Georgstages, der doch längst im Westen ein Feiertag gewesen, in Böhmen in dem Festkalendarium keinen Platz fand, und doch auf eine besondere Verehrung des Heiligen lässt uns mit Recht der Umstand schliessen, dass die von Spitigněv I. a. 895 erbaute (erste) Collegiatkirche in Böhmen am Hradschin dem hl. Georg geweiht ward, nachdem bereits in Deutschland (das Capitulare Evangel. jussu Caroli Magni emendat. erwähnt bereits dieses Festes) dieser Festtag gefeiert wurde. 2. Das Homiliarium kennt keine wie immer Namen habende Beziehung der orientalischen Kirche zur böhmischen, und wird der hl. Adalbert immer mit dem zu Magdeburg erst angenommenen Namen: „Adal- bert,“ niemals aber Vojtěch genannt.

Strana XXX
XXX 3. Die lithurgischen und rituellen Formen des böhmischen Kirchenwesens zeigen die vollkommenste Ubereinstimmung mit den in Deutschland zu jener Zeit in Ubung gewesenen; abgesehen davon; dass die unter Seite 21. Fol. 42 mit aufgenommene Instruction des Clerus und das sogenannte Poenitentiale ein- fach eine Copie deutscher Originalien sind, bis auf einzelne, aus dem Poenitentiale des Bonifacius aufge- nommene Bestimmungen. Wir sehen daraus, dass die böhmische Kirche, wie sie in ihrer Begründung von dem Westen abhängig gewesen, auch in ihrer Fortentwickelung von Dentschland aus unterstützt und getragen ward und indem sie sich an die von dorther kommenden Einflüsse hingab, mit dem Wesen auch die Formen des re- ligiösen Lebens in die Heimath hinüber nahm. Nachdem sie jedoch die in den Nachbarländern vorhandenen Bil- dungselemente in sich aufgenommen, selbstständig schaffend auftrat, und erringt sie in Kürze unter den übrigen slavischen Stämmen den ersten Platz. Wir können uns aber zugleich der Überzeugung nicht ver- schliessen, dass, da wir, wie oben bemerkt, jede auch nur leise Anspielung auf einen von Osten her vor- kommenden christianisirenden Einfluss überall vergeblich suchen, Letzteren weder was die Dauer, noch tief eingreifende Wirkung anbelangt, so hoch anschlagen dürfen; denn sonst wäre es wohl ganz unbegreiflich, wie die hochzuverehrenden hl. Brüder Cyrill und Methud nicht einmal einen eigenen Festtag in Böhmen hätten. Oder wollten wir dieses nicht beanstanden, da ja (nach Dobrovsky: Cyrill und Methud die Slavenapostel, Prag 1823) dieser Festtag selbst in Mähren erst im 14. Jahrhunderte eingeführt wurde, so bliebe es mehr als befremdend, warum die beiden genannten Heiligen, oder wenigstens Methud nicht unter den Patronen genannt wird, zu denen doch Adalbert und Wenzel, wie Emmeram und Vitus ge- rechnet werden. Für die kirchliche Wechselbeziehung zwischen Böhmen und Deutschland spricht weiter die Thatsache, dass unter jenen 24 Kirchengemeinden, deren von Alters her die Hildesheimer Kirche bei dem hl. Mess- opfer zu gedenken pflegte, gegenseitig auch die Prager genannt wird. (vid. Leibnitz tom. pag. 767. a. 1037) Es ist ferner crwiesen, dass der hl. Godhard (früher Abt von Altaich, später Bischof von Hildesheim) in den frühesten Zeiten bereits in Böhmen verehrt wurde; in Schlan, in Böhmisch-Brod, in der Nähe von Prag waren ihm Kirchen geweiht. Der Fortsetzer des Geschichtschreibers Cosmas erzählt die wunderbare Hei� lung einer gichtkranken Frau aus dem Dorfe Beztiva, im Časlauer Kreise im Jahre 1137, welche in der kurz zuvor von einem gewissen Mladota zu Zlap zu Ehren des hl. Godhard erbauten Kirche plötzlich gesund ward. Das Memoriale Altaichæ (von Lackner) erzählt Fol. b. „S. Godehardus Brodam Bohemicam inter flammas et grandines servavit incolumem.“ Im XIV. Jahrhundert wurde in Böhmen sein Fest schon als ein höher stehendes (duplici ritu) gefeiert. Wir haben weiter zu zeigen, wie der Redner die Verehrung der Heiligen begründet, und wie dieselbe beschaffen sein soll. Auf die erste Frage antwortet die Homilie Fol. 193 a., wo weitläufiger ausgeführt wird, die Verehrung der Heiligen habe vor allem den Zweck, die Freunde Gottes dahin zu vermögen, dass sie Fürsprache für uns einlegen; und sollen wir zugleich durch die Betrachtung und Nachahmung ihres Wandels und ihrer Beispiele an Tugend und Gerechtigkeit zunehmen. Weit entfernt, dass durch ihre Intervention der Eifer im Guten, das Streben nach Vollkommenheit etwa gemindert werde, nützen uns ihre Fürbitten erst dann wen wir uns durch gute Werke ihrer Vermittlung würdig gemacht haben. Diesen Gedanken, dass die eige- nen guten Werke uns erst der Heiligen Fürbitten nützlich machen, führt die Rede Fol. 196 a. aus. In Betreff der Art und Weise, wie die Heiligen verehrt werden sollen, ist vor allem ein Irrthum zu beseitigen, dem offenbar der Schreiber des Codex veranlasste. Wohl hat das Wort adorare (nooguvraww) auch (im weiteren Sinne) die Bedeutnng: „verehren,“ aber da hier Fol. 125 b. gesagt wird : „Die Märtyrer beten wir an“ und Fol. 138 a. „Nicht einmal die Engel beten wir an," so muss der Copirer für den Fehler verantwortlich gemacht werden. Denn Fol. 125 b. heisst es: „martyres veneramur et adoramus" und gleich darauf wieder: diese heiligen Männer verehren wir und beten wir an. 1) „Der heilige Godhard hat die böhmische Frau Breda während eines Brandes und Hagelschlages unversehrt erhalten.“

Strana XXXI
XXXI Der Copirer hat offenbar falsch geschrieben, denn Fol. 137, wo dasselbe Thema behandelt wird, "deum solum colendum" erörtert der Redner mit Nachdruck, welche Ehre den Heiligen gebühre, und es heisst da Fol. 138 a. weder die Engel, noch einen Menschen oder ein anderes Geschöpf dürfen wir anbeten, oder als Gott verehren; unsere Religion sei kein Cult der Todten, denn wenn diese auch fromm und heilig gelebt, so erwarten sie doch eine solche Verehrung nicht, wollen vielmehr, dass wir den anbeten, welcher sie er- hört, und ihnen Kraft verlieh Gutes zu thun. Wie die Heiligen verehrt und ihre Festtage gefeiert werden sollen, ersehen wir weiter Fol. 85 b., wo die Zuhörer aufgefordert werden, dem gemeinsammen Gottesdienste beizuwohnen; an den Festtagen Fol. 80 b. sollen die Wohlhabenden die Armen zu Tische laden, und die Festfeste überhaupt Veranlassung werden, Gutes zu thun. Fol. 7 b. nicht in Kleiderpracht und mit reichen Gastgelagen bringe man diese Tage zu, Reinheit des Herzens sei der Schmuck, Almosen und gute Werke seien die geistigen Freuden, die sich ein Jeder erwerbe. IV. Die kirchliche Strafgewalt. Unterricht und Predigt sollten dem Einzelnen den Glaubensinhalt nahe bringen, Bitten, Verheissungen die Hinweise auf das Strafgericht des Herrn sie dahin vermögen, nach gewonnener Einsicht zu handeln; aber Milde und Nachsicht allein wäre nicht im Stande gewesen, ein Volk sittlich zu heben und zu kräftigen, welches sich immer noch nicht völlig losgerungen hatte von Verirrungen des Heidenthums, das der Redner immer wieder zu bekämpfen sich veranlasst sieht. Darum sehen wir, dass der Bischof von der Strafgewalt Gebrauch macht, und sie auch auf solche Falle ausdehnte, welche die Kirche wohl heute noch vor das Forum des Gewissens zieht, deren Bestrafung aber dem politischen Gerichte anheimgefallen ist. Die Excommunication wurde vor allem über jene ausgesprochen, welche sich Verbrechen zu Schulden kommen liessen, auf die heute jahrelange Haft oder der Tod gesetzt ist. „Ihr habt euere Hände mit Blut befleckt, (Fol. 28 a.) darum seid ihr dem Banne verfallen, und ist euch der Eintritt in die Kirche verwehrt; abgesondert von aller Gemeinschaft mit Christen werdet ihr den Heiden beigezählt.“ Aber die kirchlichen Censuren trafen nicht allein solche, welche wegen Vergehen öffentliche Kirchenbusse zu üben gehalten waren; wer immer dem Bischof den Gehorsam verweigert (Seite 19 Fol. 37 a.) soll aus der Kirchen- gemeinschaft ausgeschieden werden und beruft sich der Redner, um diess Verfahren zu rechtfertigen, auf die bei der Weihe des hl. Clemens angeblich gesprochenen Worte des hl. Petrus: Mit wem der Bischof keine Gemeinschaft hat, von dem sollen sich auch die andern fern halten. Seite 22 Fol. 45 a. heisst es darum: Niemand nehme es sich heraus, mit Solchen zu verkehren, welche excommunicirt werden; ihre Namen sind von den Pfarrern ihren Eingepfarrten bekannt zu geben. Giftmischerinen (Seite 39 Fol 84 a.) und Kindesmörderinen, Hexen, (welche böses Wetter heraufbe- schwören) so wie blutschänderische Ehen mögen entweder dem Bischofe oder dem eigenen Seelsorger ange- zeigt werden, damit die Schuldigen dafür gestraft werden, Busse und Genugthuung leisten, und nicht noch mehr Unheil anrichten. Ueberhaupt war die Busse dem Grade der Verirrung und der Schwere des Ver- brechens angepasst, und ist das Verfahren, welches eingehalten ward, eine interessante Beleuchtung des Gerichteswesens jener Zeit; denn wir sehen, dass Todtschlag unter II. und III. des Straf-Buches, ferner die Fol. 234 a. und Fol. 236 b. angeführten Fälle, also Verbrechen welche dem peinlichen Halsgerichte unter- standen, ganz der kirchlichen Jurisdiction vorbehalten wurden; aber es lässt sich nicht annehmen, dass Mörder, Diebe, Ehebrecher und wie die Verbrecher heissen mögen, für welche das Pönitentiale ein bestimmtes Strafausmaass enthält, unbehelligt bleiben konnten. Wenn nun die Bestrafung solcher Uebelthäter der Kirche überlassen blieb, so liess man sich offenbar von der Ueberzeugung leiten, dieselbe strafe durch Bussübungen, welche ja oft jahrelang dauerten, die Verbrecher, und erziele zugleich, was doch vor allem in Betracht kommen musste, sittiliche Besserung. Wir finden hier ein Verfahren, welches in Deutschland längst in Ubung gewesen, wo seit Karl dem Grossen auf Kapitalverbrechen, welche die Civilgesetze mit dem Tode bestraften, eine mehrjährige öffentliche Busse festgesetzt war, der sich aber die Schuldigen zu unterziehen hatten, widrigen-

Strana XXXII
XXXII falls die Bischöfe berechtigt waren, den weltlichen Arm der Gerechtigkeit anzurufen, um die Widerspensti- gen zur Pönitenz zu verhalten. (vid. Can. 4. Tom. V. Con. Hard. col. 565.) V. Die kirchliche Organisation. Die böhmisshe Kirche haben wir uns um jene Zeit innerlich vollkommen constituirt und in Pfarreien eingetheilt zu denken, denn zahlreiche Stellen der Homilien, und die aus Deutschland aufgenommene In� struction für Geistliche präcisiren einerseits das Wechselverhältniss zwischen Pfarrkindern und ihren Seel- sorgern, so wie der Pfarrer zu einander. So heisst es Fol. 108 a. die Gläubigen sollen ihr Leben einrichten nach der von ihrem Priester — darunter ist doch Niemand anderer als der eigene Seelsorger zu verstehen — erhaltenen Unterweisung. Fol. 83 b. werden Wahrsagerei, Zeichendeutung verboten, und die Zuhörer auf- gefordert, jene dem Bischofe oder dem eigenen Pfarrer anzuzeigen, welche solchem verabscheuungs- würdigen Aberglauben immer noch anhängen. Gleiches gilt von Giftmischerinen, Kindesmörderinen etc. Aber nicht allein von Verpflichtungen der Eingepfarrten gegen ihre Seelsorger ist die Rede, auch die Priester werden aufgefordert, ihren Verpflichtungen der Gemeinde gegenüber nachzukommen. Seite 22 Fol. 44 b. die Pfarrer sollen ihre Parochianen unterrichten, ihnen das Glaubensbekenntniss und das Vaterunser einprägen, an allen Sonn� und Festtagen haben sie den Gemeinden Gottes Wort zu verkündigen; denn wie der Bischof, so haben auch sie einstens Rechenschaft abzulegen, wie sie die ihrer Leitung Anvertrauten pastorirten. Die Rechte und Pflichten der Seelsorger gegen einander werden eben- falls nach den aus Deutschland entlehnten gesetzlichen Bestimmungen formulirt. Nach Seite 22 Fol. 44 b. soll ein Pfarrer nicht gestatten, dass fremde Kirchkinder der hl. Messe in seiner Kirche anwohnen, es sei denn, dass sich Letztere auf der Reise befinden. War es nicht einmal erlaubt, Angehörige anderer Pfarren theilnehmen zu lassen an der Feier des hl. Messopfers, so gilt dies wohl um so mehr von dem Empfange des Sacramentes der Busse und des Altars. Offenbar war auch für den Unterhalt des Clerus gesorgt, und besassen die einzelnen Kirchen ein be- stimmtes Eigenthum, — denn die aus einer fremden Quelle aufgenommene Bestinnnung Seite 21 Fol. 43 b. kein Priester solle für die Kindertaufe oder für die Beerdigung oder aber für das Versehen der Kranken irgend einen Lohn oder eine Gabe fordern, setzt voraus, dass die einzelnen Beneficien bereits dotirt waren. — VI. Die priesterliche Thätigkeit. Noch sind die Vorschriften zu erwähnen, welche die ascetische Bildung des Clerus und seine seelsorg- liche Wirksamkeit in der Gemeinde zum Gegenstande haben; wir ersehen daraus, wie für die Verbreitung und Belebung religiöser Grundsätze unter dem Volke Sorge getragen war. Mögen die hierauf bezüglichen Vorschriften auch zunächst deutschen Quellen entlehnt sein, sie galten als gesetzliche Normen, und verdienen daher hier erwähnt zu werden. Das Leben der Priester soll Seite 21 Fol. 43 untadelhaft sein, und mögen ihre Wohnungen in der Nähe der Kirche sich befinden, jede weibliche Umgebung ist fern zu halten, es sei denn, dass kein böser Verdacht dadurch rege werden kann Fol. 242 b. Sie sollen kein weltliches Kleid tragen Fol. 45 a. Seite 22. überhaupt Luxus und alle Pracht meiden; Fol. 164 b. denn gerade sie, die andern Enthaltsamkeit und Sitt- samkeit predigen, müssen doch vor Allem alles Anstössige fern halten; gemeine Spässe, zweideutige Reden und müssiges Geschwätze stehe ihnen am allerwenigsten an. Vögel und Hundetrieb für Jagden zu halten, gezieme sich auch nicht für sie, Fol. 242 b, sie sollen überhaupt keinen Festspielen, Spektakelstücken beiwohnen. Da sie sich in der Handhabung der geistigen Waffen zu üben haben, Fol. 44 a. ist ihnen das Tragen der Waffen untersagt. Dem Gebete und der Betrachtung mögen sie obliegen Seite 22 Fol. 242 b. denn wer diese Uebungen Fol. 162 b. unterlässt, wird weder sein eigenes Heil wirken, noch andern dazu verhelfen ; weil wir das Wort Gottes nur dann in seiner Tiefe erfassen, wenn uns der hl. Geist das Verständniss desselben aufschliesst;

Strana XXXIII
XXXIII das von sinnlichen Gelüsten gefangene Herz vermag aber Himmlisches und Geistiges nicht zu fassen. Ihre eigene Ehre sollen sie niemals suchen, auch nicht zeitliche Vortheile; mit gewissenhafter Treue dagegen Gottes Gebot beobachten und was sie immer thun, auf Gott hinbeziehn. Heilige Priester mögen sie sich zum Vorbilde wählen, und bemüht sein, was sie lehren in Wort und Wandel zu bethätigen, damit die Ge- meinde durch das gute Beispiel nicht minder als durch ihr Wort erbaut werde. Ihr Vertrauen auf Gott sei ein unbegränztes, Fol. 164 a. darum mögen zeitliche Angelegenheiten sie niemals bekümmert und besorgt machen, wüssten sie auch nicht, woher sie das zum Leben Erforderliche nehmen sollten, so mögen sie überzeugt sein, sie werden niemals Mangel leiden; denn der Herr weiss, wessen sie bedürfen. Um Mitternacht sollen sie ihr Lager verlassen, die Mette und Nocturnen Seite 21 Fol. 43 a. und zu den vorgeschriebenen Stunden des Tages das canonische Stundengebet zu verrichten. Das Salz der Erde sollen die Priester sein Seite 20 Fol. 41 b., und durch ihre Frömmigkeit, Milde, Liebe die Laien erbauen, die Verirrten auf den rechten Weg zurückführen. Wenn ihr Wandel eine stete Ermunterung zum Guten bleiben solle, verbindet sie zugleich ihr Amt, nach den verschiedensten Seiten hin bemüht zu sein, Tugend und christlichen Sinn allenthalben zu befestigen und fördern. Vor allem haben sie Gottes Wort zu verkündigen, Seite 22 Fol. 44 und diess an allen Sonn- und Fest- tagen. Zur Erleichterung Fol. 241 a. wird ihnen aufgetragen, die Homilien, welche in eine Sammlung ge- bracht wurden, auswendig zu lernen. Allen ihren Pfarrkindern haben sie das apostolische Glaubensbekenntniss, das Vaterunser zu lehren, und dafür Sorge zu tragen, dass die Pathen über die Sitten ihrer Pathenkinder wachen. Die Pfarrer werden ihre Gemeindeglieder von der Nichtigkeit und Thorheit und den verderblichen Folgen des Götzendienstes zu überzeugen wissen, Fol. 225 b. und verhindern, dass etwa Kinder dahin sterben, ohne die Taufe empfangen zu haben. Die Gefangenen haben sie zu besuchen, dieselben durch das Sacrament der Busse mit Gott zu versöhnen; besondere Aufmerksamkeit sollen sie den Kranken schenken, ihnen haben sie die letzte Oelung zu ertheilen; niemals aber für eine priesterliche Function einen Lohn fordern oder annehmen. Am Ascher- mittwoche hatte jeder Pfarrer Seite 22 Fol. 45 a. seine Parochianen einzuladen, die Beichte zu verrichten; nach den im Pönitentiale vorgeschriebenen Normen, und nicht nach Willkür, ist ihnen eine Busse aufzulegen, wer diese nicht verrichtet, Seite 22 Fol. 44 a. dürfe in keinem Falle die Lossprechung erhalten, und kann ihm auch keine Bescheinigung gegeben werden. Wie die Gemeindeangehörigen aufzufordern sind, die hl. Communion zu den vorgeschriebenen Zeiten zu empfangen, so mögen die Verehelichten Sich der Enthaltsamkeit befleissen, damit sie desto würdiger zum Tische des Herrn hintreten können. Ueber die Heiligung der Sonn- und Fest- tage sollen sie wachen, und von der Vesper des Tages bis zur Vesper des folgenden möge jede knechtische Arbeit ruhen; die Beobachtung der Quatember und anderer Fasttage ist einzuschärfen. Die Namen der aus der kirchlichen Gemeinschaft Ausgeschlossenen sind bekannt zu machen, und ist mit ihnen jeder Verkehr abzubrechen. Die Ehen sollen nur öffentlich geschlossen werden, Verbindungen mit Blutsverwandten, gewaltsame Entführungen hätten sie zu hindern, und darüber zu wachen, dass die Sponsalien beobachtet werden. Die Armen werden ganz besonders unter die Obhut und Sorge der Priester gestellt, Seite 22 Fol. 44 a. der Fremden und Reisenden sollen sie sich annehmen, um ihr Unterkommen bekümmert sein, sie selbst beherbergen. Ihre Pflicht ist es, die Richter zu ermahnen, Seite 20 Fol. 41 b. ihr Amt gewissenhaft zu verwalten, sich durch Geschenke nicht bestechen zu lassen, vielmehr die Witwen und Verwaisten zu beschützen. Das Sacrament der Taufe sollen sie niemals (ausserordentliche Falle ausgenommen) Seite 22 Fol. 44 b zu einer andern Zeit als am Charsamstage und am Samstage vor Pfingsten ausspenden. VII. Das Verhältniss der böhmischen Kirche zu Deutschland. Auf die innige Verbindung der böhmischen Kirche mit Deutschland weist nicht blos die Thatsache hin, dass die instructio cleri Seite 21 Fol. 42 b. das gesammte sogenannte Buch der Busse Fol. 231 a. deutschen Quellen entlehnt, dass das mandatum imperatoris, (Fol. 210 a.) ferner die Predigt des hl. Bonifacius „de abrenuntiatione baptizmatis‘ (Fol. 171 b.) mit aufgenommen, dass die in Deutschland üblichen

Strana XXXIV
XXXIV rituellen Formen in der böhmischen Kirche reproducirt werden, wie wir zu wiederholten Malen bereit. erwähnt haben; sondern vor Allem der Umstand, dass für den Kaiser auh bei dem öffent- lichen Gottesdienste Gebete verrichtet wurden. Die hierauf bezüglichen Stellen (Fol. 34 a., 69 b., 154 a., 120 b.) sind bereits in dem ersten Theile der Einleitung erörtert. Es ist in der That auffallend, dass keine Stelle in dem Homiliarium die Aufmerksamkeit und zu- gleich die Unzufriedenheit späterer Besitzer oder Leser des Codex in dem Maasse auf sich lenkte, als gerade die genannten; denn mit Ausnahme der sub. Fol. 154 a. vorkommenden, blieb keine einzige unangetastet, es musste sich jede vielmehr eine Correctur gefallen lassen, oder zugeben, dass Radirungen an ihr vorge- nommen wurden. So hat Seite 17 Fol. 34 a. eine spätere Hand über das „euern Fürsten“ das Wort „unsern" geschrieben; Seite 32 Fol. 60 b. ist das auf „Kaiser“ folgende „und König“ über eine radirte Stelle aber offenbar, wie Tinte und Schriftzüge verrathen, wieder viel später geschrieben worden. Unberührt blieb nur die Homilie sub. Fol. 154 a. welche (wie oben bemerkt) eine wortgetreue Copie der Rede von Seite 32 Fol. 69 b. ist; offenbar hätte die Fälschung, wenn sie in der reproducirten Homilie an derselben Stelle wiedergekehrt wäre, zu leicht auffallen müssen. Aber die Stelle sub. Fol. 120 b. musste sich abermals eine Verbesserung (oder wie man es heissen soll) gefallen lassen, denn nach dem „für unsern König“ folgt eine radirte Stelle, über welche „atque“ (auch) geschrieben wurde (offenbar später), und hierauf erst folgt, „der Herzog und seine Gemahlin.“ Aus den angeführten Citaten ergibt sich: 1. Dass Seite 32 Fol. 69 b. des Kaisers ausdrücklich gedacht wird. 2. An den 2 andern Stellen wird er zugleich der König genannt. 3. Dagegen ist Seite 17 Fol. 34 a. nur von dem Landesfürsten die Rede, dessen auch in den zwei andern Stellen gedacht wird; nur mit dem Unterschiede, dass Fol. 120 statt des unbestimmten Wortes „Landesfürst" der Ausdruck „Herzog“ gebraucht wird. Nun fragt es sich, ob princeps und dux zugleich der König (rex) gewesen. Wir wissen aus der Wenzeslaihomilie Fol. 148 b. dass der böhmische Landesherr „Fürst“ genant wurde; denn dort heisst es von ihm: „princeps et dominus hujus terrœ." „Der Fürst und Herr des Landes.“ Dass aber der Fürst nicht auch zugleich König sein konnte, geht daraus hervor, weil Seite 17 Fol. 34 a. von gar keinem Könige die Rede ist, sondern einzig des Fürsten gedacht wird; ferner in der Rede Seite 32 Fol. 69 b. wird nach dem Pabste des Kaisers und Königs gedacht, hierauf folgt die Fürbitte für den Bischof, und endlich zuletzt das Gebet für unsern „Fürsten.“ Es lässt sich aus der Geschichte nachweisen, dass ein König, der böhmischer Landesfürst gewesen sein sollte, in dem böhmischen Homiliarium keinen Platz finden konnte, denn offenbar konnte nur Wratislav II. genannt sein; aber dieser erhielt im Jahre 1086 den goldenen Reif aus der Hand Kaiser Heinrichs des IV. auf der Synode zu Mainz (Fnde April vid. Palacky 1. Band, Scite 318.) Jedoch bereits 1087 verlässt er die Parthei des Gegenpabstes Clemens III. und gibt seinem Hofkaplane Wečel das olmützer Bisthum, wo� durch sich Bischof Gehhard so verletzt fühlt, dass er kurz darauf Böhmen für immer verlässt, und 1089 in Ungarn stirbt. Von nun an blieb der bischöfliche Stuhl Prags unbesetzt, bis zum Todesjahre Wratislavs II. ; denn im Jahre 1092 wird Cosmas Bischof; in der oben angezogenen Stelle ist jedoch von „unserem" Bischofe die Rede. Es ist somit sichergestellt, dass Wratislav II. nicht gemeint sein kann, sondern wir haben den deutschen König darunter zu verstehen, und möchten wir in der sub. 32 Fol. 69 b. angeführten Stelle „domini imper- atoris I regis" das I nicht als vel (oder) lesen, sondern als ille (dieser), welches unserm heutigen „N“ entspricht. Wie es nämlich heute etwa heisst: „beten wir für den Kaiser N“ (worunter der Name des Kaisers zu denken ist,) so bediente man sich in der frühesten Zeit des Demonstrativs „ille“ mit der Abkürzung l. Es kann nicht auffallen, dass des Landesfürsten bei dem öffentlichen Gottesdienste erwähnt wird, ja das Gegentheil müsste vielmehr befremden, da wir ja wissen, dass in den ältesten Litaneien (der englischen, der

Strana XXXV
XXXV alemannischen, karolingischen, kolbertinischen) mehr oder weniger ausführlich des Landesfürsten, ja auch der Königinen gedacht wird. Aber aus der Thatsache, dass auch des Kaisers uud des deutschen Königs gedacht wird, ist zu entnehmen, dass sich die böhmische Kirche ihrer Beziehung zu Deutschland wohl bewusst war; und zwar nicht etwa nur desshalb, weil sie dem Mainzer Metropoliten untergeordnet gewesen, sondern da der böhmische Bischof „unseres Königs" gedenkt, da der kaiserliche Befehl die Einleitungsworte enthält: "audite, quomodo imperator nobis mandavit vobis de vera christianitate nuntiare“ lässt sich nicht läugnen, dass die Oberhoheit des deutschen Kaisers zu jener Zeit in Böhmen anerkannt war. Uebrigens wird des Kaisers nicht gedacht, insoferne er Schutz- und Schirmherr der ganzen Christenheit ist, denn einmal ist ja in der Stelle Fol. 120 weder des Pabstes, noch der allgemeinen Kirche gedacht, und ferner ist doch auch nur der Kaiser nicht aber der deutsche König als solcher Schirmherr der Kirche gewesen, für den noch am genannten Orte neben dem Landesfürsten und Landesbischofe gebetet wurde. Weiter kann es nicht auffallen, wenn einmal des Kaisers und Königs, ein zweites Mal nur des Königs ge- dacht wird; ja hiedurch wird vielmehr die von uns aufgestellte Behauptung, Hermann wäre der Verfasser des Codex nur noch wahrscheinlicher, denn in die Zeit des Bischofs Hermanns (Fol. 1099—1122) fällt der Tod des Kaisers Heinrichs IV. a. 1106, von wo an Heinrich V. als König regierte, bis er 1111 zum Kaiser gekrönt wurde. Denken wir uns die Homilien Seite 17 Fol. 34 a. und Seite 32 Fol. 69 b. (denn von der Fol. 154 kann doch gar nicht die Rede sein) noch unter der Regierung Heinrichs IV. verfasst, so konnte mit Recht des Kaisers und Königs gedacht werden. Wurde dagegen die letzte Homilie Fol. 120 zwischen 1106 und 1111 abgefasst, so ist begreiflich, dass nur des Königs und nicht des Kaisers Erwähnung geschieht. VIII. Das Heidenthum und der Aberglaube in Böhmen. Wenn wir den Bischof Hermann für Verfasser des vorliegenden Homiliars halten, eine Behauptung welche sich nur auf die inneren Gründe des vorliegenden Homiliars stützt, so wird diese Annahme durch die dem Texte eingestreuten Bemerkungen neuerlich bestätigt, welche das Heidenthum und den Aberglauben zum Gegenstande mehr wenge ausführlicher Erörterungen wählen. Cosmas führt zu Anfang des. 3. Buches seiner Chronik Böhmens an: Bretislaum II. magos, et ariolos ex Bohmia ejecisse, lucos et arbores gentiles extirpasse, supertitiosos quosque et ethnicos ritus cum consuetis illis in silvis et agris sepulchris, exterminasse. Dürfen wir den Bemerkungen eines Marginator des Cosmas Glauben schen- ken, so that diess der böhmische Herzog auf Anrathen und dem Beispiele eines deutschen Bischofs folgend, nämlich des h. Benno, welcher als Bischof von Meissen in seiner Diözese auf ähnliche Weise gegen das Heidenthum verfuhr. Es ist aber einleuchtend, wie Benno einen solchen Einfluss auf den Herzog von Böhmen ausübte ; wissen wir doch, dass er zu wiederholten Malen in Böhmen verweilte, dass König Wratislav ihn gegen den Eindringling Felix schützte und seiner Diözese wieder zurück gab, nachdem der guibellinische Felix vertrieben worden, dass Benno in lebhaftem Briefwechsel stand mit dem böhmischen Herzog, Bischof, Clerus und Adel.1) Nun fallt die Regierungszeit Bretislavs II. in die Zeit von 1192 bis 1100; aber 1099 war auch Hermann bereits consecrirt worden und eifert der Bischof gegen das Heidenthum und den Aberglauben gerade in jenen Formen, welche Bretislav auszurotten und zu unterdrücken ernstliche Massregeln ergriff. Wir werden darum keineswegs fehlgreifen, wenn wir diesen von verschiedenen Seiten ausgehenden, mit verschiedenen Mitteln geführten Vertilgungs-Krieg der Superstition und des Ethnicismus in einen inneren Zusammenhang brin- gen und was in Zweck und Nebenumständen so übereinstimmend ist, uns der Zeit nach nicht auseinander- liegend denken. Bretislav vertreibt die ariolos et magos; der Bischof eifert gegen die augures, carios (incantatores) und incantatrices; der Herzog lässt die lucos ét arbores gentiles umhauen; der Bischof ver- bietet die sacrificia ad arbores; Bretislav beseitigt die abergläubischen und heidnischen Gebräuche in Hainen und auf Feldern und über den Gräbern; das Homiliar verbietet ganz ähnlich das schallende Gelächter, und die 1) In dem Cod. diplom. VI. p. 264 bei Bernardus Petz, wird der Böhmen oft erwilhnt.

Strana XXXVI
XXXVI dämonischen Gesänge, welche man nächtlicher Weile über den Gräbern der Todten zu verrichten pflegte. Der Herzog vertrieb die Zauberer und Wahrsager; der Bischof fordert seine Diözesanen auf, ihm oder den betreffenden Pfarrer die Namen derjenigen bekannt zu geben, welche solchem Wahne noch anhangen. Der Grund ist einleuchtend, während Břetislav gewaltsam und schonungslos die vorhandenen Ueberreste auszutilgen bemüht ist, will der Bischof eos qui incantationes et maleficia faciunt non celate, sed nobis aut suis presbiteris dicite, ut ad emendationen provocentur. Man kann nicht einwenden, wenn Břetislav mit solcher Strenge gegen den Paganismus vorging, so wäre nicht anzunehmen, dass sich nach seiner Regierung das Heidenthum wieder zeigte und immer noch fortbestand; denn wer wollte behaupten, Uberzeugungen, welche die frühere Generation den Nachkommen als Erbe hinterliess, welche durch Gewohnheit lieb geworden, durch das Alter ein grosses Ansehen erlangt, könnten so urplötzlich aus dem Bewusstsein eines Volkes getilgt werden; wissen wir doch wie lange sich der Ethni- cismus in Italien, unter den Deutschen und Franken erhielt, wie selbst heutzutage gewisse abergläubische Gebräuche noch ihre Verehrer haben. Offen durfte es also zu und nach Bretislavs Zeiten nicht heraustre- en; aber imGeheimen hatte es seine Anhänger, daher denn die Klage des Bischofs solem et lunam plurimi colunt, nomen christiani habentes, sunt pejores quam pagani. Und wieder Seite 57 Fol. 138 a. fordert er die Zuhörer auf, abjectis laqueis infidelitatis sanctam religionem adsumamus. Das Heidenthum und was damit verbunden, der Aberglaube war also noch nicht gänzlich überwunden, bestand keineswegs bloss als eine einmal dagewesene Thatsache geschichtlich fort ; wir gewahren vielmehr, wie die kurzen Andeutungen gezeigt, und weiter unten ausführlicher nachgewiesen werden soll, dass die aus dem Ethnicismus abgeleiteten Anschauungen, und Grundsätze noch lange hinnaus das Thun und Lassen Vieler be- stimmten, ja es macht sich der Heidenkult in einer Weise geltend, freilich nur im Verborgenen, dass der Bischof in seiner Polemik immer wieder auf dies Thema zurückkömmt und den Daemonencult mit allen seinen Ausartungen, Widersprüchen und Thorbeiten zu bekämpfen sich veranlasst sieht. Um diess zu zeigen könnte die Bemerkung genügen, dass das Homiliar die sogenannte praedicatio S. Bonifacii de abrenuntiatione baptismatis mit aufnahm; aber weiter lassen sich aus den einzelnen Reden nicht wenige Stellen anführen, welche darthun, wie das in Auflösung befindliche Heidenthum in den mannigfachsten Formen des Aberglaubens des Daemonencultes seine Existenz fristete. Formen des Heidenthums und Aberglaubens. Hieher gehört vor Allem der Glaube an Wahrsagerei, welcher noch weit verbreitet gewesen, pag. 54 Fol. 129 b. multi christiani auguria et incantationes (colunt) an das Hexenwesen in seinen verschiedenen Arten und Abarten und die Zauberei pag. 44 Fol. 130 b. malificia omnia generea et incantationes. Der Glaube an die wunderbare Macht gewisser Zauberformeln, Zauberzettel, die als Talisman und Amulett gebraucht wur- den 1) Fol. 209 a. pag. 74 nullus filacteria aut ligaturas sibi adpendat; und wieder pag. 79 Fol. 226 ist die Rede von scripturis falsis.2) Weiber schienen diesem superstitiösen Dienste vor Allem ergeben gewesen zu sein, denn zum öfteren werden die feminae malae, die auguratrices und incantatrices genannt, das Heraufbe- schwören von Hagel und Wetterschaden hielt man besonders für in ihrer Macht liegend. 3) (pag. 39 Fol. 84 a.) Bei Pest, Krankheiten und andern Begegnissen wandte man sich an die Wahrsager und Zeichendeuter pag. 79, 80 Fol. 225 und 226; non pro mortalitate, pro pestilentia, infirmitate aliqua, neque pro variis evenimentibus ad malos viros aut feminas, aut auguratrices aut ad maleficos aut incantatrices auxilium quaerere (licet). An Quellen brachte man Opfer pag. 57 Fol. 138 b. ad fontes sacrificia nullo modo facere (fas est) ingleichen opferte man unter gewissen Bäumen; ad arbores scarificia ullo modo fiant (138 b.). Man wandte sich geradezu an Bäume und Quellen, um von ihnen Hilfe zu erlangen in mancherlei Nöthen, pag. 79 Fol. 226; non ad arbores aut ad fontes auxilium quaerere. Götzenbilder wurden angefertigt und verehrt, pag. 57 Fol. 138 a. non sit nobis religio humanorum operum cultus, so heisst es auch pag. 74 Fol. 209 a. nullus 1) Das Loswerfen pag. 21. fcl. 42, a — sortes et characteres. 2) Quare per filacteria diabolica occidit animam suam pag. 74. fol. 29, a. 3) Illas feminas, quae venenum congerunt, sive partus suos necant vel dicuntur grandinem excitare posse, modis omnibus manifestate.

Strana XXXVII
XXXVII idola adoret. Indem der Redner zeigt, dass das geschaffene Werk nicht einmal soviel werth sei als der Künstler der es angefertigt, fügt er sogleich erläuternd hinzu, als fürchtete er von seinen Zuhörern nicht richtig verstanden zu werden, meliores (quam opera) sunt artifices; quamvis nec eos pro deo colere debemus. Auch Menschen und Thieren wurde göttliche Verehrung gezollt pag. 57 Fol. 138 b. non sit nobis hominum mortuorum cultus; der Thierkult war verbreitet pag. 57 Fol. 138 b. nequaquam bestiam aliquam pro deo credere debemus; der Dämonendienst hatte seine Verehrer, so heisst es pag. 57 Fol. 138 b. non sit nobis religio cultus daemonorum. In gleicher Weise war die Astrolatrie und die Naturver- götterung hier heimisch, denn die Homilie in nativitate Seite 4 weist darauf hin, wenn es dort heisst: alii solem, alit lunam et sidera colebant, alii flumina et ignes, alii montes et abores sicut et adhuc pagani multi faciunt et plurimi etiam in hac terra nostra adorant daemonia et tantummodo nomen christianum ha- bentes, pejores sunt, quam ethnici. Trotz den Gewaltmassregeln, welche zur Unterdrückung des Heidenthums angewendet wurden, erhielten sich spezifisch ethnische Religionsformen und musste das Opferwesen noch lange nicht abgeschafft gewesen sein, weil der Bischof sich veranlasst sieht die Zuhörer zu ermahnen, von den, den Göttern dargebrachten Opfergaben nichts zu essen und trinken pag. 74 Fol. 20, 9 nullus idola adoret et quae idolis immolan- tur, gula suadente, bibat aut manducet. Ja das Heidenthum ging selbst jetzt, wenn auch nur im Stillen ag- gressiv gegen das Christenthum vor; denn Missbrauch der Sakramente und Sakramentalien war gar nichts ungewöhnliches Fol. 130; sacrilegia prohibentur; und waren die Christen nicht einmal gesichert vor der Verleitung zum Abfall vom Christenthum, wurden zur Apostasie verführt durch Abschwörung der Taufe. Zu seinem Leidwesen muss der Redner eingestehen, dass derartige Falle gar nicht so selten waren. So heisst es pag. 54. Fol. 129, b: nos maxime in infidelitate (versamur) unde omne malum in nos diabolus potissimum conatur injicere in tantum, ut multos et jam christianos augeria et incantationes, mult (os) ctiam, quod coacte dicimus, fidem christianam negare persuadet, et unde omnis scit, christianos ad vitam renasci aeternam, per baptismum, quasdam feminas iniquas seu etiam viros denegare suadet. Der Redner kommt Fol. 130, b, auf denselben Gegenstand wieder zurück und warnt neuerlich vor der denegatio fidei et baptismatis. Offenbar sind die feminae iniquae et viri mali von denen in der vorletzten Stelle die Rede ist, die mali viri aut feminae welche wir, wie aus dem Zusammenhange der Rede ersichtlich ist, für die malefici, auguratrices, und incantatrices zu halten haben. Auch nimmt das Homiliar in der Rede ad sacerdotes, welche wir schicklich die Pastoral-Unterweisung des Clerus nennen können, Bestimmungen aus deutschen Quellen auf, wie folget: die Priester sollen das hl. Chrisma stets unter Verschluss und Riegel bewahren, der Heiden wegen; was zur Voraussetzung hat, dass die Strenge des Herzogs Břetislav lange nicht die letzten Wurzeln des Heidenthums ausgetilgt, dass vielmehr der Thätigkeit des Clerus eine grosse Aufgabe gestellt blieb, welche derselbe nur durch Belehrung, Unterweisung, durch kluges Vorgehen zu lösen im Stande war. Mochten nun bereits Fälle derart vorgekommen sein, oder wollte der Redner nur vorbeugen, kurz er weist auf eine andere Verirrung hin, zu welcher möglicherweise die Verebrung der Heiligen und Engel Veranlassung biethen konnte. Die Heiligen, sagt er, verehren wir, anbeten dürfen wir sie keineswegs; dieser Gegenstand wird in der Homilie pag. 56 Fol. 137 b. Deum colendum ausführlich behandelt. Verstorbene (für welche die Exequien gehalten wurden) anzubeten, ihnen göttliche Verehrung zu zollen, wäre widersin- nig; denn wenn sie fromm und gottesfürchtig gelebt, so fordern sie keineswegs eine solche Ehre von uns, wollen vielmehr, dass wir Jenen anbeten, den auch sie verehrt, und durch dessen Gnadenbeistand allein das Gute möglich war, was sie thaten. Darum mögen wir sie verehren, weil uns ihr Beispiel zum Vorbild dienen und zur Nachahmung aufmuntern soll; aber anbeten dürfen wir sie eben so wenig, wie die Engel. Uiberhaupt unterscheidet der Redner als Hauptformen des Heidenthums, 1. den Glauben an eine leere Einbildung (phantasma) 2. den Glauben an irgend ein Geschöpf, und 3. endlich den Glauben an Dämonen, indem er unter Glauben keineswegs ein blosses Fürwahrhalten versteht, sondern wie der Ausdruck credere in phanthasma andeutet, die Hingabe der ganzen Innerlichkeit an irgend ein für göttlich gehaltenes Wesen.

Strana XXXVIII
XXXVIII Der Glaube an leere Einbildungen findet seine Widerlegung dadurch, dass gezeigt wird, was immer wahr und wirklich ist, wäre berechtigter, habe einen grösseren Werth als was einzig das Produkt der willkührlichen Vorstellungsthätigkeit der Seele ist, und doch dürfe man nicht einmal die Seele, die wenn sie auch falsches denkt doch wahrhaft Seele bleibt, anbeten. Weiter wird ausgeführt, wäre die göttliche Verehrung eines geschaffenen Wesens unstatthaft, weil was Dasein und Leben hat, durch Gott geworden ist. Vor Allem wird aber dem Dämonenkult eine oft- malige und eingehende Untersuchung gewidmet. Dass unmittelbar diabolische Einflüsse angenommen wur- den, geht aus der Behauptung hervor, pag. 40, Fol. 90 b; vor der Geburt Christi herrschte der Dämon in der Welt; worin dieses Herrschen bestehe, erfahren wir pag. 56. 136 b; die Dämonen lehren unwahres und verführen so die Menschen, (Fol. 137, a.) suchen dieselben in Unwissenheit gefangen zu halten, ihr Herz zu verhärten, dass sie ja nicht glauben. (137, b) Wohl haben sie keine zwingende Macht; pag. 54, Fol. 229 b; aber dennoch gelang es ihnen selbst viele Christen zu verführen und dahin zu bringen, dass sie apostasirten. Diese Anstrengungen machen aber die Dämonen pag. 39 (Fol. 84, a), damit sie nicht allein mit ihren Gefährten verworfen bleiben, und weil sie durch und durch böse; darum bereitet unsere Freude ihnen Pein und Qual, und unser Schmerz und Verderben, ihnen Lust und Freude. Dr. Ferd. Шecht.

Strana 1
HOMILIARIUM.

Strana 2

Strana 3
De opi- towiz. In adventu. Grates magnas et gratias agere debemus conditori nostro, qui nos ad istos dies qui dicuntur adven- tus domini incolumes pervenire fecit. Ideo vos audire et intelligere debetis, quare isti dies adventus dicuntur. Ideo hoc nomine vocantur, quia, ille cujus majestatem et potentiam coeli et terra comprehendere non poterant, sanctae et immaculatae virginis Mariae utero collocari 1) voluit et in carne humana propter nostram salutem ad nos venire dignatus est. Fratres, non sine humana causa hoc ita factum esse scitote ; nam per primae mulieris peccatum, sicut ipsi frequenter audistis, omne genus humanum in tantam Dei iram cor- ruerat, ut quicunque sive bonum sive malum gessisset omnes equaliter aeternae mortis supplicio condem- narentur, et omnipotens pater creaturae suae, quam sibi ad honorem et gloriam et similitudinem sui fecerat, condolens, unicum filium suum dominum nostrum Jesum Christum, cum quo semper individuus et inseparabi- lis permanet, per spiritum sanctum a virgine Maria concipi et nasci fecit, qui nos suo pretioso sanguine de potestate diaboli liberaret et in regnum suum, unde per peccatum abjecti fuimus, resurgendo perduceret, videlicet justo judicio dei, ut, quia per mulierem totus mundus perditus erat, per mulierem salvaretur. Quia vero fratres carissimi, in proximo diem natalis Domini nostri Jesu Christi celebrare desideratis, ideo rogo et moneo vos: ut vos emendetis ab omnibus iniquitatibus vestris, ut digni sitis in die natalis ejus corpus et san- guinem 2) percipere. Fratres audite apostolum dicentem: „Hora est jam nos de somno surgere etc.“ haec sunt opera tenebrarum quac debemus projicere: gula; ebrietas, fornicatio, avaritia et omnes insidiae diaboli quae deducunt hominem miserum in infernum. Ista vero sunt arma lucis, quae indui debemus: jejunium, vigilia, oratio,elemosina, caritsa, pax. Cum his bonis operibus expectemus adventum Domini, ut ea in nobis inveniat Jesus Christus Dominus noster et nos perducere dignetur, ubi ipse cum patre et spiritu sancto vivit et regnat. Ful 1 b. Alius (scil. sermo). Oportet nos pastores et episcopos vobis fratres carissimi quasi dilectissimis ovibus et fratribus verbum salutis cotidie et omni tempore praedicare et insinuare. Sed quia propter fragilitatem nostram et peccata nostra hoc adimplere non valemus, saltem in ista die, in qua dom. nost. Jes. Christus nobis peccatoribus in humana forma et in nostra carne ut nos liberaret a peccato dignatus est apparere; pauca vobis desideramus disserere. Ait enim Psalmista David: „Confitemini Domino et invocate nomen ejus.“ Confiteri nos domino fratres dilestissimi non possumus, quia ipse scit cogitationes et actus nostros antequam fiant, sicut scriptum est: „Dominus scit cogitationes hominum, quam vanae sunt.“ Sed debemus conscientias nostras pessimas bonis operibus emundare et semper nosmetipsos Domino culpabiles praesentare et invocare nomen ejus ora- Fol 5 a. tionibus assiduis, elemosynis, pauperes et infirmos visitando, peregrinos in hospitium vestrum suscipiendo. fratres diligendo, dicente Apostolo: "Caritas fraternitatis maneat vobiscum“ et hospitalitatem nolite oblivisci Anuntiemus etiam inter gentes opera ejus, idem quod verbis dicimus bonis operibus adimplere studeamus, ut gentes paganae et incredulac videntes opera nostra bona, convertantur et glorificent deum qui in coclis est. Nolo enim vos fratres dilectissimi decipere, nolo vos seducere, quamdiu aliquis vestrum habet in corde suo odium aut aliquam iracundiam contra fratrem suum, neque orationes, neque elemosynae sibi proderunt, nisi hoc ex toto corde dimiserit, sicut ipse dominus dicit: „Si non dimiseritis peccata hominibus ; nec pater vester coelestis dimittet vobis peccata vestra.“ Et apostolus Paulus: „Si distribuero in cibos pauperum Fol. 4. b. „Epis- copus praodi- caro quoti- die 1) Inter lineam „nasci dignatus est.“ — 2) ipsius. 1

Strana 4
4 — Fol. 5. omnes facultates meas— et si tradidero corpus meum ita ut ardeam, caritatem autem non habuero, nihil mihi b. prodest. Quare fratres carissimi verba ista attendite, quae non ego sed Dominus noster et sanctus Apostolus protulit. „Discite bene facere et nolite perverse agere, ita ut confitenter dicatis: dominus mihi adjutor est, non timebo, quid faciet mihi homo.“ Rogemus Dominum nostrum Jesum Christum ut per sanctam 1) mani- festationem det nobis tempus operandi bonum. Qui vivit et regnat cum patre in unitate Spiritus sancti nunc et in acterna saccula saeculorum. Alia de nativitate Domini nostri Jesu Christi. Fol. 6. b. Fol. 7. A. Fol. 7. b. Fratres mei dilectissimi, iste natalis Domini nostri Jesu Christi ac Salvatoris quem hodierna die ipsius gratia largiente cum omni christiana religione celebramus, ideo a nostris spiritualibus patribus, qui ante nos in Dei timore vixerunt, institutus est venerari, quia in eo Christus filius Dei vivi voluit humanam carnem in se assumere pro salute totius mundi, et exiens ex sanctissimo utero sanctae Mariae semper Virginis, uni- versum mundum ipsa ista nativitate dignatus est illuminare, qui jacebat in tenebris multorum peccatorum.) Hoc autem, amantissimi patres et fratres, si cui dubium et incredibile videtur, quod dominus Christus natus ex Maria Virgine a nobis praedicetur, qui dicat cogitans in corde suo: quomodo potest hoc fieri, ut Christus, filius dei, ex Virgine Maria nasceretur? Aut quae illi tanta necessitas fuit, ut descendens de coelesti sede, conversaretur cum hominibus in terra? His verbis eum et ammonitionibus alloquimur: postquam dia- boli invidia primus homo adam transgressus est praecepta domini et magis consensit diabolicae suasioni quam divinae praeceptioni, expulsus est a paradisi gaudiis et peregrinus effectus est in terra tenebrarum harum, et exuit eum dominus tunica inmortalitatis, quam illi dederat. Omne statim genus humanum ab illo 3) innume- rabilibus iniquitatibus inquinatum est et maxime in idolorum cultura, quia obliviscentes domini sui creatoris, alii solem alii lunam et sidera colebant, alii flumina et ignes, alii montes et arbores, sicut et adhuc pagani multi faciunt et plurimi etiam in hac terra nostra adorant daemonia et tantummodo christianum nomen haben- tes, pejores sunt quam pagani. Volens autem deus hoc peccatum et hos omnes errores terminare, ac delere de terra, primo constituit hominibus legem; prophetas misit, qui eos averterent ab iniquitatibus suis; fecit signa et miracula de coelo et terra, et innumerabilibus flagellis cos castigavit, fame et pestilentia. Cumque nec sic quidem mundus ammonitus a peccatis suis desisteret, misit deus filium suum, dominum nostrum Jesum Christum ut carnem humanam sibi indueret et hominibus appareret et peccatores salvaret. Christus autem do- minus noster, ideo in hominis forma venit, quia in divinitate illius ab hominibus non potuit cognosci. Assu- mendo itaque nostram in se humanitatem, nullo modo mutavit suam divinitatem; sed corporaliter manens in ter homines, angelos ordinabat in celo. Ita dilectis simi fratres, Christus deus et homo, in divinitate aequalis est patri, in forma hominis factus est similis morte nobiscum. Pro nobis igitur homo factus est Christus, suscipiens carnem, quain non habuerat, ut haberet unde hominem liberaret quem fecerat. Haec est carissimi, dominicae nativitatis, magna celebritas ; haec est diei hujus nova et gloriosa festivitas; quia sicut per primum hominem adam terrenum expulsi eramus a paradiso coelesti; ita per secundum hominem celestem Christum, restituti sumus in regnum coclorum. Et sicut per evam primam feminamd eputati eramus in mortem aeternam, ita per genitricem dci, Mariam gloriosam Virginem, renati sumus in vitam aeternam. Quapropter carissimi levemus corda no- stra et puras manus ad dominum nostrum Jesum Christum, ut sic nobis celebrare et sanctificare concedat istum diem, ut in illo judicii die per sanctae dei genitricis Mariae intercessionem ac omnium electorum ejus parti- cipes esse mereamur vitae aeternae. In hac ergo nostra laetitia presenti jucundentur omnes creaturae, quae in coclo sunt et in terra. Jucundentur coeli, quia non habent accusatorem diabolum, qui accusabat omnes electos die ac nocte in conspectu domini. Exultet terra, quia germinavit dominum salvatorem; gaudeant servi, na- talis est domini; exultent debiles et aegroti, natalis est medici; exultate captivi, natalis est redemptoris; exultemus liberi, natalis est libertatis domini aeternae: exultate viri, et feminae, exultate in domino, quia Christus vir est natus. Ex femina natus est, sine virili commixtione; ideoque uterque sexus est honoratus. 1) Nativitatis. — 2) Super lineam: vinculis obligatus. — 3) Super lineam: primo hominum Adam. — 4) Super lineam: dominum.

Strana 5
5 — Mortem nobis fecerat femina, vitam nobis quae Christus est, peperit femiina. Honoremus hunc diem simul omnes divites et pauperes, viri et feminae, et omnes utriusque sexus et actatis; ut simul omnes pervenire me- reamur ad illum diem, qui est sine nocte, et lux sine tenebris. Et quomodo fratres eum honorare debemus? Non in splendidis vestimentis vel plenis calicibus epotan- dis; sed puro corde et corpore, in misericordia pauperum, in elemosynarum largitate, in caritate non ficta, in dilectione dei et proximi, donantes sibi invicem, si quis habet adversus aliquem querelam; odium et iracundiam, fratres carissimi, quasi venenum projicite de cordibus vestris, castitatem etiam cum propriis uxoribus servate. Ubicunque in ecclesia stabitis, nolite invicem multum loqui. Ad conviviola vestra fre- quentius invitate pauperes. Ad missas et matutinum maturius convenite; in ecclesia stantes aut orate aut psallite domino in cordibus vestris, et non susurate; verba otiosa aut saecularia nec ipsi proferte ex ore vestro; sed eos, qui voluerint proferre, castigate. Cum omnibus hominibus pacem habete, et eos, quos discordes agnoscitis, ad concord am festinate revocare. Si ita fratres carissimi, Christus dominus viderit nos celebrantes suam nativitatem, pro certo praestabit nobis aeternam felicitatem, qui vivit et regnat. Fol. 8. n. Unde supra. Salomon dicit: „Audite filii disciplinam patris vestri et legem matris vestrae ne dimittatis.“ Disciplinam patris vestri debetis audire fratres mei, quia praecepta domini creatoris vestri libenter debetis auscultare. Legem matris vestrae, quae sancta ecclesia est dimittere non debetis, quia quod in illa de verbo salutis, advertitis, memoriter retinere debetis. Auditio enim verborum domini nil proficiet nobis, si quod auditis opere exercere non studetis. Hinc dicit scriptura: „Non auditores tantum legis justificabuntur apud deum sed factores." Et beatus Petrus nos admonet dicens: „Estote factores verbi et non auditores tantum, fallen- tes vosmet ipsos.“ Ille namque semetipsum decipit, qui non adimplet opere quod audit. Idem quoque Petrus commemorat, quae merces illi homini apud deum maneat, qui legem matris suae, videlicet sanctae ecclesiae operibus servat. Dicit enim: "Si quis in lege perfectae libertatis prospexerit et permanserit in ea, non auditor obliviosus factus, sed factor operis ; hic beatus in facto suo erit.“ Et quoniam omnes vos fra- tres carissimi hodie in nativitate domini nostri et salvatoris Jesu Christi, ad matrem vestram, scilicet sanc- tam ecclesiam quasi boni filii ubera genitricis vestrae lactaturi, id est verbum domini audituri cum magna laetitia convenistis; oportet vos audire, quod colitis. Iste natalis dies, fratres, multis prophetarum mira- culis antequam fieret est praedictus; et quod illi sancto spiritu repleti predixere, nos oculis nostris dei gratia adimpletum cernimus et corde credimus. 1) Dixit autem Jsaias: „Ecce virgo concipiet et pariet filium.“ Hieremias quoque ait: „Mulier circumdabit virum.“ Daniel vero vidit lapidem excisum de monte sine manibus, qui postea factus est mons magnus. Et quod idem moriturus et ad inferna descensurus et expoliandus esset et quod omnia delicta nobis dimitteret, multis predictum est verbis. Beatus quippe Jo- hannes interogatus, si ipse esset Christus, de Christo dixit: „veniet fortior me post me, cujus ego non sum dignus corrigiam calceamenti solvere.“ Et nos fratres carissimi, quia jam natum dominum novimus, im- mensas gratias illi réferamus atque in ejus nativitate totis viribus exultemus, et cum propheta David decan- temus: „Haec est dies, quam fecit dominus, exultemus et laetemur in ea.“ Laetari nempe debemus, quia in ista die remissionem peccatorum accipere possumus si tamen secundum Christum ambulare, volumus. Hinc dicit beatus Johannes evangelista in epistola sua: „Qui dicit se in Christo manere, debet sicut ille ambulavit et ipse ambulare.“ Quomodo ambulavit Christus? Opprobria et derisiones sustinuit, pro inimicis oravit, crucis patibulum pro nobis sustinuit, spineam coronam suscepit, humilitatis exempla nobis in omnibus ostendit, atque ut hoc ab ipso disceremus, monuit dicens: „Discite a me, quia mitis sum et humilis corde et invenietis requiem animabus vestris.“ Hinc Petrus proclamat dicens: „Christus passus est pro nobis, vobis relinquens exem- plum, ut sequamini vestigia ejus; qui peccatum non fecit, nec inventus est dolus in ore ejus.“ Quid nos, fratres mei, ad haec respondere possumus, qui tot mala cotidie agimus, mendosa et otiosa verba proferimus, Fol. 9. 3. Fol. 9. b. Fol. 8. L 1) Glossa: et coram vobis verba domini quæ legimus snepius recitamus.

Strana 6
6 — Fol.10.a. invidias fecimus et accendimus? qui cupiditatis rubigine consumimus?1) iracundiae jaculo perfodimur? qui crapulam et ebrietatem diligimus, fornicationem et luxuriam amamus? Haec et hujusmodi mala qui agit, di- lectissimi fratres, nullo modo ad vitam pervenire potest, dicente scriptura: "Quoniam qui talia agunt, regnum Dei non consequentur.“ Quid nos debemus facere fratres? opponamus contra quaeque vicia singulas quas- que virtutes, contra mendacium veritatem, contra invidiam dilectionem, adversus cupiditatem largitatem, contra iracundiam pacem; contra crapulam et ebrietatem parcitatem et sobrietatem, contra omnem luxuriam, castitatem. Fratres mei, quibuscunque potestis bonis operibus insistite, ad ecclesiam libenter venite, elemosy- nam facite, nudos induite, quatenus his fulti operibus misericordiae ad regna coclorum valeatis pervenire, ipso donante, cujus nativitatem celebratis hodie, qui vivit et regnat cum deo Amen. Aliud. Fol. 10. h Fratres, nuper celebravimus diem, in quo salvator noster de sanctissima Virgine Maria nasci voluit; hodie celebramus diem, in quo idem salvator in suae potencia deitatis apparuit. Dicit enim scriptura: "tribus miraculis ornatum diem sanctum colimus; hodie stella magos duxit ad pracsepium; hodie vinum ex aqua factum est, ad nuptias; hodie a Johanne Christus baptizari voluit ut salvaret nos.“ Videte fratres carissimi, magnum exemplum humilitatis, magnamque gratiam nostrae salutis. Conditor coeli jacuit in praesepi, pro nobis factus est pauper et humilis, ut nos exaltaret et divites face- ret ; ad cujus praesepe hodie reges gentium venerunt, adoraverunt, munera obtulerunt, omnium regem nove- runt. Alterum est quod hodie ad nuptias venire et aquam in vinum mutavit, et primum signum deitatis suac ostendere (voluit). Tertium est, quod servi sui manus subiit, a servo suo baptizari voluit, ut nobis aquam baptismatis, suo corpore consecraret, per quod omnis homo salvus ficret. In epiphania domini. Possumus bene, fratres mei, intelligere et intelligentes credere, quantas debeamus domino nostro Jesu Christo grates agere, qui non solum nobis repromittit gaudia aeterna, sed etiam in hoc sacculo mundialibus gaudiis lactificat. Ecce enim, dilectissimi, illam solemnitatem dominicae nativitatis, proxima hebdomada cele- bravimus, quando pro nostra salute corpus humanum in se assumpsit, et postea octavam illius diei, quando carne ipse se circumcidi voluit non minus excoluimus ; modo vero illud celebramus et psalmis et hymnis vene- ramur, quod deus et dominus noster Jesus Christus declaravit se in humano corpore multis miraculorum signis. Fol. 11. Hanc itaque festivitatem, quam hodierna die colimus, graeci epiphaniam nominant, quam nostra locutione u. possumus manifestationem interpretari; pro eo, quod in hac die, sive in cocli stella clarissima apparuit et magos illos ab oriente perduxit ad Christi cunabula; sive quod salvator omnes aquas quae sub coclo sunt, suo baptismo consecravit omni humano generi ad emundationem et innotuit se deus apparitione spiritus sancti, ac paterna voce verus deus apparuit, qua dixit: "Hic filius meus dilectus“; sive quod in Cana Galilaeae, aquam convertit in vinum, et sicut testatur evangelium, manifestavit gloriam suam initio signorum suorum et crediderunt in eum discipuli ejus; sive quod quinque millia hominum satiavit de quinque panibus et de illis omnibus vere proplicta[m] esse predicatus est. His igitur fratres carissimi omnibus signis venerabilibus extat hodierna dies, sicut nobis praedixerunt sancti nostri patres; eo quod talibus miraculis homo Christus in mundo manifestatus est. Omnes istae res, quas modo protulimus, habent in se sacramentuin et magnum salutis humanae profectum, si tempus esset nobis modo ennarrandi; sed illas dimittentes, videamus tantum, quod rol. H1. significant illa tria munera, quae hodierna die nostro redemptori obtulerunt. Legimus enim ut testatur sanctum h. evangelium, quod obtulerunt ei aurum thus et myrrham. Itaque fratres, intelligamus modo in thure quod obtulerunt, honorem dei significari. In auro autem dignitatem regiam ; in myrrha vero dominici corporis sepulturam Et nos fratres, si ista omnia munera, quae illi magi domino nostro obtulerunt non habemus offerre, offeramus illi quod carius est illi, i. e. fidem, spem, caritatem; offeramus illi aurum sapientiae, quam ipse dominus esse 1) Glossa: sicut ferrmn rubigine et sicut tinea vestimantum perforat.

Strana 7
7 — desiderat, dicens: "Haec est vita aeterna, ut cognoscant, te solum verum deum, et quem misisti, Jesum Christum." Offeramus thus suavissimae orationis, sicut ait psalmista: "Dirigatur Domine ad te oratio mea sicut incensum in conspecta tuo.“ Offeramus myrrham, quod significat mortificationem nostrae carnis; propter quod ait apostolus Paulus: „Mortificate vestra membra quae sunt super terra; fornicationem, inmundiciam et cetera.“ Offeramus illi puritatem nostrae mentis, castitatem corporis et virtutem humilitatis. Haec sunt fratres dona, Deo multum grata, quae illi ab hominibus spiritualiter offeruntur, sed ipsis offerentibus per illius gratiam prosunt. Nulla enim deus eget re, nec ullo munere; sed hoc munus illi carum est, ut habeat eos homines, quibus possit bona aeterna remunerare. Nihil a nobis omnipotens Deus amplius requirit, nisi nostram salutem. Quapropter fratres, ex toto corde rogemus, Dominum nostrum Jesum Christum, et omnes electos ejus, ut det nobis possi- bilitatem bene operandi et ut praeveniat nos ejus misericordia, et subsequatur nos ejus misericordia, omnibus diebus vitae nostrae, ut inhabitemus in domo domini in longitudine dierum. Fol. 12. a. Unde supra. Gaudendum nobis est fratres carissimi, in Domino, qui nos sua misericordia tam frequenter visitat, tam saepe laetificat et per terrena gaudia, coelestia nobis praemia repromittit. Ecce enim dilectissimi, adhuc natalis dominicae solemnitate corda nostra persultant, et jam sanctae epiphaniæ festivitate laetamur. Fol. 12. b Ergo epiphania graece, latine apparitio interpretatur. Idcirco fratres carissimi scire et intelligere debetis, quare iste dies apparitio domini dicitur. Vere hoc nomine vocatur, quia in eo dominus Jesus Christus multis et magnis miraculis in hoc mundo apparuit. Hodierna enim die, stella quae magna et preclara die nativitatis ejus orta fuerat, magos cum muneribus ab oriente ad hunc adorandum perduxit. Similiter hodie Christus in jordane a sancto Johanne baptizatus, omnes aquas quae sub coelo sunt, nobis ad baptismum consecravit. Item hodie, in Cana Galilaeae aquam convertit in vinum ; non ideo ut ebriosis potum augeret, sed ut divinitatis suae potentiam ostenderet. Nemo enim potest mutare naturam, nisi qui deus est naturae. Considerandum ergo et magis flendum est nobis, quanta fuit in infidelibus judaeis duritia cordis, qui hunc nec per prophetiae scripturam, nec per miracula agnoscere voluerunt. Omnis quippe creatura, exceptis judaeis solis, dominum suum venisse cognovit; nam deum hunc esse, coeli cognoverunt, quia protinus novam stellam Fol. 13. a. miserunt; mare cognovit, quia sub pedibus ejus se calcabile praebuit, terra cognovit, quia eo moriente contre- muit; sol cognovit, quia lucis suae radios abscondit. Saxa et parietes cognoverunt, quia tempore mortis ejus scissa sunt ; infernus cognovit, quia hos quos tenebat mortuos reddidit. Et tamen adhuc miseri judaci corda saxis duriora ad poenitendum convertere nolunt. Non simus ergo, fratres carissimi, nos similes perfidis ju- daeis, sed videamus, quid significent illa tria munera, quae hodierna die magi Domino obtulerunt. Illi enim obtulerunt ei aurum, thus, et myrrham. Itaque fratres intelligamus in thure honorem dei, significari ; in auro autem regiam dignitatem; in myrrha autem corporis ejus sepulturam; quia et verus deus, et verus rex prop- ter nostram salutem mori corpore debebat et divinitate sua die tertia resurgere. Laetemur ergo fratres carissimi isto die, et offeramus Domino nostro Jesu Christo puritatem mentis nostrae, castitatem corporis, vir- tutem humilitatis et bona quae deus sua gratia concessit, cum pauperibus et peregrinis viduisque dividamus, ut ab ipso retributionem percipere mereamur, qui in trinitate vivit et regnat in saecula saeculorum. Amen. Fol. 13. 9. In purificacionem St. Marię. Fratres carissimi, licet nos in Domino omni tempore gaudere, praecipue in festis diebus sicut hodie sollemnitatem beatae Mariae Virginis celebramus de qua natus est Christus Dominus noster. Merito ista festivitas sanctae mariae Virginis cum magno honore in mundo celebratur, quia eadem Virgo genuit nobis Salvatorem mundi. Et sicut per mulierem primam seductus est mundus, ita per sanctam Mariam salvatus totus mundus. Et jam non est praetermittendum neque silendum, unde dies iste hodie per omnem popu-

Strana 8
8 Fol. 14. n Fol. 14. b. lum christianum sit recolendus et celebrandus. Dominus namque in lege praecepit ut omnis mulier quando peperit filium, infra dies XL templum Domini non intraret. Et ita est dies iste hodic qnadragesimus, a quo Virgo Maria peperit Christum. Hodie ergo Virgo Maria venit ad templum domini in Jerusalem cum filio suo domino nostro Jesu Chr., et offerebat hostiam domino, sicut praeceptum est in lege domini, par turturum. Non tamen ob hoc ut mundaret cum hostia inmunditiam ullam ex filii sui partu, sicut ceterae mulieres; quia ipsa Virgo peperit et post partum virgo permansit. Sed ideo die ista beata Maria Virgo venit ad templum domini cum hostia et filio suo domino nostro Jesu Christo, ut legem domini impleret, quia ipse dominus ait: „Non veni solvere legem sed adimplere.“ Merito ergo turtur et columba domino offeruntur in hostia, in lege Moysi, quia columba simplicitatem designat, turtur vero ca- stitatem indicat. Qui caste et simpliciter vivunt in terris, angelicam conversationem habent, et in ipsis est sedes Dei. Sicut ubi inmunditia est corporis, ibi et habitatio est diabolici spiritus, qui maxime gaudent in inquinationae cordis nostri; quia inmunditiae carnis nostrae, displicent Deo. Non enim longe distant a casti- tate, qui mulieribus utuntur legitime, oportunis temporibus, ut mereantur benedictionem filiorum a Deo; nam multos in conjugio positos, placentes Deo legimus. Ideo dilectissimi, prout destinavit unusquisque cordi suo custodiendum, in hac studeat permanere; qui virginitatis custodiam professus est, studeat eam inmaculatam custodire usque in finem vitae. — Similiter qui promissionem viduitatis bonam habet, ipsam incontaminatam ad finem perducat. Qui conjugio positi sunt, studeant invicem legitimam abstinentiam habere, ut in procreatione bonorum filiorum lactentur. Et sicut hostia columbae et turturis placabilis erit domino, ita mens et corda fide- lium simplicia et pudica, acceptabilia et grata sunt Deo. Quia, sicut simplex columba et turtur casta offe- rebantur in hostia domino, ita et nos omnes per confessionem et veram paenitentiam nostra corda simplicia et corpora casta offerre Deo docet nos et ammonet castitas turturis, qui cum socium primum perdiderit, non quaerit amplius alium. Ita nos per confessionem et poenitentiam peccatorum nostrorum iterum non debe- mus reverti ad priora scelera, sed in amore coelestium gaudiorum perseveremus, ut propter fidem rectam et per bona opera transferamur in regnum aeternum. Et ideo hanc festivitatem Dei Genitricis celebramus ac cum magna luminifs] claritate pro amore ejusdem Virginis singuli cereos illuminamus, ut eo magis ho- norabilior sit ejus festivitas et clarior. Propterea dilectissimi rogemus omnes, uno animo ipsam Dei genitricem, ut dignetur intercedere pro nobis ad filium ejus, dominum nostrum Jesum Christum, ut qui foris cereis illuminati sumus, intus animas nostras bonis operibus illuminari mereamur ab eo, qui vivit et regnat in saecula saeculorum Amen. Fol. 15. n. Sermo in capite jejunii. Licet omni tempore Christianus pro salute animae suae contra diabolum pugnare debeat, et bonis operi- bus insistere, pravos actus corrigere, tamen quia virtus paucorum est, idcirco fratres carissimi saltem hisce diebus quadragesimae oportet nos jejunando et elemosynas pauperibus largiendo orationi cum compunctione cordis ac lacrimis insistendo, omnes negligentias praeteriti temporis diluere. Sicut enim fratres dilectissimi rerum nostrarum Domino decimas offerimus, ita oportet nos dierum nostrorum decimationes dare, ut qui per totum istum annum nobis viximus, in istis quadraginta diebus domino vivamus. An non sibi nostrum quisque, fratres carissimi vivit dum in carnis suae voluptatibus, manducando, bibendo, et quod his pejus est, Fol. 45. fornicando se resolvit. Nunc, ergo carnem nostram per abstinentiam affligamus, superfluos cibos a nobis amputemus, ebrietatem vitemus, fornicationem omni modo fugiamus. Si fortasse aliquis vestrum dicit: Quae enim est culpa ebrietatis? Audite quid Paulus apostolus egre- gius praedicator dicit: "Neque ebriosi regnum Dei possidebunt.“ Ecce perpendite quaeso, quanta sit, ebrie- tatis culpa, quae separat hominem a regno vitae. De cibi autem superfluitate, quid dicamus vobis, cum paene omnes scitis, primum hominem propter cibum illicitum de paradiso esse ejectum. Quia ergo fratres ca- rissimi propter cibum de paradisi deliciis in hanc miseram peregrinationem expulsi sumus, esurientes redea- mus ad eum. De fornicationis autem vitio idem apostolus comminando dicit: „Quia fornicatores et adulteros Do- minus judicabit.“ Ad castitatem ergo corporis in his diebus observandam, etiam prophetica lectio, quam

Strana 9
9 — modo audistis admonet nos dicens: „Egrediatur sponsus de cubili suo, et sponsa de thalamo suo.“ Non ergo sine causa, fratres carissimi, in sancta ecclesia hujus laudabilis abstinentiae consuetudo — instituta est. Nam et in antiquis temporibus, sanctos patres XL diebus, legimus jejunasse. Moyses enim vir sanctus, ut legem Domini accipere mereretur, XL diebus jejunavit. Elias nihilominus XL diebus jejunavit. Filius Dei ad redemptionem humani generis veniens, in XL diebus, omnino nullum cibum sumsit. Si ergo filius Dei, fratres carissimi, in XL diebus abstinuit, qui in hunc mundum sine peccato venit, et sine peccato vixit, quanto ma- gis nos sollemne jejunium, quod a sanctis hominibus, ad abolenda peccata nostra institutum est observare debemus, qui ut ait Psalmista „in peccatis concepti et nati sumus.“ Magna est res jejunium, fratres caris- simi, quia homini justo et sancto merita auget, hominem peccatorem a delictis purgat, reducit ab inferno, et sublevat ad coelum, de terreno facit coelestem, de carnali spiritualem. Sed non sibi quisque nostrum cre- dat, posse sufficere ad salutem solam afflictionem corporis per jejuniuin, nisi etiam adjungat alia opera mi- sericordiae, et elemosynam quantum praevalet, indigentibus largiatur. Sicut enim lucerna absque cera vel oleo fumigare potest, lucem dare non potest, sic jejunium nostrum sine elemosyna non est clarum nec tam acceptum Deo, unde etiam scriptura dicit: „frange esurienti panem tuum, et egenos vagosque induc in domum tuam; et cum videris nudum, operi eum.“ Ecce fratres carissimi, nullus nostrum semet excusare potest, ut dicat: pauper sum, rebus hujus mundi careo, unde elemosynam faciam non habeo. Audi scriptu- ram dicentem „frange esurienti panem.“ Si enim integrum panem dare non potes, vel dimidium, vel partem tertiam, vel quartam partem pauperi tribuito. Et si nec hoc paupertate strictus facere pôtes, habeas bonam voluntatem, et bona voluntas pro opere tibi deputabitur, cum scriptum sit: "pax hominibus bonae volun- tatis.“ Hine ipsa veritas in evangelio, quod modo legebatur dicit: „Thesaurizate vobis thesauros in coelo. Thesauros in coelo recondimus, eum bona hujus mundi peritura, pauperibus tribuimus, ut pro hujusmodi opere, aeternam mercedem in coelo nos accepturos a Deo speramns, quia scriptum est: "Qui pauperi dat, Deo fenerat.“ Sed haec omnia facientes, fratres carissimi, laudes humanas omnimodo fugiamus, ne dicatur de nobis: „Amen dico vobis; receperunt mercedem suam." Quod enim in bono opere nostro, laudem hominum declinare debeamus, filius Dei in evangelio admo- net nos, dicens: "Vos autem, cum jejunatis, ungite caput vestrum, et faciem vestram lavate, ne appareatis hominibus jejunantes, et pater vester, qui est in absconso reddet vobis." In his ergo diebus os nostrum a superfluo risu claudamus, a jocis et verbis otiosis parcamus, cum judex dicat: "omne verbum otiosum quod locuti fuerint homines, reddent de eo rationem in die judicii;“ somno mediocriter indulgeamus, infirmos visitemus, mortuos sepeliamus, in vinculis et qualibet tribulatione constitutis solatia impendamus, ut cum spirituali gaudio, mereamur paschalis festivitatis diem expectare. Praestante Domino nostro Jesu Christo, qui cum Patre et spiritu sancto vivit et regnat in saecula. Fol. 16 b. Fol. 17. n Fol 16 n Alius sermo. Fol 17. b Ecce fratres carissimi, isti dies sunt, in quibus cunctis petentibus, portae coelestis regni aperiuntur. Idcirco fratres carissimi considerare debemus, quare Dominus Jesus Christus hoc sollemne jejunium nobis observare praecenit. Pro certo sine dubio hoc sacrosanctum jejunium a Deo nobis datum est, non ut de afflictione nostra, nostri corporis Deus gauderet, sed ut animabus nostris, salutis aeterna praemia provideret. Nam sicut ex omnibus fructibus, quos Dominus per circulum anni, per suam misericordiam dare solet, Deo et sacerdotibus decimas reddere jubemur, sicut propheta testatur dicens: "Honora Dominum de tua substantia, et de primitiis frugum tuarum da pauperibus,“ ita etiam de illis diebus, quos nobis Dominus in hac prae- stitit, decimationem a nobis exigit; ut sicut per totum annum, manducando et bibendo, et alias carnales vo- luptates nobis operando viximus: ita istud parvum tempus jejuniis, vigiliis, orationibus, elemosynis insistendo cum magna caritate observare debemus. Intelligite fratres; si aliquis vestrum aliquod donum amico, vel domino suo praeparat dare, cum magna cautela — illud facit, ut possit carum fieri. Quanto magis nos pro- Fol. 18. n. videre debemus, ut jejunium nostrum acceptabile sit Deo, qui non tantum in hoc saeculo cuncta bona nobis dat, sed in futuro, vitam aeternam daturus est nobis. Fratres amantissimi, sanctus apostolus Paulus hortatur 2

Strana 10
10 — Fol. 18. b nos dicens: "Ecce nunc tempus acceptabile, ecce nunc dies salutis.“ Idcirco fratres, faciamus nosmet ipsos, sicut Dei ministros. Isti sunt profecto dies salutis, in quibus nobis vita et salus corporis a Deo prae- statur, ut quanto magis sani sumus corpore, tanto plus Deo servire studeamus. Non desperemus fratres ca- rissimi, de misericordia Dei, cujus gratiam majorem esse credimus, quam nostra peccata. Nam ipse per prophetam ait: „Convertimini ad me, in toto corde vestro ; in jejunio et fletu et planctu, et scindite corda vestra et non vestimenta vestra. Et convertimini ad Deum, quia paratus est ad ignoscendum.“ Et ipse Dominus dicit: „Convertimini ad me et ego revertar ad vos.“ Considerate fratres carissimi, quanta est mise- ricordia Dei, quia peccatores postquam conversi fuerint, non solum peccata dimittuntur eis, sed et vitam aeternam invenient. — Certe latro jam in cruce pendens poenitentiam egit et Dominum Deum confessus est. Ideo audire meruit a Domino Jesu Christo: „Amen dico tibi, hodie mecum eris in paradiso.“ Agamus ergo, fratres mei dilectissimi poenitentiam ab omnibus iniquitatibus nostris, quas suadente diabolo commisimus, ne subito praeocupati die mortis, quaeramus spatium poenitentiae et invenire non possumus, sed mereamur a Domino nostro Jesu Christo audire: „Venite benedicti patris mei, percipite regnum. Quod ipse praestare dignetur qui cum patre etc. Alius sermo. In media Quadragesima. Fratres carissimi, mirabilia Domini nostri Jesu Christi, quae gessit in mundo, modo audistis in evangelica lectione, quia Christus de quinque panibus et duobus piscibus, quinque millia hominum saciavit. Ut autem saturati sunt, dixit discipulis: „colligite quae superaverant fragmenta ne pereant.“ Collegerunt ergo et im- pleverunt duodecim cophinos fragmentorum ex quinque panibus, et duobus piscibusi qui superfuerunt his qui manducaverant. Illi ergo homines cum vidisent quod fecerat signum dicebant: "Quia hic est vere propheta, qui venturus est in mundum.“ Si illum homines verum prophetam dicebant, nos debemus credere illum Dominum nostrum Jesum Christum qui nobis per spiritum sanctum suum secundum specialem intellectum vetus et novum testamentum aperuit, quod significant illi quinque panes et duo pisces. Nam quinque panes, quos Dominus distribuit in quinque millia hominum, quinque libros Moisi significant; duo quoque pisces quos similiter Dominus distribuit in turbas, libros prophetarum, vel vetus et novum testamentum significant, quae illuminavit Dominus secundum spiritualem intellectum; et misit in corda credentium, ut custodiant justifica- tiones ejus, et legem ejus requirant. Duodecim cophini fragmentis repleti, duodecim apostolos designant, qui doctrina sancta repleti sunt, quorum praedicatio in omnem terram exivit. Quinque millia quinque panibus Fof. 19. et duobus piscibus pasti sunt; ecclesia christiana est, quae per alimenta legis spiritalis cotidie a Christo b. reficitur. Hoc miraculum magnum est, sed magis miraculum totius mundi pascio, quod cotidie Dominus facit. Ideoque laudemus Dominum, et glorificamus nomen ejus in laude in saecula saeculorum amen. Carissimi, semper quidem nos sapienter et juste vivere decet, et in voluntate Domini actus nostros dirigere ; sed maxime his diebus sanctis. Dilectissimi, dominica, quam christiani populi hodie celebrant, a sanctis Patribus mediana vocata est. Ideo sic dicitur, qualiter hos sanctos dies medietatem facit. Idcirco perpendat unusquisque vestrum, quid lucri animae suae conferat in bonis operibus in hac medietate die- rum istorum, de poenitentia et de confessione et de abstinentia omnium malorum. Qui hos dies praeteritos in bonis operibus perfecerunt, illos ammonemus et rogamus, ut semper in melius proficiant, et cum gaudio spirituali sanctum pascha expectent. Qui enim adhuc in his praeteritis diebus non certaverunt derelinquere omne malum, nec verba sacrae scripturae ascenderunt in corda illorum, saltem nunc obediant sacris verbis Fol 20. Domini, et desinant peccare, quia Christus semper paratus es, indulgentiam agere omnibus, qui ad se rever- 1. tuntur sicut per prophetam dicitur: "Revertimini ad me, et ego revertor ad vos dicit Dominus. Non enim vocavit nos Deus ad christianitatem, ut per inmunditiam serviamus diabolo, sed ad hoc liberavit nos Chri- stus ab adversario nostro, et vocavit nos ad suum regnum, ut per munditiam et sanctificationem corporis et animae, serviamus Deo, qui nos creavit, ut cum illo participemur regnum ejus, et derelinquamus viam quae deorsum descendit ad infernum. Haec via superbia, invidia, odium, homicidium, fornicatio, et furta, perju- Fol. 19. a.

Strana 11
11 ria, detractio multiplex, adulterium, injusta lucra, sacrilegium et auguria, quod est idolorum servitus, commes- sationes et ebrietates. Quicunque ebriosus et pro ipsa ebrietate poenitentiam non egerit, et usque ad mortem in sua ebrietate permanserit, in aeternum peribit et in perpetua flamma sine fine ardebit. Similiter metuen- dum est juramentum, quia per spiritum sanctum dictum est in sacra scriptura: „Vir multum jurans imple- bitur iniquitate.“ Quia, quicunque per juramentum fecerit, ut si vivat in corpore, tamen mortuus est in anima. Haec sunt opera diaboli quibus abrenuntiant se christiani in baptismo. Haec opera satanas in die Fol. 20. b. exitus nostri in nobis requiret, et si invenit nos diabolus inemendatos in die judicii, de supranominatis operibus, tunc trahit ille nos secum ad inferni claustra, et aeternas poenas, nudos et flentes et lugentes, ubi est, sicut in evangelio dictum est, fletus oculorum et stridor dentium, ubi vermes non moriuntur, et ignis eorum non extinguetur; ubi mors semper patitur et nunquam per mortem vita maligna finiatur; ubi tenebras sine luce patiuntur oculi, qui hic noluerunt videre oculis cordis evangelium Christi; ubi aures nihil audiunt, nisi luctum et gemitum, qui hic praeceptis Domini audire noluerunt; ubi esuriunt et sitiunt in acternum, qui hic esurientibus cibum et potum dare noluerunt; ubi semper mors optatur ab his, qui hic de morte sua cogitare noluerunt; sed non dabitur eis. Ideo festinemus nos inde liberare cum auxilio Christi. Christus revocat nos sursum ad coelestem Jerusalem, quae est mater nostra, sicut hodie lectio sancti Pauli apostoli testatur. Haec est via, qua sursum vadit ad coelestia regna: fides recta, confessio et poenitentia peccatorum, Fol. 21. a. eleemosyna justa, humilitas, concordia, misericordia, jejunium, verba Dei libenter audire, orationi insistere, indulgentiam omnibus facere, assidue ad ecclesiam venire, nudos vestire, infirmos et carcerantes visitare, mortuos sepelire, et unusquisque, quod sibi non vult, alio ne faciat. Per talia opera justi pergunt ad regna coelestia. Apprehendamus nunc, sicut supra diximus viam justitiae, per quam justi intrabunt in paradisum, ut cum illis laetemur in coelesti regno cum gaudio sempiterno. Ibi fulgebunt justi sicut sol in regno patris eorum, ubi est lux sine tenebris, vita sine morte, ibi est gaudium et laeticia sine fine, ibi est juventus laeta, sine metu senectutis, ibi est salus sine aegritudine, ibi est securitas sine timore, ibi est regnum inmutabile, ibi est spiritualis scientia et bona voluntas, et exultatio sempiterna, ibi sunt majora et meliora bona spiritualia, quae lingua humana enarrare non possit quae praeparavit Deus diligentibus se, quod nobis omnibus prae- stare dignetur, qui vivit et regnat in saecula saeculorum. Alia. Fol. 21. b. Fratres carissimi, licet non meis meritis, sed gratia Dei pastor ecclésiae esse debeam, illum semper imitari deberem, qui de ipso ait: „Ego sum pastor bonus.“ Et quia vos spiritualibus deliciis, sicut oves mihi commissas pascere debeo, volo vobis breviter notificare, hujus festivitatis mysterium. Patres nostri fame urgente in Aegyptum peregrinati sunt, ibique CCCC annis detenti, omni miseria, omnibus labore, jugo, scilicet insolitae servitutis sub imperio Pharaonis afflicti sunt. Et quia evadere non poterant, auxilium omnipotentis Dei invocabant. Qui misit eis Moysen et Aaron, ut de jugo inmitis regis eos liberarent. Quod dum variis signis efficere non possent, tandem jussu Dei, agno occiso, postibus ejusdem sanguine illitis, angelus Domini in medio noctis, ubi illud signum non invenit, omne primogenitum occidit. Quo facto, quod prius rex cru- delis permittere noluit, tandem populum Dei exire permisit. Filii autem Israel, congregata omni multitudine, spoliata Aegypto, omni festinantia exierunt; Ventum est ad mare rubrum. Pharao autem poenitentia ductus, quia populum dimiserat, cum omni exercitu ipsum populum insecutus est. Videntes autem regem adpropin- quantem, maximo timore percussi, quid de se fieri deberet, inter se inquirebant. Moyses autem ammonitione Dei, virga qua signa in Aegypto fecerat, rubrum mare percussit, populusque Domini, sicco vestigio pertran- siit. Filiis autem Israel exeuntibus, et Aegyptis intrantibus, ejusdem virgae percussione rubrum mare in priorem statum reductum est, et omnes Aegyptii extincti sunt. Ecce filii ad terram promissionis vocati per solitudinem in qua erant loca horrida, diversa animalia, ferae bestiac, laboriosa Dei providentia ire debebant. Et quia fragiles erant et impatientes, murmuratione aliisque diversis vitiis promeruerunt, ut pauci ad terram promissionis venirent. Et impleta est evangelica sentencia, quae dicit: „Multi vocati, pauci electi.“ Audis- tis historiam rei, audite et significantiam. Nos, fratres carissimi, ad Dei simlitudinem conditi, in paradiso Fol. 22 - Fol 22 b. 2*.

Strana 12
12 Fol. 23 a Dei collocati, vitam morte superveniente perdidimus. Suggestione enim diaboli, nostraque inobedientia quia delectando consensimus, in hujus peregrinationis aerumnas cecidimus. Et quia diabolus suo jure nos cepit, Deus omnipotens non sua potentia, sed gratia nos inde liberavit. Misit enim in hunc mundum filium suum, verum et immaculatum agnum, qui tolleret peccata mundi, in cujus adventu adimpleta est prophetia Isaiae, quae dicit: „computrescit jugum a facie olei. Ostensa namque misericordia Dei et salutari dato, originalia peccata in baptismate, quod est in Christi morte, deleta sunt. Sed nondum tutam viam incedimus. Restat enim adhuc longa solitudo, id est hujus vitae peregrinatio, in quo sunt multae passiones, sicut est: superbia, invidia, luxuria et cetra his similia, quae nisi gratia Dei auxiliante superentur, ad terram promissionis, id est ad vitam aeternam unde culpis nostris decidimus redire non possumus. Proinde rogo vos, ut pater filios, ut pastor oves, ut frater fratres ne ultra potestatem incidatis, sed spiritualia arma induite, id est: humilitatem, patientiam ceterasque virtutes, illum sequi ad vitam festinetis, qui vos sua nativitate illuminavit, passione redemit, resurrectione glorificavit, Jesus Christus Dom. noster. Fol. 23. b Fol. 25. b. In palmis. Fratres carissimi, sanctus Paulus apostolus, de Domino nostro Jesu Christo in epistola sua testatur dicens: „Christus factus est pro nobis obediéns patri usque ad mortem, mortem autem crucis.“ Et sanctus Johannes evangelista in evangelio suo evangelizat, dicens: „Sic deus dilexit mundum, ut filium suum uni- genitum daret ; ut omnis qui credit in eum non pereat, sed habeat vitam aeternam.“ Pensate fratres mei, be- nignissimam pietatem Domini nostri, qui cum patre et spiritu sancto, sua majestate invisibilis manens cor- pus humanum in quo nos eum videre possimus, de pura et sancta Virgine Maria assumsit, ut nos, qui per- diti eramus homines et de diaboli potestate eriperet, et ab aeterna morte nos liberaret. Nam propterea hodie istam solemnitatem atque passionis ejus commemorationem cum magno amore colimus, quia hodierna die cum maxima triumphi gloria civitatem Jerusalem, ubi passionis suae sacramenta perficere et consummare disposuerat, ingressus est. Saepe enim antea, et in ipsa Jerusalem civitate et in aliis locis ipsos perfidos Judaeos ab incredulitate eorum ad se ipsum convertendo, nec non coeleste regnum praedicando cum eis con- versatus fuerat; sed nullo modo miseri Judaei eum nec fraudibus suis circumvenire nec comprehendere, nec aliquam ei mortem inferre potuerunt, quoadusque illud tempus adpropinquaret, quod ipse cum patre et spi- ritu sancto disposuerat, ut non aliter quam per crucis passionem mortem temporalem gustaret, justo suo ju- dicio, fratres, hoc indicans et affirmans, ut sicut per ligni periculum totus iste mundus perditus fuerat; ita Fol. 24 ipse eum per lignum crucis redimeret, atque in coeleste regnum introduceret. Recolamus igitur fratres ca- a. rissimi, quia non mors eum urgebat ad passionem, sed magis ipse adversum se compellebat mortem, nam ipsa die quando secundum prophetae testimonium super asinum sedens civitatem coepit introire, pueri Judeo- rum nullo praecipiente, nullo ammonente, sed spiritu sancto afflati, in magnam turbam congregatii cum omni genere florum et frondium obviam Domino nostro Jesu Christo processerunt et eum cum tanta gloria tan- toque honore vestimenta sua in via sternendo, hymnosque in laudem ipsius decantando, in civitatem deduxe- runt, quod parentes eorum videntes, invidia, malitiaque tabefacti, paene mortui effecti sunt; et sicut evan- gelista testatur: "Ab illa die cogitaverunt eum interficere.“ At si forte est aliquis infidelis, qui Judeos prop- terea inculpabiles esse velit, dicere: quia Dominus noster Jesus Christus ipse sibi mortem voluit fieri, ab- sit. Nam ad implendam malam cogitationem eorum, facultas data est eis pessima et male dicta non mutata voluntas. Nos ergo fratres carissimi, non simus similes perfidis Judeis, sed consideremus, quid significent illi flores et frondes, quos pueri Domino nostro obtulerunt. Certe arbor, quando floribus et frontibus ador- nata est, nimis pulchra esse conspicitur. Ita nos sternamus Domino nostro Jesu Christo vestimenta in via, id est superbiam et negligentiam nostram conteramus, et humiliemus et ita viam ad cor nostrum praeparemus domino nostro, et offeramus ei flores et frontes, hoc est virtutes bonorum operum, fidem, dilectionem dei et proximi, castitatem cordis et corporis, orationem, jejunium, eleemosynam, et cetera bona, ut dominus noster in civitatem, id est in cor nostrum veniens, non nos unde cum impiis Judeis damnet, sed unde cum innocen- tibus pueris coronet et benedicat, inveniat, ut in die resurrectionis cum Domino gloriemur, id est, in futura beatitudine cum ipso regnare mereamur. Qui cum etc.

Strana 13
— 13 Alius sermo. Oportet nos fratres carissimi, in his diebus maxime esse sollicitos pro salute animarum nostrarum in quibus redemptionis nostrae sacramenta peraguntur. Cum enim humanum genus a paradisi gaudiis in hanc lacrimabilem peregrinationem per peccatum primi hominis fuisset ejectum, nullus ei subvenire poterat, quatenus ad eadem gaudia remeare posset, nisi omnipotens pater filium unicum ad terras misisset, ut huma- nam carnem de sancta Virgine Maria suscipiens nos per passionem et mortem suam a potestate diaboli et a poenis inferni erueret, et ad patriam nostram, quam per fraudem hostis antiqui amiserimus, reduceret. Ante adventum namque Domini nostri Jesu Christi in hoc mundo, quamlibet juste vixerint homines omnes, tam boni et mali post mortem ad inferni claustra ducebantur, hoc tantum distante, quod boni in tenebris sollummodo, mali vero in poenis detinebantur. Unde per prophetam dicitur „Populus qui ambulabat in te- nebris, vidit lucem magnam. Habitantibus in regione umbrae mortis, lux orta est eis.“ Quae lux exorta est eis, nisi Christus, filius Dei vivi unicus, qui de seipso in evangelio dicit: „Ego sum lux muudi.“ Hic ergo multoties a prophetis praedictus, propter salutem nostram descendit de coelo, et in parvo loco, id est in una tautum gente Judeorum coepit praedicare regnum Dei. Unde etiam mulieri Chananaeae pro filia roganti etiam discipulis petentibus respondere nolebat: „non sum ego inquit missus, nisi ad oves quae peri- erunt domus Israel.“ Ideo igitur, filius Dei ad Israeliticam solummodo plebem missufm] se esse perhibet, ne Judaei etiam in Fol. 25. b. die judicii excusarent se, dicentes: quia non jam propter nostram salutem, sed propter salutem gentium de coelo venit. Sed postquam Judaei predicationem non solum recipere noluerunt, sed etiam ipsum per crucis tormentum interfecerunt, ipse post resurrectionem suam discipulos suos etiam gentibus praedicare regnum vitae jussit, dicens: „ite in orbem universum et praedicate dicentes: qui crediderit et baptizatus fuerit, sal- vus erit, et qui non crediderit, condemnabitur.“ Quae enim linqua enarrare sufficit beneficia, quae eis contulit filius Dei, mortuos eorum suscitando, infirmos eorum impositis manibus curando, leprosos mundando, daemones ab obsessis corporibus expellendo, insuper etiam regnum coelorum promittendo. Sed filii diaboli plus sanguinem ejus, quam beatitudinem regni coelestis sitiebant. Unde ex persona Christi de eis psalmista dicit: „Retribuebant mihi mala pro bonis.“ Nam ut in evangelio legitur, aliquando in lapidibus voluerunt eum occidere, interdum praecipitio voluerunt eum consumare, sed sicut ipse dixit: quia non capit perire per prophetam extra Jierusalem, I?] sic lapidibus aut praecipitio occidendus erat, sed in cruce suspendendus ut sicut mundus per lignum perierat, ita liberaretur per lignum. Tempore igitur passionis suae appropin- quans Jierosolimis pullum asinae sibi jussit adduci et eum ascendens cum magna humilitate civitatem ingressus est, ut impleretur, quod dictum est per prophetam: „Dicite filiae Sion, ecce rex tuus venit tibi mansuetus, sedens super asinam et filium subjugalis.“ Pueri etiam obviam currentes cum ramis palmarum honorem ei deferrebant, et clamabant: „Osanna, Osanna filio David, benedictus qui venit in nomine Do- mini.“ Videntes autem pontifices Judaeorum, illum cum tanto honore civitatem ingressum, diabolico furore commoti, dixerunt intra se: "Quid faciemus, quia hic homo multa signa facit. Si dimittimus eum sic, omnes credent in eum.“ Occurramus illi fratres, et nos, cum fructibus bonorum operum, et agamus Deo patri gra- tias, qui in tantum dilexit nos, ut unico filio suo non parceret, sed pro nobis tradidit illum. Agamus etiam filio ejus gratiam, qui ut ait apostolus: tradidit semetipsum pro nobis.“ Sed haec fratres carissimi cum di- cimus, nolite aestimare, Judam proditorem ejus excusabilem esse, de traditione ejus, pater enim filium suum, et filius semet ipsum tradidit ut mundum salvaret. Judas filium dei tradidit ut lucrum triginta denariorum consequi possit. Sic ergo, fratres carissimi, in hoc mundo vivimus, ut ad patriam, quae nobis per filium dei restituta est, pervenire mereamur; diligamus Deum nostrum ex toto corde nostro et proximum nostrum sicut nosmet ipsos, odium et invidiam declinemus, superbiam ab animo nostro amoveamus, jejunemus, oremus, lacrimis maculas peccatorum abluamus, eleemosynas largiamur et aliis bonis operibus insistamus, quod ipse praestare nobis dignetur, qui cum patre et spiritu sancto vivit et regnat in unitate spiritus sancti Deus, per omnia saecula saeculorum. Fol. 25. i1. Fol.26. R. Fol. 26. B

Strana 14
14 — Sermo in coena Domini. Fol. 27. a. Fol. 27. b. Fratres hic dies hodiernus Domino deo nostro Jesu Christo, multiplici et magno honore est consecratus. In primis fratres, quod in eo sanctum chrysma per totum mundum ad redemptionem humani generis conse- cratur, unde nos omnes in sancto baptismate peruncti, filii dei per gratiam ipsius appellamur. A Domino enim Christo, christiani nominamur. Similiter vero in hoc sancto die omnes poenitentes omnium suorum de- lictorum inveniunt remissionem etiam capitalium, qui suadente diabolo qualecunque crimen, contra deum et contra animas suas perpetrati sunt. Item alia est causa hujus sanctissimi diei; quod omnis homo, qui qua- lemcunque parvulam iram habet in corde suo, contra inimicum suum, hodierno die invicem pacificati, omnes cum pace discedunt, quia nulla est eleemosyna Deo omnipotenti tam carior, quam qui propter dominum om- nibus suis inimicis cunctas injurias dimiserit, quae ei factae fuerint. Sic etenim dicit Dominus in evangelio : „Si dimiseritis hominibus peccata eorum, et pater vester coelestis dimittet peccata vestra.“ Fratres, est et altera mystica causa hujus diei, quae prima et maxima est omnium causarum, quod Dominus Jesus coenam suam, quam cum discipulis suis habuit, omnibus in se credentibus, ad perpetuam salutem hodierna die com- mutavit — quia cum missas celebramus, ejus corpus et sanguinem accipimus, ejus memoriam facimus, sicut ipse dicit: „Haec quotiescunque feceritis, in mei memoriam facietis.“ Surgens ab ipsa coena posuit vesti- menta sua, et praecinxit se linteo et effudit aquam in pelvim, et coepit lavare pedes discipulorum suorum. O mira fratres mei divina clementia, o magnae humilitatis exemplum. Qui enim fecit coelum et terram, mare et omnia, quae in eis sunt, ipse sua sancta genua ad pedes servorum suorum dignatus est inclinare. Cur igitur nos miseri qui pulvis sumus et cinis nostris conservis servire et peregrinorum pedes lavare eru- bescimus? Tantum quidem illorum tangimus pedes, sed animarum nostrarum sordes abluimus, et non solum minima, sed etiam capitalia peccata purgamus [?]. Postea autem, cum a coena surrexisset, et hortum introisset; Judas traditor ejus, accipiens triginta argenteos, ab impiis Judeis, comprehendentes eum, duxererunt ad Pilatum. Fratres, ista omnia Dominus noster Jesus Christus non pro se sustinuit, sed pro totius redemp- Fol. 28 tione humani generis, quia, quicquid in hoc mundo fecit, exemplum nobis patientie et humilitatis ostendit. n. „Exemplum, inquit, dedi vobis, ut quemadmodum ego feci vobis, ita et vos faciatis.“ Si nos fratres nemo ad crucem ducit, nec persequitur nos in corpore, saltem compatiamur proximis nostris de his, quicquid illis adversi acciderit, et sic onera nostra invicem portemus, ut adimpleamus legem Christi. Qui cum patre vivit. Alia homilia. Fol. 28. b Hodierna die, panis et vini sacramentum nobis ad remissionem peccatorum et ad vitam aeternam in- veniendam tribuit. Pensate fratres carissimi, quanta est misericordia Domini, quia non auro et argento, sed pretioso sanguine suo nos a potestate diaboli redemit, quum ipsa nocte qua tradebatur, accepit panem et gratias agens, fregit et dixit. Hoc est corpus meum, quod pro vobis tradetur, hoc facite in meam comme- morationem. Similiter et calicem postquam coenavit, dicens: "Hic calix, novum testamentum est, in meo sanguine, hoe facite quotiescunque bibitis in meam commemorationem. Itaque quicunque manducat panem vel bibit calicem domini indigne, reus erit corporis et sanguinis domini. Probet autem se ipsum homo,“ id est, bonis operibus exornet se ipsum, et sic de pane illo edat, et de calice bibat. Qui enim manducat et bibit indigne, judicum sibi manducat et bibit. In feria quinta. Attendite, et agnoscite, fratres mei, vestram infelicitatem ac nostram confusionem, quam diabolo suasore omnium malorum, vobis ipsis acquisistis, ei consentientes et vestras manus humano cruore polluentes, in quali judicio aeterni regis astabitis, aeternis flammis comburendi, nisi viriliter usque ad plenam poenitentíam perveniatis. Ecce enim excommunicati ab introitu sanctae ecclesiae astatis, et ab omni consortio christia- nitatis segregati, inter paganos estis deputati. Haec autem ideo loquimur, non ut desperationem aliquam

Strana 15
15 — animabus vestris facientes, sed ut fratres ammonentes, ut melius ac melius in poenitentia vestra persistatis, et ut mereamini effici et reconciliari sanctae ecclesiae. Vos autem fratres omnes qui ad hoc statis dei mini- sterium in hac sancta ecclesia — humiliter rogo, ut pro eis dignemini apud Domini clementiam, adjutores et intercessores existere, ut poenitentia eorum, in ejus conspectu digna et accepta esse possit. Et nolite de illis desperare, sed magis exorare, quia forte illi, dei misericordia et illorum poenitentia magis meliores et humiliores existunt, quam ex nobis, qui nullam talem poenitetiam agimus. Hic det indulgentiam. Fol. 29. a. Sermo in pascha Domini. Fratres mei, et domini mei vosque sacerdotes dei et fratres mei, atque vos sorores in Christo; omni- bus, qui propter dei misericordiam et animarum vestrarum salutem ad divinum officium et istam sanctissimam solemnitatem hic hodie convenistis, de pascha et paschali festivitate et gaudio, quantum deus mihi conces- serit, volo dicere vobis. Pius et omnipotens deus, creator noster, salvator noster postquam vidit nos homi- nes propter culpam primi parentis nostri Adae omnes ire in mortem, et nullum suis meritis posse liberari a potestate diaboli protinus factor facturam suam ad se et ad vitam unde corruerat, primo per Patriarchas, deinde per Prophetas, vocare non destitit; ad ultimum suum Unigenitum et coaeternum sibi in hunc mundum misit, et in mortem tradidit, ut morte sua humanum genus, dominus servum redimeret, qui filius dei, crea- tor angelorum et hominum ad redemptionem nostram, sumens carnem de Virgine Maria, quicquid passus est a Judaeis, ideo passus est, ut nos ab aeternis passionibus eriperet. Nam quod ligari a Judeis sponte permisit, ideo fecit, ut nos sua ligatione a praevaricatione Adae solveret. Quodque diversas poenas, scilicet probra, sputa, colaphos et flagella pati et crucifigi ac mortificari, tertiaque die resurgere voluit, per hoc nos de morte aeterna eripuit, exemplum nobis poenitentiae tribuit, et spem resurrectionis concessit. Sed ecce fratres mei, jam transactis diebus tristitiae, diebus poenitentiae dies ipsa resurrectionis dominicae et dies exultationis nostrae et laetitiae illuxit, dies talis qui est excelsior et sanctior et laetior omnibus diebus et ipso sole clarior, in quo filius Dei, Dominus noster diabolum devicit, mortem destruxit, inferni claustra dissipavit, genus humanum redemit. Haec est illa dies, quam sicut dicit David propheta, fecit Dominus, et ideo fratres mei exultemus et laetemur in ea, non in pretiosis vestibus, vel crapulis et ebrietatibus, sed et in bonis operibus et moribus. Sicut enim quisque vostrum facit, cum ad curiam sui regis seacularis festinat, omni diligentia hoc procurat, ut ornatior alio existat, quatenus tanto majoris pretii et honoris habeatur, quanto pretiosioris et nitidioris ornatus videtur ; ita ad curiam aeterni regis, Jesu Christi, id est ad ecclesiam, sive ad accipiendum corpus ejus et sanguinem non solum corporum ornatu, sed magis munditia animarum scili- cet humilitate, patientia, modestia et elemosyna, dilectione Dei et proximi et caeteris his similibus, omnes adornati studeant, ut per hanc praesentem solemnitatem ad aeternam festivitatem transire valeant. Nam ista praesens solemnitas, quam nunc colimus, pascha vocatur; pascha autem hebraeum verbum est, quod latine dicitur transitus, quia Dominus transiens Aegyptum percussit, percussit Aegyptios, et salvavit Hebraeos; Fol. 30 h. sive quia Dei filius in hac die de hoc mundo transivit ad patrem. Ergo et nos fratres, si veraciter pascha, id est transitum celebrare cupimus, transeamus a malis operibus ad bonos mores, opera, et transeamus a su- perbia ad humilitatem, et transeamus a fornicatione ad castitatem, et transeamus ab ebrietate ad sobrietatem, et transeamus a discordia ad concordiam et transeamus ab odio ad veram dilectionem Dei et proximi, ut ad aeternam laetitiam, prestante Domino nostro Jesu Christo pervenire mereamur, ubi simul cum eo et sanctis ejus gaudeamus in saecula saeculorum amen. Fol 20 b. Fol 30. a. In festo S. Adalberti. Fratres mei dilectissimi et Domini mei, qui hodie ad istam sanctam sollemnitatem convenistis, ut pec- catorum vestrorum remissionem accipere possitis hujus nostri patroni, sancti Adalberti inprimis gratiam implorate, deum ex toto corde laudate, in ejus servitio perseverate. Nam qualiter Deo servire debeamus, sanctus Adalbertus noster patronus, cujus hodie festa haec celebramus, dum in corpore vivit, exem-

Strana 16
16 — Fol. 31. b. plum vivendi nobis reliquit. Ille enim, fratres mei, non dormiendo, aut ea quae sunt istius saeculi diligendo talem gratiam Dei promeruit, sed ut apostolus ait: per multas tribulationes in regnum aeternum intravit, vigilando utique et corpus suum multis laboribus affligendo, ecclesias Dei die ac nocte frequentando, et [ad) ultimum, vitam suam per martyrium consumando. Ideo fratres mei carissimi, vestram dilectionem ammoneo, ut in quantum Deo adjuvante valeamus, vestigia nostri patroni sequamur, et sicut ille odium et invidiam contra nullum hominem tenuit, luxu- riam et fornicationem quasi mortem fugit, crapulam et ebrietatem declinavit, pauperes et peregrinos amavit, viduas et orphanos non despexit, contra omnes superbos et contra omnes paganos sapienter et viriliter re- stitit, et mandata Dei in omnibus adimplendo, sicut episcopum decuit, angelice vixit: ita unusquisque nos- trum, ante diem mortis suae festinet per poenitentiam et confessionem requiem sempiternam sibi providere, eleemosynis peccata sua redimere et per alias virtutes plurimas, quarum non est numerus, animam suam salvare. Nam prima virtus est haec, ut qui Dei gratia principes sunt et divites hujus saeculi, nil superbe agant, spem suam in incerto divitiarum non ponant, quia scriptum est: nolite cor apponere divitiis, si vobis affluant, nec se extollant, sed sint inter suos quasi unus ex illis. Fidem autem quae est in Christo Jesu Domino nostro omnes rectam tenete, ad ecclesiam frequentius convenite, confessionem veram suorum crimi- num dei sacerdotibus agite, castitatem diligite, ebrietatem fugite, invidiam et odium sicut venenum decli- nate, furtum nolite facere, falsum testimonium et perjurium et mendacium non dicatis, sacerdotibus Dei et parentibus vestris honorem impenditis, regi vestro et principibus sive dominis fideliter serviatis, auguriis non credatis, sed omnem spem vestram in Domino ponatis. Talia fratres mei, et alia multa quae sunt praecepta Fol. 32. Dei facientes omnes una voce clamemus ad Dominum nostrum Jesum Christum, ut sua magna misericordia a. et intercessione sancti Adalberti martyris sui et omnium sanctorum suorum, nostri misereri dignetur, et con- cedat nobis illam dulcissimam vocem cum suis electis audire: „venite benedicti patris mei, percipite regnum quod vobis paratum est a constitutione mundi“ in fine saeculorum amen. In die Laetaniae. Carissimi, estote factores verbi et non auditores tantum. Haec nuper legimus, fratres in ecclesia et sunt verba sancti Jacobi apostoli, per quae diligenter monet, ut verba sanctae predicationis, quae a nobis vel ab aliis doctoribus audiatis, factis etiam imitari et implere studeatis. Nihil enim prodest bona audire, bona scire, nisi velitis et facere. Unde idem apostolus dicit: "Quia si quis est auditor verbi et non factor, hic comparabitur viro consideranti vultum nativitatis suae in speculo. Consideravit enim se et abiit, et statim oblitus est qualis fuerit. Huic tali viro, nolite carissimi assimilari, sed quae de me peccatore hodie Fol. 32. hic auditis, servate in corde, monstrate in opere. De hodierna festivitate saepe vobis diximus sed haec iterum repetere pro tanto Dei gaudio debemus. Hodie quippe Dominus noster Jesus Chrisus salus nostra, redemptio nostra, completa dispensatione patris carnem quam de Maria Virgine assumpserat, ad coelos cum gloria exaltavit, et nos omnes si praecepta ejus servemus, illuc venturos et secum in aeternum regnaturos promisit. Videte fratres dignitatem veram, cum maximo gaudio, quia nostra natura supra angelos est exal- tata, et terra facta est hodie coeli domina. Hodie completum est quod de eo David prophetavit: A summo coelo egressio ejus. Quamdiu in terra apparuit, multa signa fecit; fecerunt et haec discipuli ejus. Infirmos curavit; fecit et Petrus. Mortuos suscitavit; suscitavit et Petrus. Ascendere autem in coelum, solius fuit unigeniti filii dei, sicut ipse de se praedixit: Nemo ascendit in coelum, nisi qui descendit de coelo, filius hominis, qui est in coelo. Studeamus ergo fratres mei, bonis operibus membra ejus fieri, ut quo caput nostrum praecessit, et nos pervenire mereamur. Praestante domino nostro Jesu Christo, qui sedet ad dexteram patris in unitate spiritus sancti deus per omnia saecula saeculorum amen. Fol. 33. a,

Strana 17
17 In ascensione Domini. Fratres, hodie celebramus diem ascensionis nostri domini Jesu Christi. Idcirco debemus cogitare et intelligere, quantam misericordiam circa genus humanum fecit. Nam ipse, qui propter nos peccatores in carne humana dignatus est nasci et a perfidis Judaeis crucifigi, mori et resurgere, post resurrectionem suam per XL dies cum apostolis mansit, atque hodierna die coelos ascendens, discipulos suos per universum or- bem misit praedicare, dicens: ite, docete omnes gentes baptizantes eos in nomine patris et filii et spiritus sancti. Qui crediderit et baptizatus fuerit, salvus erit; qui autem non crediderit, condemnabitur. Hic autem ille, qui crediderit, patrem et filium et spiritum sanctum unum esse deum, partem habebit in regno dei; qui vero non crediderit, cum diabolo partem habebit in supplicio aeterno. Fratres! Quid nobis ejus aut nativi- tas aut resurrectio vel ascensio profuisset, si haec omnia non propter nos dignaretur operari? Sed quia ipse dixit: Ego vado parare vobis locum, et ubi sum ego, ibi et vos eritis mecum, si feceritis ea, quae ego praecipio vobis, videamus fratres carissimi, quid nobis dominus facere praecepit, (ut) cum illo mereamur re- gnare. Hoc procul dubio praecepit, quia ad illum non perveniunt homicidae, adulteri, fures, latrones, ebriosi, perjuri, invidiosi et omnes operarii iniquitatis, quibùs dicturus est dominus in die judicii: discedite a me omnes maledicti in ignem aeternum, qui paratus est diabolo et angelis ejus. Sed quia, fratres mei, nosmet- ipsos peccatores esse cognoscimus, idcirco rogemus dominum nostrum Jesum Christum, ut gratiam sancti spiritus cordibus nostris immittere dignetur, cujus adjutorio omnes terrenas cupiditates vincentes pervenire mereamur, ubi ipse cum patre et spiritu sancto vivit et regnat per omnia saecula saeculorum. Amen. Fol 33. b Aliud- Fol. 31. n Modo fratres cum timore dei levate corda et manus et invocate dominum omnipotentem imprimis pro papa, ut salvum et incolumem custodiat ad regendum populum dei. orate pro Omnibus episcopis, et pro cunctis in sacris ordinibus constitutis, quatenus cum grege sibi commisso aeterna praemia a deo percipere mereantur. Orate et pro principe vestro (desuper: nostro) et pro conjuge ejus et pro omnibus fratri- bus ejus et pro cuncto populo christiano, ut eis in bonis operibus perseverare concedat. Orate etiam pro omnibus fidelibus defunctis, ut eis cum sanctis et cum omnibus electis suis requiem aeternam tribuere di- gnetur. Orate fratres et pro vobismet ipsis, ut per intercessiones omnium sanctorum suorum ab omni malo vos tueatur ac ad coelestia gaudia perducat Jesus Christus dominus noster, qui vivit et regnat (etc.). In Pentecosten. Hodie fratres carissimi celebramus adventum spiritus sancti. Hodie completum est in apostolis, quod David propheta praececinit dicens de eis: verbo domini coeli firmati sunt et spiritu oris ejus omnis virtus Fol. 54. b. eorum. Postquam enim Christus filius dei omnia complevit, quae pro nobis propter suam misericordiam pati voluit, consolatus est discipulos suos de morte ipsius valde contristatos per dies quadraginta post resur- rectionem suam apparens eis et loquens de regno dei. Quadragesimo vero die carnem, quam de sancta Maria pro nobis asumpsit, cum magna gloria videntibus discipulis ad coelos transtulit. Sed sciens, cos ad- huc carnales esse, et multum de secessu illius dolere, confortatus est eos dicens: nolite contristari, nec tur- betur cor vestrum. Non enim relinquam vos orfanos, vado et iterum veniam ad vos. Nam dum assumptus fuero a vobis, mittam vobis spiritum totius veritatis, qui vos docebit omnia, quae sunt vitae praecepta. Haec dicens praecepit eis, ne discederent ab Hierosolymis, sed expectarent promissionem patris. Haec fra- tres, completa est haec promissio. Nam sicut Lucas evangelista scribit, cum complerentur dies pentecostes idest quinquaginta dies a resurrectione, erant omnes discipuli pariter in eodem loco, et factus est repente de coelo sonus advenientis spiritus sancti et replevit totam domum, ubi erant sedentes apostoli. Et repleti sunt omnes spiritu sancto et coeperunt loqui variis linguis magnalia dei. In igneis linguis, fratres, descen- dit spiritus sanctus super apostolos, quia quos scientia omnium linguarum replevit, in amore sui tantum 3 Fol. 35. n.

Strana 18
— 18 — succendit, ut nil loqui vel facere possent, nisi quod ejus voluntatis esse scirent. Prius erant in tantum fra- giles et infirmi, ut nullo modo auderent de deo loqui; sed postquam spiritus sancti gratia sunt confirmati, non erat princeps tam severus, non erat gladius tam acutus, quem timerent, quin pro laude Dei, usque ad mortem certarent. Ecce fratres, audistis virtutem, spiritus sancti qui est tertia in trinitate deitatis persona, patri et filio compotens per omnia. Nunc ergo manus et corda levate, rogantes eundem spiritum, ut et vos dignetur ad omne opus bonum confortare, quatenus per gratiam ipsius, in hac fragili vita lucrari valeatis acterna gaudia amen. Aliud. Fol. 36 ☞ Fol. 36. b. Fratres, Jure debetur nobis magnas grates omnipotenti deo reddere, pro magnis ejus beneficiis, quae per suam gratiam in nos peccatores semper dignatur operari. Ecce enim hodie diem celebratis penteco- sten, quia a pascha domini quinquaginta dies sunt usque ad hodiernum diem, ideoque vobis valde neccessa- rium est scire, quare isti dies tam celebres habeantur. Dominus noster Jesus Christus, qui propter nos peccatores ad terram venerat, ut morte sua nos a perpetua morte liberaret, ipse per resurrectionem suam cum discipulis suis, quadraginta dies mansit et post quadraginta dies coelos ascendens, discipulis suis, quos miserat in orbem terrarum, suum sanctum evangelium praedicare, praeceperat, ne ab Hierosolymis discederent, antequam eis de coelis a patre suo mitteret spiritum sanctum, cujus auxilio consolati et confortati in con- spectu regum et principum veritatem dei loqui non formidarent, quod hodierno die impletum esse videmus. Nam hodie spiritus sanctus, super apostolos in nube ignea de coelis venit, ot corda eorum implevit, et dedit illis omnium linguarum scientiam, ut cum securitate per terras euntes, predicarent regnum dei. Fratres scitote, quia sanctus spiritus ipse est deus, et eos, qui adorant eum in spiritu et veritate adorare eum opor- tet. Idcirco rogemus deum, ut de spiritu suo det nobis, cum quo carnales cupiditates vincentes, amore coe- lestis patriae, ardere valeamus, quia sine ipso omnes nostrae orationes in vanum sunt, et indignae dei auri- bus. Fratres, nolite putare, quia soli apostoli digni fuerunt accipere spiritum sanctum ; certe, quicunque bo- num opus facit, spiritus sanctus in illo est, et deus cum illo est, quia ipse dixit: Si quis diliget me, man- data mea servabit, et pater meus diligit eum, et ad eum veniemus, et mansionem apud eum faciemus. Et Johannes apostolus dicit: Deus caritas est, et qui manet in caritate, in deo manet, et deus in eo. Et si quis dixerit, quoniam diligo deum, et fratrem suum oderit, mendax est. Qui enim non diligit fratrem suum, quem videt, deum quem non videt, quomodo potest diligere. Et hoc mandatum habemus a deo, ut qui diligit deum, diligat et fratrem suum. Intelligite fratres carissimi, quantum nobis est gaudium, quia cor nostrum habitaculum dei est, tantum si ea opera quae deo placent, operari volumus. Scitote namque, quia ille homo, qui habet aut superbiam, aut homicidium, fornicationem, ebrietatem, avaritiam, iram, odium; ille diaboli sedes est, non dei. Qui autem habet humilitatem, castitatem, benignitatem, patientiam, dilectionem dei et proximi, et alia opera bona, ille procul dubio sedes dei est. Sed quia humana fragilitas per se ipsam nil boni facere potest, idcirco rogemus eum qui nos creavit atque a diaboli potestate nos redemit, ut gratiam sancti spiritus cordibus nostris infundere dignetur, qui vivit in saecula saeculorum. Fol. 35. b. In festo sanctorum Petri et Pauli. Incessanter fratres carissimi, sanctae predicationis verba vobis loqui deberem. Fratres carissimi hodie festivitatem sanctorum apostolorum Petri et Pauli celebramus, quos Dominus et redemptor noster Jesus Christus prae caeteris omnibus suis fidelibus ad gratiam apostolatus vocare dignatus est. Namque ipsos totius ecclesiae et evangelicae praedicationis principes et rectores loco sui disposuit et eos fundamentum universae ecclesiae ordinavit. Quibus etiam potestatem ligandi atque solvendi, id est peccata perdonandi vel pro pec- catis homines puniendi tribuit. Petro enim dixit: „super hanc petram aedificabo ecclesiam meam, et portae inferi non praevalebunt adversus eam et cetera.“ Paulo quoque dixit: „tu es vas electionis, praedicator veritatis in universo mundo.“ Propter quod, dilectissimi, sicut isti duo inter caeteros apostolos principatum

Strana 19
19 — tenere dicuntur, ita eorum festivitas prae omnibus aliorum solemnitatibus sanctorum veneranda esse videtur. Istis enim et eorum discipulis omnibus, videlicet episcopis ab omni populo catholico obedientia debetur. Quicunque enim episcopis obediens esse noluerit a liminibus sanctae ecclesiae separari, idest anathematizari penitus debet, Paulo apostolo testante, qui ait; Cum hujusmodi nec panem sumere. Similiter et sanctus Petrus in ordinatione Clementis papae dicit: quibus episcopus non loquitur, nemo loquatur. Sic sanctus Petrus Papa Romae factus, principalis ecclesiae doctor constitutus, meruit claves regni coelorum accipere, ubi vos per suam misericordiam dignetur introducere. O clementiam salvatoris nostri! nunc reges et prin- cipes saeculi genua flectunt, orationes fundunt Petro apostolo ; unde et vos capite certissimam spem maximae misericordiae Dei, qui vivit et regnat in saecula saeculorum. Amen. Fol. 37. b In assumptione sanctae Mariae. Hodie beata Virgo Maria coelos ascendit, gaudete, quia cum Christo regnat in aeternum. Merito fratres hodie debetis ad omne opus bonum parati lesse], quia festivitatem sacratissimae Virginis celebramus, quae omnium rerum conditorem et salvatorem genuit. Haec est illa dies, qua de hac temporali vita in aeternum filii sui regnum transmigravit, et vidit eum in sua divinitate, quem hic genuerat, et nutrierat humanitate. Omnes sancti. fratres carissimi, semper de hac vita querunt exire et [ad] illud verum et sempiternum gaudium pervenire, quod ut Paulus apostolus ait: oculus non vidit, nec auris audivit, nec in cor hominis ascendit, quae praeparavit Deus diligentibus se. Illuc sancti quotidie festinant, et illud Pauli apostoli cogitant et dicunt: „Non habemus hic manentem substantiam, nostra conversatio in coelis est.“ Et aliud: „Quamdiu sumus in corpore, peregrinamur a domino.“ Videte fratres, quam vilem, quam fragilem, quam caducam vitam istam sciunt, quam sic fugiunt; et quam veram illam, quam dulcem, quae tanta devotione, tanto desi- derio ab eis quaeritur. Et merito; nam ibi pro labore suo coronam et praemium quod sperabant, quod expectabant, accipient. Unde Salomon: expectatio justorum laetitia. Ergo fratres carissimi, oculos cordis et corporis sursum ad Deum hodie levate, et illum psalmistae versiculum orantes, clamate: misericordia Fol 38. mea et refugium meum, susceptor meus et liberator meus; eripe me de inimicis meis domine. Fol. 38. a. b Aliud. Gratias ago, qui vos hodierna die in nomine sui congregavit, et quia vere eum quaeritis, [qui] in filios dei adoptionis sibi haereditavit. Adest nobis hodie fratres dilectissimi, festum sacratissimae et dei genetricis Mariae, de quo aliquantulum me oportet vobis narrare, si uti dignum esset, tantae essem eloquentiae. Sed tamen quantum ex divino possum adjutorio, vestrae dilectioni explanabo. Hodie namque est omni fideli celebrandum, quia sancta Dei genitrix, et semper Virgo Maria hoc mutavit saeculum, et una cum suo creatore ac redemptore nostro aeterna possidet regna coelorum. Quid sit regnum coelorum, fratres carissimi, pensate, et ista terrena ab animo abjiciendo, pro inimicis videlicet orando, nemini malefaciendo, sed omnibus aeque ut sibi bene volendo, indigentibus quibusque necessaria subministrando, aliquam vobis particulam rapere festinate. Ergo ista terrena tribuamus, ut coelestia emamus, ista labentia amittamus, ut aeterna Fol. 30. n. possideamus. Sicut ille egregius doctor aecclesiae Gregorius testatur. „Si consideremus fratres carissimi, quae et quanta nobis promittuntur in coelis, vilescunt animo, quae habentur in terris. Et alibi; quid sunt terrena ista, nisi quaedam corporis indumenta. Nunc carissimi fratres, vestram imploro dilectionem, ut iste sermo meus, nulli vestrum sit onerosus, sed quae vobis ferat intendite, et quantum valeatis, implete, quatenus ad aeternum praemium, nobis a deo promissum, possitis pervenire. Quod ipse praestare dignetur vobis, qui in trinitate vivit et regnat in saecula saeculorum amen. 3*

Strana 20
— 20 Sancti Wencezlai. Fol. 39. b. Fol 40 n. Fol. 41 n. Videntes fratres carissimi multitudinem populi, ut decet ad sanctam ecclesiam concurrere, quasi apes ad sua alvearia, nimis exultamus in domino et laetamur, quia dignum et justum est, ut exaltemus et laetemur in eo. Praesens enim nostra exultatio et laetitia, quam hodierna die celebramus, non est de falsitate hujus mundi, quia mundus transit et concupiscentia ejus, sed de dei misericordia et veritate; quia misericordiae ejus plena est terra. — Haec est ergo laetitia nostra, quia caritas et misericordia dei, quae beatum Wen- cezlaum, nostrum videlicit patronum, hodierna die in coelo et in terra honorificavit, ipsa vos ad istam solemnitatem, quasi uno animo et una voluntate congregavit. Ideo fratres carrissimi, exultemus et laetemur, deum laudantes in ejus servitio, non in splendore vestium, neque in conviviis potantium. Bona est ista lactitia et sancta, atque deo placita, et tunc magis ad omnia nobis profutura, si cum dei timore et pace et fraterna concordia celebretur. In hac itaque sanctissima die, dilectissimi, ita gaudeamus ut mereamur pervenire ad aeternam et veram laetitiam, quam nec oculus vidit, nec auris audivit, nec in cor hominis ascendit, quam praeparavit deus diligentibus se. Illuc autem fratres, si cupimus pervenire, aliter non possumus, nisi hoc bonis operibus promereamur. Sed si forte aliquis vestrum me interroget, quae illa opera sint? Humilitas est inprimis, patientia misericordia, caritas, et caetera bona opera, quorum non est numerus. Numquid fratres mei possumus dicere, ut sanctus —noster patronus Wencezlaus humilitatem maximam non habuerit? habuit certe, quam maximam. Nocte enim ex suo nobili stratu consurgens, cum uno puero sibi fidelissimo, pergens in agrum, ille tam potens suis sanctis manibus metebat triticum, et imponens in suos humeros, portabat domum, et inde oblata conficiebat ad dei servitium; similiterque occulte vineam ingressus, uvas calcabat, et ipse per ecclesias dividebat. An non fortem patientiam in suo pectore habuit, qui surgens in media nocte, nudipes circuibat omnes ecclesias, ita ut vestigia pedum ejus viderentur sanguine perfusa. Numquid, misericors non fuit? Qui cum in judicio sederet, si reus quisque perductus esset, morte condem- nandus, si non potuisset eum de manibus judicum liberare, exibat foras, timens illam divinam comminationem: nolite condemnare, et non condemnabimini ; nolite judicare, et (ut) non judicemini. An non plenus fuit dilectione Fol. 40. dei et proximi? Quem, cum frater suus Boleslaus, alter Cain, gladio vellet percutere, excidit illi gladius b. in terram, quem sanctus Wencezlaus per capulum apprehendens stansque super eum dixit: „vides frater inique, poterat manus mea converti in te, sed absit hoc a me, ut non polluantur manus meae sanguine fraterno.“ Ecce fratres, videtis et auditis, quam ditissimus fuit non solum istis operibus, sed etiam aliis; quia valens illi praevalere, noluit, et facere mala, non fecit. Sed ecce jam ille in aeternum cum omnibus sanctis requi- escit, qui sibi in hoc saeculo nullam requiem dedit. Quid ad haec nos miseri possumus dicere, qui nec ipsi boni agimus, nec alios nobis commissos exhortamur bona operari? Ideo bene salvator noster de nobis improperando dicit: „Messis multa, operarii autem pauci.“ Vos estis, fratres mei, messis dei multa, operarii autem pauci nos sumus sacerdotes, quod sine gravi moerore loqui non possumus, quia etsi aliqui sunt boni christiani, qui bona de deo et de salute suae animae audiant, desunt praedicatores, qui illos consolationibus sanctarum scripturarum ad bona opera confirment. Ecce mundus plenus est sacerdotibus, sed tamen operarii pauci sunt; quia suscipimus quidem sacerdotale officium, sed quod ad opus nostrum pertinet, non implemus. Hi qui nobis commissi sunt, relinquunt deum, et nos tacemus, jacent in operibus omnibus malis, et nolumus porrigere ad illos manum correptionis nostrae, ut propter nostras increpationes exurgant a suis iniquitatibus. Pereunt quotidie propter suas iniquitates, et nolumus eos revocare ad poenitentiam, sponte currentes ad in- fernum. Proinde fratres mei, cum omni sollicitudine circumspiciamus nosmet ipsos, et in quantum unusquis- que vestrum valet, verba dei insinuare non rennuat et simul terrorem aeterni judicis et dulcedinem regni coe- lestis; quia clamat nobis dominus per prophetam: "Clama, ne cesses; quasi tuba exalta vocem tuam et an- nuntia populo meo scelera eorum.“ Si enim annuntiaverimus populo, et ille conversus non fuerit, sanguis ejus in ipso erit. Clamemus ad deum pro populis qui nobis commissi sunt; latremus contra canem diabo- lum, ne forte dissipet oves dominicas, et nos videntes eum venientem inter oves, sicut mercenarius fugiamus. Ammoneamus inprimis principes et divites hujus saeculi, ne superbe agant, ne spem suam ponant in incerto divitiarum, quia scriptum est: „divitiae si affluent, nolite cor apponere, ne se extollant, sed sint inter suos, Fol. H. b

Strana 21
21 — quasi unus ex illis.“ Ammoneamus judices terrae, ut juste judicent, quia scriptum est: „juste judicate filii hominum“ et ut munera super innocentes non accipiant, pupillos et viduas defendant. Clericos ammoneamus, ut sic vivant in hoc saeculo, ut prebeant bonum exemplum vitae acternae saecularibus. Ammoneamus bonos et justos ut melius crescant in bonis operibus; illos vero, qui adhuc mali sunt rogemus, ut se corrigant, ut quisquis sacerdoti se junxerit, sale conditus sapientiae illius, ab illo recedat. Omnes simul christianos am- moneamus, ut fidem rectam domini nostri Jesu Christi teneant, ad ecclesiam frequentius veniant, confessio- nem veram suorum criminum deo et suo sacerdoti agant, castitatem diligant, ebrietatem fugiant, superbiam detestentur, invidiam, et odium, sicuti venenum respuant, furtum non faciant, falsum testimonium non dicant, non mentiantur, non perjurent, adulterium non committant, de fructibus suis non gustent, nisi prius aliquid domino offerant, decimas suas reddant; sacerdotibus suis honorem impendant, suis principibus et suis domi- nis fideliter serviant, sortes et caracteres pro nihilo ducant, sed omnem spem suam in domino ponant. Ecce, ut audistis fratres carissimi, taliter nos oportet et alios ammonere, ut bene vivant, et ipsos nos, ea quae monemus facere. Illi vero, si neglexerint ea auribus percipere, nec in mente retinere; iniquitas illo- rum super ipsos erit, quia sicut nobis periculosum est, si non annuntiaverimus illis haec omnia, ita et illis inextinguibilis ignis erit, si christiana opera facere contempserint. Nunc igitur fratres et sorores, clamemus omnes una voce ad dominum nostrum Jesum Christum, in sua magna misericordia, et intercessione sancti Fol. 42. b. patroni nostri Wencezlai, et omnium sanctorum suorum, nostri miserere dignetur, et concedat nobis illam dulcissimam vocem suam, in die judicii suos electos invitantem audire: „venite benedicti patris mei, percipite regnum.“ Illam vero terribilem vocem tribuat nobis evadere: „ite maledicti in ignem acternum, qui paratus est diabolo, et angelis ejus.“ Qui cum deo patre et spiritu sancto regnat deus in saecula saeculo- rum amen. Fol. 12. 1. De sacerdotibus. Fratres presbiteri et sacerdotes domini, cooperatores mei estis. Nos quidem indigni, locum Aaron retinemus, vos autem locum Eleazari et Ithamari. Nos vice duodecim apostolorum fungimur, vos autem ad formam septuaginta discipulorum estis. Nos vero pastores vestri sumus, vos autem pastores animarum vobis commissarum. Nos de vobis rationem reddituri sumus summo pastori, domino Jesu Christo; vos de plebibus vobis commendatis. Ammonemus itaque, et obsecramus fraternitatem vestram, ut quae vobis suggerimus, me- moriae commendetis et opere excercere studeatis. Inprimis admonemus, ut vita et conversatio vestra irrepre- hensibilis sit ; scilicet, ut cella vestra sit juxta ecclesiam, et in domo vestra feminas non habeatis. Omni nocte ad nocturnas surgite. Cursum vestrum horis certis decantate. Missarum celebrationes religiose peragite. Corpus et sanguinem domini cum timore et reverentia sumite. Vasa sacra manibus propriis abluite, et extinguite. Nullus cantet, qui non communicet. Nullus cantet nisi jejunus. Nullus cantet sine amictu alba, fanone et casula. Et haec vestimenta nitida sint, et ad nullos usus alios sint. Nullus in alba, qua in suos usus. utitur, praesumat cantare. Nullus in ligneo aut vitreo calice audeat missam cantare. Nulla femina ad altaria domini acce- dat, nec calicem domini tangat. Corporale mundissimum sit, altare sit coopertum de mundis linteis. Super altare nihil ponatur, nisi capsae et reliquiae aut forte quatuor evangelia aut pixis cum corpore Christi ad viaticum infirmis. Caetera in nitido loco recondantur. Missale plenarium, lectionarium et antiphonarium, unusquisque habeat. Locus in secretario aut juxta altare sit praeparatus, ubi aqua effundi possit, quando vasa sacra abluuntur. Et ibi vas nitidum cum aqua dependeat, ut sibi sacerdotes manus lavent post com- munionem. Ecclesiae sint bene coopertae et cameratae et atrium sit sepe munitum. Nullus extra ecclesiam per domos, nec in locis non consecratis missam cantet. Omnis presbyter clericum habeat scolarem, qui epi- stolam vel lectionem legat, et ad missam respondeat, et cum quo psalmos cantet. Infirmos visitate, et cos reconciliate, et juxta apostolum, sancto oleo ungite et propria manu communicate, et nullus praesumat tra- dere communionem laico aut feminae ad deferendum infirmo. Nullus vestrum pro baptizandis infantibus aut infirmis reconciliandis aut mortuis sepeliendis praemium aut munus exigat. Videte, ut per negligentiam vestram, nullus infans sine baptismo moriatur. Nullus vestrum sit ebriosus et litigosus, quia servum dei non oportet litigare. Nullus arma ferat in seditione; quia arma nostra debent spiritualia esse. Nullus ca- Fol. 43 a. Fol 13. h. Fol 45. n.

Strana 22
22 — num aut avium jocis inserviat. Nolite in tabernis bibere. Unusquisque vestrum, quantum sapit plebi suae de evangelio et de [symbolo] apostolico die dominico et festis diebus annuntiet. Verbum domini debetis praedicare. Curam pauperum, peregrinorum et orphanorum habete, et eos ad prandium vestrum invitate. Estote hospi- tales, ut a vobis alii exemplum bonum sumant. Omni die dominico ante missam aquam benedictam facite, unde populus aspergatur, et ad hoc solum vas habete. Sacra vasa, et vestimenta sacerdotalia nolite in va- dimonium dare, negotiatori aut tabernario. Nullus vestrum minus digne poenitentem cujuscunque rei gratia ad reconciliationem adducat et ei testimonium reconciliationis ferat. Nullus vestrum usuras exigat et con- ductor sui foeneris existat. Res et facultates, quas post diem ordinationis vestrae acquiritis, sciatis ad eccle- siam pertinere. Nullus scientia et consensu vestro ecclesiam acquirat. Nullus per potestatem sanctuarium ecclesiae obtineat. Nullus per pecuniam alterius ecclesiam supplantet. Nullus ecclesiam, ad quam titulus est, dimittat, et ad aliam quaestus gratia migret. Nullus plures ecclesias teneat, sine adjutorio aliorum presbyte- rorum. Nullatenus una ecclesia inter plures dividatur. Nullus alterius parochianum, nisi in itinere, vel sibi placitum fuerit ad missam recipiat. Nullus in alterius parochia missam cantet, absque proprii presbyteri voluntate et rogatu. Nullus decimam ad alium poetinentem recipiat. Nullus poenitentem invitet carnem manducare, et bibere vinum, nisi pro eo ad tempus poenitentiam faciat. Nullus praesumat baptizare nisi in vigilia paschae et pentecostes, nisi pro periculo mortis. Unusquisque fontes lapideos habeat; et si non po- test habere lapideos, habeat vas aliud ad hoc paratum, in quo nihil aliud fiat. Videte ut omnibus parochi- anis vestris symbolum et orationem dominicam insinuetis; jejunium quatuor temporum et rogationum, et Fol. 45. letaniae majores plebibus vestris omnibus modis observandum insinuate. Feria quarta ante quadragesimam, n. plebem ad confessionem invitate, et eis juxta qualitatem delicti, poenitentiam injungite, non ex corde vestro, sed sicut in poenitentiali scriptum est ; tribus temporibus in anno, id est: in natali domini, pascha et pente- coste, omnes fideles ad communionem corporis et sanguinis domini accedere admonete. Certis temporibus, conjugatos ab uxoribus abstinere exhortamini. Eulogias per missas in diebus festis plebi tribuite. Nullus vestrum induatur vestibus laicalibus; Nullus rem aut possesionem aut mancipium ecclesiae vendere aut com- mutare, aut quocunque ingenio alienare praesumat. Diem dominicum et alias festivitates absque opere servili a vespera in vesperam celebrare docete. Cantus et mulierum choros, in atrio ecclesiae prohibete. Carmina diabolica, quae super mortuos nocturnis horis, vulgus facere solet, et cahinnos quos exercet, in contestatio- nem dei omnipotentis, vetate. Cum excommunicatis, nolite communicare. Nullus illis praesumat missam Fol. 43. cantare; sed et plebibus vobis commissis hoc annuntiate. Ad nuptias nullus vestrum eat. Omnibus denuntiate, b ut nullus uxorem accipiat, nisi publice celebratis nuptiis. Raptum omnibus modis prohibete, et nullus ad pro- ximam sanguinis sui accedat; et ut alterius sponsam nemo ducat. Porcarios et alios pastores dominica die ad missam facite venire. Patrini filiolis suis symbolum et orationem dominicam insinuent, aut insinuari fa- ciant. Crisma semper sub sera sit, aut sub sigillo propter quos infideles. Volumus autem fratres carissimi, quatenus quae nostra percepistis traditione, quantum humana patitur infirmitas, bonis studeamus operibus adimplere. Praestante domino nostro Jesu Christo, qui cum patre et spiritu sancto etc.*) Fol. 44. b. Ful. 5. Sermo in Palmis. Fol 48. h. Fratres carissimi, hodie si vocem domini audieritis, intentis auribus eam retinere et observare debetis. Recognoscamus, nos esse filios ecclesiae, in qua baptizati sumus, et in qua nomine Christi, Christiani vocati sumus, ne dicatur de nobis, quod dictum est de Judaeis: „bos recognoscit praesepe suum, et asinus dominum suum, Israel autem non cognovit me.“ Scriptum namque erat: „noli timere filia Sion, ecce rex tuus venit tibi mansuetus, sedens super asinam et super filium subjugalis.“ Nunc autem non sit vobis vanum audire, qualis Fol. 12. et quae sancta festivitas celebratur hodie. Legitur in evangelio, quod dominus noster pius factor et redemp- ſ. tom voluit adimplere ante tempus passionis suae quidquid de eo fideles dixerant prophetae, ut expletis pro- photarum verbis nihil haberent, quod de eo loquerentur rebelles et perfidi Judaei. Cum olim appropinquas- set Jesus Hierosolymis, volens consumare omnia, propter quae venerat, tunc misit duos discipulos suos, di- *) Sequitur: liber Jonae prophetae.

Strana 23
23 — cens illis: „Ite in civitatem, quae contra vos est, et ibi invenietis asinam alligatam et pullum cum ea; solvite et adducite mihi. Et si quis vobis aliquid dixerit, dicite quia dominus his opus habet, et confestim dimittet eos. Illi autem apostoli perrexerunt in civitatem et fecerunt sicut praeceperat eis Jesus. Et adduxerunt asinam ligatam, et pullum, super quem nullus sederat, dominum desuper sedere fecerunt.“ Civitas quae contra apostolos esse dicitur, significat populum Judaeorum, qui nec prophetas nec ipsum dominum credere volue- runt, sed semper in sua duritia remanserunt. Asina alligata et pullus, qui cum ea erat, significant duo tes- tamenta id est duos populos, videlicet primitivum populum usque ad tempus passionis dominicae et populum gentilem, qui quamvis non erat deo subditus ut Judaei, tamen ab illis originem ducebat. Et cum dominus, cum tanta humilitate civitatem suam voluit visitare, non cum superbia neque cum humana pompa, tunc ille talis sessor ostendens suis discipulis, quod per humilitatem destruenda esset superbia primi hominis, dignatus est sedere super pullum asinae et civitatem intrare. Tempore illo pueri Hebraeorum, per spiritum sanctum am- moniti, ramos olivarum manibus ferentes, exierunt obviam ei et clamabant: „Osanna filio David; benedictus qui venit in nomine domini, rex Israel.“ Et non tantum pueri, sed etiam turbae, quae praecedebant et quae sequebantur, dicebant: „Osanna in excelsis." Plurimi autem de turba straverunt vestimenta sua in via. Per turbam, quae sternebat vestimenta sua in via, intelligere debemus illos sanctos, qui in tantum divino Fol. 50. n. amore accensi, sua corpora despiciunt, et palmam martyrii concupiscunt. Pueri significant innocentes et sim- plices homines, qui dimissis terrenis rebus, toto desiderio, in omnibus gratias deo agunt. Palmae et flores significant opera bona, ex quibus remuneratur fidelis quisque. Turbae, quae praecedebant et quae sequeban- tur, intelliguntur esse, sancti prophetae et christianus populus, qui laudes dei decantant. Et nos similiter exeamus obviam deo, et pro ejus amore studeamus in bonis operibus perseverare, despicientes diabolum cum suis membris, id est cum suis sequacibus; nam qui facit voluntatem diaboli, membrum illius est, et membra illius sunt, qui plus confidunt in homine, quam in deo, et qui sperantes in suis divitiis, pauperes injuste opprimunt et despoliant et aliis faciunt, quod sibi nolent fieri. In hac re concluditur perfecta di- lectio, quod omnes volumus nobis bona fieri, igitur et aliis faciamus. Jam audivistis, vos esse filios eccle- siae et eam sicut veri filii honorate ; ipsa enim vos servare cupit et diligenter enutrire et reddere sponso suo, Fol. 50. b. id est Christo; qui jam convicit diabolum atque catenis sic eum ligavit, ut plus non habeat potestatem hominibus nocendi, nisi offendat illos obnoxios operibus suis. Deponite superbiam, quae ducit homines ad mortem ; nam cur homo fragilis superbit? cum in momento superbia illius transit, sicut flos foeni? Similiter mendacium odite, et alia vitia quae perimunt animam. De mendacio dominus dicit: "Os quod mentitur oc- cidit animam, et quod verum dicit, vivificabit illam.“ Et de odio Paulus ait: „Qui odit fratrem suum, ho- micida est.“ Et aliter: „si fratrem tuum non diligis, quem vides,“ etc. — Itaque fratres, quae vobis an- nutiamus, diligenter attendite, et nolite nos peccatores despicere, quia qualescunque sumus, de nobis tamen dicitur: "Vos estis sal terrae.“ Et aliter: „qui vos spernit, me spernit, et qui vos diligit, me diligit,“ dicit Fol. 51. a. dominus. Et de vobis, quos baptizamus, et per confessionem suscipimus, rationem in die judicii redituri sumus, si vobis fidei veritatem et pastum animarum ostendere noluerimus. Et sicut unusquisque, fructum de spinis servans, se ne pungatur ab illis expeditus colligit; ita vos, quae dei sunt verba et quae pertinent ad salutem vestram, per nostram cohortationem suscipiatis, nostras dimittentes spinas. Id est nolite nos imitari in malis operibus. Est etenim talis judex noster qui hominem fecit et quidquid sit in homine evidenter cognoscit, qui reddit unicuique secundum opera sua. Multa nobis dicenda essent, sed ne in fastidium ver- tatur, ista modo sufficiant. Nunc autem in vobismet ipsis oculos cordis advertite, et qualiter vixistis, recognoscite; et dum habetis tempus veniae in hoc tempore, de peccatis vestris apud misericordem et pium judicem, qui vos desiderat habere, indulgentiam per puram confessionem quaerite; ut mundati a vitiis merea- mini esse templum dei, et in sancto pascha illum sicuti decet, sancte et juste in templo cordis suscipere Fol. 11. b. possitis; videlicet, dominum Jesum Christum, qui tradidit semetipsum pro nobis, et qui nos suo pretiosissimo sanguine, non auro nec argento voluit redimere; et ad aeternam patriam cum sanctis et electis suis perdu- cere, in qua ipse verus sol justitiae vivit et regnat, cum patre et spiritu sancto, perpetuo tempore. Fol. 49. b.

Strana 24
24 — Sermo Laurentii. Fol. 52. ſ. Fol. 52. b Fol. 53. n Fol. 53. b Rogo vos fratres dilectissimi, ut memores sitis de salute animarum vestrarum, et projiciatis a vobis omnes cogitationes terrenarum negotiationum, ut non obligetur mens nostra in terra; nec spem habeatis in hoc mundo. Omnia namque transeunt, omnia pereunt, nihil sit quod nos juvet in hac terra, nisi tan- tummodo studium boni operis. Futurum est enim, ut unusquisque bajulet actus suos, prout gessit, sive bona sive mala ante terribilem thronum judicis Christi, quando trement corda singulorum, et renes dissolven- tur, et omnium actuum manifestatio cogitationum et verborum erit. Quis putas, fratres carissimi, non tre- mat et non lugeat unusquisque? quando manifestentur quae hic acta sunt in tenebris et in absconso. Quia ibi omnes justi advenient cum fructu bonorum operum et martyres sancti bajulabunt laudem suac patientiae propter tormenta et carcerres. Viri autem impii et peccatores ibi fructum plenum confessionis ac fletus et ululatus habebunt, ubi inquietudo erit vermium et poenalis flamma. Vere, fratres terribile est illud judicium, ubi manifestentur omnia opera nostra sine teste; actus dico, verba, cogitationes, quando adstabunt millia millium onnium saeculorum et innumerabilis multitudo. Cur fratres mei, negligimus vitam nostram, cum jam approximat tempus et dies, quando secreta et absconsa nostra adducantur in medio? O si sciremus fratres carissimi, quid nobis repositum est in illa coelesti vita, nunc insessanter defleremus, dominum deprecantes, die noctuque, ut eriperet nos de illa confusione et sempiternis tenebris. Clauditur tunc os hominis pecca- toris in conspectu judicis Christi, tremet cuncta creatura ante magnum illius adventum. Quid ergo dicturi sumus in illa hora, si in hoc tempore, fratres, neglexerimus opus nostrum? Ipse autem patiens, omnes nos attrahit ad regnum suum, si andire voluerimus praecepta ejus. Nam et rationem a nobis expectet negligen- tiae hujus temporis parvi, et dicet nobis in illa die: Propter vos in terra manifestissime ambulavi, propter vos alapas in maxillas accepi, propter vos flagellatus sum, propter vos sputa accepi in faciem, propter vos crucifixus sum, mortuus et sepultus, iterum resurrexi, ut facerem vos sanctos, regna coelorum donavi vobis, et paradisum meum aperui vobis, sic et vos, fratres meos vocavi et per me vos obtuli patri, spiritum sanc- tum vobis transmisi; super haec omnia quid amplius habui, quod facerem vobis, et non feci ut vos salva- rem? Tamen haec omnia debent fieri, cum vestra voluntate et non cum violentia, ut non videamini inviti salvari. Dicite mihi peccatores, quid vos passi estis pro domino, qui ita passus est propter vos? Do vobis fratres carissimi consilium, ut omnes simul, dum tempus est, veniamus et procidamus ante eum, et ploremus coram domino, qui fecit nos et dicamus illi: Domine noster, ecce ipse, cum deus esses, ecce omnia pro no- bis passus es, nos autem peccatores ingrati sumus ad omnia beneficia tua. Ipse cum esses deus incorporeus, natura incomprehensibilis, impassibilis; ecce glorificatus es per gratiam tuam et per passionem crucis, ef- fusoque sanguine tuo, venisti salvare peccatores. Tunc autem a sanctis angelis et archangelis magna laus fuit tibi et cum magna gratia et honore et gaudio ingressus es paradisum, tibi praeparatum. Quod autem requirit a te aliud deus, o homo, nisi salutem tuam tantummodo? Si autem neglexeris tuam salutem, et rectas domini nolueris ingredi vias, nec mandata ejus perficere, te ipsum perdis, te ipsum abstrahis de coelesti thalamo tibi praeparato. Deus autem, qui solus sanctus sine peccato est, sancto filio suo unigenito suo non pepercit, tu autem miserabilis tibimetipsi non misereris. Expergisce aliquando a somno, et aperi os tuum in laudem domini. Jacta de te peccatorum tuorum pondus, miserere tibi ipsi et ora frequenter, et produc la- crimas incessanter. Fuge mollitiem, fuge tristitiam, odi desperationem, abominare malitiam. Dilige mansue- tudinem et humilitatem, ama continentiam, et quietem, meditare psalmodiam, dum tempus est. Beatus homo, qui dilexerit te domine, et oderit mundum et omnia quae in eo sunt. Si quis ergo (?) hunc dilexerit deum, illius in terra non erit mens, sed semper superiora desiderat, quae amavit et ibi sitit, et exinde dulcatur. Quis enim poterit praedicare dulcedinem ejus digne, nisi Paulus apostolus, qui gustavit et saturatus est ex ipsa? unde postmodum docens clamat et dicit: „Neque sursum altitudo, neque deorsum profunditas, neque vita, neque mors, neque omnes angeli aut principatus vel potestates, neque creatura alia poterit nos separari a caritate Christi.“ Unde et docent nos martyres sancti, qui gustaverunt de ipsa et refecti sunt. Nam vin- culum molle est caritas dei, et non potest incidi, gladius bisacutus est. Praeciderant aliquando tyranni membra sanctorum, et caritatem Christi ab eis non poterant separare. Membra praecidebantur, caritas autem

Strana 25
25 — precidi non poterat. Aliquando ardebant sancti et sanctitatis vinculum non ardebat. Videamus igitur qnaliter Fol. 54. R. et iste sanctus 1), cujus hodie festa devote colimus, quem impius caesar Decius ad se vocavit, et blandis verbis allocutus est eum et magnum honorem ei promisit, si ad se convertisset, et deos suos crederet. Quod ille omnino renuens, et in praedicatione sancta persistebat dicens: „Miseri dii, quos colitis, daemonia sunt, non dii, et opera manuum hominum, perdentes confidentes in se, cum quibus et tu poenam debes sustinere in aeterno in- cendio ; nos autem verum deum credimus et veneramur qui fecit coelum et terram, mare et omnia, quae in eis sunt, qui habet potestatem in coelo et in terra. Hunc adjutorem quaerimus et salvatorem confitemur viventem et regnantem in saecula saeculorum amen.“ Quod audiens impius caesar, diversis poenis jussit eum affligi. At ille in omnibus tormentis gratias et laudes deo referebat.2) Et cum nullis poenis a deo potuit eum averti, ad ultimum in crate ferrea jussit eum imponi, et desuper carbones vivos incendi, et eum cum furcis ferreis super cratem in igne devolvi. Quod cum diu facerent, dixit sanctus Laurentius: „Carbones vestri refrigerium mihi prae- stant, et gaudium; tibi enim 3) aeternum supplicium.4) Iterum jussit eum Decius arctius assari, sed ille bea-Fol 6s. tus martyr elevans oculos contra Decium sic dixit:“ „Ecce miser, assasti me in una parte, gira et aliam et manduca.“ Tunc gratias agens Domino Jesu Christo, dixit: „Gratias tibi ago, domine Jesu Christe, quia januas tuas ingredi merui.“ Et haec dicens, emisit spiritum. Quis ergo vestrum, fratres carissimi non ammiretur, habuisse istum virum sanctum, hujus caritatis vinculum molle? Quicunque enim dilexit deum, istam habuit caritatem; ipsa caritas unigenitum filium dei ad nos usque deposuit, per ipsam enim caritatem apertus est nobis paradisus. Qui autem sine ista caritate fuerit, anima ejus non complacet regi coelesti, nec compellit eam, ut ex necessitate diligat eum, sed dimittet eam in propria voluntate, ut non ex necessitate compulsa privetur aeternis bonis.5) Audite fratres carissimi bonum consilium meum : Habeamus humilitatem, et festinemus dum adhuc parvum tempus habemus, munde et immaculate servire deo salvatori, ut habitet in nobis spiritus sanctus, et caritas dei abundet in nobis, ut voluntatem ejus perficere valeamus semper. Non diligamus fratres, hujus mundi curam, et nihil aliud cogitemus, nisi quomodo anima nostra in die domini illuminetur. Non illam alligemus in terrestres et miseros actus. Adornemus autem animam nos- tram cotidie orationibus sanctis et jejuniis et castis vigiliis etiam mixtis cum lacrimis, ut inveniat anima no- stra vel parvam fiduciam ante conspectum terribilis throni et judicis Christi, quando adstabunt illi omnes animae cum timore et tremore, quando adstabunt justi ad dexteram sicut oves; peccatores autem sicut hoedi ad sinistram ut damnentur. Et scitote fratres, quia in proximo est nostri domini adventus, ut reddat unicui- que secundum actus suos. Tunc requiescent sancti et electi in aeterno lumine, semper vero peccatores tor- quentur et contemtores in aeternis tormentis 6). Beatus, qui habuerit fiduciam in illa hora et beatissimam audiet vocem dicentem: „Venite benedicti patris mei, hereditate omne regnum meum. Tunc videt unusquisque electorum, se in lumine constitutum, et considerat se inaestimabili gloria et honore indutum, et intra se cogitans dicit: putas ego sum ipse, et unde hic dignus inventus sum? Tunc adveniunt angeli cum gaudio magno glorificare sanctos, et referre illis bona opera, quae aliquando in mundo fuerant operati, hoc est: re- Fol. 55. b. ligionem, continentiam, vigilantiam in oratione; sufferentiam in siti, patientiam in esurie, observantiam in oratione, gaudium in nuditate, et super ista omnia, voluntariam paupertatem propter nostri domini caritatem. Haec omnia cum magno gaudio angeli dicent justis. Tunc respondent sancti dicentes: Penitus nos in terra constituti neque unius diei aliquid dignum fecimus ante dominum. Iterum angeli dicentes commemorant ct locum et tempus. Tunc mirantes sancti de sua 7) oblivione et angelorum commemoratione glorificabunt dominum. Sic fratres carissimi, sanctorum festa veraciter celebrantur, nimirum, si ipsorum exempla sequi, in quantum possumus, imitamur in bonis operibus, in castitate vitae, in sanctitate morum, in humilitate, in benignitate, in patientia, in mansuetudine, in sobrietate, in fide sincera, in spe firmissima, in caritate perfecta, ut simul cum illis ad aeterna praemia pervenire mereamur, et in paradisi amoenitate delectari in quantum existimus participes passionum et tribulationum ipsorum. Unde et apostolus ait: „Si erimus socii passionum, erimus et consolationis.“ Tunc veraciter sanctorum festa celebramus, si deum diligimus ex toto corde, et ex tota anima, et proximum nostrum sicut nosmetipsos, et istud saeculnm contemnimus et [studemus] jeju- 3) Alia manus: O cacsar. 1) Alia manus addebat: terribiliter passus est. 2) Alia manus addit: et tormenta non sentiebat. 4) Alia manus: adcrescet. 5) Super linea: Sed dico vobis ego peccator. 6) Scilicet affligentur. 7) Alia manus addit: ignorantia. Fol. 55 a. Fol. 58. a. 4

Strana 26
— 26 — Fol. 50. h. niis vacare, castitate fulgere, pacis abundantia repleri, caritate jungere, de alienis felicitatibus gaudere, de terrenis damnis nullo moerore affici, de adeptis lucris non lactari immoderatius. Tunc enim instantius et angeli et sancti ejus pro nobis supplicant, cum ex suo merito aliquid in nobis videbunt. Ideoque, quia malis operibus, vitam nostram post baptisma inquinavimus, curremus quomodo possimus evadere peccata nostra, quae laxata erant in baptismate. Secundum ergo baptisma, pura confessio est; nam sicut in baptismate, sic in confes- sione crimina laxantur. Ideoque puram agamus confessionem et poenitentiam dignam, elemosynis redima- mus, et lacrimis lavemus peccata nostra; Sicut sordes lavantur aqua, sic crimina lacrimis lavantur; deci- mas plenas demus, infirmos visitemus, mortuos sepeliamus, in carcere, vel in qualibet tribulatione constitu- tos, consolemur, nudos vestiamus, esurientes alamus, sitientes potemus, orationi instemus, ut ista et alia bona opera facientes, quae longum esset numerare, mereamur regnum adire coelorum, quo cum electis suis sanc- tis regnat omnipotens deus, per omnia saecula saeculorum. Amen. Fol. 17. a. Fol. 57. L Aliud. Qualiter Deo sanctus Laurentius multos [cum] sua praedicatione ad Deum convertit et fide sancta in- struxit; tunc Decius caesar Lauretium ad se vocavit et blandis verbis allocutus est cum, et magnum honorem ei promisit, si ad se convertisset, et deos suos crederet. Quod ille omnino renuens in praedicatione sancta persistebat, dicens : Dii, quos colis, daemonia sunt, non dii et opera manuum hominum, perdentes confidentes in se cum quibus tu poenam sustinere debes. Nos autem Deum verum credimus, et veneramur, qui fecit coe- lum et terram et omnia, quae eis sunt; qui habet potestatem in coelo et in terra. Hunc adjutorem quaerimus et salvatorem confitemur, viventem et regnantem in saecula saeculorum. Quod audiens Caesar, diversis poenis jussit eum affligi; at ille in omnibus gratias et laudes Deo referebat, et cum nullis poenis a Deo potuit eum averti, ad ultimum, in crate ferrea jussit imponi et desuper carbones vivos incendi et cum furcis ferreis super cratem in igne devolvi. Quod cum diu facerent, dixit sanctus Laurentius : Carbones vestri refrigerium mihi prae stant, et gaudium non moerorem. Tunc Decius jussit eum arctius assari. Beatus Laurentius dixit ei: ecce miser, assasti me in una parte, regira et aliam et manduca; gratias agens Deo, emisit spiritum, alacer in Domino. O beatum virum, quam constans inter omnia poenarum genera permansit et usque ad mortem fidelis, multosque sana doctrina et exemplis patientiae, humilitatis, sanctaeque conversationis instinctu convertit ad Dominum, Dei gratia largiente, ita ut crederet per eum hominum multitudo. Ad ultimum marti- rio praesentem vitam (finivit) et adeptus est gloriam sempiternam sub die praesente, quam hodie ob ejus memoriam, sanctam solemnitatem celebramus. Unde oportet, carissimi, ut si passionis ejus non possumus esse consortes, tamen bonis eum operibus, quantum Domino donante possimus, imitari studeamus in humili- tate, in patientia, in sanctitate vitae, in operibus misericordiae, et egenorum ac pauperum cura; in timore pariter et amore Dei, in fide recta, in spe ad Dominum firma, in caritate Dei et proximi, vera atque perfecta, ut aeternae simul cum eo beatitudinis gloriam participemus. Per merita sancti Laurentii per latum orbem, Dominus non solum ubi corpus ejus sanctissimum requiescit, sed et ubi aliquid de reliquiis ejus digne vene- ratur, multa beneficia et sanitates praestat atque virtutes, cui sit honor et laus in saecula sacculorum amen. (In anniversario principis.) Fol. 58. a, „Fratres videte quomodo caute ambuletis, non quasi insipientes, sed ut sapientes, redimentes tempus, quum dies mali sunt.“ Verba ista, fratres mei, sunt beati Pauli apostoli, maximi doctoris et sanctissimi praedicatoris ecclesiae Dei. Et quoniam ille tam sanctus fuit, et dominus noster Jesus Christus elegit cum; ideo debetis vos verba sua cum magna cura et timore accipere et observare. Dicit itaque: "videte fratres ut caute ambuletis.“ Vita ista, quam modo vivimus, fratres carissimi, est quasi quaedam via, qua ad patriam pergimus. Patria nostra paradisus est, de qua expulsi sumus, cum patre nostro Adam, et hic su- mus modo exules in terra ista multa mala et multos labores patientes. Sed postquam filius Dei redemit nos suo pretiosissimo sanguine, revocavit nos ad patriam nostram. Propterea monet nos apostolus, ut caute ambu- letis in ista vita ne cadatis in laqueos diaboli. Vultis scire, fratres qui sunt laquei ejus ? fornicatio, ira, odium,

Strana 27
27 — invidia, et omnis immunditia. Quemcunque per hos capit laqueos, impedit eum, ne perveniat ad patriam coelestem. Ergo caute ambulate, non quasi insipientes, sed ut sapientes. Nullus est sapiens, fratres mei, nisi ille solus, qui bene agit, bene vivit in hoc mundo. Omnis alia sapientia vana et quasi nulla est. Re- dimentes tempus, quum dies mali sunt. Tempus istud, fratres mei, ideo datum est nobis, ut quod per hiu- Fol. 18 b. manam fragilitatem hic peccamus, per veram confessionem, elemosynam et cetera bona opera emendemus. Nunc fratres mei, tempus vitae vestrae bene vivendo redimite, quum dies mali sunt. Omnia quae in his diebus sunt, ad corruptionem tendunt et casu omnia deficiunt; quae hodie sunt, cras non erunt. Ubi sunt reges, duces, episcopi, multi religiosi viri, ubi sunt modo? ubi gloria eorum? Ecce iste vester pastor, cujus hodie anniversarium recolimus, ante paucos dies floruit, terrenam substantiam possedit; modo jacet, modo aret, et nil secum habet, nisi bona opera, quae in corpore fecit. Deo gratias ago fratres mei pro vobis, qui voluistis hodie memoriam ejus facere in orationibus vestris. In illo, fratres mei, potestis videre, quid sumus, quid cras erimus. Scriptum namque est: „Homo vanitati similis factus est, dies ejus sicut umbra praetereunt." Quare fratres mei orate hodie pro illo, ut quae per fragilitatem hic peccata fecit, per sanctam vestram ora- tionem deleantur. Hodie implestis, fratres, quod Salomon ait: „Melius est ire ad domum luctus, quam ad domum convivii." In illa ad finem cunctorum admonetur hominum, ut vivens cogitet, quid futurus sit. Unde hodie et de vobis fratres mei cogitate, ut ante diem ultimum vestrum, aliquid boni faciatis; hodie estis, si cras eritis, nescitis. Sicut ipse dominus in evangelio docet: "Vigilate, quia nescitis diem neque horam. Paulus dicit: „Nemo sibi vivit, et nemo sibi moritur; sive vivimus, sive morimur, domini sumus.“ Fol. 59 a Homilia St. Adalberti. „Fratres, fiduciam talem habemus per Christum ad Deum, non quod sufficientes simus cogitare aliquid a nobis, quasi ex nobis, sed sufficientia nostra ex Deo est.“ Verba ista, fratres sunt sancti Pauli apostoli, qui cum videret grave officium praedicationis et tam arduum, quod humana mens nullatenus auderet acci- pere, respexit ad divinam misericordiam, quae in hoc officio eum confortaret, corde et ore doceret, sciens se nihil habere quod a Deo non accepit. Dicit itaque ad suos discipulos: fiduciam... Haec fratres hodic et semper conveniunt infirmitati mentis meae, qui nec verbis nec scientia idoneus sum hodiernum officium a vero pastore in vicem sui mihi injunctum adimplere. Unde talem fiduciam a Deo accipio et in sanctis ora- tionibus vestris maximam spem pono, quatenus eam doctrinam oratione a Deo mihi impetretis, quae in vo- bis proficiat et in hac sacratissima die vestris peccatis, optatam veniam concedat. Multa fraternitati vestrae, de sacra scriptura possemus dicere, quae prophetae, evangelistae, apostoli ceterique doctores sanctae Dei scripturae 1) ecclesiae; sed ea maxime vobis hodie dicenda(?) volui, quae Dominus noster Jesus Christus, in quo omnium praedicatorum virtus constat et scientia, quae ipse in hodierno evangelio discipulos suos docet. Dicit itaque: „Si quis vult post me (venire) abneget semetipsum.“ Vocat Dominus omnes homines, ut post se veniant. Sed quomodo venient? an pedibus aut equo? Non fratres mei, sed bonis operibus et de virtute in virtutem sanctitatis passibus. Semetipsos quoque abnegare debent utique; hactenus erant in- cesti, fiant cesti, iracundi mansueti, superbi humiles, et omnia vitia in contrarias vertant virtutes et ita pro- ficiendo post deum securi perveniant. Intendite fratres, verba redemptoris nostri, peccata pristina projicite, post ipsum qui vos vocat properate. Patronum nostrum et sanctissimum martyirem, cujus hodie festa gerimus in exemplum vobis sumite, qui post Deum, semetipsum abnegans venit, cujus vitae sanctitatem omnibus fore notam esse existimo. Fol. 6 n. Fol. 1. In coena domini. Sacrum hoc jejunium, dilectissimi filii, jam feliciter peregistis, corpora vestra jam fame, vigiliis, et Fol. 60. h. aliis laboribus pro deo castigastis, peccata vestra confessione, poenitentia, elemosynarum largitione, quantum deus dedit, redemistis: nunc etiam justum esset ut ego, qui pastor vester esse deberem, spiritali cibo, id 1) Super linea: scripseruut. 4*

Strana 28
28 — est, sancta doctrina vos reficerem, indulgentiam, quam desideratis ex officii mei jure, vobis impendam. Sed pro Fol. 10. meis culpis loqui vobis non audeo, propter mea peccata vestram indulgentiam impedire timeo. Quum autem domi- b. num plus offendi scio, si inobediens fuero, si debitam vobis doctrinam et indulgentiam, quantum ipse concesserit, non offero, vos carissimi filii omnes, una mecum divinam ipsius bonitatem implorate, ut ipse suum sanctum spiri- tum inter nos mittere dignetur, qui et mihi veram peccatorum meorum poenitentiam conferat, et officium, quod ego indignus vobis hodie facturus sum, sua virtute et auctoritate perficiat. Frequenter audistis, carissimi, quanta benignitate deus omnipotens genus humanum visitavit, quo ordine dei filius nos a potestate diaboli liberavit, quo pretio vitam, quam propter inobedientiam patrum nostrorum amisera- mus, nobis reparavit. Ipse dominus noster Jesus Christus, cum assumtam pro nobis carnem pro nobis etiam ad morteni dare disposuit, priori nocte, sicut hodie celebramus, coenam cum suis discipulis habuit, in qua nobis sac- ramentum sui corporis et sanguinis primum consecravit. Accepit namque panem, et benedixit, dedit discipulis suis dicens : „Accipite hoc est corpus meum. Similiter et calicem, postquam coenavit, dicens : Hic est sanguis meus, qui pro vobis fundetur in remissionem peccatorum.“ Carissimi haec est redemtio, qua redempti sumus; hic est cibus et potus, per quem peccatorum veniam et vitam aeternam accepimus. Ad hunc accipiendum jugi- ter per confessionem et poenitentiam emundari debetis. Nam ipse dicit dominus: „Nisi manducaveritis car- nem filii hominis“ etc. Ille beatus est, qui haec verba domini, pia semper mente recolit, qui peccata sua poenitentia et elemosynis redimit, qui ad accipiendum corpus et sanguinem domini, jugiter dignus accedit. Nam quicunque indignus, id est, sine vera poenitentia praesumit accedere, non indulgentiam, sed scelerum suorum vindictam sibi sumit, sicut apostolo testante nuper audivimus. Itaque quicunque manducat etc.— Quae verba mihi, et meis similibus, videlicet peccatoribus, sunt valde timenda, qui capitalia crimina fecimus, nec dig- nam inde poenitentiam peregimus; et quod nobis miserrimum est nec adhuc ea lacrimis deplorare possumus. Quis- quis ergo est ille infelix, mei similis, cujus cor nondum dominus respexit, cui de suis peccatis nondum aliqua Fol. 61. compunctio venit, diabolicas quae se indurant, illecebras de corde expellat, cor ad creatorem suum elevet, b. veram sibi poenitentiam ab ipso donari expostulet, ac pro certo, et absque omni dubitatione credat; quia si vera poenitentia adhuc a domino dabitur, etiam vera peccatorum remissio hodie ei non negabitur. Inde ha- bemus multa sanctorum patrum testimonia, inde saluberrima ipsius nostri redemptoris exempla. Ipse pias Mariae peccatricis lacrimas suscepit, illam subito ex immunda, mundissimam fecit; ipse latronem, sero poe- nitentem suscepit, ac eadem die secum in paradisum perduxit. Ipse piissimus pater, etiam vos hodie reci- piet, si ad eum cum vera poenitentia confugiatis, si firmam voluntatem, amplius non peccandi habueritis. Igitur, quicunque veram indulgentiam acquirere desiderat, inprimis diabolo et omnibus ejus voluntatibus abrenunciet, catholicam fidem secundum me dicendo ediceret, ut dum creatorem suum, per fidem cognoverit, fiducialius ab eo peccatorum indulgentiam petere possit. Credo deum patrem omnipotentem, et filium ejus unigenitum, et spiritum sanctum paraclitum ; has tres per- sonas, unum verum deum. Credo quod dei filius, conceptus est de spiritu sancto, natus ex Maria Virgine; quod virgo fuit, quando eum concepit, virgo fuit quando genuit, et post partum virgo permansit. Credo, quod idem dei filius et sanctae Virginis, in carne humana famem, sitim, et omnem humanam miseriam propter peccata pro nobis passus est. Credo quod postea captus est, verberatus est, in cruce suspensus est, ibi mortuus sepultus est. Credo quod ad inferna descendit, cum humana anima, et divina majestate; quod illos inde liberavit, quos voluit; quod tertia die sepulcrum visitavit, carnem suam induit, de sepulcro surrexit, verus deus et verus homo. Credo quod post resurrectionem suam, cum discipulis suis manducavit et bibit, et in hoc mundo conversatus est ad quadragesimum diem; in illo die in conspectu discipulorum et aliorum fidelium suorum ad coelos ascendit, ad dexteram sui patris sedet; inde venturus est in novissimo die, judicare bonos et malos. Et sicut scio quod moriar, tam vere credo, quod resurgam in eadem carne, in qua modo hic appareo, et quod tunc ante dominum veniam, de omnibus peccatis meis rationem reddam, exceptis his, de quibus in hac vita, ad veram confessionem et poenitentiam venio, et de quibus indulgentiam a consecratis hominibus accepero. Credo remissionem peccatorum; credo vitam post mortem. Credo vitam aeternam et confiteor omnipotenti deo et omnibus sanctis etc. et tibi sacerdoti omnia peccata mea, quaecunque feci ex quo primum peccare potui, sci- ens aut nesciens, dormiens aut vigilans, sponte aut invitus, in fornicatione, in libidine, in adulterio, in in- Fol. 02. Fol 62. b

Strana 29
— 29 — cestu, in perjuriis, in homicidiis, in furtis, in rapinis, in mendaciis, in superbia, in odio, in ira, in commes- satione, in ebrietae, in omnibus malis quibus homo peccare potest. Precor sanctam Mariam et omnes sanc- tos, ut apud dominum pro me intercedant, ut spatium hujus vitae mihi a domino petant, quousque dignam poenitentiam de meis peccatis expleam, quia ipse dominus, qui omnia corda novit, hanc sua gratia mihi vo- luntatem dedit. Dei filius, qui pro nobis mori dignatus est, verba, quae ore locuti estis sic in cordibus vestris confirmet, ut opera, quae vobis conveniunt impleatis, et indulgentiam quam nos indigni vobis offeri- mns, ab ipso leniter accipere valeatis. Fol 63. a. Sermo paschalis. „Populus acquisitionis, annuntiate virtutes ejus, qui vos de tenebris vocavit in admirabile lumen suum." Sanctus propheta monet vos dilectissimi, ut annuntietis et ut ennarretis virtutes ejus, qui vos acquisivit, qui vos de tenebris vocavit ad suum lumen. Quis est ille qui vos acquisivit, qui vos de tenebris ad lumen vo- cavit? Dei filius, qui humanitatem propter vos assumpsit, et vos suae divinitatis consortes et participes fecit. Quae sunt illae virtutes ejus, quas annuntiare debetis? Si aeternas ejus virtutes, quibus angelos formavit, quibus coelum et terram et omnia quae in eis sunt creavit, si illas annuntiare [non] potestis; istas tamen ejus virtutes, quas in hoc sacro tempore celebramus, annuntiare potestis et debetis. Quod ipse creator om- nium sacculorum, propter nos in Aegyptum, id est in hunc mundum descendit, quod vos de servitute Pha- raonis, id est de jugo diaboli liberavit, per mare rubrum, id est per baptismum vos adduxit, quod vos in deserto, id est hujus vitae stadio coelesti pane vos reficit, quod columnam ignis, id est gratiam sancti spiri- tus ante vos accendit, qua rectam vitam cognoscatis, qua ad terram promissionis sine errore perveniatis. Ipse agnus mansuetissimus, id est, Christus venit ad certamen contra leonem fortissimum, id est diabolum; qui leo potestatem, quam in onmes homines habebat, super hunc etiam, id est, Christum habere credebat, eum tentando invasit, impios ad persequendum eum persuasit, usque ad mortem crucis eum perduxit, in qua morte idem leo triumphator Adae et omnium hominum occubuit, dum in carne Christi, quam petierat, latentem hamum, id est divinitatem invenit. Quae divinitas carcerem diaboli, id est infernum penetravit, Adam et alios suos cap- tivos inde liberavit, tertia die sepulchrum visitavit, carnem suam induit, resurgendo mortis imperium destruxit, quadragesimo die coelos ascendit, carnem humanam in dextera sui patris scilicet omnipotentis collocavit. Carissimi fratres, haec sunt, quae Christus propter nos fecit, ad haec agenda homo fieri voluit. Haec sunt virtutes ejus, quas in hoc paschali tempore celebratis. Haec sunt dona ipsius, quae jugiter recogitare debetis in honorem immortalitatis, ad quem ipse vos vocavit, [ut] cum eo possidere valeatis. Si quis autem per fragilitatem humanam, a recta via erraverit, per columnam ignis respiciat, non nimis longe vadat, cito per confessionem redeat, ne foveam aliquam, id est capitale crimen incidat. Si quis vero infelix, foveam inciderit, non semper ibi jaceat, non in aeterna morte sua sponte pereat. Est secundum baptisma, quo abluatur, scilicet vera confessio et poenitentia, qua homo post crimen deo pleni- ter reconciliatur. Nemo omnium vestrum sit tam inmundus, tam omnibus criminibus obvolutus, qui de vera in- dulgentia in hoc paschali die dubitet, si hoc solum ei concessum fuerit, quod cor ejus conpungitur et vere poe- nitet. Quicunque autem est tam infelix, tam a diabolo et ejus illecebris induratus, quod haec consolatio adhuc Fol. 64. b. ei non est data, quod haec extremum hominis peccatoris remedium ei est denegatum, illius duritiam et infe- licitatem vos alii omnes deplorate, vestris lacrimis et precibus aliquam ei consolationem a deo impetrate, ne ipse solus expers sit illius gratiae et indulgentiae, quam Christus vobis in sua sancta resurrectione dedit, et quam omnes in Christo credentes hodie per universum mundum accipere laetantur. Ecce dominus deus, in for- titudine veniet, et brachium ejus dominabitur. Ecce merces ejus cum eo, et opus illius coram illo, qui cum patre etc. Ful. 63. b. Fol. 64 n. Dedicatio ecclesiae. Audivimus ex lectione evangelica, fratres carissimi, quia facta sunt encenia in Jerosolimis. Ence- nia autem vocabantur solemnia dedicationis templi, quod populus dei, ex antiqua sanctorum patrum tradi- tione per annos singulos celebrare consueverat. Quorum vestigia nos indigne hodie, juxta morem christia

Strana 30
30 — Fol. 65 b. Fol. 60. 1. norum diem dedicationis divinis laudibus et coelestibus benedictionibus cum dei auxilio studuimus peragere. Fol. 65. Recte festa ecclesiae colunt, qui se filios ecclesiae esse cognoscunt; haec enim omnium credentium mater n. est, quia illic regeneratio baptismi est de morte ad vitam, et remissio peccatorum per confessionem cre- dentium 1). Unde quotiescunque, fratres carissimi, festivitatem dedicationis colimus, si fideliter et diligenter colimus, et sancte ac juste vivemus. Attendamus, quia, quidquid in templis manufactis agitur, totum in nobis spiritali aedificatione completur. Non est enim mentitus sanctus Paulus apostolus, qui dixit: "templum dei sanctum est, quod estis vos.“ Et iterum: „nescitis quia templum dei estis, et spiritus sanctus habitat in vobis?“ Quibus meritis, nisi per gra- tiam meruimus fieri templum dei. Quantum possumus cum dei adjutorio laboremus, ne deus noster, in tem- plo suo, hoc est in vobis ipsis inveniat, quod oculos suae majestatis offendat. Quia, quomodo ad mensam cujusdam potentis nemo praesumit cum vestibns scissis et coinquinatis accedere; quanto magis timendum est, cum iniquis operibus ad templum aeterni regis adpropinquare. Unde nos admonet, hodierna sancti evan- gelii lectio, ubi dicit: „arbor bona, fructus bonos facit; mala autem arbor fructus malos facit. Non est arbor bona, quae facit fructus malos; neque arbor mala, faciens fructum bonum.“ Arbores namque homines sig- nificant, fructus autem arborum, id sunt opera hominum. Vultis enim scire fructus malae arboris ? id sunt opera peccatoris, hoc est: infidelitas, superbia, fornicatio, homicidia, furta, rapina, falsa testimonia, vana gloria, invidia, commessationes et ebrietates, detrectationes, et his similia, sicut apostolus dicit: „qui talia agunt, regnum dei non consequentur, nisi per poenitentiam.“ Et iterum: oportet enarrare vobis, fructus boni arboris, id est opera justorum hominum. Hoc est: confessio fidei sanctae trinitatis et verae unitatis, et dilectio dei et proximi, et vera poenitentia, et justa elemosyna, indulgen- tia peccatorum, oratio pura et recta, assidua visitatio die noctuque ecclesiarum dei, et honor domus domini, sicut ipse dixit: „honora dominum de tua substantia" etc. Et hoc scitote veraciter, quod illae arbores, quae tales fructus faciunt, ad aeterni regis templum coeleste pertingent. Et ideo unusquisque consideret consci- entiam suam, et quando se aliquo crimine vulneratum esse cognoverit, citius per confessionem et orationem et jejunium sive elemosynam studeat emendare. Haec ergo cogitate fratres carissimi, tam casti, et tam sobrii, et tam pacifici sedule ad templum domini accedere, ut ab aeterno et coelesti tabernaculo non mere- amini excludi. Praestante domino Jesu Christo etc. Fol ſi6 b. Alia. Hortatur nos saepius sancta scriptura, ad medicamentum fugere confessionis. Nunquid deus indiget con- fessione nostra, cui omnia presto sunt quae cogitamus, loquimur aut egimus,? sed nos aliter salvi fieri non possumus, nisi confiteamur poenitentes, quid inique gessimus negligentes. Qui seipsum accusat in peccatis suis, hunc diabolus non habet iterum accusare in die judicii, si tamen confitens poenitendo diluit, quae fecit, nec iterum renovat quae agit. „Confitemini, dicit Jacobus apostolus, alterutrum peccata vestra, et orate pro- invicem ut salvemini.“ Item beatus Paulus apostolus: "ore autem confessio fit in salutem.“ Sic Salomon de confessione peccatorum dixit: "qui abscondit scelera sua non dirigetur, qui autem confessus fuerit, et re- liquerit ea, misericordiam consequetur “ Magnum est salutis medicamentum non iterare quae impie gessimus, nec priorum cicatrices vulnerum resauciare. Sic autem dicit Joannes evangelista: „confiteamur peccata nos- stra, fidelis est deus et justus, ut remittat nobis peccata, et mundet nos ab omni iniquitate.“ Similiter Psal- mista ait: „dixi confitebor adversum me injustitiam meam domino, et tu remisisti impietatem peccati mei. Vivens confiteatur peccator quae fecit, quia non est fructuosa confessio apud inferos, nec poenitenita ad salutem proficiens.“ Ecce nunc dies salutis, ecce nunc tempus acceptabile deo. Tempus est nunc remissionis poeni- tentibus ; sed tempus erit post mortem vindictae negligentibus, confiteri scelera sua. Omnes impii amaram habent in tormentis poenitentiam, sed non proficit eis poenitentia ad remissionem, sed conscientia torquet eos, ad augmentum poenarum quae patiuntur. Potuerunt sibi per confessionem praecavere tormentorum immani- tatem, et neglexerunt. Ita sicut ros flammis, ita intus conscientia propria torquentur. [?] Quomodo potest medi- Fol. 67. cus vulnus sanare, quod aegrotus ostendere erubescit? Deus enim confessionem nostram desiderat, ut justam d. 1) Verba sunt haec S. Augustini.

Strana 31
31 — habeat causam ignoscendi; qui peccata sua occultat et erubescit salubriter confiteri, deum quem testem ha- bet, eum (habebit) ultorem. Optime se judicat homo in hac vita ne judicetur a deo damnatione perpetua. Duplicem habere debet fletum in poenitentia omnis peccator; sive quia per negligentiam bonum non facit, seu quia malum per audaciam perpetravit; quod enim oportuit non gessit, et quod non oportuit, egit. Con- fessio justificat, confessio veniam peccatis donat. Omnis spes veniae in confessione consistit, confessio opus est misericordiae salus erogati.1) Unicum est viribus nostris medicamentum cum poenitentia, per quam ad re- missionem peccatorum, unusquisque fidelis pervenit, auxiliante deo, cui est honor et gloria, potestas et im- perium et aeterna majestas in saecula saeculorum amen. In ascensione domini sermo. In hac lectione sancti evangelii, fratres carissimi quam audistis, docemur, aeterna semper gaudia medi- tari, et meditando quantum possumus, cum dei adjutorio pro adipiscenda eadem gaudia laborare, cum di- citur: „Petite et dabitur vobis, quaerite, et invenietis, pulsate, et aperietur vobis.“ Evidenter ostenditur, Fol. 67. h. quia non desidiosis et torpentibus regnum dei dabitur, sed petentibus fideliter, quaerentibus cum justitia, et pulsantibus cum perseverantia. Ideo confirmemur semper in fide Christi, quaeramus eum pura confessione, et mundemus nos ab omni inquinamento cogitationum et operum, pulsemus infatigabili desiderio aures mi- sericordiae ejus. Ne deficiamus ab ipsa petitione, prius quam aperiat nobis dominus januas petitionis suac et educat nos de carcere praesentis miseriae et ad gaudia coelestis patriae faciat pervenire. Petamus ergo frequenter et sine intermissione deprecemur misericordiam dei, qui fecit nos, et totam spem ponamus in eum, ipsumque solum super omnia diligamus, et voluntatem ejus quantumcunque possumus, adimplere cure- mus, ut per sancti spiritus sui gratiam illuminati, mereamur pervenire ad intelligenda mandata ejus, et in- tellecta perficere, et ita ad regni coelestis praemia pervenire. Ipse enim orationem nostram consolatur, cum subjungit: „Omnis enim qui petit accipit, et qui quaerit, invenit, et pulsanti aperitur.“ His verbis considere- mus, quid propheta dicat: "prope est dominus omnibus invocantibus eum in veritate." In veritate autem dominum invocat, qui mentem suam purgat ante orationem ab omni nequitia, ab odio, ab invidia et turpiloquio, a verbis lascivis, et ceteris malis, quae separant a regno dei permanentes in eis. Illi in veritate clamant, qui deum timent, et pro ejus timore et amore peccata relinquunt, et in praeceptis dei ambu- lant. Talium deus preces audit, talium desideria perficiet, tales post hanc vitam ad aeternam gloriam perducit. Caveamus ergo, quid apostolus Jacobus dicit ad negligentes: "petitis et non accipitis, eo quod male petatis“. Male petunt, qui permanent in peccatis et tamen deum orant, ut sibi dimittantur peccata, quae ipsi nolunt dimittere. De talibus dicit propheta: "Cum extenderitis manus vestras ad me, avertam faciem meam a vo- bis, et non exaudiam vos, quia manus vestrae plenae sunt sordibus.“ Quibus medicamentum statim subjun- git, dicens: „lavamini per confessionem lacrimosam, mundi estote sanctis et justis operibus, auferte malas cogitationes de cordibus vestris, quiescite male facere, et discite bene facere etc.“ Neque tamen prohibemur deprecari dominum pro necessitatibus praesentis vitae, pro pace temporum, pro salute corporum, pro ubertate frugum, pro serenitate et temperantia aurarum, pro ceterisque necessitatibus nostris; sed ante omnia quaera- mus regnum dei, et justitiam ejus, et haec omnia adjicientur vobis et propter hoc solum praesentia bona ut proficiamus de bono in bonum omni tempore. Accedamus cum sanctis martyribus, simili ardore dilec- tionis, et si in hoc tempore tantas persecutiones carnales sustinere non sit neccessitas; tamen contra vitia carnalia certantes simus constantes. Nam etsi nunc a pagano non inferuntur nobis tormenta, offeruntur ta- men a diabolo tentamenta, quae necesse est ut superemus. Nam paganus desaeviens ,Christi martyres cru- ciabat, diabolus autem tentationibus subdolis et suggestionibus, Christi fideles seducere conatur. Paganus occidendo martyres misit ad regnum, diabolus seducendo, secum ducit ad ignem aeternum. Et illi vicerunt tolerando supplicia paganorum, et nos vincamus tentamenta diaboli, fortiter ei resistentes et vigilanter ejus suggestionibus cum dei adjutorio. Sancti igitur martyres, nec sibi vixerunt, nec sibi sunt mortui; sed nobis exemplum reliquerunt, bene vivendo superare multas injurias in hoc saeculo. Qui enim sanctos marty- res, in quantum potuerit, imitari voluerit, ad eorum beatitudinem pervenerit, unde Paulus: "si fuerimus, in- Fol 68 a. Fol. 68. b Fol. 60. a. 1) non liquet??

Strana 32
32 — Fol. 69. b quit, socii passionum. Cuncti igitur martyres devote colendi sunt a nobis, quorum corpora vel reliquias pos- sidemus. Illi nos orationibus suis adjuvant, et cum illis est nobis aliqua familiaritas, quia semper nobiscum sunt, corpore viventes custodiunt, hinc recedentes excipiunt, si hoc vivi promereri velimus. Sanctorum, quorum festa celebramus, victorias conletemur, eosque, quantum dominus dederit imitemur. Illi repugnave- runt carnalibus tormentis, nos repugnemus omnibus vitiis. A nobis sanctorum festa veraciter celebrantur, si ipsorum exempla sequi volumus in castitate vitae, in sanctitate morum, in humilitate, in benignitate, in patientia, in mansuetudine, in sobrietate, in fide sincera, in spe firmissima, in caritate perfecta, ut simul cum illis ad aeterna praemia pervenire mereamur. Praestante domino nostro Jesu Christo. Alia praedicatio. Fol. 70. Modo fratres, cum timore dei et humilitate, clamate et cantate, kyrie eleison, primo pro statu sanctae ec- clesiae dei, quatenus dominus deus noster det ei quietam et tranquillam vitam agere; atque pro augmento populi christiani; deinde pro papa, ut deus et dominus noster salvum atque incolumem custodiat eum, qua- tenus una cum grege sibi commisso, aeterna praemia a deo percipere mereatur, et pro vita atque incolumi- tate domini imperatoris vel regis, et pro episcopo nostro, quatenus verbo et exemplo nobis, quibus praest, proficiat, et ad vitam una cum grege sibi credito perveniat sempiternam. Et pro principe nostro, ut Fol. 70. omnem angustiam et omnem infirmitatem auferat ab eo, quatenus possit cum fide recta et operibus bonis, omnia a. quae sibi sunt a deo commissa, gubernare, ut per ista temporalia bona, terrenas divitias, et honorem hujus mundi non ammittat aeterna gaudia; et pro nostra omnium salute, eorum, qui nostris sunt orationibus com- mendati, et pro redemptione animarum nostrarum, deinde pro vobismet ipsis et pro filiis vestris, divinam clementiam deprecate, ut auferat a vobis cladem et pestilentiam et famem, et omnes morbos depellat, ma- lignorum spiritum incursiones abjiciat, et germina tranquillo imbre fecundet, et tribuat nobis de rore coeli et de pinguedine terrae, abundantiam frumenti, vini et olei, et spiritalia desideria coelestis patriae ad effectum sua miseratione perducat; et ut dies nostros, benedicere et sanctificare dignetur, sieut benedicere dignatus est, Abraham, Isaac et Jacob, augeat famulis suis pacem ac sanitatem, laetitiam, benignitatem ab homine usque ad pecus; populumque suum, cum omnibus ad se pertinentibus, pretioso sanguine suo redemp- tum tueatur Jesus Christus dominus noster. Et hoc scitote veraciter, quia, quidquid secundum voluntatem domini orantes petitis, credite quia accipietis, et venient vobis, si cum bonis operibus voluntatem dei vultis implere. Ideoque dilectissimi, christiani facti sumus, ut Christum sequamur et praeceptis ejus obediamns, ut ille qui propter nos homines et propter nostram salutem descendit de coelo, ipse sua pietate ad suum nos regnum perducere dignetur. Qui vivit et regnat deus per omnia saecula saeculorum amen. In Pascha. Fol. 71. a Merito ergo dilectissimi nobiscum exultat hodie coelum et laetatur terra, quia dies iste amplius de sepulchro radiavit, quam de sole refulsit. Quia dominus et salvator noster sicut mundum antequam natus est homo illuminavit ; ita etiam hodie mortuus corpore cum divinitatis suae potentia simul et humana anima illustravit infernum. Hodie domino se visitante, tripudiavit infernus, quia adimpletus est sermo propheti- cus: „populus qui sedebat in tenebris, id est omne genus humanum inferni tenebris obvolutum, lucem vidit magnam"; quia ipse qui creavit hominem, ipse hodie in inferno illum quaesivit, et sua inde potentia libera- vit. Mira et inefabilis dei nostri pietas; irruperat quidem mors paradisum, sed vita expugnavit infernum, legemque mortalem filius dei suscepta mortalitatis conditione calcavit, implens illud quod propheta testatus est: „O mors, ero mors tua“, quia quos tu per peccatum mori fecisti, ego mea morte te in aeternum interi- tum colligabo et eos a morte perpetua liberabo. Ecce quibus laqueis illigata et irretita est hominum per- ditio, quia sicut decepit, decepta est. Diem interfecit, extincta est. Descendit ergo dominus, deposito cor- pore ad imas atque abditas tartari sedes; sed ubi retentus esse inter mortuos putabatur, ibi vincula mortu- orum ligata morte disrupit. Et unde nullus unquam antea, nec solus redierat, inde ille cum magno spolio

Strana 33
33 — coelos penetraverat. Ecce quantum egit immensa dei pietas pro salute ac reparatione nostra; propter nos, sicut ovis ad occisionem ductus est, suscepit pro nobis mala praesentia, ut nobis tribueret aeterna bona. Aestimemus ergo si possumus, quantum nos dilexit ante culpam, quos ita glorificavit etiam post ruinam. Fecit ergo praedam magnam in inferno, quia omnes inde fideles animas liberavit. Ipse se, sua potentia sus- citavit, et inmaculata carne vestivit, quam in sepulchro dimisit, et non solum ipse resurrexit, sed etiam om- nium fidelium animas ad coelestia regna provexit. Exultent ergo populi christiani, pro quibus sanguis effusus est Christi. Exultent et gaudeant, quia de manu eos redemit inimici, et in gremium patris provexit aeterni. Ideo exultemus in domino, non in epulis carnalibus, sed in operibus etiam spiritualibus. Cautionem enim et pactum in baptismo cum Christo fecimus, ut illi servaremus innocentiam, et ille aeternam nobis redderet gloriam, vel nos ei servitium praeberemus, et ille nobis pararet regnum aeternum. Quia ergo ad aeternam libertatem Christus nos sua morte perduxit, et sua nos gratia ab aeterna morte redemit, ideo cultu sanctae religionis, operibus justitiae et puritate ca- stitatis, instantia orationis, assiduitate confessionis, elemosynarum largitate, eam quam post baptisma macu- Fol. 72. a. lavimus vitam, omni studio abluamus. Poenitendo et lamentendo, et in omni nos cautela citra diabolum jugiter exercendo. Jocundemur semper in domino, maxime tamen die adventante sacratissimo redemptionis nostrae, in quo per totum mundum, omnis catholica gratulatur ecclesia; quem ideo annua recursione devo- tissime colimus, ut ad aeternum diem atque aeternam exultationem cum omni gaudio veniamus. Ipso do- mino largiente. Amen. Fol. 71 b. In Pascha. Sanctissimum hodie dilectissimi fratres, diem resurrectionis domini cum omni gaudio celebramus, qui est excelsior cunctis, sanctior omnibus, dulcior universis; in quo dominus spoliato inferno, triumphato dia- bolo, non solum ipse surrexit, sed et multa cum eo sanctorum corpora resurgebant, multisque apparebant, et in sanctam civitatem veniebant, sicut sacra testatur lectio evangelica. Quod non solum tunc agebatur, sed et semper, praesenti sacra festivitate agitur, dum novus deo populus per baptismum adquiritur; ubi mo- ritur peccator, reviviscit deo et resurgit in Christo; in qua singulorum mentes fidelium tanto gaudio et exultatione perfudit, quantum nullius hominis edissere lingua praevalet; quia nemo est, si non humana jucun- detur laetitia, quod non gaudeat in conscientia. Quae enim major esse laetitia potest hominum, quam quod ab aeterna sumus morte redempti, et ad aeternam sumus laetitiam et gloriam, Christo resurgente, perducti? Ad hoc ergo dominus hodie resurrexit, ut imaginem nostrae nobis resurrectionis ostenderet. Nos ergo ideo gratias agamus domino deo nostro, quia dum sanctae paschae solempnitatem colimus, futurae resurrectionis speciem jam videmus Resurrecturum est enim humanum genus, in saeculi consummatione post mortem, quod nunc quotidie resurgit per sacratissimum fontem. Suscitandus est tunc populus dei a mortis sopore, qui nunc quotidie resuscitatur ab infidelitate; renasciturus est tunc ad aeternitatem, quod (sic) nunc quotidie re- nascitur ad salutem. Omnes enim qui in Christo jam (electi erant) humana fragilitate cogente candidam vestem baptismi con- Fol. 73. a. servare non poterant, sine sorde peccati ; nunc iterum per veram poenitentiam et confessionem peccati se ab luere cum elemosynarum largitate studeant et conversatione saltem eandidam in antea non relinquant. Pascha enim quod hodie celebramus transitus, sive transcensus interpretatur. Nos quoque, si veraciter pascha id est transitum domini, quo ille de morte ad vitam transcendit celebrare cupimus, debemus eundem quotidie transitum imitari; quem quotidie ita, ut a vitiis ad virtutes, a superbia ad humilitatem, a fornicatione ad castitatem, ab avaritia ad elemosynarum largitatem, a gula vel ebrietate ad continentiam dignam, ab ira et disceptatione ad concordiam veram, a torpore et negligentia ad summum certamen operis dei, ab odio et inimicitia ad puram dei et proximi caritatem, ab omni mala cogitatione simul et opere ad cautelam atque munditiam cordis et corporis transitum faciamus, ut ad veram aeternamque laeticiam prae- stante domino veniamus, ubi simul cum eo et sanctis ejus aeternaliter gaudeamus, in saecula saeculorum amen- Fol.72. b. 5

Strana 34
— 34 — In feria sexta. Passionem et resurrectionem domini nostri Jesu Christi, fratres carissimi, omnia veteris testamenti volumina pleniter ante praedixerant; qualia pro salute mundi et quam magna agere vel pati dignatus est. Sua enim propria voluntate et nostra magna necessitate in ligno se suspendi permisit, clavis manus et pedes adfigi, latus lancea perforari, ad ultimum spiritum exalavit, et corpus in sepulchro deposuit, et unita divi- nitate, anima ejus ad inferna descendit; tenebrarum et mortis principem, diabolum aligavit, et legiones illius perturbavit. Portas inferni et vectes ferreos confregit, omnes justorum animas, qui per peccatum Adae illic adstricte tenebantur, absolvit, et captivum humanum genus, ad libertatem pristinam revocavit. Quod aspicientes tartarae legiones, inquirere (sic) perterriti ac trementes dicunt : Unde est ille tam fortis, tam splendidus, tamque praeclarus atque terribilis? Mundus ille, qui nostris semper usibus, mortis tributa persolvit, Fol. 75. nunquam nobis antea talem mortuum misit, nunquam inferis talia munera destinavit. Quis ergo est ille, qui sic in- a. trepidus fines nostros adgreditur, et non solum nostra supplicia non veretur, insuper et alios de vinculis mor- tis absolvit? An forte ille est, de quo princeps noster paulo ante dicebat, quod per ejus mortem, totius mundi acceperit potestatem? Sed iste mentitus est princeps noster quia dum eum vincere credidit, ab eo victus oc- cubuit. O princeps noster, hiene ille est, de cujus semper futura morte plaudebas? ipse est, in cujus pas- sione omnem mundum tibi subjugandum esse credebas? ipse est, in cujus exitu nobis, immensa animarum spolia promittebas? Quid egisti? Nam ecce totas tenebras tibi suo splendore fugavit, et nostros carceres fregit, captivos ejecit, ligatos solvit, luctum eorum in gaudium commutavit. Ecce ipsi qui sub nostris so- lebant suspirare tormentis, insultabant nobis de perceptione salutis, et non solum nihil verentur, insuper no- bis et minantur. Nunquam hic antea tam superbi erant mortui, nec aliquando tam laeti fuerunt captivi. Ut- quid istum hic adduxisti, quo veniente, omnes sunt laetitiae restituti, qui antea fuerunt desperati; nullus hic jam solitus eorum luctus auditur. O quid fecisti princeps noster! divitias, quas primo adquisieras pro pa- radisi ammissione, nunc perdidisti per crucem. Periit omnis laetitia tua; in luctum conversa sunt gaudia tua, dum Christum in ligno suspendere praesumebas. Ipsum innoxium occidisti, et omnes obnoxios perdidisti. Post istas infernalium voces, subito, omnis virtus fracta est; daemones (sic) et omnes sancti, qui tene- bantur in morte captivi, redemptoris sui genibus obvoluti, lacrimabili voce clamabant dicentes: o domine redemptor mundi, bonum est quod venisti, quem desiderantes quotidie expectabamus; qui venisti dare in- dulgentiam reis, remissionem captivis, et quoniam pro nobis ad inferos descendisti, noli nos hic dimittere, cum revertaris ad coelos ; sed sicut posuisti titulum in saeculo gloriae, ita pone signum victoriae in inferno. Nec mora post, omnes fideles et justi. a mortis sunt vinculis absoluti, et cum inefabili gaudio clamabant, domino dicentes: Ascende domine, spoliato inferno et auctorem mortis, aeternis constringe catenis. Redde laetitiam mundo, qui de coelis humiliter veniens, tanta dignatus es pati pro mundo. Facta igitur praeda in inferno, Christus cum magna triumphi gloria, et immensa animarum fidelium turma, ad coelos evexit; vivus de sepulchro exivit, et iterum immaculata se carne vestivit, et cum magna gloria resurre- xit et sanctorum suorui secum corpora suscitavit, suisque discipulis apparuit, et omnem dubitationem resurrectio- nis incredulis abstulit, et omnibus sibi credentibus, regni coelestis aditum patefecit, et claustra inferni firmiter obseravit, nisi nos ea iterum peccatis nostris aperiamus ; quod ipse nobis sua pietate cavere concedat, atque ad acterna secum gaudia sicut nos suo sanguine comperavit, ita ibi perducere dignetur salvator atque redemp- tor noster, cujus est omnis potestas, honor et virtus, laus et imperium, in saecula saeculorum amen. Fol. 74. B Fol. 75. n Fol. 73. h. In coena Domini. Fol. 75. b. Quia hodie, dilectissimi diem sanctum devota mente recolimus, quo dominus ante passionem cum dis- cipulis suis coenare dignatus est, et omnia, quae de ejus passione et morte scripta, vel prophetata fuerunt, pro nostra omnium liberatione voluit misericorditer tolerare; oportet nos tam magna mysteria, dignis mori- bus celebrare, ut sicut ejus volumus passionis esse participes, ita et resurrectionis mereamur esse consor- tes. Nam et omnia veteris legis sacrificia in Christo sunt pleniter consummata, cum discipulis panem cor-

Strana 35
35 — poris sui, et vinum sui sanguinis, aeternis mysteriis tradidit, omnibusque fidelibus assumendum (sic) remissio- nem omnium tribuit peccatorum, ita, ut sicut ipse passus esset pro nobis in corpore, ut ab aeterna nos morte redimeret, et viam nobis ad regna coelestia praepararet, idipsum pro nobis quotidie pati velle monstravit, ut nos ad vitam secum aeternam perducat, quotiescunque in sancto altari ejusdem mysterii sacrificia cele- brantur a nobis. Unde dixit discipulis suis: Accipite ex hoc omnes, hoc est enim corpus meum. Agnoscamus igitur fratres, tanta mysteria, qui divinis sumus officiis mancipati. Et ideo, ad illam ter- Fol. 76. *. ribilem mensam domini, cum debita reverentia, cum tremore pariter et amore ad ejus sacratissimum corpus tractandum accedere cogitemus. Nulla malignitate fulcati, nullo invidiae veneno transpuncti, nullo odio ma- culati. Si enim a spiritualibus debemus esse vitiis inpoluti, multo magis a corporalibus sinceri. Nullus igi- tur duplici, id est, malivolo contra proximum animo audeat accedere, nullus in fide ambiguus; nullus nisi corpore castus, et corde mundissimus tantis audeat proximare mysteriis, ne condemnetur ut Judas, et sen- tentiam damnationis mercatur, et quod Judas sustinuit, patiatur. Nam illum, post tam magnae mensae communionem, diabolus intravit, non quia contempsit dominicum corpus, sed quia impudenti mente atque maligna, diabolo in se dedit hospitium. Ideoque timendum est indignis quibusque accedere praesumentibus, ad tam sacra et veneranda mysteria, ne diabolo insidiatori pessimo, habitandi in se locum efficiant. Haec autem dico, non ut vos terream, sed ut cautiores efficiam, ut nullus vestrum sit Judae consors in mensa. Hoc namque sacrificium cibus est spiritualis. Nam corporalis cibus, cum ventrem invenerit adversis humori- bus occupatum, amplius laedit, magis nocet, nullum praestat auxilium; ita et iste spiritualis cibus, si aliquem reperit, malignitate pollutum, magis perdit, quam salvet, magis dapnat, quam liberet, non sua natura, sed accipientis peccatum. Christus ergo praesto est in mensa, Christus ibi ipse occiditur, Christus immolatur, Christus ibi in suo corpore et sanguine sumitur. Ipse ille, qui discipulis hodie panem dedit et calicem, iste ipse hodie consecrat istam. Nec est enim homo, qui adpositum Christi corpus et sanguinem dedicet sed ipse ille Christus, qui pro nobis est crucifixus. Ore sacerdotis verba proferuntur, ipsumque corpus et sanguis, dei virtute consecrantur et gratia. Puram igitur mentem in omnibus, puram exhibeamus cogitatio- nem, quia et sacrificium purum et sanctum est. ideo et animam praeparemus etiam sanctam. Nam si contra inimicum dolor retineatur in corde, solvatur, et inimicitia relaxetur; ut remedium de mensa sumatur, cum ad sanctum sacrificium praeparatur. Audiamus quid alibi ait: „Si offers munus tuum ante altare, et ibi re-Fol. 77. a. cordatus fueris, quia frater tuus habet aliquid adversum te;“ et cetera. — Merito namque, reconciliationis causa hoc est sacrificium constitutum; quia si sacrificii praecepta contemnis, sacrificii remedium sentire non poteris. Comple illud, propter quod ipsum est sacrificium factum, ut digne sacrificio perfruaris ; quia Chris- tus ideo passus est, ut nos patris sui reconciliaret pietati, ideo et nos cum hoc facimus suo fecit vocabulo nuncupari. Beati, inquit, pacifici quoniam filii Dei vocabuntur. His igitur animadversis, cum omni sim- plicitate ipsa mysteria celebremus, atque ad mensam Christi, dignis moribus accedamus, ut vitae aeternae consortes cum Christo esse pariter mereamur, qui cum patre et spiritu sancto vivit et regnat. Fol. 76. b. Dies fratrum defunctorum ..... in die depositionis. Quando celebramus dies fratrum defunctorum, in mente debemus [habere] et quid sperandum et quid Fol. 77. b. timendum sit. Secundum hoc itaque sperandum est, quia pretiosa in conspectu domini mors sanctorum ejus. Secundum hoc autem timendum est, quia mors peccatorum pessima. Ideoque propter spem in memoria aeterna erit justus; propter timorem ab auditu malo non timebit. Erit itaque auditus, quo nullus sit major, quando dicitur sinistris: ite in ignem aeternum. Ab hoc auditu malo justus non timebit; erit enim ad dexteram inter illos, quibus dicitur: venite benedicti patris mei, percipite regnum. In hac autem vita, quae mediante summa bona et ante summa mala ducitur, in medio bonorum malorumque, id est, in neutra parte summorum [sumus], quia et bona quaecunque hic fuerint homini, in comparatione ignis aeterni nec comparanda sunt. In hac ergo medietate vitae, illud quod audivimus nunc in evangelio tenere debemus. Qui 1) Sermonis hujus superscriptio fere tota deléta est. 5*

Strana 36
36 — credit, inquit in me, licet moriatur, vivit; et vitam pronunciat, et mortem non negat. Qui credit in me, licet moriatur corpore, vivit spiritu. Deinde adjungit: et qui vivit et credit in me, non morietur in aeter- num. Certe; licet moriatur quomodo si non morietur? sed licet moriatur ad tempus, non morietur in aeter- num. Sic ista solvitur quaestio, ut non sint inter se contraria verba veritatis, aut possint instruere (sic) affec- tum pietatis. Ergo licet corpore morituri sumus, vivimus, si credimus. Est autem fides nostra maxime discreta ab omni fide gentilium in resurrectione mortuorum; hanc omnino illi non recipiunt, quia ubi reci- piant, non habent; a domino enim praeparatur voluntas hominis, ut sit fidei receptaculum. Dicit dominus Judaeis: sermo meus non capit in vobis. Ergo in his capit, in quibus invenit, quod capiat. In his enim in- venit, quid capiat sermo, qui capit, quos dominus pollicendo non decipit. Ille enim, qui quaerit ovem perdi- tam, et quam quaerat novit, et ubi quaerat, et quomodo ejus membra dispersa congreget, et in unam salutem redigat, et ita constituat, ut eam ulterius non perdat. Consolemur ergo nos invicem, et in his sermonibus nostris potest non dolere cor humanum defuncto carissimo; melius tamen dolet, et sanatur cor humanum, quam non dolendo sit inhumanum. Maria domino cohaerebat, et mortuum fratrem dolebat. Sed quid mira- ris, quia Maria dolebat, quum ipse dominus flebat? movere autem quemvis potest, quomodo flebat mortuum? Fol. 78. sed continuo jubet esse victurum. Non mortuum flebat, quem ipse suscitabat, sed mortem, quam sibi homo b. peccando comparavit. Si enim peccatum non praecessisset, sine dubio mors secuta non fuisset. Secuta est ergo mors etiam corporis, quam praecessit anima. Mors animae praecessit deserente deo, et mors corporis secuta est, deserente anima. Deseruit volens et coacta est deserere nolens, tamquam illi diceretur: reces- sisti ab eo, quem diligere debuisti, recede ab eo quem dilexisti. Quis autem vult mori? prorsus nemo. Et ita nemo, ut beato Petro diceretur: alter te cinget et feret, quo tu non vis. Si ergo nulla esset mortis amaritudo, non esset magna martyrum fortitudo. Ideo et apostolus de dormientibus inquit: Noli vos igno- rare, fratres, ut non contristemini sicut et gentes, quae spem non habent. Non tantum ait: ut non con- tristemini; sed ut non contristemini sicut et gentes, quae spem non habent; necesse est enim ut contriste- mini. Sed ubi contristaris? ubi corpus quod vivit ex anima, fit exanime. Discedente anima, qui ambulat, jacet, qui loquebatur, tacet, oculi lucem non capiunt, aures nulla voce patescunt, omnia membrorum officia conquieverunt, non est, qui moveat gressus ad ambulandum, manus ad operandum, sensus ad percipiendum. Nonne ista est domus, quam nescio quis invisibilis habitator ornabat? Discessit qui non videtur, remansit quod cum dolore videatur? Ista est causa tristitiae. Si haec est causa tristitiae, quae consolatio? quia ipse dominus in jussu, et in voce archangeli, et in novissima tuba descendet de coelo, et mortui qui in Christo sunt, resurgent primi, deinde nos viventes qui reliqui sumus simul cum illis rapiemur in nubibus, obviam domino in aëre et sic semper cum domino erimus. Pereat contristatio, ubi tanta est consolatio. Debeatur luctus ex animo, fides expellat dolorem. In tanta spe non decet esse triste templum dei, ibi habitat bonus consolator, ibi qui non fallit, promissor. Scio ut mortuum diu plangamus, quoniam mors amara est, per illam transivit et dominus. Sufficiant haec pauca caritati vestrae, consoletur abundantius, qui non migrat de corde vestro; sed ita dignetur habitare ut vos dignetur etiam in finem mutare conversos ad dominum, qui vivit et regnat in saecula saeculorum amen. Fol. 79. a. Fol. 78. a Sermo de natali Domini. Fol. 79. h. Gaudere et exultare nobis oportet, fratres carissimi, in hac sancta solemnitate nativitatis domini nostri Jesu Christi, deoque gratias agere, qui tantum nos dilexit, et pro nostra redemptione hodie unigenitum filium suum in hunc mundum misit, ut ille nobis viam salutis aeternam demonstraret, per quam ad regna coelorum possimus pervenire, ibique sine fine cum illo regnare. Nam ipse filius dei, qui erat semper ante saecula sine initio, cum Deo patre, hodie humanitate natus est, quia non potuit genus humanum aliter re- dimi a morte aeterna, nisi ipse Deus, humanam carnem assumeret, in qua mori potuisset. Ideo filius Dei humanam carnem suscepit, ut ab hominibus videri potuisset, et pro nostra omnium aeterna salute, mortem gustaret. Ut dominus Dei filius ostenderet, quantum genus humanum diligeret, simul animam hominis sus- cepit et carnem. Accepit autem animam veram, et carnem veram, utramque sanctam, utramque mundam;

Strana 37
37 — accepit animam humanam sine iniquitate, accepit carnem nostram, cum mortalitate; accepit animam justam, per quam justificaret animas nostras ; carnem vero propterea dignatus est habere mortalem, ut in eadem carne moriens, mortem vinceret, et morte sua nos ab aeterna morte redimeret; in eadem carne resurgeret, et nobis vitam aeternam donaret, et voluntatem ejus facientes, secum ad regnum coeleste perduceret. Ideo carissimi exultemus, et laetemur in domino, et gratias agamus bonitati ejus, qui nos eripuit a dominio Fol. 80. a. daemonum, et fecit nos esse filios dei. Nos ergo caveamus sollicite, ne nos iterum per peccata diabolico sub- jugamur dominio. Diligamus deum ex toto corde et ex omnibus viribus nostris. Fugiamus peccata, quae ipse odit, et diligamus sincera dilectione proximos nostros, sicut nosmet ipsos, quod deus in nobis diligit; superbiam et avaritiam detestemur, iram et invidiam, odiumque cum omni malitia abjiciamus a nobis; for- nicationes et omnes pollutiones corporum et animarum, furta et perjuria detestemur, ebrietates et commes- sationes simul et omnia vitia fugiamus. Teneamus inter nos veram dilectionem, pacem, et concordiam; patientiam et mansuetudinem, pietatem et humilitatem, et modestiam firmiter teneamus. Castitatem et pu- dicitiam cordis, et corporis solicite habeamus. Castitas enim corporis est, carnis concupiscentias refrenare; castitas autem animae est, cor ab omni malitia studiosissime per confessionem puram et veram poenitentiam emundare. Elemosynis quoque et ceteris operibus misericordiae peccata nostra redimamus. Peccata prae- terita defleamus et de futuris modis omnibus caveamus, sobrie, juste. pie vivamus. Sit mens nostra in deo laeta, pura confessione mundata, sit bona voluntate munita, et sanctissima caritate ornata. Convivia nostra sint pauperibus communia, et omnis intentio nostra, in dei semper opere occupata. Nam si festa Domini tali veneratione colemus, ad aeternae festivitatis domini gaudia pertingere meremur; ipso praestante, qui vivit et regnat in saecula saeculorum amen. Fol. 80. b. Sermo in festo S. Stephani. Post gloriosissimam domini nostri Jesu Christi resurrectionem a mortuis, fratres carissimi, et ascensio- nem ejus in coelum, in carne, in qua passus est, et resurrexit pro redemptione nostra, tunc discipuli ejus, unanimiter elegerunt septem de credentibus in eum, et ordinaverunt diaconos, ad ministerium dei; de qui- bus optimus erat Stephanus, cujus hodie natalitia colimus, quem dominus noster, primo pro se voluit pati et coronari ; inde nomen ejus corona interpretatur. Cui tanta caritas inerat, qui pro Christo sustinuit marty- rium, ut pro suis lapidatoribus, dum eum lapidare volebant oravit dicens: Domine, ne statuas illis hoc pec- catum; quia nesciunt, quid faciunt. O quam magna caritas erat in beato Stephano, qui persequentibus eum, nullo modo cessabat, verbum domini praedicare. Quanta et quam magna per illum dominus, in carne positum sive postea ad sepulchrum ejus, per illius, [intercessionem] operatus est, non possumus enarrare; sed unum licet de multis dicere. Juxta Anconam, namque civitatem quae prope est Ravennam, ecclesia sancti Stephani martyris sita Fol.81. n. est, in quia vir, vitae venerabilis, Constantius nomine, mansionarius erat. Quadam die, dum in eadem ecclesia oleum deerat, unde lumen ea die haberet ecclesia, et ipse prostratus in oratione coram altare sancti Stephani, eique suum commendavit officium, surgensque ab oratione omnes lampades ecclesiae implevit aqua, atque ex more papirium posuit, allatoque igne succendit, sicque aqua arsit, in lampadibus ac si oleum fuisset. Ecce qualis est coram deo, beati Stephani virtus, qui, quodcunque ab hominibus postulatur, a domino promeretur. Nobis siquidem necessarium est, fratres, agnoscere, quibus armis Stephanus beatissimus Christi martyr, saevitiam Judaeorum devicit, ut nos etiam ejus discamus exemplo nostram malitiam superare. Docuit igitur dominus noster Jesus Christus, discipulos suos talibus armis, inimicos suos vincere, ut scirent etiam in ejus amore, pro inimicis orare, ut ita faciendo possent aeternam cum eo gloriam possidere. Docuit eos, tempo- ralia bona pauperibus erogare, et cum eis aeterna sibi guadia comparare. Vere etenim his armis munitus erat sanctus Stephanus, quia pauper erat facultatibus mundi, et dives erat, coram deo, omnibus bonis: fide recta, spe firma, et caritate pura, bona voluntate per omnia. Ergo fratres, estote imitatores sanctorum, ut effici mereamini consortes eorum, in regno coelorum. Ut Fol. 81. b. perveniatis ad vitam, exhibete misericordiam; erogate indigentibus terrena, ut possideatis coelestia. Si desi-

Strana 38
38 — deratis accipere bonum, quod vobis Christus promisit, facite bona, quae ipse praecepit, ut multiplici coram deo mercede, digni habeamini in regno dei. Ecce solemnia haec celebramus sancti Stephani, et tune in acternum felices erimus, si eum bonis operibus imitemur. Teneamus viam rectam, ut possimus pervenire ad patriam; si enim ambulaveritis per opera bona, tunc ad praemia perveniamus aeterna. Ibi nullam infe- licitatem timemus, et veram felicitatem sine fine possidemus; ibi etenim nullus infelix erit, sed quicunque ibi erit, vere felix erit, per dominum nostrum Jesum Christum etc. Sermo in epiphania. Epiphaniam id est apparitionem domini salvatoris hodie, dilectissimi, celebramus, quando tribus Magis in Caldaea regione stella novae claritatis apparuit, et natum eis regem omnium regum monstravit; quae Fo 82. stella pulchrior sideribus, facile declaravit, intelligi verum lumen, veramque laetitiam, veramque salutem, a. natum in mundo, qui et saecula fecit et sidera. Unde et isti Magi sequuntur superni luminis ducatum, et [praevio] fulgoris indicio, pervenerunt ad Christum, stellam mundi. Et quem in humanitate viderunt hu- milem natum, super coelos coelorum adoraverunt, et crediderunt excelsum. Aeternam dei virtutem, et sa- pientiam, dominuinque majestatis, in Christo homine agnoverunt. Nam sacramenta, quae cernebant, fideliter intelligebant, et quod corde crediderant, muneribus protestabantur, aurum, thus, et myrrham illi offerebant, acternum eum regem, summumque pontificem, et verum esse designabant hominem. In auro, quod regi congruit, in thure, quod verus nobis esset pontifex, interpellans pro nobis, et reconcilians nos deo patri suo, in myrrha autem designantes, quod idem filius dei, deus verus et deo vero patre ante saecula genitus, homo verus pro nostra redemptione et salute fieri dignaretur. Honoretur itaque a nobis, sacratissimus dies, in quo salutis nostrae auctor apparuit, et quem Magi ve- nerati sunt, in cunabulis, omnipotentem deum nos adoremus in coelis. Et sicut isti mystica ei munera ob- Fol. 82. tulerunt, ita et nos de cordibus nostris, bona voluntate, fide recta, spe firma, caritate sincera, nostra bona b. opera offeramus. Quamvis vero ipse sit bonorum omnium largitor, nostrae tamen fructum quaerit industriae. Non enim dormientibus pervenit regnum coelorum, sed in mandatis dei laborantibus, atque vigilantibus. Unde hortamur dilectionem vestram, ut abstineatis vos ab omni opere malo; quae sunt casta et justa, sequamini. Odia declinate, mendacium veritate, superbium humilitate destruite, avaritiam largitate delete. Magi ergo per aliam viam reversi sunt in suam regionem. Et nobis necesse est, ut in regionem nostram, id est, ad paradisum, unde peccando decidimus, per bona opera redeamus; ut reliquamus viam perditionis ac mortis, aggrediamur viam mandatorum dei, ut ad promissa fidelibus, praemia et ad regna coelestia veniamus. Nos ergo fratres, festivitatem hanc apparitionis domini, studeamus sanctis et deo dignis moribus cele- brare, puraque confessione, et vera poenitentia malorum, quae fecimus, corda nostra et corpora mundare curemus. Peregrinos et pauperes cum omni honore studeamus suscipere, et humanitatem, quantum possimus, impendamus ; discordes ad concordiam revocare, elemosynas faciat, ut ex ipsis sua peccata redimat, et acter- Fol. 83 na sibi praemia comparare non desinat. Abstineat se unusquisque, ab omui opere malo, ab inimicitia, et 3. homicidio, ab ebrietate et fornicatione; a furtu et perjurio; a falso testimonio et a detractione, quia haec omnia et his similia odit deus, et eos, qui talia faciunt puniet in futuro. Simus ergo benigni, misericordes, honorantes invicem et diligentes, ea semper optantes, quae in servis suis diligit deus; ut possimus cum sanctis ejus ad aeternam gloriam pervenire, ipso adjuvante, qui vivit et regnat in saecula amen. De religione christiana." Scitis fratres carissimi, quia enim incertus est unicuique dies exitus sui; ideo necesse est omnibus ho- minibus, bonis operibus, cum fide recta et voluntate sincera ad deum, cum caritate perfecta, pura confes- sione omnium peccatorum suorum, veraque et fructuosa poenitentia, cum elemosynarum etiam largitate, sem- per se ad hanc horam praeparare, et praecepta domini unicuique, quantum ejus largiente gratia valeat, sum- mo certamine custodire. 1) Inscriptio hnec ab alin manu adjecta est.

Strana 39
39 — Ideoque inter caetera dei praecepta, ut dies dominicus cum omni honore et reverentia celebretur, modis omnibus est cogitandum, et pio studio venerandum; ut unde saepissime estis ammoniti, symbolum et oratio- nem dominicam unusquisque memoriter teneat, et signaculo fidei contra diabolum se praemunire signando. Oblationem, quae ad sacrum altare, pro semetipso agere, et pro omnibus ad se pertinentibus vivis atque de- functis, deinde etiam pacis osculum inter se in ecclesia facere ad indicium verae caritatis, qua deum puriter et proximum debemus diligere. Ut ad perceptionem sanctae communionis, id est corporis et sanguinis do- mini nostri Jesu Christi sollicite se unusquisque sancta conversatione et pura confessione, malarum cogita- tionum et inutilium verborum ommissique operis et malae voluntatis abstinentia, antea praeparet, ut non ju- dicium sibi, sed remedium animae suae in eo percipiat. Dies quoque festos in anno, propter reverentiam dei et sanctorum ejus noverit se unusquisque cum ho- nore debito celebrare debere, et ad ecclesias frequentius venire, et cum ibi veniet, oret deum suppliciter, et joca et cantationes inanes ibi nullo modo quis faciat, incantationes et maleficia, omnes omni novitate et eos, quos talia nostis colere, nullus ex vobis celare audeat, sed aut nobis eos dicat, aut presbytero suo; ut ad emendationem provocentur; quia lex dicit de eis: maleficos non patiaris vivere, qui non solum sibi, sed multis aliis nocent. Incestas nuptias ubicunque scitis inter vos fieri, nolite illas celare, sed dicite eas, ut tales corrigantur, ne multis sint in ruinam delicti. Illas vero feminas, quae venenum congerunt, sive partus suos necant vel quae dicuntur, grandinem excitare posse, modis omnibus manifestate, ut publice arguantur, et aliquando possint pervenire ad satisfactionem. Quemcunque vero pro deo homines colunt, fallente et seducente diabolo, ad suam quippe perniciem faciunt ; quia non perpendunt, quod ipsi, quos colunt, nihil eis boni neque utilitatis praestare valent nec tol- lere. Ideo diabolus eos credere docet, ne solus, cum suis sociis puniatur in supplicio, sed omnes quos va- let, malis artibus, incredulitate et in malo opere studet decipere. De hoc opere nunquam cessat, nunquam dormitat, ut homines secum ducat in infernum; cujus laetitia est perditio, cujus moestitia est nostra conver- sio. Ideo tam amarum ductorem, tam pravum magistrum, totis viribus nostris fugiamus seductionem ejus, et ad deum verum, omnipotentem, tota mente, curramus, ipsum diligamus totis viribus nostris, eumque pos- tulemus, ut cor nostrum, mentesque nostras ad suam dirigat voluntatem, ut semper in ejus servitio perma- nere valeamus, per quem vivimus, movemur et sumus; et ipsi gratias agamus de omnibus bonis ejus, quae nobis indignis contulit, eumque deprecemur, ut hic per bona opera veniam omnium delictorum percipere mereamur, atque aeternae beatitudinis gloriam, simul cum domino et sanctis ejus pervenire, ipso adjuvante Fol. 84. et donante, qui vivit et regnat in saecula saeculorum amen.1) Fol 84 a. Fol. 83. b. b. Sermo ad populum in capite quadragesimæ. Fol. 86. Fratres carissimi, omnibus diebus, convenit christianis sobrie, caste, et religiose vivere; maxime oportet his diebus sanctis, [qui] ab ipso domino, post baptismum ejus statim jejunando, consecrati sunt; sicut hodie lectio sancti evangelii testatur. Christus autem, qui nullum peccatum commisit, jejunavit quadra- ginta diebus et quadraginta noctibus, ut universum mundum redimeret de potestate diaboli, et ut aeternae salutis exemplum per jejunium constitueret nobis. A praesenti etenim die, usque in pascha, sex hebdomadae sunt; quarum videlicet dies 40 duo fiunt; ex quibus sunt sex dies dominici, qui jejunio subtrahuntur. In jejunio vero non plus remanent, quam triginta et sex. Annus ducitur per trecentos et sexaginta dies. Ideo- que nos triginta et sex dies jejunamus, quasi anni nostri decimas deo damus. In lege etenim domini jube- tur omnium rerum decimas deo offere. Ita debemus decimas deo, dierum nostrorum offerre; ut his diebus sanctis peccata nostra deleantur, et emendemus, quae ignoranter peccavimus. Itaque contendamus offerre et conservare deo decimas dierum nostrorum; haec etenim felix est decima, quae nos reconciliat deo et mun- dat a peccatis. Propterea nullus vestrum praesumat in ista quodragesima jejunium suum frangere, exceptis diebus dominicis; nisi senectute, et infantia vel infirmitate cogente. Alio tempore, qui jejunat, mundat se a Fol 86. a. b. 1) Quae nunc sequitur Homilia, cui titulus: „in purificatione S. Mariae“ jam superius pag. 7 et 8 (Fol. 13 usque 15 n.) impressa est.

Strana 40
— 40 — Fol. 87. a. peccatis, et accipit indulgentiam peccatorum, et parat sibi regna coelorum; in ista vero quadragesima, qui potest et non jejunat, auget sibi peccata sua. Dilectissimi, dies isti, dies salutis vocantur, sicut sanctus Paulus in hodierna lectione ait: „Ecce nunc tempus acceptabile, ecce nunc dies salutis.“ Nemini dantes ullam offensionem, ut non vituperetur ministe- rium nostrum. His diebus festis, justi justitiam eorum augent, cum bonis operibus; peccatores vero, si ad veram confessionem et poenitentiam convertuntur, indulgentiam et misericordiam a domino consequentur; si eo modo convertuntur, quemadmodum sanctus Joel propheta ait: „Convertimini ad dominum deum vestrum, in toto corde vestro, in jejunio et fletu, et nullus diffidat de domini misericordia.“ Carissimi, hanc venerabitem quadragesimam honoramus, et conservamus, si derelinquimus omnia car- nalia desideria, quae enumerare longum est. Sic affligamus corpora nostra jejuniis, ut animas nostras bo- nis operibus adornemus. Jejunent in nobis odia, jejunet in nobis luxuria, jejunet in nobis omnis iniquitas, abstineamus nos a vitiis universis. Quid prodest nobis, quod nos abstineamus a cibo et potu, et iterum polluimus nos cum aliis vitiis, et sordidamus linguas nostras verbis otiosis et fallacibus? Recte oramus do- minum, si in prece nostra, cordibus nostris, non obviavit invidia; tunc proderit nobis, manibus nostris, pec- tora nostra tundere, si inde omne odium, et furorem malignae voluntatis excusserimus. Jejunia ergo chri- stianorum, pacem debent nutrire, non injuria. Illud ergo jejunium deo placitum est, quod elemosynis orna- tum est, sicut sacra scriptura ait: quia sicut aqua extinguit ignem, ita elemoysna extinguit peccatum. Et de elemosyna nullus pauper excusare se potest, qua dominus per prophetam ait: Frange esurienti panem tuum. Et iterum sanctus Gregorius ait: tantum valet regnum dei, quantum habes. Agite confessionem et poeniten- tiam veram, et indulgentiam, omnibus peccantibus in nobis; tunc dimittentur vobis peccata vestra. Et dis- cite orationem dominicam, et fidem rectam, et assidue diebus ac noctibus, ad ecclesiam venite. Si hujus- modi operibus velimus jejunia nostra peragere; tunc valebimus sancto die paschae securi corpus et sangui- nem domini accipere, ad remedium nostrum. Auxiliante domino nostro Jesu Christo amen. Sermo in palmis. Carissimi, licet ut de solemnitate, quam hodie celebramus, vobis aliquid enarremus, unde sanctus Ma- theus apostolus et evangelista ait : "Cum adpropinquasset Jesus Hierosolymis, et venisset Bethfage, ad montem Oliveti, obviam ei venit multitudo credentium, cum ramis palmarum, clamantes et dicentes: Osanna benedic- tus qui venit in nomine domini, rex omnium saeculorum, et honorifice duxerunt illum in Hierusalem.“ Hoc ex- Fol. 90. emplum sequitur sancta ecclesia christiana, hodierna die in palmis, arborum framos] portando. Sed nobis ne- a. cesse est, fratres mei, ut hoc exemplum spiritualiter impleamus, ut animarum nostrarum ad remedium proficiat. Quia domino plurima turba, vestimenta sternebat in via, eodem modo nunc sternamus in via domini cor- pora nostra jejunando, vigilando, orando, elemosynas faciendo, injurias patiendo, inimicos nostros diligendo. Laudemus nomen domini, fide non ficta, ut per nos nomen domini glorificetur ; dominum confitendo, patrem et filium et spiritum sanctum unum esse dominum omnipotentem, quem populi fidelium honorifice duxerunt in Hierusalem. Propterea fuerat accensa invidia diaboli, et infidelium omnium populorum, adprehenderunt Jesum Christum dominum nostrum et crucifixerunt illum, sicut hodie sacra scriptura evangelica de illo tes- tatur, quod nunc longum est vobis per singula verba enarrare; sed tamen aliquid breviter inde, ad intelli- gentiam et ad utilitatem vestram cum domini adjutorio debemus vobis adnunciare. Illud tamen seire et intelligere debetis, quod dominus noster Jesus Christus pro vobis traditus est in manus hominum iniquorum, vinctus est, flagellatus, derisus, crucifixus, aceto cum felle potatus, mortuus, et FoL 90. sepultus est. Ideoque dominus noster Jesus Christus in manibus impiorum traditus est, ut nos a potestate et de manibus diaboli liberaret. Vinctus est, ut nos a vinculo mortis liberaret; flagellatus est, ut nos a fla- gello aeternarum poenarum eriperet; derisus est, ut opprobrium sempiternum abstulisset a nobis; in cruce elatus est, ut nos exaltaret in coeleste regnum; aceto et felle potatus est, ut nos dulcedine spiritus sancti repleret; mortuus est, ut nos, qui propter peccata primi hominis mortui fuimus, vivificaret deo. Illud tamen scire et intelligere debetis, quod ante nativitatem domini nostri Jesu Christi diabolus regnavit in mundo, et Fol. 89. b.

Strana 41
— 41 — omne humanum genus propter peccata primi hominis descendebat in infernum; peccatores et justi. Prop- terea dignatus est dominus, humanum corpus suscipere, et tantas passiones pro nobis sustinere, sicut modo audistis in evangelica lectione. Sancti martyres Christi similiter multas passiones pro Christi nomine sustinuerunt. Sanctus Petrus apostolus, et sanctus Andreas frater ejus, pro Christi nomine crucifixi sunt; sanctus Paulus apostolus, sanctus Johannes baptista, decollati sunt; sanctus Stephanus lapidatus est, et reliqui quam plures pro Christi nomine passi sunt. Quid sustineamus nunc propter Christum? Ille nihil quaerit a nobis, nisi ut derelinquamus omne malum, et faciamus voluntatem domini, et habeamus cum illo vitam aeternam. Videte fratres, quam caros nos dominus habuit, qui tali pretio nos comparavit; non auro, non argento, nec gemmis; sed de suo proprio sancto sanguine redemit hunc mundum. Unde dilectissimi procuremus nosmet ipsos, et quidquid contra dei praeceptum gessimus, cum vera poenitentia et justa elemosyna hic emendemus ante finem nostrum, et nun- quam de domini misericordia desperamus; quia non quaeret a nobis dominus in die judicii, quales ab initio fueramus, sed quales circa finem nostrum inventi fuerimus. Ideirco dilectissimi, de istis sanctis diebus non prolonget vos, quia quanto plures dies sunt jejunii, tanto major est remissio omnium peccatorum nostrum. Sicut enim tempore messium vel vindemiarum colligitur, unde corpora nostra per totum annum vivunt, ita in istis sanctis diebus et noctibus debemus cum jejunio et aliis bonis operibus acquirere, unde animae nostrae vivere debeant in vita aeterna. Ammonemus unumquemque nostrum, qui ab initio quadragesimae usque nunc a malis operibus abstinuerat, rogamus nunc, ut non lassescat, sed coeptum opus bonum ad finem per- ducat, ut cum turba fidelium regnum perpetuum participet, quod nunquam deficit. Ideoque festinare debe- mus, quantocies possumus, ut istis sanctis diebus usque ad finem paschae castitatem corporis et animae deo auxiliante servemus; quia, si aliquis nostrum, potentiorem sibi ad domum suam invitaverit, quanto magis potest, praeparat se ipsum vestimentis optimis quae habet, et ornat domum suam diversis ornamentis et flori- bus, ut aspectus invitati non irascatur. Quanto magis nos debemus praeparare diversitate bonorum operum cum confessione et elemosyna et jejunio et poenitentia et indulgentia et oratione assidua et vigiliis, et reliquis bonis operibus his similibus, ut in die sancto paschae securi possimus accedere ad altare domini corpus et sanguinem accipere ad remedium, non ad judicium nostruim. Praestante domino nostro Jesu Christo etc. amen. Fol. 91. n. Fol. 91. b. De festis paschalibus. Fol. 98. b. Paschalem solemnitatem, fratres carissimi, adhuc celebramus, quam cum omni veneratione celebrare oportet; in qua sumus ab aeterna morte et a potestate diaboli, Christi resurrectione liberati. Quia haec est solemnitas, in qua Christus huic mundo iter lucis aeternae aperuit, et vitam aeternam omnibus perdonavit, si voluntatem et mandata ejus observare omni studio cupimus. Eripite vos a delectationibus pravis, quae sectato- res suos mergunt in interitum et perditionem; id est: inmunditia, fornicatio, rapina, fraus, furtum, perjurium, falsum testimonium, odium et invidia, superbia, cupiditas, vana gloria, detractatio et alia multa. Nolite imi- tari christianos malos, in his supra dictis, sed sobrie, pie, juste vivere contendite, in caritate, in fide, et dilectione dei et proximi, in continentia omnis malitiae, in castitate, in scientia, in elemosynarum largitate perseverantes, ut mereamini ad vitam aeternam pervenire, quam ipse dei filius sua misericordia, non nostris meritis praeparavit. Ideo laetemur et exultemus in domino his diebus, quos annue veneramur, non in crapula et ebrietate, sed in mandatis domini, et in eo, quod securi sumus de peccatis. Abjiciamus a nobis opera tenebrarum, et induamus nos ornamentis bonorum operum, ut quod modo abstinentia corporali non adquiri- mus, mentium puritate quaeramus. Et ita vivamus in his festis, ut ad aeterna festa pervenire mereamur. Quid prodest interesse festis hominum, si deesse contingat festis angelorum. Cum ergo statuto tempore geritur, ad illam quae sempiterna est, mens nostra semper intenta sit, quod frequenter in his gaudeamus temporibus ad aeterna gaudia, mens nostra qualiter veniamus meditetur, quod laeti simus in patria. Vitam vestram, fratres, moresque componite, quia is, qui mitis resurrexit a morte, valde districtus et terribilis peccatoribus apparebit in judicio, cum omnis virtus coelestis exercitus in conspectu ejus apparebit. coelum ardet et terra cunctaque elementa in conspectu ejus timore concutiuntur. Hunc ergo, tanti pavoris Fol. 90. a. Fol. 99 b. 6

Strana 42
42 — Fol. 100. a Fol. 100. D judicem venturum timete. Nunc ergo timendus est, et bene operandum, ne tunc in judicio timeatur, quia tanto tunc crimus securi de ejus praesentia, quando nunc satagimus esse suspecti de culpa. Ad hanc resur- rectionem, quam in se ipso dominus ostendit, nullus se tunc adstare diffidat; quia omnes ibidem adstare de- bemus, ut referat unusquisque prout gessit, sive bonum sive malum. Damnatione ergo digni sunt, qui ab ipso domino exemplum resurrectionis acceperunt, et credere nolunt. Unde ait Job: „scio quod redemptor meus vivit, et in novissimo die de terra surrecturus sum, et accipio carnem et pellem meam, et oculis meis videbo dominum.“ Et David ait: "In conspectu ejus procedunt omnes, qui descendunt in terram, quia resur- gendo ad judicium veniunt, qui nunc in pulvere putrescunt.“ Cogitemus ipsi, qualiter arbusta aestivo tempore plena foliis, floribus fructibusque, videmusque hiemis tempore nuda foliis, floribus ac fructibus, quasi arida remanent. Sed verno redeunte, cum a radice humor surrexerit, suo iterum decore vestiuntur. Cur ergo de hominibus diffiditur, quod in ligno fieri videtur? Si ergo ex arbore producitur, quod in eo non videtur, cur de pulvere hominis diffiditur, quod ex eo reparari forma valeat, quae non videtur? Quali enim morte vita hominis finitur: in igne, sive in aqua, sive gladio, sive a bestiis comestus, sive sit deformis unius manu, vel pede, vel oculo ; integro corpore, quasi in triginta annorum aetate resurget ad judicium, et recipiet pro quali- tate factorum, qualiter meruit, in hoc saeculo. Qui mala egerunt et non per confessionem et poenitentiam emendaverunt, ibunt in ignem aeternum; qui vero bona, in vitam aeternam. Unde fide (sic) dilectissimi in nobis quod apostolus ait: Qui vivunt, non sibi, id est mundi desideriis, non carnis concupiscentiis vivant, sed ei, qui pro nobis mortuus est, et resurrexit. Nemo in carnis vitae malitia permaneat, sed unusquisque nostrum, de die in diem proficiendo in bono opere, renovetur. Qui autem non proficit, deficit et qui nihil adquirit, perdit. Currendum est nobis fidei gressibus, misericordiae operibus, amore justitiae, ut tempora re- demptionis nostrae spiritualiter celebrantes, sinceriter et veraciter Christi mereamur esse participes. Quod nobis preastare dignetur etc. amen. Fol. 103. R. De resurrectione Domini. Nosse debetis, fratres carissimi, resurrectionem esse omnibus christianis. Hanc formam ipsam veritas proprio corpore demonstrare dignatus est, quia resurrexit, ut nos resurrecturos non dubitaremus. Quod vero praecessit in capite, necesse est ut sequatur in corpore; quia caput nostrum Christus est, et nos membra ejus esse debemus, si voluntatem ejus omnimodis, quantum ejus gratia auxiliante queamus, implere curamus. Venit ergo filius dei immortalis et justus, et nasci dignatus est de virgine Maria et in ea carne, mortem suscepit pro nobis, ut nos a dominatione diaboli et ab aeterna morte redimeret; ut hic, per doctrinam sa- nam, haberemus fidem in eum recte credentes, haberemus caritatem, perfecte deum diligentes et bonam vo- luntatem, bonis operibus insistentes mereamur pervenire ad coelestia regna. Ideo dum licet, in hac vita vivamus cum justitia, ut in corpore ad aeternam leatitiam resurgamus. Discedamus ab operibus malis, ut in aeternis bonis, cum anima simul et corpore laetari mereamur. Festinemus placere Christo, corrigamus Fol. 103. vitam nostram, abjiciamus a nobis opera tenebrarum, abstinentes ab omni malo: ab ebrietate, et lascivia, li. sobrie, juste ac sinceriter vivamus, recordantes verbi dei dicentis: „sint lumbi vestri praecincti,“ ut castigemus et mortificemus in nobis omnes iniquas concupiscentias et desideria mala, quae mergunt homines in perdi- tionem, nisi per poenitentiam (sic) et sint splendida nostra opera coram deo et hominibus; nosque semper pen- duli et incerti, parati semper cum omni satisfactione et emendatione malorum quae fecimus, cum digna poe- nitentia et confessione pura, elemosyna justa praeparemus nos obviam domino nostro, vocanti nos ad gloriam et beatitudinem sempiternam, ut cum resurexerimus, non ad poenam sed ad gloriam resurgamus in carne. Omnis homo christianus, qui vixit in carne, juvenis aut senex, in quali aetate moritur, vel si sit unius diei vita ipsius, in triginta annorum aetate resurget in carne. In istis enim corporibus nostris, in quibus nunc singuli vivimus, in ipsis certissime singuli resurgemus, ut iniqui in corporibus, quibus male semper egerunt, sine fine crucientur; isti vero in corporibus, quibus semper bene egerunt, sine fine laetentur. Et animae cum corporibus suis, quibus hic gesserunt opera bona vel mala, pro qualitate factorum recipiunt et praemia Fol. 10s. vel tormenta. Tunc omnis iniquus cruciabitur in igne et aeterno tormento deputabitur; o mnisque iniquus, a.

Strana 43
43 — male se in hoc saeculo egisse poenitebit, sed illa poenitentia nullatenus ei proderit, et ejus animus poeni- tendo cruciabitur et nulla ei misericordia conceditur. Tunc omnis justus gaudebit in requie et aeterno regno et gaudio simul potietur. Tunc erit Christus justis aeterna vita, aeterna laetitia, lux perenniter lucens et pax et aeterna dulcedo, qui nunquam moriuntur, sed aeterna laetitia perfruantur. Talia ergo beneficia dei erga nos diligentissime perpendamus, et in hac vita positi, qualiter in aeternum beate vivamus, quantum possumus, laboremus. Mandata domini memoriter teneamus toto corde, recta fide, perfecta caritate, cum omni studio bonorum operum, quatenus in consummatione hujus saeculi, cum quisque pro meritis suis mer- cedem recipiet, ne cum impiis damnemur sed cum domino ejusque angelis, aeterna gaudia intrare merea- mur; et ut tales simus cum dei adjutorio, ut mereamur deum videre facie ad faciem et gaudere cum eo sine fine, quod gaudium nemo tollet a nobis; ubi nos perducere dignetur, qui pro nobis passus est, et re- surrexit, nobis exemplum dans resurrectionis, Jesus Christus dominus noster etc. amen. Fol. 101 In letania majore. b. Dominus creator et redemptor noster ad gaudia coelestis beatitudinis nos pervenire desiderat; ct ideo nos docuit, quomodo debemus eadem gaudia petere et quaerere. Dicit enim: "Petite et dabitur vobis, quaerite et invenietis, pulsate et aperietur vobis. „Quia non otiosis et negligentibus regnum dei donabitur, sed pe- tentibus et quaerentibus, pulsantibusque dabitur et aperietur.“ Janua ergo regni coelestis est petenda, cum sanctis orationibus, quaerenda cum sancta conversatione, pulsanda cum perseverantia in nobis, quae coepimus. Non sufficit enim verbis solis rogare deum, nisi quaeramus diligenter, quomodo nobis conversandum sit, et quomodo possimus perficere, ut deo placeat vita nostra. Dicit enim ipse sic: „Non omnis, qui dicit mihi domine, domine, intrabit in regnum coelorum, sed qui facit voluntatem patris mei, qui in coelis est, ipse intrabit in regnum coclorum.“ Nec adhuc sufficit, ut bene vitam nostram inchoemus, nisi studeamus usque ad finem firmum perducere, quae bene coepimus. Et omnino melius erat, viam veritatis nunquam agnoscere, quam postea retro reverti. Petamus ergo frequenter, et sine intermissione deprecemur misericordiam dei, qui fecit nos, et totam spem nostram in eum ponamus, ipsumque solum super omnia diligamus. Videamus Fol. 105 a semper, quid ejus voluntas sit, ut faciamus etiam, semperque quantum possumus impleamus. Confirmemur semper in fide ejus et quaeramus faciem ejus in confessione mundatae conscientiae et ut eum possimus in- venire, mundemus corda et corpora nostra ab omnibus illicitis desideriis et carnis voluptatibus; quia in die resurrectionis nostrae et totius generis humani non sublevantur ad videndum Deum, nisi casti et humiles et mundo corde. Pulsemus infatigabili desiderio aures pii conditoris, nec cessemus a petitione priusquam aperiat nobis dominus et educat nos de carcere praesentis miseriae ad gaudia coelestis patriae. Haec enim vita, in qua modo sumus, peregrinatio est et via ad coelestem vitam. Taliter ergo vivamus in via praesentis saeculi, ut in patria, id est, in regno coelorum gaudere possimus, praestante Domino nostro etc. amen. Sermo in pentecosten. Fol. 106 b. Praesenti etenim festivitate, fratres carissimi, quam hodie incipimus celebrare, de die quinquagesimo a sancta resurrectione domini, et decimo ab ascensione ejus gloriosa ad coelos in humanitate qua passus est et mortuus est pro salute et redemptione omnium nostra a morte perpetua. Positis in uno conclavi Christi discipulis propter metum judaeorum, factus est repente de coelo sonitus magnus, sicut actuum aposto- lorum lectio narrat, et spiritus sanctus de coelo in specie ignis veniens, sedit supra singulos eorum. Et repleti sunt omnes spiritu sancto et omnium linguarum, quae in toto mundo erant scientiam perceperunt atque lo- quelam, et loquebantur omnibus linguis magnalia. Ex omnibus enim mundi nationibus, quae sub coclo sunt, fuerunt in hac sacra sollemnitate tunc Hierosolimis homines congregati, audiebatque tunc sanctos Christi dis- cipulos unusquisque lingua sua loquentes; stupebant, et mirabantur dicentes: Quid est hoc, quomodo enim nunc hic ab istis viris audivimus unusquisque linguam nostram, in qua nati sumus? O quam praeclarus, quamque praepotens magister spiritus sanctus, cujus hodie adventum super Christi discipulos incipimus ce- Fol. 107 a. 6*

Strana 44
— 44 — lebrare, ut diximus? Qui mox, ut mentes credentium tetigit, omnium eis linguarum scientiam atque loque- lam tradidit. Quid scilicet, in hoc miraculo volens dominus demonstrare, nisi sancti spiritus sui gratiam omnibus in se credentibus et voluntatem ejus facientibus impertiri velle, quisquis se ad percipiendam gratiam suam studet sanctis moribus et justis operibus praeparare. Quapropter carissimi fratres, tam juvenes quam senes, oportet de conversatione mala ad bonitatem, de confessione et poenitentia peccatorum praeteritorum, unumquemque valde esse solicitum; de superbia ad humilitatem, quia Deus superbis resistit, humilibus autem dat gratiam. Superbia enim origo et mater est omnium vitiorum, quia facit dei praecepta contemnere; sicut e contra humilitas dei facit custodire praecepta. Super[bia] ex angelis daemones fecit; humilitas autem homines sanctis angelis similes facit. Deinde de impudicitia, quod est luxuria, redeundum est cito per poeni- tentiam et confessionem ad castitatem vitae, quae perducit permanentes in ea ad consortium sanctorum an- gelorum. Sane sicut adulterii venenum cunctis malis pernitiosius est; ita etiam castitas et pudicitia totius boni fastigium tenet. Similiter autem avaritia venenum est pestiferum, quamque dicit apostolus radicem omnium malorum esse, quamque iterum sancta caritas et beata largitas optime vincit et omne ejus venenum puriter extinguit. Deinde ira injusta, patientia sancta certissime vincitur; furta, blasphemia, perjuria, commessationes, ebrietates, homicidia, inimicitia, odium, invidia cum omnibus his similibus malis, unicuique necesse est fidelium modis omnibus declinare; et quisquis se talibus sentiat polluisse, recurrat cito ad medicum suum piissimum, Christum, agat puriter citoque confessionem et poenitentiam veram, festinet se lacrimis et fletibus expurgare et misericordiae operibus in Christi pauperibus se reconciliare cum Christo, et sordes delictorum suorum ele- mosynis justis abluere. Nemo ergo hoc agere differat, nemo cunctetur, quia mors non tardat et quia incer- tus est unicuique finis vitae suae; sed studeat unusquisque de reliquo vitam suam modis omnibus corrigere, secundum doctrinam sacerdotis sui, adornare animam suam decore pudicitiae, splendore justiciae, observatione mandatorum dei, operibus pietatis, caritate sincera deum diligendo ex toto corde, ex toto intellectu et ex omni memoria, voluntate perfecta. Deinde diligere proximum suum sicut semetipsum, omnia anteriora fugere modis omnibus vitia, de praesentibus sibi omnino cavere, et de futuris magnam curam habere, ne in aliquo corruat, aut si corruerit, citius ad emendationem per confessionem et poenitentiam festinare nullatenus demoretur, ut aeternum animae suae remedium percipere mereatur. Sed quia usque nunc, fratres mei, paschalia gaudia egimus, oportet nunc, ut quicquid in his paschalibus gaudiis negligentia in nos maculi contraxerat, vigilanti studio nunc iterum post Fol. 108 istum celeberrimum diem dominicum ad castigationem sancti jejunii redeuntes, in vigiliis, jejuniis, orationi- b. bus assiduis, cum fletu et lamentatione malorum, quae in cogitatu vel verbo vel etiam opere deliquimus, cum elemosynarum quoque largitate et cum ceteris operibus misericordiae atque justitiae, omnibus nos sordibus vi- tiorum sollicite curemus expurgare, et ab omni nos malitia liberare, caritatem quae est bonorum omnium fundamentum, firmiter retinere, ut per eam ad aeternam gloriam mereamur pervenire. Fol. 408 a In nativitate S. Johannis baptistae. Fol. 109 1. Hodie natalem sancti Johannis Baptistae, fratres carissimi, celebramus, quod nulli unquam sanctorum legimus fuisse concessum ; solius enim domini et beati Johannis dies nativitatis in universo mundo celebra- tur. Magnus itaque Johannes, cujus magnitudinis etiam ipse salvator testimonium perhibet, dicens : „Non surrexit inter natos mulierum major Johanne Baptista.“ Unde et de nativitate ejus refertur in evangelica lec- tione, ut audistis: Elisabeth autem impletum est tempus pariendi et peperit filium et audierunt vicini et cognati ejus quia magnificavit dominus misericordiam suam cum illa et congratulabantur ei. Recte igitur na- tivitas illius celebratur, cujus tanta erat vitae sublimitas, quia formam venturi domini nativitate et conversa- tione signavit. Quia hic salutem mundo venturam praedixit, quam ille contulit; hic predicavit poenitentiam in remissionem omnium peccatorum, ille regeneravit omnes sibi credentes. Et factum est, inquit, in die oc- tavo venerunt circumcidere et vocabant eum nomine patris sui Zachariam. Et respondens mater ejus dixit: nequaquam sed vocabitur Johannes. Interpretatur Johannes: dei gratia, quo nomine et totam angelicae dis- pensationis gratiam, quam praedicaturus erat et ipsum specialiter dominum nuntiavit, per quem gratia redemp-

Strana 45
45 — toris aeterna mundo data est et potestas est diaboli minorata. Apertum est autem illico os Zachariae et lo- quebatur benedicens deum. Benedictus dominus deus Israel etc. Fecit redemptionem plebis suae, qui nos venundatos sub peccato et antiqui hostis subjectos servitio, proprio nos suo sanguine liberavit, veramque nobis cognitionis suae lucem donavit et portas nobis coelestis patriae reseravit. Direxitque gressus operum nostrorum, quatenus per viam veritatis quam monstravit, ince- dere atque ad mansionem lucis perpetuae possimus intrare, quam promisit. Unde fratres, amemus pretium Fol. 100. b. redemptoris nostri Jesum Christum, dominum nostrum, dignosque nos bonis operibus faciamus, ut qui morte ejus redempti sumus, aeternae ejus gloriae cum eo consortes effici mereamur. Et ideo vitam nostram in melius commutare festinemus, ejusque misericordiae dona puro semper et in- fatigabili corde sectemur. Benedicamus eum in omni tempore, quia visitavit et fecit redemptionem plebis suae. Semper laus ejus in ore nostro versetur, semper ejus memoria in corde nostro firmetur, ejusque con- tinuo flagitemus auxilium, ut lucem nobis scientiae, quam contulit, in nobis ipse conservet. Et ut digni simus, exaudire precantes, abjiciamus a nobis opera tenebrarum, sancta et pura poenitentia sanctorum et induamus nos consuetudine imitatione virtutum. Sic etenim supplicantes concite (sic) quae de- sideramus, accipimus, si nimirum verba devotae orationis commendant opera pietatis. Et quia beati praecursoris domini, natalitia hodie celebramus, dignis sanctificationum moribus mereri oportet, ut quem salutis aternae praeconem suscepimus, hunc etiam nostrae orationis adjutorem habeamus, ip- sumque pro nobis intercedendo rogemus impetrare, ut consortium aeternae gloriae suae, una cum omnibus sanc- tis percipere mereamur; praestante Domino nostro Jesu Christo Amen. In natali S. S. Johannis et Pauli homilia. Fol. 110. n. Quia igitur dominus et salvator noster discipulos suos de dilectione, quasi de singulari mandato instrue- bat, ut audivit dilectio vestra, ait: "Hoc est praeceptum meum, ut diligatis invicem,“ omnia ergo divina man- data de sola dilectione sunt, et omnia unum praeceptum sunt; quia quicquid praecipitur, in sola caritate soli- datur. Praecepta ergo dominica, et multa sunt et unum. Multa per diversitatem operis, sed unum sunt, in radice caritatis, quia deus caritas est, et qui manet in caritate, in deo manet et deus in eo. Qualiter autem ista sit tenenda dilectio, ipse insinuat, cum subjungit: Sicut dilexi vos. Discernitur enim ista dilectio ab ea dilectione, qua se invicem carnali dilectione diligunt homines. Ad quid enim dilexit nos Christus, nisi ut possemus simul in aeternum regnare cum ipso. Ad hoc et nos invicem diligamus et dilectionem nostram dis- cernamus ab his, qui se, non propter deum, sed propter concupiscentiam mundi diligunt et deum pro certo habent odio, quia voluntati ejus repugnant. Nos ergo diligamus deum, et mandata ejus, quantum ipse dona- verit, custodimus, et voluntati ejus in omnibus pareamus; et diligamus nos invicem propter deum. Unde sequitur : „Majorem hac dilectionem nemo habet, quam ut animam suam quis ponat pro amicis suis.“ Ac si diceret : Ille veraciter caritatem habet, qui et amicum suum diligit in deo, et inimicum diligit, propter deum. Quia, cum diligamus inimicos, lucrum ex ipsis deo facimus, dum ipsi, per nostra beneficia, qui illis propter amorem dei impendimus, compuncti redeunt ab iniquitatibus suis, et amici deo effici mereamur. Diligamus ergo ami- cos, tantum amore dei diligamus eos, qui nobis in via dei contrarii sunt, inimicos videlicet, quamvis nos car- naliter persequuntur, propterque nomen domini odio nos habere probantur. Oremus pro illis ad deum, ut convertantur a malitia sua, secundum exemplum domini nostri salvatoris, qui pro suis exoravit inimicis, di- cens: „Pater, ignosce illis, non enim sciunt, quid faciunt.“ Quomodo ergo diligimus veraciter proximos, nisi ut ea, quae nobis fieri ab illis nolumus, proximis nostris non faciamus ? et omne quod nobis fieri desideremus, proximis nostris similiter fieri non invidemus. Sic eorum adversa sicut nostra pertimescamus ; sic de eorum bonis, quasi de nostro provectu gratulemur. Consideramus etiam quid Johannes ait: "qui non diligit fratrem suum, manet in morte, et omnis, qui odit fratrem suum, homicida est.“ Et iterum: „qui habuerit substantiam mundi, et viderit fratrem suum, necessitatem patientem, et clauserit viscera sua ab eo, quomodo caritas dei manet in eo?“ Virtus ergo caritatis, per patientiam custoditur in dilectione inimici, et nutritur per miseri- cordiam in necessitate proximi. Unde sequitur: "Vos amici mei estis!“ O quanta est misericordia conditoris Fol. 410. b.

Strana 46
—46 — Fol 112. n. nostri! servi vocari non fuimus digni et amici vocamur. O quanta est dignitas hominum, esse amicos dei! Sed quia audistis gloriam dignitatis, audite et laborem certaminis. Si feceritis, quae ego praecipio vobis. Ac si diceret: Si gauderetis de honore, pensate, quibus laboribus meretur hic honor; id est: si opere complea- tis, quod ego praecipio vobis. Jam non dicam vos servos, quia servus nescit, quid faciat dominus ejus. Vos autem dixi amicos, quia omnia quaecunque audivi, a patre meo nota feci vobis. Quisquis igitur per miseri- cordiam dei, istis operibus, ad hanc pervenit dignitatem, ut amicus dei vocetur, caveat necesse est omnibus modis, ne iterum seducente diabolo, per prava opera ad inimicitias erumpat.“ Sequitur: "Non vos me elegistis sed ego elegi vos, et posui vos, ut eatis et fructus vester maneat. Quis est iste fructus? Nisi praeceptorum Fol. 111. dei observantia et ad aeternae vitae gaudia, studio bonae actionis festinantia. Omne enim quod secundum b. praesens saeculum laboramus, vix usque ad mortem sufficit; mors namque interveniens, fructum nobis aufert, mundani laboris. Quid vero pro aeterna vita agitur, maxime post mortem servatur et tunc apparere incipiet, cum labor iste consummatur carnalis. Sequitur: „ut quodcunque petieritis patrem in nomine meo, det vobis.“ O quam magnum misericordiae dei donum, quia quicquid in nomine salvatoris petitur, impetratur. Ille ergo in nomine ejus petit, qui hoc, quod ad veram et ad aeternam salutem pertinet, petit. Qui autem petit, quod non expedit, non in nomine salvatoris petit. Vos igitur pensate petitiones vestras, videte si in nomine salvatoris petitis, considerate, si gaudia aeternae salutis postulatis. Ecce alius in oratione quaerit uxorem, alius vestem, alius ali- mentum et quid est, cum haec desunt. Quae ad usus nobis temporales necessaria sunt, a domino postulanda sunt ; sed meminisse continuo debemus, quod alibi nobis dominus praecipit dicens : "Quaerite ergo primum reg- num dei et justitiam ejus, et haec omnia adjicientur vobis.“ Et haec itaque, quae praediximus ab Jesu petere non error est, sed si non nimie petantur. Sed quod est gravius, alius in oratione honores querit terrenos, alius postulat mortem inimici. Quisquis autem sic orat, in ipsis suis precibus, contra conditorem pugnat. Sed tunc quisque quod recte petit adipiscitur, si ejus animus in petitione nec inimici odio fuscatur; secun- dum quod ipsa nos veritas docet, dicens: "cum stabitis ad orandum, dimittite si quid habetis in cordibus ves- tris ; si autem non dimiseritis hominibus peccata eorum, nec pater vester coelestis dimittet vobis peccata ves- tra.“ Unde et in oratione cotidie, quam ipse composuit, dicimus: dimitte nobis debita nostra, sicut et nos di- mittimus debitoribus nostris. Et hoc dicendo, fratres, nosmetipsos ligamus amplius, si nobis delinquentibus ex corde non dimittimus. Quid ergo agendum nobis est nisi ut verae caritatis affectum inpendamus fratri- bus. Nulla in corde nostro malitia maneat, ut consideret omnipotens deus erga proximum caritatem nos- tram, a nostris nos iniquitatibus sua misericordia eripere dignetur, Jesus Christus dominus noster, qui cum patre et spiritu sancto etc. Amen. Fol. 112. Sanctorum Petri et Pauli. b. Fol. 115. a Beatissimorum ac principum apostolorum Petri et Pauli, fratres carissimi, gloriosae passionis diem festum hodie celebramus. Magni igitur coram deo meriti isti sancti apostoli, magni quoque certaminis pro domino, gloriosum tropheum meruerunt. Petrus quoque, speciali fidei virtute, ceteros apostolos excellebat. Nam et supra undas maris eum ambulasse, propter constantiam fidei legimus, et sola umbra corporis sui multos aegros sanasse; unde etiam cunctos, de divinitatis suae essentia discipulos suos dominus interrogans, Petrus solus pro omnibus respondet dicens: „Tu es Christus filius dei vivi.“ Ob ipsius quoque meritum fidei, clavi- ger ctiam regni coelestis effectus est, dicente ad eum domino: „Et ego dico tibi Petre, quia tu es Petrus, et super hanc petram acdificabo ecclesiam meam ; et tibi dabo claves regni coelorum etc.“ Magnus igitur honor, sed magnae fidei meritum ; quia sicut excellentia fidei regem coelorum majori prae ceteris devotione confite- batur, ita etiam prae ceteris collatis clavibus regni coelestis honore ditatus est, ut palam sit omnibus, quia absque vera confessione fidei nemo regni coelestis januas intrare valebit. Tamen, quid sunt claves regni coclestis, breviter est dicendum dilectioni vestrae. Claves igitur sunt regni coelestis sacra evangelica verba, quae omnibus, deo vero credentibus et praecepta ejus fideliter observantibus, regni coelestis aditum praebent. Eis autem, qui in iniquitate et malitia perseverant, neque per poenitentiam et confessionem nolunt a malo rever- ti, viam contradicunt (sic) regni coelestis, sed ad inferos et ad aeterna supplicia planam viam eis paratam de-

Strana 47
47 — monstrat esse. Cujus etiam meriti pariter et honoris, quamvis Paulus posterior sit in apostolatum electus, quamvis etiam tanta corporaliter signa non fecisset ; nullo modo tamen minorem eum esse in spiritualiter fac- tis credere debemus, sed et meritis eos atque honoris aequales esse, qui et in possione erant pares. Nobis tamen necesse est, ut eos, quantum possumus, bonis operibus imitemur, ut cum eis etiam aeterna praemia par- ticipemus. Igitur cogitandum est jugiter, ut dum tempus habemus hic laborandi, tales nos omni studio bonis operibus praeparemus, quales in die judicii coram domino assistere volumus. Deum ex intimo corde puriter diligamus, et proximos nostros, sicut nosmetipsos; quia in hac dilectione, si vera est, divinae legis adimplen- tur mandata. Et ideo in humilitate et obedientia mandatorum dei, cum mansuetudine et bona patientia sit semper coram deo conversatio nostra; quia studio bonorum operum, omnis origo, omnisque virtus vitiorum extinguitur et aeternae beatitudinis aeternaeque coram deo gloriae gaudium promeretur; quod ipse nobis largiri dignetur dominus Jesus Christus, precibus et meritis apostolorum suorum et omnium sanctorum, qui vivit et regnat, in saecula saeculorum amen. Fol. 115 B In festivitate S. Mariae. Sanctissimae virginis et beatissimae dei genitricis Mariae festivitatem hodie, fratres carissimi, celebramus. Oportet nos etiam omni veneratione et gaudio spirituali ad dei omnipotentis servitium praeparare castis et sanctis moribus, justisque operibus hujus nativitatis gaudia celebrare. Legimus namque, eam de valde sanc- tis et deo placitis parentibus natam ; sicut dignum et justum erat, ut quae dei filium, in vera divinitate in veraque humanitate parere debuit, ab omni inmunditia esse libera et totius sanctitatis ornata. Quapropter carissimi, sollicite considerandum est, quam digne domino sacra virginitas, famulatur, quam in ista sancta Maria deus omnipotens sic amare dignatus est, ut eam virginem esse fecit et matrem. O quam praeferenda Fol. 113. a. ab hominibus gratia et cunctis saeculis praedicanda, quae solae genitricis dignitatem obtinuit, et virginalem pu- dicitiam non amisit. Eva igitur prima omnium feminarum, in paradiso posita, usque dum dei praeceptum custodivit, in paradiso virgo permansit; inobediens dei praecepto, et virginitatem perdidit et paradisi habita- tionem amisit. Insuper maledictionem promeruit, quia dictum est ei: „in dolore et tristitia paries filios.“ In ista ergo sancta Maria abscissum est illud Evae infelicitatis elogium, quae meruit angelo nuntiante deum, dei filium generare. Eva per inobedientiam, omne humanum genus maledictione percussit; Maria quoque per virginitatem et obedientiam verbi dei, omnem mundum, dei filium pariendo sanavit. Sic enim eam in casti- tate permanere volentem, angelus salutavit, dicens : Ave Maria, gratia plena, dominus tecum. Quae turbata in salutatione angeli cogitavit, qualis esset ista salutatio. Dixitque ei angelus domini: Ne timeas Maria, invenisti enim gratiam apud deum. Ecce concipies et paries filium, et vocabis nomen ejus Jesum. Ipse enim salvum faciat populum suum a peccatis eorum. Dixit autem Maria ad angelum: Quomodo fiet istud, Fol. 11b. b. quoniam virum non cognosco? Inaudita erat quippe inter homines talis generatio, ut virgo filium pareret, et post partum virgo permaneret. Legerat namque dictum a propheta: "ecce virgo concipiet et pariet filium." Sed quomodo hoc fieret, ante non legerat. Tanti ergo mandati mysterium non hominis fuit, sed angelico ore promendum. Ideo dixit ei angelus: Spiritus sanctus superveniet in te, et virtus altissimi obumbrabit tibi. Quae ait: Ecce ancilla domini; fiat mihi secundum verbum tuum. Nec mora, ut virgini panditur, filius dei in inmaculatum corpus ingreditur, et ut angelus praedixit, absque mora complebatur. Nos ergo fratres, festivitatem beatae dei genitricis studeamus sanctis et deo dignis moribus celebrare, puraque confes- sione et vera poenitentia quae fecimus, corda nostra et corpora mundare curemus. Peregrinos ac pauperes, cum omni honore studeamus suscipere et humanitatem, qantum possumus, impendamus, discordes ad concordiam revocare, nullus contra proximum suum odium vel invidiam in corde reservet, quia, qui odit fratrem suum, homicida est, ut Johannes ait: "et in tenebris ambulat, et nescit, quo vadit.“ Unusquisque, quod sibi fieri non optat, alteri non faciat. Et quod sibi boni fieri cupiet, alteri quantum poterit, praestare con- Fol. 415. a tendat. Elemosynas faciat, ut ex ipsis sua peccata redimat, et aeterna sibi praemia comparare non desinat. Abstineat se unusquisque ab omni opere malo, ab inimicitia et homicidio; ab ebrietate et fornicatione; a furto et perjurio ; a falso testimonio et a detractione ; quia haec omnia et his similia odit deus, et eos qui talia faciunt,

Strana 48
— 48 — puniet in futuro. Simus ergo benigni, misericordes, humilitate superbiam evincentes, honorantes invicem, et diligentes ea semper operantes, quae in servis suis diligit dominus; ut possimus cum sanctis ejus ad aeternam glo- riam pervenire; ipso adjuvante, qui vivit et regnat deus in saecula saeculorum amen. In purificatione S. Mariae. Fol. 116. n Fol. 116. b Solemnitas hodierna die, fratres carissimi, inter ceteras anni festivitates, non incongrue, debito vene- ratur officio, in qua juxta legem atque evangelium peractis a nativitate Christi XL diebus in templo est a paren- tibis idem dominus praesentatus, sicut sacra evangelica lectio testatur, dicens: "Postquam impleti sunt dies Fol. 115. purgationis Jesu secundum legem Moysi, tulerunt illum parentes ejus in Hierusalem, ut sisterent cum do- h. mino, sicut scriptum est in lege domini.“ Cunctis fidelibus liquet, fratres carissimi, matrem domini salvatoris ex ejus nativitate nequaquam maculam contraxisse, per quam XL dies, sicut in lege praeceptum est, post partum a templo domini abstinens purgaretur, quae sine humana concupiscentia virgo concepit, virgo peperit, et semper virgo permansit. O beatissima inter feminas, virgo Maria, quae filium suum, quem genuit, deum ante omnia saccula, semper cum patre fuisse, cognovit inmensum. Portavit ad templum, qui continet mundum. Ad hoc, fratres carissimi, fidei oculos erigite ; ad hoc pietatis affectum ad ecclesiam convenite, ibi Christum corde suscipite, sicut Symeon sanctis manibus hodierno suscepit tempore. Suscipite diligendo, adorate cre- dendo; suscipite, voluntatem ejus operando; adorate in dilectione ejus proficiendo. Jam vero dilectisimi, si quaerimus, cur Christus ad templum domini duceretur? ratio manifestatur, cum subditur: Ut darent hostiam, secundum quod dictum est in lege domini: par turturum, aut duos pullos columbarum. De hac quippe hostia Paulus nos ammonet et exhortatur imitari, dicens : „filioli mei, ambulate in dilectione dei sicut et Christus dilexit nos et tradidit semetipsum pro nobis.“ Et iterum: „Obsecro vos, fratres, per misericordiam dei, ut exhibeatis corpora vestra hostiam viventem, sanctam, deo placentem.“ Ac si diceret: Mundamini per con- fessionem et poenitentiam lacrimosam ab omni inquinamento carnali et praeparate corda vestra et corpora, dignum habitaculum deo, sancta opera agite et deo placita; quia nequaquam deo acceptabilis erit oblatio vestra, in qua non invenietur munditia vera. Sequitur: Et homo erat in Hierusalem, cui nomen Simeon, et homo iste justus et timoratus, exspectans consolationem Israel, et spiritus sanctus erat in eo. Quod ergo Simeon, viso in carne domino, accepit eum in ulnis suis, docet nos exuere veterem hominem, id est malam deponere consuetudinem cum omnibus vitiis et peccatis, cogitationes nostrae mentis a terrenis ad aeterna erigere; carnis concupiscentias edomare, et bonorum operum margaritis animas nostras adornare, et ita dignis moribus domini misericordiam implorare, quatenus aeterna pacis gaudia, cum sene Simeone merea- mur percipere. Quid est enim, Christum in ulnis suscipere, nisi piis hunc operibus membris nostris amplecti? Per ulnas enim virtutum operatio exprimitur. Cum enim quis in aliquo esuriente Christum satiat, in alio sitien- tem potat, in alio hospitem suscipit, in alio nudum operit, in alio infirmum vel in carcere positum visitat, his procul dubio devotis actionibus, tamquam brachiis, ipsum Christum quotidie amplectuntur. Et quia haec agentes, plena fide illum se suscipere cognoscunt, illum se cum gaudio videre, in judicio non dubitent, quibus dictu- rus erit: „quod uni ex minimis meis fecistis, mihi fecistis.“ Talibusque et his similibus misericordiae operibus ad pacem justi pervenient sempiternam et peccati vinculis omnes se christiani gaudent absolvi. Nolite ergo putare fratres, quod vel minimi boni operis, cujusquam obliviscatur dominus; omnium meminit, omnium re- cordatur, tantum si nostris non intervenientibus peccatis, ei inferatur oblivio. Ideo de iniquo mammona, faciamus nobis amicos, non quoslibet pauperes sed et angelos dei, concives nostros, custodes pauperum, qui nos recipiant in domos suas, id est, in aeterna tabernacula. Praestante domino nostro Jesu Christo. Natale S. Mariae. Nativitatis diem, fratres carissimi, beatissimae omnium feminarum, dei genitricis Mariae semper virginis Fol. 117. quae huic mundo nata est ad salutem, hodie cum gaudio celebramus, quae de valde justis, ut legimus, est orta a. parentibus. Ita namque in ipsa beatisima Maria paruit manifeste, quia deus, dei patris omnipotentis filius, eam sibi elegit ad matrem, ut per eam carnaliter nasceretur, ad humani generis redemptionem. O quam casta,

Strana 49
49 — o quam munda, o quam beata ista virgo Maria, quae tam digne fuerat, ut a sancto Gabriele archangelo glo- riosissime meruit salutari istis verbis : „ave inquit, Maria, gratia plena, dominus tecum, benedicta tu in mulic- ribus.“ Vere gratia plena erat Maria, quae angelico aspectu et affatu meruit perfrui, quia angelicam vitam studuit imitari in sanctae virginitatis integritatem. O quam sancta, et quam deo cara virginitas, ut deum verum me- ruit generare. Maria tamen timore perterrita, quia non solitam audivit ab angelo salutationem, ideo cogi- tavit, qualis esset ista salutatio. Et ait ei angelus: Ne timeas Maria, invenisti enim gratiam apud deum; ecce concipies in utero, et paries filium, et vocabis nomen ejus Jesum. Ipse enim salvum faciet populum suum a peccatis eorum. Dixit autem Maria ad angelum: Quomodo fiet istud, quoniam virum non cognosco? quia in virginitale vitam meam consummare dispositum habeo. Non autem erat incredula verbis angeli, quae hoc antea a propheta dictum noverat; sed quo hoc ordine implendum esset, angelo edicere reservavit. Unde angelus illi respondens dixit: Spiritus sanctus superveniet in te, et virtus altissimi obumbrabit tibi; et quod nascetur ex te, sanctum est et vocabitur filius dei. Quod magna dei actum pietate, qui mox, ut hoc angelus nuntiavit, spiritus sanctus de coelo veniens, cor illius implevit, in utero et in ejus sanctisimum corpus filii dei nostrique redemptoris, sola sua operatione crescere fecit, et donis coelestibus, mentem illus consecravit et corpus. Et ita contra morem humanae naturae, beatissima virgo maria, virgo deum et hominem paritura con- cepit, virgo genuit, et virgo post partum permansit. Discamus igitur fratres carissimi, quantum dei largiente, gratia possimus, humilitatem et castitatem beatissimae matris domini, dignis moribus venerari ; ut in conspectu dei iuveniamur, et continentiae salutaris semper sequamur exempla, ut mereamur a domino feliciter coronari. Scire etenim debemus, quia non nobis sufficit nomen christianum, nisi etiam christiana opera facimus, sicut ipse dominus ait: Non omnis qui dicit mihi domine, domine, intrabit in regnum coelorum, sed qui facit voluntatem patris mei, qui in coelis est, ipse intrabit in regnum coelorum. Quid sunt igitur opera christiana? Nisi tamtum unum deum credere. eumque diligere ex toto corde et ex omni intellectu et ex omni voluntate semperque ejus dilectionem in memoria retenere et operibus demonstrare. Et diligere proximum id est om- nem hominum christiana opera facientem, sicut semetipsum. Quod sibi quisque fieri noluerit, alteri non faciat, veritatem diligat, mendacium fugiat, odium in corde contra proximum non habeat, quia qui odit proxi- mum, homicidii reus est coram deo, justitiam amet et juste ac misericorditer aliis judicet, nec acceptione mu- nerum, justum nequaquam evertat judicium; quia munera excaecant corda prudenitum et evertunt verba justo- rum. Sicut enim per injustum judicium perdit pauper aliquid rerum suarum, ita ille qui injuste et fraudu- lenter aliis invidet, perdit animam suam. Falsum testimonium contra proximum non est dicendum; quia Fol. 118. b. falsus testis, tribus est personis obnoxius; primum deo, cujus praeceptum contemnit, deinde judici, quem men- tiendo fallit, postremo proximo quem falso testimonio laedit. Perjurium quoque quasi mors est expavescendum; quacunque autem arte quis jurat, sperans se posse vitare perjurium, deus, qui conscientiae testis est, secundum veritatem unumque judicat. Ipse est dominus qui dicit: Date elemosinam. Ipse per Jacobum apostolum ait : Nolite fraudare invicem; nam qui per fraudem quipdiam adquisierit, perdit justitiae coronam, perdit fidem, elongatur a deo, conjungitur diabolo. Deinde fornicatio et adulterium, omnisque inmunditia omnino christiano fugienda sunt et devitanda; quia fornicatores et adulteros judicabit deus. Superbiam quoque et avaritiam, furtum, rapinam, invidiam, iracundiam et cetera his similia, cum aliis operibus bonis, quantum deo largiente possitis, cavere studeatis. Sollicite unusquisque cordis sui attendat secreta et omnia mala opera fugiat. Omnium peccatorum suorum unusquique coram deo et sanctis sacerdotibus puram confessionem faciat, qualicunque modo deliquit, in Fol. 119. a. actu, in oculis, in inutilibus verbis, in cogitationibus malis in visu, in auditu, in gustu, in odoratu, et tactu. Et ex his omnibus, se puriter cum lacrimis et contritione cordis, in vigiliis, in jejuniis et orationibus sanctis, cum elemosynarum largitate studeat coram deo emendare, et sanctis ac deo placitis moribus hic festinet ad veniam, ut in futuro vitam consequatur aeternam; praestante domino nostro Jesu Christo, cui est cum deo patre et cum spiritu sancto omnis honor et gloria in saecula saeculorum amen. Ful. 117. b Fol. 118. n

Strana 50
50 Sermo ad populum. Fol. 120. a Fratres mei carissimi et meae sorores dilectisimae. Audite me indignum et miserum peccatorem et in- clinate aures vestras ad meum sermonem, quem vobis dicturus sum. In principio fecit deus coelum et ter- ram et plasmavit in ea primum hominem de limo terae Adam; uxorem suam ex latere ipsius fahricavit Evam nomine; unde quoque nos omnes peccatores sumus creati, et in istum mundum elati. Nunc equidem eundem praenominatum Adam dominus noster, qui est initium et finis, tulit et posuit in paradisum, ut ibi cunctis bo- Fol, 110. nis abundans, operaretur, custodiret illum. Ast ubi in coelesti sede eum locavit, tali modo eum amonuit, b. ut ex omni fructu cujuslibet arboris comederet, de ligno autem quod est in medio paradisi omnino gustare non cogitaret. In quacunque enim die gustaret, morte morietur. Serpente suadente Evam, ipseque Adam sua- sus atque deceptus a muliere Eva, de ligno vetito comedit et ita paradisiaca amoenitatis gaudia amisit, maxime ob hoc ; quia plus voci uxoris suae, quam dictis salvatorris obedivit. Ob cujus etiam praevaricationem, omnes in poenas tenebrarum detrudi debuimus, quin Christus nobis in adjutorium adesset propritius, qui propter nos mi- seros et fragiles homines, faciens se hominem et pro nostra salute mortem subiens, sanguinemque suum fun- dens a potestate diaboli nos liberavit tertiaque die resurrexit. Post resurrectionem autem quadraginta dies in hoc mundo mansit, scrutans et confirmans pectora nostra, ne de via veritatis aberraremus, sed semper ad coelestem patriam tenderemus. Postea vero ascendit ad coelos et sedet ad dexteram patris, unde venturus est judicare vivos et mortuos, veniensque separabit eos ab invicem, sicut pastor segregat oves ab hoedis, ita ipse segregat justos ab injustis. Et dicet: venite benedicti etc. Et iterum: Ite maledicti etc. Et tunc sedebit dominus in sede majestatis suae gaudiis et omnibus bonis fluitans, cum sanctis apostolis suis. Quaedam autem animae, quae mala in hoc saeculo egerunt, sedent, et vident cibum et potum in mensis, et esurientes manus suas non audent porrigere ad haec omniaque vident. Qua propter, fratres dilectissimi, toto mentis conamine impetro (sic) vos, ut corda vestra ad dominum dirigatis; quia nescitis qua hora dominus vester venturus sit, ut sanctus Gre- gorius canit: Dies domini, sicut fur, itain nocte veniet, et vos estote parati, quia, qua hora non putatis, filius hominis veniet. Et hoc, fratres peto et amoneo vos, qui ad sanctam ecclesiam frequentatis et frequentando cele- bratis; ad quam, quicunque libenter vadit, et quidquid ea bona voluntate rogabit, non ei denegabit, ut scrip- Fol 120. tum est: Domus mea, domus orationis vocabitur, dicit dominus; in ea omnis qui petit accipit, et qui quaerit b. invenit et pulsanti aperietur. Ideo fratres desideratissimi necessarium est vobis ut eam omnibus saecularibus rebus relictis diligatis, quia qui eam veraciter diligit, atque colit, filium dei vivi se esse cognoscit: ut sacra pagina testatur. Recte festa ecclesie colunt, qui se filios esse cognoscunt. Haec enim omnium credentium mater est, quae natos ad mortem regenerat ad salutem. Quam ob rem dignum et justum est ut pro talibus bene- ficiis Christo deo, qui talia exempla nobis constituit, dignas laudes atque gratias referatis et referendo pacem, concordiam, veram poenitentiam, puramque confessionem agatis, malitiam, superbiam et invidiam deponatis elemosvnamque pauperibus erogare discatis ut etiam scriptura nos amonet dicens: abscondite elemosynam in sinu pauperis et ipse orat pro vobis ad dominum; quia sicut aqua extinguit ignem, ita elemosyna extinguit peccatum. Tandem fratres carissimi rogo et suadeo vobis, quatenus summum deum pro rege nostro, atque duce et ejus uxore invocare velitis et simul pro episcopo nostro cunctisqne fratris, ut eis pacem et sanitatem tribuere dignetur omnipotens et misericors dominus amen. Homelia sancti Emmerami. Fol. 421. n. Gaudete, dilectissimi fratres in domino, qui ad sanctissimi patris et protectoris nostri, sancti scilicet Em- merani martyris solemnia convenistis, et spirituali jucunditate laetamini, et ex intimo cordis affectu, clementiam domini nostri Jesu Christi coblaudate, qui nos a idolatriae erroribus, ad agnitionem perducere dignatus est. Sequamur unanimiter tam sancti doctoris vestigia ; non simus tanti patris degeneres filii, sed sanctitatem vitae illius, morum nobilitate imitemur. Abjiciamus a nobis opera tenebrarum, induamur nos arma lucis, sicut in die honeste ambulemus. Quia nox ignorantiae recessit, et veræ scientiae nobis lumen illuxit, ut filii lucis in omni castitate et pietate ambulemus. Non sint alicujus nequitiae vel malitiae oculta in nobis semina, quia

Strana 51
51 homo videt in facie, deus autem corda considerat, nec aliquid illius omnipotentiae oculis ocultari potest. Praeparemus nos in omni bonitate, ut praeclarus et pius praedicator noster Emmeranus martyr gaudens nos ante tribunal summi judicis in die ultimo deducat, quatenus ex numerositate filiorum illius cumuletur gloria, et nos cum illo. desiderabilem mereamur audire sententiam: „Venite benedicti patris mei, percipite regnum, quod vobis paratum est ab origine mundi.“ Non sunt condignae, ut ait apostolus, passiones hujus temporis ad superventuram gloriam, quae revelabitur in nobis. Igitur breve laboris tempus, divina nobis voluit pietas et agonis nostri retributionem esse perpetuam, et pro temporali tribulatione, permanentis gloriae mercede gau- dere. Ideo ergo nulla carnalis concupiscentia, nulla saecularis ambitio impediat iter nostrum; curramus per opera pietatis ad coelestis patriae portas. Expectant nos cives aeternae civitatis et rex ipse, qui vult omnes homines salvos fieri, nostram cum sanctis suis vehementer desiderat salutem. Decet enim, nos illius esse cooperatores in salute nostra, qui nos in tantum dilexit, ut proprio filio non pepercit, sed pro nobis omnibus tradidit illum. Diligamus eum, quia ille prior dilexit nos; faciamus illius voluntatem, quia voluntas illius fe- licitas est nostra. Habeamus semper in mente, quod ipsa veritas cuidam diviti respondit in evangelio: „si vis vitam ingredi, serva mandata.“ Quae sunt mandata, nisi caritas dei et dilectio proximi. In his duobus prae- ceptis tota lex pendet et prophetae. Dilectio itaque proximi in operibus misericordiae conprobatur. Qui sae- Fol. 122. a. culi hujus habebat substantiam, auxilietur non habenti. Qui doctrinae habet scientiam, corrigat errantem, dicente apostolo Jacobo: qui converti fecerit peccatorem ab errore viae suae, cooperit multitudinem peccatorum suorum. Scire debemus, carissimi fratres, quod, quantas animas quisque lucraverit deo, tantas accepturus crit mercedes a Deo. Quantam gloriam habere putamus sanctum patronum nostrum Emmeranum martyrem in coelesti regno cum Christo, qui tam innumerabile populum sedula praedicatione Christo in terris acquisivit. Vel quanta sit gloria animae illius speratis inter angelos, dum tantum honorem habet corpus illius inter homines vel quid non potest pietatis precibus impetrare, qui tantis in mundo clarescit miraculis? Sed omnibus mi- raculis major instantia praedicationis et sanctae caritatis in corde flagrantia; valde enim viriliter, accepta dominicae pecuniae talenta multiplicare studuit; ideo feliciter sibi, dominum audiet dicentem: Euge serve bone et fidelis, quia super pauca fuisti fidelis, supra multa constituam, intra in gaudium domini tui. Fol. 121. b. Parva sunt praesentis vitae bona, in comparatione futurorum bonorum. Sed qui in his fideliter laborat, in illis fideliter requiescit. Quid est felicius, quam in bona conversatione a deo perpetuae promereri beatitu- dinis gloriam. Cogitemus quotidie, qua fiducia veniamus ante tribunal summi judicis, quid boni operis no- biscum deferamus. Acquitas ejus, nullius accipiet personam, sed unicuique reddet secundum opera sua. Et qui plus laborat in opere dei, plus mercedis accipiet in regno dei. Unusquisque, in qua vocatione vocatus est, in ea viriliter suam operetur salutem. Omnibus coelestis regni janua patescit, sed meritorum qualitas alium introducit, alium repellit. Quam miserum est, hominem a gloria saeculorum excludi, et aeternis cum diabolo deputari flammis. Peccatorum sarcina animam submergit in tartara, justitiae abundantia ad coelestem evelit gloriam. Frequentemus saepius ecclesiam Christi, audiamus in ea diligentius verba dei et quod aure percipi- mus, hoc corde retinemus, ut boni operis fructum feramus in patientia, et fraterno amore unusquisque alium adjuvare studeat. Habemus praeclara, sanctissimi patris nostri Emmerani martyris abundanter exempla in omni caritatis officio, in fidei fervore, in spe longanimitatis et perseverantiae totius bonitatis. Illius, quem tanta celebramus laude et tanto diligamus amore, tota mentis intentione in omni conversatione, sancta sequamur vestigia, quatenus viam vitae illius currentes, aeternae beatitudinis cum illo gloriam merea- mur, auxiliante nos rege acterno, domino nostro Jesu Christo.1) Fol. 122. h Fol. 123. a Sermo omnium Sanctorum. Hodie dilectistimi, omnium sanctorum solemnitatem celebramus, quorum societate cocli laetantur, quorum patrociniis gaudemus in terra, si eorum exemplis et dictis sequi volumus, quantum deus vires dederit. Quo- Fol. 124. b. 1) Qui sequitur sermo, cui inscriptio „homilia in dedicatione celesia" jam pagina 29 et 30 (Fol. 64; b. usque 66, a) impressus cst. 7*

Strana 52
— 52 — Fol. 126. R. Fol. 120. b. rum ideo simul mentionem agimus, quia ut justum et dignum est, eorum singulorum festivitatem privatim non celebravimus. Quam ob rem, prout quibimus, adjuvante Christo, in commune illorum festa devote colimus, qua- tenus illorum intercessione, cum dei adjutorio illuc possimus pervenire, ubi illi sine fine feliciter manent. Ibi est vita sine morte, juventus sine senectute, requies sine labore, gaudium sine tristitia, laetitia sine moerore, salus sine acgritudine, claritas non caligo, societas angelorum, splendor animarum sanctarum. Ibi videbunt deum facie ad Fol. 125. faciem, ibi omne bonum videbitur et auditur, ibi sunt majora bona et meliora praeparata voluntatem dei hic a. facientibus, quam ullus enarrare vel excogitare ullo modo possit, nisi qui ibidem pervenit. Omnes igitur sancti, quorum festa solemniter gerimus, ut ad gaudia permansura, quae libavimus pertingere, digni essent, multas et diversas pro Christo pertulerunt poenas, illum amantes in vita sua, et imitantes in morte sua ; quia ille pro nobis passionem et mortem sustinuit, ut nos redimeret a potestate diaboli et ad suum regnum pervenire fecisset. Et sancti isti ab impiis tyrannis, ludibria et verbera, vincula et carceres in multisque angustiam passi sunt. Alii gladio decollati sunt, alii suspensi in ligno, alii lapidati, alii fame et siti interfecti, alii fustibus interempti, alii igne exusti, alii aqua demersi, alii cute decoriati, alii feris bestiis lacerati, multis ac diversis poenis afflicti, vitam carnalem deponentes et coelestem accipientes, coronantur et amici dei facti sunt. Impletum est nempe in illis, quod ipsa veritas dicit: "beati qui persecutionem patiuntur propter justitiam, quoniam ipsorum est regnum coelorum.“ Vere beati, qui in hac vita brevi merentur, ut aeternaliter vivant cum Christo. Quam Fol. 125. ideo pius dominus, brevem et exiguam composuit, quia tribulationes et angustias pro Christo sustinere debe- mus, ut sanctus Paulus ait: "Per multas tribulationes oportet nos intrare in regnum dei.“ Quas cito voluit, ut finirentur, et praemia, quae pro his darentur, infinita remanerent. Unde idem apostolus: "non sunt condi- gnac, ait, passiones in hoc saeculo, gloriae et gaudio, quae in coelestibus sanctis dantur.“ Attamen, ibidem gloriantur sancti confessores, qui hanc vitam sine gladio et passione consumserunt, sed tamen se ipsos mul- tipliciter affligentes, magnas tribulationes doloresque pro amore dei pertulerunt. Omnia mundi dereliquerunt, solis dei praeceptis inhaerebant, et servitium et voluntatem dei, toto corde et animo, atque opere custodiebant et exercebant, omneque malum in ipsis extinxerunt. Hi plurimi, talem coronam ut martyres in coelo possi- dent eosque nos taliter veneramur et adoramus. Sanctissimi igitur viri, multitudo feminarum, meritis gloria acqualiter, apud dominum coronantur et homines similiter venerantur et adorantur. Virgines sanctae, quae in virginitate permanere decreverunt, inde flecti, nec flagellis nec verberibus ullo modo poterant. Et multae gladio ob hoc interfectae, vel aliis diversis poenis interemtae, spiritum domino reddiderunt. Similiter mu- lieres et viduae tam constantes in fide Christi, ut pro ejus amore tormentum ullum declinare noluerunt, quae dum idola colere gentiles cogebant nec poterant, alias fustibus caedi, alias igne exuri, alias bestiis tradi, alias carceribus retrudi, alias ferro trucidari et multis diversis poenis affligi. Haec omnia voluntarie pro dilectione dei perferentes non dubitantes praemium quod omnibus sanctis promissum est. Ecce fratres, multiplicem festi- vitatem sanctorum omni veneratione colimus, quorum suffragia inquirere ubique necesse est, ut pro nobis in- tercedere dignentur ad deum omnipotentem, et ut oratio illorum proficiat animabus nostris, debemus imitari aliquo modo, quos colimus, qui tanta et talia adversaria pertulerunt. Nos e contrario, qui talia pati nequimus, mortificemus in nobis et vitia peccata, id est superbiam, cupiditatem, invidiam, rapinam, lucra injusta, adulteria, commessaiones, ebrietates, detractiones, et his similia. Sicut apostolus dixit: qui talia agunt, regnum dei non consequentur, nisi per poenitentiam. Castigemus nos in jejuniis et vigiliis jugiter, et confessione ac poe- nitentia, patientia, pace et concordia, fide et caritate et dilectione dei ac proximi et elemoynsa ac cura pauperum et oratione assidua, humilitate, et mansuetudine, et benignitate, nihil voluntati dei nec verbo, neque opere praeponamus; patienter toleremus quicquid adversarium contigerit pro amore divino; quod nobis nolumus aliis non faciamus. Demus indulgentiam in nos peccantibus, ut et ipsi misericordiam a deo con- sequamur. Frequentemus ecclesias, verba dei libenter audiamus ejusque praecepta impleamus, et omne quod voluntati ejus contrarium sit, postponamus; ipsum amemus, et glorificemus in laude et in opere, qui reddit unicuique secundum opera sua, quatenus ipse dominus nobis omnibus regna coelestia concedere dignetur cum omnibus sanctis, per orationes eorum, cum illo regnare perenniter, qui vivit et regnat in saecula saeculorum. Amen.

Strana 53
53 — Homilia in natali Martini. Gaudeamus delectisimi fratres in honore et amore sancti Martini episcopi, cujus festivitatem devote hodie colimus, quam ideo solemniter celebramus, ut pro nobis intercedere ad deum omnipotentem dignetur; quod ita promereri debemus, ut exemplum et opus ejus sequentes, quantum possimus, cum fide firma et dilectione dei ac proximi mundo corde et corpore omnique bonitate. Licet vobis fratres carissimi de vita et actibus sancti Martini aliqua dicere, qui a gentilibus genitus parentibus, dei gratia in decimo anno aetatis, invitis parentibus, ad dei servitium sponte confugit et in eo magis magisque aecrescebat. Et interdum miles erat cum humilitate et mansuetudine serviens, deo nocte et die, ita ut monachus putabatur esse, non miles, as- sistens laborantibus, alens egentes, adjuvans miseros, vestiens nudos, nihil sibi praeter arma et simplicem vestem habuit. Media hieme, algore maximo obviavit ei pauper ac praetereuntes sibi misereri rogavit; nullo ei miserante ut aliquid donaret. Dum beatus Martinus arrepto ferro, clamydem qua indutus erat, divisit, partem pauperi dedit, de reliquo se induit. Et eadem nocte, cum obdormivit, vidit Christum vestitum clamydis parte, quam pauperi dedit et audivit ad angelos dicentem: hac me veste vestivit servus meus Martinus. Proinde scire possumus, quia quicquid pauperibus erogamus, ipso Christo tribuimus, ut ipse ait: „Quod uni ex mini- mis meis fecistis, mihi fecistis.“ Ideo nullus se abstrahere debet de elemosyna secundum vires suas paupe- ribus largiri, quia optimus acceptor est et inspector et remunerator deus. Eo tempore cum Julianus Caesar pugnare cum barbaris decrevisset, Martinus ait Caesari : hactenus militavi tibi, nunc concede mihi deo militare. Tunc iratus Caesar dixit quod hoc dixisset ob metum belli, quod alia die fieri debuit, non pro dei amore et servitio ejus. Martinus vero constantion fide crastino die, ante aciem inermis adstitit, et in nomine domini signo crucis munitus, non clypeo protectus aut galea, hostium cuneos penetrabat securus et vicit ita, quod hostes sua omnia, seque reddiderunt. Unde intelligendum est, quia in dei virtutem et auxilium amplius confidere debemus, quam in nos et armatura nostra in omnibus necessariis dei auxilium implorare ac quic- quid boni gerimus, ejus bonitate deputare non nostra. Tunc beatus Martinus relicta militia ad sanctum Hilarium electum pontificem pervenit ibi sacris doctrinis instructus et invitus ordinatus, inde magis ac magis in dei servitio proficiens in doctrina sancta, bonis factis ac moribus, prout domino placuit et homini- bus. Quidam vero se ei commendavit benevolus, ut ab eo instrueretur; quem mortuum reperuit sine baptis- mate; inde tristis, valde flens et ejulans, tota mente dei clementiam supplicans, solus se super exanime corpus expandit, tamdiu oravit, quoadusque eum dominus resuscitavit. Nec multo post alium et tertium resuscitavit. Eodem tempore ad episcopum turonicae ecclesiae petebatur, quod omnino renuens, indignum se huic honore professus est. Tum demum omnes Turonici convenientes, et alii plurimi ex castellis circum quaque unanimes contestati sunt: Martinum episcopatui esse dignissimum, felicem fore populum, qui talem mereretur suscipere sacerdotem. At cum invitus factus fuerat episcopus, cum dei gratia implebat episcopii dignitatem, et promeruit quod angeli dei secum locuti sunt; diabolus nullomodo ab ejus oculis se abscondere potuit, si eum non videret. Jam de virtutibus et signis, quae ad salutem hominum per illum dominus opera- tus est ante episcopatum sive in episcopatu, hodie non possumus enarrare. Erat enim eximius praedicator et a gentilitate multos correxit ad dei servitium, sua praedicatione convertit et quod verbis docuit, demonstravit exemplis. Nam cum LXXX annum unum aetatis suae implevit, episcopatus XXVI. plenus spiritu sancto, et gratia dei magna erat in eo, infirmitates diversas curandas, excedens a saeculo, migravit ad Christum. Ibi Fol. 128. D. sanctissimum corpus ejus requiescit ad Turonis multa signa per illum dominus operatus est. Ibi veniunt aegri et sanantur, caeci vident, claudi ambulant, perjuri veniunt et daemonio vexantur, et daemoniaci liberan- tur. Et alia beneficia ibi prestantur multis, quae enumerare perlongum est. Ecce qualiter sanctus vir Martinus, sine monitione et praedicatione, a gentilibus conversus est, quomodo in voluntate dei persistit, atque omni bonitate quomodo vivebat, vitamque finiebat, ut in ejus transitu angeli canentes audiebantur. Proinde ammoneo vos, qui verba et mandata dei auditis, ut studeatis omnimodis ea implere et quicquid deum velle cognoscetis, perficere non negligatis, aliud proponentes. Nolite tardare converti de peccatis, quia mors non tardat et incerta est unicuique hora exitus sui, ut audistis in evangelio: beatum esse servum, quem, cum venerit dominus ejus, invenerit vigilantem. Ideo simus parati omni hora, ut cum do- Fol. 127. b. Fol. 128. Fol. 127. a.

Strana 54
54 — Fol. 129. u minus noster nos advocare venerit, digni simus, non cum otiosis et negligentibus deputari ad poenam, sed cum justis ad requiem et gloriam. Ibi est gaudium sine fine, ibi est vita sine morte, ibi sunt majora et meliora bona, quam lingua humana narrare possit, quae praeparavit deus diligentibus se, ubi nos perducere dignetur per orationes sancti Martini, deus omnipotens, qui vivit et regnat in saecula saeculorum amen. Homilia de diversis tribulationibus. Fol. 129. b Fol. 130. n Fol. 130. b. Non mirandum est fratres mei, quamque ob rem tantas, annis singulis, penurias et tribulationes tantasque afflictiones in fame et pestilentia, in mortalitate animalium, in inaequalitate aëris et in sterilitate terrae fructuum patiamur, quia hoc, proh dolor, quotidie, nostris promeremur peccatis, quibus deum offendimus omnes. Nec tantas patimur angustias, quantas digni sumus peccatis nostris exigentibus, sustinere. Nos in omni reatu et vitio prolapsi, et decepti sumus, suadente diabolo, pro quibus nos divina jugiter castigat clementia, ut revertamur a malis, et hoc avertere nolumus, neque nos emendare, jacemus in peccatis, quasi in morte et resurgere per poenitentiam nolumus. Nos in incesto conjugio, nos in fornicatione, in adulterio, in furto, in rapina, in perjurio, in fraude, in homicidio, nec non et odio proximi, in avaritia et concupis- centia mala, invidia, in iracundia, in inimicitia atque discordia, in impudicitia, in detractione, in superbia, in ebrietate et commessatione, in desperatione jacemus. Nos maxime in infidelitate, unde omne malum in nos diabolus potissimum conatur injicere, in tantum, ut multos et jam christianos, auguria et incantationes, multo, etiam, quod invite dicimuss fidem christianam negare persuadet, et unde omnis scit, christianos ad vitam renasci perpetuam, per baptismum, quasdam feminas iniquas seu etiam viros denegare suadet. Non ut vitam aut gloriam, unde ipse exors est tribuit, sed ut ad aeternam mortem ad aeternaque supplicia in tali- bus sibi consentientes pertrahat. O quam grandis ignominia, quod tam nequissimus hostis, in tanta nos mala potest suadendo perducere, qui nihil nos cogere potest, qui nullam omnino habet in nobis potestatem, nisi tentet nos, utrum potius Christum sequi velimus, ut vitam capiamus aeternam; quam ejus deceptoris suasionibus assentire et mortem ac poenas simul cum eo et supplicia aeterna mereri. Ideoque carissimi, nobis fugiamus mala omnia ista, pugnemus contra diabolum, hostem nequissimum. Adest nobis misericors deus qui dat omnibus fortitudinem sperantibus in se triumphandi insidias inimici, quosque viderit in suo nomine decertare velle, qui nunquam deest timentibus se, nunquam deserit sperantes in se, sed opem suae pieta- tis porrigit, omnibus invocantibus se in veritate. Mementote fratres quod ipse promittit, dicens: in quacun- que die conversus fuerit peccator a via sua mala, et ab iniquitate quam fecerat et egerit poenitentiam, vita vivit et non morietur. Quapropter, carissimi, contra incesta vel fornicationes atque ad ilteria demus studium castitati, mundemus nos ab omni inquinamenta carnis et spiritus, per confessionem et poenitentiam veram, omnia mala quae fecimus, bonis operibus et sancto studio exstirpare a nobis omnimodis auxiliante domino festinemus. Contra furtum et rapinam, et etiam contra avaritiam et concupiscentiam malam, largitatem pro- prii laboris nostri in pauperes et egenos exhibeamus. Benignitatem contra invidiam et fraudem conservare studeamus in proximis nostris. Contra homicidium et odium atque inimicitiam, teneamus dilectionem since- ram. Contra discordiam et detractionem habeamus verae pacis et unanimitatis concordiam. Contra impudi- citiam et iracundiam sumamus mansuetudiem et pudicitiam sanctam. Contra superbiam malorum omnium matrem teneamus humilitatum veram. Contra ebrietatem et comessationes, sumamus continentiam dignam. Contra desperationem spem firmissimam habeamus in Christo et de misericordia ejus nunquam diffidamus. Nam contra infidelitatem tenere necesse est veram fidem, non solum verbis sed etiam factis signa fidei demonstrare. Maleficiae autem genera omnia et incantationes et sacrilegia vel denegatio fidei atque baptismi, cum misericordia dei omnipotentis et sanctorum atque justorum hominum oratione, cum poenitentia perseverante, et confessione incessante deo et sacerdotibus, et indulgentiam ac veniam cum instantia bonorum operum et emendationem condignam possunt promereri. Contra omnia mala vero in deo et proximo, caritas in omnibus et super omnia tenenda est, quam qui in fide recta et spe firma tenuerit, et ab omnibus malis veniam et vitam consequetur aeternam et gloriam.

Strana 55
— 55 — In festivitate... M R...F. (nomen rasum est). Domino deo nostro, gratiam et laudem agamus, qui nos ad hanc sanctam festivitatem pervenire fecit incolumes ; nam per praedicationem istius sancti, multi de gentilitate ad christianitatem conversi sunt et ad dei servitium. Unde ejus quotidie merita veneremur et orationes et suffragia queramus, ipse pro nobis orare dignetur et ad regnum dei pervenire facere, si nos cum dei auxilio, doctrinam ejus imitari et adimplere curamus. Sequamur fratres, unanimiter, tam sancti patris nostri vestigia et exempla illius quantum possimus, imitemur. Abjiciamus a nobis pura confessione et vera poenitentia sordes omnium delictorum Fol. 131. n. nostrorum et elemosynis justis nos eruemus ab omni peccato, ut non sint in nobis alicujus malitiae germina, sed potius in nobis per misericordiam dei fulgeant pietatis et justitiae opera. Laboremus sollicita conside- ratione salutem semper animarum nostrarum, ut nulla nobis carnalis concupiscentia dominetur; non nos superbia, non luxuria, non invidia, non avaritia, non homicidium, non odium proximi, nec cetera impietatis opera reos faciant coram deo, sed curramus per opera bona sanctitatis et misericordiae ad patriae coelestis portas, diligamus dominum nostrum Jesum Christum, qui nos tantum dilexit, et etiam semetipsum pro nobis ad mortem donavit. Faciamus éjus voluntatem, quia voluntas illius, felicitas est nostra. Habeamus semper in mente, quod ipse nos docuit dicens: Si diligitis me, mandata mea servate. Quae sunt illa mandata, nisi pura dei dilectio pariter et proximi. Diligere deum ex toto corde; nihil omnino, quae sub coelo et quae in terris sunt tantum, quantum deum omnipotentem diligere et eum modis omnibus cum pura veneratione, cum omni cordis puritate diligere ; non honores terrenos, non divitias saeculi una hora praetereuntes, nullasque saeculi divitias nec volumptates, praeter dei solius dilectionem semper in animo retinere; quia nullum est omnino momentum, quo homo, dei misericordia non utatur. Ideo omni tempore, qui ad aeternam gloriam tendit necesse est, ut dei semper voluntatem ejusque mandata in memoria teneat. Deinde diligere proximum suum, id est unum- quemque christianum et dei opera facientem sicut semetipsum. Habeat unusquisque in semetipso misericor- diae opera, ut minus potentem, quantum valeat unusquisque studeat juvare. Simus invicem benigni, humilitatem in omnibus actibus et cogitationibus nostris puriter teneamus. Obedientiam praeceptorum dei sinceriter in timore et amore deum et in confessione nominis ejus unanimem spem habeamus. Si taliter in dei voluntate, studioque bonorum operum perseveraverimus, et quantum possumus, quod bonum est operari contendimus, et hic veniam delictorum possimus adipisci et in futuro vitam aeternam cum sanctis dei possidere. Unus- quisque nostrum, secundum virium facultatem diabolicis fortiter tentamentis resistere studeat, ut iste pius et sanctus patronus noster de nobis coram deo gaudeat et jugiter nos, sanctis suis precibus, ab omni malo defendat, secumque ad aeternae beatitudinis gaudia perducere mereatur. Quod ipse nobis omnibus, misericors deus praestare dignetur. Fol. 151. b. Sermo sancti Laurentii. Fol. 153. h. Gaudeamus dilectissimi, gaudio spirituali, in beati martyris Christi festivitate, quam hodierna die solemniter celebramus, in qua nobis dominus et praesidium sanctae conversationis constituit et exemplum, qui fidelis in domino inventus est in persecutione; quia nec pati pro Christo timuit, nec terrores carnificum expavit; sed terrena omnia et delectationes pariter et tormenta contempsit. Qui domini sui praecepta secutus in omnibus; qui fuit archidiaconus beati Xisti episcopi, qui ab eo thesauros ecclesiae accepit dividere pauperibus. Qui coepit curiose quaerere ubi pauperes christianos invenisset, qui absconsi crant ob metum tyranni regis, qui ubicunque eos reperiebat, persequi jussit. Quos sanctus Laurentius ubicunque invenit, prout cuique opus erat administrabat, et multa signa in nomine domini faciebat. Erat quidam homo, qui plorando perdidit oculos suos, cui dixit sanctus Laurentius: crede in filium dei ex toto corde et illuminaberis. Ille autem se credidisse confessus est, et baptizavit eum et reddidit ei visum; at ille dixit: benedictus dominus, qui me illuminavit. Et alium caecum reperit, cui manum imposuit cum signo crucis, et illuminavit. Hipolitum vero vicarium convertit ad fidem et instruxit et baptizavit et taliter ad dei servitium convertit. In virtute dei multa signa fecit et ad ultimum martyrio vitam finivit; et ad deum perrexit. Multos vero sua Fol. 131 a.

Strana 56
56 — praedicatione ad deum convertit et fide sancta instruxit. Tunc Decius caesar Laurentium ad se vocavit et blandis verbis allocutus est, et magnum honorem ei promisit, si ad se convertisset se, et deos suos crederet. Quod ille omnino renuens et in praedicatione sancta persistebat, dicens: Dii, quos colis, daemonia sunt, non dii et opera manuum hominum, perdentes confidentes in se, cum quibus tu poenam sustinere debes. Nos autem deum verum credimus et veneramur, qui fecit coelum et terram, mare et omnia, quae in eis sunt, qui habet po- testatem in coelo et in terra. Hunc adjutorem quaerimus et salvatorem confitemur viventem et regnantem in saecula saeculorum. Quod audiens caesar, diversis poenis jussit eum affligi; at ille in omnibus gratias et laudes deo referebat. Et cum nullis poenis a deo potuit eum avertere ad ultimum in crate ferrea jussit imponi, et desuper carbones vivos incendi et eum cum furcis ferreis supra cratem in igne devolvi. Quod cum diu facerent dixit sanctus Laurentius: Carbones enim vestri refrigerium mihi praestant et gaudium non moerorem. Tunc Decius jussit eum arcius assari. Beatus Laurentius dixit ei: Ecce miser, assasti me una parte, regira et aliam et manduca. Gratias agens deo emisit spiritum alacer in domino. O beatum virum, quam constans inter omnia poenarum genera permansit et usque ad mortem fidelis, multosque sana doctrina et exemplis patientiae atque humilitatis sanctaeque conversationis instinctu convertit ad dominum, dei gratia largiente ita, ut crederet per eum hominum multitudo. Ad ultimum martyrio praesentem vitam adeptus est gloriam Fol. 135. sempiternam sub die praesente, quam hodie ob ejus memoriam sanctam solemniter celebramus. Unde oportet carissimi ut si passionis ejus non possumus esse consortes, tamen bonis eum operibus, quantum domino donante possimus imitari studeamus. In humilitate, in castitate, in patientia, in sanctitate vitae, in operibus misericordiac et egenorum ac pauperum cura, in timore pariter et amore domini, in fide recta, in spe ad dominum firma, in caritate dei et proximi vera atque perfecta, ut aeternae simul cum eo beatitudinis gloriam participemus. Per merita sancti Laurentii per latum orbem dominus, non solum ubi corpus ejus sanctissimum requiescit, sed ubi aliquid de reliquiis ejus digne veneratur, multa beneficia et sanitates praestat atque virtutes. Cui sit honor et laus in saecula saeculorum. Amen. Fol. 134. L. Deum solum colendum. Quoniam de suis actibus quisque in die judicii redditurus est rationem et accepturus est pro operibus suis, quale hic praemium promeretur, sive pro malis supplicium infinitum, sive pro bonis beatitudinem et gloriam sempiternam, ideoque falsitatem, quam diabolus ad perdendos semetipsos homines in idolorum cul- tibus docet, respuere omnino necesse est, et unum verum deum credere et confiteri nomen ejus sanctum in sae- cula. Quia ipse est sapientia, qua sapiens est, quicunque sapiens est. Ipse est aeterna beatitudo, a quo solo omnis beatitudo procedit, qui omnibus sibi credentibus et voluntatem ejus facientibus beatitudinem et gloriam tribuit, sine fine mansuram. Ipsum solum ergo necesse est ut diligamus, ipsum solum verum deum colamus, ipsum do- minum nostrum esse credamus, ipsius voluntatem, quantum eo largiente possimus, faciamus, ut aeternam vitam, acternam salutem, aeternamque cum eo laetitiam habere mereamur, cujus dono et misericordia et sumus et vivimus et omnia bona, quaecunque homines possident, sive in substantia mundi, sive in arte qua- libet, unde vel intelligimus, quiequid nosmet ipsos intelligere novimus, cujus nutu et potestate singula membra Fol. 131. et spiritus honorum diriguntur ad vitam. Alia vero quaecunque pro deo homines colunt, fallente et sedu- u. cente diabolo ad suam quique perniciem faciunt, quia non perpendunt nec recogitant, quod ipsi dii, quos colunt, nihil eis boni nihilque utilitatis adhibere valent, nec unam paroissimam stipulam cuiquem dare vel adimere possunt. Quos ideo diabolus colere et credere docet, ne solus cum suis auditoribus acterna in- cendia, acterna supplicia aeternaque tormenta sustineat, sed quoscunque praevalet malis artibus, sive in incre- dulitate, sive in malo opere decipere; in hoc operari nunquam dormitat, hoc agere nunquam cessat, ut homines suum ad acternum perducat interitum. Cujus laetitia est nostra perditio nostraque miseria; cujus mocstitia est nostra ab infidelitate conversio. Ideoque tam amarum ductorem et tam pravum magistrum totis viribus mentis et corporis fugiamus et in nobismetipsis deo omnipotenti et omnibus sanctis angelis et electis ejus lae- titiam faciamus. Deseramus seductionem diaboli et ad verum deum omnipotentem tota mente toto (corde) intelliga- mus, patrem esse et veritatem, ipsumque adoramus, ejusque misericordiam postulamus. ut cor nostrum in Fol. 150. b

Strana 57
57 suam dirigat voluntatem, mentesque nostras sua sancta gratia illuminare dignetur, ut eum vere cognoscere Fol. 137. b. possimus et ejus perficere voluntatem et aeternam cum eo gloriam possidere. Quod ipse nulli unquam invi- dit, sed omnibus libenter impendit, invocantibus se in veritate; quod ipse nobis praestare dignetur deus om- nipotens, qui vivit et regnat in saccula saeculorum amen. Item unde supra, deum colendum. Ut enim (sic) aeternae damnationis miseriam possimus devitare et aeternam gloriam ac beatitudinem promereri, fugiamus delectationes pessimas, quas diabolus inspirat in corda nostra, ut secum ad aeternas tenebras atque ad aeternum perducat interitum. Respuamus seductiones ejus, quibus nos in infidelitate et ignorantiae tenebris detinere et cor nostrum indurare contendit, humiliemus deo vero et omnipotenti animos nostros, ejusque clementiam suppliciter invocamus, ut ipse cor nostrum ad veram fidem convertat, quia nisi eo donante, nec credere in eum veraciter, neque eum agnoscere possumus, cujus dono si ab eo poscimus, promeremur fidem et gratiam, qua salvamur. Ideoque secundum ejus dilectionem, mentibus nostris ipsam infundere deprecemur, ut spretis atque abjectis laqueis infidelitatis, sanctam religionem, quod est fides recta et Fol. 138. a. conversatio sancta ac deo placita et voluntate et opere adsumamus, ut veram veritatem, quae est solus deus omnipotens, credere atque diligere valeamus; quia omnia, quae sunt in coelo et in terra visibilia et invisi- bilia, spiritualia atque corporalia ab ipso uno vero deo omnipotenti, cum non essent, creata sunt. Qui et omnibus quae sunt, fuerunt, vel futura sunt, dedit, ut vel essent, sunt vel fiant; quem solum verum deum nos pro deo habere et colere convenit; eumque solum deum credere et non alium neque in coelo neque in terra. Ideoque non sit fides nostra in eo, ut aliquam creaturam pro deo colamus aut credamus. Non sit fides nostra in aliquo fantasmate ; melius est enim, qualecumque verum, quam omne quicquid pro arbitrio surgi potest [sic]. Et tamen ipsam animam hominis, quae vere anima est, cum falsa imaginatur, colere non debemus. Et ideo non angelos, non homines, nullam utique creaturam colere vel pro deo credere debemus. Et ideo non sit nobis religio humanorum operum cultus; meliores etenim sunt artifices, qui talia faciunt, quamvis nec eos pro deo colere debemus. Ac nequaquam bestiam aliquam, non ad arbores, non ad fontes sacrificia ullo Fol. 158. b. modo facere; quia talibus causis, ad iracundiam deus provocatur. Quam ob rem caveamus, ut non sit nobis religio, cultus hominum mortuorum; quia si pie vixerunt, non tamen tales quaerunt honores, sed illum a nobis coli volunt, quem ipsi colebant, et cujus gratia operati sunt, quaecunque bona fecerunt, nosque eorum meritis desiderant esse consortes. Honorandi ergo sunt propter imitationem, non adorandi propter religio- nem. Non sit nobis religio, cultus daemonum, quia omnis superstitio cum sit magna poena hominum et pe- riculosissima turpitudo, tamen finis illorum ad aeternum tendit supplicium. Nos vero deum verum colamus eumque deum solum credamus eique serviamus, quia ab eo aeterna praemia percipiemus. De sancta Maria. Fol. 116. 1. Omnibus Christianis, fratres carissimi, primo necessaria est fides, ut cognoscant verum deum, qui est in trinitate, pater et filius et spiritus sanctus, qui fecit coelum et terram, mare et omnia quae in eis sunt. Unde propheta David dicit: „Omnes dii gentium daemonia, dominus autem coelos fecit.“ Hanc ergo fidem, fratres, firmiter tenete, sine qua nemo potest salvus fieri, nec ad regna coelorum perduci Sed fortasse, fratres, dicitis, nos jam credimus, salvi erimus. Nolite fratres, nolite seduci. Audite, quid dicit Jacobus apostolus: „fides sine operibus mortua est.“ Si ergo volumus ad gaudia acterna pervenire, fidei nostrae jungamus opera bona, ut salutem animarum nostrarum consequi mereamur. Hinc etiam Johannes in epi- stola sua dicit: "qui se dicit credere in deum et mandata ejus non custodit, mendax est.“ Hinc ipse dominus Fol. 147. a. in evangelio loquitur dicens: "non omnis qui dicit mihi, domine, domine, intrabit in regnum coelorum, sed qui facit voluntatem patris mei, qui in coelis est, ipse intrabit in regnum coelorum.“ Si ergo fratres, per solam fidem, sine bonis operibus potuissemus placere deo, utique et daemones salvari possent, quia et ipsi credunt et contremiscunt potentiam dei. Ideo ex toto corde ammoneo vos, fratres, ut inquiratis, quae sit 8

Strana 58
58 voluntas dei et quae sint mandata dei et opere ea implere festinetis. Hoc enim veraciter scitote, quia, qui in hac vita facit voluntatem dei et post mortem erit cum deo; qui autem diaboli facit voluntatem, etiam post mortem erit cum diabolo. Sed pius et misericors dominus fidelibus suis ministris coelestem gloriam, aeter- nas divitias repromittit et donat; diabolus vero servitoribus suis nihil aliud habet dare, nisi perpetuam flam- mam. Talem ergo retributionem, quae perpetua amaritudine plena est, dum licet, fugite, praeterita peccata Fol. 117. vestra assiduis orationibus et lacrimis elemosynisque delete. In die etenim baptismatis abrenuntiavimus b. diabolo et omnibus operibus ejus; et tamen multa mala fecimus postea, quae deo displicent, quae non aliter possunt emendari, nisi per puram confessionem. Confessio enim vera et pura secundus baptismus est; sicut enim in baptismo lavantur et dimittuntur peccata, sic et per confessionem solent laxari. Maxime autem caritatem fratres invicem servate, quia scriptum est: "deus caritas est.“ Qui caritatem habet, deum habet, qui caritatem non habet, nec deum habet. Odium et invidiam fratres fugite, quia scriptum est: "qui odit fratrem suum, homicida est.“ Non dicat aliquis vestrum: homicida non sum, quia fratrem gladio non percutio, lancea nou vulnero; hoc ipso quod odit, eum occidit et interficit illum. Frater adhuc vivus est, et ille homicida jam judicatur coram deo. Ideo fratres, caritatem sicut jam praediximus inter vos praecipue custodite, quia sine caritate nec jejunia, nec orationes, nec elemosynae nobis aliquid prodesse possunt. Sicut enim mensa egena et quasi vacua judicatur, quamvis preciosi sint cibi propositi, si panis desit; sic et omnia opera Fol. 148. nostra bona nihil sunt coram deo, nisi cum caritate fiant. Inter haec, fratres carissimi, beatissimae dei geni- n. trici Mariae, cujus assumtionis diem celebramus, nos commendemus, ut ipsa, quae plus omnibus sanctis apud deum humano generi subvenire solet, pro nobis intercedere dignetur, quatenus per ejus orationes et merita, ad patriam nostram, quam non jure, sed fraude diaboli amisimus, remeare, et ibi cum Christo domino et sanctis ejus fideliter regnare mereamur, per infinita saecula saeculorum amen. Sermo S. Wenceslai. Fol 148. h. Fol. 149. il. Fratres, pius dominus noster Jesus Christus hodie loquitur nobis per suum sanctum evangelium, dicens: „Si quis vult post me venire, abneget semetipsum, tollat crucem suam et sequatur me. Qui enim voluerit animam suam salvam facere, perdet eam; qui autem perdiderit animam suam, propter me, inveniet eam. Quid enim prodest homini, si lucretur universum mundum, animae vero suae detrimentum faciat.“ Hoc fra- tres inter vos, discogitare debetis, quid significat hoc quod dicit: Si quis vult post me venire, abneget semet- ipsum, et tollat crucem suam et sequatur me; ac si diceret: si vultis mecum regnare in perpetuum, omnes carnales voluptates projicere debetis, et crucem, id est passionem, in hoc mundo habere, ut in futura vita gaudere valeatis. Qui enim voluerit animam suam salvam facere, perdet eam; hoc est, qui vult istam mor- talem vitam ponere pro me, aeternam illam vitam et coeleste regnum inveniet. Quid enim prodest homino, si lucretur universum mundum, animae vero suae detrimentum faciat; id est, quid prodest homini, si in hoc saeculo totum mundum in sua potestate habeat, et postquam mortuus fuerit, anima ejus ad infernum des- cendat. Nam nullus imperator, nullus princeps, nullus dives homo animam suam auro et argento et divitiis hujus mundi redimere potest a poenis infernalibus, nisi bonis operibus. Fratres, iste martyr sanctus Wences- laus, noster patronus, cujus hodie festa celebratis, nobis ad exemplum a deo datus est; nam cum esset princeps et dominus hujus terrae, gloria et honore et divitiis exaltatus, in tantum se ante deum die et nocte humiliavit, ut nullatenus eum diabolus suis insidiis vincere aut seducere posset. Sed ejus gesta puto vos melius scire, quam ego vobis edicere possum ; nam nulli dubium est, ut in passione ejus legitur, omni nocte, de nobili suo lecto consurgens, nudis pedibus, cum uno tantum camerario ad eccelesias dei circuibat, viduis, orphanis in carcere et in omni angustia afflictis elemosynam largiter tribuebat, in tantum, ut non princeps, sed pater omnium miserorum putaretur. Ad sacra autem missarum solemnia de proprio frumento oblatas suis manibus praeparabat et vinum propriis manibus expressum sacerdotibus dei fideliter offerebat et haec omnia ita occulte faciebat, ut nulli essent nota, nisi soli Christo, pro cujus amore haec omnia laborabat. Frater igitur ejus, miser Boleslaus, his operibus bonis invidens, iniquorum hominum consilio monitus, imo diabolico instinctu seductus, eum gladio

Strana 59
59 — peremit. Nolite autem fratres putare, ut iste sanctus propter fraterni vulneris percussionem sanctitatis gra- tiam a deo mereretur; sed propter illa bona opera, quae prius faciebat, a deo est coronatus. Nam sunt non- nulli in hoc tempore propter nostra peccata, quos interficiunt sui filii, alios fratres, alios parentes ; sed nullam gratiam a deo inveniunt, quia nulla bona opera fecerunt In istis duobus fratribus impleta est scriptura, quae dicit: "qui nocet, noceat adhuc, et qui justus est, justificetur adhuc;“ hoc est, qui malus est, fit pejor adhuc. Nam ille Boleslaus propter sua peccata, satis erat malus, sed quia fratrem interfecit, factus est pejor. Hic vero sanctus martyr Wenceslaus, per dei gratiam nimis erat bonus, sed quia pro Christi amore, sanguinem suum fudit, factus est melior. Nolite autem fratres putare, ut sibi solus sit passus iste sanctus martyr ; certe et sibi passus est et nobis ; sibi ad praemium, quia cum Christo regnat, nobis autem ad exemplum, ut eadem opera faciamus, quae et ipse fecit. Idcirco rogemus fratres et sorores sanctum Wenceslaum et sanctum Adal- bertum, quos deus patronos huic parvulae terrae concessit, ut per eorum intercessionem a visibilibus et invisibilibus liberati inimicis, illuc pervenire mereamur, ubi redemptor noster cum patre et sancto spiritu vivit et regnat, per infinita saecula saeculorum amen. Fol. 151. b. Alius sermo. Ecce fratres dilectissimi, quia cuncti ad hanc laudabilem sancti Wenceslai venistis celebritatem, penset unusquisque vestrum, ut in primis odoriferum caritatis offerat domino incensum, qua caritate sic diligat unusquisque, non tantum proximum, sed etiam inimicum; qui enim odit inimicum, dominicum non custodit praeceptum. Ipse namque dicit: dimittite adversariis vestris, quam intulerunt vobis injuriam, statim vestri reatus concedam vobis veniam. Quomodo fratres carissimi speratis a domino impetrare indulgentiam, cum in cordibus vestris, mortiferam portatis iram? Ait egregius praedicator: mei filioli, sol non occidat super iracundiam vestram. Quisquis ergo, fratres mei, cupit grata exibere deo libamina, prius incorruptibilem cum inimico constituat pacem. Tribuat peccator peccatori veniam, ut ambo aequam a Christo consequantur mise- ricordiam. Quid autem in sancta christianus toto affectu petat ecclesia ipse dominus in sancto evangelio indicat, dicens: „Primum querite regnum dei, et omnia dabuntur vobis petenda.“ Qui manu vacua a munere judicant recte, pacificantque discordes, ac optatum desolatis tribuunt solatium, qui autem pascunt famelicos, vestiuntque nudos ac peregrinos suscipiunt hospitio; hi sanctum servantes evangelium, merito cum angelis regnum dei possidebunt. Qui autem ea quae dixi adimplere nequeunt paupertate compulsi, tamen si in bona semper intentione permanserint, non perdent praemium aeternae vitae. In magna egestate sunt divites, jus- titiae opes, scientiae thesaurosque non habentes. Qui autem deo serviunt, ea bona acquirunt, quae nunquam perire possunt. Igitur fratres carissimi, studeatis sanctum et sion (sic) aequis viribus imitari Laurentium, cujus justitia manet in aeternum. Si fragiles hujus saeculi abundaverint opes, tantum vobis vestrisque reservate, quantum corporalis postulat usus, ceteramque partem, munifica manu date pauperibus, quorum precibus in coelesti patria veras possitis adipisci divitias. Ut ait, fratres carissimi, sanctus Augustinus: vera est confessio benedicentis, cum est idem fons oris et cordis. Qui autem bene loquitur et male vivit, seipsum confundit. Utile est vobis igitur, ut bonum quod placido profertis eloquio, confirmetis alicujus justi operis exemplo. Omnes de limo terrae formati homines sive (sic) sunt morituri. Idcirco mors insuperabilis, non est multum metuenda nobis, sed dum transitoriam hujus mundi habetis vitam, festinetis ante diem mortis confessione bonisque operibus, Fol. 13l. 3. delere crimina carnis, quatenus mereamini aeternam consequi vitam, quam dominus Jesus Christus vobis concedat, qui cum patre et spiritu sancto vivit et regnat. Fol. 1510). Ful. 15/0. 1. Sermo ad populum. Fratres mei et sorores delectissimae, levate manus vestras et corda ad deum et confitemini peccata vestra dicentes: 8*

Strana 60
60 — Confessio. Confiteor omnipotenti deo et sanctae cruci et sanctae Mariae matri domini et sancto Michaeli arch- angelo et omnibus sanctis angelis dei et sancto Johanni baptistae et omnibus prophetis et beato Petro apostolo et sancto Paulo apostolo et sancto Andreae ot omnibus sanctis apostolis et sancto Stephano et sancto Vito et sancto Wenceslao et sancto Adalberto et omnibus sanctis martyribus Christi et sancto Martino et sancto Nicolao et sancto Simeoni et omnibus confessoribus et sanctae Margarithae et sanctae Caeciliae et sanctae Helenae et omnibus sanctis virginibus Christi omnibusque sanctis dei et tibi praesuli Christi, omnia peccata mea, quae ab infantia mea perpetravi usque in hodiernum diem, vigilando aut dormiendo, sive Fol: 151. volens sive nolens, in cogitationibus iniquis, in verbis otiosis, in gula, crapula, ebrietate, luxuria, libidine, b. inobedientia, invidia, ira, rixa et negligentia servitutis dei. Confiteor quia parentes meos secundum prae- ceptum domini, uti debui, non honoravi neque inimicos delexi. Haec et omnia peccata mea, quae unquam gessi, tibi sacerdoti confiteor et ut divina gratia adjuverit, emendationem promitto. Allocutio. Fratres mei et sorores, deus qui per apostolum suum locutus est: confitemini alterutrum peccata vestra, ipse per suam sanctam misericordiam, confessionem vestram dignetur suscipere, et peccata vestra dimittere et quatenus in hoc saeculo et in futuro in anima et corpore salvari mereamini. Sermo de oratione dominica. Volumus dilectissimi fratres parvam vobis admonitionem de oratione facere, quam rogo ut intentis auribus et totis viribus audiatis. Dominus enim noster Jesus Christus, pro salute nostra in terram descendere dignatus est et elegit duodecim discipulos, quibus praecepit, universum mundum praedicare. Ipsi autem rogaverunt eum, ut doceret eos orare, et ipse dominus docuit, ut discipuli sui ista septem verba orationis Fol. 152. memoriter retinerent, et sic orarent: Pater noster, qui es in coelis. Tantum etenim pius et clemens est n. dominus circa fragilitatem nostram, ut postquam nos de suo sanguine redemit, qui servi digni non eramus vocari, filii simus adoptivi. Pater enim omnium nostrum deus est, qui renati ex aqua et spiritu sancto sumus et quicunque opera dei facimus, filii ipsius sumus. Debemus ergo nos, si unum patrem deum habe- mus in coelis, esse in terris sicut fratres sine odio, sine invidia, sine dolo, sine detractione et sine ulla fraude. Quicunque ergo ista custodierint, merito possunt dicere: Pater noster qui es in coelis. Et quicunque adversus alterum invidiam aut odium habuerit, aut in detractione aut in aliqua fraude fuerit, non filius dei, sed filius potius appellabitur diaboli. Scriptum est enim quod cujuscunque opera facis, illius es appellatus. Sanctificetur nomen tuum. Ut illius in omnibus nomen sit sanctificatum, ut quomodo in baptismo accepimus illaesi custodiamus. Adveniat regnum tuum. Haec justa fidelisque petitio; debet enim unusquisque christianus cotidie postulare, quod veniat regnum Christi. Quando enim dicis: adveniat regnum tuum, hoc rogas, ut non sit regnum diaboli in corde tuo, quod est superbia, avaritia, adulterium, furtum, homicidium, sacrilegium et cetera mala; omnia etenim ista arma sunt diaboli. Et quicunque ista in se habuerit vitia, non est in mente ipsius regnum Christi, sed regnum diaboli. At vero regnum Christi est pax, fides, caritas, continentia, castitas, benignitas, modestia, bonitas. Quicunque ista in se habuerit, non regnat diabolus, sed Christus in corde ipsius. Fiat voluntas tua, sicut in coelo et in terra. Prima petitio, ut quomodo angeli sine culpa serviunt in coelis, ita et homines in terra. Secunda, ut sicut voluntas ejus est in sanctis, ita sit et in peccatoribus. Tertia ut sicut est voluntas dei in anima, quae est pars coelestis, ita sit et in corpore, quod est pars terrena. Panem nostrum cotidianum da nobis hodie. Sicut enim est panis esca corporalis, unde corpus sustentari possit, ita est cibus spiritalis, unde anima sine fine vivere debet; hoc est scriptura divina, quae nos docet et ammonet, qualiter ad deum et ad regnum aeternum pervenire valeamus, et qualiter possimus viam relinquere, quae ducit ad infernum et regnum diaboli, ubi erunt peccatores sine fine torquendi. Fol. 152. D. Fol. 1255. il.

Strana 61
— 61 — Illum ergo panem, fratres carissimi, cotidie sine cessatione cum magno desiderio rogare debemus, ut illum dominus omnipotens nobis pro sua pietate largiri dignetur, ut valeamus intelligere, quae sit voluntas dei et facere, quae illi placita sunt, ut maneanus in illo et ipse in nobis. Et dimitte nobis debita nostra, sicut et nos dimittimus debitoribus nostris. Haec fratres, formidolosa valde et evangelica est auctoritas. Dominus in evangelio ait: Si non re- miseritis hominibus peccata eorum, nec pater vester coelestis dimittet vobis peccata vestra. Cogitet enim unusquisque apud semetipsum, si aliquis ei nocuit aut damnum aliquod intulit, et si ei ex corde dimissum habet. Si vero ei dimissum non habet, plus se in hac oratione condemnat quam purificat, quia in tali modo rogas, ut sic deus tua peccata dimittat, quomodo tu dimittis debitum illius, qui in te peccavit. Quamdiu enim unusquisque vestrum inter semetipsum habet voluntatem nocendi in aliqua fraude proximo suo, non potest recte ista pro se orationem dicere, et quamdiu est in discordia cum proximo suo, non potest rectam facere clemosynam; et quamdiu non remittit illi, qui in eum peccavit, nec sua possunt peccata dimitti, quantaslibet elemosinas rectas [facit]. Et ne nos inducas in tentationem. Non petimus, quod impossibile est ut non temptemur; sed ut non plus quam nostra fragilitas potest sustinere. Diabolus suggerit nobis aliquod malum facere, et ecce temptatio et est adhuc sine peccato. Delectat carni nostrae ipsa tentatio, et est adhuc sine peccato. Si autem spiritus consenserit, ecce peccatum. Sed libera nos a malo. Valde enim nobis desiderandum est, ut nos deus omnipotens a malo liberet, est id a supplicio aeternae tribulationis et a diaboli societate horribili, et conversatione amarissima. Quicunque in die judicii ab isto malo, id est, socie- tate diaboli liberatus fuerit, habebit consortium cum deo in regno coelesti et societatem cum sanctis angelis inmortalitate aeterna, in qua claritate, quicunque meruerit esse, nulla erit perturbatio, nullus dolor, nulla tristitia, nulla tribulatio, nulla amaritudo, nullus fletus, nullus pavor, nulla fames, nulla sitis, nulla nuditas, nulla debilitas, nulla deformitas; sed erunt homines similes angelis et fulgebunt sicut sol in regno patris eorum. Illuc ergo fratres carissimi, tota mentis intentione pervenire desiderate, ubi tanta bona repromissa sunt, et cotidie dominum orationibus rogate, ut det vobis adjutorium illuc perveniendi. Quod ipse prac- stare dignetur. Fol. 153 b. Fol. 154. Sermo. Fol. 158 a. Omne bonum, fratres carissimi, quod fit propter deum, in omnibus rebus aeternaliter conservatur; bonum vero illiud, quod propter homines fit, cum figura hujus mundi praeterit, evanescit. Unde in praesenti lectione scribas et pharisaeos dominus increpavit, dicens : "Vae vobis scribae et pharisaei hypocritae, qui aedificatis sepulchra pro- phetarum, patres autem vestri occiderunt illos.“ Ecce enim, qui sanctorum martyrum domos aedificant, ecclesias ornant, bonum opus facere videntur; siquidem et aliam justitiam dei custodiant, bona sunt. De his etenim vult intel- ligi, qui munera sua ad ecclesias tribuunt, et ex rebus suis, sanctos dei venerari contendunt, ut intercessores pro eis ad dominum pro muneribus suis existant; quod tunc proderit illis, si de bonis eorum pauperes gaudent. Si autem alias dei justitias non servant, si de bonis eorum pauperes nunquam gaudent, si aliorum bona aut per violentiam aut per fraudem faciunt sua, quis tam insensatus est, ut non intelligat, quia non ad gloriam dei et faciunt aedificia vel oblationes illorum, sed propter laudem humanam? Oblatio ergo cum iniquitate acquisita, abominabilis est ante deum. Nam injuste aedificant domos sanctorum et ecclesias eorum muneribus suis ornant, ubi pauperes violentiam passi ab eis, interpellant contra eos. Non enim gaudent martyres, quando ex illis pecuniis honorantur, in quibus pauperes plorant. Qualis est illa justitia, munerare mortuos, et spoliare viventes, de sanguine miserorum tollere, et déo offerre? Illud non est offerre, sed velle violen- tiae suae socium facere deum. Quis ergo es, qui domum dei aedificare desideras, da fidelibus pauperibus ut vivant, et aedificasti domum dei. In aedificiis enim homines habitant, deus autem in omnibus sanctis. Quales ergo illi sunt, qui homines spoliant et aedificia martyrum faciunt, habitationes hominum componunt, et habita- tiones dei destruunt. Ergo duin judaeos castigat dominus, christianos docet; si enim sine aliis bonis operibus intumescit gloria saecularis, quis consideret consequentiam verborum et-intelligat, quia haec non solum illis dixit scribis et pharisaeis, sed omnibus postmodum nascituris. Nam si ad illos solos dixisset haec, dicta fuissent tantum non etiam scripta; nunc et dicta sunt et scripta; (dicta) videlicet propter illos, scripta autem prop- Fol. 155. D. Fol. 150. a.

Strana 62
62 — ter nos. Quod autem dicit: quomodo fugietis a judicio gehennae?Numquid sepulchra sanctorum aedificantes, Fol. 156. an potius corda vestra a malitia mundantes? Numquid sic judicet deus, quomodo judicat homo? Homo ho- b. minem judicat in opere, deus autem in corde. Quae est ista justitia, sanctos colere, et condemnare sancti- tatem. Nam primus gradus est pietatis, sanctitatem diligere, deinde sanctos: sine causa ergo justos honorat, qui justitiam spernet (sic). Quomodo fugietis? Numquid liberabunt vos sancti, quorum monumenta ornatis? Non possunt sancti amici esse illorum, quibus deus est inimicus. Numquid potest placata esse familia, domino adversante? Quomodo fugietis? An forsitan nomen vacuum vos liberabit, quia videmini esse populi dei? Quid enim prodest meretrici, si nomen habet casti? Sic nihil prodest peccatori, si servus dei dicatur. Ne pu- tetis, quia melior christianus inique agens, quam impius. Fol. 1110. b. Sermo de apostolis. Evangelica lectione, quam modo recitatam, fratres, audistis, dominus Paulo superius promisit, dicens: „Non vos me elegistis, sed ego elegi vos, et posui vos, ut eatis et fructum aferatis, et fructus vester maneat. Et quodcunque petieritis patrem in nomine meo, hoc faciam.“ Hic autem dicit: „Haec mando vobis, ut dili- gatis invicem.“ Unde intelligere possimus hoc esse fructum nostrum in aeternum manentem, si diligamus nos invicem et propter hunc dilectionis fructum, quicquid in nomine salvatoris nostri petimus, id est, quicquid ad aeternam et ad veram nostram salutem petimus, ipsum salvatorem nostrum nobis non denegare. Caritas ergo fructus noster est, quam definivit apostolus, de corde puro, et conscientia bona et fide non ficta proce- dere; hac diligamus invicem, hac diligamus deum. Neque enim vera dilectione diligimus invicem, nisi deum tota virtute diligamus. Vere enim diligimus proximos sicut nosmet ipsos, si ita diligimus deum. In his autem duobus caritatis praeceptis, tota lex pendet et prophetae. Hic enim fructus noster, de quo apostolus astruit dicens: „Fructus enim spiritus est, gaudium, pax, patientia, longanimitas, bonitas, benignitas, fides, mansuetudo, continentia.“ Quis autem bene gaudet, nisi is qui de profectu proximi, sicut de suo gaudet; qui Fol. 161. terrena gaudia abjiciens, et ut ad aeterna gaudia pertingere mereatur, omni studio festinat. Quis veram pacem a. diligit, nisi is qui proximos suos sicut seipsum diligit, discordes sine cessatione ad concordiam provocare conetur. Quis est patiens, nisi qui patienter illatas sibi injurias suffert, et tribulationes, quae contigerint, patienter tolerat; qui dominatur animo suo, nec reddere injuriam nec vindictam quaerere, sed omnia sustinere pro divino novit amore. Quis est longanimis, nisi qui unanimiter in bona semper persistit volun- tate, memor illius dicti: qui perseveraverit usque in finem, hic salvus erit. Quis autem benignus, nisi qui diligit, cui opitulatur, qui quod sibi non vult, alii non fecerit. Quis bonus nisi qui veraciter eum diligit, qui solus bonus est deus. Quis vere fidelis, nisi qui in fide et devotione Christi, immobiliter perseverat. Quis utiliter mansuetus, nisi qui moderatur in dilectione mundi, sed in dilectione dei strenuus erit. Quis Fol. 11. continens, nisi qui se ab eo continet, unde turpatur, nec diligit, unde dehonestatur. Merito itaque magister bonus dilectionem sic saepe commendat, sine qua prodesse non poterunt cetera bona et quae non potest haberi sine ceteris bonis efficitur homo bonus. Nam sequitur: „Si mundus vos odit, scitote quia priorem me vobis odio habuit. Si de mundo essetis, mundus quod suum erat, diligeret. Quia vero de mundo non estis, ideo odit vos mundus.“ Unde nos quoque mundum prohibemur diligere, si recte intelligamus, quid etiam Jacobus ait: „Nolite diligere mundum, neque ea quae in mundo sunt; quia si quis diligit mundum, non est caritas patris dei in eo." Mundi quippe nomine hic vitia prohibemur diligere et concupiscentiam mundi; quia mun- dus transit et concupiscentia ejus. Deum autem diligere jubemur et proximum, quia qui diligit eum, diligitur ab co et in deo manet, et deus in eo. Haec est caritas perfecta, quae nos perducit ad vitam aeternam, quae nobiscum in aeternum permanet. Quapropter carissimi, ut prosit vobis quando sanctorum dei patrocinia quacritis, ut fructuosum sit quod ad solemnia eorum curritis cum veneratione cordis, date operam bene vivere, discite pessimos mores abjicere, mala opera fugere, bonis operibus insistere, aliena non rapere, misericordiam et elemosynam largiter facere, fornicationem vitare, castitatem servare, pro amore dei omnia mundi delecta- menta contemnere, et cunctas adversitates hujus saeculi patienter pro Christi nomine tollerare. Ut ergo unusquisque in corde suo templum praeparet deo, excludat superbiam, et humilitatem teneat, expellat luxuriam Fol. 102. n

Strana 63
63 — et diligat castitatem. Abjiciat avaritiam, omnem vitiorum fomitem, universaque vitia, adjuvante domino procul a se repellat; ut misericordia et benignitas, mansuetudo et largitas regnare in se incipiant cum omni nutrimento virtutum ut in templo suo dominus noster Jesus Christus libenter habitare dignetur, qui vivit et regnat amen. Ad sacerdotes. Audistis fratres, carissimi, parabolam domini nostri, quam retulit de rege, qui fecit nuptias filio suo, et misit servos vocare invitatos ad nuptias, qui nolebant venire. Iterum misit alios servos, ait illis: dicite in- Fol. 102. vitatis, ecce prandium meum paravi, tauri mei et saginata occisa, et omnia parata, venite ad nuptias. Pran- dium hic, doctrina justitiae est et verba coelestium mysteriorum, de filio dei venturo. Verbum quidem dei, nonnisi per gratiam sancti spiritus nequaquam intelligitur; ideoque si volumus, ut vel nobis ipsis ad salutem proficiat, dei verbum, vel etiam auditoribus nostris ad exemplum debemus omnimodis, quantum domino do- nante possumus, vitia et peccata vitare eisque spirituali certamine, omni studio resistere. Nam ubi per pec- catum ejus deerit adjutorium, nihil nobis proficit, neque audire, nec etiam legere verbum domini, quia cor terrenis oppressum desideriis, nequaquam spiritualem valet capere sensum. Quicquid igitur quaeritur ad sa- lutem, totum in divinis scripturis invenitur adimpletum. Qui percusus a diabolo est, vulneratus in peccatis, invenit ibi medicinales cibos, qui eum per poenitentiam praeparant ad salutem. Qui ignarus est, invenit ibi quid discat. Qui laborat hic in praesenti propter deum, invenit ibi gloriam sempiternam. Ecce quam sancta et quam magna utilitas et quam vera salus est, divinas jugiter meditari scripturas. Quas qui neglexerit legere atque meditari, nullatenus sibi salutem neque aliis utilitatem capiet edocendi. Sequitur: et dixit rex servis suis, ite ergo ad exitus viarum, et quoscunque inveneritis vocate ad nup- tias. Id est ut sancti doctores in ecclesia, cujuslibet conditionis homines convocent ad fidem. Deus etenim corporalem servitutem non contemnit, nec plus corporalem libertatem elegit, quia sicut apostolus dicit: „omnes enim in Christo unum sumus.“ Omnis autem, qui diaboli sequitur voluntatem, servus est, etsi sit liber. Qui vero obaudit deo, ille vere est liber, etsi fuerit servus. Omnis enim homo liber creatus est, quem deus in libero posuit arbitrio; nisi seipsum fecerit servum id est serviendo peccatis. Puto ergo quoniam sicut ge- neralis est via omnibus credentibus, Christus, qui ducit ad vitam, sic viae dicuntur prophetae et apostoli omnesque praedicatores sancti, qui ducunt ad Christum, Christus ad patrem. Ergo qui voluerit servus esse Christi, faciat opera Christi. Qui autem non vult opera Christi facere, nec venit ad Christum. Ergo in qualicunque opere invenerit nos vocatio nostra, id est dies exitus nostri, talis erit et remuneratio nobis aeterna, sive pro malis aeterna tormenta, sive pro nobis vita et requies sempiterna. Nos ergo manemus in Christo, si verba ejus atque mandata sollicita intentione cogitamus, omnique devotione ea intelli- gere quaerimus, et intellecta, pio studio operibus adimplere attendimus. Itaque facientes quodcunque voluerimus, petimus et fiet nobis; Christum amemus et praedicemus, Christi gloriam non nostram quue- ramus. Non quaeramus terrenos honores, non carnis desideria, sed dei praecepta et voluntatem ejus omni devotione adimplere curemus et cuncta, quae agimus, ad dei laudem referamus, qui et bonorum omnium Fol. 161. a. est inspirator, et bonae voluntatis et actionis est largitor. Sanctorum sacerdotum exempla sequi debemus vita et moribus, ut cum ipsis, domino miserante, gaudia aeterna participemus. Nec dubitandum, quod, quorum nunc vestigia sequimur, ad eorum praemia sumus perventuri. Ideo perseveremus in doctrina eorum, et quae docemus, operibus exercere studeamus, ut subjecti nostri verbis et exemplis a nobis doceamur; ut ipsa ve- ritas ait: „luceat lux vestra coram hominibus ;“ id est bona opera et exempla appareant, de vobis glorificent patrem vestrum, qui in coelis est, quod multiplici mercede de vestro et illorum provectu remunerari merea- mini. Tanta igitur sacerdotibus debet in deo esse fiducia, ut neque curis terrenae negotiationis desideriis implicentur, et quamvis praesentis vitae sumtus non provideant, tamen sibi hos nunquam deesse certissime sciant, si in opere voluntatis dei, verboque praedicationis fideliter laborent; ne dum mens eorum occupatur Fol. 161. ad temporalia, minus subjectis provideant aeterna. Pauperem videlicet vitam sacerdotes debere habere demonstratis (sic) ne viderentur causa lucri praedicare, ut in crapula et ebrietate sit concersatio nostra. Et qui aliis abstinentiam praedicamus, nos vitium gulae abscidamus a nobis. Haec igitur, fratres carissimi, Fol. 1113. a. Fol. 1155. b

Strana 64
64 — sollicite cogitantes, summo studio non solum otiosis fabulis et detractionibus, simulque scurilitatibus et jocis inordinatis finem faciamus, sed etiam inepta et superabundantia convivia et malas concupiscentias fugiamus. In orationis quoque et lectionis studio ad aeternae salutis nostrae remedium jugiter incumbamus, ut im- pleatur in nobis illud quod scriptum est, quod, qui docti fuerint et alios sollicite docuerint, fulgebunt sicut stellae in perpetuas aeternitates. Quod ipse nobis praestare dignetur misericordia sua filius dei, qui cum patre et spiritu sancto vivit regnat in saecula saeculorum amen. In die rogationum. In hac lectione sancti evangelii, fratres carissimi, quam audistis, docemur aeterna semper gaudia me- ditari, et meditando quantum possumus cum dei adjutorio pro adipiscenda eadem gaudia labore. Cum dicitur: Petite et dabitur vobis, quaerite et invenietis, pulsate et aperietur vobis, evidenter ostenditur, quia non desidiosis et torpentibus regnum dei dabitur; sed petentibus fideliter, quaerentibus cum justitia, et pulsantibus cum perseverantia. Ideo confirmemur semper in fide Christi, quaeramus cum pura confessione et mundemus nos ab omni inquinamento cogitationum et malorum operum; pulsemus infatigabili desiderio aures miseri- cordiae ejus. Ne deficiamus ab ipsa petitione, priusquam aperiat nobis dominus januas pietatis suae et educat nos de carcere praesentis miseriae et ad gaudia coelestis patriae faciet pervenire. Petamus ergo frequenter et sine intermissione deprecemur misericordiam dei, qui fecit nos et totam spem ponamus in eum Fol. 165. ipsumque solum super omnia diligamus et voluntatem ejus quantumcunque possumus adimplere curemus, ut b. per sancti spiritus sui gratiam mereamur pervenire ad intelligenda mandata ejus et intellecta perficere et et ita ad regni coelestis praemia pervenire. Ipse enim orationem nostram consolatur cum subjungit: „omnis enim qui petit accipit et qui quaerit invenit et pulsanti aperietur.“ His verbis consideremus, quid propheta dicat: "prope est dominus omnibus invocantibus eum in veritate.“ In veritate autem dominum invocat, qui mentem suam purgat ante orationem ab omni nequitia, ab odio, ab invidia et turpiloquio, a verbis lascivis et caeteris malis, quae separant a regno dei permanentes in eis. Illi in veritate clamant, qui deum timent et pro ejus timore et amore peccata relinquunt et in praeceptis dei ambulant. Talium deus preces audit, talium desideria perficiet, tales post hanc vitam ad aeternam gloriam perducit. Caveamus ergo, quod apostolus Jacobus dicit ad negligentes: petitis et non accipietis, eo quod male petatis. Male petunt, qui permanent in Fol. 10s. peccatis et tamen deum orant ut sibi dimittantur peccata, quae ipsi nolunt dimittere. De talibus dicit pro- n. pheta: „cum extenderitis manus vestras ad me, avertam faciem meam a vobis et non exaudiam vos, quia manus vestrae plenae sunt sordibus.“ Quibus medicamentum statim subjungit dicens: "Lavamini per con- fessionem lacrimosam, mundi estote sanctis et justis operibus, auferte malas cogitationes de cordibus vestris, quiescite male facere et discite benefacere,“ et reliqua. Neque tamen prohibemur deprecare dominum pro necessitatibus praesentis vitae; pro pace temporum, pro salute corporum, pro ubertate frugum, pro serenitate et temperantia aurarum, pro ceterisque necessitatibus nostris; sed ante omnia quaeramus regnum dei et justitiam ejus et haec omnia adjicientur vobis. Et propter hoc solum praesentia bona quaeramus, ut liberius possimus deo servire. Sunt etenim quidam, qui ad hoc temporalem prosperitatem quaerunt, ut possint per commessationes et ebrietates concupiscentiis carnis suae et voluptatibus corporis sui deservire abundantius. Nos vero studeamus et bene petere et dignam vitam agere, ut a deo exaudiamur. Rogemus quae ipse jussit et tales ad orationem veniamus, quales ipse nobis fieri praecipit et sic permaneamus in oratione usque dum impetremus quae poscimus. Videmus diligenter, quibus operibus pervenire possimus ad regnum dei. Haec sunt autem opera, quibus dei misericordiam promerebimur: fides recta in deum patrem et filium et spiritum sanctum, unum deum omnipotentem, trinitatem perfectam, unitatem veram, caritas non ficta, spes certa in promissis dei, humilitas, obedientia, misericordia, benignitas, patientia, et laetitia in deo, pax et gratiarum actio, modestia et castitas, justitia in judiciis, veritas in verbis, temperantia in omnibus rebus. Fugere autem debemus, quae separant a deo, quae sunt: infidelitas, odium, disperatio, superbia, cru- delitas, invidia, tristitia, discordia, perfidia, furta, falsa testimonia, homicidia, adulteria et cetera his similia Fol. 167. mala. Omnes qui talia agunt et ab his per confessionem et poenitentiam si non convertuntur, sine dubio in n. aeternum peribunt. Simus ergo grati beneficiorum dei, qui nos per suam misericordiam ad se convocavit et Fol. 166. b Fol. 105. b

Strana 65
65 — cujus inspiratione omnia bona facimus, quae facimus et ipsi deo omnipotenti semper gratias agamus et semper ejus misericordiam deprecemur, ut in praesenti vita nos conservet et ad perpetuam nos perducat, cui est honor et gloria in omnia saecula saeculorum Amen. Sermo de omnibus sanctis. Cum praedicaret dominus Jesus in quodam loco, et multos infirmos curaret et varias infirmitates sanaret, leprosos mundaret, caecos illuminaret, mortuos suscitaret, multae turbae convenerunt ad eum et ascendit excelsiorem locum et coepit docere eos et dixit: "Beati pauperes spiritu, quoniam ipsorum est regnum coelorum; beati mites, quoniam ipsi possidebunt terram; beati qui lugent, quoniam ipsi consolabuntur; beati qui esuri- unt, et sitiunt justitiam, quoniam ipsi saturabuntur; beati misericordes, quoniam ipsi misericordiam consequen- tur ; beati mundo corde, quoniam ipsi deum videbunt; beati pacifici, quoniam filii dei vocabuntur; beati qui persecutionem patiuntur propter justitiam, quoniam ipsorum est regnum coelorum.“ Beatitudinem regni coclo- rum dominus promisit, sua praecepta servantibus, et primo de humilitate loquitur dicens: beati pauperes spi- ritu. Ideo enim dicit pauperes spiritu, ne putemus, illos esse beatos, quos necessitas et penuria pauperes facit; sed illi sunt vere beati, qui humiliantur in superbia, sed in humilitate glorificant deum, qui semper bene facit sperantibus in se. Humilitas enim omnium bonorum fundamentum est, quia ipsorum est regnum. Per super- biam et inobedientiam perdidit homo regnum coelorum; ideoque per humilitatem et obedientiam debemus ac- quirere regnum dei. Beati mites, quoniam ipsi possidebunt terram. Mitis est nobis deus, tribuitque nobis cuncta necessaria, quod propterea facit, ut nos mites simus et benigni proximis nostris, et bona semper quae possumus libenter faciamus. Sicut ipse dominus in alio loco ammonet dicens: „Discite a me, quia mitis sum et humilis corde, et invenietis requiem animabus vestris.“ Mites possidebunt terram, non istam corruptibilem terram, quae corporibus mortuorum plena est, quae saepe per superbiam opprimitur et per sanguinea bella polluitur; sed illam terram habebunt mites, de qua dicit quidam sanctus: Credo videre bona domini in terra viventium. Illa est terra, ubi habitant angeli et animae sanctorum, ubi aeterna est laetitia et sine fine felicitas. Beati sunt, qui in hoc saeculo plangunt sua peccata, ne in aeternis poenis cum diabolo lugeant. Melius est hic parvo tempore poenitere pro delictis et in aeternum gaudere cum sanc is quaim prae istius saeculi gaudia immoderanter exercere et post hanc vitam aeternis suppliciis puniri. Nos vero simus illis similes, ad quos dominus dicit: „vos contristabimini, sed tristitia vestra vertetur in gaudium.“ Beati qui esuriunt et sitiunt justitiam. Non omnes sunt beati qui es- uriunt, sed illi soli sunt beati, qui esuriunt semper justitiam. Sic vero debemus esurire justitiam ut nunquam putemus, quod satis justi sumus; sed semper deprecemur deum ut augeat merita nostra in bono. Qui enim putat, se satis habere de justitia, non esurit justitiam, sed exaltatur in superbiam et statim cadet ; humilis autem semper ibit de virtute in virtutem, et semper delectatur in melius proficere. Beati misericordes, quoniam ipsi misericordiam consequentur. Nos multum optamus, ut deus nostra delicta remittat nobis petentibus; sic et nos debemus proximis nostris rogantibus debita dimittere sicut ipse dominus dixit: „Estote misericordes, sicut et pater vester coelestis misericors est.“ Misericordes enim misericordiam consequentur; quia si dimiserimus hostibus peccata eorum, remittet nobis et pater noster coelestis delicta nostra. Beati mundo corde, quoniam ipsi deum videbunt. Illi erunt mundo corde, qui omnem malitiam et dolum et invidiam et concupiscentiam expel- lunt a corde suo et mundabunt conscientiam per caritatem, et castitatem et justitiam et per caeteras sanctas vir- tutes, ut possint videre deum in coelesti regno; deus enim non vult habitare in corpore polluto peccatis. Ideo- que mundemus nos ab omni inquinamento carnis et mentis, ut deus habitaret in cordibus nostris et dirigat nos ad omne opus bonum. Si enim confitebimur peccata nostra et emundabimus et ad eadem non reverti- mur, mundabit nos deus a peccatis nostris et replebit nos virtutibus coelestibus, et dignos efficiet coelestis beatitudinis cum omnibus sanctis; si autem absconderimus, deus illa manifestabit, velimus, nolimus et me- lius uni homini confiteri peccata, quam in illo tremendo judicio, coram tribus famulis coeli, terrae que et infer- norum publicari et confundi pro peccatis, non ad emendationem, sed ad poenam perpetuam, Beati pacifici, quoniam filii dei vocabuntur. Sic debemus pacem sectari, ut primum inter deum et nos ipsos pacem efficia- mus, sectantes quae ipse praecepit, et fugientes mala quae deo odiosa sunt; deinde pacificare debemus inter Fol. 167 b. Fol. 168. a. Fol. 168. b Fol. 169 n- 9

Strana 66
66 — proximos nostros, quoscunque viderimus inter se discordiam habere, per pacem filii dei vocabimur Magna est bonitas dei et ineffabilis clementia conditoris ; non simus digui servi dei esse, et filii dei vocamur Fol. 169. studeamus igitur, ut nos ipsi per bona opera tantae hareditatis digni esse mereamur, ut non segregemus nos- n. met ipsos a tam pio patre, qui nos in filiorum sortem suscepit. Quaeramus ut liberius possimus deo servire; sunt etenim quidam, qui ad hoc temporalem prosperitatem quaerunt, ut possint per commessationes et ebrie- tates concupiscentiis carnis suae et voluptatibus corporis sui deservire abundantius. Fol. 171. h Fol. 172 a. Fol, 17. Ammonitio sive praedicatio S. Bonifacii episcopi de abrenunciatione n. baptismatis. Audite fratres et attentius cogitetis quid in baptismo renuntiastis. Abrenuntiastis enim diabolum et omnibus operibus ejus et omnibus pompis ejus. Quid sunt ergo opera diaboli, haec sunt: superbia, idolatria, invidia, odium, detractio, mendacium, perjurium, fornicatio, adulterium, omnis pollutio, homicidium, furta, falsum testimonium, rapina, avaritia, gula, ebrietas, turpiloquium, contentiones, ira, veneficia, incantationes, et sortilegos requirere, strigas et fictos lupos credere, avortum facere, dominis inobedientes esse, filacteria habere. Haec et his simila mala opera sunt diaboli, et his omnibus in baptismo renuntiastis, et sicut apostolus dicit, qui talia agunt digni sunt morte et regnum dei non consequentur. Sed quia credimus per dei misericordiam, ut his omnibus, superius dictis, corde et opere renuntietur, ut veniam consequi mereamini ammoneo vos fratres carissimi, ut reminiscamini, quod omnipotenti deo in baptismo promisistis. Primitus enim promisistis credere in deum patrem omnipotentem et in Jesum Christum filium ejus et in spiritum sanctum unum omni- potentem deum in trinitate perfecta. Haec sunt mandata dei quae facere et conservare debetis, ut deum, quem confessi etis, diligatis ex toto corde et tota virtute, deinde proximos vestros tamquam vosmet ipsos. In his duobus mandatis tota lex pendet et prophetae. Estote ergo patientes, estote misericordes, benigni, casti, impolluti, filiis docete, ut deum timeant, familias similiter discordes pacate ; qui causas audit, juste judicet, munera non accipiat, quia munera obcaecant etiam sapientes. Diem dominicam observate, ad ecclesiam con- venite, ibi orantes, et non verbositantes, elemosynas date juxta vires, quia sicut aqua extinguit ignem, ita elemosyna extinguit peccatum. Hospitales invicem, peregrinos suscipite, infirmos visitate, viduis et pupillis ministrate, decimas reddite et ecclesiis, et quod tibi non vis, alit ne facias, deum solum ubique timete, servi subditi estote dominis, et domini justitiam conservate servis. Orationem dominicam et symbolum tenete, et filiis vestris tradite et filiolis vestris quos in baptismo fidejussores extitistis. Jejunium amate, justitiam diligite, diabolo resistite, eucharistiam per tempora sumite. Haec sunt opera, quae deus jussit facere et conservare, et his similia. Venturum Christum credite et carnis resurrectionem et judicium omnium hominum, ibi discernuntur impii in ignem aeternum, justi autem in vitam aeternam. Ibi est vita cum deo sine morte, Fol. 172. lux sine tenebris, salus sine aegritudine, satietas sine fame, felicitas sine timore, gaudium sine tristitia, ibi b. aeterna gloria. Ibi fulgebunt justi sicut sol, quod oculus non vidit, nec auris audivit, nec in cor hominis ascendit, quantum praeparavit deus diligentibus se. Hoc etiam moneo vos fratres carissimi; quia natalis domini imminet, ut abstineatis vos ab omni luxuria et ab omni fornicatione et ab omni immunditia et ab omnibus operibus malis, iracundiam et odium, et invidiam velut venenum de vestris cordibus respuite. Castitatem etiam cum propriis uxoribus conservate. Ornate vos bonis operibus, elemosynas pauperibus Christi erogate. Ad couviviola vestra pauperes frequentius revocate, pacem cum omnibus custodite, discordes pacate. Hoc si fide- liter Christo adjuvante volueritis adimplere et in hoc saeculo ad altare domini securiter potestis accedere, et in futuro ad aeternam beatitudinem feliciter pervenire. Haec est fides quae paucis verbis tenenda in sym- bolo novellis christianis datur, quae pauca verba fidelibus nota sunt, ut credendo subjungati recte vivant, recte vivendo cor mundent, corde mundato quod credunt intelligant. Fol. 177. a. Homilia cotidiana ad populum. Ideo diligimus dominum deum nostrum ex toto corde et ex tota virtute, deinde proximum nostrum, Fol. 177. tamquam nosmet ipsos, quia filii dei concordant, filii autem diaboli discordant. Custodite in vobis sacramen- h. tum baptismi, ebrietatem assiduam velut inferni foveam fugite; cupiditatem et vanam gloriam, superbiam

Strana 67
67 atque invidiam, quasi gladium diaboli pertimescite. Nolite detrahere neque maledicere, neque falsum testi- monium confirmare. sed ad ecclesiam frequenter convenite, sacerdotes vestros honorate et amate. Despicite ergo fratres mei, hunc mundum et temporalem vitam et cogitate diligenter, quia habitatio nostra in mundo ita est, sicut aliquis fiat in domo alicujus et nesciat, qua hora dicitur ei: vade foras de domo mea; sic in- certum est unicuique homini, quando a tabernaculo corporis sui exiturus est, cum tamen pro certo scimus quod unusquisque hominum debet mortem accipere, qui vitam accepit. Et tunc veniunt duo exercitus obviam unicuique animae; alius exercitus candidus fit ut nix, alter niger ut corvus; et faciunt certamina circa ani- mam uniuscujusque hominis. Si vero invenient daemones animam eorum sociam esse, cantant et gaudent et angeli vehementer contristantur. Tunc dicunt daemones: noster est ille homo, date illi tremores et timores, ut sentiat qui eum ducunt. Tunc dicit anima inmunda: heu me; magnae sunt tenebrae; daemones respon- dent: majores tibi futuri sunt, ibi erit fletus et stridor dentium et multitudo impiorum. Tunc dicit iterum infelix anima: asperum est iter. Daemones dicunt: asperius est tibi futurum, deducemus te ad locum terribi- lem, ubi videbis simulque senties tormenta impiorum. Quando vero angeli inveniunt animam justam et eorum sociam esse, gaudent et daemones contristantur. Tunc dieunt angeli: noster est ille homo; fidelis est, amans deum, valde misericors et hospitalis, omnia sustinuit tentamenta propter deum omnipotentem. Tunc dicit anima hominis justi: magnum est lumen. Angeli dicunt: majus est ibi futurum, quando videbis claritatem dei et magnam laetitiam angelorum venientium obviam tibi et deducimus te in tabernacula sanc- torum et habitationem justorum. Tunc divident se angeli in duos exercitus; alius praeveniens, alius con- sequens et deducunt eam de conversatione hujus mundi ad spem futurae retributionis, ut sine fine acterna praemia percipiat, quae praeparavit deus diligentibus se. Similiterque, fratres carissimi, timendus est dies judicii, in quo dominus noster ac redemptor omnium, proposuit venire cum flamma ignis, qui inflammabit ad- versarios suos et eos, qui faciunt iniquitatem. Et tunc omnipotentem deum videbunt, venientem in nubibus coeli, in virtute magna et majestate excelsa. Et commovebitur ante eum terra et coelum plicabitur et mare siccabitur, montes ardebunt sicut cera usque ad inferos; sol convertetur in tenebras et luna non dabit lumen suum, et stellae cadent de coelo in terram et virtutes coelorum commovebuntur. Et tunc veniet dominus noster Jesus Christus et mittet sanctos angelos suos a quatuor angulis terrae et congregabit electos ejus. Et tunc separabit dominus sanctos suos a peccatoribus et mittet sanctos in mansiones coclestes, peccatores autem mittuntur in caminum ignis ardentis, qui praeparatus est diabolo et angelis ejus, ubi neque lux, neque laetitia est, sed gemitus aeternus et cruciatus. Haec fratres timete, haec contendite, ut mereamur a Fol. 179. a. deo audire in illo die: venite benedicti patris mei, percipite regnum, quod vobis paratum est ab origine mundi. Ideo recordamur praeceptorum ejus, quatenus in novissimo die hujus saeculi, cum omne humanum genus, pro meritis suis judicabitur, non cum diabolis et peccatoribus in aeterna tormenta corruamus; sed cum domino et angelis ejus et omnibus sanctis in aeternam amoenitatem remeamus. Et ideo quicunque aliqua peccata in se dominare cognoverit, fructuosam poenitentiam agat, et largas elemosynas pauperibus eroget, et a peccatis ipsis abstineat, ut die ultimo veniente, quando caro in sepulchro putrescere coepit et a vermi- bus devorare, anima sua in portum aeternae beatitudinis angelorum manibus elevatur, et in die judicii re- cepto corpore proprio audire mereatur: Euge serve bone et fidelis, intra in gaudium domini tui. Ad quod gaudium nos perducat omnipotens, qui ad recipiendos nos paratus expectat, si ad veram poenitentiam et Fol 170. b. confessionem peccatorum convertimur. Qui causas audiunt, juste judicent, nec munera super innocentes ac- cipiant, ne forte cum acquirant pecuniam, perdant animam suam. Nullus alium in convivio suo cogat bibere amplius quam oportet, eo quod frequenter de ebrietate veniunt lites et pugnac atque adulteria et nonnunquam homicidia perpetrantur. Qui enim de salute animae suae non cogitant et inferni supplicia non formidant, pro ebrietate saltem morbum corporis timeant, quia saepe de illis venit suffusio oculorum et caligo, vertigo quoque et dolor capitis, membrorumque omnium tre- mor. Haec fratres et his similia dedignemur peccata, quibus tanta beatitudo praeparata est in coelis in- hereamus, per dominum nostrum Jesum Christum, cui honor et gloria per infinita saecula sacculorum amen. Fol. 178. a Fol. 178. b. 9*

Strana 68
— 68 — Sermo generalis ad populum. Fol. 180. b Scitis optime fratres mei, quia semper necesse est omni christiano, semetipsum perpendere et talem se hic in praesenti usque dum valeat, bonis operibus praeparare, qualem se optat in die judicii ante tribunal Christi gaudens adstare. Maxime tamen in istis sanctis quadragesimae diebus necesse est unicuique, om- nium peccatorum suorum sordes confitendo puriter peccata sua et poenitendo veraciter cum luctu et lacri- mis, cum jejunio et oratione sancta, cum elemosynarum largitate diluere summo certamine. Ut nullus, ex- ceptis dominicis diebus prandium praesumat, hoc est duabus in die vicibus manducare; neque ante horam nonam, nisi forte propter infirmitatem jejunare non valeat, vel quem aetas puerilis jejunare non permittit. Ad ecclesiam unusquisque istis sanctis diebus quotidie venire non negligat et ibi defleat peccata sua et con- fessionem coram deo faciat et oret cum lacrimis deique misericordiam quaerat, ut deo miserante mereamur utrumque, et ad sanctum pascha gaudentes venire et casto corpore et mundo corde sanctum corpus domini et sanguinem ejus ad remedium animarum nostrarum digne percipere et aeternam coronam a deo et gaudia pro- mereri. Quamvis enim nos divina pietas ad poenitentiam et confessionem jugiter hortatur fratres carissimi, non tamen ignota sunt deo peccata nostra, qui ea prius quam gesta essent sciebat. Sed per ineffabilem clementiam suam quaerit a nobis confessionem, vulneris apertionem, ut ipse nobis tribuat indulgentiae medi- cinam. Proinde fratres, quare non adtenditis, cur annis singulis, tantas afflictiones sustineatis in fame, in pestilentia, in mortalitate animalium, in sterilitate terrae in diversisque angustiis; certe propter peccata nimia, quae non timent mali homines perpetrare, in fornicatione et adulterio, sive incestuoso conjugio, in homicidio, in furto, in rapina, in fraude, in perjurio, in superbia, in avaritia, in ebrietate, in commessatione, et in aliis his similibus malis, de quibus omnino renunciastis per baptismum. Abrenunciastis enim diabolo et omnibus damnosis ejus pompis et operibus malignis. Ecce talia et his similia, mala opera diaboli esse noscuntur, de quibus abrenunciastis; nolite iterum ad ea reverti, sed permanete in dei voluntate sicut pro- misistis. Recordamini quid in baptismo promisistis domino. Primitus enim promisistis, vos credere in deum Fol. 181. patrem omnipotentem, et in Jesum Christum filium ejus, et in spiritum sanctum unum deum omnipotentem, a. in trinitate perfecta. Deum ex toto corde, id est ex toto intellectu diligere, deinde ex tota anima, id est ex omni voluntate, ex tota mente, id est ex tota memoria. Deinde proximos vestros, id est omnem hominem christianum sicut vosmet ipsos, quia unum patrem omnipotentem habetis et unum fratrem, Christum, cujus cohaeredes sumus in regno coelesti, si hic ejus observamus atque impleamus praecepta. Deinde patientes esse in omni adversitate, misericordes, benignos, castos corde et corpore, filios ac filias vestras omnesque vobis subjectos docere, ut deum timeant et diligant, cum fide recta, et operibus justis. Discordes pacare, diem dominicam et alia praecipua festa observare; ad ecclesiam convenire, atque ibi pro delictis orare, non ver- bositati aut vaniloquio vacare; conversari semper in operibus bonis, jugiter recordantes, quia qui contem- nunt praecepta domini, ad supplicium eunt, si se hic non emendant et custodientibus autem mandata dei re- Fol. 181. tributio bona est praeparata et vita beata et gloria aeterna, ubi nos perducere dignetur deus omnipotens, b. qui cum patre et spiritu sancto vivit et regnat in saecula saeculorum amen. Fol. 180. n Fol. 191. a. In natali S. Joannis Baptistae. Fol. 191, b. Carissimi, licet nobis, de solemnitate, quam hodie celebramus vobis, aliquid enarrare. Sanctorum marty- rum et aliorum sanctorum, qui sine martyrio coronati sunt, eorum festivitates et natalitia ita celebramus, sicut de hoc sacculo migraverunt. Solius autem sancti Johannis baptistae ejus nativitatem colimus, sicut modo nos debemus vobis exponere. Fuit quidam sacerdos nomine Zacharias et habens uxorem nomine Elisabeth. Erant autem justi ambo ante deum, et non erat illis filius eo quod Elisabeth erat sterilis et ambo processissent in diebus suis. Factum est autem, cum Zacharias ingressus est templum domini, ut oraret dominum et oblationem offeret pro se et pro populo, apparuit autem illi Gabriel archangelus domini, stans a dextris altaris et Za- charias turbatus est et timor irruit super eum. Ait autem ad illum angelus: ne timeas Zacharia, exaudita est oratio tua et Elisabeth uxor tua pariet tibi filium et vocabis nomen ejus Johannem. Et dixit Zacharias ad

Strana 69
69 — angelum: unde hoc sciam? Ego sum senex, et uxor mea processit in diebus suis. Et respondens angelus dixit: ego sum Gabrihel, qui sto ante dominum, et missus sum loqui ad te et haec tibi evangelizare. Et ecce eris tacens et non poteris loqui, usque in diem quo haec fiant, pro eo quod non credidisti verbis meis. Tunc erat Zacharias mutus novem mensibus. In diebus illis Elisabeth autem impletum est tempus pariendi et pe- perit filium. Et audierunt vicini et cognati ejus, quia magnificavit dominus misericordiam suam cum illa et congratulabantur ei. Et factum est, in die octavo venerunt parentes ejus ut puero nomen imponerent et vo- cabant eum nomine patris sui Zachariam. Et respondens mater ejus dixit: nequaquam, sed vocabitur Jo- hannes. Et pater ejus Zacharias impletus est spiritu sancto et prophetavit dicens : Benedictus dominus deus Israel, quia visitavit et fecit redemptionem plebis suae. Ipse est benedictus, qui de coelo descendit in ter- ram, genus humanum salvum facere; visitavit enim nos quando carnem assumpsit. Fecit redemptionem, quando nos suo sanguine liberavit. Ecce fratres carissimi, audistis nativitatem sancti Johannis baptistae, videte ut celebratio nativitatis ejus proficiat animabus vestris; quia in hac sollemni die, debetis esse pacifici et concordes, ut ad com- munionem domini securi possitis accedere et ut beatus Johannes, intercessor pro vobis existat ad domi- num. Parare viam domino, hoc est, fidem rectam quam tenetis, bonis operibus vivificate eam. Ille parat viam domino, qui se abstinet ab operibus malis ; id est a superbia, ab invidia, ab homicidiis, a fornicationi- bus et perjuriis, a furtis, a lucris injustis, a commessationibus et ebrietatibus et ab aliis malis multis quod enummerare longum est. Et si aliquis se senserit his malis operibus coinquinatum, studeat se purgare ab his inquinamentis per puram confessionem et veram poenitentiam. Quia ipse dominus Jesus Christus redemptor noster sedulo ammonet nos in evangelio suo, quae diligere debemus, quae odire, quia nullus valet carnalia desideria simul cum vita aeterna diligere; ita unusquisque homo si deum amat, carnalia desideria non diligit. Si autem concupisentias hujus saeculi amaverit, jam profecto deum ex toto corde suo non dili- git. Unusquisque enim, cujus opera facit, illius filius et servus nuncupatus est. Ideoque studeamus volun- tatem domini et mandata ejus perficere, quia praecepta illius pacifica sunt et plena suavitate. Haec sunt enim opera ejus: fides recta, confessio pura, vera poenitentia peccatorum, elemosyna, indulgentia omnibus in se peccantibus, humilitas, patientia, concordia, recta judicia, castitas corporis et animae et alia multa his similia, quae pertinent ad dilectionem dei et proximi. Ita sunt opera, quae ducunt hominem ad visionem dei omnipotentis et ad laetitiam sempiternam. Ipsum dominum amemus, qui talia munera et praemia reddi- turus est servientibus sibi ; ipsum amemus et glorificemus in laude et in opere, qui reddit unicuique secun- dum opera sua, quatenus ipse dominus nobis omnibus regna coelestia concedere dignetur, ut cum illo regne- mus in perpetuum, qui vivit et regnat in saecula saeculorum amen. Fol. 192. a Fol. 192. b Fo°. 193. a. Sanctorum apostolorum Petri et Pauli. Fratres carissimi, magnum mihi gaudium est, et deo gratias ago, quia ad festos dies sanctorum, pia de- votione ad ecclesiam convenistis; propterea licet nobis inde aliquid vobis ennarrare. Festos dies sanctorum ideo celebramus, ut ipsi intercessores pro nobis existant ad deum patrem omnipotentem et ut exemplis eorum proficiamus. Tunc exemplis eorum proficimus, si dictis eorum obediemus et opera eorum imitamur cum fide firma et dilectione dei et proximi, cum mundo corde et casto corpore. Hodie namque scitis dies festus est sanctorum apostolorum Petri et Pauli. Hanc festivitatem omnes christiani venerantur, quia super omnem terram exivit praedicatio sanctorum apostolorum, et doctrinis eorum nos omnes Christiani facti sumus, et omnis ecclesia sanctorum, repleta est fide catholica. Petrus quippe exstitit princeps apostolorum; Paulus vero doctor gentium et princeps praedicatorum. In isto die Petrus crucifixus est, versis pedibus; et Paulus de- collatus est, jubente nequissimo imperatore Nerone. Idcirco non aestimamus eos mortuos, si vitam carnis finiebant et mutabant in melius ; ipsi vero vivunt anima et spiritu sancto in coelesti regno, et intercessores omnium christianorum sunt Petrus vero sequebatur dominum cum fide firma, vel simplici corde et interro- gavit dominum dicens: Domine quoties peccavit in me frater meus et dimittam ei septies? Et respondens dominus Petro dixit: Non dico tibi usque septies; sed usque septuagies septies. Id sunt CCCC“ et XC“pec-Fol. 19s. n. cata. Ideo meruit sanctus Petrus a domino audire: tu es Petrus et super hanc petram aedificabo ecclesian Fol. 193. b

Strana 70
70 — meam et portae inferi non praevalebunt adversus eam, et tibi dabo claves regni coelorum. Et quodcunque liga- veris super terram erit [ligatum] et in coelis. Quamvis Petro apostolo specialiter haec potestas data sit, solvendi atque ligandi et aliis apostolis data est. Quia dominus noster Jesus Christus, post passionem et resurrectio- nem suam apparens omnibus discipulis et ait: accipite spiritum sanctum, quorum remiseritis peccata, remit- tuntur eis; et quorum retinueritis, retenta sunt. Et nunc, qui ministerium sanctorum apostolorum tenent in populo christiano, id sunt episcopi, presbyteri, hoc idem committitur eis; ut quorum peccata, per confessio- nem veram cognoverint, illis poenitentia illorum levanda est atque dimittenda. Quos vero in peccatis, quae egerunt persistere viderint, illis augenda est poenitentia et afflictio eorum, ut etiam inviti ad regnum coelorum perveniant. Unde necesse est nobis agere, sicut sanctus apostolus Paulus praecepit, dicens: Mortificate membra vestra, quando abstineatis vos ab omnibus concupiscentiis hujus saeculi, quae saepe prohibitae sunt vobis. Id est superbia, invidia, fornicatio, homicidia, furta, perjuria, sacrilegia, lucra injusta, commessationes et ebrietates et reliqua. Et rursum faciamus sieut alibi sanctus apostolus Paulus ait: Obsecro vos, ut exhi- beatis corpora vestra, hostiam viventem, sanctam, deo placentem. Tunc hostia viva sumus, si fidem rectam teneamus et veram confessionem agamus et jejunium et orationem sedulam et indulgeamus omnibus peccan- tibus in nobis, et reliqua. Haec sunt praecepta dei: dominum deum diligere ex toto corde, ex tota anima, ex tota virtute; deinde proximum, tamquam semetipsum. Haec sunt iterum mandata dei: timor dei, humilitas, Fol. 12s. pax, benignitas, patientia, continentia, modestia, justitia, misericordia. Haec sunt opera misericordiae: esu- a. rienti cibum dare, sitienti potum, nudum vestire, infirmos et in carcere inclusos visitare, et illis ministrare, hospites suscipere, mortuos sepelire, juste judicare, justitiam laudare, iniquitatem detestari, et non facere, viduas et orfanos adjuvare, peregrinos suscipere, elemosynas in pauperes partiri, tribulationem patientibus subvenire, decimas annis singulis reddere, semper orare, castitatem servare, jejunium amare, pacem diligere. Cum istis bonis operibus et cum aliis multis his similibus, possumus promereri quod isti sancti apostoli Petrus et Paulus relaxant nobis omnia peccata nostra, sicut ipse [Dominus] illis potestatem dedit et dixit: quorum remiseritis peccata, remittuntur eis. Ecce fratres mei, audistis potestatem pastoris nostri beati Petri apostoli solvendi atque ligandi, imitemur illum amando dominum sicut ille amavit, ut participes esse merea- mini meritis ipsius. Ille sequebatur dominum simplici corde atque amore divino; ita et nos simplici corde ac humili, dominum studeamus sequi. Cavete vos a portis inferorum id est ab exemplis pravorum hominum et ab hortamentis diabolicis; ne ille antiquus hostis praevaleat adversum vos; state immobiles contra tent- tiones iniquas, unicuique vestrum conscientia illius sibi ipsi cognita est cui serviat deo an diabolo. Qui enim se sentit in aliquo deceptum esse ab antiquo desiderio, declinet a malo et faciat bonum, veniat ad medicos spirituales, id est sacerdotes Christi, ut sanetur a languoribus suis. Qui enim se in servitio Christi esse in- telligit, videat ne cadat per suggestiones et nequitias adversarii, quia diabolus non cessat tribulationem imn- mittere in eos, qui bona agunt, ut lassescant, ne usque in finem perseverent in opere bono, quia dominus ait: „Qui autem perseveraverit usque in finem, hic salvus erit.“ Ecce fratres carissimi, ad festivitatem sanctorum apostolorum devota mente venistis; considerate infra vosmetipsos, ut ad solutionem delictorum vestrorum sit haec festivitas, non ad alligationem; ut dies festus vester vertetur in gaudium animabus vestris Quia tunc proficit apud deum celebrare festivitates sanctorum, si in festivitatibus eorum deus ibi quaeritur cum dilectione dei et proximi; et tunc ipsi sancti intercessores existunt apud deum patrem dominum nost- rum pro nobis. Et sanctus Petrus, qui claves regni coelorum tenet, in die judicii nos separet a peccatori- bus et ob omni potestate diaboli et introducat nos in coelestia regna, ut regnemus in perpetuum cum do- mino nostro Jesu Christo, qui vivit et regnat in saecula saeculorum amen. Fol. 194. B Fol. 11F3. D Fol. 196. a De assumptione beatae Mariae. Fol. 1206. h Solemnitas hodierna, quam colimus, fratres carissimi, dies venerandae assumptionis est beatissimae dei genitricis Mariae semper virginis; quae dum felicissime integerrima virginitate vixit, in terris, felicissimo obitu anima ejus hodie in coclum a domino accepta est cum illo in aeternum regnatura. Quam ideo sua misericordia ut credimus ad coelos transtulit, ut pro nobis saepius et fiducialius intercedere, si nos ad hoc praeparare volumus bonis operibus, ut nobis ejus prosit gratia et oratio. O quam beata mater, quae sine

Strana 71
71 — contaminatione concepit filium, et sine dolore peperit totius mundi salvatorem. O beatissima genitrix, per quam humani generis vita est reparata, quae virum omnino non novit et virum in suo utero portavit. Quis enim tibi digne valet gratias et laudes impertiri, quae tua virginitate meruisti portare totius mundi redemp- torem. Et ideo nihil condignum deo, pro tanta sua pietate et tantis beneficiis suis retribuere possumus, nisi ut per intercessionem ejusdem genitricis suae ipse dederit, ut aliquid boni operis agere valeamus. Tantum voluntatem nostram et intentionem mentis, ad ejus sanctam gratiam convertamus, orantes jugiter et humiliter Fol. 107. u. postulantes, ut secundum suam sanctissimam voluntatem dirigat corda nostra, nobisque rectae operationis studium investigabile largiatur; ut si boni aliquid cogitamus, ipse donet ut perficiamus, et quicquid in nobis boni operis coeperit, ipse perficiet, nobisque perseverante in sua voluntate famulatum tribuet. Tunc enim a domino impetramus quod poscimus, si ea, quae jusserit, operibus implere contendimus. Quia ergo venerabilem diem assumptionis beatae dei genitricis Mariae celebramus, dignum est, ut quantum possumus, creatori nostro gratias agamus, quia poenas, quas nobis Eva mater intulit peccando, Maria mater et virgo abstulit, deum Christum pariendo. Et quia Eva mundum moerore complevit, Maria abstinendo se a peccatis, non solum nobis exemplum ostendit salutis, sed etiam ipsam nobis laetitiam attulit aeternae felicitatis, Jesum Fol. 407. b. Christum dominum nostrum, qui non solum mundum perditum liberavit, verum etiam aeternae vitae gaudia obedientibus sibi concessit, ubi omnium beatorum beatitudo, ipse erit; ubi omnes sancti et electi, de singu- lorum felicitate gaudebunt. Ideo studeamus sollicite, bonis nos moribus adornare, et unusquisque nostrum, quod in se pravum deprehenderit, corrigat, quod rectum teneat, quod deforme pura confessione componat. Et quid sibi cavendum, quidve sectandum sit, sollicite consideret et domini sui praecepta infatigabiliter diligat, et efficaciter impleat. Beatitudinem vitae futurae ante oculos mentis suae semper proponat, nec prospera hujus mundi, nec adversa pertimescat, semperque per opera misericordiae, ad aeternam patriam anhelet; suscipiendo peregrinum, vestiendo nudum, redimendo captivum, tuendo violenter oppressum. Jugiter se ab omnibus iniquitatibus suis vera poenitentia et confessione pura emundet et vitam suam bonorum fructibus ditet Parva Fol. 198. a. est enim vita ista, sive sit bona, sive sit mala; et tamen cum haec vita citius finiatur, retributio ejus nulla- tenus finitur, quia sine mercede operum suorum, quisquam nullatenus relinquitur. Tunc utique male agen- tibus mors acterna, et bene hic operantibus retribuatur aeterna, ad quam nos omnipotens deus, per inter- cessionem sanctae Mariae, cujus hodie festivitatem colimus, pervenire concedat, qui vivit et regnat in saecula saeculorum amen. Sermo sancti Michaelis. Refert sanctus evangelista, quia accesserunt discipuli ad Jesum, dicentes: Quis putas major est in regno coelorum? Et advocans Jesus parvulum, et statuit eum in medio eorum et dixit: Amen dico vobis, nisi conversi fueritis et efficiamini sicut parvuli, non intrabitis in regnum coelorum. Nam ideo parvulum in exemplum posuit, ut sicut ille per naturum, ita nos per sanctam conversationem ab omni peccato innocentes efficiamur. Parvulus enim iram tenere vel irasci non novit; malum pro malo reddere nescit; non cogitat Fol. 198. b. turpia, non adulteria, non rapinam vel homicidia, furta vel rixas, vel omnia quae ad peccatum trahunt, penitus ignorat. Non detrahere, non mentiri novit; quae audit credit, quod jubetur, quantum praevalet, adimplet. Ergo quod ille agit per infantiam, nobis necesse est observare per innocentiam et bonam volun- tatem ; quia qui ita parvulus fuerit a peccato, hic major erit in regno coelorum. Si autem manus tua vel pes tuus scandalizat te, aut oculus tuus, abscide et projice abs te. Ac si dicatur: si pater, aut mater, aut frater, aut soror aut filius aut filia aut ullus ex propinquis retrahent nos a deo; excidamus a nobis tales et fugiamus eos. Quia melius est, solum ad vitam pervenire perpetuam, quam cum multis talibus mitti in ignem aeternum. Videte ne contemnatis unum ex pusillis istis; quia angeli eorum in coelis semper vident faciem patris, qui Fol. 122. a. est in coelis. Credite ergo dilectissimi, juxta auctoritatem domini nostri, quia omnes habemus constitutos angelos dei nobiscum, qui omnes actus nostros, sive bonos, sive malos describunt et adnumerant, et in die judicii omnia nobis replicant. Ideo in primis habere studeamus, quod in nobis dominus noster maxime ex- spectat; id est: fidem rectam, et opera sancta caritatis et misericordiae, et devotionem sinceram et obedien- tiam veram, humilitatem et patientiam, suavem benignumque sermonem, mentem ab omni maledicto et ma-

Strana 72
72 — Fol. 199. b litia liberam. Hoc etiam maxime studeamus, ne ad divina obsequia simus ingrati et indevoti. Ne tristes, ne inviti, utique inveniamur, quia non respicit deus ad munera, quae negligenti ac vili animo offe- runtur. Hujus vitae dulcedinem relinquamus, jam de futuris saeculis sollicite cogitemus. Excludamus de cordibus nostris carnalium desideriorum delectationem, discutiamus a nobis omnem torporem infidelitatis et malitiae, exerceamus nosmetipsos jugiter in dei timore, ejusque voluntatem tota hilaritate, quantum possumus faciamus, ut ad illam vitam pervenire possimus, quam nec oculus potest cernere humanus, nec auris audire, nec in cor hominis valet ascendere, quanta et quam magna bona sunt, quae praeparavit deus expectantibus se, qui vivit et regnat in saecula saeculorum amen. In natali S. Andreae apostoli. Fo .200. a Fol. 200. Fol.2:1. n. Gaudeamus hodie, dilectissimi, in honore dei et sancti apostoli ejus Andrae, cujus festa celebramus ; quia beatus ille mundum contemsit, deum pro omnibus et ultra semet ipsum dilexit, falsas mundi divitias respuit, ut audistis modo in evangelio. Quia Petrus et Andreas ad primam vocem jussionis domini, totum quod possidebant reliquerunt. Qui tam pauperem vitam gerebant, adhuc quod totum victum suum cum navi et rete adquisierunt, easque pro dei amore dimiserunt et dominum secuti sunt; licet nulla miracula hunc adhuc facere vidissent, neque de praemio aeterno aliquid promittere eum audissent. Pensemus nos fratres, quid in judicio dei dicturi sumus, qui a terrenis cupiditatibus, per miracula quae quotidie videmus, qui divina mandata semper audimus et monita salutaria, qui flagella et verbera, multasque tribulationes patimur et tamen ad eum converti pigri sumus. Quare non imitamur sanctos apostolos, ut illi pro nobis intercedant. apud pium dominum, qui perpetuum consortium angelorum, datis retibus et navi mercati sunt. Forte dicit aliquis: parum eos reliquisse pro domino, qui pene nihil habuerunt; sed affectum potius in eis debemus pensare, quam cen- sum, quia multa relinquunt, qui omnia desideria mundi dimiserunt. Multa relinquimus fratres, si desideria mala et delectationes iniquas relinquamus. Quapropter, omnem concupiscentiam carnalem et avaritiam, odi- um et invidiam, et omne malum mortificemus in nobis et quicquid boni possimus vera caritate et dilectione ac proximi cum bona voluntate dei auxilio faciemus; quia nihil divitius [sic] offertur deo, voluntate bona; quia voluntas bona pro opere facto reputabitur per dei clementiam. Voluntas bona est, si de pro- speritate proximi, sicut de nostro profectu gratulari, aliena damna velut nostra dolere, amicum non per mun- dum, sed propter deum diligere, inimicum propter deum amando tolerare, necessitati proximi juxta vires concurrere, nulli facere, quod tibi non vis. Proinde sanctus Andreas, ut perfecte posset deum diligere, nol- luit in hoc mundo aliquid amando possidere, sed in dei voluntate fortiter perstitit et in doctrina sancta, et innumerabilem populum ab idolorum cultura revocavit ad fidem Christi. Quem dum incredulus proconsul coepit compellere, ut deos suos adoraret, nec poterat, jussit eum in carcerem retrudi, et multis poenis affici. Ubi cum esset inclusus venit ad eum multitudo christianorum, quos ipse sua praedicatione ad Christum con- vertit, et tyrannum principem vellent occidere, et Andream liberare. Quibus ipse dixit: Nolite fratres hoc malum agere, sed magis estote parati, ut per temporales angustias ad aeterna gaudia pervenire mereamur. Alia die Andreas ductus ad principem dixit ei: Andrea audi me! et deos nostros cole, si vitam habere vis. At ille respondit: Ego servus Christi sum et crucis trophaeum potius eligere volo, quam timere. Tunc indig- Fol. 24. natus Egeas, cruci eum affigi jussit ut longo cruciatu cruciaretur potius, quam cito vitam finiret. Ligantes b. antem eum carnifices in crucem et diutissime cruciabant. Adstantes fere XX millia hominum clamabant: injuste hoc, sanctum virum pati, et crediderunt in deum. Sanctus Andreas biduo vivens pendebat in cruce et non cessabat assiduo praedicare populum, et in confessione Christi et fide confortare. Tunc Egeas timens populum, quia omnes diligebant sanctum Andream ut animas suas, ibat ut deponreet eum; et nul- lus potuit eum de ministris suis movere, nec tangere; et oravit sanctus Andreas dicens: Domine Jesu Christe non permittas me antea de ista cruce deponi, antequam suscipias spiritum meum. Et cum dixis- set, videntibus cunctis, splendor de coelo circumfulsit eum, fere dimidiae horae spatium et simul recedente lumine perexit ad deum cum gaudio et laetitia. Qui ergo natalem sancti Andreae apostoli celebramus, per- severemus devote in doctrina et imitatione ejus, discentes, quae ipse docuit et operibus adimplentes, quantum

Strana 73
73 possumus, domino adjuvante. Et ut tam sanctam festivitatem, non solum corporali sed etiam spirituali gaudio Fol.202 a. celebrare possimus, secundum vires nostras largiri elemosynas et tenere pacem cum omnibus studeamus. Ab omni scurrilitate vel turpiloquio non solum nos ipsos, sed omnem familiam nostram et universos ad nos per- tinentes, pro dei amore et zelo sanctae disciplinae, prohibere totis viribus laboremus. Tunc enim pro nobis sanctus Andreas quicquid petierit, obtinebit, si nos festivitatem suam pacificos, castos, sobrios, et absque ullo turpiloquio cognoverit celebrari. Omnis qui in hoc tempore divinis praeceptis obediens a malis suis conver- sus fuerit, si in fide recta et conversatione sancta, in ecclesia catholica permanserit, hic salvus erit, prae- stante domino nostro Jesu Christo, cui est honor et gloria in perpetuas aeternitates, amen. Fol. 206. Sermo de christianitate et operibus bonis. Audite fratres carissimi, pariter et intelligite de salute animae; quod enim nobis oportet dicere et vobis expedit libenter audire suggerimus, ut semper cogitetis, quia christiani estis et signum Christi in fronte portatis, quod non propter felicitatem mundi istius, sed propter aeternalem beatitudinem facti sumus. Ideo sic utilitate terrena cogitemus, ut pro salute animae amplius laboremus. Caro enim nostra paucis an- nis erit in hoc saeculo, anima autem nostra, si caste et juste vixerimus, post resurrectionem cum angelis semper in coelo erit et cum Christo sine fine regnabit. Ideo quantum possumus bona facere festinemus, ut Fol. 207. a. ad illam mereamur aeternam patriam feliciter pervenire. Quia crimina capitalia, id est homicidium, adul- terium, furtum, falsum testimonium, ebrietas, et mendacium, perjurium, non solum homines de coelo jaciunt, sed ad inferna transmittunt. Reliqua cotidiana peccata, quae nunquam desunt, assiduis elemosynis redimere faciamus, remittentes inimicis nostris, quae in nos peccaverunt. Qui fecerit injustitiam, cito veniam petat, et cui facta est, cito indulgeat, ut securi in oratione dominica possimus dicere, dimitte nobis debita nostra sicut et nos dimittimus debitoribus nostris. Ad ecclesiam, unusquisque, secundum vires suas, cum elemo- syna veniet; qui potest, plurimum exhibeat, et qui non potest, vel pauca secundum quod habet offerat; aut lumen, aut aliud quod poterit deo exhibeat; qui potest, nova vestimenta tribuat, qui vero non poterit, vel vetera largiatur. Si nec hoc pervalet, frangat esurienti panem suum, ut audire mereatur, illud quod in evangelio dictum est: venite benedicti patris mei, percipite regnum; quia esurivi et dedistis mihi mandu- care, nadus fui et vestistis me. Ante omnia peregrinos excipite, hospitibus pedes lavate, et ipsi inter vos pacem habete, et quos inimicos et discordes esse cognoscitis, ad concordiam revocate. Sufficiant vobis fructiculi vestri, quos de justis laboribus, deo donante percipitis; nemo ex vobis contra alterum invidiam in corde retineat, quia scriptum est: invidia diaboli mors intravit in orbem terrarum. Nemo falsum testimo- nium dicat, quia scriptum est: falsus testis non erit impunitus. Nemo alterum odio habeat, quia scriptum est: qui odit fratrem suum, homicida est. Nemo alterum maledicat, quia scriptum est: maledici regnum dei non possidebunt. Nemo in negotio aliquem circumveniat; quia grave peccatum est. Quando causam auditis, justum judicium judicate. Nolite munera super innocentes accipere, ne forte pro tali lucro incurratis animae detrimentum. Mensuras duplices et dolosas tamquam venenum diaboli respuite. Quando sanctae solemnitates erunt, ante plures dies castitatem, etiam cum propriis uxoribus custodite, ut ad altare domini, cum secura conscientia possitis accedere. Quando ad ecclesias convenitis, nolite rixas aut scandala concitare. Nolite usque ad ebrietatem bibere, nolite cantica luxuriosa balando proferre, quia non est justum, ut ex ore vestro, ubi in- gressa est Christi eucharistia, proferantur verba diabolica. Stantes in ecclesia, pro peccatis vestris, fideliter supplicate, lectiones divinas quae leguntur cum silentio et quiete suscipite et in corde retinete. Nolite in ecclesia verbosare; quia qui se otiosis fabulis occupare voluerit, et ipse et alius reus erit in die judicii; precepta dei nec ipse, nec alios audire permittit. Decimas ante omnia de fructibus vestris ecclesiae reddite, Fol. 208. b. quia deus, qui vobis dedit totum, justum est ut per elemosynas pauperum accipiat, quia dixit: „Quamdiu fecistis uni ex minimis istis fratribus.“ Symbolum ante omnia, et orationem dominicam parate (recitate) ac filiis vestris ostendite. Quando ad ecclesiam convenitis, oblationes quae in sacrario consecrantur, offerte. Qui enim habet unde et non exhibet, qua fronte oblatione, quam pauper exhibuit, communicare praesumit? Ante omnia sacerdotes vestros honorate. Nolite invicem de vobis male loqui, quia scriptum est: „qui de- trahet proximo suo, eradicabitur de terra viventium, hoc est de paradiso. Fol. 207. Fol. 203. a. b. 10

Strana 74
74 — Nullus idola adoret, vel quae idolis immolantur, gula suadente bibat aut manducet. Qui hoc malum fecerit, nisi digna poenitentia subvenerit, peribit in aeternum. Qui baptizatus est, debet profana vitare ; nullos Fol. 200. carios aut divinos aut percantatores, sacrilega voluptate de qualibet infirmitate adhibeat, aut interrogare non a. praesumat. Nullus filacteria aut ligaturas sibi aliquas adpendat, quia quicunque fecerit hoc malum, si non poe- nitentia subvenerit, perdet baptismi sacramentum. Quoties aliqua infirmitas cuicunque supervenerit, ad eccle- siam recurrat, et corpus et sanguinem Christi accipiat. Petant ut Christi nomine orent super eos, quod si fecerint, non solum sanitatem corporum, (sed et salutem animarum) consequentur. Sic enim ipse dominus, per apostolum Jacobum promittere dignatus est, dicens : „Si quis infirmatur, inducat presbyteros ecclesiae et orent super eum, un- gentes oleo, et oratio fidei salvabit infirmum, et si in peccatis sit, dimittentur ei.“ Quare ergo per carios et divinos, per cantores et filacteria diabolica occidit animam suam, qui per orationem sacerdotum vel elemosynam eccle- siarum, potest sanare animam et carnem suam ; quia infirmitas corporis pertinet (ad infirmitatem) cordis, quia deus Fol, 200 quos amat, in hoc mundo flagellat. Etiam si tardius veniat sanitas infirmo, non murmuret contra deum, sed gratias b. agat, qui nos ideo pro infirmitate castigare dignatur in hoc saeculo, ut pro hoc nobis praemia aeterna tribuat illi in futuro. Multi enim in suo malo non infirmantur, quia sani sunt corpore, de rapinis, de luxuriosis non de- sinunt cogitare, quia quando infirmamur, tunc magis poenitentiam agamus et deo gratias referamus et ele- mosynas faciamus ut ad praemia aeterna perveniamus. Ad conviviola vestra pauperes frequentius revocate. Ad vigilias maturius convenite, in ecclesia stantes, aut orate aut psallite. Verba otiosa aut saecularia nec ipsi ex ore vestro proferte, et eos qui proferre voluerint, castigate. Pacem cum omnibus habete, et quos discordes agnoscitis, ad concordiam revocate. Haec si fideliter Christo adjuvante volueritis implere, et in hoc saeculo, ad altare domini cum secura conscientia poteritis accedere et in futuro ad aeternam beatitudinem feliciter pervenire. Ipso auxiliante, qui cum patre et spiritu sancto vivit et regnat in saecula saeculorum amen. Fol. 210 u. Audite fratres carissimi, quomodo imperator nobis mandavit vobis nuntiare de vera christianitate. Sermo. Primo omnium credere debetis, deum patrem omnipotentem, creatorem coeli et terrae et in Jesum Christum filium ejus unicum, dominum nostrum, per quem facta sunt omnia. Verum deum verumque ho- minem. Et in spiritum sanctum, illuminatorem et confirmatorem omnium bonorum operum, tres personas et unum deum in trinitate, unam substantiam unamque majestatem. Et ideo diligamus deum toto eorde, tota anima, qui nos in tantum dilexit, ut proprio filio suo non pepercit, sed pro omnibus nobis tradidit illum. Diligamus ipsum filium dei, qui coaequalis est deo patri per omnia; factus pro nobis hominibus filius, ut nos redimeret proprio sanguine, lavaret nos a peccatis nostris. Diligamus et spiritum sanctum, ex patre et filio procedentem, cujus sanctificatione signati sumus in baptismo et filii dei effecti et cujus inspiratione Fol. 210. omnia bona facimus, quae facimus. Et ecce opera quae ipse dominus jubet ut faciatis atque custodiatis: b. caritatem, quia caritas operit multitudinem peccatorum; castitatem, quia castitas hominem coelo pertrahit; benignitatem, quia qui bonam voluntatem habet, omnia dabuntur. ei; modestiam, propter quod dicit: in omni re modus est optimus; mansuetudinem, quia scriptum est: mansueti autem hereditabunt terram et delectabuntur in multitudine pacis; hospitalitatem, quia multi per hospitalitatem deo placuerunt; et elemo- synam Christi pauperibus cum hilaritate, sine tristitia; quia hilarem datorem diligit deus. E contrario, frat- res carissimi, fugite ista criminalia peccata, quae mergunt hominem in supplicium acternum; id est: gula, cupiditas, superbia, invidia, avaritia, iracundia, vana gloria, otiositas, et per ista vitia, alia multa mala na- scuntur. Hoc est: sacrilegium, homicidium, adulterium, fornicatio, falsum testimonium, furtum, rapina, Fol 211. detractio, elatio, adulatio, dissensio, rixa, discordia, secta, aemulatio, commessationes et his similia. 3. Quia, quicunque in se vel unum de istis peccatis habere cognoscit, nisi poenitentiam egerit, reg- num coelorum habere non poterit, quia non mentitur spiritus sanctus, per apostolum dicens: „Nolite errare ; neque fornicarii, neque adulteri, neque avari, neque ebriosi, neque maledici regnum dei possidebunt.“ Et nullus alium plus cogat bibere, quam oportet, et quod tibi non vis, alii ne facias. Et nolite perjurare, quia scriptum est: „vir multum jurans replebitur iniquitate;“ sed semper providentes bona, captivos redimite, la-

Strana 75
75 — borantibus adjuvate, nudos vestite, infirmos et in carcere visitate, mortuos sepelite, dolentes consolate, date escam esurientibus, et potum sitientibus. Justitiam diligite, pacem habete, amate parentes, diligite proximos, peregrinos recipite et illorum pedes lavate. Discordes ad concordiam revocate, inimicos diligite, elemosynas largas facite, et decimas annis singulis reddite. Quia quicquid nobis, plus quam opus fuerit, non nobis solis dedit, sed pro nobis aliis transmisit et si non dederimus decimas, res alienas invasimus. Cum enim dando decimam terrena et coelestia munera potest promereri, quare per avaritiam duplici benedictione defraudas? Ecce habes cautionem in scripturis sanctis domini tui, per quem tibi promisit quod si decimam dederis, non solum abundantiam fructuum recipies, sed et sanitatem corporum consequeris. Et si feceritis haec, sani eritis, et vivetis semper in coelo cum angelis laeti, ubi nox non est, ubi est dignitas, ubi omnes justi fulgebunt sicut sol, sicut ipse dominus dixit: justi fulgebunt sicut sol in regno patris mei. Et ideo fratres carissimi, dicamus gloria deo patri, qui misit in mundum proprium filium suum, ut nos redimeret; gloria deo filio, qui proprio sanguine, a diaboli servitio nos liberavit; gloria deo spiritui sancto, qui illuminat per suam gratiam corda credentium; gloria et laus et honor et pax et gratiarum actio et virtus et fortitudo sanctae benedictae trinitati, uni deo Fol. 212. 1. omnipotenti, qui vult omnes homines salvos fieri et neminem vult perire; ipsi gloria in omnes aeternitates saeculi saeculorum amen. Fol. 211 b. Sermo de fide catholica. Fol. 21i. n. Rogo et ammoneo vos, fratres carissimi, ut quicunque vult salvus esse, fidem rectam ac catholicam discat, firmiter teneat, inviolatamque conservet. Ita ergo oportet unicuique observare ut credat: patrem et filium et spiritum sanctum. Pater deus, filius deus, spiritus sanctus deus; sed tamen non tres dii, sed unus est deus. Qualis pater, talis filius, talis et spiritus sanctus; et tamen credat unusquisque fidelis, quod filius aequalis est patri, secundum divinitatem, minor patri, secundum humanitatem carnis, quam deo nostra assum- psit; spiritus vero sanctus ab utroque procedens. Credite ergo carissimi, in deum patrem omnipotentem, credite in Jesum Christum, filium ejus unicum, dominum nostrum. Credite eum conceptum esse de spiritu sancto, natum ex Maria virgine, quae virgo ante partum semper fuit et absque contagione vel macula peccati perduravit; credite eum pro peccatis nostris passum sub Pontio Pilato, credite crucifixum, credite mortuum et sepultum, credite eum ad inferna descendisse, diabolum obligasse et animas sanctorum, quae sub custo- dia detinebantur, liberasse eumque ad coelestem patriam perduxisse. Credite eum tertia die resurrexisse et nobis exemplum resurrectionis ostendisse. Credite eum in coelis cum carne, quam de nostra assumpsit, as- cendisse. Credite, quod in dextera sedet patris, credite quod venturus sit, judicare vivos et mortuos. Cre- dite in spiritum sanctum, credite sanctam ecclesiam catholicam, credite communionem sanctorum, credite resurrectionem carnis, credite remissionem peccatorum, credite et vitam aeternam. Igitur si quis vult dis- cipulus Christi esse, mandata sua custodiat, humilitatem discat ut ipse ait: "Discite a me, quia mitis sum, et humilis corde.“ O in corde rogo, quia multi sunt qui foris videntur se humiliare, intus autem pleni sunt tumore superbiae. Cristus pro nobis se humiliavit, formam servi accipiens, factus obediens usque ad mortem, mortem autem crucis. Pro nobis fratres, ut peccata nostra deleret, carnem humanam assumpsit, natus a virgine, positus in praesepio, pannis involutus, a judaeis reprobatus, ab ipsis persecutus, comprehensus, flagel- latus, sputis sordidatus, spinis coronatus, clavis transfixus, lancea perforatus, cruci adpensus, aceto cum felle potatus, et inter iniquos reputatus. Ad hoc haec omnia, carissimi, totum sustinuit, ut nos de faucibus in- ferni liberaret. Ergo carissimi fratres, dum tanta et talia sustinuit dominus pro nobis, si ad eum volumus pervenire, vestigia illius debemus sequi et exempla sanctorum imitari. Dominus in evangelio dicit: „si quis vult post me venire, abneget semetipsum, tollat crucem suam et sequatur me.“ Et alibi dicit: „vade, vende omnia quae habes, da pauperibus et veni sequere me.“ Sancti martyres, fratres carissimi, secuti sunt ves- Fol. 216. b. tigia illius et calicem passionis, quem ipse bibit, biberunt. Petrus apostolus pro nomine Christi crucifixus est, Paulus decollatus est, Stephanus lapidatus est et reliqui quam plures, pro nomine ipsius sic passi sunt. Ergo fratres crucifigite et mortificate membra vestra, quae sunt super terram, ut possitis placere illi, qui vos creavit. Qui fuit superbus, sit humilis, qui fuit incredulus, sit fidelis, qui fuit luxuriosus, sit castus, qui fuit latro, sit idoneus, qui fuit ebriosus, sit sobrius, qui fuit avarus, sit largus, qui fuit bilinguis, sit bene- 10* Fol. 215 b. Fol. 216 n

Strana 76
76 — Fol. 217. n. loquus, qui fuit detractor, aut invidiosus, sit purus et benignus, qui aliquando ad ecclesiam tarde veniebat, frequentius ad eam currat. Eleemosynarum copia unusquisque se redimat, quia sicut aqua extinguit ignem, ita elemosyna extinguit peccatum. Decimas annis singulis de omni fructu, quos colligitis, inter ecclesias et pauperes erogate; jejunium amate, voracitatem et crapulam vini (!) devitate. Esurientes pascite, sitientes potate, nudos vestite, et qui positi sunt in carcere requirite; infirmos visitate, hospites in domos vestras colligite, et pedes lavante; linteo extergite, ore osculate, et lecta ipsorum praeparate. Nullus furtum faciat, non homicidium, non adulterium, non perjurium, non falsum testimonium dicat ; honoret patrem et matrem, ut sit longaevus super terram, diligat deum plus quam se jam et proximum sicut se ipsnm. Quicunque de his supradictis commisit, cito emendet, confessionem donet, veram poenitentiam agat et remittuntur ei pec- cata sua. Si haec quae suggessi fratres, implere volueritis, remissionem peccatorum promerebitis et vitam aeternam conquiritis, auxiliante domino nostro Jesu Christo etc. amen. In hac homilia continentur verba salutifera, quam qui legit et opere implet, vitam aeternam possidebit. Dilectissimi fratres, oportet nos humilitatem habere, praecepta dei custodire, caritatem tenere, veritatem sequi et non vanitatem. Beatus vir Augfustinus] ajit. Veritas mundat, vanitas coinquinat; veritas Christus est, sicut ipse ait: ego sum via, veritas et vita. Recta vita et certa via et lux veritatis filii dei sunt; mendaces autem filii diaboli. Unusquisque enim, cujus opera facit, ejus filius appellatur. Qui sequuntur deum, semper in luce sunt, qui imitantur diabolum, in tenebris ambulant. O dulcissimi, quam malum et quam perversum est, dimittere lucem et sequi tenebras; fugere vitam et sequi mortem, dimittere veritatem et sequi mendacium; delectari in vana gloria et dolere in aeterna poena. Hieronymus ait: non quaeras gloriam et non dolebis cum ingloriosus fueris. Beati illi, qui habent oculos spirituales et contemplantur coelestia, et despiciunt terrena et de ista miseria mundi et brevi vita, festinant ad illam beatam sanctorum, quae nunquam erit finita; ibi volunt fes- Fol. 218. tinare, ubi semper sperant permanere, ubi non est timor de morte, nec pavor de hoste, ubi est vita sine n. morte, juventus sine senectute, lux sine tenebris, gaudium sine tristitia, voluntas sine injuria, regnum sine commutatione, requies sine labore, satietas sine fastidio, claritas sine nube, ubi vita angelica, sempiternaque lactitia. Istud regnum finem habet, regnum autem dei finem non habet. Vita ista horrenda, illa vero de- sideranda, ista laboriosa, brevis, tenebrosa, fragilis, caduca, misera, incerta, decepta, insatiabilis, fastidiosa, dolosa, plena de scandalis, in labore vivunt, in dolore moriuntur, et postea nunquam consequuntur. Illi qui tempus habuerunt, poenitentiam non egerunt, et praecepta dei non servaverunt et promissa coelestia despe- xerunt. Qui plus amaverunt gulam, quam abstinentiam, plus delectaverunt luxuriam, quam castitatem. Castitas perducit ad gloriam, fornicatio autem trahit ad poenam; illa elevat ad coelum, luxuria demergit ad infernum. Castitas jungit cum sanctis angelis, fornicatio sociat cum daemonibus. Porcus crassus in luto Fol. 218. volutat se, si mittis ante eum margaritas, pedibus suis conculcat. Et homo ebriosus et nimis satiatus, volu- b. tat se in luxuria et jacet in stercore, verba sancta non suscipit in mente. Suave est illi fornicare, et satis malum est, in inferno cruciare et aeternum foetorem sustinere. Ambulat elatus et superbus, cupit esse me- lior semper de aliis, cum apud deum miser est; existimat se esse superiorem, cum sit inferior; dicit se esse bonum, cum nihil sit, putat se stare, cum cadit, qui plus colunt creaturas, potius quam creatorem. Stultus est qui deum non timet. Timor domini est sapientia recedere a malo et intelligentia; suam laudem quae- rit, deo qui gloriatur, in deo glorietur. Dominus dixit: multi sunt vocati, pauci vero electi, sed melius est cum paucis ire ad vitam, quam cum multis descendere ad poenam. Miser, quod tibi, elige; aut in sae- culum tuas voluntates facere et carnaliter vivere, et postea in inferno cruciari; aut evangelium sequi et Christum amare et postea cum sanctis in futuro coronari et cum domino in perpetuum regnare. Dominus ait: „qui amat animam suam, perdet eam et qui perdiderit animam suam propter me, inveniet cam.“ Animam per- dere, proprias voluntates frangere et crucem Christi portare. Dominus dixit: „qui non accipit crucem suam et se- quatur me, non est me dignus.“ Quid tibi videtur saeculo delectari, et male consummari; aut saeculi vanitatem di- mittere, Christi promisso credere, et ad illum festinare, qui tanta bona sequentibus et diligentibus dignatur prae- Fol. 219. b Fol. 217. b

Strana 77
77 - parare. Ille vocat, et tu venire dedignaris, dum res terrenas possidere desideras. Dominus ait: "nisi quis renun- tiaverit omnibus quae possidet, non potest meus esse discipulus.“ Qui hic vult esse pauper, in futuro dives, hic cruciatus, in futuro coronatus, hic humilis, in futuro erit exaltatus. Dominus dixit: qui se humiliat, exal- tabitur ; quantum hic humilior fueris, tantum te sequetur gloriae altitudo ; hic vilis, in futuro ornatus et semper clarus ; hic tristis, in futuro autem semper gaudens. Quia nemo potest et hic gaudere in saeculo et illuc re-Fol.219. b. gnare cum Christo. Dominus ait discipulis suis: "vos lugebitis et plorabitis, mundus autem gaudebit, sed tristitia vestra vertetur in gaudium.“ Non est iste mundus horrendus, sicut Johannes apostolus ait: filioli no- lite diligere mundum, neque ea quae in mundo sunt; si quis diligit mundum, non est caritas patris in eo ; quae autem sunt in mundo, concupiscentia carnis, et concupiscentia oculorum et superbia saeculi. Non de- bemus habere amicum mundum, unde nos sumus saepe decepti. Jacobus apostolus ait: amicitia hujus mundi inimica est apud deum; quicunque ergo voluerit amicus esse saeculi hujus, inimicus dei constituetur. Suavis enim est dominus, et omni dulcedine dulcior, societas ipsius non habet amaritudinem, conversatio ipsius non habet dolum. Si illum volueritis ex integro corde tenere et in hoc saeculo vos faciet cum gaudio dei prae- cepta perficere et in futuro ad praemia aeterna pervenire, quod ipse praestare dignetur, qui cum patre et spiritu sancto vivit et regnat in saecula saeculorum amen. Sermo in nativitate plurimorum martyrum. Fol. 220. a. Domino deo nostro laudes laeti canamus, cum sanctorum martyrum festa celebramus, quos divina gratia roboratos et invictos in tormentis, quia dedit eis virtutem et consolationem, qui pro illis et pro nobis pati dignatus est, et consolatus est eos, dans eis copiosam mercedem in coelo. Consolatus est dicens: „Cum au- dieritis bella et opiniones bellorum, ne timueritis." Praemonuit ergo dominus discipulos suos et per eos nos docuit, terrores in hoc saeculo et persecutiones diversas ac tribulationes, quae nobis eveniunt, pro dei amore spernere et vitae acternae consolatione foveri. Et ut hoc promeremur, mores et conversationem nostram melioramus, deseramus vitia et peccata et crescamus in omni bonitate per exempla sanctorum in virtutibus sanctis, ut dicatur de nobis: ibunt sancti de virtute in virtutem. Beati qui persecutionem patiuntur propter justitiam, quoniam ipsorum est regnum coelorum. Christus filius dei, flagella et opprobria pro nobis susti- Fol. 220. b. nuit et postremo ipsam mortem pro nobis suscepit. Debemus ergo et nos, pro ejus nomine, adversa quaeque tolerare patienter, quia per multas tribulationes intrabimus in regnum dei, si eas propter justitiam toleramus. Beatitudo ergo nobis in coelo parata est, ad illam bonis operibus nos praeparemus , ad illam toto desiderio curramus. Expectant nos omnes angeli et omnes sancti in coelis et gaudent ut ad eos venire velimus. Lau- demus itaque misericordiam dei et ei in omnibus gratias agamus eumque semper deprecemur, ut qu' nos redimere dignatus est, ipse nos emundet ab omnibus peccatis et sui regni consortes cum omnibus sanctis efficiat, cui est honor et gloria in saecula saeculoruu amen. Sermo de dedicatione ecclesiae. Quotiescunque, fratres carissimi, habemus dedicationem sive sanctae ecclesiae sive sancti altaris, gratias agere debemus conditori nostro, qui nobis tantam misericordiam ostendere dignatus est; nam sanctam eccle- siam sibi sponsam vocari voluit, nosque habeat per baptismum renatos, suos filios apellavit, et socictatem Fol. 221. a. cum angelis communiter nobis concessit. Idcirco vero sancta scriptura testatur dicens: Recte festa eccle- siae colunt, qui se filios ejus esse cognoscunt. Haec enim omnium credentium mater est, quae per Evam primam genitricem nostram, natos ad mortem, per semetipsam regenerat ad salutem. Haec sancta ecclesia in primo parente nostro Adam praesignata est. Nam sicut ex ipsius latere formata est Eva uxor ejus, ita ex vulnere Christi redempta crevit ecclesia. Postquam enim Christus humanum genus suo pretiosissino san- guine redemit, etiam deleta est illa maledictio, quae ad primum parentem nostrum dicta erat: in sudore vultus tui vesceris pane tuo; cum operatus fueris terram, non dabit fructus suos, sed spinas et tribulos germinabit tibi. Ac si diceret ei: Quia seductus verbis mulieris, diabolicae suasioni consensisti, qualiacunque bona opera

Strana 78
78 — Fol. 221. b. Fol. 222. a operatus fueris, non vitam sed mortem dabunt tibi. Quod statim impletum est; nam ab Adam usque ad na- tivitatem Christi, omnes homines, sive boni sive mali, aequaliter privati erant gratia dei. Sed postquam Christus per passionem suam ad inferni claustra descendit, mortem antiqui peccati omnino destruxit, infer- num vero in parte devastavit, quia omnes electos suos inde abstulit. Hoc igitur significatur in episcopo, quando consecrans circuit ecclesiam et cum baculo suo ostium percutit, dicens: Tollite portas principes ves- tras, et elevamini portae asternales, et introibit rex gloriae. Nolite ergo putare fratres carissimi, ut dominus noster Jesus Christus, in tantum infernum devastasset, ut malis locus in eo non sit. Non est utique ita verum. Sed sicut bonis in paradiso mansiones multae paratae sunt, ita reprobos, diversa inferni supplicia expectant. Quia igitur fratres carissimi, de tam maledicta potestate diaboli liberati et filii dei vocati sumus, nolite in- troitum coelestis portae vobis malis operibus claudere, quam vobis dominus Jesus Christus, per suam gratiam aperire dignatus est. Scitote namque fratres, quia per eam portam non possunt intrare homicidae, superbi, fornicatores, ebriosi, invidi, avari, et quicunque diabolicae suasioni consentiunt, cum Christo regnare non possunt Idcirco, fratres carissimi, agamus poenitentiam domino nostro Jesu Christo, et confiteamur peccata nostra quaecunque fecimus ab infantia usque in hodiernum diem, ut non solum ad istam solemnitatem mundo corde et corpore venire, sed etiam portas coelestis Hierusalem intrare mereamur, ubi Christus dominus noster cum patre et spiritu sancto vivit et regnat in saecula saeculorum amen. Alius sermo. Fol. 222. b Fol. 223. a Fratres, ecce hodie convenistis ad dedicationem ecclesiae, ideo justum est, nos vobis enarrare quid significet; dedicatio ecclesiae significat nuptias Christi. Sicut enim Christus, per suum sanguinem, nos a diaboli potestate redemit, ita per istam ecclesiam deus sibi nos facit filios. Hoc igitur credere debemus, quia nihil nobis dedicationem ecclesiae in terris habere prodesset, se per illam non haberemus societatem cum angelis et sanctis omnibus dei in coelis. Et si digni et casto corde solemnitati hujus templi congau- demus, sine dubio, ipsi templum dei sumus et deus habitat in nobis. Sic enim sacra scriptura dicit: „tem- plum dei sanctum est, quod estis vos, et spiritus sanctus habitat in vobis.“ Fratres, quia deus nos, non per nostra bona opera, sed per suam magnam misericordiam sibi domum dignatus est facere; idcirco cum ipsius adjutorio caveamus, ne in nobis inveniat, quod ei displiceret. Corda nostra sint omni malitia eva- cuata, omni opere bono repleta. Corda nostra sint diabolo clausa, Christo aperta. Fratres, quia nemo nos- trum sive juvenis sive senex in hoc mundo sine peccato vivit; ideo quicquid diabolo suadente peccavimus, inprimis jejuniis, orationibus, lacrimis, elemosynis, emendemus peccata nostra, et humiliemus corda nostra, ut digni simus hanc dei domum intrare, et divinum officium audire, et sanctum corpus domini accipere. Fratres, dominus dicit in evangelio: omnis homo qui se exaltat, humiliabitur, et qui se humiliat, exaltabi- tur. Idcirco si volumus omnes esse filii dei, debemus omnes nos ad invicem aequaliter diligere, ut decet fratribus. Audiamus quid dicit Petrus apostolus: Estote misericordes, modesti, humiles, non reddentes ma- lum pro malo vel maledictum pro maledicto sed e contrario benedicentes; quia in hoc vocati estis, ut per bonam locutionem, aeternam hereditatem invenire valeatis. Fratres, multa sunt, quae de laude, et miseri- cordia et virtute dei enarrare non possumus, et dominus ipse dixit: sine meo adjutorio nihil potestis fa- cere. Ideo rogemus sanctam Mariam et perpetuam matrem domini nostri Jesu Christi, et sanctos angelos et archangelos, prophetas et patriarchas, apostolos et martyres, confessores atque virgines, et istos sanctos, in quorum nomine hodie ecclesia ista est consecrata, ut praecepta dei, quae per nos implere non possumus, per illorum suffragia assequi mereamur. Tunc populus det confessionem, episcopus indulgentiam. Aliud. Fratres mei et sorores in Christo dilectissimi, quos propter remedium animarum vestrarum ad conse- crationem sanctae hujus ecclesiae dominus dignatus est congregare, divina adjuvante clementia; quod mys- tice significet, breviter vobis enarrare volo. Catholica ecclesia sponsa Christi est, et nos si post abrenun-

Strana 79
79 — ciationem quam in baptismo fecimus sancte et juste vixerimus, filii ipsius merito nominamur et sumus. Nam quemadmodum nos Christus per suum pretiosum sanguinem a diabolica dominatione liberavit, sic per suam Fol. 223. b. sanctam ecclesiam adoptivos nos elegit in filios. Ideo fratres mei, unusquisque nostrum apud semet ipsum sollicite consideret, quantum veniam a pio conditore nostro consecuti sumus, qui per primi hominis culpam aeternam promeruimus poenam; verum per sanctae matris ecclesiae convocationem, veram peccatorum ac- cepimus remissionem. Idcirco vobis valde cavendum est, quos non per bona nostra aliqua opera, sed per suam magnam gratiam deus in filios eligere dignatus est, ne forte per nostram negligentiam in nobis inve- niat, quod oculos suae majestatis offendat. Haec sunt itaque vitia, quibus deum ad iracundiam provocare possumus : odium, invidia, ira, homicidium, ebrietas, fornicatio, luxuria, avaritia, superbia et caetera his simi- lia, quae die noctuque antiquus hostis, qui tamquam leo rugiens circuit, quaerens quem devoret, per mundum disseminare non desinit. At contra, fratres et sorores, quia nemo nostrum sive juvenis sive senex, sive dives sive pauper in hoc saeculo sine peccato vivit; ideo quicquid, diabolo suadente peccavimus, imprimis Fol. 221 n. vigiliis, jejuniis, orationibus, elemosynis, confessione peccatorum emendare festinemus. Beatus quippe Tobias ad elemosynam dandam nos hortatur dicens: fiducia magna est coram summo deo elemosyna omnibus, qui faciunt eam. Quo contra dominus eos, qui divitiis saeculi hujus supra modum et quasi licite abutuntur in evangelio perterret, dicens: Homo quidam dives epulabatur cotidie splendide et mendicus quidam nomine Lazarus ante januam ejus jacens, cupiebat refici de micis mensae divitis, et nemo sibi dabat, sed canes veni- ebant, lingebant ulcera ejus. Videte fratres mei, audite et pertimescite. Hunc enim divitem in inferno se- pultum scimus, pauperem vero ab angelis in sinum Abrahae portatum. Hoc facto, quid aliud, quam super- bia nostra confunditur; qui quanto nostris et humanis aspectibus videmur altiores, tanto divinis oculis sumus despectiores. Non hunc ornatus vestium, non cibi delicati apud inferos juvant, qui non propter ra- pinam alicubi factam, cruciabatur, sed per hoc, quod de propriis bonis pauperibus elemosynam dare nolebat. Fol. 224. b. Ecce audistis fratres, quantum valeat coram deo elemosyna, si eam vera sequatur confessio, quam nobis psalmista commendat dicens: Praeoccupemus faciem domini in confessione et confitemini domino, quoniam bonus, quoniam in saeculum misericordia ejus. Et Jacob apostolus: confitemini alterutrum peccata vestra, et orate pro invicem ut salvemini. Carissimi defleamus peccata quae fecimus, et levemus oculos cordis cum manibus ad coelum dicentes: Credo in deum patrem omnipotentem et in Jesum Christum filium ejus et in spiritum sanctum, quod illae tres personae unus deus verus est, et quia conceptus est de spiritu sancto et natus ex Maria virgine et quia passus est, et crucifixus et mortuus humanitate non deitate et quia sepultus est et resurrexit tertia die, ut nos ab aeterna morte suscitaret, et post quadraginta dies ascendit in coelum et nobis gloriam et spem illuc eum sequendi, si sancte et juste vixerimus dedit. Credo quod ibi sedet ad dexteram dei patris et inde venturus est in novissimo die ut judicet omne saeculum per ignem. Credo quod moriturus sum et iterum resurrecturus eadem carne vestitus, qua modo appareo et in die judicii rationem Fol. 225. a. redditurus sum deo, de omnibus operibus meis, sive bonis, sive malis. Credo si bene et recte in hac vita egero, quia tunc requiem aeternam percipiam; si autem male fecero, quod in ignem aeternum mittendus sum, et ibi perpetuo puniendus, ubi sine intermissione auditur fletus, luctus et stridor dentium. Haec est fratres, vera fides, per quam sine dubio salvandi eritis, si eam incontaminatam servaveritis. Sed quid pro- dest, fratres carissimi, si fidem quis dicat se habere, opera autem non habeat? Ait autem sanctus Jacob apostolus: quia fides sine operibus mortua est. Audite fratres, audite et pertimescite, ne forte nobis dicat dominus, quod incredulis quondam judaeis dixit: „Populus hic labiis me honorat, cor autem eorum longe est a me.“ Videte ut fidem, quam ore profertis, corde teneatis et operibus compleatis, quam si usque in finem vitae vestrac inviolatam servaveritis aeterna a deo praemia percipietis. Sermo ad populum. Presbyteri per omnia populam ammoneant, non pro mortalitate animalium, non pro pestilentia, non pro infirmitate aliqua, neque pro variis aliis evenimentibus, ad malos viros, aut feminas aut ad auguratrices aut ad maleficas, aut incantatores, aut falsas (aut) scripturas aut ad arbores vel ad fontes aut alicubi nisi ad deum et sanctos ejus et ad sanctam matrem ecclesiam dei auxilia quaerere, nisi ad medicos fideles adjutoria Fol. 225 .

Strana 80
80 — pro infirmatibus variis, sine incantatione; et quisquis hoc fecisset, puram inde agat poenitentiam et confes- sionem, et de caetero, ne amplius faciet ; caveat, ut prava consuetudo auferatur, quod laici faciunt cum ad convivium veniunt, clamant ad presbyteros seu ad clerum : jube me hodie carnem manducare et canta mihi unam missam vel psalmos tantos et nolunt datam poenitentiam observare. Presbyteri illis eo modo missas non cantent, sed doceant eos sobrie, pie vivere, et pro peccatis suis minuendis jugiter cogitare, et cum ad quemquam sacerdotum vel cleri- cum seu monachum venient, vel si plures eorum simul fuerint, rogent pro se orare, psalmodiam vel missas agere Fol. 226. cum humilitate et discant qualiter optime poenitentiam suam perficere possint, ad animarum suarum utilitatem. a. Quod si ita egerint, tunc placet deo conventus eorum. Nusquam enim invenire possumus in sanctis canonibus auc- toritatem, pro edendis carnibus missas vel psalmodiam facere debere, et ideo non audemus consentire, quod ab peritis (sic) et gulosis hominibus agi ceperat; sed hoc dicimus, ut si presbyter aut clericus aut alius quis pura dilectione caritatem facere de carne aut vino rogaverit, hoc cum sua pecunia redimet; et si presbyter pro amico suo missas agere voluerit pro peccatorum suorum remedio, faciet non pro alterius gula, ne forte sibi de alterius incontinentia augeat omnino peccatum. Fol 28. De plaga, quae facta fuit in Hierusalem, eo quod dominicum diem non servaverunt. In diebus Georgii patris sanctissimi, fuit magna plaga facta in Hierusalem super christianos et sarace- nos et super judaeos. Primo anno venit terrae motus a pascha usque in pentecosten, cotidie tribus vicibus et Fol. 229. ex ipso terrae motu, fuit tribulatio magna. Secundo anno venit lucusta et bruchus, innumerabilis multitudo, a. et comederunt omne foenum terrae et omnes cortices arborum et folia usque ad radices eorum. Tertio anno venit mortalitas ita, ut per unam portam civitatis Hierusalem, cotidie exierint corpora hominum inter viros et mulieres et parvulos LXXXVI. Quarto vero anno, fuerunt interfecti circa Hierusalem, propter unam cu- curbitam de una parte LXXX, de alia vero parte LX hominum. Quinto vero anno fecerunt saraceni praedas per villas et per monasteria et praedaverunt jordanem et tria alia monasteria et de monasterio sancti Sabae, monachos C plagaverunt et XXVIII igne cremaverunt et ipso anno fuit siccitas magna; et pro ipsa siccitate coeperunt Judaei facere et pluviam postulaverunt et venit siccitas major, ita ut omnes mori putaverint. Ut viderunt Saraceni, quod judaei impetrare non potuerunt, ceperunt et ipsi eorum facere letaniam et venit grando atque tempestas. Tertia autem vice fecerunt christiani triduanum jejunium et misit illis deus pluviam. Post haec vidit unus servus dei, per visionem angelum domini ad se venientem, qui dixit ei: Ista tribulatio et ista plaga venit super homines eo, quod diem dominicum non custodierunt. Deinde ipse servus venit ad Georgium patriarcham, et indicavit ei, sicut illi revelatum fuerat. Tunc quoque dominus patriarcha ascendit in ambonem et jussit custodire diem dominicum a vespera usque ad vesperam, et qui non custodisset diem dominicum, ana- thematizaretur. Et coeperunt postea diem dominicum obseryare, et venit abundantia super terram. Amen. Fol 220. b. Alius sermo. Fol. 250. b Gratias ago deo, qui vos hodierna die in nomine domini congregavit et scio, quia eum vere quaeritis, qui sibi vos (in filios) adoptavit. Hodierna enim dies (fratres et) sorores meae plura significat et plura indigeret ex- positione si digni essemus propter fragilitatem nostram vobis exponere. Sed tamen quantum possumus cum dei adjutorio dicemus. Dicitur enim vobis: mementote quia pulvis estis et in pulverem revertimini. Sed quid haec verba prodant rogo ut audiatis invicem fratres et sorores carissimae (ad marginem : caduca et transitoria) deponatis et coelestia quae semper manent quaeratis. Sicut ille egregius pastor ecclesiae Gregorius dicit: Si consideremus quae et quanta nobis promittuntur in coelis, vilescunt animo quae sunt in terris. Itaque dum vos pulverem esse cogitatis, pensate quid iste mundus valeat quem diligitis. Ecce adest nobis, fratres et sorores carissimi, tempus quod nobis a deo constitutum scimus in remissionem peccatorum nostrorum jeju- nium scilicet, quod ipse implendo nobis in exemplum dedit. De quo libet aliquid vobis explanare. Dicit ita- que ipsaque veritas. Cum jejunatis nolite fieri sicut hypocritae tristes. Sed qualiter jejunetis, audite. Praeci- pit vobis non solum a cibo potuque abstinere sed ab omnibus inquinamentis hujus mundi. Hypocrita deaura- tus interpretatur. Sicut itaque aliquod vile genus (metallorum exterius nitet deauratum, intus vero parvi Fol. 230.

Strana 81
81 — pretii constat, sic homo falsus omnibus se in bono opere exhibet et hoc in corde non habet. Hinc veritas dicit: cavete ab his, qui apparent in ovium vestimentis intus autem lupi. Sequitur: amen dico vobis quia receperunt mercedem suam. Hi nimirum hominum venerationem quaerunt et dei justitiam nullo modo expe- tunt. Vos autem non sic carissimi, sed oleo caput vestrum ungite et in facie hilares vos exhibete. Per caput mentem intelligite, per oleum misericordiam, quam semper in omnes debetis habere. Quod si impletis, sine dubio salutem animarum vestrarum sperare potestis, sicut dominus dicit: dimittite et dimittetur vobis. Ergo carissimi, ammoneo vos et praecipio ut in bono opere perseveretis et cum his quibus dicitur: venite benedicti patris mei, percipite regnum, conscribi possitis. Quod ipse praestare dignetur vobis qui cum patre, etc. amen. Fol, rac- te 231 in coulen 21a. In capite jejunii, praedicatio omnibus christianis. Observantiam XL dierum, quam jejunando colimus, dominus noster Jesus Christus, postquam a Johanne baptizatus est, suo demonstravit exemplo. Quia statim post baptisma XL diebus ac noctibus jejunavit, licet nullo indiguisset jejunio qui nullum peccatum habuit, sed propter scelera nostra, ut nos a potestate diaboli li- beraret, qui divina potentia diabolo vires abstulit, ut nullam potestatem habeat in homine, nisi homo ejus ma- lignis suasionibus obediat, quibus ad peccandum suggerit tradens se potestati illius. Nam ipsum XL dierum jejunium domini nostri prope pascha christianis agere constituit, ut hoc jejunio peracto, casto corpore et mundo corde ad sanctum digni sint accipere. Ideo dilectissimi, bona voluntate peragamus hoc jejunium, stemus firmiter in servitio Christi, resistamus voluntati diaboli, qui nos semper ad peccandum suadet. Suma- mus contra eum certamen bonum in jejuniis, in vigiliis, in orationibus sanctis, in castitate cordis et corporis' in abstinentia mali, in justitia, in pietate et caritate, in luctu et poenitentia et pura confessione peccatorum nostrorum, in elemosyna pauperum, qua cura modis omnibus indigentibus adjuvemur, ut misericordiam a do- mino per bona opera consequamur. Nam aliis diebus anni, qui in dei voluntate jejunat pro anima sua, ad- juvante aliis bonis operibus elemosynarum largitate, beatissimum a domino percipit praemium. Qui autem in istis sanctis diebus non jejunat et elemosynas, quantum valet non faciat, periculum semet ipsum gessit et animae suae. Nemo est itaque, qui se de largitate elemosynae valeat excusare, quia dominus pro calice aquae frigidae pro nomine ejus indigenti porrecto, in regno coelesti sempiternum reddere pollicetur. Qua propter li- bentissime debemus ista transitoria et mercemus aeterna. Fol.23 vel 2791. b. Fol. 23. in cod- co 240. Omnem igitur malam consuetudinem saltem in istis sanctis diebus abjiciamus a nobis, superbiam, forni- cationem, avaritiam, concupiscentiam malam, commessationem, ebrietatem, contentionem, iram, discordiam inimicitiam, odium et invidiam, fraudem, et perjurium cum omnibus vitiis per confessionem puram procul abjiciamus a nobis. Per alios autem dies dicitur a nobis: adulterium et fornicationes nolite agere; in istis autem diebus et a propriis uxoribus simulque ab omni inmunditia cogitationum malarum simul et operum atque sermonum nobis abstinere praecipitur usque praeteritum paschae tempus. Deinde vero quod unus, quae sibimet ipsi in cibo et potu, per sanctam abstinentiam subtrahat, non hoc sibi servet sed indigentibus tribuat Qua propter, carissimi, libentissime caveamus illud propheticum elogium, et nequaquam proponamus terrena divinis, et propter lucra temporalia non negamus aeterna. Imo futura praemia et coelestia praesentia praefera- mus, quoniam omnia quae videntur, temporalia sunt et transitoria, quae autem non videntur, aeterna sunt; per- sistamus jugiter in confessione nominis christiani opera semper facientes. Adoremus dominum, qui fecit nos, et ploremus ante eum cotidie peccata nostra et ea quae deflemus, nullatenus iteremus. Elemosynis et jeju- niis diluamus mala, quae fecimus, ut digne sanctas solemnitates celebrantes praesentia, ad aeterna simul cum domino pervenire festa mereamur. Intercedente pro nobis beatissima matre Maria. Praestante domino nostro Jesu Christo, qui cum deo patre etc. etc. amen.*) I. Quod decimae ab omnibus Christianis ex debito reposci debeant. Decimas deo et sacerdotibus dei dandas Abraham factis Jacob insinuat. Deinde lex constituit, et omnes doctores sancti commemorant et profecto dignum erat, ut Israelitae decimas pecorum, et frugum et omnium Fol. 232. b. in co- dice 240. b. *) Quae sequuntur, jam edita sunt a clar. Professore Hoefler: Concil. Prag. f. VII. 11

Strana 82
82 — Fol. 231 Fol. 233. a. pecuniarum domino darent, qui eos liberavit X plagis, quibus percussit Aegyptum, et in novissima plaga primo- genita cunctorum disperdidit, gratiamque suis praestitit ut impetratis pecuniis spoliarent Aegyptum De quibus de- cimis Augustinus doctor venerabilis dicit: decimae ex debito requiruntur. Quod si diceret deus : Nempe meus es o homo, mea est terra quam colis, mea sunt semina quae spargis, mea animalia, quae fatigas, meus est solis calor et cum mea omnia sint, tu qui minas accommodas, solam decimam, mercharis? Sed reserva tibi VIIII, da mihi deci- mam. Si non dabis mihi decimam, auferam novem. Si dederis mihi decimam multiplicabo VIIII. Cum itaque judai- cus populus praeceptum decimarum tanta diligentia observaret, ut de minimis quibuscunque holusculis ritta videlicet, menta et cimino, ut ipse dominus testatur, decimas daret; cur non majori studio plebs evangelica eandem impleat jussionem, cui et etiam major numerus est sacerdotum et sincerior cultus sacramentorum. Ideo ergo dandae, ut hac devotione deus placatus largius praestet, quae necessaria sunt, sicut superius osten- dimus. Et ut sacerdotes ac ministri ecelesiae, cura et solicitudine necessitatum corporalium, sine quibus haec vita transigi non potest, relevati liberiores fiant ad meditationem divinae legis et doctrinae administrationem aut spiritualis servitii voluntariam expletionem, et ut munus populi in cotidiana oblatione domino immoletur Nec non secundum statuta canonica in sustentatione pauperum et restauratione ecclesiae rerum fiat. Quatuor autem partes juxta canones fieri de fidelium oblationibus debent, ut una sit episcopi, altera clericorum, tertia pauperum, quarta restaurationi ecclesie servetur. Ut decima dei census nuncupetur. Item quod decima, quae a fidelibus datur, dei census nuncupanda est, et ideo ex integro reddenda est. Cujus tertia pars secundum canonem Toletanum episcoporum esse debet. Nos vero hac potestate uti nolu- mus, sed tantum singulis annis quartaim partem usu Romanorum pontificum, et observantiam sanctae ecele- siae Romanae de eadem habere volumus. Quod si quis contentiosus inde repertus fuerit, sive clericus, sive ille laicus sit, communione privabitur et sinodali censura judicabitur. II. De muliere quae cum duobus fratribus fornicata est. Si qua mulier duobus fratribus aut si quis vir duas sorores duxerit, a communione priventur, usque ad mortem. In morte pro misericordia viaticum accipiant. Qui dormierit cum duabus sororibus et una ex illis antea uxor fuit; neutram ex ipsis habeat, nec ipsi adulteri umquam conjugio copulentur. Mulier quo- cunque molimine aut in se ipsa aut cum altera fornicans, duos annos poeniteat. Si sanctimonialis cum alia sanctimoniali per aliquod machinamentum fornicata fuerit, VI annos poe- niteat. Sic et illa quae semen viri sui cibo miscet, ut inde plus accipiat amorem, poeniteat. Qui cum pecudibus peccat, quidam indicant X, quidam VII, quidam III, quidam centum dies juxta qualitatem personae poenitere debet. Qui fornicatus fuerit sicut sodomitae, si servus est et si scopis castigabitur duos annos et si liber est et conjugatus X annos, si privatus VII annos porniteat. Pueri C dies si in consuetudine est laicus conjugatus si in consuctudine habet XV annos poeniteat. Si in ordinibus est et consuetudinem habet, degradatus ut laicus poeniteat. Qui autem cum fratre naturali fornicatus fuerit per aliam sordidam commixtionem, ab omni carne se abstineat, vel XV annos poeniteat; si clericus est, amplius compelli debet. Item in somno peccans si ex cogitatione pollutus fuerit XXV psalmos cantet. In somno peccans sine cogitatione XII psalmos. Si semen fuderit per dormitionem, cantet psalterium vel III dies poeniteat. Si voluntarie semen fuderit in ecclesiu mala cogitatione, si clericus est XIIII dies, Diaconus XXV, Presbyter XL, Episcopus LXXX. Si qua mulier per adulterium absente marito conceperit idque post facinus occiderit, placuit vix in fine dandam esse communionein, eo quod germinaverit scelus. Hi vero qui male conceptos ex adulterio vel. editos necare studuerint vel in ventre matrum potionibus aliquibus colliserint, in utroque sexu adulteris post VII annorum curricula communio tribuatur ; ita tamen ut omni tempore vitae suae fletibus et humilitati insistant. Mulieres quaedam ut audivimus, quae ex fornicatione concipientes metuentes, ne scelus, quod occulte per- petraverunt, manifestum fieret, infantes, quos pepererunt, occiderunt et terrae congerie cooperuerunt aut in aquas projecerunt. Quod quantum nefas sit, canones Ancirani, Nicaeani, atque Hilerdensis concilii testes sunt. His itaque vix in fine dandam esse communionem decernunt, si humanius tractantes post decennem poeniten- tiam ; tales placuit ad communionem recipi. Fol. 253. h.

Strana 83
83 — De eadem re. Si qui infantem oppresserint, III annos poeniteant; unum ex his in pane et aqua. Si clericus fuerit, quatuor annos; unum ex his in pane et aqua. Si quis infantem suum oppresserit aut vestimentorum pon- dere suffocaverit et hoc post baptismum factum ferit XL dies poeniteat in pane et aqua et a conjuge se interim abstineat. Postea III annos poeniteat per legitimas ferias et III in anno quadragesimas observet. Quod si ante baptismum infans oppressus fuerit, proximos XL dies poeniteat, ut supra. Postea vero quin- quennium expleat. Si aliquis causa explendae libidinis vel odii meditatione, ut ex eo soboles nascatur, ho- mini vel foeminae ad potandum dederit, ut non posset generare aut concipere, ut homicida teneatur. Item placuit ut per solemnissimos paschales dies sacramentum catechumenis non detur, nisi solum sal et aqua; quia si fideles per illos dies sacramentum non mutant, nec catechumenos oportet mutare. Leprosis Fol. 234 a. autem, si fideles et christiani fuerint, dominici corporis et sanguinis participatio tribuatur. Cum sanis autem eis continua celebrare non permittatur. III. Ut omnis presbyter habeat pixidem aut vas, tanto sacramento dignum, ubi corpus dominicum diligenter recondatur, ad viaticum recedentibus a saeculo. Quae tantum sacra oblatio intincta debet esse in sanguine Christi, ut veraciter posset dicere infirmo: corpus et sanguis domini proficiat tibi et cetera, sem- perque sit obserata super altare propter mures et nefarios homines et de septimo in septimum diem semper mutetur, id est a presbytero illa sumatur et alia quae eodem die consecrata est, in locum ejus subrogetur, ne forte diutius obserata mucida, quod absit, fiat. Omne sacrificium sordida vetustate perditum, igne com- burendum est et cinis juxta altare sepeliendus est. Qui non bene custodierit sacrificium et mus vel aliquod animal comederit illud XL dies poeniteat. Qui autem perdiderit illud in ecclesia, aut pars ejus ceciderit et Fol. 13s b. inventa fuerit XX dies pocniteat. Perfundens aliquid super altare de calice, quando offert, VI dies poe- niteat, aut si abundantius VII dies poeniteat. Qui autem perfundit calicem, dum solemnitas missae celebratur, XL dies poeniteat. Si vero celebrata missa presbyter neglexerit accipere sacrificium, similiter XL dies poeniteat. Et qui acceperit sacrificium pollutus nocturno tempore, VII dies poeniteat. Diaconus obliviscens oblationem offerre, donec a(liud) offeratur linteamentum, quando recitantur nomina pausantium similiter. Qui negligentiam erga sacrificium fecerit, ut aut vermibus comsumptum ad nihilum devenerit, tres XLmas cum pane et aqua poeniteat. Si inventum integrum fuerit in eo vermis comburatur et cinis sub altari condatur, et qui neglexerit, quaternis diebus suam negligentiam solvat. Si cum ammissione saporis decoloratur sacrificium, XX dies explicantur jejunio, conglutinatum vero VII dies, qui mersit, poeniteat. Si ceciderit sacrificium de manibus offerentis ter- Fol. 133. a. ratenus ut non inveniatur, omne quodeunque inventum fuerit, in loco, in quo ceciderit, comburatur et cinis ut supra abscondatur et cui acciderat, medium annum poeniteat. Si vero sacrificium inventum fuerit, locus scopis mundetur et stramen ut supra igni tradatur et cinis ut supra recondatur et sacerdos XX dies poe- niteat. Si quis casu negligens sacrificium perdiderit, relinquens feris et volatilibus devorandum; si excusa- biliter, tres XLmas poeniteat. Sin vero, annum unum. Qui autem perdiderit in ecclesia, aut pars ceciderit et non inventa fuerit, XX dies poeniteat. Si accidente casu de manu sacrificium ceciderit in stramento VII dies poeniteat. Si vero per negligentiam aliquid stillaverit in terram, lingua lambitur, tabula radetur. Si non fuerit tabula ut non conculcetur, locus conradetur et in igne consumatur, et sacerdos XL dies poeniteat. Si super altare calix stillaverit, sorbeat minister stillam et III dies poeniteat. Si per linteum altaris ad aliud Fol. 2w6. b. stilla pervenerit, IIII dies poeniteat; si usque tertium, VIII dies; si usque quartum, XX dies poeniteat et lin- teamina, quae tetigerunt stillam, tribus vicibus minister abluat calice subterposito et aqua ablutionis sumatur et juxta altare condatur. Perfundens aliquid de calice super altare, quando aufertur linteamen, VII dies poeniteat. Quod si abundantius VII superpositiones. Si quis per ebrietatem vel voracitatem eucharistiam evomuerit, XL dies poeniteat. Clerici vel monachi seu diaconi, XL dies poeniteant. Presbyteri LXX dies episcopi XC. Si pro infirmitatis causa evomuerit, VII dies poeniteat. Si vero sacrificium evomuerit, XL dies poeniteat. Si infirmitatis causa, VII dies. Si in ignem projicit, centum psalmos cantet. Si vero canes lambu- erint talem vomitum, C dies, qui evomit poeniteat. Inebriati vino vel aliquo liquore contra interdictum do- mini Salvatoris. si vomitum sanctitatis (sic) habuerint, XL dies poeniteant in pane et aqua; laici vero VII. Qui 11*

Strana 84
84 — Fol.236 coegerit hominem ut humanitatis gratia ebrietur, ut ebrius poeniteat. Si per odium, ut homicida judicetur. a. Qui psallere non potest, isti poenitentia elingui superponatur. IIII. De vitiis gulae et ebrietatis. Fol. 233. h. Fol. 237. a Fol. 237. h Fol. 238. n. Si quis episcopus aut aliquis ordinatus in consuetudine vitium habuerit ebrietatis, aut desinat, aut certe deponatur. Si quis monachus per ebrietatem vomitum fecerit, XXX diebus poeniteat. Si quis presby- ter aut diaconus, XL dies poeniteat. Si vero pro infirmitate aut qui longo tempore se abstinuerit et in consuetudine non erat ei multum bibere, vel manducare; aut prae gaudio in natali domini, aut in pascha aut pro alicujus sanctorum commemoratione faciebat et tunc plus non accepit quam decretum est a senio- ribus, nihil nocet. Si episcopus jusserit, non nocet illi; nisi ipse similiter faciat. Si laicus fidelis per ebri- etatem vomitum facit, XII dies poeniteat. Sacerdos, si inebriatur per ignorantiam, VII dies pocniteat in pane et aqua. Si per negligentiam, XV dies. Si per contemptum, XL dies poeniteat; diaconi et monachi IIII heb- domadas. Subdiaconus III clerici II laici I ebdomadem. Qui anticipat horam canonicam et suavior cete- ris sumit gulae tantum obtentu, coena careat, vel duos dies poeniteat in pane et aqua. Si superflua ventris distentione doloremque de saturitate sentit, id est, si ad vomitum sine infirmitate, VII dies poeniteat. Qui furatur cibum, XL dies poeniteat. Si iterum, III XLmas, si tertio annum poeniteat. Si vero quarto jugi exilio sub alio abbate poeniteat. Qui manducat carnem immundam aut morticinam a bestiis, XL dies poeniteat. Si necessitas cogit, nihil est et qui per necessitatem manducat animal, quod immundum est, vel avem vel bestiam non nocet. Si casu qui inmunda manu cibum tangit, vel canis, vel pilax, aut animal in- mundum sanguinem edit, non nocet. Qui sanguine vel quocunque inmundo polluetur, si nescit, qui man- ducat, nihil est. Si autem scit, poeniteat juxta modum pollutionis. Qui sanguinem aut semen biberit, III annos poeniteat. Si aves stercorant in quocunque liquore, tollatur ab eo foras stercus et sanctificetur aqua et mundus erit cibus. Si ceciderit sorex in liquore, tollatur foras, et hoc potum aspergatur aqua sanctifi- cata et sumatur, si vivens sit. Si vero mortua fuerit inventa, omnis liquor projiciatur foras, et mundetur vas. Animalia quae a lupis seu canibus lacerantur, non sunt comedenda, ni forte hominibus adhuc viva oc- cidantur prius, sed porcis et canibus dentur, nec cervus nec caprea si mortui inventi fuerint. Aves vero et animalia cetera si retibus strangulantur, non sunt comedenda hominibus nec si accipiter oppresserit, si mortui inveniuntur; quia quatuor capitula actus apostolorum praecipiunt, abstinere a fornicatione et sanguine et suffocato et idolatria. Pisces licet comedere qui alterius naturae sunt. Equum non prohibent, ta- men consuetudo non est. Leporem licet comedere. Apes si occident hominem, ipsae quoque occidi festinentur; mel tamen manducetur. Si casu porci vel gallinae sanguinem hominis comedent, non abjiciendos credimus, sed manducandos. Sed qui cadavera mortuorum lacerantes manducaverint, carnem eorum man- ducare non licet usque dum macerentur, et post anni circulum. Animalia coitu hominum polluta occidan- tur carnesque canibus projiciantur. Sed quod generaverint, sint in usum et coria adsumant. Ubi autem dubium est, non occidantur. Infirmis licet omni hora cibum et potum sumere quando desiderant vel pos- sunt si oportune non possunt. Qui ederit aliquos liquores in quo fuerit mustela mortua inventa, III super- positis poeniteat; qui vero noverit postea quod tali usus est potu superposito. Si in farina aut in aliquo sic- cato cibo aut pulmento coagulatum (sic) vel lacte istae inveniantur bestiolae, quod sit circa corpora illorum, foras projiciatur, omne reliquum sana sumatur fide. Si sanguinem sine voluntate de dentibus biberit, idem est, cum saliva non est peccatum. Si quis venationes aliquas quocunque exerceat; si clericus annum I., s diaconus II, si sacerdos III annos poeniteat. Catechumini manducare non debent cum baptizatis, neque gentiles. Uxor quae sanguinem viri sui pro remedio gustaverit. XL dies poeniteat. Sic et illa quae semen viri sui accipiat, III annos poeniteat. Qui contemptum indictum jejunium in ecclesia et contra decreta seni- orum fecerit, si non est quadragesima XL dies poeniteat, si in XLma, annum poeniteat. Si frequenter fecerit ut in consuetudine erit ei; exterminabitur ab ecclesia domino dicente: qui scandalizaverit unum de pusillis istis qui in me credunt et reliqua. Qui de sui comedens corporis cute, id est scabie sive vermiculo qui pediculi nuncupantur, suam nec non bibens urinam, stercorave comedens; cum inpositione manus episcopi, annum integrum cum pane et aqua poeniteat.

Strana 85
85 — V. De baptismo. Qui bis baptisati sunt ignorantes, non indigent pro eo poenitentia, nisi quod secundum canones non possunt ordinari, nisi pro magna necessitate. Qui autem non ignorantes iterum baptizati sunt; quasi iterum Christum crucifixerint, poeniteant VII annis IIII. feria et VI. feria et III quadragesimas, si per vitium ali- quod fuerit; si autem pro munditia licitum putaverit, III annos sic poeniteat. Baptizati a presbytero non baptizato iterum baptizari debent. Fol. 238 b. De operibus die dominica. Graeci et Romani die dominica navigant et equitant, panem non faciunt, nec in curru ambulant nisi ad ecclesiam tantum, nec balneant. Graeci non scribunt in publico, tamen pro necessitate seorsum in domo scribunt. Qui operantur die dominico, eos Graeci prima vice arguunt; secunda tollunt aliquid ab eis; tertia vice tertiam partem de rebus eorum tollunt, aut vapulant, vel VII dies poeniteant. Lavacrum capitis potest esse in dominica et in lexiva pedes lavare licet. Si quis autem dominica die per negligentiam jejunaverit, hebdomada tota abstinere debet. Si secundo, dies XX poeniteat; XL dies, si postea, si pro damnatione diei jejunaverit. VI. Si quis cum alio iram tenet in corde, ut homicida judicetur. Si non vult se reconciliari fratri suo, quem odio habuit, tam diu in pane et aqua vivat, usque dum reconcilietur ei. Detractor laici VII diebus, clerici II hebdomadibus, subdiaconi III, diaconi IIII, presbyteri V, episcopi septem. Jubendum est ut oratio dominica, in qua omnia necessaria humanae vitae comprehenduntur et symbolum apostolorum, in quo fides catholica ex integro comprehenditur, ab omnibus discatur, tam latine quam barba- rice; ut quod ore profitetur, corde credatur et intelligatur. Quae ipsis sacerdotibus necessaria sunt ad dis- cendum, id est: sacramentarium, lectionarius, antiphonarius, baptisterium, computus, canon poenitentialis,*) psalterium, homilliae per circulum anni, dominicis diebus et singulis festivi- tatibus apte; ex quibus omnibus si unum defuerit, sacerdotis nomen vix in eo constabit. Quia valde pericu- losae sunt evangelicae minae, quibus dicitur: si caecus caeco ducatum praestat, ambo in foveam cadunt. Ut sciant tempora legitima ad baptizandum in anno, id est: sabbato sancto paschae, ut illa triduana mersio in baptis-Fol.2M. b. mate, imitetur triduanam mortem domini, clarificata resurrectione et idcirco usque ad octavum diem ipsa regeneratio sacra ab omni christiano populo celebrabitur. Aliud vero tempus baptismatis sabbato sancto pentacosten celebrandum est. Si vero necessitas contigerit, omni tempore in periculo subveniendum est; quia necessitas vix habet legem et ut vas ad fontem baptismatis habeant, quod ad reliquos usus nullatenus adsumatur. Pronunciandum est, ut sciant tempora feriandi per annum, id est: omnem dominicam a mane usque ad vesperam, ob venerationem dominicae resurrectionis. Sabbatum vero operandum a mane usque ad vesperam, ne in judaismo capiantur. Feriandi vero per annum isti sunt dies ut supra orsi sumus: Natalis do- mini, Sancti Stefani, S. Johannis evangelistae, innocentum, octavas domini, theophania, purificatio S. Mariae S. Pascha, sicut in superiore capitulo comprehensum est, rogationes tribus diebus, ascensio domini, Sabba- tum sanctum, Pentecosten, S. Johannis baptistae, duodecim apostolorum, maxime SS. Petri et Pauli, qui Euro- pam sua praedicatione illuminaverunt, assumptio S. Mariae, dedicatio basilicae S. Archangeli Michaelis, de- dicatio cujuscunque oratorii, seu cujuslibet sancti, in cujus honore eadem ecclesia fundata est; quod vicinis tantum circumcommorantibus indicendum est, non generaliter omnibus. Indictum vero jejunium, quando a palatio vel a domo fuerit imperatum, ab omnibus generaliter observetur. Reliquae vero festivitates per annum, sicut S. Remigii, S. Mauricii, S. Martini, non sunt cogendae ad feriandum, nec tamen prohi- bendum, si plebs hoc caste et zelo dei cupiunt exercere. Jubendum est eisdem sacerdotibus, ut non permit- tant secum mulieres habitare extraneas, juxta Nicaenum concilium ; nisi eas tantum, in quibus suspicio nulla male oboriri potest. Ut tabernas non ingrediantur, nec sedendo domi nec itinere occupati. Si vero necesse habent ibidem aliquid emendi, missos suos dirigant et ablatam (sic) in aliam domum conferant et cum gratiarum actione fideliter percipiant. Ut placita saecularia non observent, nec fide jussores existant, nec canes ad venandum, nec accipitres nec falcones, nec sparavarios nec ullius ludi, aut spectaculi licentiam Fol. 21. „. Fol 242. u. Fol. 212. b *) Scilicet iste praesens.

Strana 86
86 — Fol. 243. a Fol. 243. b habeant. Sufficit enim eis quod in primo psalmo dicitur : in lege domini eorum esse voluntatem et in lege ejus meditari die ac nocte. Et quod in apostolo praecipitur: nemo militans deo implicat se negotiis saecula- ribus, ut ei placeat, cui se probavit. Ut aliud in ecclesia non legatur aut cantetur; nisi ea quae auctoritatis divinae sunt et patrum orthodoxorum sanxit auctoritas; nec falsa angelorum nomina colant, sed ea tantum quae prophetica et evangelica docet scriptura, id est Michael, Gabriel, Raphael, nec diversa sentiant in ju- diciis poenitentium cum unus minus, alter vero majus, adulando alteri, alteri detrahendo placere velit. Sed considerate qualitatem personae; juxta modum culpae agatur censura vindictae. Ut sciant et intelligant quod sit incesti crimen et hoc unusquisque in sua parrochia praevideat, ne fiat, et si factum fuerit quantum celer- rime potuerit emendetur. Item, ut nullus sibi accipiat de propinquitate usque in quinto genu (gradu); quod si ignoranter factum fuerit, non facile credatur; sed judicio dei examinetur et in (non) separentur in quarto genu, sed penitentia iuncti diebus conjunctionis suae perseverent. Similiter et duas uxores inter se eodem modo conjunctos, aut compater aut commater, filiolus aut filiola spirituales de fonte aut de confirmatione aut deo dicata, aut alterius uxor vivente marito aut alterius maritus vivente uxore. His talibus nulla ratione in matrimonium licitum est conjungi In primo vero genu vel secundo si inventi fuerint, scelus fornicationis perpetrasse, matrimonii jura alterius sciant se funditus perdidisse. In tertio vero genu si inventi fuerint, tali crimine pollutos esse, digna poenitentia ecclesiastica sequatur et tantum matrimonii jura (in eis) vicissim vel alios non negentur. Ubi vero mancipia non unius sed diversae potestatis juncta fuerint ; nisi consentientibus utrisque dominis hujusmodi copulatio rata non erit. Pax predicantibus, gratia obedientibus, gloria deo do- mino nostro Jesu Christo.

Strana 87
In adventu . . . . . . Alius . . . . . . . + + Alia de nativitate Domini nostri Christi . . . . . . + » Unde supra . . . . . . . Aliud . , .. . . + . + + In epiphanin Domini . . . Unde supra. . . . . . + + In purificatione S. Marine . . . Sermo in capite jcjuni . . . . Alius serno . . . . . . + Alius sermo , . . . . + + + Alia . . . . +. +. +... In Pals . ....... Alius Sermo . . . . . + + Sermo in cocoa domini , , , Alia homilia , . . , , . , In feria quinta . . . , . . Sermo in puscha Domini , . . In festo 8. Adalberti . , . . In die Lactaniae . , . . . . In ascensione Domini . . . . Aid, . . . . + . . + + In Pentecosten. . . . . . . Alud, , . . . . . + + + In festo sanctorum Petri et Pauli In assumptione sanctae Mariae . Ald. . . + . . + + + . Saneti Weneezli . . . . . . De sacerdotibus . . . . Sermo in palmis , . . . . . Sermo sancti Laurenti . . . Aid, ...... +. +. (In anniversario principis) . . . Homilia sancti Adalberti . In coena Domini , , . Sermo paschalis. . . . Dedicatio ecclesiae. , . Index homiliarum et sermonum. © WDC ro N N a m on ROM HR je k E kk KE Ek E je jm SNE ER o io aaa nanne o In ascensione domini sermo . . . . Alia praedicatio . . . . . . + + In Pascha . . . . . . + + + + In Pascha , . . . .. + + + + In feria sexta . . . . . . . . . In coena domini . . . . . , . . In die depositionis defunctorum. . Sermo in natali Domini. , . . . Sermo in festo S. Stephani . . . . Sermo in epiphania . . . . . . . De religione christiana , . , . . . Sermo ad populum in enpite quadra- gesimae. , . . . . + . «© + + Sermo in palmis . , . . . . . . De festis paschalibus . , . . . De resurrectione Domini . . . . . In letania majore . . . . . . . Sermo in pentecosten . . . . . . In nativitate S8. Johannis bnptistae, . In natuli S, S. Johannis et Pauli homilig Sanctorum Petri et Pauli . , . . . In festivitate 8, Marie , . . . . + In purificatione 8, Murine. . . . . Natale S. Mariae |. . . . . . + Sermo ad Popllum . . . . . . . Homilia sancti Emerammi, . . . . Sermo omnium sanctorum, . . . . Homilia in natali S, Martini . , . . Homilia de diversis tribulationibus . In festivitate M. R. V. . . ... Sermo sancti Laurentii. , . . . . Deum solum colendum . . . . . . Item unde supra deum colendum . . De sancta Maria . . . . . « Sermo S. Wencezlai . . . . .. Alius sermo . . . . . + + e 6 Sermo ad ppulum . . . . . . . Confesio . . . + . . + + + + pag. 81 82 32 33 34 34 35 36 87 88 88 89 40 41 42 48 48 44 45 46 47 48 48 50 50 51 58 54 55 55 56 57 57 58 59 59 60 Allocutio (episcop) . . . . . + Sermo de oratione dominien . . . . Sermo 2.22 0 42 4 +0 0 Sermo de apostolis , . . . . . . (Ad sacerdotes) . . . . . . . + In die rogationum . . . . . . . Sermo de omnibus sanctis . . . Ammonitio sive praedicatio S. Bonifacii episcopi de abrenuncintione baptis- matis , Lo... ee Homilia cotidiana ad populum . . . Sermo generalis ad populum . . . In natali S, Joaunis Baptistae . . . Sanctorum apostolorum Petri et Pauli De assumptione bentne Mariae . Sermo sancti Michaelis . . . . . In natali S. Andreae apostoli . . . Sermo de christianitate et operibus bonis Audite fratres carissimi, quomodo im- perator nobis mandavit vobis uuntinre de vera christianitate. Sermo . . Sermo de fide catholicn . . . . . In hae homilia continontur vorba snlu- tifera, quam qui logit et opereimplet vitam aeternam possidebit . . . . Sermo in nativitate plurimorum 1nar- tyrum , . . © ©. ©. ... Sermo de dedientione ecclesine . . Alius sermo . . . . .. + Alivd . . 44 02000 Sermo ad populum , . . . . + + De plaga, quae facta fuit in llierusa- lem, eo quod dominicum diem non servaverunt , . . . + + + + + Alius sermo . . + + + + + + © In cupite jejunii, praedicatio omnibus christianis . . . 4. + ++.» Liber *poenitentislis . . . . . . . pag. 60 60 61 62 68 64 65 66 66 68 68 69 70 71 72 78 74 76 76 77 77 78 78 79 80 80 81 81 

Strana 88

Strana 89
Index locorum, personarum et rerum. A. Absolutio minus dignis deneganda, png. 22. fol. 44; a absolutionis sacramentulis formula, pag. 29, fol, 63; a, absolutionis alia formula (extra poenitentiam), pag, 79, fol, 225; b. S. Adalbertus pntronus noster, pag, 15, fol 30; b. angelicam vitam egit, pag. 106, fol. 31; a, pagunis viriliter restitit, png. 16, fol, 31; a. S. Adalbertum ' deus dodit patronum huic parvulae terrae, pag. 59, fol. 149; b. Cur afflietentut homines eo tempore variis malis, pag, 68, fol. 180 ; b. Adimonendi sunt parochiani ad sacramenta suscipienda, pag. 22, fol. 45; a. Ad arbores populus nullum quaerat auxilium, pag. 79, fol. 225; b. Adventus Doinini celebratur, pag. 3, fol. 1; b. Altari quid impouere licent, pug. 21, fol, 43; b, Altaris sncramonti institutio, pag. 28, fol, 60; b. Anathematizetur, qui diem dominicum non custodit, pag, 80, fol, 229; b, Andreas apostolus plurimos ab idolorum cultu revocat, pag. 72, fol, 201; a, Ancyrani eoucilii canon, pag. 82, fol, 288; a. (im) Aneonae civitutis ceclesia s. Stephaui miraculum factum, pag. 37, fol, 81; a, Aqua lustralis die dominiea anto sacrum est conficienda, pug. 22, fol. 44; a. Auguria sunt idolorum cultus, pag. 11, fol. 20; a. Auguriis fides nulla habenda, pug. 16, fol. 31; b, Avorsum facere (ubortum procurare) opus diaboli est, pag. 66, fol, 171; b, Baptismum denegant multi christiani, pag. 54, fol. 120; b. Baptismus secundus, est sincera peccatorum coufossio, pag, 26, fol, 56; a, Baptizare, quando liceut, pag. 22, fol. 45; a, Bestia nulla pro doo colenda, pug 57, fol. 138 ; a. Bibere, quae idolis immolautur, non licet, pag. 74, fol, 177; a. Boleslaus alter Cuin, pag. 20, fol 40; b, Bona non audienda, sed et facienda, pag. 16, fol. 32; a. Bona praesentis vitae, quare a deo petenda sint? pag. 64, fol. 166 ; a. Bona ecclesine non sunt alienanda, pag. 22, fol, 45; a. S. Bonifaeii praedientio de abrenunciatione baptismatis, pag. 66, fol, 171; a, C. Cantica luxuriosa nullus proferat, pag. 73, fol, 203; a, Cantare missam in locis non consecratis non licet, pag. 21, fol, 48; b. Caritas erga. Deum vis invincibilis, pag, 24, fol, 53 ; b. Carmina diabolica nocturnis temporibus prohibendu sunt, pag. 22, fol. 45; a. Castitatem cum propriis uxoribus servent conjugati, pag. 8, fol. 8; a, pag. 66, fol, 172; n. pag. 18, fol. 208; a, Catechumenis per dies paschules sacramentum non est dandum, pag. 83, fol, 233; b. Catechumenis non licet mandueare cum baptizatis, pag. 84, fol. 237; b, Cibi nominantur, quibus licet vesci, pag. 84, fol. 236 ; a. — 281; b. Cibi superfluitas vitanda est, png. 8, fol, 15; b Christi corpus pura mente ef casto corpore sumendum cst, pag. 33, fol. 76; a. Christus in mensa altaris immolatur, pag. 35, fol. 76; b. Ante Christi adventum etiam justi ad inferni claustra duce- bantur, pag. 13, fol. 25; a, In Christum credentes non moriuntur, png. 36, fol. 78; a, Clerieum scholarem habeat quicunque sacerdos, pag. 21, fol, 43; b. S. Clementis ordinatio per S, Petrum, pag. 19, fol. 37; b. In 4coena domini poenitentibus delicta remittuntur, pag. 14, fol. 27; a et: pag. 28, Fol. 60; a. Ad commuuionem (i. e.s. eucharistiam accipiendam) quomodo accedendum ? pag. 39, fol. 83; b. Communio non est a laico deferenda ad infirmos, pag. 21, fol, 43; b Confcesio generalis peccatorum, pag. 60, fol, 151; a. ad convivia pauperes invitandi, pag 3, fol. 8; a, Corpus Domini debetin sanguine intingi, pug. 83, fol, 234; a. Corpus Domini indigue accipientes timeant poenam Judae, pag. 35, fol, 76; a. Cultus idolorum origo explicatur, pag. 3, fol, 5; b. D. Daemoniorum cultus (in Bohemia) viget, pag. 4, fol, Daemones non sunt colendi, pag. 57, fol. 138; b. Decimae ecelesiis dandae, pag. 66, fol, 172 ; a, pag. 81, Fol. 232. Desperandum nunquam de salute, pag. 41, fol. 91, a, Decius Caesar, png. 25, fol. 54; a. Dedientio ecelesige et oratorii celebranda, pag. 30, fol. 65; a. Diabolus ante Christi nativitatem regnavit in inundo, pag. 40, fol. 90; b. Diaboli laquei qui sint? pag. 26, fol. 58; a. Dies dominiea celebranda, pag. 39, fol. 83; pag. 232, 45; a, pag. 39, fol. 83; b. Dilectio christiana in quo differat a& dilectione carnali, pag. 45, fol. 110; a. Pro duce et ejus uxore preces fundere monetur populus, pag. 50, fol. 120; b. 6; b. Fol. E. Ebrietus fugienda, pag. 66, fol. 177, b. snltem propter va- rias infirmitates inde nascentes, pag. 67, fol, 179; b. Ebrietutis culpa, pag. 8, fol. 15; b. * 

Strana 90
ad ecclesiam frequenter eonveniendum, pag. 16, fol. 81; b. ad ecelesinm eleemosyna offerenda, pag, 73, fol. 207; a. in ecelesia psallendum aut orandum, pag. 3, fol. 8; a. Egens proconsul s, Ándream cruci affigi jubet, pag. 72. fol. 201; b. Eleemosyna Deo maxime accepta est, inimicis dimittere inju- rius, png. 14, fol. 27; a. ad olecmosynam dandum quicunque tenetur praecepto divino, pag. 9, fol, 16; b. S. Emerammus pntronus (Bohemine), pag. 51, fol, 182; a. Episcopi est, verbum Dei praedieare, pug. 3, fol, 4; b Episcopi et presbyteri ministerio apostolorum funguntur in ecelesia, png. 70, fol, 194; a. Episcopus unam partem (et quidem quartam) accipit decimarum, pag. 82, fol, 231; b. F. Familiaritas est nobis cum martyribus, quorum reliquias posei- demus, pag, 82, fol. 69 ; a. Feminne, qune venenum congerunt, manifestandae sunt, pag. 39, fol, 84; a. Feminae nullae sint in domibus sacerdotum, pag. 21; fol. 48 ; a. Femiuis non lieet ad altare accedere et calicem tangere, pag. 21, fol, 43 ; a. Ferinndi quinam dies'sint per annum, pag, 85, fol. 241; b. Filaeterina habere, opus diaboli est, pag. 66, fol, 171; b. Filactorin dinbolica, nemo sibi adpendat, pag. 74, fol, 209; a. Ad foutes ne fiant sacrificia, pug. 57, fol. 188; b. A fontibus populus christinnus ne quaerat auxilium, png. T9, fol. 225; b. Formula fidei, pag. 27, fol. 62; a. Formula absolutionis sneramentalis peccatorum, fol. 63; n. Fornicationis vitium, pag. 8, fol. 15; b. Fornientoribus, qune poenitentia injungenda, pag. 82, fol. 282; a, pog. 29, G. ad generis humani salutem quae Deus molitus sit, ante Cliristi adventum, pag. 15, fol, 29; a, Gentes (gentiles) ad fidem christianam perducendae sunt, pag. 3. fol. 5; a. Gentiles resurrectionem mortuorum non credunt, pag. fol. 78; a. Georgius patriarcha Hierosolymitanus, pag. 80, fol, 299; b. Grandinem exeiture posse dicuntur quacdam feminae, pag. 39, fol. 84; a. 36, IL Hilerdensis concilii canon, pag. 82, fol. 238; a. Honorandi sunt homines pii, nunquam vero adorandi, pag. 57, fol. 138; b. Iloras canonieas persolvant sacerdotes, etiam nocte surgentes png. 21, fol. 43; a I. Idola non sunt adoranda, pag. 74, fol, 208; b. Jejunium praecipitur et commendatur, pag. 9, fol, 16; a et pag. 39 & 40, fol, 86; b. Jejunium unaeum eleemosyna Deo acceptum, pag. 9, fol 16; a; её pag. 40, fol, 87; a. Jejunando quadraginta dies per annum decimas deo offerimus, pag. 89, fol. 86; a. Jejunium pro nihilo habendum, nisi mens abstinet ab illicitis, pag. 40, fol, 87; a. a jejunio quinam dispensati, pag. 89, fol, 86; b, pro imperatore oratio, pag. 82, fol. 69; b, Improbi e vita egredientes ab exercitu daemonum recipiuntur pag. 67, fol. 177; b. Ineantationes eredentes indicandi sunt, aut presbiteris suis, nut episcopo, pag. 39, fol. 83; b. Indigni ne accedant ad mensam domini, pag. 28, fol. 61; a. Indulgentiam dut episcopus peracta populi confessione publica, pag. 78, fol. 233; a, Infanticidis deneganda absolutio, pag. 82, fol. 233; a. Infinni corpus et sanguinem Domini sumant, pag. 74; fol. 209; a. Infirmi ne adhibeant carios (cantatores), pag. 74, fol. 209; a. Infirmi a sacerdotibus visitandi sunt et s, oleo unguendi, pag. 21, fol. 43; b. Interrogare divinos aut percantatores non licet, pag. 74, fol. 209; a. L. S. Laurentii martyrium, pag. 26, fol. 57; a. et pag. 25, fol. 54; a. Leprosis non permittitur, corpus et sanguinem Domini cum sanis sumere, pag. 83, fol, 234, Leetionarium quilibet sacerdos habeat, png. 21, fol. 43; b. Letaniam faciunt Saraceni (Hierosolymis), png. 80, fol, 229; a, Ligaturas (diabolicas) sibi aopendere non licet, pag. 4, fol. 209; b. Lumina aecensa ferebant singuli qui sacro intererant in festo Purificationis B. M. V., pag. 8, fol. 14; b. Magis in Chaldaea stella apparuit, pag. 38, fol. 81; b. Maleficia qui eredunt, manifestandi sunt, pag. 39, fol. 88; b. A malefieis populus christianus auxilium nullum petat, pag. 19, fol. 225; b. Mandata Dei memoriter tenendu, pag. 43,fol. 104; a. Mandntum imperatoris de praedicanda vera christianitate, pag. 14, fol. 210; a. Manducare non licet, quae idolis immolantur, pag. 74, fol. 208; b. S. Maria ab omni labe peccati libera, pug. 47, fol 113; b. S. Maria in castitate permanere volens, pag. 47, fol, 114; a. S. Mariae purificatio, pug. 7, fol. 17; b. 5 . Martini festum quomodo celebrandum, pag. 85, fol, 242; a Martyrium s, Andrene, pug. 72, fol. 201; a. Matrimonium quibus inire liceat, pag. 86, fol, 248 ; a. et b. S. Màuritii festum quomodo celebrandum, pag. 85, fol 242; a. Medici fideles ab infirmis adhibeantur, png. 80, fol. 295; b. Miesale plenarium quilibet sacerdos habeat, pag. 21, fol. 48; b. Missam cantare non licet poenitentibus, ut suppleat jejunium, pag. 80, fol. 226 ; a. Missam celebrans sit jejunus et semper communicet, pag. 21. fol. 48; a. Mortulitas in Hierosolymis qua de causa exorta, pag. 30, fol. 229; a. 

Strana 91
Pro mortalitate animalium aut pestilentia. christiani ne ab auguratricibus àuxilium quaerant, pag. 79, fol. 225; b. Mortui non sunt (pro deo) colendi, pag. 67, fol. 188 ; b. Munera eur deo offerendn, pag. 7, fol. 17; a. N. Ante nativitatem Domini diabolus regnavit in mundo, pag. 40, fol, 90; b. Necessaria ad usus temporales a Deo petenda, pag. 46; fol. 111; b. Nicaeni concilii canon, pag, 82, fol, 233 ; a. ante Nonam (in quadragesima) non licet prandium sumere, pag. 68, fol, 180; a. Nuptine incestae non sunt celandae. pag. 39, fol, 88; b. Nuptiae inter consanguineos non sunt ineundae, pag. 22, fol. 45; b. Nuptiae publice celebrandae sunt, pag. 22, fol 4D; b. O. Oblationes singuli afferant, pag. 73, fol. 208; b. De oblationibus fidelium (decimis) quatuor partes fiant, pag. 82, fol, 231; b. Oblatio per vim aut injuriam acquisita abominabilis coram Deo, pag. 61, fol. 155; b. Oblatio (in missa) fit pro vivis et defunctis, pag. 39, fol, 83; b. Oratio dominien memoriter tenenda, pag. 39, fol. 83; b. P. In palmis (dominien) arborum rami in ecclesia portabantur, pag. 40, fol. 90; a. Panis consecratus si per negligentiam aut casu terra tenus ceciderit, qune poena injungenda, pag. 83, fol. 135; a. pro Papa oratio, pag. 32, fol. 69; b. Parochiani in propria ecclesia divinis intersint, pag. 22, fol. 44; b. ad partus necandos feminae quaedam venenum congerunt, pag. 39, fol. 84; a. Patrini curam gerant filiorum suorum, pag. 22, fol 45; b. et pag. 66, fol. 172; a. Pauperes unam purtem (et quidem quartam) accipiant de de- cimis, pag. 82, fol. 281; b. Pauperes ad conviviola invitandi sunt, pag. 66, fol. 172; b. Peregrini hospitio recipiendi sunt, pag. 38, fol. 82; b. et pag. 78, fol. 207; b, Peregrinis humanitas est impendendu, pag. 44, fol. 114; b. Petere licet necessnria ad praesentem vitam, pag. 31, fol, 68; b. s, Petri umbra aegrotos sanavit, pag. 46, fol, 112; b, s. Petrus crucifixus versis pedibus, pag. 69, fol, 193; b. Plaga Hierosolymis, pag. 80, fol, 228; b. Plebi symbolum apostolorum et oratio dom, insinuanda, pag. 22, fol, 44; a. Poentitentes ne praesumant carnibus vesci, pag. 80, fol. 225;b. Poenitentes non sunt invitundi ad carnes manducandas, pag. 22. fol. 44; b. Poenae tartari deseribuntur, pag. 11, fol, 20; b. Pracparatio ad s. communionem, pag. 39, fol. pag. 41, fol. 91; b. Praemium nullum sacerdotes exigant pro baptismo ete. pag. 21, fol, 43; b. Presbyteri arma ne ferant, pag. 21, fol. 44; a. 83; b. et Presbyteris non licet poenitentes dispensare a jejunio, pag. 80, fol, 225; b. Pro principe oratio, pag. 32, fol, 69; b. Probi e vita excedentes excipiuntur ab agmine angelorum pag. 67, fol, 178; a. Q. In quadragesima a voluptatibus abstinendum, png. 9, fol. 17 ; a, Quadragesimnale jejunium cur sit institutum, pag. 9, fol, 17; b. In quadragesima duabus per diem vicibus manducare non licet, pag. 68, fol, 180; a. In quadragesima quotidie ecclesine visitandne, pag. 68; fol 180; a. R. Regi et principibus fideliter serviendum est, pag. 16, fol, 31; b. Pro rege oratio, pag. 32, fol 69; b. item pag. 50, fol, 120; b. Reliquiae martyrum coluntur, pag, 32, fol, 69; a. 8. Remigii festum, quomodo celebrandum, pag. 85, fol, 242; a. ad restaurandam ecclesiam quarta pars decimarum impendatur, pag. 82, fol, 281; b. S. Sacerdotes vitam pauperem agant, pag. 68; fol 164; b, seurrilitatibus etjocis inordinatis finem faciunt, pag. 64, fol. 164; b. in studium orationis et lectionis ineumbant, pag. 64, fol, 164; b. Sacerdotes habitent juxta ecclesiam, pag. 21, fol, 48 a, Sacerdotibus quae sint discenda pag. 85, fol. 241; a. de salute animae nusquam est desperandum, pag. 10, fol. 18; a, Signaculo fidei christiani se muniant, pag. 39, fol, 883; b. Sortes et characteres pro nihilo habendi sunt, pag. 21, fol, 42; a, Spes omnis salutis in confessione pecentorum consistit, pag, 81, fol. 67; a; Spoliare viventes et ornare sepulchra sanctorum scelus nefa- rium est, pag. 61, fol. 156; a. Strigas et fictos lupos credere opus est dinboli, pag. 66, fol. 171; b. Ad s. Stephani sepulerum fiunt miracula, pag. 37, fol, 80; b. T. Tribulationibus diversis cur affigantur christiani, pag. 54, fol. 120; a. v. Vasa sacra in vadimonium non sunt danda, pag. 22, fol, 44 ; a. Veneficia et incantationes opus sunt diaboli, pag, 66, fol, 171; b. Verbositare in ecclesia non lieet, pag. 66, fol. 172; a, Verbum aalutis memoriter tenendum, pag. 5, fol. 8; b. Vestes et vase, quibus nti licet in celebratione missne, pag. 21, fol. 43; a. Viduitatis custodia, pag. 8, fol, 14; a. Virginitatem perdidit Eva, inobediens facta Dei praecepto, pag. 47, fol. 114; a. 8, Vitus, pag. 60, fol, 151; a. Voluntas hominis praeparatur & Deo, ut credat, pag. 36,101. 78 ; u. W. S. Wenceslaus Patronus, pag. 20, fol, 39; b. et pag. 58, fol, 148; a. s, Wenceslai virtutos, pag. 20, fol. 40; a.