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Einleitung
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Edition
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Titel
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Název:
Urkundliche Beiträge zur Geschichte Böhmens im XIV. und XV. Jahrhundert, MVGDB 22
Autor:
Loserth, Johann
Rok vydání:
1884
Místo vydání:
Praha, Wien
Česká národní bibliografie:
Počet stran celkem:
16
Obsah:
- 89: Einleitung
- 92: Edition
- 104: Titel
upravit
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Urkundliche Veiträge zur Geschichte Böhmens in XIV. und XV. Jahrhundert. Mitgetheist von Prof. Dr. J. Loserth. Die Handschrift IV. Q. 87 der Breslauer Universitätsbibliothek enthält eine große Anzahl von Schriftstücken, welche für die Geschichte Böhmens und seiner Nebenländer im 14. und 15. Jahrhunderte von mehr oder minder großem Interesse sind. Die Handschrift — es ist ein Sammelband, der dem 15. Jahrh. angehört — enthält Formeln für Briefe und Urkunden, dann Briefe und Urkunden selbst. Wie ste einem Cistercienserhaus — dem Kloster Rauden in Oberschlesien angehörte, so nimmt auch der größte Theil des Inhalts auf Verhältnisse der Cistercienserklöster Bezug, und nur wenige Briefe haben wie z. B. Nro. 1 der unten folgenden Stücke ein allgemeines Interesse. In den meisten finden sich zum Theile sehr reichhaltige Notizen über die Zustände österreichischer, böhmisch-mährischer und schlesischer Cister- cienserhäuser in der Zeit kurz vor dem Ausbruche der husitischen Wirren. Man ersieht ans ihnen den außerordentlich regen Verkehr, welcher zwischen Heiligenkreuz, Zwettl, Welehrad, Sedlitz, Welen, Leubus, Camenz, König- saal, Saaz, Kolban, Wisowitz, Hradisch, Heiligenfeld, Nepomuk, Heinrichau, Mogila, Pernau und Altzelle bestand. Ueber den Inhalt der einzelnen hieher gehörigen Materialien dürfen hier nur kurze Andeutungen gemacht
Urkundliche Veiträge zur Geschichte Böhmens in XIV. und XV. Jahrhundert. Mitgetheist von Prof. Dr. J. Loserth. Die Handschrift IV. Q. 87 der Breslauer Universitätsbibliothek enthält eine große Anzahl von Schriftstücken, welche für die Geschichte Böhmens und seiner Nebenländer im 14. und 15. Jahrhunderte von mehr oder minder großem Interesse sind. Die Handschrift — es ist ein Sammelband, der dem 15. Jahrh. angehört — enthält Formeln für Briefe und Urkunden, dann Briefe und Urkunden selbst. Wie ste einem Cistercienserhaus — dem Kloster Rauden in Oberschlesien angehörte, so nimmt auch der größte Theil des Inhalts auf Verhältnisse der Cistercienserklöster Bezug, und nur wenige Briefe haben wie z. B. Nro. 1 der unten folgenden Stücke ein allgemeines Interesse. In den meisten finden sich zum Theile sehr reichhaltige Notizen über die Zustände österreichischer, böhmisch-mährischer und schlesischer Cister- cienserhäuser in der Zeit kurz vor dem Ausbruche der husitischen Wirren. Man ersieht ans ihnen den außerordentlich regen Verkehr, welcher zwischen Heiligenkreuz, Zwettl, Welehrad, Sedlitz, Welen, Leubus, Camenz, König- saal, Saaz, Kolban, Wisowitz, Hradisch, Heiligenfeld, Nepomuk, Heinrichau, Mogila, Pernau und Altzelle bestand. Ueber den Inhalt der einzelnen hieher gehörigen Materialien dürfen hier nur kurze Andeutungen gemacht
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90 werden. In einem der unten mitgetheilten Briefe fündet man die lebhafte Klage, daß alle Prälaten Böhmens uicht im Stande seien, den verabscheu- ungswürdigen Ketzer Hus aus Böhmen auszutilgen. 1) In einem anderen Briefe klagt der Abt von Heiligenkreuz über die große Anzahl von Feinden, welche das Kloster habe;2) der Abt von Zwettl beweint den Verlust der Weingärten, welche der große Hagel dieses Jahres vernichtet habe und klagt über den Wucher der Juden. Was den Wucher betrifft, so verdient ein anderer der unten folgenden Briefe 3) Beachtung: wir vernehmen aus dentselben den Verfall eines Klosters, das durch die Habsucht untreuer Bögte, namentlich aber durch maßlose Auswucherung an den Rand des Verderbens gebracht ist. Anch sonst bietet dieses Stück noch einige inter- essante Einzeluheiten, besonders solche, die den Zustand der Bauern auf geist lichen Gütern betreffen. In einem Briefe hören wir von Zahlungen an die königliche Kanner. 4) Von besonderer Bedeutung ist jenes Schreiben des Sedlitzer Abtes an den Generalabt, in welchem das Kloster Sedlitz um die Bewilligung nachsucht, seine Cleriker ohne Rücksicht auf den Ordinarinus der Diöcese durch einen Reisebischof weihen zu lassen. Aus einer Anzahl von Nummern ersieht man die Vorbereitungen, welche die Cistercienser in Böhnien treffen, um das Concil von Constanz zu beschicken;5) in einer derselben erfahren wir, welche Beiträge die einzelnen Klöster zu den Kosten der Reise des Sedlitzer Abtes nach Constanz zu leisten haben. Für die Verhältnisse der Cistercienser hat auch iene Nummer eine große Bedeutung, in welcher der Papst Alexander V. den Orden von gewissen Zahlungen befreit. Von allgemein literarischem Jnteresse ist ein Brief, in welchem der gewesene Notar von Iglan Nicolaus seinem Freunde, dem Prior von Sedlitz berichtet: er habe sein Amt niedergelegt, weil man ihn gezwungen habe ,blutige Briefe zu schreiben. Aus dem Hause des Elends flehe er den Prior um Hilfe an. 6) In einzelnen Schriftstücken dieser Gruppe (Fol. 199a—213 b) fünden sich übrigens mehr oder minder genaue Angaben von Namen und Datirungen. Auch die Formeln, welche sich Fol. 54b—157a befinden, nehmen fast ausschließlich auf die Verhältuisse einzelner Cistercienserklöster Bezug. In 1) . . . . quem persequitur vestre diocesis filius perdicionis Huso. Mirum quod omnes prelati in Bohemia non valent virum maledictum hereticum a suo regno extirpare. 2) Nro. 2. 3) Nro. 7. 4) Nro. 8. 5) Nro. 3, 4, 6. 6) Nro. 9.
90 werden. In einem der unten mitgetheilten Briefe fündet man die lebhafte Klage, daß alle Prälaten Böhmens uicht im Stande seien, den verabscheu- ungswürdigen Ketzer Hus aus Böhmen auszutilgen. 1) In einem anderen Briefe klagt der Abt von Heiligenkreuz über die große Anzahl von Feinden, welche das Kloster habe;2) der Abt von Zwettl beweint den Verlust der Weingärten, welche der große Hagel dieses Jahres vernichtet habe und klagt über den Wucher der Juden. Was den Wucher betrifft, so verdient ein anderer der unten folgenden Briefe 3) Beachtung: wir vernehmen aus dentselben den Verfall eines Klosters, das durch die Habsucht untreuer Bögte, namentlich aber durch maßlose Auswucherung an den Rand des Verderbens gebracht ist. Anch sonst bietet dieses Stück noch einige inter- essante Einzeluheiten, besonders solche, die den Zustand der Bauern auf geist lichen Gütern betreffen. In einem Briefe hören wir von Zahlungen an die königliche Kanner. 4) Von besonderer Bedeutung ist jenes Schreiben des Sedlitzer Abtes an den Generalabt, in welchem das Kloster Sedlitz um die Bewilligung nachsucht, seine Cleriker ohne Rücksicht auf den Ordinarinus der Diöcese durch einen Reisebischof weihen zu lassen. Aus einer Anzahl von Nummern ersieht man die Vorbereitungen, welche die Cistercienser in Böhnien treffen, um das Concil von Constanz zu beschicken;5) in einer derselben erfahren wir, welche Beiträge die einzelnen Klöster zu den Kosten der Reise des Sedlitzer Abtes nach Constanz zu leisten haben. Für die Verhältnisse der Cistercienser hat auch iene Nummer eine große Bedeutung, in welcher der Papst Alexander V. den Orden von gewissen Zahlungen befreit. Von allgemein literarischem Jnteresse ist ein Brief, in welchem der gewesene Notar von Iglan Nicolaus seinem Freunde, dem Prior von Sedlitz berichtet: er habe sein Amt niedergelegt, weil man ihn gezwungen habe ,blutige Briefe zu schreiben. Aus dem Hause des Elends flehe er den Prior um Hilfe an. 6) In einzelnen Schriftstücken dieser Gruppe (Fol. 199a—213 b) fünden sich übrigens mehr oder minder genaue Angaben von Namen und Datirungen. Auch die Formeln, welche sich Fol. 54b—157a befinden, nehmen fast ausschließlich auf die Verhältuisse einzelner Cistercienserklöster Bezug. In 1) . . . . quem persequitur vestre diocesis filius perdicionis Huso. Mirum quod omnes prelati in Bohemia non valent virum maledictum hereticum a suo regno extirpare. 2) Nro. 2. 3) Nro. 7. 4) Nro. 8. 5) Nro. 3, 4, 6. 6) Nro. 9.
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91 einer sehr erheblichen Anzahl von ihnen wird das Kloster Königsaal genaunt. So finden sich z. B. Fol. 79 und den folgenden Blättern jene Stücke wieder, von denen Palacky in seinem Aufsatze über Formelbücher (241—244) Mittheilung gemacht hat. Palacky hat die daselbst angeführten Stücke einent Formelbuche des Klosters Ofsegg entnommen. 1) Aus diesen Materialien ist namentlich jener Brief Karl's IV. herauszuheben, in welchem derselbe die Geburt seines Sohnes Wenzel einent geistlichen Würdenträger mittheilt. Viel wichtiger sind noch iene Stücke, welche sich Fol. 222b—252b befinden. Dieselben stammen zweifelsvhne aus der päpstlichen Kanzlei und betreffen Gesuche, welche von den verschiedensten Seiten und Landschaften an die Curie gelangt sind, namentlich aus Italien, dann aber auch aus Ungarn, Schlesien, Oesterreich, der Lausitz, Polen, Schwaben u. s. w. So wird es auch erklärlich, dass sich in dieser Lage zwei sehr werthvolle Acten- sticke befinden, welche sich als die ältesten urkundlichen Denkmäler von Sächsisch-Regen in Siebenbürgen herausgestellt haben. 2) In den unten folgenden Blättern wird aus dieser Lage ein Schriftstück mitgetheilt, dass vom historischen Standpuukte ans einen besonderen Werth beanspruchen und wahrscheinlich dem Jahre 1383 angehören dürfte. In diesem Schriftstücke beklagt sich die Witwe des ungarischen Königs Ludwig Elisabeth über die Treulosigkeit des Erzbischofs Bosantha von Gnesen gegen sie und ihre Töchter und über dessen Abfall zur Partei des Herzogs Ziemovit von Masovien. Der Papst wird gebeten, eine Untersuchung wider Bosantha ein- zuleiten und dessen Bestrafung vorzunehmen. Ueberhaupt erscheint diese Königin Elisabeth noch in mehreren Briefen. Sie wird die ältere Königin genannt, woraus hervorgeht, daß das betref 1) Es finden sich in dent Breslauer Codex neben einigen noch ungedruckten Ur- kunden vorzüglich folgende: 1. 1338, Juli 18 (Böhmer-Huber Regg. Karls IV. 70), 2. 1339, April 29 (B.-H. 71), 3. 1340, März 16 (B.-H. 82), 4. 1341, August 20 (B.-H. 110); 5. 1350, März 12 (B.-H. 1244); 6. 1350, Juni 15 (B.-H. 1310); 7. 1352, November 10 (B.-H. 1530); 8. 1355, März 13 (B.-H. 2002); 9. 1355 Juli 12 (B.-H. 2176, 2177); 10. 1355, September 27 (B.-H. 2253, 2254, 2255); 11. 1355, October 29 (B.-H. 2278); 12. 1356, März 6 (B.-H. 2438); 13. 1358, October 4 (B.-H. 2846): 14. 1361, Nov. 5 (B.-H. 3774) desgleichen noch B.-H. 3775, dann 6138 = 2002 und 6157 = 2254. Vou den noch ungedruckten Materialieu sind die meisten unwesentlicher Natur und sind daher uuter die unteu mitgetheilten Stücke uicht mit aufgenommen worden. 2) Ich habe die beiden Actenstücke in Correspoudeuzblatt des Vereines für sieben bürgische Landeskuude 5. 13 ff. abdrucken lassen.
91 einer sehr erheblichen Anzahl von ihnen wird das Kloster Königsaal genaunt. So finden sich z. B. Fol. 79 und den folgenden Blättern jene Stücke wieder, von denen Palacky in seinem Aufsatze über Formelbücher (241—244) Mittheilung gemacht hat. Palacky hat die daselbst angeführten Stücke einent Formelbuche des Klosters Ofsegg entnommen. 1) Aus diesen Materialien ist namentlich jener Brief Karl's IV. herauszuheben, in welchem derselbe die Geburt seines Sohnes Wenzel einent geistlichen Würdenträger mittheilt. Viel wichtiger sind noch iene Stücke, welche sich Fol. 222b—252b befinden. Dieselben stammen zweifelsvhne aus der päpstlichen Kanzlei und betreffen Gesuche, welche von den verschiedensten Seiten und Landschaften an die Curie gelangt sind, namentlich aus Italien, dann aber auch aus Ungarn, Schlesien, Oesterreich, der Lausitz, Polen, Schwaben u. s. w. So wird es auch erklärlich, dass sich in dieser Lage zwei sehr werthvolle Acten- sticke befinden, welche sich als die ältesten urkundlichen Denkmäler von Sächsisch-Regen in Siebenbürgen herausgestellt haben. 2) In den unten folgenden Blättern wird aus dieser Lage ein Schriftstück mitgetheilt, dass vom historischen Standpuukte ans einen besonderen Werth beanspruchen und wahrscheinlich dem Jahre 1383 angehören dürfte. In diesem Schriftstücke beklagt sich die Witwe des ungarischen Königs Ludwig Elisabeth über die Treulosigkeit des Erzbischofs Bosantha von Gnesen gegen sie und ihre Töchter und über dessen Abfall zur Partei des Herzogs Ziemovit von Masovien. Der Papst wird gebeten, eine Untersuchung wider Bosantha ein- zuleiten und dessen Bestrafung vorzunehmen. Ueberhaupt erscheint diese Königin Elisabeth noch in mehreren Briefen. Sie wird die ältere Königin genannt, woraus hervorgeht, daß das betref 1) Es finden sich in dent Breslauer Codex neben einigen noch ungedruckten Ur- kunden vorzüglich folgende: 1. 1338, Juli 18 (Böhmer-Huber Regg. Karls IV. 70), 2. 1339, April 29 (B.-H. 71), 3. 1340, März 16 (B.-H. 82), 4. 1341, August 20 (B.-H. 110); 5. 1350, März 12 (B.-H. 1244); 6. 1350, Juni 15 (B.-H. 1310); 7. 1352, November 10 (B.-H. 1530); 8. 1355, März 13 (B.-H. 2002); 9. 1355 Juli 12 (B.-H. 2176, 2177); 10. 1355, September 27 (B.-H. 2253, 2254, 2255); 11. 1355, October 29 (B.-H. 2278); 12. 1356, März 6 (B.-H. 2438); 13. 1358, October 4 (B.-H. 2846): 14. 1361, Nov. 5 (B.-H. 3774) desgleichen noch B.-H. 3775, dann 6138 = 2002 und 6157 = 2254. Vou den noch ungedruckten Materialieu sind die meisten unwesentlicher Natur und sind daher uuter die unteu mitgetheilten Stücke uicht mit aufgenommen worden. 2) Ich habe die beiden Actenstücke in Correspoudeuzblatt des Vereines für sieben bürgische Landeskuude 5. 13 ff. abdrucken lassen.
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92 fende Schreiben innerhalb der Jahre 1382, in welchem Ludwig starb und 1387, dem Todesjahre Elisabeths abgefaßt ist. Zwei andere Formelbücher aus dem 15. Jahrhundert finden sich in den Handschriften IV. Q. 88 und IV. Q. 89. Dieselben haben jedoch uur geringen Werth. Das erstere von ihnen als „textus rethorice“ bezeichnet und 1457 niedergeschrieben, enthält zumeist Briefe von und an Verwandte. Nur einzelne Sticke behandeln Verhältnisse der Prager Erzdiöcese unter Arnest von Pardubitz. Aber dieselben erscheinen neben denen der Can- cellaria Arnesti, die nun gedruckt vorliegt, als wenig bedeutungsvoll. Das Formelbuch im Cod. IV. Q. 89 zeigt eine große Verwandtschaft mit dem vorigen. Die meisten Nunnnern sind reine Stilübungen und selbst als solche außerordentlich roh und unbeholfen. Ans allen werden in den folgenden Blättern uur die auf die böhmische Geschichte bezüglichen Stücke mitgetheilt. Nur Nr. 15 hat, wie bemerkt, ein iber die Grenzen Böhmens hinausreichendes Interesse. 1. Karl IV. theilt einem Bischofe die (am 26. Februar erfolgte) Geburt seines Sohnes Wenzel und die (am 11. April stattfindende) Abhaltung eines Hoftages mit, zu welchem der Empfänger des Briefes 400 Gulden beizustenern habe. Nirnberg 1361 März ca. 20.1) Karolus quartus divina favente clemencia . . . Devocionem vestram scire non ambigimus; qualiter serenis- sima Romanorum imperatrix semper Augusta et Boemie regina conthoralis nostra carissima sobolem masculinam dono dei precipuo corpusculo et membris singulis elegantem nuper huius mundi prospere produxit in lucem. Propter quod cum universis imperii sacri et regni nostri Boemie principibus prelatis atque nobilibus post tres ebdomadas a festo... 1) Der Brief ist wohl an einen Bischof gerichtet. Vgl. Peszel Karl IV. 2. 716 und Urk. B. 2. 254, woselbst die gleiche Anrede vgl. d. Baumgartenberger — Formelbuch 245. zu diesem Schreiben vgl. das der Kaiserin Anna bei Peszel U. B. 2. 254, welches mit dein obigen in einzelnen Wendungen übereinstimmt. Der Hoftag wurde am Sonntag Misericordia (11. April) abgehalten. s. Böhmer-- Huber Regg. 3621a. Drei Wochen zurück ist der 21. März. Das dem Tage der Ausstellung zunächstliegende Fest dürfte eher Maria Verkündigung (25. März) als Ostern (28. März) sein.
92 fende Schreiben innerhalb der Jahre 1382, in welchem Ludwig starb und 1387, dem Todesjahre Elisabeths abgefaßt ist. Zwei andere Formelbücher aus dem 15. Jahrhundert finden sich in den Handschriften IV. Q. 88 und IV. Q. 89. Dieselben haben jedoch uur geringen Werth. Das erstere von ihnen als „textus rethorice“ bezeichnet und 1457 niedergeschrieben, enthält zumeist Briefe von und an Verwandte. Nur einzelne Sticke behandeln Verhältnisse der Prager Erzdiöcese unter Arnest von Pardubitz. Aber dieselben erscheinen neben denen der Can- cellaria Arnesti, die nun gedruckt vorliegt, als wenig bedeutungsvoll. Das Formelbuch im Cod. IV. Q. 89 zeigt eine große Verwandtschaft mit dem vorigen. Die meisten Nunnnern sind reine Stilübungen und selbst als solche außerordentlich roh und unbeholfen. Ans allen werden in den folgenden Blättern uur die auf die böhmische Geschichte bezüglichen Stücke mitgetheilt. Nur Nr. 15 hat, wie bemerkt, ein iber die Grenzen Böhmens hinausreichendes Interesse. 1. Karl IV. theilt einem Bischofe die (am 26. Februar erfolgte) Geburt seines Sohnes Wenzel und die (am 11. April stattfindende) Abhaltung eines Hoftages mit, zu welchem der Empfänger des Briefes 400 Gulden beizustenern habe. Nirnberg 1361 März ca. 20.1) Karolus quartus divina favente clemencia . . . Devocionem vestram scire non ambigimus; qualiter serenis- sima Romanorum imperatrix semper Augusta et Boemie regina conthoralis nostra carissima sobolem masculinam dono dei precipuo corpusculo et membris singulis elegantem nuper huius mundi prospere produxit in lucem. Propter quod cum universis imperii sacri et regni nostri Boemie principibus prelatis atque nobilibus post tres ebdomadas a festo... 1) Der Brief ist wohl an einen Bischof gerichtet. Vgl. Peszel Karl IV. 2. 716 und Urk. B. 2. 254, woselbst die gleiche Anrede vgl. d. Baumgartenberger — Formelbuch 245. zu diesem Schreiben vgl. das der Kaiserin Anna bei Peszel U. B. 2. 254, welches mit dein obigen in einzelnen Wendungen übereinstimmt. Der Hoftag wurde am Sonntag Misericordia (11. April) abgehalten. s. Böhmer-- Huber Regg. 3621a. Drei Wochen zurück ist der 21. März. Das dem Tage der Ausstellung zunächstliegende Fest dürfte eher Maria Verkündigung (25. März) als Ostern (28. März) sein.
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93 — Fol. 80 a. proximo affuturo continuas numerandas in tanta exul- tacione, quam universi nostri fideles longe lateque de novi regis ortu suscepisse noscuntur, sollempnem curiam in civi- tate . . . indiximus celebrandam. Ad cuius quidem curie sumptus vestra et aliorum fidelium nostrorum ministeria duxi- mus requirenda, devocionem vestram attentius requirentes vobisque firmiter precipiendo mandantes, quatenus ad por- tandas dicte curie expensas et sumptos (sic) quadringentos florenos nobis dare ac venerabili episcopo summoque regni Boemie cancellario 1) principi ac consiliario devoto nostro dilecto, eo autem non presente fideli nostro dilecto . . . ca- mere nostre notario, seu cui ipsi iusserint, studeatis omni impedimento sublato medietatem summe predicte infra qua- tuordecim dies a datis presencium continue numerandas et aliam medietatem in proximis quatuor temporibus affuturis infallibiliter assignare. In quorum autem dictorum terminorum uno termino 2) summam pecunie eiusdem termini in hac nostra necessitate non solveritis, ex tunc statim duplum huiusmodi pecunie non solute sub gravi rerum vestrarum dispendio per vos exsolvi volumus vosque ad huiusmodi solucionem tam principalis pecunie non solute quam pene apposite per bono- rum vestrorum impugnacionem subinde celsitudinis indigna- cionem perpetuam districcius coherceri. Datum die . . reg- norum nostrorum . . imperii vero VI. 2. Der Abt Albrecht von Heiligenfreuz gibt dem Mönche Martin aus Altzelle in Meißen ein Empfehlungsschreiben an den Abt Jacob (?) von Sedlitz. Aus den Jahren 1413—14. Reverendo in Christo patri ac domino domino N....3) venerabili abbati in Czedlicz frater Albertus 4) abbas in Sancta Cruce ordinis Cisterciensis amicicie titulum ac ora- cionum devotarum cumulum in eo, qui est fons et origo 1) Prezslaus von Breslan s. Liuduer, das Urknndeuwesen Karls IV. und seiner Nachfolger 16. 2) Scil. si. 3) Der Name wird aus den weiter unten folgenden Stücken ersichtlich. 4) Die Notitia abbatiarum ordinis Cisterciensis von Iongelinus (4. 14) fenut diesen Abt uicht.
93 — Fol. 80 a. proximo affuturo continuas numerandas in tanta exul- tacione, quam universi nostri fideles longe lateque de novi regis ortu suscepisse noscuntur, sollempnem curiam in civi- tate . . . indiximus celebrandam. Ad cuius quidem curie sumptus vestra et aliorum fidelium nostrorum ministeria duxi- mus requirenda, devocionem vestram attentius requirentes vobisque firmiter precipiendo mandantes, quatenus ad por- tandas dicte curie expensas et sumptos (sic) quadringentos florenos nobis dare ac venerabili episcopo summoque regni Boemie cancellario 1) principi ac consiliario devoto nostro dilecto, eo autem non presente fideli nostro dilecto . . . ca- mere nostre notario, seu cui ipsi iusserint, studeatis omni impedimento sublato medietatem summe predicte infra qua- tuordecim dies a datis presencium continue numerandas et aliam medietatem in proximis quatuor temporibus affuturis infallibiliter assignare. In quorum autem dictorum terminorum uno termino 2) summam pecunie eiusdem termini in hac nostra necessitate non solveritis, ex tunc statim duplum huiusmodi pecunie non solute sub gravi rerum vestrarum dispendio per vos exsolvi volumus vosque ad huiusmodi solucionem tam principalis pecunie non solute quam pene apposite per bono- rum vestrorum impugnacionem subinde celsitudinis indigna- cionem perpetuam districcius coherceri. Datum die . . reg- norum nostrorum . . imperii vero VI. 2. Der Abt Albrecht von Heiligenfreuz gibt dem Mönche Martin aus Altzelle in Meißen ein Empfehlungsschreiben an den Abt Jacob (?) von Sedlitz. Aus den Jahren 1413—14. Reverendo in Christo patri ac domino domino N....3) venerabili abbati in Czedlicz frater Albertus 4) abbas in Sancta Cruce ordinis Cisterciensis amicicie titulum ac ora- cionum devotarum cumulum in eo, qui est fons et origo 1) Prezslaus von Breslan s. Liuduer, das Urknndeuwesen Karls IV. und seiner Nachfolger 16. 2) Scil. si. 3) Der Name wird aus den weiter unten folgenden Stücken ersichtlich. 4) Die Notitia abbatiarum ordinis Cisterciensis von Iongelinus (4. 14) fenut diesen Abt uicht.
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91 — omnium. Exhibitorem presencium fratrem videlicet Marti- num diaconum professum in Vetericella diocesis Mis- nensis, nobis vero a venerabili patre et domino domino Vin- cencio abbate eiusdem monasterii ordinate transmissum, 1) quem et ad instanciam ipsius libenter servassemus, si plura- litas hostium non obstitisset, vestre caritati et paternitati dirigimus per presentes, supplicantes affectuose, ut si com- mode fieri poterit, ipsum ad tempus colligere velitis. Sin alias ad suum proprium monasterium dirigatis eundem beate virginis in filio, quem persequitur vestre diocesis filius per- dicionis Huso. Mirum quod omnes prclati in Bohemia non valent virum maledictum here- ticum a suo regno extirpare. Datum ut etc. 3. Der Abt J(acob von Sedlitz) von den übrigen Cistercienser- äbten in Böhmen und Mähren zum Abgesandten an das Coucil von Constanz gewählt, ersucht den Abt eines Klosters den fest- gesetzten Kostenbeitrag bis zum nächsten Andreastage zu erlegen. Sedlitz 1414 vor dem 30. November. Venerabili in Christo. . . . . . devotas in domino ora- ciones . . . . Ne nos et ceterorum monasteriorum ordinis nostri per Boemiam et Moraviam patres abbates mandatis apostolicis, quibus per bullam suam omnibus et singulis pre- latis et abbatibus omnium et singulorum ordinum seriosius et districcius sub pena excommunicacionis late sentencie manda(vi)t, ut omnes et singuli concilio generali intersint personaliter, sicut non diffidimus P. V. non latere, ymmo dominus Cisterciensis idem per nuncium ex parte omnium patrum ad capitulum generale directum eciam strenue nobis omnibus faciendum mandavit, videamur tamquam filii ino- bedientes recalcitrare : nuper in Praga cum certis patribus existentes ex parte omnium patrum nos J(acobum) ad pre- fatum concilium decreverunt dirigendum. Cuius onus licet inviti et arduis prepediti negociis ad preces instantivas lega- cionis premissorum (ad) 2) commune bonum ordinis et hono- Fol. 205 a. 1) in cod. transmisso. 2) in cod. fehlt.
91 — omnium. Exhibitorem presencium fratrem videlicet Marti- num diaconum professum in Vetericella diocesis Mis- nensis, nobis vero a venerabili patre et domino domino Vin- cencio abbate eiusdem monasterii ordinate transmissum, 1) quem et ad instanciam ipsius libenter servassemus, si plura- litas hostium non obstitisset, vestre caritati et paternitati dirigimus per presentes, supplicantes affectuose, ut si com- mode fieri poterit, ipsum ad tempus colligere velitis. Sin alias ad suum proprium monasterium dirigatis eundem beate virginis in filio, quem persequitur vestre diocesis filius per- dicionis Huso. Mirum quod omnes prclati in Bohemia non valent virum maledictum here- ticum a suo regno extirpare. Datum ut etc. 3. Der Abt J(acob von Sedlitz) von den übrigen Cistercienser- äbten in Böhmen und Mähren zum Abgesandten an das Coucil von Constanz gewählt, ersucht den Abt eines Klosters den fest- gesetzten Kostenbeitrag bis zum nächsten Andreastage zu erlegen. Sedlitz 1414 vor dem 30. November. Venerabili in Christo. . . . . . devotas in domino ora- ciones . . . . Ne nos et ceterorum monasteriorum ordinis nostri per Boemiam et Moraviam patres abbates mandatis apostolicis, quibus per bullam suam omnibus et singulis pre- latis et abbatibus omnium et singulorum ordinum seriosius et districcius sub pena excommunicacionis late sentencie manda(vi)t, ut omnes et singuli concilio generali intersint personaliter, sicut non diffidimus P. V. non latere, ymmo dominus Cisterciensis idem per nuncium ex parte omnium patrum ad capitulum generale directum eciam strenue nobis omnibus faciendum mandavit, videamur tamquam filii ino- bedientes recalcitrare : nuper in Praga cum certis patribus existentes ex parte omnium patrum nos J(acobum) ad pre- fatum concilium decreverunt dirigendum. Cuius onus licet inviti et arduis prepediti negociis ad preces instantivas lega- cionis premissorum (ad) 2) commune bonum ordinis et hono- Fol. 205 a. 1) in cod. transmisso. 2) in cod. fehlt.
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95 — rem in nos perficiendum accepimus. (Vobis)1) veluti alis patribus pro subsidio ad premissum iter perficiendum quin- que florenos ungaricos dandos imposuerunt: Quare V. P. supplicamus, hortamur, petimus et monemus, quatenus nobis cosdem infra hinc et sancti Andree apostoli proxime festum futurum per nuncium vestrum indelate, quia tempus breve est, dirigere non recusetis. Speramus enim de P. V. negli- genciam in premissis non committendam, quia pecuniam prop- ter brevitatem temporis accomodamus per vestram et aliorum patrum pecuniam persolvendam. Et petimus responsum nun- cium per presentem, de cuius salario providere dignemini more consueto. Scriptum 2) Czedlicz. Frater N. abbas in Czedlicz. 4. Der Abt Jacob von Sedlitz an die Aebtissin von Sedlitz (sic) wie Nr. 3. 3) 5. Fol. 206 a. Der Abt Jacob von Sedlitz an einen zweiten, derselbe möge am 1. Mai in Prag erscheinen, um mit den übrigen Aebten über wichtige Geschäfte zu berathen. Sedlitz 1414 (?). Venerabili in Christo patri ac domino domino N. ab- bati in N. amico et fautori carissimo. Devotis in domino . . . . Venerabilis pater et domine. Non ambigimus P. V. fore notum, quomodo diffinitio gene- ralis capituli pro dando subsidio caritative ad instar integre decime papalis emanarit, reverendo in Christo patri ac do- mino domino Johanni abbati Cistercieusi sacre theologie professori ac aliis undecim abbatibus sive doctoribus, quos idem dominus Cisterciensis duxerit eligendos, qui procura- tores ad comparendum in concilio generali Constanciensi 1) in cod. feblt. 2) Ueber das Jahresdatum dürfte kein Zweifel bestehen. Der Andreastag ist der 30. November. Vor diesem muß nach dem Wortlaute der Brief abgefaßt sein. Zu den Worten Nuper in Praga vgl. Nro. 5. Gemeint ist darnach oben wohl die für deu 1. Mai festgesetzte Zusanuuenkuuft der Cistercienseräbte. 3) Nur wird hier der Beitrag auf 6 ft. festgestellt, wie es uach Nro. 6 richtiger zu sein scheint.
95 — rem in nos perficiendum accepimus. (Vobis)1) veluti alis patribus pro subsidio ad premissum iter perficiendum quin- que florenos ungaricos dandos imposuerunt: Quare V. P. supplicamus, hortamur, petimus et monemus, quatenus nobis cosdem infra hinc et sancti Andree apostoli proxime festum futurum per nuncium vestrum indelate, quia tempus breve est, dirigere non recusetis. Speramus enim de P. V. negli- genciam in premissis non committendam, quia pecuniam prop- ter brevitatem temporis accomodamus per vestram et aliorum patrum pecuniam persolvendam. Et petimus responsum nun- cium per presentem, de cuius salario providere dignemini more consueto. Scriptum 2) Czedlicz. Frater N. abbas in Czedlicz. 4. Der Abt Jacob von Sedlitz an die Aebtissin von Sedlitz (sic) wie Nr. 3. 3) 5. Fol. 206 a. Der Abt Jacob von Sedlitz an einen zweiten, derselbe möge am 1. Mai in Prag erscheinen, um mit den übrigen Aebten über wichtige Geschäfte zu berathen. Sedlitz 1414 (?). Venerabili in Christo patri ac domino domino N. ab- bati in N. amico et fautori carissimo. Devotis in domino . . . . Venerabilis pater et domine. Non ambigimus P. V. fore notum, quomodo diffinitio gene- ralis capituli pro dando subsidio caritative ad instar integre decime papalis emanarit, reverendo in Christo patri ac do- mino domino Johanni abbati Cistercieusi sacre theologie professori ac aliis undecim abbatibus sive doctoribus, quos idem dominus Cisterciensis duxerit eligendos, qui procura- tores ad comparendum in concilio generali Constanciensi 1) in cod. feblt. 2) Ueber das Jahresdatum dürfte kein Zweifel bestehen. Der Andreastag ist der 30. November. Vor diesem muß nach dem Wortlaute der Brief abgefaßt sein. Zu den Worten Nuper in Praga vgl. Nro. 5. Gemeint ist darnach oben wohl die für deu 1. Mai festgesetzte Zusanuuenkuuft der Cistercienseräbte. 3) Nur wird hier der Beitrag auf 6 ft. festgestellt, wie es uach Nro. 6 richtiger zu sein scheint.
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96 — nomine tocius ordinis constituti sunt per predictum capitulum generale et ordinati prout scripta prefati domini Johannis abbatis Cisterciensis sub ipsius proprio sigillo per nuncium ipsius proprium sigillata et vobis et aliis patribus presentata, transmissa plenius testantur. Quomodo aut quem ad modum 1) circa eadem mandata nos tenere debeamus, necesse est vo- biscum et aliis patribus monasteriorum abbatibus salubribus consiliis pertractare, quare P. V. presentibus fidelius exo- rantes hic adhortamur, ammonemus et supplicamus, qua- tenus modis omnibus ceteris agendis vestris dimissis dic sanctorum Philippi et Jacobi apostolorum proxime futuro una cum aliis patribus in Praga2) sitis personaliter consti- tutus. Mandatis 3) (!) et constitucio sunt graves, unde ut eis- dem salubribus medicamentorum anthidotis obviare posse- mus, necesse est, ut non per alium, sed per vos propria in persona veniatis. Hanc 4) si non vidistis, vos in Praga plenius de tenore eiusdem informabimus in pleno. Eciam P. V. sicut nobis in tenore littere vestre hic incluse supplicastis, quod fideliter nuncio de anno presenti ad capitulum generale gradienti commisimus expediendum, quare eidem nuncio satis- facere dignemini, quod graviter ammonet vos pro nobis errogatis in capitulo generali frater Jacobus abbas in Ced- licz vester sinceris . . . .5) Fol. 207 a. 6. Die Aebte Jacob von Sedlitz und Arnold von Nepomuk be- stätigen den Aebten Nicolaus von N. und Jacob von N. den Em- pfang von 12 Gulden als Beitrag für die Reise zum Concil nach — Constanz. 1414 vor 30. November. 7. Der Vorstand eines Klosters an einen geistlichen Obern über die durch Auswucherung des Klosters (Percentsatz über 170) her- beigeführte Zerüttung desselben. Ohne Datirung. 1) in cod. quem. 2) Vgl. oben Nr. 3. 3) recte: mandatum. 4) sc. constitucionem. 5) Das weitere fehlt.
96 — nomine tocius ordinis constituti sunt per predictum capitulum generale et ordinati prout scripta prefati domini Johannis abbatis Cisterciensis sub ipsius proprio sigillo per nuncium ipsius proprium sigillata et vobis et aliis patribus presentata, transmissa plenius testantur. Quomodo aut quem ad modum 1) circa eadem mandata nos tenere debeamus, necesse est vo- biscum et aliis patribus monasteriorum abbatibus salubribus consiliis pertractare, quare P. V. presentibus fidelius exo- rantes hic adhortamur, ammonemus et supplicamus, qua- tenus modis omnibus ceteris agendis vestris dimissis dic sanctorum Philippi et Jacobi apostolorum proxime futuro una cum aliis patribus in Praga2) sitis personaliter consti- tutus. Mandatis 3) (!) et constitucio sunt graves, unde ut eis- dem salubribus medicamentorum anthidotis obviare posse- mus, necesse est, ut non per alium, sed per vos propria in persona veniatis. Hanc 4) si non vidistis, vos in Praga plenius de tenore eiusdem informabimus in pleno. Eciam P. V. sicut nobis in tenore littere vestre hic incluse supplicastis, quod fideliter nuncio de anno presenti ad capitulum generale gradienti commisimus expediendum, quare eidem nuncio satis- facere dignemini, quod graviter ammonet vos pro nobis errogatis in capitulo generali frater Jacobus abbas in Ced- licz vester sinceris . . . .5) Fol. 207 a. 6. Die Aebte Jacob von Sedlitz und Arnold von Nepomuk be- stätigen den Aebten Nicolaus von N. und Jacob von N. den Em- pfang von 12 Gulden als Beitrag für die Reise zum Concil nach — Constanz. 1414 vor 30. November. 7. Der Vorstand eines Klosters an einen geistlichen Obern über die durch Auswucherung des Klosters (Percentsatz über 170) her- beigeführte Zerüttung desselben. Ohne Datirung. 1) in cod. quem. 2) Vgl. oben Nr. 3. 3) recte: mandatum. 4) sc. constitucionem. 5) Das weitere fehlt.
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— 97 — Fol. 207 b. Filialis obediencie . . . . Venerabilis pater et domine. Status nostrum omnium, quantum ad corporalem 1) exterioris hominis suspicantem 2) satis bene subsistit gracia cuncti- potentis disponente, si dampnosa exteriorum periculorum varietas nos in tantum non perturbaret. A creditoribus nostris tantis afficimur periculis, ab hiis maxime, quibus P. V. defensionem monasterii commisit, de quorum mentibus plus presumebamus. Magis ac magis afficimur, accepimus enim magna dampna et rerum et bonorum dispendia et prefatis creditoribus sumus impignorati et occupantur certa bona nostra per hos, quibus obligamur solvere census precarie. Nolunt enim expectare amplius ad unum diem nec advertunt nos et sine presentia vestra ad promissa nostra et preces nichil agere volunt. Hanus Prawurt de Praga accepit 120 sexa- genas grossorum super termino Purificationis sancte Marie ei solvi debito. In Judea, ubi dabimus singulis septimanis de sexagena duos grossos pro usura, nos ad rem omnino nichil facere potuimus. Magna recipiemus dampna, si non cito venerit P. V. presencialiter. Homines nostri nichil habent: vina sunt acidissima et non habemus, unde recipere et reddere debemus. Homines videntes occupationem bonorum recedunt de hereditatibus suis et desolantur bona nostra, sic quod ubique nobis imminet periculum; amici accommodantes nobis pecuniam sine vobis nichil volunt facere. Hec et alia multa presencia P. V. potuisset omnino complanare et posset. Quare V. P. flexis poplitibus procumbentes sup- plicamus in domino, hortamur et petimus postulantes et exposcentes adventum vestrum, ut omnino veniatis, quia singulis diebus nobis maiora dampna et pericula inferri (cog- noscuntur). Timemus enim si non cito veneritis consolari nos, quod dampnificabimur usque ad exterminium ultimatum. Omnia scribere non valemus. Paternitas vestra scit, quod adiacet nobis. 8. Nicolaus von Okors, der Landtafel von Böhmen oberster Notar an den Abt Jacob von Sedlitz derselbe möge die am Mar- 1) sc. statum. 2) ita cod.
— 97 — Fol. 207 b. Filialis obediencie . . . . Venerabilis pater et domine. Status nostrum omnium, quantum ad corporalem 1) exterioris hominis suspicantem 2) satis bene subsistit gracia cuncti- potentis disponente, si dampnosa exteriorum periculorum varietas nos in tantum non perturbaret. A creditoribus nostris tantis afficimur periculis, ab hiis maxime, quibus P. V. defensionem monasterii commisit, de quorum mentibus plus presumebamus. Magis ac magis afficimur, accepimus enim magna dampna et rerum et bonorum dispendia et prefatis creditoribus sumus impignorati et occupantur certa bona nostra per hos, quibus obligamur solvere census precarie. Nolunt enim expectare amplius ad unum diem nec advertunt nos et sine presentia vestra ad promissa nostra et preces nichil agere volunt. Hanus Prawurt de Praga accepit 120 sexa- genas grossorum super termino Purificationis sancte Marie ei solvi debito. In Judea, ubi dabimus singulis septimanis de sexagena duos grossos pro usura, nos ad rem omnino nichil facere potuimus. Magna recipiemus dampna, si non cito venerit P. V. presencialiter. Homines nostri nichil habent: vina sunt acidissima et non habemus, unde recipere et reddere debemus. Homines videntes occupationem bonorum recedunt de hereditatibus suis et desolantur bona nostra, sic quod ubique nobis imminet periculum; amici accommodantes nobis pecuniam sine vobis nichil volunt facere. Hec et alia multa presencia P. V. potuisset omnino complanare et posset. Quare V. P. flexis poplitibus procumbentes sup- plicamus in domino, hortamur et petimus postulantes et exposcentes adventum vestrum, ut omnino veniatis, quia singulis diebus nobis maiora dampna et pericula inferri (cog- noscuntur). Timemus enim si non cito veneritis consolari nos, quod dampnificabimur usque ad exterminium ultimatum. Omnia scribere non valemus. Paternitas vestra scit, quod adiacet nobis. 8. Nicolaus von Okors, der Landtafel von Böhmen oberster Notar an den Abt Jacob von Sedlitz derselbe möge die am Mar- 1) sc. statum. 2) ita cod.
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98 — Fol. 210 a. finitermine fälligen Zahlungen dem Notar Adam übermitteln. Zwischen 1413—17.1) Venerabili in Christo patri et domino, domino N. ab- bati monasterii Cedlicensis amico carissimo. Serviciis quibus- libet premissis, venerabilis amice carissime, vos moneo pre- sentibus seriose, quatenus pecunias, quas tenemini ad cameram regalem pro termino sancti Martini proxime preterito assig- nare, ut easdem mox visis presentibus Ade notario ungelti et hospiti domus domini regis in maiori civitate Pragensi dare et persolvere non obmittatis. Nam sibi Ade super talibus pecuniis literas vestras reposuerunt, super quibus summis sic per vos persolutis predictus Adam quittancias sub sigillo meo ordinabit. Alias si non feceritis et presenti septimana notanter persolvere non curabitis, tunc dampna non modica vobis imponentur seriose. Datum. Nicolaus de Okors tabularum terre regni Boemie notarius supremus. 9. Nicolaus gewesener Notar in Iglau bittet den Prior N. von Sedlitz, ihm eine passende Stelle als Schulrector oder Notar zu verschafsen. Ohne Datirung. Honorabili ac religioso viro domino N. priori in Sed- litz domino suo gracioso. Singulis serviciorum se cultibus humillime offerentibus. Honorabilis domine. Solet inter amicos indissolubili caritate coniunctos hoc signum reputari amoris se videlicet invicem vicariis (?) epistolis aliqua verborum refertis dulcedine salutare. Ego vero carens sermonis scema- tibus et ut ita loquar in inventute pessime eruditus non habeo,2) quo vestre virtuti complaceam. Et dum rudi stilo cordis ardorem significo, vereor maxime, ne abiecta propter turpitudinem epistola deliteat inter sordes. Verum quia caritas omnia superat, hinc est, quod letari cepi de vestra conti- nencia, cum audivi et statum dignitatis, nam vestram prospe- ritatem meam reputo specialem. Verum quia de me scire cupitis veritatem, vestra dileccio non ignorat, quod olim for- 1) Ueber Nicolaus von Egersberg und Okors s. Tomek Dějepis Prahy 3. 3 ff. Er erhiest sein Amt 1409 und bekleidete es bis 1417. 2) in cod. non habeo meum.
98 — Fol. 210 a. finitermine fälligen Zahlungen dem Notar Adam übermitteln. Zwischen 1413—17.1) Venerabili in Christo patri et domino, domino N. ab- bati monasterii Cedlicensis amico carissimo. Serviciis quibus- libet premissis, venerabilis amice carissime, vos moneo pre- sentibus seriose, quatenus pecunias, quas tenemini ad cameram regalem pro termino sancti Martini proxime preterito assig- nare, ut easdem mox visis presentibus Ade notario ungelti et hospiti domus domini regis in maiori civitate Pragensi dare et persolvere non obmittatis. Nam sibi Ade super talibus pecuniis literas vestras reposuerunt, super quibus summis sic per vos persolutis predictus Adam quittancias sub sigillo meo ordinabit. Alias si non feceritis et presenti septimana notanter persolvere non curabitis, tunc dampna non modica vobis imponentur seriose. Datum. Nicolaus de Okors tabularum terre regni Boemie notarius supremus. 9. Nicolaus gewesener Notar in Iglau bittet den Prior N. von Sedlitz, ihm eine passende Stelle als Schulrector oder Notar zu verschafsen. Ohne Datirung. Honorabili ac religioso viro domino N. priori in Sed- litz domino suo gracioso. Singulis serviciorum se cultibus humillime offerentibus. Honorabilis domine. Solet inter amicos indissolubili caritate coniunctos hoc signum reputari amoris se videlicet invicem vicariis (?) epistolis aliqua verborum refertis dulcedine salutare. Ego vero carens sermonis scema- tibus et ut ita loquar in inventute pessime eruditus non habeo,2) quo vestre virtuti complaceam. Et dum rudi stilo cordis ardorem significo, vereor maxime, ne abiecta propter turpitudinem epistola deliteat inter sordes. Verum quia caritas omnia superat, hinc est, quod letari cepi de vestra conti- nencia, cum audivi et statum dignitatis, nam vestram prospe- ritatem meam reputo specialem. Verum quia de me scire cupitis veritatem, vestra dileccio non ignorat, quod olim for- 1) Ueber Nicolaus von Egersberg und Okors s. Tomek Dějepis Prahy 3. 3 ff. Er erhiest sein Amt 1409 und bekleidete es bis 1417. 2) in cod. non habeo meum.
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99 — Fol. 212 a. tuna mihi arrisit, que iam incipit novercari; nam domini mei cives iurati civitatis Iglavie me in notarium et rec- torem scole elegerunt ceteris pre omnibus, qui promoti fuerunt, ita quod regimen scole et stilum civitatis tenui a festo Resurreccionis usque ad festum Procopii. Et ab officiis prescriptis nullatenus remotus fuissem; tandem con- tiguit (sic), quod literas sanguineas scribere debui et alia, que sunt in magnum periculum anime: renui et penitus officia mihi collata resignavi, sic quod quidam nomine Jo- hannes subnotarius maioris civitatis Pragensis in locum meum successit a doctore et notario predicte civitatis pro- motus. Modo anxiatus est spiritus meus et turbatum cst cor meum. Quo vadam, inscius sum et ergo graciose domine nec non consanguinee, si alicubi sciretis statum competentem videlicet scolas regere; nichilominus notarium esse sum com- petens, prout ad quemlibet fidelem spectare dinoscitur notarium et rectorem. Nam Iglavie omnes labores scole nec non chori suffero, quod est valde laborosum, sed non omnes fructus tollo, et hoc tedet animam meam. Scriptum per manum vestri Nicolai in domo miserie, ubi nulla copia sed summa inopia. 10. Der Pfarrer Johann von Hořowitz bittet den Erzbischof Arnest von Pardubitz, ihn vor den Gewaltthätigkeiten des Johann von Ugezd zu schützen. Ohue Datum. 1) Debita reverencia cum obsequendi promptitudine pre- Fol. 29 h. implicatis. Quia Johannes cliens de Ugezd proventus occlesiasticos michi subditos usurpare affectans demoniaco instinctu suggerendo iuris contra morem in me sibi reniten- tem suas manus tulit violentas nec aliqua causa emergente legitima alia irritatus, unde supplico attentis precatibus ac inmensis crudelitatem diram dicti Johannis compescendam ob violenciam ampliorem ceteris irrogandam et animo domi- tandam. Datum. 11. Der Erzbischof Arnest von Pardubitz befichlt dem Johann von Ugezd, er möge dem Pfarrer Johann von Hořowitz den 1) Voran geht: Epistola ex parte eiusdem prelati et capituli pro quadam con- firmatione facienda. Das Stück beausprucht keinen hist. Werth.
99 — Fol. 212 a. tuna mihi arrisit, que iam incipit novercari; nam domini mei cives iurati civitatis Iglavie me in notarium et rec- torem scole elegerunt ceteris pre omnibus, qui promoti fuerunt, ita quod regimen scole et stilum civitatis tenui a festo Resurreccionis usque ad festum Procopii. Et ab officiis prescriptis nullatenus remotus fuissem; tandem con- tiguit (sic), quod literas sanguineas scribere debui et alia, que sunt in magnum periculum anime: renui et penitus officia mihi collata resignavi, sic quod quidam nomine Jo- hannes subnotarius maioris civitatis Pragensis in locum meum successit a doctore et notario predicte civitatis pro- motus. Modo anxiatus est spiritus meus et turbatum cst cor meum. Quo vadam, inscius sum et ergo graciose domine nec non consanguinee, si alicubi sciretis statum competentem videlicet scolas regere; nichilominus notarium esse sum com- petens, prout ad quemlibet fidelem spectare dinoscitur notarium et rectorem. Nam Iglavie omnes labores scole nec non chori suffero, quod est valde laborosum, sed non omnes fructus tollo, et hoc tedet animam meam. Scriptum per manum vestri Nicolai in domo miserie, ubi nulla copia sed summa inopia. 10. Der Pfarrer Johann von Hořowitz bittet den Erzbischof Arnest von Pardubitz, ihn vor den Gewaltthätigkeiten des Johann von Ugezd zu schützen. Ohue Datum. 1) Debita reverencia cum obsequendi promptitudine pre- Fol. 29 h. implicatis. Quia Johannes cliens de Ugezd proventus occlesiasticos michi subditos usurpare affectans demoniaco instinctu suggerendo iuris contra morem in me sibi reniten- tem suas manus tulit violentas nec aliqua causa emergente legitima alia irritatus, unde supplico attentis precatibus ac inmensis crudelitatem diram dicti Johannis compescendam ob violenciam ampliorem ceteris irrogandam et animo domi- tandam. Datum. 11. Der Erzbischof Arnest von Pardubitz befichlt dem Johann von Ugezd, er möge dem Pfarrer Johann von Hořowitz den 1) Voran geht: Epistola ex parte eiusdem prelati et capituli pro quadam con- firmatione facienda. Das Stück beausprucht keinen hist. Werth.
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100 Schaden ersetzen und keine weitere Gewaltthätigkeit zufügen. Ohne Datirung. Arnestus . . . . Johanni de Ugezd : ... Tue discretioni presencium per tenorem lucide propalamus, de- Fol. 30 a. votum dominum Johannem plebanum ecclesie in Horzo- wicz querelam flebilem nostris auribus detulisse se anxietate ac incommodorum gravedine per tue violencie illacionem sarciari nimium referendo. Unde tibi mandamus striccius in- iungentes, quatenus ab huiusmodi violencia satagas inferenda declinare iuxta sentenciam equitatis recompensam sibimet faciendo, alias reprehensionis ubere te corrodemus, quod eris aliit in exemplum. Datum. 1) 12. Der Markgraf Jodok von Mähren bittet den König Wenzel um Genugthuung für die seinem Vogt Johann von A. durch den von Rosenberg zugefügten Gewaltthaten. Ohne Datirung. Gloriosissimo principi ac domino domino Wenczeslao Roma norum imperatori regique Bohemie semper Augusto patruo sibi sinceriter amato. . . Notum siquidem vestre im- periali fecimus maiestati, quomodo et qualiter, iste de Rosen- borch vester subditus Johanni de A. nostro advocato Fol. 232 a.specialiter dilecto diversis iniuriis et insultationibus non de- sinit vexare et diversas molestias in stratis publicis nostris subinfert, quarum tamen iudex fore favorosus sepius promi- sistis. Sed nunc iudicium nimium differtis, unde et predictus de Rosenborch tantam indicit (in) proterviam, ut nostrum dictum capetaneum nititur exhereditare ausu temerario, nostram indignationem nichil advertens et 2) nostros validos viros et subditos pro nichilo reputans. Quare imperialis vestra cle- mencia a nobis petitur precibus cum immensis, quatenus ad refrenacionem protervie antedicti protinus festinetis, alioquin eidem frenum concupiscencie et vindicte amicorum nostrorum 1) Dasselbe gilt von den folgenden Stücken der Handschrift, in denen überdies bis auf sehr wenige Nummern weder Namen, noch sonstige nähere Daten angegeben sind. Sie können daher völlig bei Seite gelassen werden. Beide Stücke sind dem Cod. IV. Q. 88 entnommen. 2) Int Cod. steht et vor ausu, wohin es uicht gehört und fehlt vor nostros.
100 Schaden ersetzen und keine weitere Gewaltthätigkeit zufügen. Ohne Datirung. Arnestus . . . . Johanni de Ugezd : ... Tue discretioni presencium per tenorem lucide propalamus, de- Fol. 30 a. votum dominum Johannem plebanum ecclesie in Horzo- wicz querelam flebilem nostris auribus detulisse se anxietate ac incommodorum gravedine per tue violencie illacionem sarciari nimium referendo. Unde tibi mandamus striccius in- iungentes, quatenus ab huiusmodi violencia satagas inferenda declinare iuxta sentenciam equitatis recompensam sibimet faciendo, alias reprehensionis ubere te corrodemus, quod eris aliit in exemplum. Datum. 1) 12. Der Markgraf Jodok von Mähren bittet den König Wenzel um Genugthuung für die seinem Vogt Johann von A. durch den von Rosenberg zugefügten Gewaltthaten. Ohne Datirung. Gloriosissimo principi ac domino domino Wenczeslao Roma norum imperatori regique Bohemie semper Augusto patruo sibi sinceriter amato. . . Notum siquidem vestre im- periali fecimus maiestati, quomodo et qualiter, iste de Rosen- borch vester subditus Johanni de A. nostro advocato Fol. 232 a.specialiter dilecto diversis iniuriis et insultationibus non de- sinit vexare et diversas molestias in stratis publicis nostris subinfert, quarum tamen iudex fore favorosus sepius promi- sistis. Sed nunc iudicium nimium differtis, unde et predictus de Rosenborch tantam indicit (in) proterviam, ut nostrum dictum capetaneum nititur exhereditare ausu temerario, nostram indignationem nichil advertens et 2) nostros validos viros et subditos pro nichilo reputans. Quare imperialis vestra cle- mencia a nobis petitur precibus cum immensis, quatenus ad refrenacionem protervie antedicti protinus festinetis, alioquin eidem frenum concupiscencie et vindicte amicorum nostrorum 1) Dasselbe gilt von den folgenden Stücken der Handschrift, in denen überdies bis auf sehr wenige Nummern weder Namen, noch sonstige nähere Daten angegeben sind. Sie können daher völlig bei Seite gelassen werden. Beide Stücke sind dem Cod. IV. Q. 88 entnommen. 2) Int Cod. steht et vor ausu, wohin es uicht gehört und fehlt vor nostros.
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101 — subsidiis seriosius imponemus. Ad predicta facientes vestra velut imperialis potencia equitatem diligit (!) atque pacem. 13. Der König Wenzel verspricht dem Markgraf Jodok am nächsten Michaelsfesttag in Prag den Sachverhalt zu untersuchen und zu entscheiden. Ohne Datirung. Glorioso principi ... Jodoco marchioni... Wenceslaus quartus (sic) . . Ventilate siquidem aures vestras per lite- ras . . . . . super iniuriis per nostrum subditum dictum de Rosenborch vestro dicto Johanni de A. sub illatis pluribus, tamen negociis prepediti sedem imperialem tangentibus ipsas discordias hucusque sedare nequivimus neque causas utro- rumque auscultare valebimus (sic), sed ipsos breviter seque- strare cupientes vestre generositati committimus, quatenus ad festum Michaelis proxime affuturum Prage vestro cape- taneo dicto coassumpto coram sede imperialis celsitudinis non pigritemini comparere, ubi eciam noster dictus de Reson- borch (sic) infallibiliter comparebit. Voluimus enim tales controversias ad plenum pariter expedire. 14. Richter und Geschworene der Stadt Zittau warnen den Görlitzer Rath vor den Nachstellungen Sigismunds von Tetschen. Ohne Datirung. 1) Honestis ac circumspectis viris prothoconsuli ac consu- libus civitatis Gorlicensis . . . . iudex et iurati civitatis Zit- taviensis . . . . Hinc est amici et fautores nobis precipui, quod aures nostras sonus concitavit veridicus, unde ingens et inmensa vestra sagacitas venturis a periculis se studeat premunire, quia profecto maleficus latro ac perniciosus voti- fraga videlicet Sigismundus de Tetzen, qui predo pro- vincie, fur urbis, regis publice nocivus offensor ac legis utri- usque detestabilis transgressor appellatur, qui cum sociorum nefanda cohorte ad omnia destruccionis genera nocituras vobis imponit insidias ac seva detrimenti iacula machinatur hostiliter subinferre. Quapropter vos presentibus premunire 1) Findet sich auch in IV. Q. 89.
101 — subsidiis seriosius imponemus. Ad predicta facientes vestra velut imperialis potencia equitatem diligit (!) atque pacem. 13. Der König Wenzel verspricht dem Markgraf Jodok am nächsten Michaelsfesttag in Prag den Sachverhalt zu untersuchen und zu entscheiden. Ohne Datirung. Glorioso principi ... Jodoco marchioni... Wenceslaus quartus (sic) . . Ventilate siquidem aures vestras per lite- ras . . . . . super iniuriis per nostrum subditum dictum de Rosenborch vestro dicto Johanni de A. sub illatis pluribus, tamen negociis prepediti sedem imperialem tangentibus ipsas discordias hucusque sedare nequivimus neque causas utro- rumque auscultare valebimus (sic), sed ipsos breviter seque- strare cupientes vestre generositati committimus, quatenus ad festum Michaelis proxime affuturum Prage vestro cape- taneo dicto coassumpto coram sede imperialis celsitudinis non pigritemini comparere, ubi eciam noster dictus de Reson- borch (sic) infallibiliter comparebit. Voluimus enim tales controversias ad plenum pariter expedire. 14. Richter und Geschworene der Stadt Zittau warnen den Görlitzer Rath vor den Nachstellungen Sigismunds von Tetschen. Ohne Datirung. 1) Honestis ac circumspectis viris prothoconsuli ac consu- libus civitatis Gorlicensis . . . . iudex et iurati civitatis Zit- taviensis . . . . Hinc est amici et fautores nobis precipui, quod aures nostras sonus concitavit veridicus, unde ingens et inmensa vestra sagacitas venturis a periculis se studeat premunire, quia profecto maleficus latro ac perniciosus voti- fraga videlicet Sigismundus de Tetzen, qui predo pro- vincie, fur urbis, regis publice nocivus offensor ac legis utri- usque detestabilis transgressor appellatur, qui cum sociorum nefanda cohorte ad omnia destruccionis genera nocituras vobis imponit insidias ac seva detrimenti iacula machinatur hostiliter subinferre. Quapropter vos presentibus premunire 1) Findet sich auch in IV. Q. 89.
Strana 102
102 — volentes animo consultivo suademus operose, quatenus civi- tati vestre diligentem apponatis custodiam, ne per ipsos emulos dampnum tradicionis nequiter incurratis. 15. Die verwitwete Königin Elisabeth von Ungarn erhebt vor Urban VI. Klage über die Treulosigkeit des Erzbischofs Bosantha von Gnesen und dessen Abfall zu dem Herzog Ziemovit von Ma- sovien. (1383?) Sanctissime pater. Expedit, ut in cunctis eventibus in prosperis et adversis auxilia vestre sanctitatis exquirantur, que supplicancium votis abesse non novit, precipue dum iusta petuntur. Cum itaque quidam iniquitatis et perdicionis alumpnus execrabilis et notissimus proditor meus et illu- strium filiarum mearum regnorumque 1) nostrorum pariter Bosotha 2) archiepiscopus Gnesnensis in regno meo Po- lonie immemor et ingratus innumerabilium beneficiorum, quibus ex innata clemencia quondam serenissimus princeps et consors meus carissimus dominus rex dive memorie ipsum ex infimo erexit ad alta, sedicionem gravissimam nequiter incitavit in prefato regno meo Polonie facta conspiracione adversus regiam domum meam cum quodam notissimo pro- ditore meo similiter et dictarum illustrium filiarum mearum Semovito duce Masovie, qui iurisdiccioni prefati regni mei Polonie tamquam immediate subiectus omagium s(ervare) 3) tenetur nec non cum aliis pluribus proditoribus ex regno meo predicto complicibus et adherentibus sibi prefatum ducem Masovie rebellem effecerit mihi et prefate regie domui mei, cui coronam ipsius regni nequiter auferre cupiens eundem ducem Masovie proditorem in regem ipsius regni mei elevare presumpsit, civitates et castra aliaque prefate ecclesie Gnez- nensis loca presidiis et commodis dictorum proditorum meorum totaliter exhibens; unde prefatus dux iam partem dicti regni mei invadere et usurpare presumpsit et inaudita sce- Fol. 233 b. 1) In cod.: regnisque nostris. 2) Bosantha war Erzbischof von Gnesen von 1382—89. Vgl. über ibn Caro. —Gesch. Poleus 2. 446. 3) In cod.: S.
102 — volentes animo consultivo suademus operose, quatenus civi- tati vestre diligentem apponatis custodiam, ne per ipsos emulos dampnum tradicionis nequiter incurratis. 15. Die verwitwete Königin Elisabeth von Ungarn erhebt vor Urban VI. Klage über die Treulosigkeit des Erzbischofs Bosantha von Gnesen und dessen Abfall zu dem Herzog Ziemovit von Ma- sovien. (1383?) Sanctissime pater. Expedit, ut in cunctis eventibus in prosperis et adversis auxilia vestre sanctitatis exquirantur, que supplicancium votis abesse non novit, precipue dum iusta petuntur. Cum itaque quidam iniquitatis et perdicionis alumpnus execrabilis et notissimus proditor meus et illu- strium filiarum mearum regnorumque 1) nostrorum pariter Bosotha 2) archiepiscopus Gnesnensis in regno meo Po- lonie immemor et ingratus innumerabilium beneficiorum, quibus ex innata clemencia quondam serenissimus princeps et consors meus carissimus dominus rex dive memorie ipsum ex infimo erexit ad alta, sedicionem gravissimam nequiter incitavit in prefato regno meo Polonie facta conspiracione adversus regiam domum meam cum quodam notissimo pro- ditore meo similiter et dictarum illustrium filiarum mearum Semovito duce Masovie, qui iurisdiccioni prefati regni mei Polonie tamquam immediate subiectus omagium s(ervare) 3) tenetur nec non cum aliis pluribus proditoribus ex regno meo predicto complicibus et adherentibus sibi prefatum ducem Masovie rebellem effecerit mihi et prefate regie domui mei, cui coronam ipsius regni nequiter auferre cupiens eundem ducem Masovie proditorem in regem ipsius regni mei elevare presumpsit, civitates et castra aliaque prefate ecclesie Gnez- nensis loca presidiis et commodis dictorum proditorum meorum totaliter exhibens; unde prefatus dux iam partem dicti regni mei invadere et usurpare presumpsit et inaudita sce- Fol. 233 b. 1) In cod.: regnisque nostris. 2) Bosantha war Erzbischof von Gnesen von 1382—89. Vgl. über ibn Caro. —Gesch. Poleus 2. 446. 3) In cod.: S.
Strana 103
103 — lera, homicidia, incendia, spolia, captivitates atque rapinas cottidie reliquis fidelibus meis Polonis infecit, quos sue tyran- nidi subvertere vellet. In quibus omnibus prefatus archiepis- copus prodicionis infidelitatis periurii et lese maiestatis crimen incurrit tamquam omnium scelerum predictorum primus et precipuus patrator existens ac omnes et singulos supradictos ipsorum facinorum suorum 1) faciens et particeps. Ea propter beatitudini vestre cordialibus votis supplico reverenter, quod inquisicionem debitam omnium scelerum predictorum com- mittere dignemini reverendissimo in Christo patri domino cardinali Strigoniensi in regnis meis apostolice sedis legato et tandem sicut prefatum archiepiscopum proditorem meum in premissis invenerit deliquisse, mediante iusticia puniat eciam ad depositionem ipsius procedens, ubi prefata eius crimina probabuntur. Devotissima S. V. et sancte Romane ecclesie Filia Elizabeth dei gracia . . . Fiat B.2). 1) Fehlt offenbar ein Wort: conscius (?). 2) Dieses Stück stamnit aus IV. Q. 87.
103 — lera, homicidia, incendia, spolia, captivitates atque rapinas cottidie reliquis fidelibus meis Polonis infecit, quos sue tyran- nidi subvertere vellet. In quibus omnibus prefatus archiepis- copus prodicionis infidelitatis periurii et lese maiestatis crimen incurrit tamquam omnium scelerum predictorum primus et precipuus patrator existens ac omnes et singulos supradictos ipsorum facinorum suorum 1) faciens et particeps. Ea propter beatitudini vestre cordialibus votis supplico reverenter, quod inquisicionem debitam omnium scelerum predictorum com- mittere dignemini reverendissimo in Christo patri domino cardinali Strigoniensi in regnis meis apostolice sedis legato et tandem sicut prefatum archiepiscopum proditorem meum in premissis invenerit deliquisse, mediante iusticia puniat eciam ad depositionem ipsius procedens, ubi prefata eius crimina probabuntur. Devotissima S. V. et sancte Romane ecclesie Filia Elizabeth dei gracia . . . Fiat B.2). 1) Fehlt offenbar ein Wort: conscius (?). 2) Dieses Stück stamnit aus IV. Q. 87.
Strana 104
Iittheiſungen bes Vereines ſür Geſchichte der Deutſchen in Böhmen. XXII. Iahrgang. Nr. II. Rebst der literarischen Beilage. Redigirt von Dr. Ludwig Schfesinger. Prag 1883. Im Selbstverlage des Vereins und in Commission bei H. Dominicus für die Oesterreichisch-Ungarische Monarchie.
Iittheiſungen bes Vereines ſür Geſchichte der Deutſchen in Böhmen. XXII. Iahrgang. Nr. II. Rebst der literarischen Beilage. Redigirt von Dr. Ludwig Schfesinger. Prag 1883. Im Selbstverlage des Vereins und in Commission bei H. Dominicus für die Oesterreichisch-Ungarische Monarchie.
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