z 127 stránek
Titel
I
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III
IV
V
Vorwort
VI
VII
Die diplomatische Studie
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Název:
Der Ursprung des Zisterzienser-Stiftes Hohenfurt in Böhmen. Eine diplomatische Skizze
Autor:
Millauer, Maximilian
Rok vydání:
1814
Místo vydání:
Praha
Česká národní bibliografie:
Počet stran celkem:
127
Obsah:
- I: Titel
- VI: Vorwort
- 1: Die diplomatische Studie
upravit
Strana I
Der URSPRUNG des Zisterzienser-Stiftes HOHENFURTH in Böhmen Eine diplomatische Skizze Prag 28141
Der URSPRUNG des Zisterzienser-Stiftes HOHENFURTH in Böhmen Eine diplomatische Skizze Prag 28141
Strana II
Strana III
Qui ante nos ista moverunt, non domini nostri, sed duces sunt. Patet omhibus veritas: nondum occupata est: multum ex illa etiam futuris relictum est. Veneror itaque inventa sapientiae inventoresque; adire tanquam multorum haereditatem juvat Sed etiam si omnia a veteribus inventa sunt, hoc semper novum erit, usus et inventorum ab aliis scientia et dispositio. Seneca Ep. 23. et 64.
Qui ante nos ista moverunt, non domini nostri, sed duces sunt. Patet omhibus veritas: nondum occupata est: multum ex illa etiam futuris relictum est. Veneror itaque inventa sapientiae inventoresque; adire tanquam multorum haereditatem juvat Sed etiam si omnia a veteribus inventa sunt, hoc semper novum erit, usus et inventorum ab aliis scientia et dispositio. Seneca Ep. 23. et 64.
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Seinem Verehrungswürdigsten Vorsteher widmet Hieß Denkmahl der Achtung und des Danles der Sammler D. Zaver Maximilian Millauer.
Seinem Verehrungswürdigsten Vorsteher widmet Hieß Denkmahl der Achtung und des Danles der Sammler D. Zaver Maximilian Millauer.
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Borwort. Schon ist hie und da ein schóner Eifer rege geworden, Urschriften dem dunklen Schooße der Bergessenheit und dem Berderben zu ent- reißen, welches Maden, Moder, und an= dere Feinde ihnen drohen.2) Es ist auch wahrlich hohe Zeit, daß man, erhaben über kleinherzige Zweifel und grundloſe Bedenk= lichkeiten, sich můhe, die Schleyer zu lüften. welche bisher noch manches Ereigniß der *) Man sehe z. B. die Werke des rühmlich bekannien Herrn Franz Kurz, regulirten Chorherrn und Pfarrers zu St. Florian.
Borwort. Schon ist hie und da ein schóner Eifer rege geworden, Urschriften dem dunklen Schooße der Bergessenheit und dem Berderben zu ent- reißen, welches Maden, Moder, und an= dere Feinde ihnen drohen.2) Es ist auch wahrlich hohe Zeit, daß man, erhaben über kleinherzige Zweifel und grundloſe Bedenk= lichkeiten, sich můhe, die Schleyer zu lüften. welche bisher noch manches Ereigniß der *) Man sehe z. B. die Werke des rühmlich bekannien Herrn Franz Kurz, regulirten Chorherrn und Pfarrers zu St. Florian.
Strana VII
VII Forscher des Alterthums sie willkommen hei- ßen. Wenn ich in derſelben größtentheils bloß die vorgefundenen Urkunden ſprechen ließ, ſo geschah es deßwegen, weil nur sie ausschließend mir zuverlássige Quellen der Thatſachen aus der Bergangenheit ſeyn konn= ren. Doch fand ich es hinreichend, ſie blos wórtlich, und nur bei eigenen Nahmen buch ſtáblich genau zu liefern, da die Orthogra phie der verſloſſenen Fahrhunderte dem Ge= weihten ohnedieß bekannt ist, den Ungeweih= ten aber beirren durfte. Wenn ich dort , wo die Eewißheit mir mangelte, zu Muthmaßun- gen meine Zuflucht nahm, um durch sie vor der Hand jene Lůcken zu füllen, deren licht- volle Aufflärung vielleicht einer späteren Zu- kunft und der Unterſuchung fremder Archine aufbewahrt ist: ſo glaube ich, hiedurch das Auffinden der Wahrheit nicht erſchwert, ſon= dern vielmehr erleichtert zu haben , wáhrend ich selbst der beſseren Uiberzeugung freudig zu huldigen entſchloſſen bin.
VII Forscher des Alterthums sie willkommen hei- ßen. Wenn ich in derſelben größtentheils bloß die vorgefundenen Urkunden ſprechen ließ, ſo geschah es deßwegen, weil nur sie ausschließend mir zuverlássige Quellen der Thatſachen aus der Bergangenheit ſeyn konn= ren. Doch fand ich es hinreichend, ſie blos wórtlich, und nur bei eigenen Nahmen buch ſtáblich genau zu liefern, da die Orthogra phie der verſloſſenen Fahrhunderte dem Ge= weihten ohnedieß bekannt ist, den Ungeweih= ten aber beirren durfte. Wenn ich dort , wo die Eewißheit mir mangelte, zu Muthmaßun- gen meine Zuflucht nahm, um durch sie vor der Hand jene Lůcken zu füllen, deren licht- volle Aufflärung vielleicht einer späteren Zu- kunft und der Unterſuchung fremder Archine aufbewahrt ist: ſo glaube ich, hiedurch das Auffinden der Wahrheit nicht erſchwert, ſon= dern vielmehr erleichtert zu haben , wáhrend ich selbst der beſseren Uiberzeugung freudig zu huldigen entſchloſſen bin.
Strana 1
Der Ursprung des Zisterzienser- Stiftes Hos henfurt in Böhmen. as zisterzienser Stift Hohenfurt, Altovadum, Wissybrod, und nur fehlerhaft Wiſsmiobrod oder gar Wiſſmiowibrod, in Böhmens Budweiſer Kreiſe 1) verdanket seine Entstehung dem in der früheren Ge= ſchichte 2. Uiber die Lage und Ungebungen dieſes Stiftes ſehe man des k. k. H. Astronoms und Professors Aloys David: Geographiſche Breite. Prag 1794, und die geographiſchen Ortsbeſtimmungen deſfelben. Prag 2800. Den Reſultaten ſeiner Beobachtungen und Meſſungen zufolge beläuft ſich die Polhohe oder Breite anf 48°37'24": die Lânge aber auf 31°59' 15". Folglich liegt es um 22 deutsche Meilen ſûdlicher als die Hauptſtadt, nnd um 2 Stunden weſllicher als dieſelbe. Die große Miſleriſche Karte giebtes um 2' zu ſüdlich, und um 5'25" zu westlich an. Es liegt 265 Wiener Klaster über der See bey Hamburg, hat mitt= Ierer Barometerhöhe 26 Zoll, 2 Linien nach altem pari ſer Fußiaß , 53/2 Grad mittlere Wärme nach Reaumurs Thermometer. A
Der Ursprung des Zisterzienser- Stiftes Hos henfurt in Böhmen. as zisterzienser Stift Hohenfurt, Altovadum, Wissybrod, und nur fehlerhaft Wiſsmiobrod oder gar Wiſſmiowibrod, in Böhmens Budweiſer Kreiſe 1) verdanket seine Entstehung dem in der früheren Ge= ſchichte 2. Uiber die Lage und Ungebungen dieſes Stiftes ſehe man des k. k. H. Astronoms und Professors Aloys David: Geographiſche Breite. Prag 1794, und die geographiſchen Ortsbeſtimmungen deſfelben. Prag 2800. Den Reſultaten ſeiner Beobachtungen und Meſſungen zufolge beläuft ſich die Polhohe oder Breite anf 48°37'24": die Lânge aber auf 31°59' 15". Folglich liegt es um 22 deutsche Meilen ſûdlicher als die Hauptſtadt, nnd um 2 Stunden weſllicher als dieſelbe. Die große Miſleriſche Karte giebtes um 2' zu ſüdlich, und um 5'25" zu westlich an. Es liegt 265 Wiener Klaster über der See bey Hamburg, hat mitt= Ierer Barometerhöhe 26 Zoll, 2 Linien nach altem pari ſer Fußiaß , 53/2 Grad mittlere Wärme nach Reaumurs Thermometer. A
Strana 2
2 schichte unſeres Vaterlandes so ruhmvollen und merk= würdigen Stamme der Herren von Roseuberg.2) Die Beranlassung zur Begründung desfelben ist wie bei 2) Die bohen Ehrenstellen, welche die Herren von Rosen- berg in Böhmen stets bekleideten, bewähren es hinrei- chend, daß ſie von altem Adel und vorzüglichen Verdien sten seyn mußten. Allein so lange wir nicht so glücklich ſind, áltere Urkunden und Denkschriften als die bisher befannten aufzufinden, so lange wird es uumöglich bleiben, ihren Urfprung und die früheren Schickfale derſelben mit Gewißheit auzugeben. Hat doch ſelbſt Balbin, der eine alie Geſchichte dieſes Hauſes im Ma= nuskripte besaß (deren er in seinen Werken oft erwähnet, die er seinem Geständnisse nach wie Gold bewahrte, und die gegenwärtig vielleicht in der k. f. Bibliothek zu Prag vorhanden seyn důrfte) in seiner Tabula exhibens gene. alogiam inclytae domus Ursinorum de Rosenberg in Bo- hemia summo labore et diligentia ex M. S. codicibus et memoriis Rosensium concinnata. Miscell. Decad 2 lib. 2, pag. 2, es nicht vermocht, ihre Stamntafel über den Großvater Wok des 1. auszudebuen; selbst hier manche Licke nicht gefüllt ; und dort, wo er ihre hohen Berwandtſchaften abſichtlich behandelte, von der vor kurzem durch eine zu Wien am 26. Márz 1282 aus gefertigte Urkunde entdeckten und über jeden Zweifel er= habenen mit dem erlauchten Herrſcherbauſe der Habsbur= ger gänzlich geschwiegen. Man sebe die Wiener allge= meinc Litteraturzeitung. Februar 1814. Jntelligenzblatt Nr. 6, und das náchste Werk des H. F. Aurz. Weun aber Dobner in ſeiner Annalium Hagecianorum Pragae 1782 p. 6. F. 5°: sagt: Non majorem fidem meretur alterum diploma ab eodem Paprocio in ordine domino- rum pag. 14 (Diadochos. Pragae 1602. lib. 2. cap. 1)
2 schichte unſeres Vaterlandes so ruhmvollen und merk= würdigen Stamme der Herren von Roseuberg.2) Die Beranlassung zur Begründung desfelben ist wie bei 2) Die bohen Ehrenstellen, welche die Herren von Rosen- berg in Böhmen stets bekleideten, bewähren es hinrei- chend, daß ſie von altem Adel und vorzüglichen Verdien sten seyn mußten. Allein so lange wir nicht so glücklich ſind, áltere Urkunden und Denkschriften als die bisher befannten aufzufinden, so lange wird es uumöglich bleiben, ihren Urfprung und die früheren Schickfale derſelben mit Gewißheit auzugeben. Hat doch ſelbſt Balbin, der eine alie Geſchichte dieſes Hauſes im Ma= nuskripte besaß (deren er in seinen Werken oft erwähnet, die er seinem Geständnisse nach wie Gold bewahrte, und die gegenwärtig vielleicht in der k. f. Bibliothek zu Prag vorhanden seyn důrfte) in seiner Tabula exhibens gene. alogiam inclytae domus Ursinorum de Rosenberg in Bo- hemia summo labore et diligentia ex M. S. codicibus et memoriis Rosensium concinnata. Miscell. Decad 2 lib. 2, pag. 2, es nicht vermocht, ihre Stamntafel über den Großvater Wok des 1. auszudebuen; selbst hier manche Licke nicht gefüllt ; und dort, wo er ihre hohen Berwandtſchaften abſichtlich behandelte, von der vor kurzem durch eine zu Wien am 26. Márz 1282 aus gefertigte Urkunde entdeckten und über jeden Zweifel er= habenen mit dem erlauchten Herrſcherbauſe der Habsbur= ger gänzlich geschwiegen. Man sebe die Wiener allge= meinc Litteraturzeitung. Februar 1814. Jntelligenzblatt Nr. 6, und das náchste Werk des H. F. Aurz. Weun aber Dobner in ſeiner Annalium Hagecianorum Pragae 1782 p. 6. F. 5°: sagt: Non majorem fidem meretur alterum diploma ab eodem Paprocio in ordine domino- rum pag. 14 (Diadochos. Pragae 1602. lib. 2. cap. 1)
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3 bei mehreren anderen in das Dunkel der Vorzeit ge= hûllt, ohne daß es mõglich ware, ſie durch einige aus den vorhandenen Urschriften geschöpfte Nach- richten zu beleuchten. Einer Volksſage gemaß ſoll an jenem Platze in dem Gottesacker des Stiftes, wo gegenwärtig neben der Kirche eine der H. Anna ge= widmete Kapelle steht, einst schon, umgeben von ſinstern Waldern, eine ähnliche geſtanden haben, wo= hin die frommen Bewohner dieſer Gegend wallten, um ihre Andacht zu verrichten. Dieß soll auch einer der Herren von Roſenberg gethan haben, welche in der 2000 Klafter nordwarts entfernten Veste glei- chen Nahmens hausten. Da noch keine Brücke über die Moldau führte, so war er mit seinem Geleite bemüssiget, eine bekannte Furth zu benützen, um auf den Rossen zu übersetzen. Allein diesmahl war A 2 der allatum, quod ad probandam Vitkonum seu Rosen. bergiorum antiquitatem ait hoc anno (1185) a Friderico duce monasterio Brzewnoviensi datum, cujus neque in Archivio nec alibi superest memoria. Verum quidem est, in aliis Friderici diplomatibus, quorum et nos exempla protulimus, crebrius inter testes subscriptum legi Vitek et Vitkonem: sed id nomen sancti et bap- tismale fuit, unde Rosenbergiorum, qui idem baptis- male postea passim assumere soliti, originem et gene- alogiam derivare ridiculum est: ſo verwarf er blo� den Grund des Beweiſes, ohrte das hohe Alter des Adels ſelbst verneinen zu wollen. Man verglriche deſſelben Werkes 2. Sheil S. 404.
3 bei mehreren anderen in das Dunkel der Vorzeit ge= hûllt, ohne daß es mõglich ware, ſie durch einige aus den vorhandenen Urschriften geschöpfte Nach- richten zu beleuchten. Einer Volksſage gemaß ſoll an jenem Platze in dem Gottesacker des Stiftes, wo gegenwärtig neben der Kirche eine der H. Anna ge= widmete Kapelle steht, einst schon, umgeben von ſinstern Waldern, eine ähnliche geſtanden haben, wo= hin die frommen Bewohner dieſer Gegend wallten, um ihre Andacht zu verrichten. Dieß soll auch einer der Herren von Roſenberg gethan haben, welche in der 2000 Klafter nordwarts entfernten Veste glei- chen Nahmens hausten. Da noch keine Brücke über die Moldau führte, so war er mit seinem Geleite bemüssiget, eine bekannte Furth zu benützen, um auf den Rossen zu übersetzen. Allein diesmahl war A 2 der allatum, quod ad probandam Vitkonum seu Rosen. bergiorum antiquitatem ait hoc anno (1185) a Friderico duce monasterio Brzewnoviensi datum, cujus neque in Archivio nec alibi superest memoria. Verum quidem est, in aliis Friderici diplomatibus, quorum et nos exempla protulimus, crebrius inter testes subscriptum legi Vitek et Vitkonem: sed id nomen sancti et bap- tismale fuit, unde Rosenbergiorum, qui idem baptis- male postea passim assumere soliti, originem et gene- alogiam derivare ridiculum est: ſo verwarf er blo� den Grund des Beweiſes, ohrte das hohe Alter des Adels ſelbst verneinen zu wollen. Man verglriche deſſelben Werkes 2. Sheil S. 404.
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4 der Sirom so hoch angeschwollen, daß sein Leben in Gefahr gerieth. Da gelobte er, an demſelben Orte wo die Kapelle stand, ein Kloster zu erbauen, wenn er dem Tode entginge, welchen die branſenden Wo= gen ihm drohten. Dießs geschah: und von nun an foll dieſer Ort die hohe Furt, Hohenfurt genannt worden ſeyn. So die Sage, welche bloß in eini= gen spateren Handschriften und Gemähiden sich fin det. Wenn es in manchen der erſteren heißt, daß das Wasser nach dem Gelübde sich plötzlich verlohr; ſo iſt dieß dem, noch nicht erloſchenen, Glauben an Gottes Allmacht und Vorſicht der ver= flossenen Jahrhunderte zuzuschreiben. Und wenn in jener Abbildung dieſes Vorfalles, die im Jahre I759, als dem 5. Jubeljahre der Errichtung, dem da= maligen Herrn Abte Quirin Mickel, bei Gelegen= heit seiner Namensfeyer, von den Kapitularen ge- widmet wurde, und sich links am Eingange in die Bibliothef besindet, der Künsiler am jenſeitigen Ufer einen rettenden Engel erſcheinen ließ: ſo geſchah es deßwegen, weil er Schwierigkeiſen gefunden ha= ben mag, dieſe Rettung darzustellen, ohne zu beden- �en, daß durch eine Verſumlichung dieſer Art die ohnehin schwankende Sage noch mehr entſtellt, und dem zur Wunderſucht geneigten Seher Vorſchub geleistet werde. Auf zwey álteren Gemahlden, deren eines vom Jahre 1685 ebenfalls im Bibliotheks gange, das zweyte in der Annakapelle ſich befindet, wird diefer ſichtbare Schutzgeiſt vermißt. Dieß ſoll ſich
4 der Sirom so hoch angeschwollen, daß sein Leben in Gefahr gerieth. Da gelobte er, an demſelben Orte wo die Kapelle stand, ein Kloster zu erbauen, wenn er dem Tode entginge, welchen die branſenden Wo= gen ihm drohten. Dießs geschah: und von nun an foll dieſer Ort die hohe Furt, Hohenfurt genannt worden ſeyn. So die Sage, welche bloß in eini= gen spateren Handschriften und Gemähiden sich fin det. Wenn es in manchen der erſteren heißt, daß das Wasser nach dem Gelübde sich plötzlich verlohr; ſo iſt dieß dem, noch nicht erloſchenen, Glauben an Gottes Allmacht und Vorſicht der ver= flossenen Jahrhunderte zuzuschreiben. Und wenn in jener Abbildung dieſes Vorfalles, die im Jahre I759, als dem 5. Jubeljahre der Errichtung, dem da= maligen Herrn Abte Quirin Mickel, bei Gelegen= heit seiner Namensfeyer, von den Kapitularen ge- widmet wurde, und sich links am Eingange in die Bibliothef besindet, der Künsiler am jenſeitigen Ufer einen rettenden Engel erſcheinen ließ: ſo geſchah es deßwegen, weil er Schwierigkeiſen gefunden ha= ben mag, dieſe Rettung darzustellen, ohne zu beden- �en, daß durch eine Verſumlichung dieſer Art die ohnehin schwankende Sage noch mehr entſtellt, und dem zur Wunderſucht geneigten Seher Vorſchub geleistet werde. Auf zwey álteren Gemahlden, deren eines vom Jahre 1685 ebenfalls im Bibliotheks gange, das zweyte in der Annakapelle ſich befindet, wird diefer ſichtbare Schutzgeiſt vermißt. Dieß ſoll ſich
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5 fich mit Werner von Roſenbers zugetragen haben, der entweder der Vater, oder ein Bruder Wock des Erſten geweſen ſeyn ſoll, und von welchem ſich in denen im Jahre I718 auf dae Geheiß des damaligen Herrn Abtes Stanislaus Preinfalk nach einer froheren Ab- schrift neuerdings abgeschriebenen sogenannten Me- morabilibus Altovadenis (eigentlich nur einer Urkundenſammlung) folgendes, in Jahre 12I2 oder bald darnach an den Abten von Ziſterz 3) erlaſſene Schreiben befindet : Reverendo in Christo Patri ac Domino Abbati Cisterciensi totique conventui ordi- nis ejusdem Wernerus de Rosenberg Mar- schalcus Bohemiae sinceram et paratam ad obsequia voluntatem. Habentes in desiderio pro nostra nos- trorumque progenitorum et successorum sa- lute et remedio animarum abbatiam vestri ordinis construere ct fundare, Discretioni Vestrae significamus, quod invocata S. spi- ritus gratia praesente Venerabili Abbate et quibus- 3) Im Herzogthume Burgund, dem ersten und vornchme sten Zisterzienser- Stifte, dessen Abt jederzeit General des ganzen Ordens war. Man sehe Helyots Geschichte aller Klöster und Alitterorden. Leipzig 1755. 5. Theil; und die daraus enilehnte pragmatische Geschichte der vornchmslen Mönchsorden. Leipzig 1774. 2 Theil.
5 fich mit Werner von Roſenbers zugetragen haben, der entweder der Vater, oder ein Bruder Wock des Erſten geweſen ſeyn ſoll, und von welchem ſich in denen im Jahre I718 auf dae Geheiß des damaligen Herrn Abtes Stanislaus Preinfalk nach einer froheren Ab- schrift neuerdings abgeschriebenen sogenannten Me- morabilibus Altovadenis (eigentlich nur einer Urkundenſammlung) folgendes, in Jahre 12I2 oder bald darnach an den Abten von Ziſterz 3) erlaſſene Schreiben befindet : Reverendo in Christo Patri ac Domino Abbati Cisterciensi totique conventui ordi- nis ejusdem Wernerus de Rosenberg Mar- schalcus Bohemiae sinceram et paratam ad obsequia voluntatem. Habentes in desiderio pro nostra nos- trorumque progenitorum et successorum sa- lute et remedio animarum abbatiam vestri ordinis construere ct fundare, Discretioni Vestrae significamus, quod invocata S. spi- ritus gratia praesente Venerabili Abbate et quibus- 3) Im Herzogthume Burgund, dem ersten und vornchme sten Zisterzienser- Stifte, dessen Abt jederzeit General des ganzen Ordens war. Man sehe Helyots Geschichte aller Klöster und Alitterorden. Leipzig 1755. 5. Theil; und die daraus enilehnte pragmatische Geschichte der vornchmslen Mönchsorden. Leipzig 1774. 2 Theil.
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6 quibusdam fratribus de Hilaria 4) de con- sensu et expressa voluntate conjugis nostrae et aliorum amicorum nostrorum ad hoc lo- cum destinavimus satis aptum, volentes eum praedicto Abbati de Hilaria et ejus eccle- siac tanquam matri filiam in perpetuum obe- dire. Dotavimus etiam locum supradictum redditibus sexaginta talenta 5) plene persol- ventibus annuatim, addentes duas vineas cum piscatione, pascuis et nemoribus spa- tiosis, in proposito tenentes, de die in diem pro nostra possibilitate eosdem redditus aug- mentare. Quare Devotionem Vestram peti- mus studiose, quatenus antedictum locum vestro ordini incorporare dignemini prop- ter Deum. Ohne Jahr, Tag und Ort der Aus- fertigung. Auf dieß Schreiben in Verbindung mit der an- geführten Sage mogen folgende chronographiſche Innschriften sich stützen, welche im 5ten Jubeljahre der 4) Wilhering, eine Zifterzienſer-Abtey am rechten Ufer der Donau ober Linz, welche 1146 von Cholo dem Grafen von Wilhering, einem Bruder des edlen Otto von Mach= land, geſtiftet wurde. Kurze Beyträge 4. Theil. S. 491. Urkunden von Wilhering. 3) Bielleicht Mark: oder Goldgulden. Düfrenes Glos- sariu m.
6 quibusdam fratribus de Hilaria 4) de con- sensu et expressa voluntate conjugis nostrae et aliorum amicorum nostrorum ad hoc lo- cum destinavimus satis aptum, volentes eum praedicto Abbati de Hilaria et ejus eccle- siac tanquam matri filiam in perpetuum obe- dire. Dotavimus etiam locum supradictum redditibus sexaginta talenta 5) plene persol- ventibus annuatim, addentes duas vineas cum piscatione, pascuis et nemoribus spa- tiosis, in proposito tenentes, de die in diem pro nostra possibilitate eosdem redditus aug- mentare. Quare Devotionem Vestram peti- mus studiose, quatenus antedictum locum vestro ordini incorporare dignemini prop- ter Deum. Ohne Jahr, Tag und Ort der Aus- fertigung. Auf dieß Schreiben in Verbindung mit der an- geführten Sage mogen folgende chronographiſche Innschriften sich stützen, welche im 5ten Jubeljahre der 4) Wilhering, eine Zifterzienſer-Abtey am rechten Ufer der Donau ober Linz, welche 1146 von Cholo dem Grafen von Wilhering, einem Bruder des edlen Otto von Mach= land, geſtiftet wurde. Kurze Beyträge 4. Theil. S. 491. Urkunden von Wilhering. 3) Bielleicht Mark: oder Goldgulden. Düfrenes Glos- sariu m.
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der Errichtung an dem über dem Haupteingange der Kirche errichteten Triumphbogen prangten : WernerVs VrsInVs e rOsensI prosapla. In transitV MOLDavae Inter aqVae gVrgI- tes perlCLItabatVr: Vbi sl ope sVperna saLVVs aqVas per- transIret, fVnDanDI aLtoVaDensIs asCeterII Voto se obstrInXIt: et opltVLatIone sanCtae Annae In hoC sa- CeLLo CVLIV antIqVo honoratae eX a Lto fLVVII VaDo proDIglose eVasIt: postea IpsIVs sVCCessor PetrVs De rosIs pla Vota persoLVIt; et e Cenoblo hILarIensI re LIgIosas CoLonIas hVC introDVXIt: Allein weder die angeführte Volkssage, noch Werners Schreiben ſind glaubwürdig, und können mit Recht als ſpatere Produkte betrachtet werden, wie es folgende Grunde erharten. a) Weil selbst die Etymologie des Nahmens die Wahrheit derselben nicht verburgt, da die Furt entweder durch die Natur, oder durch die Kunſt über= haupt und auch gewöijnlich hoch ſcyn konnte , woher dann dieſer Ort den Rahmen Hohenfurt erhielt. b) Weil
der Errichtung an dem über dem Haupteingange der Kirche errichteten Triumphbogen prangten : WernerVs VrsInVs e rOsensI prosapla. In transitV MOLDavae Inter aqVae gVrgI- tes perlCLItabatVr: Vbi sl ope sVperna saLVVs aqVas per- transIret, fVnDanDI aLtoVaDensIs asCeterII Voto se obstrInXIt: et opltVLatIone sanCtae Annae In hoC sa- CeLLo CVLIV antIqVo honoratae eX a Lto fLVVII VaDo proDIglose eVasIt: postea IpsIVs sVCCessor PetrVs De rosIs pla Vota persoLVIt; et e Cenoblo hILarIensI re LIgIosas CoLonIas hVC introDVXIt: Allein weder die angeführte Volkssage, noch Werners Schreiben ſind glaubwürdig, und können mit Recht als ſpatere Produkte betrachtet werden, wie es folgende Grunde erharten. a) Weil selbst die Etymologie des Nahmens die Wahrheit derselben nicht verburgt, da die Furt entweder durch die Natur, oder durch die Kunſt über= haupt und auch gewöijnlich hoch ſcyn konnte , woher dann dieſer Ort den Rahmen Hohenfurt erhielt. b) Weil
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3 b) Weil es diplomatiſch gewiß isl, daß der Markt und die Kirche deſselben álter sind, als das Stift, und schon vor der Begründung des letzteren bieſen Namen trugen, unter welchem ſie in der ei= gentlichen Stiftungsurkunde defſelben angeführet wer= den, ſo daß das Stift ſeinen Namen vom Markte, nicht aber dieſer von jenem enflehnie. c) Weil das angeführte Schreiben weder das Jahr/ noch den Zag und Ort der Ausfertigung ent= halt, was schon um diese Zeit immer beigeſeht zu werden pflegte, und bei einem Schreiben nach Zi= ſterz deſto nothwendiger war. d) Weil in demſelben von dieſer wunderbaren Rettung und Veranlaſſung zur Erbauung des Stif= tes keine Erwahnung geſchieht, was man doch nicht leicht außer Acht gelaſſen hatte. e) Weil das Stift in demselben Abbatia ge- nannt wird, da es doch in den altesten Urſchriften als coenobium, claustrum, domus, vorkômmt. f) Weil in demſelben zwey Weingärten ange= führt werden, welche doch ſaut der Errichtungsur= kunde im Jahre 1259 noch nicht bey dem Stifte waren, ſondern demfelben erſt I260 von Wock dem Erſten geſchenkt wurden. g) Weil das Original deſſelben zu Ziſterz vor= handen geweſen seyn müßte, wohin es abgesendet wurde, und woher man auch mehrere glaubwurdige Abſchriften deſſelben hatte erhalten können. h) Weil
3 b) Weil es diplomatiſch gewiß isl, daß der Markt und die Kirche deſselben álter sind, als das Stift, und schon vor der Begründung des letzteren bieſen Namen trugen, unter welchem ſie in der ei= gentlichen Stiftungsurkunde defſelben angeführet wer= den, ſo daß das Stift ſeinen Namen vom Markte, nicht aber dieſer von jenem enflehnie. c) Weil das angeführte Schreiben weder das Jahr/ noch den Zag und Ort der Ausfertigung ent= halt, was schon um diese Zeit immer beigeſeht zu werden pflegte, und bei einem Schreiben nach Zi= ſterz deſto nothwendiger war. d) Weil in demſelben von dieſer wunderbaren Rettung und Veranlaſſung zur Erbauung des Stif= tes keine Erwahnung geſchieht, was man doch nicht leicht außer Acht gelaſſen hatte. e) Weil das Stift in demselben Abbatia ge- nannt wird, da es doch in den altesten Urſchriften als coenobium, claustrum, domus, vorkômmt. f) Weil in demſelben zwey Weingärten ange= führt werden, welche doch ſaut der Errichtungsur= kunde im Jahre 1259 noch nicht bey dem Stifte waren, ſondern demfelben erſt I260 von Wock dem Erſten geſchenkt wurden. g) Weil das Original deſſelben zu Ziſterz vor= handen geweſen seyn müßte, wohin es abgesendet wurde, und woher man auch mehrere glaubwurdige Abſchriften deſſelben hatte erhalten können. h) Weil
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9 h) Weil man um diese gewiß angesucht haben würde, da sie das Alter des Stiftes und den damit verbundenen Rang des Sitzes bey Ordenskapiteln beſtimmen konnten. i) Weil es nicht ausgemittelt werden kann, ob diese frühere Stiftung vollendet wurde, wie lange sie währte, ob gleich damals ein Gebaude zu dieſem Zwecke aufgeführet wurde, und durch welche Ereig= nisse dieſe Anslalt wieder verfiel, oder ob einer der Herren von Roſenberg bloß diesen frommen Wunſch gehegct, und die nothwendigen Borkehrungen zur endlichen Erſullung deſſelben getroffen habe. k) Weil Balbin in seiner genealogischen Tabelle dieſen angeblichen Werner von Roſenberg gar nicht anführet, sondern Wocks Graßvater Bitek, seine Brüder aber Nicolaus, Boreſch, und Vitek nennt. l) Weil weder Iongelinus 6 ) oder vielmehr jener Ungenannte, welcher ſich die Mühe nahm, demſel= ben die nothwendigen Materialien zu liefern; noch die früheren vaterlandiſchen Schriftsteller hievon eine Erwahnung machen/ m) son= 9) Caspari Jongelini uotitia abbatiarum ordinis Cistercien- sis per orbem universum, Colon, Agripp 1640, lib. V. pag. 10.
9 h) Weil man um diese gewiß angesucht haben würde, da sie das Alter des Stiftes und den damit verbundenen Rang des Sitzes bey Ordenskapiteln beſtimmen konnten. i) Weil es nicht ausgemittelt werden kann, ob diese frühere Stiftung vollendet wurde, wie lange sie währte, ob gleich damals ein Gebaude zu dieſem Zwecke aufgeführet wurde, und durch welche Ereig= nisse dieſe Anslalt wieder verfiel, oder ob einer der Herren von Roſenberg bloß diesen frommen Wunſch gehegct, und die nothwendigen Borkehrungen zur endlichen Erſullung deſſelben getroffen habe. k) Weil Balbin in seiner genealogischen Tabelle dieſen angeblichen Werner von Roſenberg gar nicht anführet, sondern Wocks Graßvater Bitek, seine Brüder aber Nicolaus, Boreſch, und Vitek nennt. l) Weil weder Iongelinus 6 ) oder vielmehr jener Ungenannte, welcher ſich die Mühe nahm, demſel= ben die nothwendigen Materialien zu liefern; noch die früheren vaterlandiſchen Schriftsteller hievon eine Erwahnung machen/ m) son= 9) Caspari Jongelini uotitia abbatiarum ordinis Cistercien- sis per orbem universum, Colon, Agripp 1640, lib. V. pag. 10.
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1o m) sondern in Grgentheile diese Stiftung dem Wock von Roſenberg zufchreiben ; 7) n) womit auch die altesten Stiftungeurkunden übereinſkimmen, ohne von einer vorhergegangenen früheren Stiftung oder der in der Frage stehenden Beranlaſsung derselben, eine Erwahnung zu machen, welche doch bey dem damals herrſchenden, ſo oft und Deutlich ausgeſprochenen hohen Grade der Religioſi= tat, besonders in der Urkunde des Prager Bischoffs Johann gewiß nicht übergangen worden ware. Zwar könnte man auch hier noch einwenden, daß es in mehreren Urſchriften heiße, dieß Gortes= haus ware de novo begründet worden, welches ſo viel als denuo bedeuten, und auf eine frühere Stif= tung 7) Balbini Epist rer. bohem. Pragae 1677 lib. 3 cap. 15. Anno 1259 Altovadense coenobium ordinis Cisterciensis magnis opibus fundatur a Wokone de Rosis. Commemorat sacramhanc Wokkonis beneficentiam totamque fundatio- nem describit manuscripta historia rosensis, quae apud me servatur. Man sehe auch Schallers Lopographie 13. Theil. Eine Ansnahme hievon macht Paproky, welcher (Dia. dochos pag. 368 ) ſagt : Klásster Wissniowy, ginack, w wyſſým Brodé, založik a bohaté nadal Pan Zawissz Nožmbersa: und jene, welche ihm folgten. Allrin wie ſehr diese ſich von der Wahrheit entfernten, weeden die folgenden Ur- funden darthun.
1o m) sondern in Grgentheile diese Stiftung dem Wock von Roſenberg zufchreiben ; 7) n) womit auch die altesten Stiftungeurkunden übereinſkimmen, ohne von einer vorhergegangenen früheren Stiftung oder der in der Frage stehenden Beranlaſsung derselben, eine Erwahnung zu machen, welche doch bey dem damals herrſchenden, ſo oft und Deutlich ausgeſprochenen hohen Grade der Religioſi= tat, besonders in der Urkunde des Prager Bischoffs Johann gewiß nicht übergangen worden ware. Zwar könnte man auch hier noch einwenden, daß es in mehreren Urſchriften heiße, dieß Gortes= haus ware de novo begründet worden, welches ſo viel als denuo bedeuten, und auf eine frühere Stif= tung 7) Balbini Epist rer. bohem. Pragae 1677 lib. 3 cap. 15. Anno 1259 Altovadense coenobium ordinis Cisterciensis magnis opibus fundatur a Wokone de Rosis. Commemorat sacramhanc Wokkonis beneficentiam totamque fundatio- nem describit manuscripta historia rosensis, quae apud me servatur. Man sehe auch Schallers Lopographie 13. Theil. Eine Ansnahme hievon macht Paproky, welcher (Dia. dochos pag. 368 ) ſagt : Klásster Wissniowy, ginack, w wyſſým Brodé, založik a bohaté nadal Pan Zawissz Nožmbersa: und jene, welche ihm folgten. Allrin wie ſehr diese ſich von der Wahrheit entfernten, weeden die folgenden Ur- funden darthun.
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2 7 tung binweiſen kann. Allein was berechtiget uns, hier mit dem Ausdrucke de novo dieſen Sinn zu verbinden, da: a) das Wort denuo in mehteren andern gleich= zeitigen Urkunden vorkömmt ; 8) in der nehmlichen Urkunde von einer de novo errichteten und bebauten Biſla die Rede ist, wo man nicht ohne Zwang eine Wiederhohlung der Errichtung anzunchmen vermag, weil sie ein Jahr spâter noviter fundata genannt wird ; Y) besonders da Wocks Söhne von dem Stifte sagen: quem conventum pater noster domi. nus Wocho bonae memoriae inchoavit ?—? Die alteste Urkunde, welche über die Stiftung vorhanden iſt, iſf jene der Beſtatigung durch den dama= ligen Prager Biſchof Johann den 3ten 3) vom 1. Juny 1259. Die in derselben vorkomenden Ausdrücke: voce propria: do pater: hoc factum ejus, und andere ähnliche beweisen es klar, daß ihr keine andere Schenkungsafte, ſondern nur eine mündliche Willenserklärung des Stifters zum Grunde lag, und daß sie daher mit Recht fur das erste Stiftungsdiplom angeſehen werden könne. Swar *) Hammerschmid prodromus gloriae pragenae 1717. Cap. 7. fol. 509. Crugerius ad diem 21. Octobris.
2 7 tung binweiſen kann. Allein was berechtiget uns, hier mit dem Ausdrucke de novo dieſen Sinn zu verbinden, da: a) das Wort denuo in mehteren andern gleich= zeitigen Urkunden vorkömmt ; 8) in der nehmlichen Urkunde von einer de novo errichteten und bebauten Biſla die Rede ist, wo man nicht ohne Zwang eine Wiederhohlung der Errichtung anzunchmen vermag, weil sie ein Jahr spâter noviter fundata genannt wird ; Y) besonders da Wocks Söhne von dem Stifte sagen: quem conventum pater noster domi. nus Wocho bonae memoriae inchoavit ?—? Die alteste Urkunde, welche über die Stiftung vorhanden iſt, iſf jene der Beſtatigung durch den dama= ligen Prager Biſchof Johann den 3ten 3) vom 1. Juny 1259. Die in derselben vorkomenden Ausdrücke: voce propria: do pater: hoc factum ejus, und andere ähnliche beweisen es klar, daß ihr keine andere Schenkungsafte, ſondern nur eine mündliche Willenserklärung des Stifters zum Grunde lag, und daß sie daher mit Recht fur das erste Stiftungsdiplom angeſehen werden könne. Swar *) Hammerschmid prodromus gloriae pragenae 1717. Cap. 7. fol. 509. Crugerius ad diem 21. Octobris.
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12 Zwar haben ſie ſchon Iongelin und Sommers berg2) aufgenommen; allein da sich einige Abwei= chungen von der Urſchrift einſchlichen, und der Inn= halt derselben hier zu wichtig ist, so glaubte ich, eine treue Anführung derſelben nicht übergehen zu durfen. Gie lautet : Num. 1. Johannes Dei gratia Pragensis Episco- pus universis praesentes litteras inspecturis salutem in Domino Jesu Christo. Piae postulatio voluntatis effectu debet prosequente compleri, ut et devotionis sin- ceritas laudabiliter enitescat, et utilitas po- stulata vires indubitanter assumat. Eaprop- ter Universitati Vestrae hujus scripti conti- nentia volumus esse notum, quod nobilis vir Wocco 1°) de Rosenberk, marsal- cus. 2) Siles, rerum scriptores. Lips. 1729. Diplomatarium Bohemo. Silcs. tom. 1 p. 927. 12) Dieß Wock, Wok, Wokho, Wocco, Wokko, Wocho, und wie inmer es vorkommen mag, war kein Familien= nahne, wofür vielleicht eiuige es halten dürften, son- dern eben ſo, wie Biteck, Wittigo (Beit) ein Taufs nahme, der auch in anderen, beſonders aber in denen mit den Herren von Rosenberg verwandten Familien üb lich war, und von einigen für Wolfgang, von anderen
12 Zwar haben ſie ſchon Iongelin und Sommers berg2) aufgenommen; allein da sich einige Abwei= chungen von der Urſchrift einſchlichen, und der Inn= halt derselben hier zu wichtig ist, so glaubte ich, eine treue Anführung derſelben nicht übergehen zu durfen. Gie lautet : Num. 1. Johannes Dei gratia Pragensis Episco- pus universis praesentes litteras inspecturis salutem in Domino Jesu Christo. Piae postulatio voluntatis effectu debet prosequente compleri, ut et devotionis sin- ceritas laudabiliter enitescat, et utilitas po- stulata vires indubitanter assumat. Eaprop- ter Universitati Vestrae hujus scripti conti- nentia volumus esse notum, quod nobilis vir Wocco 1°) de Rosenberk, marsal- cus. 2) Siles, rerum scriptores. Lips. 1729. Diplomatarium Bohemo. Silcs. tom. 1 p. 927. 12) Dieß Wock, Wok, Wokho, Wocco, Wokko, Wocho, und wie inmer es vorkommen mag, war kein Familien= nahne, wofür vielleicht eiuige es halten dürften, son- dern eben ſo, wie Biteck, Wittigo (Beit) ein Taufs nahme, der auch in anderen, beſonders aber in denen mit den Herren von Rosenberg verwandten Familien üb lich war, und von einigen für Wolfgang, von anderen
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13 cus 11) regni Bohemiae, compater12) nos- ter charissimus, coenobio, quod in honore et memoria sanctae Mariae gloriosae virgi- nis de novo fundari fecit in bonis suis ultra Rosenberk sub nemore 13) Cistercionsis or- dinis, nostrae diôcesis, Hohenvurt vulgari- ter appellato, pro suorum peccatorum re- medio, propriam et progenitorum suorum salutem operibus misericordiae procurare cupiens, praedia, ecclesias, decimas de nostra conniventia, et subscriptos redditus rationis für Jodock gchalten wird. Allein es ist auffallend, daß dieſer Wock in allen Urkunden so wie auf seinem Grab mahle blos Wock, auf Gemählden aber, und in späteren Handſchriften Peter Wock genaant wird. Gollte dieß Wock vielleicht aus dem Slavischen entlehnt seyn, in welchem Olowa Feſieln heißen , und auf das Feſt Petri Ketteufeyer am 1. Auguſt deuſen, welches den Annalen des Baronius gemáß ſchon im Jahre Ehriſii 439 durch Sixtus den zten cingeſetzt wurde ? 41) Rach Hoheneck und Preuenhuber war er im Iahre 1256 Landeshauptmann in Vesterreich ob der Eans. 22) Gevaller. Dieß mag Johann ſchon als Domſchkolaſl ge= worden seyn, da Wocks Bruder Nikolaus am 17. Ján. ner 1258 als Prager Bischof stach, und sein Nachfol- ger, dieſer Jobann der ale, am I. Februar darnach ex= wáhlet wurde. Hannnerschmid. Eruger. Balbin. 13) Darunter ist der Wald am Kühose zu verslehen, Ser einſt ſich bis an den Fuß des Ochlberges erſteecket haben mochte.
13 cus 11) regni Bohemiae, compater12) nos- ter charissimus, coenobio, quod in honore et memoria sanctae Mariae gloriosae virgi- nis de novo fundari fecit in bonis suis ultra Rosenberk sub nemore 13) Cistercionsis or- dinis, nostrae diôcesis, Hohenvurt vulgari- ter appellato, pro suorum peccatorum re- medio, propriam et progenitorum suorum salutem operibus misericordiae procurare cupiens, praedia, ecclesias, decimas de nostra conniventia, et subscriptos redditus rationis für Jodock gchalten wird. Allein es ist auffallend, daß dieſer Wock in allen Urkunden so wie auf seinem Grab mahle blos Wock, auf Gemählden aber, und in späteren Handſchriften Peter Wock genaant wird. Gollte dieß Wock vielleicht aus dem Slavischen entlehnt seyn, in welchem Olowa Feſieln heißen , und auf das Feſt Petri Ketteufeyer am 1. Auguſt deuſen, welches den Annalen des Baronius gemáß ſchon im Jahre Ehriſii 439 durch Sixtus den zten cingeſetzt wurde ? 41) Rach Hoheneck und Preuenhuber war er im Iahre 1256 Landeshauptmann in Vesterreich ob der Eans. 22) Gevaller. Dieß mag Johann ſchon als Domſchkolaſl ge= worden seyn, da Wocks Bruder Nikolaus am 17. Ján. ner 1258 als Prager Bischof stach, und sein Nachfol- ger, dieſer Jobann der ale, am I. Februar darnach ex= wáhlet wurde. Hannnerschmid. Eruger. Balbin. 13) Darunter ist der Wald am Kühose zu verslehen, Ser einſt ſich bis an den Fuß des Ochlberges erſteecket haben mochte.
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14 rationis suae compos existens pietatis in- tuitu dedit liberaliter et concessit, ac de his ut patronus legitimus et fundator dotavit coenobium supradictum, coram nobis et suis multis commilitonibus et amicis 14) de consensu Hedvigis dilectae conjugis suac 15) et principalium consanguineorum suorum 16) metas speciales ei et legitimos distinguendo terminos voce propria in hunc modum: ne- mus 17) ex altera parte 13) Wlytawae flu- mi- I4) Es ist zu bedanern, daß diese nicht namentlich ange- führet werden. 13) Wocks Gemahlinu war eine Tochier Heinrich des Grafen von Schowenberch, auch Schauenburs in Haus ruckviertel an der Douau, und Hedwigs , einer gebornen Gráfin von Playen. Sie war eine Wittwe Heinrichs von Chunringen oder Kururing, nicht aber, wie Balbin ihn uemit, von Thüringen. Ihren letzteren Gatten Wock hatte sie 2 Góhne, Witek den 5ten und Heinrich den zien geboren, vermähite sich nach feinem Tode mit Friedrich dem Orafen von Stubenberg in der Steyer= mark, starb am 13ten Februar 1315, und ward in der in Jahre 1130 von Waldo, dem letzten Grafen von Rein, Runnia, uáchst Grätz gestifteten Zifterzienser-Ab- try gleichen Nameus beigeſetzt, in welcher ſich aber keine Spur eines Denkmahles findet. I6) Darunter sind beſonders Budwoy und Vitigo von Kruman zu verskehen, wie es die nächstfolgenden Ur- kunden erweiſen. 17) Der Klosterwald. I6) Anf dem rechten Uſer.
14 rationis suae compos existens pietatis in- tuitu dedit liberaliter et concessit, ac de his ut patronus legitimus et fundator dotavit coenobium supradictum, coram nobis et suis multis commilitonibus et amicis 14) de consensu Hedvigis dilectae conjugis suac 15) et principalium consanguineorum suorum 16) metas speciales ei et legitimos distinguendo terminos voce propria in hunc modum: ne- mus 17) ex altera parte 13) Wlytawae flu- mi- I4) Es ist zu bedanern, daß diese nicht namentlich ange- führet werden. 13) Wocks Gemahlinu war eine Tochier Heinrich des Grafen von Schowenberch, auch Schauenburs in Haus ruckviertel an der Douau, und Hedwigs , einer gebornen Gráfin von Playen. Sie war eine Wittwe Heinrichs von Chunringen oder Kururing, nicht aber, wie Balbin ihn uemit, von Thüringen. Ihren letzteren Gatten Wock hatte sie 2 Góhne, Witek den 5ten und Heinrich den zien geboren, vermähite sich nach feinem Tode mit Friedrich dem Orafen von Stubenberg in der Steyer= mark, starb am 13ten Februar 1315, und ward in der in Jahre 1130 von Waldo, dem letzten Grafen von Rein, Runnia, uáchst Grätz gestifteten Zifterzienser-Ab- try gleichen Nameus beigeſetzt, in welcher ſich aber keine Spur eines Denkmahles findet. I6) Darunter sind beſonders Budwoy und Vitigo von Kruman zu verskehen, wie es die nächstfolgenden Ur- kunden erweiſen. 17) Der Klosterwald. I6) Anf dem rechten Uſer.
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15 minis 19) versus occidentem attingens viam illam quae ducit Helfenberch 20), Ho henwurt coenobio, quod de novo fundavi, faciat me- tam unam; et in parte orientali alia meta transit rivulum quemdam, qui vocatur mi- nor Wlitavich 1), et ambit pratum Zbia- del 22) ut idem pratum cum aliis bonis con- clusum ipso termino ad dictum coenobium pertineat integraliter pleno jure. Item alia meta in rivo Mokri 23), nomine terminetur, qui terminus incipiens a flumine Wlytawa dirigitur ascendendo usque ad or- tum rivuli jam praedicti 24), et inde per mon- tem Hradisch 25) in minorem Wlitavich re- vertitur ex directo, et ascendit in illo rivo usque ad altitudinem sylvae Bohemiam et Bavariam dividentem.26) Item alia et ul- tima 12) Moldau. 20) Bey Stift Straßholz. 27) Die Tyrnau, auch Kammerbach. 22) Ist Frlder zwischen dem Stifte und Markie. 23) Zichbach. 24) Bey Martetschlag, oder besser Marktschlag. 23) Die Steinwand an Taſcheuwalde. 26) Der Sternwald, in weſchem die Syrnau entſpringt,
15 minis 19) versus occidentem attingens viam illam quae ducit Helfenberch 20), Ho henwurt coenobio, quod de novo fundavi, faciat me- tam unam; et in parte orientali alia meta transit rivulum quemdam, qui vocatur mi- nor Wlitavich 1), et ambit pratum Zbia- del 22) ut idem pratum cum aliis bonis con- clusum ipso termino ad dictum coenobium pertineat integraliter pleno jure. Item alia meta in rivo Mokri 23), nomine terminetur, qui terminus incipiens a flumine Wlytawa dirigitur ascendendo usque ad or- tum rivuli jam praedicti 24), et inde per mon- tem Hradisch 25) in minorem Wlitavich re- vertitur ex directo, et ascendit in illo rivo usque ad altitudinem sylvae Bohemiam et Bavariam dividentem.26) Item alia et ul- tima 12) Moldau. 20) Bey Stift Straßholz. 27) Die Tyrnau, auch Kammerbach. 22) Ist Frlder zwischen dem Stifte und Markie. 23) Zichbach. 24) Bey Martetschlag, oder besser Marktschlag. 23) Die Steinwand an Taſcheuwalde. 26) Der Sternwald, in weſchem die Syrnau entſpringt,
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16 tima meta ex ista parte Wlytavae incipiens ab ipsa Wlytawa ascendit per decursum cujusdam ripae, quae Psyn 27) vocatur, us- que ad montem quemdam Strasedelnik2s) nominatum, et ab eo ascendit directe prae- teriens metas et terminos villarum, quae fuerant Zwatomiri 22) usque ad metas Do- mini Witigonis de Crumlow 30). Praedicto insu- Da das hiefige Gebirge und folglich auch dieser Stern. wald eine Fortsetzung des bekannten Bóhinerwaldes iſl. der in Westen unſer Baterland von Bayern trennet: ſo konnte der Stifter von demſelben mit Necht ſagen: usque ad altitudinem sylvac Bohemiam et Bavariam dividentem, so Saß hier unter dem Worte Sylva die ganze waldigte Gebirgskette verſkanden werden muß. an deren Höhe die March fortlauft, deren beträcht lichster Theil aber an Bayern gränzet; obschon der Sternwald ſelbst Böhinen nicht von Banern, sondern von Oberóſterreich ſcheidet. Gehet es auch aus mehre= ren dem Stifie Schlegl gemachten Schenkungen hervor, daß die Herren von Nosenberg in der Gegend des Hoch. gefichtes und Plöckenſreins Besitzungen hatten; so kann der obige Ausdruck nicht berechtigen, anzunehmen, daß ſich jene des Stiftes bis in dieſe Orgenden erftreckten, weil in allen vorhandenen Urschriften uichts vorkömmt, wodurch dieſe Anſicht beurkundet werden könate. 27) Natterwieſe. a8) Der Haidberg, gewöhnlich Haberg genaunt, bey Neuhäußel im Kienberg. 25) Limberg, Dobring. 40) Bey Geuraffel. Die hier vorkommenden böhmiſchen
16 tima meta ex ista parte Wlytavae incipiens ab ipsa Wlytawa ascendit per decursum cujusdam ripae, quae Psyn 27) vocatur, us- que ad montem quemdam Strasedelnik2s) nominatum, et ab eo ascendit directe prae- teriens metas et terminos villarum, quae fuerant Zwatomiri 22) usque ad metas Do- mini Witigonis de Crumlow 30). Praedicto insu- Da das hiefige Gebirge und folglich auch dieser Stern. wald eine Fortsetzung des bekannten Bóhinerwaldes iſl. der in Westen unſer Baterland von Bayern trennet: ſo konnte der Stifter von demſelben mit Necht ſagen: usque ad altitudinem sylvac Bohemiam et Bavariam dividentem, so Saß hier unter dem Worte Sylva die ganze waldigte Gebirgskette verſkanden werden muß. an deren Höhe die March fortlauft, deren beträcht lichster Theil aber an Bayern gränzet; obschon der Sternwald ſelbst Böhinen nicht von Banern, sondern von Oberóſterreich ſcheidet. Gehet es auch aus mehre= ren dem Stifie Schlegl gemachten Schenkungen hervor, daß die Herren von Nosenberg in der Gegend des Hoch. gefichtes und Plöckenſreins Besitzungen hatten; so kann der obige Ausdruck nicht berechtigen, anzunehmen, daß ſich jene des Stiftes bis in dieſe Orgenden erftreckten, weil in allen vorhandenen Urschriften uichts vorkömmt, wodurch dieſe Anſicht beurkundet werden könate. 27) Natterwieſe. a8) Der Haidberg, gewöhnlich Haberg genaunt, bey Neuhäußel im Kienberg. 25) Limberg, Dobring. 40) Bey Geuraffel. Die hier vorkommenden böhmiſchen
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17 insuper coenobio piscaturas concessit, et per has metas distinxit, videlicet quod metae piscationis jam dictae incipiant a rivo Mo- kri in flumine Wlytawa, et ascendant us- que ad metas Witigonis praedicti 31) Hi au- tem sunt redditus et praedia, de quibus men- tio est facta superius, quos ipse Wocco in nostra praesentia voce sua expressit publice isto modo: Do: Pater Reverende Domine Joan- Venennungen der Gränzpunkte, wie die noch ablichen von anderen Orten in der Nachbarschaft, z. B. Giu- dene, Przislawis, Lopatme, Gillowitz ſind Bürgen, daß auch hier die böhmiſche Sprache einſt die herrſchende geweſen ſeyn móge. Allein zur Zeit der Stifiung war ſie es gewiß nicht mehr, wie die Nachbarſchaft von De= sterreich es vermuthen läßt; wie die Namen des alten Schloſſes von Rosenberg, und jener bes Marktes Go= henfurt, der auch ſchr lange vor dem Stifte ſchon ge= standen haben mochte; wie feruer der Umstand es bestä- tiget, das das Stift selbst in kriner Urkunde mit sei nem böhmischen Nahmen angeführet, sondern im Gegen- theile vulgariter Hohenfurt genannt wurde. Da aber die áltesie Landtafel böhmisch war, so mußten in Kauf- und Schenkungsurkunden die böhmiſchen Benennungen der Oete angeführet werden, wenn ſie ſouſt noch be= kannt und üblich waren, wie es bei den obigen Gräuz- punsten geſchah. — Dieſe urſpránglichen Gränzen wur- den in den náchsten Iahren durch neuere Scheniungen bedeutend verändert. 22) Bis in die Gegend von Heuraffel.
17 insuper coenobio piscaturas concessit, et per has metas distinxit, videlicet quod metae piscationis jam dictae incipiant a rivo Mo- kri in flumine Wlytawa, et ascendant us- que ad metas Witigonis praedicti 31) Hi au- tem sunt redditus et praedia, de quibus men- tio est facta superius, quos ipse Wocco in nostra praesentia voce sua expressit publice isto modo: Do: Pater Reverende Domine Joan- Venennungen der Gränzpunkte, wie die noch ablichen von anderen Orten in der Nachbarschaft, z. B. Giu- dene, Przislawis, Lopatme, Gillowitz ſind Bürgen, daß auch hier die böhmiſche Sprache einſt die herrſchende geweſen ſeyn móge. Allein zur Zeit der Stifiung war ſie es gewiß nicht mehr, wie die Nachbarſchaft von De= sterreich es vermuthen läßt; wie die Namen des alten Schloſſes von Rosenberg, und jener bes Marktes Go= henfurt, der auch ſchr lange vor dem Stifte ſchon ge= standen haben mochte; wie feruer der Umstand es bestä- tiget, das das Stift selbst in kriner Urkunde mit sei nem böhmischen Nahmen angeführet, sondern im Gegen- theile vulgariter Hohenfurt genannt wurde. Da aber die áltesie Landtafel böhmisch war, so mußten in Kauf- und Schenkungsurkunden die böhmiſchen Benennungen der Oete angeführet werden, wenn ſie ſouſt noch be= kannt und üblich waren, wie es bei den obigen Gräuz- punsten geſchah. — Dieſe urſpránglichen Gränzen wur- den in den náchsten Iahren durch neuere Scheniungen bedeutend verändert. 22) Bis in die Gegend von Heuraffel.
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18 Joannes Pragensis Episcope de assensu ve- stro, et jam dedi Hohenvurt coenobio de novo fundato ecclesiam in Rosenthal cum omnibus suis pertinentiis et usu totali, et partem tertiam decimarum tam de his vil- lis 32) meis, quibus utor, quam de illis, quas in feudo contuli de parochia ecclesiae jam praedictae, et de curia mea Michnitz decimas integrales. Item do ecclesiam in Predol 33) cum omni fructu, qui ab ea pote- rit provenire, ct de toto Predol decimas plenas, et de villis ad me et ecclesiam de Predol jam dictam spectantibus, ac de cu- ria mea Polen decimas integrales, et in Slave- tictz de septem aratris decimas totales et ple- nas, quae dicuntur integrales, frugum scilicet, agnellorum, porcellorum, caseorum et alio- rum cunctorum proventuum. Item villam Sedlectz juxta Predol, quae etiam in Predol ad ecclesiam pertinebat. Item villam Gu- tenprunne superiorem, quae est sita juxta Strob- 84) Unter Villa ift nach Düfresnes Glossarium ein Dorf, unter Curia ein Banerngut zu verstehen. s3) Das ist Prietbal. Hier find Balbin L. L. Erect. Vol. I V. 7. und Schaller, Topogr. 13 Th. S. 135 zu berichti gen, weil die dortige Kirche nicht erſt im Jabre 1375, wie beide es angeben, sondern dieser Urschrift gemáß ſchon im Jahre 1259, folglich um 116 Iahre früher als Pfarrkirche vorfömmt.
18 Joannes Pragensis Episcope de assensu ve- stro, et jam dedi Hohenvurt coenobio de novo fundato ecclesiam in Rosenthal cum omnibus suis pertinentiis et usu totali, et partem tertiam decimarum tam de his vil- lis 32) meis, quibus utor, quam de illis, quas in feudo contuli de parochia ecclesiae jam praedictae, et de curia mea Michnitz decimas integrales. Item do ecclesiam in Predol 33) cum omni fructu, qui ab ea pote- rit provenire, ct de toto Predol decimas plenas, et de villis ad me et ecclesiam de Predol jam dictam spectantibus, ac de cu- ria mea Polen decimas integrales, et in Slave- tictz de septem aratris decimas totales et ple- nas, quae dicuntur integrales, frugum scilicet, agnellorum, porcellorum, caseorum et alio- rum cunctorum proventuum. Item villam Sedlectz juxta Predol, quae etiam in Predol ad ecclesiam pertinebat. Item villam Gu- tenprunne superiorem, quae est sita juxta Strob- 84) Unter Villa ift nach Düfresnes Glossarium ein Dorf, unter Curia ein Banerngut zu verstehen. s3) Das ist Prietbal. Hier find Balbin L. L. Erect. Vol. I V. 7. und Schaller, Topogr. 13 Th. S. 135 zu berichti gen, weil die dortige Kirche nicht erſt im Jabre 1375, wie beide es angeben, sondern dieser Urschrift gemáß ſchon im Jahre 1259, folglich um 116 Iahre früher als Pfarrkirche vorfömmt.
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19 Strobnitz cum omni suo fructu. Item villa Wintersdorph me procurante ad idem coe- nobium est donata. Item de villa mea Lut- winovictz34) tertium manipulum decima- rum, et de villa mea Plan etiam partem tertiam decimarum. De assensu insuper Vestro, Domine Episcope! do, volo, et ordino ac dispono incommentabiliter, ut omnes villae, quae in haereditate mea situm habent inter Wlytawam et ripam Wlyta- wich majorem,35) et quae ibidem in poste- rum locabuntur, ad forensem36) ecclesiam in Hohenvurt pertineant, et ab ipsius ec- clesiae plebano, qui pro tempore fuerit, in- colae earum recipiant universa ecclesiastica sacramenta, et ei parochialia jura persol- vant, et ab eo audiant divina officia, et cor- pora defunctorum sepeliantur in ejusdem ec- clesiae cimiterio, sicut decet, et dent ipsi plebano de omnibus agris, quos excolunt aut excolent in futurum, partem tertiam de- cimarum. Item in terra Oppaviae villam B 2 unam 34) Der Nachbarſchaft von Plan wegen das zur Budweiſer Stadtgemeinde gehörige Dorf Leidnovitz. 15) Laerubecher Bach, vielleicht einſt Lärmbach oder der leere Bach. 36) Sur Kirche des Marktes Hohenfurth.
19 Strobnitz cum omni suo fructu. Item villa Wintersdorph me procurante ad idem coe- nobium est donata. Item de villa mea Lut- winovictz34) tertium manipulum decima- rum, et de villa mea Plan etiam partem tertiam decimarum. De assensu insuper Vestro, Domine Episcope! do, volo, et ordino ac dispono incommentabiliter, ut omnes villae, quae in haereditate mea situm habent inter Wlytawam et ripam Wlyta- wich majorem,35) et quae ibidem in poste- rum locabuntur, ad forensem36) ecclesiam in Hohenvurt pertineant, et ab ipsius ec- clesiae plebano, qui pro tempore fuerit, in- colae earum recipiant universa ecclesiastica sacramenta, et ei parochialia jura persol- vant, et ab eo audiant divina officia, et cor- pora defunctorum sepeliantur in ejusdem ec- clesiae cimiterio, sicut decet, et dent ipsi plebano de omnibus agris, quos excolunt aut excolent in futurum, partem tertiam de- cimarum. Item in terra Oppaviae villam B 2 unam 34) Der Nachbarſchaft von Plan wegen das zur Budweiſer Stadtgemeinde gehörige Dorf Leidnovitz. 15) Laerubecher Bach, vielleicht einſt Lärmbach oder der leere Bach. 36) Sur Kirche des Marktes Hohenfurth.
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20 unam nomine Kotelzen 37) de novo fundatam et plantatam cum omni suo jure et proven- tibus donavi coenobio antedicto. Item de Sonberk duas partes decimarum, et de Stra- denictz 23) tertium manipulum decimarum, et de curia nostra Malsictz decimas integra- les. Et in Sedlectzreit duas areas cum agris suis. Item villam Babictz cum omni pro- ventu, qui ex ea poterit provenire. Item villam Ponedraz apud Wessele dedi dicto coenobio pleno jure. Et haec omnia et sin- gula saepedictus Wocco Compater noster donavit nominato coenobio Hohenvurt li- bere, quiete, plenarie et integre jure hacre- ditario perpetuo possidenda, petens a nobis humiliter et devote, ut hoc factum ejus in omnibus et per omnia generaliter et singula- riter dignaremus nostrae confirmationis ro- bore 37) In der Urkunde Wocks vom Jahre 1269 heißt es von diesem Dorfe: et in ea in praesenti quinquaginta et duo viri hospites (Wirthe) commorantur. Wahrlich füc dieſe Zeiten ein großes Dorf. Die Enifernung und die dadurch erſchwerte Administrazion verbiethen es, hier unter Oppavia Troppan zu verſtehen , beſouders da da= mals oft ein kleiner Strich Landes terra und provincia geuannt wurde 8t) Das von seiner ehemaligen Größe Surch die Erbau- ung der Stadt Budweis berabarsunkene Dorf Gerode- nitz. Roznow, an der Linzer Straße.
20 unam nomine Kotelzen 37) de novo fundatam et plantatam cum omni suo jure et proven- tibus donavi coenobio antedicto. Item de Sonberk duas partes decimarum, et de Stra- denictz 23) tertium manipulum decimarum, et de curia nostra Malsictz decimas integra- les. Et in Sedlectzreit duas areas cum agris suis. Item villam Babictz cum omni pro- ventu, qui ex ea poterit provenire. Item villam Ponedraz apud Wessele dedi dicto coenobio pleno jure. Et haec omnia et sin- gula saepedictus Wocco Compater noster donavit nominato coenobio Hohenvurt li- bere, quiete, plenarie et integre jure hacre- ditario perpetuo possidenda, petens a nobis humiliter et devote, ut hoc factum ejus in omnibus et per omnia generaliter et singula- riter dignaremus nostrae confirmationis ro- bore 37) In der Urkunde Wocks vom Jahre 1269 heißt es von diesem Dorfe: et in ea in praesenti quinquaginta et duo viri hospites (Wirthe) commorantur. Wahrlich füc dieſe Zeiten ein großes Dorf. Die Enifernung und die dadurch erſchwerte Administrazion verbiethen es, hier unter Oppavia Troppan zu verſtehen , beſouders da da= mals oft ein kleiner Strich Landes terra und provincia geuannt wurde 8t) Das von seiner ehemaligen Größe Surch die Erbau- ung der Stadt Budweis berabarsunkene Dorf Gerode- nitz. Roznow, an der Linzer Straße.
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21 bore et literis nostris facti seriem continen- tibus cum sigilli nostri appensione, ut con- venit, roborare. Nos vero piis votis et salu- bribus desideriis favore benevolo concurren- tes donationem, dotationem et ordinationem ipsius in premissis omnibus et singulis prae- missorum rite et rationabiliter ac salubriter et legitime celebratam auctoritate, qua fun- gimur, confirmamus, et praesentis scripti patrocinio communimus, facientes ipsum honorabili dicti coenobii sigilli nostri cha- ractere insignitum conventui favorabiliter as- signari. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc nostrac confirmationis paginam infrin- gere, aut ei ausu temerario contraire. Si quis contrarium attentare praesumpserit, cum Dathan et Abiron et cum Juda tradi- tore Domini, et cum his, qui dixerunt Do- mino Deo: recede a nobis; scientiam via- rum tuarum nolumus: recipiat portionem. Datum et actum anno gratiae Millesimo du- centesimo quinquagesimo nono, calendis Junii, indictione 15.39) Num. 32) Das Original selbst ist anf Pergament; vhne Linten, mit vielen Abkürzungen geschrieben, und wohl erhalten. Das Sigill ist ein hangendes von weißem Wachs, mit rothen und grinen Seidenfädeu durchzogen, und mit= telsi derselben mit der Umschrift verbunden. Das Wap-
21 bore et literis nostris facti seriem continen- tibus cum sigilli nostri appensione, ut con- venit, roborare. Nos vero piis votis et salu- bribus desideriis favore benevolo concurren- tes donationem, dotationem et ordinationem ipsius in premissis omnibus et singulis prae- missorum rite et rationabiliter ac salubriter et legitime celebratam auctoritate, qua fun- gimur, confirmamus, et praesentis scripti patrocinio communimus, facientes ipsum honorabili dicti coenobii sigilli nostri cha- ractere insignitum conventui favorabiliter as- signari. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc nostrac confirmationis paginam infrin- gere, aut ei ausu temerario contraire. Si quis contrarium attentare praesumpserit, cum Dathan et Abiron et cum Juda tradi- tore Domini, et cum his, qui dixerunt Do- mino Deo: recede a nobis; scientiam via- rum tuarum nolumus: recipiat portionem. Datum et actum anno gratiae Millesimo du- centesimo quinquagesimo nono, calendis Junii, indictione 15.39) Num. 32) Das Original selbst ist anf Pergament; vhne Linten, mit vielen Abkürzungen geschrieben, und wohl erhalten. Das Sigill ist ein hangendes von weißem Wachs, mit rothen und grinen Seidenfädeu durchzogen, und mit= telsi derselben mit der Umschrift verbunden. Das Wap-
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22 Num. II. Da ein Theil der dem Stifte abgetretenen Be- fitzungen ein gemeinſchaftliches Erbe war, ſo war zur Schenkung deſſelben die Einwilligung der betref= fenden Verwandten des Stifters , auf welche ſich die Worte: de consensu principalium consangui- neorum suorum, bezogen hatten, unentbehrlich, weil ihnen nun das Erbrecht entging. Dieß war beſonders im Roſenbergiſchen Hauſe nothwendig, wo der jedesmalige Senior domus oder auch Guber- nator, Wladarž, welche Benennung bis zu dem letzten Abkömmlinge im siebenzehnien Jahrhunderte ſowohl in lrfunden, als auch auf Münzen beybehal= ten pen stellet den im priesterlichen Ornate fißenden Biſchof vor, der in der rechten den Hirtenſlab, in der linfen rin Buch hált. Von der Umſchrift ſind blos die Worte rechts: Sigill: und links: episcopi: sichtbar, weil der Rand abgebrochen ist. Rickwáris iſt ein fleineres auf= gedrückt. Es enthált einen mit ausgehreiteten Flügetn aufrechtstehenden Aar mit der Umschrift: sigillum se- ereſum. Ist auch der Ort der Ansfertigung nicht al= gegeben, so erweisen es die zwey zunáchst folgenden, am uchmlichen Tage ausgeſkellten Urkunden, daß auch diese zu Hohenfurth ausgefertiget worden sey. Eben dieſe Urkunden beweifen es, daßs dieß am Lage der Kir= chruwrihe (in dedicatione ejusdem eeclesiac) geschah, moraus hervorgehet, daß damals ſchon ein Theiſ der nothwendigen Gebánde mit der Kirche gefanden haben, und von Geistlichen bewobut gewesen syn müssen, da guch der Aiſchof auedrüclrich von rinem Honvente ſpricht.
22 Num. II. Da ein Theil der dem Stifte abgetretenen Be- fitzungen ein gemeinſchaftliches Erbe war, ſo war zur Schenkung deſſelben die Einwilligung der betref= fenden Verwandten des Stifters , auf welche ſich die Worte: de consensu principalium consangui- neorum suorum, bezogen hatten, unentbehrlich, weil ihnen nun das Erbrecht entging. Dieß war beſonders im Roſenbergiſchen Hauſe nothwendig, wo der jedesmalige Senior domus oder auch Guber- nator, Wladarž, welche Benennung bis zu dem letzten Abkömmlinge im siebenzehnien Jahrhunderte ſowohl in lrfunden, als auch auf Münzen beybehal= ten pen stellet den im priesterlichen Ornate fißenden Biſchof vor, der in der rechten den Hirtenſlab, in der linfen rin Buch hált. Von der Umſchrift ſind blos die Worte rechts: Sigill: und links: episcopi: sichtbar, weil der Rand abgebrochen ist. Rickwáris iſt ein fleineres auf= gedrückt. Es enthált einen mit ausgehreiteten Flügetn aufrechtstehenden Aar mit der Umschrift: sigillum se- ereſum. Ist auch der Ort der Ansfertigung nicht al= gegeben, so erweisen es die zwey zunáchst folgenden, am uchmlichen Tage ausgeſkellten Urkunden, daß auch diese zu Hohenfurth ausgefertiget worden sey. Eben dieſe Urkunden beweifen es, daßs dieß am Lage der Kir= chruwrihe (in dedicatione ejusdem eeclesiac) geschah, moraus hervorgehet, daß damals ſchon ein Theiſ der nothwendigen Gebánde mit der Kirche gefanden haben, und von Geistlichen bewobut gewesen syn müssen, da guch der Aiſchof auedrüclrich von rinem Honvente ſpricht.
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23 ten wurde, einem alten Vertrage gemaß die Güter des Hauſes unzertheilet emyfing/ und ſie eben ſo sei= nem Nachfolger wieder übergeben mußte. Unter dieſe vorzüglicheren Verwandten gehörten Wocks Bruder= söhne, Budwoy der Erste von Hluboka, itzt Frauen berg/ der Begründer der königlichen beſreyten Berg= und Kreisstadt Böhmisch-Budweis, welche von ihm ihren Namen erhielt, wofür ihm aber Ottokar ſpa= ter Gitſchin abtrat; und Vitek der Vierte ſammt ih= ren Gattinnen, der Bertha von Skalitz und Sybille, Die feyerliche Willenserklärung und Berzichtleiſtung ihrer Anſprüche auf diesen gemeinschaftlichen Antheil findet sich in zweyen eigens darüber ausgefertigten Urkunden. Die erſte lautet : In nominc sanctae et individuae trini- tatis amen. Quoniam eorum, quae geruntur in tem- pore, oblivio solet memoriam resecare, ne- cesse est, ea tam testium, quam scripturac munimine perhennari. Nos igitur Budvoy de Krumbenove notum facimus et constare volumus praesentium inspectoribus univer- sis, quod de consensu et expressa voluntate uxoris nostrae Perthe liberorumque nostro- rum coenobio in Hohenwrt ordinis Cister- ciensis, quod divina inspirante gratia ad ho- norem sanctae perpetuaeque virginis Marise ob
23 ten wurde, einem alten Vertrage gemaß die Güter des Hauſes unzertheilet emyfing/ und ſie eben ſo sei= nem Nachfolger wieder übergeben mußte. Unter dieſe vorzüglicheren Verwandten gehörten Wocks Bruder= söhne, Budwoy der Erste von Hluboka, itzt Frauen berg/ der Begründer der königlichen beſreyten Berg= und Kreisstadt Böhmisch-Budweis, welche von ihm ihren Namen erhielt, wofür ihm aber Ottokar ſpa= ter Gitſchin abtrat; und Vitek der Vierte ſammt ih= ren Gattinnen, der Bertha von Skalitz und Sybille, Die feyerliche Willenserklärung und Berzichtleiſtung ihrer Anſprüche auf diesen gemeinschaftlichen Antheil findet sich in zweyen eigens darüber ausgefertigten Urkunden. Die erſte lautet : In nominc sanctae et individuae trini- tatis amen. Quoniam eorum, quae geruntur in tem- pore, oblivio solet memoriam resecare, ne- cesse est, ea tam testium, quam scripturac munimine perhennari. Nos igitur Budvoy de Krumbenove notum facimus et constare volumus praesentium inspectoribus univer- sis, quod de consensu et expressa voluntate uxoris nostrae Perthe liberorumque nostro- rum coenobio in Hohenwrt ordinis Cister- ciensis, quod divina inspirante gratia ad ho- norem sanctae perpetuaeque virginis Marise ob
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* 4 ob remedium animae suae Woko patruelis noster, marschalkus videlicet Bohemiae de novo fundare et construere in communi no- stra posessione inchoavit, eam partem Syl- vae, quac nobis jure haereditario continge. bat, ut ipsius boni propositi et remunera- tionis divinae participes simus et nominis fundatoris, per manum Domini Johannis, Venerabilis Episcopi Pragensis in dedica- tione ejusdem ecclesiae dedimus in perpe- tuum pleno jure, exceptione qualibet prae- termissa, metas ejusdem praedicto coeno- bio legitimas distinguentes. Hae autem sunt metae Nemus ex altera und so fort, bis zu den Worten: Bohemiam et Bavariam dividentem. Ut autem praedicta robur habeant firmitatis, praesentem paginam scribi fecimus, et si- gilli nostri munimine roborari. Testes au- tem, qui aderant, sunt: Dominus Johannes praenotatus Venerabilis Episcopus Pragen- sis ecclesiae: D D. Heinricus et Wernhar- dus fratres de Schowenberch: Wernhardus et Heinrieus ejusdem tituli fratres juniores: D Gerbertus: 40) D. Liupoldus: Habelo: Andreas: Prehtlo: Chunradus de Turdelin- gen: A6) Dieß leere D. Gerbertus u. ſ. w. deuset auf bekannie, und gewiß auch anſehuliche Mánner.
* 4 ob remedium animae suae Woko patruelis noster, marschalkus videlicet Bohemiae de novo fundare et construere in communi no- stra posessione inchoavit, eam partem Syl- vae, quac nobis jure haereditario continge. bat, ut ipsius boni propositi et remunera- tionis divinae participes simus et nominis fundatoris, per manum Domini Johannis, Venerabilis Episcopi Pragensis in dedica- tione ejusdem ecclesiae dedimus in perpe- tuum pleno jure, exceptione qualibet prae- termissa, metas ejusdem praedicto coeno- bio legitimas distinguentes. Hae autem sunt metae Nemus ex altera und so fort, bis zu den Worten: Bohemiam et Bavariam dividentem. Ut autem praedicta robur habeant firmitatis, praesentem paginam scribi fecimus, et si- gilli nostri munimine roborari. Testes au- tem, qui aderant, sunt: Dominus Johannes praenotatus Venerabilis Episcopus Pragen- sis ecclesiae: D D. Heinricus et Wernhar- dus fratres de Schowenberch: Wernhardus et Heinrieus ejusdem tituli fratres juniores: D Gerbertus: 40) D. Liupoldus: Habelo: Andreas: Prehtlo: Chunradus de Turdelin- gen: A6) Dieß leere D. Gerbertus u. ſ. w. deuset auf bekannie, und gewiß auch anſehuliche Mánner.
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25 gen: Benada, Benisius: Budilaus, purchra- vii de Rosenberch, et alii quam plures. Datum et actum in Hohenwrt anno Domini millesimo ducentesimo quinquagesimo nono. Calendis Junii, Indict. 15.41) Kaum war ein Jahr verflossen, so machte eine Vermehrung der früheren Schenkung von Geite des Stifters eine nenere Urkunde nothwendig , in welcher ſich außer ciuer etwas veränderten, oder vielmehr minder vollkommen angegebenen Granzbeſkimmung, welche aus einem Fehler des Notars eniſlanden ſeyn mag, da in ſpateren Urkunden wieder die erſtere vor= kömmt; AI) Das Driginal ist auf Pergament zwischen Linien, wohl erhalten. Das Sigill ist ein haigendes von weißem Wachs, herzförmig, mit rochen und gelben Gei denfäden durchzogen. Es enthalt die füufblättrige Rose. Ober derſelben rechts und links, dann unter ihr ſind 3 Bógel, von denen der untere ein Storch zu seyn scheint. Die Umſchrift iſt: Sig. Budvoi de Crumnov. Die zwryte Urkunde von dem Hrn. Wittigo von Krus man und feiner Gattin Sybille ſtimmet mit der ange- führten auch in den Zeugen und in der Ausſertignng wórtlich überein. Das Original isl anſ Pergament. Das Sigill ist etwas größer, und enthält einen auf- recht ſtehenden Löwen mit einem einfachen Schweife ohne Krone, der links einen dreyeckigten Schild mit der bekannten Nose halt. Die Umschrift ist: Sig. Vitigonis de Krhumbenove. Alles ist wohl er- halten.
25 gen: Benada, Benisius: Budilaus, purchra- vii de Rosenberch, et alii quam plures. Datum et actum in Hohenwrt anno Domini millesimo ducentesimo quinquagesimo nono. Calendis Junii, Indict. 15.41) Kaum war ein Jahr verflossen, so machte eine Vermehrung der früheren Schenkung von Geite des Stifters eine nenere Urkunde nothwendig , in welcher ſich außer ciuer etwas veränderten, oder vielmehr minder vollkommen angegebenen Granzbeſkimmung, welche aus einem Fehler des Notars eniſlanden ſeyn mag, da in ſpateren Urkunden wieder die erſtere vor= kömmt; AI) Das Driginal ist auf Pergament zwischen Linien, wohl erhalten. Das Sigill ist ein haigendes von weißem Wachs, herzförmig, mit rochen und gelben Gei denfäden durchzogen. Es enthalt die füufblättrige Rose. Ober derſelben rechts und links, dann unter ihr ſind 3 Bógel, von denen der untere ein Storch zu seyn scheint. Die Umſchrift iſt: Sig. Budvoi de Crumnov. Die zwryte Urkunde von dem Hrn. Wittigo von Krus man und feiner Gattin Sybille ſtimmet mit der ange- führten auch in den Zeugen und in der Ausſertignng wórtlich überein. Das Original isl anſ Pergament. Das Sigill ist etwas größer, und enthält einen auf- recht ſtehenden Löwen mit einem einfachen Schweife ohne Krone, der links einen dreyeckigten Schild mit der bekannten Nose halt. Die Umschrift ist: Sig. Vitigonis de Krhumbenove. Alles ist wohl er- halten.
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26 kömmt; ferner außer der Bestimmung, daß auch die Fischer des Stifters befugt seyn soslten, jenen dem Stifte abgetretenen Theil der Moldau zu benützen, welche ſpater ebenfalls auch wieder wegfiel : dann der Ertheilung von 2 Weingarten, deren Name, Lage und Gehalt aber nicht ausgemittelt werden kann, weil ſie nicht genug deutlich bezeichnet wurden, und keine späteren Nachrichten darüber vorhanden sind; nichts neues befindet. Dieſe letzteren Beſtimmun= gen lauten: Saepedicto vero coenobio pisca- turas dedimus distinguentes sic, quod a prato Zbiadel in Aqua Wulta incipiant et ascendant usque tangant metas D. Witigonis. Attamen volumus, quod piscatoribus nos- tris piscari liceat in eadem. Fatemur Simi- liter, saepedicto coenobio nos duas vineas contulisse quarum unam comes de Hardekke nobis dedit: alteram vero noster consobri- nus de Schobenberch junior Wernhardus.— Acta sunt autem in Hohenvurt, et scripta in Rosenberch, anno gratiae Domini mille- simo ducentesimo sexagesimo in mense Junio. Dieß ist eigentlich die erste und âlteste Ur= Funde des Stifters selbſt. Da das Original davon vor einiger Zeit auf Begehren der hohen Landesstelle zur Einficht eingehändiget wurde, so dürfte die An- gabe deſſelben und des Giegels gelegenheitlich nachge= tragen werden. Num.
26 kömmt; ferner außer der Bestimmung, daß auch die Fischer des Stifters befugt seyn soslten, jenen dem Stifte abgetretenen Theil der Moldau zu benützen, welche ſpater ebenfalls auch wieder wegfiel : dann der Ertheilung von 2 Weingarten, deren Name, Lage und Gehalt aber nicht ausgemittelt werden kann, weil ſie nicht genug deutlich bezeichnet wurden, und keine späteren Nachrichten darüber vorhanden sind; nichts neues befindet. Dieſe letzteren Beſtimmun= gen lauten: Saepedicto vero coenobio pisca- turas dedimus distinguentes sic, quod a prato Zbiadel in Aqua Wulta incipiant et ascendant usque tangant metas D. Witigonis. Attamen volumus, quod piscatoribus nos- tris piscari liceat in eadem. Fatemur Simi- liter, saepedicto coenobio nos duas vineas contulisse quarum unam comes de Hardekke nobis dedit: alteram vero noster consobri- nus de Schobenberch junior Wernhardus.— Acta sunt autem in Hohenvurt, et scripta in Rosenberch, anno gratiae Domini mille- simo ducentesimo sexagesimo in mense Junio. Dieß ist eigentlich die erste und âlteste Ur= Funde des Stifters selbſt. Da das Original davon vor einiger Zeit auf Begehren der hohen Landesstelle zur Einficht eingehändiget wurde, so dürfte die An- gabe deſſelben und des Giegels gelegenheitlich nachge= tragen werden. Num.
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27 Num. III. Im náchſten Jahre erhielt das Stift von eben= demſelben das Patronat ūber die Kirche zu Weſſelij. und das benachbarte Dorf Ponědračz. Folgendes ist der Innhalt der darüber ausgefertigten Urkunde: In nomine sanctae et individuae trinita- tis amen. Quoniam corum, quae geruntur in tem- pore, oblivio solet memoriam resecare, necesse est ea tam scripturarum, quam tes- tium munimine perhennari. Igitur ego Woc- co de Rosenberch marsalcus Bohemiae uni- versis in perpetuum notum esse cupio, quod de consensu et expressa voluntate uxoris meae Hedwigis atque consilio e voluntate Joannis Venerabilis Episcopi Pragensis, compatris mei ad fundationem meam, ad claustrum scilicet Hohenvurt, ecclesiam in Wezzel et villam Ponedraz juxta Wezzel sitam donavi integraliter, cum omnibus pro- ventibus, qui ex eis poterunt provenire. Et sciendum, quod jam dictam ecclesiam cum tertia parte decimarum et restauro 42) dato 42) Subftantiv. Dufreenes Glossarium.
27 Num. III. Im náchſten Jahre erhielt das Stift von eben= demſelben das Patronat ūber die Kirche zu Weſſelij. und das benachbarte Dorf Ponědračz. Folgendes ist der Innhalt der darüber ausgefertigten Urkunde: In nomine sanctae et individuae trinita- tis amen. Quoniam corum, quae geruntur in tem- pore, oblivio solet memoriam resecare, necesse est ea tam scripturarum, quam tes- tium munimine perhennari. Igitur ego Woc- co de Rosenberch marsalcus Bohemiae uni- versis in perpetuum notum esse cupio, quod de consensu et expressa voluntate uxoris meae Hedwigis atque consilio e voluntate Joannis Venerabilis Episcopi Pragensis, compatris mei ad fundationem meam, ad claustrum scilicet Hohenvurt, ecclesiam in Wezzel et villam Ponedraz juxta Wezzel sitam donavi integraliter, cum omnibus pro- ventibus, qui ex eis poterunt provenire. Et sciendum, quod jam dictam ecclesiam cum tertia parte decimarum et restauro 42) dato 42) Subftantiv. Dufreenes Glossarium.
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28 dato de aliis bonis meis (hier fehlet ein Wort, welches ouch in allen früheren Abschriften mangelt, weil die Maden das Pergament zeitlich zernagt ha- ben môgen) pro villa praedicta. D. Lenco plebanus praedictae ecclesiae ad vitam suam tantum habebit. 43) Ut autem haec donatio robur obtineat firmitatis, praesentem lite- ram conscribi jussi, et sigilli mei munimine roboravi. Testes autem, qui aderant, sunt D. Wittigo de Chrumenove D. Albertus de Borschove. D. Billungus. D. Jacobus. D. Hirzo. D. Hotizlaus. D. Nicolaus. D. Ger- bertus. D. Luipoldus. Benisius cum fratri- bus suis, et alii quam plures. Acta sunt haec anno Domini millesimo ducentesimo Sexagesimo primo. 44) Num. 43) Balbin L. L. Erect. Vol. 7. I. 2. p. 130. und Schal ler Topog. 3. Th. H. 109. geben diese Kirche erst um das Jahr 1384, folglich in 123 Jabre spáter als eine Pfarrkirche an, da diefe Urkunde es erweiſet, daß ſie ſchon im Iahre 1261 es war. 24) Das Original ist anf Pergament, ohne Linien, und, obige Lucke abgerechnet, wobl erhalten. Das Sigill ist ein hängendes von wristem Wachs, dreyeckigt, und mit Pergamentſtreifen durchzogen. Im Wappen befindet ſich ein ausrechtstehender Mann, der in der Rechten ein Schwert hált. Die Fuße werden von einene dreyeckig= ten Schilde bedecket, auf welchem die bekaunte Rose ſichtbar if. Die Unſchrift ift nicht mchr lrsbar, doch
28 dato de aliis bonis meis (hier fehlet ein Wort, welches ouch in allen früheren Abschriften mangelt, weil die Maden das Pergament zeitlich zernagt ha- ben môgen) pro villa praedicta. D. Lenco plebanus praedictae ecclesiae ad vitam suam tantum habebit. 43) Ut autem haec donatio robur obtineat firmitatis, praesentem lite- ram conscribi jussi, et sigilli mei munimine roboravi. Testes autem, qui aderant, sunt D. Wittigo de Chrumenove D. Albertus de Borschove. D. Billungus. D. Jacobus. D. Hirzo. D. Hotizlaus. D. Nicolaus. D. Ger- bertus. D. Luipoldus. Benisius cum fratri- bus suis, et alii quam plures. Acta sunt haec anno Domini millesimo ducentesimo Sexagesimo primo. 44) Num. 43) Balbin L. L. Erect. Vol. 7. I. 2. p. 130. und Schal ler Topog. 3. Th. H. 109. geben diese Kirche erst um das Jahr 1384, folglich in 123 Jabre spáter als eine Pfarrkirche an, da diefe Urkunde es erweiſet, daß ſie ſchon im Iahre 1261 es war. 24) Das Original ist anf Pergament, ohne Linien, und, obige Lucke abgerechnet, wobl erhalten. Das Sigill ist ein hängendes von wristem Wachs, dreyeckigt, und mit Pergamentſtreifen durchzogen. Im Wappen befindet ſich ein ausrechtstehender Mann, der in der Rechten ein Schwert hált. Die Fuße werden von einene dreyeckig= ten Schilde bedecket, auf welchem die bekaunte Rose ſichtbar if. Die Unſchrift ift nicht mchr lrsbar, doch
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29 Num. IV. Im nehmlichen Jahre ſindet ſich neuerdings ein Zuwachs an den Besitzungen, und somit auch eine neue Schenkungsurkunde, in welcher wieder die ur= sprüngliche Wranzbestimmung vorkömmt, die zuletzt augefūhtte Beſchrankung der Fiſchgerechtigkeit, wahr= ſcheinlich lassen einige Zuge die des náchstfolgenden Sigilles ver muthen. Die dreyeckigte Form dieſes und mehrerer fol= genden Sigille, welche in der Wappenkunde als Gewähr eines uralten Adels angenommen wird, beweiſet es deutlich , daß jener der Herren von Noſeuberg weit hö= her hinauf reiche, als Balbin in seiner Genealogie es auszuweiſen vermochte. Der Ort der Ausfertigung iſt nicht angegeben. Doch machen die Ramen der Zeugeit es wahrſcheinſich, daß ſie entweder zu Roſenberg oder zu Hohenfurt ausgeſtellet worden ſeyn móge , ehe Wock nach Grátz reiſte, um die ihm anvertraute Würde eines Landeshauptmanues der Steyermark anzutreten. Iſ auch der Tag richt bekannt, ſo mußte ſie doch im April oder Mai deſſetben Iahres geſchrieben worden ſeyn, weil sie bereits am 11. Juny durch eine datum lragae tertio Idus Jonii, pontificatus nostri anno tertio gegebene Itro ſchrift von dem Prager Biſchof Johann beſtáliget wurde, und die nactſsolgende Urkunde unbezweiſelt ſchon gu Gräs om 29. Mai ihr Dufryn erbiclt. Wenn es in Johanns Bestátrgung heift: Testes autem, qui ade- rant, sunt: wo dann die uehnlichen Zeugen angefüh- ret werden, so ist zu bemerken, daß dieß erſt nach der Angabe des Ortes und Tages der Ansfertigang ge= ſchicht, und eben deßwegen uur ſo viel ſagen will, daſ dieſe Zeugen bey Wocks Schenians, nicht abre anch bei der Beſtätigung anweſend waren.
29 Num. IV. Im nehmlichen Jahre ſindet ſich neuerdings ein Zuwachs an den Besitzungen, und somit auch eine neue Schenkungsurkunde, in welcher wieder die ur= sprüngliche Wranzbestimmung vorkömmt, die zuletzt augefūhtte Beſchrankung der Fiſchgerechtigkeit, wahr= ſcheinlich lassen einige Zuge die des náchstfolgenden Sigilles ver muthen. Die dreyeckigte Form dieſes und mehrerer fol= genden Sigille, welche in der Wappenkunde als Gewähr eines uralten Adels angenommen wird, beweiſet es deutlich , daß jener der Herren von Noſeuberg weit hö= her hinauf reiche, als Balbin in seiner Genealogie es auszuweiſen vermochte. Der Ort der Ausfertigung iſt nicht angegeben. Doch machen die Ramen der Zeugeit es wahrſcheinſich, daß ſie entweder zu Roſenberg oder zu Hohenfurt ausgeſtellet worden ſeyn móge , ehe Wock nach Grátz reiſte, um die ihm anvertraute Würde eines Landeshauptmanues der Steyermark anzutreten. Iſ auch der Tag richt bekannt, ſo mußte ſie doch im April oder Mai deſſetben Iahres geſchrieben worden ſeyn, weil sie bereits am 11. Juny durch eine datum lragae tertio Idus Jonii, pontificatus nostri anno tertio gegebene Itro ſchrift von dem Prager Biſchof Johann beſtáliget wurde, und die nactſsolgende Urkunde unbezweiſelt ſchon gu Gräs om 29. Mai ihr Dufryn erbiclt. Wenn es in Johanns Bestátrgung heift: Testes autem, qui ade- rant, sunt: wo dann die uehnlichen Zeugen angefüh- ret werden, so ist zu bemerken, daß dieß erſt nach der Angabe des Ortes und Tages der Ansfertigang ge= ſchicht, und eben deßwegen uur ſo viel ſagen will, daſ dieſe Zeugen bey Wocks Schenians, nicht abre anch bei der Beſtätigung anweſend waren.
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30 scheinlich auf eine Bitte der damaligen geiſtlichen Gemeinde aufgehoben, und derselben überdieß der Markt Strodenitz, das Dorf Plan, und der Hof Maltschitz ertheilet wurden. Sie ward buchſtäblich in das spater folgende Bestätigungsdiplom des Köni- ges Przemisl Ottokar aufgenommen, und lautet: In nomine sanctae et individuae trinita- tis amen. Quoniam eorum, quae geruntur in tem- pore, oblivio solet memoriam resecare, ne- cesse est, ea tam testium quam scripturae munimine perhennari. Nos igitur Wocco, mareschalcus Bohemiae notum facimus et constare volumus praesentium inspectoribus universis, quod de consensu et expressa voluntate uxoris nostrae omniumque paren- tum nostrorum 45) divina inspirante gratia coenobio in Hohenvurt ordinis Cisterciensis, quod ad honorem sanctae perpetuaeque vir- ginis Dei genitricis Mariae pro nostra, no- strorumque progenitorum et successorum salute 45) Darnuter ſind nut die aliern Verwandten zu verſke= hen. Hattei Wocks Eltern damals noch gelebet, ſo wá= ren ſie gewiß namentlich angeführet worden. Auch wurden die letztern, so wie die Ahuen, eist progenitores genannt.
30 scheinlich auf eine Bitte der damaligen geiſtlichen Gemeinde aufgehoben, und derselben überdieß der Markt Strodenitz, das Dorf Plan, und der Hof Maltschitz ertheilet wurden. Sie ward buchſtäblich in das spater folgende Bestätigungsdiplom des Köni- ges Przemisl Ottokar aufgenommen, und lautet: In nomine sanctae et individuae trinita- tis amen. Quoniam eorum, quae geruntur in tem- pore, oblivio solet memoriam resecare, ne- cesse est, ea tam testium quam scripturae munimine perhennari. Nos igitur Wocco, mareschalcus Bohemiae notum facimus et constare volumus praesentium inspectoribus universis, quod de consensu et expressa voluntate uxoris nostrae omniumque paren- tum nostrorum 45) divina inspirante gratia coenobio in Hohenvurt ordinis Cisterciensis, quod ad honorem sanctae perpetuaeque vir- ginis Dei genitricis Mariae pro nostra, no- strorumque progenitorum et successorum salute 45) Darnuter ſind nut die aliern Verwandten zu verſke= hen. Hattei Wocks Eltern damals noch gelebet, ſo wá= ren ſie gewiß namentlich angeführet worden. Auch wurden die letztern, so wie die Ahuen, eist progenitores genannt.
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31 sulute et remedio animarum de novo fun- dare et construere incepimus 4c) pio favore praedia hic subscripta redditusque subscrip. tos dedimus in perpetuum pleno jure excep- tione qualibet praetermissa, metas prae- dicto coenobio legitimas distinguentes. Hae autem sunt metae. Nemus ex altera parte Wultae, in occidentali parte attingens viam illam, quae ducit in Helfenberch, in orien. tali parte transiens rivum quemdam, qui vocatur minor Wultawitz et pratum Zbya- del inclusive, ita quod idem pratum ad coe- nobium integraliter pertineat, et meta in ri- vulo Mokri terminetur: et incipiens a flu- mine Wulta dirigitur ascendendo usque ad or- tum rivuli jam praedicti, et inde per mon- tem Hradisch in minorem Wultawitz rever- titur ex directo, et ascendit in illo rivo us- que ad altitudinem sylvae Bohemiam et Ba- variam dividentem. Item volo et ordino ac dispono incommutabiliter, ut omnes villae, quae in haereditate mea situm habent inter Wultawam et ripam Wltawitz majorem, et quae ibidem in posterum locabuntur, ad forensem ecclesiam in Hohenvurt pertineant, et 46) Ein neuer Beweis, Saß Wock der erſte und eigent= liche Stifter war.
31 sulute et remedio animarum de novo fun- dare et construere incepimus 4c) pio favore praedia hic subscripta redditusque subscrip. tos dedimus in perpetuum pleno jure excep- tione qualibet praetermissa, metas prae- dicto coenobio legitimas distinguentes. Hae autem sunt metae. Nemus ex altera parte Wultae, in occidentali parte attingens viam illam, quae ducit in Helfenberch, in orien. tali parte transiens rivum quemdam, qui vocatur minor Wultawitz et pratum Zbya- del inclusive, ita quod idem pratum ad coe- nobium integraliter pertineat, et meta in ri- vulo Mokri terminetur: et incipiens a flu- mine Wulta dirigitur ascendendo usque ad or- tum rivuli jam praedicti, et inde per mon- tem Hradisch in minorem Wultawitz rever- titur ex directo, et ascendit in illo rivo us- que ad altitudinem sylvae Bohemiam et Ba- variam dividentem. Item volo et ordino ac dispono incommutabiliter, ut omnes villae, quae in haereditate mea situm habent inter Wultawam et ripam Wltawitz majorem, et quae ibidem in posterum locabuntur, ad forensem ecclesiam in Hohenvurt pertineant, et 46) Ein neuer Beweis, Saß Wock der erſte und eigent= liche Stifter war.
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32 et ab ipsius ecclesiae plebano, qui pro tem- pore fucrit, incolae earum recipiant universa eccessiastica sacramenta, et ei parochialia jura persolvant, et ab eo audiant divina of- ficia, et corpora defunctorum sepeliantur in ejusdem ecclesiae coemeterio sicut decet, et dent ipsi plebano de omnibus agris, quos excolunt aut excolent in futurum, partem tertiam decimarum. Item ex ista parte Wultae incipiens ab ipsa Wulta ascendit per decursum cujusdam ripae, quae Pzin vocatur, usque ad montem quemdam Stra- sedelnik nominatum, et ab eo ascendit di- recte praeteriens metas villarum, quae fue- rant Zwatemiri, usque ad metas D. Witigo. nis de Krumenove. Saepedicto vero coeno- bio piscaturas dedimus, similiter distinguen- tes metas sic, quod incipiant a rivulo Mokry in flumine Wulta, et ascendant usque ad metas D.Witigonis. Hi autem sunt redditus, quos ad coenobium dedimus supradictum. Ecclesiam in Rosenthal cum usu totali dedimus, scili- cet duas areas cum agris suis in Cedelitzreut et partem tertiam decimarum tam de nostris villis, quibus utimur in praesenti, quam de illis, quas in feudo contulimus de parochia jam praedicta: et de curia nostra Miche- nitz decimas integrales. Item ecclesiam in Predol cum omni fructu, qui ab ea poterit pro-
32 et ab ipsius ecclesiae plebano, qui pro tem- pore fucrit, incolae earum recipiant universa eccessiastica sacramenta, et ei parochialia jura persolvant, et ab eo audiant divina of- ficia, et corpora defunctorum sepeliantur in ejusdem ecclesiae coemeterio sicut decet, et dent ipsi plebano de omnibus agris, quos excolunt aut excolent in futurum, partem tertiam decimarum. Item ex ista parte Wultae incipiens ab ipsa Wulta ascendit per decursum cujusdam ripae, quae Pzin vocatur, usque ad montem quemdam Stra- sedelnik nominatum, et ab eo ascendit di- recte praeteriens metas villarum, quae fue- rant Zwatemiri, usque ad metas D. Witigo. nis de Krumenove. Saepedicto vero coeno- bio piscaturas dedimus, similiter distinguen- tes metas sic, quod incipiant a rivulo Mokry in flumine Wulta, et ascendant usque ad metas D.Witigonis. Hi autem sunt redditus, quos ad coenobium dedimus supradictum. Ecclesiam in Rosenthal cum usu totali dedimus, scili- cet duas areas cum agris suis in Cedelitzreut et partem tertiam decimarum tam de nostris villis, quibus utimur in praesenti, quam de illis, quas in feudo contulimus de parochia jam praedicta: et de curia nostra Miche- nitz decimas integrales. Item ecclesiam in Predol cum omni fructu, qui ab ea poterit pro-
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33 provenire: videlicet decimas plenas de Pre- dol et de villis ad me et ecclesiam jam dic- tam spectantibus: et de curia nostra Polen decimas similiter integrales: et de Zlawatitz de septem aratris decimas frugum totas, et de caseis et agnis decimas, et de aliis uni- versis. Item villam Cedelitz juxta Predol, quae etiam antea ad ecclesiam in Predol pertinebat. Item villam Gutenbrunne supe- riorem, quae est sita juxta Strobenitz cum omni suo fructu. Item villa Winthersdorf nobis procurantibus ad idem coenobium est donata. Item de villa nostra Leutwenitz tertium manipulum dedimus decimarum, et de villa nostra Plan etiam partem tertiam decimarum. Fatemur similiter, nos duas vineas dedisse, quarum unam comes de Hardekke nobis dedit, alteram vero conso- brinus noster de Schowenberch Wernhar- dus minor dedit nobis. Item in terra Opa- viae villam unam nomine Hoczen noviter fundatam et plantatam cum omni suo jure et proventibus ad coenobium dedimus ante- dictum. Item de Sunneberch duas par- tes decimarum, et de curia nostra Mal- schitz decimas integrales. Item villam Wa- witz cum omni proventu, qui ex ea poterit provenire. Ad haec autem villam Ponedraz apud Wezzel dedimus ad idem coenobium pleno
33 provenire: videlicet decimas plenas de Pre- dol et de villis ad me et ecclesiam jam dic- tam spectantibus: et de curia nostra Polen decimas similiter integrales: et de Zlawatitz de septem aratris decimas frugum totas, et de caseis et agnis decimas, et de aliis uni- versis. Item villam Cedelitz juxta Predol, quae etiam antea ad ecclesiam in Predol pertinebat. Item villam Gutenbrunne supe- riorem, quae est sita juxta Strobenitz cum omni suo fructu. Item villa Winthersdorf nobis procurantibus ad idem coenobium est donata. Item de villa nostra Leutwenitz tertium manipulum dedimus decimarum, et de villa nostra Plan etiam partem tertiam decimarum. Fatemur similiter, nos duas vineas dedisse, quarum unam comes de Hardekke nobis dedit, alteram vero conso- brinus noster de Schowenberch Wernhar- dus minor dedit nobis. Item in terra Opa- viae villam unam nomine Hoczen noviter fundatam et plantatam cum omni suo jure et proventibus ad coenobium dedimus ante- dictum. Item de Sunneberch duas par- tes decimarum, et de curia nostra Mal- schitz decimas integrales. Item villam Wa- witz cum omni proventu, qui ex ea poterit provenire. Ad haec autem villam Ponedraz apud Wezzel dedimus ad idem coenobium pleno
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34 pleno jure. Et cum essemus in extremo tempore vitae nostrae, dedimus forum Stra- donitz, et villam Plan, et Malschitz curiam eidem coenobio integraliter jure pleno. Ut autem praedicta robur habeant firmitatis, praesentem paginam scribi fecimus et sigilli nostri munimine roborari. Testes autem, qui aderant, sunt: D. Heinricus et Wernhar- dus fratres de Schowenberch: Wernhardus et Heinricus ejusdem tituli fratres juniores. D. Budvoy et D. Wittigo de Chrumenowe. D. Gerbertus. D. Luipoldus. Habelo. An- dreas. Prehtlo. Chunradus de Turdeling. Benada. Benisius. Budilaus, purchravii de Rosenberch; et alii quam plures. Da- tum et actum in Grätz, anno Domini mille- simo ducentesimo sexagesimo primo. 4 Ca- lend. Junii.47) Num. 47) Das Original ist auf Pergament, ohne Linien, uno wohl erhalten. Das Sigill ist ein hangendes, drryeckigs. von weisem Wachs, und durch Pergamentstreifen mit der Urkunde verbunden. Iin Wappen befindet ſich ein auf einem runden gegitterten Untersatze slehender Nitter, dessen Bekleidung bis an die Knie reicht. In der rech ten halt er ein Schwert, und in der linken den mit der bekennten Noſe gezierten dreyeckigten Schild. Neben dem Haupte ſind 2 Sonnenhálften nach der Art einer Glorie. Die Umschrift ist: Sigillum Wochonis do Ro- senbore. — Die in demſelben vorkommenden Worte:
34 pleno jure. Et cum essemus in extremo tempore vitae nostrae, dedimus forum Stra- donitz, et villam Plan, et Malschitz curiam eidem coenobio integraliter jure pleno. Ut autem praedicta robur habeant firmitatis, praesentem paginam scribi fecimus et sigilli nostri munimine roborari. Testes autem, qui aderant, sunt: D. Heinricus et Wernhar- dus fratres de Schowenberch: Wernhardus et Heinricus ejusdem tituli fratres juniores. D. Budvoy et D. Wittigo de Chrumenowe. D. Gerbertus. D. Luipoldus. Habelo. An- dreas. Prehtlo. Chunradus de Turdeling. Benada. Benisius. Budilaus, purchravii de Rosenberch; et alii quam plures. Da- tum et actum in Grätz, anno Domini mille- simo ducentesimo sexagesimo primo. 4 Ca- lend. Junii.47) Num. 47) Das Original ist auf Pergament, ohne Linien, uno wohl erhalten. Das Sigill ist ein hangendes, drryeckigs. von weisem Wachs, und durch Pergamentstreifen mit der Urkunde verbunden. Iin Wappen befindet ſich ein auf einem runden gegitterten Untersatze slehender Nitter, dessen Bekleidung bis an die Knie reicht. In der rech ten halt er ein Schwert, und in der linken den mit der bekennten Noſe gezierten dreyeckigten Schild. Neben dem Haupte ſind 2 Sonnenhálften nach der Art einer Glorie. Die Umschrift ist: Sigillum Wochonis do Ro- senbore. — Die in demſelben vorkommenden Worte:
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35 Num. V. Was der edle Stifter that, fand balb in dem Kreiſe ſeiner Verwandten mehrere Nachahmer. So hatte im nehmlichen Jahre auch Agnes , die Wittwe Pilgerims von Wittingau, dem Stifte das Patronat über die nicht lange zuvor errichtete Kirche zu Rei chenau (eigentlich Teutschreichenau bei Gratzen) er= theilt, und darüber folgende merkwürdige Verſiche= rung erlaſſen. In nomine sanctae et individuae trini- tatis amen. Ego Agnes, humilis ancilla Christi, uxor quondam D. Pilgerimi de Wittingenowe, C 2 nunc Et cum essemus in extremo tempore vitae nostrae: Iaf- ſen mit Grund vermuthen, daß der fromme Stifter da= mals ſchon krank geweſen ſey, und ſeinen baldigen Zoo, der I1 Monden ſpāter eintrat, geahndet haben mag. In dieser Hinſicht vertrat dieſe Urſchrift als die letzte feyerliche Willenserkläruug über bie dem Stifte abgetre= tenen Beſitzungen die Stelle ſeincs Zeſtamentes : und der Kónig Ottokar konnte in ſeinem I264 ausgeſtellien Be= stätigungsdiplome mit vollem Nechte sagen: Cum omni- bus praediis et possessionibus, quibus eundem locum do- tavit, el suo inseruit testamento, cujus tenorem de verbo ad verbum duximus adnotandum: obſchon noch ein spa- teres Seſtament Wocks vorkommt, in welchem dem Stifte noch einige Legate zu Sheile wurden.
35 Num. V. Was der edle Stifter that, fand balb in dem Kreiſe ſeiner Verwandten mehrere Nachahmer. So hatte im nehmlichen Jahre auch Agnes , die Wittwe Pilgerims von Wittingau, dem Stifte das Patronat über die nicht lange zuvor errichtete Kirche zu Rei chenau (eigentlich Teutschreichenau bei Gratzen) er= theilt, und darüber folgende merkwürdige Verſiche= rung erlaſſen. In nomine sanctae et individuae trini- tatis amen. Ego Agnes, humilis ancilla Christi, uxor quondam D. Pilgerimi de Wittingenowe, C 2 nunc Et cum essemus in extremo tempore vitae nostrae: Iaf- ſen mit Grund vermuthen, daß der fromme Stifter da= mals ſchon krank geweſen ſey, und ſeinen baldigen Zoo, der I1 Monden ſpāter eintrat, geahndet haben mag. In dieser Hinſicht vertrat dieſe Urſchrift als die letzte feyerliche Willenserkläruug über bie dem Stifte abgetre= tenen Beſitzungen die Stelle ſeincs Zeſtamentes : und der Kónig Ottokar konnte in ſeinem I264 ausgeſtellien Be= stätigungsdiplome mit vollem Nechte sagen: Cum omni- bus praediis et possessionibus, quibus eundem locum do- tavit, el suo inseruit testamento, cujus tenorem de verbo ad verbum duximus adnotandum: obſchon noch ein spa- teres Seſtament Wocks vorkommt, in welchem dem Stifte noch einige Legate zu Sheile wurden.
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30 nunc marito viduata, Deo autem dicata 4s) omnibus Christi fidelibus praesens scriptum legentibus in perpetuum. Acturi Sumus co- ram omnium redemptore, simul et judice. Illuc necesse est, ut nos praeveniant, nobis si volumus ut subveniant, advocati. Ad- vocati autem illi sunt, de quibus dicit Do- minus in evangelio: facite vobis amicos de mammona iniquitatis. Amici hujusmodi amici certi, et in die calamitatis et miseriae nescii suum nescire cultorem. Hic profecto pauperes intelliguntur. Pauperes autem su- premum tribunal, in propulsandis delationi- bus obtinent principatum. Unde fit, ut bene speret de judice Christo, quicumque sub Christo pauperum meruerit interventum. Cernens ergo pauperes non esse viliores, et nuntios veri Jesu in urbem Jerichuntinam certiores, quam ordinis Cisterciensis culto- res, 26) Die Worte: ancilla Christi: Deo dicata: ſo wie der Geiſt der ganzen Urkunde ſcheinen es auzuzeigen, daß Agnes eine Ronne war. Aber wo? Zu Prag? Zu Erumau bei den Klosterfrauen der H. Klara gewiß uicht, weil diese erst im Jahre 1361, folglich um 100 Jahre ſpater von Anna, einer Schweſter Ulrichs, Pe terz , Iodoks und Johanns von Roſenberg , Gemablinn Heinrichs von Lippa, und Agnes, gebornen von Wal ser, Grmahlinn Jodokens gestiftet wurden. Schaller Sopogr. 13. Sh. S. 181.
30 nunc marito viduata, Deo autem dicata 4s) omnibus Christi fidelibus praesens scriptum legentibus in perpetuum. Acturi Sumus co- ram omnium redemptore, simul et judice. Illuc necesse est, ut nos praeveniant, nobis si volumus ut subveniant, advocati. Ad- vocati autem illi sunt, de quibus dicit Do- minus in evangelio: facite vobis amicos de mammona iniquitatis. Amici hujusmodi amici certi, et in die calamitatis et miseriae nescii suum nescire cultorem. Hic profecto pauperes intelliguntur. Pauperes autem su- premum tribunal, in propulsandis delationi- bus obtinent principatum. Unde fit, ut bene speret de judice Christo, quicumque sub Christo pauperum meruerit interventum. Cernens ergo pauperes non esse viliores, et nuntios veri Jesu in urbem Jerichuntinam certiores, quam ordinis Cisterciensis culto- res, 26) Die Worte: ancilla Christi: Deo dicata: ſo wie der Geiſt der ganzen Urkunde ſcheinen es auzuzeigen, daß Agnes eine Ronne war. Aber wo? Zu Prag? Zu Erumau bei den Klosterfrauen der H. Klara gewiß uicht, weil diese erst im Jahre 1361, folglich um 100 Jahre ſpater von Anna, einer Schweſter Ulrichs, Pe terz , Iodoks und Johanns von Roſenberg , Gemablinn Heinrichs von Lippa, und Agnes, gebornen von Wal ser, Grmahlinn Jodokens gestiftet wurden. Schaller Sopogr. 13. Sh. S. 181.
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37 res, qui nudi Dominum nudum sequuntur, mundi gaudia cum flore suo spernunt, et ad coelestia possidenda anhelant. Horum suf. fragiis credens me in resurrectione partem cum ipsis habituram, domui, quae Altum- vadum dicitur, ordinis Cisterciensis, in ho- norem beatae semperque virginis Mariae constructae ab illustri barone 49) et mar- shalko principis Bohemiae Woccone, et a sanctissimo Joanne, Pragensis ecclesiae pontifice sellenniter dedicatae, fratribus, qui ibi jugiter Deo et beatae Mariae semper virgini famulantur, ecclesiam in Reichenaw modo vacantem jure haereditario in perpe- tuum tradidi manu potestativa cum omni jure, quo a novella plantatione fuit fundata, et a Venerabili Joanne 5°) Episcopo Pra- gensis A°) Es Sarf niemanden auffallen, daß Woc hier nue Baron genaunt wird, da anch der König von Vöbmen nur ein Fürst, und der Prager Bischoff im Gegentheile sanctissimus pontiſex heißt, welches eigentlich nur dem Obersten Hirten der katholischen Kirche zukömmt. Dieß beweiſet nur, daß man es damals mit Rang und Titel nicht so strenge nabin, besonders da die ganze Urkunde aus der Feder eines geistlichen Notars geflossen zu seyn ſcheint. 50) Vielleicht von Johann dem Zweyten, weil der dama- lige Johann kurz zuvor sanctissimus pontifex genannt wurde. Hammerſchmid, a. a. O.
37 res, qui nudi Dominum nudum sequuntur, mundi gaudia cum flore suo spernunt, et ad coelestia possidenda anhelant. Horum suf. fragiis credens me in resurrectione partem cum ipsis habituram, domui, quae Altum- vadum dicitur, ordinis Cisterciensis, in ho- norem beatae semperque virginis Mariae constructae ab illustri barone 49) et mar- shalko principis Bohemiae Woccone, et a sanctissimo Joanne, Pragensis ecclesiae pontifice sellenniter dedicatae, fratribus, qui ibi jugiter Deo et beatae Mariae semper virgini famulantur, ecclesiam in Reichenaw modo vacantem jure haereditario in perpe- tuum tradidi manu potestativa cum omni jure, quo a novella plantatione fuit fundata, et a Venerabili Joanne 5°) Episcopo Pra- gensis A°) Es Sarf niemanden auffallen, daß Woc hier nue Baron genaunt wird, da anch der König von Vöbmen nur ein Fürst, und der Prager Bischoff im Gegentheile sanctissimus pontiſex heißt, welches eigentlich nur dem Obersten Hirten der katholischen Kirche zukömmt. Dieß beweiſet nur, daß man es damals mit Rang und Titel nicht so strenge nabin, besonders da die ganze Urkunde aus der Feder eines geistlichen Notars geflossen zu seyn ſcheint. 50) Vielleicht von Johann dem Zweyten, weil der dama- lige Johann kurz zuvor sanctissimus pontifex genannt wurde. Hammerſchmid, a. a. O.
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38 gensis ecclesiae dedicata omnimodo potitu possidendam. Hanc autem solemnem dona- tionem feci nullo contradicente, sed et nobi. libus baronibus filiisque meis Woccone et Zezimir, germanioribus scilicet; D. Woc- cone jam dicti coenobii fundatore, et D. Hoygerio, patruo filiorum meorum jam dictorum, et D. Wudwoy ceterisque con- sanguineis nostris consentientibus, in remis- sionem peccatorum mariti mei D. Pilgerimi jam onere carnis absoluti, nec non omnium parentum nostrorum tam vivorum quam et defunctorum, qui nos praecesserunt, et ad- huc supersunt, sed et etiaim post nos futuri erunt, ut in praesenti pacem et honorem et in futuro cum sanctis angelis gaudio fruan- tur sempiterno Amen. Hujus rei testes sunt: Abbas Otto jam dicti coenobii, in cu- jus manus hanc donationem delegavimus. Adam, Prior de Altovado. Otto monachus et sacerdos. Gallus plebanus de Predol. Stiezlaus miles et alii quam plures. Acta sunt haec anno Domini millesimo ducente- simo sexagesimo primo, indictione 4, epac- ta 17, concurrente 5. in Reichnawe in festo beatorum apostolorum Petri et Pauli. Haec ergo ut rata et inconvulsa perseverent, prae- sentem paginam Sigillo mariti mei jam de- functi
38 gensis ecclesiae dedicata omnimodo potitu possidendam. Hanc autem solemnem dona- tionem feci nullo contradicente, sed et nobi. libus baronibus filiisque meis Woccone et Zezimir, germanioribus scilicet; D. Woc- cone jam dicti coenobii fundatore, et D. Hoygerio, patruo filiorum meorum jam dictorum, et D. Wudwoy ceterisque con- sanguineis nostris consentientibus, in remis- sionem peccatorum mariti mei D. Pilgerimi jam onere carnis absoluti, nec non omnium parentum nostrorum tam vivorum quam et defunctorum, qui nos praecesserunt, et ad- huc supersunt, sed et etiaim post nos futuri erunt, ut in praesenti pacem et honorem et in futuro cum sanctis angelis gaudio fruan- tur sempiterno Amen. Hujus rei testes sunt: Abbas Otto jam dicti coenobii, in cu- jus manus hanc donationem delegavimus. Adam, Prior de Altovado. Otto monachus et sacerdos. Gallus plebanus de Predol. Stiezlaus miles et alii quam plures. Acta sunt haec anno Domini millesimo ducente- simo sexagesimo primo, indictione 4, epac- ta 17, concurrente 5. in Reichnawe in festo beatorum apostolorum Petri et Pauli. Haec ergo ut rata et inconvulsa perseverent, prae- sentem paginam Sigillo mariti mei jam de- functi
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39 functi et fratris sui D. Hoygeri adhuc super- stitis fecimus communiri.1) In dieſer Urkunde geschah die erſke Erwähnung von dem Vorſteher und einigen Mitgliedern der neuen geiſklichen Gemeinde. Das Jahr, in welchem sie von den ihr angewiesenen Gründen Besitz nahm, ſaßt ſich nicht mit Gewißheit angeben. Nur ſo viel ist über jeden Zweifel erhaben, daß es noch während der Lebenstage des Stifters geschah, weil der angee ſührte erſte Abt Otto, welcher mit I2 ſeiner Bru= der aus dem Stifte Wilhering Cam, in Jahre I26I. folglich um ein Jahr früher starb, als der Stifter ſelbſt. Daher iſt es falſch, was Jongelinus 5 2 ) sagt, 82) Das Original ſelbst ist auf Pergament, ohne Linien und ſchlecht geſchrieben; übrigens aber wohl erhalten. Pilgerims Siegel war nie daran. Das andere mittelſt zwey Pergameutſtreifen in der Mitte Hangende ift Srey= eckigt, von weißem Wachs, hat in der Mitte die bekannte Roſe, und die Umſchrift. Sign. Domini Hogeri de Wittingenawe. — Ob diese geschenkten Kirchen gleich anfangs mit Stifisgliedern beſett wurden, laßt ſich nicht beſtimmen, da außer den Aebten nur wenige, und ſelbſt diese nur dunkel bekannt sind, inder sie meiſt nur mit dem Taufnahmen ohne Angabe des Familienuamens, des Geburtsortes, des Alters und der Würde angefüh ret werden. Die darüber vorhandenen zuverlaſsigen Rachrichten reichen nicht liber das Ende des 16ten Jahr- hunderts hinaus. 52) ſ. a. D. Fato igitur divino Petro Wokkone Graerii
39 functi et fratris sui D. Hoygeri adhuc super- stitis fecimus communiri.1) In dieſer Urkunde geschah die erſke Erwähnung von dem Vorſteher und einigen Mitgliedern der neuen geiſklichen Gemeinde. Das Jahr, in welchem sie von den ihr angewiesenen Gründen Besitz nahm, ſaßt ſich nicht mit Gewißheit angeben. Nur ſo viel ist über jeden Zweifel erhaben, daß es noch während der Lebenstage des Stifters geschah, weil der angee ſührte erſte Abt Otto, welcher mit I2 ſeiner Bru= der aus dem Stifte Wilhering Cam, in Jahre I26I. folglich um ein Jahr früher starb, als der Stifter ſelbſt. Daher iſt es falſch, was Jongelinus 5 2 ) sagt, 82) Das Original ſelbst ist auf Pergament, ohne Linien und ſchlecht geſchrieben; übrigens aber wohl erhalten. Pilgerims Siegel war nie daran. Das andere mittelſt zwey Pergameutſtreifen in der Mitte Hangende ift Srey= eckigt, von weißem Wachs, hat in der Mitte die bekannte Roſe, und die Umſchrift. Sign. Domini Hogeri de Wittingenawe. — Ob diese geschenkten Kirchen gleich anfangs mit Stifisgliedern beſett wurden, laßt ſich nicht beſtimmen, da außer den Aebten nur wenige, und ſelbſt diese nur dunkel bekannt sind, inder sie meiſt nur mit dem Taufnahmen ohne Angabe des Familienuamens, des Geburtsortes, des Alters und der Würde angefüh ret werden. Die darüber vorhandenen zuverlaſsigen Rachrichten reichen nicht liber das Ende des 16ten Jahr- hunderts hinaus. 52) ſ. a. D. Fato igitur divino Petro Wokkone Graerii
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40 fagt, weil er ſich hierin ſelbst widerſprach, Sa er Turz zuvor Wocks Tod in das Jahr 1262 gesetzet hatte. Auch die auf den alten Abbildungen der er= fteren 34 Arbte dieſes Stiftes , weſche aus der Mitte des 17ten Jahrhunderts sind, und sich im obern rückwärtigen Konventsgange beſinden, unter dem Bilde dieſes Abres Otto angebrachte Innschrift iß irrig. Sie lautet: Otto, Protoabbas Altova- denus e Hilaria duodecim cum patribus ab Henrico filio Petri de Rosis, qui ex voto ad aedes S. Annae, praevio consensu a Gui- lielmo de Montagu generali anno 1240 in scripto petito hunc locum in monasterium delegit, 1250 solenniter introductus. Obiit venerabilis hic praesul 1261. Denn dieser Heinrich, Wocks Sohn, starb im Jahre 1310. Wenn er also im Jahre 1240 als dreyßigjähriger Mann civitate Styriae vicario et supremo Capitaneo, primario nostro de Rosenberg fundatore supera regna petente, illustris ac generosus ejus filius Henricus, paterni de- creti atque mandati non immemor, matura quoque de- liberatione prachabita, admodum reverendum pietate et canis praedotatum moribus Ottonem cum laudabili duodeno religiosorum fratrum numero de monasterio Hilariensi, quatuor germanicis milliaribus distanti Al- tovado, instituti S. Ordinis nostri Cisterciensis in su. periori Austria, Pataviensis dioecesis, meruit huic ob- tinere coenobio Abbatem et Conventum: qui Abbas vixit circiter usque ad annum 1261.
40 fagt, weil er ſich hierin ſelbst widerſprach, Sa er Turz zuvor Wocks Tod in das Jahr 1262 gesetzet hatte. Auch die auf den alten Abbildungen der er= fteren 34 Arbte dieſes Stiftes , weſche aus der Mitte des 17ten Jahrhunderts sind, und sich im obern rückwärtigen Konventsgange beſinden, unter dem Bilde dieſes Abres Otto angebrachte Innschrift iß irrig. Sie lautet: Otto, Protoabbas Altova- denus e Hilaria duodecim cum patribus ab Henrico filio Petri de Rosis, qui ex voto ad aedes S. Annae, praevio consensu a Gui- lielmo de Montagu generali anno 1240 in scripto petito hunc locum in monasterium delegit, 1250 solenniter introductus. Obiit venerabilis hic praesul 1261. Denn dieser Heinrich, Wocks Sohn, starb im Jahre 1310. Wenn er also im Jahre 1240 als dreyßigjähriger Mann civitate Styriae vicario et supremo Capitaneo, primario nostro de Rosenberg fundatore supera regna petente, illustris ac generosus ejus filius Henricus, paterni de- creti atque mandati non immemor, matura quoque de- liberatione prachabita, admodum reverendum pietate et canis praedotatum moribus Ottonem cum laudabili duodeno religiosorum fratrum numero de monasterio Hilariensi, quatuor germanicis milliaribus distanti Al- tovado, instituti S. Ordinis nostri Cisterciensis in su. periori Austria, Pataviensis dioecesis, meruit huic ob- tinere coenobio Abbatem et Conventum: qui Abbas vixit circiter usque ad annum 1261.
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41 Mann die angeführte Einwilligung angesucht hätte, ſo mußte er 12I0 geboren worden seyn, und folglich ein Alter von gerade I00 Jahren erreicht haben, was doch gewiß insbeſondere bemerkt worden ware. Auch heißt es ja unter dem Bilde des zweyten Ab- ren, Adam, ausdrücklich: sub hoc obiit Styriae Petrus de Rosis, welches die Gewißheit der To= desjahre des Stifters und des ersten Abten, und folglich auch die Behauptung bewähret, daß die Ein= führung der ersten Geiſtlichen noch im Leben Wocks vor ſich gieng. Daß diese wirklich aus dem Stifte Wilhering kamen, unterliegt keinem Zweifel. Sind auch keine gleichzeitigen urkundlichen Beweiſe dafür vorhanden, ſo wird es durch die Gewohnheit und durch ſpätere Diplomen bewährt, welche den jedesmaligen Abten von Wilhering als Vaterabten (Pater Abbas) von Hohenfurt angeben. Go heißt es z. B. in einer Originals Urfunde: Actum et datum anno Do- mini Millesimo trecentesimo vigesimo, se- quenti die post octavam Apostolorum Petri et Pauli, folglich 60 Jahre nach der Errichtung von Hohenfurt: Nos frater Henricus dictus, Abbas de Wilhering, existentes in actu vi- sitationis filiae nostrae Altovadensis eccle- siae, assidentibus nobis Reverendis Patri- bus, D. Johanne abbate de sacra corona, nec non D. Friderico abbate de cella ange- lorum
41 Mann die angeführte Einwilligung angesucht hätte, ſo mußte er 12I0 geboren worden seyn, und folglich ein Alter von gerade I00 Jahren erreicht haben, was doch gewiß insbeſondere bemerkt worden ware. Auch heißt es ja unter dem Bilde des zweyten Ab- ren, Adam, ausdrücklich: sub hoc obiit Styriae Petrus de Rosis, welches die Gewißheit der To= desjahre des Stifters und des ersten Abten, und folglich auch die Behauptung bewähret, daß die Ein= führung der ersten Geiſtlichen noch im Leben Wocks vor ſich gieng. Daß diese wirklich aus dem Stifte Wilhering kamen, unterliegt keinem Zweifel. Sind auch keine gleichzeitigen urkundlichen Beweiſe dafür vorhanden, ſo wird es durch die Gewohnheit und durch ſpätere Diplomen bewährt, welche den jedesmaligen Abten von Wilhering als Vaterabten (Pater Abbas) von Hohenfurt angeben. Go heißt es z. B. in einer Originals Urfunde: Actum et datum anno Do- mini Millesimo trecentesimo vigesimo, se- quenti die post octavam Apostolorum Petri et Pauli, folglich 60 Jahre nach der Errichtung von Hohenfurt: Nos frater Henricus dictus, Abbas de Wilhering, existentes in actu vi- sitationis filiae nostrae Altovadensis eccle- siae, assidentibus nobis Reverendis Patri- bus, D. Johanne abbate de sacra corona, nec non D. Friderico abbate de cella ange- lorum
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42 lorum u. s. f. Und in einer andern späteren: Nos frater Johannes dictus, Abbas in Wilhe- ring anno Domini 1374 in die purificationis B. M. assistente nobis venerabili coabbate nostro D. Petro de cella angelorum, abba- tiam in Altovado, filiam nostram perdilec- tam visitantes u. s. f. Mit Recht hat man daher dieſen Umſtand bey dem I759 gefeyerten 5 ten Iubele= jahre der Errichtung durch folgende Innſchrift be= merkt : In hoC LoCo Deo DeIqVe parentIs honorl PetrVs a RosIs erIgIt eCClesIaM QVaM soLennIter ConseCrat Ioannes an- tIstes pragensIs Vt In ea saCra faCIat aLtIssIMo no Va ClsterClena faMILIa e Monasterlo HILarIensI Convo Cata. Allein die Mamen dieſer ersten Bewohner unſe= rer heiligen Hallen sind nicht bekannt. Nur jene 3. welche in Agneſens Urkunde angeführet werden, der Abt Otto, der Prior Adam, welcher mit Ottos Nachfolger wahrſcheinlich eine Perſson iſt, und Otto der Monch und Prieſter, der dann dem Adam wie= der folgte , ſind es , von denen es mit Gewißheit an= genommen werden kaun, daß sie unter der Zahl die- ser religiösen Kolonisten sich befanden. Die Ursa- chen aber, warum ſie gerade von Wilhering berufen wur=
42 lorum u. s. f. Und in einer andern späteren: Nos frater Johannes dictus, Abbas in Wilhe- ring anno Domini 1374 in die purificationis B. M. assistente nobis venerabili coabbate nostro D. Petro de cella angelorum, abba- tiam in Altovado, filiam nostram perdilec- tam visitantes u. s. f. Mit Recht hat man daher dieſen Umſtand bey dem I759 gefeyerten 5 ten Iubele= jahre der Errichtung durch folgende Innſchrift be= merkt : In hoC LoCo Deo DeIqVe parentIs honorl PetrVs a RosIs erIgIt eCClesIaM QVaM soLennIter ConseCrat Ioannes an- tIstes pragensIs Vt In ea saCra faCIat aLtIssIMo no Va ClsterClena faMILIa e Monasterlo HILarIensI Convo Cata. Allein die Mamen dieſer ersten Bewohner unſe= rer heiligen Hallen sind nicht bekannt. Nur jene 3. welche in Agneſens Urkunde angeführet werden, der Abt Otto, der Prior Adam, welcher mit Ottos Nachfolger wahrſcheinlich eine Perſson iſt, und Otto der Monch und Prieſter, der dann dem Adam wie= der folgte , ſind es , von denen es mit Gewißheit an= genommen werden kaun, daß sie unter der Zahl die- ser religiösen Kolonisten sich befanden. Die Ursa- chen aber, warum ſie gerade von Wilhering berufen wur=
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43 wurden, ſcheinen mir darin zu liegen, weil dieß Stift das náchste Zisterzienſerstift war, dessen Be= ſitzungen mit jenen der Herren von Rosenberg gränz= ten 73) und weil Wocks Gemahlinn Hedwig von dem benachbarten Schauenburg ſlammte. Goldenkron bei Krumau ward erſt im Jahre 1263 von dem Könige Ottokar angelegt 54) Num. 33) Kurze Beyträge. 4. Theil. Urkunden von Wilhering. S. 527. 14) Die Frömmigfeit derſelben hatte einen so hohen Gead erreicht, daß ſie zu einer Bolkssage Veranlaſsung gab, vermëge welcher die Geiſter der Unterwelt den Entſchluß gefaßt haben ſollen, ſie zu vertilgen, oder doch ans dieſer Gegend für immer zu vertreiben. Zu diesem Zwecke follen ſie die eine halbe Stunde weſtlich ober dem Stiſie vorhandene ſogenaunte Teufelsmauer erbauet ha= ben, um die Moldan zu zwingen, ſich iber jenen Hü= gel, den dieſe Frommen bewohnten, ein neues Fluß= bett zu bahnen. So die Sage, welche auf einem im Jahre 1685 verfertigten, in dem Bibliothefsgange auf= bewahrten großcn Dehlgemählde dargestellt wird. Allrin ſchon die Lage der benachbarten Berge zeigt die Unmóa= lichkeit der Ausſührung dieſes Planes, ſo daß eine sol= che Schwelle mehr den weiter oben in Heuraffel einst wohnenden Eremiten des H. Antonius ſchaden fonnte. Dieſe Teufelsmauer, auf der Mülleriſchen, Wielandi= ſchen und Erberiſchen Karte angustiae montium ift wahrſcheinlich das Produkt einer derjenigen bedentende= ren Erderſchůtterungen in unſerem Baterlande, deren Hageck in ſeiner Chronik und nach ihn mehrere andere Schriftfteller bei den Jahren 819, 1036, 1071, 1201,
43 wurden, ſcheinen mir darin zu liegen, weil dieß Stift das náchste Zisterzienſerstift war, dessen Be= ſitzungen mit jenen der Herren von Rosenberg gränz= ten 73) und weil Wocks Gemahlinn Hedwig von dem benachbarten Schauenburg ſlammte. Goldenkron bei Krumau ward erſt im Jahre 1263 von dem Könige Ottokar angelegt 54) Num. 33) Kurze Beyträge. 4. Theil. Urkunden von Wilhering. S. 527. 14) Die Frömmigfeit derſelben hatte einen so hohen Gead erreicht, daß ſie zu einer Bolkssage Veranlaſsung gab, vermëge welcher die Geiſter der Unterwelt den Entſchluß gefaßt haben ſollen, ſie zu vertilgen, oder doch ans dieſer Gegend für immer zu vertreiben. Zu diesem Zwecke follen ſie die eine halbe Stunde weſtlich ober dem Stiſie vorhandene ſogenaunte Teufelsmauer erbauet ha= ben, um die Moldan zu zwingen, ſich iber jenen Hü= gel, den dieſe Frommen bewohnten, ein neues Fluß= bett zu bahnen. So die Sage, welche auf einem im Jahre 1685 verfertigten, in dem Bibliothefsgange auf= bewahrten großcn Dehlgemählde dargestellt wird. Allrin ſchon die Lage der benachbarten Berge zeigt die Unmóa= lichkeit der Ausſührung dieſes Planes, ſo daß eine sol= che Schwelle mehr den weiter oben in Heuraffel einst wohnenden Eremiten des H. Antonius ſchaden fonnte. Dieſe Teufelsmauer, auf der Mülleriſchen, Wielandi= ſchen und Erberiſchen Karte angustiae montium ift wahrſcheinlich das Produkt einer derjenigen bedentende= ren Erderſchůtterungen in unſerem Baterlande, deren Hageck in ſeiner Chronik und nach ihn mehrere andere Schriftfteller bei den Jahren 819, 1036, 1071, 1201,
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44 Num. VI. Dieß war die Lage des Stiftes, da Wock als Landeshauptmann der Steyermark zu Grätz sich den Zode naherte. Gelbſt noch in seiner lethten Willens= erklarung bedachte er ſeine neue geiſtliche Schöpfung, indem er derselben die Dörfer Plaben und Neudorf, ferner feine Silbergeſchirre, (welche aber entweder nicht verabfolget, oder später mit manchen andern schatzbaren Resten des Alterthums ein Opfer des Dranges der Zeiten wurden,) endlich ſein Handpferd ver oder wenn an dieſer Sage nur das für Waheheit ange- nommen wird, daß diefes Ereigniß erst nach der Er- vichtung des Stiftes vor ſich ging, bey den Iahren 1326, 1348, 1380, 1511 erwáhnen. Da das Flußbette Surch eine Neihe von Jahrhunderten immer tiefer wer den mußte, ſo bedurfte es für die entblóßten, ihrer thonigien und ſandigten Unterlagen beraubten Felſen nur eines Stoßes, um sie über den Haufen zu stürzen. Dieß macht der brauſende Strom um ſo wahrſcheinlicher, da sich noch ist von Zeit zu Zeit große Granitblócke los- reißen, und in den von demſelben durchſchuittenen Ab= grund hinabrollen. Nach den Messungen des k. H. Astro- noms und Profeſſors Aloys David beträgt das Gefalle der Moldan von Hohenfurt bis Prag 191 W. K. 3 S. Theilet man es mit der Entfernung von 22 deutschen Meilen, so beträgt der Durchschnitt auf 1 Meile s W. K. 4 S. Doch ist es bey der Seufelsmauer noch stär- ker , indem es von Friedberg bis Hohenfurt in einer Ent= fernung von 3 Stunden 78 W. K. ausmacht, wo auf eine Stunde 26 Kl. ausfallen.
44 Num. VI. Dieß war die Lage des Stiftes, da Wock als Landeshauptmann der Steyermark zu Grätz sich den Zode naherte. Gelbſt noch in seiner lethten Willens= erklarung bedachte er ſeine neue geiſtliche Schöpfung, indem er derselben die Dörfer Plaben und Neudorf, ferner feine Silbergeſchirre, (welche aber entweder nicht verabfolget, oder später mit manchen andern schatzbaren Resten des Alterthums ein Opfer des Dranges der Zeiten wurden,) endlich ſein Handpferd ver oder wenn an dieſer Sage nur das für Waheheit ange- nommen wird, daß diefes Ereigniß erst nach der Er- vichtung des Stiftes vor ſich ging, bey den Iahren 1326, 1348, 1380, 1511 erwáhnen. Da das Flußbette Surch eine Neihe von Jahrhunderten immer tiefer wer den mußte, ſo bedurfte es für die entblóßten, ihrer thonigien und ſandigten Unterlagen beraubten Felſen nur eines Stoßes, um sie über den Haufen zu stürzen. Dieß macht der brauſende Strom um ſo wahrſcheinlicher, da sich noch ist von Zeit zu Zeit große Granitblócke los- reißen, und in den von demſelben durchſchuittenen Ab= grund hinabrollen. Nach den Messungen des k. H. Astro- noms und Profeſſors Aloys David beträgt das Gefalle der Moldan von Hohenfurt bis Prag 191 W. K. 3 S. Theilet man es mit der Entfernung von 22 deutschen Meilen, so beträgt der Durchschnitt auf 1 Meile s W. K. 4 S. Doch ist es bey der Seufelsmauer noch stär- ker , indem es von Friedberg bis Hohenfurt in einer Ent= fernung von 3 Stunden 78 W. K. ausmacht, wo auf eine Stunde 26 Kl. ausfallen.
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45 verschaffie, was in den vamaligen Zeiten wahrlich xeine kleine Auszeichnung war. Dieß Teſtament ift das nehmliche , deſſen auch Balbin 55) erwähnt. Es beurkundet die große Gerechtigkeitsliebe, und das zarte Gewiſſen dieſes Edlen, und verdienet es in mancher Hinsicht, angeführet zu werden. Ego Wocho de Rosenberch, sciens inevitabile omnibus esse mori, dum essem in extremis diebus vitae meae, compos ta- men adhuc mentis meae, subscripta fieri de- crevi et volo ab omnibus amicis meis im- mutabiliter observari. Notum sit universis, quibus praesens litera fuerit demonstrata, quod Hedevigi uxori meae dilectae disposui et plane dedi universa bona mea, tam res mobiles, quam omnes "5) Epit. a. a. D. Habeo integrum hujus Wokonis te- stamentum seu ultimam voluntatem datum Graecii in Austria (Styria) A. D. 1262, ex quo intelligi potest singularis tanti viri in res sacras beneficentia. De Al- tovado jam dixi. Plagensibus Praemonstratensium coe- nobio dari jubet Schintaviam? u. s. f. Doch irrt Bala- bin, wenn er sagt: Canonicis Pragensibus ducentas ar- genti marchas a se olim datas denuo confirmat: weil die Worte des Zestamentes unlängbar von einer Rückzah lung handeln, und dieſer Betrag eine andere Beſtim= mung erhalt.
45 verschaffie, was in den vamaligen Zeiten wahrlich xeine kleine Auszeichnung war. Dieß Teſtament ift das nehmliche , deſſen auch Balbin 55) erwähnt. Es beurkundet die große Gerechtigkeitsliebe, und das zarte Gewiſſen dieſes Edlen, und verdienet es in mancher Hinsicht, angeführet zu werden. Ego Wocho de Rosenberch, sciens inevitabile omnibus esse mori, dum essem in extremis diebus vitae meae, compos ta- men adhuc mentis meae, subscripta fieri de- crevi et volo ab omnibus amicis meis im- mutabiliter observari. Notum sit universis, quibus praesens litera fuerit demonstrata, quod Hedevigi uxori meae dilectae disposui et plane dedi universa bona mea, tam res mobiles, quam omnes "5) Epit. a. a. D. Habeo integrum hujus Wokonis te- stamentum seu ultimam voluntatem datum Graecii in Austria (Styria) A. D. 1262, ex quo intelligi potest singularis tanti viri in res sacras beneficentia. De Al- tovado jam dixi. Plagensibus Praemonstratensium coe- nobio dari jubet Schintaviam? u. s. f. Doch irrt Bala- bin, wenn er sagt: Canonicis Pragensibus ducentas ar- genti marchas a se olim datas denuo confirmat: weil die Worte des Zestamentes unlängbar von einer Rückzah lung handeln, und dieſer Betrag eine andere Beſtim= mung erhalt.
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46 omnes redditus meos, ut utatur eis et ha- beat una cum pueris 56) meis libere sicut velit tamdiu, ut caste in sede viduali cura- verit residere. Si vero voluntarie a pueris suis separari et dividi voluerit, et caste abs- que marito vixerit, habeat Puderauz cum attinentiis suis, Strobniz cum pertinentiis suis, et Wezzal 57) cum omnibus, quae ad hoc pertinent, et Gemundam‘8) habeat tantum pro pecunia, ut ei primo fuerat obli- gata, et dotem, quae ei in primo contractu sponsalium a me fuerat assignata. Illa vero bona citra Gemundam, quae denariis meis redemi, Domino de Potendorf reddo inte- graliter et relaxo. Si autem uxor mea viro alii nubere voluerit, Strobnitz cum attinen- tiis suis, et Wezzal cum omnibus, quae ad hoc pertinent, et Gemundam et dotem suam cum curia supra Svant 59) habeat et recedat. Item litem, quae inter me et patruum meum Budevoy vertitur de Schima, “°) sic decido, quod 5 5) Söhne. 87) Wessely. 33) Gmünd. 12) Geſchwendt bey Freyſtade. *2) Bielleicht Nžiman.
46 omnes redditus meos, ut utatur eis et ha- beat una cum pueris 56) meis libere sicut velit tamdiu, ut caste in sede viduali cura- verit residere. Si vero voluntarie a pueris suis separari et dividi voluerit, et caste abs- que marito vixerit, habeat Puderauz cum attinentiis suis, Strobniz cum pertinentiis suis, et Wezzal 57) cum omnibus, quae ad hoc pertinent, et Gemundam‘8) habeat tantum pro pecunia, ut ei primo fuerat obli- gata, et dotem, quae ei in primo contractu sponsalium a me fuerat assignata. Illa vero bona citra Gemundam, quae denariis meis redemi, Domino de Potendorf reddo inte- graliter et relaxo. Si autem uxor mea viro alii nubere voluerit, Strobnitz cum attinen- tiis suis, et Wezzal cum omnibus, quae ad hoc pertinent, et Gemundam et dotem suam cum curia supra Svant 59) habeat et recedat. Item litem, quae inter me et patruum meum Budevoy vertitur de Schima, “°) sic decido, quod 5 5) Söhne. 87) Wessely. 33) Gmünd. 12) Geſchwendt bey Freyſtade. *2) Bielleicht Nžiman.
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47 quod ipse ad claustrum in Slegl 61) det pro animae meae remedio, si mihi cedat de jure: aut illuc det pro animae suae remedio si de jure sibi cedat: aut meipsum super anima sua retineat: hoe ejus conscientiac sic relinquo. Item volo et invoco gratiam Domini mei regis, ut ducentas marcas ar- genti, quas canonicis Pragensibus dedi, fa- ciat restitui, et triginta marcas de eadem rescipiat pecunia: quia triginta marcas de pecunia comiti de Wirtenberch danda de Styria jam recepi. De residua vero pecu- nia praedicatoribus de Auzt, “2) quidquid ip- sis solvere teneor, persolvatur: et post haec Dominae Christinae de Praga, quidquid su- perfluum fuerit, tribuatur. Item Hermanno de Lettowitz do majus Pomersvitz, ut mihi ignoscat, quod Dominum meum regem pro- ipso non amimonui, ut sperabat.“3) Ulrico etiam de Hohenpuch minus Pomersvitz de- di, et eum a bonis meis aliis penitus exclusi. Item Borutae villam meam Ruzin assigno nomine pignoris pro pecunia, quam adhue sibi solvere debui, sicut Zwatomiro meo mi- 61) Das Prämonſiratenſer - Stift Schlegl, Plaga, in Oberöstreich. 62) Alt - Tabor. (2) Welches Zartgeſühi!
47 quod ipse ad claustrum in Slegl 61) det pro animae meae remedio, si mihi cedat de jure: aut illuc det pro animae suae remedio si de jure sibi cedat: aut meipsum super anima sua retineat: hoe ejus conscientiac sic relinquo. Item volo et invoco gratiam Domini mei regis, ut ducentas marcas ar- genti, quas canonicis Pragensibus dedi, fa- ciat restitui, et triginta marcas de eadem rescipiat pecunia: quia triginta marcas de pecunia comiti de Wirtenberch danda de Styria jam recepi. De residua vero pecu- nia praedicatoribus de Auzt, “2) quidquid ip- sis solvere teneor, persolvatur: et post haec Dominae Christinae de Praga, quidquid su- perfluum fuerit, tribuatur. Item Hermanno de Lettowitz do majus Pomersvitz, ut mihi ignoscat, quod Dominum meum regem pro- ipso non amimonui, ut sperabat.“3) Ulrico etiam de Hohenpuch minus Pomersvitz de- di, et eum a bonis meis aliis penitus exclusi. Item Borutae villam meam Ruzin assigno nomine pignoris pro pecunia, quam adhue sibi solvere debui, sicut Zwatomiro meo mi- 61) Das Prämonſiratenſer - Stift Schlegl, Plaga, in Oberöstreich. 62) Alt - Tabor. (2) Welches Zartgeſühi!
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48 militi"4) bene constat: aut reddat pueris meis peccuniam, quam ipsi dedi, si villam voluerit retinere. Item pueris sororis meae 65) do Pritschit in cambium pro Wo- bricho, si habere voluerint: aut dent D. Jerusio, compatri meo, et reddet ipsis Wo- bricho. Pro eo autem, quod usus sum bo- nis eorum, do eis Wettitz, et illas duas vil- las, quas habent Zwatebor et Petrus. Item D. Hostislao pro 33 marcis argenti, quas ipsi solvere debeo, Paschiz dedi, si tantum voleat: si vero non voleat tantum, resi- duum de bonis meis illi persolvatur. Et Benatae 2 hubas in Treboni, quae mel sol- vunt, pro 10 marcis argenti in pignore as- signavi. Item Alberoni de Lobenstein duas majores villas supra Svant contuli, ut ha- beat a pueris meis in feudo: curiam autem et agros contra Sumerowe 66) et interiores agros contra Ybenstain 67) usque ad metas Bohemiae do uxori meae. Item volo, ut Sche- 64) Hofchevalier, Nitter. Düfeesne. 66) Der Agnes , einer Gemahlinn Bawor des Zweytan von Strackonitz, von deren Nachfommen Balbin in ſei= ner genealogiſchen Labelle frine Erwáhnung macht. 66) Sommeran. 67) Eibenſtein bey Freyſkade.
48 militi"4) bene constat: aut reddat pueris meis peccuniam, quam ipsi dedi, si villam voluerit retinere. Item pueris sororis meae 65) do Pritschit in cambium pro Wo- bricho, si habere voluerint: aut dent D. Jerusio, compatri meo, et reddet ipsis Wo- bricho. Pro eo autem, quod usus sum bo- nis eorum, do eis Wettitz, et illas duas vil- las, quas habent Zwatebor et Petrus. Item D. Hostislao pro 33 marcis argenti, quas ipsi solvere debeo, Paschiz dedi, si tantum voleat: si vero non voleat tantum, resi- duum de bonis meis illi persolvatur. Et Benatae 2 hubas in Treboni, quae mel sol- vunt, pro 10 marcis argenti in pignore as- signavi. Item Alberoni de Lobenstein duas majores villas supra Svant contuli, ut ha- beat a pueris meis in feudo: curiam autem et agros contra Sumerowe 66) et interiores agros contra Ybenstain 67) usque ad metas Bohemiae do uxori meae. Item volo, ut Sche- 64) Hofchevalier, Nitter. Düfeesne. 66) Der Agnes , einer Gemahlinn Bawor des Zweytan von Strackonitz, von deren Nachfommen Balbin in ſei= ner genealogiſchen Labelle frine Erwáhnung macht. 66) Sommeran. 67) Eibenſtein bey Freyſkade.
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49 Schecow 68) tres illae villae vendantur D. Predotae pro 170 marcis, et solvatur inde fratribus de S. Clemente, si 5 marcae auri ipsis non sint integraliter persolutae: et 5 marcae auri solvantur inde pueris D. Bawari secundum conscientiam D. Benisii, sorora D. Bawari, et D. Predotac jam praedicti: et 30 marcae argenti dentur inde homini, qui pro anima mea vadat ad Pruthenos:) et vendantur 20 marcae pro 30 talentis Wie- nensibus, et 15 talenta dentur in Wuren- pach: et 15 in Gors : et residuum in Tyn:7:) et arca in villis secundum D. Hoztislai con- scientiam persolvatur. Item homini de Pa- tavia pro 20 marcis argenti, in Leimpach dentur 2 hubae, sed si gratiam mihi fecerit, tantum una. Item Rudigero notario, 71) uxori suae et suis haeredibus dedi Kirspaum 72) villam *8) Vielleicht Czelan bey Neitolitz. 6°) Preußen. Im Falle einer Wiederhohlung jenes be- kannten Kreuzzuges Ottokars im Jabre 1253. ie i.tje nach Wocks Lode 1268 wirklich sati fand, ... ..* Peſzel in ſeiner Grſchichte ver Böhmen 178.. -..r Zheil. (5. 130 mit illschweng i üvregangen wnyh: 70) Biellricht Trin; Moldauteyn. 8z) Von dem die meisten dieser Urschriften kommen mēgen. 2) Kerschbaun. D
49 Schecow 68) tres illae villae vendantur D. Predotae pro 170 marcis, et solvatur inde fratribus de S. Clemente, si 5 marcae auri ipsis non sint integraliter persolutae: et 5 marcae auri solvantur inde pueris D. Bawari secundum conscientiam D. Benisii, sorora D. Bawari, et D. Predotac jam praedicti: et 30 marcae argenti dentur inde homini, qui pro anima mea vadat ad Pruthenos:) et vendantur 20 marcae pro 30 talentis Wie- nensibus, et 15 talenta dentur in Wuren- pach: et 15 in Gors : et residuum in Tyn:7:) et arca in villis secundum D. Hoztislai con- scientiam persolvatur. Item homini de Pa- tavia pro 20 marcis argenti, in Leimpach dentur 2 hubae, sed si gratiam mihi fecerit, tantum una. Item Rudigero notario, 71) uxori suae et suis haeredibus dedi Kirspaum 72) villam *8) Vielleicht Czelan bey Neitolitz. 6°) Preußen. Im Falle einer Wiederhohlung jenes be- kannten Kreuzzuges Ottokars im Jabre 1253. ie i.tje nach Wocks Lode 1268 wirklich sati fand, ... ..* Peſzel in ſeiner Grſchichte ver Böhmen 178.. -..r Zheil. (5. 130 mit illschweng i üvregangen wnyh: 70) Biellricht Trin; Moldauteyn. 8z) Von dem die meisten dieser Urschriften kommen mēgen. 2) Kerschbaun. D
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50 villam libere cum omni jure, ita tamen, quod inde uxori meae, dum vivit, serviat obse- quia debita, per scripturam: et tantum 20 marcas argenti, si a pueris meis et uxore recedere voluerit, habeat super villam jam praedictam. Item Cojatae camerario, in Stybnitz 73) tres hubas dedi: illas inquam, quae judicis fuerant, dum vivebat. Item Chunrado de Turdeling villam Gutenbrunn, quam prius a me tenuit in feudo, in perpe- tuitatem dedi, ita tamen quod nunquam se, dum vivit, a pueris meis serviendo ipsis fi- deliter alienet: et 2 molendina juxta aquam Strobnitz: et 4 hubas in Fridrichslage 74) eidem Chunrado pro 30 marcis argenti obli- gavi, vel habeat in feudo, si sibi videbitur expedire. Item quidquid in Gunthersreut habeo solutum, Kalchocho contuli in feudo, et reddo Andreae militi suam villam. Item ad claustrum Hohenvurt dedi Plawe, novum forum, et quidquid ex ista parte Wultae habeo, pro animae meae remedio et succes- sorum meorum salute et remedio animarum. Item volo, ut Budewoy patruus meus Lo- hemilo 73) Vielleicht Stübling. 74) Also nicht Fridretschlag oder gar Fibreischlag, son dern Friedrichsschlag.
50 villam libere cum omni jure, ita tamen, quod inde uxori meae, dum vivit, serviat obse- quia debita, per scripturam: et tantum 20 marcas argenti, si a pueris meis et uxore recedere voluerit, habeat super villam jam praedictam. Item Cojatae camerario, in Stybnitz 73) tres hubas dedi: illas inquam, quae judicis fuerant, dum vivebat. Item Chunrado de Turdeling villam Gutenbrunn, quam prius a me tenuit in feudo, in perpe- tuitatem dedi, ita tamen quod nunquam se, dum vivit, a pueris meis serviendo ipsis fi- deliter alienet: et 2 molendina juxta aquam Strobnitz: et 4 hubas in Fridrichslage 74) eidem Chunrado pro 30 marcis argenti obli- gavi, vel habeat in feudo, si sibi videbitur expedire. Item quidquid in Gunthersreut habeo solutum, Kalchocho contuli in feudo, et reddo Andreae militi suam villam. Item ad claustrum Hohenvurt dedi Plawe, novum forum, et quidquid ex ista parte Wultae habeo, pro animae meae remedio et succes- sorum meorum salute et remedio animarum. Item volo, ut Budewoy patruus meus Lo- hemilo 73) Vielleicht Stübling. 74) Also nicht Fridretschlag oder gar Fibreischlag, son dern Friedrichsschlag.
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51 hemilo det villam unam de meis posessioni- bus ex altera parte Pritschitz, 75) ubi ipsum sua discretio admonebit. Itom volo, ut idem patruus meus Budewoy illi militi, cujus dextrarium accepi, villam illam assignet in pignore iterato, quae prius ipsi fuerat as- signata: et illae duae villae reddantur eccle- siae, ut est justum, quas idem miles habet. Item volo, ut D. Zwatemirus pro 40 marcis argenti villam meam Treboni assignet in pignore D. Borsoni, 76) ut indultum et remis- sum mihi sit, si ipsum in commutatione, quam feci pro Strobnitz, aliqualiter defrau- davi: et non multum rogetur, sed addatur ei aliquid, si 40 marcas benevole renuerit acceptare. 77) Item volo, ut Budewoy pa- truus meus pro 40 marcis argenti obliget Bozerovitz villam meam, et distribuatur illud argentum inter orphanos meos et or- phanos fratris mei, servos illos scilicet, quorum patres a me nulla feuda tenuerunt. Et 14 equi, quos frater meus reliquit in Pzi- benitz, distribuantur similiter inter illos, ex D 2 una 75) Bielleicht Prieſern. 76) Vielleicht dem Albert von Votſchow. Siehe Sie fol. genden Urkunden. 77) Ein neuer Beweis des zarten Gewiſſens.
51 hemilo det villam unam de meis posessioni- bus ex altera parte Pritschitz, 75) ubi ipsum sua discretio admonebit. Itom volo, ut idem patruus meus Budewoy illi militi, cujus dextrarium accepi, villam illam assignet in pignore iterato, quae prius ipsi fuerat as- signata: et illae duae villae reddantur eccle- siae, ut est justum, quas idem miles habet. Item volo, ut D. Zwatemirus pro 40 marcis argenti villam meam Treboni assignet in pignore D. Borsoni, 76) ut indultum et remis- sum mihi sit, si ipsum in commutatione, quam feci pro Strobnitz, aliqualiter defrau- davi: et non multum rogetur, sed addatur ei aliquid, si 40 marcas benevole renuerit acceptare. 77) Item volo, ut Budewoy pa- truus meus pro 40 marcis argenti obliget Bozerovitz villam meam, et distribuatur illud argentum inter orphanos meos et or- phanos fratris mei, servos illos scilicet, quorum patres a me nulla feuda tenuerunt. Et 14 equi, quos frater meus reliquit in Pzi- benitz, distribuantur similiter inter illos, ex D 2 una 75) Bielleicht Prieſern. 76) Vielleicht dem Albert von Votſchow. Siehe Sie fol. genden Urkunden. 77) Ein neuer Beweis des zarten Gewiſſens.
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52 una parte secundum conscientiam D. Preh- telini, D. Gerberti, D. Chunradi de Turde- ling: ex parte vero altera secundum consci- entiam D. Zwatemiri, D. Predotae et D. Hoztislai, ut unicuique pro obsequii sui me- rito tribuatur. Item Budelao villam meam Babenberch 78) obligationis titulo assignavi pro 40 talentis Vienensium denariorum, quos sibi dare promisi cum uxore sua, cum eam sibi legitime copulavi (sic.) Item eidem cu- riam in suburbio castri Rosenberch dedi, ut in eadem resideat pro purchuta 79) Item Werenhardo manstellario curiam unam in Mutscherat dedi, illam, quae quondam Bertholdo carpentario serviebat. Item Guil- loni in Emmendorf 4 beneficia contuli jure et titulo feudali. Item hospitalario de Pirn 86) 6 marcas denariorum, quas ei solvere de- beo, jubeo sibi dari, et arma mea similiter sibi dedi. Monachis de Hohenvurt vasa mea argentea et dextrarium 81) meum dedi: Ut 74) Bamberg, auch Bomberg bey Rosenberg. 79) Burghut. Abelung. Düfresne. Kurz. Beiträge. 4 Sh. S. 485. 60) Spital am Pirn. 82) Handpferd. Düfresne.
52 una parte secundum conscientiam D. Preh- telini, D. Gerberti, D. Chunradi de Turde- ling: ex parte vero altera secundum consci- entiam D. Zwatemiri, D. Predotae et D. Hoztislai, ut unicuique pro obsequii sui me- rito tribuatur. Item Budelao villam meam Babenberch 78) obligationis titulo assignavi pro 40 talentis Vienensium denariorum, quos sibi dare promisi cum uxore sua, cum eam sibi legitime copulavi (sic.) Item eidem cu- riam in suburbio castri Rosenberch dedi, ut in eadem resideat pro purchuta 79) Item Werenhardo manstellario curiam unam in Mutscherat dedi, illam, quae quondam Bertholdo carpentario serviebat. Item Guil- loni in Emmendorf 4 beneficia contuli jure et titulo feudali. Item hospitalario de Pirn 86) 6 marcas denariorum, quas ei solvere de- beo, jubeo sibi dari, et arma mea similiter sibi dedi. Monachis de Hohenvurt vasa mea argentea et dextrarium 81) meum dedi: Ut 74) Bamberg, auch Bomberg bey Rosenberg. 79) Burghut. Abelung. Düfresne. Kurz. Beiträge. 4 Sh. S. 485. 60) Spital am Pirn. 82) Handpferd. Düfresne.
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53 Ut autem haec suprascripta robur habeant firmitatis, praesentom paginam in testimo- nium scribi jussi, et sigillo Prioris de Pe- tow 8 2) et Sigillo custodis minorum fratrum de Cretz et Sigillo proprio roborari. Acta sunt autem haec praesentibus F. Godefrido et F. Ottone, sacerdotibus ordinis praedica- torum, D. Prehtelino, Chunrado Officiali, Koyta et Grillone camerariis, Rudigero no- tario et aliis multis. Datum in Gretz anno gratiae Domini millesimo ducentesimo sexa- gesimo secundo pridie non. Junii.83) NUm. 32) Petan in der niedern Steyermark. Martinier. 23) Das Original selbst ist anf Pergament, ohne Linien, mit vielen Abkürzungen geschrieben, und fehr wohl er- halten. Das Sigill ist von Nr. 4 bekannt: doch ist es hier bloß mit einer Hanfſchnur durchzogen. Nechts ist ein kleineres, welches Jesum auf der Eselin vorstellt. Die Umschrift ist: Sigillum custodis St — vielleicht Sty- rie. Links ist ein eben so großes mit der Umschrift: 5. Prioris Petovie. Das Wappen stellet Lazarum im Sarge und den vor ibm stehenden Jesus vor. Beyde ſind von weißem Wachs und mit Pergamentſtreifen durch= zogen. — Wocks Todestag kann nicht bestimmt angege ben werden. Iongelin und felbft das im Jahre I479 per fratrem Jacobum de novo castro (Grazen) profes- sum hujus loci (Altovadi) verfaßte, auf großen Perga- mentblättern geschriebene práchtige Necrologium Altova- denum haben den isten Juny, als den Vorabend des Dreyfaltigkeitsfeſtes angeſetzt, da doch fein letzter Wille vom 4ten gegeben iſt. Balbin mag diefen Widerſyruch
53 Ut autem haec suprascripta robur habeant firmitatis, praesentom paginam in testimo- nium scribi jussi, et sigillo Prioris de Pe- tow 8 2) et Sigillo custodis minorum fratrum de Cretz et Sigillo proprio roborari. Acta sunt autem haec praesentibus F. Godefrido et F. Ottone, sacerdotibus ordinis praedica- torum, D. Prehtelino, Chunrado Officiali, Koyta et Grillone camerariis, Rudigero no- tario et aliis multis. Datum in Gretz anno gratiae Domini millesimo ducentesimo sexa- gesimo secundo pridie non. Junii.83) NUm. 32) Petan in der niedern Steyermark. Martinier. 23) Das Original selbst ist anf Pergament, ohne Linien, mit vielen Abkürzungen geschrieben, und fehr wohl er- halten. Das Sigill ist von Nr. 4 bekannt: doch ist es hier bloß mit einer Hanfſchnur durchzogen. Nechts ist ein kleineres, welches Jesum auf der Eselin vorstellt. Die Umschrift ist: Sigillum custodis St — vielleicht Sty- rie. Links ist ein eben so großes mit der Umschrift: 5. Prioris Petovie. Das Wappen stellet Lazarum im Sarge und den vor ibm stehenden Jesus vor. Beyde ſind von weißem Wachs und mit Pergamentſtreifen durch= zogen. — Wocks Todestag kann nicht bestimmt angege ben werden. Iongelin und felbft das im Jahre I479 per fratrem Jacobum de novo castro (Grazen) profes- sum hujus loci (Altovadi) verfaßte, auf großen Perga- mentblättern geschriebene práchtige Necrologium Altova- denum haben den isten Juny, als den Vorabend des Dreyfaltigkeitsfeſtes angeſetzt, da doch fein letzter Wille vom 4ten gegeben iſt. Balbin mag diefen Widerſyruch
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54 Num. VII. In dem erſten Jahre nach dem Tode des Stifters wurden die Beſitzungen der geiſtlichen Gemeinde durch den Ankauf von Neuem vermehrt, wie es folgende Urkunde darthut. Nos bemerkt haben, weßhalb er bloß den Vorabend dieſes Festes ohne Bestimmung des Monatstages anführte, welcher aber ſeinen Worten nach anch für den Tag des Begrábniſſes angeſehen werden könnte. Nur das Jahr ist gewiß, weil keine späteren Urkuuden vorhauden ſind. Seine Hülle ward nach dem Stiste gebracht, und in der eigends dazn erbanten Familiengruft beygeschzt. Das Denkmahl, welches ſeine Ruhſtatt bezeichuet, befindet ſich an der linken Wand des Presbyteriums am Hoch=- altare. Es ist zu bedauern, daß die vorſtehende Kre= denz es den Blicken des Forſchers der Alterthimer ent= ziehen muß, weil derſelben kein anderer Platz ange= wieſen werden kann. Im rothen Marmor erscheint mit Gold und Farben geziert in erhabener Arbeit ein gehar nischter Ritter, der ein entblößtes Schwert, auf dessen innerer Seite ſich die Jahrszahl 1259 befindet, weſche auf die Stiftung dentet, in der Nechten; einen Schild mit der bekannten Nose in der Linken hált, welche zu- gleich des Pferdes kostbaren Zigel trägt. Das Schwert ist mit einer Kette an den Harnisch befestiget. Ober dom Helme iſt noch eine Noſe. Vor dem Haupte befin= Set sich die Jnnschrift: Wok de Rosenberg primus fun- dator hujus loci. An dem breiten Nande unten, rechts, und oben, erſcheinen mit erhabener gothiſcher Schriſt die Worte: Primeve originis principum de Ursinis ge- nerosorum de Rosenberg fundatorum hujus loci hic est
54 Num. VII. In dem erſten Jahre nach dem Tode des Stifters wurden die Beſitzungen der geiſtlichen Gemeinde durch den Ankauf von Neuem vermehrt, wie es folgende Urkunde darthut. Nos bemerkt haben, weßhalb er bloß den Vorabend dieſes Festes ohne Bestimmung des Monatstages anführte, welcher aber ſeinen Worten nach anch für den Tag des Begrábniſſes angeſehen werden könnte. Nur das Jahr ist gewiß, weil keine späteren Urkuuden vorhauden ſind. Seine Hülle ward nach dem Stiste gebracht, und in der eigends dazn erbanten Familiengruft beygeschzt. Das Denkmahl, welches ſeine Ruhſtatt bezeichuet, befindet ſich an der linken Wand des Presbyteriums am Hoch=- altare. Es ist zu bedauern, daß die vorſtehende Kre= denz es den Blicken des Forſchers der Alterthimer ent= ziehen muß, weil derſelben kein anderer Platz ange= wieſen werden kann. Im rothen Marmor erscheint mit Gold und Farben geziert in erhabener Arbeit ein gehar nischter Ritter, der ein entblößtes Schwert, auf dessen innerer Seite ſich die Jahrszahl 1259 befindet, weſche auf die Stiftung dentet, in der Nechten; einen Schild mit der bekannten Nose in der Linken hált, welche zu- gleich des Pferdes kostbaren Zigel trägt. Das Schwert ist mit einer Kette an den Harnisch befestiget. Ober dom Helme iſt noch eine Noſe. Vor dem Haupte befin= Set sich die Jnnschrift: Wok de Rosenberg primus fun- dator hujus loci. An dem breiten Nande unten, rechts, und oben, erſcheinen mit erhabener gothiſcher Schriſt die Worte: Primeve originis principum de Ursinis ge- nerosorum de Rosenberg fundatorum hujus loci hic est
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55 Nos Scech de Budvog omnibus praesen- tes literas cognituris salutem in omnium fide- lium salvatore. Solet nonnunquam accidere, ut res quantumlibet notas et eximie gestas tractu temporis vel fama languidior minuat, vel sepultura: welches auf den Eingang in die Gruft deu- tet, obſchon es mẽglich ist, daß noch ein anderer vor= handen ſey, und zwar an den Stufen des Presbyte= rinus, wo ein liegender rother Marmorſtein ſich befin= det, dessen Junschrift und Zeichnung durch die Länge dcr Zeit von den Füßen der Gläubigen abgestreifet wor- den ſeyn mõgen. Obenher ſind gothiſche architektoniſche Berzierungen, rechts das Wappen der Nosenberge, links jenes der Grafen von Schauenberg. Nachdem der letzte Stifter starb, und ebenfalls hier beygesetzet wurde, erhielt der linke Rand dieſes Denkmahles mit Dehlfarbe den Zusatz: Ultimus fundator Petrus Wok moritur 1611. Orate pro eis. Das Ganze ist 6 Schuh 4 Zoll hoch, und 3 S. 5 3. breit. Man sehe die Kupfertafel. Schon Balbin machte folgende Erwähnung von dieser Grust: Sed in Altovadense coenobium mirus semper Rosensium amor, mira benignitas exstitit. Conditorium illud uni- versae gentis erat, in quo videlicet universi proceres Rosenses ad sepulturam devchebantur et condebantur. Quod in monasterio vinearum dicto in Germania ordi- nis S. Benedicti narrat Bruschius, esse ibi Welforum, Sveviae regulorum sepulturam, qui in subterranea crypta omnes ordine positi tanquam in senatu sedere dicantur: in Altovadensi coenobio eadem ratione ac situ in sellis sub choro ecclesiae in grandi camera sedere Rosenses proceres mortuos, imo meras mortes et sceleta, vestibus et carnibus longa actate amissis, quaedam
55 Nos Scech de Budvog omnibus praesen- tes literas cognituris salutem in omnium fide- lium salvatore. Solet nonnunquam accidere, ut res quantumlibet notas et eximie gestas tractu temporis vel fama languidior minuat, vel sepultura: welches auf den Eingang in die Gruft deu- tet, obſchon es mẽglich ist, daß noch ein anderer vor= handen ſey, und zwar an den Stufen des Presbyte= rinus, wo ein liegender rother Marmorſtein ſich befin= det, dessen Junschrift und Zeichnung durch die Länge dcr Zeit von den Füßen der Gläubigen abgestreifet wor- den ſeyn mõgen. Obenher ſind gothiſche architektoniſche Berzierungen, rechts das Wappen der Nosenberge, links jenes der Grafen von Schauenberg. Nachdem der letzte Stifter starb, und ebenfalls hier beygesetzet wurde, erhielt der linke Rand dieſes Denkmahles mit Dehlfarbe den Zusatz: Ultimus fundator Petrus Wok moritur 1611. Orate pro eis. Das Ganze ist 6 Schuh 4 Zoll hoch, und 3 S. 5 3. breit. Man sehe die Kupfertafel. Schon Balbin machte folgende Erwähnung von dieser Grust: Sed in Altovadense coenobium mirus semper Rosensium amor, mira benignitas exstitit. Conditorium illud uni- versae gentis erat, in quo videlicet universi proceres Rosenses ad sepulturam devchebantur et condebantur. Quod in monasterio vinearum dicto in Germania ordi- nis S. Benedicti narrat Bruschius, esse ibi Welforum, Sveviae regulorum sepulturam, qui in subterranea crypta omnes ordine positi tanquam in senatu sedere dicantur: in Altovadensi coenobio eadem ratione ac situ in sellis sub choro ecclesiae in grandi camera sedere Rosenses proceres mortuos, imo meras mortes et sceleta, vestibus et carnibus longa actate amissis, quaedam
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56 vel oblivio posteritatis extinguat. Ne quae tamen gestae rei possit esse dubietas, ea, quae fecimus, tam scripturarum, quam tes- tium cautione decrevimus confirmare. No- verint igitur universi serie manifesta, quod nos de bona voluntate uxoris nostrae, quae Jeut- ctiam vix ossibus haerentes apparuere, a seni- bus in eo coenobio, qui viderant, accepi. Epitom. a. a O. Da diese Grufi srit dem Iahre 1611 nicht ge- óffnet worden zu seon ſcheint, von weſcher Deffnung ſich an dem Mauerwerke ringsmm noch nnverkennbare Merfmnahle sinden; so wáre es zu minschen, daß sich bald eine günſtige Gelegenbeit ſánde, dleſe unterirdiſchen Reste zu schanen, um zo ersahren, ob und in wie weit Balbins Nachricht gegründet sey. Auch beruft er sich auf eine alte Sterbetafel, welche er in der Stiftskirche ſah, da er dieſelbe ans dem Zesniten Kollegio zu Kru- mau beſuchtr. Er sagi: Operac pretium est, tabulam quan- dam pervetustam, quam in templo pendentem ante an- nos aliquot descripsi, hoc loco recitare, ut quantum a pietate majorum absit, aetas nostra intelligat, simulque hoc velut cpitaphio gentis Rosenbergicae jam occasae beneficentia prosurs mirabilis honoretur u. s. f. Epit. a. a. D. Es ist gewiß, daß dieß kein Wandgemáhlde war (wie eines die Einführuns der ersten Brüder dar- stellend ober Wocks Denkmahle ſich besindet) und ſpáter unvorsichtig übertüncht worden sey, weil er ausdrücklich von einer hangenden Tafel ſpricht, an die der Lebenden leiner mehr ſich zu erinnern vermag.
56 vel oblivio posteritatis extinguat. Ne quae tamen gestae rei possit esse dubietas, ea, quae fecimus, tam scripturarum, quam tes- tium cautione decrevimus confirmare. No- verint igitur universi serie manifesta, quod nos de bona voluntate uxoris nostrae, quae Jeut- ctiam vix ossibus haerentes apparuere, a seni- bus in eo coenobio, qui viderant, accepi. Epitom. a. a O. Da diese Grufi srit dem Iahre 1611 nicht ge- óffnet worden zu seon ſcheint, von weſcher Deffnung ſich an dem Mauerwerke ringsmm noch nnverkennbare Merfmnahle sinden; so wáre es zu minschen, daß sich bald eine günſtige Gelegenbeit ſánde, dleſe unterirdiſchen Reste zu schanen, um zo ersahren, ob und in wie weit Balbins Nachricht gegründet sey. Auch beruft er sich auf eine alte Sterbetafel, welche er in der Stiftskirche ſah, da er dieſelbe ans dem Zesniten Kollegio zu Kru- mau beſuchtr. Er sagi: Operac pretium est, tabulam quan- dam pervetustam, quam in templo pendentem ante an- nos aliquot descripsi, hoc loco recitare, ut quantum a pietate majorum absit, aetas nostra intelligat, simulque hoc velut cpitaphio gentis Rosenbergicae jam occasae beneficentia prosurs mirabilis honoretur u. s. f. Epit. a. a. D. Es ist gewiß, daß dieß kein Wandgemáhlde war (wie eines die Einführuns der ersten Brüder dar- stellend ober Wocks Denkmahle ſich besindet) und ſpáter unvorsichtig übertüncht worden sey, weil er ausdrücklich von einer hangenden Tafel ſpricht, an die der Lebenden leiner mehr ſich zu erinnern vermag.
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57 Jeutta34) vocatur, posessionem nostram, quam vulgus Zabore 35) appellat, cum om- nibus pertinentiis suis Abbati et Conventui de Altovado, fratribus ordinis Cisterciensis, eo jure, quo nos possedimus, omnibus ca- villationum objectionibus exclusis legaliter vendidimus jure haereditario libere possi- dendam. Hujus rei testes sunt: Svatmir de Nembschitze;86) Boto de Witkowitz 87) Clavat de Ladem: Aloz de Hausen: Psid de Hausen: Zuzlab de Dudem: Jeruslab de Strizendorf: 83) Otto filius Wetmanni: Bo- ritz, serviens Alberti 89) Chunch Renner: Chunch 24) Dieſer Czech von Budwoy ift Ser nehmliche, den Balbin als Czenieck den Ersten, oder Tzecz (Sohn Bud- woy des Ersten) obersten Landesrichter in Böhmen und Stifter der Allerheiligen Kapelle auf dem Prager Schloffe anführt, ohne ſeine Gattin zu nenuen, welcher dieſer Urschrift gemáß Ieutta hieß. 85) Zaborž. s6) Niemtſchitz. 27) Bielleicht Quietkowisz in derſelben Nachbarſchaft. a8) Bielleicht Driefendorf, Střižow bei Komaržitz. 22) Alberts von Borschow. Von diesem Bořitz scheint das bey Panreſchan liegende Gut Poržitſch seinen Rah- men erhalten zu haben.
57 Jeutta34) vocatur, posessionem nostram, quam vulgus Zabore 35) appellat, cum om- nibus pertinentiis suis Abbati et Conventui de Altovado, fratribus ordinis Cisterciensis, eo jure, quo nos possedimus, omnibus ca- villationum objectionibus exclusis legaliter vendidimus jure haereditario libere possi- dendam. Hujus rei testes sunt: Svatmir de Nembschitze;86) Boto de Witkowitz 87) Clavat de Ladem: Aloz de Hausen: Psid de Hausen: Zuzlab de Dudem: Jeruslab de Strizendorf: 83) Otto filius Wetmanni: Bo- ritz, serviens Alberti 89) Chunch Renner: Chunch 24) Dieſer Czech von Budwoy ift Ser nehmliche, den Balbin als Czenieck den Ersten, oder Tzecz (Sohn Bud- woy des Ersten) obersten Landesrichter in Böhmen und Stifter der Allerheiligen Kapelle auf dem Prager Schloffe anführt, ohne ſeine Gattin zu nenuen, welcher dieſer Urschrift gemáß Ieutta hieß. 85) Zaborž. s6) Niemtſchitz. 27) Bielleicht Quietkowisz in derſelben Nachbarſchaft. a8) Bielleicht Driefendorf, Střižow bei Komaržitz. 22) Alberts von Borschow. Von diesem Bořitz scheint das bey Panreſchan liegende Gut Poržitſch seinen Rah- men erhalten zu haben.
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58 Chunch judex de Stradonitz: Michael de Ugezd?6) Albertus de Striben. Ut autem haec nostra venditio tam sollenniter facta omni aevo rata et inconvulsa permaneat, et emergentibus calumniis firma praebeat obstacula veritati, praesentem inde paginam conscripsimus, sigilli nostri munimine robo- ratam. Datum anno Domini millesimo du- centesimo sexagesimo tertio: indictione 15ta. In Budvoy in coena Domini.91) Noch immer fehlte der neuen Stiftung die lan= desherrliche Beſtätigung. Dieſe erfolgte im 5ten Jahre nach der Errichtung durch den König Przemisl Ottokar, aber ohne daß es bekanut ware, ob sie dem eigenen Antriehe dieſes Fürsten, oder den Bitten der Rach 30) Augezd: itzt Steinfirchen: obschon es noch ein ande reres Augezd in dieſer Gegend giebt, welches zur Stadtgemeinde Budweis gehóret. *1) Das Original ist auf Pergament, ohne Linien, wohl erhalten. Bon dem Sigill aber ist nur noch die linke Hálfte vorhanden. Es ist ein hängendes, 9on weifiem Wachs, dreyeckigt, und mit Pergamentstreifen durch zogen. Von dem Wappen ſind noch 3 Paare überein= ander gelegter Hacken, und von der Umſchrift die Wor= te : Sigillum Domini Crech ſichtbar. Es ward zu Buds weis ausgefertiget.
58 Chunch judex de Stradonitz: Michael de Ugezd?6) Albertus de Striben. Ut autem haec nostra venditio tam sollenniter facta omni aevo rata et inconvulsa permaneat, et emergentibus calumniis firma praebeat obstacula veritati, praesentem inde paginam conscripsimus, sigilli nostri munimine robo- ratam. Datum anno Domini millesimo du- centesimo sexagesimo tertio: indictione 15ta. In Budvoy in coena Domini.91) Noch immer fehlte der neuen Stiftung die lan= desherrliche Beſtätigung. Dieſe erfolgte im 5ten Jahre nach der Errichtung durch den König Przemisl Ottokar, aber ohne daß es bekanut ware, ob sie dem eigenen Antriehe dieſes Fürsten, oder den Bitten der Rach 30) Augezd: itzt Steinfirchen: obschon es noch ein ande reres Augezd in dieſer Gegend giebt, welches zur Stadtgemeinde Budweis gehóret. *1) Das Original ist auf Pergament, ohne Linien, wohl erhalten. Bon dem Sigill aber ist nur noch die linke Hálfte vorhanden. Es ist ein hängendes, 9on weifiem Wachs, dreyeckigt, und mit Pergamentstreifen durch zogen. Von dem Wappen ſind noch 3 Paare überein= ander gelegter Hacken, und von der Umſchrift die Wor= te : Sigillum Domini Crech ſichtbar. Es ward zu Buds weis ausgefertiget.
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59 Nachfolger des Stifters, oder jenen der geistlichen Geineinde ihr Daſeyn dankt. Sie lautet : Num. VIII. In nomine sanctae et individuae trini- tatis amen. Ottocarus Dei gratia rex Bohemiae, Dux Austriae et Styriac, et Marchio Moraviae omnibus in perpetuum. Cum pia hominum studia pio favore principum merito debeant promoveri, ma- xime tamen id exigit ratio pietatis, cum eleemosynae largitati et hospitalitati, reli- giosorumque profectui intenditur atque paci. Nos igitur devotioni fidelis nostri Wocho- nis, quondam Mareschalci regni nostri, qui pro suorum peccaminum remissione suorum- que progenitorum, uxoris suae atque haere- dum remedio et salute, monasterium cister- ciensis ordinis, in honorem gloriosae virgi- nis Dei genitricis fundavit, ex animo con- gaudentes ipsum monasterium in nostram recipimus protectionem et gratiam specia- lem, cum omnibus praediis ac posessioni- bus, quibus eundem locum dotavit, et suo inse-
59 Nachfolger des Stifters, oder jenen der geistlichen Geineinde ihr Daſeyn dankt. Sie lautet : Num. VIII. In nomine sanctae et individuae trini- tatis amen. Ottocarus Dei gratia rex Bohemiae, Dux Austriae et Styriac, et Marchio Moraviae omnibus in perpetuum. Cum pia hominum studia pio favore principum merito debeant promoveri, ma- xime tamen id exigit ratio pietatis, cum eleemosynae largitati et hospitalitati, reli- giosorumque profectui intenditur atque paci. Nos igitur devotioni fidelis nostri Wocho- nis, quondam Mareschalci regni nostri, qui pro suorum peccaminum remissione suorum- que progenitorum, uxoris suae atque haere- dum remedio et salute, monasterium cister- ciensis ordinis, in honorem gloriosae virgi- nis Dei genitricis fundavit, ex animo con- gaudentes ipsum monasterium in nostram recipimus protectionem et gratiam specia- lem, cum omnibus praediis ac posessioni- bus, quibus eundem locum dotavit, et suo inse-
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60 inseruit testamento, cujus tenorem praesenti paginae de verbo ad verbum duximus adno- tantum. (Nun solgt wörtlich die unter Nr. 4 be- reits angeführte Urschrift) Volentes itaque Do- mino complacere, opera pietatis in aliis in- tendimus promovere, quae per nos variis distractionibus impediti non sufficimus adim- plere. Eapropter omnia bona memorato monasterio a praefato fundatore collata, et quidquid ad praesens possidet, et in po- sterum donatione fidelium, vel propriis la- boribus aut sumtibus justo titulo possidebit, eidem perpetua stabilitate auctoritate nostrae celsitudinis confirmamus, ab omni vexatione et infestatione seu qualibet violentia et inju- ria ipsum regia munificentia contra malivo- lentiam quorumlibet hominum eximentes. In cujus rei evidentiam praesentem paginam conscribi et sigilli nostri duplicis fecimus munimine roborari. Data apud Pyezka an- no Domini millesimo ducentesimo sexage- simo quarto, 13. Calend. Augusti, indic- tione 7, regni nostri anno tertio. Expedita per manus prothonotarium nostrorum Petri et Ulrici. 9s) Num. 22 Das Original isk auf Pergament vbne Linien, sehr wohl erhalten. Das Gigill ist ein hangendes von wei=
60 inseruit testamento, cujus tenorem praesenti paginae de verbo ad verbum duximus adno- tantum. (Nun solgt wörtlich die unter Nr. 4 be- reits angeführte Urschrift) Volentes itaque Do- mino complacere, opera pietatis in aliis in- tendimus promovere, quae per nos variis distractionibus impediti non sufficimus adim- plere. Eapropter omnia bona memorato monasterio a praefato fundatore collata, et quidquid ad praesens possidet, et in po- sterum donatione fidelium, vel propriis la- boribus aut sumtibus justo titulo possidebit, eidem perpetua stabilitate auctoritate nostrae celsitudinis confirmamus, ab omni vexatione et infestatione seu qualibet violentia et inju- ria ipsum regia munificentia contra malivo- lentiam quorumlibet hominum eximentes. In cujus rei evidentiam praesentem paginam conscribi et sigilli nostri duplicis fecimus munimine roborari. Data apud Pyezka an- no Domini millesimo ducentesimo sexage- simo quarto, 13. Calend. Augusti, indic- tione 7, regni nostri anno tertio. Expedita per manus prothonotarium nostrorum Petri et Ulrici. 9s) Num. 22 Das Original isk auf Pergament vbne Linien, sehr wohl erhalten. Das Gigill ist ein hangendes von wei=
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61 Num. IX. Die Söhne des Stifters traten in die Fußsta- pfen des Baters, und bezeigten ſich nicht minder wohlthatig gegen die geiſtliche Gemeinde, indem fie derſelben zuerſt das Patronat der Kirche zu Retz in Unterostreich ertheilten, wie es folgendes Diplom beur ßem Wachs, rund, sehr groß, mit einem Büschel roo ther und gelber Seidenfáden durchzogen. Die Wappert find: elnerſcits der gekrönte König: er sitzet auf einent Throne, hált in der Aechten den Scepter und in der Linken den Rrichsapfel. Die äußere Umschrift ist: S. Ottakari sive Premizlai, quinti regis Boemorum, mar- chionis. Die innere: Moravic, filii Wenzeslai regis quarti. Andererſeits beſindet ſich der gewappnete Her= zog zu Oferde. In der Nechten halt er einen Speer uud in der linken einen Gchild. Das Roß ist mit ge- ſtickten Decken geziert, in denen am Halse und am Rü cken ein Lówe, an der Schulter ein Adler ſichtbar ist. Die außere Umschrift ift: S. Ottokari Dei Gracia Regis Boemorum quinti, Moravie Marchionis, Die innere: Austrie et Stirie Ducis. Am Rande ringsum befinden ſich mit erhabener Schrift die Worte: Salus Otakari re- gis quinti sit in manu sancti Wencezlai. Anch feine Borgánger hatten sich in ibren Sigillen áhnlicher In- schriften bedient. Man ſche z. B. die Kupfertafeln in dem oben angeführten Theile der Dobneriſchen Annalen. Diefe Urkunde ist zu Piseck ausgefertiget. Vielleicht geſchah dieß bey Gelegenheit einer Reiſe nach dem uin 1 Jahr früher von ihm errichteten Stifte Goldenfron, oder nach Budweis, welches um dieſe Zeit an ihn ge= langt ſeyn mag.
61 Num. IX. Die Söhne des Stifters traten in die Fußsta- pfen des Baters, und bezeigten ſich nicht minder wohlthatig gegen die geiſtliche Gemeinde, indem fie derſelben zuerſt das Patronat der Kirche zu Retz in Unterostreich ertheilten, wie es folgendes Diplom beur ßem Wachs, rund, sehr groß, mit einem Büschel roo ther und gelber Seidenfáden durchzogen. Die Wappert find: elnerſcits der gekrönte König: er sitzet auf einent Throne, hált in der Aechten den Scepter und in der Linken den Rrichsapfel. Die äußere Umschrift ist: S. Ottakari sive Premizlai, quinti regis Boemorum, mar- chionis. Die innere: Moravic, filii Wenzeslai regis quarti. Andererſeits beſindet ſich der gewappnete Her= zog zu Oferde. In der Nechten halt er einen Speer uud in der linken einen Gchild. Das Roß ist mit ge- ſtickten Decken geziert, in denen am Halse und am Rü cken ein Lówe, an der Schulter ein Adler ſichtbar ist. Die außere Umschrift ift: S. Ottokari Dei Gracia Regis Boemorum quinti, Moravie Marchionis, Die innere: Austrie et Stirie Ducis. Am Rande ringsum befinden ſich mit erhabener Schrift die Worte: Salus Otakari re- gis quinti sit in manu sancti Wencezlai. Anch feine Borgánger hatten sich in ibren Sigillen áhnlicher In- schriften bedient. Man ſche z. B. die Kupfertafeln in dem oben angeführten Theile der Dobneriſchen Annalen. Diefe Urkunde ist zu Piseck ausgefertiget. Vielleicht geſchah dieß bey Gelegenheit einer Reiſe nach dem uin 1 Jahr früher von ihm errichteten Stifte Goldenfron, oder nach Budweis, welches um dieſe Zeit an ihn ge= langt ſeyn mag.
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62 beurkundet, aus welchem zugleich hervorgeht, daß die Umſtände des Stiftes um diese Zeit sich verschlim- mert haben müssen, weil dieß ausdrüclich als das Motiv der Schenkung angegeben wird, ohne daß die Veranlaſsung irgendwo bemerkt worden ware. In nomine sanctae et individuae trinita- tis amen. Quoniam eorum, quae geruntur in tem- pore, oblivio solet memoriam resecare u. s. f. Igitur nos Heinricus et Witko fratres de Ro- senberg confitemur et constare volumus praesentium inspectoribus universis, quod nos de consensu et expressa voluntate ma- tris nostrae dilectae D. Hedevigis venerabili Patri Abbati de Hohenvurt et conventui ejusdem loci ordinis Cisterciensis, quem conventum pater noster D. Wocho bonae memoriae in honorem beatae et gloriosae virginis Mariae inchoavit, et ex novella plantatione pro sua suorumque progenito- rum et haeredum salute et animarum reme- dio fundavit: quorum defectui condolentes et pura mente profectui modis omnibus in- tendentes jus patronatus ecclesiae in Rakz Pataviensis diöcesis, quod ad nos ex vero patrimonio pertinebat, donantes, resigna- vimus favorabiliter atque plane, et in hac parte
62 beurkundet, aus welchem zugleich hervorgeht, daß die Umſtände des Stiftes um diese Zeit sich verschlim- mert haben müssen, weil dieß ausdrüclich als das Motiv der Schenkung angegeben wird, ohne daß die Veranlaſsung irgendwo bemerkt worden ware. In nomine sanctae et individuae trinita- tis amen. Quoniam eorum, quae geruntur in tem- pore, oblivio solet memoriam resecare u. s. f. Igitur nos Heinricus et Witko fratres de Ro- senberg confitemur et constare volumus praesentium inspectoribus universis, quod nos de consensu et expressa voluntate ma- tris nostrae dilectae D. Hedevigis venerabili Patri Abbati de Hohenvurt et conventui ejusdem loci ordinis Cisterciensis, quem conventum pater noster D. Wocho bonae memoriae in honorem beatae et gloriosae virginis Mariae inchoavit, et ex novella plantatione pro sua suorumque progenito- rum et haeredum salute et animarum reme- dio fundavit: quorum defectui condolentes et pura mente profectui modis omnibus in- tendentes jus patronatus ecclesiae in Rakz Pataviensis diöcesis, quod ad nos ex vero patrimonio pertinebat, donantes, resigna- vimus favorabiliter atque plane, et in hac parte
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63 cessimus in perpetuum juri nostro excep- tione qualibet praetermissa, ut conferendi velut nos habuimus praefatam ecclesiam, plenam et liberam habeant potestatem. IJt autem praedicta robur obtineant firmitatis, praesentem paginam in ejusdem testimo- nium scribi jussimus et Sigilli nostri muni- mine roborari, cum testibus subnotatis qui sunt: D. Wernhardus et Hanricus fratres de Schowenberch : D. Ulricus de nova domo. D. Hoyerus de Klocot. D. Zewis. D. D. Wittigo, Wocho, filii D. Budvog de Kru- menow23) Hanricus et Wocho, D. Witigo- nis filii de Krumenow. D. Albertus de Por- sow. D. Benisius frater suus. D. Hanricus de Huritz.94) D. Benisius de Horach"5) et fratres sui Joannes, Joannes Bohuslaus. D. Zwa- *3) Dieß fordert eine nene Berichtigung Balbins in der Rosenbergiſchen Genealogie, da er unter den Söhnen Budwoys keinen Wock anfübrte. Die Wahrheit dieser Entdeckung wird dadurch noch einlenchtender, daß er Wock den zten, Vitecks des 4ten von Kruman Sohn aufnahi, ohne zuvor einen Bock den zten genannt zi Haben, für welchen dieſer Bruder Viteck des 6ten und Zawiſchens angenommen werden muß. *4) Höritz. Folglich war es Henricus de Cozzowahora, Amſelberg. 95) Bielleicht Harrach.
63 cessimus in perpetuum juri nostro excep- tione qualibet praetermissa, ut conferendi velut nos habuimus praefatam ecclesiam, plenam et liberam habeant potestatem. IJt autem praedicta robur obtineant firmitatis, praesentem paginam in ejusdem testimo- nium scribi jussimus et Sigilli nostri muni- mine roborari, cum testibus subnotatis qui sunt: D. Wernhardus et Hanricus fratres de Schowenberch : D. Ulricus de nova domo. D. Hoyerus de Klocot. D. Zewis. D. D. Wittigo, Wocho, filii D. Budvog de Kru- menow23) Hanricus et Wocho, D. Witigo- nis filii de Krumenow. D. Albertus de Por- sow. D. Benisius frater suus. D. Hanricus de Huritz.94) D. Benisius de Horach"5) et fratres sui Joannes, Joannes Bohuslaus. D. Zwa- *3) Dieß fordert eine nene Berichtigung Balbins in der Rosenbergiſchen Genealogie, da er unter den Söhnen Budwoys keinen Wock anfübrte. Die Wahrheit dieser Entdeckung wird dadurch noch einlenchtender, daß er Wock den zten, Vitecks des 4ten von Kruman Sohn aufnahi, ohne zuvor einen Bock den zten genannt zi Haben, für welchen dieſer Bruder Viteck des 6ten und Zawiſchens angenommen werden muß. *4) Höritz. Folglich war es Henricus de Cozzowahora, Amſelberg. 95) Bielleicht Harrach.
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64. Zwatemirus miles. D. Predota frater suus. D. Benata purchravius et frater ejus Ulricus de Wisle."6) Ozle et frater suus Bezpri. Kunas de Stritzendorf, et alii quam plures. Datum et actum in Rosenberch anno gra- tiae Domini millesimo ducentesimo septua- gesimo secundo. 14. Calend. Aprilis.97) Num. 26) Weichſeln bey Krumau. *7) Das Original ist anf Pergament, mit Linien, wohl erhalten. Das Sigill ift ein hängendes von weißem Wachs, mit weißen und gelben Seidenfaden durchzo gen. Es iſt rund und hat in der Mitte einen dreyeckig ten Schild mit der bekannten Rose. Die Umschrift ist: Sigillum Domini Henrici de Rosenberg et Witkoni, weil das 5 keinen Plasz mehr saud. Noch ist eine an- dere, mit dieſer buchsäblich, auch in Sage der Auss fertigung und Sigill übereinſkimmende Urkunde vom Iahre I274 vorhanden. Der Grund dicſer Verdopplung wird uirgends angegeben. Viellricht ging in der Zwi= schenzeit mit Nes durch Vertrag oder Grwalt eine Ver= anderung im Beſitze vor ſich, welche bey der Wirdererhal= tung die Ertheilung einer ueuen Urfunde iber das dem Stifte früher ſchon verlichene Patronat nothwendig machte. Sehr lange hielt man dasür, daß in diesen Ur schriften uncer Aa�z Grazen verstanden werden ſolle, wie es die in I5ten oder I6ten Jahehnnderte gemachien Aufschriften derseibea bestátigen, wo Rakz theils durch Gratzen erflárt, ſheils in ſelbes veránderi wurde. Und weil dic Bemerkung diöcesis Pataviensis einige Schwie rigkeiten machte, ſo wurde auch dieſe in Pragensis une
64. Zwatemirus miles. D. Predota frater suus. D. Benata purchravius et frater ejus Ulricus de Wisle."6) Ozle et frater suus Bezpri. Kunas de Stritzendorf, et alii quam plures. Datum et actum in Rosenberch anno gra- tiae Domini millesimo ducentesimo septua- gesimo secundo. 14. Calend. Aprilis.97) Num. 26) Weichſeln bey Krumau. *7) Das Original ist anf Pergament, mit Linien, wohl erhalten. Das Sigill ift ein hängendes von weißem Wachs, mit weißen und gelben Seidenfaden durchzo gen. Es iſt rund und hat in der Mitte einen dreyeckig ten Schild mit der bekannten Rose. Die Umschrift ist: Sigillum Domini Henrici de Rosenberg et Witkoni, weil das 5 keinen Plasz mehr saud. Noch ist eine an- dere, mit dieſer buchsäblich, auch in Sage der Auss fertigung und Sigill übereinſkimmende Urkunde vom Iahre I274 vorhanden. Der Grund dicſer Verdopplung wird uirgends angegeben. Viellricht ging in der Zwi= schenzeit mit Nes durch Vertrag oder Grwalt eine Ver= anderung im Beſitze vor ſich, welche bey der Wirdererhal= tung die Ertheilung einer ueuen Urfunde iber das dem Stifte früher ſchon verlichene Patronat nothwendig machte. Sehr lange hielt man dasür, daß in diesen Ur schriften uncer Aa�z Grazen verstanden werden ſolle, wie es die in I5ten oder I6ten Jahehnnderte gemachien Aufschriften derseibea bestátigen, wo Rakz theils durch Gratzen erflárt, ſheils in ſelbes veránderi wurde. Und weil dic Bemerkung diöcesis Pataviensis einige Schwie rigkeiten machte, ſo wurde auch dieſe in Pragensis une
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65 Num. X. Im náchsten Jahre ging durch den König Otto- kar mit den Besitzungen des Stiftes lant der folgen- den Urkunde neuerdings eine bedeutende Veranderung vor ſich. Sowohl das Lob, welches der König der geiſk wandelt. Daß dies sehr früh geschehen seyn müsse, ge- het darans hervor, weil dieſe irrige Angabe ſich anch in allen, selbst den Altesten Abschristen und Ursundensamm- lnngen findet , wo die obigen lrſchriften unter der Au= brik Graurn angeſuhret werden. War Sirſe fehlerhafte Aufſchriſt rinmal gemacht, ſo fonnte ſich der Irrthum um so lrichter erhalirn. Doch ist es einem Archivär dieſer Zrit wahrlich nicht ſehr zu verargen, wemt er 1. stait dem ihm vielleicht unbekannten Netz das nähere und bekanutere Grazen angab: besonders weil 2. das Patronat von Retsz für das Stift ſehr bald wie= dar verloren ging, welches im Jahre 1282 geſchah, wo Heinrich von Roſenberg dieß Leben dem Grafen Albert von Habsburg abtrat, und das Patronat als ein unver- anßerliches Recht an den nenen Brsitzer überging. Da dieß dem Archivare unbekannt gewesen ſeyn mag, und noch dazu 3. über Gratzen keine rigene Patronats - Schenkungs-Ur- kunde vorhanden ist, auch nie vorhanden orweſen zu scyn ſcheint, weil sie sich felbst in den áltesten abſchrift= lichen Urkundensammlunaen nicht findet: wo doch ein Original-Schreiben des H. Prier Wock ven Rosenberg aus Wittingan am 26. Jusy 1608 es ilar augieht, daß dies Patronat dem Stifte seit langer Zeit schon gehóre: da ferner
65 Num. X. Im náchsten Jahre ging durch den König Otto- kar mit den Besitzungen des Stiftes lant der folgen- den Urkunde neuerdings eine bedeutende Veranderung vor ſich. Sowohl das Lob, welches der König der geiſk wandelt. Daß dies sehr früh geschehen seyn müsse, ge- het darans hervor, weil dieſe irrige Angabe ſich anch in allen, selbst den Altesten Abschristen und Ursundensamm- lnngen findet , wo die obigen lrſchriften unter der Au= brik Graurn angeſuhret werden. War Sirſe fehlerhafte Aufſchriſt rinmal gemacht, ſo fonnte ſich der Irrthum um so lrichter erhalirn. Doch ist es einem Archivär dieſer Zrit wahrlich nicht ſehr zu verargen, wemt er 1. stait dem ihm vielleicht unbekannten Netz das nähere und bekanutere Grazen angab: besonders weil 2. das Patronat von Retsz für das Stift ſehr bald wie= dar verloren ging, welches im Jahre 1282 geſchah, wo Heinrich von Roſenberg dieß Leben dem Grafen Albert von Habsburg abtrat, und das Patronat als ein unver- anßerliches Recht an den nenen Brsitzer überging. Da dieß dem Archivare unbekannt gewesen ſeyn mag, und noch dazu 3. über Gratzen keine rigene Patronats - Schenkungs-Ur- kunde vorhanden ist, auch nie vorhanden orweſen zu scyn ſcheint, weil sie sich felbst in den áltesten abſchrift= lichen Urkundensammlunaen nicht findet: wo doch ein Original-Schreiben des H. Prier Wock ven Rosenberg aus Wittingan am 26. Jusy 1608 es ilar augieht, daß dies Patronat dem Stifte seit langer Zeit schon gehóre: da ferner
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66 geistlichen Gemeinde ertheilet, als auch die Hinwei ſung auf den freyen Willen derſelben laſſen mit Grund vermuthen, daß dieß auf ihre Bitte geschehen ſen, und daß ſie bey diesem Zauſche gewonnen haben móge. In 4. von allen übrigen Patronats- Kirchen die Urkunden vorhanden waren, und selbst der Nahme Wakz für fri- nen andern Ort so leicht, wie für Gratzen, Nowj Hradi, Hrád, Hradée, anwendbar schien: da anch §. Aet meist mit Ragtz oder Rays, Naguz u. f. w. ge- ſchrieben murde: hier aber Ralz vorföint: welches anf cinen andern Ort Seuten mochce ; endlich 6. Heinrich und Viteck in der obigen Urschrift ſagen: in Rakz, quod ad nos ex vero patrimonio pertinebat: wo es doch bekannt seyn konnte, daß Artz uur ein Le- hen sey: weil es in den Schenkungsurännden Ottokars und Margarethens, welche lentere gleichfalls in dem hiesigen Archive im Original vorhanden ist, besrimmi — — Al. heift: Contulimus jure et titulo feudali. — lein nun ſcheinel es über jeden Zweifel erhaben zu ſeyn, daß unter Nakz uur Netz verstanden werden kónne: und zwar a. weil Ottokar und Margareth sagten: Comitiam in Rakz: was von Gratzen nicht urkundlich dargethan werden kaun. b. Weil es in obigen Urkunden ausdrücklich heißt: diö- cesis Pataviensis; wohin doch Grasen nie gehörie, und ein Schreibfehler der Notare in 2 Urkunden erſi erwie= ſen werden müßte.
66 geistlichen Gemeinde ertheilet, als auch die Hinwei ſung auf den freyen Willen derſelben laſſen mit Grund vermuthen, daß dieß auf ihre Bitte geschehen ſen, und daß ſie bey diesem Zauſche gewonnen haben móge. In 4. von allen übrigen Patronats- Kirchen die Urkunden vorhanden waren, und selbst der Nahme Wakz für fri- nen andern Ort so leicht, wie für Gratzen, Nowj Hradi, Hrád, Hradée, anwendbar schien: da anch §. Aet meist mit Ragtz oder Rays, Naguz u. f. w. ge- ſchrieben murde: hier aber Ralz vorföint: welches anf cinen andern Ort Seuten mochce ; endlich 6. Heinrich und Viteck in der obigen Urschrift ſagen: in Rakz, quod ad nos ex vero patrimonio pertinebat: wo es doch bekannt seyn konnte, daß Artz uur ein Le- hen sey: weil es in den Schenkungsurännden Ottokars und Margarethens, welche lentere gleichfalls in dem hiesigen Archive im Original vorhanden ist, besrimmi — — Al. heift: Contulimus jure et titulo feudali. — lein nun ſcheinel es über jeden Zweifel erhaben zu ſeyn, daß unter Nakz uur Netz verstanden werden kónne: und zwar a. weil Ottokar und Margareth sagten: Comitiam in Rakz: was von Gratzen nicht urkundlich dargethan werden kaun. b. Weil es in obigen Urkunden ausdrücklich heißt: diö- cesis Pataviensis; wohin doch Grasen nie gehörie, und ein Schreibfehler der Notare in 2 Urkunden erſi erwie= ſen werden müßte.
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67 In nomine sanctae et individuae trinita- tis amen. Otakarus Dei gratia Rex Bohemiae, Dux Austriae, Styriae et Carinthiae, Mar- E 2 chioque c. Weil die veränderte Leseart uicht berechtiget, einen anderen Ort anzunehmen, da jeder Diplomatiker es oft zu erfahren Gelegenheit hat, daß die Alten an einzelne Buchstaben und Laute sich nicht banden. d. Weil Heinrich und Viteck, von Nes zum Theile we= nigstens mit Necht sagen konuten: quod ad nos ex vero patrimonio pertinebat: da Ottofar und Margareth in ihren Schenkungsurkunden sagten: Wocconi et suis post ipsum haeredibus in perpetuum. (Man sehe das náchste Werk des H. Kurz.) e. Weil Gratzen zur Zrit der Aussertigung der obigen Urkunden und auch noch später dem H. Zmilo von Ora- tzen gehörte, wie es eine weiter unten folaende Ur= schrift vom Jahre 1284 erhärtet, wo Zimnilo fagt: D. Heinricus noster Plebanus in Grätzen: und folglich das Patronat von Heinrich und Witeck nicht verſchenft werden konnte. f. Weil es nicht unmóglich ist, daß dem Stifte über Gra zen keine eigene Urkunde ertheilet wurde, ſondern an= fangs bloß eine mündliche und reeſle Schenkung ſkatt fand, und später das angefübrte Driginal -Schreiben des H. Peter Wock in Verbindung mit dem ununter brochenen Beſitze hinreichend war, die Nechte des Stif tes darzuthun.
67 In nomine sanctae et individuae trinita- tis amen. Otakarus Dei gratia Rex Bohemiae, Dux Austriae, Styriae et Carinthiae, Mar- E 2 chioque c. Weil die veränderte Leseart uicht berechtiget, einen anderen Ort anzunehmen, da jeder Diplomatiker es oft zu erfahren Gelegenheit hat, daß die Alten an einzelne Buchstaben und Laute sich nicht banden. d. Weil Heinrich und Viteck, von Nes zum Theile we= nigstens mit Necht sagen konuten: quod ad nos ex vero patrimonio pertinebat: da Ottofar und Margareth in ihren Schenkungsurkunden sagten: Wocconi et suis post ipsum haeredibus in perpetuum. (Man sehe das náchste Werk des H. Kurz.) e. Weil Gratzen zur Zrit der Aussertigung der obigen Urkunden und auch noch später dem H. Zmilo von Ora- tzen gehörte, wie es eine weiter unten folaende Ur= schrift vom Jahre 1284 erhärtet, wo Zimnilo fagt: D. Heinricus noster Plebanus in Grätzen: und folglich das Patronat von Heinrich und Witeck nicht verſchenft werden konnte. f. Weil es nicht unmóglich ist, daß dem Stifte über Gra zen keine eigene Urkunde ertheilet wurde, ſondern an= fangs bloß eine mündliche und reeſle Schenkung ſkatt fand, und später das angefübrte Driginal -Schreiben des H. Peter Wock in Verbindung mit dem ununter brochenen Beſitze hinreichend war, die Nechte des Stif tes darzuthun.
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68 chioque Moraviae, Dominns Carniae, Mar- chiae, Egrae et portus Naonis omnibus in perpetuum. Cum in humanis dispositionibus nihil ad summae soliditatis culmen valeat pervenire, sed semper de gestis hominum quamvis ra- tionabilibus sub serenitatis tempore oblivio- num nebulas et calumniarum timere oppor- teat tempestates: necesse est ea, quae ex principum beneplacito disponuntur, scriptis authenticis commendari, ut ex scripturae testimonio rei gestae adquiratur memoria, et calumniandi materia apud posteros re- scindatur. Eapropter ad notitia omnium volumus pervenire, quod monasterio sito in Altovado Ordinis Cisterciensis, quem ob suae religionis devotionem et rigorem obser- vantiae regularis, in qua fratres ipsius ordi- nis Deo humiliter famulantur, nostrae libe- ralitatis benevolentia et favore tanto amplius prosequimur et fovemus, quanto in eodem hospitalitatis et alia caritatis opera per cre- bram Hier muß ich noch gelegenheitlich bemerken, daß Oesi- reich und dessen Bewohner ihre slaviſchen Benennungen Nakaus, Nakussane, dirsem Nakz zu verdauken haben mögen.
68 chioque Moraviae, Dominns Carniae, Mar- chiae, Egrae et portus Naonis omnibus in perpetuum. Cum in humanis dispositionibus nihil ad summae soliditatis culmen valeat pervenire, sed semper de gestis hominum quamvis ra- tionabilibus sub serenitatis tempore oblivio- num nebulas et calumniarum timere oppor- teat tempestates: necesse est ea, quae ex principum beneplacito disponuntur, scriptis authenticis commendari, ut ex scripturae testimonio rei gestae adquiratur memoria, et calumniandi materia apud posteros re- scindatur. Eapropter ad notitia omnium volumus pervenire, quod monasterio sito in Altovado Ordinis Cisterciensis, quem ob suae religionis devotionem et rigorem obser- vantiae regularis, in qua fratres ipsius ordi- nis Deo humiliter famulantur, nostrae libe- ralitatis benevolentia et favore tanto amplius prosequimur et fovemus, quanto in eodem hospitalitatis et alia caritatis opera per cre- bram Hier muß ich noch gelegenheitlich bemerken, daß Oesi- reich und dessen Bewohner ihre slaviſchen Benennungen Nakaus, Nakussane, dirsem Nakz zu verdauken haben mögen.
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69 bram exercitiorum evidentiam clarius ac uberius elucescunt, posessiones seu villas videlicet Nemtshütz Bilhlava, Chratzan et Tupez, quae olim fuerant Zwatomiri mili- tis, nobisque propter excessus ejusdem enormes jure praevio sunt addictae: nam non solum eisdem ac etiam aliis posessioni- bus culpis suis exigentibus debite est priva- tus. imo propter commissi facinoris quali- tatem?3) nisi nostra praeventus fuisset gratia, mortis subire supplicium debuisset: cum universis attinentiis earumdem contulimus liberaliter et sincere in concambium qua- rumdam villarum, scilicet Ztradanitz, Pla- wen, Maltze et Zaborsi, quas Abbas et conventus dicti monasterii de consensu una- nimi assignarunt libera et spontanea volun- tate. In praedictis etiam bonis, quae mo- nasterio contulimus supradicto, nobis vel haeredibus nostris nullam reservamus peni- tus actionem, absolventes ipsum monaste- rium ab omni impetitione, quae per dictum Zwatemirum vel haeredes suos, aut per quemcumque alium super repetitione beno- rum hujusmodi posset institui in posterum contra ipsum. In cujus rei testimonium et robur 23) weongegeben werden fann.
69 bram exercitiorum evidentiam clarius ac uberius elucescunt, posessiones seu villas videlicet Nemtshütz Bilhlava, Chratzan et Tupez, quae olim fuerant Zwatomiri mili- tis, nobisque propter excessus ejusdem enormes jure praevio sunt addictae: nam non solum eisdem ac etiam aliis posessioni- bus culpis suis exigentibus debite est priva- tus. imo propter commissi facinoris quali- tatem?3) nisi nostra praeventus fuisset gratia, mortis subire supplicium debuisset: cum universis attinentiis earumdem contulimus liberaliter et sincere in concambium qua- rumdam villarum, scilicet Ztradanitz, Pla- wen, Maltze et Zaborsi, quas Abbas et conventus dicti monasterii de consensu una- nimi assignarunt libera et spontanea volun- tate. In praedictis etiam bonis, quae mo- nasterio contulimus supradicto, nobis vel haeredibus nostris nullam reservamus peni- tus actionem, absolventes ipsum monaste- rium ab omni impetitione, quae per dictum Zwatemirum vel haeredes suos, aut per quemcumque alium super repetitione beno- rum hujusmodi posset institui in posterum contra ipsum. In cujus rei testimonium et robur 23) weongegeben werden fann.
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70 robur perpetuae firmitatis praesentes sacpe- dicto monasterio concessimus literas sigillo- rum nostrorum munimine roboratas, testi- bus qui aderant, subnotatis: Andreas Bo- hemiae camerarius. Jesco de Warden- berch. Burchardus, marschalcus Bohe- miae. Theodoricus, subcammerarius. Ba- varus de Ztrakonitz. Sifridus de Baruch. Bohuslaus purchravius de Phrimberch. Al- bertus purchravius in Uren. Werenhardus de Schowenberch. Onso, subpincerna. Chunradus, magister coquinae et alii quam plures fideles nostri. Actum in Misentz an- no Domini millesimo ducentesimo septua- gesimo tertio. 8 Calend. Februarii. Datum ibidem anno et die praedictis, coronationis nostrae anno 11. indictione 1ma.99) Num. 69) Den Ort der Ausfertigung halte ich für Meißen. Das Original ist auf Pergament, ohne Linien, wohl erhalten. Das Sigill ist ein hängendes von weißem Wachs, rund, noch größer als das schon beſchriebene, mit rothen, grünen und gelben Seidenfaden durchzogen. Das Wappen ist einerseits der anf dem Throne sitzende gekrónte König, in der Nechten den Scepter, in der Linken den Reichsapfel haltend. Neben seiner sind 2 kleinere dreyeckigte Schilder, deren rechtes einen ein= fachen Adler, das linke einen gekrönten Lówen mit ge- doppeltem Schweife darstellt. Die áußere Umschrift ist:
70 robur perpetuae firmitatis praesentes sacpe- dicto monasterio concessimus literas sigillo- rum nostrorum munimine roboratas, testi- bus qui aderant, subnotatis: Andreas Bo- hemiae camerarius. Jesco de Warden- berch. Burchardus, marschalcus Bohe- miae. Theodoricus, subcammerarius. Ba- varus de Ztrakonitz. Sifridus de Baruch. Bohuslaus purchravius de Phrimberch. Al- bertus purchravius in Uren. Werenhardus de Schowenberch. Onso, subpincerna. Chunradus, magister coquinae et alii quam plures fideles nostri. Actum in Misentz an- no Domini millesimo ducentesimo septua- gesimo tertio. 8 Calend. Februarii. Datum ibidem anno et die praedictis, coronationis nostrae anno 11. indictione 1ma.99) Num. 69) Den Ort der Ausfertigung halte ich für Meißen. Das Original ist auf Pergament, ohne Linien, wohl erhalten. Das Sigill ist ein hängendes von weißem Wachs, rund, noch größer als das schon beſchriebene, mit rothen, grünen und gelben Seidenfaden durchzogen. Das Wappen ist einerseits der anf dem Throne sitzende gekrónte König, in der Nechten den Scepter, in der Linken den Reichsapfel haltend. Neben seiner sind 2 kleinere dreyeckigte Schilder, deren rechtes einen ein= fachen Adler, das linke einen gekrönten Lówen mit ge- doppeltem Schweife darstellt. Die áußere Umschrift ist:
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71 Num. XI. Derſelbe Vitek von Krumau, welcher bei ber Stiftung 100) auf seinen Antheil an dem gemein- schaftlichen Erbe Verzicht leistete, hatte später die Habe des Stiftes durch die Schenkung einiger Dor= fer neuerdings vermehrt. Evanescere solent more fluentis aquae facta hominum, nisi scripturae testimonio et voce testium fideliter roborentur. Hinc est, quod ego Witigo dictus de Chrumbe- nowe positus in extremis ob remedium ani- mae meae et pracdecessorum meorum dedi et contuli potestativa manu liberali dona- ti- S. Ottakari Dei Gracia Quinti Regis Boemorum, Mar- chionis. Mo. Die inuere : ravie, Ducis Carinthic, Do- mini Egre. Auf der andern Seite ſiszet der geharniſchte Herzog auf einem mit Decken geziertem Rosse, auf Se- nen ſich zwei Adler, ein Eówe und Oeſtreichs Wappen befinden. Ober dem Helme iſt ein Flugel. In det Nechten hált er eine mit dem Lówen gezierie Fahne. Die áußere Umschrift ist: S. Otakari Dei Gracia Ducis Austrie et Stirie, Domini Car. Die innere: niole, Marchie, Portus Naonis. Die Handſchrift mit erhabe= nen Buchstaben: Pax Otakari Quinti Regis Boemorura zit in manibus sancti Wencezlai. 100) Man sehe die Urkunde Num. II.
71 Num. XI. Derſelbe Vitek von Krumau, welcher bei ber Stiftung 100) auf seinen Antheil an dem gemein- schaftlichen Erbe Verzicht leistete, hatte später die Habe des Stiftes durch die Schenkung einiger Dor= fer neuerdings vermehrt. Evanescere solent more fluentis aquae facta hominum, nisi scripturae testimonio et voce testium fideliter roborentur. Hinc est, quod ego Witigo dictus de Chrumbe- nowe positus in extremis ob remedium ani- mae meae et pracdecessorum meorum dedi et contuli potestativa manu liberali dona- ti- S. Ottakari Dei Gracia Quinti Regis Boemorum, Mar- chionis. Mo. Die inuere : ravie, Ducis Carinthic, Do- mini Egre. Auf der andern Seite ſiszet der geharniſchte Herzog auf einem mit Decken geziertem Rosse, auf Se- nen ſich zwei Adler, ein Eówe und Oeſtreichs Wappen befinden. Ober dem Helme iſt ein Flugel. In det Nechten hált er eine mit dem Lówen gezierie Fahne. Die áußere Umschrift ist: S. Otakari Dei Gracia Ducis Austrie et Stirie, Domini Car. Die innere: niole, Marchie, Portus Naonis. Die Handſchrift mit erhabe= nen Buchstaben: Pax Otakari Quinti Regis Boemorura zit in manibus sancti Wencezlai. 100) Man sehe die Urkunde Num. II.
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32 tione ecclesiae sanctae Mariae virginis in Altovado et fratribus ibidem Deo jugiter fa- mulantibus posessiones meas, videlicet vil- lam Gywowitz 101) et aliam Nolomich 102) quae postea dicta est vulgariter ad piscato- res: tertiam quoque villam Xradowi, quae nunc mutato nomine vocatur curia Witigo- nis 103) justo proprietatis titulo liberaliter et perpetuo possidendas. In cujus rei testimo- nium et irrevocabilem memoriam praesen- tes literas exinde conscriptas antedictae de- di ecclesiae et fratribus memoratis, sigilli mei et voce subscriptorum testium fideliter communitas. Sunt autem testes: D. Przi- bislaus, plebanus de Vridberch. D. Chri- stianus plebanus de Sancto Oswaldo- Gre- gorius et alii plures. Datum et actum anno Do- 862) Bielleicht Gyllowits, obſchon dieß syáter wieder zum Stifte kam, weil es verkauft oder vertauſcht worden ſeyn konnte. 302) Eigentlich Na Lomich, an den Brüchen, Steinbrüs chen. Noch itzt ſind mchrere Steinbrüche in der Oegend des Fischerhofes, welcher spáter nach Ankauf der dorti¬ gen 2 Bauerngründe errichtet wurde. 208) Vielleicht das gcgenwartige Wulachen in der Nach. barſchaft des Fiſcherhofes.
32 tione ecclesiae sanctae Mariae virginis in Altovado et fratribus ibidem Deo jugiter fa- mulantibus posessiones meas, videlicet vil- lam Gywowitz 101) et aliam Nolomich 102) quae postea dicta est vulgariter ad piscato- res: tertiam quoque villam Xradowi, quae nunc mutato nomine vocatur curia Witigo- nis 103) justo proprietatis titulo liberaliter et perpetuo possidendas. In cujus rei testimo- nium et irrevocabilem memoriam praesen- tes literas exinde conscriptas antedictae de- di ecclesiae et fratribus memoratis, sigilli mei et voce subscriptorum testium fideliter communitas. Sunt autem testes: D. Przi- bislaus, plebanus de Vridberch. D. Chri- stianus plebanus de Sancto Oswaldo- Gre- gorius et alii plures. Datum et actum anno Do- 862) Bielleicht Gyllowits, obſchon dieß syáter wieder zum Stifte kam, weil es verkauft oder vertauſcht worden ſeyn konnte. 302) Eigentlich Na Lomich, an den Brüchen, Steinbrüs chen. Noch itzt ſind mchrere Steinbrüche in der Oegend des Fischerhofes, welcher spáter nach Ankauf der dorti¬ gen 2 Bauerngründe errichtet wurde. 208) Vielleicht das gcgenwartige Wulachen in der Nach. barſchaft des Fiſcherhofes.
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73 Domini millesimo ducentesimo septuagesimo septimo. 104) Num. XII. Im náchften Jahre hatte Heinrich, der Sohn und Nachfolger Wocks, dem Stifte durch öie solgende Urschrift einige von seinem entfeelten Bruder Vitek geschenkte Dörfer ertheilt, und zugleich alle vor= hergegangenen Schenkungen ſeines verewigten Ba= ters beſtatiget. Hein- 104) Das Original ist auf Pergament, ohne Linien, und wohl erhalten. Es ist das kleinste unter den vorhande nen, da es kaum einige Zolle mist. Das Sigill wurde schon bei No. II. angeführt. Doch ist es hier mit ei nem Büschel von blauem Zwirn an die Urschrift befe- ſtiget. Dieſes, mit dem Ausdrucke: positus in extre- mis: mit dem Umstande, daß unter den wenigen Zeugen sich zwey Geelsorger aus der Nachbarschaft, von Fried- berg und St. Oswald finden: mit der Bemerfung, daß das Pergament aus einem Brevier eutlehuet ſeyn müſfe, weil sich anf der Nickseite desselben rothe Linien und bie Worte : Exaudi : nomen Domini : befinden ; machen es flar, daß dieſe Urſchrift auf dem Sterbebette Biteks ausgefertiget wurde, da auch der Stifter Wock zu ſei= nem Teſtamente nur eine Hanfſchnur nahm. Vitek mag auf ſeiner Burg Wittinghauſen (von Vitecks Haus) itzt auch St. Thomas genanni, verschieden seyn.
73 Domini millesimo ducentesimo septuagesimo septimo. 104) Num. XII. Im náchften Jahre hatte Heinrich, der Sohn und Nachfolger Wocks, dem Stifte durch öie solgende Urschrift einige von seinem entfeelten Bruder Vitek geschenkte Dörfer ertheilt, und zugleich alle vor= hergegangenen Schenkungen ſeines verewigten Ba= ters beſtatiget. Hein- 104) Das Original ist auf Pergament, ohne Linien, und wohl erhalten. Es ist das kleinste unter den vorhande nen, da es kaum einige Zolle mist. Das Sigill wurde schon bei No. II. angeführt. Doch ist es hier mit ei nem Büschel von blauem Zwirn an die Urschrift befe- ſtiget. Dieſes, mit dem Ausdrucke: positus in extre- mis: mit dem Umstande, daß unter den wenigen Zeugen sich zwey Geelsorger aus der Nachbarschaft, von Fried- berg und St. Oswald finden: mit der Bemerfung, daß das Pergament aus einem Brevier eutlehuet ſeyn müſfe, weil sich anf der Nickseite desselben rothe Linien und bie Worte : Exaudi : nomen Domini : befinden ; machen es flar, daß dieſe Urſchrift auf dem Sterbebette Biteks ausgefertiget wurde, da auch der Stifter Wock zu ſei= nem Teſtamente nur eine Hanfſchnur nahm. Vitek mag auf ſeiner Burg Wittinghauſen (von Vitecks Haus) itzt auch St. Thomas genanni, verschieden seyn.
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74 Heinricus de Rosenberch universis Christi fidelibus praesentibus et futuris hanc paginam cognituris notitiam rei gestae. Cau- tum fuit a viris prudentibus et provisum, ut quod ipsi volebant manere stabilius, litera- rum suarum indiciis perhennarent. Sciant igitur praesentes ac posteri, quod frater me- us Wittigo bonae memoriae positus in ex- tremis fideliter mente pertractans, quia quid quid misericorditer pauperibus Christi, ma- xime religiosam vitam ducentibus impendi- tur, auctorem suum adjuvare et optatum ei praemium in die retributionis apportare (sic, supple: valeat) in remedium animae suae nec non progenitorum suorum, pariter et successorum, de bonis sibi a Deo et a pro- genitoribus suis collatis, de bona voluntate mea 1°5) domui sanctae Mariae in Hohen- furt ordinis Cisterciensis quatuor villas sci- licet Pzizaho 106) Sunnberch, Rukendorf et minorem plagam Gerberti 107) liberaliter condonavit 108) cum suis attinentiis, sylvis, vir- 105) Weil Heinrich dex Gubernator domus war. 106) Rach alten Grundbüchern Schönhub. 107) Unterſchlagel, einft auch Teutsch - Schlagel. I05) Dieß ſcheint mündlich geſchehen zu ſeyn, weßhalb dieſe Beſtátigung um so nothwendiger wurde.
74 Heinricus de Rosenberch universis Christi fidelibus praesentibus et futuris hanc paginam cognituris notitiam rei gestae. Cau- tum fuit a viris prudentibus et provisum, ut quod ipsi volebant manere stabilius, litera- rum suarum indiciis perhennarent. Sciant igitur praesentes ac posteri, quod frater me- us Wittigo bonae memoriae positus in ex- tremis fideliter mente pertractans, quia quid quid misericorditer pauperibus Christi, ma- xime religiosam vitam ducentibus impendi- tur, auctorem suum adjuvare et optatum ei praemium in die retributionis apportare (sic, supple: valeat) in remedium animae suae nec non progenitorum suorum, pariter et successorum, de bonis sibi a Deo et a pro- genitoribus suis collatis, de bona voluntate mea 1°5) domui sanctae Mariae in Hohen- furt ordinis Cisterciensis quatuor villas sci- licet Pzizaho 106) Sunnberch, Rukendorf et minorem plagam Gerberti 107) liberaliter condonavit 108) cum suis attinentiis, sylvis, vir- 105) Weil Heinrich dex Gubernator domus war. 106) Rach alten Grundbüchern Schönhub. 107) Unterſchlagel, einft auch Teutsch - Schlagel. I05) Dieß ſcheint mündlich geſchehen zu ſeyn, weßhalb dieſe Beſtátigung um so nothwendiger wurde.
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75 virgultis, pratis, pascuis cultis et incultis, viis et inviis et omnibus attinentiis suis, cum metis ipsarum villarum dudum distinctis pa- riter et expressis. Hanc donationem fratris mei et omnem donationem patris mei D. Wokkonis praedicto coenobio factam et per- petuo possidendam cum omni jure sibi etiam tradito Ego Heinricus de Rosenberch ap- probo et confirmo. Ut autem haec rata per- maneant et nulla queant in posterum calum- nia perturbari, praesentem chartam con- scribi feci et mei sigilli munimine roborari. Hujus rei testes sunt: D. Hablo. Zwate- mirus. Chreno. Wenadab milites. Ulricus frater Wenadae. Otto. Wascho. 109) Nico- laus. Petrus. Psedwor. Schenko. Domi- nicus. Bozlaus. 110) Trojanus. 111) Schazto- laus fratres et alii quam plures fide digni. Actum anno domini millesimo ducentesimo septuagesimo octavo. Indict. 6. Epact. 25. Datum in Pribeitz 112) in die S. Joannis Baptistae. 113) Dieß 209) Eigentlich Wasso, Wasseck, Wenzel. 210 ) Bohuslaus, Gottlob. 211) Man erinnere sich an das Trojanow, Trojenhof, Troidenhof bei Unterhaid. 212) Prżibienicz. Schallers Topographie. 14. Theil. S. 132. 213) Das Original ist auf Pergament, ohne Linien, wohl
75 virgultis, pratis, pascuis cultis et incultis, viis et inviis et omnibus attinentiis suis, cum metis ipsarum villarum dudum distinctis pa- riter et expressis. Hanc donationem fratris mei et omnem donationem patris mei D. Wokkonis praedicto coenobio factam et per- petuo possidendam cum omni jure sibi etiam tradito Ego Heinricus de Rosenberch ap- probo et confirmo. Ut autem haec rata per- maneant et nulla queant in posterum calum- nia perturbari, praesentem chartam con- scribi feci et mei sigilli munimine roborari. Hujus rei testes sunt: D. Hablo. Zwate- mirus. Chreno. Wenadab milites. Ulricus frater Wenadae. Otto. Wascho. 109) Nico- laus. Petrus. Psedwor. Schenko. Domi- nicus. Bozlaus. 110) Trojanus. 111) Schazto- laus fratres et alii quam plures fide digni. Actum anno domini millesimo ducentesimo septuagesimo octavo. Indict. 6. Epact. 25. Datum in Pribeitz 112) in die S. Joannis Baptistae. 113) Dieß 209) Eigentlich Wasso, Wasseck, Wenzel. 210 ) Bohuslaus, Gottlob. 211) Man erinnere sich an das Trojanow, Trojenhof, Troidenhof bei Unterhaid. 212) Prżibienicz. Schallers Topographie. 14. Theil. S. 132. 213) Das Original ist auf Pergament, ohne Linien, wohl
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76 Dieß war das Jahr, wo der König Ottokar im Kriege gegen Rudolph von Habsburg am 26. Au- gust im Gewühle des Kampfes siel. 114) Auch Hein- rich hatte ihn begleitet, wie es die nachfolgende am 13. July ausgefertigle Urschrift bewähret, in wel= cher er dem Stifte für den Fall, daß der Zod ihn ereilen ſollte, den Markt Haid, nun Oberhaid ge- nannt, und das benachbarte Dorf Gerbetſchlag ver= machte, und nach der Art einer letzten Willenser= klarung noch einige andere nothwendige Anordnungen machte. Num. XIII. Ne per oblivionem aut calumniam facta hominum rationabilia et honesta processu temporis dispendium patiantur, provida ma- jorum auctoritas scripturae ac testium de- crevit remedium adhibere. Sciant igitur praesentes ac posteri, quod ego Heinricus de Rosenberch ad expeditionem Austriae pro- erbalien. Hrinrichs und Vitecks Sigill mit der Roſe ift belannt. 114) Balbini historia de ducibus et regibus Bohemiae 1735. pag. 122. Pelzel und mehrere der vater ländiſchen Schrift- ſleller.
76 Dieß war das Jahr, wo der König Ottokar im Kriege gegen Rudolph von Habsburg am 26. Au- gust im Gewühle des Kampfes siel. 114) Auch Hein- rich hatte ihn begleitet, wie es die nachfolgende am 13. July ausgefertigle Urschrift bewähret, in wel= cher er dem Stifte für den Fall, daß der Zod ihn ereilen ſollte, den Markt Haid, nun Oberhaid ge- nannt, und das benachbarte Dorf Gerbetſchlag ver= machte, und nach der Art einer letzten Willenser= klarung noch einige andere nothwendige Anordnungen machte. Num. XIII. Ne per oblivionem aut calumniam facta hominum rationabilia et honesta processu temporis dispendium patiantur, provida ma- jorum auctoritas scripturae ac testium de- crevit remedium adhibere. Sciant igitur praesentes ac posteri, quod ego Heinricus de Rosenberch ad expeditionem Austriae pro- erbalien. Hrinrichs und Vitecks Sigill mit der Roſe ift belannt. 114) Balbini historia de ducibus et regibus Bohemiae 1735. pag. 122. Pelzel und mehrere der vater ländiſchen Schrift- ſleller.
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77 proficiscens mente sedula revolvi, quia varius est eventus belli: nunc hunc nunc vero il- lum consumit gladius : venerabilium fratrum in Hohenfurt orationi me committens, quos pro salute mea me habere congratulor inter- cessores, de bonis mihi a Deo et a proge- nitoribus meis collatis, forum in Merica et villam in Gerbrchtslag cum omnibus atti- nentiis, sylvis, nemoribus, pratis, pas- cuis, agris cultis et incultis, viis et inviis, duas partes decimae praedictarum posessio- num scilicet cum duobus manipulis, in re- medium animae meae nec non progenitorum meorum domui sanctae Mariae in Hohen- vurt tradidi jure perpetuo possidenda, ita tamen, si in ipsa expeditione de medio vi- tae meae fuero evocatus. His autem debitis me fateor obligatum. Primo D. Benatae purchravio 36 marcas, pro quibus sibi vil- lam in Atez 115) obligavi. Iterum Jacobo Lednitio 12 marcas et 20 talenta, pro qui- bus sibi villam, in qua residet, obligavi. Iterum Ulrico de Wischel 116) 7 florenos. Iterum Alwico 117) XXX viginti (sic) ta- lenta, 215 ) Ottes bei Oitau, 116) Wrichſeln. 22 7) Eigentlich Albicko, Alberic.
77 proficiscens mente sedula revolvi, quia varius est eventus belli: nunc hunc nunc vero il- lum consumit gladius : venerabilium fratrum in Hohenfurt orationi me committens, quos pro salute mea me habere congratulor inter- cessores, de bonis mihi a Deo et a proge- nitoribus meis collatis, forum in Merica et villam in Gerbrchtslag cum omnibus atti- nentiis, sylvis, nemoribus, pratis, pas- cuis, agris cultis et incultis, viis et inviis, duas partes decimae praedictarum posessio- num scilicet cum duobus manipulis, in re- medium animae meae nec non progenitorum meorum domui sanctae Mariae in Hohen- vurt tradidi jure perpetuo possidenda, ita tamen, si in ipsa expeditione de medio vi- tae meae fuero evocatus. His autem debitis me fateor obligatum. Primo D. Benatae purchravio 36 marcas, pro quibus sibi vil- lam in Atez 115) obligavi. Iterum Jacobo Lednitio 12 marcas et 20 talenta, pro qui- bus sibi villam, in qua residet, obligavi. Iterum Ulrico de Wischel 116) 7 florenos. Iterum Alwico 117) XXX viginti (sic) ta- lenta, 215 ) Ottes bei Oitau, 116) Wrichſeln. 22 7) Eigentlich Albicko, Alberic.
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78 lenta, pro quibus sibi villam in Schilte ob- ligavi. Iterum Mosio 16 talenta, pro qui- bus sibi villam in Chaltenbrunne obligavi. Iterum Werenhardo Turdlingio 10 marcas et 8 talenta, pro quibus sibi villam in Cyringe obligavi. Iterum Ulrico Ledni. tio 13 talenta. Iterum Ulrico judici se- niori 6 talenta. Iterum coenobio S. Ma- riae V. in Hohenvurt quolibet anno 10 marcas usque ad operis consummationem, et 5 talenta absolute. 118) Ut autem haec rata permaneant, praesentem chartam su- per ea conscriptam sigilli mei jussi muni- mine roborari. Hujus rei testes sunt. D. Benata purchravius. D. Andreas miles. D. Rudgerus de Haichenpach. Actum anno domini millesimo ducentesimo septuagesimo octavo. Indict. 6. Datum in Rosenberch in 119 ) die S. Margarethae virginis. Im 113) Jährlich 10 Mark und 5 Salente. Die erfteren be- dingt, bis zur Vollendung des Baues: die zweyten un= bedingt, und für immer. 122) Das Original ist auf Pergament, ohne Linien, mit vielen Abkürzungen geschrieben, wohl erhalten. Hein richs und Viteks Sigill mit der Rose. Da er aus der Schlacht glücklich zurůckkehrie, so kam diese bedingte Schenkung nicht zu Stande. Oberhaid gehörte nie zum Stifte. Gerbetſchlag aber ward demſelben erſt im Iahre I28I wieder ertheilt.
78 lenta, pro quibus sibi villam in Schilte ob- ligavi. Iterum Mosio 16 talenta, pro qui- bus sibi villam in Chaltenbrunne obligavi. Iterum Werenhardo Turdlingio 10 marcas et 8 talenta, pro quibus sibi villam in Cyringe obligavi. Iterum Ulrico Ledni. tio 13 talenta. Iterum Ulrico judici se- niori 6 talenta. Iterum coenobio S. Ma- riae V. in Hohenvurt quolibet anno 10 marcas usque ad operis consummationem, et 5 talenta absolute. 118) Ut autem haec rata permaneant, praesentem chartam su- per ea conscriptam sigilli mei jussi muni- mine roborari. Hujus rei testes sunt. D. Benata purchravius. D. Andreas miles. D. Rudgerus de Haichenpach. Actum anno domini millesimo ducentesimo septuagesimo octavo. Indict. 6. Datum in Rosenberch in 119 ) die S. Margarethae virginis. Im 113) Jährlich 10 Mark und 5 Salente. Die erfteren be- dingt, bis zur Vollendung des Baues: die zweyten un= bedingt, und für immer. 122) Das Original ist auf Pergament, ohne Linien, mit vielen Abkürzungen geschrieben, wohl erhalten. Hein richs und Viteks Sigill mit der Rose. Da er aus der Schlacht glücklich zurůckkehrie, so kam diese bedingte Schenkung nicht zu Stande. Oberhaid gehörte nie zum Stifte. Gerbetſchlag aber ward demſelben erſt im Iahre I28I wieder ertheilt.
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79 Im nächsten Jahre aber schenkte er dem Stifte das Patronatsrecht über die Pfarrkirche zu Rosen- berg mit der damit verbundenen Filialkirche zu Un= terhaid. Num. XIV. Bonae rei datur consilium, ut praesen- tis vitae conferatur subsidium, ubi aeternae remunerationis praemium exspectatur. Sci- ant igitur praesentes ac posteri, quod Ego Heinricus de Rosenberch praeceptis divinis et salutaribus informatus domui S. Mariae V. in Hohenfurt, quam pater meus piae me- moriae D. Wokko multa benevolentia cepit construere et fundare, ecclesiam in Rosen- berch 120) cum filia in Mericha cum tertia parte 120) Hier sind Balbin L. L. Erect. Vol. 2 B. 1 un5 Schaller Lopogr. 13. Th. S. 157 zu berichtigen, wel- che diese Kirche erst im Jahre 1316 als Pfarrkirche an- führen. Daß ſie friher ſchon eine Pfarrkirche war, be= weiſen der Zehent und die Filial. Wird auch bier der Seelſorgee nur Kaplan genannt, ſo heißt es ja in einer andern im nebnilichen Iahre über die Nosenberger Kir= che allein ausgefertigten Schenkungsurkunde ausdrück. lich: post mortem et obitum D. Jacobi plebani. Auch war es gebräuchlich, die Pfarrer überbaupt Kapläne zu nennen, was ſogar ſelbſt bey einigen Aebten geſchah. Weil diese 2 Kirchen nicht getreunt werden durften, wie es laut der erſteren Urſchrift geſchehen ſollte: ſo war
79 Im nächsten Jahre aber schenkte er dem Stifte das Patronatsrecht über die Pfarrkirche zu Rosen- berg mit der damit verbundenen Filialkirche zu Un= terhaid. Num. XIV. Bonae rei datur consilium, ut praesen- tis vitae conferatur subsidium, ubi aeternae remunerationis praemium exspectatur. Sci- ant igitur praesentes ac posteri, quod Ego Heinricus de Rosenberch praeceptis divinis et salutaribus informatus domui S. Mariae V. in Hohenfurt, quam pater meus piae me- moriae D. Wokko multa benevolentia cepit construere et fundare, ecclesiam in Rosen- berch 120) cum filia in Mericha cum tertia parte 120) Hier sind Balbin L. L. Erect. Vol. 2 B. 1 un5 Schaller Lopogr. 13. Th. S. 157 zu berichtigen, wel- che diese Kirche erst im Jahre 1316 als Pfarrkirche an- führen. Daß ſie friher ſchon eine Pfarrkirche war, be= weiſen der Zehent und die Filial. Wird auch bier der Seelſorgee nur Kaplan genannt, ſo heißt es ja in einer andern im nebnilichen Iahre über die Nosenberger Kir= che allein ausgefertigten Schenkungsurkunde ausdrück. lich: post mortem et obitum D. Jacobi plebani. Auch war es gebräuchlich, die Pfarrer überbaupt Kapläne zu nennen, was ſogar ſelbſt bey einigen Aebten geſchah. Weil diese 2 Kirchen nicht getreunt werden durften, wie es laut der erſteren Urſchrift geſchehen ſollte: ſo war
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S0 parte decimarum et jus patronatus libe vali- ter omni jure tradidi perpetuo possidendam, ita tamen, ut Abbas et conventus Jacobum sacerdotem, nostrum capellanum, diebus vitae suae non privent suo jure. Ut fratres ibidem Domino jugiter servientes et pro sa- lute mea atque progenitorum et successorum meorum fideles ad Dominum intercessores non alicujus necessitatis occasio aut desides faciat, aut robur sanctae conversationis, quod absit, infringat: quia plurimis indigent, qui indigentias plurimorum conantur fideliter relevare. Ut autem haec rata permaneant, et dieſe zweyte Schenkungsurkunde über beyde zugleich un- nachlaßlich. — Ueberbaupt ſcheinet die Noſenberger Kirche eine der álteſten in dieſer Gegend zu ſeyn. Zwar sollte man gemáß einer von deut Prager Bischof Johann Actum et datum Pragae A. D. 1271 13. Cal. Nov. Ind. 14. pontif. nostri anno 14. ansgestellten Bestätignngs. urkunde glanben, daß sie ersi von Hedwig, der Wittwe Wocks, mit Einwilligung ibrer Söhne Heinrich und Vitek gestistet worden sey. AUlein dieß bezichet sich nur auf eine spätere Dotation, weil die Begründung dersel¬ ben genaner bezeichnet worden wäre: so wie selbst das Stift schon Jabrhunderte stand, und noch manche Do- tation erbielt. Wock stiftete ein Kloster, und er sollte in seiner Hrimath feine Kirche gehabt haben? Hátte wohl Johann diesr Stiftung besrätiget? Hobenfurt hatte bei der Stiftung schon eine Pfarrkirche, und Nosenberg, der Wohnſis der Stifter, sollte frine gehabt baben?—?
S0 parte decimarum et jus patronatus libe vali- ter omni jure tradidi perpetuo possidendam, ita tamen, ut Abbas et conventus Jacobum sacerdotem, nostrum capellanum, diebus vitae suae non privent suo jure. Ut fratres ibidem Domino jugiter servientes et pro sa- lute mea atque progenitorum et successorum meorum fideles ad Dominum intercessores non alicujus necessitatis occasio aut desides faciat, aut robur sanctae conversationis, quod absit, infringat: quia plurimis indigent, qui indigentias plurimorum conantur fideliter relevare. Ut autem haec rata permaneant, et dieſe zweyte Schenkungsurkunde über beyde zugleich un- nachlaßlich. — Ueberbaupt ſcheinet die Noſenberger Kirche eine der álteſten in dieſer Gegend zu ſeyn. Zwar sollte man gemáß einer von deut Prager Bischof Johann Actum et datum Pragae A. D. 1271 13. Cal. Nov. Ind. 14. pontif. nostri anno 14. ansgestellten Bestätignngs. urkunde glanben, daß sie ersi von Hedwig, der Wittwe Wocks, mit Einwilligung ibrer Söhne Heinrich und Vitek gestistet worden sey. AUlein dieß bezichet sich nur auf eine spätere Dotation, weil die Begründung dersel¬ ben genaner bezeichnet worden wäre: so wie selbst das Stift schon Jabrhunderte stand, und noch manche Do- tation erbielt. Wock stiftete ein Kloster, und er sollte in seiner Hrimath feine Kirche gehabt haben? Hátte wohl Johann diesr Stiftung besrätiget? Hobenfurt hatte bei der Stiftung schon eine Pfarrkirche, und Nosenberg, der Wohnſis der Stifter, sollte frine gehabt baben?—?
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3R et nulla queant in posterum calumnia per- turbari, praesentem chartam ipsis tradidi sigilli mei munimine roboratam cum testi- bus subnotatis, qui sunt: D. Andreas, miles. Leupoldus. D. Benata, miles. Onscho, 121) ipsius frater. Nicolaus. Ulricus de Wei- schel, (sic) et ejus frater Bseborius, Tro- janus suisque fratribus, et alii quam plures. Actum anno domini millesimo ducentesimo septuagesimo ne no. Ind. 7. Ep. 6. Datum in Rosenberch, 122) Num. XV. Wir sahen zuvor, daß die Gebäude des Stif- tes um dieſe Zeit noch nicht vollendet waren Dieß bewahret auch die folgende Urkunde, in welcher dem Stifte zu dieſem Zwecke einige Dörfer ertheilet, an= dere aber ſur Sounberg eingetauſchet wurden. In 221) Oneſimus. 222) Das Original ist anf Pergament, ohne Linien, ſehe ſchón geſchrieben und wohl erhalten. Heinrichs und Vi= tecks Sigill mit der Rose ist bekannt. Auffallend iff es, daß Heinrich noch immer deſselben ſich bediente, da Vi= teck ſchon lange verblichen war. Allein wir werden nun bald ſein eigenes ſinden.
3R et nulla queant in posterum calumnia per- turbari, praesentem chartam ipsis tradidi sigilli mei munimine roboratam cum testi- bus subnotatis, qui sunt: D. Andreas, miles. Leupoldus. D. Benata, miles. Onscho, 121) ipsius frater. Nicolaus. Ulricus de Wei- schel, (sic) et ejus frater Bseborius, Tro- janus suisque fratribus, et alii quam plures. Actum anno domini millesimo ducentesimo septuagesimo ne no. Ind. 7. Ep. 6. Datum in Rosenberch, 122) Num. XV. Wir sahen zuvor, daß die Gebäude des Stif- tes um dieſe Zeit noch nicht vollendet waren Dieß bewahret auch die folgende Urkunde, in welcher dem Stifte zu dieſem Zwecke einige Dörfer ertheilet, an= dere aber ſur Sounberg eingetauſchet wurden. In 221) Oneſimus. 222) Das Original ist anf Pergament, ohne Linien, ſehe ſchón geſchrieben und wohl erhalten. Heinrichs und Vi= tecks Sigill mit der Rose ist bekannt. Auffallend iff es, daß Heinrich noch immer deſselben ſich bediente, da Vi= teck ſchon lange verblichen war. Allein wir werden nun bald ſein eigenes ſinden.
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82 In nomine sanctae et individuae trinita- tis, patris, et filii, et spiritus S. amen, Cum eorum, quae geruntur in tempore, oblivio solet memoriam resecare, necesse est, ea tam testium quam scripturae muni- mine perhennari. Unde noverint universi Christi fideles praesentes literas visuri vel audituri, quod Ego Heinricus de Rosenberch de consensu et voluntate expressa uxoris meae Elizabeth 123) plurimorumque paren- tum meorum pro remedio, quod D. Wokko piae memoriae pater meus in decessu suo pro suae suorumque parentum salute ani- marum, ecclesiae gloriosae perpetuaeque virginis Dei genitricis Mariae suae funda- tioni, scilicet in Altovado ordinavit, fra- terque meus Wittigo in sua morte confir- mando renovavit remedium, scilicet annu- atim siliginis modiorum quatuor, argenti marcarum decem, venerabili D. Adae Ab- bati totique conventui ad aedificationem dictae ecclesiae de Altovado ordinis Cister- ciensis ob reverentiam sanctae trinitatis et gloriosae Dei genitricis virginis Mariae vil- las 223) de Dobrnſska seu de Pottensteln vel de Zambach, quae fato functa anno 1307 in die S, Vincentii. Bal- binus.
82 In nomine sanctae et individuae trinita- tis, patris, et filii, et spiritus S. amen, Cum eorum, quae geruntur in tempore, oblivio solet memoriam resecare, necesse est, ea tam testium quam scripturae muni- mine perhennari. Unde noverint universi Christi fideles praesentes literas visuri vel audituri, quod Ego Heinricus de Rosenberch de consensu et voluntate expressa uxoris meae Elizabeth 123) plurimorumque paren- tum meorum pro remedio, quod D. Wokko piae memoriae pater meus in decessu suo pro suae suorumque parentum salute ani- marum, ecclesiae gloriosae perpetuaeque virginis Dei genitricis Mariae suae funda- tioni, scilicet in Altovado ordinavit, fra- terque meus Wittigo in sua morte confir- mando renovavit remedium, scilicet annu- atim siliginis modiorum quatuor, argenti marcarum decem, venerabili D. Adae Ab- bati totique conventui ad aedificationem dictae ecclesiae de Altovado ordinis Cister- ciensis ob reverentiam sanctae trinitatis et gloriosae Dei genitricis virginis Mariae vil- las 223) de Dobrnſska seu de Pottensteln vel de Zambach, quae fato functa anno 1307 in die S, Vincentii. Bal- binus.
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las subscriptas pleno jure, omniamque po- sterorum, liberorum, ceterorumque haeredum meorum omni contradictione postposita con- tuli benevole in perpetuum permansuras. Quare praedictus D. Adam Abbas ejusque conventus pro remedio supradicto, omni- busque damnis ex ipsius subtractione re- medii eidem ecclesiae illatis patrem et fra- trem meum piae memoriae, me et meos haeredes per praesentes literas nunc et in posterum sub gratia meae conscientiae libe- ros confirmant et solutos. Hae autem sunt villae : Nebersyhuw et ea, in qua residebat Otthardus 124) item Hodenicz, Uzahratky, Oppach cum omnibus harum quinque villa- rum pertinentiis, scilicet cum terris, pratis, herbis, nemoribus et pascuis in bosco 125) in montibus in plano, in aquis, in viis et semitis, et omnibus aliis libertatibus et emu- nitatibus (sic) suis. Item sylvam, quae sita est inter Nebersyhuw et metas D. Bauwari in suprascriptarum villarum confirmans li- bertate. Item pro quadam villa, quae vo- catur Sonnberch tres villas, videlicet Stoi- § 2 chin- 224) Nach alten Grundbüchern unõ einer ſpäteren Ur= kunde Hochdorf. 125) Buſch, Gebüsch, auch Wald. Kirschins.
las subscriptas pleno jure, omniamque po- sterorum, liberorum, ceterorumque haeredum meorum omni contradictione postposita con- tuli benevole in perpetuum permansuras. Quare praedictus D. Adam Abbas ejusque conventus pro remedio supradicto, omni- busque damnis ex ipsius subtractione re- medii eidem ecclesiae illatis patrem et fra- trem meum piae memoriae, me et meos haeredes per praesentes literas nunc et in posterum sub gratia meae conscientiae libe- ros confirmant et solutos. Hae autem sunt villae : Nebersyhuw et ea, in qua residebat Otthardus 124) item Hodenicz, Uzahratky, Oppach cum omnibus harum quinque villa- rum pertinentiis, scilicet cum terris, pratis, herbis, nemoribus et pascuis in bosco 125) in montibus in plano, in aquis, in viis et semitis, et omnibus aliis libertatibus et emu- nitatibus (sic) suis. Item sylvam, quae sita est inter Nebersyhuw et metas D. Bauwari in suprascriptarum villarum confirmans li- bertate. Item pro quadam villa, quae vo- catur Sonnberch tres villas, videlicet Stoi- § 2 chin- 224) Nach alten Grundbüchern unõ einer ſpäteren Ur= kunde Hochdorf. 125) Buſch, Gebüsch, auch Wald. Kirschins.
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84 chingen 12c) et ipsam in qua residebat Braz- laus et tertiam plagam D. Gerberti bonae memoriae, quam extirpavit Jur 127) eisdem praedicta confirmans libertate libere contuli et benigne. In cujus rei memoriam prae sentes literas mei munimine sigilli dedi ro- boratas. Hujus facti sunt testes. D. Wern hardus de Schaumberch, filii ejus Henricus et Wernhardus, et frater ejus Henricus. D. Hoyerius de Lomnitz, et filius ejus Zmilo. Wocco de Wittingenaw. Henricus et Woc- co de Krumau. Ulricus et Otto, fratres de nova domo. Henricus de Höritz. Zmilo de Zmilenberch. Wernhardus. Pibro. D. Jacobus, plebanus in Rosenberch. D. Ul- ricus, plebanus in Predol. D. Theodoricus. plebanus in Rosenthal. D. Chreno, pur- chravius in Prebenitz. D. Benata purchra- vius de Rosenberch D. Andreas. D. Bla- sius, milites mei. Leupoldus camerarius. Trojanus, procurator et fratres sui Tzasto- laus et Bozlaus. Allvich et frater suus Leu- toldus de Unichenhain (sic) Ulricus de Weich- selen et frater suus Psedborius. Watzlaus, filius D. Benatae. Tchenko et filius ejus Dour- 326) Stocken. 227) Schlagl am Noßberge.
84 chingen 12c) et ipsam in qua residebat Braz- laus et tertiam plagam D. Gerberti bonae memoriae, quam extirpavit Jur 127) eisdem praedicta confirmans libertate libere contuli et benigne. In cujus rei memoriam prae sentes literas mei munimine sigilli dedi ro- boratas. Hujus facti sunt testes. D. Wern hardus de Schaumberch, filii ejus Henricus et Wernhardus, et frater ejus Henricus. D. Hoyerius de Lomnitz, et filius ejus Zmilo. Wocco de Wittingenaw. Henricus et Woc- co de Krumau. Ulricus et Otto, fratres de nova domo. Henricus de Höritz. Zmilo de Zmilenberch. Wernhardus. Pibro. D. Jacobus, plebanus in Rosenberch. D. Ul- ricus, plebanus in Predol. D. Theodoricus. plebanus in Rosenthal. D. Chreno, pur- chravius in Prebenitz. D. Benata purchra- vius de Rosenberch D. Andreas. D. Bla- sius, milites mei. Leupoldus camerarius. Trojanus, procurator et fratres sui Tzasto- laus et Bozlaus. Allvich et frater suus Leu- toldus de Unichenhain (sic) Ulricus de Weich- selen et frater suus Psedborius. Watzlaus, filius D. Benatae. Tchenko et filius ejus Dour- 326) Stocken. 227) Schlagl am Noßberge.
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85 Doursat, et fratres ejus Radozt 123) et Do- minicus. Ulricus de Eichhorns et frater suus Jan. Bodolfus de Gusen et filius ejus Ulricus. Jacobus Ladenicer et frater ejus Ulricus. Chreno, filius D. Chrenonis. Qual 129) et frater suus Eberhardus, filii Odoleni 130) Syboto 131) judex, et ceteri quam plures. Datum et actum apud Rosen- berch anno domini Millesimo ducentesimo octogesimo primo, insequenti die B. Mar- tini Episcopi 132) Num, AVI. Nebſt den Herren von Roſenberg bewährten auch 3 Brüder der Prüeschenken sich als Wohlthäter des Stiftes, indem sie demselben ein Stück Landes im Einsiedl bei Unterhaid abtraten. Quo- 226) Hilarius, oder Gaudentius, wie der Bruder des h. Adalbert hieß. 229) Eigentlich Chwal. Heuerius. 280) Aquilinus. 231) Sebaldus. 282) Das Original iſt anf Pergament, ohne Liuien, ſchön geſchrieben und wohl erhalten. Heinrichs und Bitecks Sigill mit der Rose.
85 Doursat, et fratres ejus Radozt 123) et Do- minicus. Ulricus de Eichhorns et frater suus Jan. Bodolfus de Gusen et filius ejus Ulricus. Jacobus Ladenicer et frater ejus Ulricus. Chreno, filius D. Chrenonis. Qual 129) et frater suus Eberhardus, filii Odoleni 130) Syboto 131) judex, et ceteri quam plures. Datum et actum apud Rosen- berch anno domini Millesimo ducentesimo octogesimo primo, insequenti die B. Mar- tini Episcopi 132) Num, AVI. Nebſt den Herren von Roſenberg bewährten auch 3 Brüder der Prüeschenken sich als Wohlthäter des Stiftes, indem sie demselben ein Stück Landes im Einsiedl bei Unterhaid abtraten. Quo- 226) Hilarius, oder Gaudentius, wie der Bruder des h. Adalbert hieß. 229) Eigentlich Chwal. Heuerius. 280) Aquilinus. 231) Sebaldus. 282) Das Original iſt anf Pergament, ohne Liuien, ſchön geſchrieben und wohl erhalten. Heinrichs und Bitecks Sigill mit der Rose.
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36 Quoniam deprecatio justi assidua et de- votio multum valent, felixque memoria summum bonum. (sic) Nos igitur Leutoldus, Ulricus et Reugerns 133) fratres dicti de Pru- eschnichen venerabilis Abbatis nec non to- tius conventus Altovadensis ecclesiae ordi- nis Cisterciensis sanctae devotioni involvi cupientes, felicique memoriae nos humiliter committentes, notum esse volumus univer- sis, quibus exhibitum fuerit praesens scrip- tum, quod eidem ecclesiae praedictae in Altovado mansum situm in Neuzadling cum omnibus suis redditibus et usibus praetaxa- tis, solventibus annuatim videlicet 6 metre- tis siliginis, uno modio avenae, 6 solidis denariorum Vienensium sive porco, talento etiam pro Steura, nec non aliis minutis ser- vitiis a nobis ibidem super altare gloriosis- simae virginis Mariae juste et rationabiliter delegatum concedimus et donamus perpetuo possidendum. Ut autem haec donatio per- maneat inconvulsa et rata omnimodis (sic) teneatur, praesentes sibi literas cum ap- pensione nostri sigilli dedimus et munimine roboratas. Testibus etiam subnotatis. D. Wernhardo de Schaumberch seniore, nec non 288) Hohenecks Genealogie. 1747. 3 Th. S. 420.
36 Quoniam deprecatio justi assidua et de- votio multum valent, felixque memoria summum bonum. (sic) Nos igitur Leutoldus, Ulricus et Reugerns 133) fratres dicti de Pru- eschnichen venerabilis Abbatis nec non to- tius conventus Altovadensis ecclesiae ordi- nis Cisterciensis sanctae devotioni involvi cupientes, felicique memoriae nos humiliter committentes, notum esse volumus univer- sis, quibus exhibitum fuerit praesens scrip- tum, quod eidem ecclesiae praedictae in Altovado mansum situm in Neuzadling cum omnibus suis redditibus et usibus praetaxa- tis, solventibus annuatim videlicet 6 metre- tis siliginis, uno modio avenae, 6 solidis denariorum Vienensium sive porco, talento etiam pro Steura, nec non aliis minutis ser- vitiis a nobis ibidem super altare gloriosis- simae virginis Mariae juste et rationabiliter delegatum concedimus et donamus perpetuo possidendum. Ut autem haec donatio per- maneat inconvulsa et rata omnimodis (sic) teneatur, praesentes sibi literas cum ap- pensione nostri sigilli dedimus et munimine roboratas. Testibus etiam subnotatis. D. Wernhardo de Schaumberch seniore, nec non 288) Hohenecks Genealogie. 1747. 3 Th. S. 420.
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87 non fratre ejus D. Henrico, filiisque eorum, Henrico seniore, et Wernhardo juniore. D. Hanrico de Rosenberch. D. Joanne ve- nerabili plebano in Netolitz. 134) D. Urso, capellano, nec non Rudolpho, notario Pru- eschinchorum et aliis quam pluribus fide dignis. Datum anno Domini millesimo du- centesimo octogesimo secundo in Protivins in die S. Aegydii Confessoris. 135) Flum. AVII. Auch Zmilo von Gratzen that ein gleiches, in- dem er dem Stifte das Necht einräumte, seine Be= dürf 234) Balbin L. L. Erect. Vol. 2. K. 1. mib Schalled Topogr. 3. Zh. G. 112 setzten fie erst im Jahre 1377 als Pfarrkirche an. 225) Das Original ist auf Pergament, ohne Linien unb ſchlecht geſchrieben, aber wohl erhalten. Das Sigill ist ein hangendes von weißem Wachs, rund, mit Perga= mentſtreifchen durchzogen. Einerſeits befinden ſich zwey stehende Flügel, welche unten durch einen ecligten Bor- ſprung verbunden find. Die Umſchrift ist: S. Ulriei Prueschinghi. Auf der anderen Seite ist ein dreyeckig= tes in der Mitte durchgeſchnittenes leeres Schild. Die Umschrift ift: S. Leutoldi Prucsching.
87 non fratre ejus D. Henrico, filiisque eorum, Henrico seniore, et Wernhardo juniore. D. Hanrico de Rosenberch. D. Joanne ve- nerabili plebano in Netolitz. 134) D. Urso, capellano, nec non Rudolpho, notario Pru- eschinchorum et aliis quam pluribus fide dignis. Datum anno Domini millesimo du- centesimo octogesimo secundo in Protivins in die S. Aegydii Confessoris. 135) Flum. AVII. Auch Zmilo von Gratzen that ein gleiches, in- dem er dem Stifte das Necht einräumte, seine Be= dürf 234) Balbin L. L. Erect. Vol. 2. K. 1. mib Schalled Topogr. 3. Zh. G. 112 setzten fie erst im Jahre 1377 als Pfarrkirche an. 225) Das Original ist auf Pergament, ohne Linien unb ſchlecht geſchrieben, aber wohl erhalten. Das Sigill ist ein hangendes von weißem Wachs, rund, mit Perga= mentſtreifchen durchzogen. Einerſeits befinden ſich zwey stehende Flügel, welche unten durch einen ecligten Bor- ſprung verbunden find. Die Umſchrift ist: S. Ulriei Prueschinghi. Auf der anderen Seite ist ein dreyeckig= tes in der Mitte durchgeſchnittenes leeres Schild. Die Umschrift ift: S. Leutoldi Prucsching.
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88 dürfnisse aller Art mnautfrey burch) diese Stadt und ihren Bezirk führen zu dürfen. Legum statuta volunt, ut omne, quod agatur in solidum per mortales, testibus ido- neis atque fide dignis, literarumque apici- bus debeat lucidius perennari. Nos igitur Zmilo 136) de Gretzen, purchravius in Po- debrad scire volumus universos praesentes literas inspecturos, quod ex dilectione, qua amplectimur fratres religiosos conventus in Altovado, porro divinae remunerationis praecipua ratione, ipsis in omnibus trans- ducendis suis, quibus ad eorum claustrum potiri videantur, per civitatem nostram Gretzen 137) largam facimus gratiam ex pu- ra voluntate, sive in vino, sive in annona, vel in piscibus, aut aliis ductilibus quibus- cumque, ut eadem transducant per dictam nostram civitatem Gretzen et citra per nos- tros districtus absque teloneo sive muta 138) libere, absque exactione pecuniae aliqualis a nobis vel a nostris successivis haeredibus in =86) Samuel. 287) Go iſt es diplomatiſch erwieſen, daß Gratzen im Iahre I284 ſchon eine Stadt war. 288) Mauth, Zoll.
88 dürfnisse aller Art mnautfrey burch) diese Stadt und ihren Bezirk führen zu dürfen. Legum statuta volunt, ut omne, quod agatur in solidum per mortales, testibus ido- neis atque fide dignis, literarumque apici- bus debeat lucidius perennari. Nos igitur Zmilo 136) de Gretzen, purchravius in Po- debrad scire volumus universos praesentes literas inspecturos, quod ex dilectione, qua amplectimur fratres religiosos conventus in Altovado, porro divinae remunerationis praecipua ratione, ipsis in omnibus trans- ducendis suis, quibus ad eorum claustrum potiri videantur, per civitatem nostram Gretzen 137) largam facimus gratiam ex pu- ra voluntate, sive in vino, sive in annona, vel in piscibus, aut aliis ductilibus quibus- cumque, ut eadem transducant per dictam nostram civitatem Gretzen et citra per nos- tros districtus absque teloneo sive muta 138) libere, absque exactione pecuniae aliqualis a nobis vel a nostris successivis haeredibus in =86) Samuel. 287) Go iſt es diplomatiſch erwieſen, daß Gratzen im Iahre I284 ſchon eine Stadt war. 288) Mauth, Zoll.
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89 in perpetuum sub tranquillo. Ut autem huic ratihabitioni nullum dubietatis scrupulum (sic) valeat suboriri in posterum; sive tem- pore successivo: praesentes ipsis conscribi fecimus in evidens testimonium et cautelam sigilli nostri charactere consignatas, testi- bus subnotatis, qui aderant. Ambo nostri patrui videlicet D. Heinricus de Rosenberch. D. Wocho de Witigenow. Noster consan- guineus D. Wocho de Lobenstayn. D. Al- bertus de Strobnitz. D. Bertholdus, hono- rabilis decanus de eodem Strobnitz. D. Henricus noster plebanus in Gretzen 139) D. Petrus, noster miles in Petrinsdorf 140) Paulus noster procurator et alii quam plu- res. Acta sunt haec anno domini millesimo ducentesimo octogesimo quarto calendis De- cembris. 141) Num. 132) Balbin L. L. Erect. Vol. 9. M. 7. und Schaller Topogr. 13. Th. setzen die Kirche von Strobnitz auf das Jahr 141I, jene zu Graßzen I384 als Pfarrkirchen an, wo alſo bey der ersteren sich ein Unterſchied von I27: bey der zweyten von I00 Iahren ergibt : wolches um ſo auf= fallender ist, da bey der ersteren laut dieſer Urkunde ſchon im Jahre I284 ein Dechant vorkommt. 240) Vielleicht in dem sogenannten Peterſinhof bei Gratzen. 21) Das Driginal ist auf Pergament, ohue Linien, wohl
89 in perpetuum sub tranquillo. Ut autem huic ratihabitioni nullum dubietatis scrupulum (sic) valeat suboriri in posterum; sive tem- pore successivo: praesentes ipsis conscribi fecimus in evidens testimonium et cautelam sigilli nostri charactere consignatas, testi- bus subnotatis, qui aderant. Ambo nostri patrui videlicet D. Heinricus de Rosenberch. D. Wocho de Witigenow. Noster consan- guineus D. Wocho de Lobenstayn. D. Al- bertus de Strobnitz. D. Bertholdus, hono- rabilis decanus de eodem Strobnitz. D. Henricus noster plebanus in Gretzen 139) D. Petrus, noster miles in Petrinsdorf 140) Paulus noster procurator et alii quam plu- res. Acta sunt haec anno domini millesimo ducentesimo octogesimo quarto calendis De- cembris. 141) Num. 132) Balbin L. L. Erect. Vol. 9. M. 7. und Schaller Topogr. 13. Th. setzen die Kirche von Strobnitz auf das Jahr 141I, jene zu Graßzen I384 als Pfarrkirchen an, wo alſo bey der ersteren sich ein Unterſchied von I27: bey der zweyten von I00 Iahren ergibt : wolches um ſo auf= fallender ist, da bey der ersteren laut dieſer Urkunde ſchon im Jahre I284 ein Dechant vorkommt. 240) Vielleicht in dem sogenannten Peterſinhof bei Gratzen. 21) Das Driginal ist auf Pergament, ohue Linien, wohl
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90 XVIII. Drei Jahre später er heilten Heinrich von Ro- ſenberg in Berbindung mit Albert von Payreſchau, auch von Strobnitz genannt, mit Einwilligung ihrer Gattinnen Elisabeth und Petronilla dem Stifte das Patronalsrecht ūber die Kirche von Strobnitz. Tranquillitati domus Dei studiose con- sulitur et prudenter, dum id, quod in ejus commodum geritur et honorem, instrumen- tali fide per scripturam transmittatur notitiae posterorum. Eapropter nos Heinricus de Rosenberch et Albertus de Borschowe no- tum fieri cupimus universis tenorem prae- sentium audituris, praesentibus pariter et futuris, quod praehabita deliberatione et maturo adhibito consilio, pari voto et una- nimi consensu, cum bona et perfecta volun- tate uxorum nostrarum et cohaeredum no- stro- erhalten. Das Sigill ist ein hangendes, rund, von weißem Wachs. In der Mitte hat es einen dreyeckigten Schild mit der bekannten Nose. Die Umschrift ist: S. Zmilonis de Gretzen. — Es darf niemanden beirren, daß Zmilo den Heinrich patruum neunt, da doch dieſer nach Balbin nur einen Bruder hatte, der ohne Nach= kommen starb. Dieß deutet nur auf eine nahe Verwandt ſchaft im allgemeinen ; um ſo mehr, da er ihn in einer später folgenden Urschrift uur cognatum neunt.
90 XVIII. Drei Jahre später er heilten Heinrich von Ro- ſenberg in Berbindung mit Albert von Payreſchau, auch von Strobnitz genannt, mit Einwilligung ihrer Gattinnen Elisabeth und Petronilla dem Stifte das Patronalsrecht ūber die Kirche von Strobnitz. Tranquillitati domus Dei studiose con- sulitur et prudenter, dum id, quod in ejus commodum geritur et honorem, instrumen- tali fide per scripturam transmittatur notitiae posterorum. Eapropter nos Heinricus de Rosenberch et Albertus de Borschowe no- tum fieri cupimus universis tenorem prae- sentium audituris, praesentibus pariter et futuris, quod praehabita deliberatione et maturo adhibito consilio, pari voto et una- nimi consensu, cum bona et perfecta volun- tate uxorum nostrarum et cohaeredum no- stro- erhalten. Das Sigill ist ein hangendes, rund, von weißem Wachs. In der Mitte hat es einen dreyeckigten Schild mit der bekannten Nose. Die Umschrift ist: S. Zmilonis de Gretzen. — Es darf niemanden beirren, daß Zmilo den Heinrich patruum neunt, da doch dieſer nach Balbin nur einen Bruder hatte, der ohne Nach= kommen starb. Dieß deutet nur auf eine nahe Verwandt ſchaft im allgemeinen ; um ſo mehr, da er ihn in einer später folgenden Urschrift uur cognatum neunt.
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91 strorum, jus patronatus ecclesiae in Strob- nitz, quod ex justo patrimonio et haeredi- taria successione ad nos pertinere dignosce- batur, cum omnibus dotibus, decimis et aliis pertinentiis suis quaesitis et inquirendis, pleno jure, quemadmodum progenitores nostri per multa temporum curricula posse- derunt, dedimns et contulimus coadunatis et potestativis manibus liberali donatione ecclesiae S. M. V. in alto vado, et fratribus ibidem Deo jugiter famulantibus, justo pro- prietatis titulo quiete et liberaliter in perpe- tuum possidendum, ut ex tali ac tanto elee. mosynarum beneficio, dum dictis fratribus de bonis a Deo nobis collatis providemus, ipsi divino cultui liberius mancipati pro sa- lute vivorum et mortuorum ferventius et sa- lubrius valeant in conspectu Domini mini- strare. Ne igitur tam solemnis et liberalis donatio aliqua haeredum vel amicorum no- strorum valeat perturbari calumnia: prae- sentes literas super eo conscriptas dicto de- dimus monasterio in Altovado et fratribus memoratis, sigillorum nostrorum et voce subscriptorum testium munimine roboratas. Sunt autem hujus rei testes : D. Bertholdus, decanus de Strobnitz: D. Chunradus, ple- banus in Ragtz: D. Jacobus, plebanus in Rosenberch. Andreas de Hossitz. Rudge- rus
91 strorum, jus patronatus ecclesiae in Strob- nitz, quod ex justo patrimonio et haeredi- taria successione ad nos pertinere dignosce- batur, cum omnibus dotibus, decimis et aliis pertinentiis suis quaesitis et inquirendis, pleno jure, quemadmodum progenitores nostri per multa temporum curricula posse- derunt, dedimns et contulimus coadunatis et potestativis manibus liberali donatione ecclesiae S. M. V. in alto vado, et fratribus ibidem Deo jugiter famulantibus, justo pro- prietatis titulo quiete et liberaliter in perpe- tuum possidendum, ut ex tali ac tanto elee. mosynarum beneficio, dum dictis fratribus de bonis a Deo nobis collatis providemus, ipsi divino cultui liberius mancipati pro sa- lute vivorum et mortuorum ferventius et sa- lubrius valeant in conspectu Domini mini- strare. Ne igitur tam solemnis et liberalis donatio aliqua haeredum vel amicorum no- strorum valeat perturbari calumnia: prae- sentes literas super eo conscriptas dicto de- dimus monasterio in Altovado et fratribus memoratis, sigillorum nostrorum et voce subscriptorum testium munimine roboratas. Sunt autem hujus rei testes : D. Bertholdus, decanus de Strobnitz: D. Chunradus, ple- banus in Ragtz: D. Jacobus, plebanus in Rosenberch. Andreas de Hossitz. Rudge- rus
Strana 92
92 rus de Haichenpach. Henricus de Alten- burch. Cunasch 142) de Strizendorf Ne- damir de Bschizavitz. Ulricus et Bsedbo- rius fratres dicti de Weichseln. Schenko et filius ejus Doursad de Metlitz. Wazlaus filius Benatae et alii plures. Datum et ac- tum in Altovado anno Domini Millesimo du- centesimo octogesimo septimo in festo Apo- storum Petri et Pauli. 143) Dieſe Schenkung wurde zugleich mit jener der Kirche von Roſenberg durch eine von dem Prager Biſchof Tobias 144) Datum Pragae A. D. 1290. 13. Cal. Aprilis, pontificatus vero nostri an- no 12. Indict. 3 gegebene Urkunde bestätiget, in wel= 142) Kourad. 323) Das Driginal ist auf Pergament, ohne Linien, mit vielen Abtürzungen geſchrieben und wohl erhalten. Rechts ist ein kleineres, rundes, hängendes Sigill von weißem Wachs. Es enthält einen dreyeckigten Schild iuit einem geflügelten Ofeile. Die Umschrift ist: S. Al- berti de Strobnitz. Links ist ein größeres, rundes, ebenfalls hängendes von weißem Wachs. Es enthált einen geharniſchten Ritter auf dem mit Decken gezierten Oferde. In der Nechten hält er ein Schwert, in der linken einru Schild mit der bekaunten Nose. Nebeit seinem Haupie sind 2 Gonnen. Die Umschrift ist: S. Heinrici Domini de Rosenberch. 144) Hammerſchmids Prodromus a. a. O.
92 rus de Haichenpach. Henricus de Alten- burch. Cunasch 142) de Strizendorf Ne- damir de Bschizavitz. Ulricus et Bsedbo- rius fratres dicti de Weichseln. Schenko et filius ejus Doursad de Metlitz. Wazlaus filius Benatae et alii plures. Datum et ac- tum in Altovado anno Domini Millesimo du- centesimo octogesimo septimo in festo Apo- storum Petri et Pauli. 143) Dieſe Schenkung wurde zugleich mit jener der Kirche von Roſenberg durch eine von dem Prager Biſchof Tobias 144) Datum Pragae A. D. 1290. 13. Cal. Aprilis, pontificatus vero nostri an- no 12. Indict. 3 gegebene Urkunde bestätiget, in wel= 142) Kourad. 323) Das Driginal ist auf Pergament, ohne Linien, mit vielen Abtürzungen geſchrieben und wohl erhalten. Rechts ist ein kleineres, rundes, hängendes Sigill von weißem Wachs. Es enthält einen dreyeckigten Schild iuit einem geflügelten Ofeile. Die Umschrift ist: S. Al- berti de Strobnitz. Links ist ein größeres, rundes, ebenfalls hängendes von weißem Wachs. Es enthált einen geharniſchten Ritter auf dem mit Decken gezierten Oferde. In der Nechten hält er ein Schwert, in der linken einru Schild mit der bekaunten Nose. Nebeit seinem Haupie sind 2 Gonnen. Die Umschrift ist: S. Heinrici Domini de Rosenberch. 144) Hammerſchmids Prodromus a. a. O.
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93 weſcher sonſk nichts vom Belange vorkömmt, als daß der Abt, zu deſſen Gunſken dieſe Schenkungen ge= macht wurden, Otto genannt wird, da doch Adam es wor, der aber zur Zeit dieser Beſlätigung nicht mehr lebte, weßhalb der Rahme ſeines Nachfolgers Otto des zweiten angeſuhret wurde. Num. XIX. Eben dieser Albert hatte auch seine Besihzungen zu Payreschau dem Stifte verschafft, und ſich uur den lebenslanglichen Genuß derselben vorbehalten; wie es im Mangel einer eigentlichen Schenkungsakie folgende Bestätigung des Königes Wenzel bewähret, welche eine mündliche Berhandlung zum Grunde legt. Nos Wenzeslaus, Dei gratia rex Boemiae et Marchio Moraviae ad uni- versorum perpetuam pervenire cupimus notitiam, quod libenter assensum re- gium ad illa porrigimus, quae tam ad lau- dem superni regis suaeque matris Mariae gloriosae virginis fiunt, quam etiam ad il- lorum sustentationem, qui momentaneis hu- jus mundi spretis, secularibus illecebris re- nunciantes, sub jugo Dei vitam monasticam ele-
93 weſcher sonſk nichts vom Belange vorkömmt, als daß der Abt, zu deſſen Gunſken dieſe Schenkungen ge= macht wurden, Otto genannt wird, da doch Adam es wor, der aber zur Zeit dieser Beſlätigung nicht mehr lebte, weßhalb der Rahme ſeines Nachfolgers Otto des zweiten angeſuhret wurde. Num. XIX. Eben dieser Albert hatte auch seine Besihzungen zu Payreschau dem Stifte verschafft, und ſich uur den lebenslanglichen Genuß derselben vorbehalten; wie es im Mangel einer eigentlichen Schenkungsakie folgende Bestätigung des Königes Wenzel bewähret, welche eine mündliche Berhandlung zum Grunde legt. Nos Wenzeslaus, Dei gratia rex Boemiae et Marchio Moraviae ad uni- versorum perpetuam pervenire cupimus notitiam, quod libenter assensum re- gium ad illa porrigimus, quae tam ad lau- dem superni regis suaeque matris Mariae gloriosae virginis fiunt, quam etiam ad il- lorum sustentationem, qui momentaneis hu- jus mundi spretis, secularibus illecebris re- nunciantes, sub jugo Dei vitam monasticam ele-
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94 elegerunt. Accedente itaque ad nostram praesentiam Alberto de Strubnitz cum vene- rabili Ottone, Abbate de Altovado, quod vulgariter Hovurt nuncupatur, et a nobis humiliter exposcente, ut, cum bona sua in Borsow, quae asserit ad eum haereditarie pertinere, cum omnibus pertinentiis et juri- bus eorundem, agris, sylvís, campis, pra- tis, pascuis, piscationibus, aquis et aqua- rum decursibus, venationibus, montibus et vallibus, et ecclesia una 145) in ipsis bonis locata cum jure patronatus ejusdem et aliis quibuslibet ad ipsa bona spectantibus mo- nasterio in Altovado, fratrum ordinis Cis- terciensis titulo testamenti et nomine dona- tionis ad honorem B. V. M. et pro remedio animae suae legaverit, donaverit, atque de- derit perpetuo ab ipso monasterio et ejusdem monasterii fratribus possidenda: eorundem bo- 248) Welche Balbin L. L. Erect. Vol. 9. L. 9. und Schals ler Topogr. 13. Th. S. 170 erst im Jahre 1384 folglich um 94 Jahre spáter als Pfarrkirche angeben. Anch ir ret Schaller, wenn er ſagt, daß Payreſchau im Iahre 1576 dem H. Konrad Pernklo von Schenreut und Par= žiw gehörte, weil sich in dem Stiftsarchive keine Spur findet, daß es ſeit dem Jahre 1290 vom Stifte getreunt, und ſpáter wieder mit demſelben verbunden worden ſey. zu welchem es noch gegenwartig gehoret.
94 elegerunt. Accedente itaque ad nostram praesentiam Alberto de Strubnitz cum vene- rabili Ottone, Abbate de Altovado, quod vulgariter Hovurt nuncupatur, et a nobis humiliter exposcente, ut, cum bona sua in Borsow, quae asserit ad eum haereditarie pertinere, cum omnibus pertinentiis et juri- bus eorundem, agris, sylvís, campis, pra- tis, pascuis, piscationibus, aquis et aqua- rum decursibus, venationibus, montibus et vallibus, et ecclesia una 145) in ipsis bonis locata cum jure patronatus ejusdem et aliis quibuslibet ad ipsa bona spectantibus mo- nasterio in Altovado, fratrum ordinis Cis- terciensis titulo testamenti et nomine dona- tionis ad honorem B. V. M. et pro remedio animae suae legaverit, donaverit, atque de- derit perpetuo ab ipso monasterio et ejusdem monasterii fratribus possidenda: eorundem bo- 248) Welche Balbin L. L. Erect. Vol. 9. L. 9. und Schals ler Topogr. 13. Th. S. 170 erst im Jahre 1384 folglich um 94 Jahre spáter als Pfarrkirche angeben. Anch ir ret Schaller, wenn er ſagt, daß Payreſchau im Iahre 1576 dem H. Konrad Pernklo von Schenreut und Par= žiw gehörte, weil sich in dem Stiftsarchive keine Spur findet, daß es ſeit dem Jahre 1290 vom Stifte getreunt, und ſpáter wieder mit demſelben verbunden worden ſey. zu welchem es noch gegenwartig gehoret.
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95 bonorum usum fructum sibi taniummodo per vitae suae tempora reservando: nostrum assensum et consensum de benignitate re- gali ad eandem legationem et donationem apponere dignaremur. Nos, qui respectu cölestis praemii ad hujusmodi petitiones fa- cilius inclinamur, ad praefatam legationem et donationem nostrum ex certa nostra sci- entia consensum porrigimus et assensum, ip- sam de plenitudine potestatis nostrae perpe- tuo confirmantes: inhibentes quoque, ut nullus dictos monasterium et fratres in prae- libatis bonis impedire vel molestare contra justitiam audeat vel praesumat. In cujus rei testimonium et robur perpetuo valiturum praesens instrumentum nostri consensus et confirmationis fieri et nostrorum sigillorum munimine jussimus roborari. Datum Pragae per manus magistri Petri, regni nostri pro- tonotarii anno Domini Millesimo ducentesimo nonagesimo 10 Cal. April. Indict. 3.146) Num. 746) Das Driginal iſt auf Pergament, ohne Linien, ſebe ſchön geschriehen und wobl erhalten. Das hangende große, dovpelte Wachsſigill ist mittelst eines Buſchels rother und grüner Seidenfáden an demselben befeſriget. Einerseits siset der gekrönte Kónig auf drin Throne. Mit der Nechten hält er ein Schwert: mit der Linken
95 bonorum usum fructum sibi taniummodo per vitae suae tempora reservando: nostrum assensum et consensum de benignitate re- gali ad eandem legationem et donationem apponere dignaremur. Nos, qui respectu cölestis praemii ad hujusmodi petitiones fa- cilius inclinamur, ad praefatam legationem et donationem nostrum ex certa nostra sci- entia consensum porrigimus et assensum, ip- sam de plenitudine potestatis nostrae perpe- tuo confirmantes: inhibentes quoque, ut nullus dictos monasterium et fratres in prae- libatis bonis impedire vel molestare contra justitiam audeat vel praesumat. In cujus rei testimonium et robur perpetuo valiturum praesens instrumentum nostri consensus et confirmationis fieri et nostrorum sigillorum munimine jussimus roborari. Datum Pragae per manus magistri Petri, regni nostri pro- tonotarii anno Domini Millesimo ducentesimo nonagesimo 10 Cal. April. Indict. 3.146) Num. 746) Das Driginal iſt auf Pergament, ohne Linien, ſebe ſchön geschriehen und wobl erhalten. Das hangende große, dovpelte Wachsſigill ist mittelst eines Buſchels rother und grüner Seidenfáden an demselben befeſriget. Einerseits siset der gekrönte Kónig auf drin Throne. Mit der Nechten hält er ein Schwert: mit der Linken
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96 Num. XX. Bom nehmlichen Jahre und Zage findet ſich auch solgende Urschrift des Prager Bischofes Zobias vor, welche in Verbindung mit der vorigen, und der Be= ſtatigung von Strobnitz es erhärten, das Abt Otto der zweite perſönlich zu Prag gewesen ſeyn mag, um diese Geschafte zu besorgen. Nos Thobias, Dei gratia Pragensis Episcopus notum esse volumus omnibus praesentes literas inspecturis, quod nos utilitatibus monasterii de Alto Vado ordinis Cisterciensis, nostrae divecessis intendere cupientes, plebem, quae ad ecclesiam de Bor- seine Halskette. An seiner linken Seite ist auf einem dreyeckigten Schilde der gekrönte Lówe mit dem gedop= peltem Schweife. Die äußere Umschrift ist: Wenzes- laus secundus Dei Gracia Otakari Regis Quondam Fi. Die innere: lius, Dominus Et Eres Regni Boemie. Auf der anderen Seite sitzet der gewappnete Herzog zu Pferde, welches mit Decken gezieret iſt. Ober dent Helm ist ein Flügel. In der Nechten halt er eine Standarte mit dem Lówen, in der Lurken einen Schild mit dem einfachen Adler. Die außere Umschrift ist: Wenzeslaus secundus Dei Gracia Otakari Regis Quondam Fi. Die innere: lius. Dominus Et Heres Marchionatus Moravic. Randschrift iſt keine-vorhanden.
96 Num. XX. Bom nehmlichen Jahre und Zage findet ſich auch solgende Urschrift des Prager Bischofes Zobias vor, welche in Verbindung mit der vorigen, und der Be= ſtatigung von Strobnitz es erhärten, das Abt Otto der zweite perſönlich zu Prag gewesen ſeyn mag, um diese Geschafte zu besorgen. Nos Thobias, Dei gratia Pragensis Episcopus notum esse volumus omnibus praesentes literas inspecturis, quod nos utilitatibus monasterii de Alto Vado ordinis Cisterciensis, nostrae divecessis intendere cupientes, plebem, quae ad ecclesiam de Bor- seine Halskette. An seiner linken Seite ist auf einem dreyeckigten Schilde der gekrönte Lówe mit dem gedop= peltem Schweife. Die äußere Umschrift ist: Wenzes- laus secundus Dei Gracia Otakari Regis Quondam Fi. Die innere: lius, Dominus Et Eres Regni Boemie. Auf der anderen Seite sitzet der gewappnete Herzog zu Pferde, welches mit Decken gezieret iſt. Ober dent Helm ist ein Flügel. In der Nechten halt er eine Standarte mit dem Lówen, in der Lurken einen Schild mit dem einfachen Adler. Die außere Umschrift ist: Wenzeslaus secundus Dei Gracia Otakari Regis Quondam Fi. Die innere: lius. Dominus Et Heres Marchionatus Moravic. Randschrift iſt keine-vorhanden.
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97 Borsow spectabat, in qua praedictum mo- nasterium pro suo commodo grandiam 147) aedificare proponit, ad ipsius monasterri Abbatis instantiam ecclesiae parochiali in Wiest 148) pleno jure subjicimus praesenti- um per tenorem, volentes, ut eadem plebs apud praedictam parochiam de Wiest reci- pere debeat quaelibet ecclesiastica sacramen- ta, ac plebano, qui ad praesens est, vel fu- erit in futurum, tanquam suo vero pastori in quibuslibet juribus parochialibus teneatur sine refragatione qualibet respondere. In cujus rei testimonium praesens scriptum fie- ri, et sigilli nostri munimine fecimus com- muniri. Datum Pragae A. D. Millesimo du- centesimo nonagesimo. 16. Cal. Dec. pon- tificatus vero nostri anno 12. Indict. 3. 149) Num. 147) Soll heißen: Grangiam: ein Hof oder Bauerngut. Doch fehlen die ſpāteren Beweiſe. ob dies Borhaben verwirklichet wurde, oder nicht. 246) Ugezd, Augezd, Steinkirchen, beren Alter Schaller gar nicht bemerkte. 242) Das Original iſt auf Pergament ohne Linien, und wohl erhalten. Das Sigill ist ein hängendes von weißem Wachs, mit rothen, grünen, und gelben Seidenfäden burchtogen. Es ſlellet einen im Ornate flehenden Bia ſchof dar, der mit der Linken den Krummstab bált, und mit der Nechten den Segen ertheilet. Die Um= G
97 Borsow spectabat, in qua praedictum mo- nasterium pro suo commodo grandiam 147) aedificare proponit, ad ipsius monasterri Abbatis instantiam ecclesiae parochiali in Wiest 148) pleno jure subjicimus praesenti- um per tenorem, volentes, ut eadem plebs apud praedictam parochiam de Wiest reci- pere debeat quaelibet ecclesiastica sacramen- ta, ac plebano, qui ad praesens est, vel fu- erit in futurum, tanquam suo vero pastori in quibuslibet juribus parochialibus teneatur sine refragatione qualibet respondere. In cujus rei testimonium praesens scriptum fie- ri, et sigilli nostri munimine fecimus com- muniri. Datum Pragae A. D. Millesimo du- centesimo nonagesimo. 16. Cal. Dec. pon- tificatus vero nostri anno 12. Indict. 3. 149) Num. 147) Soll heißen: Grangiam: ein Hof oder Bauerngut. Doch fehlen die ſpāteren Beweiſe. ob dies Borhaben verwirklichet wurde, oder nicht. 246) Ugezd, Augezd, Steinkirchen, beren Alter Schaller gar nicht bemerkte. 242) Das Original iſt auf Pergament ohne Linien, und wohl erhalten. Das Sigill ist ein hängendes von weißem Wachs, mit rothen, grünen, und gelben Seidenfäden burchtogen. Es ſlellet einen im Ornate flehenden Bia ſchof dar, der mit der Linken den Krummstab bált, und mit der Nechten den Segen ertheilet. Die Um= G
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98 Num. XXI. Um eben dieselbe Zeit ertheilten die Brüder Vi= feck und Wock dem Stifte neuerdings nachbenannte Dörfer : Cum per negligentiam humanam et diu- turnitatem temporis multa hominum facta oblivione torpescant, saniori consilio sanci- tum est, ut ea, quae rationabiliter fiunt, li- terarum memoriae commendentur, et ad posteros transmittantur. Sciant igitur prae- sentes ac posteri, quod ego Wittigo et Fra- ter meus Wocco, filii D. Wudwoy piae memoriae de Chrumenaw, dum adhuc in plena rerum nostrarum disponendarum po- testate essemus constituti, 15°) accensi de- siderio schrift iſt: S. Thobie Dei Gracia Pragensis Episcópi. Ruckwárts iſt demſelben ein fleineres rundes, mit ri= nem Engelskopfe und der Umschrift: S. Secretorum eingedrückt. Die cigentliche Besrätigung der Ertheilung des Patronales von Payreſchan erſelgte am drittten Zage nach der Ansfertigung der Scheukungsurfunde des Königis Wenzel. Datum Pragae A. D. 1290. 13. Cal. Apr Indict. tertiac. r50) Diefem zufolge ſcheinet Siese Scheninng vor dem darch die Bergebungea ihres Bruders Zawiſch herbey. geführten Berlusie ihrer Güter gemacht worden zu seyn. Man verglriche Schallrrs Lopographie 13. Th. S. 29.
98 Num. XXI. Um eben dieselbe Zeit ertheilten die Brüder Vi= feck und Wock dem Stifte neuerdings nachbenannte Dörfer : Cum per negligentiam humanam et diu- turnitatem temporis multa hominum facta oblivione torpescant, saniori consilio sanci- tum est, ut ea, quae rationabiliter fiunt, li- terarum memoriae commendentur, et ad posteros transmittantur. Sciant igitur prae- sentes ac posteri, quod ego Wittigo et Fra- ter meus Wocco, filii D. Wudwoy piae memoriae de Chrumenaw, dum adhuc in plena rerum nostrarum disponendarum po- testate essemus constituti, 15°) accensi de- siderio schrift iſt: S. Thobie Dei Gracia Pragensis Episcópi. Ruckwárts iſt demſelben ein fleineres rundes, mit ri= nem Engelskopfe und der Umschrift: S. Secretorum eingedrückt. Die cigentliche Besrätigung der Ertheilung des Patronales von Payreſchan erſelgte am drittten Zage nach der Ansfertigung der Scheukungsurfunde des Königis Wenzel. Datum Pragae A. D. 1290. 13. Cal. Apr Indict. tertiac. r50) Diefem zufolge ſcheinet Siese Scheninng vor dem darch die Bergebungea ihres Bruders Zawiſch herbey. geführten Berlusie ihrer Güter gemacht worden zu seyn. Man verglriche Schallrrs Lopographie 13. Th. S. 29.
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99 siderio aeternorum, temporalia cupientes pro coelestibus commutare, domui S. Ma- riae semperque Virginis in Altovado, quod vulgariter Hohenfurt nuncupatur, ordinis Cisterciensis, fundationi nostrae et amico- rum nostrorum tres villas nostras nobis hae- reditarie attinentes, scilicet Ulreichslag 151) et minus Drasen 152) et in Hohenslag 153) cum omnibus attinentiis et juribus earundem, pratis, agris cultis et incultis, pascuis, viis et inviis, nemoribus, virgultis, montibus et vallibus, aquis, piscationibus, venationibus cum terminis distinctis liberaliter et sine contradictione cujuslibet, in remissionen no- strorum peccaminum, et aliorum proquin- quorum nostrorum et ad remedium animae dilecti fratris nostri, Zawissii, 154) et ad restaurationem remedii praedicti fratris no- stri, quod per negligentiam in toto nondum G 2 fuerat 151) Ullrichsschlag. I52) Klein- Draſen. 753) Hossenschlag. 184) Dieß liefert einen zweiten Beweis für das, was bei Num. IX. von Wock dem zweiten geſagt wurde. Die Berwechſelung des Zunahmens darf niemanden auffals lend ſeyn, da es aus dieſem Seitalter háuſige Beyſpiele derſelben giebt.
99 siderio aeternorum, temporalia cupientes pro coelestibus commutare, domui S. Ma- riae semperque Virginis in Altovado, quod vulgariter Hohenfurt nuncupatur, ordinis Cisterciensis, fundationi nostrae et amico- rum nostrorum tres villas nostras nobis hae- reditarie attinentes, scilicet Ulreichslag 151) et minus Drasen 152) et in Hohenslag 153) cum omnibus attinentiis et juribus earundem, pratis, agris cultis et incultis, pascuis, viis et inviis, nemoribus, virgultis, montibus et vallibus, aquis, piscationibus, venationibus cum terminis distinctis liberaliter et sine contradictione cujuslibet, in remissionen no- strorum peccaminum, et aliorum proquin- quorum nostrorum et ad remedium animae dilecti fratris nostri, Zawissii, 154) et ad restaurationem remedii praedicti fratris no- stri, quod per negligentiam in toto nondum G 2 fuerat 151) Ullrichsschlag. I52) Klein- Draſen. 753) Hossenschlag. 184) Dieß liefert einen zweiten Beweis für das, was bei Num. IX. von Wock dem zweiten geſagt wurde. Die Berwechſelung des Zunahmens darf niemanden auffals lend ſeyn, da es aus dieſem Seitalter háuſige Beyſpiele derſelben giebt.
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100 fuerat persolutum, tradidimus jure perpetuo possidendas. Et praenotatae domus Abbas easdem villas redigat ad usus ecclesiae suae, prout sibi et fratribus ibidem Deo famulan- tibus noverit melius expedire. Ut autem haec rata permaneant, et nulla queant in posterum calumnia perturbari, praesentem chartam antedictis fratribus in Hohenfurt Deum pro nobis exorantibus tradidimus si- gillatam cum testimonio patrui nostri Heinrici de Rosenberg et aliorum proborum virorum, videlicet Tehenkonis, Andreae, militum; Wisconis, Ulrici, Psedborii fratrum de Weichseln, Qualonis de Scheztaw, et ali- orum plurimorum, quorum propter abbrevi- ationem nomina sunt omissa. Datum anno Domini Millesimo ducentesimo nonagesi- mo. 155 ) Num. XXII. Von ebendemselben Wittigo hatte das Stift den Markt Höritz gekauft, (welcher einſt dem Hein= rich 155) Das Original ist auf Pergament, ohne Linien, und wohl erhalten. Das runde Sigill iff von wrißem Wachs mit rothen und schwarzen Seidenfáden durchzogen. Es entbält einen ſchiefen dreyeckigten Schild mit der be= kannten Nose: ober demsetben einen Helm mit 5 Bü--
100 fuerat persolutum, tradidimus jure perpetuo possidendas. Et praenotatae domus Abbas easdem villas redigat ad usus ecclesiae suae, prout sibi et fratribus ibidem Deo famulan- tibus noverit melius expedire. Ut autem haec rata permaneant, et nulla queant in posterum calumnia perturbari, praesentem chartam antedictis fratribus in Hohenfurt Deum pro nobis exorantibus tradidimus si- gillatam cum testimonio patrui nostri Heinrici de Rosenberg et aliorum proborum virorum, videlicet Tehenkonis, Andreae, militum; Wisconis, Ulrici, Psedborii fratrum de Weichseln, Qualonis de Scheztaw, et ali- orum plurimorum, quorum propter abbrevi- ationem nomina sunt omissa. Datum anno Domini Millesimo ducentesimo nonagesi- mo. 155 ) Num. XXII. Von ebendemselben Wittigo hatte das Stift den Markt Höritz gekauft, (welcher einſt dem Hein= rich 155) Das Original ist auf Pergament, ohne Linien, und wohl erhalten. Das runde Sigill iff von wrißem Wachs mit rothen und schwarzen Seidenfáden durchzogen. Es entbält einen ſchiefen dreyeckigten Schild mit der be= kannten Nose: ober demsetben einen Helm mit 5 Bü--
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102 rich von Kossowahora, das ist, Autselberg, gehörte) und darūber von dem Könige Wenzel nachfolgende wahrſich gnädige Beſtatigungsurkunde erhalten : Wenzeslaus Dei gratia Rex Boemiae et Marchio Moraviae omnibus notitiam sub- scriptorum. Etsi celsitudinis nostrae clara munificentia et munifica claritudo clementiae suae dexteram porrigat universis: illis ta- men libentius suae promotionis pandit sinus, qui viventes Deo mundo moriuntur in terris, et mortui seculo Christo vivere in coclestibus vita seculari postposita elaborant. Nam pro talibus retributor omnium bonorum Deus solum se constituit mercedem. Quamobrem praesentibus et posteris notum fieri volumus universis, quod ad honorem B. V. M. glo- riosae, ac ad petitionem Ottonis venerabi- lis Abbatis monasterii in Altovado bona in Horzitz cum molendinis, aquis et aquarum decursibus, piscationibus, agris cultis et in- cultis, pratis, montibus, vallibus, rubetis, nemoribus, venationibus et aliis juribus et pertinentiis bonorum eorumdem, quae quon- dam ſcheln, zwiſchen denen ſich wieder eine Roſe befindef. Mechts und links ſind hecaldiſche Berzierungen. Die Umschrift lautet: S. Wocconin de Chrumnay.
102 rich von Kossowahora, das ist, Autselberg, gehörte) und darūber von dem Könige Wenzel nachfolgende wahrſich gnädige Beſtatigungsurkunde erhalten : Wenzeslaus Dei gratia Rex Boemiae et Marchio Moraviae omnibus notitiam sub- scriptorum. Etsi celsitudinis nostrae clara munificentia et munifica claritudo clementiae suae dexteram porrigat universis: illis ta- men libentius suae promotionis pandit sinus, qui viventes Deo mundo moriuntur in terris, et mortui seculo Christo vivere in coclestibus vita seculari postposita elaborant. Nam pro talibus retributor omnium bonorum Deus solum se constituit mercedem. Quamobrem praesentibus et posteris notum fieri volumus universis, quod ad honorem B. V. M. glo- riosae, ac ad petitionem Ottonis venerabi- lis Abbatis monasterii in Altovado bona in Horzitz cum molendinis, aquis et aquarum decursibus, piscationibus, agris cultis et in- cultis, pratis, montibus, vallibus, rubetis, nemoribus, venationibus et aliis juribus et pertinentiis bonorum eorumdem, quae quon- dam ſcheln, zwiſchen denen ſich wieder eine Roſe befindef. Mechts und links ſind hecaldiſche Berzierungen. Die Umschrift lautet: S. Wocconin de Chrumnay.
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102 dam Zawissius dictus de Falkenstein 13e) apud Henricum de Cossowahora emerat le- gitime : licet ad nostram potestatem eadem bona et alia bona praefati Zawissii et suorum fra- 256) Ueber die Bergehungen dieſes Zawiſch ſehe man den Phönix incineratus. Viennae 1647 ad monasterium Auloregense; Sann Schaller, Pelzel u. s. f. Er war es, welcher dem Stifte jenes antike Kreuz zum Ge- schenfe machte, deſsen Jongelin a. a. O. auf folgende Art erwähnt: Mense Augusto die 24ta (1290; uicht aber, wie Schaller es anzugeben scheint, 1283) obiit Generosus ac Magnificus D. Zavissius de Falkenstayn : qui donavit huic monasterio lignum sacrosanctae crucis D. N. I. C. multis lapidibus et gemmis pretiosissimis (exornatum) quod adhuc hodie in monasterio summa industria summaque cum veneratione conservatur. Et licet haec crux fere omnes in admirationem ob prac- stantiam, excellentiam et pretium rapiat: fundamen- tum tamen crucis hujus, quod pedem vocamus, multo praestantius et pretrosius fuisse perhibetur, quod per- ditum est per injuriam temporum. Da in Jahre 1810 auch der neuere von Silber verfertigte und mit minder edlen Steinen besetzte Fuß samnt den goldnen Christus bilde, welches die Reliquien des h. Holzes deckte, ab- geliefert wurden; so ist gegenwártig bloß der obere Theil dieſes Kreuzes vorhanden. Er ist eine Elle Iang, der vielen Verzierungen wegen ungewöhnlich ſchwer, von Silber, mit arabischen Goldblättchen belegt, auf welchen sich in Filigran- Arbeit gefaßt 166 grösßiere und und kleinere Perlen, und 44 größere ud kleinere, mehr weniger edle Steine befinden. Das h Holz befindet ſich in der Form eiues einfachen Krruzes in der Mitte, und isl 5 3 U hoch, 1 Zoll breit.
102 dam Zawissius dictus de Falkenstein 13e) apud Henricum de Cossowahora emerat le- gitime : licet ad nostram potestatem eadem bona et alia bona praefati Zawissii et suorum fra- 256) Ueber die Bergehungen dieſes Zawiſch ſehe man den Phönix incineratus. Viennae 1647 ad monasterium Auloregense; Sann Schaller, Pelzel u. s. f. Er war es, welcher dem Stifte jenes antike Kreuz zum Ge- schenfe machte, deſsen Jongelin a. a. O. auf folgende Art erwähnt: Mense Augusto die 24ta (1290; uicht aber, wie Schaller es anzugeben scheint, 1283) obiit Generosus ac Magnificus D. Zavissius de Falkenstayn : qui donavit huic monasterio lignum sacrosanctae crucis D. N. I. C. multis lapidibus et gemmis pretiosissimis (exornatum) quod adhuc hodie in monasterio summa industria summaque cum veneratione conservatur. Et licet haec crux fere omnes in admirationem ob prac- stantiam, excellentiam et pretium rapiat: fundamen- tum tamen crucis hujus, quod pedem vocamus, multo praestantius et pretrosius fuisse perhibetur, quod per- ditum est per injuriam temporum. Da in Jahre 1810 auch der neuere von Silber verfertigte und mit minder edlen Steinen besetzte Fuß samnt den goldnen Christus bilde, welches die Reliquien des h. Holzes deckte, ab- geliefert wurden; so ist gegenwártig bloß der obere Theil dieſes Kreuzes vorhanden. Er ist eine Elle Iang, der vielen Verzierungen wegen ungewöhnlich ſchwer, von Silber, mit arabischen Goldblättchen belegt, auf welchen sich in Filigran- Arbeit gefaßt 166 grösßiere und und kleinere Perlen, und 44 größere ud kleinere, mehr weniger edle Steine befinden. Das h Holz befindet ſich in der Form eiues einfachen Krruzes in der Mitte, und isl 5 3 U hoch, 1 Zoll breit.
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103 fratrum propter excessus ipsorum dictante regni nostri judicio et justitia absulute fue- rint devoluta: tamen de benignitate regia dictorum bonorum venditionem per Witti- gonem, Das Kreuz ſelbst hat, als ein spanisches 6 Endungen. In dirsen und in der Mitte des obern Theiles befinden ſich gebrime Behältuisse, in denen in verschiedenfarbige Scide gehůllte Reliqnien mehrerer Heiligen aufbewahret ſind, deren Nahmen ſich an den beigefügten Pergament= streifchen befinden. Die Rückseite enthált 9 größere und fleinere aus Mosaick nud Schmelz in Gold verfer- tigte Brustſtucke von Heiligen, deren einige schon ſehr ent- st Ut sind, mit folgenden griechischen an den Seiten einge- schlagenen Inuſchriften. S. Georgios, S Georgeos. S. Pau- los. S. Thomas. S. Jo. ò. theolog. S. Petros. S. Loucas. S. Demetrios. S. Athanasios. Der Sage nach soll es aus der Alexandrischen Kirche seyn, welches die angeführten Innschriften wahrscheinlich machen. Bielleicht kam es bey Gelegenheit der Kreuzzüge in unser Vaterland. Die gegen die Halfte des verſloſſenen Jahrhundertes durch G. v. Grooß in klein Folio verfertigten Kupferabdrücke der Vorderſeite ſind weder gelungen, noch richtig. — Der Körper dieſes Zawiſch ſoll mehreren vaterlandiſchen Schriftstellern zufolge zu Hohenfurt im Kapitel beerdis get worden seyn. Auch das schon oben angeführte Ne- crologium Altovadenum sagt es bestimmt: In die S. Bartholomaci obiit D. Zawissius. Hic in capitulo nos- tro est sepultus Pag. 105. Wenn es aber unter dem Geináhlde des 3ten Abtes, Otto des zweiten heißt: Eo abatizante donatur lignum S. Crucis a Zawissio, cujus caput (ftatt corpus) in capitulo 24. Aug. conditur: so geböret dieß zu den vielen Fehlern, welche auf diesen Gemáblden vorbanden ſind. Im Kapitel ſelbst durfte
103 fratrum propter excessus ipsorum dictante regni nostri judicio et justitia absulute fue- rint devoluta: tamen de benignitate regia dictorum bonorum venditionem per Witti- gonem, Das Kreuz ſelbst hat, als ein spanisches 6 Endungen. In dirsen und in der Mitte des obern Theiles befinden ſich gebrime Behältuisse, in denen in verschiedenfarbige Scide gehůllte Reliqnien mehrerer Heiligen aufbewahret ſind, deren Nahmen ſich an den beigefügten Pergament= streifchen befinden. Die Rückseite enthált 9 größere und fleinere aus Mosaick nud Schmelz in Gold verfer- tigte Brustſtucke von Heiligen, deren einige schon ſehr ent- st Ut sind, mit folgenden griechischen an den Seiten einge- schlagenen Inuſchriften. S. Georgios, S Georgeos. S. Pau- los. S. Thomas. S. Jo. ò. theolog. S. Petros. S. Loucas. S. Demetrios. S. Athanasios. Der Sage nach soll es aus der Alexandrischen Kirche seyn, welches die angeführten Innschriften wahrscheinlich machen. Bielleicht kam es bey Gelegenheit der Kreuzzüge in unser Vaterland. Die gegen die Halfte des verſloſſenen Jahrhundertes durch G. v. Grooß in klein Folio verfertigten Kupferabdrücke der Vorderſeite ſind weder gelungen, noch richtig. — Der Körper dieſes Zawiſch ſoll mehreren vaterlandiſchen Schriftstellern zufolge zu Hohenfurt im Kapitel beerdis get worden seyn. Auch das schon oben angeführte Ne- crologium Altovadenum sagt es bestimmt: In die S. Bartholomaci obiit D. Zawissius. Hic in capitulo nos- tro est sepultus Pag. 105. Wenn es aber unter dem Geináhlde des 3ten Abtes, Otto des zweiten heißt: Eo abatizante donatur lignum S. Crucis a Zawissio, cujus caput (ftatt corpus) in capitulo 24. Aug. conditur: so geböret dieß zu den vielen Fehlern, welche auf diesen Gemáblden vorbanden ſind. Im Kapitel ſelbst durfte
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104 gonem, fratrem antedicti Zawissii, praeli. bato Abbati et suo monasterio in Altovado, quod vulgariter Howurt nuncupatur, pro quingentis marcis puri argenti factam grati- osius admittentes et ratam habentes dicto monasterio, ut perpetuo cadem bona cum praedictis pertinentiis suis libere possideat et habeat, auctoritate regia confirmamus. Ad majorem etiam cautelam saepedicto mona- sterio de possessione dictorum bonorum facienda Henrieus de Cossowahora praeno- minatus pro se et suis haeredibus ac amicis omni actioni et juri suo, si quae, vel si quod in praedictis bonis in Horritz sibi adhuc com- peteret vel competere videretur, sponte ac voluntarie renuntiavit in nostra praesentia constitutus. In cujus rei testimonium et ro- bur perpetuo valiturum praesens scriptum fieri et nostrorum sigillorum munimine jus- simus roborari. Datum Pragae per manus magistri Petri, regni nostri protonotarii. Anno Domini millesimo ducentesimo nona- gesimo. 17. Cal. Dec. Indict. 4. 157) NUN. wohl der Granit mit 3 Nosen die angefübrte Nubstatt bezeichnen. Seine Vergehungen und die Art ſeines To= des mõgen der Orund ſeyn, daß ſeine Hille nicht in der bekannten Familiengruft beigesetzet wurde. 187) Das Driginal ist auf Pergament, ohne Linien, schön
104 gonem, fratrem antedicti Zawissii, praeli. bato Abbati et suo monasterio in Altovado, quod vulgariter Howurt nuncupatur, pro quingentis marcis puri argenti factam grati- osius admittentes et ratam habentes dicto monasterio, ut perpetuo cadem bona cum praedictis pertinentiis suis libere possideat et habeat, auctoritate regia confirmamus. Ad majorem etiam cautelam saepedicto mona- sterio de possessione dictorum bonorum facienda Henrieus de Cossowahora praeno- minatus pro se et suis haeredibus ac amicis omni actioni et juri suo, si quae, vel si quod in praedictis bonis in Horritz sibi adhuc com- peteret vel competere videretur, sponte ac voluntarie renuntiavit in nostra praesentia constitutus. In cujus rei testimonium et ro- bur perpetuo valiturum praesens scriptum fieri et nostrorum sigillorum munimine jus- simus roborari. Datum Pragae per manus magistri Petri, regni nostri protonotarii. Anno Domini millesimo ducentesimo nona- gesimo. 17. Cal. Dec. Indict. 4. 157) NUN. wohl der Granit mit 3 Nosen die angefübrte Nubstatt bezeichnen. Seine Vergehungen und die Art ſeines To= des mõgen der Orund ſeyn, daß ſeine Hille nicht in der bekannten Familiengruft beigesetzet wurde. 187) Das Driginal ist auf Pergament, ohne Linien, schön
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105 Num. XXIII. Seit der früheren Schenkung des Patronats- rechtes über die Kirche zu Reichenau mußte mit dem Beſitze deſſelben eine Beranderung vor ſich gegangen seyn, weil eine neuere Schenkungsurkunde darüber vorkömmt. Divino attestante cloquio didici, quia quidquid misericorditer ac respectu pietatis impenditur, et auctorem suum adjuvare, et in die remunerationis optatum ei praemium adportare (sic: Adde: possit) Sciant igitur praesentes ac posteri, quod ego Zmilo de Gretzen divinis inspirationibus informatus ecclesiam meam in Reichenau, cujus colla- tio et jus patronatus jure haereditario ad me spectat, tradidi domui B. M. V. in Hohen- furt ordinis Cisterciensis cum tertia parte omnium decimarum cunctarum villarum, quae ad praefatam dignoscuntur ecclesiam pertinere, jure perpetuo possidendam, in meorum peccaminum remissionem, et ob remedium propinquorum meorum, qui de hoc seculo migraverunt: sperans per haec et geſchrieben und wohl exbalten. Das Sigill ist ſchon bekannt.
105 Num. XXIII. Seit der früheren Schenkung des Patronats- rechtes über die Kirche zu Reichenau mußte mit dem Beſitze deſſelben eine Beranderung vor ſich gegangen seyn, weil eine neuere Schenkungsurkunde darüber vorkömmt. Divino attestante cloquio didici, quia quidquid misericorditer ac respectu pietatis impenditur, et auctorem suum adjuvare, et in die remunerationis optatum ei praemium adportare (sic: Adde: possit) Sciant igitur praesentes ac posteri, quod ego Zmilo de Gretzen divinis inspirationibus informatus ecclesiam meam in Reichenau, cujus colla- tio et jus patronatus jure haereditario ad me spectat, tradidi domui B. M. V. in Hohen- furt ordinis Cisterciensis cum tertia parte omnium decimarum cunctarum villarum, quae ad praefatam dignoscuntur ecclesiam pertinere, jure perpetuo possidendam, in meorum peccaminum remissionem, et ob remedium propinquorum meorum, qui de hoc seculo migraverunt: sperans per haec et geſchrieben und wohl exbalten. Das Sigill ist ſchon bekannt.
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106 et alia beneficia, quibus Deum honorare de. sidero in servis suis, quandoque apud Do- minum omnium bonorum retributorem mi- sericordiam invenire. Hoc etiam volui me- moriae commendandum, quod ejusdem ec- clesiae plebanus nomine Paeblo, cui ean- dem contuli propter Deum, 152) eam possi- deat ad dies suos. Post mortem vero prae- dicti sacerdotis antedictae ecclesiae collatio spectat ad Abbatem et conventum in Ho- henfurt pleno jure. Ut autem haec rata permaneant, et nulla queant in posterum calumnia perturbari, praesentem chartam praedictis fratribus tradidi, meo sigillo et dilecti cognati mei D. Heinrici de Rosen- berch sigilli munimine roboratam. Hujus rei testes sunt: D. Hainricus cognatus meus de Rosenberg. D. Hainricus et D. Wocho fratres dicti de Chrumbenaw. 159) D. AI- bertus de Strobnitz. D. Benysius de Ho- rach.16°) D. Zdenko 161) de Dudlieb. Dour- sata I58) Alſo hatte das Stift die demſelben laut Num. V. er= theilten Rechte bisher uicht ausgeübt. 252) Balbin scheint es uicht gewußt zu haben, daß sie um dieſe Zeit noch lebten. Man vergleiche ſeine Genes= alogie. 160) Harrach, aus der Nachbarſchaft, nehmlich von Frey- stadt, cinst Zahlow. 161) Zeno von Svindles an der Malſch.
106 et alia beneficia, quibus Deum honorare de. sidero in servis suis, quandoque apud Do- minum omnium bonorum retributorem mi- sericordiam invenire. Hoc etiam volui me- moriae commendandum, quod ejusdem ec- clesiae plebanus nomine Paeblo, cui ean- dem contuli propter Deum, 152) eam possi- deat ad dies suos. Post mortem vero prae- dicti sacerdotis antedictae ecclesiae collatio spectat ad Abbatem et conventum in Ho- henfurt pleno jure. Ut autem haec rata permaneant, et nulla queant in posterum calumnia perturbari, praesentem chartam praedictis fratribus tradidi, meo sigillo et dilecti cognati mei D. Heinrici de Rosen- berch sigilli munimine roboratam. Hujus rei testes sunt: D. Hainricus cognatus meus de Rosenberg. D. Hainricus et D. Wocho fratres dicti de Chrumbenaw. 159) D. AI- bertus de Strobnitz. D. Benysius de Ho- rach.16°) D. Zdenko 161) de Dudlieb. Dour- sata I58) Alſo hatte das Stift die demſelben laut Num. V. er= theilten Rechte bisher uicht ausgeübt. 252) Balbin scheint es uicht gewußt zu haben, daß sie um dieſe Zeit noch lebten. Man vergleiche ſeine Genes= alogie. 160) Harrach, aus der Nachbarſchaft, nehmlich von Frey- stadt, cinst Zahlow. 161) Zeno von Svindles an der Malſch.
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107 sata de Cypping. Wazlaus, purchravius de Rosenberch. Albero et Budilaus, fra- tres de Horach, et alii quam plures. Ac- tum in Rosenberch, anno Domini Millesimo ducentesimo nonagesimo primo. 162) XXIV. Selbſt unter den Baſallen der Herren von Ro= senberg fand sich einer, welcher ihrem frommen Bei= ſpiele gemaß den Zehend des Stiftes vermehrte, und demſelben darûber folgende Verſicherung ertheilte : Ab humana citius elabuntur memoria, quae nec scripto nec voce testium aeternan- tur. Sciant igitur praesentes et posteri, quod ego Dominicus de rebus divinitus mihi colla- tis seminare cupio (sic) in terris, unde ma- nipu- 262) Das Driginal ist auf Pergament, ohne Linien, wohl erbalten. Beide Sigille sind hängend, und mit Perga= mentstreifen durchzogen. Rechts ist jenes des Zmilo, welches schon bekannt ift. Das des Heinrich ist Hein, rund, in grünem Wachs abgedrückt, über welches von weißem eine Hülle gemacht ist. Es ſtellet einen ſitzenden Mann mit bedecktem Haupte und einem Schwerte in der Rechten dar. Die Umſchrift ist uicht lesbar. Es ſcheinet der Abdruck ſeines Siegelringes zu ſeyn.
107 sata de Cypping. Wazlaus, purchravius de Rosenberch. Albero et Budilaus, fra- tres de Horach, et alii quam plures. Ac- tum in Rosenberch, anno Domini Millesimo ducentesimo nonagesimo primo. 162) XXIV. Selbſt unter den Baſallen der Herren von Ro= senberg fand sich einer, welcher ihrem frommen Bei= ſpiele gemaß den Zehend des Stiftes vermehrte, und demſelben darûber folgende Verſicherung ertheilte : Ab humana citius elabuntur memoria, quae nec scripto nec voce testium aeternan- tur. Sciant igitur praesentes et posteri, quod ego Dominicus de rebus divinitus mihi colla- tis seminare cupio (sic) in terris, unde ma- nipu- 262) Das Driginal ist auf Pergament, ohne Linien, wohl erbalten. Beide Sigille sind hängend, und mit Perga= mentstreifen durchzogen. Rechts ist jenes des Zmilo, welches schon bekannt ift. Das des Heinrich ist Hein, rund, in grünem Wachs abgedrückt, über welches von weißem eine Hülle gemacht ist. Es ſtellet einen ſitzenden Mann mit bedecktem Haupte und einem Schwerte in der Rechten dar. Die Umſchrift ist uicht lesbar. Es ſcheinet der Abdruck ſeines Siegelringes zu ſeyn.
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108 nipulos colligam laetanter in coelis. Inspi- ratione igitur Domini informatus duas par- tes decimae de omnibus bonis meis in Paz- zawerslag 163) tradidi domui B. V. M. in Hohenfurt ordinis Cisterciensis in perpetuum possidendas, in vita mea pariter et post mortem, ad quoscumque ipsa bona in po- sterum pervenerint possidenda, in meorum et propinquorum meorum peccaminum re- missionem. Ut autem haec rata permane- aut, et nulla queant in posterum calumnia per- turbari, praesentem chartam fratribus in praefata domo Deo jugiter famulantibus tra- didi sigillo nobilis Domini mei de Rosen- berch cum appositione sigilli mei munimine roboratam. Actum anno Domini Millesimo ducentesimo nonagesimo primo. 164) Num. XXV. Da Hedwig, einst Wocks Gattin, einen Antheil an 2= 163) Nicht Postse'ag, wie man vielleicht glauben köunte, sondern spätern Urschriften gemäß Passeru, Paßowary, in der Kirchschläger Pfarre. Topogr. 13. Th. S. 185. 164) Das Original ist auf Hergament, ohne Linien, schön geſchrieben, woll erhalten. Die Sigille find hängend, von weißem Wachs mit Pergamentstreifen durchzogen.
108 nipulos colligam laetanter in coelis. Inspi- ratione igitur Domini informatus duas par- tes decimae de omnibus bonis meis in Paz- zawerslag 163) tradidi domui B. V. M. in Hohenfurt ordinis Cisterciensis in perpetuum possidendas, in vita mea pariter et post mortem, ad quoscumque ipsa bona in po- sterum pervenerint possidenda, in meorum et propinquorum meorum peccaminum re- missionem. Ut autem haec rata permane- aut, et nulla queant in posterum calumnia per- turbari, praesentem chartam fratribus in praefata domo Deo jugiter famulantibus tra- didi sigillo nobilis Domini mei de Rosen- berch cum appositione sigilli mei munimine roboratam. Actum anno Domini Millesimo ducentesimo nonagesimo primo. 164) Num. XXV. Da Hedwig, einst Wocks Gattin, einen Antheil an 2= 163) Nicht Postse'ag, wie man vielleicht glauben köunte, sondern spätern Urschriften gemäß Passeru, Paßowary, in der Kirchschläger Pfarre. Topogr. 13. Th. S. 185. 164) Das Original ist auf Hergament, ohne Linien, schön geſchrieben, woll erhalten. Die Sigille find hängend, von weißem Wachs mit Pergamentstreifen durchzogen.
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1 bg an Strobnitz hatte, 165) so war auch ihrerfeits die Einwilligung zu der schon angeführten Schenkung des Patronatsrechtes dieſer Kirche nothwendig. Sie erklarte diefelbe in folgender Urſchrift : Ego Hedvigis, dicta de Schaunberch, relicta quondam piae memoriae D. Wocco- nis de Rosenberch jam defuncti, praesenti- bus et futuris per praesentes literas cupio pro testimonio innotesci, (sic.) quod eccle- siam meam in Strobnitz, cujus jus patrona- tus pro medietate cum aliis bonis attinen- tiis, (sic.) quae a praedilecto supradicto meo marito, D. Wokkone, Marsalko regni Bohemiae accepi pro sponsalibus, cum qui- bus ipsius (sie) fui matrimonio copulata, fratribus fundationis meae, claustri, quod altus vadus dicitur, Cisterciensis ordinis ip- sam solam ecclesiam tradidi cum omni jure meo, quatenus Abbates antedicti monasterii ipsam ecclesiam perpetuo cum suis fratri- bus possideant ac conferant, prout ipsis vi- debitur expedire. In cujus rei testimonium praesens scriptum sigilli mei testimonio tra- didi Ienes Heinrichs mit dem Nitter ist bekannt. Von den 2ten ist uur ein kleiner Theil übrig, auf welchem oben ein fleines und in der Mitte ein großes S ſichtbar iſt. 765) Man ſehe Wocks Testament Num. VI.
1 bg an Strobnitz hatte, 165) so war auch ihrerfeits die Einwilligung zu der schon angeführten Schenkung des Patronatsrechtes dieſer Kirche nothwendig. Sie erklarte diefelbe in folgender Urſchrift : Ego Hedvigis, dicta de Schaunberch, relicta quondam piae memoriae D. Wocco- nis de Rosenberch jam defuncti, praesenti- bus et futuris per praesentes literas cupio pro testimonio innotesci, (sic.) quod eccle- siam meam in Strobnitz, cujus jus patrona- tus pro medietate cum aliis bonis attinen- tiis, (sic.) quae a praedilecto supradicto meo marito, D. Wokkone, Marsalko regni Bohemiae accepi pro sponsalibus, cum qui- bus ipsius (sie) fui matrimonio copulata, fratribus fundationis meae, claustri, quod altus vadus dicitur, Cisterciensis ordinis ip- sam solam ecclesiam tradidi cum omni jure meo, quatenus Abbates antedicti monasterii ipsam ecclesiam perpetuo cum suis fratri- bus possideant ac conferant, prout ipsis vi- debitur expedire. In cujus rei testimonium praesens scriptum sigilli mei testimonio tra- didi Ienes Heinrichs mit dem Nitter ist bekannt. Von den 2ten ist uur ein kleiner Theil übrig, auf welchem oben ein fleines und in der Mitte ein großes S ſichtbar iſt. 765) Man ſehe Wocks Testament Num. VI.
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110 didi communitum. Datum A. D. Millesimo ducentesimo nonagesimo secundo in die oc- tava epiphaniae D. N. I. C. 166) Num. XXVI. Im namlichen Jahre gieng durch die Veran- ſtaltung des Königes Wenzel mit den entſernteren Befttzungen des Stiftes neuerdings eine bedeutende Beränderung vor, worüber folgende Urschrift Auf- ſchluß ertheilt : Nos Wenzeslaus, Dei gratia rex Boe- miae, Dux Cracoviae et Sandomeriae, Mar- chioque Moraviae harum serie notum esse volumus tam praesentibus quam futuris, quod felicis memoriae D. Otakarus, illustris Rex Boemiae, carissimus pater nofter, vil- lam forensem dictam Ztradonitz circa civi- tatem nostram Budvoyz, 167) nec non Pla- wen, 166) Das Orginal ist anf Hergament, ohne Linien, 3Zoll breit, 2 Zoll hoch, und wohl erhalten. Das Sigill ist ein hangendes von weisem Wachs mit Pergamentstrei- sen. Es ist klein, enthált 2 ineinander gelegie Hände mit 2 Pfauen an den Seiten, und der Umschrift: Hedvigis Cometissa de Schovenbrk. 147) Ein Brweis, daß Budweis schon in Jahre 1292, und
110 didi communitum. Datum A. D. Millesimo ducentesimo nonagesimo secundo in die oc- tava epiphaniae D. N. I. C. 166) Num. XXVI. Im namlichen Jahre gieng durch die Veran- ſtaltung des Königes Wenzel mit den entſernteren Befttzungen des Stiftes neuerdings eine bedeutende Beränderung vor, worüber folgende Urschrift Auf- ſchluß ertheilt : Nos Wenzeslaus, Dei gratia rex Boe- miae, Dux Cracoviae et Sandomeriae, Mar- chioque Moraviae harum serie notum esse volumus tam praesentibus quam futuris, quod felicis memoriae D. Otakarus, illustris Rex Boemiae, carissimus pater nofter, vil- lam forensem dictam Ztradonitz circa civi- tatem nostram Budvoyz, 167) nec non Pla- wen, 166) Das Orginal ist anf Hergament, ohne Linien, 3Zoll breit, 2 Zoll hoch, und wohl erhalten. Das Sigill ist ein hangendes von weisem Wachs mit Pergamentstrei- sen. Es ist klein, enthált 2 ineinander gelegie Hände mit 2 Pfauen an den Seiten, und der Umschrift: Hedvigis Cometissa de Schovenbrk. 147) Ein Brweis, daß Budweis schon in Jahre 1292, und
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112 wen, Malschitz et Zaborzi ad monasterium in Altovado Cistertiensis ordinis pertinentes accepit; quarum tres, videlicet Ztradonitz, Malschitz et Zaborzi dictae civitati adjunxit: pro quibus quatuor villis dictus pater noster villas dictas Nemcitz, Belella (sic) Crashan (sic.) et Tupes quondam Zwatomiri militis de Nemcitz in commutationem praefato mo- nasterio assignavit. 168) Cumque per haere- des dicti militis, quod eaedem villae, videli- cet Nemcitz, Bellela, Crashan et Tupes ad eos rationabiliter pertinerent, nobis facta fuerit plena fides: cas restituendas duximus haeredibus memoratis. Volentes itaque monasterium ipsum indemne super commu- tatione praedicta servare, villam praedic- tam Plawen praefato monasterio restitui- mus; et pro dictis tribus villis, Ztradonitz, Malschitz et Zaborzi villas nostras dictas Stritzitz cum ecclesia in ea sita, Borach, Zaborzi, Radiczi, Holaschovitz, Shemil, Dubschitz, 169) Lupanavitz 17°) et partem sul- wahrscheinlich noch früher unter Ottokar eine königliche Stadt war, und daß der wahre Name derſelben laut diefer Urschrift Budwois ſey. 268) Man vergleiche Num. IX. 169) Dobſchütz. 270) Virlleicht Lippen.
112 wen, Malschitz et Zaborzi ad monasterium in Altovado Cistertiensis ordinis pertinentes accepit; quarum tres, videlicet Ztradonitz, Malschitz et Zaborzi dictae civitati adjunxit: pro quibus quatuor villis dictus pater noster villas dictas Nemcitz, Belella (sic) Crashan (sic.) et Tupes quondam Zwatomiri militis de Nemcitz in commutationem praefato mo- nasterio assignavit. 168) Cumque per haere- des dicti militis, quod eaedem villae, videli- cet Nemcitz, Bellela, Crashan et Tupes ad eos rationabiliter pertinerent, nobis facta fuerit plena fides: cas restituendas duximus haeredibus memoratis. Volentes itaque monasterium ipsum indemne super commu- tatione praedicta servare, villam praedic- tam Plawen praefato monasterio restitui- mus; et pro dictis tribus villis, Ztradonitz, Malschitz et Zaborzi villas nostras dictas Stritzitz cum ecclesia in ea sita, Borach, Zaborzi, Radiczi, Holaschovitz, Shemil, Dubschitz, 169) Lupanavitz 17°) et partem sul- wahrscheinlich noch früher unter Ottokar eine königliche Stadt war, und daß der wahre Name derſelben laut diefer Urschrift Budwois ſey. 268) Man vergleiche Num. IX. 169) Dobſchütz. 270) Virlleicht Lippen.
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112 sulvae Chrasky 175) usque ad metas inter bo- na monasterii S. Coronae 172) et Henrici de Rosenberch ac Joannis de monte Michaelis, cum pratis, pascuis, agris cultis et incultis, aquis et aquarum decursibus, piscationibus, venationibus et juribus omnibus, rationibus et pertinentiis villarum ipsarum dicto mona- sterio de Altovado in comutationem damus, tradimus et etiam assignamus, per Abba- tem et conventum ipsius monasterii de Ai- tovado commutationis titulo in perpetuum possidendas. In cujus rei testimonium prae- sentes literas fieri et sigillorum nostrorum munimine jussimus communiri. Datum Pragae per manns magistri Petri, protono- tarii nostri, Pragensis, Wratislaviensis et Wissegradensis ecclesiarum canonici. Anno Domini millesimo ducentesimo nonagesimo secundo. S. Non. Julii. Ind. quintae. 173) Num. 171) der Wald bey Dobschütz. 172) Einen Theil diesee Gránzen führet Schaller Topogr. 13. §h. S. 193 an. E73) Das Orginal ist anf Pergament, ohne Linien und schön geschrieben, anch wohl erhailen. Das Sigill, ein Häugendes von weißem Wachs, mit rothen und grünen Geidenfáden durchzogen, ist zwar an einigen Orten gse brochen: doch scheint es mit dem ſchon angesihrten bis
112 sulvae Chrasky 175) usque ad metas inter bo- na monasterii S. Coronae 172) et Henrici de Rosenberch ac Joannis de monte Michaelis, cum pratis, pascuis, agris cultis et incultis, aquis et aquarum decursibus, piscationibus, venationibus et juribus omnibus, rationibus et pertinentiis villarum ipsarum dicto mona- sterio de Altovado in comutationem damus, tradimus et etiam assignamus, per Abba- tem et conventum ipsius monasterii de Ai- tovado commutationis titulo in perpetuum possidendas. In cujus rei testimonium prae- sentes literas fieri et sigillorum nostrorum munimine jussimus communiri. Datum Pragae per manns magistri Petri, protono- tarii nostri, Pragensis, Wratislaviensis et Wissegradensis ecclesiarum canonici. Anno Domini millesimo ducentesimo nonagesimo secundo. S. Non. Julii. Ind. quintae. 173) Num. 171) der Wald bey Dobschütz. 172) Einen Theil diesee Gránzen führet Schaller Topogr. 13. §h. S. 193 an. E73) Das Orginal ist anf Pergament, ohne Linien und schön geschrieben, anch wohl erhailen. Das Sigill, ein Häugendes von weißem Wachs, mit rothen und grünen Geidenfáden durchzogen, ist zwar an einigen Orten gse brochen: doch scheint es mit dem ſchon angesihrten bis
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n13 Num. XXVII. Trotz der Num. XXII. bereits angeführten ko- uiglichen Bestätigung des Kaufes von Höritz und den darin enthaltenen Vorſichtsmaßregeln kam es zwischen den Söhnen Heinrichs vom Amselberg und dem Stifte zu einem Streite, welchen Heinrich von Roſenberg und Zmilo von Gratzen auf folgende Art gûtlich beilegten. Legum statuta suadent et necessarium est, ut acta hominum, quae aguntur, ne ob- livio sit solita ea resecare a memoria, (sic) debeant idoneorum virorum testibus (sic) nec non literarum apicibus solidari. Nos igitur Heinricus de Rosenberch et Zmilo de Gretzen ad universorum notitiam praesenti scripto, tam praesentium quam futurorum in veri depositione testimonii cupimus per- venire, quod Reverendus D. Otto Abbas de Hohenfurt pariter et totus conventus fratrum ejusdem monasterii emerunt universa bona in Horziz cum omnibus ad haec pertinentiis, pratis, rubetis cultis et incultis apud viros nobiles D. Zavissium et D. Wittigonem fra- tres de Ledenitz 174) emtionis more rationa- bili an die innere Umſchrift der Aversseite: Marchionatus Moravie Dominus et Heres: gánzlich übereinzustimmen. 274) Ein neuer Beweis, daß man es damals mit den Zu= nahmen nicht sehr genau nahm.
n13 Num. XXVII. Trotz der Num. XXII. bereits angeführten ko- uiglichen Bestätigung des Kaufes von Höritz und den darin enthaltenen Vorſichtsmaßregeln kam es zwischen den Söhnen Heinrichs vom Amselberg und dem Stifte zu einem Streite, welchen Heinrich von Roſenberg und Zmilo von Gratzen auf folgende Art gûtlich beilegten. Legum statuta suadent et necessarium est, ut acta hominum, quae aguntur, ne ob- livio sit solita ea resecare a memoria, (sic) debeant idoneorum virorum testibus (sic) nec non literarum apicibus solidari. Nos igitur Heinricus de Rosenberch et Zmilo de Gretzen ad universorum notitiam praesenti scripto, tam praesentium quam futurorum in veri depositione testimonii cupimus per- venire, quod Reverendus D. Otto Abbas de Hohenfurt pariter et totus conventus fratrum ejusdem monasterii emerunt universa bona in Horziz cum omnibus ad haec pertinentiis, pratis, rubetis cultis et incultis apud viros nobiles D. Zavissium et D. Wittigonem fra- tres de Ledenitz 174) emtionis more rationa- bili an die innere Umſchrift der Aversseite: Marchionatus Moravie Dominus et Heres: gánzlich übereinzustimmen. 274) Ein neuer Beweis, daß man es damals mit den Zu= nahmen nicht sehr genau nahm.
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114 bili ac consueto, quae quondain viri nobilis D. Heinrici de Cozzovahora fuerunt, ex ip- sius voluntate gratuita omnimodo consensu, qui etiam coram munificentia illustri regis Boemiae Wenzeslai nunc regnantis pro se atque pueris suis ipsa bona aestuantibus de- sideriis animoque discretivo affectuosius re- signavit, dicto D. Abbati atque conventui fratrum dicti monasterii, prout privilegia dicti regis inclyti lucidius profestantur.175) Porro auctor celeris (sic.) persuasor fraudis leo rugiens, mille artifex 176) seminator Zizaniae suum lolium seminavit, ita ut ipsius pueri dicti D. Heinrici de Cozovahora ip- sum D. Abbatem bonis impelerent pro cis- dem. Ad decidendam autem cujuslibet ma- teriam scandali, seu omnis omnino inconve- nientem incongruamque causam litigii dicto. rum puerorum medullitus abolendam ab utra- que parte, scilicet a D. Abbate ac a dictis pueris peremptorie in arbitros eligebamur. Huic oneri tanquam illi, qui virtutem coli- mus, vitium profligamus, nostros humeros submittentes, pactibus interclusis, si praefa- tus D. Abbas nostro arbitrio non obediret, quod foret in quingentis marcis argenti no- bis 175) Eine Hinweisung auf Num. XXII. 176) Tauſendküufiier.
114 bili ac consueto, quae quondain viri nobilis D. Heinrici de Cozzovahora fuerunt, ex ip- sius voluntate gratuita omnimodo consensu, qui etiam coram munificentia illustri regis Boemiae Wenzeslai nunc regnantis pro se atque pueris suis ipsa bona aestuantibus de- sideriis animoque discretivo affectuosius re- signavit, dicto D. Abbati atque conventui fratrum dicti monasterii, prout privilegia dicti regis inclyti lucidius profestantur.175) Porro auctor celeris (sic.) persuasor fraudis leo rugiens, mille artifex 176) seminator Zizaniae suum lolium seminavit, ita ut ipsius pueri dicti D. Heinrici de Cozovahora ip- sum D. Abbatem bonis impelerent pro cis- dem. Ad decidendam autem cujuslibet ma- teriam scandali, seu omnis omnino inconve- nientem incongruamque causam litigii dicto. rum puerorum medullitus abolendam ab utra- que parte, scilicet a D. Abbate ac a dictis pueris peremptorie in arbitros eligebamur. Huic oneri tanquam illi, qui virtutem coli- mus, vitium profligamus, nostros humeros submittentes, pactibus interclusis, si praefa- tus D. Abbas nostro arbitrio non obediret, quod foret in quingentis marcis argenti no- bis 175) Eine Hinweisung auf Num. XXII. 176) Tauſendküufiier.
Strana 115
115 bis arbitris obligatus: el si vice versa prae- nominati pueri ausu temerario seu moti ma- livolentia qualicumque nostro arbitrio in aliquo contrairent, quod similiter nobis ar- bitris quingentas marcas argenti persolve- rent, quolibet dubii sine scrupulo. Hujus autem persolutionis totidem marcarum vide- licet quingentarum D. Bernhardus de Bern- harditz ex parte dictorum puerorum versus nos est in solidum perpetuus fidejussor. Decrevimus autem arbitrando, quamvis im- merito, quod viri religiosi, licet de jure dare nihil tenerentur, quod quinquaginta marcas argenti saepefatis pueris erogarent, ut amo- do iidem pueri cundem D. Abbatem et suos confratres non impeterent infestando pro iisdem bonis in Horziz temporibus affuturis, sed pacifice ea jure haereditario, libere ac perpetuo contradictione possiderent qualibet procul mota. Haec vero efficaciter juxta voluntatis nostrac arbitrium impleverunt, dictas 50. marcas argenti persolventes pue- ris ex integro praclibatis. Hujusmodi autem arbitrium efficax factum est in praesentia virorum nobilium D. Zesame de Landesteyn: D. Wochonis de Witigenow, ac D. Hogeri de Lompnitz, atque firmissime stabilitum. Ut autem haec manifesta confirmatio illiba. ta et inconfracta perpetuo tempore conser- H 2 vetur,
115 bis arbitris obligatus: el si vice versa prae- nominati pueri ausu temerario seu moti ma- livolentia qualicumque nostro arbitrio in aliquo contrairent, quod similiter nobis ar- bitris quingentas marcas argenti persolve- rent, quolibet dubii sine scrupulo. Hujus autem persolutionis totidem marcarum vide- licet quingentarum D. Bernhardus de Bern- harditz ex parte dictorum puerorum versus nos est in solidum perpetuus fidejussor. Decrevimus autem arbitrando, quamvis im- merito, quod viri religiosi, licet de jure dare nihil tenerentur, quod quinquaginta marcas argenti saepefatis pueris erogarent, ut amo- do iidem pueri cundem D. Abbatem et suos confratres non impeterent infestando pro iisdem bonis in Horziz temporibus affuturis, sed pacifice ea jure haereditario, libere ac perpetuo contradictione possiderent qualibet procul mota. Haec vero efficaciter juxta voluntatis nostrac arbitrium impleverunt, dictas 50. marcas argenti persolventes pue- ris ex integro praclibatis. Hujusmodi autem arbitrium efficax factum est in praesentia virorum nobilium D. Zesame de Landesteyn: D. Wochonis de Witigenow, ac D. Hogeri de Lompnitz, atque firmissime stabilitum. Ut autem haec manifesta confirmatio illiba. ta et inconfracta perpetuo tempore conser- H 2 vetur,
Strana 116
116 vetur, saepefato D. Abbati et conventui fra- trum in Hohenfurt praesentes literas con- scribi fecimus in evidens testimonium et cautelam sigillorum nostrorum, nec non si- gillorum virorum nobilium, in quorum prae- sentia factum est arbitrum superius praeno- tatum, charactere consignitas, testibus sub- notatis, qui sunt: D. Stephanus de Priesnitz, D.Nedamirus de Lobanitz. D. Ontscho de Nemtschitz. D. Luipoldus de Ugezd, mili- tes D. Heinrici de Rosenberch. Witscho de Zedlo, Albertus et Budilaus fratres dicti de Horach D. Hron et D. Ditmarus fratres de Zbinitz, milites D. Zmilonis de Gretzen. D. Ztata de Udrin, miles D. Hogeri de Lom- nitz D. Luteborius de Zletovitz, et alii quam quam plures viri rationabiles ac discre- ti. Acta sunt haec in Zobislaus anno Do- mini millesimo ducentesimo nonagesimo tertio. 4. Id. Julii 177) Dieß 277) Das Orginal ist auf Pergament, ohne Linien und wohl erhalten. Die daran hangenden 5 Sigille find von weißem Wachs und mit Pergamentſtreifen durchzo= gen. In der Mitte ist das bereits bekaunte Heinrichs mit dem Nitter. Aechts ein fleineres rundes mit einem dreyeckigten Schild und der Roſe. Die Umſchrift ist: Sigillum Hogeri de Lomnitz. Dann noch ein fleineres rundes, in der Mitte mit einem Geſm, ober diesen 3 Nosenblätter, da der Helm die 2 anderen deckt, und 3
116 vetur, saepefato D. Abbati et conventui fra- trum in Hohenfurt praesentes literas con- scribi fecimus in evidens testimonium et cautelam sigillorum nostrorum, nec non si- gillorum virorum nobilium, in quorum prae- sentia factum est arbitrum superius praeno- tatum, charactere consignitas, testibus sub- notatis, qui sunt: D. Stephanus de Priesnitz, D.Nedamirus de Lobanitz. D. Ontscho de Nemtschitz. D. Luipoldus de Ugezd, mili- tes D. Heinrici de Rosenberch. Witscho de Zedlo, Albertus et Budilaus fratres dicti de Horach D. Hron et D. Ditmarus fratres de Zbinitz, milites D. Zmilonis de Gretzen. D. Ztata de Udrin, miles D. Hogeri de Lom- nitz D. Luteborius de Zletovitz, et alii quam quam plures viri rationabiles ac discre- ti. Acta sunt haec in Zobislaus anno Do- mini millesimo ducentesimo nonagesimo tertio. 4. Id. Julii 177) Dieß 277) Das Orginal ist auf Pergament, ohne Linien und wohl erhalten. Die daran hangenden 5 Sigille find von weißem Wachs und mit Pergamentſtreifen durchzo= gen. In der Mitte ist das bereits bekaunte Heinrichs mit dem Nitter. Aechts ein fleineres rundes mit einem dreyeckigten Schild und der Roſe. Die Umſchrift ist: Sigillum Hogeri de Lomnitz. Dann noch ein fleineres rundes, in der Mitte mit einem Geſm, ober diesen 3 Nosenblätter, da der Helm die 2 anderen deckt, und 3
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117 Dies waren die Verdienste des frommen Wock, ſeiner edlen Sohne, und ihrer nachſlen Verwandten, um die Begründung, Erhaltung und um das Wachs, thum des Stiftes , welches, dem evangeliſchen Genft= korn ahnlich, bald zu einem Baume ward, deſſen hei= liger Schatten manchen Pilger erquickte. Aber anch die Vorsicher der Kirche ließen es an nichis man= geln, um das Wohl der neuen Schöpfung nach Kraf= ten zu sördern. So hatie der Pabst Martin der vierte am 20. Auguſt 128I im erſten Jahre ſeiner Regierung 2 Bullen erlaſsen, in denen er sowohl die dem Stifte bisher ertheilten Privilegien,-als auch die Besitzungen beſtatigte, und dasselbe in seinen apoſtoli= schen Schutz aufnahm. Erzbiſchöfe und Biſchöfe aber hatten dem hiefigen Gottesijauſe verſchiedene und zahlreiche Indulgenzen verliehen, worüber fol- gende Urschriften vorhanden sind, weſche nur nach- gewieſen werden důrsen, da ſie, wie die pabſllichen Buſlen, ſonſt nichts merkwürdiges enthalten : I. Frater Guido, miseratione divina tunc temporis S. Laurentii in Lucina presbyter cardinalis, apostolicae sedis legatus. Da- tum Viennae. 2 Cal. Maji et 4 Iduu. Maji pontificatus D. Clementis Papae quarti anno tertio. 1267) II. Nosen. Die Umschrift ist: S. Secretor, Zes. Ladstay. (n.) Links ist Smilos bereits beschriebenes: dann ein etwas größeres mit der gewöhnlichen Noſe und der Un= schrift: S. Wochonis de Wittgnow. —
117 Dies waren die Verdienste des frommen Wock, ſeiner edlen Sohne, und ihrer nachſlen Verwandten, um die Begründung, Erhaltung und um das Wachs, thum des Stiftes , welches, dem evangeliſchen Genft= korn ahnlich, bald zu einem Baume ward, deſſen hei= liger Schatten manchen Pilger erquickte. Aber anch die Vorsicher der Kirche ließen es an nichis man= geln, um das Wohl der neuen Schöpfung nach Kraf= ten zu sördern. So hatie der Pabst Martin der vierte am 20. Auguſt 128I im erſten Jahre ſeiner Regierung 2 Bullen erlaſsen, in denen er sowohl die dem Stifte bisher ertheilten Privilegien,-als auch die Besitzungen beſtatigte, und dasselbe in seinen apoſtoli= schen Schutz aufnahm. Erzbiſchöfe und Biſchöfe aber hatten dem hiefigen Gottesijauſe verſchiedene und zahlreiche Indulgenzen verliehen, worüber fol- gende Urschriften vorhanden sind, weſche nur nach- gewieſen werden důrsen, da ſie, wie die pabſllichen Buſlen, ſonſt nichts merkwürdiges enthalten : I. Frater Guido, miseratione divina tunc temporis S. Laurentii in Lucina presbyter cardinalis, apostolicae sedis legatus. Da- tum Viennae. 2 Cal. Maji et 4 Iduu. Maji pontificatus D. Clementis Papae quarti anno tertio. 1267) II. Nosen. Die Umschrift ist: S. Secretor, Zes. Ladstay. (n.) Links ist Smilos bereits beschriebenes: dann ein etwas größeres mit der gewöhnlichen Noſe und der Un= schrift: S. Wochonis de Wittgnow. —
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118 II. Joannes Dei gratia Episcopus Pragensis. Datum Pragae 17. Cal. Jui. pontificatus nostri anno 12, (1269) Ratam habemus in- super indulgentiam fratris nostri D. Ratis- ponensis Episcopi nostrae consimilem in hoc casu. III. Fridericus et Heinricus Dei gratia Chie- mensis et Laventinae ecclesiarum Epis- copi. Datum Salzburgae A. D. 1292. 2. Id. Junii. IV. Rogerius, Severiensis, et Joannes, Mo- kinensis D. G. Archiepiscopi; Cyprianus, Vovensis: Jacobus, Acernensis: Salvus, Patanacensis: Daniel, Laquedoniensis: Perronus, Larniensis: Jacobus, Treven- tinus: Guilielmus, Callensis: Romanus, Croensis: Berrardus, Fulginas eadem gratia Episcopi. Datum Romae A. D. 1292. pontific. D. Nicolai Papae 4ti an- no 5to. V. Tobias, D. G. Prag. Episc. Datum Pra- gae A. D. 1293. 10. Cal. Maji pontiſ. no- stri anno 15. Indict. 6. VI. Theodoricus D. G. Olomucens. Episc. Datum in Praga A. D. 1293 in die St. Viti. VII. Henricus Mersburgensis et Bernardus Misnensis D. G. ecclesiarum Episcopi. Datum Pragae A. D. 1293. in die S. Viti Mart.
118 II. Joannes Dei gratia Episcopus Pragensis. Datum Pragae 17. Cal. Jui. pontificatus nostri anno 12, (1269) Ratam habemus in- super indulgentiam fratris nostri D. Ratis- ponensis Episcopi nostrae consimilem in hoc casu. III. Fridericus et Heinricus Dei gratia Chie- mensis et Laventinae ecclesiarum Epis- copi. Datum Salzburgae A. D. 1292. 2. Id. Junii. IV. Rogerius, Severiensis, et Joannes, Mo- kinensis D. G. Archiepiscopi; Cyprianus, Vovensis: Jacobus, Acernensis: Salvus, Patanacensis: Daniel, Laquedoniensis: Perronus, Larniensis: Jacobus, Treven- tinus: Guilielmus, Callensis: Romanus, Croensis: Berrardus, Fulginas eadem gratia Episcopi. Datum Romae A. D. 1292. pontific. D. Nicolai Papae 4ti an- no 5to. V. Tobias, D. G. Prag. Episc. Datum Pra- gae A. D. 1293. 10. Cal. Maji pontiſ. no- stri anno 15. Indict. 6. VI. Theodoricus D. G. Olomucens. Episc. Datum in Praga A. D. 1293 in die St. Viti. VII. Henricus Mersburgensis et Bernardus Misnensis D. G. ecclesiarum Episcopi. Datum Pragae A. D. 1293. in die S. Viti Mart.
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119 Mart. pontiſ. Mersburg. Ep. anno 11. Mis- nens. vero Ep. anno 1mo. Gie hatten der damals herrschenden Sitte ge- maß den Zweck, die Slaubigen zur milden Briſteuer zur Bollendung des Kirchenbaues aufzumuntern. So heisst es z. B. in Num. V.: Injungentes, quate- nus ad opus ecclesiae S. M. V. gloriosae mo- nasterii de Altovado, quod construitur et construi debet opere sumptuoso, nec ad ip- sum consummandum propriae suppetunt fa- cultates, de bonis a Deo collatis vobis, ve- stras pias eleemosynas et alia grata chari- tatis subsidia taliter erogare curetis, ut per haec et alia bona, quae Domino inspirante feceritis, ad aeternae possitis felicitatis gaudia pervenire. Dieß liefert einen unumfrôß. lichen Beweis, daß die Stiftskirche gegen das Ende des I3ten Jahrhunderts noch nicht vollendet war, und daß die eigenen Einkünfte des Stiftes trotz der schein- bar großen Besitzungen desselben dazu nicht hinrei- chend waren. — Hier mag wohl ſchon von der ge= genwärtigen großen Kirche die Rede ſeyn, welche über der bekaunten Familiengruft erbauet wurde, da ursprünglich die Sakristei die Stelle derselben vertre- ten haben mochte, wie es ihre Bauart wahrſcheinlich macht. Hiemit
119 Mart. pontiſ. Mersburg. Ep. anno 11. Mis- nens. vero Ep. anno 1mo. Gie hatten der damals herrschenden Sitte ge- maß den Zweck, die Slaubigen zur milden Briſteuer zur Bollendung des Kirchenbaues aufzumuntern. So heisst es z. B. in Num. V.: Injungentes, quate- nus ad opus ecclesiae S. M. V. gloriosae mo- nasterii de Altovado, quod construitur et construi debet opere sumptuoso, nec ad ip- sum consummandum propriae suppetunt fa- cultates, de bonis a Deo collatis vobis, ve- stras pias eleemosynas et alia grata chari- tatis subsidia taliter erogare curetis, ut per haec et alia bona, quae Domino inspirante feceritis, ad aeternae possitis felicitatis gaudia pervenire. Dieß liefert einen unumfrôß. lichen Beweis, daß die Stiftskirche gegen das Ende des I3ten Jahrhunderts noch nicht vollendet war, und daß die eigenen Einkünfte des Stiftes trotz der schein- bar großen Besitzungen desselben dazu nicht hinrei- chend waren. — Hier mag wohl ſchon von der ge= genwärtigen großen Kirche die Rede ſeyn, welche über der bekaunten Familiengruft erbauet wurde, da ursprünglich die Sakristei die Stelle derselben vertre- ten haben mochte, wie es ihre Bauart wahrſcheinlich macht. Hiemit
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120 Hiemit ist die Reihe der im Hhiesigen Archive aus dem I3ten Jahrhunderte vorhandenen Urſchrif= ten, und mit ihnen die Geschichte des Urſprunges und der frühesten Schicksale des Stiftes geschlosfen, insoweit sie aus zuverlässigen Quellen geschöpft werden, und durch eine gründliche Anführung deſſen, was bisher entweder noch gar nicht, oder nicht rich= tig bekannt war, einen Beitrag zur Beleuchtung des südlichen Theiles in meinem Vaterlande liefern kounte. Was ich aus Mangel an andeen Quellen nicht befriedigend zu erortern vermochte, bleibt einer sorgfaltigen Vergleichung und Zusammenstellung mehrerer Urkunden in der Zukunft vorbehalten. Mschten doch recht viele, deren Umgebungen es ge= statten, oder sogar fordern, Mollers Zuruf in dieſer Hinſicht beherzigen : Expergescimini tandem aliquando .. . vetustiora latebris protrahite, ... nullum denique genus intactum relinquite, cujus ope pleniorem historiae patriae notitiam trans- mittere queatis. Cimbria literata.
120 Hiemit ist die Reihe der im Hhiesigen Archive aus dem I3ten Jahrhunderte vorhandenen Urſchrif= ten, und mit ihnen die Geschichte des Urſprunges und der frühesten Schicksale des Stiftes geschlosfen, insoweit sie aus zuverlässigen Quellen geschöpft werden, und durch eine gründliche Anführung deſſen, was bisher entweder noch gar nicht, oder nicht rich= tig bekannt war, einen Beitrag zur Beleuchtung des südlichen Theiles in meinem Vaterlande liefern kounte. Was ich aus Mangel an andeen Quellen nicht befriedigend zu erortern vermochte, bleibt einer sorgfaltigen Vergleichung und Zusammenstellung mehrerer Urkunden in der Zukunft vorbehalten. Mschten doch recht viele, deren Umgebungen es ge= statten, oder sogar fordern, Mollers Zuruf in dieſer Hinſicht beherzigen : Expergescimini tandem aliquando .. . vetustiora latebris protrahite, ... nullum denique genus intactum relinquite, cujus ope pleniorem historiae patriae notitiam trans- mittere queatis. Cimbria literata.
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