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- s. 249: ...Lupacius neunet sie Chomutovium. sub die XVI. Marty. Idem vult Thomas Mitis [pag. III] III. Von den Erbherren der Stad Commethaw vnud...
- s. 259: ...Hassensteinischen liberey gehörig, mit verbrandt im Schloß. Denn also schreibet Thomas Mitis ad Georgium Fabricium. LXX Volumina p. Matthaeum Auro- gallum 6)...
Název:
Eine handschriftliche Chronik von Komotau, MVGDB 22
Autor:
Görner, Karl
Rok vydání:
1884
Místo vydání:
Praha, Wien
Česká národní bibliografie:
Počet stran celkem:
20
Obsah:
- 246: Artikel
- 265: Titel
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Strana 246
246 Eine handschriftliche Chronik von Komotan. Von Dr. Karl Görner. Die Handschrift, welche sich in der fürstl. Lobkowitz'schen Bibliothek in Raudnitz unter der Signatur VI. Ed. 11 befindet, enthält 21 beschriebene Seiten in Folio, Büttenpapier, mit schwarzer Tinte beschrieben, uur die Titel der einzelnen Abtheilungen, die Marginalanmerkungen und besondere Worte im Text werden durch grüne oder rothe Tinte hervorgehoben. Die ganze Handschrift theilt der Verfasser in 6 Theile: I. Vom Ursprunge Komotaus (ohne Titel). II. „Von dem Nahmen der Stad Commetauw“. III. „Von den Erbherren der Stad Commethaw vnnd ihren habenden Privilegüis.“ Daran schließt sich ein längeres Gedicht: „Der Stad Commotau Person Rede“, das in 110 Langzeilen die Geschichte Komotaus zu schildern versucht. IV. „De Incendys.“ V. „Fatalia." VI. „Von Sterbensläufften vnnd etlicher vornehmer Commothawer absterben, was denkwürdig ist. Das Manuscript zeigt überall dieselbe Schrift, auch da, wo Anmer- kungen später dazugesetzt, oder einzelne Capiteln weiter ergäuzt wurden. Nur wird in letztem Falle die Schrift flüchtig, und während sie im ganzen Mstrpt. stehend ist, zum Schlusse liegend. Die späteren Ergänzungen lassen sich auch daran leicht erkennen, daß die chrouologische Ordnung in ihnen verlassen ist. Abgefaßt wurde die Handschrift 1596, was aus der Zeitberechnung zum Schluß des 1. Theiles erhellt. Ebenso behandeln das 2. Capitel wie das Gedicht die Geschichte bis beiläufig diese Zeit, d. h. bis 1594, wo Komotan in den Besitz Rudolph II. überging. Hinzugefügt sind An- merkungen und Ergänzungen bis zum Jahre 1623. Die „Person-Rede“ fünden wir bereits bet Krahl, Geschichte Komotaus (Programm des Komotaner Gymnasiums 1861/62) abgedruckt, und zwar nach den Fragmenten, die sich bei Fahrenschon und Hückel finden. Die einzelnen Fragmente ergänzen sich vollkommen richtig. Vers 1—11 und 40—110 ist dem Memorialbuche Hückels, Vers 12—39 dem Fahrenschou's entnommen. Natürlich finden wir da Verse verändert, gebessert, ja vollkommen umge- stellt. Unsere Handschrift gibt, wenn nicht das Original, so doch eine mit diesem gleichzeitige Abschrift. Die bedeutenderen Abweichungen des Krahlschen Textes habe ich unter den Anmerkungen verzeichnet. Was den Verfasser anbelangt, so steht nur Matthaeus Meisner als Autor der Personrede fest. Dies sowohl als auch die Ahnlichkeit der Schrift
246 Eine handschriftliche Chronik von Komotan. Von Dr. Karl Görner. Die Handschrift, welche sich in der fürstl. Lobkowitz'schen Bibliothek in Raudnitz unter der Signatur VI. Ed. 11 befindet, enthält 21 beschriebene Seiten in Folio, Büttenpapier, mit schwarzer Tinte beschrieben, uur die Titel der einzelnen Abtheilungen, die Marginalanmerkungen und besondere Worte im Text werden durch grüne oder rothe Tinte hervorgehoben. Die ganze Handschrift theilt der Verfasser in 6 Theile: I. Vom Ursprunge Komotaus (ohne Titel). II. „Von dem Nahmen der Stad Commetauw“. III. „Von den Erbherren der Stad Commethaw vnnd ihren habenden Privilegüis.“ Daran schließt sich ein längeres Gedicht: „Der Stad Commotau Person Rede“, das in 110 Langzeilen die Geschichte Komotaus zu schildern versucht. IV. „De Incendys.“ V. „Fatalia." VI. „Von Sterbensläufften vnnd etlicher vornehmer Commothawer absterben, was denkwürdig ist. Das Manuscript zeigt überall dieselbe Schrift, auch da, wo Anmer- kungen später dazugesetzt, oder einzelne Capiteln weiter ergäuzt wurden. Nur wird in letztem Falle die Schrift flüchtig, und während sie im ganzen Mstrpt. stehend ist, zum Schlusse liegend. Die späteren Ergänzungen lassen sich auch daran leicht erkennen, daß die chrouologische Ordnung in ihnen verlassen ist. Abgefaßt wurde die Handschrift 1596, was aus der Zeitberechnung zum Schluß des 1. Theiles erhellt. Ebenso behandeln das 2. Capitel wie das Gedicht die Geschichte bis beiläufig diese Zeit, d. h. bis 1594, wo Komotan in den Besitz Rudolph II. überging. Hinzugefügt sind An- merkungen und Ergänzungen bis zum Jahre 1623. Die „Person-Rede“ fünden wir bereits bet Krahl, Geschichte Komotaus (Programm des Komotaner Gymnasiums 1861/62) abgedruckt, und zwar nach den Fragmenten, die sich bei Fahrenschon und Hückel finden. Die einzelnen Fragmente ergänzen sich vollkommen richtig. Vers 1—11 und 40—110 ist dem Memorialbuche Hückels, Vers 12—39 dem Fahrenschou's entnommen. Natürlich finden wir da Verse verändert, gebessert, ja vollkommen umge- stellt. Unsere Handschrift gibt, wenn nicht das Original, so doch eine mit diesem gleichzeitige Abschrift. Die bedeutenderen Abweichungen des Krahlschen Textes habe ich unter den Anmerkungen verzeichnet. Was den Verfasser anbelangt, so steht nur Matthaeus Meisner als Autor der Personrede fest. Dies sowohl als auch die Ahnlichkeit der Schrift
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— 247 — mit Meisnerschen Manuscripten, und die Manier überall mit seiner Ge- lehxsamkeit prunkend hervorzntreten, würden ihn als Verfasser der ganzen Arbeit vermuthen lassen. Daß wir seine Eteosticha hier finden, ist uichts Ueberzeugendes, wir haben daneben andere; wohl aber kann man auf den Umstand hinweisen, daß Stellen, so z. B. die Ermordung der Gemahlin Georg Popels, in unserem Manuscript und in Meisners Ephemeriden (Hgg. von Dlabacz, Miscellen aus Böhmen II., Görlitz 1792) fast gleich¬ lautend zu finden sind. Daß dagegen einmal ein Distichon (pag. 9) in uuserem Mser. dem M. Martinus Esethaeus zugeschrieben wird, das in den Ephemeriden Meisner für sich in Anspruch uimmt, kann allenfalls, da der Fall vereinzelt dasteht, auch auf einen Irrthum zurückzuführen sein. Auch der Umstand, daß Meisner 1791 oder 1792 nach Brüx übersiedelte, spräche gar nicht gegen seine Verfasserschaft, da es aus seinen Ephemeriden ersichtlich genug ist, wie sehr ihn auch fürderhin die Komotauer Angelegen- heiten interessirten. Auch der Gesinnung Meisners, des Protestanten, würde der Ton entsprechen, dessen er sich gegen Popel v. Lobkowitz bedient. Die Bemerkung („Der Herr kam gar nicht aus den Sal heraus“) ist jedesfalls herb tadelnd. Das diesem folgende Chronodistichon ist gleichsam ein Trostruf eines ver folgten Protestanten. Die Marginalbemerkung: „hat die Jesniten hieher gebracht“ ist ebenfalls hier beizuziehen. Daß sich der Verfasser wohl hütet, zu viel zu sagen, ersieht man eben aus der kurzen Behandlung Georg Popels, auf dessen Zeit am Schlusse der Handschrift noch einmal zuritck- gegriffen wird. Von einer dauernden Feststellnng von Meisners Autorschaft unseres Mser. kann, trotz der vielen Gründe, die dafür sprechen, erst dann die Rede sein, bis es gelungen ist, sein Todesjahr zu fixiren. Meisuer ist 1543 in Gabel geboren (vide Dlabacz), da das Mser. bis 1623 reicht, müste er mindestens 80 Jahre alt geworden sein. Hier folgt ein diplomatisch genauer Abdruck des Mser. Die Mar- ginalbemerkungen, mit Ausnahme der Wiederholung der im Texte enthal- tenen Jahreszahlen habe ich in die Noten gesetzt. [pag. I.] ao. 1080. 1) In Böhmen die Stadt Commothaw2) Diß Jahr angefangen ihren baw, Das köndt wol sein, doch weiß mans uicht Gewiß, weils uicht klar meldeu alt geschicht. 1) 1080 grüne tinte, rechts mit rother wiederholt, so wie alle Jahreszalen dieser Abteilung. 2) rechts a. Rande „Vuterm König Wratislaw“ grün. 7. Klammer roth.
— 247 — mit Meisnerschen Manuscripten, und die Manier überall mit seiner Ge- lehxsamkeit prunkend hervorzntreten, würden ihn als Verfasser der ganzen Arbeit vermuthen lassen. Daß wir seine Eteosticha hier finden, ist uichts Ueberzeugendes, wir haben daneben andere; wohl aber kann man auf den Umstand hinweisen, daß Stellen, so z. B. die Ermordung der Gemahlin Georg Popels, in unserem Manuscript und in Meisners Ephemeriden (Hgg. von Dlabacz, Miscellen aus Böhmen II., Görlitz 1792) fast gleich¬ lautend zu finden sind. Daß dagegen einmal ein Distichon (pag. 9) in uuserem Mser. dem M. Martinus Esethaeus zugeschrieben wird, das in den Ephemeriden Meisner für sich in Anspruch uimmt, kann allenfalls, da der Fall vereinzelt dasteht, auch auf einen Irrthum zurückzuführen sein. Auch der Umstand, daß Meisner 1791 oder 1792 nach Brüx übersiedelte, spräche gar nicht gegen seine Verfasserschaft, da es aus seinen Ephemeriden ersichtlich genug ist, wie sehr ihn auch fürderhin die Komotauer Angelegen- heiten interessirten. Auch der Gesinnung Meisners, des Protestanten, würde der Ton entsprechen, dessen er sich gegen Popel v. Lobkowitz bedient. Die Bemerkung („Der Herr kam gar nicht aus den Sal heraus“) ist jedesfalls herb tadelnd. Das diesem folgende Chronodistichon ist gleichsam ein Trostruf eines ver folgten Protestanten. Die Marginalbemerkung: „hat die Jesniten hieher gebracht“ ist ebenfalls hier beizuziehen. Daß sich der Verfasser wohl hütet, zu viel zu sagen, ersieht man eben aus der kurzen Behandlung Georg Popels, auf dessen Zeit am Schlusse der Handschrift noch einmal zuritck- gegriffen wird. Von einer dauernden Feststellnng von Meisners Autorschaft unseres Mser. kann, trotz der vielen Gründe, die dafür sprechen, erst dann die Rede sein, bis es gelungen ist, sein Todesjahr zu fixiren. Meisuer ist 1543 in Gabel geboren (vide Dlabacz), da das Mser. bis 1623 reicht, müste er mindestens 80 Jahre alt geworden sein. Hier folgt ein diplomatisch genauer Abdruck des Mser. Die Mar- ginalbemerkungen, mit Ausnahme der Wiederholung der im Texte enthal- tenen Jahreszahlen habe ich in die Noten gesetzt. [pag. I.] ao. 1080. 1) In Böhmen die Stadt Commothaw2) Diß Jahr angefangen ihren baw, Das köndt wol sein, doch weiß mans uicht Gewiß, weils uicht klar meldeu alt geschicht. 1) 1080 grüne tinte, rechts mit rother wiederholt, so wie alle Jahreszalen dieser Abteilung. 2) rechts a. Rande „Vuterm König Wratislaw“ grün. 7. Klammer roth.
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248 Aus den Historien des Hajeks, ist genugsam Zusehen, das aller Städt sundation vud vrsprung in seinem Historienbuch nicht haben eingebracht komnen werden. Kan aber wol sein (Sintenal Primislaus der Bohmische König. Anno 1254. Die Preußen zum Christenthumb gebracht hat, In Prentßen Bisthumer angericht, vnnd darauf folgendes Jahrs dem Preußischen orden einen Obristen gesetzt, wie dann anch deßelben ordens uur 3 Klbster, alß zu Praag, Pilsen, vnd Commothaw, ohne Zweifel bald hernach georduet worden). Das eben Der König Primislaus Anno 1269 Die Stad Com- mothaw wo nicht fundirt, doch mit Mauren vmbgeben hette können laßen, Dieweil aber die Stad Coumothau, in ihren ietzt bey sich habenden Pri¬ vilegien vnd Stadbüchern nicht höher denn auf 196. Jahr sich referiren vnd ziehen können, So hette in den 131. Jaren zuvor, da hochgedachter König Primislaus die Städe Anno. 1269. erbauen laßen, daßselbe auch an der Stad Comothaw mit fundiren vnd beßern leicht vollziehen können, vnnd wie hette die Stad Commothau so oft (als nur itzo von einen ein- [zligen 1) Brand so Ao. 1418. ergangen zu reden.) 2) köunen verwüstet werden, wenn sie zuvor nicht eine Stad gewesen were. Wenn nu also diese Zahlei 1269 Item 131. Item 196. summiret werden, so kommen 1596. Das sich also etwz zur Sachen gehörig meines geringens erachtens nicht vbel reimen solte. Salvo tamen rectorum judicio. [pag. II II. Von dem Nahmen der Stad Commetauw.3) Ein altes Sprichwort ist auf dem heutigen Tag in Böhmischer Sprach: Wßady Lide, w Chomutowie 4) Niemcy. Welches der Böhmischen nach also lautet, Vberal Leute zu Commethau Deutzsche. Ubique populi Chomu- toviae5) teutones. Dahero ist abzunehmen, das das allermeiste theil zu Commothav, ie vnd allewege, ia fast vber Menschen gedencken, deuzsch gewesen ist, vnnd das Creutzherren des Preusischen ordens ihren Hof und Closter (wie auf dem hentigen tage an itzigen Schloße zu sehen ist.) s) alda gehabt, Vnd das auserhalb dieses klosters in Böhmen uur noch 2. bemeldes ordens, eins zu Praag, Da die Pfarr ist gewesen sein, wie Hageck zeuget. So willimn Stirig, weil Creutzherren dagewohnet, Commeter hoff gehalten haben, das die Stad davon den Nahmen, vnd uicht von kummetmacher bekommen habe. 1) einigen, z fehlt. 2) Klammer grün. 3) Titel grüne Tinte, roth unterstrichen. 5) Chomutowie roth unterstr. 5) Chomutoviae roth unterstr., links a. R. wiederholt. 6) Klammer grün. Die verschiedenen Namen alle links am Rand roth wiederholt, im Text roth unterstrichen.
248 Aus den Historien des Hajeks, ist genugsam Zusehen, das aller Städt sundation vud vrsprung in seinem Historienbuch nicht haben eingebracht komnen werden. Kan aber wol sein (Sintenal Primislaus der Bohmische König. Anno 1254. Die Preußen zum Christenthumb gebracht hat, In Prentßen Bisthumer angericht, vnnd darauf folgendes Jahrs dem Preußischen orden einen Obristen gesetzt, wie dann anch deßelben ordens uur 3 Klbster, alß zu Praag, Pilsen, vnd Commothaw, ohne Zweifel bald hernach georduet worden). Das eben Der König Primislaus Anno 1269 Die Stad Com- mothaw wo nicht fundirt, doch mit Mauren vmbgeben hette können laßen, Dieweil aber die Stad Coumothau, in ihren ietzt bey sich habenden Pri¬ vilegien vnd Stadbüchern nicht höher denn auf 196. Jahr sich referiren vnd ziehen können, So hette in den 131. Jaren zuvor, da hochgedachter König Primislaus die Städe Anno. 1269. erbauen laßen, daßselbe auch an der Stad Comothaw mit fundiren vnd beßern leicht vollziehen können, vnnd wie hette die Stad Commothau so oft (als nur itzo von einen ein- [zligen 1) Brand so Ao. 1418. ergangen zu reden.) 2) köunen verwüstet werden, wenn sie zuvor nicht eine Stad gewesen were. Wenn nu also diese Zahlei 1269 Item 131. Item 196. summiret werden, so kommen 1596. Das sich also etwz zur Sachen gehörig meines geringens erachtens nicht vbel reimen solte. Salvo tamen rectorum judicio. [pag. II II. Von dem Nahmen der Stad Commetauw.3) Ein altes Sprichwort ist auf dem heutigen Tag in Böhmischer Sprach: Wßady Lide, w Chomutowie 4) Niemcy. Welches der Böhmischen nach also lautet, Vberal Leute zu Commethau Deutzsche. Ubique populi Chomu- toviae5) teutones. Dahero ist abzunehmen, das das allermeiste theil zu Commothav, ie vnd allewege, ia fast vber Menschen gedencken, deuzsch gewesen ist, vnnd das Creutzherren des Preusischen ordens ihren Hof und Closter (wie auf dem hentigen tage an itzigen Schloße zu sehen ist.) s) alda gehabt, Vnd das auserhalb dieses klosters in Böhmen uur noch 2. bemeldes ordens, eins zu Praag, Da die Pfarr ist gewesen sein, wie Hageck zeuget. So willimn Stirig, weil Creutzherren dagewohnet, Commeter hoff gehalten haben, das die Stad davon den Nahmen, vnd uicht von kummetmacher bekommen habe. 1) einigen, z fehlt. 2) Klammer grün. 3) Titel grüne Tinte, roth unterstrichen. 5) Chomutowie roth unterstr. 5) Chomutoviae roth unterstr., links a. R. wiederholt. 6) Klammer grün. Die verschiedenen Namen alle links am Rand roth wiederholt, im Text roth unterstrichen.
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249.— Inn der Polnischen Chroniken, wird die Stad kommenthau genaudt, denn daselbst wird ihr gedacht, das sie vmb wenig 1000 versatzt worden. Hir mus ich gedencken, das vor sehr vielen Jahren, ie vnd allwege, biß auf vuser Zeit hero, was E. E. Raths Zienengefäß im Rathhaus gewesen ist, dz hat man mit einem Zeichen, darauf ein kummet gewesen gezeichnet, so wol auch solches in der Eichgt gebraucht. Was nu die alten vor rationes gehabt bleibt an seinem ort. Criginger Spricht, kommethan sey Commoda, ist wol nicht ein böses EAvuor, denu lest man auch seine meinung, praesertim cum ad vulgarem pronunciationem versat voca- bulum. Aeneas Sylvius uennet sie in seiner Böhmischen Chroniken Cap. 44. Comitaviam. Procopius Lupacius neunet sie Chomutovium. sub die XVI. Marty. Idem vult Thomas Mitis [pag. III] III. Von den Erbherren der Stad Commethaw vnud ihren habenden Privilegüis. 1) Der Stad Commethau vhreltistes Privilegium ist sub Ao. Dni. 1401. Dem 7. 8bris im Land zu Vngern zu Wissegrad, soust Blindenburg ge nanndt, (dahin vor Zeiten Ao. 1335. Der könig Johannes aus Böhmen, mit dem könig aus Polen zum Vngrarischen könig Carolo kommen ein ver- bündnis vnd ewigen fried, laut der Vngerischen Chroniken gemacht worden.) datixt, wesches Wenceslaus der keiser vnd Böhmische könig durch dem Patriarchen zu Antiochia Wencesl. vnd durch Cunradum dem Vnter Cäm merer, ihnen den Sootzern, Brüxern, Cadnern, Launern vnd Commethauern, zu einer Vergleichung mit dem Herrn vnd Ritterstandes wegen des Bier- brauens geben laßen. Sie haben noch ein ästeres so In welchen Jahx Wenceslans vom keyserthumb abgesctzt, vnd sein Bruder, ihnen neben den Treutzherren der könig Johannes, so Anno König Sigismundus, des andern Jahrs 1311 ins Regiment kommen, heruach von seinen Vngern zu Ofen in gefängliche hafft eingezogen worden. gegeben hat. 2) Jakaubek v. Wřezawitz auf Bilin der Comothaner Herr. 3) Der Stad auch eltistes Privilegium eines ist, sub Anno 1401 Dienstag vor S. Joannis Baptistae zu Wien inn Osterreich datirt, welches 1) Titel grüu, roth unterstrichen. Rechts am Rande stets Schlagworte roth unterstrichen. 2) „Sie haben“ u. s. w. mit grüner Tinte später am linken Rande bis in die Mitte des Blattes gehend augemerkt. 3) Titel grün, roth unterstrichen.
249.— Inn der Polnischen Chroniken, wird die Stad kommenthau genaudt, denn daselbst wird ihr gedacht, das sie vmb wenig 1000 versatzt worden. Hir mus ich gedencken, das vor sehr vielen Jahren, ie vnd allwege, biß auf vuser Zeit hero, was E. E. Raths Zienengefäß im Rathhaus gewesen ist, dz hat man mit einem Zeichen, darauf ein kummet gewesen gezeichnet, so wol auch solches in der Eichgt gebraucht. Was nu die alten vor rationes gehabt bleibt an seinem ort. Criginger Spricht, kommethan sey Commoda, ist wol nicht ein böses EAvuor, denu lest man auch seine meinung, praesertim cum ad vulgarem pronunciationem versat voca- bulum. Aeneas Sylvius uennet sie in seiner Böhmischen Chroniken Cap. 44. Comitaviam. Procopius Lupacius neunet sie Chomutovium. sub die XVI. Marty. Idem vult Thomas Mitis [pag. III] III. Von den Erbherren der Stad Commethaw vnud ihren habenden Privilegüis. 1) Der Stad Commethau vhreltistes Privilegium ist sub Ao. Dni. 1401. Dem 7. 8bris im Land zu Vngern zu Wissegrad, soust Blindenburg ge nanndt, (dahin vor Zeiten Ao. 1335. Der könig Johannes aus Böhmen, mit dem könig aus Polen zum Vngrarischen könig Carolo kommen ein ver- bündnis vnd ewigen fried, laut der Vngerischen Chroniken gemacht worden.) datixt, wesches Wenceslaus der keiser vnd Böhmische könig durch dem Patriarchen zu Antiochia Wencesl. vnd durch Cunradum dem Vnter Cäm merer, ihnen den Sootzern, Brüxern, Cadnern, Launern vnd Commethauern, zu einer Vergleichung mit dem Herrn vnd Ritterstandes wegen des Bier- brauens geben laßen. Sie haben noch ein ästeres so In welchen Jahx Wenceslans vom keyserthumb abgesctzt, vnd sein Bruder, ihnen neben den Treutzherren der könig Johannes, so Anno König Sigismundus, des andern Jahrs 1311 ins Regiment kommen, heruach von seinen Vngern zu Ofen in gefängliche hafft eingezogen worden. gegeben hat. 2) Jakaubek v. Wřezawitz auf Bilin der Comothaner Herr. 3) Der Stad auch eltistes Privilegium eines ist, sub Anno 1401 Dienstag vor S. Joannis Baptistae zu Wien inn Osterreich datirt, welches 1) Titel grüu, roth unterstrichen. Rechts am Rande stets Schlagworte roth unterstrichen. 2) „Sie haben“ u. s. w. mit grüner Tinte später am linken Rande bis in die Mitte des Blattes gehend augemerkt. 3) Titel grün, roth unterstrichen.
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250 — die Vngartsche vnd Böhmische königin Elizabetha, 1) dem Gestrengen Herren Jakaubek von Wržsowitz vf Bilin vber dem Jahrmarkt Jubilate, welchen man itzt Commothawer kirchmeß2) nennet gegeben hat. Es ist aber Hoch- gedachte königin Elisabetha, 3) weiland des keisers Sigismundi, auch Vuga- rischen vnd Böhmischen königes Tochter gewesen, welche inn achten Jahr ihres Alters dem Ertzherzog zu Österreich Alberto zur Ehe versprochen worden, vnd zu hochgedachten Ertzhertzogen zu [pag. IV.] Österreich durch ihre Morgengabe, etliche vornehme Städte im Land zu Mähren, vnd end- lichen nach ihres Vatern deß Keisers Sigismundi Tod, beyde Königreiche, als Vugarn vnd Böhmen zu ihme gebracht, mit ihr hat König Albertus Ladislaum gezeuget, von welchen hernach meldung geschicht. Zu des keisers Sigismundi des 13. Böhmischen königs Ao. 1429. ist groß Morden, Rauben, in Böhmen gemein gewesen, die Vurnhigen Priester auf den Cautzeln predigten bffentlich, wer nur ein schwerd führen köndte, solte sich ins Land zn Meißen aufmachen, darinnen rauben, Morden vnd brennen. Da hat Jakaubek 4) von Wřzesowitz Bilinßky, nach dem er zuvor hie viel an sich gebracht, vnd die Stad Commothaw eingenommen, (denu Anno 1421, alß Friderich vnd Wilhelm die Marggrafen zu Meißen, vnnd hertzog Wilhelm zu Braunschweig, dem Kaiser Sigismund die Stad Brüx eingeantworttet, vor den Hussiten 5) beschützen helffen, haben doch die Hussiten dargegen Commothaw wieder eingenommen, wie die Manußfeldische Cronica sagt.) 6) ihnen den Eommothawern freyheiten gegeben v. bestetigt, die gütter ausgetheilet, vnd wiedernmb Stadordnung aufgerichtet. Wie nu obgemelder Herr Jakaubeck die Herrschafft abgetreten, hat bißhero mit grund nicht können gesetzt werden. Der ander Commothawer Herr.7) Bericht aus der Schloßkirchen zu Comothan. Im Jahr Chrifti geburth 1424 an der H. Drey könig tage, ist das Schloß Platen vnd die Stad Comothau von dem Römischen König Sigis- mundo dem Herrn Nicolao H. von Lobkowitz vnd Haffenstein, s) vor seine treue Dienst, vnd das er dem könig solche . . . .) goldes zuvor in kriegsnöthen vorgestrecket, vmb 4000 schock gr. eingethan vnd verpfendet 10) Vnd nachmals hat könig Wladislaus seinen Rath vnnd Cäm- worden. 1) „Elisabetha der Königin Privilegium“ rechts. 2) „Commothawer Kirch¬ meß“ a. R. 3) A. Rande: Wer die Königin Elizabeth gewesen ist. 4) A. R.: Wenn der Jakaubek Comotau eingenommen. 5) Klammer grün. 5 a. R.: Hnssiten habn Comothan eingenommen. 7) grün, roth unterstr. 3) H. Nikolaus Von Lobkowitz vnd Hassenstein, a. R. *) unleserliches Zeichen, das Summe und Geldsorte angibt. 10) A. R. Commothan verpfendet.
250 — die Vngartsche vnd Böhmische königin Elizabetha, 1) dem Gestrengen Herren Jakaubek von Wržsowitz vf Bilin vber dem Jahrmarkt Jubilate, welchen man itzt Commothawer kirchmeß2) nennet gegeben hat. Es ist aber Hoch- gedachte königin Elisabetha, 3) weiland des keisers Sigismundi, auch Vuga- rischen vnd Böhmischen königes Tochter gewesen, welche inn achten Jahr ihres Alters dem Ertzherzog zu Österreich Alberto zur Ehe versprochen worden, vnd zu hochgedachten Ertzhertzogen zu [pag. IV.] Österreich durch ihre Morgengabe, etliche vornehme Städte im Land zu Mähren, vnd end- lichen nach ihres Vatern deß Keisers Sigismundi Tod, beyde Königreiche, als Vugarn vnd Böhmen zu ihme gebracht, mit ihr hat König Albertus Ladislaum gezeuget, von welchen hernach meldung geschicht. Zu des keisers Sigismundi des 13. Böhmischen königs Ao. 1429. ist groß Morden, Rauben, in Böhmen gemein gewesen, die Vurnhigen Priester auf den Cautzeln predigten bffentlich, wer nur ein schwerd führen köndte, solte sich ins Land zn Meißen aufmachen, darinnen rauben, Morden vnd brennen. Da hat Jakaubek 4) von Wřzesowitz Bilinßky, nach dem er zuvor hie viel an sich gebracht, vnd die Stad Commothaw eingenommen, (denu Anno 1421, alß Friderich vnd Wilhelm die Marggrafen zu Meißen, vnnd hertzog Wilhelm zu Braunschweig, dem Kaiser Sigismund die Stad Brüx eingeantworttet, vor den Hussiten 5) beschützen helffen, haben doch die Hussiten dargegen Commothaw wieder eingenommen, wie die Manußfeldische Cronica sagt.) 6) ihnen den Eommothawern freyheiten gegeben v. bestetigt, die gütter ausgetheilet, vnd wiedernmb Stadordnung aufgerichtet. Wie nu obgemelder Herr Jakaubeck die Herrschafft abgetreten, hat bißhero mit grund nicht können gesetzt werden. Der ander Commothawer Herr.7) Bericht aus der Schloßkirchen zu Comothan. Im Jahr Chrifti geburth 1424 an der H. Drey könig tage, ist das Schloß Platen vnd die Stad Comothau von dem Römischen König Sigis- mundo dem Herrn Nicolao H. von Lobkowitz vnd Haffenstein, s) vor seine treue Dienst, vnd das er dem könig solche . . . .) goldes zuvor in kriegsnöthen vorgestrecket, vmb 4000 schock gr. eingethan vnd verpfendet 10) Vnd nachmals hat könig Wladislaus seinen Rath vnnd Cäm- worden. 1) „Elisabetha der Königin Privilegium“ rechts. 2) „Commothawer Kirch¬ meß“ a. R. 3) A. Rande: Wer die Königin Elizabeth gewesen ist. 4) A. R.: Wenn der Jakaubek Comotau eingenommen. 5) Klammer grün. 5 a. R.: Hnssiten habn Comothan eingenommen. 7) grün, roth unterstr. 3) H. Nikolaus Von Lobkowitz vnd Hassenstein, a. R. *) unleserliches Zeichen, das Summe und Geldsorte angibt. 10) A. R. Commothan verpfendet.
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251 — merer Johann de Czalto von Steinperg 1) die ablösnng in Jahr 1457. vor liehen, Welcher auch nachmals genandte Herrschafft, nach seiner Tochter an die H. von der Weitmühl [pag. V.] geerbet, Vund im Jahr Christi 1571, dem 3 tag July ist die Herrschafft Comothaw, durch Herren Bohnslan Felix Herrn von Lobkowitz vnnd Hassenstein, Röm:kay: Maytt. Rath vnd des Königreichs Böheim obristen Landrichter, von Ertz Hertzog Ferdinand zn Osterreich, 2) welcher diese Herrschafft 11. Jahr lang gehalten, vrkaufft, vnd also wiederumb an dieses geschlecht der Herren von Hassenstein erblich gebracht worden. Anno. 1432. Seind wiederumb 12 Rathspersonen im Rathstuel zu Commothaw aufs neue geordnet worden. Anno 1454. Vonn Lobkowitz der Herr Niclas Dem Rath wiederumb verneuern was Zu Commothaw inn seiner Stad In bemelten Jahr er solchs gethan hat. Diesem nennet das Vhralte Commotanische Stadbnch so da ver- brunnen ist, Nicolaum de Lobkowiz militem. Eben in diesem Jahr, dem 4 May hat Ladislaus Hungariae Bohemiae, Dalmatiae, Croatiae, Rex, Dux Austriae Marchio Moraviae dem Comotawern alle ihre Pri- vilegia verneuert vnd confirmirt. Actum ut supra zu Prag. Vnterm keiser Friderico 3. (wie ihm etliche nennen) dem 37. deutzschen keyser, deßen symbola waren. Rerum irrecuperabilium Felix oblivio. Item. A. E. J. O. V. 3) Aguila Electa Juste Omnia vincit. Der dritte Herr. Anno 1456. Herr Joann Czalto Vom Rabenstein, hat diß Jahr den Rath zu Commothaw vernenert. Das Monumentum inn der Schloßkirch, nennt ihm Joann de Czalto vonn Steinbergk; 4) Vnd sagt, dz er des königs Wladislai Rath vnd Cäm- merer sey gewesen. Anno 1457. Donnerstag nach aller heiligen, hat könig Ladislaus zu Prag den Commothauern ein Privilegium vber dem Montags wochen marckt gegeben. 5) 1) a. R. Joann de Czasto regiert 33 Jahr. 2) a. R. Erzhertzog Ferdinand hält die Stadt 11 Jahr. 3) Nach O und V fehlt der Puukt. 1) A. R.: H. Joann de Czalto, 5) a. R.: königs Ladislaj Privilegium.
251 — merer Johann de Czalto von Steinperg 1) die ablösnng in Jahr 1457. vor liehen, Welcher auch nachmals genandte Herrschafft, nach seiner Tochter an die H. von der Weitmühl [pag. V.] geerbet, Vund im Jahr Christi 1571, dem 3 tag July ist die Herrschafft Comothaw, durch Herren Bohnslan Felix Herrn von Lobkowitz vnnd Hassenstein, Röm:kay: Maytt. Rath vnd des Königreichs Böheim obristen Landrichter, von Ertz Hertzog Ferdinand zn Osterreich, 2) welcher diese Herrschafft 11. Jahr lang gehalten, vrkaufft, vnd also wiederumb an dieses geschlecht der Herren von Hassenstein erblich gebracht worden. Anno. 1432. Seind wiederumb 12 Rathspersonen im Rathstuel zu Commothaw aufs neue geordnet worden. Anno 1454. Vonn Lobkowitz der Herr Niclas Dem Rath wiederumb verneuern was Zu Commothaw inn seiner Stad In bemelten Jahr er solchs gethan hat. Diesem nennet das Vhralte Commotanische Stadbnch so da ver- brunnen ist, Nicolaum de Lobkowiz militem. Eben in diesem Jahr, dem 4 May hat Ladislaus Hungariae Bohemiae, Dalmatiae, Croatiae, Rex, Dux Austriae Marchio Moraviae dem Comotawern alle ihre Pri- vilegia verneuert vnd confirmirt. Actum ut supra zu Prag. Vnterm keiser Friderico 3. (wie ihm etliche nennen) dem 37. deutzschen keyser, deßen symbola waren. Rerum irrecuperabilium Felix oblivio. Item. A. E. J. O. V. 3) Aguila Electa Juste Omnia vincit. Der dritte Herr. Anno 1456. Herr Joann Czalto Vom Rabenstein, hat diß Jahr den Rath zu Commothaw vernenert. Das Monumentum inn der Schloßkirch, nennt ihm Joann de Czalto vonn Steinbergk; 4) Vnd sagt, dz er des königs Wladislai Rath vnd Cäm- merer sey gewesen. Anno 1457. Donnerstag nach aller heiligen, hat könig Ladislaus zu Prag den Commothauern ein Privilegium vber dem Montags wochen marckt gegeben. 5) 1) a. R. Joann de Czasto regiert 33 Jahr. 2) a. R. Erzhertzog Ferdinand hält die Stadt 11 Jahr. 3) Nach O und V fehlt der Puukt. 1) A. R.: H. Joann de Czalto, 5) a. R.: königs Ladislaj Privilegium.
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252 — [pag. IV.] Das die Landstraßen durch Erimen aus Meißen vnd inn Meißen gehen soll. Item. Ein new wappen, vnd die Jahrmärckte, ueben andern Freyheiten verliehen. 1) Hochgedachter könig Ladislaus ist dann darnach um 1458 seines alters im 18. Jahr gestorben. Anno 1460. 2) Den 10. Jauuary hat König Georgins einer Herren Standes, welcher vom könig Ladislao selbst zum succedirenden könig auf seinem Todbett geordnet worden, des Königs Ladislai den Commothauern gegebene privilegia confirmirt. Anno 1466. 3). Freytag vor Georgi hat König Giržick, demnach die Commothawer in abgefloßenen Zeiten, durch Krieg eroberung ausgebrandt vnd verwüstet worden, dadurch vmb ihre Privilegia vund Stadbücher kommen, ihnen darüber inn Prag datirte newe freyheiten gegeben. Hernach ist die Herrschafft Commothau vnd Platen auf die Herrn von der Weit- mühl konnnen. Der Vierdte Erbherr zu Commothaw.4) Herr Benedict von der Weitmühl, Burggraff aufm Carlstein 5). vund Müntzmeister aufnt Kuttenberg. Anno 1475. Hat konig Wladislaus 5) anf gedachtes Herrn Benischen von der Weitmühl vorbitt, der Commothawer Privilegia, welche sie von den vorigen königen bekommen, den 6. 9bris bestätigt. Dieser Herr,7) ist ein abgesandter vund vnterhandler Ao. 1479 mit gewesen, da König Matthias ans Vngern (welcher anch Böhmischer König sein wolte,) mit dem Böhmischen König Wladislao, vertragen worden. Anno 1479. Wladislaus. Jan. Michael. Christoph & Sebastian, s) Herrn von der Weitmühl vnd zu Commothaw des obgemelten Herrn Ladislaj vngetheiste Vettern, geben den Comothauern gerechtigkeit vber die Erbfälle. Anno 1515. Auff Herrn Sebastian von der Weitmühl bitt, gibt König Wladislaus zu, das der Commothaner Rath roth siegeln soll vnd möge. Viennae die Veneris post festum Annae. [pag. VII.] Anno 1517. Dienstag nach Quasimodo geniti, geben Se bastian vnnd Petrus, Herrn von der Weitmühl privilegia vnd begnadung der Juden vnnd Stadmühl haben.9) 1) liuks: Privilegium Königs Ladislaj. Stad Siegel. K. Laßla stirbt. 2) Jahrzahl grün. A. R.: Des Königs Georgy Privilegia. 3) Jahrzahl grüu. 1) roth. 5) grün. H. Von der Weitmühl. 6) Köuigs Wladislaj coufirmaon. 7) Die H. von der Weitmühl han regiert 103 Jahre. 3) Die Namen roth unterstr. 9) A. R. Juden halber vnd Stadmühl.
252 — [pag. IV.] Das die Landstraßen durch Erimen aus Meißen vnd inn Meißen gehen soll. Item. Ein new wappen, vnd die Jahrmärckte, ueben andern Freyheiten verliehen. 1) Hochgedachter könig Ladislaus ist dann darnach um 1458 seines alters im 18. Jahr gestorben. Anno 1460. 2) Den 10. Jauuary hat König Georgins einer Herren Standes, welcher vom könig Ladislao selbst zum succedirenden könig auf seinem Todbett geordnet worden, des Königs Ladislai den Commothauern gegebene privilegia confirmirt. Anno 1466. 3). Freytag vor Georgi hat König Giržick, demnach die Commothawer in abgefloßenen Zeiten, durch Krieg eroberung ausgebrandt vnd verwüstet worden, dadurch vmb ihre Privilegia vund Stadbücher kommen, ihnen darüber inn Prag datirte newe freyheiten gegeben. Hernach ist die Herrschafft Commothau vnd Platen auf die Herrn von der Weit- mühl konnnen. Der Vierdte Erbherr zu Commothaw.4) Herr Benedict von der Weitmühl, Burggraff aufm Carlstein 5). vund Müntzmeister aufnt Kuttenberg. Anno 1475. Hat konig Wladislaus 5) anf gedachtes Herrn Benischen von der Weitmühl vorbitt, der Commothawer Privilegia, welche sie von den vorigen königen bekommen, den 6. 9bris bestätigt. Dieser Herr,7) ist ein abgesandter vund vnterhandler Ao. 1479 mit gewesen, da König Matthias ans Vngern (welcher anch Böhmischer König sein wolte,) mit dem Böhmischen König Wladislao, vertragen worden. Anno 1479. Wladislaus. Jan. Michael. Christoph & Sebastian, s) Herrn von der Weitmühl vnd zu Commothaw des obgemelten Herrn Ladislaj vngetheiste Vettern, geben den Comothauern gerechtigkeit vber die Erbfälle. Anno 1515. Auff Herrn Sebastian von der Weitmühl bitt, gibt König Wladislaus zu, das der Commothaner Rath roth siegeln soll vnd möge. Viennae die Veneris post festum Annae. [pag. VII.] Anno 1517. Dienstag nach Quasimodo geniti, geben Se bastian vnnd Petrus, Herrn von der Weitmühl privilegia vnd begnadung der Juden vnnd Stadmühl haben.9) 1) liuks: Privilegium Königs Ladislaj. Stad Siegel. K. Laßla stirbt. 2) Jahrzahl grün. A. R.: Des Königs Georgy Privilegia. 3) Jahrzahl grüu. 1) roth. 5) grün. H. Von der Weitmühl. 6) Köuigs Wladislaj coufirmaon. 7) Die H. von der Weitmühl han regiert 103 Jahre. 3) Die Namen roth unterstr. 9) A. R. Juden halber vnd Stadmühl.
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253 — N. B. Ista notanda reor, siquidem sint seria nostris Rarum sed sedis. attamen apta pijs. Hierbey ist wol zu merken auch 1) Das Commothaw naich altem branch Nicht coufirniru laßn ihr freiheit Zu des königs Ludwigen Zeit. (Wer vrsach dran gewesen sey Kan man mit wissen hierbey) Drumb eiuer zu H. Sebastian7) sprach, E. G. hau itzt gewonnen sach Er antwort: mein freuud nicht Freyheit hat verlorn Commotau so genau Will ich die Sach itzt greiffen an Ich wils mein Commothauern nit thun Müst mir leid sein in ewigkeit. Das ich in solt nemen ir Freiheit Vnd dz ers auch nit hat gethan, Das weis zu rhümen iederman. Anno 1549. Assumptionis Mariæ. Vom König Ferdinand begehrt3) Drumb Herr Selastian vnbeschwert Das er vbr Ladislai beguadung Solt geben guedige bestetignug, Zu Prag ist solchs alsbald geschehn Wie mans an Privilegien kan sehen. Der fünfte Herr zu Commothaw.4) Anno 1560 hat der durchleüchtigeste Hochgeborne Fürst vnd Herr, H. Ferdinandus 5) Ertzherzog zu Osterreich hochloblichsten seligster gedechtnüs Kaisers Ferd: Sohn, die herrschaft Commothaw von dem H. von der Weitmühl kaufweis an seine Durchleuchtigkeit gebracht. Anno 1567 D. Misericordias Dominj. Keyser Maximilianus gut, Der Stad Freyheit bestetigen thut Vud solchs aus Königlichn gnadn, Die bringt Counnotau frounn vnd uit schadn. Hochgedachter König Maximilianus s) in einer concipirten verbriefunng. das Herr Bohuslav Foelix damals Landrichter, denen Commothawern dz Breuen vmnb 9000 thaler verkaufft: [pag. VIII.] Der Sechste Erbherr. 7) Herren Bohuslaw Felixs) Voun Lobkowitz vinnd Hassenstein damaln Obristen Landrichtern, Anno. 1571 Den 3. Julij, hat die Herrschafft Tommothaw, ihr Durchleüchtigkeit Ertzhertzog Ferdinandus zu Osterreich obergeben laßen, vud ist wolgedachten Herrn Bohußlaw Felix die Erb zuldigung (nach deme er sich zuvor, wie gebräuchlich, gegen den Como- lhanern verreversiret) geleistet worden. - . 1) Anfaugsbüchstaben der Verse rofh. 2) A. R.: H. Sebastians gntigkeit. 3) A. R. Königs Ferdinandi confirmaon. 1) Roth. 5) A. R.: Erzhertzog Ferd. Regieret 11 Jahr. 5) A. R.: Kapsers Maximiliani confirmaon. 7) Roth. 5) A. R.: H. Bohuslaw Felix vnd sein H. Sohn haben regiert zu Comothaw 17 Jahr.
253 — N. B. Ista notanda reor, siquidem sint seria nostris Rarum sed sedis. attamen apta pijs. Hierbey ist wol zu merken auch 1) Das Commothaw naich altem branch Nicht coufirniru laßn ihr freiheit Zu des königs Ludwigen Zeit. (Wer vrsach dran gewesen sey Kan man mit wissen hierbey) Drumb eiuer zu H. Sebastian7) sprach, E. G. hau itzt gewonnen sach Er antwort: mein freuud nicht Freyheit hat verlorn Commotau so genau Will ich die Sach itzt greiffen an Ich wils mein Commothauern nit thun Müst mir leid sein in ewigkeit. Das ich in solt nemen ir Freiheit Vnd dz ers auch nit hat gethan, Das weis zu rhümen iederman. Anno 1549. Assumptionis Mariæ. Vom König Ferdinand begehrt3) Drumb Herr Selastian vnbeschwert Das er vbr Ladislai beguadung Solt geben guedige bestetignug, Zu Prag ist solchs alsbald geschehn Wie mans an Privilegien kan sehen. Der fünfte Herr zu Commothaw.4) Anno 1560 hat der durchleüchtigeste Hochgeborne Fürst vnd Herr, H. Ferdinandus 5) Ertzherzog zu Osterreich hochloblichsten seligster gedechtnüs Kaisers Ferd: Sohn, die herrschaft Commothaw von dem H. von der Weitmühl kaufweis an seine Durchleuchtigkeit gebracht. Anno 1567 D. Misericordias Dominj. Keyser Maximilianus gut, Der Stad Freyheit bestetigen thut Vud solchs aus Königlichn gnadn, Die bringt Counnotau frounn vnd uit schadn. Hochgedachter König Maximilianus s) in einer concipirten verbriefunng. das Herr Bohuslav Foelix damals Landrichter, denen Commothawern dz Breuen vmnb 9000 thaler verkaufft: [pag. VIII.] Der Sechste Erbherr. 7) Herren Bohuslaw Felixs) Voun Lobkowitz vinnd Hassenstein damaln Obristen Landrichtern, Anno. 1571 Den 3. Julij, hat die Herrschafft Tommothaw, ihr Durchleüchtigkeit Ertzhertzog Ferdinandus zu Osterreich obergeben laßen, vud ist wolgedachten Herrn Bohußlaw Felix die Erb zuldigung (nach deme er sich zuvor, wie gebräuchlich, gegen den Como- lhanern verreversiret) geleistet worden. - . 1) Anfaugsbüchstaben der Verse rofh. 2) A. R.: H. Sebastians gntigkeit. 3) A. R. Königs Ferdinandi confirmaon. 1) Roth. 5) A. R.: Erzhertzog Ferd. Regieret 11 Jahr. 5) A. R.: Kapsers Maximiliani confirmaon. 7) Roth. 5) A. R.: H. Bohuslaw Felix vnd sein H. Sohn haben regiert zu Comothaw 17 Jahr.
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— 254 — Anno 1571 Am Tage Michaelis, hat Herr Bohuslaum Felix mit bewust hochlöblichster gedächtnüs des kaysers Maximiliani II. den Commo- thanern das Bierbrewen auf 20 Dörffer, 1) alß Krima, Domina, Schön- linden, Wisset, Newdorff, Merzdorff, Schößel, Dütrnthal, Droschka, Notzwitz, glüden, Oberdorff, Tschoslaw, Michanitz Vtwitz, Bircken, Drauschkowitz, Sparitz, Bran, Bösewitz, 9000 schock. Meiß. Gr. [?] zu ewigen Zeiten verkaufft. Anno 1572 Ferijs 3 Regum, hat Herr Bohuslau Felix dz Privi¬ legium vber die Erbfälle, welches die Herren von der Weitmühl Ao. 1497 den Comothauern vber die Erbfälle gegeben, confirmirt. 2) Item. Dieses tags vnd Jahr confirmirt er auch das Privilegium, so Ao. 1517. der Jüden vnd Stadmühl halben gegeben worden. 3) Anno 1581. Sonnabend post Corporis Christj erlangt Herr Bohußlaw Felix Oberster Land Cämmerer, von der Römischen Kays. May. Rudolpho II. den Commothauern einen freyen Roßmarckt, 4) den Moutag iungst nach 8 Corporis Christj zu halten, datirt inn Preßlaw. Anno 1578 Sonnabend nachm Neuen Jahr, gibt H. Bohuslaw Felix den Commothawern ein Privilegium, vfm dritten theil einer ieden Wittiben, mit demselben zu thun vnd zu laßen ihres gefalleus.5) Anno 1579 Dominica Oculi, hat auf vnterthänigst bitten des Raths vnd Ider gemeine zu Commothan, Ihr Röm. kayss vnd Königs Maytt, vnser aller gnedigster Herr Rudolphus II. Semper Augustus, den Commo- thauern ihre Privilegia confirmiret. [p. IX.] Anno 1583. 27. Augusti media nocte, ist H. Bohuslav Felix (welcher Ao. 1517. Zu Mittag den 14. Januarij geborn, wie Eberns schreibet) inn Gott seliglich verschieden. Chronodisticha annum obitus dicti Baronis Bohuslaj Felicis denotantia Nox MeDJa est FeLJX obJt HassensteJnJVs Heros, Non obJt ast abJJt regna tenens. Aliud Phoebo CVrsVs erat DeCretVs aD astra pVeLLae Vt noster sVbJJt CaeLJCa regna Baro.5) M. Martinus Esethaeus. Anno 1583. Die 8. Pelagii 8. 8bris, hat H. Bohuslav Joachim7) von Haßenstein vnd Lobkowitz den Commothawern einen Revers vor der 1) A. R. Das brewen auf 20.«Dörfer. 2) A. R. Confirmation vber die Erbfell. 3) A. R. Der Inden vud der Stadmül halben. *) Roßmarckt. 5) Der 1/2 theil der Wittben. 5) Nach Matth. Meißners Ephemeriden bildet dieses Distichon die zwei letzten Verse seines Eteostichon anf Bohuslav Felix. 7) A. R.: H. Bohuslav Joachim.
— 254 — Anno 1571 Am Tage Michaelis, hat Herr Bohuslaum Felix mit bewust hochlöblichster gedächtnüs des kaysers Maximiliani II. den Commo- thanern das Bierbrewen auf 20 Dörffer, 1) alß Krima, Domina, Schön- linden, Wisset, Newdorff, Merzdorff, Schößel, Dütrnthal, Droschka, Notzwitz, glüden, Oberdorff, Tschoslaw, Michanitz Vtwitz, Bircken, Drauschkowitz, Sparitz, Bran, Bösewitz, 9000 schock. Meiß. Gr. [?] zu ewigen Zeiten verkaufft. Anno 1572 Ferijs 3 Regum, hat Herr Bohuslau Felix dz Privi¬ legium vber die Erbfälle, welches die Herren von der Weitmühl Ao. 1497 den Comothauern vber die Erbfälle gegeben, confirmirt. 2) Item. Dieses tags vnd Jahr confirmirt er auch das Privilegium, so Ao. 1517. der Jüden vnd Stadmühl halben gegeben worden. 3) Anno 1581. Sonnabend post Corporis Christj erlangt Herr Bohußlaw Felix Oberster Land Cämmerer, von der Römischen Kays. May. Rudolpho II. den Commothauern einen freyen Roßmarckt, 4) den Moutag iungst nach 8 Corporis Christj zu halten, datirt inn Preßlaw. Anno 1578 Sonnabend nachm Neuen Jahr, gibt H. Bohuslaw Felix den Commothawern ein Privilegium, vfm dritten theil einer ieden Wittiben, mit demselben zu thun vnd zu laßen ihres gefalleus.5) Anno 1579 Dominica Oculi, hat auf vnterthänigst bitten des Raths vnd Ider gemeine zu Commothan, Ihr Röm. kayss vnd Königs Maytt, vnser aller gnedigster Herr Rudolphus II. Semper Augustus, den Commo- thauern ihre Privilegia confirmiret. [p. IX.] Anno 1583. 27. Augusti media nocte, ist H. Bohuslav Felix (welcher Ao. 1517. Zu Mittag den 14. Januarij geborn, wie Eberns schreibet) inn Gott seliglich verschieden. Chronodisticha annum obitus dicti Baronis Bohuslaj Felicis denotantia Nox MeDJa est FeLJX obJt HassensteJnJVs Heros, Non obJt ast abJJt regna tenens. Aliud Phoebo CVrsVs erat DeCretVs aD astra pVeLLae Vt noster sVbJJt CaeLJCa regna Baro.5) M. Martinus Esethaeus. Anno 1583. Die 8. Pelagii 8. 8bris, hat H. Bohuslav Joachim7) von Haßenstein vnd Lobkowitz den Commothawern einen Revers vor der 1) A. R. Das brewen auf 20.«Dörfer. 2) A. R. Confirmation vber die Erbfell. 3) A. R. Der Inden vud der Stadmül halben. *) Roßmarckt. 5) Der 1/2 theil der Wittben. 5) Nach Matth. Meißners Ephemeriden bildet dieses Distichon die zwei letzten Verse seines Eteostichon anf Bohuslav Felix. 7) A. R.: H. Bohuslav Joachim.
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255 — Erbhuldung, inmaßen andere Herren vor ihme gethan, gegeben. Darauf denn die Huldung ergangen, ietzt bemeltes Jahr vnd Tag, dann Woldimar auf Maschau H. Bohuslaj Bruder, (sintemal er ein miterb zugleich war) sagt die Huldung durch ein handschlag auf, H. Bohuslau Joachim namb sie mit dem handschlag an. Anno 1588. Den 28. Augustj ist des H. Bohuslai Joachim gemahl F. Anna F. Von Haßenstein vnd Lobkowitz eine geborne freüin von Redern, auf Sabschitz vnd Krulig inu Gott seliglich entschlaffen. Der Siebende H. Ao. 1589.1) Den 4. Jannar, veter. styl. war eben der Christag, hat damals der Obriste Herr Landhofmeister Georg Popel 2) der Elter Von Lobkowitz, mit dem Herrn Bohuslau Joachim getauscht, das der H. Landhofmeister Commo- thaw, vnd H. Bohuslau Joachim Jung Bunzel bekommen hat. Nachdem sich wie breuchlich, der H. Landhofmeister gegen den Commothanern, hoch vnd genugsam verreversirt hatte, theten sie ihme obbemelten Jahrestag die Erbhuldung. Herr Georg Popel d Innger [p. X.] von Lobkowitz vf Duxa, nam den Handschlag von den Vnterthanen an, der Herr selbst kam gar nicht ausm Saal heraus. Die Jahrzal als 1589 stehet in dieses Spruchs Zahl Buchstaben QVJ perseVeraVerJt VsqVe aD fJneM salVVs erJt. Item Wer beharren thVt bJs aus enD WirD Dort geWJß SeLJg erkennt. Item in hoc votivo Hexametro, 1589. Nos DeVs Jn JesV ReX serVa LVMJne VerbJ. Anno 1590. 6. Maij. Dominica Misericordias Domini Ist die Fraw Catharina F. Landhofmeisteriu eine geborne Lukschanin von ihrem Sohn zu Prag vnter der Meße in ihrem Hauß aufm Ratzschin erstochen worden, die Jahrzahl stehet in hac precatiuncula: Vere potensqVe DeVs tege nos Jn LVMJne VerbJ Jpse tVJ nostros protege nosqVe regas. Vuser SChVtz bJs o EwJger Gost, Steh Vus beJ Jnn aLL Vuser uoth DeJn LJCht VnD wort. Vns Herr erhaLt BeJ gott Jst Ja geuJß starCt gewaLt. Der 8. Erbherr zu Commothaw.a) Anno 1594. 4. Aprilis. Die S. Ambrosij Montag iungst nach Palmarion Jhrer Röm: Kay: Maytt: Rndolpho II. eingeraumt worden. 1) roth. 2) Georg Popel roth unterstr. A. R.: hat regiert 7 Jahr. Und hat die IESuiten hieher gebracht. 2) roth.
255 — Erbhuldung, inmaßen andere Herren vor ihme gethan, gegeben. Darauf denn die Huldung ergangen, ietzt bemeltes Jahr vnd Tag, dann Woldimar auf Maschau H. Bohuslaj Bruder, (sintemal er ein miterb zugleich war) sagt die Huldung durch ein handschlag auf, H. Bohuslau Joachim namb sie mit dem handschlag an. Anno 1588. Den 28. Augustj ist des H. Bohuslai Joachim gemahl F. Anna F. Von Haßenstein vnd Lobkowitz eine geborne freüin von Redern, auf Sabschitz vnd Krulig inu Gott seliglich entschlaffen. Der Siebende H. Ao. 1589.1) Den 4. Jannar, veter. styl. war eben der Christag, hat damals der Obriste Herr Landhofmeister Georg Popel 2) der Elter Von Lobkowitz, mit dem Herrn Bohuslau Joachim getauscht, das der H. Landhofmeister Commo- thaw, vnd H. Bohuslau Joachim Jung Bunzel bekommen hat. Nachdem sich wie breuchlich, der H. Landhofmeister gegen den Commothanern, hoch vnd genugsam verreversirt hatte, theten sie ihme obbemelten Jahrestag die Erbhuldung. Herr Georg Popel d Innger [p. X.] von Lobkowitz vf Duxa, nam den Handschlag von den Vnterthanen an, der Herr selbst kam gar nicht ausm Saal heraus. Die Jahrzal als 1589 stehet in dieses Spruchs Zahl Buchstaben QVJ perseVeraVerJt VsqVe aD fJneM salVVs erJt. Item Wer beharren thVt bJs aus enD WirD Dort geWJß SeLJg erkennt. Item in hoc votivo Hexametro, 1589. Nos DeVs Jn JesV ReX serVa LVMJne VerbJ. Anno 1590. 6. Maij. Dominica Misericordias Domini Ist die Fraw Catharina F. Landhofmeisteriu eine geborne Lukschanin von ihrem Sohn zu Prag vnter der Meße in ihrem Hauß aufm Ratzschin erstochen worden, die Jahrzahl stehet in hac precatiuncula: Vere potensqVe DeVs tege nos Jn LVMJne VerbJ Jpse tVJ nostros protege nosqVe regas. Vuser SChVtz bJs o EwJger Gost, Steh Vus beJ Jnn aLL Vuser uoth DeJn LJCht VnD wort. Vns Herr erhaLt BeJ gott Jst Ja geuJß starCt gewaLt. Der 8. Erbherr zu Commothaw.a) Anno 1594. 4. Aprilis. Die S. Ambrosij Montag iungst nach Palmarion Jhrer Röm: Kay: Maytt: Rndolpho II. eingeraumt worden. 1) roth. 2) Georg Popel roth unterstr. A. R.: hat regiert 7 Jahr. Und hat die IESuiten hieher gebracht. 2) roth.
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256 — Dei 6. Novembris. hat Röm. kays. anch könig. Maytt. Rudolphus II. vuser allerguedigster Herr, den Commothauern nicht allein ihre Privilegia, derer aller mehstes theils alhier gedacht, vnd ihnen duich den gewesenen Innhaber der Herrschaft Commothau H. Georg Popel von Lobkowitz 1) zuvor, wegen eines entstandenen tumults daselbst zur Straf genommen worden, wiedergegeben, Sondern auch dieselben alle vnd iede Privil gia, aufs neue confirmirt vund allergnedigst bestetigt. [pag. XI.] Der Stadt Commotau Person Rede. Civitatis Comotoviae Проожоwоиа. 2) 1 Waun ich solte anfangen hent So lang mich habn bewohuet Leut Vou meinem allerersten aufange Was muir begegnet ist, wie mirs ergangen, Hinzu müst ich haben lange Zeit, das ich erzehsen solt all mein leid. Dech will ich gleich wol mielden klar Wie mirs ergangen hat etlich Jahr All meine Freunde, so ich gehabt Damit ich bin gewesen begabt, Die köudt ich auf ein stückl Papier Anfschreibn vud erzehlen hier Aber mein angst, mein [Kreutz], mein uot Wesch auf mich hat verhenget Gott Vmb meiner vielfältigen Sünd Ich alles uicht erzehlen köundt Erzehln köndt ich kaum den 3theil Meines vnglücks vnd meines vuheil 10 Doch will ich etwas zeigen an Weß ich mich uur erinnern kan Deun oft mein schwer [Krentz] hat gemacht Das mir viel sachu gefallu aus d acht. Ad Caesarem Rudolphum II áwoorooqu. Vou Gottes gnaden anserkorn Ach fronmer Kayser hochgeboren Auß dem Hause zu Österreich (Anf Erde hast uicht Deiner gleich) Rudolph mit Nahuien wolbekand Der ander, durch alle Städ vnd Laud 15 Als an mir von manch 100 Jahren Banen theten deine Vorfahren Im Land zu Böhaimb die hertzogen Darzu die könig wol erwogen, Mich beguadeten mit viel freyheit Vud mir wolgieng ein ebene Zeit, Da deucht ich in mein Sinnen all Wie solt mir begegnen ein Vufall? Aber in den folgenden Jahren Hab ich (leider) gar viel erfahru, 20 Weschs ich anfs kürtzst will zeigen an Das andere wil ich vnterwegn lahn Ich gab geborn, auferzogen hab ich Manch schöues Kind gantz getreulich Der mehsttheil abr ist drunter gestorbu Die andren abr habu sich beworben, Jun der weiten welt hin vnd her Jun Städen, inu Iändern vnd aufm Meer Da sie ihr Nahrung bekommen habn Nachden sie Gott hat thnu begabn, 25 Jhr viel hab ich geschickt inn krieg Etlich sein bliebn, etlich kamen zu Sieg Ihr auch wenig haben studirt Vuter diesen wird einer celebrirt 1) 9. Subject fehlt. A. R.: Rudolphi. II. Newe confirmaon. 7) Der zweite Titel roth. Die Jahreszahlen roth am Raude. Die erste Aufschrift hat bessere Tinte, die zweite wie. überhaupt wohl die Abtheilungsaufschriften des Gedichtes erst später hinzugefügt. — Die Initialen jeder Kurzzeile roth. — V. 9 Krahl hat die beiden Hälften umgestellt. V. 25, 26. Kr.: Jhr viel hab ich geschickt inn krieg. Der eine blieb da, der andere hat sich Jn Künsten geübt und fleißig studirt.
256 — Dei 6. Novembris. hat Röm. kays. anch könig. Maytt. Rudolphus II. vuser allerguedigster Herr, den Commothauern nicht allein ihre Privilegia, derer aller mehstes theils alhier gedacht, vnd ihnen duich den gewesenen Innhaber der Herrschaft Commothau H. Georg Popel von Lobkowitz 1) zuvor, wegen eines entstandenen tumults daselbst zur Straf genommen worden, wiedergegeben, Sondern auch dieselben alle vnd iede Privil gia, aufs neue confirmirt vund allergnedigst bestetigt. [pag. XI.] Der Stadt Commotau Person Rede. Civitatis Comotoviae Проожоwоиа. 2) 1 Waun ich solte anfangen hent So lang mich habn bewohuet Leut Vou meinem allerersten aufange Was muir begegnet ist, wie mirs ergangen, Hinzu müst ich haben lange Zeit, das ich erzehsen solt all mein leid. Dech will ich gleich wol mielden klar Wie mirs ergangen hat etlich Jahr All meine Freunde, so ich gehabt Damit ich bin gewesen begabt, Die köudt ich auf ein stückl Papier Anfschreibn vud erzehlen hier Aber mein angst, mein [Kreutz], mein uot Wesch auf mich hat verhenget Gott Vmb meiner vielfältigen Sünd Ich alles uicht erzehlen köundt Erzehln köndt ich kaum den 3theil Meines vnglücks vnd meines vuheil 10 Doch will ich etwas zeigen an Weß ich mich uur erinnern kan Deun oft mein schwer [Krentz] hat gemacht Das mir viel sachu gefallu aus d acht. Ad Caesarem Rudolphum II áwoorooqu. Vou Gottes gnaden anserkorn Ach fronmer Kayser hochgeboren Auß dem Hause zu Österreich (Anf Erde hast uicht Deiner gleich) Rudolph mit Nahuien wolbekand Der ander, durch alle Städ vnd Laud 15 Als an mir von manch 100 Jahren Banen theten deine Vorfahren Im Land zu Böhaimb die hertzogen Darzu die könig wol erwogen, Mich beguadeten mit viel freyheit Vud mir wolgieng ein ebene Zeit, Da deucht ich in mein Sinnen all Wie solt mir begegnen ein Vufall? Aber in den folgenden Jahren Hab ich (leider) gar viel erfahru, 20 Weschs ich anfs kürtzst will zeigen an Das andere wil ich vnterwegn lahn Ich gab geborn, auferzogen hab ich Manch schöues Kind gantz getreulich Der mehsttheil abr ist drunter gestorbu Die andren abr habu sich beworben, Jun der weiten welt hin vnd her Jun Städen, inu Iändern vnd aufm Meer Da sie ihr Nahrung bekommen habn Nachden sie Gott hat thnu begabn, 25 Jhr viel hab ich geschickt inn krieg Etlich sein bliebn, etlich kamen zu Sieg Ihr auch wenig haben studirt Vuter diesen wird einer celebrirt 1) 9. Subject fehlt. A. R.: Rudolphi. II. Newe confirmaon. 7) Der zweite Titel roth. Die Jahreszahlen roth am Raude. Die erste Aufschrift hat bessere Tinte, die zweite wie. überhaupt wohl die Abtheilungsaufschriften des Gedichtes erst später hinzugefügt. — Die Initialen jeder Kurzzeile roth. — V. 9 Krahl hat die beiden Hälften umgestellt. V. 25, 26. Kr.: Jhr viel hab ich geschickt inn krieg. Der eine blieb da, der andere hat sich Jn Künsten geübt und fleißig studirt.
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— 257 — Matthaeus Aurogallus mit nahmen Goldhan Der-Herri-von der Weitmühf-vnterthan, (Welchen der Herr gen Erdlitz gab Zum Jüden, da er noch war ein Knab, Daß er solte lernen mit Fleiß Ihr Sprach, recht nach Hebreischer weiß.) War zu Wittemberg Professor Daselbst anch der hohen schul Rector Nach der Griechen vud hebraischen art, Dergleichen in Latein hochgelart, [pag. XI.] Viel böse Bubeu sind mir entsauffen Die that ich mittn Bubn verkauffen, Allem Vuglück hin vnd her Eins theils aufm Land, eins theils anfm Meer. Itzt fellt mir gleich ein mein groß klagn Davon ich kurtz mus dieses sagn Zu des königs Wentzels Zeit (Welcher mit vnbescheidenheit Zun Gfattern wolt habn den heucker zu Prag Ist wahr uach der Chrouiken sag Ja der seins Stands vergeßen Ist zugleich mit dem hencker gesessen, Anff einem Ganle der Henker. s thun must Bey seiues leibs vnd lebens verlnst) Eben damaln kam vngehener Vnd verderbt mich ein schrecklich feuer Das ich inn wenig stunden dar Jn der Asche lag gantz vnd gar, Kurtz nach des Johann Hnssen tod Da im Böhmerland angst vnd noth Allenthalben war vmbher schweben Vud selteueiner sicher war zu leben; Denn fast alle stundu vud angenblick [Mlust er gewarten [Kreutz vnd vnglück Von des Zischkan gransamen schwerd Darzu mit rauben vnd [Fenr] beschwert Drey Jahre nach dem ergangenen brand, Kam Zischka mit gewapneter Hand Eben in der Fastn am Paliu Sontag Erhub sich abermal angst vud klag, Die noth war größer denn zuvor Das Blut floß vnters nieder thor, Dreizehn 100 vnd 63 blieben Da Christentod, wie mans beschrieben Alß wiederumb versloßen waren Bey einem 100 vnd 4 Jahrn Da ich mich wieder hett aufgerafft Mein nutz vnd fromen auch geschafft Doch alles durch Gottes Hülf vnd steur Da kombt wieder ein schrecklich Feur] Welches eine Magd aurichten thet Die Butter im Reiuel angzündet hett. Ich hette lenger nicht können tanren Wenn ich nach meinem [Krentz] vnd trawren, Nach meiner Angst nach meiner noth Mir uicht hett gholffn mein trener Gott Deun nach seiner Barmhertzigkeit Hat er mir gewendt mein hertzeleid Mit seiner hülff war er mir kommen Das ich wieder köndt schaffen mein fromnen Die Bergstäd fingen an gut zu werden Mit gold vnd Silbr ans der Erden, Dasselb half sie, vnd half anch mir, Gut Nahrung stund vor vieler thür Darvor ich vud all die mein Gott billich muste dankbar sein. Das Vnglück kam noch endlich doch Niedr, vnd warf mich vnters Joch Das ich ohne mitleiden hart, Anf 8000 fl. gebrandschatzt ward Das hat Wilhelm Tumbls Hirn gethan Vnd der Reiß von Grätz sein gspan. Gott schickt mir einen Sonnenblick Vud gab mir wiedernmb dz glück Das ich einen frommen Erbherrn bekam Ertzhertzogn Ferdinandum mit Nahm, [p. XIII.] Anß dem Hauß Österreich geborn Denselben hab ich uicht gern verlohrn, 65 Denn vber sein Durchlenchtigkeit Kan ich sagen mit guter warheit Das ich iun sein Regiernngstagn Vbr ihm uichts weiß zu beklagen. 35 40 45 50 55 60 30 35. A. R.: Regirt Ao. 1415 Doubravio teste 43. ust, Initiale fehlt. Krentz durch ein Kreutzeichen, 44. Fener durch ein Dach bezeichnet. Krahl hat nach V. 47 eingeschoben: So hoch als dort das Crentz in stein zum Zeichen gehauen worden ein.
— 257 — Matthaeus Aurogallus mit nahmen Goldhan Der-Herri-von der Weitmühf-vnterthan, (Welchen der Herr gen Erdlitz gab Zum Jüden, da er noch war ein Knab, Daß er solte lernen mit Fleiß Ihr Sprach, recht nach Hebreischer weiß.) War zu Wittemberg Professor Daselbst anch der hohen schul Rector Nach der Griechen vud hebraischen art, Dergleichen in Latein hochgelart, [pag. XI.] Viel böse Bubeu sind mir entsauffen Die that ich mittn Bubn verkauffen, Allem Vuglück hin vnd her Eins theils aufm Land, eins theils anfm Meer. Itzt fellt mir gleich ein mein groß klagn Davon ich kurtz mus dieses sagn Zu des königs Wentzels Zeit (Welcher mit vnbescheidenheit Zun Gfattern wolt habn den heucker zu Prag Ist wahr uach der Chrouiken sag Ja der seins Stands vergeßen Ist zugleich mit dem hencker gesessen, Anff einem Ganle der Henker. s thun must Bey seiues leibs vnd lebens verlnst) Eben damaln kam vngehener Vnd verderbt mich ein schrecklich feuer Das ich inn wenig stunden dar Jn der Asche lag gantz vnd gar, Kurtz nach des Johann Hnssen tod Da im Böhmerland angst vnd noth Allenthalben war vmbher schweben Vud selteueiner sicher war zu leben; Denn fast alle stundu vud angenblick [Mlust er gewarten [Kreutz vnd vnglück Von des Zischkan gransamen schwerd Darzu mit rauben vnd [Fenr] beschwert Drey Jahre nach dem ergangenen brand, Kam Zischka mit gewapneter Hand Eben in der Fastn am Paliu Sontag Erhub sich abermal angst vud klag, Die noth war größer denn zuvor Das Blut floß vnters nieder thor, Dreizehn 100 vnd 63 blieben Da Christentod, wie mans beschrieben Alß wiederumb versloßen waren Bey einem 100 vnd 4 Jahrn Da ich mich wieder hett aufgerafft Mein nutz vnd fromen auch geschafft Doch alles durch Gottes Hülf vnd steur Da kombt wieder ein schrecklich Feur] Welches eine Magd aurichten thet Die Butter im Reiuel angzündet hett. Ich hette lenger nicht können tanren Wenn ich nach meinem [Krentz] vnd trawren, Nach meiner Angst nach meiner noth Mir uicht hett gholffn mein trener Gott Deun nach seiner Barmhertzigkeit Hat er mir gewendt mein hertzeleid Mit seiner hülff war er mir kommen Das ich wieder köndt schaffen mein fromnen Die Bergstäd fingen an gut zu werden Mit gold vnd Silbr ans der Erden, Dasselb half sie, vnd half anch mir, Gut Nahrung stund vor vieler thür Darvor ich vud all die mein Gott billich muste dankbar sein. Das Vnglück kam noch endlich doch Niedr, vnd warf mich vnters Joch Das ich ohne mitleiden hart, Anf 8000 fl. gebrandschatzt ward Das hat Wilhelm Tumbls Hirn gethan Vnd der Reiß von Grätz sein gspan. Gott schickt mir einen Sonnenblick Vud gab mir wiedernmb dz glück Das ich einen frommen Erbherrn bekam Ertzhertzogn Ferdinandum mit Nahm, [p. XIII.] Anß dem Hauß Österreich geborn Denselben hab ich uicht gern verlohrn, 65 Denn vber sein Durchlenchtigkeit Kan ich sagen mit guter warheit Das ich iun sein Regiernngstagn Vbr ihm uichts weiß zu beklagen. 35 40 45 50 55 60 30 35. A. R.: Regirt Ao. 1415 Doubravio teste 43. ust, Initiale fehlt. Krentz durch ein Kreutzeichen, 44. Fener durch ein Dach bezeichnet. Krahl hat nach V. 47 eingeschoben: So hoch als dort das Crentz in stein zum Zeichen gehauen worden ein.
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— 258 — Fuufzehn 100 ein Siebenzig Jahr Nach Christi gburt die Jahrzal war Das mich Ertzhertzog Ferdinand Verkaufft ius andern Herren haund 70 Mit Nahmen des Bohuslaw Felix Von Hassenstein vnd Lobkowitz Alß dieser alte Herr thet sterbn Ward ich seim Sohne als den Erben, Herr Bohuslan Joachim wolbekand Der bhieft mich uicht in seiner hannd Weil ihr viel auf mich waren lauschen Endlich so thet er mich vertauschen Vmb Jungen Buntzel die Krayßstad Ob un solchs ist gschehn mit Rath 75 Das darf ich noch nicht eigen wissen Denn auf nachfrag ich mich uit bflißen Darnach giengs durcheinander wab[r?] Gleich wie der abgehanene habre, Eins glaubt diß, der ander das Wer wusts, wer koch oder keller was? Dazn kam groß vneinigkeit Die brachte mich letzlich inn leid Weil ich nicht durfte alles sagen So must ich Gott inn Himmel klagn 80 Dem that ich befehln all mein uoth, Als meinem Helffr, als meinem gott Der verlieh mir gnedig zuletzt, Das ich all meines leids wurd ergetzt. Nach Christi geburt man Zehln war, 1500 vnd 94 Jahr Da ist es worden wieder still Dem 4 Tag in dem April Als der fröhliche Lentz angieng, Vud F. Nachtigal zu singen anfieng, 85 Hab ich gehuldet vnd geschworen O frommer kayser hochgeborn Als ein verlaßne arme Stad Deiner Kayserlichen Mayestat. Seligesey dieser Tag genaudt Der mich hat geben vnd zugewandt Zu Österreich vnter das Hauß Ach Gott laß niich nicht komnen draus. Das ich drinn behalte mein Erbherrn Das bitt ich von Gott mit begehrn. 90 Ein gantzer Rath vnd anch die gemein Wollet dranf beflifsen sein, Das ihr erst danckt dem lieben Gott Das er sein gnad versichen hat Das ihr heut durch glückliche stunden So viel segen habt bey Gott gefunden, Das ihr kayser Rudolphum dem frommen Zu enern Erbherrn habt bekommen, Deßgleichen ihr vor nit gehabt Anch nicht damit seid gewesen begabt, 95 Gott schenckt euch den Gründonnerstag Mit große frende, ohn alle klag, Nicht einen Erbherrn, sordern ein Vater, Ein Patronen vnd wolthater [p. XIV.] Welcher durch Gotts hülff ench schüttzen kan, Wenn ench feindschaft will tasten an Das thut Rudolph sein Nahme geben, Denu darinn steht: Rath. hülf. daneben. Nun auf ihr tugenthaften Franen Ihr Jungfreüsein thut anch auschanen. 100 Gottes genad vnd reichen segen, Den er euch heut last alle begegnen Setzt auf gülden bortten vnd bendelein Streicht ant weg Zweig vnd blümelein In weise Kitteln ihr Jungen kuaben Grünkräntz aufin heubtern solt ihr haben, Ein iedes leg sein best kleidung au, Wie man an festagen pfsegt zu thun, Groß Klein, Jnng Alt, Arm vnd Reich In einer Summa allzugleich, 105 Mit hertz vud munde last erklingen Gott dem herru seit zu dancke singen, Te DEVm laudamus mit freüde Vud bittet das Gott nicht wolle scheiden, Von ench vnd enern Nachkommen Sondern woll ench stets beiwohnen. Mit seiuer gnade, mit sein ewigen wort, Das isxr eingeht zur himmels Pfort, Mit eurer frommen Obrigkeit Das helff die heilige Dreyfaltigkeit, 110 Gott Vater, Sohn vnd H. Geist Ju alle ewigkeit hoch gepreist. Krahl hat 76 statt wabr (2) aber. V. 83. 84. Kr.: Da ist es wieder worden still, weil sich geändert hat das Spiehl. Denn da der 4. April ging an und der fröhliche Lentz zeuckt heran. V. 90 a. R. hat das Msc. roth: Ad Rempubl: атооrgoqr. A. R. V. 97 Rudolphi ahvnarozia.
— 258 — Fuufzehn 100 ein Siebenzig Jahr Nach Christi gburt die Jahrzal war Das mich Ertzhertzog Ferdinand Verkaufft ius andern Herren haund 70 Mit Nahmen des Bohuslaw Felix Von Hassenstein vnd Lobkowitz Alß dieser alte Herr thet sterbn Ward ich seim Sohne als den Erben, Herr Bohuslan Joachim wolbekand Der bhieft mich uicht in seiner hannd Weil ihr viel auf mich waren lauschen Endlich so thet er mich vertauschen Vmb Jungen Buntzel die Krayßstad Ob un solchs ist gschehn mit Rath 75 Das darf ich noch nicht eigen wissen Denn auf nachfrag ich mich uit bflißen Darnach giengs durcheinander wab[r?] Gleich wie der abgehanene habre, Eins glaubt diß, der ander das Wer wusts, wer koch oder keller was? Dazn kam groß vneinigkeit Die brachte mich letzlich inn leid Weil ich nicht durfte alles sagen So must ich Gott inn Himmel klagn 80 Dem that ich befehln all mein uoth, Als meinem Helffr, als meinem gott Der verlieh mir gnedig zuletzt, Das ich all meines leids wurd ergetzt. Nach Christi geburt man Zehln war, 1500 vnd 94 Jahr Da ist es worden wieder still Dem 4 Tag in dem April Als der fröhliche Lentz angieng, Vud F. Nachtigal zu singen anfieng, 85 Hab ich gehuldet vnd geschworen O frommer kayser hochgeborn Als ein verlaßne arme Stad Deiner Kayserlichen Mayestat. Seligesey dieser Tag genaudt Der mich hat geben vnd zugewandt Zu Österreich vnter das Hauß Ach Gott laß niich nicht komnen draus. Das ich drinn behalte mein Erbherrn Das bitt ich von Gott mit begehrn. 90 Ein gantzer Rath vnd anch die gemein Wollet dranf beflifsen sein, Das ihr erst danckt dem lieben Gott Das er sein gnad versichen hat Das ihr heut durch glückliche stunden So viel segen habt bey Gott gefunden, Das ihr kayser Rudolphum dem frommen Zu enern Erbherrn habt bekommen, Deßgleichen ihr vor nit gehabt Anch nicht damit seid gewesen begabt, 95 Gott schenckt euch den Gründonnerstag Mit große frende, ohn alle klag, Nicht einen Erbherrn, sordern ein Vater, Ein Patronen vnd wolthater [p. XIV.] Welcher durch Gotts hülff ench schüttzen kan, Wenn ench feindschaft will tasten an Das thut Rudolph sein Nahme geben, Denu darinn steht: Rath. hülf. daneben. Nun auf ihr tugenthaften Franen Ihr Jungfreüsein thut anch auschanen. 100 Gottes genad vnd reichen segen, Den er euch heut last alle begegnen Setzt auf gülden bortten vnd bendelein Streicht ant weg Zweig vnd blümelein In weise Kitteln ihr Jungen kuaben Grünkräntz aufin heubtern solt ihr haben, Ein iedes leg sein best kleidung au, Wie man an festagen pfsegt zu thun, Groß Klein, Jnng Alt, Arm vnd Reich In einer Summa allzugleich, 105 Mit hertz vud munde last erklingen Gott dem herru seit zu dancke singen, Te DEVm laudamus mit freüde Vud bittet das Gott nicht wolle scheiden, Von ench vnd enern Nachkommen Sondern woll ench stets beiwohnen. Mit seiuer gnade, mit sein ewigen wort, Das isxr eingeht zur himmels Pfort, Mit eurer frommen Obrigkeit Das helff die heilige Dreyfaltigkeit, 110 Gott Vater, Sohn vnd H. Geist Ju alle ewigkeit hoch gepreist. Krahl hat 76 statt wabr (2) aber. V. 83. 84. Kr.: Da ist es wieder worden still, weil sich geändert hat das Spiehl. Denn da der 4. April ging an und der fröhliche Lentz zeuckt heran. V. 90 a. R. hat das Msc. roth: Ad Rempubl: атооrgoqr. A. R. V. 97 Rudolphi ahvnarozia.
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— 259 — III. De Incendijs. 1) Von den Commothawischen Brandschäden.2) 1. Hie ist zumercken; das die grössesten Feitersbrünste so zu Commo- thaw ergangen gemeiniglich an einem Mittwoch geschehen sein, Vt in Plutarcho Inauspicatus dies ac calamitatum autor Commothoviensib. 23. July Anno 1418 Mittwoch uach Mariae nivis ist Comotau ausgebrand. Vierzehn hundert im achtzehnden Jar, Nach Hussen tod war grofse gefabr, Mittwoch nach Schneefeyer als dann Zu Commotaw die bruust gieug an, Dadurch verdarb die gantze Stad Was die Maner vmbfangen hat, Kirchen Rathhans Commeterhof Weil noch Kreutz herren da hielten Hof (Davon die Stad hat ihren Namen Vud nicht von kummetmacher bekommen.) SVrgJt VbJqVe Jngens paVor & noVVus haeC VbJ nostra JnVJLes fertVr CoMothoVJa Versa faVJLLas. M. Syl. Stir. Leovalla. Groß FeVr Verzehrte CoMothaV SChwer KLäglJCher weJs Jhren SChönen Baw. [p. XV.] Der ander Hauptbrunst. 3) Mittwoch vor Mariae nivis 1525 Bald 8 Jahr nach dem Lannerbraud, 2. Nahm widr ein fener vberhand Am andern Targ im Angustmond Comothaw wider gebauet schon Viel zierlicher denn vor, gieng auf Zum andern mal widr in rauch. O Leo forte tVo regnabat ApoLLo CaLore RVrsVs et Jn CJneres perJJt CoMotoVJa fato. *) . M. Syl. Stir. Leovalla. Es hat KoMothaV VngeheVr Verterbt gar Das große feVer. M. M. Vae gentJ peCCatrJCJ naMgVe terra sVCCensa est JgnJbVs.5) DJe JahrzeJt wJrt hJer befVunen Wenn CoMethaV aVsgebrVunen Georg Schön Von Schöneck. JgnJfer AVgVsto bJs VbJ soL sVbstJtJt ortV VVLCanJ Vrbs CoMVtoVV VJCtaLJ . . . . perJt. G. Hamaxurgus. Notanda. In diesen andern Brand sind 70. große bücher zur Hassensteinischen liberey gehörig, mit verbrandt im Schloß. Denn also schreibet Thomas Mitis ad Georgium Fabricium. LXX Volumina p. Matthaeum Auro- gallum 6) D. Sigismundo á Lobkowiz Wittebergensis Academiae tum 1) Roth. 2) Roth. 3) Roth. 5) Diese Verse citirt, wenn auch etwas verändert M. Meisner in seinen Ephemeriden und nennt denselben Antor. 5) schreibt er sich selbst zu. ) Zeile bis hierher roth.
— 259 — III. De Incendijs. 1) Von den Commothawischen Brandschäden.2) 1. Hie ist zumercken; das die grössesten Feitersbrünste so zu Commo- thaw ergangen gemeiniglich an einem Mittwoch geschehen sein, Vt in Plutarcho Inauspicatus dies ac calamitatum autor Commothoviensib. 23. July Anno 1418 Mittwoch uach Mariae nivis ist Comotau ausgebrand. Vierzehn hundert im achtzehnden Jar, Nach Hussen tod war grofse gefabr, Mittwoch nach Schneefeyer als dann Zu Commotaw die bruust gieug an, Dadurch verdarb die gantze Stad Was die Maner vmbfangen hat, Kirchen Rathhans Commeterhof Weil noch Kreutz herren da hielten Hof (Davon die Stad hat ihren Namen Vud nicht von kummetmacher bekommen.) SVrgJt VbJqVe Jngens paVor & noVVus haeC VbJ nostra JnVJLes fertVr CoMothoVJa Versa faVJLLas. M. Syl. Stir. Leovalla. Groß FeVr Verzehrte CoMothaV SChwer KLäglJCher weJs Jhren SChönen Baw. [p. XV.] Der ander Hauptbrunst. 3) Mittwoch vor Mariae nivis 1525 Bald 8 Jahr nach dem Lannerbraud, 2. Nahm widr ein fener vberhand Am andern Targ im Angustmond Comothaw wider gebauet schon Viel zierlicher denn vor, gieng auf Zum andern mal widr in rauch. O Leo forte tVo regnabat ApoLLo CaLore RVrsVs et Jn CJneres perJJt CoMotoVJa fato. *) . M. Syl. Stir. Leovalla. Es hat KoMothaV VngeheVr Verterbt gar Das große feVer. M. M. Vae gentJ peCCatrJCJ naMgVe terra sVCCensa est JgnJbVs.5) DJe JahrzeJt wJrt hJer befVunen Wenn CoMethaV aVsgebrVunen Georg Schön Von Schöneck. JgnJfer AVgVsto bJs VbJ soL sVbstJtJt ortV VVLCanJ Vrbs CoMVtoVV VJCtaLJ . . . . perJt. G. Hamaxurgus. Notanda. In diesen andern Brand sind 70. große bücher zur Hassensteinischen liberey gehörig, mit verbrandt im Schloß. Denn also schreibet Thomas Mitis ad Georgium Fabricium. LXX Volumina p. Matthaeum Auro- gallum 6) D. Sigismundo á Lobkowiz Wittebergensis Academiae tum 1) Roth. 2) Roth. 3) Roth. 5) Diese Verse citirt, wenn auch etwas verändert M. Meisner in seinen Ephemeriden und nennt denselben Antor. 5) schreibt er sich selbst zu. ) Zeile bis hierher roth.
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260 — temporis Rectorj adiecta, & post quam solis his fuerant M. L. & Phil. Mel : & aly reportata Commuthoviensiem in arcem, hoc deinde incendio vastata perierunt & ipsa neglectu D. arcis & velut ad ignem damnata, suspicione haereseos. Das Residuum von bemelter Liberey, hat H. Bohußlaw Joachim von seinem H. Vettern H. Sebastiano vmb 600 Thaler gekauft, der Bücher waren 2 Rüstwägen voll, an einem 4 am andern 3 Pferde. Darunder war der Plato, vor welch der hochgelarte vnd weitberümbte H. Bohuslav (q obyt 1510) 1000 Meiländische Cronen gegeben. Anno 1571. 23. May war Mittwoch vor Aecensionis Dnj. gieng ein fener auf vor Mittag zwischen 9 vnd 10 Vhr, wehrete drey stunden, inn der alten Bartin hof, brandten in der langgassen vnnd truucken Viertel 44 häuser vnd höf ab. Ao. 1580 6. octob. ist zu nacht vmb 2 Vhr in Abraham Ösers hof im truncken Viertel feuer auskommen, 9 höf sambt den hof städten abgebrandt. Ein M ein D zwei X ein V, die Jahrzahl war, 2 tag dazu. Der Angstmon stund, vom andern brand, Stad Comotau klagt in laud. [p. XVI.] 1584 Den 3 Sontag Trinitatis schlug das wetter zu Mitter- nacht in öberdörffer Kirch ein, darvou das gantze Ziegeldach zersprungen, verbraudten sambt dem thürml 2 Glöcklein, denn niemand retten köndte. Die 3. Haubtbrunst 1598,1) OCto ter Vt sOLVJt fLagrantes JVLJVs ortVs Jn CJneres ChoMVtoVV praeCJpJtanter abJt. Die Jahrzahl 1500 Jahr Nenutzig vnd acht der freytag war Vor Jacobi, Vom dritten brand, Ward Comothau sehr weit bekandt. Ist zwischen 10 vnd 11 Vhr auskommen zu Mittag bei [Berg?] 2) Winckler einen Becken, wo itzt David Eberl wohnet. 1604 Samtag. Ist bey M. Wolff Eugel in der Neusorg zu nachts vmb 2 fener aufgegangen, vnd sind 22 heußer sambt dem Schloß verbrandt. 1610 Jgne fVJt nobJs tVa LVXJ faVsta ReMJgJ Vt reDeat faXJt faVstJor JgnJ potens. G. H. Leon H. Murarig. 1. octobr. Vormittag vmb 9 Vhr ist bey Frantz Von Saltz in der Neustad aufgegangen, Sind in der Stad 19 Henser, in der langgaß 11 heuser, ohne die Meltzheuser vnd scheinen durchs [fener] 3) verdorben. 1) Roth. 2) Berg? Winkler. 3) Fener mit dem Zeichen eines Delta (Daches).
260 — temporis Rectorj adiecta, & post quam solis his fuerant M. L. & Phil. Mel : & aly reportata Commuthoviensiem in arcem, hoc deinde incendio vastata perierunt & ipsa neglectu D. arcis & velut ad ignem damnata, suspicione haereseos. Das Residuum von bemelter Liberey, hat H. Bohußlaw Joachim von seinem H. Vettern H. Sebastiano vmb 600 Thaler gekauft, der Bücher waren 2 Rüstwägen voll, an einem 4 am andern 3 Pferde. Darunder war der Plato, vor welch der hochgelarte vnd weitberümbte H. Bohuslav (q obyt 1510) 1000 Meiländische Cronen gegeben. Anno 1571. 23. May war Mittwoch vor Aecensionis Dnj. gieng ein fener auf vor Mittag zwischen 9 vnd 10 Vhr, wehrete drey stunden, inn der alten Bartin hof, brandten in der langgassen vnnd truucken Viertel 44 häuser vnd höf ab. Ao. 1580 6. octob. ist zu nacht vmb 2 Vhr in Abraham Ösers hof im truncken Viertel feuer auskommen, 9 höf sambt den hof städten abgebrandt. Ein M ein D zwei X ein V, die Jahrzahl war, 2 tag dazu. Der Angstmon stund, vom andern brand, Stad Comotau klagt in laud. [p. XVI.] 1584 Den 3 Sontag Trinitatis schlug das wetter zu Mitter- nacht in öberdörffer Kirch ein, darvou das gantze Ziegeldach zersprungen, verbraudten sambt dem thürml 2 Glöcklein, denn niemand retten köndte. Die 3. Haubtbrunst 1598,1) OCto ter Vt sOLVJt fLagrantes JVLJVs ortVs Jn CJneres ChoMVtoVV praeCJpJtanter abJt. Die Jahrzahl 1500 Jahr Nenutzig vnd acht der freytag war Vor Jacobi, Vom dritten brand, Ward Comothau sehr weit bekandt. Ist zwischen 10 vnd 11 Vhr auskommen zu Mittag bei [Berg?] 2) Winckler einen Becken, wo itzt David Eberl wohnet. 1604 Samtag. Ist bey M. Wolff Eugel in der Neusorg zu nachts vmb 2 fener aufgegangen, vnd sind 22 heußer sambt dem Schloß verbrandt. 1610 Jgne fVJt nobJs tVa LVXJ faVsta ReMJgJ Vt reDeat faXJt faVstJor JgnJ potens. G. H. Leon H. Murarig. 1. octobr. Vormittag vmb 9 Vhr ist bey Frantz Von Saltz in der Neustad aufgegangen, Sind in der Stad 19 Henser, in der langgaß 11 heuser, ohne die Meltzheuser vnd scheinen durchs [fener] 3) verdorben. 1) Roth. 2) Berg? Winkler. 3) Fener mit dem Zeichen eines Delta (Daches).
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— 261 — 1611. 6. July früh zwischen 6 vnd 7 Vhr hat das Wetter in des Michel Mans Schein bey der Graupenmühl eingeschlagen, vnd das öbere theil gantz in die Aschen gesegt, Gott behüte uns ferner gnediglich. 1619. 4. aprilis am Abend vmb 7 Vhr, ist bey Elias Schneidern Seylern in der Langgaßen [Feuer] 1) auskommen, sind 12 wohnheuser vnd etliche scheinnen mit getraid vnd maltzen verbrand. 1620. 11. Septembr. Ist vmb Mittag bey der Merten Schneiderin am niedern thor, als der Meltzer Heinrich Keiner aufm Gottsacker wohn- haft, gedörret feüer auskommen, 15 heuser sambt den Maltzheusern vnd getraid verbraund, der niedere thurm mit großer müh vnd gefehrligkeit, denn er allbereit schon vnterm blech geklümmet hat, errettet worden. 1623.2) 2. May. Hat dz Wetter bey Matthß Schindler oben zum Tach gegen die Pleich vnd reimen zu, eingeschlagen, Sind die Lenth in bett gelegen, het die gesperr, schindeln vnd bretter Zerschmettert, dz vnd werck so drinnen gewesen vnd gleich wie versenget, 3) aber sonst uichts schaden gethan. Aufm alten See, vnd Pleich in [Blaum geschlagen, Vnd zu Morrabitz des Strohbauers Tochter erschlagen, Zu Minitz in die Pfarr. 28. Aprilis. Zuvor zu Saibitz eingeschlagen bey Wentzel Brensel die schein sambt getraid, Schuppen sambt Wägen weggebrand. War sehr zoruig wetter. [pag. XVII.] V. Fatalia. 4) Von dem Ziſchka. Commothovia à Scisca capta. 1420. Forte Canente preCes pop . . . . paLMagVe ferente Vrbs & nostra noVos est tota neCata per hostes. Numerus caesorum. SVb LVCtV tetra gVogVe seDJtJone VJgente, HostJLJ ense CaDVnt JVXTa genJtJ atquVe parentes. Nachm ersten brand Commothaw Zwey Jahr Vom Johan 5) Zischka eingenommen war Tansent drey hundert Sechzig drey Personen da mit augsten geschrey Sambt den [Krentz] Herren wurde erschlagen, Vmb frembde Schuld musten sie es tragen. Vberm thor bey den Brodbencken, sind diese alte reimen eingehawen:*) 1) Fener mit dem Zeichen eines Delta (Daches.) 2) Von hier wird die Schrift flüchtig, und sind die folgenden Daten, wie man schon an der Anorduung sieht später nachgetragen. 3) Hier ist am Rande bemerkt: doch ohne Fener (?) 1) Hier wird die Schrift wieder regelmäßig. A. R.: „M. Syl. Sir. Leovalla.“ wohl der Verf. der Eteosticha. Titel roth. 5) „Johan“ am Rande eingeschoben. 9 roth.
— 261 — 1611. 6. July früh zwischen 6 vnd 7 Vhr hat das Wetter in des Michel Mans Schein bey der Graupenmühl eingeschlagen, vnd das öbere theil gantz in die Aschen gesegt, Gott behüte uns ferner gnediglich. 1619. 4. aprilis am Abend vmb 7 Vhr, ist bey Elias Schneidern Seylern in der Langgaßen [Feuer] 1) auskommen, sind 12 wohnheuser vnd etliche scheinnen mit getraid vnd maltzen verbrand. 1620. 11. Septembr. Ist vmb Mittag bey der Merten Schneiderin am niedern thor, als der Meltzer Heinrich Keiner aufm Gottsacker wohn- haft, gedörret feüer auskommen, 15 heuser sambt den Maltzheusern vnd getraid verbraund, der niedere thurm mit großer müh vnd gefehrligkeit, denn er allbereit schon vnterm blech geklümmet hat, errettet worden. 1623.2) 2. May. Hat dz Wetter bey Matthß Schindler oben zum Tach gegen die Pleich vnd reimen zu, eingeschlagen, Sind die Lenth in bett gelegen, het die gesperr, schindeln vnd bretter Zerschmettert, dz vnd werck so drinnen gewesen vnd gleich wie versenget, 3) aber sonst uichts schaden gethan. Aufm alten See, vnd Pleich in [Blaum geschlagen, Vnd zu Morrabitz des Strohbauers Tochter erschlagen, Zu Minitz in die Pfarr. 28. Aprilis. Zuvor zu Saibitz eingeschlagen bey Wentzel Brensel die schein sambt getraid, Schuppen sambt Wägen weggebrand. War sehr zoruig wetter. [pag. XVII.] V. Fatalia. 4) Von dem Ziſchka. Commothovia à Scisca capta. 1420. Forte Canente preCes pop . . . . paLMagVe ferente Vrbs & nostra noVos est tota neCata per hostes. Numerus caesorum. SVb LVCtV tetra gVogVe seDJtJone VJgente, HostJLJ ense CaDVnt JVXTa genJtJ atquVe parentes. Nachm ersten brand Commothaw Zwey Jahr Vom Johan 5) Zischka eingenommen war Tansent drey hundert Sechzig drey Personen da mit augsten geschrey Sambt den [Krentz] Herren wurde erschlagen, Vmb frembde Schuld musten sie es tragen. Vberm thor bey den Brodbencken, sind diese alte reimen eingehawen:*) 1) Fener mit dem Zeichen eines Delta (Daches.) 2) Von hier wird die Schrift flüchtig, und sind die folgenden Daten, wie man schon an der Anorduung sieht später nachgetragen. 3) Hier ist am Rande bemerkt: doch ohne Fener (?) 1) Hier wird die Schrift wieder regelmäßig. A. R.: „M. Syl. Sir. Leovalla.“ wohl der Verf. der Eteosticha. Titel roth. 5) „Johan“ am Rande eingeschoben. 9 roth.
Strana 262
— 262 — Als man begieng den Palmtag 1420 Jahr, Da Comothan von Zischka vberfallen war, Hat gestifft groß Jammer vnd noth Erschlug 1363 Christen zu tod Gott woll vns fortan behüten Vor solcher Tyranney vnd wüten. Wilhelut Thumbshirn. 1) Vrbs iterum capta. Ao. 1547. Sylvester Stirig. PressIt & Insano hanC Cerebro VagVs „In Ipso“ hostIs LVCIfero fLaVo VetVs ess CVJ noMen ab aVro. Der Vnfall hatte noch kein end der Thumshirn mit sein Regiment Nam d stad am weisen Sontag ein Wolt sie un unverbrnnnen sein, Must sie mit Gold sich lösen ab . . . . . 2) Tansend Thaler war die gab. Hactenus Stirius.3) Folgende Reimen sind übern brodbäncken thor gestanden, welche Bohuslan Felix abzuhauen befohlen, derowegen, damit es folgends nicht in kriegswesen was die Stad beyläuftig vermögen sey, eine nachrichtung sey. —[p. XVIII.] Am Gülben Sontag im 1547. Jahr*) Kam Wilhelm Thumbshirn mit großer Schar Brandschatzt Commothan, die werthe stad Die ihm 8000 fl. gegeben hat Am Tag Urbani in diesem Jahr merck eben Hat sich Commothaw H. Bastian von d Weitmühl wid ergeben. [pag. XIX.] VI. Von Sterbenslaufften vnnd etlicher vornehmer Com- mothawer absterben, was denkwürdig ist.5) 1. Als man anfm Gottsacker einzubegraben angefangen, ist ein großer sterben gewesen, wie die buchstaben die Jahrzal weisen. Ao. 1531. EJu CoMet SCheJnt CVVJugeL Vertarb, SJCh betrVbuVs PestJLentz hJe bewarb. SJ [2] DJß Jahr PestJs trVX fortgJeng AVffmn Gottsackr Man ZV grabn anfJug.) 2. Eilff Jahr hernach dem ersten Ssterben]. 1542. Der RVstVugs ZVg Jm Vngern wVr Jn BöhMen btrVhter sterb VerVfhr. 3. 13 Jahr nach dem andern S[terben]. 1555. Gott kan heLffen aLLer sterbens noth Obschon aVCh wer Der sChneLLe ToD. 1) roth. 2) Die Zahl fehlt. 3) roth. 7 roth. 5) roth. 6) roth. Jeder Vers durch Striche vom andern getrennt.
— 262 — Als man begieng den Palmtag 1420 Jahr, Da Comothan von Zischka vberfallen war, Hat gestifft groß Jammer vnd noth Erschlug 1363 Christen zu tod Gott woll vns fortan behüten Vor solcher Tyranney vnd wüten. Wilhelut Thumbshirn. 1) Vrbs iterum capta. Ao. 1547. Sylvester Stirig. PressIt & Insano hanC Cerebro VagVs „In Ipso“ hostIs LVCIfero fLaVo VetVs ess CVJ noMen ab aVro. Der Vnfall hatte noch kein end der Thumshirn mit sein Regiment Nam d stad am weisen Sontag ein Wolt sie un unverbrnnnen sein, Must sie mit Gold sich lösen ab . . . . . 2) Tansend Thaler war die gab. Hactenus Stirius.3) Folgende Reimen sind übern brodbäncken thor gestanden, welche Bohuslan Felix abzuhauen befohlen, derowegen, damit es folgends nicht in kriegswesen was die Stad beyläuftig vermögen sey, eine nachrichtung sey. —[p. XVIII.] Am Gülben Sontag im 1547. Jahr*) Kam Wilhelm Thumbshirn mit großer Schar Brandschatzt Commothan, die werthe stad Die ihm 8000 fl. gegeben hat Am Tag Urbani in diesem Jahr merck eben Hat sich Commothaw H. Bastian von d Weitmühl wid ergeben. [pag. XIX.] VI. Von Sterbenslaufften vnnd etlicher vornehmer Com- mothawer absterben, was denkwürdig ist.5) 1. Als man anfm Gottsacker einzubegraben angefangen, ist ein großer sterben gewesen, wie die buchstaben die Jahrzal weisen. Ao. 1531. EJu CoMet SCheJnt CVVJugeL Vertarb, SJCh betrVbuVs PestJLentz hJe bewarb. SJ [2] DJß Jahr PestJs trVX fortgJeng AVffmn Gottsackr Man ZV grabn anfJug.) 2. Eilff Jahr hernach dem ersten Ssterben]. 1542. Der RVstVugs ZVg Jm Vngern wVr Jn BöhMen btrVhter sterb VerVfhr. 3. 13 Jahr nach dem andern S[terben]. 1555. Gott kan heLffen aLLer sterbens noth Obschon aVCh wer Der sChneLLe ToD. 1) roth. 2) Die Zahl fehlt. 3) roth. 7 roth. 5) roth. 6) roth. Jeder Vers durch Striche vom andern getrennt.
Strana 263
— 263 — Wie die Zahlbuchstaben in den Rythmis außweisen, die Reymen aber vermelden der verstorbenen Zahl, damals in itzt berürten Jahr. Tum temporis Ao. mundi 5516. DreJ ZwantzJg hVnDert MensChen VersChJDn HJe Jnn Vnser gMeJu sJe habn erlJDu BetrVbnVß VnD CreVtz Gott biVt Jhr SeeLe AVß gnaD ZVr ewJgkeJt ohn gVeLn. 4. Wider 13 Jahr nach dem dritten ist gefolgt Anno 1568. HJer sJuD beJ DrJthaLb TaVsent gstorbn Jn Gottes gnaD Jst Jr keJur Vertorbn. 1) 5. Wider 14 Jahr nach dem 4ten hernach, ist der 5. erfolgt Vulgo der grosse sterb, angefangen den 12. Juny, sinnd gestorben 2500 Ao. 1582. StarCk VnD JVng VoLCk Verstarb Das Jahr Gott heLff Vns aLLn ZVr EngeL sChar. [p. XX.] Aliter. Es stVrb hVbsCh VnD feJn VOLCE Das Jahr. Anno 1543. Ist ein Commothaner Bürgers Sohn D. Matthaeus Aurogallus zu Wittenberg gestorben. Darvon Lupacius vber dem [1]2.2) 9bris also schreibet. Anno 1543. Wittenbergae vitam finivit, ipso die S. Martini, Matthaeus Aurogallus Commuthoviensis Bohemus, Hebraeae, Graecae & latinae, lingvarum peritissimus, post quam illic egisset professorem & Academiae Rectorem. Eins tale est Epitaphium. Qui triplici Citharam plectro pulsare sciebat Et triplici una fundere voce sonos. Aureus hoc tristi gallus sepelitur in antro. In q. solum cristas dejicit ille suas. Illo defuncto sacra nupteria lingvae Obliviscitur Saxonis ora loqui. M. Coll. 3) Anno 1586. 14. January. Zu Mittag ist verstorben Franciscus Weiß, welcher 36. Kinder Vater, inu seinem Ehstand mit drey weibern gewesen. Anno 1582.4) Am tag Mariae Verkündigung ist die Zeit verendert worden, vnd haben dz fest in der Schloßkirch nach dem Neueu Calender gehalten. 1) Dazu bekennt lsich Meisuer in den Ephemeriden. 7) Daß das Datum 2. für 12 verschrieben ist, zeigt schon die Bestimmnng des St. Martintages. 5) M. Coll. -Magister Collinus. 1 Von hier an siegende Schrift, immer flüchtiger werdend, blasse Tinte. Jedesfalls spätere Nachtragungen.
— 263 — Wie die Zahlbuchstaben in den Rythmis außweisen, die Reymen aber vermelden der verstorbenen Zahl, damals in itzt berürten Jahr. Tum temporis Ao. mundi 5516. DreJ ZwantzJg hVnDert MensChen VersChJDn HJe Jnn Vnser gMeJu sJe habn erlJDu BetrVbnVß VnD CreVtz Gott biVt Jhr SeeLe AVß gnaD ZVr ewJgkeJt ohn gVeLn. 4. Wider 13 Jahr nach dem dritten ist gefolgt Anno 1568. HJer sJuD beJ DrJthaLb TaVsent gstorbn Jn Gottes gnaD Jst Jr keJur Vertorbn. 1) 5. Wider 14 Jahr nach dem 4ten hernach, ist der 5. erfolgt Vulgo der grosse sterb, angefangen den 12. Juny, sinnd gestorben 2500 Ao. 1582. StarCk VnD JVng VoLCk Verstarb Das Jahr Gott heLff Vns aLLn ZVr EngeL sChar. [p. XX.] Aliter. Es stVrb hVbsCh VnD feJn VOLCE Das Jahr. Anno 1543. Ist ein Commothaner Bürgers Sohn D. Matthaeus Aurogallus zu Wittenberg gestorben. Darvon Lupacius vber dem [1]2.2) 9bris also schreibet. Anno 1543. Wittenbergae vitam finivit, ipso die S. Martini, Matthaeus Aurogallus Commuthoviensis Bohemus, Hebraeae, Graecae & latinae, lingvarum peritissimus, post quam illic egisset professorem & Academiae Rectorem. Eins tale est Epitaphium. Qui triplici Citharam plectro pulsare sciebat Et triplici una fundere voce sonos. Aureus hoc tristi gallus sepelitur in antro. In q. solum cristas dejicit ille suas. Illo defuncto sacra nupteria lingvae Obliviscitur Saxonis ora loqui. M. Coll. 3) Anno 1586. 14. January. Zu Mittag ist verstorben Franciscus Weiß, welcher 36. Kinder Vater, inu seinem Ehstand mit drey weibern gewesen. Anno 1582.4) Am tag Mariae Verkündigung ist die Zeit verendert worden, vnd haben dz fest in der Schloßkirch nach dem Neueu Calender gehalten. 1) Dazu bekennt lsich Meisuer in den Ephemeriden. 7) Daß das Datum 2. für 12 verschrieben ist, zeigt schon die Bestimmnng des St. Martintages. 5) M. Coll. -Magister Collinus. 1 Von hier an siegende Schrift, immer flüchtiger werdend, blasse Tinte. Jedesfalls spätere Nachtragungen.
Strana 264
264 — 1589. 4. Jan. hat man dem Georg Popel aufm Schloß hulden mussen. 1591. Dem 1. July. Sind 3 Bürgers Söhn wegen deß leüttens verstrickt worden, den 2 diß als die gemein mit ihr gewehr vors Rathhauß gefodert worden, vnd nebens dem Richter Matthes Krahl mit spissen in die frohnfest [pag. XXI.] führen wollen, Als der Richter mit ihnen vberm Marck. haben eins theils den 3 Zugeschrien, sie solten uicht in gehorsam gehen, gangen, die Personen mit gewalt zun Thor hinaus gefithrt. Dem 19. aug. Ist Herr Popel mit dem kayserl. Commissarieu vnd etlich frembden Herru aufs Rothe hans kommen, den 20. d. hat E. E. Rath gefangen den Nickel Mannlicher, Gamperl vnd Hoppedantz, nebens der Burgerschaft aus allen Vier Viertel mitbringen, alda 2 als anfängern die köpf beim Roteuhans abgeschlagen worden. Den 21. dito. Ist der H. gen Commothan kommen, deme alles Volck aufimn Marck ein Fußfall gethan, vnd aufm Schloß aufs neu gehnldet. Den 23. d. die patres wieder von Liebochowitz geholt. 1609 Den 30 Jnly. Ist in der Nacht ein groß wasser kommen, das es ein spann höher als vor 40 Jahren ao. 1566. da es die brandwein- schul weg gefühxt hatt, itzt anch sehr großen schaden gethan. Dem 13. aug. hat dz wetter deß wechter Bergers Weib aufm graben in Christof Wenischens hof vorm Tisch stehend, vmb 12. Bhr erschlagen. 1613. 20. Jan.: Ist Rudolphus II. frühe zwischen 8 vud 9 im Gott verschieden. 28. Decemb hat sich zn Mittag vmb 2 Bhr ein gransamer Sturm wind erregt, vnnd biß vmb 11 Vhr in die nacht gewehxt, hat in viel orten, dörfern, Wäldern deßgl. in Städen an obstbaumen, allhier an Nußbaumen grossen schaden gethan. A
264 — 1589. 4. Jan. hat man dem Georg Popel aufm Schloß hulden mussen. 1591. Dem 1. July. Sind 3 Bürgers Söhn wegen deß leüttens verstrickt worden, den 2 diß als die gemein mit ihr gewehr vors Rathhauß gefodert worden, vnd nebens dem Richter Matthes Krahl mit spissen in die frohnfest [pag. XXI.] führen wollen, Als der Richter mit ihnen vberm Marck. haben eins theils den 3 Zugeschrien, sie solten uicht in gehorsam gehen, gangen, die Personen mit gewalt zun Thor hinaus gefithrt. Dem 19. aug. Ist Herr Popel mit dem kayserl. Commissarieu vnd etlich frembden Herru aufs Rothe hans kommen, den 20. d. hat E. E. Rath gefangen den Nickel Mannlicher, Gamperl vnd Hoppedantz, nebens der Burgerschaft aus allen Vier Viertel mitbringen, alda 2 als anfängern die köpf beim Roteuhans abgeschlagen worden. Den 21. dito. Ist der H. gen Commothan kommen, deme alles Volck aufimn Marck ein Fußfall gethan, vnd aufm Schloß aufs neu gehnldet. Den 23. d. die patres wieder von Liebochowitz geholt. 1609 Den 30 Jnly. Ist in der Nacht ein groß wasser kommen, das es ein spann höher als vor 40 Jahren ao. 1566. da es die brandwein- schul weg gefühxt hatt, itzt anch sehr großen schaden gethan. Dem 13. aug. hat dz wetter deß wechter Bergers Weib aufm graben in Christof Wenischens hof vorm Tisch stehend, vmb 12. Bhr erschlagen. 1613. 20. Jan.: Ist Rudolphus II. frühe zwischen 8 vud 9 im Gott verschieden. 28. Decemb hat sich zn Mittag vmb 2 Bhr ein gransamer Sturm wind erregt, vnnd biß vmb 11 Vhr in die nacht gewehxt, hat in viel orten, dörfern, Wäldern deßgl. in Städen an obstbaumen, allhier an Nußbaumen grossen schaden gethan. A
Strana 265
Littheiſungen bes Vereines für Geſchichte der Deutſchen in Böhmen. XXII. Iahrgang. Prag 1884. Em Selbstverlage des Vereins und in Commisfion bet H. Dominiens für die Defterreichischsllngarische. Monarchie.
Littheiſungen bes Vereines für Geſchichte der Deutſchen in Böhmen. XXII. Iahrgang. Prag 1884. Em Selbstverlage des Vereins und in Commisfion bet H. Dominiens für die Defterreichischsllngarische. Monarchie.
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