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Titel
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Vorwort
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Einleitung
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Handschrift
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Verfasser
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Edition
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Název:
Zwei Legenden über das Leben des Laienbruders Friedrich von Regensburg
Autor:
Podlaha, Antonín
Rok vydání:
1905
Místo vydání:
Praha
Česká národní bibliografie:
Počet stran celkem:
24
Obsah:
- 1: Titel
- 3: Vorwort
- 5: Einleitung
- 7: Handschrift
- 13: Verfasser
- 14: Edition
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EDITIONES ARCHIVII ET BIBLIOTHECAE S. F. METROPOLITANI CAPITULI PRAGENSIS. III. Zwei Legenden über das Ceben des Caienbruders friedrich von Regenoburg. Derausgegeben von Dr. Hnton Podlaba. Mit zwei Eichtdrucktafeln. PRAGAE 1905. Sumptibus s. I. metropolitani capituli Pragensis. Typis archiepiscopalis officin ae typograficae Pragae.
EDITIONES ARCHIVII ET BIBLIOTHECAE S. F. METROPOLITANI CAPITULI PRAGENSIS. III. Zwei Legenden über das Ceben des Caienbruders friedrich von Regenoburg. Derausgegeben von Dr. Hnton Podlaba. Mit zwei Eichtdrucktafeln. PRAGAE 1905. Sumptibus s. I. metropolitani capituli Pragensis. Typis archiepiscopalis officin ae typograficae Pragae.
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Vorwort. Die bisher unbekannten Legenden über das Leben des Laienbruders aus dem Augustiner-Eremitenorden Friedrich von Regensburg († 1329), die ich hiemit der Öffentlichkeit übergebe, gewinnen um so mehr an Interesse, da der Augustiner-Orden in Bayern gegenwärtig die Seligsprechung dieses seines früheren Mitgliedes betreibt. Der Prozeß wird in der Form pro casu excepto geführt. Es hängt also alles davon ab, Beweise zu er- bringen, daß Friedrich bisher schon kirchliche und private Ver- ehrung als Seliger genoß. Und einen solchen Beweis, und zwar von nicht geringem Werte bringen auch unsere Legenden. Deshalb haben die beiden Skriptoren des erwähnten Pro- zesses, die hochw. Herren P. Clemens Fuhl und P. Wil- helm Rügamer in Münnerstadt die von mir schon seit län- gerer Zeit geplante Herausgabe der beiden Legenden durch Rat und Tat eifrigst gefördert, welchen ich daher für all'ihre Mühe meinen innigsten Dank ansspreche. Prag, am 3. März 1905. Dr. H. Podlaba.
Vorwort. Die bisher unbekannten Legenden über das Leben des Laienbruders aus dem Augustiner-Eremitenorden Friedrich von Regensburg († 1329), die ich hiemit der Öffentlichkeit übergebe, gewinnen um so mehr an Interesse, da der Augustiner-Orden in Bayern gegenwärtig die Seligsprechung dieses seines früheren Mitgliedes betreibt. Der Prozeß wird in der Form pro casu excepto geführt. Es hängt also alles davon ab, Beweise zu er- bringen, daß Friedrich bisher schon kirchliche und private Ver- ehrung als Seliger genoß. Und einen solchen Beweis, und zwar von nicht geringem Werte bringen auch unsere Legenden. Deshalb haben die beiden Skriptoren des erwähnten Pro- zesses, die hochw. Herren P. Clemens Fuhl und P. Wil- helm Rügamer in Münnerstadt die von mir schon seit län- gerer Zeit geplante Herausgabe der beiden Legenden durch Rat und Tat eifrigst gefördert, welchen ich daher für all'ihre Mühe meinen innigsten Dank ansspreche. Prag, am 3. März 1905. Dr. H. Podlaba.
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I. Beſchreibung des die ſegenden enthaltenden Konvolutes. In der Prager Metropolitan-Domkapitel- Bibliothek be- findet sich ein interefsantes Konvolut, das aus einigen Inku- nabeln und einigen handschriftlichen Aufzeichnungen besteht. Dasselbe trägt die Signatur „J 2 Inc.“ und ist in Holzdeckel mit Lederrücken gebunden. Auf der mit Papier beklebten Innen- seite des Vorderdeckels ist mit Feder die Bezeichnung „Augu- stiner orden“ geschrieben. Den ersten Teil des Konvolutes bildet die Inkunabel „Opera et libri vite fratris Thome de Kempis ordinis cano- nicorum regularium.“ Das Tittelblatt trägt die Aufschrift: »E bibliotheca Georgii Bartholdi Pontani a Braitenberg prae- positi Pragensis« 1) und darunter, von einer älteren Hand herrührend, die Worte: „Ad vsom fris Hieronymi S.- Einige fehlenden Bogen der Inkunabel sind handschriftlich am An- fang des XVI. Jahrhunderts ergänzt worden. Das „Explicit“ lautet: „Opera| et libri vite Thome d’ Kempis hac charta qz salutari fine claudunt in vigilia Andree apli Anno xpi 1494 Nuremberge per Caspar Hochfelder opificem accuratifsime im- pressi,“2) welchem der handschriftliche Zusatz beigefügt ist: „Jeronymus streitl ord. S. Aug. Ratspone“, und zwar von derselben Hand, von der auch die erwähnten handschrift- lichen Ergänzungen der Inkunabel herrühren. 1) Georg Barthold Ponian von Breitenberg war Probst des Prager Domkapitels in den Jahren 1594—1614. 2) Cfr. De Bader 2890, Hain 9767, Ludwig Rosenthal Cata- logue 81, 349.
I. Beſchreibung des die ſegenden enthaltenden Konvolutes. In der Prager Metropolitan-Domkapitel- Bibliothek be- findet sich ein interefsantes Konvolut, das aus einigen Inku- nabeln und einigen handschriftlichen Aufzeichnungen besteht. Dasselbe trägt die Signatur „J 2 Inc.“ und ist in Holzdeckel mit Lederrücken gebunden. Auf der mit Papier beklebten Innen- seite des Vorderdeckels ist mit Feder die Bezeichnung „Augu- stiner orden“ geschrieben. Den ersten Teil des Konvolutes bildet die Inkunabel „Opera et libri vite fratris Thome de Kempis ordinis cano- nicorum regularium.“ Das Tittelblatt trägt die Aufschrift: »E bibliotheca Georgii Bartholdi Pontani a Braitenberg prae- positi Pragensis« 1) und darunter, von einer älteren Hand herrührend, die Worte: „Ad vsom fris Hieronymi S.- Einige fehlenden Bogen der Inkunabel sind handschriftlich am An- fang des XVI. Jahrhunderts ergänzt worden. Das „Explicit“ lautet: „Opera| et libri vite Thome d’ Kempis hac charta qz salutari fine claudunt in vigilia Andree apli Anno xpi 1494 Nuremberge per Caspar Hochfelder opificem accuratifsime im- pressi,“2) welchem der handschriftliche Zusatz beigefügt ist: „Jeronymus streitl ord. S. Aug. Ratspone“, und zwar von derselben Hand, von der auch die erwähnten handschrift- lichen Ergänzungen der Inkunabel herrühren. 1) Georg Barthold Ponian von Breitenberg war Probst des Prager Domkapitels in den Jahren 1594—1614. 2) Cfr. De Bader 2890, Hain 9767, Ludwig Rosenthal Cata- logue 81, 349.
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6 Sodann folgt ein eingeklebtes beschriebenes Blatt, das ur- sprünglich als Brief gefaltet war, mit der Adresse auf der Vorder- seite : »Pro docto candidatoque adolescente Adolfo G. apud Augustinianos ludi litterarii moderatore,« und dem am unteren Rande von einer anderen Hand beigefügten Datum: „7 idus Aplis 1516." Die andere Seite des Blattes enthält ein latei- nisches Gedicht mit der Überschrift: »Charissimo suo Adolpho G. P., bone indolis adolescenti, frater Christophorus Hof- mannus Ostrofrancus Erytrapolitanus 3) S. P. D. et optat,« in welchem Gedichte der Verfasser bittere Klage führt über verschiedene Krankheiten, von denen er geplagt wird, und bittet seinen Freund, für ihn zu beten: »Igitur nunc superos poscite chare, Mihi mens ut pia sistat, maneatque . . .“ Nach dieser eingefügten „Epistel“ folgt wiederum eine Inkunabel, und zwar: „Opus transmarine peregrinationis ad venerandum et gloriosum sepulchrum dominicum in Hieru- salems mit dem Explicit: „Sanctarum peregrinationum in montem Syon ad venerandum christi sepnschrum in Hieru- lalem atque in montem Synai ad diuam virginem et mar- tyrem Katherinam opusculum hoc contetinum per Petrum drach civem Spirensem impressum Anno salutis nostre M. eeccij die xiij nouembris finit feliciter.“ Auf der letzten leeren Seite der Inkunabel sind einige Notizen über Boëtius in lateinischer Sprache eingetragen und ebenso auf der ersten leeren Seite der unmittelbar nachfolgenden Inkunabel „Fasciculus tem porum“ (Erhardus Ratdolt Augustensis impressioni parauit. Anno salutis Meccclxxxiiii). Das zweite Blatt der Inkunabel euthält am unteren Rande die Worte: „Johannes Sprocer senior conventus me dedit 1516". Sodann folgt die Inkunabel Lupoldi Bebenburgensis Germanorum veterum principum zelus et feruor in christia- nam religionem deique ministros“ (1497). 3) Ergl. Dr. Otto Kronseder „Christophorus Hoffmann, genannt Ostrofrankus“ (Programi des königlichen Maximilians-Gymnasiums für das Schuljahr 1898/99, München 1899).
6 Sodann folgt ein eingeklebtes beschriebenes Blatt, das ur- sprünglich als Brief gefaltet war, mit der Adresse auf der Vorder- seite : »Pro docto candidatoque adolescente Adolfo G. apud Augustinianos ludi litterarii moderatore,« und dem am unteren Rande von einer anderen Hand beigefügten Datum: „7 idus Aplis 1516." Die andere Seite des Blattes enthält ein latei- nisches Gedicht mit der Überschrift: »Charissimo suo Adolpho G. P., bone indolis adolescenti, frater Christophorus Hof- mannus Ostrofrancus Erytrapolitanus 3) S. P. D. et optat,« in welchem Gedichte der Verfasser bittere Klage führt über verschiedene Krankheiten, von denen er geplagt wird, und bittet seinen Freund, für ihn zu beten: »Igitur nunc superos poscite chare, Mihi mens ut pia sistat, maneatque . . .“ Nach dieser eingefügten „Epistel“ folgt wiederum eine Inkunabel, und zwar: „Opus transmarine peregrinationis ad venerandum et gloriosum sepulchrum dominicum in Hieru- salems mit dem Explicit: „Sanctarum peregrinationum in montem Syon ad venerandum christi sepnschrum in Hieru- lalem atque in montem Synai ad diuam virginem et mar- tyrem Katherinam opusculum hoc contetinum per Petrum drach civem Spirensem impressum Anno salutis nostre M. eeccij die xiij nouembris finit feliciter.“ Auf der letzten leeren Seite der Inkunabel sind einige Notizen über Boëtius in lateinischer Sprache eingetragen und ebenso auf der ersten leeren Seite der unmittelbar nachfolgenden Inkunabel „Fasciculus tem porum“ (Erhardus Ratdolt Augustensis impressioni parauit. Anno salutis Meccclxxxiiii). Das zweite Blatt der Inkunabel euthält am unteren Rande die Worte: „Johannes Sprocer senior conventus me dedit 1516". Sodann folgt die Inkunabel Lupoldi Bebenburgensis Germanorum veterum principum zelus et feruor in christia- nam religionem deique ministros“ (1497). 3) Ergl. Dr. Otto Kronseder „Christophorus Hoffmann, genannt Ostrofrankus“ (Programi des königlichen Maximilians-Gymnasiums für das Schuljahr 1898/99, München 1899).
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II. Die beigebundene Handschrift. Den Schlußteil des Konvolutes bildet eine 31 Blätter umfassende Papierhandschrift. Das erste, lose eingelegte, defekte Blatt wurde von mir unter den Handschriften-Fragmenten der Metropolitanbibliothek gefunden und ist offenbar früher aus dem Buche heraus- gefallen und von dem Bibliothekar, der nicht gewußt hat, wohin es gehörte, zu den Fragmenten hinterlegt worden. Dieses Blatt, in zwei Stücke zerrissen, enthält den »Prologus- zu der lateinischen »Vita Beati Friderici.« Die Seite 2 enthält die Vorrede zu der deutschen Legende. Die ganze Seite 3 nimmt eine Federzeichnung ein, die den seligen Friedrich darstellt, mit der Unterschrift: »Anno dni M.CCCXXIX. Obiit deuotus Fr. Fridericus laicus In vigilia S. Andreae apostoli, qui multis claruit miraculis. In ede sui ordinis Ratisbone sepultus« 4). Auf S. 4 bis 26 folgt abwechselnd immer auf je einer Seite eine, die ganze Seite einnehmende Federzeichnung, und auf der nächsten ein Teil der lateinischen Legende, der die auf der vorhergehenden Seite dargestellte Szene erklärt. Die Federzeichnungen sind von einer sehr geschickten Hand ausgeführt. Es ist kein Zweifel, daß dieselben eine Nachbildung jenes Gemäldes sind, das im Jahre 1481 vom Prior Konrad Schleier am Grabe des sel. Friedrich ange- bracht wurde5) und von dem der Verfasser der Legende aus- drücklich sagt, daß er es gesehen hat („In ainer kirch ich funt zu den Augustinern gemalt wol in ains laijbruders gestalt...“). *) Die Reproduktion dieser Federzeichnung siehe auf der Tafel I; eine lleinere Reproduktion derselben ift in der „Topographie der Prager Metropolitan Domkapitelbibliothek“ S. 273 veröffentlicht worden. 5) Zgl. Felix Milensius „Alphabetum de monachis ot monasteriis Germaniae“ S. 31
II. Die beigebundene Handschrift. Den Schlußteil des Konvolutes bildet eine 31 Blätter umfassende Papierhandschrift. Das erste, lose eingelegte, defekte Blatt wurde von mir unter den Handschriften-Fragmenten der Metropolitanbibliothek gefunden und ist offenbar früher aus dem Buche heraus- gefallen und von dem Bibliothekar, der nicht gewußt hat, wohin es gehörte, zu den Fragmenten hinterlegt worden. Dieses Blatt, in zwei Stücke zerrissen, enthält den »Prologus- zu der lateinischen »Vita Beati Friderici.« Die Seite 2 enthält die Vorrede zu der deutschen Legende. Die ganze Seite 3 nimmt eine Federzeichnung ein, die den seligen Friedrich darstellt, mit der Unterschrift: »Anno dni M.CCCXXIX. Obiit deuotus Fr. Fridericus laicus In vigilia S. Andreae apostoli, qui multis claruit miraculis. In ede sui ordinis Ratisbone sepultus« 4). Auf S. 4 bis 26 folgt abwechselnd immer auf je einer Seite eine, die ganze Seite einnehmende Federzeichnung, und auf der nächsten ein Teil der lateinischen Legende, der die auf der vorhergehenden Seite dargestellte Szene erklärt. Die Federzeichnungen sind von einer sehr geschickten Hand ausgeführt. Es ist kein Zweifel, daß dieselben eine Nachbildung jenes Gemäldes sind, das im Jahre 1481 vom Prior Konrad Schleier am Grabe des sel. Friedrich ange- bracht wurde5) und von dem der Verfasser der Legende aus- drücklich sagt, daß er es gesehen hat („In ainer kirch ich funt zu den Augustinern gemalt wol in ains laijbruders gestalt...“). *) Die Reproduktion dieser Federzeichnung siehe auf der Tafel I; eine lleinere Reproduktion derselben ift in der „Topographie der Prager Metropolitan Domkapitelbibliothek“ S. 273 veröffentlicht worden. 5) Zgl. Felix Milensius „Alphabetum de monachis ot monasteriis Germaniae“ S. 31
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8 Die Zeichnungen stimmen — was die Komposition anbelangt — mit dem Kupferstiche, der sich auf der S. 33 des Werkes des Felix Milensius. Ord. Erem. S. Augustini »Alpha- betum de monachis et monasteriis Germaniae . .. ordinis Eremitarum Sancti Augustini« (Pragae 1613) befindet, im Wesentlichen überein, tragen aber den Charakter des Anfanges des XVI. Jahrhunderts deutlich an sich, der in der erwähnten späteren Kopie bereits fehlt. Die Seiten 28—33 enthalten die Legende in deutscher Sprache: „Das Leben des sesign laijbrud' Friderich Augusti¬ nensis ordinis." Auf der S. 35 befinden sich einige deutsche Verse mora- lischen Inhaltes. offenbar als Herzenserguß des Verfassers der »Vitas, als Zeichen des Eindruckes, den letztere auf ihn machte. Dieselben lauten: In ainem gutten leben will ich bleiben fest Seit got nun ist der aller pest Der tailt vns mit sein Himelreich Das leben wert dort ewigleich Vnd der mensch sol vill leiden Das er von got nit werd gescheiden, Mich vben in wercken d' barmhertzigkait Mir werd auffgethan port der seligkait. Verzeihen will man vnd frauen Got in ewigkait mag schauen. Mein sundt will gern püssen Gen got dem hrn vill suessen Der geiselt mich zu aller stunt Bnd macht mich armen sunder afunt Durch sein marter fur mich leit Vnd auch fur all rassen leit Got nit werd sie an mir rechen Will nur an lüsten ab prechen. All mein begir vnd zuversicht Die hab ich gantz in got gericht Zu dem will ich mich gantz keren Ob ich mein seel noch mecht erneren Er ist vol barmhertzigkait Wan er kaim sunder nicht vesait.
8 Die Zeichnungen stimmen — was die Komposition anbelangt — mit dem Kupferstiche, der sich auf der S. 33 des Werkes des Felix Milensius. Ord. Erem. S. Augustini »Alpha- betum de monachis et monasteriis Germaniae . .. ordinis Eremitarum Sancti Augustini« (Pragae 1613) befindet, im Wesentlichen überein, tragen aber den Charakter des Anfanges des XVI. Jahrhunderts deutlich an sich, der in der erwähnten späteren Kopie bereits fehlt. Die Seiten 28—33 enthalten die Legende in deutscher Sprache: „Das Leben des sesign laijbrud' Friderich Augusti¬ nensis ordinis." Auf der S. 35 befinden sich einige deutsche Verse mora- lischen Inhaltes. offenbar als Herzenserguß des Verfassers der »Vitas, als Zeichen des Eindruckes, den letztere auf ihn machte. Dieselben lauten: In ainem gutten leben will ich bleiben fest Seit got nun ist der aller pest Der tailt vns mit sein Himelreich Das leben wert dort ewigleich Vnd der mensch sol vill leiden Das er von got nit werd gescheiden, Mich vben in wercken d' barmhertzigkait Mir werd auffgethan port der seligkait. Verzeihen will man vnd frauen Got in ewigkait mag schauen. Mein sundt will gern püssen Gen got dem hrn vill suessen Der geiselt mich zu aller stunt Bnd macht mich armen sunder afunt Durch sein marter fur mich leit Vnd auch fur all rassen leit Got nit werd sie an mir rechen Will nur an lüsten ab prechen. All mein begir vnd zuversicht Die hab ich gantz in got gericht Zu dem will ich mich gantz keren Ob ich mein seel noch mecht erneren Er ist vol barmhertzigkait Wan er kaim sunder nicht vesait.
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9 Seite 36 enthalt folgende Verse: Magne pater Augustine.s) O grosser vater Augustin Unser gepet auffnim Pring das fur undern schopffer gut, Vns deine schefflein halt in hut, Aller pischoff o du höchste zir, Auch vor dem teuffel begern wir. Tu de vita clericorum.3) Tu von dem leben ein Regl pist schreiben Der briester, was sie sollen treiben, Die liben sie vnd folgen ir nach Der kuniglich weg sie dahin trag Vnd durch dein heiliges füren Das ewig vaterlant mugen spüren. Attendite ad patrem vestrum Abraham. (Esaie 51.) Vernembt euern Vater Abraham Augustin, der von vnglauben kam Und cristnlicher Lerer ist genant Sein heilige Regl wirt hie bekant, Die er geschriben und bepfolhen hat Sein brudern zu halten an aller stat. Nach der leeren S. 37 folgt auf den Seiten 38—49: „Sandts Augustins Regel zu teutsch“, eigentlich lateinisch-deutsch. denn zuerst wird immer jeder Satz lateinisch angeführt und sodann die deutsche Übersetzung beigefügt. Der Anfang ſautet: „Ante omnia, fratres carissimi, diligatur deus, deinde proximus. Vor allen dingen, ir allerliebsten bruder, habt got lieb, darnach den nechsten; wan die zwaij gepot seint vns be- sunderlich geben“. Den „Regesn“ ist eine deutsche gereimte Paraphrase des Ausspruches des hl. Bernhard „Bonum est nos hic esse... beigefügt (S. 49—50). 6) Aus dem Humnus des Festoffiziums des Augustiner-Drdens.
9 Seite 36 enthalt folgende Verse: Magne pater Augustine.s) O grosser vater Augustin Unser gepet auffnim Pring das fur undern schopffer gut, Vns deine schefflein halt in hut, Aller pischoff o du höchste zir, Auch vor dem teuffel begern wir. Tu de vita clericorum.3) Tu von dem leben ein Regl pist schreiben Der briester, was sie sollen treiben, Die liben sie vnd folgen ir nach Der kuniglich weg sie dahin trag Vnd durch dein heiliges füren Das ewig vaterlant mugen spüren. Attendite ad patrem vestrum Abraham. (Esaie 51.) Vernembt euern Vater Abraham Augustin, der von vnglauben kam Und cristnlicher Lerer ist genant Sein heilige Regl wirt hie bekant, Die er geschriben und bepfolhen hat Sein brudern zu halten an aller stat. Nach der leeren S. 37 folgt auf den Seiten 38—49: „Sandts Augustins Regel zu teutsch“, eigentlich lateinisch-deutsch. denn zuerst wird immer jeder Satz lateinisch angeführt und sodann die deutsche Übersetzung beigefügt. Der Anfang ſautet: „Ante omnia, fratres carissimi, diligatur deus, deinde proximus. Vor allen dingen, ir allerliebsten bruder, habt got lieb, darnach den nechsten; wan die zwaij gepot seint vns be- sunderlich geben“. Den „Regesn“ ist eine deutsche gereimte Paraphrase des Ausspruches des hl. Bernhard „Bonum est nos hic esse... beigefügt (S. 49—50). 6) Aus dem Humnus des Festoffiziums des Augustiner-Drdens.
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10 Auf den Seiten 51—52 finden wir Regesten und Ab- schriften einiger Urkunden, die sich auf das Regensburger Augustinerkloster beziehen: 1. „Nicolaus, dei gratia Ratisb. ecclesiae episcopus, judex et conservator privilegiorum fratrum heremitarum s. Ang. provincie Ba- varie et Bocmie etc. datus in Stauff Anno Dni MCCC 38. Nota, quod fratres minores habent hic Ratisbonae declarationem domini Gregorii 9. p. per �Vas electionis' sub sigillo episcopi Ratisbonensis domini Conradi de Heinberch; bona declaratio est.“ 2. „Johanncs, dei gratia pragensis episcopus, conservator privile- giorum et jurium fratrum heremitarum ord. s. Augustini per provinciam fratrum eorundem boemiae et bavarie a sede apostolica deputatus. Datum Pragae anno domini MCCC 3 mo.“ 3. „Nicolaus, dei gratia ecclesiae Rat. episcopus, judex et con- servator privilegiorum et jurium fratrum heremitarum ord. s. augustini per Theutoniam etc. datum Monaci Anno 1331.“ 4. „Rescriptum einsdem Nicolai ep. Rat. de conservatore datum Rat. anno 13XX.“ 5. „Dei et apostolicae sedis gratia Olomucensis episcopus, re- galis capelle Bohem. comes Joannes et sacrae imperialis aulae cancel- larius, judex et conservator privilegiorum et jurium religiosorum vi- rorum prioris generalis et fratrum ord. heremitarum s. Aug. bavarie et boemie provinciam deputatus per reverendissimum in Christo p. et d. d. Johannem, sanctae Pragensis ecclesiae archiepiscopum, legatum sedis apostolicae etc. datus anno 1366.“ 6. „Privilegium Urbani pro confessionibus audiendis, euius vi- dimus: ,Leo episcopus Rat. Anno Meelxiij.“ 7. „Henricus episcopus Rat. datum Rat. anno M.cc.lxxviij. kl: octobris ,cunctis eornudem fratrum predicationes devoto corde audientibus auctoritate nobis collata divinitus xl dies criminalium de injuncta sibi poenitentia misericorditer in domino relaxamus." 8. „De testamentis nobis testatis et impedientibus Henrici op. Rat. data anno 1272. Item Conradus episcopus Rat. anno 1296. Item Nicolaus episcopus Rat. anno 1314. Item Leo episcopus Ratisponen. Anno Meclxxi.“ 9. „Alexander quartus. Ordo heremiticus, qui secundum deum et beati Benedicti regulam atq. institutionem fratrum sancti Willselini in heremis ipsis institutus csse dignoscitur etc“ 10. „Alexander episcopus, servus servorum dei, dilectis filiis ge- nerali et aliis prioribus et fratribus heremit. ord. s. Wilhelmi salutem
10 Auf den Seiten 51—52 finden wir Regesten und Ab- schriften einiger Urkunden, die sich auf das Regensburger Augustinerkloster beziehen: 1. „Nicolaus, dei gratia Ratisb. ecclesiae episcopus, judex et conservator privilegiorum fratrum heremitarum s. Ang. provincie Ba- varie et Bocmie etc. datus in Stauff Anno Dni MCCC 38. Nota, quod fratres minores habent hic Ratisbonae declarationem domini Gregorii 9. p. per �Vas electionis' sub sigillo episcopi Ratisbonensis domini Conradi de Heinberch; bona declaratio est.“ 2. „Johanncs, dei gratia pragensis episcopus, conservator privile- giorum et jurium fratrum heremitarum ord. s. Augustini per provinciam fratrum eorundem boemiae et bavarie a sede apostolica deputatus. Datum Pragae anno domini MCCC 3 mo.“ 3. „Nicolaus, dei gratia ecclesiae Rat. episcopus, judex et con- servator privilegiorum et jurium fratrum heremitarum ord. s. augustini per Theutoniam etc. datum Monaci Anno 1331.“ 4. „Rescriptum einsdem Nicolai ep. Rat. de conservatore datum Rat. anno 13XX.“ 5. „Dei et apostolicae sedis gratia Olomucensis episcopus, re- galis capelle Bohem. comes Joannes et sacrae imperialis aulae cancel- larius, judex et conservator privilegiorum et jurium religiosorum vi- rorum prioris generalis et fratrum ord. heremitarum s. Aug. bavarie et boemie provinciam deputatus per reverendissimum in Christo p. et d. d. Johannem, sanctae Pragensis ecclesiae archiepiscopum, legatum sedis apostolicae etc. datus anno 1366.“ 6. „Privilegium Urbani pro confessionibus audiendis, euius vi- dimus: ,Leo episcopus Rat. Anno Meelxiij.“ 7. „Henricus episcopus Rat. datum Rat. anno M.cc.lxxviij. kl: octobris ,cunctis eornudem fratrum predicationes devoto corde audientibus auctoritate nobis collata divinitus xl dies criminalium de injuncta sibi poenitentia misericorditer in domino relaxamus." 8. „De testamentis nobis testatis et impedientibus Henrici op. Rat. data anno 1272. Item Conradus episcopus Rat. anno 1296. Item Nicolaus episcopus Rat. anno 1314. Item Leo episcopus Ratisponen. Anno Meclxxi.“ 9. „Alexander quartus. Ordo heremiticus, qui secundum deum et beati Benedicti regulam atq. institutionem fratrum sancti Willselini in heremis ipsis institutus csse dignoscitur etc“ 10. „Alexander episcopus, servus servorum dei, dilectis filiis ge- nerali et aliis prioribus et fratribus heremit. ord. s. Wilhelmi salutem
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11 et apostolicam benedictionem. Licet olim pro unione facienda inter vos et alios heremitas tunc ordinum diversorum fueritis ad praesentiam nostram literarum nostrarum auctoritate citati, quieti tamen et saluti vestrae paterno providentes affectu praesentium vobis tenore conce- dimus, ut sub regula s. Benedicti institutionis beati Wilhelmi manere in habitu solito libere valeatis etc." 11. „Clemens papa 1260 ut sub regula beati Benedicti secundum institutionem beati Wilhelmi possint in habitu solito libere remanere." „Clemens quartus. Ordinis sancti Wilhelmi Porta sanctae Mariae de Wisenborne Moguntinensis dioecesis de Corona sanetae Mariae de Tuwigenne Constanciensis dioecesis, de Zemusehause, de Valle speciosa Ratisponensis dioecesis, de Mindelhain Angustensis dioecesis, Vallis s. Joannis de Biuonia, de Insula s. Mariae Pragensis dioecesis, de Lipen Caminensis etc. Haec ibi in bulla.“ 12. „Fundacio in inferiori Viehpach fuit per venerabilem virum ac nobilem Perngerum comitem de Levnberch iuiciata et per illustrem Ottonem ducem Bavariae confirmata tempore Conradi episcopi Rat. sub priore ibidem Ulrico etc. anno 1296.“ 13. „Item donacio per comitem Wernhardum facta anno 1279.“ 14. „Item anno domini 1297 fuit prior Vallisspeciosae frater Menigotus.“ 15. „Anno domini 12lxxxx fr. Henricus prior provincialis fratrum heremitarum s. Augustini per totam Alamaniam.“ 16. „Conventus in Mindelbain fundatur circa annos domini 1252 per Swigerum militem de Mindelberg cuin uxore sua Eufemia, et fratres prius habuerunt locum in Berdernowe etc.“ 17. „Pro anniversario perpetuo episcopi Henrici. Frater Clemens, generalis prior fratrum heremitarum ordinis s. Augustini, religiosis dominis priori et fratribus de conventu praesentibus et futuris in loco Ratispone apud capellam Domini moraturis einsdem ordinis aeternam in Christo salutem. Cum inter cetera, quae fuerunt in nostro generali capitulo celebrato Ratispone ordinata et solemniter definita ordinatum sit et sancitum, quod reverendus pater et dominus Ratisponensis epis- copus, nostri ordinis benefactor, ad omnia beneficia eiusdem nostri ordinis sit admissus et pro eo certae missae ac orationes per univer- sum ordinem sint indictae, necnon eum debitum carnis persolvet, in loco vestro dies anniversarius ipsius obitus perpetuis temporibus cele- bretur, ut propter orationes vestras et aliorum dominorum Domino devotione debita offerendas anima eius per manus angelorum ad pa- lacium imarcescibilis gloriae perducatur, non inconsulte decrevimus
11 et apostolicam benedictionem. Licet olim pro unione facienda inter vos et alios heremitas tunc ordinum diversorum fueritis ad praesentiam nostram literarum nostrarum auctoritate citati, quieti tamen et saluti vestrae paterno providentes affectu praesentium vobis tenore conce- dimus, ut sub regula s. Benedicti institutionis beati Wilhelmi manere in habitu solito libere valeatis etc." 11. „Clemens papa 1260 ut sub regula beati Benedicti secundum institutionem beati Wilhelmi possint in habitu solito libere remanere." „Clemens quartus. Ordinis sancti Wilhelmi Porta sanctae Mariae de Wisenborne Moguntinensis dioecesis de Corona sanetae Mariae de Tuwigenne Constanciensis dioecesis, de Zemusehause, de Valle speciosa Ratisponensis dioecesis, de Mindelhain Angustensis dioecesis, Vallis s. Joannis de Biuonia, de Insula s. Mariae Pragensis dioecesis, de Lipen Caminensis etc. Haec ibi in bulla.“ 12. „Fundacio in inferiori Viehpach fuit per venerabilem virum ac nobilem Perngerum comitem de Levnberch iuiciata et per illustrem Ottonem ducem Bavariae confirmata tempore Conradi episcopi Rat. sub priore ibidem Ulrico etc. anno 1296.“ 13. „Item donacio per comitem Wernhardum facta anno 1279.“ 14. „Item anno domini 1297 fuit prior Vallisspeciosae frater Menigotus.“ 15. „Anno domini 12lxxxx fr. Henricus prior provincialis fratrum heremitarum s. Augustini per totam Alamaniam.“ 16. „Conventus in Mindelbain fundatur circa annos domini 1252 per Swigerum militem de Mindelberg cuin uxore sua Eufemia, et fratres prius habuerunt locum in Berdernowe etc.“ 17. „Pro anniversario perpetuo episcopi Henrici. Frater Clemens, generalis prior fratrum heremitarum ordinis s. Augustini, religiosis dominis priori et fratribus de conventu praesentibus et futuris in loco Ratispone apud capellam Domini moraturis einsdem ordinis aeternam in Christo salutem. Cum inter cetera, quae fuerunt in nostro generali capitulo celebrato Ratispone ordinata et solemniter definita ordinatum sit et sancitum, quod reverendus pater et dominus Ratisponensis epis- copus, nostri ordinis benefactor, ad omnia beneficia eiusdem nostri ordinis sit admissus et pro eo certae missae ac orationes per univer- sum ordinem sint indictae, necnon eum debitum carnis persolvet, in loco vestro dies anniversarius ipsius obitus perpetuis temporibus cele- bretur, ut propter orationes vestras et aliorum dominorum Domino devotione debita offerendas anima eius per manus angelorum ad pa- lacium imarcescibilis gloriae perducatur, non inconsulte decrevimus
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12 vobis has litteras destinare, quarum serie vobis et unicuique vestrum tam praesentibus quam ceteris ibidem in posterum moraturis injungi- mus, ut cum casus eiusdem venerabilis patris emerserit, dictum anni- versarii diem iuxta pracordinationem praefati nostri generalis capituli cum omni devotione et reverentia celebretis praeter alia etiam bene- ficia, in quibus volumus et mandamus quatinus sine intermissione, quum vobis concesserit Dominus diurnis contemplationibus insudare, eius me- moriam habeatis. Et ne tanti patris et domini sancta devotio defraudatur, et quia memoria fragilitatis humanae labilis est et de facili evanescit, vobis praesentia ideo scribimus, ut semper habeatis prae oculis, quae observare tenemini et debetis. In cuius rei memoriam et certudinem pro futuris praefatas literas fieri fecimus et appensione nostri sigilli solemniter communiri. Datum Ratispone in capitulo generali sub Mcclxxxx. Indictione 3. Tempore domini Nicolai papae 4. V. kl. Junii.“ S. 53—57: „Notabilia pro religiosis“. Es find dies verschiedene Bemerkungen über die Pflichten der Kloster- vorsteher, über die Handhabung der Disziplin u. ähnl. S. 58. „Nota“ in deutscher Sprache, worin die Kloster- vorsteher gerügt werden, die sich die Lossprechung auch geheimer Sünden vorbehalten haben. S. 59—62. „Officium procuratoris“. S. 63. Ein kurzer Auszug aus Erasmus v. Rotterdam über den Hl. Hieronymus und Augustinus. Schließlich auf dem Blatte, das auf der Innenseite des rückwärtigen Deckels aufgeklebt ist, finden sich folgende Notizen: „Anno Domini Mecclvj. Obiit dnus Perchtoldus Ergolspech. strenuus miles et magister civium, cuius anniversarium tenemur cele- brare in perpetuum. Et est hic nobiscum sepultus. Item eadem die flat memoria domini domini Wolfhardi Vberäkker, strenuissimi militis, consanguinei praefati domini Ergolspeck perpetue ex comissione do- mini Virgilii Vberakker, capitanei graciosissimi, patris et domini Saltz- purgensis circa festum s. Michaelis anno domini Meccexlvi. actum.“1) „Tempore Ludouici imperatoris huius nominis quarti torneamentum fuit Ratispone, in quo obiit nobilis vir... Wolfhardus Vberäkker, ) Vgl. Oefelius „Rerum bolcarum“ tom. II. p. 508, wo die Namen der betreffenden Personen in der Form „Berchtoldus Ergolspeck“ und „Wolfhardus Uberäcker“ vorkommen.
12 vobis has litteras destinare, quarum serie vobis et unicuique vestrum tam praesentibus quam ceteris ibidem in posterum moraturis injungi- mus, ut cum casus eiusdem venerabilis patris emerserit, dictum anni- versarii diem iuxta pracordinationem praefati nostri generalis capituli cum omni devotione et reverentia celebretis praeter alia etiam bene- ficia, in quibus volumus et mandamus quatinus sine intermissione, quum vobis concesserit Dominus diurnis contemplationibus insudare, eius me- moriam habeatis. Et ne tanti patris et domini sancta devotio defraudatur, et quia memoria fragilitatis humanae labilis est et de facili evanescit, vobis praesentia ideo scribimus, ut semper habeatis prae oculis, quae observare tenemini et debetis. In cuius rei memoriam et certudinem pro futuris praefatas literas fieri fecimus et appensione nostri sigilli solemniter communiri. Datum Ratispone in capitulo generali sub Mcclxxxx. Indictione 3. Tempore domini Nicolai papae 4. V. kl. Junii.“ S. 53—57: „Notabilia pro religiosis“. Es find dies verschiedene Bemerkungen über die Pflichten der Kloster- vorsteher, über die Handhabung der Disziplin u. ähnl. S. 58. „Nota“ in deutscher Sprache, worin die Kloster- vorsteher gerügt werden, die sich die Lossprechung auch geheimer Sünden vorbehalten haben. S. 59—62. „Officium procuratoris“. S. 63. Ein kurzer Auszug aus Erasmus v. Rotterdam über den Hl. Hieronymus und Augustinus. Schließlich auf dem Blatte, das auf der Innenseite des rückwärtigen Deckels aufgeklebt ist, finden sich folgende Notizen: „Anno Domini Mecclvj. Obiit dnus Perchtoldus Ergolspech. strenuus miles et magister civium, cuius anniversarium tenemur cele- brare in perpetuum. Et est hic nobiscum sepultus. Item eadem die flat memoria domini domini Wolfhardi Vberäkker, strenuissimi militis, consanguinei praefati domini Ergolspeck perpetue ex comissione do- mini Virgilii Vberakker, capitanei graciosissimi, patris et domini Saltz- purgensis circa festum s. Michaelis anno domini Meccexlvi. actum.“1) „Tempore Ludouici imperatoris huius nominis quarti torneamentum fuit Ratispone, in quo obiit nobilis vir... Wolfhardus Vberäkker, ) Vgl. Oefelius „Rerum bolcarum“ tom. II. p. 508, wo die Namen der betreffenden Personen in der Form „Berchtoldus Ergolspeck“ und „Wolfhardus Uberäcker“ vorkommen.
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13 qui interfuit torneamento anno domini Meecxlvij sepultus in se- pulcro consanguinei sui Perchtol de Ergolspeck... Hic Wolfhardus Vberakker reliquit conventui unam casulam nigram damascinam pro memoriale.“ III. Der Verfasser der Handschrift. Als Verfasser der Handschrift ist ohne Zweifel der Prior des Regensburger Augustiner-Stiftes Hieronymus Streitel zu bezeichnen. Denn, wie wir gesehen haben, kommt sein Name nicht nur als Eigentümer des Konvolutes, sondern auch als Schreiber der handschriftlichen Ergänzung einer der Inkunabeln ausdrücklich vor. Die Schrift dieser Ergänzung stimmt mit jener der Handschrift volkommen überein. Auch die Jahreszahl 1519, die sich am Ende der „Conclusio“ der lateinischen „Vita“ be- findet, steht mit der Zeit der Tätigkeit des Hieronymus Streitel im Einklang. Hieronymus Streitel (latinifiert auch Proeliolinus genannt) war 1515 und 1518 Prior des Augustinerklosters in Regensburg, und erwies sich als ein gelehrter und schreibseliger Mann. s) Ein Zusatz im handschriftlichen Kalendarium von S. Em- meram (Benediktinerabtei in Regensburg), der nach dem Urteil des Prof. Dr. Sepp von Dionysius Menger, Prior von St. Emmeram, stammt, bezieht sich offenbar auf die „Vita“ Streitels und wurde im I. 1519, bald nach Verfassung derselben einge- tragen. Seit der Zeit ist die Handschrift Streitels verschollen. Milensius (1613) hatte dieselbe bereits nicht mehr als Vorlage da sie sich offenbar damals schon nicht mehr im Regensburger Kloster befand. Die Handschrift gelangte wahrscheinlich bald, nachdem sie niedergeschrieben war, als im XVI. Jahrhundert infolge der Reformation über das Regensburger Klofter manches 7) Vrgl. C. Paricius, „Allerneuesle und bewährte historische Nach¬ richten von allen in den Ninginauern der Stadt Regensburg gelegenen Reich stiftern, Hauptkirchen und Kiöstern katholischer Religion ete.“ Regensburg 1758 S. 486; Kobolt's „Bairisches Gelehrten-Lexikon“ Landshut 1795, S. 673.
13 qui interfuit torneamento anno domini Meecxlvij sepultus in se- pulcro consanguinei sui Perchtol de Ergolspeck... Hic Wolfhardus Vberakker reliquit conventui unam casulam nigram damascinam pro memoriale.“ III. Der Verfasser der Handschrift. Als Verfasser der Handschrift ist ohne Zweifel der Prior des Regensburger Augustiner-Stiftes Hieronymus Streitel zu bezeichnen. Denn, wie wir gesehen haben, kommt sein Name nicht nur als Eigentümer des Konvolutes, sondern auch als Schreiber der handschriftlichen Ergänzung einer der Inkunabeln ausdrücklich vor. Die Schrift dieser Ergänzung stimmt mit jener der Handschrift volkommen überein. Auch die Jahreszahl 1519, die sich am Ende der „Conclusio“ der lateinischen „Vita“ be- findet, steht mit der Zeit der Tätigkeit des Hieronymus Streitel im Einklang. Hieronymus Streitel (latinifiert auch Proeliolinus genannt) war 1515 und 1518 Prior des Augustinerklosters in Regensburg, und erwies sich als ein gelehrter und schreibseliger Mann. s) Ein Zusatz im handschriftlichen Kalendarium von S. Em- meram (Benediktinerabtei in Regensburg), der nach dem Urteil des Prof. Dr. Sepp von Dionysius Menger, Prior von St. Emmeram, stammt, bezieht sich offenbar auf die „Vita“ Streitels und wurde im I. 1519, bald nach Verfassung derselben einge- tragen. Seit der Zeit ist die Handschrift Streitels verschollen. Milensius (1613) hatte dieselbe bereits nicht mehr als Vorlage da sie sich offenbar damals schon nicht mehr im Regensburger Kloster befand. Die Handschrift gelangte wahrscheinlich bald, nachdem sie niedergeschrieben war, als im XVI. Jahrhundert infolge der Reformation über das Regensburger Klofter manches 7) Vrgl. C. Paricius, „Allerneuesle und bewährte historische Nach¬ richten von allen in den Ninginauern der Stadt Regensburg gelegenen Reich stiftern, Hauptkirchen und Kiöstern katholischer Religion ete.“ Regensburg 1758 S. 486; Kobolt's „Bairisches Gelehrten-Lexikon“ Landshut 1795, S. 673.
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14 Mißgeschick kam, auf Umwegen nach Prag in den Besitz des Propstes Berthold Pontan, und erst durch diese Publikation wird sie wieder der Vergessenheit entrifsen. IV. Tert der ſegenden. [S. 1.] In vitam beati Friderici fratris laici deuoti prologus. Praeclarissimum fere Germanie oppidum ac munitissimum est Ratisbona a Tyberio priuigno Octauiani anno quo Cristus passus condita asseritur, quod est prope maximum fluvium Germaniae, qui Danubius dicitur. Adeo excellenter constructum est, ut complures visendi gratia ex longinquis partibus ad id venere. Unde, ut nonnulli asse- runt, divum Augustinum doctorem ecclesiae admiratione eius ductum atque eius aedificia perpulcerrima conspicienda esse aggressum. Hanc itaque urbem Carolus, ob magnitu- dinem rerum gestarum dictus magnus, suo subiecit imperio. Expulsis inde paganis christicolis eam inhabitantibus tra- didit. Inde successu temporis Dei cultus religionisque honor ibidem admodum auctus est, qui non solum a cae- sarum magnificentia, sicut de Carolo, de quo supra, et Arnolpho filioque eius Ludouico ea in urbe sepultis, verum eciam ex sanctissima antistitum industria firmiter fundatus et roboratus fuit, quorum praecipuus divus Emmeramus, qui ea in urbe diu delituit et sua praedicatione neophitos in fide solidavit, Erhardus item Scotigena suo adventu verbo et exemplo plurimum illustravit. Sanctus denique Volfgangus sua admi- nistratione gregi sibi debito fideliter praefuit. Ceteri quoque quam plures, quorum reliquiae hodierna in die ostenduntur in templis inibi magnifice constructis. Inter quae praeclarum divi Augustini ordinis coenobium extat, quod quamvis exi- guum, more tamen priscorum sumptuosissime laboratum ac ordini heremitarum praelibati Augustini per urbis eius cives ad- dictum. In quo quidem monasterio viri tum religione, doc- trina, sanctimoniaque insignes quam plurimi emersere. Inter quos primatum tenet divus frater Fridericus laicus
14 Mißgeschick kam, auf Umwegen nach Prag in den Besitz des Propstes Berthold Pontan, und erst durch diese Publikation wird sie wieder der Vergessenheit entrifsen. IV. Tert der ſegenden. [S. 1.] In vitam beati Friderici fratris laici deuoti prologus. Praeclarissimum fere Germanie oppidum ac munitissimum est Ratisbona a Tyberio priuigno Octauiani anno quo Cristus passus condita asseritur, quod est prope maximum fluvium Germaniae, qui Danubius dicitur. Adeo excellenter constructum est, ut complures visendi gratia ex longinquis partibus ad id venere. Unde, ut nonnulli asse- runt, divum Augustinum doctorem ecclesiae admiratione eius ductum atque eius aedificia perpulcerrima conspicienda esse aggressum. Hanc itaque urbem Carolus, ob magnitu- dinem rerum gestarum dictus magnus, suo subiecit imperio. Expulsis inde paganis christicolis eam inhabitantibus tra- didit. Inde successu temporis Dei cultus religionisque honor ibidem admodum auctus est, qui non solum a cae- sarum magnificentia, sicut de Carolo, de quo supra, et Arnolpho filioque eius Ludouico ea in urbe sepultis, verum eciam ex sanctissima antistitum industria firmiter fundatus et roboratus fuit, quorum praecipuus divus Emmeramus, qui ea in urbe diu delituit et sua praedicatione neophitos in fide solidavit, Erhardus item Scotigena suo adventu verbo et exemplo plurimum illustravit. Sanctus denique Volfgangus sua admi- nistratione gregi sibi debito fideliter praefuit. Ceteri quoque quam plures, quorum reliquiae hodierna in die ostenduntur in templis inibi magnifice constructis. Inter quae praeclarum divi Augustini ordinis coenobium extat, quod quamvis exi- guum, more tamen priscorum sumptuosissime laboratum ac ordini heremitarum praelibati Augustini per urbis eius cives ad- dictum. In quo quidem monasterio viri tum religione, doc- trina, sanctimoniaque insignes quam plurimi emersere. Inter quos primatum tenet divus frater Fridericus laicus
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15 eiusdem coenobii alumpnus, cuius vita sancta miraculosaque operacio praedictum locum multo celebriorem reddidit, quam ullus unquam fundatorum. De cuius vita pauca a patribus meis narrata ad Dei gloriam perpetuamque huius sancti viri memoriam posterorum item aedificationem simplici admodum stilo breviter perstringere intendo. [S. 4.] De ingressu eius ad Augustinianam re- ligionem. Beatus fr. Fridericus natione Bauarus ex urbe Ratisbona (quae quondum quadrata dicta est) ducens originem, vir admodum sanctus. Hic erat ea in urbe cuiusdam praepotentis filius, qui inter ceteros liberos hunc habuit filium. Quem genitor paternali prosequens amore summa cum diligentia educavit, ut Cristo adheret suaque praecepta obseruaret. Transactis autem adolescentiae annis pater fato suo obiit, Fridericumque hunc superstitem reliquit, qui terrenis abdicatis rebus soli Deo servire studuit. Unde audiens quendam fratrem ordinis heremitarum s. Augustini, qui ea in urbe percelebris, ad populum evangelica Cristi verba declamantem: „Vade', scilicet, ,vende omnia, quae habes et da pauperibus', et alia de mundi contemptu so- nantia, quibus verbis commotus iuvenis ut mundum cum suis actibus abnegaret et pauperem Christum ipse pauper factus libens sequeretur. Accedens autem praedictum fratrem ordinis ingressum habitumque supplici admodum corde po- stulavit. Quo suscepto quam devotissime Deo servivit adeo ut divina clementia plura operaretur miracula, de quibus infra dicetur. Erat enim vir summae oboedientiae, ad quae- vis mandata voluntarius. Castitatem pudicitiamque imprimis diligens, ita ut virgo decessisse creditur. Humililate adeo fundatus, ut omnibus se inferiorem putaret. His et alüs vir- tutibus vir Deo acceptus magnum de se tulit sanctimoniae iudicium. [S. 6.] De miseratione ejus ad pauperes et quomodo fragmenta panum in carpentas, id est lignorum minutias conversa sunt. Tantae li- beralitatis erga pauperes extitit, ut Cristum in eis quasi coleret. Unde quicquid victualium praeter necessitatem fra-
15 eiusdem coenobii alumpnus, cuius vita sancta miraculosaque operacio praedictum locum multo celebriorem reddidit, quam ullus unquam fundatorum. De cuius vita pauca a patribus meis narrata ad Dei gloriam perpetuamque huius sancti viri memoriam posterorum item aedificationem simplici admodum stilo breviter perstringere intendo. [S. 4.] De ingressu eius ad Augustinianam re- ligionem. Beatus fr. Fridericus natione Bauarus ex urbe Ratisbona (quae quondum quadrata dicta est) ducens originem, vir admodum sanctus. Hic erat ea in urbe cuiusdam praepotentis filius, qui inter ceteros liberos hunc habuit filium. Quem genitor paternali prosequens amore summa cum diligentia educavit, ut Cristo adheret suaque praecepta obseruaret. Transactis autem adolescentiae annis pater fato suo obiit, Fridericumque hunc superstitem reliquit, qui terrenis abdicatis rebus soli Deo servire studuit. Unde audiens quendam fratrem ordinis heremitarum s. Augustini, qui ea in urbe percelebris, ad populum evangelica Cristi verba declamantem: „Vade', scilicet, ,vende omnia, quae habes et da pauperibus', et alia de mundi contemptu so- nantia, quibus verbis commotus iuvenis ut mundum cum suis actibus abnegaret et pauperem Christum ipse pauper factus libens sequeretur. Accedens autem praedictum fratrem ordinis ingressum habitumque supplici admodum corde po- stulavit. Quo suscepto quam devotissime Deo servivit adeo ut divina clementia plura operaretur miracula, de quibus infra dicetur. Erat enim vir summae oboedientiae, ad quae- vis mandata voluntarius. Castitatem pudicitiamque imprimis diligens, ita ut virgo decessisse creditur. Humililate adeo fundatus, ut omnibus se inferiorem putaret. His et alüs vir- tutibus vir Deo acceptus magnum de se tulit sanctimoniae iudicium. [S. 6.] De miseratione ejus ad pauperes et quomodo fragmenta panum in carpentas, id est lignorum minutias conversa sunt. Tantae li- beralitatis erga pauperes extitit, ut Cristum in eis quasi coleret. Unde quicquid victualium praeter necessitatem fra-
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16 trum colligere potuit, totum pauperibus largitus est. Fratri- bus enim ad mensam quam diligentissime serviebat, micas et fragmenta colligens et egenis ac pauperibus certis diebus illa distribuere solebat. [S. 8.] Contigit enim quodam die, cum idem famulus Dei deferret in sinu suo multa panum fragmenta et alia, quae praeter necessitatem fratrum in co- quina invenerat, gratia pauperibus distribuendi, qui ipsum ante portam expectavere, cui prior conuentus obviavit, quidve portaret perquirens. Cui vir Dei se carpentas vulgariter Schaitten gerere asseruit, quod prior videre volens, non fragmenta panum, sed carpentas reperit. [S. 10.] Discedente autem priore non carpentas, id est lignorum minucias, sed fragmenta panum ut prius largitus est pauperibus, gratias Deo agens. Et in memoriam tanti miraculi ea fragmenta panum in carpentas conversa a maioribus conservata in altari divae Catherinae dicato habentur hodierna in luce. [S. 12.] Dum autem eo in conventu praedictus Dei famulus canaparius esset, contigit die quadam, quod vinum fratribus afferre volens, affixi sub cingulo ducilli oblitus est. [S. 14.) Quod fratres videntes perturbati sunt et cellare festinanter ingredientes vinum omnino emissum arbitrarunt. [S. 16. At illi invenerunt vasis foramen apertum et vinum stetisse et ultra non profluxisse, cum tamen satis esset de vino in vase, quod illi videntes obstupuerunt, Deumque in servo suo omnipotentem laudavere. [S. 18.] Fratri semel sacra celebranti 9) ad altare (ut erat eo in negotio omnibus obsequentissimus) ministravit. Cumque orationes ex suo in cubiculo cordis funderet devotissimas, vidit angelum Dei de coelo descen- dentem rosasque pulcherrimas inopinatissimi odoris ferentem, quas altari imponens ad aethera transvolavit. Has famulus Dei cum summa hilaritate colligens abscondit quousque missae finis imponeretur. [S. 20.] Sacerdote autem post missam, quid levasset, inquirente, is occultare non ausus rosas sibi divinitus missas exhibuit. Quae res cum ad priorem ceterosque pervenisset, per hoc eius sanctimoniam intellexere. *) Orig.: „celebrantibus“.
16 trum colligere potuit, totum pauperibus largitus est. Fratri- bus enim ad mensam quam diligentissime serviebat, micas et fragmenta colligens et egenis ac pauperibus certis diebus illa distribuere solebat. [S. 8.] Contigit enim quodam die, cum idem famulus Dei deferret in sinu suo multa panum fragmenta et alia, quae praeter necessitatem fratrum in co- quina invenerat, gratia pauperibus distribuendi, qui ipsum ante portam expectavere, cui prior conuentus obviavit, quidve portaret perquirens. Cui vir Dei se carpentas vulgariter Schaitten gerere asseruit, quod prior videre volens, non fragmenta panum, sed carpentas reperit. [S. 10.] Discedente autem priore non carpentas, id est lignorum minucias, sed fragmenta panum ut prius largitus est pauperibus, gratias Deo agens. Et in memoriam tanti miraculi ea fragmenta panum in carpentas conversa a maioribus conservata in altari divae Catherinae dicato habentur hodierna in luce. [S. 12.] Dum autem eo in conventu praedictus Dei famulus canaparius esset, contigit die quadam, quod vinum fratribus afferre volens, affixi sub cingulo ducilli oblitus est. [S. 14.) Quod fratres videntes perturbati sunt et cellare festinanter ingredientes vinum omnino emissum arbitrarunt. [S. 16. At illi invenerunt vasis foramen apertum et vinum stetisse et ultra non profluxisse, cum tamen satis esset de vino in vase, quod illi videntes obstupuerunt, Deumque in servo suo omnipotentem laudavere. [S. 18.] Fratri semel sacra celebranti 9) ad altare (ut erat eo in negotio omnibus obsequentissimus) ministravit. Cumque orationes ex suo in cubiculo cordis funderet devotissimas, vidit angelum Dei de coelo descen- dentem rosasque pulcherrimas inopinatissimi odoris ferentem, quas altari imponens ad aethera transvolavit. Has famulus Dei cum summa hilaritate colligens abscondit quousque missae finis imponeretur. [S. 20.] Sacerdote autem post missam, quid levasset, inquirente, is occultare non ausus rosas sibi divinitus missas exhibuit. Quae res cum ad priorem ceterosque pervenisset, per hoc eius sanctimoniam intellexere. *) Orig.: „celebrantibus“.
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17 [S. 22.] Festivitate quadam instante, qua juniores fratres secundum instituta maiorum solent sumere eukaristiam, frater idem summa cum devotine ad id sumendum se prae- paravit. In mane autem necessitate urgente ligna ad coquinam portare coactus, quod voluntarie faciens, merore tamen affectus ob sacramenti eucharistiam. Sed, o Domine Jesu, non de- fuisti servo, neque passus es eum suo defraudari desiderio. [S. 24.] Nam ea die sub sacratissima missarum misteria dum ceteri fratres sacrosanctum sumerent sacramentum, venit angelus Domini et tulit unam de hostiis consecratis, deferens eam servo Dei ligna colligenti. Quod cum gratu- lando vidisset, terra prostratus humillime ac devotissime ab eo sumpsit sacramentum. Sacerdos autem in altari unam sibi deese hostiam sentiens, nimio terrore concussus sua sibi ex negligentia vel alio eventu evenisse arbitratus penes se tacitus pensitulavit, eam ob rem pluribus diebus tristem vultum prae se ferens. Fratre autem sancto sacerdotis moe- stitiam considerante rem gestam ei revelavit, precatusque, ne cuiquam ipso vivente dicturus esset. Quod cum sacerdos fecisset, eum postmodum in maxima reverentia habuit, Deum honorans in servo suo. De quadam inclusa. Fridericus itaque ardentissimus amator Christi his suffultus doms coelestibus claruit, sed et prophetiae dono illustratus fuit, quod patuit in pluribus, quibus nonnulla antequam fierent patefecit praedixitque. Inter alia ta- men id compertum habetur, quod sequitur. Est ea in urbe nostra Ratispona quoddam inclusorium haud longe a ponte lapideo ecclesiae s. Georgii contiguum, quo in inclusorio quaedam degebat inclusa, Deo devotissima; in virginitate humilitate plures annos ibidem transegerat. Haec, quia decrepita defi- cere coepit, valitudinaria facta lecto decubuit. Quam cum vir Dei visitasset, ad pacientiamque exhortasset, pro ea se preces effundere velle, et sic ipsa consolata recessit. Qui postmodum orationi pro famula Dei deditus per angelum divinitus ei revelatum est, ea die et hora ex hac mortalitate ad perhennem gloriam esse migraturam, regna perceptura coelestia. Quod et postmodum vir Dei quibusdam fratribus
17 [S. 22.] Festivitate quadam instante, qua juniores fratres secundum instituta maiorum solent sumere eukaristiam, frater idem summa cum devotine ad id sumendum se prae- paravit. In mane autem necessitate urgente ligna ad coquinam portare coactus, quod voluntarie faciens, merore tamen affectus ob sacramenti eucharistiam. Sed, o Domine Jesu, non de- fuisti servo, neque passus es eum suo defraudari desiderio. [S. 24.] Nam ea die sub sacratissima missarum misteria dum ceteri fratres sacrosanctum sumerent sacramentum, venit angelus Domini et tulit unam de hostiis consecratis, deferens eam servo Dei ligna colligenti. Quod cum gratu- lando vidisset, terra prostratus humillime ac devotissime ab eo sumpsit sacramentum. Sacerdos autem in altari unam sibi deese hostiam sentiens, nimio terrore concussus sua sibi ex negligentia vel alio eventu evenisse arbitratus penes se tacitus pensitulavit, eam ob rem pluribus diebus tristem vultum prae se ferens. Fratre autem sancto sacerdotis moe- stitiam considerante rem gestam ei revelavit, precatusque, ne cuiquam ipso vivente dicturus esset. Quod cum sacerdos fecisset, eum postmodum in maxima reverentia habuit, Deum honorans in servo suo. De quadam inclusa. Fridericus itaque ardentissimus amator Christi his suffultus doms coelestibus claruit, sed et prophetiae dono illustratus fuit, quod patuit in pluribus, quibus nonnulla antequam fierent patefecit praedixitque. Inter alia ta- men id compertum habetur, quod sequitur. Est ea in urbe nostra Ratispona quoddam inclusorium haud longe a ponte lapideo ecclesiae s. Georgii contiguum, quo in inclusorio quaedam degebat inclusa, Deo devotissima; in virginitate humilitate plures annos ibidem transegerat. Haec, quia decrepita defi- cere coepit, valitudinaria facta lecto decubuit. Quam cum vir Dei visitasset, ad pacientiamque exhortasset, pro ea se preces effundere velle, et sic ipsa consolata recessit. Qui postmodum orationi pro famula Dei deditus per angelum divinitus ei revelatum est, ea die et hora ex hac mortalitate ad perhennem gloriam esse migraturam, regna perceptura coelestia. Quod et postmodum vir Dei quibusdam fratribus
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18 familiari in colloquio revelans, qui notantes diem et horam, famulam Dei sarcina corporis deposita, sicut revelatum servo Dei fuerat, ita postmodum experti sunt. Et alia multa, quae huic viro sancto divinitus revelata fuisse memorantur, quae brevitatis gratia rescindo. De felici eius obitu. Appropinquante autem termino vitae suae, ut benignus Dominus daret servo suo Friderico post laborem requiem, febre arripitur. Videns autem tempus dissolutionis suae instare, vocatos fratres his alloquitur verbis: �Ecce, fratres carissimi, jam ex huius incolatu vitae egressurus vestras summopere desiderans intercessiones. Et quamquam nihil mihi conscius sim, tamen in hoc iusti- ficatum me non agnosco. Ideo si quem verbo vel facto laesi, mihi peccatori indulgeri intimo supplico corde ac pro ani- mae meae salute exorare, quod et me in futuro saeculo facturum polliceor. Hisque finitis a priore recepta absolu- tione suorum peccaminum sacramentisque ecclesiae robo- ratus munitusque elevatis in coelum oculis christianissime coram fratribus spiritum exhalavit, dormiens cum patribus suis. Cumque corpus suum, ut moris [S. 26] est, nudatum ac lotum esset, tanta de eo emanavit odoris flagrantia, ut cunctorum ibidem assistentium perfunderet nares et pectora, sicque feretro impositus per plures dies multis clarescere coepit miraculis, quae specialem requirerent tractatum. De exequiis eius. Mortuo igitur viro Dei pulsatisque campanis magna convenit multitudo, tota commovetur ci- vitas, ingens exoritur tumultus; accurrunt ad ecclesiam fratrum utriusque sexus homines, et Fridericum, quem vita diligebant, etiam mortuum videre cupiunt. Erat enim magnae opinionis apud homines, qui eum tanquam de coelo missum venerabantur. Multis enim sua prece varia contulit bene- ficia, qui accedentes eius et crines et vestimenta abscindentes tanquam sanctissimi viri reliquias Deo observantes laeti ad propria rediere, glorificantes et laudantes Deum in omnibus, quae viderant et audierant in famulo Dei Friderico. Constituto igitur die exequiis pro anima eius peractis, habito prius sermone funebri ad populum de vita mira-
18 familiari in colloquio revelans, qui notantes diem et horam, famulam Dei sarcina corporis deposita, sicut revelatum servo Dei fuerat, ita postmodum experti sunt. Et alia multa, quae huic viro sancto divinitus revelata fuisse memorantur, quae brevitatis gratia rescindo. De felici eius obitu. Appropinquante autem termino vitae suae, ut benignus Dominus daret servo suo Friderico post laborem requiem, febre arripitur. Videns autem tempus dissolutionis suae instare, vocatos fratres his alloquitur verbis: �Ecce, fratres carissimi, jam ex huius incolatu vitae egressurus vestras summopere desiderans intercessiones. Et quamquam nihil mihi conscius sim, tamen in hoc iusti- ficatum me non agnosco. Ideo si quem verbo vel facto laesi, mihi peccatori indulgeri intimo supplico corde ac pro ani- mae meae salute exorare, quod et me in futuro saeculo facturum polliceor. Hisque finitis a priore recepta absolu- tione suorum peccaminum sacramentisque ecclesiae robo- ratus munitusque elevatis in coelum oculis christianissime coram fratribus spiritum exhalavit, dormiens cum patribus suis. Cumque corpus suum, ut moris [S. 26] est, nudatum ac lotum esset, tanta de eo emanavit odoris flagrantia, ut cunctorum ibidem assistentium perfunderet nares et pectora, sicque feretro impositus per plures dies multis clarescere coepit miraculis, quae specialem requirerent tractatum. De exequiis eius. Mortuo igitur viro Dei pulsatisque campanis magna convenit multitudo, tota commovetur ci- vitas, ingens exoritur tumultus; accurrunt ad ecclesiam fratrum utriusque sexus homines, et Fridericum, quem vita diligebant, etiam mortuum videre cupiunt. Erat enim magnae opinionis apud homines, qui eum tanquam de coelo missum venerabantur. Multis enim sua prece varia contulit bene- ficia, qui accedentes eius et crines et vestimenta abscindentes tanquam sanctissimi viri reliquias Deo observantes laeti ad propria rediere, glorificantes et laudantes Deum in omnibus, quae viderant et audierant in famulo Dei Friderico. Constituto igitur die exequiis pro anima eius peractis, habito prius sermone funebri ad populum de vita mira-
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19 culisque, quae in vita Dominus per eum fecerat, in prae- sentia totius populi a fratribus devotissime, collacrimantibus cunctis, sepelitur in aede sui ordinis prope Christi corporis aram in sinistra ecclesiae parte, ubi et lapis cum epitaphio insculpto ad iugem viri memoriam positus est. Obiit autem beatus frater Fridericus laicus devotus anno verbigene MCCCXXIX in vigilia s. Andreae apostoli. Multa signa miraculaque Deus per hunc virum ope- ratus est, quae a paucis ob negligentiam priscorum con- scripta sunt et multa de eius vita miraculisque antiquitas nobis abolevit. Et quia maiores nostri plus simplicitati quam scripturae dediti, in scriptis ista et alia non sunt redacta. Ex relatione tamen fidedignorum, quod silentio pertransire nolui, quod quidam prior eius loci lapidem sancti viri, ne impedimentum transeuntibus esset, amovere volens, cae- citate percussus ab incepto destitit, et visum voto emissum accepit. Conclusio. Ipsum itaque dominum nostrum Jesum deprecor, qui hunc beatum virum multis virtutum gradibus sublimavit, ut et mihi, indigno servulo suo, qui hanc eius vulgari, non rethorico sermone vitam edidi, dignetur suis intercedentibus meritis eius vestigia sequi, qui vivit et regnat, regnabitque in saecula saeculorum. Anno 1519. [S. 2.) Ainer kam tet mich wol fragen Ob ich nie gehört het sagen Von ainem gar geistlichem mon schon Zu Regenspurg in der stat Vnd sein leben daselbs verennt Bruder Fridrich wer er genennt. Ich tet antworttn als ich kunt Vnd sprach: In ainer kirch ich funt Zu den Augustinern gemalt Wol in ains laijbruders gestalt Schwartz scapelir, ain weisen rock Das har abschniden, het kain lock Sah auch dapei etlich figur Das mercket ich, palt weitter fur, Wolt wissen, was daffelbig wer Andern leuttn möcht geben ler
19 culisque, quae in vita Dominus per eum fecerat, in prae- sentia totius populi a fratribus devotissime, collacrimantibus cunctis, sepelitur in aede sui ordinis prope Christi corporis aram in sinistra ecclesiae parte, ubi et lapis cum epitaphio insculpto ad iugem viri memoriam positus est. Obiit autem beatus frater Fridericus laicus devotus anno verbigene MCCCXXIX in vigilia s. Andreae apostoli. Multa signa miraculaque Deus per hunc virum ope- ratus est, quae a paucis ob negligentiam priscorum con- scripta sunt et multa de eius vita miraculisque antiquitas nobis abolevit. Et quia maiores nostri plus simplicitati quam scripturae dediti, in scriptis ista et alia non sunt redacta. Ex relatione tamen fidedignorum, quod silentio pertransire nolui, quod quidam prior eius loci lapidem sancti viri, ne impedimentum transeuntibus esset, amovere volens, cae- citate percussus ab incepto destitit, et visum voto emissum accepit. Conclusio. Ipsum itaque dominum nostrum Jesum deprecor, qui hunc beatum virum multis virtutum gradibus sublimavit, ut et mihi, indigno servulo suo, qui hanc eius vulgari, non rethorico sermone vitam edidi, dignetur suis intercedentibus meritis eius vestigia sequi, qui vivit et regnat, regnabitque in saecula saeculorum. Anno 1519. [S. 2.) Ainer kam tet mich wol fragen Ob ich nie gehört het sagen Von ainem gar geistlichem mon schon Zu Regenspurg in der stat Vnd sein leben daselbs verennt Bruder Fridrich wer er genennt. Ich tet antworttn als ich kunt Vnd sprach: In ainer kirch ich funt Zu den Augustinern gemalt Wol in ains laijbruders gestalt Schwartz scapelir, ain weisen rock Das har abschniden, het kain lock Sah auch dapei etlich figur Das mercket ich, palt weitter fur, Wolt wissen, was daffelbig wer Andern leuttn möcht geben ler
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20 Thet die schrift daselbs wol lesen Disses bruders leben was wesen Und wie er das verfüret hat Sag ich dir treulich auf dein frag. [S. 28.] Das leben des selign laijbrud' Friderich Augustinensis ordinis. O herr vnd got von himelreich Dein grof genad itz mir verleich Zu loben den heiligen man Fridrich ich den genennet han Zu Regenspurg wol geporen Von got was er auserkoren Augustinern ein grosse zier Da selb im ordn sagt man mir Sein vater gar ain frummer man Der was uber all werd vnd schan Ain Sun het er was im gar lieb Mit dem er manche Zeit vertrieb Der Sun ging gen Kirch als er solt Wan geistlich in got haben wolt lust Zu sant Augustin het er Andechtig kopffet an sein prust Nun höret er das götlich wort Oft vnd vill an demselben ort Von einem bruder also milt Trueg dem volk von gut ebenpilt Und pei iderman hoh geacht In seiner predig furher bracht Wie Tristus im ewangeli redt Get hin, verkauft palt an d' stet Gebt das selbig armen leuten Das pin ich euch menschen peuten Diſse wort vnd der geleichen Thettn fridrich sein hertz erweichen Vnd verlieff alle hab vnd gut Got zu dienen was entlich sein mut Vnd ging zu dem bruder palt hin Thet im sagen das wer sein sin Bmb den orden gar sleissig pat Got möcht dienen nach seinem rat Der bruder thet das gar geren Fridrich macht dem ordn pringn eren
20 Thet die schrift daselbs wol lesen Disses bruders leben was wesen Und wie er das verfüret hat Sag ich dir treulich auf dein frag. [S. 28.] Das leben des selign laijbrud' Friderich Augustinensis ordinis. O herr vnd got von himelreich Dein grof genad itz mir verleich Zu loben den heiligen man Fridrich ich den genennet han Zu Regenspurg wol geporen Von got was er auserkoren Augustinern ein grosse zier Da selb im ordn sagt man mir Sein vater gar ain frummer man Der was uber all werd vnd schan Ain Sun het er was im gar lieb Mit dem er manche Zeit vertrieb Der Sun ging gen Kirch als er solt Wan geistlich in got haben wolt lust Zu sant Augustin het er Andechtig kopffet an sein prust Nun höret er das götlich wort Oft vnd vill an demselben ort Von einem bruder also milt Trueg dem volk von gut ebenpilt Und pei iderman hoh geacht In seiner predig furher bracht Wie Tristus im ewangeli redt Get hin, verkauft palt an d' stet Gebt das selbig armen leuten Das pin ich euch menschen peuten Diſse wort vnd der geleichen Thettn fridrich sein hertz erweichen Vnd verlieff alle hab vnd gut Got zu dienen was entlich sein mut Vnd ging zu dem bruder palt hin Thet im sagen das wer sein sin Bmb den orden gar sleissig pat Got möcht dienen nach seinem rat Der bruder thet das gar geren Fridrich macht dem ordn pringn eren
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21 Das geiftlich klaid nam er wol an Fridrich derselb andechtig man Ain laijbruder ward er gezelt Den andern bruedern zugeselt Nam also auf von tag zu tag Brueder hetten am im kain Hag Was man wolt thet er gar geren Der gehorsam wolt nit entperen Gantz keusch vnd rain was sein leben Wider die werlt ritterlich streben Die armut was im werd vnd lieb Die aigenschaft pei im nit blieb Diemut die was vorn daran Die braucht er in sein sten vnd gan Aller tugent gantz geflijsen Kain Vnzucht von im tet schifsen Die bruder jahent tugent von im Verwundertn sie alf ich v'nim Grosse paispill trueg er in vor Niemant het in fur ain thor All ir leben teten richten Wie Fridrich sie thet gantz schicken Er dienet got frue vnd spat Hielt fie nach sant Augustins rat Vnd was got allzeit will haben Von den dingen tet nie traben. Nun hört was ich doch weitt sag Vnd niemant hab ob mir kain elag So sag ich von bruder Fridereich Barmhertzig was armen vnd reich Was er mocht all zeit aufzuheben Den armen daselb tet geben In der kuchel vnd wo das was Der armen nimmer nit vergas Rintten von dem brot tailt in mit Merckt was ich sag ist mein bit. An ainem tag es wol geschach Bruder Fridrich den arm ging nach Rintten des brots trueg in seim gern Die armen damit wolt eren Der prior kam vnd fraget in Was er trueg vnd wo er wolt hin [S. 29.
21 Das geiftlich klaid nam er wol an Fridrich derselb andechtig man Ain laijbruder ward er gezelt Den andern bruedern zugeselt Nam also auf von tag zu tag Brueder hetten am im kain Hag Was man wolt thet er gar geren Der gehorsam wolt nit entperen Gantz keusch vnd rain was sein leben Wider die werlt ritterlich streben Die armut was im werd vnd lieb Die aigenschaft pei im nit blieb Diemut die was vorn daran Die braucht er in sein sten vnd gan Aller tugent gantz geflijsen Kain Vnzucht von im tet schifsen Die bruder jahent tugent von im Verwundertn sie alf ich v'nim Grosse paispill trueg er in vor Niemant het in fur ain thor All ir leben teten richten Wie Fridrich sie thet gantz schicken Er dienet got frue vnd spat Hielt fie nach sant Augustins rat Vnd was got allzeit will haben Von den dingen tet nie traben. Nun hört was ich doch weitt sag Vnd niemant hab ob mir kain elag So sag ich von bruder Fridereich Barmhertzig was armen vnd reich Was er mocht all zeit aufzuheben Den armen daselb tet geben In der kuchel vnd wo das was Der armen nimmer nit vergas Rintten von dem brot tailt in mit Merckt was ich sag ist mein bit. An ainem tag es wol geschach Bruder Fridrich den arm ging nach Rintten des brots trueg in seim gern Die armen damit wolt eren Der prior kam vnd fraget in Was er trueg vnd wo er wolt hin [S. 29.
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22 [S. 30.] Die rintten palt zu schaittn waren In dem der prior in lies faren Warn die schaittn wider zu rinttn Ging da er die armen tet findn Den tailt er die frolich mit Das was wol sein teglicher sit. Run so ich mich weitter betracht, Auf ain Zeit den brudern wein bracht Den zapfen het er vergessen Das ward im vbl zugemessen Die bruder in keler gingen Ob der wein nit tet aufrinnen Da fandtn sie das faß noch vol Des waren sie zu mutes wol Vnd lobten got von himelreich Verlassen het nit Fridereich. Zu altar dienet er geren Mit grosfer andacht vnd eren (Der engl kam von himel her ab)10) Der engl von himel herab kam Das sah bruder Fridrich schon Rosen der engl mit im bracht Auf den altar (auf ain ort)10) legt sie an einer stat Bruder Friderich ging hin zu Die rosen nam, hinweg sie trueg Rach der mess der briester kam Was er auf gehebt, saget an scham Die rosen tet er palt bringen Priester wundret ob den dingn Vnd hielt den bruder in eren Hinfuran wider sein begern. Ain tag so man gotztisch get Fridrich sie zuricht mit gepet Vnd ain lauttre beicht tet mit fleis Zu entpfahen die himlisch speis Indem must er palt holcz tragn Gar willig, tet nit widersagn [S. 31.] Der engl her ab von himel kam Sacrament von dem altar nam 30) Durchgeftrichen.
22 [S. 30.] Die rintten palt zu schaittn waren In dem der prior in lies faren Warn die schaittn wider zu rinttn Ging da er die armen tet findn Den tailt er die frolich mit Das was wol sein teglicher sit. Run so ich mich weitter betracht, Auf ain Zeit den brudern wein bracht Den zapfen het er vergessen Das ward im vbl zugemessen Die bruder in keler gingen Ob der wein nit tet aufrinnen Da fandtn sie das faß noch vol Des waren sie zu mutes wol Vnd lobten got von himelreich Verlassen het nit Fridereich. Zu altar dienet er geren Mit grosfer andacht vnd eren (Der engl kam von himel her ab)10) Der engl von himel herab kam Das sah bruder Fridrich schon Rosen der engl mit im bracht Auf den altar (auf ain ort)10) legt sie an einer stat Bruder Friderich ging hin zu Die rosen nam, hinweg sie trueg Rach der mess der briester kam Was er auf gehebt, saget an scham Die rosen tet er palt bringen Priester wundret ob den dingn Vnd hielt den bruder in eren Hinfuran wider sein begern. Ain tag so man gotztisch get Fridrich sie zuricht mit gepet Vnd ain lauttre beicht tet mit fleis Zu entpfahen die himlisch speis Indem must er palt holcz tragn Gar willig, tet nit widersagn [S. 31.] Der engl her ab von himel kam Sacrament von dem altar nam 30) Durchgeftrichen.
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23 Bracht das dem bruder an der stet Da er dan holcz tragen tet. Der bruder empfieng das von im Der engl kert sie gen himt hin Grosse freud dem bruder aufftund Entpfangn het Jesum in sein mundt Der briester am altar nit west Piff das ims Fridrich zulest Saget mit grosser diemut Der briester liess fallen sein vnmut Bruder Fridrich pat in darpei Nichtz saget er im leben sei Verhief im das mit gantzer treu Das zu verpergen alle Zeit. Die clösnerin auf dem gewelb Pei der steinen Pruck daselb Viel in swere kranckhait gar grof Fridrich (kniet)11) fil auf sein knie plos Pat got fur die dienerin sein Der engl gotz tet im erschein Clösnerin solt sterben die stunt Vnd der tag wart im auch verkunt Das mercket der bruder mit fleis Geschach nach des eugel anweis. [S. 32.) Bruder Fridrich het lang gelebt Gar streng wider den teuffl strebt Daromb wolt got sein nit vergessen Den lon im treulich zu messen Nit wissen solt von kainer pein Sunder ewiglich pei im sein In krankhait vill der diener herns Auss difser werlt was sein begerns Mit andacht zum tot sie schicken Gen himl mit den augn tet plicken Zu ewiger freud on als ent Versach sie mit dem Sacrament Die brüder waren all darpei Mit worttn pat er so freij Das sie fur in fleissig pitten Wo sie etwas hettn gelittn I7) Durchgeftrichen.
23 Bracht das dem bruder an der stet Da er dan holcz tragen tet. Der bruder empfieng das von im Der engl kert sie gen himt hin Grosse freud dem bruder aufftund Entpfangn het Jesum in sein mundt Der briester am altar nit west Piff das ims Fridrich zulest Saget mit grosser diemut Der briester liess fallen sein vnmut Bruder Fridrich pat in darpei Nichtz saget er im leben sei Verhief im das mit gantzer treu Das zu verpergen alle Zeit. Die clösnerin auf dem gewelb Pei der steinen Pruck daselb Viel in swere kranckhait gar grof Fridrich (kniet)11) fil auf sein knie plos Pat got fur die dienerin sein Der engl gotz tet im erschein Clösnerin solt sterben die stunt Vnd der tag wart im auch verkunt Das mercket der bruder mit fleis Geschach nach des eugel anweis. [S. 32.) Bruder Fridrich het lang gelebt Gar streng wider den teuffl strebt Daromb wolt got sein nit vergessen Den lon im treulich zu messen Nit wissen solt von kainer pein Sunder ewiglich pei im sein In krankhait vill der diener herns Auss difser werlt was sein begerns Mit andacht zum tot sie schicken Gen himl mit den augn tet plicken Zu ewiger freud on als ent Versach sie mit dem Sacrament Die brüder waren all darpei Mit worttn pat er so freij Das sie fur in fleissig pitten Wo sie etwas hettn gelittn I7) Durchgeftrichen.
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24 Im das durch gotz willen nachlifsen Gen got wolt sein geflissen Daß in auch solches widerfur Kemen zu der himelischen kur Mit den worttn vnd dergleichen Sein geist wolt von im weichen Gab den in seines vaters hennt Da er itz leben ist on ennt Mit allen auserbelten Sein freud ist gar manigfeltn Mit den heiligen auserbelt Sein seel ward in zugeselt Den leib nach seim tod man legt Als man gewönlich im ordn pflegt Auf ain par die da was gericht Sein leib gab gar jüessen rüch Vill des volts tet sie da sannen Von weibern vnd auch von mannen Sehen woltn den heilign man Als er nun lag auf der par schon Gar vill wolten hinzu tretten Im leben het fur sie petten Sie namen seins har vnd gewant Der namen sein mir vnbekannt Fur Hailtum sie es haim truegn Wainttn das in augn trüfen Vnd hettn laid vmb dijsen mon Pei got entpfangn hat den lon Dorttn im ewigen leben Das wel vns got alln geben Wer das von herzen begern ist Der sprech Amen zu disser frist. [S. 33] Also disser heiliger mon Erlangt pillich der heilign kron Vnd rueffen in an gar ser Mit unserm gebet thun im gros eer Vnd erlang vns arm menschn schon Dort hoben den ewign lon. Amen.
24 Im das durch gotz willen nachlifsen Gen got wolt sein geflissen Daß in auch solches widerfur Kemen zu der himelischen kur Mit den worttn vnd dergleichen Sein geist wolt von im weichen Gab den in seines vaters hennt Da er itz leben ist on ennt Mit allen auserbelten Sein freud ist gar manigfeltn Mit den heiligen auserbelt Sein seel ward in zugeselt Den leib nach seim tod man legt Als man gewönlich im ordn pflegt Auf ain par die da was gericht Sein leib gab gar jüessen rüch Vill des volts tet sie da sannen Von weibern vnd auch von mannen Sehen woltn den heilign man Als er nun lag auf der par schon Gar vill wolten hinzu tretten Im leben het fur sie petten Sie namen seins har vnd gewant Der namen sein mir vnbekannt Fur Hailtum sie es haim truegn Wainttn das in augn trüfen Vnd hettn laid vmb dijsen mon Pei got entpfangn hat den lon Dorttn im ewigen leben Das wel vns got alln geben Wer das von herzen begern ist Der sprech Amen zu disser frist. [S. 33] Also disser heiliger mon Erlangt pillich der heilign kron Vnd rueffen in an gar ser Mit unserm gebet thun im gros eer Vnd erlang vns arm menschn schon Dort hoben den ewign lon. Amen.
- 1: Titel
- 3: Vorwort
- 5: Einleitung
- 7: Handschrift
- 13: Verfasser
- 14: Edition