z 18 stránek
Artikel
308
309
310
311
312
313
314
315
316
317
318
319
320
321
322
323
324
Titel
325
- s. 314: ...Veranlassung gab das Freudenfeuer, das zur Be- grüßung der Familie König Siegmunds über Auftrag des Priors Jenik angezündet wurde. Daß im Hause...
- s. 324: ...Krawarz, Oberstburggraf und Obersthofmeister. 3) Stibor von Stiborzitz, der Gesandte König Siegmunds, war „dux septem castrensis“. 4) Vergl. die Berichte bei Höfler....
Název:
Eine Handschrift des Klosters Ostrow aus dem Jahre 1403, MVGDB 37
Autor:
Horčička, Adalbert
Rok vydání:
1899
Místo vydání:
Praha, Wien
Česká národní bibliografie:
Počet stran celkem:
18
Obsah:
- 308: Artikel
- 325: Titel
upravit
Strana 308
308 Eine Handschrift des Rlosters Ostrow aus dem Jahre 1403. Von Dr. Ad. Horčtčka. Ueber das Benedictiner-Kloster Ostrow an der Moldau südlich von Prag haben sich nicht viele Nachrichten erhalten, so daß wir jede neue Kunde zur Kenntniß seiner Geschichte willkommen hetßen. Im Folgenden wird über die Handschrift Nr. 124 des Stiftes Schlägl in Oberösterreich berichtet, welche sich seinerzeit in Ostrow befand und durch chronikalische Eintragungen zur Kenntniß der Geschichte des Klosters und Böhmens in der Zeit zwischen 1401—1421 werthvolle Beiträge bringt. Die Handschrift ist auf Papier, durchwegs in zwei Columnen ge schrieben (21 X 30 em hoch). Der Einband ist alt, in Leder mit einfachen 1) Johann Koňata v. Elexnitz erwähnt 1425—1463.
308 Eine Handschrift des Rlosters Ostrow aus dem Jahre 1403. Von Dr. Ad. Horčtčka. Ueber das Benedictiner-Kloster Ostrow an der Moldau südlich von Prag haben sich nicht viele Nachrichten erhalten, so daß wir jede neue Kunde zur Kenntniß seiner Geschichte willkommen hetßen. Im Folgenden wird über die Handschrift Nr. 124 des Stiftes Schlägl in Oberösterreich berichtet, welche sich seinerzeit in Ostrow befand und durch chronikalische Eintragungen zur Kenntniß der Geschichte des Klosters und Böhmens in der Zeit zwischen 1401—1421 werthvolle Beiträge bringt. Die Handschrift ist auf Papier, durchwegs in zwei Columnen ge schrieben (21 X 30 em hoch). Der Einband ist alt, in Leder mit einfachen 1) Johann Koňata v. Elexnitz erwähnt 1425—1463.
Strana 309
309 festen Holzdeckeln; er scheint der ursprüngliche zu sein und wurde gewiß nicht lange Zeit, als die Handschrift niedergeschrieben war, für dieselbe angefertigt. Die Handschrift, welche 205 Blätter enthält, zeigt die Hand nur eines Schreibers. Die Handschrift enthält: 1. f. 1—145: Gregorius Papa (I.) homiliarum in Ezechielem prophetam libri (duo cum praefatione); 2. f. 146—204: Gregorius (I.), liber scriptus ad Joannem episcopum de officio pastoris. Auch die Aufschrift auf einem kleinen Pergamentzettel an der Außen- seite des vorderen Deckels aus dem Anfang des XV. Jahrhundertes nennt den Inhalt: Gregorius super Ezechielem et Pastorale eiusdem. Die beiden in der Handschrift enthaltenen theologischen Abhandlungen als solche, die bei Migne LXXVI col. 781 ffg. und Migne LXXXVII col. 13 ffg. und a. a. O. abgedruckt sind, haben zunächst kein weiteres Interesse, doch geben die Schlußbemerkungen bei jeder derselben Aufschluß über die Zeit der Entstehung der Handschrift und über den Schreiber derselben; denn es heißt: f. 145': Explicit liber omeliarum beati Gregorii pape vrbis Romane explanatio in Ezechielem prophetam, pars vltima. Anno do- minice incarnationis millesimo quadrigesimo tercio (mit rother Tinte) Amen (radiert). Alle diese Zeilen sind mit rother Tinte durchstrichen; und Explicit liber sancti Gregorii pape scriptus ad Johannem episcopum Rauen. de officio pastoris feria quinta in vigilia sancti Laurencij martyris anno domini millesimo quadringe- tesimo 3° amen. dicant omnia etc. (Die Zeilen roth durch- strichen, dann mit rother Tinte): per ffratrem Martinum Wisse- gradensem. Also mit Sicherheit ergibt sich aus beiden Bemerkungen, daß die Handschrift im Jahre 1403 geschrieben wurde. In der zweiten Bemer- kung fügt der Schreiber überdies hinzu, daß er sie am fünften Tage der Woche in der Vigilie des hl. Laurentius, d. i. Donnerstag, den 9. August 1403 beendet habe, und neunt sich frater Martinus Wissegradensis. Er ist demnach ein Ordensmann, der aus Wischehrad (Prag VI) stammte. Es unterliegt aber keinem Zweifel, daß Bruder Martin aus Wischehrad dem Convente des Benedictinerstiftes Ostrow angehört, denn die auf f. 2 von seiner Hand am oberen Rande eingetragenen Worte „Martinus Wissegradensis“ bezeichnen ihn auch als den Besitzer der Handschrift, die f. 204':
309 festen Holzdeckeln; er scheint der ursprüngliche zu sein und wurde gewiß nicht lange Zeit, als die Handschrift niedergeschrieben war, für dieselbe angefertigt. Die Handschrift, welche 205 Blätter enthält, zeigt die Hand nur eines Schreibers. Die Handschrift enthält: 1. f. 1—145: Gregorius Papa (I.) homiliarum in Ezechielem prophetam libri (duo cum praefatione); 2. f. 146—204: Gregorius (I.), liber scriptus ad Joannem episcopum de officio pastoris. Auch die Aufschrift auf einem kleinen Pergamentzettel an der Außen- seite des vorderen Deckels aus dem Anfang des XV. Jahrhundertes nennt den Inhalt: Gregorius super Ezechielem et Pastorale eiusdem. Die beiden in der Handschrift enthaltenen theologischen Abhandlungen als solche, die bei Migne LXXVI col. 781 ffg. und Migne LXXXVII col. 13 ffg. und a. a. O. abgedruckt sind, haben zunächst kein weiteres Interesse, doch geben die Schlußbemerkungen bei jeder derselben Aufschluß über die Zeit der Entstehung der Handschrift und über den Schreiber derselben; denn es heißt: f. 145': Explicit liber omeliarum beati Gregorii pape vrbis Romane explanatio in Ezechielem prophetam, pars vltima. Anno do- minice incarnationis millesimo quadrigesimo tercio (mit rother Tinte) Amen (radiert). Alle diese Zeilen sind mit rother Tinte durchstrichen; und Explicit liber sancti Gregorii pape scriptus ad Johannem episcopum Rauen. de officio pastoris feria quinta in vigilia sancti Laurencij martyris anno domini millesimo quadringe- tesimo 3° amen. dicant omnia etc. (Die Zeilen roth durch- strichen, dann mit rother Tinte): per ffratrem Martinum Wisse- gradensem. Also mit Sicherheit ergibt sich aus beiden Bemerkungen, daß die Handschrift im Jahre 1403 geschrieben wurde. In der zweiten Bemer- kung fügt der Schreiber überdies hinzu, daß er sie am fünften Tage der Woche in der Vigilie des hl. Laurentius, d. i. Donnerstag, den 9. August 1403 beendet habe, und neunt sich frater Martinus Wissegradensis. Er ist demnach ein Ordensmann, der aus Wischehrad (Prag VI) stammte. Es unterliegt aber keinem Zweifel, daß Bruder Martin aus Wischehrad dem Convente des Benedictinerstiftes Ostrow angehört, denn die auf f. 2 von seiner Hand am oberen Rande eingetragenen Worte „Martinus Wissegradensis“ bezeichnen ihn auch als den Besitzer der Handschrift, die f. 204':
Strana 310
310 — dann später in den Besitz des Klosters überging, wie aus mehreren, das Kloster betreffenden Notizen ersichtlich ist. Zum Schutze der Handschrift wurde, ehe man dieselbe einbinden ließ, auf der Vorder und Rückseite eine das Kloster Ostrow angehende Urkunde, die damals bereits werthlos geworden war, verwendet, die der Buchbinder zwar beließ, aber bei dem Anpassen an die Handschrift ant oberen und unteren Rande überdies auch an den beiden Seiten derart beschnitt, daß die Wiederherstellung des Textes kaum möglich ist. Ich begnüge mich daher, den Inhalt der Urkunde, so weit sie erhalten ist, mitzutheilen: Sie enthält das Urtheil in einem Processe, in welchem das Kloster sein Recht auf die Pfarrkirche in Tochowitz (Tochouicz) verthei- digt, in welchem Orte es nach der Urkunde ddo. Ostrow, 1331, Januar 17, bei Emler, Regesta dipl. Boh. et Mor. III. Nr. 1723, S. 674 be reits seit der Zeit König Wenzels (II.) 17 Lanen mit voller Freiheit be- saß. Daselbst wurde auch die Pfarre mit einem Geistlichen des Klosters besetzt. Der Proceß wurde unter Bischof Johann IV. von Dražic (1301 bis 1343) gegen König Johann von Luxemburg geführt, der die Präsen- tation des Pfarrers beanspruchte. Das Urtheil wurde erst nach 1338 gefällt. Der König stützt sich darauf, daß die Confirmation des Pfarrers Radczlaus über Präsentation König Wenzels II. durch den früheren Abt von Ostrow erfolgt sei. Eine darüber vorgewiesene Urkunde wird als Fälschung erklärt, da die Datirung nicht stimmt. Desgleichen ergab sich aus der Präsentation des Pfarrers Nicolaus im Jahre 1336 ebenfalls nicht, daß der König hiezu das Recht hatte, da der Besitz in Tochowitz dem Kloster gehörte, wie auch selbst die Zeugen der Gegenseite anerkannten. Nachdem in diesem auf canonistische Weise gefühxten Processe dargelegt ist, daß jede Enteignung an Kirchengut durch Laien ohne Rechtskraft bleibe unter Berufung auf den Grundsatz „alienaciones quoque per lay- cos facte de rebus ecclesiasticis omni careant firmitate" fordert der hierzu bestimmte Richter die beiden Parteien auf am Samstag, leider ist das Jahr abgeschnitten, zu erscheinen, wo in Gegenwart des Archidiacons Thomas das Urtheil 1) gefällt wird: In dei nomine Amen. [Inter Nicolaum presbyterum] de Praga ex vna et Petrum presbyterum parte ex altera super parrochiali ecclesia in Tochouicz coram nobis Toma [archi- diacono ecclesie pragensis], domino Johanne Pragensi episcopo judice delegato, (in) materia questionis ex parte predicti Nicolai peticio ob- 1) Das Urtheil als solches wird abgedruckt mit den Ergänzungen, so weit sie möglich waren. Die hier und später zwischen den Zeichen [ ] stehenden Worte sind stets Ergänzungen fehlender Stellen.
310 — dann später in den Besitz des Klosters überging, wie aus mehreren, das Kloster betreffenden Notizen ersichtlich ist. Zum Schutze der Handschrift wurde, ehe man dieselbe einbinden ließ, auf der Vorder und Rückseite eine das Kloster Ostrow angehende Urkunde, die damals bereits werthlos geworden war, verwendet, die der Buchbinder zwar beließ, aber bei dem Anpassen an die Handschrift ant oberen und unteren Rande überdies auch an den beiden Seiten derart beschnitt, daß die Wiederherstellung des Textes kaum möglich ist. Ich begnüge mich daher, den Inhalt der Urkunde, so weit sie erhalten ist, mitzutheilen: Sie enthält das Urtheil in einem Processe, in welchem das Kloster sein Recht auf die Pfarrkirche in Tochowitz (Tochouicz) verthei- digt, in welchem Orte es nach der Urkunde ddo. Ostrow, 1331, Januar 17, bei Emler, Regesta dipl. Boh. et Mor. III. Nr. 1723, S. 674 be reits seit der Zeit König Wenzels (II.) 17 Lanen mit voller Freiheit be- saß. Daselbst wurde auch die Pfarre mit einem Geistlichen des Klosters besetzt. Der Proceß wurde unter Bischof Johann IV. von Dražic (1301 bis 1343) gegen König Johann von Luxemburg geführt, der die Präsen- tation des Pfarrers beanspruchte. Das Urtheil wurde erst nach 1338 gefällt. Der König stützt sich darauf, daß die Confirmation des Pfarrers Radczlaus über Präsentation König Wenzels II. durch den früheren Abt von Ostrow erfolgt sei. Eine darüber vorgewiesene Urkunde wird als Fälschung erklärt, da die Datirung nicht stimmt. Desgleichen ergab sich aus der Präsentation des Pfarrers Nicolaus im Jahre 1336 ebenfalls nicht, daß der König hiezu das Recht hatte, da der Besitz in Tochowitz dem Kloster gehörte, wie auch selbst die Zeugen der Gegenseite anerkannten. Nachdem in diesem auf canonistische Weise gefühxten Processe dargelegt ist, daß jede Enteignung an Kirchengut durch Laien ohne Rechtskraft bleibe unter Berufung auf den Grundsatz „alienaciones quoque per lay- cos facte de rebus ecclesiasticis omni careant firmitate" fordert der hierzu bestimmte Richter die beiden Parteien auf am Samstag, leider ist das Jahr abgeschnitten, zu erscheinen, wo in Gegenwart des Archidiacons Thomas das Urtheil 1) gefällt wird: In dei nomine Amen. [Inter Nicolaum presbyterum] de Praga ex vna et Petrum presbyterum parte ex altera super parrochiali ecclesia in Tochouicz coram nobis Toma [archi- diacono ecclesie pragensis], domino Johanne Pragensi episcopo judice delegato, (in) materia questionis ex parte predicti Nicolai peticio ob- 1) Das Urtheil als solches wird abgedruckt mit den Ergänzungen, so weit sie möglich waren. Die hier und später zwischen den Zeichen [ ] stehenden Worte sind stets Ergänzungen fehlender Stellen.
Strana 311
311 — lata fuit, coram nobis in [curia episcopali a] Thoma, pragensi archia- diacono, ad infrascripta[m] a reverendo patre et domino domino Johanne dei gracia pragensi episcopo judice [in causa cum domino domino Johanne rege Boemie ad parrochialem ecclesiam in Tocho- uicz vacantem, de iure predicto domino episcopo prafgensi appertinen- tem, quam obtinet occupatam, propono et peto, ipsum per vestram sentenciam ab eadem ecclesia remoueri ex eo, quia non est presen- tatus [a domino rege de jure], vel quasi juris patronatus et presentandi ecclesie antefate et eidem Petro perpetuum silencium inponi super ecclesia antedicta [in Tochouicz, sed] confirmandum et instituendum ex huiuis modi presentacione ad ccclesiam sepedictam, peto eciam ex- pensas factas . . . . . dei nomine invocato diffinitive pronunciamus et sententialiter diffinimus in hiis scriptis prefatum [dominum Nicolaum presbytevum] fore presentatum ad ecclesiam sepedictam Thochouicz per dominum regem Boemie, quem ex probacionibus antedictis in 1 Nicolaum diffinitive decernimus per dominum Pragensem episcopum fore confirmandum et instituendum in ecclesia Thocho[uicz et Petro presbytero] perpetuum inponi silencium, cum ad ipsam ecclesiam per verum et legittinum patronum non fuerit [presenta- tus, ex hoc] iciantes confirmacionem Petri sepedicti. Hier bricht der Text ab; die letzten Worte sind nicht lesbar. Der Rechtsspruch geht dem- nach dahin, daß Priester Nicolaus zwar nicht mit Recht von König Johann präsentirt, nach Confirmation durch den Prager Bischof im Besitze seiner Pfarre und diese selbst in Zukunft dem Kloster Ostrow verbleiben solle. Auf der Innenseite der beiden Holzdeckel finden sich Fragmente eines canonischen Processes, auf Papier geschrieben, aus dem Jahre 1406, den Henslinus Tewfl und der Schmidt Johann aus Deutschbrod wegen eines jährlichen Zinses von 2 Schock Groschen mit einander führten. Leider stnd dieselben so fest angeklebt, daß sie nicht abgetrennt werden können, ohne Gefahr zu laufen, daß sie zu Grunde gehen. Interessant ist der Proceß insbesondere dadurch, weil in demselben die Berufung auf das Stadtbuch erfolgt (referens se ad librum ciuitatis seu opidi supradicti), in welchem die „vendiciones et hereditates“ mit allgemein anerkannter Rechtskraft eingetragen sind. Bekanntlich besitzt die Bibliothek des allzeit getrenen Metropolitancapitels in Prag einen Theil des Stadtbuches von Deutschbrod, doch war ich nicht in der Lage nachzusehen, ob die Stelle, auf welche sich die proceßführenden Parteien berufen, in demselben ent- halten ist. Im Anschluß an eine andere Verhandlung, unter welcher
311 — lata fuit, coram nobis in [curia episcopali a] Thoma, pragensi archia- diacono, ad infrascripta[m] a reverendo patre et domino domino Johanne dei gracia pragensi episcopo judice [in causa cum domino domino Johanne rege Boemie ad parrochialem ecclesiam in Tocho- uicz vacantem, de iure predicto domino episcopo prafgensi appertinen- tem, quam obtinet occupatam, propono et peto, ipsum per vestram sentenciam ab eadem ecclesia remoueri ex eo, quia non est presen- tatus [a domino rege de jure], vel quasi juris patronatus et presentandi ecclesie antefate et eidem Petro perpetuum silencium inponi super ecclesia antedicta [in Tochouicz, sed] confirmandum et instituendum ex huiuis modi presentacione ad ccclesiam sepedictam, peto eciam ex- pensas factas . . . . . dei nomine invocato diffinitive pronunciamus et sententialiter diffinimus in hiis scriptis prefatum [dominum Nicolaum presbytevum] fore presentatum ad ecclesiam sepedictam Thochouicz per dominum regem Boemie, quem ex probacionibus antedictis in 1 Nicolaum diffinitive decernimus per dominum Pragensem episcopum fore confirmandum et instituendum in ecclesia Thocho[uicz et Petro presbytero] perpetuum inponi silencium, cum ad ipsam ecclesiam per verum et legittinum patronum non fuerit [presenta- tus, ex hoc] iciantes confirmacionem Petri sepedicti. Hier bricht der Text ab; die letzten Worte sind nicht lesbar. Der Rechtsspruch geht dem- nach dahin, daß Priester Nicolaus zwar nicht mit Recht von König Johann präsentirt, nach Confirmation durch den Prager Bischof im Besitze seiner Pfarre und diese selbst in Zukunft dem Kloster Ostrow verbleiben solle. Auf der Innenseite der beiden Holzdeckel finden sich Fragmente eines canonischen Processes, auf Papier geschrieben, aus dem Jahre 1406, den Henslinus Tewfl und der Schmidt Johann aus Deutschbrod wegen eines jährlichen Zinses von 2 Schock Groschen mit einander führten. Leider stnd dieselben so fest angeklebt, daß sie nicht abgetrennt werden können, ohne Gefahr zu laufen, daß sie zu Grunde gehen. Interessant ist der Proceß insbesondere dadurch, weil in demselben die Berufung auf das Stadtbuch erfolgt (referens se ad librum ciuitatis seu opidi supradicti), in welchem die „vendiciones et hereditates“ mit allgemein anerkannter Rechtskraft eingetragen sind. Bekanntlich besitzt die Bibliothek des allzeit getrenen Metropolitancapitels in Prag einen Theil des Stadtbuches von Deutschbrod, doch war ich nicht in der Lage nachzusehen, ob die Stelle, auf welche sich die proceßführenden Parteien berufen, in demselben ent- halten ist. Im Anschluß an eine andere Verhandlung, unter welcher
Strana 312
312 — die Worte „Natiuitas tua dei genitrix virgo gaudium“ verzeichnet sind, folgt die Eintragung: (Am Vorderdeckel.) Nicolaus dictus zumertekel, braseator ibidem de Broda theutunicali, domum propriam ibidem habens et in matri- moniali statu existens, annorum etatis sue, ut credit ultra quinqua- ginta, vtriusque partis noticiam habens, sed nullius partis consan- guineus nec inimicus, nullis sentenciis excommunicacionis innodatus. Interrogatus, an sciat, quid deponere debeat in causa presenti, vel vtrum sit informatus, qualiter deponere debeat, respondit: nec scit, quid deponere debet, nec eciam est informatus de deponendis. Juratus et interrogatus super articulo primo, ipsi perlecto et ex- posito, quid sibi constaret, respondit, ipsi de contentis in ipso articulo nichil constare, videlicet per quem modum siue quomodo, vtrum libera uel onerata sunt et fuerunt ipsi henslino tewl vendita, quia vendicioni presens non fuit; sed hoc scit, quia bone memorie ipse heinczmannus, pater domini Thome partis aduerse in huiusmodi bonis videlicet curia et agris ad eam spectantibus habuit duas sexagenas grossorum census annui et perpetui emptas ab ipso henslino fabro, in quarum possessione percipiendi per plures annos fuit. Auf dem rückwärtigen Deckel folgt die weitere Verhandlung mit Schluß zu Artikel V:1) post hoc coram judice et juratis ibidem in Broda super predictis duabus sexagenis soluendis traxit in causam asserens, inde et super predictis bonis duas sexagenas anui census a Johanne fabro emisse et com- parasse, referens se ad librum ciuitatis seu opidi supradicti, in quo quidem libro vendicionis hereditatum solent scribi et notorie palam publice et manifeste. non credit. VItus Item ponit ut supra, quod predicte scripture in judicio et extra judicium faciunt fidem et pro lege seruantur. et eciam sentencias, [quas] scabini seu jurati ibidem non in scriptis proferentes [scribunt], faciunt palam publice et manifeste. non credit. VIItus Item ponit ut supra, quod in dicto libro inuentum fuit et re pertum], quod predicta bona Johannis fabri supradicti tamquam bona [libera] vendita fuerunt palam p[ublice et] manifeste non credit. VIIItus Item ponit ut supra, quod predicto heinczmanno super predictis [duabus] sexagenis per judicem et juratos ibidem in Broda silencium fuit impositum, sententiatumque et diffinitum, quod non haberet censum aliquem in, de et super bonis supradictis, ipsorum 1) So daß Schluß des Artikels I bis Anfang des Artikels V auf der Seite steht, mit welcher das Blatt am Deckel angeklebt ist.
312 — die Worte „Natiuitas tua dei genitrix virgo gaudium“ verzeichnet sind, folgt die Eintragung: (Am Vorderdeckel.) Nicolaus dictus zumertekel, braseator ibidem de Broda theutunicali, domum propriam ibidem habens et in matri- moniali statu existens, annorum etatis sue, ut credit ultra quinqua- ginta, vtriusque partis noticiam habens, sed nullius partis consan- guineus nec inimicus, nullis sentenciis excommunicacionis innodatus. Interrogatus, an sciat, quid deponere debeat in causa presenti, vel vtrum sit informatus, qualiter deponere debeat, respondit: nec scit, quid deponere debet, nec eciam est informatus de deponendis. Juratus et interrogatus super articulo primo, ipsi perlecto et ex- posito, quid sibi constaret, respondit, ipsi de contentis in ipso articulo nichil constare, videlicet per quem modum siue quomodo, vtrum libera uel onerata sunt et fuerunt ipsi henslino tewl vendita, quia vendicioni presens non fuit; sed hoc scit, quia bone memorie ipse heinczmannus, pater domini Thome partis aduerse in huiusmodi bonis videlicet curia et agris ad eam spectantibus habuit duas sexagenas grossorum census annui et perpetui emptas ab ipso henslino fabro, in quarum possessione percipiendi per plures annos fuit. Auf dem rückwärtigen Deckel folgt die weitere Verhandlung mit Schluß zu Artikel V:1) post hoc coram judice et juratis ibidem in Broda super predictis duabus sexagenis soluendis traxit in causam asserens, inde et super predictis bonis duas sexagenas anui census a Johanne fabro emisse et com- parasse, referens se ad librum ciuitatis seu opidi supradicti, in quo quidem libro vendicionis hereditatum solent scribi et notorie palam publice et manifeste. non credit. VItus Item ponit ut supra, quod predicte scripture in judicio et extra judicium faciunt fidem et pro lege seruantur. et eciam sentencias, [quas] scabini seu jurati ibidem non in scriptis proferentes [scribunt], faciunt palam publice et manifeste. non credit. VIItus Item ponit ut supra, quod in dicto libro inuentum fuit et re pertum], quod predicta bona Johannis fabri supradicti tamquam bona [libera] vendita fuerunt palam p[ublice et] manifeste non credit. VIIItus Item ponit ut supra, quod predicto heinczmanno super predictis [duabus] sexagenis per judicem et juratos ibidem in Broda silencium fuit impositum, sententiatumque et diffinitum, quod non haberet censum aliquem in, de et super bonis supradictis, ipsorum 1) So daß Schluß des Artikels I bis Anfang des Artikels V auf der Seite steht, mit welcher das Blatt am Deckel angeklebt ist.
Strana 313
313 — sentencia mediante, que in rem iam dudum transiuit judicatam palam publice et manifeste. non credit. Von derselben Hand ist darunter, schwer leserlich, die Notiz: s. s. o X circa finem d. s. Johannis o VI. Ich deute dies: sentencias scripsi omnes(?) X circa finem diei santi Johannis anno VI. (1406). Dann folgt: IX.tus Item ponit ut supra, quod ipse henslinus predicta bona tamque bona libera Nicolao fratri suo supradicto pro certa pecuniarum summa vendidit, et iuxta consuetudinem ciuitatis seu opidi supra- dicti libera et sicut bona libera tradidit, et assignauit palam publice. Der Schluß des Processes ist auf der Seite, mit welcher das Blatt auf dem Deckel befestigt ist. Die Randbemerkungen auf dem oberen Rande sind nicht zu entziffern. Die Rückseiten der Pergamenturkunde, welche als ursprüngliche Schutzdecke der Handschrift diente, waren frei und wurden nach mittel- alterlichem Brauche von Mönchen und Lesern des Buches benützt, um Notizen einzutragen. So finden wir mehrere Eintragungen auf dem vorderen Pergamentblatte meist aus der ersten Hälfte des XV. Jahr- hundertes, aber nicht von der Hand des Schreibers: Ein Excerpt „de religioso absolvente sine licencia prelati sui“ aus einer Summa Hugonis (a S. Victore oder Argentinensis(?); von Gregor von Nazianz, ein Excerpt aus der 2. Rede gegen Julian Apostata, c. 23 u. 24; kurze Aufzeichnungen theologischen Inhaltes; die Note über die Bibliothek von Ostrow aus dem Jahre 1421 (Beilage III); von einer anderen Hand die czechischen Worte „pomny namye umedle przisko1) me se hyble“, die entschieden richtig gelesen sind, deren Sinn ich aber nicht zu deuten vermag; und am Rande von derselben Hand „natiuitas tua dei genitrix virgo gaudium“. Die Handschrift enthält außer diesen für uns weniger interessanten Eintragungen vier sehr werthvolle geschichtliche Aufzeichnungen, die im Folgenden mitgetheilt werden. I. Der Brand des Klosters Ostrow im Jahre 1403. Auf f. 145' am Schluß der Homilien Gregor I. in Ezechielem prophetam heißt es: Eodem anno fuit combustum monasterium Ostroviense (roth durchstrichen, dann mit rother Tinte) tempore domini Alberti abbatis ordinacionis sue anno tercio sub priore Jenicone, preposito 1) Dürfte bisher heißen: „Gedenke meiner recht bald!“
313 — sentencia mediante, que in rem iam dudum transiuit judicatam palam publice et manifeste. non credit. Von derselben Hand ist darunter, schwer leserlich, die Notiz: s. s. o X circa finem d. s. Johannis o VI. Ich deute dies: sentencias scripsi omnes(?) X circa finem diei santi Johannis anno VI. (1406). Dann folgt: IX.tus Item ponit ut supra, quod ipse henslinus predicta bona tamque bona libera Nicolao fratri suo supradicto pro certa pecuniarum summa vendidit, et iuxta consuetudinem ciuitatis seu opidi supra- dicti libera et sicut bona libera tradidit, et assignauit palam publice. Der Schluß des Processes ist auf der Seite, mit welcher das Blatt auf dem Deckel befestigt ist. Die Randbemerkungen auf dem oberen Rande sind nicht zu entziffern. Die Rückseiten der Pergamenturkunde, welche als ursprüngliche Schutzdecke der Handschrift diente, waren frei und wurden nach mittel- alterlichem Brauche von Mönchen und Lesern des Buches benützt, um Notizen einzutragen. So finden wir mehrere Eintragungen auf dem vorderen Pergamentblatte meist aus der ersten Hälfte des XV. Jahr- hundertes, aber nicht von der Hand des Schreibers: Ein Excerpt „de religioso absolvente sine licencia prelati sui“ aus einer Summa Hugonis (a S. Victore oder Argentinensis(?); von Gregor von Nazianz, ein Excerpt aus der 2. Rede gegen Julian Apostata, c. 23 u. 24; kurze Aufzeichnungen theologischen Inhaltes; die Note über die Bibliothek von Ostrow aus dem Jahre 1421 (Beilage III); von einer anderen Hand die czechischen Worte „pomny namye umedle przisko1) me se hyble“, die entschieden richtig gelesen sind, deren Sinn ich aber nicht zu deuten vermag; und am Rande von derselben Hand „natiuitas tua dei genitrix virgo gaudium“. Die Handschrift enthält außer diesen für uns weniger interessanten Eintragungen vier sehr werthvolle geschichtliche Aufzeichnungen, die im Folgenden mitgetheilt werden. I. Der Brand des Klosters Ostrow im Jahre 1403. Auf f. 145' am Schluß der Homilien Gregor I. in Ezechielem prophetam heißt es: Eodem anno fuit combustum monasterium Ostroviense (roth durchstrichen, dann mit rother Tinte) tempore domini Alberti abbatis ordinacionis sue anno tercio sub priore Jenicone, preposito 1) Dürfte bisher heißen: „Gedenke meiner recht bald!“
Strana 314
314 — Johanne dicto Skryeczka etc. feria VI infra octauas penthecostes hora prandii. qui Johannes prepositus disposuerat tres arulas cum prunis, mandans cuidam layco nomine Mauricio, quem ad hoc depu- tauerat, ut quam cito videret familiam regis Vngarie appropinquantem monasterio, statim incenderet domum fabri, quod et factum est. Die Notiz ist von Bruder Martin aus Wischehrad unter dem un- mittelbaren Eindruck des Brandes eingetragen, der Freitag, am 8. Juni 1403, ausgebrochen ist. Die Veranlassung gab das Freudenfeuer, das zur Be- grüßung der Familie König Siegmunds über Auftrag des Priors Jenik angezündet wurde. Daß im Hause des Schmiedes das Feuer gelegt werden sollte, läßt sich nur so erklären, daß wahrscheinlich dessen Be- hausung schon so baufällig war, daß man meinte, sie bei dieser Ge- legenheit auch nützlich zu verwerthen; von dort aus hat sich die Flamme wahrscheinlich durch ungünstigen Wind wider Erwarten gegen das Kloster gewendet, so daß dieses selbst ein Opfer des Brandes wurde (combustum fuit). Wie groß der Schaden selbst war, läßt sich nicht ermitteln, da das Kloster nach seinem Wiederaufbau 1421 durch die Husiten vollständig zerstört wurde. Im Schutte desselben fand man das jetzt im böhm. Museum aufbewahrte Bronzecrucifix mit Anklängen an die byzantinische Kunst, 1) das noch aus der älteren Zeit stammt; jedenfalls wurde damals auch die Bibliothek gerettet (Beilage III). Abt des Klosters ist bereits Albert Hilsank, den Frind nur für die Jahre 1406 bis 1408 nachweisen konnte,2) der in diesem Jahre Abt wurde. II. Zu den Borgängen an der Prager Aniversttät im Jahre 1409. Am unteren Rande auf dem Blatte, welches am rückwärtigen Buch¬ deckel befestigt ist, steht schlecht leserlich, vielfach beschädigt die Notiz: Anno domini M'CCCCIX theothonici de vniversitate [recesse- runt magistri de praga] nolentes obedire domino regi, qui legem fecerant (sub) pena prestiti iuramenti, sub priuacione beneficiorum, sub priua [cione honorum], sub pena [C(LX?)] mar(c)arum, quod nullus remaneret; sed populus Boemorum decepit eos. Die Eintragung erfolgte gleichzeitig mit dem Ereignisse selbst, von derselben Hand wie Beilage IV, deren Schreiber sich viel um die Univer- 1) Wocel, byzantinský crucifix nalezený v rumech kláštera Ostrovského. Památky arch. etc. I. S. 139 ffg. Taf. 9. Neuwirth, Geschichte der christ- lichen Kunst in Böhmen. Prag 1888. S. 196. 2) Frind, die Kirchengeschichte Böhmens III. S. 255.
314 — Johanne dicto Skryeczka etc. feria VI infra octauas penthecostes hora prandii. qui Johannes prepositus disposuerat tres arulas cum prunis, mandans cuidam layco nomine Mauricio, quem ad hoc depu- tauerat, ut quam cito videret familiam regis Vngarie appropinquantem monasterio, statim incenderet domum fabri, quod et factum est. Die Notiz ist von Bruder Martin aus Wischehrad unter dem un- mittelbaren Eindruck des Brandes eingetragen, der Freitag, am 8. Juni 1403, ausgebrochen ist. Die Veranlassung gab das Freudenfeuer, das zur Be- grüßung der Familie König Siegmunds über Auftrag des Priors Jenik angezündet wurde. Daß im Hause des Schmiedes das Feuer gelegt werden sollte, läßt sich nur so erklären, daß wahrscheinlich dessen Be- hausung schon so baufällig war, daß man meinte, sie bei dieser Ge- legenheit auch nützlich zu verwerthen; von dort aus hat sich die Flamme wahrscheinlich durch ungünstigen Wind wider Erwarten gegen das Kloster gewendet, so daß dieses selbst ein Opfer des Brandes wurde (combustum fuit). Wie groß der Schaden selbst war, läßt sich nicht ermitteln, da das Kloster nach seinem Wiederaufbau 1421 durch die Husiten vollständig zerstört wurde. Im Schutte desselben fand man das jetzt im böhm. Museum aufbewahrte Bronzecrucifix mit Anklängen an die byzantinische Kunst, 1) das noch aus der älteren Zeit stammt; jedenfalls wurde damals auch die Bibliothek gerettet (Beilage III). Abt des Klosters ist bereits Albert Hilsank, den Frind nur für die Jahre 1406 bis 1408 nachweisen konnte,2) der in diesem Jahre Abt wurde. II. Zu den Borgängen an der Prager Aniversttät im Jahre 1409. Am unteren Rande auf dem Blatte, welches am rückwärtigen Buch¬ deckel befestigt ist, steht schlecht leserlich, vielfach beschädigt die Notiz: Anno domini M'CCCCIX theothonici de vniversitate [recesse- runt magistri de praga] nolentes obedire domino regi, qui legem fecerant (sub) pena prestiti iuramenti, sub priuacione beneficiorum, sub priua [cione honorum], sub pena [C(LX?)] mar(c)arum, quod nullus remaneret; sed populus Boemorum decepit eos. Die Eintragung erfolgte gleichzeitig mit dem Ereignisse selbst, von derselben Hand wie Beilage IV, deren Schreiber sich viel um die Univer- 1) Wocel, byzantinský crucifix nalezený v rumech kláštera Ostrovského. Památky arch. etc. I. S. 139 ffg. Taf. 9. Neuwirth, Geschichte der christ- lichen Kunst in Böhmen. Prag 1888. S. 196. 2) Frind, die Kirchengeschichte Böhmens III. S. 255.
Strana 315
315 — sttätsangelegenheiten kümmerte. Das „Chronicon universitatis Pragensis“ (Höfler, script. rer. hus. I. 19) erwähnt nur allgemein „satisfacientes jura- mento suo de Praga pedibus equis et curribus recesserunt.“ In der Comp. chron. (daselbst Note 1) ift noch der Zusatz: sed in viis multi spoliati et percussi sunt. Tomek, Geschichte der Prager Universttät, Prag, 1849, be- richtet S. 67 nur ganz allgemein das, was das Chron. univ. Prag. über das juramentum weiß. Palacky, Geschichte von Böhmen, III. B., 1. Abth. (Prag, 1845) S. 233 gibt die vier Punkte des Eides: Eidbruch, Ex- communication, Ehrlosigkeit und Geldbuße von 100 Schock Prager Groschen an, die jeden Magister, Baccalaureus und Student treffen sollten, der sich nicht dem gemeinsam geleisteten Eide fügen würde. Er beruft sich hierbei in Note 307 auf die aus dem gleichzeitigen Codex der Leipziger Univer- sttätsbibliothek geschöpfte Formel, welche nebst anderen dazu gehörigen Acten bei J. Held, „Tentamen historicum illustrandis rebus anno MCCCCIX in universitate Pragena gestis, Pragae 1827“ gedruckt ift. Höfler, Magister Joh. Hus und der Abzug der deutschen Professoren und Studenten aus Prag 1409 (Prag 1864) S. 233, Note 229 druckt das „juramentum trium nationum“ ab, wodurch sich die deutschen Magister unter einander verpflichten, bei Strafe „perjurii excommunicationis privacionis honorum et centum sexaginta marcarum“ die kön. Entscheidung, daß die drei deutschen Stimmen an der Universität den Tschechen und die eine bisher tschechische den Deutschen übertragen werde (Decret König Wenzels IV., ddo. Kuttenberg, 18. Jänner 1409; siehe Tomek, 1. c. S. 64), nie anzuerkennen und gedenken, unter solchen Um- ständen Prag lieber zu verlassen. Die vorliegende Stelle, neben der Formel des juramentum die einzige gleichzeitige Eintragung, weicht von dem juramentum insoweit ab, als an Stelle der „excommunicatio“ die „privatio beneficiorum“ tritt. Die Geldstrafe von 160 Mark ist nach dem juramentum bei Höfler eingesetzt, während bei Palacky die Höhe des Betrages mit 100 Schock Groschen angegeben ist; sie könnte nach dem Umfange der beschädigten Stelle auch als C gelesen werden. III. Eine Notiz über die Vibliothek des Ksosters Ostrow ans den Jahre 1421. Auf der als Schutzdecke vor dem Fol. 1 beigebundenen Pergament- urkunde findet sich folgende Eintragung aus der Zeit vor der Mitte des XV. Jahrhundertes:
315 — sttätsangelegenheiten kümmerte. Das „Chronicon universitatis Pragensis“ (Höfler, script. rer. hus. I. 19) erwähnt nur allgemein „satisfacientes jura- mento suo de Praga pedibus equis et curribus recesserunt.“ In der Comp. chron. (daselbst Note 1) ift noch der Zusatz: sed in viis multi spoliati et percussi sunt. Tomek, Geschichte der Prager Universttät, Prag, 1849, be- richtet S. 67 nur ganz allgemein das, was das Chron. univ. Prag. über das juramentum weiß. Palacky, Geschichte von Böhmen, III. B., 1. Abth. (Prag, 1845) S. 233 gibt die vier Punkte des Eides: Eidbruch, Ex- communication, Ehrlosigkeit und Geldbuße von 100 Schock Prager Groschen an, die jeden Magister, Baccalaureus und Student treffen sollten, der sich nicht dem gemeinsam geleisteten Eide fügen würde. Er beruft sich hierbei in Note 307 auf die aus dem gleichzeitigen Codex der Leipziger Univer- sttätsbibliothek geschöpfte Formel, welche nebst anderen dazu gehörigen Acten bei J. Held, „Tentamen historicum illustrandis rebus anno MCCCCIX in universitate Pragena gestis, Pragae 1827“ gedruckt ift. Höfler, Magister Joh. Hus und der Abzug der deutschen Professoren und Studenten aus Prag 1409 (Prag 1864) S. 233, Note 229 druckt das „juramentum trium nationum“ ab, wodurch sich die deutschen Magister unter einander verpflichten, bei Strafe „perjurii excommunicationis privacionis honorum et centum sexaginta marcarum“ die kön. Entscheidung, daß die drei deutschen Stimmen an der Universität den Tschechen und die eine bisher tschechische den Deutschen übertragen werde (Decret König Wenzels IV., ddo. Kuttenberg, 18. Jänner 1409; siehe Tomek, 1. c. S. 64), nie anzuerkennen und gedenken, unter solchen Um- ständen Prag lieber zu verlassen. Die vorliegende Stelle, neben der Formel des juramentum die einzige gleichzeitige Eintragung, weicht von dem juramentum insoweit ab, als an Stelle der „excommunicatio“ die „privatio beneficiorum“ tritt. Die Geldstrafe von 160 Mark ist nach dem juramentum bei Höfler eingesetzt, während bei Palacky die Höhe des Betrages mit 100 Schock Groschen angegeben ist; sie könnte nach dem Umfange der beschädigten Stelle auch als C gelesen werden. III. Eine Notiz über die Vibliothek des Ksosters Ostrow ans den Jahre 1421. Auf der als Schutzdecke vor dem Fol. 1 beigebundenen Pergament- urkunde findet sich folgende Eintragung aus der Zeit vor der Mitte des XV. Jahrhundertes:
Strana 316
316 Anno domini millesimo CCCCXXI domino priori de insula facta sunt dampna non modica in libris, bene ualentibus in estima- cione fere centum satis, quia multi originales et autentici fuerunt. qui libri pro tesauro monasterio ostrowiensi comparati sunt precio magno et labore in aquisicione exemplarium non modico. qui prior tempore persecucionis crudelisque insanie secte wiclefie heresis, que vndique pullulabat per totam circoriam bohemie gentis lateque diffusa, circumseptus tribulacionibus gladiisque inimicorum, nes- ciens quo diuerti cum illis libris, cuidam piscatori prope opidum dictum Stiechowicz dedit seruare ad fideles manus, sperans fidelem et purum katolicum, sed effectiue in ultimis idem laicus repertus est nequam. aliquorum improborum hominum consilio vsus et fretus tradidit proditorie libros inimicis. qui libri distracti ad diuersas personas deuenerunt, quorum vnus liber, qui nominatur Gregorius super Ezechielem, et alius, qui uocatur contractus, habetur circa dominum Marquardum in obligacione medie sexagene gr. usque in hodiernum diem. Die Zahl der Handschriften, welche das Kloster Ostrow besaß, betrug. 1421 rund 100, darunter „multi originales et autentici“, was wohl so auf zufassen ist, daß es von den Autoren selbst geschriebene Codices waren, die, soweit sich vermuthen läßt, meist aus Böhmen selbst stammten. Das Kloster Ostrow, eine Stiftung Boleslaws II., das zweit älteste Kloster des Benedictiner-Ordens in Böhmen, das sich im 11. Jahrhundert großen Wohlwollens seitens der Herrscher erfreute, 1) besaß sicherlich auch eine Reihe kostbarer Handschriften aus älterer Zeit, die während eines mehr als 400jährigen Bestandes als Klosterschatz mit viel Geld und seltenem Eifer erworben worden sind. Nach dieser Notiz ist es sicherlich gelungen, die Bibliothek beim Brande von 1403 rechtzeitig zu bergen. Die Eintragung zeigt, wie die Mönche, welche gut unterrichtet waren, daß der Sturm der Hustten in erster Linie den Kirchen und Klöstern der katholischen Geistlichkeit bevorstehe, bemüht waren, den kostbaren Bücherschatz, den sie in den Klostermauern uicht mehr sicher hielten, zu bergen. Der Prior hielt es daher für angezeigt, ihn einem Unterthanen des Klosters, den man für einen guten Katholiken hielt, dem Fischer im Dorfe Stěchowitz, 1) das dem Kloster schon seit dem 14. Jahr-- hunderte gehörte, für die Zeit der Gefahr anzuvertrauen. Doch welch' 1) Neuwirth, 1. c. S. 23. 1) Ist identisch mit „Schechowice“ in der Urkunde Papst Clemens V. v. J. 1310. Emler, Regesta Boh. et Mor. dipl. Nr. 2243, S. 971.
316 Anno domini millesimo CCCCXXI domino priori de insula facta sunt dampna non modica in libris, bene ualentibus in estima- cione fere centum satis, quia multi originales et autentici fuerunt. qui libri pro tesauro monasterio ostrowiensi comparati sunt precio magno et labore in aquisicione exemplarium non modico. qui prior tempore persecucionis crudelisque insanie secte wiclefie heresis, que vndique pullulabat per totam circoriam bohemie gentis lateque diffusa, circumseptus tribulacionibus gladiisque inimicorum, nes- ciens quo diuerti cum illis libris, cuidam piscatori prope opidum dictum Stiechowicz dedit seruare ad fideles manus, sperans fidelem et purum katolicum, sed effectiue in ultimis idem laicus repertus est nequam. aliquorum improborum hominum consilio vsus et fretus tradidit proditorie libros inimicis. qui libri distracti ad diuersas personas deuenerunt, quorum vnus liber, qui nominatur Gregorius super Ezechielem, et alius, qui uocatur contractus, habetur circa dominum Marquardum in obligacione medie sexagene gr. usque in hodiernum diem. Die Zahl der Handschriften, welche das Kloster Ostrow besaß, betrug. 1421 rund 100, darunter „multi originales et autentici“, was wohl so auf zufassen ist, daß es von den Autoren selbst geschriebene Codices waren, die, soweit sich vermuthen läßt, meist aus Böhmen selbst stammten. Das Kloster Ostrow, eine Stiftung Boleslaws II., das zweit älteste Kloster des Benedictiner-Ordens in Böhmen, das sich im 11. Jahrhundert großen Wohlwollens seitens der Herrscher erfreute, 1) besaß sicherlich auch eine Reihe kostbarer Handschriften aus älterer Zeit, die während eines mehr als 400jährigen Bestandes als Klosterschatz mit viel Geld und seltenem Eifer erworben worden sind. Nach dieser Notiz ist es sicherlich gelungen, die Bibliothek beim Brande von 1403 rechtzeitig zu bergen. Die Eintragung zeigt, wie die Mönche, welche gut unterrichtet waren, daß der Sturm der Hustten in erster Linie den Kirchen und Klöstern der katholischen Geistlichkeit bevorstehe, bemüht waren, den kostbaren Bücherschatz, den sie in den Klostermauern uicht mehr sicher hielten, zu bergen. Der Prior hielt es daher für angezeigt, ihn einem Unterthanen des Klosters, den man für einen guten Katholiken hielt, dem Fischer im Dorfe Stěchowitz, 1) das dem Kloster schon seit dem 14. Jahr-- hunderte gehörte, für die Zeit der Gefahr anzuvertrauen. Doch welch' 1) Neuwirth, 1. c. S. 23. 1) Ist identisch mit „Schechowice“ in der Urkunde Papst Clemens V. v. J. 1310. Emler, Regesta Boh. et Mor. dipl. Nr. 2243, S. 971.
Strana 317
317 eine Enttäuschung! Dieser, insgeheim ein Anhänger der husitischen Haeresie, lieferte die Bücher aus, welche dann zerstreut in den Besitz verschiedener Leute kamen, von denen sich zwei Bücher, „Gregorius super Ezechielem“ und ein „contractus“, zur Zeit der Eintragung bei einem gewissen Marquardus als Pfand für ein halbes Schock Prager Groschen be- fanden. Der „Gregorius super Ezechielem“ ift nun der Codex 124 des Stiftes Schlägl. Dieser, von Bruder Martin aus Wischehrad geschrieben, kam in den Besitz des Klosters Ostrow, dann mit den anderen Hand schriften desselben zu dem Fischer in Verwahrung, von dort entwendet wurde er von irgend einem Husiten als Beutestück an Marquard ver- pfändet und nicht mehr ausgelöst. Bei diesem lernte die Handschrift der bekannte böhmische Humanist Johann von Rabenstein, Probst zu Wische- hrad, kennen, welcher sie 1469 um den Betrag von 46 Prager Groschen erwarb. Das ergibt sich aus folgenden Stellen der Handschrift. Auf der Außenseite des Deckels ist das Wappen des Johann von Rabenstein: ein dreigetheilter Schild, dessen oberes Drittel ungetheilt ist, während der uutere Theil durch eine Senkrechte in zwei Hälften zerfällt; im oberen Theil befinden sich zwei gekreuzte Schlüssel, gerade so in Anlage und Ausführung wie bei dem Regensburger Wappen. Dazu stimmt auch seine eigenhändige Notiz auf der Pergamenturkunde „Johannes de Raben- stein“, sein Wahlspruch „E celo cecidit. Tvo9i (sic!) oeavvov“ und die Preisangabe der Erwerbung mit dem Titel des Buches „Gregorius super Ezechielem et pastorale pro XLVI gr.“ Dieselben Angaben mit Ausnahme der letzteren finden sich ferner auf Fol. 1° und am Schlusse des Buches Fol. 205/ in großen Buchstaben, auf Fol. 205' ferner noch die Zahl 1469, gewiß das Jahr der Erwerbung. Ob durch Kauf oder Schenkung, das läßt sich heute nicht mehr feststellen, kamen die Codices, welche Johann von Rabenstein besaß, in den Besitz des Klosters Schlägl, wo die vorliegende Handschrift sich heute noch befindet. Schwierig ist die Untersuchung der Frage, wer die vorliegende Eintragung gemacht hat. Von Johann von Rabenstein ist sie entschieden nicht, da sie die Schrift züge seiner Hand nicht aufweist; sie konnte andererseits erst nach Zer- störung des Klosters eingetragen worden sein. Da sie solche Einzelheiten ülber die Bibliothek im Kloster Ostrow enthält, welche im Allgemeinen einem weiteren Kreise nicht bekannt waren, so dürfte sie viesleicht von einem vertriebenen Mönche herstammen, der durch Zufall die Handschrift bei Marquard sah oder, was wahrscheinlicher ist, von Marquard selbst, der möglicherweise die Verhältnisse im Kloster Ostrow kannte, und über Mitthellungen. 37. Jahrgang. 8. Heft. 22
317 eine Enttäuschung! Dieser, insgeheim ein Anhänger der husitischen Haeresie, lieferte die Bücher aus, welche dann zerstreut in den Besitz verschiedener Leute kamen, von denen sich zwei Bücher, „Gregorius super Ezechielem“ und ein „contractus“, zur Zeit der Eintragung bei einem gewissen Marquardus als Pfand für ein halbes Schock Prager Groschen be- fanden. Der „Gregorius super Ezechielem“ ift nun der Codex 124 des Stiftes Schlägl. Dieser, von Bruder Martin aus Wischehrad geschrieben, kam in den Besitz des Klosters Ostrow, dann mit den anderen Hand schriften desselben zu dem Fischer in Verwahrung, von dort entwendet wurde er von irgend einem Husiten als Beutestück an Marquard ver- pfändet und nicht mehr ausgelöst. Bei diesem lernte die Handschrift der bekannte böhmische Humanist Johann von Rabenstein, Probst zu Wische- hrad, kennen, welcher sie 1469 um den Betrag von 46 Prager Groschen erwarb. Das ergibt sich aus folgenden Stellen der Handschrift. Auf der Außenseite des Deckels ist das Wappen des Johann von Rabenstein: ein dreigetheilter Schild, dessen oberes Drittel ungetheilt ist, während der uutere Theil durch eine Senkrechte in zwei Hälften zerfällt; im oberen Theil befinden sich zwei gekreuzte Schlüssel, gerade so in Anlage und Ausführung wie bei dem Regensburger Wappen. Dazu stimmt auch seine eigenhändige Notiz auf der Pergamenturkunde „Johannes de Raben- stein“, sein Wahlspruch „E celo cecidit. Tvo9i (sic!) oeavvov“ und die Preisangabe der Erwerbung mit dem Titel des Buches „Gregorius super Ezechielem et pastorale pro XLVI gr.“ Dieselben Angaben mit Ausnahme der letzteren finden sich ferner auf Fol. 1° und am Schlusse des Buches Fol. 205/ in großen Buchstaben, auf Fol. 205' ferner noch die Zahl 1469, gewiß das Jahr der Erwerbung. Ob durch Kauf oder Schenkung, das läßt sich heute nicht mehr feststellen, kamen die Codices, welche Johann von Rabenstein besaß, in den Besitz des Klosters Schlägl, wo die vorliegende Handschrift sich heute noch befindet. Schwierig ist die Untersuchung der Frage, wer die vorliegende Eintragung gemacht hat. Von Johann von Rabenstein ist sie entschieden nicht, da sie die Schrift züge seiner Hand nicht aufweist; sie konnte andererseits erst nach Zer- störung des Klosters eingetragen worden sein. Da sie solche Einzelheiten ülber die Bibliothek im Kloster Ostrow enthält, welche im Allgemeinen einem weiteren Kreise nicht bekannt waren, so dürfte sie viesleicht von einem vertriebenen Mönche herstammen, der durch Zufall die Handschrift bei Marquard sah oder, was wahrscheinlicher ist, von Marquard selbst, der möglicherweise die Verhältnisse im Kloster Ostrow kannte, und über Mitthellungen. 37. Jahrgang. 8. Heft. 22
Strana 318
318 — das letzte Schicksal der Bibliothek durch die husitischen Plünderer selbst, welche sie bei ihm versetzten, näher unterrichtet wurde. Wer Marquard war, läßt sich selbst mit Zuhilfenahme von Tomek, „Základy st. mist. Pražského“ nicht näher festsetzen. Es ist schließlich nicht ohne Interesse aus dieser Notiz zu ersehen, daß die Biicher bereits 1421 in die Hände der Husiten geriethen, wogegen das Kloster selbst erst 1422 von den Husiten zerstört wurde. 1) Die vorliegende Notiz ist aber eine jener wenigen Eintragungen aus der Zeit des Husitenkrieges, welche in cultureller Hinsicht von großer Bedeutung insoferne ist, da sich aus ihr ergibt, daß manches den Hustten zu Last gegebene schwere Verbrechen, das sie an Schätzen der Kunst und Wisfenschaft nach der landläuftgen Ansicht begangen haben, that- sächlich von ihnen nicht begangen wurde, allerdings nicht durch ihr Verschulden, sondern durch die Vorsicht der Mönche selbst, die rechtzeitig ihre werthvolle, bewegliche Habe wenigstens zum Theile in Sicherheit gebracht haben. Ist man bisher der Ansicht gewesen, daß das Kloster Ostrow mit all seinen Schätzen und Habseligkeiten ein Opfer der Plünderungswuth der Husiten wurde, wobei der absichtlich gelegte Brand den Rest der Klosterräumlichkeiten vernichtete, so ist dem thatsächlich nicht so. Die Handschriften, ein werthvoller Schatz des Klosters, wurden bei Zeiten weggeschafft, vielleicht hat man dies auch mit den allerkostbarsten Kleino- dien und Kirchengefäßen gethan, worüber uns allerdings der Bericht fehlt. In diesem Falle ist es wohl für das Kloster einerlei gewesen, da die Vorsicht der Mönche, welche glaubten, daß man bei einem armen Fischer nicht nach Schätzen suchen werde, durch die Treulosigkeit des Unterthanen überboten wurde, aber doch nicht so ganz einerlei, denn während sonst bei der Zerstörung und dem Brande des Klosters die Bücher ein Raub der Flammen geworden wären, so blieben doch die Bücher des Klosters Ostrow, welche später zwar an verschiedene Leute ausgeliefert wurden, wenigstens der Nachwelt erhalten. Daß die Ostrower Mönche mit ihrer Vorsicht nicht die einzigen waren, sondern nur dem Beispiele anderer Klöster folgten, welche die Bergung ihrer Handschriften und Schätze mit besserem Geschick und auf befsere Weise ausführten, wifsen wir aus Nachrichten über das Cistercienserkloster Sedletz, das selbst ein Opfer husitischer Zerstörungswuth wurde, aber seine Bibliothek rettete. Kapihorsky, dessen Geschichtsschreiber, der in mehr als anschaulicher Weise das Wüthen und die Greuelthaten der Husiten 1) Frind, 1. c. III. S. 255.
318 — das letzte Schicksal der Bibliothek durch die husitischen Plünderer selbst, welche sie bei ihm versetzten, näher unterrichtet wurde. Wer Marquard war, läßt sich selbst mit Zuhilfenahme von Tomek, „Základy st. mist. Pražského“ nicht näher festsetzen. Es ist schließlich nicht ohne Interesse aus dieser Notiz zu ersehen, daß die Biicher bereits 1421 in die Hände der Husiten geriethen, wogegen das Kloster selbst erst 1422 von den Husiten zerstört wurde. 1) Die vorliegende Notiz ist aber eine jener wenigen Eintragungen aus der Zeit des Husitenkrieges, welche in cultureller Hinsicht von großer Bedeutung insoferne ist, da sich aus ihr ergibt, daß manches den Hustten zu Last gegebene schwere Verbrechen, das sie an Schätzen der Kunst und Wisfenschaft nach der landläuftgen Ansicht begangen haben, that- sächlich von ihnen nicht begangen wurde, allerdings nicht durch ihr Verschulden, sondern durch die Vorsicht der Mönche selbst, die rechtzeitig ihre werthvolle, bewegliche Habe wenigstens zum Theile in Sicherheit gebracht haben. Ist man bisher der Ansicht gewesen, daß das Kloster Ostrow mit all seinen Schätzen und Habseligkeiten ein Opfer der Plünderungswuth der Husiten wurde, wobei der absichtlich gelegte Brand den Rest der Klosterräumlichkeiten vernichtete, so ist dem thatsächlich nicht so. Die Handschriften, ein werthvoller Schatz des Klosters, wurden bei Zeiten weggeschafft, vielleicht hat man dies auch mit den allerkostbarsten Kleino- dien und Kirchengefäßen gethan, worüber uns allerdings der Bericht fehlt. In diesem Falle ist es wohl für das Kloster einerlei gewesen, da die Vorsicht der Mönche, welche glaubten, daß man bei einem armen Fischer nicht nach Schätzen suchen werde, durch die Treulosigkeit des Unterthanen überboten wurde, aber doch nicht so ganz einerlei, denn während sonst bei der Zerstörung und dem Brande des Klosters die Bücher ein Raub der Flammen geworden wären, so blieben doch die Bücher des Klosters Ostrow, welche später zwar an verschiedene Leute ausgeliefert wurden, wenigstens der Nachwelt erhalten. Daß die Ostrower Mönche mit ihrer Vorsicht nicht die einzigen waren, sondern nur dem Beispiele anderer Klöster folgten, welche die Bergung ihrer Handschriften und Schätze mit besserem Geschick und auf befsere Weise ausführten, wifsen wir aus Nachrichten über das Cistercienserkloster Sedletz, das selbst ein Opfer husitischer Zerstörungswuth wurde, aber seine Bibliothek rettete. Kapihorsky, dessen Geschichtsschreiber, der in mehr als anschaulicher Weise das Wüthen und die Greuelthaten der Husiten 1) Frind, 1. c. III. S. 255.
Strana 319
319 — nach der Einnahme des Klosters im Jahre 14211) schildert, macht zum Schlusse die Bemerkung: „Von den Gefäßen für Festtage, von den Priester gewändern, Meß- und Kirchengeräthen wurde einiges vorher nach Iglau, einiges nach Klosterneuburg gebracht und dort aufbewahrt. Der Rest wurde eingegraben und von Räubern entwendet.“2) Dieser Bericht ist aber nicht vollständig, da er über die Bibliothek nichts erwähnt. Folgende darüber erhaltene Notiz ist, so viel ich weiß, noch nicht gedruckt.3) Das böhmische Museum in Prag hat eine Historia monasterii Sedletz. (Alte Signatur III. H. 39.) S. 31 u. ffg. enthält eine Abschrift der Urkunde von 1530 über die von Klosterneuburg zurückgestellten Sachen, die in den Husiten- kriegen dorthin geschafft worden waren, darunter: „Item in predicto monasterio in una cella fuerunt 89 libri parvi et magni." S. 33 und 34 gibt die Urkunde von 1530 die von der Stadt Iglau zurückgestellten Sachen an, darunter „liber Apokalypsis cum duabus imaginibus argenteis" und „duo libri magni videlicet Graduale et Antiphonale in pergameno“. So kam die Sedletzer Bibliothek mit anderen Kostbar- keiten theils nach Iglau, theils nach Klosterneuburg, also außer Landes, wo man doch eine befsere Gewähr dafür hatte, daß die Sachen nicht verloren gehen. Und trotzdem kamen einzelne Bücher nicht mehr zurück, so z. B. ist ein Sedletzer Antiphonar von 1414 heute noch in der Bibliothek von Neureisch in Mähxen. Ob nicht vielleicht aus dem Bestande der Sedletzer Bibliothek die Iglauer Handschrift des Chronicon Aulae regiae stammt? Möglich wäre es ja immerhin. Wir haben hier ein zweites Beispiel der Rettung einer Kloster bibliothek vor den Husiten. Auch das allezeit getreue Metropolitancapitel in Prag hat seine Handschriften und Schätze in der Zeit großer Gefahr mit gutem Erfolge geborgen. Und so werden es auch andere Klöster ge than haben, ohne daß wir darüber unterrichtet sind. Weit entfernt, den Husiten von ihren großen und gründlichen Vernichtungsarbeiten auch nur das Geringste absprechen zu wollen, muß man doch die Thatsache verzeichnen, daß der von ihnen den Bibliotheken zugefügte Schaden weit geringer ist, 1) Kapihorsky K. Simon Eustach: Hystoria klásstera Sedleckého, ržádu swatého Cystercyenského. Prag 1630. Cap. III.: O skáze, wyplundrowánj a wypálenj klásstera Sedleckého. S. 40—42. 2) Ebenda S. 42.: Z nádobj poswátného, ssatstwa kněžského, messnýho a ozdob kostelnjch nětco do Gihlawy a nětco do Klostrneyburku, prěd tim wywezeno, a tam zachowáno bylo. Ostatek zakopáno a od laupežnjkůw rozebráno. 3) Ich verdanke dieselbe der freundlichen Mittheilung meines Freundes, des Hrn. Univ.-Prof. Dr. Josef Nenwirth, dem ich hiefür den verbindlichsten Dank sage. 22*
319 — nach der Einnahme des Klosters im Jahre 14211) schildert, macht zum Schlusse die Bemerkung: „Von den Gefäßen für Festtage, von den Priester gewändern, Meß- und Kirchengeräthen wurde einiges vorher nach Iglau, einiges nach Klosterneuburg gebracht und dort aufbewahrt. Der Rest wurde eingegraben und von Räubern entwendet.“2) Dieser Bericht ist aber nicht vollständig, da er über die Bibliothek nichts erwähnt. Folgende darüber erhaltene Notiz ist, so viel ich weiß, noch nicht gedruckt.3) Das böhmische Museum in Prag hat eine Historia monasterii Sedletz. (Alte Signatur III. H. 39.) S. 31 u. ffg. enthält eine Abschrift der Urkunde von 1530 über die von Klosterneuburg zurückgestellten Sachen, die in den Husiten- kriegen dorthin geschafft worden waren, darunter: „Item in predicto monasterio in una cella fuerunt 89 libri parvi et magni." S. 33 und 34 gibt die Urkunde von 1530 die von der Stadt Iglau zurückgestellten Sachen an, darunter „liber Apokalypsis cum duabus imaginibus argenteis" und „duo libri magni videlicet Graduale et Antiphonale in pergameno“. So kam die Sedletzer Bibliothek mit anderen Kostbar- keiten theils nach Iglau, theils nach Klosterneuburg, also außer Landes, wo man doch eine befsere Gewähr dafür hatte, daß die Sachen nicht verloren gehen. Und trotzdem kamen einzelne Bücher nicht mehr zurück, so z. B. ist ein Sedletzer Antiphonar von 1414 heute noch in der Bibliothek von Neureisch in Mähxen. Ob nicht vielleicht aus dem Bestande der Sedletzer Bibliothek die Iglauer Handschrift des Chronicon Aulae regiae stammt? Möglich wäre es ja immerhin. Wir haben hier ein zweites Beispiel der Rettung einer Kloster bibliothek vor den Husiten. Auch das allezeit getreue Metropolitancapitel in Prag hat seine Handschriften und Schätze in der Zeit großer Gefahr mit gutem Erfolge geborgen. Und so werden es auch andere Klöster ge than haben, ohne daß wir darüber unterrichtet sind. Weit entfernt, den Husiten von ihren großen und gründlichen Vernichtungsarbeiten auch nur das Geringste absprechen zu wollen, muß man doch die Thatsache verzeichnen, daß der von ihnen den Bibliotheken zugefügte Schaden weit geringer ist, 1) Kapihorsky K. Simon Eustach: Hystoria klásstera Sedleckého, ržádu swatého Cystercyenského. Prag 1630. Cap. III.: O skáze, wyplundrowánj a wypálenj klásstera Sedleckého. S. 40—42. 2) Ebenda S. 42.: Z nádobj poswátného, ssatstwa kněžského, messnýho a ozdob kostelnjch nětco do Gihlawy a nětco do Klostrneyburku, prěd tim wywezeno, a tam zachowáno bylo. Ostatek zakopáno a od laupežnjkůw rozebráno. 3) Ich verdanke dieselbe der freundlichen Mittheilung meines Freundes, des Hrn. Univ.-Prof. Dr. Josef Nenwirth, dem ich hiefür den verbindlichsten Dank sage. 22*
Strana 320
320 — als man gewöhnlich annimmt, da die Bibliotheken bei Zeiten leicht ge- borgen werden konnten, wogegen die Werke der bildenden Kunst meist ein Opfer der rohen Kriegsführung jener fanatischen Krieger wurden. Nur so läßt sich auch die Thatsache erklären, daß eine Reihe von Handschriften der vorhusitischen Zeit, welche wie die vorliegende aus solchen Klöstern stammen, die durch die Husiten gänzlich zerstört worden sind, sich bis auf den heutigen Tag erhalten haben. IV. Chronicon breve Bohemiae ab anno 1402 usque ad annum 1411. Ich behalte für diese Aufzeichnungen, welche auf der freien Rückseite der als Schutzdecke befindlichen Pergamenturkunde eingetragen sind, den Titel, welchen ihnen der Bibliothekar des Stiftes Schlägl, P. Gottfried Vielhaber, in seinem Verzeichnisse gegeben hat. Die Aufzeichnungen sind gleichzeitig, von derselben Hand, welche die Notiz über die Vorgänge an der Prager Universität im Jahre 1409 eingetragen hat, worauf schon der Umstand hindeutet, daß der Verfasser dieses Chronicons ebenfalls mit Vorliebe über den Zwist an. der Universität berichtet. Die Schriftzüge zeigen gar keine Aehnlichkeit mit denen der Handschrift, so daß an Bruder Martin als den Verfasser derselben nicht gedacht werden kann. Die Ein- tragungen selbst beziehen sich nahezu ausschließlich auf Vorgänge an der Universität und Streitigkeiten in der Prager Domkirche, welche durch die hufitische Lehre veranlaßt wurden. Der Verfasser zeigt sich bei der Schilderung mit den Verhältnissen sehr vertraut. Den Streit der Magister an der Universität schildert er im Ganzen übereinstimmend mit dem Chronicon universitatis bei Höfler, script. rer. hust., I. S. 13—47. Dagegen schildert er Episoden aus dem Streit in der Domkirche mit den Sängern und dem Könige (1409—1411) so ausführlich und eingehend, wie dies in keiner gleichzeitigen Quelle der Fall ist. Es liegt uns hierin demnach kein Excerpt und keine Compilation, sondern eine ganz selbst- ständige Aufzeichnung vor, die besonders für die Jahre 1409 und 1411 dankenswerthe und viele neue Angaben bietet. Es ist der Verfasser, so- weit man aus dem Inhalt auf die Person schließen kann, ein den Uni- versitätskreisen nahestehender Priester von katholischer (?) 1) Ueberzeugung, 1) Er bemerkt zu dem Gesuch des Erzbischofs um Vernichtung der Bücher Wiclefs: „ad suggestionem subdolam et informacionem vippeream quorundam lega- torum archiepiscopi etc.“, doch kann man dies auch uur auf eine persöu liche Feindschaft zurückführen, da schließlich der Erzbischof auf Seite Alexanders V. übertrat, doch der größte Theil des Clerus in Böhmen noch bei Gregor XII. ausharrte.
320 — als man gewöhnlich annimmt, da die Bibliotheken bei Zeiten leicht ge- borgen werden konnten, wogegen die Werke der bildenden Kunst meist ein Opfer der rohen Kriegsführung jener fanatischen Krieger wurden. Nur so läßt sich auch die Thatsache erklären, daß eine Reihe von Handschriften der vorhusitischen Zeit, welche wie die vorliegende aus solchen Klöstern stammen, die durch die Husiten gänzlich zerstört worden sind, sich bis auf den heutigen Tag erhalten haben. IV. Chronicon breve Bohemiae ab anno 1402 usque ad annum 1411. Ich behalte für diese Aufzeichnungen, welche auf der freien Rückseite der als Schutzdecke befindlichen Pergamenturkunde eingetragen sind, den Titel, welchen ihnen der Bibliothekar des Stiftes Schlägl, P. Gottfried Vielhaber, in seinem Verzeichnisse gegeben hat. Die Aufzeichnungen sind gleichzeitig, von derselben Hand, welche die Notiz über die Vorgänge an der Prager Universität im Jahre 1409 eingetragen hat, worauf schon der Umstand hindeutet, daß der Verfasser dieses Chronicons ebenfalls mit Vorliebe über den Zwist an. der Universität berichtet. Die Schriftzüge zeigen gar keine Aehnlichkeit mit denen der Handschrift, so daß an Bruder Martin als den Verfasser derselben nicht gedacht werden kann. Die Ein- tragungen selbst beziehen sich nahezu ausschließlich auf Vorgänge an der Universität und Streitigkeiten in der Prager Domkirche, welche durch die hufitische Lehre veranlaßt wurden. Der Verfasser zeigt sich bei der Schilderung mit den Verhältnissen sehr vertraut. Den Streit der Magister an der Universität schildert er im Ganzen übereinstimmend mit dem Chronicon universitatis bei Höfler, script. rer. hust., I. S. 13—47. Dagegen schildert er Episoden aus dem Streit in der Domkirche mit den Sängern und dem Könige (1409—1411) so ausführlich und eingehend, wie dies in keiner gleichzeitigen Quelle der Fall ist. Es liegt uns hierin demnach kein Excerpt und keine Compilation, sondern eine ganz selbst- ständige Aufzeichnung vor, die besonders für die Jahre 1409 und 1411 dankenswerthe und viele neue Angaben bietet. Es ist der Verfasser, so- weit man aus dem Inhalt auf die Person schließen kann, ein den Uni- versitätskreisen nahestehender Priester von katholischer (?) 1) Ueberzeugung, 1) Er bemerkt zu dem Gesuch des Erzbischofs um Vernichtung der Bücher Wiclefs: „ad suggestionem subdolam et informacionem vippeream quorundam lega- torum archiepiscopi etc.“, doch kann man dies auch uur auf eine persöu liche Feindschaft zurückführen, da schließlich der Erzbischof auf Seite Alexanders V. übertrat, doch der größte Theil des Clerus in Böhmen noch bei Gregor XII. ausharrte.
Strana 321
321 — vielleicht ein Mönch von Ostrow, der mit den turbulenten Vorgängen in Prag nicht einverstanden ist. Die Latinität ist minder. Der Text lautet: Anno domini M'CCCCII rex Venceslaus Romanorum et Boemie feria II post dominicam Judica (14. März) a Sigismundo rege Vngarie fratre suo captus fuit et in die sanctorum apostolorum Petri et Pauli (29. Juni) 1) eodem anno contra voluntatem suam ductus fuit Vyenniam ad duces Austrie, vbi fuit eis ad custodiam datus. sed euoluto vno anno2) in die sancti Martini (11. November) miraculose ex vinculis conuinctus (?) aufugit ad dominos ministeriales de Lychtensteyn, deinde Brunam et post Boemiam venit. Anno d. M'CCCCIIII Bonifacius [papa mortuus est] in die sancti Remigii (1. October), qui eodem anno priuauerat regem Wenceslaum regno Romanorum. postquam fuit electus Innocencius IX, qui obiit anno domini M'CCCCVII.3) post quem fuit electus Gregorius IX,4) qui prius fuit dictus Angelus Corarius, sed anno domini M'CCCCIX depositus fuit a generali sinodo et clemens antiimperator et fuit electus Alexander IIIIus 5) de ordine minorum, prius archiepiscopus Mediolanensis, et fuit coronatus in octaua apostolorum Pisis (6. Juli), 6) ubi fuit sinodus celebrata vniuersalis. et similiter ab eadem sinodo rex Venceslaus fuit acclamatus in regem Romanorum ut prius. qui Alexander anno domini M (CCCC)X in Bononia tunc curia existente ad suggestionem subdolam et informacionem vippeream quorumdam legatorum archiepiscopi et capituli Pragensis volens supplicacioni eorum satisfacere, dedit eis bullam, ut magistri Johannis Vikleph libri theologicales, philosophicales, morales, loycales") ab oculis Christi fidelium semouerentur. quod et factum est.s) nam anno eodem XVII die Augusti in curia archiepiscopali fuerunt combusti clausis hostiis contra voluntatem domini regis.9) ex qua combustione multa mala 1) Das Chron. univ. Prag gibt die dominica post Viti (18. Juni) an. Höfler, I. c. I. S. 16. 2) Die Angabe ist uur ungefähr, da die Gefangenschaft 9 Monate dauerte. 3) Die Daten sind falsch: Innocenz VII., 17. October 1404 bis 6. Nov. 1406. 4) Soll heißen Gregorius XII. 5) Alexander V. 6) Die Weihe war am 7. Juli. 7) Das ist logicales. 8) Die Bulle ist datirt vom 20. December 1409, durch den Erzbischof von Prag am 9. März 1410 bekannt gegeben; der Erbischof und der Clerus. von Böhmen hielten bis 2. September 1409 zu Benedict XII. 9) Dies geschah am 16. Juli. Palacky, 1. c. III. 1. S. 251. Höfler, 1. c. I. S. 21.
321 — vielleicht ein Mönch von Ostrow, der mit den turbulenten Vorgängen in Prag nicht einverstanden ist. Die Latinität ist minder. Der Text lautet: Anno domini M'CCCCII rex Venceslaus Romanorum et Boemie feria II post dominicam Judica (14. März) a Sigismundo rege Vngarie fratre suo captus fuit et in die sanctorum apostolorum Petri et Pauli (29. Juni) 1) eodem anno contra voluntatem suam ductus fuit Vyenniam ad duces Austrie, vbi fuit eis ad custodiam datus. sed euoluto vno anno2) in die sancti Martini (11. November) miraculose ex vinculis conuinctus (?) aufugit ad dominos ministeriales de Lychtensteyn, deinde Brunam et post Boemiam venit. Anno d. M'CCCCIIII Bonifacius [papa mortuus est] in die sancti Remigii (1. October), qui eodem anno priuauerat regem Wenceslaum regno Romanorum. postquam fuit electus Innocencius IX, qui obiit anno domini M'CCCCVII.3) post quem fuit electus Gregorius IX,4) qui prius fuit dictus Angelus Corarius, sed anno domini M'CCCCIX depositus fuit a generali sinodo et clemens antiimperator et fuit electus Alexander IIIIus 5) de ordine minorum, prius archiepiscopus Mediolanensis, et fuit coronatus in octaua apostolorum Pisis (6. Juli), 6) ubi fuit sinodus celebrata vniuersalis. et similiter ab eadem sinodo rex Venceslaus fuit acclamatus in regem Romanorum ut prius. qui Alexander anno domini M (CCCC)X in Bononia tunc curia existente ad suggestionem subdolam et informacionem vippeream quorumdam legatorum archiepiscopi et capituli Pragensis volens supplicacioni eorum satisfacere, dedit eis bullam, ut magistri Johannis Vikleph libri theologicales, philosophicales, morales, loycales") ab oculis Christi fidelium semouerentur. quod et factum est.s) nam anno eodem XVII die Augusti in curia archiepiscopali fuerunt combusti clausis hostiis contra voluntatem domini regis.9) ex qua combustione multa mala 1) Das Chron. univ. Prag gibt die dominica post Viti (18. Juni) an. Höfler, I. c. I. S. 16. 2) Die Angabe ist uur ungefähr, da die Gefangenschaft 9 Monate dauerte. 3) Die Daten sind falsch: Innocenz VII., 17. October 1404 bis 6. Nov. 1406. 4) Soll heißen Gregorius XII. 5) Alexander V. 6) Die Weihe war am 7. Juli. 7) Das ist logicales. 8) Die Bulle ist datirt vom 20. December 1409, durch den Erzbischof von Prag am 9. März 1410 bekannt gegeben; der Erbischof und der Clerus. von Böhmen hielten bis 2. September 1409 zu Benedict XII. 9) Dies geschah am 16. Juli. Palacky, 1. c. III. 1. S. 251. Höfler, 1. c. I. S. 21.
Strana 322
322 — exorta sunt, et specialiter dissensiones et lites in ecclesia Pragensi. nam die Marie Magdalene (22. Juli) missa solumodo usque ad prosam 1) fuit cantata, similiter et dominica sequenti non fuit inchoata (27. Juli) et in die sancti Jacobi (25. Juli) simili modo maxime rixe facte fuerunt inter seculares et presbyteros. quos quidem libros magistri de vniuersitate parati erant defendere, quod nulla heresis in eis posset inveniri, volentes disputare cum aduersa parte, videlicet magistro Johanne Helie, magistro Andrea Broda, Johanne Enklsalk et Hermanno heremita. sed isti nullas comparuerunt, vbi anexe fuerunt, intimaciones a magistris videlicet Johanne Hus, qui defendebat librum de trini- tate,2) Jacobus de Miza decalogum, nobilis vero et dominus magister Sdislaus vniuersalia realia,3) Procopius de Plzna de ydeis4) et Johannes de Giczyn librum de yppoteticis.5) quorum intimaciones fuerunt anexe foribus ecclesie Pragensis per multas vices contra dominum archie- piscopum et quemlibet disputare volentem, sed nullus comparuit publice ex eisdem magistris, qui oculte dampnauerant predictos libros. qui Alexander in die sancti Gothehardi6) Bononie obiit hora IV noctis (4. Mai). post quem fuit electus Balthasar cardinalis, homo nimis secularis, et fuit vocatus Johannes XXI.7) Anno domini MCCCCXI ante festum Fabiani (20. Januar) obiit8) marchio Jodocus Morauie. eodem anno circa festum Pasche (12. April) rex Venceslaus comotus propter combustionem librorum et infama- cionem regni Boemie marchionatus Morauie, quia publice appella- bantur Boemi heretici et per diuersas prouincias litteris variis fuerunt 1) Die andere Bezeichnung für senquentia. 2) „Liber magistri Johannis Wicleff de increata, benedicta et venerabili trinitate.“ Höfler, 1. c. I. 22; II, 206. 3) „Sdislaus de Wartenberg alias de Zwiertic, magister arcium liberalium" vertheidigt Wiclefs Buch „de universalibus realibus“. Höfler, 1. c. I. 22. 4) Tractatus de ideis M. Joh. Wiclef. 5) Den Magister Johannes de Giczyn nennt das Chron. un. Prag nicht (Höfler, 1. c. I. 22), dafür aber den M. Simon de Tissnow, der hier fehlt. Vergl. Palacky, 1. c. S. 255, der sich bei der Aufzählung auf die Angaben der Hand- schrift 4002 der k. k. Hofbibliothek in Wien beruft. 6) Der Tag des hl. Godehardus fällt auf den 5. Mai, in der Prager Diöcese dessen Translatio am 4. Mai, so stimmt auch die Angabe mit dem wirklichen Todestage des Papstes. 7) Soll heißen Johannes XXIII. 8) Markgraf Jodok starb am 18. Jänner.
322 — exorta sunt, et specialiter dissensiones et lites in ecclesia Pragensi. nam die Marie Magdalene (22. Juli) missa solumodo usque ad prosam 1) fuit cantata, similiter et dominica sequenti non fuit inchoata (27. Juli) et in die sancti Jacobi (25. Juli) simili modo maxime rixe facte fuerunt inter seculares et presbyteros. quos quidem libros magistri de vniuersitate parati erant defendere, quod nulla heresis in eis posset inveniri, volentes disputare cum aduersa parte, videlicet magistro Johanne Helie, magistro Andrea Broda, Johanne Enklsalk et Hermanno heremita. sed isti nullas comparuerunt, vbi anexe fuerunt, intimaciones a magistris videlicet Johanne Hus, qui defendebat librum de trini- tate,2) Jacobus de Miza decalogum, nobilis vero et dominus magister Sdislaus vniuersalia realia,3) Procopius de Plzna de ydeis4) et Johannes de Giczyn librum de yppoteticis.5) quorum intimaciones fuerunt anexe foribus ecclesie Pragensis per multas vices contra dominum archie- piscopum et quemlibet disputare volentem, sed nullus comparuit publice ex eisdem magistris, qui oculte dampnauerant predictos libros. qui Alexander in die sancti Gothehardi6) Bononie obiit hora IV noctis (4. Mai). post quem fuit electus Balthasar cardinalis, homo nimis secularis, et fuit vocatus Johannes XXI.7) Anno domini MCCCCXI ante festum Fabiani (20. Januar) obiit8) marchio Jodocus Morauie. eodem anno circa festum Pasche (12. April) rex Venceslaus comotus propter combustionem librorum et infama- cionem regni Boemie marchionatus Morauie, quia publice appella- bantur Boemi heretici et per diuersas prouincias litteris variis fuerunt 1) Die andere Bezeichnung für senquentia. 2) „Liber magistri Johannis Wicleff de increata, benedicta et venerabili trinitate.“ Höfler, 1. c. I. 22; II, 206. 3) „Sdislaus de Wartenberg alias de Zwiertic, magister arcium liberalium" vertheidigt Wiclefs Buch „de universalibus realibus“. Höfler, 1. c. I. 22. 4) Tractatus de ideis M. Joh. Wiclef. 5) Den Magister Johannes de Giczyn nennt das Chron. un. Prag nicht (Höfler, 1. c. I. 22), dafür aber den M. Simon de Tissnow, der hier fehlt. Vergl. Palacky, 1. c. S. 255, der sich bei der Aufzählung auf die Angaben der Hand- schrift 4002 der k. k. Hofbibliothek in Wien beruft. 6) Der Tag des hl. Godehardus fällt auf den 5. Mai, in der Prager Diöcese dessen Translatio am 4. Mai, so stimmt auch die Angabe mit dem wirklichen Todestage des Papstes. 7) Soll heißen Johannes XXIII. 8) Markgraf Jodok starb am 18. Jänner.
Strana 323
323 — infamati, fecit in ostensione reliquiarum 1) (24. April) publice intimari populo in turri,2) quae eminet in ecclesia corporis Christi in noua ciuitate, quod ea de causa intromittit se de censu et bonis canoni- corum ecclesie Pragensis et cappelle omnium sanctorum, vicariorum, altaristarum, plebanorum omnium, quia sunt ei inobedientes et quod infamassent ei regnum. quod et factum est. [illi sacerdotes] omnes, quos habebant in ciuitate, fuerunt repositi in pretorio antique et noue ciuitatis. [deinde] in die sancti Johannis3) (6. Mai) inferuentis olei venit ad castrum dominus rex et, intrans ecclesiam Pragensem, ad sacristiam fecit portare omnes reliquias et alia clenodia ad currus, quos secum duxerat, quas mandauit sequente die videlicet feria V ante festum Stanislai (7. Mai) ducere in Karlsteyn, timens, ne in illa dissensione archiepiscopus et canonici ad alia loca ducerent, sicut fecerant anno domini M'CCCCIX in festo Margarethe (13. Juli),4) vbi eciam in ecclesia Pragensi propter ablaciones poriconum nec dyaconus nec subdyaconus ministrabat ad altare.5) Item feria sexta post festum Viti (19. Juni), que euenit in octaua corporis Christi (18. Juni) posuit interdictum dominus archiepiscopus in ciuitate Pragensi et infra duo miliaria. contra quem omnes abbates fecerunt appellacionem et diuina peregerunt; sed in ecclesia Pragensi solum mansionarii horas suas cantabant, sed horas diurnas, non erant, qui canerent. ideo dominus rex per officiales suos alios sacer- dotes substituit, qui missam magnam canerent. et hoc durauit per X dies. sed chorales clerici erant omnes, alii substituti, qui horas 1) Das ist das Fest der Schaustellung der Reliquien in der auf der Neustadt für diesen Zweck gebauten Frohnleichnamscapelle. Innocenz VI. stiftete das „festum armorum Christi“ oder „festum reliquiarum et armorum" im Jahre 1350, dessen Begehung für die ganze Prager Erzdiöcese auf den Freitag nach Quasi modo angesetzt wurde. Der Festtag fiel 1411 auf den 24. April. Höfler, Concilia Pragensia, S. 5. Neuwirth, Geschichte der bildenden Kunst in Böhmen. I. S. 170. 2) War ein sehr geräumiges Gebäude in Gestalt eines viereckigen Thurmes neben der Frohnleichnamscapelle, dessen Bau die Frohnleichnamsbruderschaft 1382 begonnen hatte, von wo herab dem Volke die Reichskleinodien und andere Reliquien gezeigt werden sollten. Neuwirth, 1. c. 170. Balbin, Miscellanea hist. regni Bohemiae. dec. I. S. 134. 3) Ift Johannes ante portam latinam. 4) Uebereinstimmend mit diesem Hergang: Balbin epitome regni Bohemiae, S. 421; staří letopisowé in script. rer. boh. III. S. 13, 38. Palacky, 1. c. 245, 266. 5) Vergl. Höfler, script. rer. hus. II. S. 64.
323 — infamati, fecit in ostensione reliquiarum 1) (24. April) publice intimari populo in turri,2) quae eminet in ecclesia corporis Christi in noua ciuitate, quod ea de causa intromittit se de censu et bonis canoni- corum ecclesie Pragensis et cappelle omnium sanctorum, vicariorum, altaristarum, plebanorum omnium, quia sunt ei inobedientes et quod infamassent ei regnum. quod et factum est. [illi sacerdotes] omnes, quos habebant in ciuitate, fuerunt repositi in pretorio antique et noue ciuitatis. [deinde] in die sancti Johannis3) (6. Mai) inferuentis olei venit ad castrum dominus rex et, intrans ecclesiam Pragensem, ad sacristiam fecit portare omnes reliquias et alia clenodia ad currus, quos secum duxerat, quas mandauit sequente die videlicet feria V ante festum Stanislai (7. Mai) ducere in Karlsteyn, timens, ne in illa dissensione archiepiscopus et canonici ad alia loca ducerent, sicut fecerant anno domini M'CCCCIX in festo Margarethe (13. Juli),4) vbi eciam in ecclesia Pragensi propter ablaciones poriconum nec dyaconus nec subdyaconus ministrabat ad altare.5) Item feria sexta post festum Viti (19. Juni), que euenit in octaua corporis Christi (18. Juni) posuit interdictum dominus archiepiscopus in ciuitate Pragensi et infra duo miliaria. contra quem omnes abbates fecerunt appellacionem et diuina peregerunt; sed in ecclesia Pragensi solum mansionarii horas suas cantabant, sed horas diurnas, non erant, qui canerent. ideo dominus rex per officiales suos alios sacer- dotes substituit, qui missam magnam canerent. et hoc durauit per X dies. sed chorales clerici erant omnes, alii substituti, qui horas 1) Das ist das Fest der Schaustellung der Reliquien in der auf der Neustadt für diesen Zweck gebauten Frohnleichnamscapelle. Innocenz VI. stiftete das „festum armorum Christi“ oder „festum reliquiarum et armorum" im Jahre 1350, dessen Begehung für die ganze Prager Erzdiöcese auf den Freitag nach Quasi modo angesetzt wurde. Der Festtag fiel 1411 auf den 24. April. Höfler, Concilia Pragensia, S. 5. Neuwirth, Geschichte der bildenden Kunst in Böhmen. I. S. 170. 2) War ein sehr geräumiges Gebäude in Gestalt eines viereckigen Thurmes neben der Frohnleichnamscapelle, dessen Bau die Frohnleichnamsbruderschaft 1382 begonnen hatte, von wo herab dem Volke die Reichskleinodien und andere Reliquien gezeigt werden sollten. Neuwirth, 1. c. 170. Balbin, Miscellanea hist. regni Bohemiae. dec. I. S. 134. 3) Ift Johannes ante portam latinam. 4) Uebereinstimmend mit diesem Hergang: Balbin epitome regni Bohemiae, S. 421; staří letopisowé in script. rer. boh. III. S. 13, 38. Palacky, 1. c. 245, 266. 5) Vergl. Höfler, script. rer. hus. II. S. 64.
Strana 324
324 — cantabant, et ex eis quidam habebant superpelicia et quidam non. et hoc durauit XXX dies. item anno, quo supra, videlicet anno M'CCCCXI in octaua apostolorum (6. Juli) pronunciatum fuit per ducem Saxonie,1) per dominum Laczkonem, magistrum curie domini regis,2) et per dominum Stiborium,3) qui venerat in legacione ex parte domini regis Vngarie, quod dominus archiepiscopus humilietur domino regi et quod mittat litteras domino apostolico et scribat in eis, quid domino regi placuerit, et quod scribat, quod nullus erroneus repertus est in regno Boemie et marchionatu Morauie. et si aliqui in- ciderunt in aliquas sentencias papales, quod scribat, ut dominus papa absoluat eos, et si aliqui inciderunt in sentencias archiepiscopi,4) quod ipse per se absoluat eos.5) 1) Herzog Rudolf von Sachsen. 2) Laczko de Krawarz, Oberstburggraf und Obersthofmeister. 3) Stibor von Stiborzitz, der Gesandte König Siegmunds, war „dux septem castrensis“. 4) Vergl. die Berichte bei Höfler. 1. c. S. 195, 197, 199, die ganz Aehnliches enthalten. 5) Zum Schlusse steht in der Mitte des Randes „pro IIbus sexagenis grossorum“, was sich auf eine Schätzung des Buches oder einen Kauf bezieht, aber ge- wiß nicht auf den des Johann von Rabenstein; die Schrift ist dieselbe, wie die des Verfasfers des Chronicon. Die Eintragung erfolgte daher von den Mönche, der die geschichtlichen Bemerkungen verfaßte, und bezieht sich auf den Preis, für welchen das Kloster die Handschrift erwarb, oder sie enthält eine beiläufige Schätzung des Buches durch den Schreiber.
324 — cantabant, et ex eis quidam habebant superpelicia et quidam non. et hoc durauit XXX dies. item anno, quo supra, videlicet anno M'CCCCXI in octaua apostolorum (6. Juli) pronunciatum fuit per ducem Saxonie,1) per dominum Laczkonem, magistrum curie domini regis,2) et per dominum Stiborium,3) qui venerat in legacione ex parte domini regis Vngarie, quod dominus archiepiscopus humilietur domino regi et quod mittat litteras domino apostolico et scribat in eis, quid domino regi placuerit, et quod scribat, quod nullus erroneus repertus est in regno Boemie et marchionatu Morauie. et si aliqui in- ciderunt in aliquas sentencias papales, quod scribat, ut dominus papa absoluat eos, et si aliqui inciderunt in sentencias archiepiscopi,4) quod ipse per se absoluat eos.5) 1) Herzog Rudolf von Sachsen. 2) Laczko de Krawarz, Oberstburggraf und Obersthofmeister. 3) Stibor von Stiborzitz, der Gesandte König Siegmunds, war „dux septem castrensis“. 4) Vergl. die Berichte bei Höfler. 1. c. S. 195, 197, 199, die ganz Aehnliches enthalten. 5) Zum Schlusse steht in der Mitte des Randes „pro IIbus sexagenis grossorum“, was sich auf eine Schätzung des Buches oder einen Kauf bezieht, aber ge- wiß nicht auf den des Johann von Rabenstein; die Schrift ist dieselbe, wie die des Verfasfers des Chronicon. Die Eintragung erfolgte daher von den Mönche, der die geschichtlichen Bemerkungen verfaßte, und bezieht sich auf den Preis, für welchen das Kloster die Handschrift erwarb, oder sie enthält eine beiläufige Schätzung des Buches durch den Schreiber.
Strana 325
Iittheiſungen bes Vereines für Geſchichte der Deutſchen in Böhmen. XXXVII. Jahrgang. Redigirt von Dr. A. Sorčička und Dr. D. Weber. Rebst der ltterartschen Beilage. J. G. Calve'sche k. u. k. Hof. Josef Prag 1899. Im Selbstverlage des Vereines. und Universitäts-Buchbandlung Koch. Commissionsverlag.
Iittheiſungen bes Vereines für Geſchichte der Deutſchen in Böhmen. XXXVII. Jahrgang. Redigirt von Dr. A. Sorčička und Dr. D. Weber. Rebst der ltterartschen Beilage. J. G. Calve'sche k. u. k. Hof. Josef Prag 1899. Im Selbstverlage des Vereines. und Universitäts-Buchbandlung Koch. Commissionsverlag.
- 308: Array
- 325: Array