z 98 stránek
Titel
I
Vorwort
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Einleitung
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Editionseinleitung
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Edition
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Název:
Das Buch der Prager Malerzeche (Kniha bratrstva malířského v Praze) 1348-1527 ; vollständiger Text nebst einem kritischen Commentar
Autor:
Patera, Adolf; Tadra, Ferdinand
Rok vydání:
1878
Místo vydání:
Praha
Česká národní bibliografie:
Počet stran celkem:
98
Počet stran předmluvy plus obsahu:
I+97
Obsah:
- I: Titel
- 1: Vorwort
- 3: Einleitung
- 53: Editionseinleitung
- 61: Edition
upravit
Strana I
DAS BUCH DER PRAGER MALERZECHE (Kniha bratrstva malířského v Praze) 1348—1527. Vollständiger Text nebst einem kritischen Commentar zu der von Prof. Pangerl (und Prof. Woltmann) veranstalteten Ausgabe dieses Buches im 13. Theile von Eitelberger's „Sammlung von Quellenschriften für Kunstgeschichte oc. Herausgegeben von Ad. Patera und Ferd. Tadra. PRAG. Druck von J. OTTO. Selbstverlag. 1878.
DAS BUCH DER PRAGER MALERZECHE (Kniha bratrstva malířského v Praze) 1348—1527. Vollständiger Text nebst einem kritischen Commentar zu der von Prof. Pangerl (und Prof. Woltmann) veranstalteten Ausgabe dieses Buches im 13. Theile von Eitelberger's „Sammlung von Quellenschriften für Kunstgeschichte oc. Herausgegeben von Ad. Patera und Ferd. Tadra. PRAG. Druck von J. OTTO. Selbstverlag. 1878.
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Der für das Mittelalter so characteristische Corporationsgeist trieb auch in Böhmen reichliche Blüten. Eine der interessantesten. Associationen, auf deren Wiege der Glanz von Kaiser Karl's IV. glorreicher Regierung herniederstrahlte, war die zu Prag 1348 von Malern und Schildern gestiftete Innung, welche zwar die Pfiege der Religiosität, namentlich den Cultus des h. Lucas, des Patrons der Maler, stets im Auge behielt, daneben aber die Regelung bestimm- ter, wichtigerer Fragen des Gewerbelebens bezweckte und im Laufe der Zeit durch die immer nachdrücklicher verfolgte Wahrung ihrer gewerblichen und materiellen Sonder-Interessen ihren zunftartigen Character noch kräftiger ausprägte, ohne sich von ihrer religiösen Grundrichtung loszusagen. Die Kunstgeschichte Böhmens darf es als eine besondere Gunst des Glückes ansehen, dass ihr nicht allein die ursprünglichen Statuten dieser Bruderschaft oder Zeche sondern auch die später beschlossenen Anderungen und Erweiterungen jener Statuten nebst mehren Namenlisten von Zechmitgliedern und verschie- denen Nachrichten über Vorgänge innerhalb der Genossenschaft in dem sogenannten "Buch der Prager Malerzeche“ aufbewahrt worden sind. Die theils deutsch, theils böhmisch, theils lateinisch abgefassten Aufzeichnungen des genannten Buches erstrecken sich über einen Zeitraum von 179 Jahren (nämlich von 1348 bis 1527), woraus man indess nicht folgern darf, die Prager Maler-Innung habe ihr Leben nur bis 1527 gefristet ; im Gegentheile erwirkte sie 1523 von König Ludwig, dann 1595 von Kaiser Rudolph II. eine Be� stätigung ihrer Statuten und ging nach manichfachem Wechsel ihrer inneren und äusseren Verhältnisse erst in der 2. Hälfte des vorigen Jahrhunderts ein.1) Ausserhalb der Prager Maler-Gilde hat man seit 1) Das Hofdekret, welches sämmtliche Bruderschaften aufgehoben hat, datirt v. 22. Mai 1783.
Der für das Mittelalter so characteristische Corporationsgeist trieb auch in Böhmen reichliche Blüten. Eine der interessantesten. Associationen, auf deren Wiege der Glanz von Kaiser Karl's IV. glorreicher Regierung herniederstrahlte, war die zu Prag 1348 von Malern und Schildern gestiftete Innung, welche zwar die Pfiege der Religiosität, namentlich den Cultus des h. Lucas, des Patrons der Maler, stets im Auge behielt, daneben aber die Regelung bestimm- ter, wichtigerer Fragen des Gewerbelebens bezweckte und im Laufe der Zeit durch die immer nachdrücklicher verfolgte Wahrung ihrer gewerblichen und materiellen Sonder-Interessen ihren zunftartigen Character noch kräftiger ausprägte, ohne sich von ihrer religiösen Grundrichtung loszusagen. Die Kunstgeschichte Böhmens darf es als eine besondere Gunst des Glückes ansehen, dass ihr nicht allein die ursprünglichen Statuten dieser Bruderschaft oder Zeche sondern auch die später beschlossenen Anderungen und Erweiterungen jener Statuten nebst mehren Namenlisten von Zechmitgliedern und verschie- denen Nachrichten über Vorgänge innerhalb der Genossenschaft in dem sogenannten "Buch der Prager Malerzeche“ aufbewahrt worden sind. Die theils deutsch, theils böhmisch, theils lateinisch abgefassten Aufzeichnungen des genannten Buches erstrecken sich über einen Zeitraum von 179 Jahren (nämlich von 1348 bis 1527), woraus man indess nicht folgern darf, die Prager Maler-Innung habe ihr Leben nur bis 1527 gefristet ; im Gegentheile erwirkte sie 1523 von König Ludwig, dann 1595 von Kaiser Rudolph II. eine Be� stätigung ihrer Statuten und ging nach manichfachem Wechsel ihrer inneren und äusseren Verhältnisse erst in der 2. Hälfte des vorigen Jahrhunderts ein.1) Ausserhalb der Prager Maler-Gilde hat man seit 1) Das Hofdekret, welches sämmtliche Bruderschaften aufgehoben hat, datirt v. 22. Mai 1783.
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2 deren Auflösung nur Einmal von dem-Buche eine spärliche Kunde erhalten und zwar durch den Prager Architectur- und Historienmaler Joh. Quirin Jahn, welcher 1788 in Riegger’s „Materialien zur alten und neuen Statistik von Böhmen“ einen Theil des Malerbuches ab- drucken liess.1) Er hatte nämlich, als sämmtliche Archivalien der auf- gelösten Prager Malerzeche unter den Hammer gekommen, das in Rede stehende Buch — eine Papierhandschrift im kleinen, sogenann- ten Ziegelformat — erstiegen und als Kunstschriftsteller nicht ohne Verwerthung lassen wollen ; nach seinem 1802 erfolgten Tode erwarb die Handschrift der warmherzige Kunstmäcen, Kunstkenner und Kupferstichsammler Franz Graf Sternberg-Manderscheid, eben der- selbe, durch dessen Bemühungen der böhmische Adel vermocht worden, 1796 die Privatgesellschaft patriotischer Kunstfreunde zu gründen: dankbar erhob ihn diese 1802 auf den Präsidentenstuhl, den er bis zu seinem Ableben (am 8. April 1830) inne hatte ; aus der Sternberg'schen Bibliothek gelangte der Codex auf dem Wege der Schenkung in den Besitz der vorgedachten Privatgesellschaft, welche gegen ihren Urheber, Förderer und langjährigen Prases nur eine Pflicht der Pietät erfüllt, wenn sie das kostbare Andenken hoch in Ehren hält. Als ein nur auf Fachmänner berechnetes Sammelwerk fanden Riegger’s „Materialien“ ihre Leser fast nur in rechts- und staats- wissenschaftlichen Kreisen. Was Wunder, wenn alles das, was Jahn über die Prager Malerbruderschaft und deren Verfassung in den „Materialien“ veröffentlicht hat, für das übrige Publicum so gut wie verloren ging? Von 1788 an bis in unsere Gegenwart herein wusste nur ein kleines Häuflein von Bibliophilen, Geschichtsforschern und Kunstgelehrten um das denkwürdige Buch, welches über eine der ältesten Gilden Böhmens so dankeswerthe Aufschlüsse bietet. Gern vernahm man daher voriges Jahr die in Prag vielfach colportirte Mittheilung : Professor Pangerl arbeite, von zweien sei- 1) Von einer oder der anderen flüchtigen oder gelegentlichen Erwäh- nung des Buches in neuerer Zeit (so z. B. in Gruebers „Hauptperioden der mittelalterlichen Kunstentwicklung in Böhmen, Mähren und Schlesien. Prag 1871") müssen wir eben so absehen wie von den im „Světozor“ 1870 N. 16, 17, 22 abgedruckten Statuten-Fragmenten, weil diese theils nur eine Repro- duction des Jahn’schen Abdruckes sind, theils auf einem ganz anderen Ma- nuscripte basiren.
2 deren Auflösung nur Einmal von dem-Buche eine spärliche Kunde erhalten und zwar durch den Prager Architectur- und Historienmaler Joh. Quirin Jahn, welcher 1788 in Riegger’s „Materialien zur alten und neuen Statistik von Böhmen“ einen Theil des Malerbuches ab- drucken liess.1) Er hatte nämlich, als sämmtliche Archivalien der auf- gelösten Prager Malerzeche unter den Hammer gekommen, das in Rede stehende Buch — eine Papierhandschrift im kleinen, sogenann- ten Ziegelformat — erstiegen und als Kunstschriftsteller nicht ohne Verwerthung lassen wollen ; nach seinem 1802 erfolgten Tode erwarb die Handschrift der warmherzige Kunstmäcen, Kunstkenner und Kupferstichsammler Franz Graf Sternberg-Manderscheid, eben der- selbe, durch dessen Bemühungen der böhmische Adel vermocht worden, 1796 die Privatgesellschaft patriotischer Kunstfreunde zu gründen: dankbar erhob ihn diese 1802 auf den Präsidentenstuhl, den er bis zu seinem Ableben (am 8. April 1830) inne hatte ; aus der Sternberg'schen Bibliothek gelangte der Codex auf dem Wege der Schenkung in den Besitz der vorgedachten Privatgesellschaft, welche gegen ihren Urheber, Förderer und langjährigen Prases nur eine Pflicht der Pietät erfüllt, wenn sie das kostbare Andenken hoch in Ehren hält. Als ein nur auf Fachmänner berechnetes Sammelwerk fanden Riegger’s „Materialien“ ihre Leser fast nur in rechts- und staats- wissenschaftlichen Kreisen. Was Wunder, wenn alles das, was Jahn über die Prager Malerbruderschaft und deren Verfassung in den „Materialien“ veröffentlicht hat, für das übrige Publicum so gut wie verloren ging? Von 1788 an bis in unsere Gegenwart herein wusste nur ein kleines Häuflein von Bibliophilen, Geschichtsforschern und Kunstgelehrten um das denkwürdige Buch, welches über eine der ältesten Gilden Böhmens so dankeswerthe Aufschlüsse bietet. Gern vernahm man daher voriges Jahr die in Prag vielfach colportirte Mittheilung : Professor Pangerl arbeite, von zweien sei- 1) Von einer oder der anderen flüchtigen oder gelegentlichen Erwäh- nung des Buches in neuerer Zeit (so z. B. in Gruebers „Hauptperioden der mittelalterlichen Kunstentwicklung in Böhmen, Mähren und Schlesien. Prag 1871") müssen wir eben so absehen wie von den im „Světozor“ 1870 N. 16, 17, 22 abgedruckten Statuten-Fragmenten, weil diese theils nur eine Repro- duction des Jahn’schen Abdruckes sind, theils auf einem ganz anderen Ma- nuscripte basiren.
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3 ner Collegen, Martin und Woltmann, unterstützt, an einer neuen, kritischen Ausgabe desselben. Die vereinte Kraft dreier fachmännischen Notabilitäten schien ein Werk von seltener Gediegenheit zu verbürgen und spannte in nicht geringem Grade die Erwartung. Es ist daher erklärlich, dass man nach dem Anfangs März d. J. in Wien erschienenen 13. Bande der „Quellenschriften für Kunstgeschichte“, welcher die angekündigte Ausgabe Pangerl’s der Welt übergab, mit einer gewissen Hast griff. Die Ausgabe trägt auf dem Titelblatte die alleinige Firma des Prof. Pangerl, da seine zwei Collegen nur für die Einleitung eine Bei- steuer geliefert haben, während er selbst — als Fachmann der Paläo- graphie und Professor der Diplomatik — die Hauptarbeit, nämlich die diplomatisch-kritische Wiedergabe, theilweise Uebersetzung und Erläuterung des Textes besorgt hat. Schon bei dem ersten flüchti- gen Durchblättern dieser Publication fielen dem streifenden Blicke gewisse Stellen auf, die Befremden erregten; verweilte die prüfende Aufmerksamkeit hierauf etwas länger bei dem Werke, wurde man ganz verdutzt; als man schliesslich die Publication mit dem alten Codex selbst verglich, da konnte man sich des hellen Erstaunens nicht erwehren. Dass es aber keineswegs die Meisterschaft, sondern die ganz unfachmännische Arbeit des Herrn Editors war, welche jene Steigerung des verblüffenden Eindruckes hervorgebracht, dürften die nachstehenden Zeilen erhärten, welche aus dem Buche des Prof. Pangerl wenigstens die wichtigeren unter den ihn gravirenden Mo- menten herausgreifen und mit den nöthigen Bemerkungen begleiten werden. — Wir beginnen sofort mit der Einleitung, welche wir jedoch nur so weit, als sie aus der Feder des Prof. Pangerl herrührt, berücksichtigen können. — Um bei der Beschreibung des Co- dex recht gründlich vorzugehen, mustert der Herr Editor auf S. 2 und 3 auch die Pergamentdeckel und die auf deren Innenseiten vorkommenden zwei böhmischen Notizen. Aus einer derselben — der kürzeren und theilweise verwischten —liest er das Wort „bobysie“ heraus. „Bobysie“?? Alle Linguisten der Welt, und zögen sie auch sämmtliche Sanskrit-Idiome zu Rathe, wären nicht im Stande, das monströse Wort zu erklären. Natürlich! Denn auf dem Deckel des *
3 ner Collegen, Martin und Woltmann, unterstützt, an einer neuen, kritischen Ausgabe desselben. Die vereinte Kraft dreier fachmännischen Notabilitäten schien ein Werk von seltener Gediegenheit zu verbürgen und spannte in nicht geringem Grade die Erwartung. Es ist daher erklärlich, dass man nach dem Anfangs März d. J. in Wien erschienenen 13. Bande der „Quellenschriften für Kunstgeschichte“, welcher die angekündigte Ausgabe Pangerl’s der Welt übergab, mit einer gewissen Hast griff. Die Ausgabe trägt auf dem Titelblatte die alleinige Firma des Prof. Pangerl, da seine zwei Collegen nur für die Einleitung eine Bei- steuer geliefert haben, während er selbst — als Fachmann der Paläo- graphie und Professor der Diplomatik — die Hauptarbeit, nämlich die diplomatisch-kritische Wiedergabe, theilweise Uebersetzung und Erläuterung des Textes besorgt hat. Schon bei dem ersten flüchti- gen Durchblättern dieser Publication fielen dem streifenden Blicke gewisse Stellen auf, die Befremden erregten; verweilte die prüfende Aufmerksamkeit hierauf etwas länger bei dem Werke, wurde man ganz verdutzt; als man schliesslich die Publication mit dem alten Codex selbst verglich, da konnte man sich des hellen Erstaunens nicht erwehren. Dass es aber keineswegs die Meisterschaft, sondern die ganz unfachmännische Arbeit des Herrn Editors war, welche jene Steigerung des verblüffenden Eindruckes hervorgebracht, dürften die nachstehenden Zeilen erhärten, welche aus dem Buche des Prof. Pangerl wenigstens die wichtigeren unter den ihn gravirenden Mo- menten herausgreifen und mit den nöthigen Bemerkungen begleiten werden. — Wir beginnen sofort mit der Einleitung, welche wir jedoch nur so weit, als sie aus der Feder des Prof. Pangerl herrührt, berücksichtigen können. — Um bei der Beschreibung des Co- dex recht gründlich vorzugehen, mustert der Herr Editor auf S. 2 und 3 auch die Pergamentdeckel und die auf deren Innenseiten vorkommenden zwei böhmischen Notizen. Aus einer derselben — der kürzeren und theilweise verwischten —liest er das Wort „bobysie“ heraus. „Bobysie“?? Alle Linguisten der Welt, und zögen sie auch sämmtliche Sanskrit-Idiome zu Rathe, wären nicht im Stande, das monströse Wort zu erklären. Natürlich! Denn auf dem Deckel des *
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4 Codex steht: Zdálo by sě (es würde scheinen), was der Paläograph und Diplomatiker Pangerl zu zda bobysie verballhornt hat. Ueber die zweite längere Notiz äussert der Herr Editor, sie stamme aus dem 16. Jahrhundert und besage „ausser Anderem“, dass der Codex, der jetzt nur 118 Blätter zählt, damals aus 122 Blättern bestanden habe. Dieses scheinbar harmlose „Ausser Anderem“, woraus man schliessen sollte, die Notiz rede nicht bloss von der Stärke des Codex, sondern auch von andern Dingen, wird an dem Herrn Editor zum Verräther; es verräth nämlich, dass er nur den ersten Satz, der wirklich von 122 Blättern spricht, zu lesen ver- mochte, dass aber alles Folgende seiner Entzifferungskunst getrotzt hat; sonst hätte er daraus erfahren, der Codex habe ausser den 122 noch zwei weitere Blätter, bis auf enge Streifen abgeschnitten, enthalten, welche im Codex belassen wurden, weil ihre Entfernung die zusammengeheftete Blattlage, zu der sie gehörten, gelockert hätte. Es sind also — nicht wie der Herr Editor folgert, bloss 4, sondern — 6 Blätter verloren gegangen. Uebrigens hat uns Prof. Pangerl durch die Behauptung, die zweite böhmische Notiz gehöre dem 16. Jahr- hundert an, kein sonderliches Zutrauen zu seiner Sicherheit, das Alter von Handschriften zu bestimmen, eingeflösst; vielmehr datirt die Notiz, wie die spitze und rechtshin geneigte Currentschrift mit ihrem neuartig entwickelten Ductus beweist, aus einer bedeutend späteren Zeit. Auf S. 11 tritt Prof. Pangerl, jedoch nicht zum Vortheile sei- nes wissenschaftlichen Ansehens, als Barbierer-Protector auf. Die Maler und Schildmacher, welche zugleich Wappenmaler waren, bil- deten nämlich wohl den Ur� und Hauptkern der 1348 von ihnen gestifteten Bruderschaft, nahmen aber in dieselbe auch die Vertre- ter anderer Handwerke auf z. B. Bildhauer, Permeter oder Perga- mentmacher, Goldschläger, Kunststicker, Illuminatoren oder Hand- schriftenmaler u. s. w. — Prof. Pangerl will nun in die Prager Maler- bruderschaft auch die Barbiere einschwärzen, weil er in den Mit- gliederverzeichnissen die Bezeichnung Rasores gefunden. Hier spielt ihm aber seine Gelehrsamkeit einen argen Streich. Er hält seine Schützlinge für Rasores barbae, da sie doch Rasores pergameni oder Pergamentglätter waren, welche an das von den Permetern fabri- zirte Pergament die letzte Hand anlegten, indem sie dasselbe für den unmittelbaren Gebrauch der Scriptoren und Illuminatoren her-
4 Codex steht: Zdálo by sě (es würde scheinen), was der Paläograph und Diplomatiker Pangerl zu zda bobysie verballhornt hat. Ueber die zweite längere Notiz äussert der Herr Editor, sie stamme aus dem 16. Jahrhundert und besage „ausser Anderem“, dass der Codex, der jetzt nur 118 Blätter zählt, damals aus 122 Blättern bestanden habe. Dieses scheinbar harmlose „Ausser Anderem“, woraus man schliessen sollte, die Notiz rede nicht bloss von der Stärke des Codex, sondern auch von andern Dingen, wird an dem Herrn Editor zum Verräther; es verräth nämlich, dass er nur den ersten Satz, der wirklich von 122 Blättern spricht, zu lesen ver- mochte, dass aber alles Folgende seiner Entzifferungskunst getrotzt hat; sonst hätte er daraus erfahren, der Codex habe ausser den 122 noch zwei weitere Blätter, bis auf enge Streifen abgeschnitten, enthalten, welche im Codex belassen wurden, weil ihre Entfernung die zusammengeheftete Blattlage, zu der sie gehörten, gelockert hätte. Es sind also — nicht wie der Herr Editor folgert, bloss 4, sondern — 6 Blätter verloren gegangen. Uebrigens hat uns Prof. Pangerl durch die Behauptung, die zweite böhmische Notiz gehöre dem 16. Jahr- hundert an, kein sonderliches Zutrauen zu seiner Sicherheit, das Alter von Handschriften zu bestimmen, eingeflösst; vielmehr datirt die Notiz, wie die spitze und rechtshin geneigte Currentschrift mit ihrem neuartig entwickelten Ductus beweist, aus einer bedeutend späteren Zeit. Auf S. 11 tritt Prof. Pangerl, jedoch nicht zum Vortheile sei- nes wissenschaftlichen Ansehens, als Barbierer-Protector auf. Die Maler und Schildmacher, welche zugleich Wappenmaler waren, bil- deten nämlich wohl den Ur� und Hauptkern der 1348 von ihnen gestifteten Bruderschaft, nahmen aber in dieselbe auch die Vertre- ter anderer Handwerke auf z. B. Bildhauer, Permeter oder Perga- mentmacher, Goldschläger, Kunststicker, Illuminatoren oder Hand- schriftenmaler u. s. w. — Prof. Pangerl will nun in die Prager Maler- bruderschaft auch die Barbiere einschwärzen, weil er in den Mit- gliederverzeichnissen die Bezeichnung Rasores gefunden. Hier spielt ihm aber seine Gelehrsamkeit einen argen Streich. Er hält seine Schützlinge für Rasores barbae, da sie doch Rasores pergameni oder Pergamentglätter waren, welche an das von den Permetern fabri- zirte Pergament die letzte Hand anlegten, indem sie dasselbe für den unmittelbaren Gebrauch der Scriptoren und Illuminatoren her-
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5 zustellen hatten. Näheres hierüber weiter unten anlässlich des tücki- schen Lazebka. Da wir es hier nur mit Prof. Pangerl zu thun haben, so kön- nen wir uns bei dem grammatischen und kunstgeschichtlichen Ex- curs, welchen die Prof. Martin und Woltmann für die Einleitung geschrieben haben, um so weniger aufhalten, als Prof. Woltmann, dessen prinzipieller Standpunkt erst discutirt werden müsste, schon für sich allein eine ganze Brochüre erheischen würde; wir behalten uns nur einige gelegentliche Seitenblicke auf seinen Beitrag vor. Den nächsten Gegenstand unserer Besprechung bildet daher der deutsche Text der aus dem Jahre 1348 herrührenden Statuten der Prager Maler- zeche. Es dürfte nicht überflüssig sein hervorzuheben, dass der von Prof. Pangerl edirte Papier-Codex nur eine Abschrift jener Statuten bietet; denn das Original derselben war eine auf Pergament ge- schriebene, für sich bestehende Urkunde, welche mit der Bestäti- gung und dem Amtssiegel der Behörde, nämlich des Prager Magi- strats versehen, — gleich der Innungskassa, dem Innungssiegel und allen auf die Innungsangelegenheiten bezüglichen Akten — in der Zechlade aufbewahrt wurde. Die Statuten der Malerzeche mussten bei ihrer Entstehung drei Stadien durchlaufen. Zu Neujahr 1348 wurden sie von den Gründern der Zeche im Entwurf durchberathen, vereinbart und angenommen, hierauf der Behörde vorgelegt und schliesslich als behördlich sanctionirte Urkunde den Gründern zurück- gestellt. Da die Gründer den zu Neujahr vereinbarten Entwurf ge- wiss ohne jeden Aufschub beim Magistrate eingereicht haben wer- den, so erfolgte die Bestätigung jedenfalls im Laufe der ersten 6—7 Monate; selbstverständlich kann die Abschrift der sanctionir- ten Statuten, die sich in unserem Codex findet, erst in die späte- ren Monate des Jahres 1348 fallen. Welche Monate dies gewesen seien, das wird uns sofort der Codex verrathen und zwar durch eine Stelle, aus welcher Prof. Pangerl sehr seltsame Dinge her- ausliest. Auf der allerersten Seite unseres Codex steht nämlich fol- gende zweizeilige Notiz: „Czu iar an des herbstys anevank ich gienk
5 zustellen hatten. Näheres hierüber weiter unten anlässlich des tücki- schen Lazebka. Da wir es hier nur mit Prof. Pangerl zu thun haben, so kön- nen wir uns bei dem grammatischen und kunstgeschichtlichen Ex- curs, welchen die Prof. Martin und Woltmann für die Einleitung geschrieben haben, um so weniger aufhalten, als Prof. Woltmann, dessen prinzipieller Standpunkt erst discutirt werden müsste, schon für sich allein eine ganze Brochüre erheischen würde; wir behalten uns nur einige gelegentliche Seitenblicke auf seinen Beitrag vor. Den nächsten Gegenstand unserer Besprechung bildet daher der deutsche Text der aus dem Jahre 1348 herrührenden Statuten der Prager Maler- zeche. Es dürfte nicht überflüssig sein hervorzuheben, dass der von Prof. Pangerl edirte Papier-Codex nur eine Abschrift jener Statuten bietet; denn das Original derselben war eine auf Pergament ge- schriebene, für sich bestehende Urkunde, welche mit der Bestäti- gung und dem Amtssiegel der Behörde, nämlich des Prager Magi- strats versehen, — gleich der Innungskassa, dem Innungssiegel und allen auf die Innungsangelegenheiten bezüglichen Akten — in der Zechlade aufbewahrt wurde. Die Statuten der Malerzeche mussten bei ihrer Entstehung drei Stadien durchlaufen. Zu Neujahr 1348 wurden sie von den Gründern der Zeche im Entwurf durchberathen, vereinbart und angenommen, hierauf der Behörde vorgelegt und schliesslich als behördlich sanctionirte Urkunde den Gründern zurück- gestellt. Da die Gründer den zu Neujahr vereinbarten Entwurf ge- wiss ohne jeden Aufschub beim Magistrate eingereicht haben wer- den, so erfolgte die Bestätigung jedenfalls im Laufe der ersten 6—7 Monate; selbstverständlich kann die Abschrift der sanctionir- ten Statuten, die sich in unserem Codex findet, erst in die späte- ren Monate des Jahres 1348 fallen. Welche Monate dies gewesen seien, das wird uns sofort der Codex verrathen und zwar durch eine Stelle, aus welcher Prof. Pangerl sehr seltsame Dinge her- ausliest. Auf der allerersten Seite unseres Codex steht nämlich fol- gende zweizeilige Notiz: „Czu iar an des herbstys anevank ich gienk
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6 eyn.“ — Nach Prof. Pangerl meldet diese Notiz, dass im Herbst, viel- leicht um Lucas (18. Oktob.) des Jahres 1347 die Einleitungen zu der am nächsten Neujahr (1348) erfolgten Constituirung der Bruder- schaft getroffen worden seien. Er hält offenbar „czu iar“ für gleichbe- deutend mit: voriges Jahr, und bezieht das „ich“ auf den Codex selbst, indem er sagt: "Unter dem „ich“ ist natürlich das vorlie- gende Bruderschaftsbuch zu verstehen.“ Er übersetzt also den obi- gen Satz etwa so: Voriges Jahr (d. i. 1347) zu Anfang des Herbstes ging ich, Papier-Codex, (auf das Werk der Gründung) ein. Sollten die werthen Leser ob dieser wunderbar-scharfsinnigen Deutung grosse Augen machen, so hätten sie trotz aller Gelehrsamkeit des Prof. Pangerl nicht so ganz Unrecht, denn wirklich steht in dem Satze auch nicht ein Sterbenswörtlein von Vorbereitungen zur Gründung der Zeche und vom Jahre 1347; auch fiel es unserem Codex nie ein, als handelndes Wesen aufzutreten und jene Vorbereitungen zu leiten. Versuchen wir nur, uns den Satz nach Form und Inhalt deut- lich zu machen! — „czu iar" heisst hier nicht: voriges Jahr; viel- mehr bedeutet "ze jare“ im Mittelhochdeutschen gerade umgekehrt: über's Jahr; doch ist „ze jare" nur eine Abkürzung statt: „hin ze jare“; wo der Context die stillschweigende Ergänzung des „ze“ durch „hin" nicht fordert, dort kann sich "ze“ auch auf die Gegenwart be� ziehen. So ist z. B. „zestunde“ so viel als: zu dieser Stunde, so- fort, sogleich; ebenso denken wir bei den Wendungen: „Ich fing dieses oder jenes zu Neujahr, Ostern, Pfingsten an“ nicht etwa an den 1. Januar des vorigen Jahres, an die vorjährigen Ostern oder Pfingsten sondern an dieses (heurige) Neujahr, an diese (heurigen) Ostern oc. oc. Die Analogie spricht also dafür, dass "czu iar“ auch: dieses Jahr, das laufende Jahr bezeichnen könne.— Ferner ist das „ich“ nicht die poetische Personification des Codex: denn wodurch wäre diese bei dem prosaischen Ursprung und der prosaischen Bestimmung des Codex motivirt? Mag auch Prof. Pan- gerl seine Deutung als ganz „natürlich“ und selbstverständlich hinstellen, wir widersprechen ihm und sagen: Nein, derjenige, wel- cher dort in der 1. Person zu uns spricht, ist nicht der personi- ficirte Codex, sondern ganz einfach der Schreiber des Codex! Und hören wir doch, was er uns mittheilt: „Dieses Jahr an des Herbstes Anfang ging ich an’s Werk.“ — An's Werk heisst : an das Abschreiben der bestätigten Statuten;
6 eyn.“ — Nach Prof. Pangerl meldet diese Notiz, dass im Herbst, viel- leicht um Lucas (18. Oktob.) des Jahres 1347 die Einleitungen zu der am nächsten Neujahr (1348) erfolgten Constituirung der Bruder- schaft getroffen worden seien. Er hält offenbar „czu iar“ für gleichbe- deutend mit: voriges Jahr, und bezieht das „ich“ auf den Codex selbst, indem er sagt: "Unter dem „ich“ ist natürlich das vorlie- gende Bruderschaftsbuch zu verstehen.“ Er übersetzt also den obi- gen Satz etwa so: Voriges Jahr (d. i. 1347) zu Anfang des Herbstes ging ich, Papier-Codex, (auf das Werk der Gründung) ein. Sollten die werthen Leser ob dieser wunderbar-scharfsinnigen Deutung grosse Augen machen, so hätten sie trotz aller Gelehrsamkeit des Prof. Pangerl nicht so ganz Unrecht, denn wirklich steht in dem Satze auch nicht ein Sterbenswörtlein von Vorbereitungen zur Gründung der Zeche und vom Jahre 1347; auch fiel es unserem Codex nie ein, als handelndes Wesen aufzutreten und jene Vorbereitungen zu leiten. Versuchen wir nur, uns den Satz nach Form und Inhalt deut- lich zu machen! — „czu iar" heisst hier nicht: voriges Jahr; viel- mehr bedeutet "ze jare“ im Mittelhochdeutschen gerade umgekehrt: über's Jahr; doch ist „ze jare" nur eine Abkürzung statt: „hin ze jare“; wo der Context die stillschweigende Ergänzung des „ze“ durch „hin" nicht fordert, dort kann sich "ze“ auch auf die Gegenwart be� ziehen. So ist z. B. „zestunde“ so viel als: zu dieser Stunde, so- fort, sogleich; ebenso denken wir bei den Wendungen: „Ich fing dieses oder jenes zu Neujahr, Ostern, Pfingsten an“ nicht etwa an den 1. Januar des vorigen Jahres, an die vorjährigen Ostern oder Pfingsten sondern an dieses (heurige) Neujahr, an diese (heurigen) Ostern oc. oc. Die Analogie spricht also dafür, dass "czu iar“ auch: dieses Jahr, das laufende Jahr bezeichnen könne.— Ferner ist das „ich“ nicht die poetische Personification des Codex: denn wodurch wäre diese bei dem prosaischen Ursprung und der prosaischen Bestimmung des Codex motivirt? Mag auch Prof. Pan- gerl seine Deutung als ganz „natürlich“ und selbstverständlich hinstellen, wir widersprechen ihm und sagen: Nein, derjenige, wel- cher dort in der 1. Person zu uns spricht, ist nicht der personi- ficirte Codex, sondern ganz einfach der Schreiber des Codex! Und hören wir doch, was er uns mittheilt: „Dieses Jahr an des Herbstes Anfang ging ich an’s Werk.“ — An's Werk heisst : an das Abschreiben der bestätigten Statuten;
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es sind somit die Herbstmonate des Jahres 1348, welche den Codex entstehen sahen. Wollte man "czu iar“ mit Prof. Pangerl für „voriges Jahr“ nehmen, dann könnte der Codex nicht schon im Herbst 1348 ent- standen sein, wie uns doch dessen Schreiber meldet, sondern er müsste dann erst aus dem Jahre 1349 datiren, was nicht wahr ist und dem Herrn Editor Pangerl wohl auch nicht genehm wäre. Nachdem wir einen Vorgeschmack von des geistvollen Herrn Professors exegetischer Virtuosität gewonnen, wenden wir uns den Statuten selbst zu, wobei die Bemerkung nöthig ist, dass jede der besprochenen Stellen am Seitenrande mit 2 Ziffern bezeichnet wer- den wird, wovon die 1. auf die Seitenzahl in der Edition des Prof. Pangerl, die 2., in der Parenthese stehende, auf die Seitenzahl des Codex hinweist. Gleich bei dem 1. Artikel der Statuten nimmt der Herr Editor die Gelegenheit wahr, sich als Textkritiker zu zeigen: er findet es für nöthig, den ursprünglichen Text des Codex zu corrigiren, beweist aber damit — wie wir gleich sehen werden — nichts weiter als dass er mit der historischen Grammatik der deutschen Sprache eben nicht auf dem vertrautesten Fusse stehe. Der 1. Artikel der Statuten verordnet, die Malerbruderschaft solle alljährlich am Lucas- Tage in der Kirche des Marienplatzes eine 9-pfündige, mit Farben, Gold und Silber geschmückte Wachskerze opfern, so dass sie in jener Kirche verbleiben und dort an hohen kirchlichen Festtagen angezündet werden möge. Die letztere Bestimmung der Opferkerze drückt der Codex so aus: „vnd schol bruen czu grossin hochczey- tin." Das Wort bruen hält der Herr Editor für unrichtig und macht daraus: brünin (brennen). Allein an „bruen“ ist gar nichts auszu- setzen; die Form bruen oder pruen steht in ihrer Correctheit un- anfechtbar da und wird unter andern auch durch verschiedene Schriftstücke des Bingenheimer Archivs bestätigt, wie man aus Diefenbach-Wülckers hoch- und niederdeutschem Wörterbuch S. 305 ersehen kann. Uebrigens bedeutet bruen oder pruen nicht nur: cre- mare, adurere sondern (wie aus dem Particip pruende = flagrans her- vorgeht) auch intransitiv: flagrare. — Des Herrn Editors brünin (welches übrigens statt brinnen stehen würde) muss als Pseudo- Correctur zurückgewiesen werden. — Auch das in demselben Statu- ten-Artikel einige Zeilen später bei Prof. Pangerl vorkommende 54 (5)
es sind somit die Herbstmonate des Jahres 1348, welche den Codex entstehen sahen. Wollte man "czu iar“ mit Prof. Pangerl für „voriges Jahr“ nehmen, dann könnte der Codex nicht schon im Herbst 1348 ent- standen sein, wie uns doch dessen Schreiber meldet, sondern er müsste dann erst aus dem Jahre 1349 datiren, was nicht wahr ist und dem Herrn Editor Pangerl wohl auch nicht genehm wäre. Nachdem wir einen Vorgeschmack von des geistvollen Herrn Professors exegetischer Virtuosität gewonnen, wenden wir uns den Statuten selbst zu, wobei die Bemerkung nöthig ist, dass jede der besprochenen Stellen am Seitenrande mit 2 Ziffern bezeichnet wer- den wird, wovon die 1. auf die Seitenzahl in der Edition des Prof. Pangerl, die 2., in der Parenthese stehende, auf die Seitenzahl des Codex hinweist. Gleich bei dem 1. Artikel der Statuten nimmt der Herr Editor die Gelegenheit wahr, sich als Textkritiker zu zeigen: er findet es für nöthig, den ursprünglichen Text des Codex zu corrigiren, beweist aber damit — wie wir gleich sehen werden — nichts weiter als dass er mit der historischen Grammatik der deutschen Sprache eben nicht auf dem vertrautesten Fusse stehe. Der 1. Artikel der Statuten verordnet, die Malerbruderschaft solle alljährlich am Lucas- Tage in der Kirche des Marienplatzes eine 9-pfündige, mit Farben, Gold und Silber geschmückte Wachskerze opfern, so dass sie in jener Kirche verbleiben und dort an hohen kirchlichen Festtagen angezündet werden möge. Die letztere Bestimmung der Opferkerze drückt der Codex so aus: „vnd schol bruen czu grossin hochczey- tin." Das Wort bruen hält der Herr Editor für unrichtig und macht daraus: brünin (brennen). Allein an „bruen“ ist gar nichts auszu- setzen; die Form bruen oder pruen steht in ihrer Correctheit un- anfechtbar da und wird unter andern auch durch verschiedene Schriftstücke des Bingenheimer Archivs bestätigt, wie man aus Diefenbach-Wülckers hoch- und niederdeutschem Wörterbuch S. 305 ersehen kann. Uebrigens bedeutet bruen oder pruen nicht nur: cre- mare, adurere sondern (wie aus dem Particip pruende = flagrans her- vorgeht) auch intransitiv: flagrare. — Des Herrn Editors brünin (welches übrigens statt brinnen stehen würde) muss als Pseudo- Correctur zurückgewiesen werden. — Auch das in demselben Statu- ten-Artikel einige Zeilen später bei Prof. Pangerl vorkommende 54 (5)
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8 55 (11) „iedir“ ist eine ungerechtfertigte Abänderung des im Codex noch getrennt geschriebenen „ye der“ (siehe im Codex p. 3 und 7). End- lich ist in diesem Artikel auch noch die von Prof. Pangerl gege- bene Erklärung des Ausdruckes "mess vruemin“ entschieden abzu- lehnen. Jeder Meister und seine Frau — heisst es im Codex an dieser Stelle — sollen am Lucas-Tage bei der Messe sein und sollen beide "mess vruemin“. Dies bedeutet nach Prof. Pangerl: sie sollen bei der Messe ein Paternoster und Ave Maria beten lassen d. h. diese zwei Gebete bei dem Geistlichen bestellen. Wie gekünstelt! Wie gewunden! Warum dem Natürlichen, Einfachen und Naheliegen- den aus dem Wege gehen ? — Das mittelhochdeutsche „vruemen (vrü- men)" hat den Sinn: vorwärts schaffen, vorwärts bringen, an’s Ziel fördern, vollbringen, absolviren; "mess vruemen“ heisst also: die Messe vollbringen d. h. bis zu Ende hören. Die Forderung, beim Gottesdienste sich nicht etwa bloss zu zeigen, sondern bis an's Ende auszuharren, tritt in den Statuten wiederholt auf. So beginnt z. B. gleich unser erster Artikel mit dem Gebote: jährlich am Lucas- Abend solle jeder Meister mit seiner Frau der Vesper beiwohnen, „als lang vncz daz dy vespir volbracht wirt“ ; ginge einer fort, „e daz si volbrach(t) wurde,“ so zahlt er zur Strafe 1 Pfund Wachs. — Wir übergehen hier mit Stillschweigen das merkwürdige „en- tetev“, womit Prof. Pangerl — vielleicht um ein Seitenstück zu „Bobysie“ zu liefern — das arme Mittelhochdeutsch bereichern möchte und wenden uns einer Stelle zu, welche die germanistischen Kenntnisse des Prof. Pangerl noch weit greller illustrirt. Es han- delt sich um eine Strafandrohung, welche so stylisirt ist: "vnd treit yr keyner vebir daz eyn mantil an“, so soll er ein halbes Pfund Wachs als Strafe erlegen. Die Worte "vnd treit.....an“ erklart Prof. Pangerl in einer ihrem wahren Sinne diametral entge- gengesetzten Weise. Den eben citirten Worten geht nämlich die statutarische Bestimmung voraus, dass beim Leichenbegängniss eines Meisters oder einer Meisterin 4 durch das Loos bestimmte Mitglieder der Zeche ihre Mäntel ablegen und ohne Mantel, aber — wie sich aus der Sache selbst und dem böhmischen Texte ergibt— in den Gewändern der Bruderschaft den Sarg zur Kirche tragen sollen. Jetzt folgt der obige Satz, den Prof. Pangerl also interpre- tirt: „Trägt überhaupt einer keinen Mantel“, so zahlt er ein halbes Pfund Wachs als Strafe. Allein diese Interpretation
8 55 (11) „iedir“ ist eine ungerechtfertigte Abänderung des im Codex noch getrennt geschriebenen „ye der“ (siehe im Codex p. 3 und 7). End- lich ist in diesem Artikel auch noch die von Prof. Pangerl gege- bene Erklärung des Ausdruckes "mess vruemin“ entschieden abzu- lehnen. Jeder Meister und seine Frau — heisst es im Codex an dieser Stelle — sollen am Lucas-Tage bei der Messe sein und sollen beide "mess vruemin“. Dies bedeutet nach Prof. Pangerl: sie sollen bei der Messe ein Paternoster und Ave Maria beten lassen d. h. diese zwei Gebete bei dem Geistlichen bestellen. Wie gekünstelt! Wie gewunden! Warum dem Natürlichen, Einfachen und Naheliegen- den aus dem Wege gehen ? — Das mittelhochdeutsche „vruemen (vrü- men)" hat den Sinn: vorwärts schaffen, vorwärts bringen, an’s Ziel fördern, vollbringen, absolviren; "mess vruemen“ heisst also: die Messe vollbringen d. h. bis zu Ende hören. Die Forderung, beim Gottesdienste sich nicht etwa bloss zu zeigen, sondern bis an's Ende auszuharren, tritt in den Statuten wiederholt auf. So beginnt z. B. gleich unser erster Artikel mit dem Gebote: jährlich am Lucas- Abend solle jeder Meister mit seiner Frau der Vesper beiwohnen, „als lang vncz daz dy vespir volbracht wirt“ ; ginge einer fort, „e daz si volbrach(t) wurde,“ so zahlt er zur Strafe 1 Pfund Wachs. — Wir übergehen hier mit Stillschweigen das merkwürdige „en- tetev“, womit Prof. Pangerl — vielleicht um ein Seitenstück zu „Bobysie“ zu liefern — das arme Mittelhochdeutsch bereichern möchte und wenden uns einer Stelle zu, welche die germanistischen Kenntnisse des Prof. Pangerl noch weit greller illustrirt. Es han- delt sich um eine Strafandrohung, welche so stylisirt ist: "vnd treit yr keyner vebir daz eyn mantil an“, so soll er ein halbes Pfund Wachs als Strafe erlegen. Die Worte "vnd treit.....an“ erklart Prof. Pangerl in einer ihrem wahren Sinne diametral entge- gengesetzten Weise. Den eben citirten Worten geht nämlich die statutarische Bestimmung voraus, dass beim Leichenbegängniss eines Meisters oder einer Meisterin 4 durch das Loos bestimmte Mitglieder der Zeche ihre Mäntel ablegen und ohne Mantel, aber — wie sich aus der Sache selbst und dem böhmischen Texte ergibt— in den Gewändern der Bruderschaft den Sarg zur Kirche tragen sollen. Jetzt folgt der obige Satz, den Prof. Pangerl also interpre- tirt: „Trägt überhaupt einer keinen Mantel“, so zahlt er ein halbes Pfund Wachs als Strafe. Allein diese Interpretation
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9 birgt einen Widerspruch. Die Sargträger sollen statutenmässig keinen Mantel anhaben und doch wiederum dafür, dass sie keinen Mantel tragen nach Prof. Pangerl bestraft werden. Diesem Widerspruche wäre der Herr Editor entgangen, wenn er die beiden Ausdrücke „keyner“ und „vebir daz“, auf die es hier wesentlich ankömmt, verstan- den hätte. Das Wörtchen „kein“ hat im Mittelhochdeutschen zwei entgegengesetzte Bedeutungen, je nachdem es für "dekein“ oder für „nekein“ steht. Im ersten Falle, als Verkürzung von deh-ein, dech- ein, dek-ein bedeutet es : irgend einer, irgend jemand; im zweiten Falle, als Verkürzung von neh-ein, nech-ein bedeutet es: kein, keiner, niemand. In unserer obigen Stelle fordert der Context die erstere Bedeutung. Dieselbe Bedeutung hat „kein" in un- serem Codex auf Seite 24, wo es heisst: wenn der Bruder-Meister und die vier Zechmeister jemand „keyner puss erlassen“ (d. i. eine Geldstrafe erlassen), so sollen sie diese selber erlegen, wofern sie bereits verbucht war. — Der Ausdruck "vebir daz“ heisst hier kei- neswegs: überdies oder ausserdem; der Sinn desselben ergibt sich vielmehr erst dann, wenn man darauf achtet, dass die Statuten das „vebir daz“ bei Strafandrohungen anwenden. Warum gerade bei die- sen? Weil das, was die Statuten vorschreiben und anordnen, eine Schranke für die Willkühr der Zechmitglieder bilden soll; wenn nun eines der letzteren „vebir daz“ d. h. uber das statutarisch Festgesetzte, also uber dic Schranke setzt, so verfallt er einer Strafe. Der Ausdruck "vebir daz“ bedeutet also wie in räumli- cher so auch in geistiger und ethischer Beziehung : uber dieses hinweg. Wir können es daher, wo von Uebertretungen einer Norm die Rede ist, mit: „dem entgegen, dem zuwider“ übersetzen. Der obige Satz will somit sagen : „und trägt ihrer einer dem (eben Festgesetzten) zuwider einen Mantel“, so zahlt er ein halbes Pfund Wachs als Busse. Es wird folglich keineswegs (wie Prof. Pangerl will) das Nichtragen sondern gerade umgekehrt das Anhaben des eigenen Mantels statt des Bruderschafts-Gewandes ver- pönt. Unsere eben dargelegte Auffassung des „vebir daz“ bestätiget der Codex auch an anderen Stellen; man vergleiche z. B. p. 14, wo auf die Bestimmung, dass von den 3 Zechmeistern, welche die Schlüssel zur Bruderschaftskassa haben, keiner den Schlüssel ver- gessen soll, wenn man die Schlüssel benöthigt — der Nachsatz folgt: Versäumt ihrer einer „vebir daz“, so zahlt er einen halben Groschen
9 birgt einen Widerspruch. Die Sargträger sollen statutenmässig keinen Mantel anhaben und doch wiederum dafür, dass sie keinen Mantel tragen nach Prof. Pangerl bestraft werden. Diesem Widerspruche wäre der Herr Editor entgangen, wenn er die beiden Ausdrücke „keyner“ und „vebir daz“, auf die es hier wesentlich ankömmt, verstan- den hätte. Das Wörtchen „kein“ hat im Mittelhochdeutschen zwei entgegengesetzte Bedeutungen, je nachdem es für "dekein“ oder für „nekein“ steht. Im ersten Falle, als Verkürzung von deh-ein, dech- ein, dek-ein bedeutet es : irgend einer, irgend jemand; im zweiten Falle, als Verkürzung von neh-ein, nech-ein bedeutet es: kein, keiner, niemand. In unserer obigen Stelle fordert der Context die erstere Bedeutung. Dieselbe Bedeutung hat „kein" in un- serem Codex auf Seite 24, wo es heisst: wenn der Bruder-Meister und die vier Zechmeister jemand „keyner puss erlassen“ (d. i. eine Geldstrafe erlassen), so sollen sie diese selber erlegen, wofern sie bereits verbucht war. — Der Ausdruck "vebir daz“ heisst hier kei- neswegs: überdies oder ausserdem; der Sinn desselben ergibt sich vielmehr erst dann, wenn man darauf achtet, dass die Statuten das „vebir daz“ bei Strafandrohungen anwenden. Warum gerade bei die- sen? Weil das, was die Statuten vorschreiben und anordnen, eine Schranke für die Willkühr der Zechmitglieder bilden soll; wenn nun eines der letzteren „vebir daz“ d. h. uber das statutarisch Festgesetzte, also uber dic Schranke setzt, so verfallt er einer Strafe. Der Ausdruck "vebir daz“ bedeutet also wie in räumli- cher so auch in geistiger und ethischer Beziehung : uber dieses hinweg. Wir können es daher, wo von Uebertretungen einer Norm die Rede ist, mit: „dem entgegen, dem zuwider“ übersetzen. Der obige Satz will somit sagen : „und trägt ihrer einer dem (eben Festgesetzten) zuwider einen Mantel“, so zahlt er ein halbes Pfund Wachs als Busse. Es wird folglich keineswegs (wie Prof. Pangerl will) das Nichtragen sondern gerade umgekehrt das Anhaben des eigenen Mantels statt des Bruderschafts-Gewandes ver- pönt. Unsere eben dargelegte Auffassung des „vebir daz“ bestätiget der Codex auch an anderen Stellen; man vergleiche z. B. p. 14, wo auf die Bestimmung, dass von den 3 Zechmeistern, welche die Schlüssel zur Bruderschaftskassa haben, keiner den Schlüssel ver- gessen soll, wenn man die Schlüssel benöthigt — der Nachsatz folgt: Versäumt ihrer einer „vebir daz“, so zahlt er einen halben Groschen
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10 Strafe. Statt des "vebir daz“ bedient sich der Codex auch der damit identischen Form: "darvbir“, z. B. auf S. 18, wo es heisst: einen Gesellen, der sich gegen seinen Meister auflehnt und nicht arbeiten will, soll kein anderer Meister aufnehmen und halten; hält er ihn aber "darvbir“, so soll er einen Vierdung Strafe zahlen. — 56 (14) Es gereicht der Sorgfalt des Prof. Pangerl zu keiner Empfeh- lung, dass er Wörter, die der Codex als ungiltig bezeichnet und aus dem Contexte ausgeschieden wissen will, dennoch stehen liess. So setzt unser Codex eine Strafe darauf, dass die drei Zechmeister ihre Schlüssel mitzubringen vergessen, obschon diese benöthigt wer- den, „so man di pfening werslyesin schol“. Der Herr Editor schreibt dagegen: so „daz“ man di pfening oc, obschon der Codex das „daz“ unterpunktirt, d. h. getilgt hat. Durch dieses pleonastische "daz“ ent- stellt aber Prof. Pangerl den Sinn der Stelle, welche sagen will: „wenn (oder: so oft) man das Geld verschliessen soll“. Denn diese conditionale Bedeutung hat das „sô“, wenn es allein steht ; dagegen bezeichnet „so daz“ eine Folge oder Wirkung. Daher hat Prof. Pangerl in die Stelle folgenden Gallimathias hineingebessert: Weil die Schlüssel benöthigt werden, so folgt daraus, dass man die Pfennige verschliessen soll. 56 (17) Zu einem recht barocken philologischen Einfall des Prof. Pan- gerl verhilft uns das wiederholt vorkommende „czvreden“. Prof. Pangerl benützt die Worte des Codex: Geschieht es, dass zwei Meister „czvreden mit einander in der czech“ zu der belehrenden Glosse, zerreden (d. h. in Streit gerathen) sei mundartlich noch immer im Gebrauch; wo? das sagt er nicht. Aber so unterschieden in Form und Wirkung die Verbalpräfixe zu und zer heutzutage sind, so unterschieden waren sie auch im mittelalterlichen Deutsch. Wie weit liegen nicht zulegen und zerlegen auseinander! Da- gegen soll zureden und das sprachlich unmögliche zerreden eins und dasselbe sein! Die Bedeutungen des „czvreden“ entwickeln sich in folgender, höchst einfacher und natürlicher Reihenfolge: Eindringlich zu Jemand reden, um ihn a) überhaupt auf andere und b) insbesondere aber, um ihn auf bessere Wege zu bringen; daher ermahnend oder zurechtweisend zu ihm reden, ihn tadeln, mit ihm zanken; endlich ohne jede Nebenbeziehung ganz allgemein: mit Jemand zanken, streiten (wie in obiger Stelle, die auch durch
10 Strafe. Statt des "vebir daz“ bedient sich der Codex auch der damit identischen Form: "darvbir“, z. B. auf S. 18, wo es heisst: einen Gesellen, der sich gegen seinen Meister auflehnt und nicht arbeiten will, soll kein anderer Meister aufnehmen und halten; hält er ihn aber "darvbir“, so soll er einen Vierdung Strafe zahlen. — 56 (14) Es gereicht der Sorgfalt des Prof. Pangerl zu keiner Empfeh- lung, dass er Wörter, die der Codex als ungiltig bezeichnet und aus dem Contexte ausgeschieden wissen will, dennoch stehen liess. So setzt unser Codex eine Strafe darauf, dass die drei Zechmeister ihre Schlüssel mitzubringen vergessen, obschon diese benöthigt wer- den, „so man di pfening werslyesin schol“. Der Herr Editor schreibt dagegen: so „daz“ man di pfening oc, obschon der Codex das „daz“ unterpunktirt, d. h. getilgt hat. Durch dieses pleonastische "daz“ ent- stellt aber Prof. Pangerl den Sinn der Stelle, welche sagen will: „wenn (oder: so oft) man das Geld verschliessen soll“. Denn diese conditionale Bedeutung hat das „sô“, wenn es allein steht ; dagegen bezeichnet „so daz“ eine Folge oder Wirkung. Daher hat Prof. Pangerl in die Stelle folgenden Gallimathias hineingebessert: Weil die Schlüssel benöthigt werden, so folgt daraus, dass man die Pfennige verschliessen soll. 56 (17) Zu einem recht barocken philologischen Einfall des Prof. Pan- gerl verhilft uns das wiederholt vorkommende „czvreden“. Prof. Pangerl benützt die Worte des Codex: Geschieht es, dass zwei Meister „czvreden mit einander in der czech“ zu der belehrenden Glosse, zerreden (d. h. in Streit gerathen) sei mundartlich noch immer im Gebrauch; wo? das sagt er nicht. Aber so unterschieden in Form und Wirkung die Verbalpräfixe zu und zer heutzutage sind, so unterschieden waren sie auch im mittelalterlichen Deutsch. Wie weit liegen nicht zulegen und zerlegen auseinander! Da- gegen soll zureden und das sprachlich unmögliche zerreden eins und dasselbe sein! Die Bedeutungen des „czvreden“ entwickeln sich in folgender, höchst einfacher und natürlicher Reihenfolge: Eindringlich zu Jemand reden, um ihn a) überhaupt auf andere und b) insbesondere aber, um ihn auf bessere Wege zu bringen; daher ermahnend oder zurechtweisend zu ihm reden, ihn tadeln, mit ihm zanken; endlich ohne jede Nebenbeziehung ganz allgemein: mit Jemand zanken, streiten (wie in obiger Stelle, die auch durch
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11 die böhmische Uebersetzung [czvreden = přimlúvati] in diesem Sinne interpretirt wird). Manche seltenere oder schwierigere Wendungen und Wort� formen lässt Prof. Pangerl ganz unerklärt, was zwar für ihn sehr bequem, aber für das Publicum nicht sehr instructiv ist. Das letztere hätte z. B. in dem Satze : "helt in imt mit wissen“ (hält ihn jemand wissentlich) sicher einen kleinen Aufschluss über das „imt“ gewünscht. Und doch lässt sich diesem Wunsche in einer ganz kurzen Notiz willfahren. Das mittelhochdeutsche ieman nahm in der Schriftsprache schon seit dem 14. Jahrhundert, und dialektisch vielleicht noch viel früher, einen dentalen Auslaut an : aus „ieman“ wurde „iemand“ oder „iemant“ ; parallel damit lief „nieman“ und „niemand“ oder „niemant“. Gleichzeitig musste sich „iemand" und „niemand“ eine Kürzung gefallen lassen, so dass folgende zwei Reihen entstanden: „iemd, iemt, imt — niemt, niempt“. Man sehe hierüber Weinholds allemannische Gramma- tik S. 448.—Noch heute lebt das „imt“ und „nimt“ (das i ist etwas gedehnt zu sprechen) im Munde des Salzburgischen Landvolkes, dessen Vorfahren beide Ausdrücke auch in öffentlichen Aktenstücken für uns fixirt haben, wie die von Siegel und Tomaschek heraus- gegebenen Salzburgischen Taidinge bezeugen. Dort liest man z. B. auf S. 203 unter den Artikeln eines 1565 in der Rauris abgehalte- nen Taiding: Zum andern (d. h. zweitens) gepieden ich den lant- fridt, daz niemt kain unrue anfach bei der leibsstraff. — Noch sei hier einer Uebergangsform erwähnt, die vermittelnd zwischen „iemant“ und „iemt“ steht: sie lautet „iemet“ und findet sich in einem Braun- schweiger Zollbuch vom Jahre 1412, worüber Brinckmaier's Glossar (I, 1068) Auskunft gibt. Ein anderes Wort, welches für die Leser einer kleinen Er- 57 (22) läuterung bedurft hätte, steht in dem Satze: man solle niemand zum Bruder-Meister wählen „wen eyn moler“ (ausser einen Maler). Der Sinn, in welchem hier "wen“ gebraucht wird, verliert den Schein der Ungewöhnlichkeit, sobald man daran erinnert, dass "wen“ lediglich eine Nebenform des mittelhochdeutschen „wan (wane)“ ist, welches nicht nur als Adverb, sondern auch als Conjunction nie etwas an- deres heisst, als: nur, ausser, als, als nur. Inconsequent ist es, wenn Prof. Pangerl bei jenem Statuten- 57 (23) artikel, der da bestimmt, in der Zeche solle niemand etwas anderes reden, als was der Zeche und der Brüder Nutzen (wrum) ist, be- 56 (18)
11 die böhmische Uebersetzung [czvreden = přimlúvati] in diesem Sinne interpretirt wird). Manche seltenere oder schwierigere Wendungen und Wort� formen lässt Prof. Pangerl ganz unerklärt, was zwar für ihn sehr bequem, aber für das Publicum nicht sehr instructiv ist. Das letztere hätte z. B. in dem Satze : "helt in imt mit wissen“ (hält ihn jemand wissentlich) sicher einen kleinen Aufschluss über das „imt“ gewünscht. Und doch lässt sich diesem Wunsche in einer ganz kurzen Notiz willfahren. Das mittelhochdeutsche ieman nahm in der Schriftsprache schon seit dem 14. Jahrhundert, und dialektisch vielleicht noch viel früher, einen dentalen Auslaut an : aus „ieman“ wurde „iemand“ oder „iemant“ ; parallel damit lief „nieman“ und „niemand“ oder „niemant“. Gleichzeitig musste sich „iemand" und „niemand“ eine Kürzung gefallen lassen, so dass folgende zwei Reihen entstanden: „iemd, iemt, imt — niemt, niempt“. Man sehe hierüber Weinholds allemannische Gramma- tik S. 448.—Noch heute lebt das „imt“ und „nimt“ (das i ist etwas gedehnt zu sprechen) im Munde des Salzburgischen Landvolkes, dessen Vorfahren beide Ausdrücke auch in öffentlichen Aktenstücken für uns fixirt haben, wie die von Siegel und Tomaschek heraus- gegebenen Salzburgischen Taidinge bezeugen. Dort liest man z. B. auf S. 203 unter den Artikeln eines 1565 in der Rauris abgehalte- nen Taiding: Zum andern (d. h. zweitens) gepieden ich den lant- fridt, daz niemt kain unrue anfach bei der leibsstraff. — Noch sei hier einer Uebergangsform erwähnt, die vermittelnd zwischen „iemant“ und „iemt“ steht: sie lautet „iemet“ und findet sich in einem Braun- schweiger Zollbuch vom Jahre 1412, worüber Brinckmaier's Glossar (I, 1068) Auskunft gibt. Ein anderes Wort, welches für die Leser einer kleinen Er- 57 (22) läuterung bedurft hätte, steht in dem Satze: man solle niemand zum Bruder-Meister wählen „wen eyn moler“ (ausser einen Maler). Der Sinn, in welchem hier "wen“ gebraucht wird, verliert den Schein der Ungewöhnlichkeit, sobald man daran erinnert, dass "wen“ lediglich eine Nebenform des mittelhochdeutschen „wan (wane)“ ist, welches nicht nur als Adverb, sondern auch als Conjunction nie etwas an- deres heisst, als: nur, ausser, als, als nur. Inconsequent ist es, wenn Prof. Pangerl bei jenem Statuten- 57 (23) artikel, der da bestimmt, in der Zeche solle niemand etwas anderes reden, als was der Zeche und der Brüder Nutzen (wrum) ist, be- 56 (18)
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12 sonders hervorhebt, er habe statt wrum — vrum geschrieben ; er andert ja auch sonst das w der Codex-Orthographie in v, ohne es irgendwo besonders anzumerken. So schreibt er z. B. versaumt, während im Codex wersaumt steht. Noch im letzten Artikel der Statuten lässt sich Prof. Pangerl 57 (26) einen argen Schnitzer zu Schulden kommen. Dort wird verordnet, dass jene Zechmeister, welche die während ihrer Amtsperiode ver- fallenen Geldbussen nicht eincassiren, "geben czv grossyn czy puss“, was nach Prof. Pangerl heissen soll: die geben zwei Groschen als Bussgeld. Es ist schwer begreiflich, wie Prof. Pangerl „czv grossin" als zwei Groschen deuten konnte. Unter den zahlreichen mittel- hochdeutschen Formen dieses Numerals — zwêne, zwên — zwô, zwuo — zwâ, zuâ — zwei, zvei, zuei — gibt es keine einzige, die czv oder czu (zv oder zu) lauten würde. Auch in unserem Codex liest man bald czway, bald czwa, bald czwu (S. 16. und 5.), bald czwen (S. 17.), aber kein einzigesmal „czv" in numeralem Sinne; „czv“ oder "czu“ ist vielmehr = "ze“ oder "zuo", also immer und überall ent- weder die Präposition oder das Adverb "zu“. Im obigen Satze ist es offenbar Präposition, daher man übersetzen muss: „Die geben zu (einem) Groschen Bussgeld“, was auch mit dem böhmischen Texte in völligem Einklange steht. Prof. Pangerl steigert durch Missdeutung des czv die Busse der Zechmeister um volle hundert Perzent; diese Strenge hätte er lieber gegen sich selber anwenden und seine eigene Akribie um hundert Perzent steigern sollen. — Zeigt sich den gegebenen Proben zufolge der Herr Editor nicht einmal dem deutschen Texte gewachsen, wessen soll sich dann von seiner Gründlichkeit und Sachkenntniss erst der böhmische Text versehen? Die in böhmischer Sprache verfassten Aufzeichnungen bilden den weitaus grössten Theil des ganzen Malerbuches, denn mit Aus- nahme des in Pangerl’s Ausgabe 4 (volle) Seiten umfassenden deut- schen und des etwa 41/2 Seiten (ausgenommen die Namensverzeich- nisse) einnehmenden lateinischen Textes, der im Original aber theil- weise auch in seiner ursprünglichen böhmischen Fassung vorkommt, nimmt das Uebrige, also etwa 35 Halbseiten, der böhmische Text ein. Dass der Herausgeber neben dem deutschen und lateinischen
12 sonders hervorhebt, er habe statt wrum — vrum geschrieben ; er andert ja auch sonst das w der Codex-Orthographie in v, ohne es irgendwo besonders anzumerken. So schreibt er z. B. versaumt, während im Codex wersaumt steht. Noch im letzten Artikel der Statuten lässt sich Prof. Pangerl 57 (26) einen argen Schnitzer zu Schulden kommen. Dort wird verordnet, dass jene Zechmeister, welche die während ihrer Amtsperiode ver- fallenen Geldbussen nicht eincassiren, "geben czv grossyn czy puss“, was nach Prof. Pangerl heissen soll: die geben zwei Groschen als Bussgeld. Es ist schwer begreiflich, wie Prof. Pangerl „czv grossin" als zwei Groschen deuten konnte. Unter den zahlreichen mittel- hochdeutschen Formen dieses Numerals — zwêne, zwên — zwô, zwuo — zwâ, zuâ — zwei, zvei, zuei — gibt es keine einzige, die czv oder czu (zv oder zu) lauten würde. Auch in unserem Codex liest man bald czway, bald czwa, bald czwu (S. 16. und 5.), bald czwen (S. 17.), aber kein einzigesmal „czv" in numeralem Sinne; „czv“ oder "czu“ ist vielmehr = "ze“ oder "zuo", also immer und überall ent- weder die Präposition oder das Adverb "zu“. Im obigen Satze ist es offenbar Präposition, daher man übersetzen muss: „Die geben zu (einem) Groschen Bussgeld“, was auch mit dem böhmischen Texte in völligem Einklange steht. Prof. Pangerl steigert durch Missdeutung des czv die Busse der Zechmeister um volle hundert Perzent; diese Strenge hätte er lieber gegen sich selber anwenden und seine eigene Akribie um hundert Perzent steigern sollen. — Zeigt sich den gegebenen Proben zufolge der Herr Editor nicht einmal dem deutschen Texte gewachsen, wessen soll sich dann von seiner Gründlichkeit und Sachkenntniss erst der böhmische Text versehen? Die in böhmischer Sprache verfassten Aufzeichnungen bilden den weitaus grössten Theil des ganzen Malerbuches, denn mit Aus- nahme des in Pangerl’s Ausgabe 4 (volle) Seiten umfassenden deut- schen und des etwa 41/2 Seiten (ausgenommen die Namensverzeich- nisse) einnehmenden lateinischen Textes, der im Original aber theil- weise auch in seiner ursprünglichen böhmischen Fassung vorkommt, nimmt das Uebrige, also etwa 35 Halbseiten, der böhmische Text ein. Dass der Herausgeber neben dem deutschen und lateinischen
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13 den viel besser stilisirten, ausführlicheren und darum auch genau- eren und verständlicheren böhmischen Text nicht mitaufgenommen hat, können wir uns nur dadurch erklären, dass er sorgfältig dem- selben auswich, weil er sich denn doch seiner ungenügenden Kennt- niss der böhmischen Sprache bewusst war und darum den böhmischen Text auf das geringste Mass reduziren wollte ; aber auch das rettete ihn nicht vor dem Schicksal desjenigen, der da ohne Flügel fliegen wollte. Zwar hat Prof. Pangerl den Versuch gemacht, den böhmi- schen Text ins Deutsche zu übersetzen, zwar schmeichelt er sich auch in der Einleitung (S. 10.) "mit der gebotenen Uebersetzung zu genügen", wir werden ihm aber nachweisen, dass er sich in die- sem Punkte einer grossen Selbsttäuschung hingegeben hat, ja dass er den böhmischen Text, der, wenn gleich nicht musterhaft stili- sirt, so doch klar und bestimmt ist, erst durch seine unbeholfene, ja oft nur aus mechanisch ohne Sinn aneinandergereihten Worten bestehende Uebersetzung karrikirt hat. Hätten wir nicht so viele Beweise, dass der Herr Editor des Böhmischen nicht mächtig ist, und dass die — mitunter lächerlichen — Fehler nur seiner Unkennt- niss der Sprache zuzuschreiben sind, wir möchten beinahe glauben, dass er es mit vollem Bewusstsein seines Zieles auf eine solche Uebersetzung abgesehen hatte, das böhmische Original damit zu diskreditiren. Wir geben hier vorläufig einige Proben seiner edlen Verdolmetschung. So lesen wir auf S. 68.: "Auch das, was er an Dingen zu thun hat bei Darthuung seines Handwerkes, was der Meister als Meisterstück seines Handwerkes zeigt, soll er da lassen, bis er in beide Handwerke der Maler und Glaser aufgenommen ist. Wofern er die Wegnahme will, soll er 15 Groschen geben.“ Wir möchten gern jenen sehen, der diesen Satz versteht! Oder auf S. 74: „Würden aber irgendwelche Reden vorkommen, so habet ihr auf Befehl der Aeltesten und aller Genossen das und gleich auf- zuhören.“ Wie schlecht muss wohl der böhmische Satz stilisirt sein! Auf S. 80 lesen wir nachstehenden prächtigen Satz: „Ausser wenn der Meister mit ihm ausgehandelt und mit diesem gewissen sich darüber nicht vertragen gekonnt, so soll er um einen anderen Meister schicken, damit das alles von beiden Seiten dargelegt wer- den kann, auf dass es sich in Aufrichtigkeit gebe“! Doch genug unterdessen, im weiteren Verlaufe unserer Darstellung werden wir noch öfters Gelegenheit haben, den Stil des Herausgebers bewun-
13 den viel besser stilisirten, ausführlicheren und darum auch genau- eren und verständlicheren böhmischen Text nicht mitaufgenommen hat, können wir uns nur dadurch erklären, dass er sorgfältig dem- selben auswich, weil er sich denn doch seiner ungenügenden Kennt- niss der böhmischen Sprache bewusst war und darum den böhmischen Text auf das geringste Mass reduziren wollte ; aber auch das rettete ihn nicht vor dem Schicksal desjenigen, der da ohne Flügel fliegen wollte. Zwar hat Prof. Pangerl den Versuch gemacht, den böhmi- schen Text ins Deutsche zu übersetzen, zwar schmeichelt er sich auch in der Einleitung (S. 10.) "mit der gebotenen Uebersetzung zu genügen", wir werden ihm aber nachweisen, dass er sich in die- sem Punkte einer grossen Selbsttäuschung hingegeben hat, ja dass er den böhmischen Text, der, wenn gleich nicht musterhaft stili- sirt, so doch klar und bestimmt ist, erst durch seine unbeholfene, ja oft nur aus mechanisch ohne Sinn aneinandergereihten Worten bestehende Uebersetzung karrikirt hat. Hätten wir nicht so viele Beweise, dass der Herr Editor des Böhmischen nicht mächtig ist, und dass die — mitunter lächerlichen — Fehler nur seiner Unkennt- niss der Sprache zuzuschreiben sind, wir möchten beinahe glauben, dass er es mit vollem Bewusstsein seines Zieles auf eine solche Uebersetzung abgesehen hatte, das böhmische Original damit zu diskreditiren. Wir geben hier vorläufig einige Proben seiner edlen Verdolmetschung. So lesen wir auf S. 68.: "Auch das, was er an Dingen zu thun hat bei Darthuung seines Handwerkes, was der Meister als Meisterstück seines Handwerkes zeigt, soll er da lassen, bis er in beide Handwerke der Maler und Glaser aufgenommen ist. Wofern er die Wegnahme will, soll er 15 Groschen geben.“ Wir möchten gern jenen sehen, der diesen Satz versteht! Oder auf S. 74: „Würden aber irgendwelche Reden vorkommen, so habet ihr auf Befehl der Aeltesten und aller Genossen das und gleich auf- zuhören.“ Wie schlecht muss wohl der böhmische Satz stilisirt sein! Auf S. 80 lesen wir nachstehenden prächtigen Satz: „Ausser wenn der Meister mit ihm ausgehandelt und mit diesem gewissen sich darüber nicht vertragen gekonnt, so soll er um einen anderen Meister schicken, damit das alles von beiden Seiten dargelegt wer- den kann, auf dass es sich in Aufrichtigkeit gebe“! Doch genug unterdessen, im weiteren Verlaufe unserer Darstellung werden wir noch öfters Gelegenheit haben, den Stil des Herausgebers bewun-
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14 57 (229) 59 (30) dern zu können. Wir bemerken aber, dass diese und andere Sätze nicht etwa darum so verdeutscht wurden, um das Böhmische wort- getreu wiederzugeben, was dann nöthigenfalls entschuldigt werden könnte, sondern dass der Uebersetzer den Inhalt des böhmischen Originals nicht verstanden und falsche Ausdrücke zusammengewürfelt hatte. Endlich wollen wir noch hinzufügen, dass wir, vor dem gros- sen, uns unmöglichen Zeitopfer zurückschreckend, nicht die ganze deutsche Uebersetzung berichtigen und durch bessere Stilisirung auch verständlicher machen wollen, da wir dieselbe dann gänzlich überarbeiten müssten, und dass wir uns nur darauf beschränken müssen, die gänzlich missverstandenen und deshalb auch geradezu absurd übersetzten Sätze zu corrigiren. Und nun schreiten wir zum Texte selbst. Gleich in der ersten Zeile des böhmischen Textes, welchen der Herausgeber aufzunehmen für gut fand, ist schon ein Fehler, indem die Partikel „že“ ausgelassen wurde. Pangerl hat nämlich: My maleři svolili smi spolu vobec chceme mieti sluzbu oc., während es im Original richtig heisst: My maleři svolili smy spolu vóbec, že chceme mieti službu oc. In demselben Absatze kommt zweimal das Wort „nessporze“, während der Herausgeber es nicht richtig „wesporze“ liest, welche Form im Böhmischen nicht üblich ist. (Die Uebersetzung würde dann lauten: Wir Maler sind unter einander gemeinschaftlich übereingekommen, dass wir unsern Gottesdienst an dem Tage nach St. Lucas haben wollen, und es soll ein jeder Mei- ster mit seiner Frau Abends bei der Vesper und Morgens bei der Messe sein oc.) Da lesen wir nachstehenden Unsinn: „aby ta práva, svobody oc. vynášeny nebyly, k zlehčení učinili sú mezi sebú. Slib tento ...“ (übersetzt: dass diese Rechte oc. nicht ausgeschwatzt würden und dass man nichts zur Herabsetzung unter sich thäte. Dieses Ge- löbniss...). Durch unrichtige Interpunktion ist der Satz völlig un- klar gemacht und ebenso auch ubersetzt worden. Erstens gehört das Wort „k zlehčeni" zum vorhergehenden Satze und dann soll nach „sebu" kein Punkt sein ; er befindet sich auch im Original nicht und bereits in Rieggers Materialien vom J. 1788 ist der Satz ganz richtig gelesen und auch gedruckt worden, so dass wir dann den Fehler des jetzigen Herausgebers um so weniger begreifen können. Der Satz lautet also richtig: „aby ta práva... vynášeny nebyly k zleh-
14 57 (229) 59 (30) dern zu können. Wir bemerken aber, dass diese und andere Sätze nicht etwa darum so verdeutscht wurden, um das Böhmische wort- getreu wiederzugeben, was dann nöthigenfalls entschuldigt werden könnte, sondern dass der Uebersetzer den Inhalt des böhmischen Originals nicht verstanden und falsche Ausdrücke zusammengewürfelt hatte. Endlich wollen wir noch hinzufügen, dass wir, vor dem gros- sen, uns unmöglichen Zeitopfer zurückschreckend, nicht die ganze deutsche Uebersetzung berichtigen und durch bessere Stilisirung auch verständlicher machen wollen, da wir dieselbe dann gänzlich überarbeiten müssten, und dass wir uns nur darauf beschränken müssen, die gänzlich missverstandenen und deshalb auch geradezu absurd übersetzten Sätze zu corrigiren. Und nun schreiten wir zum Texte selbst. Gleich in der ersten Zeile des böhmischen Textes, welchen der Herausgeber aufzunehmen für gut fand, ist schon ein Fehler, indem die Partikel „že“ ausgelassen wurde. Pangerl hat nämlich: My maleři svolili smi spolu vobec chceme mieti sluzbu oc., während es im Original richtig heisst: My maleři svolili smy spolu vóbec, že chceme mieti službu oc. In demselben Absatze kommt zweimal das Wort „nessporze“, während der Herausgeber es nicht richtig „wesporze“ liest, welche Form im Böhmischen nicht üblich ist. (Die Uebersetzung würde dann lauten: Wir Maler sind unter einander gemeinschaftlich übereingekommen, dass wir unsern Gottesdienst an dem Tage nach St. Lucas haben wollen, und es soll ein jeder Mei- ster mit seiner Frau Abends bei der Vesper und Morgens bei der Messe sein oc.) Da lesen wir nachstehenden Unsinn: „aby ta práva, svobody oc. vynášeny nebyly, k zlehčení učinili sú mezi sebú. Slib tento ...“ (übersetzt: dass diese Rechte oc. nicht ausgeschwatzt würden und dass man nichts zur Herabsetzung unter sich thäte. Dieses Ge- löbniss...). Durch unrichtige Interpunktion ist der Satz völlig un- klar gemacht und ebenso auch ubersetzt worden. Erstens gehört das Wort „k zlehčeni" zum vorhergehenden Satze und dann soll nach „sebu" kein Punkt sein ; er befindet sich auch im Original nicht und bereits in Rieggers Materialien vom J. 1788 ist der Satz ganz richtig gelesen und auch gedruckt worden, so dass wir dann den Fehler des jetzigen Herausgebers um so weniger begreifen können. Der Satz lautet also richtig: „aby ta práva... vynášeny nebyly k zleh-
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15 čení, učinili sú mezi sebú slib tento = damit diese Rechte... zu ihrer Herabsetzung nicht anderen mitgetheilt (d. h. bekanntgemacht) werden, thaten sie unter einander dieses Gelöbniss“. Zu diesem Ab- satze wollen wir noch bemerken, dass „věděti“ nicht „sehen“ (wie es in Pangerl's Uebersetzung heisst), sondern „wissen“ oder „ken- nen“ bedeutet und dass „pečimajíce" zwei Worte sind, die getrennt „péči majíce“ (bedacht sein) geschrieben werden müssen. „k komužkoli, takový z svolení oc.“ Hier ist ein ganzer Satz 60 (227) ausgelassen, denn ein Zeichen hinter „komužkoli“ verweist auf den oben am Rande geschriebenen Satz: „chtě tudy řemeslo osočiti a pohaněti“, welcher auch dem Sinne nach hieher gehört. Der Her- ausgeber hat es gelesen und in die Anmerkung 71. gesetzt, statt es dem Texte einzufügen. Hier kommt das Wort „perkytle“ vor und dazu nachstehende 60 (91) Anmerkung (78.) des Herausgebers : "Das čechische perkytle ist offen- bar dem deutschen Berghütlein nachgebildet und wäre daher an ein den Kappen der Bergleute ahnliches Kleidungsstück zu den- ken". Diese Erklärung stammt offenbar aus dem Kopfe des Her- ausgebers, denn er übersetzt auch wirklich das Wort „perkytle“ mit „Bergkappen“. Hatte er, wie er doch in vielen Fallen gethan hat, seine Zuflucht zum Wörterbuche Jungmann’s genommen, so hätte er hier lesen können, dass „perkytle“ aus dem deutschen „Bergkittel“ entstanden und keine Kopfbedeckung, sondern einen Kittel oder überhaupt einen Rock bedeute, in diesem Falle speciell jene Röcke, welche die Bruderschaft sich angeschafft hat und welche bei Be- gräbnissen der Zechmitglieder von jenen angezogen wurden, welche die Leiche zu Grabe tragen sollten. Wir wundern uns, dass der Herausgeber bei dem Worte „perkytle“ an ein „Hütlein“ und nicht sogleich an einen „Kittel“ verfallen konnte, denn der Ausdruck „perkytle“ ist bis jetzt noch in Přibram und anderwärts in dieser Bedeutung so allgemein, dass es dem Herrn Professor viele von seinen Schülern hätten erklären können, und der Ausdruck „kytle“, deutsch „Kittel“, ist so geläufig und bekannt, dass er wohl auch dem Herausgeber nicht ungewöhnlich vorkommen dürfte. „velika ugyma“, während es im Original richtig „velika ugma“ 61 (92) (ujma) heisst. „bez prawie“ (übersetzt mit „ohne Recht“); das Orig. hat " " „bezpravie" — Unrecht.
15 čení, učinili sú mezi sebú slib tento = damit diese Rechte... zu ihrer Herabsetzung nicht anderen mitgetheilt (d. h. bekanntgemacht) werden, thaten sie unter einander dieses Gelöbniss“. Zu diesem Ab- satze wollen wir noch bemerken, dass „věděti“ nicht „sehen“ (wie es in Pangerl's Uebersetzung heisst), sondern „wissen“ oder „ken- nen“ bedeutet und dass „pečimajíce" zwei Worte sind, die getrennt „péči majíce“ (bedacht sein) geschrieben werden müssen. „k komužkoli, takový z svolení oc.“ Hier ist ein ganzer Satz 60 (227) ausgelassen, denn ein Zeichen hinter „komužkoli“ verweist auf den oben am Rande geschriebenen Satz: „chtě tudy řemeslo osočiti a pohaněti“, welcher auch dem Sinne nach hieher gehört. Der Her- ausgeber hat es gelesen und in die Anmerkung 71. gesetzt, statt es dem Texte einzufügen. Hier kommt das Wort „perkytle“ vor und dazu nachstehende 60 (91) Anmerkung (78.) des Herausgebers : "Das čechische perkytle ist offen- bar dem deutschen Berghütlein nachgebildet und wäre daher an ein den Kappen der Bergleute ahnliches Kleidungsstück zu den- ken". Diese Erklärung stammt offenbar aus dem Kopfe des Her- ausgebers, denn er übersetzt auch wirklich das Wort „perkytle“ mit „Bergkappen“. Hatte er, wie er doch in vielen Fallen gethan hat, seine Zuflucht zum Wörterbuche Jungmann’s genommen, so hätte er hier lesen können, dass „perkytle“ aus dem deutschen „Bergkittel“ entstanden und keine Kopfbedeckung, sondern einen Kittel oder überhaupt einen Rock bedeute, in diesem Falle speciell jene Röcke, welche die Bruderschaft sich angeschafft hat und welche bei Be- gräbnissen der Zechmitglieder von jenen angezogen wurden, welche die Leiche zu Grabe tragen sollten. Wir wundern uns, dass der Herausgeber bei dem Worte „perkytle“ an ein „Hütlein“ und nicht sogleich an einen „Kittel“ verfallen konnte, denn der Ausdruck „perkytle“ ist bis jetzt noch in Přibram und anderwärts in dieser Bedeutung so allgemein, dass es dem Herrn Professor viele von seinen Schülern hätten erklären können, und der Ausdruck „kytle“, deutsch „Kittel“, ist so geläufig und bekannt, dass er wohl auch dem Herausgeber nicht ungewöhnlich vorkommen dürfte. „velika ugyma“, während es im Original richtig „velika ugma“ 61 (92) (ujma) heisst. „bez prawie“ (übersetzt mit „ohne Recht“); das Orig. hat " " „bezpravie" — Unrecht.
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16 „ (93) „ 62 (94) „ 64 (90) „ze spolka“ (übersetzt mit „alle von dem Vereine“); das Orig. hat „zespolka" = gemeinschaftlich. Dass sich eine Bruderschaft im Jahre 1454 „spolek“ (Verein) genannt hätte, ist uns noch nie vor- gekommen. Anderwärts z. B. S. 99 (O. p. 104) hatte der Heraus- geber dasselbe Wort richtiger übersetzt. „pročteno“ (ubersetzt mit "wie zu lesen ist“) und dazu die An- merkung (79), dass es eigentlich in der Handschrift „protczeno" heisst. Wäre dies auch wirklich der Fall, dann hätte der Heraus- geber kein Recht, es eigenmächtig zu ändern; aber es ist beides nicht richtig. In der Handschrift steht "potczeno“, welche Abkürzung nicht anders als "podotčeno“ gedeutet werden kann, und es kann auch nur dieses Wort zu dem Sinne des Satzes passen, also: jakož prvé podotčeno jest = wie früher erwähnt worden ist. „snami cech, prawy a bratrstwo společné oc.“ (ubersetzt mit: mit uns die Zeche, Recht und gemeinsame Bruderschaft oc.). Ein jeder Schüler der Volksschule weiss, dass das böhmische právo in der Mehrzahl nicht právy, sondern prava haben müsste; hier liegt aber eine Verwechslung des „pravý“ mit „práva“ vor, denn pravý ist hier Adjectiv zu cech gehörig (das Komma ist im Orig. nicht), also „cech pravý“ = die rechte Zeche. „mistr Jacob Peczka“; das Orig. hat „mistr Jakub Peczka". Warum ihn der Herausgeber in der deutschen Uebersetzung zu ei- nem „Pečka“ gemacht hat, ist unerfindlich. „všichni společni“ oc. statt „všichni společně“. „jestli zeby kto drziewie malowane“..., vom Herausgeber über- setzt: „wofern wer ein früher gemaltes“, so dass von ihm statt drziewie = dříví (Holz) falsch dříve (früher) verstanden wurde. Das- selbe erscheint auch aus der Anmerk. 105, wo die Aufschrift des Originals "Vo drziewie kupowanie“ eben auch falsch übersetzt wird „Ueber das Vorkaufen“. Was sich der Herausgeber darunter ge- dacht haben mag, erhellt enbenso wenig aus seiner weiteren Erklä- rung: „Es ist uns also eine der interessantesten Satzungen verloren gegangen.“ (Es hatte sich nämlich von dieser Satzung nur ein kleines Bruchstück — der Herausgeber nennt es „Torso“ — erhalten: „Item haben wir sämmtliche Meister sowohl der Alt- als auch der Neu- stadt Prag uns einmüthig vertragen: wenn Jemand gemaltes Holz.“) Wie aber der Herausgeber behaupten kann (Anm. 105), „dass dieses Bruchstück die Malermeister der beiden Städte zum erstenmale ver 61 (92)
16 „ (93) „ 62 (94) „ 64 (90) „ze spolka“ (übersetzt mit „alle von dem Vereine“); das Orig. hat „zespolka" = gemeinschaftlich. Dass sich eine Bruderschaft im Jahre 1454 „spolek“ (Verein) genannt hätte, ist uns noch nie vor- gekommen. Anderwärts z. B. S. 99 (O. p. 104) hatte der Heraus- geber dasselbe Wort richtiger übersetzt. „pročteno“ (ubersetzt mit "wie zu lesen ist“) und dazu die An- merkung (79), dass es eigentlich in der Handschrift „protczeno" heisst. Wäre dies auch wirklich der Fall, dann hätte der Heraus- geber kein Recht, es eigenmächtig zu ändern; aber es ist beides nicht richtig. In der Handschrift steht "potczeno“, welche Abkürzung nicht anders als "podotčeno“ gedeutet werden kann, und es kann auch nur dieses Wort zu dem Sinne des Satzes passen, also: jakož prvé podotčeno jest = wie früher erwähnt worden ist. „snami cech, prawy a bratrstwo společné oc.“ (ubersetzt mit: mit uns die Zeche, Recht und gemeinsame Bruderschaft oc.). Ein jeder Schüler der Volksschule weiss, dass das böhmische právo in der Mehrzahl nicht právy, sondern prava haben müsste; hier liegt aber eine Verwechslung des „pravý“ mit „práva“ vor, denn pravý ist hier Adjectiv zu cech gehörig (das Komma ist im Orig. nicht), also „cech pravý“ = die rechte Zeche. „mistr Jacob Peczka“; das Orig. hat „mistr Jakub Peczka". Warum ihn der Herausgeber in der deutschen Uebersetzung zu ei- nem „Pečka“ gemacht hat, ist unerfindlich. „všichni společni“ oc. statt „všichni společně“. „jestli zeby kto drziewie malowane“..., vom Herausgeber über- setzt: „wofern wer ein früher gemaltes“, so dass von ihm statt drziewie = dříví (Holz) falsch dříve (früher) verstanden wurde. Das- selbe erscheint auch aus der Anmerk. 105, wo die Aufschrift des Originals "Vo drziewie kupowanie“ eben auch falsch übersetzt wird „Ueber das Vorkaufen“. Was sich der Herausgeber darunter ge- dacht haben mag, erhellt enbenso wenig aus seiner weiteren Erklä- rung: „Es ist uns also eine der interessantesten Satzungen verloren gegangen.“ (Es hatte sich nämlich von dieser Satzung nur ein kleines Bruchstück — der Herausgeber nennt es „Torso“ — erhalten: „Item haben wir sämmtliche Meister sowohl der Alt- als auch der Neu- stadt Prag uns einmüthig vertragen: wenn Jemand gemaltes Holz.“) Wie aber der Herausgeber behaupten kann (Anm. 105), „dass dieses Bruchstück die Malermeister der beiden Städte zum erstenmale ver 61 (92)
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17 einigt handeln lässt“, ist noch weniger zu ersehen, denn in dem Verzeichniss I. (c. 1365) sind bereits drei Mitglieder ausdrücklich als der Neustadt angehörend bezeichnet, so dass sie also wohl in den Verhandlungen der Zeche bereits auch im J. 1365 mit den Meistern der Altstadt Prag vereinigt gehandelt hatten. „a proti pravóm, ačkoli“ oc.; die Handschrift hat: „a proti pravóm a ačkoli“ oc. „Ale jeden z nich z hrdosti a z své vuole zpurné nechtěl“ oc. Hier ist das böhmische svévuole (= Uebermuth) schlecht verstanden und unrichtig geschrieben als svá vuole = sein Willen. Der Satz soll also in der Uebersetzung richtig heissen: Allein einer von ihnen wollte nicht aus Stolz und aus frechem Uebermuth hierin den Mei- stern gehorchen... sondern sprach: „By sě viece měli mistři na mě hněvati“ oc. („Um dass sich die Meister noch mehr über mich ärgern müssen) ; auch dieser Satz ist nicht recht verstanden und übersetzt, er kann nur so heissen : „Und wenn sich die Meister noch mehr ärgern sollten, will ich die Arbeit thun." 64 (95/96) „Busstowsy“, im Orig. „busstowsy“. Der Herausgeber hat diese 65 (96) Benennung für die ehemalige Burg, nunmehr Stadt und Schloss, Buštěhrad aufgefasst und auch mit diesem Worte übersetzt. Obwohl nun diese Auffassung möglich ist, so ist doch die Uebersetzung des böhmischen Buštoves mit dem ebenfalls böhmischen Buštěhrad nicht zulässig; entschieden müssen wir auch die vom Herausgeber in Anm. 110 aufgestellte Behauptung zurückweisen, dass die Form Buštoves besser sei als Buštěves. Ganz merkwürdig aber ist, dass der Herausgeber zu seiner Anmerkung und zum bessern Verständ- niss der Stelle aus dem Malerbuche vom J. 1461 auch die Buště- hrader Eisenbahn einbeziehen musste. „na klášteře neb ve vsi kostely maloval“ oc., vom Prof. Pangerl übersetzt mit : „in einem Kloster oder in allen Kirchen malen oc.“ Unglaublich aber wahr! ve vsi = in allen! Das böhmische „ves“ be- deutet aber "ein Dorf“, ve vsi (wenn dieses auch mit ss geschrieben ist) = in einem Dorfe. Der Satz soll also richtig heissen: „dass er in einer Feste oder in einem Kloster oder in einem Dorf Kir- chen malen oder Glas machen würde.“ „skla dělal“; die Handschrift hat stkla dělal; der Heraus- „ „ geber hatte keinen Grund es anders zu schreiben. „ „ 2
17 einigt handeln lässt“, ist noch weniger zu ersehen, denn in dem Verzeichniss I. (c. 1365) sind bereits drei Mitglieder ausdrücklich als der Neustadt angehörend bezeichnet, so dass sie also wohl in den Verhandlungen der Zeche bereits auch im J. 1365 mit den Meistern der Altstadt Prag vereinigt gehandelt hatten. „a proti pravóm, ačkoli“ oc.; die Handschrift hat: „a proti pravóm a ačkoli“ oc. „Ale jeden z nich z hrdosti a z své vuole zpurné nechtěl“ oc. Hier ist das böhmische svévuole (= Uebermuth) schlecht verstanden und unrichtig geschrieben als svá vuole = sein Willen. Der Satz soll also in der Uebersetzung richtig heissen: Allein einer von ihnen wollte nicht aus Stolz und aus frechem Uebermuth hierin den Mei- stern gehorchen... sondern sprach: „By sě viece měli mistři na mě hněvati“ oc. („Um dass sich die Meister noch mehr über mich ärgern müssen) ; auch dieser Satz ist nicht recht verstanden und übersetzt, er kann nur so heissen : „Und wenn sich die Meister noch mehr ärgern sollten, will ich die Arbeit thun." 64 (95/96) „Busstowsy“, im Orig. „busstowsy“. Der Herausgeber hat diese 65 (96) Benennung für die ehemalige Burg, nunmehr Stadt und Schloss, Buštěhrad aufgefasst und auch mit diesem Worte übersetzt. Obwohl nun diese Auffassung möglich ist, so ist doch die Uebersetzung des böhmischen Buštoves mit dem ebenfalls böhmischen Buštěhrad nicht zulässig; entschieden müssen wir auch die vom Herausgeber in Anm. 110 aufgestellte Behauptung zurückweisen, dass die Form Buštoves besser sei als Buštěves. Ganz merkwürdig aber ist, dass der Herausgeber zu seiner Anmerkung und zum bessern Verständ- niss der Stelle aus dem Malerbuche vom J. 1461 auch die Buště- hrader Eisenbahn einbeziehen musste. „na klášteře neb ve vsi kostely maloval“ oc., vom Prof. Pangerl übersetzt mit : „in einem Kloster oder in allen Kirchen malen oc.“ Unglaublich aber wahr! ve vsi = in allen! Das böhmische „ves“ be- deutet aber "ein Dorf“, ve vsi (wenn dieses auch mit ss geschrieben ist) = in einem Dorfe. Der Satz soll also richtig heissen: „dass er in einer Feste oder in einem Kloster oder in einem Dorf Kir- chen malen oder Glas machen würde.“ „skla dělal“; die Handschrift hat stkla dělal; der Heraus- „ „ geber hatte keinen Grund es anders zu schreiben. „ „ 2
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18 65 (96) „chován“, übersetzt mit „aufgenommen“, soll heissen „gehalten“ oder „behalten“ werden; auch der weiter vorkommende Ausdruck „beherbergen“ ist nicht richtig und es sollte einfach mit „haben“ oder „halten" übersetzt werden. „kdežby koli zvěděli takového tovařiše, ani kde u kterého mistra dělá ... má z vuole jednostajné ... psáno býti“ oc.“ Hier ist erstens ani statt des in der Handschrift vorkommenden richtigeren an gesetzt; zweitens ist „kdežkoli“ local zu nehmen, daher nicht „wann immer“ sondern "wo immer“ zu setzen; drittens "an kde dělá“ heisst nicht „oder wo" sondern „dass er arbeite“; viertens kann man „má psáno býti“ nicht gut deutsch mit „so hat geschrie- ben zu werden“ sondern mit "so soll geschrieben werden“, über- setzen, dass also dann der ganze Satz richtig und auch viel besser lauten würde: „Und auch dieses ist beschlossen worden: wo immer man einen solchen Gesellen auskundschaften würde, dass er bei einem Meister in irgend einer Stadt dieses Landes arbeitet, so soll nach einhelligem Willen der Meister beider Städte geschrieben wer- den etc.“ 65 (97) 66 (36) „ze spolka“ statt „zespolka". Diesen Fehler haben wir schon früher (S. 61. O. p. 92) gehabt ; dort wurde es mit „von dem Vereine" hier mit „aus der Vereinigung“ übersetzt, beidesmal unrichtig. „ „tak že ktož má do cechu mezi nás vstúpiti oc.“ (übers. mit „welcher unter uns in die Zeche eintreten will“); die Anm. 116 besagt, dass der Herausgeber hier „chtěl“ ergänzen zu müssen glaubte, warum aber, ist gänzlich unverständlich, weil hier das be- stimmtere „ma“ (soll) bereits vorkommt, also: „wer in die Zeche unter uns treten soll“ (und nicht „will“). 67 (36) „z rathúza“ — statt „s rathúza“. Der Herausgeber hat „s“ gele- sen, aber durch „z“ verbessern wollen! „ „Tak bude moci to řemeslo ... dělati“ bedeutet nicht: „So wird er im Stande sein dieses Handwerk... zu betreiben“ sondern (in Verbindung mit dem früheren Satze): „So wird er dann dieses Handwerk betreiben dürfen“ (d. h. die Befugniss haben). „ „acz do vyplněnie“ statt „až do vyplněnie“. 67 (37) „aby to, což prvé dal, ztraceno“ — die Handschrift hat: „aby to, což prvé dal, bylo ztraceno“.
18 65 (96) „chován“, übersetzt mit „aufgenommen“, soll heissen „gehalten“ oder „behalten“ werden; auch der weiter vorkommende Ausdruck „beherbergen“ ist nicht richtig und es sollte einfach mit „haben“ oder „halten" übersetzt werden. „kdežby koli zvěděli takového tovařiše, ani kde u kterého mistra dělá ... má z vuole jednostajné ... psáno býti“ oc.“ Hier ist erstens ani statt des in der Handschrift vorkommenden richtigeren an gesetzt; zweitens ist „kdežkoli“ local zu nehmen, daher nicht „wann immer“ sondern "wo immer“ zu setzen; drittens "an kde dělá“ heisst nicht „oder wo" sondern „dass er arbeite“; viertens kann man „má psáno býti“ nicht gut deutsch mit „so hat geschrie- ben zu werden“ sondern mit "so soll geschrieben werden“, über- setzen, dass also dann der ganze Satz richtig und auch viel besser lauten würde: „Und auch dieses ist beschlossen worden: wo immer man einen solchen Gesellen auskundschaften würde, dass er bei einem Meister in irgend einer Stadt dieses Landes arbeitet, so soll nach einhelligem Willen der Meister beider Städte geschrieben wer- den etc.“ 65 (97) 66 (36) „ze spolka“ statt „zespolka". Diesen Fehler haben wir schon früher (S. 61. O. p. 92) gehabt ; dort wurde es mit „von dem Vereine" hier mit „aus der Vereinigung“ übersetzt, beidesmal unrichtig. „ „tak že ktož má do cechu mezi nás vstúpiti oc.“ (übers. mit „welcher unter uns in die Zeche eintreten will“); die Anm. 116 besagt, dass der Herausgeber hier „chtěl“ ergänzen zu müssen glaubte, warum aber, ist gänzlich unverständlich, weil hier das be- stimmtere „ma“ (soll) bereits vorkommt, also: „wer in die Zeche unter uns treten soll“ (und nicht „will“). 67 (36) „z rathúza“ — statt „s rathúza“. Der Herausgeber hat „s“ gele- sen, aber durch „z“ verbessern wollen! „ „Tak bude moci to řemeslo ... dělati“ bedeutet nicht: „So wird er im Stande sein dieses Handwerk... zu betreiben“ sondern (in Verbindung mit dem früheren Satze): „So wird er dann dieses Handwerk betreiben dürfen“ (d. h. die Befugniss haben). „ „acz do vyplněnie“ statt „až do vyplněnie“. 67 (37) „aby to, což prvé dal, ztraceno“ — die Handschrift hat: „aby to, což prvé dal, bylo ztraceno“.
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19 kommt die Bestimmung vor, dass derjenige, der sich als Mei- 67 (37) ster niederlassen will, seinen Geburtsbrief vorweisen solle und dar- an knüpft der Herausgeber die sehr wichtig sein sollende Anmer- kung (118): „Noch früher lässt sich diese Einrichtung in Böhmen aus einer Hohenfurter Handschrift nachweisen. Am 30. August 1458 gibt nämlich der Abt Paul zu Hohenfurt dem oc. einen Geburts- brief“ und Pangerl schliesst daraus "dass diese Einrichtung auch schon in Böhmen bestanden sein muss oder dass sie zum mindesten eben im Entstehen begriffen war“. Eitle Mühe! Hätte der Heraus- geber sich früher ordentlich über die böhmischen Gewerbeverhält- nisse instruirt — was man doch voraussetzen dürfte, — so hätte er in Tomek, Děj. Pr. Band II. S. 384 lesen können, dass bereits in den vom J. 1404 datirenden Statuten der Prag-Neustädter Schu� ster die Bestimmung enthalten war, dass derjenige, der in die Zeche aufgenommen werden wollte, seinen Geburtsbrief vorweisen solle. „Také což viece má učiniti“, vom Herausgeber übersetzt mit 68 (37) „Auch das was er an Dingen zu thun hat“. Es ist schwer sich bitterer Bemerkungen zu enthalten, wenn man auf jeder Seite sol- chen Unsinn liest. Der Satz soll lauten: Auch was er mehr zu leisten hat oc. „mistrovstve“, die Handschrift hat „mistrovst = mistrovstvie." „ačby přijat byl“, ubersetzt mit „bis er aufgenommen ist“; „ač“ ist aber nicht gleichbedeutend mit „až“ (bis), sondern bedeutet das conditionale „wenn“, also: „wenn er aufgenommen wird“. An der- selben Stelle hatte der Herausgeber offenbar auch den nachfolgen- den Satz nicht verstanden: "pakli chce vzieti“ (Wofern er die Weg- nahme will); er glaubt also, dass „vzieti“ das Substantivum „vzeti“ ist, während es hier das Verbum „vziti = nehmen“ bedeutet. Zum Verständnisse der Stelle sei erwähnt, dass der Meister, der in die Zeche aufgenommen werden wollte, ein Meisterstück vorweisen musste und dieses sollte in der Zeche belassen werden ; "will er es zurück- nehmen" (pakli chce vzieti), so soll er 15 Gr. geben. Warum der Herausgeber das „Actum in praesentia etc.“ über- setzt („Gehandelt in Gegenwart oc.") ist schwer anzugeben; mit den übrigen lateinischen Aufzeichnungen thut er es nicht. „bylo. A ktomu zachovánie“, die Handschrift hat: „bylo a k tomu 68 (125) k zachovánie“. Der Punkt nach bylo ist in der Handschrift nicht und er stört völlig den Sinn, deshalb ist auch die deutsche Ueber- „ „ „ *
19 kommt die Bestimmung vor, dass derjenige, der sich als Mei- 67 (37) ster niederlassen will, seinen Geburtsbrief vorweisen solle und dar- an knüpft der Herausgeber die sehr wichtig sein sollende Anmer- kung (118): „Noch früher lässt sich diese Einrichtung in Böhmen aus einer Hohenfurter Handschrift nachweisen. Am 30. August 1458 gibt nämlich der Abt Paul zu Hohenfurt dem oc. einen Geburts- brief“ und Pangerl schliesst daraus "dass diese Einrichtung auch schon in Böhmen bestanden sein muss oder dass sie zum mindesten eben im Entstehen begriffen war“. Eitle Mühe! Hätte der Heraus- geber sich früher ordentlich über die böhmischen Gewerbeverhält- nisse instruirt — was man doch voraussetzen dürfte, — so hätte er in Tomek, Děj. Pr. Band II. S. 384 lesen können, dass bereits in den vom J. 1404 datirenden Statuten der Prag-Neustädter Schu� ster die Bestimmung enthalten war, dass derjenige, der in die Zeche aufgenommen werden wollte, seinen Geburtsbrief vorweisen solle. „Také což viece má učiniti“, vom Herausgeber übersetzt mit 68 (37) „Auch das was er an Dingen zu thun hat“. Es ist schwer sich bitterer Bemerkungen zu enthalten, wenn man auf jeder Seite sol- chen Unsinn liest. Der Satz soll lauten: Auch was er mehr zu leisten hat oc. „mistrovstve“, die Handschrift hat „mistrovst = mistrovstvie." „ačby přijat byl“, ubersetzt mit „bis er aufgenommen ist“; „ač“ ist aber nicht gleichbedeutend mit „až“ (bis), sondern bedeutet das conditionale „wenn“, also: „wenn er aufgenommen wird“. An der- selben Stelle hatte der Herausgeber offenbar auch den nachfolgen- den Satz nicht verstanden: "pakli chce vzieti“ (Wofern er die Weg- nahme will); er glaubt also, dass „vzieti“ das Substantivum „vzeti“ ist, während es hier das Verbum „vziti = nehmen“ bedeutet. Zum Verständnisse der Stelle sei erwähnt, dass der Meister, der in die Zeche aufgenommen werden wollte, ein Meisterstück vorweisen musste und dieses sollte in der Zeche belassen werden ; "will er es zurück- nehmen" (pakli chce vzieti), so soll er 15 Gr. geben. Warum der Herausgeber das „Actum in praesentia etc.“ über- setzt („Gehandelt in Gegenwart oc.") ist schwer anzugeben; mit den übrigen lateinischen Aufzeichnungen thut er es nicht. „bylo. A ktomu zachovánie“, die Handschrift hat: „bylo a k tomu 68 (125) k zachovánie“. Der Punkt nach bylo ist in der Handschrift nicht und er stört völlig den Sinn, deshalb ist auch die deutsche Ueber- „ „ „ *
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20 69 (126) „ „ „ „ „ setzung nicht richtig. Ebenso unrichtig gelesen und übersetzt ist das gleich darauffolgende (S. 69) kniha práv („Rechtsbuch“) da es knih a práv (Bücher und Rechte) heissen sollte. „bez pecz ny“, die Handschrift hat „bezpečný“ „počíti tak to“ „ „ „takto „srdcij“ „ „srdcze“ mit einem Abkür- zungszeichen über dem e = srdcem. Der Ausdruck "viny" sollte mit „Beschwerden“ und nicht mit „Schuld" übersetzt werden. „pořad položená“ (sc. svolenie) bedeutet nicht „mittelst Beschluss festgesetzte Ordnungen“ sondern „der Reihe nach aufgesetzte Ord� nungen“. „ (127) „tovarist" die Handschrift hat „tovariss". Bei dem Worte „Herrnbusse“ sagt Anmerk. 127, dass dar- unter jene Strafgelder zu verstehen seien, welche im Rathhause zu erlegen waren. Dies ist aber eine unrichtige Erklärung, wie wir ans mehreren Beispielen des Malerbuches selbst nachweisen können. Die Bestimmung der "pokuta mistrská“ bezieht sich auf die Meister, während „kázeň panská“ (vom Herausgeber mit Herrnbusse über- setzt) auf die Gesellen sich bezieht, und nicht als eine Strafe, die auf’s Rathhaus erlegt werden sollte, sondern als jene Strafe, welche die Alt-Meister (welche also den Gesellen gegenüber „Herren“ ge- nannt werden) über einen Gesellen für eine Uebertretung verhäng- ten, aufzufassen ist. So steht auf S. 73 (p. 133) „a on od mistruov ten tovařiš panskú kázeň trp“ („und dieser Geselle erleide von den Meistern die Herrnbusse“); auf S. 79 (p. 111) „a on (tovaryš) od mistróv panskú kázní i pokutú trestán buď“ („und er [der Ge- selle] werde von den Meistern mit Herrnbusse und mit Strafe be- legt“). Der Grund, warum von den erlegten Strafen auch ein Theil den Herren auf’s Rathhaus oder dem Richter gegeben werden musste, lag offenbar darin, dass sich der Magistrat dafür, dass er in eini- gen Fallen das Recht der Gerichtsbarkeit an die Zeche überliess, einen Theil der Strafgelder ausbedungen hatte. Die Deutung des Herausgebers widerspricht auch der in der Einleitung S. 16 ausge- sprochenen Behauptung betreffs der Ausübung der Gerichtsbarkeit in der Zeche. Wir werden noch einigemal Gelegenheit haben, auf die Inconsequenz (vielleicht Vergesslichkeit) des Herausgebers hin- „ „
20 69 (126) „ „ „ „ „ setzung nicht richtig. Ebenso unrichtig gelesen und übersetzt ist das gleich darauffolgende (S. 69) kniha práv („Rechtsbuch“) da es knih a práv (Bücher und Rechte) heissen sollte. „bez pecz ny“, die Handschrift hat „bezpečný“ „počíti tak to“ „ „ „takto „srdcij“ „ „srdcze“ mit einem Abkür- zungszeichen über dem e = srdcem. Der Ausdruck "viny" sollte mit „Beschwerden“ und nicht mit „Schuld" übersetzt werden. „pořad položená“ (sc. svolenie) bedeutet nicht „mittelst Beschluss festgesetzte Ordnungen“ sondern „der Reihe nach aufgesetzte Ord� nungen“. „ (127) „tovarist" die Handschrift hat „tovariss". Bei dem Worte „Herrnbusse“ sagt Anmerk. 127, dass dar- unter jene Strafgelder zu verstehen seien, welche im Rathhause zu erlegen waren. Dies ist aber eine unrichtige Erklärung, wie wir ans mehreren Beispielen des Malerbuches selbst nachweisen können. Die Bestimmung der "pokuta mistrská“ bezieht sich auf die Meister, während „kázeň panská“ (vom Herausgeber mit Herrnbusse über- setzt) auf die Gesellen sich bezieht, und nicht als eine Strafe, die auf’s Rathhaus erlegt werden sollte, sondern als jene Strafe, welche die Alt-Meister (welche also den Gesellen gegenüber „Herren“ ge- nannt werden) über einen Gesellen für eine Uebertretung verhäng- ten, aufzufassen ist. So steht auf S. 73 (p. 133) „a on od mistruov ten tovařiš panskú kázeň trp“ („und dieser Geselle erleide von den Meistern die Herrnbusse“); auf S. 79 (p. 111) „a on (tovaryš) od mistróv panskú kázní i pokutú trestán buď“ („und er [der Ge- selle] werde von den Meistern mit Herrnbusse und mit Strafe be- legt“). Der Grund, warum von den erlegten Strafen auch ein Theil den Herren auf’s Rathhaus oder dem Richter gegeben werden musste, lag offenbar darin, dass sich der Magistrat dafür, dass er in eini- gen Fallen das Recht der Gerichtsbarkeit an die Zeche überliess, einen Theil der Strafgelder ausbedungen hatte. Die Deutung des Herausgebers widerspricht auch der in der Einleitung S. 16 ausge- sprochenen Behauptung betreffs der Ausübung der Gerichtsbarkeit in der Zeche. Wir werden noch einigemal Gelegenheit haben, auf die Inconsequenz (vielleicht Vergesslichkeit) des Herausgebers hin- „ „
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21 zuweisen; er widerspricht sich selbst in mehreren Fällen, indem er vergisst, was er einige Zeilen früher behauptet hatte. „záhuby a zádavy ... mnoho oc ...“ die Handschrift hat „mno- 70 (127) hé“ und es wäre auch in der Uebersetzung statt der dort gebrauch- ten Einzahl die Mehrzahl zu setzen. „jestli by ten mistr k milosti... přišel“ bedeutet nicht „Wo- „ (128) fern der Meister... zu Gnaden kommen soll" sondern: "Wofern der Meister... zu Gnaden kommt“ oc.... „skrze přátely“ die Handschrift hat „skrzě přátely“. „aneb ktokoli, z čeledi naší jiný oc.“ die Handschrift hat: „kto- koli z čeledi oc." Die Trennung in zwei Sätze ist nicht richtig und es ergibt sich auch in der Uebersetzung ein Unsinn daraus; der Satz soll also richtig heissen: „Wir wollen, dass kein Maler oder Glaser, er sei Meister oder Geselle oder sonst jemand aus unserem sonstigen Gesinde aus der Werkstätte eines anderen das Gesinde weglocken ... darf.“ Wie der Herausgeber diesen Satz durch schlechte Verbindung der Worte so undeutlich hat machen können, ist um so unbegreiflicher, als er auf derselben Seite nur 8 Zeilen weiter denselben Ausdruck (kto z čeledi naší) und noch 4 Zeilen weiter dieselben Worte „ktokoli z čeledi naší jiný" richtig übersetzt hat. „aby žádný ... jeden na druhého se v dielo netřel ani se uva- „ „ zovati směl“ vom Herausgeber nicht eben gut noch schön übersetzt: „dass keiner, er sei Maler oder Glaser, er sei Meister oder Geselle, einer nicht auf den anderen in der Arbeit drücken oder sich ihrer bemeistern darf oc." — "da es doch richtiger und besser übersetzt werden konnte: dass keiner, er sei Maler oder Glaser, Meister oder Geselle, einer über den andern sich in die Arbeit drängen, noch derselben sich anmassen darf oc.“ „čtyř kusuov jeho se dopustil“ — die Handschrift hat „cze- 72 (130) ho“ = čeho. „aby nayhodným svědomím provedeno bylo“ — die Handschrift „ „ hat: „a by naň hodným svědomím oc.“ — Auch die Uebersetzung des Herausgebers „so soll mit rechter Zeugenschaft es dargethan werden" ist nicht richtig, vielmehr muss der Satz so heissen: „und wenn es mit gehöriger Zeugenschaft dargethan wird oc." „dokudyž by o to přie mistry miesta neměl“. Der Satz ist auch „ (131) in der Handschrift so geschrieben ; er ist undeutlich und wahrschein- lich bedeutet „přie“ das Vorwort „pred" also „vor den Meistern“. 71 (129) „
21 zuweisen; er widerspricht sich selbst in mehreren Fällen, indem er vergisst, was er einige Zeilen früher behauptet hatte. „záhuby a zádavy ... mnoho oc ...“ die Handschrift hat „mno- 70 (127) hé“ und es wäre auch in der Uebersetzung statt der dort gebrauch- ten Einzahl die Mehrzahl zu setzen. „jestli by ten mistr k milosti... přišel“ bedeutet nicht „Wo- „ (128) fern der Meister... zu Gnaden kommen soll" sondern: "Wofern der Meister... zu Gnaden kommt“ oc.... „skrze přátely“ die Handschrift hat „skrzě přátely“. „aneb ktokoli, z čeledi naší jiný oc.“ die Handschrift hat: „kto- koli z čeledi oc." Die Trennung in zwei Sätze ist nicht richtig und es ergibt sich auch in der Uebersetzung ein Unsinn daraus; der Satz soll also richtig heissen: „Wir wollen, dass kein Maler oder Glaser, er sei Meister oder Geselle oder sonst jemand aus unserem sonstigen Gesinde aus der Werkstätte eines anderen das Gesinde weglocken ... darf.“ Wie der Herausgeber diesen Satz durch schlechte Verbindung der Worte so undeutlich hat machen können, ist um so unbegreiflicher, als er auf derselben Seite nur 8 Zeilen weiter denselben Ausdruck (kto z čeledi naší) und noch 4 Zeilen weiter dieselben Worte „ktokoli z čeledi naší jiný" richtig übersetzt hat. „aby žádný ... jeden na druhého se v dielo netřel ani se uva- „ „ zovati směl“ vom Herausgeber nicht eben gut noch schön übersetzt: „dass keiner, er sei Maler oder Glaser, er sei Meister oder Geselle, einer nicht auf den anderen in der Arbeit drücken oder sich ihrer bemeistern darf oc." — "da es doch richtiger und besser übersetzt werden konnte: dass keiner, er sei Maler oder Glaser, Meister oder Geselle, einer über den andern sich in die Arbeit drängen, noch derselben sich anmassen darf oc.“ „čtyř kusuov jeho se dopustil“ — die Handschrift hat „cze- 72 (130) ho“ = čeho. „aby nayhodným svědomím provedeno bylo“ — die Handschrift „ „ hat: „a by naň hodným svědomím oc.“ — Auch die Uebersetzung des Herausgebers „so soll mit rechter Zeugenschaft es dargethan werden" ist nicht richtig, vielmehr muss der Satz so heissen: „und wenn es mit gehöriger Zeugenschaft dargethan wird oc." „dokudyž by o to přie mistry miesta neměl“. Der Satz ist auch „ (131) in der Handschrift so geschrieben ; er ist undeutlich und wahrschein- lich bedeutet „přie“ das Vorwort „pred" also „vor den Meistern“. 71 (129) „
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22 73 (132) (Dass pře statt před gebraucht wurde, davon finden wir auch einen Beweis in Tristram [Starob. Sklád. IV. 145] da liest man: „Voda pře samu komnětu přicházie“.) Das Wort „miesta“ ist vom Heraus- geber offenbar falsch mit "der Stadt“ übersetzt, denn in dieser Be- deutung würde es gewiss — wie es in der Handschrift auch immer geschieht — entweder Starého oder Nového města (der Alt- oder Neustadt) heissen; aber die Redensart misto miti (mista nemíti) = Statt haben, Platz haben, sich stellen, seine Richtigkeit haben (S. Jungmann) ist sehr gewöhnlich, dass also der undeutliche Satz dem Sinne nach verdeutscht werden könnte mit: „so lange er sich nicht deswegen vor den Meistern gestellt hätte“. Der Herausgeber kann sich von der Richtigkeit unserer Ansicht auf S. 83 (p. 171), wo der- selbe Satz beinahe Wort für Wort zu lesen ist, überzeugen, er hatte hier denselben auch ganz anders verstanden und übersetzt. Ganz verfehlt verstanden und übersetzt ist nachstehender Satz: „Jestli že by mistr tovaryše svého na dielo založil, ten tovaryš jemu toho poctivě oddělaj“ („Wofern ein Meister seinen Gesellen zu einer Arbeit bestellt, so soll der Geselle die ihm ehrlich vollführen“); „založiti“ bedeutet hier „vorstrecken, vorschiessen“ und „oddělati = abarbeiten“, der ganze Satz muss also lauten: "Wenn ein Meister seinem Gesellen zu einer Arbeit Geld vorschiesst, so soll es der Geselle ihm redlich abarbeiten" — also ganz anders als er vom Herausgeber verstanden wurde. Zu welchen Ergebnissen würde wohl eine wissenschaftliche Untersuchung der Statuten gelangen, wenn sie Pangerl's Uebersetzung zum Ausgangspunkte nähme!! „aby čeleď naše neprchlivy a nereptavy ani svárlivy byly“, vom Herausg. übersetzt mit "dass unser Gesinde in den Werkstätten nicht sich übereilend und ohrenbläserisch oder zanksüchtig sei“. Auf S. 78 (p. 110) kommt derselbe Satz vor und wird übersetzt: "dass unsere Gesellen...nicht mürrisch, jähzornig und zänkisch sein sol- len“. Dass dieselben Worte in demselben Sinne einmal jene, das anderemal diese Uebersetzung fanden, ist eben auch ein Beweis von des Herausgebers Vergesslichkeit; jedenfalls ist die zweite Ueber- setzung besser. „pakli by jim což škodného“ — die Handschrift hat co „škod- ného". „ „ „ „zbrani“ ist wohl auch in der Handschrift so geschrieben ; wenn der Herausgeber aber statt „s rathúza" eigenmächtig „z rathúza"
22 73 (132) (Dass pře statt před gebraucht wurde, davon finden wir auch einen Beweis in Tristram [Starob. Sklád. IV. 145] da liest man: „Voda pře samu komnětu přicházie“.) Das Wort „miesta“ ist vom Heraus- geber offenbar falsch mit "der Stadt“ übersetzt, denn in dieser Be- deutung würde es gewiss — wie es in der Handschrift auch immer geschieht — entweder Starého oder Nového města (der Alt- oder Neustadt) heissen; aber die Redensart misto miti (mista nemíti) = Statt haben, Platz haben, sich stellen, seine Richtigkeit haben (S. Jungmann) ist sehr gewöhnlich, dass also der undeutliche Satz dem Sinne nach verdeutscht werden könnte mit: „so lange er sich nicht deswegen vor den Meistern gestellt hätte“. Der Herausgeber kann sich von der Richtigkeit unserer Ansicht auf S. 83 (p. 171), wo der- selbe Satz beinahe Wort für Wort zu lesen ist, überzeugen, er hatte hier denselben auch ganz anders verstanden und übersetzt. Ganz verfehlt verstanden und übersetzt ist nachstehender Satz: „Jestli že by mistr tovaryše svého na dielo založil, ten tovaryš jemu toho poctivě oddělaj“ („Wofern ein Meister seinen Gesellen zu einer Arbeit bestellt, so soll der Geselle die ihm ehrlich vollführen“); „založiti“ bedeutet hier „vorstrecken, vorschiessen“ und „oddělati = abarbeiten“, der ganze Satz muss also lauten: "Wenn ein Meister seinem Gesellen zu einer Arbeit Geld vorschiesst, so soll es der Geselle ihm redlich abarbeiten" — also ganz anders als er vom Herausgeber verstanden wurde. Zu welchen Ergebnissen würde wohl eine wissenschaftliche Untersuchung der Statuten gelangen, wenn sie Pangerl's Uebersetzung zum Ausgangspunkte nähme!! „aby čeleď naše neprchlivy a nereptavy ani svárlivy byly“, vom Herausg. übersetzt mit "dass unser Gesinde in den Werkstätten nicht sich übereilend und ohrenbläserisch oder zanksüchtig sei“. Auf S. 78 (p. 110) kommt derselbe Satz vor und wird übersetzt: "dass unsere Gesellen...nicht mürrisch, jähzornig und zänkisch sein sol- len“. Dass dieselben Worte in demselben Sinne einmal jene, das anderemal diese Uebersetzung fanden, ist eben auch ein Beweis von des Herausgebers Vergesslichkeit; jedenfalls ist die zweite Ueber- setzung besser. „pakli by jim což škodného“ — die Handschrift hat co „škod- ného". „ „ „ „zbrani“ ist wohl auch in der Handschrift so geschrieben ; wenn der Herausgeber aber statt „s rathúza" eigenmächtig „z rathúza"
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23 oder (auf S. 80 p. 165) „z obu stran“ statt „s obú stran“ setzen konnte, obwohl er dadurch die ursprüngliche Form nicht verbessert hat, warum hat er hier nicht „s brani“ (mit der Wehr) gesetzt, da er doch auf S. 78 (O. p. 110) dasselbe Wort richtiger (s braní) hat schreiben können? Er hat überhaupt mit seinen "Verbesserun- gen“ des Textes entschiedenes Malheur, da er sie gewöhnlich dort anbringt, wo es nicht sein soll, nicht aber dort, wo er es thun sollte (wie eben bei dem Worte s braní). „Missinskych“; die Handschrift hat mehrmals das gleichmässig 74 (133) geschriebene abgekürzte „mišenských". Warum der Herausgeber die- selbe Abkürzung einmal míšenských, das anderemal mišinských liest, ist eben auch sein Geheimniss. „a oni dopustili jemu toho“, vom Herausg. übersetzt mit: „und die sollen ihm das nachsehen“. Dies ist aber nicht richtig, weil das böhmische "dopustiti“ mit „odpustiti“ verwechselt erscheint ; dann ist hier das Verbum dopustiti nicht als die Form für die Ver- gangenheit zu nehmen, sondern als "dopustí-li = wenn sie zulassen". Es könnte also der ganze Satz richtig und dazu noch wörtlich über- setzt werden: „Wenn er aus einer billigen Ursache nicht da sein könnte, dann solle er sich bei den Aeltesten melden und wenn diese es gelten lassen, so möge er der Strafe los sein." „Pakliby se kteří řečí podešli, k rozkázanie starších i všech „ (134) obecných toho i hned přestaňte“. (Vom Herausgeber übersetzt mit: „Würden aber irgendwelche Reden vorkommen, so habet ihr auf Befehl der Aeltesten und aller Genossen das und gleich aufzuhö- ren.) Ein ganz merkwürdiger Satz! Zu "podešli“ lesen wir folgende Anmerkung (131). aus welcher hervorgeht, dass das Wort eigentlich eine Erfindung des Herausgebers ist; er sagt : „Handschrift hat pod, dann einen ganz unkenntlichen Buchstaben und 1li.“ Sehen wir uns nun die Handschrift selbst an. Da lesen wir an der fraglichen Stelle wirklich ein pod, dann folgt aber kein unkenntlicher Buchstabe, sondern ein ganz rein und deutlich geschriebenes t und endlich keine lli sondern recht deutlich und dem blossen Auge erkennbare kli, das ganze Wort heisst also: "podtkli“, und ist so deutlich ge- schrieben, dass wahrlich nicht ein Professor der Paläographie dazu gehört, um es richtig lesen zu können. Noch unverzeihlicher wird der Fehler dadurch, dass auf S. 72 (O. p. 130) dasselbe Wort in derselben Verbindung und Bedeutung vorkommt (jestliže by se mistr „ „
23 oder (auf S. 80 p. 165) „z obu stran“ statt „s obú stran“ setzen konnte, obwohl er dadurch die ursprüngliche Form nicht verbessert hat, warum hat er hier nicht „s brani“ (mit der Wehr) gesetzt, da er doch auf S. 78 (O. p. 110) dasselbe Wort richtiger (s braní) hat schreiben können? Er hat überhaupt mit seinen "Verbesserun- gen“ des Textes entschiedenes Malheur, da er sie gewöhnlich dort anbringt, wo es nicht sein soll, nicht aber dort, wo er es thun sollte (wie eben bei dem Worte s braní). „Missinskych“; die Handschrift hat mehrmals das gleichmässig 74 (133) geschriebene abgekürzte „mišenských". Warum der Herausgeber die- selbe Abkürzung einmal míšenských, das anderemal mišinských liest, ist eben auch sein Geheimniss. „a oni dopustili jemu toho“, vom Herausg. übersetzt mit: „und die sollen ihm das nachsehen“. Dies ist aber nicht richtig, weil das böhmische "dopustiti“ mit „odpustiti“ verwechselt erscheint ; dann ist hier das Verbum dopustiti nicht als die Form für die Ver- gangenheit zu nehmen, sondern als "dopustí-li = wenn sie zulassen". Es könnte also der ganze Satz richtig und dazu noch wörtlich über- setzt werden: „Wenn er aus einer billigen Ursache nicht da sein könnte, dann solle er sich bei den Aeltesten melden und wenn diese es gelten lassen, so möge er der Strafe los sein." „Pakliby se kteří řečí podešli, k rozkázanie starších i všech „ (134) obecných toho i hned přestaňte“. (Vom Herausgeber übersetzt mit: „Würden aber irgendwelche Reden vorkommen, so habet ihr auf Befehl der Aeltesten und aller Genossen das und gleich aufzuhö- ren.) Ein ganz merkwürdiger Satz! Zu "podešli“ lesen wir folgende Anmerkung (131). aus welcher hervorgeht, dass das Wort eigentlich eine Erfindung des Herausgebers ist; er sagt : „Handschrift hat pod, dann einen ganz unkenntlichen Buchstaben und 1li.“ Sehen wir uns nun die Handschrift selbst an. Da lesen wir an der fraglichen Stelle wirklich ein pod, dann folgt aber kein unkenntlicher Buchstabe, sondern ein ganz rein und deutlich geschriebenes t und endlich keine lli sondern recht deutlich und dem blossen Auge erkennbare kli, das ganze Wort heisst also: "podtkli“, und ist so deutlich ge- schrieben, dass wahrlich nicht ein Professor der Paläographie dazu gehört, um es richtig lesen zu können. Noch unverzeihlicher wird der Fehler dadurch, dass auf S. 72 (O. p. 130) dasselbe Wort in derselben Verbindung und Bedeutung vorkommt (jestliže by se mistr „ „
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24 74 (134) kterýž s tovaryšem svým řečí potekl) und dass also nur ein wenig Logik dazu gehörte, das Wort, wenn man es nun einmal nicht lesen kann, richtig zu ergänzen, wie wir denn auch, bevor wir noch das Original haben einsehen können, der Analogie nach auf diesen Aus- druck hingewiesen haben. Statt des richtigen „podtkli“ setzt nun der Herausgeber das unsinnige Wort „podešli“ (übersetzt mit „vor- kommen“) und macht nebstdem noch den groben grammatischen Fehler, dass er „kteří řečí“ als den Nominativ ( irgendwelche Reden) betrachtet, wo doch ein jeder Schüler weiss, dass „řeč“ ge- neris fem. ist und der Nominativ in der Mehrzahl „které řeči“ lauten müsste. Hier ist „řeči“ (in der Handschrift „rzieczij“) Instru- mental und der Satz müsste wörtlich übersetzt also lauten „wenn etwelche durch Worte an einander gerathen sollten". In demselben Satze kommt weiter „i hned“ (übersetzt mit „und gleich“) vor, während es offenbar das böhmische ihned = sogleich bedeutet. Der böhmische Imperativ „přestaňte“ muss im Deutschen nicht knechtisch (auch in der 2. Pers.) „so habet ihr das u. gleich aufzuhören“ übersetzt werden, weil es dem Geiste der Sprache widerspricht. Richtig soll also der ganze Satz in Verbindung mit dem Vorangehenden heissen: „Wenn ein Wortstreit (zwischen ihnen) entstehen sollte, so soll auf Befehl der Aeltesten und aller gemeinen Meister davon sogleich abgestanden werden." Gleich darauf folgt der Satz: „A bylali by jich pře mezi mistry vzata, jakž mezi nimi vzešla, bez odporu všeliké výminky ihned podstupte“ („Würde ein Handel vor die Meister genommen, wie er zwischen ihnen entstanden, so habet ihr euch ohne Wider- rede sofort allen Bedingungen zu unterwerfen“). Das Wort „vzešla" ist nun eine abermalige Erfindung des Herausgebers, denn in der Anmerk. 133 sagt er Nachstehendes: "Die Handschrift hat hier ein sehr undeutlich geschriebenes Wort; zuerst war geschrieben wez oder bloss wz, worauf cz oder z oben mit einem neuen unkenntli- chen, weil verblassten Buchstaben verbunden ward, dann folgt ein b und drei Schäfte, von welchen die zwei letzten auch ein a vor- stellen können oder ein 1 mit vier Schäften. Für dieses, wie es scheint, absolut unlesbare Wort ist obiges dem Sinne entsprechende Wort eingestellt worden.“ So weit Pangerl. Diese ganze Combina- tion ist konfus. Sehen wir uns das Original an, so finden wir zwar ein nicht eben deutlich geschriebenes, aber nichts weniger als ein
24 74 (134) kterýž s tovaryšem svým řečí potekl) und dass also nur ein wenig Logik dazu gehörte, das Wort, wenn man es nun einmal nicht lesen kann, richtig zu ergänzen, wie wir denn auch, bevor wir noch das Original haben einsehen können, der Analogie nach auf diesen Aus- druck hingewiesen haben. Statt des richtigen „podtkli“ setzt nun der Herausgeber das unsinnige Wort „podešli“ (übersetzt mit „vor- kommen“) und macht nebstdem noch den groben grammatischen Fehler, dass er „kteří řečí“ als den Nominativ ( irgendwelche Reden) betrachtet, wo doch ein jeder Schüler weiss, dass „řeč“ ge- neris fem. ist und der Nominativ in der Mehrzahl „které řeči“ lauten müsste. Hier ist „řeči“ (in der Handschrift „rzieczij“) Instru- mental und der Satz müsste wörtlich übersetzt also lauten „wenn etwelche durch Worte an einander gerathen sollten". In demselben Satze kommt weiter „i hned“ (übersetzt mit „und gleich“) vor, während es offenbar das böhmische ihned = sogleich bedeutet. Der böhmische Imperativ „přestaňte“ muss im Deutschen nicht knechtisch (auch in der 2. Pers.) „so habet ihr das u. gleich aufzuhören“ übersetzt werden, weil es dem Geiste der Sprache widerspricht. Richtig soll also der ganze Satz in Verbindung mit dem Vorangehenden heissen: „Wenn ein Wortstreit (zwischen ihnen) entstehen sollte, so soll auf Befehl der Aeltesten und aller gemeinen Meister davon sogleich abgestanden werden." Gleich darauf folgt der Satz: „A bylali by jich pře mezi mistry vzata, jakž mezi nimi vzešla, bez odporu všeliké výminky ihned podstupte“ („Würde ein Handel vor die Meister genommen, wie er zwischen ihnen entstanden, so habet ihr euch ohne Wider- rede sofort allen Bedingungen zu unterwerfen“). Das Wort „vzešla" ist nun eine abermalige Erfindung des Herausgebers, denn in der Anmerk. 133 sagt er Nachstehendes: "Die Handschrift hat hier ein sehr undeutlich geschriebenes Wort; zuerst war geschrieben wez oder bloss wz, worauf cz oder z oben mit einem neuen unkenntli- chen, weil verblassten Buchstaben verbunden ward, dann folgt ein b und drei Schäfte, von welchen die zwei letzten auch ein a vor- stellen können oder ein 1 mit vier Schäften. Für dieses, wie es scheint, absolut unlesbare Wort ist obiges dem Sinne entsprechende Wort eingestellt worden.“ So weit Pangerl. Diese ganze Combina- tion ist konfus. Sehen wir uns das Original an, so finden wir zwar ein nicht eben deutlich geschriebenes, aber nichts weniger als ein
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25 „absolut unlesbares“ Wort und man braucht nicht eben ein Professor der Paläographie sein, um es richtig lesen zu können. Der erste Buchstabe ist wirklich ein w, dann folgt ein y oder rz, darüber ein ähnlicher Buchstabe, also auch entweder ein y oder rz, und dann folgen ziemlich deutlich geschrieben die vier Schäfte, welche als ein „nu“ zu lesen sind, mit einem vorangehenden k (nicht 1), dass also die letzte Silbe ein ziemlich deutlich geschriebenes „knu“ bildet. Unsere Combination war nun nicht schwer und wir versichern den Herrn Professor, das wir nach kurzem Nachdenken das von ihm als „absolut unlesbares“ Wort richtig, nämlich als „vyrzknu“ ent- räthselt haben. Damit wir aber vollkommen sicher sein könnten suchten wir eine analoge Construction im Malerbuche selbst zu finden und siehe da, gleich auf der nächsten Seite (S. 75. O. p. 135) fanden wir dasselbe Wort, genau so geschrieben wie unser fragliches „vyřknu“, doch deutlicher und leichter zu lesen, welches auch der Herausgeber als „vrzknu“ gelesen hat, wobei er jedoch das über dem rz angebrachte i (oder y) ignorirt. Das „absolut unlesbare Wort ist also mit Gewissheit nichts anderes als „vyřknu“. Dafür hat nun der Herausgeber das, wie er meint, „dem Sinne entsprechende Wort“ „vzešla“ eingestellt. Dass es dem Sinne des Satzes nicht entspricht, ergibt sich aber auf den ersten Blick, denn er übersetzt: „wie er zwischen ihnen entstanden" während der ganze Satz richtig heissen soll: „Und wenn ihr Streit vor die Meister genommen (gebracht) würde, welchen Ausspruch diese zwischen ihnen thun, sollen sie sich ohne Widerrede allen Bedingungen sofort unterwerfen." Gleich darauf folgt der Satz: „Pakliby toho učiniti nechtěli, 75 (134) z cechu ven vyvrženi buďte. Pakliby k milosti přišli, takoví najprv pansku kázeň trpte etc...“ übersetzt mit: „Wollet ihr das nicht thun, so sollet ihr aus der Zeche entfernt werden (auf der folgenden Seite übersetzt er dasselbe „aus der Zeche ausgeschlossen werden“). Wollet ihr wieder zu Gnaden kommen, so erleidet zuerst die Herren- busse etc.", während es richtiger übersetzt werden sollte: "Wollten sie dies nicht thun, so sollen sie aus der Zeche ausgeschlossen werden; wofern sie wieder zu Gnaden kommen, solche sollen zuerst die Herrenstrafe erleiden etc.“ „leč by sobě samie svorni“, die Handschrift hat „sobě sami „ (135) svorni“.
25 „absolut unlesbares“ Wort und man braucht nicht eben ein Professor der Paläographie sein, um es richtig lesen zu können. Der erste Buchstabe ist wirklich ein w, dann folgt ein y oder rz, darüber ein ähnlicher Buchstabe, also auch entweder ein y oder rz, und dann folgen ziemlich deutlich geschrieben die vier Schäfte, welche als ein „nu“ zu lesen sind, mit einem vorangehenden k (nicht 1), dass also die letzte Silbe ein ziemlich deutlich geschriebenes „knu“ bildet. Unsere Combination war nun nicht schwer und wir versichern den Herrn Professor, das wir nach kurzem Nachdenken das von ihm als „absolut unlesbares“ Wort richtig, nämlich als „vyrzknu“ ent- räthselt haben. Damit wir aber vollkommen sicher sein könnten suchten wir eine analoge Construction im Malerbuche selbst zu finden und siehe da, gleich auf der nächsten Seite (S. 75. O. p. 135) fanden wir dasselbe Wort, genau so geschrieben wie unser fragliches „vyřknu“, doch deutlicher und leichter zu lesen, welches auch der Herausgeber als „vrzknu“ gelesen hat, wobei er jedoch das über dem rz angebrachte i (oder y) ignorirt. Das „absolut unlesbare Wort ist also mit Gewissheit nichts anderes als „vyřknu“. Dafür hat nun der Herausgeber das, wie er meint, „dem Sinne entsprechende Wort“ „vzešla“ eingestellt. Dass es dem Sinne des Satzes nicht entspricht, ergibt sich aber auf den ersten Blick, denn er übersetzt: „wie er zwischen ihnen entstanden" während der ganze Satz richtig heissen soll: „Und wenn ihr Streit vor die Meister genommen (gebracht) würde, welchen Ausspruch diese zwischen ihnen thun, sollen sie sich ohne Widerrede allen Bedingungen sofort unterwerfen." Gleich darauf folgt der Satz: „Pakliby toho učiniti nechtěli, 75 (134) z cechu ven vyvrženi buďte. Pakliby k milosti přišli, takoví najprv pansku kázeň trpte etc...“ übersetzt mit: „Wollet ihr das nicht thun, so sollet ihr aus der Zeche entfernt werden (auf der folgenden Seite übersetzt er dasselbe „aus der Zeche ausgeschlossen werden“). Wollet ihr wieder zu Gnaden kommen, so erleidet zuerst die Herren- busse etc.", während es richtiger übersetzt werden sollte: "Wollten sie dies nicht thun, so sollen sie aus der Zeche ausgeschlossen werden; wofern sie wieder zu Gnaden kommen, solche sollen zuerst die Herrenstrafe erleiden etc.“ „leč by sobě samie svorni“, die Handschrift hat „sobě sami „ (135) svorni“.
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26 75 (135) „ 76 (136) „vrzknu“ — die Handschrift hat „vrzknu“ mit einem über rz geschriebenen i (oder y, es ist nicht mehr genau zu bestimmen), also „vyřknú“. Das weitere oben. „jestli že by ktokověk (ktokolivěk) radu... neb jinú řeč... jinde neopatrne pronesl“ („anderswo unbedacht vortragen würde“). Die Handschrift hat richtig „neopatrnie“. Statt "vortragen“ hätte der Uebersetzer viel zutreffender „austragen“ oder „aussprechen" setzen sollen. „na rathuz X gr. miš., rychtáři X gr., albo ostatek do cechu“. (Vom Herausg. übersetzt: den Herren auf dem Rathhause 10 gr., dem Richter 10 gr., das Uebrige aber in die Zeche.) In diesen Zeilen hat sich der Herausgeber Prof. Pangerl einen Fehler zu Schulden kommen lassen, der über seine archivalischen und paläogra- phischen Kenntnisse ein sehr düsteres Licht wirft. In der Anmerk. 137 sagt er zu dem Wort albo: „In der Handschrift alb und ein Abkürzungsstrich darüber.“ Wir haben früher, bevor wir noch das Original gesehen hatten, die Behauptung aufgestellt, dass es nichts anderes bedeuten kann, als „grossos albos“; nachdem wir die be- treffenden Stelle in der Handschrift selbst gesehen haben, können wir dem Herausgeber nur unser aufrichtiges Beileid ausdrücken, denn es scheint uns unmöglich, dass ein gewönhlicher Copist, wenn er sich auch noch so kurze Zeit mit Urkundencopiren beschäftigt hat, einen solchen Fehler begehen könnte. In der Handschrift ist genau zu sehen (wie es auch der Herausgeber in Anm. 136 zugibt), dass das vorangehende m (mišensk.) von einer späteren Hand ge- schrieben wurde, dass aber auch ursprünglich ein M hier gestanden wäre, wie er sagt, möchten wir sehr bezweifeln, denn warum würde der spätere Schreiber das M ausradirt und wieder ein m hinein- geschrieben haben? Wahrscheinlich war an dieser Stelle auch alb geschrieben, denn der erste Schreiber hat gewiss nicht zweierlei Arten von Groschen bei einer und derselben Gelegenheit schreiben können; darauf deuten auch die Ueberbleibsel, welche noch nebst dem neu geschriebenen m zu sehen sind und zwar ein Strich, der von dem b und ein anderer darüber gezogener Strich, der von dem Abkürzungszeichen herrühren dürfte. Dieselbe neuere Hand hat auch das folgende „rychtaři“ durchgestrichen und die darauffolgende Zahl X in 1 (50) uberschrieben, das gr. alb. aber ist stehen geblieben, wie es unsprünglich war, weil der Ueberschreiber wahrscheinlich
26 75 (135) „ 76 (136) „vrzknu“ — die Handschrift hat „vrzknu“ mit einem über rz geschriebenen i (oder y, es ist nicht mehr genau zu bestimmen), also „vyřknú“. Das weitere oben. „jestli že by ktokověk (ktokolivěk) radu... neb jinú řeč... jinde neopatrne pronesl“ („anderswo unbedacht vortragen würde“). Die Handschrift hat richtig „neopatrnie“. Statt "vortragen“ hätte der Uebersetzer viel zutreffender „austragen“ oder „aussprechen" setzen sollen. „na rathuz X gr. miš., rychtáři X gr., albo ostatek do cechu“. (Vom Herausg. übersetzt: den Herren auf dem Rathhause 10 gr., dem Richter 10 gr., das Uebrige aber in die Zeche.) In diesen Zeilen hat sich der Herausgeber Prof. Pangerl einen Fehler zu Schulden kommen lassen, der über seine archivalischen und paläogra- phischen Kenntnisse ein sehr düsteres Licht wirft. In der Anmerk. 137 sagt er zu dem Wort albo: „In der Handschrift alb und ein Abkürzungsstrich darüber.“ Wir haben früher, bevor wir noch das Original gesehen hatten, die Behauptung aufgestellt, dass es nichts anderes bedeuten kann, als „grossos albos“; nachdem wir die be- treffenden Stelle in der Handschrift selbst gesehen haben, können wir dem Herausgeber nur unser aufrichtiges Beileid ausdrücken, denn es scheint uns unmöglich, dass ein gewönhlicher Copist, wenn er sich auch noch so kurze Zeit mit Urkundencopiren beschäftigt hat, einen solchen Fehler begehen könnte. In der Handschrift ist genau zu sehen (wie es auch der Herausgeber in Anm. 136 zugibt), dass das vorangehende m (mišensk.) von einer späteren Hand ge- schrieben wurde, dass aber auch ursprünglich ein M hier gestanden wäre, wie er sagt, möchten wir sehr bezweifeln, denn warum würde der spätere Schreiber das M ausradirt und wieder ein m hinein- geschrieben haben? Wahrscheinlich war an dieser Stelle auch alb geschrieben, denn der erste Schreiber hat gewiss nicht zweierlei Arten von Groschen bei einer und derselben Gelegenheit schreiben können; darauf deuten auch die Ueberbleibsel, welche noch nebst dem neu geschriebenen m zu sehen sind und zwar ein Strich, der von dem b und ein anderer darüber gezogener Strich, der von dem Abkürzungszeichen herrühren dürfte. Dieselbe neuere Hand hat auch das folgende „rychtaři“ durchgestrichen und die darauffolgende Zahl X in 1 (50) uberschrieben, das gr. alb. aber ist stehen geblieben, wie es unsprünglich war, weil der Ueberschreiber wahrscheinlich
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27 nicht mehr für nöthig hielt, auch das zweite alb in ein m (miš.) zu verwandeln. Dass sich in Böhmen der Gebrauch und Umlauf der Münzsorten anderte, ist bekannt und dadurch ist auch die Anderung in der Benennung der Groschen erklärlich, da die guten Prager weissen Groschen später durch die minder guten Meissner Groschen beinahe verdrängt wurden. Die Anderung in den Statuten des Malerbuches ist also je nach Bedarf der Zeit geschehen. „Jestli že by se kto z mistruov svolenie vytrhl a byl dobrému 76 (137) svolenie odporen". (Vom Herausgeber übersetzt: „Würde sich einer von den Meistern willkürlich scheiden und einem giltigen Beschluss entgegen sein oc.“) Die Handschrift hat „vytrhl byl a byl dobrému svolenie odporen". Auch die Uebersetzung ist nicht richtig, da „svo- lenie“ (Beschluss) nicht mit „willkürlich“ übersetzt werden kann; richtiger sollte es heissen: „Wenn sich aber Jemand aus dem Meisterbeschluss herausreissen sollte u. einem guten (d. i. heilsamen) Beschluss zuwider handelte oc...“ Gleich darauf folgt: „a utekl, se žaloval aneboli haněl mistry“ („und fortlaufen, sich beklagen oder die Meister verhöhnen oc“). Das „se“ (sich) gehört aber nicht zu „žaloval“, sondern zu „utekl“, wie denn der Herausgeber auf S. 59 (O. p. 227) dieselbe Con- struction bereits hat lesen können. „i tovaryšuom, ktery by“, die Handschrift hat „kterij“, offen- " (138) bar verschrieben statt „kteří“. „abychom my i čeleď našij potomni“, die Handschrift hat „če- 77 » leď našie potomní“. „Toto vyhledánie z práv a svolení i potvrzenie všech .. těchto " „ kusuov“ („diese Auslese aus den Rechten und Beschluss und Be- kräftigung aller dieser Artikel oc."). Hier trennt der Herausgeber und Uebersetzer die zwei zusammengehörenden Worte „z prav a svo- lení“ = aus den Rechten und Beschlüssen. Nun folgt eine Reihe von Namen der damaligen (1474) Meister, " " welche so lauten, dass der Herausgeber nicht so leicht einen von ihnen dem Deutschthum vindiciren durfte. Konnte er keine Behaup- tung aufstellen, so dachte er sich "dass ihm doch zu fragen erlaubt sein wird“. Abgesehen nun davon, dass man auf seine Fragen nichts geben, sondern von ihm Antworten verlangen kann, erlauben wir uns doch eine Bemerkung, weil die von ihm gestellte Frage eine klar durchscheinende Absicht merken lässt. Es wird als erster „ „
27 nicht mehr für nöthig hielt, auch das zweite alb in ein m (miš.) zu verwandeln. Dass sich in Böhmen der Gebrauch und Umlauf der Münzsorten anderte, ist bekannt und dadurch ist auch die Anderung in der Benennung der Groschen erklärlich, da die guten Prager weissen Groschen später durch die minder guten Meissner Groschen beinahe verdrängt wurden. Die Anderung in den Statuten des Malerbuches ist also je nach Bedarf der Zeit geschehen. „Jestli že by se kto z mistruov svolenie vytrhl a byl dobrému 76 (137) svolenie odporen". (Vom Herausgeber übersetzt: „Würde sich einer von den Meistern willkürlich scheiden und einem giltigen Beschluss entgegen sein oc.“) Die Handschrift hat „vytrhl byl a byl dobrému svolenie odporen". Auch die Uebersetzung ist nicht richtig, da „svo- lenie“ (Beschluss) nicht mit „willkürlich“ übersetzt werden kann; richtiger sollte es heissen: „Wenn sich aber Jemand aus dem Meisterbeschluss herausreissen sollte u. einem guten (d. i. heilsamen) Beschluss zuwider handelte oc...“ Gleich darauf folgt: „a utekl, se žaloval aneboli haněl mistry“ („und fortlaufen, sich beklagen oder die Meister verhöhnen oc“). Das „se“ (sich) gehört aber nicht zu „žaloval“, sondern zu „utekl“, wie denn der Herausgeber auf S. 59 (O. p. 227) dieselbe Con- struction bereits hat lesen können. „i tovaryšuom, ktery by“, die Handschrift hat „kterij“, offen- " (138) bar verschrieben statt „kteří“. „abychom my i čeleď našij potomni“, die Handschrift hat „če- 77 » leď našie potomní“. „Toto vyhledánie z práv a svolení i potvrzenie všech .. těchto " „ kusuov“ („diese Auslese aus den Rechten und Beschluss und Be- kräftigung aller dieser Artikel oc."). Hier trennt der Herausgeber und Uebersetzer die zwei zusammengehörenden Worte „z prav a svo- lení“ = aus den Rechten und Beschlüssen. Nun folgt eine Reihe von Namen der damaligen (1474) Meister, " " welche so lauten, dass der Herausgeber nicht so leicht einen von ihnen dem Deutschthum vindiciren durfte. Konnte er keine Behaup- tung aufstellen, so dachte er sich "dass ihm doch zu fragen erlaubt sein wird“. Abgesehen nun davon, dass man auf seine Fragen nichts geben, sondern von ihm Antworten verlangen kann, erlauben wir uns doch eine Bemerkung, weil die von ihm gestellte Frage eine klar durchscheinende Absicht merken lässt. Es wird als erster „ „
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28 „Hanušek maléř“ genannt, und Anmerk. 141 sagt, dass er erster Zechmeister gewesen sei. Unter den Gesellen, die gegen den Meister- beschluss vom J. 1461 gehandelt, befindet sich auch ein „Hanusius de Lauff“ und der Herausgeber meint : „So wird wenigstens zu fragen erlaubt sein: Ist obiger Zechmeister nicht etwa der frühere Maler- geselle aus Lauf?“ Wir erlauben uns nun auch zu fragen: Woher weiss der Herausgeber, dass Hanusius de Lauf ein Maler war? Hätte der Geselle vom J. 1461, "der die Zunftschranken zu durch- brechen versucht, dafür aber in förmliche Acht und Aberacht erklärt worden“ (Anm. 113) so bald „avanciren“ können, dass er 1474 bereits erster Zunftmeister gewesen wäre? Dass überhaupt der Heraus- geber jene vier Gesellen, welche gegen den Beschluss des J. 1461 gehandelt, in Schutz nimmt, indem er sagt: „Deutsche Gesellen haben also die Zunftschranken in erwähnter Richtung zu durch- brechen gesucht, sind jedoch dafür in förmliche Acht u. Aberacht erklärt worden" ist eine Ansichtssache, die er aber zu verantworten vergessen hat, weil er daran nicht dachte, wie strenge eben in Deutschland die „Zunftschranken" eingehalten werden mussten. Wir erklären uns die Sache viel einfacher: Es waren eben solche aus allen Weltgegenden (de Missna, de Zitavia, de Lauf, de Vienna) herbeigelaufene Gesellen, denen auch die Zunftstatuten in ihrer Heimat nicht bequem waren und die sich in Böhmen über alle zu Recht bestehenden Gesetze und Zunftregeln hinwegsetzen zu dürfen glaubten. Wir wollen hiebei keine Anspielung auf die Gegenwart machen, müssen aber bemerken, dass damals so etwas nicht gelitten wurde, wie sie denn auch gewiss in ihrer Heimat für derartige Uebertretungen bestraft worden wären. Bei „Mathias Popel pictor“ bemerkt der Herausgeber: „An- deres über den Mann ist nicht bekannt“, da er doch (er thut es ja so oft) in Tomek's „Zâklady“ einigemal einen Mathias pictor finden kann. Dass der böhmische „Lankaš nichts mehr u. nichts weniger als ein čechisirter deutscher Langast“ ist oder ob es umgekehrt ist, bleibt gleich, damals war er bereits also ein „Lankaš“. Auf diese Art könnte aus einem „Farkaš“ ein „Fahrgast“ oder aus einem „Hastroš“ ein „Hasttrost“ gemacht werden. 77 (139) „cztrezsteho“, in der Handschrift „cztirzstého = čtyřstého“.
28 „Hanušek maléř“ genannt, und Anmerk. 141 sagt, dass er erster Zechmeister gewesen sei. Unter den Gesellen, die gegen den Meister- beschluss vom J. 1461 gehandelt, befindet sich auch ein „Hanusius de Lauff“ und der Herausgeber meint : „So wird wenigstens zu fragen erlaubt sein: Ist obiger Zechmeister nicht etwa der frühere Maler- geselle aus Lauf?“ Wir erlauben uns nun auch zu fragen: Woher weiss der Herausgeber, dass Hanusius de Lauf ein Maler war? Hätte der Geselle vom J. 1461, "der die Zunftschranken zu durch- brechen versucht, dafür aber in förmliche Acht und Aberacht erklärt worden“ (Anm. 113) so bald „avanciren“ können, dass er 1474 bereits erster Zunftmeister gewesen wäre? Dass überhaupt der Heraus- geber jene vier Gesellen, welche gegen den Beschluss des J. 1461 gehandelt, in Schutz nimmt, indem er sagt: „Deutsche Gesellen haben also die Zunftschranken in erwähnter Richtung zu durch- brechen gesucht, sind jedoch dafür in förmliche Acht u. Aberacht erklärt worden" ist eine Ansichtssache, die er aber zu verantworten vergessen hat, weil er daran nicht dachte, wie strenge eben in Deutschland die „Zunftschranken" eingehalten werden mussten. Wir erklären uns die Sache viel einfacher: Es waren eben solche aus allen Weltgegenden (de Missna, de Zitavia, de Lauf, de Vienna) herbeigelaufene Gesellen, denen auch die Zunftstatuten in ihrer Heimat nicht bequem waren und die sich in Böhmen über alle zu Recht bestehenden Gesetze und Zunftregeln hinwegsetzen zu dürfen glaubten. Wir wollen hiebei keine Anspielung auf die Gegenwart machen, müssen aber bemerken, dass damals so etwas nicht gelitten wurde, wie sie denn auch gewiss in ihrer Heimat für derartige Uebertretungen bestraft worden wären. Bei „Mathias Popel pictor“ bemerkt der Herausgeber: „An- deres über den Mann ist nicht bekannt“, da er doch (er thut es ja so oft) in Tomek's „Zâklady“ einigemal einen Mathias pictor finden kann. Dass der böhmische „Lankaš nichts mehr u. nichts weniger als ein čechisirter deutscher Langast“ ist oder ob es umgekehrt ist, bleibt gleich, damals war er bereits also ein „Lankaš“. Auf diese Art könnte aus einem „Farkaš“ ein „Fahrgast“ oder aus einem „Hastroš“ ein „Hasttrost“ gemacht werden. 77 (139) „cztrezsteho“, in der Handschrift „cztirzstého = čtyřstého“.
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29 „a vuochtab těla Božího“ („und die Oktav des Gottsleich- 78 (39) nams") sollte richtiger übersetzt werden: „und in der Oktav des Fron- leichnams“. „a mistr jeho to oppravacz muoz“ („und sein Meister kann » (110) es verbessern“). Der Herausgeber glaubte vielleicht, wie bei dem obigen „albo“, einen polnischen Text vor sich zu haben, denn in der böhmischen Grammatik ist ein „opravacz“ nicht möglich. Wir wollen ihm aber eine gleiche Stelle auf S. 73 (pag. 132) zeigen, wo er dasselbe Wort bereits richtig gelesen hatte. Dort steht: „a mistr jeho jemu to oprav, acz muož“ (von ihm übersetzt: „der Meister verbessere ihm das, wofern er kann“). Auch die Handschrift hat ganz deutlich „opprav acz muoz". Der Herausgeber macht zwischen „nedělaj“ und „ani sedati směj“ Punkte, aus denen man schliesen muss, dass etwas hinein- fehlt. Dies ist aber nicht der Fall, es wurde hier zwar ein Blatt herausgeschnitten, aber jedenfalls noch bevor es beschrieben war, denn der Satz ist vollständig, wie aus einer andern gleichen Stelle ersichtlich ist. Auf S. 73 (p. 132) ist nämlich dieselbe Verordnung: „Žádný tovaryš u verštatě mistra svého s braní nesedaj ani dělaj oc." ... Die Punkte sind daher ganz zwecklos und die bei der Be- schreibung der Handschrift (Einleitung S. 2) ausgesprochene Be� hauptung "dass die Zusatzartikel vom J. 1484 verstümmelt worden sein müssen", ist unbegründet. 78 110/111) „Item zuerst (beschliessen wir), dass niemand, er sei Maler „ (163) oder Glaser oc.“ Warum der Herausgeber und Uebersetzer das „beschliessen wir“, welches in dem böhmischen Original nicht steht, hinzusetzen musste, ist unbegreiflich, da es sich um keine neuen Beschlüsse der Meister handelt, sondern um alte bereits zu Recht bestehende, wie denn auch in der Einleitung zu diesem Absatz ge- sagt wird: „wir haben Einsicht in unsere Rechte und Privilegien genommen oc."; in dem nun nachfolgenden werden dieselben wie- derholt. „a k takovému abychom se zachovali vedle práv našich“, vom 80 (164) Herausgeber unrichtig übersetzt mit: „und hiebei sollen wir uns benehmen gemäss unseren Rechten“, während es heissen sollte „und gegen einen solchen sollen wir uns unseren Rechten gemäss ver- halten“.
29 „a vuochtab těla Božího“ („und die Oktav des Gottsleich- 78 (39) nams") sollte richtiger übersetzt werden: „und in der Oktav des Fron- leichnams“. „a mistr jeho to oppravacz muoz“ („und sein Meister kann » (110) es verbessern“). Der Herausgeber glaubte vielleicht, wie bei dem obigen „albo“, einen polnischen Text vor sich zu haben, denn in der böhmischen Grammatik ist ein „opravacz“ nicht möglich. Wir wollen ihm aber eine gleiche Stelle auf S. 73 (pag. 132) zeigen, wo er dasselbe Wort bereits richtig gelesen hatte. Dort steht: „a mistr jeho jemu to oprav, acz muož“ (von ihm übersetzt: „der Meister verbessere ihm das, wofern er kann“). Auch die Handschrift hat ganz deutlich „opprav acz muoz". Der Herausgeber macht zwischen „nedělaj“ und „ani sedati směj“ Punkte, aus denen man schliesen muss, dass etwas hinein- fehlt. Dies ist aber nicht der Fall, es wurde hier zwar ein Blatt herausgeschnitten, aber jedenfalls noch bevor es beschrieben war, denn der Satz ist vollständig, wie aus einer andern gleichen Stelle ersichtlich ist. Auf S. 73 (p. 132) ist nämlich dieselbe Verordnung: „Žádný tovaryš u verštatě mistra svého s braní nesedaj ani dělaj oc." ... Die Punkte sind daher ganz zwecklos und die bei der Be- schreibung der Handschrift (Einleitung S. 2) ausgesprochene Be� hauptung "dass die Zusatzartikel vom J. 1484 verstümmelt worden sein müssen", ist unbegründet. 78 110/111) „Item zuerst (beschliessen wir), dass niemand, er sei Maler „ (163) oder Glaser oc.“ Warum der Herausgeber und Uebersetzer das „beschliessen wir“, welches in dem böhmischen Original nicht steht, hinzusetzen musste, ist unbegreiflich, da es sich um keine neuen Beschlüsse der Meister handelt, sondern um alte bereits zu Recht bestehende, wie denn auch in der Einleitung zu diesem Absatz ge- sagt wird: „wir haben Einsicht in unsere Rechte und Privilegien genommen oc."; in dem nun nachfolgenden werden dieselben wie- derholt. „a k takovému abychom se zachovali vedle práv našich“, vom 80 (164) Herausgeber unrichtig übersetzt mit: „und hiebei sollen wir uns benehmen gemäss unseren Rechten“, während es heissen sollte „und gegen einen solchen sollen wir uns unseren Rechten gemäss ver- halten“.
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30 80 (164) 80 (164/5) „Aby žádný mistr buď maléř aneb sklenář jeden druhému v dielo nevkročoval ani jeden druhého v diele nepředcházel, a zvlá- ště když který mistrskym prve pomluvu měl“ („dass kein Meister, er sei Maler oder Glaser, keiner dem anderen in die Arbeit pfusche oder einer dem anderen in der Arbeit zuvorkomme und besonders wenn einer mit Meisterwort sie früher gehabt“). Erstens bedeutet „v dílo vkročovati" nicht „in die Arbeit pfuschen“ weil hier von Meistern einer und derselben Innung gesprochen wird und dass viel- leicht ein Maler einem Glaser oder umgekehrt in die Arbeit ge� pfuscht hätte, wird wohl der Herausgeber auch nicht behaupten wollen. Er hat bereits auf S. 71 (p. 129) dasselbe Statut lesen können (obwohl er es auch dort nicht richtig, wenngleich anders übersetzt hat) und blieb ihm das böhmische dunkel, so hätte ihm der lateinische Text auf die richtige Fährte verhelfen können, denn auf S. 58 (29) liest man: "Quod nullus pictorum vel vitratorum se de alterius labore intromittere praesumat puta si unus jam laborem conveniret“; aber die unglückliche Vergesslichkeit hat den Heraus- geber zu einem noch ärgeren Verstoss gebracht. Es ist das Wort „mistrskym“, welches er offenbar mit "pomluvu“ verbindet, da er es mit „Meisterwort“ übersetzt. Noch bevor wir das Original ge- sehen, haben wir den Satz so gedeutet, dass er nicht anders lau� ten kann, als: „když který mistr s kým prvé pomluvu měl — wenn ein Meister mit Jemandem früher die Abrede getroffen hat. Nach dem Einblick in’s Original erscheint die ganze Combination des Herausgebers noch unbegreiflicher, denn zufallig endet eben eine Zeile mit „mistr“ und mit „skym“ fangt die nächste an, ein Tren- nungszeichen ist nicht angebracht und sonach erscheint das Wort „mistrskym (pomluvú) — Meisterwort“ als die eigenste Erfindung des Herausgebers. Richtig übersetzt soll der ganze Satz also lau- ten: „Dass kein Meister, er sei Maler oder Glaser, einer dem an- deren sich in die Arbeit nicht eindränge ... und besonders wenn ein Meister mit Jemandem bereits die Abrede getroffen hat." „leč by ten který by mistr s ním smlúval a nemohl se o to s tiem jistým smluviti v tom, aby po jiného mistra poslal a to všie aby s obú stran pokázáno mohlo býti, aby se to v přimnosti dálo“. (Vom Herausg. übersetzt: „ausser wenn der Meister mit ihm aus- gehandelt und mit diesem gewissen sich darüber nicht vertragen gekonnt, so soll er um einen anderen Meister schicken, damit das
30 80 (164) 80 (164/5) „Aby žádný mistr buď maléř aneb sklenář jeden druhému v dielo nevkročoval ani jeden druhého v diele nepředcházel, a zvlá- ště když který mistrskym prve pomluvu měl“ („dass kein Meister, er sei Maler oder Glaser, keiner dem anderen in die Arbeit pfusche oder einer dem anderen in der Arbeit zuvorkomme und besonders wenn einer mit Meisterwort sie früher gehabt“). Erstens bedeutet „v dílo vkročovati" nicht „in die Arbeit pfuschen“ weil hier von Meistern einer und derselben Innung gesprochen wird und dass viel- leicht ein Maler einem Glaser oder umgekehrt in die Arbeit ge� pfuscht hätte, wird wohl der Herausgeber auch nicht behaupten wollen. Er hat bereits auf S. 71 (p. 129) dasselbe Statut lesen können (obwohl er es auch dort nicht richtig, wenngleich anders übersetzt hat) und blieb ihm das böhmische dunkel, so hätte ihm der lateinische Text auf die richtige Fährte verhelfen können, denn auf S. 58 (29) liest man: "Quod nullus pictorum vel vitratorum se de alterius labore intromittere praesumat puta si unus jam laborem conveniret“; aber die unglückliche Vergesslichkeit hat den Heraus- geber zu einem noch ärgeren Verstoss gebracht. Es ist das Wort „mistrskym“, welches er offenbar mit "pomluvu“ verbindet, da er es mit „Meisterwort“ übersetzt. Noch bevor wir das Original ge- sehen, haben wir den Satz so gedeutet, dass er nicht anders lau� ten kann, als: „když který mistr s kým prvé pomluvu měl — wenn ein Meister mit Jemandem früher die Abrede getroffen hat. Nach dem Einblick in’s Original erscheint die ganze Combination des Herausgebers noch unbegreiflicher, denn zufallig endet eben eine Zeile mit „mistr“ und mit „skym“ fangt die nächste an, ein Tren- nungszeichen ist nicht angebracht und sonach erscheint das Wort „mistrskym (pomluvú) — Meisterwort“ als die eigenste Erfindung des Herausgebers. Richtig übersetzt soll der ganze Satz also lau- ten: „Dass kein Meister, er sei Maler oder Glaser, einer dem an- deren sich in die Arbeit nicht eindränge ... und besonders wenn ein Meister mit Jemandem bereits die Abrede getroffen hat." „leč by ten který by mistr s ním smlúval a nemohl se o to s tiem jistým smluviti v tom, aby po jiného mistra poslal a to všie aby s obú stran pokázáno mohlo býti, aby se to v přimnosti dálo“. (Vom Herausg. übersetzt: „ausser wenn der Meister mit ihm aus- gehandelt und mit diesem gewissen sich darüber nicht vertragen gekonnt, so soll er um einen anderen Meister schicken, damit das
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31 Alles von beiden Seiten dargelegt werden kann, auf dass es sich in Aufrichtigkeit gebe“.) Wir sind überzeugt, dass der Herausgeber seine eigene Uebersetzung nicht verstanden hat! Es kann „smlúval" nicht mit „ausgehandelt hat“ übersetzt werden, weil das Handeln noch nicht vollendet ist, dies auch dem zunächst folgenden Satze widerspricht; „aby po jiného mistra poslal“ bedeutet nicht „so soll er um einen anderen Meister schicken", sondern „und wenn dieser um einen anderen Meister schicken würde“. Auch die übrigen Sätze sind in ihrem Zusammenhang nicht richtig verstanden worden; der ganze Satz würde lauten: „Ausser wenn ein Meister mit Jemandem handelt und er könnte nicht mit demselben einig werden, dieser selbst um einen andern Meister schicken würde (dann soll er näm- lich keine Strafe erleiden); und damit dies alles von beiden Seiten dargethan werden könnte, soll man (aufrichtig) redlich handeln". „pon", der Herausgeber glaubt ein „sic" hinzusetzen zu müssen und beweist damit, dass ihm die im Böhmischen so häufige Redens- art „posláno poň“ unbekannt ist. „buď mistr neb kohozkoli jiný řemesla našie oc.“ Die Hand- » (167) schrift hat nicht „kohozkoli“ sondern „kotozkoli“, offenbar statt „ktožkoli“; dann hat die Handschrift „jiný z řemesla našie [sic]“. „to mají mistři spravedlivě ohledati mezi mistrem tiem a to- varyšem“ oc. („darauf haben die Meister recht zu sehen bei diesem Meister und Gesellen“ oc.); besser und deutlicher sollte es heissen: „Das sollen die Meister redlich untersuchen zwischen diesem Mei- ster und dem Gesellen“ oc. „toliko jedneho maleře“, die Handschrift hat deutlich „je- " „ dnoho“, die beiden in demselben Satze vorkommenden „jednoho“ sind eben so geschrieben, wie das erste. „v tom povolní dali“, die Handschrift hat „povonij“, offenbar » (170) statt „povolení“. „pokuty prázden. Pakliby.“ Der Punkt ist in der Handschrift " " nicht, er soll auch gar nicht hier stehen, denn beide Sätze gehören zu einander und dürfen nicht getrennt werden. 83 (171) „z nekterych“, die Handschrift hat „z některých“. „leč vedle prav“ lässt der Herausgeber in seiner Uebersetzung " " gänzlich aus. „Item pamět co se dotýče mistruov nových“ oc. („Item zu » (172) merken was die neuen oder jungen Meister“ oc.) Das „paměť = 81 (165) 82 (169)
31 Alles von beiden Seiten dargelegt werden kann, auf dass es sich in Aufrichtigkeit gebe“.) Wir sind überzeugt, dass der Herausgeber seine eigene Uebersetzung nicht verstanden hat! Es kann „smlúval" nicht mit „ausgehandelt hat“ übersetzt werden, weil das Handeln noch nicht vollendet ist, dies auch dem zunächst folgenden Satze widerspricht; „aby po jiného mistra poslal“ bedeutet nicht „so soll er um einen anderen Meister schicken", sondern „und wenn dieser um einen anderen Meister schicken würde“. Auch die übrigen Sätze sind in ihrem Zusammenhang nicht richtig verstanden worden; der ganze Satz würde lauten: „Ausser wenn ein Meister mit Jemandem handelt und er könnte nicht mit demselben einig werden, dieser selbst um einen andern Meister schicken würde (dann soll er näm- lich keine Strafe erleiden); und damit dies alles von beiden Seiten dargethan werden könnte, soll man (aufrichtig) redlich handeln". „pon", der Herausgeber glaubt ein „sic" hinzusetzen zu müssen und beweist damit, dass ihm die im Böhmischen so häufige Redens- art „posláno poň“ unbekannt ist. „buď mistr neb kohozkoli jiný řemesla našie oc.“ Die Hand- » (167) schrift hat nicht „kohozkoli“ sondern „kotozkoli“, offenbar statt „ktožkoli“; dann hat die Handschrift „jiný z řemesla našie [sic]“. „to mají mistři spravedlivě ohledati mezi mistrem tiem a to- varyšem“ oc. („darauf haben die Meister recht zu sehen bei diesem Meister und Gesellen“ oc.); besser und deutlicher sollte es heissen: „Das sollen die Meister redlich untersuchen zwischen diesem Mei- ster und dem Gesellen“ oc. „toliko jedneho maleře“, die Handschrift hat deutlich „je- " „ dnoho“, die beiden in demselben Satze vorkommenden „jednoho“ sind eben so geschrieben, wie das erste. „v tom povolní dali“, die Handschrift hat „povonij“, offenbar » (170) statt „povolení“. „pokuty prázden. Pakliby.“ Der Punkt ist in der Handschrift " " nicht, er soll auch gar nicht hier stehen, denn beide Sätze gehören zu einander und dürfen nicht getrennt werden. 83 (171) „z nekterych“, die Handschrift hat „z některých“. „leč vedle prav“ lässt der Herausgeber in seiner Uebersetzung " " gänzlich aus. „Item pamět co se dotýče mistruov nových“ oc. („Item zu » (172) merken was die neuen oder jungen Meister“ oc.) Das „paměť = 81 (165) 82 (169)
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32 84 (139) „ (140) 87 (223) 88 (33) 89 (33) Gedächtniss oder Nachricht“ bezieht sich offenbar darauf, dass nebst den früher mitgetheilten Auszügen aus den Rechten und Privilegien der Zeche auch nachstehendes, welches zwar nicht aufgeschrieben aber seit jeher beobachtet wurde, als zu Recht bestehend betrachtet werden solle. „volova taženi“ bedeutet „Bleiziehen“ d. i. Ziehen des Bleies, in welches die Fensterscheiben, recte Fensterrundeln (kotouče) ein- gefasst wurden; der Herausgeber setzt daher uncorrect „gezogenes Blei“. „prodávati každému, kromě židům, domácím a obyvatelům města tohoto. Kteříby k řemeslu práva neměli“ oc. („dass sie das ... verkaufen können jedermann, den Einheimischen oder den Bewoh- nern dieser Stadt, die Juden ausgenommen. Die zu diesem Hand- werk kein Recht haben und wer diesen Beschluss übertritt“ oc.) Der ganze Satz ist durch unrichtige Interpunction im Böhmischen wie im Deutschen undeutlich gemacht; wir möchten z. B. fragen, welchen Unterschied der Herausgeber zwischen „Einheimischen“ und den „Bewohnern dieser Stadt“ macht, da er sie neben einander setzt; das „domácimn“ (einheimischen) gehört zu „Juden“, während das Nachfolgende „Bewohner dieser Stadt“ von dem nächstfolgen- den Satze "die zu dem Handwerk kein Recht haben" nicht getrennt werden darf (der Punkt ist überdies auch in der Handschrift nicht). „proti mistrem", die Handschrift hat „mistróm" (in Riegger’s Materialien steht „mistrow“). „aby nikam nechodil licz vuole mistrske“, die Handschrift hat „bez vuole“. „slíbil jest v radě plně učiniti“ (versprach er im Rate voll- ständig zu erfüllen); plně gehört unstreitig zu „v radě = in vollem Rathe“; auf S. 91 (p. 201) hat der Herausgeber dasselbe richtig übersetzt. „Duhek Kramař rodič porybný“, „Duchek der Krämer Vater Fischmeister“; der Herausgeber würde uns einen grossen Dienst erweisen, wenn er eine nähere Erklärung davon geben würde. Seine Anmerkung (418) lässt uns im Dunklen, er sagt : "Weil hintennach als Gewerbe die Fischmeisterei angegeben ist, so fassen wir den Krämer als Familiennamen auf, vorausgesetzt, dass wir es nicht etwa gar mit zwei Personen, mit Duchek dem Krämer und mit dem Vater Fischmeister, zu thun haben.“ Will damit etwa der
32 84 (139) „ (140) 87 (223) 88 (33) 89 (33) Gedächtniss oder Nachricht“ bezieht sich offenbar darauf, dass nebst den früher mitgetheilten Auszügen aus den Rechten und Privilegien der Zeche auch nachstehendes, welches zwar nicht aufgeschrieben aber seit jeher beobachtet wurde, als zu Recht bestehend betrachtet werden solle. „volova taženi“ bedeutet „Bleiziehen“ d. i. Ziehen des Bleies, in welches die Fensterscheiben, recte Fensterrundeln (kotouče) ein- gefasst wurden; der Herausgeber setzt daher uncorrect „gezogenes Blei“. „prodávati každému, kromě židům, domácím a obyvatelům města tohoto. Kteříby k řemeslu práva neměli“ oc. („dass sie das ... verkaufen können jedermann, den Einheimischen oder den Bewoh- nern dieser Stadt, die Juden ausgenommen. Die zu diesem Hand- werk kein Recht haben und wer diesen Beschluss übertritt“ oc.) Der ganze Satz ist durch unrichtige Interpunction im Böhmischen wie im Deutschen undeutlich gemacht; wir möchten z. B. fragen, welchen Unterschied der Herausgeber zwischen „Einheimischen“ und den „Bewohnern dieser Stadt“ macht, da er sie neben einander setzt; das „domácimn“ (einheimischen) gehört zu „Juden“, während das Nachfolgende „Bewohner dieser Stadt“ von dem nächstfolgen- den Satze "die zu dem Handwerk kein Recht haben" nicht getrennt werden darf (der Punkt ist überdies auch in der Handschrift nicht). „proti mistrem", die Handschrift hat „mistróm" (in Riegger’s Materialien steht „mistrow“). „aby nikam nechodil licz vuole mistrske“, die Handschrift hat „bez vuole“. „slíbil jest v radě plně učiniti“ (versprach er im Rate voll- ständig zu erfüllen); plně gehört unstreitig zu „v radě = in vollem Rathe“; auf S. 91 (p. 201) hat der Herausgeber dasselbe richtig übersetzt. „Duhek Kramař rodič porybný“, „Duchek der Krämer Vater Fischmeister“; der Herausgeber würde uns einen grossen Dienst erweisen, wenn er eine nähere Erklärung davon geben würde. Seine Anmerkung (418) lässt uns im Dunklen, er sagt : "Weil hintennach als Gewerbe die Fischmeisterei angegeben ist, so fassen wir den Krämer als Familiennamen auf, vorausgesetzt, dass wir es nicht etwa gar mit zwei Personen, mit Duchek dem Krämer und mit dem Vater Fischmeister, zu thun haben.“ Will damit etwa der
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33 Herausgeber sagen, dass der Krämer und der Vater Fischmeister auch Mitglieder der Malerzeche waren? Möglich wäre es bei ilm, denn wenn ein Bader, ein Barbier, warum nicht auch ein Krämer und Fischmeister! Doch keine Witze. Dass zu Duchek dem Krämer noch die weitere Bestimmung „rodic porybny“ (stammend oder ge- boren vom Fischer) gesetzt wurde, geschah wegen genauerer Be- zeichnung, da in Prag damals sehr viele Duchek's gewesen sind. (S. Tomek, Základy.) „jakož mistři moji viny mně byli položili, hodné pro nicz sú 90 (200) mi byli i řemeslo složili“. („Wie die Meister mir meine Verschul- dungen ausgelegt, mir recht böse gewesen sind und das Handwerk gelegt haben“.) Wie man aus dem böhmischen Texte die deutsche Uebersetzung herausbringen kann, ist ein Geheimniss des Heraus- gebers. Die Handschrift hat erstens nicht "pro nicz“, sondern "pro něž“; die Trennung der Sätze zwischen „položili“ und „hodné“ ist ohne Sinn, denn „hodné“ gehört zu „viny“, während der Heraus- geber meint „hodné pro nicz sú mi byli“ = „mir recht böse ge- wesen sind"! Der ganze Satz soll richtig heissen : „Sowie mir meine Meister erhebliche Verschuldungen zur Last gelegt und deswegen mir auch das Handwerk gelegt haben“. „Prvnie že jsem robence neboli svého učedlníka sjednal k učení » „ a k tomu že jsem jemu měl připlacovati a to k hanbě všech mi- struov“ oc. („Erstlich dass ich einen Knaben vielmehr meinen Lehr- ling aufgedungen zum Lernen und dazu ihn überzahlen musste und das zur Schande aller Meister“ oc.) „Připlacovati“ ist hier verwech- selt worden mit „přeplacovati“. Richtig soll der ganze Satz lauten: „Erstlich dass ich meinen Knaben oder Lehrling aufgedungen habe in die Lehre und ihm noch dazu gezahlt haben soll“ oc. „když sem měl s kým co činiti mezi svými mistry“ oc. („wenn ich mit meinen Meistern zu thun hatte“ oc.). Die Handschrift hat statt „co“ das richtigere „oč“; warum es der Herausgeber „ver- bessern“ zu müssen glaubte, können wir nicht angeben, vielleicht darum, um es nicht anders übersetzen zu müssen, als er es gethan. Richtig soll es also heissen: „Wenn ich mit Jemandem wegen einer Sache vor meinen Meistern zu thun hatte“ oc. „i chtě sě již těch všech věcí ... vyvarovati a uchovati. Vstú- 91 (201) pil sem mezi mistry“ oc. („und will nun alle diese...Dinge ver- meiden und unterlassen. Und habe mich unter die Meister bege- „ „ 3
33 Herausgeber sagen, dass der Krämer und der Vater Fischmeister auch Mitglieder der Malerzeche waren? Möglich wäre es bei ilm, denn wenn ein Bader, ein Barbier, warum nicht auch ein Krämer und Fischmeister! Doch keine Witze. Dass zu Duchek dem Krämer noch die weitere Bestimmung „rodic porybny“ (stammend oder ge- boren vom Fischer) gesetzt wurde, geschah wegen genauerer Be- zeichnung, da in Prag damals sehr viele Duchek's gewesen sind. (S. Tomek, Základy.) „jakož mistři moji viny mně byli položili, hodné pro nicz sú 90 (200) mi byli i řemeslo složili“. („Wie die Meister mir meine Verschul- dungen ausgelegt, mir recht böse gewesen sind und das Handwerk gelegt haben“.) Wie man aus dem böhmischen Texte die deutsche Uebersetzung herausbringen kann, ist ein Geheimniss des Heraus- gebers. Die Handschrift hat erstens nicht "pro nicz“, sondern "pro něž“; die Trennung der Sätze zwischen „položili“ und „hodné“ ist ohne Sinn, denn „hodné“ gehört zu „viny“, während der Heraus- geber meint „hodné pro nicz sú mi byli“ = „mir recht böse ge- wesen sind"! Der ganze Satz soll richtig heissen : „Sowie mir meine Meister erhebliche Verschuldungen zur Last gelegt und deswegen mir auch das Handwerk gelegt haben“. „Prvnie že jsem robence neboli svého učedlníka sjednal k učení » „ a k tomu že jsem jemu měl připlacovati a to k hanbě všech mi- struov“ oc. („Erstlich dass ich einen Knaben vielmehr meinen Lehr- ling aufgedungen zum Lernen und dazu ihn überzahlen musste und das zur Schande aller Meister“ oc.) „Připlacovati“ ist hier verwech- selt worden mit „přeplacovati“. Richtig soll der ganze Satz lauten: „Erstlich dass ich meinen Knaben oder Lehrling aufgedungen habe in die Lehre und ihm noch dazu gezahlt haben soll“ oc. „když sem měl s kým co činiti mezi svými mistry“ oc. („wenn ich mit meinen Meistern zu thun hatte“ oc.). Die Handschrift hat statt „co“ das richtigere „oč“; warum es der Herausgeber „ver- bessern“ zu müssen glaubte, können wir nicht angeben, vielleicht darum, um es nicht anders übersetzen zu müssen, als er es gethan. Richtig soll es also heissen: „Wenn ich mit Jemandem wegen einer Sache vor meinen Meistern zu thun hatte“ oc. „i chtě sě již těch všech věcí ... vyvarovati a uchovati. Vstú- 91 (201) pil sem mezi mistry“ oc. („und will nun alle diese...Dinge ver- meiden und unterlassen. Und habe mich unter die Meister bege- „ „ 3
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34 92 (202) „ „ 92 (203) „ 94 (98) ben“ oc.). Die beiden Sätze sind im Original nicht getrennt, sie gehören unstreitig zu einander, da das Transgressiv „chtě“ noth- wendig einen Nachsatz haben muss. Sie müssen also lauten: („und indem ich wollte“ also besser) "und mit dem Vorsatze, künftighin diese...Dinge zu vermeiden und zu unterlassen, trat ich vor die Meister“ oc. „kteříž sú sě za nie přimluvili“, die Handschrift hat „za mě“. „Ale nechtiece ... svěřiti“ („Weil aber meine Meister meinem Gelöbniss nicht so leicht trauen“); hier ist nach „trauen“ noch „wollten" zu ergänzen. „že se mám a chci ... uchovati“ („dass ich gerne alle diese... Dinge lassen und vermeiden muss und will“) ; richtiger ist zu setzen : vermeiden so11 und will. „Paklibych toho neučinil ... a téhož sě dopustil, podvoluji sě“ oc. („Würde ich das nicht thun ... und darin nicht willfährig sein“ oc.). Zu „dopustil“ macht der Herausgeber die Anmerkung, „dass es wohl nedopustil lauten soll“, und gibt uns damit wieder ein unwiderlegliches Zeugniss, dass er das Böhmische nicht versteht. „Dopustiti se“ - etwas begehen ; der Satz soll also lauten : "Würde ich das nicht thun... und dasselbe (d. i. was ich zu vermeiden ver- sprochen habe) begehen“ oc. Unmittelbar darauf folgt: „podvoluji sč dobrovolně, aby mi bylo řemeslo složeno a slibuji jeho tiemto zapisem, nikdy nedělati aniž mi ta vina kdy má odpuštěna býti“. (Vom Herausgeber über- setzt: „so gebe ich frei meinen Willen, dass mir das Handwerk gelegt werde und gelobe mit diesem Revers, niemalen darwider zu handeln noch mir dieses mein Verschulden jemalen noch zu erlau- ben.“) Wahrlich, hätte man die Absicht, den Sinn des böhmischen Satzes zu verdrehen, so könnte man es nicht ärger thun, als der Uebersetzer. Ohne weitere Anmerkungen daran knüpfen zu wollen, geben wir die richtige Uebersetzung: „so fuge ich mich gutwillig, dass mir das Handwerk gelegt werde und verspreche mit dieser Verschreibung, dasselbe (d. i. das Handwerk) nie mehr zu betrei- ben, noch soll mir je dies Vergehen verziehen werden." „a s nimi se srovnati“, die Handschrift hat „s námi se srov- nati“ und zwar nicht „von anderer Hand“ (wie der Herausgeber meint), sondern von derselben, höchstens dass der Schreiber die Feder neu eingetunkt hatte, wodurch das Wort etwas stärker ge-
34 92 (202) „ „ 92 (203) „ 94 (98) ben“ oc.). Die beiden Sätze sind im Original nicht getrennt, sie gehören unstreitig zu einander, da das Transgressiv „chtě“ noth- wendig einen Nachsatz haben muss. Sie müssen also lauten: („und indem ich wollte“ also besser) "und mit dem Vorsatze, künftighin diese...Dinge zu vermeiden und zu unterlassen, trat ich vor die Meister“ oc. „kteříž sú sě za nie přimluvili“, die Handschrift hat „za mě“. „Ale nechtiece ... svěřiti“ („Weil aber meine Meister meinem Gelöbniss nicht so leicht trauen“); hier ist nach „trauen“ noch „wollten" zu ergänzen. „že se mám a chci ... uchovati“ („dass ich gerne alle diese... Dinge lassen und vermeiden muss und will“) ; richtiger ist zu setzen : vermeiden so11 und will. „Paklibych toho neučinil ... a téhož sě dopustil, podvoluji sě“ oc. („Würde ich das nicht thun ... und darin nicht willfährig sein“ oc.). Zu „dopustil“ macht der Herausgeber die Anmerkung, „dass es wohl nedopustil lauten soll“, und gibt uns damit wieder ein unwiderlegliches Zeugniss, dass er das Böhmische nicht versteht. „Dopustiti se“ - etwas begehen ; der Satz soll also lauten : "Würde ich das nicht thun... und dasselbe (d. i. was ich zu vermeiden ver- sprochen habe) begehen“ oc. Unmittelbar darauf folgt: „podvoluji sč dobrovolně, aby mi bylo řemeslo složeno a slibuji jeho tiemto zapisem, nikdy nedělati aniž mi ta vina kdy má odpuštěna býti“. (Vom Herausgeber über- setzt: „so gebe ich frei meinen Willen, dass mir das Handwerk gelegt werde und gelobe mit diesem Revers, niemalen darwider zu handeln noch mir dieses mein Verschulden jemalen noch zu erlau- ben.“) Wahrlich, hätte man die Absicht, den Sinn des böhmischen Satzes zu verdrehen, so könnte man es nicht ärger thun, als der Uebersetzer. Ohne weitere Anmerkungen daran knüpfen zu wollen, geben wir die richtige Uebersetzung: „so fuge ich mich gutwillig, dass mir das Handwerk gelegt werde und verspreche mit dieser Verschreibung, dasselbe (d. i. das Handwerk) nie mehr zu betrei- ben, noch soll mir je dies Vergehen verziehen werden." „a s nimi se srovnati“, die Handschrift hat „s námi se srov- nati“ und zwar nicht „von anderer Hand“ (wie der Herausgeber meint), sondern von derselben, höchstens dass der Schreiber die Feder neu eingetunkt hatte, wodurch das Wort etwas stärker ge-
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35 schrieben erscheint, wie dasselbe an mehreren Stellen gleichfalls zu sehen ist. „Pakli by co proti... pravóm našim učinil“, die Handschrift hat 94 (98) „našim kdy učinil“. Wenn der Herausgeber einige andere gleich- falls über der Zeile geschriebene Worte (z. B, plniti, kterých u. a.) hat in den Text aufnehmen können, warum nicht auch dieses „kdy“? Das folgende „abychme jeho bez milosti z svého cechu vy- vrhli“ oc. („dann würden wir ihn ...entfernen“ oc.) kann hier nur also übersetzt werden: "Dann mögen wir ihn ohne Gnade aus der Zeche ausscheiden“ oc. „A my sme řekli, myť sme za to měli, že by ty již toho za- „ (99) pomenul a poněvadž sie (sic) z nás, myť (sic) to rádi slyšíme“. (Vom Herausgeber übersetzt: „Und wir sagten, wir müssten dafür halten, dass du das schon vergessen und weil du von uns bist, so hören wir das gerne.“) Hier liegt ein grober Fehler des Heraus- gebers vor, er hat nämlich statt „znáš (znáti) — bekennen“ „z nás = von uns“ verstanden und übersetzt und das „sě = sich“ für „si = du bist“ gesetzt und deshalb wohl auch zu dem richtigen „sě“, wel- ches ihm doch so vielmals im Texte vorgekommen ist, ein „sic" gestellt. Der ganze Fehler ist um so unbegreiflicher, weil, abgese- hen davon, dass das Ganze keinen rechten Sinn hat, die Worte „znám sě“ in derselben Bedeutung nur zwei Zeilen früher zu lesen sind und hier vom Herausgeber richtig verstanden wurden. Warum er zu "myt“ hier ein „sic“ setzt, während dasselbe "myt“ in der vorangehenden Zeile ohne „sic“ davonkommt, ist uns völlig unbe- greiflich. Der ganze Satz soll richtig lauten: „Und wir sagten : wir haben dafür gehalten, dass du dies schon vergessen hättest, weil du dich aber bekennst, so hören wir es gerne.“ „vedle práv našich a svému podvolení“. Die Handschrift 95 (99) hatte früher „svého“, es kann eben auch nur dieses hier stehen und auch nicht „mit seiner Einwilligung“, sondern „gemäss unseren Rechten und (gemäss) seiner Einwilligung“ übersetzt werden. „Odpověděl jest: „Ač sem neučinil, ale ještě chci rád učiniti, » „ když najprv spolu v cechu budete pod vyvržení jeho z cechu na- šeho.“ Dále“ oc. („Er antwortete: „Obgleich ich es nicht gethan, will ich es doch gerne thun, wenn ihr zuerst nach meiner Aus- schliessung aus unserer Zeche versammelt sein werdet.“ Weiters oc.“) *
35 schrieben erscheint, wie dasselbe an mehreren Stellen gleichfalls zu sehen ist. „Pakli by co proti... pravóm našim učinil“, die Handschrift hat 94 (98) „našim kdy učinil“. Wenn der Herausgeber einige andere gleich- falls über der Zeile geschriebene Worte (z. B, plniti, kterých u. a.) hat in den Text aufnehmen können, warum nicht auch dieses „kdy“? Das folgende „abychme jeho bez milosti z svého cechu vy- vrhli“ oc. („dann würden wir ihn ...entfernen“ oc.) kann hier nur also übersetzt werden: "Dann mögen wir ihn ohne Gnade aus der Zeche ausscheiden“ oc. „A my sme řekli, myť sme za to měli, že by ty již toho za- „ (99) pomenul a poněvadž sie (sic) z nás, myť (sic) to rádi slyšíme“. (Vom Herausgeber übersetzt: „Und wir sagten, wir müssten dafür halten, dass du das schon vergessen und weil du von uns bist, so hören wir das gerne.“) Hier liegt ein grober Fehler des Heraus- gebers vor, er hat nämlich statt „znáš (znáti) — bekennen“ „z nás = von uns“ verstanden und übersetzt und das „sě = sich“ für „si = du bist“ gesetzt und deshalb wohl auch zu dem richtigen „sě“, wel- ches ihm doch so vielmals im Texte vorgekommen ist, ein „sic" gestellt. Der ganze Fehler ist um so unbegreiflicher, weil, abgese- hen davon, dass das Ganze keinen rechten Sinn hat, die Worte „znám sě“ in derselben Bedeutung nur zwei Zeilen früher zu lesen sind und hier vom Herausgeber richtig verstanden wurden. Warum er zu "myt“ hier ein „sic“ setzt, während dasselbe "myt“ in der vorangehenden Zeile ohne „sic“ davonkommt, ist uns völlig unbe- greiflich. Der ganze Satz soll richtig lauten: „Und wir sagten : wir haben dafür gehalten, dass du dies schon vergessen hättest, weil du dich aber bekennst, so hören wir es gerne.“ „vedle práv našich a svému podvolení“. Die Handschrift 95 (99) hatte früher „svého“, es kann eben auch nur dieses hier stehen und auch nicht „mit seiner Einwilligung“, sondern „gemäss unseren Rechten und (gemäss) seiner Einwilligung“ übersetzt werden. „Odpověděl jest: „Ač sem neučinil, ale ještě chci rád učiniti, » „ když najprv spolu v cechu budete pod vyvržení jeho z cechu na- šeho.“ Dále“ oc. („Er antwortete: „Obgleich ich es nicht gethan, will ich es doch gerne thun, wenn ihr zuerst nach meiner Aus- schliessung aus unserer Zeche versammelt sein werdet.“ Weiters oc.“) *
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36 95 (100) 96 (101) „ „ „ „ 97 (103) „ 98 (104) „ „ 99 (105) Durch falsche Interpunction hat der Herausgeber den Satz im Böhmischen nicht recht verständlich gemacht und durch seine Ueber- setzung noch mehr verwirrt. Er soll lauten: „Er antwortete: ,Ob- gleich ich es nicht gethan, so will ich es noch gerne thun, sobald ihr nächstens in der Zeche beisammen sein werdet‘ und das unter Ausschliessung aus unserer Zeche.“ „že Urban, chtě mzdě své na Mikulášovi, jinak na něm ne- mohl žádnu mieru mieti, než musil se před pány jeho s ním sú- diti“ oc. („so dass Urban, indem er seinen Lohn vom Nicolaus wollte, bei ihm kein anderes Mass haben konnte, als er musste vor seinen Herrn mit ihm processiren“ oc.); „žádnu mieru“ bedeutet hier aber nicht „kein anderes Mass“, ist auch kein Accusativ, sondern ein In- strumental „žádnú mierú = auf keine Art“, also: so dass Urban anders auf keine Art (= auf keine andere Art) den Lohn erhal- ten konnte oc. „verkštadě“. So stand ursprünglich in der Handschrift, wurde aber (wahrscheinlich sogleich) in „verkštatě“ verbessert. „potom to nálezu“, die Handschrift hat „po tomto nálezu“. „kterýž by u něho slúžil leta“, bedeutet nicht „welcher bei ihm ein Jahr gedient“, sondern „welcher bei ihm die Jahre ge- dient“, hier also jene Anzahl von Jahren, welche für Lehrlinge fest- gesetzt waren. „ktož by naň dovedl“ bedeutet hier nicht „wer gegen ihn etwas behaupte“, sondern "und wer ihm etwas nachweisen würde“. „Pak potem dni jsa obeslán vsuche dni, aby stál v cechu“ oc. (Vom Herausg. übersetzt: „Nach diesem Tage ist er in der Qua- temberzeit vorgeladen worden, dass er sich in der Zeche stelle“oc.). Die Handschrift hat "po témdni“ und es bedeutet nicht "nach die- sem Tage“ sondern „nach einer Woche“; das "v suché dni“ gehört zu dem folgenden Satze, also: "Und als er nach einer Woche beschickt wurde, dass er zur Quatemberzeit in der Zeche sich stelle“ oc. „obú měst nebyl chován“, die Handschrift hat „obú měst Pražských nebyl chován“. „aby dře veřečeného“, es soll sein: „aby dřieve řečeného“. „aby jakož společně a z jedné vuole toto svolení a nález se stal. Též z vuole společné, ačby co sě zdálo učiniti, stalo se“. („damit so gemeinsam und einhellig ein Beschluss und Spruch er-
36 95 (100) 96 (101) „ „ „ „ 97 (103) „ 98 (104) „ „ 99 (105) Durch falsche Interpunction hat der Herausgeber den Satz im Böhmischen nicht recht verständlich gemacht und durch seine Ueber- setzung noch mehr verwirrt. Er soll lauten: „Er antwortete: ,Ob- gleich ich es nicht gethan, so will ich es noch gerne thun, sobald ihr nächstens in der Zeche beisammen sein werdet‘ und das unter Ausschliessung aus unserer Zeche.“ „že Urban, chtě mzdě své na Mikulášovi, jinak na něm ne- mohl žádnu mieru mieti, než musil se před pány jeho s ním sú- diti“ oc. („so dass Urban, indem er seinen Lohn vom Nicolaus wollte, bei ihm kein anderes Mass haben konnte, als er musste vor seinen Herrn mit ihm processiren“ oc.); „žádnu mieru“ bedeutet hier aber nicht „kein anderes Mass“, ist auch kein Accusativ, sondern ein In- strumental „žádnú mierú = auf keine Art“, also: so dass Urban anders auf keine Art (= auf keine andere Art) den Lohn erhal- ten konnte oc. „verkštadě“. So stand ursprünglich in der Handschrift, wurde aber (wahrscheinlich sogleich) in „verkštatě“ verbessert. „potom to nálezu“, die Handschrift hat „po tomto nálezu“. „kterýž by u něho slúžil leta“, bedeutet nicht „welcher bei ihm ein Jahr gedient“, sondern „welcher bei ihm die Jahre ge- dient“, hier also jene Anzahl von Jahren, welche für Lehrlinge fest- gesetzt waren. „ktož by naň dovedl“ bedeutet hier nicht „wer gegen ihn etwas behaupte“, sondern "und wer ihm etwas nachweisen würde“. „Pak potem dni jsa obeslán vsuche dni, aby stál v cechu“ oc. (Vom Herausg. übersetzt: „Nach diesem Tage ist er in der Qua- temberzeit vorgeladen worden, dass er sich in der Zeche stelle“oc.). Die Handschrift hat "po témdni“ und es bedeutet nicht "nach die- sem Tage“ sondern „nach einer Woche“; das "v suché dni“ gehört zu dem folgenden Satze, also: "Und als er nach einer Woche beschickt wurde, dass er zur Quatemberzeit in der Zeche sich stelle“ oc. „obú měst nebyl chován“, die Handschrift hat „obú měst Pražských nebyl chován“. „aby dře veřečeného“, es soll sein: „aby dřieve řečeného“. „aby jakož společně a z jedné vuole toto svolení a nález se stal. Též z vuole společné, ačby co sě zdálo učiniti, stalo se“. („damit so gemeinsam und einhellig ein Beschluss und Spruch er-
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37 folge. Gleichfalls in gemeinsamem Willen hätte zu geschehen, was zu thun bedünken mag“.) Der Punkt ist in der Handschrift nicht, er gehört nicht hinein, denn so ergibt sich — wie zu sehen — ein Unsinn daraus. Der Satz soll lauten : „damit, sowie dieser Beschluss gemeinsam und einhellig geschehen ist, auch (das Weitere), wenn etwas vorgenommen werden sollte, erfolge“. „do jiného místa v této zemi“, die Handschrift hat „do jiného 99 (105) města v této zemi“. Wir sind mit dem böhmischen Texte zu Ende. Es ist eine ziemlich grosse Reihe mehr oder minder grober Fehler hier ver- zeichnet, die uns wohl zu der Behauptung berechtigen, dass der Herausgeber seine Fahigkeit überschätzte, als er an die Ausgabe dieses Denkmals trat. Wir bemerken noch einmal ausdrücklich, dass wir bei der Uebersetzung nur die sinnstörenden Abweichungen in’s Auge fassten; dass sich überdies noch viele Verbesserungen sowohl in der Interpunction und Stilisirung als in den Ausdrücken anbrin- gen liessen, wird ein jeder einsehen, der sich den böhmischen Text überliest und die deutsche Uebersetzung ihm gegenüberhält. Es genügt eben nicht, mit dem Wörterbuche in der Hand die Bedeutungen der einzelnen böhmischen Worte aneinanderzureihen, man muss in den Geist der Sprache eindringen. Diese Unkenntniss der Sprache machte ihm auch das richtige Lesen solcher Stellen unmöglich, die wohl ein jeder der Sprache kundige Copist hätte entziffern müssen. Wir werden uns jetzt auch weniger wundern, dass der Herausgeber so- gar die Worte „host = Gast“, „sklo — Glas“, „rada = Rath“ u. a. als Beweis des „deutschen Charakters der Malerzeche in der Zeit ihrer Čechisirung“ aufstellt. Es erübrigt nur noch der lateinische Text, von dem ein guter Theil (nämlich S. 62—64) lediglich eine Ueber- setzung des böhmischen ist, welchen letzteren der Herausgeber mit aufzunehmen nicht für gut befunden — aus Gründen, die wir be- reits oben anzudeuten veranlasst waren. Man sollte doch wohl mit Recht voraussetzen, dass der mit der lateinischen Sprache vertraute Herausgeber wenigstens diesen Text richtig wiedergegeben habe; ob sich jedoch diese Voraussetzung bewahrheite, dies mag der geneigte Leser aus nachstehenden Anmerkungen selbst beurtheilen.
37 folge. Gleichfalls in gemeinsamem Willen hätte zu geschehen, was zu thun bedünken mag“.) Der Punkt ist in der Handschrift nicht, er gehört nicht hinein, denn so ergibt sich — wie zu sehen — ein Unsinn daraus. Der Satz soll lauten : „damit, sowie dieser Beschluss gemeinsam und einhellig geschehen ist, auch (das Weitere), wenn etwas vorgenommen werden sollte, erfolge“. „do jiného místa v této zemi“, die Handschrift hat „do jiného 99 (105) města v této zemi“. Wir sind mit dem böhmischen Texte zu Ende. Es ist eine ziemlich grosse Reihe mehr oder minder grober Fehler hier ver- zeichnet, die uns wohl zu der Behauptung berechtigen, dass der Herausgeber seine Fahigkeit überschätzte, als er an die Ausgabe dieses Denkmals trat. Wir bemerken noch einmal ausdrücklich, dass wir bei der Uebersetzung nur die sinnstörenden Abweichungen in’s Auge fassten; dass sich überdies noch viele Verbesserungen sowohl in der Interpunction und Stilisirung als in den Ausdrücken anbrin- gen liessen, wird ein jeder einsehen, der sich den böhmischen Text überliest und die deutsche Uebersetzung ihm gegenüberhält. Es genügt eben nicht, mit dem Wörterbuche in der Hand die Bedeutungen der einzelnen böhmischen Worte aneinanderzureihen, man muss in den Geist der Sprache eindringen. Diese Unkenntniss der Sprache machte ihm auch das richtige Lesen solcher Stellen unmöglich, die wohl ein jeder der Sprache kundige Copist hätte entziffern müssen. Wir werden uns jetzt auch weniger wundern, dass der Herausgeber so- gar die Worte „host = Gast“, „sklo — Glas“, „rada = Rath“ u. a. als Beweis des „deutschen Charakters der Malerzeche in der Zeit ihrer Čechisirung“ aufstellt. Es erübrigt nur noch der lateinische Text, von dem ein guter Theil (nämlich S. 62—64) lediglich eine Ueber- setzung des böhmischen ist, welchen letzteren der Herausgeber mit aufzunehmen nicht für gut befunden — aus Gründen, die wir be- reits oben anzudeuten veranlasst waren. Man sollte doch wohl mit Recht voraussetzen, dass der mit der lateinischen Sprache vertraute Herausgeber wenigstens diesen Text richtig wiedergegeben habe; ob sich jedoch diese Voraussetzung bewahrheite, dies mag der geneigte Leser aus nachstehenden Anmerkungen selbst beurtheilen.
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38 62 (106) 63 (107) 85 (226) „unaminem consensum“, die Handschrift hat „unanimem“. „usque ad mediam noctem“. Die Handschrift hat klar „ad medium noctis“, wie denn auch gleich in der nächstfolgenden Zeile „a medio noctis“ zu lesen ist. „et de coco“. Was der Herausgeber unter "coco“ verstanden haben mag, hat er zu sagen vergessen; er könnte höchstens an einen Koch („cocus“ statt "coquus“) gedacht haben. Wir glauben, es sei Pflicht des Herausgebers, undeutliche Worte zu erklären, wenn er nicht im Verdacht stehen will, dass er sie selbst nicht verstanden. Hier hätte aber auch der Koch nicht geholfen, denn nicht "de coco“ sondern "de toto“ soll es heissen, wie denn auch auf S. 86 (207) von derselben Hand „pro toto“ genau so geschrie- ben erscheint und vom Herausgeber auch �pro toto“ gelesen wurde. 85 (225) „in quatuor temporibus“, die Handschrift hat aber deutlich „in quatuor tempora“, nach dem böhmischen „v suché dni“. „ „coram juratis magistris Nicolao Rohlyk et Johanne Stryela“. Die Handschrift hat aber: "(coram juratis) magistri Nicolai Rohlyk et Johannis Stryela“. Warum es der Herausgeber andern zu müssen glaubt, können wir nicht absehen. Wenn überhaupt etwas zu ändern wäre, so ist es eben das vom Herausgeber selbst hineingelegte „coram"; statt dessen steht nämlich in der Handschrift „et“ und es ist wahrscheinlich „tempore“ hier ausgelassen worden, so dass dann gelesen werden müsste: "et tempore juratorum magistri Ni- colai Rohlyk et Johannis Stryela“, wie denn auch in dem nächst- folgenden Absatze genau dieselbe Construction (et tempore magistri Claus et magistri Mathei juratorum) vorkommt, wo auch vom Her- ausgeber statt der Abkürzung für „juratis“ (genau so wie fruher geschrieben) dem Sinne entsprechend „juratorum“ gesetzt wurde. „ „de Gylowe“, wozu Anmerk. 193 sagt: „Jilové, jetzt Eulau, ein Pfarrdorf westlich von Tetschen und Bodenbach“!! Wir fragen, ob Jemand in Prag bei dem böhmischen Stadtnamen „Jilové“ auch nur im entferntesten an einen anderen Ort denken kann, als an die kön. Stadt Eule? Warum hier „Jilové“ gerade als Eulau und nicht ebenso gut als jenes „Jilové“ auf der Herrschaft Svijan oder jenes bei Eisenbrod gedeutet werden müsse, das sollte der Heraus- geber begründen. Oder sollte vielleicht der Malerlehrling "de Jilové" zu einem Deutschen gestempelt werden?
38 62 (106) 63 (107) 85 (226) „unaminem consensum“, die Handschrift hat „unanimem“. „usque ad mediam noctem“. Die Handschrift hat klar „ad medium noctis“, wie denn auch gleich in der nächstfolgenden Zeile „a medio noctis“ zu lesen ist. „et de coco“. Was der Herausgeber unter "coco“ verstanden haben mag, hat er zu sagen vergessen; er könnte höchstens an einen Koch („cocus“ statt "coquus“) gedacht haben. Wir glauben, es sei Pflicht des Herausgebers, undeutliche Worte zu erklären, wenn er nicht im Verdacht stehen will, dass er sie selbst nicht verstanden. Hier hätte aber auch der Koch nicht geholfen, denn nicht "de coco“ sondern "de toto“ soll es heissen, wie denn auch auf S. 86 (207) von derselben Hand „pro toto“ genau so geschrie- ben erscheint und vom Herausgeber auch �pro toto“ gelesen wurde. 85 (225) „in quatuor temporibus“, die Handschrift hat aber deutlich „in quatuor tempora“, nach dem böhmischen „v suché dni“. „ „coram juratis magistris Nicolao Rohlyk et Johanne Stryela“. Die Handschrift hat aber: "(coram juratis) magistri Nicolai Rohlyk et Johannis Stryela“. Warum es der Herausgeber andern zu müssen glaubt, können wir nicht absehen. Wenn überhaupt etwas zu ändern wäre, so ist es eben das vom Herausgeber selbst hineingelegte „coram"; statt dessen steht nämlich in der Handschrift „et“ und es ist wahrscheinlich „tempore“ hier ausgelassen worden, so dass dann gelesen werden müsste: "et tempore juratorum magistri Ni- colai Rohlyk et Johannis Stryela“, wie denn auch in dem nächst- folgenden Absatze genau dieselbe Construction (et tempore magistri Claus et magistri Mathei juratorum) vorkommt, wo auch vom Her- ausgeber statt der Abkürzung für „juratis“ (genau so wie fruher geschrieben) dem Sinne entsprechend „juratorum“ gesetzt wurde. „ „de Gylowe“, wozu Anmerk. 193 sagt: „Jilové, jetzt Eulau, ein Pfarrdorf westlich von Tetschen und Bodenbach“!! Wir fragen, ob Jemand in Prag bei dem böhmischen Stadtnamen „Jilové“ auch nur im entferntesten an einen anderen Ort denken kann, als an die kön. Stadt Eule? Warum hier „Jilové“ gerade als Eulau und nicht ebenso gut als jenes „Jilové“ auf der Herrschaft Svijan oder jenes bei Eisenbrod gedeutet werden müsse, das sollte der Heraus- geber begründen. Oder sollte vielleicht der Malerlehrling "de Jilové" zu einem Deutschen gestempelt werden?
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39 „Undersik clypeator de Nova civitate“, wozu Anmerk. 207 85 (207) sagt: „offenbar einer der aus Deutschland eingewanderten Schild- macher“. In der Anmerkung 220 behauptet aber der Herausgeber selbst, dass „Undersi“ nur eine andere Form des „Ondřej“ sei und sagt: „daraus ginge nun hervor, dass dieser Andreas (im Verzeich- niss 2 genannt) mit dem im ersten Absatze genannten Schilter Undersik identisch ist, dann dass derselbe čechischer Nationalität gewesen“. Wie reimt sich das zusammen? „Monsier Johannes Gallicus“. Der Herausgeber will wohl die 86 (207) Lesung "Monsier“ nicht beschwören (S. Anm. 225), wie er noch so manche andere Lesung nicht beschwören könnte ; wir begreifen aber nicht, warum der Schreiber gerade diesem „Johannes Gallicus“ gegen- über so artig gewesen wäre. Einfach erklärt sich die Sache so, dass der Schreiber erstlich "Heynricus“ schreiben wollte, bei „Hey“ aber abbrach, dieses durchstrich und dann „Johannes“ schrieb. Aus dem durchstrichenen „Hey“ hat nun der Herausgeber seinen „Monsieur“ gemacht. Dass unsere Vermuthung nicht aus der Luft gegriffen ist, beweist das 1. Verzeichniss; da kommt eben derselbe „Johannes Gallicus“ ohne den Titel „Monsieur“ vor und unmittelbar vor ihm ist „Heynricus auripercussor“ durchstrichen. Oder war etwa der Schreiber im J. 1375 höflicher als jener vom J. 1365? Warum der Herausgeber aus dem bei den einzelnen Namen vorkommenden „snycer“, manchmal auch „snyczer“ (= Schnitzer) einen „snyter“ gemacht, ist nach"der Schrift im Original nicht her- auszubringen. Ebenso vorsichtig sind seine Combinationen bei den einzelnen Namen aufzunehmen. Wir machen unter anderem auf Anmerk. 179 aufmerksam, wo die beiden Mitglieder der Zeche Jakob und Nico- laus Lunda verwechselt werden, obwohl gar kein Grund dazu vor- liegt, da beide Namen zugleich im Verzeichniss 9 vorkommen. An einer anderen Stelle (S. 62) wird im J. 1454 ein Štěpanek genannt, der wieder mit einem im J. 1465 genannten Stephan als identisch erklärt wird. Weil sich ein Meister „Stephanus Bohemus“ nennt, so sei dies ein Beweis "wie überwiegend deutschen Charakter die Malerzeche besessen, weil eine derartige Bezeichnung sonst keinen Sinn hätte" (Anm. 82); dass aber höchst wahrscheinlich die Bezeichnung „Bo- hemus“ ein Mitglied der Zeche böhmischer Nationalität zum Unter- schied von einem anderen desselben Namens deutscher Nationalität
39 „Undersik clypeator de Nova civitate“, wozu Anmerk. 207 85 (207) sagt: „offenbar einer der aus Deutschland eingewanderten Schild- macher“. In der Anmerkung 220 behauptet aber der Herausgeber selbst, dass „Undersi“ nur eine andere Form des „Ondřej“ sei und sagt: „daraus ginge nun hervor, dass dieser Andreas (im Verzeich- niss 2 genannt) mit dem im ersten Absatze genannten Schilter Undersik identisch ist, dann dass derselbe čechischer Nationalität gewesen“. Wie reimt sich das zusammen? „Monsier Johannes Gallicus“. Der Herausgeber will wohl die 86 (207) Lesung "Monsier“ nicht beschwören (S. Anm. 225), wie er noch so manche andere Lesung nicht beschwören könnte ; wir begreifen aber nicht, warum der Schreiber gerade diesem „Johannes Gallicus“ gegen- über so artig gewesen wäre. Einfach erklärt sich die Sache so, dass der Schreiber erstlich "Heynricus“ schreiben wollte, bei „Hey“ aber abbrach, dieses durchstrich und dann „Johannes“ schrieb. Aus dem durchstrichenen „Hey“ hat nun der Herausgeber seinen „Monsieur“ gemacht. Dass unsere Vermuthung nicht aus der Luft gegriffen ist, beweist das 1. Verzeichniss; da kommt eben derselbe „Johannes Gallicus“ ohne den Titel „Monsieur“ vor und unmittelbar vor ihm ist „Heynricus auripercussor“ durchstrichen. Oder war etwa der Schreiber im J. 1375 höflicher als jener vom J. 1365? Warum der Herausgeber aus dem bei den einzelnen Namen vorkommenden „snycer“, manchmal auch „snyczer“ (= Schnitzer) einen „snyter“ gemacht, ist nach"der Schrift im Original nicht her- auszubringen. Ebenso vorsichtig sind seine Combinationen bei den einzelnen Namen aufzunehmen. Wir machen unter anderem auf Anmerk. 179 aufmerksam, wo die beiden Mitglieder der Zeche Jakob und Nico- laus Lunda verwechselt werden, obwohl gar kein Grund dazu vor- liegt, da beide Namen zugleich im Verzeichniss 9 vorkommen. An einer anderen Stelle (S. 62) wird im J. 1454 ein Štěpanek genannt, der wieder mit einem im J. 1465 genannten Stephan als identisch erklärt wird. Weil sich ein Meister „Stephanus Bohemus“ nennt, so sei dies ein Beweis "wie überwiegend deutschen Charakter die Malerzeche besessen, weil eine derartige Bezeichnung sonst keinen Sinn hätte" (Anm. 82); dass aber höchst wahrscheinlich die Bezeichnung „Bo- hemus“ ein Mitglied der Zeche böhmischer Nationalität zum Unter- schied von einem anderen desselben Namens deutscher Nationalität
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40 bedeutet und dass unter den 47 Namen des 10. Verzeichnisses (wo dieser Stephanus Bohemus genannt wird) kaum 8 Namen vorkommen, aus denen man mit Gewissheit auf deutsche Nationalität der Mit- glieder schliessen könnte, lässt der Herausgeber gänzlich unbeachtet; der deutsche Charakter der Zeche muss gewahrt werden. S. 86 (208) kommt nachstehende Aufzeichnung vor, welche vom Herausgeber in das J. (c.) 1400 gelegt wird: „Magistri artis picto- riae : magister Stephanus Bohemus, magister Clo“. Dieser Magister „Clo“ nun soll nach Anmerk. 68 Niemand anderer als der auf S. 59 (51) genannte „Nicolaus Slowak“ sein. Uns scheint es, dass dieser Name (Clo) im Original nicht ausgeschrieben ist, denn von der- selben Hand beginnt auf dem nächstfolgenden Blatte die Auf- zeichnung: „Animae magistrorum pictoriae artis : Magister Stephanus Bohemus, mistr Klauz“ etc., welche der Herausgeber ins Jahr (c.) 1435 setzt. Ist es nicht möglich, dass der Schreiber auf S. 208 in der Mitte des Namens Clauz abgebrochen (so dass also nur „Clo“ geschrieben erscheint) und die ganze Aufzeichnung auf das andere Blatt übertragen hatte? Noch eine andere kühne Combination erlaubt sich der Herausgeber bei dem Namen Klauz. In Anm. 369 sagt er, dass Klauz identisch sein kann mit Nicolaus Wurmser von Strassburg und lässt aus diesem Grunde auch zwei an Wurmser lautende Urkunden abdrucken. Im Verzeichniss 7. und 8. wird aber auch ein Magister Claus Glaser genannt; wäre diese Combination nicht viel näher und natürlicher? (Bezüglich der bei Anmerkung 369 abgedruckten Urkunden sei bemerkt, dass sie nicht nur bei Glaffey und bei Murr, sondern bereits auch im Riegger’schen Archiv Bd. 1. vorkommen.) Ein arger, für einen Professor der Paläographie geradezu unver- zeihlicher Schnitzer ist aber Folgendes : Im Verzeichniss 8. & 10. wird (auf S. 87 [209 & 230]) „Mistr Martin Lazebka“ genannt und dazu liest man nachstehende klassische Anmerkung des Herausgebers: „La- zebka" ist hier als Familienname aufgefasst worden. Ist es aber kein solcher, dann ist der Mann nichts Anderes als ein Bader gewesen. Ein solches Mitglied war gerade nicht unmöglich, da um 1375 der nächste Zunftverwandte, ein Barbier, ebenfalls der Zeche angehörte. Zu Zechmeistern haben jedoch solche fremdartige Elemente kaum avanciren können.“ In dem Verzeichniss, welches in das J. 1375 gelegt wird, findet man auch
40 bedeutet und dass unter den 47 Namen des 10. Verzeichnisses (wo dieser Stephanus Bohemus genannt wird) kaum 8 Namen vorkommen, aus denen man mit Gewissheit auf deutsche Nationalität der Mit- glieder schliessen könnte, lässt der Herausgeber gänzlich unbeachtet; der deutsche Charakter der Zeche muss gewahrt werden. S. 86 (208) kommt nachstehende Aufzeichnung vor, welche vom Herausgeber in das J. (c.) 1400 gelegt wird: „Magistri artis picto- riae : magister Stephanus Bohemus, magister Clo“. Dieser Magister „Clo“ nun soll nach Anmerk. 68 Niemand anderer als der auf S. 59 (51) genannte „Nicolaus Slowak“ sein. Uns scheint es, dass dieser Name (Clo) im Original nicht ausgeschrieben ist, denn von der- selben Hand beginnt auf dem nächstfolgenden Blatte die Auf- zeichnung: „Animae magistrorum pictoriae artis : Magister Stephanus Bohemus, mistr Klauz“ etc., welche der Herausgeber ins Jahr (c.) 1435 setzt. Ist es nicht möglich, dass der Schreiber auf S. 208 in der Mitte des Namens Clauz abgebrochen (so dass also nur „Clo“ geschrieben erscheint) und die ganze Aufzeichnung auf das andere Blatt übertragen hatte? Noch eine andere kühne Combination erlaubt sich der Herausgeber bei dem Namen Klauz. In Anm. 369 sagt er, dass Klauz identisch sein kann mit Nicolaus Wurmser von Strassburg und lässt aus diesem Grunde auch zwei an Wurmser lautende Urkunden abdrucken. Im Verzeichniss 7. und 8. wird aber auch ein Magister Claus Glaser genannt; wäre diese Combination nicht viel näher und natürlicher? (Bezüglich der bei Anmerkung 369 abgedruckten Urkunden sei bemerkt, dass sie nicht nur bei Glaffey und bei Murr, sondern bereits auch im Riegger’schen Archiv Bd. 1. vorkommen.) Ein arger, für einen Professor der Paläographie geradezu unver- zeihlicher Schnitzer ist aber Folgendes : Im Verzeichniss 8. & 10. wird (auf S. 87 [209 & 230]) „Mistr Martin Lazebka“ genannt und dazu liest man nachstehende klassische Anmerkung des Herausgebers: „La- zebka" ist hier als Familienname aufgefasst worden. Ist es aber kein solcher, dann ist der Mann nichts Anderes als ein Bader gewesen. Ein solches Mitglied war gerade nicht unmöglich, da um 1375 der nächste Zunftverwandte, ein Barbier, ebenfalls der Zeche angehörte. Zu Zechmeistern haben jedoch solche fremdartige Elemente kaum avanciren können.“ In dem Verzeichniss, welches in das J. 1375 gelegt wird, findet man auch
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41 wirklich einen „Pesoldus rasor“. Also rasor, ein Barbier (ne- ben einem Bader), Mitglied der Malerzeche!!! Erstens kann „Lazebka“ hier nur als Familienname genommen werden, denn „Ba- der“ könnte nicht anders als „lazebnik" heissen; zweitens ist es ja einem jeden Fachmann bekannt, dass „rasor“ nicht immer einen Barbier (rasor barbae) bedeuten müsse, und wahrlich, es ist nicht viel verlangt, dass ein Professor des Schriftwesens wenigstens das so bekannte Buch Wattenbachs "Das Schriftwesen des Mittelalters“ studirt habe und es auch gründlich kenne. Hier kann man auf S. 130 lesen: „Audi librorum compositionem...: Prius traditur ra- sori, ut cum rasorio superfluitatem, pinguetudinem, scrupulos et ma- culas tollat“, und weiter: „Primo cum rasorio pergamenum purgare de pinguetudine et sordes magnas auferre etc“. Auf S. 374 wird gesagt: "die rasores pergameni... erscheinen in den Statuten der Prager Universität unter den Personen, welche der Jurisdiction der- selben unterstanden“. Also „rasores pergameni“ waren es, Herr Professor, und keine Barbierer! Diesen Fehler begeht der Heraus- geber schon in seiner Einleitung, da er daselbst unter den verschie- denen Mitgliedern der Prager Malerzeche auch die „Balbierer (ra- sores)“ nennt. „quod autem dictus magister“ oc. Die Handschrift hat ein 89 (35) „an“ mit dem Abkürzungszeichen, also offenbar kein „autem“ son- dern „ante dictus magister“, weil wirklich der genannte Magister gleich Anfangs genannt wurde. „et etiam bibedes“ mit nachstehender Erklärung (430) zu „bibedes“: „Erscheint im Original allerdings etwas undeutlich ge- schrieben, es ist indess keine andere Lesung möglich und zu be- rücksichtigen, dass unser Malerbuch sich überhaupt durch — schlech- tes Latein auszeichnet.“ Was soll man zu einer solchen Erklärung sagen? Das Latein des Malerbuches ist wohl kein classisches La- tein, aber so schlecht ist es nicht, wie der Herr Professor meint, ja darnach was er aus manchen Worten herausliest, sind wir be- rechtigt zu sagen, dass er es im 19. Jahrh. noch schlechter macht, als es im 15. Jahrh. war. Wenn er behauptet, dass „keine andere Lesung möglich ist“, so müssen wir uns entschieden dagegen ver- wahren, die behauptete Unmöglichkeit muss nur auf seiner Seite liegen, denn er mòge versichert sein, dass wir nicht einen Augen- blick im Zweifel waren, wie das Wort zu lesen ist, und auch be- „ „
41 wirklich einen „Pesoldus rasor“. Also rasor, ein Barbier (ne- ben einem Bader), Mitglied der Malerzeche!!! Erstens kann „Lazebka“ hier nur als Familienname genommen werden, denn „Ba- der“ könnte nicht anders als „lazebnik" heissen; zweitens ist es ja einem jeden Fachmann bekannt, dass „rasor“ nicht immer einen Barbier (rasor barbae) bedeuten müsse, und wahrlich, es ist nicht viel verlangt, dass ein Professor des Schriftwesens wenigstens das so bekannte Buch Wattenbachs "Das Schriftwesen des Mittelalters“ studirt habe und es auch gründlich kenne. Hier kann man auf S. 130 lesen: „Audi librorum compositionem...: Prius traditur ra- sori, ut cum rasorio superfluitatem, pinguetudinem, scrupulos et ma- culas tollat“, und weiter: „Primo cum rasorio pergamenum purgare de pinguetudine et sordes magnas auferre etc“. Auf S. 374 wird gesagt: "die rasores pergameni... erscheinen in den Statuten der Prager Universität unter den Personen, welche der Jurisdiction der- selben unterstanden“. Also „rasores pergameni“ waren es, Herr Professor, und keine Barbierer! Diesen Fehler begeht der Heraus- geber schon in seiner Einleitung, da er daselbst unter den verschie- denen Mitgliedern der Prager Malerzeche auch die „Balbierer (ra- sores)“ nennt. „quod autem dictus magister“ oc. Die Handschrift hat ein 89 (35) „an“ mit dem Abkürzungszeichen, also offenbar kein „autem“ son- dern „ante dictus magister“, weil wirklich der genannte Magister gleich Anfangs genannt wurde. „et etiam bibedes“ mit nachstehender Erklärung (430) zu „bibedes“: „Erscheint im Original allerdings etwas undeutlich ge- schrieben, es ist indess keine andere Lesung möglich und zu be- rücksichtigen, dass unser Malerbuch sich überhaupt durch — schlech- tes Latein auszeichnet.“ Was soll man zu einer solchen Erklärung sagen? Das Latein des Malerbuches ist wohl kein classisches La- tein, aber so schlecht ist es nicht, wie der Herr Professor meint, ja darnach was er aus manchen Worten herausliest, sind wir be- rechtigt zu sagen, dass er es im 19. Jahrh. noch schlechter macht, als es im 15. Jahrh. war. Wenn er behauptet, dass „keine andere Lesung möglich ist“, so müssen wir uns entschieden dagegen ver- wahren, die behauptete Unmöglichkeit muss nur auf seiner Seite liegen, denn er mòge versichert sein, dass wir nicht einen Augen- blick im Zweifel waren, wie das Wort zu lesen ist, und auch be- „ „
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42 89 (35) reits in Riegger's Materialien VI. Heft. S. 133 vom J. 1788 ist das Wort gut gelesen und gedruckt worden. Es ist nichts anderes als „bibales“, welches in der Bedeutung als „Trinkgeld“, böhmisch „zpropitné“ sehr häufig vorkommt. Das „schlechte Latein“ des Malerbuches ist wohl kein Deckmantel, unter dessen Schutz man auch Worte, die gar keinen Sinn haben, dem Texte aufnöthigen könnte. Was der Herausgeber unter „bibedes“ verstanden, hat or ebenso wie oben bei dem „coco" anzugeben vergessen. „Et idem Ssycha tenetur eum fideliter informare in arte pic- toria, non tantum super laborem thasskarum, sed etiam in imagini- bus, prout melius poterit.“ Zu „thasskarum“ sagt Anm. 432: „Die deutsche Tasche lautet im Čechischen taška (aber auch Schreibtafel, Taschenbuch bedeutend) und das ist obige thasska“. Was sich der Herausgeber unter Taschenbuch oder Schreibtafel gedacht und wie dies mit der „ars pictoria“, in welcher doch Ssycha den Lehr� ling unterweisen sollte, zusammenhängt, ist sein Geheimniss geblie- ben. Bei dem Worte "thaskarum“ an eine Tasche = taška zu den- ken, ist hier absolut ausgeschlossen, denn „taška“ (Tasche) bedeutet im Mittelalter bloss eine solche Tasche, die von aussen hängend getragen wurde (davon taškář, měšečník —Beutelschneider, [Komen- ský, Jan. 1. „měšečník tašky a měšce řeže“]); auch hatte im mittel- alterlichen Böhmisch taška nie eine Schreibtafel oder Taschenbuch be- deutet und dass es gemalte Taschen gegeben hätte, ist uns wenig- stens noch nie vorgekommen. Der „labor thasskarum“ bedeutet hier etwas ganz anderes und zwar muss — wie nothwendig aus dem Con- text des Satzes folgt — eine Art Malerei darunter verstanden wer- den. Unsere Deutung ist nun folgende: Wie aus den ältesten Sta- tuten der Malerzeche zu sehen ist, haben Maler und Schilder die Bruderschaft gegründet. Was die Schilder waren und welche Arbeit sie lieferten, davon erfahren wir näheres aus den ihnen im Laufe der Zeit ertheilten Privilegien. Das Privilegium Karls IV. vom 16. Januar 1365 enthalt die Bestimmung, dass jener fremde Schilder, „der sich uf einen Turm in der Neuen Stadt setzen will zum Meister, soll in vier Wochen mit sein selbes Hand machen einen ganzen Stechgezeuge, einen Sattel, einen Rosskopf, ein Brustleder und einen Schild“. (Daraus kann man aber nicht folgern [wie Wolt- mann S. 14.], dass Schilder "zunächst Sattler waren“, denn offen- bar handelt es sich hier bloss um die Rüstung eines ritterlichen
42 89 (35) reits in Riegger's Materialien VI. Heft. S. 133 vom J. 1788 ist das Wort gut gelesen und gedruckt worden. Es ist nichts anderes als „bibales“, welches in der Bedeutung als „Trinkgeld“, böhmisch „zpropitné“ sehr häufig vorkommt. Das „schlechte Latein“ des Malerbuches ist wohl kein Deckmantel, unter dessen Schutz man auch Worte, die gar keinen Sinn haben, dem Texte aufnöthigen könnte. Was der Herausgeber unter „bibedes“ verstanden, hat or ebenso wie oben bei dem „coco" anzugeben vergessen. „Et idem Ssycha tenetur eum fideliter informare in arte pic- toria, non tantum super laborem thasskarum, sed etiam in imagini- bus, prout melius poterit.“ Zu „thasskarum“ sagt Anm. 432: „Die deutsche Tasche lautet im Čechischen taška (aber auch Schreibtafel, Taschenbuch bedeutend) und das ist obige thasska“. Was sich der Herausgeber unter Taschenbuch oder Schreibtafel gedacht und wie dies mit der „ars pictoria“, in welcher doch Ssycha den Lehr� ling unterweisen sollte, zusammenhängt, ist sein Geheimniss geblie- ben. Bei dem Worte "thaskarum“ an eine Tasche = taška zu den- ken, ist hier absolut ausgeschlossen, denn „taška“ (Tasche) bedeutet im Mittelalter bloss eine solche Tasche, die von aussen hängend getragen wurde (davon taškář, měšečník —Beutelschneider, [Komen- ský, Jan. 1. „měšečník tašky a měšce řeže“]); auch hatte im mittel- alterlichen Böhmisch taška nie eine Schreibtafel oder Taschenbuch be- deutet und dass es gemalte Taschen gegeben hätte, ist uns wenig- stens noch nie vorgekommen. Der „labor thasskarum“ bedeutet hier etwas ganz anderes und zwar muss — wie nothwendig aus dem Con- text des Satzes folgt — eine Art Malerei darunter verstanden wer- den. Unsere Deutung ist nun folgende: Wie aus den ältesten Sta- tuten der Malerzeche zu sehen ist, haben Maler und Schilder die Bruderschaft gegründet. Was die Schilder waren und welche Arbeit sie lieferten, davon erfahren wir näheres aus den ihnen im Laufe der Zeit ertheilten Privilegien. Das Privilegium Karls IV. vom 16. Januar 1365 enthalt die Bestimmung, dass jener fremde Schilder, „der sich uf einen Turm in der Neuen Stadt setzen will zum Meister, soll in vier Wochen mit sein selbes Hand machen einen ganzen Stechgezeuge, einen Sattel, einen Rosskopf, ein Brustleder und einen Schild“. (Daraus kann man aber nicht folgern [wie Wolt- mann S. 14.], dass Schilder "zunächst Sattler waren“, denn offen- bar handelt es sich hier bloss um die Rüstung eines ritterlichen
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43 Pferdes.) Aus demselben Privilegium geht hervor, dass ein Unter- schied gemacht wurde zwischen „geistlichen Malern“ und den „Schiltern“, deren Arbeit gewöhnlich mit „Schiltwerk“ bezeich- net erscheint. Dass aber „Schiltwerk“ nicht „Sattlerei“ oder nur Anfertigung von Schilden bedeutet, und dass es mit der Malerei enge verbunden war (siehe auch die Ausdrücke „Schilder-“ oder „Malerkunst“), das beweist wieder das Privilegium König Wenzels vom 30. Martii 1392, welches wegen seiner Wichtigkeit zur Erkla- rung des „Schilderhandwerks“ hier wörtlich stehen möge (das Original verwahrt die k. k. Univers. Bibl. zu Prag. Abgedruckt in Riegger’s Archiv Bd. I. 63.): „Wir Wenczlaw von Gotes gnaden Römischer Kunig oc.... Bekennen und tun kunt offenlichen mit diesem Briue allen den die in sehen oder horen lesen, das fur uns kumen sind unser Schilter gesessen in der Newenstat zu Prage, unsre lieben getrewen und legten uns fur, wie das in von den Geistlichen Malern in der gros- sen Stat zu Prage gesessen grosse ynfelle und irrunge geschehen doran das sie sich annemen zu arbeiten und zu malen sulche werk das Schiltwerk heisset und die Schilter und nicht die Geistlichen Maler angehoret und das sie in ouch weren, das sie ire Bylde uf den Jarmerkten in der grossen Stat zu Prage nicht vorkawffen sollen, wie wol sie doch des alles von unserm Vater seligen, Keiser Karln und ouch uns darüber gefreyet sein als das in desselben unsers Vaters und un- sern Briuen, die darüber geben sind, eigentlichen ist begriffen und dorumb das sulche zweyunge und irresale abgetan werden, so leutern seczen und wollen wir von kuniglicher Macht zu Beheim in craft dicz Briues, das furbasmere die egenanten Geistlichen Maler kein Schiltwerk und mit namen alles das werntlich 1) sachen ange- horet nicht arbeiten sollen in dheineweys und das ouch die vor- genannten 2) Schilter ire Bylde uf den Jarmerkten in der grossen Stat zu Prage vorkawffen und auch aller- 1) Jahn (in Rieggers Archiv) hat gelesen „werictlich"; „werntlich“ = zur Wehr (Waffe) gehörig. 2) Daselbst „borgen Schilter"; die Handschrift hat „vorgen“ mit einem Abkürzungsstrich und es kann nur „vorgenannten" heissen, wie auch früher „egenan" mit dem Abkürzungsstrich „egenanten“ bedeutet.
43 Pferdes.) Aus demselben Privilegium geht hervor, dass ein Unter- schied gemacht wurde zwischen „geistlichen Malern“ und den „Schiltern“, deren Arbeit gewöhnlich mit „Schiltwerk“ bezeich- net erscheint. Dass aber „Schiltwerk“ nicht „Sattlerei“ oder nur Anfertigung von Schilden bedeutet, und dass es mit der Malerei enge verbunden war (siehe auch die Ausdrücke „Schilder-“ oder „Malerkunst“), das beweist wieder das Privilegium König Wenzels vom 30. Martii 1392, welches wegen seiner Wichtigkeit zur Erkla- rung des „Schilderhandwerks“ hier wörtlich stehen möge (das Original verwahrt die k. k. Univers. Bibl. zu Prag. Abgedruckt in Riegger’s Archiv Bd. I. 63.): „Wir Wenczlaw von Gotes gnaden Römischer Kunig oc.... Bekennen und tun kunt offenlichen mit diesem Briue allen den die in sehen oder horen lesen, das fur uns kumen sind unser Schilter gesessen in der Newenstat zu Prage, unsre lieben getrewen und legten uns fur, wie das in von den Geistlichen Malern in der gros- sen Stat zu Prage gesessen grosse ynfelle und irrunge geschehen doran das sie sich annemen zu arbeiten und zu malen sulche werk das Schiltwerk heisset und die Schilter und nicht die Geistlichen Maler angehoret und das sie in ouch weren, das sie ire Bylde uf den Jarmerkten in der grossen Stat zu Prage nicht vorkawffen sollen, wie wol sie doch des alles von unserm Vater seligen, Keiser Karln und ouch uns darüber gefreyet sein als das in desselben unsers Vaters und un- sern Briuen, die darüber geben sind, eigentlichen ist begriffen und dorumb das sulche zweyunge und irresale abgetan werden, so leutern seczen und wollen wir von kuniglicher Macht zu Beheim in craft dicz Briues, das furbasmere die egenanten Geistlichen Maler kein Schiltwerk und mit namen alles das werntlich 1) sachen ange- horet nicht arbeiten sollen in dheineweys und das ouch die vor- genannten 2) Schilter ire Bylde uf den Jarmerkten in der grossen Stat zu Prage vorkawffen und auch aller- 1) Jahn (in Rieggers Archiv) hat gelesen „werictlich"; „werntlich“ = zur Wehr (Waffe) gehörig. 2) Daselbst „borgen Schilter"; die Handschrift hat „vorgen“ mit einem Abkürzungsstrich und es kann nur „vorgenannten" heissen, wie auch früher „egenan" mit dem Abkürzungsstrich „egenanten“ bedeutet.
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44 meniclich ire Helme und Schilte an den Hewsern in derselben Stat zu Prage vorwappen und malen mogen von allermeniclich ungehin- dert. Und gebieten etc. — Geben zu Prage 1392 Sunabends vor dem Suntag Judica (30. Martii) oc." Auffallend ist es, dass später (im 15. Jahrh.) in den Statuten des Malerbuches nicht mehr der Unterschied zwischen Malern und Schildern gemacht wird und dass — wie der Herausgeber in Anm. 52 sagt — „die Zeche der Maler und Schilter sich schon im ersten Zehntel des 15. Jahrhunderts oder um 1410 in eine Zeche der Maler und Glaser verwandelt haben muss“. Die beiden Herren, der Herausgeber und der Verfasser der Notizen über die Bruderschaft und über die böhmische Malerei, haben uns den Grund davon nicht angegeben. Wir glauben ihn darin zu finden, dass beide Arten der Malerei später (vielleicht auch in Folge der fortwährenden Streitig- keiten zwischen den „Schiltern“ und „geistlichen Malern“) verei- nigt wurden und dass also, wie unsere Notiz vom J. 1445 besagt, der Maler-Lehrling von dem Meister Ssycha „non tantum super la- borem thasskarum sed etiam in imaginibus“, nicht nur im „Schilt- werk“ sondern auch in der "geistlichen Malerei“ (imago = Bild, bes. Heiligenbild) unterwiesen werden sollte. Die Anfertigung von Ritterrüstungen wurde natürlich ausgeschieden und an die verschie- denen dafür bestehenden Handwerker abgetreten. Unter dem „thass- karum“ sind also wohl die böhmischen „desky“ Holztafeln zu verstehen, welche von den Malern angefertigt und zum Verkaufe bereit gehalten wurden (sieh den leider nicht ganz erhaltenen Ar- tikel „o dřievie malovaném, o dřievie kupování“ = vom Verkauf ge- malten Holzes), und zwar bemalte oder zur Aufnahme von Bildern mit einer Grundfarbe versehene Holztafeln nicht allein zu den Hau- ser- sondern auch zu Wappen- oder Ritterschilden und wohl auch zu den Altargemälden, die gewöhnlich aus einzelnen zusammenge- legten Tafeln bestanden. (Hangt die französische Bedeutung für Schild = „tache“ nicht etwa mit „tasca“ zusammen ?) Unsere Deutung finden wir auch bei dem nach Pangerl's Worten „geschickten und gelehrten Maler“ Johann Quirin Jahn, der das Wort „thasskarum" als „Tartsche, Schilde“ deutet. (Riegger’s Archiv Band I. S. 41.) Bemerkt sei noch, dass die Bezeichnung der Häuser in Prag nach verschiedenen Gegenständen, Thieren u. d. allgemein war, und dass die Häuserschilde nicht immer eine Aufschrift hatten, sondern dass
44 meniclich ire Helme und Schilte an den Hewsern in derselben Stat zu Prage vorwappen und malen mogen von allermeniclich ungehin- dert. Und gebieten etc. — Geben zu Prage 1392 Sunabends vor dem Suntag Judica (30. Martii) oc." Auffallend ist es, dass später (im 15. Jahrh.) in den Statuten des Malerbuches nicht mehr der Unterschied zwischen Malern und Schildern gemacht wird und dass — wie der Herausgeber in Anm. 52 sagt — „die Zeche der Maler und Schilter sich schon im ersten Zehntel des 15. Jahrhunderts oder um 1410 in eine Zeche der Maler und Glaser verwandelt haben muss“. Die beiden Herren, der Herausgeber und der Verfasser der Notizen über die Bruderschaft und über die böhmische Malerei, haben uns den Grund davon nicht angegeben. Wir glauben ihn darin zu finden, dass beide Arten der Malerei später (vielleicht auch in Folge der fortwährenden Streitig- keiten zwischen den „Schiltern“ und „geistlichen Malern“) verei- nigt wurden und dass also, wie unsere Notiz vom J. 1445 besagt, der Maler-Lehrling von dem Meister Ssycha „non tantum super la- borem thasskarum sed etiam in imaginibus“, nicht nur im „Schilt- werk“ sondern auch in der "geistlichen Malerei“ (imago = Bild, bes. Heiligenbild) unterwiesen werden sollte. Die Anfertigung von Ritterrüstungen wurde natürlich ausgeschieden und an die verschie- denen dafür bestehenden Handwerker abgetreten. Unter dem „thass- karum“ sind also wohl die böhmischen „desky“ Holztafeln zu verstehen, welche von den Malern angefertigt und zum Verkaufe bereit gehalten wurden (sieh den leider nicht ganz erhaltenen Ar- tikel „o dřievie malovaném, o dřievie kupování“ = vom Verkauf ge- malten Holzes), und zwar bemalte oder zur Aufnahme von Bildern mit einer Grundfarbe versehene Holztafeln nicht allein zu den Hau- ser- sondern auch zu Wappen- oder Ritterschilden und wohl auch zu den Altargemälden, die gewöhnlich aus einzelnen zusammenge- legten Tafeln bestanden. (Hangt die französische Bedeutung für Schild = „tache“ nicht etwa mit „tasca“ zusammen ?) Unsere Deutung finden wir auch bei dem nach Pangerl's Worten „geschickten und gelehrten Maler“ Johann Quirin Jahn, der das Wort „thasskarum" als „Tartsche, Schilde“ deutet. (Riegger’s Archiv Band I. S. 41.) Bemerkt sei noch, dass die Bezeichnung der Häuser in Prag nach verschiedenen Gegenständen, Thieren u. d. allgemein war, und dass die Häuserschilde nicht immer eine Aufschrift hatten, sondern dass
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45 darauf der betreffende Gegenstand, wornach das Haus benannt wer- den sollte, aufgemalt war. „sicut fuerunt sibi recepti“, die Handschrift hat „recepte“, 93 (228) wie auch der Herausgeber bemerkt; warum er aber „recepti“ setzt, hätte sollen erklart werden, denn „recepta“ (receptae) bedeutet „coactio pecuniarum“, und da es sich hier um die Zahlung einer Strafe handelt, so dürfte diese Deutung auch nicht zu ignoriren sein. „aput cives“, wozu Anmerkung 443 sagt, dass in der Hand- " „ schrift eigentlich „aput civibus“ steht. Wir bezweifeln sehr, dass ein Schreiber jemals „aput civibus“ geschrieben hätte. Gesetzt aber den Fall, es wäre wirklich „aput civibus“ und also verbessert „aput cives“, was soll es hier bedeuten? (Der Satz lautet beim Heraus- geber: „sicut fuerunt sibi recepti cum consensu magistro civium et aliis duobus consulibus scilicet Pitlikone, Sobkone et Mauricio aput cives.) Schade, dass der Herausgeber auch den lateinischen Text nicht übersetzt hat ! Wir wollen ihm jedoch zu Hilfe kommen. Die fragliche Stelle, welche er „aput civibus“ gelesen hatte, bedeutet — um mit seinen Worten zu reden — nichts mehr und nichts weniger als das latinisirte böhmische „od hřebenóv“ (vom Kamm, ein Haus mit diesem Zeichen) und also nicht „aput civibus“, sondern „a pecti- nibus“. Ja wohl, so ist es! Um den geehrten Lesern wenigstens ein Bild zu bieten, wie dieses unglückliche Wort im Original ge- schrieben ist, so bemerken wir, dass „a“ am Ende einer Zeile steht; die folgende Zeile hat ein „p“ und „tinibus“ (abgekürzt) und zwischen dem p und t oberhalb der Zeile ein c, welches wohl auch als t gelesen werden könnte (vide: coco, toto). Dass in jener Zeit (die Aufzeichnung datirt vom J. 1460) ein „Mauricius a pecti- nibus“ wirklich gelebt hat und Consul war, dazu können wir einige Belege liefern, denn er wird im Liber III. Vet. urb. Prag. in den Jahren 1457—1460 unter den Consulen einigemal genannt; und was der Zufall nicht wollte, wir hatten eben eine Aufzeichnung auf- geschlagen, in welcher vor „Mauricius a pectine“ gerade auch der in unserer Aufzeichnung vorkommende „Sobek“ (Jakob) genannt wird. Dass neben der böhmischen Form „od hřebene“ auch „od hřebenóv" (a pectine & a pectinibus) vorkommt, ist bekannt, wir könnten auch viele Beweise davon anführen. Also nicht „Mauricius aput civibus“ (oder aput cives), sondern „Mauricius a pectinibus“ !
45 darauf der betreffende Gegenstand, wornach das Haus benannt wer- den sollte, aufgemalt war. „sicut fuerunt sibi recepti“, die Handschrift hat „recepte“, 93 (228) wie auch der Herausgeber bemerkt; warum er aber „recepti“ setzt, hätte sollen erklart werden, denn „recepta“ (receptae) bedeutet „coactio pecuniarum“, und da es sich hier um die Zahlung einer Strafe handelt, so dürfte diese Deutung auch nicht zu ignoriren sein. „aput cives“, wozu Anmerkung 443 sagt, dass in der Hand- " „ schrift eigentlich „aput civibus“ steht. Wir bezweifeln sehr, dass ein Schreiber jemals „aput civibus“ geschrieben hätte. Gesetzt aber den Fall, es wäre wirklich „aput civibus“ und also verbessert „aput cives“, was soll es hier bedeuten? (Der Satz lautet beim Heraus- geber: „sicut fuerunt sibi recepti cum consensu magistro civium et aliis duobus consulibus scilicet Pitlikone, Sobkone et Mauricio aput cives.) Schade, dass der Herausgeber auch den lateinischen Text nicht übersetzt hat ! Wir wollen ihm jedoch zu Hilfe kommen. Die fragliche Stelle, welche er „aput civibus“ gelesen hatte, bedeutet — um mit seinen Worten zu reden — nichts mehr und nichts weniger als das latinisirte böhmische „od hřebenóv“ (vom Kamm, ein Haus mit diesem Zeichen) und also nicht „aput civibus“, sondern „a pecti- nibus“. Ja wohl, so ist es! Um den geehrten Lesern wenigstens ein Bild zu bieten, wie dieses unglückliche Wort im Original ge- schrieben ist, so bemerken wir, dass „a“ am Ende einer Zeile steht; die folgende Zeile hat ein „p“ und „tinibus“ (abgekürzt) und zwischen dem p und t oberhalb der Zeile ein c, welches wohl auch als t gelesen werden könnte (vide: coco, toto). Dass in jener Zeit (die Aufzeichnung datirt vom J. 1460) ein „Mauricius a pecti- nibus“ wirklich gelebt hat und Consul war, dazu können wir einige Belege liefern, denn er wird im Liber III. Vet. urb. Prag. in den Jahren 1457—1460 unter den Consulen einigemal genannt; und was der Zufall nicht wollte, wir hatten eben eine Aufzeichnung auf- geschlagen, in welcher vor „Mauricius a pectine“ gerade auch der in unserer Aufzeichnung vorkommende „Sobek“ (Jakob) genannt wird. Dass neben der böhmischen Form „od hřebene“ auch „od hřebenóv" (a pectine & a pectinibus) vorkommt, ist bekannt, wir könnten auch viele Beweise davon anführen. Also nicht „Mauricius aput civibus“ (oder aput cives), sondern „Mauricius a pectinibus“ !
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46 93 (228) 100 (204) „etiam vendidit“, die Handschrift hat „et tamen vendidit“, wie auch dem Sinne nach nichts anderes hier stehen kann. „Et extunc si non tenuerit illa, quae promisit, et in eadem readiuvaret, quae prius contra magistros excessit, extunc in toto artificio pictoriae privaretur.“ Zu „readjuvaret“ sagt Anm. 479, dass die Handschrift „readiuaret“ hat. Wir fragen, ob das vom Heraus- geber verbesserte „readjuvaret“ hier einen Sinn hat? Beides ist nicht richtig, die Handschrift hat kein „readiuaret“, sondern ein deutliches „recidivaret“ und auch nur dieses ist dem Sinne ent- sprechend. Es bedeutet „recidivare“ soviel als „recidere v. reno- vare“ und kommt im mittelalterlichen Latein oft vor, z. B. „recidi- vare in peccata“ (Dionys. Carthus.), „in rebellionem recidivare“ u. d. Wenn man ein Wort nicht lesen kann, oder wenn man es in der Ausgabe verbessert, so soll es wenigstens dem Sinne entsprechend geschehen; dies hat der Herausgeber aber weder im böhmischen noch lateinischen Texte getroffen. So sieht bei dem Herausgeber der nur wenige Seiten um- fassende lateinische Text aus! Weitere Anmerkungen daran zu knü- pfen, erachten wir für unnöthig. Wir wollen nur noch einige Worte dem Mitarbeiter an dieser Publication, dem Professor für Kunstgeschichte Dr. Woltmann widmen. Dieser Herr hat nämlich der Textausgabe des Malerbuches einen Aufsatz über die Malerei vorausgeschickt, von dem uns am besten der Schluss gefällt, wo er selbst zugesteht, dass zuerst noch seine Autopsie vermehrt und ergänzt werden müsse, bevor er etwas ein- gehenderes über die böhmische Malerei wird sprechen können ; wir bedauern nur, dass er zu dieser Erkenntniss erst zum Schlusse seines Artikels gelangt ist, er hätte es doch früher erkennen sollen, wie denn auch dieser und andere Mängel aus seiner Arbeit deutlich hervorleuchten. Wir wollen nur Eines hervorheben und möchten den Herrn Professor um „eingehendere“ Erklärung bitten. Bei der Beschreibung des „Wyšehrader Evangelistarium“ sagt er auf S. 30: „Die Typen der Köpfe sind wiederkehrende, aber ganz abweichend von den byzantinischen, eigenthümlich deutsch, so das stets ziemlich herb gebildete Antlitz der Maria. Bartlos ist nicht nur Christus dargestellt, sondern auch Gott Vater, Johannes der Täufer,
46 93 (228) 100 (204) „etiam vendidit“, die Handschrift hat „et tamen vendidit“, wie auch dem Sinne nach nichts anderes hier stehen kann. „Et extunc si non tenuerit illa, quae promisit, et in eadem readiuvaret, quae prius contra magistros excessit, extunc in toto artificio pictoriae privaretur.“ Zu „readjuvaret“ sagt Anm. 479, dass die Handschrift „readiuaret“ hat. Wir fragen, ob das vom Heraus- geber verbesserte „readjuvaret“ hier einen Sinn hat? Beides ist nicht richtig, die Handschrift hat kein „readiuaret“, sondern ein deutliches „recidivaret“ und auch nur dieses ist dem Sinne ent- sprechend. Es bedeutet „recidivare“ soviel als „recidere v. reno- vare“ und kommt im mittelalterlichen Latein oft vor, z. B. „recidi- vare in peccata“ (Dionys. Carthus.), „in rebellionem recidivare“ u. d. Wenn man ein Wort nicht lesen kann, oder wenn man es in der Ausgabe verbessert, so soll es wenigstens dem Sinne entsprechend geschehen; dies hat der Herausgeber aber weder im böhmischen noch lateinischen Texte getroffen. So sieht bei dem Herausgeber der nur wenige Seiten um- fassende lateinische Text aus! Weitere Anmerkungen daran zu knü- pfen, erachten wir für unnöthig. Wir wollen nur noch einige Worte dem Mitarbeiter an dieser Publication, dem Professor für Kunstgeschichte Dr. Woltmann widmen. Dieser Herr hat nämlich der Textausgabe des Malerbuches einen Aufsatz über die Malerei vorausgeschickt, von dem uns am besten der Schluss gefällt, wo er selbst zugesteht, dass zuerst noch seine Autopsie vermehrt und ergänzt werden müsse, bevor er etwas ein- gehenderes über die böhmische Malerei wird sprechen können ; wir bedauern nur, dass er zu dieser Erkenntniss erst zum Schlusse seines Artikels gelangt ist, er hätte es doch früher erkennen sollen, wie denn auch dieser und andere Mängel aus seiner Arbeit deutlich hervorleuchten. Wir wollen nur Eines hervorheben und möchten den Herrn Professor um „eingehendere“ Erklärung bitten. Bei der Beschreibung des „Wyšehrader Evangelistarium“ sagt er auf S. 30: „Die Typen der Köpfe sind wiederkehrende, aber ganz abweichend von den byzantinischen, eigenthümlich deutsch, so das stets ziemlich herb gebildete Antlitz der Maria. Bartlos ist nicht nur Christus dargestellt, sondern auch Gott Vater, Johannes der Täufer,
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47 der heilige Wenzel.“ —Bei der Beschreibung der Wolfenbüttler Wenzelslegende sagt er auf S.32: „Dass der Maler deutsch, nicht slavisch empfand, zeigt der Umstand, dass er Wenzel mit dem Voll- bart, wie einen deutschen Kriegsmann, darstellt, seine Gegner aber... mit langem Schnurrbart und glattem Kinn als Slaven zu charakterisiren sucht.“ Wie sollte nun der heil. Wenzel von einem Böhmen dargestellt werden, wenn sowohl der Vollbart als die Bart- losigkeit den deutschen Künstler nachweisen? Kann man überhaupt den Bart als characteristisches Merkmal für eine Nationalität in jenen Zeiten ansehen? Wir machen noch auf die S. 31 vorkom- mende Interpretation des Urtheils Waagen's über den Wyšehrader Codex von Seite Woltmann’s aufmerksam, wo er die von Waagen zugestandene „eigenthümliche Kunstrichtung der Böhmen“ als „an- sehnlich entwickelten Kunstbetrieb in Böhmen“ deutet, mit welchem Recht — das können wir nicht angeben. Derselbe Herr Professor gibt uns nebstdem eine historische Einleitung "die Bruderschaft und ihre Entwickelung zur Zunft“ zum Besten, die gar manches zu wünschen übrig lässt. So sagt er unter anderem gleich auf S. 14, dass die Prager Malerbruderschaft An- fangs nur „aus Malern und Schiltern“ bestand und dass erst im 15. Jahrhundert auch die Glaser hinzutraten. Wir fragen ihn, worauf sich seine Behauptung basirt? Hat er denn nicht die Verzeichnisse der Mitglieder der Malerzeche, welche sein Kollege in die J. 1365, 1375 setzt, gelesen? Da kann er ja sehen, dass nicht nur Maler und Schilter als Mitglieder der Zeche im 14. Jahrh. genannt wer- den, sondern dass auch ein „sculptor, membranator, auripercussor“ und sogar der unglückliche „rasor“ darunter sind. Wenn nun solche Mitglieder in den Namenverzeichnissen selbst vorkommen, wie kann er obige Behauptung aufstellen? Warum hat er den Herausgeber über den „rasor" nicht anders belehrt, da er doch die der Ausgabe angefügten Anmerkungen (auf welche er sich in seinem Aufsatze beruft) gelesen haben muss? Ebenso verhält es sich mit einer an- deren Behauptung Woltmann’s. Er sagt (S. 15): „Als die Glaser zu den Malern hinzutraten, wurden zwei Altmeister gewählt, ein Maler und ein Glaser“. Gegen diese allgemeine Behauptung spricht aber selbst der Text. So lesen wir auf S. 75 (J. 1474): „Dotýče-li se ta pře maléřuov, buď přestáno na cechmistru maleřským, pakli sklenářuov též na jednom mistru sklenářským z obecních (voin Herausgeber
47 der heilige Wenzel.“ —Bei der Beschreibung der Wolfenbüttler Wenzelslegende sagt er auf S.32: „Dass der Maler deutsch, nicht slavisch empfand, zeigt der Umstand, dass er Wenzel mit dem Voll- bart, wie einen deutschen Kriegsmann, darstellt, seine Gegner aber... mit langem Schnurrbart und glattem Kinn als Slaven zu charakterisiren sucht.“ Wie sollte nun der heil. Wenzel von einem Böhmen dargestellt werden, wenn sowohl der Vollbart als die Bart- losigkeit den deutschen Künstler nachweisen? Kann man überhaupt den Bart als characteristisches Merkmal für eine Nationalität in jenen Zeiten ansehen? Wir machen noch auf die S. 31 vorkom- mende Interpretation des Urtheils Waagen's über den Wyšehrader Codex von Seite Woltmann’s aufmerksam, wo er die von Waagen zugestandene „eigenthümliche Kunstrichtung der Böhmen“ als „an- sehnlich entwickelten Kunstbetrieb in Böhmen“ deutet, mit welchem Recht — das können wir nicht angeben. Derselbe Herr Professor gibt uns nebstdem eine historische Einleitung "die Bruderschaft und ihre Entwickelung zur Zunft“ zum Besten, die gar manches zu wünschen übrig lässt. So sagt er unter anderem gleich auf S. 14, dass die Prager Malerbruderschaft An- fangs nur „aus Malern und Schiltern“ bestand und dass erst im 15. Jahrhundert auch die Glaser hinzutraten. Wir fragen ihn, worauf sich seine Behauptung basirt? Hat er denn nicht die Verzeichnisse der Mitglieder der Malerzeche, welche sein Kollege in die J. 1365, 1375 setzt, gelesen? Da kann er ja sehen, dass nicht nur Maler und Schilter als Mitglieder der Zeche im 14. Jahrh. genannt wer- den, sondern dass auch ein „sculptor, membranator, auripercussor“ und sogar der unglückliche „rasor“ darunter sind. Wenn nun solche Mitglieder in den Namenverzeichnissen selbst vorkommen, wie kann er obige Behauptung aufstellen? Warum hat er den Herausgeber über den „rasor" nicht anders belehrt, da er doch die der Ausgabe angefügten Anmerkungen (auf welche er sich in seinem Aufsatze beruft) gelesen haben muss? Ebenso verhält es sich mit einer an- deren Behauptung Woltmann’s. Er sagt (S. 15): „Als die Glaser zu den Malern hinzutraten, wurden zwei Altmeister gewählt, ein Maler und ein Glaser“. Gegen diese allgemeine Behauptung spricht aber selbst der Text. So lesen wir auf S. 75 (J. 1474): „Dotýče-li se ta pře maléřuov, buď přestáno na cechmistru maleřským, pakli sklenářuov též na jednom mistru sklenářským z obecních (voin Herausgeber
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48 übersetzt: „wenn es sich um eine Sache der Maler handelt, soll auf einen Malerzechmeister compromittirt werden, und wenn um eine Glaserangelegenheit, gleichfalls auf einen Glasermeister aus der Gemeine“). Warum hätte man den Glaserzechmeister zurückgesetzt?— Weil Prof. Pangerl die von seinem Collegen aufgestellte Behaup- tung nicht umstossen wollte, muss er Ausnahmen von dieser Regel zugestehen. So wird auf S. 62 (J. 1454) ein Štěpánek als Zech- meister an zweiter Stelle genannt und sollte nach der allgemein aufgestellten Regel für einen Glaser gehalten werden ; weil nun auch im J. 1465 ein Stephan als Maler-Zechmeister genannt wird, so bezeichnet der Herausgeber beide als identisch (?), und es sind daher im J. 1454 „ausnahmsweise zwei Maler an der Spitze der Zeche gestanden“. Auffallend ist nachstehende Behauptung Woltmann’s (S. 14): „Es finden Verhandlungen ,in voller Zeche‘ statt, in welchen die Meister der beiden Prager Städte nebst Vertretern des Rathes der Kleinseite anwesend sind.“ Wie kommen aber gerade nur „Vertreter des Rathes der Kleinseite“ zu den Verhandlungen der vollen Zeche? Das Räthsel ist gelöst, wenn man jene Stelle des Malerbuches er- wägt, auf welche er diese allgemeine Behauptung basirt. Es handelt sich um einen speciellen Fall, wo der Meister Mikuláš Kulhavý, „der damals auf der Prager Burg war“, unter die Gerichts- barkeit des Kleinseitner Rathes angehörte, so dass es also erklär- lich ist, warum zwei Vertreter desselben bei der Verhandlung er- schienen waren; daraus aber eine allgemeine Regel abzuleiten und zu statuiren, dass bei den Verhandlungen der „vollen Zeche“ zwei Vertreter des Kleinseitner Rathes zugegen waren, ist wohl kaum zulässig und nur dadurch erklärlich, dass Woltmann, dem die böh- mische Sprache „nicht zugänglich“ ist (verba ipsissima), sich auf Prof. Pangerl's Uebersetzung verlassen hat, die aber wie anderwärts auch in diesem Falle nicht richtig ist. Aehnlich verhält es sich mit einigen weiteren Behauptungen Woltmann’s so z. B. bezüglich der Entwickelung der Bruderschaft zur Zunft, die er mit dem J. 1454 als abgeschlossen erklärt (?). Wir rathen ihm, zu diesem Behufe nebst anderen besonders Tomek’s Geschichte von Prag zu lesen (oder sich zu diesem Ende übersetzen zu lassen), er wird dann über die Genossenschaften Prags (bereits zu Anfang des 14. Jahrhunderts) mehreres erfahren können. Merk-
48 übersetzt: „wenn es sich um eine Sache der Maler handelt, soll auf einen Malerzechmeister compromittirt werden, und wenn um eine Glaserangelegenheit, gleichfalls auf einen Glasermeister aus der Gemeine“). Warum hätte man den Glaserzechmeister zurückgesetzt?— Weil Prof. Pangerl die von seinem Collegen aufgestellte Behaup- tung nicht umstossen wollte, muss er Ausnahmen von dieser Regel zugestehen. So wird auf S. 62 (J. 1454) ein Štěpánek als Zech- meister an zweiter Stelle genannt und sollte nach der allgemein aufgestellten Regel für einen Glaser gehalten werden ; weil nun auch im J. 1465 ein Stephan als Maler-Zechmeister genannt wird, so bezeichnet der Herausgeber beide als identisch (?), und es sind daher im J. 1454 „ausnahmsweise zwei Maler an der Spitze der Zeche gestanden“. Auffallend ist nachstehende Behauptung Woltmann’s (S. 14): „Es finden Verhandlungen ,in voller Zeche‘ statt, in welchen die Meister der beiden Prager Städte nebst Vertretern des Rathes der Kleinseite anwesend sind.“ Wie kommen aber gerade nur „Vertreter des Rathes der Kleinseite“ zu den Verhandlungen der vollen Zeche? Das Räthsel ist gelöst, wenn man jene Stelle des Malerbuches er- wägt, auf welche er diese allgemeine Behauptung basirt. Es handelt sich um einen speciellen Fall, wo der Meister Mikuláš Kulhavý, „der damals auf der Prager Burg war“, unter die Gerichts- barkeit des Kleinseitner Rathes angehörte, so dass es also erklär- lich ist, warum zwei Vertreter desselben bei der Verhandlung er- schienen waren; daraus aber eine allgemeine Regel abzuleiten und zu statuiren, dass bei den Verhandlungen der „vollen Zeche“ zwei Vertreter des Kleinseitner Rathes zugegen waren, ist wohl kaum zulässig und nur dadurch erklärlich, dass Woltmann, dem die böh- mische Sprache „nicht zugänglich“ ist (verba ipsissima), sich auf Prof. Pangerl's Uebersetzung verlassen hat, die aber wie anderwärts auch in diesem Falle nicht richtig ist. Aehnlich verhält es sich mit einigen weiteren Behauptungen Woltmann’s so z. B. bezüglich der Entwickelung der Bruderschaft zur Zunft, die er mit dem J. 1454 als abgeschlossen erklärt (?). Wir rathen ihm, zu diesem Behufe nebst anderen besonders Tomek’s Geschichte von Prag zu lesen (oder sich zu diesem Ende übersetzen zu lassen), er wird dann über die Genossenschaften Prags (bereits zu Anfang des 14. Jahrhunderts) mehreres erfahren können. Merk-
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49 würdig ist seine Beweisführung. Er behauptet: Die Prager Maler- zeche steht und entwickelt sich immer "unter Einfluss jener Ent- wickelung des Zunftwesens, welche sich damals allgemein in den deutschen Städten vollzog“. Abgesehen nun davon, dass es über jede Logik hinausgeht, die grosse, reiche Kaiserstadt Prag, den Sitz der Universität u. s. w. in Allem und Jedem von kleineren Krämer- städten abhängig darzustellen, dürfen seine Beweise den Anspruch auf absolute Richtigkeit schon darum nicht erheben, weil die von ihm citirten Aufzeichnungen sämmtlich jüngern Datums sind als jene der Prager Malerzeche. Diese zählte seit ihrer Gründung 1348 Maler, Schilder, dann Bildschnitzer etc. zu ihren Mitgliedern, und Prof. Woltmann behauptet, "dies entspreche vollkommen dem Brauch in deutschen Städten“, kann uns aber urkundliche Belege dafür erst aus den Jahren 1438—1456 bieten. Das Statut der Prager Maler- zeche vom J. 1454 enthält eine Bestimmung über das vorzuweisende Meisterstück; diesem hält Woltmann die Strassburger Meisterstück- ordnung vom J. 1516 entgegen, welche aber beweist, dass die Pra- ger Zeche sich viel freier entwickelte als die Strassburger, da in Prag im J. 1454 aufgezeichnet wird, dass der Maler „ein ellenlanges Stück gut gemalt“ vorzulegen habe, wobei ihm also in Bezug auf den Gegenstand der künstlerischen Darstellung die volle Wahlfreiheit gestattet, während in Strassburg (und wohl auch ander- wärts) 1516 der Gegenstand des Meisterstückes vorgeschrieben und strenge begrenzt war. Und doch soll die Prager Malerzeche immer von den deutschen Malerzechen abhängig gewesen sein! Mit nichten! Denn es fehlte der Prager Malerzeche — und schwerlich zu ihrem Nachtheile — jene, alles individuelle Wollen bannende Starrheit, die wir an der Verfassung der deutschen Malergilden wahrnehmen. Ja, die Geschichte ist nicht immer geneigt, gewissen Lieblingsvor- urtheilen Rechnung zu tragen!!! Anmerkung. Wir machen noch auf Nachstehendes aufmerksam. Im Prager Stadtarchiv (Buch 994 Blatt 156—163) ist eine (böhmische) Be- stätigung und zugleich Aufzählung der giltigen Statuten der seit 1348 be- stehenden Malerbruderschaft eingetragen, aus welcher hervorgeht, dass neben der Altstädter Bruderschaft, zu welcher auch die auf der Kleinseite ansässigen Meister gehörten, auf der Neustadt (1598) eine eigene Malergenossenschaft bestand. Die betreffende Bestätigung ist unter folgendem Titel eingetragen: „Pořádek umění malířského a krumplířského a sklenářského řemesla“ und 4
49 würdig ist seine Beweisführung. Er behauptet: Die Prager Maler- zeche steht und entwickelt sich immer "unter Einfluss jener Ent- wickelung des Zunftwesens, welche sich damals allgemein in den deutschen Städten vollzog“. Abgesehen nun davon, dass es über jede Logik hinausgeht, die grosse, reiche Kaiserstadt Prag, den Sitz der Universität u. s. w. in Allem und Jedem von kleineren Krämer- städten abhängig darzustellen, dürfen seine Beweise den Anspruch auf absolute Richtigkeit schon darum nicht erheben, weil die von ihm citirten Aufzeichnungen sämmtlich jüngern Datums sind als jene der Prager Malerzeche. Diese zählte seit ihrer Gründung 1348 Maler, Schilder, dann Bildschnitzer etc. zu ihren Mitgliedern, und Prof. Woltmann behauptet, "dies entspreche vollkommen dem Brauch in deutschen Städten“, kann uns aber urkundliche Belege dafür erst aus den Jahren 1438—1456 bieten. Das Statut der Prager Maler- zeche vom J. 1454 enthält eine Bestimmung über das vorzuweisende Meisterstück; diesem hält Woltmann die Strassburger Meisterstück- ordnung vom J. 1516 entgegen, welche aber beweist, dass die Pra- ger Zeche sich viel freier entwickelte als die Strassburger, da in Prag im J. 1454 aufgezeichnet wird, dass der Maler „ein ellenlanges Stück gut gemalt“ vorzulegen habe, wobei ihm also in Bezug auf den Gegenstand der künstlerischen Darstellung die volle Wahlfreiheit gestattet, während in Strassburg (und wohl auch ander- wärts) 1516 der Gegenstand des Meisterstückes vorgeschrieben und strenge begrenzt war. Und doch soll die Prager Malerzeche immer von den deutschen Malerzechen abhängig gewesen sein! Mit nichten! Denn es fehlte der Prager Malerzeche — und schwerlich zu ihrem Nachtheile — jene, alles individuelle Wollen bannende Starrheit, die wir an der Verfassung der deutschen Malergilden wahrnehmen. Ja, die Geschichte ist nicht immer geneigt, gewissen Lieblingsvor- urtheilen Rechnung zu tragen!!! Anmerkung. Wir machen noch auf Nachstehendes aufmerksam. Im Prager Stadtarchiv (Buch 994 Blatt 156—163) ist eine (böhmische) Be- stätigung und zugleich Aufzählung der giltigen Statuten der seit 1348 be- stehenden Malerbruderschaft eingetragen, aus welcher hervorgeht, dass neben der Altstädter Bruderschaft, zu welcher auch die auf der Kleinseite ansässigen Meister gehörten, auf der Neustadt (1598) eine eigene Malergenossenschaft bestand. Die betreffende Bestätigung ist unter folgendem Titel eingetragen: „Pořádek umění malířského a krumplířského a sklenářského řemesla“ und 4
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50 Wir nehmen keinen Anstand, ein von unparteiischer Seite, und zwar von einer in Prager Gelelrten-Kreisen bekannten und ge- achteten Persönlichkeit uns zugekommenes Urtheil über die Arbeit des Prof. Pangerl, welches auf einer genaueren Durchsicht und Ver- gleichung derselben mit dem Original beruht, hier als Schlusswort mitzutheilen. So zügel- und schrankenlos auch die Textmacherei auf dem Felde der altclassischen und germanischen Philologie wuchert; so wurde von den Bürgermeistern und dem Rathe der Altstadt und Kleinseite Prags ausgestellt am 19. Oktober 1598. Dieselbe ist zur Erklärung mancher Einzelnheiten wichtig und enthält unter Anderem auch die Bestimmungen über das von den Gesellen, welche Meister werden wollten, vorzuweisende Meisterstück (im „Světozor“ 1870 abgedruckt), wodurch die verschiedenen zur Malerbruderschaft gehörigen Gewerbe näher bestimmt erscheinen. Es werden Nachstehende genannt: 1. Tovaryš umění malířského 2. cuprejtýř illuminista 3. „ lištář 4. krumplíř 5. řezbář 6. na skle malíř 7. zlatotepec 8. sklenář. 9. Sowie nun diese urkundliche Bestätigung der Malerstatuten den Her- ausgebern unbekannt blieb, so ist dies auch mit anderen auf die böhmische Malerei sich beziehenden Druckschriften der Fall. Prof. Woltmann hat zu Ende seines Artikels ein Verzeichniss der Literatur über die böhmische Ma- lerei angefügt, aus dem hervorgeht, dass er einerseits alles, was in böhmi- scher Sprache darüber geschrieben wurde, vornehm ignorirt, andererseits aber dass ihm sogar auch manches, was in deutscher Sprache über die böh- mische Malerei geschrieben wurde, verborgen geblieben ist, so z. B. „Die Karolinische Zeit von J. M. Schottky“, „Versuch einer kurzen Geschichte der bildenden Künste in Böhmen von K. W. Zap“ u. a. — Prof. Woltmmann’s Auffassung „der Zunft“ und seine Bestimmung „über das Wesen der Zunft“, bes. mit Rücksicht auf unsere Malerbruderschaft, müssen noch näher be- leuchtet werden; wir sind der Ansicht und aus der Statutenbestätigung von 1598 geht es auch hervor, dass die Innung auch noch in diesem Jahre keine rechte Zunft war, sie wird noch immer „Bruderschaft“ genannt und als solche erhielt sie sich bis in das J. 1783, in welchem sämmtliche Bruderschaften (nicht aber die Zünfte) aufgelöst wurden.
50 Wir nehmen keinen Anstand, ein von unparteiischer Seite, und zwar von einer in Prager Gelelrten-Kreisen bekannten und ge- achteten Persönlichkeit uns zugekommenes Urtheil über die Arbeit des Prof. Pangerl, welches auf einer genaueren Durchsicht und Ver- gleichung derselben mit dem Original beruht, hier als Schlusswort mitzutheilen. So zügel- und schrankenlos auch die Textmacherei auf dem Felde der altclassischen und germanischen Philologie wuchert; so wurde von den Bürgermeistern und dem Rathe der Altstadt und Kleinseite Prags ausgestellt am 19. Oktober 1598. Dieselbe ist zur Erklärung mancher Einzelnheiten wichtig und enthält unter Anderem auch die Bestimmungen über das von den Gesellen, welche Meister werden wollten, vorzuweisende Meisterstück (im „Světozor“ 1870 abgedruckt), wodurch die verschiedenen zur Malerbruderschaft gehörigen Gewerbe näher bestimmt erscheinen. Es werden Nachstehende genannt: 1. Tovaryš umění malířského 2. cuprejtýř illuminista 3. „ lištář 4. krumplíř 5. řezbář 6. na skle malíř 7. zlatotepec 8. sklenář. 9. Sowie nun diese urkundliche Bestätigung der Malerstatuten den Her- ausgebern unbekannt blieb, so ist dies auch mit anderen auf die böhmische Malerei sich beziehenden Druckschriften der Fall. Prof. Woltmann hat zu Ende seines Artikels ein Verzeichniss der Literatur über die böhmische Ma- lerei angefügt, aus dem hervorgeht, dass er einerseits alles, was in böhmi- scher Sprache darüber geschrieben wurde, vornehm ignorirt, andererseits aber dass ihm sogar auch manches, was in deutscher Sprache über die böh- mische Malerei geschrieben wurde, verborgen geblieben ist, so z. B. „Die Karolinische Zeit von J. M. Schottky“, „Versuch einer kurzen Geschichte der bildenden Künste in Böhmen von K. W. Zap“ u. a. — Prof. Woltmmann’s Auffassung „der Zunft“ und seine Bestimmung „über das Wesen der Zunft“, bes. mit Rücksicht auf unsere Malerbruderschaft, müssen noch näher be- leuchtet werden; wir sind der Ansicht und aus der Statutenbestätigung von 1598 geht es auch hervor, dass die Innung auch noch in diesem Jahre keine rechte Zunft war, sie wird noch immer „Bruderschaft“ genannt und als solche erhielt sie sich bis in das J. 1783, in welchem sämmtliche Bruderschaften (nicht aber die Zünfte) aufgelöst wurden.
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51 üppig sie auch schon auf dem Gebiete der noch jungen romanischen Sprachkunde aufzuschiessen anfängt: so dürfte es doch schwer sein, unter allen bisher erschienenen Ausgaben griechisch-lateinischer, ger- manischer und romanischer Texte — und die Zahl dieser Ausgaben ist Legion ! — auch nur eine einzige zu finden, die sich im Punkte der Werthlosigkeit mit der Publication des Prof. Pangerl messen könnte. Ueberblickt man die ermüdend lange, endlose Reihe der in seiner Edition des Codex der Prager Malerzeche vorkommen- den Ungenauigkeiten, Unrichtigkeiten, Verstösse, Schiefheiten, Miss- verständnisse, Quidproquo's, Missdeutungen und Absurditäten (deren obiges Inventar nicht einmal vollständig ist) : so wird man ganz ver- duzt über seinen Muth, sich an Aufgaben zu wagen, die weit ausser dem Bereiche seiner Kräfte liegen. Man weiss nicht, wo die wissen- schaftliche Ausrüstung des Herrn Professors mangelhafter ist: ob auf Seite der Sprachen- oder der Handschriftenkunde. Er verfügt nicht über so viel Mittelhochdeutsch, um in das Verständniss von 13 Blättchen einzudringen und mit ein paar Idiotismen oder pro- vinziellen Wendungen fertig zu werden. Auch in der Latinitas me- diae et infimae aetatis ist er nicht zum besten beschlagen. Doch die Krone seiner Sprachkenntnisse bildet jedenfalls das Böhmische. Es wäre seinen ganz ausserordentlichen Leistungen in der textuellen Behandlung dieses Idioms vollkommen angemessen, wenn er — gleich wie Melanchthon den Beinamen „Praeceptor Germaniae“ führt — den noch weit tönenderen Ehrentitel : „Praeceptor, Editor et Trans- lator in Bohemicis“ davontrüge. Sollte ihm überdies auch die Er- kenntlichkeit der Prager Barbiere eine Dankadresse votiren, dann würden ihn diese Beweise von Hochachtung vielleicht über alle An- griffe der Kritik trösten. Aber die Wissenschaft bliebe nichtsdesto- weniger ungetröstet, ja untröstlich über ihn selbst, zumal über ihn den Paläographen und Diplomatiker. Der von ihm herausgegebene Codex ist in seinen Hauptpartieen ausnehmend deutlich, ja beinahe kalligraphisch-schön geschrieben; nur manche unter den späteren Aufzeichnungen des Codex zeigen eine flüchtigere und minder deut- liche Handschrift, können indess noch immer selbst von einem Neu- ling in der Diplomatik ohne viel Kopfbrechens gelesen werden. Es wäre daher weder ein Kunststück noch ein besonderes Verdienst gewesen, einen genauen und befriedigenden Abdruck zu liefern. Was soll man nun zur Ausgabe des Herrn Prof. Pangerl sagen ? Wahr-
51 üppig sie auch schon auf dem Gebiete der noch jungen romanischen Sprachkunde aufzuschiessen anfängt: so dürfte es doch schwer sein, unter allen bisher erschienenen Ausgaben griechisch-lateinischer, ger- manischer und romanischer Texte — und die Zahl dieser Ausgaben ist Legion ! — auch nur eine einzige zu finden, die sich im Punkte der Werthlosigkeit mit der Publication des Prof. Pangerl messen könnte. Ueberblickt man die ermüdend lange, endlose Reihe der in seiner Edition des Codex der Prager Malerzeche vorkommen- den Ungenauigkeiten, Unrichtigkeiten, Verstösse, Schiefheiten, Miss- verständnisse, Quidproquo's, Missdeutungen und Absurditäten (deren obiges Inventar nicht einmal vollständig ist) : so wird man ganz ver- duzt über seinen Muth, sich an Aufgaben zu wagen, die weit ausser dem Bereiche seiner Kräfte liegen. Man weiss nicht, wo die wissen- schaftliche Ausrüstung des Herrn Professors mangelhafter ist: ob auf Seite der Sprachen- oder der Handschriftenkunde. Er verfügt nicht über so viel Mittelhochdeutsch, um in das Verständniss von 13 Blättchen einzudringen und mit ein paar Idiotismen oder pro- vinziellen Wendungen fertig zu werden. Auch in der Latinitas me- diae et infimae aetatis ist er nicht zum besten beschlagen. Doch die Krone seiner Sprachkenntnisse bildet jedenfalls das Böhmische. Es wäre seinen ganz ausserordentlichen Leistungen in der textuellen Behandlung dieses Idioms vollkommen angemessen, wenn er — gleich wie Melanchthon den Beinamen „Praeceptor Germaniae“ führt — den noch weit tönenderen Ehrentitel : „Praeceptor, Editor et Trans- lator in Bohemicis“ davontrüge. Sollte ihm überdies auch die Er- kenntlichkeit der Prager Barbiere eine Dankadresse votiren, dann würden ihn diese Beweise von Hochachtung vielleicht über alle An- griffe der Kritik trösten. Aber die Wissenschaft bliebe nichtsdesto- weniger ungetröstet, ja untröstlich über ihn selbst, zumal über ihn den Paläographen und Diplomatiker. Der von ihm herausgegebene Codex ist in seinen Hauptpartieen ausnehmend deutlich, ja beinahe kalligraphisch-schön geschrieben; nur manche unter den späteren Aufzeichnungen des Codex zeigen eine flüchtigere und minder deut- liche Handschrift, können indess noch immer selbst von einem Neu- ling in der Diplomatik ohne viel Kopfbrechens gelesen werden. Es wäre daher weder ein Kunststück noch ein besonderes Verdienst gewesen, einen genauen und befriedigenden Abdruck zu liefern. Was soll man nun zur Ausgabe des Herrn Prof. Pangerl sagen ? Wahr-
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52 lich, man muss es auf das tiefste bedauern, dass eines der schätz- barsten Denkmale der heimischen Kunstgeschichte, welches alle bis- her bekannten Innungsbücher Deutschlands an Alter uberragt, in so unberufene Hände gerathen ist. Dies wird freilich Prof. Pangerl trotz des obigen Registers seiner gegen die Diplomatik begangenen Sünden nun und nimmer zugestehen: er kann damit aber auch nicht ein Jota an dem folgenden Verdicte ändern, welches sicherlich jede kritische Jury bestätigen wird: die von ihm besorgte und veröffent- lichte Ausgabe des Buches der Prager Malerzeche gehört weit eher in ein Lazareth bresthafter Literatur-Kinder als in die sonst mit rüstiger Kraft und tüchtigem Streben von Eitelberger redigirte „Sammlung von Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttech- nik des Mittelalters und der Renaissance“. Die nachgewiesene Unbrauchbarkeit und Lückenhaftigkeit des von Prof. Pangerl herausgegebenen Buches der Prager Malerzeche haben eine neue kritische Ausgabe nicht bloss wünschenswerth, son- dern nothwendig gemacht. Indem wir nachstehend einen auf Grund- lage des Codex selbst berichtigten Text veröffentlichen, glauben wir dadurch zugleich einem für Böhmen kunstgeschichtlich so werth- vollen Vermächtniss der Vergangenheit für die von Prof. Pangerl erfahrenen Unbilden eine Genugthuung zu schaffen. ennee
52 lich, man muss es auf das tiefste bedauern, dass eines der schätz- barsten Denkmale der heimischen Kunstgeschichte, welches alle bis- her bekannten Innungsbücher Deutschlands an Alter uberragt, in so unberufene Hände gerathen ist. Dies wird freilich Prof. Pangerl trotz des obigen Registers seiner gegen die Diplomatik begangenen Sünden nun und nimmer zugestehen: er kann damit aber auch nicht ein Jota an dem folgenden Verdicte ändern, welches sicherlich jede kritische Jury bestätigen wird: die von ihm besorgte und veröffent- lichte Ausgabe des Buches der Prager Malerzeche gehört weit eher in ein Lazareth bresthafter Literatur-Kinder als in die sonst mit rüstiger Kraft und tüchtigem Streben von Eitelberger redigirte „Sammlung von Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttech- nik des Mittelalters und der Renaissance“. Die nachgewiesene Unbrauchbarkeit und Lückenhaftigkeit des von Prof. Pangerl herausgegebenen Buches der Prager Malerzeche haben eine neue kritische Ausgabe nicht bloss wünschenswerth, son- dern nothwendig gemacht. Indem wir nachstehend einen auf Grund- lage des Codex selbst berichtigten Text veröffentlichen, glauben wir dadurch zugleich einem für Böhmen kunstgeschichtlich so werth- vollen Vermächtniss der Vergangenheit für die von Prof. Pangerl erfahrenen Unbilden eine Genugthuung zu schaffen. ennee
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DAS BUCH DER PRAGER MALERZECHE VOM JAHRE 1348—1527.
DAS BUCH DER PRAGER MALERZECHE VOM JAHRE 1348—1527.
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Das Buch der Malerzeche in Prag ist eine Papierhandschrift im kleinen sogenannten Ziegelformat (15 Centimeter hoch und 11.5 Centimeter breit), eingebunden in eine einfache Pergamenthaut mit vorspringender Rückdecke. Auf der Innenseite der Vorderdecke steht von einer Hand des XV. Jahrh.: „imperator gloriosus“ und von einer anderen aus dem XVII. Jahrh.: „V této knize jest 122 listů, mezi nimiž jest jednoho půl prázdnýho a mimo ten počet ještě dva odstříhnuty, proto aby druhy od nich pocházející držení měly.“ Auf der Innenseite der Rückdecke steht ausser dem „Thomas de- dit III grossos (aus dem XV. Jahrh.) noch das schon auf Seite 3 und 4 erwähnte „zdálo by sě nám, že by“ ...(ebenfalls aus dem XV. Jahrh.) und dann noch: „die 29. Augusti 1805 Pragae. Fri(e)d. Kühnel“. (Ob dieser Kühnel auch der Besitzer der Handschrift war, ehe sie in den Besitz des Fr. Grafen Sternberg-Manderscheid 1) gekommen, ist aus der einfachen Unterschrift noch nicht nachge- wiesen.) Der Codex besteht jetzt aus 236 Seiten, von welchen 84 unbeschrieben sind. Er hat 8 Papierlagen, jede zu 16 Blatt (die siebente Lage hat jetzt nur 10 Blätter), so dass also ursprünglich die Handschrift aus 128 Blättern bestanden haben durfte. Im XVII. Jahrhundert zählte sie noch — wie aus obiger Anmerkung zu sehen — 122 (und zwei abgeschnittene) Blätter; jetzt sind bloss 4 Blätter als fehlend erkenntlich und zwar zwischen Seite 90—91, 110—111, 182—183 und 234—235, von denen aber nur das Blatt zwischen Seite 90 und 91 beschrieben war. Das Papier der Handschrift ist fest und hat als Wasserzeichen eine Zange. 1) Jungmann, Historie literatury, II. vyd. str. 82 (III/292).
Das Buch der Malerzeche in Prag ist eine Papierhandschrift im kleinen sogenannten Ziegelformat (15 Centimeter hoch und 11.5 Centimeter breit), eingebunden in eine einfache Pergamenthaut mit vorspringender Rückdecke. Auf der Innenseite der Vorderdecke steht von einer Hand des XV. Jahrh.: „imperator gloriosus“ und von einer anderen aus dem XVII. Jahrh.: „V této knize jest 122 listů, mezi nimiž jest jednoho půl prázdnýho a mimo ten počet ještě dva odstříhnuty, proto aby druhy od nich pocházející držení měly.“ Auf der Innenseite der Rückdecke steht ausser dem „Thomas de- dit III grossos (aus dem XV. Jahrh.) noch das schon auf Seite 3 und 4 erwähnte „zdálo by sě nám, že by“ ...(ebenfalls aus dem XV. Jahrh.) und dann noch: „die 29. Augusti 1805 Pragae. Fri(e)d. Kühnel“. (Ob dieser Kühnel auch der Besitzer der Handschrift war, ehe sie in den Besitz des Fr. Grafen Sternberg-Manderscheid 1) gekommen, ist aus der einfachen Unterschrift noch nicht nachge- wiesen.) Der Codex besteht jetzt aus 236 Seiten, von welchen 84 unbeschrieben sind. Er hat 8 Papierlagen, jede zu 16 Blatt (die siebente Lage hat jetzt nur 10 Blätter), so dass also ursprünglich die Handschrift aus 128 Blättern bestanden haben durfte. Im XVII. Jahrhundert zählte sie noch — wie aus obiger Anmerkung zu sehen — 122 (und zwei abgeschnittene) Blätter; jetzt sind bloss 4 Blätter als fehlend erkenntlich und zwar zwischen Seite 90—91, 110—111, 182—183 und 234—235, von denen aber nur das Blatt zwischen Seite 90 und 91 beschrieben war. Das Papier der Handschrift ist fest und hat als Wasserzeichen eine Zange. 1) Jungmann, Historie literatury, II. vyd. str. 82 (III/292).
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56 Da die Handschrift Aufzeichnungen enthält, die aus verschie- denen Zeiten und von verschiedenen Schreibern herrühren und wir sie nicht der Reihe nach, wie sie in der Handschrift auf einander fol- gen, sondern, so weit es thunlich war, in chronologischer Ordnung 1) abdrucken liessen, so halten wir es für zweckmässig, dieselbe der Reihe nach, wie sie in der Handschrift sich vorfinden, hier aufzu- zählen: pag. 1—26. Der deutsche Text aus dem Jahre 1348, hübsch und deutlich geschrieben. Die Anfangsbuchstaben der einzelnen Satzungen sind nicht eingeschrieben, der Schreiber hat sie je- doch mit sehr kleinen Minuskelbuchstaben für den Rubrikator angezeigt. Die von pag. 11 anfangenden Argumente einzelner Satzungen sind in marginibus sehr klein noch im XIV. Jahrh. zugeschrieben worden. (Siehe den Text sub Nr. I.) 2) pag. 27—30. Lateinische Satzungen vom J. 1435 (Nro. X.), die böhmischen Argumente bei diesen Satzungen sind mit rother Tinte später zugeschrieben. pag. 30. Böhmische Aufzeichnung (Item stalo se svolenie .. . slib tento.) beiläufig aus den dreissiger Jahren des XV. Jahrh. (Nro. XI.). Hierauf folgt eine nothdürftige deutsche Ueber- setzung aus dem vorigen Jahrh. 31. Lateinische Aufzeichnung vom Jahre 1438, welche endet: „Sub poena magistrorum XV. grossorum“, was aber später mit einer anderen Tinte zugeschrieben wurde (Nro. XII.). pag. 32. Lateinische Aufzeichnung vom J. 1442 (Nro. XIV.). pag. 1) Herr Prof. Pangerl hat die Aufzeichnungen auch chronologisch ge- ordnet abgedruckt und die undatirten mit wunderbarer Genauigkeit in be- stimmte Jahre, obwohl mit einem circa, gesetzt, wozu wir aber — besonders in Anbetracht der bereits Seite 4 erwähnten Bestimmung der auf der Innen- seite des Vorderdeckels befindlichen Aufzeichnung — kein besonderes Zu- trauen haben. Auch haben wir die Aufzeichnungen nicht in vier Abthei- lungen, wie es Herr Prof. Pangerl — obwohl nicht immer consequent — thut, sondern nur insoweit getheilt, als wir die Statuten mit den einzelnen Be� gebenheiten in der Zeche, aus denen man aber auf die zu Recht bestehen- den Gebräuche schliessen kann, zuerst und die Namenlisten nachsetzen. 2) Die hier in Klammern befindlichen römischen Ziffern bedeuten die Reihennummern der einzelnen Aufzeichnungen, wie wir sie aufgenommen haben.
56 Da die Handschrift Aufzeichnungen enthält, die aus verschie- denen Zeiten und von verschiedenen Schreibern herrühren und wir sie nicht der Reihe nach, wie sie in der Handschrift auf einander fol- gen, sondern, so weit es thunlich war, in chronologischer Ordnung 1) abdrucken liessen, so halten wir es für zweckmässig, dieselbe der Reihe nach, wie sie in der Handschrift sich vorfinden, hier aufzu- zählen: pag. 1—26. Der deutsche Text aus dem Jahre 1348, hübsch und deutlich geschrieben. Die Anfangsbuchstaben der einzelnen Satzungen sind nicht eingeschrieben, der Schreiber hat sie je- doch mit sehr kleinen Minuskelbuchstaben für den Rubrikator angezeigt. Die von pag. 11 anfangenden Argumente einzelner Satzungen sind in marginibus sehr klein noch im XIV. Jahrh. zugeschrieben worden. (Siehe den Text sub Nr. I.) 2) pag. 27—30. Lateinische Satzungen vom J. 1435 (Nro. X.), die böhmischen Argumente bei diesen Satzungen sind mit rother Tinte später zugeschrieben. pag. 30. Böhmische Aufzeichnung (Item stalo se svolenie .. . slib tento.) beiläufig aus den dreissiger Jahren des XV. Jahrh. (Nro. XI.). Hierauf folgt eine nothdürftige deutsche Ueber- setzung aus dem vorigen Jahrh. 31. Lateinische Aufzeichnung vom Jahre 1438, welche endet: „Sub poena magistrorum XV. grossorum“, was aber später mit einer anderen Tinte zugeschrieben wurde (Nro. XII.). pag. 32. Lateinische Aufzeichnung vom J. 1442 (Nro. XIV.). pag. 1) Herr Prof. Pangerl hat die Aufzeichnungen auch chronologisch ge- ordnet abgedruckt und die undatirten mit wunderbarer Genauigkeit in be- stimmte Jahre, obwohl mit einem circa, gesetzt, wozu wir aber — besonders in Anbetracht der bereits Seite 4 erwähnten Bestimmung der auf der Innen- seite des Vorderdeckels befindlichen Aufzeichnung — kein besonderes Zu- trauen haben. Auch haben wir die Aufzeichnungen nicht in vier Abthei- lungen, wie es Herr Prof. Pangerl — obwohl nicht immer consequent — thut, sondern nur insoweit getheilt, als wir die Statuten mit den einzelnen Be� gebenheiten in der Zeche, aus denen man aber auf die zu Recht bestehen- den Gebräuche schliessen kann, zuerst und die Namenlisten nachsetzen. 2) Die hier in Klammern befindlichen römischen Ziffern bedeuten die Reihennummern der einzelnen Aufzeichnungen, wie wir sie aufgenommen haben.
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57 pag. 33—34. Böhmische Aufzeichnung vom J. 1442 (Nro. XV.). Darauf folgt eine deutsche Uebersetzung aus dem vorigen Jahrhundert. pag. 35. Lateinische Aufzeichnung vom J. 1445 (Nro. XVI.). pag. 36—37. Böhmische Aufzeichnung vom J. 1469 (Vo přijímání do cechu) (Nro. XXV.). Hierauf pag. 37—38 die deutsche Uebersetzung aus dem vorigen Jahrh. pag. 39. Böhmische Aufzeichnung vom J. 1481 (Nro. XXVII.). Hier- auf eine deutsche Uebersetzung aus dem vorigen Jahrh. pag. 40—64 ist unbeschrieben. pag. 65—90. Böhmische Uebersetzung der deutschen Satzungen (s. pag. 1—26) aus dem ersten Viertel des XV. Jahrh. (sub Nro. I.), p. 66—67 sind vom Schreiber leer gelassen worden. pag. 90. Anfang des böhmischen Artikels: „Vo dřievie kupovánie“, wovon leider das Ende fehlt, denn das darauf folgende Blatt ist abgeschnitten (Nro. XX.). pag. 91—94. Böhmische Aufzeichnung vom J. 1454 (Nro. XVIII.). pag. 95—97. Böhmische Aufzeichnung vom J. 1461 (O tovařišiech zápis) (Nro. XXII.). pag. 98—105. Böhmische Aufzeichnung vom J. 1461 (O kulhavém Mikulášovi) (Nro. XXIII.). pag. 106—109. Lateinische [spätere] Uebersetzung der böhmischen Aufzeichnungen vom J. 1454 (pag. 157—161) (Nro. XIX.). pag. 110—111. Böhmische Satzungen vom J. 1482 (Nro. XXVIII.). pag. 111—117 folgt die deutsche Uebersetzung (aus dem vorigen Jahrh.) des Vorangehenden und dann der böhmi- schen Aufzeichnung vom J. 1454 (s. pag. 91—94). pag. 118—124 unbeschrieben. pag. 125—139. Böhmische Satzungen vom J. 1474 (Nro. XXVI.). pag. 139—140. Böhmische Aufzeichnung v. J. 1527 (Nro. XXX.). pag. 141—142. Dürftige Uebersetzung des Vorangehenden aus dem vorigen Jahrh. pag. 143—156 unbeschrieben. pag. 157—161. Böhmische Satzungen vom J. 1454 (Nro. XIX.). pag. 161 deutsches Argument (aus d. vorigen Jahrh.) des Vor- angehenden. pag. 162 unbeschrieben.
57 pag. 33—34. Böhmische Aufzeichnung vom J. 1442 (Nro. XV.). Darauf folgt eine deutsche Uebersetzung aus dem vorigen Jahrhundert. pag. 35. Lateinische Aufzeichnung vom J. 1445 (Nro. XVI.). pag. 36—37. Böhmische Aufzeichnung vom J. 1469 (Vo přijímání do cechu) (Nro. XXV.). Hierauf pag. 37—38 die deutsche Uebersetzung aus dem vorigen Jahrh. pag. 39. Böhmische Aufzeichnung vom J. 1481 (Nro. XXVII.). Hier- auf eine deutsche Uebersetzung aus dem vorigen Jahrh. pag. 40—64 ist unbeschrieben. pag. 65—90. Böhmische Uebersetzung der deutschen Satzungen (s. pag. 1—26) aus dem ersten Viertel des XV. Jahrh. (sub Nro. I.), p. 66—67 sind vom Schreiber leer gelassen worden. pag. 90. Anfang des böhmischen Artikels: „Vo dřievie kupovánie“, wovon leider das Ende fehlt, denn das darauf folgende Blatt ist abgeschnitten (Nro. XX.). pag. 91—94. Böhmische Aufzeichnung vom J. 1454 (Nro. XVIII.). pag. 95—97. Böhmische Aufzeichnung vom J. 1461 (O tovařišiech zápis) (Nro. XXII.). pag. 98—105. Böhmische Aufzeichnung vom J. 1461 (O kulhavém Mikulášovi) (Nro. XXIII.). pag. 106—109. Lateinische [spätere] Uebersetzung der böhmischen Aufzeichnungen vom J. 1454 (pag. 157—161) (Nro. XIX.). pag. 110—111. Böhmische Satzungen vom J. 1482 (Nro. XXVIII.). pag. 111—117 folgt die deutsche Uebersetzung (aus dem vorigen Jahrh.) des Vorangehenden und dann der böhmi- schen Aufzeichnung vom J. 1454 (s. pag. 91—94). pag. 118—124 unbeschrieben. pag. 125—139. Böhmische Satzungen vom J. 1474 (Nro. XXVI.). pag. 139—140. Böhmische Aufzeichnung v. J. 1527 (Nro. XXX.). pag. 141—142. Dürftige Uebersetzung des Vorangehenden aus dem vorigen Jahrh. pag. 143—156 unbeschrieben. pag. 157—161. Böhmische Satzungen vom J. 1454 (Nro. XIX.). pag. 161 deutsches Argument (aus d. vorigen Jahrh.) des Vor- angehenden. pag. 162 unbeschrieben.
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58 pag. pag. pag. pag. 163—173. Böhmische Satzungen aus dem Ende des XV. Jahrh. (Nro. XXIX.). pag. 174 deutsche Uebersetzung des Vorangehenden (aus dem vorigen Jahrh.). pag. 175—199 unbeschrieben. pag. 200—203. Böhmische Aufzeichnung vom J. 1452 (Já Bro- žek...) (Nro. XVII.). pag. 204—205. Lateinische Aufzeichnung vom J. 1465 (ebenfalls über Brožek) (Nro. XXIV.). pag. 205—206. Deutsche Uebersetzung des Böhmischen (s. pag. 200—203) aus dem vorigen Jahrh. pag. 207—208 befinden sich die zwei altesten Namenlisten der Mitglieder der Malerzeche, die erste geschrieben in den sech- ziger Jahren des XIV. Jahrhundertes, die zweite etwas später (Nro. 1. 2.). 209—211. Animae magistrorum pictoriae artis aus den dreissi- ger oder vierziger Jahren des XV. Jahrh. nebst drei späteren Zusätzen ebenfalls aus der ersten Halfte des XV. Jahrhundertes (Nro. 8.). pag. 212—221 unbeschrieben. pag. 222—223 und 224—225 Namenlisten aus den zwei ersten De- zennien des XV. Jahrh. (Nro. 7 und 3.). pag. 225. Zwei lateinische Aufzeichnungen aus den Jahren 1413 und 1414 (Nro. VI. und VII.). 226. Zwei lateinische Aufzeichnungen, die erste aus dem Ende des XIV. Jahrh., die zweite aus dem J. 1413 (Nro. II°. und V.). pag. 227. Böhmische Aufzeichnung aus dem J. 1441 (Nro. XIII.). pag. 228. Lateinische Aufzeichnung aus d. J. 1460 (Nro. XXI.). pag. 229. Böhmische Aufzeichnung aus dem zweiten Dezennium des XV. Jahrh. (Nro. VIII.). Hierauf folgt eine deutsche Inhalts- angabe (aus dem vorigen Jahrh.). 230—231, 232—233 und 234 sind drei Namenlisten (die zweite und dritte theilweise mit späteren Zusätzen) aus dem zweiten Dezennium des XV. Jahrh. (Nro. 6. 4. 5.). pag. 235. Zuerst eine lateinische Aufzeichnung aus dem zweiten Dezennium des XV. Jahrh., dann eine böhmische Aufzeich-
58 pag. pag. pag. pag. 163—173. Böhmische Satzungen aus dem Ende des XV. Jahrh. (Nro. XXIX.). pag. 174 deutsche Uebersetzung des Vorangehenden (aus dem vorigen Jahrh.). pag. 175—199 unbeschrieben. pag. 200—203. Böhmische Aufzeichnung vom J. 1452 (Já Bro- žek...) (Nro. XVII.). pag. 204—205. Lateinische Aufzeichnung vom J. 1465 (ebenfalls über Brožek) (Nro. XXIV.). pag. 205—206. Deutsche Uebersetzung des Böhmischen (s. pag. 200—203) aus dem vorigen Jahrh. pag. 207—208 befinden sich die zwei altesten Namenlisten der Mitglieder der Malerzeche, die erste geschrieben in den sech- ziger Jahren des XIV. Jahrhundertes, die zweite etwas später (Nro. 1. 2.). 209—211. Animae magistrorum pictoriae artis aus den dreissi- ger oder vierziger Jahren des XV. Jahrh. nebst drei späteren Zusätzen ebenfalls aus der ersten Halfte des XV. Jahrhundertes (Nro. 8.). pag. 212—221 unbeschrieben. pag. 222—223 und 224—225 Namenlisten aus den zwei ersten De- zennien des XV. Jahrh. (Nro. 7 und 3.). pag. 225. Zwei lateinische Aufzeichnungen aus den Jahren 1413 und 1414 (Nro. VI. und VII.). 226. Zwei lateinische Aufzeichnungen, die erste aus dem Ende des XIV. Jahrh., die zweite aus dem J. 1413 (Nro. II°. und V.). pag. 227. Böhmische Aufzeichnung aus dem J. 1441 (Nro. XIII.). pag. 228. Lateinische Aufzeichnung aus d. J. 1460 (Nro. XXI.). pag. 229. Böhmische Aufzeichnung aus dem zweiten Dezennium des XV. Jahrh. (Nro. VIII.). Hierauf folgt eine deutsche Inhalts- angabe (aus dem vorigen Jahrh.). 230—231, 232—233 und 234 sind drei Namenlisten (die zweite und dritte theilweise mit späteren Zusätzen) aus dem zweiten Dezennium des XV. Jahrh. (Nro. 6. 4. 5.). pag. 235. Zuerst eine lateinische Aufzeichnung aus dem zweiten Dezennium des XV. Jahrh., dann eine böhmische Aufzeich-
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59 nung ebenfalls aus dem zweiten Dezennium des XV. Jahrh. (Nro. IV. und IX.). 236 (die letzte). Zwei lateinische Aufzeichnungen, die erste aus dem Jahre 1393, die zweite aus den achtziger Jahren des XIV. Jahrh. (Nro. III. und II°.) (Diese letzte Seite ist viel- fach bekritzelt, wie es gewöhnlich geschieht, wenn man die Feder zuerst probiren will.) Die alteren böhmischen Aufzeichnungen sind grösstentheils mit kleiner hubscher Schrift, die späteren (vom Jahre 1474—1527) dagegen nicht mehr so leserlich und deutlich geschrieben; die la- teinischen sind grösstentheils mit Schnellschrift geschrieben, ausge- nommen die alteren Namenlisten. Die deutsche Uebersetzung der böhmischen Satzungen aus dem vorigen Jahrhunderte ist nothdürf- tig und mangelhaft, wie wir es schon oben bemerkt haben. Die Sprache des deutschen Textes ist wahrscheinlich die ge- wöhnliche Umgangssprache der eingewanderten deutschen Handwer- ker, also eine Mischung verschiedener deutschen Mundarten. Den deutschen Text haben wir ganz treu nach dem Originale abgedruckt mit Beibehaltung aller orthographischen Eigenthümlichkeiten der Handschrift, nur die Abkürzungen haben wir wegen der Schwierig- keit, dieselben im Drucke treu wiederzugeben, aufgelöst. pag. Dagegen bei dem böhmischen Texte, der schon dem XV. und theilweise dem ersten Viertel des XVI. Jahrhundertes angehört, haben wir es vorgezogen, die Aufzeichnungen in neuerer Ortho- graphie abzudrucken, da die alte bei dem grossen Reichthume der erhaltenen böhmischen Denkmäler aus dieser Zeit nichts besonderes darbietet. Nur die sprachlichen Eigenthümlichkeiten haben wir treu wiedergegeben, da sie uns interessante Beiträge für die Geschichte der böhmischen Sprache eines ganzen Jahrhundertes bieten, denn wir haben in diesen Aufzeichnungen die Umgangssprache der Prager Handwerker mit allen ihren Veränderungen und Corruptionen jener Zeit vor uns. Deshalb darf man uns nicht der Inconsequenz zeihen, wenn wir ein und dasselbe Wort verschieden in den einzelnen Auf- zeichnungen abdrucken lassen. So finden wir z. B. neben dem alte- ren ú auch ein au, statt des alteren ó (für das heutige ù) ein uo. Dass die mittleren Zischlaute s und ź noch nicht ausser Gebrauch gekommen sind, erhellt am deutlichsten aus dem Schreiben des
59 nung ebenfalls aus dem zweiten Dezennium des XV. Jahrh. (Nro. IV. und IX.). 236 (die letzte). Zwei lateinische Aufzeichnungen, die erste aus dem Jahre 1393, die zweite aus den achtziger Jahren des XIV. Jahrh. (Nro. III. und II°.) (Diese letzte Seite ist viel- fach bekritzelt, wie es gewöhnlich geschieht, wenn man die Feder zuerst probiren will.) Die alteren böhmischen Aufzeichnungen sind grösstentheils mit kleiner hubscher Schrift, die späteren (vom Jahre 1474—1527) dagegen nicht mehr so leserlich und deutlich geschrieben; die la- teinischen sind grösstentheils mit Schnellschrift geschrieben, ausge- nommen die alteren Namenlisten. Die deutsche Uebersetzung der böhmischen Satzungen aus dem vorigen Jahrhunderte ist nothdürf- tig und mangelhaft, wie wir es schon oben bemerkt haben. Die Sprache des deutschen Textes ist wahrscheinlich die ge- wöhnliche Umgangssprache der eingewanderten deutschen Handwer- ker, also eine Mischung verschiedener deutschen Mundarten. Den deutschen Text haben wir ganz treu nach dem Originale abgedruckt mit Beibehaltung aller orthographischen Eigenthümlichkeiten der Handschrift, nur die Abkürzungen haben wir wegen der Schwierig- keit, dieselben im Drucke treu wiederzugeben, aufgelöst. pag. Dagegen bei dem böhmischen Texte, der schon dem XV. und theilweise dem ersten Viertel des XVI. Jahrhundertes angehört, haben wir es vorgezogen, die Aufzeichnungen in neuerer Ortho- graphie abzudrucken, da die alte bei dem grossen Reichthume der erhaltenen böhmischen Denkmäler aus dieser Zeit nichts besonderes darbietet. Nur die sprachlichen Eigenthümlichkeiten haben wir treu wiedergegeben, da sie uns interessante Beiträge für die Geschichte der böhmischen Sprache eines ganzen Jahrhundertes bieten, denn wir haben in diesen Aufzeichnungen die Umgangssprache der Prager Handwerker mit allen ihren Veränderungen und Corruptionen jener Zeit vor uns. Deshalb darf man uns nicht der Inconsequenz zeihen, wenn wir ein und dasselbe Wort verschieden in den einzelnen Auf- zeichnungen abdrucken lassen. So finden wir z. B. neben dem alte- ren ú auch ein au, statt des alteren ó (für das heutige ù) ein uo. Dass die mittleren Zischlaute s und ź noch nicht ausser Gebrauch gekommen sind, erhellt am deutlichsten aus dem Schreiben des
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60 sie und zie statt se und že, wofür wir jedoch nach Analogie der Silben dě, tě, ně stets sě, zě drucken lassen. Aber neben dem älte- ren sie, zie finden wir in der Handschrift schon se, ze; tovaryš wechselt mit tovařiš; auch findet man schon häufig den Diphthong ie, welcher von Einigen auch dem je gleichgesetzt wird, durch i ver- treten. Ježto ist freilich allein etymologisch richtig, aber man findet in den Aufzeichnungen beinahe durchgehends nach der Sprechweise „jesto“ geschrieben und wir fanden keinen Grund, uns von der Schreibweise des Originals zu weit zu entfernen. Weil wir uns bei dieser nur gelegentlichen Herausgabe des Prager Malerbuches nicht die Aufgabe gestellt haben, die Sprache der böhmischen Aufzeichnungen ausführlich zu besprechen, so wol- len wir es bei diesen wenigen Andeutungen bewenden lassen, die wir darum anbrachten, um sowohl die Aufmerksamkeit der Sprach- forscher auf diese Handschrift zu lenken, als auch um unseren Ab- druck der Aufzeichnungen mit seinen Eigenthümlichkeiten zu recht- fertigen. Wir wollen noch bemerken, dass wir diejenigen Buchsta- ben und Silben, welche von den Schreibern der Handschrift aus- gelassen wurden, in den Text (mit Klammern) setzen, um einestheils das Lesen zu erleichtern, anderntheils um viele und ermüdende Anmerkungen zu vermeiden. . . -
60 sie und zie statt se und že, wofür wir jedoch nach Analogie der Silben dě, tě, ně stets sě, zě drucken lassen. Aber neben dem älte- ren sie, zie finden wir in der Handschrift schon se, ze; tovaryš wechselt mit tovařiš; auch findet man schon häufig den Diphthong ie, welcher von Einigen auch dem je gleichgesetzt wird, durch i ver- treten. Ježto ist freilich allein etymologisch richtig, aber man findet in den Aufzeichnungen beinahe durchgehends nach der Sprechweise „jesto“ geschrieben und wir fanden keinen Grund, uns von der Schreibweise des Originals zu weit zu entfernen. Weil wir uns bei dieser nur gelegentlichen Herausgabe des Prager Malerbuches nicht die Aufgabe gestellt haben, die Sprache der böhmischen Aufzeichnungen ausführlich zu besprechen, so wol- len wir es bei diesen wenigen Andeutungen bewenden lassen, die wir darum anbrachten, um sowohl die Aufmerksamkeit der Sprach- forscher auf diese Handschrift zu lenken, als auch um unseren Ab- druck der Aufzeichnungen mit seinen Eigenthümlichkeiten zu recht- fertigen. Wir wollen noch bemerken, dass wir diejenigen Buchsta- ben und Silben, welche von den Schreibern der Handschrift aus- gelassen wurden, in den Text (mit Klammern) setzen, um einestheils das Lesen zu erleichtern, anderntheils um viele und ermüdende Anmerkungen zu vermeiden. . . -
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1!) 2 I. Czu iar an des herbstys ane- vank ich gienk eyn. Do man czalt von erist geburd tausent iar vnd dreuhundirt iar vnd echt vnd virczig iar, czu dem neuuen iar, hab wir mo- ler vnd schilder eyn brudirschaft gestift, Got czu lob vnd vnsir wrawen, vnd sand lucas, vnd allin gotis heyligin, vnd allin gelaubigin seln czu eynem trost, vnd vns selbin ezu eyner selikeyt. Daz erst gesecz ist, daz wir wellin alle iar an sand lucas abent, daz ye der meystir vnd seyn wrawe sey in der vespir als lang, vnez daz dy vespir volbracht wirt; vnd wer daz wersaumt, es sey maystir adir maystrin, daz si nicht czu der vespir kemyn, adir daz yer eyns von der vespir ging, e daz si volbrach(t) wurde, dy schullin gebyn czu puss eyn pfunt wachis. | Lóta ot narozenie syna bożie- ho tisteieho tFistóho ctyfidcátého osmého my maléři a štítaři založili sme bratrstvie ke cti a k chvále božie i matce božie i svatému Lukáši i ke cti všem božím sva- tým i všem věrným křesťanským dušem jim k utěšení a nám k vě- čnému spasení. První kus chceme, aby na každý rok na svatého Lukáše | ten ve- čer, aby každý mistr i s svá Zenü byl na nešpoře tak dlúho, dokadž sě nešpor nedokoná; pakli by kto zmeškal, buď mistr nebo mistryně, nebo z nich ktožkoli s nešporu šel prvé, nežli by sč nešpor do- konal, takový každý má libru vosku pokuty propadniti.*) 1) Die Ziffern in marg. bedeuten die Seitenzahl in der Handschrift. *) Auf dieser Seite befiudet sich in der Handschrift oben in margine von einer spüteren Hand: „Pořádek mistrovský od dne s* Lukáše počínajíc“. 65 68
1!) 2 I. Czu iar an des herbstys ane- vank ich gienk eyn. Do man czalt von erist geburd tausent iar vnd dreuhundirt iar vnd echt vnd virczig iar, czu dem neuuen iar, hab wir mo- ler vnd schilder eyn brudirschaft gestift, Got czu lob vnd vnsir wrawen, vnd sand lucas, vnd allin gotis heyligin, vnd allin gelaubigin seln czu eynem trost, vnd vns selbin ezu eyner selikeyt. Daz erst gesecz ist, daz wir wellin alle iar an sand lucas abent, daz ye der meystir vnd seyn wrawe sey in der vespir als lang, vnez daz dy vespir volbracht wirt; vnd wer daz wersaumt, es sey maystir adir maystrin, daz si nicht czu der vespir kemyn, adir daz yer eyns von der vespir ging, e daz si volbrach(t) wurde, dy schullin gebyn czu puss eyn pfunt wachis. | Lóta ot narozenie syna bożie- ho tisteieho tFistóho ctyfidcátého osmého my maléři a štítaři založili sme bratrstvie ke cti a k chvále božie i matce božie i svatému Lukáši i ke cti všem božím sva- tým i všem věrným křesťanským dušem jim k utěšení a nám k vě- čnému spasení. První kus chceme, aby na každý rok na svatého Lukáše | ten ve- čer, aby každý mistr i s svá Zenü byl na nešpoře tak dlúho, dokadž sě nešpor nedokoná; pakli by kto zmeškal, buď mistr nebo mistryně, nebo z nich ktožkoli s nešporu šel prvé, nežli by sč nešpor do- konal, takový každý má libru vosku pokuty propadniti.*) 1) Die Ziffern in marg. bedeuten die Seitenzahl in der Handschrift. *) Auf dieser Seite befiudet sich in der Handschrift oben in margine von einer spüteren Hand: „Pořádek mistrovský od dne s* Lukáše počínajíc“. 65 68
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4 o © Wir wellin auch daz, daz alle iar auf send lucaz tag eyn schene wandilkerz van neven pfundin wachsis, wol gemolt mit varbe, mit golt md mit silwir schon ge- cziert, schol aus der czech geopfirt werdyn czu der kyrchin auf der huele, also daz si bey der kyr- chyn beley-'ben schol, vnd schol bruen czu grossin hochczeytin, wen man czwu adir drey kerczyn enczundit, vnd di da mit das man si derkennen muege vuer di an- dirn, das si aus der moler czech sey. Ist awir daz, daz si der pfarrer wolde der kyrchen ab- hendig tun vnd ym czu seynim nucz behalden, so schulln di bru- dir | di kerczin opfirn, wo sy hyn wellin. Wir wellin auch, daz ye der meystir vnd sein wrawe sein bey der mes an sand lucas tag, vnd schullin beyde mess vruemin vnd opfirn; vnd wer daz versaumit, maystir adir maystrin, der gibt czway pfunt wachz czv pus, vnd daz schullin si tun czv sand lu- cas altir auf der huele. | Daz andir gesecz ist, das wir welln, daz man allin seln des nestin montags nach vnsir wra- wen tag vierstund in dem iar dinyn schol, vnd di vier dinst schuelln seyn czv vnsir wrawen auf der hule auf sand lucas altir, ab es der pfarrer vm di brudir behelt. 62 My chceme také, aby každý rok na, den svatého Lukáše | z cechu našeho dána byla a oféroväna je- dna sviece z devieti liber vosku, dobře zmalovaná, zlatem a střie- brem pěkně ozdobená, a ta sviece má zuostati v kostele matky božie na Lúži, a mají ji zapalovati na hody veliké, když dvě anebo tři sviece rozžhú a tato také s nimi, aby ji mohli poznati mezi jinymi,| że jest z cechu malćrskóho. Pakli by to bylo, že by ten farář chtěl, aby tu té sviece nebylo, a chtěl ji k svému požitku obrátiti, tehdy bratfie z femesla malórskóho maji tu svieci ofêrovati, kam budú chtieti. Také chcme, aby každý mistr i s svú paní na den svatého Lu- káše mají býti na mši celé a mají oférovati | na oltář. svatého Lu- káše; pakli by to kto zmeškal, buď mistr neb mistryně, takový neb taková má dvě libře vosku pokuty propadniti. Druhé ustavenie jest, abychme za všecky duše ten první pon- dělí po matce božie čtyřikrát v roce službu činili, a ty čtyři služby aby byly u matky božie | na Liżi na oltáři svatého Lu- káše, ač farář sč bratřím zachová. 69 70 71 72
4 o © Wir wellin auch daz, daz alle iar auf send lucaz tag eyn schene wandilkerz van neven pfundin wachsis, wol gemolt mit varbe, mit golt md mit silwir schon ge- cziert, schol aus der czech geopfirt werdyn czu der kyrchin auf der huele, also daz si bey der kyr- chyn beley-'ben schol, vnd schol bruen czu grossin hochczeytin, wen man czwu adir drey kerczyn enczundit, vnd di da mit das man si derkennen muege vuer di an- dirn, das si aus der moler czech sey. Ist awir daz, daz si der pfarrer wolde der kyrchen ab- hendig tun vnd ym czu seynim nucz behalden, so schulln di bru- dir | di kerczin opfirn, wo sy hyn wellin. Wir wellin auch, daz ye der meystir vnd sein wrawe sein bey der mes an sand lucas tag, vnd schullin beyde mess vruemin vnd opfirn; vnd wer daz versaumit, maystir adir maystrin, der gibt czway pfunt wachz czv pus, vnd daz schullin si tun czv sand lu- cas altir auf der huele. | Daz andir gesecz ist, das wir welln, daz man allin seln des nestin montags nach vnsir wra- wen tag vierstund in dem iar dinyn schol, vnd di vier dinst schuelln seyn czv vnsir wrawen auf der hule auf sand lucas altir, ab es der pfarrer vm di brudir behelt. 62 My chceme také, aby každý rok na, den svatého Lukáše | z cechu našeho dána byla a oféroväna je- dna sviece z devieti liber vosku, dobře zmalovaná, zlatem a střie- brem pěkně ozdobená, a ta sviece má zuostati v kostele matky božie na Lúži, a mají ji zapalovati na hody veliké, když dvě anebo tři sviece rozžhú a tato také s nimi, aby ji mohli poznati mezi jinymi,| że jest z cechu malćrskóho. Pakli by to bylo, že by ten farář chtěl, aby tu té sviece nebylo, a chtěl ji k svému požitku obrátiti, tehdy bratfie z femesla malórskóho maji tu svieci ofêrovati, kam budú chtieti. Také chcme, aby každý mistr i s svú paní na den svatého Lu- káše mají býti na mši celé a mají oférovati | na oltář. svatého Lu- káše; pakli by to kto zmeškal, buď mistr neb mistryně, takový neb taková má dvě libře vosku pokuty propadniti. Druhé ustavenie jest, abychme za všecky duše ten první pon- dělí po matce božie čtyřikrát v roce službu činili, a ty čtyři služby aby byly u matky božie | na Liżi na oltáři svatého Lu- káše, ač farář sč bratřím zachová. 69 70 71 72
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Wir welln auch, wen eyn leych 8 in der czech wirt, vnd der mey- 10 1 © [um stir adir di wrawe nieht ezv opfir get, ab man ins sayt, der geyt eyn halbs pfunt wachs czv pus. Wir welln auch gemeinleich, wen man eynem meystir adir ey- nir meystrin adir eynim kynd vbir ezwelf iar dy kerezen vnd das tuch leicht, dem schol man ge- byn suebyn pfunt wachz | aus der ezech. Vnd wen man eyn knecht adir eyn mayd bestat, dem schol man daz tuch vnd vier kerczyn vnd eyn halb pfunt wachz leyhin aus der czech. Wir welln auch all gemayn- leych, wen eyn leych in der czech wirt, daz der bruder meystir vnd di drey, di di slussel | habin, schullin do bey beleyben, bys dy leich wiert bestat, so schullin si sich des tuchs vnd der kerczyn vnderwindyn; der des nicht en- tete, der geb eyn halb phunt wachz czv puss. Vnd wir welln auch, wen wier haben eyn leich in der czech vndir meystirn vnd meystrin, vnd das man di leich czv kirchin tra- gin schol, so schol man di brif aus der puchsyn nemen, vnd wel- chir vier namen man begreift, dy vier schulln czv hant yer men- til von in tun vnd schulln man- ') In der Handschrift z. 63 My tak6 cheme, kdyZ by kto umřel z cechu, aby všichni mistři i jich ženy byli na ofére, kdyZ jim bude pověděno; pakli by kto nebyl, takový má puol libry vo- sku propadnüti. Také chcme všichni, když by jeden mistr nebo mistryně | nebo jich dietě přes dvanádcte let umřel, tehdy svieci mají jemu pójčiti s příkrovem, a také mají jemu z cechu dáti sedm liber vosku. A když by jeden tovařiš neb dievka jich umřel, také svieci a příkrovu i také puol libry vo- sku z cechu mají jemu pójčiti.; Chceme také všichni jednosvor- ně, kdy by kto umřel z našeho cechu, tehdy mistr bratrský ati třie, kteříž klíče mají, mají zuo- stati při tom těle, až i bude po- chováno, a když bude pochováno, tehdy mají příkrov a sviece scho- vati; pakli by toho kto neučinil, puol libry vosku má propadnüti.| Také chceme, kdy by který mistr nebo mistryně z cechu umřel, a když by tělo k hrobu chtěli nésti, tehdy jména všech mistruov na lístkách napsaná do pušky mají vložena býti, a kteréž by lístky. čtyři najprvé byly vytaženy, ti bez odpieranie hned své pláště s") sebe mají svrci a v bratrské sě 73 74 75
Wir welln auch, wen eyn leych 8 in der czech wirt, vnd der mey- 10 1 © [um stir adir di wrawe nieht ezv opfir get, ab man ins sayt, der geyt eyn halbs pfunt wachs czv pus. Wir welln auch gemeinleich, wen man eynem meystir adir ey- nir meystrin adir eynim kynd vbir ezwelf iar dy kerezen vnd das tuch leicht, dem schol man ge- byn suebyn pfunt wachz | aus der ezech. Vnd wen man eyn knecht adir eyn mayd bestat, dem schol man daz tuch vnd vier kerczyn vnd eyn halb pfunt wachz leyhin aus der czech. Wir welln auch all gemayn- leych, wen eyn leych in der czech wirt, daz der bruder meystir vnd di drey, di di slussel | habin, schullin do bey beleyben, bys dy leich wiert bestat, so schullin si sich des tuchs vnd der kerczyn vnderwindyn; der des nicht en- tete, der geb eyn halb phunt wachz czv puss. Vnd wir welln auch, wen wier haben eyn leich in der czech vndir meystirn vnd meystrin, vnd das man di leich czv kirchin tra- gin schol, so schol man di brif aus der puchsyn nemen, vnd wel- chir vier namen man begreift, dy vier schulln czv hant yer men- til von in tun vnd schulln man- ') In der Handschrift z. 63 My tak6 cheme, kdyZ by kto umřel z cechu, aby všichni mistři i jich ženy byli na ofére, kdyZ jim bude pověděno; pakli by kto nebyl, takový má puol libry vo- sku propadnüti. Také chcme všichni, když by jeden mistr nebo mistryně | nebo jich dietě přes dvanádcte let umřel, tehdy svieci mají jemu pójčiti s příkrovem, a také mají jemu z cechu dáti sedm liber vosku. A když by jeden tovařiš neb dievka jich umřel, také svieci a příkrovu i také puol libry vo- sku z cechu mají jemu pójčiti.; Chceme také všichni jednosvor- ně, kdy by kto umřel z našeho cechu, tehdy mistr bratrský ati třie, kteříž klíče mají, mají zuo- stati při tom těle, až i bude po- chováno, a když bude pochováno, tehdy mají příkrov a sviece scho- vati; pakli by toho kto neučinil, puol libry vosku má propadnüti.| Také chceme, kdy by který mistr nebo mistryně z cechu umřel, a když by tělo k hrobu chtěli nésti, tehdy jména všech mistruov na lístkách napsaná do pušky mají vložena býti, a kteréž by lístky. čtyři najprvé byly vytaženy, ti bez odpieranie hned své pláště s") sebe mají svrci a v bratrské sě 73 74 75
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M tz 1 e 14 tillaz dy leyeh ezv kirchen tra- gen; vnd treit yr keyner vebir daz eyn mantil an, der gibt eyn halb pfunt wachz czv puss. Wel- chir des nicht entut, der gibt eyn pfunt wachz czv pus. Ver vil prudersaft habin. Wir welln auch, wer vnsir czech “ habin wil, der mus | geben eyn halb schok, all quatemper eyn halbyn vierdung mit allim, daz darezv gehoert; vnd gibt er nicht ezy der andern quatemper ein hal- byn vierdung, so ist das erst wer- lorn. Ver nycht gelt gibt. Wir welln auch daz, wer seyn pfenning nicht inpringet, als er von recht schol, versaumt er iz dreistund, so gibt | er ezv dem vierden mal als vil darezv, als er versaumt hat, als lang bis er auf eyn vierdung kuemt. Vnd gibt er nieht den vierdung, wen in der bruder meystir mant, er gibt im selber vrlaub aus der ezoch. Vnd wirt im in der vrist der czech not, man leicht ims nicht, den er hab es allissamt verricht. | Ven pruder meyster fersaumt. Vud welln auch, das keyner vnder den dreyn, di di slussel tragin, wersaumen schol, wen man si habin muss, so man di pfening 64 oblekúce, to | tělo mají k hrobu 7€ nésti. Pakli by kto v svém rise chtél nésti, má puol libry vo- sku dáti, a pakli by kto nechtěl mrtvého nésti, ten má celú libru vosku do cechu dáti. O přijetí do cechu. Také cheme, ktoZ by žádal s námi v cechu býti, ten musí puol kopy do cechu dáti a to rozdielně na každé suché dni puol věrdunku i | s těmi věcmi, což k tomu při- slušejí ; pakli by nedal druhých pe- néz na druhé suché dni, tehdy to, což jest prvé dal, bude ztra- ceno. Takó cheme, aby každý své penieze přinesl, kteréž má z práva dáti, a pakli by zmeškal potřikrát, tehdy čtvrté má dáti tak mnoho k tomu, jakož jest mnoho zmeškal tak dlúho, až by | do věrdunku přišlo, a pakli by toho věrdunku nedal, tehdy mohůú jeho z cechu vyvrci. A pakli by v tom času co jemu bylo z cechu potřebie, nemá jemu pójčeno ani dáno býti, do- kadž by prvé zadržaného nedal a nezaplatil. Od peněz klíčky. Chceme také, jestli že by který z těch tří, kteříž klíče mají, zmeškal klíčkem, když by | pe- nieze dávali a neměl by jeho, 77 78 79
M tz 1 e 14 tillaz dy leyeh ezv kirchen tra- gen; vnd treit yr keyner vebir daz eyn mantil an, der gibt eyn halb pfunt wachz czv puss. Wel- chir des nicht entut, der gibt eyn pfunt wachz czv pus. Ver vil prudersaft habin. Wir welln auch, wer vnsir czech “ habin wil, der mus | geben eyn halb schok, all quatemper eyn halbyn vierdung mit allim, daz darezv gehoert; vnd gibt er nicht ezy der andern quatemper ein hal- byn vierdung, so ist das erst wer- lorn. Ver nycht gelt gibt. Wir welln auch daz, wer seyn pfenning nicht inpringet, als er von recht schol, versaumt er iz dreistund, so gibt | er ezv dem vierden mal als vil darezv, als er versaumt hat, als lang bis er auf eyn vierdung kuemt. Vnd gibt er nieht den vierdung, wen in der bruder meystir mant, er gibt im selber vrlaub aus der ezoch. Vnd wirt im in der vrist der czech not, man leicht ims nicht, den er hab es allissamt verricht. | Ven pruder meyster fersaumt. Vud welln auch, das keyner vnder den dreyn, di di slussel tragin, wersaumen schol, wen man si habin muss, so man di pfening 64 oblekúce, to | tělo mají k hrobu 7€ nésti. Pakli by kto v svém rise chtél nésti, má puol libry vo- sku dáti, a pakli by kto nechtěl mrtvého nésti, ten má celú libru vosku do cechu dáti. O přijetí do cechu. Také cheme, ktoZ by žádal s námi v cechu býti, ten musí puol kopy do cechu dáti a to rozdielně na každé suché dni puol věrdunku i | s těmi věcmi, což k tomu při- slušejí ; pakli by nedal druhých pe- néz na druhé suché dni, tehdy to, což jest prvé dal, bude ztra- ceno. Takó cheme, aby každý své penieze přinesl, kteréž má z práva dáti, a pakli by zmeškal potřikrát, tehdy čtvrté má dáti tak mnoho k tomu, jakož jest mnoho zmeškal tak dlúho, až by | do věrdunku přišlo, a pakli by toho věrdunku nedal, tehdy mohůú jeho z cechu vyvrci. A pakli by v tom času co jemu bylo z cechu potřebie, nemá jemu pójčeno ani dáno býti, do- kadž by prvé zadržaného nedal a nezaplatil. Od peněz klíčky. Chceme také, jestli že by který z těch tří, kteříž klíče mají, zmeškal klíčkem, když by | pe- nieze dávali a neměl by jeho, 77 78 79
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werslyesin schol ; wersaumt ir ey- nir vebir daz, er gibt eyn hal- byn grossin czv puss. Vnd vert der brueder eynir aus 16 der stat, an wellchin | sachin daz 16 1 -3 sey, der schol gebin, was er ver- saumt hat, wen er widir kuemt. Ven meister tocter ausgibt. Vnd ist daz, daz eyn meystir eyn tochtir hat, gibt er si eynem man, der der ezech nicht enhat, pitiett er vm di czech in iars frist, man schoł ims nicht versagin, also, daz er gebin schol sechs pfunt wachs; wen man | im di czech gibt, so schol er gebin czway pfunt, vnd darnach vbir vierezehin tag czwa pfunt, vnd awer vebir vierczehn tag czway; gibt er eins nicht, so ist daz an- der verlarn; vnd er schol recht habin als eyn ander meystir. Vnd ist, daz eins meystirs sun di czech wil han, | der schol ge- byn vier pfunt wachs alezv hant. Ven czven meister kryken. Ist daz, daz sich czwen mey- stir czvreden mit einnander in der czech, vnd wiert es den mey- stirn in di hende gegeben, vnd welln si den nicht volgin, wi es di meystir machin, vnd welln ia krigen, dy gebin im selber vrlaub aus der czech. ! 65 takový má pokuty puol groše pro- padnüti. Jestli pak Ze by kto z bratruov z města pro svú potřebu jel, tehdy, když by zasě přijel, to všecko, což jest zmeškal, má dáti. Jestli také že by který z mi- struov svú dceru dal za toho, ješto (t.j. jenžto) by cechu ne- měl | a prosil-li by, aby jeho při- jeli do cechu dfóve roku, tehdy takovému nemá býti odepřeno, ale mají jemu cechu přieti a takový má šest liber vosku do cechu dáti, dvě ve dvú nedělí a opět dvě ve dvú nedělí, a opět dvě ve dvi nedělí, a pakli by zmeškal dáti na který čas, tehda to, což prvé dal, má ztraceno všecko býti, a pak-|li by napořád dal, tehdy má takové právo jako jiný mistr. Jestli že by syn kterého mistra ehtél cech pfijieti, tem (t. j. ten) má hned čtyři libry vosku do cechu dáti. Vo vádě mistrské. Jestli že by dva mistři sobě v cechu pfimlivali, a bylo by to mistróm v ruce dáno, a nechtěl-li by mistruov poslüchati, kterakZ by mezi | nimi učinili a přes to sé vždy vadili, takoví sč sami cechu odsuzují. 80 81
werslyesin schol ; wersaumt ir ey- nir vebir daz, er gibt eyn hal- byn grossin czv puss. Vnd vert der brueder eynir aus 16 der stat, an wellchin | sachin daz 16 1 -3 sey, der schol gebin, was er ver- saumt hat, wen er widir kuemt. Ven meister tocter ausgibt. Vnd ist daz, daz eyn meystir eyn tochtir hat, gibt er si eynem man, der der ezech nicht enhat, pitiett er vm di czech in iars frist, man schoł ims nicht versagin, also, daz er gebin schol sechs pfunt wachs; wen man | im di czech gibt, so schol er gebin czway pfunt, vnd darnach vbir vierezehin tag czwa pfunt, vnd awer vebir vierczehn tag czway; gibt er eins nicht, so ist daz an- der verlarn; vnd er schol recht habin als eyn ander meystir. Vnd ist, daz eins meystirs sun di czech wil han, | der schol ge- byn vier pfunt wachs alezv hant. Ven czven meister kryken. Ist daz, daz sich czwen mey- stir czvreden mit einnander in der czech, vnd wiert es den mey- stirn in di hende gegeben, vnd welln si den nicht volgin, wi es di meystir machin, vnd welln ia krigen, dy gebin im selber vrlaub aus der czech. ! 65 takový má pokuty puol groše pro- padnüti. Jestli pak Ze by kto z bratruov z města pro svú potřebu jel, tehdy, když by zasě přijel, to všecko, což jest zmeškal, má dáti. Jestli také že by který z mi- struov svú dceru dal za toho, ješto (t.j. jenžto) by cechu ne- měl | a prosil-li by, aby jeho při- jeli do cechu dfóve roku, tehdy takovému nemá býti odepřeno, ale mají jemu cechu přieti a takový má šest liber vosku do cechu dáti, dvě ve dvú nedělí a opět dvě ve dvú nedělí, a opět dvě ve dvi nedělí, a pakli by zmeškal dáti na který čas, tehda to, což prvé dal, má ztraceno všecko býti, a pak-|li by napořád dal, tehdy má takové právo jako jiný mistr. Jestli že by syn kterého mistra ehtél cech pfijieti, tem (t. j. ten) má hned čtyři libry vosku do cechu dáti. Vo vádě mistrské. Jestli že by dva mistři sobě v cechu pfimlivali, a bylo by to mistróm v ruce dáno, a nechtěl-li by mistruov poslüchati, kterakZ by mezi | nimi učinili a přes to sé vždy vadili, takoví sč sami cechu odsuzují. 80 81
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18 19 20 21 Knecht krykt mit dem meyster. Ist daz sich eyn knecht mit seinem meystir czuredt, vnd stet auf und wil nicht arbeytin, den selben knecht schol kein meystir hy nicht haldin; helt in imt mit wissen darvbir, der schol eyn vierdung geben ezv puss. Der meystir vnd der knech(t) schullns dem brudir meystir vnd den viern vuerlegen, wi es | denn di machin, also schol es seyn. Volgt der meystir nicht, den knecht mag halden wer do wil; volgit der knecht nich(t), den schol keyn meystir fuerbas haldin. Daz tueh vnd di kerezyn schol man nymant leyhen den eyns bru- dirs teglich gesind; vnd ist es nicht seyn tegleich gesind an allin dingen | adir seyn almusner adir almvsnerin, nimt ers darvebir, er gibt eyn vierdunk ezv puss. Vnd wer der groestin kerezyn eyne pricht, der schol geben ezwen gross ezv puss, vnd wer der cley- nein eyne bricht, der geb eyn grossen czv puss. Vnd wir welln, wen di meyst meng bey eyn-; ander ist vad man daz buch list, wer nicht kuemet in der czeyt vnd kuemet, wen man daz buch gelesin hat, der gibt vier haller czv puss. Wir welln auch, wen der bru- dir meystir den bruedirn czvsa- men gebeut, wer do nicht kuemt, 66 Který by sč tovaryš svadil s mistrem svým. Jestli že by který tovařiš s svým mistrem řečí sč potekl nebo sva- dil a v tom vstal a nedělal, tako- vého tovařiše žádný z mistruov zde nemá chovati; pakli by cho- val a věda, takový propadne věr- dunk. Ten mistr a ten tovařiš | mají dáti na čtyři cechmistry 3 kterak by ti mezi nimi učinili, aby tak bylo; a pakli by mistr nechtěl po- slúchati, tehdy takového tovařiše muož každý chovati; a pakli by nechtěl tovařiš učiniti, tehdy ne- má jeho žádný chovati. A také příkrovu a svěc ne- mají žádnému pójčeti než tova- řišóm a dievkám | bratrskym, kte- říž jim na každý den slúžie anebo jich almużnikóm ; a, pakli by bratr jiným pójčil, takový má věrdunk propadnüti. Pakli kto jednu svieci zkazi větčí, má dva groše dáti, a kto menší, má groš dáti. My chceme, když mistři jsú v ce- chu a kniehy čtú, a kto zmešká tu hodinu a nepřijde a kdy by kniehy dočtli; má čtyři haléře dáti. | O vobeslání do cechu. Také chceme, když by mistr bra- trský bratřím přikázal pohromadě 83 84 8i
18 19 20 21 Knecht krykt mit dem meyster. Ist daz sich eyn knecht mit seinem meystir czuredt, vnd stet auf und wil nicht arbeytin, den selben knecht schol kein meystir hy nicht haldin; helt in imt mit wissen darvbir, der schol eyn vierdung geben ezv puss. Der meystir vnd der knech(t) schullns dem brudir meystir vnd den viern vuerlegen, wi es | denn di machin, also schol es seyn. Volgt der meystir nicht, den knecht mag halden wer do wil; volgit der knecht nich(t), den schol keyn meystir fuerbas haldin. Daz tueh vnd di kerezyn schol man nymant leyhen den eyns bru- dirs teglich gesind; vnd ist es nicht seyn tegleich gesind an allin dingen | adir seyn almusner adir almvsnerin, nimt ers darvebir, er gibt eyn vierdunk ezv puss. Vnd wer der groestin kerezyn eyne pricht, der schol geben ezwen gross ezv puss, vnd wer der cley- nein eyne bricht, der geb eyn grossen czv puss. Vnd wir welln, wen di meyst meng bey eyn-; ander ist vad man daz buch list, wer nicht kuemet in der czeyt vnd kuemet, wen man daz buch gelesin hat, der gibt vier haller czv puss. Wir welln auch, wen der bru- dir meystir den bruedirn czvsa- men gebeut, wer do nicht kuemt, 66 Který by sč tovaryš svadil s mistrem svým. Jestli že by který tovařiš s svým mistrem řečí sč potekl nebo sva- dil a v tom vstal a nedělal, tako- vého tovařiše žádný z mistruov zde nemá chovati; pakli by cho- val a věda, takový propadne věr- dunk. Ten mistr a ten tovařiš | mají dáti na čtyři cechmistry 3 kterak by ti mezi nimi učinili, aby tak bylo; a pakli by mistr nechtěl po- slúchati, tehdy takového tovařiše muož každý chovati; a pakli by nechtěl tovařiš učiniti, tehdy ne- má jeho žádný chovati. A také příkrovu a svěc ne- mají žádnému pójčeti než tova- řišóm a dievkám | bratrskym, kte- říž jim na každý den slúžie anebo jich almużnikóm ; a, pakli by bratr jiným pójčil, takový má věrdunk propadnüti. Pakli kto jednu svieci zkazi větčí, má dva groše dáti, a kto menší, má groš dáti. My chceme, když mistři jsú v ce- chu a kniehy čtú, a kto zmešká tu hodinu a nepřijde a kdy by kniehy dočtli; má čtyři haléře dáti. | O vobeslání do cechu. Také chceme, když by mistr bra- trský bratřím přikázal pohromadě 83 84 8i
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22 23 tz He der gibt eyn halben grossen czv puss. Wir welln | auch, daz man ni- mant ezv brudir meystir kysin schol wen eyn moler, vnd wir welln, daz nieman schol dy slussil halden wen eynir aus dem hantwerk. Vnd wir welln auch, wer do vurbringt eyn heymleichin rat, der schol eyn vierdunk ezv puss geben vnd schol in den rat vur- bas nimmer | kumen. Sol nymant reden in der czech. Wir welln auch, daz niemant red in der czech, nur also vil daz der czech vnd der bruder wrum sey; hat er awer hincz ey- nem andern icht czv reden, daz schol er der vier eyn lassen re- den; redt er vebir daz selbir, so gibt er eyn ha(l)bz pfunt wachz czu puss, | vnd all dy im helfin mit red, di gebyn dy selbin puss. Vnd ist daz, daz der bruder meystir vnd dy vier yemant key- ner puss erlassen, dy in dem puch geschribin werdyn, dy schulln si selben gebin. 67 býti, a kto by nepřišel, má puol groše pokuty dáti. My také chceme, aby žádného za mistra bratrského nevolili, nežli maléře ; a také cheme, aby žádný klíčuov nechoval, nežli jeden z na- šeho řemesla. Rady vynešenie.!) Dále cheme, ktož by pronesl tajnü raddu, ten má vérdunk pro- padnáti a po ten den nemá viece do raddy choditi. O mluvení v cechu. Dále chceme, aby žádný v | ce- chu nic jiného nemluvil než to- liko jedno tak mnoho, ješto by cechu a bratřím užitečné bylo. A jestli že má kto žalobu uči- niti na druhého, tehdy má žá- dati jednoho z čtyr starších, aby zaň v cechu mluvili ; pakli by sám přes to chtěl mluviti, takový puol libry vosku pokuty propadne, a všichni, ktož by jeho v tom fidro- vali | anebo zastávali, takoví také též dajte. Vo brání pokuty. Jestli také že by cechmistr anebo čtyřie starší z řemesla komu od- pustili anebo zanedbali pokuty, kteréž v kniehy vepsäny budü, | mají sami tu pokutu do cechu dáti. 1) Dieser Absatz befindet sich in der Handschrift auf Seite 87 hinter dem Absatze ,O mluveni v cechu". * 86 87 88
22 23 tz He der gibt eyn halben grossen czv puss. Wir welln | auch, daz man ni- mant ezv brudir meystir kysin schol wen eyn moler, vnd wir welln, daz nieman schol dy slussil halden wen eynir aus dem hantwerk. Vnd wir welln auch, wer do vurbringt eyn heymleichin rat, der schol eyn vierdunk ezv puss geben vnd schol in den rat vur- bas nimmer | kumen. Sol nymant reden in der czech. Wir welln auch, daz niemant red in der czech, nur also vil daz der czech vnd der bruder wrum sey; hat er awer hincz ey- nem andern icht czv reden, daz schol er der vier eyn lassen re- den; redt er vebir daz selbir, so gibt er eyn ha(l)bz pfunt wachz czu puss, | vnd all dy im helfin mit red, di gebyn dy selbin puss. Vnd ist daz, daz der bruder meystir vnd dy vier yemant key- ner puss erlassen, dy in dem puch geschribin werdyn, dy schulln si selben gebin. 67 býti, a kto by nepřišel, má puol groše pokuty dáti. My také chceme, aby žádného za mistra bratrského nevolili, nežli maléře ; a také cheme, aby žádný klíčuov nechoval, nežli jeden z na- šeho řemesla. Rady vynešenie.!) Dále cheme, ktož by pronesl tajnü raddu, ten má vérdunk pro- padnáti a po ten den nemá viece do raddy choditi. O mluvení v cechu. Dále chceme, aby žádný v | ce- chu nic jiného nemluvil než to- liko jedno tak mnoho, ješto by cechu a bratřím užitečné bylo. A jestli že má kto žalobu uči- niti na druhého, tehdy má žá- dati jednoho z čtyr starších, aby zaň v cechu mluvili ; pakli by sám přes to chtěl mluviti, takový puol libry vosku pokuty propadne, a všichni, ktož by jeho v tom fidro- vali | anebo zastávali, takoví také též dajte. Vo brání pokuty. Jestli také že by cechmistr anebo čtyřie starší z řemesla komu od- pustili anebo zanedbali pokuty, kteréž v kniehy vepsäny budü, | mají sami tu pokutu do cechu dáti. 1) Dieser Absatz befindet sich in der Handschrift auf Seite 87 hinter dem Absatze ,O mluveni v cechu". * 86 87 88
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25 26 236 226 68 Ver di pruder stroft. Wer dy saczung straffit, dy di meystir gemacht vnd gesaczt ha- byn, der gibt eyn | vierdunk ezv puss. Dorum haben dy moler vnd dy schylder sand lucas in yer czech erwelt vnd an seynem tag mess fruemen vid yer opfir aus ier czech opfirn, vad woldin sand lu- cas dam(i)t eren, daz er der erst ist gewest, der ye vnsir wrawen bild gemalt hat. | Wier wellin auch, daz dy vier, di der czech meystir seyn, schulln verrichtin allis daz, daz in der czech czverrichtin ist, dy weyl sy czechmeystir seyn. Vnd schulln auch dy puss, dy bey yerem czech- meystirtum verworeht wiert; vnd tun sy des nicht vad sporn es auf dy andirn, dy geben czv gros- syn ezv puss. II. Item jestli Ze by kto tato svole- nie mistrské (sic) a ustavenie aneb jedno z nich hanél, takovy má vérdunk pokuty propadnüti. A protož maléři a štítaři cech ke cti svatého Lukáše sú sobě zvolili a na den jeho na mši jich oběti à oféru z cechu oférují, chtiece | svatého Lukáše tiem po- ctiti, že jest on najprvnější ten byl, kterýž je obraz matky božie maloval. Vo cechmistřích. Dále také chceme, aby ti čtyřie cechmistři všecky věci jednali, což mají jednati a pilni byli ce- chu dotad, dokad sú cechmistři. A také aby všecky pokuty vybie- rali, kteréž by za jich cechmistr- stvie propadeny byly | a pakli by toho neučinili a na jiné potomnie cechmistry svaliti chtěli a tudy toho zniknûti, majf po groši po- kuty propadnûti. a) Nota suscepimus jus fratrum Nicolaus snycer et Michael pictor, die dominico post festum epifaniae invenimus in parata pecunia (cen)tum grossos. b) Nota Nicolaus snycer et Michael pietor susceperunt jus fra- ternita(ti)s, die dominico post festum epifaniae invenimus in parata 89 90
25 26 236 226 68 Ver di pruder stroft. Wer dy saczung straffit, dy di meystir gemacht vnd gesaczt ha- byn, der gibt eyn | vierdunk ezv puss. Dorum haben dy moler vnd dy schylder sand lucas in yer czech erwelt vnd an seynem tag mess fruemen vid yer opfir aus ier czech opfirn, vad woldin sand lu- cas dam(i)t eren, daz er der erst ist gewest, der ye vnsir wrawen bild gemalt hat. | Wier wellin auch, daz dy vier, di der czech meystir seyn, schulln verrichtin allis daz, daz in der czech czverrichtin ist, dy weyl sy czechmeystir seyn. Vnd schulln auch dy puss, dy bey yerem czech- meystirtum verworeht wiert; vnd tun sy des nicht vad sporn es auf dy andirn, dy geben czv gros- syn ezv puss. II. Item jestli Ze by kto tato svole- nie mistrské (sic) a ustavenie aneb jedno z nich hanél, takovy má vérdunk pokuty propadnüti. A protož maléři a štítaři cech ke cti svatého Lukáše sú sobě zvolili a na den jeho na mši jich oběti à oféru z cechu oférují, chtiece | svatého Lukáše tiem po- ctiti, že jest on najprvnější ten byl, kterýž je obraz matky božie maloval. Vo cechmistřích. Dále také chceme, aby ti čtyřie cechmistři všecky věci jednali, což mají jednati a pilni byli ce- chu dotad, dokad sú cechmistři. A také aby všecky pokuty vybie- rali, kteréž by za jich cechmistr- stvie propadeny byly | a pakli by toho neučinili a na jiné potomnie cechmistry svaliti chtěli a tudy toho zniknûti, majf po groši po- kuty propadnûti. a) Nota suscepimus jus fratrum Nicolaus snycer et Michael pictor, die dominico post festum epifaniae invenimus in parata pecunia (cen)tum grossos. b) Nota Nicolaus snycer et Michael pietor susceperunt jus fra- ternita(ti)s, die dominico post festum epifaniae invenimus in parata 89 90
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69 pecunia LIII grossos et Rubin tenetur XLVII grossis et de toto, cui concessimus candelas, XII grossos, et de clipeis mediam se- xagenam. III. Nota quae dedimus de portatione candelarum, quando obi(i)t 236 imperatrix, V grossos. IV. Nota pecuniam fraternitatis, circa festum nativitatis miserunt 235 magistri fraternitatis II sexagenas grossorum minus VIII grossis,1) et magistri fraternitatis sunt magister Ulrich et magister Claus glazer. V. Anno domini M°IIIIXIII. dominico die proxima [sic] post divi- 226 sionem apostolorum convenit iuvenem ad tres annos Cuncz scul(p)- tor et in duobus annis debet sibi I sexagenam grossorum et ioppu- lam, et in tertio anno debet sibi dare pro septimana II grossos. Et hoc notum est magistris iuratis illius anni Lunda et magistro Wanko et coram communitate magistrorum Antiquae civitatis, et ibidem sub iuramento promisit ex bona voluntate. VI. Anno domini M°C(CCC)XIII. in quatuor tempora sancti Mathei 225 apostoli evangelistae et iuratorum magistri Nicolai Rohlyk et Jo- hannis Stryela dictus Johannes Fusch convenit iuvenem V annis et V. anno debet dare sibi II grossos (v. S. 38). VII. Anno domini M°CCC(C)°XIIII. et tempore magistri Claus et 225 magistri Mathei iuratorum magister Nicolaus Rohlyk concordavit unum iuvenem VI annis Johannem dictum Jenkonis sartoris filium de Gylowe. 1) „Minus VIII gr.“ durchgestrichen und „4° minus“ überschrieben, was aber ebenfalls durchgestrichen wurde.
69 pecunia LIII grossos et Rubin tenetur XLVII grossis et de toto, cui concessimus candelas, XII grossos, et de clipeis mediam se- xagenam. III. Nota quae dedimus de portatione candelarum, quando obi(i)t 236 imperatrix, V grossos. IV. Nota pecuniam fraternitatis, circa festum nativitatis miserunt 235 magistri fraternitatis II sexagenas grossorum minus VIII grossis,1) et magistri fraternitatis sunt magister Ulrich et magister Claus glazer. V. Anno domini M°IIIIXIII. dominico die proxima [sic] post divi- 226 sionem apostolorum convenit iuvenem ad tres annos Cuncz scul(p)- tor et in duobus annis debet sibi I sexagenam grossorum et ioppu- lam, et in tertio anno debet sibi dare pro septimana II grossos. Et hoc notum est magistris iuratis illius anni Lunda et magistro Wanko et coram communitate magistrorum Antiquae civitatis, et ibidem sub iuramento promisit ex bona voluntate. VI. Anno domini M°C(CCC)XIII. in quatuor tempora sancti Mathei 225 apostoli evangelistae et iuratorum magistri Nicolai Rohlyk et Jo- hannis Stryela dictus Johannes Fusch convenit iuvenem V annis et V. anno debet dare sibi II grossos (v. S. 38). VII. Anno domini M°CCC(C)°XIIII. et tempore magistri Claus et 225 magistri Mathei iuratorum magister Nicolaus Rohlyk concordavit unum iuvenem VI annis Johannem dictum Jenkonis sartoris filium de Gylowe. 1) „Minus VIII gr.“ durchgestrichen und „4° minus“ überschrieben, was aber ebenfalls durchgestrichen wurde.
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VIII. 229 My maléři svolili smy spolu vóbec, že chceme mieti službu ten den po světým (sic) Lukáši a tu aby každý mistr1) byl i jeho žena večer na nešpoře a ráno na mši, ač by oba dva nemohla býti, ale aby vždy jeden byl na nešpoře a oba dva na mši na svatého Lu- káše pod tú pokutů 1/2 libry vosku. IX. 235 Mistr2) Jan Černý z3) Malé strany ujednali robence Jana z Ná- choda za tři leta a kopu jemu dáti mistru v tom času, kterúž zaň dal mistru Jankovi Malému. A to se stalo před mistry v Starém městě před mistrem Jakubem Vaňkem, Michalem, cechmistry. X. 27 Ktož by koho pohaněl v diele nebo v pověsti. Item anno domini Mm° CCCC'XXXV° omnes magistri artis pictoriae super isto unanimiter decreverunt et sponte unanimi con- sensu concluserunt, quod quilibet in nostro artificio existens, sit hoc vitrator vel pictor, unus alterum confundere nullatenus praesumat, sit hoc in fama vel in labore. Starším nižádný aby v řeč nevskakoval. 28 Item senioribus| loquentibus nullus se eorum sermoni intro- misceat, sed eorum sermonem cum diligentia attendat, et sic eorum sermone finito unus quisque provide loquatur id, quod sibi videbi- tur utile, bonum et honestum. 29 Kto by sě třel v dielo sjednané druhému. Item decreverunt, quod nullus pictorum vel vitratorum se de alterius labore intromittere praesumat, puta si unus iam laborem conveniret, et alter occulte superveniens eius laborem confundendo de minori pretio conveniret, istum volens a labore deprimere. Et si talis per dignum testimonium fuerit a(t)testatus, tunc talis sine 1) Die Handschrift hat „mistir“. 2) Wahrscheinlich wollte der Schreiber zuerst „Mag(ister)“ schreiben, dann machte er ein undeutliches y darüber. *) Die Handschrift hat „ss".
VIII. 229 My maléři svolili smy spolu vóbec, že chceme mieti službu ten den po světým (sic) Lukáši a tu aby každý mistr1) byl i jeho žena večer na nešpoře a ráno na mši, ač by oba dva nemohla býti, ale aby vždy jeden byl na nešpoře a oba dva na mši na svatého Lu- káše pod tú pokutů 1/2 libry vosku. IX. 235 Mistr2) Jan Černý z3) Malé strany ujednali robence Jana z Ná- choda za tři leta a kopu jemu dáti mistru v tom času, kterúž zaň dal mistru Jankovi Malému. A to se stalo před mistry v Starém městě před mistrem Jakubem Vaňkem, Michalem, cechmistry. X. 27 Ktož by koho pohaněl v diele nebo v pověsti. Item anno domini Mm° CCCC'XXXV° omnes magistri artis pictoriae super isto unanimiter decreverunt et sponte unanimi con- sensu concluserunt, quod quilibet in nostro artificio existens, sit hoc vitrator vel pictor, unus alterum confundere nullatenus praesumat, sit hoc in fama vel in labore. Starším nižádný aby v řeč nevskakoval. 28 Item senioribus| loquentibus nullus se eorum sermoni intro- misceat, sed eorum sermonem cum diligentia attendat, et sic eorum sermone finito unus quisque provide loquatur id, quod sibi videbi- tur utile, bonum et honestum. 29 Kto by sě třel v dielo sjednané druhému. Item decreverunt, quod nullus pictorum vel vitratorum se de alterius labore intromittere praesumat, puta si unus iam laborem conveniret, et alter occulte superveniens eius laborem confundendo de minori pretio conveniret, istum volens a labore deprimere. Et si talis per dignum testimonium fuerit a(t)testatus, tunc talis sine 1) Die Handschrift hat „mistir“. 2) Wahrscheinlich wollte der Schreiber zuerst „Mag(ister)“ schreiben, dann machte er ein undeutliches y darüber. *) Die Handschrift hat „ss".
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71 omni remissione unam sexagenam grossorum deponat, I fertonem dominis et alium iudici et 1/2 sexagenam in artificium. Vynášenie rady z1) cechu. Item quicunque consilium seniorum et communitatis aliunde 30 inprovise detulerit sive illis, quibus non debet revelari, revelaverit, talis ex consensu omnium magistrorum ab artificio deponi debet tali modo, ut nunquam plus illo artificio utatur. XI. Item stalo sě jest svolenie všech mistróv maléřóv a sklená- 30 řóv takto, že cechmistři a obecní mistři všichni jednostajně, zname- najíce zapomenutie svých práv, svobod a obdarování, žádosť měli, aby svá práva, svobody a obdarovánie slyšeli a věděli, při tom také péči majíce, aby ta práva, svobody i obdarovánie všetečně a své- volně od jednoho každého z nás vynášeny nebyly k z(1)ehčení, uči- nili sú mezi sebú slib tento... XII. Item anno domini Mmo CCCCOXXXVIII° in die sancti Wence- 31 slai martiris convenerant omnes magistri artis pictoriae et ibi una- nimiter et una voluntate assensum dederunt, ut quilibet magistro- rum in quatuor temporibus quater per annum unusquisque unum grossum ad fiscum eiusdem artificii dare teneretur pro reformatione eiusdem artificii, nullo recusante. Qua(e) consuetudo aput antiquos magistros inviolabiliter tenebatur, et magistri hanc consuetudinem parvipendere nolentes unanimiter confirmaverunt, magistris seniori- bus eiusdem artificii tunc temporis existentibus Procopio Kunczonis et Nicolao Slowak, in domo Angeli apotecarii in acie in platea aurifabrorum contra Rubeos carpones. Sub poena magistrorum XV grossorum. XIII. Anno XLI° na tomto sú sě mistři řemesla maléřského svolili 227 jednostajně: najprvé ktož by sě vytrhl z mistruov, a chtěl by sám svévolně býti proti svolení řádnému a společnému mistrskému, i utekl by sě a žaloval neboli haněl mistry, buďto ku pánóm neboli k ko- 1) Die Handschrift hat „s“.
71 omni remissione unam sexagenam grossorum deponat, I fertonem dominis et alium iudici et 1/2 sexagenam in artificium. Vynášenie rady z1) cechu. Item quicunque consilium seniorum et communitatis aliunde 30 inprovise detulerit sive illis, quibus non debet revelari, revelaverit, talis ex consensu omnium magistrorum ab artificio deponi debet tali modo, ut nunquam plus illo artificio utatur. XI. Item stalo sě jest svolenie všech mistróv maléřóv a sklená- 30 řóv takto, že cechmistři a obecní mistři všichni jednostajně, zname- najíce zapomenutie svých práv, svobod a obdarování, žádosť měli, aby svá práva, svobody a obdarovánie slyšeli a věděli, při tom také péči majíce, aby ta práva, svobody i obdarovánie všetečně a své- volně od jednoho každého z nás vynášeny nebyly k z(1)ehčení, uči- nili sú mezi sebú slib tento... XII. Item anno domini Mmo CCCCOXXXVIII° in die sancti Wence- 31 slai martiris convenerant omnes magistri artis pictoriae et ibi una- nimiter et una voluntate assensum dederunt, ut quilibet magistro- rum in quatuor temporibus quater per annum unusquisque unum grossum ad fiscum eiusdem artificii dare teneretur pro reformatione eiusdem artificii, nullo recusante. Qua(e) consuetudo aput antiquos magistros inviolabiliter tenebatur, et magistri hanc consuetudinem parvipendere nolentes unanimiter confirmaverunt, magistris seniori- bus eiusdem artificii tunc temporis existentibus Procopio Kunczonis et Nicolao Slowak, in domo Angeli apotecarii in acie in platea aurifabrorum contra Rubeos carpones. Sub poena magistrorum XV grossorum. XIII. Anno XLI° na tomto sú sě mistři řemesla maléřského svolili 227 jednostajně: najprvé ktož by sě vytrhl z mistruov, a chtěl by sám svévolně býti proti svolení řádnému a společnému mistrskému, i utekl by sě a žaloval neboli haněl mistry, buďto ku pánóm neboli k ko- 1) Die Handschrift hat „s“.
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72 mužkoli, chtě tudy řemeslo osočiti a pohaněti, takový z svolení všech mistruov má bez řeči řemesla prázden býti. 32 XIV. Item anno domini M'CCCC XLII° ante diem circumcisionis die dominico omnes magistri as(s)ensum dederunt, quando magistri seniores dirigerent pro aliquo ex communitate pro bono communi et ipse causa legitima non obstante venire recusaret, extunc pro poena unum grossum deponere non recuset irremisibiliter. XV. Léta od narozenie syna božieho tisícieho čtyrstého čtyřidcátého druhého ten den před svatým Vítem přijat jest Matěj Hora v ře- meslo skrze prosbu pana purgmistra a všech pánuov konšeluov, a tu přede všemi mistry našeho řemesla páni jemu sú přikázali, aby to, což má k řemeslu učiniti, aby všecko učinil, nic nepozuostavujíc krom toho, což jest prvé zadržel, aby jemu bylo odpuštěno. A dále při- kázali jemu, aby poslušen byl a nikam nechodil bez vuole mistrské. Pakli by co učinil proti mistróm neboli kam z města šel krom od- puštěnie mistruov, aby viec miesta prázden byl a zase sě nenavra- coval. A to všecko i jiné, což přislušie k řemeslu, slíbil jest v radě plné učiniti. A v ta doba sú páni byli: pan Pešík purgmistr, pan Matěj od Zlaté štiky, pan Materna Chan, Petr zlatník, Du(c)hek 34 kramář, rodič porybný, Mikuláš od Črveného jelena, Bernart od Samsona, Volf Mařík sedlář. 33 35 XVI. Item anno domini M'CCCC°XLV. concordia facta est inter magistrum Ssycham et Johannem filium magistri Sczepankonis per magistros seniores tunc temporis existentes videlicet Nicolaum dic- tum Slovak et Ambrosium filium Johannis Nigri, nec non et alios magistros videlicet Jacobum Peczkam, Nicolaum Zluticzky, Proco- pium Kunczonis, Johannem illuminatorem nec non et alios magi- stros eiusdem artis, quod ante dictus magister Ssycha praedicto Johanni filio Sczepankonis tenetur emere iopulam de barchano albo, et per annum integrum calciamenta et etiam bibales, qui ad eum spectant, omnino ei tribuere. Et supra dictus Johannes tenetur ei
72 mužkoli, chtě tudy řemeslo osočiti a pohaněti, takový z svolení všech mistruov má bez řeči řemesla prázden býti. 32 XIV. Item anno domini M'CCCC XLII° ante diem circumcisionis die dominico omnes magistri as(s)ensum dederunt, quando magistri seniores dirigerent pro aliquo ex communitate pro bono communi et ipse causa legitima non obstante venire recusaret, extunc pro poena unum grossum deponere non recuset irremisibiliter. XV. Léta od narozenie syna božieho tisícieho čtyrstého čtyřidcátého druhého ten den před svatým Vítem přijat jest Matěj Hora v ře- meslo skrze prosbu pana purgmistra a všech pánuov konšeluov, a tu přede všemi mistry našeho řemesla páni jemu sú přikázali, aby to, což má k řemeslu učiniti, aby všecko učinil, nic nepozuostavujíc krom toho, což jest prvé zadržel, aby jemu bylo odpuštěno. A dále při- kázali jemu, aby poslušen byl a nikam nechodil bez vuole mistrské. Pakli by co učinil proti mistróm neboli kam z města šel krom od- puštěnie mistruov, aby viec miesta prázden byl a zase sě nenavra- coval. A to všecko i jiné, což přislušie k řemeslu, slíbil jest v radě plné učiniti. A v ta doba sú páni byli: pan Pešík purgmistr, pan Matěj od Zlaté štiky, pan Materna Chan, Petr zlatník, Du(c)hek 34 kramář, rodič porybný, Mikuláš od Črveného jelena, Bernart od Samsona, Volf Mařík sedlář. 33 35 XVI. Item anno domini M'CCCC°XLV. concordia facta est inter magistrum Ssycham et Johannem filium magistri Sczepankonis per magistros seniores tunc temporis existentes videlicet Nicolaum dic- tum Slovak et Ambrosium filium Johannis Nigri, nec non et alios magistros videlicet Jacobum Peczkam, Nicolaum Zluticzky, Proco- pium Kunczonis, Johannem illuminatorem nec non et alios magi- stros eiusdem artis, quod ante dictus magister Ssycha praedicto Johanni filio Sczepankonis tenetur emere iopulam de barchano albo, et per annum integrum calciamenta et etiam bibales, qui ad eum spectant, omnino ei tribuere. Et supra dictus Johannes tenetur ei
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73 servire per unum annum integrum incipiendo a dominica Exurge quare usque futuram dominicam eandem tali modo sicut famulus domino in nullo contradicente. Et idem Ssycha tenetur eum fide- liter informare in arte pictoria, non tantum super laborem thass- karum, sed etiam in imaginibus, prout melius poterit, ita quod ipse in recessu ab ipso regratiaretur una cum parentibus suis, et quod ipse Johannes festivis diebus esset solicitus de studio suo in praesignando, sin1) autem per ammonitionem magistri studere non vellet, quod magistro culpa non ascribatur. XVII. Já Brožek maléř, měštěnín Starého města pražského, ne z při- 200 nucenie ale dobrovolně vyznávám tiemto zápisem před každým ži- vým člověkem, jakož mistři moji viny mně byli položili hodné, pro něž sú mi byli i řemeslo složili. A to sú tyto viny: Prvnie, že jsem robence neboli svého učedlníka sjednal k učení, a k tomu že sem jemu měl připlacovati a to k hanbě všech mistruov a k potupě i k záhubě všeho řemesla, a pro tu příčinu byl sem prvé tresktán a slíbil sem toho sě uchovati i nedbal sem. Druhá vina, že sem v svátky dělal, a také jsa proto od svých mistruov milostivě tresktán, nedbal sem sě toho svévolně uvarovati a uchovati. Třetie vina, že když sem měl s kým oč činiti mezi svými mistry, a mistřóm (sic) svým dada to v jich moc, aby nás o to dělili, a když sú mezi námi co vyřkli spravedlivého, líbilo-li mi sě to jich vyrčenie, tehdy sem držel, pakli mi sě nelíbilo, tehdy sem toho nechtěl přijieti, ale zavrhl sem k posměchu svým mistróm to jich vyrčenie. Kterýmižto svrchu psanými vinami, vyznávám dobrovolně, že sem vinen proti všem mistróm i proti všemu řemeslu a na milosť sě jim dávám; i chtě sě již těch všech věcí neřádných a nehodných vyvarovati a uchovati, vstúpil sem mezi mistry svého řemesla do plného cechu s múdrými a opatrnými lidmi, s panem Jankem Mandú, v ta doby rychtářem Starého města pražského, a s panem Vávrú, zlatníkem a měštění- nem téhož města pražského, kteřížto sú sě za mě přimlúvali a pro- sili, aby ty viny svrchu psané ráčili mi odpustiti pro Buoh a pro jich zasluhovánie. I ačkoli takové viny svrchu psané veliké neměly 202 201 1) Prof. Pangerl hat: "...de studio suo, in praesignando sui autem per ammonitionem magistri studere non vellet, oc....“!!
73 servire per unum annum integrum incipiendo a dominica Exurge quare usque futuram dominicam eandem tali modo sicut famulus domino in nullo contradicente. Et idem Ssycha tenetur eum fide- liter informare in arte pictoria, non tantum super laborem thass- karum, sed etiam in imaginibus, prout melius poterit, ita quod ipse in recessu ab ipso regratiaretur una cum parentibus suis, et quod ipse Johannes festivis diebus esset solicitus de studio suo in praesignando, sin1) autem per ammonitionem magistri studere non vellet, quod magistro culpa non ascribatur. XVII. Já Brožek maléř, měštěnín Starého města pražského, ne z při- 200 nucenie ale dobrovolně vyznávám tiemto zápisem před každým ži- vým člověkem, jakož mistři moji viny mně byli položili hodné, pro něž sú mi byli i řemeslo složili. A to sú tyto viny: Prvnie, že jsem robence neboli svého učedlníka sjednal k učení, a k tomu že sem jemu měl připlacovati a to k hanbě všech mistruov a k potupě i k záhubě všeho řemesla, a pro tu příčinu byl sem prvé tresktán a slíbil sem toho sě uchovati i nedbal sem. Druhá vina, že sem v svátky dělal, a také jsa proto od svých mistruov milostivě tresktán, nedbal sem sě toho svévolně uvarovati a uchovati. Třetie vina, že když sem měl s kým oč činiti mezi svými mistry, a mistřóm (sic) svým dada to v jich moc, aby nás o to dělili, a když sú mezi námi co vyřkli spravedlivého, líbilo-li mi sě to jich vyrčenie, tehdy sem držel, pakli mi sě nelíbilo, tehdy sem toho nechtěl přijieti, ale zavrhl sem k posměchu svým mistróm to jich vyrčenie. Kterýmižto svrchu psanými vinami, vyznávám dobrovolně, že sem vinen proti všem mistróm i proti všemu řemeslu a na milosť sě jim dávám; i chtě sě již těch všech věcí neřádných a nehodných vyvarovati a uchovati, vstúpil sem mezi mistry svého řemesla do plného cechu s múdrými a opatrnými lidmi, s panem Jankem Mandú, v ta doby rychtářem Starého města pražského, a s panem Vávrú, zlatníkem a měštění- nem téhož města pražského, kteřížto sú sě za mě přimlúvali a pro- sili, aby ty viny svrchu psané ráčili mi odpustiti pro Buoh a pro jich zasluhovánie. I ačkoli takové viny svrchu psané veliké neměly 202 201 1) Prof. Pangerl hat: "...de studio suo, in praesignando sui autem per ammonitionem magistri studere non vellet, oc....“!!
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74 by mi tak lehce a brzo odpuštěny býti, a však nechtiece pana rych- táře a přátel mých dobrých v jich prosbě oslyšeti, k jich snažné prosbě milostivě sú sě ke mně okázali a ty viny svrchu psané sú mi odpustili; a toho svým mistróm chci a slibuji do své smrti za- sluhovati a za ně pána Boha prositi i za ty dobré přátely, kteříž sú sě za mě přimluvili. Ale nechtiece moji mistři slibu mému tak lehce svěřiti, neb sem prvé jim slibu svého nezdržal, uručil sem jim a urukuji opatrnými lidmi, panem Vávrú zlatníkem a panem Benešem stolařem, kteřížto sú za mě mistróm mým slíbili a sli- 203 bují, že sě mám a chci rád těch všech věcí neřádných již svrchu psaných uchovati a uvarovati, a že také mám v řemesle povolen a poslušen býti, jakožto jeden z nich; pakli bych toho neučinil, jehož pane Bože rač zachovati, a téhož sě dopustil, podvoluji sě dobro- volně, aby mi bylo řemeslo složeno a slibuji jeho tiemto zápisem nikdy nedělati, aniž mi ta vina kdy má odpuštěna býti. A jestli že by moji mistři v čem svrchu psaných mých rukojmí potřebovali, mají jim ve všem radni a pomocni proti mně býti, kdež by jim koli potřebie bylo. A tento zápis stal sě jest léta od narozenie syna božieho tisícieho čtyrstého padesátého druhého tu sobotu na den s. Martina u plném cechu. XVIII. 92 Léta od narozenie syna božieho tisícieho čtyrstého padesátého čtvrtého ten čtvrtek na hod slavný těla božieho stalo sě jest spo- lečné a jednostajné svolenie všech mistruov společně řemesla našeho takové: Jestli že by budúcie časy který řemesla našeho, buďto mistr neb tovařiš, host neb domácí, nemaje práva ani cechu mezi námi, i žádal mezi námi cechu a bratrstva našeho, takový žádný aby ji- nak nebyl přijímán do cechu našeho, leč by prvé to podstúpil, což listové naši a práva starodávnie zachovaná svědčie a okazují. Také znamenitě toto mezi sebú vážili sme jednostajně, kterak luoni ke cti králově milosti krále našeho milostivého a také ke cti našemu řemeslu učinili sme veliký náklad na korúhev a na perkytle a na sviece i na jiné potřeby k tomu přislušejície a to nás veliké pe- nieze stojí a koštuje; pak měli-li by ti, kteříž budú přijímáni do cechu, ve všem spolek a bratrstvo i jednostajné právo mieti a ne- přidadúce k tomu nic, zdá sě nám, že by sě v tom všemu řemeslu i nám veliká ujma a ukrácenie i bezprávie stalo, jenž sme my na 91
74 by mi tak lehce a brzo odpuštěny býti, a však nechtiece pana rych- táře a přátel mých dobrých v jich prosbě oslyšeti, k jich snažné prosbě milostivě sú sě ke mně okázali a ty viny svrchu psané sú mi odpustili; a toho svým mistróm chci a slibuji do své smrti za- sluhovati a za ně pána Boha prositi i za ty dobré přátely, kteříž sú sě za mě přimluvili. Ale nechtiece moji mistři slibu mému tak lehce svěřiti, neb sem prvé jim slibu svého nezdržal, uručil sem jim a urukuji opatrnými lidmi, panem Vávrú zlatníkem a panem Benešem stolařem, kteřížto sú za mě mistróm mým slíbili a sli- 203 bují, že sě mám a chci rád těch všech věcí neřádných již svrchu psaných uchovati a uvarovati, a že také mám v řemesle povolen a poslušen býti, jakožto jeden z nich; pakli bych toho neučinil, jehož pane Bože rač zachovati, a téhož sě dopustil, podvoluji sě dobro- volně, aby mi bylo řemeslo složeno a slibuji jeho tiemto zápisem nikdy nedělati, aniž mi ta vina kdy má odpuštěna býti. A jestli že by moji mistři v čem svrchu psaných mých rukojmí potřebovali, mají jim ve všem radni a pomocni proti mně býti, kdež by jim koli potřebie bylo. A tento zápis stal sě jest léta od narozenie syna božieho tisícieho čtyrstého padesátého druhého tu sobotu na den s. Martina u plném cechu. XVIII. 92 Léta od narozenie syna božieho tisícieho čtyrstého padesátého čtvrtého ten čtvrtek na hod slavný těla božieho stalo sě jest spo- lečné a jednostajné svolenie všech mistruov společně řemesla našeho takové: Jestli že by budúcie časy který řemesla našeho, buďto mistr neb tovařiš, host neb domácí, nemaje práva ani cechu mezi námi, i žádal mezi námi cechu a bratrstva našeho, takový žádný aby ji- nak nebyl přijímán do cechu našeho, leč by prvé to podstúpil, což listové naši a práva starodávnie zachovaná svědčie a okazují. Také znamenitě toto mezi sebú vážili sme jednostajně, kterak luoni ke cti králově milosti krále našeho milostivého a také ke cti našemu řemeslu učinili sme veliký náklad na korúhev a na perkytle a na sviece i na jiné potřeby k tomu přislušejície a to nás veliké pe- nieze stojí a koštuje; pak měli-li by ti, kteříž budú přijímáni do cechu, ve všem spolek a bratrstvo i jednostajné právo mieti a ne- přidadúce k tomu nic, zdá sě nám, že by sě v tom všemu řemeslu i nám veliká ujma a ukrácenie i bezprávie stalo, jenž sme my na 91
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75 to veliký náklad svuoj a penieze naložili. I zdá sě nám všem ze- spolka a v tom sě společně a jednostajně svolujem, aby žádný ta- kový, ktož má do cechu našeho přijat býti, jinak nebyl přijímán, leč prvé práva starodávnie zachovaná podstúpí, k tomu kopu g(ro- šuov) do cechu dá pro ty náklady, kteréž sme my ke cti královy milosti i všemu řemeslu učinili, jakož prvé podotčeno jest, a tak spravedlivě s námi cech pravý a bratrstvo společné a jednostajné mieti bude. Pakli by sě1) komu nezdálo tomu učiniti, takový bez odpory a výmluvy všelikaké nemá přijat býti, ani také takový mezi námi nemá fidrován býti pod pokutú mistrskú. A ta smlúva stala sě za cechmistruov těchto: za Prokopa maléře a Štěpánka zetě ma- léřina, a při tom sú jiní byli mistři: mistr Šimon od Modré ruože, mistr Mikuláš Slovák, mistr Jakub Pecka, Mikuláš z Kúřimě, Ha- nušek Brožek, Šimon sklenář, Vaněk Škřet, Vavřinec Hřeblo2) a Zig- mund Ypox sklenář, jenž sě všichni společně a jednostajně svolili a konečně zuostali. Také chcme, aby každý ten, ktož by chtěl sě mistrem po- saditi, ukázal kus loketní dobře malovaný aneb dobře řezaný, anebo dobře ode skla udělaný, aby mistři, kteříž v tu dobu budú, pochvá- lili podle obyčeje zachovánie starých mistróv, a ten kus má v cechu zuostati, a jinak mistři žádného nepřijmú. 93 94 XIX. A když jsú zřídili všecky věci. Dispositis autem omnibus, quae 106 které přislušejí mistruom, i zdálo magistros concernunt, videbatur se jim také užitečné, aby i to- eis, ut et socii convocarentur. Et sic ex consensu omnium magi- varyši povoláni byli, aby mezi strorum convocati sunt omnes nimi pořádek byl. A tak s svo- socii, qui tunc temporis fuerunt lením všech mistruov všickni to- varyši povoláni jsú, kteříž toho in artificio, et antepositis omni- času byli v řemesle a předloživše bus, quae socios concernunt, quo- jim všecky věci, které jim při- modo socii se erga suos magi- slušejí, kterak se tovaryši k svým stros et magistri erga suos socios mistruom a mistři k svým tova- se habere debeant, tali modo ryšuom mají zachovávati aneboli- unanimiter magistri et socii de- 1) Die Handschrift hat „si“. 2) Vavřinec Hřeblo in der Handschrift durchgestrichen und verklebt.
75 to veliký náklad svuoj a penieze naložili. I zdá sě nám všem ze- spolka a v tom sě společně a jednostajně svolujem, aby žádný ta- kový, ktož má do cechu našeho přijat býti, jinak nebyl přijímán, leč prvé práva starodávnie zachovaná podstúpí, k tomu kopu g(ro- šuov) do cechu dá pro ty náklady, kteréž sme my ke cti královy milosti i všemu řemeslu učinili, jakož prvé podotčeno jest, a tak spravedlivě s námi cech pravý a bratrstvo společné a jednostajné mieti bude. Pakli by sě1) komu nezdálo tomu učiniti, takový bez odpory a výmluvy všelikaké nemá přijat býti, ani také takový mezi námi nemá fidrován býti pod pokutú mistrskú. A ta smlúva stala sě za cechmistruov těchto: za Prokopa maléře a Štěpánka zetě ma- léřina, a při tom sú jiní byli mistři: mistr Šimon od Modré ruože, mistr Mikuláš Slovák, mistr Jakub Pecka, Mikuláš z Kúřimě, Ha- nušek Brožek, Šimon sklenář, Vaněk Škřet, Vavřinec Hřeblo2) a Zig- mund Ypox sklenář, jenž sě všichni společně a jednostajně svolili a konečně zuostali. Také chcme, aby každý ten, ktož by chtěl sě mistrem po- saditi, ukázal kus loketní dobře malovaný aneb dobře řezaný, anebo dobře ode skla udělaný, aby mistři, kteříž v tu dobu budú, pochvá- lili podle obyčeje zachovánie starých mistróv, a ten kus má v cechu zuostati, a jinak mistři žádného nepřijmú. 93 94 XIX. A když jsú zřídili všecky věci. Dispositis autem omnibus, quae 106 které přislušejí mistruom, i zdálo magistros concernunt, videbatur se jim také užitečné, aby i to- eis, ut et socii convocarentur. Et sic ex consensu omnium magi- varyši povoláni byli, aby mezi strorum convocati sunt omnes nimi pořádek byl. A tak s svo- socii, qui tunc temporis fuerunt lením všech mistruov všickni to- varyši povoláni jsú, kteříž toho in artificio, et antepositis omni- času byli v řemesle a předloživše bus, quae socios concernunt, quo- jim všecky věci, které jim při- modo socii se erga suos magi- slušejí, kterak se tovaryši k svým stros et magistri erga suos socios mistruom a mistři k svým tova- se habere debeant, tali modo ryšuom mají zachovávati aneboli- unanimiter magistri et socii de- 1) Die Handschrift hat „si“. 2) Vavřinec Hřeblo in der Handschrift durchgestrichen und verklebt.
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158 159 to jmieti, takovýmto obyčejem jednostejně zvykli jsú a jedno- stejnú: vuoli ke všem těm věcem, kteréž vdole psány jsü, dali jsü.| Anno léta tisíc(i)eho Gtyfstóho padesátóho čtvrtého v hod těla božieho mistři všickni řemesla maléfského jednostejnü myslí svo- lili su se tak, že všickni mistři téhož řemesla tak se mají míti k svým tovaryšuom, jakožto ča- sem podzimním v den s. Lukáše evangelisty, kterýžkoli mistr to- varyše měl by anebolito k dielu svému posaditi chtél, tehdy to- tižto při tom času hus tučná upe- čená s rozžetým (sic) světlem buďto při obědě aneboli to večeři má jim slavně postavena býti. A od toho dne všickni tovaryši již po- vinni jsú mistřu (sic) svému, aby po večeři seděli při díle mistra svého až do puol noci, nebo vstal od puol noci k dílu a při tom | díle aby ustavičně trval až do XXIII" hodin, to zimním časem. A skle- náři také týmž obyčejem své to- varyše mají k tomu míti a to zachovávati až do první středy v pu(o)stě. Item časem pak letním mají vstäti, když zvonie k rannim msiem, a při díle mistra svého má trvati až do třímezcítmé hodiny a po té hodině ihned mistr kaž připraviti večeři a po večeři jeden 76 ereverunt et unanimem consen- sum ad omnia, quae infra sunt, dederunt, quae infra dicentur. Item a. dom. M"*"COCC*"L"IITI" in festo corporis Christi magistri omnes artis pictoriae unanimi consensu, quod omnes magistri eiusdem artis tali modo se ha- bere debent erga suos socios, ut tempore autumpni in die sancti Lucae evangelistae, | qui aliquos Socios ad suum laborem locare voluerit, aucam pinguem assam cum incenso lumine ad mensam coenae coram sociis suis solem- pniter ponat. Etab illa die omnes socii iam tenebuntur magistro suo, ut quando coena finita fuerit, sedeant circa laborem magistri sui usque ad medium noctis; qui vero sero sedere noluerit, tunc à medio noctis surgere tenetur ad laborem et eundem laborem continuare debet usque vicesi- mam quartam horam. Et vitratores simili modo suos socios teneant in labore, et hoe usque ad primam feriam quartam quadragesinae, et hoc similiter se habere debent tempore hie- mali. Tempore vero aestivali debent surgere, dum pulsatur ad matu- ram missam, et continuare labo- rem magistri sui usque ad XXIIT*^ horam, et statim magister faciat aptare coenam, ut socii finito la- 108
158 159 to jmieti, takovýmto obyčejem jednostejně zvykli jsú a jedno- stejnú: vuoli ke všem těm věcem, kteréž vdole psány jsü, dali jsü.| Anno léta tisíc(i)eho Gtyfstóho padesátóho čtvrtého v hod těla božieho mistři všickni řemesla maléfského jednostejnü myslí svo- lili su se tak, že všickni mistři téhož řemesla tak se mají míti k svým tovaryšuom, jakožto ča- sem podzimním v den s. Lukáše evangelisty, kterýžkoli mistr to- varyše měl by anebolito k dielu svému posaditi chtél, tehdy to- tižto při tom času hus tučná upe- čená s rozžetým (sic) světlem buďto při obědě aneboli to večeři má jim slavně postavena býti. A od toho dne všickni tovaryši již po- vinni jsú mistřu (sic) svému, aby po večeři seděli při díle mistra svého až do puol noci, nebo vstal od puol noci k dílu a při tom | díle aby ustavičně trval až do XXIII" hodin, to zimním časem. A skle- náři také týmž obyčejem své to- varyše mají k tomu míti a to zachovávati až do první středy v pu(o)stě. Item časem pak letním mají vstäti, když zvonie k rannim msiem, a při díle mistra svého má trvati až do třímezcítmé hodiny a po té hodině ihned mistr kaž připraviti večeři a po večeři jeden 76 ereverunt et unanimem consen- sum ad omnia, quae infra sunt, dederunt, quae infra dicentur. Item a. dom. M"*"COCC*"L"IITI" in festo corporis Christi magistri omnes artis pictoriae unanimi consensu, quod omnes magistri eiusdem artis tali modo se ha- bere debent erga suos socios, ut tempore autumpni in die sancti Lucae evangelistae, | qui aliquos Socios ad suum laborem locare voluerit, aucam pinguem assam cum incenso lumine ad mensam coenae coram sociis suis solem- pniter ponat. Etab illa die omnes socii iam tenebuntur magistro suo, ut quando coena finita fuerit, sedeant circa laborem magistri sui usque ad medium noctis; qui vero sero sedere noluerit, tunc à medio noctis surgere tenetur ad laborem et eundem laborem continuare debet usque vicesi- mam quartam horam. Et vitratores simili modo suos socios teneant in labore, et hoe usque ad primam feriam quartam quadragesinae, et hoc similiter se habere debent tempore hie- mali. Tempore vero aestivali debent surgere, dum pulsatur ad matu- ram missam, et continuare labo- rem magistri sui usque ad XXIIT*^ horam, et statim magister faciat aptare coenam, ut socii finito la- 108
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77 každý muož jíti, kde se jemu bore statim coenarent, et finita líbí. coena vadat unusquisque, quo ei placet. Et hoc nullus debet negligere, si vere et iuste mer- cedem suam vult a suo magistro 1) recipere. Et iterum ad hoc om- nes as(s)ensum dederunt, qui tunc temporis fuerunt convocati. Item nullus magistrorum tene- tur exspectare socios suos post coenam tempore hiemali et au- tumpnali nisi ad duas horas noctis; tempore vero vernali et aestivali ad unam horam tantum. Item žádný z mistruov nenie povinen čakati tovaryšuov svých časem zimním jediné do dvú ho- din na noc a letním časem do prvnie hodiny. A k tomu jsú všickni mistři i tovaryši, kteří jsú toho času byli, vuoli jsú k to- 160 mu dali. A toho žádný jinak učiniti nemá, který pravě a spra- vedlivě od svého mistra mzdu vzieti chtěl by. Item na tomto jest také zuo- stáno jednostejně, aby žádný z to- varyšuov neměl jinde noclehu než v domu mistra svého, u kteréhož dělá, leč by příčina hodná přede- šla a to s povolením mistra svého a jináč nikoli toho učiniti nemá. Item nullus sociorum debet habere alias nocturnum nisi in hospitio magistri sui, circa quem laborat, | nisi praecesserit legiti- ma causa, tunc si consensus ma- gistri fuerit, poterit in alio ho- spitio pernoctare, sin autem non, nullo modo secus facere debet. Item nullus sociorum debet dis- cedere de loco laboris nisi cum consensu magistri, si fuerit le- gitima causa, et si ibi pausave- rit horam vel duas, debet cogi- tare, ut hoc suo magistro in la- bore eo diligentius recuperet hoc, quod ibi neglexit. Také žádný z tovaryšuov nemá z verštatuov vycházeti od diela jediné s povolením mistra a leč by byla hodná příčina, a jestli že by v tom zmeškal hodinu nebo dvě, má na to mysliti, aby při díle mistra svého tiem pilněji byl, aby mohl to, což zmeškal, nahraditi. 109 1) In der Handschrift folgt nach „magistro" noch ein „suo".
77 každý muož jíti, kde se jemu bore statim coenarent, et finita líbí. coena vadat unusquisque, quo ei placet. Et hoc nullus debet negligere, si vere et iuste mer- cedem suam vult a suo magistro 1) recipere. Et iterum ad hoc om- nes as(s)ensum dederunt, qui tunc temporis fuerunt convocati. Item nullus magistrorum tene- tur exspectare socios suos post coenam tempore hiemali et au- tumpnali nisi ad duas horas noctis; tempore vero vernali et aestivali ad unam horam tantum. Item žádný z mistruov nenie povinen čakati tovaryšuov svých časem zimním jediné do dvú ho- din na noc a letním časem do prvnie hodiny. A k tomu jsú všickni mistři i tovaryši, kteří jsú toho času byli, vuoli jsú k to- 160 mu dali. A toho žádný jinak učiniti nemá, který pravě a spra- vedlivě od svého mistra mzdu vzieti chtěl by. Item na tomto jest také zuo- stáno jednostejně, aby žádný z to- varyšuov neměl jinde noclehu než v domu mistra svého, u kteréhož dělá, leč by příčina hodná přede- šla a to s povolením mistra svého a jináč nikoli toho učiniti nemá. Item nullus sociorum debet habere alias nocturnum nisi in hospitio magistri sui, circa quem laborat, | nisi praecesserit legiti- ma causa, tunc si consensus ma- gistri fuerit, poterit in alio ho- spitio pernoctare, sin autem non, nullo modo secus facere debet. Item nullus sociorum debet dis- cedere de loco laboris nisi cum consensu magistri, si fuerit le- gitima causa, et si ibi pausave- rit horam vel duas, debet cogi- tare, ut hoc suo magistro in la- bore eo diligentius recuperet hoc, quod ibi neglexit. Také žádný z tovaryšuov nemá z verštatuov vycházeti od diela jediné s povolením mistra a leč by byla hodná příčina, a jestli že by v tom zmeškal hodinu nebo dvě, má na to mysliti, aby při díle mistra svého tiem pilněji byl, aby mohl to, což zmeškal, nahraditi. 109 1) In der Handschrift folgt nach „magistro" noch ein „suo".
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78 161 Item nižádný z mistruov nemá tovaryšuov od jiného mistra vy- placovati, jediné leč by prvé ten tovaryš mistru svému, u kterého by byl, dosti učinil a dielo, které by jemu začal, aby jemu na mí- sto dokonal a tomu dosti učinil, tak muož od svého mistra se ctí odjíti a u jiného mistra dielo začieti. Item quod nullus magistrorum debet socios eximere pecunia ab alio magistro, nisi prius idem socius magistro suo, circa quem fuit, satisfaciat et laborem, quem sibi incepit, finaliter perficiat, et hoc facto cum honore suum ma- gistrum evadat et sic laborem al- terius magistri incipiat. XX. Vo dřievic kupovánie. 90 Item svolili sme sč na tom všickni mistři tak Starého jakožto i Nového měst pražských jednostajně, jestli že by kto dřievie ma- lované ... XXI. 228 Anno domini MOCCCC°LX° in largo sero dedit Brozko poe- nam XV grossorum pro illo, quod clipeos non emendavit, sicut fue- runt sibi recepte (sic) cum consensu magistro civium et aliis duobus consulibus scilicet Pitlikone, Sobkone et Mauricio a pectinibus, ex quorum mandatu scilicet magistrorum fuit sibi mandatum, ut eos non venderet, nisi prius emendaret, et cum emendaret, ut magistris ostenderet; et tamen vendidit et non ostendit, si emendavit vel non. XXII. O tovařišiech zápis, ješto na hradiech dělají. Jakož někteří tovařišie vstavše odešli jsú od mistruov svých, i šli jsú a dielo sú zjednali proti vuoli všech mistruov obú měst pražských i proti právóm našeho řemesla od starodávna zachova- lým a zvláště, že jsú, neosadivše sě žádný z nich za mistra, i smlu- vili sú a uvázali sú sě v dielo, kteréž slušie na mistry, ale ne na tovařiše. Také k tomu v to dielo sú sě uvázali, kteréž prvé smlu- veno s mistrem Jakubem z Nového města a na to dielo zavdáno jemu bylo, kterýžto mistr Jakub prvé na tom hradě několiko ne- 95
78 161 Item nižádný z mistruov nemá tovaryšuov od jiného mistra vy- placovati, jediné leč by prvé ten tovaryš mistru svému, u kterého by byl, dosti učinil a dielo, které by jemu začal, aby jemu na mí- sto dokonal a tomu dosti učinil, tak muož od svého mistra se ctí odjíti a u jiného mistra dielo začieti. Item quod nullus magistrorum debet socios eximere pecunia ab alio magistro, nisi prius idem socius magistro suo, circa quem fuit, satisfaciat et laborem, quem sibi incepit, finaliter perficiat, et hoc facto cum honore suum ma- gistrum evadat et sic laborem al- terius magistri incipiat. XX. Vo dřievic kupovánie. 90 Item svolili sme sč na tom všickni mistři tak Starého jakožto i Nového měst pražských jednostajně, jestli že by kto dřievie ma- lované ... XXI. 228 Anno domini MOCCCC°LX° in largo sero dedit Brozko poe- nam XV grossorum pro illo, quod clipeos non emendavit, sicut fue- runt sibi recepte (sic) cum consensu magistro civium et aliis duobus consulibus scilicet Pitlikone, Sobkone et Mauricio a pectinibus, ex quorum mandatu scilicet magistrorum fuit sibi mandatum, ut eos non venderet, nisi prius emendaret, et cum emendaret, ut magistris ostenderet; et tamen vendidit et non ostendit, si emendavit vel non. XXII. O tovařišiech zápis, ješto na hradiech dělají. Jakož někteří tovařišie vstavše odešli jsú od mistruov svých, i šli jsú a dielo sú zjednali proti vuoli všech mistruov obú měst pražských i proti právóm našeho řemesla od starodávna zachova- lým a zvláště, že jsú, neosadivše sě žádný z nich za mistra, i smlu- vili sú a uvázali sú sě v dielo, kteréž slušie na mistry, ale ne na tovařiše. Také k tomu v to dielo sú sě uvázali, kteréž prvé smlu- veno s mistrem Jakubem z Nového města a na to dielo zavdáno jemu bylo, kterýžto mistr Jakub prvé na tom hradě několiko ne- 95
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79 dělí dělal jest. Vidúce pak mistři a tovařišie obú měst a znamena- jíce, že sč od nich to děje k hanbě řemeslu i k záhubě jich a proti právóm, a ačkoli s těmi tovařiši mluvili jsú někteří mistři starší, aby toho nečinili proti mistróm a proti právóm, jedni řekše toho nečiniti, proto jsú vždy šli na to dielo na ten hrad. Ale jeden z nich z hrdosti a z svévuole zpurné nechtěl jest v tom poslechnúti těch mistruov, kteříž sú s ním mluvili, ale řekl jest: „By sě viece měli mistři na mě hněvati, to chci dielo dělati“. I svolili sú sě mistři i tovařišie obú měst pražských jednostajně, aby žádný z těch tova- řišuov, kteříž tu na Buštovsi dělají, anebo kterýž by k tomu co podobného učinil, buďto že by na tvrzi neb na klášteře neb ve vsi kostely maloval neb stkla dělal, takový tovařiš aby nebyl zde v těchto městech od žádného mistra v svém verkštatě chován; a kte- rýž by mistr toho neb takového tovařiše choval, aby tomu mistru tovařišie i učedlníci byli staveni a zdviženi a žádný z tova- řišuov aby u něho nedělal. Také i toto jest svoleno: kdež by koli zvěděli takového tovařiše, an kde u kterého mistra dělá v této zemi v kte- rémžkoli městě, má z vuole jednostajné mistruov obú měst psáno býti, aby takový tovařiš nebyl chován proti mistróm, ale aby jeho odbyl, chce-li potom jiných tovařišuov žáden nebyti. 96 97 Dále i toto jest k tomu přimieněno, který by tovařiš s těmi tovařiši neb s jedním z nich anebo s tiem, ješto by co k tomu po- dobného učinil, dělal, věda to do něho neb do nich, takový má též jmien býti jako i tito tovařišie, kteříž sú proti právóm našim i proti mistróm i proti tovařišóm obú měst pražských učinili. A to svolenie stalo sě léta od narozenie syna božieho M°CCC(C)°LXI° tu sobotu den sv. Valentína, kterážto byla jest poslednie sobota masopustnie, a tento zápis také vepsán jest i mezi mistry na Novém městě v jich cechu. Isti fecerunt contra proscriptum subsequens : Lorens de Missna, Gabriel de Zitavia, Hanusius de Lauff, Ulricus de Vienna.1) 1) Diese lateinische Anmerkung ist in der Handschrift von einer an- deren gleichzeitigen Hand am unteren Rande zugeschrieben worden.
79 dělí dělal jest. Vidúce pak mistři a tovařišie obú měst a znamena- jíce, že sč od nich to děje k hanbě řemeslu i k záhubě jich a proti právóm, a ačkoli s těmi tovařiši mluvili jsú někteří mistři starší, aby toho nečinili proti mistróm a proti právóm, jedni řekše toho nečiniti, proto jsú vždy šli na to dielo na ten hrad. Ale jeden z nich z hrdosti a z svévuole zpurné nechtěl jest v tom poslechnúti těch mistruov, kteříž sú s ním mluvili, ale řekl jest: „By sě viece měli mistři na mě hněvati, to chci dielo dělati“. I svolili sú sě mistři i tovařišie obú měst pražských jednostajně, aby žádný z těch tova- řišuov, kteříž tu na Buštovsi dělají, anebo kterýž by k tomu co podobného učinil, buďto že by na tvrzi neb na klášteře neb ve vsi kostely maloval neb stkla dělal, takový tovařiš aby nebyl zde v těchto městech od žádného mistra v svém verkštatě chován; a kte- rýž by mistr toho neb takového tovařiše choval, aby tomu mistru tovařišie i učedlníci byli staveni a zdviženi a žádný z tova- řišuov aby u něho nedělal. Také i toto jest svoleno: kdež by koli zvěděli takového tovařiše, an kde u kterého mistra dělá v této zemi v kte- rémžkoli městě, má z vuole jednostajné mistruov obú měst psáno býti, aby takový tovařiš nebyl chován proti mistróm, ale aby jeho odbyl, chce-li potom jiných tovařišuov žáden nebyti. 96 97 Dále i toto jest k tomu přimieněno, který by tovařiš s těmi tovařiši neb s jedním z nich anebo s tiem, ješto by co k tomu po- dobného učinil, dělal, věda to do něho neb do nich, takový má též jmien býti jako i tito tovařišie, kteříž sú proti právóm našim i proti mistróm i proti tovařišóm obú měst pražských učinili. A to svolenie stalo sě léta od narozenie syna božieho M°CCC(C)°LXI° tu sobotu den sv. Valentína, kterážto byla jest poslednie sobota masopustnie, a tento zápis také vepsán jest i mezi mistry na Novém městě v jich cechu. Isti fecerunt contra proscriptum subsequens : Lorens de Missna, Gabriel de Zitavia, Hanusius de Lauff, Ulricus de Vienna.1) 1) Diese lateinische Anmerkung ist in der Handschrift von einer an- deren gleichzeitigen Hand am unteren Rande zugeschrieben worden.
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80 XXIII. O kulhavém Mikulášovi. LXI° (= 1461). 98 Z dobrovolného svolení Mikuláše kulhavého, kteréž učinil před rokem, jsa na hradě pražském, v našem cechu a před svými přátely, kteréž s sebú přivedl mezi nás, kteřížto přátelé jeho prosili sú nás, abychme pro jich zasluhovánie jemu vinu jeho odpustili, pro kterúž sme byli jeho z cechu svého vyvrhli, a také prosili sú, abychme zasě jeho do svého cechu přijeli. Kterýžto Mikuláš tu stoje s přá- tely svými, slíbil jest mistruov poslušen býti a s námi sě srovnati ve všech řádiech našich vedle práv řemesla našeho a je v skutku plniti a vésti; pakli by co proti řádóm a právóm našim kdy učinil, anebo co neučinil, ješto by z práva měl učiniti, abychme jeho bez milosti z svého cechu vyvrhli, a k prosbě jeho ani k prosbě kterých 99 jeho přátel abych- me jeho zasč mezi sě nepřijímali. Pak v sobotu den svatého Valentína stoje v cechu plném, v kterémžto byli sú mi- stři obú měst pražských, Starého města i Nového, byli sú také dva konšelé vydáni z raddy Menšieho města pražského. Tu tázán jest Mikuláš, znal-li by sě k tomu svolení a poddání dobrovolnému svému, jakož sě svrchu o něm dotýče. Seznal sě přede všemi řka: „Znám sě a miením i chci v tom státi“. Kteréžto seznánie jeho osvědčili sme pánóm jeho, aby jim bylo v paměti. A my sme řekli: „Myť sme za to měli, že by ty již toho zapomenul, a poněvadž sě znáš, myť to rádi slyšíme“. Dále tázali sme jeho, učinil-li jest tak vedle toho svolenie a robence své dva a tovařiše svého třetieho opověděl-li jest v cechu vedle práv našich a svého podvolení. Od- pověděl jest: „Ač sem neučinil, ale ještě chci rád učiniti, když 100 najprv spolu v cechu budete“, pod vyvržení jeho z cechu našeho. Dále jakož tovařišie obú měst pražských povstali sú byli proti Mi- kulášovi a to proto, že by jim nový a neobyčejný obyčej zamyslil v placení mzdy nebo služby jich, jakož to Urbanovi tovařiši svému, kterýž u něho XVI nedělí dělal, učinil, že Urban, chtě mzdě své na Mikulášovi, jinak na něm nemohl žádnú měrú mieti, než musil sě před pány jeho s ním súditi a před námi o to nechtěl v cechu státi. A tak skrze ten súd musil Urban své mzdy polovici škodo- vati, neb nic viec jemu nenie přisúzeno než puol kopy grošuov za XVI nedělí, ješto sú jemu jiní na týden dávali po IIII grošiech. Chtiece pak tovařišie toho sě uvarovati, aby jim též placeno od ji-
80 XXIII. O kulhavém Mikulášovi. LXI° (= 1461). 98 Z dobrovolného svolení Mikuláše kulhavého, kteréž učinil před rokem, jsa na hradě pražském, v našem cechu a před svými přátely, kteréž s sebú přivedl mezi nás, kteřížto přátelé jeho prosili sú nás, abychme pro jich zasluhovánie jemu vinu jeho odpustili, pro kterúž sme byli jeho z cechu svého vyvrhli, a také prosili sú, abychme zasě jeho do svého cechu přijeli. Kterýžto Mikuláš tu stoje s přá- tely svými, slíbil jest mistruov poslušen býti a s námi sě srovnati ve všech řádiech našich vedle práv řemesla našeho a je v skutku plniti a vésti; pakli by co proti řádóm a právóm našim kdy učinil, anebo co neučinil, ješto by z práva měl učiniti, abychme jeho bez milosti z svého cechu vyvrhli, a k prosbě jeho ani k prosbě kterých 99 jeho přátel abych- me jeho zasč mezi sě nepřijímali. Pak v sobotu den svatého Valentína stoje v cechu plném, v kterémžto byli sú mi- stři obú měst pražských, Starého města i Nového, byli sú také dva konšelé vydáni z raddy Menšieho města pražského. Tu tázán jest Mikuláš, znal-li by sě k tomu svolení a poddání dobrovolnému svému, jakož sě svrchu o něm dotýče. Seznal sě přede všemi řka: „Znám sě a miením i chci v tom státi“. Kteréžto seznánie jeho osvědčili sme pánóm jeho, aby jim bylo v paměti. A my sme řekli: „Myť sme za to měli, že by ty již toho zapomenul, a poněvadž sě znáš, myť to rádi slyšíme“. Dále tázali sme jeho, učinil-li jest tak vedle toho svolenie a robence své dva a tovařiše svého třetieho opověděl-li jest v cechu vedle práv našich a svého podvolení. Od- pověděl jest: „Ač sem neučinil, ale ještě chci rád učiniti, když 100 najprv spolu v cechu budete“, pod vyvržení jeho z cechu našeho. Dále jakož tovařišie obú měst pražských povstali sú byli proti Mi- kulášovi a to proto, že by jim nový a neobyčejný obyčej zamyslil v placení mzdy nebo služby jich, jakož to Urbanovi tovařiši svému, kterýž u něho XVI nedělí dělal, učinil, že Urban, chtě mzdě své na Mikulášovi, jinak na něm nemohl žádnú měrú mieti, než musil sě před pány jeho s ním súditi a před námi o to nechtěl v cechu státi. A tak skrze ten súd musil Urban své mzdy polovici škodo- vati, neb nic viec jemu nenie přisúzeno než puol kopy grošuov za XVI nedělí, ješto sú jemu jiní na týden dávali po IIII grošiech. Chtiece pak tovařišie toho sě uvarovati, aby jim též placeno od ji-
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81 ných nebylo, a bojiece sě, aby jim to v obyčej nevešlo, společně sú sě na tom byli svolili a Mikulášovi sú tu v cechu řekli a oznámili, aby žádný tovařiš u něho nedělal, a kterýž by u něho tovařiš dě- lal, aby jeho žádný mistr ani v Starém ani v Novém městě necho- val, ani které dielo jemu v svém verkštatě dělati dal, chce-li, aby jiní tovařišie u něho dělali, neb u kteréhož by mistra ten tovařiš dělal, kterýž by prvé u Mikuláše po tomto nálezu a svolení dělal, žádný jiný tovařiš u toho mistra nemá dělati. Také tovařišie toto sú oznámili v cechu Mikulášovi a řekli, aby žádný robenec, kterýž by u něho slúžil leta a chtěl mezi mistry dělati za tovařiše, tako- vého nechtie mezi sě za tovařiše přijieti, než chce-li mezi mistry za tovařiše dělati, aby u jiného mistra znova jiná leta slúžil a tak moci bude za tovařiše slušně mezi mistry dělati. My pak mistři obú měst pražských, slyšiece toto jich svolenie, přimlúvali sme sě i s pány jeho k tomu, aby tovařišie dali tomu dobře jíti, a což by Mikuláš proti nim učinil, s radú pánuov jeho má jim odčiniti, aby to v lepšie uvedeno bylo. Tu oboji slyšiece naši řeč, přestali sú na nás, več bychme to obrátili, aby tak bylo. A tak s volí pánuov jeho i s potazem vyřkli sme, aby Mikuláš odprosil tovařišuov, což jest proti nim učinil, aby jemu pro Buoh odpustili, a že toho viec chce nečiniti proti nim pod zbavení tovařišuov i robencuov zdvižení. Pak tovařišie tuto výpověď slyšiece, řekli sú, že tuto výpověď chtie rádi držeti, než tohoto sú od Mikuláše prvé žádali, jako některým to- vařišóm jest povinen, aby najprv jich odbyl a práv byl každému, z čehož by jemu vinu dali. Tu Mikuláš slíbil jest každému práv býti v cechu našem před mistry, z čehož by jemu vinu dali a ktož by naň dovedl slušně, že každého chce odbyti vedle nálezu mistr- ského. A toho sú páni jeho pochválili jemu. Pak po témdni jsa obeslán, v suché dni aby stál v cechu a slibu svému dosti učinil a aby robence své opověděl a v cechu zapsal vedle řádu práv na- šich, nechtěl jest státi ten den. Potom sme opět i druhé dali jemu věděti a naschvalu posielali k němu, aby stál. A opět nechtěl státi, ale hrdě nám vzkázal po svých robencích, že na nás nic nedbá, a že pány své má a že tu před nimi chce státi, ale ne před námi. Vidúce pak i rozomějiece tomu mistři i tovařišie obú měst pražských, že sě toto k hanbě jich děje od něho a proti právóm našim a proti slibu i svolení jeho a že žádnému nedrží nic, co slíbí, jednostajně sú sě svolili, aby žádný tovařiš, kterýž by u Mikuláše dělal, mezi 102 103 101 6
81 ných nebylo, a bojiece sě, aby jim to v obyčej nevešlo, společně sú sě na tom byli svolili a Mikulášovi sú tu v cechu řekli a oznámili, aby žádný tovařiš u něho nedělal, a kterýž by u něho tovařiš dě- lal, aby jeho žádný mistr ani v Starém ani v Novém městě necho- val, ani které dielo jemu v svém verkštatě dělati dal, chce-li, aby jiní tovařišie u něho dělali, neb u kteréhož by mistra ten tovařiš dělal, kterýž by prvé u Mikuláše po tomto nálezu a svolení dělal, žádný jiný tovařiš u toho mistra nemá dělati. Také tovařišie toto sú oznámili v cechu Mikulášovi a řekli, aby žádný robenec, kterýž by u něho slúžil leta a chtěl mezi mistry dělati za tovařiše, tako- vého nechtie mezi sě za tovařiše přijieti, než chce-li mezi mistry za tovařiše dělati, aby u jiného mistra znova jiná leta slúžil a tak moci bude za tovařiše slušně mezi mistry dělati. My pak mistři obú měst pražských, slyšiece toto jich svolenie, přimlúvali sme sě i s pány jeho k tomu, aby tovařišie dali tomu dobře jíti, a což by Mikuláš proti nim učinil, s radú pánuov jeho má jim odčiniti, aby to v lepšie uvedeno bylo. Tu oboji slyšiece naši řeč, přestali sú na nás, več bychme to obrátili, aby tak bylo. A tak s volí pánuov jeho i s potazem vyřkli sme, aby Mikuláš odprosil tovařišuov, což jest proti nim učinil, aby jemu pro Buoh odpustili, a že toho viec chce nečiniti proti nim pod zbavení tovařišuov i robencuov zdvižení. Pak tovařišie tuto výpověď slyšiece, řekli sú, že tuto výpověď chtie rádi držeti, než tohoto sú od Mikuláše prvé žádali, jako některým to- vařišóm jest povinen, aby najprv jich odbyl a práv byl každému, z čehož by jemu vinu dali. Tu Mikuláš slíbil jest každému práv býti v cechu našem před mistry, z čehož by jemu vinu dali a ktož by naň dovedl slušně, že každého chce odbyti vedle nálezu mistr- ského. A toho sú páni jeho pochválili jemu. Pak po témdni jsa obeslán, v suché dni aby stál v cechu a slibu svému dosti učinil a aby robence své opověděl a v cechu zapsal vedle řádu práv na- šich, nechtěl jest státi ten den. Potom sme opět i druhé dali jemu věděti a naschvalu posielali k němu, aby stál. A opět nechtěl státi, ale hrdě nám vzkázal po svých robencích, že na nás nic nedbá, a že pány své má a že tu před nimi chce státi, ale ne před námi. Vidúce pak i rozomějiece tomu mistři i tovařišie obú měst pražských, že sě toto k hanbě jich děje od něho a proti právóm našim a proti slibu i svolení jeho a že žádnému nedrží nic, co slíbí, jednostajně sú sě svolili, aby žádný tovařiš, kterýž by u Mikuláše dělal, mezi 102 103 101 6
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82 104 mistry obú] měst pražských nebyl chován, ani jemu kterého diela v svých verkštatiech dávali dělati, a kterýž by mistr toho tovařiše choval proti vuoli mistrské i tovařišské, takovému mistru mají to- vařišie i robenci zdviženi býti a u něho žádný tovařiš nemá dělati. Také i toto znamenitě jest svoleno a vymieněno, aby dřéve řeče- ného Mikuláše v ničemž žádný mistr nefidroval, ani co jemu do jeho verkštatu dával dělati, ani také v svém verkštatě dopúštěl jemu dě- lati. Pakli by to do kterého mistra shledáno bylo, najprv tovařiše a robence mají jemu zdvihnúti, má-li kterého, a k tomu tu pokutu má bez odpornosti podstúpiti, kteráž jemu od mistruov obú měst pražských zespolka bude nalezena. Přišlo-li by také na to po ča- 105 siech, že by Mikuláš, svolaje přátely své, chtěl za milosť prositi anebo koho dobrého na nás zaslal, nemáme jeho k žádné řeči do- pustiti bez vuole mistruov i tovařišuov novoměstských, aby jakož společně a z jedné vuole toto svolenie a nález sě stal, též z vuole společnie, ač by co sě zdálo učiniti, stalo sě. Také i toto ještě svoleno jest, kterýž by tovařiš, dělaje u Mikuláše, vandroval preč do jiného města v této zemi a zvěděli jeho, kde dělá, má z vuole mistruov obú měst po něm psáno býti, aby jeho nechovali proti mistróm a pro jeho neposlušenstvie. Anno domini M°etcLXI° in die Mathiae apostoli. XXIV. Brozzek. Anno domini M'CCCC'LXIIIII° praesente domino Jacobo Sobek consuli (sic) Maioris civitatis Pragensis et domino Henrico Kbelsky et Mathia sartore Ungarico, venit eodem tempore in congregationem magistrorum pictoriae artis quando Ambrosius pictor, promisit suum artificium iuste et perfecte laborare, ita ut sit in suum honorem et ceterorum magistrorum et profectum communitatis et hoc per stipulationem manuum1) seniorum magistrorum videlicet Stephani pictoris et Thomae vitratoris, istis omnibus praesentibus domino Jacobo Sobek et aliis duobus supra dictis nec non et tota congre- gatione magistrorum, sub tali conditione, quod si ipse contra ma- gistros et eorum edictum artem suam non ita plene et perfecte factam alicui2) vendiderit, extunc omnes culpae, quas prius contra 204 1) Die Handschrift hat „manium“. 2) Die Handschrift hat „aliucui“.
82 104 mistry obú] měst pražských nebyl chován, ani jemu kterého diela v svých verkštatiech dávali dělati, a kterýž by mistr toho tovařiše choval proti vuoli mistrské i tovařišské, takovému mistru mají to- vařišie i robenci zdviženi býti a u něho žádný tovařiš nemá dělati. Také i toto znamenitě jest svoleno a vymieněno, aby dřéve řeče- ného Mikuláše v ničemž žádný mistr nefidroval, ani co jemu do jeho verkštatu dával dělati, ani také v svém verkštatě dopúštěl jemu dě- lati. Pakli by to do kterého mistra shledáno bylo, najprv tovařiše a robence mají jemu zdvihnúti, má-li kterého, a k tomu tu pokutu má bez odpornosti podstúpiti, kteráž jemu od mistruov obú měst pražských zespolka bude nalezena. Přišlo-li by také na to po ča- 105 siech, že by Mikuláš, svolaje přátely své, chtěl za milosť prositi anebo koho dobrého na nás zaslal, nemáme jeho k žádné řeči do- pustiti bez vuole mistruov i tovařišuov novoměstských, aby jakož společně a z jedné vuole toto svolenie a nález sě stal, též z vuole společnie, ač by co sě zdálo učiniti, stalo sě. Také i toto ještě svoleno jest, kterýž by tovařiš, dělaje u Mikuláše, vandroval preč do jiného města v této zemi a zvěděli jeho, kde dělá, má z vuole mistruov obú měst po něm psáno býti, aby jeho nechovali proti mistróm a pro jeho neposlušenstvie. Anno domini M°etcLXI° in die Mathiae apostoli. XXIV. Brozzek. Anno domini M'CCCC'LXIIIII° praesente domino Jacobo Sobek consuli (sic) Maioris civitatis Pragensis et domino Henrico Kbelsky et Mathia sartore Ungarico, venit eodem tempore in congregationem magistrorum pictoriae artis quando Ambrosius pictor, promisit suum artificium iuste et perfecte laborare, ita ut sit in suum honorem et ceterorum magistrorum et profectum communitatis et hoc per stipulationem manuum1) seniorum magistrorum videlicet Stephani pictoris et Thomae vitratoris, istis omnibus praesentibus domino Jacobo Sobek et aliis duobus supra dictis nec non et tota congre- gatione magistrorum, sub tali conditione, quod si ipse contra ma- gistros et eorum edictum artem suam non ita plene et perfecte factam alicui2) vendiderit, extunc omnes culpae, quas prius contra 204 1) Die Handschrift hat „manium“. 2) Die Handschrift hat „aliucui“.
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83 magistros fecerat, debent sibi renovari. Et idem dominus Jacobus consul debet nobis esse in testimonium cum aliis, qui cum eo prae- sentes fuerunt, licet ad preces domini Jacobi excessus remissi fue- runt. Et extunc si non tenuerit illa, quae promisit et in eadem recidivaret, quae prius contra magistros excessit, extunc in toto artificio pictoriae privaretur. 205 XXV. Vo přijímání do cechu. Takové sě svolenie mistrské zespolka stalo1) všech tak, že 36 ktož má do cechu mezi nás vstúpiti, tato věc sě a tito kusové sě předpoviedají, aby najprvé právo starodávnie zachoval a podstúpil, tak aby každý, jenž by sě v městě tomto za mistra téhož maléř- ského nebolito stklenářského chtěl znova vosaditi, najprv list aby přinesl, jímžto by mohl okázati pojitie své z řádu manželského a k tomu, že sě řádně a poctivě zachoval, kde se jest rodil neb obýval, a mistrovstvie téhož řemesla aby před mistry staršími oká- zal i práva městského od pánóv s rathúza dobyl, i také bratrstvie od řemesla, ješto by sě tak v řádiech světských i duchovních s námi a s uobcí města tohoto srovnal. Tak bude moci to řemeslo v městě tomto, osadě sě, dělati a práv i řádóv i svobod i jiných mistróv požívati i všech, jakož svrchu i vezpod kus od kusu jest vypsáno, a k tomu kopu grošóv do cechu dáti: najprv v přístupu svém XV grošóv, potom na suché dni opět XV grošóv, a tak vždy XV gro- šóv na každé suché dni až do vyplněnie té kopy. Pakli by nedal druhých peněz nebolito třetích i čtvrtých, aby to, což prvé dal, bylo ztraceno. Pakli by sě komu nezdálo toho učiniti a podstúpiti, takový bez otpory a výmluvy všelijaké nemá přijat býti, ani takový má mezi námi fedrován býti, a to pod pokutú mistrskú. Také což viece má učiniti při okazování svého řemesla, to což okazuje ten mistr svého řemesla mistrovstvie, tu má toho nechati, ač by přijat byl z obého řemesla, maléřského neb stklenářského,2) pakli chce vzieti, XV grošóv dáti má. Actum in praesentia Zigismundi pictoris et Thomasskonis vi- treatoris tunc seniorum existentium anno domini CCCC'LXIX° (= 1469). 37 1) Hinter „stalo" steht in der Handschrift wieder ein „se“. 2) In der Handschrift „stklennarzskeho".
83 magistros fecerat, debent sibi renovari. Et idem dominus Jacobus consul debet nobis esse in testimonium cum aliis, qui cum eo prae- sentes fuerunt, licet ad preces domini Jacobi excessus remissi fue- runt. Et extunc si non tenuerit illa, quae promisit et in eadem recidivaret, quae prius contra magistros excessit, extunc in toto artificio pictoriae privaretur. 205 XXV. Vo přijímání do cechu. Takové sě svolenie mistrské zespolka stalo1) všech tak, že 36 ktož má do cechu mezi nás vstúpiti, tato věc sě a tito kusové sě předpoviedají, aby najprvé právo starodávnie zachoval a podstúpil, tak aby každý, jenž by sě v městě tomto za mistra téhož maléř- ského nebolito stklenářského chtěl znova vosaditi, najprv list aby přinesl, jímžto by mohl okázati pojitie své z řádu manželského a k tomu, že sě řádně a poctivě zachoval, kde se jest rodil neb obýval, a mistrovstvie téhož řemesla aby před mistry staršími oká- zal i práva městského od pánóv s rathúza dobyl, i také bratrstvie od řemesla, ješto by sě tak v řádiech světských i duchovních s námi a s uobcí města tohoto srovnal. Tak bude moci to řemeslo v městě tomto, osadě sě, dělati a práv i řádóv i svobod i jiných mistróv požívati i všech, jakož svrchu i vezpod kus od kusu jest vypsáno, a k tomu kopu grošóv do cechu dáti: najprv v přístupu svém XV grošóv, potom na suché dni opět XV grošóv, a tak vždy XV gro- šóv na každé suché dni až do vyplněnie té kopy. Pakli by nedal druhých peněz nebolito třetích i čtvrtých, aby to, což prvé dal, bylo ztraceno. Pakli by sě komu nezdálo toho učiniti a podstúpiti, takový bez otpory a výmluvy všelijaké nemá přijat býti, ani takový má mezi námi fedrován býti, a to pod pokutú mistrskú. Také což viece má učiniti při okazování svého řemesla, to což okazuje ten mistr svého řemesla mistrovstvie, tu má toho nechati, ač by přijat byl z obého řemesla, maléřského neb stklenářského,2) pakli chce vzieti, XV grošóv dáti má. Actum in praesentia Zigismundi pictoris et Thomasskonis vi- treatoris tunc seniorum existentium anno domini CCCC'LXIX° (= 1469). 37 1) Hinter „stalo" steht in der Handschrift wieder ein „se“. 2) In der Handschrift „stklennarzskeho".
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84 XXVI. My cechmistři a obecní mistři řemesla maléřského a sklenář- ského jednoty společní a k rozmnoženie svornosti a bratrstva cechu našeho rozšafným úmyslem péči majíce, povinni jsme, aby svolených věcí pamět pro měněnie časuov nepominula a nezahynula, ale pa- měti zápisuov našich déle a pevněji tvrzeny byly, rozšafnú a zdravú rozumnosti k tomu jsme se snažili, aby ta jednota a bratrstvo spo- lečné neumenšieno, ale přimnožieno bylo, a k tomu k zachovánie nás všecky vedlo, pilně jsme své svobody, obdarovánie i svolenie knih 126 a práv předkuov našich nahlédli, aby ti, jenž v svornosti bratrstva a cechu našeho věrně pracují, bez obtieženie smysluov svých v řá- dích a v svobodách jich postatněji a užitečněji státi mohli. I protož poněvadž ta jednota a bratrstvo bez lásky státi nemuož, neb mezi všemi ctnostmi jinými láska obdržuje první místo, tehdy bez ní ji- ných ctností nenie bezpečný počátek, neb v ní jiných ctností jest istota založena, i chcme najprvé od lásky počíti takto: Aby vše- cky viny, puotky i ruoznice, již učiněné, tajné anebo zjevné, z srdcí našich pominuty a propuštěny byly, abychom tato svolenie pořád 127 položená volí dobrú, srdcem pravým, úmyslem1) pravým jednati a puosobiti mohli. To držáno buď pod pokutú mistrskú a kázní pansků. Item dále svolujeme a chcme, buď maléř aneb sklenář, tova- ryš neb ktožkoli jiný, ktož nenie do cechu našeho za mistra přijat, nesmlúval ani uvazovati se směl zjevně ani tajně v dielo v to, kte- réž sluší na mistry, ani co k tomu podobného učiniti směl, nebo skrze to záhuby a zádavy cechu našemu mnohé státi by se mohly a bratrst(v)o naše v této svornosti s velikým obtiežením trvati ni- koli by nemohlo. Pakli by se toho kto dopustil, tomu řemeslo sta- veno buď i složeno a od žádného v těchto městech chován ani fe- 128 drován buď. Pakli by který mistr jeho přechovával svévolně, tomu mistru tovaryši i učedlníci i řemeslo staveno a složeno buď. A jestli že by ten mistr aneb tovaryš skrzě přátely kdy k milosti přišel, tehdy ten mistr aneb tovaryš aby pokuty položil kopy dvě; ty pe- níze děleny buďte: pánuom na rathúz grošuov XL, rychtáři XX a osta- tek do cechu našeho. A to dielo bylo-li by tomu tovaryši propu- 125 1) In der Handschrift „úmyslem" zweimal geschrieben.
84 XXVI. My cechmistři a obecní mistři řemesla maléřského a sklenář- ského jednoty společní a k rozmnoženie svornosti a bratrstva cechu našeho rozšafným úmyslem péči majíce, povinni jsme, aby svolených věcí pamět pro měněnie časuov nepominula a nezahynula, ale pa- měti zápisuov našich déle a pevněji tvrzeny byly, rozšafnú a zdravú rozumnosti k tomu jsme se snažili, aby ta jednota a bratrstvo spo- lečné neumenšieno, ale přimnožieno bylo, a k tomu k zachovánie nás všecky vedlo, pilně jsme své svobody, obdarovánie i svolenie knih 126 a práv předkuov našich nahlédli, aby ti, jenž v svornosti bratrstva a cechu našeho věrně pracují, bez obtieženie smysluov svých v řá- dích a v svobodách jich postatněji a užitečněji státi mohli. I protož poněvadž ta jednota a bratrstvo bez lásky státi nemuož, neb mezi všemi ctnostmi jinými láska obdržuje první místo, tehdy bez ní ji- ných ctností nenie bezpečný počátek, neb v ní jiných ctností jest istota založena, i chcme najprvé od lásky počíti takto: Aby vše- cky viny, puotky i ruoznice, již učiněné, tajné anebo zjevné, z srdcí našich pominuty a propuštěny byly, abychom tato svolenie pořád 127 položená volí dobrú, srdcem pravým, úmyslem1) pravým jednati a puosobiti mohli. To držáno buď pod pokutú mistrskú a kázní pansků. Item dále svolujeme a chcme, buď maléř aneb sklenář, tova- ryš neb ktožkoli jiný, ktož nenie do cechu našeho za mistra přijat, nesmlúval ani uvazovati se směl zjevně ani tajně v dielo v to, kte- réž sluší na mistry, ani co k tomu podobného učiniti směl, nebo skrze to záhuby a zádavy cechu našemu mnohé státi by se mohly a bratrst(v)o naše v této svornosti s velikým obtiežením trvati ni- koli by nemohlo. Pakli by se toho kto dopustil, tomu řemeslo sta- veno buď i složeno a od žádného v těchto městech chován ani fe- 128 drován buď. Pakli by který mistr jeho přechovával svévolně, tomu mistru tovaryši i učedlníci i řemeslo staveno a složeno buď. A jestli že by ten mistr aneb tovaryš skrzě přátely kdy k milosti přišel, tehdy ten mistr aneb tovaryš aby pokuty položil kopy dvě; ty pe- níze děleny buďte: pánuom na rathúz grošuov XL, rychtáři XX a osta- tek do cechu našeho. A to dielo bylo-li by tomu tovaryši propu- 125 1) In der Handschrift „úmyslem" zweimal geschrieben.
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85 štěno k dielu, aby na ně tovaryšuov ani učedlníkuov chovati nemohl proto, neb jest to dielo smluvil, práva k tomu nemaje. Ale na jiná diela, jenž by, již za mistra jsa přijat, smluvil, k těm dieluom též čeledi užívati má jakožto jiní mistři. Item chceme, aby žádný mistr ani tovaryš, buď maléř aneb 129 sklenář, jeden druhého nehaněl ani šacoval v jeho diele ani v po- věsti, leč by to dielo falešné bylo anebo pověst zlá o tom mistru byla by, neb skrzě to s velikú nesnází bratrstvo a jednota naše trvati by mohla. Item chceme, aby žádný maléř ani sklenář, buď mistr aneb tovaryš aneb ktokoli z čeledi naší jiný, z verštatu druhého čeledi lúditi nesměl, ani vykupovati a přechovávati mohl. Item chceme, aby žádný, buď maléř aneb sklenář, buď mistr neb tovaryš, jeden na druhého se v dielo netřel ani se uvazovati směl, neb skrzě to zádavy a sváry mnohé mezi námi státi by se mohly. Item chceme, aby každý maléř i sklenář, buď mistr neb to- 130 varyš anebo kto z čeledi naší, kupcuov jeden o(d) druhého odvo- diti nesměl pro žádnú přízeň ani které přátelstvo, jediné, leč by sami od toho odešli a do jiného verštatu šli aneb přišli. A protož jestli že by kto z mistruov aneb zl) tovaryšuov neb ktokoli z čeledi naší jiný z těchto již pravených čtyř kusuov čeho se dopustil, a by naň hodným svědomím provedeno bylo, najprv panskú kázeň trp a pokutu mistrskú bez milosti polož. Dále jestli že by se mistr kterýž s tovaryšem svým řečí po- tekl, toho tovaryše žádný mistr zjevně ani tajně přechovati směj, 131 dokudiž by o to pře(d) mistry miesta neměl a jakž je mistři roz- dělé, na tom přestáno buď. Item jestli že by mistr tovaryše svého na dielo založil, ten tovaryš jemu toho poctivě oddělaj, pakli by toho svévolně učiniti nechtěl, takový panskú kázeň trp dvě neděli a potom, což jemu z cechu rozkázáno bude, to podstup, leč by mistr proti němu vinen byl anebo nátisky měl, tehdy nic. Item dále chceme, aby od čeledi naší, u verštatích jsúc, ctnostně a mravně se měli a zvláště lánie zlá, řeči nestydaté, mluvení oplzlá z uost jich nevycházejte. To držáno buď pod pansků kázní. 1) Die Handschrift hat „"“.
85 štěno k dielu, aby na ně tovaryšuov ani učedlníkuov chovati nemohl proto, neb jest to dielo smluvil, práva k tomu nemaje. Ale na jiná diela, jenž by, již za mistra jsa přijat, smluvil, k těm dieluom též čeledi užívati má jakožto jiní mistři. Item chceme, aby žádný mistr ani tovaryš, buď maléř aneb 129 sklenář, jeden druhého nehaněl ani šacoval v jeho diele ani v po- věsti, leč by to dielo falešné bylo anebo pověst zlá o tom mistru byla by, neb skrzě to s velikú nesnází bratrstvo a jednota naše trvati by mohla. Item chceme, aby žádný maléř ani sklenář, buď mistr aneb tovaryš aneb ktokoli z čeledi naší jiný, z verštatu druhého čeledi lúditi nesměl, ani vykupovati a přechovávati mohl. Item chceme, aby žádný, buď maléř aneb sklenář, buď mistr neb tovaryš, jeden na druhého se v dielo netřel ani se uvazovati směl, neb skrzě to zádavy a sváry mnohé mezi námi státi by se mohly. Item chceme, aby každý maléř i sklenář, buď mistr neb to- 130 varyš anebo kto z čeledi naší, kupcuov jeden o(d) druhého odvo- diti nesměl pro žádnú přízeň ani které přátelstvo, jediné, leč by sami od toho odešli a do jiného verštatu šli aneb přišli. A protož jestli že by kto z mistruov aneb zl) tovaryšuov neb ktokoli z čeledi naší jiný z těchto již pravených čtyř kusuov čeho se dopustil, a by naň hodným svědomím provedeno bylo, najprv panskú kázeň trp a pokutu mistrskú bez milosti polož. Dále jestli že by se mistr kterýž s tovaryšem svým řečí po- tekl, toho tovaryše žádný mistr zjevně ani tajně přechovati směj, 131 dokudiž by o to pře(d) mistry miesta neměl a jakž je mistři roz- dělé, na tom přestáno buď. Item jestli že by mistr tovaryše svého na dielo založil, ten tovaryš jemu toho poctivě oddělaj, pakli by toho svévolně učiniti nechtěl, takový panskú kázeň trp dvě neděli a potom, což jemu z cechu rozkázáno bude, to podstup, leč by mistr proti němu vinen byl anebo nátisky měl, tehdy nic. Item dále chceme, aby od čeledi naší, u verštatích jsúc, ctnostně a mravně se měli a zvláště lánie zlá, řeči nestydaté, mluvení oplzlá z uost jich nevycházejte. To držáno buď pod pansků kázní. 1) Die Handschrift hat „"“.
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86 Item chceme, aby čeleď naše u verštatích neprchlivi a ne- reptavi ani svárlivi byli; pakli by jim co škodného bylo, tehdy řečí povolnu a (v) vuoli dobré o to s mistrem rozmluv a mistr jeho jemu to oprav, ač muož. To držáno buď pod panskú kázní. Item žádný tovaryš u verštatě mistra svého s 1) braní nesedaj ani dělaj; též pod panskú kázní. Item který by tovaryš od mistra svého z verštatu svévolně vstal bez opověděnie mistra svého, takový panskú kázeň trp a po- kuty X grošuov polož bez milosti; pakli by jej v tom který mistr fedroval, v pokutu mistrskú a kázeň panskú upadnúti má. Item jestli že by mistr tovaryše svého z neslušných věcí tre- stal a on toho opraviti nechtěl, mistr jeho to na cech znes a on od mistruov, ten tovaryš, panskú kázeň trp i pokutú trestán buď; pakli by toho mistr zatajiti chtěl, aby tůž kázní trestán byl. Item jestli že by mistři aneb tovaryši do cechu obesláni byli pro kterú příčinu, a příčina k tomu hodná položena byla, a v tom zmeškal-(1)i by hodinu svévolně, aby groś pokuty položil; pakli dvě, tehdy dva g(roše) m(išenské), pakli celý den, ten panskú kázeň podstup aneb X grošuov mišenských do cechu bez milosti polož. Pakli by pro hodnú příčinu býti nemohl, tehdy starším se opověz, a oni do- pustí-li jemu toho, on z těch pokut propuštěn buď. Item chceme, když bychom v cechu byli, česť, kázeň, poctivosť aby zachována byla, podstrkové žádní nebuďte, o jiné věci mluveno nebuď než o potřebné věci, o které jsú se sešli. Pakli by se kteří řečí podtkli, k rozkázánie starším i všech obecných toho ihned pře- staňte. A byla-li by jich pře mezi mistry vzata, jakž mezi nimi vy- řknú, bez odporu všeliké výminky ihned podstupte; pakli by toho učiniti nechtěli, z cechu ven vyvrženi buďte. Pakli by k milosti přišli, 135 takoví najprv panskú kázeň trpte a potom pokuty1 kopu jednu po- ložte. Ta kopa dělena buď: pánuom XX grošuov, rychtáři X a ostatek do cechu buď. Item chceme, aby cechmistři od obecních mistruov v žádné při se nedvojili, neb poněvadž cechmistři a mistři obecní jsú cech jeden, tehdy břímě jedno nésti mají, leč by sobě sami svorni ne- jednostajně nebyli: tehdy, dotýče-li se ta pře maléřuov, buď pře- stáno na cechmistru maléřským (sic), pakli sklenářuov, též na jednom 133 134 132 1) Die Handschrift hat „z“.
86 Item chceme, aby čeleď naše u verštatích neprchlivi a ne- reptavi ani svárlivi byli; pakli by jim co škodného bylo, tehdy řečí povolnu a (v) vuoli dobré o to s mistrem rozmluv a mistr jeho jemu to oprav, ač muož. To držáno buď pod panskú kázní. Item žádný tovaryš u verštatě mistra svého s 1) braní nesedaj ani dělaj; též pod panskú kázní. Item který by tovaryš od mistra svého z verštatu svévolně vstal bez opověděnie mistra svého, takový panskú kázeň trp a po- kuty X grošuov polož bez milosti; pakli by jej v tom který mistr fedroval, v pokutu mistrskú a kázeň panskú upadnúti má. Item jestli že by mistr tovaryše svého z neslušných věcí tre- stal a on toho opraviti nechtěl, mistr jeho to na cech znes a on od mistruov, ten tovaryš, panskú kázeň trp i pokutú trestán buď; pakli by toho mistr zatajiti chtěl, aby tůž kázní trestán byl. Item jestli že by mistři aneb tovaryši do cechu obesláni byli pro kterú příčinu, a příčina k tomu hodná položena byla, a v tom zmeškal-(1)i by hodinu svévolně, aby groś pokuty položil; pakli dvě, tehdy dva g(roše) m(išenské), pakli celý den, ten panskú kázeň podstup aneb X grošuov mišenských do cechu bez milosti polož. Pakli by pro hodnú příčinu býti nemohl, tehdy starším se opověz, a oni do- pustí-li jemu toho, on z těch pokut propuštěn buď. Item chceme, když bychom v cechu byli, česť, kázeň, poctivosť aby zachována byla, podstrkové žádní nebuďte, o jiné věci mluveno nebuď než o potřebné věci, o které jsú se sešli. Pakli by se kteří řečí podtkli, k rozkázánie starším i všech obecných toho ihned pře- staňte. A byla-li by jich pře mezi mistry vzata, jakž mezi nimi vy- řknú, bez odporu všeliké výminky ihned podstupte; pakli by toho učiniti nechtěli, z cechu ven vyvrženi buďte. Pakli by k milosti přišli, 135 takoví najprv panskú kázeň trpte a potom pokuty1 kopu jednu po- ložte. Ta kopa dělena buď: pánuom XX grošuov, rychtáři X a ostatek do cechu buď. Item chceme, aby cechmistři od obecních mistruov v žádné při se nedvojili, neb poněvadž cechmistři a mistři obecní jsú cech jeden, tehdy břímě jedno nésti mají, leč by sobě sami svorni ne- jednostajně nebyli: tehdy, dotýče-li se ta pře maléřuov, buď pře- stáno na cechmistru maléřským (sic), pakli sklenářuov, též na jednom 133 134 132 1) Die Handschrift hat „z“.
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87 mistru sklenářským (sic) z obecných, který by k tomu volen byl, a což by ti bez přerušenie1) práv vyřknú (sic), tak buď a tomu žádný ne- odpieraj pod pokutu1) mistrskú a kázní panskú. 136 Item jestli že by ktoko(li)věk radu starších a obecních mi- struov nebo jinú řeč, kteráž se mezi námi v cechu potřebná děje, jinde neopatrně pronesl, takový řemesla zbaven buď, aby jeho, do- kudž živ, více neužíval ani zase do cechu přijat byl, leč by panskú milostí k tomu zase navrácen byl. A byla-li by jemu milosť dána, takový najprv panskú kázeň trp a potom pokutu I kopu grošuov polož: pánuom na rathúz X grośuov alb., rychtáři X grošuov alb., ostatek do cechu. Jestli že by se kto z mistruov svolenie vytrhl byl a byl do- 137 brému svolenie odporen a byl svévolně odporen svolenie mistr- skému a řádnému a utekl se, žaloval aneboli haněl mistry, buďto ku pánuom anebo komukoli jinému, takový ihned z cechu vy- vržen buď a tak aby jeho nikdy víc neužíval, leč by též panskú milostí zase navrácen byl. A přišel-li by k milosti, takový najprv panskú kázeň trp a pokuty II kop mišenských polož: pánuom na rathúz XXXX grošuov a rychtáři XX a ostatek do cechu. Tyto kusy napřed položené my cechmistři a obecní mistři řemesl již jmenovaných zachovati chceme a jiným, jenž by k bra- trstvu tomuto byli, jim i našim budúcím k zachovánie potvrzujem 138 a též i tovaryšuom, kteří1) by mezi námi živnosť a dielo míti chtěli, přikazujem, aby vedle zřízenosti, již napřed položené, zachovati se uměl, abychom my i čeleď naše potomní v obecném dobrém cechu tohoto a v poctivosti zřízené tiem snažněji a pevněji se zachovati") mohli. Toto vyhledánie z práv a svolení i potvrzenie všech jedno- stajně těchto kusuov napřed položených staly jsú se za času ma- léřuov a sklenářuov těchto: Hanuška maléře, Tomáška ] sklenáře, 139 M(a)těje Popela maléře, Jana Rudnického maléře, Zigmunda ma- léře, Pecha maléře, Petra Škřeta maléře, Jana Lankaše maléře, Mi- chala sklenáře, Jeronima sklenáře, Zigmunda Ypoxa sklenáře, léta božieho tisíc(i)eho čtyřstého sedmdesátého čtvrtého etc. 1) Die Handschrift hat „przierurussienie, pokuti, ktery“. 2) In der Handschrift hinter „zachovati“ noch ein „se“.
87 mistru sklenářským (sic) z obecných, který by k tomu volen byl, a což by ti bez přerušenie1) práv vyřknú (sic), tak buď a tomu žádný ne- odpieraj pod pokutu1) mistrskú a kázní panskú. 136 Item jestli že by ktoko(li)věk radu starších a obecních mi- struov nebo jinú řeč, kteráž se mezi námi v cechu potřebná děje, jinde neopatrně pronesl, takový řemesla zbaven buď, aby jeho, do- kudž živ, více neužíval ani zase do cechu přijat byl, leč by panskú milostí k tomu zase navrácen byl. A byla-li by jemu milosť dána, takový najprv panskú kázeň trp a potom pokutu I kopu grošuov polož: pánuom na rathúz X grośuov alb., rychtáři X grošuov alb., ostatek do cechu. Jestli že by se kto z mistruov svolenie vytrhl byl a byl do- 137 brému svolenie odporen a byl svévolně odporen svolenie mistr- skému a řádnému a utekl se, žaloval aneboli haněl mistry, buďto ku pánuom anebo komukoli jinému, takový ihned z cechu vy- vržen buď a tak aby jeho nikdy víc neužíval, leč by též panskú milostí zase navrácen byl. A přišel-li by k milosti, takový najprv panskú kázeň trp a pokuty II kop mišenských polož: pánuom na rathúz XXXX grošuov a rychtáři XX a ostatek do cechu. Tyto kusy napřed položené my cechmistři a obecní mistři řemesl již jmenovaných zachovati chceme a jiným, jenž by k bra- trstvu tomuto byli, jim i našim budúcím k zachovánie potvrzujem 138 a též i tovaryšuom, kteří1) by mezi námi živnosť a dielo míti chtěli, přikazujem, aby vedle zřízenosti, již napřed položené, zachovati se uměl, abychom my i čeleď naše potomní v obecném dobrém cechu tohoto a v poctivosti zřízené tiem snažněji a pevněji se zachovati") mohli. Toto vyhledánie z práv a svolení i potvrzenie všech jedno- stajně těchto kusuov napřed položených staly jsú se za času ma- léřuov a sklenářuov těchto: Hanuška maléře, Tomáška ] sklenáře, 139 M(a)těje Popela maléře, Jana Rudnického maléře, Zigmunda ma- léře, Pecha maléře, Petra Škřeta maléře, Jana Lankaše maléře, Mi- chala sklenáře, Jeronima sklenáře, Zigmunda Ypoxa sklenáře, léta božieho tisíc(i)eho čtyřstého sedmdesátého čtvrtého etc. 1) Die Handschrift hat „przierurussienie, pokuti, ktery“. 2) In der Handschrift hinter „zachovati“ noch ein „se“.
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88 XXVII Léta božieho MCCCCLXXXI. stalo se jest svolenie mistróv i to- varyšóv řemesla maléřského i sklenářského takové, 1) že když by při- šel hod těla božieho a v uochtáb těla božieho, aby sviece cechovnie v procesí od tovaryšóv neseny byly, a to kterýmž by tovaryšóm od cechmistróv rozkázáno bylo, aby ti beze všech odporóv i vymlúvánie to učinili. A k tomu jsú všichni tovaryšie povolenie dali. To sč jest stalo tu neděli po božiem těle anno ut supra. 39 XXVIII 111 Item chcme, aby čeleď naše, v domiech a v verštatiech jsúc, ctnostně a mravně sě měli a zvláště lánie zlá, řeči nestydaté, mlu- venie oplzlá z úst jich nevycházejte. To buď držáno pod panskú kázní. Item dále chcme, aby tovaryšie naši v verštatiech neodporni, nereptavi, neprchlivi ani svárlivi byli. Pakli by jim co škodného bylo, tehdy řečí povolnú v vuoli dobré o to s mistrem svým roz- mluv a mistr jeho to oprav, ač muož. To držáno buď též pod pan- skú kázní. Item žádný tovaryš v verštatě mistra svého s braní nedělaj, ani sedati směj. Též držáno buď pod kázní pansků. Item jestli že by který mistr z neslušných věcí tovaryše svého trestal a on toho opraviti nechtěl, mistr jeho to na cech znes a on od mistróv panskú kázní i pokutú trestán buď. Pakli by mistr jeho toho zatajiti chtěl, aby takovú kázní trestán byl. Tato svolenie stala jsú sě léta božieho MCCCCLXXXII. 110 XXIX My cechmistři a mistři řemesla maléřského a sklenářského: toto svolení stalo se jest, aby svornosť a láska mezi námi státi mohla; nahlídli jsme v práva naše i privilegia, a těmi abychom se spravovali i ten každý, ktož by s námi toto bratrstvo držeti chtěl. Item najprv aby žádný, buď maléř aneb sklenář, buď mistr neb tovaryš, ktož není za mistra přijat, nesmlúval ani uvazovati se směl v to dielo, kteréž na mistry sluší, zjevně ani tajně, ani co po- dobného aby učinil aneb učiniti směl, neb skrzě takové věci bra- trstvo státi by nikoli nemohlo. I protož, ktož by se toho koli do- 163 1) Die Handschrift hat „taková“.
88 XXVII Léta božieho MCCCCLXXXI. stalo se jest svolenie mistróv i to- varyšóv řemesla maléřského i sklenářského takové, 1) že když by při- šel hod těla božieho a v uochtáb těla božieho, aby sviece cechovnie v procesí od tovaryšóv neseny byly, a to kterýmž by tovaryšóm od cechmistróv rozkázáno bylo, aby ti beze všech odporóv i vymlúvánie to učinili. A k tomu jsú všichni tovaryšie povolenie dali. To sč jest stalo tu neděli po božiem těle anno ut supra. 39 XXVIII 111 Item chcme, aby čeleď naše, v domiech a v verštatiech jsúc, ctnostně a mravně sě měli a zvláště lánie zlá, řeči nestydaté, mlu- venie oplzlá z úst jich nevycházejte. To buď držáno pod panskú kázní. Item dále chcme, aby tovaryšie naši v verštatiech neodporni, nereptavi, neprchlivi ani svárlivi byli. Pakli by jim co škodného bylo, tehdy řečí povolnú v vuoli dobré o to s mistrem svým roz- mluv a mistr jeho to oprav, ač muož. To držáno buď též pod pan- skú kázní. Item žádný tovaryš v verštatě mistra svého s braní nedělaj, ani sedati směj. Též držáno buď pod kázní pansků. Item jestli že by který mistr z neslušných věcí tovaryše svého trestal a on toho opraviti nechtěl, mistr jeho to na cech znes a on od mistróv panskú kázní i pokutú trestán buď. Pakli by mistr jeho toho zatajiti chtěl, aby takovú kázní trestán byl. Tato svolenie stala jsú sě léta božieho MCCCCLXXXII. 110 XXIX My cechmistři a mistři řemesla maléřského a sklenářského: toto svolení stalo se jest, aby svornosť a láska mezi námi státi mohla; nahlídli jsme v práva naše i privilegia, a těmi abychom se spravovali i ten každý, ktož by s námi toto bratrstvo držeti chtěl. Item najprv aby žádný, buď maléř aneb sklenář, buď mistr neb tovaryš, ktož není za mistra přijat, nesmlúval ani uvazovati se směl v to dielo, kteréž na mistry sluší, zjevně ani tajně, ani co po- dobného aby učinil aneb učiniti směl, neb skrzě takové věci bra- trstvo státi by nikoli nemohlo. I protož, ktož by se toho koli do- 163 1) Die Handschrift hat „taková“.
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89 pustil, tomu řemeslo staveno buď a složeno a od žádného aby fedrován nebyl. Pakli by který mistr jeho v tom fedroval aneb přechoval, tomu mistru tovaryši složeni buďte a učedlníci, a k ta- 164 kovému abychom se zachovali vedle práv našich. Item aby žádný mistr, buď maléř aneb sklenář, jeden druhému v dielo nevkročoval ani jeden druhého v diele nepředcházel a zvláště když který mistr s kým prvé pomluvu měl. Pa(k)li by se který mistr1) v to předce dal, buď maléř aneb sklenář, ten propadne pokutu mistrskú, leč by ten, který by mistr s ním smlůval a nemohl se o to s tiem jistým smluviti v tom, aby2) po jiného mistra poslal, a to vše aby s obú stran pokázáno mohlo býti, aby se to (v) upřímnosti dálo. Pakli by mistr kterýžkoli neřádem v to dielo vkročil, buď maléř aneb sklenář, to přestúpil a jeden druhého předcházel neb předbíhal a vyběhával před jinými, mistr takový každý propadne mistrskú pokutu. Který by koli mistr chodil a nebylo poň posláno, a bylo-li by to dielo dražší nežli vo desíti kopách, tehdy bude 166 pokutován tau pokutau, kterúžto mistruom i všemu cechu líbiti se a zdáti bude spravedlivě. 165 Item také chceme, aby žádný mistr, buď maléř aneb sklenář aneb ktožkoli z řemesla našeho, jeden druhého nehaněl ani jeho v diele šacoval, leč by to dielo falešné bylo, aneb že by o tom mistru zlá pověsť šla aneb byla, a to pod pokutau grošuov če- ských (sic). Item také chceme, aby žádný jeden druhému čeledi z verštatu 167 nelúdil ani penězi předávati směl, leč by tovaryš sám vzal odpu- štění od mistra řádně a sám vedle řádu k mistru přistaupil; to držáno též buď pod pokutau nahoře psanau. Item aby žádný jeden druhému kupcuov neodluzoval pro žádnú přízeň. Pakli by se toho kto dopustil, buď mistr neb ktožkoli jiný z řemesla naše(ho), takový každý pokutován buď pokutau nahoře psanau. 1) Nach „mistr“ folgt in der Handschrift noch ein „se“. 2) Auf dem unteren Rande befindet sich eine Ergänzung zu den auf dieser Seite befindlichen Bestimmungen, die von derselben Hand geschrie- ben ist und also lautet: „a bylo-li by po kteréhožkoli mistra bylo (sic) posláno, ten mistr nemá toho diela vzieti, leč by ten mistr na starši vznesl; pakli by toho neučinil, tehdy pokutau vinem (statt vinen) bude.
89 pustil, tomu řemeslo staveno buď a složeno a od žádného aby fedrován nebyl. Pakli by který mistr jeho v tom fedroval aneb přechoval, tomu mistru tovaryši složeni buďte a učedlníci, a k ta- 164 kovému abychom se zachovali vedle práv našich. Item aby žádný mistr, buď maléř aneb sklenář, jeden druhému v dielo nevkročoval ani jeden druhého v diele nepředcházel a zvláště když který mistr s kým prvé pomluvu měl. Pa(k)li by se který mistr1) v to předce dal, buď maléř aneb sklenář, ten propadne pokutu mistrskú, leč by ten, který by mistr s ním smlůval a nemohl se o to s tiem jistým smluviti v tom, aby2) po jiného mistra poslal, a to vše aby s obú stran pokázáno mohlo býti, aby se to (v) upřímnosti dálo. Pakli by mistr kterýžkoli neřádem v to dielo vkročil, buď maléř aneb sklenář, to přestúpil a jeden druhého předcházel neb předbíhal a vyběhával před jinými, mistr takový každý propadne mistrskú pokutu. Který by koli mistr chodil a nebylo poň posláno, a bylo-li by to dielo dražší nežli vo desíti kopách, tehdy bude 166 pokutován tau pokutau, kterúžto mistruom i všemu cechu líbiti se a zdáti bude spravedlivě. 165 Item také chceme, aby žádný mistr, buď maléř aneb sklenář aneb ktožkoli z řemesla našeho, jeden druhého nehaněl ani jeho v diele šacoval, leč by to dielo falešné bylo, aneb že by o tom mistru zlá pověsť šla aneb byla, a to pod pokutau grošuov če- ských (sic). Item také chceme, aby žádný jeden druhému čeledi z verštatu 167 nelúdil ani penězi předávati směl, leč by tovaryš sám vzal odpu- štění od mistra řádně a sám vedle řádu k mistru přistaupil; to držáno též buď pod pokutau nahoře psanau. Item aby žádný jeden druhému kupcuov neodluzoval pro žádnú přízeň. Pakli by se toho kto dopustil, buď mistr neb ktožkoli jiný z řemesla naše(ho), takový každý pokutován buď pokutau nahoře psanau. 1) Nach „mistr“ folgt in der Handschrift noch ein „se“. 2) Auf dem unteren Rande befindet sich eine Ergänzung zu den auf dieser Seite befindlichen Bestimmungen, die von derselben Hand geschrie- ben ist und also lautet: „a bylo-li by po kteréhožkoli mistra bylo (sic) posláno, ten mistr nemá toho diela vzieti, leč by ten mistr na starši vznesl; pakli by toho neučinil, tehdy pokutau vinem (statt vinen) bude.
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90 168 Item jestli že by který tovaryš od svého mistra svévolně vstal bez opovědění mistra svého, a který by mistr jej v tom fedroval, takový mistr pokutau mistrskú pokutován buď a tovaryš též vedle práv, jakž se pánuom mistruom zdáti bude. Item také chceme, aby každý mistr kterého tovaryše svého v diele dvě neděli skusil, ten mistr má toho tovaryše opovědíti 169 před mistry staršími a páni mistři starší mají otázku na tom mistru, zaslúží-li ten tovaryš toho lu(o)nu, jaké jsú prvé mívali; to mají mistři spravedlivě ohledati mezi mistrem tiem i tovaryšem vedle staro- dávních práv. Item také toto chceme, aby žádný z mistruov z maléřuov ne- choval než toliko jednoho maléře, jednoho cuprejtýře a jednoho ře- záka; pakli by ten mistr víc choval, ten propadne mistrskú pokutu, 170 leč by ten mistr vznesl na starší a byla toho příčina hodná a mistři!) starší jemu v tom povo(le)ní dali, tehdy pokuty prázden; pakli by jináč ten mistr učinil, pokuty prázden nebude. Item co se dotýče pánuov sklenářuov, též aby žádný z nich nechoval než jedno(ho) tovaryše a ten tovaryš, když by u téhož mistra byl až dotud, až by témuž mistru již zase dielo přišlo, a ten 171 mistr již téhož ] tovaryše zase potřeboval a v tom jej z některých mistruov2) vymluvil aneb předal penězi, takový3) mistr propadne pokutu mistr(skú) a vod nižádného fedrován buď, leč by mistr o to před staršími mistry konec a místo míti bude (sic), pokuty prázden!) býti nemóž, též i tovaryš. Item také chceme, aby žádný mistr, buď maléř aneb sklenář, 172 čeledi své z verštatu nepauštěl, leč vedle práv, aby jemu, tova- ryši, dal znáti dvě neděli napřed, pověda jemu, že diela již jemu nemá; též pod pokutau. Item paměť, co se dotýče mistruov nových aneb mladých při přijímání jich, kterak mají přijímáni býti, a zvláště co se dotýče svačin, dělání těch mistruov i také učedlníkuov, kteříž se za tova- ryše propauštějí. Item toto také za právo starodávní jest, kterýž by tovaryš zmeškal dva dni v témždni, ten vešken týden ztratí, a přihodilo-li 173 1) In der Handschrift „mistry“. 2) Wahrscheinlich soll es lauten „některý z mistruov“. 3) Die Handschrift hat „takowe“. 1) Die Handschrift hat „prazdyen".
90 168 Item jestli že by který tovaryš od svého mistra svévolně vstal bez opovědění mistra svého, a který by mistr jej v tom fedroval, takový mistr pokutau mistrskú pokutován buď a tovaryš též vedle práv, jakž se pánuom mistruom zdáti bude. Item také chceme, aby každý mistr kterého tovaryše svého v diele dvě neděli skusil, ten mistr má toho tovaryše opovědíti 169 před mistry staršími a páni mistři starší mají otázku na tom mistru, zaslúží-li ten tovaryš toho lu(o)nu, jaké jsú prvé mívali; to mají mistři spravedlivě ohledati mezi mistrem tiem i tovaryšem vedle staro- dávních práv. Item také toto chceme, aby žádný z mistruov z maléřuov ne- choval než toliko jednoho maléře, jednoho cuprejtýře a jednoho ře- záka; pakli by ten mistr víc choval, ten propadne mistrskú pokutu, 170 leč by ten mistr vznesl na starší a byla toho příčina hodná a mistři!) starší jemu v tom povo(le)ní dali, tehdy pokuty prázden; pakli by jináč ten mistr učinil, pokuty prázden nebude. Item co se dotýče pánuov sklenářuov, též aby žádný z nich nechoval než jedno(ho) tovaryše a ten tovaryš, když by u téhož mistra byl až dotud, až by témuž mistru již zase dielo přišlo, a ten 171 mistr již téhož ] tovaryše zase potřeboval a v tom jej z některých mistruov2) vymluvil aneb předal penězi, takový3) mistr propadne pokutu mistr(skú) a vod nižádného fedrován buď, leč by mistr o to před staršími mistry konec a místo míti bude (sic), pokuty prázden!) býti nemóž, též i tovaryš. Item také chceme, aby žádný mistr, buď maléř aneb sklenář, 172 čeledi své z verštatu nepauštěl, leč vedle práv, aby jemu, tova- ryši, dal znáti dvě neděli napřed, pověda jemu, že diela již jemu nemá; též pod pokutau. Item paměť, co se dotýče mistruov nových aneb mladých při přijímání jich, kterak mají přijímáni býti, a zvláště co se dotýče svačin, dělání těch mistruov i také učedlníkuov, kteříž se za tova- ryše propauštějí. Item toto také za právo starodávní jest, kterýž by tovaryš zmeškal dva dni v témždni, ten vešken týden ztratí, a přihodilo-li 173 1) In der Handschrift „mistry“. 2) Wahrscheinlich soll es lauten „některý z mistruov“. 3) Die Handschrift hat „takowe“. 1) Die Handschrift hat „prazdyen".
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91 by se svátek v témždni a on sobě druhý svévolně přičinil a světil, nedělaje, též celý týden ztratí. XXX. Item svolení, co se dotýče volova tažení. Stalo se svolení všeho cechu, kdež časté nesnáze znikaly, co 139 se dotýče volova tažení, na tom jsau zůstali, aby toho podle ob- darov(á)ní svajch měli moc dělati i sami prodávati každému kromě 140 židům domácím a obyvatelům města tohoto, kteří by k řemeslu práva neměli. A kdož by toto svolení přestaupil a jináč učinil, po- kutu položiti má II kop mišenských beze vší milosti. Stalo se léta MDXXVII° na den svatých Šimona a Judy. Namenlisten von Zechmitgliedern." 1. Notetis, qui dederunt per unum grossum proximo die dominico 207 post festum sancti Egidii. Primus magister Theod. unum grossum. Herdegnonis totidem. Petrus sculptor totidem. *Vndersik clypeator de Nova civitate. Venczeslaus sculptor. Ladyslaus pictor. Petrus Ventrosus. *Heynricus auripercussor de Nova civitate. Johannes Galycus. Johannes membranator. Heynricus clypeator de Nova civitate. *Fridlinus auripercussor. Martinus vitreator. 1) Um uns in den Namenlisten nicht zweierlei Orthographie zu be- dienen, hielten wir es für zweckmässiger auch die böhmischen Worte, die in ihnen vorkommen, mit derselben Orthographie, wie sie in der Handschrift geschrieben sind, ganz getreu abzudrucken. Auch müssen wir bemerken, dass viele Namen in den Namenlisten durchgestrichen sind, die wir zum Unter- schiede von den nicht durchgestrichenen mit einem Stern bezeichnen.
91 by se svátek v témždni a on sobě druhý svévolně přičinil a světil, nedělaje, též celý týden ztratí. XXX. Item svolení, co se dotýče volova tažení. Stalo se svolení všeho cechu, kdež časté nesnáze znikaly, co 139 se dotýče volova tažení, na tom jsau zůstali, aby toho podle ob- darov(á)ní svajch měli moc dělati i sami prodávati každému kromě 140 židům domácím a obyvatelům města tohoto, kteří by k řemeslu práva neměli. A kdož by toto svolení přestaupil a jináč učinil, po- kutu položiti má II kop mišenských beze vší milosti. Stalo se léta MDXXVII° na den svatých Šimona a Judy. Namenlisten von Zechmitgliedern." 1. Notetis, qui dederunt per unum grossum proximo die dominico 207 post festum sancti Egidii. Primus magister Theod. unum grossum. Herdegnonis totidem. Petrus sculptor totidem. *Vndersik clypeator de Nova civitate. Venczeslaus sculptor. Ladyslaus pictor. Petrus Ventrosus. *Heynricus auripercussor de Nova civitate. Johannes Galycus. Johannes membranator. Heynricus clypeator de Nova civitate. *Fridlinus auripercussor. Martinus vitreator. 1) Um uns in den Namenlisten nicht zweierlei Orthographie zu be- dienen, hielten wir es für zweckmässiger auch die böhmischen Worte, die in ihnen vorkommen, mit derselben Orthographie, wie sie in der Handschrift geschrieben sind, ganz getreu abzudrucken. Auch müssen wir bemerken, dass viele Namen in den Namenlisten durchgestrichen sind, die wir zum Unter- schiede von den nicht durchgestrichenen mit einem Stern bezeichnen.
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92 2. Proximo die dominico post quatuor tempora (supra videas)"] 208 Andreas 4°r grossos. Fridlinus totidem grossorum. Heynricus auripercussor totum. Ladislaus I grossum. Martinus IIII grossos. Johannes Galicus dat aurum pro toto. Pesoldus rasor totidem grossorum. Petrus sculptor I grossum. Petrus Merschico I grossum. Heynricus clypeator II grossos. Henslinus membranator III grossos. Dominico defuit Heynricus auripercussor de offertorio. Eodem die defuit facto prandyo de fraternitate. Heynricus clypeator etiam. In vigilia Lucae defuit vesperis Wenczeslaus sculptor. 3. 224 Nota fratres in fraternitate pictorum: Magister Laslaw. Magister Wenczeslaus de castro. Magister Fridl goltsloher. Magister Jurk moler. Magister Wenczlaw glazer. *Magister Philippus moler. M(agister) Jacob Lunda. Kuncz snycer. M(agister) M(agister) Peter Regenpogn. M(agister) Nyklas snycer. M(agister) Rubin moler. Andreas permeter. *M(agister) Petrus Pustota. M(agister) Hanrich Vmfarer. 1) In der Handschrift „supra videas (?)“ durchgestrichen.
92 2. Proximo die dominico post quatuor tempora (supra videas)"] 208 Andreas 4°r grossos. Fridlinus totidem grossorum. Heynricus auripercussor totum. Ladislaus I grossum. Martinus IIII grossos. Johannes Galicus dat aurum pro toto. Pesoldus rasor totidem grossorum. Petrus sculptor I grossum. Petrus Merschico I grossum. Heynricus clypeator II grossos. Henslinus membranator III grossos. Dominico defuit Heynricus auripercussor de offertorio. Eodem die defuit facto prandyo de fraternitate. Heynricus clypeator etiam. In vigilia Lucae defuit vesperis Wenczeslaus sculptor. 3. 224 Nota fratres in fraternitate pictorum: Magister Laslaw. Magister Wenczeslaus de castro. Magister Fridl goltsloher. Magister Jurk moler. Magister Wenczlaw glazer. *Magister Philippus moler. M(agister) Jacob Lunda. Kuncz snycer. M(agister) M(agister) Peter Regenpogn. M(agister) Nyklas snycer. M(agister) Rubin moler. Andreas permeter. *M(agister) Petrus Pustota. M(agister) Hanrich Vmfarer. 1) In der Handschrift „supra videas (?)“ durchgestrichen.
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93 Petrus Role. Magister Waczlawyk pictor. Item magister Vlrich Hohnaw.1) 225 4. Dy czechbruder: 232 Magister Frydl goltsloher. Magister Gyrkl. Magister Peter Kuncz snyczer. *Philipp moler. *Nyclas glazer. Mikes snyczer. Wenczlaw glazer. *Jenyek moler Pehm2). Magister Laslaw moler. Rubin moler. *Petrus Kynyzs moler. *Claus glazer. *Nyclas Rotpecher moler. *Waczlaw Pehm moler. *Mykes Zd(erazsky). Nycolaus pictor de Chotyeborz1). Jacob Lunda. *Pertoldus de Erfurdia. *Lucas glazer. *Wenczeslaus ligator librorum. *Franciscus glazer. *Mykes Zderazsky. *Martinus Hlusek. *Hanns syferdeker. *Mhaster Hanr(i)c von Monichhen. Magister Hanrich Vmfarer. Regenpogn. 233 1) Später zugeschrieben. 2) „Pehm" in der Handschrift später zugeschrieben.
93 Petrus Role. Magister Waczlawyk pictor. Item magister Vlrich Hohnaw.1) 225 4. Dy czechbruder: 232 Magister Frydl goltsloher. Magister Gyrkl. Magister Peter Kuncz snyczer. *Philipp moler. *Nyclas glazer. Mikes snyczer. Wenczlaw glazer. *Jenyek moler Pehm2). Magister Laslaw moler. Rubin moler. *Petrus Kynyzs moler. *Claus glazer. *Nyclas Rotpecher moler. *Waczlaw Pehm moler. *Mykes Zd(erazsky). Nycolaus pictor de Chotyeborz1). Jacob Lunda. *Pertoldus de Erfurdia. *Lucas glazer. *Wenczeslaus ligator librorum. *Franciscus glazer. *Mykes Zderazsky. *Martinus Hlusek. *Hanns syferdeker. *Mhaster Hanr(i)c von Monichhen. Magister Hanrich Vmfarer. Regenpogn. 233 1) Später zugeschrieben. 2) „Pehm" in der Handschrift später zugeschrieben.
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94 Andreas permeter. Peter Pustota.1) Waczlawyk.1) 5. 234 Nota qui tenent veram fraternitatem. Factum est in vigilia sancti Lucae: Item magister Jurkl. Item magister Hanrich Wmfarer. Item magister Kuncz snycer. Item magister Rubin. Item magister Jacobus Lunda. Item magister Nyclas snycer. Item Wenczeslaus glazer. Item m(agister) Peter Regenpoken. Item magister Ladyslaus.1) (Item m.) Mykesch ostawa dluzen u pawessy...1) 6. Magister Kuncz sniczer. *Magister Jurge maler. *Magister Philip maler. Magister Rubin. Magister Hanrich. Magister Claus gla(zer). Magister Francz rinker. Magister Thomas Czirlik. *Magister Martinus Lazebka. Magister Rohlyk maler. Magister Nicolaus Lunda. Magister Waczlaw rzezak. Magister Nicolaus Solansky. Magister Mathey. Magister Laurencius. Magister Jaxi. 230 231 1) Später zugeschrieben.
94 Andreas permeter. Peter Pustota.1) Waczlawyk.1) 5. 234 Nota qui tenent veram fraternitatem. Factum est in vigilia sancti Lucae: Item magister Jurkl. Item magister Hanrich Wmfarer. Item magister Kuncz snycer. Item magister Rubin. Item magister Jacobus Lunda. Item magister Nyclas snycer. Item Wenczeslaus glazer. Item m(agister) Peter Regenpoken. Item magister Ladyslaus.1) (Item m.) Mykesch ostawa dluzen u pawessy...1) 6. Magister Kuncz sniczer. *Magister Jurge maler. *Magister Philip maler. Magister Rubin. Magister Hanrich. Magister Claus gla(zer). Magister Francz rinker. Magister Thomas Czirlik. *Magister Martinus Lazebka. Magister Rohlyk maler. Magister Nicolaus Lunda. Magister Waczlaw rzezak. Magister Nicolaus Solansky. Magister Mathey. Magister Laurencius. Magister Jaxi. 230 231 1) Später zugeschrieben.
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95 Magister Michal. Fraw Angnes glazerin. Ffraw Wenczlawin glazerin. Magister Vlrich. Magister Martinus Swab. Magister Jan Stryela. Jan Bradaty. Fridrich malerz. Petr sklenarz. Ducheck malerz. Ma(r)garetha sklenarsska. Mykess rzezak. 7. 222 Magister Cuncz rzezak. Magister Heinrich goltsmid. Magister Wanek rzezak. Magister Rubin. Jacobus Lunda. Magister Claus. Martinus Swab. *Magister Nicolaus Lunda. Magister Nicolaus Rohlyk. Mykess rzezak. Nicolaus Solanssky. Magister Michal malerz. Matheus sklenarz. Thomas Czirlyk. Jan Bradaty. Jan Stryela. Vlrich. Lorencz. Jaxij sklenarz. Allexij sklenarz. Jacobus Peczka. Janko Mali rzezak. Margaretha. Janko Odrany. 223
95 Magister Michal. Fraw Angnes glazerin. Ffraw Wenczlawin glazerin. Magister Vlrich. Magister Martinus Swab. Magister Jan Stryela. Jan Bradaty. Fridrich malerz. Petr sklenarz. Ducheck malerz. Ma(r)garetha sklenarsska. Mykess rzezak. 7. 222 Magister Cuncz rzezak. Magister Heinrich goltsmid. Magister Wanek rzezak. Magister Rubin. Jacobus Lunda. Magister Claus. Martinus Swab. *Magister Nicolaus Lunda. Magister Nicolaus Rohlyk. Mykess rzezak. Nicolaus Solanssky. Magister Michal malerz. Matheus sklenarz. Thomas Czirlyk. Jan Bradaty. Jan Stryela. Vlrich. Lorencz. Jaxij sklenarz. Allexij sklenarz. Jacobus Peczka. Janko Mali rzezak. Margaretha. Janko Odrany. 223
Strana 96
96 Clara. Mikulass proto byl z czechu wywrzen, že proti mistrom vssem.... (Zugeschrieben um das Jahr 1461. Siehe Nr. XXIII.) 8. 209 Animae magistrorum pictoriae artis :1) 210 Magister Stephanus Bohemus. Mistr Klauz. Mistr Girkl. Panicz Waczlaw. Panicz Petr a2) panicz Janek. Mistr Kuncz rzezak. Mistr Martin Lazebka. Jan Klatowsky. Mistr Kuncz kraluow malerz. Martinus Swewus. Sstepanek illuminator. Petrzik Pustota. Mistr Rubin. Mistr Petrzik rzezak.2) Petrzik sstitarz. Ffenczlaw sstitarz. Janek rzezak. Mistr Laslaw. *Mistr Gyrkl. Mikess rzezak. Jan Bradaty. Mistr Rohlik. Janek Czrny. Mistr Lunda Jakub.3) Mistr Solansky Mikulas. Thomassko Czrlik. Mistr Bernarth. 1) Schon auf der Seite 208 fing der Schreiber diese Namenliste an. 2) Später zugeschrieben. 3) „Jakub“ später zugeschrieben, sowie auch bei dem nachfolgenden „Mikulas“.
96 Clara. Mikulass proto byl z czechu wywrzen, že proti mistrom vssem.... (Zugeschrieben um das Jahr 1461. Siehe Nr. XXIII.) 8. 209 Animae magistrorum pictoriae artis :1) 210 Magister Stephanus Bohemus. Mistr Klauz. Mistr Girkl. Panicz Waczlaw. Panicz Petr a2) panicz Janek. Mistr Kuncz rzezak. Mistr Martin Lazebka. Jan Klatowsky. Mistr Kuncz kraluow malerz. Martinus Swewus. Sstepanek illuminator. Petrzik Pustota. Mistr Rubin. Mistr Petrzik rzezak.2) Petrzik sstitarz. Ffenczlaw sstitarz. Janek rzezak. Mistr Laslaw. *Mistr Gyrkl. Mikess rzezak. Jan Bradaty. Mistr Rohlik. Janek Czrny. Mistr Lunda Jakub.3) Mistr Solansky Mikulas. Thomassko Czrlik. Mistr Bernarth. 1) Schon auf der Seite 208 fing der Schreiber diese Namenliste an. 2) Später zugeschrieben. 3) „Jakub“ später zugeschrieben, sowie auch bei dem nachfolgenden „Mikulas“.
Strana 97
97 Jan z Tyna. Prokop Czwengros. Matiey sklenarz. Mistr Lorencz. Martin Kuon. Michalek sklenarz. Walgesstern. Lucass illuminator.1) Michal malerz. Ffranczierz malerz. Kuncz spigler. Erazym malerz. Jeronym krumperz. Alexxy sklennarz. Petr Czech sklennarz. Řehorek sk(1)ennarz. Pawel sklennarz. Janek illuminator. Waniek Kunczuow syn. Janek Sstepankuow syn. Crzisstan rzezak. 1) Von da angefangen später zugeschrieben. “ ". " Berichtigungen. S. 8 Z. 2 von oben soll stehen statt 7, 8. 6. „ 14 „18 „ „ „ » maleři — maléři „ „ 15 letzte Zeile „ „ „ bezpravic — bezprávie.
97 Jan z Tyna. Prokop Czwengros. Matiey sklenarz. Mistr Lorencz. Martin Kuon. Michalek sklenarz. Walgesstern. Lucass illuminator.1) Michal malerz. Ffranczierz malerz. Kuncz spigler. Erazym malerz. Jeronym krumperz. Alexxy sklennarz. Petr Czech sklennarz. Řehorek sk(1)ennarz. Pawel sklennarz. Janek illuminator. Waniek Kunczuow syn. Janek Sstepankuow syn. Crzisstan rzezak. 1) Von da angefangen später zugeschrieben. “ ". " Berichtigungen. S. 8 Z. 2 von oben soll stehen statt 7, 8. 6. „ 14 „18 „ „ „ » maleři — maléři „ „ 15 letzte Zeile „ „ „ bezpravic — bezprávie.
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