z 307 stránek
Titul
Ia
Ib
Vorwort
Ic
Id
Ie
If
Ig
Ih
Ii
Ij
Ik
Inhalt
Il
Verzeichnis des Inhalts
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
XI
XII
XIII
XIV
XV
XVI
XVII
XVIII
XIX
XX
XXI
XXII
XXIII
XXIV
XXV
XXVI
XXVII
XXVIII
XXIX
XXX
XXXI
XXXII
XXXIII
XXXIV
XXXV
XXXVI
XXXVII
Fürstliche Kanzleien
1
2
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5
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Originalurkunden
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48
49
50
51
52
Bresl. Landgerichtsprotokolle
53
54
55
56
57
58
59
60
61
Landbücher d.Fürst. Breslau
62
63
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65
66
67
68
69
70
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Breslauer Notatenbücher
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
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90
91
92
93
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97
98
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100
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Städtische Kanzleien Breslaus
102
103
104
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Breslauer Ratsbriefe
126
127
128
129
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136
137
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140
141
142
143
144
Aus Breslauer Schöffenbüchern
145
146
147
148
149
150
151
152
153
154
155
156
157
Laurencius nudus (1361-1363)
158
159
160
161
162
163
164
165
166
167
168
169
Aus Breslauer Signaturbüchern
170
171
172
173
174
175
176
177
Codex Noviforensis
178
179
180
181
182
183
184
185
186
187
188
189
190
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192
193
Liber privilegiorum Hs. D2
194
195
196
197
198
199
200
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202
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219
220
221
222
223
224
225
226
Verschiedene Kanzleien Schl.
227
228
229
230
231
232
233
234
235
236
237
238
239
240
241
242
243
244
245
Privaturkunden einz. Personen
246
247
248
249
250
251
252
253
254
255
256
257
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- s. Ic: ...der Sprache der Reichskanzlei in Böhmen seit König Johann und Kaiser Karl IV. ausgehenden schriftsprachlichen Bewegung zufielen, zweitens die Wurzeln dieses Anteils, nämlich...
- s. Ig: ...In Nr. 132 (S. 220—226) sind von drei deutschen Urkunden Kaiser Karls IV. und König Wenzels von 1373—1382 die Niederschriften im Liber privilegiorum...
- s. VII: ...57. Rudolf IV., Herzog von Österreich usw., verleiht auf Bitten Kaiser Karls IV. den Bürgern von Prag für ein Jahr das Recht auf...
Název:
Deutsche Texte aus schlesischen Kanzleien des 14. und 15. Jahrhunderts (vol. I)
Autor:
Bindewald, Helene
Rok vydání:
1935
Místo vydání:
Berlin
Počet stran celkem:
307
Obsah:
- Ia: Titul
- Ic: Vorwort
- Il: Inhalt
- I: Verzeichnis des Inhalts
- 1: Fürstliche Kanzleien
- 21: Originalurkunden
- 53: Bresl. Landgerichtsprotokolle
- 62: Landbücher d.Fürst. Breslau
- 74: Breslauer Notatenbücher
- 102: Städtische Kanzleien Breslaus
- 126: Breslauer Ratsbriefe
- 145: Aus Breslauer Schöffenbüchern
- 158: Laurencius nudus (1361-1363)
- 170: Aus Breslauer Signaturbüchern
- 178: Codex Noviforensis
- 194: Liber privilegiorum Hs. D2
- 227: Verschiedene Kanzleien Schl.
- 246: Privaturkunden einz. Personen
upravit
Strana Ia
DEUTSCHE TEXTE AUS SCHLESISCHEN KANZLEIEN DES 14. UND 15. JAHRHUNDERTS AUF GRUND DER VORARBEITEN KONRAD BURDACHS UNTER SEINER UND PAUL PIURS MITWIRKUNG HERAUS BEN VON HELENE BINDEWALD ERSTE HALFTE BERLIN WEIDMANNSCHE BUCHHANDLUNG 1935
DEUTSCHE TEXTE AUS SCHLESISCHEN KANZLEIEN DES 14. UND 15. JAHRHUNDERTS AUF GRUND DER VORARBEITEN KONRAD BURDACHS UNTER SEINER UND PAUL PIURS MITWIRKUNG HERAUS BEN VON HELENE BINDEWALD ERSTE HALFTE BERLIN WEIDMANNSCHE BUCHHANDLUNG 1935
Strana Ib
VOM MITTELALTER ZUR REFORMATION IM AUFTRAGE DER PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN HER NVON KONRAD BURDACH NEUNTER BAND DEUTSCHE TEXTE AUS SCHLESISCHEN KANZLEIEN DES 14. UND 15. JAHRHUNDERTS ERSTE HALFTE BERLIN WEIDMANNSCHE BUCHHANDLUNG 1935
VOM MITTELALTER ZUR REFORMATION IM AUFTRAGE DER PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN HER NVON KONRAD BURDACH NEUNTER BAND DEUTSCHE TEXTE AUS SCHLESISCHEN KANZLEIEN DES 14. UND 15. JAHRHUNDERTS ERSTE HALFTE BERLIN WEIDMANNSCHE BUCHHANDLUNG 1935
Strana Ic
Vorwort. Dem Inhalt gegenwärtigen Bandes liegt zu Grunde ein Aus- schnitt aus dem Ertrag meiner Bemühungen auf den Bibliotheken und Archiven Breslaus in der Zeit vom November 1897 bis zum März 1898. Mit jenem Halbjahr begann meine Forschungsreise in den ostdeutschen Kulturraum, die ich als Hallischer Professor Dank dreimaliger ministerieller Beurlaubung und wiederholter Bei- hilfe der Preußischen Akademie der Wissenschaften unternehmen und auf zwei volle Jahre ausdehnen durfte. Es galt dabei, meine 1891—1893 entstandene, vielfach erst programmatische Schrift Vom Mittelalter zur Reformation’ 1. Heft neu zu bearbeiten, fortzu- führen und durch den Unterbau quellenmäßiger Stoffsammlung und Darstellung fester zu begründen1. In jenen erwartungsvollen Breslauer Monaten fruchtbarer wissenschaftlicher Arbeit und Erkenntnis hatte ich zwei Aufgaben verfolgt: erstens die Stellung und den Anteil auf- zuklären, die der Sprache Schlesiens während des 14. und 15. Jahr- hunderts an der von der Sprache der Reichskanzlei in Böhmen seit König Johann und Kaiser Karl IV. ausgehenden schriftsprachlichen Bewegung zufielen, zweitens die Wurzeln dieses Anteils, nämlich den geistigen Zusammenhang Schlesiens während dieser Zeit mit der ost- deutschen Kultur, mit den vom Königreich Böhmen, dem Sitz des deutschen Kaisers, ausstrahlenden literarischen, wissenschaftlichen, künstlerischen, sozialen Zuständen aufzudecken und zu beleuchten. Für die zweite Aufgabe durchforschte ich die reichen Bestände der Breslauer Universitätsbibliothek an literarischen und wissen- schaftlichen Handschriften des 14. und 15. Jahrhunderts. Beiden Aufgaben, vor allem jedoch der ersten, wollte ich dienen durch eine Auswahl, Sammlung und buchstabentreue Wiedergabe sprachlich oder auch inhaltlich charakteristischer Schriftstücke aus Breslauer und 1 Vgl. darüber im Einzelnen die Einführung in das Gesamtwerk III, 2. S. XLIVff.
Vorwort. Dem Inhalt gegenwärtigen Bandes liegt zu Grunde ein Aus- schnitt aus dem Ertrag meiner Bemühungen auf den Bibliotheken und Archiven Breslaus in der Zeit vom November 1897 bis zum März 1898. Mit jenem Halbjahr begann meine Forschungsreise in den ostdeutschen Kulturraum, die ich als Hallischer Professor Dank dreimaliger ministerieller Beurlaubung und wiederholter Bei- hilfe der Preußischen Akademie der Wissenschaften unternehmen und auf zwei volle Jahre ausdehnen durfte. Es galt dabei, meine 1891—1893 entstandene, vielfach erst programmatische Schrift Vom Mittelalter zur Reformation’ 1. Heft neu zu bearbeiten, fortzu- führen und durch den Unterbau quellenmäßiger Stoffsammlung und Darstellung fester zu begründen1. In jenen erwartungsvollen Breslauer Monaten fruchtbarer wissenschaftlicher Arbeit und Erkenntnis hatte ich zwei Aufgaben verfolgt: erstens die Stellung und den Anteil auf- zuklären, die der Sprache Schlesiens während des 14. und 15. Jahr- hunderts an der von der Sprache der Reichskanzlei in Böhmen seit König Johann und Kaiser Karl IV. ausgehenden schriftsprachlichen Bewegung zufielen, zweitens die Wurzeln dieses Anteils, nämlich den geistigen Zusammenhang Schlesiens während dieser Zeit mit der ost- deutschen Kultur, mit den vom Königreich Böhmen, dem Sitz des deutschen Kaisers, ausstrahlenden literarischen, wissenschaftlichen, künstlerischen, sozialen Zuständen aufzudecken und zu beleuchten. Für die zweite Aufgabe durchforschte ich die reichen Bestände der Breslauer Universitätsbibliothek an literarischen und wissen- schaftlichen Handschriften des 14. und 15. Jahrhunderts. Beiden Aufgaben, vor allem jedoch der ersten, wollte ich dienen durch eine Auswahl, Sammlung und buchstabentreue Wiedergabe sprachlich oder auch inhaltlich charakteristischer Schriftstücke aus Breslauer und 1 Vgl. darüber im Einzelnen die Einführung in das Gesamtwerk III, 2. S. XLIVff.
Strana Id
II9 Vorwort. anderen schlesischen Kanzleien. Ich selbst habe damals, dauernd beraten und unterstützt durch die liebenswürdige Gelehrtentrias Colmar Grünhagen und Konrad Wutke im Breslauer Staatsarchiv, Hermann Markgraf im Breslauer Stadtarchiv, gelegentlich auch ge- fördert durch Joseph Jungnitz im Breslauer Diözesanarchiv, Massen schlesischer Urkunden, Kopiarien, Stadtbücher durchstöbert und daraus kopiert, manches auch nach meinen Weisungen von schriftkundlich geschulten jüngeren Historikern abschreiben lassen 1. So konnte ich aus den ungeheuren Schätzen des Breslauer Staatsarchivs und des Bres- lauer Stadtarchivs einen reichen Vorrat schlesischer, namentlich Bres- lauischer Kanzleierzeugnisse in die Scheuer bringen und hoffen, damit einer Geschichte der schlesischen, besonders der Breslauer Geschäfts- und Gerichtssprache in der Werdezeit der neuhochdeutschen Gemein- sprache den notwendigen Beobachtungsstoff zugänglich zu machen2. Bei der Auslese und Anordnung des zur Veröffentlichung Be- stimmten hat mich zunächst Gymnasialoberlehrer Dr. Willy Scheel unterstützt°. Dann blieb diese Aufgabe zu Gunsten anderer liegen. Im Jahre 1909 wurde die Kenntnis der reichhaltigen und zahlreichen Breslauer Stadtbücher, aus denen meine Sammlung großen Teils ge- schöpft hatte, auf eine neue Grundlage gestellt durch den zweiten Teil der Stadtrechtsforschungen von Paul Rehme“. Seine höchst ver- dienstliche Beschreibung und eindringende rechtsgeschichtliche Wür- digung der viele hundert Bände umfassenden Massen Breslauischer Stadtbücher, die über die früheren Feststellungen von Homeyer, Laband, Stobbe, Bobertag, Markgraf weit hinausging, verlangte ge- naue Berücksichtigung. Das von Rehme seiner Darstellung und Unter- 1 Vgl. meinen Bericht über Forschungen zum Ursprung der neuhoch- deutschen Schriftsprache und des deutschen Humanismus, Abhandlungen d. Preuß. Akademie d. Wissenschaften 1903, S. 7. 8. 50 (= Vorspiel. Gesammelte Schriften zur Geschichte des deutschen Geistes I, 2, Halle a. S. 1925, S. 143f. 189). 2 Uber das fleißige, aber unzureichende Buch von Bruno Arndt, Der Ubergang vom Mittelhochdeutschen zum Neuhochdeutschen in der Sprache der Breslauer Kanzlei, Breslau 1898, s. meine Anzeige Dtsche Literaturzeitung 1899, Sp. 62/68 (gekürzt wiederholt im Vorspiel a. a. O. I, 2, S. 245—252). 3 Vgl. Sitzungsberichte d. Preuß. Akad. d. Wiss., Phil.-Hist. Kl. 1906, S. 102; 1907, S. 82; 1908, S. 107. “ Rehme, Uber die Breslauer Stadtbücher. Ein Beitrag zur Geschichte des Urkundenwesens, zugleich der städtischen Verwaltung und Rechtspflege. Halle a. S. 1909. Vgl. dazu Herbert Meyer, Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, 31. Band (1910), Germanist. Abteilung, S. 605—610.
II9 Vorwort. anderen schlesischen Kanzleien. Ich selbst habe damals, dauernd beraten und unterstützt durch die liebenswürdige Gelehrtentrias Colmar Grünhagen und Konrad Wutke im Breslauer Staatsarchiv, Hermann Markgraf im Breslauer Stadtarchiv, gelegentlich auch ge- fördert durch Joseph Jungnitz im Breslauer Diözesanarchiv, Massen schlesischer Urkunden, Kopiarien, Stadtbücher durchstöbert und daraus kopiert, manches auch nach meinen Weisungen von schriftkundlich geschulten jüngeren Historikern abschreiben lassen 1. So konnte ich aus den ungeheuren Schätzen des Breslauer Staatsarchivs und des Bres- lauer Stadtarchivs einen reichen Vorrat schlesischer, namentlich Bres- lauischer Kanzleierzeugnisse in die Scheuer bringen und hoffen, damit einer Geschichte der schlesischen, besonders der Breslauer Geschäfts- und Gerichtssprache in der Werdezeit der neuhochdeutschen Gemein- sprache den notwendigen Beobachtungsstoff zugänglich zu machen2. Bei der Auslese und Anordnung des zur Veröffentlichung Be- stimmten hat mich zunächst Gymnasialoberlehrer Dr. Willy Scheel unterstützt°. Dann blieb diese Aufgabe zu Gunsten anderer liegen. Im Jahre 1909 wurde die Kenntnis der reichhaltigen und zahlreichen Breslauer Stadtbücher, aus denen meine Sammlung großen Teils ge- schöpft hatte, auf eine neue Grundlage gestellt durch den zweiten Teil der Stadtrechtsforschungen von Paul Rehme“. Seine höchst ver- dienstliche Beschreibung und eindringende rechtsgeschichtliche Wür- digung der viele hundert Bände umfassenden Massen Breslauischer Stadtbücher, die über die früheren Feststellungen von Homeyer, Laband, Stobbe, Bobertag, Markgraf weit hinausging, verlangte ge- naue Berücksichtigung. Das von Rehme seiner Darstellung und Unter- 1 Vgl. meinen Bericht über Forschungen zum Ursprung der neuhoch- deutschen Schriftsprache und des deutschen Humanismus, Abhandlungen d. Preuß. Akademie d. Wissenschaften 1903, S. 7. 8. 50 (= Vorspiel. Gesammelte Schriften zur Geschichte des deutschen Geistes I, 2, Halle a. S. 1925, S. 143f. 189). 2 Uber das fleißige, aber unzureichende Buch von Bruno Arndt, Der Ubergang vom Mittelhochdeutschen zum Neuhochdeutschen in der Sprache der Breslauer Kanzlei, Breslau 1898, s. meine Anzeige Dtsche Literaturzeitung 1899, Sp. 62/68 (gekürzt wiederholt im Vorspiel a. a. O. I, 2, S. 245—252). 3 Vgl. Sitzungsberichte d. Preuß. Akad. d. Wiss., Phil.-Hist. Kl. 1906, S. 102; 1907, S. 82; 1908, S. 107. “ Rehme, Uber die Breslauer Stadtbücher. Ein Beitrag zur Geschichte des Urkundenwesens, zugleich der städtischen Verwaltung und Rechtspflege. Halle a. S. 1909. Vgl. dazu Herbert Meyer, Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, 31. Band (1910), Germanist. Abteilung, S. 605—610.
Strana Ie
Vorwort. III* suchung beigegebene sehr förderliche Urkundenbuch ergänzte meine Sammlung in willkommenster Weise. Aber es ist selbstverständlich, daß Urkunden, die darin enthalten waren, in der vorliegenden Aus- wahl nicht wiederholt werden durften 1. So war für meine Veröffent- lichung eine neue Grenze gezogen. Erst 1929 konnte die Bearbeitung der von mir gesammelten Texte anhaltend weiter geführt werden. Seit dem Sommer 1930 übernahm es Fräulein Dr. Helene Bindewald, Weimar, Verfasserin des Buches Die Sprache der Reichskanzlei zur Zeit König Wenzels' (Halle a. S. 1928), die von mir zusammengebrachten und vorläufig geordneten Abschriften für den Druck nach meinen Weisungen vorzubereiten2. Im Herbst 1930 hat Paul Piur während eines kurzen Aufenthaltes in Breslau ihre Arbeit durch Nachvergleichung einzelner Urschriften gefördert. Im Sommer 1933 hatte sie selbst nach siebenwöchiger Arbeit auf den drei Archiven Breslaus, die der Einsichtnahme aller urkundlichen Vorlagen und der Nachprüfung ihres Wortlauts wie ihrer Schreibung diente, den gesamten Stoff der Ausgabe so weit redigiert, daß nunmehr zum Druck gerüstet werden konnte. Dabei standen ihr 1933 während eines zweimaligen mehrwöchentlichen Aufenthaltes in Berlin sowohl ich als namentlich Piur hilfreich zur Seite. Ich hoffe, daß auf solche Weise das Hauptziel dieser Ausgabe, das mir bereits bei ihrer allerersten Planung im Winter 1897/98 zu Breslau ganz ent- schieden und klar vor Augen gestanden hatte, erreicht worden ist: volle Genauigkeit und Treue in der Wiedergabe nicht nur der Laute, sondern auch ihrer graphischen Bezeichnung in den alten Nieder- schriften. Allerdings bleiben dieser Treue Grenzen gesteckt trotz aller Bemühung. Mit einem Faksimile-Lichtdruck kann der Typendruck nicht wetteifern. Aber ich glaube, der Abdruck der unten folgenden Texte entspricht allen jenen Forderungen, die immer wieder von der sprachgeschichtlichen Forschung gestellt und trotzdem lange unge- nügend erfüllt worden sind. Erst in allerneuester Zeit haben u. a. Meyer-Benfey, Carl v. Kraus, Friedrich Wilhelm, Wolfgang Stammler mittelalterliche deutsche Texte literarischer und urkundlicher Art in ihrem wirklichen Urzustande zu bequemer Benutzung den Germa- nisten und Historikern vorzulegen versucht. 1 Doch steht Nr. 128,14, S. 163, auch bei Rehme. 2 Vgl. Sitzungsberichte d. Preuß. Akad. d. Wiss., Phil.-Hist. Kl. 1930, S. LXX; 1931, S. XLVII. LXXXIX; 1932, S. LXXIX; 1933, S. LXXVI; 1934, S. LXIX; 1935, S. LXXXIIf.
Vorwort. III* suchung beigegebene sehr förderliche Urkundenbuch ergänzte meine Sammlung in willkommenster Weise. Aber es ist selbstverständlich, daß Urkunden, die darin enthalten waren, in der vorliegenden Aus- wahl nicht wiederholt werden durften 1. So war für meine Veröffent- lichung eine neue Grenze gezogen. Erst 1929 konnte die Bearbeitung der von mir gesammelten Texte anhaltend weiter geführt werden. Seit dem Sommer 1930 übernahm es Fräulein Dr. Helene Bindewald, Weimar, Verfasserin des Buches Die Sprache der Reichskanzlei zur Zeit König Wenzels' (Halle a. S. 1928), die von mir zusammengebrachten und vorläufig geordneten Abschriften für den Druck nach meinen Weisungen vorzubereiten2. Im Herbst 1930 hat Paul Piur während eines kurzen Aufenthaltes in Breslau ihre Arbeit durch Nachvergleichung einzelner Urschriften gefördert. Im Sommer 1933 hatte sie selbst nach siebenwöchiger Arbeit auf den drei Archiven Breslaus, die der Einsichtnahme aller urkundlichen Vorlagen und der Nachprüfung ihres Wortlauts wie ihrer Schreibung diente, den gesamten Stoff der Ausgabe so weit redigiert, daß nunmehr zum Druck gerüstet werden konnte. Dabei standen ihr 1933 während eines zweimaligen mehrwöchentlichen Aufenthaltes in Berlin sowohl ich als namentlich Piur hilfreich zur Seite. Ich hoffe, daß auf solche Weise das Hauptziel dieser Ausgabe, das mir bereits bei ihrer allerersten Planung im Winter 1897/98 zu Breslau ganz ent- schieden und klar vor Augen gestanden hatte, erreicht worden ist: volle Genauigkeit und Treue in der Wiedergabe nicht nur der Laute, sondern auch ihrer graphischen Bezeichnung in den alten Nieder- schriften. Allerdings bleiben dieser Treue Grenzen gesteckt trotz aller Bemühung. Mit einem Faksimile-Lichtdruck kann der Typendruck nicht wetteifern. Aber ich glaube, der Abdruck der unten folgenden Texte entspricht allen jenen Forderungen, die immer wieder von der sprachgeschichtlichen Forschung gestellt und trotzdem lange unge- nügend erfüllt worden sind. Erst in allerneuester Zeit haben u. a. Meyer-Benfey, Carl v. Kraus, Friedrich Wilhelm, Wolfgang Stammler mittelalterliche deutsche Texte literarischer und urkundlicher Art in ihrem wirklichen Urzustande zu bequemer Benutzung den Germa- nisten und Historikern vorzulegen versucht. 1 Doch steht Nr. 128,14, S. 163, auch bei Rehme. 2 Vgl. Sitzungsberichte d. Preuß. Akad. d. Wiss., Phil.-Hist. Kl. 1930, S. LXX; 1931, S. XLVII. LXXXIX; 1932, S. LXXIX; 1933, S. LXXVI; 1934, S. LXIX; 1935, S. LXXXIIf.
Strana If
IV* Vorwort. Mit voller Absicht habe ich darauf gedrungen, die sprachlich und inhaltlich vielfach schwer verständlichen Texte zu erläutern. Die vorliegende Ausgabe wendet sich nicht allein an germanistische Philo- logen, sondern auch an Historiker und Rechtshistoriker. Darum sind manche Worte und Wendungen erklärt, die vielleicht den Erstge- nannten, andere, die vielleicht den Letztgenannten eines Kommentars nicht zu bedürfen scheinen. Diese Erklärungen rühren im wesentlichen von mir und Piur her. Sie wurden der Hauptsache nach während des Satzes eingefügt, wobei wir auch Vorschläge von Helene Bindewald berücksichtigten. Die nachfolgenden Texte geben ein Bild der schlesischen Kanzlei- sprache in ihren Spielarten und in ihrer Entwicklung von der ersten Hälfte des 14. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts. Sie setzen die sprachgeschichtliche Forschung endlich in den Stand, die Unterschiede und die Übereinstimmungen in dem Verhältnis zur Mundart, die Wandlungen der Sprachgestaltung und die darin sich spiegelnde Wandlung des Sprachgefühls und Sprachbewußtseins, d. h. die wechselnde Empfindung für Sprachrichtigkeit zu beobachten innerhalb der verschiedenen schriftsprachlichen Kreise und Schichten fürstlicher, städtischer und privater Kanzleien. Auf diesen Blättern ist zum ersten Male die Mannigfaltigkeit und die schwankende Verlaufskurve der schlesischen Schreibtradition im 14. und 15. Jahrhundert vor Augen gestellt in charakteristischen Beispielen mit strenger Sonderung ihrer Herkunft, die gruppiert ist in Originale und Abschriften sowie nach den verschiedenen Klassen amtlicher Aufzeichnung: originale Urkunden, Landgerichts- und Hof- gerichtsprotokolle, Notatenbücher, Breslauer originale Schöffenbriefe und Eintragungen von Schöffenbriefen in Schöffenbücher (Registra scabinorum), originale Breslauer Ratsbriefe und Eintragungen von Ratsbriefen in Stadtbücher (Kopiarien, Register, Protokolle), Privat- urkunden einzelner Personen. Nicht nur wird durch dies Verfahren sichtbar und anschaulich in mehr oder minder reichlichen Proben die Schreibart der Kanzlei des Fürstentums Breslau, der Kanzlei schlesi- scher Herzoge, der Kanzlei der böhmischen Könige, der Breslauer Rats- und Schöffenkanzlei in ihren Verschiedenheiten oder Gemein- samkeiten, in ihrer allmählichen ausgleichenden Annäherung, auch in den zeitweiligen Rückschlägen des Ausgleichs. Es ist in diesem Buche zum ersten Male versucht, auch in das innere Leben des schlesischen Kanzleibetriebs, d. h. der kampferfüllten Werkstatt der schriftsprach-
IV* Vorwort. Mit voller Absicht habe ich darauf gedrungen, die sprachlich und inhaltlich vielfach schwer verständlichen Texte zu erläutern. Die vorliegende Ausgabe wendet sich nicht allein an germanistische Philo- logen, sondern auch an Historiker und Rechtshistoriker. Darum sind manche Worte und Wendungen erklärt, die vielleicht den Erstge- nannten, andere, die vielleicht den Letztgenannten eines Kommentars nicht zu bedürfen scheinen. Diese Erklärungen rühren im wesentlichen von mir und Piur her. Sie wurden der Hauptsache nach während des Satzes eingefügt, wobei wir auch Vorschläge von Helene Bindewald berücksichtigten. Die nachfolgenden Texte geben ein Bild der schlesischen Kanzlei- sprache in ihren Spielarten und in ihrer Entwicklung von der ersten Hälfte des 14. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts. Sie setzen die sprachgeschichtliche Forschung endlich in den Stand, die Unterschiede und die Übereinstimmungen in dem Verhältnis zur Mundart, die Wandlungen der Sprachgestaltung und die darin sich spiegelnde Wandlung des Sprachgefühls und Sprachbewußtseins, d. h. die wechselnde Empfindung für Sprachrichtigkeit zu beobachten innerhalb der verschiedenen schriftsprachlichen Kreise und Schichten fürstlicher, städtischer und privater Kanzleien. Auf diesen Blättern ist zum ersten Male die Mannigfaltigkeit und die schwankende Verlaufskurve der schlesischen Schreibtradition im 14. und 15. Jahrhundert vor Augen gestellt in charakteristischen Beispielen mit strenger Sonderung ihrer Herkunft, die gruppiert ist in Originale und Abschriften sowie nach den verschiedenen Klassen amtlicher Aufzeichnung: originale Urkunden, Landgerichts- und Hof- gerichtsprotokolle, Notatenbücher, Breslauer originale Schöffenbriefe und Eintragungen von Schöffenbriefen in Schöffenbücher (Registra scabinorum), originale Breslauer Ratsbriefe und Eintragungen von Ratsbriefen in Stadtbücher (Kopiarien, Register, Protokolle), Privat- urkunden einzelner Personen. Nicht nur wird durch dies Verfahren sichtbar und anschaulich in mehr oder minder reichlichen Proben die Schreibart der Kanzlei des Fürstentums Breslau, der Kanzlei schlesi- scher Herzoge, der Kanzlei der böhmischen Könige, der Breslauer Rats- und Schöffenkanzlei in ihren Verschiedenheiten oder Gemein- samkeiten, in ihrer allmählichen ausgleichenden Annäherung, auch in den zeitweiligen Rückschlägen des Ausgleichs. Es ist in diesem Buche zum ersten Male versucht, auch in das innere Leben des schlesischen Kanzleibetriebs, d. h. der kampferfüllten Werkstatt der schriftsprach-
Strana Ig
Vorwort. V* lichen Bewegung, dadurch Licht zu werfen, daß mehrfach Original- ausfertigungen und Kopien nebeneinander gestellt sind. Der Breslauer Zolltarif von 1327 (Nr. 53, S. 74—94) erscheint hier in dreifacher Fassung : im deutschen Original, in der Kopie eines Breslauer Notaten- buches (Landbuch des Dietmar von Meckebach, des Kanzlers des Fürstentums Breslau und Notars der Reichskanzlei) von 1358 und in einer jüngeren, spätestens 1403 gefertigten Reinschrift. Unter Nr. 130, 1—3 (S. 178—186) sind Abschriften deutscher Übersetzungen lateini- scher Urkunden von 1266—1336 aus dem Codex Noviforensis ge- nannten Kopialbuch des Breslauer Staatsarchivs von 1460—1470 (s. die Quellenübersicht S. XXXI) vereint und ihnen ältere Abschriften aus Breslauer Kopialbüchern von 1350 (D 2) und 1360 (D 3), denen im Kopialbuch D2 auch die lateinischen Originalfassungen vorangehen (s. die Quellenübersicht S. XXXI f.), an die Seite gestellt, die eine in vollem Wortlaut, die andere in ihren Abweichungen unter dem Text. Die älteste ist die deutsche Übersetzung der lateinischen Handfeste der schlesischen Herzoge Heinrichs III. und Wladislaws von 1266 über den Verkauf des Marktzolls zu Breslau an die Stadt Breslau (Nr. 130,1, S. 178—181). Ebenso sind in Nr. 131 deutsche Über- setzungen lateinischer Urkunden schlesischer Herzoge (1, S. 194f.; 2, S. 195f.; 3, S. 196f.), der böhmischen Könige Johann und Karl IV. (4, S. 197; 5, S.198; 6, S.198ff.; 7, S.201; 11, S.208ff.; 12, S.210f.; 13, S.211ff.; 14, S.213—218; 15, S.218f.; 16, S.219f.), des Bischofs Preczlaus von Breslau (8, S. 201ff.) und des Breslauer königlichen Hauptmanns Konrad von Falkenhain (9, S. 203ff.) aus den Jahren 1274—1354 zum Teil in den verschiedenen Sprachgestaltungen vor- geführt, die ihnen das als Liber privilegiorum bezeichnete Breslauer Kopialbuch D2 und jene eben erwähnten anderen Breslauer Kopial- bücher des 14. und 15. Jahrhunderts gaben. In Nr. 132 (S. 220—226) sind von drei deutschen Urkunden Kaiser Karls IV. und König Wenzels von 1373—1382 die Niederschriften im Liber privilegiorum abgedruckt und die Abweichungen der Originalausfertigungen unter dem Text verzeichnet. Auch in Nr. 131, 10 vom Jahre 1334 (Brief der Rat- mannen von Ohlau) werden mehrere deutsche Fassungen dargeboten. Dabei ist zur Erläuterung der oft schwierigen Wort- und Satz- bildungen beständig der lateinische Originaltext herangezogen. Diesen selbst wörtlich mit abzudrucken, mußte aus Raumgründen unterbleiben. Man kann sich damit begnügen, daß er in Korns Bres- lauer Urkundenbuch bequem zugänglich ist.
Vorwort. V* lichen Bewegung, dadurch Licht zu werfen, daß mehrfach Original- ausfertigungen und Kopien nebeneinander gestellt sind. Der Breslauer Zolltarif von 1327 (Nr. 53, S. 74—94) erscheint hier in dreifacher Fassung : im deutschen Original, in der Kopie eines Breslauer Notaten- buches (Landbuch des Dietmar von Meckebach, des Kanzlers des Fürstentums Breslau und Notars der Reichskanzlei) von 1358 und in einer jüngeren, spätestens 1403 gefertigten Reinschrift. Unter Nr. 130, 1—3 (S. 178—186) sind Abschriften deutscher Übersetzungen lateini- scher Urkunden von 1266—1336 aus dem Codex Noviforensis ge- nannten Kopialbuch des Breslauer Staatsarchivs von 1460—1470 (s. die Quellenübersicht S. XXXI) vereint und ihnen ältere Abschriften aus Breslauer Kopialbüchern von 1350 (D 2) und 1360 (D 3), denen im Kopialbuch D2 auch die lateinischen Originalfassungen vorangehen (s. die Quellenübersicht S. XXXI f.), an die Seite gestellt, die eine in vollem Wortlaut, die andere in ihren Abweichungen unter dem Text. Die älteste ist die deutsche Übersetzung der lateinischen Handfeste der schlesischen Herzoge Heinrichs III. und Wladislaws von 1266 über den Verkauf des Marktzolls zu Breslau an die Stadt Breslau (Nr. 130,1, S. 178—181). Ebenso sind in Nr. 131 deutsche Über- setzungen lateinischer Urkunden schlesischer Herzoge (1, S. 194f.; 2, S. 195f.; 3, S. 196f.), der böhmischen Könige Johann und Karl IV. (4, S. 197; 5, S.198; 6, S.198ff.; 7, S.201; 11, S.208ff.; 12, S.210f.; 13, S.211ff.; 14, S.213—218; 15, S.218f.; 16, S.219f.), des Bischofs Preczlaus von Breslau (8, S. 201ff.) und des Breslauer königlichen Hauptmanns Konrad von Falkenhain (9, S. 203ff.) aus den Jahren 1274—1354 zum Teil in den verschiedenen Sprachgestaltungen vor- geführt, die ihnen das als Liber privilegiorum bezeichnete Breslauer Kopialbuch D2 und jene eben erwähnten anderen Breslauer Kopial- bücher des 14. und 15. Jahrhunderts gaben. In Nr. 132 (S. 220—226) sind von drei deutschen Urkunden Kaiser Karls IV. und König Wenzels von 1373—1382 die Niederschriften im Liber privilegiorum abgedruckt und die Abweichungen der Originalausfertigungen unter dem Text verzeichnet. Auch in Nr. 131, 10 vom Jahre 1334 (Brief der Rat- mannen von Ohlau) werden mehrere deutsche Fassungen dargeboten. Dabei ist zur Erläuterung der oft schwierigen Wort- und Satz- bildungen beständig der lateinische Originaltext herangezogen. Diesen selbst wörtlich mit abzudrucken, mußte aus Raumgründen unterbleiben. Man kann sich damit begnügen, daß er in Korns Bres- lauer Urkundenbuch bequem zugänglich ist.
Strana Ih
VI* Vorwort. In der hier gebotenen Auswahl schlesischer Kanzleischriften ver- dienen neben den lautlichen und morphologischen Spracherscheinungen auch die syntaktisch-stilistischen volle Aufmerksamkeit. Die nach verbreiteter Ansicht dürre und öde Kanzleisprache birgt in ihren scheinbar starren Formeln und typischen Wendungen einen Gold- schatz poetischen Ausdrucks und lebendigster Anschaulich- keit. Gerade wie die dörflichen Weistümer, deren Poesiegehalt einst Jacob Grimm entdeckte, sind auch die hier mitgeteilten Urkunden, Protokolle und Briefe voll von altertümlicher Bildkraft und Gegen- ständlichkeit der Rede. Wir sehen ferner, wie in der Satzbildung hier die natürliche Sprechweise des täglichen Lebens noch ringt mit einer an lateinische Urkundenmuster geketteten und ihnen schülerhaft nachhumpelnden Periodik. Natursyntax und Lateinsyntax stehen hier nebeneinander, gehen durcheinander, und noch ist der Sieg der fremden Sprachformung nicht vollendet. Dies läßt sich in den hier abgedruckten Texten oft beobachten, und solche Beobachtung ist sehr reizvoll. Ein besonders ausgeprägtes Beispiel bildet der Eingang von Nr. 131, 17, der deutschen Übersetzung einer lateinischen Urkunde von 1261 der Herzoge Heinrich III. und Wladislaw von Schlesien, worin Abänderungen und Zusätze zu dem der Stadt Breslau ver- liehenen Magdeburger Recht verkündet werden (Korn, Breslauer Urkundenbuch Nr. 23, S. 28f.). Diese Arenga ist darum hier allein abgedruckt, während der übrige Inhalt der Urkunde bei Seite gelassen werden konnte. Mehrmals wird der formgerechte Kanzleistil in den unten abge- druckten Texten keck durchbrochen durch die wörtliche Wieder- gabe von Reden der Parteien (z. B. Nr.128,18, S.165; 128,25, S.168f.; 150, S. 240; 151, S. 242f.). Dem Protokoll in Nr. 55 (S. 96) über das Verfahren gegen den später der Siegelfälschung überführten Ritter Hanke von Schellendorf wird dessen ausführlicher (73 Druckzeilen um- fassender) Rechtfertigungsbrief an das kaiserliche Hofgericht zu Bres- lau in vollem Wortlaut angehängt (Nr. 56, S. 97ff.). Er ist ein pracht- volles Beispiel urwüchsig irrationaler Syntax und zeigt, wie ungestüm und ungebunden von lateinischer Regulierung um die Mitte des 14. Jahrhunderts oder bald nachher schlesische Adlige die Worte zu setzen vermochten. Auch inhaltlich fesselt dieser Brief durch das hochtrabende Bekenntnis ritterlicher Wehrfähigkeit und Mannhaftig- keit für einen gerichtlichen Zweikampf. Noch merkwürdiger aber wird dieser Trutzbrief durch den Gegensatz zur Satzbildung des als Zitat
VI* Vorwort. In der hier gebotenen Auswahl schlesischer Kanzleischriften ver- dienen neben den lautlichen und morphologischen Spracherscheinungen auch die syntaktisch-stilistischen volle Aufmerksamkeit. Die nach verbreiteter Ansicht dürre und öde Kanzleisprache birgt in ihren scheinbar starren Formeln und typischen Wendungen einen Gold- schatz poetischen Ausdrucks und lebendigster Anschaulich- keit. Gerade wie die dörflichen Weistümer, deren Poesiegehalt einst Jacob Grimm entdeckte, sind auch die hier mitgeteilten Urkunden, Protokolle und Briefe voll von altertümlicher Bildkraft und Gegen- ständlichkeit der Rede. Wir sehen ferner, wie in der Satzbildung hier die natürliche Sprechweise des täglichen Lebens noch ringt mit einer an lateinische Urkundenmuster geketteten und ihnen schülerhaft nachhumpelnden Periodik. Natursyntax und Lateinsyntax stehen hier nebeneinander, gehen durcheinander, und noch ist der Sieg der fremden Sprachformung nicht vollendet. Dies läßt sich in den hier abgedruckten Texten oft beobachten, und solche Beobachtung ist sehr reizvoll. Ein besonders ausgeprägtes Beispiel bildet der Eingang von Nr. 131, 17, der deutschen Übersetzung einer lateinischen Urkunde von 1261 der Herzoge Heinrich III. und Wladislaw von Schlesien, worin Abänderungen und Zusätze zu dem der Stadt Breslau ver- liehenen Magdeburger Recht verkündet werden (Korn, Breslauer Urkundenbuch Nr. 23, S. 28f.). Diese Arenga ist darum hier allein abgedruckt, während der übrige Inhalt der Urkunde bei Seite gelassen werden konnte. Mehrmals wird der formgerechte Kanzleistil in den unten abge- druckten Texten keck durchbrochen durch die wörtliche Wieder- gabe von Reden der Parteien (z. B. Nr.128,18, S.165; 128,25, S.168f.; 150, S. 240; 151, S. 242f.). Dem Protokoll in Nr. 55 (S. 96) über das Verfahren gegen den später der Siegelfälschung überführten Ritter Hanke von Schellendorf wird dessen ausführlicher (73 Druckzeilen um- fassender) Rechtfertigungsbrief an das kaiserliche Hofgericht zu Bres- lau in vollem Wortlaut angehängt (Nr. 56, S. 97ff.). Er ist ein pracht- volles Beispiel urwüchsig irrationaler Syntax und zeigt, wie ungestüm und ungebunden von lateinischer Regulierung um die Mitte des 14. Jahrhunderts oder bald nachher schlesische Adlige die Worte zu setzen vermochten. Auch inhaltlich fesselt dieser Brief durch das hochtrabende Bekenntnis ritterlicher Wehrfähigkeit und Mannhaftig- keit für einen gerichtlichen Zweikampf. Noch merkwürdiger aber wird dieser Trutzbrief durch den Gegensatz zur Satzbildung des als Zitat
Strana Ii
Vorwort. VII- vorangestellten ganz kurzen Briefs des Nikolaus von Strachwitz (sieben Druckzeilen), der in kanzleigerechter Form abgefaßt ist und aus einer einzigen Periode besteht. Ursprünglich war geplant, den vorliegenden schlesischen Kanzlei- texten einleitend Untersuchungen beizugeben über die in ihnen sich vollziehende schriftsprachliche Bewegung und dabei Ausblicke zu richten auf die Sprache der Prager Reichskanzlei, auf die Kanzlei- sprache der Lausitz und Meißens. Die früheren Jahresberichte über die Arbeit an dem Werk Vom Mittelalter zur Reformation' 1 enthielten entsprechende Ankündigungen. Aus mehreren zwingenden Gründen wurde dieser weit ausgreifende Plan fallen gelassen. Einmal hatte der V. Band dieses Werkes (Schlesisch-böhmische Briefmuster aus der Wende des 14. Jahrhunderts) im umfänglichen Schlußkapitel seiner Einleitung (S. 230—310) 2 wesentliche Stücke aus der Unter- suchung des Verhältnisses schlesischer Kanzleisprache zur Sprache der böhmischen Reichskanzlei und zur lausitzisch-meißnischen Kanzlei- sprache vorweggenommen. Außerdem hatte sich gerade bei dieser Gelegenheit erwiesen, daß jenes weitschichtige Problem sich als Ein- leitung einer Ausgabe von Texten nicht behandeln läßt, ohne den Rahmen der Ausgabe zu sprengen. Und dies gilt um so mehr, weil in den letzten Jahren die sprachgeographische Mundartenkunde auch für die schriftsprachliche Bewegung einen neuen Standpunkt zu ge- winnen sucht. Eine gründliche weit ausholende Auseinandersetzung mit diesen Arbeiten und namentlich mit der meines Erachtens ver- fehlten Ansicht Kargss, daß von Thüringen aus den mystischen Schriften der Mechthild von Magdeburg und des Meister Eckhart der entscheidende Anstoß zur neuhochdeutschen Schriftsprache gekommen sei, wäre bei jedem neuen Eingehen auf das Problem Böhmen-Schlesien- Lausitz-Meißen nicht zu vermeiden. Dafür sind diese Blätter nicht der geeignete Ort. Es kann darauf für den Augenblick auch verzichtet werden, da Alois Bernt im XI. Band dieses Werkes (Die Entstehung unserer Schriftsprache) auf Grund jahrzehntelanger selbständiger Forschung einen gewichtigen Beitrag zur Klärung jener Frage ge- 1 Vgl. oben S. II* Anm. 3; III* Anm. 2. 2 Vgl. dazu auch die Abschnitte von Bebermeyer „Uber Syntax und Stil“ im 4. Kap. der Einleitung S. 196—203 und „Uber den rhythmischen Satz- schluß“ S. 207—229. 3 Fritz Karg, Das literarische Erwachen des deutschen Ostens im Mittel- alter, Halle a. S., Max Niemeyer, 1932.
Vorwort. VII- vorangestellten ganz kurzen Briefs des Nikolaus von Strachwitz (sieben Druckzeilen), der in kanzleigerechter Form abgefaßt ist und aus einer einzigen Periode besteht. Ursprünglich war geplant, den vorliegenden schlesischen Kanzlei- texten einleitend Untersuchungen beizugeben über die in ihnen sich vollziehende schriftsprachliche Bewegung und dabei Ausblicke zu richten auf die Sprache der Prager Reichskanzlei, auf die Kanzlei- sprache der Lausitz und Meißens. Die früheren Jahresberichte über die Arbeit an dem Werk Vom Mittelalter zur Reformation' 1 enthielten entsprechende Ankündigungen. Aus mehreren zwingenden Gründen wurde dieser weit ausgreifende Plan fallen gelassen. Einmal hatte der V. Band dieses Werkes (Schlesisch-böhmische Briefmuster aus der Wende des 14. Jahrhunderts) im umfänglichen Schlußkapitel seiner Einleitung (S. 230—310) 2 wesentliche Stücke aus der Unter- suchung des Verhältnisses schlesischer Kanzleisprache zur Sprache der böhmischen Reichskanzlei und zur lausitzisch-meißnischen Kanzlei- sprache vorweggenommen. Außerdem hatte sich gerade bei dieser Gelegenheit erwiesen, daß jenes weitschichtige Problem sich als Ein- leitung einer Ausgabe von Texten nicht behandeln läßt, ohne den Rahmen der Ausgabe zu sprengen. Und dies gilt um so mehr, weil in den letzten Jahren die sprachgeographische Mundartenkunde auch für die schriftsprachliche Bewegung einen neuen Standpunkt zu ge- winnen sucht. Eine gründliche weit ausholende Auseinandersetzung mit diesen Arbeiten und namentlich mit der meines Erachtens ver- fehlten Ansicht Kargss, daß von Thüringen aus den mystischen Schriften der Mechthild von Magdeburg und des Meister Eckhart der entscheidende Anstoß zur neuhochdeutschen Schriftsprache gekommen sei, wäre bei jedem neuen Eingehen auf das Problem Böhmen-Schlesien- Lausitz-Meißen nicht zu vermeiden. Dafür sind diese Blätter nicht der geeignete Ort. Es kann darauf für den Augenblick auch verzichtet werden, da Alois Bernt im XI. Band dieses Werkes (Die Entstehung unserer Schriftsprache) auf Grund jahrzehntelanger selbständiger Forschung einen gewichtigen Beitrag zur Klärung jener Frage ge- 1 Vgl. oben S. II* Anm. 3; III* Anm. 2. 2 Vgl. dazu auch die Abschnitte von Bebermeyer „Uber Syntax und Stil“ im 4. Kap. der Einleitung S. 196—203 und „Uber den rhythmischen Satz- schluß“ S. 207—229. 3 Fritz Karg, Das literarische Erwachen des deutschen Ostens im Mittel- alter, Halle a. S., Max Niemeyer, 1932.
Strana Ij
VIII* liefert hat. Er hat dabei im wesentlichen nur den grundlegenden Vorgang im Werden des neuhochdeutschen Sprachtypus, die Ver- bindung der bayrisch-österreichischen Diphthongierung mit den mittel- deutschen Monophthongen in seiner Verbreitung von der Prager Kanzleisprache über Schlesien, die Lausitz, Meißen durch umfassende Quellenanalyse und kritisch erörterte Belege hell beleuchtet und un- widerleglich erwiesen. Kein unbefangener Sachkundiger kann seine Ergebnisse bei Seite schieben. Ich selbst will, wenn mir Leben und Gesundheit erhalten bleibt, über diese Probleme an anderer Stelle das Wort ergreifen. Außerdem beabsichtigt Helene Bindewald ihre Beobachtungen über die Sprache der hier herausgegebenen Texte demnächst in einer germanistischen Zeitschrift zu veröffentlichen. Über die äußere Einrichtung der nachstehenden Ausgabe, die in dauernder gemeinsamer Beratung mit mir und Piur festgelegt worden ist, hat Fräulein Bindewald unten das Notwendige gesagt. Meine früheren grundsätzlichen Bemerkungen im Band V, S. 262f.; 266 Absatz 2; 270 Absatz 2; 271 ff. ; 273f. fortführend und bekräftigend will ich hier nur Folgendes betonen. Für den mehr oder weniger bewußten Drang nach sprachlicher Ausgleichung der mundartlichen Eigenheiten, der die Kanzleischreiber erfüllte, stand das graphische Kleid der Sprache viel mehr im Vorder- grund, als wir heute, von unserer phonetischen Schulung und Er- kenntnis geleitet, geneigt sind anzunehmen. Ferner: bei der Über- nahme als sprachrichtig empfundener lautlicher und morphologischer Formen war das Verfahren jener Notare weltenweit entfernt von einer Konsequenz, die den seit Jacob Grimm die Sprache als Naturerzeugnis mit inneren Gesetzen betrachtenden modernen Germanisten sozusagen im Blute liegt, aber auf die Sprachbewegung innerhalb der mittel- alterlichen Literatur- und Kanzleisprache angewendet ein verhäng- nisvoller Anachronismus ist. Die unten abgedruckten Texte sind im allgemeinen vollständig geboten. Wenige Ausnahmen (Nr.1; 2; 4; 128,25; 131, 4 und 7; 150; 151 ; 152) möge man in Kauf nehmen. Sie erklären sich aus Raumersparnis und zugleich aus der Absicht, diese Texte nicht in erster Reihe als Geschichtszeugnisse, sondern als Sprachquellen vorzulegen. Schwieriger war es zu entscheiden, ob die einzelnen Stücke von Regesten ihres Inhaltes zu begleiten seien. Nach reiflicher Überlegung mußte darauf verzichtet werden, weil eine solche Beigabe die zahlreichen kurzen Stücke erdrückt und den Umfang dieses Bandes unverhältnismäßig Vorwort.
VIII* liefert hat. Er hat dabei im wesentlichen nur den grundlegenden Vorgang im Werden des neuhochdeutschen Sprachtypus, die Ver- bindung der bayrisch-österreichischen Diphthongierung mit den mittel- deutschen Monophthongen in seiner Verbreitung von der Prager Kanzleisprache über Schlesien, die Lausitz, Meißen durch umfassende Quellenanalyse und kritisch erörterte Belege hell beleuchtet und un- widerleglich erwiesen. Kein unbefangener Sachkundiger kann seine Ergebnisse bei Seite schieben. Ich selbst will, wenn mir Leben und Gesundheit erhalten bleibt, über diese Probleme an anderer Stelle das Wort ergreifen. Außerdem beabsichtigt Helene Bindewald ihre Beobachtungen über die Sprache der hier herausgegebenen Texte demnächst in einer germanistischen Zeitschrift zu veröffentlichen. Über die äußere Einrichtung der nachstehenden Ausgabe, die in dauernder gemeinsamer Beratung mit mir und Piur festgelegt worden ist, hat Fräulein Bindewald unten das Notwendige gesagt. Meine früheren grundsätzlichen Bemerkungen im Band V, S. 262f.; 266 Absatz 2; 270 Absatz 2; 271 ff. ; 273f. fortführend und bekräftigend will ich hier nur Folgendes betonen. Für den mehr oder weniger bewußten Drang nach sprachlicher Ausgleichung der mundartlichen Eigenheiten, der die Kanzleischreiber erfüllte, stand das graphische Kleid der Sprache viel mehr im Vorder- grund, als wir heute, von unserer phonetischen Schulung und Er- kenntnis geleitet, geneigt sind anzunehmen. Ferner: bei der Über- nahme als sprachrichtig empfundener lautlicher und morphologischer Formen war das Verfahren jener Notare weltenweit entfernt von einer Konsequenz, die den seit Jacob Grimm die Sprache als Naturerzeugnis mit inneren Gesetzen betrachtenden modernen Germanisten sozusagen im Blute liegt, aber auf die Sprachbewegung innerhalb der mittel- alterlichen Literatur- und Kanzleisprache angewendet ein verhäng- nisvoller Anachronismus ist. Die unten abgedruckten Texte sind im allgemeinen vollständig geboten. Wenige Ausnahmen (Nr.1; 2; 4; 128,25; 131, 4 und 7; 150; 151 ; 152) möge man in Kauf nehmen. Sie erklären sich aus Raumersparnis und zugleich aus der Absicht, diese Texte nicht in erster Reihe als Geschichtszeugnisse, sondern als Sprachquellen vorzulegen. Schwieriger war es zu entscheiden, ob die einzelnen Stücke von Regesten ihres Inhaltes zu begleiten seien. Nach reiflicher Überlegung mußte darauf verzichtet werden, weil eine solche Beigabe die zahlreichen kurzen Stücke erdrückt und den Umfang dieses Bandes unverhältnismäßig Vorwort.
Strana Ik
Vorwort. IX* vergrößert hätte. Um indessen den geschichtskundlichen Ansprüchen einigermaßen zu genügen, hat auf meine Bitte Herr Staatsarchiv- Assistent Dr. Karl G. Bruchmann (Breslau), der diese Ausgabe auch durch Auskünfte verschiedener Art gefördert hat, das Inhalts- verzeichnis mit Kurzregesten für die dazu geeigneten Stücke aus- gestattet. Die zweite Hälfte dieses Bandes wird baldmöglichst erscheinen. Sie wird außer einem Anhang, in dem ich einige Privatbriefe rein persönlichen Charakters und eine Untersuchung der Schreiberhände des Breslauer Schöffenbuchs Hs. G 1,4 veröffentlichen werde, ein Glossar von Fräulein Bindewald enthalten sowie ein Orts- und Personenregister von Karl G. Bruchmann. Wiederholt haben diese Ausgabe freundlich unterstützt durch nachträgliche Vergleichung und diplomatische Beurteilung einzelner Urkunden die Herren. Geh. Archivrat und Preußischer Staatsarchiv- direktor i. R. Dr. Konrad Wutke, der Direktor des Preußischen Staatsarchivs in Breslau, Herr Dr. Dersch, und der Leiter des Breslauer Stadtarchivs, Herr Dr. Schwarzer: ihnen allen danke ich an dieser Stelle wärmstens. Berlin-Grunewald, im Februar 1935. Konrad Burdach.
Vorwort. IX* vergrößert hätte. Um indessen den geschichtskundlichen Ansprüchen einigermaßen zu genügen, hat auf meine Bitte Herr Staatsarchiv- Assistent Dr. Karl G. Bruchmann (Breslau), der diese Ausgabe auch durch Auskünfte verschiedener Art gefördert hat, das Inhalts- verzeichnis mit Kurzregesten für die dazu geeigneten Stücke aus- gestattet. Die zweite Hälfte dieses Bandes wird baldmöglichst erscheinen. Sie wird außer einem Anhang, in dem ich einige Privatbriefe rein persönlichen Charakters und eine Untersuchung der Schreiberhände des Breslauer Schöffenbuchs Hs. G 1,4 veröffentlichen werde, ein Glossar von Fräulein Bindewald enthalten sowie ein Orts- und Personenregister von Karl G. Bruchmann. Wiederholt haben diese Ausgabe freundlich unterstützt durch nachträgliche Vergleichung und diplomatische Beurteilung einzelner Urkunden die Herren. Geh. Archivrat und Preußischer Staatsarchiv- direktor i. R. Dr. Konrad Wutke, der Direktor des Preußischen Staatsarchivs in Breslau, Herr Dr. Dersch, und der Leiter des Breslauer Stadtarchivs, Herr Dr. Schwarzer: ihnen allen danke ich an dieser Stelle wärmstens. Berlin-Grunewald, im Februar 1935. Konrad Burdach.
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Inhalt. Seite 1*—IX* Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I—XXI Verzeichnis des Inhalts der Texte . . . . . . . Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . XXII—XXIV Zur äußeren Einrichtung der Ausgabe . . . . . XXV—XXX Quellenübersicht. . . . . . . . . . . . . . . . XXXI—XXXVII Texte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1—258
Inhalt. Seite 1*—IX* Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I—XXI Verzeichnis des Inhalts der Texte . . . . . . . Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . XXII—XXIV Zur äußeren Einrichtung der Ausgabe . . . . . XXV—XXX Quellenübersicht. . . . . . . . . . . . . . . . XXXI—XXXVII Texte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1—258
Strana I
Verzeichnis des Inhalts der Texte. Die Ortanamen werden in der heutigen Schreibung, die Personennamen in der Schreibung des Textes wiedergegeben. — Abkürzungen des Inhaltsver- zeichnisses: Mk. = Mark, Gr. = Groschen, Pf. = Pfennige. Selte 1—101 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens . . I. (Nr. 1—17) Originalurkunden des Fürstentums Breslau. 1370—1401 . . . . . . . . . . . . . . . 1. Nicklos Dluguſch von Meesendorf verreicht käuflich mit Zustimmung seiner Frau Kunne dem Arnold Dyt- win, Bürger zu Breslau, zu Händen seiner Tochter Anne 11/2 Mk. jährl. Zinses für 15 Mk. Prager Gr. — 1370 März 11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Andrewis von der Wede verreicht käuflich mit Zustim- mung seiner Frau Sophie dem Andrewis Phufil, Bürger zu Breslau, 4 Mk. jährl. Zinses auf sein Vorwerk Jäsch- güttel. — 1372 März 10. . . . . . . . . . . . . . 3. Cunczke Virdung, Bürger zu Breslau, verreicht käuflich seinen Mitbürgern Hanncke Dominik und Hannos Cruczebecker als Schaffern des Heil. Leichnams-Ho- spitals bei Breslau sein Vorwerk Kleinburg. — 1372 Mai 11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Peſche Pruffe wegen seiner Frau Margerite, Thomas und (...?) Dytwin, ihre Brüder, Kinder des Arnold Ditwin, verreichen ihrer Schwester Agnete, Nonne im Klarenkloster zu Breslau, 11/2 Mk. jährl. Zinses zu Meesendorf. — 1373 April 25 . . . . . . . . . . . 5. Lorencz von Crakow, Bürger zu Breslau, und seine Frau Agnete verreichen wiederkäuflich den Ratmannen zu Breslau als Treuhändern des Heil. Leichnams-Hospi- tals vor Breslau 3 Mk. jährl. Zinses zu Schwoitsch für 30 Mk. Prager Gr. poln. Zahl. — 1375 Mai 22 . . . 1—20 1—2 2 2—4 4—5
Verzeichnis des Inhalts der Texte. Die Ortanamen werden in der heutigen Schreibung, die Personennamen in der Schreibung des Textes wiedergegeben. — Abkürzungen des Inhaltsver- zeichnisses: Mk. = Mark, Gr. = Groschen, Pf. = Pfennige. Selte 1—101 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens . . I. (Nr. 1—17) Originalurkunden des Fürstentums Breslau. 1370—1401 . . . . . . . . . . . . . . . 1. Nicklos Dluguſch von Meesendorf verreicht käuflich mit Zustimmung seiner Frau Kunne dem Arnold Dyt- win, Bürger zu Breslau, zu Händen seiner Tochter Anne 11/2 Mk. jährl. Zinses für 15 Mk. Prager Gr. — 1370 März 11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Andrewis von der Wede verreicht käuflich mit Zustim- mung seiner Frau Sophie dem Andrewis Phufil, Bürger zu Breslau, 4 Mk. jährl. Zinses auf sein Vorwerk Jäsch- güttel. — 1372 März 10. . . . . . . . . . . . . . 3. Cunczke Virdung, Bürger zu Breslau, verreicht käuflich seinen Mitbürgern Hanncke Dominik und Hannos Cruczebecker als Schaffern des Heil. Leichnams-Ho- spitals bei Breslau sein Vorwerk Kleinburg. — 1372 Mai 11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Peſche Pruffe wegen seiner Frau Margerite, Thomas und (...?) Dytwin, ihre Brüder, Kinder des Arnold Ditwin, verreichen ihrer Schwester Agnete, Nonne im Klarenkloster zu Breslau, 11/2 Mk. jährl. Zinses zu Meesendorf. — 1373 April 25 . . . . . . . . . . . 5. Lorencz von Crakow, Bürger zu Breslau, und seine Frau Agnete verreichen wiederkäuflich den Ratmannen zu Breslau als Treuhändern des Heil. Leichnams-Hospi- tals vor Breslau 3 Mk. jährl. Zinses zu Schwoitsch für 30 Mk. Prager Gr. poln. Zahl. — 1375 Mai 22 . . . 1—20 1—2 2 2—4 4—5
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II Verzeichnis des Inhalts der Texte. Selte 6. Heinrich Schonhals, Bürger zu Breslau, verreicht käuf- lich den Brüdern Heinrich und Ffranczke vom Symon von Preußen das halbe Dorf Klettendorf für 290 Mk. Prager Gr. — 1382 Juni 28 . . . . . . . . . . . . 7. Pecze Trynxus, Bürger zu Breslau, verreicht käuflich seinem Mitbürger Ffranczke Schriber das Vorwerk Gay [Dürrgoy und Herdain] für 160 Mk. Gr. — 1384 Ok- 6—7 7—8 tober 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8. Hanke Koyſchficzke verreicht käuflich dem Symon Walich sein Gut zu Riemberg für 140 Mk. Gr. — 1386 Februar 22 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9. Andres Czenner und Conrad Schulteis als Vormund von Andres Czenners Frau Anne werden wegen einer Forde- rung von 28 Mk. Gr. verglichen. — 1389 Dezember 15 10. Hannos (von) Smolcz von Krampitz und seine Frau Lucia mit Nicze von Grzebkewicz, ihrem Vormund, ver- reichen käuflich dem Petir Smolcz von Klemmerwitz ihren gesamten Besitz zu Krampitz für 70 Mk. Gr. — 1391 Oktober 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11. Petir von Melin, Ritter, verreicht mit Zustimmung seiner Frau Katherin dem Franczke Schriber, Bürger zu Breslau, 28 Mk. jährl. Zinses auf allen seinen Dörfern für 240 Mk. Gr. — 1392 Mai 2 . . . . . . . . . . . . 12. Anne, Witwe des Hannos Sapiens, Bürgers zu Breslau, verreicht käuflich dem Hannos Slancz, Bürger zu Bres- lau, 6 Mk. jährl. Zinses zu Protsch-Weide für 60 Mk. Gr. — 1394 März 12 . . . . . . . . . . . . . . . . . 13. Wenczlaw, Römischer König, König von Böhmen und Herr des Fürstentums Breslau, macht dem Hannos Beyir, Bürger zu Breslau, das Lehngut Koberwitz zum Allodialgut. — (Prag 1395 Januar 8) 1395 Januar 17 14. Hannos Smolcz von Krampitz und Margareth Schul- tifſchynne von Klemmerwitz mit Petir Smolcz, ihrem Sohn, verreichen käuflich dem Niclos Schale ihren Be- sitz zu Krampitz für 70 Mk. Gr. — 1395 Mai 24 . . 15. Pylgerim von Frankenberg verreicht wiederkäuflich mit Zustimmung seiner Frau Anna von der Harte dem Hannos Melitichky, Bürger zu Namslau, 5 Mk. jährl. Zinses zu Strehlitz für 50 Mk. Gr. — 1398 August 24. 9—10 10—11 11—12 12—13 13—14 14—15 15—16 16—18
II Verzeichnis des Inhalts der Texte. Selte 6. Heinrich Schonhals, Bürger zu Breslau, verreicht käuf- lich den Brüdern Heinrich und Ffranczke vom Symon von Preußen das halbe Dorf Klettendorf für 290 Mk. Prager Gr. — 1382 Juni 28 . . . . . . . . . . . . 7. Pecze Trynxus, Bürger zu Breslau, verreicht käuflich seinem Mitbürger Ffranczke Schriber das Vorwerk Gay [Dürrgoy und Herdain] für 160 Mk. Gr. — 1384 Ok- 6—7 7—8 tober 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8. Hanke Koyſchficzke verreicht käuflich dem Symon Walich sein Gut zu Riemberg für 140 Mk. Gr. — 1386 Februar 22 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9. Andres Czenner und Conrad Schulteis als Vormund von Andres Czenners Frau Anne werden wegen einer Forde- rung von 28 Mk. Gr. verglichen. — 1389 Dezember 15 10. Hannos (von) Smolcz von Krampitz und seine Frau Lucia mit Nicze von Grzebkewicz, ihrem Vormund, ver- reichen käuflich dem Petir Smolcz von Klemmerwitz ihren gesamten Besitz zu Krampitz für 70 Mk. Gr. — 1391 Oktober 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11. Petir von Melin, Ritter, verreicht mit Zustimmung seiner Frau Katherin dem Franczke Schriber, Bürger zu Breslau, 28 Mk. jährl. Zinses auf allen seinen Dörfern für 240 Mk. Gr. — 1392 Mai 2 . . . . . . . . . . . . 12. Anne, Witwe des Hannos Sapiens, Bürgers zu Breslau, verreicht käuflich dem Hannos Slancz, Bürger zu Bres- lau, 6 Mk. jährl. Zinses zu Protsch-Weide für 60 Mk. Gr. — 1394 März 12 . . . . . . . . . . . . . . . . . 13. Wenczlaw, Römischer König, König von Böhmen und Herr des Fürstentums Breslau, macht dem Hannos Beyir, Bürger zu Breslau, das Lehngut Koberwitz zum Allodialgut. — (Prag 1395 Januar 8) 1395 Januar 17 14. Hannos Smolcz von Krampitz und Margareth Schul- tifſchynne von Klemmerwitz mit Petir Smolcz, ihrem Sohn, verreichen käuflich dem Niclos Schale ihren Be- sitz zu Krampitz für 70 Mk. Gr. — 1395 Mai 24 . . 15. Pylgerim von Frankenberg verreicht wiederkäuflich mit Zustimmung seiner Frau Anna von der Harte dem Hannos Melitichky, Bürger zu Namslau, 5 Mk. jährl. Zinses zu Strehlitz für 50 Mk. Gr. — 1398 August 24. 9—10 10—11 11—12 12—13 13—14 14—15 15—16 16—18
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Verzeichnis des Inhalts der Texte. III Selte 16. Pilgrim Frankinberg von Schmograu verreicht wieder- käuflich dem Mathis Melczer, Bürger zu Namslau, 1 Mk. jährl. Zinses zu Strehlitz für 10 Mk. Gr. — 1399 De- zember 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17. Hannos Krecheler von Sagschütz verreicht wieder- käuflich dem Nicze Stille, Bürger zu Breslau, 1 Mk. jährl. Zinses zu Sagschütz für 10 Mk. Gr. — 1401 April 15 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18—19 19—20 II. (Nr. 18—42) Originalurkunden anderer fürst- licher Kanzleien Schlesiens. 1317—1399 . . . . 18. Bolezlau, Herzog von Schlesien und Herr zu Liegnitz, einigt sich mit den Herzögen Heynrich und Primke von Glogau wegen aller Streitigkeiten. — 1317 Januar 8 19. Hannus, Herzog von Schlesien und Herr zu Steinau, schließt mit seinen Brüdern, Herzog Heynrich von Glogau und Herzog Cunrad von Namslau einen Bünd- nisvertrag. — 1330 Januar 28 . . . . . . . . . . . 20. Heinrich, Herzog von Schlesien, Herr zu Fürstenberg und Jauer, versetzt Burg und Stadt Bunzlau und seine Mannschaft daselbst an Heinrich, Herzog von Sagan, den Alteren, seinen Sohn, Herzog Heinrich, und seine Tochter Agnes, Frau von Ratibor, für 760 Mk. Prager Gr. polnischer Zahl. — 1341 November 18 . . . . . 21. Pirfech von dem Gutenfteyne und Jereke von dem Yfenberge verkaufen dem Junge von Cirn ihr Gut Schömberg. — 1343 Oktober 20 . . . . . . . . . . 22. Conrat von Cirnen verkauft dem Benediktinerinnen- kloster zu Striegau 291/2 Mk. Zinses sowie weitere Rechte zu Beckern, und Helke, seine Mutter, läßt zusammen mit ihm das Gut, ihr Leibgedinge, an Stelle des Klosters an Peczold Zemel, Bürger zu Striegau, auf. — 1347 21—23 23—24 24—25 25—26 21—52 März 25. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26—28 23. Nyclos, Herzog von Schlesien und Herr zu Münsterberg, befreit die Brüder Johannes, Petir und Herman von dem Nuwindorfe von allem Dienst zu Bärwalde bis zur Rückzahlung von 10 Mk. Prager Gr. poln. Zahl, die er ihnen schuldet. — 1347 August 4 . . . . . . . . . 28—29
Verzeichnis des Inhalts der Texte. III Selte 16. Pilgrim Frankinberg von Schmograu verreicht wieder- käuflich dem Mathis Melczer, Bürger zu Namslau, 1 Mk. jährl. Zinses zu Strehlitz für 10 Mk. Gr. — 1399 De- zember 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17. Hannos Krecheler von Sagschütz verreicht wieder- käuflich dem Nicze Stille, Bürger zu Breslau, 1 Mk. jährl. Zinses zu Sagschütz für 10 Mk. Gr. — 1401 April 15 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18—19 19—20 II. (Nr. 18—42) Originalurkunden anderer fürst- licher Kanzleien Schlesiens. 1317—1399 . . . . 18. Bolezlau, Herzog von Schlesien und Herr zu Liegnitz, einigt sich mit den Herzögen Heynrich und Primke von Glogau wegen aller Streitigkeiten. — 1317 Januar 8 19. Hannus, Herzog von Schlesien und Herr zu Steinau, schließt mit seinen Brüdern, Herzog Heynrich von Glogau und Herzog Cunrad von Namslau einen Bünd- nisvertrag. — 1330 Januar 28 . . . . . . . . . . . 20. Heinrich, Herzog von Schlesien, Herr zu Fürstenberg und Jauer, versetzt Burg und Stadt Bunzlau und seine Mannschaft daselbst an Heinrich, Herzog von Sagan, den Alteren, seinen Sohn, Herzog Heinrich, und seine Tochter Agnes, Frau von Ratibor, für 760 Mk. Prager Gr. polnischer Zahl. — 1341 November 18 . . . . . 21. Pirfech von dem Gutenfteyne und Jereke von dem Yfenberge verkaufen dem Junge von Cirn ihr Gut Schömberg. — 1343 Oktober 20 . . . . . . . . . . 22. Conrat von Cirnen verkauft dem Benediktinerinnen- kloster zu Striegau 291/2 Mk. Zinses sowie weitere Rechte zu Beckern, und Helke, seine Mutter, läßt zusammen mit ihm das Gut, ihr Leibgedinge, an Stelle des Klosters an Peczold Zemel, Bürger zu Striegau, auf. — 1347 21—23 23—24 24—25 25—26 21—52 März 25. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26—28 23. Nyclos, Herzog von Schlesien und Herr zu Münsterberg, befreit die Brüder Johannes, Petir und Herman von dem Nuwindorfe von allem Dienst zu Bärwalde bis zur Rückzahlung von 10 Mk. Prager Gr. poln. Zahl, die er ihnen schuldet. — 1347 August 4 . . . . . . . . . 28—29
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IV Verzeichnis des Inhalts der Texte. Seite 24. Bürgermeister und Rat zu Sagan verpflichten sich, die Inhaber der 6 von Heynrich, Herzog von Schlesien und Herrn zu Glogau, neu errichteten, dem Augustiner- Chorherrenstift zu Sagan zinsenden Fleischbänke dem Stift gegenüber zu vertreten. — 1348 August 28. . 29—30 25. Wenczlaw, Herzog in Schlesien und Herr zu Liegnitz, gibt seiner Mutter Katheryne, Herzogin zu Brieg, 1 Mk. Gr. wöchentlich von seinen Einnahmen zu Niklasdorf. — 1349 Oktober 10 . . . . . . . . . . . . . . . 30 26. Die Brüder Wilke und Niclaus Peczich verkaufen dem Petir von Probifthayn, herzogl. Vogt zu Goldberg, 5 Mk. Pf. Zinses von ihren 20 Hufen vor Goldberg am Rennweg nach Haynau. — 1349 November 23 . . . 31 27. Elyzabeth, die Frau Wiſchkes von Tarnow, läßt dem Petir von Probiſthayn, Erbvogt zu Goldberg, ihr Leib- gedinge von 5 Mk. auf 20 Hufen vor Goldberg am Renn- weg nach Haynau auf. — 1350 Juni 19 . . . . . . 32 28. Bolke, Herzog von Schlesien, Herr zu Fürstenberg und Schweidnitz, schenkt dem Magdalenenkloster Naum- burg [am Queis] das Geschoß auf 1/2 Hufe zu Herzogs- waldau. — 1350 September 29. . . . . . . . . . . 32—33 29. Heynrich von der Stercze gibt seiner Tochter Elzke, Frau des Mertyn von Rachenowe, den größten Teil seines Guts zu Zirlau unter genauer Anführung der Einzelheiten. — 1352 Mai 1 . . . . . . . . . . . . 30. Bolke, Herzog in Schlesien, Herr von Fürstenberg und zu Schweidnitz, gibt dem Gundirlen Worryfwerk, seinem Urbarer zu Reichenstein, eine völlig freie Mühlstatt bei Reichenstein. — 1357 Februar 16. . . 31. Wenceslaus, Herzog in Schlesien und erster Herr zu Liegnitz, leiht von seiner Mutter Katherin, Herzogin in Schlesien und Frau zu Brieg, 100 Schock Gr. — 1357 März 21. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33—34 35—36 36 32. Der Priester Ffranczke von Lewenrode verkauft und läßt auf dem Pakuſch von deme Stryme und seiner Frau Katherine sein Vorwerk und weitere Besitzrechte zu Neu Altmannsdorf. — 1364 November 7 . . . . . . 36—39
IV Verzeichnis des Inhalts der Texte. Seite 24. Bürgermeister und Rat zu Sagan verpflichten sich, die Inhaber der 6 von Heynrich, Herzog von Schlesien und Herrn zu Glogau, neu errichteten, dem Augustiner- Chorherrenstift zu Sagan zinsenden Fleischbänke dem Stift gegenüber zu vertreten. — 1348 August 28. . 29—30 25. Wenczlaw, Herzog in Schlesien und Herr zu Liegnitz, gibt seiner Mutter Katheryne, Herzogin zu Brieg, 1 Mk. Gr. wöchentlich von seinen Einnahmen zu Niklasdorf. — 1349 Oktober 10 . . . . . . . . . . . . . . . 30 26. Die Brüder Wilke und Niclaus Peczich verkaufen dem Petir von Probifthayn, herzogl. Vogt zu Goldberg, 5 Mk. Pf. Zinses von ihren 20 Hufen vor Goldberg am Rennweg nach Haynau. — 1349 November 23 . . . 31 27. Elyzabeth, die Frau Wiſchkes von Tarnow, läßt dem Petir von Probiſthayn, Erbvogt zu Goldberg, ihr Leib- gedinge von 5 Mk. auf 20 Hufen vor Goldberg am Renn- weg nach Haynau auf. — 1350 Juni 19 . . . . . . 32 28. Bolke, Herzog von Schlesien, Herr zu Fürstenberg und Schweidnitz, schenkt dem Magdalenenkloster Naum- burg [am Queis] das Geschoß auf 1/2 Hufe zu Herzogs- waldau. — 1350 September 29. . . . . . . . . . . 32—33 29. Heynrich von der Stercze gibt seiner Tochter Elzke, Frau des Mertyn von Rachenowe, den größten Teil seines Guts zu Zirlau unter genauer Anführung der Einzelheiten. — 1352 Mai 1 . . . . . . . . . . . . 30. Bolke, Herzog in Schlesien, Herr von Fürstenberg und zu Schweidnitz, gibt dem Gundirlen Worryfwerk, seinem Urbarer zu Reichenstein, eine völlig freie Mühlstatt bei Reichenstein. — 1357 Februar 16. . . 31. Wenceslaus, Herzog in Schlesien und erster Herr zu Liegnitz, leiht von seiner Mutter Katherin, Herzogin in Schlesien und Frau zu Brieg, 100 Schock Gr. — 1357 März 21. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33—34 35—36 36 32. Der Priester Ffranczke von Lewenrode verkauft und läßt auf dem Pakuſch von deme Stryme und seiner Frau Katherine sein Vorwerk und weitere Besitzrechte zu Neu Altmannsdorf. — 1364 November 7 . . . . . . 36—39
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Verzeichnis des Inhalts der Texte. Seite 33. Agnes, Herzogin in Schlesien, Frau von Fürstenberg, zu Schweidnitz und Jauer, verleiht dem Thime von Chuldicz das Dorf Peicherwitz mit allem Zubehör. — 1371 Dezember 26 . . . . . . . . . . . . . . . . Im Text versehentlich 1372 Dezember 31. 34. Nickel vom Czeifkberg verkauft dem Hans Preuzeler, Schultheiß zu Reichenau, seinen gesamten Besitz zu Salzbrunn. — 1375 März 24 . . . . . . . . . . . . 35. Heinke von Sybotendorff und seine Söhne Thamme und Petir verkaufen und lassen auf Pilgrim dem Langen ge- nannt Warrich ihr Vorwerk zu Neu Altmannsdorf. — 1376 April 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36. Bolke, Herzog in Schlesien und Herr zu Münsterberg, verleiht dem Apecz Hund das Dorf (jetzt Wald) die Brehme mit allem Zubehör zu freiem Eigentum. — 1377 November 12 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37. Hannos Budaw läßt dem Henfil von Berenwalde seine Scholtisei zu Neu Altmannsdorf mit Zubehör auf. — 1378 Februar 6 . .. . . . . . . . . . . . . . . . 38. Daniel Pfowtir, Archidiakon und Domherr zu Olmütz, wird in die Einung zwischen dem Domkapitel zu Breslau und den Rittern Jaratſchin von Pogrell, Henrich Czam- bor, Cunrad von Borfnicz einerseits, den Rittern Wolf- ram von Panewicz, Hentschil Creczing und Cunrad von der Rybenicz andererseits nicht aufgenommen. — 1380 Juli 31 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39. Bolke, Herzog in Schlesien und Herr zu Münsterberg, verleiht den Töchtern des Henfil von Bernwalde und seiner Frau Margarethe das gleiche Erbrecht an dem Besitz zu Neu Altmannsdorf wie den Söhnen. — 1383 März 12 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40. Kytſchawlt von Opul verkauft und läßt auf dem Bar- tholomeus, Bürger zu Münsterberg, einen Garten zu Neu Altmannsdorf. — 1390 November 25 . . . . . 41. Heintichke von Opul, Hannos von deme Strymen, Frau Elfe und Jungfrau Margarethe von deme Strymen, seine Schwester, verkaufen dem Bartholomeus (von) Winczke ihr Vorwerk zu Neu Altmannsdorf mit allem Zubehör. — 1391 Juli 20 . . . . . . . . . 39—40 40—41 41—42 42—43 44—46 46 46—47 48—49 . . . . 49—51
Verzeichnis des Inhalts der Texte. Seite 33. Agnes, Herzogin in Schlesien, Frau von Fürstenberg, zu Schweidnitz und Jauer, verleiht dem Thime von Chuldicz das Dorf Peicherwitz mit allem Zubehör. — 1371 Dezember 26 . . . . . . . . . . . . . . . . Im Text versehentlich 1372 Dezember 31. 34. Nickel vom Czeifkberg verkauft dem Hans Preuzeler, Schultheiß zu Reichenau, seinen gesamten Besitz zu Salzbrunn. — 1375 März 24 . . . . . . . . . . . . 35. Heinke von Sybotendorff und seine Söhne Thamme und Petir verkaufen und lassen auf Pilgrim dem Langen ge- nannt Warrich ihr Vorwerk zu Neu Altmannsdorf. — 1376 April 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36. Bolke, Herzog in Schlesien und Herr zu Münsterberg, verleiht dem Apecz Hund das Dorf (jetzt Wald) die Brehme mit allem Zubehör zu freiem Eigentum. — 1377 November 12 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37. Hannos Budaw läßt dem Henfil von Berenwalde seine Scholtisei zu Neu Altmannsdorf mit Zubehör auf. — 1378 Februar 6 . .. . . . . . . . . . . . . . . . 38. Daniel Pfowtir, Archidiakon und Domherr zu Olmütz, wird in die Einung zwischen dem Domkapitel zu Breslau und den Rittern Jaratſchin von Pogrell, Henrich Czam- bor, Cunrad von Borfnicz einerseits, den Rittern Wolf- ram von Panewicz, Hentschil Creczing und Cunrad von der Rybenicz andererseits nicht aufgenommen. — 1380 Juli 31 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39. Bolke, Herzog in Schlesien und Herr zu Münsterberg, verleiht den Töchtern des Henfil von Bernwalde und seiner Frau Margarethe das gleiche Erbrecht an dem Besitz zu Neu Altmannsdorf wie den Söhnen. — 1383 März 12 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40. Kytſchawlt von Opul verkauft und läßt auf dem Bar- tholomeus, Bürger zu Münsterberg, einen Garten zu Neu Altmannsdorf. — 1390 November 25 . . . . . 41. Heintichke von Opul, Hannos von deme Strymen, Frau Elfe und Jungfrau Margarethe von deme Strymen, seine Schwester, verkaufen dem Bartholomeus (von) Winczke ihr Vorwerk zu Neu Altmannsdorf mit allem Zubehör. — 1391 Juli 20 . . . . . . . . . 39—40 40—41 41—42 42—43 44—46 46 46—47 48—49 . . . . 49—51
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VI Verzeichnis des Inhalts der Texte. 42. Thamme von Schellendorff verkauft und läßt auf Selte seinem Bruder Jenche von Schellendorff seinen ge- samten Besitz zu Neudorf. — 1399 Mai 8 . . . . . 51—52 III. (Nr. 43—44) Breslauer Landgerichts- und Hof- gerichtsprotokolle. 1385—1388 . . . . . . . . . 53—61 43. Judicium provinciale . . . . . . . . . . . . . . . 53—57 44. Judicium curiae . . . . . . . . . . . . . . . . . 57—61 IV. (Nr. 45—52) Landbücher des Fürstentums Bres- lau (Abschriften). 1337—1374 . . . . . . . . . . . 45. Margarete, die Frau des Jacob Shertilczan, verkauft und läßt auf mit Zustimmung ihrer Söhne Wernher, Kreuziger des Johanniterordens, und des Laien Jacob 4 Mk. jährl. Zinses auf ihrem Vorwerk zu Schalkau dem Bürger Dytwin zu Breslau. — 1337 März 12. . . . Agnete von Mandelow, Witwe des Hannus Engilger, erhält Urteil in ihrer Schadensersatzklage gegen Arnold und Ruland, Arnolds Sohn, von Tuwerow wegen des Gutes zu Schildern. — 1344 Juni 16 . . . . . . . . 47. Albrecht Shrolle und Cunads von Wyrbicz Frau streiten wegen der Grenzen zwischen Steine und Margareth. — 1345 Januar 26 . . . . . . . . . . . . . . . . 48. Nyckil Paftericz, Bürger zu Breslau, verkauft mit Zu- stimmung seiner Frau Katherin das halbe Vorwerk zu Pasterwitz mit Zubehör an seinen Mitbürger Nyclos von Sittin. — 1344 März 8 . . . . . . . . . . . . 49. Der Rat zu Breslau sagt aus über den Streit zwischen Helwig von Molnfdorf und Hanke von Schelndorf. — . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1356 Mai 25 50. Helwig von Molnidorf sagt aus in seinem Streit mit Hanke von Schelndorf. — 1356 ohne Tag. . . . . . 51. Genannte Schiedsrichter entscheiden den Grenzstreit zwischen dem Sandstift Breslau als Besitzer von Süß- winkel und Hennyng Ome als Besitzer des Gutes zu Nädlitz. — 1364 Januar 24 . . . . . . . . . . . . 52. Die Brüder Hannos und Cunrad von Warfingin ver- reichen käuflich dem Andirke von Bugczicz ihr Dorf Wolfsdorf für 205 Mk. Gr. — 1374 April 6 . . . . . 46. 62—64 64—65 65—66 67—68 68—69 69—70 71—72 62—73 72—73
VI Verzeichnis des Inhalts der Texte. 42. Thamme von Schellendorff verkauft und läßt auf Selte seinem Bruder Jenche von Schellendorff seinen ge- samten Besitz zu Neudorf. — 1399 Mai 8 . . . . . 51—52 III. (Nr. 43—44) Breslauer Landgerichts- und Hof- gerichtsprotokolle. 1385—1388 . . . . . . . . . 53—61 43. Judicium provinciale . . . . . . . . . . . . . . . 53—57 44. Judicium curiae . . . . . . . . . . . . . . . . . 57—61 IV. (Nr. 45—52) Landbücher des Fürstentums Bres- lau (Abschriften). 1337—1374 . . . . . . . . . . . 45. Margarete, die Frau des Jacob Shertilczan, verkauft und läßt auf mit Zustimmung ihrer Söhne Wernher, Kreuziger des Johanniterordens, und des Laien Jacob 4 Mk. jährl. Zinses auf ihrem Vorwerk zu Schalkau dem Bürger Dytwin zu Breslau. — 1337 März 12. . . . Agnete von Mandelow, Witwe des Hannus Engilger, erhält Urteil in ihrer Schadensersatzklage gegen Arnold und Ruland, Arnolds Sohn, von Tuwerow wegen des Gutes zu Schildern. — 1344 Juni 16 . . . . . . . . 47. Albrecht Shrolle und Cunads von Wyrbicz Frau streiten wegen der Grenzen zwischen Steine und Margareth. — 1345 Januar 26 . . . . . . . . . . . . . . . . 48. Nyckil Paftericz, Bürger zu Breslau, verkauft mit Zu- stimmung seiner Frau Katherin das halbe Vorwerk zu Pasterwitz mit Zubehör an seinen Mitbürger Nyclos von Sittin. — 1344 März 8 . . . . . . . . . . . . 49. Der Rat zu Breslau sagt aus über den Streit zwischen Helwig von Molnfdorf und Hanke von Schelndorf. — . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1356 Mai 25 50. Helwig von Molnidorf sagt aus in seinem Streit mit Hanke von Schelndorf. — 1356 ohne Tag. . . . . . 51. Genannte Schiedsrichter entscheiden den Grenzstreit zwischen dem Sandstift Breslau als Besitzer von Süß- winkel und Hennyng Ome als Besitzer des Gutes zu Nädlitz. — 1364 Januar 24 . . . . . . . . . . . . 52. Die Brüder Hannos und Cunrad von Warfingin ver- reichen käuflich dem Andirke von Bugczicz ihr Dorf Wolfsdorf für 205 Mk. Gr. — 1374 April 6 . . . . . 46. 62—64 64—65 65—66 67—68 68—69 69—70 71—72 62—73 72—73
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Verzeichnis des Inhalts der Texte. VII V. (Nr.53—57) Breslauer Notatenbücher (Abschriften). Originale 1327—1364, die Abschriften von 1358 an . . Seite 74—101 53. Der Breslauer Zolltarif Herzog Heinrichs VI. von 1327, in drei Fassungen. (Originalfassung von 1327, Ab- schrift von 1358, Reinschrift') . . . . . . . . . . 54. Copia contractus literarum ducum Wenczeslai et Bre- gensis (Schiedsspruch zwischen Herzog Wenczlaw von Liegnitz und seiner Mutter, Herzogin Katharina von Brieg, wegen 1600 Mk. Gr. poln. Zahl). — 1357 März 31 55. Acta Hanconis de Schellindorf (Klagepunkte gegen ihn). — Ohne Datum (spätestens 1361) . . . . . . . . . 56. Littera Hanconis Schellindorf directa pheudalibus do- mini imperatoris (Verteidigungsschrift des Genannten an das Kaiserliche Lehnsgericht zu Breslau). — Ohne Datum (spätestens 1361) . . . . . . . . . . . . . 57. Rudolf IV., Herzog von Österreich usw., verleiht auf Bitten Kaiser Karls IV. den Bürgern von Prag für ein Jahr das Recht auf freien Handel mit Venedig durch Wien. — 1364 Mai 8 . . . . . . . . . . . . . . . 74—94 95—96 96—97 97—100 100—101 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus . . 102—226 VI. (Nr. 58—103) Breslauer Schöffenbriefe. 1342 bis 1529 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102—125 58. Hanke Planke verreicht der Katheryne von dem Tintz 1/2 Mk. Zinses unter den alten Fleischbänken und 11/2 Stein Unschlitt auf Puntzils Bank. — 1342 November 8 59. Pecze Beyir verreicht käuflich dem Nickel Dürrindorf und dem Nickel Vryberg zu Händen der Katherine Dürrindorfinne, Dürrindorfs Mutter, 5 Mk. Erbzinses unter den alten Fleischbänken. — 1355 Juni 26. . . 60. Heze Rwflinne und ihr Sohn Petir verreichen käuflich dem Mathis Goltſmit das Erbe, das er bewohnt. — 1355 102 103 Juli 31 . . . . . . . . . . . . . . . . . 61. Heynrich von Woyfchicz, Schaffer des Heil. Leichnams- Hospitals, verreicht käuflich wegen des Hospitals dem Hanke Budeflin zu Händen der Stadt den von der Breytnafinne dem Hospital als Seelgerät übergebenen Zins. — 1357 Februar 27 . . . . . 104 104
Verzeichnis des Inhalts der Texte. VII V. (Nr.53—57) Breslauer Notatenbücher (Abschriften). Originale 1327—1364, die Abschriften von 1358 an . . Seite 74—101 53. Der Breslauer Zolltarif Herzog Heinrichs VI. von 1327, in drei Fassungen. (Originalfassung von 1327, Ab- schrift von 1358, Reinschrift') . . . . . . . . . . 54. Copia contractus literarum ducum Wenczeslai et Bre- gensis (Schiedsspruch zwischen Herzog Wenczlaw von Liegnitz und seiner Mutter, Herzogin Katharina von Brieg, wegen 1600 Mk. Gr. poln. Zahl). — 1357 März 31 55. Acta Hanconis de Schellindorf (Klagepunkte gegen ihn). — Ohne Datum (spätestens 1361) . . . . . . . . . 56. Littera Hanconis Schellindorf directa pheudalibus do- mini imperatoris (Verteidigungsschrift des Genannten an das Kaiserliche Lehnsgericht zu Breslau). — Ohne Datum (spätestens 1361) . . . . . . . . . . . . . 57. Rudolf IV., Herzog von Österreich usw., verleiht auf Bitten Kaiser Karls IV. den Bürgern von Prag für ein Jahr das Recht auf freien Handel mit Venedig durch Wien. — 1364 Mai 8 . . . . . . . . . . . . . . . 74—94 95—96 96—97 97—100 100—101 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus . . 102—226 VI. (Nr. 58—103) Breslauer Schöffenbriefe. 1342 bis 1529 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102—125 58. Hanke Planke verreicht der Katheryne von dem Tintz 1/2 Mk. Zinses unter den alten Fleischbänken und 11/2 Stein Unschlitt auf Puntzils Bank. — 1342 November 8 59. Pecze Beyir verreicht käuflich dem Nickel Dürrindorf und dem Nickel Vryberg zu Händen der Katherine Dürrindorfinne, Dürrindorfs Mutter, 5 Mk. Erbzinses unter den alten Fleischbänken. — 1355 Juni 26. . . 60. Heze Rwflinne und ihr Sohn Petir verreichen käuflich dem Mathis Goltſmit das Erbe, das er bewohnt. — 1355 102 103 Juli 31 . . . . . . . . . . . . . . . . . 61. Heynrich von Woyfchicz, Schaffer des Heil. Leichnams- Hospitals, verreicht käuflich wegen des Hospitals dem Hanke Budeflin zu Händen der Stadt den von der Breytnafinne dem Hospital als Seelgerät übergebenen Zins. — 1357 Februar 27 . . . . . 104 104
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VIII Verzeichnis des Inhalts der Texte. Seite 62. Willufch Rymer verreicht den Ratmannen zu Breslau für das Heil. Leichnams-Hospital wiederkäuflich 1/2 Mk. Zinses von seinem Erbe auf dem cleynen Gefschin’.— 1360 November 20 . . . . . . . . . . . . . . . Pecze von Glogow verreicht wiederkäuflich dem Pauel Hundegaffe 1/2 Mk. Zinses auf seiner Schuhbank. — 1362 März 21 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64. Anne Rymerynne verreicht unter besonderen Bedin- gungen dem Rudger Cracz zu Händen der Stadt 1 Mk. Zinses auf einer der neuen Fleischbänke. — 1363 November 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65. Die Ratmannen der Stadt Breslau werden in 42 Mk. eingewiesen, die auf Niclos Wirzings Anteil an der neuen Mühle an der Oder verbaut worden sind. — 1365 Mai 16 66. Nicolaſch Spindeler bewilligt dem Ticze mit der Hüme- rey freien Durchlauf des Wassers durch seinen Hof. — 1366 Juli 17. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67. Hannus Gruczener verreicht wiederkäuflich der Ka- thrine Heylgebeckerynne 1/2 Mk. Zinses. — 1367 April 30 68. Nickil Blohofe verreicht wiederkäuflich dem Hannus Cruczebecker zu Händen des Heil. Leichnams-Hospitals 41/2 Vierdung Zinses auf seinem Erbe bei dem Neuen Tor. — 1370 Juli 19 . . . . . . . . . . . . . . . 69. Pauel von Kalis verreicht wiederkäuflich dem Hannus Krik sein Erbe hinter dem Chor zum Heil. Leichnam. — 1371 August 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . 70. Mathis Wynczk verreicht wiederkäuflich dem Hannos Cruczebecker, Schaffer des Heil. Leichnams-Hospitals, 1/2 Mk. Zinses auf seiner Brotbank. — 1371 November 28 71. Pauel Jocusch verreicht seiner Frau Katherin seinen halben Hof mit dem Steinhaus auf der Albrechtsgasse als Leibgedinge. — 1376 Oktober 31 . . . . . . . . Hannus Prandis verreicht wiederkäuflich dem Hannus Cruczebecker 1/2 Mk. Zinses auf seinem Erbe auf der Schuhbrücke und auf allem seinem Gut. — 1378 . . . . . . . . . . . . . Januar 8 . . . . . . . Im Text Druckfehler 9 statt 8. 73. Niclos Keldinhoff und Niclos Schrekot werden in ihrem Streit verglichen. — 1380 Januar 13 . . . . . . . . 110—111 106—107 107 107—108 108—109 109—110 63. 72. 105 105 106 108 109 110
VIII Verzeichnis des Inhalts der Texte. Seite 62. Willufch Rymer verreicht den Ratmannen zu Breslau für das Heil. Leichnams-Hospital wiederkäuflich 1/2 Mk. Zinses von seinem Erbe auf dem cleynen Gefschin’.— 1360 November 20 . . . . . . . . . . . . . . . Pecze von Glogow verreicht wiederkäuflich dem Pauel Hundegaffe 1/2 Mk. Zinses auf seiner Schuhbank. — 1362 März 21 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64. Anne Rymerynne verreicht unter besonderen Bedin- gungen dem Rudger Cracz zu Händen der Stadt 1 Mk. Zinses auf einer der neuen Fleischbänke. — 1363 November 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65. Die Ratmannen der Stadt Breslau werden in 42 Mk. eingewiesen, die auf Niclos Wirzings Anteil an der neuen Mühle an der Oder verbaut worden sind. — 1365 Mai 16 66. Nicolaſch Spindeler bewilligt dem Ticze mit der Hüme- rey freien Durchlauf des Wassers durch seinen Hof. — 1366 Juli 17. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67. Hannus Gruczener verreicht wiederkäuflich der Ka- thrine Heylgebeckerynne 1/2 Mk. Zinses. — 1367 April 30 68. Nickil Blohofe verreicht wiederkäuflich dem Hannus Cruczebecker zu Händen des Heil. Leichnams-Hospitals 41/2 Vierdung Zinses auf seinem Erbe bei dem Neuen Tor. — 1370 Juli 19 . . . . . . . . . . . . . . . 69. Pauel von Kalis verreicht wiederkäuflich dem Hannus Krik sein Erbe hinter dem Chor zum Heil. Leichnam. — 1371 August 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . 70. Mathis Wynczk verreicht wiederkäuflich dem Hannos Cruczebecker, Schaffer des Heil. Leichnams-Hospitals, 1/2 Mk. Zinses auf seiner Brotbank. — 1371 November 28 71. Pauel Jocusch verreicht seiner Frau Katherin seinen halben Hof mit dem Steinhaus auf der Albrechtsgasse als Leibgedinge. — 1376 Oktober 31 . . . . . . . . Hannus Prandis verreicht wiederkäuflich dem Hannus Cruczebecker 1/2 Mk. Zinses auf seinem Erbe auf der Schuhbrücke und auf allem seinem Gut. — 1378 . . . . . . . . . . . . . Januar 8 . . . . . . . Im Text Druckfehler 9 statt 8. 73. Niclos Keldinhoff und Niclos Schrekot werden in ihrem Streit verglichen. — 1380 Januar 13 . . . . . . . . 110—111 106—107 107 107—108 108—109 109—110 63. 72. 105 105 106 108 109 110
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Verzeichnis des Inhalts der Texte. IX Seite 74. Katherin, die Frau des Franczke von Crokow, ver- reicht käuflich Conrad Voyt ihr Erbe auf der Albrechts- gasse. — 1381 November 8 . . . . . . . . . . . . 75. Niclos Rimer verreicht käuflich mit Zustimmung seines Schwagers Pecze Knote seinem Schwager Wenczlow Richil eine Fleischbank unter den alten Bänken, 1 Mk. Erbzinses auf Herman Reduſch' Erbe und das Erbe auf der Altbüßergasse. — 1381 Dezember 13 . . . . . . 76. Mathis Mogil verreicht wiederkäuflich dem Hannus Cruczebecker 3 Mk. Zinses auf seinem Erbe auf der Schmiedebrücke und auf allem seinem Gut. — 1382 Juni 20 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 . . 77. Hannus Schuczce verreicht zu Händen seiner Frau Katherin dem Petir Beyr 10 Mk. Gr. — 1383 März 9 112—113 78. Jeckil Rotus verreicht wiederkäuflich dem Petir Smed 1/2 Mk. Zinses auf seinem Erbe in der Hundegasse. — 1384 April 22 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79. Petir Merkil und Markrofe von Gorlicz bekennen, das Geld, das sie Hannus Baracz gegeben haben, Petir Knote schuldig gewesen zu sein. — 1384 Dezember 2 80. Hempil Lobelin und seine Frau Elze verreichen wieder- käuflich dem Hannus Melczer 4 Mk. Zinses auf ihrem Erbe auf der Odergasse und auf ihren 2 halben Fleisch- bänken. — 1385 Oktober 20. . . . . . . . . . . . 81. Heinrich Schindil erlangt seinen 4. Gerichtstag gegen Herbort Klemm in einer Rechtssache um 11 Vierdunge. — 1386 März 12 . . . . . . . . . . . . . . . . . 82. Michil Knypoſch und seine Frau Anne sollen von Vencz- law, Schultheiß zu Hartlieb, 1/ Schock Gr. und 7 Scheffel Korn erhalten. — 1386 Oktober 20 . . . . . . . . 83. Franczke Wolner und seine Frau Anne verreichen wiederkäuflich dem Hannus Schebicz 1 Mk. Zinses auf ihrem Erbe auf dem Ketzerberg. — 1386 November 2 84. Peter Jencz verreicht käuflich den Brüdern Hannos und Andris Schuler die Scheune mit dem Gärtchen hinter dem Chor zum Heil. Leichnam. — 1387 Oktober 4 85. Rademecher und Hannos Heyze wegen der Geschwor- nen in der Neustadt verreichen der Agnith Kolgar- 111—112 113 113 114 114—115 115 114 111 115—116
Verzeichnis des Inhalts der Texte. IX Seite 74. Katherin, die Frau des Franczke von Crokow, ver- reicht käuflich Conrad Voyt ihr Erbe auf der Albrechts- gasse. — 1381 November 8 . . . . . . . . . . . . 75. Niclos Rimer verreicht käuflich mit Zustimmung seines Schwagers Pecze Knote seinem Schwager Wenczlow Richil eine Fleischbank unter den alten Bänken, 1 Mk. Erbzinses auf Herman Reduſch' Erbe und das Erbe auf der Altbüßergasse. — 1381 Dezember 13 . . . . . . 76. Mathis Mogil verreicht wiederkäuflich dem Hannus Cruczebecker 3 Mk. Zinses auf seinem Erbe auf der Schmiedebrücke und auf allem seinem Gut. — 1382 Juni 20 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 . . 77. Hannus Schuczce verreicht zu Händen seiner Frau Katherin dem Petir Beyr 10 Mk. Gr. — 1383 März 9 112—113 78. Jeckil Rotus verreicht wiederkäuflich dem Petir Smed 1/2 Mk. Zinses auf seinem Erbe in der Hundegasse. — 1384 April 22 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79. Petir Merkil und Markrofe von Gorlicz bekennen, das Geld, das sie Hannus Baracz gegeben haben, Petir Knote schuldig gewesen zu sein. — 1384 Dezember 2 80. Hempil Lobelin und seine Frau Elze verreichen wieder- käuflich dem Hannus Melczer 4 Mk. Zinses auf ihrem Erbe auf der Odergasse und auf ihren 2 halben Fleisch- bänken. — 1385 Oktober 20. . . . . . . . . . . . 81. Heinrich Schindil erlangt seinen 4. Gerichtstag gegen Herbort Klemm in einer Rechtssache um 11 Vierdunge. — 1386 März 12 . . . . . . . . . . . . . . . . . 82. Michil Knypoſch und seine Frau Anne sollen von Vencz- law, Schultheiß zu Hartlieb, 1/ Schock Gr. und 7 Scheffel Korn erhalten. — 1386 Oktober 20 . . . . . . . . 83. Franczke Wolner und seine Frau Anne verreichen wiederkäuflich dem Hannus Schebicz 1 Mk. Zinses auf ihrem Erbe auf dem Ketzerberg. — 1386 November 2 84. Peter Jencz verreicht käuflich den Brüdern Hannos und Andris Schuler die Scheune mit dem Gärtchen hinter dem Chor zum Heil. Leichnam. — 1387 Oktober 4 85. Rademecher und Hannos Heyze wegen der Geschwor- nen in der Neustadt verreichen der Agnith Kolgar- 111—112 113 113 114 114—115 115 114 111 115—116
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87. 89. 91. 92. 93. Verzeichnis des Inhalts der Texte. tynne 1 Mk. Zinses in der Neustadt. — 1388 Sep- tember9 . ........... +. ...... . Clare Smarfynne und ihr Sohn Hannos verreichen wiederküuflich dem Andris Steynkeler zu Hánden der Ratmannen 1 Mk. Zinses auf ihrer unter den neuen 116 Bünken liegenden Fleischbank. — 1389 April 5 . . . 116—117 Waltir Golt[mit und Pauel Flyns wegen der Ratmannen bekennen, da vor ihnen Heinrich Schindel an Tomas, den Sohn des Matis Weife von Thorn, 74 Mk. Gr. we- niger 9 Gr. für Tirlemonter Tuch bezahlt hat. —- 1390 . Niclaus yn der Schéwne verreicht dem Heil. Leichnams- Hospital zu einem Seelgerát 30 Mk. Gr. — 1395 Juli 3 117—118 Heynrich Schonhals und Petir Mechewicz wegen der Ratmannen bekennen, da8 Petir Schonow vor ihnen dem Hannos, der Sachfynne Bruder, eine halbe Fleisch- bank unter den alten Bünken, die nach seinem Tode dem Heil. Leichnams-Hospital anfallen soll, verreicht hat. — 1395 September 24 . . . . . . ... . .. . Dorothea Regeniczynne verreicht wiederkiiuflich dem Henfil Wedran 1} Mk. Zinses auf ihr Erbe. — 1396 Februar 21 . . . . . . . . . rn Hannos Glacz, der Fuhrmann, bekennt, Johannes Babinberg 15 Mk. zu schulden, wofiir er ihm 5 Pferde und einen Wagen iibereignet hat. — 1397 Juni 27 . Katheryn mit dem Czappe verreicht kiiuflich dem Hanke Wollenlleher ihren Garten auf dem Schweid- nitzer Anger. — 1398 Oktober 12 . . . . . . . . . Hannos Wollenfloer verreicht káuflich dem Niclaus und Hannos Newgebowir seinen Garten und das Erbe auf dem Schweidnitzer Anger. — 1398 Dezember 13. . . . Henfil Meyfener verreicht kàuflich dem Eytil ]' - .aik zu Hánden seines Sohnes Nikil Domnik 3] Mk. Zinses auf der Regeniczinne Erbe. — 1400 Januar 9 . . . . Heinrich Knappe verreicht wiederkiuflich dem Petir Smed } Mk. Zinses auf seinem Erbe vor dem Reussi- schen Tor. — 1400 Januar 23. . . . ..... . . 117 118 118—119 119 119 120 120
87. 89. 91. 92. 93. Verzeichnis des Inhalts der Texte. tynne 1 Mk. Zinses in der Neustadt. — 1388 Sep- tember9 . ........... +. ...... . Clare Smarfynne und ihr Sohn Hannos verreichen wiederküuflich dem Andris Steynkeler zu Hánden der Ratmannen 1 Mk. Zinses auf ihrer unter den neuen 116 Bünken liegenden Fleischbank. — 1389 April 5 . . . 116—117 Waltir Golt[mit und Pauel Flyns wegen der Ratmannen bekennen, da vor ihnen Heinrich Schindel an Tomas, den Sohn des Matis Weife von Thorn, 74 Mk. Gr. we- niger 9 Gr. für Tirlemonter Tuch bezahlt hat. —- 1390 . Niclaus yn der Schéwne verreicht dem Heil. Leichnams- Hospital zu einem Seelgerát 30 Mk. Gr. — 1395 Juli 3 117—118 Heynrich Schonhals und Petir Mechewicz wegen der Ratmannen bekennen, da8 Petir Schonow vor ihnen dem Hannos, der Sachfynne Bruder, eine halbe Fleisch- bank unter den alten Bünken, die nach seinem Tode dem Heil. Leichnams-Hospital anfallen soll, verreicht hat. — 1395 September 24 . . . . . . ... . .. . Dorothea Regeniczynne verreicht wiederkiiuflich dem Henfil Wedran 1} Mk. Zinses auf ihr Erbe. — 1396 Februar 21 . . . . . . . . . rn Hannos Glacz, der Fuhrmann, bekennt, Johannes Babinberg 15 Mk. zu schulden, wofiir er ihm 5 Pferde und einen Wagen iibereignet hat. — 1397 Juni 27 . Katheryn mit dem Czappe verreicht kiiuflich dem Hanke Wollenlleher ihren Garten auf dem Schweid- nitzer Anger. — 1398 Oktober 12 . . . . . . . . . Hannos Wollenfloer verreicht káuflich dem Niclaus und Hannos Newgebowir seinen Garten und das Erbe auf dem Schweidnitzer Anger. — 1398 Dezember 13. . . . Henfil Meyfener verreicht kàuflich dem Eytil ]' - .aik zu Hánden seines Sohnes Nikil Domnik 3] Mk. Zinses auf der Regeniczinne Erbe. — 1400 Januar 9 . . . . Heinrich Knappe verreicht wiederkiuflich dem Petir Smed } Mk. Zinses auf seinem Erbe vor dem Reussi- schen Tor. — 1400 Januar 23. . . . ..... . . 117 118 118—119 119 119 120 120
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Verzeichnis des Inhalts der Texte. XI Selte 98. 100. 103. 96. Niclos Pozenow verreicht käuflich der Aluſch Ditri- chinne 1 Schock Zinses bei Sankt Barbara. — 1401 Januar 28. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97. Hannus Slancz und Lucas Jencowicz wegen der Rat- mannen bekennen, daß vor ihnen der Abt von Kamenz bekundet hat, daß Margrithe von der Nife die Mauer zwischen ihrer beider Erbe bezahlt hat und darum zur Hälfte besitzen und nutzen können soll. — 1401 August 12 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Niclaus von Lemberg und Lewtke von der Neiſe als Vor- münder der Margrithe von der Neiſe verreichen käuflich dem Niclos Michilfdorff das Erbe auf der Schuhbrücke. — 1411 Juni 12 . . . . . . . . . . . . . . . . 99. Jorge Frankinftein übernimmt das Erbe und Gut des Mertin Wolaw und verpflichtet sich, der Kurzin den ihr davon zustehenden Zins von 1 Mk. zu entrichten. — 1414 August 17 . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Mynkenaw verreicht der Anna Jocobynne von Peyfer 3 Mk. Zinses auf Mathis Dreflers Erbe auf der Odergasse. — 1427 März 24 . . . . . . . . . . 101. Allexius vom Anger und seine Frau Anna verreichen käuflich dem Hannus Clinkener ihr Erbe auf der Schuh- brücke. — 1430 August 18 . . . . . . . . . . . . 102. Hannos Smedchin und Niclas Skopp wegen der Rat- mannen bekennen, daß vor ihnen Allexius vom Angir, Nickil Michilffdorff und Jocob Snetloch für Hannos, Niclas Michilffdorffs unmündigen Sohn, die stete Inne- haltung des Verkaufes des Hauses und Erbes auf der Schuhbrücke an Clinkener gelobt haben. — 1431 Juli 6 Der Priester Andreas Fogeler legt einen alten Schöffen- brief von 1387 vor über einen Zins von 5 Mk., die Niclas Dorrendorff dem Jocob Lywing verreicht hat. — 1529 . . . . . . . . . . . . August 13 . . . . . . . 121—122 122 122—123 123 123 124 121 124—125 VII. (Nr. 104—124) Breslauer Ratsbriefe. 1334—1506. (Nr. 104—106 Abschriften, Nr. 107—124 Originale) 126—144 104. Die Ratmannen einigen sich mit Niclos Wirfing, Bürger zu Krakau, über die gemeinsame Anlage, Nutzung und Unterhaltung von Mühlen an der Oder. — 1334 Juni 23 126—127
Verzeichnis des Inhalts der Texte. XI Selte 98. 100. 103. 96. Niclos Pozenow verreicht käuflich der Aluſch Ditri- chinne 1 Schock Zinses bei Sankt Barbara. — 1401 Januar 28. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97. Hannus Slancz und Lucas Jencowicz wegen der Rat- mannen bekennen, daß vor ihnen der Abt von Kamenz bekundet hat, daß Margrithe von der Nife die Mauer zwischen ihrer beider Erbe bezahlt hat und darum zur Hälfte besitzen und nutzen können soll. — 1401 August 12 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Niclaus von Lemberg und Lewtke von der Neiſe als Vor- münder der Margrithe von der Neiſe verreichen käuflich dem Niclos Michilfdorff das Erbe auf der Schuhbrücke. — 1411 Juni 12 . . . . . . . . . . . . . . . . 99. Jorge Frankinftein übernimmt das Erbe und Gut des Mertin Wolaw und verpflichtet sich, der Kurzin den ihr davon zustehenden Zins von 1 Mk. zu entrichten. — 1414 August 17 . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Mynkenaw verreicht der Anna Jocobynne von Peyfer 3 Mk. Zinses auf Mathis Dreflers Erbe auf der Odergasse. — 1427 März 24 . . . . . . . . . . 101. Allexius vom Anger und seine Frau Anna verreichen käuflich dem Hannus Clinkener ihr Erbe auf der Schuh- brücke. — 1430 August 18 . . . . . . . . . . . . 102. Hannos Smedchin und Niclas Skopp wegen der Rat- mannen bekennen, daß vor ihnen Allexius vom Angir, Nickil Michilffdorff und Jocob Snetloch für Hannos, Niclas Michilffdorffs unmündigen Sohn, die stete Inne- haltung des Verkaufes des Hauses und Erbes auf der Schuhbrücke an Clinkener gelobt haben. — 1431 Juli 6 Der Priester Andreas Fogeler legt einen alten Schöffen- brief von 1387 vor über einen Zins von 5 Mk., die Niclas Dorrendorff dem Jocob Lywing verreicht hat. — 1529 . . . . . . . . . . . . August 13 . . . . . . . 121—122 122 122—123 123 123 124 121 124—125 VII. (Nr. 104—124) Breslauer Ratsbriefe. 1334—1506. (Nr. 104—106 Abschriften, Nr. 107—124 Originale) 126—144 104. Die Ratmannen einigen sich mit Niclos Wirfing, Bürger zu Krakau, über die gemeinsame Anlage, Nutzung und Unterhaltung von Mühlen an der Oder. — 1334 Juni 23 126—127
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XII Verzeichnis des Inhalts der Texte. Seite 105. Die Ratmannen verkaufen ihrem Mitbürger Arnold Dithwyn 9 Mk. Zinses (5 Mk. von der Badstube vor dem Ohlauer Tor, 4 Mk. von den Garnspinnern auf dem Rat- hause) für 90 Mk. großer Prager Pf.; Dithwyn kauft den Zins für Katherina, die Witwe Pecze Goltimeds, und ihre drei Töchter. — 1337 August 1 . . . . . . . . 106. Die Ratmannen überlassen 4 Hufen, 221/2 Morgen Acker auf dem Schweidnitzer Anger und 2 freie Morgen da- selbst dem Schultheiß Heinrich Lerscheyde zur Aus- setzung eines Dorfes. — 1346 Oktober 20 . . . . . 107. Hanke Glefil verreicht käuflich dem Niclos Gatke und dem Lorencz von Crokaw 3/8 seines Teiches zwischen den Ziegelscheunen. — 1381 Oktober 18 . . . . . . 108. Die Ratmannen schulden dem Ritter Thomas Werfing 150 Mk. böhmischer Gr. poln. Zahl von dem Anteil seines Vaters Nickel Werfing an den Odermühlen bei Breslau. — 1382 März 24 . . . . . . . . . . . . . 109. Margaretha Fleichtenerynne verreicht dem Niclos El- czuz ihr Häuschen neben dem Damm an der nach Rosenthal führenden Oderbrücke. — 1385 September 16 110. Magdalena Fleychtnerynne verreicht dem Fischer Janusch, Janchins Sohn, ihr jenseit der Oderbrücke am Weg nach Rosenthal gelegenes Erbe. — 1386 Juni 1 . 130—131 111. Die Ratmannen verkaufen wiederkäuflich ihrem Mit- bürger Langenitcze von Crüczburg 25 Mk. jährl. Zinses für 300 Mk. Prager Gr. poln. Zahl. — 1390 März 12 . 131—132 112. Die Ratmannen verkaufen wiederkäuflich an Margareth Wynerynne 5 Mk. jährl. Zinses für 60 Mk. Prager Gr. poln. Zahl. — 1392 Juni 25 . . . . . . . . . . . . 113. Die Ratmannen verkaufen wiederkäuflich dem Hartwig Hytveld, Bürger zu Thorn, 100 Mk. jährl. Zinses für 1400 Mk. Prager Gr. poln. Zahl. — 1399 März 4 . . 114. Die Ratmannen bestätigen Franczke Stille im Besitz seines Hauses an der Bruchgasse gegen 2 Mk. jährl. Erb- zinses. — 1400 Februar 21 . . . . . . . . . . . . 115. Die Ratmannen verkaufen wiederkäuflich dem Caſpar Wale, Bürger zu Thorn, 20 Mk. jährl. Zinses für 280 Mk. Prager Gr. poln. Zahl. — 1400 März 27 . . . . . . 127—128 128—129 129—130 132—133 133—134 129 130 134 134—135
XII Verzeichnis des Inhalts der Texte. Seite 105. Die Ratmannen verkaufen ihrem Mitbürger Arnold Dithwyn 9 Mk. Zinses (5 Mk. von der Badstube vor dem Ohlauer Tor, 4 Mk. von den Garnspinnern auf dem Rat- hause) für 90 Mk. großer Prager Pf.; Dithwyn kauft den Zins für Katherina, die Witwe Pecze Goltimeds, und ihre drei Töchter. — 1337 August 1 . . . . . . . . 106. Die Ratmannen überlassen 4 Hufen, 221/2 Morgen Acker auf dem Schweidnitzer Anger und 2 freie Morgen da- selbst dem Schultheiß Heinrich Lerscheyde zur Aus- setzung eines Dorfes. — 1346 Oktober 20 . . . . . 107. Hanke Glefil verreicht käuflich dem Niclos Gatke und dem Lorencz von Crokaw 3/8 seines Teiches zwischen den Ziegelscheunen. — 1381 Oktober 18 . . . . . . 108. Die Ratmannen schulden dem Ritter Thomas Werfing 150 Mk. böhmischer Gr. poln. Zahl von dem Anteil seines Vaters Nickel Werfing an den Odermühlen bei Breslau. — 1382 März 24 . . . . . . . . . . . . . 109. Margaretha Fleichtenerynne verreicht dem Niclos El- czuz ihr Häuschen neben dem Damm an der nach Rosenthal führenden Oderbrücke. — 1385 September 16 110. Magdalena Fleychtnerynne verreicht dem Fischer Janusch, Janchins Sohn, ihr jenseit der Oderbrücke am Weg nach Rosenthal gelegenes Erbe. — 1386 Juni 1 . 130—131 111. Die Ratmannen verkaufen wiederkäuflich ihrem Mit- bürger Langenitcze von Crüczburg 25 Mk. jährl. Zinses für 300 Mk. Prager Gr. poln. Zahl. — 1390 März 12 . 131—132 112. Die Ratmannen verkaufen wiederkäuflich an Margareth Wynerynne 5 Mk. jährl. Zinses für 60 Mk. Prager Gr. poln. Zahl. — 1392 Juni 25 . . . . . . . . . . . . 113. Die Ratmannen verkaufen wiederkäuflich dem Hartwig Hytveld, Bürger zu Thorn, 100 Mk. jährl. Zinses für 1400 Mk. Prager Gr. poln. Zahl. — 1399 März 4 . . 114. Die Ratmannen bestätigen Franczke Stille im Besitz seines Hauses an der Bruchgasse gegen 2 Mk. jährl. Erb- zinses. — 1400 Februar 21 . . . . . . . . . . . . 115. Die Ratmannen verkaufen wiederkäuflich dem Caſpar Wale, Bürger zu Thorn, 20 Mk. jährl. Zinses für 280 Mk. Prager Gr. poln. Zahl. — 1400 März 27 . . . . . . 127—128 128—129 129—130 132—133 133—134 129 130 134 134—135
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Verzeichnis des Inhalts der Texte. XIII Selte 116. Hannes Kucheler verreicht käuflich Franczke Gnech- wicz seinen halben Morgen Acker auf dem Schweid- nitzer Anger, von dem das Heil. Leichnams-Hospital jährl. 2 Scot Erbzinses erhält. — 1401 Juli 15. . . . Jacob Rogewicz von Krakau verreicht in Vollmacht seines Bruders Michel Goltſmed, Bürgers zu Krakau, dessen jährl. Zinse auf der Stadt Breslau, nämlich 66 Mk. und 32 Gr., dem Johan Schultes, Bürger zu Krakau, wobei die Ratmannen sich den Wiederkauf vorbehalten. — 1427 März 28 . . . . . . . . . . . . . . . . . 118. Gotcze von Allen von Thorn verreicht dem Erafmus Pezeler, Bürger zu Breslau, seine 20 Mk. jährl. Zinses zu Breslau, die Caſpar Wale, Bürger zu Thorn, im Jahre 1400 erworben hat, wobei sich die Ratmannen den Wiederkauf vorbehalten. — 1429 März 5 . . . . . . 119. Lucas Langenitiche, Dorothea, seine Schwester, und deren Mann Allexius Glackener, Bürger zu Breslau, verreichen dem Bede. Eidgenossen zu Breslau, 17 Mk. Zinses von den 25 Mk. ihres jährl. Zinses auf der Stadt Breslau, die Langenitsche, ihr Großvater, 1390 für 300 Mk. Gr. wiederkäuflich erworben und Jorg Lange- niteze, ihr Vater, ihnen vererbt hat, wobei sich die Rat- mannen gleichfalls Wiederkauf vorbehalten. — 1433 Mai 13 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120. Dieselben verreichen demselben die restlichen 8 Mk. des vorgenannten Zinses. — 1436 Januar 16 . . . . . . 121. Hannos Beyer, Ratsältester, verreicht dem Mathis Crawſchen und seiner Ehefrau Dorothea 20 Mk. jährl. Zinses auf der Stadt Breslau (vgl. Nr. 118), wobei sich die Ratmannen den Wiederkauf vorbehalten. — 1446 August 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122. Mathis Crawschen, Bürger zu Breslau, verreicht den vorgenannten Zins unter den gleichen Bedingungen seinem Mitbürger Jorg Steinkeller. — 1461 August 1 141—142 123. Merten Prockuſch und seine Frau Vrfula verreichen den Breslauer Eidgenossen Paul Harnigk, Efaias Borßke und Jeronimus Harnigk als Vormündern der Kinder des † George Cromer den vorgenannten Zins, der ihnen 135 135—137 137—138 138—139 139—140 140—141 117.
Verzeichnis des Inhalts der Texte. XIII Selte 116. Hannes Kucheler verreicht käuflich Franczke Gnech- wicz seinen halben Morgen Acker auf dem Schweid- nitzer Anger, von dem das Heil. Leichnams-Hospital jährl. 2 Scot Erbzinses erhält. — 1401 Juli 15. . . . Jacob Rogewicz von Krakau verreicht in Vollmacht seines Bruders Michel Goltſmed, Bürgers zu Krakau, dessen jährl. Zinse auf der Stadt Breslau, nämlich 66 Mk. und 32 Gr., dem Johan Schultes, Bürger zu Krakau, wobei die Ratmannen sich den Wiederkauf vorbehalten. — 1427 März 28 . . . . . . . . . . . . . . . . . 118. Gotcze von Allen von Thorn verreicht dem Erafmus Pezeler, Bürger zu Breslau, seine 20 Mk. jährl. Zinses zu Breslau, die Caſpar Wale, Bürger zu Thorn, im Jahre 1400 erworben hat, wobei sich die Ratmannen den Wiederkauf vorbehalten. — 1429 März 5 . . . . . . 119. Lucas Langenitiche, Dorothea, seine Schwester, und deren Mann Allexius Glackener, Bürger zu Breslau, verreichen dem Bede. Eidgenossen zu Breslau, 17 Mk. Zinses von den 25 Mk. ihres jährl. Zinses auf der Stadt Breslau, die Langenitsche, ihr Großvater, 1390 für 300 Mk. Gr. wiederkäuflich erworben und Jorg Lange- niteze, ihr Vater, ihnen vererbt hat, wobei sich die Rat- mannen gleichfalls Wiederkauf vorbehalten. — 1433 Mai 13 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120. Dieselben verreichen demselben die restlichen 8 Mk. des vorgenannten Zinses. — 1436 Januar 16 . . . . . . 121. Hannos Beyer, Ratsältester, verreicht dem Mathis Crawſchen und seiner Ehefrau Dorothea 20 Mk. jährl. Zinses auf der Stadt Breslau (vgl. Nr. 118), wobei sich die Ratmannen den Wiederkauf vorbehalten. — 1446 August 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122. Mathis Crawschen, Bürger zu Breslau, verreicht den vorgenannten Zins unter den gleichen Bedingungen seinem Mitbürger Jorg Steinkeller. — 1461 August 1 141—142 123. Merten Prockuſch und seine Frau Vrfula verreichen den Breslauer Eidgenossen Paul Harnigk, Efaias Borßke und Jeronimus Harnigk als Vormündern der Kinder des † George Cromer den vorgenannten Zins, der ihnen 135 135—137 137—138 138—139 139—140 140—141 117.
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XIV Verzeichnis des Inhalts der Texte. Selte 124. aus dem Testament der Barbara Steinkelerynne, Witwe Jorg Steinkelers, zugefallen war, unter den gleichen Be- dingungen. — 1500 April 10. . . . . . . . . . . . Balthafar Harnig, Bürger zu Breslau, verreicht käuflich den hinterlassenen Kindern Hanns Schülcz', Wag- meisters zu Breslau, unter den gleichen Bedingungen den vorgenannten Zins, den ihm seine Frau Barbara, George Cromers Tochter, verreicht hat. — 1506 De- zember 18 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142—143 143—144 VIII. (Nr. 125—127) Aus Breslauer Schöffenbüchern (Originaleintragungen). 1374—1388. . . . . . . . 145—157 IX. (Nr. 128) Aus dem Breslauer Stadtbuch Lau- rencius nudus (teils Originaleintragungen, teils Ab- schriften). 1361—1363. . . . . . . . . . . . . . 158—169 X. (Nr. 129) Aus Breslauer Signaturbüchern (Nr. 129,1—10 Originaleintragungen, Nr. 129,11 Ab- schrift). 1385—1391 . . . . . . . . . . . . . . 170—177 XI. (Nr. 130) Aus dem Codex Noviforensis (Breslau Staatsarchiv Rep. 135 Hs. D 8): Abschriften 1460 bis 1470 von Originalen 1266—1440 . . . . . . . . . 130,1. Die Handfeste von dem Zoll: Deutsche Uber- setzung des lateinischen Originals von 1266 Juni 2, nebst zwei älteren deutschen Fassungen . . . . . . 130,2. Deutsche Übersetzung einer Verordnung Herzog Hein- richs VI. über die Besteuerung aller Höfe in Breslau von 1274 April 12 (2), nebst zwei älteren deutschen Fassungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130,3. Deutsche Übersetzung eines Privilegs Johannes', Königs zu Böhmen und Grafen zu Luxemburg, über die Verfolgung und Bestrafung von Verbrechern und Unter- drückung von Parteistreitigkeiten zu Breslau von 1336 Februar 2 (?), nebst zwei älteren deutschen Fassungen 130,4. Kaiser Karol IV. erklärt, daß ihm nichts davon be- kannt sei, daß Herzog Wladislaw zu Oppeln sein Land seinem Bruder Bolke abgetreten habe. — 1367 März 26 186—187 178—193 182—186 178—181 181—182
XIV Verzeichnis des Inhalts der Texte. Selte 124. aus dem Testament der Barbara Steinkelerynne, Witwe Jorg Steinkelers, zugefallen war, unter den gleichen Be- dingungen. — 1500 April 10. . . . . . . . . . . . Balthafar Harnig, Bürger zu Breslau, verreicht käuflich den hinterlassenen Kindern Hanns Schülcz', Wag- meisters zu Breslau, unter den gleichen Bedingungen den vorgenannten Zins, den ihm seine Frau Barbara, George Cromers Tochter, verreicht hat. — 1506 De- zember 18 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142—143 143—144 VIII. (Nr. 125—127) Aus Breslauer Schöffenbüchern (Originaleintragungen). 1374—1388. . . . . . . . 145—157 IX. (Nr. 128) Aus dem Breslauer Stadtbuch Lau- rencius nudus (teils Originaleintragungen, teils Ab- schriften). 1361—1363. . . . . . . . . . . . . . 158—169 X. (Nr. 129) Aus Breslauer Signaturbüchern (Nr. 129,1—10 Originaleintragungen, Nr. 129,11 Ab- schrift). 1385—1391 . . . . . . . . . . . . . . 170—177 XI. (Nr. 130) Aus dem Codex Noviforensis (Breslau Staatsarchiv Rep. 135 Hs. D 8): Abschriften 1460 bis 1470 von Originalen 1266—1440 . . . . . . . . . 130,1. Die Handfeste von dem Zoll: Deutsche Uber- setzung des lateinischen Originals von 1266 Juni 2, nebst zwei älteren deutschen Fassungen . . . . . . 130,2. Deutsche Übersetzung einer Verordnung Herzog Hein- richs VI. über die Besteuerung aller Höfe in Breslau von 1274 April 12 (2), nebst zwei älteren deutschen Fassungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130,3. Deutsche Übersetzung eines Privilegs Johannes', Königs zu Böhmen und Grafen zu Luxemburg, über die Verfolgung und Bestrafung von Verbrechern und Unter- drückung von Parteistreitigkeiten zu Breslau von 1336 Februar 2 (?), nebst zwei älteren deutschen Fassungen 130,4. Kaiser Karol IV. erklärt, daß ihm nichts davon be- kannt sei, daß Herzog Wladislaw zu Oppeln sein Land seinem Bruder Bolke abgetreten habe. — 1367 März 26 186—187 178—193 182—186 178—181 181—182
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Verzeichnis des Inhalts der Texte. XV Seite 130,5. Wenczlaw, Römischer König und König zu Böhmen, belehnt Ludwig und Heinrich, seinen Sohn, Herzöge zu Brieg, und die Brüder Wenczlaw, Bischof von Lebus, Ruprecht, Boleflaus und Henrich, Dechant zu Breslau, Herzöge zu Liegnitz, zu gesamter Hand mit allen ihren von Böhmen zu Lehen gehenden Besitzungen. — 1379 Mai 21 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130,6. Kaiser Sigismund sichert den Stadtschreiber zu Lieg- nitz in seinen Rechten auf Güter, die Niclos Weczil zu Schweidnitz seiner Frau als Seelgerät ausgesetzt hat. — 1434 zwischen August 20 und Oktober 1(?) . . . . 130, 7. Albrecht, Römischer König usw., bestätigt Herzog Ludwig von Lüben alle seine Privilegien. — 1438 De- . . zember 6 . . . . . . . . . . . . 130,8. Kaiser Sigmund sichert Herzog Conrad gen. Canthner von Oels und seinen Kindern trotz der Teilung des Landes die Lehnsnachfolge in Herzog Conrads des Weißen von Oels und Kosel, seines Bruders, Landen zu. 1437 Februar 2 : . . . . . . . . . . . . . . . 130,9. Elizabeth, Königin zu Ungarn usw., bestätigt, zu- gleich im Namen ihres Sohnes König Laffla(w), den Brüdern Conrad [dem Schwarzen] und Conrad dem [jungen] Weißen, Herzögen zu Oels, die von Kaiser Sigmund bewilligte Gesamtbelehnung.—1440 Oktober 1 192—193 187—188 191—192 189—191 188—189 XII. (Nr. 131, 132) Aus dem Breslauer Kopialbuch Liber privilegiorum Hs. D 2 (Abschriften). Origi- nale 1261—1382, die Abschriften von 1350 an . . . 131. Liber privilegiorum von 1350, I. Teil (alles — bis auf Nr. 10 — Ubersetzungen) . . . . . . . . . . . . . 131,1. Heinrich, Fürst zu Schlesien, verleiht der Stadt Breslau das alleinige Niederlagsrecht in seinen Landen und die Bleiwaage. — 1274 ohne Tag . . . . . . . 131,2. Heinrich, Fürst zu Schlesien und Herr zu Breslau, erneuert der Stadt Breslau die Handfeste über die Viehweide. — 1276 April 27 . . . . . . . . . . . . 131,3. Heinrich von Waldou verkauft der Stadt Breslau sein Gut Scheitnig für 300 Mk. Königspfennige. — 1318 Juli 1. . . . . . . . . 194—226 194—220 194—195 195—196 . . . . . 196—197
Verzeichnis des Inhalts der Texte. XV Seite 130,5. Wenczlaw, Römischer König und König zu Böhmen, belehnt Ludwig und Heinrich, seinen Sohn, Herzöge zu Brieg, und die Brüder Wenczlaw, Bischof von Lebus, Ruprecht, Boleflaus und Henrich, Dechant zu Breslau, Herzöge zu Liegnitz, zu gesamter Hand mit allen ihren von Böhmen zu Lehen gehenden Besitzungen. — 1379 Mai 21 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130,6. Kaiser Sigismund sichert den Stadtschreiber zu Lieg- nitz in seinen Rechten auf Güter, die Niclos Weczil zu Schweidnitz seiner Frau als Seelgerät ausgesetzt hat. — 1434 zwischen August 20 und Oktober 1(?) . . . . 130, 7. Albrecht, Römischer König usw., bestätigt Herzog Ludwig von Lüben alle seine Privilegien. — 1438 De- . . zember 6 . . . . . . . . . . . . 130,8. Kaiser Sigmund sichert Herzog Conrad gen. Canthner von Oels und seinen Kindern trotz der Teilung des Landes die Lehnsnachfolge in Herzog Conrads des Weißen von Oels und Kosel, seines Bruders, Landen zu. 1437 Februar 2 : . . . . . . . . . . . . . . . 130,9. Elizabeth, Königin zu Ungarn usw., bestätigt, zu- gleich im Namen ihres Sohnes König Laffla(w), den Brüdern Conrad [dem Schwarzen] und Conrad dem [jungen] Weißen, Herzögen zu Oels, die von Kaiser Sigmund bewilligte Gesamtbelehnung.—1440 Oktober 1 192—193 187—188 191—192 189—191 188—189 XII. (Nr. 131, 132) Aus dem Breslauer Kopialbuch Liber privilegiorum Hs. D 2 (Abschriften). Origi- nale 1261—1382, die Abschriften von 1350 an . . . 131. Liber privilegiorum von 1350, I. Teil (alles — bis auf Nr. 10 — Ubersetzungen) . . . . . . . . . . . . . 131,1. Heinrich, Fürst zu Schlesien, verleiht der Stadt Breslau das alleinige Niederlagsrecht in seinen Landen und die Bleiwaage. — 1274 ohne Tag . . . . . . . 131,2. Heinrich, Fürst zu Schlesien und Herr zu Breslau, erneuert der Stadt Breslau die Handfeste über die Viehweide. — 1276 April 27 . . . . . . . . . . . . 131,3. Heinrich von Waldou verkauft der Stadt Breslau sein Gut Scheitnig für 300 Mk. Königspfennige. — 1318 Juli 1. . . . . . . . . 194—226 194—220 194—195 195—196 . . . . . 196—197
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XVI 131,4. Johannes, König zu Böhmen und Polen, Graf zu Luxemburg, bestätigt der Stadt Breslau ihre von Herzog Heinrich V. verliehenen Privilegien. — 1327 April 6. 131,5. Johannes, König zu Böhmen und Graf zu Luxem- burg, verleiht der Stadt Breslau zur Besserung der Stadt durch Ummauerung den Salzmarkt. — 1336 Oktober 16 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131,6. Derselbe hebt das (polnische) Zaudengericht auf und verordnet, daß die Landsassen und Bürger von Neu- markt in bestimmten Schuldsachen vor das Landgericht zu Breslau gehören. (Nebst einer jüngeren deutschen Fassung.)— 1337 Januar 7 . . . . . . . . . . . . 131, 7. Derselbe verbietet dem Breslauer Hauptmann [Hein- rich] von Hugewicz und seinen Nachfolgern, bei Kauf-, Verkauf-, Aussetzungs-, Tausch- oder sonstigen Ver- trägen von Breslauer Bürgern Gebühren zu fordern. — 1339 April 28 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131,8. Preczlaus, Bischof von Breslau, verleiht den Rat- mannen zu Breslau das Recht zur Errichtung einer Kapelle auf dem Rathaus, das Einverständnis des Pfarrers von St. Elisabeth vorausgesetzt. (Nebst einer jüngeren deutschen Fassung.) — 1345 März 31. . . 131,9. Henfil von Molinftorf verkauft der Stadt Breslau all seinen Anteil an der Vogtei in der Alt-, der Neustadt und den Vorstädten von Breslau. — 1345 März 12. . 203—205 131,10. Die Ratmannen der Stadt Ohlau einigen sich mit den Ratmannen der Stadt Breslau wegen des aus der Oder in die Ohle führenden Grabens. (Nebst einer jüngeren deutschen Fassung.) — 1334 Oktober 19. 205—208 131,11. Johannes, König zu Böhmen und Graf zu Luxem- burg, gestattet der Stadt Breslau, die Grabsteine des alten Judenfriedhofes zur Befestigung zu verwenden, sowie wiederum Zoll zu erheben. — 1345 September 27 208—210 131,12. Derselbe verordnet, daß zur Schlichtung von Streitigkeiten wegen der von ihm erteilten Privilegien ein aus je 3 Vertretern der Weichbild-Mannen und der Ratmannen bestehendes Schiedsgericht eingesetzt wer- den soll. — 1346 Februar 15 . . . . . . 198—200 201—203 197 198 201 Verzeichnis des Inhalts der Texte. Seite 210—211
XVI 131,4. Johannes, König zu Böhmen und Polen, Graf zu Luxemburg, bestätigt der Stadt Breslau ihre von Herzog Heinrich V. verliehenen Privilegien. — 1327 April 6. 131,5. Johannes, König zu Böhmen und Graf zu Luxem- burg, verleiht der Stadt Breslau zur Besserung der Stadt durch Ummauerung den Salzmarkt. — 1336 Oktober 16 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131,6. Derselbe hebt das (polnische) Zaudengericht auf und verordnet, daß die Landsassen und Bürger von Neu- markt in bestimmten Schuldsachen vor das Landgericht zu Breslau gehören. (Nebst einer jüngeren deutschen Fassung.)— 1337 Januar 7 . . . . . . . . . . . . 131, 7. Derselbe verbietet dem Breslauer Hauptmann [Hein- rich] von Hugewicz und seinen Nachfolgern, bei Kauf-, Verkauf-, Aussetzungs-, Tausch- oder sonstigen Ver- trägen von Breslauer Bürgern Gebühren zu fordern. — 1339 April 28 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131,8. Preczlaus, Bischof von Breslau, verleiht den Rat- mannen zu Breslau das Recht zur Errichtung einer Kapelle auf dem Rathaus, das Einverständnis des Pfarrers von St. Elisabeth vorausgesetzt. (Nebst einer jüngeren deutschen Fassung.) — 1345 März 31. . . 131,9. Henfil von Molinftorf verkauft der Stadt Breslau all seinen Anteil an der Vogtei in der Alt-, der Neustadt und den Vorstädten von Breslau. — 1345 März 12. . 203—205 131,10. Die Ratmannen der Stadt Ohlau einigen sich mit den Ratmannen der Stadt Breslau wegen des aus der Oder in die Ohle führenden Grabens. (Nebst einer jüngeren deutschen Fassung.) — 1334 Oktober 19. 205—208 131,11. Johannes, König zu Böhmen und Graf zu Luxem- burg, gestattet der Stadt Breslau, die Grabsteine des alten Judenfriedhofes zur Befestigung zu verwenden, sowie wiederum Zoll zu erheben. — 1345 September 27 208—210 131,12. Derselbe verordnet, daß zur Schlichtung von Streitigkeiten wegen der von ihm erteilten Privilegien ein aus je 3 Vertretern der Weichbild-Mannen und der Ratmannen bestehendes Schiedsgericht eingesetzt wer- den soll. — 1346 Februar 15 . . . . . . 198—200 201—203 197 198 201 Verzeichnis des Inhalts der Texte. Seite 210—211
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Verzeichnis des Inhalts der Texte. XVII Scite 131,13. Karolus, Römischer König und König zu Böhmen, bestätigt der Stadt Breslau ihre Privilegien und ver- spricht, alle etwaigen Erwerbungen in Polen mit ihr und der Krone Böhmen zu vereinen. — 1348 März 22 bzw. April 21 . . . . . . . - . . . . . . . . . . 131,14. Karl, Römischer König und König zu Böhmen, gibt der Stadt Breslau ein dem vorstehenden inhaltlich fast gleiches Privileg. — 1352 Februar 10 . . . . . . . 211—213 213—218 131,15. Derselbe gestattet allen Edeln der Weichbilder und Bürgern der Städte Breslau und Neumarkt den Ausbau ihrer Vorwerke zu Dörfern. — 1354 Juli 12. . . . . 218—219 131,16. Derselbe berechtigt Hauptmann und Ratmannen zu Breslau, alle neu in der Oder errichteten Wehre zu beseitigen. — 1349 Oktober 8 . . . . . . . . . . . 219—220 131,17. Arenga einer Urkunde der Herzöge Heinrich III. und Wladislaw für Breslau. — 1261 Dezember 16 . . 220 132. Liber privilegiorum von 1350, II. Teil . . . . . . . 220—226 132, 1. Karl, Römischer Kaiser und König zu Böhmen, ver- leiht den Bürgern von Breslau das gleiche Recht, mit anderen Fremden in Prag Handel zu treiben, wie es die Bürger von Prag besitzen. — 1377 Januar 27. . . . 220—222 132,2. Derselbe gewährt den Bürgern von Breslau und Schweidnitz mit Gold, Silber und anderen Handels- gütern ungehinderten Durchzug durch Kuttenberg. — 1373 August 18 . . . . . . . . . . . . . . . . . 132,3. Wenczlaw, Römischer König und König zu Böhmen, gestattet dem Verweser des Bistums, den Domherren und der Domgeistlichkeit zu Breslau die Einfuhr und den Ausschank Schweidnitzer Bieres auf der Domfrei- heit, jedoch nicht an Fremde. — [1382] Mai 15. . . 224—226 223—224 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens 227—258 XIII. (Nr. 133—152) Urkunden amtlicher Stellen (Originale). 1326—1464 . . . . . . . . . . . . . 227—245 133. Petir Rômer, sein Bruder Jokob und Elzebeth, Nickil Frankintals Frau, verreichen Elzebet, Margryte und
Verzeichnis des Inhalts der Texte. XVII Scite 131,13. Karolus, Römischer König und König zu Böhmen, bestätigt der Stadt Breslau ihre Privilegien und ver- spricht, alle etwaigen Erwerbungen in Polen mit ihr und der Krone Böhmen zu vereinen. — 1348 März 22 bzw. April 21 . . . . . . . - . . . . . . . . . . 131,14. Karl, Römischer König und König zu Böhmen, gibt der Stadt Breslau ein dem vorstehenden inhaltlich fast gleiches Privileg. — 1352 Februar 10 . . . . . . . 211—213 213—218 131,15. Derselbe gestattet allen Edeln der Weichbilder und Bürgern der Städte Breslau und Neumarkt den Ausbau ihrer Vorwerke zu Dörfern. — 1354 Juli 12. . . . . 218—219 131,16. Derselbe berechtigt Hauptmann und Ratmannen zu Breslau, alle neu in der Oder errichteten Wehre zu beseitigen. — 1349 Oktober 8 . . . . . . . . . . . 219—220 131,17. Arenga einer Urkunde der Herzöge Heinrich III. und Wladislaw für Breslau. — 1261 Dezember 16 . . 220 132. Liber privilegiorum von 1350, II. Teil . . . . . . . 220—226 132, 1. Karl, Römischer Kaiser und König zu Böhmen, ver- leiht den Bürgern von Breslau das gleiche Recht, mit anderen Fremden in Prag Handel zu treiben, wie es die Bürger von Prag besitzen. — 1377 Januar 27. . . . 220—222 132,2. Derselbe gewährt den Bürgern von Breslau und Schweidnitz mit Gold, Silber und anderen Handels- gütern ungehinderten Durchzug durch Kuttenberg. — 1373 August 18 . . . . . . . . . . . . . . . . . 132,3. Wenczlaw, Römischer König und König zu Böhmen, gestattet dem Verweser des Bistums, den Domherren und der Domgeistlichkeit zu Breslau die Einfuhr und den Ausschank Schweidnitzer Bieres auf der Domfrei- heit, jedoch nicht an Fremde. — [1382] Mai 15. . . 224—226 223—224 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens 227—258 XIII. (Nr. 133—152) Urkunden amtlicher Stellen (Originale). 1326—1464 . . . . . . . . . . . . . 227—245 133. Petir Rômer, sein Bruder Jokob und Elzebeth, Nickil Frankintals Frau, verreichen Elzebet, Margryte und
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XVIII Verzeichnis des Inhalts der Texte. Selte Dorothee Hancke, Swoyps Kindern, zwei Brotbänke zu Neumarkt. — 1372 März 2 . . . . . . . . . . . . Durch falsche Datierung und Einordnung dieser Urkunde im Diözesanarchiv Breslau ist die Urkunde auch im Text irrtümlich auf 1322 datiert; es muß Zeile 11 zewinczigftin" statt zewinczigftin’ heißen. 227 134. Gerlink, die Frau Albrechts des Reichen, Bürgers zu Löwenberg, gibt dem Kloster zu Naumburg am Queis 4 Mk. jährl. Zinses auf ihrem Vorwerk Höfel zum Seel- gerät und ihrer Tochter Sophie zur Pfründe; sie ver- reicht weiter ihren Töchtern Sophie, Margarete und Katheryne all ihr Gut für den Fall ihres Todes. — 1326 . . . . . . . . nach Juni 24 . . . . . . . . . . Im Texte irrtümlich dingtag’ als dingstag' (= diens- tag) aufgelöst. 228—229 135. Einung zwischen dem Erbrichter, dem Bürgermeister und den Ratmannen zu Sagan einerseits, Abt Truthwin und dem Augustiner-Chorherrenstift zu Sagan ander- seits wegen der Rechte der Pfarrkirche zu Sagan. — 1333 Dezember 1 . . . . . . . . . . . . . . . . Im Text Druckfehler 2. statt 1. 229—230 136. Die Ratmannen zu Schweidnitz regeln die Rechtsver- hältnisse an der erneuerten Flutrinne und dem Mühl- graben bei der Mühle des Matthiasstiftes [zu Breslau] und der Angermühle. — 1344 September 17 . . . . Die Brüder Heynrich, Gunther, Gelfrit und Nyclas, Gunthers von der Stercz Kinder, verkaufen den Hof zu Rathen mit allem Zubehör dem Tycze von Panwicz. — 1368 Januar 20 . . . . . . . . . . . . . . . . . 138. Thile von Cruciburg, Erbherr zu Pleischwitz, verkauft Heinrich, seinem Schultheiß zu Pleischwitz, 2 Hufen mit Zubehör daselbst. — 1380 Juli 3 . . . . . . . 139. Patruſch von Glefyn bestätigt, von Wernher von Nouak 130 Mk. Prager Gr. polnischer Zahl Erbteil seines Weibes und ihres Bruders Lynharez erhalten zu haben. — 1385 Februar 9 . . . . . . . . . . . . . . . . 140. Bartke Keffeler entsagt auf Grund einer Einigung seinen früheren Ansprüchen von 40 Mk. Gr. an Nyclos Fiſch. — 1386 Januar 9. . . . . . . . . . . . . . 137. 230—231 231—232 233 233—234 234
XVIII Verzeichnis des Inhalts der Texte. Selte Dorothee Hancke, Swoyps Kindern, zwei Brotbänke zu Neumarkt. — 1372 März 2 . . . . . . . . . . . . Durch falsche Datierung und Einordnung dieser Urkunde im Diözesanarchiv Breslau ist die Urkunde auch im Text irrtümlich auf 1322 datiert; es muß Zeile 11 zewinczigftin" statt zewinczigftin’ heißen. 227 134. Gerlink, die Frau Albrechts des Reichen, Bürgers zu Löwenberg, gibt dem Kloster zu Naumburg am Queis 4 Mk. jährl. Zinses auf ihrem Vorwerk Höfel zum Seel- gerät und ihrer Tochter Sophie zur Pfründe; sie ver- reicht weiter ihren Töchtern Sophie, Margarete und Katheryne all ihr Gut für den Fall ihres Todes. — 1326 . . . . . . . . nach Juni 24 . . . . . . . . . . Im Texte irrtümlich dingtag’ als dingstag' (= diens- tag) aufgelöst. 228—229 135. Einung zwischen dem Erbrichter, dem Bürgermeister und den Ratmannen zu Sagan einerseits, Abt Truthwin und dem Augustiner-Chorherrenstift zu Sagan ander- seits wegen der Rechte der Pfarrkirche zu Sagan. — 1333 Dezember 1 . . . . . . . . . . . . . . . . Im Text Druckfehler 2. statt 1. 229—230 136. Die Ratmannen zu Schweidnitz regeln die Rechtsver- hältnisse an der erneuerten Flutrinne und dem Mühl- graben bei der Mühle des Matthiasstiftes [zu Breslau] und der Angermühle. — 1344 September 17 . . . . Die Brüder Heynrich, Gunther, Gelfrit und Nyclas, Gunthers von der Stercz Kinder, verkaufen den Hof zu Rathen mit allem Zubehör dem Tycze von Panwicz. — 1368 Januar 20 . . . . . . . . . . . . . . . . . 138. Thile von Cruciburg, Erbherr zu Pleischwitz, verkauft Heinrich, seinem Schultheiß zu Pleischwitz, 2 Hufen mit Zubehör daselbst. — 1380 Juli 3 . . . . . . . 139. Patruſch von Glefyn bestätigt, von Wernher von Nouak 130 Mk. Prager Gr. polnischer Zahl Erbteil seines Weibes und ihres Bruders Lynharez erhalten zu haben. — 1385 Februar 9 . . . . . . . . . . . . . . . . 140. Bartke Keffeler entsagt auf Grund einer Einigung seinen früheren Ansprüchen von 40 Mk. Gr. an Nyclos Fiſch. — 1386 Januar 9. . . . . . . . . . . . . . 137. 230—231 231—232 233 233—234 234
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Verzeichnis des Inhalts der Texte. XIX Selte 141. Symon Briger (für seine Frau Clare) und Nyclos Senfte- leben (für seines Bruders Sohn Hancz) verzichten gegenüber Nyclos Fiſch auf ihren Anteil an dem Hof vor dem Brostauschen Tor in Glogau. — 1387 Juni 25 Petir von Smolicz einerseits und Werinher von Nouak mit den Seinen andererseits werden vom Bischof von Breslau wegen des Totschlages an Claus von Smolicz gesühnt. — 1388 April 16 . . . . . . . . . . . . . Im Text versehentlich April 23. 142. 234—235 235—236 143. Urteil des Hofgerichts zu Liegnitz zwischen Tycze von Schellendorff und Nicclos Eychholcz. — 1390 August 16 236 144. Weiteres Urteil desselben Gerichtes in der gleichen Sache. — 1391 März 9 . . . . . . . . . . . . . . 145. Weiteres Urteil desselben Gerichtes in der gleichen Sache. — 1391 März 9 . . . . . . . . . . . . . . 146. Urteil des Manngerichts in der gleichen Sache. — 1391 September 19 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147. Heinrich Vyfich läßt seinem Bruder Niclos Vyfích all seinen Anteil an den ihm von seinem Vater Heincze Vyffcher zugefallenen Zinse zu Noßwitz und anderwärts auf. — 1396 Januar 11 . . . . . . . . . . . . . . 148. Petir Smedechin verreicht seine Hofstatt auf dem Steynwege bei Peicherwitz dem Niclos Weyfe und seiner Frau Elfe. — 1397, vor März 18 . . . . . . 149. Lewtke Stepke der Lange läßt auf 6 Jahre 40 Mk. Gr. gegen einen jährl. Zins von 4 Mk. auf dem Gut stehen, das er Symon Lemmerczal von Klein-Märtinau verkauft hat. — 1397 Juni 18 . . . . . . . . . . . . . . . Magdeburger Schöppenspruch in dem Streit zwischen Hanns Slegil, Bürger zu Breslau, und den Brüdern Niclas und Hans Kalle von Ohlau um die Hinterlassen- schaft des Niclas Bogener von Ohlau und seiner Frau Margarethe, deren Schwester. — 1455 März 31 . . . Magdeburger Schöppenspruch in dem Streit zwischen dem jungen Hanns Heffe bezw. dessen Vormund Wen- czel Reichel einerseits und den Geschwistern Popplau andererseits wegen der Rechnungslegung über die Zeit der Vormundschaft über Hesse. — 1457 August 6. . . 236—237 237 238 238—239 239 239—240 240—242 150. 151. 242—244
Verzeichnis des Inhalts der Texte. XIX Selte 141. Symon Briger (für seine Frau Clare) und Nyclos Senfte- leben (für seines Bruders Sohn Hancz) verzichten gegenüber Nyclos Fiſch auf ihren Anteil an dem Hof vor dem Brostauschen Tor in Glogau. — 1387 Juni 25 Petir von Smolicz einerseits und Werinher von Nouak mit den Seinen andererseits werden vom Bischof von Breslau wegen des Totschlages an Claus von Smolicz gesühnt. — 1388 April 16 . . . . . . . . . . . . . Im Text versehentlich April 23. 142. 234—235 235—236 143. Urteil des Hofgerichts zu Liegnitz zwischen Tycze von Schellendorff und Nicclos Eychholcz. — 1390 August 16 236 144. Weiteres Urteil desselben Gerichtes in der gleichen Sache. — 1391 März 9 . . . . . . . . . . . . . . 145. Weiteres Urteil desselben Gerichtes in der gleichen Sache. — 1391 März 9 . . . . . . . . . . . . . . 146. Urteil des Manngerichts in der gleichen Sache. — 1391 September 19 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147. Heinrich Vyfich läßt seinem Bruder Niclos Vyfích all seinen Anteil an den ihm von seinem Vater Heincze Vyffcher zugefallenen Zinse zu Noßwitz und anderwärts auf. — 1396 Januar 11 . . . . . . . . . . . . . . 148. Petir Smedechin verreicht seine Hofstatt auf dem Steynwege bei Peicherwitz dem Niclos Weyfe und seiner Frau Elfe. — 1397, vor März 18 . . . . . . 149. Lewtke Stepke der Lange läßt auf 6 Jahre 40 Mk. Gr. gegen einen jährl. Zins von 4 Mk. auf dem Gut stehen, das er Symon Lemmerczal von Klein-Märtinau verkauft hat. — 1397 Juni 18 . . . . . . . . . . . . . . . Magdeburger Schöppenspruch in dem Streit zwischen Hanns Slegil, Bürger zu Breslau, und den Brüdern Niclas und Hans Kalle von Ohlau um die Hinterlassen- schaft des Niclas Bogener von Ohlau und seiner Frau Margarethe, deren Schwester. — 1455 März 31 . . . Magdeburger Schöppenspruch in dem Streit zwischen dem jungen Hanns Heffe bezw. dessen Vormund Wen- czel Reichel einerseits und den Geschwistern Popplau andererseits wegen der Rechnungslegung über die Zeit der Vormundschaft über Hesse. — 1457 August 6. . . 236—237 237 238 238—239 239 239—240 240—242 150. 151. 242—244
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XX Verzeichnis des Inhalts der Texte. 152. Magdeburger Schöppenspruch in dem Streit zwischen Caspar Wolff und Andreas Tromppe von Sagan bezw. dessen Bürgen Wilhelm Gorteler wegen der Pflicht, vor Gericht zu erscheinen. — 1464 März 16. . . . . Seite 244—245 XIV. (Nr. 153—165) Privaturkunden einzelner Per- sonen (Originale). 1345—1394 . . . . . . . . . . 246—258 153. Heynrich von Dornheym und sein Bruder Franczke verkaufen dem Nickil Rebil, Bürger zu Schweidnitz, 4 Mk. Zins auf 6 Hufen zu Goglau für 34 Mk. Prager Pf. polnischer Zahl. — 1345 Juli 18 . . . . . . . . . . 246—247 154. Kilian von Hugwicz verkauft dem Nickel von Sifridow das Vorwerk Thomitz mit 10 Hufen und allem Zubehör. — 1350 November 27. . . . . . . . . . . . . . . 247—248 155. Ott Schuler und Ott Schramm, Gebrüder von Glubocz, teilen ihren Besitz zu Mittelwalde, Schnallenstein und den dazu gehörigen Orten. — 1358 September 30 . . 248—251 156. Herman von Rychinbach verkauft dem Henfil Köftener und seiner Frau Anne eine Wiese bei der Walkmühle bei dem Börnchen. — 1366 Oktober 6 . . . . . . . . . 251—252 157. Hannis von Feftinberg, Ritter, setzt in seinem Streit mit Priczla, Bischof zu Breslau, das Domkapitel, den Hauptmann Jeſke von Weffalicz und die Ratleute zu Breslau als Schiedsrichter ein. — 1374 Mai 22. . . . 252—253 158. Borgold von Benotindorff gelobt, die in seinem Streit mit dem Domkapitel zu Breslau und Jaraczh von Po- grelle wegen seines verstorbenen Bruders Heynczhil gefallene Entscheidung zu halten. — 1378 September 27 253 159. Jaraczs von Pogrelle quittiert dem Domkapitel zu Breslau über 200 Mk. Prager Gr. polnischer Zahl, die ihm Preczlow von Pogrelle, Bischof von Breslau, von seiner Forderung an Herzog Bolke von Münsterberg ab- getreten hatte. — 1379 April 4 . . . . . . . . . . 253—254 160. Thimo von Coldicz, Hauptmann zu Breslau, verpflichtet sich, dem Bistumsverweser und dem Domkapitel zu Breslau alle seine Urkunden über Peicherwitz, das er jenen verkauft hat, auszufolgen. — 1379 November 30 254—255
XX Verzeichnis des Inhalts der Texte. 152. Magdeburger Schöppenspruch in dem Streit zwischen Caspar Wolff und Andreas Tromppe von Sagan bezw. dessen Bürgen Wilhelm Gorteler wegen der Pflicht, vor Gericht zu erscheinen. — 1464 März 16. . . . . Seite 244—245 XIV. (Nr. 153—165) Privaturkunden einzelner Per- sonen (Originale). 1345—1394 . . . . . . . . . . 246—258 153. Heynrich von Dornheym und sein Bruder Franczke verkaufen dem Nickil Rebil, Bürger zu Schweidnitz, 4 Mk. Zins auf 6 Hufen zu Goglau für 34 Mk. Prager Pf. polnischer Zahl. — 1345 Juli 18 . . . . . . . . . . 246—247 154. Kilian von Hugwicz verkauft dem Nickel von Sifridow das Vorwerk Thomitz mit 10 Hufen und allem Zubehör. — 1350 November 27. . . . . . . . . . . . . . . 247—248 155. Ott Schuler und Ott Schramm, Gebrüder von Glubocz, teilen ihren Besitz zu Mittelwalde, Schnallenstein und den dazu gehörigen Orten. — 1358 September 30 . . 248—251 156. Herman von Rychinbach verkauft dem Henfil Köftener und seiner Frau Anne eine Wiese bei der Walkmühle bei dem Börnchen. — 1366 Oktober 6 . . . . . . . . . 251—252 157. Hannis von Feftinberg, Ritter, setzt in seinem Streit mit Priczla, Bischof zu Breslau, das Domkapitel, den Hauptmann Jeſke von Weffalicz und die Ratleute zu Breslau als Schiedsrichter ein. — 1374 Mai 22. . . . 252—253 158. Borgold von Benotindorff gelobt, die in seinem Streit mit dem Domkapitel zu Breslau und Jaraczh von Po- grelle wegen seines verstorbenen Bruders Heynczhil gefallene Entscheidung zu halten. — 1378 September 27 253 159. Jaraczs von Pogrelle quittiert dem Domkapitel zu Breslau über 200 Mk. Prager Gr. polnischer Zahl, die ihm Preczlow von Pogrelle, Bischof von Breslau, von seiner Forderung an Herzog Bolke von Münsterberg ab- getreten hatte. — 1379 April 4 . . . . . . . . . . 253—254 160. Thimo von Coldicz, Hauptmann zu Breslau, verpflichtet sich, dem Bistumsverweser und dem Domkapitel zu Breslau alle seine Urkunden über Peicherwitz, das er jenen verkauft hat, auszufolgen. — 1379 November 30 254—255
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Verzeichnis des Inhalts der Texte. XXI Selte 161. Niczcze von Exow quittiert dem Domkapitel zu Breslau erneut über 10 Mk. wegen 3 Hufen zu Bornfelde. — 1389 Mai 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162. Nickil vom Czeifkberg gelobt dem Heiligen-Kreuz-Stift zu Breslau, von der Kaufsumme für das Gut Franken- berg 260 Mk., für die das Stift 26 Mk. Zins auf Gotsche Schofs Gütern zu Kunzendorf gekauft hat, nachzu- lassen, wenn der Kauf rechtskräftig wird. — 1390 De- zember 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163. Nickil vom Czeiſkberg und seine Söhne verkaufen dem Heiligen-Kreuz-Stift zu Breslau ihre Mühle bei Franken- berg nebst dem Wald und dem sonstigen Zubehör. — 1391 Mai 6 . . . . . . . . . . . . . . 164. Nickell vom Czeifperge quittiert dem Heiligen-Kreuz- Stift zu Breslau über 350 Mk. Prager Gr. polnischer Zahl. — 1391 Oktober 23 . . . . . . . . . . . . 165. Hannos Jungebufe von Seyfredaw quittiert demselben Stift über 15 Mk. Prager Gr. polnischer Zahl. — 1394 November 12 . . . . . . . . . 255 256 256—257 258 . 258
Verzeichnis des Inhalts der Texte. XXI Selte 161. Niczcze von Exow quittiert dem Domkapitel zu Breslau erneut über 10 Mk. wegen 3 Hufen zu Bornfelde. — 1389 Mai 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162. Nickil vom Czeifkberg gelobt dem Heiligen-Kreuz-Stift zu Breslau, von der Kaufsumme für das Gut Franken- berg 260 Mk., für die das Stift 26 Mk. Zins auf Gotsche Schofs Gütern zu Kunzendorf gekauft hat, nachzu- lassen, wenn der Kauf rechtskräftig wird. — 1390 De- zember 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163. Nickil vom Czeiſkberg und seine Söhne verkaufen dem Heiligen-Kreuz-Stift zu Breslau ihre Mühle bei Franken- berg nebst dem Wald und dem sonstigen Zubehör. — 1391 Mai 6 . . . . . . . . . . . . . . 164. Nickell vom Czeifperge quittiert dem Heiligen-Kreuz- Stift zu Breslau über 350 Mk. Prager Gr. polnischer Zahl. — 1391 Oktober 23 . . . . . . . . . . . . 165. Hannos Jungebufe von Seyfredaw quittiert demselben Stift über 15 Mk. Prager Gr. polnischer Zahl. — 1394 November 12 . . . . . . . . . 255 256 256—257 258 . 258
Strana XXII
Abkürzungen. A. Urkundenpublikationen und historische Abhandlungen. Bobertag = Georg Bobertag, Die Rechtshandschriften der Stadt Breslau: Zs. f. Gesch. Schles. 14 (1878), 156ff. Cod. Dipl. Siles. = Codex Diplomaticus Silesiae, hrsg. vom Verein für Geschichte (und Altertum) Schlesiens, Bd. 1ff., Breslau 1857 ff. D. u. Q. = Darstellungen und Quellen zur schlesischen Geschichte, hg. vom Verein für Geschichte Schlesiens, Bd. 1ff., Breslau 1906ff. Gengler = H. G. Ph. Gengler, Deutsche Stadtrechte des Mittelalters. Neue Ausgabe. Nürnberg 1866. Georgisch = Petrus Georgisch, Regesta Chronologico-Diplomatica, 4 Bände (3 Bände Regesten, 4. Band Register), Frankfurt u. Leip- zig 1740—1744. Haeusler = Wilhelm Haeusler, Geschichte des Fürstenthums Oels bis zum Aussterben der Piastischen Herzogslinie, Breslau 1883. Klose, Breslau II = S. Benjamin Klose, Von Breslau. Dokumentierte Geschichte und Beschreibung. In Briefen. II. Band, Breslau 1781. Korn = Georg Korn, Breslauer Urkundenbuch, Breslau 1870. Lünig Germ. dipl. = Johann Christian Lünig, Codex Germaniae Diplomaticus, 2 Teile, Frankfurt u. Leipzig 1732—1733. Lünig Reichsarch. = Joh. Christ. Lünig, Teutsches Reichsarchiv, Hauptregister (Bd. 24), Leipzig 1722. Philomathie oder Zs. 'Philomathie' = 16. Bericht der Philo- mathie in Neisse (vom August 1867 bis zum August 1869), Neisse 1869. Rehme = Paul Rehme, Stadtrechtsforschungen, Teil II „Uber die Breslauer Stadtbücher“, Halle 1909. Schles. Lehnsurkunden = C. Grünhagen und H. Markgraf, Lehns- und Besitzurkunden Schlesiens und seiner einzelnen Fürstenthümer im Mittelalter [= Publicationen aus den K. Preußischen Staats- archiven Band 7 und 16], 2 Bände, Leipzig 1881—1883. Sommersberg = Fridr. Wilh. de Sommersberg, Silesiacarum rerum scriptores, Bd. I Leipzig 1729, Bd. III 1732.
Abkürzungen. A. Urkundenpublikationen und historische Abhandlungen. Bobertag = Georg Bobertag, Die Rechtshandschriften der Stadt Breslau: Zs. f. Gesch. Schles. 14 (1878), 156ff. Cod. Dipl. Siles. = Codex Diplomaticus Silesiae, hrsg. vom Verein für Geschichte (und Altertum) Schlesiens, Bd. 1ff., Breslau 1857 ff. D. u. Q. = Darstellungen und Quellen zur schlesischen Geschichte, hg. vom Verein für Geschichte Schlesiens, Bd. 1ff., Breslau 1906ff. Gengler = H. G. Ph. Gengler, Deutsche Stadtrechte des Mittelalters. Neue Ausgabe. Nürnberg 1866. Georgisch = Petrus Georgisch, Regesta Chronologico-Diplomatica, 4 Bände (3 Bände Regesten, 4. Band Register), Frankfurt u. Leip- zig 1740—1744. Haeusler = Wilhelm Haeusler, Geschichte des Fürstenthums Oels bis zum Aussterben der Piastischen Herzogslinie, Breslau 1883. Klose, Breslau II = S. Benjamin Klose, Von Breslau. Dokumentierte Geschichte und Beschreibung. In Briefen. II. Band, Breslau 1781. Korn = Georg Korn, Breslauer Urkundenbuch, Breslau 1870. Lünig Germ. dipl. = Johann Christian Lünig, Codex Germaniae Diplomaticus, 2 Teile, Frankfurt u. Leipzig 1732—1733. Lünig Reichsarch. = Joh. Christ. Lünig, Teutsches Reichsarchiv, Hauptregister (Bd. 24), Leipzig 1722. Philomathie oder Zs. 'Philomathie' = 16. Bericht der Philo- mathie in Neisse (vom August 1867 bis zum August 1869), Neisse 1869. Rehme = Paul Rehme, Stadtrechtsforschungen, Teil II „Uber die Breslauer Stadtbücher“, Halle 1909. Schles. Lehnsurkunden = C. Grünhagen und H. Markgraf, Lehns- und Besitzurkunden Schlesiens und seiner einzelnen Fürstenthümer im Mittelalter [= Publicationen aus den K. Preußischen Staats- archiven Band 7 und 16], 2 Bände, Leipzig 1881—1883. Sommersberg = Fridr. Wilh. de Sommersberg, Silesiacarum rerum scriptores, Bd. I Leipzig 1729, Bd. III 1732.
Strana XXIII
Abkürzungen. XXIII Tzschoppe-Stenzel = Gustav Adolf Tzschoppe und Gustav Adolf Stenzel, Urkundensammlung zur Geschichte des Ursprungs der Städte und der Einführung und Verbreitung Deutscher Kolonisten und Rechte in Schlesien und der Ober-Lausitz, Hamburg 1832. Walther = D. Ant. Balth. Walther, Silesia Diplomatica oder Ver- zeichniß derer gedruckten Schlesischen Diplomatum, Privilegiorum etc., 2 Teile, Breslau 1741—1742. Zs. f. Gesch. Schles. = Zeitschrift des Vereins für Geschichte (und Altertum) Schlesiens. Bd. Iff., Breslau 1855ff. B. Wörterbücher, Grammatiken, Handbücher und germanistische Werke. Damroth = Konstantin Damroth, Die älteren Ortsnamen Schlesiens, Beuthen O.-S. 1896. DWb. = Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Band Iff., Leipzig 1854ff. Grotefend I oder Grotefend, Zeitrech. d.d. Ma.s. I = H. Grotefend, Zeitrechnung des deutschen Mittelalters, Bd. I, Hannover 1891. Homeyer, Sachsenspiegel I = C. G. Homeyer, Des Sachsen- spiegels erster Theil, oder das sächsische Landrecht. Nach der Berliner Handschrift vom Jahre 1369 hrsg.; 3. umgearb. Ausg., Berlin 1861. J. Grimm R. A.“ = Jakob Grimm, Deutsche Rechtsaltertümer, 4. verm. Ausgabe besorgt von A. Heusler und R. Hübner, Leipzig 1899. Knie oder Knie Übersicht = I. G. Knie, Übersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Provinz Schlesien, 2. Auflage, Breslau 1845. Lexer = Matthias Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bände, Leipzig 1872—1878. Markgraf, Straßen Breslaus = Hermann Markgraf, Die Straßen Breslaus, Breslau 1896. Neuling = Hermann Neuling, Schlesiens Kirchorte und ihre kirch- lichen Stiftungen bis zum Ausgang des Mittelalters. Zweite Ausgabe, Breslau 1902. Reichert = Hermann Reichert, Die deutschen Familiennamen nach Breslauer Quellen des 13. und 14. Jahrhunderts [= Wort und Brauch I], Breslau 1908.
Abkürzungen. XXIII Tzschoppe-Stenzel = Gustav Adolf Tzschoppe und Gustav Adolf Stenzel, Urkundensammlung zur Geschichte des Ursprungs der Städte und der Einführung und Verbreitung Deutscher Kolonisten und Rechte in Schlesien und der Ober-Lausitz, Hamburg 1832. Walther = D. Ant. Balth. Walther, Silesia Diplomatica oder Ver- zeichniß derer gedruckten Schlesischen Diplomatum, Privilegiorum etc., 2 Teile, Breslau 1741—1742. Zs. f. Gesch. Schles. = Zeitschrift des Vereins für Geschichte (und Altertum) Schlesiens. Bd. Iff., Breslau 1855ff. B. Wörterbücher, Grammatiken, Handbücher und germanistische Werke. Damroth = Konstantin Damroth, Die älteren Ortsnamen Schlesiens, Beuthen O.-S. 1896. DWb. = Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Band Iff., Leipzig 1854ff. Grotefend I oder Grotefend, Zeitrech. d.d. Ma.s. I = H. Grotefend, Zeitrechnung des deutschen Mittelalters, Bd. I, Hannover 1891. Homeyer, Sachsenspiegel I = C. G. Homeyer, Des Sachsen- spiegels erster Theil, oder das sächsische Landrecht. Nach der Berliner Handschrift vom Jahre 1369 hrsg.; 3. umgearb. Ausg., Berlin 1861. J. Grimm R. A.“ = Jakob Grimm, Deutsche Rechtsaltertümer, 4. verm. Ausgabe besorgt von A. Heusler und R. Hübner, Leipzig 1899. Knie oder Knie Übersicht = I. G. Knie, Übersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Provinz Schlesien, 2. Auflage, Breslau 1845. Lexer = Matthias Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bände, Leipzig 1872—1878. Markgraf, Straßen Breslaus = Hermann Markgraf, Die Straßen Breslaus, Breslau 1896. Neuling = Hermann Neuling, Schlesiens Kirchorte und ihre kirch- lichen Stiftungen bis zum Ausgang des Mittelalters. Zweite Ausgabe, Breslau 1902. Reichert = Hermann Reichert, Die deutschen Familiennamen nach Breslauer Quellen des 13. und 14. Jahrhunderts [= Wort und Brauch I], Breslau 1908.
Strana XXIV
XXIV Abkürzungen. Rückert-Pietsch oder Rückert = Heinrich Rückert, Entwurf einer systematischen Darstellung der schlesischen Mundart im Mittelalter. Mit einem Anhange enthaltend Proben altschlesischer Sprache hrsg. von Paul Pietsch. Paderborn 1878. Sachsenspiegel: s. unter Homeyer. Schmeller2 = J. Andreas Schmeller, Bayerisches Wörterbuch, 2. Aus- gabe von G. Karl Frommann, 2 Bände, München 1872—1877. Schröder-Künßberg" = Richard Schröder, Lehrbuch der deutschen Rechtsgeschichte, 7. Auflage besorgt von Freiherrn Eberhard von Künßberg, Berlin 1932. V. Ma. z. R. V = Vom Mittelalter zur Reformation, Forschungen zur Geschichte der deutschen Bildung, hrsg. von Konrad Burdach, V. Band „Schlesisch-Böhmische Briefmuster aus der Wende des 14. Jahrhunderts“, Berlin 1926. C. Sonstige Abkürzungen. Abs. = Absatz Abt. = Abteilung Arch. = Archiv [Staats-, Stadt-, Diözesan-archiv] Bl. = Blatt Bresl. = Breslau ebd. = ebenda f. = folgend ; ff. = folgende Hs. = Handschrift md. = mitteldeutsch mhd. = mittelhochdeutsch Nr. = Nummer Or. = Original r hochgestellt hinter einer Blattangabe = Vorderseite des Blattes S. = siehe S. = Seite Sp. = Spalte s. v. = unter dem Stichwort (sub voce) u. ö. = und öfter V hochgestellt hinter einer Blattangabe = Rückseite des Blattes verb. = verbessere vgl. = vergleiche Z. = Zeile (verso) (recto)
XXIV Abkürzungen. Rückert-Pietsch oder Rückert = Heinrich Rückert, Entwurf einer systematischen Darstellung der schlesischen Mundart im Mittelalter. Mit einem Anhange enthaltend Proben altschlesischer Sprache hrsg. von Paul Pietsch. Paderborn 1878. Sachsenspiegel: s. unter Homeyer. Schmeller2 = J. Andreas Schmeller, Bayerisches Wörterbuch, 2. Aus- gabe von G. Karl Frommann, 2 Bände, München 1872—1877. Schröder-Künßberg" = Richard Schröder, Lehrbuch der deutschen Rechtsgeschichte, 7. Auflage besorgt von Freiherrn Eberhard von Künßberg, Berlin 1932. V. Ma. z. R. V = Vom Mittelalter zur Reformation, Forschungen zur Geschichte der deutschen Bildung, hrsg. von Konrad Burdach, V. Band „Schlesisch-Böhmische Briefmuster aus der Wende des 14. Jahrhunderts“, Berlin 1926. C. Sonstige Abkürzungen. Abs. = Absatz Abt. = Abteilung Arch. = Archiv [Staats-, Stadt-, Diözesan-archiv] Bl. = Blatt Bresl. = Breslau ebd. = ebenda f. = folgend ; ff. = folgende Hs. = Handschrift md. = mitteldeutsch mhd. = mittelhochdeutsch Nr. = Nummer Or. = Original r hochgestellt hinter einer Blattangabe = Vorderseite des Blattes S. = siehe S. = Seite Sp. = Spalte s. v. = unter dem Stichwort (sub voce) u. ö. = und öfter V hochgestellt hinter einer Blattangabe = Rückseite des Blattes verb. = verbessere vgl. = vergleiche Z. = Zeile (verso) (recto)
Strana XXV
Zur äußeren Einrichtung der Ausgabe. Orthographisches. Für die im vorliegenden Bande mitgeteilten Texte ist die originale Schreibung, auch bezüglich der Unter- scheidung von u und v und anderer Eigentümlichkeiten, überall bei- behalten worden, wo die Urkunden und Handschriften den betreffenden Text oder das einzelne Wort in unabgekürtzer Gestalt, d. h. voll aus- geschrieben überliefern. Anmerkung 1. a) Inwieweit sich in unseren Texten die spatmittelalter- liche Schreibweise, die mit Vorliebe am Wortanfang r, im Wortinnern u ohne Rücksicht auf den phonetischen Wert (ob Vokal oder Konsonant) verwendet, mit der zu phonetischer Scheidung der beiden Zeichen übergehenden humani- stischen Schreibweise kreuzt, muß eingehenderer Untersuchung vorbehalten bleiben. b) Die Schreibweise der Originale laßt es — verschwindende Ausnahmen abgerechnet — ungewiß, ob am Wortanfang (bei Worten wie jar) i oder j ge- meint ist. War der Abstrich lang heruntergezogen, so wurde j, sonst i gedruckt. c) Der i-Punkt ist in den Vorlagen oft überhaupt nicht angewandt, bis- weilen steht an seiner Stelle ein senkrechter Strich; unser Abdruck setzt gleich- maßig über i das Punktzeichen. d) Reverenzpunkte der Vorlagen, z. B. zwei Punkte vor Ratmanne, Schepphen (z. B. Nr. 112, 1. 3f.), wurden im Abdruck stets gewahrt. e) Die Ligatur ß in unserem Abdruck als Wiedergabe einer Spirans 5 oder eines s im normalen Mittelhochdeutsch (z. B. Nr. 43, 6, 5 heyße, Nr. 131, 8, 8. 21. 9. 17 Bet(e)hawß, Rathawße) ist durch ein Mißverständnis der Druckerei auch da eingesetzt, wo in der Vorlage nicht diese (in den Originalen und alten Kopien erst selten vorkommende) Ligatur, sondern die Doppelschrei� bung ſz steht. Anmerkung 2. Erwähnt sei, daß bisweilen auch etymologisches v, f als w oder u geschrieben wird (z. B. wurften, uorbotin), etymologisches w als u erscheint (z. B. kegenuortegin), etymologisches j vereinzelt mit g oder y wieder- gegeben wird (z. B. gensyt, yare), etymologisches s auch öfter durch z aus- gedrückt wird (z. B. zebin, landez) und der 5-Laut die Schreibungen ƒ, ƒh. sch, Isch zeigt (z. B. Slezien, Shoc, gro(f)schen). Die Affrikata z ist meistens durch cz vertreten (z. B. czu, gancz, Canczelers); für die Spirans 5 begegnet neben der oben (Anmerkung 1e) erwähnten Doppelschreibung ſx und seltenerem ß sehr oft die Schreibung ƒ(s) oder ƒƒ (z. B. heiſen, lis. hyfſen) ; für unsere Texte
Zur äußeren Einrichtung der Ausgabe. Orthographisches. Für die im vorliegenden Bande mitgeteilten Texte ist die originale Schreibung, auch bezüglich der Unter- scheidung von u und v und anderer Eigentümlichkeiten, überall bei- behalten worden, wo die Urkunden und Handschriften den betreffenden Text oder das einzelne Wort in unabgekürtzer Gestalt, d. h. voll aus- geschrieben überliefern. Anmerkung 1. a) Inwieweit sich in unseren Texten die spatmittelalter- liche Schreibweise, die mit Vorliebe am Wortanfang r, im Wortinnern u ohne Rücksicht auf den phonetischen Wert (ob Vokal oder Konsonant) verwendet, mit der zu phonetischer Scheidung der beiden Zeichen übergehenden humani- stischen Schreibweise kreuzt, muß eingehenderer Untersuchung vorbehalten bleiben. b) Die Schreibweise der Originale laßt es — verschwindende Ausnahmen abgerechnet — ungewiß, ob am Wortanfang (bei Worten wie jar) i oder j ge- meint ist. War der Abstrich lang heruntergezogen, so wurde j, sonst i gedruckt. c) Der i-Punkt ist in den Vorlagen oft überhaupt nicht angewandt, bis- weilen steht an seiner Stelle ein senkrechter Strich; unser Abdruck setzt gleich- maßig über i das Punktzeichen. d) Reverenzpunkte der Vorlagen, z. B. zwei Punkte vor Ratmanne, Schepphen (z. B. Nr. 112, 1. 3f.), wurden im Abdruck stets gewahrt. e) Die Ligatur ß in unserem Abdruck als Wiedergabe einer Spirans 5 oder eines s im normalen Mittelhochdeutsch (z. B. Nr. 43, 6, 5 heyße, Nr. 131, 8, 8. 21. 9. 17 Bet(e)hawß, Rathawße) ist durch ein Mißverständnis der Druckerei auch da eingesetzt, wo in der Vorlage nicht diese (in den Originalen und alten Kopien erst selten vorkommende) Ligatur, sondern die Doppelschrei� bung ſz steht. Anmerkung 2. Erwähnt sei, daß bisweilen auch etymologisches v, f als w oder u geschrieben wird (z. B. wurften, uorbotin), etymologisches w als u erscheint (z. B. kegenuortegin), etymologisches j vereinzelt mit g oder y wieder- gegeben wird (z. B. gensyt, yare), etymologisches s auch öfter durch z aus- gedrückt wird (z. B. zebin, landez) und der 5-Laut die Schreibungen ƒ, ƒh. sch, Isch zeigt (z. B. Slezien, Shoc, gro(f)schen). Die Affrikata z ist meistens durch cz vertreten (z. B. czu, gancz, Canczelers); für die Spirans 5 begegnet neben der oben (Anmerkung 1e) erwähnten Doppelschreibung ſx und seltenerem ß sehr oft die Schreibung ƒ(s) oder ƒƒ (z. B. heiſen, lis. hyfſen) ; für unsere Texte
Strana XXVI
XXVI Zur außeren Einrichtung der Ausgabe. ist das Schwanken zwischen das und daz charakteristisch. Alle diese Eigen- tümlichkeiten sind im Abdruck beibehalten. Bei der Wiedergabe abgekürzt überlieferter Worte oder formelhafter Wendungen ist nach den „Vom Mittelalter zur Reformation“ Bd. V, S. XIII—XVI (vgl. auch ebenda S. 3, 43, 79) aufgestellten Richtlinien verfahren worden. Demzufolge wurden ein- deutige Abkürzungen aufgelöst (z. B. ſtyme = stymme, Ratmanin = Ratmannin, phënige = phennige, hagindy = hangindyn, vmb mit durch- strichenem b = vmbe). Anmerkung 3. Auch stärkere Abbreviaturen wie Hanno = Hannus, Slien = Sleſien, Slez = Slezien, Jrim = Jerufalem fallen darunter. Nicht eindeutige Abkürzungen wurden dagegen als solche er- kennbar gemacht und blieben nach Möglichkeit erhalten. Der völlig originalgetreuen Wiedergabe solcher beizubehaltender Abkürzungen war allerdings eine Schranke gesetzt: einmal aus finan- ziellen Gründen mit Rücksicht auf den in der Druckerei vorhandenen Typenvorrat, zum andern durch den Wunsch nach einer Vereinheit- lichung des Schriftbildes, das in den Urkunden und Handschriften oft eine verwirrende Mannigfaltigkeit von Zeichen für dieselbe Abbreviatur zeigt. Einen Ersatz für das Original oder dessen Lichtbild vermag selbst ein diplomatisch getreuer Abdruck nicht zu bieten. So haben wir geglaubt, uns auf die Beibehaltung und typographische Wiedergabe folgender vier Zeichen beschränken zu können, um anzu- deuten, daß die Schreibung des betreffenden Wortes eine verschiedene Auflösung zuläßt: 1) ' als Abkürzung für -er, -re, -ir, -ri (z. B. vnf = vnfer oder vnſir). Anmerkung 4. Bisweilen scheint dieses Zeichen in den Vorlagen auch nur die Vertretung eines einzigen Buchstabens zu übernchmen, z. B. bei vn f’r. 2) r als Akkürzung für -es, -is (z. B. gotr = gotes oder gotis), bis- weilen auch als Abkürzung für eine ganze Silbe oder Silbengruppe (z. B. vorfr = vorfigilt oder vorfigelt, bzw. vorsegilt oder vorfegelt), mit- unter auch nur zur Bezeichnung des e im Dat. sg. (z. B. tagr = tage). 3) — über n oder m in Flexionsendungen als Abkürzung für -en, -in, -em, -im (z. B. habn = haben oder habin vnſm = vnſem oder vnſim). Anmerkung 5. Einen abweichenden Wert hat die Abbreviatur n z. B. in egen und egenan, die je nach dem Satzzusammenhang als egenant, -e, -en aufzulösen sind, oder z. B. in Hnr., das als Heinrich, Hinrich oder Henrich
XXVI Zur außeren Einrichtung der Ausgabe. ist das Schwanken zwischen das und daz charakteristisch. Alle diese Eigen- tümlichkeiten sind im Abdruck beibehalten. Bei der Wiedergabe abgekürzt überlieferter Worte oder formelhafter Wendungen ist nach den „Vom Mittelalter zur Reformation“ Bd. V, S. XIII—XVI (vgl. auch ebenda S. 3, 43, 79) aufgestellten Richtlinien verfahren worden. Demzufolge wurden ein- deutige Abkürzungen aufgelöst (z. B. ſtyme = stymme, Ratmanin = Ratmannin, phënige = phennige, hagindy = hangindyn, vmb mit durch- strichenem b = vmbe). Anmerkung 3. Auch stärkere Abbreviaturen wie Hanno = Hannus, Slien = Sleſien, Slez = Slezien, Jrim = Jerufalem fallen darunter. Nicht eindeutige Abkürzungen wurden dagegen als solche er- kennbar gemacht und blieben nach Möglichkeit erhalten. Der völlig originalgetreuen Wiedergabe solcher beizubehaltender Abkürzungen war allerdings eine Schranke gesetzt: einmal aus finan- ziellen Gründen mit Rücksicht auf den in der Druckerei vorhandenen Typenvorrat, zum andern durch den Wunsch nach einer Vereinheit- lichung des Schriftbildes, das in den Urkunden und Handschriften oft eine verwirrende Mannigfaltigkeit von Zeichen für dieselbe Abbreviatur zeigt. Einen Ersatz für das Original oder dessen Lichtbild vermag selbst ein diplomatisch getreuer Abdruck nicht zu bieten. So haben wir geglaubt, uns auf die Beibehaltung und typographische Wiedergabe folgender vier Zeichen beschränken zu können, um anzu- deuten, daß die Schreibung des betreffenden Wortes eine verschiedene Auflösung zuläßt: 1) ' als Abkürzung für -er, -re, -ir, -ri (z. B. vnf = vnfer oder vnſir). Anmerkung 4. Bisweilen scheint dieses Zeichen in den Vorlagen auch nur die Vertretung eines einzigen Buchstabens zu übernchmen, z. B. bei vn f’r. 2) r als Akkürzung für -es, -is (z. B. gotr = gotes oder gotis), bis- weilen auch als Abkürzung für eine ganze Silbe oder Silbengruppe (z. B. vorfr = vorfigilt oder vorfigelt, bzw. vorsegilt oder vorfegelt), mit- unter auch nur zur Bezeichnung des e im Dat. sg. (z. B. tagr = tage). 3) — über n oder m in Flexionsendungen als Abkürzung für -en, -in, -em, -im (z. B. habn = haben oder habin vnſm = vnſem oder vnſim). Anmerkung 5. Einen abweichenden Wert hat die Abbreviatur n z. B. in egen und egenan, die je nach dem Satzzusammenhang als egenant, -e, -en aufzulösen sind, oder z. B. in Hnr., das als Heinrich, Hinrich oder Henrich
Strana XXVII
Zur äußeren Einrichtung der Ausgabe. XXVII gedeutet werden kann. Auch für i ist die gelegentliche Möglichkeit eines anderen Wertes zu beachten, so kann z. B. vite Abkürzung für vmme oder für vmbe sein (vgl. Nr. 131, 6, 16 und 23; Nr. 131, 10, 13 und 20). Vereinzelt geht in den Vorlagen unserer Texte der Dat. sg. m. und n. des bestimmten Artikels auf ein m mit Schnörkel aus, wir geben ihn in solchen Fallen mit dem wieder, da es ungewiß bleibt, ob deme oder nur dem zu schreiben be- absichtigt war. Anmerkung 6. Das vnd der Vorlagen ist ebenfalls beibehalten worden, weil es sich im einzelnen Falle schwer ausmachen lassen wird, ob der Schreiber tatsächlich vnde damit gemeint hat oder ob wir es nur mit einer schnörkel- hafte Verzierungen begünstigenden Schreiberlaune zu tun haben. — Ahnliche Gründe bewogen uns, auch das vn der Urkunden und Handschriften im Ab- druck zu wahren. 4) Kleines e über Vokal (ó, û). In den Vorlagen unserer Texte findet man in manchen Fällen dafür einen nach der rechten Seite oder nach oben offenen Halbkreis mit darein gesetztem Punkt, ver- einzelt fehlt der Punkt auch. Die Bedeutung dieses Zeichens ist recht mannigfaltig. Es kann den Umlaut bezeichnen (z. B. in der 3. sgl. Praet. Opt. móchte und, unter Wandlung des mhd. ümd. ö, in kórbotin); es kann die Aufgabe haben, Dehnung des Kurzvokals in offener Stammsilbe auszudrücken (z. B. bei Jókob), oder es kann etymologischem Langvokal entsprechen (z. B. mhd. ô in brótbenke). So können einem û unserer Texte zu Grunde liegen: mhd. uo = md. ü (z. B. czům = mhd. zuo dem), mhd. ů (z. B. hůfvrow), mhd. iu (z. B. trüwen, lite) und mhd. üe = md. ũ (z. B. wůfte); außerdem steht ů für mhd. ü (z. B. bürnern) und etymologisches, zu ü gerundetes i (z. B. vůmf). Anmerkung 7. Neben u begegnet, allerdings selten, in unserem Text- abdruck ü, das nur dann angewandt wird, wenn bereits in der Vorlage ein etymologisches uo als û geschrieben wird. Anmerkung 8. a) Manche in den Vorlagen unserer Texte über Vokal übergeschriebenen e sind recht klein und blaß, anscheinend sind sie erst nach- träglich hinzugefügt; diese Beobachtung trifft vor allem auf die Hs. D2 (s. Quellenübersicht) zu. b) i erscheint in unseren Texten nur in Ubereinstimmung mit der Schrei- bung der Vorlage, desgleichen e. Anmerkung 9. Alle derartigen Schreibungen haben, soweit sie nicht Längen- oder Umlautsbezeichnungen sind, lediglich graphische Bedeutung, sie bezeichnen keinesfalls Diphthonge oder Nachschlagvokale. In derselben Urkunde findet man z. B. gůt (Acc. sg.) und — wenige Zeilen vorher — gute (Dat. sg.) nebeneinander. Eine Ausnahme bilden vielleicht einige u und : (�) in Worten wie lüte, cit, by, die den unvollkommenen Versuch, sogenannte neu- hochdeutsche Diphthonge auszudrücken, darstellen könnten.
Zur äußeren Einrichtung der Ausgabe. XXVII gedeutet werden kann. Auch für i ist die gelegentliche Möglichkeit eines anderen Wertes zu beachten, so kann z. B. vite Abkürzung für vmme oder für vmbe sein (vgl. Nr. 131, 6, 16 und 23; Nr. 131, 10, 13 und 20). Vereinzelt geht in den Vorlagen unserer Texte der Dat. sg. m. und n. des bestimmten Artikels auf ein m mit Schnörkel aus, wir geben ihn in solchen Fallen mit dem wieder, da es ungewiß bleibt, ob deme oder nur dem zu schreiben be- absichtigt war. Anmerkung 6. Das vnd der Vorlagen ist ebenfalls beibehalten worden, weil es sich im einzelnen Falle schwer ausmachen lassen wird, ob der Schreiber tatsächlich vnde damit gemeint hat oder ob wir es nur mit einer schnörkel- hafte Verzierungen begünstigenden Schreiberlaune zu tun haben. — Ahnliche Gründe bewogen uns, auch das vn der Urkunden und Handschriften im Ab- druck zu wahren. 4) Kleines e über Vokal (ó, û). In den Vorlagen unserer Texte findet man in manchen Fällen dafür einen nach der rechten Seite oder nach oben offenen Halbkreis mit darein gesetztem Punkt, ver- einzelt fehlt der Punkt auch. Die Bedeutung dieses Zeichens ist recht mannigfaltig. Es kann den Umlaut bezeichnen (z. B. in der 3. sgl. Praet. Opt. móchte und, unter Wandlung des mhd. ümd. ö, in kórbotin); es kann die Aufgabe haben, Dehnung des Kurzvokals in offener Stammsilbe auszudrücken (z. B. bei Jókob), oder es kann etymologischem Langvokal entsprechen (z. B. mhd. ô in brótbenke). So können einem û unserer Texte zu Grunde liegen: mhd. uo = md. ü (z. B. czům = mhd. zuo dem), mhd. ů (z. B. hůfvrow), mhd. iu (z. B. trüwen, lite) und mhd. üe = md. ũ (z. B. wůfte); außerdem steht ů für mhd. ü (z. B. bürnern) und etymologisches, zu ü gerundetes i (z. B. vůmf). Anmerkung 7. Neben u begegnet, allerdings selten, in unserem Text- abdruck ü, das nur dann angewandt wird, wenn bereits in der Vorlage ein etymologisches uo als û geschrieben wird. Anmerkung 8. a) Manche in den Vorlagen unserer Texte über Vokal übergeschriebenen e sind recht klein und blaß, anscheinend sind sie erst nach- träglich hinzugefügt; diese Beobachtung trifft vor allem auf die Hs. D2 (s. Quellenübersicht) zu. b) i erscheint in unseren Texten nur in Ubereinstimmung mit der Schrei- bung der Vorlage, desgleichen e. Anmerkung 9. Alle derartigen Schreibungen haben, soweit sie nicht Längen- oder Umlautsbezeichnungen sind, lediglich graphische Bedeutung, sie bezeichnen keinesfalls Diphthonge oder Nachschlagvokale. In derselben Urkunde findet man z. B. gůt (Acc. sg.) und — wenige Zeilen vorher — gute (Dat. sg.) nebeneinander. Eine Ausnahme bilden vielleicht einige u und : (�) in Worten wie lüte, cit, by, die den unvollkommenen Versuch, sogenannte neu- hochdeutsche Diphthonge auszudrücken, darstellen könnten.
Strana XXVIII
XXVIII Zur äußeren Einrichtung der Ausgabe. Anmerkung 10. yj und y vertreten im Druck folgende Buchstaben der Vor- lagen: seltener y und y, häufiger ein y mit darüberstehendem nach rechts offenem Haken nebst Punkt oder y°, denen ihrer etymologischen Herkunft nach mhd. i (z. B. vry, vrý), mhd. ie = md. i (z. B. dij, dy), mhd. iu, bzw. md. i (z. B. neutr. dry, drý, Nom. sg. f. fy, fy) zu Grunde liegen; auch diese Zeichen dürften zum größten Teil als graphische Liebhaberei der Schreiber zu werten sein, so entspricht z. B. einem mijner einige Zeilen vorher myn'. — Anmerkung 11. Vereinzelt vorkommende Abkürzungen, die mit den obigen vier Zeichen nicht befriedigend darzustellen waren, wurden im Text- abdruck unbeachtet gelassen, jedoch in einer Fußnote jeweils näher gekenn- zeichnet. — So ist in den Originalen und Handschriften bisweilen ein -er, -ir, -r mit einer hakenmaßigen Verschnörkelung am Schlußbogen zu finden. Wenn dieser Schnörkel zweifelsfrei als e-Abkürzung aufgefaßt werden konnte (z. B. bei dem in der Zeugenreihe formelhaft vorkommenden Nom. pl. ritter, beim Nom. pl. vnfr, beim Acc. sg. helr, die auch ausgeschrieben als rittere, vnſer, heller vorkommen), so wurde in unserem Abdruck hinter oder vor das Anti- qua-r ein kursives e gesetzt. War nicht eindeutig auszumachen, ob das 7 mit Schnörkel -re oder -er bedeuten sollte oder nur eine Verzierung darstellte, so wurde im Text das r kursiv gegeben (z. B. bei zuuor). In beiden Fallen weist — ausgenommen bei dem Vorkommen im Lesartenapparat — noch eine Fußnote auf den Tatbestand besonders hin. Große Anfangsbuchstaben finden sich in unseren Texten nicht nur am Satzanfang, sondern zuweilen auch mitten im Satz. Ihnen entsprechen in den Vorlagen nur in selteneren Fällen Majuskeln, zumeist handelt es sich um sogenannte prominente Buchstaben. Diese erscheinen z. B. in der ersten Zeile einer Urkunde, die gern im Schrift- bild vor dem übrigen Text ausgezeichnet wird (Worte der Eingangs- formel wie kunig, herczog, houptman, herre, kuniglich kommen auf diese Weise zu vergrößerten Anfangsminuskeln), aber auch mitten im Text, wenn es sich um Titulaturen und deren Prädikate (z. B. Erbar, Edel), Amtsbezeichnungen, Eigennamen und die Angabe einer be- stimmten Geldsumme in Worten handelt; auch zur Herausstellung eines neuen Satz- oder Sinnabschnittes bedient man sich der pro- minenten Buchstaben (Wörter wie alfo, fundir werden zu diesem Zweck mit dem Majuskelalphabet entlehnten Anfangsbuchstaben ver- sehen); schließlich läßt sich bei einigen Schreibern eine gewisse Vor- liebe für „Großschreibung“ des Wortes Tufint — auch außerhalb der Datierungsformel — beobachten. Anmerkung 12. a) Das halbunziale ()) der Vorlagen wurde in unseren Texten nur dann durch M wiedergegeben, wenn seine Schriftgröße die der anschließenden Minuskeln übertraf. b) Ob und inwieweit wir in der Hervorhebung einzelner Buchstaben in Urkunden und Handschriften die Ansätze zu einer modernen Großschreibung
XXVIII Zur äußeren Einrichtung der Ausgabe. Anmerkung 10. yj und y vertreten im Druck folgende Buchstaben der Vor- lagen: seltener y und y, häufiger ein y mit darüberstehendem nach rechts offenem Haken nebst Punkt oder y°, denen ihrer etymologischen Herkunft nach mhd. i (z. B. vry, vrý), mhd. ie = md. i (z. B. dij, dy), mhd. iu, bzw. md. i (z. B. neutr. dry, drý, Nom. sg. f. fy, fy) zu Grunde liegen; auch diese Zeichen dürften zum größten Teil als graphische Liebhaberei der Schreiber zu werten sein, so entspricht z. B. einem mijner einige Zeilen vorher myn'. — Anmerkung 11. Vereinzelt vorkommende Abkürzungen, die mit den obigen vier Zeichen nicht befriedigend darzustellen waren, wurden im Text- abdruck unbeachtet gelassen, jedoch in einer Fußnote jeweils näher gekenn- zeichnet. — So ist in den Originalen und Handschriften bisweilen ein -er, -ir, -r mit einer hakenmaßigen Verschnörkelung am Schlußbogen zu finden. Wenn dieser Schnörkel zweifelsfrei als e-Abkürzung aufgefaßt werden konnte (z. B. bei dem in der Zeugenreihe formelhaft vorkommenden Nom. pl. ritter, beim Nom. pl. vnfr, beim Acc. sg. helr, die auch ausgeschrieben als rittere, vnſer, heller vorkommen), so wurde in unserem Abdruck hinter oder vor das Anti- qua-r ein kursives e gesetzt. War nicht eindeutig auszumachen, ob das 7 mit Schnörkel -re oder -er bedeuten sollte oder nur eine Verzierung darstellte, so wurde im Text das r kursiv gegeben (z. B. bei zuuor). In beiden Fallen weist — ausgenommen bei dem Vorkommen im Lesartenapparat — noch eine Fußnote auf den Tatbestand besonders hin. Große Anfangsbuchstaben finden sich in unseren Texten nicht nur am Satzanfang, sondern zuweilen auch mitten im Satz. Ihnen entsprechen in den Vorlagen nur in selteneren Fällen Majuskeln, zumeist handelt es sich um sogenannte prominente Buchstaben. Diese erscheinen z. B. in der ersten Zeile einer Urkunde, die gern im Schrift- bild vor dem übrigen Text ausgezeichnet wird (Worte der Eingangs- formel wie kunig, herczog, houptman, herre, kuniglich kommen auf diese Weise zu vergrößerten Anfangsminuskeln), aber auch mitten im Text, wenn es sich um Titulaturen und deren Prädikate (z. B. Erbar, Edel), Amtsbezeichnungen, Eigennamen und die Angabe einer be- stimmten Geldsumme in Worten handelt; auch zur Herausstellung eines neuen Satz- oder Sinnabschnittes bedient man sich der pro- minenten Buchstaben (Wörter wie alfo, fundir werden zu diesem Zweck mit dem Majuskelalphabet entlehnten Anfangsbuchstaben ver- sehen); schließlich läßt sich bei einigen Schreibern eine gewisse Vor- liebe für „Großschreibung“ des Wortes Tufint — auch außerhalb der Datierungsformel — beobachten. Anmerkung 12. a) Das halbunziale ()) der Vorlagen wurde in unseren Texten nur dann durch M wiedergegeben, wenn seine Schriftgröße die der anschließenden Minuskeln übertraf. b) Ob und inwieweit wir in der Hervorhebung einzelner Buchstaben in Urkunden und Handschriften die Ansätze zu einer modernen Großschreibung
Strana XXIX
Zur äußeren Einrichtung der Ausgabe. XXIX des Anfangsbuchstabens vor uns haben, dürfte erst eine eingehende Unter- suchung auf viel breiterer Materialgrundlage, als unsere Texte sie bieten, fest- stellen können. c) Die Frage, ob ein Buchstabe als prominent anzusehen sei oder als normale Minuskel zu gelten habe, war im einzelnen Falle nicht immer leicht zu entscheiden; der Vergleich mit den gleichlautenden Anfangsbuchstaben anderer Wörter sowie die Beobachtung des gesamten Schriftduktus der Ur- kunde wurden in Zweifelsfallen zur Richtschnur der Redigierung gemacht; in manchen Fallen versagte aber dieses Hilfsmittel, dann richtete sich die Groß- oder Kleinschreibung des betreffenden Wortes nach seinem Vorkommen in zeitlich nahestehenden, aus derselben Kanzlei stammenden Urkunden. In Übereinstimmung mit Bd. V „Vom Mittelalter zur Reforma- tion“ wurde die Interpunktion nach heutigen neuhochdeutschen Grundsätzen geregelt. Die in den Abteilungen III und X vorkommenden Zahlzeichen konnten, C = centum abgerechnet, mit den vorhandenen Drucktypen nicht wiedergegeben werden; sie wurden deshalb in die gebräuchlichen römischen oder arabischen Ziffern umgewandelt. Klammern. Die runde Klammer () wird innerhalb der Texte zur Erleichterung des Verständnisses, insbesondere zur übersichtlichen Gliederung längerer Perioden, als Zeichen einer Parenthese gebraucht. Die eckige Klammer kennzeichnet Zusätze oder Bemerkungen des Herausgebers, soweit sie den überlieferten Text nicht verändern: auf Unsicherheit einer Lesart deutet das in eckiger Klammer stehende Fragezeichen [?], während auf ein Versehen des Schreibers oder auf mundartliche oder andere ungewöhnliche sprachliche Erscheinungen (z. B. im [!] beuelunge) ein in eckige Klammer gesetztes Ausrufungs- zeichen [!] hinweist. Die eckige Klammer dient ferner dazu, ein überschüssiges Wort auszuklammern, falls ein Begriff in der Vorlage aus Versehen doppelt ausgedrückt oder falls dasselbe Wort doppelt geschrieben ist: z. B. [gewurt] czuhit (Nr. 53, 1,5 u. Anm.); vmbe [ymbe] (Nr. 122, 31). Über den Gebrauch der eckigen Klammer für ältere Signatur- angaben s. das unter „Signaturangaben“ Gesagte. Sonstiger Gebrauch der eckigen Klammer, z. B. auch zur Be- zeichnung durchstrichener Wörter oder Satzteile der Vorlagen, wird jeweils im Apparat erläutert. Anmerkung 13. Lücken im Text werden fast ausnahmslos durch Setzung von drei Punkten angedeutet. Bemerkt sei, daß die Vorlagen die Lücken nahezu immer unbezeichnet lassen.
Zur äußeren Einrichtung der Ausgabe. XXIX des Anfangsbuchstabens vor uns haben, dürfte erst eine eingehende Unter- suchung auf viel breiterer Materialgrundlage, als unsere Texte sie bieten, fest- stellen können. c) Die Frage, ob ein Buchstabe als prominent anzusehen sei oder als normale Minuskel zu gelten habe, war im einzelnen Falle nicht immer leicht zu entscheiden; der Vergleich mit den gleichlautenden Anfangsbuchstaben anderer Wörter sowie die Beobachtung des gesamten Schriftduktus der Ur- kunde wurden in Zweifelsfallen zur Richtschnur der Redigierung gemacht; in manchen Fallen versagte aber dieses Hilfsmittel, dann richtete sich die Groß- oder Kleinschreibung des betreffenden Wortes nach seinem Vorkommen in zeitlich nahestehenden, aus derselben Kanzlei stammenden Urkunden. In Übereinstimmung mit Bd. V „Vom Mittelalter zur Reforma- tion“ wurde die Interpunktion nach heutigen neuhochdeutschen Grundsätzen geregelt. Die in den Abteilungen III und X vorkommenden Zahlzeichen konnten, C = centum abgerechnet, mit den vorhandenen Drucktypen nicht wiedergegeben werden; sie wurden deshalb in die gebräuchlichen römischen oder arabischen Ziffern umgewandelt. Klammern. Die runde Klammer () wird innerhalb der Texte zur Erleichterung des Verständnisses, insbesondere zur übersichtlichen Gliederung längerer Perioden, als Zeichen einer Parenthese gebraucht. Die eckige Klammer kennzeichnet Zusätze oder Bemerkungen des Herausgebers, soweit sie den überlieferten Text nicht verändern: auf Unsicherheit einer Lesart deutet das in eckiger Klammer stehende Fragezeichen [?], während auf ein Versehen des Schreibers oder auf mundartliche oder andere ungewöhnliche sprachliche Erscheinungen (z. B. im [!] beuelunge) ein in eckige Klammer gesetztes Ausrufungs- zeichen [!] hinweist. Die eckige Klammer dient ferner dazu, ein überschüssiges Wort auszuklammern, falls ein Begriff in der Vorlage aus Versehen doppelt ausgedrückt oder falls dasselbe Wort doppelt geschrieben ist: z. B. [gewurt] czuhit (Nr. 53, 1,5 u. Anm.); vmbe [ymbe] (Nr. 122, 31). Über den Gebrauch der eckigen Klammer für ältere Signatur- angaben s. das unter „Signaturangaben“ Gesagte. Sonstiger Gebrauch der eckigen Klammer, z. B. auch zur Be- zeichnung durchstrichener Wörter oder Satzteile der Vorlagen, wird jeweils im Apparat erläutert. Anmerkung 13. Lücken im Text werden fast ausnahmslos durch Setzung von drei Punkten angedeutet. Bemerkt sei, daß die Vorlagen die Lücken nahezu immer unbezeichnet lassen.
Strana XXX
XXX Zur außeren Einrichtung der Ausgabe. Die gebrochene Klammer «) kennzeichnet solche Worte, die durch den Herausgeber ergänzt, also nicht in den Vorlagen über- liefert sind. Anmerkung 14. Auch diese ergänzten Worte sind in unserem Ab- druck in Antiqua gesetzt (vgl. „Antiqua und Kursive“). Antiqua und Kursive. Die Texte sind in Antiqua, An- merkungen des Herausgebers in Kursivdruck gesetzt; einzelne kursive Buchstaben mitten im Antiquadruck zeigen an, daß diese Buchstaben in der Vorlage nicht ausgeschrieben oder nicht mehr erkennbar sind. In allen Zweifelsfällen gibt der Apparat Auskunft. Anmerkung 15. Über kursives e vor oder nach r sowie über kursives Schluß-r s. Naheres unter Anm. 11. Lesartenapparat. Liegt ein Text nur in einer Ausfertigung vor, so ist hinter der im Apparat angeführten Lesart die Art der Vorlage (Or. = Original, Hs. = Handschrift) nur in Ausnahmefällen vermerkt. Sind mehrere Überlieferungen berücksichtigt, so werden ihre Abweichungen durch die am Kopf des betreffenden Stückes er- klärten Siglen unterschieden. Signaturangaben. Am Kopf einer Urkunde stehen manchmal zwei Signaturen; die erste ist die neue, heute allein gültige, die zweite, in eckiger Klammer stehende, gibt die alte Signatur (sie wurde mit angeführt, weil in älteren Druckwerken erschienene Urkunden nur die alte archivalische Bezeichnung führen). Verweise auf frühere Drucke. Sofern von uns gedruckte Texte schon in früheren Urkundensammlungen (vgl. das unter Ab- kürzungen’ stehende Verzeichnis der „Urkundenpublikationen und historischen Abhandlungen“) veröffentlicht sind, ist dies am Kopf — nach den Signaturangaben — vermerkt. Führt ein zitierter früherer Druck noch ältere Veröffentlichungen des betreffenden Textes an, so sahen wir davon ab, sie zu wiederholen, dies gilt vor allem für das in Abteilung XI und XII oft zitierte Breslauer Urkundenbuch von Korn. Das Verzeichnis der „Urkundenpublikationen und historischen Abhandlungen“ (oben S. XXIIf.) führt außer den Veröffentlichungen des 19. und 20. Jahrhunderts nur die bedeutenderen Drucke des 18. Jahrhunderts an, für die übrigen (z. B. Henels Silesiographia u. a.) sei daher auf die Literaturangaben bei Walther verwiesen.
XXX Zur außeren Einrichtung der Ausgabe. Die gebrochene Klammer «) kennzeichnet solche Worte, die durch den Herausgeber ergänzt, also nicht in den Vorlagen über- liefert sind. Anmerkung 14. Auch diese ergänzten Worte sind in unserem Ab- druck in Antiqua gesetzt (vgl. „Antiqua und Kursive“). Antiqua und Kursive. Die Texte sind in Antiqua, An- merkungen des Herausgebers in Kursivdruck gesetzt; einzelne kursive Buchstaben mitten im Antiquadruck zeigen an, daß diese Buchstaben in der Vorlage nicht ausgeschrieben oder nicht mehr erkennbar sind. In allen Zweifelsfällen gibt der Apparat Auskunft. Anmerkung 15. Über kursives e vor oder nach r sowie über kursives Schluß-r s. Naheres unter Anm. 11. Lesartenapparat. Liegt ein Text nur in einer Ausfertigung vor, so ist hinter der im Apparat angeführten Lesart die Art der Vorlage (Or. = Original, Hs. = Handschrift) nur in Ausnahmefällen vermerkt. Sind mehrere Überlieferungen berücksichtigt, so werden ihre Abweichungen durch die am Kopf des betreffenden Stückes er- klärten Siglen unterschieden. Signaturangaben. Am Kopf einer Urkunde stehen manchmal zwei Signaturen; die erste ist die neue, heute allein gültige, die zweite, in eckiger Klammer stehende, gibt die alte Signatur (sie wurde mit angeführt, weil in älteren Druckwerken erschienene Urkunden nur die alte archivalische Bezeichnung führen). Verweise auf frühere Drucke. Sofern von uns gedruckte Texte schon in früheren Urkundensammlungen (vgl. das unter Ab- kürzungen’ stehende Verzeichnis der „Urkundenpublikationen und historischen Abhandlungen“) veröffentlicht sind, ist dies am Kopf — nach den Signaturangaben — vermerkt. Führt ein zitierter früherer Druck noch ältere Veröffentlichungen des betreffenden Textes an, so sahen wir davon ab, sie zu wiederholen, dies gilt vor allem für das in Abteilung XI und XII oft zitierte Breslauer Urkundenbuch von Korn. Das Verzeichnis der „Urkundenpublikationen und historischen Abhandlungen“ (oben S. XXIIf.) führt außer den Veröffentlichungen des 19. und 20. Jahrhunderts nur die bedeutenderen Drucke des 18. Jahrhunderts an, für die übrigen (z. B. Henels Silesiographia u. a.) sei daher auf die Literaturangaben bei Walther verwiesen.
Strana XXXI
Quellenübersicht. Antiquarius: Bresl. Stadtarch. Hs. K 115, 1. — Papierhand- schrift. — Bd. 1, der allein für unsere Texte herangezogen ist (Abt.VII Nr. 104—106), enthält in der Hauptsache Abschriften auf die Stadt- kasse lautender wiederkäuflicher Zins- und Leibrentenbriefe, aber auch einige Verträge und Privilegien; er ist im Jahre 1354 angelegt und bis 1381 weitergeführt. Die aus der Zeit vor 1354 stammenden, offenbar aus einer älteren Vorlage übernommenen Briefe sind nicht immer zeitlich geordnet; von 1354 ab ist die Eintragung im allgemeinen gleichzeitig, die Reihenfolge also meist chronologisch. Die Stücke in lateinischer Sprache überwiegen. Unsere Textproben bringen aus den Jahren 1334—1346 stammende Beurkundungen.—Erwähnt bei Rehme S. 44. — Vgl. auch „Ratsbriefe“. Codex Noviforensis: Bresl. Staatsarch. Hs. D8. — Papierhand- schrift. — Formel- und Kopialbuch, eine Zeit lang im Besitz der Stadt Neumarkt, daher seit Ermisch, Zs. f. Gesch. Schles. XIII (1876), S. 3, als Codex Noviforensis bezeichnet, zwischen 1460 und 1470 angelegt. Über den Inhalt unterrichtet K. Wutke, D. u. Q. 26 (1919), 28—30. Bl. 179—237 der Hs., die für unsere Texte benutzt wurden (Abt. XI Nr. 130, 1—9), bieten in der Hauptsache Privilegien oder Privilegien- bestätigungen für die Stadt Breslau und einzelne schlesische Herzoge, soweit unsere Proben in Betracht kommen, aus den Jahren 1266—1440. Manche Urkunden lateinisch und deutsch, andere nur in deutscher Sprache. — D2 und D3: s. unter Kopialbuch. — Kopialbuch, Breslauer: Bresl. Stadtarch. Liber privilegiorum Hs. D2. — Pergament-Prachthandschrift, aus verschiedenen Teilen bestehend (Teil I in besonders sauberer kalligraphischer Ausführung). 1350 angelegt, bis ins 16. Jahrhundert zu Eintragungen benutzt, 1555 neu eingebunden. Enthält Privilegien, die der Stadt Breslau von —
Quellenübersicht. Antiquarius: Bresl. Stadtarch. Hs. K 115, 1. — Papierhand- schrift. — Bd. 1, der allein für unsere Texte herangezogen ist (Abt.VII Nr. 104—106), enthält in der Hauptsache Abschriften auf die Stadt- kasse lautender wiederkäuflicher Zins- und Leibrentenbriefe, aber auch einige Verträge und Privilegien; er ist im Jahre 1354 angelegt und bis 1381 weitergeführt. Die aus der Zeit vor 1354 stammenden, offenbar aus einer älteren Vorlage übernommenen Briefe sind nicht immer zeitlich geordnet; von 1354 ab ist die Eintragung im allgemeinen gleichzeitig, die Reihenfolge also meist chronologisch. Die Stücke in lateinischer Sprache überwiegen. Unsere Textproben bringen aus den Jahren 1334—1346 stammende Beurkundungen.—Erwähnt bei Rehme S. 44. — Vgl. auch „Ratsbriefe“. Codex Noviforensis: Bresl. Staatsarch. Hs. D8. — Papierhand- schrift. — Formel- und Kopialbuch, eine Zeit lang im Besitz der Stadt Neumarkt, daher seit Ermisch, Zs. f. Gesch. Schles. XIII (1876), S. 3, als Codex Noviforensis bezeichnet, zwischen 1460 und 1470 angelegt. Über den Inhalt unterrichtet K. Wutke, D. u. Q. 26 (1919), 28—30. Bl. 179—237 der Hs., die für unsere Texte benutzt wurden (Abt. XI Nr. 130, 1—9), bieten in der Hauptsache Privilegien oder Privilegien- bestätigungen für die Stadt Breslau und einzelne schlesische Herzoge, soweit unsere Proben in Betracht kommen, aus den Jahren 1266—1440. Manche Urkunden lateinisch und deutsch, andere nur in deutscher Sprache. — D2 und D3: s. unter Kopialbuch. — Kopialbuch, Breslauer: Bresl. Stadtarch. Liber privilegiorum Hs. D2. — Pergament-Prachthandschrift, aus verschiedenen Teilen bestehend (Teil I in besonders sauberer kalligraphischer Ausführung). 1350 angelegt, bis ins 16. Jahrhundert zu Eintragungen benutzt, 1555 neu eingebunden. Enthält Privilegien, die der Stadt Breslau von —
Strana XXXII
XXXII Quellenübersicht. schlesischen Herzögen und den böhmischen Königen Johann, Karl IV. und Wenzel verliehen wurden (die bedeutsamsten darunter: Uber- tragung des Salzmonopols, Abschaffung des alten polnischen Gerichts, der czwde, Einrichtung der „Königlichen Sechse“, Gewährung unge- hinderten Durchzugs durch Böhmen für Breslauer Kaufleute mit Gold, Silber und anderen Waren). Unsere Textproben (Abt. XII Nr. 131, 1—17 und 132, 1—3) betreffen Urkunden aus der Zeit von 1261—1382, die Teil I und Teil II entnommen sind. Teil I (Bl. 13—152) bietet bis auf wenige Ausnahmen (vgl. Texte Nr. 131, 10) die Kopien latei- nischer Urkunden mit anschließender deutscher Übersetzung, wie dies auch der der Handschrift vorangestellte, in goldener und roter Schrift ausgeführte Vermerk besagt: Anno domini MCCC quinquagesimo translatus est iste liber de latino in lingwam theutonicam sic, quot unum quotque priuilegium per consequens suam habet exposicionem. Teil II (Bl. 153—168) enthält nur deutsche Urkundentexte. — Weitere An- gaben bei Korn S. Vf.; Bobertag, Zs. f. Gesch. Schles. XIV (1878), 171f. — Vgl. auch Kopialbuch, Breslauer, Bresl. Stadtarch. Hs. D3. — Kopialbuch, Breslauer: Bresl. Stadtarch. Hs. D3. — Papier- handschrift. — 1360 angelegt. Gibt auf Bl. 1—64° nochmals abschrift- lich die ersten siebzig Urkunden der oben besprochenen Hs. D2 in deutscher Aussertigung. Unter unseren Textproben aus D2 sind mehrfach die Varianten von D3 verzeichnet. — Weiteres über Hs. D3 bei Bobertag, Zs. f. Gesch. Schles. XIV (1878), 173f. — Laurencius nudus: Bresl. Stadtarch. Hs. G4. — Papierhand- schrift. — 1361 angelegt, jedoch vereinzelt auch zur nachträglichen Buchung früherer Vorgänge, z. B. aus dem Jahre 1357, benutzt, und als Stadtbuch bis 1373 fortgeführt, für allerhand Notizen noch bis 1380 gebraucht. Bucht Schiedssprüche des Breslauer Rats, private Rechtsgeschäfte wie Zahlungsversprechen, Bürgschaften, Erbteilungen, Verkaufe, Verpfändungen, Einsprüche u. dergl. Aufzeichnungen ab- wechselnd lateinisch und deutsch, bunt durcheinander. Unsere Text- proben (Abt. IX Nr. 128, 1—25) sind den Eintragungen der Jahre 1361—1363 entnommen. — Ausführliche Beschreibung bei Rehme S. 16ff. — Obergerichtsbücher: Da. nachfolgende Verzeichnis stellt die- jenigen Gerichtsbücher, aus denen Textproben in ein und derselben Abteilung unserer Texte gebracht werden, bei der Besprechung zu- sammen.
XXXII Quellenübersicht. schlesischen Herzögen und den böhmischen Königen Johann, Karl IV. und Wenzel verliehen wurden (die bedeutsamsten darunter: Uber- tragung des Salzmonopols, Abschaffung des alten polnischen Gerichts, der czwde, Einrichtung der „Königlichen Sechse“, Gewährung unge- hinderten Durchzugs durch Böhmen für Breslauer Kaufleute mit Gold, Silber und anderen Waren). Unsere Textproben (Abt. XII Nr. 131, 1—17 und 132, 1—3) betreffen Urkunden aus der Zeit von 1261—1382, die Teil I und Teil II entnommen sind. Teil I (Bl. 13—152) bietet bis auf wenige Ausnahmen (vgl. Texte Nr. 131, 10) die Kopien latei- nischer Urkunden mit anschließender deutscher Übersetzung, wie dies auch der der Handschrift vorangestellte, in goldener und roter Schrift ausgeführte Vermerk besagt: Anno domini MCCC quinquagesimo translatus est iste liber de latino in lingwam theutonicam sic, quot unum quotque priuilegium per consequens suam habet exposicionem. Teil II (Bl. 153—168) enthält nur deutsche Urkundentexte. — Weitere An- gaben bei Korn S. Vf.; Bobertag, Zs. f. Gesch. Schles. XIV (1878), 171f. — Vgl. auch Kopialbuch, Breslauer, Bresl. Stadtarch. Hs. D3. — Kopialbuch, Breslauer: Bresl. Stadtarch. Hs. D3. — Papier- handschrift. — 1360 angelegt. Gibt auf Bl. 1—64° nochmals abschrift- lich die ersten siebzig Urkunden der oben besprochenen Hs. D2 in deutscher Aussertigung. Unter unseren Textproben aus D2 sind mehrfach die Varianten von D3 verzeichnet. — Weiteres über Hs. D3 bei Bobertag, Zs. f. Gesch. Schles. XIV (1878), 173f. — Laurencius nudus: Bresl. Stadtarch. Hs. G4. — Papierhand- schrift. — 1361 angelegt, jedoch vereinzelt auch zur nachträglichen Buchung früherer Vorgänge, z. B. aus dem Jahre 1357, benutzt, und als Stadtbuch bis 1373 fortgeführt, für allerhand Notizen noch bis 1380 gebraucht. Bucht Schiedssprüche des Breslauer Rats, private Rechtsgeschäfte wie Zahlungsversprechen, Bürgschaften, Erbteilungen, Verkaufe, Verpfändungen, Einsprüche u. dergl. Aufzeichnungen ab- wechselnd lateinisch und deutsch, bunt durcheinander. Unsere Text- proben (Abt. IX Nr. 128, 1—25) sind den Eintragungen der Jahre 1361—1363 entnommen. — Ausführliche Beschreibung bei Rehme S. 16ff. — Obergerichtsbücher: Da. nachfolgende Verzeichnis stellt die- jenigen Gerichtsbücher, aus denen Textproben in ein und derselben Abteilung unserer Texte gebracht werden, bei der Besprechung zu- sammen.
Strana XXXIII
Quellenübersicht. XXXIII Obergerichtsbuch Nr. 1 [F. Bresl. III 9a] Obergerichtsbuch Nr. 2 [F. Bresl. III 9b] Obergerichtsbuch Nr. 31 [F. Bresl. III 9d] Obergerichtsbuch Nr. 37 [F. Bresl. III 9e] (vgl. Texte Nr. 45—52, Abt. IV „Landbücher des Fürstentums Bres- lau“) : Papierhandschriften, heute gebunden, Nr. 1 mit der Aufschrift „Das erste buch der grozsen A“, Nr. 2 mit der Aufschrift „Das ander buch der groszen B“; Nr. 1 und 2 in Großfolio, Nr. 31 und 37 in Klein- folio (Großquart). — Die Kleinfoliobände hatten im Laufe der Jahre sehr gelitten, manche Bücher waren noch zusammengeheftet, daneben aber gab es getrennt umherliegende Papierlagen von ganz zerfallenen Bänden; die Bände wurden deshalb im 16. Jahrhundert neu gebunden, aber nicht immer mit Wahrung der chronologischen Reihenfolge (vgl. Bobertag, Zs. f. Gesch. Schles. VII, 1866, S. 147). — Die vier genannten Landbücher stellen Privilegienregister des Fürstentums Breslau dar, Nr. 1 für die Jahre 1336—13441, Nr. 2 für 1345—1358, Nr. 31 für 1360—13612, Nr. 37 für 1362—1366. Die Eintragungen sind an- scheinend gleichzeitig. Unsere Textproben bieten Urkunden von 1337—1374. — Die Landbücher enthalten sämtliche königlichen ver- siegelten Briefe über Verreichungen von Immobilien, die vor dem Hauptmann und den ordentlichen Rechtssitzern an den feststehenden Gerichtstagen vollzogen sind. Unsere Textproben betreffen Verkäufe von Liegenschaften, Rechtsentscheide in Grenz- und Civilstreitigkeiten. In Obergerichtsbuch Nr. 1 überwiegen die lateinischen Urkunden (erste deutsche Urkunde Bl. 18 vom 11. Mai 1336), auch in Nr. 2, das in die Zeit der Kanzler Otto von Donyn (1345—1350) und Dietmar von Meckebach (1351—1360) fällt, finden sich deutsche Urkunden erst spärlich. — Weitere Angaben über die Privilegienregister bei Bobertag, Zs. f. Gesch. Schles. VII (1866), 143ff. — Bresl. Staatsarch. Obergerichtsbuch Nr. 76 [F. Bresl. IV 3a]: Bresl. Staatsarch.— Papierhandschrift. -- 97 Bl., schlecht erhalten (die losen, meist am oberen und unteren Rand stark beschädigten Blätter zwischen Folio- bogen gelegt und in einer Mappe vereinigt). Enthält bis Bl. 46' die Landgerichts- und ab Bl. 47 die Hofgerichtsprotokolle aus den Jahren 1 Nr. 47 unserer Texte, datiert 1345 Jan. 26, gehört noch zu 1344, da das neue Amtsjahr erst am Aschermittwoch beginnt. 2 Nr. 52 unserer Texte, datiert 1374 April 6, dürfte beim Neueinbinden versehentlich in Buch Nr. 31 geraten sein.
Quellenübersicht. XXXIII Obergerichtsbuch Nr. 1 [F. Bresl. III 9a] Obergerichtsbuch Nr. 2 [F. Bresl. III 9b] Obergerichtsbuch Nr. 31 [F. Bresl. III 9d] Obergerichtsbuch Nr. 37 [F. Bresl. III 9e] (vgl. Texte Nr. 45—52, Abt. IV „Landbücher des Fürstentums Bres- lau“) : Papierhandschriften, heute gebunden, Nr. 1 mit der Aufschrift „Das erste buch der grozsen A“, Nr. 2 mit der Aufschrift „Das ander buch der groszen B“; Nr. 1 und 2 in Großfolio, Nr. 31 und 37 in Klein- folio (Großquart). — Die Kleinfoliobände hatten im Laufe der Jahre sehr gelitten, manche Bücher waren noch zusammengeheftet, daneben aber gab es getrennt umherliegende Papierlagen von ganz zerfallenen Bänden; die Bände wurden deshalb im 16. Jahrhundert neu gebunden, aber nicht immer mit Wahrung der chronologischen Reihenfolge (vgl. Bobertag, Zs. f. Gesch. Schles. VII, 1866, S. 147). — Die vier genannten Landbücher stellen Privilegienregister des Fürstentums Breslau dar, Nr. 1 für die Jahre 1336—13441, Nr. 2 für 1345—1358, Nr. 31 für 1360—13612, Nr. 37 für 1362—1366. Die Eintragungen sind an- scheinend gleichzeitig. Unsere Textproben bieten Urkunden von 1337—1374. — Die Landbücher enthalten sämtliche königlichen ver- siegelten Briefe über Verreichungen von Immobilien, die vor dem Hauptmann und den ordentlichen Rechtssitzern an den feststehenden Gerichtstagen vollzogen sind. Unsere Textproben betreffen Verkäufe von Liegenschaften, Rechtsentscheide in Grenz- und Civilstreitigkeiten. In Obergerichtsbuch Nr. 1 überwiegen die lateinischen Urkunden (erste deutsche Urkunde Bl. 18 vom 11. Mai 1336), auch in Nr. 2, das in die Zeit der Kanzler Otto von Donyn (1345—1350) und Dietmar von Meckebach (1351—1360) fällt, finden sich deutsche Urkunden erst spärlich. — Weitere Angaben über die Privilegienregister bei Bobertag, Zs. f. Gesch. Schles. VII (1866), 143ff. — Bresl. Staatsarch. Obergerichtsbuch Nr. 76 [F. Bresl. IV 3a]: Bresl. Staatsarch.— Papierhandschrift. -- 97 Bl., schlecht erhalten (die losen, meist am oberen und unteren Rand stark beschädigten Blätter zwischen Folio- bogen gelegt und in einer Mappe vereinigt). Enthält bis Bl. 46' die Landgerichts- und ab Bl. 47 die Hofgerichtsprotokolle aus den Jahren 1 Nr. 47 unserer Texte, datiert 1345 Jan. 26, gehört noch zu 1344, da das neue Amtsjahr erst am Aschermittwoch beginnt. 2 Nr. 52 unserer Texte, datiert 1374 April 6, dürfte beim Neueinbinden versehentlich in Buch Nr. 31 geraten sein.
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XXXIV Quellenübersicht. 1385—1388. Die Sprache dieser Originaleintragungen ist noch über- wiegend lateinisch. Uber den Geschäftskreis der Land� und Hof- gerichte s. Bobertag, Zs. f. Gesch. Schles. VII (1866), 102ff. Proto- kolle des Breslauer Hofgerichts sind überhaupt erst von 1385 an er- halten. — Unsere Proben in Abt. III Nr. 43, 1—14 und 44, 1—15b. — Obergerichtsbuch Nr. 235 [F. Bresl. VIII 1b] ] Bresl. Obergerichtsbuch Nr. 234 [F. Bresl. VIII 1a] J Staatsarch.: Papierhandschriften; früher als „Breslauer Notatenbücher“ be- zeichnet. — Obergerichtsbuch Nr. 235, aus zwei Teilen bestehend (Teil I sechs- undsechzig Blätter umfassend, Teil II fünfzehn Blätter), ist nach der Angabe der Handschrift 1358 von Dythmar von Meckebach, Kanzler des Fürstentums Breslau (von 1351—1360), angelegt unter Mitwirkung des Breslauer Bürgers (civis) Peczko Nigri (Niger). Obergerichtsbuch Nr. 234 enthält auf dem alten Pergament- umschlag (heute Bl.1 der Hs.) die Notiz: Anno domini MCC .. tercio in jesto Martini iste liber originaliter factus est et scriptus ex codice originali. Mit Rücksicht auf die Bl. 10 erhaltene Ubersicht über die Einkünfte des Königs im Breslauischen und Neumarktischen anno 1353 (im Obergerichtsbuch Nr. 235 gleichfalls auf Bl. 101 überliefert) glaubte man früher, 1353 als Abfassungsjahr für Obergerichtsbuch Nr. 234 annehmen zu sollen. Aber bereits Stenzel (Übersicht der Arbeiten und Veränderungen der schlesischen Gesellschaft für vater- ländische Kultur im Jahre 1842, Breslau 1843, S. 50f.) wies darauf hin, daß die von ihm als „Reinschrift“ bezeichnete Hs. VIII la (= Obergerichtsbuch Nr. 234) etwas später als Hs. VIII lb (= Ober- gerichtsbuch Nr. 235) angelegt sei. Die Beobachtung der Sprache der deutschen Urkunden bestätigt diese Behauptung durchaus: sie ist in Obergerichtsbuch Nr. 234 zweifellos jüngeren Charakters als in Ober- gerichtsbuch Nr. 235. Wenn die Notiz Anno domini MCC .. tercio iste liber originaliter factus est überhaupt auf die Anlage des Ober- gerichtsbuches Nr. 234 zu beziehen ist, so ließen sich die beiden fehlen- den Ziffern allenfalls als CC ergänzen, was auf 1403 als Abfassungsjahr von Obergerichtsbuch Nr. 234 führen würde. Im übrigen ist auch mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die genannte Aufschrift erst nach- träglich hinzugefügt wurde. — 1 Dies ist die neue Blattzählung. (Nach alter Zählung handelt es sich um Bl. 12!)
XXXIV Quellenübersicht. 1385—1388. Die Sprache dieser Originaleintragungen ist noch über- wiegend lateinisch. Uber den Geschäftskreis der Land� und Hof- gerichte s. Bobertag, Zs. f. Gesch. Schles. VII (1866), 102ff. Proto- kolle des Breslauer Hofgerichts sind überhaupt erst von 1385 an er- halten. — Unsere Proben in Abt. III Nr. 43, 1—14 und 44, 1—15b. — Obergerichtsbuch Nr. 235 [F. Bresl. VIII 1b] ] Bresl. Obergerichtsbuch Nr. 234 [F. Bresl. VIII 1a] J Staatsarch.: Papierhandschriften; früher als „Breslauer Notatenbücher“ be- zeichnet. — Obergerichtsbuch Nr. 235, aus zwei Teilen bestehend (Teil I sechs- undsechzig Blätter umfassend, Teil II fünfzehn Blätter), ist nach der Angabe der Handschrift 1358 von Dythmar von Meckebach, Kanzler des Fürstentums Breslau (von 1351—1360), angelegt unter Mitwirkung des Breslauer Bürgers (civis) Peczko Nigri (Niger). Obergerichtsbuch Nr. 234 enthält auf dem alten Pergament- umschlag (heute Bl.1 der Hs.) die Notiz: Anno domini MCC .. tercio in jesto Martini iste liber originaliter factus est et scriptus ex codice originali. Mit Rücksicht auf die Bl. 10 erhaltene Ubersicht über die Einkünfte des Königs im Breslauischen und Neumarktischen anno 1353 (im Obergerichtsbuch Nr. 235 gleichfalls auf Bl. 101 überliefert) glaubte man früher, 1353 als Abfassungsjahr für Obergerichtsbuch Nr. 234 annehmen zu sollen. Aber bereits Stenzel (Übersicht der Arbeiten und Veränderungen der schlesischen Gesellschaft für vater- ländische Kultur im Jahre 1842, Breslau 1843, S. 50f.) wies darauf hin, daß die von ihm als „Reinschrift“ bezeichnete Hs. VIII la (= Obergerichtsbuch Nr. 234) etwas später als Hs. VIII lb (= Ober- gerichtsbuch Nr. 235) angelegt sei. Die Beobachtung der Sprache der deutschen Urkunden bestätigt diese Behauptung durchaus: sie ist in Obergerichtsbuch Nr. 234 zweifellos jüngeren Charakters als in Ober- gerichtsbuch Nr. 235. Wenn die Notiz Anno domini MCC .. tercio iste liber originaliter factus est überhaupt auf die Anlage des Ober- gerichtsbuches Nr. 234 zu beziehen ist, so ließen sich die beiden fehlen- den Ziffern allenfalls als CC ergänzen, was auf 1403 als Abfassungsjahr von Obergerichtsbuch Nr. 234 führen würde. Im übrigen ist auch mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die genannte Aufschrift erst nach- träglich hinzugefügt wurde. — 1 Dies ist die neue Blattzählung. (Nach alter Zählung handelt es sich um Bl. 12!)
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Quellenübersicht. XXXV Unsere Textproben (Abt. V Nr. 53—57) enthalten Urkunden von 1327—1364: den Breslauer Zolltarif Herzog Heinrichs VI. vom Jahre 1327, einen Vertrag zwischen dem Liegnitzer Herzog Wenzel und der Brieger Herzogin Katharine, eine Urkunde Herzog Rudolfs IV. von Österreich, sowie Acta und Littera Hanconis de Schellindorf. — Originalurkunden: Die im vorliegenden Bande abgedruckten Originalurkunden (s. Abt. I. II. VI. VII. XIII. XIV) sind dem Staats- archiv, dem Stadtarchiv und dem Diözesanarchiv in Breslau ent- nommen; nähere Angaben unten unter: Urkunden des Fürstentums Breslau, Urkunden anderer fürstlicher Kanzleien Schlesiens, Schöffen- briefe, Ratsbriefe, Urkunden amtlicher Stellen aus verschiedenen Kanzleien und Privaturkunden einzelner Personen. Sie sind sämtlich auf Pergament ausgefertigt. Nr. 33 (1371 Dez. 26), im Jahre 1897 noch im Besitz des Diözesanarchivs, ist heute dort nicht mehr auf- findbar. Nr. 66 (in Abt. VI) ist, wie Schriftbild und Orthographie (starke Konsonantenhäufung) erkennen lassen, eine Fälschung des 15. Jahrhunderts. Die in Abt. XIII enthaltenen Nr. 150—152 veran- schaulichen das Urteilholen bei der höchsten Rechtsinstanz, den Schöppen zu Magdeburg..— Privaturkunden einzelner Personen: Die in Abt. XIV Nr. 153—165 gebotenen Stücke sind sämtlich Originale. Der jeweilige Aufbewahrungsort nebst Signatur ist am Kopf des Abdrucks vermerkt. Unsere Proben, Verkäufe von Liegenschaften und Zinsen, Quittungen, Anerkennungen gerichtlicher Entscheidungen, Gelöbnisse usw., um- fassen die Jahre 1345—1394. — Ratsbriefe, Breslauer: Die in Abt. VII Nr. 107—124 gegebenen Proben sind Originalurkunden aus der Zeit von 1381—1506, Nr. 104 bis 106 sind Abschriften von Originalen aus den Jahren 1334—1346. Es handelt sich in ihnen vorwiegend um den Kauf von Zinsen zum Zweck der Sicherung einer bestimmten jährlichen Rente; auch Ver- käufe, bzw. Auflassungen von Liegenschaften werden beurkundet. — Vgl. auch oben „Antiquarius“. — Schöffenbriefe, Breslauer: Die in Abt. VI Nr. 58—90 und Nr. 92—103 abgedruckten Proben sind Originalurkunden aus der Zeit von 1342—1529, Nr. 91 (1397, Juni 27) ist eine gleichzeitige Abschrift auf Papier. Die Urkunden betreffen Verkäufe, vor allem Auflassungen von Liegenschaften, Zinsen, Verkaufsständen (Fleischbünken), Quit- tungen, die Aussetzung eines Leibgedinges, Geldschuldanerkenntnisse,
Quellenübersicht. XXXV Unsere Textproben (Abt. V Nr. 53—57) enthalten Urkunden von 1327—1364: den Breslauer Zolltarif Herzog Heinrichs VI. vom Jahre 1327, einen Vertrag zwischen dem Liegnitzer Herzog Wenzel und der Brieger Herzogin Katharine, eine Urkunde Herzog Rudolfs IV. von Österreich, sowie Acta und Littera Hanconis de Schellindorf. — Originalurkunden: Die im vorliegenden Bande abgedruckten Originalurkunden (s. Abt. I. II. VI. VII. XIII. XIV) sind dem Staats- archiv, dem Stadtarchiv und dem Diözesanarchiv in Breslau ent- nommen; nähere Angaben unten unter: Urkunden des Fürstentums Breslau, Urkunden anderer fürstlicher Kanzleien Schlesiens, Schöffen- briefe, Ratsbriefe, Urkunden amtlicher Stellen aus verschiedenen Kanzleien und Privaturkunden einzelner Personen. Sie sind sämtlich auf Pergament ausgefertigt. Nr. 33 (1371 Dez. 26), im Jahre 1897 noch im Besitz des Diözesanarchivs, ist heute dort nicht mehr auf- findbar. Nr. 66 (in Abt. VI) ist, wie Schriftbild und Orthographie (starke Konsonantenhäufung) erkennen lassen, eine Fälschung des 15. Jahrhunderts. Die in Abt. XIII enthaltenen Nr. 150—152 veran- schaulichen das Urteilholen bei der höchsten Rechtsinstanz, den Schöppen zu Magdeburg..— Privaturkunden einzelner Personen: Die in Abt. XIV Nr. 153—165 gebotenen Stücke sind sämtlich Originale. Der jeweilige Aufbewahrungsort nebst Signatur ist am Kopf des Abdrucks vermerkt. Unsere Proben, Verkäufe von Liegenschaften und Zinsen, Quittungen, Anerkennungen gerichtlicher Entscheidungen, Gelöbnisse usw., um- fassen die Jahre 1345—1394. — Ratsbriefe, Breslauer: Die in Abt. VII Nr. 107—124 gegebenen Proben sind Originalurkunden aus der Zeit von 1381—1506, Nr. 104 bis 106 sind Abschriften von Originalen aus den Jahren 1334—1346. Es handelt sich in ihnen vorwiegend um den Kauf von Zinsen zum Zweck der Sicherung einer bestimmten jährlichen Rente; auch Ver- käufe, bzw. Auflassungen von Liegenschaften werden beurkundet. — Vgl. auch oben „Antiquarius“. — Schöffenbriefe, Breslauer: Die in Abt. VI Nr. 58—90 und Nr. 92—103 abgedruckten Proben sind Originalurkunden aus der Zeit von 1342—1529, Nr. 91 (1397, Juni 27) ist eine gleichzeitige Abschrift auf Papier. Die Urkunden betreffen Verkäufe, vor allem Auflassungen von Liegenschaften, Zinsen, Verkaufsständen (Fleischbünken), Quit- tungen, die Aussetzung eines Leibgedinges, Geldschuldanerkenntnisse,
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XXXVI Quellenübersicht. die Stiftung von Seelenmessen und die Bestätigung eines älteren Schöffenbriefes. Sie tragen zwei Siegel mit dem Schlesischen Adler und der Umschrift: S. scabinorum de Vratislavia. — Einige weitere Angaben über Schöffenbriefe bei Rehme S. 66. 68f. — Schöffenbücher, Breslauer (registra litterarum scabinorum): Papierhandschriften in Folio, im Besitz des Breslauer Stadtarchivs. — Sie umfassen eine heute aus 23 Bänden bestehende, den Jahren 1345 bis 1556 angehörende Bücherreihe, jeder Band umfaßt zwei der alten Register. Da die Eintragungen in die Schöffenbücher die Grundlage für die Ausfertigung der Schöffenbriefe bildeten, kommt den Registern originaler Wert zu. Die Sprache ist, von wenigen Ausnahmen abge- sehen, deutsch. — Vgl. Laband, Zs. f. Gesch. Schles. IV (1862), 3—5; Rehme S. 58ff. — Unsere Texte (Abt. VIII Nr. 125, 1—13. 126, 1—10. 127, 1—6) bieten Proben aus folgenden Bänden: Hs. G 1, 4 mit Eintragungen der Jahre 1374—81 Hs. G 1,5 „ „ „ 1381—87 Hs. G 1,6 „ „ 1387—90. „ „ Die Eintragungen beurkunden die an den feststehenden Dingtagen vor den Schöffen vollzogenen Verkäufe und Auflassungen von Liegen- schaften oder Renten, Vermächtnisse, den Widerruf von Schenkungen, die Ubergabe des eingebrachten Heiratsgutes an den Ehemann zu dessen freier Verfügung und ähnliches mehr. — Signaturbücher, Breslauer: Bresl. Stadtarch. — Papierhand- schriften. — Es sind 336 Bände aus der Zeit von 1385—1805 erhalten; jeder Band umschließt die Eintragungen eines Jahres, die fast alle in deutscher Sprache gehalten sind. Uber ihre rechtsverbindliche Be- deutung und ihren Inhalt (in den älteren Jahrgängen bunt durchein- andergehend, später nach Sachgruppen geordnet) vgl. Laband, Zs. f. Gesch. Schles. IV (1862), 5 ff.; Neuling und Grünhagen, ebenda S.179ff.; Meitzen, Cod. Dipl. Siles. IV (1863) Einleitung S. 14. 16ff.; Stobbe, Zs. f. d. gesamte Handelsrecht VIII (1865), 36ff.; Rehme S. 24ff. (der auch die Irrtümer der älteren Literatur berichtigt). — Unsere Texte (Abt. X Nr. 129, 1—11) bringen Proben aus: Hs. G 5, 1 vom Jahre 1385 Hs. G 5,2 „ „ 1389 Hs. G 5, 3 „ 1390 „ Hs. G 5,4 „ „ 1391.
XXXVI Quellenübersicht. die Stiftung von Seelenmessen und die Bestätigung eines älteren Schöffenbriefes. Sie tragen zwei Siegel mit dem Schlesischen Adler und der Umschrift: S. scabinorum de Vratislavia. — Einige weitere Angaben über Schöffenbriefe bei Rehme S. 66. 68f. — Schöffenbücher, Breslauer (registra litterarum scabinorum): Papierhandschriften in Folio, im Besitz des Breslauer Stadtarchivs. — Sie umfassen eine heute aus 23 Bänden bestehende, den Jahren 1345 bis 1556 angehörende Bücherreihe, jeder Band umfaßt zwei der alten Register. Da die Eintragungen in die Schöffenbücher die Grundlage für die Ausfertigung der Schöffenbriefe bildeten, kommt den Registern originaler Wert zu. Die Sprache ist, von wenigen Ausnahmen abge- sehen, deutsch. — Vgl. Laband, Zs. f. Gesch. Schles. IV (1862), 3—5; Rehme S. 58ff. — Unsere Texte (Abt. VIII Nr. 125, 1—13. 126, 1—10. 127, 1—6) bieten Proben aus folgenden Bänden: Hs. G 1, 4 mit Eintragungen der Jahre 1374—81 Hs. G 1,5 „ „ „ 1381—87 Hs. G 1,6 „ „ 1387—90. „ „ Die Eintragungen beurkunden die an den feststehenden Dingtagen vor den Schöffen vollzogenen Verkäufe und Auflassungen von Liegen- schaften oder Renten, Vermächtnisse, den Widerruf von Schenkungen, die Ubergabe des eingebrachten Heiratsgutes an den Ehemann zu dessen freier Verfügung und ähnliches mehr. — Signaturbücher, Breslauer: Bresl. Stadtarch. — Papierhand- schriften. — Es sind 336 Bände aus der Zeit von 1385—1805 erhalten; jeder Band umschließt die Eintragungen eines Jahres, die fast alle in deutscher Sprache gehalten sind. Uber ihre rechtsverbindliche Be- deutung und ihren Inhalt (in den älteren Jahrgängen bunt durchein- andergehend, später nach Sachgruppen geordnet) vgl. Laband, Zs. f. Gesch. Schles. IV (1862), 5 ff.; Neuling und Grünhagen, ebenda S.179ff.; Meitzen, Cod. Dipl. Siles. IV (1863) Einleitung S. 14. 16ff.; Stobbe, Zs. f. d. gesamte Handelsrecht VIII (1865), 36ff.; Rehme S. 24ff. (der auch die Irrtümer der älteren Literatur berichtigt). — Unsere Texte (Abt. X Nr. 129, 1—11) bringen Proben aus: Hs. G 5, 1 vom Jahre 1385 Hs. G 5,2 „ „ 1389 Hs. G 5, 3 „ 1390 „ Hs. G 5,4 „ „ 1391.
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Quellenübersicht. XXXVII Nr. 129, 9 der Texte, datiert von Anfang 1391, steht noch in dem das Jahr 1390 umfassenden Band, Nr. 129, 11, datiert von Anfang 1392, noch in dem das Jahr 1391 umfassenden Band, da das neue Amtsjahr erst am Aschermittwoch beginnt, vgl. Stobbe, Zs. f. Gesch. Schles. VI (1864), 336. — Aus dem bunten Inhalt der Proben (Aufzeichnungen über Strafgelder, Zahlungsversprechen, Vergleiche, Bürgschaftslei- stungen verschiedener Art) sei hervorgehoben ein im Namen der Innung abgegebenes Versprechen einiger Schneidergesellen, am Mon- tag hinfort nicht zu feiern (Nr. 129, 10, 8ff.). — Urkunden amtlicher Stellen aus verschiedenen Kanz- leien: Aufbewahrungsort, Signatur und Ausstellungsdatum sind am Kopf des jeweiligen Stückes — Abt. XIII Nr. 133—152 — vermerkt. Die unter diesen Nummern abgedruckten Stücke sind Originalurkunden aus der Zeit von 1326—1464. Sie betreffen Verkäufe von Liegen- schaften und Verkaufsständen (Brotbänken), Schenkungen, Verzichte, Vergleiche, Bürgschafts-, Vormundschafts-, Nachlaßsachen und recht- liche Geschäfte verwandter Art. — Urkunden des Fürstentums Breslau: Aufbewahrungsort und Signatur am Kopf jedes Stückes angegeben. Die Proben (Abt. I Nr. 1—17), sämtlich Originalurkunden, stammen aus der Zeit von 1370—1401 und dienen vorwiegend der Beurkundung von Rechts- geschäften zwischen Privatleuten (Verkäufe von Liegenschaften und Zinsen); bei ihnen ist der Grund für die Ausstellung durch den jeweiligen Hauptmann des Fürstentums Breslau in dem Wunsche beider Kontrahenten nach erhöhter Rechtswirksamkeit zu suchen. — Urkunden anderer fürstlicher Kanzleien Schlesiens: Auf- bewahrungsort und Signatur am Kopf der einzelnen Stücke vermerkt. Die dargebotenen Proben (Abt. II Nr. 18—42) sind Originalurkunden aus der Zeit von 1317—1399. Sie entstammen nicht nur dem Geschäfts- verkehr fürstlicher Personen untereinander oder fürstlicher Personen mit Privatpersonen, sondern geben auch Abmachungen zwischen Privatpersonen wieder, denen die Ausstellung durch die fürstliche Kanzlei eine Art notarieller Verbindlichkeit sichern sollte. —
Quellenübersicht. XXXVII Nr. 129, 9 der Texte, datiert von Anfang 1391, steht noch in dem das Jahr 1390 umfassenden Band, Nr. 129, 11, datiert von Anfang 1392, noch in dem das Jahr 1391 umfassenden Band, da das neue Amtsjahr erst am Aschermittwoch beginnt, vgl. Stobbe, Zs. f. Gesch. Schles. VI (1864), 336. — Aus dem bunten Inhalt der Proben (Aufzeichnungen über Strafgelder, Zahlungsversprechen, Vergleiche, Bürgschaftslei- stungen verschiedener Art) sei hervorgehoben ein im Namen der Innung abgegebenes Versprechen einiger Schneidergesellen, am Mon- tag hinfort nicht zu feiern (Nr. 129, 10, 8ff.). — Urkunden amtlicher Stellen aus verschiedenen Kanz- leien: Aufbewahrungsort, Signatur und Ausstellungsdatum sind am Kopf des jeweiligen Stückes — Abt. XIII Nr. 133—152 — vermerkt. Die unter diesen Nummern abgedruckten Stücke sind Originalurkunden aus der Zeit von 1326—1464. Sie betreffen Verkäufe von Liegen- schaften und Verkaufsständen (Brotbänken), Schenkungen, Verzichte, Vergleiche, Bürgschafts-, Vormundschafts-, Nachlaßsachen und recht- liche Geschäfte verwandter Art. — Urkunden des Fürstentums Breslau: Aufbewahrungsort und Signatur am Kopf jedes Stückes angegeben. Die Proben (Abt. I Nr. 1—17), sämtlich Originalurkunden, stammen aus der Zeit von 1370—1401 und dienen vorwiegend der Beurkundung von Rechts- geschäften zwischen Privatleuten (Verkäufe von Liegenschaften und Zinsen); bei ihnen ist der Grund für die Ausstellung durch den jeweiligen Hauptmann des Fürstentums Breslau in dem Wunsche beider Kontrahenten nach erhöhter Rechtswirksamkeit zu suchen. — Urkunden anderer fürstlicher Kanzleien Schlesiens: Auf- bewahrungsort und Signatur am Kopf der einzelnen Stücke vermerkt. Die dargebotenen Proben (Abt. II Nr. 18—42) sind Originalurkunden aus der Zeit von 1317—1399. Sie entstammen nicht nur dem Geschäfts- verkehr fürstlicher Personen untereinander oder fürstlicher Personen mit Privatpersonen, sondern geben auch Abmachungen zwischen Privatpersonen wieder, denen die Ausstellung durch die fürstliche Kanzlei eine Art notarieller Verbindlichkeit sichern sollte. —
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ERSTE REIHE. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. I. (Nr. 1—17) Originalurkunden des Fürstentums Breslau. Aussteller sind fürstliche Hauptleute. 1370—1401. 1. 1370, März 11 (an dem neſtin montage noch dem andirn Suntage in der vaften alz man fingit Reminiſcere). Bresl. Staatsarch. Rep. 1b Urk. Fürstentum Breslau Nr. 456. [F. Breslau 456.] Original. Pergament. Auf der Rückseite (in der umgeschlagenen Falte) Reg. per Petrum de Bolezlawia. Wir Thime von Coldicz, Camirmeiftir vnf's Herrin des Keyfers vnd Howptman czu Brefflow, bekennen vffintlich in deſim kegin- wortegin bryue, das vor vns geftandin hat der Erber Nicklos Dluguſch von meifindorff, gefunt am libe vnd an synnen, mit wol vorbedochtem mute vnd mit willen vnd ioworte vrowen kvnnen, fyner elichin huf- vrowen, dy do ouch czu keginwortyg was vnd fich vorczeich vnd abetrat eris rechtin lybgedinges durch der wille, dy her noch geſchrebin geftehen, vnd reichte vff in eyme rechtin kowffe dem Erfamin Arnoldin Dytwin, Burgere czu Brefflow, czu vrowin Annen, finer Tochter, vnd 1,3 Erber] Er verblaßt. 5 kvnnen = Kunigunde, s. Schmeller Bayerisches Wörterb.2 I 1259; Hildebrand DWb. V 2664f.; besonders Herm. Reichert. Die deutschen Familiennamen nach Breslauer Quellen des 13. und 14. Jahrhunderts, Breslau Marcus 1908 (Wort u. Brauch 1. Heft), S. 31, Nr. 18; 33. Nr. 18; 37. 9 czu] Farbe des u geschwunden. 9 Annen] An- nicht mehr er- kennbar, auf Grund des Folgenden ergänzt. Burdach. Mittelalt. u. Reform. IX. Schles. Kanzleispr.
ERSTE REIHE. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. I. (Nr. 1—17) Originalurkunden des Fürstentums Breslau. Aussteller sind fürstliche Hauptleute. 1370—1401. 1. 1370, März 11 (an dem neſtin montage noch dem andirn Suntage in der vaften alz man fingit Reminiſcere). Bresl. Staatsarch. Rep. 1b Urk. Fürstentum Breslau Nr. 456. [F. Breslau 456.] Original. Pergament. Auf der Rückseite (in der umgeschlagenen Falte) Reg. per Petrum de Bolezlawia. Wir Thime von Coldicz, Camirmeiftir vnf's Herrin des Keyfers vnd Howptman czu Brefflow, bekennen vffintlich in deſim kegin- wortegin bryue, das vor vns geftandin hat der Erber Nicklos Dluguſch von meifindorff, gefunt am libe vnd an synnen, mit wol vorbedochtem mute vnd mit willen vnd ioworte vrowen kvnnen, fyner elichin huf- vrowen, dy do ouch czu keginwortyg was vnd fich vorczeich vnd abetrat eris rechtin lybgedinges durch der wille, dy her noch geſchrebin geftehen, vnd reichte vff in eyme rechtin kowffe dem Erfamin Arnoldin Dytwin, Burgere czu Brefflow, czu vrowin Annen, finer Tochter, vnd 1,3 Erber] Er verblaßt. 5 kvnnen = Kunigunde, s. Schmeller Bayerisches Wörterb.2 I 1259; Hildebrand DWb. V 2664f.; besonders Herm. Reichert. Die deutschen Familiennamen nach Breslauer Quellen des 13. und 14. Jahrhunderts, Breslau Marcus 1908 (Wort u. Brauch 1. Heft), S. 31, Nr. 18; 33. Nr. 18; 37. 9 czu] Farbe des u geschwunden. 9 Annen] An- nicht mehr er- kennbar, auf Grund des Folgenden ergänzt. Burdach. Mittelalt. u. Reform. IX. Schles. Kanzleispr.
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2 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 1o irre geerbin vnd rechtin nochkomelinge hant andirhalbe mark ierlichs czins vry ane allin dinft vnd geſchos, is heiffe wy is heiffe, vmme fumffezehen mark pragufschir grofschin, (die) dem egenanten Nick- losin Dluguſch gancz vnd gar fint beczalt vnd vorgoldin... Unter den Zeugen: Petir von dem Bunczlow, des Erbern hern Iohannes 15 wyttils, Canczelers des furftumes czu Brefflow, Schriber, der defin bryff hat gehabit in beuelunge. 2. 1372, Mürz 10 (an der neftin metewachin noch dem Sontag, zo man fingit Letare). Bresl. Staatsarch. Rep. 1' Urk. Fürstentum Breslau Nr. 418e. [F. Breslau 418e.) Original, Pergament. Wir Thime von Coldicz, Camirmeiftir vnf's Herren des keif's vnd hawptman czu Breſlaw, bekennen uffintlich in desim keginwortegin briue, das vor vns geftandin hat der Erber Andrewis von der wede, gefunt am liebe vnd an finnen, mit woluorbedochtim mute vnd mit 5 finer frunde rat, auch mit willen vnd ioworte der lyplichin vrowen Sophien, fyner elichin hufvrowen, dy sich mit lachindem munde vnd mit frolichim antlicze vnd mit gutim mute yris lypgedingis an dem gute, das her noch geſchrebin Itehit, dorch des kowfis wille, der her noch volgit, vorczech vnd abetrat vor uns, vnd reichte uff dem erwirdegin 10 Andrewiſe Phufil, Burgere czu Breſlaw, fynin geerbin vnd rechtin elichin nochkomelingin vir mark ierlichis czins in vnd uff ſyn vorwerk Jeſketil, das do lyt in dem Breſlawſchin gebite vnd vychbilde, vnd uff allis, das do czu gehorit, nichts ufgenomen... Unter den Zeugen : Petir von dem Bonczlaw, des Erbern hern Johans wittils, 15 Canczelers des vorbenuptin [so] furftumis ezu Breſlaw, Schriber, der defin kegin- wortegin briff hat gehabit in beuelunge. 3. 1372, Mai 11 (am dinftage vor pffingiftin). Bresl. Stadtarch. Urk. PP. 17. — Original auf Pergament. — Das Siegel fehlt. Wir Thime von Coldicz, Cammirmeiftir vnf’s herren des Keyf’s vnd Howptman czu brefflow, bekennen vffintlich in diſem kegin- wortign briue, das vor vns geftandin hat der Erfame Cunczke virdung, burger czu brefflow, wol mechtig alle fynir krefften leibis vnd fynnen, 15 furftumes: dieselbe Zusammenziehung unten 1,12 die] Loch Or. Nr. 2, 15; 3, 33; 10,28; 14,29; 15, 38; 16,31f. 39. 2,2 defim] d.fim Or.
2 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 1o irre geerbin vnd rechtin nochkomelinge hant andirhalbe mark ierlichs czins vry ane allin dinft vnd geſchos, is heiffe wy is heiffe, vmme fumffezehen mark pragufschir grofschin, (die) dem egenanten Nick- losin Dluguſch gancz vnd gar fint beczalt vnd vorgoldin... Unter den Zeugen: Petir von dem Bunczlow, des Erbern hern Iohannes 15 wyttils, Canczelers des furftumes czu Brefflow, Schriber, der defin bryff hat gehabit in beuelunge. 2. 1372, Mürz 10 (an der neftin metewachin noch dem Sontag, zo man fingit Letare). Bresl. Staatsarch. Rep. 1' Urk. Fürstentum Breslau Nr. 418e. [F. Breslau 418e.) Original, Pergament. Wir Thime von Coldicz, Camirmeiftir vnf's Herren des keif's vnd hawptman czu Breſlaw, bekennen uffintlich in desim keginwortegin briue, das vor vns geftandin hat der Erber Andrewis von der wede, gefunt am liebe vnd an finnen, mit woluorbedochtim mute vnd mit 5 finer frunde rat, auch mit willen vnd ioworte der lyplichin vrowen Sophien, fyner elichin hufvrowen, dy sich mit lachindem munde vnd mit frolichim antlicze vnd mit gutim mute yris lypgedingis an dem gute, das her noch geſchrebin Itehit, dorch des kowfis wille, der her noch volgit, vorczech vnd abetrat vor uns, vnd reichte uff dem erwirdegin 10 Andrewiſe Phufil, Burgere czu Breſlaw, fynin geerbin vnd rechtin elichin nochkomelingin vir mark ierlichis czins in vnd uff ſyn vorwerk Jeſketil, das do lyt in dem Breſlawſchin gebite vnd vychbilde, vnd uff allis, das do czu gehorit, nichts ufgenomen... Unter den Zeugen : Petir von dem Bonczlaw, des Erbern hern Johans wittils, 15 Canczelers des vorbenuptin [so] furftumis ezu Breſlaw, Schriber, der defin kegin- wortegin briff hat gehabit in beuelunge. 3. 1372, Mai 11 (am dinftage vor pffingiftin). Bresl. Stadtarch. Urk. PP. 17. — Original auf Pergament. — Das Siegel fehlt. Wir Thime von Coldicz, Cammirmeiftir vnf’s herren des Keyf’s vnd Howptman czu brefflow, bekennen vffintlich in diſem kegin- wortign briue, das vor vns geftandin hat der Erfame Cunczke virdung, burger czu brefflow, wol mechtig alle fynir krefften leibis vnd fynnen, 15 furftumes: dieselbe Zusammenziehung unten 1,12 die] Loch Or. Nr. 2, 15; 3, 33; 10,28; 14,29; 15, 38; 16,31f. 39. 2,2 defim] d.fim Or.
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I. Originalurkunden Fürstent. Breslau, Nr. 3. 3 5 nicht von keynir irrunge, fundir von rechtir vornumfft, ouch mit wol- uorbedochtim mute vnd mit rate fynir vrunde, vnd reichte vff recht vnd redelichin in eyme rechtin kowffe den vorfichtigin Hanncken Dominik vnd Hannofin Cruczebecker, burgere czu brefflow, als vor- wefern vnd ſchaffern des Spitals des heiligin leichams by brefflow syn vorwerk Borg, das do eczwenne Sedelicz adir Ianuſchewicz ift 10 genant, das do hat vnd behelt dry hubin Erbis vnd vumff morgen, das do leyt vnd gelegin ift bey brefflow, vmb eyn genant gelt, das dem obgen Cunczken virdung von den egen Hanken dominik vnd Hannoſen Cruczebecker gancz vnd gar ift beczalt vnd vorgoldin, als her vor vns hat bekant, mit allir nuczberkeit, gebruchung vnd genyes vnd ouch 15 mit allir andir czugehorunge des felbin vorwerkis vnd gutis, nichts vigenomin, kleyn noch gros, mit allim rechte, herſchafft vnd erunge; als der selbe Cunczke firdung vnd syne voruarn das selbe vorwerk vnd gut han gehat, gehaldin vnd beffeffin, Allo fullen is ouch dy ob- genanthin hanke Dominik vnd hannos Cruczebecker vnd ir noch- 20 komelinge, des vorgenanthin Spitals scheffer, von des Spitals weyne habin, haldin vnd eweclichin fry czu Erbrechte beficzen, mit macht czu vorkowffin, vorfeczin, vorgebin, gancz adir eyn teyl, adir fuft an des egen Spitals nucz wendin, als ym allirnuczlichfte mag gefin vnd czu vromin komin. Ouch vorczeich sich der egenanthe Cunczke fyrdung 25 von ſynir vnd ſynir geerbin vnd nochkomelinge weyne allir anfproche vnd vorderung geiftlichis vnd werltlichis gerichtis, dy her adir fy an dem egen vorwerke Borg vnd gute gehabin mochte adir mochtin nu adir hernochmols, eweclichin in keynirleye wize vnd maffe. Den selbin kowff, vffreichunge vnd allis, das do vorgeſchrebin ftet, habe wir so ftehete vnd gancz vnd beftetegin en von kuniglichir gewalt von Behemen, der wir gebruchin, mit dem kuniglichin Ingefigil der lant- lewte des furftumes czu brefflow, das do ift czu Erbin vnd czu Sachin, das an difin keginwortigin brieff ift gehangin. Gebin czu brefflow am dinftage vor pffingiftin Noch Crifts geburt dryczehenhundirt Iar dor ss noch in dem andirn vnd Sebinczigiftin Iare. Do by fint geweft dy Edeln her Gregor vom Sabor vnd her franczke von Somirfelt, Rittere, Gunther Byrechin, Andrewis von der wedin, Nickel von Cracow, Reychart von Gobin, Otte von der neyffe vnd nicklos Gotke, vnfirs herren des kunigis von Behemen man, vnd Petir von dem Bunczlow, 4o 3,9 leichams : die alte Form des Worts (ahd. lihhamo ; mhd. lichame und lichname) s. DWb. VI 625f. 31 Itehete = ftete, vgl. Nr. 5,36; 6,31; 7,41 u. ö. 33 furitumes: s. zu Nr. 1,15.
I. Originalurkunden Fürstent. Breslau, Nr. 3. 3 5 nicht von keynir irrunge, fundir von rechtir vornumfft, ouch mit wol- uorbedochtim mute vnd mit rate fynir vrunde, vnd reichte vff recht vnd redelichin in eyme rechtin kowffe den vorfichtigin Hanncken Dominik vnd Hannofin Cruczebecker, burgere czu brefflow, als vor- wefern vnd ſchaffern des Spitals des heiligin leichams by brefflow syn vorwerk Borg, das do eczwenne Sedelicz adir Ianuſchewicz ift 10 genant, das do hat vnd behelt dry hubin Erbis vnd vumff morgen, das do leyt vnd gelegin ift bey brefflow, vmb eyn genant gelt, das dem obgen Cunczken virdung von den egen Hanken dominik vnd Hannoſen Cruczebecker gancz vnd gar ift beczalt vnd vorgoldin, als her vor vns hat bekant, mit allir nuczberkeit, gebruchung vnd genyes vnd ouch 15 mit allir andir czugehorunge des felbin vorwerkis vnd gutis, nichts vigenomin, kleyn noch gros, mit allim rechte, herſchafft vnd erunge; als der selbe Cunczke firdung vnd syne voruarn das selbe vorwerk vnd gut han gehat, gehaldin vnd beffeffin, Allo fullen is ouch dy ob- genanthin hanke Dominik vnd hannos Cruczebecker vnd ir noch- 20 komelinge, des vorgenanthin Spitals scheffer, von des Spitals weyne habin, haldin vnd eweclichin fry czu Erbrechte beficzen, mit macht czu vorkowffin, vorfeczin, vorgebin, gancz adir eyn teyl, adir fuft an des egen Spitals nucz wendin, als ym allirnuczlichfte mag gefin vnd czu vromin komin. Ouch vorczeich sich der egenanthe Cunczke fyrdung 25 von ſynir vnd ſynir geerbin vnd nochkomelinge weyne allir anfproche vnd vorderung geiftlichis vnd werltlichis gerichtis, dy her adir fy an dem egen vorwerke Borg vnd gute gehabin mochte adir mochtin nu adir hernochmols, eweclichin in keynirleye wize vnd maffe. Den selbin kowff, vffreichunge vnd allis, das do vorgeſchrebin ftet, habe wir so ftehete vnd gancz vnd beftetegin en von kuniglichir gewalt von Behemen, der wir gebruchin, mit dem kuniglichin Ingefigil der lant- lewte des furftumes czu brefflow, das do ift czu Erbin vnd czu Sachin, das an difin keginwortigin brieff ift gehangin. Gebin czu brefflow am dinftage vor pffingiftin Noch Crifts geburt dryczehenhundirt Iar dor ss noch in dem andirn vnd Sebinczigiftin Iare. Do by fint geweft dy Edeln her Gregor vom Sabor vnd her franczke von Somirfelt, Rittere, Gunther Byrechin, Andrewis von der wedin, Nickel von Cracow, Reychart von Gobin, Otte von der neyffe vnd nicklos Gotke, vnfirs herren des kunigis von Behemen man, vnd Petir von dem Bunczlow, 4o 3,9 leichams : die alte Form des Worts (ahd. lihhamo ; mhd. lichame und lichname) s. DWb. VI 625f. 31 Itehete = ftete, vgl. Nr. 5,36; 6,31; 7,41 u. ö. 33 furitumes: s. zu Nr. 1,15.
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4 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. des Erwirdigin hern Iohannis wittels, Canczelers des vorbenumptin furftumes czu Brefflow, Schriber, der difin keginwortigin brieff hat gehabit in beuelung. 4. 1373, April 25 (am neſtin montage noch dem Sontage, als man in der heilgin kirchin fingit Quasi modo geniti). Bresl. Staatsarch. Rep. 1' Urk. Fürstentum Breslau Nr. 457. [F. Breslau 457.] — Original, Pergament. Wir Thime von Coldicz, Camirmeiſtir vnfirs herrin des Keifirs vnd Howptman czu Brefflow, bekennen vffintlichin in defim keginwortegin briue, daz vor vns gestandin han dy Erfamen Peſche Pruffe von vrauwen margeriten weyne, fyner elichin hufvrauwen, Thomas vnd 5(... ?) Dytwin, der felbin vrauwen margeriten brudir, der vatir Arnold Ditwin was, dem got genade, alle wolgefunt an lybin vnd an fynnen, mit woluorbedochtin muten, vnd reichtin vff recht vnd redelich der ge- ordniten Juncvrauwen Agnetin, erre Sweftir, dy do ift in dem Cloftir czu Sente Claren czu Brefflow, Andirhalbe mark ierlichs czins, den 10 Anne, ir Sweftir, ſelegis gedechniffe, hatte vff Nicklos Dluguſchs erbe czu meyfindorff in dem Nuenmarktuſchim gebite, czu geldin vnd czu gebin Dry virdunge iv vff Sente walpurgin tag vnd dry virdunge iv vff Sente michils tag alle iar... Unter den Zeugen: Petir von dem Bunczlow, Schreiber des Kanzlers des Fürstentums (s. oben Nr. 1. 2. 3); von ihm auch der Registraturvermerk. 5. 1375, Mai 22 (am dinftage vor fend Orbans tag). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit dem an grün- roten Seidenfäden hängenden Kgl. Siegel. Wir Thime von Coldicz, Camirmeiftir vnſ’s herren des Keyfirs vnd Howptman czu Brefflow, bekennen uffintlich in diefim keginwortigen briue, das vor vns gestandin hat der Erfame Lorencz von Crakow, Burger czu Breſlow, vnd vrouwe Agnete, feyne eliche hufurow, beyde 5 mechtig leibis vnd ſynne, nicht von keynir irrunge, fundir von ganczir gewiflin vnd rechtir vornumfft, mit bedachtim muten vnd rate irre frunde, vnd reichten uff recht vnd redelichin in eyme rechten kowffe den Erfamen vnd vorfichtigen .. Rathmannen czu Brefflow czu getruwir hant des Spitals czu dem heiligen leicham bey breflow vor 10 der Stat dry mark czins ierlichir gulde vmbe dryfig mark pragulschir grofſchin polanuſchir czal, die dem egen Lorencz von Crakow vnd 4,12 iv zweimal = iu, ie (je), vgl. unten Nr. 44,11, 3: iv der = jeder.
4 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. des Erwirdigin hern Iohannis wittels, Canczelers des vorbenumptin furftumes czu Brefflow, Schriber, der difin keginwortigin brieff hat gehabit in beuelung. 4. 1373, April 25 (am neſtin montage noch dem Sontage, als man in der heilgin kirchin fingit Quasi modo geniti). Bresl. Staatsarch. Rep. 1' Urk. Fürstentum Breslau Nr. 457. [F. Breslau 457.] — Original, Pergament. Wir Thime von Coldicz, Camirmeiſtir vnfirs herrin des Keifirs vnd Howptman czu Brefflow, bekennen vffintlichin in defim keginwortegin briue, daz vor vns gestandin han dy Erfamen Peſche Pruffe von vrauwen margeriten weyne, fyner elichin hufvrauwen, Thomas vnd 5(... ?) Dytwin, der felbin vrauwen margeriten brudir, der vatir Arnold Ditwin was, dem got genade, alle wolgefunt an lybin vnd an fynnen, mit woluorbedochtin muten, vnd reichtin vff recht vnd redelich der ge- ordniten Juncvrauwen Agnetin, erre Sweftir, dy do ift in dem Cloftir czu Sente Claren czu Brefflow, Andirhalbe mark ierlichs czins, den 10 Anne, ir Sweftir, ſelegis gedechniffe, hatte vff Nicklos Dluguſchs erbe czu meyfindorff in dem Nuenmarktuſchim gebite, czu geldin vnd czu gebin Dry virdunge iv vff Sente walpurgin tag vnd dry virdunge iv vff Sente michils tag alle iar... Unter den Zeugen: Petir von dem Bunczlow, Schreiber des Kanzlers des Fürstentums (s. oben Nr. 1. 2. 3); von ihm auch der Registraturvermerk. 5. 1375, Mai 22 (am dinftage vor fend Orbans tag). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit dem an grün- roten Seidenfäden hängenden Kgl. Siegel. Wir Thime von Coldicz, Camirmeiftir vnſ’s herren des Keyfirs vnd Howptman czu Brefflow, bekennen uffintlich in diefim keginwortigen briue, das vor vns gestandin hat der Erfame Lorencz von Crakow, Burger czu Breſlow, vnd vrouwe Agnete, feyne eliche hufurow, beyde 5 mechtig leibis vnd ſynne, nicht von keynir irrunge, fundir von ganczir gewiflin vnd rechtir vornumfft, mit bedachtim muten vnd rate irre frunde, vnd reichten uff recht vnd redelichin in eyme rechten kowffe den Erfamen vnd vorfichtigen .. Rathmannen czu Brefflow czu getruwir hant des Spitals czu dem heiligen leicham bey breflow vor 10 der Stat dry mark czins ierlichir gulde vmbe dryfig mark pragulschir grofſchin polanuſchir czal, die dem egen Lorencz von Crakow vnd 4,12 iv zweimal = iu, ie (je), vgl. unten Nr. 44,11, 3: iv der = jeder.
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I. Originalurkunden Fürstent. Breslau, Nr. 5. 5 Agnethen, fynir haufurowin, gancz vnd gar fint beczalt von den Alreift[!] gen .. Rathman vnd vorgoldin, als fie muntlich vor vns habin bekanth, in vnd uff alle ir gut, das ſie habin vnd beliczin in dem dorffe czu Swoitich des Breflowufſchin gebitis, vnd uff Alle deme, 15 das czu dem egen gute gehort vnd gehorin mag, nichts vigenomin, kleyn noch gros, denfelben czins fry an allis dienft, geschos vnd be- Iwerung czu gebin, geldin, ouch czu beczaln halp uff fend michils tag vnd dornoch uff fend walpurgen tag die andir helffte vnd nu uff dem vorgen fend michils tag die erfte gulde czu enphaen vnd anczuhebin 2o vnd allo vorbas alle Jar by der phandung, die dy egen Rathman czu getruwir hant des vorgedochtin Spitals thun fullin mit des Howpt- mannis hulffe czu Brefflow, als dicke vnd ufft als der vorgen czins gancz adir eyn teyl in den egen guldetagin nicht gefelt adir wirt vor- goldin, vnd czu thun mit den genomin pffandin, als alle recht vol� 25 komelichin mete weren begangin; Ouch das die egen Rathman czu getruwir hant des egen Spitals denſelbin czins mogen vorkowffen, vor- feczin czuvorwechfiln, czu vorgebin gancz adir eyn teyl adir fuft an deffelbin Spitals nucz czuwendin, als ym allir bequemelichfte mag gefin vnd czu Itatin komin ; Ouch das der vorgen lorencz von Cracow so vnd Agnithe, Iyne hufurowin, ire Erbin vnd nochkomen denſelbin czins mogin wedirkowffen vmbe dryfig mark grofſchin, wenne ſie is vormogin, vnſchedelichin vorfeſſim czinſe, den man den vorgen .. Rathman czu getruwir hant fal aberichten noch czal der wochin. Denſelbin kowff, uffreichung vnd allis, das do vorgeſchrebin ftet, habe 35 wir stete vnd gancz vnd beftetegen en von kuniglichir gewalt, der wir gebruchin, mit dem kuniglichin Jngeligil der lantlewte des furftintumes czu Breſlow, das do ift czu Erbin vnd czu Sachin, das an diefin brieff ift gehangin. Gebin czu breflow am dinftage vor fend Orbans tag Noch Crifts geburd driczenhundirt Jar dornoch in deme fumfften vnd 40 Sebinczigiftin Jare; do by fint geweft dye Edeln her herman von Borfnicz vnd her franczke von Somirfelt, Rittere, Albrecht von Pak, heyncke Schelndorff, hanke Sechſbechir, hirich Swarcze, hannos noldin vnd nicklos Strelin, vn’’s hern des kungis von Beheim man, vnd petir von dem Bunczlow, des Erbarn hern Johannis wittels, 45 Canczelers des vorbenumptin furftintumes czu Breſlow, ſchriber, der diefin keginwortigin brieff hat gehabit in beuelung. 5,13 Alreift wohl aus Alreirst, Allerirst (=allererst), rgl. Schles.-böhm. Briefmuster (V. Ma. z. R. V), S. 174f. (§ 3,2b). 25 als] in Nr. 15,26f. und Nr. 17,22 steht in der gleichen Formel als ab (ob).
I. Originalurkunden Fürstent. Breslau, Nr. 5. 5 Agnethen, fynir haufurowin, gancz vnd gar fint beczalt von den Alreift[!] gen .. Rathman vnd vorgoldin, als fie muntlich vor vns habin bekanth, in vnd uff alle ir gut, das ſie habin vnd beliczin in dem dorffe czu Swoitich des Breflowufſchin gebitis, vnd uff Alle deme, 15 das czu dem egen gute gehort vnd gehorin mag, nichts vigenomin, kleyn noch gros, denfelben czins fry an allis dienft, geschos vnd be- Iwerung czu gebin, geldin, ouch czu beczaln halp uff fend michils tag vnd dornoch uff fend walpurgen tag die andir helffte vnd nu uff dem vorgen fend michils tag die erfte gulde czu enphaen vnd anczuhebin 2o vnd allo vorbas alle Jar by der phandung, die dy egen Rathman czu getruwir hant des vorgedochtin Spitals thun fullin mit des Howpt- mannis hulffe czu Brefflow, als dicke vnd ufft als der vorgen czins gancz adir eyn teyl in den egen guldetagin nicht gefelt adir wirt vor- goldin, vnd czu thun mit den genomin pffandin, als alle recht vol� 25 komelichin mete weren begangin; Ouch das die egen Rathman czu getruwir hant des egen Spitals denſelbin czins mogen vorkowffen, vor- feczin czuvorwechfiln, czu vorgebin gancz adir eyn teyl adir fuft an deffelbin Spitals nucz czuwendin, als ym allir bequemelichfte mag gefin vnd czu Itatin komin ; Ouch das der vorgen lorencz von Cracow so vnd Agnithe, Iyne hufurowin, ire Erbin vnd nochkomen denſelbin czins mogin wedirkowffen vmbe dryfig mark grofſchin, wenne ſie is vormogin, vnſchedelichin vorfeſſim czinſe, den man den vorgen .. Rathman czu getruwir hant fal aberichten noch czal der wochin. Denſelbin kowff, uffreichung vnd allis, das do vorgeſchrebin ftet, habe 35 wir stete vnd gancz vnd beftetegen en von kuniglichir gewalt, der wir gebruchin, mit dem kuniglichin Jngeligil der lantlewte des furftintumes czu Breſlow, das do ift czu Erbin vnd czu Sachin, das an diefin brieff ift gehangin. Gebin czu breflow am dinftage vor fend Orbans tag Noch Crifts geburd driczenhundirt Jar dornoch in deme fumfften vnd 40 Sebinczigiftin Jare; do by fint geweft dye Edeln her herman von Borfnicz vnd her franczke von Somirfelt, Rittere, Albrecht von Pak, heyncke Schelndorff, hanke Sechſbechir, hirich Swarcze, hannos noldin vnd nicklos Strelin, vn’’s hern des kungis von Beheim man, vnd petir von dem Bunczlow, des Erbarn hern Johannis wittels, 45 Canczelers des vorbenumptin furftintumes czu Breſlow, ſchriber, der diefin keginwortigin brieff hat gehabit in beuelung. 5,13 Alreift wohl aus Alreirst, Allerirst (=allererst), rgl. Schles.-böhm. Briefmuster (V. Ma. z. R. V), S. 174f. (§ 3,2b). 25 als] in Nr. 15,26f. und Nr. 17,22 steht in der gleichen Formel als ab (ob).
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6 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 6. 1382, Juni 28 (an Sente Petirs vnde Pauels obund, der Heylegin Czwelfbotin). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit dem an grünroten Seidenfäden hängenden Kgl. Siegel. Wir Thime von Coldicz, von Koniglichir gewalt von Bemen Houpt- man czu Breſflaw, Bekenn vffintlich in defim keiginwortegin briue, das vor Vns geftandin hat der vorfichtege Heinrich Schonhals, Burger czu Brefflaw, wolgefunt an libe vnde an finnen, mit woluorbedochtim 5 mute vnd mit Rate finer frunde, vnde Reichte vff recht vnd redelich in eyme rechtin kauffe den Erbarn Heinrich vnde ffranczkin gebru- dirn, dy do heyfin vom Symon von Prufin, erin geerbin vnd rechtin elichin nochcomelingen das halbe dorff czu Clettindorff, das do lit in dem Brefſlauſchin gebite, vnd allis, das dorczu gehorit vnd gehorin 10 mag czu dem felben halbin dorffe Clettindorff, is fy clein adir gros, vil adir wening, nichtis vſgenomen, vmme Czweyhundirt mark vnd Nunczig mark Pregiſchir grofſchin, dy iczunt dy egenantin brudir heinrich vnd ffranczke vom Symon gancz vnd gar han beczalt vnd vorguldin, als heinrich Schonhals, der vorgen, vor vns vffintlich hat 15 bekant, fry an allen dinft, czu erbrechte, mit dem obirften vnde dem nedirften rechte; als vormols heinrich Schonhals, der obgenante, vnd fine voruarn das felbe gut czu Clettindorff han gehabit vnd beſeffen, Alle fallen is ouch dy vorgenantin brudir heinrich vnde ffranczke vom Symon das felbe dorff Clettindorff halp noch laute vnd beheltnis der 2o aldin briue adir hantueſtin vnd auch ere geerbin vnd elichin noch- comelinge habin, haldin vnde fredelich beficzen mit fullir macht czuuorkauffin, czuuorgebin, czuuorseczen adir czuuorwechfiln gancz adir ein teil, adir fuft an eryn fromen vnd nucz wendin, als das en, eryn geerbin vnd rechtin elichin nochcomelingen allirnuczlichfte mag 25 gesin vnde czuftatin komen. Auch vorczeich sich der egenante Hein- rich Schonhals von finir, finr [!] geerbin vnd nochcomelinge weyne allir anfproche vnd vorderunge, dy her adir ſe an dem vorgeſchrebin gute gehabin mochte adir mochtin in geiftlichim vnde in wertlichim gerichte nu adir hernochmols in keinerley wyze. Den felbin kauff, so vffreichunge vnde vorczeyunge vnd allis, das do vorgeſchrebin ftet, habe wir stete vnd gancz vnd bestetegin se von koniglichir gewald von Bemen, der wir gebruchin, mit deme kuniglichin Jngesegil der lant- lute des furftintums czu Brefflaw, das do ift czu Erben vnde czu Sachen, 6,28 wertlichim für werltlichim ebenso Nr. 7,39f.; 14,25.
6 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 6. 1382, Juni 28 (an Sente Petirs vnde Pauels obund, der Heylegin Czwelfbotin). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit dem an grünroten Seidenfäden hängenden Kgl. Siegel. Wir Thime von Coldicz, von Koniglichir gewalt von Bemen Houpt- man czu Breſflaw, Bekenn vffintlich in defim keiginwortegin briue, das vor Vns geftandin hat der vorfichtege Heinrich Schonhals, Burger czu Brefflaw, wolgefunt an libe vnde an finnen, mit woluorbedochtim 5 mute vnd mit Rate finer frunde, vnde Reichte vff recht vnd redelich in eyme rechtin kauffe den Erbarn Heinrich vnde ffranczkin gebru- dirn, dy do heyfin vom Symon von Prufin, erin geerbin vnd rechtin elichin nochcomelingen das halbe dorff czu Clettindorff, das do lit in dem Brefſlauſchin gebite, vnd allis, das dorczu gehorit vnd gehorin 10 mag czu dem felben halbin dorffe Clettindorff, is fy clein adir gros, vil adir wening, nichtis vſgenomen, vmme Czweyhundirt mark vnd Nunczig mark Pregiſchir grofſchin, dy iczunt dy egenantin brudir heinrich vnd ffranczke vom Symon gancz vnd gar han beczalt vnd vorguldin, als heinrich Schonhals, der vorgen, vor vns vffintlich hat 15 bekant, fry an allen dinft, czu erbrechte, mit dem obirften vnde dem nedirften rechte; als vormols heinrich Schonhals, der obgenante, vnd fine voruarn das felbe gut czu Clettindorff han gehabit vnd beſeffen, Alle fallen is ouch dy vorgenantin brudir heinrich vnde ffranczke vom Symon das felbe dorff Clettindorff halp noch laute vnd beheltnis der 2o aldin briue adir hantueſtin vnd auch ere geerbin vnd elichin noch- comelinge habin, haldin vnde fredelich beficzen mit fullir macht czuuorkauffin, czuuorgebin, czuuorseczen adir czuuorwechfiln gancz adir ein teil, adir fuft an eryn fromen vnd nucz wendin, als das en, eryn geerbin vnd rechtin elichin nochcomelingen allirnuczlichfte mag 25 gesin vnde czuftatin komen. Auch vorczeich sich der egenante Hein- rich Schonhals von finir, finr [!] geerbin vnd nochcomelinge weyne allir anfproche vnd vorderunge, dy her adir ſe an dem vorgeſchrebin gute gehabin mochte adir mochtin in geiftlichim vnde in wertlichim gerichte nu adir hernochmols in keinerley wyze. Den felbin kauff, so vffreichunge vnde vorczeyunge vnd allis, das do vorgeſchrebin ftet, habe wir stete vnd gancz vnd bestetegin se von koniglichir gewald von Bemen, der wir gebruchin, mit deme kuniglichin Jngesegil der lant- lute des furftintums czu Brefflaw, das do ift czu Erben vnde czu Sachen, 6,28 wertlichim für werltlichim ebenso Nr. 7,39f.; 14,25.
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I. Originalurkunden Fürstent. Breslau, Nr. 7. das an defin keiginwortegin briff ift gehangin. Gebin czu Brefflaw an Sente Petirs vnde Pauels obund, der Heylegin Czwelfbotin, Noch 35 Crifts gebort Tufunt dryhundert Iar dornoch in dem Andirn vnd Achczegiftin Jare. Do bie fint geweft dy Edeln her ffranczke von Somirfelt vnd her Hannos von Borfnicz, Rittere, Panczke Radag, Niclos von Cracow, Pauel Stengil, Hannos Noldil, Niclos Strelin vnde lutke von der Nyfe, vnſers herren des koniges von Bemen man, vnde 40 Petir von dem Bonczlaw, des Erbarn Bohuſlan von Nechwalicz, Canczelers des vorbenumptin furftintums czu Brefflaw, Schriber, der defin keiginwortegin briff gehabt (hat) Im [!] Beuelunge. 7. 1384, Oktober 5 (an der neeftin metewachin noch fente francifcen tag). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament. Ein Teil davon mit dem Siegel abgeschnitten. Wir Herman von Chufnik, von kuniglichir gewalt von Beemen Howptman czu Brefflaw, Bekenn vffentlichin in deſem keyginwortegin briue, das vor vns geftandin hat der Erfame pecze Trynxus, Burger czu Brefflaw, wolgefunt am liebe vnd an fynnen, nicht von keyner irrunge, fundir mit guten wiffen vnd mit rate fyner frunde, mit wol- uorbedachtem mute, vnde reichte uff recht vnde redelichin in eyme rechtin kawffe deme Erwirdegin ffranczken Schriber, auch Burger czu Brefflaw, fynen geerben vnde rechtin elichin nochcomelingen das vorwerk Gay genant, das do lyt in dem Brefflawichin wichbilde vnde gebite, gancz vnde gar mit alle deme, das dorczu gehorit, vnde auch 10 eynen hoff dofelbift, der auch dorczu gehorit vnde gehorin fal, vmme hundirt vnd vmme Sechczig mark grofſchin, dy iczunt franczke Schriber dem obgenanten Peczen Trinxus gancz vnde gar hat beczalt vnde vorguldin, alle her vor vns vffentlichin hat bekant, mit allir anhangunge vnde auch czugehorunge, welcherleye das fye adir wy man 15 das geheyfen mag adir genennyn, is sie an ackir, gearn adir vngearn, an welen, welewachs vnde weyden, an Rutecht, Strutecht adir puſchecht, waffir, waffirflawff, lachin adir phulen, nichtefnichten vf- 5 6,38 Ritter (Schluß-r mit Haken) Or., vgl. Rittere unten Nr. 7, 48. 43 gehabt hat] gehab Loch Or. 7,15 welcherleye] welerleye Or.. rgl. unten Z. 21. 16 gearn adir vngearn: gepflügt oder ungepflügt, s. Lexer I 657 s. v. ern. 17 Rutecht, Strutecht: vgl. unten Nr. 10,14; 14, 14 und Lexer II 551. 1255 s. v. ruotach (md. růtecht) und struotach, strůtecht; Synonyma, die Ge- büsch, Strauchwerk' bedeuten. 18 puschecht: buschicht (Lexer I 400), vgl. das buschach Gebüsch (Schmeller 2 I 299).
I. Originalurkunden Fürstent. Breslau, Nr. 7. das an defin keiginwortegin briff ift gehangin. Gebin czu Brefflaw an Sente Petirs vnde Pauels obund, der Heylegin Czwelfbotin, Noch 35 Crifts gebort Tufunt dryhundert Iar dornoch in dem Andirn vnd Achczegiftin Jare. Do bie fint geweft dy Edeln her ffranczke von Somirfelt vnd her Hannos von Borfnicz, Rittere, Panczke Radag, Niclos von Cracow, Pauel Stengil, Hannos Noldil, Niclos Strelin vnde lutke von der Nyfe, vnſers herren des koniges von Bemen man, vnde 40 Petir von dem Bonczlaw, des Erbarn Bohuſlan von Nechwalicz, Canczelers des vorbenumptin furftintums czu Brefflaw, Schriber, der defin keiginwortegin briff gehabt (hat) Im [!] Beuelunge. 7. 1384, Oktober 5 (an der neeftin metewachin noch fente francifcen tag). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament. Ein Teil davon mit dem Siegel abgeschnitten. Wir Herman von Chufnik, von kuniglichir gewalt von Beemen Howptman czu Brefflaw, Bekenn vffentlichin in deſem keyginwortegin briue, das vor vns geftandin hat der Erfame pecze Trynxus, Burger czu Brefflaw, wolgefunt am liebe vnd an fynnen, nicht von keyner irrunge, fundir mit guten wiffen vnd mit rate fyner frunde, mit wol- uorbedachtem mute, vnde reichte uff recht vnde redelichin in eyme rechtin kawffe deme Erwirdegin ffranczken Schriber, auch Burger czu Brefflaw, fynen geerben vnde rechtin elichin nochcomelingen das vorwerk Gay genant, das do lyt in dem Brefflawichin wichbilde vnde gebite, gancz vnde gar mit alle deme, das dorczu gehorit, vnde auch 10 eynen hoff dofelbift, der auch dorczu gehorit vnde gehorin fal, vmme hundirt vnd vmme Sechczig mark grofſchin, dy iczunt franczke Schriber dem obgenanten Peczen Trinxus gancz vnde gar hat beczalt vnde vorguldin, alle her vor vns vffentlichin hat bekant, mit allir anhangunge vnde auch czugehorunge, welcherleye das fye adir wy man 15 das geheyfen mag adir genennyn, is sie an ackir, gearn adir vngearn, an welen, welewachs vnde weyden, an Rutecht, Strutecht adir puſchecht, waffir, waffirflawff, lachin adir phulen, nichtefnichten vf- 5 6,38 Ritter (Schluß-r mit Haken) Or., vgl. Rittere unten Nr. 7, 48. 43 gehabt hat] gehab Loch Or. 7,15 welcherleye] welerleye Or.. rgl. unten Z. 21. 16 gearn adir vngearn: gepflügt oder ungepflügt, s. Lexer I 657 s. v. ern. 17 Rutecht, Strutecht: vgl. unten Nr. 10,14; 14, 14 und Lexer II 551. 1255 s. v. ruotach (md. růtecht) und struotach, strůtecht; Synonyma, die Ge- büsch, Strauchwerk' bedeuten. 18 puschecht: buschicht (Lexer I 400), vgl. das buschach Gebüsch (Schmeller 2 I 299).
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8 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. genomen, alfe is in synen reyen vnde greniczen ift gelegin vnd von 2o andirn gutern vmb vnd vmme geteylit vnde gefundert, fry czumole an alles dinft, mit welchirleye namen man das mag adir mochte ge- nennen, alfe wir das vffentlichen geseen han beſchrebin steen in eyner aldin hantfeftin, dy vormols obir das egenante vorwerk von den hoch- gebornen fursten vnde herren, Herczogin Bolefslaen, Herczogen heyn- 25 richen vnde herczogen vlodifslaen czu Slezien vnd herren czu Brefslaw vnd czu legnicz felgis gedechtnis, herregot en genade, mit erem Jnge- segil vorsegilt vnde bestetegit ift; vnde glichir wyfe alfe das ege- nante vorwerk Gay pecze Trinxus, der egenante, vnde fyne voruarn han gehabit mit alle dem rechte, das dorczu gehort, gehaldin vnde so beſefſen, Alfo sal is auch der vorgenante franczke Schriber haben, halden vnde fredelich vnde fry ewiglich czu erbrechte beficzin mit fynen geerbin vnde elichin nochcomelingen, mit ganczir macht czu- uorkowffin, vorfeczin, vorgebin adir czuuorwechfiln gancz adir eyn teil adir fuft an fynen fromen wendin vnde thun, als im das allir 35 nuczlichfte mag geseyn vnde czuftaten komen. Auch vorczeyg sich Peczke Trinxus, der obgeſchrebene, von lyner, fyner geerbin vnde rechtin nochcomelinge weyne vor vns allir anfproche, czuuorfichtes vnde vorderunge, dy her adir sie iczunt adir hernochmols ymmer ge- habin mochten heymelich adir vffinbar, in geyſtlichim adir in wert- 40 lichim gerichte. Den selbin kawff, vffreichunde[!], vorczeyunge vnde alles, das do vorgeſchrebin fteet, habe wir ftete vnd gancz vnde be- ftegin [!] fie von kuniglichir gewalt von Beemen, der wir gebruchin, mit dem kuniglichin Jngelegil der lantlute des furftentumes czu Breff- law, das do ift czu Erbin vnd czu Sachin, das an defin keyginwortegin 45 brieff ift gehangin. Gebin czu Brefſlaw an der neeftin metewachin noch fente francifcen tag Noch Crifts geburt Thufunt drihundirt iar dornach in dem virden vnde Achczegiften Jare; dobie fint geweft dy Edeln her Pecze von Schelndorff vnd her poppe von hugewicz, Rittere, Heynke von Schelndorff, Cunrad von luckaw, hartlip, hannos Sidynb'g, 5o lorencz von Cracaw vnde hannos ledirfnyder, vnſers herren des kunigis von Behemen maan, vnde petir von dem Bunczlaw, des Erbarn Bo- hufflan, Canczelers des vorbenumptin furftentumes czu Brefſlaw, Schriber, der delin keyginwortegin brieff gehabit hat Jnbeuelunge. 39 f. wertlichim s. oben zu Nr. 6,28. 40 vffreichunde mit mundartlichem Tausch zwischen ng und nd, eine überhochdeutsche Lautgebung, vgl. Schles.-böhm. 46 noch Briefm. (V. Ma. z. R. V), S. 180 § 5,5b; 188 § 14.5 Abs. f. 47 dobie «mhd. dâbi, s. zu Nr. 14,25. fente fr. tag doppelt gesetzt Or.
8 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. genomen, alfe is in synen reyen vnde greniczen ift gelegin vnd von 2o andirn gutern vmb vnd vmme geteylit vnde gefundert, fry czumole an alles dinft, mit welchirleye namen man das mag adir mochte ge- nennen, alfe wir das vffentlichen geseen han beſchrebin steen in eyner aldin hantfeftin, dy vormols obir das egenante vorwerk von den hoch- gebornen fursten vnde herren, Herczogin Bolefslaen, Herczogen heyn- 25 richen vnde herczogen vlodifslaen czu Slezien vnd herren czu Brefslaw vnd czu legnicz felgis gedechtnis, herregot en genade, mit erem Jnge- segil vorsegilt vnde bestetegit ift; vnde glichir wyfe alfe das ege- nante vorwerk Gay pecze Trinxus, der egenante, vnde fyne voruarn han gehabit mit alle dem rechte, das dorczu gehort, gehaldin vnde so beſefſen, Alfo sal is auch der vorgenante franczke Schriber haben, halden vnde fredelich vnde fry ewiglich czu erbrechte beficzin mit fynen geerbin vnde elichin nochcomelingen, mit ganczir macht czu- uorkowffin, vorfeczin, vorgebin adir czuuorwechfiln gancz adir eyn teil adir fuft an fynen fromen wendin vnde thun, als im das allir 35 nuczlichfte mag geseyn vnde czuftaten komen. Auch vorczeyg sich Peczke Trinxus, der obgeſchrebene, von lyner, fyner geerbin vnde rechtin nochcomelinge weyne vor vns allir anfproche, czuuorfichtes vnde vorderunge, dy her adir sie iczunt adir hernochmols ymmer ge- habin mochten heymelich adir vffinbar, in geyſtlichim adir in wert- 40 lichim gerichte. Den selbin kawff, vffreichunde[!], vorczeyunge vnde alles, das do vorgeſchrebin fteet, habe wir ftete vnd gancz vnde be- ftegin [!] fie von kuniglichir gewalt von Beemen, der wir gebruchin, mit dem kuniglichin Jngelegil der lantlute des furftentumes czu Breff- law, das do ift czu Erbin vnd czu Sachin, das an defin keyginwortegin 45 brieff ift gehangin. Gebin czu Brefſlaw an der neeftin metewachin noch fente francifcen tag Noch Crifts geburt Thufunt drihundirt iar dornach in dem virden vnde Achczegiften Jare; dobie fint geweft dy Edeln her Pecze von Schelndorff vnd her poppe von hugewicz, Rittere, Heynke von Schelndorff, Cunrad von luckaw, hartlip, hannos Sidynb'g, 5o lorencz von Cracaw vnde hannos ledirfnyder, vnſers herren des kunigis von Behemen maan, vnde petir von dem Bunczlaw, des Erbarn Bo- hufflan, Canczelers des vorbenumptin furftentumes czu Brefſlaw, Schriber, der delin keyginwortegin brieff gehabit hat Jnbeuelunge. 39 f. wertlichim s. oben zu Nr. 6,28. 40 vffreichunde mit mundartlichem Tausch zwischen ng und nd, eine überhochdeutsche Lautgebung, vgl. Schles.-böhm. 46 noch Briefm. (V. Ma. z. R. V), S. 180 § 5,5b; 188 § 14.5 Abs. f. 47 dobie «mhd. dâbi, s. zu Nr. 14,25. fente fr. tag doppelt gesetzt Or.
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I. Originalurkunden Fürstent. Breslau, Nr. 8. 9 8. 1386, Februar 22 (an fente Petirs tag, alze her uff den Bobiftitül wart gesaczt). Bresl. Stadtarch. Urk. LL. 25. — Original, Pergament. Siegel fehlt, nur noch die Schnüre vorhanden. Wir Herman von Chufink, von kuniglichir gewalt von Bemen Howptman czu Breſlaw, Bekennen vffentlich in desim keiginwortigen briue, das vor vns geftandin hat der Tochtige hanke koyschliczke, wolgefund leibis vnd fynnen, mit woluorbedochtim mute vnd auch mit rate fyner frunde, vnde Reichte uff recht vnd redelich in eyme rechtin kauffe deme Erfamen Symon walich, synen geerben vnd elichen nochkomelingen alle fin gut, das her hat vnd besiczczit, gehat hoyt vnd beſeſfin czu Rymberg in dem dorffe des Owruſchin gebitis, vmme hundirt vnde vmb virczig mark groffchen, dy iczunt Symon walich dem obgen hanken koyschficzken gancz vnd gar hat beczalt vnd vor- 10 guldin, Alze her uffentlich vor vns hat bekant, mit alle deme, das dor ezu gehort vnd gehorin mag, Is fy cleyne adir grois, veel adir wenyng, wy man das genennen mag, nichtis vigenomen, mit allir her- ſchaft, fryheit, czinſen, Renten adir geniffen. In allir wyfe vnd maße, Alze fie hanke koischficzke, der egenante, vnd syne voruarn dy felbin 15 guter czu Rymberg auch noch der alden hantfeftin lüt, dy dor obir ſin vormols geſchrebin, hayt vnd han gehaldin vnd beſeffin, Alzo fal fie auch der obgenante Symon walich, fyne geerben adir eliche noch- komelinge habin, haldin vnd fredelich eweglich beliczczin mit vollir macht czuvorkauffin, czuvorgebin, czu vorſeczczin adir czuvor- 20 wechfiln gancz adir eyn teil, adir fuft an synen, fyner geerben adir elicher nochcomelinge fromen vnd nucz wendin, Alze das em adir en allirnuczlichfte mag gefin vnde czu ftatin komen. Auch vorczeich sich der obgenante hanke koyſchliczke von synir, fyner geerben vnd elicher nochkomelinge weyne allir anfproche vnd vorderunge, dy her adir sie 25 an dem vorgenanten gute adir gutern czu Rymberg, an cleyne adir an grois, gehabin mochten nu adir hernochmols In Geyftlichem adir in werltlichem gerichte. Den selbin kauff, vffreichunge vnd vor- czeyunge vnd allis, das do vor geſchrebin ftet, habe wir ftete vnd gancz vnd beftetegin fie von kuniglichir gewalt von Bemen, der wir 30 gebruchin, mit dem kuniglichin Ingelegil der lantlute des furftintumes czu Breflaw, das do ift czu Erben vnd czu Sachen, das an defin keigin- wortigen brieff ift gehangen. Gegebin czu Breflaw an fente Petirs tag, alze her uff den Bobiftitul wart gefaczt, Noch Criftis geburt Tufunt
I. Originalurkunden Fürstent. Breslau, Nr. 8. 9 8. 1386, Februar 22 (an fente Petirs tag, alze her uff den Bobiftitül wart gesaczt). Bresl. Stadtarch. Urk. LL. 25. — Original, Pergament. Siegel fehlt, nur noch die Schnüre vorhanden. Wir Herman von Chufink, von kuniglichir gewalt von Bemen Howptman czu Breſlaw, Bekennen vffentlich in desim keiginwortigen briue, das vor vns geftandin hat der Tochtige hanke koyschliczke, wolgefund leibis vnd fynnen, mit woluorbedochtim mute vnd auch mit rate fyner frunde, vnde Reichte uff recht vnd redelich in eyme rechtin kauffe deme Erfamen Symon walich, synen geerben vnd elichen nochkomelingen alle fin gut, das her hat vnd besiczczit, gehat hoyt vnd beſeſfin czu Rymberg in dem dorffe des Owruſchin gebitis, vmme hundirt vnde vmb virczig mark groffchen, dy iczunt Symon walich dem obgen hanken koyschficzken gancz vnd gar hat beczalt vnd vor- 10 guldin, Alze her uffentlich vor vns hat bekant, mit alle deme, das dor ezu gehort vnd gehorin mag, Is fy cleyne adir grois, veel adir wenyng, wy man das genennen mag, nichtis vigenomen, mit allir her- ſchaft, fryheit, czinſen, Renten adir geniffen. In allir wyfe vnd maße, Alze fie hanke koischficzke, der egenante, vnd syne voruarn dy felbin 15 guter czu Rymberg auch noch der alden hantfeftin lüt, dy dor obir ſin vormols geſchrebin, hayt vnd han gehaldin vnd beſeffin, Alzo fal fie auch der obgenante Symon walich, fyne geerben adir eliche noch- komelinge habin, haldin vnd fredelich eweglich beliczczin mit vollir macht czuvorkauffin, czuvorgebin, czu vorſeczczin adir czuvor- 20 wechfiln gancz adir eyn teil, adir fuft an synen, fyner geerben adir elicher nochcomelinge fromen vnd nucz wendin, Alze das em adir en allirnuczlichfte mag gefin vnde czu ftatin komen. Auch vorczeich sich der obgenante hanke koyſchliczke von synir, fyner geerben vnd elicher nochkomelinge weyne allir anfproche vnd vorderunge, dy her adir sie 25 an dem vorgenanten gute adir gutern czu Rymberg, an cleyne adir an grois, gehabin mochten nu adir hernochmols In Geyftlichem adir in werltlichem gerichte. Den selbin kauff, vffreichunge vnd vor- czeyunge vnd allis, das do vor geſchrebin ftet, habe wir ftete vnd gancz vnd beftetegin fie von kuniglichir gewalt von Bemen, der wir 30 gebruchin, mit dem kuniglichin Ingelegil der lantlute des furftintumes czu Breflaw, das do ift czu Erben vnd czu Sachen, das an defin keigin- wortigen brieff ift gehangen. Gegebin czu Breflaw an fente Petirs tag, alze her uff den Bobiftitul wart gefaczt, Noch Criftis geburt Tufunt
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10 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 35 dryhundirt Iar dor noch in dem Sechftin vnd Achczegiftin Iare. Do by fint geweft dy Edeln her ffranczke von Somyrfeld, her merboth von hugewicz vnd her Thamme von Sydelicz, Rittere, heynke von Schelndorff, Pauel Stengil, Iocob Swarcze, heynrich Schonhals vnd Pauel Stewbe, vnfirs herren des kunigis von Bemen man, vnd Petir 40 von dem Bunczlaw, des Erbarn Bohufflan von Nechwalicz, Canczelers des vorbenumptin furftintumes czu Breſlaw, Schreiber, der defin keiginwortigen brieff gehabit hat Inbeuelunge. 9. 1389, Dezember 15 (an der neftin metewachin noch fente lucien tag). Bresl. Stadtarch. Urk. PP. 49. — Original, Pergament mit dem an grünroten Seidenfäden hängenden Kgl. Siegel. Wir Heynrich von der Dube, von Koniglichir gewalt von Bemen Howptman czu Brefflaw, Bekennen uffentlich in deſem keigenwortegin briue, das vor vns vnd den edeln hern poppen von hugewicz, Ritter, heynken von Schelndorff, Conraden luckaw, Niclos Strelin, lorenczin 5 von Cracaw, pawil Stewbin vnde hannos Rothen, vnfers herren des konigis von Bemen man, Ingehegetim dinge, do henczil von Rymberg von vnfer wegen das gerichte las, Orteil vnd recht gebin hat ezwischin Andres czenner an eyme teile vnd Conraden Schulteis in vormunde- ſchafft frawin Annen, des felbin Andres Czenners hueffrawe, am andirn 10 teile, das Andres czenner ledik vnd los geteilt ift von Conraden Schulteis in fyner vormundeſchaff, alze vorgeſchrebin ftet, Alzo das her em nicht antworten fal vmb dy acht mark czins vnd Czwenczik mark grofschin, dor vmme her en beteydingit hatte von rechts wegin. Das felbe Orteil vnd alles, das do vorgeſchrebin ftet, habe wir ftete vnd 15 gancz vnd beftetegin is von koniglichir gewalt von Bemen, der wir gebruchin, mit dem koniglichin Ingeſegil der lantlewte des furften- tumes czu Breſſlaw, das do ift czu Erbin vnd czu Sachin, das an defin keigenwortegin brieff ift gehangen. Gebin czu Brefslaw an der neftin metewachin noch fente lucien tag Noch Crifts geburt thufunt drey- 20 hundirt iar dornach in dem Nuenden vnd Achczegiftin iare. Do by fint geweft dy edeln, dy vorgeschrebin sten, vnſers herren des konigis von Bemen man, vnd petir von dem Bonczlaw, des erbarn Bohuſlan 11 vormundeſchaff: 9,6 Ingehegetim (das zweite g nachgetragen) Or. über den Abfall des auslautenden t nach Konsonanten s. Rückert-Pietsch S.215f. 22 des] der Or.
10 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 35 dryhundirt Iar dor noch in dem Sechftin vnd Achczegiftin Iare. Do by fint geweft dy Edeln her ffranczke von Somyrfeld, her merboth von hugewicz vnd her Thamme von Sydelicz, Rittere, heynke von Schelndorff, Pauel Stengil, Iocob Swarcze, heynrich Schonhals vnd Pauel Stewbe, vnfirs herren des kunigis von Bemen man, vnd Petir 40 von dem Bunczlaw, des Erbarn Bohufflan von Nechwalicz, Canczelers des vorbenumptin furftintumes czu Breſlaw, Schreiber, der defin keiginwortigen brieff gehabit hat Inbeuelunge. 9. 1389, Dezember 15 (an der neftin metewachin noch fente lucien tag). Bresl. Stadtarch. Urk. PP. 49. — Original, Pergament mit dem an grünroten Seidenfäden hängenden Kgl. Siegel. Wir Heynrich von der Dube, von Koniglichir gewalt von Bemen Howptman czu Brefflaw, Bekennen uffentlich in deſem keigenwortegin briue, das vor vns vnd den edeln hern poppen von hugewicz, Ritter, heynken von Schelndorff, Conraden luckaw, Niclos Strelin, lorenczin 5 von Cracaw, pawil Stewbin vnde hannos Rothen, vnfers herren des konigis von Bemen man, Ingehegetim dinge, do henczil von Rymberg von vnfer wegen das gerichte las, Orteil vnd recht gebin hat ezwischin Andres czenner an eyme teile vnd Conraden Schulteis in vormunde- ſchafft frawin Annen, des felbin Andres Czenners hueffrawe, am andirn 10 teile, das Andres czenner ledik vnd los geteilt ift von Conraden Schulteis in fyner vormundeſchaff, alze vorgeſchrebin ftet, Alzo das her em nicht antworten fal vmb dy acht mark czins vnd Czwenczik mark grofschin, dor vmme her en beteydingit hatte von rechts wegin. Das felbe Orteil vnd alles, das do vorgeſchrebin ftet, habe wir ftete vnd 15 gancz vnd beftetegin is von koniglichir gewalt von Bemen, der wir gebruchin, mit dem koniglichin Ingeſegil der lantlewte des furften- tumes czu Breſſlaw, das do ift czu Erbin vnd czu Sachin, das an defin keigenwortegin brieff ift gehangen. Gebin czu Brefslaw an der neftin metewachin noch fente lucien tag Noch Crifts geburt thufunt drey- 20 hundirt iar dornach in dem Nuenden vnd Achczegiftin iare. Do by fint geweft dy edeln, dy vorgeschrebin sten, vnſers herren des konigis von Bemen man, vnd petir von dem Bonczlaw, des erbarn Bohuſlan 11 vormundeſchaff: 9,6 Ingehegetim (das zweite g nachgetragen) Or. über den Abfall des auslautenden t nach Konsonanten s. Rückert-Pietsch S.215f. 22 des] der Or.
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I. Originalurkunden Fürstent. Breslau, Nr. 10. 11 von Nechwalicz, Canczelers des vorbenumptin furftentumes czu Brefflaw, Schriber, der defin keigenwortegin brieff gehabit hat In- beuelunge. 25 10. 1391, Oktober 2 (an dem neftin montage vor fente Franciſcen tag). Bresl. Stadtarch. Urk. Par. II. 39. — Original, Pergament mit dem an grünroten Seidenfäden hängenden Kgl. Siegel. Wir Heinrich von der Duben, von kuniglichir gewalt von Behem Houptman zu Breſlaw, bekennen offentlich in diefem keginwortigen briue, das vor vns gestanden han der Tochtige Hannos von Smolcz von Crampicz vnde Lucia, feine eliche haufvrowe, mit Niczen von Grzebkewicz, erem vormunde, alle wolgefunt am leibe vnde an finnen, mit woluorbedochtem mute, vnde reichten off recht vnde redelich in eyme rechten kouffe dem Erfamen Petir Smolcz von Clemmirwicz, feinen geerbn vnde elichn nochkomelingen alle ir gutr, das sie hatten zu Crampicz des Numargtuſchen gebitr, vmbe Sebinczig mark grofchen, die iczunt Petir Smolcz von Clemmirwicz hannos Smolcz vnde Lucien, 10 feiner haufvrowen, gancz vnde gar hat beczalt vnde vorgulden, als sie offenbar vor vns habn bekant, mit alle dem rechte vnde hirfchaft vnde mit allem zugehore, ackirn, gearn vnde vngearn, wesen, wese- waſchs [!], Rutecht, ftrutecht, als von aldirs hat gelegen vnde von andn gutirn, dye vmbe vnde vmme gelegen sein, fint gegreniczt vnde 15 gefundert. In allir weyfe vnde moffe, alzo hannos Smolcz vnde Lucie, feine haufvrowe, das ſelbe gut zu Crampicz vnde ir vorvarn mit alle feime zugehore han gehat, gehaldn vnde beſeffen, alzo fal is auch Petir Smolcz von Clemmirwicz, feine geerbi vnde eliche nochkomelinge habn, halden vnd gemachſam vnde fredelich besiczen. Auch vorczegn 20 lich die obgenanten hannos Smolcz vnde Lucia, ſeine eliche hauffrowe, allir anfproche vnde vorderunge, dye ſe adir keynir erre frunde an dem vorgenanten gute zu Crampicz gehaben mochten nu adir hernoch- mols in keynirleye weyfe in geiftlichem adir in werltlichen gerichten. Den sielbn kouff, ufreichunge vnde allis, das do vorgeſchrebn ftet, 25 habe wir ftete vnde gancz vnde beftetigen sie von kuniglichir gewalt von Behem, der wir gebruchin, mit dem kuniglichn Jngefegil der lant- lute des furftums zu Breſlaw, das do ift zu erbi vnde zu fachen, das 10,8 alle ir gutr all ihr Gut, vgl. Acc. sgl. gute unten Nr. 15, 17, doch Z. 17 13 allem aus allen Or. 25 fielbn: ie§ i (« mhd. ë); ähn- gut! lich diefim (z. B. Nr. 5,2). 28 furftums: s. zu Nr. 1,15.
I. Originalurkunden Fürstent. Breslau, Nr. 10. 11 von Nechwalicz, Canczelers des vorbenumptin furftentumes czu Brefflaw, Schriber, der defin keigenwortegin brieff gehabit hat In- beuelunge. 25 10. 1391, Oktober 2 (an dem neftin montage vor fente Franciſcen tag). Bresl. Stadtarch. Urk. Par. II. 39. — Original, Pergament mit dem an grünroten Seidenfäden hängenden Kgl. Siegel. Wir Heinrich von der Duben, von kuniglichir gewalt von Behem Houptman zu Breſlaw, bekennen offentlich in diefem keginwortigen briue, das vor vns gestanden han der Tochtige Hannos von Smolcz von Crampicz vnde Lucia, feine eliche haufvrowe, mit Niczen von Grzebkewicz, erem vormunde, alle wolgefunt am leibe vnde an finnen, mit woluorbedochtem mute, vnde reichten off recht vnde redelich in eyme rechten kouffe dem Erfamen Petir Smolcz von Clemmirwicz, feinen geerbn vnde elichn nochkomelingen alle ir gutr, das sie hatten zu Crampicz des Numargtuſchen gebitr, vmbe Sebinczig mark grofchen, die iczunt Petir Smolcz von Clemmirwicz hannos Smolcz vnde Lucien, 10 feiner haufvrowen, gancz vnde gar hat beczalt vnde vorgulden, als sie offenbar vor vns habn bekant, mit alle dem rechte vnde hirfchaft vnde mit allem zugehore, ackirn, gearn vnde vngearn, wesen, wese- waſchs [!], Rutecht, ftrutecht, als von aldirs hat gelegen vnde von andn gutirn, dye vmbe vnde vmme gelegen sein, fint gegreniczt vnde 15 gefundert. In allir weyfe vnde moffe, alzo hannos Smolcz vnde Lucie, feine haufvrowe, das ſelbe gut zu Crampicz vnde ir vorvarn mit alle feime zugehore han gehat, gehaldn vnde beſeffen, alzo fal is auch Petir Smolcz von Clemmirwicz, feine geerbi vnde eliche nochkomelinge habn, halden vnd gemachſam vnde fredelich besiczen. Auch vorczegn 20 lich die obgenanten hannos Smolcz vnde Lucia, ſeine eliche hauffrowe, allir anfproche vnde vorderunge, dye ſe adir keynir erre frunde an dem vorgenanten gute zu Crampicz gehaben mochten nu adir hernoch- mols in keynirleye weyfe in geiftlichem adir in werltlichen gerichten. Den sielbn kouff, ufreichunge vnde allis, das do vorgeſchrebn ftet, 25 habe wir ftete vnde gancz vnde beftetigen sie von kuniglichir gewalt von Behem, der wir gebruchin, mit dem kuniglichn Jngefegil der lant- lute des furftums zu Breſlaw, das do ift zu erbi vnde zu fachen, das 10,8 alle ir gutr all ihr Gut, vgl. Acc. sgl. gute unten Nr. 15, 17, doch Z. 17 13 allem aus allen Or. 25 fielbn: ie§ i (« mhd. ë); ähn- gut! lich diefim (z. B. Nr. 5,2). 28 furftums: s. zu Nr. 1,15.
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12 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. an diesen keginwortigen brieff ift gehangen, der Gegebn ift zu Breſlaw 30 an dem neftin montage vor fente Franciscen tag Noch Crifts geburt Tawfunt dreihundirt iar dornoch in dem Eyn vnde Nunczegiften iar; do bey fint geweft die Edeln Petir Ome, hannos Schellindorff, den man heyfit Panczir, Andirke vom Smolcz, Thamme Runge, hannos Beyer, heinke fellinberg, Allexius Sachfe vnde Niclos Rymer, vnf’s 35 hern des kunigs von Behem man, vnde Petir von dem Bonczlaw, des erbern Bohuflan von Nechwalicz, Cancelers zu Breflaw, Schreibir, der diefen keginwortigen brieff hat gehabt inbeuelunge. 11. 1392, Mai 2 (an des heiligen herren fante Sygemundes tage). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament. Das Siegel fehlt, nur die grünen Seidenfäden erhalten. Wir Heinrich von der duben, von kuniglichir gewalt von Bemen houptman czu Breſlaw, Bekennen vffintlich in diefem keiginwortigin briue, das vor vns geftandin hat der Strenge Ritter her Petir von melin, wolgefunt an leibe vnd an fynnen, mit woluorbedachtim mute, 5 vnd reichte vff recht vnd redelichin Deme Erfamen franczken Schriber, burger czu Breſlaw, seinen geerbin vnd elichin nachcomelingen Acht- vndCzwenczig mark ierlichs czins, frye an allen dienft vnd geschois, nichtis vfgenomin, Jn vnd vff allen den Dorfern vnd gutern, vff den der vorgenante her Petir von melin das obirfte recht odir geschois 1o vnſ’s h’ren des kunigs hat in dem furſtintum czu Breſlaw nach vſ- weifunge vnd lute deffelbn hern Petirs briue, fie heiſen, wie fie heifen, keins vſgenomin, vor Czweyhundirt vnd vierczeg mark groſchin, die derfelbe her Petir von melin dem vorgenantin franczken ſchriber ſchuldig ift geweft vnd nach ift, als das her Petir vor vns vffintlich 15 hat bekant vnd globit hat, demfelbn franczken schreiber, feinen ge- erben vnd elichin nachcomelingen das vorgen gelt, Czweyhundirt vnd virczeg mark groſchin, vff den neftin fante michils tag ane allis hindir- niffe zu beczalen; vnd ob er ym das vorgen gelt vff den benantin fante michils tag nicht gulde vnd beczalte, als vorgeſchribin ftet, So fol vnd 20 mag sich der obgen Franczke ſchriber, feine geerbin vnd eliche noch- comelinge der vorgedachtin obirften recht vnd geschois vff allen den vorgedochtin gutirn vndirwynden, vnd er mag oder feine geerbin mogin dieſelbin recht vnd geschois vorkoufen odir vorfeczin vor das vorgeſchribin gelt, Czweihundirt vnd vierczeg mark groſchin, vnd ob 25 ym odir ſein geerbin an folichir vorfaczunge odir vorkoufunge ichtis
12 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. an diesen keginwortigen brieff ift gehangen, der Gegebn ift zu Breſlaw 30 an dem neftin montage vor fente Franciscen tag Noch Crifts geburt Tawfunt dreihundirt iar dornoch in dem Eyn vnde Nunczegiften iar; do bey fint geweft die Edeln Petir Ome, hannos Schellindorff, den man heyfit Panczir, Andirke vom Smolcz, Thamme Runge, hannos Beyer, heinke fellinberg, Allexius Sachfe vnde Niclos Rymer, vnf’s 35 hern des kunigs von Behem man, vnde Petir von dem Bonczlaw, des erbern Bohuflan von Nechwalicz, Cancelers zu Breflaw, Schreibir, der diefen keginwortigen brieff hat gehabt inbeuelunge. 11. 1392, Mai 2 (an des heiligen herren fante Sygemundes tage). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament. Das Siegel fehlt, nur die grünen Seidenfäden erhalten. Wir Heinrich von der duben, von kuniglichir gewalt von Bemen houptman czu Breſlaw, Bekennen vffintlich in diefem keiginwortigin briue, das vor vns geftandin hat der Strenge Ritter her Petir von melin, wolgefunt an leibe vnd an fynnen, mit woluorbedachtim mute, 5 vnd reichte vff recht vnd redelichin Deme Erfamen franczken Schriber, burger czu Breſlaw, seinen geerbin vnd elichin nachcomelingen Acht- vndCzwenczig mark ierlichs czins, frye an allen dienft vnd geschois, nichtis vfgenomin, Jn vnd vff allen den Dorfern vnd gutern, vff den der vorgenante her Petir von melin das obirfte recht odir geschois 1o vnſ’s h’ren des kunigs hat in dem furſtintum czu Breſlaw nach vſ- weifunge vnd lute deffelbn hern Petirs briue, fie heiſen, wie fie heifen, keins vſgenomin, vor Czweyhundirt vnd vierczeg mark groſchin, die derfelbe her Petir von melin dem vorgenantin franczken ſchriber ſchuldig ift geweft vnd nach ift, als das her Petir vor vns vffintlich 15 hat bekant vnd globit hat, demfelbn franczken schreiber, feinen ge- erben vnd elichin nachcomelingen das vorgen gelt, Czweyhundirt vnd virczeg mark groſchin, vff den neftin fante michils tag ane allis hindir- niffe zu beczalen; vnd ob er ym das vorgen gelt vff den benantin fante michils tag nicht gulde vnd beczalte, als vorgeſchribin ftet, So fol vnd 20 mag sich der obgen Franczke ſchriber, feine geerbin vnd eliche noch- comelinge der vorgedachtin obirften recht vnd geschois vff allen den vorgedochtin gutirn vndirwynden, vnd er mag oder feine geerbin mogin dieſelbin recht vnd geschois vorkoufen odir vorfeczin vor das vorgeſchribin gelt, Czweihundirt vnd vierczeg mark groſchin, vnd ob 25 ym odir ſein geerbin an folichir vorfaczunge odir vorkoufunge ichtis
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I. Originalurkunden Fürstent. Breslau, Nr. 12. 13 abeginge, alfo das fie des vorgeſchribin geldes gantz vnd gar nicht wurden beczalt, des abegangis vnd ſchadin fal, fullen vnd mogin lie sich erholen An Smedefeld, dem vorwerke des Breflauschin gebiettis, vnd an alle deme, das dorczu gehort, vnd ouch alles ſchaden vnd kofte, ob keyne daruff gangen weren odir nach gingen; vnd darczu hat die so lipliche frowe katherin, des vorgenan hern Petirs von melin eliche houffrowe, iren willen vnd iowort gebin. Dieselbe vffreichunge vnd alles, das do vorgeſchribin ftet, habin wir ftete vnd gantz vnd beſtetigin sie von kuniglichir gewald von Bemen, der wir gebruchin, mit dem kuniglichin Jngefigil der lantlute des furftintums czu Breſlaw, das do s5 ift czu Erben vnd czu Sachen, das an dieſen keiginwortigin brieff ift gehangin. Gebin zu Breflaw an des heiligen herren fante Sygemundes tage Nach Crifts geburt Thufunt dryhundirt iar dornach in dem andern vnd Nevnczegften iare. Do bey fint geweft die Edeln heinrich Reyn- babe, hannos hugewitz, hannos wende, heynman Radag, hannos 4o Seydinberg, hannos Beyer, hannos vom Berge vnd Niclas Rymer, vnſ’s h’ren des kunigs von Bemen man, vnd Petir von dem Bonczlaw, des Erbarn Bohuſlan von Nechwalitz, Canczelers des vorbenüptin furftintums czu Breſlaw, ſchriber, der diefin keiginwortigin brieff ge- habit hat Jn beuelunge. 12. 1394, März 12 (an fente Gregors tag). Bresl. Stadtarch. Urk. HH. 14". — Original, Pergament mit dem an grünroten Seidenfäden hängenden Siegel. Wir henrich von der duben, von koniclichir gewalt von Behemen heupman[!] czu Breslaw, Bekennen offentlich in defeme kegenwor- tegen briue, daz vor vns gestanden hat dy Erfame vrawe Anne, dy eczwenne hannos Sapiens, Burgers czu Breſlaw, eliche haufvrawe ift geweft, wolgefunt an leibe vnd an fynnen, vnd reichte of recht vnd redelich in eyme rechten kawffe deme Tochtegen hannos Slancz, Burger czu Breflaw, fynen geerben vnd elichen nochkomelingen Sechs marg ierlichs czins, vrey an allyn dinft vnd geschois, vmme Sechezig marg groſchin, dy hannos Slancz der obgenanten vrawen Annen gancz vnd gar hat beczalt vnd vorgulden, alz ſe offentlich vor vns hat be- 10 kant, dy dy obgenante vrawe anne vormols wedir dy Tochtegen henrich vnd hannos gebrudir, dy dy kaln fin genant, off ir gut adir dorff Proicz, daz do leyt an der weydaw, des Breſlauſchin gebitis, vnd off 5 11,44 keiginwortigin scheint verbessert aus keiginwertigin. aus annen. 12, 9 Annen
I. Originalurkunden Fürstent. Breslau, Nr. 12. 13 abeginge, alfo das fie des vorgeſchribin geldes gantz vnd gar nicht wurden beczalt, des abegangis vnd ſchadin fal, fullen vnd mogin lie sich erholen An Smedefeld, dem vorwerke des Breflauschin gebiettis, vnd an alle deme, das dorczu gehort, vnd ouch alles ſchaden vnd kofte, ob keyne daruff gangen weren odir nach gingen; vnd darczu hat die so lipliche frowe katherin, des vorgenan hern Petirs von melin eliche houffrowe, iren willen vnd iowort gebin. Dieselbe vffreichunge vnd alles, das do vorgeſchribin ftet, habin wir ftete vnd gantz vnd beſtetigin sie von kuniglichir gewald von Bemen, der wir gebruchin, mit dem kuniglichin Jngefigil der lantlute des furftintums czu Breſlaw, das do s5 ift czu Erben vnd czu Sachen, das an dieſen keiginwortigin brieff ift gehangin. Gebin zu Breflaw an des heiligen herren fante Sygemundes tage Nach Crifts geburt Thufunt dryhundirt iar dornach in dem andern vnd Nevnczegften iare. Do bey fint geweft die Edeln heinrich Reyn- babe, hannos hugewitz, hannos wende, heynman Radag, hannos 4o Seydinberg, hannos Beyer, hannos vom Berge vnd Niclas Rymer, vnſ’s h’ren des kunigs von Bemen man, vnd Petir von dem Bonczlaw, des Erbarn Bohuſlan von Nechwalitz, Canczelers des vorbenüptin furftintums czu Breſlaw, ſchriber, der diefin keiginwortigin brieff ge- habit hat Jn beuelunge. 12. 1394, März 12 (an fente Gregors tag). Bresl. Stadtarch. Urk. HH. 14". — Original, Pergament mit dem an grünroten Seidenfäden hängenden Siegel. Wir henrich von der duben, von koniclichir gewalt von Behemen heupman[!] czu Breslaw, Bekennen offentlich in defeme kegenwor- tegen briue, daz vor vns gestanden hat dy Erfame vrawe Anne, dy eczwenne hannos Sapiens, Burgers czu Breſlaw, eliche haufvrawe ift geweft, wolgefunt an leibe vnd an fynnen, vnd reichte of recht vnd redelich in eyme rechten kawffe deme Tochtegen hannos Slancz, Burger czu Breflaw, fynen geerben vnd elichen nochkomelingen Sechs marg ierlichs czins, vrey an allyn dinft vnd geschois, vmme Sechezig marg groſchin, dy hannos Slancz der obgenanten vrawen Annen gancz vnd gar hat beczalt vnd vorgulden, alz ſe offentlich vor vns hat be- 10 kant, dy dy obgenante vrawe anne vormols wedir dy Tochtegen henrich vnd hannos gebrudir, dy dy kaln fin genant, off ir gut adir dorff Proicz, daz do leyt an der weydaw, des Breſlauſchin gebitis, vnd off 5 11,44 keiginwortigin scheint verbessert aus keiginwertigin. aus annen. 12, 9 Annen
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14 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. allis, daz dor ezu gehort vnd gehoren mag, nichts aufgenomen, cleyne 15 noch gros, auch vmme ſechczig marg groſchin hatte gekawft mit macht, daz se dy selben sechs marg czins mochte vorkawfen, vorgeben adir vorfeczin. In allir weyfe vnd moſe, alze dy obgenanten sechs marg czins dy vorgenante vrawe Anne hat gehat mit guldetage vnd czu wedirkawfe gehalden vnd befeffen auch bey der phandunge, alzo fal 20 ſe auch der obgenante hannos Slancz, fyne geerben vnd eliche noch- komelinge noch des alden brifes lawt haben, halden vnd gemachfam beficzen. Den selben kawff, ofreichunge vnd allis, daz do vor geſchreben ftet, habe wir stete vnd gancz vnd bestetegen se von koniclichir gewalt von Behemen, der wir gebruchin, mit dem koniclichin Jngefegil der 25 lantlute des furftumes czu Breſlaw, daz do ift czu erben vnd czu fachen, daz an deſen kegenwortegen briff ift gehangen. Gegeben czu Breſlaw an fente Gregors tag Noch Crifts geburt Tufunt drihundirt iar dornoch in dem virden vnd Nuenczegiften Jare. Do bey fint geweft dy Edeln Temchin von Galaw, Conrad luckaw, knecht von hugewicz, 30 Conrad Somiruelt, hannos Rothe, lutke von der Nyfe, hannos vom Berge vnd Niclos Rymer, vnf’s hern des koniges von Behemen man, vnd Petir von dem Bonczlaw, des Erbern Bohuſlan von nechwalicz, Canczlers des vorbenumpten furftentumes czu Breſlaw, ſchriber, der deſen kegenwortegen briff gehabit hat inbeuelunge. 13. 1395, Januar 17 (am neheften Sontage vor fente Agnithen tage). Bresl. Stadtarch. Urk. LL. 30. — Original, Pergament. Siegel verloren. Wir Henrich .. von der Duben, von Koniglicher gewalt von Behem Haupthman czu Brefflaw, Bekennen uffenlich in desem keginwortigen brife, daz der allir Irlauchfte furfte, vnfir genediger hirre, her Wencz- law, von gotis gnaden Romischer konig, auch konig czu Behemen vnd 5 hirre des furftums czu Breſlaw, Jn vnfir keginwortikeit vnd der Edelen hern Borghardis von Janowicz, der do genant ift Stirnak, Goicz Schoiffs, vndir haupthmannes czu Breſſlaw, Harthlibs vnde Henrich Gortelers, Ratman vnd Burgere czu Breflaw, czu Prage am neften freytage noch dem Obirften tage Noch Crifts geburt Tufunt 10 dreyhundirt Jar dor noch in dem fumften vnd Newnczigften Jare von fundirlicher gnade durch dinfte wille, die synen gnaden vnd der krôn von Behemen Hannos Beyir, Burger czu Breſlaw, vnd ſyne Eldern manchualdiglich getan haben vnd her vnd fyne nochkomelinge tuen 13,7 vndir haupthmannes: Unterhauptmanns, vgl. unten Nr. 15,3.
14 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. allis, daz dor ezu gehort vnd gehoren mag, nichts aufgenomen, cleyne 15 noch gros, auch vmme ſechczig marg groſchin hatte gekawft mit macht, daz se dy selben sechs marg czins mochte vorkawfen, vorgeben adir vorfeczin. In allir weyfe vnd moſe, alze dy obgenanten sechs marg czins dy vorgenante vrawe Anne hat gehat mit guldetage vnd czu wedirkawfe gehalden vnd befeffen auch bey der phandunge, alzo fal 20 ſe auch der obgenante hannos Slancz, fyne geerben vnd eliche noch- komelinge noch des alden brifes lawt haben, halden vnd gemachfam beficzen. Den selben kawff, ofreichunge vnd allis, daz do vor geſchreben ftet, habe wir stete vnd gancz vnd bestetegen se von koniclichir gewalt von Behemen, der wir gebruchin, mit dem koniclichin Jngefegil der 25 lantlute des furftumes czu Breſlaw, daz do ift czu erben vnd czu fachen, daz an deſen kegenwortegen briff ift gehangen. Gegeben czu Breſlaw an fente Gregors tag Noch Crifts geburt Tufunt drihundirt iar dornoch in dem virden vnd Nuenczegiften Jare. Do bey fint geweft dy Edeln Temchin von Galaw, Conrad luckaw, knecht von hugewicz, 30 Conrad Somiruelt, hannos Rothe, lutke von der Nyfe, hannos vom Berge vnd Niclos Rymer, vnf’s hern des koniges von Behemen man, vnd Petir von dem Bonczlaw, des Erbern Bohuſlan von nechwalicz, Canczlers des vorbenumpten furftentumes czu Breſlaw, ſchriber, der deſen kegenwortegen briff gehabit hat inbeuelunge. 13. 1395, Januar 17 (am neheften Sontage vor fente Agnithen tage). Bresl. Stadtarch. Urk. LL. 30. — Original, Pergament. Siegel verloren. Wir Henrich .. von der Duben, von Koniglicher gewalt von Behem Haupthman czu Brefflaw, Bekennen uffenlich in desem keginwortigen brife, daz der allir Irlauchfte furfte, vnfir genediger hirre, her Wencz- law, von gotis gnaden Romischer konig, auch konig czu Behemen vnd 5 hirre des furftums czu Breſlaw, Jn vnfir keginwortikeit vnd der Edelen hern Borghardis von Janowicz, der do genant ift Stirnak, Goicz Schoiffs, vndir haupthmannes czu Breſſlaw, Harthlibs vnde Henrich Gortelers, Ratman vnd Burgere czu Breflaw, czu Prage am neften freytage noch dem Obirften tage Noch Crifts geburt Tufunt 10 dreyhundirt Jar dor noch in dem fumften vnd Newnczigften Jare von fundirlicher gnade durch dinfte wille, die synen gnaden vnd der krôn von Behemen Hannos Beyir, Burger czu Breſlaw, vnd ſyne Eldern manchualdiglich getan haben vnd her vnd fyne nochkomelinge tuen 13,7 vndir haupthmannes: Unterhauptmanns, vgl. unten Nr. 15,3.
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I. Originalurkunden Fürstent. Breslau, Nr. 14. 15 fal vnd mogen, vnd durch fleifſegir bete wille, die fynen genaden Petir Beyir, des felbin Hannos Beyirs brudir, een anlegete, fo wandilte her 15 von koniglicher gewalt als eyn furite czu Breſlaw dem vorgenaй hannos Beyir, Burger czu Breſlaw, synen geerbin vnd rechtin elichin nochkomelingen daz gancze Dorff kobirwicz des Brefflawuſchen ge- bitis, daz vor eyn leengut geweft ift, czu Eygen vnd czu Erbrechte czubeficzen, Alfo das is beydirley geſlechte, manlich vnd wyplich ge- 20 ſlechte, mag vorbas me ewiclich beſiczen, vnd enpful vns alfo fyme haupthmanne czu Brefflaw ernftlichen, das wir dem felben hannoffen Beyir obir die felbe genade vnd wandelunge czu Breſlaw, do daz felbe gut kobirwicz ift gelegin, brife hyffen gebin vndir fyme lantJngefegil, das her den lantleuten czu Breflaw czu erbin vnd czu fachen hat ge� 25 gebin. Des haben wir ym von geheiffe vnd beuelunge wegin brife dorobir heiffen gebin vndir dem selbin lantJngesegil, daz an desin keginwortigen briff ift gehangen, vnd das ift geschen czu Brefflaw am neheften Sontage vor fente Agnithen tage Noch Crifts geburt Tufunt dreyhundirt Jar dornoch in dem fumften vnd Newnczigften Jare. 30 Des haben wir czu geczůgniffe gegebin vnd heyffen ſchreibin die Edeln hern Poppen von Hugewicz, Ritter, Petir Ohemen, Hannoſen Pancir von .. Schelndorff, Hannofen von Samptwor, hannofen Rothen, Leutken von der Neyfse, Hannoſen vom Berge vnd Niclosen Rymer, vnf’s vorgenanten genadegin hirren man, die czum rechten uff der bank s5 fitczen czu Breſlaw, vnd Petirn von dem Bonczlaw, des Erbarn Bohuſlan von Nechwalicz, Canczelers des vorbenumpten furftentums czu Breſlaw, Schreiber, der defin keginwortigen briff gehabit (hat) in beuelunge. 14. 1395, Mai 24 (an dem nehften montage noch vnſers herren hemilfart). Bresl. Stadtarch. Urk. Par. II 40. — Original, Pergament mit dem an grünroten Seidenfäden hängenden Kgl. Siegel. Wir Heinrich von der duben, von kuniglicher gewalt von Beheim Houptman zu Brefflaw, Bekennen offentlich in diſem keginwortigen briff, das vor vns geftanden hot der Tochtig hannos Smolcz von Cram- picz vnd Margareth Schultifſchynne von Clemmirwicz mit Petir Smolcz, erem sone, alle wolgefundt an leibe vnd an fynnen, mit woluorbedoch- tem muten, vnd reichten off recht vnd redlich yn eynem rechten kowffe deme Erfamen Niclos Schalen, feinen geerben vnd eelichen nochkomelingen alle er guet, das sie hatten in Crampicz des Nunmarg. 13,15 een = mhd. êwen, s. Lexer I 716 (immer).
I. Originalurkunden Fürstent. Breslau, Nr. 14. 15 fal vnd mogen, vnd durch fleifſegir bete wille, die fynen genaden Petir Beyir, des felbin Hannos Beyirs brudir, een anlegete, fo wandilte her 15 von koniglicher gewalt als eyn furite czu Breſlaw dem vorgenaй hannos Beyir, Burger czu Breſlaw, synen geerbin vnd rechtin elichin nochkomelingen daz gancze Dorff kobirwicz des Brefflawuſchen ge- bitis, daz vor eyn leengut geweft ift, czu Eygen vnd czu Erbrechte czubeficzen, Alfo das is beydirley geſlechte, manlich vnd wyplich ge- 20 ſlechte, mag vorbas me ewiclich beſiczen, vnd enpful vns alfo fyme haupthmanne czu Brefflaw ernftlichen, das wir dem felben hannoffen Beyir obir die felbe genade vnd wandelunge czu Breſlaw, do daz felbe gut kobirwicz ift gelegin, brife hyffen gebin vndir fyme lantJngefegil, das her den lantleuten czu Breflaw czu erbin vnd czu fachen hat ge� 25 gebin. Des haben wir ym von geheiffe vnd beuelunge wegin brife dorobir heiffen gebin vndir dem selbin lantJngesegil, daz an desin keginwortigen briff ift gehangen, vnd das ift geschen czu Brefflaw am neheften Sontage vor fente Agnithen tage Noch Crifts geburt Tufunt dreyhundirt Jar dornoch in dem fumften vnd Newnczigften Jare. 30 Des haben wir czu geczůgniffe gegebin vnd heyffen ſchreibin die Edeln hern Poppen von Hugewicz, Ritter, Petir Ohemen, Hannoſen Pancir von .. Schelndorff, Hannofen von Samptwor, hannofen Rothen, Leutken von der Neyfse, Hannoſen vom Berge vnd Niclosen Rymer, vnf’s vorgenanten genadegin hirren man, die czum rechten uff der bank s5 fitczen czu Breſlaw, vnd Petirn von dem Bonczlaw, des Erbarn Bohuſlan von Nechwalicz, Canczelers des vorbenumpten furftentums czu Breſlaw, Schreiber, der defin keginwortigen briff gehabit (hat) in beuelunge. 14. 1395, Mai 24 (an dem nehften montage noch vnſers herren hemilfart). Bresl. Stadtarch. Urk. Par. II 40. — Original, Pergament mit dem an grünroten Seidenfäden hängenden Kgl. Siegel. Wir Heinrich von der duben, von kuniglicher gewalt von Beheim Houptman zu Brefflaw, Bekennen offentlich in diſem keginwortigen briff, das vor vns geftanden hot der Tochtig hannos Smolcz von Cram- picz vnd Margareth Schultifſchynne von Clemmirwicz mit Petir Smolcz, erem sone, alle wolgefundt an leibe vnd an fynnen, mit woluorbedoch- tem muten, vnd reichten off recht vnd redlich yn eynem rechten kowffe deme Erfamen Niclos Schalen, feinen geerben vnd eelichen nochkomelingen alle er guet, das sie hatten in Crampicz des Nunmarg. 13,15 een = mhd. êwen, s. Lexer I 716 (immer).
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16 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. tuſchen gebitis, vmbe febinczig mark grofschen, die yczunt Niclos 10 Schaln hannoff Smolcz von Crampicz, margarethan Schultiffynne von Clemmirwicz vnd petirn Smolcz, erem fone, gancz vnd gar hot beczalt vnd vorgulden, als se offenbar vor vns haben bekant, mit alle dem rechte, hirſchaft vnd mit allem zugehore, ackirn, gearn vnd vngearn, weilen, weifewachff, ruthecht, ftruthecht, als von alders hot gelegin 15 vnd von andirn gutirn, die vmbevndvmbe gelegin leyn, fint gegreniczt vnd gefundert ; in allirweyfe vnd maſe, alzo hannos Smolcz von Cram- picz, margaretha Schulttiſchynne vnd petir Smolcz, er Son, daz ſelbe gut zu Crampicz vnd ir vorvarn mit alle ſeyme zugehore han gehat, gehalden vnd befeffin, Alfo fal is ouch Nickos[!] Schale, seyne geerben 20 vnd eeliche nochkomelinge haben, halden, gemachſam vnd fredelich beliczen. Ouch vorczegen sich die obgenanten, hannos Smolcz von Crampicz, margaretha ſchultiffynne von Clemmirwicz vnd petir Smolcz, er fôn, allir anfproche vnd vorderunge, die sie oder keyner er frunde an dem vorgenanten gute zu Crampicz gehabn mochten nu oder er- 25 nochmols in keinerleye wiefe Jn geiftlichen oder wertlichen gerichten. Den felben kouff, ufreichunge vnd allis daz, das do vorgeschrebin fteit, hab wir stete vnd gancz vnd beftetigin sie von kuniglicher gewalt von Behemen, der wir gebruchen, mit dem kuniglichen Jngefigel der lant- lute des furftûms zu Breſlaw, das do ift zu erben vnd zu fachen, so daz an diſen keginwortigen brieff ift gehangen, der Gegebin ift zu Breſlaw an dem nehften montage noch vnſers herren hemilfart Noch Crifts geburt Tawfent dreihundirt iar dornoch in dem fumften vnd Nünczegiften iaren. Do bey fint geweft die Edeln her Nickil von Crebilwicz, Ritter, hannos hugewicz, heneman Radag, hannos bramir 35 vom Slup, laurencz von Crokow, heinrich Gurteler, hannos Glockener vnd hannoss Dompnik, vnſ's herren des kuniges von Behem man, vnd Petir von dem Bonczlaw, des Erbern Bohufſlan von Nechwalicz, Canczlers zu Brefflaw, Schreiber, der desen keginwortigen brieff hot gehabt in beuelunge. 15. 1398, August 24 (an fante Bartholomeus tage, des heiligen Czwelfboten). Bresl. Stadtarch. Urk. GG. 6. — Original, Pergament mit Kgl. Siegel. Wir Herman von Reichenbach, von funderlicher beuelunge des Allerdurchluchften furften vnd Herren Hern Wenczlaws, von gotis 14,25 wiefe = mhd. wise (Weise): ebenso z. B. Nr. 22, 6 u. ö. liebes = mhd. libes, doch Z. 16 allirweyfe mit uhd. Diphthong und Z. 14 weifen = mhd. wisen! wertlichen: vgl. zu Nr. 6,28. 29 furftůms: s. zu Nr. 1,15.
16 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. tuſchen gebitis, vmbe febinczig mark grofschen, die yczunt Niclos 10 Schaln hannoff Smolcz von Crampicz, margarethan Schultiffynne von Clemmirwicz vnd petirn Smolcz, erem fone, gancz vnd gar hot beczalt vnd vorgulden, als se offenbar vor vns haben bekant, mit alle dem rechte, hirſchaft vnd mit allem zugehore, ackirn, gearn vnd vngearn, weilen, weifewachff, ruthecht, ftruthecht, als von alders hot gelegin 15 vnd von andirn gutirn, die vmbevndvmbe gelegin leyn, fint gegreniczt vnd gefundert ; in allirweyfe vnd maſe, alzo hannos Smolcz von Cram- picz, margaretha Schulttiſchynne vnd petir Smolcz, er Son, daz ſelbe gut zu Crampicz vnd ir vorvarn mit alle ſeyme zugehore han gehat, gehalden vnd befeffin, Alfo fal is ouch Nickos[!] Schale, seyne geerben 20 vnd eeliche nochkomelinge haben, halden, gemachſam vnd fredelich beliczen. Ouch vorczegen sich die obgenanten, hannos Smolcz von Crampicz, margaretha ſchultiffynne von Clemmirwicz vnd petir Smolcz, er fôn, allir anfproche vnd vorderunge, die sie oder keyner er frunde an dem vorgenanten gute zu Crampicz gehabn mochten nu oder er- 25 nochmols in keinerleye wiefe Jn geiftlichen oder wertlichen gerichten. Den felben kouff, ufreichunge vnd allis daz, das do vorgeschrebin fteit, hab wir stete vnd gancz vnd beftetigin sie von kuniglicher gewalt von Behemen, der wir gebruchen, mit dem kuniglichen Jngefigel der lant- lute des furftûms zu Breſlaw, das do ift zu erben vnd zu fachen, so daz an diſen keginwortigen brieff ift gehangen, der Gegebin ift zu Breſlaw an dem nehften montage noch vnſers herren hemilfart Noch Crifts geburt Tawfent dreihundirt iar dornoch in dem fumften vnd Nünczegiften iaren. Do bey fint geweft die Edeln her Nickil von Crebilwicz, Ritter, hannos hugewicz, heneman Radag, hannos bramir 35 vom Slup, laurencz von Crokow, heinrich Gurteler, hannos Glockener vnd hannoss Dompnik, vnſ's herren des kuniges von Behem man, vnd Petir von dem Bonczlaw, des Erbern Bohufſlan von Nechwalicz, Canczlers zu Brefflaw, Schreiber, der desen keginwortigen brieff hot gehabt in beuelunge. 15. 1398, August 24 (an fante Bartholomeus tage, des heiligen Czwelfboten). Bresl. Stadtarch. Urk. GG. 6. — Original, Pergament mit Kgl. Siegel. Wir Herman von Reichenbach, von funderlicher beuelunge des Allerdurchluchften furften vnd Herren Hern Wenczlaws, von gotis 14,25 wiefe = mhd. wise (Weise): ebenso z. B. Nr. 22, 6 u. ö. liebes = mhd. libes, doch Z. 16 allirweyfe mit uhd. Diphthong und Z. 14 weifen = mhd. wisen! wertlichen: vgl. zu Nr. 6,28. 29 furftůms: s. zu Nr. 1,15.
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I. Originalurkunden Fürstent. Breslau, Nr. 15. 17 gnaden Romiſchen vnd Behemiſchen koniges, vnderhouptman zu Breſlow vnd zu Namslaw, Bekennen vffentlichin in diefim keigen- wortigen briue, das vor vns geftanden hat der Tochtige Pylgerim von 5 frankenberg, wolgefunt am leibe vnd an fynnen, mit woluorbedachtim mute vnd mit willen vnd Joworte der liplichen frawen Annan von der harte, feiner elichin hauffrowen, die sich ires leipgedinges, das fie in dem nochgeſchrebn gute hat, vorczeich vnd abetrat durch des noch- geſchrebn kowfis willen, als hoch vnd als vil als es denfelbin kawf 10 angetretin mochte, vnd reichte vff recht vnd redelichin in eime rechten kawfe dem Erfampmen [!] Hannos Melitschky, Burger zu Namflow, feinen geerbin vnd elichin nochcomelingen fumf mark Jerliches czinfes, frey an allem dinfte vnd geſchois, nichtis aufgenomin, vmbe fumfezig mark groſchin, die ieczund dem vorgen Pylgerim von frankenberg 15 gancz vnd gar ſent beczalit vnd vorgulden, als her das vor vns vffent- lichin hat bekant, In vnd vff alle sein gute, das her hat vnd besiczet czu Strelicz in dem dorfe des Namflawſchin gebittis, vnd vff alles, das darczu gehoret vnd gehoren mag, keins aufgenomin, Czugebin vnd zugeldin vff fante Michels tage miteynander vnd ny von dem 20 nehiſten fante Michels tage ober ein gancz Jar anczuhebin vnd allo furbas zugebin alle Jar bey der phfandunge, die der vorgen hannes Melitschky, feine geerbin ader eliche nochcomelinge tun mag ader mogen mit des Houptmans Hulfe zu Namflow, alſo vfte vnd dicke der vorgeſchrebn czins in dem benanten guldetage gancz vnd gar nicht 25 geuellet, vnd czu tun mit den genomen pfanden, als ab alle recht volcomelichn mete weren begangen, Mit voller macht, denfelbin czins czuvorgebin, czuvorkawfen, zuvorfeczin ader zuvorwechſeln gancz ader ein teil ader fuft an feinen ader feiner geerbin fromen vnd nucz wenden, als ym das ader yn allernuczlichfte mag geſein vnd zuftaten so komen; Das auch der vorgenante Pylgerim von frankenberg, feine geerbin ader eliche nochcomelingen mag ader mogen den vorgeſchrebn czins weder abekowfen vmbe fumfezig mark groſchin, wenne her ader ſeine geerbin das vormag ader vormogen, vnſchedelich vorfefſenem czinfe vnd auch fuft allen rechtin. Denſelbin kawf, vfreichunge vnd a5 alles, das do vorgeſchrebn ftet, haben wir ftete vnd gancz vnd beſtetigen sie von koniglicher gewalt von Behemen, der wir gebruchin, mit dem koniglichin Jngefigil der lantlute des furftumis zu Breflow, das do ift czu Erbin vnd czu Sachen, das an diefin keigenwortigen brieff ift 15,38 furftumis: s. zu Nr. 1,15.
I. Originalurkunden Fürstent. Breslau, Nr. 15. 17 gnaden Romiſchen vnd Behemiſchen koniges, vnderhouptman zu Breſlow vnd zu Namslaw, Bekennen vffentlichin in diefim keigen- wortigen briue, das vor vns geftanden hat der Tochtige Pylgerim von 5 frankenberg, wolgefunt am leibe vnd an fynnen, mit woluorbedachtim mute vnd mit willen vnd Joworte der liplichen frawen Annan von der harte, feiner elichin hauffrowen, die sich ires leipgedinges, das fie in dem nochgeſchrebn gute hat, vorczeich vnd abetrat durch des noch- geſchrebn kowfis willen, als hoch vnd als vil als es denfelbin kawf 10 angetretin mochte, vnd reichte vff recht vnd redelichin in eime rechten kawfe dem Erfampmen [!] Hannos Melitschky, Burger zu Namflow, feinen geerbin vnd elichin nochcomelingen fumf mark Jerliches czinfes, frey an allem dinfte vnd geſchois, nichtis aufgenomin, vmbe fumfezig mark groſchin, die ieczund dem vorgen Pylgerim von frankenberg 15 gancz vnd gar ſent beczalit vnd vorgulden, als her das vor vns vffent- lichin hat bekant, In vnd vff alle sein gute, das her hat vnd besiczet czu Strelicz in dem dorfe des Namflawſchin gebittis, vnd vff alles, das darczu gehoret vnd gehoren mag, keins aufgenomin, Czugebin vnd zugeldin vff fante Michels tage miteynander vnd ny von dem 20 nehiſten fante Michels tage ober ein gancz Jar anczuhebin vnd allo furbas zugebin alle Jar bey der phfandunge, die der vorgen hannes Melitschky, feine geerbin ader eliche nochcomelinge tun mag ader mogen mit des Houptmans Hulfe zu Namflow, alſo vfte vnd dicke der vorgeſchrebn czins in dem benanten guldetage gancz vnd gar nicht 25 geuellet, vnd czu tun mit den genomen pfanden, als ab alle recht volcomelichn mete weren begangen, Mit voller macht, denfelbin czins czuvorgebin, czuvorkawfen, zuvorfeczin ader zuvorwechſeln gancz ader ein teil ader fuft an feinen ader feiner geerbin fromen vnd nucz wenden, als ym das ader yn allernuczlichfte mag geſein vnd zuftaten so komen; Das auch der vorgenante Pylgerim von frankenberg, feine geerbin ader eliche nochcomelingen mag ader mogen den vorgeſchrebn czins weder abekowfen vmbe fumfezig mark groſchin, wenne her ader ſeine geerbin das vormag ader vormogen, vnſchedelich vorfefſenem czinfe vnd auch fuft allen rechtin. Denſelbin kawf, vfreichunge vnd a5 alles, das do vorgeſchrebn ftet, haben wir ftete vnd gancz vnd beſtetigen sie von koniglicher gewalt von Behemen, der wir gebruchin, mit dem koniglichin Jngefigil der lantlute des furftumis zu Breflow, das do ift czu Erbin vnd czu Sachen, das an diefin keigenwortigen brieff ift 15,38 furftumis: s. zu Nr. 1,15.
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18 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 40 gehangin. Gebin zu Namflow an fante Bartholomeus tage, des heiligen Czwelfboten, Noch Crifti geburt Tawfent dreihundert Jar darnoch in den Achten vnd Nunczegiften Jaren; do bey fent geweft die Edln [!] Hannos Spigel von lorenczindorff, Heynrich Rote vnd Heyntichke worwoy, vnſers herren des konigis von Behemen man, vnd Niclos 45 Bonczlaw, des Erbarn Bohuſlan von Nechwalicz, Canczelers des vor- benumpten furftentumis czu Breflow, Schreiber, der diefin keigen- wortigen brieff hat gehabit Jmbeuel. 16. 1399, Dezember 6 (an fente Niclos tag, des heiligin Biffchofs). Bresl. Stadtarch. Urk. GG. 9. — Original, Pergament mit dem an grünroten Seidenschnüren hängenden Kgl. Siegel. Wir hannos von molheim, von koniclichir gewalt von Behemen houptman cz[!] Brefſlaw vnd czu Nampſlaw, Bekennen offintlich in desim keginw’tigen briefe, das vor vns gestandin hat der Tochtige Pilgrim frankinberg von Smogoraw, wolgefunt leibis vnd fynnen, mit 5 woluorbedachtem mute, vnd reichte vf recht vnd redlich in eyme rechtin koufe dem Erfamen mathis melczer, Burgere czu Nampſlaw, ſeinen geerbin vnd elichin nochkomelingen eyne mark Jerlichis czinfis, frey an allen dinft vnd geſchos, nichtis vigenomen, vmbe czehen mark grofſchin, die iczunt mathis melczer dem vorgenanten Pilgrim frankin- 10 berg gancz vnd gar hat beczalt vnd vorgulden, als er vor vns offintlich hat bekant, In vnd vf all fein gut, das er hat vnd beliczet czu Strelicz in dem dorffe des Nampflawschen gebittr, vnd vf allis, das dorczu gehoret vnd gehoren mag, keins vſgenomen, czugebin vnd czugeldin gancz vnd mitenandir vf ſente Niclas tag, des heiligin Bifschofs, vnd 15 nu uf den neheften fente Niclas tag anczuhebin vnd alzo vorbas czu- gebin alle Jar bey der pfandunge, die der vorgenante mathis melczer, ſeine geerbin vnd eliche nochkomelinge tun mag adir mogin mit des houptmans hulfe czu Nampflaw, als ofte vnd dicke der vorgeſchrebin czins in dem benanten guldetage gancz vnd gar nicht geuellit, vnd 20 czutun mit den genomen pfandin, als ap alle recht volkomelich mete weren begangin, mit vollir macht, den felbin czins czuuorgebin, czu- uorkoufen, czuuorfeczen adir czuuorwechfiln gancz adir ein teil adir fuft an ſeinen, feiner geerbin vnd elichir nochkomelinge fromen vnd nucz wendin, als das em adir en allirnuczlichfte mag geſein vnd czu- 16,6 Burger (Schluß-r mit Haken) Or., vgl. Burgere oben Nr. 1,9.
18 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 40 gehangin. Gebin zu Namflow an fante Bartholomeus tage, des heiligen Czwelfboten, Noch Crifti geburt Tawfent dreihundert Jar darnoch in den Achten vnd Nunczegiften Jaren; do bey fent geweft die Edln [!] Hannos Spigel von lorenczindorff, Heynrich Rote vnd Heyntichke worwoy, vnſers herren des konigis von Behemen man, vnd Niclos 45 Bonczlaw, des Erbarn Bohuſlan von Nechwalicz, Canczelers des vor- benumpten furftentumis czu Breflow, Schreiber, der diefin keigen- wortigen brieff hat gehabit Jmbeuel. 16. 1399, Dezember 6 (an fente Niclos tag, des heiligin Biffchofs). Bresl. Stadtarch. Urk. GG. 9. — Original, Pergament mit dem an grünroten Seidenschnüren hängenden Kgl. Siegel. Wir hannos von molheim, von koniclichir gewalt von Behemen houptman cz[!] Brefſlaw vnd czu Nampſlaw, Bekennen offintlich in desim keginw’tigen briefe, das vor vns gestandin hat der Tochtige Pilgrim frankinberg von Smogoraw, wolgefunt leibis vnd fynnen, mit 5 woluorbedachtem mute, vnd reichte vf recht vnd redlich in eyme rechtin koufe dem Erfamen mathis melczer, Burgere czu Nampſlaw, ſeinen geerbin vnd elichin nochkomelingen eyne mark Jerlichis czinfis, frey an allen dinft vnd geſchos, nichtis vigenomen, vmbe czehen mark grofſchin, die iczunt mathis melczer dem vorgenanten Pilgrim frankin- 10 berg gancz vnd gar hat beczalt vnd vorgulden, als er vor vns offintlich hat bekant, In vnd vf all fein gut, das er hat vnd beliczet czu Strelicz in dem dorffe des Nampflawschen gebittr, vnd vf allis, das dorczu gehoret vnd gehoren mag, keins vſgenomen, czugebin vnd czugeldin gancz vnd mitenandir vf ſente Niclas tag, des heiligin Bifschofs, vnd 15 nu uf den neheften fente Niclas tag anczuhebin vnd alzo vorbas czu- gebin alle Jar bey der pfandunge, die der vorgenante mathis melczer, ſeine geerbin vnd eliche nochkomelinge tun mag adir mogin mit des houptmans hulfe czu Nampflaw, als ofte vnd dicke der vorgeſchrebin czins in dem benanten guldetage gancz vnd gar nicht geuellit, vnd 20 czutun mit den genomen pfandin, als ap alle recht volkomelich mete weren begangin, mit vollir macht, den felbin czins czuuorgebin, czu- uorkoufen, czuuorfeczen adir czuuorwechfiln gancz adir ein teil adir fuft an ſeinen, feiner geerbin vnd elichir nochkomelinge fromen vnd nucz wendin, als das em adir en allirnuczlichfte mag geſein vnd czu- 16,6 Burger (Schluß-r mit Haken) Or., vgl. Burgere oben Nr. 1,9.
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I. Originalurkunden Fürstent. Breslau, Nr. 17. 19 Itaten komen; Ouch das der vorgenante Pilgrim frankinb’g, ſeine ge� 25 erbin vnd eliche nochkomelinge mag vnd mogin den vorgeſchrebin czins wedir abekoufen vmbe czehen mark grofſchin, wen er adir ſie das vormag vnd vormogin. vnſchedelich vorfeffenem czinſe. Den ſelbin kouf, vfreichunge vnd allis, das vorgeſchrebin ftet, habin wir ftete vnd gancz vnd bestetigin sie von koniclich' gewalt von Behemen, der so wir gebruchin, mit dem koniclichin Jngefigil der lantlute des fur- ftums czu Brefflaw, das do ift czu erbin vnd czu fachen, das an deſen keginw'tigin brief ift gehangin. Gebin czu Nampſlaw an fente Niclos tag, des heiligin Biffchofs, Noch Crifti geburt Tufunt drei- hundirt Jar dornoch in dem Newn vnd Newnczigiften Jare. Do 35 bey fint geweft die Ediln hannos von kalln, Cunrad Blankinftein, Ottho Pofern, Cunrad von Pangaw vnd Symon von Steinerdorf, vnſ’s herren des konigis von Behem man, vnd niclas Bunczlaw, des Erbarn Buhuſlan von Nechwalicz, Canczelers des vorbenumten furitums czu Breſlaw, Schreiber, der defin keginw’tigin brief hat gehabit in 40 befelunge. 17. 1401, April 15 (am nehiften fritage vor deme heiligen Suntage, als man in der kirchen gotes finget miſericordia domini). Bresl. Stadtarch. Urk. LL. 35. — Original, Pergament; Siegel fehlt. Wir Beneſch von Chufink, von kuniglicher gewalt von Behemen Hauptman czu Brefflaw, Bekennen vffentlichen in diefem keigen- wortigen briue, das vor vns geftanden hat der Erfame Hannos krecheler von Saxschicz, der vor eine stetehabunge feiner kinder, die czukegen- wortig nicht woren, globete, wolgefunt leibes vnd fynnen, mit wol- uorbedachtem mute, vnd reichte vff recht vnd redelich in einem rechten kauffe deme Erfamen Niczen Stillen, Burger czu Brefflaw, feinen geerben vnd elichen nochcomelingen eine mark Jerlichs czinfes, frey ane allen dienft vnd geschois, nichts aufgenomen, vmbe czehen mark groſchen, die iczunt Hannos krecheler, dem egenanten, gancz vnd gar 10 fent beczalt vnd vorgulden, als er vor vns vffentlich hat bekant, Jn vnd vff ſein gut, varende vnd vnvarende, das er hat vnd beficzet vff vier huben Erbes oder ackers czu Saxichicz in deme Newmargtuſchen gebitte gelegen, vnd vff alles, das dorczu gehort vnd gehoren mag, keins vsgenomen, Czugeben vnd czugelden einehalbe mark vff fante 15 5 16,31f. 39 furftums: s. zu Nr. 1.15.
I. Originalurkunden Fürstent. Breslau, Nr. 17. 19 Itaten komen; Ouch das der vorgenante Pilgrim frankinb’g, ſeine ge� 25 erbin vnd eliche nochkomelinge mag vnd mogin den vorgeſchrebin czins wedir abekoufen vmbe czehen mark grofſchin, wen er adir ſie das vormag vnd vormogin. vnſchedelich vorfeffenem czinſe. Den ſelbin kouf, vfreichunge vnd allis, das vorgeſchrebin ftet, habin wir ftete vnd gancz vnd bestetigin sie von koniclich' gewalt von Behemen, der so wir gebruchin, mit dem koniclichin Jngefigil der lantlute des fur- ftums czu Brefflaw, das do ift czu erbin vnd czu fachen, das an deſen keginw'tigin brief ift gehangin. Gebin czu Nampſlaw an fente Niclos tag, des heiligin Biffchofs, Noch Crifti geburt Tufunt drei- hundirt Jar dornoch in dem Newn vnd Newnczigiften Jare. Do 35 bey fint geweft die Ediln hannos von kalln, Cunrad Blankinftein, Ottho Pofern, Cunrad von Pangaw vnd Symon von Steinerdorf, vnſ’s herren des konigis von Behem man, vnd niclas Bunczlaw, des Erbarn Buhuſlan von Nechwalicz, Canczelers des vorbenumten furitums czu Breſlaw, Schreiber, der defin keginw’tigin brief hat gehabit in 40 befelunge. 17. 1401, April 15 (am nehiften fritage vor deme heiligen Suntage, als man in der kirchen gotes finget miſericordia domini). Bresl. Stadtarch. Urk. LL. 35. — Original, Pergament; Siegel fehlt. Wir Beneſch von Chufink, von kuniglicher gewalt von Behemen Hauptman czu Brefflaw, Bekennen vffentlichen in diefem keigen- wortigen briue, das vor vns geftanden hat der Erfame Hannos krecheler von Saxschicz, der vor eine stetehabunge feiner kinder, die czukegen- wortig nicht woren, globete, wolgefunt leibes vnd fynnen, mit wol- uorbedachtem mute, vnd reichte vff recht vnd redelich in einem rechten kauffe deme Erfamen Niczen Stillen, Burger czu Brefflaw, feinen geerben vnd elichen nochcomelingen eine mark Jerlichs czinfes, frey ane allen dienft vnd geschois, nichts aufgenomen, vmbe czehen mark groſchen, die iczunt Hannos krecheler, dem egenanten, gancz vnd gar 10 fent beczalt vnd vorgulden, als er vor vns vffentlich hat bekant, Jn vnd vff ſein gut, varende vnd vnvarende, das er hat vnd beficzet vff vier huben Erbes oder ackers czu Saxichicz in deme Newmargtuſchen gebitte gelegen, vnd vff alles, das dorczu gehort vnd gehoren mag, keins vsgenomen, Czugeben vnd czugelden einehalbe mark vff fante 15 5 16,31f. 39 furftums: s. zu Nr. 1.15.
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20 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. michels tag) vnd nu vff den nehiften anczuheben vnd einhalbe mark vff fante walpurgen tag dornoch vnd allo furbas czugeben alle Jar bey der pfandunge, die Niclos Stille, der egenante, feine geerben vnd eliche nochcomelinge tuen mag vnd mogen mit des hauptmans hulffe 20 czu Brefflaw, als vffte vnd dicke der vorgeſchreben czins in den be- nanten guldetagen gancz vnd gar nicht geuellet, vnd czutun mit den genomen pfanden, als ab alle recht volkomelich mite weren begangen, mit voller macht, denfelben czins czuuorgeben, czuuorkawffen, czu- uorfeczen oder czuuorwechſeln gancz oder einteil oder fuft an feinen, 25 ſeiner geerben vnd elicher nochcomelinge fromen vnd nucz wenden, als das Jm oder Jn allernuczlichfte mag geſein vnd czuftaten komen; Ouch das hannos krecheler, der egenante, feine geerben vnd eliche nochcomelinge mag vnd mogen den vorgeſchreben czins wederabe- kauffen vmbe czehen mark grofchen, wen er oder sie das vormag so vnd vormogen, vnſchedelich vorfeffenem czinfe, den man noch wochen- czal fal aberichten. Denfelben kauff, vffreichungr vnd alles, das vor- geschreben ftet, haben wir ftete vnd gancz vnd bestetigen sie von kuniglicher gewalt von Behemen, der wir gebruchen, mit deme kunig- lichen Jngefigel der lantlute des ffurftenthumes czu Brefflaw, das do s5 ift czu Erben vnd czu fachen, das an diefen keigenwortigen brieff ift gehangen. Geben czu Brefflaw am nehiften fritage vor deme heiligen Suntage, als man in der kirchen gotes finget miſericordia domini, Noch crifti geburt vierczehenhundert Jar dornoch Jm irften Jare; dobey fent geweft die Ediln her poppo von hugewicz, Ritter, Hannos Sampt- 40 ffor, lewtke Radak, Nicze von Schellndorff, Niclos Owras, ffranczke dominik, lenhard Reichard vnd Jeſchco dominik, vnfers herren des kuniges von Behemen man, vnd Niclos Bunczlaw, des Erbarn Bohuſlan von Nechwalicz, Canczelers des vorbenumpten furftenthumes czu Brefslaw, Schreiber, der diefen keigenwortig[!] brieff hat gehabt 45 Jnbeuelunge.
20 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. michels tag) vnd nu vff den nehiften anczuheben vnd einhalbe mark vff fante walpurgen tag dornoch vnd allo furbas czugeben alle Jar bey der pfandunge, die Niclos Stille, der egenante, feine geerben vnd eliche nochcomelinge tuen mag vnd mogen mit des hauptmans hulffe 20 czu Brefflaw, als vffte vnd dicke der vorgeſchreben czins in den be- nanten guldetagen gancz vnd gar nicht geuellet, vnd czutun mit den genomen pfanden, als ab alle recht volkomelich mite weren begangen, mit voller macht, denfelben czins czuuorgeben, czuuorkawffen, czu- uorfeczen oder czuuorwechſeln gancz oder einteil oder fuft an feinen, 25 ſeiner geerben vnd elicher nochcomelinge fromen vnd nucz wenden, als das Jm oder Jn allernuczlichfte mag geſein vnd czuftaten komen; Ouch das hannos krecheler, der egenante, feine geerben vnd eliche nochcomelinge mag vnd mogen den vorgeſchreben czins wederabe- kauffen vmbe czehen mark grofchen, wen er oder sie das vormag so vnd vormogen, vnſchedelich vorfeffenem czinfe, den man noch wochen- czal fal aberichten. Denfelben kauff, vffreichungr vnd alles, das vor- geschreben ftet, haben wir ftete vnd gancz vnd bestetigen sie von kuniglicher gewalt von Behemen, der wir gebruchen, mit deme kunig- lichen Jngefigel der lantlute des ffurftenthumes czu Brefflaw, das do s5 ift czu Erben vnd czu fachen, das an diefen keigenwortigen brieff ift gehangen. Geben czu Brefflaw am nehiften fritage vor deme heiligen Suntage, als man in der kirchen gotes finget miſericordia domini, Noch crifti geburt vierczehenhundert Jar dornoch Jm irften Jare; dobey fent geweft die Ediln her poppo von hugewicz, Ritter, Hannos Sampt- 40 ffor, lewtke Radak, Nicze von Schellndorff, Niclos Owras, ffranczke dominik, lenhard Reichard vnd Jeſchco dominik, vnfers herren des kuniges von Behemen man, vnd Niclos Bunczlaw, des Erbarn Bohuſlan von Nechwalicz, Canczelers des vorbenumpten furftenthumes czu Brefslaw, Schreiber, der diefen keigenwortig[!] brieff hat gehabt 45 Jnbeuelunge.
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II. (Nr. 18—42) Originalurkunden anderer fürstlicher Kanzleien Schlesiens. Aussteller sind überwiegend fürstliche Personen. 1317-1399. 18. 1317, Januar 8 (an dem funabinde noch dem obirftin tage vnfirs herin). Bresl. Staatsarch. Rep. 132e Urk. Dep. Oels Nr. 6 [F. Oels Dep. Nr. 6]. — Original. Pergament mit an Pergamentstreifen hängendem Bruchstück des Siegels des Ausstellers. — Regest in Cod. Dipl. Siles. XVIII Nr. 3649, S. 39f. (mit der älteren Signaturangabe: Bresl. Staatsarch. Urk. Dep. F. Oels C. no. 1. a). In gotis namen Amen. Wir Bolezlau, von gotis gnadin Herzoge von Slefien vnd here zu legniz, wollin allin den, dy nu sin vnd her noch kumen, dy difin keginwertigin brif gehorin odir geſen, wiffelichin fin vnd kunt tyn, Das wir mit vnfin liben vettirn, den edelen vurftin herzogin Heynrich vnd herzogin Primkin von glogov, vmme alle dy bruche vnde werre, dy von vnfin elderin vf vnſe vetere vnd von vnſin veterin vf vns kumin fin vnd dy von vnfin kintlichin tagin zwifſhin vns geweft fin bis an difin hutigin tag, gefunet vnde geebenit fin vruntlichin vnde gutlichin ane allirleye argelift noch achte vnfir getruwer manne rate, hern albrechtis truchfefin von burne, hern wolueramf von panowiz, 10 hern Nycolaus, burcgreuen, petirmannis von petirwiz vnde vire vnfir manne: hern cunradis von Porſniz, hern bronezlavn budyuoy, hern heynrichs von landiſcorone vnd hern hoyers von prittiz, Allo beſhey- dinlichin, das wir vns vorzyen vnde ledeclichin lafin ewiclichin vnd 18,2 Slie Or. 6 bruche vnd werre: mhd. bruch Schade. Vergehen. mhd. werre Zwietracht, Streitigkeit. 13 hoyers] Hogers Cod. Dipl. Siles. q. (. O.
II. (Nr. 18—42) Originalurkunden anderer fürstlicher Kanzleien Schlesiens. Aussteller sind überwiegend fürstliche Personen. 1317-1399. 18. 1317, Januar 8 (an dem funabinde noch dem obirftin tage vnfirs herin). Bresl. Staatsarch. Rep. 132e Urk. Dep. Oels Nr. 6 [F. Oels Dep. Nr. 6]. — Original. Pergament mit an Pergamentstreifen hängendem Bruchstück des Siegels des Ausstellers. — Regest in Cod. Dipl. Siles. XVIII Nr. 3649, S. 39f. (mit der älteren Signaturangabe: Bresl. Staatsarch. Urk. Dep. F. Oels C. no. 1. a). In gotis namen Amen. Wir Bolezlau, von gotis gnadin Herzoge von Slefien vnd here zu legniz, wollin allin den, dy nu sin vnd her noch kumen, dy difin keginwertigin brif gehorin odir geſen, wiffelichin fin vnd kunt tyn, Das wir mit vnfin liben vettirn, den edelen vurftin herzogin Heynrich vnd herzogin Primkin von glogov, vmme alle dy bruche vnde werre, dy von vnfin elderin vf vnſe vetere vnd von vnſin veterin vf vns kumin fin vnd dy von vnfin kintlichin tagin zwifſhin vns geweft fin bis an difin hutigin tag, gefunet vnde geebenit fin vruntlichin vnde gutlichin ane allirleye argelift noch achte vnfir getruwer manne rate, hern albrechtis truchfefin von burne, hern wolueramf von panowiz, 10 hern Nycolaus, burcgreuen, petirmannis von petirwiz vnde vire vnfir manne: hern cunradis von Porſniz, hern bronezlavn budyuoy, hern heynrichs von landiſcorone vnd hern hoyers von prittiz, Allo beſhey- dinlichin, das wir vns vorzyen vnde ledeclichin lafin ewiclichin vnd 18,2 Slie Or. 6 bruche vnd werre: mhd. bruch Schade. Vergehen. mhd. werre Zwietracht, Streitigkeit. 13 hoyers] Hogers Cod. Dipl. Siles. q. (. O.
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22 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 15 vmmirme ane allirleye anſprache drier Dorfir der ſhoneychin, zweyer rudin vnd des waldis zu der zuchin mit den wiſen, Allo das vnſe vettirn, dy vorgenantin herzogin heynrich vnde herzoge primke von glogov, widir vunf dorfir der Itubin, zweyer cridil, doviaſtov vnd con- ftantin fich vor zyen, abe tretin vnd ledeclichin lafin fullin vmmirme 20 ane allirleye anſprache, vnde wen dy ftraſe zu dem lez wiffintlichin alle deme lande gen fal durch dy ftat zu dem lez, fo fulle wir keyne Itraſe machin durch parchowiz; wir in wollin ouch vnſe vettirn nicht hindirn an irme zolle, noch keyn vnfir man ſy hindirn ſal, by namen der buregreue von parchewiz. Wir habin ouch dy vorbenante ebenunge 25 vnde ſune uf den heyligin gefuorn vnde gelobt, in gutin truwin ane argelift zu haldene ganz vnd ftete ewiclichin vmmirme. Wir zyen ouch in vnſe ſune vnſe omen herzogin Bolezlaun von falkinberch vnd her- zogin Bolkin von opul. Wir wollin ouch das, fitzit eyn man vndir vns, den vnſe vettirn bekundigin odir beclagin, odir keyn vrer[ !] man, so den fulle wir helfin minne odir rechtis noch vnfir manne rate. Ouch gelobe wir vnfe libin vettirn in gutin truwen, ob keyn man ſy an griffe durch vnſe lant, he fy wer he fy, das wlle wir widirn vnde wern vnde fullin in dor zu helfin, all wir allir vorderft mugin, ane allirleye argelift ; ob ouch keyn man vs vnſim lande in vnfir vettirn lant buwes zuge, 35 der [der] fal yn vns vngehindirt sin, alfo beſheydinlichin, das h’ wor vns minne odir recht halde vnde sin gut sime genofin vorkovft; wer ouch das, ob keyn vnfir manne zu vnfin vettirin icht wurre odir zu keyme finer manne vnde recht vorsluge vnde nicht recht nemin wolde von in odir von irin mannen, zu deme fulle wir rechtis helfin alfe zu 40 eyme rechtin Drower; vnde das alle diſe vorbenante rede yn vns ewic- 18,15 ſhoneychin: nach Cod. Dipl. Siles. a. d. O. Schöneiche, Kreis Wohlau. 15f. zweyer rudin: „vermutlich Reudchen, südlich von Wohlau“. s. ebenda. 16 zu der zuchin: züchen oder Zechen, Kreis Guhrau. 18 ſtubin: Stuben, Kreis Wohlau. s. ebd. zweier cridil: Groß- und Mittel-Kreidel. doviaſtov: Dombsen. Kreis Wohlau. s. ebd. Kreis Wohlau, s. ebd. 18f. conftantin: im Distrikt Kosel bei Breslau, s. Klose II 1, 238ff. 20 lez: Liegnitz. 22 parchowicz (Z. 24 parchewiz): Parchwitz, Kreis 29 bekundigin odir in = en (Negation): also enwollin. Liegnitz. beclagin: beschuldigen oder vor Gericht laden. vrer = irer (ihrer), ver- schrieben? Z. 39 irin! 32 wlle = wolle. widirn vnde wern: hindern und abwehren. 34 buwes zuge: übersiedelte. 35 vns] davor getilgtes vs Or. 38 recht wor = vor. 37 icht wurre : irgendwie in Streit käme. vorsluge: den Rechtsweg verwürfe. 40 eyme rechtin Drower: einem rechten Dräuer, d.h. zu Gewaltandrohung Berechtigten.
22 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 15 vmmirme ane allirleye anſprache drier Dorfir der ſhoneychin, zweyer rudin vnd des waldis zu der zuchin mit den wiſen, Allo das vnſe vettirn, dy vorgenantin herzogin heynrich vnde herzoge primke von glogov, widir vunf dorfir der Itubin, zweyer cridil, doviaſtov vnd con- ftantin fich vor zyen, abe tretin vnd ledeclichin lafin fullin vmmirme 20 ane allirleye anſprache, vnde wen dy ftraſe zu dem lez wiffintlichin alle deme lande gen fal durch dy ftat zu dem lez, fo fulle wir keyne Itraſe machin durch parchowiz; wir in wollin ouch vnſe vettirn nicht hindirn an irme zolle, noch keyn vnfir man ſy hindirn ſal, by namen der buregreue von parchewiz. Wir habin ouch dy vorbenante ebenunge 25 vnde ſune uf den heyligin gefuorn vnde gelobt, in gutin truwin ane argelift zu haldene ganz vnd ftete ewiclichin vmmirme. Wir zyen ouch in vnſe ſune vnſe omen herzogin Bolezlaun von falkinberch vnd her- zogin Bolkin von opul. Wir wollin ouch das, fitzit eyn man vndir vns, den vnſe vettirn bekundigin odir beclagin, odir keyn vrer[ !] man, so den fulle wir helfin minne odir rechtis noch vnfir manne rate. Ouch gelobe wir vnfe libin vettirn in gutin truwen, ob keyn man ſy an griffe durch vnſe lant, he fy wer he fy, das wlle wir widirn vnde wern vnde fullin in dor zu helfin, all wir allir vorderft mugin, ane allirleye argelift ; ob ouch keyn man vs vnſim lande in vnfir vettirn lant buwes zuge, 35 der [der] fal yn vns vngehindirt sin, alfo beſheydinlichin, das h’ wor vns minne odir recht halde vnde sin gut sime genofin vorkovft; wer ouch das, ob keyn vnfir manne zu vnfin vettirin icht wurre odir zu keyme finer manne vnde recht vorsluge vnde nicht recht nemin wolde von in odir von irin mannen, zu deme fulle wir rechtis helfin alfe zu 40 eyme rechtin Drower; vnde das alle diſe vorbenante rede yn vns ewic- 18,15 ſhoneychin: nach Cod. Dipl. Siles. a. d. O. Schöneiche, Kreis Wohlau. 15f. zweyer rudin: „vermutlich Reudchen, südlich von Wohlau“. s. ebenda. 16 zu der zuchin: züchen oder Zechen, Kreis Guhrau. 18 ſtubin: Stuben, Kreis Wohlau. s. ebd. zweier cridil: Groß- und Mittel-Kreidel. doviaſtov: Dombsen. Kreis Wohlau. s. ebd. Kreis Wohlau, s. ebd. 18f. conftantin: im Distrikt Kosel bei Breslau, s. Klose II 1, 238ff. 20 lez: Liegnitz. 22 parchowicz (Z. 24 parchewiz): Parchwitz, Kreis 29 bekundigin odir in = en (Negation): also enwollin. Liegnitz. beclagin: beschuldigen oder vor Gericht laden. vrer = irer (ihrer), ver- schrieben? Z. 39 irin! 32 wlle = wolle. widirn vnde wern: hindern und abwehren. 34 buwes zuge: übersiedelte. 35 vns] davor getilgtes vs Or. 38 recht wor = vor. 37 icht wurre : irgendwie in Streit käme. vorsluge: den Rechtsweg verwürfe. 40 eyme rechtin Drower: einem rechten Dräuer, d.h. zu Gewaltandrohung Berechtigten.
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II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 19. 23 lichin vnvorruckt blibe, fo habe wir dyfin keginwertigin brif geheyfin voryngesigiln mit vnſim yngesigil vnde vorveſtin. Dyſe Dink fint geſhen zu dem nuwin markte an dem funabinde noch dem obirſtin tage vnfirs herin noch gotis geburt Tufint iar druhundirt iar in dem fibinzendem iare zu kegewertig den vorgenantin rittirin, dy dife vor� 45 genante fune gemachit vnd beteydingit habin, vnd vnſim ſhribere Cunrade von zheſhov, der diſe ſune von vnſim geheyfe geſhribin hat. Dy ſelbe fune ift ouch vor vnſim libin vettirn herzogin Bernharde geoffinbarth vnd gelutberth vnd vor vil finer manne, dy do kegin- wertig worin, zu dem nuwin markte in der vorgenantin ftat. 50 19. 1330, Januar 28 (an de achtin tage fend angnetin). Bresl. Staatsarch. Rep. 132" Urk. Dep. Oels Nr. 9. [F. Oels Dep. Nr. 9.] — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Wachssiegel des Herzogs. — Regest in Cod. Dipl. Siles. XXII Nr. 4913, S. 88. Wir herzcoge Hannus, von gotis gnadin Herzcoge von slezie vnd here zcu der ftynaw, be kennen dez an dem keginwortegin briuen, daz wir gelobin vnfin libin brudirn herzcogin heynrichche von glogow vnd h’zcogin Cunrate von namflau intrvwen, daz wir yr helffer sullin fin, dy wile zi wnd wir gelebin, uf allir menneglich in sulcher wiz: wenne vnz vnſe brudir manin, ſo sulle wir eyn kumen bi uir wochin, fo wir befte mogin; Vor baz me ab wir vinde irkrigin adyr hettin, waz w’ uf dy vor dingetin adir dyr kregen adir vnſe hoybit lute, daz li daz fullin teylin v� neymin noch d' manne zcal, yd' man vf fin felbis koft; Vor baz me ab vnfir eyne ad’ me von wifin ad’ von vnwifin vf daz velt 10 queme v� do ſhadin neme an vnfir habe ad’ an vnſin mannin, ſo ſal yd’ man vor fich felbe fteyn ; w’ ab’, daz vnfir ene ad’ zewene ad’ alle ge vangin wurdin, dez got nicht in wolle, wi daz geſhe, beczchaczvnge an vnf selbe, di sulle w’ geliche train ; Vor baz me wer abir, daz w’ keynin wurften adyr wurften genofin vyngin, den ful w’ teylin glich ; 15 w’ abir, daz w' and’ wrumin nemin an ge vangin ad’ wor an iz were, 5 47 auch zhefſhov lesbar. auch ge- 18,45 auch rittirrn lesbar. heyffe lesbar. 19,2 ftynaw: Steinau an der Oder. 4 intrvwen] int'r 7 irkrigin: erlangen. [neue Zeile]wen Or. 8 vor dingetin (von ver- dingen): vertragsmäßig erwürben. dyr kregen = irkrigin. 10 von wifin 13 beczchaczvnge: Löse- ad von vnwifin: mit Wissen oder ohne Wissen. 16 r in wrumin über der Zeile Or. 15 wurften: Fürsten. geld. = vrumen (Vorteil). an ge vangin: an Gefangenen.
II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 19. 23 lichin vnvorruckt blibe, fo habe wir dyfin keginwertigin brif geheyfin voryngesigiln mit vnſim yngesigil vnde vorveſtin. Dyſe Dink fint geſhen zu dem nuwin markte an dem funabinde noch dem obirſtin tage vnfirs herin noch gotis geburt Tufint iar druhundirt iar in dem fibinzendem iare zu kegewertig den vorgenantin rittirin, dy dife vor� 45 genante fune gemachit vnd beteydingit habin, vnd vnſim ſhribere Cunrade von zheſhov, der diſe ſune von vnſim geheyfe geſhribin hat. Dy ſelbe fune ift ouch vor vnſim libin vettirn herzogin Bernharde geoffinbarth vnd gelutberth vnd vor vil finer manne, dy do kegin- wertig worin, zu dem nuwin markte in der vorgenantin ftat. 50 19. 1330, Januar 28 (an de achtin tage fend angnetin). Bresl. Staatsarch. Rep. 132" Urk. Dep. Oels Nr. 9. [F. Oels Dep. Nr. 9.] — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Wachssiegel des Herzogs. — Regest in Cod. Dipl. Siles. XXII Nr. 4913, S. 88. Wir herzcoge Hannus, von gotis gnadin Herzcoge von slezie vnd here zcu der ftynaw, be kennen dez an dem keginwortegin briuen, daz wir gelobin vnfin libin brudirn herzcogin heynrichche von glogow vnd h’zcogin Cunrate von namflau intrvwen, daz wir yr helffer sullin fin, dy wile zi wnd wir gelebin, uf allir menneglich in sulcher wiz: wenne vnz vnſe brudir manin, ſo sulle wir eyn kumen bi uir wochin, fo wir befte mogin; Vor baz me ab wir vinde irkrigin adyr hettin, waz w’ uf dy vor dingetin adir dyr kregen adir vnſe hoybit lute, daz li daz fullin teylin v� neymin noch d' manne zcal, yd' man vf fin felbis koft; Vor baz me ab vnfir eyne ad’ me von wifin ad’ von vnwifin vf daz velt 10 queme v� do ſhadin neme an vnfir habe ad’ an vnſin mannin, ſo ſal yd’ man vor fich felbe fteyn ; w’ ab’, daz vnfir ene ad’ zewene ad’ alle ge vangin wurdin, dez got nicht in wolle, wi daz geſhe, beczchaczvnge an vnf selbe, di sulle w’ geliche train ; Vor baz me wer abir, daz w’ keynin wurften adyr wurften genofin vyngin, den ful w’ teylin glich ; 15 w’ abir, daz w' and’ wrumin nemin an ge vangin ad’ wor an iz were, 5 47 auch zhefſhov lesbar. auch ge- 18,45 auch rittirrn lesbar. heyffe lesbar. 19,2 ftynaw: Steinau an der Oder. 4 intrvwen] int'r 7 irkrigin: erlangen. [neue Zeile]wen Or. 8 vor dingetin (von ver- dingen): vertragsmäßig erwürben. dyr kregen = irkrigin. 10 von wifin 13 beczchaczvnge: Löse- ad von vnwifin: mit Wissen oder ohne Wissen. 16 r in wrumin über der Zeile Or. 15 wurften: Fürsten. geld. = vrumen (Vorteil). an ge vangin: an Gefangenen.
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24 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. so fal yd’man noch sinir manne zcal nemin ; Vor baz me were ab’, daz vnfir keyne mit eyn' ueften vmme gynge, d' fal di and'n uor botin ad’ sine hobyt lute ; w’, daz ſi nicht do zcu quemin, ſo sulde d' here 20 ad’ fine hobyt lute wrumin adir ſchadin habin, alf h’ bewunde ; Vor baz me w' abir, daz vnſe brud' vnſ’ bedorftin adir vnfir hoybitlute kegin erin mannin in erin landin, ſo fullin ſe vnf di koft gebin ; w’ abir, daz wir wrumin nemin, den fulle wir teylin noch d’ manne zcal ; welche ueftin ge wunnin wurde, in welchif herin lande si lege, dez fal li sin; 25 Vor baz me gelobe w', daz w' vní mit vnſin vindin nicht funin fullin, iz in ſi vnfir brudir rat v� ir wille. Wir gelobin me, daz w' fullin vnſe veſten lan hulden vnfin brudirn, ab wir an erben fturbin, daz fi an fi geuallin fundir lipgedinge, al fo lange alf daz recht ift; Vor baz me bekenne w’, daz w’ vnf uor zogen al vnf vatir erbe, wenne w' vnfin so rechtin tel habin von vnfin brudir noch vnfir manne rat. Daz alle di vor geſchribene rede stete vn gancz blibe, dovor feczce w' vnfin uor- genantin brudir di ftat mit deme hufe v� daz wik bilde zcu lubin : wo w’ abir daz nicht inhildin, daz ire man vn vnſe kurin, daz w' gebrochin hettin, ſo fullin di phant ir fin v� vſe nicht, Vnd habin dez diſin brif as mit vnſme ingesigele uor-ingefigilit. Di rede ift ge ſhen vn d' brif ge gebin in d' ftat zou grvninb'g an de achtin tage fend angnetin noch gotif ge burde tufint iar drû hundirt iar in dem driinzcencigiftin[!] iare ; dor vbir waz h’ cunrat von klepz, hannus uon ſvnninwalde, h’" niclof von ebirſbach, zcabil uon nitraz, pezce uon leffow, hannus uon 40 luficz, hir von rechinb’c, maczke uon duringow, otte vn pezce uon der. 20. 1341, November 18 (an fente Elzebetin obunt). Bresl. Staatsarch. Rep. 132c Urk. Dep. Oels Nr. 13. [F. Oels Dep. Nr. 13.) — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Wachssiegel des Herzogs. — Regest in Cod. Dipl. Siles. XXX Nr. 6714, S. 203f. Wir Heinrich, von gotis genaden Herczoge von Slefien, herre von furftenb’g vnde czum Jawor, Bekennen offentlich an vnfem brife, daz 19,18 uor botin: zu den Waffen rufen. 24 u in wurde über der Zeile Or. 26 in = en (Negation): es sei denn. 27 hulden: huldigen. 30 tel = teil. 33 vn über der Zeile nachgetragen Or. 34 vse = vniere. 38 waz auf Rasur Or. 40 der = Dyhrn, s. Cod. Dipl. Siles. XXII, S. 88 und Register S.242 (s. a. Dyhern). Nach diesem Geschlecht ist die Stadt Dyherrnfurt im Kreis Wohlau benannt. Die beiden obigen Otto und Peter von Dyhrn erscheinen auch mit der Namensschreibung Der, Dere, Deyr, Dore mehrfach als Zeugen im angeführten Bande des Cod. Dipl. Siles.
24 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. so fal yd’man noch sinir manne zcal nemin ; Vor baz me were ab’, daz vnfir keyne mit eyn' ueften vmme gynge, d' fal di and'n uor botin ad’ sine hobyt lute ; w’, daz ſi nicht do zcu quemin, ſo sulde d' here 20 ad’ fine hobyt lute wrumin adir ſchadin habin, alf h’ bewunde ; Vor baz me w' abir, daz vnſe brud' vnſ’ bedorftin adir vnfir hoybitlute kegin erin mannin in erin landin, ſo fullin ſe vnf di koft gebin ; w’ abir, daz wir wrumin nemin, den fulle wir teylin noch d’ manne zcal ; welche ueftin ge wunnin wurde, in welchif herin lande si lege, dez fal li sin; 25 Vor baz me gelobe w', daz w' vní mit vnſin vindin nicht funin fullin, iz in ſi vnfir brudir rat v� ir wille. Wir gelobin me, daz w' fullin vnſe veſten lan hulden vnfin brudirn, ab wir an erben fturbin, daz fi an fi geuallin fundir lipgedinge, al fo lange alf daz recht ift; Vor baz me bekenne w’, daz w’ vnf uor zogen al vnf vatir erbe, wenne w' vnfin so rechtin tel habin von vnfin brudir noch vnfir manne rat. Daz alle di vor geſchribene rede stete vn gancz blibe, dovor feczce w' vnfin uor- genantin brudir di ftat mit deme hufe v� daz wik bilde zcu lubin : wo w’ abir daz nicht inhildin, daz ire man vn vnſe kurin, daz w' gebrochin hettin, ſo fullin di phant ir fin v� vſe nicht, Vnd habin dez diſin brif as mit vnſme ingesigele uor-ingefigilit. Di rede ift ge ſhen vn d' brif ge gebin in d' ftat zou grvninb'g an de achtin tage fend angnetin noch gotif ge burde tufint iar drû hundirt iar in dem driinzcencigiftin[!] iare ; dor vbir waz h’ cunrat von klepz, hannus uon ſvnninwalde, h’" niclof von ebirſbach, zcabil uon nitraz, pezce uon leffow, hannus uon 40 luficz, hir von rechinb’c, maczke uon duringow, otte vn pezce uon der. 20. 1341, November 18 (an fente Elzebetin obunt). Bresl. Staatsarch. Rep. 132c Urk. Dep. Oels Nr. 13. [F. Oels Dep. Nr. 13.) — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Wachssiegel des Herzogs. — Regest in Cod. Dipl. Siles. XXX Nr. 6714, S. 203f. Wir Heinrich, von gotis genaden Herczoge von Slefien, herre von furftenb’g vnde czum Jawor, Bekennen offentlich an vnfem brife, daz 19,18 uor botin: zu den Waffen rufen. 24 u in wurde über der Zeile Or. 26 in = en (Negation): es sei denn. 27 hulden: huldigen. 30 tel = teil. 33 vn über der Zeile nachgetragen Or. 34 vse = vniere. 38 waz auf Rasur Or. 40 der = Dyhrn, s. Cod. Dipl. Siles. XXII, S. 88 und Register S.242 (s. a. Dyhern). Nach diesem Geschlecht ist die Stadt Dyherrnfurt im Kreis Wohlau benannt. Die beiden obigen Otto und Peter von Dyhrn erscheinen auch mit der Namensschreibung Der, Dere, Deyr, Dore mehrfach als Zeugen im angeführten Bande des Cod. Dipl. Siles.
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II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 21. 25 wir vorfaczt habin vnſe veften Hus vnde ftat czu dem Bunczlow vnde vnfe Manschaft do felbis den erlüchten furiten: Herczogen Heinrich vom Sagan dem eldirn, vnſem liben vettirn, vnde H’czogen Heinrich, fyme ſone, vnſem liben Omen, vnd vrowen vorn agneſen von Rathebur, fyner tachtir, ezu irre hant, donoch eryn erben vor achtehalp hundirt mark vnde czen mark preguſchir groſchen Polenſchir czal; ab daz felbe gelt von fente Michels tak, der no neheft kûmpt, vbir eyn iar nicht wurde beczalt czu der Sprottow, fo fal dy felbe ftat, daz hus 10 vnde dy manschaft, daz wichbilde mit der Heide vnde mit allir her- schaft vnde nuczcze, allo iz gelegin ift yn synen gemerken vnde synen reynen, czu vorficht czu yn haben vnde fal yn lediclichen vndirtenik fyn czu eynem pfande mit alle dem genyze, als wir iz gehabit haben, biz allo lange daz dy achtehalp hundirt mark vnd czen mark preguſchir 15 grofchen polenſchir czal gar vnde gancz czu der Sprottow adir yn irre neheften veften do by, ab dy fprottow yn abe gynge, werdin beczalit. Ouch gelobe wir yn an argelift, ab an vnfem burkgrefen do felbis czum Bunczlow, Hentschil von waldow, von todis weyn icht gesche byn der czit adir ab her abe wûrde gefaczt, daz wir byn eynem monden dor- 20 noch eynen andirn fullen feczczen, von dem yn alle dy gelübde geschen, alfo von dem vorgenanten vnſem burkgrefen ift geschehen. Alle der vorbeſchreben rede czu eyner sichirheit habe wir yn deſen brif lozen w’din vorfygilt mit vnſem Jngesygil; daz ift geschen do ſelbis czu dem Bunczlow noch gotis geburt dryczenhundirt iar yn dem eyn vnde 25 virczegften iare an fente Elzebetin obunt. 5 21. 1343, Oktober 20 (an der heyligen eylif tufunt meyde abunde). Bresl. Staatsarch. Rep. 83. Urk. Cistercienserkloster Grüssau Nr.81. [Grüssau 81.] — Original, Pergament; Siegelbänder, Siegel verloren. — Ausgefertigt in der Kanzlei Herzog Bolkos von Schweidnitz. WJR Pirfech von dem Gutenfteyne Vnde Jereke von dem Yfen- berge Bekennen offenlich an dyfen keygenwortigen Brife, Das wir mit bedachtem mute vnd mit vnfer vrunde rate Sin komen vor vnſen herren, Herczogen Polken von der Swidnicz, vnd haben vorkouft recht 20,6 vrowen vorn agnefen] vorn = vrowen; vgl. unten Nr. 22, 15 vrouwe vor Helke und Cod. Dipl. Siles. a. a. O. Regest 6714 S. 203 Anm. 9; die Doppelsetzung entsprechend Herren Hern Wenczlaws Nr. 15,2. nachgetragen. 23 brif
II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 21. 25 wir vorfaczt habin vnſe veften Hus vnde ftat czu dem Bunczlow vnde vnfe Manschaft do felbis den erlüchten furiten: Herczogen Heinrich vom Sagan dem eldirn, vnſem liben vettirn, vnde H’czogen Heinrich, fyme ſone, vnſem liben Omen, vnd vrowen vorn agneſen von Rathebur, fyner tachtir, ezu irre hant, donoch eryn erben vor achtehalp hundirt mark vnde czen mark preguſchir groſchen Polenſchir czal; ab daz felbe gelt von fente Michels tak, der no neheft kûmpt, vbir eyn iar nicht wurde beczalt czu der Sprottow, fo fal dy felbe ftat, daz hus 10 vnde dy manschaft, daz wichbilde mit der Heide vnde mit allir her- schaft vnde nuczcze, allo iz gelegin ift yn synen gemerken vnde synen reynen, czu vorficht czu yn haben vnde fal yn lediclichen vndirtenik fyn czu eynem pfande mit alle dem genyze, als wir iz gehabit haben, biz allo lange daz dy achtehalp hundirt mark vnd czen mark preguſchir 15 grofchen polenſchir czal gar vnde gancz czu der Sprottow adir yn irre neheften veften do by, ab dy fprottow yn abe gynge, werdin beczalit. Ouch gelobe wir yn an argelift, ab an vnfem burkgrefen do felbis czum Bunczlow, Hentschil von waldow, von todis weyn icht gesche byn der czit adir ab her abe wûrde gefaczt, daz wir byn eynem monden dor- 20 noch eynen andirn fullen feczczen, von dem yn alle dy gelübde geschen, alfo von dem vorgenanten vnſem burkgrefen ift geschehen. Alle der vorbeſchreben rede czu eyner sichirheit habe wir yn deſen brif lozen w’din vorfygilt mit vnſem Jngesygil; daz ift geschen do ſelbis czu dem Bunczlow noch gotis geburt dryczenhundirt iar yn dem eyn vnde 25 virczegften iare an fente Elzebetin obunt. 5 21. 1343, Oktober 20 (an der heyligen eylif tufunt meyde abunde). Bresl. Staatsarch. Rep. 83. Urk. Cistercienserkloster Grüssau Nr.81. [Grüssau 81.] — Original, Pergament; Siegelbänder, Siegel verloren. — Ausgefertigt in der Kanzlei Herzog Bolkos von Schweidnitz. WJR Pirfech von dem Gutenfteyne Vnde Jereke von dem Yfen- berge Bekennen offenlich an dyfen keygenwortigen Brife, Das wir mit bedachtem mute vnd mit vnfer vrunde rate Sin komen vor vnſen herren, Herczogen Polken von der Swidnicz, vnd haben vorkouft recht 20,6 vrowen vorn agnefen] vorn = vrowen; vgl. unten Nr. 22, 15 vrouwe vor Helke und Cod. Dipl. Siles. a. a. O. Regest 6714 S. 203 Anm. 9; die Doppelsetzung entsprechend Herren Hern Wenczlaws Nr. 15,2. nachgetragen. 23 brif
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26 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 5 vnd redelich dem erbern manne hern Jungen von Cirnen vnſe Guet Shonenb'g, alz is gelegen ift in finen Greniczen an lenge, an twere, an breyte, mit aller herſchaft, mit allem geniſe vnd mit allem nucze, alz wirs vnd vnſe vorvarn gehabt han, mit allen Dorfern, dy do czu gehorn, mit allen welden, mit allen vluffen, mit molen, mit Viſcherien, 1o mit Jait, mit Weydewerke vnd mit ackern, fy sin gearn ader vngearn, mit aller weyde vnd nicht vs czu fundern. Das felbe vorgenante Guet Schonenb’g globe wir dem vorgefprochen hern Jungen vnd hern Reyncz- ken Schof czu finer hant czu gewern, beyde in Bemiſchem rechte vnd in Poleniſchem rechte an argelift, alz eyn recht ift. Des gebe wir in 15 dyfen Brif czu eynem bekentnisfe. Gegeben czu Landiſhut an der heyligen eylif tufunt meyde abunde Noch gotis geburt Driczenhundirt Jar in dem dri vnd virczigeſtem Jare. 22. 1347, März 25 (An deme heyligen Palmtage). Bresl. Staatsarch. Rep. 123 Urk. Benediktinerinnenkloster Striegau Nr. 32. — Original, Pergament mit dem Herzogssiegel an seidener Schnur. JN gotis namen amen. WIR Bolke, von gotis gnaden Herczoge von Slezien, herre von furftinb’g vnde czu der Swidnicz, Tun kunt eweclich allen den, dy desen Brif ſehn ader horen lefen, Das an vnſe keigenwortikeit komen 5 ift vnſe getruwer her Conrat von Cirnen vnde hat mit wol vorbedach- tem mute, mit rate finer frunde, by gutem geſunde des liebes vnde der finne vorkouft recht vnde redelich der Eptiflinnen vnde der Same- nunge vnfers Clofters czur Stregon ane eyne halbe mark Drifik mark 21,5 Jungen von Cirnen: sonst auch als Juvenis oder Jüngling von Cyrna. Czyrnina in Cod. Dipl. Siles. XXII Register s. v. Tschirn, vgl. unten Nr. 22.5. 10 gearn ader vngearn: s. oben zu Nr. 7,16. 12f. Reynczken Schof: als Reynko [von Reinold, 8. Reichert S. 8, Nr. 82; S. 23] genant Schoff [Schaff- 22,5 Conrat gotsch, Zchoff] in Cod. Dipl. Siles. XXII Register s. v. von Cirnen: s. zu Nr. 21,5. 8 Stregon: Striegau. Die Form der Endung durch Urkunden gesichert: 1112 Stregoni, 1212 Strzegonie, Strigoni, Ztregon, 1155 Gradice [Burg, Kastellanei] Ztrigoni, 1245 Stregom, später Strigonia, Strigunia, Stregun, Strigon, vgl. Cod. Dipl. Siles. VII, 12 S. 38, Z. 13; XXIX und XXX Register s. v. Striegau; K. Damroth, Die älteren Ortsnamen Schlesiens, 1896, S. 115. Die Formen Strigavia und de Strigouio (Monumenta Vaticana Res gestas Bohemicas illustrantia I Nr. 1379, S. 719 von 1351 u. ö.) sind jüngere Angleichungen an deutsche Namenbildungsweise.
26 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 5 vnd redelich dem erbern manne hern Jungen von Cirnen vnſe Guet Shonenb'g, alz is gelegen ift in finen Greniczen an lenge, an twere, an breyte, mit aller herſchaft, mit allem geniſe vnd mit allem nucze, alz wirs vnd vnſe vorvarn gehabt han, mit allen Dorfern, dy do czu gehorn, mit allen welden, mit allen vluffen, mit molen, mit Viſcherien, 1o mit Jait, mit Weydewerke vnd mit ackern, fy sin gearn ader vngearn, mit aller weyde vnd nicht vs czu fundern. Das felbe vorgenante Guet Schonenb’g globe wir dem vorgefprochen hern Jungen vnd hern Reyncz- ken Schof czu finer hant czu gewern, beyde in Bemiſchem rechte vnd in Poleniſchem rechte an argelift, alz eyn recht ift. Des gebe wir in 15 dyfen Brif czu eynem bekentnisfe. Gegeben czu Landiſhut an der heyligen eylif tufunt meyde abunde Noch gotis geburt Driczenhundirt Jar in dem dri vnd virczigeſtem Jare. 22. 1347, März 25 (An deme heyligen Palmtage). Bresl. Staatsarch. Rep. 123 Urk. Benediktinerinnenkloster Striegau Nr. 32. — Original, Pergament mit dem Herzogssiegel an seidener Schnur. JN gotis namen amen. WIR Bolke, von gotis gnaden Herczoge von Slezien, herre von furftinb’g vnde czu der Swidnicz, Tun kunt eweclich allen den, dy desen Brif ſehn ader horen lefen, Das an vnſe keigenwortikeit komen 5 ift vnſe getruwer her Conrat von Cirnen vnde hat mit wol vorbedach- tem mute, mit rate finer frunde, by gutem geſunde des liebes vnde der finne vorkouft recht vnde redelich der Eptiflinnen vnde der Same- nunge vnfers Clofters czur Stregon ane eyne halbe mark Drifik mark 21,5 Jungen von Cirnen: sonst auch als Juvenis oder Jüngling von Cyrna. Czyrnina in Cod. Dipl. Siles. XXII Register s. v. Tschirn, vgl. unten Nr. 22.5. 10 gearn ader vngearn: s. oben zu Nr. 7,16. 12f. Reynczken Schof: als Reynko [von Reinold, 8. Reichert S. 8, Nr. 82; S. 23] genant Schoff [Schaff- 22,5 Conrat gotsch, Zchoff] in Cod. Dipl. Siles. XXII Register s. v. von Cirnen: s. zu Nr. 21,5. 8 Stregon: Striegau. Die Form der Endung durch Urkunden gesichert: 1112 Stregoni, 1212 Strzegonie, Strigoni, Ztregon, 1155 Gradice [Burg, Kastellanei] Ztrigoni, 1245 Stregom, später Strigonia, Strigunia, Stregun, Strigon, vgl. Cod. Dipl. Siles. VII, 12 S. 38, Z. 13; XXIX und XXX Register s. v. Striegau; K. Damroth, Die älteren Ortsnamen Schlesiens, 1896, S. 115. Die Formen Strigavia und de Strigouio (Monumenta Vaticana Res gestas Bohemicas illustrantia I Nr. 1379, S. 719 von 1351 u. ö.) sind jüngere Angleichungen an deutsche Namenbildungsweise.
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II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 22. 27 geldes eweges czinfes Jn deme dorfe czu Beckern vnfers wichbildes czu der Stregon, den Scholtheyfen, das kirchlehn, Virdehalp Schok 10 Huner Czinfes vnde eynen Tich do felbeft mit alle deme rechte, her- ſchaft, geniſe, nuczcze vnde fruchtberkeyt, wi das gemeynlich ader funderlich fi czu nennen, vnde nicht vs gefundert, vri an alles dinit vnde alz her is felber hat gehabet vnde befeffen. Ouch hat dy Erbere vrouwe vor Heſke, des selben h'n Conrades Muter, vor vns ftende, des 15 ebenanten gutes sich vorczegen, das ir Lipgedinge geweft ift, vnde in vnſe hende mit vrolichem antlicze mit erem zone, hern Conrade, dem Erbern manne Peczolde zemel, vnsem Burger czur Stregon, an des felben Clofters Stat mit gutem willen of gelaſen. Des habe wir angeſehn eren dinft vnde bete vnde funderlich das innege gebete, das dy Junc- 20 vrouwen des felben Clofters vor vns vnde vor vnſe Eldern steteclichen tuen, vnde haben dy felben vorbenanten drifik mark geldes ane eyne halbe mark geldes, den Scholtheyfen, daz kirchlehn, virdehalp Schok Huner czinfes vnde eynen Tich do felbeft czu Beckern mit alle deme, das vorbeſchreben ftet, der vorbenanten Eptiflinnen vnde der ganczen 25 famenunge des Clofters czur Stregon von vnferr furftlichen gewalt vnde genaden gelegen vnde gereycht vri an alles Rosdinft eweclich vnde erblich ezu besiczezen gemachſam vnde an allis hinderniſfe ; Vnde was ouch dinftes gewelt ift of dem felben gute, Das fulle wir vnde 22,18—14: Konrad von Zirn verkauft an das Striegauer Kloster die ehe- mals landesherrlichen Rechte, Lasten und Abgaben auf dem Dorf Beckern, näm- lich 291/2 Mark (8 ane = ohne, lateinische Zählungsweise) Grundzins (das sogen. Herzogsgeschoß in Geld), ferner den Schultheißen' (Z. 10. 23), d. h. die ehe- mals landesherrlichen, jetzt gutsherrlichen Rechte über den Dorfschulzen mit dessen Abgaben, Lasten und Verpflichtungen (z. B. vom Dorfgericht vordem an den Landesherrn 3 der Gefälle, an den Schulzen 1, fortan aber jene 5 an den Gutsherrn). 10 kirchlehn: das mit jedem Kirchenamt verbundene Ein- kommen (beneficium) gehörte dem Geistlichen nur als Lehen, Eigentümer ver- blieb der Stifter oder dessen Rechtsnachfolger, der auch dieses Kirchlehn vergab. 11 Huner: Hühner. Neben Geld� und Getreidezins (Geschoß) hatten die Bauern als Ehrungen (s. Nr. 32,26) jährlich noch Naturalabgaben zu liefern, für Beckern also 31/2 Schock = 210 Stück Hühner. Wutke.] 15 vrouwe vor: vgl. zu Nr. 20,6 und Lexer III 540 s. v. vrouwe. Heſke: Koseform n von Hedwig, rgl. Reichert S. 31. 33. 37. 18 Peczolde: gebildet aus der Kurzform Pecze (zu Peter) + old, 8. ebenda S. 11. 19. 25. 27 gelegen: verliehen. Rosdinft aus Roftinft Or. [Der Schulze von Beckern hatte bis zu dem in dieser Urkunde bezeugten Verkauf dem Landesherrn oder dem Gutsherrn Konrad von Zirn an Stelle der Roßdienstpflicht eine Geldabgabe zu leisten. Fortan fiel diese an das Kloster. Wutke.]
II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 22. 27 geldes eweges czinfes Jn deme dorfe czu Beckern vnfers wichbildes czu der Stregon, den Scholtheyfen, das kirchlehn, Virdehalp Schok 10 Huner Czinfes vnde eynen Tich do felbeft mit alle deme rechte, her- ſchaft, geniſe, nuczcze vnde fruchtberkeyt, wi das gemeynlich ader funderlich fi czu nennen, vnde nicht vs gefundert, vri an alles dinit vnde alz her is felber hat gehabet vnde befeffen. Ouch hat dy Erbere vrouwe vor Heſke, des selben h'n Conrades Muter, vor vns ftende, des 15 ebenanten gutes sich vorczegen, das ir Lipgedinge geweft ift, vnde in vnſe hende mit vrolichem antlicze mit erem zone, hern Conrade, dem Erbern manne Peczolde zemel, vnsem Burger czur Stregon, an des felben Clofters Stat mit gutem willen of gelaſen. Des habe wir angeſehn eren dinft vnde bete vnde funderlich das innege gebete, das dy Junc- 20 vrouwen des felben Clofters vor vns vnde vor vnſe Eldern steteclichen tuen, vnde haben dy felben vorbenanten drifik mark geldes ane eyne halbe mark geldes, den Scholtheyfen, daz kirchlehn, virdehalp Schok Huner czinfes vnde eynen Tich do felbeft czu Beckern mit alle deme, das vorbeſchreben ftet, der vorbenanten Eptiflinnen vnde der ganczen 25 famenunge des Clofters czur Stregon von vnferr furftlichen gewalt vnde genaden gelegen vnde gereycht vri an alles Rosdinft eweclich vnde erblich ezu besiczezen gemachſam vnde an allis hinderniſfe ; Vnde was ouch dinftes gewelt ift of dem felben gute, Das fulle wir vnde 22,18—14: Konrad von Zirn verkauft an das Striegauer Kloster die ehe- mals landesherrlichen Rechte, Lasten und Abgaben auf dem Dorf Beckern, näm- lich 291/2 Mark (8 ane = ohne, lateinische Zählungsweise) Grundzins (das sogen. Herzogsgeschoß in Geld), ferner den Schultheißen' (Z. 10. 23), d. h. die ehe- mals landesherrlichen, jetzt gutsherrlichen Rechte über den Dorfschulzen mit dessen Abgaben, Lasten und Verpflichtungen (z. B. vom Dorfgericht vordem an den Landesherrn 3 der Gefälle, an den Schulzen 1, fortan aber jene 5 an den Gutsherrn). 10 kirchlehn: das mit jedem Kirchenamt verbundene Ein- kommen (beneficium) gehörte dem Geistlichen nur als Lehen, Eigentümer ver- blieb der Stifter oder dessen Rechtsnachfolger, der auch dieses Kirchlehn vergab. 11 Huner: Hühner. Neben Geld� und Getreidezins (Geschoß) hatten die Bauern als Ehrungen (s. Nr. 32,26) jährlich noch Naturalabgaben zu liefern, für Beckern also 31/2 Schock = 210 Stück Hühner. Wutke.] 15 vrouwe vor: vgl. zu Nr. 20,6 und Lexer III 540 s. v. vrouwe. Heſke: Koseform n von Hedwig, rgl. Reichert S. 31. 33. 37. 18 Peczolde: gebildet aus der Kurzform Pecze (zu Peter) + old, 8. ebenda S. 11. 19. 25. 27 gelegen: verliehen. Rosdinft aus Roftinft Or. [Der Schulze von Beckern hatte bis zu dem in dieser Urkunde bezeugten Verkauf dem Landesherrn oder dem Gutsherrn Konrad von Zirn an Stelle der Roßdienstpflicht eine Geldabgabe zu leisten. Fortan fiel diese an das Kloster. Wutke.]
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28 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. so vnſe nachkomelinge ſehn of das gut czu Pelefkewicz, Jn deme ſelben wichbilde gelegen czu der Stregon, dor czu fich der vorbenante her Conrat von Cirnen vnde sine Erben vnde fine nachkomelinge hat vor- bunden vnde hat is gewillekort von bedachtem mute vnde von vrier willekor vm das, daz wir dem vorbenanten Clofter vnde der famenunge s5 di ſelbe dicke vorbenante gulde von vnſen genaden vri haben gelegen vnde gereycht. Das defe dink Itete vnde vnuorbruchlich gancz bliben, Des habe wir desen Brif vorfegelt lafen werden mit vnſen Jngesegeln czu eynem ewegen gedechtniffe. Djs ift geschen vnde defer Brif ift gegeben czu der Swidnicz An deme heyligen Palmtage Noch gotis 40 geburt Tufunt Jar drihundirt Jar Jn dem Seben vnde virczegeftem Jare; Dor czu fint gerufen vnde gebeten czu geczuge vnſe getruwe man : her Junge, her kekel, gebruder von Cirnen, her Reynczk Schaff, Hey- nich vom Czegenberge, Nickel von Ronow, Nickel von der Ribnicz, Peter von Czedelicz, vnſe Lantſchriber, deme wir deſen Brif beuolen 45 haben vnde von des handen her gegeben ift, vnde anderr getruwirdeger lute vil. 23. 1347, August 4 (an dem funnobynde noch fente petirs tage, als her geuangyn vnd gebundyn wart). Bresl. Staatsarch. Rrp. 132" Urk. Dep. Oels Nr. 15. [F. Oels Dep. Nr. 15.] — Original, Pergament; nur die Pergamentstreifen, an denen das Siegel hing, erhalten. Wir nyclos, von gotis gnoden herczoge von Slefien vnd herre czu munftirberg, tûn kunt allin den, dy dyſen (brif) ſehen adir horen lefen, das wir mit gutem bedochtem mute vnbetwungin vnd ouch mit Rote vnfir getruwin manne dy ediln Johes, petir vnd herman, 5 brudir, dy do benant von dem nuwindorfe, allis dinftis, das se vns ſchuldic ſyn vnd dynen fullen, von irem gute czu berinwalde, das do czu munſtirberg in vnfirm gebyte gelegen ift, ledic vnd vri loſen alfo lange, bis das wir den vorbenanten brudirn Johes, petir vnd herman, dy geheyfen syn von deme nuwindorfe, czen marc berytir pfennynge 1o progiſchir groffyn poloniſchir czal czu mole vnd gancz wedir gegebyn, wir adir vnfir erbyn adir rechte noch kumelynge. Wer ouch, ab keynir vnfir pfender adir botin adir vnfir ammecht lute keynir dy vorgenanten brudir Johem, petrum vnd herman, dy genant syn von dem nuwin- dorfe, vf dem vorbenantin irem gute czu berinwalde, das do czu 22, [35 vri haben gelegen: ohne Abgaben an den Herzog, d. h. völlig steuer- frei. Wutke.] 23,1 Slien Or.
28 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. so vnſe nachkomelinge ſehn of das gut czu Pelefkewicz, Jn deme ſelben wichbilde gelegen czu der Stregon, dor czu fich der vorbenante her Conrat von Cirnen vnde sine Erben vnde fine nachkomelinge hat vor- bunden vnde hat is gewillekort von bedachtem mute vnde von vrier willekor vm das, daz wir dem vorbenanten Clofter vnde der famenunge s5 di ſelbe dicke vorbenante gulde von vnſen genaden vri haben gelegen vnde gereycht. Das defe dink Itete vnde vnuorbruchlich gancz bliben, Des habe wir desen Brif vorfegelt lafen werden mit vnſen Jngesegeln czu eynem ewegen gedechtniffe. Djs ift geschen vnde defer Brif ift gegeben czu der Swidnicz An deme heyligen Palmtage Noch gotis 40 geburt Tufunt Jar drihundirt Jar Jn dem Seben vnde virczegeftem Jare; Dor czu fint gerufen vnde gebeten czu geczuge vnſe getruwe man : her Junge, her kekel, gebruder von Cirnen, her Reynczk Schaff, Hey- nich vom Czegenberge, Nickel von Ronow, Nickel von der Ribnicz, Peter von Czedelicz, vnſe Lantſchriber, deme wir deſen Brif beuolen 45 haben vnde von des handen her gegeben ift, vnde anderr getruwirdeger lute vil. 23. 1347, August 4 (an dem funnobynde noch fente petirs tage, als her geuangyn vnd gebundyn wart). Bresl. Staatsarch. Rrp. 132" Urk. Dep. Oels Nr. 15. [F. Oels Dep. Nr. 15.] — Original, Pergament; nur die Pergamentstreifen, an denen das Siegel hing, erhalten. Wir nyclos, von gotis gnoden herczoge von Slefien vnd herre czu munftirberg, tûn kunt allin den, dy dyſen (brif) ſehen adir horen lefen, das wir mit gutem bedochtem mute vnbetwungin vnd ouch mit Rote vnfir getruwin manne dy ediln Johes, petir vnd herman, 5 brudir, dy do benant von dem nuwindorfe, allis dinftis, das se vns ſchuldic ſyn vnd dynen fullen, von irem gute czu berinwalde, das do czu munſtirberg in vnfirm gebyte gelegen ift, ledic vnd vri loſen alfo lange, bis das wir den vorbenanten brudirn Johes, petir vnd herman, dy geheyfen syn von deme nuwindorfe, czen marc berytir pfennynge 1o progiſchir groffyn poloniſchir czal czu mole vnd gancz wedir gegebyn, wir adir vnfir erbyn adir rechte noch kumelynge. Wer ouch, ab keynir vnfir pfender adir botin adir vnfir ammecht lute keynir dy vorgenanten brudir Johem, petrum vnd herman, dy genant syn von dem nuwin- dorfe, vf dem vorbenantin irem gute czu berinwalde, das do czu 22, [35 vri haben gelegen: ohne Abgaben an den Herzog, d. h. völlig steuer- frei. Wutke.] 23,1 Slien Or.
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II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 24. 29 munſtirb’g invnfirm gebyte gelegyn ift, vmme das vorbenante dinft 15 pfente adir pfendyn wolde byn der czeyt, e wir yn dy vorgeſprochin czen marc wedir gegebyn, dy pfandunge fullin dy vorbenanten brudir Johes, petir vnd herman vnd ouch ire armyn lute werin, als ſe befte mugen, vnd das fal widir vns nicht ſyn, vnd fullen ouch vnfirn huldin vnd genaden defte verrer nicht syn den (dy) ediln hern Johs Budow, der 20 der selbyn fache eyn tedynger ift geweft, vnd heynrich von der. bele, nyckil kafemir, vnſe getruwin, vnd nyclos von ponkow, vnfis hofes seriber, dy geczuc czu der vorbeſcriben fache fint. Gegebin czu mun- ftirb'g an dem funnobynde noch fente petirs tage, als her geuangyn vnd gebundyn wart, noch der geburt vnfirs herren Tufint iar dri- 25 hundirt iar an dem ſebindem vnd virczegiftem iare. 24. 1348, August 28 (an sente auguftinr tage). Bresl. Staatsarch. Rep. 116 Urk. Augustinerkloster Sagan Nr. 85. — Original, Pergament. — Ausgefertigt in der Kanzlei Herzog Heinrichs von Glogau. Wir arnold, Burgermeyfter czum sagan, Hannus Lutke, friczche hirſman, hannus schriber vnd hannus Richard, nu Rotlwte do felbift, Bekennen in desem bryue, daz vnfir edelir herre, herczoge Heynrich von zlezien vnd herre czu Glogow, em, fynen eldern vnd òch synen erben czu trofte hot von nwns [!] geftiftit eynen altir czu vns in der pfarre in deme koere czu lobe vnfir vrowen fente marien, sente johni de towfer vnd fente Johani dē czewelfboten[!] vnd ewangliften vnde hot do czu geschikkit, vfgereycht vnd geeygynt alle Jar sechs mark ebegis czynfis vf sechs vleyſchbenken, dy von nwens fynt czugelegit in vnfir stat. deme Cloftir, den geyftlichen Twmehern in vnſer vorgenanten 10 pfarre, yn sulchen wys, daz vf sente mertyns tag alle Jar eyne marg czynfis von iczlicher bank deme abte vnd deme Conuente dez vorge- nanten Cloftirs geualle vnd daz dy, dy in den felbyn sechs benken werden fteyn, mit der gemeyne vnfir stat do von recht tun an schoffen, an wachyn, an allyn andirn rechten; so globe wir dy selben czinsgeben 15 des Cloftirs an allen fteten vortreeten vnd mit Truwen vorteydingen 23,18 armyn lute: dienstbaren Bauern (Cod. Dipl. Siles. II Register s. v.). 20 den = denne (als); dy fehlt Or.: unsern Hulden und Gnaden darum nicht ferner sein als die edeln Herren Johannes Budow usw. 24,5 von nwns (9 nwens): von neuem, neuerdings. 14 schoffen: Abgaben. 15 wachen: Abgaben an Stelle der Wachdienst-Pflicht, s. Schmeller 2 II 832. 842 ; Lexer III 644f. s. v. wahte; DWb. XIII 32f., Abschnitt II 13 und 26, Abschnitt II 3. czinsgebe: Zinszahler.
II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 24. 29 munſtirb’g invnfirm gebyte gelegyn ift, vmme das vorbenante dinft 15 pfente adir pfendyn wolde byn der czeyt, e wir yn dy vorgeſprochin czen marc wedir gegebyn, dy pfandunge fullin dy vorbenanten brudir Johes, petir vnd herman vnd ouch ire armyn lute werin, als ſe befte mugen, vnd das fal widir vns nicht ſyn, vnd fullen ouch vnfirn huldin vnd genaden defte verrer nicht syn den (dy) ediln hern Johs Budow, der 20 der selbyn fache eyn tedynger ift geweft, vnd heynrich von der. bele, nyckil kafemir, vnſe getruwin, vnd nyclos von ponkow, vnfis hofes seriber, dy geczuc czu der vorbeſcriben fache fint. Gegebin czu mun- ftirb'g an dem funnobynde noch fente petirs tage, als her geuangyn vnd gebundyn wart, noch der geburt vnfirs herren Tufint iar dri- 25 hundirt iar an dem ſebindem vnd virczegiftem iare. 24. 1348, August 28 (an sente auguftinr tage). Bresl. Staatsarch. Rep. 116 Urk. Augustinerkloster Sagan Nr. 85. — Original, Pergament. — Ausgefertigt in der Kanzlei Herzog Heinrichs von Glogau. Wir arnold, Burgermeyfter czum sagan, Hannus Lutke, friczche hirſman, hannus schriber vnd hannus Richard, nu Rotlwte do felbift, Bekennen in desem bryue, daz vnfir edelir herre, herczoge Heynrich von zlezien vnd herre czu Glogow, em, fynen eldern vnd òch synen erben czu trofte hot von nwns [!] geftiftit eynen altir czu vns in der pfarre in deme koere czu lobe vnfir vrowen fente marien, sente johni de towfer vnd fente Johani dē czewelfboten[!] vnd ewangliften vnde hot do czu geschikkit, vfgereycht vnd geeygynt alle Jar sechs mark ebegis czynfis vf sechs vleyſchbenken, dy von nwens fynt czugelegit in vnfir stat. deme Cloftir, den geyftlichen Twmehern in vnſer vorgenanten 10 pfarre, yn sulchen wys, daz vf sente mertyns tag alle Jar eyne marg czynfis von iczlicher bank deme abte vnd deme Conuente dez vorge- nanten Cloftirs geualle vnd daz dy, dy in den felbyn sechs benken werden fteyn, mit der gemeyne vnfir stat do von recht tun an schoffen, an wachyn, an allyn andirn rechten; so globe wir dy selben czinsgeben 15 des Cloftirs an allen fteten vortreeten vnd mit Truwen vorteydingen 23,18 armyn lute: dienstbaren Bauern (Cod. Dipl. Siles. II Register s. v.). 20 den = denne (als); dy fehlt Or.: unsern Hulden und Gnaden darum nicht ferner sein als die edeln Herren Johannes Budow usw. 24,5 von nwns (9 nwens): von neuem, neuerdings. 14 schoffen: Abgaben. 15 wachen: Abgaben an Stelle der Wachdienst-Pflicht, s. Schmeller 2 II 832. 842 ; Lexer III 644f. s. v. wahte; DWb. XIII 32f., Abschnitt II 13 und 26, Abschnitt II 3. czinsgebe: Zinszahler.
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30 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. als andir vnſe burger. Diz ift geschen mit der wiffen der hantwerk lwte vnfir stat vnd der gemeyne alfo beſcheydinlichen, daz dy briue, dy wir vor deme abte vnd deme vorgedochten Cloftir habin gegebin, 20 daz dy vorbaz mer gehaldyn werden, alz fy ſprechen. Dez czu eyner werhaftyn beczwgunge habe wir deſen bryf mit deme ingeſegele vnfir stat lafyn bewarin. Dis ift geschen czu dem sagan an sente auguftinr tage Noch gotis geburt Twfint Jar Dryhundirt Jar in deme achtunde- uyerczygeften jare. Hy bye sint geweft vnfis vorgenanten herren man: 25 her friczíche von dem Burne, her hannus vnd her heynrich, brwder von ketelicz, hannus kelbechin, hannus von warmingefdorf, her hainke, vnſis herren oebirfte ſchriber, vnde andir getruwen lwte, den man billich glowben mag. 25. 1349, Oktober 10 (an dem neften sonobende vor fente Hedwygen tage). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament. An gedrehter Seidenschnur in grün und lila Reste des kleinen Siegels des Ausstellers. Wir wenczlaw, von gotis gnaden Herczoge in Slefien vnde herre czu legnicz, Bekennen offinbar an dyfem briue, das wir mit gutem willen vnde mit bedachtem mute haben gegeben durch rechtir libe vnd fruntschaft willen Der Edeln furstynne vnde vrowen katherynen, der 5 Herczogynne czu dem Bryge, vnfir liben matken. eyne mark groschen czu irme lybe alle wochen vnde iczliche woche by fundirn czu nemene vnd tzu hebene vnde czu enpfoyn von den drien schichten in vnfir lozunge czu Nyclofdorf adir andirſwo obiral in vnſem lande, do wir lozunge hetten, an fente mertyns tage, der nu nefte czukvmftig ift an 10 czu tretyn, vnde wen denne die virde schicht ledig wirt, so fal sy denne of der ganczen lozunge haben vnde of heben dy vorgenante mark geldis alle wochen vngehindirt. Des habe wir dyfen brif gegeben vnde vorfygilt mit vnſem ingeſygil. Gegeben czu Breczlaw czu fente vincencien an dem neften sonobende vor ſente Hedwygen tage Noch 15 gotis geburt Tufunt vnde drihundirt jar indem nunvndevirczegiften jare. Do by sint geweft vnſe getruwen: her Heynich von der landif- krone, her Hartung vom Solcz, Gocebolt von waldow, Syffridus von Rufyndorff, Pecze Schirmer, Hanke Engilger vnde her Nyclos, pfarrer von der Roten kirchen, vnſe obirfte Schriber. 25,5 matke = poln. matka Mutter. 8. 9. 11 lozunge: Losung, d. i. SteuereinscSme. 17 Gemeint ist Gotebolt, vgl. Nr. 26, 29.
30 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. als andir vnſe burger. Diz ift geschen mit der wiffen der hantwerk lwte vnfir stat vnd der gemeyne alfo beſcheydinlichen, daz dy briue, dy wir vor deme abte vnd deme vorgedochten Cloftir habin gegebin, 20 daz dy vorbaz mer gehaldyn werden, alz fy ſprechen. Dez czu eyner werhaftyn beczwgunge habe wir deſen bryf mit deme ingeſegele vnfir stat lafyn bewarin. Dis ift geschen czu dem sagan an sente auguftinr tage Noch gotis geburt Twfint Jar Dryhundirt Jar in deme achtunde- uyerczygeften jare. Hy bye sint geweft vnfis vorgenanten herren man: 25 her friczíche von dem Burne, her hannus vnd her heynrich, brwder von ketelicz, hannus kelbechin, hannus von warmingefdorf, her hainke, vnſis herren oebirfte ſchriber, vnde andir getruwen lwte, den man billich glowben mag. 25. 1349, Oktober 10 (an dem neften sonobende vor fente Hedwygen tage). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament. An gedrehter Seidenschnur in grün und lila Reste des kleinen Siegels des Ausstellers. Wir wenczlaw, von gotis gnaden Herczoge in Slefien vnde herre czu legnicz, Bekennen offinbar an dyfem briue, das wir mit gutem willen vnde mit bedachtem mute haben gegeben durch rechtir libe vnd fruntschaft willen Der Edeln furstynne vnde vrowen katherynen, der 5 Herczogynne czu dem Bryge, vnfir liben matken. eyne mark groschen czu irme lybe alle wochen vnde iczliche woche by fundirn czu nemene vnd tzu hebene vnde czu enpfoyn von den drien schichten in vnfir lozunge czu Nyclofdorf adir andirſwo obiral in vnſem lande, do wir lozunge hetten, an fente mertyns tage, der nu nefte czukvmftig ift an 10 czu tretyn, vnde wen denne die virde schicht ledig wirt, so fal sy denne of der ganczen lozunge haben vnde of heben dy vorgenante mark geldis alle wochen vngehindirt. Des habe wir dyfen brif gegeben vnde vorfygilt mit vnſem ingeſygil. Gegeben czu Breczlaw czu fente vincencien an dem neften sonobende vor ſente Hedwygen tage Noch 15 gotis geburt Tufunt vnde drihundirt jar indem nunvndevirczegiften jare. Do by sint geweft vnſe getruwen: her Heynich von der landif- krone, her Hartung vom Solcz, Gocebolt von waldow, Syffridus von Rufyndorff, Pecze Schirmer, Hanke Engilger vnde her Nyclos, pfarrer von der Roten kirchen, vnſe obirfte Schriber. 25,5 matke = poln. matka Mutter. 8. 9. 11 lozunge: Losung, d. i. SteuereinscSme. 17 Gemeint ist Gotebolt, vgl. Nr. 26, 29.
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II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 26. 31 26. 1349, November 23 (an fente Clementen tage). Bresl. Staatsarch. Rep. 125 Urk. Cisterzienserinnenkloster Trebnitz Nr. 199. — Original, Pergament mit Siegel. Wir Wenczelaw, von gotis gnadin herczoge in Slefien vnde herre czu legnicz, bekennin offenbar an diſem briue, daz vor vns vnde vor vnſe man kvmen fint di erlichen luyte Wilke vnde Niclaus peczich gebrude’ mit gefundin liben, mit bedachtim mute, vnbetwngin[ !] vnde han bekant, daz fi vorkouft habin rechte vnde redelichen fvnf mark geldis pfennink czinfis vf vnde von den czwenczik hufen, di do gelegent vor der stat czu dem Goltberge an dem rinnewege gegin Haynow vn gehorn in di hvndirt hufen czu der Stat, von iclicher hufen einen vir- dunk dem Erfamen manne petir von probiſthayn, vnſim erbe voyte czu dem Goltberge, vn sinen elichen geerbin vnde nachkomelingen czu 10 eyme rechtin erbe fridelich vnde gemachfam, fri ane alle dinft czu be- ficzene, czu behaldene, czu vorkeufin, czu vorfeczin, czu vor miten, czu vor wechfiln adir wi fi daz aller befte an iren frumme gewendin adir gekeren mvgen. Ouch habin di felbin brude' Wifke vñ Niclaws peczích uf gelazin vnde fich vorczigen alles des rechtis, daz fi adir ir 15 nachkomelinge an den felbin fvnf marken czinfis gehabit han adir her nach gehabin mygen, iz ſi mit briuen adir mit welchirhande rede, daz fi gantz vn gar fint abe getretin ane allir leye hindirniffe. Vnde wir habin an gesen beydirfit ir dinst vnde gvnnen von vnſin furſtlichen gnadin vn beftetigen den felbin kouf allo, daz wir lien, gereichit, ge- 20 langit vnde geligen habin di ſelbin fvnf mark geldis vn czinfis von den vor geſchribenen czwenczik hufen dem vorbenanten petir von probift- hayn vn finen elichen geerbin mit alle dem rechte fri, alle vor in diſem briue geschriben ift. Vnde czu eyme gedechtniffe difes koufes vnde alle difir rede ſo habe wir diſen brif geheizin gebin vnde vnſe ingefigil 25 dar ane hengin; vnde ift gegebin czu legnitz an ſente Clementen tage Nach gotis geburt Tufint vnde drihundirt iar in dem nven vn virzi- giftin iare; da bi fint geweft vnſe getruwen: her Czoberde von kytelicz, her Gawin abeſcacz, hannus von Swabefdorf, Gotebolt von waldow, petz Schirmer, Steffan Trache, heynke Buch vnde Sydil von Brochoten- 30 dorf, vnſe houe Schriber. 5 26 Zur Schreibung: ob ez oder tz gemeint ist, läßt sich bei dem Schreiber 9 probiſthayn dieser Urkunde nicht feststellen. 2 erstes vor] von Or. abgekürzt Or., ebenso unten Z. 22f.
II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 26. 31 26. 1349, November 23 (an fente Clementen tage). Bresl. Staatsarch. Rep. 125 Urk. Cisterzienserinnenkloster Trebnitz Nr. 199. — Original, Pergament mit Siegel. Wir Wenczelaw, von gotis gnadin herczoge in Slefien vnde herre czu legnicz, bekennin offenbar an diſem briue, daz vor vns vnde vor vnſe man kvmen fint di erlichen luyte Wilke vnde Niclaus peczich gebrude’ mit gefundin liben, mit bedachtim mute, vnbetwngin[ !] vnde han bekant, daz fi vorkouft habin rechte vnde redelichen fvnf mark geldis pfennink czinfis vf vnde von den czwenczik hufen, di do gelegent vor der stat czu dem Goltberge an dem rinnewege gegin Haynow vn gehorn in di hvndirt hufen czu der Stat, von iclicher hufen einen vir- dunk dem Erfamen manne petir von probiſthayn, vnſim erbe voyte czu dem Goltberge, vn sinen elichen geerbin vnde nachkomelingen czu 10 eyme rechtin erbe fridelich vnde gemachfam, fri ane alle dinft czu be- ficzene, czu behaldene, czu vorkeufin, czu vorfeczin, czu vor miten, czu vor wechfiln adir wi fi daz aller befte an iren frumme gewendin adir gekeren mvgen. Ouch habin di felbin brude' Wifke vñ Niclaws peczích uf gelazin vnde fich vorczigen alles des rechtis, daz fi adir ir 15 nachkomelinge an den felbin fvnf marken czinfis gehabit han adir her nach gehabin mygen, iz ſi mit briuen adir mit welchirhande rede, daz fi gantz vn gar fint abe getretin ane allir leye hindirniffe. Vnde wir habin an gesen beydirfit ir dinst vnde gvnnen von vnſin furſtlichen gnadin vn beftetigen den felbin kouf allo, daz wir lien, gereichit, ge- 20 langit vnde geligen habin di ſelbin fvnf mark geldis vn czinfis von den vor geſchribenen czwenczik hufen dem vorbenanten petir von probift- hayn vn finen elichen geerbin mit alle dem rechte fri, alle vor in diſem briue geschriben ift. Vnde czu eyme gedechtniffe difes koufes vnde alle difir rede ſo habe wir diſen brif geheizin gebin vnde vnſe ingefigil 25 dar ane hengin; vnde ift gegebin czu legnitz an ſente Clementen tage Nach gotis geburt Tufint vnde drihundirt iar in dem nven vn virzi- giftin iare; da bi fint geweft vnſe getruwen: her Czoberde von kytelicz, her Gawin abeſcacz, hannus von Swabefdorf, Gotebolt von waldow, petz Schirmer, Steffan Trache, heynke Buch vnde Sydil von Brochoten- 30 dorf, vnſe houe Schriber. 5 26 Zur Schreibung: ob ez oder tz gemeint ist, läßt sich bei dem Schreiber 9 probiſthayn dieser Urkunde nicht feststellen. 2 erstes vor] von Or. abgekürzt Or., ebenso unten Z. 22f.
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32 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 27. 1350, Juni I9 (an dem neften Svnabunde vor ſente Johes tak, dez heylegin toufers). Bresl. Staatsarch. Rep. 125 Urk. Cisterzienserinnenkloster Trebnitz Nr. 202. — Original, Pergament mit Siegel. Wjr Bolezlaus, von gotis gnadin herczoge in Slefien vnd herre czu dem Brige, Bekennen offinbar an diſem briue allen den, dy yn ſeen adir horen lefen, daz do vor vns komen ift Wyſchken wip von Tarnow, vrouwe Elyzabeth, mit geſvndem libe, mit bedachtem myte, vnbe- s twngen [ !], von gutem willen, mit lachindem mynde, mit vrolichem antlicze, vnd hat vfgelafin Petir von Probifthayn, erbeuoyte czu dem Goltb’ge, vnd sinen geerben fvmf mark geldis, dy sy vor hat gehat czu eyme lypgedinge vf czwenczig huben, dy do geleyn sin vor der Stat czu dem Goltb’ge an dem rynneweyge keyn Haynow vnd ouch 10 gehoren do zelbift in dy hvndirt huben, vnd hat sich der vor vns vorczegin wylleglichen ny vnd ymmer me. Vnd wir haben von vnſen gnadin vnd von der gewalt vns zones herczogin Wenczlaus, dy wir yczvnt haben, dy zelbe vorczyvnge vnd vfloffvnge in alle der wyze, als hy vorgeſchreben ftet, gelybet vnd gelobet vnd beftetegin dy mit 15 diſem keginwortegem briue vnd haben czu eyme grofirn gedechtniffe vnsir yngezegil dor an heyfen hengin. Vnd ift gegeben czu dem Goltb’ge an dem neften Svnabunde vor fente Johes tak, dez heylegin toufers, Nach gotis geburt dryczenhvndirt iar in dem fymfczegiftem Jare; do by fin geweft Burg’ czu dem Goltb’ge : Cvnat von Agneten, Henning 20 von Schonwalde, Fricze von Hertwigswalde, Hanke Ruswin vnd andir gutir luyte vel. 28. 1350, September 29 (an Sante Michels tage, des Erczengils vnf's Herrin). Bresl. Staatsarch. Rep. 98 Urk. Magdalenenstift Naumburg am Queis Nr. 40. — Original, Pergament mit Siegelschnur aus Pergament, ohne Siegel. Wir Bolke, von gotis gnadin H’ezoge von Slezien, Herre von furftin- berk vnd czur Swidnicz, Bekennin offenlich, Daz wir von vnſen furft- lichen gnadin den Jnnigen Junkurowen, der Pryolinne vnde der 27,1 Slefien: vgl. zu Nr. 23, 1. 19 von] vor Or. (die umgekehrte Ver- wechselung Nr. 26,2) Cvnat von Agneten identisch mit dem Goldberger Bürger Cunrad Angnechts im Cod. Dipl. Siles. XXII Nr. 4761 (1328, August 8) und Cunad Agnetis ebd. Nr. 4956 (1330, Juli 6). 28, 1 Slez Or. 3 Pryolinne: Nebenform von priorinne, 8. Lexer II 296 s. v.
32 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 27. 1350, Juni I9 (an dem neften Svnabunde vor ſente Johes tak, dez heylegin toufers). Bresl. Staatsarch. Rep. 125 Urk. Cisterzienserinnenkloster Trebnitz Nr. 202. — Original, Pergament mit Siegel. Wjr Bolezlaus, von gotis gnadin herczoge in Slefien vnd herre czu dem Brige, Bekennen offinbar an diſem briue allen den, dy yn ſeen adir horen lefen, daz do vor vns komen ift Wyſchken wip von Tarnow, vrouwe Elyzabeth, mit geſvndem libe, mit bedachtem myte, vnbe- s twngen [ !], von gutem willen, mit lachindem mynde, mit vrolichem antlicze, vnd hat vfgelafin Petir von Probifthayn, erbeuoyte czu dem Goltb’ge, vnd sinen geerben fvmf mark geldis, dy sy vor hat gehat czu eyme lypgedinge vf czwenczig huben, dy do geleyn sin vor der Stat czu dem Goltb’ge an dem rynneweyge keyn Haynow vnd ouch 10 gehoren do zelbift in dy hvndirt huben, vnd hat sich der vor vns vorczegin wylleglichen ny vnd ymmer me. Vnd wir haben von vnſen gnadin vnd von der gewalt vns zones herczogin Wenczlaus, dy wir yczvnt haben, dy zelbe vorczyvnge vnd vfloffvnge in alle der wyze, als hy vorgeſchreben ftet, gelybet vnd gelobet vnd beftetegin dy mit 15 diſem keginwortegem briue vnd haben czu eyme grofirn gedechtniffe vnsir yngezegil dor an heyfen hengin. Vnd ift gegeben czu dem Goltb’ge an dem neften Svnabunde vor fente Johes tak, dez heylegin toufers, Nach gotis geburt dryczenhvndirt iar in dem fymfczegiftem Jare; do by fin geweft Burg’ czu dem Goltb’ge : Cvnat von Agneten, Henning 20 von Schonwalde, Fricze von Hertwigswalde, Hanke Ruswin vnd andir gutir luyte vel. 28. 1350, September 29 (an Sante Michels tage, des Erczengils vnf's Herrin). Bresl. Staatsarch. Rep. 98 Urk. Magdalenenstift Naumburg am Queis Nr. 40. — Original, Pergament mit Siegelschnur aus Pergament, ohne Siegel. Wir Bolke, von gotis gnadin H’ezoge von Slezien, Herre von furftin- berk vnd czur Swidnicz, Bekennin offenlich, Daz wir von vnſen furft- lichen gnadin den Jnnigen Junkurowen, der Pryolinne vnde der 27,1 Slefien: vgl. zu Nr. 23, 1. 19 von] vor Or. (die umgekehrte Ver- wechselung Nr. 26,2) Cvnat von Agneten identisch mit dem Goldberger Bürger Cunrad Angnechts im Cod. Dipl. Siles. XXII Nr. 4761 (1328, August 8) und Cunad Agnetis ebd. Nr. 4956 (1330, Juli 6). 28, 1 Slez Or. 3 Pryolinne: Nebenform von priorinne, 8. Lexer II 296 s. v.
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II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 29. 33 Samenunge dez Cloftirs czu Nuwenburk, vf den vir hufen, di si von vns haben czu Herczoginwalde, vnfir geſchos vf eynir halbin hufe 5 gelazin vnde gegebin haben ewiclichen durch got vnde durch vnfir ſele Selikeit. Dorvmbe gebiten wir allen vnſ'n Amptlutin, di nu fyn adir w’din, di daz ſelbe vnf’ geſchos heben adir heben w’din, daz fi nur von firdehalbir hufen daſelbift geſchos heiſchen vnde nemin fullin alle iar Ewiclich, alz lip in vnſ’ hulde czu behaldin ſy. Dez haben wir 10 in dizen brif gegebin vorfigilt mit vnſem jngefigil vnde ift gegr czu Lemb'g an Sante Michels tage, dez Erczengils vnf's Herrin, Noch fynir geburt Dryczen hundirt yn dem fumfczigften Jare. 29. 1352, Mai I (an Sante Philippi vnde Jacobi tak, der Heiligen Czwelfbotin). Bresl. Staatsarch. Rep. 132c Urk. Dep. Oels Nr. 16. [F. Oels Dep. Nr. 16.] — Original, Pergament; das an roten Seidenfäden hängende Wachssiegel des Herzogs beschädigt. JN Gotis Namen Amen. Wir Bolke, von gotr gnadin Herczoge von Slezien, Herre von Furftinb’g vnde czur Swidnicz, Tun kunt offenlich allin den, di dezin brif ſehin adir horin lezin, Daz vor vns komen ift vnfir getruwir Her heynich von der Stercze vnde hat by gutir vornumft vnde mit Rate fynre fründe gegebin recht vnde redde- lich Vrowen Elzken, fynre tochtir, Mertyns wyp von Rachenowe, allis fyn gut, daz her hatte yn dem dorfe czur Czirle yn vnſem wychbilde czur Swidnicz, Mit allem rechte, nucze, herfchaft vnde fruchtberkeit, alz her is gehabt vnde befeflin hat, ane alleyne alzo vil vzgenommin: dry pferde dinft vff dem vorwerke, vff den wezin vnde vff der Môlin 10 vnde vff den, di do di vorlornin syn genant, vnde vff Hannoſe llôlcher lleenlûten dofelbift, Di czûhit her Heynich alzo lange, bis im fumfezik mark synis Erbegeldis von dem selbin vorwerke geuallin, vnde wenne H’n Heyniche di fumfczik mark geuallin syn vnde Mertyn, der vor- genante, adir vrowe Elzke, die vorgenante, fumf mark geldis abege� 15 richtin der acht mark geldis, di di Nunnin von Sante Claren czu Brecz- 5 29,2 Slezien im Or. ab- 28,12 Lemb'g: mundartlich für Löwenberg. 4 Mundartliche Nebenform für Heynrich, die wohl gekürzt, vgl. Nr. 28,1. . nur zufällig bei Reichert S. 7f. fehlt (doch S. 53 Heinechin). Als Familien- name kommt Heinich vor, vgl. Heintze, Die deutschen Familiennamen5 (1922), S. 175. 12 lleenlôten] das zweite e in lleen- über der Zeile nachgetragen.
II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 29. 33 Samenunge dez Cloftirs czu Nuwenburk, vf den vir hufen, di si von vns haben czu Herczoginwalde, vnfir geſchos vf eynir halbin hufe 5 gelazin vnde gegebin haben ewiclichen durch got vnde durch vnfir ſele Selikeit. Dorvmbe gebiten wir allen vnſ'n Amptlutin, di nu fyn adir w’din, di daz ſelbe vnf’ geſchos heben adir heben w’din, daz fi nur von firdehalbir hufen daſelbift geſchos heiſchen vnde nemin fullin alle iar Ewiclich, alz lip in vnſ’ hulde czu behaldin ſy. Dez haben wir 10 in dizen brif gegebin vorfigilt mit vnſem jngefigil vnde ift gegr czu Lemb'g an Sante Michels tage, dez Erczengils vnf's Herrin, Noch fynir geburt Dryczen hundirt yn dem fumfczigften Jare. 29. 1352, Mai I (an Sante Philippi vnde Jacobi tak, der Heiligen Czwelfbotin). Bresl. Staatsarch. Rep. 132c Urk. Dep. Oels Nr. 16. [F. Oels Dep. Nr. 16.] — Original, Pergament; das an roten Seidenfäden hängende Wachssiegel des Herzogs beschädigt. JN Gotis Namen Amen. Wir Bolke, von gotr gnadin Herczoge von Slezien, Herre von Furftinb’g vnde czur Swidnicz, Tun kunt offenlich allin den, di dezin brif ſehin adir horin lezin, Daz vor vns komen ift vnfir getruwir Her heynich von der Stercze vnde hat by gutir vornumft vnde mit Rate fynre fründe gegebin recht vnde redde- lich Vrowen Elzken, fynre tochtir, Mertyns wyp von Rachenowe, allis fyn gut, daz her hatte yn dem dorfe czur Czirle yn vnſem wychbilde czur Swidnicz, Mit allem rechte, nucze, herfchaft vnde fruchtberkeit, alz her is gehabt vnde befeflin hat, ane alleyne alzo vil vzgenommin: dry pferde dinft vff dem vorwerke, vff den wezin vnde vff der Môlin 10 vnde vff den, di do di vorlornin syn genant, vnde vff Hannoſe llôlcher lleenlûten dofelbift, Di czûhit her Heynich alzo lange, bis im fumfezik mark synis Erbegeldis von dem selbin vorwerke geuallin, vnde wenne H’n Heyniche di fumfczik mark geuallin syn vnde Mertyn, der vor- genante, adir vrowe Elzke, die vorgenante, fumf mark geldis abege� 15 richtin der acht mark geldis, di di Nunnin von Sante Claren czu Brecz- 5 29,2 Slezien im Or. ab- 28,12 Lemb'g: mundartlich für Löwenberg. 4 Mundartliche Nebenform für Heynrich, die wohl gekürzt, vgl. Nr. 28,1. . nur zufällig bei Reichert S. 7f. fehlt (doch S. 53 Heinechin). Als Familien- name kommt Heinich vor, vgl. Heintze, Die deutschen Familiennamen5 (1922), S. 175. 12 lleenlôten] das zweite e in lleen- über der Zeile nachgetragen.
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34 Erste Reihe. Fürtsliche Kanzleien Schlesiens. law vff dem felbin gute haben, der Her Heynich ouch dry abe richtin fal, zo fal di gulde, di pferdedinft, die llenlûte vnde daz gut gancz vnde gar mit alle dem, alz her is gehabt vnde beſeflin hat, vrowen Elzken 20 recht gut fyn, vnde Her heynich fal fyn ir abetretin allir fache Mit vndirſcheide, alz hernoch geſchrebin ftet, daz vrowe Elzke, di vor- genante, czu vormundin vnde czu vorwezern kûrit vnde gekorn hat vnse getruwen H’n Vlriche vnde H’n Reyntschke Schafe gebrudir, h’n Heyniche, iren Vatir, Albrechtin vnde Heynriche, ire brudire, yn 25 der wyze, daz Mertyn vnde Vrowe Elzke dez gutis vngewaldik allir fache ſyn fullin, vnde di vorgenantin vormündin fullin ouch daz gut wedir vorkoufen noch vorfeczin noch vorwechfiln, Sundir fy fullin is der vrowen Elzkin yn iren nucz vnde vromen alz ir recht gut wendin, wi ir daz allir bequemlichft ift czu irem lybe vnde di wyle fi lebit, vnde so wenne si von todis wegin vorscheidit, zo fal daz vorgen gut vnde gulde irre kindir, di si mit Mertyne, dem vorgenantin, gehabt hat, Erbe vnde gut Erblich vnde Ewiclichen fyn vnde nimandis andirs. Di vffgebunge, alze vor geſchrebin ftet, haben wir durch h'n Heynichs dinft vnde ouch der vrowen bete gewillit vnde gelobt vnde haben von vnſen a5 furftlichen gnadin vnde ouch von fundirlichir gunst vrowen Elzken, der vorgenantin, vnde czu irre hant H'n vlriche vnde h’n Reyntschken, Hern heyniche, irem Vatire, Albrechte vnd Heyniche, iren brudirn, den vorgenantin, daz vorgenante gut mit alle deme vnde yn aller wyze, alz vor geſchrebin ftet, gelegin vnde gereicht mit vndirſcheide, alz 4o vor geſchrebin ift, zu haben vnde ane hindirnis von vns vnde von vnſen Nachkomlingen czu beliczen. Mit vrkunde dicz Brifis, den wir czu eynim gedechtnis vorfigilt haben lazin werdin mit vnf’ wiffin mit vnſ’m grôftin Jngesigle vnde ift gegr czur Swidnicz an Sante Philippi vnde Jacobi tak, der Heiligen Czwelfbotin, do man czalte noch gotis 45 geburt dryczen hundirt iar vnde dornach yn dem andirn vnde fumf- czigften Jare. Dez fint geczuk vnf’ man: Her Reyntschk Schaf, her Thamme von Schellindorf, Her Cune von Ronow, Nikkil von Syfridowe, Rudger von wiltberk, vnf’ Marschalk, Reyntschk Schaf der Junge, Petir von Czedlicz, vnf’ Lantſchryber, vnde andirre truwirdiger lûte so vnd vnſ'ure[!] manne vil. 20 ſyn ir 29, 18 di pferdedinft: alte Pluralform des Neutrums. abetretin allir fache: es (lyn Genetiv des ungeschlechtigen Personalpronomens dritter Person, abhängig von abetretin) ihr abtreten in aller Sache. 39 ge- legin: vgl. zu Nr. 22,27. 50 vnf ure] auch Lesung vnf irre möglich; Ver- derbnis aus vnfere, vnfire, vnfirre, vnfure?
34 Erste Reihe. Fürtsliche Kanzleien Schlesiens. law vff dem felbin gute haben, der Her Heynich ouch dry abe richtin fal, zo fal di gulde, di pferdedinft, die llenlûte vnde daz gut gancz vnde gar mit alle dem, alz her is gehabt vnde beſeflin hat, vrowen Elzken 20 recht gut fyn, vnde Her heynich fal fyn ir abetretin allir fache Mit vndirſcheide, alz hernoch geſchrebin ftet, daz vrowe Elzke, di vor- genante, czu vormundin vnde czu vorwezern kûrit vnde gekorn hat vnse getruwen H’n Vlriche vnde H’n Reyntschke Schafe gebrudir, h’n Heyniche, iren Vatir, Albrechtin vnde Heynriche, ire brudire, yn 25 der wyze, daz Mertyn vnde Vrowe Elzke dez gutis vngewaldik allir fache ſyn fullin, vnde di vorgenantin vormündin fullin ouch daz gut wedir vorkoufen noch vorfeczin noch vorwechfiln, Sundir fy fullin is der vrowen Elzkin yn iren nucz vnde vromen alz ir recht gut wendin, wi ir daz allir bequemlichft ift czu irem lybe vnde di wyle fi lebit, vnde so wenne si von todis wegin vorscheidit, zo fal daz vorgen gut vnde gulde irre kindir, di si mit Mertyne, dem vorgenantin, gehabt hat, Erbe vnde gut Erblich vnde Ewiclichen fyn vnde nimandis andirs. Di vffgebunge, alze vor geſchrebin ftet, haben wir durch h'n Heynichs dinft vnde ouch der vrowen bete gewillit vnde gelobt vnde haben von vnſen a5 furftlichen gnadin vnde ouch von fundirlichir gunst vrowen Elzken, der vorgenantin, vnde czu irre hant H'n vlriche vnde h’n Reyntschken, Hern heyniche, irem Vatire, Albrechte vnd Heyniche, iren brudirn, den vorgenantin, daz vorgenante gut mit alle deme vnde yn aller wyze, alz vor geſchrebin ftet, gelegin vnde gereicht mit vndirſcheide, alz 4o vor geſchrebin ift, zu haben vnde ane hindirnis von vns vnde von vnſen Nachkomlingen czu beliczen. Mit vrkunde dicz Brifis, den wir czu eynim gedechtnis vorfigilt haben lazin werdin mit vnf’ wiffin mit vnſ’m grôftin Jngesigle vnde ift gegr czur Swidnicz an Sante Philippi vnde Jacobi tak, der Heiligen Czwelfbotin, do man czalte noch gotis 45 geburt dryczen hundirt iar vnde dornach yn dem andirn vnde fumf- czigften Jare. Dez fint geczuk vnf’ man: Her Reyntschk Schaf, her Thamme von Schellindorf, Her Cune von Ronow, Nikkil von Syfridowe, Rudger von wiltberk, vnf’ Marschalk, Reyntschk Schaf der Junge, Petir von Czedlicz, vnf’ Lantſchryber, vnde andirre truwirdiger lûte so vnd vnſ'ure[!] manne vil. 20 ſyn ir 29, 18 di pferdedinft: alte Pluralform des Neutrums. abetretin allir fache: es (lyn Genetiv des ungeschlechtigen Personalpronomens dritter Person, abhängig von abetretin) ihr abtreten in aller Sache. 39 ge- legin: vgl. zu Nr. 22,27. 50 vnf ure] auch Lesung vnf irre möglich; Ver- derbnis aus vnfere, vnfire, vnfirre, vnfure?
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II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 30. 35 30. 1357, Februar 16 (an dem neheften dunyrftage vor vaftnacht). Bresl. Staatsarch. Rep. 132" Urk. Dep. Oels Nr. 21. [F. Oels Dep. Nr. 21.] — Original. Pergament; an roten Seidenfäden beschädigtes Wachssiegel des Herzogs. JN Gotis namen Amen. Wir Bolke, von gotis genaden Herczoge in Slezien, Herre von Furftenberk vnd czur Swydnicz, Tuen kunt vnd Bekennen offenlich mit defim bryue allen den, dy in sehen odir horn lezen, Das wir haben angesehen den dinft, den vns vnfer liber getruwer Gundirlen Worryfwerk, vnfer vrberer czur Rychinftat, dikke vnd vfte willeclicht[!] getan hat vnd nach tuen mag, vnd haben im vnd fynen Erben vnd allen erin nachkomelingen von vnfern furftligen[!] ge- naden vnd gewalt vnd ouch von Sundirlicher gunft Gegeben, haben vnd geben mit desim kegenuortegim bryue Eyne Moylftat an dem Berge vnd dor vndir by vnferm Stechen vnd Berkwerk czum Richin- 10 steyn; vnd dy selbe Moylftat zal her vnd sin Erben vnd mogen Buen, wenne sie wellen vnd wenne is in wugit, vnd zullen dy selbe Moylftat vnd dy Moyl, wenne sie lie gebuen vnd geseczen, haben aller fache vry dinftis vnd czinfis vnd allis befwerniffe, wy das czu nemen ift, vnd ouch fundirlich vnd by namen mit allem rechte, nucze vnd her- 15 ſchaft vnd in aller wis, als wir dy felbe Moylltat vnd dy Moyl felber gehaben mochten vnd haben zulden, vnd vornemelich mit zulchim rechte ouch, das wir fundirlich wellen, das nymant vs dem Egenanten vnf’m Stecchin vnd Berkwerkke Richinfteyn in keyner andern Moyl malen zal denne in der felben Moyl, vnd wer do wedir tuet, der zal 2o voruallen vnd beſtanden fin alles des, das her furt vnd do mete her furt, vnd in fulchim rechte zal der Egenante Gundirlen, vn’ vrberer czum Richinfteyn, vnd sin Erben vnd ere rechten nachkomelingen dy felbe Moylftat vnd Moyl haben vnd Eweclich beficzen vnd haben Erblich von vns vnd allen vnſern nachkomelingen vngehindirt, vnd 25 alzo habe wir fie in gelegen vnd gegeben vnd lyhen vnd geben sie in mit desim kegenuortegim bryue, Der gegeben ift czur Swydnicz vnd beuolen czum Richinfteyn an dem neheften dunyrftage vor vaftnacht Nach gotis geburt driczenhundirt iar in dem zeben vnd fumfczegiftim iare. Des fint geczuk vnf’ man: Nickel von Czedlicz, Arnolt Trache, so 5 30, 5 vrberer: Zinseinnehmer. 9 (11. 12 u. ö.) Moylítat: Mühlen- stelle. 11 mogen = mhd. mâgen (Verwandten). 12 wugit = vugit (wenn 13 (u. ö) Moyl: Mühle. es ihnen paßt). 14 nemen = mhd. nemmen, nennen (ahd. nemnjan, nemnan), vgl. Nr. 32,28; Nr. 37,29. 24 Moyftat Or.
II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 30. 35 30. 1357, Februar 16 (an dem neheften dunyrftage vor vaftnacht). Bresl. Staatsarch. Rep. 132" Urk. Dep. Oels Nr. 21. [F. Oels Dep. Nr. 21.] — Original. Pergament; an roten Seidenfäden beschädigtes Wachssiegel des Herzogs. JN Gotis namen Amen. Wir Bolke, von gotis genaden Herczoge in Slezien, Herre von Furftenberk vnd czur Swydnicz, Tuen kunt vnd Bekennen offenlich mit defim bryue allen den, dy in sehen odir horn lezen, Das wir haben angesehen den dinft, den vns vnfer liber getruwer Gundirlen Worryfwerk, vnfer vrberer czur Rychinftat, dikke vnd vfte willeclicht[!] getan hat vnd nach tuen mag, vnd haben im vnd fynen Erben vnd allen erin nachkomelingen von vnfern furftligen[!] ge- naden vnd gewalt vnd ouch von Sundirlicher gunft Gegeben, haben vnd geben mit desim kegenuortegim bryue Eyne Moylftat an dem Berge vnd dor vndir by vnferm Stechen vnd Berkwerk czum Richin- 10 steyn; vnd dy selbe Moylftat zal her vnd sin Erben vnd mogen Buen, wenne sie wellen vnd wenne is in wugit, vnd zullen dy selbe Moylftat vnd dy Moyl, wenne sie lie gebuen vnd geseczen, haben aller fache vry dinftis vnd czinfis vnd allis befwerniffe, wy das czu nemen ift, vnd ouch fundirlich vnd by namen mit allem rechte, nucze vnd her- 15 ſchaft vnd in aller wis, als wir dy felbe Moylltat vnd dy Moyl felber gehaben mochten vnd haben zulden, vnd vornemelich mit zulchim rechte ouch, das wir fundirlich wellen, das nymant vs dem Egenanten vnf’m Stecchin vnd Berkwerkke Richinfteyn in keyner andern Moyl malen zal denne in der felben Moyl, vnd wer do wedir tuet, der zal 2o voruallen vnd beſtanden fin alles des, das her furt vnd do mete her furt, vnd in fulchim rechte zal der Egenante Gundirlen, vn’ vrberer czum Richinfteyn, vnd sin Erben vnd ere rechten nachkomelingen dy felbe Moylftat vnd Moyl haben vnd Eweclich beficzen vnd haben Erblich von vns vnd allen vnſern nachkomelingen vngehindirt, vnd 25 alzo habe wir fie in gelegen vnd gegeben vnd lyhen vnd geben sie in mit desim kegenuortegim bryue, Der gegeben ift czur Swydnicz vnd beuolen czum Richinfteyn an dem neheften dunyrftage vor vaftnacht Nach gotis geburt driczenhundirt iar in dem zeben vnd fumfczegiftim iare. Des fint geczuk vnf’ man: Nickel von Czedlicz, Arnolt Trache, so 5 30, 5 vrberer: Zinseinnehmer. 9 (11. 12 u. ö.) Moylítat: Mühlen- stelle. 11 mogen = mhd. mâgen (Verwandten). 12 wugit = vugit (wenn 13 (u. ö) Moyl: Mühle. es ihnen paßt). 14 nemen = mhd. nemmen, nennen (ahd. nemnjan, nemnan), vgl. Nr. 32,28; Nr. 37,29. 24 Moyftat Or.
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36 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. hantích vnd Nyſche, gebruder von Nebiltſchicz, hannus Omehe, her- man Czetheras vnd Petir von Czedlicz, vnfer lantſchriber, vnd ander vnſ' man vil. 31. 1357, März 21 (an dem neftin dynftage nach dem Suntage Letare). Bresl. Diözesanarch. — Original. Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden kleinen Herzogl. Sekret. Wir wenceſlaus, von gotis gnadin Herczoge in Slezien, der erfte Herre czu Legnicz, Bekennen offinlich an deſem briue alle den, dy yn ſehen adir horin lezen, Das dy jrluchte furftynne vrouwe Katherin, Herczogynne in Slezien vnd vrouwe czum Brige, vnfe lybe Matke vnd 5 vrouwe, vns czu vnſen nôten gelegen hat hundirt schok groschen, vnd globn des by vnien guten gegebn truwen ane alle argelift, Das wir von Breczlaw nymmir komen wollen, wir habn denne vnfir lybn matken vnd vrouwen, der vorbenantin, hundirt ſchok groſchen ge- leyftit vnd gelegit an dy felbe ftat, do ly vns dy von gelegen hat, js 1o werde enſcheyden adir nicht, fy laze vns denne ledig mit jrm guten willen. Des czu eyme geczugniffe vnd czu eyme bekentniffe habe wir jr vnſen offen brif gegebn, vorfigilt mit vnſem hangenden jngefigil. Gegebn czum Brige an dem neftin dynftage nach dem Suntage Letare Nach gotis geburt Driczenhundirt jar in dem Sebin vnd funfezegiftin 15 jare. 32. 1364, November 7 (an deme donrftage vor fente mertins tage, des heiligin Bifschofs). Bresl. Staatsarch. Rep. 132° Urk. Dep. Oels Nr. 29. [F. Oels Dep. Nr. 29.] — Original, Pergament mit dem an roten Seidenfäden hängenden Reitersiegel des Herzogs. JN gotes namen amen. Wir Bolke, von gotis gnaden herczogr in Slezien vnde herre czu munfterberg, tun kunt vnd bekennen offin- lichin in dezem keigenwertigen brife allen den, die in ſehen, horen adir lefen, das komen ift vor vnſer keigenwertikeit der Erber man 5 her ffranczke von lewenrode, ein prifter, ein fon eins feligen gedech- niss [!] ettifwenne des togelichin Ritters hern Vlrichs von lewenrode, von finer wegen, allir finer.. bruder, irre..Erben vnd nockkomelinge[ !] vnd allir der, die is an tritt adir an getreten mak czu czukumftigen 31,4 Matke, 8 matken: vgl. oben zu Nr. 25,5. liehen. 9 do... von: davon (woher). entschieden. 5 gelegen: ge- 10 enfcheyden: richterlich
36 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. hantích vnd Nyſche, gebruder von Nebiltſchicz, hannus Omehe, her- man Czetheras vnd Petir von Czedlicz, vnfer lantſchriber, vnd ander vnſ' man vil. 31. 1357, März 21 (an dem neftin dynftage nach dem Suntage Letare). Bresl. Diözesanarch. — Original. Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden kleinen Herzogl. Sekret. Wir wenceſlaus, von gotis gnadin Herczoge in Slezien, der erfte Herre czu Legnicz, Bekennen offinlich an deſem briue alle den, dy yn ſehen adir horin lezen, Das dy jrluchte furftynne vrouwe Katherin, Herczogynne in Slezien vnd vrouwe czum Brige, vnfe lybe Matke vnd 5 vrouwe, vns czu vnſen nôten gelegen hat hundirt schok groschen, vnd globn des by vnien guten gegebn truwen ane alle argelift, Das wir von Breczlaw nymmir komen wollen, wir habn denne vnfir lybn matken vnd vrouwen, der vorbenantin, hundirt ſchok groſchen ge- leyftit vnd gelegit an dy felbe ftat, do ly vns dy von gelegen hat, js 1o werde enſcheyden adir nicht, fy laze vns denne ledig mit jrm guten willen. Des czu eyme geczugniffe vnd czu eyme bekentniffe habe wir jr vnſen offen brif gegebn, vorfigilt mit vnſem hangenden jngefigil. Gegebn czum Brige an dem neftin dynftage nach dem Suntage Letare Nach gotis geburt Driczenhundirt jar in dem Sebin vnd funfezegiftin 15 jare. 32. 1364, November 7 (an deme donrftage vor fente mertins tage, des heiligin Bifschofs). Bresl. Staatsarch. Rep. 132° Urk. Dep. Oels Nr. 29. [F. Oels Dep. Nr. 29.] — Original, Pergament mit dem an roten Seidenfäden hängenden Reitersiegel des Herzogs. JN gotes namen amen. Wir Bolke, von gotis gnaden herczogr in Slezien vnde herre czu munfterberg, tun kunt vnd bekennen offin- lichin in dezem keigenwertigen brife allen den, die in ſehen, horen adir lefen, das komen ift vor vnſer keigenwertikeit der Erber man 5 her ffranczke von lewenrode, ein prifter, ein fon eins feligen gedech- niss [!] ettifwenne des togelichin Ritters hern Vlrichs von lewenrode, von finer wegen, allir finer.. bruder, irre..Erben vnd nockkomelinge[ !] vnd allir der, die is an tritt adir an getreten mak czu czukumftigen 31,4 Matke, 8 matken: vgl. oben zu Nr. 25,5. liehen. 9 do... von: davon (woher). entschieden. 5 gelegen: ge- 10 enfcheyden: richterlich
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II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 32. 37 geczeiten, nicht betwungen noch betrogen noch mit keiner argenlift vmmegefurit, zunder an der vornuft vnd auch an deme leibe wol ge- 10 funt, mit gutir vnd freyer willekore, mit lutirr gewiſſen vnde mit liner frunde rate zunderlichen, deme Erbern manne Pakuſch von deme Stryme, sinen Erben vnde eelichin nochkomelingen gemeinlich sin vor- werk von vnde mit dreyen hufen ane dre’ ruten, den dritten phennink des gerichtis, Czwenczik mark vnd eilf fcott ewigis vnd Jerigis czinfis 15 in vnde vff deme dorfe Nuwenaltmanſdorff vnſ's munfterberguſchin gebitis, mit deme kerchleen der kerchin do felbenft (dor vbir kein kauf geschen ift, zunder das is von erre beider wille deme vorbenanten gute geuolgit hat), mit allen gebueden, acker, getrebin vnde [vnde] vn- getrebi, mit garten, gertenern, mit welden, puſchin vnde haulcze, mit 2o welen, wezewachs vnd weiden, mit teichen, viſchin vnde viſchereyen, mit waffir graben vnd waffirleufen, mit allen reinen vnde greniczezin, mit allir herschaft, Nuczberkeit vnde freiheit Rofdinites vnde allir andirre dinfte, mit allem furftlichin rechte, herczogengeſchoffe, mun- czegelde vnde herczogin getreide, mit allen czugehorungen der vor� 25 benantr gute, nicht vs genomen noch gesloffen, mit erunge, Steu- runge, legir, vngelde vnd potewereye vnd mit allem genieffe, mit was 32,14f. den dritten phennink des gerichtis: ein Drittel der Gerichtsgefälle; 15 fcott: latinisiert rgl. auch unten Z. 49f.; Nr. 37, 11f. 56; Nr. 39, 20f. scötus = 1/24 Mark (Lexer II 840), so daß 6 scot einen vierdung (ferto) machen. Herkunft und ursprüngliche Bedeutung des Worts (= russisch скOтъ Rind’1) unsicher, vgl. Friedensburg. Schlesiens Münzgeschichte im Mittelalter Teil 2 (= Cod. Dipl. Siles. XIII. 1888), S. 1f. und Cod. Dipl. Siles. XXX Register s. v. Skot. 20 haulcze mit kleinem hochgestelltem " zwischen a und u Or. 23 (57) freiheit Rofdinstes: Freiheit von Roßdienst. 26 nicht : nichts (wie mhd.). erunge: mhd. êrunge = Geschenk 26f. Steurunge: Steuer. Abgabe 27 legir: Plural von lager oder Singular mit Umlaut des Stammrokals, vgl. 1340 Jan. 28 Münsterberger Urkunde Herzog Bolkos II. staciones quod leegir vocatur, aber 1342 Febr. 26 Münsterberger Urkunde Her- zog Nikolaus' statio quod vulgo legir nuncupatur (Cod. Dipl. Siles. 30, S. 108 Nr. 6400; S. 222 Nr. 6763 und Register s. v. Herbergspflicht); es ist das Ein- lagerungsrecht, d. h. die Verpflichtung der Untertanen, für Nachtquartier und vngelde: Ungelt heißt Unterhalt des Fürsten und seines Gefolges zu sorgen. eine bei Kauf und Verkauf von Handelsartikeln wie Bier, Getreide, Wolle, Vieh. Wein zu entrichtende Zehr- und Verbrauchs-Steuer, rgl. Markgraf. Zs. f. Gesch. Schles. 11 (1871) S. 256 f. 289, Lexer II 1845. potewereye: vgl. Schmeller2 I 382 s. v. Podwarn: „slaw. poln. Podwoda, Zwangsfuhr. Vor- spann, angaria“; 1342 Mai 1 in einer Urkunde der Herzöge von Liegnitz ane alle potwar, wi das in der werlde geheiszin ist (Cod. Dipl. Siles. 30. S. 233 Nr. 6800 und Register s. v. Spanndienste). Vgl. auch poteworre unten Nr. 37, 29.
II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 32. 37 geczeiten, nicht betwungen noch betrogen noch mit keiner argenlift vmmegefurit, zunder an der vornuft vnd auch an deme leibe wol ge- 10 funt, mit gutir vnd freyer willekore, mit lutirr gewiſſen vnde mit liner frunde rate zunderlichen, deme Erbern manne Pakuſch von deme Stryme, sinen Erben vnde eelichin nochkomelingen gemeinlich sin vor- werk von vnde mit dreyen hufen ane dre’ ruten, den dritten phennink des gerichtis, Czwenczik mark vnd eilf fcott ewigis vnd Jerigis czinfis 15 in vnde vff deme dorfe Nuwenaltmanſdorff vnſ's munfterberguſchin gebitis, mit deme kerchleen der kerchin do felbenft (dor vbir kein kauf geschen ift, zunder das is von erre beider wille deme vorbenanten gute geuolgit hat), mit allen gebueden, acker, getrebin vnde [vnde] vn- getrebi, mit garten, gertenern, mit welden, puſchin vnde haulcze, mit 2o welen, wezewachs vnd weiden, mit teichen, viſchin vnde viſchereyen, mit waffir graben vnd waffirleufen, mit allen reinen vnde greniczezin, mit allir herschaft, Nuczberkeit vnde freiheit Rofdinites vnde allir andirre dinfte, mit allem furftlichin rechte, herczogengeſchoffe, mun- czegelde vnde herczogin getreide, mit allen czugehorungen der vor� 25 benantr gute, nicht vs genomen noch gesloffen, mit erunge, Steu- runge, legir, vngelde vnd potewereye vnd mit allem genieffe, mit was 32,14f. den dritten phennink des gerichtis: ein Drittel der Gerichtsgefälle; 15 fcott: latinisiert rgl. auch unten Z. 49f.; Nr. 37, 11f. 56; Nr. 39, 20f. scötus = 1/24 Mark (Lexer II 840), so daß 6 scot einen vierdung (ferto) machen. Herkunft und ursprüngliche Bedeutung des Worts (= russisch скOтъ Rind’1) unsicher, vgl. Friedensburg. Schlesiens Münzgeschichte im Mittelalter Teil 2 (= Cod. Dipl. Siles. XIII. 1888), S. 1f. und Cod. Dipl. Siles. XXX Register s. v. Skot. 20 haulcze mit kleinem hochgestelltem " zwischen a und u Or. 23 (57) freiheit Rofdinstes: Freiheit von Roßdienst. 26 nicht : nichts (wie mhd.). erunge: mhd. êrunge = Geschenk 26f. Steurunge: Steuer. Abgabe 27 legir: Plural von lager oder Singular mit Umlaut des Stammrokals, vgl. 1340 Jan. 28 Münsterberger Urkunde Herzog Bolkos II. staciones quod leegir vocatur, aber 1342 Febr. 26 Münsterberger Urkunde Her- zog Nikolaus' statio quod vulgo legir nuncupatur (Cod. Dipl. Siles. 30, S. 108 Nr. 6400; S. 222 Nr. 6763 und Register s. v. Herbergspflicht); es ist das Ein- lagerungsrecht, d. h. die Verpflichtung der Untertanen, für Nachtquartier und vngelde: Ungelt heißt Unterhalt des Fürsten und seines Gefolges zu sorgen. eine bei Kauf und Verkauf von Handelsartikeln wie Bier, Getreide, Wolle, Vieh. Wein zu entrichtende Zehr- und Verbrauchs-Steuer, rgl. Markgraf. Zs. f. Gesch. Schles. 11 (1871) S. 256 f. 289, Lexer II 1845. potewereye: vgl. Schmeller2 I 382 s. v. Podwarn: „slaw. poln. Podwoda, Zwangsfuhr. Vor- spann, angaria“; 1342 Mai 1 in einer Urkunde der Herzöge von Liegnitz ane alle potwar, wi das in der werlde geheiszin ist (Cod. Dipl. Siles. 30. S. 233 Nr. 6800 und Register s. v. Spanndienste). Vgl. auch poteworre unten Nr. 37, 29.
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38 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. namen man fie benennit, gleicherweis als der obgen her franczke von lewenrode, sine brudere, ere Eldern vnde vorfarn die vorbenantr gut so gemeinlichen vnde zunderlichen beſeffen vnd gehabt habn, vmme ein genantis gelt, das im mit bereitin phenningen czu mole vnde mit enander beczalt ift, recht vnde redlich vorkauft hat vnd vor vns vnd in vnſer hende in eime namen eines rechtin kaufes williclichen vf ge- loffen hat, domitte her sich vorczegin hat von siner wegen, ziner .. 85 bruder, erre erbi vnd nochkomelingen allir anfproche, tedink, vor- derunge vnd allis rechtin, do mitte die vorbenantr gut ewiclichin in keinen [!] weis muchten gehindert adir beswerit werden. Der felbe Erber man vnfer liebir getreuw’ Pakuſch von deme Stryme vns einvaldiclich mit innegin herczin gebetin hat, das wir den vorbenantr kauf, der 40 alfo czwifschen in beiden vor vns vnd in vnfer hende williclichin ge- schen ift, geruchtin mit vnf’n brifen czubeftetigen vnd geruchten auch von vnfern fundirlichin gnaden durch finer dinfte wille die vorbenantr gutt gemeinlich vnde funderlich czu lyen, czu reichen vnde czu be- ftetigen im, finen erbi vnd eelichen nochkomelingr vnd noch ſime tode 45 der Erbern frawen frawen katherinen, finer eelichin huffrawen, czu tûn vnde czu laffen; des felben Pankuſchs von deme Stryme, vnſ’s libn getrewen, bete wir geneigik vnde dirhorik geweft fin vnd lyen, reichin, gebi, czuschreibn, beftetigen vnd bewern das vorbenantr vor- werk von vnd mit dryen hufen ane drey ruten, den drittin phennik 5o des gerichtis, Czwenczik mark vnd Eilf fcot ewigis vnde Jerigis czinfes in vnd vf deme vorben dorfe Nûwenaltmannsdorff vnf’s ebenantr munfterbuſchin [!] gebitis, mit deme kerchleene der kerchin do fel- benft, mit allem gebude, gros vnd cleine, acker, getrebn vnd vnge- trebn, gartin, gertenern, welden, puſchen, haulcze, wezen, wezewachs 55 vnd weiden, teichen, vischin vnde vischereyen, waffir grabn, waffir- leuften, mit allen reynen vnd greniczczin, mit allir herſchaft, nucz- berkeit vnd vreyheit Rozdinites vnde allir andirre dinfte, mit allen furftlichin Rechtin, herczogin geschozze, munczegelde vnde herczogr getreide, mit allem genieffe vnd mit allen czugehorungen, nicht vs geſloffen noch vs genomen, gleicherweis als vor von worte czu worte geſchrebn ftet, deme vorben Erbern manne Pakuſch von deme Stryme, vnf’m liebn getrewen, sinen Erben vnd eelichin nochkomelingen vnd der Erbern frawen frawen katherinen, ziner eelichin huffrawen, ewicli- 60 32,31 bereit (vom Geld) = bar. 46 tün: im Or. ein schwach erkennbarer, 47 dirhorik: er- nach oben offener Halbkreis mit Punkt zwischen u und n. hörend.
38 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. namen man fie benennit, gleicherweis als der obgen her franczke von lewenrode, sine brudere, ere Eldern vnde vorfarn die vorbenantr gut so gemeinlichen vnde zunderlichen beſeffen vnd gehabt habn, vmme ein genantis gelt, das im mit bereitin phenningen czu mole vnde mit enander beczalt ift, recht vnde redlich vorkauft hat vnd vor vns vnd in vnſer hende in eime namen eines rechtin kaufes williclichen vf ge- loffen hat, domitte her sich vorczegin hat von siner wegen, ziner .. 85 bruder, erre erbi vnd nochkomelingen allir anfproche, tedink, vor- derunge vnd allis rechtin, do mitte die vorbenantr gut ewiclichin in keinen [!] weis muchten gehindert adir beswerit werden. Der felbe Erber man vnfer liebir getreuw’ Pakuſch von deme Stryme vns einvaldiclich mit innegin herczin gebetin hat, das wir den vorbenantr kauf, der 40 alfo czwifschen in beiden vor vns vnd in vnfer hende williclichin ge- schen ift, geruchtin mit vnf’n brifen czubeftetigen vnd geruchten auch von vnfern fundirlichin gnaden durch finer dinfte wille die vorbenantr gutt gemeinlich vnde funderlich czu lyen, czu reichen vnde czu be- ftetigen im, finen erbi vnd eelichen nochkomelingr vnd noch ſime tode 45 der Erbern frawen frawen katherinen, finer eelichin huffrawen, czu tûn vnde czu laffen; des felben Pankuſchs von deme Stryme, vnſ’s libn getrewen, bete wir geneigik vnde dirhorik geweft fin vnd lyen, reichin, gebi, czuschreibn, beftetigen vnd bewern das vorbenantr vor- werk von vnd mit dryen hufen ane drey ruten, den drittin phennik 5o des gerichtis, Czwenczik mark vnd Eilf fcot ewigis vnde Jerigis czinfes in vnd vf deme vorben dorfe Nûwenaltmannsdorff vnf’s ebenantr munfterbuſchin [!] gebitis, mit deme kerchleene der kerchin do fel- benft, mit allem gebude, gros vnd cleine, acker, getrebn vnd vnge- trebn, gartin, gertenern, welden, puſchen, haulcze, wezen, wezewachs 55 vnd weiden, teichen, vischin vnde vischereyen, waffir grabn, waffir- leuften, mit allen reynen vnd greniczczin, mit allir herſchaft, nucz- berkeit vnd vreyheit Rozdinites vnde allir andirre dinfte, mit allen furftlichin Rechtin, herczogin geschozze, munczegelde vnde herczogr getreide, mit allem genieffe vnd mit allen czugehorungen, nicht vs geſloffen noch vs genomen, gleicherweis als vor von worte czu worte geſchrebn ftet, deme vorben Erbern manne Pakuſch von deme Stryme, vnf’m liebn getrewen, sinen Erben vnd eelichin nochkomelingen vnd der Erbern frawen frawen katherinen, ziner eelichin huffrawen, ewicli- 60 32,31 bereit (vom Geld) = bar. 46 tün: im Or. ein schwach erkennbarer, 47 dirhorik: er- nach oben offener Halbkreis mit Punkt zwischen u und n. hörend.
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II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 33. 39 chin czu habň, czu halden, czu beliczczin, czu vorſeczczin, czu vor- kaûfin, czu vorwechfiln vnd eren nucz vnd fromen domitte czu ſchicken, e5 wie in das allir fugelichts [ !] wirt zin czu werbn vnde czu tün. Mit bekentnizze dis brifes, der mit vnſ'n Ingesigiln vorfigilt ift. Des fint auch geczuge her Jerafch von donyn, Bernhart von gerlachſheim, Otte von Rozlaw, herman von Richinbach, Rudeger vnd Wenczlaw von hugewicz vnde her Nicclos, fabri genant, vnf’s hofes schreiber, vnfer 70 liebn getrewen. Gegebn czu munfterberg an deme donrftage vor fente mertins tage, des heiligin Bifschofs, Noch Criftis geburte dreyczen- hundert iar in deme Vierden vnde Sechczigften Jare. 33. 1372, Dezember 31 (an dem nehften ffreitag noch des heyligen Crifts tag). Original 1897 im Besitz des Diözesanarchivs Breslau (aus dieser Zeit unsere Ab- schrift); heute vermißt. — Mit dem großen Siegel der Herzogin an Pergamentband. Wir Agnes, von gots gnaden herczoginne yn Slezien, frouwe von furftinberg, zu der Sweidnicz vnd zu dem Jauwor, Bekennen offenlich mit diſem brieue allen den, die en ſehen, horen adir leſen, daz wir habn angesehen getruwen dienft, den vns der edele vnd vn’’ beſundern lieber getruwer her Thime von Chuldicz getan hat dicke vnd offt williclich vnd noch tuen mag yn kunfftigen zeiten, vnd haben im vnd ſeinen erben gegeben, geligen vnd gelanget, geben, leien vnd langen en ouch mit krafft dicz brieffs daz dorff peicherwicz, yn dem weich- bilde zu der Stregon gelegen, mit dem kirchlehne, mit dem Schalt- heiſſen vnd mit dem kretschem doſelbinft vnd mit allen andern zu- 10 gehorungen, nichtifnicht vzgenomen, alz es yn allen feinen reynèn vnd greniczen von aldirs gelegen ift vnd leit, mit allen furftlichen rechten, mit gerichten, obirftem vnd nedirftem, vnd vornemelich mit allen czinfen, mit allen geschoffen yn pfenninges weife vnd yn getreides weife, mit dem munczegelde vnd funderlich mit allen rechten, wie man 15 die benennen mag, mit allem nucze, geniezze, fruchtberkeit vnd her- ſchafft, alz wir es felbir gehabt vnd befeffen haben, alzo daz wir vns nichtiſnicht dorinne behalden czu vnſ'n lebetagen, gemachſam vnd vngehindert zu haben vnd zu besiczen vnd vornemelich ouch, daz man der gebuwer vnd der leute yn demselbn dorffe keynen do von laden 20 fal; Ouch fullen keyner vnf’r hoferichtere, lantfôgete, richtere adir Anewalden yn vnd uff demfelbi gute ficzen noch richten, Sunder ab 33,1 Slez Or. 10 kretſchem: Schenke.
II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 33. 39 chin czu habň, czu halden, czu beliczczin, czu vorſeczczin, czu vor- kaûfin, czu vorwechfiln vnd eren nucz vnd fromen domitte czu ſchicken, e5 wie in das allir fugelichts [ !] wirt zin czu werbn vnde czu tün. Mit bekentnizze dis brifes, der mit vnſ'n Ingesigiln vorfigilt ift. Des fint auch geczuge her Jerafch von donyn, Bernhart von gerlachſheim, Otte von Rozlaw, herman von Richinbach, Rudeger vnd Wenczlaw von hugewicz vnde her Nicclos, fabri genant, vnf’s hofes schreiber, vnfer 70 liebn getrewen. Gegebn czu munfterberg an deme donrftage vor fente mertins tage, des heiligin Bifschofs, Noch Criftis geburte dreyczen- hundert iar in deme Vierden vnde Sechczigften Jare. 33. 1372, Dezember 31 (an dem nehften ffreitag noch des heyligen Crifts tag). Original 1897 im Besitz des Diözesanarchivs Breslau (aus dieser Zeit unsere Ab- schrift); heute vermißt. — Mit dem großen Siegel der Herzogin an Pergamentband. Wir Agnes, von gots gnaden herczoginne yn Slezien, frouwe von furftinberg, zu der Sweidnicz vnd zu dem Jauwor, Bekennen offenlich mit diſem brieue allen den, die en ſehen, horen adir leſen, daz wir habn angesehen getruwen dienft, den vns der edele vnd vn’’ beſundern lieber getruwer her Thime von Chuldicz getan hat dicke vnd offt williclich vnd noch tuen mag yn kunfftigen zeiten, vnd haben im vnd ſeinen erben gegeben, geligen vnd gelanget, geben, leien vnd langen en ouch mit krafft dicz brieffs daz dorff peicherwicz, yn dem weich- bilde zu der Stregon gelegen, mit dem kirchlehne, mit dem Schalt- heiſſen vnd mit dem kretschem doſelbinft vnd mit allen andern zu- 10 gehorungen, nichtifnicht vzgenomen, alz es yn allen feinen reynèn vnd greniczen von aldirs gelegen ift vnd leit, mit allen furftlichen rechten, mit gerichten, obirftem vnd nedirftem, vnd vornemelich mit allen czinfen, mit allen geschoffen yn pfenninges weife vnd yn getreides weife, mit dem munczegelde vnd funderlich mit allen rechten, wie man 15 die benennen mag, mit allem nucze, geniezze, fruchtberkeit vnd her- ſchafft, alz wir es felbir gehabt vnd befeffen haben, alzo daz wir vns nichtiſnicht dorinne behalden czu vnſ'n lebetagen, gemachſam vnd vngehindert zu haben vnd zu besiczen vnd vornemelich ouch, daz man der gebuwer vnd der leute yn demselbn dorffe keynen do von laden 20 fal; Ouch fullen keyner vnf’r hoferichtere, lantfôgete, richtere adir Anewalden yn vnd uff demfelbi gute ficzen noch richten, Sunder ab 33,1 Slez Or. 10 kretſchem: Schenke.
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40 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. ymand zu denfelbi gebuwern vnd leuten icht habe zureden, dem fal man uff dem gute zu peicherwicz rechtis helffen. Ouch globen wir en, 25 daz wir en daz egenante gut peicherwicz, die weile wir leben, noch vnf’r macht befreden vnd beſchirmen ſullen vnd wollen alz ander vnſ’e guter yn vnſ’m lande. Mit vrkund dicz brieffs vorfigelt mit vnſ’m anhangendem Ingeligele. Gegebn czu der Sweidnicz Noch Gots geburt dreiczenhundert iar dornoch yn dem andern vnd Sebenczigftem so iare an dem nehften ffreitag noch des heyligen Crifts tag. 34. 1375, März 24 (an dem nehften Sonnoband für dem Sontagr Oculimei). Bresl. Staatsarch. Rep. 132c Urk. Dep. Oels Nr. 43. [F. Oels Dep. Nr. 43.] — Original, Pergament mit dem an grünen Seidenfäden hängenden Fragment des Siegels der Herzogin. Wir Agnes, von gots gnaden Herczoginne yn Slezien, frouwe von furftinberg, zu der Sweidnicz vnd zu dem Jauwor, Bekennen offenlich mit diſem brieue, daz für vns komen ift vnſer getruwer her Nickel vom Czeifkbergr bei guter vornunfft vnd gefundem leibe vnd hat mit 5 woluorbedachtem mute recht vnd redelich vorkoufft vn’’m getruwen Hanſe preuzeler, Schultheyffen zu Reichenow, allis, daz er an erbe vnd an gute gehabt hat yn dem dorffe Salczborn dez weichbilds zu der Sweidnicz, nicht vzgenomen, vnd hat im ouch daz mit allem zogetanem rechten, nucze, geniezze vnd herſchafft, alz er es felbir 10 gehabt vnd befeffen hat vnd alz es ouch von petirn Roficz yn kouffes weize an en komen ift, yn vnf’e hende williclich vffgelazzen. Czu dem- felbn kouffe habn wir vnf’n furftlichen willen vnd gunft gegebn vnd habn dem obgenan hanſe preuzeler vnd ſeinen erbn daz egenan erbe vnd gut allis, daz her Nickel vom Czeifkbergr zum Salczborne gehabt 15 hat, nicht vzgenomen, mit allem zogetanem rechten vnd yn allir der mazze, alz obngeſchribn fteet, geligen vnd gelanget, ewiclich gemach- fam vnd vngehindert zuhabn, zubeliczen, zuuorkeuffen, zuuorfeczen, zuuorwechſeln vnd an iren nucz, alz en daz allirfüglichft wirdt ſein, zuwendn. Mit vrkund dicz brieffs vorfigelt mit vnſ’m anhangendem 20 Jngesigele. Gegebn zu der Sweidnicz Noch Crifts geburt dreiczen- hund’t iar dornoch yn dem funfvndſebnczigftem iare an dem nehften Sonnoband für dem Sontagr Oculimei. Dez fint geczeugr vn�’e liebn 34,1 Slez Or. 8. 15 nicht s. zu Nr. 32,26.
40 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. ymand zu denfelbi gebuwern vnd leuten icht habe zureden, dem fal man uff dem gute zu peicherwicz rechtis helffen. Ouch globen wir en, 25 daz wir en daz egenante gut peicherwicz, die weile wir leben, noch vnf’r macht befreden vnd beſchirmen ſullen vnd wollen alz ander vnſ’e guter yn vnſ’m lande. Mit vrkund dicz brieffs vorfigelt mit vnſ’m anhangendem Ingeligele. Gegebn czu der Sweidnicz Noch Gots geburt dreiczenhundert iar dornoch yn dem andern vnd Sebenczigftem so iare an dem nehften ffreitag noch des heyligen Crifts tag. 34. 1375, März 24 (an dem nehften Sonnoband für dem Sontagr Oculimei). Bresl. Staatsarch. Rep. 132c Urk. Dep. Oels Nr. 43. [F. Oels Dep. Nr. 43.] — Original, Pergament mit dem an grünen Seidenfäden hängenden Fragment des Siegels der Herzogin. Wir Agnes, von gots gnaden Herczoginne yn Slezien, frouwe von furftinberg, zu der Sweidnicz vnd zu dem Jauwor, Bekennen offenlich mit diſem brieue, daz für vns komen ift vnſer getruwer her Nickel vom Czeifkbergr bei guter vornunfft vnd gefundem leibe vnd hat mit 5 woluorbedachtem mute recht vnd redelich vorkoufft vn’’m getruwen Hanſe preuzeler, Schultheyffen zu Reichenow, allis, daz er an erbe vnd an gute gehabt hat yn dem dorffe Salczborn dez weichbilds zu der Sweidnicz, nicht vzgenomen, vnd hat im ouch daz mit allem zogetanem rechten, nucze, geniezze vnd herſchafft, alz er es felbir 10 gehabt vnd befeffen hat vnd alz es ouch von petirn Roficz yn kouffes weize an en komen ift, yn vnf’e hende williclich vffgelazzen. Czu dem- felbn kouffe habn wir vnf’n furftlichen willen vnd gunft gegebn vnd habn dem obgenan hanſe preuzeler vnd ſeinen erbn daz egenan erbe vnd gut allis, daz her Nickel vom Czeifkbergr zum Salczborne gehabt 15 hat, nicht vzgenomen, mit allem zogetanem rechten vnd yn allir der mazze, alz obngeſchribn fteet, geligen vnd gelanget, ewiclich gemach- fam vnd vngehindert zuhabn, zubeliczen, zuuorkeuffen, zuuorfeczen, zuuorwechſeln vnd an iren nucz, alz en daz allirfüglichft wirdt ſein, zuwendn. Mit vrkund dicz brieffs vorfigelt mit vnſ’m anhangendem 20 Jngesigele. Gegebn zu der Sweidnicz Noch Crifts geburt dreiczen- hund’t iar dornoch yn dem funfvndſebnczigftem iare an dem nehften Sonnoband für dem Sontagr Oculimei. Dez fint geczeugr vn�’e liebn 34,1 Slez Or. 8. 15 nicht s. zu Nr. 32,26.
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II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 35. 41 getruwen: her Reyntich Schoff, her Clericus Bolcz, kunman von Seidelicz, Heynrich wiltberg, Gotfche Schoff, Nicklos Gloffen vnd her petir von Nebiltſchicz, vnfer lantſchreiber, dem difer brieff wardt be- 25 uohlen, vnd ander vnf’r truwirdigen man vil. 35. 1376, April 3 (an deme donrftage vor palmen). Bresl. Staatsarch. Rep. 132C Urk. Dep. Oels Nr. 45. [F. Oels Dep. Nr. 45.] — Original, Pergament; Siegel fehlt, nur die violetten Seidenfäden noch vorhanden. JN gotis namen amen. Wir Bolko, von gots gnaden herczogr in Slezien vnd herre zu munfterb'g, Bekennen offinlich in dezem keigen- w’tigen brife allen den, die in sehen, horen adir lezen, daz komen fint an vnfir keigenwertikeit der Erbere vrome man heinke, von Syboten- dorff genant, Thamme vnd Petir, zine zone, vnfir liebn getrewen, von irre wegin, irre erbn vnd nochkomelingin vnd allir der, die is an tritt adir an getreten mak ymmir ewiclichin, nicht betwungin noch betrogen, zunder mit wol vorbedachtem mute, dorczu mit irre frunde rate zundirlichin vnd habn vorkauft rechtlich vnde redlich, vorreicht vnd vfgeloſen in eime namen einis rechtin kaufes vmbe ein genantis 10 gelt, daz in iczczunt zu mole mit bereiten phenningin vorgouldin vnd beczalt ift, Deme Erbern manne Pilgerime, deme langen, warriche genant, allen sinen erben vnd eelichin nochkomelingin gemeinlichin er vorwerk zu deme Nuwen Altmanfdorff vnfirs munfterberguſchin gebites, das do drey huben mynner adir mer in finen greniczczin be- 15 haldende ift, mit allen gebûden, Eckern, getrebn vnde vngetrebn, puschen, haulcze, Rutechte vnd Strutechte, mit wezen, weide vnd graze, mit waflir vnd waffirleuften adir gengin, mit teichin vnde viſchereyen, mit garten, gertenern vnd gartenczinzen, mit allen rechtin, herscheftin, nuczczin, zugehorungin, geniffin vnd nuczberkeiden, alz 20 daz vorbenante vorwerk der vorben heinke von Sibotendorff vnd zine zone gehabt vnde beſeffin habn, Allo dach daz der ebenante Pilgerim, zine erbn vnde nochkomelingr von den vorbenantin dreyn hubn mynnir adir mer vns, vnfirn erbn vnde nochkomelingr zebin wachin in eime iczlichin iare, wenne wir fie is laffen wiffin, rittirlichin dinen 25 fullen, dorczu mit allen reynen vnde greniczezin, sie fint weſfirrik adir erdik, alz daz vorbenante vorwerk vnd allis zin vorbenantis erbe von 5 doch. 35, 17. 33 Rutechte vnd Strutechte vgl. oben zu Nr. 7,17. 24 (36) wachin: Wochen. 22 dach:
II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 35. 41 getruwen: her Reyntich Schoff, her Clericus Bolcz, kunman von Seidelicz, Heynrich wiltberg, Gotfche Schoff, Nicklos Gloffen vnd her petir von Nebiltſchicz, vnfer lantſchreiber, dem difer brieff wardt be- 25 uohlen, vnd ander vnf’r truwirdigen man vil. 35. 1376, April 3 (an deme donrftage vor palmen). Bresl. Staatsarch. Rep. 132C Urk. Dep. Oels Nr. 45. [F. Oels Dep. Nr. 45.] — Original, Pergament; Siegel fehlt, nur die violetten Seidenfäden noch vorhanden. JN gotis namen amen. Wir Bolko, von gots gnaden herczogr in Slezien vnd herre zu munfterb'g, Bekennen offinlich in dezem keigen- w’tigen brife allen den, die in sehen, horen adir lezen, daz komen fint an vnfir keigenwertikeit der Erbere vrome man heinke, von Syboten- dorff genant, Thamme vnd Petir, zine zone, vnfir liebn getrewen, von irre wegin, irre erbn vnd nochkomelingin vnd allir der, die is an tritt adir an getreten mak ymmir ewiclichin, nicht betwungin noch betrogen, zunder mit wol vorbedachtem mute, dorczu mit irre frunde rate zundirlichin vnd habn vorkauft rechtlich vnde redlich, vorreicht vnd vfgeloſen in eime namen einis rechtin kaufes vmbe ein genantis 10 gelt, daz in iczczunt zu mole mit bereiten phenningin vorgouldin vnd beczalt ift, Deme Erbern manne Pilgerime, deme langen, warriche genant, allen sinen erben vnd eelichin nochkomelingin gemeinlichin er vorwerk zu deme Nuwen Altmanfdorff vnfirs munfterberguſchin gebites, das do drey huben mynner adir mer in finen greniczczin be- 15 haldende ift, mit allen gebûden, Eckern, getrebn vnde vngetrebn, puschen, haulcze, Rutechte vnd Strutechte, mit wezen, weide vnd graze, mit waflir vnd waffirleuften adir gengin, mit teichin vnde viſchereyen, mit garten, gertenern vnd gartenczinzen, mit allen rechtin, herscheftin, nuczczin, zugehorungin, geniffin vnd nuczberkeiden, alz 20 daz vorbenante vorwerk der vorben heinke von Sibotendorff vnd zine zone gehabt vnde beſeffin habn, Allo dach daz der ebenante Pilgerim, zine erbn vnde nochkomelingr von den vorbenantin dreyn hubn mynnir adir mer vns, vnfirn erbn vnde nochkomelingr zebin wachin in eime iczlichin iare, wenne wir fie is laffen wiffin, rittirlichin dinen 25 fullen, dorczu mit allen reynen vnde greniczezin, sie fint weſfirrik adir erdik, alz daz vorbenante vorwerk vnd allis zin vorbenantis erbe von 5 doch. 35, 17. 33 Rutechte vnd Strutechte vgl. oben zu Nr. 7,17. 24 (36) wachin: Wochen. 22 dach:
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42 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. andirm gute gefundirt vnde gemeffen ift. Den felbin kauf wir mit craft vnfirr keigenwirtigr brife beweren vnd bestetigen vnd lyen, so reichin, zuſchreibn vnde gebi daz vorbenante vorwerk zu deme Nüwen Altmansdorff vnf’s ebenantr munfterberguschin gebitis von dreyn hubn mynner adir mer mit allen gebuden, eckern, getrebn vnd vn- getrebn, puſchechte haulcze, rutechte vnd Strutechte, mit wezen, weide vnd graze, waffir vnd waffirleuftin, teichin vnd vyſcherreyen, s5 mit gartin, gertenern vnd gartinczinzen, mit allen zugehorungr, nücz- berkeiden vnd geniſſen, nichtis vſgenomen, zu zebin wachin in eime iczlichin iare ewiclichin Rittirdinftes, dorczu mit allen rechtin, her- scheftin vnd andirn vreyheiden, mit allen reynen vnde greniczezin, alz vorgeſchreben ftet, Deme ebenantr erbern manne Pilgerime, deme 40 langen, Warriche genant, zinen geerben vnde eelichin nochkomelingen zu lehen rechte adir zu Ritter rechte ewiclich vnd gerülich zu habn, zu halden vnd zubeliczczen; dorczu wir von vnzirn zundirlichen gnaden deme ebenantr Pilgerime fulche gunft vnd gnade tun, were daz fache, daz der felbe pilgerim ane erbn menlichs geſlechtes vorſchide adir 45 fturbe, zo fal Katherina, zine tochtir, die her mit der Alden .. Schop- czinne tochtir gehabt hat, ire erben vnd nochkomelinge menlichs ge- flechtis daz vorben vorwerk zum Nuwen Altmanfdorff in alle der ge- schicht, als vor geschrebn fteet, haben, halden vnd besiczczin. Mit vrkunde dis brifs, der mit vnſern angehangen Ingesigiln vorfigilt ift; 5o dez fint auch geczuge: h’ Conrad von der Rybnicz, her Pilgerim vom zacke, her Conrad von Reideburg, von Rozenow her hentſchil, krec- czink von Czedlicz, her wenczlay von hugwicz, her hentſchil hunt, her Nicclos fabri, vnfers hofes obirfte Schreiber, vnfer liben getrewen. Gegebin zu munfterberk an deme donrftage vor palmen, Als man 55 ſchribt Nach gotr geburte dreyczenhundert iar dorczu in deme Sechften vnde zebenczigften Jare. 36. 1377, November 12 (an deme dunrftag noch fentr mertins tage). Bresl. Staatsarch. Rep. 132° Urk. Dep. Oels Nr. 48. [F. Oels Dep. Nr. 48.] — Original, Pergament mit dem an grünroten Seidenfäden hängenden Reitersiegel des Herzogs. In Gotis namen amen. Wir Bolke, von Gots gnadin Herczog in Slezien vnd Herre czu munfterberg, tuen kunt vnd bekennen vffin- lichin allin den, die dezen kygenw’tigen briff ſehen adir horen lezin, 35, 33 puſchechte: s. zu Nr. 7,18. 47f. geschicht: Art und Weise.
42 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. andirm gute gefundirt vnde gemeffen ift. Den felbin kauf wir mit craft vnfirr keigenwirtigr brife beweren vnd bestetigen vnd lyen, so reichin, zuſchreibn vnde gebi daz vorbenante vorwerk zu deme Nüwen Altmansdorff vnf’s ebenantr munfterberguschin gebitis von dreyn hubn mynner adir mer mit allen gebuden, eckern, getrebn vnd vn- getrebn, puſchechte haulcze, rutechte vnd Strutechte, mit wezen, weide vnd graze, waffir vnd waffirleuftin, teichin vnd vyſcherreyen, s5 mit gartin, gertenern vnd gartinczinzen, mit allen zugehorungr, nücz- berkeiden vnd geniſſen, nichtis vſgenomen, zu zebin wachin in eime iczlichin iare ewiclichin Rittirdinftes, dorczu mit allen rechtin, her- scheftin vnd andirn vreyheiden, mit allen reynen vnde greniczezin, alz vorgeſchreben ftet, Deme ebenantr erbern manne Pilgerime, deme 40 langen, Warriche genant, zinen geerben vnde eelichin nochkomelingen zu lehen rechte adir zu Ritter rechte ewiclich vnd gerülich zu habn, zu halden vnd zubeliczczen; dorczu wir von vnzirn zundirlichen gnaden deme ebenantr Pilgerime fulche gunft vnd gnade tun, were daz fache, daz der felbe pilgerim ane erbn menlichs geſlechtes vorſchide adir 45 fturbe, zo fal Katherina, zine tochtir, die her mit der Alden .. Schop- czinne tochtir gehabt hat, ire erben vnd nochkomelinge menlichs ge- flechtis daz vorben vorwerk zum Nuwen Altmanfdorff in alle der ge- schicht, als vor geschrebn fteet, haben, halden vnd besiczczin. Mit vrkunde dis brifs, der mit vnſern angehangen Ingesigiln vorfigilt ift; 5o dez fint auch geczuge: h’ Conrad von der Rybnicz, her Pilgerim vom zacke, her Conrad von Reideburg, von Rozenow her hentſchil, krec- czink von Czedlicz, her wenczlay von hugwicz, her hentſchil hunt, her Nicclos fabri, vnfers hofes obirfte Schreiber, vnfer liben getrewen. Gegebin zu munfterberk an deme donrftage vor palmen, Als man 55 ſchribt Nach gotr geburte dreyczenhundert iar dorczu in deme Sechften vnde zebenczigften Jare. 36. 1377, November 12 (an deme dunrftag noch fentr mertins tage). Bresl. Staatsarch. Rep. 132° Urk. Dep. Oels Nr. 48. [F. Oels Dep. Nr. 48.] — Original, Pergament mit dem an grünroten Seidenfäden hängenden Reitersiegel des Herzogs. In Gotis namen amen. Wir Bolke, von Gots gnadin Herczog in Slezien vnd Herre czu munfterberg, tuen kunt vnd bekennen vffin- lichin allin den, die dezen kygenw’tigen briff ſehen adir horen lezin, 35, 33 puſchechte: s. zu Nr. 7,18. 47f. geschicht: Art und Weise.
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II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 36. 43 das wir angeſen habin vil nuczer vnd getrewer dinfte vnd togelicher des fromen knechtis Apecz hundis, vnf’s lieben getreuwen, die her 5 vns bis her gethon hat vnd noch, das wir hoffin, tuen wirt groſlichin in czukunftigen geczitin; dor vmbe wir von vnf’r wegin, vn�’ erbin vnd elichin nochkomelingr wegin dem egenantin Apeczen Hunde, synen erbin vnd elichin nochkomelingin gebin vnd habin gegebin das gancze dorff, das geheiffen ift vnd genant die Breme, vnf's munfter- 10 bergischin gebitis mit allin finen geordenten czinfin, guldin vnd rentin, mit allin furftlichin geschoffin munczegeldis vnd getreidis, mit allin nuczen vnd geniffin, mit allin rechtin vnd Herscheftin, mit allin frei- heitin Ros dinftes vnd allirlei andir dinfte, legir, bete, erunge, furunge, arunge vnd allis vngeldis, mit allin reyen [!] vnd greniczen, alz von 15 andirn gutirn abegezindirt ift vnde gemeſfin, mit wefin, wefewachfin, mit allin fruchtin vnd nuczberkeitin, keynis vſgenomen noch víge- ſloffin, den alz von rechtin anefalle an vns komen ift vnd gefallin; dem egenantin Apecz Hund, finen erbin vnd elichn nochkomelinge das vorbenante gut vnd dorff czu der Breme mit allin sinen vorge- 20 ſchreben czugehorungen, Czinfin, gulden, nuczen vnd geniſfin, mit allin rechtin vnd herſcheftin, freiheitin, frei Ros dinftes vnd allirlei andir dinfte, bete, legir, arunge vnd furunge vnd vngeldis, als vorne genant ift, mit allin reyen vnd greniczin, mit allin fruchtin vnd nucz- berkeitin, keins v’genomyn noch v’gesloffin, alz an vns komen ift vnd 25 gefallin, czuſchriben vnd beftetign mit vn’’n furftlichen briuen vnd gebin, lien vnd reichin, czuſchriben [!] czuhabin, haldin vnd czu- beficzin, czuuorkauffen, czuuorfeczin vnd domete tuen vnd lafin fullin, was fie allir befte dunket; mit orkunde dis briues, der mit vnſ’n an- gehangin Jngesegiln vorfigilt ift; des ouch geczuge fin: Her ffranczke so von Borfnicz, Her Hannos Rinbabe, Her wenczlaw von Hugwicz, heinrich von der Stercze, Hanke Thenicz, Nickil wiltberg vnd hannos Richinfthein, vnf’s hofis schriber. Gegebn czu munfterberg an deme dunrſtag noch fentr mertins tage Noch Gotis geburthe driczenhundirt Jar in dem Sebinden vnd Sebinczigſten Jare. 35 36,14 legir, erunge: s. zu Nr. 32, 26. 27. bete: lateinisch petitio, precaria Bede'. eine ursprünglich von dem Herrn erbetene Abgabe. vgl. Lexer I 234f.. später aber auch jede Art außerordentlicher landesherrlicher Steuer (Heer- furunge (mhd. steuer. Hilfsgelder, Steuer bei Heirat der Töchter usw.). 15 arunge (mhd. erunge) vüerunge) = Fuhrwerk', vgl. Lexer III 557. = aratio, vgl. Lexer I 687. vngeldis: s. zu Nr. 32.27. (24) reyen = reynen (Rainen); diese Form z. B. Nr. 41, 21. 44. 23 s. zu Zeile 14f. 26 czu- schriben vnd beftetigi: das daaugehörige wir steht Z. 7, rgl. Nr. 37, 40. 54f.
II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 36. 43 das wir angeſen habin vil nuczer vnd getrewer dinfte vnd togelicher des fromen knechtis Apecz hundis, vnf’s lieben getreuwen, die her 5 vns bis her gethon hat vnd noch, das wir hoffin, tuen wirt groſlichin in czukunftigen geczitin; dor vmbe wir von vnf’r wegin, vn�’ erbin vnd elichin nochkomelingr wegin dem egenantin Apeczen Hunde, synen erbin vnd elichin nochkomelingin gebin vnd habin gegebin das gancze dorff, das geheiffen ift vnd genant die Breme, vnf's munfter- 10 bergischin gebitis mit allin finen geordenten czinfin, guldin vnd rentin, mit allin furftlichin geschoffin munczegeldis vnd getreidis, mit allin nuczen vnd geniffin, mit allin rechtin vnd Herscheftin, mit allin frei- heitin Ros dinftes vnd allirlei andir dinfte, legir, bete, erunge, furunge, arunge vnd allis vngeldis, mit allin reyen [!] vnd greniczen, alz von 15 andirn gutirn abegezindirt ift vnde gemeſfin, mit wefin, wefewachfin, mit allin fruchtin vnd nuczberkeitin, keynis vſgenomen noch víge- ſloffin, den alz von rechtin anefalle an vns komen ift vnd gefallin; dem egenantin Apecz Hund, finen erbin vnd elichn nochkomelinge das vorbenante gut vnd dorff czu der Breme mit allin sinen vorge- 20 ſchreben czugehorungen, Czinfin, gulden, nuczen vnd geniſfin, mit allin rechtin vnd herſcheftin, freiheitin, frei Ros dinftes vnd allirlei andir dinfte, bete, legir, arunge vnd furunge vnd vngeldis, als vorne genant ift, mit allin reyen vnd greniczin, mit allin fruchtin vnd nucz- berkeitin, keins v’genomyn noch v’gesloffin, alz an vns komen ift vnd 25 gefallin, czuſchriben vnd beftetign mit vn’’n furftlichen briuen vnd gebin, lien vnd reichin, czuſchriben [!] czuhabin, haldin vnd czu- beficzin, czuuorkauffen, czuuorfeczin vnd domete tuen vnd lafin fullin, was fie allir befte dunket; mit orkunde dis briues, der mit vnſ’n an- gehangin Jngesegiln vorfigilt ift; des ouch geczuge fin: Her ffranczke so von Borfnicz, Her Hannos Rinbabe, Her wenczlaw von Hugwicz, heinrich von der Stercze, Hanke Thenicz, Nickil wiltberg vnd hannos Richinfthein, vnf’s hofis schriber. Gegebn czu munfterberg an deme dunrſtag noch fentr mertins tage Noch Gotis geburthe driczenhundirt Jar in dem Sebinden vnd Sebinczigſten Jare. 35 36,14 legir, erunge: s. zu Nr. 32, 26. 27. bete: lateinisch petitio, precaria Bede'. eine ursprünglich von dem Herrn erbetene Abgabe. vgl. Lexer I 234f.. später aber auch jede Art außerordentlicher landesherrlicher Steuer (Heer- furunge (mhd. steuer. Hilfsgelder, Steuer bei Heirat der Töchter usw.). 15 arunge (mhd. erunge) vüerunge) = Fuhrwerk', vgl. Lexer III 557. = aratio, vgl. Lexer I 687. vngeldis: s. zu Nr. 32.27. (24) reyen = reynen (Rainen); diese Form z. B. Nr. 41, 21. 44. 23 s. zu Zeile 14f. 26 czu- schriben vnd beftetigi: das daaugehörige wir steht Z. 7, rgl. Nr. 37, 40. 54f.
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44 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 37. 1378, Februar 6 (an fentr dorothean tage, der heilgen Juncfrawen). Bresl. Staatsarch. Rep. 132c Urk. Dep. Oels Nr. 49. [F. Oels Dep. Nr. 49.] — Original, Pergament mit dem an grünen Seidenschnüren hängenden Reitersiegel des Herzogs. In Gotis namen amen. Wir Bolke, von Gotis gnaden herczog in Slezien vnd herre czu munfterberg, tun kunt vnd bekennen vffin- lichin allin den, die dezin brieff sehen adir horen lezin, das vor vns komen ift der erber vnd togeliche knecht hannos Budaw, he’n witte- 5 chin Budaws fon zeligis gedechnis, von finer wegin, finer gerben[ !] vnd nochkomelinge, die icz[!] iczunt antryt vnd angetretin mag ymmer in czukunftigen geczitin, vnbethwungen vnd vngedrungen, mit guter vornumft, nicht betrogin, mit gefundem liebe vnd mit rate finer frunde deme fromen knechte henfiln von Berenwalde, vnſ’m 10 lieben getrewen, vnd allin finen erben vnd nochkomelingn die Schawlt- heiffeie czu deme Neuwenaltmanfdorff mit deme dritten phennige des gerichtis in deme felbe dorffe, mit eyner freyen Schofftryft, mit gebuden, mit agkern, getreben vnd vngetreben, mit welin, Tichin, fiſchin vnd fiſcherien, mit gartin, gertenern vnd gartin czinffe, mit 15 waflir vnd waffirlewffen, mit ruttecht vnd Itrutheech, mit dem Bawm- garten vnd funderlichin mit puſche, der do heiffet der Tamvalt, mit allin eren czugehorungen, mit wegin vnd Itegin, mit allen eren reyen vnd greniczen, alz die egenante Schawlteiffie vnd Tamvalt von andirn gute’n von altirs abegefundert fein, vnd eynen halben Scheffil kornis, 20 alle wachin czu hebin vff der obire mol in deme dorffe Neuwenalt- manſdorff vnſ’s munfterbergiſchin wichbildis, vnd driczen marg geldis Jerlichis vnd ewigis czinffis, mit deme kirchlen der kirchin czu deme Neuwenaltmanfdorff (dorobir kein kawff geschen ift, funder mit erre beider wille dem vorgenan gute haben lazin volgin), mit allir 25 herſchaft, nuczberkeyt vnd freyheit Ros dinftes vnd allirley andir dinfte, mit allin furftlichin rechte, herczogin geſchoffe, munczegelde vnd herczogin getreyde, mit allir czugehorunge der vorbenanter[!] guter, nichtis vigenomen, mit erunge, ftewrunge, legir, vngelde vnd poteworre vnd mit allin geniffin, mit was namen fie benennit, glicher- 3o weis alz der egenante hannos Budaw die vorbenan gut gemeinlichin 37, 10f. Schawltheiffeie = mhd. schult-heizie stf. (Lexer II 815) Schult- heißenamt' (nebst dem dazu gehörigen Schultheißengut). 13 gereben Or. 16 (18) Tamvalt: über m statt in vor Labial und v statt w 8. Rückert- Pietsch, S. 186. 129; auch Lesung Tanwalt möglich, doch s. Z. 43. 29 poteworre vgl. Nr. 32,27. 17 (49) reyen s. zu Nr. 36, 24.
44 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 37. 1378, Februar 6 (an fentr dorothean tage, der heilgen Juncfrawen). Bresl. Staatsarch. Rep. 132c Urk. Dep. Oels Nr. 49. [F. Oels Dep. Nr. 49.] — Original, Pergament mit dem an grünen Seidenschnüren hängenden Reitersiegel des Herzogs. In Gotis namen amen. Wir Bolke, von Gotis gnaden herczog in Slezien vnd herre czu munfterberg, tun kunt vnd bekennen vffin- lichin allin den, die dezin brieff sehen adir horen lezin, das vor vns komen ift der erber vnd togeliche knecht hannos Budaw, he’n witte- 5 chin Budaws fon zeligis gedechnis, von finer wegin, finer gerben[ !] vnd nochkomelinge, die icz[!] iczunt antryt vnd angetretin mag ymmer in czukunftigen geczitin, vnbethwungen vnd vngedrungen, mit guter vornumft, nicht betrogin, mit gefundem liebe vnd mit rate finer frunde deme fromen knechte henfiln von Berenwalde, vnſ’m 10 lieben getrewen, vnd allin finen erben vnd nochkomelingn die Schawlt- heiffeie czu deme Neuwenaltmanfdorff mit deme dritten phennige des gerichtis in deme felbe dorffe, mit eyner freyen Schofftryft, mit gebuden, mit agkern, getreben vnd vngetreben, mit welin, Tichin, fiſchin vnd fiſcherien, mit gartin, gertenern vnd gartin czinffe, mit 15 waflir vnd waffirlewffen, mit ruttecht vnd Itrutheech, mit dem Bawm- garten vnd funderlichin mit puſche, der do heiffet der Tamvalt, mit allin eren czugehorungen, mit wegin vnd Itegin, mit allen eren reyen vnd greniczen, alz die egenante Schawlteiffie vnd Tamvalt von andirn gute’n von altirs abegefundert fein, vnd eynen halben Scheffil kornis, 20 alle wachin czu hebin vff der obire mol in deme dorffe Neuwenalt- manſdorff vnſ’s munfterbergiſchin wichbildis, vnd driczen marg geldis Jerlichis vnd ewigis czinffis, mit deme kirchlen der kirchin czu deme Neuwenaltmanfdorff (dorobir kein kawff geschen ift, funder mit erre beider wille dem vorgenan gute haben lazin volgin), mit allir 25 herſchaft, nuczberkeyt vnd freyheit Ros dinftes vnd allirley andir dinfte, mit allin furftlichin rechte, herczogin geſchoffe, munczegelde vnd herczogin getreyde, mit allir czugehorunge der vorbenanter[!] guter, nichtis vigenomen, mit erunge, ftewrunge, legir, vngelde vnd poteworre vnd mit allin geniffin, mit was namen fie benennit, glicher- 3o weis alz der egenante hannos Budaw die vorbenan gut gemeinlichin 37, 10f. Schawltheiffeie = mhd. schult-heizie stf. (Lexer II 815) Schult- heißenamt' (nebst dem dazu gehörigen Schultheißengut). 13 gereben Or. 16 (18) Tamvalt: über m statt in vor Labial und v statt w 8. Rückert- Pietsch, S. 186. 129; auch Lesung Tanwalt möglich, doch s. Z. 43. 29 poteworre vgl. Nr. 32,27. 17 (49) reyen s. zu Nr. 36, 24.
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II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 37. 45 vnd zunderlichin beſeffin vnd gehabit hat, vmb ein genantis gelt, das ym mit bereytin phennigin czu mole vnd mit enandir beczalit ift, recht vnd redelichin vorkawft hat vnd vor vns vnd in vnf’r hande in eyme namen eynis rechtin kawffis williglichin vfgeloffin hat, do- mete her sich vorczegin hat von finer wegin, finer erbn vnd nochkome- 35 lingn allir anſproche, theding, vorderunge vnd allis rechtin, domete die vorbenanten gutr ewiglichin in keynéweis mochtin gehindert adir beswert werdin. Den selben kawff vnd vfloffunge, die alzo vor vns vnd in vnf’r hande williglichin geſchen fint, durch irre beider bete willen beiderfeit wir beftetign vnd beweren mit kraft vnf's keyge- 40 wortigen brieues: die egenante Schawlteffie mit deme dritten phennige in deme dorffe czu dem Neuwenaltmanfdorff vnf’s munsterbergiſch wichbildis, mit deme Tamwalde vnd driczem [!] marg geldis jerlichis vnd ewigis czinffis vnd eynen halben Scheffil kornis, czu hebn vnd czu nemen vff der obirften moll in de egenan dorffe alle wachin, mit 45 deme kirche len do felbinft, mit allin gebawden, gros vnd kleyne, mit agkern, getreben vnd vngetreben, mit garten, gerten’, weldin, puſchin, hawlcze, wefin vnd wezewachfis, Tichin, fiſchin vnd fiſcherien, mit waffir vnd waffirgraben, mit allin reyen vnd greniczen, mit allir herſchaft vnd Nuczberkeit vnd freyheit Ros dinftes vnd allirlei andir so dinite, mit allin furftlichin rechtin herczogin geſchoffis, munczegeldis vnd herczogin getreydis, mit allin nuczen vnd geniffin vnd czuge- horungn, keynis vigenomen, glicherweis alz vorne von worte czu worte geſchrebn ftet, geben, lien, reichin, czu schriebn die vorge- ſchrebn Schawlteffie vnd beſtetign czu eyme erbe mit alle ere czu- 55 gehorungn vnd alle andir vorgeſchrebn czinffe vnd den dritten phennig czu len rechte deme egenan henfil von Bernwalde, finen erben vnd nochkomelingn czu haben, halden vnd czu beficzin, czuuorkawffin, czuuorfeczin vnd eren fromen vnd czincz domete czu werben vnd czu schigken, fo en das allir fuglichft fein wirt ; ouch wolle wir von vnf’n co zunderlichin gnadn, were das fache, das ymant, is were frauwe adir man, hantfeftin adir brieue czu lichte brechte, mit den sie die[!] vor- benan kawff, der alzo geschen ift, vor vns welden .. hind’n, das die brieue keyne krafft vnd macht vorbas nicht haben fullin, fundir mit 43 Auch Lesung Tamvalde möglich. 37, 38 vns] vns vnf r Or. 45 obirften auf Rasur (für ursprüngliches nedirften). 47 mit] mt Or. gerten ] gertei Or. 54f. geben — bestetigen: das wir steht Z. 40 (vgl. 63 kawff bis welden auf Rasur; hinter zu Nr. 36, 26) oder ist zu ergänzen. welden leerer Raum von etwa 2 cm auf Rasur.
II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 37. 45 vnd zunderlichin beſeffin vnd gehabit hat, vmb ein genantis gelt, das ym mit bereytin phennigin czu mole vnd mit enandir beczalit ift, recht vnd redelichin vorkawft hat vnd vor vns vnd in vnf’r hande in eyme namen eynis rechtin kawffis williglichin vfgeloffin hat, do- mete her sich vorczegin hat von finer wegin, finer erbn vnd nochkome- 35 lingn allir anſproche, theding, vorderunge vnd allis rechtin, domete die vorbenanten gutr ewiglichin in keynéweis mochtin gehindert adir beswert werdin. Den selben kawff vnd vfloffunge, die alzo vor vns vnd in vnf’r hande williglichin geſchen fint, durch irre beider bete willen beiderfeit wir beftetign vnd beweren mit kraft vnf's keyge- 40 wortigen brieues: die egenante Schawlteffie mit deme dritten phennige in deme dorffe czu dem Neuwenaltmanfdorff vnf’s munsterbergiſch wichbildis, mit deme Tamwalde vnd driczem [!] marg geldis jerlichis vnd ewigis czinffis vnd eynen halben Scheffil kornis, czu hebn vnd czu nemen vff der obirften moll in de egenan dorffe alle wachin, mit 45 deme kirche len do felbinft, mit allin gebawden, gros vnd kleyne, mit agkern, getreben vnd vngetreben, mit garten, gerten’, weldin, puſchin, hawlcze, wefin vnd wezewachfis, Tichin, fiſchin vnd fiſcherien, mit waffir vnd waffirgraben, mit allin reyen vnd greniczen, mit allir herſchaft vnd Nuczberkeit vnd freyheit Ros dinftes vnd allirlei andir so dinite, mit allin furftlichin rechtin herczogin geſchoffis, munczegeldis vnd herczogin getreydis, mit allin nuczen vnd geniffin vnd czuge- horungn, keynis vigenomen, glicherweis alz vorne von worte czu worte geſchrebn ftet, geben, lien, reichin, czu schriebn die vorge- ſchrebn Schawlteffie vnd beſtetign czu eyme erbe mit alle ere czu- 55 gehorungn vnd alle andir vorgeſchrebn czinffe vnd den dritten phennig czu len rechte deme egenan henfil von Bernwalde, finen erben vnd nochkomelingn czu haben, halden vnd czu beficzin, czuuorkawffin, czuuorfeczin vnd eren fromen vnd czincz domete czu werben vnd czu schigken, fo en das allir fuglichft fein wirt ; ouch wolle wir von vnf’n co zunderlichin gnadn, were das fache, das ymant, is were frauwe adir man, hantfeftin adir brieue czu lichte brechte, mit den sie die[!] vor- benan kawff, der alzo geschen ift, vor vns welden .. hind’n, das die brieue keyne krafft vnd macht vorbas nicht haben fullin, fundir mit 43 Auch Lesung Tamvalde möglich. 37, 38 vns] vns vnf r Or. 45 obirften auf Rasur (für ursprüngliches nedirften). 47 mit] mt Or. gerten ] gertei Or. 54f. geben — bestetigen: das wir steht Z. 40 (vgl. 63 kawff bis welden auf Rasur; hinter zu Nr. 36, 26) oder ist zu ergänzen. welden leerer Raum von etwa 2 cm auf Rasur.
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46 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 65 kraft dis keygenv’tign vnf’s brieues czu eyme ewigen gedechnis habe wir dezen brieff heiffen schrieben vnd geben vnd lofin mit vnf'n Jn- gesegiln vorsegilt werdin; des ouch geczuge sein: her Jeracz von donyn, her heinrich Tichambor, her hentſchil hund, her wenczlaw von huge- wicz, rittere, ffricze hund vnd heinrich von der Stercze vnd Hannos 70 Richinfthein, vnſ’s hoffis ſchrieber ; gegebn czu munfterberg an ſentr dorothean tage, der heilgen Juncfrawen, alz man schriebet noch gotis geburte driczenhundert Jar in dem Achten vnd Sebinczigften Jare. 38. 1380, Juli 31 (an dem dinftage nehft vor fante petirs ad vincula tage). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängen- den kleinen Siegel des Herzogs. Das Siegel der Ratmannen ist verlorengegangen. — Regest in Zs. J. Gesch. Schles. VI 95, n. 872. Wir Lodwig, von gotis gnadin Herczog yn Slezien vnd Herre zum Brige, vnd Wir Ratmann zu Brefflow Bekennyn Offintlich in defim briefe durch des rechtin willn, das yn die berichtung, dye wir zwischen den Erwirdingin [!] herrin, dem Capetil der kirchin zu Brefflow, Hern 5 Jaratschin von Pogrell, Hern Henrich Czambor vnd hern Cunrad von Borſnicz, Rittern, an eym teile, Hern Wolfram von Panewicz, Hern Hentschiln Creczingen, hern Cunradin von der Rybenicz, Rittirn, vnd iren geſellin von dem andirn teile geteidinget vnd gemachit habn als dy gekorn fruntliche funloute von beidin teilen, di obin 10 geſchrebin fynt, der Erber man her Daniel Pfowtir, Arrchidiacon vnde Tumherre zu Olomuncz, yn di vorgenante berichtunge nicht ift noch wart genomen. Des zu orkunde habe wir defin brief vorfegilt mit vnſ'n hangindyn Segiln. Gebin zu Brefflow an dem dinftage nehft vor fante petirs ad vincula tage noch Gotis geburt Twfunt dryhundirt 15 iar dor noch yn dem Achczigftim Jare. 39. 1383, März 12 (an fentr Gregoris tag, des heilgen Bobiftes). Bresl. Staatsarch. Rep. 132c Urk. Dep. Oels Nr. 58. [F. Oels Dep. Nr. 58.] — Original, Pergament mit dem an grünen Seidenfäden hängenden Reitersiegel des Herzogs. In Gotis namen amen. Wir Bolke, von Gotis gnaden Herczog in Slezien vnd herre czu munfterberg, tun kunt vnd bekennen vffinlichin 38,4 Erwirdingin: vgl. Nr. 42,17. 31 lebendink, lebedink. Achezigftim in der Falte. 15 czi in
46 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 65 kraft dis keygenv’tign vnf’s brieues czu eyme ewigen gedechnis habe wir dezen brieff heiffen schrieben vnd geben vnd lofin mit vnf'n Jn- gesegiln vorsegilt werdin; des ouch geczuge sein: her Jeracz von donyn, her heinrich Tichambor, her hentſchil hund, her wenczlaw von huge- wicz, rittere, ffricze hund vnd heinrich von der Stercze vnd Hannos 70 Richinfthein, vnſ’s hoffis ſchrieber ; gegebn czu munfterberg an ſentr dorothean tage, der heilgen Juncfrawen, alz man schriebet noch gotis geburte driczenhundert Jar in dem Achten vnd Sebinczigften Jare. 38. 1380, Juli 31 (an dem dinftage nehft vor fante petirs ad vincula tage). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängen- den kleinen Siegel des Herzogs. Das Siegel der Ratmannen ist verlorengegangen. — Regest in Zs. J. Gesch. Schles. VI 95, n. 872. Wir Lodwig, von gotis gnadin Herczog yn Slezien vnd Herre zum Brige, vnd Wir Ratmann zu Brefflow Bekennyn Offintlich in defim briefe durch des rechtin willn, das yn die berichtung, dye wir zwischen den Erwirdingin [!] herrin, dem Capetil der kirchin zu Brefflow, Hern 5 Jaratschin von Pogrell, Hern Henrich Czambor vnd hern Cunrad von Borſnicz, Rittern, an eym teile, Hern Wolfram von Panewicz, Hern Hentschiln Creczingen, hern Cunradin von der Rybenicz, Rittirn, vnd iren geſellin von dem andirn teile geteidinget vnd gemachit habn als dy gekorn fruntliche funloute von beidin teilen, di obin 10 geſchrebin fynt, der Erber man her Daniel Pfowtir, Arrchidiacon vnde Tumherre zu Olomuncz, yn di vorgenante berichtunge nicht ift noch wart genomen. Des zu orkunde habe wir defin brief vorfegilt mit vnſ'n hangindyn Segiln. Gebin zu Brefflow an dem dinftage nehft vor fante petirs ad vincula tage noch Gotis geburt Twfunt dryhundirt 15 iar dor noch yn dem Achczigftim Jare. 39. 1383, März 12 (an fentr Gregoris tag, des heilgen Bobiftes). Bresl. Staatsarch. Rep. 132c Urk. Dep. Oels Nr. 58. [F. Oels Dep. Nr. 58.] — Original, Pergament mit dem an grünen Seidenfäden hängenden Reitersiegel des Herzogs. In Gotis namen amen. Wir Bolke, von Gotis gnaden Herczog in Slezien vnd herre czu munfterberg, tun kunt vnd bekennen vffinlichin 38,4 Erwirdingin: vgl. Nr. 42,17. 31 lebendink, lebedink. Achezigftim in der Falte. 15 czi in
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II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 39. 47 allin den, die dezin brief fehen adir horen lezin, das vns der frome knecht Henfil von Bernwalde, vnf’r lieber getrewer, gar demuttig- lichin vnd eyfaldiglichin [!] gebetin hat, das wir ym alle fein gut vnd czinffe, die her von vns hat in deme dorffe czu deme Neuwenalt- manfdorff vnſ’s munfterbergiſchin gebitis czu len vnd czu ritter rechte. Iey [!] fen [!] gelegin an czinffin, an guldin, an renten, an vorwergken vnd an moll., an hawlcze, an Tichin, an fiſcherien, an wefin, garten vnd garten vnd garten czinffe, keyns vigenomen, 10 geruchten czu machin mit vnf’r furftlichin macht czu eyme erbe fynen Tachtirn, die her hat adir gewinnen mochte mit der erbern frauwen margarethen, finer elichin hawffrawen, das die glichin erbe theil in dem egenan gute hettin alz fyne sone; nu habe wir angeſehen des egenan henfils bette von B'nwalde vnd vil nuczer vnd getrewer 15 dinfte, die her vns bis her geton hat vnd noch vorbas tun wirt in czukunftigen geczitin; dorumb wir ym alle fein gut alz vnſ’m zunder- lichin lieben getrewen, das her hat in deme dorffe Neuwenaltmanf- dorff vnſ’s egenan munfterbergiſchin gebitis, is ſey gelegin an czinfsin, an gulden, an renten, an vorwergken, an moll., an deme dritten phen- 20 nige, an tichin, fischin vnd fiſchiren [!], an garten vnd garten czinffe, mit allin herſcheftin, nuczberkeyden vnd freyheiten Ros dinftes vnd allirley andir dinfte czu eyme rechtin erbe machin mit vnf’r furit- lichin macht, das des egenan henfils Tachtir, die her hat mit frawen margarethen, finer elichin hawffrawen, glichen theil vnd glich recht 25 dorynne haben fullin alz fine ſone, gebn, lien, reichin, czu ſchriebn, czu haben, halden vnd czu besiczin vnd beſtetign mit vnf’m furit- licher [!] brieue; czu eyme ewigen bekentniffe habe wir dezin brieff heiſfin ſchriebn vnd vorſegilt lazin werdin mit vnſ'n jngeſegiln; des ouch geczuge fein: her Jeracz von donyn, her hannos von der wede, 30 her wenczlaw von hugewicz, ritterr, heinrich von der Stercze, petir hund vnd hannos Goller vnd hannos Richinfthein, vnſ's hoffis Ichrieber; gegebi czu munfterberg an fentr Gregoris tag, des heilgen Bobiftes, noch Gotis geburte driczenhundirt Jar in deme dritten vnd achczi- giften Jare. 5 35 39,8 hinter rechte im Or. irrig wiederholt von vns hat. ley ſen = mhd. si sin (rgl. Z. 19 is ley).
II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 39. 47 allin den, die dezin brief fehen adir horen lezin, das vns der frome knecht Henfil von Bernwalde, vnf’r lieber getrewer, gar demuttig- lichin vnd eyfaldiglichin [!] gebetin hat, das wir ym alle fein gut vnd czinffe, die her von vns hat in deme dorffe czu deme Neuwenalt- manfdorff vnſ’s munfterbergiſchin gebitis czu len vnd czu ritter rechte. Iey [!] fen [!] gelegin an czinffin, an guldin, an renten, an vorwergken vnd an moll., an hawlcze, an Tichin, an fiſcherien, an wefin, garten vnd garten vnd garten czinffe, keyns vigenomen, 10 geruchten czu machin mit vnf’r furftlichin macht czu eyme erbe fynen Tachtirn, die her hat adir gewinnen mochte mit der erbern frauwen margarethen, finer elichin hawffrawen, das die glichin erbe theil in dem egenan gute hettin alz fyne sone; nu habe wir angeſehen des egenan henfils bette von B'nwalde vnd vil nuczer vnd getrewer 15 dinfte, die her vns bis her geton hat vnd noch vorbas tun wirt in czukunftigen geczitin; dorumb wir ym alle fein gut alz vnſ’m zunder- lichin lieben getrewen, das her hat in deme dorffe Neuwenaltmanf- dorff vnſ’s egenan munfterbergiſchin gebitis, is ſey gelegin an czinfsin, an gulden, an renten, an vorwergken, an moll., an deme dritten phen- 20 nige, an tichin, fischin vnd fiſchiren [!], an garten vnd garten czinffe, mit allin herſcheftin, nuczberkeyden vnd freyheiten Ros dinftes vnd allirley andir dinfte czu eyme rechtin erbe machin mit vnf’r furit- lichin macht, das des egenan henfils Tachtir, die her hat mit frawen margarethen, finer elichin hawffrawen, glichen theil vnd glich recht 25 dorynne haben fullin alz fine ſone, gebn, lien, reichin, czu ſchriebn, czu haben, halden vnd czu besiczin vnd beſtetign mit vnf’m furit- licher [!] brieue; czu eyme ewigen bekentniffe habe wir dezin brieff heiſfin ſchriebn vnd vorſegilt lazin werdin mit vnſ'n jngeſegiln; des ouch geczuge fein: her Jeracz von donyn, her hannos von der wede, 30 her wenczlaw von hugewicz, ritterr, heinrich von der Stercze, petir hund vnd hannos Goller vnd hannos Richinfthein, vnſ's hoffis Ichrieber; gegebi czu munfterberg an fentr Gregoris tag, des heilgen Bobiftes, noch Gotis geburte driczenhundirt Jar in deme dritten vnd achczi- giften Jare. 5 35 39,8 hinter rechte im Or. irrig wiederholt von vns hat. ley ſen = mhd. si sin (rgl. Z. 19 is ley).
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48 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 40. 1390, November 25 (an fente katherynen tage). Bresl. Staatsarch. Rep. 132c Urk. Dep. Oels Nr. 68. [F. Oels Dep. Nr. 68.] — Original; bei diesem Pergament ist nur noch das Siegel eines Ausstellers vorhanden, das der Herzogin Susanna. JN Gotis namen amen. Wir Bolke, von gotis gnaden herczog in Slezien vnd herre czu munfterberg, vnd wir Sufanna, von den felben gnaden gotis herczoginne vnd frawe do felbens, thuen kunt vnd be- kennen uffinlichin in dezem brieffe allen den, dy en sehen, horen adir 5 lezen, das vor vnf’r keygenwortikeit komen ift vnd geftanden der erber vnd togelichin [!] man vnd vnf’r lieber getrewer kytschawlt von opul von finer wegen, finer geerben vnd nochkomelinge, dy is iczunt antryt vnd mag angetretin inczukunftigen geczeiten, vnbethwungen, vngedrungen vnd vnbetrogen, mit gefundem liebe, mit guter vornunft 1o vnd mit rate finer frunde, den her dorobir gehabit hat, deme fromen vnd weiſen manne Bartholomeo, burger czu munfterberg, vnf’m lieben getrewen, vnd allen sinen geerben vnd elichen nochkomelingen, beide sonen vnd tachtirn, vnd der geerben vnd nochkomen eynen garthen, der gelegin ift in deme dorffe NewenAltmanfdorff vnf's 15 munfterbergischin gebitis (vnd den felben garten mit allen finen nuczen vnd geniffen, mit stegen vnd mit wegen czu dem selben garthen, mit allen rechten vnd herſcheften, freyheiten, alz her den garthen bisher gehabit hat vnd beſeffen, vnd mit allen Themen des ſelben Gartins vnd dome [!] tun vnd loffen fullen, was en allerfuglichft vnd 20 nuczlichft fein wirt, vnd vs deme felben Garthen Thiche machen mogen vnd Theme dorvmb czumachn vnd czu ſchothen, czu haben vnd czu halden) recht vnd redelichin vmb ein genantis gelt, des her gancz vnd gar beczalt ift, ewiglichin vnd erplichin vorkawfft hat vnd vor vns vnd in vnf’n [!] hande in eyme namen eynis rechtn 25 kawffes wiliglichin ufgeloffen hat; den selben kawff, der alzo vor vns geschen ift, in vnf’r hande vorreicht, ftete, fefte vnd gneme haben wollen in allen finen punctin vnd artikin vorgeſchreben vnd beftetign mit kraft dis keygenwortign brieffes den vorgeſchreben Garthen in deme dorffe NeuwenAltmanfdorff vnf’s munfterbergiſchin gebitis mit 40,9 vornuft mit hochgestelltem kleinem ' zwischen den beiden n Or. 18. 21 Themen, Theme: Dämmen, Dämme. 19. 31 dome: Schreibfehler für do mete, vgl. auch Nr. 36, 28 vnd domete tuen vnd lafin fullin. 21 ſchothen (mhd. ſchüt(t)en) das Erdreich anhäufen, eindämmen. 25 der ſelbe Or. 27 beftetign] beſtign mit Strich über -ign Or.
48 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 40. 1390, November 25 (an fente katherynen tage). Bresl. Staatsarch. Rep. 132c Urk. Dep. Oels Nr. 68. [F. Oels Dep. Nr. 68.] — Original; bei diesem Pergament ist nur noch das Siegel eines Ausstellers vorhanden, das der Herzogin Susanna. JN Gotis namen amen. Wir Bolke, von gotis gnaden herczog in Slezien vnd herre czu munfterberg, vnd wir Sufanna, von den felben gnaden gotis herczoginne vnd frawe do felbens, thuen kunt vnd be- kennen uffinlichin in dezem brieffe allen den, dy en sehen, horen adir 5 lezen, das vor vnf’r keygenwortikeit komen ift vnd geftanden der erber vnd togelichin [!] man vnd vnf’r lieber getrewer kytschawlt von opul von finer wegen, finer geerben vnd nochkomelinge, dy is iczunt antryt vnd mag angetretin inczukunftigen geczeiten, vnbethwungen, vngedrungen vnd vnbetrogen, mit gefundem liebe, mit guter vornunft 1o vnd mit rate finer frunde, den her dorobir gehabit hat, deme fromen vnd weiſen manne Bartholomeo, burger czu munfterberg, vnf’m lieben getrewen, vnd allen sinen geerben vnd elichen nochkomelingen, beide sonen vnd tachtirn, vnd der geerben vnd nochkomen eynen garthen, der gelegin ift in deme dorffe NewenAltmanfdorff vnf's 15 munfterbergischin gebitis (vnd den felben garten mit allen finen nuczen vnd geniffen, mit stegen vnd mit wegen czu dem selben garthen, mit allen rechten vnd herſcheften, freyheiten, alz her den garthen bisher gehabit hat vnd beſeffen, vnd mit allen Themen des ſelben Gartins vnd dome [!] tun vnd loffen fullen, was en allerfuglichft vnd 20 nuczlichft fein wirt, vnd vs deme felben Garthen Thiche machen mogen vnd Theme dorvmb czumachn vnd czu ſchothen, czu haben vnd czu halden) recht vnd redelichin vmb ein genantis gelt, des her gancz vnd gar beczalt ift, ewiglichin vnd erplichin vorkawfft hat vnd vor vns vnd in vnf’n [!] hande in eyme namen eynis rechtn 25 kawffes wiliglichin ufgeloffen hat; den selben kawff, der alzo vor vns geschen ift, in vnf’r hande vorreicht, ftete, fefte vnd gneme haben wollen in allen finen punctin vnd artikin vorgeſchreben vnd beftetign mit kraft dis keygenwortign brieffes den vorgeſchreben Garthen in deme dorffe NeuwenAltmanfdorff vnf’s munfterbergiſchin gebitis mit 40,9 vornuft mit hochgestelltem kleinem ' zwischen den beiden n Or. 18. 21 Themen, Theme: Dämmen, Dämme. 19. 31 dome: Schreibfehler für do mete, vgl. auch Nr. 36, 28 vnd domete tuen vnd lafin fullin. 21 ſchothen (mhd. ſchüt(t)en) das Erdreich anhäufen, eindämmen. 25 der ſelbe Or. 27 beftetign] beſtign mit Strich über -ign Or.
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II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 41. 49 allen finen nuczen vnd geniffen, mit allen rechtn, freiheiten vnd her- s0 scheften, mit allen nuczen vnd geniffen vnd dome [!] tun vnd loffen fullen, was en allerfuglichft fein wirt, Tiche czu machin vs dem felbn Garten vnd theme czu machen vmb den felben Theich[!], ouch czu haben mit allen nuczen vnd geniffen, deme vorgeſchrebin Bartholomeo, burgern czu munfterberg, vnd allen sinen geerben vnd elichin noch- s5 komelingn, Sonen vnd Tachtirn, vnd iren geerbn ewiglichin vnd erp- lichin czuhaben, halden vnd czubeficzen, geben, lien, reichen, czu- ſchriebn czueyme erbe czu tun vnd czuloffen, was en allirfuglift [!] fein wirt, mit vrkunde dis brieffes, der mit vnſ’m angehangen Jnge- segil vorfigilt ift; des ouch geczuge fein: her Conrad von Reideburg, 40 her wenczlaw von hugewicz, hannos wufthube, jenchin Schoff, heidan von komelwicz, hannos von deme Strymen, petir von wigandifdorff vnd hannos von deme Richinfthin, vnſ’s hoffis ſchrieber. Gegeben czu munfterberg an fente katherynen tage Noch Gotis geburte driczen- hundirt jar in deme Newnczigiſtn jare. 45 41. 1391, Juli 20 (an deme neften donrftag vor fente Jocobis tage, des heilgn Czwelfboten). Bresl. Staatsarch. Rep. 132C Urk. Dep. Oels Nr. 70. [F. Oels Dep. Nr. 70.] — Original, Pergament mit dem an roten Seidenschnüren hängenden Reitersiegel des Herzogs. In Gotis namen amen. Wir Bolke, von gotis gnaden herczog in Slezien vnd herre czu munfterberg, tun kunt vnd bekennen uffin- lichin in deſem brieffe allen den, dy en sehen, horen ader lezen, das vor vns komen sein vnd gestanden haben die erbern manne heintſchke von opul vnd hannos von deme Strymen vnd frauwe Elfe vnd Junc- frauwe margarethe, fine Swefter, genant von deme Strymen, von eren wegen, er erben vnd kinder vnd nochkomen, dy is iczunt antryt vnd angetreten mag in czukunftigen geczeiten, vnbethwungen vnd vn- gedrungen, mit gefunden lieben vnd mit rate er frunde funderlichin, den fy dorobir gehabit haben, williglichin vnd frolichin, mit frolichim 10 mute deme erbern manne Bartholomeo winczke, vnf’m lieben getrewen, vnd alle finen erben vnd kinden, beyde Sonen vnd Tachtern, vnd eren erben vnd nochkomen vnd eren elichin nochkomelingi gemeynlichin er 5 40, 35 burgern] burgen, über der Zeile r-artiger Haken vor n Or. 41, 6 das r in Swefter mit hochgezogenem Haken Or.
II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 41. 49 allen finen nuczen vnd geniffen, mit allen rechtn, freiheiten vnd her- s0 scheften, mit allen nuczen vnd geniffen vnd dome [!] tun vnd loffen fullen, was en allerfuglichft fein wirt, Tiche czu machin vs dem felbn Garten vnd theme czu machen vmb den felben Theich[!], ouch czu haben mit allen nuczen vnd geniffen, deme vorgeſchrebin Bartholomeo, burgern czu munfterberg, vnd allen sinen geerben vnd elichin noch- s5 komelingn, Sonen vnd Tachtirn, vnd iren geerbn ewiglichin vnd erp- lichin czuhaben, halden vnd czubeficzen, geben, lien, reichen, czu- ſchriebn czueyme erbe czu tun vnd czuloffen, was en allirfuglift [!] fein wirt, mit vrkunde dis brieffes, der mit vnſ’m angehangen Jnge- segil vorfigilt ift; des ouch geczuge fein: her Conrad von Reideburg, 40 her wenczlaw von hugewicz, hannos wufthube, jenchin Schoff, heidan von komelwicz, hannos von deme Strymen, petir von wigandifdorff vnd hannos von deme Richinfthin, vnſ’s hoffis ſchrieber. Gegeben czu munfterberg an fente katherynen tage Noch Gotis geburte driczen- hundirt jar in deme Newnczigiſtn jare. 45 41. 1391, Juli 20 (an deme neften donrftag vor fente Jocobis tage, des heilgn Czwelfboten). Bresl. Staatsarch. Rep. 132C Urk. Dep. Oels Nr. 70. [F. Oels Dep. Nr. 70.] — Original, Pergament mit dem an roten Seidenschnüren hängenden Reitersiegel des Herzogs. In Gotis namen amen. Wir Bolke, von gotis gnaden herczog in Slezien vnd herre czu munfterberg, tun kunt vnd bekennen uffin- lichin in deſem brieffe allen den, dy en sehen, horen ader lezen, das vor vns komen sein vnd gestanden haben die erbern manne heintſchke von opul vnd hannos von deme Strymen vnd frauwe Elfe vnd Junc- frauwe margarethe, fine Swefter, genant von deme Strymen, von eren wegen, er erben vnd kinder vnd nochkomen, dy is iczunt antryt vnd angetreten mag in czukunftigen geczeiten, vnbethwungen vnd vn- gedrungen, mit gefunden lieben vnd mit rate er frunde funderlichin, den fy dorobir gehabit haben, williglichin vnd frolichin, mit frolichim 10 mute deme erbern manne Bartholomeo winczke, vnf’m lieben getrewen, vnd alle finen erben vnd kinden, beyde Sonen vnd Tachtern, vnd eren erben vnd nochkomen vnd eren elichin nochkomelingi gemeynlichin er 5 40, 35 burgern] burgen, über der Zeile r-artiger Haken vor n Or. 41, 6 das r in Swefter mit hochgezogenem Haken Or.
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50 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. vorwerg, das do behelt drey huben adir eyn wenik me, in deme Newwen 15 Altmanfdorff, in deme dorffe vnf’s munfterbergiſchin wichbildes vnd gebites, mit allen gebuden, mit egkern, gearnten vnd vngearnten, ge- treben vnd vngetreben, mit garten, gerthenern vnd garten czinffen, mit welen, weide vnd grafe, mit puſchen, mit hawlcze, mit ruthecht vnd mit Itruthecht, mit fiſchen vnd fiſcheryen, mit theichen, mit waſer 2o vnd mit walfer lewffen, mit allen graben des felben vorwerkes, mit allen finen reynen vnd greniczen vnd czirkeln, alz von alders von anden gutern abegefundert vnd abegemeffen ift, vnd mit allen des ſelben vorwergkis nuczen, czugehorungn vnd mit alle fine fruchten, dy do von bekomen vnd douon bekomen mocht�, mit welichem namen 25 man die benen mechte, mit eyner freyen Schoff tryft, mit allen rechten vnd herscheften, keyne vs genomen noch vſgesloffen, wen alz das egenante vorwerg die vorgeſchrebn heinczke von opul, hannos von deme Stryme vnd fine ſweftern, frauwe Elfe vnd Juncfrauwe marga- rethe, bis her vnd ere eldern gehabit haben vnd beſeffen, vmb eyn so genantis gelt, des ly iczunt gancz vnd gar beczalt fein mit bereyten pfheningn, recht vnd redelichin, ewiglichin vnd erplichin vorkawft haben vnd vor vns vnd in vnf’n [!] hande williglichin uffgegebin vnd ufgeloffen haben in eyme namen eynes rechten kawffis; dorumb wir obengenanter herre den egenanten kawff vnd ufreichunge, die alzo s5 vor vns geschen feint, ftete, vefte vnd gneme haben wollen in allen eren puncten vnd artikin vorgeſchrebn, beftetign vnd beweren mit kraft dis keygenwortigen brieffes das vorgeschreben vorwerg, das do behaldende ift drey huben ader eyn wenik me, in deme dorffe Newwen- altmanfdorf vnf’s egenan munfterbergiſchn wichbildes mit alle finen 40 gebuden, mit alle sinen Agkern, gearnten vnd vngearten [! ], getreben vnd vngetreben, mit garten, gerthenen vnd garten czinffen, mit weſen, weiden vnd grafe, mit puſchen, hawleze, Ruthecht vnd ftruthecht, mit fischen vnd fischeryen, mit waffer vnd wafferlewffen vnd graben, mit allen des felben vorwerkis Reynen vnd greniczen, mit eyner 4s freyen Schoff tryft, mit allen nuczen vnd czugehorungn, mit allen rechten vnd herscheften vnd mit allen freyheiten, keynes vigenomen noch vigeſlofſen, deme Egenan Bartholomeo von winczke vnd alle finen geerben vnd kindern, beide fonen vnd Tachter, vnd alle eren geerben vnd elichin nochkomelingn czu haben vnd czu halden vnd so czu beſiczen ewiglichin vnd erplichin, geben, lien, reichen vnd be- feften mit vrkunde dis brieffes, der mit vnf'm angehangen Jngesegil ift vorfigilt; des ouch geczuge fein: her Jeracz von donyn, otte
50 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. vorwerg, das do behelt drey huben adir eyn wenik me, in deme Newwen 15 Altmanfdorff, in deme dorffe vnf’s munfterbergiſchin wichbildes vnd gebites, mit allen gebuden, mit egkern, gearnten vnd vngearnten, ge- treben vnd vngetreben, mit garten, gerthenern vnd garten czinffen, mit welen, weide vnd grafe, mit puſchen, mit hawlcze, mit ruthecht vnd mit Itruthecht, mit fiſchen vnd fiſcheryen, mit theichen, mit waſer 2o vnd mit walfer lewffen, mit allen graben des felben vorwerkes, mit allen finen reynen vnd greniczen vnd czirkeln, alz von alders von anden gutern abegefundert vnd abegemeffen ift, vnd mit allen des ſelben vorwergkis nuczen, czugehorungn vnd mit alle fine fruchten, dy do von bekomen vnd douon bekomen mocht�, mit welichem namen 25 man die benen mechte, mit eyner freyen Schoff tryft, mit allen rechten vnd herscheften, keyne vs genomen noch vſgesloffen, wen alz das egenante vorwerg die vorgeſchrebn heinczke von opul, hannos von deme Stryme vnd fine ſweftern, frauwe Elfe vnd Juncfrauwe marga- rethe, bis her vnd ere eldern gehabit haben vnd beſeffen, vmb eyn so genantis gelt, des ly iczunt gancz vnd gar beczalt fein mit bereyten pfheningn, recht vnd redelichin, ewiglichin vnd erplichin vorkawft haben vnd vor vns vnd in vnf’n [!] hande williglichin uffgegebin vnd ufgeloffen haben in eyme namen eynes rechten kawffis; dorumb wir obengenanter herre den egenanten kawff vnd ufreichunge, die alzo s5 vor vns geschen feint, ftete, vefte vnd gneme haben wollen in allen eren puncten vnd artikin vorgeſchrebn, beftetign vnd beweren mit kraft dis keygenwortigen brieffes das vorgeschreben vorwerg, das do behaldende ift drey huben ader eyn wenik me, in deme dorffe Newwen- altmanfdorf vnf’s egenan munfterbergiſchn wichbildes mit alle finen 40 gebuden, mit alle sinen Agkern, gearnten vnd vngearten [! ], getreben vnd vngetreben, mit garten, gerthenen vnd garten czinffen, mit weſen, weiden vnd grafe, mit puſchen, hawleze, Ruthecht vnd ftruthecht, mit fischen vnd fischeryen, mit waffer vnd wafferlewffen vnd graben, mit allen des felben vorwerkis Reynen vnd greniczen, mit eyner 4s freyen Schoff tryft, mit allen nuczen vnd czugehorungn, mit allen rechten vnd herscheften vnd mit allen freyheiten, keynes vigenomen noch vigeſlofſen, deme Egenan Bartholomeo von winczke vnd alle finen geerben vnd kindern, beide fonen vnd Tachter, vnd alle eren geerben vnd elichin nochkomelingn czu haben vnd czu halden vnd so czu beſiczen ewiglichin vnd erplichin, geben, lien, reichen vnd be- feften mit vrkunde dis brieffes, der mit vnf'm angehangen Jngesegil ift vorfigilt; des ouch geczuge fein: her Jeracz von donyn, otte
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II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 42. 51 Schoſche, heinrich von Biſchofhein, Thame vnd peter gebruder, ge- nant von Sibotendorff, Nickel hund, hannos Goler vnd hannos Richin- Ithein, vnf’s hoffis schrieber; geben czu munftbg an deme neften 55 donrſtag vor fente Jocobis tage, des heilgn Czwelfboten, Noch gotis geburte driczenhundirt Jar in deme eynen vnd Newnczigiftn Jare. 42. 1399, Mai 8 (an deme neften donrftag noch fente walpurgn tage, der heilgn Juncfrawen). Bresl. Staatsarch. Rep. 132° Urk. Dep. Oels Nr. 80. [F. Oels Dep. Nr. 80.] — Original, Pergament mit dem an roten Seidenfäden hängenden Reitersiegel des Herzogs. In Gotis namen amen. Wir Bolke, von gotis gnaden herczog in Slezien vnd herre czu munfterberg, tun kunt vnd bekennen uffinlichin in deſem brieffe allen den, die en sehen, horen ader lefen, das vor vns komen ift vnd gestanden hot der erber vnd togeliche man Thamme von Schellendorff, vnf’r lieber getrewer, mit gefundem liebe, vnbe- thwungen vnd vngedrungen, mit guter vornunft vnd mit rate finer frunde deme erbern manne Jenchin von Schellendorff, sime bruder, vnd sinen erben vnd elichen nochkomelingen alle ſein gut vnd czinffe vnd gulde, ader wor an is gelegen ift, in deme dorffe Newendorff ge- nant, das gelegen ift in vn’’m munfterbergiſchin gebite, mit allen rechten 10 vnd herſcheftn, nuczen vnd genifſen, alz der obngenante Thamme von Schellendorff bis her gehabet hat vnd befeffen, williglichin hat gegeben, vorreicht vnd vor vns vnd in vnf'r hande williglichin hat uffgegebn vnd ufgeloffen, duch[!] alze vornemelichin vnd mit fulchen vnderſcheiden, worde fache, das der vorgeschrebi Thamme von 15 Schellndorff Itorbe vnd von defer werlet [!] schide ane geerben vnd nicht eliche geerben noch ym lebendink[!] liffe, fo fulde das vorge- ſchrebn gut, gulde vnd czinsfe mit eren vorgeſchrebn rechtn vnge- hindert komen, gefallen vnd Iterben an den obngenañ Jenchen von Schellendorff vnd ane [!] fine geerben vnd eliche nochkomelinge in 20 deme obngenan dorffe czum Newendorff, das gelegen ift in vnſ’m munſterbergiſchen gebite; die selbe gebunge, ufreichunge vnd uf- loffunge, die alzo vor vns geſchen feint, der vorgeſchrebn gutr, Czinffe vnd gulde ftete, vefte vnd gneme haben wollen in allen eren puncten, artikln vnd vnderſcheiden, beftetigen mit kraft dis keygenwortigi 25 5 42,19 fterben an: durch Todesfall an einen kommen. sehentlich für an. 20 ane ver-
II. Originalurkunden anderer fürstl. Kanzleien Schles., Nr. 42. 51 Schoſche, heinrich von Biſchofhein, Thame vnd peter gebruder, ge- nant von Sibotendorff, Nickel hund, hannos Goler vnd hannos Richin- Ithein, vnf’s hoffis schrieber; geben czu munftbg an deme neften 55 donrſtag vor fente Jocobis tage, des heilgn Czwelfboten, Noch gotis geburte driczenhundirt Jar in deme eynen vnd Newnczigiftn Jare. 42. 1399, Mai 8 (an deme neften donrftag noch fente walpurgn tage, der heilgn Juncfrawen). Bresl. Staatsarch. Rep. 132° Urk. Dep. Oels Nr. 80. [F. Oels Dep. Nr. 80.] — Original, Pergament mit dem an roten Seidenfäden hängenden Reitersiegel des Herzogs. In Gotis namen amen. Wir Bolke, von gotis gnaden herczog in Slezien vnd herre czu munfterberg, tun kunt vnd bekennen uffinlichin in deſem brieffe allen den, die en sehen, horen ader lefen, das vor vns komen ift vnd gestanden hot der erber vnd togeliche man Thamme von Schellendorff, vnf’r lieber getrewer, mit gefundem liebe, vnbe- thwungen vnd vngedrungen, mit guter vornunft vnd mit rate finer frunde deme erbern manne Jenchin von Schellendorff, sime bruder, vnd sinen erben vnd elichen nochkomelingen alle ſein gut vnd czinffe vnd gulde, ader wor an is gelegen ift, in deme dorffe Newendorff ge- nant, das gelegen ift in vn’’m munfterbergiſchin gebite, mit allen rechten 10 vnd herſcheftn, nuczen vnd genifſen, alz der obngenante Thamme von Schellendorff bis her gehabet hat vnd befeffen, williglichin hat gegeben, vorreicht vnd vor vns vnd in vnf'r hande williglichin hat uffgegebn vnd ufgeloffen, duch[!] alze vornemelichin vnd mit fulchen vnderſcheiden, worde fache, das der vorgeschrebi Thamme von 15 Schellndorff Itorbe vnd von defer werlet [!] schide ane geerben vnd nicht eliche geerben noch ym lebendink[!] liffe, fo fulde das vorge- ſchrebn gut, gulde vnd czinsfe mit eren vorgeſchrebn rechtn vnge- hindert komen, gefallen vnd Iterben an den obngenañ Jenchen von Schellendorff vnd ane [!] fine geerben vnd eliche nochkomelinge in 20 deme obngenan dorffe czum Newendorff, das gelegen ift in vnſ’m munſterbergiſchen gebite; die selbe gebunge, ufreichunge vnd uf- loffunge, die alzo vor vns geſchen feint, der vorgeſchrebn gutr, Czinffe vnd gulde ftete, vefte vnd gneme haben wollen in allen eren puncten, artikln vnd vnderſcheiden, beftetigen mit kraft dis keygenwortigi 25 5 42,19 fterben an: durch Todesfall an einen kommen. sehentlich für an. 20 ane ver-
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52 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. brieffes das vorgeſchrebi gut, czinffe vnd gulde mit allen eren rechtn, die gelegen sein in deme dorffe Newendorff vnf's obngenan muniter- bergiſchin wichbildes, deme obngenan Jenchen von Schellendorff vnd sinen geerben vnd elichen nochkomelingen mit deme vorgeſchrebn so vnderſcheide, worde fache, das der egenan Thamme von Schellendorff ftorbe ane geerben vnd nicht eliche erben noch ym lebedink[ !] liffe, das die vorgeſchrebn gut, gulde vnd czinffe komen fulden vnd gefallen an Jenchen von Schellendorff vnd an fine erben, geben, lien, reichen, langen czu haben, halden vnd czu besiczen mit vrkunde dis brieffes, s5 der mit vnf’m groftn angehangn Jngefegil ift vorfigilt; des ouch ge- czuge fein: otte Schofche, Collokriant von Rachenaw, Peter Roſlaw, Tame von Sibotendorff, Nickil hund, hannos von deme Strymen vnd hannos Richinfthein, vnf’s hoffis ſchrieber; geben czu munfterberg an deme neften donrftag noch fente walpurgn tage, der heilign Junc- 40 frawen, noch Gotis geburte driczenhundirt Jar in deme Newnden vnd Newnczigiſtn Jare. 42, 29 nochkomelinge Or. 33f. geben, lien, reichen, langen: die Reihe der Verben begann mit veste vnd gneme haben wollen (Z. 24) und beftetigen 36 Schofche: auch (Z. 25), bei denen auch bereits wir zu ergänzen war. Sthoſche lesbar, doch s. Nr. 41, 52f. Rathenaw Or. [Im Cod. Dipl. Siles. Bd. X begegnet a. 1394 (S. 241, Nr. 287) Glogryan von Rachenaw, a. 1396 (S. 244, Nr. 299) Glokrian von Rachenaw. a. 1417 (S. 266, Nr. 316) Glocryand de Rachnow, a. 1422 (S. 275, Nr. 323) Clockrian von Rachnaw. Bruchmann.] Der Vorname stammt aus dem Iwein' Hartmanns von Aue, in dem ein Artus- ritter und Neffe Iweins Câlogrêant heißt, s. G. F. Benecke, Wörterbuch zu Hartmanns Iwein, 3. Aufl., Leipzig 1901.
52 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. brieffes das vorgeſchrebi gut, czinffe vnd gulde mit allen eren rechtn, die gelegen sein in deme dorffe Newendorff vnf's obngenan muniter- bergiſchin wichbildes, deme obngenan Jenchen von Schellendorff vnd sinen geerben vnd elichen nochkomelingen mit deme vorgeſchrebn so vnderſcheide, worde fache, das der egenan Thamme von Schellendorff ftorbe ane geerben vnd nicht eliche erben noch ym lebedink[ !] liffe, das die vorgeſchrebn gut, gulde vnd czinffe komen fulden vnd gefallen an Jenchen von Schellendorff vnd an fine erben, geben, lien, reichen, langen czu haben, halden vnd czu besiczen mit vrkunde dis brieffes, s5 der mit vnf’m groftn angehangn Jngefegil ift vorfigilt; des ouch ge- czuge fein: otte Schofche, Collokriant von Rachenaw, Peter Roſlaw, Tame von Sibotendorff, Nickil hund, hannos von deme Strymen vnd hannos Richinfthein, vnf’s hoffis ſchrieber; geben czu munfterberg an deme neften donrftag noch fente walpurgn tage, der heilign Junc- 40 frawen, noch Gotis geburte driczenhundirt Jar in deme Newnden vnd Newnczigiſtn Jare. 42, 29 nochkomelinge Or. 33f. geben, lien, reichen, langen: die Reihe der Verben begann mit veste vnd gneme haben wollen (Z. 24) und beftetigen 36 Schofche: auch (Z. 25), bei denen auch bereits wir zu ergänzen war. Sthoſche lesbar, doch s. Nr. 41, 52f. Rathenaw Or. [Im Cod. Dipl. Siles. Bd. X begegnet a. 1394 (S. 241, Nr. 287) Glogryan von Rachenaw, a. 1396 (S. 244, Nr. 299) Glokrian von Rachenaw. a. 1417 (S. 266, Nr. 316) Glocryand de Rachnow, a. 1422 (S. 275, Nr. 323) Clockrian von Rachnaw. Bruchmann.] Der Vorname stammt aus dem Iwein' Hartmanns von Aue, in dem ein Artus- ritter und Neffe Iweins Câlogrêant heißt, s. G. F. Benecke, Wörterbuch zu Hartmanns Iwein, 3. Aufl., Leipzig 1901.
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III. (Nr. 43—44) Breslauer Landgerichts- und Hofgerichtsprotokolle. 1385—1388. Die vorstehenden Protokolle sind in einem bewußt abgerissenen Stil verfaßt, mit syntaktischen Kürzungen und Auslassungen. Zum Verständnie setzten sie überall Ergänzungen voraus, die voll nur dem mit den fraglichen Geschäfts-, Rechts- und Personalverhältnissen wie mit den darüber geführten Verhandlungen vertrauten Kenner des gerichtlichen Verfahrens möglich gewesen sein können. 43. Judicium prouinciale. Bresl. Staatsarch. Rep. 16 Fürstentum Breslau Obergerichtsbuch Nr. 76. [F. Breslau IV 3a.] 1. (Bl. 1°.) Orteil vnd recht gebin hat, das dy Burgen, hannos kuficzke von Rymberg, Jocuſch von Semilwicz, hannos von patendorff vnd hannos woynewicz, gebin vnd geldin fullen Boguſch Crumpach noch luet des briefes, in dem lie hannos Sapiens daffelbe gelt vormols 5 globt habin, czwiffchen hy vnd dem neeftin dinge von rechtis weyne. a. 1385. feria tereia poit Quafi- modogeniti (April 11.) 2. (Bl. 3°.) Orteil vnd recht gebin hat : kan fich niclos molner, Burg" czu Brefflaw, an mathis kreczemers gut czum wenegin tincz nicht dirholn, fo fal man em helfin czu ſyne eygener p’ſon, dorvmb das man nicht pfandis kunde finden. tercia feria poſt Trini- tatis (Mai 80. 43,2,2 wenegin tincz: Wenigen-Tintz, heute Klein-Tinz, Kreis Breslau, s. J. G. Knie, Ubersicht d. Dörfer usw. Schlesiens2, Breslau 1845, S. 686; Neu- ling, Schlesiens Kirchorte2, Breslau 1902, S. 323.
III. (Nr. 43—44) Breslauer Landgerichts- und Hofgerichtsprotokolle. 1385—1388. Die vorstehenden Protokolle sind in einem bewußt abgerissenen Stil verfaßt, mit syntaktischen Kürzungen und Auslassungen. Zum Verständnie setzten sie überall Ergänzungen voraus, die voll nur dem mit den fraglichen Geschäfts-, Rechts- und Personalverhältnissen wie mit den darüber geführten Verhandlungen vertrauten Kenner des gerichtlichen Verfahrens möglich gewesen sein können. 43. Judicium prouinciale. Bresl. Staatsarch. Rep. 16 Fürstentum Breslau Obergerichtsbuch Nr. 76. [F. Breslau IV 3a.] 1. (Bl. 1°.) Orteil vnd recht gebin hat, das dy Burgen, hannos kuficzke von Rymberg, Jocuſch von Semilwicz, hannos von patendorff vnd hannos woynewicz, gebin vnd geldin fullen Boguſch Crumpach noch luet des briefes, in dem lie hannos Sapiens daffelbe gelt vormols 5 globt habin, czwiffchen hy vnd dem neeftin dinge von rechtis weyne. a. 1385. feria tereia poit Quafi- modogeniti (April 11.) 2. (Bl. 3°.) Orteil vnd recht gebin hat : kan fich niclos molner, Burg" czu Brefflaw, an mathis kreczemers gut czum wenegin tincz nicht dirholn, fo fal man em helfin czu ſyne eygener p’ſon, dorvmb das man nicht pfandis kunde finden. tercia feria poſt Trini- tatis (Mai 80. 43,2,2 wenegin tincz: Wenigen-Tintz, heute Klein-Tinz, Kreis Breslau, s. J. G. Knie, Ubersicht d. Dörfer usw. Schlesiens2, Breslau 1845, S. 686; Neu- ling, Schlesiens Kirchorte2, Breslau 1902, S. 323.
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54 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 3. Gedruckt (mit einigen Abweichungen von nachstehendem Text) in der Zs. Philomathie', Neisse 1869, S. 32 (Nr. 40). tercia feria ante Viti (Juni 13.) (Bl. 4°.) Item Scultetus et Scabini in Sirwin, qui Judicio prefi- derunt Anno Lxxxiiijto, confeſli funt quod Niczco Theodrici cum fratribus fuis gelupert habin vor en in erin teydingen uf clymken Suir XIII mark gr vnd ezwenczig schoff vnd iiij pfert, iij Rynder, fummff Swyn, XI genſe vnd wybes cleider, mantel vnd schons ge- wandis, Rock mit bettegewande; auch das Clymke Svir Saczte hanken, ſchulteis von Slefchow, czu eynem burgen, geften czu gerichte, vnd gestande en nicht; Vnd dy scheppin, dy noch den geſfeffin habin, habin bekant, das dy egen, Nicze ditherich mit ſynen brudirn, dy vorgen lutperunge diruordirt vnd dirlangit habin vf Clymken Svir, 10 dem vorgeſpprochin, von rechtis weyne. 5 4. feria tercia ante diem fancti ifranclíci etc. (Okt. 3.) (Bl. 7".) Geftandin hat vrouwe hedewig, dy do Syfrids houfvrouw ift geweft von Schirow, vnd hot beſcheydin erim brudir kunczkin von burſnicz noch irm tode XXXII marc eris vorfeffins czins noch irre briue luth czu Sadelicz uff dem gute, dy er henczil von Schirow, ir Son, hot bekant vnſchedelich beffirr beweyfunge. 5. proxima (Bl. 9r.) geſtandin hat Petir Jekils huffraw vnd h’ andres vnd feria tercia ante feftum han globit, das petir Jekils fal geften in dem neften dinge vnd fal beati martini sich vorrichten mit dominik Stronchin; vnd ift, das d' egenan petir (Nov. 7.) Jekils nicht geſtet, zo ſal her vorvallin ſin keyn Dominik dem ob- genantr, Dor vmme her en geladin hot. 3 gelutpert: 43, 3, 1 Sirwin: Rotsyrben bei Domslau, Kreis Breslau. clymken: part. praet. zu mhd. lûtbaren, vor Gericht ausgesagt, geklagt. slavische Koseform zu Clemens, 8. Reichert a. a. O. S. 10. 18. 29. 58. 6f Saczte...czu eynem burgen: setzte ein (bestellte) zum Bürgen. 7f. geften czu gerichte, vnd geftande en nicht: um vor Gericht zu stehen (mit seiner 10 diruordirt Bürgschaft), und er stand ihnen nicht (erschien nicht). vnd dirlangit: gefordert und erlangt (durchgesetzt). 11 dem aus den. 5 geladin] davor 5,3 sich vorrichten: sich ausgleichen. 4, 4 er: ihr. getilgtes beſchuldigit.
54 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 3. Gedruckt (mit einigen Abweichungen von nachstehendem Text) in der Zs. Philomathie', Neisse 1869, S. 32 (Nr. 40). tercia feria ante Viti (Juni 13.) (Bl. 4°.) Item Scultetus et Scabini in Sirwin, qui Judicio prefi- derunt Anno Lxxxiiijto, confeſli funt quod Niczco Theodrici cum fratribus fuis gelupert habin vor en in erin teydingen uf clymken Suir XIII mark gr vnd ezwenczig schoff vnd iiij pfert, iij Rynder, fummff Swyn, XI genſe vnd wybes cleider, mantel vnd schons ge- wandis, Rock mit bettegewande; auch das Clymke Svir Saczte hanken, ſchulteis von Slefchow, czu eynem burgen, geften czu gerichte, vnd gestande en nicht; Vnd dy scheppin, dy noch den geſfeffin habin, habin bekant, das dy egen, Nicze ditherich mit ſynen brudirn, dy vorgen lutperunge diruordirt vnd dirlangit habin vf Clymken Svir, 10 dem vorgeſpprochin, von rechtis weyne. 5 4. feria tercia ante diem fancti ifranclíci etc. (Okt. 3.) (Bl. 7".) Geftandin hat vrouwe hedewig, dy do Syfrids houfvrouw ift geweft von Schirow, vnd hot beſcheydin erim brudir kunczkin von burſnicz noch irm tode XXXII marc eris vorfeffins czins noch irre briue luth czu Sadelicz uff dem gute, dy er henczil von Schirow, ir Son, hot bekant vnſchedelich beffirr beweyfunge. 5. proxima (Bl. 9r.) geſtandin hat Petir Jekils huffraw vnd h’ andres vnd feria tercia ante feftum han globit, das petir Jekils fal geften in dem neften dinge vnd fal beati martini sich vorrichten mit dominik Stronchin; vnd ift, das d' egenan petir (Nov. 7.) Jekils nicht geſtet, zo ſal her vorvallin ſin keyn Dominik dem ob- genantr, Dor vmme her en geladin hot. 3 gelutpert: 43, 3, 1 Sirwin: Rotsyrben bei Domslau, Kreis Breslau. clymken: part. praet. zu mhd. lûtbaren, vor Gericht ausgesagt, geklagt. slavische Koseform zu Clemens, 8. Reichert a. a. O. S. 10. 18. 29. 58. 6f Saczte...czu eynem burgen: setzte ein (bestellte) zum Bürgen. 7f. geften czu gerichte, vnd geftande en nicht: um vor Gericht zu stehen (mit seiner 10 diruordirt Bürgschaft), und er stand ihnen nicht (erschien nicht). vnd dirlangit: gefordert und erlangt (durchgesetzt). 11 dem aus den. 5 geladin] davor 5,3 sich vorrichten: sich ausgleichen. 4, 4 er: ihr. getilgtes beſchuldigit.
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III. Breslauer Landgerichts- u. Hofgerichtsprotokolle, Nr. 43, 6—10. 55 6. a. 1386. (Bl. 14°.) Geftandin hat heynrich Slancz vnd reichte uff, recht vnd redelichin gebynde, hannos, fyme Sone, alle ſyne varnde habe czu ſente margr, alle vy, cleyn vnd groys, alle gebewde, dy her iczunt hat adir hernochmols gehabin machte, vnd alle getreyde in schawnen 5 adir foet uff dem velde, is heyße wy is heyfe, nichts ufgenomen cleyn noch groys ... proxima feria tercia polt dlem beate Agnetis (Jan. 23.) 7. (Bl. 14".) Richardus de Gubin gybt Cuncze Steynkeler, fyme eydm, vnd sin geerbn hundirt mark gr in alle fin gut, das her hat in dem Breſlawuſchn gebite, noch fyme tode czu vor vif vor andirn fynen kindirn. Auch bekennet Cuncze Steynkeler, das h’ em auch 5 hundirt mark gegen hat an gereytin gelde. Do mete hat h’ CC marc gegen alze andirn synen kindirn. item (Jan. 23.) 8. (Bl. 18°.) Bekennen, das vor vns geftandin hat frauwe katherin, dy do eczwen hern hannnus Rynbaben huffraw ift geweft, vnd be- weifte mit eyme kuniglichin briue iris leibgedingr, das ly das vorwerk czu petirwicz mit allir czugehorunge, nichtifnicht vigenomen, hat czu s eyme rechtin leibgedinge noch irs briues lût. proxima feria tercia poít diem peati Erafmi martiris (Juni 5.) 9. a.1387. (Bl. 25°.) Bekenn, das ... frawe hedwigr von Schotkaw vnd be- kanthe, das Pauel von Sandaw ſe beczalt habe vnd fie von ir ledig vnd loz von dryen marken weyn vnd eyns virdungr briuegeldis vnd botengeldis, do fie vmme gethedigit hatte. tercia feria polt Epy- phan.dominí (Jan. 8.) 10. (Bl. 28°.) Ortel vnd recht gegebin hat, das Petir Omen hat ir- proxima feria tercia standin finen erftin tag, den andir, den dryttin, den virdin tag, alle ante feftum fancti fin recht tage vff Hannus vnd vff Hynnak, gebrudir von krichawe, ualentini (Febr. 12.) eyn virteyl von zweyn huben czu krichow vmme fumff mark groffr 43, 6, 1 reichte] davor hat. 5 foet = mhd. sât Saat’. 7,1 gybt] 9, 1 vor frawe ist zu ergänzen: vor vns 5 gegen = gegeben. gyb. 2 ſie = mhd. si (sci). 10,4 zweyn am Rand nach- geftandin hat. groffr = grofforum (Groschen). getragen für durchstrichenes vyer im Text. 4f. Die Mark Prager Groschen hatte 4 Vierdung, 16 Lot, 24 Skot und 48 Groschen.
III. Breslauer Landgerichts- u. Hofgerichtsprotokolle, Nr. 43, 6—10. 55 6. a. 1386. (Bl. 14°.) Geftandin hat heynrich Slancz vnd reichte uff, recht vnd redelichin gebynde, hannos, fyme Sone, alle ſyne varnde habe czu ſente margr, alle vy, cleyn vnd groys, alle gebewde, dy her iczunt hat adir hernochmols gehabin machte, vnd alle getreyde in schawnen 5 adir foet uff dem velde, is heyße wy is heyfe, nichts ufgenomen cleyn noch groys ... proxima feria tercia polt dlem beate Agnetis (Jan. 23.) 7. (Bl. 14".) Richardus de Gubin gybt Cuncze Steynkeler, fyme eydm, vnd sin geerbn hundirt mark gr in alle fin gut, das her hat in dem Breſlawuſchn gebite, noch fyme tode czu vor vif vor andirn fynen kindirn. Auch bekennet Cuncze Steynkeler, das h’ em auch 5 hundirt mark gegen hat an gereytin gelde. Do mete hat h’ CC marc gegen alze andirn synen kindirn. item (Jan. 23.) 8. (Bl. 18°.) Bekennen, das vor vns geftandin hat frauwe katherin, dy do eczwen hern hannnus Rynbaben huffraw ift geweft, vnd be- weifte mit eyme kuniglichin briue iris leibgedingr, das ly das vorwerk czu petirwicz mit allir czugehorunge, nichtifnicht vigenomen, hat czu s eyme rechtin leibgedinge noch irs briues lût. proxima feria tercia poít diem peati Erafmi martiris (Juni 5.) 9. a.1387. (Bl. 25°.) Bekenn, das ... frawe hedwigr von Schotkaw vnd be- kanthe, das Pauel von Sandaw ſe beczalt habe vnd fie von ir ledig vnd loz von dryen marken weyn vnd eyns virdungr briuegeldis vnd botengeldis, do fie vmme gethedigit hatte. tercia feria polt Epy- phan.dominí (Jan. 8.) 10. (Bl. 28°.) Ortel vnd recht gegebin hat, das Petir Omen hat ir- proxima feria tercia standin finen erftin tag, den andir, den dryttin, den virdin tag, alle ante feftum fancti fin recht tage vff Hannus vnd vff Hynnak, gebrudir von krichawe, ualentini (Febr. 12.) eyn virteyl von zweyn huben czu krichow vmme fumff mark groffr 43, 6, 1 reichte] davor hat. 5 foet = mhd. sât Saat’. 7,1 gybt] 9, 1 vor frawe ist zu ergänzen: vor vns 5 gegen = gegeben. gyb. 2 ſie = mhd. si (sci). 10,4 zweyn am Rand nach- geftandin hat. groffr = grofforum (Groschen). getragen für durchstrichenes vyer im Text. 4f. Die Mark Prager Groschen hatte 4 Vierdung, 16 Lot, 24 Skot und 48 Groschen.
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56 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. vnd eynen virdung vnd eyn halb lot, vnd fie auch In gehegetim dinge 5 czu keiginwortig worn vnd dorwedir nicht woldin vnd fich vorlowbtin: wo fie bin virczentage nicht glutlich[ !] fuchtin adir czu eyme tage mit den Omen quemen, fo fulldin fie der thedige voruallin fin von rechtis weyn. a.1388. 11. feria tercia proxima poſt dlem Epyphanie domini Jan. 7.) (Bl. 38°.) ffrauwe Elfe, die allexien wyners von Silmenow magt geweft ift, hat gekorn Stephan henczen fon von Clettindorff czu uor- munde in der Sachen, die sye hat mit allexien wyner vff gewyn vnd uff vorloft. 12. tercia feria (Bl. 43".) Hanke koffe von patendorff geftandn hat vnd lich ir- proxima ante diem botn hat czu dem rechte, vnd Stephan won der kumeyffe nicht komen beati Georgii ift vor das recht; dorumb ift her von ym geteylt, wes her ym ge- April 21.) ſchuldig gibt. 13. tercia feria proxima poít diem corporis Chrilti Juni 2.) (Bl. 44°.) Ortel vnd recht gegebn hat czwiſchen hern Petirn von Melyn, eczwenne vndirhawpmann czu Breſlaw, an eyme teile vnd Symon walech am andern teile ; was her Petir uff hat gehabn adir genomen von Symon walech als eyn amptman, die weile das her vndirhawptman was, do druff her nicht czu antworten, adir was man 5 ym ſchuldig gibt von gelobde wegen, do antwortet her billich vmb von rechtis wegen. 14. tercia feria in die beatl Viti (Juni 15.) (Bl. 46".) Mathis von Nemen vnd Hedewig, ſeyne eliche huf- frauwe, Stephans tochtir von der Heydn, die han bekant, das fye alle irn Erbeteile, den ſye hatten vnd gehabn mochtn an Stephans gut, des vorgenan irs vatirs, an farnde vnd an vnfarnde, dirhabn vnd genommen han gancz vnd gar, vnd vorczegen sich von inen irer geerbn 5 43, 10, 6 dorwedir nicht woldin (oder waldin?): dawider nichts wollten. fich vorlowbtin (= mhd. verlobten): sich verpflichteten. 7 glutlich] ver- 31. Sinn un- schrieben für gutlich? 12,2 won] auch als wor lesbar. deutlich: von ym = vom Recht (Gericht)? Von den beiden her gilt eins dem anwesenden Hanke, das andere dem abwesenden Stephan. Die Verteilung aber geteylt: zuerkannt? verurteilt?, vgl. 44, 2, 4; 44, 14, 4. ist zweifelhaft. 13, 5 adir = aber', vgl. Lexer I21. 14 Zum Datum: der St. Veitstag 1388 fällt auf einen Montag (feria secunda), nicht Dienstag (tercia feria).
56 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. vnd eynen virdung vnd eyn halb lot, vnd fie auch In gehegetim dinge 5 czu keiginwortig worn vnd dorwedir nicht woldin vnd fich vorlowbtin: wo fie bin virczentage nicht glutlich[ !] fuchtin adir czu eyme tage mit den Omen quemen, fo fulldin fie der thedige voruallin fin von rechtis weyn. a.1388. 11. feria tercia proxima poſt dlem Epyphanie domini Jan. 7.) (Bl. 38°.) ffrauwe Elfe, die allexien wyners von Silmenow magt geweft ift, hat gekorn Stephan henczen fon von Clettindorff czu uor- munde in der Sachen, die sye hat mit allexien wyner vff gewyn vnd uff vorloft. 12. tercia feria (Bl. 43".) Hanke koffe von patendorff geftandn hat vnd lich ir- proxima ante diem botn hat czu dem rechte, vnd Stephan won der kumeyffe nicht komen beati Georgii ift vor das recht; dorumb ift her von ym geteylt, wes her ym ge- April 21.) ſchuldig gibt. 13. tercia feria proxima poít diem corporis Chrilti Juni 2.) (Bl. 44°.) Ortel vnd recht gegebn hat czwiſchen hern Petirn von Melyn, eczwenne vndirhawpmann czu Breſlaw, an eyme teile vnd Symon walech am andern teile ; was her Petir uff hat gehabn adir genomen von Symon walech als eyn amptman, die weile das her vndirhawptman was, do druff her nicht czu antworten, adir was man 5 ym ſchuldig gibt von gelobde wegen, do antwortet her billich vmb von rechtis wegen. 14. tercia feria in die beatl Viti (Juni 15.) (Bl. 46".) Mathis von Nemen vnd Hedewig, ſeyne eliche huf- frauwe, Stephans tochtir von der Heydn, die han bekant, das fye alle irn Erbeteile, den ſye hatten vnd gehabn mochtn an Stephans gut, des vorgenan irs vatirs, an farnde vnd an vnfarnde, dirhabn vnd genommen han gancz vnd gar, vnd vorczegen sich von inen irer geerbn 5 43, 10, 6 dorwedir nicht woldin (oder waldin?): dawider nichts wollten. fich vorlowbtin (= mhd. verlobten): sich verpflichteten. 7 glutlich] ver- 31. Sinn un- schrieben für gutlich? 12,2 won] auch als wor lesbar. deutlich: von ym = vom Recht (Gericht)? Von den beiden her gilt eins dem anwesenden Hanke, das andere dem abwesenden Stephan. Die Verteilung aber geteylt: zuerkannt? verurteilt?, vgl. 44, 2, 4; 44, 14, 4. ist zweifelhaft. 13, 5 adir = aber', vgl. Lexer I21. 14 Zum Datum: der St. Veitstag 1388 fällt auf einen Montag (feria secunda), nicht Dienstag (tercia feria).
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III. Breslauer Landgerichts- u. Hofgerichtsprotokolle, Nr. 44, 1. 57 wegn, den ſelbn Stephan von der heyde noch seyne geerbn nymmer vmb keyn Erbeteil furbas mee anczufprechi in geiftlichem vnd in wertlichem[!] gerichte. Anm. Mit Bl. 46" schließen die Eintragungen des Judicium prouinciale, mit Bl. 47" beginnen die des Judicium Curie. 44. Judicium Curie. Bresl. Staatsarch. Rep. 16. Fürstentum Breslau Obergerichtsbuch Nr. 76. [F. Breslau IV 3a.) 1. a.1385. (Bl. 48°.) Bekenn, das dy enczeitlute czwifſchin hern poppen von hugewicz an eyme teile vnd vrawen Enedin, hern wolueramf hufvrawe geweft, her pecze von Schelndorff vnd Tempchin von Golaw von der felbin vrawen weyne an eyme teile vnd mertin wyner vnd hannos 5 Noldil, Burger czu Brefflaw, von hern poppen weyne am Andirn teyle, geſprochin habin, das dy vrawe hern poppen bekant habe, das fie em schuldik sie hundirt czwenczig mark vnd eyn virdunk grofschin von hern hannos von Nuchterwicz weyne vnd Achtzig mark gr von seynes Juden weyne mit howptgelde vnd mit wuchir vnd Nuen fir- 10 dunge vorfeffr czinſe. Auch sal man das regift’ vorhorn alfo, als lich dy vrawe dor an geczogin hat. Das felbe gelt vnde schult hat dy vrowe bekant, vnde her poppe hat is auch bewift mit fyne(n) briue(n), do mete hers vormols irvordirt hat. Dor noch in dem neftin dinge vor fend Andris tage, do bekante dy vrauwe Enede in gehegetim 15 dinge czenre mark vnd Newnre virdunge, dy h’ vor fy gegen hette den Rotmannen czu Breſlaw, alze in dem noch geſchrebenin dinge geſchrebin ftet. feria quarts poft letare (Märs 15.) 44, 1,1 enczeitlute: Entscheidungsleute, Schiedsrichter. 2 Enedin: Koseform zu Enede (s. Zeile 14) = Eneide von mhd. Enite, der Gattin Erece, vgl. Reichert S. 145f. Vor hern ergänze dy! 3 hinter geweft ergänze: am andirn teyle, das ebenso unten 14,8 ausgelassen ist. 11-17 Das bis ſtet] andere Hand und andere Tinte. 12 mit] von der ersten Hand durch- strichen und verbessert in vff. fyne(n) briue(n)] das Schluß-n scheint von der ersten Hand durchstrichen zu sein. 15 gegen] vgl. oben zu Nr. 43, 7,5.
III. Breslauer Landgerichts- u. Hofgerichtsprotokolle, Nr. 44, 1. 57 wegn, den ſelbn Stephan von der heyde noch seyne geerbn nymmer vmb keyn Erbeteil furbas mee anczufprechi in geiftlichem vnd in wertlichem[!] gerichte. Anm. Mit Bl. 46" schließen die Eintragungen des Judicium prouinciale, mit Bl. 47" beginnen die des Judicium Curie. 44. Judicium Curie. Bresl. Staatsarch. Rep. 16. Fürstentum Breslau Obergerichtsbuch Nr. 76. [F. Breslau IV 3a.) 1. a.1385. (Bl. 48°.) Bekenn, das dy enczeitlute czwifſchin hern poppen von hugewicz an eyme teile vnd vrawen Enedin, hern wolueramf hufvrawe geweft, her pecze von Schelndorff vnd Tempchin von Golaw von der felbin vrawen weyne an eyme teile vnd mertin wyner vnd hannos 5 Noldil, Burger czu Brefflaw, von hern poppen weyne am Andirn teyle, geſprochin habin, das dy vrawe hern poppen bekant habe, das fie em schuldik sie hundirt czwenczig mark vnd eyn virdunk grofschin von hern hannos von Nuchterwicz weyne vnd Achtzig mark gr von seynes Juden weyne mit howptgelde vnd mit wuchir vnd Nuen fir- 10 dunge vorfeffr czinſe. Auch sal man das regift’ vorhorn alfo, als lich dy vrawe dor an geczogin hat. Das felbe gelt vnde schult hat dy vrowe bekant, vnde her poppe hat is auch bewift mit fyne(n) briue(n), do mete hers vormols irvordirt hat. Dor noch in dem neftin dinge vor fend Andris tage, do bekante dy vrauwe Enede in gehegetim 15 dinge czenre mark vnd Newnre virdunge, dy h’ vor fy gegen hette den Rotmannen czu Breſlaw, alze in dem noch geſchrebenin dinge geſchrebin ftet. feria quarts poft letare (Märs 15.) 44, 1,1 enczeitlute: Entscheidungsleute, Schiedsrichter. 2 Enedin: Koseform zu Enede (s. Zeile 14) = Eneide von mhd. Enite, der Gattin Erece, vgl. Reichert S. 145f. Vor hern ergänze dy! 3 hinter geweft ergänze: am andirn teyle, das ebenso unten 14,8 ausgelassen ist. 11-17 Das bis ſtet] andere Hand und andere Tinte. 12 mit] von der ersten Hand durch- strichen und verbessert in vff. fyne(n) briue(n)] das Schluß-n scheint von der ersten Hand durchstrichen zu sein. 15 gegen] vgl. oben zu Nr. 43, 7,5.
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58 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 2. Item (Märs 15.) (Bl. 48°.) Item antiqui feodales Bekenn czwilſchin Thimen von Ronaw am eyme teil vnd vlrich von pak vnd fins vettirr weyne am andirn teile, das vlrich von pak koys syn lengiftin tag, der wart em auch geteilt obir dryvirczentage vnd mit namen an der neeftin mete- wachin noch aller manne vafnacht, das was an fend petirf tak. An 5 dem andirn dingetage dornach, als her synen lengiftin tag gekoyrn hatte, quam vlrich vor dy man vnd ſprach, her wer geladin uff woyke- wicz; wer ymant do, her welde antworten. Do ſproche wir, das her das life fteen bis vff den tag, das her fyne bewifunge thun fulde; des was her gefulgik vnd lis das befteen. 10 feria quarta poit Georgii (April 26.) 3. (Bl. 50°.) Orteil vnd recht gebin hat, das hannos gafronken panczken Radak eyns Eydes voluarn ſey vm eyn globde, das her vor dy frunt fulde mit em ſyn komen; dy andirn czwene eyde lis her en ledik, das her em geſagit hatte, das fin ſwegir im gefagit hette, das czwu hubin czu Nipprin wern panczken Radak. 4. ferla quarta (Bl. 51°.) Orteil vnd recht gebin hat, das Thime von Ronaw von in vigilia fyner hufvrawen illen weyne zuuor vs Inlegin fal by dem eyde alles, corporis Chrilti das ir worden ift, fundir gerade, vnd wen sie das ingeleyt, so fal man (Mai 81.) sie wyſen czu allen gutern, do ſe vmb geteydegint habin, dy erbe vnd eygen sin, das sie angeftorbin ift von vatir, von muter vnd von s irre geſwifterie von rechts weyne. 5. feria quarta (Bl. 51°.) Orteil vnd recht gebin hat czwifschin Nicloſen voyt von ante Viti (Juni 14.) der prufnicz, vormunde franczonis, filii fratris fui wenczeſlai voyt, an eyme teile vnd woyczech oflaw vnd hannos gafron, vormunde vrawen, am andirn teile : Alzo, alze vrawen Annen, des felbin franczken 44, 2, 8. 9 das . . thun fulde] Hs. beschädigt. 4, 3 gerade: f., auch n., bezeichnet innerhalb des Geltungsbereiches des sächsischen Rechts die fahrende Habe der Frau, Hausrat und Kleider, vor allem aber den weiblichen Schmuck und Putz, der beim Tode des Mannes der Witwe, beim Tode der Frau der Tochter oder der nächsten Verwandten weiblicher Linie rukam. Vgl. Jacob Grimm, D. Rechtsaltertümert II 10Iff. 112ff.; Homeyer, Sachsenspiegels I, 428; DWb. IV 1. Abt. 2, 3554ff. 6 gefwifterie] gefwifterre? 5, 4 vrawen] der Name fehlt.
58 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 2. Item (Märs 15.) (Bl. 48°.) Item antiqui feodales Bekenn czwilſchin Thimen von Ronaw am eyme teil vnd vlrich von pak vnd fins vettirr weyne am andirn teile, das vlrich von pak koys syn lengiftin tag, der wart em auch geteilt obir dryvirczentage vnd mit namen an der neeftin mete- wachin noch aller manne vafnacht, das was an fend petirf tak. An 5 dem andirn dingetage dornach, als her synen lengiftin tag gekoyrn hatte, quam vlrich vor dy man vnd ſprach, her wer geladin uff woyke- wicz; wer ymant do, her welde antworten. Do ſproche wir, das her das life fteen bis vff den tag, das her fyne bewifunge thun fulde; des was her gefulgik vnd lis das befteen. 10 feria quarta poit Georgii (April 26.) 3. (Bl. 50°.) Orteil vnd recht gebin hat, das hannos gafronken panczken Radak eyns Eydes voluarn ſey vm eyn globde, das her vor dy frunt fulde mit em ſyn komen; dy andirn czwene eyde lis her en ledik, das her em geſagit hatte, das fin ſwegir im gefagit hette, das czwu hubin czu Nipprin wern panczken Radak. 4. ferla quarta (Bl. 51°.) Orteil vnd recht gebin hat, das Thime von Ronaw von in vigilia fyner hufvrawen illen weyne zuuor vs Inlegin fal by dem eyde alles, corporis Chrilti das ir worden ift, fundir gerade, vnd wen sie das ingeleyt, so fal man (Mai 81.) sie wyſen czu allen gutern, do ſe vmb geteydegint habin, dy erbe vnd eygen sin, das sie angeftorbin ift von vatir, von muter vnd von s irre geſwifterie von rechts weyne. 5. feria quarta (Bl. 51°.) Orteil vnd recht gebin hat czwifschin Nicloſen voyt von ante Viti (Juni 14.) der prufnicz, vormunde franczonis, filii fratris fui wenczeſlai voyt, an eyme teile vnd woyczech oflaw vnd hannos gafron, vormunde vrawen, am andirn teile : Alzo, alze vrawen Annen, des felbin franczken 44, 2, 8. 9 das . . thun fulde] Hs. beschädigt. 4, 3 gerade: f., auch n., bezeichnet innerhalb des Geltungsbereiches des sächsischen Rechts die fahrende Habe der Frau, Hausrat und Kleider, vor allem aber den weiblichen Schmuck und Putz, der beim Tode des Mannes der Witwe, beim Tode der Frau der Tochter oder der nächsten Verwandten weiblicher Linie rukam. Vgl. Jacob Grimm, D. Rechtsaltertümert II 10Iff. 112ff.; Homeyer, Sachsenspiegels I, 428; DWb. IV 1. Abt. 2, 3554ff. 6 gefwifterie] gefwifterre? 5, 4 vrawen] der Name fehlt.
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III. Breslauer Landgerichts- u. Hofgerichtsprotokolle, Nr. 44, 6—9. 59 5 muter, keyn vfrichtunge vnd entſcheyt geſchen ift von dem gute czu Nypprin, so nympt der selbe franczke billich glichin teil mit den [ ! ] ſelbin vrawin. 6. (Bl. 52'.) Otte von der Nyfe vnd hat uff gereicht katherr, fynir hufurowin, xx mark ierlichis czinfr of fyme gute czu malkewicz nach fyme tode, dy ir alle iar vor allin andrin czinfin do felbift geuallen fullin czu erem libe, x mark uf ſente walpurg tag v� x mark uf fante 5 michils tag vngehindirt, vn wenne ir nimme ift, zo fullin dy xx mark czinfis an fyne neſtin wedir bekomen. Di wile abir Otte von der Nyfe, der egenante, lebt, zo fal her mit den xx mark czinfr alz mit andirm fyme gute tun vn lazen. Do felbift dy felbe wrowe katherin kos, nante vnd irwelte dy edeln vn dy erbern nicklos von Nuchtericz, 10 eren brudir, Bernhart wiltberg vn temmechin von Galow irs vor- benumptin lipgedinges czu vormunden vñ czu beſchirmen. Item in craſtino Inuencionis fancti Ste- phaní anno LXXXV (Aug. 4.) 7. a. 1386. (Bl. 60°.) Orteyl vnd recht gegebn hat: dy vrauwen margr vnd agnith von Nipprin han fich dirboten uff ern erften tag czu der bewyfunge, dy fy fulden tun von dis gutr weyn czu Nipprin, keyn wen ſy das von rechte bewyfin fulln. proxima feria quarta poít diem beate Dorothee (Febr. 7.) 8. (Bl. 61°.) geftandin hat frauwe feme Walthir berynne vnd Do- feria quarta ante feftum biſch alz eyn vormunde vrauwin Sophyen, fyner elichin huffrawen, kathedre beatl petri dy der obgr frauwin femen sweftr ift, vnd han ledig vnd lôz geloßin Apoltuli (Febr. 21.) dy kindir von Nipprin, manithin vnd Agnifin, allir anfproche, dy fy 5 mochten gehabn an dem gute czu Nipprin, an cleyne ad' groys, nu adir her nochmols in czukumftigen geczytin. 9. (Bl. 65°.) Orteil vnd recht gegebin hat, das Nekuſch, der voyt ferla quarts poſt von der Prufnicz, dem kinde franczken fin an dirftorbin erbe nicht Trinitatis (Juni 20.) vorkauffin mag an des kindis neften frunde rat vnd daz dy Reichunge dem kinde nicht geſchadin mag von des gutr czu Nipprin. 44, 7,2 uff ern] die drei ersten Buchstaben geschwunden. 3 von 8, 1 feme] Kurzform von Eufemia dis[ = des] gleichfalls in Schwundstelle. 4 manithin] Acc. zu Manith, slavischer Frauenname (vgl. Reichert S. 31). (vgl. Reichert S. 32).
III. Breslauer Landgerichts- u. Hofgerichtsprotokolle, Nr. 44, 6—9. 59 5 muter, keyn vfrichtunge vnd entſcheyt geſchen ift von dem gute czu Nypprin, so nympt der selbe franczke billich glichin teil mit den [ ! ] ſelbin vrawin. 6. (Bl. 52'.) Otte von der Nyfe vnd hat uff gereicht katherr, fynir hufurowin, xx mark ierlichis czinfr of fyme gute czu malkewicz nach fyme tode, dy ir alle iar vor allin andrin czinfin do felbift geuallen fullin czu erem libe, x mark uf ſente walpurg tag v� x mark uf fante 5 michils tag vngehindirt, vn wenne ir nimme ift, zo fullin dy xx mark czinfis an fyne neſtin wedir bekomen. Di wile abir Otte von der Nyfe, der egenante, lebt, zo fal her mit den xx mark czinfr alz mit andirm fyme gute tun vn lazen. Do felbift dy felbe wrowe katherin kos, nante vnd irwelte dy edeln vn dy erbern nicklos von Nuchtericz, 10 eren brudir, Bernhart wiltberg vn temmechin von Galow irs vor- benumptin lipgedinges czu vormunden vñ czu beſchirmen. Item in craſtino Inuencionis fancti Ste- phaní anno LXXXV (Aug. 4.) 7. a. 1386. (Bl. 60°.) Orteyl vnd recht gegebn hat: dy vrauwen margr vnd agnith von Nipprin han fich dirboten uff ern erften tag czu der bewyfunge, dy fy fulden tun von dis gutr weyn czu Nipprin, keyn wen ſy das von rechte bewyfin fulln. proxima feria quarta poít diem beate Dorothee (Febr. 7.) 8. (Bl. 61°.) geftandin hat frauwe feme Walthir berynne vnd Do- feria quarta ante feftum biſch alz eyn vormunde vrauwin Sophyen, fyner elichin huffrawen, kathedre beatl petri dy der obgr frauwin femen sweftr ift, vnd han ledig vnd lôz geloßin Apoltuli (Febr. 21.) dy kindir von Nipprin, manithin vnd Agnifin, allir anfproche, dy fy 5 mochten gehabn an dem gute czu Nipprin, an cleyne ad' groys, nu adir her nochmols in czukumftigen geczytin. 9. (Bl. 65°.) Orteil vnd recht gegebin hat, das Nekuſch, der voyt ferla quarts poſt von der Prufnicz, dem kinde franczken fin an dirftorbin erbe nicht Trinitatis (Juni 20.) vorkauffin mag an des kindis neften frunde rat vnd daz dy Reichunge dem kinde nicht geſchadin mag von des gutr czu Nipprin. 44, 7,2 uff ern] die drei ersten Buchstaben geschwunden. 3 von 8, 1 feme] Kurzform von Eufemia dis[ = des] gleichfalls in Schwundstelle. 4 manithin] Acc. zu Manith, slavischer Frauenname (vgl. Reichert S. 31). (vgl. Reichert S. 32).
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60 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 103. proxíma (Bl. 70°.) Withe, der voyt von Cruczeburg, lorencze von Scheln- teria quarta dorff vnd petir poſchwicz vnd Nitſche hering habin mit gefamitter poft diem beati francifci hant Sadewicz off geboten czuuorkauffin off irn dritten tag. (Okt. 10.) 10b. proxima (Bl. 70°.) Die Bl. 70" Genannten haben mit gefamyttir hand feria ante Symonis et Sadewicz vff geboten czu vorkauffen off irn virden tag vor ir geld Jude apoftolorum noch irre briue lut. (Okt. 27.) 11. Gedruckt Philomathie S. 22, Nr. 3. ltem 1Okt. 27.) (Bl. 70°.) Bekenn, das vor vns geftandin han der schultheis vnd dy eldiften gebouwer von vrobilwicz vnd bekanten, das fie hannos Pefeler ſchuldig fin iv der man von der huben acht fcot gr vnd ſechs ſcheffil habir vnd d’ schultheis, der egen, 1 schok gr rechtis czinfis noch fyner briue lûth. 12. a.1387. quarta feria proxima poft letare (März 20.) (Bl. 78°.) Wir bekennen, das heinrich Renker vor vns komen ift vnd hat fich irboten, abe Conrad Reydinberg adir ymant das gut Borow anfprechen welde, das her mit em adir en des rechten pflegen welde: eym iczlichen manne noch beliczunge vnfers hern des kunegis, der das felbe gut Borow Stephan poduſken gegebin hat vnde is auch 5 beſeffin hat an anfproche, der heynrich Renker vorkaufft hat. 13. Gedruckt (mit einigen Abweichungen) Philomathie S. 23, Nr. 5. quarta feria (Bl. 84°.) Orteil vnd recht gegebn hat, das noch gnoden, als dye proxima poft feftum man czum Nuwenmarkte in dem lande begnot fyn von der hirfchaft, Natinitatis fo fal keyn man uffart noch abefart geben, die in deme Nuwemarkt- marie (Sept. 11.) huſchin gebiete syn geseſſen. 44, 11, 3 iv der = jeder, vgl. zu Nr. 4, 12 und Rückert-Pietsch, S. 110. 172. 12, 4-6 eym—hat von anderer Hand.
60 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 103. proxíma (Bl. 70°.) Withe, der voyt von Cruczeburg, lorencze von Scheln- teria quarta dorff vnd petir poſchwicz vnd Nitſche hering habin mit gefamitter poft diem beati francifci hant Sadewicz off geboten czuuorkauffin off irn dritten tag. (Okt. 10.) 10b. proxima (Bl. 70°.) Die Bl. 70" Genannten haben mit gefamyttir hand feria ante Symonis et Sadewicz vff geboten czu vorkauffen off irn virden tag vor ir geld Jude apoftolorum noch irre briue lut. (Okt. 27.) 11. Gedruckt Philomathie S. 22, Nr. 3. ltem 1Okt. 27.) (Bl. 70°.) Bekenn, das vor vns geftandin han der schultheis vnd dy eldiften gebouwer von vrobilwicz vnd bekanten, das fie hannos Pefeler ſchuldig fin iv der man von der huben acht fcot gr vnd ſechs ſcheffil habir vnd d’ schultheis, der egen, 1 schok gr rechtis czinfis noch fyner briue lûth. 12. a.1387. quarta feria proxima poft letare (März 20.) (Bl. 78°.) Wir bekennen, das heinrich Renker vor vns komen ift vnd hat fich irboten, abe Conrad Reydinberg adir ymant das gut Borow anfprechen welde, das her mit em adir en des rechten pflegen welde: eym iczlichen manne noch beliczunge vnfers hern des kunegis, der das felbe gut Borow Stephan poduſken gegebin hat vnde is auch 5 beſeffin hat an anfproche, der heynrich Renker vorkaufft hat. 13. Gedruckt (mit einigen Abweichungen) Philomathie S. 23, Nr. 5. quarta feria (Bl. 84°.) Orteil vnd recht gegebn hat, das noch gnoden, als dye proxima poft feftum man czum Nuwenmarkte in dem lande begnot fyn von der hirfchaft, Natinitatis fo fal keyn man uffart noch abefart geben, die in deme Nuwemarkt- marie (Sept. 11.) huſchin gebiete syn geseſſen. 44, 11, 3 iv der = jeder, vgl. zu Nr. 4, 12 und Rückert-Pietsch, S. 110. 172. 12, 4-6 eym—hat von anderer Hand.
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III. Breslauer Landgerichts- u. Hofgerichtsprotokolle, Nr. 44, 14—15b. 61 14. (Bl. 85'.) Orteil vnd recht gegebn hat czwiſchn Nickel Mertins feria quarta proxima fon von Crampicz an eyme teile vnd Nickel Steynnechen, Elizabeth poſt dlem beatl willuſchynne fon, das der selbe Nickel Steynnechn ledig vnd lois ift ffranclíci (Okt. 9.) geteilt von der huben czu Crampicz ... 15a. (Bl. 95°.) Item czwiſchen Petirn Ohemen an eyme teile vnd petirn, petirn Jekils fon, am andern teile Orteil vnd recht gegebn hat, das petir, petir Jekils ſon, billich hat ding vnd tag von rechtis wegen. a. 1388. quarta feria port vrbani. in vigilia Corporis Chrifti (Мai 27. 15b. Orteil vnd recht gegebn hat, das frauwe Hedewig Hentschel, Schirows muttir, billich beleibet bey irme liebgedyng ; hat fye abir yemand icht mete gelawbit, das held sye billich von rechtis wegen. 44, 14, 21. Elizabeth willuſchynne fon: der Sohn der Elisabeth, der Wil- luschinne, d. h. der Frau des Willusch (Koseform slavischen Ursprunge zu Wilhelm, 8. Reichert S. 9. 16. 24. 56 und S. 64f.) 15h,1 gegebn] 3 gelawbit = gelobit. gegehabn He.
III. Breslauer Landgerichts- u. Hofgerichtsprotokolle, Nr. 44, 14—15b. 61 14. (Bl. 85'.) Orteil vnd recht gegebn hat czwiſchn Nickel Mertins feria quarta proxima fon von Crampicz an eyme teile vnd Nickel Steynnechen, Elizabeth poſt dlem beatl willuſchynne fon, das der selbe Nickel Steynnechn ledig vnd lois ift ffranclíci (Okt. 9.) geteilt von der huben czu Crampicz ... 15a. (Bl. 95°.) Item czwiſchen Petirn Ohemen an eyme teile vnd petirn, petirn Jekils fon, am andern teile Orteil vnd recht gegebn hat, das petir, petir Jekils ſon, billich hat ding vnd tag von rechtis wegen. a. 1388. quarta feria port vrbani. in vigilia Corporis Chrifti (Мai 27. 15b. Orteil vnd recht gegebn hat, das frauwe Hedewig Hentschel, Schirows muttir, billich beleibet bey irme liebgedyng ; hat fye abir yemand icht mete gelawbit, das held sye billich von rechtis wegen. 44, 14, 21. Elizabeth willuſchynne fon: der Sohn der Elisabeth, der Wil- luschinne, d. h. der Frau des Willusch (Koseform slavischen Ursprunge zu Wilhelm, 8. Reichert S. 9. 16. 24. 56 und S. 64f.) 15h,1 gegebn] 3 gelawbit = gelobit. gegehabn He.
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IV. (Nr. 45—52) Landbücher des Fürstentums Breslau (Abschriften). Die Originale sind ausgestellt 1337—1374, die Registereintragungen etwa gleichzeitig. 45. Datiert 1337, März 12 (an der mittewoche noch allir manne Vafnacht). Bresl. Staatsarch. Rep. 16 Fürstentum Breslau Obergerichtsbuch Nr. 1 [F. Breslau III 9a] Bl. 32. — Regest in Cod. Dipl. Siles. XXIX, Nr. 5857, S. 146 (mit der der Aufschrift des Einbandes entnommenen älteren Signaturangabe: Bresl. Staats- arch. Rep. 16 Alt. Bresl. Landb. A fol. 32 Nr. 162). Wir Heynrich von Hugewicz, Houptman des landis czu Breflau etc., Tun kunt vn bekennen offinbar allin den, dy defin brif an ſeen, Das vor uns in vnfir keginwartekeit hat geftandin dy erfame vrowe vir Marg’te, Jacob Shertilczans vrowe, wol mechtich alle ire crefte, 5 nicht von keynir irrunge, zund’ von rechtir vornuft vnde von geretegym bedechtnuffe, das fy vn irre frunt mit enandir habit gehabit, v� ouch von willeg’ volgunge des herrin hern W’nhers, des Cruczegers des ordins ſente Johannis, vñ Jacobis, des leyen, irre fone, di do bi habin keginwarteclichen gestandin gefunt vn habin das gelibet mit eynem 10 mute, Vier mark geldis rechtis, gewiflis, Jaregis vn ewygis cinfis uf erym vorwerke czu Shalcow, Das do lit in deme wichbilde czu Breſlau, von allim ackir, wefin, weyde, weldin, Puſhin, walf', pfulin, tichen, viſherie unde von allym and’n nuccze, der czu deme vorbenantin 45,4 vir (vgl. unten Z. 52 und Nr. 46, 6) und vor (vgl. unten Z. 46): Kurz- formen für vrouwe (wie her für herre) in der Anrede und vor Namen: vgl. Lexer Jaceb Hs. 5 geretic: zu mhd. III 540f. und oben zu Nr. 20,6. 9 gelibet: gutgeheißen. geraete (Rat, Uberlegung).
IV. (Nr. 45—52) Landbücher des Fürstentums Breslau (Abschriften). Die Originale sind ausgestellt 1337—1374, die Registereintragungen etwa gleichzeitig. 45. Datiert 1337, März 12 (an der mittewoche noch allir manne Vafnacht). Bresl. Staatsarch. Rep. 16 Fürstentum Breslau Obergerichtsbuch Nr. 1 [F. Breslau III 9a] Bl. 32. — Regest in Cod. Dipl. Siles. XXIX, Nr. 5857, S. 146 (mit der der Aufschrift des Einbandes entnommenen älteren Signaturangabe: Bresl. Staats- arch. Rep. 16 Alt. Bresl. Landb. A fol. 32 Nr. 162). Wir Heynrich von Hugewicz, Houptman des landis czu Breflau etc., Tun kunt vn bekennen offinbar allin den, dy defin brif an ſeen, Das vor uns in vnfir keginwartekeit hat geftandin dy erfame vrowe vir Marg’te, Jacob Shertilczans vrowe, wol mechtich alle ire crefte, 5 nicht von keynir irrunge, zund’ von rechtir vornuft vnde von geretegym bedechtnuffe, das fy vn irre frunt mit enandir habit gehabit, v� ouch von willeg’ volgunge des herrin hern W’nhers, des Cruczegers des ordins ſente Johannis, vñ Jacobis, des leyen, irre fone, di do bi habin keginwarteclichen gestandin gefunt vn habin das gelibet mit eynem 10 mute, Vier mark geldis rechtis, gewiflis, Jaregis vn ewygis cinfis uf erym vorwerke czu Shalcow, Das do lit in deme wichbilde czu Breſlau, von allim ackir, wefin, weyde, weldin, Puſhin, walf', pfulin, tichen, viſherie unde von allym and’n nuccze, der czu deme vorbenantin 45,4 vir (vgl. unten Z. 52 und Nr. 46, 6) und vor (vgl. unten Z. 46): Kurz- formen für vrouwe (wie her für herre) in der Anrede und vor Namen: vgl. Lexer Jaceb Hs. 5 geretic: zu mhd. III 540f. und oben zu Nr. 20,6. 9 gelibet: gutgeheißen. geraete (Rat, Uberlegung).
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IV. Landbücher Fürstent. Breslau, Nr. 45. 63 vorw’ke gehorit, ane alleyne nicht von der moel, di do felbis ift, dy alleyne fy vsgenomen, alle yar ouch czu leiftin, czu gebin, czu[!] vñ 15 czu vorrichten uf defe tage, Alfo das czwu mark uf fente Walporge tac unde do noch abir czwu mark uf fente m'tins tac follin gewallin, Deme erfamen manne Dytwine, deme burg’ czu Breſlau, vn finen geerbin v� rechtin nochcomelingen hat vorkeuft rechtlich v� redelich vñ uf gegebin vor uns welleclichen Vn hat ouch globit von irre weyne, 20 mit willin unde gutir volgunge irre vorbenantin fone deme ebenantin Ditwine, sinen geerbin vn rechtin nochcomelingen dy vorbenantin vier mark geldis alle yar uf di ebenantin tage czu leyftin v� czu gebin gancz vnde gar v� en ouch v� fine geerbin vn rechtin nochcomelingen an der felbin gulde enpfounge [!] in keyne wis czu hindern, Ouch in 25 fulch’ beſheidenheit: uf welchin tac di ebenante gulde nicht geleift wirt, als hi vorgeret ift, das czu deme tage der felbe Ditwin adir sine geerbin vnde rechtin nochcomelinge vmme di ſelbe vnuorgeldene gulde, was ir ift, follin v� mogen pfendin vn di genomen pfant vor- koufin adir vorſeczin, ezu dirholin ſich der felbin gulde, wo ym v� so yn das allir nuczlichf mac fin. Weris ouch, das di ebenante Margrite adir ire geerbin vn rechtin nochcomelingen andirſwo andir vier mark geldis kouftin, wo fi des nicht obir eyn trugin beydirfit, Sprechein [ !] denne di ratman der Itat czu Breſlau, di czu der ciet fin, das di gulde allo gewis fi als iene des ebenantin Vorw’kis, fo fal deme ebenantin as ditwine, finen geerbin vn rechtin nochcomelingen dor an genugin. Vnde wenne denne dy vier mark geldis ym, sinen geerbin vn rechtin nochcomelingen gereicht w’din an der Itat, do is czu rechte czu ſhen fal, fo follin denne dy ebenantin vier mark geldis des ebenantin vor- w’kis von ym, finen geerbin vn rechtin nochcomelingen ledic fin. Des 40 habe w’ den felbin kouf, di uf gebe vn das ebenante glubde ftete vñ gancz in allin den Ituckin vnde der beſheidinheit, als hi vor geret ift, vñ habin fi von der koniclichen gewalt vũ macht, di w’ hir obir habin, beftetigit mit defin briuen Vn habin ouch deme ebenantin Dytwine, sinen geerbin vn rechtin nochcomelingen võ funderlichen willecor vn 4s geheife der ebenantin vrowin vor Margriten vn irre sone gegebin volle vn vrie macht, dy ebenantin vier mark geldis czu vorkoufin, czu vorfeczin, czu vorwechfiln, czu vorgebin, czu beſheydin, weme adir 45,34 ciet] auch als tiet (niederdeutsche Schreibung ?) lesbar. 38 czu ſhen] 41 uf gebe: Ubergabe, vgl. mhd. niederdeutsche Verschreibung für geſhen? ufgâbe, üfgebunge.
IV. Landbücher Fürstent. Breslau, Nr. 45. 63 vorw’ke gehorit, ane alleyne nicht von der moel, di do felbis ift, dy alleyne fy vsgenomen, alle yar ouch czu leiftin, czu gebin, czu[!] vñ 15 czu vorrichten uf defe tage, Alfo das czwu mark uf fente Walporge tac unde do noch abir czwu mark uf fente m'tins tac follin gewallin, Deme erfamen manne Dytwine, deme burg’ czu Breſlau, vn finen geerbin v� rechtin nochcomelingen hat vorkeuft rechtlich v� redelich vñ uf gegebin vor uns welleclichen Vn hat ouch globit von irre weyne, 20 mit willin unde gutir volgunge irre vorbenantin fone deme ebenantin Ditwine, sinen geerbin vn rechtin nochcomelingen dy vorbenantin vier mark geldis alle yar uf di ebenantin tage czu leyftin v� czu gebin gancz vnde gar v� en ouch v� fine geerbin vn rechtin nochcomelingen an der felbin gulde enpfounge [!] in keyne wis czu hindern, Ouch in 25 fulch’ beſheidenheit: uf welchin tac di ebenante gulde nicht geleift wirt, als hi vorgeret ift, das czu deme tage der felbe Ditwin adir sine geerbin vnde rechtin nochcomelinge vmme di ſelbe vnuorgeldene gulde, was ir ift, follin v� mogen pfendin vn di genomen pfant vor- koufin adir vorſeczin, ezu dirholin ſich der felbin gulde, wo ym v� so yn das allir nuczlichf mac fin. Weris ouch, das di ebenante Margrite adir ire geerbin vn rechtin nochcomelingen andirſwo andir vier mark geldis kouftin, wo fi des nicht obir eyn trugin beydirfit, Sprechein [ !] denne di ratman der Itat czu Breſlau, di czu der ciet fin, das di gulde allo gewis fi als iene des ebenantin Vorw’kis, fo fal deme ebenantin as ditwine, finen geerbin vn rechtin nochcomelingen dor an genugin. Vnde wenne denne dy vier mark geldis ym, sinen geerbin vn rechtin nochcomelingen gereicht w’din an der Itat, do is czu rechte czu ſhen fal, fo follin denne dy ebenantin vier mark geldis des ebenantin vor- w’kis von ym, finen geerbin vn rechtin nochcomelingen ledic fin. Des 40 habe w’ den felbin kouf, di uf gebe vn das ebenante glubde ftete vñ gancz in allin den Ituckin vnde der beſheidinheit, als hi vor geret ift, vñ habin fi von der koniclichen gewalt vũ macht, di w’ hir obir habin, beftetigit mit defin briuen Vn habin ouch deme ebenantin Dytwine, sinen geerbin vn rechtin nochcomelingen võ funderlichen willecor vn 4s geheife der ebenantin vrowin vor Margriten vn irre sone gegebin volle vn vrie macht, dy ebenantin vier mark geldis czu vorkoufin, czu vorfeczin, czu vorwechfiln, czu vorgebin, czu beſheydin, weme adir 45,34 ciet] auch als tiet (niederdeutsche Schreibung ?) lesbar. 38 czu ſhen] 41 uf gebe: Ubergabe, vgl. mhd. niederdeutsche Verschreibung für geſhen? ufgâbe, üfgebunge.
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64 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. wo he hyn wil, vn andir wis ouch czu en pfremdin v� an finen vn so finer geerbin v� rechtin nochcomelinge nucz czu wennden, wy ym vnde en das allir behegelichft ift, ane alle wedir rede der ebenantin vrowen vir Margriten, irre sone vnde rechtin nochcomelingen v� ouch funderlich vnſhedelich deme artikil, der hi vorbeſhribin ftet von der koufunge andir gulde an eynir andirn ſtat. Dor obir ift dirre brif 55 vorfigilt mit deme koniclichen ingefigiln des furftintumes czu Breſlau, das obir erbe vn fachen ift. Das ift geſhen czu Breſlau an der mitte- woche noch allir manne Vafnacht Nach gotis geburt Tufint Drihundirt iar in deme ſebin vñ. Drifigeftin iare vor den erfamen lutin, den Rat- mannen der ftat czu Breſlau: Conrr d Waczinrode, Theod longo, Ny. co d Sittin, Peczen von Richinbach, Ja. de Opul, Crift. de kanth, God. de Nyfa, Hancone d Cracouia et Luthcone đ Culpen. 46. Datiert 1344, Juni 16 (an deme andirn tage nach des heylinge ſente Viti). Bresl. Staatsarch. Rep. 16 Fürstentum Breslau Obergerichtsbuch Nr. 1 [F. Breslau III 9a] Bl. 7770. Wir Cunrat von Valkinhayn, von der koniclichen macht czu Bemen houptman des landis czu Breſlau, bekennen in deſim bryue, das vor vns vnde vor defin Ediln luten, hern Ticzen von Borfnicz, hern Hannoſe von der Wede, hern Heynriche Wende, den etc., Geftandin hat in gehegetim dinge, do Nyclos Coftchin das gerichte hat geſeffin in vnſim namen, dy vrowe vir Agnete von mandelow, wetebe Hannus Engilgers, vn hat mit rechte ir cregin, das das ir ift geteylit, das man ir vnde yren kinden vmme den ſhadin, der ir geſhen ift von Arnolde vnde Rulande, Arnoldes fone von Tuwerow, als fy geclayt hat, vnde den 10 fy irftandin hat vf der felbin bruder aneual nach alle deme, das des houerichters brif vnde der Lantſheppin (von) Breſlau ſpricht, den sy dor obyr hat, fal helfin gnuc pfandis vf deme ſelbin aneual vnde teyle, das den ebenantin brudern geborit von vat’teyle v� mutt teyle in deme gute czu ſhildern vnde By namen an den dryen huuen lypge- 15 dinges, dy des Ebenantin Arnoldis von Tuwerow hufurowe in deme ebenantin gute hat. Nach derfelbin vrowen tode, was den ebenantin 5 46, 6 vrowe vir s. zu 45,4. 45, 61 Luchcone He., doch vgl. Nr. 46, 27. 7 ircregin erlangt, erworben, vgl. auch Nr. 19,7. geteylit: als Urteil 9 hat] davor durchstrichenes hayt Hs. gesprochen, s. auch Nr. 43, 12, 3. 12 helfin] Lesung undeutlich, da Blatt am Rande zerfasert.
64 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. wo he hyn wil, vn andir wis ouch czu en pfremdin v� an finen vn so finer geerbin v� rechtin nochcomelinge nucz czu wennden, wy ym vnde en das allir behegelichft ift, ane alle wedir rede der ebenantin vrowen vir Margriten, irre sone vnde rechtin nochcomelingen v� ouch funderlich vnſhedelich deme artikil, der hi vorbeſhribin ftet von der koufunge andir gulde an eynir andirn ſtat. Dor obir ift dirre brif 55 vorfigilt mit deme koniclichen ingefigiln des furftintumes czu Breſlau, das obir erbe vn fachen ift. Das ift geſhen czu Breſlau an der mitte- woche noch allir manne Vafnacht Nach gotis geburt Tufint Drihundirt iar in deme ſebin vñ. Drifigeftin iare vor den erfamen lutin, den Rat- mannen der ftat czu Breſlau: Conrr d Waczinrode, Theod longo, Ny. co d Sittin, Peczen von Richinbach, Ja. de Opul, Crift. de kanth, God. de Nyfa, Hancone d Cracouia et Luthcone đ Culpen. 46. Datiert 1344, Juni 16 (an deme andirn tage nach des heylinge ſente Viti). Bresl. Staatsarch. Rep. 16 Fürstentum Breslau Obergerichtsbuch Nr. 1 [F. Breslau III 9a] Bl. 7770. Wir Cunrat von Valkinhayn, von der koniclichen macht czu Bemen houptman des landis czu Breſlau, bekennen in deſim bryue, das vor vns vnde vor defin Ediln luten, hern Ticzen von Borfnicz, hern Hannoſe von der Wede, hern Heynriche Wende, den etc., Geftandin hat in gehegetim dinge, do Nyclos Coftchin das gerichte hat geſeffin in vnſim namen, dy vrowe vir Agnete von mandelow, wetebe Hannus Engilgers, vn hat mit rechte ir cregin, das das ir ift geteylit, das man ir vnde yren kinden vmme den ſhadin, der ir geſhen ift von Arnolde vnde Rulande, Arnoldes fone von Tuwerow, als fy geclayt hat, vnde den 10 fy irftandin hat vf der felbin bruder aneual nach alle deme, das des houerichters brif vnde der Lantſheppin (von) Breſlau ſpricht, den sy dor obyr hat, fal helfin gnuc pfandis vf deme ſelbin aneual vnde teyle, das den ebenantin brudern geborit von vat’teyle v� mutt teyle in deme gute czu ſhildern vnde By namen an den dryen huuen lypge- 15 dinges, dy des Ebenantin Arnoldis von Tuwerow hufurowe in deme ebenantin gute hat. Nach derfelbin vrowen tode, was den ebenantin 5 46, 6 vrowe vir s. zu 45,4. 45, 61 Luchcone He., doch vgl. Nr. 46, 27. 7 ircregin erlangt, erworben, vgl. auch Nr. 19,7. geteylit: als Urteil 9 hat] davor durchstrichenes hayt Hs. gesprochen, s. auch Nr. 43, 12, 3. 12 helfin] Lesung undeutlich, da Blatt am Rande zerfasert.
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IV. Landbücher Fürstent. Breslau, Nr. 47. 65 czweyn brudern teylis dor an geborit, czu deme vnde alle deme, das ſe dy felbin czwene bruder an gehorit in deme ebenantin gute czu ſhildern, Sal man dy Vorbenante vrowe Hannus Engilgers vnde ire kint wyfin, fich czu derholen yres ſhaden dor (an); des fint Botin her 20 Ticze von Borfnicz vnde her Hannus von der Wede; mit geczucnuffe dirre Bryue, an dy do ift gehangin des [!] konicliche ingeſegil, das do ift in deme Vorftemtum czu Breſlau obir Erbe vnde obir fache. Das ift geſhen czu Breſlau in deme houegerichte an deme andirn tage nach des heylinge [!] fente Viti Nach gotis geburt Tufint dryhundirt iar 25 in deme Vyr vn virczegeftin yare, do keginwartic fint geweft dy ebenantin herrin vnde her Luthke von Culpe, der Lantschryber. 47. Datiert 1345, Januar 26 (an der mittewoche nach fente Pauls tag, als her bekart wart). Bresl. Staatsarch. Rep. 16 Fürstentum Breslau Obergerichtsbuch Nr. 1 [F. Breslau III 9a] Bl. 787° u. 79. Wir Curat [!] von Valkinhayn, von der koniclichen macht czu Bemen houptman (des) landis czu Breſlau, Bekennen offinbar in deſim briue, Das vor vns vnde vor defin ediln luthen, hern Ticzen von Borſnicz, hern Hankin von der Wede, hern Heynriche Wende, den Rittern, lutholde zomiruelt, Jeſkin von dem Smolcz, Heynriche Calow von Pracz, den knechtin, vnde den Wyfin luthen, Thylmanne Swarcze, Hannoſe von lubec, franckin Hartlibe vnde Hankin Budafin, hern Dominicks eydem, den Burgern, dy czu dem houegerichte gecorn fin, Geftandin habin in gehegetim dinge, do Nyclos Coftchin czu richter in vnſim namen hat geſeffin, Albrecht Shrolle eyn halp vñ andir halp 10 dy vrowe Cunadis hufurowe von Wyrbicz, Czwiſhin den lich teydine Vnde Crik irhup vmme greniczen, dy ir Beydir gut ſhiden czum steyne Shrollin vnde czu fente margriten der von Wirbicz, vnde begertin beydirfit, das man von gerichtis wegin dor czu fente vnde dy altfefin dor czu neme, czu beſen dy greniczen vnde den Bruch czwiſhin en. 15 Des fante wyr vs gehegetim dinge v� von gerichtis Wegin den ebenantin Nyclos, vnfin houerichter, v� dor czu vnfin herrin des koniges man, 5 22 gehangin ebenso am 46, 21 vnde ebenso am zerfaserten Rande. Rande. 47,1,2 die kursiven Buch- 25 heylinge: s. zu Nr. 38,4. staben infolge des zerfaserten Randes heute nicht mehr lesbar.
IV. Landbücher Fürstent. Breslau, Nr. 47. 65 czweyn brudern teylis dor an geborit, czu deme vnde alle deme, das ſe dy felbin czwene bruder an gehorit in deme ebenantin gute czu ſhildern, Sal man dy Vorbenante vrowe Hannus Engilgers vnde ire kint wyfin, fich czu derholen yres ſhaden dor (an); des fint Botin her 20 Ticze von Borfnicz vnde her Hannus von der Wede; mit geczucnuffe dirre Bryue, an dy do ift gehangin des [!] konicliche ingeſegil, das do ift in deme Vorftemtum czu Breſlau obir Erbe vnde obir fache. Das ift geſhen czu Breſlau in deme houegerichte an deme andirn tage nach des heylinge [!] fente Viti Nach gotis geburt Tufint dryhundirt iar 25 in deme Vyr vn virczegeftin yare, do keginwartic fint geweft dy ebenantin herrin vnde her Luthke von Culpe, der Lantschryber. 47. Datiert 1345, Januar 26 (an der mittewoche nach fente Pauls tag, als her bekart wart). Bresl. Staatsarch. Rep. 16 Fürstentum Breslau Obergerichtsbuch Nr. 1 [F. Breslau III 9a] Bl. 787° u. 79. Wir Curat [!] von Valkinhayn, von der koniclichen macht czu Bemen houptman (des) landis czu Breſlau, Bekennen offinbar in deſim briue, Das vor vns vnde vor defin ediln luthen, hern Ticzen von Borſnicz, hern Hankin von der Wede, hern Heynriche Wende, den Rittern, lutholde zomiruelt, Jeſkin von dem Smolcz, Heynriche Calow von Pracz, den knechtin, vnde den Wyfin luthen, Thylmanne Swarcze, Hannoſe von lubec, franckin Hartlibe vnde Hankin Budafin, hern Dominicks eydem, den Burgern, dy czu dem houegerichte gecorn fin, Geftandin habin in gehegetim dinge, do Nyclos Coftchin czu richter in vnſim namen hat geſeffin, Albrecht Shrolle eyn halp vñ andir halp 10 dy vrowe Cunadis hufurowe von Wyrbicz, Czwiſhin den lich teydine Vnde Crik irhup vmme greniczen, dy ir Beydir gut ſhiden czum steyne Shrollin vnde czu fente margriten der von Wirbicz, vnde begertin beydirfit, das man von gerichtis wegin dor czu fente vnde dy altfefin dor czu neme, czu beſen dy greniczen vnde den Bruch czwiſhin en. 15 Des fante wyr vs gehegetim dinge v� von gerichtis Wegin den ebenantin Nyclos, vnfin houerichter, v� dor czu vnfin herrin des koniges man, 5 22 gehangin ebenso am 46, 21 vnde ebenso am zerfaserten Rande. Rande. 47,1,2 die kursiven Buch- 25 heylinge: s. zu Nr. 38,4. staben infolge des zerfaserten Randes heute nicht mehr lesbar.
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66 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. Peczen Tute vnde Hankin gegelow; dy nomen dor czu Heinink Ome, den si vf dem ebenantin gute funden, vnde dy altfefin beydirfit; dy 20 quomen mit enandir Alle Wedir vor vns in das houegerichte vnde bekantin mit den altfefin deſe rede: das czu dem erftin kegin der Rulandinne, do bekante Shrolle keynir grenczen; do reit der houe- richter mit den Nackebwr vnde den Altfefin, dy bekantin gemeynlich, das do eyne grenicze Were cziwſhin der von Wirbicz gute vnde ſhrollen; 25 czu dem Andir male do furte Shrolle den houericht’, dy Nakebuw’ vnde dy altfefin vf eyne grenicze vnde ſprach, ſe Were fin; do ſprochen dy Nokebuw’ vn dy altſefin, das das were eyne grenicze czwiſhen der von Wirbicz gute vnde dem Syboten; Czu deme dritten male do furte fy Shrolle von eynir geſhuttin greniczen vf eyne weſe, do vrogete so der Houericht’, Wes dy Were; do bekantin dy altfefin, se were der von Wirbicz vñ eris mannis, dy Wyle der lebete, vnde das ir worfter fe hette vorkoft by Wirczic iaren; Czu dem Wirden male fürte fe Shrolle vf eyne weſe ; do ftunt eyn ftruch vffe, do hatte Shrolle beydirlit des ftruches lafin heu matchen [!] vnde ſprach, es Were allis fin; as do ſprochen dy Nokebuw’ vnde dy altfefin, der ftruch, der Itruch halp von dannen kegin fente margriten Were der von Wirbicz vn das Andir teyl were Shrollen; Czu dem funften male do retin ſe an eyn greniczechin, do ftunt eyn herfelant; do vroyte der Houericht', Wes das Were; do ſprochin dy altfefin, is Were der vrowen; Do reyt Shrolle 4o von dem geleyte vnde wolde nicht me dor czu horen; Czum sechftin male do retin fy an eynen gebrantin ftoc, do vrogete der houericht’, ab der ftoc dy grenicze Were; do ſprochin li: yo, czwiſhen Shrollen vnde der vrowen gute von Wirbicz. Obir das bekentnuffe habe Wir desin Brif heyfin ſhryben vnde vorfigiln mit des koniges ingesigil, das 45 do ift in dem vorftentum czu Breſlau obir erbe vñ obir fache. Das ift geſhen czu Breſlau an der mittewoche nach fente Pauls tac, als her bekart wart, Nach gotis geburt Tufint Drihundirt iar in Deme funf vnde virczigiſtin iare. Anm. Die Großschreibung' des W, die im vorliegenden Stück in der Mehr- zahl der Fälle keineswegs der Hervorhebung der betreffenden Wörter dient, getreu nach der Handschrift. 47,24 fhrollen] shorlen Hs. 31 worfter (der zweite Buchstabe über der Zeile nachgetragen Hs.) = mhd. vorstêer Vorstand' (nicht = mhd. vorstare Förster ). 35 Die Doppelung von der Itruch vielleicht kein Versehen, 38 herfelant: Hirseland. sondern Wiedergabe der lebendigen Rede. 43 habee so Hs.
66 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. Peczen Tute vnde Hankin gegelow; dy nomen dor czu Heinink Ome, den si vf dem ebenantin gute funden, vnde dy altfefin beydirfit; dy 20 quomen mit enandir Alle Wedir vor vns in das houegerichte vnde bekantin mit den altfefin deſe rede: das czu dem erftin kegin der Rulandinne, do bekante Shrolle keynir grenczen; do reit der houe- richter mit den Nackebwr vnde den Altfefin, dy bekantin gemeynlich, das do eyne grenicze Were cziwſhin der von Wirbicz gute vnde ſhrollen; 25 czu dem Andir male do furte Shrolle den houericht’, dy Nakebuw’ vnde dy altfefin vf eyne grenicze vnde ſprach, ſe Were fin; do ſprochen dy Nokebuw’ vn dy altſefin, das das were eyne grenicze czwiſhen der von Wirbicz gute vnde dem Syboten; Czu deme dritten male do furte fy Shrolle von eynir geſhuttin greniczen vf eyne weſe, do vrogete so der Houericht’, Wes dy Were; do bekantin dy altfefin, se were der von Wirbicz vñ eris mannis, dy Wyle der lebete, vnde das ir worfter fe hette vorkoft by Wirczic iaren; Czu dem Wirden male fürte fe Shrolle vf eyne weſe ; do ftunt eyn ftruch vffe, do hatte Shrolle beydirlit des ftruches lafin heu matchen [!] vnde ſprach, es Were allis fin; as do ſprochen dy Nokebuw’ vnde dy altfefin, der ftruch, der Itruch halp von dannen kegin fente margriten Were der von Wirbicz vn das Andir teyl were Shrollen; Czu dem funften male do retin ſe an eyn greniczechin, do ftunt eyn herfelant; do vroyte der Houericht', Wes das Were; do ſprochin dy altfefin, is Were der vrowen; Do reyt Shrolle 4o von dem geleyte vnde wolde nicht me dor czu horen; Czum sechftin male do retin fy an eynen gebrantin ftoc, do vrogete der houericht’, ab der ftoc dy grenicze Were; do ſprochin li: yo, czwiſhen Shrollen vnde der vrowen gute von Wirbicz. Obir das bekentnuffe habe Wir desin Brif heyfin ſhryben vnde vorfigiln mit des koniges ingesigil, das 45 do ift in dem vorftentum czu Breſlau obir erbe vñ obir fache. Das ift geſhen czu Breſlau an der mittewoche nach fente Pauls tac, als her bekart wart, Nach gotis geburt Tufint Drihundirt iar in Deme funf vnde virczigiſtin iare. Anm. Die Großschreibung' des W, die im vorliegenden Stück in der Mehr- zahl der Fälle keineswegs der Hervorhebung der betreffenden Wörter dient, getreu nach der Handschrift. 47,24 fhrollen] shorlen Hs. 31 worfter (der zweite Buchstabe über der Zeile nachgetragen Hs.) = mhd. vorstêer Vorstand' (nicht = mhd. vorstare Förster ). 35 Die Doppelung von der Itruch vielleicht kein Versehen, 38 herfelant: Hirseland. sondern Wiedergabe der lebendigen Rede. 43 habee so Hs.
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IV. Landbücher Fürstent. Breslau, Nr. 48. 67 48. Datiert 1344, März 8 (an deme montage nach deme funtage, als man fingit Oculi mei). Bresl. Staatsarch. Rep. 16 Fürstentum Breslau Obergerichtsbuch Nr. 1 [F. Breslau III 9a] Bl. 81. Wir Cunrat von Valkinhayn, houptman etc., Tun kunt allen den, dy defin brif an seen, das in vnfir keginwartekeyt vor vns gestandin hat Nyckil Paftericz, Burg’ czu Breſlau, in wal varunge fines libes, mit vorbedachtem mute vn hat fin teil, das vorwerk halp czu Paftericz, das do lit in dem wichbilde czu Breſlau, mit der mol halp do ſelbis mit alle deme, das do czu gehorit, mit allem nucze, weſin, weyde, ackir, waſfir, pfulin, tiche, viſherye, vry ane allis dinft, mit der herſhaft vnde mit erbe rechts, mit deme he ſprach, das is fin vat’ vn he bis her an defe czit befeffin hettin, als is gelegin ift in synen greniczen, hat redelich vn rechtelich vorkouft vmme eyn genant gelt, das ym 10 gancz vorgoldin ift, als he bekanthe voruns, Nycloſe von Sittin, dem Burg’ czu Breſlaw, vn hat is ym vf gereicht vnde sinen kinden vn rechtin nochkomelingen,-fonen vn tochtern, vnde hat sich vorczegin allir anſproche, wedirheyſhunge vn rechtis, das he no adir her nochher gehaben mochte vmme das ebenante vorkoufteteil des vorbenatin [!] 15 vorw’kis. Ouch hat do felbis geftandin dy erfam vrowe vir katherin, Iin elich wip, vn hat sich gutlichen vnde willeclich, vngetwungin vn vmbetrogin, als fi bekante vor vns mit vrolichem lachinden antlicze, vorczegin allir gyft, ſe sy von lipgedinge adir von andir dinge vnde fache, wy dy genant sy, dy ir gemacht vn getan ift in das ebenate [!] 20 gut czu Paftericz, allo das alle Bryue, dy ir dor obir gegebin vn ge- macht fin, wenne dy vor brocht worden, keyne craft follin habin vnde nicht mer togen. Ouch hat der ebenante Nyckil Paftericz vn fine hufurowe gelobit deme ebenantin Nycloſe von Syttin vn finen kinden, das ebenante vorwerk halp vn allis, das do czu gehorit, czu entw’rin 25 vn gewerin von allir luthe anſproche, allo lange als recht vn fete ift in deme lande czu Breſlau. Deſin kouf, vorczyunge vn glubde habe wir ftete vn gancz in alle erin ftuckin vn habin en von koniclicher s 48, 3 in wal [= wol, s. Rückert, S. 25ff.] varunge fines libes = by gutem 11 auch vorgeldin lesbar. gefunde des liebes [d. h. libes] Nr. 22,6. 16 vir vgl. Nr. 45,4. 25f. entw’rin vn gewerin von: freihalten von (mhd. entwern) und schützen gegen (mhd. gewern). Vgl. DWb. III, Sp. 644f. 648f.; IV 1, 3 Sp. 47841f. 4821ff.; Schröder-Künßberg7 S. 307ff. 782ff. 785. 848.
IV. Landbücher Fürstent. Breslau, Nr. 48. 67 48. Datiert 1344, März 8 (an deme montage nach deme funtage, als man fingit Oculi mei). Bresl. Staatsarch. Rep. 16 Fürstentum Breslau Obergerichtsbuch Nr. 1 [F. Breslau III 9a] Bl. 81. Wir Cunrat von Valkinhayn, houptman etc., Tun kunt allen den, dy defin brif an seen, das in vnfir keginwartekeyt vor vns gestandin hat Nyckil Paftericz, Burg’ czu Breſlau, in wal varunge fines libes, mit vorbedachtem mute vn hat fin teil, das vorwerk halp czu Paftericz, das do lit in dem wichbilde czu Breſlau, mit der mol halp do ſelbis mit alle deme, das do czu gehorit, mit allem nucze, weſin, weyde, ackir, waſfir, pfulin, tiche, viſherye, vry ane allis dinft, mit der herſhaft vnde mit erbe rechts, mit deme he ſprach, das is fin vat’ vn he bis her an defe czit befeffin hettin, als is gelegin ift in synen greniczen, hat redelich vn rechtelich vorkouft vmme eyn genant gelt, das ym 10 gancz vorgoldin ift, als he bekanthe voruns, Nycloſe von Sittin, dem Burg’ czu Breſlaw, vn hat is ym vf gereicht vnde sinen kinden vn rechtin nochkomelingen,-fonen vn tochtern, vnde hat sich vorczegin allir anſproche, wedirheyſhunge vn rechtis, das he no adir her nochher gehaben mochte vmme das ebenante vorkoufteteil des vorbenatin [!] 15 vorw’kis. Ouch hat do felbis geftandin dy erfam vrowe vir katherin, Iin elich wip, vn hat sich gutlichen vnde willeclich, vngetwungin vn vmbetrogin, als fi bekante vor vns mit vrolichem lachinden antlicze, vorczegin allir gyft, ſe sy von lipgedinge adir von andir dinge vnde fache, wy dy genant sy, dy ir gemacht vn getan ift in das ebenate [!] 20 gut czu Paftericz, allo das alle Bryue, dy ir dor obir gegebin vn ge- macht fin, wenne dy vor brocht worden, keyne craft follin habin vnde nicht mer togen. Ouch hat der ebenante Nyckil Paftericz vn fine hufurowe gelobit deme ebenantin Nycloſe von Syttin vn finen kinden, das ebenante vorwerk halp vn allis, das do czu gehorit, czu entw’rin 25 vn gewerin von allir luthe anſproche, allo lange als recht vn fete ift in deme lande czu Breſlau. Deſin kouf, vorczyunge vn glubde habe wir ftete vn gancz in alle erin ftuckin vn habin en von koniclicher s 48, 3 in wal [= wol, s. Rückert, S. 25ff.] varunge fines libes = by gutem 11 auch vorgeldin lesbar. gefunde des liebes [d. h. libes] Nr. 22,6. 16 vir vgl. Nr. 45,4. 25f. entw’rin vn gewerin von: freihalten von (mhd. entwern) und schützen gegen (mhd. gewern). Vgl. DWb. III, Sp. 644f. 648f.; IV 1, 3 Sp. 47841f. 4821ff.; Schröder-Künßberg7 S. 307ff. 782ff. 785. 848.
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68 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. macht, der wir gebruchin, beſtetigit mit geczucnuffe dirre briue, an so dy do ift gehangin das konigis ingefygel des vorftentumis czu Breſlau, das do ift obir erbe vn obir fache. Das ift geſhen czu Breſlau an deme montage nach deme funtage, als man fingit Oculi mei, Nach gotis geburt Tufint Dryhundirt iar in deme vier v� virczegiftin yare vor deſim bedirwin luthin: Hern Hür. von Rideburg, hern mulich von Rydeburg, den Rittern, lutholde lebel vnde den Ratluthen: Hürico de waczinrode, Gyfkin glefil, Thilen von legnicz, Pauwel Dumelofin, Nycolao de lemberg, Nycolao de Richinboch, Peczcone bauaro, Nycolao crowel et domino Luth., Notr. 35 49. Datiert 1356, Mai 25 (an fente vrbans tage). Bresl. Staatsarch. Rep. 16 Fürstentum Breslau Obergerichtsbuch Nr. 2 IF. Breslau III 9b] Bl. 1317°. Litera helwici de molnídorf. Wir Cvnad von falkenh, von kunglicher macht czu Behemn howptman czu prefſlaw, bekennen offenlich mit defem brife allen den, di en ſehen odir horen lezen, daz vor vns vnd den Edlen getruen mannen des Allirdurchluchtigîten furften, vnfirs h’ren hern karls, Romischen keyfers vnd kungis zu Behem, hern Schibchin von Tschet- schow, rittir, Jeschcon vom Imoltz, Hanken kalner, peczken schindel, hanken warmuth, Herman von Rymberg, Niclos von ftrachwiez, Ernken vom Goltberge, peczen von Richenbach vnd hanken von owras, die czu dem rechten gefeffen haben vff derbang des gehegten 10 dinges vff dem kvnglichen hofe czu preſſlaw, do herbord von Budaſch- wicz, vnſe hoferichter, von vnſen wegin das gerichte fas, Geftanden ſein in dem selben gehegten dinge die weifen lûte, die Ratman czu Brefflaw der Stat, Niclos von lemberg, Pecze Beyir, hanke vom Golt- berge, hannos lamprecht, hannos von zenicz vnd Johans Sexbechir, 15 die dor czu mit rechte brocht vnd geladen fint als eyn geſeffin rat der ebenanten ftat czu Brefflaw, czubekennen, was en wiffinlich ift 5 48, 30 das] vielleicht = das Königs-Siegel, vielleicht auch nur verschrieben für des. 38 Notr = notario. 49,7 warmuth] auch als warmuch lesbar. 10f. herbord von Budafchwicz: [der bei Meinardus, Das Neumarkter Rechts- buch, Breslau 1906, S. 243 genannte Herbordus de Budaschwicz in einer Urkunde Konrads von Falkenhayn van 1357 Juli 5; Budaschwicz ist wohl Bauschwitz, Kreis Falkenberg. Dersch.] Nr. 50, 11 versehentlich Rudafwicz Hs.
68 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. macht, der wir gebruchin, beſtetigit mit geczucnuffe dirre briue, an so dy do ift gehangin das konigis ingefygel des vorftentumis czu Breſlau, das do ift obir erbe vn obir fache. Das ift geſhen czu Breſlau an deme montage nach deme funtage, als man fingit Oculi mei, Nach gotis geburt Tufint Dryhundirt iar in deme vier v� virczegiftin yare vor deſim bedirwin luthin: Hern Hür. von Rideburg, hern mulich von Rydeburg, den Rittern, lutholde lebel vnde den Ratluthen: Hürico de waczinrode, Gyfkin glefil, Thilen von legnicz, Pauwel Dumelofin, Nycolao de lemberg, Nycolao de Richinboch, Peczcone bauaro, Nycolao crowel et domino Luth., Notr. 35 49. Datiert 1356, Mai 25 (an fente vrbans tage). Bresl. Staatsarch. Rep. 16 Fürstentum Breslau Obergerichtsbuch Nr. 2 IF. Breslau III 9b] Bl. 1317°. Litera helwici de molnídorf. Wir Cvnad von falkenh, von kunglicher macht czu Behemn howptman czu prefſlaw, bekennen offenlich mit defem brife allen den, di en ſehen odir horen lezen, daz vor vns vnd den Edlen getruen mannen des Allirdurchluchtigîten furften, vnfirs h’ren hern karls, Romischen keyfers vnd kungis zu Behem, hern Schibchin von Tschet- schow, rittir, Jeschcon vom Imoltz, Hanken kalner, peczken schindel, hanken warmuth, Herman von Rymberg, Niclos von ftrachwiez, Ernken vom Goltberge, peczen von Richenbach vnd hanken von owras, die czu dem rechten gefeffen haben vff derbang des gehegten 10 dinges vff dem kvnglichen hofe czu preſſlaw, do herbord von Budaſch- wicz, vnſe hoferichter, von vnſen wegin das gerichte fas, Geftanden ſein in dem selben gehegten dinge die weifen lûte, die Ratman czu Brefflaw der Stat, Niclos von lemberg, Pecze Beyir, hanke vom Golt- berge, hannos lamprecht, hannos von zenicz vnd Johans Sexbechir, 15 die dor czu mit rechte brocht vnd geladen fint als eyn geſeffin rat der ebenanten ftat czu Brefflaw, czubekennen, was en wiffinlich ift 5 48, 30 das] vielleicht = das Königs-Siegel, vielleicht auch nur verschrieben für des. 38 Notr = notario. 49,7 warmuth] auch als warmuch lesbar. 10f. herbord von Budafchwicz: [der bei Meinardus, Das Neumarkter Rechts- buch, Breslau 1906, S. 243 genannte Herbordus de Budaschwicz in einer Urkunde Konrads von Falkenhayn van 1357 Juli 5; Budaschwicz ist wohl Bauschwitz, Kreis Falkenberg. Dersch.] Nr. 50, 11 versehentlich Rudafwicz Hs.
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IV. Landbücher Fürstent. Breslau, Nr. 50. 69 in der ſache, die in gerichte ift ezwiſchen helwige von molnídorf, forderer an eynem teyl, vnd an dem andirn teil hanken von ſchelndorf, antworter, vnd habin bekant von eins gefeffin ratis wegen, des sich ouch der vorgeſprochen helwig vor gerichte vermeſlin hatte, von 20 worten czu worten alfuft: Js geschach czu einir czyt, das hanke von schelndorf strofte ein recht, daz hatte geteilt her heinczke von ſwarczin- horn vff vnfirs herren des keyfers hoff; dorumbe nam man hanken von ſchelndorf yn vff das Rathus czu vnfirs herren des keyfers hant, do gelobte hanke von schelndorf bey eime rechten gefengniff vom [!] 25 dem Rathufe an der Ratman wiln vnd wiffen nicht cze komen vnd wart des abtrunnig vnd gelubdelos; dor noch warth vns geſagit, vnfir herre der keyfir hette hanken von schelndorf das vergebin; abir der vergebunge wiffe wir nicht in der warheit. Vbir das selbe bekentniff haben die vorgeschreben vn’’s h’ren des keyfers man helwige, dem so ebenanten, defen brief geteilit czu gebin; den habe wir von kunglicher macht, der wir gebruchen, heyfen schryben vndir dem kunglichen Jngesigil des furitentums czu Brefslaw czu Erben vnde fachen. Gebin czu brefflaw an fente vrbans tage noch gotis geburde Tufent dryhundirt jar vnd dor noch in dem Sexvndfumfczigften Jare; des woren kegen- 35 wartig vnfirs h’ren man, dy vorgeſchreben, vnd her dithmar von meckebach, Tumher vnd Canczler czu Brefflaw. 50. Datiert 1356, ohne Tagesdatum. Bresl. Staatsarch. Rep. 16 Fürstentum Breslau Obergerichtsbuch Nr. 2 [F. Breslau III 9b] Bl. 134. Wir Cvnad von falkenhayn, kunglicher macht zu bemen howptman czu breſſlaw, bekennen vnd tun kunt offenlich mit defim brife allen, dy in sehen, horen adir lezyn, Daz vor vns vnd de edeln getruwen mannen dez allirdurchluchtiften furityn vnd herren hern karls, Romyschen keyfer vnd kungis czu bemen, vnfirs genedechen herren, hern arnolde won pok, hern Jan von porfnicz, Ryttern, Jeskon vom ſmolcze, herman von Rymberg, hannos von frankental, Gunther birchyn, peczkon von Richenbach, hankyn von owras, Nyclos von 49, 18 forderer Kläger. 22 ein recht 19 antworter Beklagter. Itrafen: ein Urteil durch Berufung anfechten, es nicht gelten lassen. 23f. nam man... yn vff das Rathus: verhaftete man (und brachte ihn) auf das Rathaus. 50 Zum Inhalt vgl. Nr. 49, 21ff.; Nr. 55; Nr. 56.
IV. Landbücher Fürstent. Breslau, Nr. 50. 69 in der ſache, die in gerichte ift ezwiſchen helwige von molnídorf, forderer an eynem teyl, vnd an dem andirn teil hanken von ſchelndorf, antworter, vnd habin bekant von eins gefeffin ratis wegen, des sich ouch der vorgeſprochen helwig vor gerichte vermeſlin hatte, von 20 worten czu worten alfuft: Js geschach czu einir czyt, das hanke von schelndorf strofte ein recht, daz hatte geteilt her heinczke von ſwarczin- horn vff vnfirs herren des keyfers hoff; dorumbe nam man hanken von ſchelndorf yn vff das Rathus czu vnfirs herren des keyfers hant, do gelobte hanke von schelndorf bey eime rechten gefengniff vom [!] 25 dem Rathufe an der Ratman wiln vnd wiffen nicht cze komen vnd wart des abtrunnig vnd gelubdelos; dor noch warth vns geſagit, vnfir herre der keyfir hette hanken von schelndorf das vergebin; abir der vergebunge wiffe wir nicht in der warheit. Vbir das selbe bekentniff haben die vorgeschreben vn’’s h’ren des keyfers man helwige, dem so ebenanten, defen brief geteilit czu gebin; den habe wir von kunglicher macht, der wir gebruchen, heyfen schryben vndir dem kunglichen Jngesigil des furitentums czu Brefslaw czu Erben vnde fachen. Gebin czu brefflaw an fente vrbans tage noch gotis geburde Tufent dryhundirt jar vnd dor noch in dem Sexvndfumfczigften Jare; des woren kegen- 35 wartig vnfirs h’ren man, dy vorgeſchreben, vnd her dithmar von meckebach, Tumher vnd Canczler czu Brefflaw. 50. Datiert 1356, ohne Tagesdatum. Bresl. Staatsarch. Rep. 16 Fürstentum Breslau Obergerichtsbuch Nr. 2 [F. Breslau III 9b] Bl. 134. Wir Cvnad von falkenhayn, kunglicher macht zu bemen howptman czu breſſlaw, bekennen vnd tun kunt offenlich mit defim brife allen, dy in sehen, horen adir lezyn, Daz vor vns vnd de edeln getruwen mannen dez allirdurchluchtiften furityn vnd herren hern karls, Romyschen keyfer vnd kungis czu bemen, vnfirs genedechen herren, hern arnolde won pok, hern Jan von porfnicz, Ryttern, Jeskon vom ſmolcze, herman von Rymberg, hannos von frankental, Gunther birchyn, peczkon von Richenbach, hankyn von owras, Nyclos von 49, 18 forderer Kläger. 22 ein recht 19 antworter Beklagter. Itrafen: ein Urteil durch Berufung anfechten, es nicht gelten lassen. 23f. nam man... yn vff das Rathus: verhaftete man (und brachte ihn) auf das Rathaus. 50 Zum Inhalt vgl. Nr. 49, 21ff.; Nr. 55; Nr. 56.
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70 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. Strachwicz vnd Ernken wom goltb’ge, dy czu den rechten zazen vf 1o der bank dez gebeten dinges vf dem kunglichen hofe czu brefflaw, do herbord von Budafwicz von vnſen wegen daz gerichte faz, Geftanden hat in dem ſelbin gehegten dynge helwig von molnídorf vnd ift im geteylit von denfelbyn vnfirs herren mannen, dirftandyn vnd dirlangit vff hankyn uon ſcheldorf[ !] fyne fachen, dy er vormals wffen lutb't hat 15 in fulchen worten : helwig ſpricht, h’ ſye beffir wen hanke von ſchelndorf an geburd vnd handelunge; von hendilung ſpricht er, daz fy [wẽ hanke] in der wyfe, wen hanke von schelndorf ift truwelos wordyn eyns rechtyn gefengnisfe eynem siczczenden rate, dez her yn obirczugr hat mit eynem siczczenden rate; dez andirmols daz hanke uon schelndorf 20 eyn vnrecht kein eim rechte gesprochet[!] hat, dez her sich czu gnaden gegebyn hat dem rate vnd myns herren mannen, dez her in obirwüdyn hat mit gehegtem dinge vnd helwig dez nicht getan hat; Czu den dritten môl spricht helwig, her sy beff’ wen hanke, wen helwig vor recht komen ift, hanken gerecht czu w’dyn vnd sine bewifunge czu.... 2s als h’ fich vormeſfyn hat, vnd hanke nicht kommyn ift vnd daz recht vorflet vnd flwet myns h’ren hoff dez keyfirs, dez her fich vor gelobt hat, vnd czuet fich off eyns andirn h’ren hof; dez fy er beff’ wen hanke ; der ſelbyn teyding vnd vrteil bat helwig ym czu gebin defin briff, den im ouch vnfirs herren man mit rechte vnd vrteil han geteylt ezu so gebyn; dez habe w’ won kunglicher macht, der w’ gebruchyn, desyn selbyn brief heyfen schriben vnd vorfegiln myt den kunglichyn ingelegil dez wrftentums czu brefflau czu erben vnd czu fachen, gehangyn an desyn brief, noch gotis geburtd dryczenhundirt Jor vnd dornoch in dem Sechsvndfumfczigften Jare, Jngeginwertiket der vorgenanten a5 vnfirs h’ren dez keyfirs man vnd her dithmar von meckebach, tumherre vnd canczler dez landez czu brefflaw. 50, 10 dez gebeten dinges: das erbetene (gebotene') Ding, im Gegensatz zu dem ungebotenen Ding mit festen Terminen, s. J. Grimm R.A.4 II 454f.; DWb. IV1, 1, Sp. 1761. 1755f.; Schröder-Künßberg7 S. 27. 49 u. ö. 11 Rudaſwicz Hs., vgl. aber Nr. 49, 10f. 16 nach 15 ſye] fy° Hs. daz sy versehentlich wẽ hanke vorausgenommen. 18 obirczugr = obirczuget 23 wen... (mhd. überziuget) überführt. 21 obirwüdyn überführt. wen] wem ... wem Hs. 25f. daz recht 24 czu] ergänze tun! vorflie(he)n: vor der gerichtlichen Verhandlung fliehen. 31 den] auch 32 wrftentums = vurftentums. dem lesbar.
70 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. Strachwicz vnd Ernken wom goltb’ge, dy czu den rechten zazen vf 1o der bank dez gebeten dinges vf dem kunglichen hofe czu brefflaw, do herbord von Budafwicz von vnſen wegen daz gerichte faz, Geftanden hat in dem ſelbin gehegten dynge helwig von molnídorf vnd ift im geteylit von denfelbyn vnfirs herren mannen, dirftandyn vnd dirlangit vff hankyn uon ſcheldorf[ !] fyne fachen, dy er vormals wffen lutb't hat 15 in fulchen worten : helwig ſpricht, h’ ſye beffir wen hanke von ſchelndorf an geburd vnd handelunge; von hendilung ſpricht er, daz fy [wẽ hanke] in der wyfe, wen hanke von schelndorf ift truwelos wordyn eyns rechtyn gefengnisfe eynem siczczenden rate, dez her yn obirczugr hat mit eynem siczczenden rate; dez andirmols daz hanke uon schelndorf 20 eyn vnrecht kein eim rechte gesprochet[!] hat, dez her sich czu gnaden gegebyn hat dem rate vnd myns herren mannen, dez her in obirwüdyn hat mit gehegtem dinge vnd helwig dez nicht getan hat; Czu den dritten môl spricht helwig, her sy beff’ wen hanke, wen helwig vor recht komen ift, hanken gerecht czu w’dyn vnd sine bewifunge czu.... 2s als h’ fich vormeſfyn hat, vnd hanke nicht kommyn ift vnd daz recht vorflet vnd flwet myns h’ren hoff dez keyfirs, dez her fich vor gelobt hat, vnd czuet fich off eyns andirn h’ren hof; dez fy er beff’ wen hanke ; der ſelbyn teyding vnd vrteil bat helwig ym czu gebin defin briff, den im ouch vnfirs herren man mit rechte vnd vrteil han geteylt ezu so gebyn; dez habe w’ won kunglicher macht, der w’ gebruchyn, desyn selbyn brief heyfen schriben vnd vorfegiln myt den kunglichyn ingelegil dez wrftentums czu brefflau czu erben vnd czu fachen, gehangyn an desyn brief, noch gotis geburtd dryczenhundirt Jor vnd dornoch in dem Sechsvndfumfczigften Jare, Jngeginwertiket der vorgenanten a5 vnfirs h’ren dez keyfirs man vnd her dithmar von meckebach, tumherre vnd canczler dez landez czu brefflaw. 50, 10 dez gebeten dinges: das erbetene (gebotene') Ding, im Gegensatz zu dem ungebotenen Ding mit festen Terminen, s. J. Grimm R.A.4 II 454f.; DWb. IV1, 1, Sp. 1761. 1755f.; Schröder-Künßberg7 S. 27. 49 u. ö. 11 Rudaſwicz Hs., vgl. aber Nr. 49, 10f. 16 nach 15 ſye] fy° Hs. daz sy versehentlich wẽ hanke vorausgenommen. 18 obirczugr = obirczuget 23 wen... (mhd. überziuget) überführt. 21 obirwüdyn überführt. wen] wem ... wem Hs. 25f. daz recht 24 czu] ergänze tun! vorflie(he)n: vor der gerichtlichen Verhandlung fliehen. 31 den] auch 32 wrftentums = vurftentums. dem lesbar.
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IV. Landbücher Fürstent. Breslau, Nr. 51. 71 51. Datiert 1364, Januar 24 (an der Mittewochin dy nefte noch Sente Agnethen tage, der heylegen Juncvrowen vnde merthererinne). Bresl. Staatsarch. Rep. 16 Fürstentum Breslau Obergerichtsbuch Nr. 37 [F. Breslau III 9e] Bl. 4470—45v°. Der obere Rand der Blätter stark be- schädigt, zum Teil völlig zerfasert; die Kursivbuchstaben im Text Rekonstruktion des Herausgebers. Priuilegium domini Abbatis monafterij beate marie virginis in Arena extra muros wratr. Wir Rathmanne der Stat Brezflaw, von des Allirdurchluchftin [ !] furftin vnde herrin hern karls, keyf’ der Romer, Alleczit merer des Rychs vnde kungr czu Behemyn, fundirlichim gebote vnde von macht dez ſelbin vn�’s allirgnedelichftin herrin von Behemyn haldende vnde Schikende daz houbtampt czu Brezílaw, Bekennen, daz wir von erftim gebothe dez vorbenanthin vnf’s herren keyf’s, kungr vnde furite hern karls mit den eldeftin (dez) furftintumes czu Breczlaw, Beyder Rytter vnde knechte, . . . genomen altzeffen aldofelbis, gefant worden an eyme teyle, an deme andern teyle dorczu quam der hoch- geborne fůrfte herczoge Conrr, herre czur Olfen, mit fyme Rathe, 10 beyde Rittern vnde knechten, vnde ouch dor czu genomen dy Eldiftin vmmezeffin fynis landis, czugende, czu irkennende vnde czuenk- schichtene dy Grenicze der lande czwiſchen den czweyn guten, an eyme teyle dez Erw’digen hern Johannis, dez Aptis, vnde der Samenunge czu vnf’ vrowen vf dem zande, genant czum zufewinkil, 15 vnde an deme andirn teyle czu Nadelicz hennyngis Omen gut; daz habe w’ ingenomen meynunge vnde lûte Aldirhantueften dez hoch- gebornen furften herczogen heinrichs dez vumften, eczwenne fürften vnde herren czu Breczlaw feligis gedechtniffes, vnde ouch noch vndirwyfunge, bekentniffe vnde geczugniffe altzeffen vnde vmmezeflin 20 beydir teile, dy daz mit iren geswornen eyden begriffen han, vnde haben daz enkscheiden vmwidersprechlich beidir teile, dy daz gelibit vnde gelobit han in alle der mose vnde wyze, alz her noch beſchriben Itet : Czu dem erften: daz der vlüs der wydow, dy do get vf dy môl hennyngr Beyder: auf Karl und die Altesten bezogen? oder 51, 7 dez fehlt Hs. versehentlich statt Beyde (vgl. Z. 11)? 8 ...] ergänze dor czu! 12f. enkschichtene = mhd. entschihten entscheiden. 15. 27 zuſewinkil: [Süßwinkel-KleinOels bei Nädlitz, Kreis Breslau. Näheres über diesen Besitz des Breslauer Sandstiftes bei W. Haeusler, Geschichte des Fürstentums Oels, Breslau 1883, S. 365, wo auch die Urkunde 1364 Januar 24 (zu Januar 21) erwähnt wird. Dersch.]
IV. Landbücher Fürstent. Breslau, Nr. 51. 71 51. Datiert 1364, Januar 24 (an der Mittewochin dy nefte noch Sente Agnethen tage, der heylegen Juncvrowen vnde merthererinne). Bresl. Staatsarch. Rep. 16 Fürstentum Breslau Obergerichtsbuch Nr. 37 [F. Breslau III 9e] Bl. 4470—45v°. Der obere Rand der Blätter stark be- schädigt, zum Teil völlig zerfasert; die Kursivbuchstaben im Text Rekonstruktion des Herausgebers. Priuilegium domini Abbatis monafterij beate marie virginis in Arena extra muros wratr. Wir Rathmanne der Stat Brezflaw, von des Allirdurchluchftin [ !] furftin vnde herrin hern karls, keyf’ der Romer, Alleczit merer des Rychs vnde kungr czu Behemyn, fundirlichim gebote vnde von macht dez ſelbin vn�’s allirgnedelichftin herrin von Behemyn haldende vnde Schikende daz houbtampt czu Brezílaw, Bekennen, daz wir von erftim gebothe dez vorbenanthin vnf’s herren keyf’s, kungr vnde furite hern karls mit den eldeftin (dez) furftintumes czu Breczlaw, Beyder Rytter vnde knechte, . . . genomen altzeffen aldofelbis, gefant worden an eyme teyle, an deme andern teyle dorczu quam der hoch- geborne fůrfte herczoge Conrr, herre czur Olfen, mit fyme Rathe, 10 beyde Rittern vnde knechten, vnde ouch dor czu genomen dy Eldiftin vmmezeffin fynis landis, czugende, czu irkennende vnde czuenk- schichtene dy Grenicze der lande czwiſchen den czweyn guten, an eyme teyle dez Erw’digen hern Johannis, dez Aptis, vnde der Samenunge czu vnf’ vrowen vf dem zande, genant czum zufewinkil, 15 vnde an deme andirn teyle czu Nadelicz hennyngis Omen gut; daz habe w’ ingenomen meynunge vnde lûte Aldirhantueften dez hoch- gebornen furften herczogen heinrichs dez vumften, eczwenne fürften vnde herren czu Breczlaw feligis gedechtniffes, vnde ouch noch vndirwyfunge, bekentniffe vnde geczugniffe altzeffen vnde vmmezeflin 20 beydir teile, dy daz mit iren geswornen eyden begriffen han, vnde haben daz enkscheiden vmwidersprechlich beidir teile, dy daz gelibit vnde gelobit han in alle der mose vnde wyze, alz her noch beſchriben Itet : Czu dem erften: daz der vlüs der wydow, dy do get vf dy môl hennyngr Beyder: auf Karl und die Altesten bezogen? oder 51, 7 dez fehlt Hs. versehentlich statt Beyde (vgl. Z. 11)? 8 ...] ergänze dor czu! 12f. enkschichtene = mhd. entschihten entscheiden. 15. 27 zuſewinkil: [Süßwinkel-KleinOels bei Nädlitz, Kreis Breslau. Näheres über diesen Besitz des Breslauer Sandstiftes bei W. Haeusler, Geschichte des Fürstentums Oels, Breslau 1883, S. 365, wo auch die Urkunde 1364 Januar 24 (zu Januar 21) erwähnt wird. Dersch.]
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72 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 25 Ome, dy do lyt an dem vbir fynis gutr czu Nadelicz in der mitten, alz ir gang get, mittilt vnde scheiden fal der vorbenanten beider gute zufewinkil vnde Nadelicz greniczen nu vnde eweclich, doch alzo, daz dy selbin herren der obgenanten gute, beide, der Apt vnde hennyng ome, vnde iren nochkomelingen der felbin czweiir gute výſcherye so gebruchin, nuczen vnde geniffen fullen, ys sy an vormitunge oder an eygen’ besiczunge, in Allir der wyze, alz ly dez vbirein tragen mogen, glich eyme teyle alz deme andern, beyde obwennig vnde nedinwennig hennyngr omen môl, alzo lang vnde alfo verre, alz dy beide gut wenden an dem obgenanten waffir der wydow; Ouch dorin genomyn, daz 3s hennyng ôme vnd alle syne geerbin vnde Nochkomelinge czu deme Tamme, der vf dy môl treit, Jn czu beff’n, alz ofte als dez not geschich [!], Eweclich vngehindirt erde, razen, rýs vnde Ruthen nemen sullen vnde mogen, vumfczen elen breit von deme Thamme czuczelen vnde alfo lang, als der Tham wendit vnde fich czûhit vf 4o dez vorgenanten h’n Johis, dez Aptis, vnde der Samenunge czu vnf’ vrowen gut vnde erbe, daz an den felben Tam ftôft vnde rurit, vnde vorbas nicht. Dyfir enkscheidenuge czu eyme ewegen ........... des furftintûmis Jngefr czu Brezslaw vbir (erbe) vnde zachen der lantlûte an desin brif gehangen vnd hennyngr Omen; dez ouch dy 45 Edlin her heinczke von Swarczenhorn, her Conrad von Borfnicz, Rittere, Gelfrad von hugewicz, hanke Budat, Johes Sechfbechir, hein- rich Slancz, Nickel Raffelwicz vnd michil von Troppow, vnf’s herren dez vorbenanten kunygr von Behemyn man, geczug fin vnde Petrus, h’n Johannis, des Cancellarys [!] Jn dem fürftentům czu Breczlaw, 5o Schriber, der daz hat gehabit inbeuellunge. Gegebin czu Breczlaw an der Mittewochin dy nefte noch Sente Agnethen tage, der heylegen Juncvrowen vnde merthererinne, Jn dem Jar vnf’s herren Jhefu Chrifti geborth Tufinth dryhundirth Sechſczig vnde výr an der ezal. 52. Datiert 1374, April 6 (am donrftage noch oftirn). Bresl. Staatsarch. Rep. 16 Fürstentum Breslau Obergerichtsbuch Nr. 31 [F. Breslau III 9d] Bl. 43. Andirkonis de Buczicz super bonis Wolffdorff. Wir Thime von Coldicz, Camirmeiftir vni’s hern des Keyfirs vnd howptman czu Brefſlaw, Bekennen uffintlich in diſim keginwortigin 51,25 vbir Ufer 26 mittilt (von mhd. mitteln, s. DWb. VI, 2404): in zwei Hälften teilt. 32 obwennig vnde nedinwennig: 30 ſy] ſy‘ Ho. oberhalb und unterhalb.
72 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 25 Ome, dy do lyt an dem vbir fynis gutr czu Nadelicz in der mitten, alz ir gang get, mittilt vnde scheiden fal der vorbenanten beider gute zufewinkil vnde Nadelicz greniczen nu vnde eweclich, doch alzo, daz dy selbin herren der obgenanten gute, beide, der Apt vnde hennyng ome, vnde iren nochkomelingen der felbin czweiir gute výſcherye so gebruchin, nuczen vnde geniffen fullen, ys sy an vormitunge oder an eygen’ besiczunge, in Allir der wyze, alz ly dez vbirein tragen mogen, glich eyme teyle alz deme andern, beyde obwennig vnde nedinwennig hennyngr omen môl, alzo lang vnde alfo verre, alz dy beide gut wenden an dem obgenanten waffir der wydow; Ouch dorin genomyn, daz 3s hennyng ôme vnd alle syne geerbin vnde Nochkomelinge czu deme Tamme, der vf dy môl treit, Jn czu beff’n, alz ofte als dez not geschich [!], Eweclich vngehindirt erde, razen, rýs vnde Ruthen nemen sullen vnde mogen, vumfczen elen breit von deme Thamme czuczelen vnde alfo lang, als der Tham wendit vnde fich czûhit vf 4o dez vorgenanten h’n Johis, dez Aptis, vnde der Samenunge czu vnf’ vrowen gut vnde erbe, daz an den felben Tam ftôft vnde rurit, vnde vorbas nicht. Dyfir enkscheidenuge czu eyme ewegen ........... des furftintûmis Jngefr czu Brezslaw vbir (erbe) vnde zachen der lantlûte an desin brif gehangen vnd hennyngr Omen; dez ouch dy 45 Edlin her heinczke von Swarczenhorn, her Conrad von Borfnicz, Rittere, Gelfrad von hugewicz, hanke Budat, Johes Sechfbechir, hein- rich Slancz, Nickel Raffelwicz vnd michil von Troppow, vnf’s herren dez vorbenanten kunygr von Behemyn man, geczug fin vnde Petrus, h’n Johannis, des Cancellarys [!] Jn dem fürftentům czu Breczlaw, 5o Schriber, der daz hat gehabit inbeuellunge. Gegebin czu Breczlaw an der Mittewochin dy nefte noch Sente Agnethen tage, der heylegen Juncvrowen vnde merthererinne, Jn dem Jar vnf’s herren Jhefu Chrifti geborth Tufinth dryhundirth Sechſczig vnde výr an der ezal. 52. Datiert 1374, April 6 (am donrftage noch oftirn). Bresl. Staatsarch. Rep. 16 Fürstentum Breslau Obergerichtsbuch Nr. 31 [F. Breslau III 9d] Bl. 43. Andirkonis de Buczicz super bonis Wolffdorff. Wir Thime von Coldicz, Camirmeiftir vni’s hern des Keyfirs vnd howptman czu Brefſlaw, Bekennen uffintlich in diſim keginwortigin 51,25 vbir Ufer 26 mittilt (von mhd. mitteln, s. DWb. VI, 2404): in zwei Hälften teilt. 32 obwennig vnde nedinwennig: 30 ſy] ſy‘ Ho. oberhalb und unterhalb.
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IV. Landbücher Fürstent. Breslau, Nr. 52. 73 briue, das vor vns geftandin hat Hannos vnd Cunrad, von warfingin genant, gebrudir, vnd reichtin uff recht vnd redelichin in eyme rechtin kowffe Andirken von Bugczicz, fynin Erbin vnde nochkomelingen ir 5 dorff, wolffdorff genant, in dem weicbilde czum Newmarkte mit allir czugehorung, nichts vſgenomin, mit allim rechte vnd herſchafft, als is von aldirs ift beſeffin, czu habin, haldin vnd gemachfam czu beſiczin, mit fullir macht czuuorkowffin vnd iren behegelichin nucz domete czu werbin, als in das allirbeſte czu ſtatin komin mag vnd czu vromin, 10 vmbe czweyhundirt mark vnd vumff mark groffchin, dy gancz beczalt fint vnd vorgoldin den egenantin vorkowffern, als ly vor vns bekantin, vnd vorczegin fich dy egenantin brudir hannos vnd Cunrad allir anſproche, dy ſy, ire Erbin odir nochkomen gehabin mochtin an dem egen gute vnd dorffe wulffdorff iczunt odir hernochmols in keynirleye 15 weize. Denfelbin kowff vnd allis, das do vorgeſchrebin ftet, habe wir Itete vnd gancz vnd beftetegin en von kuniglichir gewalt von Beheim, der wir gebruchin mit dem kuniglichin Jngefigil der lantlewte des furftintumes czu Brefflaw, das do ift czu Erbin vnd czu Sachin, das an difin brieff ift gehangin. Gebin czu Brefflaw am donrftage noch 20 oftirn Noch Crifts geburd driczenhundirt Jar dornoch in dem virdin vnd Sibinczigiftin Jare; do by fint geweft dy Edeln her Gregor von dem Sabor vnd her franczke von Borfnicz, Rittere, Albrecht von pak, Apecz von wederaw, nickel von Crakow, hnrich hannos noldil vnde Nicklos Strelin, vnf’s hern des kunigis von Beheim man, vnde Petir 25 von dem Bunczlaw, des Erbarn hern Johannis wittels, Canczelers des vorbenumptin furftintumes czu Brefflaw, ſchriber, der difin brieff hat gehat in beuelung.
IV. Landbücher Fürstent. Breslau, Nr. 52. 73 briue, das vor vns geftandin hat Hannos vnd Cunrad, von warfingin genant, gebrudir, vnd reichtin uff recht vnd redelichin in eyme rechtin kowffe Andirken von Bugczicz, fynin Erbin vnde nochkomelingen ir 5 dorff, wolffdorff genant, in dem weicbilde czum Newmarkte mit allir czugehorung, nichts vſgenomin, mit allim rechte vnd herſchafft, als is von aldirs ift beſeffin, czu habin, haldin vnd gemachfam czu beſiczin, mit fullir macht czuuorkowffin vnd iren behegelichin nucz domete czu werbin, als in das allirbeſte czu ſtatin komin mag vnd czu vromin, 10 vmbe czweyhundirt mark vnd vumff mark groffchin, dy gancz beczalt fint vnd vorgoldin den egenantin vorkowffern, als ly vor vns bekantin, vnd vorczegin fich dy egenantin brudir hannos vnd Cunrad allir anſproche, dy ſy, ire Erbin odir nochkomen gehabin mochtin an dem egen gute vnd dorffe wulffdorff iczunt odir hernochmols in keynirleye 15 weize. Denfelbin kowff vnd allis, das do vorgeſchrebin ftet, habe wir Itete vnd gancz vnd beftetegin en von kuniglichir gewalt von Beheim, der wir gebruchin mit dem kuniglichin Jngefigil der lantlewte des furftintumes czu Brefflaw, das do ift czu Erbin vnd czu Sachin, das an difin brieff ift gehangin. Gebin czu Brefflaw am donrftage noch 20 oftirn Noch Crifts geburd driczenhundirt Jar dornoch in dem virdin vnd Sibinczigiftin Jare; do by fint geweft dy Edeln her Gregor von dem Sabor vnd her franczke von Borfnicz, Rittere, Albrecht von pak, Apecz von wederaw, nickel von Crakow, hnrich hannos noldil vnde Nicklos Strelin, vnf’s hern des kunigis von Beheim man, vnde Petir 25 von dem Bunczlaw, des Erbarn hern Johannis wittels, Canczelers des vorbenumptin furftintumes czu Brefflaw, ſchriber, der difin brieff hat gehat in beuelung.
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V. (Nr. 53—57) Breslauer Notatenbücher (Abschriften). Die Originale sind ausgestellt 1327—1364, die Abschriften stammen aus dem Jahre 1358 und aus späterer Zeit. 53. Der Breslauer Zolltarif Herzog Heinrichs VI. (Originalfassung vom Jahre 1327, Abschrift vom Jahre 1358, und spätere sogen. Reinschrift’). Original, vom 13. Jan. 1327 (feria tercia in epyphanie Domini octaua): Bresl. Stadtarch. A 5; gedruckt bei Grünhagen, Breslau unter den Piasten. Breslau 1861, S. 119—122; Korn, Breslauer Urkundenbuch Nr. 122, S. 111—114. Mangelhafter Auszug bei Klose, Breslau II 1, S. 65, s. Tzschoppe-Stenzel, S. 200, Anm. 6. Abschrift vom Jahre 1358: Breslauer Notatenbuch (Landbuch Dietmars von Meckebach) Bresl. Staatsarch. Rep. 16 F. Breslau Obergerichtsbuch Nr. 235 Bl. 10f. [F. Breslau VIII 1h Teil I Bl. 12f.] Reinschrift (Abfassungszeit unbekannt, spätestens 1403): Bresl. Staatsarch. Rep. 16 F. Breslau Obergerichtsbuch Nr. 234 Bl. 16f. [F. Breslau VIII 1“ Bl. 16f.] Eingang und Schluß, in lateinischer Sprache gehalten, werden nach der Original- fassung gegeben. — Für die einzelnen Absätze des Zolltarijs ist die von Korn eingeführte Numerierung nach Möglichkeit beibehalten.
V. (Nr. 53—57) Breslauer Notatenbücher (Abschriften). Die Originale sind ausgestellt 1327—1364, die Abschriften stammen aus dem Jahre 1358 und aus späterer Zeit. 53. Der Breslauer Zolltarif Herzog Heinrichs VI. (Originalfassung vom Jahre 1327, Abschrift vom Jahre 1358, und spätere sogen. Reinschrift’). Original, vom 13. Jan. 1327 (feria tercia in epyphanie Domini octaua): Bresl. Stadtarch. A 5; gedruckt bei Grünhagen, Breslau unter den Piasten. Breslau 1861, S. 119—122; Korn, Breslauer Urkundenbuch Nr. 122, S. 111—114. Mangelhafter Auszug bei Klose, Breslau II 1, S. 65, s. Tzschoppe-Stenzel, S. 200, Anm. 6. Abschrift vom Jahre 1358: Breslauer Notatenbuch (Landbuch Dietmars von Meckebach) Bresl. Staatsarch. Rep. 16 F. Breslau Obergerichtsbuch Nr. 235 Bl. 10f. [F. Breslau VIII 1h Teil I Bl. 12f.] Reinschrift (Abfassungszeit unbekannt, spätestens 1403): Bresl. Staatsarch. Rep. 16 F. Breslau Obergerichtsbuch Nr. 234 Bl. 16f. [F. Breslau VIII 1“ Bl. 16f.] Eingang und Schluß, in lateinischer Sprache gehalten, werden nach der Original- fassung gegeben. — Für die einzelnen Absätze des Zolltarijs ist die von Korn eingeführte Numerierung nach Möglichkeit beibehalten.
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V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 53. 75 In nomine Domini Amen. Etsi quibuslibet nostrorum commodi- tatibus subditorum cura peruigili sollerter intendimus, illorum ta- men singulari nostre liberalitatis magnificencia profectibus et commodis ex debito innitimur atque intendere compellimur, quibus non solum in presenti sed etiam nostri memoria et anime salus videtur accrescere 5 procul dubio in futuro. Ex eo est, quod nos Henricus, dei gracia dux Slesie et dominus Wratislauie, profitemur singulis et recognosci- mus vniuersis presencium noticiam habituris, quod dilectorum et fidelium nostrorum Consulum, Civium et totius vniversitatis ciuitatis nostre Wratizlauiensis ad memoriam reuocatis meritis nobis atque 10 patri nostro clare memorie fideliter atque multipliciter inpensis, con- sideratis insuper gratis, fidelibus et continuis obsequiorum seruiciis, que nobis iidem et progenitoribus nostris beniuole ex eorum fidei integritate summa diligencia actenus inpenderunt et ad inpendendum se promttos adhuc exhibent ac paratos, ob nostre eciam anime perpe- 15 tuam memoriam principaliter et salutem, de nostrorum consilio fide- lium volentes Ciuitati nostre predicte suorum prescriptorum et prece- dencium obtentu meritorum in theolonio nostro, quod inibidem huc usque extitit indistinctum, et ob hoc ab hominibus res suas inibi deferentibus grauiter et sine determinata regula est exactum, et 20 cupientes graciam super hiis facere specialem, ne Latinum eloquium gracie nostre presentibus subscripte dubium in exponendo ingerat aut in intelligendo simplicibus prestet aliqualiter difficultatem, ne eciam verborum intricacio audientibus tedium parturiat quoquam modo, singulos gracie nostre de thelonio articulos Ciuitati nostre 25 Wratizlauiensi inibi in perpetuum obseruandos ex nostra donacione et collacione singulari, presentibus de verbo ad verbum distincte fecimus scribi et expresse in ydiomate theuthonico sub hoc ordine atque forma: 53, Eingang: 24 intricacione Or.
V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 53. 75 In nomine Domini Amen. Etsi quibuslibet nostrorum commodi- tatibus subditorum cura peruigili sollerter intendimus, illorum ta- men singulari nostre liberalitatis magnificencia profectibus et commodis ex debito innitimur atque intendere compellimur, quibus non solum in presenti sed etiam nostri memoria et anime salus videtur accrescere 5 procul dubio in futuro. Ex eo est, quod nos Henricus, dei gracia dux Slesie et dominus Wratislauie, profitemur singulis et recognosci- mus vniuersis presencium noticiam habituris, quod dilectorum et fidelium nostrorum Consulum, Civium et totius vniversitatis ciuitatis nostre Wratizlauiensis ad memoriam reuocatis meritis nobis atque 10 patri nostro clare memorie fideliter atque multipliciter inpensis, con- sideratis insuper gratis, fidelibus et continuis obsequiorum seruiciis, que nobis iidem et progenitoribus nostris beniuole ex eorum fidei integritate summa diligencia actenus inpenderunt et ad inpendendum se promttos adhuc exhibent ac paratos, ob nostre eciam anime perpe- 15 tuam memoriam principaliter et salutem, de nostrorum consilio fide- lium volentes Ciuitati nostre predicte suorum prescriptorum et prece- dencium obtentu meritorum in theolonio nostro, quod inibidem huc usque extitit indistinctum, et ob hoc ab hominibus res suas inibi deferentibus grauiter et sine determinata regula est exactum, et 20 cupientes graciam super hiis facere specialem, ne Latinum eloquium gracie nostre presentibus subscripte dubium in exponendo ingerat aut in intelligendo simplicibus prestet aliqualiter difficultatem, ne eciam verborum intricacio audientibus tedium parturiat quoquam modo, singulos gracie nostre de thelonio articulos Ciuitati nostre 25 Wratizlauiensi inibi in perpetuum obseruandos ex nostra donacione et collacione singulari, presentibus de verbo ad verbum distincte fecimus scribi et expresse in ydiomate theuthonico sub hoc ordine atque forma: 53, Eingang: 24 intricacione Or.
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76 Erste Reihe. Originalfassung vom Jahre 1327. 1. Welch galt her in di [tat czu Wret/law wrt fhone gewant, der [ha] gebin von dem tuche ein hal- bis fcoth vnde von dem pferde, das s is [gewurt] czuhit, ein loth. Wer [hone gewant ws der Stat fürit, das dorinne gekóufit ift, der [hal gebin von dem Tuche ein quart. 2. Welch gaít her in fürit Po- perifh, Giftlifh, Borel vnde alle dünne Tuch ane yrifh [?], der fhal gebin von dem Tuche ein 5 quart; Gewant von gorlitz, Stein [ !], califh, Brunner, [agit vnde den glich [hal gebin das Tuch czwene pfenninge vnde das pfert ein halb lot. 3. Welch galt her jn brengit lantgewant, das Tuch gibit czwene pfenninge vnde das pfert gibit nicht; firit ein galt einim burg* 5 lantgewant, das pfert gibt ein halb lot ... Wer lantgewant ws fürit vndir geftin, der <fhal) gebin (von) czwei Tuch ein quart, das pfert ein halbis [cot; welch galt io her jn fürit linwat adir ws, das hundirt gibt ein quart. 4. Welch gaít her jn fürit Sidin gewant, Czindal, Syde, Baldekin, 1,2 wrt = vurt 5 gewurt czuhit (führt, zieht) Or., gewurt (= gevurt) von Grünhagen, Korn nicM ver- standen und in gewant geändert. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. Abschrift vom Jahre 1358. 1. Dy eríte faczunge ift allo: Welch gaít her brengit fchone- gewant, der [a] gebii von eime ycz- lichin tuche } fcot vnd von dem pferde ein lot; wer abir das Schone gewant von hin furit, das hy ge- kouft w°t, der [al gebň von deme tuche ein quart. 2. Welch Galt heryn furet Po- perifchs, Giftelichs, Borel vnd alle dunne tuch ane Poperifhs, der [al gebin von dem tuche ein quart [/reigelassener Raum von mehr als einer Zeile] Vnd alle and* gewant ane Schonegewant fal gebü ij pfenningr vnd das pferd 3 lot. 3. Welch Galt her brengit von dem tuche lantgewant, der [al ge- bin ij pfenningr vii das pfert nicht; furt abir ein gaít eine bur- ger lant gewant, d* fal gebi von dem pferde 4 lot [leerer Raum von einer Zeile]. Welch Galt lantge- want von hinnen furet, der [al gebin von ij j quart vnd das pfert | 3 fcot; welch galt heryn furet lyn- woth adir ws, d* [al gebň von dem hund*t j quart. 4. Welch Galt h* furet Sydin gewant, Czindal, Sydinkin, Gol- 1,4 }] ein + Zahlzeichen fiir halb Hs. 2,8 vgl. 1,4. 3,101. lynwoth] der letzte Buchstabe scheint durchstrichen. wv e e
76 Erste Reihe. Originalfassung vom Jahre 1327. 1. Welch galt her in di [tat czu Wret/law wrt fhone gewant, der [ha] gebin von dem tuche ein hal- bis fcoth vnde von dem pferde, das s is [gewurt] czuhit, ein loth. Wer [hone gewant ws der Stat fürit, das dorinne gekóufit ift, der [hal gebin von dem Tuche ein quart. 2. Welch gaít her in fürit Po- perifh, Giftlifh, Borel vnde alle dünne Tuch ane yrifh [?], der fhal gebin von dem Tuche ein 5 quart; Gewant von gorlitz, Stein [ !], califh, Brunner, [agit vnde den glich [hal gebin das Tuch czwene pfenninge vnde das pfert ein halb lot. 3. Welch galt her jn brengit lantgewant, das Tuch gibit czwene pfenninge vnde das pfert gibit nicht; firit ein galt einim burg* 5 lantgewant, das pfert gibt ein halb lot ... Wer lantgewant ws fürit vndir geftin, der <fhal) gebin (von) czwei Tuch ein quart, das pfert ein halbis [cot; welch galt io her jn fürit linwat adir ws, das hundirt gibt ein quart. 4. Welch gaít her jn fürit Sidin gewant, Czindal, Syde, Baldekin, 1,2 wrt = vurt 5 gewurt czuhit (führt, zieht) Or., gewurt (= gevurt) von Grünhagen, Korn nicM ver- standen und in gewant geändert. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. Abschrift vom Jahre 1358. 1. Dy eríte faczunge ift allo: Welch gaít her brengit fchone- gewant, der [a] gebii von eime ycz- lichin tuche } fcot vnd von dem pferde ein lot; wer abir das Schone gewant von hin furit, das hy ge- kouft w°t, der [al gebň von deme tuche ein quart. 2. Welch Galt heryn furet Po- perifchs, Giftelichs, Borel vnd alle dunne tuch ane Poperifhs, der [al gebin von dem tuche ein quart [/reigelassener Raum von mehr als einer Zeile] Vnd alle and* gewant ane Schonegewant fal gebü ij pfenningr vnd das pferd 3 lot. 3. Welch Galt her brengit von dem tuche lantgewant, der [al ge- bin ij pfenningr vii das pfert nicht; furt abir ein gaít eine bur- ger lant gewant, d* fal gebi von dem pferde 4 lot [leerer Raum von einer Zeile]. Welch Galt lantge- want von hinnen furet, der [al gebin von ij j quart vnd das pfert | 3 fcot; welch galt heryn furet lyn- woth adir ws, d* [al gebň von dem hund*t j quart. 4. Welch Galt h* furet Sydin gewant, Czindal, Sydinkin, Gol- 1,4 }] ein + Zahlzeichen fiir halb Hs. 2,8 vgl. 1,4. 3,101. lynwoth] der letzte Buchstabe scheint durchstrichen. wv e e
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V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 53, 1—4. 77 Sog. Reinschrift (spätestens 1403). 1. Die erfte fatczunge ift alfo: Welich gaft her brenget Schon- gewant, der fal geben von eyme iczlichen Tuche eyn halb ſcot vnd 5 von dem pferde eyn lot ; wer abir das Schon gewant von hynne furet, das hie gekawfft wirt, der sal geben von deme tuche j quart. 1, 1 gaft Fremder, Auswärtiger. 2 ſhone gewant feines Tuch im Gegen- satz zu lantgewant, s. Lexer II 770; I 1824. 4 Icoth s. zu Nr. 32, 15. 5 loth: 1o Mark. s quart : Scot oder 1/28 Groschen. 2. Welich gaft heryn furet Po- periſh, giftelichs, Borel (vnd) Alle dunne Tuch ane poperiſch, der fal gebn von dem Tuche eyn quart 5 [freigelassener Raum von mehr als einer Zeile] Vnd alle ander ge- want ane Schongewant fal gebn ij pfenninge vnd das pfert 1/ lot. 3. Welich gaft her brengit von dem Tuche lantgewant, der fal gebn ij pfennynge vnd das pfert nicht ; furet abir eyn gaft eynem 5 Burg’ lantgewant, der fal geben 1/2 lot [leerer Raum von einer Zeile]. Welich gaft lantgewant von hynne furet, der fal gebũ von ij ein quart vnd das pfert 1/2 fcot; welich gaft 1o heryn furet lynwot adir hynaws, der fal geben von dem hundert eyn quart. 2,11. Poperiſh Tuch aus Poperingen 2 Giftliſh Tuch aus in Flandern. Ghistel in Ostflandern. Borel: Herkunft bleibt nachzuweisen. 3 ane (ohne). yriſh: yrisch tuchir z. B. in der Schweidnitzer Krämerordnung von 1336 (Cod. Dipl. Siles. VIII, S.20, § 7). aber vielleicht liegt Verwechselung mit yperisch (aus Ypern) vor. Das Pope- rifh der späteren Fassungen an dieser 5 Lies Stein, Stelle wohl irrig. caliſh oder Stein-caliſh ? 6 Brunner Tuch aus Brünn. Iagit ein loden- artiges Wollentuch, s. Lexer II 573 s. v. sagich. 4. Welich gaft her furt zyden gewant, Czyndal, Sydekyn, Gol- 4,2 Czindal s. Lexer III 1122f. Baldekin Seidenstoff aus Baldac (Bag- dad). s. Lexer I 114.
V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 53, 1—4. 77 Sog. Reinschrift (spätestens 1403). 1. Die erfte fatczunge ift alfo: Welich gaft her brenget Schon- gewant, der fal geben von eyme iczlichen Tuche eyn halb ſcot vnd 5 von dem pferde eyn lot ; wer abir das Schon gewant von hynne furet, das hie gekawfft wirt, der sal geben von deme tuche j quart. 1, 1 gaft Fremder, Auswärtiger. 2 ſhone gewant feines Tuch im Gegen- satz zu lantgewant, s. Lexer II 770; I 1824. 4 Icoth s. zu Nr. 32, 15. 5 loth: 1o Mark. s quart : Scot oder 1/28 Groschen. 2. Welich gaft heryn furet Po- periſh, giftelichs, Borel (vnd) Alle dunne Tuch ane poperiſch, der fal gebn von dem Tuche eyn quart 5 [freigelassener Raum von mehr als einer Zeile] Vnd alle ander ge- want ane Schongewant fal gebn ij pfenninge vnd das pfert 1/ lot. 3. Welich gaft her brengit von dem Tuche lantgewant, der fal gebn ij pfennynge vnd das pfert nicht ; furet abir eyn gaft eynem 5 Burg’ lantgewant, der fal geben 1/2 lot [leerer Raum von einer Zeile]. Welich gaft lantgewant von hynne furet, der fal gebũ von ij ein quart vnd das pfert 1/2 fcot; welich gaft 1o heryn furet lynwot adir hynaws, der fal geben von dem hundert eyn quart. 2,11. Poperiſh Tuch aus Poperingen 2 Giftliſh Tuch aus in Flandern. Ghistel in Ostflandern. Borel: Herkunft bleibt nachzuweisen. 3 ane (ohne). yriſh: yrisch tuchir z. B. in der Schweidnitzer Krämerordnung von 1336 (Cod. Dipl. Siles. VIII, S.20, § 7). aber vielleicht liegt Verwechselung mit yperisch (aus Ypern) vor. Das Pope- rifh der späteren Fassungen an dieser 5 Lies Stein, Stelle wohl irrig. caliſh oder Stein-caliſh ? 6 Brunner Tuch aus Brünn. Iagit ein loden- artiges Wollentuch, s. Lexer II 573 s. v. sagich. 4. Welich gaft her furt zyden gewant, Czyndal, Sydekyn, Gol- 4,2 Czindal s. Lexer III 1122f. Baldekin Seidenstoff aus Baldac (Bag- dad). s. Lexer I 114.
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78 Erste Reihe. guldine Bortin adir das dem glich ift, das do heifit Crom gewant, s der [ha] gebin von dem czenthener czwei Scoth, von dem pferde ein lot. 5. Welch gaft brengit parchan, lefh, Czethir vnde alle [in glich, das do heilit Crom gewant, pfeffir, Jngeber, Czukir, Safferan, mufha- s tin vnde allirleige gekrüde, di den glich fin, der Czenthen* gibt ein lot vnde von dem pferde ein lot. 6. Welch man Cromerie von hinnin fürit, der gibt ein halbis ícot; [wer Cromerie durch di ftat fürit, flet her fi nicht s vf, [o gibit das pfert einin halbin virdunc vnde das gwt gibit nicht; fürit her halbe ladunge, fo fhal her halbin teil gebin. 7. Welch galt brengit alune, Seife, komil, lorber, Sweuil, win- Fürstliche Kanzleien Schlesiens. dine bortin ad* das deme glich ift, das do heyfit Cromgewant, der fal gebi von dem Czenten* ij [cot vnd das pfert j lot. 5. Welch Galt heryn furet Par- chan, lelch, Tíchet* vnd allis, das deme glich ilt, das do heilit Crom- gewant, Vnd allirley gecrude, dy dem glich (yn, der [al gebň j lot von dem Czenten* vnd vom pferde j lot. 6. Welch man ab* dy vorbe- nante Crom*rey von hin furet, der fal gebň von dem pferde 4 [cot; w* ouch dy vorbenante Cromrey hy durch furt, flet her fi nicht vf, [o gebit das pfert 4 f'tonem vh das gut nicht; furt her abir (halbe, ladunge, fo fal h* halben czol geb. 7. Welch Galt heryn furet ... ad® [yn glich, das czu der Crom®rei Ítein, vii alle fin glich, der Czen- | gehorit, der fal von dem Czenten* then* gibt ein halb lot vii das pfert s ein halb lot. gebii 4 lot vii von dem pferde allo vil. 8. Welch gaft brengit vegin, Ro-; 8. Welch Galt heryn furet vygin, [inekin adir fin glich, der korp gibit: Rofinkin vii fyn glich, der fal von ein halbis fcot, von dem Czenthen* i dem korbe gebfi 4 [cot vnd das m u NoNo NN NN NN NN NN NN. 4,4 das] da Or. 6,6 f'to. Hs. = f tonem = virdunc. . "1 furet ad* (ohne Andeutung der * Lücke) Hs. uv v
78 Erste Reihe. guldine Bortin adir das dem glich ift, das do heifit Crom gewant, s der [ha] gebin von dem czenthener czwei Scoth, von dem pferde ein lot. 5. Welch gaft brengit parchan, lefh, Czethir vnde alle [in glich, das do heilit Crom gewant, pfeffir, Jngeber, Czukir, Safferan, mufha- s tin vnde allirleige gekrüde, di den glich fin, der Czenthen* gibt ein lot vnde von dem pferde ein lot. 6. Welch man Cromerie von hinnin fürit, der gibt ein halbis ícot; [wer Cromerie durch di ftat fürit, flet her fi nicht s vf, [o gibit das pfert einin halbin virdunc vnde das gwt gibit nicht; fürit her halbe ladunge, fo fhal her halbin teil gebin. 7. Welch galt brengit alune, Seife, komil, lorber, Sweuil, win- Fürstliche Kanzleien Schlesiens. dine bortin ad* das deme glich ift, das do heyfit Cromgewant, der fal gebi von dem Czenten* ij [cot vnd das pfert j lot. 5. Welch Galt heryn furet Par- chan, lelch, Tíchet* vnd allis, das deme glich ilt, das do heilit Crom- gewant, Vnd allirley gecrude, dy dem glich (yn, der [al gebň j lot von dem Czenten* vnd vom pferde j lot. 6. Welch man ab* dy vorbe- nante Crom*rey von hin furet, der fal gebň von dem pferde 4 [cot; w* ouch dy vorbenante Cromrey hy durch furt, flet her fi nicht vf, [o gebit das pfert 4 f'tonem vh das gut nicht; furt her abir (halbe, ladunge, fo fal h* halben czol geb. 7. Welch Galt heryn furet ... ad® [yn glich, das czu der Crom®rei Ítein, vii alle fin glich, der Czen- | gehorit, der fal von dem Czenten* then* gibt ein halb lot vii das pfert s ein halb lot. gebii 4 lot vii von dem pferde allo vil. 8. Welch gaft brengit vegin, Ro-; 8. Welch Galt heryn furet vygin, [inekin adir fin glich, der korp gibit: Rofinkin vii fyn glich, der fal von ein halbis fcot, von dem Czenthen* i dem korbe gebfi 4 [cot vnd das m u NoNo NN NN NN NN NN NN. 4,4 das] da Or. 6,6 f'to. Hs. = f tonem = virdunc. . "1 furet ad* (ohne Andeutung der * Lücke) Hs. uv v
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V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 53, 5—8. 79 dene borten adir das dem gleich ift, das do heyfit Cromgewant, der s ſal geben von dem Czentn’ ij ſcot vnd das pfert j lot. 4, 4 Crom gewant = mhd. krâm- gewant: Zeug, wie es Krämer führen, Schnittware, 8. Lexer I 1706. 5. Welich gaft heryn furet Par- chen, leſh, Czeethir vnd allis, das dem gleich ift, das do heifet Crom- gewant, Vnd allerley gecrûde, die 5 den gleich fein, der fal geben j lot von dem Czentn’ vnd vom pferde eyn lot. 5,1 parchan: Barchent. 2 leſh = lösch, lösche, s. Schmeller2 I 1521; Lexer I 1956f.; vgl. Cod. Dipl. Siles. VIII, S. 20. 137 (wollenes Zeug?). Czethir (Tichet*) Glanz- oder Steifleinwand, s. Lexer II 714 s. v. Schëter. 4 muſhatin Muskat, 8. 5 gekrůde = mhd. Lever I 2256. gekriute Kolonialwaren als Reis, Feigen, Öl, Mandeln, s. Cod. Dipl. Siles. VIII, S. 136; Lexer I 803f. 6. Welich man abir die vorbenañ Cromerey von hyne furt, der fal gebn von dem pferde 1/2 fcot; wer abir die vorbenan Cromereye hie s durch furt, flet her fie nicht off, ſo gebit das pfert 1/2 f'tonem vnd das gut nicht ; furt her abir (halbe) ladunge, fo fal her halben czol gebn. 7. Welich gaft heryn furt ... adir ſein gleich, das zu der Crome- reie gehorit, der fal von dem Czentn’ gebn 1/2 lot vnd das pfert 5 allo vil. 7,2 komil Kümmel (mhd. kumin), 8. Lexer I 1769; DWb. V 2589ff. 8. Welich gaft heryn furt vygen, Rofincken vnd ſeyn gleich, der fal von dem korbe gebn 1/2 fcot vnd das 6,6 1/] rgl. 1,4 zweite Spalte. f to- nem: s. die Bemerkung in der zweiten Spalte. 7,1 furt adir (ohne Andeutung der Lücke) Hs.
V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 53, 5—8. 79 dene borten adir das dem gleich ift, das do heyfit Cromgewant, der s ſal geben von dem Czentn’ ij ſcot vnd das pfert j lot. 4, 4 Crom gewant = mhd. krâm- gewant: Zeug, wie es Krämer führen, Schnittware, 8. Lexer I 1706. 5. Welich gaft heryn furet Par- chen, leſh, Czeethir vnd allis, das dem gleich ift, das do heifet Crom- gewant, Vnd allerley gecrûde, die 5 den gleich fein, der fal geben j lot von dem Czentn’ vnd vom pferde eyn lot. 5,1 parchan: Barchent. 2 leſh = lösch, lösche, s. Schmeller2 I 1521; Lexer I 1956f.; vgl. Cod. Dipl. Siles. VIII, S. 20. 137 (wollenes Zeug?). Czethir (Tichet*) Glanz- oder Steifleinwand, s. Lexer II 714 s. v. Schëter. 4 muſhatin Muskat, 8. 5 gekrůde = mhd. Lever I 2256. gekriute Kolonialwaren als Reis, Feigen, Öl, Mandeln, s. Cod. Dipl. Siles. VIII, S. 136; Lexer I 803f. 6. Welich man abir die vorbenañ Cromerey von hyne furt, der fal gebn von dem pferde 1/2 fcot; wer abir die vorbenan Cromereye hie s durch furt, flet her fie nicht off, ſo gebit das pfert 1/2 f'tonem vnd das gut nicht ; furt her abir (halbe) ladunge, fo fal her halben czol gebn. 7. Welich gaft heryn furt ... adir ſein gleich, das zu der Crome- reie gehorit, der fal von dem Czentn’ gebn 1/2 lot vnd das pfert 5 allo vil. 7,2 komil Kümmel (mhd. kumin), 8. Lexer I 1769; DWb. V 2589ff. 8. Welich gaft heryn furt vygen, Rofincken vnd ſeyn gleich, der fal von dem korbe gebn 1/2 fcot vnd das 6,6 1/] rgl. 1,4 zweite Spalte. f to- nem: s. die Bemerkung in der zweiten Spalte. 7,1 furt adir (ohne Andeutung der Lücke) Hs.
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80 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. riſp vigin alſo vil vnde das pfert ein lot ; Welch man das vorgenante 5 gwt ws fürit durch gewin, das pfert gibt ein halbis ſcot vnde das gwt nicht. pferd j lot vnd von dem Czenten" Ryff vygin glich als vil ; welch man ab' das vorbenante gut von hin- nen furet vf gewin, der fal gebn von dem pferde 1/2 fcot, vnd dy habe ſal vry ſyn. 5 9. Welch gaft brengit gegoſſin Czin, meſlink, Bekkin, keſſil adir ſin glich, das czu Cromerie horit, der Czenthen" gibt ein halb lot 5 vnde das pfert ein halbis ſcot ; wer das felbe gut ws fürit, das pfert gibt ein halbis ſcot, vnde das gwt ift vrig. 9. Welch man her brengit ge- goſſin meſlink, beckin, keſſil adir ſin glich, das do gehorit czu Crom'- rye, d' fal gebin von dem Czenten" 1/ lot vnd das pfert j ſcot; wer dis 5 vorgenante gut weg furt, der fal von dem pferde gebn ein halp ſcot, vnd das gut fal vry fin. 10. Welch gaft brengit vnge- goſsin Czin vnde Blie, das pfert gibt ein halbis ſcot vnde das gwt nicht; wer abir das gwt ws fürit 5 vf gewin, der gibt glich alfe vil. 10. Welch gaft heryn furt vnge- goſlin Czen, bly, d' fal gebin von dem pferde 1/2 fcot vnd das gut nicht; w’ ab' dis gut hin vs furt vf gewin, der ſal gebin glich als vil. 5 11. Welch gaft brengit kuppir, di laft gibt czwei fcot vnde das pfert ein fcot ; wer das gwt ws fürit, der gibt halb ſo vil. 11. Welch Gaft heryn furt ein laft koppfirs, der fal gebin ij ſcot vnd das pfert j ſcot; wer ab' das koppfir weg furt, der fal gebin halp als vil. 12. Welch gaft her in fürit adir ws Stol yfin, das pfert gibt ein quart. 12. Welch Gaft heryn [Lücke], der ſal gebin von dem pferde quart. 13. Welch gaft brengit Senfin, Brende, kelſele, pfannin, Glockin 13. Welch gaft heryn furt ... vnd ſin glich, ſo gebit das pfert 13,2 Brende (pl. zu brant): Schwerter, 8. Schmeller 2 I 360; Lexer I 340f. (mit Belegen aus Seifried Helbling, Malagis und einer österreichischen Mautord- nung). furt vnd (ohne 13, 1 wech Hs. Andeutung der Lücke) Hs., ebenso unten 13.7.
80 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. riſp vigin alſo vil vnde das pfert ein lot ; Welch man das vorgenante 5 gwt ws fürit durch gewin, das pfert gibt ein halbis ſcot vnde das gwt nicht. pferd j lot vnd von dem Czenten" Ryff vygin glich als vil ; welch man ab' das vorbenante gut von hin- nen furet vf gewin, der fal gebn von dem pferde 1/2 fcot, vnd dy habe ſal vry ſyn. 5 9. Welch gaft brengit gegoſſin Czin, meſlink, Bekkin, keſſil adir ſin glich, das czu Cromerie horit, der Czenthen" gibt ein halb lot 5 vnde das pfert ein halbis ſcot ; wer das felbe gut ws fürit, das pfert gibt ein halbis ſcot, vnde das gwt ift vrig. 9. Welch man her brengit ge- goſſin meſlink, beckin, keſſil adir ſin glich, das do gehorit czu Crom'- rye, d' fal gebin von dem Czenten" 1/ lot vnd das pfert j ſcot; wer dis 5 vorgenante gut weg furt, der fal von dem pferde gebn ein halp ſcot, vnd das gut fal vry fin. 10. Welch gaft brengit vnge- goſsin Czin vnde Blie, das pfert gibt ein halbis ſcot vnde das gwt nicht; wer abir das gwt ws fürit 5 vf gewin, der gibt glich alfe vil. 10. Welch gaft heryn furt vnge- goſlin Czen, bly, d' fal gebin von dem pferde 1/2 fcot vnd das gut nicht; w’ ab' dis gut hin vs furt vf gewin, der ſal gebin glich als vil. 5 11. Welch gaft brengit kuppir, di laft gibt czwei fcot vnde das pfert ein fcot ; wer das gwt ws fürit, der gibt halb ſo vil. 11. Welch Gaft heryn furt ein laft koppfirs, der fal gebin ij ſcot vnd das pfert j ſcot; wer ab' das koppfir weg furt, der fal gebin halp als vil. 12. Welch gaft her in fürit adir ws Stol yfin, das pfert gibt ein quart. 12. Welch Gaft heryn [Lücke], der ſal gebin von dem pferde quart. 13. Welch gaft brengit Senfin, Brende, kelſele, pfannin, Glockin 13. Welch gaft heryn furt ... vnd ſin glich, ſo gebit das pfert 13,2 Brende (pl. zu brant): Schwerter, 8. Schmeller 2 I 360; Lexer I 340f. (mit Belegen aus Seifried Helbling, Malagis und einer österreichischen Mautord- nung). furt vnd (ohne 13, 1 wech Hs. Andeutung der Lücke) Hs., ebenso unten 13.7.
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V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 53, 9—13. 81 pfert eyn lot vnd von dem Czent- ner Reyß veigen gleich alzo vil; 5 welich man abir das vorbenante gut von hynne furet vff gewin, der fal gebn von dem pferde 1/2 fcot, vnd die habe ſal frey ſeyn. 8, 3 rifp vigin (Ryff vygin, Reyß veigen): ob verschiedene Feigenarten oder nur fehlerhafte Schreibungen? 9. Welch man her brengit ge- goffen meſfink, Becken, keffel adir ſein gleich, das do gehorit zu Cro- mereie, der fal geben von dem 5 Czentn’ eyn halp lot vnd das pfert eyn scot; wer dis vorgenan gut weg furt, der fal von dem pferde gebn 1/ ſcot, vnd das gut ſal frey feyn. 10. Welch gaft heryn furt ge- goffen [!] Czehn vnd Bley, der fal gebn von dem pferde eyn halp ſcot vnd das gut nicht; wer abir dis gut 5 vs furt off gewyn, der fal gleich gebn alſo vil. 11. Welch gaft heryn furt ein laft koppirs, der fal gebn Czwe fcot vnd das pfert j ſcot; wer abir das koppir weg furt, der fal gebn halp 5 alzo vil. 12. Welch gaft heryn furt ..., der fal gebn von dem pferde eyn quart. 12,2 Stol yfin: Stahl, Eisen oder Stahleisen? 13. Welch gaft heryn furt ... vnd fein gleich, zo gibt y das pfert 8, 6 gewin] wegin Hs. 12,1 furt der fal ohne Andeutung der Lücke Hs. 13, 1 furt vnd ohne Andeutung der Lücke Hs. 2 y] = ie.
V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 53, 9—13. 81 pfert eyn lot vnd von dem Czent- ner Reyß veigen gleich alzo vil; 5 welich man abir das vorbenante gut von hynne furet vff gewin, der fal gebn von dem pferde 1/2 fcot, vnd die habe ſal frey ſeyn. 8, 3 rifp vigin (Ryff vygin, Reyß veigen): ob verschiedene Feigenarten oder nur fehlerhafte Schreibungen? 9. Welch man her brengit ge- goffen meſfink, Becken, keffel adir ſein gleich, das do gehorit zu Cro- mereie, der fal geben von dem 5 Czentn’ eyn halp lot vnd das pfert eyn scot; wer dis vorgenan gut weg furt, der fal von dem pferde gebn 1/ ſcot, vnd das gut ſal frey feyn. 10. Welch gaft heryn furt ge- goffen [!] Czehn vnd Bley, der fal gebn von dem pferde eyn halp ſcot vnd das gut nicht; wer abir dis gut 5 vs furt off gewyn, der fal gleich gebn alſo vil. 11. Welch gaft heryn furt ein laft koppirs, der fal gebn Czwe fcot vnd das pfert j ſcot; wer abir das koppir weg furt, der fal gebn halp 5 alzo vil. 12. Welch gaft heryn furt ..., der fal gebn von dem pferde eyn quart. 12,2 Stol yfin: Stahl, Eisen oder Stahleisen? 13. Welch gaft heryn furt ... vnd fein gleich, zo gibt y das pfert 8, 6 gewin] wegin Hs. 12,1 furt der fal ohne Andeutung der Lücke Hs. 13, 1 furt vnd ohne Andeutung der Lücke Hs. 2 y] = ie.
Strana 82
82 Erste Reihe. Fiirstliche Kanzleien Schlesiens. vnde [in glich, das pfert gibt ein |j [cot vii das gut nicht; w* ab* Ícot vnde das gwt nicht. Wer eine | das gut vs furt, [o gebit dy pfanne s pfanne ws firit, der gibt ein hal-| + [cot vi d* grofe kellil j quart; bis [cot, Der grofe kellil ein quart; | [leerer Raum von einer Zeile]; welch ein galt gibt von einir Thunnin mit meffirn vnde ir glich ein fcot, das pfert nicht; das gut halb alfo vil, 10 wenne mans ws furit. 14. Welch gaít brengit wachs, der Czenthen* gibt ein halb lot, das pfert nicht; wer wachs ws fürit, der Czenthen* gibit ein hal- 5 bis [cot vnde das pfert nicht. 15. Des galtis hundirt grolis le- dirs gibt einin firdunc, das pfert nicht; furit mans ws, das pfert ein lot, das gwt nicht; 5 des galtis cleine hitt gebin nicht, das pfert ein lot, ift do volle la- dunge; w* is ws fürit, der gibt hal- bin teil. 15a. Welch gaft hi kóufit ledir, is fi gegerwit adir nicht, fürit her is hin wek, fo fhal her gebin von dem grofin Stucke einin pfennink, 5 von czwen cleinin alío vil. 15a Dieser Absatz folgt im Or. und danach in Korns Abdruck erst weiter unten nach dem Absatz “Welch galt her jn brengit heidenifche adir vngerifche ochíin ...' (s. unten. Absatz 27). galt heryn furet ... vii [in glich, fo gebt dy tunne j [cot vnd das pfert nicht; w* ab* das gut vs furt, d* [al gebin halp teil. 14. Welch Galt heryn furet (wachs>, [o gebit der Czentener 3 lot vii das pfert nicht; w* abir wachs vs furt, der [al gebin von dem Czenthen® j [cot vnd das pfert nicht. 15. Welch galt heryn furt ein hund*t <ledir>, der fal gebin j ferte vi das pfert nicht; w* abir das led* vs furt, der fal gebň von dem pferde j lot vnd nicht von dem gute; welch Galt heryn furt gegerwit ad* vngeg*wit (ledir), [o gebit.das pfert j lot, ift is volle ladunge; w* abir das gut vs furt, der gebe halb teil. 15a. Welch gaít keuft ledir, is [y gegerwit adir vngegwit, furt her is weg, fo fal her gebin von dem grolin ftucke j pfenning vnd von czwein clein j pfenning. 15a,2 gegerwt Ha. wv w
82 Erste Reihe. Fiirstliche Kanzleien Schlesiens. vnde [in glich, das pfert gibt ein |j [cot vii das gut nicht; w* ab* Ícot vnde das gwt nicht. Wer eine | das gut vs furt, [o gebit dy pfanne s pfanne ws firit, der gibt ein hal-| + [cot vi d* grofe kellil j quart; bis [cot, Der grofe kellil ein quart; | [leerer Raum von einer Zeile]; welch ein galt gibt von einir Thunnin mit meffirn vnde ir glich ein fcot, das pfert nicht; das gut halb alfo vil, 10 wenne mans ws furit. 14. Welch gaít brengit wachs, der Czenthen* gibt ein halb lot, das pfert nicht; wer wachs ws fürit, der Czenthen* gibit ein hal- 5 bis [cot vnde das pfert nicht. 15. Des galtis hundirt grolis le- dirs gibt einin firdunc, das pfert nicht; furit mans ws, das pfert ein lot, das gwt nicht; 5 des galtis cleine hitt gebin nicht, das pfert ein lot, ift do volle la- dunge; w* is ws fürit, der gibt hal- bin teil. 15a. Welch gaft hi kóufit ledir, is fi gegerwit adir nicht, fürit her is hin wek, fo fhal her gebin von dem grofin Stucke einin pfennink, 5 von czwen cleinin alío vil. 15a Dieser Absatz folgt im Or. und danach in Korns Abdruck erst weiter unten nach dem Absatz “Welch galt her jn brengit heidenifche adir vngerifche ochíin ...' (s. unten. Absatz 27). galt heryn furet ... vii [in glich, fo gebt dy tunne j [cot vnd das pfert nicht; w* ab* das gut vs furt, d* [al gebin halp teil. 14. Welch Galt heryn furet (wachs>, [o gebit der Czentener 3 lot vii das pfert nicht; w* abir wachs vs furt, der [al gebin von dem Czenthen® j [cot vnd das pfert nicht. 15. Welch galt heryn furt ein hund*t <ledir>, der fal gebin j ferte vi das pfert nicht; w* abir das led* vs furt, der fal gebň von dem pferde j lot vnd nicht von dem gute; welch Galt heryn furt gegerwit ad* vngeg*wit (ledir), [o gebit.das pfert j lot, ift is volle ladunge; w* abir das gut vs furt, der gebe halb teil. 15a. Welch gaít keuft ledir, is [y gegerwit adir vngegwit, furt her is weg, fo fal her gebin von dem grolin ftucke j pfenning vnd von czwein clein j pfenning. 15a,2 gegerwt Ha. wv w
Strana 83
V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 53, 14—15a. 83 eyn Scot vnd das gut nicht; wer abir dis gut hirvs furt, ſo geben 5 die pfanne 1/ ſcot vnd der keſſil eyn quart ; welch gaft heryn furt [der leere Raum einer halben Zeile] vnd ſeyn gleich, zo gebet die Tonne j ſcot vnd das pfert nicht; io wer abir dis gut vffurt, der fal gebn halpteil. 14. Welch gaft heryn furt (wachs), zo gebit der Czentn’ 1/ lot vnd das pfert nicht; wer abir wachs vffurt, der ſal gebũ 5 von dem Czentn" 1/ fcot vnd das pfert nicht. 15. Welch gaft heryn furt eyn hund’t ledir, der ſal geben eyn fir- dung vn das pfert nicht; wer abir dis ledir vifurt, der fal geben von 5 dem pferde j lot vnd nicht von dem gute; welch gaft heryn furet geg’ wit vnd vngeg’ wit (ledir), fo gebit das pfert j lot, ift is volle ladunge ; 10 wer abir das gut vffurt, der gebe halbteil. 15,5 hûtt = mhd. hiute: Häute, Felle. 15a. Welch gaft kewfft ledir, is fye gegerwit adir nicht, furt her is weg, ſo ſal her gebn von dem grofin stocke eyn pfenning vnd von 5 czweien cleynen eyn pfenning. 15,2 ledir nachträglich übergeschrie- ben.
V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 53, 14—15a. 83 eyn Scot vnd das gut nicht; wer abir dis gut hirvs furt, ſo geben 5 die pfanne 1/ ſcot vnd der keſſil eyn quart ; welch gaft heryn furt [der leere Raum einer halben Zeile] vnd ſeyn gleich, zo gebet die Tonne j ſcot vnd das pfert nicht; io wer abir dis gut vffurt, der fal gebn halpteil. 14. Welch gaft heryn furt (wachs), zo gebit der Czentn’ 1/ lot vnd das pfert nicht; wer abir wachs vffurt, der ſal gebũ 5 von dem Czentn" 1/ fcot vnd das pfert nicht. 15. Welch gaft heryn furt eyn hund’t ledir, der ſal geben eyn fir- dung vn das pfert nicht; wer abir dis ledir vifurt, der fal geben von 5 dem pferde j lot vnd nicht von dem gute; welch gaft heryn furet geg’ wit vnd vngeg’ wit (ledir), fo gebit das pfert j lot, ift is volle ladunge ; 10 wer abir das gut vffurt, der gebe halbteil. 15,5 hûtt = mhd. hiute: Häute, Felle. 15a. Welch gaft kewfft ledir, is fye gegerwit adir nicht, furt her is weg, ſo ſal her gebn von dem grofin stocke eyn pfenning vnd von 5 czweien cleynen eyn pfenning. 15,2 ledir nachträglich übergeschrie- ben.
Strana 84
84 Erste Reibe. 16. Des galtis Thulint Schdnis werkis gibt einin halbin virdunk, das pfert czwei [cot; w* is ws fürit, das pfert ein [cot, das gut nicht; 17. Des galtis Tulint Smalhin, Grutfhin, lantwerk, Hafinbalge |... vnde [in glich ein loth, das pfert nicht; ws czu fürin halbin teil. 18. Des galtis eine laft heringis gibt czwey [cot, das pfert ein hal- bis [cot; ... ws vert, di laft czwei fcot, das pfert nicht; Des gaítis vaffunge mit lechfin gibt czwei [cot, das pfert ein hal- bis [cot; wer ein Shoc ws firit, der gibt ein halbis Scoth; Des gaítis grofe vallunge mit 10 Hechtin gibt czwei Scoth, das pfert ein halbis Scoth; di weninge val[unge ein Scoth, das pfert ein halbis Scoth; wer di grole val- funge ws fürit, ein loth, di cleine 15 ein halb loth, di pfert nicht. Suit czollin andir vilh dilin glich, jn vnde ws. Welch gaft ws der Stat fürit ein geczal heringis, der fhal gebin einin 20 pfennink; 18,3 fcot ws ohne Lücke Or. 18-20 Welch bis pfennink folgt im Or. und danach in Korns Abdruck erst weiter unten. nach dem Absatz 'Welch ; galt her jn furit vlokkin ws vremdin landin ... (s. unten Absatz 24). Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 16. Welch galt heryn furt ein Tufint Schonis w*kis, d* [al gebin $ f'tonem vnd das pfert ij [cot; wer ab* dis gut vs furt, [o gebit das pfert j [cot vnd das gut nicht. s 17. Welch gaft h*yn furt twfint , d* [a] gebin j lot vnd das pfert nicht; w* abir das gut vs furt, der gebit halp teil. 18. Welch galt heryn furt eine lalt heringy, der [al gebi ij [cot vnd das pfert + [cot; w* ab* eine laft vs furt, der [al gebi ij [cot vnd das pfertt nicht; welch galt heryn furt eine val- [unge lechíe, der [al gebin ij [cot vnd das pfert + [cot; wer abir ein Schok lechfe vs furt, der fal gebin 4 [cot; welch galt heryn furt eine grole voffunge mit hechtin, der fal gebin ij [cot vi das pfert 3 [cot; w* eine weninge vo[funge h$yn furt, d* [al gebin ein [cot vnd das pfert :s 4 (cot; w* eine grofe voffunge furt v8, der fal gebii j lot vnd von der kleinen 4 lot vii das pfert nicht. [leerer Raum von einer Zeile] Dy defin beidin glich fin hinws » vnd heryn. W* do hin weg furt ein geczal heringr, der fal gebü ein heller. _ ee 5 1) 17,1 twlint d* ohne Andeutung der Lücke Hs. 18,5 pfertt] r über der Zeile. ?0 hinws] hnws He.
84 Erste Reibe. 16. Des galtis Thulint Schdnis werkis gibt einin halbin virdunk, das pfert czwei [cot; w* is ws fürit, das pfert ein [cot, das gut nicht; 17. Des galtis Tulint Smalhin, Grutfhin, lantwerk, Hafinbalge |... vnde [in glich ein loth, das pfert nicht; ws czu fürin halbin teil. 18. Des galtis eine laft heringis gibt czwey [cot, das pfert ein hal- bis [cot; ... ws vert, di laft czwei fcot, das pfert nicht; Des gaítis vaffunge mit lechfin gibt czwei [cot, das pfert ein hal- bis [cot; wer ein Shoc ws firit, der gibt ein halbis Scoth; Des gaítis grofe vallunge mit 10 Hechtin gibt czwei Scoth, das pfert ein halbis Scoth; di weninge val[unge ein Scoth, das pfert ein halbis Scoth; wer di grole val- funge ws fürit, ein loth, di cleine 15 ein halb loth, di pfert nicht. Suit czollin andir vilh dilin glich, jn vnde ws. Welch gaft ws der Stat fürit ein geczal heringis, der fhal gebin einin 20 pfennink; 18,3 fcot ws ohne Lücke Or. 18-20 Welch bis pfennink folgt im Or. und danach in Korns Abdruck erst weiter unten. nach dem Absatz 'Welch ; galt her jn furit vlokkin ws vremdin landin ... (s. unten Absatz 24). Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 16. Welch galt heryn furt ein Tufint Schonis w*kis, d* [al gebin $ f'tonem vnd das pfert ij [cot; wer ab* dis gut vs furt, [o gebit das pfert j [cot vnd das gut nicht. s 17. Welch gaft h*yn furt twfint , d* [a] gebin j lot vnd das pfert nicht; w* abir das gut vs furt, der gebit halp teil. 18. Welch galt heryn furt eine lalt heringy, der [al gebi ij [cot vnd das pfert + [cot; w* ab* eine laft vs furt, der [al gebi ij [cot vnd das pfertt nicht; welch galt heryn furt eine val- [unge lechíe, der [al gebin ij [cot vnd das pfert + [cot; wer abir ein Schok lechfe vs furt, der fal gebin 4 [cot; welch galt heryn furt eine grole voffunge mit hechtin, der fal gebin ij [cot vi das pfert 3 [cot; w* eine weninge vo[funge h$yn furt, d* [al gebin ein [cot vnd das pfert :s 4 (cot; w* eine grofe voffunge furt v8, der fal gebii j lot vnd von der kleinen 4 lot vii das pfert nicht. [leerer Raum von einer Zeile] Dy defin beidin glich fin hinws » vnd heryn. W* do hin weg furt ein geczal heringr, der fal gebü ein heller. _ ee 5 1) 17,1 twlint d* ohne Andeutung der Lücke Hs. 18,5 pfertt] r über der Zeile. ?0 hinws] hnws He.
Strana 85
V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 53, 16—18. 85 16. Welch gaft heryn furt ein tawfint Schons werkis, der fal ge- ben eynen halbn firdung vnd das pfert ij ſcot; wer abir dis gut vſ- 5 furt, ſo gebit das pfert eyn ſcot vnd das gut nicht. 16,11. Schônis werkis: mhd. schon- werk feines Pelzwerk, vgl. Lexer II 770. 17. Welch gaft heryn furt Taw- funt..., der fal geben eyn lot vnd das pfert nicht ; wer abir das gut vifurt, der gebit halbteil. 17,1 Smaſhin (verderbt?): Zobel- felle aus Smolensk, 8. Lexer II 1000 s. v. smalenzisch. 2 Grutſhin (von mhd. grutsch) Hamsterfelle, s. Lexer I 1108. lantwerk: einfaches Pelz- werk, vgl. oben 3,2 u. 1,2 lantgewant neben ſhone gewant. 18. Welch gaft heryn furt eyne laft heringes, der fal geben ij ſcot vnd das pfert 1/2 lcot; wer abir j laft vifurt, der fal gebn ij ſcot vnd das 5 pfert nicht; welch gaft heryn furt eyne vaf- funge lechfe, der fal gebn ij ſcot vnd das pfert 1/ fcot; wer abir eyn Schog lechfe vifurt, der fal gebn 10 1/2 ſcot ; welchir gaft heryn furt eyne grofe vaffunge mit hechtin, der fal gebn ij ſcot vn das pfert 1/2 ſcot; w’ eyne weninge vaffunge heryn 15 furt, der fal gebn j ſcot vnd das pfert 1/ fcot; wer eyne groſe vaſ- funge furt hirvs, der fal gebn eyn lot vnd von der cleynen 1/2 lot, das pfert nicht. 20 [leerer Raum von einer Zeile] Dy diefin beiden gleich fein hervs vnd heryn. Wer do hyn weg furt eine geczal heringes, der fal geben j heler. 18,5 vaffunge Faß. 19 geczal (zu zal): wahrscheinlich das große Doppelhundert (240) nach niederdeut- schem und Kölnischem Sprachgebrauch, vgl. DWb. IV 1, 4, 6885f. 23 heller 1 Groschen. 17,1 s. die Bemerkung in der zweiten Spalte. 18,11 welchr Hs. 17 der] das Hs. 23 helr mit Schnörkel am r He.
V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 53, 16—18. 85 16. Welch gaft heryn furt ein tawfint Schons werkis, der fal ge- ben eynen halbn firdung vnd das pfert ij ſcot; wer abir dis gut vſ- 5 furt, ſo gebit das pfert eyn ſcot vnd das gut nicht. 16,11. Schônis werkis: mhd. schon- werk feines Pelzwerk, vgl. Lexer II 770. 17. Welch gaft heryn furt Taw- funt..., der fal geben eyn lot vnd das pfert nicht ; wer abir das gut vifurt, der gebit halbteil. 17,1 Smaſhin (verderbt?): Zobel- felle aus Smolensk, 8. Lexer II 1000 s. v. smalenzisch. 2 Grutſhin (von mhd. grutsch) Hamsterfelle, s. Lexer I 1108. lantwerk: einfaches Pelz- werk, vgl. oben 3,2 u. 1,2 lantgewant neben ſhone gewant. 18. Welch gaft heryn furt eyne laft heringes, der fal geben ij ſcot vnd das pfert 1/2 lcot; wer abir j laft vifurt, der fal gebn ij ſcot vnd das 5 pfert nicht; welch gaft heryn furt eyne vaf- funge lechfe, der fal gebn ij ſcot vnd das pfert 1/ fcot; wer abir eyn Schog lechfe vifurt, der fal gebn 10 1/2 ſcot ; welchir gaft heryn furt eyne grofe vaffunge mit hechtin, der fal gebn ij ſcot vn das pfert 1/2 ſcot; w’ eyne weninge vaffunge heryn 15 furt, der fal gebn j ſcot vnd das pfert 1/ fcot; wer eyne groſe vaſ- funge furt hirvs, der fal gebn eyn lot vnd von der cleynen 1/2 lot, das pfert nicht. 20 [leerer Raum von einer Zeile] Dy diefin beiden gleich fein hervs vnd heryn. Wer do hyn weg furt eine geczal heringes, der fal geben j heler. 18,5 vaffunge Faß. 19 geczal (zu zal): wahrscheinlich das große Doppelhundert (240) nach niederdeut- schem und Kölnischem Sprachgebrauch, vgl. DWb. IV 1, 4, 6885f. 23 heller 1 Groschen. 17,1 s. die Bemerkung in der zweiten Spalte. 18,11 welchr Hs. 17 der] das Hs. 23 helr mit Schnörkel am r He.
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86 Erste Reihe. Des galtis gancze Stóre Tunne, ein loth, ws ein halb loth, di halbe | halbin teil, di pfert nicht, jn vnde ws; # Des gaítis vaffunge Hufin einin virdunk, das pfert ein loth. 19. Des gaftis Reinual vas gibt acht Scoth, di pfert nicht; fürit ein galt einim burg? ein vas Rein- uals, der Burg” gibt einin halbin s virdunk vor di pfert; w* ein vas Reinuals ws fürit, der galt gibt nicht wenne einin halbin virdunk; des gaftis welfh vas gibt einin vir- dunk, des gaítis oftir vas vire 10 fcoth, des galtis gubinifh vas czwey Icoth. Eyn burg* vrigit eime galte, der jn [!] fürit ein vas welfhis winis, fine pfert mit czwen fcotin, von dem oftir vaffe ein 16 lot, von dem gubinifhe ein fcoth; wer dile vas ws furit, der gibt von | den pferdin alfe vor gelhrebin ftet; welch galt brengit lant win, der gibt nicht, fürit hern ws, her 20 [ha] gebin von den pferdin ein: halbis fcoth. i i 20. Des galtis czenthen* Boum | Oleis gibt jn ein halbis fcoth, das | 19,19 hern = her in. | Fürstliche Kanzleien Schlesiens. Welch gaft heryn furt eine gan- cze tunne mit Storen, der fal gebin ss ein lot vnd hinvs jlot, ab* eine halbe tunne (al gebü halp teil vnd dy pfert nicht, beide vs vii yn; welch gait her brengit eine vof- funge mit hwíen, der fal gebiü s j Ptonem vnd das pfert j lot. 19. Welch Galt brengit ein Reyn- uoluas, der [al gebin viij [cotr vn dy pferde nicht; furt ab* ein gaft eime Burg” ein Reynuoluas, [o [al der Burg* gebň ž f“tonem vor dy s pfert; wer abir eyn Reynuoluas vs furt, d* [al gebin vb*al nicht wen 3 f'tonem; welch gaft her brengit ein walifch vas, d* fal gebin vb*al j fertonem vnd von dem Oftiruaffe 1 iiij cot obiral vnd von dem Goby- nifchin vaffe ij [cot vb*al; furt ein Burg? walfch wyn vnd [int dy pferde eynes galtis, fo fal h* gebin vor dy pfert ij [cot vii von dem 15 Oftiruaffe j lot vnd von dem Go- bynifchin vaffe j fcot; welch gaft defe vorbenante vas vs furt, der [al gebń von dem pferde als obene befchreben [tet; welch galt heryn 20 furt lant wyn, der gebit nicht, furt her in weg, [o [al her gebin von dem pferde vnd von dem valle 1 fcot. 20. Welch gaft heryn furt Ol, der fal gebin von dem Czenten* 19,11. Beynuoluas Hs. uoluas Hs. + Rey-
86 Erste Reihe. Des galtis gancze Stóre Tunne, ein loth, ws ein halb loth, di halbe | halbin teil, di pfert nicht, jn vnde ws; # Des gaítis vaffunge Hufin einin virdunk, das pfert ein loth. 19. Des gaftis Reinual vas gibt acht Scoth, di pfert nicht; fürit ein galt einim burg? ein vas Rein- uals, der Burg” gibt einin halbin s virdunk vor di pfert; w* ein vas Reinuals ws fürit, der galt gibt nicht wenne einin halbin virdunk; des gaftis welfh vas gibt einin vir- dunk, des gaítis oftir vas vire 10 fcoth, des galtis gubinifh vas czwey Icoth. Eyn burg* vrigit eime galte, der jn [!] fürit ein vas welfhis winis, fine pfert mit czwen fcotin, von dem oftir vaffe ein 16 lot, von dem gubinifhe ein fcoth; wer dile vas ws furit, der gibt von | den pferdin alfe vor gelhrebin ftet; welch galt brengit lant win, der gibt nicht, fürit hern ws, her 20 [ha] gebin von den pferdin ein: halbis fcoth. i i 20. Des galtis czenthen* Boum | Oleis gibt jn ein halbis fcoth, das | 19,19 hern = her in. | Fürstliche Kanzleien Schlesiens. Welch gaft heryn furt eine gan- cze tunne mit Storen, der fal gebin ss ein lot vnd hinvs jlot, ab* eine halbe tunne (al gebü halp teil vnd dy pfert nicht, beide vs vii yn; welch gait her brengit eine vof- funge mit hwíen, der fal gebiü s j Ptonem vnd das pfert j lot. 19. Welch Galt brengit ein Reyn- uoluas, der [al gebin viij [cotr vn dy pferde nicht; furt ab* ein gaft eime Burg” ein Reynuoluas, [o [al der Burg* gebň ž f“tonem vor dy s pfert; wer abir eyn Reynuoluas vs furt, d* [al gebin vb*al nicht wen 3 f'tonem; welch gaft her brengit ein walifch vas, d* fal gebin vb*al j fertonem vnd von dem Oftiruaffe 1 iiij cot obiral vnd von dem Goby- nifchin vaffe ij [cot vb*al; furt ein Burg? walfch wyn vnd [int dy pferde eynes galtis, fo fal h* gebin vor dy pfert ij [cot vii von dem 15 Oftiruaffe j lot vnd von dem Go- bynifchin vaffe j fcot; welch gaft defe vorbenante vas vs furt, der [al gebń von dem pferde als obene befchreben [tet; welch galt heryn 20 furt lant wyn, der gebit nicht, furt her in weg, [o [al her gebin von dem pferde vnd von dem valle 1 fcot. 20. Welch gaft heryn furt Ol, der fal gebin von dem Czenten* 19,11. Beynuoluas Hs. uoluas Hs. + Rey-
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V. Breslauer Notatenbůcher, Nr. 53, 19—20. Welch galt heryn furt eyne gan- 2 cze Tunne mit Storň, der [al gebň ein lot vnd hervs eyn halb lot, adir eyne halbe Tonne, die [al geben halpteil vnd dy pfert nicht, beide vs vii Jn; » welch galt her brengt eyne val- funge mit hwlen, der [al gebń eyn firdung vnd das pfert j lot. 19. Welch galt brengit eyn Reynuoluas, der [al geben viij [cot vnd die pferde nicht; ffurt abir cyn, galt eyme Burg? eyn vas Reynuals, | s zo [al der burg? gebin 4 firdung vor die pfert; wer abir ein vas Reynuals vífurt, der fal gebin obir- al nicht wenň 3 firdung; welch gaft her brengit eyn wallch vas, der [al 10 geben obiral j j firdung vnd von dem Oftirvalle iiij cot obiral vnd von dem Gobinifchin valfe ij fcot obir- al. Furt eyn burger wallch wyn vnd [eint die pferde eyns galtes, 15 [o fal her geben vor die (pfert» ij [cot vnd von dem Oftiruaffe eyn lot vnd von dem Gobinilchin (valfe) j [cot; welch galt diele vor- benan vas vffurt, der [al geben von zo dem pferde als obene belchrebń [tehet; welch galt heryn furt lant- weyn, der gebit nicht, furt her in weg, fo [al her geben von dem vafle vnd von dem pferde j fcot. 20. Welch gaft heryn furt <ÓD, der [al der [al gebü von dem Czenta” von dem Czentn* 87 18,25 Hufin — mÀd. hüse eine grofe Stórart. 19,1 Reinual (Reinuol) ein Süf- wein, über die verschiedenartigen Her- ' leitungen des Namena s. Lexer 11 392. 8 welfh (walifch, wallch) vas ein Faf Welschwein. 9 oftir vas ein Faf ósterreichischen Wein. 10 gubi- nifh vas ein. Faf Wein aus Guben, vgl. über ihn und die vorher genannten Wein- arten den Liegnitzer Zolltarif vom 29. Mai 1328 bei Fr. Wilh. Schirr- macher, Urkundenbuch d. Stadt Liegnitz, Liegnitz1866,8.57. 11 vrigit (= mhd. vriet, vriget) lost aus. 12 jn stat jm (ihm). Ein Biirger, in dessen Auf- trag ein Auswirtiger ein FaB Welsch- wein einführt, lóst die Pferde durch einen Zoll von ? Skot aus. 20,1t Boum Oleis Baumóls; zur mhd. Form olei (st. n.) s. Lexer II 152f.
V. Breslauer Notatenbůcher, Nr. 53, 19—20. Welch galt heryn furt eyne gan- 2 cze Tunne mit Storň, der [al gebň ein lot vnd hervs eyn halb lot, adir eyne halbe Tonne, die [al geben halpteil vnd dy pfert nicht, beide vs vii Jn; » welch galt her brengt eyne val- funge mit hwlen, der [al gebń eyn firdung vnd das pfert j lot. 19. Welch galt brengit eyn Reynuoluas, der [al geben viij [cot vnd die pferde nicht; ffurt abir cyn, galt eyme Burg? eyn vas Reynuals, | s zo [al der burg? gebin 4 firdung vor die pfert; wer abir ein vas Reynuals vífurt, der fal gebin obir- al nicht wenň 3 firdung; welch gaft her brengit eyn wallch vas, der [al 10 geben obiral j j firdung vnd von dem Oftirvalle iiij cot obiral vnd von dem Gobinifchin valfe ij fcot obir- al. Furt eyn burger wallch wyn vnd [eint die pferde eyns galtes, 15 [o fal her geben vor die (pfert» ij [cot vnd von dem Oftiruaffe eyn lot vnd von dem Gobinilchin (valfe) j [cot; welch galt diele vor- benan vas vffurt, der [al geben von zo dem pferde als obene belchrebń [tehet; welch galt heryn furt lant- weyn, der gebit nicht, furt her in weg, fo [al her geben von dem vafle vnd von dem pferde j fcot. 20. Welch gaft heryn furt <ÓD, der [al der [al gebü von dem Czenta” von dem Czentn* 87 18,25 Hufin — mÀd. hüse eine grofe Stórart. 19,1 Reinual (Reinuol) ein Süf- wein, über die verschiedenartigen Her- ' leitungen des Namena s. Lexer 11 392. 8 welfh (walifch, wallch) vas ein Faf Welschwein. 9 oftir vas ein Faf ósterreichischen Wein. 10 gubi- nifh vas ein. Faf Wein aus Guben, vgl. über ihn und die vorher genannten Wein- arten den Liegnitzer Zolltarif vom 29. Mai 1328 bei Fr. Wilh. Schirr- macher, Urkundenbuch d. Stadt Liegnitz, Liegnitz1866,8.57. 11 vrigit (= mhd. vriet, vriget) lost aus. 12 jn stat jm (ihm). Ein Biirger, in dessen Auf- trag ein Auswirtiger ein FaB Welsch- wein einführt, lóst die Pferde durch einen Zoll von ? Skot aus. 20,1t Boum Oleis Baumóls; zur mhd. Form olei (st. n.) s. Lexer II 152f.
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88 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. pfert ein loth; w’ das ws fürit, das pfert ein fcoth vnde nicht von 5 dem gute. 1/ ſcot; w' ab’ das Ol vs furt vf gewin, der lal gebin von dem pferde j ſcot. 21. Der gaft, der ein Cromer ift, der ſhal gebin in dem jarmarkte von eime ganczin Crome ein fcoth adir ein halb pfunt pfeffirs; der 5 halbe Crom halb alſo vil, der min- nir lyt nach gnadin. 21. Was do Crom’ her komen vf den Jarmarkt, dy fullen gebin von eime ganczë Crome j ſcot adir ein halp pfunt pfeffirs; welche abir halbe Crome habin vnd arm ſyn, dy fullen gebin halp ad' mynn" noch gnaden. 5 22. Welch gaft her fürit vleiſh, Smer, vnſlit adir ir glich, der gibt von dem pferde ein fcoth, von dem gute nicht. 22. Welch gaft heryn furt vleyſch, Smer, vnſlit vnd ſyn glich, der fal gebin vs vnd in jſcot von dem pferde vnd das gut nicht. 23. Welch gaft brengit wolle ws vremdin landin, der gibt von dem pferde ein loth, von der wolle nich ; w’ di wolle ws fürit, der gibt von 5 dem pferde ein fcoth. 23. Welch gaft her brengit wolle vs fremdin landen, der fal gebin ein lot von dem pferde, vnd dy wolle ſal nicht gebin ; wer abir dy wolle vs furt, d' fal gebin von dem 5 pferde j ſcot. 24. Welch gaft her jn furit vlok- kin ws vremdin landin, der gibt von czwen Steinin einin pfennink, ws czu fůrin allo vil. 24. Welch gaft heryn furt pfluckin von vremdin landin, der fal gebin von Czwein Itein ein heller; w’ abir dy pfluckin weg furt, der ſal gebin glich alzo vil. 5 25. Welch gaft her in fürit Ho- nik ws vremdin landin, der gibt von der meftin czwene pfenninge, von dem pferde ein quart; wer 5 Honik ws fürit, ſo gibt die meſte einin pfennink vnde di pfert nicht. 25. Welch gaft heryn furt ho- ning vs fremdin landin, d' ſal gebin von der meftin ij heller vnd das pfert j quart; w’ ab’ das honing weg furt, d' fal gebin von der meſtin jpfenning, vnd dy pfert fullen ledik ſyn.
88 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. pfert ein loth; w’ das ws fürit, das pfert ein fcoth vnde nicht von 5 dem gute. 1/ ſcot; w' ab’ das Ol vs furt vf gewin, der lal gebin von dem pferde j ſcot. 21. Der gaft, der ein Cromer ift, der ſhal gebin in dem jarmarkte von eime ganczin Crome ein fcoth adir ein halb pfunt pfeffirs; der 5 halbe Crom halb alſo vil, der min- nir lyt nach gnadin. 21. Was do Crom’ her komen vf den Jarmarkt, dy fullen gebin von eime ganczë Crome j ſcot adir ein halp pfunt pfeffirs; welche abir halbe Crome habin vnd arm ſyn, dy fullen gebin halp ad' mynn" noch gnaden. 5 22. Welch gaft her fürit vleiſh, Smer, vnſlit adir ir glich, der gibt von dem pferde ein fcoth, von dem gute nicht. 22. Welch gaft heryn furt vleyſch, Smer, vnſlit vnd ſyn glich, der fal gebin vs vnd in jſcot von dem pferde vnd das gut nicht. 23. Welch gaft brengit wolle ws vremdin landin, der gibt von dem pferde ein loth, von der wolle nich ; w’ di wolle ws fürit, der gibt von 5 dem pferde ein fcoth. 23. Welch gaft her brengit wolle vs fremdin landen, der fal gebin ein lot von dem pferde, vnd dy wolle ſal nicht gebin ; wer abir dy wolle vs furt, d' fal gebin von dem 5 pferde j ſcot. 24. Welch gaft her jn furit vlok- kin ws vremdin landin, der gibt von czwen Steinin einin pfennink, ws czu fůrin allo vil. 24. Welch gaft heryn furt pfluckin von vremdin landin, der fal gebin von Czwein Itein ein heller; w’ abir dy pfluckin weg furt, der ſal gebin glich alzo vil. 5 25. Welch gaft her in fürit Ho- nik ws vremdin landin, der gibt von der meftin czwene pfenninge, von dem pferde ein quart; wer 5 Honik ws fürit, ſo gibt die meſte einin pfennink vnde di pfert nicht. 25. Welch gaft heryn furt ho- ning vs fremdin landin, d' ſal gebin von der meftin ij heller vnd das pfert j quart; w’ ab’ das honing weg furt, d' fal gebin von der meſtin jpfenning, vnd dy pfert fullen ledik ſyn.
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V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 53, 21—25. 89 1/ ſcot; wer abir das Ole vffurt vff gewyn, der fal gebn von dem pferde 5 j ſcot. 21. Was do Cromer her komen off den Jarmarkt, die follen gebn von eyme ganczn Crome ein fcot adir 1/2 pfunt pfeffirs; welch abir s halbe Crome haben vnd arm fein, die follen gebn halp adir mynner noch gnaden. 22. Welch gaft heryn furt ffleiſch, unſlet, Smer adir fein gleich, der fal gebn vs vnd in j ſcot von dem pferde vnd das gut 5 nicht. 21, 3. 5 Der ganze Kram ist viel- leicht ein überdachter, der halbe Kram' ein offner Verkaufsstand (s. DWb. V 1986f.) oder jener eine Vollfuhre (zwei Pferde), dieser eine halbe Fuhre (ein Pferd). 51. der minnir lyt: beide jüngere Fassungen verstehen lyt als liute (Leute), mithin als Genetiv Plur. Allerdings weist die Schreibung lyt eher auf lyt = mhd. lit liget: der ge- ringere (Kram) liegt aus nach gnadin (nach Billigkeit). 23. Welch gaft heryn brengit wolle vs fremdin landen, der fal geben eyn lot von dem pferde, vnd die wolle fal nicht gebn; wer abir s die wolle vifurt, der fal gebn von dem pferde ein fcot. 24. Welch gaft heryn furt pfluckn von fremden landen, der sal geben von Czweien steynen ein heller; wer abir die pflacken weg- 5 furt, der fal gebn gleich allo vil. 24,1f. vlokkin (pfluckin) Flocken- abfall beim Tuchscheren, s. Lexer III 3 Steinin (Itein) Gewicht (in 409. Krakau = 26 Pfund), s. Lexer II 1162f. 25. Welch gaft heryn furt honig vs fremdn landen, der fal geben von der meften ij heller vnd das pfert j quart; wer abir das honig 5 weg furt, der fal gebn von der meſtn jpfennig, vnd die pferde fullen ledig ſein. 25,3 meftin ein Fruchtmaß, s. Lexer I 2123. 20,4 der] das Hs. 24,4 hellr mit Schnörkel am r Hs. pfacken Hs.
V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 53, 21—25. 89 1/ ſcot; wer abir das Ole vffurt vff gewyn, der fal gebn von dem pferde 5 j ſcot. 21. Was do Cromer her komen off den Jarmarkt, die follen gebn von eyme ganczn Crome ein fcot adir 1/2 pfunt pfeffirs; welch abir s halbe Crome haben vnd arm fein, die follen gebn halp adir mynner noch gnaden. 22. Welch gaft heryn furt ffleiſch, unſlet, Smer adir fein gleich, der fal gebn vs vnd in j ſcot von dem pferde vnd das gut 5 nicht. 21, 3. 5 Der ganze Kram ist viel- leicht ein überdachter, der halbe Kram' ein offner Verkaufsstand (s. DWb. V 1986f.) oder jener eine Vollfuhre (zwei Pferde), dieser eine halbe Fuhre (ein Pferd). 51. der minnir lyt: beide jüngere Fassungen verstehen lyt als liute (Leute), mithin als Genetiv Plur. Allerdings weist die Schreibung lyt eher auf lyt = mhd. lit liget: der ge- ringere (Kram) liegt aus nach gnadin (nach Billigkeit). 23. Welch gaft heryn brengit wolle vs fremdin landen, der fal geben eyn lot von dem pferde, vnd die wolle fal nicht gebn; wer abir s die wolle vifurt, der fal gebn von dem pferde ein fcot. 24. Welch gaft heryn furt pfluckn von fremden landen, der sal geben von Czweien steynen ein heller; wer abir die pflacken weg- 5 furt, der fal gebn gleich allo vil. 24,1f. vlokkin (pfluckin) Flocken- abfall beim Tuchscheren, s. Lexer III 3 Steinin (Itein) Gewicht (in 409. Krakau = 26 Pfund), s. Lexer II 1162f. 25. Welch gaft heryn furt honig vs fremdn landen, der fal geben von der meften ij heller vnd das pfert j quart; wer abir das honig 5 weg furt, der fal gebn von der meſtn jpfennig, vnd die pferde fullen ledig ſein. 25,3 meftin ein Fruchtmaß, s. Lexer I 2123. 20,4 der] das Hs. 24,4 hellr mit Schnörkel am r Hs. pfacken Hs.
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90 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 26. Welch gaft her jn brengit Salcz von halle, der ſhal gebin ein halb loth von dem pferde vnde ein halb virteil Salczis ; welch gaft her 5 brengit Salcz von Cracow, der gibt von dem pferde andirhalb virteil Salczis vnde czwene Ochfin alſo vil ; wer abir Salcz von hinnin fürit vf gewin, der gibt von dem pferde 10 ein halbis ſcoth. 26. Welch gaft her brengit falez von halle, d' fal gebin 1/ lot von dem pferde vnd ein vyrteil falczs vnd ouch ſyn glich als vil ; wer ab’ falczs weg furt vf gewin, der fal gebin von dem pferde 1/2 fcot; welch gaft her furt falcz von Cracow, d' ſal gebin von dem pferde 11/2 vir- teil falezs. 27. Welch gaft her jn brengit heideniſche adir vngeriſche ochfin, der ſhal gebin von houbete Drig pfenninge vnde von andirm grofin 5 vye, ws vremdin landin getrebin, czwene pfenninge von dem hou- bete, Dor noch von cleinin vye, das ws lendiſh kůmt, alle Swin, Shaf, Bôcke vnde Czegin, ikſlich 10 houbit einin pfennink; wer abir das vye ws tribit vf gewin, der gibt allo vil. 27. Welch gaft her brengit heyde- niſche ad' vngeriſche Ochfin, der fal gebin von dem heupte iij heller vnd von and’m grobin vye, vs fremdin landin getrebin, ein heller 5 von dem heupte, dornoch von cleynẽ vye, das vslendiſch kumpt, alze Swin, Schof, böcke vn czegin, von dem heupte j heller; w’ abir das vye weg trybit vf gewin, der in ſal gebin glich als vil. 28. Welch gaft her brengit vla- dir adir bochſboum, beſundirn adir mit ein andir, der ſhal gebin von dem pferde ein ſcoth vbiral. 28. Welch gaft her brengit fla- dir ad' Boxhorn, beſund'n ad’ mit and'm gute, d' fal gebin von dem pferde ein ſcot vbiral. 29. Welch gaft her brengit Horn, der gibt von dem grofin hundirt einin pfennink. 29. Welch gaft her brengit horn, der fal gebin von dem grofin hund’t ij heller ; w’ ab’ is hin weg furt, der ſal gebin glich als vil. 26, 1 vnd ouch ſyn glich entspricht 26, - des Originaltextes (s. erste Spalte) vnde ezwene Ochfin.
90 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 26. Welch gaft her jn brengit Salcz von halle, der ſhal gebin ein halb loth von dem pferde vnde ein halb virteil Salczis ; welch gaft her 5 brengit Salcz von Cracow, der gibt von dem pferde andirhalb virteil Salczis vnde czwene Ochfin alſo vil ; wer abir Salcz von hinnin fürit vf gewin, der gibt von dem pferde 10 ein halbis ſcoth. 26. Welch gaft her brengit falez von halle, d' fal gebin 1/ lot von dem pferde vnd ein vyrteil falczs vnd ouch ſyn glich als vil ; wer ab’ falczs weg furt vf gewin, der fal gebin von dem pferde 1/2 fcot; welch gaft her furt falcz von Cracow, d' ſal gebin von dem pferde 11/2 vir- teil falezs. 27. Welch gaft her jn brengit heideniſche adir vngeriſche ochfin, der ſhal gebin von houbete Drig pfenninge vnde von andirm grofin 5 vye, ws vremdin landin getrebin, czwene pfenninge von dem hou- bete, Dor noch von cleinin vye, das ws lendiſh kůmt, alle Swin, Shaf, Bôcke vnde Czegin, ikſlich 10 houbit einin pfennink; wer abir das vye ws tribit vf gewin, der gibt allo vil. 27. Welch gaft her brengit heyde- niſche ad' vngeriſche Ochfin, der fal gebin von dem heupte iij heller vnd von and’m grobin vye, vs fremdin landin getrebin, ein heller 5 von dem heupte, dornoch von cleynẽ vye, das vslendiſch kumpt, alze Swin, Schof, böcke vn czegin, von dem heupte j heller; w’ abir das vye weg trybit vf gewin, der in ſal gebin glich als vil. 28. Welch gaft her brengit vla- dir adir bochſboum, beſundirn adir mit ein andir, der ſhal gebin von dem pferde ein ſcoth vbiral. 28. Welch gaft her brengit fla- dir ad' Boxhorn, beſund'n ad’ mit and'm gute, d' fal gebin von dem pferde ein ſcot vbiral. 29. Welch gaft her brengit Horn, der gibt von dem grofin hundirt einin pfennink. 29. Welch gaft her brengit horn, der fal gebin von dem grofin hund’t ij heller ; w’ ab’ is hin weg furt, der ſal gebin glich als vil. 26, 1 vnd ouch ſyn glich entspricht 26, - des Originaltextes (s. erste Spalte) vnde ezwene Ochfin.
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V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 53, 26—29. 91 26. Welch gaft her brengit Salcz von halle, der fal gebn 1/2 lot von dem pferde vnd ein firtel Salcz vnd ouch ſein gleich alſo vil, wer abir 5 falez weg furt vff gewin, der fal geben von dem pferde 1/2 scot; welch gaft her brengt Salcz von Crocaw, der fal gebn von dem pferde 11/2 firtel falczs. 27. Welch gaft heryn brengit heydeniſche adir vngeriſche Och- ſen, der fal geben von dem hewpte drey heller vnd von anderm gro- 5 bin vie, vs fremden landen getrebn, j heler von dem hewpte, dornoch von dem cleynen vie, das vſlen- diſch kumpt, als Sweyné, Schofe, Bocke vnd Czegen, von dem 1o hewpte eyn heller ; wer abir das vie weg trybt off gewin, der fal geben gleich als vil. 27,2 heidenische: aus Litauen? 28. Welch gaft her brengit fla- dir adir Boxbom, befund'n ad’ mit and'm gute, der fal geben von dem pferde j ſcot obiral. 28, 11. vladir: mhd. vlader ge- masertes Holz. 29. Welch gaft her brengit horn, der sal gebn von dem grofin hun- dirt ij heller ; wer abir is weg furt, der ſal geben gleich als vil. 26, sf. s. die Bemerkung in der zwei- ten Spalte. 27,6 helr mit Schnörkel am r Hs.
V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 53, 26—29. 91 26. Welch gaft her brengit Salcz von halle, der fal gebn 1/2 lot von dem pferde vnd ein firtel Salcz vnd ouch ſein gleich alſo vil, wer abir 5 falez weg furt vff gewin, der fal geben von dem pferde 1/2 scot; welch gaft her brengt Salcz von Crocaw, der fal gebn von dem pferde 11/2 firtel falczs. 27. Welch gaft heryn brengit heydeniſche adir vngeriſche Och- ſen, der fal geben von dem hewpte drey heller vnd von anderm gro- 5 bin vie, vs fremden landen getrebn, j heler von dem hewpte, dornoch von dem cleynen vie, das vſlen- diſch kumpt, als Sweyné, Schofe, Bocke vnd Czegen, von dem 1o hewpte eyn heller ; wer abir das vie weg trybt off gewin, der fal geben gleich als vil. 27,2 heidenische: aus Litauen? 28. Welch gaft her brengit fla- dir adir Boxbom, befund'n ad’ mit and'm gute, der fal geben von dem pferde j ſcot obiral. 28, 11. vladir: mhd. vlader ge- masertes Holz. 29. Welch gaft her brengit horn, der sal gebn von dem grofin hun- dirt ij heller ; wer abir is weg furt, der ſal geben gleich als vil. 26, sf. s. die Bemerkung in der zwei- ten Spalte. 27,6 helr mit Schnörkel am r Hs.
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92 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 30. Welch gaft durch di Stat vert mit ganczim burate in vremde lant, der ſhal gebin einin halbin virdunk; wil her abir in dem lande 5 blibin mit ſime burate, ſo gibt her nicht. 30. Welch gaft hy durch vert mit ganczim bwerote, der ſal gebin j f'tonem, ift, das h' vert in vremde lant ; w’ ab’ in deſim lande blybn wil mit ſyme bwerate, der gebit 5 nicht. 31. Welch gaft her brengit einin môlftein, do von gibt her ein quart vnde von dem Slifftein alſo vil, vnde alle andire Steine fullin vrig 5 ſin. 31. Welch gaft her brengit mol- ſteyne, d’ fal gebin ein quart vnd von ij Sliffteynen glich als vil, vn alle andir fteyne gebin nicht. 32. Welch pfert Hoppfin czůhit her ws vremdin landin, das ſhal gebin ein fcoth vbir al; w’ den hoppfin wek fürit, das pfert gibt 5 halb ſo vil. 32. Welch gaft hoppin furt her vs fremdin landin, der ſal gebin j ſcot vbiral; wer ab' den hoppin weg furt, der ſal gebn halp teil. 33. Welch gaft her in furit weyt ws verrin, vremdin landin, der ſhal gebin von dem pferde ein halbis ſcoth adir andir gwt, das dem 5 gleich ist. Welch gaft her in brengit etiflich gwt, welchir hande das fi, gibt her is hi vine andir war, ſo ſal her di frig wek fůrin. 33. Welch gaft her brengit weyt vs fremdin landin, der ſal gebin von dem pferde 1/2 fcot adir andir gut, das deme glich ift. [leerer Raum von einer Zeile] Welch gaft her brengit gut, wel- chir hande gut is ſy, gibit her is hy vme andir war, ſo fal her dy war vry weg furen.
92 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 30. Welch gaft durch di Stat vert mit ganczim burate in vremde lant, der ſhal gebin einin halbin virdunk; wil her abir in dem lande 5 blibin mit ſime burate, ſo gibt her nicht. 30. Welch gaft hy durch vert mit ganczim bwerote, der ſal gebin j f'tonem, ift, das h' vert in vremde lant ; w’ ab’ in deſim lande blybn wil mit ſyme bwerate, der gebit 5 nicht. 31. Welch gaft her brengit einin môlftein, do von gibt her ein quart vnde von dem Slifftein alſo vil, vnde alle andire Steine fullin vrig 5 ſin. 31. Welch gaft her brengit mol- ſteyne, d’ fal gebin ein quart vnd von ij Sliffteynen glich als vil, vn alle andir fteyne gebin nicht. 32. Welch pfert Hoppfin czůhit her ws vremdin landin, das ſhal gebin ein fcoth vbir al; w’ den hoppfin wek fürit, das pfert gibt 5 halb ſo vil. 32. Welch gaft hoppin furt her vs fremdin landin, der ſal gebin j ſcot vbiral; wer ab' den hoppin weg furt, der ſal gebn halp teil. 33. Welch gaft her in furit weyt ws verrin, vremdin landin, der ſhal gebin von dem pferde ein halbis ſcoth adir andir gwt, das dem 5 gleich ist. Welch gaft her in brengit etiflich gwt, welchir hande das fi, gibt her is hi vine andir war, ſo ſal her di frig wek fůrin. 33. Welch gaft her brengit weyt vs fremdin landin, der ſal gebin von dem pferde 1/2 fcot adir andir gut, das deme glich ift. [leerer Raum von einer Zeile] Welch gaft her brengit gut, wel- chir hande gut is ſy, gibit her is hy vme andir war, ſo fal her dy war vry weg furen.
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V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 53, 30—33. 93 30. Welch gaft hie durch fert mit ganczem Bawrothe, der fal geben j firdung, Jst, das her ferth in fremde landr; wer abir in die- 5 ſem lande bleiben wil mit ſeyme bawrot, der gibt nicht. 30,2 burate Baumaterialien. 31. Welch gaft her brengit mol- fteyne, d' ſal gebn j quart vnd von Czween Sliffteynen gleich alfo vil, vnd alle andir steyne geben s nicht. 32. Welch gaft hoppin furt her vs fremdn landn, der fal gebn j ſcot obiral; wer abir den hoppin weg furt, der fal gebn halpteil. 33. Welch gaft her brengit weyt vs fremdn landn, der fal gebn von dem pferde 1/2fcot adir andir gut, das deme gleich ift. [leerer Raum 5 von einer Zeile] Welch gaft her brengit gut, wel- chir hande gut is ſey, gibt her is vmbe ander war, fo fal her die frey weg furen. 33,1 weyt = mhd. weit Waid (die Färbepflanze), vgl. DWb. XIII 1032ff. 30,3 Js Hs.
V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 53, 30—33. 93 30. Welch gaft hie durch fert mit ganczem Bawrothe, der fal geben j firdung, Jst, das her ferth in fremde landr; wer abir in die- 5 ſem lande bleiben wil mit ſeyme bawrot, der gibt nicht. 30,2 burate Baumaterialien. 31. Welch gaft her brengit mol- fteyne, d' ſal gebn j quart vnd von Czween Sliffteynen gleich alfo vil, vnd alle andir steyne geben s nicht. 32. Welch gaft hoppin furt her vs fremdn landn, der fal gebn j ſcot obiral; wer abir den hoppin weg furt, der fal gebn halpteil. 33. Welch gaft her brengit weyt vs fremdn landn, der fal gebn von dem pferde 1/2fcot adir andir gut, das deme gleich ift. [leerer Raum 5 von einer Zeile] Welch gaft her brengit gut, wel- chir hande gut is ſey, gibt her is vmbe ander war, fo fal her die frey weg furen. 33,1 weyt = mhd. weit Waid (die Färbepflanze), vgl. DWb. XIII 1032ff. 30,3 Js Hs.
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94 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. Ut igitur omnia premissa in perpetuum permaneant illibata, huius- modi gracia [?], quam fidelibus nostris Ciuibus Wratizlauiensibus pre- dictis deliberato animo beniuole duximus conferendam, presentes super eo dedimus nostri robore sigilli publice confirmatas (literas), vniuersa 5 in lingwa materna prius distincte de exactione theolonii nostri Wratiz- lauiensis preexpressa inmutabiliter per presencium seriem confirmantes. Actum Wratislavie anno domini millesimo trecentesimo vicesimo septimo feria tercia in epyphanie Domini octaua presentibus fidelibus nostris dominis Nicolao de Bancz, judice curie nostre, Jan de Borsnicz 10 et Hogerio de Preticz, militibus, Alberto de Pak, Hermanno de Borsnicz, Giscone de Reste, Johanne de Lubek, consiliariis nostris, Ticzcone de Rideburk, Giscone Kolnere, et domino Ottone de Donyn, nostro prothonotario, qui presentia habuit in commisso. 53, Schluß: 2 gracia] graciam Or., denkbar wäre auch gracie, das entweder mit omnia premissa oder mit presentes ... literas verbunden werden müßte. 4 literas fehlt Or. 5 ligwa Or.
94 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. Ut igitur omnia premissa in perpetuum permaneant illibata, huius- modi gracia [?], quam fidelibus nostris Ciuibus Wratizlauiensibus pre- dictis deliberato animo beniuole duximus conferendam, presentes super eo dedimus nostri robore sigilli publice confirmatas (literas), vniuersa 5 in lingwa materna prius distincte de exactione theolonii nostri Wratiz- lauiensis preexpressa inmutabiliter per presencium seriem confirmantes. Actum Wratislavie anno domini millesimo trecentesimo vicesimo septimo feria tercia in epyphanie Domini octaua presentibus fidelibus nostris dominis Nicolao de Bancz, judice curie nostre, Jan de Borsnicz 10 et Hogerio de Preticz, militibus, Alberto de Pak, Hermanno de Borsnicz, Giscone de Reste, Johanne de Lubek, consiliariis nostris, Ticzcone de Rideburk, Giscone Kolnere, et domino Ottone de Donyn, nostro prothonotario, qui presentia habuit in commisso. 53, Schluß: 2 gracia] graciam Or., denkbar wäre auch gracie, das entweder mit omnia premissa oder mit presentes ... literas verbunden werden müßte. 4 literas fehlt Or. 5 ligwa Or.
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V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 54. 95 54. Copia contractus literarum Ducum wenczr et Bregň. Bresl. Staatsarch. Rep. 16 F. Breslau Obergerichtsbuch Nr. 235 Bl. 44. [F. Breslau VIII 1h Teil I Bl. 45.] — Datiert 1357, März 31 (an dem vry- tage vor Palmarum). Wir Priczlaw, von Gotis gnadin Biſchof czu Brefflow, Cunad von falkinhayn, houptman, Nickil von Cracow, Niclos von lemb’g, Pecze Swarcze vnde Henlin von Glogow, Burg’ czu Brefflow, von der ftat weyn do felbis bekennen vffinlich an defim briue, das vmb den broch, der Czwiffichn dem hochgebornen vurften Herczogen wenczlaw, herrin 5 czu Lignicz, einhalp vñ der hochgebornen furstynnen vrowen kath, herczogynnen czum bryge, andirthap [!], alzo enczheiden ift vnde geſprachen, als hernoch hy volgit: w’ Sprechen vn bekennen, Das dy Herczogynne von dem Brige ansprach vnd anlangete Herczogin wenczlaw von lignicz, irn fon, vmme Sechezenhundirt mark groſchin 10 Poleniſchir beczalunge vnde gewichte; das vormelter herczogen wenczla vn ſprach, is were im czu fwer czu tun, wen her virmochtis ouch nicht ; Des lys dy herczoginne von den Sechczenhundirt marken groſchin fechs hundirt mark czu vns, das w’ das entichyden; Des entſchyde w’ mit irim vorhenkniffe, das ſe dy Sechs hundirt mark Herczoge 15 wenczla ſulde ledik laffin, vnd entſchyden ouch vorbas me vnde ſpra- chen, das herczoge wenczlaw folde gebin der Herezoginne twiint mark groſchin polenſchir in der wýs, das fy folden komen czu Bryge beydir- fyt, was en denne hulfe geschee von den Juden czum brige vnde ouch befund’n von den burg’n, dorczu sy recht hetten von der selbin Burg’ 20 wegin, das folle halp der herczoginne syn vnde halp Herczoge wenczlas, So fal Herczoge Wenczla von dem Selbin gelde fynis halbin teylis vor- richten kein der Herczoginne dy obgenanten twiint mark, ab ſy im von dem gelde mochten geuallen, geuilen ſy em abir do nicht, fo fal hes von dem fynen diruollen, das he ir io twiint mark gebe; geuile 25 abir icht me vbir dy twiint mark, das ſal ſyn zyn. Obir das mochte Herczoge wenczlaw icht helfe in dem lande czum Bryge vnde czu der Olou dirbeten von den lantherren mit irem guten willen vmbetwungen, das fulde fyn alleyne ſyn. Obir das bekenne w’, das dy Herczoginne ſprach vnde beſaczte, das fy iren willen dorczu allo gebe, das is ir so vnichedelich folde ſyn an yrem czinſe, an yrem rechte vnd an irre 54,15 vorhenkniffe Erlaubnis. 25 hes = her es. ſe] davor gestrichenes fy He.
V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 54. 95 54. Copia contractus literarum Ducum wenczr et Bregň. Bresl. Staatsarch. Rep. 16 F. Breslau Obergerichtsbuch Nr. 235 Bl. 44. [F. Breslau VIII 1h Teil I Bl. 45.] — Datiert 1357, März 31 (an dem vry- tage vor Palmarum). Wir Priczlaw, von Gotis gnadin Biſchof czu Brefflow, Cunad von falkinhayn, houptman, Nickil von Cracow, Niclos von lemb’g, Pecze Swarcze vnde Henlin von Glogow, Burg’ czu Brefflow, von der ftat weyn do felbis bekennen vffinlich an defim briue, das vmb den broch, der Czwiffichn dem hochgebornen vurften Herczogen wenczlaw, herrin 5 czu Lignicz, einhalp vñ der hochgebornen furstynnen vrowen kath, herczogynnen czum bryge, andirthap [!], alzo enczheiden ift vnde geſprachen, als hernoch hy volgit: w’ Sprechen vn bekennen, Das dy Herczogynne von dem Brige ansprach vnd anlangete Herczogin wenczlaw von lignicz, irn fon, vmme Sechezenhundirt mark groſchin 10 Poleniſchir beczalunge vnde gewichte; das vormelter herczogen wenczla vn ſprach, is were im czu fwer czu tun, wen her virmochtis ouch nicht ; Des lys dy herczoginne von den Sechczenhundirt marken groſchin fechs hundirt mark czu vns, das w’ das entichyden; Des entſchyde w’ mit irim vorhenkniffe, das ſe dy Sechs hundirt mark Herczoge 15 wenczla ſulde ledik laffin, vnd entſchyden ouch vorbas me vnde ſpra- chen, das herczoge wenczlaw folde gebin der Herezoginne twiint mark groſchin polenſchir in der wýs, das fy folden komen czu Bryge beydir- fyt, was en denne hulfe geschee von den Juden czum brige vnde ouch befund’n von den burg’n, dorczu sy recht hetten von der selbin Burg’ 20 wegin, das folle halp der herczoginne syn vnde halp Herczoge wenczlas, So fal Herczoge Wenczla von dem Selbin gelde fynis halbin teylis vor- richten kein der Herczoginne dy obgenanten twiint mark, ab ſy im von dem gelde mochten geuallen, geuilen ſy em abir do nicht, fo fal hes von dem fynen diruollen, das he ir io twiint mark gebe; geuile 25 abir icht me vbir dy twiint mark, das ſal ſyn zyn. Obir das mochte Herczoge wenczlaw icht helfe in dem lande czum Bryge vnde czu der Olou dirbeten von den lantherren mit irem guten willen vmbetwungen, das fulde fyn alleyne ſyn. Obir das bekenne w’, das dy Herczoginne ſprach vnde beſaczte, das fy iren willen dorczu allo gebe, das is ir so vnichedelich folde ſyn an yrem czinſe, an yrem rechte vnd an irre 54,15 vorhenkniffe Erlaubnis. 25 hes = her es. ſe] davor gestrichenes fy He.
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96 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. vryhet; vorbas me bekenne w’, das dy ebenante Herczoginne ſprach vnde globete vor vns Peczen Brown an fynir ſchult von dem Selbin gelde, das ir czwm Brige worde, czugeben Hundirt mark groſchin s5 vmb das, das w’ vor en boten, das ſy im fynir ſchult einteil golde, vnde ouch dor umb, das he life den ban virſchiben, do mite he ſy hatte begriffen vnde dy Burg’ czum Brige; vorbas me bekenne w’, das Herczoge wenczlaw von lignicz globete her Niclos von Lemb’g, dem obgenanten, von dem ſelbin vorgenanten gelde mit ym lich fo 4o czu berichten vmb fyne schult, das he ym hette czudanken. Des allis czu geczugnoffe fint an defin briue vnf’ vnde der Stat czu Brefflow Ingefr an gehangen. Das ift geschen an dem vrytage vor Palmarum Noch Gotr geburt twfint dryhundirt iar in dem Sebin vnde vumfczig- ſtin iare. 55. Acta Hanconis de Schellindorf. Bresl. Staatsarch. Rep. 16 F. Breslau Obergerichtsbuch Nr. 235 Teil II Bl. 2. [F. Breslau VIII 1b II. Teil Bl. 2.] — Ohne Datum. Das erfte : Daz her ftrofte ein recht, Das her heinczke von Swar- czinhorn teylte vf vnfirs herren hof. Dorumme nam man in vf das Rathus czu vnfirs herren hant, vnd globte by eyme geuencnis, von dannen nicht czukomen, vnd wart des abetrunnic vnd glubdelos. Das and’: daz her machte ein wer vf syme gute czum Steyn, daz do schedelich was vnf’m h’ren an ſyner vyſcherye vnd beide, Stat, Land vnd Lwten, do von di lûte irtrunken sin, die mit vloffen vnd mit viſchen do dûrch czihen folden, vnd daz her di geſchoffin hat, geuangen, geftockit vnd beschaczit hat. 10 Das Dritte: Daz her ficzit vf der banc czum rechten vf vnfirs herren houe vnd hat des vfgeftanden vnde hat wort geredt vnd ift wid’ nidir geſeffen vnd hat vrteil gegebin vnd sich geworfen in vil teydingen vf dem houe vnd di vorworren gemacht, di wol slecht geweft weren, hette her fich nicht dorin geworren. Das virde: daz di Stat czuteydingen hatte mit den Lantlüten, daz her ſich ftetis do wid’ gefaczt hat vnd di lantlute widirſpenic gemacht hat kegin der Stat. 15 Zur Datierung vgl. die folgende 55 Die Uberschrift durchstrichen Hs. I ftrofte ein recht: vgl. oben zu Nr., zum Inhalt oben Nr. 49, 21ff. Nr. 49, 22. 3 by° Hs. 8 geſchoffin hat (beschossen hat) über der Zeile nachgetragen. 9 geftockit vnd beschaczit: gefangen gesetzt und mil Lösegeld belegt.
96 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. vryhet; vorbas me bekenne w’, das dy ebenante Herczoginne ſprach vnde globete vor vns Peczen Brown an fynir ſchult von dem Selbin gelde, das ir czwm Brige worde, czugeben Hundirt mark groſchin s5 vmb das, das w’ vor en boten, das ſy im fynir ſchult einteil golde, vnde ouch dor umb, das he life den ban virſchiben, do mite he ſy hatte begriffen vnde dy Burg’ czum Brige; vorbas me bekenne w’, das Herczoge wenczlaw von lignicz globete her Niclos von Lemb’g, dem obgenanten, von dem ſelbin vorgenanten gelde mit ym lich fo 4o czu berichten vmb fyne schult, das he ym hette czudanken. Des allis czu geczugnoffe fint an defin briue vnf’ vnde der Stat czu Brefflow Ingefr an gehangen. Das ift geschen an dem vrytage vor Palmarum Noch Gotr geburt twfint dryhundirt iar in dem Sebin vnde vumfczig- ſtin iare. 55. Acta Hanconis de Schellindorf. Bresl. Staatsarch. Rep. 16 F. Breslau Obergerichtsbuch Nr. 235 Teil II Bl. 2. [F. Breslau VIII 1b II. Teil Bl. 2.] — Ohne Datum. Das erfte : Daz her ftrofte ein recht, Das her heinczke von Swar- czinhorn teylte vf vnfirs herren hof. Dorumme nam man in vf das Rathus czu vnfirs herren hant, vnd globte by eyme geuencnis, von dannen nicht czukomen, vnd wart des abetrunnic vnd glubdelos. Das and’: daz her machte ein wer vf syme gute czum Steyn, daz do schedelich was vnf’m h’ren an ſyner vyſcherye vnd beide, Stat, Land vnd Lwten, do von di lûte irtrunken sin, die mit vloffen vnd mit viſchen do dûrch czihen folden, vnd daz her di geſchoffin hat, geuangen, geftockit vnd beschaczit hat. 10 Das Dritte: Daz her ficzit vf der banc czum rechten vf vnfirs herren houe vnd hat des vfgeftanden vnde hat wort geredt vnd ift wid’ nidir geſeffen vnd hat vrteil gegebin vnd sich geworfen in vil teydingen vf dem houe vnd di vorworren gemacht, di wol slecht geweft weren, hette her fich nicht dorin geworren. Das virde: daz di Stat czuteydingen hatte mit den Lantlüten, daz her ſich ftetis do wid’ gefaczt hat vnd di lantlute widirſpenic gemacht hat kegin der Stat. 15 Zur Datierung vgl. die folgende 55 Die Uberschrift durchstrichen Hs. I ftrofte ein recht: vgl. oben zu Nr., zum Inhalt oben Nr. 49, 21ff. Nr. 49, 22. 3 by° Hs. 8 geſchoffin hat (beschossen hat) über der Zeile nachgetragen. 9 geftockit vnd beschaczit: gefangen gesetzt und mil Lösegeld belegt.
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V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 56. 97 Das vûmfte: daz her fich vndirwunden hat vnfirs herren viſcherye vnd di vormitt hat vnde dreuit des [Rasur], den viſchern di beyne abeczuhowen, vnd engit domite vnſ’m herren das ſyne. Das Sechîte: Daz her geclagit hat vbir den heubtman vnd vb" di Rathman, daz fy im groffe gewalt vnd vnrecht fullen getan han, vnd hat das getan czu der Lesen vor vnfirs herren man. Das Sebinde: daz her fynen brudir, der ein pfeflich man ift, fin Leen, das her hat von vnf’m herren, dem keyzir, vfgereicht hat vnd 2s gegebin vor dem Officiali. Das achtfte: daz her eyme armen manne nam fyne hengilbeume vnd globte, im dy czugelden, vnde tet des nicht. verte folium, invenies copiam littere ſue miſſe Pheudalibr domini Jmperatoris. 56. Littera hanconis Schellindorf directa pheudalibus domini Jmperatoris. Bresl. Staatsarch. Rep. 16 F. Breslau Obergerichtsbuch Nr. 235 Teil II Bl. 3. [F. Breslau VIII 1° Teil II Bl. 3.] — Zur Datierung s. die Anm. unten. Hanke von Schellindorf pheudalibus in Curia Jmperiali wraczr pro Jufticiarijs prefidentibus. Jch habe geswegen, no hilft mich min swigen vnde mine gedult nicht, no wiffet, das mir Niclos von Strachwicz fante eynen Brif, des viſchrift hy ftet von worte czu worte geſchrebin: „Her Hanke von 5 55,19 vormitt: vermietet. 23 Lefen = Leschen, Oberleschen, Dorf im Rbz. Liegnitz, vgl. Knic S. 362 (1240 Lesin, 1304 Leschen). 24 ſynen brudir: wohl Nicolaus von Schellendorf, Kanonikus in Breslau (Zs. f. Gesch. Schles. 6, 30. 31. 32, anno 1360. 1361). 27 hengilbeume: Stangen oder Balken zum Aufhängen von Gegenständen, s. Lexer I 1248. 29 litere fue: s. unten Nr. 56, in der Hs. auf dem folgenden Blatt stehend. 56 Hanke von Schellindorf wurde später beschuldigt und überführt, das Siegel der Landes- hauptmannschaft Breslau (das Königliche Siegel) und andere schlesische Siegel gefälscht zu haben, vgl. Klose, Von Breslau II 1, 222ff.; Lindner, Urkunden- wesen Karls IV. Stuttgart 1882, S. 55. 216f.; Wendt, Zs. f. Gesch. Schles. 33 (1899), S. 408 gibt verschentlich dem Fälscher den Vornamen Nicolaus. — Das Original muß spätestens 1361 geschrieben sein, vgl. oben Nr. 49, Z. 21ff. (vom Jahr 1356) und Z. 39 des vorliegenden Briefs (des nu vûmf iar fint). 1ff. Die ganze Seite mehrfach durchstrichen Hs.
V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 56. 97 Das vûmfte: daz her fich vndirwunden hat vnfirs herren viſcherye vnd di vormitt hat vnde dreuit des [Rasur], den viſchern di beyne abeczuhowen, vnd engit domite vnſ’m herren das ſyne. Das Sechîte: Daz her geclagit hat vbir den heubtman vnd vb" di Rathman, daz fy im groffe gewalt vnd vnrecht fullen getan han, vnd hat das getan czu der Lesen vor vnfirs herren man. Das Sebinde: daz her fynen brudir, der ein pfeflich man ift, fin Leen, das her hat von vnf’m herren, dem keyzir, vfgereicht hat vnd 2s gegebin vor dem Officiali. Das achtfte: daz her eyme armen manne nam fyne hengilbeume vnd globte, im dy czugelden, vnde tet des nicht. verte folium, invenies copiam littere ſue miſſe Pheudalibr domini Jmperatoris. 56. Littera hanconis Schellindorf directa pheudalibus domini Jmperatoris. Bresl. Staatsarch. Rep. 16 F. Breslau Obergerichtsbuch Nr. 235 Teil II Bl. 3. [F. Breslau VIII 1° Teil II Bl. 3.] — Zur Datierung s. die Anm. unten. Hanke von Schellindorf pheudalibus in Curia Jmperiali wraczr pro Jufticiarijs prefidentibus. Jch habe geswegen, no hilft mich min swigen vnde mine gedult nicht, no wiffet, das mir Niclos von Strachwicz fante eynen Brif, des viſchrift hy ftet von worte czu worte geſchrebin: „Her Hanke von 5 55,19 vormitt: vermietet. 23 Lefen = Leschen, Oberleschen, Dorf im Rbz. Liegnitz, vgl. Knic S. 362 (1240 Lesin, 1304 Leschen). 24 ſynen brudir: wohl Nicolaus von Schellendorf, Kanonikus in Breslau (Zs. f. Gesch. Schles. 6, 30. 31. 32, anno 1360. 1361). 27 hengilbeume: Stangen oder Balken zum Aufhängen von Gegenständen, s. Lexer I 1248. 29 litere fue: s. unten Nr. 56, in der Hs. auf dem folgenden Blatt stehend. 56 Hanke von Schellindorf wurde später beschuldigt und überführt, das Siegel der Landes- hauptmannschaft Breslau (das Königliche Siegel) und andere schlesische Siegel gefälscht zu haben, vgl. Klose, Von Breslau II 1, 222ff.; Lindner, Urkunden- wesen Karls IV. Stuttgart 1882, S. 55. 216f.; Wendt, Zs. f. Gesch. Schles. 33 (1899), S. 408 gibt verschentlich dem Fälscher den Vornamen Nicolaus. — Das Original muß spätestens 1361 geschrieben sein, vgl. oben Nr. 49, Z. 21ff. (vom Jahr 1356) und Z. 39 des vorliegenden Briefs (des nu vûmf iar fint). 1ff. Die ganze Seite mehrfach durchstrichen Hs.
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Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 98 Schellindorf, als ir mir enpoten hat, das ich den houptman beten fulle vm einen vrede, czu dem rechte vch czu komin, das ir vch mocht vorantworten vm dy leen, dy ir, als man vch schult gebit, vnſem herren, dem keyfir, foldit han empfrendit, des hat man vch eynen 1o vrede gegebin, vch czu vorantworten vmb di felbin leen; Dorumme fendit vw’ vrunt dorczu vnde vorburget den felbin vrede. Niclos von Strachewicz." Noch des brifes lûte hatte ich mine vrunt gefant czu dem houpt- man vnd den Ratman vm einen vrede, dy leen czu vorantworten, 15 der kunde mir nicht w’den; vnde mochte mir noch vrede w’den, das ich dar vnde dannen ane vor mochte komen, ich welde g'ne czu dem rechte komen vnde welde mich des vorantworten noch mines herren manne rechte, vnde teylte man mir vbir das dorumme icht czu ſchaden, ich muſte Niclos von Strachewicz manen mit fynem 20 brife, wen ich bin des vnſchuldik, vnde wer mich des beſayt hat, her ly pfaffe adir leyge, der hat mich belogen als ein vngetruwe kebes fûn. Ouch tedinget Helwic vnde ret von minem Schilde, der mich an geerbit ift von minen eldirn, den ich wil vorantwerten, als ein Rittir meflik man finen Schilt czu rechte fal vorantworten; vnde ift dorubir 25 im libe czu minem Schilde, fo brenge her finen Schilt, ab her einen hat, in eines Herren hof, do mir als wol vuget hin czu komen als ym, do wil ich in beften vf dem Rosfe vm men Schilt vnde vmb den hals adir vmb einen vues adir eyne hant ; vnde ſprichit her do wedir, als her gelupert hat, do ich nicht czukeinworte was, ich fy eines geuenk- so niffes trûlos worden, do lůget her an adir w’ das ret, her ſy Rittir adir knecht, als ein vngetrûe vorreter, wen her hat mich vorroten vnde nimmit gelt dorrumme, das her mich Schildet, vnde wold mir einen rechtin meynede gefworn habin vmb min Erbe. Ouch fyt mines herren manne keiner g’ne minen Schilt, den wil ich en lazen Schowen 56,6 houptman] das u über der Zeile nachgetragen. 7 (16f.) czu dem 8 vm mit, wie es scheint, angehängtem rechte: zu dem Gerichtstag. kleinem b He. 13f. houptman von anderer Hand korrigiert aus hotman. 18 manne rechte: Mannenrechte, Lehne- 16 vor: mhd. vár Gefahr. rechte. 18f. vnde teylte bis schaden: und erteilte man mir darüber eine Entscheidung deswegen zu meinem Schaden. 20 besayt hat: angeklagt hat. 24f. ift bis Schilde: hat er deswegen Lust zu meinem Schilde (will er darum 27 vm men: um den. mit mir kämpfen). 29 gelupert: vgl. oben zu Nr. 43. 3, 3. 33 ſyt: sicht. 30 do lûget her an: daran lügt er. 34 keiner: irgend einer.
Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. 98 Schellindorf, als ir mir enpoten hat, das ich den houptman beten fulle vm einen vrede, czu dem rechte vch czu komin, das ir vch mocht vorantworten vm dy leen, dy ir, als man vch schult gebit, vnſem herren, dem keyfir, foldit han empfrendit, des hat man vch eynen 1o vrede gegebin, vch czu vorantworten vmb di felbin leen; Dorumme fendit vw’ vrunt dorczu vnde vorburget den felbin vrede. Niclos von Strachewicz." Noch des brifes lûte hatte ich mine vrunt gefant czu dem houpt- man vnd den Ratman vm einen vrede, dy leen czu vorantworten, 15 der kunde mir nicht w’den; vnde mochte mir noch vrede w’den, das ich dar vnde dannen ane vor mochte komen, ich welde g'ne czu dem rechte komen vnde welde mich des vorantworten noch mines herren manne rechte, vnde teylte man mir vbir das dorumme icht czu ſchaden, ich muſte Niclos von Strachewicz manen mit fynem 20 brife, wen ich bin des vnſchuldik, vnde wer mich des beſayt hat, her ly pfaffe adir leyge, der hat mich belogen als ein vngetruwe kebes fûn. Ouch tedinget Helwic vnde ret von minem Schilde, der mich an geerbit ift von minen eldirn, den ich wil vorantwerten, als ein Rittir meflik man finen Schilt czu rechte fal vorantworten; vnde ift dorubir 25 im libe czu minem Schilde, fo brenge her finen Schilt, ab her einen hat, in eines Herren hof, do mir als wol vuget hin czu komen als ym, do wil ich in beften vf dem Rosfe vm men Schilt vnde vmb den hals adir vmb einen vues adir eyne hant ; vnde ſprichit her do wedir, als her gelupert hat, do ich nicht czukeinworte was, ich fy eines geuenk- so niffes trûlos worden, do lůget her an adir w’ das ret, her ſy Rittir adir knecht, als ein vngetrûe vorreter, wen her hat mich vorroten vnde nimmit gelt dorrumme, das her mich Schildet, vnde wold mir einen rechtin meynede gefworn habin vmb min Erbe. Ouch fyt mines herren manne keiner g’ne minen Schilt, den wil ich en lazen Schowen 56,6 houptman] das u über der Zeile nachgetragen. 7 (16f.) czu dem 8 vm mit, wie es scheint, angehängtem rechte: zu dem Gerichtstag. kleinem b He. 13f. houptman von anderer Hand korrigiert aus hotman. 18 manne rechte: Mannenrechte, Lehne- 16 vor: mhd. vár Gefahr. rechte. 18f. vnde teylte bis schaden: und erteilte man mir darüber eine Entscheidung deswegen zu meinem Schaden. 20 besayt hat: angeklagt hat. 24f. ift bis Schilde: hat er deswegen Lust zu meinem Schilde (will er darum 27 vm men: um den. mit mir kämpfen). 29 gelupert: vgl. oben zu Nr. 43. 3, 3. 33 ſyt: sicht. 30 do lûget her an: daran lügt er. 34 keiner: irgend einer.
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V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 56. 99 do heyme in fyme hûfe vnd gelobe ûch wol, das ir vbir minen Schilt s5 kein vrteil gebit. Ouch hat Pecze beyr mit synen geſellen obir mich bekanth vbir eine Sune vnd berichtunge, wen min Here, der keyfir, als ich das Orteyl hatte geftraft, vnde dy Ratman, dy czu der czit waren, des nu vûmf iar fint, noch mir hatten geſant vnd mich vf dem Rathuſe hatten behaldin, bis das mir got wek gehalf, den ich 40 ny kein gelobde gelobte, des ich wol dy wyffene habe. Hern Hers, den bedirman, Sante ich czu Ratman vnde den mannen vnd hys, daz man das folde berichten, des ich mich czien wil an minen heren ſelbir vnde an Hern Herhs; das warth do bericht gutlich, wiflintlich Rittir vnde knechtin vnde vil bedirbin lûtin, vnde w' ſy dorczu ge- 4s haldin hat, der hat grofer schult doran wen ly vnde hat das durch einen has getan vnd hat mir vnrecht getan, wen ich bin fin vnſchuldik. Ouch hat her Swarczehorn bekanth vnd hat geſprachen, ich habe em enpoten, das ich mich ym welde czu gnaden geben; das hat her getan vmb das, das ich in an dem Rechte hatte geftrafit; dorumme heylit so vch nennen dy lûte, kein den wil ich mich des wol enthreden; Nennet abir her fulche lûte, der her nicht geftellen mag, ſo wiffet, das her eines vnrechtin bekanth hat vnde hat mich belogen als ein boſe man, vnd w’ her ein bedirman, her hette vbir eine berichtunge, der her felbir vor vch bekanth hat, nicht bekanth mir czu ſchaden; vnde 55 vf der Ratman vnde h’n Swarczehorns bekentniffe hat Pecze von Rychinbach vbir min Ere vrteyl gegebin. Wil her mit mir dorumme komen in einis h’n hof vnd wirt do vunden, das her mit rechte vbir min Ere môchte Orteyl gegebin, fo wil ich is leyden; ift des nicht, fo wil ich en manen vnd anfprechen als lange dorumme, bis daz mir co recht adir beſcheydenheyt von ym geschyth. Ouch hat der hobtman geſprachen, ich ſy voruallen mit minem gute mime heren, dem keyfir, (do er mir vnrecht an tût, wen ich habe des ny getan, ich welde das ouch vng’ne tun, do mite ich mime heren mochte voruallen) vnde 56,35 Vor ûch ein Buchstabe radiert, vielleicht stand ursprünglich iuch 37—40: Zum Inhalt vgl. Nr. 49, da. ir über gestrichenem her. 41 gelobde aus belobde Hs. 42 ich über der Z. 2Iff.; 55, Iff. Zeile eingeschaltet. 43 mich czien wil an: Berufung einlegen an. 50 geftrafit oder gestraftt Hs. 48 em mit i-Strich über dem e Hs. 50f. heyfit: ergänze in (ihn). 51 des wol enthreden: von dieser Beschul- digung (durch Beweis) freimachen, reinigen. 57—59 Wil—leyden unten 59 ift des] davor (im Text) am Rande mit Einschaltungszeichen Hs. so wil ichs lyden (also doppelt Hs.). 61 befcheydenheyt: Anerkennung, Genugtuung.
V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 56. 99 do heyme in fyme hûfe vnd gelobe ûch wol, das ir vbir minen Schilt s5 kein vrteil gebit. Ouch hat Pecze beyr mit synen geſellen obir mich bekanth vbir eine Sune vnd berichtunge, wen min Here, der keyfir, als ich das Orteyl hatte geftraft, vnde dy Ratman, dy czu der czit waren, des nu vûmf iar fint, noch mir hatten geſant vnd mich vf dem Rathuſe hatten behaldin, bis das mir got wek gehalf, den ich 40 ny kein gelobde gelobte, des ich wol dy wyffene habe. Hern Hers, den bedirman, Sante ich czu Ratman vnde den mannen vnd hys, daz man das folde berichten, des ich mich czien wil an minen heren ſelbir vnde an Hern Herhs; das warth do bericht gutlich, wiflintlich Rittir vnde knechtin vnde vil bedirbin lûtin, vnde w' ſy dorczu ge- 4s haldin hat, der hat grofer schult doran wen ly vnde hat das durch einen has getan vnd hat mir vnrecht getan, wen ich bin fin vnſchuldik. Ouch hat her Swarczehorn bekanth vnd hat geſprachen, ich habe em enpoten, das ich mich ym welde czu gnaden geben; das hat her getan vmb das, das ich in an dem Rechte hatte geftrafit; dorumme heylit so vch nennen dy lûte, kein den wil ich mich des wol enthreden; Nennet abir her fulche lûte, der her nicht geftellen mag, ſo wiffet, das her eines vnrechtin bekanth hat vnde hat mich belogen als ein boſe man, vnd w’ her ein bedirman, her hette vbir eine berichtunge, der her felbir vor vch bekanth hat, nicht bekanth mir czu ſchaden; vnde 55 vf der Ratman vnde h’n Swarczehorns bekentniffe hat Pecze von Rychinbach vbir min Ere vrteyl gegebin. Wil her mit mir dorumme komen in einis h’n hof vnd wirt do vunden, das her mit rechte vbir min Ere môchte Orteyl gegebin, fo wil ich is leyden; ift des nicht, fo wil ich en manen vnd anfprechen als lange dorumme, bis daz mir co recht adir beſcheydenheyt von ym geschyth. Ouch hat der hobtman geſprachen, ich ſy voruallen mit minem gute mime heren, dem keyfir, (do er mir vnrecht an tût, wen ich habe des ny getan, ich welde das ouch vng’ne tun, do mite ich mime heren mochte voruallen) vnde 56,35 Vor ûch ein Buchstabe radiert, vielleicht stand ursprünglich iuch 37—40: Zum Inhalt vgl. Nr. 49, da. ir über gestrichenem her. 41 gelobde aus belobde Hs. 42 ich über der Z. 2Iff.; 55, Iff. Zeile eingeschaltet. 43 mich czien wil an: Berufung einlegen an. 50 geftrafit oder gestraftt Hs. 48 em mit i-Strich über dem e Hs. 50f. heyfit: ergänze in (ihn). 51 des wol enthreden: von dieser Beschul- digung (durch Beweis) freimachen, reinigen. 57—59 Wil—leyden unten 59 ift des] davor (im Text) am Rande mit Einschaltungszeichen Hs. so wil ichs lyden (also doppelt Hs.). 61 befcheydenheyt: Anerkennung, Genugtuung.
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100 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. e5 hindirt mich alfo, das ich min gût nicht mag vorkowfen noch vor- feczen, vnde machit mir min gût wüfte vnd hat mir gedrowet, her welle mich vaen vnd welle mich an eine wanth ſmeden, do ich mich vôr wil huten, als ich befte mag, vnd hat dorczu geſprachen, her welle min Ere zeychen an eine want, vnd left ym nicht genugen, das her 7o wedir das gelubde (als her mir gelobite in der kirchen czu der leſen vor dem alter an eydes ftat, entruen anargelift des rechtin bye czu- legen vnde czu raten vnde czu helfin ewechlichen, wiffintlich, gemeyn- lich mines heren mannen) hat mir mine môl vnd min w' gar czu brochen vnuorſchult’ fachin mit gewalt vnde mit vnrechte. Wil mir 75 der Hoptman dorumme gerecht w’den vor eime Heren, do mirs als wol vuget als ym, do wil ich das von im nemen; tut her des nicht, fo wil ich clagen gewalt vnd vnrecht, das her an mir tût vnde getan hat, vnd wil in noch ferer lobin wen her mich gelobit hat, allo lange bis das mir recht von im geſchyt, vnde gleube vch wol, das ir nv so vorbas kein recht vbir minen Schilt, mich ſelbir vnde min gût adir Orteyl gebit noch teylit, ich w’de denne gesichirt, das ich vor des hobtmannes vnde der Ratmanne vngenaden ane vôr moge komen czu dem rechte. 57. Urkunde Herzog Rudolfs IV. von Osterreich. Bresl. Staatsarch. Rep. 16 F. Breslau Obergerichtsbuch Nr. 235 Teil II Bl. 8b. [F. Breslau VIII 15 Teil II Bl. 8b.] — Datiert 1364, Mai 8 (an der mit- wochin vor dem heylegen Phingftage). Wir Rudolf, von Gotis gnaden Herczog czu Oftirreich, czu Steyern, czu Kuernteyn vnd czu Krayn, Groue czu Tyrol etc., Bekennen vnd tun kunt, Das wir durch bete willen des allirdurchlutigiften [!] vnfers genedegen heren vnd vaters hern karlen, Romischen keyfers, czu allen s czeiten merer des Riches vnd kongis czu Bemen, den erbern, weyfen, vnfern funder lieben, den bürgern der Stat czu Prag dy gnade getan haben vnd tun ouch, Daz ir kouflwte mit yrem gute vnd ir koufman- ſchaft durch Wyen geyn Venede vnd von Venede her wedir durch Wyen keyn Prag varen mogen ane alle hyndirniffe vnd irrunge von 10 den neften kunftigen Wynachten das gancze Jar, das dor noch ſchirfte 56, 69 zeychen (über gestrichenem sychen Hs.): zeichnen (in einem Schand- 70 lefen: vgl. oben zu Nr. 55,23. gemälde, s. J. Grimm R.A.4 II 162). 73 vor hat über der Zeile nachgetragen her Hs. w (wer): Wehr, vgl. Nr. 55, Z. 5ff.
100 Erste Reihe. Fürstliche Kanzleien Schlesiens. e5 hindirt mich alfo, das ich min gût nicht mag vorkowfen noch vor- feczen, vnde machit mir min gût wüfte vnd hat mir gedrowet, her welle mich vaen vnd welle mich an eine wanth ſmeden, do ich mich vôr wil huten, als ich befte mag, vnd hat dorczu geſprachen, her welle min Ere zeychen an eine want, vnd left ym nicht genugen, das her 7o wedir das gelubde (als her mir gelobite in der kirchen czu der leſen vor dem alter an eydes ftat, entruen anargelift des rechtin bye czu- legen vnde czu raten vnde czu helfin ewechlichen, wiffintlich, gemeyn- lich mines heren mannen) hat mir mine môl vnd min w' gar czu brochen vnuorſchult’ fachin mit gewalt vnde mit vnrechte. Wil mir 75 der Hoptman dorumme gerecht w’den vor eime Heren, do mirs als wol vuget als ym, do wil ich das von im nemen; tut her des nicht, fo wil ich clagen gewalt vnd vnrecht, das her an mir tût vnde getan hat, vnd wil in noch ferer lobin wen her mich gelobit hat, allo lange bis das mir recht von im geſchyt, vnde gleube vch wol, das ir nv so vorbas kein recht vbir minen Schilt, mich ſelbir vnde min gût adir Orteyl gebit noch teylit, ich w’de denne gesichirt, das ich vor des hobtmannes vnde der Ratmanne vngenaden ane vôr moge komen czu dem rechte. 57. Urkunde Herzog Rudolfs IV. von Osterreich. Bresl. Staatsarch. Rep. 16 F. Breslau Obergerichtsbuch Nr. 235 Teil II Bl. 8b. [F. Breslau VIII 15 Teil II Bl. 8b.] — Datiert 1364, Mai 8 (an der mit- wochin vor dem heylegen Phingftage). Wir Rudolf, von Gotis gnaden Herczog czu Oftirreich, czu Steyern, czu Kuernteyn vnd czu Krayn, Groue czu Tyrol etc., Bekennen vnd tun kunt, Das wir durch bete willen des allirdurchlutigiften [!] vnfers genedegen heren vnd vaters hern karlen, Romischen keyfers, czu allen s czeiten merer des Riches vnd kongis czu Bemen, den erbern, weyfen, vnfern funder lieben, den bürgern der Stat czu Prag dy gnade getan haben vnd tun ouch, Daz ir kouflwte mit yrem gute vnd ir koufman- ſchaft durch Wyen geyn Venede vnd von Venede her wedir durch Wyen keyn Prag varen mogen ane alle hyndirniffe vnd irrunge von 10 den neften kunftigen Wynachten das gancze Jar, das dor noch ſchirfte 56, 69 zeychen (über gestrichenem sychen Hs.): zeichnen (in einem Schand- 70 lefen: vgl. oben zu Nr. 55,23. gemälde, s. J. Grimm R.A.4 II 162). 73 vor hat über der Zeile nachgetragen her Hs. w (wer): Wehr, vgl. Nr. 55, Z. 5ff.
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V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 57. 101 kumt, ane geuerd. Dorumme gebite wir ernftlich alle vnfern Houpt- lowten, Lantheren, Ritt’n vnd knechten, allen richtern, Burcgrauen, vicztumen, czolnern, mowtern vnd phlegern vnd allen andern vnſern amechtlowten, Dynern vnd vndirtanen, wy dy genant fin, daz ſy dy vorgenanten Burger vnd kouflowte dy felbe czit bey defir vnier gnaden 15 bleyben loffyn vnd in keynen ingrif noch beſwerunge dor an tun in keynem weg; mit vrkunde dys briues, Der gegebin ift czu Budeſfin an der mitwochin vor dem heylegen Phingltage Noch Criftus gebort Dryczenhund’t Jar Dor noch in deme vyr vnd ſechczegiften Jare. Hoc eft verum. 20 57, 11f. Houptlowten] das o der ersten Silbe zweifelhaft. Schnörkel am r Hs. 15 vnír mit
V. Breslauer Notatenbücher, Nr. 57. 101 kumt, ane geuerd. Dorumme gebite wir ernftlich alle vnfern Houpt- lowten, Lantheren, Ritt’n vnd knechten, allen richtern, Burcgrauen, vicztumen, czolnern, mowtern vnd phlegern vnd allen andern vnſern amechtlowten, Dynern vnd vndirtanen, wy dy genant fin, daz ſy dy vorgenanten Burger vnd kouflowte dy felbe czit bey defir vnier gnaden 15 bleyben loffyn vnd in keynen ingrif noch beſwerunge dor an tun in keynem weg; mit vrkunde dys briues, Der gegebin ift czu Budeſfin an der mitwochin vor dem heylegen Phingltage Noch Criftus gebort Dryczenhund’t Jar Dor noch in deme vyr vnd ſechczegiften Jare. Hoc eft verum. 20 57, 11f. Houptlowten] das o der ersten Silbe zweifelhaft. Schnörkel am r Hs. 15 vnír mit
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ZWEITE REIHE. Städtische Kanzleien Breslaus. VI. (Nr. 58—103) Breslauer Schöffenbriefe (Bis auf Nr. 91 Originalurkunden). 1342—1529. 58. 1342, November 8 (an de neftë vritage vor Martinj). Bresl. Staatsarch. Rep. 63 Urk. Klarissinna Nr. 93. [Klarenstift 93./ — Original, Pergament mit zwei anhängenden Breslauer Schöffensiegeln. Vor vns Scheppin Tzu Brefflow, Heinriche von watzinrr, Conrode vlinbr, Nickloſe von der Niffe. Petir von Richinbach, Jocobe von Opul, Hankin von Glogow, Hankin von Crokow, Henning wintir, Petzin Stengil, Petzin Swartzin vnd albrecht pflug, Geftandin hat in 5 gehegtim dinge, Do arnolt vufil das gerichte ſas, Hanke planke vnd hat vf gereicht katherynen von dẽ Tintz eyn halbe mark czins vndir den alden vleiſchbenkin, di im di wytmannine gereicht hatte vf Tilen banc, di do lit czu neft by Heynemans banc von Gorlitz, czu hant an czu treten, vnd andirhalben ftein vnſlids vf puntzils banc, noch der 10 witmannine tode czu tun vnd czu lofin. Dor vbir ift dirre brif v'fi- gilt mit vnſin ingeſigiln Noch gotis geburth Twfint drihund't iar Jn dem Tzwei vnd virtzigftin iare an dẽ neftë vritage vor Martinj. 58, 1f. Waczinrode . . . Ulinbruch, vgl. Cod. Dipl. Siles. XI, 12, wo Markgraf aus dem sogenannten Ratskatalog' die Namen der Breslauer Konsuln 2 Richinbach abgekürzt und Schöffen von 1287 bis 1741 verzeichnet hat. 9 Itein: s. zu 53, 24, 3. Or., vgl. unten Nr. 59, 1; Nr. 60, 1 u. Nr. 63, 1.
ZWEITE REIHE. Städtische Kanzleien Breslaus. VI. (Nr. 58—103) Breslauer Schöffenbriefe (Bis auf Nr. 91 Originalurkunden). 1342—1529. 58. 1342, November 8 (an de neftë vritage vor Martinj). Bresl. Staatsarch. Rep. 63 Urk. Klarissinna Nr. 93. [Klarenstift 93./ — Original, Pergament mit zwei anhängenden Breslauer Schöffensiegeln. Vor vns Scheppin Tzu Brefflow, Heinriche von watzinrr, Conrode vlinbr, Nickloſe von der Niffe. Petir von Richinbach, Jocobe von Opul, Hankin von Glogow, Hankin von Crokow, Henning wintir, Petzin Stengil, Petzin Swartzin vnd albrecht pflug, Geftandin hat in 5 gehegtim dinge, Do arnolt vufil das gerichte ſas, Hanke planke vnd hat vf gereicht katherynen von dẽ Tintz eyn halbe mark czins vndir den alden vleiſchbenkin, di im di wytmannine gereicht hatte vf Tilen banc, di do lit czu neft by Heynemans banc von Gorlitz, czu hant an czu treten, vnd andirhalben ftein vnſlids vf puntzils banc, noch der 10 witmannine tode czu tun vnd czu lofin. Dor vbir ift dirre brif v'fi- gilt mit vnſin ingeſigiln Noch gotis geburth Twfint drihund't iar Jn dem Tzwei vnd virtzigftin iare an dẽ neftë vritage vor Martinj. 58, 1f. Waczinrode . . . Ulinbruch, vgl. Cod. Dipl. Siles. XI, 12, wo Markgraf aus dem sogenannten Ratskatalog' die Namen der Breslauer Konsuln 2 Richinbach abgekürzt und Schöffen von 1287 bis 1741 verzeichnet hat. 9 Itein: s. zu 53, 24, 3. Or., vgl. unten Nr. 59, 1; Nr. 60, 1 u. Nr. 63, 1.
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VI. Schöffenbriefe, Nr. 59. 103 59. 1355, Juni 26 (an deme neften vrythage noch Johannis). Bresl. Stadtarch. Urk. PP 42. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppfin czu Brefflow, Pet’ von Richinbr, Nicloſe von Lemb'g, Jacob von Opol, Henfiln von der Nyffe, Nickiln von Cro- cow, Rudig’ Steinkeler, Peczen Beyir, Paueln Vleiſchow’, Henlin von glogow, Arnolde vûsil vnd Hanken grybian, Geftanden hat ingehegtem dinge, Do Pecze Swarcze das gerichte fas, Pecze Beyir vnd hat vf- gereicht Nickiln Dürrindorf vnd Nickiln vryb'g czu katherinen Dürrindorfinne, des felbin Nickel Dürrindorfs mutir, hant vumf mark rechtis erbeczins vndir den alden vleyſchbenken, dy hernoch be- ſchrebin ften, czu eyme rechten koufe Jn fulchirwis, das katherin dy vumf mark czinfs habin ſal czu irme libe, ſy ſal ſy abir iren kynden 10 nicht empfremden. Der selbin vumf marke czinfs ftet eyne mark vf Nickil birfacs vnd der Rennerinne banc, dy do ift dy vumfte von dem ende vf dy linke hant von der Odirgaffe, vf Nickil Crewils vnd Hankin Rosynstengilinne banc, di do ift an der selbin zyten von der Odir- gaffen di Sechfte, eyne mark, vf henrr czwezs vnd Heinken mûchebors 15 banc, di do lit an der selbin ziten dy czende von dem ebenanten ende, eyne mark, vf Peczen Beyirs vnd Hankin kûrfners von kalis bank, di eczwenne des hinkinden kirstans geweft ift, di do lit an der ecke an dem cleynë geſsechin, als man von der Odirgaffe dorvnd' get czu der rechten hant, andirhalbe mark vnd vf Gobil Steinkops von Namf- 20 low vnd der Rennerinne bank, di do ift die nvnde bank czur rechten hant, als man dorvnd’ get von der Odirgaffe, eyne halbe mark; Der felbe czins fal geuallen alle iar vf Sente michils tag ein Dritteil, vf vaſtnacht eyn Dritteil vnd vf ſente Johnis tag ein dritteil. Des fint boten henlin von glogow vnd Arnolt vufil. Dorobir ift dirre brif v'ſi- 25 gilt mit vnf’ Jngefr Noch gotis gebürt Twfint Dryhund't iar in dem vumf vnd vůmfczigften Iare an deme neften vrythage noch Johannis. 59,1 Richinbach, vgl. Cod. Dipl. Siles. XI, 14. 3 Steinkelr: r mit Schnörkel Or. 5f. vfgereicht: das zweite e (zwischen r und i) über der Zeile nachgetragen Or. 10 ſy“ Or.
VI. Schöffenbriefe, Nr. 59. 103 59. 1355, Juni 26 (an deme neften vrythage noch Johannis). Bresl. Stadtarch. Urk. PP 42. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppfin czu Brefflow, Pet’ von Richinbr, Nicloſe von Lemb'g, Jacob von Opol, Henfiln von der Nyffe, Nickiln von Cro- cow, Rudig’ Steinkeler, Peczen Beyir, Paueln Vleiſchow’, Henlin von glogow, Arnolde vûsil vnd Hanken grybian, Geftanden hat ingehegtem dinge, Do Pecze Swarcze das gerichte fas, Pecze Beyir vnd hat vf- gereicht Nickiln Dürrindorf vnd Nickiln vryb'g czu katherinen Dürrindorfinne, des felbin Nickel Dürrindorfs mutir, hant vumf mark rechtis erbeczins vndir den alden vleyſchbenken, dy hernoch be- ſchrebin ften, czu eyme rechten koufe Jn fulchirwis, das katherin dy vumf mark czinfs habin ſal czu irme libe, ſy ſal ſy abir iren kynden 10 nicht empfremden. Der selbin vumf marke czinfs ftet eyne mark vf Nickil birfacs vnd der Rennerinne banc, dy do ift dy vumfte von dem ende vf dy linke hant von der Odirgaffe, vf Nickil Crewils vnd Hankin Rosynstengilinne banc, di do ift an der selbin zyten von der Odir- gaffen di Sechfte, eyne mark, vf henrr czwezs vnd Heinken mûchebors 15 banc, di do lit an der selbin ziten dy czende von dem ebenanten ende, eyne mark, vf Peczen Beyirs vnd Hankin kûrfners von kalis bank, di eczwenne des hinkinden kirstans geweft ift, di do lit an der ecke an dem cleynë geſsechin, als man von der Odirgaffe dorvnd' get czu der rechten hant, andirhalbe mark vnd vf Gobil Steinkops von Namf- 20 low vnd der Rennerinne bank, di do ift die nvnde bank czur rechten hant, als man dorvnd’ get von der Odirgaffe, eyne halbe mark; Der felbe czins fal geuallen alle iar vf Sente michils tag ein Dritteil, vf vaſtnacht eyn Dritteil vnd vf ſente Johnis tag ein dritteil. Des fint boten henlin von glogow vnd Arnolt vufil. Dorobir ift dirre brif v'ſi- 25 gilt mit vnf’ Jngefr Noch gotis gebürt Twfint Dryhund't iar in dem vumf vnd vůmfczigften Iare an deme neften vrythage noch Johannis. 59,1 Richinbach, vgl. Cod. Dipl. Siles. XI, 14. 3 Steinkelr: r mit Schnörkel Or. 5f. vfgereicht: das zweite e (zwischen r und i) über der Zeile nachgetragen Or. 10 ſy“ Or.
Strana 104
104 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Schlesiens. 60. 1355, Juli 31 (an deme neften vrythage noch Jacobi). Bresl. Stadtarch. Urk. W 660. — Original, Pergament; Siegel fehlen. Vor vns Scheppfin czu Brefflow, Pet’ von Richinbach, Nicloſe von Lemberg, Jocob von Opul, Henfiln von d' Nyffe, Nickiln von Crocow, Rudgir Iteinkelr, Peczen beyir, Paueln vleyſchow', Henlin von glo- gow, Arnold vufil vnd Hankin grybian, Geftandin hat ingehegtem s dinge, Do Pecze fwarcze daz gerichte fas, Heze rwflinne vnd Petir, ir fon, vnd habin vfgereicht Mathis goltſmit daz erbe, do her inne wont, czu eyme rechten koufe. Dor obir ift dirre brif vorfigilt mit vnſ" ingefr Noch gotis geburt Twfint drihund’t iar Jn deme vûmf vnd vümfezigftin iare an deme neften vrythage noch Jacobi. 61. 1357, Februar 27 (an dem neftin Manthage noch Jnvocauit). Bresl. Stadtarch. Urk. V 3a. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppin czu Brefflow, Nicloſe von lemb'g, Nickiln von Cracow, Jacobin von Opuln, Peczen Beyr, Peczen Swarczen, Henlin von glogow, Pawiln kurfner, Heinkin Jenkewicz, Conrr Rempil, Han- kin Blankin vnd Hankin Grybian, Geftanden hat ingehegtim dinge, 5 do Hanke Budeffin das gerichte fas, Heynrich von woyſchicz, der Scheffer czvm Heyligen Lychnam, von des Spitols wein vnd hat vf- gereicht Hankin Budeffin czu der stat hant alle den czins, den dy Breytnafinne dem Spital czu zelegerethe beſcheyden hatte, der her noch beſchrybin ift, czu eyme rechtin koufe vnde czu tyn vnde czu 10 loffin. Des ſelbin czinfs ftet vf Nickil, der ſechfinne vleyſchbanc alle iar andirhalbe mark, vf Anne Boydanynne vleyſchbanc andirhalbe mark, vf Petir worinchins vleyſchbanc eyne mark an eyn lot, vf Tichamborlins vleyſchbanc vumf virdunge, vf Tylusch Schoffburger vleyſchbanc andirhalbe mark, vf frenczil Rofinftengils kindir vleyſch- 15 banc vumf virdunge, vf Heynrichs Glacz brotbanc eyne Halbe mark, vf der Hermanynne von der Olfin brotbanc eyne halbe mark vnd vf Michil Robins brotbanc Nwin ſcot. Dor obir ift dirre Brif vorfr mit vnſ’ ingefr Noch gotis geburt Twiint Dry hundirt iar in dem Sebin vnd vumfezigftin iare an dem neftin Manthage noch Jnvocauit. 60,1 Richinbch mit Strich durch bch Or. 61,6 Scheffer, vgl. 70,6 Schaffer: Schaffner, Verwalter. 8 zelegerethe: frommes Vermächtnis an eine geistliche Anstalt, ursprünglich Stiftung zur Seelenmesse für Verstorbene.
104 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Schlesiens. 60. 1355, Juli 31 (an deme neften vrythage noch Jacobi). Bresl. Stadtarch. Urk. W 660. — Original, Pergament; Siegel fehlen. Vor vns Scheppfin czu Brefflow, Pet’ von Richinbach, Nicloſe von Lemberg, Jocob von Opul, Henfiln von d' Nyffe, Nickiln von Crocow, Rudgir Iteinkelr, Peczen beyir, Paueln vleyſchow', Henlin von glo- gow, Arnold vufil vnd Hankin grybian, Geftandin hat ingehegtem s dinge, Do Pecze fwarcze daz gerichte fas, Heze rwflinne vnd Petir, ir fon, vnd habin vfgereicht Mathis goltſmit daz erbe, do her inne wont, czu eyme rechten koufe. Dor obir ift dirre brif vorfigilt mit vnſ" ingefr Noch gotis geburt Twfint drihund’t iar Jn deme vûmf vnd vümfezigftin iare an deme neften vrythage noch Jacobi. 61. 1357, Februar 27 (an dem neftin Manthage noch Jnvocauit). Bresl. Stadtarch. Urk. V 3a. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppin czu Brefflow, Nicloſe von lemb'g, Nickiln von Cracow, Jacobin von Opuln, Peczen Beyr, Peczen Swarczen, Henlin von glogow, Pawiln kurfner, Heinkin Jenkewicz, Conrr Rempil, Han- kin Blankin vnd Hankin Grybian, Geftanden hat ingehegtim dinge, 5 do Hanke Budeffin das gerichte fas, Heynrich von woyſchicz, der Scheffer czvm Heyligen Lychnam, von des Spitols wein vnd hat vf- gereicht Hankin Budeffin czu der stat hant alle den czins, den dy Breytnafinne dem Spital czu zelegerethe beſcheyden hatte, der her noch beſchrybin ift, czu eyme rechtin koufe vnde czu tyn vnde czu 10 loffin. Des ſelbin czinfs ftet vf Nickil, der ſechfinne vleyſchbanc alle iar andirhalbe mark, vf Anne Boydanynne vleyſchbanc andirhalbe mark, vf Petir worinchins vleyſchbanc eyne mark an eyn lot, vf Tichamborlins vleyſchbanc vumf virdunge, vf Tylusch Schoffburger vleyſchbanc andirhalbe mark, vf frenczil Rofinftengils kindir vleyſch- 15 banc vumf virdunge, vf Heynrichs Glacz brotbanc eyne Halbe mark, vf der Hermanynne von der Olfin brotbanc eyne halbe mark vnd vf Michil Robins brotbanc Nwin ſcot. Dor obir ift dirre Brif vorfr mit vnſ’ ingefr Noch gotis geburt Twiint Dry hundirt iar in dem Sebin vnd vumfezigftin iare an dem neftin Manthage noch Jnvocauit. 60,1 Richinbch mit Strich durch bch Or. 61,6 Scheffer, vgl. 70,6 Schaffer: Schaffner, Verwalter. 8 zelegerethe: frommes Vermächtnis an eine geistliche Anstalt, ursprünglich Stiftung zur Seelenmesse für Verstorbene.
Strana 105
VI. Schöffenbriefe, Nr. 62, 63. 105 62. 1360, November 20 (an deme neftë vrithage vor Clementis). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppin czu Brefflow, Jocobe von Opol, Rudg’ fteinkelr, Peczen Iwarczen, Henlin von Glogow, Hanken Bwdeffin, Peczen Rulkë, Nickil Creuwil, Cvñe von horden, Arnolde von Richinbach, fficzken von Sittin vnd hanken Grybian, Geftanden hat in gehegetim dinge, Do Niclos von Lemb’g daz gerichte ſas, willuſch rym’ vnd hat vfgereicht vnf’n Ratmannen czu des ſpitols hant, czu dem heyligen Lichnan, eyne halbe mark czinfs, alle iar czu beczalen eynen virdung vf wynachten vnd vf fente Johnes tag eynen virdung ane hind’nis von fyme erbe in deme Cleynë geſſchin by kvler czu neſt, czu eyme rechtë koufe, wid’czukeufene di halbe mark czins vmme vumf 10 mark grofchin, wenne h’s vormag; Des fint boten Arnolt von Richin- bach vnd hanke grybian. Dor vb‘ ift dirre brif vorfr mit vnſ’ Jngefr Noch Gotr geburt Twiint Drihund’t Jar in deme Sechezigftim Jare an deme neftë vrithage vor Clementis. 63. 1362, März 21 (an deme neftë monthage noch Oculi). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppin czu Brefflow, Pet’n von Richinbach, Nicloſe von Lemberg, Nickiln von Crocow, Peczen fwarczen, Peczen Beyer, Hanken Budeffen, Nickiln Creuwil, Hannole gotken, Michiln von trop- pow, Otten von der Nyffe vnd Walther ber, Geftanden hat in gehege- tim dinge, Do Jocob von Opol das gerichte las, Pecze von Glogow vnd hat vfgereicht Pauel hundegaffen eyne halbe mark czinfis, alle jar vf yczliche quatuortemper eynen halben virdung czubeczalin ane hin- dernis, vf fyn’ schubank by Nickil Schibiczu, wid’ abeczukeufene vmme vir mark, wenne hers vormag. Des fint boten Pecze Beyer vnd Nickil Creuwil. Dorobir ift dirre brif vorfr mit vnf Jngefr Noch 10 Gotis geburt Tufint Drihund’t jar in deme czwey vnd ſechczigftin jare an deme neftë monthage noch Oculi. 5 62,4 fnczken = Franczken. 9 by] by' Or. 68,5 Das Or.
VI. Schöffenbriefe, Nr. 62, 63. 105 62. 1360, November 20 (an deme neftë vrithage vor Clementis). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppin czu Brefflow, Jocobe von Opol, Rudg’ fteinkelr, Peczen Iwarczen, Henlin von Glogow, Hanken Bwdeffin, Peczen Rulkë, Nickil Creuwil, Cvñe von horden, Arnolde von Richinbach, fficzken von Sittin vnd hanken Grybian, Geftanden hat in gehegetim dinge, Do Niclos von Lemb’g daz gerichte ſas, willuſch rym’ vnd hat vfgereicht vnf’n Ratmannen czu des ſpitols hant, czu dem heyligen Lichnan, eyne halbe mark czinfs, alle iar czu beczalen eynen virdung vf wynachten vnd vf fente Johnes tag eynen virdung ane hind’nis von fyme erbe in deme Cleynë geſſchin by kvler czu neſt, czu eyme rechtë koufe, wid’czukeufene di halbe mark czins vmme vumf 10 mark grofchin, wenne h’s vormag; Des fint boten Arnolt von Richin- bach vnd hanke grybian. Dor vb‘ ift dirre brif vorfr mit vnſ’ Jngefr Noch Gotr geburt Twiint Drihund’t Jar in deme Sechezigftim Jare an deme neftë vrithage vor Clementis. 63. 1362, März 21 (an deme neftë monthage noch Oculi). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppin czu Brefflow, Pet’n von Richinbach, Nicloſe von Lemberg, Nickiln von Crocow, Peczen fwarczen, Peczen Beyer, Hanken Budeffen, Nickiln Creuwil, Hannole gotken, Michiln von trop- pow, Otten von der Nyffe vnd Walther ber, Geftanden hat in gehege- tim dinge, Do Jocob von Opol das gerichte las, Pecze von Glogow vnd hat vfgereicht Pauel hundegaffen eyne halbe mark czinfis, alle jar vf yczliche quatuortemper eynen halben virdung czubeczalin ane hin- dernis, vf fyn’ schubank by Nickil Schibiczu, wid’ abeczukeufene vmme vir mark, wenne hers vormag. Des fint boten Pecze Beyer vnd Nickil Creuwil. Dorobir ift dirre brif vorfr mit vnf Jngefr Noch 10 Gotis geburt Tufint Drihund’t jar in deme czwey vnd ſechczigftin jare an deme neftë monthage noch Oculi. 5 62,4 fnczken = Franczken. 9 by] by' Or. 68,5 Das Or.
Strana 106
106 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. 64. 1363, November 3 (an deme neften vritage noch allir heylgen tage). Bresl. Stadtarch. Urk. M 41".— Original, Pergament; ein Siegel noch vorhanden. Vor vns Scheppfin czu Breflow, Pet’n von Richinbach, Nicloſen von Lemberg, Jocobe von Opol, Nickiln von Crocow, Peczen Beyir, Hanken goltb’ge, Hanken dominic, Conrr von molheym, Hanken von Nozen, Nicloſen czadilmait vnd Nicloſen mwir, geftandin hat in- 5 gehegetim dinge, do Pecze ſwarcze das gerichte fas, Anne rym’ynne vn hat vfgereicht Rudg’ Cracz czu der ftat hant eyne mark czinfis, alle jar czu beczalen vf ſente Johannis tag ane hind’nis, von deme virteyl der vleyschbank, dy do gelegin ift vndir den Nwen benken by Jocob dyterichs czu neft, in alle der wyfe, als her noch beſchrebin 10 ftet, alzo das dy ftat der marke czins eyne halbe alczu hand habin fal vnd noch der felbin annen tode dy andir helfte czu tûn vnd czu loffen; w’ abir, das der ebenanten annen nefte vründe noch irem tode der stat geben czwelf mark groschin, fo sal dy mark czins ledig fyn vn los; gebe ouch anne by irme lyben der ftat ſechs mark groſchin. 15 ſo fal dy halbe mark czins, dy dy ftat by irme lebin hebin ſal, ledig fin vnd los, vnd dorumme ſo fal dy ebenante anne, dy wyle ſy ge- lebit, ſchoffis von irre varndin habe vnd allis and'n dinftis vry fin vnd los. Des fint boten Pecze Beyir vnd Conrr von molheim. Do- robir ift dirre brif vorfr mit vnf’ Jngefr noch gotr gebort Tufint dry 20 hund’t Jar Jndeme dry vnd sechczegiften Jare an deme neften vritage noch allir heylgen tage. 65. 1365, Mai 16 (an deme neften vritage noch Soffie). Bresl. Stadtarch. Urk. A 29°. —Original, Pergament; ein Siegel noch vorhanden. Vor vns Scheppfin czu Breflow, Pet’n von Richinbach, Niclosen von lemb’g, Jocoben von Opol, Nickiln von glogow, Peczen swarczen, Peczen Beyir, Peczen Rulken, hnr. flancz, hnr. heyfen, Niclos gotken vnd walther Ber, Geftandin han in gehegetim dinge, do Hanke Bu- 5 deffin das gerichte ſas, vnſe Ratmanne von der stat wegin vũd habin alle ire tage, den eynen, den and’n, den dritten vnd den virden, mit rechte irftandin vf niclos wirzingis molteyl der nwen molen, gelegen an der Odir, czwu vn virczig mark, dy doruf vorbuwit wordin, dy wyle her Johes, fin kaplan, alhi was vnd dy dy ftat von ſyme teyle 64,9 dyterichs] ergänze bank.
106 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. 64. 1363, November 3 (an deme neften vritage noch allir heylgen tage). Bresl. Stadtarch. Urk. M 41".— Original, Pergament; ein Siegel noch vorhanden. Vor vns Scheppfin czu Breflow, Pet’n von Richinbach, Nicloſen von Lemberg, Jocobe von Opol, Nickiln von Crocow, Peczen Beyir, Hanken goltb’ge, Hanken dominic, Conrr von molheym, Hanken von Nozen, Nicloſen czadilmait vnd Nicloſen mwir, geftandin hat in- 5 gehegetim dinge, do Pecze ſwarcze das gerichte fas, Anne rym’ynne vn hat vfgereicht Rudg’ Cracz czu der ftat hant eyne mark czinfis, alle jar czu beczalen vf ſente Johannis tag ane hind’nis, von deme virteyl der vleyschbank, dy do gelegin ift vndir den Nwen benken by Jocob dyterichs czu neft, in alle der wyfe, als her noch beſchrebin 10 ftet, alzo das dy ftat der marke czins eyne halbe alczu hand habin fal vnd noch der felbin annen tode dy andir helfte czu tûn vnd czu loffen; w’ abir, das der ebenanten annen nefte vründe noch irem tode der stat geben czwelf mark groschin, fo sal dy mark czins ledig fyn vn los; gebe ouch anne by irme lyben der ftat ſechs mark groſchin. 15 ſo fal dy halbe mark czins, dy dy ftat by irme lebin hebin ſal, ledig fin vnd los, vnd dorumme ſo fal dy ebenante anne, dy wyle ſy ge- lebit, ſchoffis von irre varndin habe vnd allis and'n dinftis vry fin vnd los. Des fint boten Pecze Beyir vnd Conrr von molheim. Do- robir ift dirre brif vorfr mit vnf’ Jngefr noch gotr gebort Tufint dry 20 hund’t Jar Jndeme dry vnd sechczegiften Jare an deme neften vritage noch allir heylgen tage. 65. 1365, Mai 16 (an deme neften vritage noch Soffie). Bresl. Stadtarch. Urk. A 29°. —Original, Pergament; ein Siegel noch vorhanden. Vor vns Scheppfin czu Breflow, Pet’n von Richinbach, Niclosen von lemb’g, Jocoben von Opol, Nickiln von glogow, Peczen swarczen, Peczen Beyir, Peczen Rulken, hnr. flancz, hnr. heyfen, Niclos gotken vnd walther Ber, Geftandin han in gehegetim dinge, do Hanke Bu- 5 deffin das gerichte ſas, vnſe Ratmanne von der stat wegin vũd habin alle ire tage, den eynen, den and’n, den dritten vnd den virden, mit rechte irftandin vf niclos wirzingis molteyl der nwen molen, gelegen an der Odir, czwu vn virczig mark, dy doruf vorbuwit wordin, dy wyle her Johes, fin kaplan, alhi was vnd dy dy ftat von ſyme teyle 64,9 dyterichs] ergänze bank.
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VI. Schöffenbriefe, Nr. 66, 67. 107 ſchuldig lis, alzo das fy dorczu mit recht gewift ſyn, lich des obge- 10 nanten geldis dor an czuirholne. Des fint boten Niclos von lemberg vnd Jocob von Opol. Dorobir ift dirre brif vorfr mit vnſ' Jngefr noch gotr gebort Tufint dry hund't Jar Jndeme vumf vnd sechczegiften Jare an deme neften vritage noch Soffie. 66. 1366, Juli 17 (an dem neften freytage Nach Margarete virginis). Bresl. Stadtarch. Urk. M M 4. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden (echten!) Siegeln. Der Text Fälschung aus dem Ende des 15. Jhs. Vor vnns Scheppen zw Breslaw, Niclofen von lemberg, Peczen Swarczen, Peczen Beyir, Hancken Budiffin, Henlin von glogaw, Hein- rich Slancz, Nickeln Groneyl, Cunen von Hordin, Rudigern cracz, Niclofen czadilmait vnd wynand, Jnn der Newenstadt Gestanden hat Jngehegtem dinge, do Jocob von Opel das gerichte fas, Nicolaſch Spindeler vnd hat Jm vrteil vnd recht geben, das Ticze mit der Hû- merey das walfer fal loffen gehen durch feyn hoff, als von alders gegangen hat vngehindert. Dar vber ift diefer Brieff vorfigelt mit vnfernn Jnngefigeln Nach gotis geburt Tawfent dreyhundertt Jor vnd Jnn dem Sechfvndsechczigiften Jore an dem neften freytage Nach 10 Margarete virginis. 67. 1367, April 30 (an deme neften vritage noch Quafimodogeniti). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppfin czu Breflow, Niclofen von Lemb'g, Jocoben von Opol, Peczen Beyir, Peczen Rulken, Henlin von glogow, Hür. flancz, Hanken dominic, Niclos gotken, michiln von troppow, Hnr. heyfen vnde Niclosen mvyr, Geftandin hat ingehegetim dinge, do Pecze ſwarcze daz gerichte fas, hannus gruczen’ vnde hat vfgerr ka- therr heylgebeckerynne eyne halbe mark czins vf ſyme erbe by Nickel nolde, czu gebin vf y dy quat’temp' Sechs grofchin ane hindirnis 66,3 Groneyl] verb. Crowil. 6f. Hůmerey: Mälzerei? Die heute Hum- merei', früher auch Hummelei genannte Gasse am Christophori-Platz in Breslau ist ein Teilstück einer längeren Gasse, die im 14. Jahrhundert under den melczern hieß. Zur Bedeutung und Ableitung des Wortes (von den Malztennen, die ehemals Hummeln" genannt wurden, vgl. DWb. IV 2 Sp. 1904 und böh- misch humno Scheune, Tenne, Malztenne) s. Hermann Markgraf, Die Straßen Breslaus, Breslau 1896, S. 77—79. 67,7 ydy: jede, vgl. oben zu Nr. 53, 13, 2 unten Nr. 76, 11.
VI. Schöffenbriefe, Nr. 66, 67. 107 ſchuldig lis, alzo das fy dorczu mit recht gewift ſyn, lich des obge- 10 nanten geldis dor an czuirholne. Des fint boten Niclos von lemberg vnd Jocob von Opol. Dorobir ift dirre brif vorfr mit vnſ' Jngefr noch gotr gebort Tufint dry hund't Jar Jndeme vumf vnd sechczegiften Jare an deme neften vritage noch Soffie. 66. 1366, Juli 17 (an dem neften freytage Nach Margarete virginis). Bresl. Stadtarch. Urk. M M 4. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden (echten!) Siegeln. Der Text Fälschung aus dem Ende des 15. Jhs. Vor vnns Scheppen zw Breslaw, Niclofen von lemberg, Peczen Swarczen, Peczen Beyir, Hancken Budiffin, Henlin von glogaw, Hein- rich Slancz, Nickeln Groneyl, Cunen von Hordin, Rudigern cracz, Niclofen czadilmait vnd wynand, Jnn der Newenstadt Gestanden hat Jngehegtem dinge, do Jocob von Opel das gerichte fas, Nicolaſch Spindeler vnd hat Jm vrteil vnd recht geben, das Ticze mit der Hû- merey das walfer fal loffen gehen durch feyn hoff, als von alders gegangen hat vngehindert. Dar vber ift diefer Brieff vorfigelt mit vnfernn Jnngefigeln Nach gotis geburt Tawfent dreyhundertt Jor vnd Jnn dem Sechfvndsechczigiften Jore an dem neften freytage Nach 10 Margarete virginis. 67. 1367, April 30 (an deme neften vritage noch Quafimodogeniti). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppfin czu Breflow, Niclofen von Lemb'g, Jocoben von Opol, Peczen Beyir, Peczen Rulken, Henlin von glogow, Hür. flancz, Hanken dominic, Niclos gotken, michiln von troppow, Hnr. heyfen vnde Niclosen mvyr, Geftandin hat ingehegetim dinge, do Pecze ſwarcze daz gerichte fas, hannus gruczen’ vnde hat vfgerr ka- therr heylgebeckerynne eyne halbe mark czins vf ſyme erbe by Nickel nolde, czu gebin vf y dy quat’temp' Sechs grofchin ane hindirnis 66,3 Groneyl] verb. Crowil. 6f. Hůmerey: Mälzerei? Die heute Hum- merei', früher auch Hummelei genannte Gasse am Christophori-Platz in Breslau ist ein Teilstück einer längeren Gasse, die im 14. Jahrhundert under den melczern hieß. Zur Bedeutung und Ableitung des Wortes (von den Malztennen, die ehemals Hummeln" genannt wurden, vgl. DWb. IV 2 Sp. 1904 und böh- misch humno Scheune, Tenne, Malztenne) s. Hermann Markgraf, Die Straßen Breslaus, Breslau 1896, S. 77—79. 67,7 ydy: jede, vgl. oben zu Nr. 53, 13, 2 unten Nr. 76, 11.
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108 vnde wedir abeczukoufen vmme vir mark, wenne her iz vor mak. Dez fint boten Niclos gotke vnde Niclos mvyr. Dorobir ift dirre brif 10 vorfr mit vnſ’ Jngefr noch gotr gebort Tufint dry hund’t Jar Jndeme ſebin vnde sechczegiften Jare an deme neften vritage noch Quafi- modogeniti. Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Schlesiens. 68. 1370, Juli 19 (an deme neften vritage noch margarethe). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppfin czu Breflow, Nicloſen von Lemb'g, Peczen swarczen, Peczen Beyir, Hanken budiffin, Henlin von glogow, Arnol- din von Richinbach, michiln von troppow, Rudeg’n cracz, otten von der Nyffe, Niclofen czadilmayt vnde hannus muyr, in der Nwenſtat 5 Geftandin hat in gehegetim dinge, do Hanke dominik daz gerichte fas, Nickil blohofe vnde hat vfgereicht Hannus cruczebecker czu des ſpe- tals hand czum heylgen licham, vumftehalbin virdung czins vf ſyme erbe by deme Nwen tore, czu gebin vf ſente michils tag ſebindehalbis fcot vnde eyn quart, vf wynachten febindehalbis fcot vnde ein quart, 10 vf Oftirn febindehalb fcot vnde ein quart vnde vf fente Johis tag ſebindehalb ſcot vnde ein quart ane hindirnifſe vnde wedir abeczu- koufen vmme Eylf mark vnde ein virdung, wenne hes vor mag, vn- ſchedelich vorſeſſenim czinſe; des sint boten Henlin von glogow vnde Rudeg’ Cracz; dorobir ift dirre brif vorfr myt vnſ’ Jngefr noch gotis 15 gebort Tufint dry hundirt Jar Jn deme Sebinczegiften Jare an deme neſten vritage noch margarethe. 69. 1371, August I (an deme neften vritage noch Jacobi). Bresl. Stadtarch. Urk. W 126. — Original, Pergament, nur ein Siegel noch ror- handen. Vor vns Scheppfin czu Breflow, Nicloſen von Lemb'g, Peczen Rulken, Peczen Beyir, Hanken budiffin, henlin von glogow, arnoldin von Richinbach, hanken dominik, hanken burgemeift', Otten von der niffe, Niclos gotken vnde hannus mvyr, Geſtandin hat ingehegetim 5 dinge, do pecze ſwarcze daz gerichte fas, Pauel von kalis vnde hat vfgereicht hannus krik fin erbe hindir deme kore cvm heilgen lich- 68,11 wedir] wedir we Or. im Original. 12 hes = her es. 69,1 Vor vns] Loch
108 vnde wedir abeczukoufen vmme vir mark, wenne her iz vor mak. Dez fint boten Niclos gotke vnde Niclos mvyr. Dorobir ift dirre brif 10 vorfr mit vnſ’ Jngefr noch gotr gebort Tufint dry hund’t Jar Jndeme ſebin vnde sechczegiften Jare an deme neften vritage noch Quafi- modogeniti. Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Schlesiens. 68. 1370, Juli 19 (an deme neften vritage noch margarethe). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppfin czu Breflow, Nicloſen von Lemb'g, Peczen swarczen, Peczen Beyir, Hanken budiffin, Henlin von glogow, Arnol- din von Richinbach, michiln von troppow, Rudeg’n cracz, otten von der Nyffe, Niclofen czadilmayt vnde hannus muyr, in der Nwenſtat 5 Geftandin hat in gehegetim dinge, do Hanke dominik daz gerichte fas, Nickil blohofe vnde hat vfgereicht Hannus cruczebecker czu des ſpe- tals hand czum heylgen licham, vumftehalbin virdung czins vf ſyme erbe by deme Nwen tore, czu gebin vf ſente michils tag ſebindehalbis fcot vnde eyn quart, vf wynachten febindehalbis fcot vnde ein quart, 10 vf Oftirn febindehalb fcot vnde ein quart vnde vf fente Johis tag ſebindehalb ſcot vnde ein quart ane hindirnifſe vnde wedir abeczu- koufen vmme Eylf mark vnde ein virdung, wenne hes vor mag, vn- ſchedelich vorſeſſenim czinſe; des sint boten Henlin von glogow vnde Rudeg’ Cracz; dorobir ift dirre brif vorfr myt vnſ’ Jngefr noch gotis 15 gebort Tufint dry hundirt Jar Jn deme Sebinczegiften Jare an deme neſten vritage noch margarethe. 69. 1371, August I (an deme neften vritage noch Jacobi). Bresl. Stadtarch. Urk. W 126. — Original, Pergament, nur ein Siegel noch ror- handen. Vor vns Scheppfin czu Breflow, Nicloſen von Lemb'g, Peczen Rulken, Peczen Beyir, Hanken budiffin, henlin von glogow, arnoldin von Richinbach, hanken dominik, hanken burgemeift', Otten von der niffe, Niclos gotken vnde hannus mvyr, Geſtandin hat ingehegetim 5 dinge, do pecze ſwarcze daz gerichte fas, Pauel von kalis vnde hat vfgereicht hannus krik fin erbe hindir deme kore cvm heilgen lich- 68,11 wedir] wedir we Or. im Original. 12 hes = her es. 69,1 Vor vns] Loch
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VI. Schöffenbriefe, Nr. 70, 71. 109 nam czu eyme rechtin koufe Jnfulchirwifle, daz her im alle Jar gebin fal eyne mark czins, vf alle Quat’temp’ eyn virdung ane hindirniffe, vnde vir hûnre vf wynachten, vnde wedir abeczukoufen eyne halbe mark vmme vumf mark adir mit en andir vmme czen mark, wenne 10 hes vor mag, vnde ab ym an deme czinfe vf deme erbe icht abeginge, des ſal her fich dir holen an alle ſyme gute. Des fint boten henlin von glogow vnde niclos gotke. Dorobir ift dirre brif vorfr mit vnf’ Jngefr noch gotis gebort Tufint dry hundirt Jar Jn deme eyn vnde Sebinczegiften Jare an deme neften vritage noch Jacobi. 70. 1371, November 28 (an deme neften vritage noch Clementis). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppfin czu Breflow, Niclofen von Lemb'g, Peczen Rulken, Peczen Beyir, Hanken budiffin, henlin von glogow, Arnoldin von Richinbach, hanken Dominik, Hanken burg’meift’, Otten von der niffe, niclos gotken vnde Hannus mvyr, Geftandin hat in gehegetim dinge, do Pecze ſwarcze daz gerichte fas, mathis wynczk vnde hat 5 vfgereicht hannofen Cruczebecker, deme Schaffer czum heylgen licham in deme ſpetali, eyne halbe mark czins vf ſyner brotbank, czu gebin vf winachten eyn halbin virdung, uf Oftirn eyn halbin virdung, uf ſente Johis tag eyn halbin virdung vnde vf fente michils tag eyn halbin virdung ane hindirniſſe vnde wedir abeczukoufen vmme vumf 10 mark, wenne hes vormag, vnſchedelich der stat czins; des fint boten pecze Rulke vnde pecze beyir. Dorobir ift dirre brif vorir mit vnſ" Jngefr noch Gotr gebort tufint dry hundirt iar Jndeme eyn vnde Sebinczegiften iare an deme neften vritage noch Clementis. 71. 1376, Oktober 31 (an deme neften vritage noch Symonis et Jude). Bresl. Stadtarch. Urk. W 128. — Original, Pergament; ein Siegel noch vorhanden. Vor vns Scheppfin czu Breflow, Peczen swarczen, Peczen Rulken, Hanken domnik, hartliben, Otten von der nife, Nenker von lemb'g, Pauel Itengil, Petir Beyr, hannus von fittin, hannus fidinb’g vnde hannus mvyr, Geftandin hat ingehegetim dinge, do Pecze Beyr daz gerichte fas, Pauel Jocuſch vnde hat vfgereicht katherin, fyn' huf- 5 69,11 hes vgl. Nr. 68, 12.
VI. Schöffenbriefe, Nr. 70, 71. 109 nam czu eyme rechtin koufe Jnfulchirwifle, daz her im alle Jar gebin fal eyne mark czins, vf alle Quat’temp’ eyn virdung ane hindirniffe, vnde vir hûnre vf wynachten, vnde wedir abeczukoufen eyne halbe mark vmme vumf mark adir mit en andir vmme czen mark, wenne 10 hes vor mag, vnde ab ym an deme czinfe vf deme erbe icht abeginge, des ſal her fich dir holen an alle ſyme gute. Des fint boten henlin von glogow vnde niclos gotke. Dorobir ift dirre brif vorfr mit vnf’ Jngefr noch gotis gebort Tufint dry hundirt Jar Jn deme eyn vnde Sebinczegiften Jare an deme neften vritage noch Jacobi. 70. 1371, November 28 (an deme neften vritage noch Clementis). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppfin czu Breflow, Niclofen von Lemb'g, Peczen Rulken, Peczen Beyir, Hanken budiffin, henlin von glogow, Arnoldin von Richinbach, hanken Dominik, Hanken burg’meift’, Otten von der niffe, niclos gotken vnde Hannus mvyr, Geftandin hat in gehegetim dinge, do Pecze ſwarcze daz gerichte fas, mathis wynczk vnde hat 5 vfgereicht hannofen Cruczebecker, deme Schaffer czum heylgen licham in deme ſpetali, eyne halbe mark czins vf ſyner brotbank, czu gebin vf winachten eyn halbin virdung, uf Oftirn eyn halbin virdung, uf ſente Johis tag eyn halbin virdung vnde vf fente michils tag eyn halbin virdung ane hindirniſſe vnde wedir abeczukoufen vmme vumf 10 mark, wenne hes vormag, vnſchedelich der stat czins; des fint boten pecze Rulke vnde pecze beyir. Dorobir ift dirre brif vorir mit vnſ" Jngefr noch Gotr gebort tufint dry hundirt iar Jndeme eyn vnde Sebinczegiften iare an deme neften vritage noch Clementis. 71. 1376, Oktober 31 (an deme neften vritage noch Symonis et Jude). Bresl. Stadtarch. Urk. W 128. — Original, Pergament; ein Siegel noch vorhanden. Vor vns Scheppfin czu Breflow, Peczen swarczen, Peczen Rulken, Hanken domnik, hartliben, Otten von der nife, Nenker von lemb'g, Pauel Itengil, Petir Beyr, hannus von fittin, hannus fidinb’g vnde hannus mvyr, Geftandin hat ingehegetim dinge, do Pecze Beyr daz gerichte fas, Pauel Jocuſch vnde hat vfgereicht katherin, fyn' huf- 5 69,11 hes vgl. Nr. 68, 12.
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110 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. vrown, finen hof halb vnde ſteinhus vf finte albrechtis gaffe by Jur- gen vom Toft noch fyme tode czu irme leybe, daz ſe dorynne wonen fal an allis hindirnis, dy wile ſe ane man blibit; were abir, daz eyn man neme, so fal her wedir geuallen an Pauels neften vnde allis, daz 10 dor an czu buwyn wurde, daz fal man buwyn mit pauels gelde, daz her left noch fyme. tode, vnde nicht von erym gelde; dy wile her abir lebit, ſo wil her ſelbir mete tun vnde lozin. Dorobir ift dirre brif vorfr mit vnf’ Jngefr nach gotr gebort Tufint dry hundirt Jar Jn deme Sechs vnde Sebinczegiften Jare an deme neften vritage 15 noch Symonis et Jude. 72. 1378, Januar 9 (an deme neften vritage noch epyphania domini). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. VOr vns Schepphin czu Breflow, Peczen Swarczen, Peczen Beyr, hir. flancz, hanken sechfbechir, Domnik, hartlip, Nenker von lemb'g, Niclos gotke, mathis von der neyffe, hannus Rote vnde hannus mvyr, geftandin hat ingehegetim dinge, do Otte von der neyffe daz gerichte 5 fas, hannus Prandis vnde hat ufgereycht hannus cruczebecker eyne mark czins uf fyme erbe, daz do lyt uf der ſchubrocke, daz gebehart Riſchen geueft ift, vnde dor czu uf alle fin gut, czu gebin uf Oftirn eynen virdung, uf finte Johis tag eynen virdung, uf finte michils tag eynen virdung vnde uf wynachten eynen virdung ane hindirniffe 10 vnde wedirabczukoufin vmme czen mark, wenne hes vor mag. vn- ſchedelich vorfeffenym czinſe; dez fint boten hir. Ilancz vnde hannus mvyr. Dorobir ift dirre bryf vorfr mit vnſ’ Jngefr noch gotr geburt Tufint dry hundirt Jar Jn deme acht vnde Sebinczegiften Jare an deme neften vritage noch epy“ domini. 73. 1380, Januar 13 (an deme neften vritage noch Epiphania domini). Bresl. Stadtarch. Urk. W 661. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vns Schepphin czu Breflow, peczen Beyer, hMr. Slancz, Hanken Domniken, Otten von der Neyffen, mathis Steubin, Niclos gotken, 71,8 daz: Zusammenziehung aus daz ſe. 72,2 (ebenso 74, 1; 75, 1; 80, 1 u. ö.) Domnik wohl = Dominik Dominici (Bruder von Hanke Dominik 64,3 u. ö.), 8. Reichert S. 45. 73, 1 Beyr] das -r mit hochgezogenem Haken Or.
110 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. vrown, finen hof halb vnde ſteinhus vf finte albrechtis gaffe by Jur- gen vom Toft noch fyme tode czu irme leybe, daz ſe dorynne wonen fal an allis hindirnis, dy wile ſe ane man blibit; were abir, daz eyn man neme, so fal her wedir geuallen an Pauels neften vnde allis, daz 10 dor an czu buwyn wurde, daz fal man buwyn mit pauels gelde, daz her left noch fyme. tode, vnde nicht von erym gelde; dy wile her abir lebit, ſo wil her ſelbir mete tun vnde lozin. Dorobir ift dirre brif vorfr mit vnf’ Jngefr nach gotr gebort Tufint dry hundirt Jar Jn deme Sechs vnde Sebinczegiften Jare an deme neften vritage 15 noch Symonis et Jude. 72. 1378, Januar 9 (an deme neften vritage noch epyphania domini). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. VOr vns Schepphin czu Breflow, Peczen Swarczen, Peczen Beyr, hir. flancz, hanken sechfbechir, Domnik, hartlip, Nenker von lemb'g, Niclos gotke, mathis von der neyffe, hannus Rote vnde hannus mvyr, geftandin hat ingehegetim dinge, do Otte von der neyffe daz gerichte 5 fas, hannus Prandis vnde hat ufgereycht hannus cruczebecker eyne mark czins uf fyme erbe, daz do lyt uf der ſchubrocke, daz gebehart Riſchen geueft ift, vnde dor czu uf alle fin gut, czu gebin uf Oftirn eynen virdung, uf finte Johis tag eynen virdung, uf finte michils tag eynen virdung vnde uf wynachten eynen virdung ane hindirniffe 10 vnde wedirabczukoufin vmme czen mark, wenne hes vor mag. vn- ſchedelich vorfeffenym czinſe; dez fint boten hir. Ilancz vnde hannus mvyr. Dorobir ift dirre bryf vorfr mit vnſ’ Jngefr noch gotr geburt Tufint dry hundirt Jar Jn deme acht vnde Sebinczegiften Jare an deme neften vritage noch epy“ domini. 73. 1380, Januar 13 (an deme neften vritage noch Epiphania domini). Bresl. Stadtarch. Urk. W 661. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vns Schepphin czu Breflow, peczen Beyer, hMr. Slancz, Hanken Domniken, Otten von der Neyffen, mathis Steubin, Niclos gotken, 71,8 daz: Zusammenziehung aus daz ſe. 72,2 (ebenso 74, 1; 75, 1; 80, 1 u. ö.) Domnik wohl = Dominik Dominici (Bruder von Hanke Dominik 64,3 u. ö.), 8. Reichert S. 45. 73, 1 Beyr] das -r mit hochgezogenem Haken Or.
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VI. Schöffenbriefe, Nr. 74, 75. 111 Heinrich heyfen, hir. Swarczen, Lorenczen von Crokow, Niclos von Lemb’g vnde hannus muyr, Geſtandin hat Jngehegetim dinge, do pecze Swarcze das gerrichte [!] fas, Niclos Keldinhoff vnde ift mit rechte ledig geteilt von Niclos Schrekot wmme alle fachin, clein vnde gros, nichts ufgenomyn, do her in vmme beſchuldeget hatte vnde ym recht do vor geton folde han. Des fint boten hir. Slancz vnde hanke domniken; dorobir ift dirre brif vorfr mit vn�’ ingefr noch got geburt Tufint dry hundirt iar indeme achtczegiften Jare 10 andeme neſten vritage noch Epiphania domini. 5 74. 1381, November 8 (an deme neften vritage noch omnium fanctorum). Bresl. Stadtarch. Urk. W 130. — Original, Pergament; Siegel verloren. Vor vns Scheppfin czu Breflow, hir. Slancz, domnik, Nenker von Lemb'g, Niclos gotken, hartlib, hir. heyfin, Petir doring, hannus noldil, Niclos Rempil, Lutke von der neyſe vnde hannus mvyr, ge- ftandin hat ingehegetim dinge, do Otte von der neyfe das gerichte ſas, Katherin, franczken huſvrow von Crokow, mit erym vormunde von irre weyn vnde irre kindir weyn vnde hat vfgereicht Conrr voyt ir erbe, das do leyt vf finte albrechtis gaffe by Erafmo, deme ftat ſchriber, mit alle deme rechte, als ſe is gehabit hat, czu eyme rechtin koufe; dorobir ift dirre brif vorfr mit vnſ’ Ingefr noch gotis geburt Tufint dry hundirt Jar Jn dem ein vnde achczegiften Jare an deme 10 neften vritage noch omnium fanctorum. 5 75. 1381, Dezember 13 (an deme neften vritage noch Nicolai). Bresl. Stadtarch. Urk. W 131. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppfin czu Breflow, Heinrich Slancz, domniken, Nen- kern von lemb'g, Niclos Rempil, lutken von der neyffe vnde hannus mvyr, geftandin hat ingehegetim dinge, do Otte von der neyfse das gerichte fas, Niclos Rimer mit willen pecze knoten, finis ſwogers, vnde hat vfgereicht wenczlow Richil, syme swog’, eyne vleiſchbank vndir den aldin benken, dy dritte vf dy rechte hand, als man von 73,5 auch als gereichte lesbar. 74,3 mvyr] auch als muyr lesbar. 4 swogers] auch als swagers zu lesen. 7 auch als beſchuldiget lesbar. 75,2 lemb'g doppelt gesetzt Or.
VI. Schöffenbriefe, Nr. 74, 75. 111 Heinrich heyfen, hir. Swarczen, Lorenczen von Crokow, Niclos von Lemb’g vnde hannus muyr, Geſtandin hat Jngehegetim dinge, do pecze Swarcze das gerrichte [!] fas, Niclos Keldinhoff vnde ift mit rechte ledig geteilt von Niclos Schrekot wmme alle fachin, clein vnde gros, nichts ufgenomyn, do her in vmme beſchuldeget hatte vnde ym recht do vor geton folde han. Des fint boten hir. Slancz vnde hanke domniken; dorobir ift dirre brif vorfr mit vn�’ ingefr noch got geburt Tufint dry hundirt iar indeme achtczegiften Jare 10 andeme neſten vritage noch Epiphania domini. 5 74. 1381, November 8 (an deme neften vritage noch omnium fanctorum). Bresl. Stadtarch. Urk. W 130. — Original, Pergament; Siegel verloren. Vor vns Scheppfin czu Breflow, hir. Slancz, domnik, Nenker von Lemb'g, Niclos gotken, hartlib, hir. heyfin, Petir doring, hannus noldil, Niclos Rempil, Lutke von der neyſe vnde hannus mvyr, ge- ftandin hat ingehegetim dinge, do Otte von der neyfe das gerichte ſas, Katherin, franczken huſvrow von Crokow, mit erym vormunde von irre weyn vnde irre kindir weyn vnde hat vfgereicht Conrr voyt ir erbe, das do leyt vf finte albrechtis gaffe by Erafmo, deme ftat ſchriber, mit alle deme rechte, als ſe is gehabit hat, czu eyme rechtin koufe; dorobir ift dirre brif vorfr mit vnſ’ Ingefr noch gotis geburt Tufint dry hundirt Jar Jn dem ein vnde achczegiften Jare an deme 10 neften vritage noch omnium fanctorum. 5 75. 1381, Dezember 13 (an deme neften vritage noch Nicolai). Bresl. Stadtarch. Urk. W 131. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppfin czu Breflow, Heinrich Slancz, domniken, Nen- kern von lemb'g, Niclos Rempil, lutken von der neyffe vnde hannus mvyr, geftandin hat ingehegetim dinge, do Otte von der neyfse das gerichte fas, Niclos Rimer mit willen pecze knoten, finis ſwogers, vnde hat vfgereicht wenczlow Richil, syme swog’, eyne vleiſchbank vndir den aldin benken, dy dritte vf dy rechte hand, als man von 73,5 auch als gereichte lesbar. 74,3 mvyr] auch als muyr lesbar. 4 swogers] auch als swagers zu lesen. 7 auch als beſchuldiget lesbar. 75,2 lemb'g doppelt gesetzt Or.
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112 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. finte Elzbethin kirchhof vndir dy benke geyt, vnde eyne mark erbe czins, dy do ftet vf herman reduſch erbe by Nickil briger, vnde dorczu das erbe, daz do leyt vf der altbufer gaffe by Nickil wolow, dem meſ- 10 ferer, czu eyme rechtin koufe noch luete der aldin brife; dorobir ift dirre brif vorfr mit vnf’ Jngefr noch gotis geburt Tufint dryhundirt Jar Jn deme ein vnde achczegiften Jare an deme neften vritage noch Nicolai. 76. 1382, Juni 20 (andem neſtin vritage noch viti). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. VOr vns Schepphin czu Brefflaw, hir. Slancz, domnk [!], Otte von der Neyffe, petir Jonfdorff, Nenker von lemberg, petir Beyr, Niclos Rempil, hannis gotke, ditwin dumeloſe, hannis von hordin vnd han- nus muyr, geftandin hat ingehegetim dinge, do Niclos gotke daz 5 gerichte fas, mathis mogil vnd hat uf gereicht Hannus Cruczebecker dry marg czins uf fime erbe, daz do leyt uf der Smedebrucke by Pauwel Cruger, von des gemuerds weyn, daz do gemuert ift vnd noch muern wyrt, vnd dorczu uf alle fin gut, varnde vnd vnuarnde, dy globit her ym czu gebin uf finte michils tag dry vyrdunge, uf winachtin dry vir- 10 dunge, uf Oftyrn dry vyrdunge vnd uf finte Johes tag dry vyrdunge ane hindyrnis vnd wedyr abczukoufin Jde eyne marg czins vmme czen marg adyr mit enandyr vmme dryfig marg, wenne hes vormag, vnſchedlich vorſſem [!] czinfe; des fint botin domnik vnd hannus muyr. Dorobyr ift dyrre brif vorfr mit vnſ’ ingefr noch gotr 15 geburt Tufint dry hundyrt Jar indem czwey vnd Achczegift� Jare andem neſtin vritage noch viti. 77. 1383, März 9 (an deme neften montage noch Judica). Bresl. Stadtarch. Urk. W 133. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppfin czu Breflow, hMr. Slancz, otte von der Neyffe, Niclos gotke, Johannes kortenicz, Pet' Jonfdorf, hartlib, hannus fidin- b’g, Petir Beyr, Niclos von lemb’g, hannus von hordin vnde hannms [ !] von hurdin vnde hannus mvyr, Geftandin hat ingehegetym dinge, do 75, 9 altbufer: Flickschuster. 9f. mefferer: Messerschmied. 76,7 gemuerds = mhd. gemiure, gemûre, gemûrede Gemäuer, Gebäude, Mauer. 11 Jde = jede, vgl. zu 67, 7.
112 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. finte Elzbethin kirchhof vndir dy benke geyt, vnde eyne mark erbe czins, dy do ftet vf herman reduſch erbe by Nickil briger, vnde dorczu das erbe, daz do leyt vf der altbufer gaffe by Nickil wolow, dem meſ- 10 ferer, czu eyme rechtin koufe noch luete der aldin brife; dorobir ift dirre brif vorfr mit vnf’ Jngefr noch gotis geburt Tufint dryhundirt Jar Jn deme ein vnde achczegiften Jare an deme neften vritage noch Nicolai. 76. 1382, Juni 20 (andem neſtin vritage noch viti). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. VOr vns Schepphin czu Brefflaw, hir. Slancz, domnk [!], Otte von der Neyffe, petir Jonfdorff, Nenker von lemberg, petir Beyr, Niclos Rempil, hannis gotke, ditwin dumeloſe, hannis von hordin vnd han- nus muyr, geftandin hat ingehegetim dinge, do Niclos gotke daz 5 gerichte fas, mathis mogil vnd hat uf gereicht Hannus Cruczebecker dry marg czins uf fime erbe, daz do leyt uf der Smedebrucke by Pauwel Cruger, von des gemuerds weyn, daz do gemuert ift vnd noch muern wyrt, vnd dorczu uf alle fin gut, varnde vnd vnuarnde, dy globit her ym czu gebin uf finte michils tag dry vyrdunge, uf winachtin dry vir- 10 dunge, uf Oftyrn dry vyrdunge vnd uf finte Johes tag dry vyrdunge ane hindyrnis vnd wedyr abczukoufin Jde eyne marg czins vmme czen marg adyr mit enandyr vmme dryfig marg, wenne hes vormag, vnſchedlich vorſſem [!] czinfe; des fint botin domnik vnd hannus muyr. Dorobyr ift dyrre brif vorfr mit vnſ’ ingefr noch gotr 15 geburt Tufint dry hundyrt Jar indem czwey vnd Achczegift� Jare andem neſtin vritage noch viti. 77. 1383, März 9 (an deme neften montage noch Judica). Bresl. Stadtarch. Urk. W 133. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppfin czu Breflow, hMr. Slancz, otte von der Neyffe, Niclos gotke, Johannes kortenicz, Pet' Jonfdorf, hartlib, hannus fidin- b’g, Petir Beyr, Niclos von lemb’g, hannus von hordin vnde hannms [ !] von hurdin vnde hannus mvyr, Geftandin hat ingehegetym dinge, do 75, 9 altbufer: Flickschuster. 9f. mefferer: Messerschmied. 76,7 gemuerds = mhd. gemiure, gemûre, gemûrede Gemäuer, Gebäude, Mauer. 11 Jde = jede, vgl. zu 67, 7.
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VI. Schöffenbriefe, Nr. 78, 79. 113 domnik daz gerichte fas, hannus schuczce vnde hat vfgereicht Petir ; Beyr czu katherin hand, des ſelbin ſchuczin hufvrow, czen mark groſchin in alle fin gut, noch fyme tode czu tun vnde czu loffin; dorob [!] ift dirre brif vorfr mit vnf’ Jngefr noch gotis geburt Tufint dry hun- dirt Jar Jn deme dry vnde achczegiften Jare an deme neften montage noch Judica. 10 78. 1384, April 22 (an deme neften vritage noch Quafimodogeniti). Bresl. Stadtarch. Urk. W 134. — Original, Pergament, nur noch die Pergament. streifen, an denen die Siegel hingen, vorhanden. Vor vns ſcheppfin czu Breflow, domnik, Otte von der neyffe, niclos gotke, Johannes kortenicz, pauel ftengil, petir Beyr, franczke schriber, heynrich gurteler, hannus von hordin, Jocob Swarcze vnde hannus mvyr, Geftandin hat Jngehegetim dinge, do heinrich Slancz daz ge- richte ſas, Jeckil Rotus vnde hat vfgereicht petir ſmed eine halbe mark czins vf ſyme erbe, daz do leit in der hundegaffe, dy globit her ym czu gebin vf finte Joheis [!] tag eine [!] virdung vnde vf mete- uaften eine [!] virdung an hindirniffe vnde wedir abeczukoufin vmme vumf mark, wenne hes vor mag, vnſchedelich vorſeffenim czinſe; des (fint, boten Jocob Swarcze vnde hannus mvyr; dorobir ift dirre brif 10 vorfr mit vnf’ Jngefr noch gotr geburt Tufint dry hundirt Jar Jm deme vir vnde Achczegiften Jare an deme neften vritage noch Quafi- modogeniti. 5 79. 1384, Dezember 2 (an deme neften vritage noch Andree). Breel. Stadtarch. M M 11. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppfin czu Breflow, domnik, Otte von der neyffe, Ni- clos gotke, Johannes kortenicz, pauel ftengil, petir Beyr, franczke ſchriber, heinrich gurteler, hannus von hordin, Jocob swarczen vnde hannus mvyr, Geftandin hat in gehegetim dinge, do heinrich ſlancz das gerichte fas, petir merkil, markrofe [!] von gorlicz vnde habin bekant, daz gelt, das ſe gegebin habin hannus Baracz, daz fe das schuldig sin geweft petir knotin vnde wiffin von nymande andirs; dorobir ift dirre brif vorfr mit vnf’ Jngefr noch gotis geburt Tufint dry hundirt Jar Jn deme vir vnde achczegiften Jare an deme neften vritage noch Andree. 10 79,4 hannus] nachträglich in heinrig geändert.
VI. Schöffenbriefe, Nr. 78, 79. 113 domnik daz gerichte fas, hannus schuczce vnde hat vfgereicht Petir ; Beyr czu katherin hand, des ſelbin ſchuczin hufvrow, czen mark groſchin in alle fin gut, noch fyme tode czu tun vnde czu loffin; dorob [!] ift dirre brif vorfr mit vnf’ Jngefr noch gotis geburt Tufint dry hun- dirt Jar Jn deme dry vnde achczegiften Jare an deme neften montage noch Judica. 10 78. 1384, April 22 (an deme neften vritage noch Quafimodogeniti). Bresl. Stadtarch. Urk. W 134. — Original, Pergament, nur noch die Pergament. streifen, an denen die Siegel hingen, vorhanden. Vor vns ſcheppfin czu Breflow, domnik, Otte von der neyffe, niclos gotke, Johannes kortenicz, pauel ftengil, petir Beyr, franczke schriber, heynrich gurteler, hannus von hordin, Jocob Swarcze vnde hannus mvyr, Geftandin hat Jngehegetim dinge, do heinrich Slancz daz ge- richte ſas, Jeckil Rotus vnde hat vfgereicht petir ſmed eine halbe mark czins vf ſyme erbe, daz do leit in der hundegaffe, dy globit her ym czu gebin vf finte Joheis [!] tag eine [!] virdung vnde vf mete- uaften eine [!] virdung an hindirniffe vnde wedir abeczukoufin vmme vumf mark, wenne hes vor mag, vnſchedelich vorſeffenim czinſe; des (fint, boten Jocob Swarcze vnde hannus mvyr; dorobir ift dirre brif 10 vorfr mit vnf’ Jngefr noch gotr geburt Tufint dry hundirt Jar Jm deme vir vnde Achczegiften Jare an deme neften vritage noch Quafi- modogeniti. 5 79. 1384, Dezember 2 (an deme neften vritage noch Andree). Breel. Stadtarch. M M 11. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppfin czu Breflow, domnik, Otte von der neyffe, Ni- clos gotke, Johannes kortenicz, pauel ftengil, petir Beyr, franczke ſchriber, heinrich gurteler, hannus von hordin, Jocob swarczen vnde hannus mvyr, Geftandin hat in gehegetim dinge, do heinrich ſlancz das gerichte fas, petir merkil, markrofe [!] von gorlicz vnde habin bekant, daz gelt, das ſe gegebin habin hannus Baracz, daz fe das schuldig sin geweft petir knotin vnde wiffin von nymande andirs; dorobir ift dirre brif vorfr mit vnf’ Jngefr noch gotis geburt Tufint dry hundirt Jar Jn deme vir vnde achczegiften Jare an deme neften vritage noch Andree. 10 79,4 hannus] nachträglich in heinrig geändert.
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114 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. 80. 1385, Oktober 20 (an deme neften vritage noch galli). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreijen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppfin czu Brezílaw, heinrich Slancz, dominik, Niclos gatke, Johannes kurtenicz, hartlib, heinrich heyfen, hannus Noldil, Niclos von lemb'g, hannus fydinb'g, lutke von der Neyffe vnd hannus munſtirb’g, in der Nwenftat Geftandin hat ingehegetim dinge, do 5 Otte von der Neyffe daz gerichte fas, hempil lobelin, Elze, fine huſ- frowe, vnd habin ufgereicht hannus melczer veyr mark czins uff erym erbe, daz do leyt uf der Odirgaffe an der ecke, vnd uf erin czwein halben vleſchbenkyn, dy do legen: eyne by Ruduſch bank vnd dy andir by Richharden bank; dy globin ſe ym czu gebin uf alle Quatir- 10 tempir eyne mark ane hindirnis vnd wedir abeczukawfin vmme vir- czyg mark, wenne sies vormogen, vnſchedlich vorffefſenim czinfe; des fint botin Dominik vnd hannus munftirberg. Dorobir ift dirre brif vorfr mit vnf’ ingefr noch gotis geburt Tufint dry hindirt Jar in deme vunf vnd achczegiften Jare an deme neften vritage noch galli. 81. 1386, März 12 (andem neften montage noch Jnuocauit). Bresl. Stadtarch. Urk. W 136. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vns Schepphin czu Brefflaw, heinrich Slancz, domnik. Otte von der Neyffe, hannus Noldil, pauwel Stengil, petir Beyer, Niclos von lemberg, heinrich gurtheler, ditwin dumeloſe, andris Steinkeler vnd hannus muyr, geftandin hat ingehegetim dinge, do Niclos gotke das 5 gerichte las, Heinrich Schindil vnd hat mit rechte dirftandin feynen virdin tag uf Herbort klemmen vor Eylf virdunge. Des 1 botin petyr Beyer vnd Hannus muyr. Dorobir ift dyrre brif vorfr mit vnf’ Ingefr Noch gotr geburt Taufint drey hundirt indem Sechs vnd achezegiftin Jare andem neften montage noch Jnuocauit. 82. 1386, Oktober 20 (an dem neften Sonnobinde noch Galli). Bresl. Stadtarch. Urk. W 139. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vns Schepphin czu Brefflaw, henrich Slancz, Domnik, Otte von der Neyffe, hannus Noldil, pauwel Stengil, petir Beyer, Niclos 80, 6 veyr = vier. 81,5f. dirftandin bis tag: vgl. oben Nr. 43, 10. 1f. 6 virdung: vgl. oben zu Nr. 43, 10, 4f. 82,2 hannms Or.
114 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. 80. 1385, Oktober 20 (an deme neften vritage noch galli). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreijen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppfin czu Brezílaw, heinrich Slancz, dominik, Niclos gatke, Johannes kurtenicz, hartlib, heinrich heyfen, hannus Noldil, Niclos von lemb'g, hannus fydinb'g, lutke von der Neyffe vnd hannus munſtirb’g, in der Nwenftat Geftandin hat ingehegetim dinge, do 5 Otte von der Neyffe daz gerichte fas, hempil lobelin, Elze, fine huſ- frowe, vnd habin ufgereicht hannus melczer veyr mark czins uff erym erbe, daz do leyt uf der Odirgaffe an der ecke, vnd uf erin czwein halben vleſchbenkyn, dy do legen: eyne by Ruduſch bank vnd dy andir by Richharden bank; dy globin ſe ym czu gebin uf alle Quatir- 10 tempir eyne mark ane hindirnis vnd wedir abeczukawfin vmme vir- czyg mark, wenne sies vormogen, vnſchedlich vorffefſenim czinfe; des fint botin Dominik vnd hannus munftirberg. Dorobir ift dirre brif vorfr mit vnf’ ingefr noch gotis geburt Tufint dry hindirt Jar in deme vunf vnd achczegiften Jare an deme neften vritage noch galli. 81. 1386, März 12 (andem neften montage noch Jnuocauit). Bresl. Stadtarch. Urk. W 136. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vns Schepphin czu Brefflaw, heinrich Slancz, domnik. Otte von der Neyffe, hannus Noldil, pauwel Stengil, petir Beyer, Niclos von lemberg, heinrich gurtheler, ditwin dumeloſe, andris Steinkeler vnd hannus muyr, geftandin hat ingehegetim dinge, do Niclos gotke das 5 gerichte las, Heinrich Schindil vnd hat mit rechte dirftandin feynen virdin tag uf Herbort klemmen vor Eylf virdunge. Des 1 botin petyr Beyer vnd Hannus muyr. Dorobir ift dyrre brif vorfr mit vnf’ Ingefr Noch gotr geburt Taufint drey hundirt indem Sechs vnd achezegiftin Jare andem neften montage noch Jnuocauit. 82. 1386, Oktober 20 (an dem neften Sonnobinde noch Galli). Bresl. Stadtarch. Urk. W 139. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vns Schepphin czu Brefflaw, henrich Slancz, Domnik, Otte von der Neyffe, hannus Noldil, pauwel Stengil, petir Beyer, Niclos 80, 6 veyr = vier. 81,5f. dirftandin bis tag: vgl. oben Nr. 43, 10. 1f. 6 virdung: vgl. oben zu Nr. 43, 10, 4f. 82,2 hannms Or.
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VI. Schöffenbriefe, Nr. 83. 84. 115 von lemb’g, heinrch [!] gurtheler, ditwin daumelofe, andris fteinkeler vnd hannus muyr, geftandin hat ingehegetim dinge, do Niclos gotke das gerichte fas, Michil knypoſch, anne, ſeyne haufuraw, den hat s orteyl vnd recht gegebin, das en venczlaw, der Schaultheys vom hart- lip, gebin fal eyn halp ſchok graſchin vnd Sebin Scheffil korns; des fint Botin domnik vnd hannus muyr; dorobir ift dyrre brif vorfr mit vnf’ ingefr noch gotr geburt Taufint dry hundirt yar indem Sechs vnd achczegiftin yare an dem neften Sonnobinde noch Galli. 10 83. 1386, November 2 (an dem neftin vritage noch omnium fanctorum). Bresl. Stadtarch. Urk. W 140. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vns Schepphin czu Brefflaw, heinrich Slancz, domnik, Otte von der Neyffe, hannus Noldil, Pauwel Stengil, Petir Beyer, Niclos von lemb’g, heinrich gurtheler, ditwin daumelofe, andris Steinkeler vnd hannus muyr, Geftandin hat Ingehegetim dinge, do Niclos gotke das gerichte ſas, franczke wolner, Anne, ſeyne haufuraw, vnd habin 5 ufgereicht Hannus Schebicz eyne marg czins uf erym erbe, das do leyt uf dem keczerberge bey der verbeſtobin; dy globin ſe ym czu gebin uf finte Iohanneftag eyne halbe marg vnd uf winachtin eyne halbe marg ane hindirnis vnd wedir abczu kaufin vmme czen marg, wenne fis vormogin, vnichedlichin vorfeffenym czinfe; vnd ab ym an 10 dem czinfe icht abeginge uf dem vorgenantin erbe, das globin ſe ym czu dirvullin mit alle erym gute, das ſe iczund habin adir ymmer gewynnen, varnde vnd vnuarnde. Des fint Botin domnik vnd hannus muyr. Dorobir ift dyrre brif vorfr mit vnf’ ingefr Noch gotr geburt Taufint dry hundirt yar indem Sechs vnd achczegiftin yare an dem 15 neſtin vritage noch omnium fanctorum. 84. 1387, Oktober 4 (am neftin freytage noch michaelis). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. Vor vns Schepphin czu Brefflaw, heinrich flancz, Ottin von der neyffe, niclos gatkin, johannes kurthenicz, hartlip, hannos naldel, Peter beyer, niclos von lemb'g, hannos feydinberg, hannos von hordin vnd hannos mawer, Geftandin hot ingehegetim dinge [dinge], do domi- nic das gerichte fas, Peter jencz vnd hot uffgereich [!] hannos schuler 5 vnd andris, ſeyme bruder, dy ſchavne mit deme gertechem, das do
VI. Schöffenbriefe, Nr. 83. 84. 115 von lemb’g, heinrch [!] gurtheler, ditwin daumelofe, andris fteinkeler vnd hannus muyr, geftandin hat ingehegetim dinge, do Niclos gotke das gerichte fas, Michil knypoſch, anne, ſeyne haufuraw, den hat s orteyl vnd recht gegebin, das en venczlaw, der Schaultheys vom hart- lip, gebin fal eyn halp ſchok graſchin vnd Sebin Scheffil korns; des fint Botin domnik vnd hannus muyr; dorobir ift dyrre brif vorfr mit vnf’ ingefr noch gotr geburt Taufint dry hundirt yar indem Sechs vnd achczegiftin yare an dem neften Sonnobinde noch Galli. 10 83. 1386, November 2 (an dem neftin vritage noch omnium fanctorum). Bresl. Stadtarch. Urk. W 140. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vns Schepphin czu Brefflaw, heinrich Slancz, domnik, Otte von der Neyffe, hannus Noldil, Pauwel Stengil, Petir Beyer, Niclos von lemb’g, heinrich gurtheler, ditwin daumelofe, andris Steinkeler vnd hannus muyr, Geftandin hat Ingehegetim dinge, do Niclos gotke das gerichte ſas, franczke wolner, Anne, ſeyne haufuraw, vnd habin 5 ufgereicht Hannus Schebicz eyne marg czins uf erym erbe, das do leyt uf dem keczerberge bey der verbeſtobin; dy globin ſe ym czu gebin uf finte Iohanneftag eyne halbe marg vnd uf winachtin eyne halbe marg ane hindirnis vnd wedir abczu kaufin vmme czen marg, wenne fis vormogin, vnichedlichin vorfeffenym czinfe; vnd ab ym an 10 dem czinfe icht abeginge uf dem vorgenantin erbe, das globin ſe ym czu dirvullin mit alle erym gute, das ſe iczund habin adir ymmer gewynnen, varnde vnd vnuarnde. Des fint Botin domnik vnd hannus muyr. Dorobir ift dyrre brif vorfr mit vnf’ ingefr Noch gotr geburt Taufint dry hundirt yar indem Sechs vnd achczegiftin yare an dem 15 neſtin vritage noch omnium fanctorum. 84. 1387, Oktober 4 (am neftin freytage noch michaelis). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. Vor vns Schepphin czu Brefflaw, heinrich flancz, Ottin von der neyffe, niclos gatkin, johannes kurthenicz, hartlip, hannos naldel, Peter beyer, niclos von lemb'g, hannos feydinberg, hannos von hordin vnd hannos mawer, Geftandin hot ingehegetim dinge [dinge], do domi- nic das gerichte fas, Peter jencz vnd hot uffgereich [!] hannos schuler 5 vnd andris, ſeyme bruder, dy ſchavne mit deme gertechem, das do
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116 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. leyt hinder dem Core czum heylgen lichnam, alzo das dy ſchawne eyner elenweyt fal frey fein, alzo verre alz ſe in ſeynen hoff tryt mit eyner freyen trawffe, vnd ſal is in freyen vnd vorſchoffn mit allem rechte, 1o alz her di gehat hot, czu eyme rechtim kauffe; des fint botin hannos von hordin vnd hannos Mawer. Dorobir ift dirre briff vorfr mit vnſ’n ingefr noch gots geburd Taufunt dreyhundert jar in deme ſebin vnd achczigiftn jare am neſtin freytage noch michaelis. 85. 1388, September 9 (an der neften mittewachen noch Natiuitatis marie). Bresl. Stadtarch. Urk. W 142. — Original, Pergament, Siegel verloren. Vor vns Schepphen czu Brefflaw, Domnik, Otten von der neyffe, Niclas gatken, johannes Cortenicz, hartlibe, pawel ſtengil, petir beyer, heynrich gurteler, jocob ſwarczen, hannos von horden vnd hannos mawer, Gestanden hat yngehegetem dinge, do heinrich flancz das gerichte fas, Rademecher, hannos heyze von der gesworne wene yn der Newenftat vnd haben uffgereicht Agnith kolgartynne die mark czinfr, di ſe haben uff Niclaus hoppen erbe, das do leyt by groſen yn der Newenftat, czu geben alle Quatuortemp'a eynen firdung ane hin- dirniffr czu erem lybe, vnd wenne yr Nymmen ift, fo fal is wedir 10 geuallen an di gefworn. Des fint boten hannos von horden vnd hannos mawer. Dorobir ift deſ’ briff vorfr mit vnf’n jngefr Noch gots geburt Tufunt dryhundirt jar yn deme Acht vnd achczigiften Jare an der neften mittewachen noch Natiuitatis marie. 86. 1389, April 5 (am montage noch judica). Bresl. Stadtarch. Urk. W 144. — Original, Pergament; ein Siegel noch vorhanden. Vor vns Schepphin czu Brefflaw, heinrich flancz, Domnik, Niclos gatke, hartlip, hannos naldel, niclos von lemborg, pauel stengel, han- nos feydinberg, Iocob ſwarcze, leutke von der neyffe vnd hannos 84, 7ff. Es handelt sich um den Verkauf einer an den Hof des Verkäufers an- grenzenden Scheune, für die das sogenannte Traufrecht vertraglich gesichert wird, vgl. unten Nr. 126, 7, 13. 8 feynen] allenfalls auch als fynen lesbar. 9 vorschoffn: etwas als Eigentum übertragen, zu Gunsten eines andern auf das Eigentumsrecht verzichten (mnd. verschoten, mhd. verschiezen und sich ver- schiezen), s. DWb. XII 1146. Die meisten der in Nr. 85—93 genannten Schöffen sind außer von Markgraf (vgl. oben zu Nr. 58, 1f.) auch von Neuling und Grünhagen, Zs. f.Gesch. Schles. 4 (1862), S. 182—185 nachgewiesen aus den Libri excessuum von 1389—1399. 86,3 Auch fydinberg zu lesen.
116 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. leyt hinder dem Core czum heylgen lichnam, alzo das dy ſchawne eyner elenweyt fal frey fein, alzo verre alz ſe in ſeynen hoff tryt mit eyner freyen trawffe, vnd ſal is in freyen vnd vorſchoffn mit allem rechte, 1o alz her di gehat hot, czu eyme rechtim kauffe; des fint botin hannos von hordin vnd hannos Mawer. Dorobir ift dirre briff vorfr mit vnſ’n ingefr noch gots geburd Taufunt dreyhundert jar in deme ſebin vnd achczigiftn jare am neſtin freytage noch michaelis. 85. 1388, September 9 (an der neften mittewachen noch Natiuitatis marie). Bresl. Stadtarch. Urk. W 142. — Original, Pergament, Siegel verloren. Vor vns Schepphen czu Brefflaw, Domnik, Otten von der neyffe, Niclas gatken, johannes Cortenicz, hartlibe, pawel ſtengil, petir beyer, heynrich gurteler, jocob ſwarczen, hannos von horden vnd hannos mawer, Gestanden hat yngehegetem dinge, do heinrich flancz das gerichte fas, Rademecher, hannos heyze von der gesworne wene yn der Newenftat vnd haben uffgereicht Agnith kolgartynne die mark czinfr, di ſe haben uff Niclaus hoppen erbe, das do leyt by groſen yn der Newenftat, czu geben alle Quatuortemp'a eynen firdung ane hin- dirniffr czu erem lybe, vnd wenne yr Nymmen ift, fo fal is wedir 10 geuallen an di gefworn. Des fint boten hannos von horden vnd hannos mawer. Dorobir ift deſ’ briff vorfr mit vnf’n jngefr Noch gots geburt Tufunt dryhundirt jar yn deme Acht vnd achczigiften Jare an der neften mittewachen noch Natiuitatis marie. 86. 1389, April 5 (am montage noch judica). Bresl. Stadtarch. Urk. W 144. — Original, Pergament; ein Siegel noch vorhanden. Vor vns Schepphin czu Brefflaw, heinrich flancz, Domnik, Niclos gatke, hartlip, hannos naldel, niclos von lemborg, pauel stengel, han- nos feydinberg, Iocob ſwarcze, leutke von der neyffe vnd hannos 84, 7ff. Es handelt sich um den Verkauf einer an den Hof des Verkäufers an- grenzenden Scheune, für die das sogenannte Traufrecht vertraglich gesichert wird, vgl. unten Nr. 126, 7, 13. 8 feynen] allenfalls auch als fynen lesbar. 9 vorschoffn: etwas als Eigentum übertragen, zu Gunsten eines andern auf das Eigentumsrecht verzichten (mnd. verschoten, mhd. verschiezen und sich ver- schiezen), s. DWb. XII 1146. Die meisten der in Nr. 85—93 genannten Schöffen sind außer von Markgraf (vgl. oben zu Nr. 58, 1f.) auch von Neuling und Grünhagen, Zs. f.Gesch. Schles. 4 (1862), S. 182—185 nachgewiesen aus den Libri excessuum von 1389—1399. 86,3 Auch fydinberg zu lesen.
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VI. Schöffenbriefe, Nr. 87. 88. 117 mawer, Geftandin hot ingehegetym dinge, do Peter beyer das gerichte las, Clare ſmarſynne, hannos, ir ſon, vnd habin uffgereicht andris Iteyn- keler czu der Rathman hand eyne mark czinfes uff yrre fleyſchbang, dy do leyt vndir den naven benkin (dy ander kein cluge henſel obir), czugebin alle Quatuortemp'a eynen firdung ane hindernuffr vnde wedir abeczukowffn vmb czen mark, wen ſe is vormogin, vnſchedelich vorfeffenem czinfe; vnd ab ym an dem czinfe icht abeginge, des fal 10 her sich dirholin an alle erem gute. Des fint botin hartlip vnd hannos naldel. Dorobir ift dyrre briff vorfr mit vnf’ ingefr noch gots geburd Tawfunth dreyhundert jar in deme navn vnd achczigiftn jare am montage noch judica. 87. 1390, Juli 2 (am Sonnabende Noch petri et pauli). Bresl. Stadtarch. Urk. I 25. — Original, Pergament; Siegel noch vorhanden. VOr vns Schepphin czu Brefflaw, Domnik, petir Beyer, Nicclos Itrelin, Hannos ledirfnyder, jocob Iwarcze, heinrich gurteler, dytwin dawmelos, hannos Cuntczacke, jocob meyffener, nicclos fetczer vnd nicclos vogel, Geftandin hot in gehegetim dinge, do hartlip das gerichte fas, waltir goltſmit, pauel flyns von der Rathmanne weyne vnd habin bekant, das vor in geweft ift heinrich ſchindel vnd hot beczalt tomas, matis weyfen ſon von thorun, vyr vnd ſebinczik mark grafſchin ane Newn grafſchin, dy her ym ſchauldig geweft ift vor eylffte halpe tuch von delermunde; dorobir ift dirre briff vorfr mit unſ' Jngefr Noch Gots geburt Taufunt dreihundirt jar Jn dem newnczigiftin Jar 10 am Sonnabende Noch petri et pauli. 5 88. 1395, Juli 3 (am fonnabende noch Pet’ et pauli). Bresl. Stadtarch. Urk. PP 101. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vns ſchepphen czu Brefflaw, Petir Beyer, Niclaus von ftrelen, Jocob Swarczen, dytwen dowmeloz, pauel ftewbe, hannos Cunrad, Andris von peyf', balthafar Beyer, Jocob fenfteleben, Niclaus bucken- schuch vnd Niclaus Newmarkt, Geftanden hat yn gehegetem dinge, do hartlib das gerichte ſas, Niclaus yn der Schewne mit wolbedochtem 86,7 vndir bis obir: unter den neuen Bänken und zwar die zweite gegenüber Hensel Kluge. 87,7 thorun: Thorn. 8 halpe scheint verbessert zu sein 9 delermunde: Tirlemont in der belgischen Provinz Brabant. aus halfe. 88,3 Vgl. Cod. Dipl. Siles. XI, 20: Andreas Pyzerer.
VI. Schöffenbriefe, Nr. 87. 88. 117 mawer, Geftandin hot ingehegetym dinge, do Peter beyer das gerichte las, Clare ſmarſynne, hannos, ir ſon, vnd habin uffgereicht andris Iteyn- keler czu der Rathman hand eyne mark czinfes uff yrre fleyſchbang, dy do leyt vndir den naven benkin (dy ander kein cluge henſel obir), czugebin alle Quatuortemp'a eynen firdung ane hindernuffr vnde wedir abeczukowffn vmb czen mark, wen ſe is vormogin, vnſchedelich vorfeffenem czinfe; vnd ab ym an dem czinfe icht abeginge, des fal 10 her sich dirholin an alle erem gute. Des fint botin hartlip vnd hannos naldel. Dorobir ift dyrre briff vorfr mit vnf’ ingefr noch gots geburd Tawfunth dreyhundert jar in deme navn vnd achczigiftn jare am montage noch judica. 87. 1390, Juli 2 (am Sonnabende Noch petri et pauli). Bresl. Stadtarch. Urk. I 25. — Original, Pergament; Siegel noch vorhanden. VOr vns Schepphin czu Brefflaw, Domnik, petir Beyer, Nicclos Itrelin, Hannos ledirfnyder, jocob Iwarcze, heinrich gurteler, dytwin dawmelos, hannos Cuntczacke, jocob meyffener, nicclos fetczer vnd nicclos vogel, Geftandin hot in gehegetim dinge, do hartlip das gerichte fas, waltir goltſmit, pauel flyns von der Rathmanne weyne vnd habin bekant, das vor in geweft ift heinrich ſchindel vnd hot beczalt tomas, matis weyfen ſon von thorun, vyr vnd ſebinczik mark grafſchin ane Newn grafſchin, dy her ym ſchauldig geweft ift vor eylffte halpe tuch von delermunde; dorobir ift dirre briff vorfr mit unſ' Jngefr Noch Gots geburt Taufunt dreihundirt jar Jn dem newnczigiftin Jar 10 am Sonnabende Noch petri et pauli. 5 88. 1395, Juli 3 (am fonnabende noch Pet’ et pauli). Bresl. Stadtarch. Urk. PP 101. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vns ſchepphen czu Brefflaw, Petir Beyer, Niclaus von ftrelen, Jocob Swarczen, dytwen dowmeloz, pauel ftewbe, hannos Cunrad, Andris von peyf', balthafar Beyer, Jocob fenfteleben, Niclaus bucken- schuch vnd Niclaus Newmarkt, Geftanden hat yn gehegetem dinge, do hartlib das gerichte ſas, Niclaus yn der Schewne mit wolbedochtem 86,7 vndir bis obir: unter den neuen Bänken und zwar die zweite gegenüber Hensel Kluge. 87,7 thorun: Thorn. 8 halpe scheint verbessert zu sein 9 delermunde: Tirlemont in der belgischen Provinz Brabant. aus halfe. 88,3 Vgl. Cod. Dipl. Siles. XI, 20: Andreas Pyzerer.
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118 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. mûte vnd vmbetwungen vnd hat gegeben vnd ufgereicht deme hofpi- tal czum heiligen lichnam czu eyme Selgerethe di dryfig mark gro- schen, die die Ratmanne von fyner weyne by in gehabt haben, czu tun vnd czulaffen, vnd hat globt, das her die dryfig mark nym’me 10 gefordirn welle wedir yn geiftlichë noch yn wertlichë gerichtē; dorobir ift deſ’ briff vorfr mit vnf’n jngefr noch gots geburt Tufunt dryhun- dirt Jar yn deme vomff vnd newnczigiften Jare am fonnabende noch Pet’ et Pauli. 89. 1395, September 24 (am frytagr noch mauricij). Bresl. Stadtarch. Urk. PP 128. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vns ſchepphen czu Brefflaw, petir Beyer, Niclaus von ftrelen, Iocob Iwarczen, ditwen dowmeloz, pauel ftewbe, hannos Cunrad, An- dris von peyfer, balthafar [balthafar] beyr, Jocob ſenfteleben, Ny- claus buckenſchuch vnd Niclaus Newmarkt, Geftanden hat yngehege- s tem dinge, do hartlib das gerichte ſas, heynrich schonhals vnd petir mechewicz von der Ratmanne weyne vnd haben bekant, das vor jn gewelt ift petir schonow vnd hat ufgereicht hannos, der fachſynne brudir, eyne halbe fleyschbang, gelegen vndir den alden benken di virde bang, als man von der Odirgafle vndir di benken geet uff di 10 rechte hand, czu ſyme libe, vnd noch fyme tode fal di ſelbe halbe fleyſchbang an das hofpital czum heiligen lichname, czutun vnd czu- laffen, geuallen; des fynt boten balthafar beyer vnd Niclaus newmarkt. Dorobir ift defir briff vorfr mit vnf’n Jngefr noch gots geburt Tufunt dry hundirt Jar yn deme vomff vnd Newnczigiftë Jare am frytagr 15 noch mauricij. 90. 1396, Februar 21 (Am montage noch Jnuocauit). Bresl. Stadtarch. Urk. W 815a. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. VOr vns Schepphen czu Brefflaw, hartlib, hannos Beyer, ditwen dumeloz, pauel ftewbe, hannos Rote, Allexius fachfe, dom- nik, waltir goltimed, Niclaus mezericzer, petir mechewicz vnd hannos fagan, Geftanden hat yn gehegetem dinge, do Petir beyer das gerichte 5 fas, Dorothea regeniczynne vnd hat uffgereicht henfil wedran andir- halbe mark czinfis uff ir erbe, gelegen bey petir Bonczlaw czunefte, 88,7 Selgerethe: s. oben zu Nr. 61, 8. 90,6 czuneſte: zunächst.
118 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. mûte vnd vmbetwungen vnd hat gegeben vnd ufgereicht deme hofpi- tal czum heiligen lichnam czu eyme Selgerethe di dryfig mark gro- schen, die die Ratmanne von fyner weyne by in gehabt haben, czu tun vnd czulaffen, vnd hat globt, das her die dryfig mark nym’me 10 gefordirn welle wedir yn geiftlichë noch yn wertlichë gerichtē; dorobir ift deſ’ briff vorfr mit vnf’n jngefr noch gots geburt Tufunt dryhun- dirt Jar yn deme vomff vnd newnczigiften Jare am fonnabende noch Pet’ et Pauli. 89. 1395, September 24 (am frytagr noch mauricij). Bresl. Stadtarch. Urk. PP 128. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vns ſchepphen czu Brefflaw, petir Beyer, Niclaus von ftrelen, Iocob Iwarczen, ditwen dowmeloz, pauel ftewbe, hannos Cunrad, An- dris von peyfer, balthafar [balthafar] beyr, Jocob ſenfteleben, Ny- claus buckenſchuch vnd Niclaus Newmarkt, Geftanden hat yngehege- s tem dinge, do hartlib das gerichte ſas, heynrich schonhals vnd petir mechewicz von der Ratmanne weyne vnd haben bekant, das vor jn gewelt ift petir schonow vnd hat ufgereicht hannos, der fachſynne brudir, eyne halbe fleyschbang, gelegen vndir den alden benken di virde bang, als man von der Odirgafle vndir di benken geet uff di 10 rechte hand, czu ſyme libe, vnd noch fyme tode fal di ſelbe halbe fleyſchbang an das hofpital czum heiligen lichname, czutun vnd czu- laffen, geuallen; des fynt boten balthafar beyer vnd Niclaus newmarkt. Dorobir ift defir briff vorfr mit vnf’n Jngefr noch gots geburt Tufunt dry hundirt Jar yn deme vomff vnd Newnczigiftë Jare am frytagr 15 noch mauricij. 90. 1396, Februar 21 (Am montage noch Jnuocauit). Bresl. Stadtarch. Urk. W 815a. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. VOr vns Schepphen czu Brefflaw, hartlib, hannos Beyer, ditwen dumeloz, pauel ftewbe, hannos Rote, Allexius fachfe, dom- nik, waltir goltimed, Niclaus mezericzer, petir mechewicz vnd hannos fagan, Geftanden hat yn gehegetem dinge, do Petir beyer das gerichte 5 fas, Dorothea regeniczynne vnd hat uffgereicht henfil wedran andir- halbe mark czinfis uff ir erbe, gelegen bey petir Bonczlaw czunefte, 88,7 Selgerethe: s. oben zu Nr. 61, 8. 90,6 czuneſte: zunächst.
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VI. Schöffenbriefe, Nr. 91. 92. 119 czugeben alle quatuortemp’a Newn Scot ane hindirniffr vnd wedir abeczukewfen eyne mark vmbe czene adir mittenandir vmbe vomfezen mark, wenne se is vormag, vnſchedelichen vorfeffenem czinfe, vnd ab Jm an deme czinfe icht abeginge, des fal her fich irholen an alle erem 10 gute, varnde vnd vnuarnde. Des ſynt boten hartlib vnd hannos Beyer. Dorobir ift def' brieff vorfr mit vnſ’n Jngefr noch gots geburt Tufunt dryhundirt Jar yn deme Sechs vnd Newnczigiften Jare Am montage noch Jnuocauit. 91. 1397, Juni 27 (an der mitwachin noch Johannis baptifte). Bresl. Stadtarch. Correspondenzen 1397. — Gleichzeitige Abschrift, Papier. Vor uns ſcheppfen zu Breſlaw etc. geftandn hat Jngehegitim dinge, da Hannos beyir das gerichte ſas, Hannos glacz, der furman, vnd hat bekant, das her schuldig sy Johannes Babinberg vomfezen marg, die fint Jm geboti zu gebin by tagis lichte, da vor hat her jm geeygint vomff pherd mit eynem wagin, das her finen fromen da mite ſchaffin fal vor das gelt; dorob' ift diſ' briffr vorfr mit vnſ'n Jngefr noch gotr geburt Tufunt dryhundirt Jar jn dem ſobin [!] vnd Nwinczigiſtē jare an der mitwachin noch Johannis baptifte. 5 92. 1398, Oktober 12 (am fonnabend noch dionifij). Bresl. Stadtarch. Urk. W 145". — Original, Pergament mit zwei anhängenden Siegeln. Vor vns ſchepphin czu brefflaw, hartlib, hannos beyer, ditwen dumloz, hannos Rote, domnik, Cuncze Iteynkeler, Niclaus Rymer, Niclos fetczer, tile beckinfloher, hannos jaw’ vnd fteffan lindenaft, geftanden hat ingehegetẽ dinge, do franczco domnik das gerichte fas, katheryn mit dem czappe, mit erem vormunden, vnd hat uffgereicht hanken wollensleher Jren garten, gelegen off dem swideniczen angir by kyczoldis garten czunefte, mit alle rechtin, alz ſe jn gehabt hat, czu eyme rechtin kouffe; des fint boten hannos Rote vnd domnik. Dorobir ift deſ' briff vorfr mit vnſ’ jngefr noch gotr geburt tufunt drey hundirt jar indem acht vnd Newnczigiften jare am fonnabend 10 noch dionifij. 90,8 vomfczen im Cassationsschnitt, die Kursiv-Buchstaben undeutlich. 11 vnuarnde] der dritte Buchstabe undeutlich. 14 noch] der zweite Buch- stabe nicht mehr deutlich erkennbar.
VI. Schöffenbriefe, Nr. 91. 92. 119 czugeben alle quatuortemp’a Newn Scot ane hindirniffr vnd wedir abeczukewfen eyne mark vmbe czene adir mittenandir vmbe vomfezen mark, wenne se is vormag, vnſchedelichen vorfeffenem czinfe, vnd ab Jm an deme czinfe icht abeginge, des fal her fich irholen an alle erem 10 gute, varnde vnd vnuarnde. Des ſynt boten hartlib vnd hannos Beyer. Dorobir ift def' brieff vorfr mit vnſ’n Jngefr noch gots geburt Tufunt dryhundirt Jar yn deme Sechs vnd Newnczigiften Jare Am montage noch Jnuocauit. 91. 1397, Juni 27 (an der mitwachin noch Johannis baptifte). Bresl. Stadtarch. Correspondenzen 1397. — Gleichzeitige Abschrift, Papier. Vor uns ſcheppfen zu Breſlaw etc. geftandn hat Jngehegitim dinge, da Hannos beyir das gerichte ſas, Hannos glacz, der furman, vnd hat bekant, das her schuldig sy Johannes Babinberg vomfezen marg, die fint Jm geboti zu gebin by tagis lichte, da vor hat her jm geeygint vomff pherd mit eynem wagin, das her finen fromen da mite ſchaffin fal vor das gelt; dorob' ift diſ' briffr vorfr mit vnſ'n Jngefr noch gotr geburt Tufunt dryhundirt Jar jn dem ſobin [!] vnd Nwinczigiſtē jare an der mitwachin noch Johannis baptifte. 5 92. 1398, Oktober 12 (am fonnabend noch dionifij). Bresl. Stadtarch. Urk. W 145". — Original, Pergament mit zwei anhängenden Siegeln. Vor vns ſchepphin czu brefflaw, hartlib, hannos beyer, ditwen dumloz, hannos Rote, domnik, Cuncze Iteynkeler, Niclaus Rymer, Niclos fetczer, tile beckinfloher, hannos jaw’ vnd fteffan lindenaft, geftanden hat ingehegetẽ dinge, do franczco domnik das gerichte fas, katheryn mit dem czappe, mit erem vormunden, vnd hat uffgereicht hanken wollensleher Jren garten, gelegen off dem swideniczen angir by kyczoldis garten czunefte, mit alle rechtin, alz ſe jn gehabt hat, czu eyme rechtin kouffe; des fint boten hannos Rote vnd domnik. Dorobir ift deſ' briff vorfr mit vnſ’ jngefr noch gotr geburt tufunt drey hundirt jar indem acht vnd Newnczigiften jare am fonnabend 10 noch dionifij. 90,8 vomfczen im Cassationsschnitt, die Kursiv-Buchstaben undeutlich. 11 vnuarnde] der dritte Buchstabe undeutlich. 14 noch] der zweite Buch- stabe nicht mehr deutlich erkennbar.
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120 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. 93. 1398, Dezember 13 (Am frytage noch Concepcionis marie). Bresl. Stadtarch. Urk. W 145b. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. VOr vns Schepfen czu Breſſlaw, hartlib, hannos beyir, ditwen dumeloz, hannus Rothe, domnik, Cuncze Steinkeler, Niclaus Rymer, Niclaus Setczer, tile Beckinfloer, hannus Jawer vnd Steffan lyndenaft, Geftanden hat jngehegetem dinge, do franczco domnik das gerichte fas, 5 hannos wollenfloer vnd hat vffgereicht Niclaus vnd hannos New- gebowir syme brudir [?] fynen garten vnd das erbe uff deme Swidniczen Angir bey kiczoldis garten czunefte mit allem rechten, alz her den gehabt hat, czu eyme rechten kowfe. Des fint boten hartlib vnd domnik. Dorobir ift defir briff vorfr mit vnſ'n Jngefr noch Gotr 10 geburt Tufunt dryhundirt Jar Jn deme Acht vnd Newnczigiften Jare Am frytage noch Concepcionis marie. 94. 1400, Januar 9 (Am fritagr noch Epyffanie domini). Bresl. Stadtarch. Urk. W 815b. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. VOr vns Schepphin czu Brefflaw, Hannus beyir, Jocob Swarcze, leutko von der nyffe, franczko domnik, pauel Steube, ditwen dumeloz, hannus pezeler, hannus Cunrad, Jeſco domnik, hannus paſco vnd bartholomeus ber, Geftandin hat jngehegetem dinge, do hartlib das gerichte fas, henfil meyfener vnd hat vffgereicht Eytil domniken czu Nikil domniken, fynis Sonis, handen virdehalbe mark czinfis, di her gehabt hat off der Regeniczinne erbe, das do leit bey petir Bonczlow erbe czunefte, mit allem rechten, als her die gehabt hat, czu eyme rechten koufe noch lute der aldin briffe. Des fint boten ditwen 10 dumeloz vnd hannus pezeler. Dorobir ift deſ' briff vorfr mit vnſ'n Jngefr noch gotr geburt Tufund Jn deme vir hundirtiten Jaren Am fritagr noch Epyffanie domini. 94,9 briffe mit Haken am -e Or.
120 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. 93. 1398, Dezember 13 (Am frytage noch Concepcionis marie). Bresl. Stadtarch. Urk. W 145b. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. VOr vns Schepfen czu Breſſlaw, hartlib, hannos beyir, ditwen dumeloz, hannus Rothe, domnik, Cuncze Steinkeler, Niclaus Rymer, Niclaus Setczer, tile Beckinfloer, hannus Jawer vnd Steffan lyndenaft, Geftanden hat jngehegetem dinge, do franczco domnik das gerichte fas, 5 hannos wollenfloer vnd hat vffgereicht Niclaus vnd hannos New- gebowir syme brudir [?] fynen garten vnd das erbe uff deme Swidniczen Angir bey kiczoldis garten czunefte mit allem rechten, alz her den gehabt hat, czu eyme rechten kowfe. Des fint boten hartlib vnd domnik. Dorobir ift defir briff vorfr mit vnſ'n Jngefr noch Gotr 10 geburt Tufunt dryhundirt Jar Jn deme Acht vnd Newnczigiften Jare Am frytage noch Concepcionis marie. 94. 1400, Januar 9 (Am fritagr noch Epyffanie domini). Bresl. Stadtarch. Urk. W 815b. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. VOr vns Schepphin czu Brefflaw, Hannus beyir, Jocob Swarcze, leutko von der nyffe, franczko domnik, pauel Steube, ditwen dumeloz, hannus pezeler, hannus Cunrad, Jeſco domnik, hannus paſco vnd bartholomeus ber, Geftandin hat jngehegetem dinge, do hartlib das gerichte fas, henfil meyfener vnd hat vffgereicht Eytil domniken czu Nikil domniken, fynis Sonis, handen virdehalbe mark czinfis, di her gehabt hat off der Regeniczinne erbe, das do leit bey petir Bonczlow erbe czunefte, mit allem rechten, als her die gehabt hat, czu eyme rechten koufe noch lute der aldin briffe. Des fint boten ditwen 10 dumeloz vnd hannus pezeler. Dorobir ift deſ' briff vorfr mit vnſ'n Jngefr noch gotr geburt Tufund Jn deme vir hundirtiten Jaren Am fritagr noch Epyffanie domini. 94,9 briffe mit Haken am -e Or.
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VI. Schöffenbriefe, Nr. 95—97. 121 95. 1400, Januar 23 (am fritage noch Agnetr). Bresl. Stadtarch. Urk. W 147. — Original, Pergament; ein Siegel noch vorhanden. Vor vns Schepphin czu Brefflaw, hannos beyer, Jocob ſwarcze, lewtko von der nyfe, franczco domnik, pawel ftewbe, ditwen dumloz, hannos peſeler, hannos Conrad, Jeſco domnik, hannus paſco vnd bar- tholomeus ber, geftanden hat jngehegetem dinge, do hartlib das ge- richte fas, heinrich knappe vnd hat uffgereicht petir ſmed ein halbe 5 mark czinfr off fin erbe, gelegin vor deme rewfliſchen thore by petir fmed, dem vorgenanten, czunefte, czugeben alle Quatuortemp'a ein halbin firdung anehindernifſe vnd wedir abeczukeuffin vmbe vomff mark, wenne her das vormag, vnſchedelich vorfeffenë czinfe; vnd ap jm an deme czinſe icht abeginge, dez fal her fich irholin an alle ſime 10 gute, varnde vnd vnuarnde. Des fint botin hannos Conrad vnd jeſco domnik. Dorobir ift deſ' briff vorfr mit vnſ’ jngefr noch gotr geburt tufunt jndem virhundirtîten jare am fritage noch Agnetr. 96. 1401, Januar 28 (Am fritage noch Conuerfionis pauli). Bresl. Stadtarch. Urh. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. VOr vns Schepphin zu Breſſlaw, hartlib, hannus beyir, hannus Sydinberg, domnik Stronchin, Niclaus von lemberg, ditwen dumeloz, hannus Rote, hannus domnik, heinrich Jencowicz, allexius Sachfe vnd bartholomeus ber, Geftandin hat Jngehegetem dinge, do Jocob ſwarcze das gerichte fas, Niclos pozenow vnd hat offgereicht Aluſch ditrichinne Eyn schok czinfr, das her gehabt hat uff pozenow erbe, das do leit bey fente Barbaran by kobirfteyn, zu eyme rechten koufe noch lute des aldin briues. Dorobir ift deſ' briff vorfr mit vnſ'n Jngefr noch gotr geburt Tufunt Jn deme eyn vnd virhundirtitë jare Am fritage noch Conuerfionis pauli. 5 10 97. 1401, August 12 (Am fritagr noch laurencij). Bresl. Stadtarch. Urk. W 662". — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. VOr vns Scheppen zu Brefflaw, hartlib, hannus beyir, Jocob ſwarcze, hannus fydinberg, leutke von der nife, pawel ftewbe, hannus Rothe, 96, 5 Alusch Kurzform von Adelheid, rgl. Reichert S. 30. 32. 37.
VI. Schöffenbriefe, Nr. 95—97. 121 95. 1400, Januar 23 (am fritage noch Agnetr). Bresl. Stadtarch. Urk. W 147. — Original, Pergament; ein Siegel noch vorhanden. Vor vns Schepphin czu Brefflaw, hannos beyer, Jocob ſwarcze, lewtko von der nyfe, franczco domnik, pawel ftewbe, ditwen dumloz, hannos peſeler, hannos Conrad, Jeſco domnik, hannus paſco vnd bar- tholomeus ber, geftanden hat jngehegetem dinge, do hartlib das ge- richte fas, heinrich knappe vnd hat uffgereicht petir ſmed ein halbe 5 mark czinfr off fin erbe, gelegin vor deme rewfliſchen thore by petir fmed, dem vorgenanten, czunefte, czugeben alle Quatuortemp'a ein halbin firdung anehindernifſe vnd wedir abeczukeuffin vmbe vomff mark, wenne her das vormag, vnſchedelich vorfeffenë czinfe; vnd ap jm an deme czinſe icht abeginge, dez fal her fich irholin an alle ſime 10 gute, varnde vnd vnuarnde. Des fint botin hannos Conrad vnd jeſco domnik. Dorobir ift deſ' briff vorfr mit vnſ’ jngefr noch gotr geburt tufunt jndem virhundirtîten jare am fritage noch Agnetr. 96. 1401, Januar 28 (Am fritage noch Conuerfionis pauli). Bresl. Stadtarch. Urh. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. VOr vns Schepphin zu Breſſlaw, hartlib, hannus beyir, hannus Sydinberg, domnik Stronchin, Niclaus von lemberg, ditwen dumeloz, hannus Rote, hannus domnik, heinrich Jencowicz, allexius Sachfe vnd bartholomeus ber, Geftandin hat Jngehegetem dinge, do Jocob ſwarcze das gerichte fas, Niclos pozenow vnd hat offgereicht Aluſch ditrichinne Eyn schok czinfr, das her gehabt hat uff pozenow erbe, das do leit bey fente Barbaran by kobirfteyn, zu eyme rechten koufe noch lute des aldin briues. Dorobir ift deſ' briff vorfr mit vnſ'n Jngefr noch gotr geburt Tufunt Jn deme eyn vnd virhundirtitë jare Am fritage noch Conuerfionis pauli. 5 10 97. 1401, August 12 (Am fritagr noch laurencij). Bresl. Stadtarch. Urk. W 662". — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. VOr vns Scheppen zu Brefflaw, hartlib, hannus beyir, Jocob ſwarcze, hannus fydinberg, leutke von der nife, pawel ftewbe, hannus Rothe, 96, 5 Alusch Kurzform von Adelheid, rgl. Reichert S. 30. 32. 37.
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122 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. heinrich Jencowicz, hannus Cunrad, Czenco domnik vnd bartholomeus ber, Gestanden hat Jngehegetem dinge, do Niclaus von lemberg das gerichte fas, hannus Slancz vnd lucas Jencowicz von der Ratmanne weine vnd habin bekant, das vor Jn geweft ift der Apt von Camencz vnd hat bekant, das margrithe von der Niſe dy mawir zwiſchen ir beidir erbe beczalt habe, allo das ſe di halb habin ſal zu allem nuczẽ vngehindirt. Dorobir ift defir briff vorfr mit vnſ'n Jngefr noch Gotr 10 geburt Tufunt virhundirt Jn deme Jriten Jare Am fritagr noch lau- rencij. 5 98. 1411, Juni 12 (Am fritage Noch Corporis Chrifti). Bresl. Stadtarch. Urk. X 185b. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppin czu Breflaw, Niclaus von Lemberg, Lewtke von der neife, heinrich Jencowicz, lenhard reichard, Gabriel prewfe, niclos heyncze, niclos botener, hannos Swarcz, Pauel Sitte, heinrich kelner vnd michil hubſcher, Geftanden habn Jngehegetem dinge, do Jocob s Swarcze das gerichte fas, Niclaus von lemberg vnd lewtke von der neiſe, vorgenante in vormundeſchaft margrithe von der neife, vnd haben uff gereicht niclos michilldorff daz erbe, by hannus popilwicz gelegen uff der schubrocke, mit allë rechtẽ, als ſe das gehat hot, czu eyme rechten kowfe. Dorobir ift def' briff vorfr mit vnſ'n Jngefr 10 Noch gotr geburt firczenhundirt in deme eylften Jare Am fritage Noch Corporis Chrifti. 99. 1414, August 17 (am freitage vor Bartholomei). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwri an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppen czu Brefflaw, heinrich Jenkowicz, franczko dom- nik, Niclos rempil, Niclos fteinkeler, hannus ftille, Czache von gobin. wenczlaw ſwarcze, heinrich ſmed, michel banke, michel hobscher vnd heinrich schorgaft, Geftanden hot Jn gehegetim dinge, do lenhard rei- 5 chard das gerichte fas, Jorge frankinstein vnd hot sich vndirwunden mertin wolaw erbe vnd gut, varnde vnd vnuarnde, doryn dy kurzin mit rechte geweift [!] ift, vor eine mark czinfr, vnd dy selbe mark czinfr globit her ir czu richten vnd czu gebin noch lawte ir brife ane 99, 5 fich vnderwinden (mit Gen.) in Besitz nehmen, sich bemächtigen. 6 kurzin: die Frau des Kurz. 7 geweift = geweft (gewesen). 8 richten: entrichten.
122 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. heinrich Jencowicz, hannus Cunrad, Czenco domnik vnd bartholomeus ber, Gestanden hat Jngehegetem dinge, do Niclaus von lemberg das gerichte fas, hannus Slancz vnd lucas Jencowicz von der Ratmanne weine vnd habin bekant, das vor Jn geweft ift der Apt von Camencz vnd hat bekant, das margrithe von der Niſe dy mawir zwiſchen ir beidir erbe beczalt habe, allo das ſe di halb habin ſal zu allem nuczẽ vngehindirt. Dorobir ift defir briff vorfr mit vnſ'n Jngefr noch Gotr 10 geburt Tufunt virhundirt Jn deme Jriten Jare Am fritagr noch lau- rencij. 5 98. 1411, Juni 12 (Am fritage Noch Corporis Chrifti). Bresl. Stadtarch. Urk. X 185b. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppin czu Breflaw, Niclaus von Lemberg, Lewtke von der neife, heinrich Jencowicz, lenhard reichard, Gabriel prewfe, niclos heyncze, niclos botener, hannos Swarcz, Pauel Sitte, heinrich kelner vnd michil hubſcher, Geftanden habn Jngehegetem dinge, do Jocob s Swarcze das gerichte fas, Niclaus von lemberg vnd lewtke von der neiſe, vorgenante in vormundeſchaft margrithe von der neife, vnd haben uff gereicht niclos michilldorff daz erbe, by hannus popilwicz gelegen uff der schubrocke, mit allë rechtẽ, als ſe das gehat hot, czu eyme rechten kowfe. Dorobir ift def' briff vorfr mit vnſ'n Jngefr 10 Noch gotr geburt firczenhundirt in deme eylften Jare Am fritage Noch Corporis Chrifti. 99. 1414, August 17 (am freitage vor Bartholomei). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwri an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppen czu Brefflaw, heinrich Jenkowicz, franczko dom- nik, Niclos rempil, Niclos fteinkeler, hannus ftille, Czache von gobin. wenczlaw ſwarcze, heinrich ſmed, michel banke, michel hobscher vnd heinrich schorgaft, Geftanden hot Jn gehegetim dinge, do lenhard rei- 5 chard das gerichte fas, Jorge frankinstein vnd hot sich vndirwunden mertin wolaw erbe vnd gut, varnde vnd vnuarnde, doryn dy kurzin mit rechte geweift [!] ift, vor eine mark czinfr, vnd dy selbe mark czinfr globit her ir czu richten vnd czu gebin noch lawte ir brife ane 99, 5 fich vnderwinden (mit Gen.) in Besitz nehmen, sich bemächtigen. 6 kurzin: die Frau des Kurz. 7 geweift = geweft (gewesen). 8 richten: entrichten.
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VI. Schöffenbriefe, Nr. 100. 101. 123 hindirnis vnd wedir rede; des fein boten Niclos rempil vnd heinrich ſchorgaft; dorobir ift deſ' briff vorfr mit vnſ' Jngeſr noch Crifts 10 geburt virczenhundirt Jn dem virczenden Jore am freitage vor Bar- tholomei. 100. 1427, März 24 (Am montage noch oculi). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppin czu Breſlaw, nicklas Steinkeler, pet’ rote, nicklas merboth, nicklas Sachffe, nicklas Sachwicz, Caſpar vngeroten, Allexius Bancke, Sigmund glefil, pawel horning, hannus von der heyde vnd heynrich gebeler, Geftandin hat Jn gehegetem dinge, do Erafmus pezeler daz gerichte fas, Johannes mynkenaw vnd hat uffgereicht Annan Jocobynne von peyfer drey marg czins in dy fir marg, dy her gehabt hat uf mathis dreflers erbe, daz do leyt uf d' oder gaffe an d’ eckin czu nehfte glogers erbe, daz eczwen hempil lobens geweft ift. noch lawte des Aldin briffes; des fint boten pawel horning vnd nicklas Sachwicz. Dorobir ift defir briff vorſegilt mit vnſ'n 10 Jngelegiln noch c’fti geborth firczenhund't jar dor noch Jm Sebinvnd- ezwenczigiften Jare Am montage noch oculi. 5 101. 1430, August 18 (Am freytage nach Affumpcionis marie). Bresl. Stadtarch. Urk. X 1856. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppin zu Breſlaw, Peter Rote, michel Bancke, magifter Baltafar vngeroten, Niclas Sachffe, Niclas Sachewicz, Allexius Bancke, Sigmund Glezel, Pauel hornyng, lorencz fteinkeler, Niclas Skopp vnd hanns Smed, Geftanden hat ingehegtem dinge, do Erafmus pezeler das gerichte ſas, Allexius vom Anger vnd Anna, ſeyne huffrawe, vnd haben vfgereicht hannus Clinkener ir Erbe, gelegn vff der Schubrugken bey Popelwicz zunefte, mit alle dem rechten, als fie das gehabt haben, zueyme rechten kowffe; des fint boten Niclas Sachffe vnd hannus Smed ; dorober ift dieffir brieff vorſegilt mit vnſ'n Jngſigiln Nach crifti geburt fierczenhundert Jm dreyffigisten Jare Am freytage nach Af-10 ſumpcionis marie.
VI. Schöffenbriefe, Nr. 100. 101. 123 hindirnis vnd wedir rede; des fein boten Niclos rempil vnd heinrich ſchorgaft; dorobir ift deſ' briff vorfr mit vnſ' Jngeſr noch Crifts 10 geburt virczenhundirt Jn dem virczenden Jore am freitage vor Bar- tholomei. 100. 1427, März 24 (Am montage noch oculi). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppin czu Breſlaw, nicklas Steinkeler, pet’ rote, nicklas merboth, nicklas Sachffe, nicklas Sachwicz, Caſpar vngeroten, Allexius Bancke, Sigmund glefil, pawel horning, hannus von der heyde vnd heynrich gebeler, Geftandin hat Jn gehegetem dinge, do Erafmus pezeler daz gerichte fas, Johannes mynkenaw vnd hat uffgereicht Annan Jocobynne von peyfer drey marg czins in dy fir marg, dy her gehabt hat uf mathis dreflers erbe, daz do leyt uf d' oder gaffe an d’ eckin czu nehfte glogers erbe, daz eczwen hempil lobens geweft ift. noch lawte des Aldin briffes; des fint boten pawel horning vnd nicklas Sachwicz. Dorobir ift defir briff vorſegilt mit vnſ'n 10 Jngelegiln noch c’fti geborth firczenhund't jar dor noch Jm Sebinvnd- ezwenczigiften Jare Am montage noch oculi. 5 101. 1430, August 18 (Am freytage nach Affumpcionis marie). Bresl. Stadtarch. Urk. X 1856. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vns Scheppin zu Breſlaw, Peter Rote, michel Bancke, magifter Baltafar vngeroten, Niclas Sachffe, Niclas Sachewicz, Allexius Bancke, Sigmund Glezel, Pauel hornyng, lorencz fteinkeler, Niclas Skopp vnd hanns Smed, Geftanden hat ingehegtem dinge, do Erafmus pezeler das gerichte ſas, Allexius vom Anger vnd Anna, ſeyne huffrawe, vnd haben vfgereicht hannus Clinkener ir Erbe, gelegn vff der Schubrugken bey Popelwicz zunefte, mit alle dem rechten, als fie das gehabt haben, zueyme rechten kowffe; des fint boten Niclas Sachffe vnd hannus Smed ; dorober ift dieffir brieff vorſegilt mit vnſ'n Jngſigiln Nach crifti geburt fierczenhundert Jm dreyffigisten Jare Am freytage nach Af-10 ſumpcionis marie.
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124 Zweite Reihe. Städtsiche Kanzleien Breslaus. 102. 1431, Juli 6 (Am freitage noch vifitacionis marie). Bresl. Stadtarch. Urk. X 185d. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Wir Scheppin zu Breſlaw, Erafmus Pezeler, peter Rote, peter ftron- chin, Magifter Baltafar vngerotin, Niclas fteinkelir, Niclas Sachffe, peter Rafter, Niclas Conrad, Cuncze Steinkelir, hannos Megirlein vnd petcze Crigk, do Michil Bancke daz gerichte fas, Bekennen, das vor 5 vns komen feinth Jngehegith ding hannos Smedchin vnd Niclas Skopp von der Ratmanne wegin vnd habin becant, wie das An der Mete- woche uor phingiftin uor fie komen feinth Allexius vom Angir, Nickil Michilffdorff vnd Jocob Snetloch vnd habin globit uor hannoffen, etwenne Niclas Michilffdorff zon, der do vnmundiſch ift, vor ftete 10 habunge des kauffis des hauffis vnd erbis, uf der ſchubrucken gelegin bey etwenne popilwicz erbe zunefte, das do Clinkenern gereicht ift wurden, Alffo wenne der felbige hannos mundiſch wirt, das er leynen willin vnd Joworth zu dem kauffe gebin fal vnd sich Allir forderunge vnd aneſproche genczlichin uorczeien Geiftlichs vnd wertlichs gerich- is tis ; dorobir ift diez' brieff mit vnſſern Jngfigr uorſegr noch Crifti geburt fierczinhundirt Jm eynen vnd dreiffigiftin Jar Am freitage noch vifitacionis marie. 103. 1529, August 13 (am dreyzcehendr tage des Monats Augufti). Bresl. Stadtarch. Urk. PP 146b. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vnns Scheppen zew Breſlaw, Sebaftian Monaw, Niclas Reichel, Niclas jenckewitz, Magifter Nicolaus lewbel, Steffan Joppener, Al- brecht Sawrman, paul felix, Baldazar milh, Niclas Schewitz, Criftoff Girßdorff vnd Andres Jeschke, Geftanden hat in gehegtem dinge, do 5 her Achacius hawnolt das gerichte fas, der Erfam her Andreas fogeler, prifter, mit leynë vormundr vnd hat gereget einen volftendigen alden Scheppenbrieff ober fumff margk zcynfs, die weylend Niclas dorren- 9f. ftete habunge (s. auch oben 102,1 Pezelr: r mit Haken Or. Nr. 17, 4): Ratifikation eines Vertrages (rgl. staet(e) haben oder halten, Staet- haltung bei Schmeller2 II 797). 16 Jar mit nach unten offenem Halbkreis über a Or. 6. 12 gereget 103,6 vormundr mit u-Bogen über u Or. vorgezeigt (von mhd. regen), vgl. DWb. VIII 511g.
124 Zweite Reihe. Städtsiche Kanzleien Breslaus. 102. 1431, Juli 6 (Am freitage noch vifitacionis marie). Bresl. Stadtarch. Urk. X 185d. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Wir Scheppin zu Breſlaw, Erafmus Pezeler, peter Rote, peter ftron- chin, Magifter Baltafar vngerotin, Niclas fteinkelir, Niclas Sachffe, peter Rafter, Niclas Conrad, Cuncze Steinkelir, hannos Megirlein vnd petcze Crigk, do Michil Bancke daz gerichte fas, Bekennen, das vor 5 vns komen feinth Jngehegith ding hannos Smedchin vnd Niclas Skopp von der Ratmanne wegin vnd habin becant, wie das An der Mete- woche uor phingiftin uor fie komen feinth Allexius vom Angir, Nickil Michilffdorff vnd Jocob Snetloch vnd habin globit uor hannoffen, etwenne Niclas Michilffdorff zon, der do vnmundiſch ift, vor ftete 10 habunge des kauffis des hauffis vnd erbis, uf der ſchubrucken gelegin bey etwenne popilwicz erbe zunefte, das do Clinkenern gereicht ift wurden, Alffo wenne der felbige hannos mundiſch wirt, das er leynen willin vnd Joworth zu dem kauffe gebin fal vnd sich Allir forderunge vnd aneſproche genczlichin uorczeien Geiftlichs vnd wertlichs gerich- is tis ; dorobir ift diez' brieff mit vnſſern Jngfigr uorſegr noch Crifti geburt fierczinhundirt Jm eynen vnd dreiffigiftin Jar Am freitage noch vifitacionis marie. 103. 1529, August 13 (am dreyzcehendr tage des Monats Augufti). Bresl. Stadtarch. Urk. PP 146b. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Vor vnns Scheppen zew Breſlaw, Sebaftian Monaw, Niclas Reichel, Niclas jenckewitz, Magifter Nicolaus lewbel, Steffan Joppener, Al- brecht Sawrman, paul felix, Baldazar milh, Niclas Schewitz, Criftoff Girßdorff vnd Andres Jeschke, Geftanden hat in gehegtem dinge, do 5 her Achacius hawnolt das gerichte fas, der Erfam her Andreas fogeler, prifter, mit leynë vormundr vnd hat gereget einen volftendigen alden Scheppenbrieff ober fumff margk zcynfs, die weylend Niclas dorren- 9f. ftete habunge (s. auch oben 102,1 Pezelr: r mit Haken Or. Nr. 17, 4): Ratifikation eines Vertrages (rgl. staet(e) haben oder halten, Staet- haltung bei Schmeller2 II 797). 16 Jar mit nach unten offenem Halbkreis über a Or. 6. 12 gereget 103,6 vormundr mit u-Bogen über u Or. vorgezeigt (von mhd. regen), vgl. DWb. VIII 511g.
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VI. Schöffenbriefe, Nr. 103. 125 dorff auffgereicht hat Jocob lywinge vnder den alden bengken etc; nach weytter beſagung follichs prieffes, des data ift Noch Crifti vnfers herren gepurt Tawfent dreyhundert in dem Sibenvndachzcigften jaren 10 Sonnobend nach Allexij, . ... Will follichen prieff nicht vorſchwigen, Sonder zcu rechte vermeldet vnd gereget haben. Vorfigelt mit vnſern ingifigeln am dreyzcehendr tage des Monats Augufti Anno dom MD vigeſimonono. 103, 10. 12 dreyhundert ... zou mit u-Bogen über u Or. 11 ...:] ohne Andeutung der Lücke Or.
VI. Schöffenbriefe, Nr. 103. 125 dorff auffgereicht hat Jocob lywinge vnder den alden bengken etc; nach weytter beſagung follichs prieffes, des data ift Noch Crifti vnfers herren gepurt Tawfent dreyhundert in dem Sibenvndachzcigften jaren 10 Sonnobend nach Allexij, . ... Will follichen prieff nicht vorſchwigen, Sonder zcu rechte vermeldet vnd gereget haben. Vorfigelt mit vnſern ingifigeln am dreyzcehendr tage des Monats Augufti Anno dom MD vigeſimonono. 103, 10. 12 dreyhundert ... zou mit u-Bogen über u Or. 11 ...:] ohne Andeutung der Lücke Or.
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VII. (Nr. 104—124) Breslauer Ratsbriefe. Nr. 104—106 sind Abschriften, Nr. 107—124 Originale. 1334—1506. 104. 1334, Juni 23 (an dem abunde des Heyligen herren fente Johnis des toufers). Bresl. Stadtarch. Hs. K 115, I. (Antiquarius) Bl. 12. — Uberschrift: Litera Nicolai Wirsingi super molendinis. — Regest in Cod. Dipl. Siles. XXIX. Nr. 5345, S. 15. WJir Ratman der ftat czu Brefflow Bekennen des offinbar allin den, di diſen keginw’tigen brif gehoren ad' gesen, Daz wir mit ge- meynë rate vnd mit gutẽ bedechtniffe allir vnfir Eldiftñ vnd vnf geſwornen vns habin bericht vnd vbir eyn getragen mit deme Erfamẽ 5 manne hern Nicloſe wirfinge, d' burg’ ift czu Cracow, daz wir mit im vnd h' mit vns an dem waſfir d' Odir by vnfir Itat czu Brefflow fullin bwin Molen vnd was wir andirs nûtzis doran irvinden mogen, allo daz wir deme felbin Niclofe wirfinge alle di bweftete, di dorezugehoren, vryen vnde ledigen fullin in fulchirwife, daz di ftat an alle d' erbeit, 1o di doruf geet, halbis gelt vnd halbe koft legin fulle, vnd Niclos wirfing fal ouch an d’ felbin erbeit legin halbis gelt vnd halbe koft, vnd waz do von nûczis komen mag, den sal vnſe Itat halp behalden vnd Niclos wirfing vnd ſyne rechtin geerbin daz andir halbe teil erblich beſiczin : w’ abir, daz hi von keynen and’n lwten keynirleye schade enftunde, den di 15 Itat billich wandiln ad’ beſf'n folde, dorczu fal d' vorgenante Niclos wirfing fin halbis teil legen vnd gebin alfo beſcheydenlich, daz der 104,4 vns bis getragen: uns verglichen haben und übereingekommen sind. 7 bwin] aus ursprünglichem bwin? 7. 12. 17 der kleine Kreis über u in nûtzis, nûez zweifellos als u-Bogen gemeint.
VII. (Nr. 104—124) Breslauer Ratsbriefe. Nr. 104—106 sind Abschriften, Nr. 107—124 Originale. 1334—1506. 104. 1334, Juni 23 (an dem abunde des Heyligen herren fente Johnis des toufers). Bresl. Stadtarch. Hs. K 115, I. (Antiquarius) Bl. 12. — Uberschrift: Litera Nicolai Wirsingi super molendinis. — Regest in Cod. Dipl. Siles. XXIX. Nr. 5345, S. 15. WJir Ratman der ftat czu Brefflow Bekennen des offinbar allin den, di diſen keginw’tigen brif gehoren ad' gesen, Daz wir mit ge- meynë rate vnd mit gutẽ bedechtniffe allir vnfir Eldiftñ vnd vnf geſwornen vns habin bericht vnd vbir eyn getragen mit deme Erfamẽ 5 manne hern Nicloſe wirfinge, d' burg’ ift czu Cracow, daz wir mit im vnd h' mit vns an dem waſfir d' Odir by vnfir Itat czu Brefflow fullin bwin Molen vnd was wir andirs nûtzis doran irvinden mogen, allo daz wir deme felbin Niclofe wirfinge alle di bweftete, di dorezugehoren, vryen vnde ledigen fullin in fulchirwife, daz di ftat an alle d' erbeit, 1o di doruf geet, halbis gelt vnd halbe koft legin fulle, vnd Niclos wirfing fal ouch an d’ felbin erbeit legin halbis gelt vnd halbe koft, vnd waz do von nûczis komen mag, den sal vnſe Itat halp behalden vnd Niclos wirfing vnd ſyne rechtin geerbin daz andir halbe teil erblich beſiczin : w’ abir, daz hi von keynen and’n lwten keynirleye schade enftunde, den di 15 Itat billich wandiln ad’ beſf'n folde, dorczu fal d' vorgenante Niclos wirfing fin halbis teil legen vnd gebin alfo beſcheydenlich, daz der 104,4 vns bis getragen: uns verglichen haben und übereingekommen sind. 7 bwin] aus ursprünglichem bwin? 7. 12. 17 der kleine Kreis über u in nûtzis, nûez zweifellos als u-Bogen gemeint.
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VII. Ratsbriefe, Nr. 105. 127 felbe Nicklos w’fing noch keyn’ fyn’ geerbin den nûcz, d’ in an de ſelbin waffir w’din mag, in keyne geiftliche hant brengen fullen; w’ Iprechin ouch dorczu, waz di Itat eygenir erden vnd Ryfechtis gehabin mag, daz ſal di Itat dorczu legen, folde man abir keufin dorczu erdin 20 adir Ryfecht, dorczu fal her Nicklos w'fing vnd ſyne rechten geerbin ir halbis teyl legin vnd gebin, von Czytenic deme Dorfe h'nidir als v’re, als der ftat gebite wendit; ſo fal di ſtat vnd h’ Niclos w'link vnd fine geerbin daz vbir, daz kein ſente vincencien lit, mit gemeynir koft ewiclichin haldin. Czu beczugniffe d' dinge habe w’ .. defin brif 25 mit vnf’ ingefr gegebin v'ligilt noch gotis geburt Twiint Dryhund’t iar Jn deme vir vnd Dryfigftin iare an dem abunde des Heyligen herren fente Johnis des toufers. 105. 1337, August I (an deme vrithage noch ftē Jocobis tage in dem Oufte). Bresl. Stadtarch. Hs. K 115, 1 (Antiquarius) Bl. 17. — Regest in Cod. Dipl. Siles. XXIX, Nr. 5948, S. 173. WJr Ratman d’ Itat czu Brefflow Bekennen offinbar in defim keginw’tegë briue, Daz wir mit Rate vnd gutẽ bedechtniffe allir vnf" eldften vorkoufit habin Arnoldin Dithwyn, vnſim burg’, nwn mark rechtis czinfis vme nwnczikmark groffir Prag’ pfenninge, di wir alczumole enpfangen habn an gereytem gelde vnd gewant in vnf’ Itat 5 nûcze vnd vromen. Di ſelbin vorgen ix mark geldis hat d'felbe vor- genante Arnolt Dithwin gekouft d' vrowin vor kath., die eczwenne Peczen goltſmedis hufvrowe was, vnd iren tocht'n Elzebr, kath. vnd Agniten, allo daz h' diſelbe gülde von d’ felbin vwin vn irre tochtir wegen alle iar fal vſhebin vnde fal enpfon vûmf marke von d' bade- 10 ftoben, di do gelegin ift vor dë Olouſchin thore, vnd vir mark von den garnczug'n vf vnf’ ftat Rathůze vf fûlche tage: d' vûmf marke vf d' Badeftobin vf Oft’n v. fr, vf ſente Johnis tag des toufers abir v fr, dornoch vf fente Mich tag v. fr, czu dem leczîtin vf Wynachten v. fr; Di vir marke von den garnczug'n di fal man leyften vnd gebin alle 15 iar vf iczliche Quatuortemp’ eyne mark, Allo beſcheydintlich, daz d" 104, 19. 21 Ryfechtis: von mhd. risach, risech Reisig, vgl. rutecht, Itrutecht, puſchecht oben Nr. 7, 17. 18. 22 Czytenic Scheitnig. 24 kein = kegen. 7 vor: vgl. 105,6. 9 nůcze ... gůlde: vgl. oben zu Nr. 104, 7. 12. 17. oben Nr. 20,6. 9 vwin, vwe (vgl. unten Z. 20. 27. 31) = vrowin, vrouwe. 10.12 vůmí (ebenso Z. 12 Rathůze, fülche, Z. 22 Stůrbin): rgl. oben zu Nr. 104, 7. 12. 17. 13 fr = vierdung. 12 garnezug'n Garnspinnern.
VII. Ratsbriefe, Nr. 105. 127 felbe Nicklos w’fing noch keyn’ fyn’ geerbin den nûcz, d’ in an de ſelbin waffir w’din mag, in keyne geiftliche hant brengen fullen; w’ Iprechin ouch dorczu, waz di Itat eygenir erden vnd Ryfechtis gehabin mag, daz ſal di Itat dorczu legen, folde man abir keufin dorczu erdin 20 adir Ryfecht, dorczu fal her Nicklos w'fing vnd ſyne rechten geerbin ir halbis teyl legin vnd gebin, von Czytenic deme Dorfe h'nidir als v’re, als der ftat gebite wendit; ſo fal di ſtat vnd h’ Niclos w'link vnd fine geerbin daz vbir, daz kein ſente vincencien lit, mit gemeynir koft ewiclichin haldin. Czu beczugniffe d' dinge habe w’ .. defin brif 25 mit vnf’ ingefr gegebin v'ligilt noch gotis geburt Twiint Dryhund’t iar Jn deme vir vnd Dryfigftin iare an dem abunde des Heyligen herren fente Johnis des toufers. 105. 1337, August I (an deme vrithage noch ftē Jocobis tage in dem Oufte). Bresl. Stadtarch. Hs. K 115, 1 (Antiquarius) Bl. 17. — Regest in Cod. Dipl. Siles. XXIX, Nr. 5948, S. 173. WJr Ratman d’ Itat czu Brefflow Bekennen offinbar in defim keginw’tegë briue, Daz wir mit Rate vnd gutẽ bedechtniffe allir vnf" eldften vorkoufit habin Arnoldin Dithwyn, vnſim burg’, nwn mark rechtis czinfis vme nwnczikmark groffir Prag’ pfenninge, di wir alczumole enpfangen habn an gereytem gelde vnd gewant in vnf’ Itat 5 nûcze vnd vromen. Di ſelbin vorgen ix mark geldis hat d'felbe vor- genante Arnolt Dithwin gekouft d' vrowin vor kath., die eczwenne Peczen goltſmedis hufvrowe was, vnd iren tocht'n Elzebr, kath. vnd Agniten, allo daz h' diſelbe gülde von d’ felbin vwin vn irre tochtir wegen alle iar fal vſhebin vnde fal enpfon vûmf marke von d' bade- 10 ftoben, di do gelegin ift vor dë Olouſchin thore, vnd vir mark von den garnczug'n vf vnf’ ftat Rathůze vf fûlche tage: d' vûmf marke vf d' Badeftobin vf Oft’n v. fr, vf ſente Johnis tag des toufers abir v fr, dornoch vf fente Mich tag v. fr, czu dem leczîtin vf Wynachten v. fr; Di vir marke von den garnczug'n di fal man leyften vnd gebin alle 15 iar vf iczliche Quatuortemp’ eyne mark, Allo beſcheydintlich, daz d" 104, 19. 21 Ryfechtis: von mhd. risach, risech Reisig, vgl. rutecht, Itrutecht, puſchecht oben Nr. 7, 17. 18. 22 Czytenic Scheitnig. 24 kein = kegen. 7 vor: vgl. 105,6. 9 nůcze ... gůlde: vgl. oben zu Nr. 104, 7. 12. 17. oben Nr. 20,6. 9 vwin, vwe (vgl. unten Z. 20. 27. 31) = vrowin, vrouwe. 10.12 vůmí (ebenso Z. 12 Rathůze, fülche, Z. 22 Stůrbin): rgl. oben zu Nr. 104, 7. 12. 17. 13 fr = vierdung. 12 garnezug'n Garnspinnern.
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128 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. vorgen ix marke geldis vj fullen geuallen d' vorgenanten vrouwen vor katherr czu irme lybe vnde drye mark den ebenanten dryn iren toch- t’n, di in de Cloft' fin czu ſente katherr, Jn ſulchir wyze, ab di ebe- 2o nante vwe vor katherr ftirbit, fo fullen der felbin vj marke geldis dry geuallen an ire vorgen tocht’n vnd di and'n dry an das Cloftir ftẽ katherr ; Stürbin abir d' vorben vor katherr tocht’ alle dry, ſo fullen di eben ix mark geldis alczumole geuallen czu ftẽ katherr in das Cloft" bis allo lange, daz di Ratmanne d' ftat czu Breffl di vorgen ix mark 25 geldis widir koufen mogen vme xc marke, di fal man in ouch wid’gebin czukeufin, czu welchir czit fich das gevugit, ane allirleye widirrede. Dorczu lege wir, ab di vorgen vwe vor katherr des czu rate wurde, daz sy eynen man neme, ſo fullen di vorgenanten vj marke geldis von ir ledig fin, als fy fich vor vns gewillekort hat, vnd fullen alczumole so geuallen an das eben Cloft’ ftẽ katherr in allir wyfe, als vor geredt ift; vbir alle deſe rede ſpreche wir, ab d’ vwen vor katherr vnd iren tocht’n an den vorbeſchreben ix marken geldis ichtis brûch w’de adir abeginge, daz fullen di Ratmanne von vnf’ stat wegen in diruullen vnd wid’ keren. Des czu eyme geczügniffe der worheit hab wir defin a5 brif vorfigilt mit vnſ’ ftat ingefr Noch gotis geburt Twiint dryhund't iar Jn deme xxxvij iare an deme vrithage noch ftẽ Jocobis tage in dem Oufte. 106. 1346, Oktober 20 (an deme neften vrythage noch Galli). Bresl. Stadtarch. He. K 115, 1 (Antiquarius) Bl. 50. Wir Rathmanne der Itat Brefflow Bekennen offinbar an diſem brife allen den, di in ſehen ad' horen lefen, Daz w' mit rate vnf" Eldften, Scheppfen vnde gefwornen wigefaczt han vir huben, ezwen vnde Czwenczik morgen v� eyn Dritteil eyns morgen ackirs vf dem 5 Swidenischin ang’ by deme gerichte, als fy sich czihen vnd beuangen han in iren greniczen mit waffir vnde weyde alvm vnd vmme, vnde dorczu czwene vrie morgen, di czu deme gerichte aldo felbis fullen gehoren, vnd der Dritte pfenning, der do von geuallen mag, alfo daz man ein dorf do machen fal vnde vnf’ ftat alle iar do von gebin czu 10 czinſe vf itë Michels tag xxxvj mark groſchin polenſchir czal, vnd daz felbe gut habe w’ geloffen Heinriche Lerscheyden deme schûltheyfsen vnde lynen nochkomelingen, ſchûltheyffen aldofelbis, daz js der ad’ di 106, 8 Dritte pfenning: s. oben zu Nr. 32, 14f. 105,20 der] di Hs. 11. 12 fchûltheyffen: vgl. oben zu Nr. 104, 7. 12. 17.
128 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. vorgen ix marke geldis vj fullen geuallen d' vorgenanten vrouwen vor katherr czu irme lybe vnde drye mark den ebenanten dryn iren toch- t’n, di in de Cloft' fin czu ſente katherr, Jn ſulchir wyze, ab di ebe- 2o nante vwe vor katherr ftirbit, fo fullen der felbin vj marke geldis dry geuallen an ire vorgen tocht’n vnd di and'n dry an das Cloftir ftẽ katherr ; Stürbin abir d' vorben vor katherr tocht’ alle dry, ſo fullen di eben ix mark geldis alczumole geuallen czu ftẽ katherr in das Cloft" bis allo lange, daz di Ratmanne d' ftat czu Breffl di vorgen ix mark 25 geldis widir koufen mogen vme xc marke, di fal man in ouch wid’gebin czukeufin, czu welchir czit fich das gevugit, ane allirleye widirrede. Dorczu lege wir, ab di vorgen vwe vor katherr des czu rate wurde, daz sy eynen man neme, ſo fullen di vorgenanten vj marke geldis von ir ledig fin, als fy fich vor vns gewillekort hat, vnd fullen alczumole so geuallen an das eben Cloft’ ftẽ katherr in allir wyfe, als vor geredt ift; vbir alle deſe rede ſpreche wir, ab d’ vwen vor katherr vnd iren tocht’n an den vorbeſchreben ix marken geldis ichtis brûch w’de adir abeginge, daz fullen di Ratmanne von vnf’ stat wegen in diruullen vnd wid’ keren. Des czu eyme geczügniffe der worheit hab wir defin a5 brif vorfigilt mit vnſ’ ftat ingefr Noch gotis geburt Twiint dryhund't iar Jn deme xxxvij iare an deme vrithage noch ftẽ Jocobis tage in dem Oufte. 106. 1346, Oktober 20 (an deme neften vrythage noch Galli). Bresl. Stadtarch. He. K 115, 1 (Antiquarius) Bl. 50. Wir Rathmanne der Itat Brefflow Bekennen offinbar an diſem brife allen den, di in ſehen ad' horen lefen, Daz w' mit rate vnf" Eldften, Scheppfen vnde gefwornen wigefaczt han vir huben, ezwen vnde Czwenczik morgen v� eyn Dritteil eyns morgen ackirs vf dem 5 Swidenischin ang’ by deme gerichte, als fy sich czihen vnd beuangen han in iren greniczen mit waffir vnde weyde alvm vnd vmme, vnde dorczu czwene vrie morgen, di czu deme gerichte aldo felbis fullen gehoren, vnd der Dritte pfenning, der do von geuallen mag, alfo daz man ein dorf do machen fal vnde vnf’ ftat alle iar do von gebin czu 10 czinſe vf itë Michels tag xxxvj mark groſchin polenſchir czal, vnd daz felbe gut habe w’ geloffen Heinriche Lerscheyden deme schûltheyfsen vnde lynen nochkomelingen, ſchûltheyffen aldofelbis, daz js der ad’ di 106, 8 Dritte pfenning: s. oben zu Nr. 32, 14f. 105,20 der] di Hs. 11. 12 fchûltheyffen: vgl. oben zu Nr. 104, 7. 12. 17.
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VII. Ratsbriefe, Nr. 107, 108. 129 wifeczen fullen in alle d’ wyze vnde czu deme rechte vnde czinfe, als vor geſchrebin ftet. Mit vrkunde dis brifes, den w’ dorob' gegebin han, v'ſigilt mit vnf’ Itat Jngefigil Noch Gotis geburt Twfint Dryhund't 15 iar Jn deme fechs vnde virczigftr iare an deme neften vrythage noch Galli. 107. 1381, Oktober 18 (an finte lucaftage, des Ewangeliftin). Bresl. Stadtarch. Urk. W 129. — Original, Pergament mit dem an Pergament- streifen hängenden Stadtsiegel. Wir Ratmanne zu Brezilaw Bekennen offinbar in delim briue allen den, di en sehen adir horen lezin, das vor vns komen ift hanke Glefil vnd hat ufgereicht den Erbern Niclos Gatken, lorencze von Crokaw, yren geerbin vnd elichin nachkomelingin czweiteil fynes Tiches, der gelegin ift czwifschin den Czigillchwnen, alz man von der irftin Schw-s nen henhinder gyt uf di rechtehand by Ottin von der Nife Tiche zu- nefte, zu eyme rechtin kawfe, alzo das her, fyne geerbin vnd elichin nachkomelinge nicht me an deme felbin Tiche haben wenn ein dritte- teil, vnd douon fal her adir syne geerbin ierlich der Stat gebin zu- czinfe Sechzen heller, halb uff di neſtin wynachtin vnd das andir 10 halbeteil uf finte Johanniftag, des Tawfers, dornach ; Auch ſal her das felbe dritteteil des Tiches haben vnd haldin mit den Egenan Nicloſe Gatken vnd lorencze von Crokaw mit yren geerbin adir elichin nach- komelingin nach lute des irftin briues, domete ym der felbe Tich wart vorreichet; des zu eyme geczugniffr haben wir vnf’ Stat Jngefegil an 15 defin briff lazien hengin, der Gegr ift an finte lucaftage, des Ewange- liftin, Nach gotis geburt Towfunt drihundert ior in deme Eynvnd- achczegiftin Jore. 108. 1382, März 24 (an vnſ' vrauwen abunde der beklybe). Bresl. Stadtarch. Urk. A 290. — Original, Pergament mit dem an Pergament- streifen hängenden Stadtsiegel. Wir .. Ratman der Stat czu Brefflaw, di yczunt fynt adir hernach werdin mogin, Bekenn offinbar in deſim briue allen den, di en ſhen ader horen lezin, das wir recht vnd redelich schuldig seyn dem Strengin Ritt" hern Thomas werfinge vnd synen geerben And’halphundert mark Bemiſch’ groffr polnuſchir czal von den molteilen der molen, do der 5 107,3 den] Loch im Or. 108,2 ſhen = ſehen.
VII. Ratsbriefe, Nr. 107, 108. 129 wifeczen fullen in alle d’ wyze vnde czu deme rechte vnde czinfe, als vor geſchrebin ftet. Mit vrkunde dis brifes, den w’ dorob' gegebin han, v'ſigilt mit vnf’ Itat Jngefigil Noch Gotis geburt Twfint Dryhund't 15 iar Jn deme fechs vnde virczigftr iare an deme neften vrythage noch Galli. 107. 1381, Oktober 18 (an finte lucaftage, des Ewangeliftin). Bresl. Stadtarch. Urk. W 129. — Original, Pergament mit dem an Pergament- streifen hängenden Stadtsiegel. Wir Ratmanne zu Brezilaw Bekennen offinbar in delim briue allen den, di en sehen adir horen lezin, das vor vns komen ift hanke Glefil vnd hat ufgereicht den Erbern Niclos Gatken, lorencze von Crokaw, yren geerbin vnd elichin nachkomelingin czweiteil fynes Tiches, der gelegin ift czwifschin den Czigillchwnen, alz man von der irftin Schw-s nen henhinder gyt uf di rechtehand by Ottin von der Nife Tiche zu- nefte, zu eyme rechtin kawfe, alzo das her, fyne geerbin vnd elichin nachkomelinge nicht me an deme felbin Tiche haben wenn ein dritte- teil, vnd douon fal her adir syne geerbin ierlich der Stat gebin zu- czinfe Sechzen heller, halb uff di neſtin wynachtin vnd das andir 10 halbeteil uf finte Johanniftag, des Tawfers, dornach ; Auch ſal her das felbe dritteteil des Tiches haben vnd haldin mit den Egenan Nicloſe Gatken vnd lorencze von Crokaw mit yren geerbin adir elichin nach- komelingin nach lute des irftin briues, domete ym der felbe Tich wart vorreichet; des zu eyme geczugniffr haben wir vnf’ Stat Jngefegil an 15 defin briff lazien hengin, der Gegr ift an finte lucaftage, des Ewange- liftin, Nach gotis geburt Towfunt drihundert ior in deme Eynvnd- achczegiftin Jore. 108. 1382, März 24 (an vnſ' vrauwen abunde der beklybe). Bresl. Stadtarch. Urk. A 290. — Original, Pergament mit dem an Pergament- streifen hängenden Stadtsiegel. Wir .. Ratman der Stat czu Brefflaw, di yczunt fynt adir hernach werdin mogin, Bekenn offinbar in deſim briue allen den, di en ſhen ader horen lezin, das wir recht vnd redelich schuldig seyn dem Strengin Ritt" hern Thomas werfinge vnd synen geerben And’halphundert mark Bemiſch’ groffr polnuſchir czal von den molteilen der molen, do der 5 107,3 den] Loch im Or. 108,2 ſhen = ſehen.
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130 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. Alde her Nickel werfing, fyn vater, dem got gnade, teil an gehabt hat, di by vnf’ Stat czu Brefflaw an der oder gelegin fynt, von dem nehftn fand michilftag ober czwey jor an vn�’ Stat czu Breſflaw vngehindert czubeczalen dem vorgenan hern Thomas, synen geerben ader wer vns to defin vnſ’n brif mit ſyme ader mit yrem Qwytbriue antwort. Ge- ſchege des nicht, So mag der ſelbe her Thomas, fyne geerben adir wer von fyner ader von irr weyne czu vns kumpt, dy obgenan Andirhalb- hundert mark uff gewonlichin schaden nemyn vnd gewynnen an Criften ader an Juden; Sulchin schaden, den her adir sy redelich ane 15 eyde bewizen mogin, globen wir, di yczunt .. Ratmanne der Stat czu Brefflaw fynt adir hernach werdin mogin, in guten truwen vnd an arg mit deme hawptgute czu richten vnd czubeczalen ane alle wedirrede. Des czu eyme geczugniffr haben wir vnf’ Stat jngefr an defin brif lazien hengin, der gegebin ift nach gotis geburt driczenhundert jor 20 dornach in dem Czweyvndachczegiften Jore an vnf’ vrauwen abunde der beklybe. 109. 1385, September 16 (Am Sunabunde vor Lamperti). Bresl. Stadtarch. Urk. W 135. — Original. Pergament, Siegel fehlt. Wir .. Ratmanne czu Brezlaw Bekennen, das vor vns komen ift margaretha fleichtenerynne vnd hat uffgereicht Nicloſe Elczuz ir huſchin, das gelegen ift nebyn deme Tamme, alz man ober dy oder- brucke kegin Rozintal geen wil, uff dy linke hant by Newyar czu- 5 nefte, allo das her der Stat alle iar eynen fyrdung douon geben fal czuczinfe, halb uff wynachten vnd dy andere helfte uff fante Johan- nistag vngehindert. Des czu geczugniffr haben wir desyn briff vndir vnf’m anhangindim Jngelegil gegeben Nach gotis geburt tufunt dry hundert iar in deme vomff vnd Achczegiften iare Am Sunabunde 10 vor Lamp'ti. 110. 1386, Juni I (am fritage nefte nach gots uffart tage). Bresl. Stadtarch. Urk. W 137. — Original, Pergament, Siegel fehlt. Wir .. Ratmanne czu Brezlaw bekennen offinbar mit dezim briue, das vor vns komen ift magdalena fleychtnerynne Vnd hat uffgereicht 8 Der Vokal in jor nicht deutlich erkennbar. 108,7 di im Bug. 17 hawptgut: Kapital. richten: entrichten. 21 beklybe: Empfängnis, s.DWb. 1 1421; Grotefend, Zeitrechnung des deutschen Mittelalters I (1891), S. 65.
130 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. Alde her Nickel werfing, fyn vater, dem got gnade, teil an gehabt hat, di by vnf’ Stat czu Brefflaw an der oder gelegin fynt, von dem nehftn fand michilftag ober czwey jor an vn�’ Stat czu Breſflaw vngehindert czubeczalen dem vorgenan hern Thomas, synen geerben ader wer vns to defin vnſ’n brif mit ſyme ader mit yrem Qwytbriue antwort. Ge- ſchege des nicht, So mag der ſelbe her Thomas, fyne geerben adir wer von fyner ader von irr weyne czu vns kumpt, dy obgenan Andirhalb- hundert mark uff gewonlichin schaden nemyn vnd gewynnen an Criften ader an Juden; Sulchin schaden, den her adir sy redelich ane 15 eyde bewizen mogin, globen wir, di yczunt .. Ratmanne der Stat czu Brefflaw fynt adir hernach werdin mogin, in guten truwen vnd an arg mit deme hawptgute czu richten vnd czubeczalen ane alle wedirrede. Des czu eyme geczugniffr haben wir vnf’ Stat jngefr an defin brif lazien hengin, der gegebin ift nach gotis geburt driczenhundert jor 20 dornach in dem Czweyvndachczegiften Jore an vnf’ vrauwen abunde der beklybe. 109. 1385, September 16 (Am Sunabunde vor Lamperti). Bresl. Stadtarch. Urk. W 135. — Original. Pergament, Siegel fehlt. Wir .. Ratmanne czu Brezlaw Bekennen, das vor vns komen ift margaretha fleichtenerynne vnd hat uffgereicht Nicloſe Elczuz ir huſchin, das gelegen ift nebyn deme Tamme, alz man ober dy oder- brucke kegin Rozintal geen wil, uff dy linke hant by Newyar czu- 5 nefte, allo das her der Stat alle iar eynen fyrdung douon geben fal czuczinfe, halb uff wynachten vnd dy andere helfte uff fante Johan- nistag vngehindert. Des czu geczugniffr haben wir desyn briff vndir vnf’m anhangindim Jngelegil gegeben Nach gotis geburt tufunt dry hundert iar in deme vomff vnd Achczegiften iare Am Sunabunde 10 vor Lamp'ti. 110. 1386, Juni I (am fritage nefte nach gots uffart tage). Bresl. Stadtarch. Urk. W 137. — Original, Pergament, Siegel fehlt. Wir .. Ratmanne czu Brezlaw bekennen offinbar mit dezim briue, das vor vns komen ift magdalena fleychtnerynne Vnd hat uffgereicht 8 Der Vokal in jor nicht deutlich erkennbar. 108,7 di im Bug. 17 hawptgut: Kapital. richten: entrichten. 21 beklybe: Empfängnis, s.DWb. 1 1421; Grotefend, Zeitrechnung des deutschen Mittelalters I (1891), S. 65.
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VII. Ratsbriefe, Nr. 111. 131 Januſche Janchins Sone, deme ffifschere, ir erbe, das gelegin ift genlyt der Odirbrucke uff dy linke hand by der gruben, Als man keigin Rofin- tal geth [!], das do behelt an der breyte Czwelffe vnd in der lenge vir- czig elen, by Thomas newjor czunefte, allo das her der Stat jerlich douon eynen firdung geben fal czuczinfe, halb uff fante Johannis tag des tawf’s vnd di andere helfte dornach uff wynachten vngehind’t. Geben vnder vn�’ Stat Secret am fritage nefte nach gots uffart tage Nach Crifts geburt driczenhundt [!] Jar in deme Sechs vnd Achczeg- 10 iten Jare. 111. 1390, März 12 (an dem Sunabunde vor deme Suntage, alz man finget Letare Jn der vaſten). Bresl. Stadtarch. Urk. Z 1°. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Stadtsiegel. Wir .. Ratmanne der Stat czu Breczlaw Bekennen offintlich mit dezim keiginwortegin briue Allen, dy en sehen ader horen lezin, das wir mit willen, wiffen vnd mit eyntrechtegim rate all vnf’r .. Schep- phen, Geswornen vnd Elditen vnd der ganczin Gmeyne durch Iunder- licher notdorft vnd schulde willen, do vnf’ Stat mete ift besweret, recht vnd redelich vorkawft haben dem erbern manne Langenitczen von Crüczburgr, vnf’m mitburg’, vomff vnd Czwenczig mark ierliches ezinſes vmme drihundert mark Prager grofſchin polnufscher czal, dy wir an bereitem gelde gancz vnd gar von ym haben empfangin vnd an eyn merklichen nucz vnf’ Stat iczunt gewendet. Dy selben vomff 10 vnd Czwenczig czinfes globen wir .. Ratmanne czu Breczlaw, di iczunt lint ader in czukumftegin cziten.. Ratmanne czu Breczlaw mogen werden, in guten truwen vnd ane argr deme egenanten Lange- nitczen, fynen erben vnd elichin nachkomen von allen vnf’ Stat nutczen, renten, czinfen vnd geschoffchen mitenander uff mituaften 15 vnd nu von dezin mituaften ober eyn Jar anczuheben vnd vorbaîme all iarglich uff mituaften mit guten vnd geben grofſchen vnuorczogin- 6 by Or. 110,3 ffisscher: r mit hochgezogenem Haken Or. 13 argr] die Schleife wohl nur Ver- 111,11 Czwenczig: ergänze mark. 17 guten vnd geben (mhd. gæbe was zierung, vgl. unten Nr. 112, 13. gegeben wird, daher annehmbar) formelhafte Verbindung wie gang (gänge, gäng, mhd. genge) und gäbe, besonders von richtiger (vollwertiger) Münze, vgl. Lezer I 721; DWb. IV 1, 1, Sp. 1116f.; auch unten Nr. 112, 16; 113, 17; 115,17f. und öfter.
VII. Ratsbriefe, Nr. 111. 131 Januſche Janchins Sone, deme ffifschere, ir erbe, das gelegin ift genlyt der Odirbrucke uff dy linke hand by der gruben, Als man keigin Rofin- tal geth [!], das do behelt an der breyte Czwelffe vnd in der lenge vir- czig elen, by Thomas newjor czunefte, allo das her der Stat jerlich douon eynen firdung geben fal czuczinfe, halb uff fante Johannis tag des tawf’s vnd di andere helfte dornach uff wynachten vngehind’t. Geben vnder vn�’ Stat Secret am fritage nefte nach gots uffart tage Nach Crifts geburt driczenhundt [!] Jar in deme Sechs vnd Achczeg- 10 iten Jare. 111. 1390, März 12 (an dem Sunabunde vor deme Suntage, alz man finget Letare Jn der vaſten). Bresl. Stadtarch. Urk. Z 1°. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Stadtsiegel. Wir .. Ratmanne der Stat czu Breczlaw Bekennen offintlich mit dezim keiginwortegin briue Allen, dy en sehen ader horen lezin, das wir mit willen, wiffen vnd mit eyntrechtegim rate all vnf’r .. Schep- phen, Geswornen vnd Elditen vnd der ganczin Gmeyne durch Iunder- licher notdorft vnd schulde willen, do vnf’ Stat mete ift besweret, recht vnd redelich vorkawft haben dem erbern manne Langenitczen von Crüczburgr, vnf’m mitburg’, vomff vnd Czwenczig mark ierliches ezinſes vmme drihundert mark Prager grofſchin polnufscher czal, dy wir an bereitem gelde gancz vnd gar von ym haben empfangin vnd an eyn merklichen nucz vnf’ Stat iczunt gewendet. Dy selben vomff 10 vnd Czwenczig czinfes globen wir .. Ratmanne czu Breczlaw, di iczunt lint ader in czukumftegin cziten.. Ratmanne czu Breczlaw mogen werden, in guten truwen vnd ane argr deme egenanten Lange- nitczen, fynen erben vnd elichin nachkomen von allen vnf’ Stat nutczen, renten, czinfen vnd geschoffchen mitenander uff mituaften 15 vnd nu von dezin mituaften ober eyn Jar anczuheben vnd vorbaîme all iarglich uff mituaften mit guten vnd geben grofſchen vnuorczogin- 6 by Or. 110,3 ffisscher: r mit hochgezogenem Haken Or. 13 argr] die Schleife wohl nur Ver- 111,11 Czwenczig: ergänze mark. 17 guten vnd geben (mhd. gæbe was zierung, vgl. unten Nr. 112, 13. gegeben wird, daher annehmbar) formelhafte Verbindung wie gang (gänge, gäng, mhd. genge) und gäbe, besonders von richtiger (vollwertiger) Münze, vgl. Lezer I 721; DWb. IV 1, 1, Sp. 1116f.; auch unten Nr. 112, 16; 113, 17; 115,17f. und öfter.
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132 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. lich czubeczalen vnd gutlich czurichten, Dach mit fulchim funder- lichim vnderscheide, das wir dy vorgeschreben vomff vnd Czwenczig 2o mark czinſes weder abekawfen mogen vmme drihundert mark vor- benumpter muncze vnd czal, wenne wir das von vnf’ Stat weyne vormogin vnſchedlich vorfeffenym czinſe. Des czugeczugniſſe haben wir vnf’ Stat Ingefigil an dezin keiginwortegin brieff lazin hengin. Geben nach gotis geburt tufunt drihundert Jare dornach in deme 25 Newnczegîten Jare an dem Sunabunde vor deme Suntage, als man finget Letare Jn der vaften. 112. 1392, Juni 25 (am neften dinftage nach fante Johanniftage, des Tawfers Crifti). Bresl. Diözesanarch. — Original. Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden kleinen Siegel der Stadt Breslau. Wir .. Ratmanne der Stat czu Breczlaw Bekennen offinlich mit dezim keiginwortegin briue Allen, die en sehen, horen adir lezin, das wir mit willen, wiffen vnd mit eyntrechtegim rate all vnf’ .. Schep- phen, .. Geswornen vnd .. Eldften vnd der Ganczin Gmeyne durch 5 merklicher vnd funderlicher notdorft willen vnf’ Stat recht vnd redlich vorkawft haben der toguntlichen vrauwen Margareth wynerynnen vomff mark ierliches czinfes vmme Sechczig mark prage [ !] grofschin polnufſcher czal, die wir an bereytim gelde gancz vnd gar von ir haben empfangin vnd an eynen merklichen nucz vnf’ Stat iczunt genczlich 10 haben gewendet; der selben vomff mark czinfes globen wir .. Rat- manne der Stat czu Breczlaw, die iczunt fint adir in czukumftegin cziten .. Ratmanne czu Breczlaw mogen werden, in guten truwen vnd ane arg der egenan vrawen margarethen dryttehalbe mark uff wynachten die neftkomende, doran fich der irfte geldetag fal an- 15 heben, vnd dryttehalbe mark dornach uff ſente Johanniftag des Taw- fers vnd vorbaſme alle iarglich uff die felben tage mit gutem. gebim gelde von allen vnf’ Stat nuczin, renten vnd czinſen vnvorczoginlich czugeben vnd gutlich czurichten, Dach mit ſulchim funderlichim vnderſcheyde, das wir di vorgeſchreben vomff mark czinſes weder 20 abekawfen mogen vmme Sechczig mark vorbenumpter [!] muncze vnd czal, wenne wir das von vnf’ Stat weyne vormogin, vnſchedlich 111,24 Jar (r mit hochgezogenem Haken) Or. 112, 15 fente] vielleicht 16f. gutem, gebim gelde: rgl. zu Nr. 111, 17. auch fante (in der Falte).
132 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. lich czubeczalen vnd gutlich czurichten, Dach mit fulchim funder- lichim vnderscheide, das wir dy vorgeschreben vomff vnd Czwenczig 2o mark czinſes weder abekawfen mogen vmme drihundert mark vor- benumpter muncze vnd czal, wenne wir das von vnf’ Stat weyne vormogin vnſchedlich vorfeffenym czinſe. Des czugeczugniſſe haben wir vnf’ Stat Ingefigil an dezin keiginwortegin brieff lazin hengin. Geben nach gotis geburt tufunt drihundert Jare dornach in deme 25 Newnczegîten Jare an dem Sunabunde vor deme Suntage, als man finget Letare Jn der vaften. 112. 1392, Juni 25 (am neften dinftage nach fante Johanniftage, des Tawfers Crifti). Bresl. Diözesanarch. — Original. Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden kleinen Siegel der Stadt Breslau. Wir .. Ratmanne der Stat czu Breczlaw Bekennen offinlich mit dezim keiginwortegin briue Allen, die en sehen, horen adir lezin, das wir mit willen, wiffen vnd mit eyntrechtegim rate all vnf’ .. Schep- phen, .. Geswornen vnd .. Eldften vnd der Ganczin Gmeyne durch 5 merklicher vnd funderlicher notdorft willen vnf’ Stat recht vnd redlich vorkawft haben der toguntlichen vrauwen Margareth wynerynnen vomff mark ierliches czinfes vmme Sechczig mark prage [ !] grofschin polnufſcher czal, die wir an bereytim gelde gancz vnd gar von ir haben empfangin vnd an eynen merklichen nucz vnf’ Stat iczunt genczlich 10 haben gewendet; der selben vomff mark czinfes globen wir .. Rat- manne der Stat czu Breczlaw, die iczunt fint adir in czukumftegin cziten .. Ratmanne czu Breczlaw mogen werden, in guten truwen vnd ane arg der egenan vrawen margarethen dryttehalbe mark uff wynachten die neftkomende, doran fich der irfte geldetag fal an- 15 heben, vnd dryttehalbe mark dornach uff ſente Johanniftag des Taw- fers vnd vorbaſme alle iarglich uff die felben tage mit gutem. gebim gelde von allen vnf’ Stat nuczin, renten vnd czinſen vnvorczoginlich czugeben vnd gutlich czurichten, Dach mit ſulchim funderlichim vnderſcheyde, das wir di vorgeſchreben vomff mark czinſes weder 20 abekawfen mogen vmme Sechczig mark vorbenumpter [!] muncze vnd czal, wenne wir das von vnf’ Stat weyne vormogin, vnſchedlich 111,24 Jar (r mit hochgezogenem Haken) Or. 112, 15 fente] vielleicht 16f. gutem, gebim gelde: rgl. zu Nr. 111, 17. auch fante (in der Falte).
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VII. Ratsbriefe, Nr. 113. 133 vorfeflenym czinfe. Des czu geczugniffe haben wir vnf’ Stat Secretr an dezin keiginwortegen briff lazin hengen. Geben nach gotis geburt tufunt dryhund't In deme CzweyvndNewnczegften Jare am neften dinftage nach fante Johanniftage, des Tawfers Crifti. 113. 1399, März 4 (am dinitage nach deme Suntage, alz man finget Oculi in der vaſten). Bresl. Stadtarch. Urk. 1 24". — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Stadtsiegel. Wir .. Ratmanne der Stat czu Breczlaw bekennen vnd tun kunt offintlich mit dezim keiginwortegim briue Allen, di en feen, horen adir lezin, das wir mit willen, willen vnd mit eyntrechtegim rate all vnf" .. Schepphen, Gefwornen vnd Eldften vnd der ganczin Gmeyne durch funderlicher notdurft wille vnf’ Stat recht vnd redelich vorkauft haben deme Erbern manne Hartwige hytuelde, burger czu Thorun, hund’t mark Jerlicher czinſe vm virczenhund't mark Prager grofſchin pol- nuſcher czal, dy wir an bereitim gelde gancz vnd gar von Jm haben empfangen vnd an eynen merklichen nucz vnf’ Stat iczunt haben gewendet; derfelben hundert marke Czinfes globen wir .. Ratmanne 10 der Stat czu Breczlaw, die iczunt fint ader in czukumftegin cziten.. Ratmanne czu Breczlaw mogen werden, in guten truen vnd ane arg deme egenanten hartwige hytuelde, synen Erben vnd Elichen nach- komlingen vomfczig mark uff den neftkomenden fante michelftag, doran fich der irfte gelde tag fal anheben, vnd vomfezig mark dor- 15 nach uff dy neften mituaften vnd vorbaſme alle Jarglich uff dy felben tage mit guten vnd geben groffr von allen vnſer Stat nuczen, czinfen, geschoffen vnd geuellen ane hinderniffr czugeben vnd gutlich czu- beczalen. Auch mag der obgenante hartwig dy vorgeschreben hund’t mark Czinfes vorbas vorkaufen, vorfetczen, vorgeben ader beſcheiden, so weme her wil, vngehind’t, vnd weme her sy vorkaufte, vorgebe ader beſchide, deme globen wir sy glich Jm, alz vorgeschreben ftet, czu- richten vnd czugeben, dach mit ſulchim funderlichim vnderſcheide, das wir dy hund’t mark Czinſes mitenander weder abekaufen mogen vmb virczenhund’t mark prager groffr polnuſcher czal, wenn wir das 2s von vn�’ Stat weyne vormogen vnichedlich nach wachinczal vor- ſeſſenym czinſe; des czu geczugniffr haben wir vn�' Stat Jngefigil an dezin keiginwortegin brieff lazen hengen. Geben Nach gotis ge-
VII. Ratsbriefe, Nr. 113. 133 vorfeflenym czinfe. Des czu geczugniffe haben wir vnf’ Stat Secretr an dezin keiginwortegen briff lazin hengen. Geben nach gotis geburt tufunt dryhund't In deme CzweyvndNewnczegften Jare am neften dinftage nach fante Johanniftage, des Tawfers Crifti. 113. 1399, März 4 (am dinitage nach deme Suntage, alz man finget Oculi in der vaſten). Bresl. Stadtarch. Urk. 1 24". — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Stadtsiegel. Wir .. Ratmanne der Stat czu Breczlaw bekennen vnd tun kunt offintlich mit dezim keiginwortegim briue Allen, di en feen, horen adir lezin, das wir mit willen, willen vnd mit eyntrechtegim rate all vnf" .. Schepphen, Gefwornen vnd Eldften vnd der ganczin Gmeyne durch funderlicher notdurft wille vnf’ Stat recht vnd redelich vorkauft haben deme Erbern manne Hartwige hytuelde, burger czu Thorun, hund’t mark Jerlicher czinſe vm virczenhund't mark Prager grofſchin pol- nuſcher czal, dy wir an bereitim gelde gancz vnd gar von Jm haben empfangen vnd an eynen merklichen nucz vnf’ Stat iczunt haben gewendet; derfelben hundert marke Czinfes globen wir .. Ratmanne 10 der Stat czu Breczlaw, die iczunt fint ader in czukumftegin cziten.. Ratmanne czu Breczlaw mogen werden, in guten truen vnd ane arg deme egenanten hartwige hytuelde, synen Erben vnd Elichen nach- komlingen vomfczig mark uff den neftkomenden fante michelftag, doran fich der irfte gelde tag fal anheben, vnd vomfezig mark dor- 15 nach uff dy neften mituaften vnd vorbaſme alle Jarglich uff dy felben tage mit guten vnd geben groffr von allen vnſer Stat nuczen, czinfen, geschoffen vnd geuellen ane hinderniffr czugeben vnd gutlich czu- beczalen. Auch mag der obgenante hartwig dy vorgeschreben hund’t mark Czinfes vorbas vorkaufen, vorfetczen, vorgeben ader beſcheiden, so weme her wil, vngehind’t, vnd weme her sy vorkaufte, vorgebe ader beſchide, deme globen wir sy glich Jm, alz vorgeschreben ftet, czu- richten vnd czugeben, dach mit ſulchim funderlichim vnderſcheide, das wir dy hund’t mark Czinſes mitenander weder abekaufen mogen vmb virczenhund’t mark prager groffr polnuſcher czal, wenn wir das 2s von vn�’ Stat weyne vormogen vnichedlich nach wachinczal vor- ſeſſenym czinſe; des czu geczugniffr haben wir vn�' Stat Jngefigil an dezin keiginwortegin brieff lazen hengen. Geben Nach gotis ge-
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134 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. burt Tufunt drihund’t Jar dornach in deme Newn vnd Newnczegften s0 Jare am dinftage nach deme Suntage, alz man finget Oculi in der vaſten. 114. 1400, Februar 21 (am Sonnabinde, an fente Peters Owandr Stulueyer). Bresl. Stadtarch. Urk. M M 16. — Original, Pergament mit dem an Pergament- streifen hängenden Stadtsiegel. Wir .. Ratmanne der Stat czu Brefflaw bekennen, als vnſer vor- uaren .. Ratmanne zu Brefflaw gegunft vnd erleubt haben Franczken Stillen, das her das Gebewde hinder ſeyme Cromen in der Bruch- gaffen hat gebawet, vnd daffelbe Erbe, das do beheldet fumfczen elen 5 lang, sal her vnd ſeine nachkomen vorbafmer gerulich haben, halden vnd befitczen vnd douon der Stat alle Jar Czwu mark erbeczinfr, eine mark uff fante Johannis tag, des Teufers, vnd eine mark uff wynach- ten, eweclich vnd ane hindirnis richten vnd geben. Des czu orkunde habn wir vnf’ Stat Jngesigil an desen brieff laffen hengen. Gebn nach 10 gotes geburt Tufint Jar vnd in deme Fierhundirften Jare am Sonn- abinde, an fente Peters Owandr Stulueyer. 115. 1400, März 27 (am Sonobende vordem Suntage Letare Jerufalem). Bresl. Stadtarch. Urk. Z 6°. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Stadtsiegel. Wir .. Ratmanne der Stat zu Breſlaw bekenn vnd thun kunt offenlichin mit diefem brieffe Allen, die Jn fehin, horin ader lefin, das wir mit willen, wiffen vnd mit eyntrechtigem rate aller vnf’r ..Scheppin, .. Gefworn vnd Eldiftn vnd der ganczen Gemeyne durch 5 funderlicher notdurft willen vnf’r Stat recht vnd redelichin vorkauft habin deme Erb'n manne Caſparn walen, Burg'n zu Thorun, Czwen- czik marg Jerliches czinfes vmbe Czweihund’t vnd achtezig marg pregifscher grofſchin polnifſcher czal, die wir an bereitem gelde von Jm habin empfangen vnd an eynen merglichin nucz vnfer Stat iczunt 10 gancz vnd gar haben gewendet. Derfelbin Czwenczig marke czins globin wir .. Ratmanne der Stat zu Breſlaw, die iczunt fein ader Jnzukumf- tigen czeitin .. Ratmanne zu Breflaw mogin werdin, Jn guten trawn 114,7f. auch wonachten lesbar.
134 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. burt Tufunt drihund’t Jar dornach in deme Newn vnd Newnczegften s0 Jare am dinftage nach deme Suntage, alz man finget Oculi in der vaſten. 114. 1400, Februar 21 (am Sonnabinde, an fente Peters Owandr Stulueyer). Bresl. Stadtarch. Urk. M M 16. — Original, Pergament mit dem an Pergament- streifen hängenden Stadtsiegel. Wir .. Ratmanne der Stat czu Brefflaw bekennen, als vnſer vor- uaren .. Ratmanne zu Brefflaw gegunft vnd erleubt haben Franczken Stillen, das her das Gebewde hinder ſeyme Cromen in der Bruch- gaffen hat gebawet, vnd daffelbe Erbe, das do beheldet fumfczen elen 5 lang, sal her vnd ſeine nachkomen vorbafmer gerulich haben, halden vnd befitczen vnd douon der Stat alle Jar Czwu mark erbeczinfr, eine mark uff fante Johannis tag, des Teufers, vnd eine mark uff wynach- ten, eweclich vnd ane hindirnis richten vnd geben. Des czu orkunde habn wir vnf’ Stat Jngesigil an desen brieff laffen hengen. Gebn nach 10 gotes geburt Tufint Jar vnd in deme Fierhundirften Jare am Sonn- abinde, an fente Peters Owandr Stulueyer. 115. 1400, März 27 (am Sonobende vordem Suntage Letare Jerufalem). Bresl. Stadtarch. Urk. Z 6°. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Stadtsiegel. Wir .. Ratmanne der Stat zu Breſlaw bekenn vnd thun kunt offenlichin mit diefem brieffe Allen, die Jn fehin, horin ader lefin, das wir mit willen, wiffen vnd mit eyntrechtigem rate aller vnf’r ..Scheppin, .. Gefworn vnd Eldiftn vnd der ganczen Gemeyne durch 5 funderlicher notdurft willen vnf’r Stat recht vnd redelichin vorkauft habin deme Erb'n manne Caſparn walen, Burg'n zu Thorun, Czwen- czik marg Jerliches czinfes vmbe Czweihund’t vnd achtezig marg pregifscher grofſchin polnifſcher czal, die wir an bereitem gelde von Jm habin empfangen vnd an eynen merglichin nucz vnfer Stat iczunt 10 gancz vnd gar haben gewendet. Derfelbin Czwenczig marke czins globin wir .. Ratmanne der Stat zu Breſlaw, die iczunt fein ader Jnzukumf- tigen czeitin .. Ratmanne zu Breflaw mogin werdin, Jn guten trawn 114,7f. auch wonachten lesbar.
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VII. Ratsbriefe, Nr. 116, 117. 135 vnd ane arg deme obgenanti Caspar walen, seynen Erben vnd elichin nachkomelingen Czehn marg vff fande michels tag nehftkomende, doran fich der irfte geldetag fal anhebin, vnd Czehñ mark dornach 15 vff metefaften vnd vorbaîmer alle Jargleich vff diefelbin tage von allen vnfer Stat Renten, nutczen vnd geuellen mit gutten vnd gebin groffchin gutlich vnd ane hindernis zubeczalen vnd zurichten, dach mit sulchem funderlichin vnderscheide, das wir die obgeschreben czwentzig mark czins wieder abekewffen mogin vmbe Czweihund’t 20 vnd Achtczig marg der vorbenupten muncze vnd czal, wenne wir das von vnfer Stat wegin vormogen, vnſchedelich nach wochenczal vorfefsen czinſen. Gebin nach gotes gebort Tufent Jar dornach in dem Firhundirften Jarr am Sonobende vordem Suntage Letare Jerufalem. 116. 1401, Juli 15 (an allir Czwelfboten tage, alfe zufant worden). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Stadtsiegel. Wir .. Ratmanne der Stat zu Breflaw bekennen, das vor vns komen ift Hannes kucheler vnd hat vffgereicht Franczken Gnechwicz sinen halben morgen ackers, gelegin uff deme Swidniczen anger by Petir Gencz zunefte, mit all deme rechten, alz her den gehabt hat, zu eime rechten kaufe, douon her deme hofpitalr zum heilgin lich- name alle Jar geben fal Czwei Scot erbe czinfes, halb uff wynachten vnd di andere helfte uff fante Johannis tag, des Taufers, vngehind’t. Geben an allir Czwelfboten tage, alle zufant worden, Nach Gotis geburt virczenhund’t Jar dornach in deme Jriten Jare. 5 117. 1427, März 28 (des freitags vor dem Sontage, als man Jn der heiligen vaften Jn der kirchen gotes fynget Letare Jerufalem). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original. Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Stadtsiegel. Wir .. Ratmanne der Stat zu Breflow Bekennen vnd tun kund offentlichen mit diefem briefe Allen, die Jn ſehn adir horen lefen, das vor vns Jnficzendem Rate komen ift der Erb’r Jacob Rogewicz 116,8 alle (= als ſe, als fi) zufant (= zersant) worden: Tag der Aus- sendung der zwölf Apostel, vgl. Grotefend, Zeitrech. d. d. Mas. I, S. 12.
VII. Ratsbriefe, Nr. 116, 117. 135 vnd ane arg deme obgenanti Caspar walen, seynen Erben vnd elichin nachkomelingen Czehn marg vff fande michels tag nehftkomende, doran fich der irfte geldetag fal anhebin, vnd Czehñ mark dornach 15 vff metefaften vnd vorbaîmer alle Jargleich vff diefelbin tage von allen vnfer Stat Renten, nutczen vnd geuellen mit gutten vnd gebin groffchin gutlich vnd ane hindernis zubeczalen vnd zurichten, dach mit sulchem funderlichin vnderscheide, das wir die obgeschreben czwentzig mark czins wieder abekewffen mogin vmbe Czweihund’t 20 vnd Achtczig marg der vorbenupten muncze vnd czal, wenne wir das von vnfer Stat wegin vormogen, vnſchedelich nach wochenczal vorfefsen czinſen. Gebin nach gotes gebort Tufent Jar dornach in dem Firhundirften Jarr am Sonobende vordem Suntage Letare Jerufalem. 116. 1401, Juli 15 (an allir Czwelfboten tage, alfe zufant worden). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Stadtsiegel. Wir .. Ratmanne der Stat zu Breflaw bekennen, das vor vns komen ift Hannes kucheler vnd hat vffgereicht Franczken Gnechwicz sinen halben morgen ackers, gelegin uff deme Swidniczen anger by Petir Gencz zunefte, mit all deme rechten, alz her den gehabt hat, zu eime rechten kaufe, douon her deme hofpitalr zum heilgin lich- name alle Jar geben fal Czwei Scot erbe czinfes, halb uff wynachten vnd di andere helfte uff fante Johannis tag, des Taufers, vngehind’t. Geben an allir Czwelfboten tage, alle zufant worden, Nach Gotis geburt virczenhund’t Jar dornach in deme Jriten Jare. 5 117. 1427, März 28 (des freitags vor dem Sontage, als man Jn der heiligen vaften Jn der kirchen gotes fynget Letare Jerufalem). Bresl. Stadtarch. Urk. Heil. Leichnam. — Original. Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Stadtsiegel. Wir .. Ratmanne der Stat zu Breflow Bekennen vnd tun kund offentlichen mit diefem briefe Allen, die Jn ſehn adir horen lefen, das vor vns Jnficzendem Rate komen ift der Erb’r Jacob Rogewicz 116,8 alle (= als ſe, als fi) zufant (= zersant) worden: Tag der Aus- sendung der zwölf Apostel, vgl. Grotefend, Zeitrech. d. d. Mas. I, S. 12.
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136 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. von Crokaw, der des Erb’n michel Goltimeds, burgern zu Crokaw, 5 elicher bruder ift, vnd hat vor vns brocht der Stat briefe zu Crokaw redliche beweifunge, domite Jn der vorgenante michel, seyn bruder, mechtig gemachet hat, seyne czinfe, Nemelichen SechfvndSechczig marg vnd Czwenevnddreiffig grofchen Jerlicher czinſe, die her vff der Stat Breflow hat, von feyner wegen zuuorreichen; vnd Jn der- 10 felben macht dofelbifte vor vns Jnficzendem Rate hat der felbe Jacob Rogewicz von des vorgenanten michel Goltffmeds, feynes bruders, wegen vnd mit vnfer willen vnd gunft recht vnd redlichen vffgereicht dem Erb’n Johan Schultes, Burgern zu Crokaw, diefelben Sechſvnd- Sechczig marg vnd Czwenevnddreiffig groſchen Jerlichs czinfs, die 15 derfelbe michel Goltſmed vff vnfer Stat gehabt hat, die Jm die Erb’n Johannes Slepkogel vnd Nicolaus Slepkogel, gebrudere, mit willen vnd Jaworte Gorgen Slepkogels, auch Jres bruders, vormals vorkauft vnd vorreicht haben Jn den hundert marken Czinfs, die vnfir vorfaren .. Ratmanne, die vor vns geseffen haben Jn dem Jare, als man geſchrie- 20 ben hat Nach Crifti geburte fierczenhundert Jar vnd dornach Jn dem Newenden Jare des nehften dinftages nach dem Sontag Letare Jeru- falem, Jn dem selben Jare den obgenanten Johannsen, Nicolaen vnd Gorgen Slepkogeln, gebrud'n, vor Czwelffhund't mark Behmischer grofchen polniſcher czal vff vnfer Stat zuwiedirkawffe vorkawfft 25 haben, Als das alles die Alden briefe, die zu der czeit dorobir geben vnd geschrieben fent, wol eigentlicher awsweisen. Vnd douon so glo- ben wir .. Ratmanne der Stat zu Breflow, die iczund fent vnd Jnkunff- tigen czeiten .. Ratmanne zu Breflaw werden mogen, Jn guten trawen vnd ane arg derfelben Sechfvnd Sechczig marg vnd Czwenevnddreiffig so grofschen Czinfs dem obgenan Johan Schultes, feinen geerben vnd elichen nachkomen dreivnddreiffig marg vnd Sechczehn groschen czinfs vf Oft’n nehftkomen, doran fich der Jrite geldetag fal anheben, vnd dreivnddreiſfig marg vnd Sechczehn groſchen dornach vff fand michels tag vnd alfo furbaſmer alle Jargleich vff diefelben tage von s5 allen vnfer Stat Renten, Nuczen, Czinfen vnd geuellen mit guten vnd gebin grofchi gutlichen zurichten vnd zubeczalen vngehindert. Auch mag der vorgenan Johan Schultes, seinen [!] geErben vnd eliche nachkomen die obgeſchrieben SechfvndSechczig mark vnd Czwene- vnddreisfig groschen czinfs vorkewffen, vorgeben adir vorfeczen 117,19 Jar, 23 Behmischr: r mit hochgezogenem Haken Or. 35 vnfer] letzter Buchstabe mit hochgezogenem Haken Or.
136 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. von Crokaw, der des Erb’n michel Goltimeds, burgern zu Crokaw, 5 elicher bruder ift, vnd hat vor vns brocht der Stat briefe zu Crokaw redliche beweifunge, domite Jn der vorgenante michel, seyn bruder, mechtig gemachet hat, seyne czinfe, Nemelichen SechfvndSechczig marg vnd Czwenevnddreiffig grofchen Jerlicher czinſe, die her vff der Stat Breflow hat, von feyner wegen zuuorreichen; vnd Jn der- 10 felben macht dofelbifte vor vns Jnficzendem Rate hat der felbe Jacob Rogewicz von des vorgenanten michel Goltffmeds, feynes bruders, wegen vnd mit vnfer willen vnd gunft recht vnd redlichen vffgereicht dem Erb’n Johan Schultes, Burgern zu Crokaw, diefelben Sechſvnd- Sechczig marg vnd Czwenevnddreiffig groſchen Jerlichs czinfs, die 15 derfelbe michel Goltſmed vff vnfer Stat gehabt hat, die Jm die Erb’n Johannes Slepkogel vnd Nicolaus Slepkogel, gebrudere, mit willen vnd Jaworte Gorgen Slepkogels, auch Jres bruders, vormals vorkauft vnd vorreicht haben Jn den hundert marken Czinfs, die vnfir vorfaren .. Ratmanne, die vor vns geseffen haben Jn dem Jare, als man geſchrie- 20 ben hat Nach Crifti geburte fierczenhundert Jar vnd dornach Jn dem Newenden Jare des nehften dinftages nach dem Sontag Letare Jeru- falem, Jn dem selben Jare den obgenanten Johannsen, Nicolaen vnd Gorgen Slepkogeln, gebrud'n, vor Czwelffhund't mark Behmischer grofchen polniſcher czal vff vnfer Stat zuwiedirkawffe vorkawfft 25 haben, Als das alles die Alden briefe, die zu der czeit dorobir geben vnd geschrieben fent, wol eigentlicher awsweisen. Vnd douon so glo- ben wir .. Ratmanne der Stat zu Breflow, die iczund fent vnd Jnkunff- tigen czeiten .. Ratmanne zu Breflaw werden mogen, Jn guten trawen vnd ane arg derfelben Sechfvnd Sechczig marg vnd Czwenevnddreiffig so grofschen Czinfs dem obgenan Johan Schultes, feinen geerben vnd elichen nachkomen dreivnddreiffig marg vnd Sechczehn groschen czinfs vf Oft’n nehftkomen, doran fich der Jrite geldetag fal anheben, vnd dreivnddreiſfig marg vnd Sechczehn groſchen dornach vff fand michels tag vnd alfo furbaſmer alle Jargleich vff diefelben tage von s5 allen vnfer Stat Renten, Nuczen, Czinfen vnd geuellen mit guten vnd gebin grofchi gutlichen zurichten vnd zubeczalen vngehindert. Auch mag der vorgenan Johan Schultes, seinen [!] geErben vnd eliche nachkomen die obgeſchrieben SechfvndSechczig mark vnd Czwene- vnddreisfig groschen czinfs vorkewffen, vorgeben adir vorfeczen 117,19 Jar, 23 Behmischr: r mit hochgezogenem Haken Or. 35 vnfer] letzter Buchstabe mit hochgezogenem Haken Or.
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VII. Ratsbriefe, Nr. 118. 137 gancz [!] enteil [!], wie her adir fie des zurate werden, vnd wen fie die 40 vorkewffen, geben adir vorfeczen, den globen wir, sie gleiche Jn gut- lichen zurichten vnd zubeczalen, als vorgeſchrieben ftet, doch mit fulchem fundirlichen vndirscheide, das wir die vorgeſchrieben Sechfvnd- Sechezig marg vnd dreyvnddreiffig grofchen czinfs wiedirabekowffen mogen vmme Achthundert mark groschen der vorgenan muncze vnd 45 czal, wenn wir das von vnfir Stat wegen vormogen, vnſchedlichen vorfefſenn czinſe; Vnd des zugeczugnis haben wir vnfer Stat Jngfigel an diefen briff laffen hengen. Geben des freitags vor dem Sontage, als man Jn der heiligen vaften Jn der kirchen gotes fynget Letare Jerufalem, Nach Crifti geburte Fierczenhundert Jar vnd dornach Jn 50 dem Siebenvndezwenczigften Jare. 118. 1429, März 5 (am Sonnabende vor dem Sontage Letare Jherufalem). Bresl. Stadtarch. Urk. Z 6b. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Stadtsiegel. Wir .. Ratmanne der Stat Breflow bekennen vnd tuen kunt offent- lichen mit diesem briefe Allen, die Jn sehn adir horen lefen, Das vor vns Jnficzende Rate komen ift der erber Gotcze von Allen von Tho- run vnd hat mit vnfer gunft vnd willen recht vnd redlichen vffgereicht dem erfamen Erafmo Pezeler, vnferm miteburgere, die Czwenczig marg Jerlichs czinfs, die her vff vnfer Stat Breslow gehabt hat, die Jn von etwenn Caspar walen, burg’n zu Thorun, dem gotgnade, ankomen vnd andirftorben fent geweft, diefelben Czwenczig mark Jerlichs czinfs vnfer vorfaren .. Ratmanne, die in demr Jare, als man geſchriebn hat Nach Crifti geburte Jm vierhundirtiten Jare Am Sonnabende nach 10 dem Sontage Letare Jeruſalem, in demfelben Jare gefeffen haben, demfelben Cafpar walen vmbe Czweihundert vnd Achtczig mark Beh- miſschir grofſchen Polnifscher czal orfprunglich zuwied kaufe, Als das die briefe, die vormals dorobir geben vnd geschriebn fent, wol eigent- licher awſweilen, vorkaufft habn mit allen den rechten, als her vnd 15 der vorgenan Cafpar wale vor In diefelbn Czwenczig mark czinfs gehabt habn vnd von demselbn Caſpar walen an Jn komen vnd der- storben fentt, Allenthalben zuhaben vnd zubesiczen nach lute vnd vſweifunge derfelbn alden briefe vngehindert. Diefelbn Czwenczig 117,40 gancz enteil: das vor enteil gehörende adir fehlt oder steht versehent- lich vor vorseczen, vgl. Nr. 3, 22f.; 5,27f. 118,4 redlichen] der vorletzte Buchstabe weggeschnitten Or. 8. 17f. andirftorben, an .. derftorben: vgl. zu Nr. 42, 19.
VII. Ratsbriefe, Nr. 118. 137 gancz [!] enteil [!], wie her adir fie des zurate werden, vnd wen fie die 40 vorkewffen, geben adir vorfeczen, den globen wir, sie gleiche Jn gut- lichen zurichten vnd zubeczalen, als vorgeſchrieben ftet, doch mit fulchem fundirlichen vndirscheide, das wir die vorgeſchrieben Sechfvnd- Sechezig marg vnd dreyvnddreiffig grofchen czinfs wiedirabekowffen mogen vmme Achthundert mark groschen der vorgenan muncze vnd 45 czal, wenn wir das von vnfir Stat wegen vormogen, vnſchedlichen vorfefſenn czinſe; Vnd des zugeczugnis haben wir vnfer Stat Jngfigel an diefen briff laffen hengen. Geben des freitags vor dem Sontage, als man Jn der heiligen vaften Jn der kirchen gotes fynget Letare Jerufalem, Nach Crifti geburte Fierczenhundert Jar vnd dornach Jn 50 dem Siebenvndezwenczigften Jare. 118. 1429, März 5 (am Sonnabende vor dem Sontage Letare Jherufalem). Bresl. Stadtarch. Urk. Z 6b. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Stadtsiegel. Wir .. Ratmanne der Stat Breflow bekennen vnd tuen kunt offent- lichen mit diesem briefe Allen, die Jn sehn adir horen lefen, Das vor vns Jnficzende Rate komen ift der erber Gotcze von Allen von Tho- run vnd hat mit vnfer gunft vnd willen recht vnd redlichen vffgereicht dem erfamen Erafmo Pezeler, vnferm miteburgere, die Czwenczig marg Jerlichs czinfs, die her vff vnfer Stat Breslow gehabt hat, die Jn von etwenn Caspar walen, burg’n zu Thorun, dem gotgnade, ankomen vnd andirftorben fent geweft, diefelben Czwenczig mark Jerlichs czinfs vnfer vorfaren .. Ratmanne, die in demr Jare, als man geſchriebn hat Nach Crifti geburte Jm vierhundirtiten Jare Am Sonnabende nach 10 dem Sontage Letare Jeruſalem, in demfelben Jare gefeffen haben, demfelben Cafpar walen vmbe Czweihundert vnd Achtczig mark Beh- miſschir grofſchen Polnifscher czal orfprunglich zuwied kaufe, Als das die briefe, die vormals dorobir geben vnd geschriebn fent, wol eigent- licher awſweilen, vorkaufft habn mit allen den rechten, als her vnd 15 der vorgenan Cafpar wale vor In diefelbn Czwenczig mark czinfs gehabt habn vnd von demselbn Caſpar walen an Jn komen vnd der- storben fentt, Allenthalben zuhaben vnd zubesiczen nach lute vnd vſweifunge derfelbn alden briefe vngehindert. Diefelbn Czwenczig 117,40 gancz enteil: das vor enteil gehörende adir fehlt oder steht versehent- lich vor vorseczen, vgl. Nr. 3, 22f.; 5,27f. 118,4 redlichen] der vorletzte Buchstabe weggeschnitten Or. 8. 17f. andirftorben, an .. derftorben: vgl. zu Nr. 42, 19.
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138 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. 20 mark czinfs globi wir Ratmanne der Stat zu Breflow, die iczunt fent adir Jnczukunfftigen czeiten Ratmanne zu Breflow werden mogen. in guten trawn vnd ane arg dem egenanten Eraſmo Pezeler, feinen geerben vnd elichen nachcomen Czehn marg vff fand michels tag vnd Czehn marg vff mitfaîten alle Jargleich von allen vnſer Stat 25 Renten, nuczen, Czinfen vnd geuelin mit guten vnd geben grofschen gutlichn vnd ane hindernis zubeczalen vnd zurichten, Doch mit fulchem fundirlichn vndirſcheide, das wir die obgeſchriebn Czwenczig marg czinfs wiedirabekewffen mogen vmme Czweihundert vnd Achtczig marg der vorbenan muncze vnd czal, wen wir das von vnf’r Stat wegen so vormogen, vnichedelichn vorfeffenen czinfe ; vnd des zugeczugnis haben wir vnfer Stat Jngfigel an diefen brieff laffen hengen. Geben am Sonnabende vor dem Sontage Letare Jherufalem Nach Crifti geburte vierczenhundert Jar vnd dornach in dem Newnvndezwenczigften Jare. 119. 1433, Mai 13 (an der nehſten mitwoche noch dem Sontage, als man finget Cantate in der kirchen gotes). Bresl. Stadtarch. Urk. Z 1°. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Stadtsiegel. Wir .. Ratmanne der Stat Breflow bekennen vnd tuen kunt offinlichen mit desem kegenwortigen briefe Allen, die Jn sehen, horen ader lefen, das vor vns in fitczendem Rate komen fein Lucas Lange- nitſche vnd dorothea, feine Swefter, mit Allexien Glackener, irem 5 elichen manne vnd vormunde, vnd derfelbe Allexius ouch von feines ſelbis wegen, vnfer meteburger, vnd haben offgereicht mit vnier gunft vnd willen dem erbern Beden, vnf’m eydgnoffn, Sebenczehen mark czinſes in die Fumffvnd czwenczik marg ierlicher czinfe, die fie vff vnf’r Stat gehabt haben vnd die do von etwenne Jorgen 10 Langenitczen, irem vater, dem got gnade, an sie komen vnd erftorben fein, vnd diefelben fumff vnd czwenczik mark czinſes ouch vormals vnfere vorfarn Ratmanne zu Breflow in dem Jare, als man geschreben hot Noch crifts geburte Tufent dreyhundert vnd dornoch in dem Newnczigften iare, Langenitschen, des egenan Jorgen vater, vmb 119,6 vnfer meteburger: vgl. oben zu Nr. 117, 35. 7 eydgnoſin = con- jurato: Beda war zwar nicht Ratmann, aber Schöffe (s. Markgraf, Cod. Dipl. Siles. XI S. 27 und Einleitung S. IX) und als solcher gleich den Ratmännern vereidigt. 10 an .. erftorben: vgl. zu Nr. 42, 19. 12 vnfer (r mit hoch- gezogenem Haken) Or. 14 Langenitschen, des egenan Jorgen vater, war also der Großvater des Z. 3 als Ubereigner genannten Lucas Langenitsche: zum Inhalt vgl. Nr. 120.
138 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. 20 mark czinfs globi wir Ratmanne der Stat zu Breflow, die iczunt fent adir Jnczukunfftigen czeiten Ratmanne zu Breflow werden mogen. in guten trawn vnd ane arg dem egenanten Eraſmo Pezeler, feinen geerben vnd elichen nachcomen Czehn marg vff fand michels tag vnd Czehn marg vff mitfaîten alle Jargleich von allen vnſer Stat 25 Renten, nuczen, Czinfen vnd geuelin mit guten vnd geben grofschen gutlichn vnd ane hindernis zubeczalen vnd zurichten, Doch mit fulchem fundirlichn vndirſcheide, das wir die obgeſchriebn Czwenczig marg czinfs wiedirabekewffen mogen vmme Czweihundert vnd Achtczig marg der vorbenan muncze vnd czal, wen wir das von vnf’r Stat wegen so vormogen, vnichedelichn vorfeffenen czinfe ; vnd des zugeczugnis haben wir vnfer Stat Jngfigel an diefen brieff laffen hengen. Geben am Sonnabende vor dem Sontage Letare Jherufalem Nach Crifti geburte vierczenhundert Jar vnd dornach in dem Newnvndezwenczigften Jare. 119. 1433, Mai 13 (an der nehſten mitwoche noch dem Sontage, als man finget Cantate in der kirchen gotes). Bresl. Stadtarch. Urk. Z 1°. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Stadtsiegel. Wir .. Ratmanne der Stat Breflow bekennen vnd tuen kunt offinlichen mit desem kegenwortigen briefe Allen, die Jn sehen, horen ader lefen, das vor vns in fitczendem Rate komen fein Lucas Lange- nitſche vnd dorothea, feine Swefter, mit Allexien Glackener, irem 5 elichen manne vnd vormunde, vnd derfelbe Allexius ouch von feines ſelbis wegen, vnfer meteburger, vnd haben offgereicht mit vnier gunft vnd willen dem erbern Beden, vnf’m eydgnoffn, Sebenczehen mark czinſes in die Fumffvnd czwenczik marg ierlicher czinfe, die fie vff vnf’r Stat gehabt haben vnd die do von etwenne Jorgen 10 Langenitczen, irem vater, dem got gnade, an sie komen vnd erftorben fein, vnd diefelben fumff vnd czwenczik mark czinſes ouch vormals vnfere vorfarn Ratmanne zu Breflow in dem Jare, als man geschreben hot Noch crifts geburte Tufent dreyhundert vnd dornoch in dem Newnczigften iare, Langenitschen, des egenan Jorgen vater, vmb 119,6 vnfer meteburger: vgl. oben zu Nr. 117, 35. 7 eydgnoſin = con- jurato: Beda war zwar nicht Ratmann, aber Schöffe (s. Markgraf, Cod. Dipl. Siles. XI S. 27 und Einleitung S. IX) und als solcher gleich den Ratmännern vereidigt. 10 an .. erftorben: vgl. zu Nr. 42, 19. 12 vnfer (r mit hoch- gezogenem Haken) Or. 14 Langenitschen, des egenan Jorgen vater, war also der Großvater des Z. 3 als Ubereigner genannten Lucas Langenitsche: zum Inhalt vgl. Nr. 120.
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VII. Ratsbriefe, Nr. 120. 139 dreyhundert mark groschen zu widerkawfe off vnf'r Stat vorkawfft 15 vnd vorſchrebn haben mit alle dem Rechten, als sie die gehabt haben vnd an sie komen vnd gefallen fein, zu eyme Rechten kawffe; diefelben Sebinczehen mark czinfes globen wir .. Ratmanne der Stat Breflow, die iezunt sein vnd in zukunfftigen czeiten .. Ratmanne zu Breflow werden mogen, in guten trawen vnd ane arg dem egenan Beden, die 20 weile her lebit, vnd noch feyme tode Annen, Johanſe, Nickeln vnd katherinen, feinen kindern, die her mit frawen Hedwigen, feiner elichen huffrawen, gehabt hot vnd die Jm got noch geben vnd be- scheren mag, iren erben vnd elichen nochkomen off metefafte nehift- komende mittenander vnd alfo vorbafmee alle Jargleich off denfelbn 25 tag von alln vnf’r Stat Renten, nûtczen, czinſen vnd gefellen mit guten vnd geben groſchen gutlichen zurichten vnd zubeczalen vnge- hindert, ydach mit folchë funderlichen vndirscheide, das wir diefelben Sebinczehen marke czinfes wider abekewffen mogen vmb Czweyhundert mark vnd vier mark groſchn Bemiſch’ muncze polniſcher czale noch so lawte vnd viweifunge des alden briefes, wenn wir das von vnf’r Stat wegen vormogen, vnſchedlich vorfeffenem czinſe; vnd des zugeczügnis haben wir vnſer Stat Ingefigel an deſen brieff loffen hengen. Geben an der nehften mitwoche noch dem Sontage, als man finget Cantate in der kirchen gotes, Noch Crifts geburte firczenhundert Jar vnd 35 dornoch in deme drey vnd dreiffigften Jaren. 120. 1436, Januar 16 (am montage vor Anthonij). Bresl. Stadtarch. Urk. Z 1b. — Original. Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Stadtsiegel. Wir .. Ratmanne der Stat Breflow Bekennen vnd tun kunt offentlich mit diſem briue allen den, die en ſeen, horen adir lezen, das vor vns in fitczendem Rate komen fein Jorge langenitſche, der etwenne George langenitſchen, vnfers meteburgers, dem got gnade, elicher Son ift geweft, vnd dorothea, feine Swefter, mit Allexien glockener, irem elichen manne vnd vormunde, vnd der felbe Alexius glockener ouch von feines selbes wegen vnd haben vfgereicht ein- trechticlichen mit vnfir gunft vnd willen Dem erbern Beden, vnferm Eitgenofen, acht mark czinfes ierlicher gulde der ffumfvndezwenczik marke czinfes, die sie vorczeiten off vnfer Stat gehabt haben vnd die 10 do von etwenne dem egenanten Jorgen langenitſchen, irem vater, 119,25 vorbaſmee Or. 120 Zum Inhalt vgl. Nr. 119. 5 Sweftr: vgl. oben zu Nr. 117, 23.
VII. Ratsbriefe, Nr. 120. 139 dreyhundert mark groschen zu widerkawfe off vnf'r Stat vorkawfft 15 vnd vorſchrebn haben mit alle dem Rechten, als sie die gehabt haben vnd an sie komen vnd gefallen fein, zu eyme Rechten kawffe; diefelben Sebinczehen mark czinfes globen wir .. Ratmanne der Stat Breflow, die iezunt sein vnd in zukunfftigen czeiten .. Ratmanne zu Breflow werden mogen, in guten trawen vnd ane arg dem egenan Beden, die 20 weile her lebit, vnd noch feyme tode Annen, Johanſe, Nickeln vnd katherinen, feinen kindern, die her mit frawen Hedwigen, feiner elichen huffrawen, gehabt hot vnd die Jm got noch geben vnd be- scheren mag, iren erben vnd elichen nochkomen off metefafte nehift- komende mittenander vnd alfo vorbafmee alle Jargleich off denfelbn 25 tag von alln vnf’r Stat Renten, nûtczen, czinſen vnd gefellen mit guten vnd geben groſchen gutlichen zurichten vnd zubeczalen vnge- hindert, ydach mit folchë funderlichen vndirscheide, das wir diefelben Sebinczehen marke czinfes wider abekewffen mogen vmb Czweyhundert mark vnd vier mark groſchn Bemiſch’ muncze polniſcher czale noch so lawte vnd viweifunge des alden briefes, wenn wir das von vnf’r Stat wegen vormogen, vnſchedlich vorfeffenem czinſe; vnd des zugeczügnis haben wir vnſer Stat Ingefigel an deſen brieff loffen hengen. Geben an der nehften mitwoche noch dem Sontage, als man finget Cantate in der kirchen gotes, Noch Crifts geburte firczenhundert Jar vnd 35 dornoch in deme drey vnd dreiffigften Jaren. 120. 1436, Januar 16 (am montage vor Anthonij). Bresl. Stadtarch. Urk. Z 1b. — Original. Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Stadtsiegel. Wir .. Ratmanne der Stat Breflow Bekennen vnd tun kunt offentlich mit diſem briue allen den, die en ſeen, horen adir lezen, das vor vns in fitczendem Rate komen fein Jorge langenitſche, der etwenne George langenitſchen, vnfers meteburgers, dem got gnade, elicher Son ift geweft, vnd dorothea, feine Swefter, mit Allexien glockener, irem elichen manne vnd vormunde, vnd der felbe Alexius glockener ouch von feines selbes wegen vnd haben vfgereicht ein- trechticlichen mit vnfir gunft vnd willen Dem erbern Beden, vnferm Eitgenofen, acht mark czinfes ierlicher gulde der ffumfvndezwenczik marke czinfes, die sie vorczeiten off vnfer Stat gehabt haben vnd die 10 do von etwenne dem egenanten Jorgen langenitſchen, irem vater, 119,25 vorbaſmee Or. 120 Zum Inhalt vgl. Nr. 119. 5 Sweftr: vgl. oben zu Nr. 117, 23.
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140 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. an sie von rechter naturlicher irfolgunge komen vnd erftorben woren, der felben czinfe der egenante Beda vormols Sebenczehen mark czinfes czu ym brocht vnd gekauft hot, Alfo das her nu furbas die 15 felben ffumffvndezwenczik marke czinſes ganer vnd miteynander czu ym hot gekauft vnd gelozet, mit alle dem rechten, als sie di felben acht marke czinſes haben gehabt vnd an fie komen vnd gefallen fein vnd mit allen sulchen rechten, guldetagen vnd mechten czuwyderkowfe in allirmoſe noch lawte vnd aufweizunge des erften heuptbriues. der 20 orfpringlichen obir fulche czinſe geben ift vnd geſchreben, dach allo vornemlichen, das Beda vorgenant die ſelben czinfe haben fal, di weile her lebet, vnd noch feyme tode an Annen, Johanſen, Nickel vnd katherinen, feine kinder, die her mit frauwen hedwigen, feiner elichen huffrawen, gehabt hot vnd die ym got furbas mit ir geben vnd be- 25 scheren mag, czukomen vnd czugefallen vngehindert; des czugeczeugnis haben wir vnſer Stat Jngesigel an diſen briff lafen hengen. Geben am montage vor Anthonij Anno domini M'CCCCMOXXXVjt°. 121. 1446, August 5 (am freitage vor fandt Sixti martiris). Bresl. Stadtarch. Urk. Z 6d. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreijen hängenden Stadtsiegel. Wir .. Ratmanne der Stat Breflaw Bekennen offentlichen mit dieſem briue Allen, die Jn ſehen adir horen lefen, das vor vns Jn fitczendem Rate komen ift der Erfame hannos Beyer, vnfers Rates Eldifter, vnd hat mit vnf’r gunft vnd willen recht vnd redlichen 5 vffgereicht mathis Crawschen vnd dorothean, leyner elichen huffrawen, die Czwenczig mark Jerlichs Czinfs, die her vff vnf’r Stat alhie gehabt hat, die Jm Jan Schindal vnd Anna, feine eliche huffrawe, vorreicht haben vnd die auch vorczeiten Erafmi Pezelers vnd dornoch Bedan, den gotgnade, gewelt leyn (diefelben Czwenczig mark czinfs vnf'r 10 vorfaren Ratmanne, die in dem Jare, als man geschrieben hat Noch Crifts Geborte Thawfunt dornoch Jm virhundiriten Jare am Sonn- abunden noch dem Sontage letare Jherufalem, in demfelben Jare geseffen haben, Calpar walen, Burgern zu Thorun, vmbe Czweihundert vnd Achczig mark groſchen Behemiſcher muncze Polnischer czal 15 orfprunglich zuwiedirkawffe vff vnf’r Stat vorkawfft haben, als das die brieffe, die vormals dorobir gegeben vnd geſchrieben lein, wol eigentlicher vſweyfen), mit allen fulchin Rechten, als der genante hannos Beyer vnd feine vorfaren die genan Czwenczik mark czinfs gehabet haben vnd an fie komen fein noch lawte vnd vfweyfunge
140 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. an sie von rechter naturlicher irfolgunge komen vnd erftorben woren, der felben czinfe der egenante Beda vormols Sebenczehen mark czinfes czu ym brocht vnd gekauft hot, Alfo das her nu furbas die 15 felben ffumffvndezwenczik marke czinſes ganer vnd miteynander czu ym hot gekauft vnd gelozet, mit alle dem rechten, als sie di felben acht marke czinſes haben gehabt vnd an fie komen vnd gefallen fein vnd mit allen sulchen rechten, guldetagen vnd mechten czuwyderkowfe in allirmoſe noch lawte vnd aufweizunge des erften heuptbriues. der 20 orfpringlichen obir fulche czinſe geben ift vnd geſchreben, dach allo vornemlichen, das Beda vorgenant die ſelben czinfe haben fal, di weile her lebet, vnd noch feyme tode an Annen, Johanſen, Nickel vnd katherinen, feine kinder, die her mit frauwen hedwigen, feiner elichen huffrawen, gehabt hot vnd die ym got furbas mit ir geben vnd be- 25 scheren mag, czukomen vnd czugefallen vngehindert; des czugeczeugnis haben wir vnſer Stat Jngesigel an diſen briff lafen hengen. Geben am montage vor Anthonij Anno domini M'CCCCMOXXXVjt°. 121. 1446, August 5 (am freitage vor fandt Sixti martiris). Bresl. Stadtarch. Urk. Z 6d. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreijen hängenden Stadtsiegel. Wir .. Ratmanne der Stat Breflaw Bekennen offentlichen mit dieſem briue Allen, die Jn ſehen adir horen lefen, das vor vns Jn fitczendem Rate komen ift der Erfame hannos Beyer, vnfers Rates Eldifter, vnd hat mit vnf’r gunft vnd willen recht vnd redlichen 5 vffgereicht mathis Crawschen vnd dorothean, leyner elichen huffrawen, die Czwenczig mark Jerlichs Czinfs, die her vff vnf’r Stat alhie gehabt hat, die Jm Jan Schindal vnd Anna, feine eliche huffrawe, vorreicht haben vnd die auch vorczeiten Erafmi Pezelers vnd dornoch Bedan, den gotgnade, gewelt leyn (diefelben Czwenczig mark czinfs vnf'r 10 vorfaren Ratmanne, die in dem Jare, als man geschrieben hat Noch Crifts Geborte Thawfunt dornoch Jm virhundiriten Jare am Sonn- abunden noch dem Sontage letare Jherufalem, in demfelben Jare geseffen haben, Calpar walen, Burgern zu Thorun, vmbe Czweihundert vnd Achczig mark groſchen Behemiſcher muncze Polnischer czal 15 orfprunglich zuwiedirkawffe vff vnf’r Stat vorkawfft haben, als das die brieffe, die vormals dorobir gegeben vnd geſchrieben lein, wol eigentlicher vſweyfen), mit allen fulchin Rechten, als der genante hannos Beyer vnd feine vorfaren die genan Czwenczik mark czinfs gehabet haben vnd an fie komen fein noch lawte vnd vfweyfunge
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VII. Ratsbriefe, Nr. 122. 141 derſelben alden brieffe; derfelben czwenczik mark czinfs globen wir 20 obgnan .. Ratmanne der Stat Breſlaw, die iczund ſein adir in czu- kunfftigen czeiten Ratmanne zu Breflaw werden mogen, Jn guten trawen ane arg den egenan mathis Crawschen vnd dorothean, feiner elichen huffrawn, Jren Erben vnd elichen nochkomelingen Czehen mark vff fandte michels tag vnd Czehen mark vff mitfaiten alle 25 Jargleich von allen vnf’r Stat Renthen, nuczen, czinſen vnd gefellen mit guten vnd geben groſchen gutlichen vnd ane hindernis zubeczalin vnd zurichten, doch mit folchem funderlichen vndirſcheide, das wir die obgenan Czwenczik mark czinfs wedirabekewffen mogen vmbe Czweihundirt vnd Achczik mark obgenant der obegenan muncze vnd 30 czal, wenne wir das von vnf’r Stat wegen vormogen, vnſchedlich vorfeffenn czinſen; Vnd des zugeczugnis haben wir vnf’r Stat Jngfigel an diefen brieff loffen hengen. Geben am freitage vor fandt Sixti martiris Noch Crifti geburte fierczenhundirt Jar vnd dornoch in dem Sechſvndfirezigiten Jare. 122. 1461, August 1 (am Sonnabende, am tage fante Petri Advincula). Bresl. Stadtarch. Urk. Z 6e. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Stadtsiegel. Wir Ratmanne der Stat Breflow Bekennen vnd tun kund offen- lichen mit diſem briue allen, die In sehen ader horen lezen, das vor vns in siczendem Rate komen ift der Erber Mathis Crawschen, vnfer mitburger, vnd hat mit vnfer gunft vnd willen recht vnd redlich vffgereichet dem Erbern Jorgen Steynkellern, auch vnferm miteburger, Czwenczik mark czinfs, die her vff vnſer Stat alhie gehabt hat vnd die etwenn der Erfamer [!] hanns Beyer, vnſer Eydgenoffe, Jm vnd etwenn dorotheen, feiner elichen hauffrawen, auch recht vnd redlichen vffgereichet hat, die auch herri Jan Schindals vnd etwenň Eraſmi Pezelers vnd auch Bedan geweft fein (die selben Czwenczik mark 10 czinfs vnfere vorfaren Ratmanne, die in dem Jare, alfman geſchriben hat Noch Crifti geburt Tawfent dornach in dem virhundertiten iare am Sonneabende noch dem Sonntage Letare iherufalem, in dem felben iare gefeffen haben, Cafpar walen, burgern zu Thorun, vmbe Czwei- hundert-vnd Achtczik mark groſchen Behmischer muncze Poloniſcher 15 czal orfprunglich zu widerkawffe vff vnser Stat vorkawffet haben, als das die briue, die vormals dorobir gegeben vnd geſchriben fein, 122 Zum Inhalt vgl. Nr. 118—121. 4. 6 vnfer: vgl. oben Nr. 117, 35.
VII. Ratsbriefe, Nr. 122. 141 derſelben alden brieffe; derfelben czwenczik mark czinfs globen wir 20 obgnan .. Ratmanne der Stat Breſlaw, die iczund ſein adir in czu- kunfftigen czeiten Ratmanne zu Breflaw werden mogen, Jn guten trawen ane arg den egenan mathis Crawschen vnd dorothean, feiner elichen huffrawn, Jren Erben vnd elichen nochkomelingen Czehen mark vff fandte michels tag vnd Czehen mark vff mitfaiten alle 25 Jargleich von allen vnf’r Stat Renthen, nuczen, czinſen vnd gefellen mit guten vnd geben groſchen gutlichen vnd ane hindernis zubeczalin vnd zurichten, doch mit folchem funderlichen vndirſcheide, das wir die obgenan Czwenczik mark czinfs wedirabekewffen mogen vmbe Czweihundirt vnd Achczik mark obgenant der obegenan muncze vnd 30 czal, wenne wir das von vnf’r Stat wegen vormogen, vnſchedlich vorfeffenn czinſen; Vnd des zugeczugnis haben wir vnf’r Stat Jngfigel an diefen brieff loffen hengen. Geben am freitage vor fandt Sixti martiris Noch Crifti geburte fierczenhundirt Jar vnd dornoch in dem Sechſvndfirezigiten Jare. 122. 1461, August 1 (am Sonnabende, am tage fante Petri Advincula). Bresl. Stadtarch. Urk. Z 6e. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Stadtsiegel. Wir Ratmanne der Stat Breflow Bekennen vnd tun kund offen- lichen mit diſem briue allen, die In sehen ader horen lezen, das vor vns in siczendem Rate komen ift der Erber Mathis Crawschen, vnfer mitburger, vnd hat mit vnfer gunft vnd willen recht vnd redlich vffgereichet dem Erbern Jorgen Steynkellern, auch vnferm miteburger, Czwenczik mark czinfs, die her vff vnſer Stat alhie gehabt hat vnd die etwenn der Erfamer [!] hanns Beyer, vnſer Eydgenoffe, Jm vnd etwenn dorotheen, feiner elichen hauffrawen, auch recht vnd redlichen vffgereichet hat, die auch herri Jan Schindals vnd etwenň Eraſmi Pezelers vnd auch Bedan geweft fein (die selben Czwenczik mark 10 czinfs vnfere vorfaren Ratmanne, die in dem Jare, alfman geſchriben hat Noch Crifti geburt Tawfent dornach in dem virhundertiten iare am Sonneabende noch dem Sonntage Letare iherufalem, in dem felben iare gefeffen haben, Cafpar walen, burgern zu Thorun, vmbe Czwei- hundert-vnd Achtczik mark groſchen Behmischer muncze Poloniſcher 15 czal orfprunglich zu widerkawffe vff vnser Stat vorkawffet haben, als das die briue, die vormals dorobir gegeben vnd geſchriben fein, 122 Zum Inhalt vgl. Nr. 118—121. 4. 6 vnfer: vgl. oben Nr. 117, 35.
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142 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. wol eigentlicher awßweiſen), mit alle fulchen Rechten, als der ge- nante mathis Crawſchen vnd feyne vorfaren die genanten Czwenczik 20 mark czinfs gehabt haben vnd an Jn komen fein noch lawte vnd awßweifunge der alden briue. Der selben Czwenczik mark czinfs globen wir obgenan Ratmanne der Stat Breflow, die iczund sein vnd in zukumfftigen czeiten Ratmanne zu Breflow werden mogen, in guten trawen ane arg dem egenanten Jorgen Steynkellern, feinen 25 Erben vnd elichen nochkomelingen Czehen mark czins vff fante michels tag nehiftkomende vnd Czehen mark czinfs vff mittefaften alle iar gleich von allen vnfer Stat Renten, nutczen, czinfen vnd gefellen mit guten vnd geben groſchen gutlichen vnd ane hindernifse zurichten vnd zubeczalen, Jdoch mit fulchem funderlichen vnder- so scheide, das wir die obgenanten Czwenczik mark czins wider abe- kewffen mogen vmbe [vmbe] Czweihundert vnd Achtczik mark der obgenanten muncze vnd czal, wenne wir das von vnfer Stat wegen vormogen, vnſchedlichen vorfeffen czinsen; Vnd des zu geczügnis haben wir vnfer Stat Jngfigil an diſen Brieff loffen hengen. Geben 35 am Sonnabende, am tage fante Petri Advincula, Noch Crifti geburte Virczenhundert iar dornach in dem Eyn vnd Sechczigften Jare. 123. 1500, April 10 (Am freitage noch dem Sontage Judica). Breel. Stadtarch. Urk. Z 60. — Original. Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Stadtsiegel. Wir Ratmanne der Stadt Breflaw Bekennen vnnd tuen kunth offintlich mit diefem briue vor idermenniglich, Das vor vnns In fitczendem Rate komen ift Merten prockuſch vnd Vrfula, feine eliche hauffrawe, mit demfelbin Mertn prockuſch, irem elichem manne vnd 5 rechten vormunden, vnd haben mit vnf'r gunft, wiffen vnd willen vffgereicht den Erfamen paul harnigk, Eſaias borßke vnd Jeronimo harnigk, vnfrn getrawen Eidgenoifin, als vormunden vnd zuehanden etwan George Cromers nochgeloffn kyndrn Czwenczig marg geldis ierlichs czinfes, die en durch die Selewerter vnd geschefftiger etwan 10 frawen Barbaren fteinkelerynne aws crafft des teftaments vnd leczten willenns, fo fie gemacht am Montage noch mathei apoſtoli vnd ewangelifte Noch Crifti geburth Taufentvierhundirt dornoch Im 122, 18 eigentlichr: vgl. oben zu Nr. 117,23. zu Nr. 117,23): Testamentsrollstrecker. werter, 8. DWb. IV 1,2, Sp. 3823. 123, 9 Selewertr (vgl. oben geſchefftiger: synonym mit Sele-
142 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. wol eigentlicher awßweiſen), mit alle fulchen Rechten, als der ge- nante mathis Crawſchen vnd feyne vorfaren die genanten Czwenczik 20 mark czinfs gehabt haben vnd an Jn komen fein noch lawte vnd awßweifunge der alden briue. Der selben Czwenczik mark czinfs globen wir obgenan Ratmanne der Stat Breflow, die iczund sein vnd in zukumfftigen czeiten Ratmanne zu Breflow werden mogen, in guten trawen ane arg dem egenanten Jorgen Steynkellern, feinen 25 Erben vnd elichen nochkomelingen Czehen mark czins vff fante michels tag nehiftkomende vnd Czehen mark czinfs vff mittefaften alle iar gleich von allen vnfer Stat Renten, nutczen, czinfen vnd gefellen mit guten vnd geben groſchen gutlichen vnd ane hindernifse zurichten vnd zubeczalen, Jdoch mit fulchem funderlichen vnder- so scheide, das wir die obgenanten Czwenczik mark czins wider abe- kewffen mogen vmbe [vmbe] Czweihundert vnd Achtczik mark der obgenanten muncze vnd czal, wenne wir das von vnfer Stat wegen vormogen, vnſchedlichen vorfeffen czinsen; Vnd des zu geczügnis haben wir vnfer Stat Jngfigil an diſen Brieff loffen hengen. Geben 35 am Sonnabende, am tage fante Petri Advincula, Noch Crifti geburte Virczenhundert iar dornach in dem Eyn vnd Sechczigften Jare. 123. 1500, April 10 (Am freitage noch dem Sontage Judica). Breel. Stadtarch. Urk. Z 60. — Original. Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Stadtsiegel. Wir Ratmanne der Stadt Breflaw Bekennen vnnd tuen kunth offintlich mit diefem briue vor idermenniglich, Das vor vnns In fitczendem Rate komen ift Merten prockuſch vnd Vrfula, feine eliche hauffrawe, mit demfelbin Mertn prockuſch, irem elichem manne vnd 5 rechten vormunden, vnd haben mit vnf'r gunft, wiffen vnd willen vffgereicht den Erfamen paul harnigk, Eſaias borßke vnd Jeronimo harnigk, vnfrn getrawen Eidgenoifin, als vormunden vnd zuehanden etwan George Cromers nochgeloffn kyndrn Czwenczig marg geldis ierlichs czinfes, die en durch die Selewerter vnd geschefftiger etwan 10 frawen Barbaren fteinkelerynne aws crafft des teftaments vnd leczten willenns, fo fie gemacht am Montage noch mathei apoſtoli vnd ewangelifte Noch Crifti geburth Taufentvierhundirt dornoch Im 122, 18 eigentlichr: vgl. oben zu Nr. 117,23. zu Nr. 117,23): Testamentsrollstrecker. werter, 8. DWb. IV 1,2, Sp. 3823. 123, 9 Selewertr (vgl. oben geſchefftiger: synonym mit Sele-
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VII. Ratsbriefe, Nr. 124. 143 ezwevndnewnczigften iore, vorſchriebin fint, Welche an die genan fraw Barbara Steynkelerynne noch tode etwan Georg fteinkelers, ires mannes, In gobeweize komen fint Vnd die etwann Mathis Crawschin, 15 auch Hans beyers vnd dorothean, feiner elichen hauffrawen, auch h’rn Jhon ſchindels vnd etwan Erafmi pezelers vnd auch Bedan geweft fint, Vnd vnier vorfarn Ratmanne diefelbigen Czwenczig marg czinſe Am Sonnobinde noch dem Sontage Letare ierufalem Noch Crifti geburt Taufent vnd In deme vierhundirften iore Caſpar walen, 20 Burger zu Thorenn, vmbe zewehundirtvndachtczig margk grofschen bemiſſcher moncze polnifſcher zcal orfprunglich vorkaufft vnnd vorſchriebin haben, als das allis die briue, vormols dorubir gegebin, clerlichen belernen vnnd Inhalden. Sottene zewenczig marg geldis globen wir obgenan Ratmanne bemelten paul harnigk, Eſaias Borßke 25 vnd Jeronimo harnigk als vormunden vnd zuehanden gedochtr George Cromers kynder In gutten trawen vnd ane arg, nemlich Czehn marg vff Michaelis vnd Czehn marg vff mitefalten, allo alle ior gleich ane hindernis von vnírn StadRenthen, nutczen, czinfen vnd gefellen gutlichen zugebin, zurichten vnd zubeczalen, Idach mit difem so beſcheid, das wir ader vnfer nochkomenden Rathmannen diefelbigen zewenczig marg czins wider abekouffn vnd abeloffen mogen Yde marg vmbe zewelff marg grofſchen bemifscher moncze polnifſcher czal, Wenne wir das vormogenn von der Stadt wegen vngehindert, vnſchedlich vorfeffen zcinſen. Czu Orkunde haben wir vnfer Stad Ingefigele ann 35 diſen brieff hengen lofin. Geben Am freitage noch dem Sontage Judica Noch Crifti geburt Taufent vnd Im funffhundirften Jore. 124. 1506, Dezember 18 (am freittage nach Lûcie virginis). Breal. Stadtarch. Urk. Z 6i. —Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Stadtsiegel. Wir Rathmanne der Stat Breflaw Bekennenn vnnd thün kûnt offintlich mit dyefem briüe vor ydermenniglich, das vor vnns Inn 123,16 feinr, 18. 31. 35 vnír, 27 kyndr, 33 bemiffchr: rgl. oben zn Nr. 117, 19. 23. 24 belernen (= belehren): über etwas unterrichten, s. DWb. I 1445f. Sottene «sôdâne: niederdeutsche (auch obersächsische und schlesische) Form für sôgetâne = solche, s. Lexer II 1050; DWb. X 1, Sp. 1817f. ; Weigand, D. Wörterb. II (1909), S. 894f.; Rückert-Pietsch, S. 44. 181. 124 Uber den hier behandelten Rentenbrief vgl. auch Nr. 118—123. 1. 2 thůn kůnt .. briůe: der kleine Kreis über u hier und im weiteren Verlauf des Stückes im Original deut- lich der Form des u-Bogens genähert.
VII. Ratsbriefe, Nr. 124. 143 ezwevndnewnczigften iore, vorſchriebin fint, Welche an die genan fraw Barbara Steynkelerynne noch tode etwan Georg fteinkelers, ires mannes, In gobeweize komen fint Vnd die etwann Mathis Crawschin, 15 auch Hans beyers vnd dorothean, feiner elichen hauffrawen, auch h’rn Jhon ſchindels vnd etwan Erafmi pezelers vnd auch Bedan geweft fint, Vnd vnier vorfarn Ratmanne diefelbigen Czwenczig marg czinſe Am Sonnobinde noch dem Sontage Letare ierufalem Noch Crifti geburt Taufent vnd In deme vierhundirften iore Caſpar walen, 20 Burger zu Thorenn, vmbe zewehundirtvndachtczig margk grofschen bemiſſcher moncze polnifſcher zcal orfprunglich vorkaufft vnnd vorſchriebin haben, als das allis die briue, vormols dorubir gegebin, clerlichen belernen vnnd Inhalden. Sottene zewenczig marg geldis globen wir obgenan Ratmanne bemelten paul harnigk, Eſaias Borßke 25 vnd Jeronimo harnigk als vormunden vnd zuehanden gedochtr George Cromers kynder In gutten trawen vnd ane arg, nemlich Czehn marg vff Michaelis vnd Czehn marg vff mitefalten, allo alle ior gleich ane hindernis von vnírn StadRenthen, nutczen, czinfen vnd gefellen gutlichen zugebin, zurichten vnd zubeczalen, Idach mit difem so beſcheid, das wir ader vnfer nochkomenden Rathmannen diefelbigen zewenczig marg czins wider abekouffn vnd abeloffen mogen Yde marg vmbe zewelff marg grofſchen bemifscher moncze polnifſcher czal, Wenne wir das vormogenn von der Stadt wegen vngehindert, vnſchedlich vorfeffen zcinſen. Czu Orkunde haben wir vnfer Stad Ingefigele ann 35 diſen brieff hengen lofin. Geben Am freitage noch dem Sontage Judica Noch Crifti geburt Taufent vnd Im funffhundirften Jore. 124. 1506, Dezember 18 (am freittage nach Lûcie virginis). Breal. Stadtarch. Urk. Z 6i. —Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Stadtsiegel. Wir Rathmanne der Stat Breflaw Bekennenn vnnd thün kûnt offintlich mit dyefem briüe vor ydermenniglich, das vor vnns Inn 123,16 feinr, 18. 31. 35 vnír, 27 kyndr, 33 bemiffchr: rgl. oben zn Nr. 117, 19. 23. 24 belernen (= belehren): über etwas unterrichten, s. DWb. I 1445f. Sottene «sôdâne: niederdeutsche (auch obersächsische und schlesische) Form für sôgetâne = solche, s. Lexer II 1050; DWb. X 1, Sp. 1817f. ; Weigand, D. Wörterb. II (1909), S. 894f.; Rückert-Pietsch, S. 44. 181. 124 Uber den hier behandelten Rentenbrief vgl. auch Nr. 118—123. 1. 2 thůn kůnt .. briůe: der kleine Kreis über u hier und im weiteren Verlauf des Stückes im Original deut- lich der Form des u-Bogens genähert.
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144 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. ficzendem Rathe kommen ift der Erbar Balthafar harnig, vnfir mit- pürger, vnnd hat mit vnfir günft, wiſſenn vnnd willen vorkowfft 5 vnnd vffgereicht Sebaftiano, Anthonio, Achacio, Ioanni, Anne vnnd Magdalene, geschwifternn, etwan hanns schûlczenn, vnfirs wagmeifters, nachgeloffenn kynder, die czwenczig marg geldis Iarlichs czynſes, die er vff vnnfir Stat Renthenn, czinfenn vnnd eynkommen gehabt vnnd em von Barbaran, seynner elichenn hawffrawen, etwan Iürge Cromers 10 tachter, vffgereicht geweft, die vnfir vorfarnn nach Chrifti, vnfirs hernn, gepûrt tawfint vierhundiert Iar am Sönnobende nach letare Caſpar walenn, pürger zw Thorn, vmbe ezwehůndirt vnnd achczigk marg groschen vrsprünglichen vorkowfft vnnd vorschryeben haben, dye nachmals Mathis Crawfe, hans Beyer, dorothea, ſeynne eliche 15 hawffraw, herr Ionn ſchyndel, Eraſmůs peſeler, .n. Beda vnnd Georg fteynnkaller gehabt vnnd vonn Iürge fteynkaller Barbara fteinkalle- rynn, feynner elichenn hawffrawen, vffgegeben fynnt, welcher frawen Selewarter (fye) Merthenn prockyſch vnnd vrfülan, feiner elichenn hawffrawenn, vffgereicht habenn, dye fürder Iürge Cromers kyndern 20 vonn eme [!] vffgereicht fynt vnnd Inn der fünderůng an gnante Bar- bara hornigynn von Irenn geschwiftern kommen synt; welch czwenczig marg czins wir globenn vor vnns vnnd vnfir nachkommen Rathmanne zwgëbenn bey gutten trawen vnnd ane argk von allen vnſern Stat- Renthen, czinfen vnnd einkommen gedachten kindren alle Iar gleich 25 ane hyndernis halb vff Michaelis vnnd halb vff mitfaften mit dieſem fünderlichem vndirſchaide, das wir vnnd vnfir nachkommen Rath- manne fölchen czynns widder abelöfenn mögen, yede marg vor ezwelff marg grofchen zwrechen, wenne wir dys vonn der Stat wegenn vor- mögen, vnſchädelich vorfefsen czinfen, wie wol dye vrfprünglichenn so brieff höcher abelöfünge Innehaldenn, die danoch mit kewffen geryngert synt. Des zw vrkunt habenn wir vnfir Stat Ingeliegel ann dyefenn bryeff hengen lofsenn. Gebenn am freittage nach Lücie virginis Anno domini Milleſimoqûingentefimoſexto. 124, 3f. mitpürger: die beiden Punkte über u und über anderen Vokalen in weiteren Verlauf des Stückes im Original schräggestellt. 15 herr: über rr großer, nach unten offener Bogen Or. 18 Selewarter: s. zu Nr. 123, 9. Die Namen der Selewarter (Testamentsvollstrecker) sind hier ebenso wenig ge- nannt wie dort. Iye: die 20 Mark jährlichen Zinses. 20 fünderůng: Trennung, Erbteilung. 28 zwrechen = zu rechnen.
144 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. ficzendem Rathe kommen ift der Erbar Balthafar harnig, vnfir mit- pürger, vnnd hat mit vnfir günft, wiſſenn vnnd willen vorkowfft 5 vnnd vffgereicht Sebaftiano, Anthonio, Achacio, Ioanni, Anne vnnd Magdalene, geschwifternn, etwan hanns schûlczenn, vnfirs wagmeifters, nachgeloffenn kynder, die czwenczig marg geldis Iarlichs czynſes, die er vff vnnfir Stat Renthenn, czinfenn vnnd eynkommen gehabt vnnd em von Barbaran, seynner elichenn hawffrawen, etwan Iürge Cromers 10 tachter, vffgereicht geweft, die vnfir vorfarnn nach Chrifti, vnfirs hernn, gepûrt tawfint vierhundiert Iar am Sönnobende nach letare Caſpar walenn, pürger zw Thorn, vmbe ezwehůndirt vnnd achczigk marg groschen vrsprünglichen vorkowfft vnnd vorschryeben haben, dye nachmals Mathis Crawfe, hans Beyer, dorothea, ſeynne eliche 15 hawffraw, herr Ionn ſchyndel, Eraſmůs peſeler, .n. Beda vnnd Georg fteynnkaller gehabt vnnd vonn Iürge fteynkaller Barbara fteinkalle- rynn, feynner elichenn hawffrawen, vffgegeben fynnt, welcher frawen Selewarter (fye) Merthenn prockyſch vnnd vrfülan, feiner elichenn hawffrawenn, vffgereicht habenn, dye fürder Iürge Cromers kyndern 20 vonn eme [!] vffgereicht fynt vnnd Inn der fünderůng an gnante Bar- bara hornigynn von Irenn geschwiftern kommen synt; welch czwenczig marg czins wir globenn vor vnns vnnd vnfir nachkommen Rathmanne zwgëbenn bey gutten trawen vnnd ane argk von allen vnſern Stat- Renthen, czinfen vnnd einkommen gedachten kindren alle Iar gleich 25 ane hyndernis halb vff Michaelis vnnd halb vff mitfaften mit dieſem fünderlichem vndirſchaide, das wir vnnd vnfir nachkommen Rath- manne fölchen czynns widder abelöfenn mögen, yede marg vor ezwelff marg grofchen zwrechen, wenne wir dys vonn der Stat wegenn vor- mögen, vnſchädelich vorfefsen czinfen, wie wol dye vrfprünglichenn so brieff höcher abelöfünge Innehaldenn, die danoch mit kewffen geryngert synt. Des zw vrkunt habenn wir vnfir Stat Ingeliegel ann dyefenn bryeff hengen lofsenn. Gebenn am freittage nach Lücie virginis Anno domini Milleſimoqûingentefimoſexto. 124, 3f. mitpürger: die beiden Punkte über u und über anderen Vokalen in weiteren Verlauf des Stückes im Original schräggestellt. 15 herr: über rr großer, nach unten offener Bogen Or. 18 Selewarter: s. zu Nr. 123, 9. Die Namen der Selewarter (Testamentsvollstrecker) sind hier ebenso wenig ge- nannt wie dort. Iye: die 20 Mark jährlichen Zinses. 20 fünderůng: Trennung, Erbteilung. 28 zwrechen = zu rechnen.
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VIII. (Nr. 125—127) Aus Breslauer Schöffenbüchern (Originaleintragungen). 1374—1388. 125. Bresl. Stadtarch. Hs. G 1, 4. Jncipit lyber Regiftrum Scabinorum ſub Anno domini M'C C C'LXXIV°. 1) Bl. 1, Abs. 1, 6. 1374, Febr. 20 (Acta funt hec feria fecunda poft jnuocauit). Vor vns Scheppfin czu Breflow, Peczen Iwarczen, Peczen Beyir, Henlin von glogow, Hanken sechfbechir, hartlip, domniken, Otten von der nife, mathis fteube, Nenker von lemb'g, niclos Rempil vnde hannnis mvyr, Geftandin hat ingehegetim dinge, do hanke domnink daz gerichte las, Cune koteler vnde hat vfgerr katherr, finir hufvrowin, x mark gr in alle fin gut, noch ſyme tode czu tun vnde czu lozin. Pet’ buman der chuwort vnde hat vfgerr margr, fynir hufvrowin, xx mark gr in alle fin gut, noch fyme tode czu tun vnde czu loſin; dy wyle her abir lebit, fo wil her felbir mete tun vnde lozyn. 2) Bl. 11', Abs. 3, 5. 1374, April 28 (Acta feria vj poſt marci Ewangelifte). Michil vloder vnde hat vfgerr michiln Tomken fon ein virteyl an deme erbe, daz do leyt hindir deme phfarrehofe czu finte marie magdalen, czu eyme r. k. ffricze glafer vnde hat vfgerr Conczen von Rogow eyne mark czins vf ſyme erbe vf der altbufer gaffe vf fynir bruphfanne vnde vf 5 2, s u. ö. r. k. = 125, 1,7 ſchuwort = mhd. schuochworhte Schuster. rechtin koufe (vgl. 3, 2f.). 5 altbuſer gaffe: s. zu Nr. 75, 9. phfanne: Braukessel. bru-
VIII. (Nr. 125—127) Aus Breslauer Schöffenbüchern (Originaleintragungen). 1374—1388. 125. Bresl. Stadtarch. Hs. G 1, 4. Jncipit lyber Regiftrum Scabinorum ſub Anno domini M'C C C'LXXIV°. 1) Bl. 1, Abs. 1, 6. 1374, Febr. 20 (Acta funt hec feria fecunda poft jnuocauit). Vor vns Scheppfin czu Breflow, Peczen Iwarczen, Peczen Beyir, Henlin von glogow, Hanken sechfbechir, hartlip, domniken, Otten von der nife, mathis fteube, Nenker von lemb'g, niclos Rempil vnde hannnis mvyr, Geftandin hat ingehegetim dinge, do hanke domnink daz gerichte las, Cune koteler vnde hat vfgerr katherr, finir hufvrowin, x mark gr in alle fin gut, noch ſyme tode czu tun vnde czu lozin. Pet’ buman der chuwort vnde hat vfgerr margr, fynir hufvrowin, xx mark gr in alle fin gut, noch fyme tode czu tun vnde czu loſin; dy wyle her abir lebit, fo wil her felbir mete tun vnde lozyn. 2) Bl. 11', Abs. 3, 5. 1374, April 28 (Acta feria vj poſt marci Ewangelifte). Michil vloder vnde hat vfgerr michiln Tomken fon ein virteyl an deme erbe, daz do leyt hindir deme phfarrehofe czu finte marie magdalen, czu eyme r. k. ffricze glafer vnde hat vfgerr Conczen von Rogow eyne mark czins vf ſyme erbe vf der altbufer gaffe vf fynir bruphfanne vnde vf 5 2, s u. ö. r. k. = 125, 1,7 ſchuwort = mhd. schuochworhte Schuster. rechtin koufe (vgl. 3, 2f.). 5 altbuſer gaffe: s. zu Nr. 75, 9. phfanne: Braukessel. bru-
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146 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. alle fin gût, czu gebin vf finte michils tag 1/ mark vnde vf finte walpurgen tag 12 mark ane hindirniffe vnde wedir abczukoufen vmme X mark, wenne hes vor mag. 3) Bl. 157, Abs. 6, 8, 9. 1374, Juni 2 (Acta feria vi poſt Corporis Chriſti). Hannus feyler vnde hat vfgerr Hannus pethman sin gebuede vor deme Swidniczen tore vf dy rechte hant an der olow czu eyme rechtin koufe. Ny czwebrot vf gereycht lorencz von hermanfdorf [?] fin erbe, 5 daz do lyt vor deme ſwideniczin tore by Ichone born, czu eyme r. k. Hannus toninfkirche vnde hat vfgereycht hanke bancow, fyme fweyr, finen halben hof, der do lyt vf der Ruffuſchin gaffen by hannus hellen, czu eyme r. k. 4) Bl. 21', Abs. 3. 1374, Juli 14 (Acta feria vj poſt margarethe). Symon fufemilch vnd hat vfgereicht hanfil lantecke ſyne ſchubank, dy do lyt by ny hundegaffe, mit alle deme rechte, alz her ſe gehabit hat, czu eyme rechte k., vnſchedelich der Itatczinſe. 5) Bl. 23", Abs. 1, 7, 8. 1374, Juli 28 (Acta veria vj poſt jacobi). Henfil verber vnde hat vfgerr Elze phflugynne ... mark czins vf fyme erbe by Niclos wynand, czu gebin vf alle Quat’temp’ ein virdung ane hindirnis czu irme leybe, vnde wenne er nymme en ift, 5 Io fal se wedir geuallen an henfiln, an margr, syne hufvrow, vnde an ere neften. Hannus meling vnde hat vfgerr hedwige, fynir hufvrowin, alle fin gut halp, noch ſyme tode czu tun vnde czu lozin, dy wile her abir lebit, etc. 125,2, 6 11 eyne + Zahlzeichen für halbe Hs., vgl. auch Nr. 53, 1, 4, 2. Spalte. 7 Iweyr Schwäher. 3, 4 Ny = Nyclos; ebenso unten 4, 2. 5,1 ...] Vor mark ergänze eine u. vgl. Nr. 43, 10, 4f. 3 leybe: Leib- en Negation (s. auch Nr. 18, 22): wenn sie er = mhd. ir. gedinge. nicht mehr lebt, vgl. 126, 4, 8f.; 125, 7, 4; 126, 7, 8.
146 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. alle fin gût, czu gebin vf finte michils tag 1/ mark vnde vf finte walpurgen tag 12 mark ane hindirniffe vnde wedir abczukoufen vmme X mark, wenne hes vor mag. 3) Bl. 157, Abs. 6, 8, 9. 1374, Juni 2 (Acta feria vi poſt Corporis Chriſti). Hannus feyler vnde hat vfgerr Hannus pethman sin gebuede vor deme Swidniczen tore vf dy rechte hant an der olow czu eyme rechtin koufe. Ny czwebrot vf gereycht lorencz von hermanfdorf [?] fin erbe, 5 daz do lyt vor deme ſwideniczin tore by Ichone born, czu eyme r. k. Hannus toninfkirche vnde hat vfgereycht hanke bancow, fyme fweyr, finen halben hof, der do lyt vf der Ruffuſchin gaffen by hannus hellen, czu eyme r. k. 4) Bl. 21', Abs. 3. 1374, Juli 14 (Acta feria vj poſt margarethe). Symon fufemilch vnd hat vfgereicht hanfil lantecke ſyne ſchubank, dy do lyt by ny hundegaffe, mit alle deme rechte, alz her ſe gehabit hat, czu eyme rechte k., vnſchedelich der Itatczinſe. 5) Bl. 23", Abs. 1, 7, 8. 1374, Juli 28 (Acta veria vj poſt jacobi). Henfil verber vnde hat vfgerr Elze phflugynne ... mark czins vf fyme erbe by Niclos wynand, czu gebin vf alle Quat’temp’ ein virdung ane hindirnis czu irme leybe, vnde wenne er nymme en ift, 5 Io fal se wedir geuallen an henfiln, an margr, syne hufvrow, vnde an ere neften. Hannus meling vnde hat vfgerr hedwige, fynir hufvrowin, alle fin gut halp, noch ſyme tode czu tun vnde czu lozin, dy wile her abir lebit, etc. 125,2, 6 11 eyne + Zahlzeichen für halbe Hs., vgl. auch Nr. 53, 1, 4, 2. Spalte. 7 Iweyr Schwäher. 3, 4 Ny = Nyclos; ebenso unten 4, 2. 5,1 ...] Vor mark ergänze eine u. vgl. Nr. 43, 10, 4f. 3 leybe: Leib- en Negation (s. auch Nr. 18, 22): wenn sie er = mhd. ir. gedinge. nicht mehr lebt, vgl. 126, 4, 8f.; 125, 7, 4; 126, 7, 8.
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VIII. Schöffenbücher, Nr. 125, 3—9. 147 Peter trincfus, wynand tzimm’man, in vormudeſchaft [!] hannus Gobil, gribians Ion, vnde habin vfgerr Annen gribianynne daz erbe, 10 daz do leyt vf der Ichubrucke by der Trutwynynne erbe, czu eyme r. k. 6) Bl. 31°, Abs. 1. 1374, Okt. 6 (Acta feria vj poſt franciſci). Bartuſch kucheler vnde hat vfgerr domnik vf dem falczmarkte jž/ mark czins vf ſyme erbe, daz do lyt by Pawel loſak, czu gebin vf wynachten Ix fcot, vf oftirn ix fcot, vf finte Johis tag ix Icot vnde wf finte mich tag Ix Icot ane hindirnis vnde wedir abczukoufen wmme xv mark, wenne hes vormag. 7) Bl. 118", Abs. 3. 1376, Sept. 5 (Acta feria vj poſt Egidij). Hanman von Gint vnde hat vigerr Anne melczmelerynne vnij mark czins vf fyme erbe, daz do lyt by der Crommyndorfynne, czu gebin vf alle Quatirtemp’ ij mark ane hindirnis, czu erym lybe, vnd wenne ir nymmir eyn ift, fo fal fin erbe wed’ vry vnde los fin. 8) Bl. 171", Abs. 3, 8. 1377, Aug. 28 (Acta feria vj poſt Bartholomei). Donat vnde hat ufgerr hannus Roten fin erbe, daz do lyt by Petir Imit vor deme Rufuſchin tore, mit alle deme rechte, alzo hers gehabit hat, czu eyme r. k. Elze vnde hat ufgerr henfil weginftein, eyym [!] manne, ir erbe, daz do lyt by ſchoneborn, czu tun vnde czulozen. 9) Bl. 194°, Abs. 5, in der Hs. durchgestrichen. 1378, März 8 (Acta feria fecunda poft Jnuocauit). Hannus von der littow vnde hat vfgereicht Nickil fachfin acht mark czins vf ſyme erbe, daz do leit by petir bryfin, czu gebin vf alle Quatirtempir czwu mark ane hindirniffe vnde wedir abeczukoufin vmme ſechs vnde wirczig mark, wenne hes vor mag. 125, 6,1 falczmarkte] für a Abkürzungszeichen Hs. 3 fcot s. Nr. 32, 15. 8,2 hers] in der gleichen Formel 7,4 eyn = mhd. en: vgl. oben 5, 3. 4 eyym] verschrieben für erym. oben 2, 8 das geläufigere hes. 9, 4 vnde] dahinter noch zwei s-ähnliche Striche Hs.
VIII. Schöffenbücher, Nr. 125, 3—9. 147 Peter trincfus, wynand tzimm’man, in vormudeſchaft [!] hannus Gobil, gribians Ion, vnde habin vfgerr Annen gribianynne daz erbe, 10 daz do leyt vf der Ichubrucke by der Trutwynynne erbe, czu eyme r. k. 6) Bl. 31°, Abs. 1. 1374, Okt. 6 (Acta feria vj poſt franciſci). Bartuſch kucheler vnde hat vfgerr domnik vf dem falczmarkte jž/ mark czins vf ſyme erbe, daz do lyt by Pawel loſak, czu gebin vf wynachten Ix fcot, vf oftirn ix fcot, vf finte Johis tag ix Icot vnde wf finte mich tag Ix Icot ane hindirnis vnde wedir abczukoufen wmme xv mark, wenne hes vormag. 7) Bl. 118", Abs. 3. 1376, Sept. 5 (Acta feria vj poſt Egidij). Hanman von Gint vnde hat vigerr Anne melczmelerynne vnij mark czins vf fyme erbe, daz do lyt by der Crommyndorfynne, czu gebin vf alle Quatirtemp’ ij mark ane hindirnis, czu erym lybe, vnd wenne ir nymmir eyn ift, fo fal fin erbe wed’ vry vnde los fin. 8) Bl. 171", Abs. 3, 8. 1377, Aug. 28 (Acta feria vj poſt Bartholomei). Donat vnde hat ufgerr hannus Roten fin erbe, daz do lyt by Petir Imit vor deme Rufuſchin tore, mit alle deme rechte, alzo hers gehabit hat, czu eyme r. k. Elze vnde hat ufgerr henfil weginftein, eyym [!] manne, ir erbe, daz do lyt by ſchoneborn, czu tun vnde czulozen. 9) Bl. 194°, Abs. 5, in der Hs. durchgestrichen. 1378, März 8 (Acta feria fecunda poft Jnuocauit). Hannus von der littow vnde hat vfgereicht Nickil fachfin acht mark czins vf ſyme erbe, daz do leit by petir bryfin, czu gebin vf alle Quatirtempir czwu mark ane hindirniffe vnde wedir abeczukoufin vmme ſechs vnde wirczig mark, wenne hes vor mag. 125, 6,1 falczmarkte] für a Abkürzungszeichen Hs. 3 fcot s. Nr. 32, 15. 8,2 hers] in der gleichen Formel 7,4 eyn = mhd. en: vgl. oben 5, 3. 4 eyym] verschrieben für erym. oben 2, 8 das geläufigere hes. 9, 4 vnde] dahinter noch zwei s-ähnliche Striche Hs.
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148 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. 10) Bl. 209", Abs. 3. 1378, Juni 18 (Acta feria vj poſt Trinitatis). Vrouwe Agnite von Barfnicz, konigund, ir tochtir, vnde habin vigerr hannus Junchir eyne mark czins vf erym erbe, das do leyt by Conrr von molheym, czu gebin vf finte michils tag 1/2 mark vnde vf finte walprugin [!] tag 1/2 mark ane hindirnis vnde wedir abeczu- 5 koufin vmme x mark, wenne fys vormogin. 11) Bl. 223", Abs. 2, 3. 1378, Sept. 24 (Acta feria vj poſt lamperti). Pet’ Bryger vnde hat vfgerr Nyclos waldow fin erbe, daz do leyt vor dem Swydeniczym tore by wyyrobunt, czu eyme r k. Pet’ gelucke vnde hat ufgerr katherr, fyn’ foftyr, fin erbe, daz do lyt by ebirpach, czu eyme rechten koufe. 12) Bl. 237", Abs. 5. 1379, Juni 10 (Acta feria vj poſt Corporis Chriſti). Pet’ gyer vnde hat ufgerr Annen, fyner elichin hufvrown [!], allis, daz her hat vnde vmm’ gewint, inder Stat, uf deme Lande vnde wo ys ift, noch fyme tode czu tun vnde czu louffin; gewynnet her abir kindir mit er, der vorgenanten annen, fo fal ſe daz gut halp 5 han, czu tun vnde czulouffin, vnde dy andir helfte fal fterbin an pet" gyers kindir; dy wile her adir lebit, etc. 13) Bl. 254", Abs. 1. 1380, März 12 (Acta feria Ij poſt Judica). Pecze von der wefin von des aptis wein von vnf' vrouwen vnde hat vfgerr Nicolaus vmmelis [?] daz erbe, das Rofelers geweft ift, daz do leit by finte Jocobe ander eckin by der patſchynne erbe, czu eyme r. k. 3 ſoftyr : 11,2 wyyrobunt Feierabend. 125, 10, 3. 4 1/] s. oben 2, 6. Schwester, s. Lexer II 1368. 12, 3 louffin] ebenso in Abs. 4 von Bl. 2377. 4 kindir aus ursprünglichem kindere[?]. 5 Iterbin an: s. Nr. 42, 19. 6 adir s. Nr. 43, 13, 5. 13, 3 ander eckin = an der eckin.
148 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. 10) Bl. 209", Abs. 3. 1378, Juni 18 (Acta feria vj poſt Trinitatis). Vrouwe Agnite von Barfnicz, konigund, ir tochtir, vnde habin vigerr hannus Junchir eyne mark czins vf erym erbe, das do leyt by Conrr von molheym, czu gebin vf finte michils tag 1/2 mark vnde vf finte walprugin [!] tag 1/2 mark ane hindirnis vnde wedir abeczu- 5 koufin vmme x mark, wenne fys vormogin. 11) Bl. 223", Abs. 2, 3. 1378, Sept. 24 (Acta feria vj poſt lamperti). Pet’ Bryger vnde hat vfgerr Nyclos waldow fin erbe, daz do leyt vor dem Swydeniczym tore by wyyrobunt, czu eyme r k. Pet’ gelucke vnde hat ufgerr katherr, fyn’ foftyr, fin erbe, daz do lyt by ebirpach, czu eyme rechten koufe. 12) Bl. 237", Abs. 5. 1379, Juni 10 (Acta feria vj poſt Corporis Chriſti). Pet’ gyer vnde hat ufgerr Annen, fyner elichin hufvrown [!], allis, daz her hat vnde vmm’ gewint, inder Stat, uf deme Lande vnde wo ys ift, noch fyme tode czu tun vnde czu louffin; gewynnet her abir kindir mit er, der vorgenanten annen, fo fal ſe daz gut halp 5 han, czu tun vnde czulouffin, vnde dy andir helfte fal fterbin an pet" gyers kindir; dy wile her adir lebit, etc. 13) Bl. 254", Abs. 1. 1380, März 12 (Acta feria Ij poſt Judica). Pecze von der wefin von des aptis wein von vnf' vrouwen vnde hat vfgerr Nicolaus vmmelis [?] daz erbe, das Rofelers geweft ift, daz do leit by finte Jocobe ander eckin by der patſchynne erbe, czu eyme r. k. 3 ſoftyr : 11,2 wyyrobunt Feierabend. 125, 10, 3. 4 1/] s. oben 2, 6. Schwester, s. Lexer II 1368. 12, 3 louffin] ebenso in Abs. 4 von Bl. 2377. 4 kindir aus ursprünglichem kindere[?]. 5 Iterbin an: s. Nr. 42, 19. 6 adir s. Nr. 43, 13, 5. 13, 3 ander eckin = an der eckin.
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VIII. Schöffenbücher, Nr. 125, 10—13, 126, 1—2. 149 126. Bresl. Stadtarch. Hs. G. 1, 5. 1) Bl. 24". 1382, Mai 16 (Acta feria v1 poſt Soffie). Jurge vom Toft vnd hat ufgerr elzen vnd Steffan, fines brudir Niclos kindir, Sechczig marg groſchin in alle fin gut, Noch ſime tode czu tun vnd czu loffen, Dy wyle her adyr lebit, fo wil her felbe mitte tun vnd loffen. Lorencz mulner vnd hat ufgerr Katherin, finer huſurow, alle fin 5 gut, daz her hat vnd vmmer gewynnet, Noch ſime tode, ab ſe nicht kindir mit ym hat ; hette ſe adyr kindyr mit ym, ſo fal fis halp habin, czu tun vnd czu loffen, vnd dy andyr helfte finen kindin. Dorothea, Nickil Vngyrs tochtir, mit erym vormunde vnd hat ufgerr Niclos Namflow yr gebuede, daz do leyt by hannis meyffener, 10 czu eyme rr kr. Niclos habedang vnd hat ufgerr Niclos Strelin, dem gerber, fines erbis dryczen elin lang vnd nwendehalbir breyt, daz do leyt an des felbin ftrelows [!] erbe, czu eym rr kr. Niclos konigr vnd hat ufgereicht Elzen, finer hufurow, vnd sin 15 kindin alle fin gut, daz her hat vnd vmmer gewynnet, Noch lime tode czu tun vnd czu loffen. Hanke Aluſch vnd hat ufgerr Claren, finer hufurow, alle fin gut, daz her hat vnd vmmer gewynnet, Noch fime tode czu tun vnd czu loffen, Dy wyle her adyr lebyt, etc. Franczke von Sittin invormundeſchaft fines brudir kindir vnd hat ufgerr Elzen, dy franczkin hufurow von Crokow geweft ift, daz erbe, daz do leyt by der frankinftenynne uf dem nwen marcke, czu eyme rr. kr. Niclos habedang vnd hat ufgerr Niclos Tobhan fines erbis dryczen 25 elin lang vnd nwendehalbir elin breyt, daz do leyt by des ſelbin Tobhans erbe, czu eyme rr. kr. 20 2) Bl. 24°, Abs. 6. 1382, Tag wie Blatt 24". Nickil Sachfe vnd hat ufgerr ſynen kindin, dy her mit lyner hufurowon lybeften hat, Hannos, Barbaran, lorenczen, Niclos, Annen, 126, 1, 3. 7 u. ö. adyr: s. zu Nr. 43, 13, 5. 11. 14 u. ö. rr kr. = r. k., vgl. Nr. 125, 2, 3. 23 marcke: Markte, s. DWb. VI 1644. 2, 2 huſurowon: das o der Endung offenbar Schreibfehler.
VIII. Schöffenbücher, Nr. 125, 10—13, 126, 1—2. 149 126. Bresl. Stadtarch. Hs. G. 1, 5. 1) Bl. 24". 1382, Mai 16 (Acta feria v1 poſt Soffie). Jurge vom Toft vnd hat ufgerr elzen vnd Steffan, fines brudir Niclos kindir, Sechczig marg groſchin in alle fin gut, Noch ſime tode czu tun vnd czu loffen, Dy wyle her adyr lebit, fo wil her felbe mitte tun vnd loffen. Lorencz mulner vnd hat ufgerr Katherin, finer huſurow, alle fin 5 gut, daz her hat vnd vmmer gewynnet, Noch ſime tode, ab ſe nicht kindir mit ym hat ; hette ſe adyr kindyr mit ym, ſo fal fis halp habin, czu tun vnd czu loffen, vnd dy andyr helfte finen kindin. Dorothea, Nickil Vngyrs tochtir, mit erym vormunde vnd hat ufgerr Niclos Namflow yr gebuede, daz do leyt by hannis meyffener, 10 czu eyme rr kr. Niclos habedang vnd hat ufgerr Niclos Strelin, dem gerber, fines erbis dryczen elin lang vnd nwendehalbir breyt, daz do leyt an des felbin ftrelows [!] erbe, czu eym rr kr. Niclos konigr vnd hat ufgereicht Elzen, finer hufurow, vnd sin 15 kindin alle fin gut, daz her hat vnd vmmer gewynnet, Noch lime tode czu tun vnd czu loffen. Hanke Aluſch vnd hat ufgerr Claren, finer hufurow, alle fin gut, daz her hat vnd vmmer gewynnet, Noch fime tode czu tun vnd czu loffen, Dy wyle her adyr lebyt, etc. Franczke von Sittin invormundeſchaft fines brudir kindir vnd hat ufgerr Elzen, dy franczkin hufurow von Crokow geweft ift, daz erbe, daz do leyt by der frankinftenynne uf dem nwen marcke, czu eyme rr. kr. Niclos habedang vnd hat ufgerr Niclos Tobhan fines erbis dryczen 25 elin lang vnd nwendehalbir elin breyt, daz do leyt by des ſelbin Tobhans erbe, czu eyme rr. kr. 20 2) Bl. 24°, Abs. 6. 1382, Tag wie Blatt 24". Nickil Sachfe vnd hat ufgerr ſynen kindin, dy her mit lyner hufurowon lybeften hat, Hannos, Barbaran, lorenczen, Niclos, Annen, 126, 1, 3. 7 u. ö. adyr: s. zu Nr. 43, 13, 5. 11. 14 u. ö. rr kr. = r. k., vgl. Nr. 125, 2, 3. 23 marcke: Markte, s. DWb. VI 1644. 2, 2 huſurowon: das o der Endung offenbar Schreibfehler.
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150 Petren, Dorothean vnd Pauwel, fyne kaufkamyr vnd dorczu yczlichim kinde ezwey hundyrt marg groffr czu vor; dy felbe kamyr vnd daz 5 egenante gelt fullin ſe habin ane hindyrnis, Noch fime tode czu tun vnd czu loffen, vnd ab ym got me kindir mit yr beſcherte, Dy fullin habin den ſelbin teyl in ſyn gut ; ſo fal haben lybifte, ſyne hufurow, fyn hof mit allym hufgerethe, mit dem myttehuſe, daz do leyt an ſyme hofe, ab ſe eryn wettebin ftul beheldig, vnd ab lybifte, ſyne hufurow, 10 abeginge, fo fal der hof mit allir czu gehorunge gewallin Noch erym tode an Nickil Sachfen kindyr, an dy erftin alz wol alz an dy lecztin, ubyr alle vor geſchrebene rede; dy wyl Nickil Sachſe lebit, ſo wyl her alle fynes gutis ſelbe gewaldig ſyn czu tun vnd czu loffen. Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. 3) Bl. 41°. 1383, Januar 10 (Anno domini mylezymo CCC LXXXIIj feria vii poſt epyfania domini). Domnik vnd hat vfger hannus, fyme ſoyne, vij v'dunge rechtes erbe czyns, der ften v vf seyn erbe, daz do leyt by der grabyn movle, vnd eynne halbe mark, dy do ftet vf hanmaz gykey vleſchbank, dy do leyt vndir den Alde vleſchbankein [!], noch syme tode cz [!]; vnd wenne s der felbey [!] hannus abe geyt, fo fal der worgenantte czins weydir gewallen an domnik Eldefte Kind czu der lampeyn [!] in Synir kappel- len; dewille adir domnik lebit, So wil her Selbir mite tun vnde loffin. Endirlen molnerynne mit ir vormundin vnd hat vigerr Petir wangin ir melczhuf, das do leyt vor dem Olufſchin tore, met aller 10 czu horuge [I], allo Endirlyn molner gehabit hat, czu eyme rechten kouffe. hannus Pewfeler vnd hat vfger hannus marfteller dry mark czins, dy her hat vf lederhoſe erbe, mit alle deme rechte, alzo her gehat hat, czu eyme rechte kouffe. 15 Elze vnd hat vfger hannus rudier [?], ire manne, alle ir gutr, das fe hat vnd ymmer gewint, czu tun vnde czu lozfe [!]. 126, 2, 7. 9 lybifte: Koseform zu Liphilt, s. Reichert S. 31. 33. abegen sterben. 3, 4 cz] ergänze czu tun vnd czu loffen. 8 Endirlen: Koseform zu Anna ; Reichert (S. 31. 34. 37) belegt Enneleyn. Nicht in Frage kommt hier Enderlin = Andreas (bei Reichert S. 9. 16. 24) ; über schlesisches und mitteldeut- sches nd nn s. Rückert-Pietsch S. 193, Weinhold Mhd. Gramatik2 § 216 S. 214, § 219 S. 219; die Deminutivbildung mit dem Suffix erl ist bayrisch- österreichisch, 8. Weinhold, Bairische Grammatik (1867) § 243 S. 244. 15 gutr: s. zu Nr. 10, 8.
150 Petren, Dorothean vnd Pauwel, fyne kaufkamyr vnd dorczu yczlichim kinde ezwey hundyrt marg groffr czu vor; dy felbe kamyr vnd daz 5 egenante gelt fullin ſe habin ane hindyrnis, Noch fime tode czu tun vnd czu loffen, vnd ab ym got me kindir mit yr beſcherte, Dy fullin habin den ſelbin teyl in ſyn gut ; ſo fal haben lybifte, ſyne hufurow, fyn hof mit allym hufgerethe, mit dem myttehuſe, daz do leyt an ſyme hofe, ab ſe eryn wettebin ftul beheldig, vnd ab lybifte, ſyne hufurow, 10 abeginge, fo fal der hof mit allir czu gehorunge gewallin Noch erym tode an Nickil Sachfen kindyr, an dy erftin alz wol alz an dy lecztin, ubyr alle vor geſchrebene rede; dy wyl Nickil Sachſe lebit, ſo wyl her alle fynes gutis ſelbe gewaldig ſyn czu tun vnd czu loffen. Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. 3) Bl. 41°. 1383, Januar 10 (Anno domini mylezymo CCC LXXXIIj feria vii poſt epyfania domini). Domnik vnd hat vfger hannus, fyme ſoyne, vij v'dunge rechtes erbe czyns, der ften v vf seyn erbe, daz do leyt by der grabyn movle, vnd eynne halbe mark, dy do ftet vf hanmaz gykey vleſchbank, dy do leyt vndir den Alde vleſchbankein [!], noch syme tode cz [!]; vnd wenne s der felbey [!] hannus abe geyt, fo fal der worgenantte czins weydir gewallen an domnik Eldefte Kind czu der lampeyn [!] in Synir kappel- len; dewille adir domnik lebit, So wil her Selbir mite tun vnde loffin. Endirlen molnerynne mit ir vormundin vnd hat vigerr Petir wangin ir melczhuf, das do leyt vor dem Olufſchin tore, met aller 10 czu horuge [I], allo Endirlyn molner gehabit hat, czu eyme rechten kouffe. hannus Pewfeler vnd hat vfger hannus marfteller dry mark czins, dy her hat vf lederhoſe erbe, mit alle deme rechte, alzo her gehat hat, czu eyme rechte kouffe. 15 Elze vnd hat vfger hannus rudier [?], ire manne, alle ir gutr, das fe hat vnd ymmer gewint, czu tun vnde czu lozfe [!]. 126, 2, 7. 9 lybifte: Koseform zu Liphilt, s. Reichert S. 31. 33. abegen sterben. 3, 4 cz] ergänze czu tun vnd czu loffen. 8 Endirlen: Koseform zu Anna ; Reichert (S. 31. 34. 37) belegt Enneleyn. Nicht in Frage kommt hier Enderlin = Andreas (bei Reichert S. 9. 16. 24) ; über schlesisches und mitteldeut- sches nd nn s. Rückert-Pietsch S. 193, Weinhold Mhd. Gramatik2 § 216 S. 214, § 219 S. 219; die Deminutivbildung mit dem Suffix erl ist bayrisch- österreichisch, 8. Weinhold, Bairische Grammatik (1867) § 243 S. 244. 15 gutr: s. zu Nr. 10, 8.
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VIII. Schöffenbücher, Nr. 126, s—6. 151 4) Bl. 73", Abs. 2. 1383, Okt. 17 (Acta feria vij poſt Galli). Johannes pflug vnde dorothea, ſyne eliche hufvrow, vnde habin bekant, daz ly schuldig fin sechczig mark grochin [!] Eraflmus vnde hannus, der felbin vrauwen dorothean kindir, vor eris vatir teyl; von dy[!] ſelbin ſechczig mark globin ſy den ſelbin kindin Alle iar czu gebin fechs mark czinfis czu eyne [!] wedir koufe vf irem Erbe, daz do leyt of der Oluſchin gaffe by grafnider czu neft, vnde off Alle ir gut vnde varndehabe, wo ly daz habin, vf finte walpurgen tag dry mark vnd dornoch vf finte michils tag dry mark. Ouch wenne der felbin vrauwen dorothean nymme en ift, zo fullen eryn kindin drifig mark groſchin geuallen vor erin muttirlichen Aneval czu den egenanten sechczig 10 marken; dorvmme fal dy egenante vrauwe dorothea andir eris gutis vnd erbis gewaldig ſin czu tun vnde czu loffin. s 5) Bl. 82", Abs. 3. 1384, Febr. 12 (Acta feria vi poſt dorothee). petir Briger, mathis, fyn Itifion, vnde habin Bekant, daz ſe alle lache gefaczt habin czu Heinrich heyfin, Jocob ſwarcze vnde hannus von hordin ; noch alle den lachen, dy petir Briger vnde mathis, fin Itiffon, czu vns gefaczt habin, fo enſchede wir ſy alzo, daz mathis habin ſal fumfezig mark groſchin czu damiſdorf adir vumf mark geldis vnde daz halbe hus, daz do leyt an der Ecke by niclos von lemb'g czu neſtr, von der gobe weyn, dy ym fine mutir vnde sine bruder gegebin habin, dy vorſchedin fin, vnde waz czinfe vf deme erbe ftein, daz ſal mathis halb geldin ; Och fal petir Briger blibin By den erben, dy ym vorſchebin[!] fin noch luyt finer Brife, vnde alle varnde hawe vnde 10 beret gelt, daz petir Briger czu ym brocht hat; Och hawe wir vige- nomen erbe vnde gut, daz nich beſchrebin ift in deſlin Brife, daz mathis mutir an derftorbin ift, daz fal fe habin czu erym leybe, vnde wenne fe abeftirbit, fo follen dy daz nemen, dy recht dorczu werdin habin. 5 6) Zwischen Bl. 99 und 100 ein kleines Pergamentblatt mit folgendem Eintrag: 1384 (zu Acta feria v1 poſt laurencij oder zu Acta feria v1 poſt Bartholomei gehörig). Niclos kolbe vnd hat bekant, das her bey ym hat hundirt mark feyner haufurawin ketherlin geldis, In fotiner moſfe, ab ſeyne haufuraw 126, 5, s Itein = mhd. stên. 13 an derftorbin: vgl. zu Nr. 42, 19. 11 beret = bereit; s. zu Nr. 32, 31. 6, 2 lotiner s. zu Nr. 123, 24.
VIII. Schöffenbücher, Nr. 126, s—6. 151 4) Bl. 73", Abs. 2. 1383, Okt. 17 (Acta feria vij poſt Galli). Johannes pflug vnde dorothea, ſyne eliche hufvrow, vnde habin bekant, daz ly schuldig fin sechczig mark grochin [!] Eraflmus vnde hannus, der felbin vrauwen dorothean kindir, vor eris vatir teyl; von dy[!] ſelbin ſechczig mark globin ſy den ſelbin kindin Alle iar czu gebin fechs mark czinfis czu eyne [!] wedir koufe vf irem Erbe, daz do leyt of der Oluſchin gaffe by grafnider czu neft, vnde off Alle ir gut vnde varndehabe, wo ly daz habin, vf finte walpurgen tag dry mark vnd dornoch vf finte michils tag dry mark. Ouch wenne der felbin vrauwen dorothean nymme en ift, zo fullen eryn kindin drifig mark groſchin geuallen vor erin muttirlichen Aneval czu den egenanten sechczig 10 marken; dorvmme fal dy egenante vrauwe dorothea andir eris gutis vnd erbis gewaldig ſin czu tun vnde czu loffin. s 5) Bl. 82", Abs. 3. 1384, Febr. 12 (Acta feria vi poſt dorothee). petir Briger, mathis, fyn Itifion, vnde habin Bekant, daz ſe alle lache gefaczt habin czu Heinrich heyfin, Jocob ſwarcze vnde hannus von hordin ; noch alle den lachen, dy petir Briger vnde mathis, fin Itiffon, czu vns gefaczt habin, fo enſchede wir ſy alzo, daz mathis habin ſal fumfezig mark groſchin czu damiſdorf adir vumf mark geldis vnde daz halbe hus, daz do leyt an der Ecke by niclos von lemb'g czu neſtr, von der gobe weyn, dy ym fine mutir vnde sine bruder gegebin habin, dy vorſchedin fin, vnde waz czinfe vf deme erbe ftein, daz ſal mathis halb geldin ; Och fal petir Briger blibin By den erben, dy ym vorſchebin[!] fin noch luyt finer Brife, vnde alle varnde hawe vnde 10 beret gelt, daz petir Briger czu ym brocht hat; Och hawe wir vige- nomen erbe vnde gut, daz nich beſchrebin ift in deſlin Brife, daz mathis mutir an derftorbin ift, daz fal fe habin czu erym leybe, vnde wenne fe abeftirbit, fo follen dy daz nemen, dy recht dorczu werdin habin. 5 6) Zwischen Bl. 99 und 100 ein kleines Pergamentblatt mit folgendem Eintrag: 1384 (zu Acta feria v1 poſt laurencij oder zu Acta feria v1 poſt Bartholomei gehörig). Niclos kolbe vnd hat bekant, das her bey ym hat hundirt mark feyner haufurawin ketherlin geldis, In fotiner moſfe, ab ſeyne haufuraw 126, 5, s Itein = mhd. stên. 13 an derftorbin: vgl. zu Nr. 42, 19. 11 beret = bereit; s. zu Nr. 32, 31. 6, 2 lotiner s. zu Nr. 123, 24.
Strana 152
152 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. ketherin abeging ane geerbin, fo fullin der hundirt marke vumfezig gewallen an Niclos kolbin, eren man, vnd dy andirn vumfezig mark 5 fullin gewallin mit andir erem gute, waz ſe des liffe, varnde vnd vnuarnde, an ire neftin vrunde; do vor hat globit heinrich gurtherl [ !] vnd ſeyn brudir, der phfarer czu finte maria magdalen. Anm. Mit schwarzen und roten Federproben, unter letzteren: do man hort der engil fang gloriam da nobis hanc. 10 7) Bl. 178", Abs. 4—6. 1387, Jan. 11 (Acta feria vi poſt Epyphania domini). Margrit fendynne vnd hat ufgereicht mit erym vormunde Hannus Seydinbg Czen fcot czins, dy ſe hat uf Dangils erbe, mit alle dem rechte, alz le ſe gehabit hot, czu eyme rechtin kaufe noch laute der aldin brife czu der kirchin hand, czu finte Elzebethen. Hannis Seydinbg vnd hat ufgereicht Margrit fendinne Czen fcot czins uf dy kirche czu finte Elzebeth, dy globit her ym [!] czu gebin uf alle quatirtempm vumf groſchin ane hindirnis czu erym leybe, vnd wenne yr nymme en ift, ſo fal dy kirche weder vrey vnd lof ſeyn von dem egenantin czinſe. Hnr. Neyffer vnd hat ufgereicht Niclos Herndorf vnd Niclos von der Neyffe ſeyn erbe, das do leyt uf der Ruffuſchin gaffe bey walichs erbe, czu eyme rr. kr. etc., vnd dy myttilwant dy fal alleyne gehorn czu dem haufe, vnd das leymhaus fal habin eyne vreyge traufe al vme vnd dumme vngehindirt. 5 8) Bl. 179", Abs. 1—3. 1387, Februar 9 (Sabato poft dorothee). Margrit bynduffynne mit erem vormunde vnd hat uffgereycht margrit, ir mymen, alle ir gut, daz ſe hat adir ymmir gewynnet, noch erem tode czu tun vnd czu lozen; do weyle ſe adir lebet, fo wil ſe felbir mitte tun vnd lozen. Katherina weygelynne mit erem vormunde vnd hat uffgereycht Annen molfteynyn ir erbe, das do leyt hinder der Quaſchniczynne, czu allem rechte, alz ſe is gehat hot noch loute der aldin brifen. Michil bynduff vnd hat uff gereicht Cunczen ſchuwort iiij marg czinfes uff seyme erbe, daz do leyt bey Andris breficz czuneſte, czu 126, 7, 5 u. 7 fcot, grofchin (grochin Hs.): s. oben zu Nr. 43, 10, 4f. 1s leymhaus Lehmhaus. vreyge traufe: vgl. unten 126, 10, 10 und zu Nr. 84, 71f. 8, 7 loute] auch leute lesbar. 8—12 der ganze Absatz durchstrichen Hs.
152 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. ketherin abeging ane geerbin, fo fullin der hundirt marke vumfezig gewallen an Niclos kolbin, eren man, vnd dy andirn vumfezig mark 5 fullin gewallin mit andir erem gute, waz ſe des liffe, varnde vnd vnuarnde, an ire neftin vrunde; do vor hat globit heinrich gurtherl [ !] vnd ſeyn brudir, der phfarer czu finte maria magdalen. Anm. Mit schwarzen und roten Federproben, unter letzteren: do man hort der engil fang gloriam da nobis hanc. 10 7) Bl. 178", Abs. 4—6. 1387, Jan. 11 (Acta feria vi poſt Epyphania domini). Margrit fendynne vnd hat ufgereicht mit erym vormunde Hannus Seydinbg Czen fcot czins, dy ſe hat uf Dangils erbe, mit alle dem rechte, alz le ſe gehabit hot, czu eyme rechtin kaufe noch laute der aldin brife czu der kirchin hand, czu finte Elzebethen. Hannis Seydinbg vnd hat ufgereicht Margrit fendinne Czen fcot czins uf dy kirche czu finte Elzebeth, dy globit her ym [!] czu gebin uf alle quatirtempm vumf groſchin ane hindirnis czu erym leybe, vnd wenne yr nymme en ift, ſo fal dy kirche weder vrey vnd lof ſeyn von dem egenantin czinſe. Hnr. Neyffer vnd hat ufgereicht Niclos Herndorf vnd Niclos von der Neyffe ſeyn erbe, das do leyt uf der Ruffuſchin gaffe bey walichs erbe, czu eyme rr. kr. etc., vnd dy myttilwant dy fal alleyne gehorn czu dem haufe, vnd das leymhaus fal habin eyne vreyge traufe al vme vnd dumme vngehindirt. 5 8) Bl. 179", Abs. 1—3. 1387, Februar 9 (Sabato poft dorothee). Margrit bynduffynne mit erem vormunde vnd hat uffgereycht margrit, ir mymen, alle ir gut, daz ſe hat adir ymmir gewynnet, noch erem tode czu tun vnd czu lozen; do weyle ſe adir lebet, fo wil ſe felbir mitte tun vnd lozen. Katherina weygelynne mit erem vormunde vnd hat uffgereycht Annen molfteynyn ir erbe, das do leyt hinder der Quaſchniczynne, czu allem rechte, alz ſe is gehat hot noch loute der aldin brifen. Michil bynduff vnd hat uff gereicht Cunczen ſchuwort iiij marg czinfes uff seyme erbe, daz do leyt bey Andris breficz czuneſte, czu 126, 7, 5 u. 7 fcot, grofchin (grochin Hs.): s. oben zu Nr. 43, 10, 4f. 1s leymhaus Lehmhaus. vreyge traufe: vgl. unten 126, 10, 10 und zu Nr. 84, 71f. 8, 7 loute] auch leute lesbar. 8—12 der ganze Absatz durchstrichen Hs.
Strana 153
VIII. Schöffenbücher, Nr. 126, 7-10. 153 geben uff johannis czwu marg vnd uff weynachtin czwu marg ane 10 hindirnis vnde wedir abeczukawfen vmb virvndvirczik marg, wen hers vormag, vnſchedelichin vorfefſenem czinſe. 9) Bl. 179°, Abs. 3. 1387, Tag wie Bl. 179°. Vrowe elizabeth Gatkynne mit erem vormunde vnd hat uff gereicht dem egenanten Niclos Gatkin czu herren Niclos von der olfen handin, ires Caplans, czwu marg czinfes uff irr fleyſchbang, gelegen an der ecke uff dy rechte hant, alz man von hancke davmeloſen hawfe vndir dy bencke geet, dy globet se em czugebn uff fente walpurgen tag eyne marg vnd uff fente michils tag eyne marg ane hyndirniffe, wedir abeczukowfen vmb czwenczik marg, wen se is vormag, vnſchedelichin vorfessenem czinſe, vnd dy ezwenczig marg grofſchin komen von 10 erem Altarr czu fente marien magdalenen, dorumb fullen dy ezwu marg czinſes czu dem felbin erem Alter gehoren. 5 10) Bl. 180", Abs. 3. 7. 8. 1387, Tag wie Bl. 179". Niclos muldener vnd hat uff gereicht Niclos heydehayn x1/ fcot czinſes von der nawen maw’ wene, dy do Seydel knabe hat lozen maw'n czwifſchin en beiden, des globet her im czugebn uff alle Quatirtempir v gr vnd drey heller vnd abeczukawfen vmb iiij marg und vmb Ix ſcot, wenn hers vormag, vnſchedelichin vorſeſſenem czinfe. Heyneke lemberg vnd hat uffgerr Andris fteynkeler feyne Schevne, dy do leyt uff dem tafſchinberge bey her karchenicz ſchevne czu nefte, mit der hofeftad von der schevne bis an dy gafse uff den taffin- berg vnde mit vreyer trawfe vmbundumme, auch vrey an alles geſchos 10 vnd vunftehalbe ele vnd xxx weyt, vnd der czun, der czwiſſchin in ift, den fullen se beide halden, wen daz notdorft ift. Andris fteynkele [!] vnd hat bekanth, daz heyneke lemberg im hot abegeloft eyne marg geldes von den iijk marg geldes, dy her uff fyme hofe hot in der wyden gaffe bey Richarcz erbe czu nefte, alzo 15 daz her nicht me hot uff deme felbin erbe wenne ij1 marg geldes, 5 126. 9, 1ff. auch dieser ganze Absatz durchstrichen Hs. s mit Abkürzungshaken Hs. 10, 1—6 durchstrichen Hs. 3 Caplans:
VIII. Schöffenbücher, Nr. 126, 7-10. 153 geben uff johannis czwu marg vnd uff weynachtin czwu marg ane 10 hindirnis vnde wedir abeczukawfen vmb virvndvirczik marg, wen hers vormag, vnſchedelichin vorfefſenem czinſe. 9) Bl. 179°, Abs. 3. 1387, Tag wie Bl. 179°. Vrowe elizabeth Gatkynne mit erem vormunde vnd hat uff gereicht dem egenanten Niclos Gatkin czu herren Niclos von der olfen handin, ires Caplans, czwu marg czinfes uff irr fleyſchbang, gelegen an der ecke uff dy rechte hant, alz man von hancke davmeloſen hawfe vndir dy bencke geet, dy globet se em czugebn uff fente walpurgen tag eyne marg vnd uff fente michils tag eyne marg ane hyndirniffe, wedir abeczukowfen vmb czwenczik marg, wen se is vormag, vnſchedelichin vorfessenem czinſe, vnd dy ezwenczig marg grofſchin komen von 10 erem Altarr czu fente marien magdalenen, dorumb fullen dy ezwu marg czinſes czu dem felbin erem Alter gehoren. 5 10) Bl. 180", Abs. 3. 7. 8. 1387, Tag wie Bl. 179". Niclos muldener vnd hat uff gereicht Niclos heydehayn x1/ fcot czinſes von der nawen maw’ wene, dy do Seydel knabe hat lozen maw'n czwifſchin en beiden, des globet her im czugebn uff alle Quatirtempir v gr vnd drey heller vnd abeczukawfen vmb iiij marg und vmb Ix ſcot, wenn hers vormag, vnſchedelichin vorſeſſenem czinfe. Heyneke lemberg vnd hat uffgerr Andris fteynkeler feyne Schevne, dy do leyt uff dem tafſchinberge bey her karchenicz ſchevne czu nefte, mit der hofeftad von der schevne bis an dy gafse uff den taffin- berg vnde mit vreyer trawfe vmbundumme, auch vrey an alles geſchos 10 vnd vunftehalbe ele vnd xxx weyt, vnd der czun, der czwiſſchin in ift, den fullen se beide halden, wen daz notdorft ift. Andris fteynkele [!] vnd hat bekanth, daz heyneke lemberg im hot abegeloft eyne marg geldes von den iijk marg geldes, dy her uff fyme hofe hot in der wyden gaffe bey Richarcz erbe czu nefte, alzo 15 daz her nicht me hot uff deme felbin erbe wenne ij1 marg geldes, 5 126. 9, 1ff. auch dieser ganze Absatz durchstrichen Hs. s mit Abkürzungshaken Hs. 10, 1—6 durchstrichen Hs. 3 Caplans:
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154 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. dy fal her gebn uff dy tagen noch des alden briues loute, vnd abeczu- kowfen vor xxv marg, wen hers vormag, vnichedelichim [!] ... czinfe. 127. Bresl. Stadtarch. Hs. G. 1, 6. 1) Bl. 14“. 1387, April 19 (Actum feria ſexta poſt Quali modo geniti). Nyclos czechenicz vnd hot uffgr Ofannen stafkynne czen marg czinfes uff ſeyme erbe, das do leyt uff der olifſchin gaffen keigin hir. parchiwicz obir, czugebn uff johannis dryttehalbe marg, uff oftern dryttehalbe marg, uff weynachtin dryttehalbe marg vnd uff oftern 5 dryttehalbe marg anehindr vnd wedir abeczukowfn czwu marg vmb vir vnd czwenczig marg adir mytenander vmb hundert vnd vmb czwenczig marg, wen hers vormag, vnſchedlich vorfeffenem czinfe; vnd ap yr an dem czinſe icht abeginge, des fal ſe lich dirholin an alle feyme gute, vnd globt, das kein czins me doruffe ften fal. 10 Hannos Sweynfberg vnd hot uffgr kettirlein, feyner elichn hauf- wrowen, vunffezig marg grafschin uff fein erbe, das do leyt hinder nyclos Schonhals czunefte, vnd dorczu uff alle ſein gut, noch feyme tode czutun vnd czuloffen, do weyle her adir lebet, So wil her felbir mete tun vnd loffen. Hannos Strelin vnd Cunczko Strechhaulcz vnd habin bekant von der Ratmanne wene, das herebard ſe mechtig gemacht hot fein erbe, das do leyt uff der odirgaffe bey fente Elizabetin kirchoff; das felbe erbe habn le uffgr heinrich Springſland mit allen rechtr, alz le is gehat habn, czu eyme rechtin kaufe. Henfel wylkaw vnd hot uffgr nyckel von Taczaw czwu marg geldr uff fein erbe, das do leyt uff der odir gaffe bey hayneman geyfvin [?] czunefte, Czugebn alle Quatirtempir eyne halbe marg ane hindr vnd wedir abeczukowfn vmb czwu vnd ezwenczig marg, wen hers vormag, vnſchedlich vorfeffenem czinſe, vnd ap im an dem czinſe icht 25 abeginge, des fal her fich dirholin an alle leyme gute. Merten fleifſcher vnd hot uffgr hannos wynczg fein erbe, das do leyt bey deme ftacke hinder petir lelaw czunefte, myt allem rechte, alz hers gehat hot, czu eyme rechten kaufe. 15 20 126, 10, 17 loute oder leute Hs. 127, 1, 9 kein] auch als ken zu lesen. lesen. 27 ftacke = ftocke Gefängnis. 18 Vor czinſe ergänze vorfeffenem. 14 felbir] auch als felvir zu
154 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. dy fal her gebn uff dy tagen noch des alden briues loute, vnd abeczu- kowfen vor xxv marg, wen hers vormag, vnichedelichim [!] ... czinfe. 127. Bresl. Stadtarch. Hs. G. 1, 6. 1) Bl. 14“. 1387, April 19 (Actum feria ſexta poſt Quali modo geniti). Nyclos czechenicz vnd hot uffgr Ofannen stafkynne czen marg czinfes uff ſeyme erbe, das do leyt uff der olifſchin gaffen keigin hir. parchiwicz obir, czugebn uff johannis dryttehalbe marg, uff oftern dryttehalbe marg, uff weynachtin dryttehalbe marg vnd uff oftern 5 dryttehalbe marg anehindr vnd wedir abeczukowfn czwu marg vmb vir vnd czwenczig marg adir mytenander vmb hundert vnd vmb czwenczig marg, wen hers vormag, vnſchedlich vorfeffenem czinfe; vnd ap yr an dem czinſe icht abeginge, des fal ſe lich dirholin an alle feyme gute, vnd globt, das kein czins me doruffe ften fal. 10 Hannos Sweynfberg vnd hot uffgr kettirlein, feyner elichn hauf- wrowen, vunffezig marg grafschin uff fein erbe, das do leyt hinder nyclos Schonhals czunefte, vnd dorczu uff alle ſein gut, noch feyme tode czutun vnd czuloffen, do weyle her adir lebet, So wil her felbir mete tun vnd loffen. Hannos Strelin vnd Cunczko Strechhaulcz vnd habin bekant von der Ratmanne wene, das herebard ſe mechtig gemacht hot fein erbe, das do leyt uff der odirgaffe bey fente Elizabetin kirchoff; das felbe erbe habn le uffgr heinrich Springſland mit allen rechtr, alz le is gehat habn, czu eyme rechtin kaufe. Henfel wylkaw vnd hot uffgr nyckel von Taczaw czwu marg geldr uff fein erbe, das do leyt uff der odir gaffe bey hayneman geyfvin [?] czunefte, Czugebn alle Quatirtempir eyne halbe marg ane hindr vnd wedir abeczukowfn vmb czwu vnd ezwenczig marg, wen hers vormag, vnſchedlich vorfeffenem czinſe, vnd ap im an dem czinſe icht 25 abeginge, des fal her fich dirholin an alle leyme gute. Merten fleifſcher vnd hot uffgr hannos wynczg fein erbe, das do leyt bey deme ftacke hinder petir lelaw czunefte, myt allem rechte, alz hers gehat hot, czu eyme rechten kaufe. 15 20 126, 10, 17 loute oder leute Hs. 127, 1, 9 kein] auch als ken zu lesen. lesen. 27 ftacke = ftocke Gefängnis. 18 Vor czinſe ergänze vorfeffenem. 14 felbir] auch als felvir zu
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VIII. Schöffenbücher, Nr. 127, 1-3. 155 2) Bl. 62" (eingeheftetes Blatt). 1388, Januar 10 (feria v1 poſt Epyphania domini). Anne gotawynne mit erem vormunde vnd hot wedir ruffen dy vomffeig mark grafichin, dy ſe vormals beſcheydin vnd gegebin hatte deme apte vnd dem Clofter czw vnf’ wrowen uff dem fande noch erem tode, vnd wil, das das keyne craft noch macht fulle habin, vnd hot Nw von Nawys uffgereicht hannoſe verber, dorothea, fyner hawfwrowen, vnd yrre beyder kynder alle yr gûth, das ſe hot adir ymmir gewynnet, varnde vnd vnvarnde, nichtis VIgenomyn, Jn fulchir maſe, das ſe des felbin eris gutes gebruchin fal czu erem leybe, Si fal is adir den obgenanten, hannofe verber, dorothea, fyner hawf- wrowen, vnd eren kindern, nicht enphfremdin, Auch in fulchir weyfe, 10 das hannos verber, dorothea, ſeyne hawfwrow, vnd ere kynder noch der obgenanten wrowen tode von dem egenante gute dreyfig mark grofschin fullen gebin: czvm erften Czen mark dem Conuentr vnf" vrowen czu yrre pietancien, Czen mark hern petir, des Aptis Capellan, dy ſelbin czen mark fal her pet’ wendin an felegerete noch hannos 15 verbers rate, vomff marg der kirchin czu fente marien magdalenen czu dem gebewde vnd vomff mark czu der kirchin czu fente Elfebethen auch czu deme gebewde; Allis das andir yr guth, das noch der ob- genanten annen tode obyr dy vorgeſchrebin dreyfik mark bleybit, fal czw male nach erem tode an hannos verber, dorothea, lyne hawfvrowe, 2o vnd an ere kynder geuallin vngehynd’t, alzo das der vrowen Dorothea kynder, dy fe nicht mit hannofe verber gehat hot, gleych teyl nemyn fullyn mit den Andirn kyndern. Actum feria vj poft Epyfanie domini. 5 3) Bl. 65° (letzte beide Absätze). 1388, Jan. 8 (feria Quarta poſt epyphania domini). Cune monftirberg, der ſchuword, vnd hot uffgr niclos vogel eyne halbe marg czinfes uff feyme erbe, das do leyt bey der gabelyn czunefte, czugebin alle Quatuortemp’a fechs graffr ane hindernuffe vnd wedir abeczukawffn vmb vunff marg, wenne hers vormag, vnſchedlich vorfeffenem czinſe; vnd ab ym an deme czinfe icht abeginge, des ſal 5 her ſich dirholin an alle ſeyme gute. Peter paczkaw vnd hot uffgr margerit molerynne czwu marg czinfes uff feyme erbe, das do leyt bey kete czenynne czunefte, czugebin 127,2, 9 adir: s. zu Nr. 43, 13, 5. 14 pietancien Extraportionen zu den in Klöstern üblichen Speisen u. Getränken (Cod. Dipl. Siles. XXIX Register s. v.). 15 felegerete: s. oben zu Nr. 61, 8.
VIII. Schöffenbücher, Nr. 127, 1-3. 155 2) Bl. 62" (eingeheftetes Blatt). 1388, Januar 10 (feria v1 poſt Epyphania domini). Anne gotawynne mit erem vormunde vnd hot wedir ruffen dy vomffeig mark grafichin, dy ſe vormals beſcheydin vnd gegebin hatte deme apte vnd dem Clofter czw vnf’ wrowen uff dem fande noch erem tode, vnd wil, das das keyne craft noch macht fulle habin, vnd hot Nw von Nawys uffgereicht hannoſe verber, dorothea, fyner hawfwrowen, vnd yrre beyder kynder alle yr gûth, das ſe hot adir ymmir gewynnet, varnde vnd vnvarnde, nichtis VIgenomyn, Jn fulchir maſe, das ſe des felbin eris gutes gebruchin fal czu erem leybe, Si fal is adir den obgenanten, hannofe verber, dorothea, fyner hawf- wrowen, vnd eren kindern, nicht enphfremdin, Auch in fulchir weyfe, 10 das hannos verber, dorothea, ſeyne hawfwrow, vnd ere kynder noch der obgenanten wrowen tode von dem egenante gute dreyfig mark grofschin fullen gebin: czvm erften Czen mark dem Conuentr vnf" vrowen czu yrre pietancien, Czen mark hern petir, des Aptis Capellan, dy ſelbin czen mark fal her pet’ wendin an felegerete noch hannos 15 verbers rate, vomff marg der kirchin czu fente marien magdalenen czu dem gebewde vnd vomff mark czu der kirchin czu fente Elfebethen auch czu deme gebewde; Allis das andir yr guth, das noch der ob- genanten annen tode obyr dy vorgeſchrebin dreyfik mark bleybit, fal czw male nach erem tode an hannos verber, dorothea, lyne hawfvrowe, 2o vnd an ere kynder geuallin vngehynd’t, alzo das der vrowen Dorothea kynder, dy fe nicht mit hannofe verber gehat hot, gleych teyl nemyn fullyn mit den Andirn kyndern. Actum feria vj poft Epyfanie domini. 5 3) Bl. 65° (letzte beide Absätze). 1388, Jan. 8 (feria Quarta poſt epyphania domini). Cune monftirberg, der ſchuword, vnd hot uffgr niclos vogel eyne halbe marg czinfes uff feyme erbe, das do leyt bey der gabelyn czunefte, czugebin alle Quatuortemp’a fechs graffr ane hindernuffe vnd wedir abeczukawffn vmb vunff marg, wenne hers vormag, vnſchedlich vorfeffenem czinſe; vnd ab ym an deme czinfe icht abeginge, des ſal 5 her ſich dirholin an alle ſeyme gute. Peter paczkaw vnd hot uffgr margerit molerynne czwu marg czinfes uff feyme erbe, das do leyt bey kete czenynne czunefte, czugebin 127,2, 9 adir: s. zu Nr. 43, 13, 5. 14 pietancien Extraportionen zu den in Klöstern üblichen Speisen u. Getränken (Cod. Dipl. Siles. XXIX Register s. v.). 15 felegerete: s. oben zu Nr. 61, 8.
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156 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. alle Quatuortemp’a eyne halbe marg anehindernuffe vnd wedir 10 abeczukawffn vmb czwenczig marg, wenne hers vormag, vnſchedlich vorfeffenem czinſe; vnd ap yr an dem czinſe icht abeginge, des fal ſe ſich dirholin an alle ſeyme gute. 4) Bl. 66" (erste beide Absätze). 1388 (Tag wie Bl. 65°). Rewe henfel, margreth, ſeyne hawfwrow, vnd haben uffgereicht welczel kawffler andirhalbe mark czynfr uff erem erbe, das do leit bey der badeftoben czunefte, czu gebin uff alle Quat’temp’ Ix fcot an hindirniffe vnd wedir abeczukouffen vmbe vomffczen mark, wenne s hers vormag, vnſchedlich vorfrnem czinſe; vnd ap ym an deme czinfe icht abeginge, des ſal her ſich dirholen an alle fyme gute. Welczel kawffler vnd hot uffgereichit Cuncze schawltr, dem kirchenbet’, eyne mark czinfr, dy her hot uff rawhenſel, noch ſeyme tode czu tun vnd czu loffin, czu der kirchen hand czu heiligen geyfte. 5) Bl. 69° (letzter Absatz). 1388, Jan. 27 (Acta feria ſecunda poſt Agnetis). Wrowe Elfebeth wackelynne vnd hot becant, das se gegebin habe nicclos gatkin, deme egenante, vyrezik mark grofſchin czu deme Altyr in fyner Cappellin czu fente Elizabethen, gelegin bey domnics capelle czu nefte, czu thun vnd czu loffen. Dorumbe hat nicclos gatke der 5 vorgenanten vrowen uff gereicht vyr mark czynfr uff fyme erbe, gelegen Am Rynge bey pet' beyer czu nefte, dy fe habin fal czu eren lebetagen, dy hat her yr globit czu gebin uff Alle quat temp' eyne marg Ane hindirniffe vnd wedir abe czu kewfen vmbe vyrczik marg grafichin, wenne hers vormag, vnſchedlich vorfrnem czynfe; vnd ap 10 her dy vir marg czynfr abekowfte, ſo fal her vmbe dy vyrczik mark grafſchin ander vyr mark czynfr kowffen, dy ſe io haben fal czu erem leybe, Alzo obin ſtet geſchrebyn. 6) Bl. 71', Absatz 2—4. 1388, Febr. 17 (feria fecunda poft Jnuocauit). Michil bawdeke vnd hot uffgr Jocob polen seynen morgen erbis, der do leyt uff deme Swidniczin anger bey thomas hillebrant czunefte, mit allem rechte, alz her den gehat hot, czu eyme rechtim kauffe. 127, 3, 11 dem aus den Hs. 4, 8 kirchenbet: Kirchenlektor. 5, 11 io = ie (immer); vgl. auch iv Nr. 4, 12.
156 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. alle Quatuortemp’a eyne halbe marg anehindernuffe vnd wedir 10 abeczukawffn vmb czwenczig marg, wenne hers vormag, vnſchedlich vorfeffenem czinſe; vnd ap yr an dem czinſe icht abeginge, des fal ſe ſich dirholin an alle ſeyme gute. 4) Bl. 66" (erste beide Absätze). 1388 (Tag wie Bl. 65°). Rewe henfel, margreth, ſeyne hawfwrow, vnd haben uffgereicht welczel kawffler andirhalbe mark czynfr uff erem erbe, das do leit bey der badeftoben czunefte, czu gebin uff alle Quat’temp’ Ix fcot an hindirniffe vnd wedir abeczukouffen vmbe vomffczen mark, wenne s hers vormag, vnſchedlich vorfrnem czinſe; vnd ap ym an deme czinfe icht abeginge, des ſal her ſich dirholen an alle fyme gute. Welczel kawffler vnd hot uffgereichit Cuncze schawltr, dem kirchenbet’, eyne mark czinfr, dy her hot uff rawhenſel, noch ſeyme tode czu tun vnd czu loffin, czu der kirchen hand czu heiligen geyfte. 5) Bl. 69° (letzter Absatz). 1388, Jan. 27 (Acta feria ſecunda poſt Agnetis). Wrowe Elfebeth wackelynne vnd hot becant, das se gegebin habe nicclos gatkin, deme egenante, vyrezik mark grofſchin czu deme Altyr in fyner Cappellin czu fente Elizabethen, gelegin bey domnics capelle czu nefte, czu thun vnd czu loffen. Dorumbe hat nicclos gatke der 5 vorgenanten vrowen uff gereicht vyr mark czynfr uff fyme erbe, gelegen Am Rynge bey pet' beyer czu nefte, dy fe habin fal czu eren lebetagen, dy hat her yr globit czu gebin uff Alle quat temp' eyne marg Ane hindirniffe vnd wedir abe czu kewfen vmbe vyrczik marg grafichin, wenne hers vormag, vnſchedlich vorfrnem czynfe; vnd ap 10 her dy vir marg czynfr abekowfte, ſo fal her vmbe dy vyrczik mark grafſchin ander vyr mark czynfr kowffen, dy ſe io haben fal czu erem leybe, Alzo obin ſtet geſchrebyn. 6) Bl. 71', Absatz 2—4. 1388, Febr. 17 (feria fecunda poft Jnuocauit). Michil bawdeke vnd hot uffgr Jocob polen seynen morgen erbis, der do leyt uff deme Swidniczin anger bey thomas hillebrant czunefte, mit allem rechte, alz her den gehat hot, czu eyme rechtim kauffe. 127, 3, 11 dem aus den Hs. 4, 8 kirchenbet: Kirchenlektor. 5, 11 io = ie (immer); vgl. auch iv Nr. 4, 12.
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VIII. Schöffenbücher, Nr. 127, 4-6. 157 Peter Crodin vnd hot uffgr peter rewflen czwu marg czinfes uff feyme erbe, das do leit uff der Rewfſchifſchin gaffen bey matis buch- 5 walt czunefte, czugebin alle Quatirtempir eyne halbe marg ane hinder- nis vnd wedir abeczukawfn eyne marg vmb elff marg adir mytenander vmb czwenczig marg, wenne hers vormag, vnſchedlich vorfeffenem czinſe; vnd ap em an deme czinſe icht abeginge, des ſal her ſich dirholin an alle ſeyme gute. Nickel rawber mit willen kathrr, uxoris eius, vnd hat uffgr peter rewffen czwu marg czinfes uff feyme erbe, das do leyt vor der aldin ftad bey Cuncze benewicz czunefte, czugebin alle Quatuortemp'a eyne halbe marg ane hindernuffe vnd wedir abeczukawfn vmb vir vnd czwenczig marg, wenne hers vormag, vnſchedlich vorfefſenem 15 czinfe; vnd ap im an deme czinfe icht abeginge, des fal her sich dirholen an alle ſeyme gute. 10 127, 6, 11 mit bis eius über der Zeile nachgetragen Hs. gestrichenem ezwu Hs. 14 vir über
VIII. Schöffenbücher, Nr. 127, 4-6. 157 Peter Crodin vnd hot uffgr peter rewflen czwu marg czinfes uff feyme erbe, das do leit uff der Rewfſchifſchin gaffen bey matis buch- 5 walt czunefte, czugebin alle Quatirtempir eyne halbe marg ane hinder- nis vnd wedir abeczukawfn eyne marg vmb elff marg adir mytenander vmb czwenczig marg, wenne hers vormag, vnſchedlich vorfeffenem czinſe; vnd ap em an deme czinſe icht abeginge, des ſal her ſich dirholin an alle ſeyme gute. Nickel rawber mit willen kathrr, uxoris eius, vnd hat uffgr peter rewffen czwu marg czinfes uff feyme erbe, das do leyt vor der aldin ftad bey Cuncze benewicz czunefte, czugebin alle Quatuortemp'a eyne halbe marg ane hindernuffe vnd wedir abeczukawfn vmb vir vnd czwenczig marg, wenne hers vormag, vnſchedlich vorfefſenem 15 czinfe; vnd ap im an deme czinfe icht abeginge, des fal her sich dirholen an alle ſeyme gute. 10 127, 6, 11 mit bis eius über der Zeile nachgetragen Hs. gestrichenem ezwu Hs. 14 vir über
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IX. (Nr. 128) Aus dem Breslauer Stadtbuch Laurencius nudus (1361—1363). Die Unternummern teils Originaleintragungen, teils Abschriften. 128. Bresl. Stadtarch. Hs. G4. Laurencius nudus (Stadtbuch). 1) Bl. I (Anfang). Anno domini M'CCC LXI° Irfuta hilla completa, Incipit Nudus Laurencius. 2) Bl. 2, Absatz 2. Js sullen wyffen alle di, dy desin keginw’tigen Brif anſehen adir horen lefen, Das ich, Reinczke von Swenkenfelt, geſeffen in dem dorfe czw Bodaſchwicz, das do gelegin ift in deme wichbilde czum Nwenmarkte, irloube vnde gelobe in guten trüwen an allirley argelift Elzen vom Cindal, myn" geswien, iren geerben vnd elichen noch- komelingen, ob katherin, myne eliche hufvrow, ire kint adir eliche nochkomelinge in Dye Dry mark czinſs, di ſy in ſchuldig fint czu geben von deme vorwerke, das ly in, der felben katherr, myn" hûfvrowen, vn iren kinden, vorkouft han do felbis czu Bodaſchwicz, 10 Nicht ëngeben, alle jar halp vf Iten walpurgen tag vn halp vf ften michils tag, vf welchen der felben tage das were, Das dy ebenante Elze, ire geerben vnd eliche nochkomelinge pfenden môgen vnde fullen an allis gerichte vor den virfeffenen czins vf dem ſelbn vorw’ke vñ vf allem andrë myme gute, das ich habe adir noch haben mochte 128,1,1 Hirsuta Hilla heißt das um 1324 angelegte Stadtbuch. 2 Der Schreiber dieses Stückes setzt mehrjach, den Sinnzusammenhang zer- reißend, ein Punktzeichen oder auch zwei Punktzeichen. Dies wird hier nicht berücksichtigt. 2, 3 u. ö. Bodaſchwicz: Polnisch-Baudiß, heute Groß-Baudiß. 5 gefwien Dat. Sing. zu mhd. geswige, geswie (Schwager), Schwägerin 7. s Drye, ſy Hs. und sonstige Verwandte durch Anheiratung. 10 engeben: Negation + geben, s. zu Nr. 18, 22. ſten = fanten oder fenten. 12 auch Lesung nochkvmelinge möglich.
IX. (Nr. 128) Aus dem Breslauer Stadtbuch Laurencius nudus (1361—1363). Die Unternummern teils Originaleintragungen, teils Abschriften. 128. Bresl. Stadtarch. Hs. G4. Laurencius nudus (Stadtbuch). 1) Bl. I (Anfang). Anno domini M'CCC LXI° Irfuta hilla completa, Incipit Nudus Laurencius. 2) Bl. 2, Absatz 2. Js sullen wyffen alle di, dy desin keginw’tigen Brif anſehen adir horen lefen, Das ich, Reinczke von Swenkenfelt, geſeffen in dem dorfe czw Bodaſchwicz, das do gelegin ift in deme wichbilde czum Nwenmarkte, irloube vnde gelobe in guten trüwen an allirley argelift Elzen vom Cindal, myn" geswien, iren geerben vnd elichen noch- komelingen, ob katherin, myne eliche hufvrow, ire kint adir eliche nochkomelinge in Dye Dry mark czinſs, di ſy in ſchuldig fint czu geben von deme vorwerke, das ly in, der felben katherr, myn" hûfvrowen, vn iren kinden, vorkouft han do felbis czu Bodaſchwicz, 10 Nicht ëngeben, alle jar halp vf Iten walpurgen tag vn halp vf ften michils tag, vf welchen der felben tage das were, Das dy ebenante Elze, ire geerben vnd eliche nochkomelinge pfenden môgen vnde fullen an allis gerichte vor den virfeffenen czins vf dem ſelbn vorw’ke vñ vf allem andrë myme gute, das ich habe adir noch haben mochte 128,1,1 Hirsuta Hilla heißt das um 1324 angelegte Stadtbuch. 2 Der Schreiber dieses Stückes setzt mehrjach, den Sinnzusammenhang zer- reißend, ein Punktzeichen oder auch zwei Punktzeichen. Dies wird hier nicht berücksichtigt. 2, 3 u. ö. Bodaſchwicz: Polnisch-Baudiß, heute Groß-Baudiß. 5 gefwien Dat. Sing. zu mhd. geswige, geswie (Schwager), Schwägerin 7. s Drye, ſy Hs. und sonstige Verwandte durch Anheiratung. 10 engeben: Negation + geben, s. zu Nr. 18, 22. ſten = fanten oder fenten. 12 auch Lesung nochkvmelinge möglich.
Strana 159
IX. Laurencius nudus, Nr. 128, 1-4. 159 czu Bodaſchwicz, vnd sich an den felben pfanden des virfeſlenen 15 czins czvirholne an allen vfſchub vnd hindernis, Glichirwis als ab ſy alle recht mite hetten begangen. Ouch gelobe w’, Reinczke von Swenkenfelt, katherr, fyn eliche hufvrow, vnd vnfir eliche noch- kumelinge, ab wir das vorgen gut v'koufen adir v'ſeczczen adir in keynirleyschaft von vns vremden welden, allo, das wirs der obgen zo Elzen adir iren elichen nochkûmelingen erftin an biten fullen. Mit vrkunde dis briues, den ich von myn’ weyn vnd von alle myn’ noch- kvmelinge wein Dorob’ gegebn habe, v'figilt mit myme jngefr ; das ift geschen czu Bodafchwicz wiffintlich gehegetem dinge, Herborte, dem Schultheiſen, Den Scheppfin, di czu der czit foffen, adam von 25 waczinrode, Deinharte vnde and'n vilgetruwen, Noch Gotis geburt Twfint Drihund’t jar in dem Sebin vn vumfczigftim jare an deme Sunabunde vor vafnacht. 3) Bl. 5, letzter Absatz. An deme Donritage noch Jnuocauit hat fich Tilke rote v'lobit Febr. 18. kegen deme hochgebornë vûrften h’czoge Lod, daz her jm das gut Kumkſchicz, gelegin in deme wichbilde czur Olow vnde in dis wich- bilde v'ſchrebin ift, wid? gebin wil czu keufen vnde reychen an d' ftat, do h’s vfegenomen hat, vnichedelich fyme rechte des ſelbin 5 Tilken, vnde wy der kouf syn fal, das feczit Tilke czu herczogen Lodwigis gewiffen vnde czu vns Rathmannen, wi w' den machen. 4) Bl. 9, Absatz 2. An deme dinstage vor Georgij hat sich hür. von czitkin vorlobit, April 20. daz her mit Claren, fynë wybe, vorw’tme liplich v� vrüntlich lebin welle, als ein bidirman mit fynẽ wybe lebin fal, vnd ab ſy icht hette von cleynôte ad’ ab jr di vründ icht gebin, daz her jr das nicht v'ſeczen noch v’tvfen fal vnd ſy nicht twingen, daz ſy vor jn globe heymelich noch offinbar; vnd wo her das breche, di buſe ſal ſten czu vns Rath- manň. 5 128, 2, 16 fye Hs. 20 in keynirleyſchaft in irgendeiner Weise. vremden: veräußern 21 erftin zuerst. 271. Die Originalurkunde ist also vom 18. Febr. 2 Loď 1357 datiert. 3, 1 und 4, 1 fich vorloben: s. zu Nr. 43, 10, 6. = Lodwig. 3 Kumkſchicz aus Kuntschitz, heute Kundschütz, Kr. Breslau, vgl. Cod. Dipl. Siles. XXIX S. 147 zu Nr. 5863. vnde: fehlt dahinter ein relatires daz oder ist Z. 4 hinter v'Ichrebin das ift zu tilgen? Oder muß man den Satz als ein Anakoluth lässiger Umgangssprache auffassen? 4, 1f. Der ganze Absatz ist in der Hs. durchstrichen. 2 vorw'tme (ebenso unten Nr. 128, 15, 23): in Zukunft. 5 v'tvfen = mhd. vertiefen (vertiufen), hier = mit Schulden belasten, vgl. DWb. XII, 1, 1905f. zweimal ſy] ſye Hs.
IX. Laurencius nudus, Nr. 128, 1-4. 159 czu Bodaſchwicz, vnd sich an den felben pfanden des virfeſlenen 15 czins czvirholne an allen vfſchub vnd hindernis, Glichirwis als ab ſy alle recht mite hetten begangen. Ouch gelobe w’, Reinczke von Swenkenfelt, katherr, fyn eliche hufvrow, vnd vnfir eliche noch- kumelinge, ab wir das vorgen gut v'koufen adir v'ſeczczen adir in keynirleyschaft von vns vremden welden, allo, das wirs der obgen zo Elzen adir iren elichen nochkûmelingen erftin an biten fullen. Mit vrkunde dis briues, den ich von myn’ weyn vnd von alle myn’ noch- kvmelinge wein Dorob’ gegebn habe, v'figilt mit myme jngefr ; das ift geschen czu Bodafchwicz wiffintlich gehegetem dinge, Herborte, dem Schultheiſen, Den Scheppfin, di czu der czit foffen, adam von 25 waczinrode, Deinharte vnde and'n vilgetruwen, Noch Gotis geburt Twfint Drihund’t jar in dem Sebin vn vumfczigftim jare an deme Sunabunde vor vafnacht. 3) Bl. 5, letzter Absatz. An deme Donritage noch Jnuocauit hat fich Tilke rote v'lobit Febr. 18. kegen deme hochgebornë vûrften h’czoge Lod, daz her jm das gut Kumkſchicz, gelegin in deme wichbilde czur Olow vnde in dis wich- bilde v'ſchrebin ift, wid? gebin wil czu keufen vnde reychen an d' ftat, do h’s vfegenomen hat, vnichedelich fyme rechte des ſelbin 5 Tilken, vnde wy der kouf syn fal, das feczit Tilke czu herczogen Lodwigis gewiffen vnde czu vns Rathmannen, wi w' den machen. 4) Bl. 9, Absatz 2. An deme dinstage vor Georgij hat sich hür. von czitkin vorlobit, April 20. daz her mit Claren, fynë wybe, vorw’tme liplich v� vrüntlich lebin welle, als ein bidirman mit fynẽ wybe lebin fal, vnd ab ſy icht hette von cleynôte ad’ ab jr di vründ icht gebin, daz her jr das nicht v'ſeczen noch v’tvfen fal vnd ſy nicht twingen, daz ſy vor jn globe heymelich noch offinbar; vnd wo her das breche, di buſe ſal ſten czu vns Rath- manň. 5 128, 2, 16 fye Hs. 20 in keynirleyſchaft in irgendeiner Weise. vremden: veräußern 21 erftin zuerst. 271. Die Originalurkunde ist also vom 18. Febr. 2 Loď 1357 datiert. 3, 1 und 4, 1 fich vorloben: s. zu Nr. 43, 10, 6. = Lodwig. 3 Kumkſchicz aus Kuntschitz, heute Kundschütz, Kr. Breslau, vgl. Cod. Dipl. Siles. XXIX S. 147 zu Nr. 5863. vnde: fehlt dahinter ein relatires daz oder ist Z. 4 hinter v'Ichrebin das ift zu tilgen? Oder muß man den Satz als ein Anakoluth lässiger Umgangssprache auffassen? 4, 1f. Der ganze Absatz ist in der Hs. durchstrichen. 2 vorw'tme (ebenso unten Nr. 128, 15, 23): in Zukunft. 5 v'tvfen = mhd. vertiefen (vertiufen), hier = mit Schulden belasten, vgl. DWb. XII, 1, 1905f. zweimal ſy] ſye Hs.
Strana 160
160 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. 5) Bl. II", Absatz 3 und Bl. II', Absatz 1. An deme vrythage noch Pfingftin fint vor vns enkscheiden von den vründen helwig von molnídorf an eyme teyle vnd hannus flamming, von fins fons vincencien weyn, am and’n teyle vme ir teyl des gutis czu Sylmenow alſo, daz hanke von Schonenburn, hartlib, Cunot 5 wyn’ vnd Mertin kunczatke hannus flamminge von fins ſonis weyn bewyzen vnd abemefſen fullen iijl morgen wint’ getreydis vnd iijl morgen fom’ getreydis in deme velde czu Sylmenow, nicht an dem beftin vnd nicht an dem ergiten, vnde iijl morgen broche an czweyen ftucken by fyme reyne alfo, wenne das getreyde abekomt, daz man 10 im di X1/2 morgen me ad’ mynre, waz jm daz mos gibit, bewyzen ſal in den dryen velden an ſyme reyne ; was ouch hannus flamminge gekoren w’t an d' wezen czu kſchechnicz, do vor ſal jm helwig ackir gebin czu Sylmenow vie das, daz das gebwde vn hofeftat an deme hofe vmvorrůckit blybe. [w' ouch, ab vf der broche icht gefet w’t, 15 des fal d’ wirt im]. [Bl. 11'] Ouch fal das kûpende an d' ſchvnen, di in hannus flamingis hof trit, allo blyben ften vmuorruckt, als lange die wyle is geften mag, fond’ mit kûpswlen vnde mit dache mag mans wol beff'n; wer ouch icht geſehit vf der broche, des fal der miteman 20 geniffen dis iar. Ouch fal hannus flamming deme mitemanne geben eyn mald’ hab’n h’ czwiſchen vnd ftẽ johnis tage vor fin erbeit. Mai 21. 6) Bl. 11°, letzter Absatz. Juni 12. An dem Sunabunde vor viti hat Muſchil jude mit gutem willen vmbetwungen czu vns Rathmannen gefaczt vme h’n Cunadis, vnfirs heubtmans, vnd Günczil kalen schult, di sy ften vor Czenken von pritticz, waz w’ jn dorumme heyffen, daz her das tun wil an alle 128, 5, 11. fint ... enkscheiden von den vründen = unten Nr. 128, 13, 4 fein bericht von der vrunde rat: sind verglichen (auseinandergesetzt) worden durch den Rat der Freunde. Die Freunde sind vielleicht die Z. 4f. Genannten. 2 molnfdorf abgekürzt He., ausgeschrieben Nr. 128, 15, 10. 6. 10 be- wyzen: anweisen, übergeben, s. Lexer I 257. 9 bye Hs. 10 mos: Maß. 14. 19 gefet, gesehit: gesät. 141. das Eingeklammerte durchstrichen Hs. 16 küpende: Kopfende. 17 trit] erit Hs., vgl. aber oben Nr. 84, 7f. 18 kůpſwlen Kopfsäulen, vgl. DWb. V 1769 s. v. Kopf; Lexer II 1296 sůl, siule. 191. miteman = mittelman: Schiedsmann, Vermittler. 21 mald hab'n: Malter Hafer. 6, 2 czu vns Rathmannen gefaczt vme ...: an uns Rat- männer gebracht (zur Entscheidung) die Sache um ..., vgl. oben Nr. 126, 5, If.; unten Nr. 128, 22, 4; Lexer II 895. s di ſy ſten vor...: für die sie ein- stehn (Bürge sind) für...
160 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. 5) Bl. II", Absatz 3 und Bl. II', Absatz 1. An deme vrythage noch Pfingftin fint vor vns enkscheiden von den vründen helwig von molnídorf an eyme teyle vnd hannus flamming, von fins fons vincencien weyn, am and’n teyle vme ir teyl des gutis czu Sylmenow alſo, daz hanke von Schonenburn, hartlib, Cunot 5 wyn’ vnd Mertin kunczatke hannus flamminge von fins ſonis weyn bewyzen vnd abemefſen fullen iijl morgen wint’ getreydis vnd iijl morgen fom’ getreydis in deme velde czu Sylmenow, nicht an dem beftin vnd nicht an dem ergiten, vnde iijl morgen broche an czweyen ftucken by fyme reyne alfo, wenne das getreyde abekomt, daz man 10 im di X1/2 morgen me ad’ mynre, waz jm daz mos gibit, bewyzen ſal in den dryen velden an ſyme reyne ; was ouch hannus flamminge gekoren w’t an d' wezen czu kſchechnicz, do vor ſal jm helwig ackir gebin czu Sylmenow vie das, daz das gebwde vn hofeftat an deme hofe vmvorrůckit blybe. [w' ouch, ab vf der broche icht gefet w’t, 15 des fal d’ wirt im]. [Bl. 11'] Ouch fal das kûpende an d' ſchvnen, di in hannus flamingis hof trit, allo blyben ften vmuorruckt, als lange die wyle is geften mag, fond’ mit kûpswlen vnde mit dache mag mans wol beff'n; wer ouch icht geſehit vf der broche, des fal der miteman 20 geniffen dis iar. Ouch fal hannus flamming deme mitemanne geben eyn mald’ hab’n h’ czwiſchen vnd ftẽ johnis tage vor fin erbeit. Mai 21. 6) Bl. 11°, letzter Absatz. Juni 12. An dem Sunabunde vor viti hat Muſchil jude mit gutem willen vmbetwungen czu vns Rathmannen gefaczt vme h’n Cunadis, vnfirs heubtmans, vnd Günczil kalen schult, di sy ften vor Czenken von pritticz, waz w’ jn dorumme heyffen, daz her das tun wil an alle 128, 5, 11. fint ... enkscheiden von den vründen = unten Nr. 128, 13, 4 fein bericht von der vrunde rat: sind verglichen (auseinandergesetzt) worden durch den Rat der Freunde. Die Freunde sind vielleicht die Z. 4f. Genannten. 2 molnfdorf abgekürzt He., ausgeschrieben Nr. 128, 15, 10. 6. 10 be- wyzen: anweisen, übergeben, s. Lexer I 257. 9 bye Hs. 10 mos: Maß. 14. 19 gefet, gesehit: gesät. 141. das Eingeklammerte durchstrichen Hs. 16 küpende: Kopfende. 17 trit] erit Hs., vgl. aber oben Nr. 84, 7f. 18 kůpſwlen Kopfsäulen, vgl. DWb. V 1769 s. v. Kopf; Lexer II 1296 sůl, siule. 191. miteman = mittelman: Schiedsmann, Vermittler. 21 mald hab'n: Malter Hafer. 6, 2 czu vns Rathmannen gefaczt vme ...: an uns Rat- männer gebracht (zur Entscheidung) die Sache um ..., vgl. oben Nr. 126, 5, If.; unten Nr. 128, 22, 4; Lexer II 895. s di ſy ſten vor...: für die sie ein- stehn (Bürge sind) für...
Strana 161
IX. Laurencius nudus, Nr. 128, 5-10. 161 widirrede. Des hat jm ouch her Cunat wid’ globit, daz her jm kein 5 Czenken beholfen fyn welle ane ark, des beftin des her mag; das selbe fal Günczil ouch tun. 7) Bl. 12, letzter Absatz. Petir doring vnd dy vom Royn, von wegin heinczkin funnenbergis kint, fint v'richt vm Lvj marc, di inin heinczke ſchuldig bleib, in der weife, das petir fint geantwort Luij engillich tuchelin, y das tuch vor eyne marc, dorczu gibt man im drei marg phennige, di hat gegebn pecze beyir, doch alfo, das der selbe petir vn hanke doring mit im han gelobt, das gelt czu v'tretin gegin Ernkin funnenb'g, ob h' dorů redin wil. 8) Bl. 12", letzter Absatz. An dem funabunde noch Pet’ vnd Pauli hat Johnes Cracz vor Juli 3. vns bekant, daz jn Nickil von Crocou an allen enden, do her in v'ſaczt hat, geledigt hat vnd daz her můgen me [?] vor in fte, alfo daz Nickils erbe vnde gut, daz her im do vor czugewyſheit v'ſaczt hat, von jm ledig ift vnde los. Ouch hat Nickil alle syn gut v'aczt Peczen ſwarczen vnd Richharde von gobin, daz ſy sich domite loſen fullen, ab h' ly nicht ledigte, wo her ly v'faczt hat ad' noch v'ſeczte. 5 5 9) Bl. 13, letzter Absatz. Nickil von Cracow hat bekant, daz her Niczen ftillen vnde Michiln von troppow globit habe vor dy gewer XVI marke geldis, di fy gekouft han wid’ pleffil vf knegenicz, ab’ vor herren gewalt habe h’ im nicht globit; daz ift geschen an ftẽ Marr Magd tag. Juli 22. 10) Bl. 14, Absatz 4. An dem Montage noch vnfir vrouen tag wurczewey fint entscheiden Aug. 16. von vns Rathmannen als obirmannen vnd entſcheidern der hoch- 128, 7,2 fint v'richt: sind verglichen (bezahlt) worden, s. Lexer III 203 f. bleib (= mhd. bleib): blieb. 3 auch als geantwert zu lesen. engillich: engländisch. y] vgl. zu Nr. 53, 13, 2 (3. Spalte). 6 das gelt czu v'tretin gegin...: für das Geld haften gegenüber... 7 dorü redin: darauf 8, 21. in v'ſaczt hat: ihn als Bürgen ein- vor Gericht Anspruch erheben. gesetzt hat (ebenso Z. 7). 3 můgen me (verschrieben statt nymme oder nymme vor in ſte : für ihn einstehe, bürge, me? (rgl. unten 129, 1, 5): nicht mehr? 4. 5 verfaczt, verfeczte: verpfändet, verpfändete. vgl. oben 128, 6, 3. 9 Die kurze Fassung dieser Notiz 6 fil sye Hs., so auch im folgenden. verhindert ein sicheres Verständnis des geschäftlichen Vorgangs: ist Z. 2 dy gewer = investitura oder = Waffen? 21. gekouft han wid = gekauft haben 10, 1 vnfir vrouen tag wurczewey: ron, vgl. 128, 18, 5 und DWb. V 326. Mariä Kräuterweihe (Mariä Himmelfahrt) ist der 15. August.
IX. Laurencius nudus, Nr. 128, 5-10. 161 widirrede. Des hat jm ouch her Cunat wid’ globit, daz her jm kein 5 Czenken beholfen fyn welle ane ark, des beftin des her mag; das selbe fal Günczil ouch tun. 7) Bl. 12, letzter Absatz. Petir doring vnd dy vom Royn, von wegin heinczkin funnenbergis kint, fint v'richt vm Lvj marc, di inin heinczke ſchuldig bleib, in der weife, das petir fint geantwort Luij engillich tuchelin, y das tuch vor eyne marc, dorczu gibt man im drei marg phennige, di hat gegebn pecze beyir, doch alfo, das der selbe petir vn hanke doring mit im han gelobt, das gelt czu v'tretin gegin Ernkin funnenb'g, ob h' dorů redin wil. 8) Bl. 12", letzter Absatz. An dem funabunde noch Pet’ vnd Pauli hat Johnes Cracz vor Juli 3. vns bekant, daz jn Nickil von Crocou an allen enden, do her in v'ſaczt hat, geledigt hat vnd daz her můgen me [?] vor in fte, alfo daz Nickils erbe vnde gut, daz her im do vor czugewyſheit v'ſaczt hat, von jm ledig ift vnde los. Ouch hat Nickil alle syn gut v'aczt Peczen ſwarczen vnd Richharde von gobin, daz ſy sich domite loſen fullen, ab h' ly nicht ledigte, wo her ly v'faczt hat ad' noch v'ſeczte. 5 5 9) Bl. 13, letzter Absatz. Nickil von Cracow hat bekant, daz her Niczen ftillen vnde Michiln von troppow globit habe vor dy gewer XVI marke geldis, di fy gekouft han wid’ pleffil vf knegenicz, ab’ vor herren gewalt habe h’ im nicht globit; daz ift geschen an ftẽ Marr Magd tag. Juli 22. 10) Bl. 14, Absatz 4. An dem Montage noch vnfir vrouen tag wurczewey fint entscheiden Aug. 16. von vns Rathmannen als obirmannen vnd entſcheidern der hoch- 128, 7,2 fint v'richt: sind verglichen (bezahlt) worden, s. Lexer III 203 f. bleib (= mhd. bleib): blieb. 3 auch als geantwert zu lesen. engillich: engländisch. y] vgl. zu Nr. 53, 13, 2 (3. Spalte). 6 das gelt czu v'tretin gegin...: für das Geld haften gegenüber... 7 dorü redin: darauf 8, 21. in v'ſaczt hat: ihn als Bürgen ein- vor Gericht Anspruch erheben. gesetzt hat (ebenso Z. 7). 3 můgen me (verschrieben statt nymme oder nymme vor in ſte : für ihn einstehe, bürge, me? (rgl. unten 129, 1, 5): nicht mehr? 4. 5 verfaczt, verfeczte: verpfändet, verpfändete. vgl. oben 128, 6, 3. 9 Die kurze Fassung dieser Notiz 6 fil sye Hs., so auch im folgenden. verhindert ein sicheres Verständnis des geschäftlichen Vorgangs: ist Z. 2 dy gewer = investitura oder = Waffen? 21. gekouft han wid = gekauft haben 10, 1 vnfir vrouen tag wurczewey: ron, vgl. 128, 18, 5 und DWb. V 326. Mariä Kräuterweihe (Mariä Himmelfahrt) ist der 15. August.
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162 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. geborne vurfte herczoge Ludwig an eyme vnd an dem and’n teyle Pecze brwn vnd her Johans, ſein ſon, von irr wegin vnd allir wegin, 5 di das an getretin mochte, vm alle ſachin, vm alle ſchult, nicht ous czu nemen, das den ſelbn herrin an getretin mag, Jn fulchir weife, das der selbe herre h’czog lodwig dem obgen peczczin adir h’n Johans gebn vnd geldin fal dry hund’t mark poleniſchir beczalunge pragifschir grofſchin, vf iclichin ſente Michils tag xxv marc vnd nu czu nehſt 10 an czu hebn vnd vff iclichin ſente walp’g tag xxv marc, der dornoch czu nehft kumt, alle iar, alfo lange bis das dy drihund't marc v'goldin werdin, di fal der h’re vorburgin czwifſchin fente Mich tage noch vnfir achtunge dem nehſtin; dorobir fullen ouch alle briue tot ſein, di den obgen herrin an treffin mochtin von feins vatr wegin vnd 15 ſein’ burgen vnd ouch von ſeins ſelbis wegin. 11) Bl. 16, Absatz 4. WS ..Ratman bekennen, das w’ da bey fein gewelt, das h’czoge wenczlou gemutit hat an dem Capitil, daz fi im czweyir fachin gerecht wurden: vor vnſim herrin dem Bifschof, vñ der andirn, di her czu in czu redin hette, vor vnſ’m herrin dem keifir; Des weygirte fich das 5 Capitil, fundir ſi ſprochin : fi weldin im allir fachin gerecht werdin vor vnſim herrin dem biſſchoue, adir wo ſi das czu rechte foldin twn. 12) Bl. 16", letzter Absatz. Nicol. Raczke vnd Symon, Nicol. falkinbergis brudir, vnd habn sich v’czogin allir anſproche gegin dem felbn Nicol. an alle deme, das her hat adir ymm’ gewinnet, vnd das ſelbe habn ſi getan gegin ſeyme weibe Margr an alle deme, das si beweifin mag; das ift geschen an dem Okt. 4. 5 Montage noch fente Michhels tag. 13) Bl. 18, Absatz 3. Clara, di anderefinne, an eyme teile vn an dem and’n ire kindir, andiris Melczer, ir tocht’ hedwigin elich man, andiris, Mathias vnd hellmbolt, ire ſone, vnd han bekant beydirfeit, das li gutlich vn vruntlich fein bericht von der vrunde rat Jn der weilfe, das di vrow 5 clara fal habn vnd gebruchin czzw hubin vf dem lande czu irme leibe, 128, 10, 5 nicht: vgl. zu Nr. 32, 26. 6 nemen mit nach unten gezogenem Haken am letzten Buchstaben. s pragifschir] für ra Abkürzungszeichen Hs. der andirn: der andern Sache. 11, 3 Vor vor ergänze der einen. 13, 1 di anderefinne: die Frau des Andreas, s. Reichert S. 156ff. 31. fi ... fein bericht: sie... sich verglichen haben, vgl. zu Nr. 128, 5, 1f. 5 czzwe Hs.
162 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. geborne vurfte herczoge Ludwig an eyme vnd an dem and’n teyle Pecze brwn vnd her Johans, ſein ſon, von irr wegin vnd allir wegin, 5 di das an getretin mochte, vm alle ſachin, vm alle ſchult, nicht ous czu nemen, das den ſelbn herrin an getretin mag, Jn fulchir weife, das der selbe herre h’czog lodwig dem obgen peczczin adir h’n Johans gebn vnd geldin fal dry hund’t mark poleniſchir beczalunge pragifschir grofſchin, vf iclichin ſente Michils tag xxv marc vnd nu czu nehſt 10 an czu hebn vnd vff iclichin ſente walp’g tag xxv marc, der dornoch czu nehft kumt, alle iar, alfo lange bis das dy drihund't marc v'goldin werdin, di fal der h’re vorburgin czwifſchin fente Mich tage noch vnfir achtunge dem nehſtin; dorobir fullen ouch alle briue tot ſein, di den obgen herrin an treffin mochtin von feins vatr wegin vnd 15 ſein’ burgen vnd ouch von ſeins ſelbis wegin. 11) Bl. 16, Absatz 4. WS ..Ratman bekennen, das w’ da bey fein gewelt, das h’czoge wenczlou gemutit hat an dem Capitil, daz fi im czweyir fachin gerecht wurden: vor vnſim herrin dem Bifschof, vñ der andirn, di her czu in czu redin hette, vor vnſ’m herrin dem keifir; Des weygirte fich das 5 Capitil, fundir ſi ſprochin : fi weldin im allir fachin gerecht werdin vor vnſim herrin dem biſſchoue, adir wo ſi das czu rechte foldin twn. 12) Bl. 16", letzter Absatz. Nicol. Raczke vnd Symon, Nicol. falkinbergis brudir, vnd habn sich v’czogin allir anſproche gegin dem felbn Nicol. an alle deme, das her hat adir ymm’ gewinnet, vnd das ſelbe habn ſi getan gegin ſeyme weibe Margr an alle deme, das si beweifin mag; das ift geschen an dem Okt. 4. 5 Montage noch fente Michhels tag. 13) Bl. 18, Absatz 3. Clara, di anderefinne, an eyme teile vn an dem and’n ire kindir, andiris Melczer, ir tocht’ hedwigin elich man, andiris, Mathias vnd hellmbolt, ire ſone, vnd han bekant beydirfeit, das li gutlich vn vruntlich fein bericht von der vrunde rat Jn der weilfe, das di vrow 5 clara fal habn vnd gebruchin czzw hubin vf dem lande czu irme leibe, 128, 10, 5 nicht: vgl. zu Nr. 32, 26. 6 nemen mit nach unten gezogenem Haken am letzten Buchstaben. s pragifschir] für ra Abkürzungszeichen Hs. der andirn: der andern Sache. 11, 3 Vor vor ergänze der einen. 13, 1 di anderefinne: die Frau des Andreas, s. Reichert S. 156ff. 31. fi ... fein bericht: sie... sich verglichen haben, vgl. zu Nr. 128, 5, 1f. 5 czzwe Hs.
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IX. Laurencius nudus, Nr. 128, 11-15. 163 den vorgenantin iren kindin vnd iren geerbn nicht czu empfremden. Ouch fullen di obgr kind’ der selbin irr mut' v'richtin virczig mark; der ſal ſi habn czene czu tun vnd czu loffin, vnd vm di and'n driſig mark ſal fi erbe adir cins kouffin, des fi ouch gebruchin fal czu irme leibe, den obgr ouch nicht czu empfremden, vnd wenne das geschit, 10 ſo ſullen ſich di vorgeſprochin kindir haldin czu den virdehalbn hubin vf dem lande, als si ften vnd geen, vnd czu dem houe vf der Ruffiſchin goffin bey kunod in der hellen; ouch fullen andiris, der eldefte fon, czezw v� czwenczig mark vn and's, ir eydim, xvij marc in legin, adir ob der and’ keyne icht vf gehabn hette, vñ dornoch gliche teilin. 15 14) Bl. 22, Absatz 3. Gedruckt bei Rehme S. 138f., Nr. 12. An deme funabunde noch Clementis hat vor vns brocht Swelbil, Nov. 27. der ſloffer, eyn malenſlos, daz alfo behende vn alfo cleyne was, daz is mit fluffel mit al eyne vlige czoch an irem beyne als wit, als der tyſch was; vnde das felbe ſlos hat her felb’ gemacht vnde flos das vor vns vf vnde czu me denne eins. 15) Bl. 22, Absatz 4 und Bl. 22°. An dem Sunthage vor andree fint gesant von d' ftat weyn Jeschke Nor. 28. vom Smolcz, Niclos Raflowicz, helwig von Molnidorf vnde hanke Dominic kein Düpin czu den burnern hannus vnd Nicloſe, dy czu ftẽ kath. gebrant han; des quomen czu den felbin bürnern in eyn holcz by h’n Czedrzics môl in dem Erlecht her Czedrzic von Důpin, Symon von Cromoluicz, Dirschke von Offec, Jeschke vom Smolcz vnde Niclos Raflowicz vnde vrogten fy, worume fy gebrant hetten. Do ſprochen fy: vie ir recht erbe, dry virteil eyner huben, czu ftẽ kath., dy fy anirftorben weren von irem rechtë euat’ vnde d' fich 5 128, 13, 7 mut’] nut Hs. 10 wenne] weme Hs. 13 auch Lesung 15 ob bis hette: gaffin möglich. 14 vn bis marc durchstrichen Hs. wenn eins der andern (Kinder) etwas für sich erhoben (genommen) hätte (soll es dies auch einlegen)? 1st adir = aber, so muß man vor vn eine Lücke an- nehmen. 14, 1f1. Der ganze Absatz unterstrichen Hs. 2 malenslos: Hänge- schloß, Vorlegeschloß (eigentlich Schloß an Mantelsack, Reisetasche von mhd. malhe), s. DWb. VI 1510. 2f. daz is mit bis tyſch was: daß eine Fliege es mit dem Schlüssel ganz (mit al: s. Lexer I 37 s. v. alle) an ihrem Beine so weit zog, wie der Tisch war. 15, 5 by — Erlecht am unteren Rand mit Ein- schaltungszeichen. Erlecht: Erlenbusch, vgl. zu Nr. 104, 19. 21. euat': rechtmäßiger Vater, s. Lexer I 715. 9 anirftorben: s. zu Nr. 42, 19.
IX. Laurencius nudus, Nr. 128, 11-15. 163 den vorgenantin iren kindin vnd iren geerbn nicht czu empfremden. Ouch fullen di obgr kind’ der selbin irr mut' v'richtin virczig mark; der ſal ſi habn czene czu tun vnd czu loffin, vnd vm di and'n driſig mark ſal fi erbe adir cins kouffin, des fi ouch gebruchin fal czu irme leibe, den obgr ouch nicht czu empfremden, vnd wenne das geschit, 10 ſo ſullen ſich di vorgeſprochin kindir haldin czu den virdehalbn hubin vf dem lande, als si ften vnd geen, vnd czu dem houe vf der Ruffiſchin goffin bey kunod in der hellen; ouch fullen andiris, der eldefte fon, czezw v� czwenczig mark vn and's, ir eydim, xvij marc in legin, adir ob der and’ keyne icht vf gehabn hette, vñ dornoch gliche teilin. 15 14) Bl. 22, Absatz 3. Gedruckt bei Rehme S. 138f., Nr. 12. An deme funabunde noch Clementis hat vor vns brocht Swelbil, Nov. 27. der ſloffer, eyn malenſlos, daz alfo behende vn alfo cleyne was, daz is mit fluffel mit al eyne vlige czoch an irem beyne als wit, als der tyſch was; vnde das felbe ſlos hat her felb’ gemacht vnde flos das vor vns vf vnde czu me denne eins. 15) Bl. 22, Absatz 4 und Bl. 22°. An dem Sunthage vor andree fint gesant von d' ftat weyn Jeschke Nor. 28. vom Smolcz, Niclos Raflowicz, helwig von Molnidorf vnde hanke Dominic kein Düpin czu den burnern hannus vnd Nicloſe, dy czu ftẽ kath. gebrant han; des quomen czu den felbin bürnern in eyn holcz by h’n Czedrzics môl in dem Erlecht her Czedrzic von Důpin, Symon von Cromoluicz, Dirschke von Offec, Jeschke vom Smolcz vnde Niclos Raflowicz vnde vrogten fy, worume fy gebrant hetten. Do ſprochen fy: vie ir recht erbe, dry virteil eyner huben, czu ftẽ kath., dy fy anirftorben weren von irem rechtë euat’ vnde d' fich 5 128, 13, 7 mut’] nut Hs. 10 wenne] weme Hs. 13 auch Lesung 15 ob bis hette: gaffin möglich. 14 vn bis marc durchstrichen Hs. wenn eins der andern (Kinder) etwas für sich erhoben (genommen) hätte (soll es dies auch einlegen)? 1st adir = aber, so muß man vor vn eine Lücke an- nehmen. 14, 1f1. Der ganze Absatz unterstrichen Hs. 2 malenslos: Hänge- schloß, Vorlegeschloß (eigentlich Schloß an Mantelsack, Reisetasche von mhd. malhe), s. DWb. VI 1510. 2f. daz is mit bis tyſch was: daß eine Fliege es mit dem Schlüssel ganz (mit al: s. Lexer I 37 s. v. alle) an ihrem Beine so weit zog, wie der Tisch war. 15, 5 by — Erlecht am unteren Rand mit Ein- schaltungszeichen. Erlecht: Erlenbusch, vgl. zu Nr. 104, 19. 21. euat': rechtmäßiger Vater, s. Lexer I 715. 9 anirftorben: s. zu Nr. 42, 19.
Strana 164
164 Zweite Reihe. Städtischen Kazleien Breslaus. 20 10 der Erbh’re Helwig von Molnfdorf vnd’wunden hette wid’ iren willen vor synen czins vnd von deme in ny kein wandil bis her geſchen mochte. Do ſprochen ab’ di vorben vûmfe, dy czu in geſant woren: „Worume habt jr denne and' gute lûte gebrant?“ Do ſprochen fy: „Dorume daz fy den Erbherren vndirwyzeten vnd dorczu hilden, 15 daz vns eyn wandel gesche vie das vnſe.“ Des wart allo lange mit in geteydingt, daz di vede vnd drew allir zache bericht worden vnde fullen eweclich v'fûnit vnde hin gelegit sin vine xVI mark groſchin, di man in halp beczalen fal vf di neften wynachten vnd dornoch vf vnf’ vrowen tag Lichtewy halp, vnd do vor ſo habin globit Jeſchke vom Smolcz vnde Niclos Rafflewicz, daz di beczalit w’den; vnd [doruine] durch ire felben berichtunge [willen] vnde fune willen fo fullen dy eben czwene, Hannus vnde Niclos, vnde alle ire vrunt unde di dorume vordocht syn, ledig vnde los fin vorw’t me eweclich allis virdechtnis vnde fullen von vnfir ftat vnde allir der, di 25 fy gebrant han vnd di durch vnſ’n vnde iren willen tun vn loffen, vngehind’t fin hi vnd in allen landen, vnde daz man jn das nymm" vfgehebin noch v’wyffen fal mit worten noch mit werken. 16) Bl. 24", letzter Absatz. 1362. Wir .. Rathmanne bekennen, daz w’ gefant hatten vs dem rate Nickil fachfen, dorczu Cunen von horden, Conrr Rempil vnde Nickil czadilmait, rechenunge czuhoren von Annen, heinczils wyb; vnd di haben vns gesayt, daz do berechnit sin v1/2 mark, iij mark vnd ſebin groffe an varundirhabe vnd an ſchûlt, Dorczu der hof by apecz vom Gor, eyn garte vf dem taſchinb'ge vnde ix fcot czins vf d' altpuff" gaffe hind’ peczolde floff’ vnd alfo, daz dy felbe anne do von hebin 5 vnd wunden: 128, 15, 10 Erbh’re aus dorfh re Hs., rgl. unten Z. 14. s. zu Nr. 99, 5. hette über gestrichenem hat Hs. iren über gestrichenem 11 vor — czins am Rande nachgetragen. ny über gestriche- vnſ'n Hs. 13 and' gute lûte: nicht verschrieben für and' lûte gute, nem vns Hs. sondern (rgl. unten Z. 24f. allir der, di sy gebrant han) wohl lässige Redeweise. 14 Erbherren] Erb über gestrichenem Dorf Hs. 16 Auch vode lesbar. drew = mhd. drouwe (st. f.): Drohen, Drohung. 21 dorume gestrichen Hs. ire über gestrichenem der Hs. willen gestrichen Hs. 23 vordocht: verdächtigt, 8. Lexer III 89 verdâht. vorw't me: s. oben Nr. 128, 4, 2. 24 virdechtnis = mhd. verdæhtnisse (vgl. Lexer III 90): Verdacht, Verdächtigung. 27 vfgehebin = mhd. üfheben: auf-, erheben, einfordern (s. Lexer II 1693), vgl. unten 128, 17,13. 16, 5 schûlt mit deutlichem u-Bogen Hs. s taschinb ge: heute Taschen- straße, s. Markgraf, Straßen Breslaus S. 212ff. 6f. altpufr' gaffe : heut Alt- büßerstraße, s. Markgraf ebd. S. 5ff. und vgl. zu Nr. 75, 9.
164 Zweite Reihe. Städtischen Kazleien Breslaus. 20 10 der Erbh’re Helwig von Molnfdorf vnd’wunden hette wid’ iren willen vor synen czins vnd von deme in ny kein wandil bis her geſchen mochte. Do ſprochen ab’ di vorben vûmfe, dy czu in geſant woren: „Worume habt jr denne and' gute lûte gebrant?“ Do ſprochen fy: „Dorume daz fy den Erbherren vndirwyzeten vnd dorczu hilden, 15 daz vns eyn wandel gesche vie das vnſe.“ Des wart allo lange mit in geteydingt, daz di vede vnd drew allir zache bericht worden vnde fullen eweclich v'fûnit vnde hin gelegit sin vine xVI mark groſchin, di man in halp beczalen fal vf di neften wynachten vnd dornoch vf vnf’ vrowen tag Lichtewy halp, vnd do vor ſo habin globit Jeſchke vom Smolcz vnde Niclos Rafflewicz, daz di beczalit w’den; vnd [doruine] durch ire felben berichtunge [willen] vnde fune willen fo fullen dy eben czwene, Hannus vnde Niclos, vnde alle ire vrunt unde di dorume vordocht syn, ledig vnde los fin vorw’t me eweclich allis virdechtnis vnde fullen von vnfir ftat vnde allir der, di 25 fy gebrant han vnd di durch vnſ’n vnde iren willen tun vn loffen, vngehind’t fin hi vnd in allen landen, vnde daz man jn das nymm" vfgehebin noch v’wyffen fal mit worten noch mit werken. 16) Bl. 24", letzter Absatz. 1362. Wir .. Rathmanne bekennen, daz w’ gefant hatten vs dem rate Nickil fachfen, dorczu Cunen von horden, Conrr Rempil vnde Nickil czadilmait, rechenunge czuhoren von Annen, heinczils wyb; vnd di haben vns gesayt, daz do berechnit sin v1/2 mark, iij mark vnd ſebin groffe an varundirhabe vnd an ſchûlt, Dorczu der hof by apecz vom Gor, eyn garte vf dem taſchinb'ge vnde ix fcot czins vf d' altpuff" gaffe hind’ peczolde floff’ vnd alfo, daz dy felbe anne do von hebin 5 vnd wunden: 128, 15, 10 Erbh’re aus dorfh re Hs., rgl. unten Z. 14. s. zu Nr. 99, 5. hette über gestrichenem hat Hs. iren über gestrichenem 11 vor — czins am Rande nachgetragen. ny über gestriche- vnſ'n Hs. 13 and' gute lûte: nicht verschrieben für and' lûte gute, nem vns Hs. sondern (rgl. unten Z. 24f. allir der, di sy gebrant han) wohl lässige Redeweise. 14 Erbherren] Erb über gestrichenem Dorf Hs. 16 Auch vode lesbar. drew = mhd. drouwe (st. f.): Drohen, Drohung. 21 dorume gestrichen Hs. ire über gestrichenem der Hs. willen gestrichen Hs. 23 vordocht: verdächtigt, 8. Lexer III 89 verdâht. vorw't me: s. oben Nr. 128, 4, 2. 24 virdechtnis = mhd. verdæhtnisse (vgl. Lexer III 90): Verdacht, Verdächtigung. 27 vfgehebin = mhd. üfheben: auf-, erheben, einfordern (s. Lexer II 1693), vgl. unten 128, 17,13. 16, 5 schûlt mit deutlichem u-Bogen Hs. s taschinb ge: heute Taschen- straße, s. Markgraf, Straßen Breslaus S. 212ff. 6f. altpufr' gaffe : heut Alt- büßerstraße, s. Markgraf ebd. S. 5ff. und vgl. zu Nr. 75, 9.
Strana 165
IX. Laurencius nudus, Nr. 128, 16-19. 165 fal hund’t mark iris lypgedingis, vnd waz des vbrigen ift, daz ire kint an gehoret, daz blybet allis ften by der selben annen vnd by Goczil, irem manne. Ouch habin ſy bekant, dacz Conrr Rempil vnde Nickil 10 czadilmait, di der kind' vôrmunde geweft fin vnde sich noch d' rechenunge d' vormundeſchaft vor vns gevſſent han, der ebenanten kind’ gut nichtiſnicht empfangen noch by in haben, fund’ sich beide, kind’ vnde allis geldis, gevffint, alfo daz fy dy kint nichtifnicht czvmanen han wedir vme cleyne noch vme gros. 15 17) Bl. 25r, Absatz 1. An dem vritage noch pauli Herczog wenczlou hat bekant, daz nu Jan. 28. czu fente jocobs tag newn jar geweft ift, daz im Hir. von Sittin v'kouft habe driſig marc geldis czum brige vnd den v'ſeſlin cins dorczu vnd ouch das dorf czu Sirdenik erblich vnd ouch den cins, den her mochte gehebn vurbas vf ſente Michels tag dornoch. Ouch bekante de [!] felbe h’re, das des felbn geldis mit enandir wart czendehalp hund’t mark. Ouch vurbas me bekante der felbe h’re herczog wenczlou, das her daz vorbenante dorf Syrdenik hat v'kouft czu dem ſelbn mole Peczczin ſwarczin vnd Niczczin von Sittin vmb virhund't marc, vn his den felbn hir., das her is von ſein" wegin folde reichin den obgr peczin 10 vnd Niczezin vnd iren geerbin eweclich czu eym rechtn erbe. Ouch foldin di felbn czwene den cins, der sich geborte, vf fente Michels tag vf hebn. 18) Bl. 26, Absatz 2. Nicolaus von cracow, Pecze beyr, hir. ſlancz, hanke domnik vnd Otto von der Niffe, vnd habn bekant, das hinr. von fittin... vnd hat vor in bekant, daz her Peczin Iwarczin habe v'kouft das gut czu Sirdenik czu eim wedirkouf. Do ſprach Pecz ſwarcze: „Ich hab das gut gekouft wed’ h’czog wenczlou v� widir dich nicht“. Do Iprach der ſelbe hir.: „Mechte Pecze ſwarcze des gehabn dem Herczogin adir einem bedirwinman, her welte nimm' kein wort do wedir redin". 5 19) Bl. 31", Absatz 4. Andres von der wede hat bekant, das is geſche czu ein’ czeit, das her qweme czum Brige, do vûnde her Richardi, feinen ſwogir, der 128, 16, 9 gehoret: das zweite e über der Zeile nachgetragen Hs. 12. 14 lich gevifent: sich entäußert (s. Lexer II 2038). 15 czvmanen aus czumanen Hs. 17, 4. s Sirdenik, Syrdenik: Neukirch, Kr. Breslau, 8. Knie S. 438. 13 vf hebn: s. zu 128, 15, 27. 10 his: hieß. 18, 1 dn.nik Hs. 2 fittin] dahinter durchstrichenes habe an ge Hs. 19, 1 geschee Hs. Zur Form vgl. Rückert-Pietsch S. 214.
IX. Laurencius nudus, Nr. 128, 16-19. 165 fal hund’t mark iris lypgedingis, vnd waz des vbrigen ift, daz ire kint an gehoret, daz blybet allis ften by der selben annen vnd by Goczil, irem manne. Ouch habin ſy bekant, dacz Conrr Rempil vnde Nickil 10 czadilmait, di der kind' vôrmunde geweft fin vnde sich noch d' rechenunge d' vormundeſchaft vor vns gevſſent han, der ebenanten kind’ gut nichtiſnicht empfangen noch by in haben, fund’ sich beide, kind’ vnde allis geldis, gevffint, alfo daz fy dy kint nichtifnicht czvmanen han wedir vme cleyne noch vme gros. 15 17) Bl. 25r, Absatz 1. An dem vritage noch pauli Herczog wenczlou hat bekant, daz nu Jan. 28. czu fente jocobs tag newn jar geweft ift, daz im Hir. von Sittin v'kouft habe driſig marc geldis czum brige vnd den v'ſeſlin cins dorczu vnd ouch das dorf czu Sirdenik erblich vnd ouch den cins, den her mochte gehebn vurbas vf ſente Michels tag dornoch. Ouch bekante de [!] felbe h’re, das des felbn geldis mit enandir wart czendehalp hund’t mark. Ouch vurbas me bekante der felbe h’re herczog wenczlou, das her daz vorbenante dorf Syrdenik hat v'kouft czu dem ſelbn mole Peczczin ſwarczin vnd Niczczin von Sittin vmb virhund't marc, vn his den felbn hir., das her is von ſein" wegin folde reichin den obgr peczin 10 vnd Niczezin vnd iren geerbin eweclich czu eym rechtn erbe. Ouch foldin di felbn czwene den cins, der sich geborte, vf fente Michels tag vf hebn. 18) Bl. 26, Absatz 2. Nicolaus von cracow, Pecze beyr, hir. ſlancz, hanke domnik vnd Otto von der Niffe, vnd habn bekant, das hinr. von fittin... vnd hat vor in bekant, daz her Peczin Iwarczin habe v'kouft das gut czu Sirdenik czu eim wedirkouf. Do ſprach Pecz ſwarcze: „Ich hab das gut gekouft wed’ h’czog wenczlou v� widir dich nicht“. Do Iprach der ſelbe hir.: „Mechte Pecze ſwarcze des gehabn dem Herczogin adir einem bedirwinman, her welte nimm' kein wort do wedir redin". 5 19) Bl. 31", Absatz 4. Andres von der wede hat bekant, das is geſche czu ein’ czeit, das her qweme czum Brige, do vûnde her Richardi, feinen ſwogir, der 128, 16, 9 gehoret: das zweite e über der Zeile nachgetragen Hs. 12. 14 lich gevifent: sich entäußert (s. Lexer II 2038). 15 czvmanen aus czumanen Hs. 17, 4. s Sirdenik, Syrdenik: Neukirch, Kr. Breslau, 8. Knie S. 438. 13 vf hebn: s. zu 128, 15, 27. 10 his: hieß. 18, 1 dn.nik Hs. 2 fittin] dahinter durchstrichenes habe an ge Hs. 19, 1 geschee Hs. Zur Form vgl. Rückert-Pietsch S. 214.
Strana 166
166 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. bete in, das her met im rete gegin Grotkou vnd vurbas czu der Neiffe ; her hofte, her vunde do briue, di im wurden czu lefin mit and’n briuen obir einen widir kouff des gutis zelwn. Do ſprach andres, her mochte dar mit im nicht vor vnmuſfe. Di rede fagte andres hankin von Schellindorf vnd andirs nicht ; ſpreche abir hanke von icht and’s, daz her im geſagt hette, do luge her an ſchentlich vnd leftirlich, vnd bat im czu raten, wi her twn folde, daz her fein ere mechte v'antwortin. April 11. 10 Das bekentnuff ift geschen an dem Montage noch Palmen. s 20) Bl. 32", Absatz 1. Wifke Morokothin hot Ilechtlichin daz gelt, das den Ratman von Legnicz vnd im noch loute fein’ briue von h’czoge wenczlou, irem herrin, beſcheidin was, vf di vrbar gefaczt czu irr gewiffin In der weife, ob in douon icht wurde, daz si im ſeinen teil gebn fullen s noch loute fein’ briue; vnd habn in gelobt czu vurdirn ane argelift April 29. dorczu. Das ift geschen an dem vritage noch vitalis. 21) Bl. 35, Absatz 3. Juni 3. Copia littere miſſe domino Imperatori feria VI ante penthec. Vnfin getrüen dinft mit allir vnd'tenikeit czuvor! H’re gnedig'! Noch deme als jr vns geboten habt von vw’n gnaden, fo fy w’ geweft czu Bythum vnd habin vndirwyfit dy man vnd ouch di ftat doſelbis, daz fy recht tun foldin noch vw’m gebote gegin dem von Teſchin. 5 Des antworten fy mit gemeyn’ ftymme, daz fy nymande torften holden vor irre vrowen d’ herczoginne; di ſpreche allo, daz ly mer holdunge hette geftatit, wenne jr lib were, vnde fy welde gestaten mer keyn" holdunge, fy welde fich e loffin ſleyfen ws d' ftat mit pferden. Doch ſprochen fy, fy welden fich iruaren, woran fy recht teten, vnd boten 10 vns vine rat. Do ſproche w', waz vnfirs h’ren des keyfirs furiten in eyme rechte vunden hettin, do tetin fy recht an. Ouch ſprochen fy, daz in h’czoge Conrr hette eynen brif geſant, waz ire vrowe an 128, 19, s bete] über dem ersten e u-förmiges Zeichen Hs. 6 vnmusfe = mhd. unmuoze Mangel an Zeit. 6f. hankin von Schellindorf: s. zu Nr. 56, auch Nr. 55 und Nr. 49, 18ff. 7 and's] and mit Schnörkel am letzten Buchstaben Hs. 20, s vrbar (st. f., n.) zinstragendes Grundstück. czu irr gewiffin: mit ihrem Wissen (und ihrer Zustimmung), s. DWb. IV, 1, 3, Sp. 6229ff. 5 habn in gelobt czu vurdirn: haben gelobt, ihn zu fördern. 21, 3 Bythum Beuthen. 5 torften: 3. pl. Praet.Ind. zu tar (ich wage). holden = hulden, vgl. zu Nr. 19, 27. 61. daz fy bis were: daß sie mehr Huldigungen gestattet habe, als (wenne) ihr lieb wäre (s. DWb. XIII 1861). 7 hette: scheint gebessert aus hetten Hs.
166 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. bete in, das her met im rete gegin Grotkou vnd vurbas czu der Neiffe ; her hofte, her vunde do briue, di im wurden czu lefin mit and’n briuen obir einen widir kouff des gutis zelwn. Do ſprach andres, her mochte dar mit im nicht vor vnmuſfe. Di rede fagte andres hankin von Schellindorf vnd andirs nicht ; ſpreche abir hanke von icht and’s, daz her im geſagt hette, do luge her an ſchentlich vnd leftirlich, vnd bat im czu raten, wi her twn folde, daz her fein ere mechte v'antwortin. April 11. 10 Das bekentnuff ift geschen an dem Montage noch Palmen. s 20) Bl. 32", Absatz 1. Wifke Morokothin hot Ilechtlichin daz gelt, das den Ratman von Legnicz vnd im noch loute fein’ briue von h’czoge wenczlou, irem herrin, beſcheidin was, vf di vrbar gefaczt czu irr gewiffin In der weife, ob in douon icht wurde, daz si im ſeinen teil gebn fullen s noch loute fein’ briue; vnd habn in gelobt czu vurdirn ane argelift April 29. dorczu. Das ift geschen an dem vritage noch vitalis. 21) Bl. 35, Absatz 3. Juni 3. Copia littere miſſe domino Imperatori feria VI ante penthec. Vnfin getrüen dinft mit allir vnd'tenikeit czuvor! H’re gnedig'! Noch deme als jr vns geboten habt von vw’n gnaden, fo fy w’ geweft czu Bythum vnd habin vndirwyfit dy man vnd ouch di ftat doſelbis, daz fy recht tun foldin noch vw’m gebote gegin dem von Teſchin. 5 Des antworten fy mit gemeyn’ ftymme, daz fy nymande torften holden vor irre vrowen d’ herczoginne; di ſpreche allo, daz ly mer holdunge hette geftatit, wenne jr lib were, vnde fy welde gestaten mer keyn" holdunge, fy welde fich e loffin ſleyfen ws d' ftat mit pferden. Doch ſprochen fy, fy welden fich iruaren, woran fy recht teten, vnd boten 10 vns vine rat. Do ſproche w', waz vnfirs h’ren des keyfirs furiten in eyme rechte vunden hettin, do tetin fy recht an. Ouch ſprochen fy, daz in h’czoge Conrr hette eynen brif geſant, waz ire vrowe an 128, 19, s bete] über dem ersten e u-förmiges Zeichen Hs. 6 vnmusfe = mhd. unmuoze Mangel an Zeit. 6f. hankin von Schellindorf: s. zu Nr. 56, auch Nr. 55 und Nr. 49, 18ff. 7 and's] and mit Schnörkel am letzten Buchstaben Hs. 20, s vrbar (st. f., n.) zinstragendes Grundstück. czu irr gewiffin: mit ihrem Wissen (und ihrer Zustimmung), s. DWb. IV, 1, 3, Sp. 6229ff. 5 habn in gelobt czu vurdirn: haben gelobt, ihn zu fördern. 21, 3 Bythum Beuthen. 5 torften: 3. pl. Praet.Ind. zu tar (ich wage). holden = hulden, vgl. zu Nr. 19, 27. 61. daz fy bis were: daß sie mehr Huldigungen gestattet habe, als (wenne) ihr lieb wäre (s. DWb. XIII 1861). 7 hette: scheint gebessert aus hetten Hs.
Strana 167
IX. Laurencius nudus, Nr. 128, 20—23. 167 den zachen tete, das were fyn wille vnde wort. Domite beuele w' vns vw’n gnaden. [Unterschriften], Rathmanne czu Brefflaw, vw* getrwen. 15 22) Bl. 43°, letzter Absatz, und zweites Bl. 431. Wir .. Rathman d' Itat Brefflow Bekennen, daz vor vns komen fint pet', ſchultheis von Bankou, hanke, ſchultheis vom Cindal, Nickil, des ſchultheyffen fon von Mergenow, vnd Thyme, d' schultheis von Mergenow, an eyme teile vnd habin alle ire zachen vnd brüche gefaczt Czu deme hochgebornen furften herczogen Lod, irem gnedigen herren, vnd an deme and’n teyle fo fint vor vns komen hannus, hir. vnde Conrr, gebrude', von Bankow genant, vnd hir., ir vettir, vnd haben deme glich alle ire zachen vnde brüche ouch czu vns gefaczt beydirfyt vmwidirſprechlich. Des hat d' obgen h’re h’czoge Lod eynlit vnd w’ andirfyt fy enkscheiden an beiden teylen, Daz ly vnd alle di, di 10 dorund’ v’docht ſyn vnd dy durch iren willen tun v� loffin, eweclich gute gevrûnd fin fullen an allirley argelift mit worten vnd mit werken, heymelich vnd offinbar, vnd do wid’ nymm’me getun in keynewis.... Acta funt hec infra Octavas conuerfionis fancti Pauli. 1363. 5 März 1. 23) Bl. 49°, Absatz 1. Wir .. Heubtlûte vnde Rathmanne czu Brefflow Bekennen, daz der Erber Nickil von trebnicz vnde fyne kind an eymeteile vnd an dem and’n pauel ftengil, sin ſwog’, vie alle brûche vn teydingen allir zachen, dy vnebin czwiſchen in gew’t habin bis her, von vns vnd von iren neften vründen, di dorczu gekorn worden, vmwid’- ſprechlich fint ivnlich vn vrüntlich vorricht mit volge der beidir teile alfus, daz fy vor allin dyngen vorbas me gute gevrûnd fin fullen ane allirleye argelift, dorin genommen alle dy, di dorund' vordocht fint, nymant vvſgenomme. Dornoch in alle dy czinfe, di fy anirfterbin môgen von h’n Niclofe, von h’n Johnis, den Crüczeg'n, vnde von 10 s 128, 21, 13 tete] über dem ersten e ein Zeichen Hs. 22 Zur Provenienz- angabe: In der Hs. versehentlich zwei aufeinanderfolgende Blätter mit der Ziffer 4. 8 brůche: Streitigkeiten, 2 Auch Banken lesbar. „43“ bezeichnet! s. zu Nr. 18, 6. 4f. s gefaczt Czu: vgl. oben zu Nr. 128, 6, 2. 10 enk- scheiden s. oben zu Nr. 128, 5, 1. 11 v'docht: s. oben zu Nr. 128, 15, 23. fyn undeutlich, möglicherweise auch fin. 23, 7 dyngen scheint gebessert aus tyngen. 9f. di fy anirfterbin môgen: die an sie durch Todesfall kommen mögen (vgl. Nr. 42, 19).
IX. Laurencius nudus, Nr. 128, 20—23. 167 den zachen tete, das were fyn wille vnde wort. Domite beuele w' vns vw’n gnaden. [Unterschriften], Rathmanne czu Brefflaw, vw* getrwen. 15 22) Bl. 43°, letzter Absatz, und zweites Bl. 431. Wir .. Rathman d' Itat Brefflow Bekennen, daz vor vns komen fint pet', ſchultheis von Bankou, hanke, ſchultheis vom Cindal, Nickil, des ſchultheyffen fon von Mergenow, vnd Thyme, d' schultheis von Mergenow, an eyme teile vnd habin alle ire zachen vnd brüche gefaczt Czu deme hochgebornen furften herczogen Lod, irem gnedigen herren, vnd an deme and’n teyle fo fint vor vns komen hannus, hir. vnde Conrr, gebrude', von Bankow genant, vnd hir., ir vettir, vnd haben deme glich alle ire zachen vnde brüche ouch czu vns gefaczt beydirfyt vmwidirſprechlich. Des hat d' obgen h’re h’czoge Lod eynlit vnd w’ andirfyt fy enkscheiden an beiden teylen, Daz ly vnd alle di, di 10 dorund’ v’docht ſyn vnd dy durch iren willen tun v� loffin, eweclich gute gevrûnd fin fullen an allirley argelift mit worten vnd mit werken, heymelich vnd offinbar, vnd do wid’ nymm’me getun in keynewis.... Acta funt hec infra Octavas conuerfionis fancti Pauli. 1363. 5 März 1. 23) Bl. 49°, Absatz 1. Wir .. Heubtlûte vnde Rathmanne czu Brefflow Bekennen, daz der Erber Nickil von trebnicz vnde fyne kind an eymeteile vnd an dem and’n pauel ftengil, sin ſwog’, vie alle brûche vn teydingen allir zachen, dy vnebin czwiſchen in gew’t habin bis her, von vns vnd von iren neften vründen, di dorczu gekorn worden, vmwid’- ſprechlich fint ivnlich vn vrüntlich vorricht mit volge der beidir teile alfus, daz fy vor allin dyngen vorbas me gute gevrûnd fin fullen ane allirleye argelift, dorin genommen alle dy, di dorund' vordocht fint, nymant vvſgenomme. Dornoch in alle dy czinfe, di fy anirfterbin môgen von h’n Niclofe, von h’n Johnis, den Crüczeg'n, vnde von 10 s 128, 21, 13 tete] über dem ersten e ein Zeichen Hs. 22 Zur Provenienz- angabe: In der Hs. versehentlich zwei aufeinanderfolgende Blätter mit der Ziffer 4. 8 brůche: Streitigkeiten, 2 Auch Banken lesbar. „43“ bezeichnet! s. zu Nr. 18, 6. 4f. s gefaczt Czu: vgl. oben zu Nr. 128, 6, 2. 10 enk- scheiden s. oben zu Nr. 128, 5, 1. 11 v'docht: s. oben zu Nr. 128, 15, 23. fyn undeutlich, möglicherweise auch fin. 23, 7 dyngen scheint gebessert aus tyngen. 9f. di fy anirfterbin môgen: die an sie durch Todesfall kommen mögen (vgl. Nr. 42, 19).
Strana 168
168 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. annen, pauels ſweft’n, der Nunnen czu trebnicz, un by namen czu Benkowicz vn Seyiecz, der güte, fal pauel ad’ fyne erbin czwey teil nemen vnde Nickil von trebnicz kind daz dritteteil. Ouch fal pauel adir ſyne erben di loſunge haben an den vumf marken geldis noch 15 h’n Niclofis tode vme vumfczik mark an czweyen teilen vnde Nickils kindir an deme dritten teile. Ouch fal iczlich teil der obgenanten beide, Nickils kind vnde pauel, [fal] mit deme, daz jm mit deme fynë gebôrt, tun vn loffin vngehind’t. Dis ift geschen noch Crifti geburt XIIIC iar Jn deme LXIII° iare an deme neftë Sunabunde vor Juli 8. 20 Margarethe. 24) Bl. 55, Absatz 1. (1362) Sept. 5. Noch gotis geburt M'CCC° in dem czwei vnd ſechsczigftim iare An dem Montage vor vnfir vrowen tag der Leczczirn Sprach Muſchil Jode Tilkin roten an vm vumfczig marc ſchult. Do ſprach Tilke rote: „Wer ich dir ſi ſchuldig, ſo wer ich ir ein burge von myns brudir 5 wegn ; Brenge dynen brif, als du ſpricht [!], den du haft ; dorobir wes mich der beſait, das wil ich haldin.“ Des gelobte der Jode den brif vorczubrengin. (1363) Nov. 21. 25) Bl. 56, Absatz 4. Wir heubtlute vnde Rathman czu Brefflow Bekennen, das Symon Gwos vor vns gestanden hat an It� Cecilien abunde vnde wolde vor- reicht haben paueln, d’ jacûſchinne (fon?), fin gut czu Brezicz. Do quomen czu in d' ſelbin czit pecze Beyer vnd hanke domnic. Do 5 ſprach pecze Beyer: „Libin herren, v'reicht des gutis nicht, w’ habin dokegen czureden. Symon d' quam an dem vrithage vor ftẽ Elzebethin tag in myn hůs vnd bot m' daz felbe gut Breczicz an czukeufen. Do ſprach jch: Sal jch daz keufen? Nu hat irs doch paueln vorkouft!' Do antworte her vn ſprach: Her hat mich des koufis vn myn gut 10 ledig vn los geloffen vn hat m’ globit, myne brife wid' czugebin. So fal jch jm gebin Lxxx mare vor x marc geldis, di her hatte vf eynẽ 128, 23, 111. un by namen czu Benkowicz vn Seyiecz, der güte (am Rande eingeschaltet Hs.): und besonders die Zinse' der Güter zu B. und S. 14 Vor di lofunge gestrichnes cwey teil nemen Hs. Uber lofunge vgl. zu Nr. 25, 8. 17 [fal] über der Zeile nachgetragen Hs. 24, 2 vnfir vrowen tag der Leczczirn: Mariä Geburt (8. September), vgl. unten Nr. 129, 4, 4. Zum Unter- schied von dem vorangehenden großen Marientag (Himmelfahrt Mariä 15. August) wird er als der spätere' bezeichnet, vgl. Grotefend I S. 68. 25, 3 Brezicz: Groß-Bräsa, Kr. Breslau. 4 domnic] dme mit Akkürzungszeichen Hs. 7. 10 m' = mir.
168 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. annen, pauels ſweft’n, der Nunnen czu trebnicz, un by namen czu Benkowicz vn Seyiecz, der güte, fal pauel ad’ fyne erbin czwey teil nemen vnde Nickil von trebnicz kind daz dritteteil. Ouch fal pauel adir ſyne erben di loſunge haben an den vumf marken geldis noch 15 h’n Niclofis tode vme vumfczik mark an czweyen teilen vnde Nickils kindir an deme dritten teile. Ouch fal iczlich teil der obgenanten beide, Nickils kind vnde pauel, [fal] mit deme, daz jm mit deme fynë gebôrt, tun vn loffin vngehind’t. Dis ift geschen noch Crifti geburt XIIIC iar Jn deme LXIII° iare an deme neftë Sunabunde vor Juli 8. 20 Margarethe. 24) Bl. 55, Absatz 1. (1362) Sept. 5. Noch gotis geburt M'CCC° in dem czwei vnd ſechsczigftim iare An dem Montage vor vnfir vrowen tag der Leczczirn Sprach Muſchil Jode Tilkin roten an vm vumfczig marc ſchult. Do ſprach Tilke rote: „Wer ich dir ſi ſchuldig, ſo wer ich ir ein burge von myns brudir 5 wegn ; Brenge dynen brif, als du ſpricht [!], den du haft ; dorobir wes mich der beſait, das wil ich haldin.“ Des gelobte der Jode den brif vorczubrengin. (1363) Nov. 21. 25) Bl. 56, Absatz 4. Wir heubtlute vnde Rathman czu Brefflow Bekennen, das Symon Gwos vor vns gestanden hat an It� Cecilien abunde vnde wolde vor- reicht haben paueln, d’ jacûſchinne (fon?), fin gut czu Brezicz. Do quomen czu in d' ſelbin czit pecze Beyer vnd hanke domnic. Do 5 ſprach pecze Beyer: „Libin herren, v'reicht des gutis nicht, w’ habin dokegen czureden. Symon d' quam an dem vrithage vor ftẽ Elzebethin tag in myn hůs vnd bot m' daz felbe gut Breczicz an czukeufen. Do ſprach jch: Sal jch daz keufen? Nu hat irs doch paueln vorkouft!' Do antworte her vn ſprach: Her hat mich des koufis vn myn gut 10 ledig vn los geloffen vn hat m’ globit, myne brife wid' czugebin. So fal jch jm gebin Lxxx mare vor x marc geldis, di her hatte vf eynẽ 128, 23, 111. un by namen czu Benkowicz vn Seyiecz, der güte (am Rande eingeschaltet Hs.): und besonders die Zinse' der Güter zu B. und S. 14 Vor di lofunge gestrichnes cwey teil nemen Hs. Uber lofunge vgl. zu Nr. 25, 8. 17 [fal] über der Zeile nachgetragen Hs. 24, 2 vnfir vrowen tag der Leczczirn: Mariä Geburt (8. September), vgl. unten Nr. 129, 4, 4. Zum Unter- schied von dem vorangehenden großen Marientag (Himmelfahrt Mariä 15. August) wird er als der spätere' bezeichnet, vgl. Grotefend I S. 68. 25, 3 Brezicz: Groß-Bräsa, Kr. Breslau. 4 domnic] dme mit Akkürzungszeichen Hs. 7. 10 m' = mir.
Strana 169
IX. Laurencius nudus, Nr. 128, 24—25. 169 widirkouf vf deme felbin gute, vn Lx marc, di her m’ gelegen hat, vnd LIx marc, di h’ m’ ouch gelegen hat, vnde xII marc koftgeldis me od' mynnir.' Do ſprach jch: Jch kan vch doruf nicht geant- w’ten, ich bin vnledig czudefir czit’, vnd beſchid jm, noch eſfin wid’ 15 czukomen, fo welde jch mynen sweg" dorczu brengen. Des quam Symon czuhand noch effin in myn hus.... 128, 25, 121. m' = mir. 12 gelegen: s. zu Nr. 31, 5. 14 Iprach abge- kürzt He. 17 czuhand aus czuhant Hs.
IX. Laurencius nudus, Nr. 128, 24—25. 169 widirkouf vf deme felbin gute, vn Lx marc, di her m’ gelegen hat, vnd LIx marc, di h’ m’ ouch gelegen hat, vnde xII marc koftgeldis me od' mynnir.' Do ſprach jch: Jch kan vch doruf nicht geant- w’ten, ich bin vnledig czudefir czit’, vnd beſchid jm, noch eſfin wid’ 15 czukomen, fo welde jch mynen sweg" dorczu brengen. Des quam Symon czuhand noch effin in myn hus.... 128, 25, 121. m' = mir. 12 gelegen: s. zu Nr. 31, 5. 14 Iprach abge- kürzt He. 17 czuhand aus czuhant Hs.
Strana 170
X. (Nr. 129) Aus Breslauer Signaturbüchern (1385—1391). Nr. 129, 1—10 sind Originaleintragungen, Nr. 129, 11 ist Abschrift. 129. Libri exceffuum et fignaturarum. Bresl. Stadtarch. He. G 5, Lib. sign. Mai 12. 5 1) Hs. G 5, 1 Lib. sign. 1385 S. 7 [Bl. 411 Z. 1—14. Temporibus johannis de Hordin. Am Sunabunde nach Afcenlionis domini fint vor vns komen petir Swertuegs von kethin weyne, finer sweft’, vnd wolaw, der korschner, vnd haben globt mit gesampt’ hand, daz di fachin, di kethe, di egenan, mit pauel pirner vom Newenmarkte czu endin hat vnd in geiftliche hand gegebin hat, vorbafme in geiftlichim gerichte nymme gefordert fulle werden, vnd dy fachin fullen gutlich ften czwifſchin hy vnd ſante johanniftag, vnd fy fullen bynnen des mitender [!] tage halden; mochtin fy nicht mitendir [!] vorricht vnd eyns werdin, ſo ſal kethe, di egenan, di fache endin vnd teydingin in werltlichin gerichtr; des 1o hat pauel pirner gelobt, kethin hy in werltlichim gerichte czugeften. Dezember 12. 2) Hs. G 5, 1 Lib. sign. 1385 S. 23 [Bl. 211 Z. 4—15. Am dinitag vor lucie ift vor vns komen Johannes Betko vnd hat becant, das her schuldig sey Niclaus gnechwicz ijl° vnd iij golden; hat her im globt, ab die fachen czwifschen yn czwifſchin deme neften montagr nicht vorricht worden, daz her ym dy ijž C golden vnd 129, 1, 3 mit gefampt hand: solidarisch, gemeinschaftlich, s. Lexer I 894. 7 tage halden: Zusammenkünfte zwecks 7. 8 mitender: miteinander. einer (gütlichen) Verhandlung abhalten, s. DWb. XI, Sp. 45f. 10 czugeften: 8. oben zu Nr. 43, 3, 7f. 2, 2 ley° Hs.
X. (Nr. 129) Aus Breslauer Signaturbüchern (1385—1391). Nr. 129, 1—10 sind Originaleintragungen, Nr. 129, 11 ist Abschrift. 129. Libri exceffuum et fignaturarum. Bresl. Stadtarch. He. G 5, Lib. sign. Mai 12. 5 1) Hs. G 5, 1 Lib. sign. 1385 S. 7 [Bl. 411 Z. 1—14. Temporibus johannis de Hordin. Am Sunabunde nach Afcenlionis domini fint vor vns komen petir Swertuegs von kethin weyne, finer sweft’, vnd wolaw, der korschner, vnd haben globt mit gesampt’ hand, daz di fachin, di kethe, di egenan, mit pauel pirner vom Newenmarkte czu endin hat vnd in geiftliche hand gegebin hat, vorbafme in geiftlichim gerichte nymme gefordert fulle werden, vnd dy fachin fullen gutlich ften czwifſchin hy vnd ſante johanniftag, vnd fy fullen bynnen des mitender [!] tage halden; mochtin fy nicht mitendir [!] vorricht vnd eyns werdin, ſo ſal kethe, di egenan, di fache endin vnd teydingin in werltlichin gerichtr; des 1o hat pauel pirner gelobt, kethin hy in werltlichim gerichte czugeften. Dezember 12. 2) Hs. G 5, 1 Lib. sign. 1385 S. 23 [Bl. 211 Z. 4—15. Am dinitag vor lucie ift vor vns komen Johannes Betko vnd hat becant, das her schuldig sey Niclaus gnechwicz ijl° vnd iij golden; hat her im globt, ab die fachen czwifschen yn czwifſchin deme neften montagr nicht vorricht worden, daz her ym dy ijž C golden vnd 129, 1, 3 mit gefampt hand: solidarisch, gemeinschaftlich, s. Lexer I 894. 7 tage halden: Zusammenkünfte zwecks 7. 8 mitender: miteinander. einer (gütlichen) Verhandlung abhalten, s. DWb. XI, Sp. 45f. 10 czugeften: 8. oben zu Nr. 43, 3, 7f. 2, 2 ley° Hs.
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X. Signaturbücher, Nr. 129, 1—4. 171 iij golden mit pfennyngen adir mit pfanden wolle richten, di fullen 5 by den Ratmann legen alfo lange, bis gnechwicz wedir entwirret, wes yn Betko wedir beſchawldegt. 3) Hs. G 5, 2 Lib. sign. 1389 Bl. 345° [S. 10] Z. 12—21. Am Sunabunde vor pet’ et pauli ift vor vns komen Barthol goldyn- Juni 26. fteyn wnd hat becant, das her ſchuldig ſeye dem apte czu heinrichaw vnd ſynir ſampnunge Ix 1/2 marc vnd 1 fr ; des hat her dem priori doſelbift globt czu der fampmunge [!] hand iij marc vnd 1 fr uff den neſten komenden fante jacobs tag, iij marc vnd 1 fr dornach uff s fante michils tag vnd iij marc vnd 1 fr dornach wynacht� ane hinderniſfr. 4) Hs. G 5,2 Lib. sign. 1389 Bl. 346" IS. 11] Z. 8—Ende. An deme Neften fonnabunde noch Jacobi haben vor ons globit Juli 31. dy irbarn lute von der râwe, Schaſko wollinwebir, Swantke ſwantißlaw, maczko Niczcze, cromer, [habit globt] hannus hartlip vnd kolbel vnd irre gefellefczafft (fich) czu geftellen off den leczten onf’ frawen tag Natiuitatis vnd globin och, sich Czwochſlin [!] der czeit mit dem Egenanten hannus hartlip czu vorrichten vnd mit fyner gefellefczaff[!], vnd och, ap ſe lich off den tag nicht geftellin, fo fullin ze mit yrme gewande tun, alz alle recht begangin wern, vnd och mit iiij pherdin. s Am montage nach ad vincula pet’ fint vor vns komen di .. Rath- August 2. man, di vor vns geſeffen haben, vnd becanten, das yn yndechtig 10 were, das yn di .. Ratmanne czur Swidnicz geſchreben hetten, wy wenczlaw jude vor yn geweft were vnd hette fyner huſurauwen macht vnd gewalt gegeben, das ſe den gurtel, den wenczlaw hir. gurteler czu getruw’ hant hatte gegeben, fordern fulde, vnd wenn man den gurtel fynir hufurawen geantw’te, ſo fagte her hir. gurteler des 15 gurtels qwit vnd ledig, vnd uff fulche macht hetten ſy wenczlaus huſuraw den gurtel lazin antw’ten, vnd das auch Nitcze vngeroten 129, 2, 6 entwirren (mhd. entwërren): in Ordnung bringen. 3,3 u. ö. fr = firdunc. 4, 31. hannus bis gefellefczafft sind Dative, abhängig von fich czu geftellen. 4 gefellefczafft Hs. off den leczten onf frawen tag Natiuitatis: 8. September, s. zu Nr. 128, 24, 2. 5 Czwochffin: zwischen, s. Rückert-Pietsch S. 47. 8 gewande: Acker, s. Lexer I 975; Schmeller 2 II alz bis wern: als ob alle Rechte daran 943; DWb. IV, 1, 3, Sp. 5465ff. erworben wären; vgl. oben zu Nr. 5, 25, unten Nr. 129, 5, 17f. 10 yndechtig: erinnerlich.
X. Signaturbücher, Nr. 129, 1—4. 171 iij golden mit pfennyngen adir mit pfanden wolle richten, di fullen 5 by den Ratmann legen alfo lange, bis gnechwicz wedir entwirret, wes yn Betko wedir beſchawldegt. 3) Hs. G 5, 2 Lib. sign. 1389 Bl. 345° [S. 10] Z. 12—21. Am Sunabunde vor pet’ et pauli ift vor vns komen Barthol goldyn- Juni 26. fteyn wnd hat becant, das her ſchuldig ſeye dem apte czu heinrichaw vnd ſynir ſampnunge Ix 1/2 marc vnd 1 fr ; des hat her dem priori doſelbift globt czu der fampmunge [!] hand iij marc vnd 1 fr uff den neſten komenden fante jacobs tag, iij marc vnd 1 fr dornach uff s fante michils tag vnd iij marc vnd 1 fr dornach wynacht� ane hinderniſfr. 4) Hs. G 5,2 Lib. sign. 1389 Bl. 346" IS. 11] Z. 8—Ende. An deme Neften fonnabunde noch Jacobi haben vor ons globit Juli 31. dy irbarn lute von der râwe, Schaſko wollinwebir, Swantke ſwantißlaw, maczko Niczcze, cromer, [habit globt] hannus hartlip vnd kolbel vnd irre gefellefczafft (fich) czu geftellen off den leczten onf’ frawen tag Natiuitatis vnd globin och, sich Czwochſlin [!] der czeit mit dem Egenanten hannus hartlip czu vorrichten vnd mit fyner gefellefczaff[!], vnd och, ap ſe lich off den tag nicht geftellin, fo fullin ze mit yrme gewande tun, alz alle recht begangin wern, vnd och mit iiij pherdin. s Am montage nach ad vincula pet’ fint vor vns komen di .. Rath- August 2. man, di vor vns geſeffen haben, vnd becanten, das yn yndechtig 10 were, das yn di .. Ratmanne czur Swidnicz geſchreben hetten, wy wenczlaw jude vor yn geweft were vnd hette fyner huſurauwen macht vnd gewalt gegeben, das ſe den gurtel, den wenczlaw hir. gurteler czu getruw’ hant hatte gegeben, fordern fulde, vnd wenn man den gurtel fynir hufurawen geantw’te, ſo fagte her hir. gurteler des 15 gurtels qwit vnd ledig, vnd uff fulche macht hetten ſy wenczlaus huſuraw den gurtel lazin antw’ten, vnd das auch Nitcze vngeroten 129, 2, 6 entwirren (mhd. entwërren): in Ordnung bringen. 3,3 u. ö. fr = firdunc. 4, 31. hannus bis gefellefczafft sind Dative, abhängig von fich czu geftellen. 4 gefellefczafft Hs. off den leczten onf frawen tag Natiuitatis: 8. September, s. zu Nr. 128, 24, 2. 5 Czwochffin: zwischen, s. Rückert-Pietsch S. 47. 8 gewande: Acker, s. Lexer I 975; Schmeller 2 II alz bis wern: als ob alle Rechte daran 943; DWb. IV, 1, 3, Sp. 5465ff. erworben wären; vgl. oben zu Nr. 5, 25, unten Nr. 129, 5, 17f. 10 yndechtig: erinnerlich.
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172 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. den gurtel von wenczlaws hufurow vor ijC mark geloft hette von geheife herczog Ruprechtis, des briue her brochte. Am montage nach Ad vincula pet’ fint vor vns komen Niclaus ſantke et mertyn, burg’ von Brifk, vnd haben globt ane arg, daffy uff vnf’ vrauwen tag natiuitr nefte komende adir drytage dornach wedirkomen wellen vnd wellen sich mit hartlibe vnd mit synen Cumpann vmb ir gelt gutlich vorrichten; ab ſy des geldis nicht ge- 25 richten mochten, das fy sich by yren truwen vnd eren in das gefengniffy wedir wellen geftellen. Des haben wir hartlib vnd syne Cumpan oberred, das ſy das getan haben uff dy briue, dy ly von der Stat Bryfk haben, vnd haben globt, miczken mit yn czubrengin. August 2. 20 November 26. 5) Hs. G 5, 2 Lib. sign. 1389 Bl. 350" [S. 19]. Am frytage nach Katherine ift vor vns komen Hanco kune von Croffen vnd hat globt by fyme hoften rechte Allexio vnd Leonhardo vnd irr geſellfchafft, das her von hynnen nicht czien wolle, is fye denne, das sich syn wib vnd fyne kinder vorczien des erbes vnd garten, 5 das her yn czu Croffen gereicht hat, vnd hat auch globt vor sich, vor lyn wayb vnd kinder, das her nach ſy Allexium vnd Leonhard vnd irr geselleschaft vmb das, das her in deme gefengniffr geseffen hat, nymm’ wolle nach fullen angelangin vnd auch das erbe vnd gartyn nymm’ angeſprechin wolle nach fullen in keyn’ wyle. Dezember 3. 10 An fante Barbare abund fint vor vns komen hannos wolff vnd pet’ Gorlicz vnd haben becant, das ſy schuldig fin Cunrad rotyn von Erford xiijl mark recht’ vnd redelichir schulde; douor haben ſy ym gefaczt czwey tuch, dy fal her vorkawfen czwifſchin den neftin wynachtin, vnd was ym dorvff wirt, das ſal her an den xiijl mark 15 abeſlayn, vnd das oberegr globen fy ym czu geben uff fante Agnitin tag ane hind’nis; ab fy des nicht tetin, ſal [fal] fich der obgenan 129, 4, 1s hufurow] auch Lesung huſuraw möglich. 23 wellen] beide Male auch als wollen zu lesen, desgl. Z. 26. 24 lich vorrichten: vgl. zu 26f. Cumpan...getan] auch Cumpon... geton zu lesen. Nr. 43, 5, 3. 28 miczken: Koseform zu Nicolaus von polnischem Mikolaj, 8. Reichert S. 18. 5,2 by—rechte am oberen Rande des Blattes nachgetragen. 5 vor aus for Hs. 6. s. 9 nach: noch (neque), s. Rückert-Pietsch S. 26f. s angelangin: belangen. erbe] erber Hs. s. 9 wolle nach fullen: das wolle bezicht sich auf Hanco kune, das fullen auf sein Weib und seine Kinder. 15 das oberegr: das Ubrige. 15f. fante Agnitin tag: 21. Januar.
172 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. den gurtel von wenczlaws hufurow vor ijC mark geloft hette von geheife herczog Ruprechtis, des briue her brochte. Am montage nach Ad vincula pet’ fint vor vns komen Niclaus ſantke et mertyn, burg’ von Brifk, vnd haben globt ane arg, daffy uff vnf’ vrauwen tag natiuitr nefte komende adir drytage dornach wedirkomen wellen vnd wellen sich mit hartlibe vnd mit synen Cumpann vmb ir gelt gutlich vorrichten; ab ſy des geldis nicht ge- 25 richten mochten, das fy sich by yren truwen vnd eren in das gefengniffy wedir wellen geftellen. Des haben wir hartlib vnd syne Cumpan oberred, das ſy das getan haben uff dy briue, dy ly von der Stat Bryfk haben, vnd haben globt, miczken mit yn czubrengin. August 2. 20 November 26. 5) Hs. G 5, 2 Lib. sign. 1389 Bl. 350" [S. 19]. Am frytage nach Katherine ift vor vns komen Hanco kune von Croffen vnd hat globt by fyme hoften rechte Allexio vnd Leonhardo vnd irr geſellfchafft, das her von hynnen nicht czien wolle, is fye denne, das sich syn wib vnd fyne kinder vorczien des erbes vnd garten, 5 das her yn czu Croffen gereicht hat, vnd hat auch globt vor sich, vor lyn wayb vnd kinder, das her nach ſy Allexium vnd Leonhard vnd irr geselleschaft vmb das, das her in deme gefengniffr geseffen hat, nymm’ wolle nach fullen angelangin vnd auch das erbe vnd gartyn nymm’ angeſprechin wolle nach fullen in keyn’ wyle. Dezember 3. 10 An fante Barbare abund fint vor vns komen hannos wolff vnd pet’ Gorlicz vnd haben becant, das ſy schuldig fin Cunrad rotyn von Erford xiijl mark recht’ vnd redelichir schulde; douor haben ſy ym gefaczt czwey tuch, dy fal her vorkawfen czwifſchin den neftin wynachtin, vnd was ym dorvff wirt, das ſal her an den xiijl mark 15 abeſlayn, vnd das oberegr globen fy ym czu geben uff fante Agnitin tag ane hind’nis; ab fy des nicht tetin, ſal [fal] fich der obgenan 129, 4, 1s hufurow] auch Lesung huſuraw möglich. 23 wellen] beide Male auch als wollen zu lesen, desgl. Z. 26. 24 lich vorrichten: vgl. zu 26f. Cumpan...getan] auch Cumpon... geton zu lesen. Nr. 43, 5, 3. 28 miczken: Koseform zu Nicolaus von polnischem Mikolaj, 8. Reichert S. 18. 5,2 by—rechte am oberen Rande des Blattes nachgetragen. 5 vor aus for Hs. 6. s. 9 nach: noch (neque), s. Rückert-Pietsch S. 26f. s angelangin: belangen. erbe] erber Hs. s. 9 wolle nach fullen: das wolle bezicht sich auf Hanco kune, das fullen auf sein Weib und seine Kinder. 15 das oberegr: das Ubrige. 15f. fante Agnitin tag: 21. Januar.
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X. Signaturbücher, Nr. 129, 5-7. 173 Cunrad vnd’winden irr erbe vnd domete tun vnd lafen, alz ab alle recht domete weren begangen, vnd ab keyne kofte vnd czerung doruff gynge, dy haben ſy ym auch globt wedirczukerin. 6) Hs. G 5, 3 Lib. sign. 1390 Bl. 2" [S. I] Absatz 3 und 4. An fanthe mathis abund fint vor vns komen her pecze von Schellin- Februar 23. dorff, Hannos panczer vnd Nicze fyne Sone vnd haben globt by guten trawen, ab ymand dy .. Ratmanne an ſprechin welde, dy vor vns gefeffen haben, vmb das gelt, das den selben .. Ratmann czu getruer hant geantw’t was, das fy fe des vortretin wollen vnd ane arg vor� 5 antw’ten. Am frytage vor Reminifcere ift vor vns komen Rudolff Sirfeyir Februar 25. von wyen vnd hat becant, das her schuldig sey hannſe, petir grotken eydem, x mark vnd moybin iiij mark recht’ vnd redelichir ſchulde, dy hat her yn globt, uff dy neftin Oftern vngehind’t czu geben, vnd 10 ab ſy icht czerung dornach tetin, dy hat her yn ane weder rede uſſczurichtin. 7) Hs. G 5, 3 Lib. sign. 1390 Bl. 3' [S. 3] Absatz 1. Am Suntage Letare ift vor vns komen Jocob Schaultheis von März 13. der nyfe, nicze becken eydim, vnd hat becant, das her ſchuldig ſeye petir hezelern vnd fyme Sone, burg’n czu Legnjez, hund’t mark vnd virczig mark recht’ vnd eygen’ schault; des hat her yn globt czu antw’tin an der felbin ſchault viij fuder gutis wynes czur nyfe in dy Stat ane arg by virczen tagen nach den neftin Oftern, vnd vif den viij fud’n wynes fullen sy nemen vnd kyfen dy beften vir fuder; dar czu fullen ſy nemen czwene man, welche fy wollen, vnd jacob ſchault- heis auch czwene man, was dy vire ſprechin by erin truwen, des dy vire fuder wynis w’t seyn, das fullen fy ym abe slan an dem vorgefr 10 gelde, vnd ab dy vire nicht mochtin obereyn komen, ſo fullen ſy is gen an den Rat czur nyfe, was dy Iprechin, das fy wert seyn, douor fullen fy dy wyne behalden. Auch hat yn globt jocob ſchaultheis, das her ſe is wil lafen wiffen, das fy adir yre dyn" dorczukomen adir wen ſy dorczu fenden ane ark vnd fullen auch dy wyne furen von 15 129, 5, 17 fich vnd winden: vgl. Nr. 99, 5. 19 wedirczukerin: wieder- zuerstatten. 6, 2 Nicze fyne Sone: dem Nicze seine Söhne. 5 das ly fe des vortretin wollen: daß sie die Ratmannen in Bezug auf das Geld vertreten 9 moybin: Familienname (für sie eintreten) wollen, vgl. unten 129, 9, 9. vom Herkunftsorte (moybin = [vo]m Oybin, s. Reichert S. 82 und Anm.). 7, 4 heryn Hs. 11f. is gen: deswegen gehn.
X. Signaturbücher, Nr. 129, 5-7. 173 Cunrad vnd’winden irr erbe vnd domete tun vnd lafen, alz ab alle recht domete weren begangen, vnd ab keyne kofte vnd czerung doruff gynge, dy haben ſy ym auch globt wedirczukerin. 6) Hs. G 5, 3 Lib. sign. 1390 Bl. 2" [S. I] Absatz 3 und 4. An fanthe mathis abund fint vor vns komen her pecze von Schellin- Februar 23. dorff, Hannos panczer vnd Nicze fyne Sone vnd haben globt by guten trawen, ab ymand dy .. Ratmanne an ſprechin welde, dy vor vns gefeffen haben, vmb das gelt, das den selben .. Ratmann czu getruer hant geantw’t was, das fy fe des vortretin wollen vnd ane arg vor� 5 antw’ten. Am frytage vor Reminifcere ift vor vns komen Rudolff Sirfeyir Februar 25. von wyen vnd hat becant, das her schuldig sey hannſe, petir grotken eydem, x mark vnd moybin iiij mark recht’ vnd redelichir ſchulde, dy hat her yn globt, uff dy neftin Oftern vngehind’t czu geben, vnd 10 ab ſy icht czerung dornach tetin, dy hat her yn ane weder rede uſſczurichtin. 7) Hs. G 5, 3 Lib. sign. 1390 Bl. 3' [S. 3] Absatz 1. Am Suntage Letare ift vor vns komen Jocob Schaultheis von März 13. der nyfe, nicze becken eydim, vnd hat becant, das her ſchuldig ſeye petir hezelern vnd fyme Sone, burg’n czu Legnjez, hund’t mark vnd virczig mark recht’ vnd eygen’ schault; des hat her yn globt czu antw’tin an der felbin ſchault viij fuder gutis wynes czur nyfe in dy Stat ane arg by virczen tagen nach den neftin Oftern, vnd vif den viij fud’n wynes fullen sy nemen vnd kyfen dy beften vir fuder; dar czu fullen ſy nemen czwene man, welche fy wollen, vnd jacob ſchault- heis auch czwene man, was dy vire ſprechin by erin truwen, des dy vire fuder wynis w’t seyn, das fullen fy ym abe slan an dem vorgefr 10 gelde, vnd ab dy vire nicht mochtin obereyn komen, ſo fullen ſy is gen an den Rat czur nyfe, was dy Iprechin, das fy wert seyn, douor fullen fy dy wyne behalden. Auch hat yn globt jocob ſchaultheis, das her ſe is wil lafen wiffen, das fy adir yre dyn" dorczukomen adir wen ſy dorczu fenden ane ark vnd fullen auch dy wyne furen von 15 129, 5, 17 fich vnd winden: vgl. Nr. 99, 5. 19 wedirczukerin: wieder- zuerstatten. 6, 2 Nicze fyne Sone: dem Nicze seine Söhne. 5 das ly fe des vortretin wollen: daß sie die Ratmannen in Bezug auf das Geld vertreten 9 moybin: Familienname (für sie eintreten) wollen, vgl. unten 129, 9, 9. vom Herkunftsorte (moybin = [vo]m Oybin, s. Reichert S. 82 und Anm.). 7, 4 heryn Hs. 11f. is gen: deswegen gehn.
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174 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. der nyfe ane hind'niffr, vnd wenne yn dy vir fuder wyns w’den, was yn den Jocob ſchaultheis ſchuldig blibet, des gebin ſy ym tag uff dy neften dry jar, czubeczalen alle jar eyn dritteteil des geldis. Auch hat jocr ſchaulthes globt, das h’ douor feczin wil ſyne huſuraw, dally 20 all deſe vorgeſchreben globde halden fulle ane arg ; vnd ab dy vrauwe nicht globt, ſo globt her, yn andere burgin czu fetczin, do yn alſwol an gnuget alz an der vrauwen; vnd ab das allis nicht geſchit, das h" des geldis nicht vorburget, So globt jocob ſchaultheis by fynen truwen vnd by ſynen erin vnd by synen hoeften rechten, [vnd] wenne yn di 25 hezeler manen, das her wedir czu Breflaw in dy Stat komen wil vnd nymn’ [!] doruff czukomen ane ark, is sey denne mit der hefeler willen. Auch globt Jocob schaultheis, wen dy hefeler dorczu fenden mit yrë briuë, das her den all dy vorgeſchreben globde halden wil, daffy das gelt fordern mogin vnd fullen glicherwyfe, alz ab ſy felber so keiginw’tig werin. August 2. 8) Hs. G 5, 3 Lib. sign. 1390 Bl. 7° [S. 12] Absatz 2 und 3. Am dinftage nach Pet’ ad vincula ift vor vns komen Nicolaus ſchindel vnd hat mechtig gemacht hir., ſynen bruder, allir ſchulde czuuordern, dy jm richart, ſyne hufuraw vnd Leonhard, ſeyn Son, ſchuldig fint, czutun vnd czuloſen des geldis, das jm ſeyn ſweher vnd 5 ſweg’ geeygint haben. August 3. An der mitwochin nach ad vincula Pet’ ift vor vns komen Niclaus Nyfer vnd hat becant, das her by jm habe 1 mark groffr, dy Agniten, fyner tacht’, fint, dy an ſe komen fint von irr elder mut’, ab an jm icht geschege, das ſe dy L mark czuuor auff all fyme gute fal heben 1o vnd nemen vnd domete tun vnd loſen. 9) Hs. G 5, 3 Lib. sign. 1390 Bl. 12° [S. 22] Absatz I und 4. 1391,Jan.28. Am Sunabunde vor purifior ift vor vns komen Niclas kolbe vnd hat globt, daz her is mit hir. Schonhalfe halden wolle, daz jm gnuge vmb dy ſchulde, dy her Johannſe Seppinrade ſchuldig ift. 1391, Febr.3. Am frytage vor Efto michi fint komen brud' kirftan, camirmeift" 5 czu hnrichaw, vnd Niclas hugufdorff von der Nyfe vnd haben 24 Vor wenne versehentlich 129, 7, 17 tag: Frist. v 22 ander Hs. vnd Hs. 28 Auch glubde lesbar. 9, 1 u. 4 Zur Datierung (1391, Jan. 28. u. Feb. 3.): Die Signaturbücher datieren nach dem von Aschermittwoch bis Aschermittwoch reichenden Amtsjahr, vgl. Stobbe, Zs. f. Gesch. Schles. 6, 337. Niclas] Nicl Hs. 5 Auch und lesbar.
174 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. der nyfe ane hind'niffr, vnd wenne yn dy vir fuder wyns w’den, was yn den Jocob ſchaultheis ſchuldig blibet, des gebin ſy ym tag uff dy neften dry jar, czubeczalen alle jar eyn dritteteil des geldis. Auch hat jocr ſchaulthes globt, das h’ douor feczin wil ſyne huſuraw, dally 20 all deſe vorgeſchreben globde halden fulle ane arg ; vnd ab dy vrauwe nicht globt, ſo globt her, yn andere burgin czu fetczin, do yn alſwol an gnuget alz an der vrauwen; vnd ab das allis nicht geſchit, das h" des geldis nicht vorburget, So globt jocob ſchaultheis by fynen truwen vnd by ſynen erin vnd by synen hoeften rechten, [vnd] wenne yn di 25 hezeler manen, das her wedir czu Breflaw in dy Stat komen wil vnd nymn’ [!] doruff czukomen ane ark, is sey denne mit der hefeler willen. Auch globt Jocob schaultheis, wen dy hefeler dorczu fenden mit yrë briuë, das her den all dy vorgeſchreben globde halden wil, daffy das gelt fordern mogin vnd fullen glicherwyfe, alz ab ſy felber so keiginw’tig werin. August 2. 8) Hs. G 5, 3 Lib. sign. 1390 Bl. 7° [S. 12] Absatz 2 und 3. Am dinftage nach Pet’ ad vincula ift vor vns komen Nicolaus ſchindel vnd hat mechtig gemacht hir., ſynen bruder, allir ſchulde czuuordern, dy jm richart, ſyne hufuraw vnd Leonhard, ſeyn Son, ſchuldig fint, czutun vnd czuloſen des geldis, das jm ſeyn ſweher vnd 5 ſweg’ geeygint haben. August 3. An der mitwochin nach ad vincula Pet’ ift vor vns komen Niclaus Nyfer vnd hat becant, das her by jm habe 1 mark groffr, dy Agniten, fyner tacht’, fint, dy an ſe komen fint von irr elder mut’, ab an jm icht geschege, das ſe dy L mark czuuor auff all fyme gute fal heben 1o vnd nemen vnd domete tun vnd loſen. 9) Hs. G 5, 3 Lib. sign. 1390 Bl. 12° [S. 22] Absatz I und 4. 1391,Jan.28. Am Sunabunde vor purifior ift vor vns komen Niclas kolbe vnd hat globt, daz her is mit hir. Schonhalfe halden wolle, daz jm gnuge vmb dy ſchulde, dy her Johannſe Seppinrade ſchuldig ift. 1391, Febr.3. Am frytage vor Efto michi fint komen brud' kirftan, camirmeift" 5 czu hnrichaw, vnd Niclas hugufdorff von der Nyfe vnd haben 24 Vor wenne versehentlich 129, 7, 17 tag: Frist. v 22 ander Hs. vnd Hs. 28 Auch glubde lesbar. 9, 1 u. 4 Zur Datierung (1391, Jan. 28. u. Feb. 3.): Die Signaturbücher datieren nach dem von Aschermittwoch bis Aschermittwoch reichenden Amtsjahr, vgl. Stobbe, Zs. f. Gesch. Schles. 6, 337. Niclas] Nicl Hs. 5 Auch und lesbar.
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X. Signaturbücher, Nr. 129, 8—10. 175 gnomen den briff, denn fy vnd jocob, jude von der Swydnicz, vns an fante katherr tage nefte vorgangin czugetruer hand geantw't hatten, alz oben geſchreben ftet, vnd haben globt, ab vns ymand dorume anrreden welde, dalfy vns des vortretin vnd aufnemen welden by yren eren vnd gutn truwen. 10 10) Hs. G 5, 4 Lib. sign. 1391 Bl. 45" [Bl. 25] Absatz 2. 4.5.6.7.8. Jtem Junge landaw blibit 1 mark vm daz, daz h’ eyns in der wochin oberig hot gebruwen. frůoffine ift vorfallin ij wanemos 1/2 mark, daz wil ſe abelegin bis Ivnobvnde noch natr marie. Nicolae dytherich vnd jackin fenftelebin vnd hannus grofe vnd 5 henlin lucke habin globit vor hebean, daz ſe en geftellin fullin, wenne ſe der Rat manit. Hannus plener, hannus gloger, anderis fluficz, hannus wylandif- dorf, henfil yfinberg, Nicze von dem jawyr, Gregor von der Olfen, Nicklos Schillink, dy habin globit vor dy fneyderknechte vor dy 10 Eginſchaft, daz ſe ir nymme tun follin, daz ſe den Montag Nymme fyirn follin. Dy knechte heyfin : Petir lybolt, hannus pranant, niclos wedrau, niclos von lifnig, mertin von bautyn, heynrich frankin, hannus molner, hannus von beſkaw, niclos fomirfelt, michil von foraw, Hannus von odran, hannus dabelin, Hannus von Strelin, 15 Mathis vom zagan, Niclos paſeler, henfil von d' trebaw, henfil prebis, niclos hafe, Niclos hirfb'g, niclos von hermanfdorf, Petir von lenb'g vnd heyft auch rofinkrancz, franczko von foraw. 7 fante katherr tage: 25. November. 129, 9, 6 denn aus dem Hs. 9 Auch wolde lesbar. vortretin: vgl. oben zu Nr. 129, 6, 5. aufnemen: entlasten. 10, 1-4 durchstrichen Hs. 1 blibit I mark: bleibt eine Mark (Strafgeld) uns schuldig. 2 gebruwen gebraut. 3 frůoffine: Frau Ofen? wanemos = wane-maz falsches Maß', in weiterem Oder Frau Frühauf? Sinne Strafgeld für falsches Maß'; wanemos erwähnt in Scriptores rerum wil] vil Hs. abelegin: bezahlen. Silesiacarum III (1847), S. 272. 6 hebean: imperativischer Satzname (bei Reichert S. 143 als Heban). 10 fneyderknechte Schneidergesellen. geftellin: als Bürgen stellen. 11 Eginschaft (= mhd. eigenschaft) Eigentümlichkeit, Eigensinn (vgl. Lexer I, 519f.). 12 Von Dy knechte ab andere Hand als im ersten Teil des Ab- 14 fomirfelt] dahinter Paul weynant ift vorburgt He. satzes. 16. 18 trebaw ... foraw mit Schleife am Endbuchstaben Hs.
X. Signaturbücher, Nr. 129, 8—10. 175 gnomen den briff, denn fy vnd jocob, jude von der Swydnicz, vns an fante katherr tage nefte vorgangin czugetruer hand geantw't hatten, alz oben geſchreben ftet, vnd haben globt, ab vns ymand dorume anrreden welde, dalfy vns des vortretin vnd aufnemen welden by yren eren vnd gutn truwen. 10 10) Hs. G 5, 4 Lib. sign. 1391 Bl. 45" [Bl. 25] Absatz 2. 4.5.6.7.8. Jtem Junge landaw blibit 1 mark vm daz, daz h’ eyns in der wochin oberig hot gebruwen. frůoffine ift vorfallin ij wanemos 1/2 mark, daz wil ſe abelegin bis Ivnobvnde noch natr marie. Nicolae dytherich vnd jackin fenftelebin vnd hannus grofe vnd 5 henlin lucke habin globit vor hebean, daz ſe en geftellin fullin, wenne ſe der Rat manit. Hannus plener, hannus gloger, anderis fluficz, hannus wylandif- dorf, henfil yfinberg, Nicze von dem jawyr, Gregor von der Olfen, Nicklos Schillink, dy habin globit vor dy fneyderknechte vor dy 10 Eginſchaft, daz ſe ir nymme tun follin, daz ſe den Montag Nymme fyirn follin. Dy knechte heyfin : Petir lybolt, hannus pranant, niclos wedrau, niclos von lifnig, mertin von bautyn, heynrich frankin, hannus molner, hannus von beſkaw, niclos fomirfelt, michil von foraw, Hannus von odran, hannus dabelin, Hannus von Strelin, 15 Mathis vom zagan, Niclos paſeler, henfil von d' trebaw, henfil prebis, niclos hafe, Niclos hirfb'g, niclos von hermanfdorf, Petir von lenb'g vnd heyft auch rofinkrancz, franczko von foraw. 7 fante katherr tage: 25. November. 129, 9, 6 denn aus dem Hs. 9 Auch wolde lesbar. vortretin: vgl. oben zu Nr. 129, 6, 5. aufnemen: entlasten. 10, 1-4 durchstrichen Hs. 1 blibit I mark: bleibt eine Mark (Strafgeld) uns schuldig. 2 gebruwen gebraut. 3 frůoffine: Frau Ofen? wanemos = wane-maz falsches Maß', in weiterem Oder Frau Frühauf? Sinne Strafgeld für falsches Maß'; wanemos erwähnt in Scriptores rerum wil] vil Hs. abelegin: bezahlen. Silesiacarum III (1847), S. 272. 6 hebean: imperativischer Satzname (bei Reichert S. 143 als Heban). 10 fneyderknechte Schneidergesellen. geftellin: als Bürgen stellen. 11 Eginschaft (= mhd. eigenschaft) Eigentümlichkeit, Eigensinn (vgl. Lexer I, 519f.). 12 Von Dy knechte ab andere Hand als im ersten Teil des Ab- 14 fomirfelt] dahinter Paul weynant ift vorburgt He. satzes. 16. 18 trebaw ... foraw mit Schleife am Endbuchstaben Hs.
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176 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. Henfil brunner vnd burge phelips vnd haben globt czu gebin 2o niclaus ſchirmer von Olmuncz Ix mark groffr uff den neftn fante Galli tag ane hinderniffr; des felbin geldis forderunge hat her beuolen Pet’ jonfdorff, alz ab her felbir keiginwortig were. Auch hat her beuoln pet’ jonfdorffe czuuord’n czu mezericzen x schock groffr uff den felbin finte Galli tag [douor haben globt jocob, ſyn eydim,]. 25 Vor vns ift komyn Clemens Jude vnd hat bekant, das h’ schuldig ift petir jonfdorf XLII [?] mark grofr; dy globit h' ym czu beczalen acht tage noch ſente mich tag ane hindirnis. 11) Hs. G 5, 4 Lib. sign. 1391 Bl. 54" [Bl. 43] Absatz 3. 1392. Febr. 17. Das ift dy beredunge, dy do geschen ift czwiſchin dem hochgeborn furften herczoge prezimulaw czu Teſchyn an eyme teyle vnd h’n hannoze mrokoten, nycloz hugifdorff, bruder [!] czur neyffe, vnd Jacob, Juden czur Sweydenicz, am and’n teyle Jnfotner moze, daz 5 der felbe obgenan herczoge von Tefschyn den vorgeſchreben h’n hannoze mrokoten, nyclozin hugifdorff vn jacob, Juden czur ſweyde- nicz, nicht mir schuldig blebin ift den dreyhund't margr von den czwelffhundyrt marken, dy her en schuldig geweft ift; dy felben dreyhundyrt mark fal her en geben vnd ſy der beczalen vff Sinte 10 walpurgiftag nu nefte czukomftig, douor her en auch phande gelegin hot mit der wilfin uff daz Rathaus keygin Brefflaw; dy phande man ſchatczin ſal, wes fy wert fint. So fullin ſy [ſy] auch, dy obgenan her hannos mrokot, hugifdorff vnd Jacob Jude, den briff, den fy haben obir czwelffhund't mark, legin czu den phanden uff daz Rat- 15 haus keygin Brefflaw, vnd ab ſy des geldis, der dryhundyrt marke, nicht beczalt worden uff Sinte walpurgr tag, ſo mogn ſy dy phant vorſetezin mit der wyffin vor daz geld, vnd wes den dy phand nicht fo gut weren alz daz obgeſchrebene gelt, dy dryhundyrt marg, do mogin sy vmb manen mit dem briue vmb daz obryge vnd nicht hoer. 201. 24 ſante Galli 129, 10, 19 brunner über gestrichenem Orbingr Hs. tag: 16. Oktober. 24 douor bis eydim durchstrichen He. 25�27 der ganze 11 Wegen der Datierung vgl. Absatz durchstrichen Hs. 26 Ixlij Hs. das oben zu 129, 9, 1 u. 4 Gesagte. 3 mrokoten: oben Nr. 128, 20, 1 Moro- bruder] verb. burger! kothin. 4 Jnfotner = in lotâner, s. oben zu 7 mir = mêr, s. Rückert-Pietsch S. 36. Nr. 123, 24. 10 phande aus phange He., vgl. auch Z. 20 phang ! Uber den umgekehrten Lautwandel (ng nd) s. zu Nr. 7, 40. phande gelegin: Pfänder hinterlegt. 11. 17 mit der wiffin: mit deren Wissen, vgl. oben zu Nr. 128, 20, 3.
176 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. Henfil brunner vnd burge phelips vnd haben globt czu gebin 2o niclaus ſchirmer von Olmuncz Ix mark groffr uff den neftn fante Galli tag ane hinderniffr; des felbin geldis forderunge hat her beuolen Pet’ jonfdorff, alz ab her felbir keiginwortig were. Auch hat her beuoln pet’ jonfdorffe czuuord’n czu mezericzen x schock groffr uff den felbin finte Galli tag [douor haben globt jocob, ſyn eydim,]. 25 Vor vns ift komyn Clemens Jude vnd hat bekant, das h’ schuldig ift petir jonfdorf XLII [?] mark grofr; dy globit h' ym czu beczalen acht tage noch ſente mich tag ane hindirnis. 11) Hs. G 5, 4 Lib. sign. 1391 Bl. 54" [Bl. 43] Absatz 3. 1392. Febr. 17. Das ift dy beredunge, dy do geschen ift czwiſchin dem hochgeborn furften herczoge prezimulaw czu Teſchyn an eyme teyle vnd h’n hannoze mrokoten, nycloz hugifdorff, bruder [!] czur neyffe, vnd Jacob, Juden czur Sweydenicz, am and’n teyle Jnfotner moze, daz 5 der felbe obgenan herczoge von Tefschyn den vorgeſchreben h’n hannoze mrokoten, nyclozin hugifdorff vn jacob, Juden czur ſweyde- nicz, nicht mir schuldig blebin ift den dreyhund't margr von den czwelffhundyrt marken, dy her en schuldig geweft ift; dy felben dreyhundyrt mark fal her en geben vnd ſy der beczalen vff Sinte 10 walpurgiftag nu nefte czukomftig, douor her en auch phande gelegin hot mit der wilfin uff daz Rathaus keygin Brefflaw; dy phande man ſchatczin ſal, wes fy wert fint. So fullin ſy [ſy] auch, dy obgenan her hannos mrokot, hugifdorff vnd Jacob Jude, den briff, den fy haben obir czwelffhund't mark, legin czu den phanden uff daz Rat- 15 haus keygin Brefflaw, vnd ab ſy des geldis, der dryhundyrt marke, nicht beczalt worden uff Sinte walpurgr tag, ſo mogn ſy dy phant vorſetezin mit der wyffin vor daz geld, vnd wes den dy phand nicht fo gut weren alz daz obgeſchrebene gelt, dy dryhundyrt marg, do mogin sy vmb manen mit dem briue vmb daz obryge vnd nicht hoer. 201. 24 ſante Galli 129, 10, 19 brunner über gestrichenem Orbingr Hs. tag: 16. Oktober. 24 douor bis eydim durchstrichen He. 25�27 der ganze 11 Wegen der Datierung vgl. Absatz durchstrichen Hs. 26 Ixlij Hs. das oben zu 129, 9, 1 u. 4 Gesagte. 3 mrokoten: oben Nr. 128, 20, 1 Moro- bruder] verb. burger! kothin. 4 Jnfotner = in lotâner, s. oben zu 7 mir = mêr, s. Rückert-Pietsch S. 36. Nr. 123, 24. 10 phande aus phange He., vgl. auch Z. 20 phang ! Uber den umgekehrten Lautwandel (ng nd) s. zu Nr. 7, 40. phande gelegin: Pfänder hinterlegt. 11. 17 mit der wiffin: mit deren Wissen, vgl. oben zu Nr. 128, 20, 3.
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X. Signaturbücher, Nr. 129, 11. 177 Auch ſo fal man dy phang [!] vnd den briff nymand gebin den h’n 2o hannoze mrokoten, hugifdorff vnd jacob Juden, vnd ab eyn' vndyr en dobey nicht geſyen mochte, So fal man phand adyr briue den and'n czweyn geben von yr allir dryer wegin. Auch beczalte der obgenan herczoge von Telschin dy vorgeschreben dreyhundyrt mark uff finte walpurgr tag, So ſal man em adyr fynen gerben beyde, 2s phand vnd briff, wedyr geben vnuorczogin, vnd daz dy vorgeſchreben beredunge ftete gehalden werde, dez habn wyr vnf’re Jngesegele An dezin briff lazin druckin. Gebin czu Breczlaw am Sonnabunde noch valentinj Anno dni milleſimo Trecentelimo Nonagelimo Secundo. 129, 20 Zweites den = denne. geerben. 21 Auch jocob lesbar. 25 gerben =
X. Signaturbücher, Nr. 129, 11. 177 Auch ſo fal man dy phang [!] vnd den briff nymand gebin den h’n 2o hannoze mrokoten, hugifdorff vnd jacob Juden, vnd ab eyn' vndyr en dobey nicht geſyen mochte, So fal man phand adyr briue den and'n czweyn geben von yr allir dryer wegin. Auch beczalte der obgenan herczoge von Telschin dy vorgeschreben dreyhundyrt mark uff finte walpurgr tag, So ſal man em adyr fynen gerben beyde, 2s phand vnd briff, wedyr geben vnuorczogin, vnd daz dy vorgeſchreben beredunge ftete gehalden werde, dez habn wyr vnf’re Jngesegele An dezin briff lazin druckin. Gebin czu Breczlaw am Sonnabunde noch valentinj Anno dni milleſimo Trecentelimo Nonagelimo Secundo. 129, 20 Zweites den = denne. geerben. 21 Auch jocob lesbar. 25 gerben =
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XI. (Nr. 130) Aus dem Codex Noviforensis (Abschriften). Die Originale sind ausgestellt 1266—1440, die Abschriften stammen aus der Zeit von 1460—1470. 130. Codex Noviforensis: Breslau Staatsarchiv Rep. 135 Hs. D8. 1. Bl. 179°. Zum Vergleich ist in der linken Spalte eine etwa hundert Jahre frühere deutsche Fassung gegeben, die in dem 1350 angelegten Kopialbuch Breslau Stadtarchiv Hs. D 2 Bl. 13", Nr. I [= D 2] überliefert ist. Diese Fassung liegt hier und in den folgenden Stücken teilweise zu Grunde den Erklärungen und Zitaten aus dem lateinischen Original, die sich in der rechten Spalte befinden. Die in der linken Spalte unter dem Strich verzeichneten Varianten sind einer Abschrift in dem 1360 angelegten Kopialbuch Breslau Stadtarchiv Hs. D 3 Bl.I [ = D 3] entnommen. Der lateinische Text der Originalurkunde, ausgestellt 1266 Juni 2, Breslau Stadtarchiv A 22", gedruckt bei Korn Nr. 29, S. 33, der auch ein Transsumpt vom Jahre 1455 notiert. Vgl. auch das Regest Cod. Dipl. Siles. VII 2, Nr. 1228, S. 142. D2 (um 1350) nebst Lesarten von D 3 (um 1360). Di wid'ſchrift d' hantveftin von dẽ czolle. In gotis namen Amen. Wir Heinrich won gnadi gotis, Codex Noviforensis (1460—1470). Dy wedirſchrifft der hantfeftin von deme Czolle etc. In Gotis namen amen. Wir Heynrich von gotis gnadin, Die hier notierten Abweichungen sind, soweit nichts anderes bemerkt ist, dem Kopialbuch D 3 entnommen. Ab- weichungen lediglich orthographischer Natur werden nur ausnahmsweise be- rücksichtigt. 130, 1, 1 wedirſchrift 2 den czollin 4 henrich 3 namyn 1 wedirſchrifft Abschrift.
XI. (Nr. 130) Aus dem Codex Noviforensis (Abschriften). Die Originale sind ausgestellt 1266—1440, die Abschriften stammen aus der Zeit von 1460—1470. 130. Codex Noviforensis: Breslau Staatsarchiv Rep. 135 Hs. D8. 1. Bl. 179°. Zum Vergleich ist in der linken Spalte eine etwa hundert Jahre frühere deutsche Fassung gegeben, die in dem 1350 angelegten Kopialbuch Breslau Stadtarchiv Hs. D 2 Bl. 13", Nr. I [= D 2] überliefert ist. Diese Fassung liegt hier und in den folgenden Stücken teilweise zu Grunde den Erklärungen und Zitaten aus dem lateinischen Original, die sich in der rechten Spalte befinden. Die in der linken Spalte unter dem Strich verzeichneten Varianten sind einer Abschrift in dem 1360 angelegten Kopialbuch Breslau Stadtarchiv Hs. D 3 Bl.I [ = D 3] entnommen. Der lateinische Text der Originalurkunde, ausgestellt 1266 Juni 2, Breslau Stadtarchiv A 22", gedruckt bei Korn Nr. 29, S. 33, der auch ein Transsumpt vom Jahre 1455 notiert. Vgl. auch das Regest Cod. Dipl. Siles. VII 2, Nr. 1228, S. 142. D2 (um 1350) nebst Lesarten von D 3 (um 1360). Di wid'ſchrift d' hantveftin von dẽ czolle. In gotis namen Amen. Wir Heinrich won gnadi gotis, Codex Noviforensis (1460—1470). Dy wedirſchrifft der hantfeftin von deme Czolle etc. In Gotis namen amen. Wir Heynrich von gotis gnadin, Die hier notierten Abweichungen sind, soweit nichts anderes bemerkt ist, dem Kopialbuch D 3 entnommen. Ab- weichungen lediglich orthographischer Natur werden nur ausnahmsweise be- rücksichtigt. 130, 1, 1 wedirſchrift 2 den czollin 4 henrich 3 namyn 1 wedirſchrifft Abschrift.
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XI. Codex Noviforensis, Nr. 130, 1. 179 s Wlodizflau von den felbin gnadin | Wladiflaw der [elbigin gnaden s des heiligin [tulis czu [alczburk |des heyligin Stulis zcu [alczburg irweltir, des bobiftlichin [tulis ein legat, die vürftin czu [lefyn, czu bekenntniffe alin wólle wir be- 10 kumin, daz wir mit eintrechtigim mute vnde mit gutim vryen willin habin vorkouft vníin getruwin vnd vnfin liebin burgern czu wretílau den markt czol der felbin ftat allir 15 der dinge, welchirleye [i [int adir wi genant, an waynen allis holczis, an tifchin d* linwat vnd and*er dinge, [wi di fint, vnd einveldec- lichin an allin den, di dem markit 2 czolle czu gehórin von aldere, an daz, das do czu vnlir mincze ge- horit; Obir daz di czolle bin czwei milin von der Îtat, nemelich vf der wydau, czu [winar, czu Prathe 25 vnde czu pfepole, vff der andirfyte czu d* lelnicz, czu galou vnd czu 130, 1, s Wlodililaw — d^ zelby 6 hellgyn zalzborc 7 bebilt- lichin $ würftyn flefym 9 bekuntnifíe ^ wollre = of. wir be- kumin (entspricht dem lateinischen ad noticiam vniuersorum volumus per- uenire) D2, w^ bekennyn D3 10 eyntrechtegy 11 vryin 12 workoft getrügyn 13 borg'n wretflaw — 14 dzelby — 14f. allyr- dynge 15 welehyrley fe fynt ad^ 16 wi fehlt waynen (en über der Zeile nachgetragen) D 2, wayn D3 171. an tilíchyn an lywot (so) an dry dynge (so) 19 alle 20 czu gehoryn 21. do fehlt vnfer muncze 22 bin] bey 21 wydav pracz 25 vff der fehlt and"fit 26 galov irwelter, des Bobftlichin Stulis ein legat, die furften zcu Slezien, Czu bekentniffe aller welle wir be- kennen, das wir mit eintrechtigem 10 mute vnd mit gutem, freyen willen haben vorkawfft vnlerñ getrawnvnd vnferü liben burgerü zcu Breflaw den markt czoll der felbin Stad aller der dinge, welicherley [ie findt adir 15 wie genant, an wagin allis holzis, an tyíchin der leynwat, ander dinge, wie die fint, vnd einfeldec- lich an allyn den, die dem markt- czolle czugehoren von alder, An » das, das do czu vnlir muntze ge- horit; Obir das die czolle bin czwejen meylen von der Stad, nemlich vff der weyden, zcu Sweÿ- nar, czu Pracze vnd czu phypole, ss Andirleÿt zcu der lefnicz, zcu 16 wagin (waynen D 2) Wagen. 17. 20. 21 das Schluf-r in ander, alder, vnfir mit hochgezogenem Haken. 201. an daz: excepto solum im latein. Ori- ginal. 22 Obir daz: preterea im latein. Original; ergänze: wir haben verkauft. 241. Sweynar ([winar D 2) Schwei- nern, jetzt Weidenhof, Kra. Breslau (a. Cod. Dipl. Siles, XXX Register à. v. Schweinern). 25 Pracze (1) 2 Prathe) Protsch a. d. Weide, Krs. Breslau (s. ebd. Register 8. v. Protsch). — phypole (D 2 pfepole) Hundsfeld bei Breslau (5. Haeusler S. 475 s. v. Psepole u. S. 158ff., 350ff.). 26 Andirlejt (andirfyte D2): ex altero lat. Or. zcu der lefnicz (in Lesnitz lai. Original) Lissa, Krs. Neumarkt (s. Neuling S. 173)?
XI. Codex Noviforensis, Nr. 130, 1. 179 s Wlodizflau von den felbin gnadin | Wladiflaw der [elbigin gnaden s des heiligin [tulis czu [alczburk |des heyligin Stulis zcu [alczburg irweltir, des bobiftlichin [tulis ein legat, die vürftin czu [lefyn, czu bekenntniffe alin wólle wir be- 10 kumin, daz wir mit eintrechtigim mute vnde mit gutim vryen willin habin vorkouft vníin getruwin vnd vnfin liebin burgern czu wretílau den markt czol der felbin ftat allir 15 der dinge, welchirleye [i [int adir wi genant, an waynen allis holczis, an tifchin d* linwat vnd and*er dinge, [wi di fint, vnd einveldec- lichin an allin den, di dem markit 2 czolle czu gehórin von aldere, an daz, das do czu vnlir mincze ge- horit; Obir daz di czolle bin czwei milin von der Îtat, nemelich vf der wydau, czu [winar, czu Prathe 25 vnde czu pfepole, vff der andirfyte czu d* lelnicz, czu galou vnd czu 130, 1, s Wlodililaw — d^ zelby 6 hellgyn zalzborc 7 bebilt- lichin $ würftyn flefym 9 bekuntnifíe ^ wollre = of. wir be- kumin (entspricht dem lateinischen ad noticiam vniuersorum volumus per- uenire) D2, w^ bekennyn D3 10 eyntrechtegy 11 vryin 12 workoft getrügyn 13 borg'n wretflaw — 14 dzelby — 14f. allyr- dynge 15 welehyrley fe fynt ad^ 16 wi fehlt waynen (en über der Zeile nachgetragen) D 2, wayn D3 171. an tilíchyn an lywot (so) an dry dynge (so) 19 alle 20 czu gehoryn 21. do fehlt vnfer muncze 22 bin] bey 21 wydav pracz 25 vff der fehlt and"fit 26 galov irwelter, des Bobftlichin Stulis ein legat, die furften zcu Slezien, Czu bekentniffe aller welle wir be- kennen, das wir mit eintrechtigem 10 mute vnd mit gutem, freyen willen haben vorkawfft vnlerñ getrawnvnd vnferü liben burgerü zcu Breflaw den markt czoll der felbin Stad aller der dinge, welicherley [ie findt adir 15 wie genant, an wagin allis holzis, an tyíchin der leynwat, ander dinge, wie die fint, vnd einfeldec- lich an allyn den, die dem markt- czolle czugehoren von alder, An » das, das do czu vnlir muntze ge- horit; Obir das die czolle bin czwejen meylen von der Stad, nemlich vff der weyden, zcu Sweÿ- nar, czu Pracze vnd czu phypole, ss Andirleÿt zcu der lefnicz, zcu 16 wagin (waynen D 2) Wagen. 17. 20. 21 das Schluf-r in ander, alder, vnfir mit hochgezogenem Haken. 201. an daz: excepto solum im latein. Ori- ginal. 22 Obir daz: preterea im latein. Original; ergänze: wir haben verkauft. 241. Sweynar ([winar D 2) Schwei- nern, jetzt Weidenhof, Kra. Breslau (a. Cod. Dipl. Siles, XXX Register à. v. Schweinern). 25 Pracze (1) 2 Prathe) Protsch a. d. Weide, Krs. Breslau (s. ebd. Register 8. v. Protsch). — phypole (D 2 pfepole) Hundsfeld bei Breslau (5. Haeusler S. 475 s. v. Psepole u. S. 158ff., 350ff.). 26 Andirlejt (andirfyte D2): ex altero lat. Or. zcu der lefnicz (in Lesnitz lai. Original) Lissa, Krs. Neumarkt (s. Neuling S. 173)?
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180 Muchebor, do wir ouch wöllin, daz kein Crefchim fi. von den czollin ezu wretflau ein illich meníche, s0iz habe markit recht adir nicht, vri fy. alleine ouch di vorgenantin vnfir bürger der czólle als einis gekouftin dingis mochtin gebru- chin, doch fo habin fi ab getretin ss allis rechtis, daz fi dor an gehabin móchtin, mit gutim, reinin willin durh got vnd durch gemeinin nucz. Czu der dinge gedechniífe vnd czu beftetunge dife keginw*- « tige briue habe wir vorveftint mit vnfern Jngefigeln. Gelchen ift daz czu wretíla von dem iare vnfirs herin Tufint Jar Czwei- hundirt Jar Sechezik iar vii fechfe «5 vor difin: Dem herin hern B*nhart, 180, 1,27 Mochubor ?9 wretflaw eny menfchin 30 reycht 31 vri [y aus daz fi vri D 2, Das [i och wellyn yezlychin vri D3 33 gekoftis &be getretyn $6 mochtyn Male dorch tynnylfe och 32 borger за Dach ss [i] ze reynÿ 37 beide 38 nocz gedech- 891. defym kegynworte- gyn 40 beweftint 41 vnfirm Jngelegil 42 wratllaw wan 43. Tulynt Czweyhundirt iar woftyk iar vn acht iare 45 defin hryn Dem herin fehlt ^ B'nhardy Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. Gawlaw vnd zcu mochbor, do wir ouch wellin, das keyn Cretfíchem fey. von den Czollyn zcu Breflaw ein iczlichs meních, is habe markt- 20 recht ad* nicht, das [ey frey. Alleyne ouch dy vorgenantyn vnfer Burg* der czolle als eynis gekouftin dingis mochtin gebrau- chyn, doch fo habin fie abegetretin ss allis rechtis, das fie do an gehabyn mochten, mit gutem, reynen willen durch got vnd durch gemeynen nutcez. Czu der dinge gedechtniffe vnd zcu befeftincunge [BI. 179"] 10 dife keginwortige briffe habe wir vorfeltynt mit vní*ň Ingeligelň. Gelchen ilt das zu Brellaw von deme Jare vníirs herň Tawlent Jar Czwehundert Jare fechezig Jare « vnd fechíe vor defin: dem h*n Berhart, dem Ritt*, ... vnd das 27 Gawlaw (D 2 galou) Gohlau, Kra. Neumarkt (5. Cod. Dipl. Siles. XXX Register 8. v. Gohlau). mochbor (D 2 Muchebor) Mochbern bei Breslau. 28 Cretichem: s. oben zu Nr. 33, 10. 32 Alleine (Alleyne) ouch: Licet au- tem im latein. Original. 33 Schluß-r in vnfer mit Aochgezogenem Haken. 47 Ritt‘ vnd (ohne Andeutung der Lücke) He.
180 Muchebor, do wir ouch wöllin, daz kein Crefchim fi. von den czollin ezu wretflau ein illich meníche, s0iz habe markit recht adir nicht, vri fy. alleine ouch di vorgenantin vnfir bürger der czólle als einis gekouftin dingis mochtin gebru- chin, doch fo habin fi ab getretin ss allis rechtis, daz fi dor an gehabin móchtin, mit gutim, reinin willin durh got vnd durch gemeinin nucz. Czu der dinge gedechniífe vnd czu beftetunge dife keginw*- « tige briue habe wir vorveftint mit vnfern Jngefigeln. Gelchen ift daz czu wretíla von dem iare vnfirs herin Tufint Jar Czwei- hundirt Jar Sechezik iar vii fechfe «5 vor difin: Dem herin hern B*nhart, 180, 1,27 Mochubor ?9 wretflaw eny menfchin 30 reycht 31 vri [y aus daz fi vri D 2, Das [i och wellyn yezlychin vri D3 33 gekoftis &be getretyn $6 mochtyn Male dorch tynnylfe och 32 borger за Dach ss [i] ze reynÿ 37 beide 38 nocz gedech- 891. defym kegynworte- gyn 40 beweftint 41 vnfirm Jngelegil 42 wratllaw wan 43. Tulynt Czweyhundirt iar woftyk iar vn acht iare 45 defin hryn Dem herin fehlt ^ B'nhardy Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. Gawlaw vnd zcu mochbor, do wir ouch wellin, das keyn Cretfíchem fey. von den Czollyn zcu Breflaw ein iczlichs meních, is habe markt- 20 recht ad* nicht, das [ey frey. Alleyne ouch dy vorgenantyn vnfer Burg* der czolle als eynis gekouftin dingis mochtin gebrau- chyn, doch fo habin fie abegetretin ss allis rechtis, das fie do an gehabyn mochten, mit gutem, reynen willen durch got vnd durch gemeynen nutcez. Czu der dinge gedechtniffe vnd zcu befeftincunge [BI. 179"] 10 dife keginwortige briffe habe wir vorfeltynt mit vní*ň Ingeligelň. Gelchen ilt das zu Brellaw von deme Jare vníirs herň Tawlent Jar Czwehundert Jare fechezig Jare « vnd fechíe vor defin: dem h*n Berhart, dem Ritt*, ... vnd das 27 Gawlaw (D 2 galou) Gohlau, Kra. Neumarkt (5. Cod. Dipl. Siles. XXX Register 8. v. Gohlau). mochbor (D 2 Muchebor) Mochbern bei Breslau. 28 Cretichem: s. oben zu Nr. 33, 10. 32 Alleine (Alleyne) ouch: Licet au- tem im latein. Original. 33 Schluß-r in vnfer mit Aochgezogenem Haken. 47 Ritt‘ vnd (ohne Andeutung der Lücke) He.
Strana 181
XI. Codex Noviforensis, Nr. 130, 2. 181 dem rittir, den brûderin von kamencz, hern Thimin, dem rich- ter, hern Cunrot ſwobin, dem rittir, hern zbilute, dem rittir, so hern michel von mironowicz, hern Borcharde vnd hern Symone, den brůdirn; do ift ouch by geweft brudir herbort vnd andir vil ge- trůwir manne, vnd daz geſchach, 55 als man ſchribit Quarto nonas Junij. geſchach, als man ſchreibet iiij" Nonas Junij. 180, 1, 46 rittir] rittir hern B'nhart D 2 46-54 h'n Michiln von mirono- wicz, h’n Borharde ü h’n lymone, den brudery. Do ift och by geweft brud' h'bort von camencz Vn and 541. geſchas wil getrüwir manne. 2. Bl. 181°. Die linke Spalte gibt zum Vergleich die Fassung in D2 Bl. 17, Nr. IV, die darunter verzeichneten Varianten sind der in D 3 Bl. 3" überlieferten Ab- schrift entnommen, vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 130, 1. Der lateinische Text der Originalurkunde, ausgestellt 1274 April 12, Breslau Stadtarchiv A 37, gedruckt bei Korn Nr. 44, S. 44. Vgl. auch das Regest Cod. Dipl. Siles. VII 2, Nr. 1463, S. 211. Expoficio priuilegij precedentis de exaccione omnium Curiarum. D 2 (um 1350) nebst Lesarten von D 3 (um 1360). In gotis namin amen. Wir heinrich, von gnadin gotis vürfte von Slefyn, czu alle des landiz nucz vnde vrumin, gemach 5 vnd erin, ſo wolle wir noch wilim rate vrůmir lute, ſo fecze wir, daz Codex Noviforensis (1460—1470). In gotis namen amen. Wir henrich, von gnoden gotes furfte zcu Slezien, Czu alle des landis nucz vnd fromen, gemach vnd eren, So welle wir noch weifem 5 rate fromer lewte, So fetcze wir, 130, 2, 2 hynrych van gotis 3 wurfte czu flefin gnadyn 4 vnde fehlt vrůmy 5 ere wel 6 wramyr lûthe 180, 2: Die lat. Uberschrift bezicht sich hier u. in Nr. 130, 3 auf die im Codex Noviforensis der deutschen Ubersetzung vorausgehende Abschrift des lat. Orig.
XI. Codex Noviforensis, Nr. 130, 2. 181 dem rittir, den brûderin von kamencz, hern Thimin, dem rich- ter, hern Cunrot ſwobin, dem rittir, hern zbilute, dem rittir, so hern michel von mironowicz, hern Borcharde vnd hern Symone, den brůdirn; do ift ouch by geweft brudir herbort vnd andir vil ge- trůwir manne, vnd daz geſchach, 55 als man ſchribit Quarto nonas Junij. geſchach, als man ſchreibet iiij" Nonas Junij. 180, 1, 46 rittir] rittir hern B'nhart D 2 46-54 h'n Michiln von mirono- wicz, h’n Borharde ü h’n lymone, den brudery. Do ift och by geweft brud' h'bort von camencz Vn and 541. geſchas wil getrüwir manne. 2. Bl. 181°. Die linke Spalte gibt zum Vergleich die Fassung in D2 Bl. 17, Nr. IV, die darunter verzeichneten Varianten sind der in D 3 Bl. 3" überlieferten Ab- schrift entnommen, vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 130, 1. Der lateinische Text der Originalurkunde, ausgestellt 1274 April 12, Breslau Stadtarchiv A 37, gedruckt bei Korn Nr. 44, S. 44. Vgl. auch das Regest Cod. Dipl. Siles. VII 2, Nr. 1463, S. 211. Expoficio priuilegij precedentis de exaccione omnium Curiarum. D 2 (um 1350) nebst Lesarten von D 3 (um 1360). In gotis namin amen. Wir heinrich, von gnadin gotis vürfte von Slefyn, czu alle des landiz nucz vnde vrumin, gemach 5 vnd erin, ſo wolle wir noch wilim rate vrůmir lute, ſo fecze wir, daz Codex Noviforensis (1460—1470). In gotis namen amen. Wir henrich, von gnoden gotes furfte zcu Slezien, Czu alle des landis nucz vnd fromen, gemach vnd eren, So welle wir noch weifem 5 rate fromer lewte, So fetcze wir, 130, 2, 2 hynrych van gotis 3 wurfte czu flefin gnadyn 4 vnde fehlt vrůmy 5 ere wel 6 wramyr lûthe 180, 2: Die lat. Uberschrift bezicht sich hier u. in Nr. 130, 3 auf die im Codex Noviforensis der deutschen Ubersetzung vorausgehende Abschrift des lat. Orig.
Strana 182
182 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. ale di, di bin der muiwir der ſtat czu wretſlau hufir adir hofe ad’ andir beficzunge habin, wel [Bl.177]. 1o chirhande man ſi fint, fi fin rittir adir tumh’rin adir regeler, alle gemeinlich noch achtunge des voytis vnde der schepfin der ſelbin ſtat ſollin ſi geſchoz gebin czu den 15 můren binnen den graben do ſelbis vf czu richtene, an allir- ſlachte widirrede, wizzinde genz- lich, daz wir nimande dez ge- ſchozziz vri wollin lazin. Gegebin 20 von dem Iare vnſirs herrin Tufint vnde czwei hundirt Jar Sibinczik Jar in dem virdin Jare Jn den klr des Mein von der hant hern Heinrr, des tumherin czu wretfl., des 25 ſchribers vnſis hofis. das alle die, die bin der mawr der Stat zcu Breſlaw hewfer ader hofe adir andir befitczunge habyn, welich’ley man fie fint, Ritt’ ader 10 Thumh’rn ader Regeler, alle ge- meynlich noch achtunge des foytes vnd der Scheppyn der selbyn ftat ſullen ſie geſchoſz geben... do felbis off zcu rechtene, an allir 15 flachte wedir rede, wiffende genez- lich, das wir nymands des geſchoffes frey wollyn loffyn. Gegr von deme Iare vnf’s herň Tawfent vnd czwehundert Iare Sebinezig iare in 20 dem virden iare in dem [!] kalds des meyen von der hant h'n henrichs, des Thumherň zcu Bref- law, des Schreibers vnſers hofes. 130,2, 7 alle bin] bey muw' s wretſlaw hüfyr adir]adyr adyr hoffe adyr 10 ſe ſi fin fehlt 11 tumhern 12 gemenlych 13 ſchepyn 11 zellyn ze 141. czu bis graben am Rande von anderer Hand nachgetragen D2, fehlt D3 16 vf czu richtene fehlt 17 wedyr rede 171. weffynde genezlychyn 19 wollin fehlt loffyn 20 iar h’ryn 21 Sebynczczyk 22 ior in dem] vn vyr iar dem kalendas 23 hynrich 24 tumhern Brefflaw 25 vnfyrs. 7. 11 Schluß-r in der, Regeler mit hochgezogenem Haken. 7 mawr mit 10 welich ley] Dach über r Hs. welich ley hant Hs. 11 Regeler Mönche. 12 noch achtunge: iuxta taxacionem lat. Original. 141. ezu den muren bix richtene: ad muros intra fonsata ibidem erigendos lat. Original. 20. 21 Iare, iare] Iar, iar mit hochge- zogenem r-Haken Hs. 22 klr (kalds): Kalenden. 3. Bl. 228. Die linke Spalte gibt zum Vergleich die Fassung in D 2 Bl. 101—102, Nr. LXX, die darunter verzeichneten Varianten sind der in D 3 Bl. 64" über- lieferten Abschrift entnommen, vgl. die Vorbemerkung oben zu Nr. 130, 1.
182 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. ale di, di bin der muiwir der ſtat czu wretſlau hufir adir hofe ad’ andir beficzunge habin, wel [Bl.177]. 1o chirhande man ſi fint, fi fin rittir adir tumh’rin adir regeler, alle gemeinlich noch achtunge des voytis vnde der schepfin der ſelbin ſtat ſollin ſi geſchoz gebin czu den 15 můren binnen den graben do ſelbis vf czu richtene, an allir- ſlachte widirrede, wizzinde genz- lich, daz wir nimande dez ge- ſchozziz vri wollin lazin. Gegebin 20 von dem Iare vnſirs herrin Tufint vnde czwei hundirt Jar Sibinczik Jar in dem virdin Jare Jn den klr des Mein von der hant hern Heinrr, des tumherin czu wretfl., des 25 ſchribers vnſis hofis. das alle die, die bin der mawr der Stat zcu Breſlaw hewfer ader hofe adir andir befitczunge habyn, welich’ley man fie fint, Ritt’ ader 10 Thumh’rn ader Regeler, alle ge- meynlich noch achtunge des foytes vnd der Scheppyn der selbyn ftat ſullen ſie geſchoſz geben... do felbis off zcu rechtene, an allir 15 flachte wedir rede, wiffende genez- lich, das wir nymands des geſchoffes frey wollyn loffyn. Gegr von deme Iare vnf’s herň Tawfent vnd czwehundert Iare Sebinezig iare in 20 dem virden iare in dem [!] kalds des meyen von der hant h'n henrichs, des Thumherň zcu Bref- law, des Schreibers vnſers hofes. 130,2, 7 alle bin] bey muw' s wretſlaw hüfyr adir]adyr adyr hoffe adyr 10 ſe ſi fin fehlt 11 tumhern 12 gemenlych 13 ſchepyn 11 zellyn ze 141. czu bis graben am Rande von anderer Hand nachgetragen D2, fehlt D3 16 vf czu richtene fehlt 17 wedyr rede 171. weffynde genezlychyn 19 wollin fehlt loffyn 20 iar h’ryn 21 Sebynczczyk 22 ior in dem] vn vyr iar dem kalendas 23 hynrich 24 tumhern Brefflaw 25 vnfyrs. 7. 11 Schluß-r in der, Regeler mit hochgezogenem Haken. 7 mawr mit 10 welich ley] Dach über r Hs. welich ley hant Hs. 11 Regeler Mönche. 12 noch achtunge: iuxta taxacionem lat. Original. 141. ezu den muren bix richtene: ad muros intra fonsata ibidem erigendos lat. Original. 20. 21 Iare, iare] Iar, iar mit hochge- zogenem r-Haken Hs. 22 klr (kalds): Kalenden. 3. Bl. 228. Die linke Spalte gibt zum Vergleich die Fassung in D 2 Bl. 101—102, Nr. LXX, die darunter verzeichneten Varianten sind der in D 3 Bl. 64" über- lieferten Abschrift entnommen, vgl. die Vorbemerkung oben zu Nr. 130, 1.
Strana 183
XI. Codex Noviforensis, Nr. 130, 3. 183 Der lateinische Text der Originalurkunde, ausgestellt [1336] Februar 2 (ohne Jahr, feria sexta proxima post dominicam, qua cantatur circumdederunt), Breslau Stadtarchiv D 17, gedruckt bei Korn Nr. 150, S. 135. Expoficio precedentis. D2 (um 1350) nebst Lesarten von D 3 (um 1360). Johannes, von Gotis gnaden kung czu Bemen vnde groue czu Lucilburk, fynen getruen vn libin, deme Ratmeifter vnde den rat- 5 manen der îtat Brezlav, lyne hulde vnd allis gut. Wen w’ vf gemach vnde nucz allen endin vw’ Itat vnd benamen, wi d' ſelbin ftat vnd irre inwoner eyn vriedeſam 1o weſen in czukuftigin geczyten ge- ſchaft w’de, czu deme w’ czum allir erften vnſe gemute wendin, heyleclich ..., Io begere w’ vnde ſeczen, daz eyme iſczlichim men- 1s ſchen, beide arm vnd rich, an lybe vnd an gute glich vrede vnde ge- rechtikeit von vch vnd von vw’m iczlichem, d' des ammechtis d' vorwelunge gebruchit in d' felbin 20 vw’re Itat, irboten w’de noch d" Johannes, von gotifgnoden konig zcu Behemen vnd Grafe zcu liczilburg, Seynen getrawn vnd liben, dem Ratmeifter vnd den Ratmanň der Stad Breſlaw, feine hulde vnd allis gut. Wenn wir uff gemach vnd nucz allin enden ewer Stat vnd bey namen, wie der ſelbin Stad vnd ire inwoner ein fredfam welin in zcukumfftigen geczeityn 10 geſchafft w’de, Czu deme wir czum allirerſten vnfir gemûte wendin, heyliglich .... So begere wir vnd fetczyn, das eym iczlichen men- ſchin, beyde arm vnd reich, an leib is vnd an gute gleich frede vnd ge- rechtikeyt von euch vnd von ew’m iczlichin, der des amechtr der vor- weſunge gebrauchit in der ſelbin Stat ew’re, irboten w’den noch d’ 20 5 Coder Noviforensis (1460—1470). 130,3, 1 gnadyn 2 koning Bemyn vnd 3 Seynyn getruwin dem vnde den fehlt 4f. Rat- mannyn 5 brefſlaw feyne 7 vnd allin s benamyn 9 in von 91. vreydefam welin 10 czukunftegyn geczeytyn 11 de 12 allirerſtin vnſim 13 begr vnd 14 zeczin 14f. iczlichin menſchin 15 beyde an fehlt 16 vnd 16f. gerechtekeyt 17 vuch van vwir 1s iczlichin ammechtr 19 vorwefunge] beuor- wefunge D 2 u. D 3 20 Stat vw’re irboten] irbobin w'dyn 13 heyleclich...] es fehlt das Verb des mit Wen (Z. 6) beginnenden Vordersatzes: Cum de commoditatibus bis salubriter intendamus lat. Original. begere] beger mit hochgezogenem r-Haken Hs. 1s amechtr Amtes. 181. vorwefunge Verwaltung. 20 irboten] irloben He. (entspricht dem lateinischen exhiberi).
XI. Codex Noviforensis, Nr. 130, 3. 183 Der lateinische Text der Originalurkunde, ausgestellt [1336] Februar 2 (ohne Jahr, feria sexta proxima post dominicam, qua cantatur circumdederunt), Breslau Stadtarchiv D 17, gedruckt bei Korn Nr. 150, S. 135. Expoficio precedentis. D2 (um 1350) nebst Lesarten von D 3 (um 1360). Johannes, von Gotis gnaden kung czu Bemen vnde groue czu Lucilburk, fynen getruen vn libin, deme Ratmeifter vnde den rat- 5 manen der îtat Brezlav, lyne hulde vnd allis gut. Wen w’ vf gemach vnde nucz allen endin vw’ Itat vnd benamen, wi d' ſelbin ftat vnd irre inwoner eyn vriedeſam 1o weſen in czukuftigin geczyten ge- ſchaft w’de, czu deme w’ czum allir erften vnſe gemute wendin, heyleclich ..., Io begere w’ vnde ſeczen, daz eyme iſczlichim men- 1s ſchen, beide arm vnd rich, an lybe vnd an gute glich vrede vnde ge- rechtikeit von vch vnd von vw’m iczlichem, d' des ammechtis d' vorwelunge gebruchit in d' felbin 20 vw’re Itat, irboten w’de noch d" Johannes, von gotifgnoden konig zcu Behemen vnd Grafe zcu liczilburg, Seynen getrawn vnd liben, dem Ratmeifter vnd den Ratmanň der Stad Breſlaw, feine hulde vnd allis gut. Wenn wir uff gemach vnd nucz allin enden ewer Stat vnd bey namen, wie der ſelbin Stad vnd ire inwoner ein fredfam welin in zcukumfftigen geczeityn 10 geſchafft w’de, Czu deme wir czum allirerſten vnfir gemûte wendin, heyliglich .... So begere wir vnd fetczyn, das eym iczlichen men- ſchin, beyde arm vnd reich, an leib is vnd an gute gleich frede vnd ge- rechtikeyt von euch vnd von ew’m iczlichin, der des amechtr der vor- weſunge gebrauchit in der ſelbin Stat ew’re, irboten w’den noch d’ 20 5 Coder Noviforensis (1460—1470). 130,3, 1 gnadyn 2 koning Bemyn vnd 3 Seynyn getruwin dem vnde den fehlt 4f. Rat- mannyn 5 brefſlaw feyne 7 vnd allin s benamyn 9 in von 91. vreydefam welin 10 czukunftegyn geczeytyn 11 de 12 allirerſtin vnſim 13 begr vnd 14 zeczin 14f. iczlichin menſchin 15 beyde an fehlt 16 vnd 16f. gerechtekeyt 17 vuch van vwir 1s iczlichin ammechtr 19 vorwefunge] beuor- wefunge D 2 u. D 3 20 Stat vw’re irboten] irbobin w'dyn 13 heyleclich...] es fehlt das Verb des mit Wen (Z. 6) beginnenden Vordersatzes: Cum de commoditatibus bis salubriter intendamus lat. Original. begere] beger mit hochgezogenem r-Haken Hs. 1s amechtr Amtes. 181. vorwefunge Verwaltung. 20 irboten] irloben He. (entspricht dem lateinischen exhiberi).
Strana 184
184 erften briue lut, di ir von vns enpfangen hat, vnd globin in guten truen, di felbin vw* briue uefteklich vnde lutirlich vnuorfert sin czukun/tig* czit czubehaldin, vnd v* lyen vch an vnlir ftat. vnd in vnfin namen an delim briue, daz ir in allir vbeler vnd di do miffeborn, noch deme als fy miffe- so bort vnde vngeuugit han, kerin mogit vw* gemute vnde fy pynegin mogit mit ein“ femelichin pyne, alfo daz eynis pyne den and'n fy czu einem bilde; Do bobun als 3s wir vormols, do w* nvlich vnde czu leczft von Brezl. [chiden, vch beuoln mit lebind* ftymme, alfo heyffe w* vch von nwes in defim briue, von vch abeczuwerfin allis « hindirnis, mit deme di gerechtekeit vnde gerichte den, di ir begertin, 180, 3, 21 erftin 22 ynpfangin 2s gutir truwyn die vwir 25 czukunftegir 26 vorleyn — vnf 27 vnfim namyn 28 in] an ebulir do fehlt — so kerin] konyn 31 vwir gemüte vnd fe peynegin 32 mogt pyn 33 peynis den and'n] eynis andir ley 34 ený bilde] beyczechin ss 'nůlich vnd 36 leczt brefflaw Ícheydin 361. vuch beuolin $7 mit lebind* ftymme] in defim briue 371. allo heylle w* jehla 38 vuch nuwis se vuch abe czu werfin 40 hindirs dem Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. irften Brife lawt, die ir von vns entpfangen hat, vnd globin in guten trawň, die [elbin ew* Briff feltiglich vnd lautirlich vnvorferit in zcukunfftig* czeyt zcu behalden, ss vnd vorleyen euch an vníir Stat vnd in vnííin namen an defim Brife, das ir in allir ebeler [ebeler] vnd dye miffeborü, noch deme alfo fie miffebort vnd vmngefugit s han, keyrn migit ew* gemute vnde fie peynigen mûgit mit einer czemelichen peine, Alfo das eynis pein den and®n fey zcu eynem bilde; dorubir als wir vormals, da ss wir neulich vnd zcu leczt von Breflaw fchyden, euch befolen mit lebender ftymme, Alfo heiffe wir euch von newis In defim Brife, von euch abe zcuwerffin als hindernils, w mit deme die gerechtikeyt vnd gerichte den, die ir* begertyn, 23 vw? briue: nostras literas lat. Or. 26 vorleyen] zcu vorleyen (oder verleyen) Hs. 28-31 daz ir bis kerin mogit vw gemute: quatenus in facino- rosos et malos ac delinquentes quoslibet iuxta excessus et qualitatem delicti animaduertere possitis lat. Original. 26 vbeler (ebulir, ebeler) Übel-, Gewalt- liter: zu den lautlichen Übergängen vgl. Rückert-Pietsch S. 61, 47]. — 29 milfe- born (md. missebáren, 3. Pere. Plur. Präs.): sich ungebärdig benehmen. 30 vngefugit gefrevelt. 32 peynigen strafen. 831. pein(e) Strafe, Leibes- strafe. 34 Do bobun = Do boben aus Do bi oben: a. Lexer I 319; Riickert- Pietsch S.47f. 35 da] das Ha. 37 befolen] befolen wir Hs. 38 mit lebender [tymme (viva vooe lat. Or.).
184 erften briue lut, di ir von vns enpfangen hat, vnd globin in guten truen, di felbin vw* briue uefteklich vnde lutirlich vnuorfert sin czukun/tig* czit czubehaldin, vnd v* lyen vch an vnlir ftat. vnd in vnfin namen an delim briue, daz ir in allir vbeler vnd di do miffeborn, noch deme als fy miffe- so bort vnde vngeuugit han, kerin mogit vw* gemute vnde fy pynegin mogit mit ein“ femelichin pyne, alfo daz eynis pyne den and'n fy czu einem bilde; Do bobun als 3s wir vormols, do w* nvlich vnde czu leczft von Brezl. [chiden, vch beuoln mit lebind* ftymme, alfo heyffe w* vch von nwes in defim briue, von vch abeczuwerfin allis « hindirnis, mit deme di gerechtekeit vnde gerichte den, di ir begertin, 180, 3, 21 erftin 22 ynpfangin 2s gutir truwyn die vwir 25 czukunftegir 26 vorleyn — vnf 27 vnfim namyn 28 in] an ebulir do fehlt — so kerin] konyn 31 vwir gemüte vnd fe peynegin 32 mogt pyn 33 peynis den and'n] eynis andir ley 34 ený bilde] beyczechin ss 'nůlich vnd 36 leczt brefflaw Ícheydin 361. vuch beuolin $7 mit lebind* ftymme] in defim briue 371. allo heylle w* jehla 38 vuch nuwis se vuch abe czu werfin 40 hindirs dem Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. irften Brife lawt, die ir von vns entpfangen hat, vnd globin in guten trawň, die [elbin ew* Briff feltiglich vnd lautirlich vnvorferit in zcukunfftig* czeyt zcu behalden, ss vnd vorleyen euch an vníir Stat vnd in vnííin namen an defim Brife, das ir in allir ebeler [ebeler] vnd dye miffeborü, noch deme alfo fie miffebort vnd vmngefugit s han, keyrn migit ew* gemute vnde fie peynigen mûgit mit einer czemelichen peine, Alfo das eynis pein den and®n fey zcu eynem bilde; dorubir als wir vormals, da ss wir neulich vnd zcu leczt von Breflaw fchyden, euch befolen mit lebender ftymme, Alfo heiffe wir euch von newis In defim Brife, von euch abe zcuwerffin als hindernils, w mit deme die gerechtikeyt vnd gerichte den, die ir* begertyn, 23 vw? briue: nostras literas lat. Or. 26 vorleyen] zcu vorleyen (oder verleyen) Hs. 28-31 daz ir bis kerin mogit vw gemute: quatenus in facino- rosos et malos ac delinquentes quoslibet iuxta excessus et qualitatem delicti animaduertere possitis lat. Original. 26 vbeler (ebulir, ebeler) Übel-, Gewalt- liter: zu den lautlichen Übergängen vgl. Rückert-Pietsch S. 61, 47]. — 29 milfe- born (md. missebáren, 3. Pere. Plur. Präs.): sich ungebärdig benehmen. 30 vngefugit gefrevelt. 32 peynigen strafen. 831. pein(e) Strafe, Leibes- strafe. 34 Do bobun = Do boben aus Do bi oben: a. Lexer I 319; Riickert- Pietsch S.47f. 35 da] das Ha. 37 befolen] befolen wir Hs. 38 mit lebender [tymme (viva vooe lat. Or.).
Strana 185
XI. Codex Noviforensis, Nr. 130, s. mochte v*íagit w*din, vnde ouch czu wederltin den partyen, von den vnd*wylen eczliche laltś 4 komen, ab fich d* keyne irhubin in vw?re ftat, vnd di czu v° [vnen hi vnd do, als vw?n eren vnde gemache allir nuczift duchte [yn. iz wer denne, daz eyne vb*wach- s finde fache dorundir were, Daz ir der iczlichen richtet, des gebe w* vch an den zachin vnd an iczlichen vorbenanten zachin vrye gewalt, alfo daz ir di czücht, di ss ir [ulchin vmme ire vnuuge an- leytit, vor vns ir iczlichim, ab des not gelche, redelich mogit vor antworten; des v°nichte w* vnfe briue, ab w* keyne gebin, di defin «o briuen widric weren, von gancz* vnlir gewiffen, als ab fy von vnfir v*geffenheit ad* von vbirladunge der biter gegebin vnd v?legin 180,3, 42 mochte] noch — vorfagit vnd 43 wedirften den] der 431. von den] vnd der 41 vndirweylin 45 kome ab] vnd ab irhubin fehlt 146 vorlunyn 47 vwirn eryn vnd 48 nuczt dunkit 49 wer denne] in wer dome D 2 wer]w'e eyn 49f. vbirwachlfinde ^ so were] w'e 51 iczlichin richtit 51—53 des bis vrye] Daz gebe w^ vuch di 54 di] der czucht 55 [ulchim ere se iczlichin 57 gefchege 58 antwortyn virnichte — eo briuyn — wedric weryn e(t. ganczin vnfin gewilfin 61 ab] hab fe vnl $2 vorgelfinheyt adir von] der «2t. vbirladunge der biter] vbiregin betir wille 63 vor- legin 185 mochte vorfagit w*din, vnd ouch zcuwedirftehen den parteÿen, von den vndir weylen eczliche laftir 4s komen, als ab fich der keÿne ir- hüben in ew? Stat, vnd die zuuor- [unen hie vnd do, als ew?n erri vnd gemach allir nuczift düchte fein. Is were denn, das ein vbirwach- so [ende [ache dorvnder were, das ir der iczlichin richtet, gebe ich [!] euch an den lachyn frey gewalt, allo das ir die czucht, die ir fullichim frume [!] ire vnuuge an ss leytet, vor vns ir iczlichim, ab des not gelchege, redelich mógit vor- antworten; des vornichte wir vnfer Brife, ab wir keyn gebin, die defin Brifen wedrig werñ, von gancz o vnfir gewiffen, als ab [ie (von) vnfer vorgeffenheyt adir von vbir ladunge der biter gegebin vnd vor- 45 laftir: scandula (!) lat. Original. 50. 51 were] wer mit hochgezogenem r- Haken Hs. 501. vbirwachfende fache: eminens causa lat. Original. 52 ich] is Hs. 53 den] den den Ha. 54 czucht: correccio lat. Original. 55 frume verlesen aus vmme. — vnuuge Unziemlichkeit, Frevel. 551. an leytet (= anlegetet) auferlegt. — 58.62 SchluB-r in vnfer mit hochgezogenem Haken. 6€0t. von gancz? vnfir gewiffen: de certa nostra sentencia lat. Original. €2t. von vbirladunge der biter: per inportunita- tem impetrancium lat. Original.
XI. Codex Noviforensis, Nr. 130, s. mochte v*íagit w*din, vnde ouch czu wederltin den partyen, von den vnd*wylen eczliche laltś 4 komen, ab fich d* keyne irhubin in vw?re ftat, vnd di czu v° [vnen hi vnd do, als vw?n eren vnde gemache allir nuczift duchte [yn. iz wer denne, daz eyne vb*wach- s finde fache dorundir were, Daz ir der iczlichen richtet, des gebe w* vch an den zachin vnd an iczlichen vorbenanten zachin vrye gewalt, alfo daz ir di czücht, di ss ir [ulchin vmme ire vnuuge an- leytit, vor vns ir iczlichim, ab des not gelche, redelich mogit vor antworten; des v°nichte w* vnfe briue, ab w* keyne gebin, di defin «o briuen widric weren, von gancz* vnlir gewiffen, als ab fy von vnfir v*geffenheit ad* von vbirladunge der biter gegebin vnd v?legin 180,3, 42 mochte] noch — vorfagit vnd 43 wedirften den] der 431. von den] vnd der 41 vndirweylin 45 kome ab] vnd ab irhubin fehlt 146 vorlunyn 47 vwirn eryn vnd 48 nuczt dunkit 49 wer denne] in wer dome D 2 wer]w'e eyn 49f. vbirwachlfinde ^ so were] w'e 51 iczlichin richtit 51—53 des bis vrye] Daz gebe w^ vuch di 54 di] der czucht 55 [ulchim ere se iczlichin 57 gefchege 58 antwortyn virnichte — eo briuyn — wedric weryn e(t. ganczin vnfin gewilfin 61 ab] hab fe vnl $2 vorgelfinheyt adir von] der «2t. vbirladunge der biter] vbiregin betir wille 63 vor- legin 185 mochte vorfagit w*din, vnd ouch zcuwedirftehen den parteÿen, von den vndir weylen eczliche laftir 4s komen, als ab fich der keÿne ir- hüben in ew? Stat, vnd die zuuor- [unen hie vnd do, als ew?n erri vnd gemach allir nuczift düchte fein. Is were denn, das ein vbirwach- so [ende [ache dorvnder were, das ir der iczlichin richtet, gebe ich [!] euch an den lachyn frey gewalt, allo das ir die czucht, die ir fullichim frume [!] ire vnuuge an ss leytet, vor vns ir iczlichim, ab des not gelchege, redelich mógit vor- antworten; des vornichte wir vnfer Brife, ab wir keyn gebin, die defin Brifen wedrig werñ, von gancz o vnfir gewiffen, als ab [ie (von) vnfer vorgeffenheyt adir von vbir ladunge der biter gegebin vnd vor- 45 laftir: scandula (!) lat. Original. 50. 51 were] wer mit hochgezogenem r- Haken Hs. 501. vbirwachfende fache: eminens causa lat. Original. 52 ich] is Hs. 53 den] den den Ha. 54 czucht: correccio lat. Original. 55 frume verlesen aus vmme. — vnuuge Unziemlichkeit, Frevel. 551. an leytet (= anlegetet) auferlegt. — 58.62 SchluB-r in vnfer mit hochgezogenem Haken. 6€0t. von gancz? vnfir gewiffen: de certa nostra sentencia lat. Original. €2t. von vbirladunge der biter: per inportunita- tem impetrancium lat. Original.
Strana 186
186 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. wern, allo daz ſy nichtiſnich me 65 h'noch’ fullen togen. Jn geczug- niſſe difis briues Gegr czu Prage an dẽ neftẽ [Bl. 102] vritage noch deme funtage, als man fingit Circumdederunt me. ligen wern, Alfo das fie nichtiſnicht mer hernoch fullin tugen. Inge- 65 czeugnifſe diſs brifs Gebin zcu prage an dem nehiften ffritage etc. 130, 3, 64 wirn fe nichtifnicht 65 her noch fullin togin 65f. geczukniffis defis 66 Gegebin 67 dem neftyn vreytage etc. 681. noch bis me fehlt. Datumsangabe in D2 bezeichnet den Freitag nach Septuagesimae. 4. Bl. 230°. Datiert 1367, März 26 (des neheften freytages noch vnfir frawn tag anuncciacionis). Gedruckt: Schles. Lehnsurkunden II, S. 308, Nr. 14 nach dem Registrum Wenceslai (16. Jahrhundert). — Regest: Cod. Dipl. Siles. VI Nr. 42, S. 9. Wir karol, von gotis gnoden Romischer keyfer, zcu allen czeiten merer des reichs vnd konig zcu Behemen, Bekennen vnd thuen kundt offintlich mit defim Brife allen, die In ſehen adir horen lefin, das wir in keginwortikeit des hochgebornnen Bolkyn, herezugen zcu opol, 5 vnfirs liben ſwogers vnd furften, vnd fuft vil and’n h’n vnfirs konig- reichs zcu Behmen offinbarlich bekant habin vnd bekennen in crafft difs brifes, das vns vnwiffintlich sey vnd des nicht gedencken mügen in keyn’ weifs, das der hochgebornne Wladiſlaw, herczug zcu opol, vnfir liber Swoger vnd furfte, ye in keynen czeiten vor vns komen 10 sey vnd deme egenan h’czugn Bolken, seynem Bruder, fein furften- thum, land, herſchafft vnd pfantſchaft gar adir eyns teils ouff geloffen, oufgegebin adir vor vns ouff gereicht habe. Mit orkund difs Brifs vorfigelt mit vnf’m keyferlichin maieftat Ingesigel, der gegeben ift 180, 4, 2 merer: das Schluß-r mit hochgezogenem Haken Hs. geloffen getilgt hab Hs. 11 nach
186 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. wern, allo daz ſy nichtiſnich me 65 h'noch’ fullen togen. Jn geczug- niſſe difis briues Gegr czu Prage an dẽ neftẽ [Bl. 102] vritage noch deme funtage, als man fingit Circumdederunt me. ligen wern, Alfo das fie nichtiſnicht mer hernoch fullin tugen. Inge- 65 czeugnifſe diſs brifs Gebin zcu prage an dem nehiften ffritage etc. 130, 3, 64 wirn fe nichtifnicht 65 her noch fullin togin 65f. geczukniffis defis 66 Gegebin 67 dem neftyn vreytage etc. 681. noch bis me fehlt. Datumsangabe in D2 bezeichnet den Freitag nach Septuagesimae. 4. Bl. 230°. Datiert 1367, März 26 (des neheften freytages noch vnfir frawn tag anuncciacionis). Gedruckt: Schles. Lehnsurkunden II, S. 308, Nr. 14 nach dem Registrum Wenceslai (16. Jahrhundert). — Regest: Cod. Dipl. Siles. VI Nr. 42, S. 9. Wir karol, von gotis gnoden Romischer keyfer, zcu allen czeiten merer des reichs vnd konig zcu Behemen, Bekennen vnd thuen kundt offintlich mit defim Brife allen, die In ſehen adir horen lefin, das wir in keginwortikeit des hochgebornnen Bolkyn, herezugen zcu opol, 5 vnfirs liben ſwogers vnd furften, vnd fuft vil and’n h’n vnfirs konig- reichs zcu Behmen offinbarlich bekant habin vnd bekennen in crafft difs brifes, das vns vnwiffintlich sey vnd des nicht gedencken mügen in keyn’ weifs, das der hochgebornne Wladiſlaw, herczug zcu opol, vnfir liber Swoger vnd furfte, ye in keynen czeiten vor vns komen 10 sey vnd deme egenan h’czugn Bolken, seynem Bruder, fein furften- thum, land, herſchafft vnd pfantſchaft gar adir eyns teils ouff geloffen, oufgegebin adir vor vns ouff gereicht habe. Mit orkund difs Brifs vorfigelt mit vnf’m keyferlichin maieftat Ingesigel, der gegeben ift 180, 4, 2 merer: das Schluß-r mit hochgezogenem Haken Hs. geloffen getilgt hab Hs. 11 nach
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XI. Codex Noviforensis, Nr. 130, 4—5. 187 zeu Prage noch crifti geburt dreyczen hund’t iare dor noch in dem ſebin vnd ſechczigeften Iare des neheften freytages noch vnfir frawn 15 tag anuncciacionis, vnfirs reichs in dem ein vnd czwenczigeften iare vnd des keyferthums in dem czwelfften Iare. 5. Bl. 230". Datiert 1379, Mai 21 (an dem nehften Sonnobende noch der heyligen vffart tag). Gedruckt: Lünigs Reichsarch. P. spec. Contin. I unter Schlesien Nr. 230, S. 319; Sommersberg I in Cod. diplom. Nr. 140, S. 905 ; Schles. Lehnsurkunden I, S. 345 nach dem Original (Wien). — Vgl. auch die Regesten bei Walther II, S. 375 u. bei Georgisch II, Jahr 1379, Nr. 35 (S. 742). Succeffio ducum legnicenfium ad interpretacionem decreti Regis Bohemie. Wir Wenczlaw, von gotis gnoden Romiſch" konig, zou allen czeiten merer des reichs vnd konig zeu Behmen, Bekennen vnd thuen kund offintlich mit desim Brife allen den, die en sehen adir horen lefen, das vor vns quomen die hochgebornne ludwig vnd henrich, ſein fon, herczuge zcum Brige, der Erwirdige wenczlaw, Biſchoff zou lubus, die hochgebornne Ruprecht, Boleflaus vnd henrich, Techand zcu Breſlaw, gebrudere, herczuge zeu legnicz, vnfer liben ohmen vnd furften, vnd boten vns demûtiglichen von en vnd irer aller erbin wegin, das wir als ein konig zcu Behemen en allen zou enander vnd mitenand’ alle ire herczugethume vnd furftenthume, herſchaffte, 10 lande, lewte, Stete, veften, Sloß, guter vnd alle zu gehorunge, wie die genant sein, die von vns, der Cronen vnd dem konigreiche zeu Behmen, zculehen ruren, als gemeyne erbin vnd belitczern geruclichin vnd gnediglichen geruchten zcuuorleyen. Des haben wir durch manch- feldige libe vnd traw, die wir vns von angebornen fachen vnd ouch 15 von schuldigen dinften zcu en mogelichen vorfehen, ir redeliche bethe gnediglichen erhort vnd habin mit wolbedochtem mute, mit [Bl. 230") gutem rate vnfir furften, hern, edeln vnd getrawen den obgenan ludiwige vnd henriche, herczogen zcum Brige, wenczlawen, Biſchoffe 130, 4, 14. 15. 17 iare, Iare] iar, Iar mit hochgezogenem r-Haken Hs. 5 lubus: Lebus. 5, 2 merer: das Schluß-r mit hochgezogenem Haken Hs. 7 gebrudere] gebruder mit hochgezogenem r-Haken Hs. vnfer: vgl. zu Z. 2 merer.
XI. Codex Noviforensis, Nr. 130, 4—5. 187 zeu Prage noch crifti geburt dreyczen hund’t iare dor noch in dem ſebin vnd ſechczigeften Iare des neheften freytages noch vnfir frawn 15 tag anuncciacionis, vnfirs reichs in dem ein vnd czwenczigeften iare vnd des keyferthums in dem czwelfften Iare. 5. Bl. 230". Datiert 1379, Mai 21 (an dem nehften Sonnobende noch der heyligen vffart tag). Gedruckt: Lünigs Reichsarch. P. spec. Contin. I unter Schlesien Nr. 230, S. 319; Sommersberg I in Cod. diplom. Nr. 140, S. 905 ; Schles. Lehnsurkunden I, S. 345 nach dem Original (Wien). — Vgl. auch die Regesten bei Walther II, S. 375 u. bei Georgisch II, Jahr 1379, Nr. 35 (S. 742). Succeffio ducum legnicenfium ad interpretacionem decreti Regis Bohemie. Wir Wenczlaw, von gotis gnoden Romiſch" konig, zou allen czeiten merer des reichs vnd konig zeu Behmen, Bekennen vnd thuen kund offintlich mit desim Brife allen den, die en sehen adir horen lefen, das vor vns quomen die hochgebornne ludwig vnd henrich, ſein fon, herczuge zcum Brige, der Erwirdige wenczlaw, Biſchoff zou lubus, die hochgebornne Ruprecht, Boleflaus vnd henrich, Techand zcu Breſlaw, gebrudere, herczuge zeu legnicz, vnfer liben ohmen vnd furften, vnd boten vns demûtiglichen von en vnd irer aller erbin wegin, das wir als ein konig zcu Behemen en allen zou enander vnd mitenand’ alle ire herczugethume vnd furftenthume, herſchaffte, 10 lande, lewte, Stete, veften, Sloß, guter vnd alle zu gehorunge, wie die genant sein, die von vns, der Cronen vnd dem konigreiche zeu Behmen, zculehen ruren, als gemeyne erbin vnd belitczern geruclichin vnd gnediglichen geruchten zcuuorleyen. Des haben wir durch manch- feldige libe vnd traw, die wir vns von angebornen fachen vnd ouch 15 von schuldigen dinften zcu en mogelichen vorfehen, ir redeliche bethe gnediglichen erhort vnd habin mit wolbedochtem mute, mit [Bl. 230") gutem rate vnfir furften, hern, edeln vnd getrawen den obgenan ludiwige vnd henriche, herczogen zcum Brige, wenczlawen, Biſchoffe 130, 4, 14. 15. 17 iare, Iare] iar, Iar mit hochgezogenem r-Haken Hs. 5 lubus: Lebus. 5, 2 merer: das Schluß-r mit hochgezogenem Haken Hs. 7 gebrudere] gebruder mit hochgezogenem r-Haken Hs. vnfer: vgl. zu Z. 2 merer.
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188 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. zeu lubus, Ruprechten, Boleflawen vnd henrichen, Techande zcu Breffl., gebrudern, herczugen zcu legnicz, vnd irer aller leenferben alle folche ire herczugthume, furftenthume, herſchaffte, lande, lewte, Stete, veften, ſloß, guter vnd alle zcugehorungn, als obengeſchrebin ftehet, zeu enander vnd mitenander als gemeynen erben vnd besitczern gnodiglichen vorleyen vnd gereicht, lyen vnd reichen en die mit rechter wiffen vnd koniglicher mechte czu Behmen von vns als eime konigen zou Behmen, vnſern erben vnd nochkomen konigyn vnd der Cronen des konigreichis zu Behemen als mit allen den rechten, eren, wirden vnd gemachen, als sie von eren eldern mit vat’lichem anefalle an sie komen ſein, zou rechtem furftenlichem lehen zcuhaben vnd, als furftenliches lehns recht ift, zcu besitczen, Alfo vor nemelichen: welch' vnder en allen von todeſwegen abeginge ane eliche leenſerben mannes geſlechte, das denn fein teyl der egenan herczugthume, furftenthume, hirſchafft, lande, leute, Steten, veften, Sloß, guter vnd zcugehorunge, den er gehabt vnd befeffin hat, an die andern alle vnd ir iczlichen, dy den obirlebin, genczlich vnd gar in allen den rechten, als er fie beſeffin hat, erben vnd gefallen fal. Mit orkund difs brifes vorsigelt mit vnser koniglichen maieftat Ingesigel, der gegebin ift zeu Prage noch crift gebort dreyczenhundert iare vnd dornoch in dem Newn vnd febinczigeften iare an dem nehften Sonnobende noch der heyligen vffart tag, vnfir reiche des Bemiſchen in dem Sechczende vnd des Romiſchen in dem dritten Jare. 6. Bl. 231°. Undatiert. 1434 zwischen 20. August und 1. Oktober? Mandatum Sigiſmundi Imperatoris ut bona immobilia nomine teftamenti poterint [!] legari. Wir Segemund, von gotis gnoden Romischer keyfs etc., Empiten dem Edeln Albrecht von Coldicz, heuptman zeur Sweidenicz vnd In den Sechs fteten, vnd Ratmann vnd Scheppen czur Sweydenicz, vnſ’n liben getrawen, vnf’ gnode vnd allis gut. Ediln vnd liben 130, 5, 26 vns: oder uns Hs. 32 abeginge: s. zu Nr. 126, 2, 10. 36 obirlebin überleben, überlebend sind. 39. 40. 42 iare, Jare] iar, Jar mit hochgezogenem r-Haken Hs. 42 dem] drem Hs. 6, 1 Vor keyf getilgtes konig Hs.
188 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. zeu lubus, Ruprechten, Boleflawen vnd henrichen, Techande zcu Breffl., gebrudern, herczugen zcu legnicz, vnd irer aller leenferben alle folche ire herczugthume, furftenthume, herſchaffte, lande, lewte, Stete, veften, ſloß, guter vnd alle zcugehorungn, als obengeſchrebin ftehet, zeu enander vnd mitenander als gemeynen erben vnd besitczern gnodiglichen vorleyen vnd gereicht, lyen vnd reichen en die mit rechter wiffen vnd koniglicher mechte czu Behmen von vns als eime konigen zou Behmen, vnſern erben vnd nochkomen konigyn vnd der Cronen des konigreichis zu Behemen als mit allen den rechten, eren, wirden vnd gemachen, als sie von eren eldern mit vat’lichem anefalle an sie komen ſein, zou rechtem furftenlichem lehen zcuhaben vnd, als furftenliches lehns recht ift, zcu besitczen, Alfo vor nemelichen: welch' vnder en allen von todeſwegen abeginge ane eliche leenſerben mannes geſlechte, das denn fein teyl der egenan herczugthume, furftenthume, hirſchafft, lande, leute, Steten, veften, Sloß, guter vnd zcugehorunge, den er gehabt vnd befeffin hat, an die andern alle vnd ir iczlichen, dy den obirlebin, genczlich vnd gar in allen den rechten, als er fie beſeffin hat, erben vnd gefallen fal. Mit orkund difs brifes vorsigelt mit vnser koniglichen maieftat Ingesigel, der gegebin ift zeu Prage noch crift gebort dreyczenhundert iare vnd dornoch in dem Newn vnd febinczigeften iare an dem nehften Sonnobende noch der heyligen vffart tag, vnfir reiche des Bemiſchen in dem Sechczende vnd des Romiſchen in dem dritten Jare. 6. Bl. 231°. Undatiert. 1434 zwischen 20. August und 1. Oktober? Mandatum Sigiſmundi Imperatoris ut bona immobilia nomine teftamenti poterint [!] legari. Wir Segemund, von gotis gnoden Romischer keyfs etc., Empiten dem Edeln Albrecht von Coldicz, heuptman zeur Sweidenicz vnd In den Sechs fteten, vnd Ratmann vnd Scheppen czur Sweydenicz, vnſ’n liben getrawen, vnf’ gnode vnd allis gut. Ediln vnd liben 130, 5, 26 vns: oder uns Hs. 32 abeginge: s. zu Nr. 126, 2, 10. 36 obirlebin überleben, überlebend sind. 39. 40. 42 iare, Jare] iar, Jar mit hochgezogenem r-Haken Hs. 42 dem] drem Hs. 6, 1 Vor keyf getilgtes konig Hs.
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XI. Codex Noviforensis, Nr. 130, 6-7. 189 getrawen, Als wir vormals gefaczt vnd das land czur Sweydenicz 5 begnodt habin, das man geiftliche fachen vor geiftlichem rechte vnd wertliche fachin vor wertlichem gerichte vß richten fal, Als ift vns vorbrocht, wy das Niclos weczil zur Sweydenicz feym elichin weibe ein geschafft gemacht, getan vnd zcu Selgerethe gegebin habe an farender habe, eygene guter, Erbe vnd bereytem gelde, dor zcu der 10 Statichreib" zcu legnicz von des felben weibes vnd kind’n wegin gerechtikeit habe, alfo wir vornemen, vnd [Bl. 232 ] das ir vnd ander ym hinderniffe daran zcu czihit, vnd her hat vns an geruffen, en vnd sein weip, yn [!] dorynne genediclich zcuuorsehen. Do von ift vnier meynunge, vnd wir gebiten auch euch ernftlich mit deſim brife, das 15 ir den egenan Stat ſchreib’ vnd ſein hawffraw vnd kinder’ an dem obgenan Selgerethe vnd geſcheffte, an fulchen gutern, habe, erbe vnd gelde, als den der vorgenan Niclos feynë weibe getan vnd gemacht hat, nicht hind’t adir hindern laffet, Sund’ Jm des rechten dor zou furder- lich beholfen feyt vnd vnuorezogelich geftaten follet, Als das nicht 20 not sey, die fachin ferrer an vns zu brengen. Gebin zcu Renſburg. 7. Bl. 235. Das Original der Urkunde, ausgestellt 1438 Dezember 6 (An fant Niclasen tag), Breslau Staatsarchiv Rep. 3 Fürstentum Liegnitz-Brieg-Wohlau Nr. 174, dessen Lesarten — rein Orthographisches nur ausnahmsweise — unter dem Text des Cod. Novif. folgen, gedruckt in den Schles. Lehnsurkunden I, Nr. 90, §. 391. Wir Albrecht, von gotifgnoden Romiſcher kunig, merer des Reichs vnd zcu hungern, zu Behemen, dalmacien, Croacien etc. kunig vnd Herczog zu ofterrich, Bekennen vnd thuen kund offinbar mit desim Briffe allen den, die en ſehin adir horin lezin, Wie wol das ift, das wir allen vnd iglichen der Cron zou Behemen furften, edeln vnd 5 9 geschafft = mhd. gescheffede letzt- 130, 6, 7 wertliche: s. zu Nr. 6, 28. willige Verfügung, Testament; gerichtliche Abmachung, Vertrag (s. Lexer I 897). Selgerethe: s. zu Nr. 61, 8. 14 zcuuorsehen zu beschützen (s. Lexer III 222). 21 Renfburg oder Renfburg Hs. [Renfburg: vermutlich ist Regensburg ge- meint, wo Siegmund, der am 31. Mai 1433 zum Kaiser gekrönt war, sich vom 20. August bis I. Oktober 1434 aufhielt. Bruchmann.] 7, 1 gotes gnaden kunig] Kunig, zuallenzeiten Schluß-r in merer mit hochgezogenem 3 offembar 31. difem 2 Vngern Haken Cod. Novif. Behem brieue 4 Jn ſehen oder horen leſen 5 Behem
XI. Codex Noviforensis, Nr. 130, 6-7. 189 getrawen, Als wir vormals gefaczt vnd das land czur Sweydenicz 5 begnodt habin, das man geiftliche fachen vor geiftlichem rechte vnd wertliche fachin vor wertlichem gerichte vß richten fal, Als ift vns vorbrocht, wy das Niclos weczil zur Sweydenicz feym elichin weibe ein geschafft gemacht, getan vnd zcu Selgerethe gegebin habe an farender habe, eygene guter, Erbe vnd bereytem gelde, dor zcu der 10 Statichreib" zcu legnicz von des felben weibes vnd kind’n wegin gerechtikeit habe, alfo wir vornemen, vnd [Bl. 232 ] das ir vnd ander ym hinderniffe daran zcu czihit, vnd her hat vns an geruffen, en vnd sein weip, yn [!] dorynne genediclich zcuuorsehen. Do von ift vnier meynunge, vnd wir gebiten auch euch ernftlich mit deſim brife, das 15 ir den egenan Stat ſchreib’ vnd ſein hawffraw vnd kinder’ an dem obgenan Selgerethe vnd geſcheffte, an fulchen gutern, habe, erbe vnd gelde, als den der vorgenan Niclos feynë weibe getan vnd gemacht hat, nicht hind’t adir hindern laffet, Sund’ Jm des rechten dor zou furder- lich beholfen feyt vnd vnuorezogelich geftaten follet, Als das nicht 20 not sey, die fachin ferrer an vns zu brengen. Gebin zcu Renſburg. 7. Bl. 235. Das Original der Urkunde, ausgestellt 1438 Dezember 6 (An fant Niclasen tag), Breslau Staatsarchiv Rep. 3 Fürstentum Liegnitz-Brieg-Wohlau Nr. 174, dessen Lesarten — rein Orthographisches nur ausnahmsweise — unter dem Text des Cod. Novif. folgen, gedruckt in den Schles. Lehnsurkunden I, Nr. 90, §. 391. Wir Albrecht, von gotifgnoden Romiſcher kunig, merer des Reichs vnd zcu hungern, zu Behemen, dalmacien, Croacien etc. kunig vnd Herczog zu ofterrich, Bekennen vnd thuen kund offinbar mit desim Briffe allen den, die en ſehin adir horin lezin, Wie wol das ift, das wir allen vnd iglichen der Cron zou Behemen furften, edeln vnd 5 9 geschafft = mhd. gescheffede letzt- 130, 6, 7 wertliche: s. zu Nr. 6, 28. willige Verfügung, Testament; gerichtliche Abmachung, Vertrag (s. Lexer I 897). Selgerethe: s. zu Nr. 61, 8. 14 zcuuorsehen zu beschützen (s. Lexer III 222). 21 Renfburg oder Renfburg Hs. [Renfburg: vermutlich ist Regensburg ge- meint, wo Siegmund, der am 31. Mai 1433 zum Kaiser gekrönt war, sich vom 20. August bis I. Oktober 1434 aufhielt. Bruchmann.] 7, 1 gotes gnaden kunig] Kunig, zuallenzeiten Schluß-r in merer mit hochgezogenem 3 offembar 31. difem 2 Vngern Haken Cod. Novif. Behem brieue 4 Jn ſehen oder horen leſen 5 Behem
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190 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. getrawn gemeyniglich geneygit feint, Ir beftis vorczuwendin, Jdoch so bewegt vns funderliche liebe fulchen furften, an den wir zund"liche libe, trawe vnd dinfte erfunden haben vnd irkant, vnfir gnodr, nutze vnd wirdikeyt mit zuteylen; vnd wann vor vns komen ift der hoch- 10 gebornne ludwig, herczug zou lobin, vnfir liber ohme vnd furfte, vnd hat vns mit demutigem fleiffe gebeten, das wir em alle vnd igliche feyne Briue, priuilegia, freiheiten, Rechte, gnode, alle alde vnde gute gewonheyte vnd her komen, die seynen vorfarn vnd Im von vnſern vorfarn, von Romiſchen keyzern vnd kunigen vnd ouch kuningn zu 15 Behemen, obir ire furftenthume, herschaffte vnd lande gegebin feint vnd (die sie) geruglichin herbracht, Innegehabt vnd befeffin habin vnd an en komen feint, zubeftatigen vnd zeu confirmiren gnediglichen geruchten: Des haben wir angeſehen foliche libe, trawe vnd nutcze, willige dinfte, die vns vnd der Cron zu Behemen der selbe vnfer ohme zo vnd furfte herczug ludwig obgnant offte vnd dicke beweift vnd getan hat [Bl. 235"], teglichs tut vnd in zukunfftigen czeiten wol thuen fol vnd mag, vnde habin Im vnd seinen erben dorumme mit wolbedochtem mute, gutem Rate vnfir Rethe vnd getrawn vnd mit rechter wiffen alle vnd igliche ſeyne Briue, priuilegia, freyheite, Rechte, gnode, alde 25 vnd gute gewonheite vnd herkomen, die seyne [!] vorfarn vnd en [!] von vnſ’n vorfaren, Romischen keyfern vnd kunigen vnd ouch kunigen zu Behemen, obir ire furitenthume, herschafte vnd lande gegebin feint vnd die sie biſhier geruglichyn herbracht, ynnegehabt vnd 130, 7, 6 getruen gemeinlich genegt find beftes furczuwenden 7 liebe] dahinter getilgtes vnd trawe vnd dinfte Cod. Norif. ſolichen 71. funderliche liebe s trewe dienfte haben fehlt irkant] erkant haben vnfer gnade nucz 9 fur 9f. hochgeboren Loben = Lüben, Stadt u. Land, nördlich ron Liegnitz 10 herczog gelegen. vnſer lieber Oheim furft 11 diemutigem fliffe gebetten Im 12 fine briefe gnade alle im Cod. Novif., wie es scheint, durchstrichen, fehlt Or. vnd 13 fin vorfaren 14 kunigen 15 Behem vber gegeben find 16 gerulichen befeffen haben Jn 17 find zubeftetigen gnediclich 15 liebe true dienfte 19 Beheim derfelb Schluß-r in vnſer mit hochgezogenem Haken Cod. Novif., vnfer Or. Oheim 20 herezog obgenant offt bewifet 21 kumfftigen tun 22 Vnd haben fin dorumb wolbedachtem 23 vnier (mit v-artigem Haken über r) fryheite 25 gewonheit getruen 24 fine brieue gnade ſin vorfaren Jm 26 vnſern konigen 27 Beheim vber 28 find Sy gegeben gerülichen
190 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. getrawn gemeyniglich geneygit feint, Ir beftis vorczuwendin, Jdoch so bewegt vns funderliche liebe fulchen furften, an den wir zund"liche libe, trawe vnd dinfte erfunden haben vnd irkant, vnfir gnodr, nutze vnd wirdikeyt mit zuteylen; vnd wann vor vns komen ift der hoch- 10 gebornne ludwig, herczug zou lobin, vnfir liber ohme vnd furfte, vnd hat vns mit demutigem fleiffe gebeten, das wir em alle vnd igliche feyne Briue, priuilegia, freiheiten, Rechte, gnode, alle alde vnde gute gewonheyte vnd her komen, die seynen vorfarn vnd Im von vnſern vorfarn, von Romiſchen keyzern vnd kunigen vnd ouch kuningn zu 15 Behemen, obir ire furftenthume, herschaffte vnd lande gegebin feint vnd (die sie) geruglichin herbracht, Innegehabt vnd befeffin habin vnd an en komen feint, zubeftatigen vnd zeu confirmiren gnediglichen geruchten: Des haben wir angeſehen foliche libe, trawe vnd nutcze, willige dinfte, die vns vnd der Cron zu Behemen der selbe vnfer ohme zo vnd furfte herczug ludwig obgnant offte vnd dicke beweift vnd getan hat [Bl. 235"], teglichs tut vnd in zukunfftigen czeiten wol thuen fol vnd mag, vnde habin Im vnd seinen erben dorumme mit wolbedochtem mute, gutem Rate vnfir Rethe vnd getrawn vnd mit rechter wiffen alle vnd igliche ſeyne Briue, priuilegia, freyheite, Rechte, gnode, alde 25 vnd gute gewonheite vnd herkomen, die seyne [!] vorfarn vnd en [!] von vnſ’n vorfaren, Romischen keyfern vnd kunigen vnd ouch kunigen zu Behemen, obir ire furitenthume, herschafte vnd lande gegebin feint vnd die sie biſhier geruglichyn herbracht, ynnegehabt vnd 130, 7, 6 getruen gemeinlich genegt find beftes furczuwenden 7 liebe] dahinter getilgtes vnd trawe vnd dinfte Cod. Norif. ſolichen 71. funderliche liebe s trewe dienfte haben fehlt irkant] erkant haben vnfer gnade nucz 9 fur 9f. hochgeboren Loben = Lüben, Stadt u. Land, nördlich ron Liegnitz 10 herczog gelegen. vnſer lieber Oheim furft 11 diemutigem fliffe gebetten Im 12 fine briefe gnade alle im Cod. Novif., wie es scheint, durchstrichen, fehlt Or. vnd 13 fin vorfaren 14 kunigen 15 Behem vber gegeben find 16 gerulichen befeffen haben Jn 17 find zubeftetigen gnediclich 15 liebe true dienfte 19 Beheim derfelb Schluß-r in vnſer mit hochgezogenem Haken Cod. Novif., vnfer Or. Oheim 20 herezog obgenant offt bewifet 21 kumfftigen tun 22 Vnd haben fin dorumb wolbedachtem 23 vnier (mit v-artigem Haken über r) fryheite 25 gewonheit getruen 24 fine brieue gnade ſin vorfaren Jm 26 vnſern konigen 27 Beheim vber 28 find Sy gegeben gerülichen
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XI. Codex Noviforensis, Nr. 130, 7�8. 191 beſeſſin habin vnd redlichen an den ſelbin vnſ'n ohmen herczug ludwigen komen feint, gnediglichen vornewet, beftatiget vnd con-so firmiret, vornewn, beftatigen vnd confirmiren en die von Romiſcher, Behemiſcher vnd koniglicher macht In crafft difs brifes vnd meynen, fetczin vnde wellin, das die furbas mer In allen iren ftucken, puncten, claufeln, artikeln vnd meynungen craft vnd macht habin fullen zu gleicher weize, als ap fie alle von wort zuwort hyrynne begriffen vnd 85 geſchrebin werin, vnd das er der auch gebrauchen vnd geniffen fal vnd mag von allir manniglich vngehindert. Mit orkunde diſs brifs vorfigelt mit vnfir kuniglich maieftat Jngefigele. Gebin zcu Breſlaw Noch Crifts gebort vierczenhundert Jare vnd dornoch Jn dem acht vnd dreißigeftem Jare an fante Nicloſe tag vnfir Reiche Jm Jriten iare. 40 8. Bl. 236". Datiert 1437, Februar 2 (anvnfir liben frawen tag lichtmifs). Das Original gedruckt: Schles. Lehnsurkunden II, Nr. 47, S. 52. — Regest: Walther II, S. 430. Wir Sigmund, von gotifgnoden Romischer keifir, zu allen czeiten des reichs mer’ vnd zu hungarie, Bohemie, dalmacie, Croacie etc. kunig, Bekennen vnd thuen kunt offinbar mit defim Briefe Allen den, die en sehyn, horen adir lezin, Als die hochgebornn Conrad, genant Canthner, vnd Conrad der weiße, herczug zur olsfen vnd kozil, vnfer liben ohmen vnd furften, obir ſoliche vorſchreibunge vnd globde, die 5 denſelben Oheimen herczog 180,7,29 beſeffen haben so find gnediclich vernewet Beftetiget 31 vernewen Beftetigen Jm Romiſcher] Romifcher vnd kuniglicher 32 brifes] brieffs, was wir Jm dann doran mit recht billich vernewen, beftetigen vnd confirmiren ſollen vnd mogen 33 feczen vnd wollen furbaßmer Schluß-r allen] allen vnd yglichen in mer mit hochgezogenem Haken Cod. Novif. 35 ob Sy 36 geſchriben 34 haben follen 34f. zugleicherwife weren gebruchen 37 allermenniclich genieſſen ſol vrkund brieffs ss verfigilt vnf r kuniglichi Jnfigel Geben Jar dornach 391. Achtvnddryffigiften 39 Nach geburt Jare 40 Jare, iare] Jar, iar mit hochgezogenem r-Haken Cod. Novif. fant Niclaſen vnferr Riche erften Jare Or. hat noch den Ausfertigungsvermerk: Ad mandatum domini Regis Marquardus Brifacher. 8, 5 zur olffen zu Öls. kozil Kosel 5. 7. 9. 10 das Schluß-r in vnfer, nymmermer, andir, Ir mit hochgezogenem Haken Hs.
XI. Codex Noviforensis, Nr. 130, 7�8. 191 beſeſſin habin vnd redlichen an den ſelbin vnſ'n ohmen herczug ludwigen komen feint, gnediglichen vornewet, beftatiget vnd con-so firmiret, vornewn, beftatigen vnd confirmiren en die von Romiſcher, Behemiſcher vnd koniglicher macht In crafft difs brifes vnd meynen, fetczin vnde wellin, das die furbas mer In allen iren ftucken, puncten, claufeln, artikeln vnd meynungen craft vnd macht habin fullen zu gleicher weize, als ap fie alle von wort zuwort hyrynne begriffen vnd 85 geſchrebin werin, vnd das er der auch gebrauchen vnd geniffen fal vnd mag von allir manniglich vngehindert. Mit orkunde diſs brifs vorfigelt mit vnfir kuniglich maieftat Jngefigele. Gebin zcu Breſlaw Noch Crifts gebort vierczenhundert Jare vnd dornoch Jn dem acht vnd dreißigeftem Jare an fante Nicloſe tag vnfir Reiche Jm Jriten iare. 40 8. Bl. 236". Datiert 1437, Februar 2 (anvnfir liben frawen tag lichtmifs). Das Original gedruckt: Schles. Lehnsurkunden II, Nr. 47, S. 52. — Regest: Walther II, S. 430. Wir Sigmund, von gotifgnoden Romischer keifir, zu allen czeiten des reichs mer’ vnd zu hungarie, Bohemie, dalmacie, Croacie etc. kunig, Bekennen vnd thuen kunt offinbar mit defim Briefe Allen den, die en sehyn, horen adir lezin, Als die hochgebornn Conrad, genant Canthner, vnd Conrad der weiße, herczug zur olsfen vnd kozil, vnfer liben ohmen vnd furften, obir ſoliche vorſchreibunge vnd globde, die 5 denſelben Oheimen herczog 180,7,29 beſeffen haben so find gnediclich vernewet Beftetiget 31 vernewen Beftetigen Jm Romiſcher] Romifcher vnd kuniglicher 32 brifes] brieffs, was wir Jm dann doran mit recht billich vernewen, beftetigen vnd confirmiren ſollen vnd mogen 33 feczen vnd wollen furbaßmer Schluß-r allen] allen vnd yglichen in mer mit hochgezogenem Haken Cod. Novif. 35 ob Sy 36 geſchriben 34 haben follen 34f. zugleicherwife weren gebruchen 37 allermenniclich genieſſen ſol vrkund brieffs ss verfigilt vnf r kuniglichi Jnfigel Geben Jar dornach 391. Achtvnddryffigiften 39 Nach geburt Jare 40 Jare, iare] Jar, iar mit hochgezogenem r-Haken Cod. Novif. fant Niclaſen vnferr Riche erften Jare Or. hat noch den Ausfertigungsvermerk: Ad mandatum domini Regis Marquardus Brifacher. 8, 5 zur olffen zu Öls. kozil Kosel 5. 7. 9. 10 das Schluß-r in vnfer, nymmermer, andir, Ir mit hochgezogenem Haken Hs.
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192 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. fie keginenand’ getan habin, sich nymmermer von enand’ zou scheyden noch zcuteylen, icczund noch Rate eczlicher irer frunde vnd mit guten wilfen vnd wilkor durch des beftin vnd vil andir guten vrſachen 10 willen Ir lande vnd leute mit enandir zuteylen vnd fundern vnd aus iren gesampten lehen geſunderte lehn zumachen meynen, des wir In denn beyden als eyn kunig zu Behmen gonnen in craft difs Brieffr, Allo hat vns der obgnan Canthen" demutiglichen gebeten, die weyle en got mit ettweuil kinden beraten hat vnd der Egenan Conrad der 15 weiffe noch ane erbin ift, das wir In dann gnediglichen geruchten zcuvorforgen, do methe folicher teyl vnd Ir vatirlich erbe nicht von deme ſelbin itamme kame; des habin wir angeſehin des egenan Canthners bethe vnd ouch foliche dinfte, die er vns gar getrewlich getan hat vnd hinfur tut vnd willig ift, vnd habin Im diefe befondere 20 gnode getan mit fampt feinen kinden vnd lehenserbin, Allo das nemlich, wie wol sich die egenanten Canthn" vnd der weiffe mit- enander teilen, das dennoch die lehin dorumme nicht geteylet, fund" gesampt bleiben, vnd welcher vnder den egenan Brudern ehe abeginge an lehens erbin, das denn daffelbige teyle, land vnd leute, an den 2s andern vnde seyne lehens erbin komen vnd gefallen fullen, von vns vnd vnſ’n nochkomen, kunige zu Behemen, vnd von allermenniclich vngehindert, vnd wir fullen vns auch keynis anfallis noch rechts dorynne annemen. Mit orkunde difs Briefs vorfigelt mit vnf’m keiſerlichin maieftat Jngesigel. Gebin zu prag Noch Crifts gebort so vierczen hundert Jare vnd dornoch Im Sebin vnd dreiffigeften Iare anvnfir liben frawen tag lichtmifs, vnfir Reiche des vngeriſchin etc. Im eyn vnd fumffczigeften, des Romischen Im Achtvndezwenczigeften, des Bemischin Im Achtczenden vnd des keifersthums Im fumften Jare. 9. Bl. 236°. Datiert 1440, Oktober 1 (an fandte Remigen tage). Gedruckt: Schles. Lehnsurkunden II, Nr. 48, S. 53. (nach einem Transsumpt). Wir Elizabeth, von gotifgnoden zeu hungarn, dalmacien, Croacien Erbe vnd frawe des konigreichs zu Behmen, herczugynne zu ofter 130, 8, 9 Schluß-r in wilkor mit hochgezogenem Haken Hs. vriachen] vorfachen Hs. 14 ettweuil = mhd. ët(e)wie vil ziemlich viel, s. Lexer I 714. beraten versehen, bedacht. 17 kame oder kome Hs. 19 befondere] besonder mit hochgezogenem r-Haken Hs. 2s von] vor Cod. Novif., fehlt Or. 30 Jare] Jar mit hochgezogenem r-Haken Hs. 33 zweites des] der Hs.
192 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. fie keginenand’ getan habin, sich nymmermer von enand’ zou scheyden noch zcuteylen, icczund noch Rate eczlicher irer frunde vnd mit guten wilfen vnd wilkor durch des beftin vnd vil andir guten vrſachen 10 willen Ir lande vnd leute mit enandir zuteylen vnd fundern vnd aus iren gesampten lehen geſunderte lehn zumachen meynen, des wir In denn beyden als eyn kunig zu Behmen gonnen in craft difs Brieffr, Allo hat vns der obgnan Canthen" demutiglichen gebeten, die weyle en got mit ettweuil kinden beraten hat vnd der Egenan Conrad der 15 weiffe noch ane erbin ift, das wir In dann gnediglichen geruchten zcuvorforgen, do methe folicher teyl vnd Ir vatirlich erbe nicht von deme ſelbin itamme kame; des habin wir angeſehin des egenan Canthners bethe vnd ouch foliche dinfte, die er vns gar getrewlich getan hat vnd hinfur tut vnd willig ift, vnd habin Im diefe befondere 20 gnode getan mit fampt feinen kinden vnd lehenserbin, Allo das nemlich, wie wol sich die egenanten Canthn" vnd der weiffe mit- enander teilen, das dennoch die lehin dorumme nicht geteylet, fund" gesampt bleiben, vnd welcher vnder den egenan Brudern ehe abeginge an lehens erbin, das denn daffelbige teyle, land vnd leute, an den 2s andern vnde seyne lehens erbin komen vnd gefallen fullen, von vns vnd vnſ’n nochkomen, kunige zu Behemen, vnd von allermenniclich vngehindert, vnd wir fullen vns auch keynis anfallis noch rechts dorynne annemen. Mit orkunde difs Briefs vorfigelt mit vnf’m keiſerlichin maieftat Jngesigel. Gebin zu prag Noch Crifts gebort so vierczen hundert Jare vnd dornoch Im Sebin vnd dreiffigeften Iare anvnfir liben frawen tag lichtmifs, vnfir Reiche des vngeriſchin etc. Im eyn vnd fumffczigeften, des Romischen Im Achtvndezwenczigeften, des Bemischin Im Achtczenden vnd des keifersthums Im fumften Jare. 9. Bl. 236°. Datiert 1440, Oktober 1 (an fandte Remigen tage). Gedruckt: Schles. Lehnsurkunden II, Nr. 48, S. 53. (nach einem Transsumpt). Wir Elizabeth, von gotifgnoden zeu hungarn, dalmacien, Croacien Erbe vnd frawe des konigreichs zu Behmen, herczugynne zu ofter 130, 8, 9 Schluß-r in wilkor mit hochgezogenem Haken Hs. vriachen] vorfachen Hs. 14 ettweuil = mhd. ët(e)wie vil ziemlich viel, s. Lexer I 714. beraten versehen, bedacht. 17 kame oder kome Hs. 19 befondere] besonder mit hochgezogenem r-Haken Hs. 2s von] vor Cod. Novif., fehlt Or. 30 Jare] Jar mit hochgezogenem r-Haken Hs. 33 zweites des] der Hs.
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XI. Codex Noviforensis, Nr. 130, 9. 193 Reich vnd zu Steyer etc., Bekennen vor vns vnd vnſerin liben Son, kunig laffla, offinbar mit desim Briefe Allen den, die en ſehin adir horen lezin, das vns die hochgebornn furften h’czug [Bl. 237] Conrad vnd Conrad der weiffe, gebrudere, herczugen zour olffen, vnfir liebin ohinen, haben durch Ire Erbere potichafft beten loffen mit fleiffe, das wir en vnd iren erben folichen maieftat briff vnfirs liben hern vnd vaters, keyfer Sigmundis loblicher gedechteniffe, den er Irem vatere, vnf’m liben ohmen herczug Canthner feligen, obir geſampte lehin 10 mit seynem Brudere, vnferm ohmen herczug Cunraten dem weiffen, obir alle ir land vnd leute gegebyn hat, zuconfirmiren, zubeltetigen vnd zuuornewen gnediglichen geruchten; des haben wir angeſehin ire fleiflige bete vnd auch folliche dinfte, die ire fordern vnſern vorfaren vnd der Crone zu Behemen getrewlich beweift habin vnd fie vns vnd 15 vnſ’im Sone ouch zuthuen willig feint. Dorubir mit bedochtem mute, gutem Rate vnd Recht’ wisfen, So habin wir den egenanten vnf’n ohmen vnd (iren) erbin folichen vnfirs h’ren vnd vaters maieftatbrieff obir ſoliche geſampte lehin alfo ein frawe vnd Erbe der Cron zeu Behemen vor vns vnd vnf'n liben Son, kunigk laflaw, gnediglichen 20 confirmiret, beftetiget vnd vor newet, confirmiren, beftetigen vnd vornewen in crafft difs Briefis vnde meynen, fetczen vnd wollen, das die egenan vnſer ohmen vnd ire Erbin ſolicher geſampter lehin gebrauchen vnd geniffen fullen, von vns, vnfern nochkomen vnd fuft allir menclich vngehindert. Gebin zcu Presburg an fandte Remigen 25 tage noch Crifts geburt vierczenhundert Jare vnd dornoch In dem vierczigeften Jare. s 6. 7. 9 gebrudere, Erbere, vatere] gebruder, 130, 9, 4 lafila: Ladislaus. Erber, vater mit hochgezogenem r-Haken Hs. 7 Ire] Irer Hs. beten: auch betten lesbar. 11 Brudere] Bruder mit hochgezogenem r-Haken Hs. 12 Schluß-r in ir mit hochgezogenem Haken Hs.
XI. Codex Noviforensis, Nr. 130, 9. 193 Reich vnd zu Steyer etc., Bekennen vor vns vnd vnſerin liben Son, kunig laffla, offinbar mit desim Briefe Allen den, die en ſehin adir horen lezin, das vns die hochgebornn furften h’czug [Bl. 237] Conrad vnd Conrad der weiffe, gebrudere, herczugen zour olffen, vnfir liebin ohinen, haben durch Ire Erbere potichafft beten loffen mit fleiffe, das wir en vnd iren erben folichen maieftat briff vnfirs liben hern vnd vaters, keyfer Sigmundis loblicher gedechteniffe, den er Irem vatere, vnf’m liben ohmen herczug Canthner feligen, obir geſampte lehin 10 mit seynem Brudere, vnferm ohmen herczug Cunraten dem weiffen, obir alle ir land vnd leute gegebyn hat, zuconfirmiren, zubeltetigen vnd zuuornewen gnediglichen geruchten; des haben wir angeſehin ire fleiflige bete vnd auch folliche dinfte, die ire fordern vnſern vorfaren vnd der Crone zu Behemen getrewlich beweift habin vnd fie vns vnd 15 vnſ’im Sone ouch zuthuen willig feint. Dorubir mit bedochtem mute, gutem Rate vnd Recht’ wisfen, So habin wir den egenanten vnf’n ohmen vnd (iren) erbin folichen vnfirs h’ren vnd vaters maieftatbrieff obir ſoliche geſampte lehin alfo ein frawe vnd Erbe der Cron zeu Behemen vor vns vnd vnf'n liben Son, kunigk laflaw, gnediglichen 20 confirmiret, beftetiget vnd vor newet, confirmiren, beftetigen vnd vornewen in crafft difs Briefis vnde meynen, fetczen vnd wollen, das die egenan vnſer ohmen vnd ire Erbin ſolicher geſampter lehin gebrauchen vnd geniffen fullen, von vns, vnfern nochkomen vnd fuft allir menclich vngehindert. Gebin zcu Presburg an fandte Remigen 25 tage noch Crifts geburt vierczenhundert Jare vnd dornoch In dem vierczigeften Jare. s 6. 7. 9 gebrudere, Erbere, vatere] gebruder, 130, 9, 4 lafila: Ladislaus. Erber, vater mit hochgezogenem r-Haken Hs. 7 Ire] Irer Hs. beten: auch betten lesbar. 11 Brudere] Bruder mit hochgezogenem r-Haken Hs. 12 Schluß-r in ir mit hochgezogenem Haken Hs.
Strana 194
XII. (Nr. 131. 132) Aus dem Breslauer Kopialbuch Liber privilegiorum Hs. D2 (Abschriften). Die Originale sind ausgestellt 1261—1382, die Abschriften beginnen mit dem Jahre 1350. 131. Liber privilegiorum (1350 begonnen) : Bresl. Stadtarch. Hs. D2 [Kopialbuch 29]. I. Teil. 1. Bl. 18° (der lat. Tert Bl. 17°, Nr. 5). Das lateinische Original der Urkunde, ausgestellt 1274 ohne Tages- datum, Bresl. Stadtarch. A 10, gedruckt bei Korn Nr. 43, S. 43f. — Regest im Cod. Dipl. Siles. VII 2, Nr. 1445, S. 207f. In gotis namin amen. Di dink, di in der czyt geschen, daz di icht vor gen in vorgezzinheit mit der czyt, dez wolle wir fie czu gedechte- niffe brengrin [!] mit der ſchrift. Do won ift daz, daz wir Heinrich, von gnadin gotis vûrſte czu Slefyn, czu bekentniffe wollin kumin allir, 5 der keginw’tigin vnd d’ noch kunftigin, daz noch rate vnfir getruwin mannin wir fere habin gedacht vf nucz vnd vf vrumin unfir ftat czu wretflau, begern, daz si do von czu bezzerunge kume, vnde ſeczezin, daz in keinen ſtetin, di vndir vnfir herſchaft gelegin fint, beide czu 131, 1,41. czu bekentniffe ... allir bis kunftigin: ad noticiam vniuersorum, tam presencium quam futurorum, volumus peruenire lat. Original. 7 begern: Verbum finitum an Stelle des Partizips im latein. Original (cupientes), vgl. unten zu Nr. 131, 2, 7. s keinen] kinnen Hs.
XII. (Nr. 131. 132) Aus dem Breslauer Kopialbuch Liber privilegiorum Hs. D2 (Abschriften). Die Originale sind ausgestellt 1261—1382, die Abschriften beginnen mit dem Jahre 1350. 131. Liber privilegiorum (1350 begonnen) : Bresl. Stadtarch. Hs. D2 [Kopialbuch 29]. I. Teil. 1. Bl. 18° (der lat. Tert Bl. 17°, Nr. 5). Das lateinische Original der Urkunde, ausgestellt 1274 ohne Tages- datum, Bresl. Stadtarch. A 10, gedruckt bei Korn Nr. 43, S. 43f. — Regest im Cod. Dipl. Siles. VII 2, Nr. 1445, S. 207f. In gotis namin amen. Di dink, di in der czyt geschen, daz di icht vor gen in vorgezzinheit mit der czyt, dez wolle wir fie czu gedechte- niffe brengrin [!] mit der ſchrift. Do won ift daz, daz wir Heinrich, von gnadin gotis vûrſte czu Slefyn, czu bekentniffe wollin kumin allir, 5 der keginw’tigin vnd d’ noch kunftigin, daz noch rate vnfir getruwin mannin wir fere habin gedacht vf nucz vnd vf vrumin unfir ftat czu wretflau, begern, daz si do von czu bezzerunge kume, vnde ſeczezin, daz in keinen ſtetin, di vndir vnfir herſchaft gelegin fint, beide czu 131, 1,41. czu bekentniffe ... allir bis kunftigin: ad noticiam vniuersorum, tam presencium quam futurorum, volumus peruenire lat. Original. 7 begern: Verbum finitum an Stelle des Partizips im latein. Original (cupientes), vgl. unten zu Nr. 131, 2, 7. s keinen] kinnen Hs.
Strana 195
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 1—2. 195 der Nize vnd andirſwo, ſlechtis keine koufmanſchaft werde nidir gelegit. Wenne alle nidir lage einir itflichir koufmanſchaft, wi fi 10 ſyn, in vnfir vor genantin ftat czu Wretſlau wolle wir daz fi ewiclich behaldin werde. Dor obir wolle wir, das di bly wage nirgin andirſwo wen do selbis gehaldin w’de ewiclichin, daz vz genumin, daz in der Itat czu Vrankinberk biz vf ſente Niclos tak, der nu czukunftik ift, di vorgenante wage w’de gehaldin. In der dinge geczuikniſſe mit 15 vnfirs ingeligils bewarunge habe wir vor ueftint. Daz ift geschen noch gotis jare tufint iar ezweihundirt iar libinczik iar in dem uirdin jare vor difin ritterin h’n Timin, hern Januſſchin, h’n Stoſchin, h’n Symon vnde h’n Ebirharde, lime brudir, h’n Schambor vnd uil andir getruwin. Gebin czu Wretfl. von der hant Heinrich, vnfis schriberis. 20 2. Bl. 19" (der lat. Text Bl. 18°, Nr. 6). Das lat. Original, ausgestellt 1276 April 27, Bresl. Stadtarch. A 12, bei Korn Nr. 45, S. 44f. — Regest im Cod. Dipl. Siles. VII 2, Nr. 1501, S. 219f. Di widir schrift der hantveftin von der viweide. In gotis namin Amen. Sint daz menſchliche crankheit nicht vormak alle dink gedenclich behaldin, fo ift daz redelich, daz di dink, di von den lûtin czu m'kene fint, daz man di mit ſchrift vnde mit geczuikniffe beueftene. Do von wir Heinrich, von gnadin gotis vurfte czu Slefyn vnde herre czu wretfl., czu bekenntniffe beide, der kegin- w’tigin vnd d’ czůkunftigin, wôlle wir bekumin in finne dirre kegin- w’tigin hantveftin ewiclichin, wir beczugin, daz wir vnſin burgern czu wretfl. vnd vnfir Itat do felbis di viweide vri vnd ewiclich vorlyn. alſo als vnfir vorvarn, vnfir allirlibiſtir uatir vnd unfir uettir d' herre her Wlodr, der etifwenne der heiligin kirchin czu Salczburk erczebiſchoff 10 gewefin ift, di edlin vurftin czu flesyn in reinim gedechtniffe, den 5 181, 1,9 flechtis: schlechterdings, gänzlich (Lexer I 968), penitus lat. Original. 9f. koufmanschaft nidir gelegit: Handelsware aufgestapelt (mer- cimonia deponantur lat. Original). 12 wolle] über o von späterer Hand übergeschriebenes e. 17 tunfint Hs. 20 Wirtfl. ['] Hs. 2, 1 crankheit: Schwachheit (fragilitas latein. Original). 2 redelich: racioni consonum 5-7 czu bekenntniffe... wôlle wir bekumin in finne dirre ... lat. Orig. hantveftin entspricht den Worten der lat. Originalurkunde ad noticiam volumus 6 czůkunftigin wölle] das e, wie peruenire presentis tenore priuilegii. es scheint, später übergeschrieben Hs. 7 wir beczugin: protestantes latein. Original, vgl. oben zu 131, 1, 7. 10 Wlodr: Wlodizlaus lat. Orig.
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 1—2. 195 der Nize vnd andirſwo, ſlechtis keine koufmanſchaft werde nidir gelegit. Wenne alle nidir lage einir itflichir koufmanſchaft, wi fi 10 ſyn, in vnfir vor genantin ftat czu Wretſlau wolle wir daz fi ewiclich behaldin werde. Dor obir wolle wir, das di bly wage nirgin andirſwo wen do selbis gehaldin w’de ewiclichin, daz vz genumin, daz in der Itat czu Vrankinberk biz vf ſente Niclos tak, der nu czukunftik ift, di vorgenante wage w’de gehaldin. In der dinge geczuikniſſe mit 15 vnfirs ingeligils bewarunge habe wir vor ueftint. Daz ift geschen noch gotis jare tufint iar ezweihundirt iar libinczik iar in dem uirdin jare vor difin ritterin h’n Timin, hern Januſſchin, h’n Stoſchin, h’n Symon vnde h’n Ebirharde, lime brudir, h’n Schambor vnd uil andir getruwin. Gebin czu Wretfl. von der hant Heinrich, vnfis schriberis. 20 2. Bl. 19" (der lat. Text Bl. 18°, Nr. 6). Das lat. Original, ausgestellt 1276 April 27, Bresl. Stadtarch. A 12, bei Korn Nr. 45, S. 44f. — Regest im Cod. Dipl. Siles. VII 2, Nr. 1501, S. 219f. Di widir schrift der hantveftin von der viweide. In gotis namin Amen. Sint daz menſchliche crankheit nicht vormak alle dink gedenclich behaldin, fo ift daz redelich, daz di dink, di von den lûtin czu m'kene fint, daz man di mit ſchrift vnde mit geczuikniffe beueftene. Do von wir Heinrich, von gnadin gotis vurfte czu Slefyn vnde herre czu wretfl., czu bekenntniffe beide, der kegin- w’tigin vnd d’ czůkunftigin, wôlle wir bekumin in finne dirre kegin- w’tigin hantveftin ewiclichin, wir beczugin, daz wir vnſin burgern czu wretfl. vnd vnfir Itat do felbis di viweide vri vnd ewiclich vorlyn. alſo als vnfir vorvarn, vnfir allirlibiſtir uatir vnd unfir uettir d' herre her Wlodr, der etifwenne der heiligin kirchin czu Salczburk erczebiſchoff 10 gewefin ift, di edlin vurftin czu flesyn in reinim gedechtniffe, den 5 181, 1,9 flechtis: schlechterdings, gänzlich (Lexer I 968), penitus lat. Original. 9f. koufmanschaft nidir gelegit: Handelsware aufgestapelt (mer- cimonia deponantur lat. Original). 12 wolle] über o von späterer Hand übergeschriebenes e. 17 tunfint Hs. 20 Wirtfl. ['] Hs. 2, 1 crankheit: Schwachheit (fragilitas latein. Original). 2 redelich: racioni consonum 5-7 czu bekenntniffe... wôlle wir bekumin in finne dirre ... lat. Orig. hantveftin entspricht den Worten der lat. Originalurkunde ad noticiam volumus 6 czůkunftigin wölle] das e, wie peruenire presentis tenore priuilegii. es scheint, später übergeschrieben Hs. 7 wir beczugin: protestantes latein. Original, vgl. oben zu 131, 1, 7. 10 Wlodr: Wlodizlaus lat. Orig.
Strana 196
196 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. ſelbin vriheit, gerichte vnd alle recht habin gegebin, di czu der vor- genantin viweide gehôrin, alfo habe wir ouch den vorgenantin burgern di vorgenante viweide mit allin nuczcze, gerichte vnd rechte, di do czu 15 gehôrin, gegebin vnde vorligin, vri vnd erblichin ewiclichin (czu) be- ficzczin. Daz ouch vnfir vriheit vnde gobe in icht her noch vorwandilt můge w’din von keinir gewalt vnd daz fi ouch vorbaz me ſi ftete vnde gancz, des habe wir difin keginw’tigin briff czu finir clarin offin- barunge beſchribin geheizin vnd mit vnfim ingefigile beueftin. Daz 2o ift geſchen czu Wretſla in dem jare gotis tufint iar ezweihundirt jar fibincik jar vnde ſechſe in d' vünftin kalr dez meyn vor vnſin getruwin, der nam an defim brife her nach geſch’bin fint, h’rn Petir, vnſim obirſtin ſchriber, hern Januſche von Michalow, h’n Timin, vnſim hoferichter, h’rn Razíla Dremelik, hern Stoſchin, h’n Symon vnde 25 hern Ebirharde, finim brudir, h’n Pacoſlau, h’n Nenkere, hern Scambor vnde vil andir getruwin. Gegebin von d' hant hern Heinr., vnlis hofe ſchriberis. 3. Bl. 42" (der lat. Text Bl. 42€, Nr. 22). Das lat. Original der Urkunde, ausgestellt 1318 Juli 1 (in octaua beati Iohannis baptiste), Bresl. Stadtarch. A 2, gedruckt bei Korn Nr. 105, S. 96. — Regest im Cod. Dipl. Siles. XVIII, Nr. 3812, S. 86. Jn gotis namin Amen. Wir Heinrich, von gnadin gotis vurfte ezu Slefyn vñ herre czu wretfl., tun kunt ebeclichin alle den keginw’tigin vnd den nochkunftigin Jngeczukiniffe difis keginw’tigin brifis, Daz vor vns ift gestandin vnfir getruwir Heinrich von waldou mit gefundim 5 libe vnde mit vlizigim bedechnuffe vnde hat fin gut, Schitenik genant, in dem wichbilde czu wretíla gelegin, mit alle fime nucze vnd daz dor czu gehorit, mit grenicz, alfo als iz an fime reine bevangin ift, mit fulchir herſchaft, recht vnde vriheit, als iz im ezu gehort hot hi bevor, vnfin getruwin Ratmannin vnd der gemeine der ftat czu wretflau vm 10 Drihundirt mark kungis pfenninge recht vnde redelichin vorkouft vnd hat iz czu irir hant vri vn williclich vf gebn vnde hat sich ouch 131,2, 13. 15. 17. 21: die kleinen e von späterer Hand zugefügt. 20 tunfint Hs. 3, 3 Jngeczuk niffe Hs., e über i später übergeschrieben. 5 vnde hat von anderer Hand über der Zeile nachgetragen. Schitenik Scheitnig. 7 bevangin: Particip. praet. zu bevâ(he)n einfriedigen (vgl. Lexer I, 247). 9 das kleine o über v in vm nachträglich übergeschrieben. 10 redelichin] redelichin hat Hs., aber hat ausgestrichen u. unterpungiert. 11 v� bis gebn von anderer Hand über der Zeile nachgetragen.
196 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. ſelbin vriheit, gerichte vnd alle recht habin gegebin, di czu der vor- genantin viweide gehôrin, alfo habe wir ouch den vorgenantin burgern di vorgenante viweide mit allin nuczcze, gerichte vnd rechte, di do czu 15 gehôrin, gegebin vnde vorligin, vri vnd erblichin ewiclichin (czu) be- ficzczin. Daz ouch vnfir vriheit vnde gobe in icht her noch vorwandilt můge w’din von keinir gewalt vnd daz fi ouch vorbaz me ſi ftete vnde gancz, des habe wir difin keginw’tigin briff czu finir clarin offin- barunge beſchribin geheizin vnd mit vnfim ingefigile beueftin. Daz 2o ift geſchen czu Wretſla in dem jare gotis tufint iar ezweihundirt jar fibincik jar vnde ſechſe in d' vünftin kalr dez meyn vor vnſin getruwin, der nam an defim brife her nach geſch’bin fint, h’rn Petir, vnſim obirſtin ſchriber, hern Januſche von Michalow, h’n Timin, vnſim hoferichter, h’rn Razíla Dremelik, hern Stoſchin, h’n Symon vnde 25 hern Ebirharde, finim brudir, h’n Pacoſlau, h’n Nenkere, hern Scambor vnde vil andir getruwin. Gegebin von d' hant hern Heinr., vnlis hofe ſchriberis. 3. Bl. 42" (der lat. Text Bl. 42€, Nr. 22). Das lat. Original der Urkunde, ausgestellt 1318 Juli 1 (in octaua beati Iohannis baptiste), Bresl. Stadtarch. A 2, gedruckt bei Korn Nr. 105, S. 96. — Regest im Cod. Dipl. Siles. XVIII, Nr. 3812, S. 86. Jn gotis namin Amen. Wir Heinrich, von gnadin gotis vurfte ezu Slefyn vñ herre czu wretfl., tun kunt ebeclichin alle den keginw’tigin vnd den nochkunftigin Jngeczukiniffe difis keginw’tigin brifis, Daz vor vns ift gestandin vnfir getruwir Heinrich von waldou mit gefundim 5 libe vnde mit vlizigim bedechnuffe vnde hat fin gut, Schitenik genant, in dem wichbilde czu wretíla gelegin, mit alle fime nucze vnd daz dor czu gehorit, mit grenicz, alfo als iz an fime reine bevangin ift, mit fulchir herſchaft, recht vnde vriheit, als iz im ezu gehort hot hi bevor, vnfin getruwin Ratmannin vnd der gemeine der ftat czu wretflau vm 10 Drihundirt mark kungis pfenninge recht vnde redelichin vorkouft vnd hat iz czu irir hant vri vn williclich vf gebn vnde hat sich ouch 131,2, 13. 15. 17. 21: die kleinen e von späterer Hand zugefügt. 20 tunfint Hs. 3, 3 Jngeczuk niffe Hs., e über i später übergeschrieben. 5 vnde hat von anderer Hand über der Zeile nachgetragen. Schitenik Scheitnig. 7 bevangin: Particip. praet. zu bevâ(he)n einfriedigen (vgl. Lexer I, 247). 9 das kleine o über v in vm nachträglich übergeschrieben. 10 redelichin] redelichin hat Hs., aber hat ausgestrichen u. unterpungiert. 11 v� bis gebn von anderer Hand über der Zeile nachgetragen.
Strana 197
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 1�2. 195 der Nize vnd andirſwo, slechtis keine koufmanschaft werde nidir gelegit. Wenne alle nidir lage einir itflichir koufmanſchaft, wi li 10 syn, in vnfir vor genantin stat czu Wretflau wolle wir daz fi ewiclich behaldin werde. Dor obir wolle wir, das di bly wage nirgin andirſwo wen do felbis gehaldin w’de ewiclichin, daz vz genumin, daz in der Itat czu Vrankinberk biz vf ſente Niclos tak, der nu czukunftik ift, di vorgenante wage w’de gehaldin. In der dinge geczuiknifse mit 15 vnfirs ingesigils bewarunge habe wir vor ueftint. Daz ift geschen noch gotis jare tufint iar ezweihundirt iar libinczik iar in dem uirdin jare vor difin ritterin h’n Timin, hern Januſſchin, h’n Stoſchin, h'n Symon vnde h’n Ebirharde, ſime brudir, h’n Schambor vnd uil andir getruwin. Gebin czu Wretil. von der hant Heinrich, vnfis ſchriberis. 20 2. Bl. 19° (der lat. Teat Bl. 18°, Nr. 6). Das lat. Original, ausgestellt 1276 April 27, Bresl. Stadtarch. A 12, bei Korn Nr. 45, S. 44f. — Regest im Cod. Dipl. Siles. VII 2, Nr. 1501, S. 219f. Di widir schrift der hantveftin von der viweide. In gotis namin Amen. Sint daz menſchliche crankheit nicht vormak alle dink gedenclich behaldin, fo ift daz redelich, daz di dink, di von den lûtin czu m'kene fint, daz man di mit ſchrift vnde mit geczuikniffe beueftene. Do von wir Heinrich, von gnadin gotis vurfte czu Slefyn vnde herre czu wretſl., czu bekenntniffe beide, der kegin- w’tigin vnd d’ czůkunftigin, wôlle wir bekumin in finne dirre kegin- w’tigin hantveftin ewiclichin, wir beczugin, daz wir vnfin burgern czu wretfl. vnd vnfir ftat do felbis di viweide vri vnd ewiclich vorlyn. alſo als vnſir vorvarn, vnfir allirlibiſtir uatir vnd unfir uettir d' herre her Wlodr, der etifwenne der heiligin kirchin czu Salczburk erczebiſchoff 10 gewefin ift, di edlin vurſtin czu flefyn in reinim gedechtniffe, den 5 181, 1,9 slechtis: schlechterdings, gänzlich (Lexer I 968), penitus lat. Original. 9f. koufmanschaft nidir gelegit: Handelsware aufgestapelt (mer- 12 wolle] über o von späterer Hand cimonia deponantur lat. Original). übergeschriebenes e. 17 tunfint Hs. 20 Wirtfl. [7] Hs. 2, 1 crankheit: Schwachheit (fragilitas latein. Original). 2 redelich: racioni consonum lat. Orig. 5-7 czu bekenntniffe ... wôlle wir bekumin in finne dirre ... hantveftin entspricht den Worten der lat. Originalurkunde ad noticiam volumus 6 czůkunftigin wölle] das e, wie peruenire presentis tenore priuilegii. 7 wir beczugin: protestantes latein. es scheint, später übergeschrieben Hs. Original, vgl. oben zu 131, 1, 7. 10 Wlodr: Wlodizlaus lat. Orig.
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 1�2. 195 der Nize vnd andirſwo, slechtis keine koufmanschaft werde nidir gelegit. Wenne alle nidir lage einir itflichir koufmanſchaft, wi li 10 syn, in vnfir vor genantin stat czu Wretflau wolle wir daz fi ewiclich behaldin werde. Dor obir wolle wir, das di bly wage nirgin andirſwo wen do felbis gehaldin w’de ewiclichin, daz vz genumin, daz in der Itat czu Vrankinberk biz vf ſente Niclos tak, der nu czukunftik ift, di vorgenante wage w’de gehaldin. In der dinge geczuiknifse mit 15 vnfirs ingesigils bewarunge habe wir vor ueftint. Daz ift geschen noch gotis jare tufint iar ezweihundirt iar libinczik iar in dem uirdin jare vor difin ritterin h’n Timin, hern Januſſchin, h’n Stoſchin, h'n Symon vnde h’n Ebirharde, ſime brudir, h’n Schambor vnd uil andir getruwin. Gebin czu Wretil. von der hant Heinrich, vnfis ſchriberis. 20 2. Bl. 19° (der lat. Teat Bl. 18°, Nr. 6). Das lat. Original, ausgestellt 1276 April 27, Bresl. Stadtarch. A 12, bei Korn Nr. 45, S. 44f. — Regest im Cod. Dipl. Siles. VII 2, Nr. 1501, S. 219f. Di widir schrift der hantveftin von der viweide. In gotis namin Amen. Sint daz menſchliche crankheit nicht vormak alle dink gedenclich behaldin, fo ift daz redelich, daz di dink, di von den lûtin czu m'kene fint, daz man di mit ſchrift vnde mit geczuikniffe beueftene. Do von wir Heinrich, von gnadin gotis vurfte czu Slefyn vnde herre czu wretſl., czu bekenntniffe beide, der kegin- w’tigin vnd d’ czůkunftigin, wôlle wir bekumin in finne dirre kegin- w’tigin hantveftin ewiclichin, wir beczugin, daz wir vnfin burgern czu wretfl. vnd vnfir ftat do felbis di viweide vri vnd ewiclich vorlyn. alſo als vnſir vorvarn, vnfir allirlibiſtir uatir vnd unfir uettir d' herre her Wlodr, der etifwenne der heiligin kirchin czu Salczburk erczebiſchoff 10 gewefin ift, di edlin vurſtin czu flefyn in reinim gedechtniffe, den 5 181, 1,9 slechtis: schlechterdings, gänzlich (Lexer I 968), penitus lat. Original. 9f. koufmanschaft nidir gelegit: Handelsware aufgestapelt (mer- 12 wolle] über o von späterer Hand cimonia deponantur lat. Original). übergeschriebenes e. 17 tunfint Hs. 20 Wirtfl. [7] Hs. 2, 1 crankheit: Schwachheit (fragilitas latein. Original). 2 redelich: racioni consonum lat. Orig. 5-7 czu bekenntniffe ... wôlle wir bekumin in finne dirre ... hantveftin entspricht den Worten der lat. Originalurkunde ad noticiam volumus 6 czůkunftigin wölle] das e, wie peruenire presentis tenore priuilegii. 7 wir beczugin: protestantes latein. es scheint, später übergeschrieben Hs. Original, vgl. oben zu 131, 1, 7. 10 Wlodr: Wlodizlaus lat. Orig.
Strana 198
196 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. ſelbin vriheit, gerichte vnd alle recht habin gegebin, di czu der vor- genantin viweide gehôrin, alfo habe wir ouch den vorgenantin burgern di vorgenante viweide mit allin nuczcze, gerichte vnd rechte, di do czu 15 gehôrin, gegebin vnde vorligin, vri vnd erblichin ewiclichin (czu) be- ficzczin. Daz ouch vnfir vriheit vnde gobe in icht her noch vorwandilt můge w’din von keinir gewalt vnd daz fi ouch vorbaz me ſi ſtete vnde gancz, des habe wir difin keginw’tigin briff czu finir clarin offin- barunge beſchribin geheizin vnd mit vnſim ingesigile beueftin. Daz 2o ift geſchen czu Wretſla in dem jare gotis tufint iar czweihundirt jar fibincik jar vnde ſechſe in d' vünftin kalr dez meyn vor vnfin getruwin, der nam an deſim brife her nach geſch’bin lint, h’rn Petir, vnſim obiritin ſchriber, hern Januſche von Michalow, h’n Timin, vnſim hoferichter, h’rn Razíla Dremelik, hern Stoſchin, h’n Symon vnde 25 hern Ebirharde, finim brudir, h’n Pacoſlau, h’n Nenkere, hern Scambor vnde vil andir getruwin. Gegebin von d’ hant hern Heinr., vnlis hofe ſchriberis. 3. Bl. 42° (der lat. Text Bl. 42", Nr. 22). Das lat. Original der Urkunde, ausgestellt 1318 Juli I (in octaua beati Iohannis baptiste), Bresl. Stadtarch. A 2, gedruckt bei Korn Nr. 105, S. 96. — Regest im Cod. Dipl. Siles. XVIII, Nr. 3812, S. 86. Jn gotis namin Amen. Wir Heinrich, von gnadin gotis vurfte ezu Slefyn vn herre czu wretfl., tun kunt ebeclichin alle den keginw’tigin vnd den nochkunſtigin Jngeczukiniffe difis keginw’tigin brifis, Daz vor vns ift gestandin vnfir getruwir Heinrich von waldou mit geſundim libe vnde mit vlizigim bedechnuffe vnde hat fin gut, Schitenik genant, in dem wichbilde czu wretſla gelegin, mit alle ſime nucze vnd daz dor czu gehorit, mit grenicz, alfo als iz an fime reine bevangin ift, mit fulchir herſchaft, recht vnde vriheit, als iz im ezu gehort hot hi bevor, vnfin getruwin Ratmannin vnd der gemeine der stat czu wretslau vm 10 Drihundirt mark kungis pfenninge recht vnde redelichin vorkouft vnd hat iz czu irir hant vri vn williclich vf gebn vnde hat fich ouch 5 131,2, 13. 15. 17. 21: die kleinen e von späterer Hand zugefügt. 20 tunfint Hs. 3, 3 Jngeczuk’niffe Hs., e über i später übergeschrieben. 5 vnde hat Schitenik Scheitnig. von anderer Hand über der Zeile nachgetragen. 7 bevangin: Particip. praet. zu bevâ(he)n einfriedigen (vgl. Lexer I, 247). 9 das kleine o über v in vm nachträglich übergeschrieben. 10 redelichin] redelichin hat Hs., aber hat ausgestrichen u. unterpungiert. 11 vn bis gebn von anderer Hand über der Zeile nuchgetragen.
196 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. ſelbin vriheit, gerichte vnd alle recht habin gegebin, di czu der vor- genantin viweide gehôrin, alfo habe wir ouch den vorgenantin burgern di vorgenante viweide mit allin nuczcze, gerichte vnd rechte, di do czu 15 gehôrin, gegebin vnde vorligin, vri vnd erblichin ewiclichin (czu) be- ficzczin. Daz ouch vnfir vriheit vnde gobe in icht her noch vorwandilt můge w’din von keinir gewalt vnd daz fi ouch vorbaz me ſi ſtete vnde gancz, des habe wir difin keginw’tigin briff czu finir clarin offin- barunge beſchribin geheizin vnd mit vnſim ingesigile beueftin. Daz 2o ift geſchen czu Wretſla in dem jare gotis tufint iar czweihundirt jar fibincik jar vnde ſechſe in d' vünftin kalr dez meyn vor vnfin getruwin, der nam an deſim brife her nach geſch’bin lint, h’rn Petir, vnſim obiritin ſchriber, hern Januſche von Michalow, h’n Timin, vnſim hoferichter, h’rn Razíla Dremelik, hern Stoſchin, h’n Symon vnde 25 hern Ebirharde, finim brudir, h’n Pacoſlau, h’n Nenkere, hern Scambor vnde vil andir getruwin. Gegebin von d’ hant hern Heinr., vnlis hofe ſchriberis. 3. Bl. 42° (der lat. Text Bl. 42", Nr. 22). Das lat. Original der Urkunde, ausgestellt 1318 Juli I (in octaua beati Iohannis baptiste), Bresl. Stadtarch. A 2, gedruckt bei Korn Nr. 105, S. 96. — Regest im Cod. Dipl. Siles. XVIII, Nr. 3812, S. 86. Jn gotis namin Amen. Wir Heinrich, von gnadin gotis vurfte ezu Slefyn vn herre czu wretfl., tun kunt ebeclichin alle den keginw’tigin vnd den nochkunſtigin Jngeczukiniffe difis keginw’tigin brifis, Daz vor vns ift gestandin vnfir getruwir Heinrich von waldou mit geſundim libe vnde mit vlizigim bedechnuffe vnde hat fin gut, Schitenik genant, in dem wichbilde czu wretſla gelegin, mit alle ſime nucze vnd daz dor czu gehorit, mit grenicz, alfo als iz an fime reine bevangin ift, mit fulchir herſchaft, recht vnde vriheit, als iz im ezu gehort hot hi bevor, vnfin getruwin Ratmannin vnd der gemeine der stat czu wretslau vm 10 Drihundirt mark kungis pfenninge recht vnde redelichin vorkouft vnd hat iz czu irir hant vri vn williclich vf gebn vnde hat fich ouch 5 131,2, 13. 15. 17. 21: die kleinen e von späterer Hand zugefügt. 20 tunfint Hs. 3, 3 Jngeczuk’niffe Hs., e über i später übergeschrieben. 5 vnde hat Schitenik Scheitnig. von anderer Hand über der Zeile nachgetragen. 7 bevangin: Particip. praet. zu bevâ(he)n einfriedigen (vgl. Lexer I, 247). 9 das kleine o über v in vm nachträglich übergeschrieben. 10 redelichin] redelichin hat Hs., aber hat ausgestrichen u. unterpungiert. 11 vn bis gebn von anderer Hand über der Zeile nuchgetragen.
Strana 199
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, s-s. D2 nebst Lesarten von D 3. In gotis namin Amen. Wir Johannes, von Gotis gnaden kung czu Bemen vnde g*ue czu lucilburk, czu alle der keginw*tigin s vnde czukunftigen bekentniffe in lute difis briuis welle w* bekumen, Daz w* vnfir getruen vnde libin ratman der [tat czu Brezl. vnde d* inwon* des [elbin landis manch- 10 veldige clage gehort han, daz fy beide, burger vnde inwoner czu Brefl, in deme Poleníchin ge- richte, daz di czwde genant ift, ane [chult mit manchirley ge- 16 pfote gemvhit fin bis her. Dorumme begere wir eyne fulche vngehebe befwerunge vnde vm- billiche pfotunge abe 'czunemen; Die Mer notierten Abweichungen sind, soweit nichts anderes bemerkt ist, dem Kopialbuch D 3 entnommen. Ab- weichungen lediglich orthographischer Natur werden nur ausnahmsweise be- rücksichtigt. 181,6, 2 gnadin 3 koning Bemyn 4 kegynwortegin 5 vnd czukonf- tegyn bekennulle sdelis bekomyn 4-6 czu all... bekentniffe ... welle w* bekumen D2 entspricht. dem lateinischen ad vniuersorum noti- ciam ...uolumus peruenire. 7 vnfur D2, vnfe D3 getruwin vnd «s der [tat fehit Breflaw | vnd in woner of. manchueldege — 10 ze 11 vnd 12 Brefflaw dem 13 Czuda 14 an [cholt 14t gepfote, 18 pfotunge von mhd. pfóten, pfotigen — bedrüngen, quälen (vexacionibus latein. Text), a. Lezer III Nachir. 8.340. — 15 gemuyt leyn i6eyn 17 vnd rt. vn- bilche 18 abeczunemyn 199 Cod. Novif. In gotis namen Amen. Wir Johannes von gotr gnodyn konig zcu Behemen vnd Grafe zcu luczilburg, Czu alle der keginwor- tigen vnd zcukumftigen bekent- niffe difis Brifs wolle wir bekennen, daz wir vnf'n[!] getrawen vnd liben Ratmaniü der Stat zcu Brel- law vnd der einwon* des felbin landy manchfeldige clage gehort 10 han, das fie beyde, Burg* vnd ein- won* zcu Breflaw, in dem polni- [chen gerichte, das die Czude ge- nant ift, ane (chult mit mancherley gepfote [Bl. 213'] gemihit [ein 16 bis her. Doruine beger wir ein [oliche vngehebe befwerunge vnde vnbilliche pfotunge abezcunemen; 9 der] den Hs. 13 Czude ‘Zaude': das poln. Kriminal- u. Civilgericht des Adels und der Freien (s. Cod. Dipl. Siles. XXIX Register s. v. Zaude ). 16 beger mit Dach über dem r He. 17 vngehebe] vngebe Hs. ‘unerträg- lich, unermeplich’ (Lexer II, 1836). 18 abezcunemen (transitiv): remouere latein. Text, a. Lexer I, 4.
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, s-s. D2 nebst Lesarten von D 3. In gotis namin Amen. Wir Johannes, von Gotis gnaden kung czu Bemen vnde g*ue czu lucilburk, czu alle der keginw*tigin s vnde czukunftigen bekentniffe in lute difis briuis welle w* bekumen, Daz w* vnfir getruen vnde libin ratman der [tat czu Brezl. vnde d* inwon* des [elbin landis manch- 10 veldige clage gehort han, daz fy beide, burger vnde inwoner czu Brefl, in deme Poleníchin ge- richte, daz di czwde genant ift, ane [chult mit manchirley ge- 16 pfote gemvhit fin bis her. Dorumme begere wir eyne fulche vngehebe befwerunge vnde vm- billiche pfotunge abe 'czunemen; Die Mer notierten Abweichungen sind, soweit nichts anderes bemerkt ist, dem Kopialbuch D 3 entnommen. Ab- weichungen lediglich orthographischer Natur werden nur ausnahmsweise be- rücksichtigt. 181,6, 2 gnadin 3 koning Bemyn 4 kegynwortegin 5 vnd czukonf- tegyn bekennulle sdelis bekomyn 4-6 czu all... bekentniffe ... welle w* bekumen D2 entspricht. dem lateinischen ad vniuersorum noti- ciam ...uolumus peruenire. 7 vnfur D2, vnfe D3 getruwin vnd «s der [tat fehit Breflaw | vnd in woner of. manchueldege — 10 ze 11 vnd 12 Brefflaw dem 13 Czuda 14 an [cholt 14t gepfote, 18 pfotunge von mhd. pfóten, pfotigen — bedrüngen, quälen (vexacionibus latein. Text), a. Lezer III Nachir. 8.340. — 15 gemuyt leyn i6eyn 17 vnd rt. vn- bilche 18 abeczunemyn 199 Cod. Novif. In gotis namen Amen. Wir Johannes von gotr gnodyn konig zcu Behemen vnd Grafe zcu luczilburg, Czu alle der keginwor- tigen vnd zcukumftigen bekent- niffe difis Brifs wolle wir bekennen, daz wir vnf'n[!] getrawen vnd liben Ratmaniü der Stat zcu Brel- law vnd der einwon* des felbin landy manchfeldige clage gehort 10 han, das fie beyde, Burg* vnd ein- won* zcu Breflaw, in dem polni- [chen gerichte, das die Czude ge- nant ift, ane (chult mit mancherley gepfote [Bl. 213'] gemihit [ein 16 bis her. Doruine beger wir ein [oliche vngehebe befwerunge vnde vnbilliche pfotunge abezcunemen; 9 der] den Hs. 13 Czude ‘Zaude': das poln. Kriminal- u. Civilgericht des Adels und der Freien (s. Cod. Dipl. Siles. XXIX Register s. v. Zaude ). 16 beger mit Dach über dem r He. 17 vngehebe] vngebe Hs. ‘unerträg- lich, unermeplich’ (Lexer II, 1836). 18 abezcunemen (transitiv): remouere latein. Text, a. Lexer I, 4.
Strana 200
200 das vorgefprochene Poleníche recht 20 adir czwde v*nichte w* vnd vortilgin eweclich in defim briue, wellende, daz nimant deme and*n vorw't me vmme fchult adir vmme eyne iczliche and* zache in der [elbin 25 czwden antw*te in keynewis. Do bobin beflife wir in, daz di lantlute vnd di burger czu dem Nüvin- markte geladen fullen w*din von den burg'n.czu Brezfl. in das lant- so gerichte czu Brez/l. vmme [chult vnd vmme alle andire zachin, di fich irhabin han ad* noch irhubin in der [tat vnde wicbilde czu Brezflau, vnde fullen in do felbis antworten 35 noch deme, als recht w*t. Jn defir dinge ewige beueítenunge habe w* delin brif heyfen [chriben vnd mit vnfim Jngefigele v*ueftenn. Gegr czu Brezfl in deme and*n 4) tage des Obirftin tagis vnfis herren noch fyn* geburt Tufint etc. 181, 6, 20 Czude vornichte 21 defin briuin 22 dem andirn 23f.vor wortme 23 vm eyn andir 25 czudin antworte 25f. Do bobin (8. zu 130, 3, 34) entspricht dem lat. preterea; vgl. unten Nr. 131, 11, 16. keyneweys beflifin 26 in fehlt daz fehlt 27 Borger 271. Nuwyn markte 2s geladyn fullin van 29 czu] von Brefflaw 30 Brefflaw sí vmme] vm andir fache 32 adir 33 vn Brefflaw 31 vnd fullen fehlt — antwortyn 35 alzo wirt 36 ewege — beueftunge 37 defin bis heyfen] geheyfin defin brif [chribin 38 Jngelegil vorveftin se Gegebin Brefflaw dem andirn «o vnlirs herryn — 4i feyn* Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. das vor gelprochene polnifche recht adir Czude vornichte wir vnd » vortilgen ewiglichen in delim Briff, wellende, das nymant deme anderń vorw*t mer vinb Íchult adir vmb ein iczliche ander [achen [!] in der felbin Czude antworten [!] in keyn?* ss weiBe. Do bey befliffe wir Jn, das die leute vnd die Burger zcu deme Newmarckte geladen fullen w*den von den Burg‘ n zcu Breflaw in das lantgerichte zcu Breflaw vinb s Íchult vnd vmbe alle andere fachin, die fich irhaben han adir noch ir- heben in der Stat vnd weichbilde zu Brellaw, vnd Jn dofelbis antworten noch deme, als is recht wt. Jn ss difer dinge ewige befeftunge habe wir defin Briff heiffen fchreiben vnd mit vnf*in Ingefigel vorfeften. Gebin zcu Breflaw an deme and*n tage noch des [!] obirften tage +0 vní*s h*n noch fein* gebirt [ !] etc. 23 vorw^t mer: 8. zu Nr. 128, 4, 2. 23. 24. 27 das SchluB-r in mer, ander, Burger mit hochgezogenem Haken Hs. 26 beflife wir in: beschließen wir ein, s. DWb. III 149 (intercludimus latein. Text). 31 andere] ander mit hochgezogenem r-Haken Ha. 32 irhaben: Part. praet. zu irheben. 38 vorfeltent Ha. 41 -ir- i& gebirt über der Zeile &bergeschrieben.
200 das vorgefprochene Poleníche recht 20 adir czwde v*nichte w* vnd vortilgin eweclich in defim briue, wellende, daz nimant deme and*n vorw't me vmme fchult adir vmme eyne iczliche and* zache in der [elbin 25 czwden antw*te in keynewis. Do bobin beflife wir in, daz di lantlute vnd di burger czu dem Nüvin- markte geladen fullen w*din von den burg'n.czu Brezfl. in das lant- so gerichte czu Brez/l. vmme [chult vnd vmme alle andire zachin, di fich irhabin han ad* noch irhubin in der [tat vnde wicbilde czu Brezflau, vnde fullen in do felbis antworten 35 noch deme, als recht w*t. Jn defir dinge ewige beueítenunge habe w* delin brif heyfen [chriben vnd mit vnfim Jngefigele v*ueftenn. Gegr czu Brezfl in deme and*n 4) tage des Obirftin tagis vnfis herren noch fyn* geburt Tufint etc. 181, 6, 20 Czude vornichte 21 defin briuin 22 dem andirn 23f.vor wortme 23 vm eyn andir 25 czudin antworte 25f. Do bobin (8. zu 130, 3, 34) entspricht dem lat. preterea; vgl. unten Nr. 131, 11, 16. keyneweys beflifin 26 in fehlt daz fehlt 27 Borger 271. Nuwyn markte 2s geladyn fullin van 29 czu] von Brefflaw 30 Brefflaw sí vmme] vm andir fache 32 adir 33 vn Brefflaw 31 vnd fullen fehlt — antwortyn 35 alzo wirt 36 ewege — beueftunge 37 defin bis heyfen] geheyfin defin brif [chribin 38 Jngelegil vorveftin se Gegebin Brefflaw dem andirn «o vnlirs herryn — 4i feyn* Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. das vor gelprochene polnifche recht adir Czude vornichte wir vnd » vortilgen ewiglichen in delim Briff, wellende, das nymant deme anderń vorw*t mer vinb Íchult adir vmb ein iczliche ander [achen [!] in der felbin Czude antworten [!] in keyn?* ss weiBe. Do bey befliffe wir Jn, das die leute vnd die Burger zcu deme Newmarckte geladen fullen w*den von den Burg‘ n zcu Breflaw in das lantgerichte zcu Breflaw vinb s Íchult vnd vmbe alle andere fachin, die fich irhaben han adir noch ir- heben in der Stat vnd weichbilde zu Brellaw, vnd Jn dofelbis antworten noch deme, als is recht wt. Jn ss difer dinge ewige befeftunge habe wir defin Briff heiffen fchreiben vnd mit vnf*in Ingefigel vorfeften. Gebin zcu Breflaw an deme and*n tage noch des [!] obirften tage +0 vní*s h*n noch fein* gebirt [ !] etc. 23 vorw^t mer: 8. zu Nr. 128, 4, 2. 23. 24. 27 das SchluB-r in mer, ander, Burger mit hochgezogenem Haken Hs. 26 beflife wir in: beschließen wir ein, s. DWb. III 149 (intercludimus latein. Text). 31 andere] ander mit hochgezogenem r-Haken Ha. 32 irhaben: Part. praet. zu irheben. 38 vorfeltent Ha. 41 -ir- i& gebirt über der Zeile &bergeschrieben.
Strana 201
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 7-8. 201 7. Bl. 77" (der lat. Text Bl. 76", Nr. 51). Das lat. Original der Urkunde, ausgestellt 1339 April 28 (proxima quarta feria post festum beati Georgii martiris), Bresl. Stadtarch. D 5, gedruckt bei Korn Nr. 160, S. 142f. Johannes, von Gotis gnaden kunk czu Bemen vnde graue czu Lucilburk, deme ediln manne von Hugewicz, der czu defir czit heuptman czu Brezcl. ift, vnde ouch deme, d’ hernoch heuptman do felbis w’t, vnſim getruwen vnd vnſim libin, vnſe kungliche gnade vnde allr gut. Wen w' vormols den burg'n czu Brezcl. in vnſin briuin getan han eyne fulche gnade, Daz von koufis ad’ vir koufins wegin ad’ wife- czins ad’ von wechfils wegin ad’ von iczlich’ wyfe wegin gutis adir der erbe, di do geschehen von den ſelbin burg’n, di d' heuptman czu v'reichin vnde czu lyhin hat vnde dorumme vormals gelt do von geheyſchin vnd genomen hat, keyn gelt vorw’tme deme heuptmanne, 10 d’ iczunt ift, adir deme, der hernoch heuptman wurde, geuallen fal, vnd das welle wir yo, das daz eweclichin craft habe, des gebite wir ernftlich dyn’ libe vnd wollen das genczlich, Daz du durch der vor- benanten fachin willen kein gelt heyfchis vorw’tme in keynewis ... 5 7 wechfils : 131, 7, 6f. wifeczins: Aussetzens (exposicionis latein. Orig.). commutacionis latein. Orig. 10 vorw‘tme: s. zu Nr. 128, 4, 2. 12 yo = mhd. ie (s. Rückert-Pietsch, S. 110, 172 u. zu Nr. 127, 5, 11) oder = mhd. jâ fürwahr (vtique latein. Orig). 8. Bl. 98 (der lat. Text Bl. 98, Nr. 67). Die rechte Spalte gibt zum Vergleich die Fassung im Codex Noviforensis Bl. 226, vgl. die Vorbemerkung oben zu Nr. 131, 6. Der lateinische Text der Originalurkunde, ausgestellt 1345 März 31 (feria quinta infra festum Pasce), Bresl. Stadtarch. M 4a, gedruckt bei Korn Nr. 182, S. 163. D 2. Preczlaus, von Gotis gnadin biſchof czu Brezl., Den wyfin vnd den rechtfamin lutin, den Ratmannin czu Brezlau, heil in gote! Di bete, (di) vwire inekeit Cod. Novif. Preczlaus, von Gotis gnodin Biſchoff zcu Breslaw, Den weifen vnd den Rechtfamen leutyn, den Rathmanň zcu Breſlaw, heyl in gote! Die bethe,(die) ew’ ynnikeyt s 181,8,5 bete die Bitten
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 7-8. 201 7. Bl. 77" (der lat. Text Bl. 76", Nr. 51). Das lat. Original der Urkunde, ausgestellt 1339 April 28 (proxima quarta feria post festum beati Georgii martiris), Bresl. Stadtarch. D 5, gedruckt bei Korn Nr. 160, S. 142f. Johannes, von Gotis gnaden kunk czu Bemen vnde graue czu Lucilburk, deme ediln manne von Hugewicz, der czu defir czit heuptman czu Brezcl. ift, vnde ouch deme, d’ hernoch heuptman do felbis w’t, vnſim getruwen vnd vnſim libin, vnſe kungliche gnade vnde allr gut. Wen w' vormols den burg'n czu Brezcl. in vnſin briuin getan han eyne fulche gnade, Daz von koufis ad’ vir koufins wegin ad’ wife- czins ad’ von wechfils wegin ad’ von iczlich’ wyfe wegin gutis adir der erbe, di do geschehen von den ſelbin burg’n, di d' heuptman czu v'reichin vnde czu lyhin hat vnde dorumme vormals gelt do von geheyſchin vnd genomen hat, keyn gelt vorw’tme deme heuptmanne, 10 d’ iczunt ift, adir deme, der hernoch heuptman wurde, geuallen fal, vnd das welle wir yo, das daz eweclichin craft habe, des gebite wir ernftlich dyn’ libe vnd wollen das genczlich, Daz du durch der vor- benanten fachin willen kein gelt heyfchis vorw’tme in keynewis ... 5 7 wechfils : 131, 7, 6f. wifeczins: Aussetzens (exposicionis latein. Orig.). commutacionis latein. Orig. 10 vorw‘tme: s. zu Nr. 128, 4, 2. 12 yo = mhd. ie (s. Rückert-Pietsch, S. 110, 172 u. zu Nr. 127, 5, 11) oder = mhd. jâ fürwahr (vtique latein. Orig). 8. Bl. 98 (der lat. Text Bl. 98, Nr. 67). Die rechte Spalte gibt zum Vergleich die Fassung im Codex Noviforensis Bl. 226, vgl. die Vorbemerkung oben zu Nr. 131, 6. Der lateinische Text der Originalurkunde, ausgestellt 1345 März 31 (feria quinta infra festum Pasce), Bresl. Stadtarch. M 4a, gedruckt bei Korn Nr. 182, S. 163. D 2. Preczlaus, von Gotis gnadin biſchof czu Brezl., Den wyfin vnd den rechtfamin lutin, den Ratmannin czu Brezlau, heil in gote! Di bete, (di) vwire inekeit Cod. Novif. Preczlaus, von Gotis gnodin Biſchoff zcu Breslaw, Den weifen vnd den Rechtfamen leutyn, den Rathmanň zcu Breſlaw, heyl in gote! Die bethe,(die) ew’ ynnikeyt s 181,8,5 bete die Bitten
Strana 202
202 vns geentwurt hatte, begriffin, daz w* vch geruchtin czu lyin, daz ir ein betehus adir eine capelle vf dem Rathufe d* vor- 10 genantin [tat mochtit vf richtin vnd gebuwin vnde ouch in dem felbe melfe czu horin. Wir, vwir redelichin bete czutroftin, mit gutwilligir beger, ouch von funder- 15 lichin gnadin in difim keginw*tigin briue vorlyen, daz ir mugit vf dem gefprochinin rathufe, wenne dor czu [undirliche lobe vnd gunfít vwirs pferrers von fente Elzebetin s» gegebin ift, eine kapelle adir ein Zweite Reihe. St&dtische Kanzleien Breslaus. vns geentwort hat, begriffen, das wir euch geruchtyn zculeyen, das Ir ein BetehawB adir eine Capelle vif dem RathawBe der vorgenan- ten Stat mochtet offrichtyn vnd 1 gebawen vnd ouch in dem felbyn meffe zuhorin. Wir, ewir Bethe czutroftin, mit guttin willigv beger, ouch von funderlichen gnoden in delim keginwortigen 15 brife vorleyen, das ir moget ouff deme vorgefprochen RathawBe, wenii do zcu funderliche lobe vnd gunít ewirs pfarrers von [andte Elizabeth gegebin ift, ein Capelle 2o betehus vf richtin vnde buwin, als | adir Bethaw0 uffrichten vnd bawn, vor gefprochin ift, vnd vf dem [elbin mugit meffe horin ane ge- [anc, wen ir di czyt vnd di beger es der innekeit habit, von eime erbern prift* vnfis bifchtumis von eime altir ad* eime gewyetin altirftein, allo daz ir [wygin, wen vnd daz [ingin gelegit ift, haldin s» fullit vnd ouch daz kein bennigir in der vorgenantin melfe fy; alfo doch daz wir mit d* vnfir vor- lyunge d* pferlichin kirchin, in di ir von rechte gehorit, an irim 181, 8, 11 gebuwin] gebruwin He. 28t. [wygin . . . haldin fullit: Schweigen halten sollt; den Worten wen (wenn) vnd bis gelegit ift entspricM saluis interdicti sentenciis im latein. Original; Konstruktion und Sinn des deutschen Satzes unklar. gelegit (gelegin) ift: verboten, unterdrückt ist, ruht, s. DWb. VI, 530, 1016. so bennigir ein im Banne Befindlicher (vgl. bennec Lezer I, 181). als vor gefprochen ift, vnd ouff deme felbin mdgit meffe horyn ane gefangk, wen ir di czyt vnd di beger der ynnikeyt habit, von eyme 25 Erb*n prifter vní*s Bifchtumes von eyme Altir adir von eyme geweychtin [ ! ] Altirfteyn, Alfo das ir [weigen, wenn vnd das fingen gelegin ift, halden fullit vnd ouch 2 das keyn Bennyg* in der vor- genan melle fey; Allo doch das wir mit der vnííü vorleyunge der pfarlichin kirchen, in die ir 6 begriffen enthielten (peticio con- tinebat latein. Orig.). 91 vorgenan- ten] vorgenten Hs. 13 czutroftin] czu oreftin Hs. 14 Schluß-r in beger mit hochgezogenem Haken He. 18 lobe = mhd. loube Erlaubnis (specialis conniuenti& et consensus latein. Orig.).
202 vns geentwurt hatte, begriffin, daz w* vch geruchtin czu lyin, daz ir ein betehus adir eine capelle vf dem Rathufe d* vor- 10 genantin [tat mochtit vf richtin vnd gebuwin vnde ouch in dem felbe melfe czu horin. Wir, vwir redelichin bete czutroftin, mit gutwilligir beger, ouch von funder- 15 lichin gnadin in difim keginw*tigin briue vorlyen, daz ir mugit vf dem gefprochinin rathufe, wenne dor czu [undirliche lobe vnd gunfít vwirs pferrers von fente Elzebetin s» gegebin ift, eine kapelle adir ein Zweite Reihe. St&dtische Kanzleien Breslaus. vns geentwort hat, begriffen, das wir euch geruchtyn zculeyen, das Ir ein BetehawB adir eine Capelle vif dem RathawBe der vorgenan- ten Stat mochtet offrichtyn vnd 1 gebawen vnd ouch in dem felbyn meffe zuhorin. Wir, ewir Bethe czutroftin, mit guttin willigv beger, ouch von funderlichen gnoden in delim keginwortigen 15 brife vorleyen, das ir moget ouff deme vorgefprochen RathawBe, wenii do zcu funderliche lobe vnd gunít ewirs pfarrers von [andte Elizabeth gegebin ift, ein Capelle 2o betehus vf richtin vnde buwin, als | adir Bethaw0 uffrichten vnd bawn, vor gefprochin ift, vnd vf dem [elbin mugit meffe horin ane ge- [anc, wen ir di czyt vnd di beger es der innekeit habit, von eime erbern prift* vnfis bifchtumis von eime altir ad* eime gewyetin altirftein, allo daz ir [wygin, wen vnd daz [ingin gelegit ift, haldin s» fullit vnd ouch daz kein bennigir in der vorgenantin melfe fy; alfo doch daz wir mit d* vnfir vor- lyunge d* pferlichin kirchin, in di ir von rechte gehorit, an irim 181, 8, 11 gebuwin] gebruwin He. 28t. [wygin . . . haldin fullit: Schweigen halten sollt; den Worten wen (wenn) vnd bis gelegit ift entspricM saluis interdicti sentenciis im latein. Original; Konstruktion und Sinn des deutschen Satzes unklar. gelegit (gelegin) ift: verboten, unterdrückt ist, ruht, s. DWb. VI, 530, 1016. so bennigir ein im Banne Befindlicher (vgl. bennec Lezer I, 181). als vor gefprochen ift, vnd ouff deme felbin mdgit meffe horyn ane gefangk, wen ir di czyt vnd di beger der ynnikeyt habit, von eyme 25 Erb*n prifter vní*s Bifchtumes von eyme Altir adir von eyme geweychtin [ ! ] Altirfteyn, Alfo das ir [weigen, wenn vnd das fingen gelegin ift, halden fullit vnd ouch 2 das keyn Bennyg* in der vor- genan melle fey; Allo doch das wir mit der vnííü vorleyunge der pfarlichin kirchen, in die ir 6 begriffen enthielten (peticio con- tinebat latein. Orig.). 91 vorgenan- ten] vorgenten Hs. 13 czutroftin] czu oreftin Hs. 14 Schluß-r in beger mit hochgezogenem Haken He. 18 lobe = mhd. loube Erlaubnis (specialis conniuenti& et consensus latein. Orig.).
Strana 203
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 9. 203 s5 opfir ad’ an allin anderin rechtin keinin ſchadin czuczihin wollit [!] vn daz ouch in der geſprochenin capellin keine glokke mit nichte, fundir alleyne eyne cleyne ſchelle 4o fulle fin, vnd ab kein opfir von imant in d' ſelbin capellin ge- opfirt wirt, daz fal ane czwyuil dem ſelbin pferrer czu ſente elyzabeth czu gehorin. Gegebin 45 ift diſer brif an dem dunrſtage in d’ wochin dir oftirn Jn de Jare gotis Tufint Drihundirt in dem vimfvndevirczegiſtim Jare vndir vnſim Jngeſigil. von Rechte gehorit, an irem a5 oppfer adir an allen and’n rechten keynen schaden zcuczyhen wellen vnd das ouch in der vorgeſprochen Capellen keyne glacke mit nichte, fund’ alleyne ein cleyne ſchelle 40 fulle ſein, vnd ab keyn oppfir von ymant in der ſelbin Capelln ge- oppfert wirt, das fal an czweifel dem ſelbin pfarrer zou fandte Elizabeth zcugehoren. Gegebin 45 ift defir Briff an dem dornîtage in der wochin noch oftern Jn de iare gotis etc. 131, 8, 48 vimf oder vunf. 47 iare] iar mit hochgezogenem r- Haken Hs. 9. Bl. 99° (der lat. Text Bl. 99", Nr. 68). Die unter dem Text des Liber privilegiorum D 2 verzeichneten Lesarten sind der in D 3 Bl. 63" äberlieferten Abschrift entnommen, vgl. die Vorbemerkung oben zu Nr. 131, 6. Der lateinische Text der Originalurkunde, ausgestellt 1345 März 12 (sabbato proximo ante dominicam, qua cantatur iudica me), Bresl. Stadtarch. A 32a, gedruckt bei Korn Nr. 181, S. 162f. Wir Cunot von valkinhain, von kunklich’ gewalt des von Bemin houptman czu Brezl., tun czu wizzin allin in diſim keginw’tigin briue vn bekennin, Daz in vnfir keginw’tikeit hat geftanden der lobeliche man Henſil von Molinftorf, vnſir libir ſwogir, gefundis lybis vnde mutis, mit gutim bedechniffe, daz her mit im vnd mit finin vrundin gehabt hat, vnd hat vorkouft, vf gelafin vnd vf gereicht den erbern lutin, den Ratmannin von der vorgeſprochenin ftat wegin Brezl. 5 2 Heupman brefſlaw allin] allin kunglichir 131, 9, 1 konut keginwortegin deſim 3 bekennin] bekomyn vní" den kegynwortekeyt leybis geftandin 4 Molinfdorf vnf' 6 vnd hot hof [!] geloſyn 5 bedechtnifſe vnd ſeynyn 7 vorgeſprochenin] vorgenantyn von ... wegen D2 (entspricht dem lateinischen nomine), wegin fehlt D 3 Brefflaw
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 9. 203 s5 opfir ad’ an allin anderin rechtin keinin ſchadin czuczihin wollit [!] vn daz ouch in der geſprochenin capellin keine glokke mit nichte, fundir alleyne eyne cleyne ſchelle 4o fulle fin, vnd ab kein opfir von imant in d' ſelbin capellin ge- opfirt wirt, daz fal ane czwyuil dem ſelbin pferrer czu ſente elyzabeth czu gehorin. Gegebin 45 ift diſer brif an dem dunrſtage in d’ wochin dir oftirn Jn de Jare gotis Tufint Drihundirt in dem vimfvndevirczegiſtim Jare vndir vnſim Jngeſigil. von Rechte gehorit, an irem a5 oppfer adir an allen and’n rechten keynen schaden zcuczyhen wellen vnd das ouch in der vorgeſprochen Capellen keyne glacke mit nichte, fund’ alleyne ein cleyne ſchelle 40 fulle ſein, vnd ab keyn oppfir von ymant in der ſelbin Capelln ge- oppfert wirt, das fal an czweifel dem ſelbin pfarrer zou fandte Elizabeth zcugehoren. Gegebin 45 ift defir Briff an dem dornîtage in der wochin noch oftern Jn de iare gotis etc. 131, 8, 48 vimf oder vunf. 47 iare] iar mit hochgezogenem r- Haken Hs. 9. Bl. 99° (der lat. Text Bl. 99", Nr. 68). Die unter dem Text des Liber privilegiorum D 2 verzeichneten Lesarten sind der in D 3 Bl. 63" äberlieferten Abschrift entnommen, vgl. die Vorbemerkung oben zu Nr. 131, 6. Der lateinische Text der Originalurkunde, ausgestellt 1345 März 12 (sabbato proximo ante dominicam, qua cantatur iudica me), Bresl. Stadtarch. A 32a, gedruckt bei Korn Nr. 181, S. 162f. Wir Cunot von valkinhain, von kunklich’ gewalt des von Bemin houptman czu Brezl., tun czu wizzin allin in diſim keginw’tigin briue vn bekennin, Daz in vnfir keginw’tikeit hat geftanden der lobeliche man Henſil von Molinftorf, vnſir libir ſwogir, gefundis lybis vnde mutis, mit gutim bedechniffe, daz her mit im vnd mit finin vrundin gehabt hat, vnd hat vorkouft, vf gelafin vnd vf gereicht den erbern lutin, den Ratmannin von der vorgeſprochenin ftat wegin Brezl. 5 2 Heupman brefſlaw allin] allin kunglichir 131, 9, 1 konut keginwortegin deſim 3 bekennin] bekomyn vní" den kegynwortekeyt leybis geftandin 4 Molinfdorf vnf' 6 vnd hot hof [!] geloſyn 5 bedechtnifſe vnd ſeynyn 7 vorgeſprochenin] vorgenantyn von ... wegen D2 (entspricht dem lateinischen nomine), wegin fehlt D 3 Brefflaw
Strana 204
204 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. vnd czu alle der gemeynin hant der burger do ſelbis, alle daz teil d' voytie adir des erbegerichtis, daz im an gehort beyde inder aldin 1o vnd inder nûuin ftat Brezl. vnd in irin vorftetin, mit allim rechte, gerichte vnd gewalt des fw’tis vnd mit uollim gebote, mit frucht, nuczin, erin vnd erungin vnd mit erblichim rechte, mit den sy von rechti anewalle vnd von nův’ wurczil an in gevallin ift vnd vri an allis dinft beſezzin hat, alſo daz ſi di vorbenantin Ratman von der Itat 15 wegin haldin, meyftirn, habin vnd beficzin fullin mit macht czu tun vnd czu lozin mit dem ſelbin teile vnd iz czu vorkoufin, czu v'wechfiln, czu vorſeczin, czu inpfremdin vnd in behegelichin nucz der geſpro- chenin stat czu wendin, vm ein genant gelt, daz fi dem ſelbin henfil vol vnd gar habin v’goldin, als her vor vns hat bekant, vnd hat fich 2o vorczigin vor sich vnde ſyne erbin allir anſproche, vorderunge vnd gerichtis, daz her an vnd vf dem geſprocheni teile d' voytye vnd ge- richtis habin, tun ad’ geregin mochte adir kein’ finir erbin vnd noch- kumelinge nu adir in keinirwis h'noch. Dorumm wir den ſelbin brif in ſynin ſtukkin, als vorgeſprochin ift, ftete vnd gancz habinde fin 25 mit czu beſtetigin von künkclichir gewalt, der wir gebruchin; Jn difir dinge geczukniffe daz kunkcliche ingefigil dez vůrftintumis czu Brezlau vbir erbe vnd ſachin ift gehangin an diſin brif; daz ift geschen ezu Brezl. an dem nehiſtin funabinde vor dem funtage, als man fingit Judica me, Jn dem Jare Gotis Tufint Drihundirt in dem vunf vn im] in D2 adir bis beyde inder 131, 9, s burg 9 woyteye 10 e über u in nüuin später übergeschrieben D2, nuwin D3 fehlt. 11 vollin Breſſlav eryn 10f. rechte, gerichte] geriche, gerechte nůvě] 13 rechti] vechtin [ !] ſe 12 erbelichim den] dem vrey riuv [?] D2, růw [2] D3 an in gevallin] in an an geuallyn 16 czuvorwechfiln 17 ympfremdin 15 habin fehlt 14 ze 171. geſprochin 18 ſe 19 v'goldin] v'golgin D2, gehegelichin vorgoldin D3 vnd hot 20 vorczegin vnd geerbin aneſproche 21 geſprochen voyteye 22 habin, tun ad geregin: habere, facere uel mouere latein. Original. feynr 221. nochkomelingin 23 keyn wir fehlt den ſelbin] deſin keginw tegin wis hernoch 241. habinde fin mit ezu beſtetigin] habin deſyn myt 24 ſeynyn ſtukin czu geſtetegin. Im latein. Original: Nos vero huiusmodi vendicionis contrac- tum ... gratum habentes et ratum ipsum auctoritate, qua fungimur regia, duximus confirmandum. Das unübersetzte duximus steckt vielleicht in dem verderbten fin mit. 25 Das e über u in kûnkelichir klein u. später über- geschrieben D2, kunglich D3 defir 26 kungliche Ingezegil zum u in vůrftintumis vgl. zu Z. 25, vurftintumys D3 breffr 27 erbin defin neyſtin 28 breſſlaw 29 Jare fehlt dreyhundirt ſunobinde
204 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. vnd czu alle der gemeynin hant der burger do ſelbis, alle daz teil d' voytie adir des erbegerichtis, daz im an gehort beyde inder aldin 1o vnd inder nûuin ftat Brezl. vnd in irin vorftetin, mit allim rechte, gerichte vnd gewalt des fw’tis vnd mit uollim gebote, mit frucht, nuczin, erin vnd erungin vnd mit erblichim rechte, mit den sy von rechti anewalle vnd von nův’ wurczil an in gevallin ift vnd vri an allis dinft beſezzin hat, alſo daz ſi di vorbenantin Ratman von der Itat 15 wegin haldin, meyftirn, habin vnd beficzin fullin mit macht czu tun vnd czu lozin mit dem ſelbin teile vnd iz czu vorkoufin, czu v'wechfiln, czu vorſeczin, czu inpfremdin vnd in behegelichin nucz der geſpro- chenin stat czu wendin, vm ein genant gelt, daz fi dem ſelbin henfil vol vnd gar habin v’goldin, als her vor vns hat bekant, vnd hat fich 2o vorczigin vor sich vnde ſyne erbin allir anſproche, vorderunge vnd gerichtis, daz her an vnd vf dem geſprocheni teile d' voytye vnd ge- richtis habin, tun ad’ geregin mochte adir kein’ finir erbin vnd noch- kumelinge nu adir in keinirwis h'noch. Dorumm wir den ſelbin brif in ſynin ſtukkin, als vorgeſprochin ift, ftete vnd gancz habinde fin 25 mit czu beſtetigin von künkclichir gewalt, der wir gebruchin; Jn difir dinge geczukniffe daz kunkcliche ingefigil dez vůrftintumis czu Brezlau vbir erbe vnd ſachin ift gehangin an diſin brif; daz ift geschen ezu Brezl. an dem nehiſtin funabinde vor dem funtage, als man fingit Judica me, Jn dem Jare Gotis Tufint Drihundirt in dem vunf vn im] in D2 adir bis beyde inder 131, 9, s burg 9 woyteye 10 e über u in nüuin später übergeschrieben D2, nuwin D3 fehlt. 11 vollin Breſſlav eryn 10f. rechte, gerichte] geriche, gerechte nůvě] 13 rechti] vechtin [ !] ſe 12 erbelichim den] dem vrey riuv [?] D2, růw [2] D3 an in gevallin] in an an geuallyn 16 czuvorwechfiln 17 ympfremdin 15 habin fehlt 14 ze 171. geſprochin 18 ſe 19 v'goldin] v'golgin D2, gehegelichin vorgoldin D3 vnd hot 20 vorczegin vnd geerbin aneſproche 21 geſprochen voyteye 22 habin, tun ad geregin: habere, facere uel mouere latein. Original. feynr 221. nochkomelingin 23 keyn wir fehlt den ſelbin] deſin keginw tegin wis hernoch 241. habinde fin mit ezu beſtetigin] habin deſyn myt 24 ſeynyn ſtukin czu geſtetegin. Im latein. Original: Nos vero huiusmodi vendicionis contrac- tum ... gratum habentes et ratum ipsum auctoritate, qua fungimur regia, duximus confirmandum. Das unübersetzte duximus steckt vielleicht in dem verderbten fin mit. 25 Das e über u in kûnkelichir klein u. später über- geschrieben D2, kunglich D3 defir 26 kungliche Ingezegil zum u in vůrftintumis vgl. zu Z. 25, vurftintumys D3 breffr 27 erbin defin neyſtin 28 breſſlaw 29 Jare fehlt dreyhundirt ſunobinde
Strana 205
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 10. 205 virczegiftim Jare vur den herrin : H’n Ticzin von Borfnicz, H'n Hannus s0 von d’ wide, H’n Cunrode Mulich von Rideburg, h’n mathys von mulheim, den Ritterin, Jeſkin von dem Imolcz, Heinrich Calov von praſch vndr h’n lutkin von kulpin, dem lantſchriber. 131,9, 30 vor h’ryn etc. (die Zeugen fehlen). 10. Bl. 100, Nr. 69 (nur in deutscher Fassung vorliegend). Die rechte Spalte gibt zum Vergleich die Fassung im Codex Noviforensis Bl. 227, vgl. die Vorbemerkung oben zu Nr. 131, 6. — Die unter dem Text des Liber privilegiorum D2 verzeichneten Lesarten sind I.) dem II. Teil der He. D2 Bl. 158° [= D2II], 2.) der Originalausfertigung [ = O] entnommen. Der Text der Originalurkunde, ausgestellt 1334 Oktober 19 (an der mittewoche nach fente lucas tac des Ewangeliften), Bresl. Stadtarch. A 39, gedruckt bei Korn Nr. 147, S. 133f. D2 nebst Lesarten von D2II und O. Cod. Novif. Jn gotis namin amen. Wir Ratman der Itat czu der Olov, Petir wefteual, Vlrich ſchroter, Nyclos webir vnde Niclos 5 der kinde, bekennin des offinbar an diſim briue, daz wir mit rate vnde mit gutin bedechnuffe vnfir geſworn vn allir vnfir eldeftin von vnfir ſtat wegin vns habin 10 bericht vnd voreinit mit den erfamin lutin, den Ratmannin der Itat czu Brezlav, von der ſelbin Jn Gotis namen Amen. Wir Ratmann der Stat zcu der olaw, Petir velteuâl, Vlrich ſchrot', Niclos webir vnd Nicklos der kinde, Bekennen des offinbar an deſim Brife, das wir mit Rate vnd mit gutě bedechteniſſe vnſ' gesworen vnd alle [!] vnfir eldiften von vnfir Stat wegin vns haben bericht vnd voreynet mit den 10 Erfamen leuten, den Ratman der Stat zcu Breſlaw, von der felbin 5 131, 10,1 namen D2II O 2 Olow D2II O 5 bekennen D2II O 7 vnd D2II 6 deſym D2II O gutem D2II O 71. bedechtnuffe vnfirs erbeuoytes Arnoldes D2II O s vnd D2II, vnde O 10 unde O uoreynet D2II, voreynet O 11 erfamen D2II O lůten D2II, luten O Ratmannen D2II O 12 Breſlaw D2II, Breſlau O 7 vnſ] vnſ'n Hs.
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 10. 205 virczegiftim Jare vur den herrin : H’n Ticzin von Borfnicz, H'n Hannus s0 von d’ wide, H’n Cunrode Mulich von Rideburg, h’n mathys von mulheim, den Ritterin, Jeſkin von dem Imolcz, Heinrich Calov von praſch vndr h’n lutkin von kulpin, dem lantſchriber. 131,9, 30 vor h’ryn etc. (die Zeugen fehlen). 10. Bl. 100, Nr. 69 (nur in deutscher Fassung vorliegend). Die rechte Spalte gibt zum Vergleich die Fassung im Codex Noviforensis Bl. 227, vgl. die Vorbemerkung oben zu Nr. 131, 6. — Die unter dem Text des Liber privilegiorum D2 verzeichneten Lesarten sind I.) dem II. Teil der He. D2 Bl. 158° [= D2II], 2.) der Originalausfertigung [ = O] entnommen. Der Text der Originalurkunde, ausgestellt 1334 Oktober 19 (an der mittewoche nach fente lucas tac des Ewangeliften), Bresl. Stadtarch. A 39, gedruckt bei Korn Nr. 147, S. 133f. D2 nebst Lesarten von D2II und O. Cod. Novif. Jn gotis namin amen. Wir Ratman der Itat czu der Olov, Petir wefteual, Vlrich ſchroter, Nyclos webir vnde Niclos 5 der kinde, bekennin des offinbar an diſim briue, daz wir mit rate vnde mit gutin bedechnuffe vnfir geſworn vn allir vnfir eldeftin von vnfir ſtat wegin vns habin 10 bericht vnd voreinit mit den erfamin lutin, den Ratmannin der Itat czu Brezlav, von der ſelbin Jn Gotis namen Amen. Wir Ratmann der Stat zcu der olaw, Petir velteuâl, Vlrich ſchrot', Niclos webir vnd Nicklos der kinde, Bekennen des offinbar an deſim Brife, das wir mit Rate vnd mit gutě bedechteniſſe vnſ' gesworen vnd alle [!] vnfir eldiften von vnfir Stat wegin vns haben bericht vnd voreynet mit den 10 Erfamen leuten, den Ratman der Stat zcu Breſlaw, von der felbin 5 131, 10,1 namen D2II O 2 Olow D2II O 5 bekennen D2II O 7 vnd D2II 6 deſym D2II O gutem D2II O 71. bedechtnuffe vnfirs erbeuoytes Arnoldes D2II O s vnd D2II, vnde O 10 unde O uoreynet D2II, voreynet O 11 erfamen D2II O lůten D2II, luten O Ratmannen D2II O 12 Breſlaw D2II, Breſlau O 7 vnſ] vnſ'n Hs.
Strana 206
206 [tat wegin vmme den grabin, den [y habin gehabt von gnadin vnde 1» gabe der vürítin, d* von aldir gegangin hat durch vnlir [tat viweyde vs der Odir bis indas waffir der Olau, der do von etiflichim hindirnüffe gefüllit vnde 2o vorllemmit waz, darvmme [i vns habin gegebin ire pfenninge, der wir bedorft habin czu vnlir [tat not, daz [y, dilelbin Ratman von Brezlau, den vorgenantin grabin 25 wytin mûgin durch vnle viweyde vir vnd czwencik ellin, als h* von aldir geweft ift, vnde mogin den vegin vnde [lemmin als dikke, als des not geíchit, alfo daz daz so wallir vz der Odir in di Olau vlizin [ulle ewiclichin vngehindirt. 181, 10,13 graben D2II, grabin (Abkürzungszeichen statt ra) O 14 gehabit D2II O vnd D2II 15 gobe D2II © diber u in viórltin bla, nachgetragen D2, furltin D211 O 17 vyweide O ous D21I Oder O 15 Olow D211 O 19» Ettilliche D21I, Ettiflichem O e über u in hindirnäffe gefällit, deagl. in Z. 25 in mógin bla$, nachgetragen D2 hyndirnulle D2II, hindernulle O gefullet D21I1 O vnd D2II 20 vorflemmet D2II O dor umme D2110 23 Breflaw D2II, Breflau O 25 wyten D2II O _mogin D2II, mogon O vyweide O 26 vier vnde D2II O her D211 O 27 vnd D2II mogen O ?28 vnd D21I flemmen D2II O dicke D2110 29 gelhit O 30 ous D2II Oder O Olow D211O s vlifen D2II, vlylen O folle O ewic- lichen O vngehindert D2II O Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. Îtat wegin vmbe den graben, den fie haben gehabt von gnode vnd gobe der furlten, der von aldir s gegangyn durch vnlir Stat fie- weyde auB der Odir biB in das wall* der [BI. 227°] olaw, der von etlichy hindernifs gefolit vnd vorflemmet was, Doruińe lie vns » habin gegebin ire pfenninge, der wir bedorfft habin zu vnlir Stat not, daz fie, die felbin Ratmanü von Breflaw, den felbin vorgenanten graben ws weityn mûgen durch 2 vnler fieweide vir vndczwenczig elen, als er von alder geweft ift, vnd mógen den fegen vnd flemmen als dicke, alfo des not gefchit, alfo das das wallir auB der oder in die olaw so fliffen fulle ewiglichen vngehind*t. 26 Schluf-r in vnfer mit hochge- zogenem Haken. 29 dicke] dicker He.
206 [tat wegin vmme den grabin, den [y habin gehabt von gnadin vnde 1» gabe der vürítin, d* von aldir gegangin hat durch vnlir [tat viweyde vs der Odir bis indas waffir der Olau, der do von etiflichim hindirnüffe gefüllit vnde 2o vorllemmit waz, darvmme [i vns habin gegebin ire pfenninge, der wir bedorft habin czu vnlir [tat not, daz [y, dilelbin Ratman von Brezlau, den vorgenantin grabin 25 wytin mûgin durch vnle viweyde vir vnd czwencik ellin, als h* von aldir geweft ift, vnde mogin den vegin vnde [lemmin als dikke, als des not geíchit, alfo daz daz so wallir vz der Odir in di Olau vlizin [ulle ewiclichin vngehindirt. 181, 10,13 graben D2II, grabin (Abkürzungszeichen statt ra) O 14 gehabit D2II O vnd D2II 15 gobe D2II © diber u in viórltin bla, nachgetragen D2, furltin D211 O 17 vyweide O ous D21I Oder O 15 Olow D211 O 19» Ettilliche D21I, Ettiflichem O e über u in hindirnäffe gefällit, deagl. in Z. 25 in mógin bla$, nachgetragen D2 hyndirnulle D2II, hindernulle O gefullet D21I1 O vnd D2II 20 vorflemmet D2II O dor umme D2110 23 Breflaw D2II, Breflau O 25 wyten D2II O _mogin D2II, mogon O vyweide O 26 vier vnde D2II O her D211 O 27 vnd D2II mogen O ?28 vnd D21I flemmen D2II O dicke D2110 29 gelhit O 30 ous D2II Oder O Olow D211O s vlifen D2II, vlylen O folle O ewic- lichen O vngehindert D2II O Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. Îtat wegin vmbe den graben, den fie haben gehabt von gnode vnd gobe der furlten, der von aldir s gegangyn durch vnlir Stat fie- weyde auB der Odir biB in das wall* der [BI. 227°] olaw, der von etlichy hindernifs gefolit vnd vorflemmet was, Doruińe lie vns » habin gegebin ire pfenninge, der wir bedorfft habin zu vnlir Stat not, daz fie, die felbin Ratmanü von Breflaw, den felbin vorgenanten graben ws weityn mûgen durch 2 vnler fieweide vir vndczwenczig elen, als er von alder geweft ift, vnd mógen den fegen vnd flemmen als dicke, alfo des not gefchit, alfo das das wallir auB der oder in die olaw so fliffen fulle ewiglichen vngehind*t. 26 Schluf-r in vnfer mit hochge- zogenem Haken. 29 dicke] dicker He.
Strana 207
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 10. 207 Js follin ouch di vorgenantin Rat- man von Brezlau einin vlůgil czwelf ellin lanc ſlan vnde machin, s5 ab is not geſchit, vnde von dem were des grabin gerichte bis in di odir; vnd dor czu vnd czu andir notdurf des grabin mogin ſy wol nemin rys vnde raſin vf so vnfir viweyde, wen ſi des be- durfin ; Di brukke, di do ubir den ſelbin grabin get, di do wart ge- dackit mit hurdin vnde mit erdin, do won der grabe gevûllit wart, a5 di gelobe w' vnfir ftat wegin vorwert me czu haldin mit dilin, allo daz d’ grabe do won vorwert vngevullit blybe; von vnſerim vie, daz dar durch gink, do ouch so etifwenne der grabe von vorvullit wart, daz globe wir in helfin czu Js fullen ouch die vorgenan Rat- mann von Breſlaw eynen flôgel czwelff elin langk ſlan vnd machen, ab is not geſchit, vnd von dem as were des grabin gerichte biß in die oder; vnd dor zeu vnd zcu andir notdorfft des grabin môgen fie wol nemen reifs vnd Raſen ouff vnfir fieweyde, wenn fie des be-40 dorffen; die Brucke, die do obir den selbin graben geet, die do wart mit hôrdin gedackt vnd mit erden, do mit vnd von der grabe gefüllit wart, die globe wir von vnfir Stat 45 wegin furbas me zcu halden mit delen, Allo das der grabe dovon fur- bas vngefullit bleibe; von vnſerm fye, das dor durch gingk, do ouch etweni der grabe von vorfullit so wart, das globe wir Jn helffen zcu 181,10,32 ys D2II O 33 Breſlau D2II O einen vlogel D2II O 35 geſhit O 34 machen D2II O vnde fehlt D2II O deme D2II O 36 grabin (s. zu Z. 131) O vnde O vnde O 37 Oder O 3s notdurft D2II mogen O reis vnd D2II 39 nemen D2II 40f. bedorfen D2II, bedurfen O ob' D2II, 41 brucke D2II O obir O 42 grabin (wie Z. 36) O geet D2II O 43 Das e über u in hürdin, desgl. 44 in gevüllit nach- träglich übergeschrieben D2, hurden D2II O vnd D2II 44 gefullit D2II O 45 globe O vnfir] von vnfir D2IIO 46 delin D2II O 4s vngefullit D21I 0 bleibe D21I vnſyrm D2II, vnfirm O 49 dor D2II, dir O 50 eczewen D2II voruollit D2II 51 en O 33 vlůgil (flôgel): Buhne (M. Heyne, Deutsches Wörterbuch I 512f.; Weigand, Deutsches Wörterbuch5 I 305), Wehr; zum Ausdruck 'Flügel' (Schutzwehr, Abdammung) und über- den Graben zwischen Ohlau und Oder vgl. Scriptores rerum Silesiacarum III, hrsg. von Stenzel (1847), S. 257f. 263; Abhandlungen der schles. Gesellsch. f. vaterländ. Cultur, Philos.-histor. Ab- teilung 1866 (Grünhagen, Der Mün- dungslauf der Ohlau), S. 78ff.; Mark- graf, Straßennamen Breslaus, S. 145ff. 36 were] mere Hs. gerichte bis (biß) gerades Wegs, geradeaus bis, s. Lexer I 880.
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 10. 207 Js follin ouch di vorgenantin Rat- man von Brezlau einin vlůgil czwelf ellin lanc ſlan vnde machin, s5 ab is not geſchit, vnde von dem were des grabin gerichte bis in di odir; vnd dor czu vnd czu andir notdurf des grabin mogin ſy wol nemin rys vnde raſin vf so vnfir viweyde, wen ſi des be- durfin ; Di brukke, di do ubir den ſelbin grabin get, di do wart ge- dackit mit hurdin vnde mit erdin, do won der grabe gevûllit wart, a5 di gelobe w' vnfir ftat wegin vorwert me czu haldin mit dilin, allo daz d’ grabe do won vorwert vngevullit blybe; von vnſerim vie, daz dar durch gink, do ouch so etifwenne der grabe von vorvullit wart, daz globe wir in helfin czu Js fullen ouch die vorgenan Rat- mann von Breſlaw eynen flôgel czwelff elin langk ſlan vnd machen, ab is not geſchit, vnd von dem as were des grabin gerichte biß in die oder; vnd dor zeu vnd zcu andir notdorfft des grabin môgen fie wol nemen reifs vnd Raſen ouff vnfir fieweyde, wenn fie des be-40 dorffen; die Brucke, die do obir den selbin graben geet, die do wart mit hôrdin gedackt vnd mit erden, do mit vnd von der grabe gefüllit wart, die globe wir von vnfir Stat 45 wegin furbas me zcu halden mit delen, Allo das der grabe dovon fur- bas vngefullit bleibe; von vnſerm fye, das dor durch gingk, do ouch etweni der grabe von vorfullit so wart, das globe wir Jn helffen zcu 181,10,32 ys D2II O 33 Breſlau D2II O einen vlogel D2II O 35 geſhit O 34 machen D2II O vnde fehlt D2II O deme D2II O 36 grabin (s. zu Z. 131) O vnde O vnde O 37 Oder O 3s notdurft D2II mogen O reis vnd D2II 39 nemen D2II 40f. bedorfen D2II, bedurfen O ob' D2II, 41 brucke D2II O obir O 42 grabin (wie Z. 36) O geet D2II O 43 Das e über u in hürdin, desgl. 44 in gevüllit nach- träglich übergeschrieben D2, hurden D2II O vnd D2II 44 gefullit D2II O 45 globe O vnfir] von vnfir D2IIO 46 delin D2II O 4s vngefullit D21I 0 bleibe D21I vnſyrm D2II, vnfirm O 49 dor D2II, dir O 50 eczewen D2II voruollit D2II 51 en O 33 vlůgil (flôgel): Buhne (M. Heyne, Deutsches Wörterbuch I 512f.; Weigand, Deutsches Wörterbuch5 I 305), Wehr; zum Ausdruck 'Flügel' (Schutzwehr, Abdammung) und über- den Graben zwischen Ohlau und Oder vgl. Scriptores rerum Silesiacarum III, hrsg. von Stenzel (1847), S. 257f. 263; Abhandlungen der schles. Gesellsch. f. vaterländ. Cultur, Philos.-histor. Ab- teilung 1866 (Grünhagen, Der Mün- dungslauf der Ohlau), S. 78ff.; Mark- graf, Straßennamen Breslaus, S. 145ff. 36 were] mere Hs. gerichte bis (biß) gerades Wegs, geradeaus bis, s. Lexer I 880.
Strana 208
208 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. werin vnd czu widerin, daz do von dem grabin kein ſchade vorw't me geſche. Dor obir habe wir is diſin brif mit vnſir ſtat ingeſigil gegebin vorfigilt. Noch Gotis ge- burt Tufint Drihundirt iar Jn dem viervndedriſegiftim iare an der mittewoche nach fente lucas no tac des ewangeliftin. wern vnd zcu wedern, das dovon dem graben keyn ſchaden furbas me geſchee. Dorubir habe wir deſin Briff mit vnſ'in Ingeſigel ss gegebin vorsigelt. Noch gotr ge- burt Tawfint dreyhund’t lare in dem vir vnd dreiſligeften Iare an der mitwochin noch fancte lucas tage des ewangeliftr. 60 131, 10, 52 weren D2II vnde O wedirn D2II O 53 deme O vorwert D2II O 54 geſhe O 55 deſyn D2II, defin O yngesegil D2II 56 vorfegilt D2II Nach O 57 tuſunt D2II yar O 58 deme O dreifegiftin D2II, Dri- ſigeſtin O yare O 59 Metewoche D2II noch D2II 60 tage D2II ewangeliften D2II, Ewangeliften O 57. 58 Iare] Iar mit hochgezogenem r-Haken He. 11. Bl. 102° (der lat. Text Bl. 102", Nr. 71). Das lat. Original der Urkunde, ausgestellt 1345 September 27 (in vigilia sancti Wencezlai), Bresl. Stadtarch. D 21, gedruckt bei Korn Nr. 183, S. 164. Wyr Johannes, von gotis gnaden kvnig czu Bemyn vnde groue czu lucilburg, tun czu wiffen allen lûten in deſim bryfe, Das wir vlific- lich an gesen han, das vnſe ftat Brezlow mit grofir schult befw't ift vnde das fy ouch an eczlichin ftetin wol veftenunge bedarf, vnde 5 wellen von gewonlich" beger kuniglichir myldekeit dy felbe ftat fulchir gebrechin vbirhebyn; vnde das wefin der selbin stat vnde irre inwoner, vnfir getruen, czu beffern, Dorumme fo geftate wir des einliczeclich vnde wýllen das genczlich, Das vnſe lýben, vnſe getruwen Ratman 131, 11, 2 lüten, desgl. 8 wyllen: e über u u. y klein u. nachträglich über- geschrieben. Von sämtlichen folgenden e über u u. y gilt das Gleiche. 4 an eczlichin bis bedarf: in aliquibus eciam ipsius partibus reparacione muniminis indigentem latein. Original. 7 einliczeclich: von mhd. einlütze, einlitz, einlützec einzeln (Lexer I 526), hier zur Wiedergabe des simpliciter im latein. Original.
208 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. werin vnd czu widerin, daz do von dem grabin kein ſchade vorw't me geſche. Dor obir habe wir is diſin brif mit vnſir ſtat ingeſigil gegebin vorfigilt. Noch Gotis ge- burt Tufint Drihundirt iar Jn dem viervndedriſegiftim iare an der mittewoche nach fente lucas no tac des ewangeliftin. wern vnd zcu wedern, das dovon dem graben keyn ſchaden furbas me geſchee. Dorubir habe wir deſin Briff mit vnſ'in Ingeſigel ss gegebin vorsigelt. Noch gotr ge- burt Tawfint dreyhund’t lare in dem vir vnd dreiſligeften Iare an der mitwochin noch fancte lucas tage des ewangeliftr. 60 131, 10, 52 weren D2II vnde O wedirn D2II O 53 deme O vorwert D2II O 54 geſhe O 55 deſyn D2II, defin O yngesegil D2II 56 vorfegilt D2II Nach O 57 tuſunt D2II yar O 58 deme O dreifegiftin D2II, Dri- ſigeſtin O yare O 59 Metewoche D2II noch D2II 60 tage D2II ewangeliften D2II, Ewangeliften O 57. 58 Iare] Iar mit hochgezogenem r-Haken He. 11. Bl. 102° (der lat. Text Bl. 102", Nr. 71). Das lat. Original der Urkunde, ausgestellt 1345 September 27 (in vigilia sancti Wencezlai), Bresl. Stadtarch. D 21, gedruckt bei Korn Nr. 183, S. 164. Wyr Johannes, von gotis gnaden kvnig czu Bemyn vnde groue czu lucilburg, tun czu wiffen allen lûten in deſim bryfe, Das wir vlific- lich an gesen han, das vnſe ftat Brezlow mit grofir schult befw't ift vnde das fy ouch an eczlichin ftetin wol veftenunge bedarf, vnde 5 wellen von gewonlich" beger kuniglichir myldekeit dy felbe ftat fulchir gebrechin vbirhebyn; vnde das wefin der selbin stat vnde irre inwoner, vnfir getruen, czu beffern, Dorumme fo geftate wir des einliczeclich vnde wýllen das genczlich, Das vnſe lýben, vnſe getruwen Ratman 131, 11, 2 lüten, desgl. 8 wyllen: e über u u. y klein u. nachträglich über- geschrieben. Von sämtlichen folgenden e über u u. y gilt das Gleiche. 4 an eczlichin bis bedarf: in aliquibus eciam ipsius partibus reparacione muniminis indigentem latein. Original. 7 einliczeclich: von mhd. einlütze, einlitz, einlützec einzeln (Lexer I 526), hier zur Wiedergabe des simpliciter im latein. Original.
Strana 209
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 11. 209 vnlyr Itat Breflow adir in ery namen dy lûte, dy ſy dor czu feczyn w’dyn, alle dy steyne von der Juden kirchofe, dy do legin by der 10 selbin stat, dy ly obir der erdin adir vnd' der erdin vindin mogen, nemyn, vſgrabin adir wegvuren fullen vnde dy mwir, wo fys bedarf nach der ſelbin Ratmanne vorfichtigkeit, do mete beffirn vnde mwirn an alle wedirfproche der Jûden vnde eyns iczlichen andirn, der do wedir spreche, widir Itrebunge, dy w’ swigen tun an den vorgenanten 15 fachen. Do bobin ſo ſpreche wir vnde mit wol bedachtim rate vnfir edeln volende w’, das dy vorgesprochenen ratmanne der ftat Brezl. den czol der felbyn irre stat vnde iris wicbildis, den fy eczwenne mit d' selbyn stat pfennynge gekouft han vnde durch gemeynyn nutz bis do her gevriyt han, ny wedir nemen fullen vnde mogen vnde den 20 ſelbin czol czu der beczalunge, dy gewonlich geueft ift, wedir czu- brengen von nwens, vnde allis, das von deme selbin czolle vnde von fynym nûcze in keynewis geuallen mag, das sy das an der felbin ftat nûcz (beyde durch leſchunge wille der schult v� ouch durch czunemyn der selbin ftat an erin vnde an vromen) ewiclich in czuküftiger czit 25 als ein andir ding, das nûtz vnde vromen der ftat antrit, noch irre behegelichkeit mogen wendyn. Des globe wir, von vnfyr weyn vnde von vnfir geerbin vnde nochkomelinge, kunge czu Bemyn, wein dy vor geſprochene gnade vnfyr vorlyunge in keynyr czukumftig' czyt czu wandiln ad’ in keynen wys wedir ruffen. Wir gebiten den luch�30 tenden karl, Margreuen czu merern, vnſim irftbornen sone, vnde Johanni, herczogen czu kerntyn, vnfin lybin ſonen, deme houptmanne, deme, der an des houptmannis ftat ift, deme kamer', deme vnd'- kamer' [deme houptmanne, deme, der an des houptmannis Itat ift], vnfin lyben, den keginw’tigen vnde den czukumftigen, benamen 35 vnſen houptmanne czu Brezfl., d' do ift ad’ h’noch wirt, das fi dy vorgesprochenen ratmanne vnde dy ftat Brezil. an alle den vorge- nanten ftücken nicht betrubin noch hindirn noch des geftaten, das 15 dy w ſwigen 131, 11, 13 vorfichtigkeit Voraussicht, Einsicht. tûn: quibus silencium imponimus latein. Original. 16 Do bobin: s. oben 17 volende w' entspricht dem lateinischen diffinimus. zu Nr. 131, 6, 26. 18 der felbyn] den felbyn Hs.: theolonium eiusdem sue ciuitatis latein. Original. 20 gevriyt han: libertauerunt latein. Original. 23 nucze: der Ring über u hat nur die Bedeutung des u-Bogens; das Gleiche gilt für alle folgenden €. 27. 2s weyn, wein = wegen (vgl. zu Nr. 104, 24). 30 den luchtenden: illustribus latein. Original. 31 merern = lat. Morauie. as betrubin noch hindirn: perturbent, inquietent, impediant latein. Original.
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 11. 209 vnlyr Itat Breflow adir in ery namen dy lûte, dy ſy dor czu feczyn w’dyn, alle dy steyne von der Juden kirchofe, dy do legin by der 10 selbin stat, dy ly obir der erdin adir vnd' der erdin vindin mogen, nemyn, vſgrabin adir wegvuren fullen vnde dy mwir, wo fys bedarf nach der ſelbin Ratmanne vorfichtigkeit, do mete beffirn vnde mwirn an alle wedirfproche der Jûden vnde eyns iczlichen andirn, der do wedir spreche, widir Itrebunge, dy w’ swigen tun an den vorgenanten 15 fachen. Do bobin ſo ſpreche wir vnde mit wol bedachtim rate vnfir edeln volende w’, das dy vorgesprochenen ratmanne der ftat Brezl. den czol der felbyn irre stat vnde iris wicbildis, den fy eczwenne mit d' selbyn stat pfennynge gekouft han vnde durch gemeynyn nutz bis do her gevriyt han, ny wedir nemen fullen vnde mogen vnde den 20 ſelbin czol czu der beczalunge, dy gewonlich geueft ift, wedir czu- brengen von nwens, vnde allis, das von deme selbin czolle vnde von fynym nûcze in keynewis geuallen mag, das sy das an der felbin ftat nûcz (beyde durch leſchunge wille der schult v� ouch durch czunemyn der selbin ftat an erin vnde an vromen) ewiclich in czuküftiger czit 25 als ein andir ding, das nûtz vnde vromen der ftat antrit, noch irre behegelichkeit mogen wendyn. Des globe wir, von vnfyr weyn vnde von vnfir geerbin vnde nochkomelinge, kunge czu Bemyn, wein dy vor geſprochene gnade vnfyr vorlyunge in keynyr czukumftig' czyt czu wandiln ad’ in keynen wys wedir ruffen. Wir gebiten den luch�30 tenden karl, Margreuen czu merern, vnſim irftbornen sone, vnde Johanni, herczogen czu kerntyn, vnfin lybin ſonen, deme houptmanne, deme, der an des houptmannis ftat ift, deme kamer', deme vnd'- kamer' [deme houptmanne, deme, der an des houptmannis Itat ift], vnfin lyben, den keginw’tigen vnde den czukumftigen, benamen 35 vnſen houptmanne czu Brezfl., d' do ift ad’ h’noch wirt, das fi dy vorgesprochenen ratmanne vnde dy ftat Brezil. an alle den vorge- nanten ftücken nicht betrubin noch hindirn noch des geftaten, das 15 dy w ſwigen 131, 11, 13 vorfichtigkeit Voraussicht, Einsicht. tûn: quibus silencium imponimus latein. Original. 16 Do bobin: s. oben 17 volende w' entspricht dem lateinischen diffinimus. zu Nr. 131, 6, 26. 18 der felbyn] den felbyn Hs.: theolonium eiusdem sue ciuitatis latein. Original. 20 gevriyt han: libertauerunt latein. Original. 23 nucze: der Ring über u hat nur die Bedeutung des u-Bogens; das Gleiche gilt für alle folgenden €. 27. 2s weyn, wein = wegen (vgl. zu Nr. 104, 24). 30 den luchtenden: illustribus latein. Original. 31 merern = lat. Morauie. as betrubin noch hindirn: perturbent, inquietent, impediant latein. Original.
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210 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. ly von ymande betrubit w’din, vndir vnſ’m ingesigil dis keginw’tigen 4o briuis. Gegr czu Prage an fente wenczlaus abunde nach deme Jare Gotis M'CCC° etc. 12. Bl. 104" (der lat. Text Bl. 103", Nr. 72). Das lat. Original der Urkunde, ausgestellt 1346 Februar 15 (in crastino sancti Valentini), Bresl. Stadtarch. D 28, gedruckt bei Korn Nr. 184, S. 165. — Regest in D. u. Q. I, 216, Nr. 10. Wir Johannes, von gotis gnadin kung czu Bemen vnde graue czu luczilburk, tun czu wiffen allen luten, Das wir mit vlyffe gemerkit haben, das durch menſchlichir crancheit wille nicht mogen gemeynlich totliche lute, den vnwiſfintlich ift czukumftige geſchichte, iezlichē s czukumftigen schaden begejnen, do rym das von v'nuunge der werke tegelich nwe czwyuil fich irhebin, Di durch vnfer abewefunge willen nicht mogen, als not were, nuczlich werden enkscheyden. Dorumme wollende den weg des vnrechten v'ſlifen vn offinbar machen den weg der worheit, So heyffe wir vnde gebiten mit ewigen gebote das, wi 10 dicke vnde wenne inden hantueften vnde briuen vnfir liben Ratmanne vnde burg’r czu Brefl., vnfer getruwen, vbir gnade adir gerechtekeit geſchrebn, eczliche gebrechin in welchin puncten adir claufiln dir- vundin w’din, das czu hant von vnfir gewalt, di wir in crefte dis briuis fundirlich czu defin nochgeſchrebenen ftucken v’lyen, dy gemeyn 15 vnfir manne des wichbildis czu Brefl. dry von der czal der Ratmanne der stat kyſen fullen vnde dy gemeyn der ratmanne dry von vnfirn mannen do kegin kiſen fullen, das di ſechfe, dy alfus redelich gekorn fyn mit gemeyner willekor, von kuneglichir gewalt, dy w’ in an defin sachen uollkomenlich v’lien fullen v� mugen, allen fulchen gebrechin 20 (her fy an briuen adir an ire lûte, was materien der trefe, adir den ficzcen uf der scheppfen banc noch ordenunge des gerichtis ad' an 40 wenczlaus] 131, 11, 39 betrubit w din: molestari latein. Original. stenczlaus Hs. 12,5 -ej- auf Rasur. 7 enkfcheyden = entscheyden, vgl. zu Nr. 51, 12f. u. Nr. 31, 10. 9f. wi dicke vnde wenne: quocienscunque 121. dirvundin w din] di vundin w’din et quandocunque latein. Original. Hs.: reperti fuerint seu poterunt inueniri (zu quocienscunque et quandocunque gehörig) latein. Original. 19 allen 15. 16 dry über gestrichenem dy. fulchen gebrechin (Maskulin Singular) her fy: omnem huiusmodi defectum sive sit latein. Original. 20 lüte = Wortlaut, das e über u nachträglich über- 20f. Zwischen adir u. den siczeen ergänze an. 21 ficzcen geschrieben. verbessert aus ficzeer (entspricht dem lateinischen in sessione banci scabinalis).
210 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. ly von ymande betrubit w’din, vndir vnſ’m ingesigil dis keginw’tigen 4o briuis. Gegr czu Prage an fente wenczlaus abunde nach deme Jare Gotis M'CCC° etc. 12. Bl. 104" (der lat. Text Bl. 103", Nr. 72). Das lat. Original der Urkunde, ausgestellt 1346 Februar 15 (in crastino sancti Valentini), Bresl. Stadtarch. D 28, gedruckt bei Korn Nr. 184, S. 165. — Regest in D. u. Q. I, 216, Nr. 10. Wir Johannes, von gotis gnadin kung czu Bemen vnde graue czu luczilburk, tun czu wiffen allen luten, Das wir mit vlyffe gemerkit haben, das durch menſchlichir crancheit wille nicht mogen gemeynlich totliche lute, den vnwiſfintlich ift czukumftige geſchichte, iezlichē s czukumftigen schaden begejnen, do rym das von v'nuunge der werke tegelich nwe czwyuil fich irhebin, Di durch vnfer abewefunge willen nicht mogen, als not were, nuczlich werden enkscheyden. Dorumme wollende den weg des vnrechten v'ſlifen vn offinbar machen den weg der worheit, So heyffe wir vnde gebiten mit ewigen gebote das, wi 10 dicke vnde wenne inden hantueften vnde briuen vnfir liben Ratmanne vnde burg’r czu Brefl., vnfer getruwen, vbir gnade adir gerechtekeit geſchrebn, eczliche gebrechin in welchin puncten adir claufiln dir- vundin w’din, das czu hant von vnfir gewalt, di wir in crefte dis briuis fundirlich czu defin nochgeſchrebenen ftucken v’lyen, dy gemeyn 15 vnfir manne des wichbildis czu Brefl. dry von der czal der Ratmanne der stat kyſen fullen vnde dy gemeyn der ratmanne dry von vnfirn mannen do kegin kiſen fullen, das di ſechfe, dy alfus redelich gekorn fyn mit gemeyner willekor, von kuneglichir gewalt, dy w’ in an defin sachen uollkomenlich v’lien fullen v� mugen, allen fulchen gebrechin 20 (her fy an briuen adir an ire lûte, was materien der trefe, adir den ficzcen uf der scheppfen banc noch ordenunge des gerichtis ad' an 40 wenczlaus] 131, 11, 39 betrubit w din: molestari latein. Original. stenczlaus Hs. 12,5 -ej- auf Rasur. 7 enkfcheyden = entscheyden, vgl. zu Nr. 51, 12f. u. Nr. 31, 10. 9f. wi dicke vnde wenne: quocienscunque 121. dirvundin w din] di vundin w’din et quandocunque latein. Original. Hs.: reperti fuerint seu poterunt inueniri (zu quocienscunque et quandocunque gehörig) latein. Original. 19 allen 15. 16 dry über gestrichenem dy. fulchen gebrechin (Maskulin Singular) her fy: omnem huiusmodi defectum sive sit latein. Original. 20 lüte = Wortlaut, das e über u nachträglich über- 20f. Zwischen adir u. den siczeen ergänze an. 21 ficzcen geschrieben. verbessert aus ficzeer (entspricht dem lateinischen in sessione banci scabinalis).
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XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 12�13. 211 eyden czu tune adir an and’n rechten vnde nûczen czu ftiften, gelecze czu machin, gemach czu ſchaffene adir in allen andirn fachin adir geſcheften, wy dy mit namen fundirlich genant fint) noch irre truwe, dy fy vns vnde der cronen vnfirs richis v'bunden fyn, vnde noch 25 wiſheit, di in von gote v’legin ift, wo des not wirt, noch irre behege- lichkeit mit glichim willen vnd eintrechtekeit getruelichen beff’n. Des gebite wir vnde wellen, das allis das, daz von in gebeſfirt adir geclerit wirt, ftete, gancz vnd vnu’ruckit von allen luten gehaldin w’de. Ouch v’bite wir allen vnſin getruen, das ymant icht by der so behaldunge vnfir hulden vnfir keginw’tigen schickunge mit urebelichir türft widirfpreche ; wer do widirſprichit, der fal sich wiffen ſw’lichen komen in vnſe vngunft. In geczugniſſe dis briuis vnd' vnfirm inge- fegil Gegr czu Prage an dem andirn tage fente valentins noch gotis geburt M° etc. 35 13. Bl. 106" (der lat. Text Bl. 104t, Nr. 73). Das lat. Original der Urkunde, ausgestellt 1348 März 22, Bresl. Stadtarch. F 17, gedruckt bei Korn Nr. 190, S. 172f. Jn gotis namen. Wir karolus, von gotis gnaden Romiſchir kunig, czu allen czitin merer des Richis vnde kunig czu Behemen, tun kunt allen luten, das komen syn czu vnfir keginwurtikeit vnfir liben ge- truwen Ratluten[!] vnfir ftat czu Breſlau inirem vnde alle ir gemeyn namen vnde habin mit demutigir, innig’ ule [!] gebeten, das wir von gewonlichir gůte, do mit wir ſy vnde dy felbe stat Breſlaw mit be- fundirn gnaden vnde gunften begriffen habin, alle gaben, lyungen, uriheit, recht vnde hantueftin, dy gnade adir recht behaldin, di in von erber gedechtniffe herczogen vnde furften von Breſlaw, vnfirn uoruarn, von erftir wifeczunge vnde bw der felbin ftat vnde benamen 10 von lutirs gedechteniffes dem hochgeborn Johannofen, eczwenne 5 131, 12, 24f. truwe, dy: der Akkusativ in freier Fügung statt des zu er- wartenden truwe, mit der (fidelitatem, qua lat. Orig). 26 v'legin: vgl. zu Nr. 22, 27 gelegen. 31 urebelichir über früherem vrebelichir. 311. mit 33 vnfirm verbessert urebelichir tûrft: ausu temerario latein. Original. 4 alle ir auf Rasur. 13, 2 merern Hs. 5 habin bis aus vnfirn. gebeten entspricht dem lateinischen humili et deuota precum instancia suppli- carunt. innug’ Hs. ule verschrieben für eile oder iile = mhd. ile Eile, s dy bis behaldin: graciam et Eifer'? gebeten] vnde gegeben Hs. 10 bw Bau: constructione latein. iusticiam continentes latein. Original. Original.
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 12�13. 211 eyden czu tune adir an and’n rechten vnde nûczen czu ftiften, gelecze czu machin, gemach czu ſchaffene adir in allen andirn fachin adir geſcheften, wy dy mit namen fundirlich genant fint) noch irre truwe, dy fy vns vnde der cronen vnfirs richis v'bunden fyn, vnde noch 25 wiſheit, di in von gote v’legin ift, wo des not wirt, noch irre behege- lichkeit mit glichim willen vnd eintrechtekeit getruelichen beff’n. Des gebite wir vnde wellen, das allis das, daz von in gebeſfirt adir geclerit wirt, ftete, gancz vnd vnu’ruckit von allen luten gehaldin w’de. Ouch v’bite wir allen vnſin getruen, das ymant icht by der so behaldunge vnfir hulden vnfir keginw’tigen schickunge mit urebelichir türft widirfpreche ; wer do widirſprichit, der fal sich wiffen ſw’lichen komen in vnſe vngunft. In geczugniſſe dis briuis vnd' vnfirm inge- fegil Gegr czu Prage an dem andirn tage fente valentins noch gotis geburt M° etc. 35 13. Bl. 106" (der lat. Text Bl. 104t, Nr. 73). Das lat. Original der Urkunde, ausgestellt 1348 März 22, Bresl. Stadtarch. F 17, gedruckt bei Korn Nr. 190, S. 172f. Jn gotis namen. Wir karolus, von gotis gnaden Romiſchir kunig, czu allen czitin merer des Richis vnde kunig czu Behemen, tun kunt allen luten, das komen syn czu vnfir keginwurtikeit vnfir liben ge- truwen Ratluten[!] vnfir ftat czu Breſlau inirem vnde alle ir gemeyn namen vnde habin mit demutigir, innig’ ule [!] gebeten, das wir von gewonlichir gůte, do mit wir ſy vnde dy felbe stat Breſlaw mit be- fundirn gnaden vnde gunften begriffen habin, alle gaben, lyungen, uriheit, recht vnde hantueftin, dy gnade adir recht behaldin, di in von erber gedechtniffe herczogen vnde furften von Breſlaw, vnfirn uoruarn, von erftir wifeczunge vnde bw der felbin ftat vnde benamen 10 von lutirs gedechteniffes dem hochgeborn Johannofen, eczwenne 5 131, 12, 24f. truwe, dy: der Akkusativ in freier Fügung statt des zu er- wartenden truwe, mit der (fidelitatem, qua lat. Orig). 26 v'legin: vgl. zu Nr. 22, 27 gelegen. 31 urebelichir über früherem vrebelichir. 311. mit 33 vnfirm verbessert urebelichir tûrft: ausu temerario latein. Original. 4 alle ir auf Rasur. 13, 2 merern Hs. 5 habin bis aus vnfirn. gebeten entspricht dem lateinischen humili et deuota precum instancia suppli- carunt. innug’ Hs. ule verschrieben für eile oder iile = mhd. ile Eile, s dy bis behaldin: graciam et Eifer'? gebeten] vnde gegeben Hs. 10 bw Bau: constructione latein. iusticiam continentes latein. Original. Original.
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212 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. kunig von Bemen, vnfirm libin uatir, gegebin fint, czu bestetigen ge- ruchtin. Des ſy wir irre bete gunſticlich geneygit, als wir von rechte fullen, vnde begern nach czu uolgin den ftigen vnfirs uatirs, do von 15 wir den uorgenanten vnfirn Burgern, irre gemeyn vnde ouch der ftat alle gabe, lyungen, uryheit, recht, gewonheit, gefecze, briue vnde hantfeftin, als sy von den uorgenanten Herczogen vnde furftin von Breſlaw, vnfirn uoruarn, vnde ouch von deme uorgenanten vnfirm uatir uormals behaldin fint, in allen iren behaltniffen, meynungyn 2o vnde fynnen, ubir welchirley recht, gnaden odir materien fy gemacht fint, glichir wys, als ſy von wortin czu wortin hi gelutirt weren, von vnfir rechten wiſen beueftin vnde bestetigen von beſundirn vnfirn kuneclichin gnaden. By namen vnde lutirlich vmme seliges weſen der felbin ſtat czu Breflow, das fy feliclichin [czu nemene vnde] czu neme 25 vnde wachfe, gelobe wir vnde v'heyfin, alle lant czu Polen, Stete, dorfir, wicbilde, merkte, hufir vnde ueften, di wir mit koufe, fturme, aneuallen odir in andir wys gewinnen, d'felbin ftat vnde irem lande (mit denſelbin vndirscheidin, vryheiten vnde gnadin, als si ezu vns komen) vnde darnach vnſ'm kunigriche czu Bemen nach glichnifſe so der felbin ſtat czu Breſlaw czu fugen vnde uor eynen, noch der uor- genanten keines von d' felbin ftat vnde irem lande vn von der kron des kunigrichs czu Bemen gefampt adir gefundirt durch keyne rede odir zache entfremdin odir fundirn wellen; ubir das globe wir, wenne wir des von den vorgenanten vnfirn ratluten czu breſlaw ermant a5 werdin, das wir in ir befundir gnadin, uryheite, lyunge, lobeliche ge- wonheiten, recht vnde hantueftin, gros vn cleyn, dy fi von iren h’ren, vnfirn uorvarn, habin, von worte czu worte fundirlich vnde beſchei- dinlich mit vnf’m Jngesegil vnde briuen ueftigen wellen. Mer globe wir, das wir alle gulde, di czu vnfirn Herczogentum ezu Breflaw ge- 40 horen, by dem felbin h’ezogentum, uf dy rede das eyn hotpman[ !]. der do syn wirt, das lant deftir gemachfamir vnde veſticlichir be- 131,13, 13 fy = mhd. sin. 19 behaldin: optenta, behaltniffen: tenoribus latein. Orig. 22 wifen (s. zu Nr. 19, 10): sciencia lat. Orig. 26f. koufe, Iturme, aneuallen: empcione, expugnacione, deuolucione lat. Orig. 28 vndirſcheidin: condicionibus lat. Orig. 28f. als fi ezu vns komen: wie sie an uns kommen werden (prout ad nos deuenerint lat. Orig.). 29 nach glichniffe : ad instar lat. Orig. 30 ezu fugen vnde uor eynen: incorporare, adunare et coniungere lat. Orig. Alle Neuerwerbungen sollen der Stadt Breslau und ihrem Lande (Z. 27) und danach dem Königreich Böhmen einverleibt werden. 33 Das e von zache klein über der Zeile nachgetragen. 39 gulde: Ein- künfte (redditus lat. Orig.). 40 uf dy rede das: damit (finales vt lat. Orig.).
212 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. kunig von Bemen, vnfirm libin uatir, gegebin fint, czu bestetigen ge- ruchtin. Des ſy wir irre bete gunſticlich geneygit, als wir von rechte fullen, vnde begern nach czu uolgin den ftigen vnfirs uatirs, do von 15 wir den uorgenanten vnfirn Burgern, irre gemeyn vnde ouch der ftat alle gabe, lyungen, uryheit, recht, gewonheit, gefecze, briue vnde hantfeftin, als sy von den uorgenanten Herczogen vnde furftin von Breſlaw, vnfirn uoruarn, vnde ouch von deme uorgenanten vnfirm uatir uormals behaldin fint, in allen iren behaltniffen, meynungyn 2o vnde fynnen, ubir welchirley recht, gnaden odir materien fy gemacht fint, glichir wys, als ſy von wortin czu wortin hi gelutirt weren, von vnfir rechten wiſen beueftin vnde bestetigen von beſundirn vnfirn kuneclichin gnaden. By namen vnde lutirlich vmme seliges weſen der felbin ſtat czu Breflow, das fy feliclichin [czu nemene vnde] czu neme 25 vnde wachfe, gelobe wir vnde v'heyfin, alle lant czu Polen, Stete, dorfir, wicbilde, merkte, hufir vnde ueften, di wir mit koufe, fturme, aneuallen odir in andir wys gewinnen, d'felbin ftat vnde irem lande (mit denſelbin vndirscheidin, vryheiten vnde gnadin, als si ezu vns komen) vnde darnach vnſ'm kunigriche czu Bemen nach glichnifſe so der felbin ſtat czu Breſlaw czu fugen vnde uor eynen, noch der uor- genanten keines von d' felbin ftat vnde irem lande vn von der kron des kunigrichs czu Bemen gefampt adir gefundirt durch keyne rede odir zache entfremdin odir fundirn wellen; ubir das globe wir, wenne wir des von den vorgenanten vnfirn ratluten czu breſlaw ermant a5 werdin, das wir in ir befundir gnadin, uryheite, lyunge, lobeliche ge- wonheiten, recht vnde hantueftin, gros vn cleyn, dy fi von iren h’ren, vnfirn uorvarn, habin, von worte czu worte fundirlich vnde beſchei- dinlich mit vnf’m Jngesegil vnde briuen ueftigen wellen. Mer globe wir, das wir alle gulde, di czu vnfirn Herczogentum ezu Breflaw ge- 40 horen, by dem felbin h’ezogentum, uf dy rede das eyn hotpman[ !]. der do syn wirt, das lant deftir gemachfamir vnde veſticlichir be- 131,13, 13 fy = mhd. sin. 19 behaldin: optenta, behaltniffen: tenoribus latein. Orig. 22 wifen (s. zu Nr. 19, 10): sciencia lat. Orig. 26f. koufe, Iturme, aneuallen: empcione, expugnacione, deuolucione lat. Orig. 28 vndirſcheidin: condicionibus lat. Orig. 28f. als fi ezu vns komen: wie sie an uns kommen werden (prout ad nos deuenerint lat. Orig.). 29 nach glichniffe : ad instar lat. Orig. 30 ezu fugen vnde uor eynen: incorporare, adunare et coniungere lat. Orig. Alle Neuerwerbungen sollen der Stadt Breslau und ihrem Lande (Z. 27) und danach dem Königreich Böhmen einverleibt werden. 33 Das e von zache klein über der Zeile nachgetragen. 39 gulde: Ein- künfte (redditus lat. Orig.). 40 uf dy rede das: damit (finales vt lat. Orig.).
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XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 14. 213 ſchirmen moge, an alles minnerniffe behalden wellin. Wer abir, das von vorgeffinheit od’ obir ladunge der Bit’ do wid’ icht gesche odir ob ichtis wid’ di uorgenanten hantueftin, gabe, recht, lobăliche ge- wonheit, liunge, gnade vnde vryheiten invirswegen" warheit in keynir 45 wys von vns odir vnſ’n nachkomen, kunigen czu Bemen, erworben odir behalden wurde, das felbe virnichte v� virterbe wir nu als denne von uolkomenheyt koneclichir macht mit craft dis briues; nicht fullen ouch .. dar czu ſchedelich fyn keynirley brif odir hantueftin, lyunge odir gnadin, welchir ley luten, in welchin worten sy gegebin fint odir so gegebin wurden, wenne wir di ſelbin v'nichten mit vnfir selbis wiflen. Mit urkunde dis Briues uorfegilt mit vnfirn kuneclichin Jngeſegil, der gegebin ift czu Prage Noch criftis geburt Dryczenhundirt iar Jn dem acht vnde virczigiften iare im erften gebot an dem neftin Mantag uor fente Georg tag Jn dem andirn Jar vnf' Riche. 55 14. Bl. 113" (der lat. Text Bl. I1I°, Nr. 79). Der lat. Text der Originalurkunde, ausgestellt 1352 Febr. 10, Bresl. Stadtarch. Priv. 121 [E 1], gedruckt bei Korn Nr. 204, S. 180ff., auszugsweise auch in Schles. Lehneurkunden I Nr. 15, S. 70. — Von dieser Urkunde erhielt die Stadt Breslau von Karl IV. nach dessen Kaiserkrönung eine zweite Aus- fertigung im Jahre 1356, Bresl. Stadtarch. Priv. 122 [E 2], gedruckt bei Sommers- berg, Script. Siles. I 909, eine dritte Ausfertigung (Erneuerung) unter König Wenzel am 21. Dez. 1378, Bresl. Stadtarch. Priv. 129, gedruckt bei Gengler, Cod. iuris municipalis Germaniae medii aevi I (Erlangen 1863) Nr. 20, S. 376, vgl. das Regest in Schles. Lehnsurkunden I Nr. 23, S. 75. Die drei lat. Ausfertigungen sind im Liber privilegiorum D 2 abschrijtlich eingetragen auf Bl. 111“, 115 und Teil II Bl. 161°. — Der unten gegebene deutsche Text (I) ist die Ubersetzung der lat. Fassung von 1352. Die deutschen Ubersetzungen der lateinischen Ausfertigungen von 1356 und 1378 stehen auf Bl. 116" und Teil II Bl. 164". Die Abweichungen der beiden letztgenannten deutschen Fassungen werden im Apparat durch die nach- gesetzten römischen Ziffern II und III gekennzeichnet. Rein orthographische Unterschiede werden nur ausnahmsweise berücksichtigt. 43 obir ladunge 131, 13, 42 minnerniffe: diminucione lat. Orig. der Bit’: importunitate impetrancium lat. Orig. 45 invirfwegen warheit: 47 virnichte vñ virterbe (= mhd. verderben) tacita veritate lat. Orig. wir nu als denne: decernimus irritum, cassum et inane et ... ex nunc prout ex tunc viribus vacuamus lat. Orig. 49 ..] zwei Buchstaben radiert. 54 im erften gebot: indiccione prima lat. Orig.
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 14. 213 ſchirmen moge, an alles minnerniffe behalden wellin. Wer abir, das von vorgeffinheit od’ obir ladunge der Bit’ do wid’ icht gesche odir ob ichtis wid’ di uorgenanten hantueftin, gabe, recht, lobăliche ge- wonheit, liunge, gnade vnde vryheiten invirswegen" warheit in keynir 45 wys von vns odir vnſ’n nachkomen, kunigen czu Bemen, erworben odir behalden wurde, das felbe virnichte v� virterbe wir nu als denne von uolkomenheyt koneclichir macht mit craft dis briues; nicht fullen ouch .. dar czu ſchedelich fyn keynirley brif odir hantueftin, lyunge odir gnadin, welchir ley luten, in welchin worten sy gegebin fint odir so gegebin wurden, wenne wir di ſelbin v'nichten mit vnfir selbis wiflen. Mit urkunde dis Briues uorfegilt mit vnfirn kuneclichin Jngeſegil, der gegebin ift czu Prage Noch criftis geburt Dryczenhundirt iar Jn dem acht vnde virczigiften iare im erften gebot an dem neftin Mantag uor fente Georg tag Jn dem andirn Jar vnf' Riche. 55 14. Bl. 113" (der lat. Text Bl. I1I°, Nr. 79). Der lat. Text der Originalurkunde, ausgestellt 1352 Febr. 10, Bresl. Stadtarch. Priv. 121 [E 1], gedruckt bei Korn Nr. 204, S. 180ff., auszugsweise auch in Schles. Lehneurkunden I Nr. 15, S. 70. — Von dieser Urkunde erhielt die Stadt Breslau von Karl IV. nach dessen Kaiserkrönung eine zweite Aus- fertigung im Jahre 1356, Bresl. Stadtarch. Priv. 122 [E 2], gedruckt bei Sommers- berg, Script. Siles. I 909, eine dritte Ausfertigung (Erneuerung) unter König Wenzel am 21. Dez. 1378, Bresl. Stadtarch. Priv. 129, gedruckt bei Gengler, Cod. iuris municipalis Germaniae medii aevi I (Erlangen 1863) Nr. 20, S. 376, vgl. das Regest in Schles. Lehnsurkunden I Nr. 23, S. 75. Die drei lat. Ausfertigungen sind im Liber privilegiorum D 2 abschrijtlich eingetragen auf Bl. 111“, 115 und Teil II Bl. 161°. — Der unten gegebene deutsche Text (I) ist die Ubersetzung der lat. Fassung von 1352. Die deutschen Ubersetzungen der lateinischen Ausfertigungen von 1356 und 1378 stehen auf Bl. 116" und Teil II Bl. 164". Die Abweichungen der beiden letztgenannten deutschen Fassungen werden im Apparat durch die nach- gesetzten römischen Ziffern II und III gekennzeichnet. Rein orthographische Unterschiede werden nur ausnahmsweise berücksichtigt. 43 obir ladunge 131, 13, 42 minnerniffe: diminucione lat. Orig. der Bit’: importunitate impetrancium lat. Orig. 45 invirfwegen warheit: 47 virnichte vñ virterbe (= mhd. verderben) tacita veritate lat. Orig. wir nu als denne: decernimus irritum, cassum et inane et ... ex nunc prout ex tunc viribus vacuamus lat. Orig. 49 ..] zwei Buchstaben radiert. 54 im erften gebot: indiccione prima lat. Orig.
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214 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. Karl, von gotis gnadyn Romyſchir kunik, Czu allyn czeyten merer des richis vnde kunik czu Bemen, Czu eym ebegym eyns dyngis gedechtniffe. Alleyne angeborne gute vnfyrm herczen mit mildin vnd genedegen gunften czu allyn vnfirn getrywen, Dy das gebot 5 vnfir gewalt allynt halbin vmgreyfit, ift geneygit, Nucz vnd gemach en czubeforgen, Jdoch czu dem nucze der, dy czu den eren vnfyrre mechtekeit mit hiczegeryn ynnekeytin vns gunftik syn, mit eczlichir Ivndirlichir genedekeyt Wirdige wir vns, uor dy czudengen, Ouch welche wir in den dynften vnfirs reyches vnd Cronen mit bereytunge 10 der truwe vnd vmbewegelicher ftetekeit des herczen czu allen czeyten vindin aller lûtirft. Wolkomelich vnfirn lyben Ratmannen vnd der Gemeyne der ftat czu Breflow, vnfirn getruwen, Dy mit uordyntir bederbekeit vnd lutirkeit stetir truwe, domit sy vnfir maieftat vnde lutirs gedechnis dem Edeln Johanni, etczwen kunge czu Bemen, i5 vnſyrm uatir, behegelich ſyn geweft vnd her noch volkomelichir mogen behagen, mit aneblicke uorfichtigis mutis leutirlichir wir fy ansen, En vnd ern erbyn adir nochkomelyngen ebeklich der ftat Breſlaw mit bedochtem mute vnd mit reyfim rate vnfirre Edeln manne Alle ir hantueftin vnd briue, rechte, gnaden, gewonheyte, 131, 14, 1 Karl der virde II, Karl uirde III kunik] genaden II czu allir czit II, czu allir czeit III 2 vnd III keyfir II III Beimen II eyme II III ewigen II, kong II, konig III gũte II ewigin III 3 Alleyne: Quamuis lat. Orig. eynis III vnírim III herczin III 4 vnde III genedigin gunſtin III allen II, allin III 5 vmbegreyfit II, vm- getruwen II III begrifit III 7 mechtikeit III 6 czu beſorgin III vnfir III ſeyn II, ſyn III hiczegir ynnekeit III: flagrantioribus votis lat. Orig. s Ivndirlichir fehlt II III genedikeit III Wirdige] Wirdekeit III czudengyn II, ezu ge- czudengen: zu denken (intendere lut. Orig.). denkin III 9 Vor welche ergänze uor dy. Iwelche II 9f. mit berey- tunge der truwe : fidei promptitudine lat. Orig. dinftyn III richis III unde III 10 vnde III vmbewegelichir III Itetikeit III herezin III allin cziten III 11 allerleutirft II, allir leutirft III Volkomelich II III: Sane lat. Orig. Rotmannen III libin III vnde III 12 gemeynen III Breflaw II, Breczlaw III getruwin III 14 Edelen III 13 bedirwekeit III vA III fy] ſe III vnd III lutirlichir III 15 Vnde II 16 mogin behagin III uorfichtegis III 161. ſe an ſen III: mentis intuitu limpidius intuentes lat. Orig. 17 erin erbin III nochkomelingin III ewiclich III 1s Breczlaw III (so auch im Folgenden) vnfire II, fehlt III bedochtim III Edelen II, Edelin III 19 hantueften II gnadin III
214 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. Karl, von gotis gnadyn Romyſchir kunik, Czu allyn czeyten merer des richis vnde kunik czu Bemen, Czu eym ebegym eyns dyngis gedechtniffe. Alleyne angeborne gute vnfyrm herczen mit mildin vnd genedegen gunften czu allyn vnfirn getrywen, Dy das gebot 5 vnfir gewalt allynt halbin vmgreyfit, ift geneygit, Nucz vnd gemach en czubeforgen, Jdoch czu dem nucze der, dy czu den eren vnfyrre mechtekeit mit hiczegeryn ynnekeytin vns gunftik syn, mit eczlichir Ivndirlichir genedekeyt Wirdige wir vns, uor dy czudengen, Ouch welche wir in den dynften vnfirs reyches vnd Cronen mit bereytunge 10 der truwe vnd vmbewegelicher ftetekeit des herczen czu allen czeyten vindin aller lûtirft. Wolkomelich vnfirn lyben Ratmannen vnd der Gemeyne der ftat czu Breflow, vnfirn getruwen, Dy mit uordyntir bederbekeit vnd lutirkeit stetir truwe, domit sy vnfir maieftat vnde lutirs gedechnis dem Edeln Johanni, etczwen kunge czu Bemen, i5 vnſyrm uatir, behegelich ſyn geweft vnd her noch volkomelichir mogen behagen, mit aneblicke uorfichtigis mutis leutirlichir wir fy ansen, En vnd ern erbyn adir nochkomelyngen ebeklich der ftat Breſlaw mit bedochtem mute vnd mit reyfim rate vnfirre Edeln manne Alle ir hantueftin vnd briue, rechte, gnaden, gewonheyte, 131, 14, 1 Karl der virde II, Karl uirde III kunik] genaden II czu allir czit II, czu allir czeit III 2 vnd III keyfir II III Beimen II eyme II III ewigen II, kong II, konig III gũte II ewigin III 3 Alleyne: Quamuis lat. Orig. eynis III vnírim III herczin III 4 vnde III genedigin gunſtin III allen II, allin III 5 vmbegreyfit II, vm- getruwen II III begrifit III 7 mechtikeit III 6 czu beſorgin III vnfir III ſeyn II, ſyn III hiczegir ynnekeit III: flagrantioribus votis lat. Orig. s Ivndirlichir fehlt II III genedikeit III Wirdige] Wirdekeit III czudengyn II, ezu ge- czudengen: zu denken (intendere lut. Orig.). denkin III 9 Vor welche ergänze uor dy. Iwelche II 9f. mit berey- tunge der truwe : fidei promptitudine lat. Orig. dinftyn III richis III unde III 10 vnde III vmbewegelichir III Itetikeit III herezin III allin cziten III 11 allerleutirft II, allir leutirft III Volkomelich II III: Sane lat. Orig. Rotmannen III libin III vnde III 12 gemeynen III Breflaw II, Breczlaw III getruwin III 14 Edelen III 13 bedirwekeit III vA III fy] ſe III vnd III lutirlichir III 15 Vnde II 16 mogin behagin III uorfichtegis III 161. ſe an ſen III: mentis intuitu limpidius intuentes lat. Orig. 17 erin erbin III nochkomelingin III ewiclich III 1s Breczlaw III (so auch im Folgenden) vnfire II, fehlt III bedochtim III Edelen II, Edelin III 19 hantueften II gnadin III
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XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 14. 215 gobyn, worlyungen, faczungin, vnſchuldegungin vnd vryheite, dy ſy 20 von lutirm gedechtnis Den Edlen eczwen vurftyn vnd herczogen czu Breſlaw, ern herren, vnd von dem uorgeſprochenen vnſyrm uatir uormals behalden habyn vnd erworbin, Jn allen irn lewtyn vnd fynnen, puncten, beſliſvngin von worte czu worte, als se geschreben vnd behaldyn fynt, gleycher wys, als ab der felben briue leûte vnd 25 fynne ordenlich vnd vnderscheytlich,werden gelesyn adir vigeret, Jn deſym keginnwortegym briue von ganczin vnfire gewifſen wir vor- ueftyn, uorsichirn vnd von gewonten gnadin kunglichir wirdekeyt wir bestetegyn. Vn ouch das di ſelbe ftat Breſlaw vn alle ir inwoner an ſeleclichir so merunge czu neme, Dovon daz gebyte des furftyntums vnd herſchaft czu Breſlaw mit gotis hulfe An breytym lande lich geborte czu irweyten, So gelobe wir vnd von kvnglicher wirdekeyt wir uor Jen Den worgefprochen Ratmannen vnd der gemeyne d’ e genantyn Stat uor vns v� vnfe erbyn adir nochkomelynge, kunge czu Bemen, Ebeclich s5 alle lant vnd Itete, hufir, gouge, ueftin, Dorfir vnd wichbilde Polenſchis gebytis, ab keyns adir keyne von gobe adir von koufe, von ftormen, ane uallen Adir allirley andire fachyn an vns vnd an vnſe noch- 131, 14, 20 uorlyungyn II, uorlyungen III beſchuldegungin III: emunitates, s. Du Cange (ed. Favre) III, 262 vnde III ureyheyte II, Edelen III furſtin III vreiheite III 21 luterim III herezogin III 22 erim hirren III von] vor III uorgeſprochin III behaldin habin III 23 uormalis III vnſyrin II, vnfirim III allin eren III irworbin III lewtyn (Wortlaut(en), vgl. auch Z. 25 u. 59) II, lwtin III: tenoribus lat. Orig. 24 ſynen III beſlizunge III: clausulis lat. Orig., vgl. unten Z. 59. punctin III geſchrebin v� behaldin III 25 glichirweis III felbin III lute III wrden II, werdin III 26 ordinlich III vndirſcheitlich III us gereth (= mhd. uzgeredet ausgesprochen, ausgedrückt: gelofin III 27 keginwortegin III exprimerentur lat. Orig.) III ganczim III gewiffin III 271. vorueftin III 2s gewontin III kuniclichir III 29 beftetegyn (te ülber der Zeile eingefilgt) II, beftetegin III ao vnd II III vnd II III ſeliclichir III 31 dyvon III Furftumis III hirfchaft III 321. An breytym lande bis irweyten: latioribus contigerit limitibus ampliari lat. Orig. kuniclichir III 33 irweytin III vor Jen = vorjehen (versprechen). 34 uorgefprochin III Rotmannen III genantin III 35 vnd II, vnde III Ewiclich III 36 vnde III 361. Poleniſchis Dorfer III gouge (ebenso Z. 45 Geuge) Gaue. gebites III 37 ftormen (vgl. oben 131, 13, 26/.)] Itorbin III 3s aneualle 381. an vns—nochkomelynge] (vgl. oben 131,13,26f.) III allirleye III czu vns vnde an vnſe nochkomelin III
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 14. 215 gobyn, worlyungen, faczungin, vnſchuldegungin vnd vryheite, dy ſy 20 von lutirm gedechtnis Den Edlen eczwen vurftyn vnd herczogen czu Breſlaw, ern herren, vnd von dem uorgeſprochenen vnſyrm uatir uormals behalden habyn vnd erworbin, Jn allen irn lewtyn vnd fynnen, puncten, beſliſvngin von worte czu worte, als se geschreben vnd behaldyn fynt, gleycher wys, als ab der felben briue leûte vnd 25 fynne ordenlich vnd vnderscheytlich,werden gelesyn adir vigeret, Jn deſym keginnwortegym briue von ganczin vnfire gewifſen wir vor- ueftyn, uorsichirn vnd von gewonten gnadin kunglichir wirdekeyt wir bestetegyn. Vn ouch das di ſelbe ftat Breſlaw vn alle ir inwoner an ſeleclichir so merunge czu neme, Dovon daz gebyte des furftyntums vnd herſchaft czu Breſlaw mit gotis hulfe An breytym lande lich geborte czu irweyten, So gelobe wir vnd von kvnglicher wirdekeyt wir uor Jen Den worgefprochen Ratmannen vnd der gemeyne d’ e genantyn Stat uor vns v� vnfe erbyn adir nochkomelynge, kunge czu Bemen, Ebeclich s5 alle lant vnd Itete, hufir, gouge, ueftin, Dorfir vnd wichbilde Polenſchis gebytis, ab keyns adir keyne von gobe adir von koufe, von ftormen, ane uallen Adir allirley andire fachyn an vns vnd an vnſe noch- 131, 14, 20 uorlyungyn II, uorlyungen III beſchuldegungin III: emunitates, s. Du Cange (ed. Favre) III, 262 vnde III ureyheyte II, Edelen III furſtin III vreiheite III 21 luterim III herezogin III 22 erim hirren III von] vor III uorgeſprochin III behaldin habin III 23 uormalis III vnſyrin II, vnfirim III allin eren III irworbin III lewtyn (Wortlaut(en), vgl. auch Z. 25 u. 59) II, lwtin III: tenoribus lat. Orig. 24 ſynen III beſlizunge III: clausulis lat. Orig., vgl. unten Z. 59. punctin III geſchrebin v� behaldin III 25 glichirweis III felbin III lute III wrden II, werdin III 26 ordinlich III vndirſcheitlich III us gereth (= mhd. uzgeredet ausgesprochen, ausgedrückt: gelofin III 27 keginwortegin III exprimerentur lat. Orig.) III ganczim III gewiffin III 271. vorueftin III 2s gewontin III kuniclichir III 29 beftetegyn (te ülber der Zeile eingefilgt) II, beftetegin III ao vnd II III vnd II III ſeliclichir III 31 dyvon III Furftumis III hirfchaft III 321. An breytym lande bis irweyten: latioribus contigerit limitibus ampliari lat. Orig. kuniclichir III 33 irweytin III vor Jen = vorjehen (versprechen). 34 uorgefprochin III Rotmannen III genantin III 35 vnd II, vnde III Ewiclich III 36 vnde III 361. Poleniſchis Dorfer III gouge (ebenso Z. 45 Geuge) Gaue. gebites III 37 ftormen (vgl. oben 131, 13, 26/.)] Itorbin III 3s aneualle 381. an vns—nochkomelynge] (vgl. oben 131,13,26f.) III allirleye III czu vns vnde an vnſe nochkomelin III
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216 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. komelynge, kunge czu Bemen, quemen adir an erftorbyn, Der uorge- 4o ſprochin vnfirre Stat Breflaw, dem furftyntvm vnde herfchaft des felbin gebitis (vnder den selbin rechten, vriheyten, gnadin vnd vndir- ſcheydin, als ſe czu vns quemen) vnd dornoch czu vnſyrin riche vnd Cronen czu Bemen Czu glichniffe der egenantin ftat Breſlaw ir in leyben, czu gebyn, czu eynen, czufugen vnd vnicheydelich ir czu 45 uoreynen vnd alle lant, Stete, hufir, veftin, Geuge, dorfir vnd wicbilde[ !] des felbin gebitis von der felben ftat vnde furftyntum vnd herſchaft czu Breſlaw vnd von vnfyrin Reyche vnd Cronen czu Bemen yngancz- heit adir in teyle, eynlich adir gefundert, mit eczlichir redefamkeyt adir andir fache, ſynnen adir abewyfvngin behaldin, Nymmer czu so keynen czeyten ir czu enpfremdin, abefundirn adir in keynen wys von ir czuſcheyden. Ouch gelobe wir den egenanten Ratmannen vnd der gemeyne der vorgesprochenen ftat, wen wir von ern Ratmannen, dy czu czeyten werden, gebeten vnd gefucht w’din, Das wir en alle ir hantueftin vnd 55 andyr briue, alle rechte, gnadyn, gewonheyte, goben, uorlyungen, faczungyn, vnſchuldegungen vnd vryheite uf alle fachen, gros vnde cleyne, dy sy von swelchen furftyn adir ern herren vormals behalden vnd erworben haben, fvndirlich vnd vndirſcheytlich von worte czu worte in allen irn leuten, synnen, punctyn vnd beflifungyn weln uor ueften 131,14, 39 irftorbin III 40 vnfir III Furftum III hirfchaft III 41 vndir III rechtin III vryheiten II, uorreichtin III 41f. vndirscheyden II 42 vnsrim III vnde III vnde II III in 43 e genanten III ir: der Krone Böhmen 44 inleybin III leyben, czu gebyn] incorporare, inuiscerare im lat. Text, vgl. inlibunge = in- corporatio (Lexer I 1437). Zum Ganzen rgl. oben Nr. 131, 13, 30 nebst vnde III Anmerkung. czufugyn III vníchedeydelich II, ir ezu czu II III 45 Geue III wichbilde II III vníchedelich III hirſchaft III 47 vnfrim III Riche III 48 ge- 46 vnd III fundirt II III iczlichir III redefamekeit III: racione lat. Orig. 49 fache, fynnen: causa, ingenio lat. Orig. abewyfvngin] bewifunge III: colore lat. Orig. (Vorwand). ent- 50 keynin III nymmir III fremdin III keynyn III wys (das e hochgestellt zwischen w und y) II, 51 czu ſcheidin III 52 e genantin III vnde II III weis III gemeynin III 53 uorgefprochin III eren II III Rotmannen III 531. dy ezu czeyten werden : qui pro tempore fuerint lat. Orig. 54 werdin, ir] ere III 55 gobin III 55f. uorleiunge, faczunge, gebetin III vnſchuldegunge vnde vreiheite III 56 ſachin III vnd II III vormols wellchen II, welchim III eren II III 57 ſy] ſe III behaldin III 58 irworbin habin III funderlich II 59 allin eryn uorueftin III lwten III beſliczunge III, rgl. oben zu Z. 24. wellin III
216 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. komelynge, kunge czu Bemen, quemen adir an erftorbyn, Der uorge- 4o ſprochin vnfirre Stat Breflaw, dem furftyntvm vnde herfchaft des felbin gebitis (vnder den selbin rechten, vriheyten, gnadin vnd vndir- ſcheydin, als ſe czu vns quemen) vnd dornoch czu vnſyrin riche vnd Cronen czu Bemen Czu glichniffe der egenantin ftat Breſlaw ir in leyben, czu gebyn, czu eynen, czufugen vnd vnicheydelich ir czu 45 uoreynen vnd alle lant, Stete, hufir, veftin, Geuge, dorfir vnd wicbilde[ !] des felbin gebitis von der felben ftat vnde furftyntum vnd herſchaft czu Breſlaw vnd von vnfyrin Reyche vnd Cronen czu Bemen yngancz- heit adir in teyle, eynlich adir gefundert, mit eczlichir redefamkeyt adir andir fache, ſynnen adir abewyfvngin behaldin, Nymmer czu so keynen czeyten ir czu enpfremdin, abefundirn adir in keynen wys von ir czuſcheyden. Ouch gelobe wir den egenanten Ratmannen vnd der gemeyne der vorgesprochenen ftat, wen wir von ern Ratmannen, dy czu czeyten werden, gebeten vnd gefucht w’din, Das wir en alle ir hantueftin vnd 55 andyr briue, alle rechte, gnadyn, gewonheyte, goben, uorlyungen, faczungyn, vnſchuldegungen vnd vryheite uf alle fachen, gros vnde cleyne, dy sy von swelchen furftyn adir ern herren vormals behalden vnd erworben haben, fvndirlich vnd vndirſcheytlich von worte czu worte in allen irn leuten, synnen, punctyn vnd beflifungyn weln uor ueften 131,14, 39 irftorbin III 40 vnfir III Furftum III hirfchaft III 41 vndir III rechtin III vryheiten II, uorreichtin III 41f. vndirscheyden II 42 vnsrim III vnde III vnde II III in 43 e genanten III ir: der Krone Böhmen 44 inleybin III leyben, czu gebyn] incorporare, inuiscerare im lat. Text, vgl. inlibunge = in- corporatio (Lexer I 1437). Zum Ganzen rgl. oben Nr. 131, 13, 30 nebst vnde III Anmerkung. czufugyn III vníchedeydelich II, ir ezu czu II III 45 Geue III wichbilde II III vníchedelich III hirſchaft III 47 vnfrim III Riche III 48 ge- 46 vnd III fundirt II III iczlichir III redefamekeit III: racione lat. Orig. 49 fache, fynnen: causa, ingenio lat. Orig. abewyfvngin] bewifunge III: colore lat. Orig. (Vorwand). ent- 50 keynin III nymmir III fremdin III keynyn III wys (das e hochgestellt zwischen w und y) II, 51 czu ſcheidin III 52 e genantin III vnde II III weis III gemeynin III 53 uorgefprochin III eren II III Rotmannen III 531. dy ezu czeyten werden : qui pro tempore fuerint lat. Orig. 54 werdin, ir] ere III 55 gobin III 55f. uorleiunge, faczunge, gebetin III vnſchuldegunge vnde vreiheite III 56 ſachin III vnd II III vormols wellchen II, welchim III eren II III 57 ſy] ſe III behaldin III 58 irworbin habin III funderlich II 59 allin eryn uorueftin III lwten III beſliczunge III, rgl. oben zu Z. 24. wellin III
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XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 14. 217 vnd fichirn Vnd von gûte kunglichir w’dekeyt weln beftetegyn Vnd co ouch alle gulde, czins, vngelt, geuelnis vnd bekomyngyn, Dy czu dem uorgenantem furftentum vnd herſchaft gehorn, nymmir ym abe czu scheyden, funder bý dem felben furftentum vnvorferlich vnd gancz ezu allen ebegyn czukvmftegin czeyten behalden, Vnschedelich ab keyne hantueftyn adir andir briue, uorlyungen vnd gnadyn von 65 vniere maieftat von vnftumelichkeit der betynden, von vorgeffynheyte adir vnwiffenheit vnde mit uordructir worheyt vormals erworben fint adir hernocher czu kumfteclich erworbin mochten werden : Dy alle, ob fy den uorgeſprochenen hantueftin vnd briuen, rechten, gnadin vnd gewonheytin, gobin, uorlyungyn, faczungym [!], vnschuldegungen 7o vnd vrýheiten in ganczheyt adir yn teile vnde den vorgenanten Rat- mannen vnd der gemeyne der stat Breslaw, eren erbyn vnd noch- komelyngen [Der itat vnde der felben Stat] wedirczeme vnd wider Ipenik worden genant mit getrokniffe vnde mit schaden, von kunglicher mechtekeit vnd volkomenyr gewalt wir dy czuftoren, vnd eyn iczlichs 75 der selbin, inswelchen formen adir entslifungyn der wurte eczwen fy seyn vs gevloffen adir kunfteklich us gevliſen mochten, wir vornichten wirdekeit II III wellin 131, 14, 60 gute III koniglichir III beftetegin III vnde III 61 ouch fehlt III vngelt] in gelt I II czins bis bekomvngyn: redditus, census, vnde bekonuge (so) III 62 dem über der Zeile nach- prouentus et obuenciones lat. Original. getragen, ebenso II uorgenantin furftintum III hirſchaft gehorin III em III 63 ſcheidin, fundir III by II felben fehlt III furftin- tum III s1 allin ewegin III czeitin behaldin III 64f. Vnschedelich 65 hantuefte III uorleyunge III ab: non obstantibus lat. Orig. vnítůlichkeit III betindyn III gnade III 66 vnfir III von vnftumelichkeit der betynden: ex importunitate petencium lat. Orig. vorgeffinheit III 67 vnwiffinheit III vnd II III mit uordructir worheyt: ueritate suppressa lat. Orig. irworwin III 6s czukumftig- lich III mochtin werdin III 69 ab ſe III vorgeſprochenyn III 70 gewonheiten III uorleyungen III faczungyn II, faczungen III 71 vnde III vryheiten II, vreiheiten III vnde der I, vi den II III 721. vnde 72 ern II erben III 711 Rotmannen vnde III ſelbin III. 73 Der ftat vnde fehlt II III nochkomlingen III vnde III 731. wyderspennik II, wedirſpenig III 74 wordin (würden) III genant: censentur lat. Orig. getrogniffe (= getrügenisse Trug, 741. koniglichir vnd III Täuschung; in fraudem lat. Orig.) III mechtikeit III 75 czu ftorin III iczlichis III 76 yn welchin III 761. ſe ſyn III 77 vs geloffen I, entſlifunge III worte III kumfteklich II, us geuloffen (= emanauerunt Orig.) II, vigeuloffin III kumftiglichen III us gelifen I, us geulifen (= emanauerint Orig.) II, vſgeuliſſen III vornichtin III mochtin III
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 14. 217 vnd fichirn Vnd von gûte kunglichir w’dekeyt weln beftetegyn Vnd co ouch alle gulde, czins, vngelt, geuelnis vnd bekomyngyn, Dy czu dem uorgenantem furftentum vnd herſchaft gehorn, nymmir ym abe czu scheyden, funder bý dem felben furftentum vnvorferlich vnd gancz ezu allen ebegyn czukvmftegin czeyten behalden, Vnschedelich ab keyne hantueftyn adir andir briue, uorlyungen vnd gnadyn von 65 vniere maieftat von vnftumelichkeit der betynden, von vorgeffynheyte adir vnwiffenheit vnde mit uordructir worheyt vormals erworben fint adir hernocher czu kumfteclich erworbin mochten werden : Dy alle, ob fy den uorgeſprochenen hantueftin vnd briuen, rechten, gnadin vnd gewonheytin, gobin, uorlyungyn, faczungym [!], vnschuldegungen 7o vnd vrýheiten in ganczheyt adir yn teile vnde den vorgenanten Rat- mannen vnd der gemeyne der stat Breslaw, eren erbyn vnd noch- komelyngen [Der itat vnde der felben Stat] wedirczeme vnd wider Ipenik worden genant mit getrokniffe vnde mit schaden, von kunglicher mechtekeit vnd volkomenyr gewalt wir dy czuftoren, vnd eyn iczlichs 75 der selbin, inswelchen formen adir entslifungyn der wurte eczwen fy seyn vs gevloffen adir kunfteklich us gevliſen mochten, wir vornichten wirdekeit II III wellin 131, 14, 60 gute III koniglichir III beftetegin III vnde III 61 ouch fehlt III vngelt] in gelt I II czins bis bekomvngyn: redditus, census, vnde bekonuge (so) III 62 dem über der Zeile nach- prouentus et obuenciones lat. Original. getragen, ebenso II uorgenantin furftintum III hirſchaft gehorin III em III 63 ſcheidin, fundir III by II felben fehlt III furftin- tum III s1 allin ewegin III czeitin behaldin III 64f. Vnschedelich 65 hantuefte III uorleyunge III ab: non obstantibus lat. Orig. vnítůlichkeit III betindyn III gnade III 66 vnfir III von vnftumelichkeit der betynden: ex importunitate petencium lat. Orig. vorgeffinheit III 67 vnwiffinheit III vnd II III mit uordructir worheyt: ueritate suppressa lat. Orig. irworwin III 6s czukumftig- lich III mochtin werdin III 69 ab ſe III vorgeſprochenyn III 70 gewonheiten III uorleyungen III faczungyn II, faczungen III 71 vnde III vryheiten II, vreiheiten III vnde der I, vi den II III 721. vnde 72 ern II erben III 711 Rotmannen vnde III ſelbin III. 73 Der ftat vnde fehlt II III nochkomlingen III vnde III 731. wyderspennik II, wedirſpenig III 74 wordin (würden) III genant: censentur lat. Orig. getrogniffe (= getrügenisse Trug, 741. koniglichir vnd III Täuschung; in fraudem lat. Orig.) III mechtikeit III 75 czu ftorin III iczlichis III 76 yn welchin III 761. ſe ſyn III 77 vs geloffen I, entſlifunge III worte III kumfteklich II, us geuloffen (= emanauerunt Orig.) II, vigeuloffin III kumftiglichen III us gelifen I, us geulifen (= emanauerint Orig.) II, vſgeuliſſen III vornichtin III mochtin III
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218 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. vnd vorterbin, vnd von der vorgeſprochenen gewalt allir krefte vnd mechte wir sy leren vñ berowben. 8o Dorvmme keynë menſchen is czemen fal nach en mak, den brif vnfirre bewerunge, uorueftenunge vnd bestetegunge vnd vnfirs ge- lobdis, vnſyrre vornichtunge vn czuftorunge mit nichte czu brechen adir mit keynir torftegyn tomheyt im wedirczem vnde vngehorik ſyn bý der penen vnd bufe vnfirre vnwirdekeit vnd czorns; Swer d’ andirs 85 uorſuchen vnd erwekken tar vnd wil, Der fal fy fwerlich obir en irwakit wyffen vnd ergangen. Des geczugniffe ift dirre keginwortige brif vnd' dem Typario vnfirre maieftat czeychen Gegebin czu Prage Noch gotis geburt Tufunt dryhundirt iar indem czwey vnde vomf- czegiften iare, Jndem vomften gebote, An dem virden Jdus des mondyn 90 Februarij, vnfirs Richis in dem Sechftin iare. Sub bulla imperatoris. 15. Bl. 119" (der lat. Text Bl. 118", Nr. 81). Das lat. Original der Urkunde, ausgestellt 1354 Juli 12, Bresl. Stadtarch. E 15, gedruckt bei Korn Nr. 210, S. 185f. und in D. u. Q. II, 241. Karl, von gotis gnaden Romischir kung, czu allir czit merer des richis vnde kung czu Bemen, allen ediln inwonern der wichbilde vnde burgern vnfer ftete Breflow vnde Nuenmarkt, vnfirn getruen liben, kungliche hulde vnd allis gut. Wir enkscheyden recht vnd redlich s czusyn, ab wir vnfer urymutikeit gnade Wreken czu den dingen, di 131, 14, 78 uorgeſprochenir III vnde III 79 ſe II III leren] berowen II, beroubin III ſerin III so keynem II, keynym III menſchin III czemyn III si vnfir III noch II III bewerunge Gewährung (rgl. bewërn Lexer I 256). beftetigunge III turſtegin brechin III s3 keyner II 82 vnſyrr II, vnfir III tumheit (= ausu temerario Orig.) III vnd II im] ſin II, ſyn III vngehorik] gehorik II 84 by II III vnde III vnfir III vnwirdekeit: indignacionis lat. Orig. ezornis III wer III dy II, di III 85 uorſuchin III irweckin III ſy II, ſe III 96 ir- wackit III wiſlin III 86—90 Des geczugniffe— irgangin III imperatoris fehlt II III, die dafür folgenden Schluß haben: Eyn czeichen (czeichem III) des allirdurchluchtiften (allir durchluchten III) vurften wii herren (hirren III) hern Karls des uirden, Romischen kongis (kungis III), des ny vb°wundenen (obirwondenen III) vnd allirerberdiften (allirerbeften III) kongis (kungis III) czu Bemen. Dis dingis geczug fint di erbern Arneft (Arneftus III), Erczbiſchof (Erczebifschof III) czu Prage (Proge III) etc. 89 gebote: s. zu 131, 13, 54. 15, 5 wfreken: concedamus lat. Orig.
218 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. vnd vorterbin, vnd von der vorgeſprochenen gewalt allir krefte vnd mechte wir sy leren vñ berowben. 8o Dorvmme keynë menſchen is czemen fal nach en mak, den brif vnfirre bewerunge, uorueftenunge vnd bestetegunge vnd vnfirs ge- lobdis, vnſyrre vornichtunge vn czuftorunge mit nichte czu brechen adir mit keynir torftegyn tomheyt im wedirczem vnde vngehorik ſyn bý der penen vnd bufe vnfirre vnwirdekeit vnd czorns; Swer d’ andirs 85 uorſuchen vnd erwekken tar vnd wil, Der fal fy fwerlich obir en irwakit wyffen vnd ergangen. Des geczugniffe ift dirre keginwortige brif vnd' dem Typario vnfirre maieftat czeychen Gegebin czu Prage Noch gotis geburt Tufunt dryhundirt iar indem czwey vnde vomf- czegiften iare, Jndem vomften gebote, An dem virden Jdus des mondyn 90 Februarij, vnfirs Richis in dem Sechftin iare. Sub bulla imperatoris. 15. Bl. 119" (der lat. Text Bl. 118", Nr. 81). Das lat. Original der Urkunde, ausgestellt 1354 Juli 12, Bresl. Stadtarch. E 15, gedruckt bei Korn Nr. 210, S. 185f. und in D. u. Q. II, 241. Karl, von gotis gnaden Romischir kung, czu allir czit merer des richis vnde kung czu Bemen, allen ediln inwonern der wichbilde vnde burgern vnfer ftete Breflow vnde Nuenmarkt, vnfirn getruen liben, kungliche hulde vnd allis gut. Wir enkscheyden recht vnd redlich s czusyn, ab wir vnfer urymutikeit gnade Wreken czu den dingen, di 131, 14, 78 uorgeſprochenir III vnde III 79 ſe II III leren] berowen II, beroubin III ſerin III so keynem II, keynym III menſchin III czemyn III si vnfir III noch II III bewerunge Gewährung (rgl. bewërn Lexer I 256). beftetigunge III turſtegin brechin III s3 keyner II 82 vnſyrr II, vnfir III tumheit (= ausu temerario Orig.) III vnd II im] ſin II, ſyn III vngehorik] gehorik II 84 by II III vnde III vnfir III vnwirdekeit: indignacionis lat. Orig. ezornis III wer III dy II, di III 85 uorſuchin III irweckin III ſy II, ſe III 96 ir- wackit III wiſlin III 86—90 Des geczugniffe— irgangin III imperatoris fehlt II III, die dafür folgenden Schluß haben: Eyn czeichen (czeichem III) des allirdurchluchtiften (allir durchluchten III) vurften wii herren (hirren III) hern Karls des uirden, Romischen kongis (kungis III), des ny vb°wundenen (obirwondenen III) vnd allirerberdiften (allirerbeften III) kongis (kungis III) czu Bemen. Dis dingis geczug fint di erbern Arneft (Arneftus III), Erczbiſchof (Erczebifschof III) czu Prage (Proge III) etc. 89 gebote: s. zu 131, 13, 54. 15, 5 wfreken: concedamus lat. Orig.
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XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 15—16. 219 vnfirs landis merunge, gemach vnd nucz anfehen; Dorumme vch vnd uwerin yczlich, das ir uwer uorwerkliche gut in den wichbilden czu Breflow vnd czum Nuwenmarkte yczlichin p’sonen im [!] befferunge mogit uffeczen vnd daz ir uf das felbe uwer uorwerckliche gut dorfir won nwis buwen vnd pflanczen mogit durch merunge des landis vnd 10 gemeynes gutis nûczis wille, infulchir uryheit doch, als dy felben vwer uorwerkliche gut inkeginw’tiger czit wesin bekant fin, volle vnd vrye macht von ganczir vnfir wiflen vnd von angeborner vnfir gute uirlyen in dyfim briue vnde gelobin, dy wifaczunge, buunge vnd pflanczunge derfelbin vorwerklichin gut in allin iren puncten vnd ftücken, als ſy inder rede volkomlich benumit werden fullen, in den briuen vndir dem ingefegil des vûrftentûmes vnd vnfirs landis czu Breflow ftete vnd gancz eweclich czu habin. Mit urkunde dis briues vnder vnfir COCOC maieftat ingefygil gegebin czu Prage in dem Jare gotis M°C C C° etc. 15 16. Bl. 122" (der lat. Text ebenda, Nr. 84). Das lat. Original der Urkunde, ausgestellt 1349 Oktober 8 (VIII die), Bresl. Stadtarch. E 18", gedruckt bei Korn Nr. 195, S. 175f. Karl, von gotis genaden Romischir kung, czu allir czit merer des rychis vñ kung czu Bemen, fynen getruen liben, deme heubtmanne vnd den Rathmannen d' Itat Breflow, eyn pûtit ſyne holde vnd allis gut. Uw’ true gebe w’ uefteclichin gebote, wollene, das Jr alle vnde fundirliche wer uf dem waffir der Odir, dy von nwes ufgereichit fin, di bis her vnde von aldirs do felbis czu uch nicht geweft fin, uornichten vnde czu mole czubrechen fullit durch nûczis wille der felbin vwir ſtat, vnde tut doran alzo, als vwir wyſheyt an deme teyle allir be- quemelich dunkit czuſyn. Jndes dingis geczugnis habe wir uch diſen 5 131, 15, 7 uwer uorwerkliche gut: bona vestra allodialia lat. Orig. 9 uffeczen s im (in) befferunge: in emphiteosim (Erbpacht) lat. Orig. 11. 15. 17 Der Ring über (14 wifaczunge): locare (locaciones) lat. Orig. u in nuczis, ftücken, vürftentůmes hat die Bedeutung des u-Bogens. 12. 15 uorwerliche, vorwerlichin Hs. 12 wefin bekant fin: fore noscuntur lat. Orig. 13 uirlyen: ergünze wir. 16 inder rede: in contractu lat. Orig. benumit (= mhd. benuomet) namhaft gemacht, urkundlich 4 wollene: verheißen, s. Lexer I 182. 16, 3 eyn pltit = entbietet. volentes lat. Orig. 5 wer (lat. Orig. obstacula): s. zu Nr. 56, 73. reichit (verschrieben für ufgerichtit): instaurata lat. Orig. ufge-
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131, 15—16. 219 vnfirs landis merunge, gemach vnd nucz anfehen; Dorumme vch vnd uwerin yczlich, das ir uwer uorwerkliche gut in den wichbilden czu Breflow vnd czum Nuwenmarkte yczlichin p’sonen im [!] befferunge mogit uffeczen vnd daz ir uf das felbe uwer uorwerckliche gut dorfir won nwis buwen vnd pflanczen mogit durch merunge des landis vnd 10 gemeynes gutis nûczis wille, infulchir uryheit doch, als dy felben vwer uorwerkliche gut inkeginw’tiger czit wesin bekant fin, volle vnd vrye macht von ganczir vnfir wiflen vnd von angeborner vnfir gute uirlyen in dyfim briue vnde gelobin, dy wifaczunge, buunge vnd pflanczunge derfelbin vorwerklichin gut in allin iren puncten vnd ftücken, als ſy inder rede volkomlich benumit werden fullen, in den briuen vndir dem ingefegil des vûrftentûmes vnd vnfirs landis czu Breflow ftete vnd gancz eweclich czu habin. Mit urkunde dis briues vnder vnfir COCOC maieftat ingefygil gegebin czu Prage in dem Jare gotis M°C C C° etc. 15 16. Bl. 122" (der lat. Text ebenda, Nr. 84). Das lat. Original der Urkunde, ausgestellt 1349 Oktober 8 (VIII die), Bresl. Stadtarch. E 18", gedruckt bei Korn Nr. 195, S. 175f. Karl, von gotis genaden Romischir kung, czu allir czit merer des rychis vñ kung czu Bemen, fynen getruen liben, deme heubtmanne vnd den Rathmannen d' Itat Breflow, eyn pûtit ſyne holde vnd allis gut. Uw’ true gebe w’ uefteclichin gebote, wollene, das Jr alle vnde fundirliche wer uf dem waffir der Odir, dy von nwes ufgereichit fin, di bis her vnde von aldirs do felbis czu uch nicht geweft fin, uornichten vnde czu mole czubrechen fullit durch nûczis wille der felbin vwir ſtat, vnde tut doran alzo, als vwir wyſheyt an deme teyle allir be- quemelich dunkit czuſyn. Jndes dingis geczugnis habe wir uch diſen 5 131, 15, 7 uwer uorwerkliche gut: bona vestra allodialia lat. Orig. 9 uffeczen s im (in) befferunge: in emphiteosim (Erbpacht) lat. Orig. 11. 15. 17 Der Ring über (14 wifaczunge): locare (locaciones) lat. Orig. u in nuczis, ftücken, vürftentůmes hat die Bedeutung des u-Bogens. 12. 15 uorwerliche, vorwerlichin Hs. 12 wefin bekant fin: fore noscuntur lat. Orig. 13 uirlyen: ergünze wir. 16 inder rede: in contractu lat. Orig. benumit (= mhd. benuomet) namhaft gemacht, urkundlich 4 wollene: verheißen, s. Lexer I 182. 16, 3 eyn pltit = entbietet. volentes lat. Orig. 5 wer (lat. Orig. obstacula): s. zu Nr. 56, 73. reichit (verschrieben für ufgerichtit): instaurata lat. Orig. ufge-
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220 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. 1o keginwortigen vnfirn brif gegebin vorfigilt mit vnſirn künglichen Jngefigele. Gegeben czu Eger an deme achten tage Des achtiften manden Noch gotis geburt M° etc. 17. Bl. 143" (der lat. Text Bl. 142r, Nr. 101). Das lat. Original der Urkunde, ausgestellt 1261 Dezember 16 (feria VI. proxima post diem beate Lucie), Bresl. Stadtarch. A 9 u. in ausführlicherer Fassung M 16, letztere gedruckt bei Korn Nr. 23, S. 28f. — Regest im Cod. Dipl. Siles. VII 2, Nr. 1098, S. 104. — Erwähnt bei Gengler (Breslau A, 1) S. 47. Jn gotis namen amen. Wenne geschenre dinge ein allir gewiffifte wid'antworte fy di schrift, di von deme lûte der geſchenen worte nicht mynrit noch uorwandilt, indem werke Ein lon Js ift, di ding, di in ein langis bekentnis uftragende fin, czu ewigen mit gedechtniffe 5 d' briue; wenne ein lebinde fcrift uortribit den czwyuil der uorgeffin- heit vnde irweckit das gedechtnis v'nûuende. Di czit ift alfus in Inellichir vlucht, das ir dinen czitliche geſchichte, wenne ſy haben mynris gloubins vnde mynris gedechtnis, is en fy denne, das ly lebindir p'sonen odir doch von offinbaren briuen ein ueftenunge nemen... 132. Liber privilegiorum von 1350: Bresl. Stadtarch. Hs. D2 [Kopialbuch 29]. II. Teil. 1. Bl. 160‘ (nur in deutscher Fassung vorliegend). Von nachstehender Urkunde sind zwei Originalausfertigungen in deutscher Sprache erhalten: die erste 1377 Jan. 19 datiert (montage vor fante Agnethen tag), Bresl. Stadtarch. E 4a, gedruckt bei Korn Nr. 301, S. 247f.; die zweite 1377 Jan. 27 datiert (dinftage vor vnf’r frawen tage Lichtmeffe), Bresl. 131,16,111. Des achtiften manden entspricht dem lateinischen menfis Octobris. 17,2 wid antworte: representacio lat. Orig. 3 indem werke Ein lon Js ift: falsche Ubersetzung von opere (= operae) precium im lat. Orig. 4 di bis fin: que in longevam educanda funt noticiam lat. Orig. ewigen: 7 das ir dinen ezitliche geschichte: ut temporales eternari lat. Orig. ei deserviant actiones lat. Orig. 8 is en fy denne: rgl. zu Nr. 19, 26.
220 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. 1o keginwortigen vnfirn brif gegebin vorfigilt mit vnſirn künglichen Jngefigele. Gegeben czu Eger an deme achten tage Des achtiften manden Noch gotis geburt M° etc. 17. Bl. 143" (der lat. Text Bl. 142r, Nr. 101). Das lat. Original der Urkunde, ausgestellt 1261 Dezember 16 (feria VI. proxima post diem beate Lucie), Bresl. Stadtarch. A 9 u. in ausführlicherer Fassung M 16, letztere gedruckt bei Korn Nr. 23, S. 28f. — Regest im Cod. Dipl. Siles. VII 2, Nr. 1098, S. 104. — Erwähnt bei Gengler (Breslau A, 1) S. 47. Jn gotis namen amen. Wenne geschenre dinge ein allir gewiffifte wid'antworte fy di schrift, di von deme lûte der geſchenen worte nicht mynrit noch uorwandilt, indem werke Ein lon Js ift, di ding, di in ein langis bekentnis uftragende fin, czu ewigen mit gedechtniffe 5 d' briue; wenne ein lebinde fcrift uortribit den czwyuil der uorgeffin- heit vnde irweckit das gedechtnis v'nûuende. Di czit ift alfus in Inellichir vlucht, das ir dinen czitliche geſchichte, wenne ſy haben mynris gloubins vnde mynris gedechtnis, is en fy denne, das ly lebindir p'sonen odir doch von offinbaren briuen ein ueftenunge nemen... 132. Liber privilegiorum von 1350: Bresl. Stadtarch. Hs. D2 [Kopialbuch 29]. II. Teil. 1. Bl. 160‘ (nur in deutscher Fassung vorliegend). Von nachstehender Urkunde sind zwei Originalausfertigungen in deutscher Sprache erhalten: die erste 1377 Jan. 19 datiert (montage vor fante Agnethen tag), Bresl. Stadtarch. E 4a, gedruckt bei Korn Nr. 301, S. 247f.; die zweite 1377 Jan. 27 datiert (dinftage vor vnf’r frawen tage Lichtmeffe), Bresl. 131,16,111. Des achtiften manden entspricht dem lateinischen menfis Octobris. 17,2 wid antworte: representacio lat. Orig. 3 indem werke Ein lon Js ift: falsche Ubersetzung von opere (= operae) precium im lat. Orig. 4 di bis fin: que in longevam educanda funt noticiam lat. Orig. ewigen: 7 das ir dinen ezitliche geschichte: ut temporales eternari lat. Orig. ei deserviant actiones lat. Orig. 8 is en fy denne: rgl. zu Nr. 19, 26.
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XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131,17; 132, 1. 221 Stadtarch. F 13. Die zweite Fassung auch als Transsumpt in der Bestätigung durch Bischof Petrus von Breslau und Abt Franciscus von St. Vincenz vom 11. Juni 1455 (mittewuchen vor S. viti martiris), Breal. Stadtarch. E 4d. Die Abweichungen der beiden Originalausfertigungen werden im Apparat durch die Siglen O102, die des Transsumpts durch die Sigle T kenntlich ge- macht. Hinsichtlich der rein orthographischen Verschiedenheiten rgl. das oben zu Nr. 131, 14 Gesagte. Wyr karl, von gotis genaden Romuschir keifer, czu allin cziten merer des Richis vnde konig czu Bemyn, Bekennyn vnde tun kunt offinlich in deſym brife allin den, dy in ſehyn vnde horin lefyn, wenne dy Burger vnde ftat czu Breſlou, vnfere lybin getruwin, fundirlichin gehorin czu dem kunigriche vnde der Cronen czu Bemyn vnde vns s allewege mit trewlichin, manigvaldegyn dinftin bygeftandin habin, vf di rede, das ſe sich deſtirbas gebeffern mogen, habe wir als ein konig czu Bemyn mit wolbedochtym mute vnde rechtir wiffin deſe befundere genade getan vnde tûn di mit craffte dis brifis, das ſe in vnfir ftat czu Pragow mit andirn Geften, von wannyn dy komin, alle koufman- 10 ſchaft, wi man di mit ſundirlichim namen benennin mag, vrilichin an allis hindirniffe koufin vnde vorkoufin mogen vnde fullin, als ofte yn Romiſcher O1O2T 132, 1, 1 gotes 0102 gnaden O102T allen O1O2 T zeiten 01, czeitn 02, czeiten T 2 Reichs O1O2T Bekennen vnd 0102T kunig O102 T Beheim O102T O1O2T vnd 0102T 3 offenlichen 0102 T in] mit 0102T diefem 0102T briefe O1 T, brieue 02 allen 0102 T fehent O1, vnde] oder 0102T horent O1, horen O2 T ſehen 02 T wann O1, wenn 02T lezen O1, lefen 02 T 1 Burgere 0102, vnd 0102T Breſlaw O1, Brefflaw 02 Burger (r mit Haken) T vníe O1 funderlichen lieben 0102T getrewen O1O2T kunigreiche 0102 T O1O2T vnd 01O2T 5 gehoren O102T Beheim O102T vnd O1O2T 6 allwege 02 T trewlichen O102, dienften O102T trewlichi T manichueldigen O1, manigfaldigen O2 T beygeftanden 0102 haben O102T 7 fe] fie O1O2T defterbas O102T haben 0102 T kunig gebefferen O1 mugen 0102T wolbedachten O102T vnd 01O2T O1O2 T s Beheim 0102 T wilfen O1O2T 81. befunder diefe O102T rechter O102T tun 0102 T 9 vnd O1O2 T ditz O1, dicz 02 T gnade O1 briefes 01, briefs O2T fie 0102T vnfer 01, vnf r O2 T 10 Prage O102T andern O102T Geften s. zu Nr. 53, 1, 1. wannen 01O2T benennen 0102 T komen 0102T 11 funderlichen 0102T ane 0102 T 12 hindernuffr O102, hyndernuſf T freylichen O102T kawffen O1, kouffen 02 T vnd O102T vorkawffen 01, vorkauffen O2T vnd fullen O102T mugen O102T
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 131,17; 132, 1. 221 Stadtarch. F 13. Die zweite Fassung auch als Transsumpt in der Bestätigung durch Bischof Petrus von Breslau und Abt Franciscus von St. Vincenz vom 11. Juni 1455 (mittewuchen vor S. viti martiris), Breal. Stadtarch. E 4d. Die Abweichungen der beiden Originalausfertigungen werden im Apparat durch die Siglen O102, die des Transsumpts durch die Sigle T kenntlich ge- macht. Hinsichtlich der rein orthographischen Verschiedenheiten rgl. das oben zu Nr. 131, 14 Gesagte. Wyr karl, von gotis genaden Romuschir keifer, czu allin cziten merer des Richis vnde konig czu Bemyn, Bekennyn vnde tun kunt offinlich in deſym brife allin den, dy in ſehyn vnde horin lefyn, wenne dy Burger vnde ftat czu Breſlou, vnfere lybin getruwin, fundirlichin gehorin czu dem kunigriche vnde der Cronen czu Bemyn vnde vns s allewege mit trewlichin, manigvaldegyn dinftin bygeftandin habin, vf di rede, das ſe sich deſtirbas gebeffern mogen, habe wir als ein konig czu Bemyn mit wolbedochtym mute vnde rechtir wiffin deſe befundere genade getan vnde tûn di mit craffte dis brifis, das ſe in vnfir ftat czu Pragow mit andirn Geften, von wannyn dy komin, alle koufman- 10 ſchaft, wi man di mit ſundirlichim namen benennin mag, vrilichin an allis hindirniffe koufin vnde vorkoufin mogen vnde fullin, als ofte yn Romiſcher O1O2T 132, 1, 1 gotes 0102 gnaden O102T allen O1O2 T zeiten 01, czeitn 02, czeiten T 2 Reichs O1O2T Bekennen vnd 0102T kunig O102 T Beheim O102T O1O2T vnd 0102T 3 offenlichen 0102 T in] mit 0102T diefem 0102T briefe O1 T, brieue 02 allen 0102 T fehent O1, vnde] oder 0102T horent O1, horen O2 T ſehen 02 T wann O1, wenn 02T lezen O1, lefen 02 T 1 Burgere 0102, vnd 0102T Breſlaw O1, Brefflaw 02 Burger (r mit Haken) T vníe O1 funderlichen lieben 0102T getrewen O1O2T kunigreiche 0102 T O1O2T vnd 01O2T 5 gehoren O102T Beheim O102T vnd O1O2T 6 allwege 02 T trewlichen O102, dienften O102T trewlichi T manichueldigen O1, manigfaldigen O2 T beygeftanden 0102 haben O102T 7 fe] fie O1O2T defterbas O102T haben 0102 T kunig gebefferen O1 mugen 0102T wolbedachten O102T vnd 01O2T O1O2 T s Beheim 0102 T wilfen O1O2T 81. befunder diefe O102T rechter O102T tun 0102 T 9 vnd O1O2 T ditz O1, dicz 02 T gnade O1 briefes 01, briefs O2T fie 0102T vnfer 01, vnf r O2 T 10 Prage O102T andern O102T Geften s. zu Nr. 53, 1, 1. wannen 01O2T benennen 0102 T komen 0102T 11 funderlichen 0102T ane 0102 T 12 hindernuffr O102, hyndernuſf T freylichen O102T kawffen O1, kouffen 02 T vnd O102T vorkawffen 01, vorkauffen O2T vnd fullen O102T mugen O102T
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222 dás not wirt, in allir der maſfin vnde vryheitin, als dy Burger czu Pragow ere koufmanſchaft koufin vnde vorkoufin. Dorvmme gebite 15 wir deme Richter, Scheppfin vnde burgern gemeinlichen der stat czu Pragow vnde allin andirn vnfirn lyben getruwin, das se dy egenanten Burger czu Breflow an ſulchir gnadin vnde vreiheitin nicht hindirn noch irren fullin, noch ſe dorob’ [bewerin] beſwerin in keinewis, als lip en sey, vnſir ſwere vngenade ezu vormiden. Mit vrkunt dis 2o bryfis vorfegilt mit vnf’r keifirlichir magestat Jngesegil, der gegebin ift czu Pragov noch Criftis geburt Driczenhundirt iar dornoch in dem Sebin vnde ſebinczigiftim iare an deme neften dinstage vor vnſyr vrouwin tage lichtmeffe, vnf’r Riche in dem eynvndedrifegiftin vnde des keyf€tumis in dem Cweivnczwenczegiften Jaren. Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. alle O1, aller 02 T wirdet 0102T 132, 1, 13 des 0102T freyheit O1, freyheitten O2T maſſen 0102 T vnd 0102 T ire 0102 14 Prage 0102T Burgere O1, Burger (r mit Haken) T kawffen 01, kauffen 02 T vorkawffen 01, vor- vnd O102T kouffen 02 T vorkoufin] dahinter Alfo daz diefe vnfir gnade weren fal Dorumb O1, Darumb 02 T als lange bis zu vnf’m widerruffen O1 Scheppfen O1, Schepfen 02, 15 dem 0102T gebieten 0102 T vnd 0102 T Scheppen T 16 Prage O102 T vnd 0102 T allen OIT, alln 02 andern 0102, andri T vni n 0102, vnfern T lieben getrewen O102 T fie die 0102T 17 czu] von 01, zu 02 T ſulicher O1, ſulcher 02 T gnaden Brefflaw 02, Breſlaw T O102T vnd 0102T freiheite O1, freyheitten O2 T hindern O102T ſie 0102T fullen OIT, fulln 02 nach 02 T 18 nach 02 doruber O1, daruber 02 T bewerin (verwehren, hindern) fehlt O1O2T beſweren 0102T keinewis] dheinemweis O1, dheineweis O2 T vnſ 0102, vnſer (vnír mit r-Haken) T 19 lieb 01 yn 0102T vngnade OUT zuuormeyden O1O2T ditz 01, dicz 02 T 20 briefes 01, briefs 02 T vorfigelt OIO2T vnser (vnfr mit r-Haken) O1, vnfer T Ingfigel O1, keiferlichen O1, keyferlicher 02 T maieftat O102T nach 02 T Ingefigel 02T 21 Prage O1O2T geben O1O2T Chrifts O1O2T dreytzehenhundert 01, dreyezenhundert O2 T dornach 01, darnach 02 T 22 SibenvndSibentzigften 0102 T jaren O2T dem O102T neheften O1, nehften 02T vnſ r 02, vnſer 221. dinftage—lichtmeſfe] montage vor ſante Agnethen (s. zu Z. 20) T vnfer (s. zu Z. 20) O1 Reiche O102 T tag O1 23 frawen 02 T vnd O1 02 T eynunddreyffigiten O102T 24 keyf tums 0102, keyfertums T czweiundtzwentzigften 0102, Czweyundezwenczigiften T Jaren] dahinter De mandato domini Emperatoris Nicolaus Camericensis prepositus. — R€egistr.] wilhelmus kortelangen 0102
222 dás not wirt, in allir der maſfin vnde vryheitin, als dy Burger czu Pragow ere koufmanſchaft koufin vnde vorkoufin. Dorvmme gebite 15 wir deme Richter, Scheppfin vnde burgern gemeinlichen der stat czu Pragow vnde allin andirn vnfirn lyben getruwin, das se dy egenanten Burger czu Breflow an ſulchir gnadin vnde vreiheitin nicht hindirn noch irren fullin, noch ſe dorob’ [bewerin] beſwerin in keinewis, als lip en sey, vnſir ſwere vngenade ezu vormiden. Mit vrkunt dis 2o bryfis vorfegilt mit vnf’r keifirlichir magestat Jngesegil, der gegebin ift czu Pragov noch Criftis geburt Driczenhundirt iar dornoch in dem Sebin vnde ſebinczigiftim iare an deme neften dinstage vor vnſyr vrouwin tage lichtmeffe, vnf’r Riche in dem eynvndedrifegiftin vnde des keyf€tumis in dem Cweivnczwenczegiften Jaren. Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. alle O1, aller 02 T wirdet 0102T 132, 1, 13 des 0102T freyheit O1, freyheitten O2T maſſen 0102 T vnd 0102 T ire 0102 14 Prage 0102T Burgere O1, Burger (r mit Haken) T kawffen 01, kauffen 02 T vorkawffen 01, vor- vnd O102T kouffen 02 T vorkoufin] dahinter Alfo daz diefe vnfir gnade weren fal Dorumb O1, Darumb 02 T als lange bis zu vnf’m widerruffen O1 Scheppfen O1, Schepfen 02, 15 dem 0102T gebieten 0102 T vnd 0102 T Scheppen T 16 Prage O102 T vnd 0102 T allen OIT, alln 02 andern 0102, andri T vni n 0102, vnfern T lieben getrewen O102 T fie die 0102T 17 czu] von 01, zu 02 T ſulicher O1, ſulcher 02 T gnaden Brefflaw 02, Breſlaw T O102T vnd 0102T freiheite O1, freyheitten O2 T hindern O102T ſie 0102T fullen OIT, fulln 02 nach 02 T 18 nach 02 doruber O1, daruber 02 T bewerin (verwehren, hindern) fehlt O1O2T beſweren 0102T keinewis] dheinemweis O1, dheineweis O2 T vnſ 0102, vnſer (vnír mit r-Haken) T 19 lieb 01 yn 0102T vngnade OUT zuuormeyden O1O2T ditz 01, dicz 02 T 20 briefes 01, briefs 02 T vorfigelt OIO2T vnser (vnfr mit r-Haken) O1, vnfer T Ingfigel O1, keiferlichen O1, keyferlicher 02 T maieftat O102T nach 02 T Ingefigel 02T 21 Prage O1O2T geben O1O2T Chrifts O1O2T dreytzehenhundert 01, dreyezenhundert O2 T dornach 01, darnach 02 T 22 SibenvndSibentzigften 0102 T jaren O2T dem O102T neheften O1, nehften 02T vnſ r 02, vnſer 221. dinftage—lichtmeſfe] montage vor ſante Agnethen (s. zu Z. 20) T vnfer (s. zu Z. 20) O1 Reiche O102 T tag O1 23 frawen 02 T vnd O1 02 T eynunddreyffigiten O102T 24 keyf tums 0102, keyfertums T czweiundtzwentzigften 0102, Czweyundezwenczigiften T Jaren] dahinter De mandato domini Emperatoris Nicolaus Camericensis prepositus. — R€egistr.] wilhelmus kortelangen 0102
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XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 132, 2. 223 2. Bl. 161 (nur in deutscher Fassung vorliegend). Das Original der Urkunde, ausgestellt 1373 August 18 (an dem nehften donerftag nach vnfer frawen tag, den man nennet zu latin Affumpcio), Bresl. Stadtarch. F 4, ist gedruckt bei Korn Nr. 286, S. 237f. Dessen Abweichungen — rein Orthographisches nur ausnahmsweise — stehen unter dem von uns hier abgedruckten Text des Liber privilegiorum D2. Wir karl, von gotis gnadin Romiſchir keifir, czu allin cziten merer des Richis vnde konig czu Bemyn, empiten Johel Rotlewin, vnfirm vrberer vf dem Berge, adir wer in cziten vrberer do felbift wirdit, vnfirm leibin getrwen, vnfir gnade vnde allis gut. Wen wir ernstlich meynen, das dy Burger vnde ftat czu breflow by erin aldin rechtin, vriheitin vnde gewonheitin blibin fullen, vnde ouch ernflich wellin, das di Burg’ vnde Stat czu der Swidenicz ouch fulchir rechtin, vri- heitin vnde gewonheitin vorbas gebrüchin, dorvmme empfelhen vnde gebiten wir dinen trwin ernſlich by vnirn [!] huldin, das du dy egenantin Burger von Breflow vnde von der Swidenicz vorbas mit 10 guld, filbir vnde andir koufmanschaft, dy ſe von polen, Slefie vnde andirn vremdin lande [!] brengin, durch vnfir land vngehindirt czihen loffeft vnde keinen gewald tüft in doran, noch ere ballin vffloheft, Allo doch das man douon gebe vnde tu, als das von aldirs her komyn ift. Mit vrkunde dis brifis vorliegilt mit vnfir keifirlichin 13 maieftat infigele, der gebin ift czu vurftinwalde noch Criftis geburt driczenhundirt Jar dornoch in deme dryvndelebinczegifte iare an 5 132, 2, 1 gots Romiſcher keifer allen zeiten genaden Embiten Rotlewen 21. vnſerm 2 Reichs vnd kunig Beheim vrborer (s. zu Nr. 30, 5) 3 vff Berge: gemeint ist die Stadt Kuttenberg. oder czeiten wirdet 4 vnf’m liben getrewen vrborer vnfer gnad vnd alles Wann ernftlich] erntlich D2. 5 die vnd Breſſla bei iren alten rechten 6 freiheiten vnd gewon- 7 die vnd heiten bleiben vnd ernftlich wollen 71. freiheiten s vnd gewonheiten Swidnicz fulcher rechten sf vnd gebieten 9 deinen trewen furbas gebruchen dorumb 91. die egenan 10 Breffla vnd ernftlich bei vnſern hulden ander" Swidnicz furbas 11 gold, filber vnd kawfman- brengen ſchafft die lie polan vnd 12 and’n fremden landen dorch vnſer vngehindert 13 laffeft vnd tuft ire ballen 15 komen vffflaheft 14 vnd alters briues vrkund vorfigelt vnſer' keiferlichen Nach 16 geben furftenwald Criftus geburte 16f. drewczenhundert Jare dem 17 dornach dreyvndlibenczigftem Jare
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 132, 2. 223 2. Bl. 161 (nur in deutscher Fassung vorliegend). Das Original der Urkunde, ausgestellt 1373 August 18 (an dem nehften donerftag nach vnfer frawen tag, den man nennet zu latin Affumpcio), Bresl. Stadtarch. F 4, ist gedruckt bei Korn Nr. 286, S. 237f. Dessen Abweichungen — rein Orthographisches nur ausnahmsweise — stehen unter dem von uns hier abgedruckten Text des Liber privilegiorum D2. Wir karl, von gotis gnadin Romiſchir keifir, czu allin cziten merer des Richis vnde konig czu Bemyn, empiten Johel Rotlewin, vnfirm vrberer vf dem Berge, adir wer in cziten vrberer do felbift wirdit, vnfirm leibin getrwen, vnfir gnade vnde allis gut. Wen wir ernstlich meynen, das dy Burger vnde ftat czu breflow by erin aldin rechtin, vriheitin vnde gewonheitin blibin fullen, vnde ouch ernflich wellin, das di Burg’ vnde Stat czu der Swidenicz ouch fulchir rechtin, vri- heitin vnde gewonheitin vorbas gebrüchin, dorvmme empfelhen vnde gebiten wir dinen trwin ernſlich by vnirn [!] huldin, das du dy egenantin Burger von Breflow vnde von der Swidenicz vorbas mit 10 guld, filbir vnde andir koufmanschaft, dy ſe von polen, Slefie vnde andirn vremdin lande [!] brengin, durch vnfir land vngehindirt czihen loffeft vnde keinen gewald tüft in doran, noch ere ballin vffloheft, Allo doch das man douon gebe vnde tu, als das von aldirs her komyn ift. Mit vrkunde dis brifis vorliegilt mit vnfir keifirlichin 13 maieftat infigele, der gebin ift czu vurftinwalde noch Criftis geburt driczenhundirt Jar dornoch in deme dryvndelebinczegifte iare an 5 132, 2, 1 gots Romiſcher keifer allen zeiten genaden Embiten Rotlewen 21. vnſerm 2 Reichs vnd kunig Beheim vrborer (s. zu Nr. 30, 5) 3 vff Berge: gemeint ist die Stadt Kuttenberg. oder czeiten wirdet 4 vnf’m liben getrewen vrborer vnfer gnad vnd alles Wann ernftlich] erntlich D2. 5 die vnd Breſſla bei iren alten rechten 6 freiheiten vnd gewon- 7 die vnd heiten bleiben vnd ernftlich wollen 71. freiheiten s vnd gewonheiten Swidnicz fulcher rechten sf vnd gebieten 9 deinen trewen furbas gebruchen dorumb 91. die egenan 10 Breffla vnd ernftlich bei vnſern hulden ander" Swidnicz furbas 11 gold, filber vnd kawfman- brengen ſchafft die lie polan vnd 12 and’n fremden landen dorch vnſer vngehindert 13 laffeft vnd tuft ire ballen 15 komen vffflaheft 14 vnd alters briues vrkund vorfigelt vnſer' keiferlichen Nach 16 geben furftenwald Criftus geburte 16f. drewczenhundert Jare dem 17 dornach dreyvndlibenczigftem Jare
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224 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. deme neften donrftage noch vnfir vrouwin tage, den man nennit czu latin affumpcio, vnfer’ Riche des Romiſchin in dem achtvnczwen- 20 czegiften, des Bemischin in dem Sebinvnczwenczegiften vnde des keifirtums in deme nünczendin Jare. 3. Bl. 168 (nur in deutscher Fassung vorliegend). Das Original der Urkunde, ausgestellt [1382] Mai 15 (an vnI's hern Himel- fart tage), Bresl. Stadtarch. G 19e, gedruckt in D. u. Q. I S. 246, Nr. 33a, im Apparat zitiert als O. — Regest bei Bobertag, Zs. f. Gesch. Schles. 14, S. 182, Nr. 6. Wir geben hier den Text des Liber privilegiorum D2. Als Transsumpt findet sich der Text außerdem: I) in einer durch den Abt Benedictus des Breslauer Augustiner Sandstiftes vollzogenen Beglaubigung vom Jahre 1499 (Mitewoch noch Symonis vnd Jude, der heiligen Czwelffboten tagk), Bresl. Stadtarch. G 19f, zitiert als Aug.; 2) in einer durch die schlesischen Herzöge Johann und Friedrich vollzogenen Beglaubigung vom Jahre 1501 (ffreitage noch letare, dem fontage), Bresl. Stadtarch. G 199, zitiert als Herz. Rein orthographische Varianten bleiben in der Regel unberücksichtigt. Wir wenczlaw, von gotis genaden Romiſcher kunig, zu allen czeyten merer des Reiches vnd konig czu Behemen, Empitten dem hewptmanne, rate vnd Burgern der Stat czu Breſlaw, vnſern liebin getrawen, vnfer gnade vnd alles gut. Liebin getrawen! Wir haben s den erfamen vorwefern des Biſchtums zu Breſlaw, Tumhirn vn der pfafheit doſelbift noch folcher ordenunge, als wir mit yn vnd fie mit 132,2,1s dem nehften donerftag nach vnfer frawen tag nennet 19 Reiche Romischen 191. achtvndezwenczigften 20 Behei, hen Sibenvndezwenczigften vnd 21 keif tums dem newnczendem Das Or. hat noch die Unterschrift Ad mandatum domini Jmperatoris Theodor. damerow und den Registraturvermerk R. Nicolaus de praga. 3 Uber Anlaß und Verlauf des dieser Urkunde voraufliegenden Breslauer Bier- krieges zwischen Stadt und Domkapitel s. V. Ma. z. R. V, S. 32ff. 313-320. 343ff. 1 gots O Rômiſcher Herz. konigk Aug., gnaden O konig Herz. allin Aug. Herz. 2 Riches O, Reichs Aug. Herz. Behem O, Behmen Aug. Empiten O, kunig O, konigk Herz. deme Aug. 3 hauptmanne O, howbtmanne Aug., Empieten Herz. houbtmanne Herz. Brefſlaw O, Breſlau Aug. lieben O, liben Aug. allis 4 getruwn O, getrewen Aug. gnad Aug. Herz. Lieben O, Herz., Liben Aug. getruwn O Aug., gutt Aug. Herz. Biſchtumbs habin Herz. 5 .. vorwefin O getruen Herz. Brefflaw O, Breflow Aug. Thumhern O Aug. Herz. Aug. Herz. 6 pfaffheit Aug., pfaffeit Herz. dofelbft Aug. Herz. nach O Aug. ſolicher O, fulcher Aug. Herz. yn] en Herz.
224 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. deme neften donrftage noch vnfir vrouwin tage, den man nennit czu latin affumpcio, vnfer’ Riche des Romiſchin in dem achtvnczwen- 20 czegiften, des Bemischin in dem Sebinvnczwenczegiften vnde des keifirtums in deme nünczendin Jare. 3. Bl. 168 (nur in deutscher Fassung vorliegend). Das Original der Urkunde, ausgestellt [1382] Mai 15 (an vnI's hern Himel- fart tage), Bresl. Stadtarch. G 19e, gedruckt in D. u. Q. I S. 246, Nr. 33a, im Apparat zitiert als O. — Regest bei Bobertag, Zs. f. Gesch. Schles. 14, S. 182, Nr. 6. Wir geben hier den Text des Liber privilegiorum D2. Als Transsumpt findet sich der Text außerdem: I) in einer durch den Abt Benedictus des Breslauer Augustiner Sandstiftes vollzogenen Beglaubigung vom Jahre 1499 (Mitewoch noch Symonis vnd Jude, der heiligen Czwelffboten tagk), Bresl. Stadtarch. G 19f, zitiert als Aug.; 2) in einer durch die schlesischen Herzöge Johann und Friedrich vollzogenen Beglaubigung vom Jahre 1501 (ffreitage noch letare, dem fontage), Bresl. Stadtarch. G 199, zitiert als Herz. Rein orthographische Varianten bleiben in der Regel unberücksichtigt. Wir wenczlaw, von gotis genaden Romiſcher kunig, zu allen czeyten merer des Reiches vnd konig czu Behemen, Empitten dem hewptmanne, rate vnd Burgern der Stat czu Breſlaw, vnſern liebin getrawen, vnfer gnade vnd alles gut. Liebin getrawen! Wir haben s den erfamen vorwefern des Biſchtums zu Breſlaw, Tumhirn vn der pfafheit doſelbift noch folcher ordenunge, als wir mit yn vnd fie mit 132,2,1s dem nehften donerftag nach vnfer frawen tag nennet 19 Reiche Romischen 191. achtvndezwenczigften 20 Behei, hen Sibenvndezwenczigften vnd 21 keif tums dem newnczendem Das Or. hat noch die Unterschrift Ad mandatum domini Jmperatoris Theodor. damerow und den Registraturvermerk R. Nicolaus de praga. 3 Uber Anlaß und Verlauf des dieser Urkunde voraufliegenden Breslauer Bier- krieges zwischen Stadt und Domkapitel s. V. Ma. z. R. V, S. 32ff. 313-320. 343ff. 1 gots O Rômiſcher Herz. konigk Aug., gnaden O konig Herz. allin Aug. Herz. 2 Riches O, Reichs Aug. Herz. Behem O, Behmen Aug. Empiten O, kunig O, konigk Herz. deme Aug. 3 hauptmanne O, howbtmanne Aug., Empieten Herz. houbtmanne Herz. Brefſlaw O, Breſlau Aug. lieben O, liben Aug. allis 4 getruwn O, getrewen Aug. gnad Aug. Herz. Lieben O, Herz., Liben Aug. getruwn O Aug., gutt Aug. Herz. Biſchtumbs habin Herz. 5 .. vorwefin O getruen Herz. Brefflaw O, Breflow Aug. Thumhern O Aug. Herz. Aug. Herz. 6 pfaffheit Aug., pfaffeit Herz. dofelbft Aug. Herz. nach O Aug. ſolicher O, fulcher Aug. Herz. yn] en Herz.
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XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 132, s. 225 vns vbirkomen seyn, deſe beſundere genade getan vnd yn genczlichen gegunft, Das sie vnder sich selben, die iren vnd die do felbift mit yn wonen, Sweydniczer vnd andirley byer vnd getrencke durch vnfere land vnd Stat czu Breſlaw vff den Tum furen vnd die vff kerbe nemen, 10 schenken vnd offenlichen trincken mogen one allirmenniclichs wider- ſproche vnd hind'nis; Doch follen die vorwefer des Biſchthums vnd eyn iglich Biſchoff, der yn czeyten seyn wirdet, bey buffen des bannes vorbieten, schaffen vnd beftellen vnd nicht geftaten, das man solich fremde bir adir tranck vswendig yn die ftat adir fremden lewten 15 schenke adir vorkewffe yn keynerweyze. Auch moget ir ewern mit- burgern vorbieten vnder eyner buffen, wy euch das gut duncket fein, das sie daffelbe fremde bir vnd tranck nicht holen adir kewffen. Dorumbe gebieten wir euch ernftlich vnd vefticlichen bey vnfern hulden vnd wellen das alfo geftalt haben, das ir diefelben vorwefere 20 des Biſchthûmes, die thumhirn, Capittel vnd die pfafheit vnd die mit yn do wonen vnd seyn, an der fure deffelben bires vnd tranckes vn an dem schencken vnd trinken, als do vor begriffen ift, nicht hindert, noch fie von keynem manne, wer der were, icht irren oder hindern dieſe O 132, 3, 7 vberkomen O Aug. gnad Aug. Herz. s gegonft Aug. Herz. genezlichn O getaen Herz. en Aug. Herz. vndir Herz. felbin Herz. dofelbft Herz. en Herz. 9 anderley O, vnſe O, vnſer Herz. 10 Stadt Herz. anderleie Aug. Herz. Tum (= mhd. tuom) Dom. off Aug. Herz. Breſlau Herz. fuhren Aug. Herz. off Aug. Herz. 11 offenlichň O, offintlichin Aug., offentlichen Herz. můgen Aug., mugen Herz. an Aug., ane Herz. 111. widerfprache O Aug. allermaniglichs Aug., allermeniglichs Herz. fullen O Aug. 12 hindirniſſe O, hinderniſſe Aug., hinderneffe Herz. Bifchtums O. vorwefere O Herz., vorwefer (s. zu 132, 1, 20) Aug. Biſchtumbs Aug. 13 iglich] itczlich Herz. cziten O bůffen O Ichaffin Herz. geftat1 O, geftatten Aug. 14 verbieten Aug. ader Aug. Herz. frembden ſulch Herz. 15 bier Aug. Herz. dhein- Aug. Herz. 16 vorkawfe O, vorkowffe Aug., vorkouffe Herz. weize O, dheinweyße Aug., dheyneweiße Herz. mogit Aug., mugt Herz. eynir Herz. uwin O, ewri Aug. 17 vorbiten O, vorbitten Aug. uch O dunckt Aug. 1s bier Herz. holin O oder O kawfen O. kowffen Aug., kouffen Herz 19 Darumbe O, Dorumb Aug. gebietr uch O, vch (Abkürzungshaken nachträglich hinzugefügt?) O, gebiette Aug. Aug. by O 20 diefelbin Aug. Herz. 21 Biſchtumes O, Biſchtumbs 22 en Aug. Herz. Thumhern O, Thumherren Aug., Tumhern Herz. Herz. da O Aug. furen Aug. deffelbin Aug. bieres Aug. 23 dauor bebriffen [!] Aug., begriffn Herz. (23) 26 hindrt mit adir Aug. Herz. Abkürzungszeichen über rt O 21 dheinem O Aug. Herz.
XII. Liber privilegiorum D2, Nr. 132, s. 225 vns vbirkomen seyn, deſe beſundere genade getan vnd yn genczlichen gegunft, Das sie vnder sich selben, die iren vnd die do felbift mit yn wonen, Sweydniczer vnd andirley byer vnd getrencke durch vnfere land vnd Stat czu Breſlaw vff den Tum furen vnd die vff kerbe nemen, 10 schenken vnd offenlichen trincken mogen one allirmenniclichs wider- ſproche vnd hind'nis; Doch follen die vorwefer des Biſchthums vnd eyn iglich Biſchoff, der yn czeyten seyn wirdet, bey buffen des bannes vorbieten, schaffen vnd beftellen vnd nicht geftaten, das man solich fremde bir adir tranck vswendig yn die ftat adir fremden lewten 15 schenke adir vorkewffe yn keynerweyze. Auch moget ir ewern mit- burgern vorbieten vnder eyner buffen, wy euch das gut duncket fein, das sie daffelbe fremde bir vnd tranck nicht holen adir kewffen. Dorumbe gebieten wir euch ernftlich vnd vefticlichen bey vnfern hulden vnd wellen das alfo geftalt haben, das ir diefelben vorwefere 20 des Biſchthûmes, die thumhirn, Capittel vnd die pfafheit vnd die mit yn do wonen vnd seyn, an der fure deffelben bires vnd tranckes vn an dem schencken vnd trinken, als do vor begriffen ift, nicht hindert, noch fie von keynem manne, wer der were, icht irren oder hindern dieſe O 132, 3, 7 vberkomen O Aug. gnad Aug. Herz. s gegonft Aug. Herz. genezlichn O getaen Herz. en Aug. Herz. vndir Herz. felbin Herz. dofelbft Herz. en Herz. 9 anderley O, vnſe O, vnſer Herz. 10 Stadt Herz. anderleie Aug. Herz. Tum (= mhd. tuom) Dom. off Aug. Herz. Breſlau Herz. fuhren Aug. Herz. off Aug. Herz. 11 offenlichň O, offintlichin Aug., offentlichen Herz. můgen Aug., mugen Herz. an Aug., ane Herz. 111. widerfprache O Aug. allermaniglichs Aug., allermeniglichs Herz. fullen O Aug. 12 hindirniſſe O, hinderniſſe Aug., hinderneffe Herz. Bifchtums O. vorwefere O Herz., vorwefer (s. zu 132, 1, 20) Aug. Biſchtumbs Aug. 13 iglich] itczlich Herz. cziten O bůffen O Ichaffin Herz. geftat1 O, geftatten Aug. 14 verbieten Aug. ader Aug. Herz. frembden ſulch Herz. 15 bier Aug. Herz. dhein- Aug. Herz. 16 vorkawfe O, vorkowffe Aug., vorkouffe Herz. weize O, dheinweyße Aug., dheyneweiße Herz. mogit Aug., mugt Herz. eynir Herz. uwin O, ewri Aug. 17 vorbiten O, vorbitten Aug. uch O dunckt Aug. 1s bier Herz. holin O oder O kawfen O. kowffen Aug., kouffen Herz 19 Darumbe O, Dorumb Aug. gebietr uch O, vch (Abkürzungshaken nachträglich hinzugefügt?) O, gebiette Aug. Aug. by O 20 diefelbin Aug. Herz. 21 Biſchtumes O, Biſchtumbs 22 en Aug. Herz. Thumhern O, Thumherren Aug., Tumhern Herz. Herz. da O Aug. furen Aug. deffelbin Aug. bieres Aug. 23 dauor bebriffen [!] Aug., begriffn Herz. (23) 26 hindrt mit adir Aug. Herz. Abkürzungszeichen über rt O 21 dheinem O Aug. Herz.
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226 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. 25 laffet, vnd ouch die egenanten vorwefere, das Biſchthum vnd das Capitel an iren werltlichen gerichten nicht hind't oder hindern oder schedigen laffet yn keynen weyzen, Sunder lebet furbas allewege mit yn fruntlichen vnd irczeiget yn allen fachen guten, furderlichen willen vnd gunft, Allo das wir dovon furbaſmer keyn tedinge ader rede horen 3o durffen. Mit orkunde desis brifes vorsigilt mit vnferm angedruktem Jngefigel. Gebin czu Prage an vnfirs h’ren Hymmelfart tage, vnf’r Reyche des Bemiſchen yn dem Newnczenden vnd des Romiſchen in dem ſechften Jarn. Ad mandatum din Regis martir Scolafticus. 132, 3, 25 loffet Aug., loffes [!] Herz. egenantr O, egnanten Aug., vorwefer Herz. das] des Herz. Biſchtumb Aug. gnanten Herz. Herz. hindert Aug. Herz. 26 wertlichen D2 Herz. beide Male adir Aug. Herz. 27 schadigen Herz. loffet Herz. dheineweife O, Aug. Herz. Sundir O Aug., fundir Herz. lebit Aug. vorbas Herz. allwege O yn] yn in O, In in Aug., en in Herz. 28 en Herz. allin Herz. 29 da von O, furdirlichn O, förderlichen Aug. dauon Aug. Herz. vorbasmehr Aug., vorbafmer Herz. teydinge O adir Herz. hören Aug. Herz. Aug. Herz. 30 vrkunt Herz. briffes Aug., briues Herz. vorfigelt O dicz O Herz., ditcz Aug. Gebn O, Geben angedruckten Herz. 31 Ingfigel Aug. Herz. Aug. vnſ’s O, vnnfers Aug., vnnfirs Herz. hern O, herrn Aug., vnſer O, vnnfer Aug., vnser Herz. herren Herz. 32 Bemiſchen] newnczehenden Romiſchen O Herz., Bemischen aus Romischen Aug. Herz. Romischn O, Bemischen Herz. 33 deme Aug. Herz. Ioren Herz. Martinus O Aug. Herz.
226 Zweite Reihe. Städtische Kanzleien Breslaus. 25 laffet, vnd ouch die egenanten vorwefere, das Biſchthum vnd das Capitel an iren werltlichen gerichten nicht hind't oder hindern oder schedigen laffet yn keynen weyzen, Sunder lebet furbas allewege mit yn fruntlichen vnd irczeiget yn allen fachen guten, furderlichen willen vnd gunft, Allo das wir dovon furbaſmer keyn tedinge ader rede horen 3o durffen. Mit orkunde desis brifes vorsigilt mit vnferm angedruktem Jngefigel. Gebin czu Prage an vnfirs h’ren Hymmelfart tage, vnf’r Reyche des Bemiſchen yn dem Newnczenden vnd des Romiſchen in dem ſechften Jarn. Ad mandatum din Regis martir Scolafticus. 132, 3, 25 loffet Aug., loffes [!] Herz. egenantr O, egnanten Aug., vorwefer Herz. das] des Herz. Biſchtumb Aug. gnanten Herz. Herz. hindert Aug. Herz. 26 wertlichen D2 Herz. beide Male adir Aug. Herz. 27 schadigen Herz. loffet Herz. dheineweife O, Aug. Herz. Sundir O Aug., fundir Herz. lebit Aug. vorbas Herz. allwege O yn] yn in O, In in Aug., en in Herz. 28 en Herz. allin Herz. 29 da von O, furdirlichn O, förderlichen Aug. dauon Aug. Herz. vorbasmehr Aug., vorbafmer Herz. teydinge O adir Herz. hören Aug. Herz. Aug. Herz. 30 vrkunt Herz. briffes Aug., briues Herz. vorfigelt O dicz O Herz., ditcz Aug. Gebn O, Geben angedruckten Herz. 31 Ingfigel Aug. Herz. Aug. vnſ’s O, vnnfers Aug., vnnfirs Herz. hern O, herrn Aug., vnſer O, vnnfer Aug., vnser Herz. herren Herz. 32 Bemiſchen] newnczehenden Romiſchen O Herz., Bemischen aus Romischen Aug. Herz. Romischn O, Bemischen Herz. 33 deme Aug. Herz. Ioren Herz. Martinus O Aug. Herz.
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DRITTE REIHE. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. XIII. (Nr. 133—152) Urkunden amtlicher Stellen. (Originale) Aussteller sind Vögte, Schöffen, Ratleute u. a. 1322—1464. 133. 1322, März 16 (An dē neyften dinftage noch Oculi). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament ohne Siegel und ohne Siegelschnüre. Jch gregor, erbuoyth czům Neumarcke, vnd dy scheppin, Nickil frankintal, hannike Scheczil, Nickil künczil, nitiche heynczchin, heynil deynhart, Michil poglow, Bartke haze, wir bekennen, das vor vns yn gehegetim dinge geftandin hat her petir Rômer vnd her Jökob, ſeyn brudir, vnd frowe elzebeth, Nickil frankintals hauffrowe, vnd habin mit gutë willen czw brôtbenke elzebeten vnd margryten vnd dorotheen hancken, Swoyps kindirn, wenn der neyfte fti michael tag kummit, czu tun vnd czu lazen vorreicht, czu habin an alle anſproche, an allis hindirnis eweclich vnd erplich czu beliczen. Dorczů fey wir scheppin alle czu kôrbotin gekorn. Gegebin vndir vnſer ſtat Jngelegil Noch gotis 10 geborth dreyczenhundirt Jar in de czwey vnd zewinczigftin Jare An dě neyften dinftage noch Oculi. 5 10 kôr- 133, 3 wir] w Or. 6 czw] ezwe (czwu oder czwe) Or.: zwei. botin: Zeugen und Bürgen des Rechtsgeschäftes (s. DWb. V 2786f.); boten auch oben Nr. 59—101 passim, unten Nr. 138, 14. 11 -ig- in zewinczigftin undeutlich.
DRITTE REIHE. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. XIII. (Nr. 133—152) Urkunden amtlicher Stellen. (Originale) Aussteller sind Vögte, Schöffen, Ratleute u. a. 1322—1464. 133. 1322, März 16 (An dē neyften dinftage noch Oculi). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament ohne Siegel und ohne Siegelschnüre. Jch gregor, erbuoyth czům Neumarcke, vnd dy scheppin, Nickil frankintal, hannike Scheczil, Nickil künczil, nitiche heynczchin, heynil deynhart, Michil poglow, Bartke haze, wir bekennen, das vor vns yn gehegetim dinge geftandin hat her petir Rômer vnd her Jökob, ſeyn brudir, vnd frowe elzebeth, Nickil frankintals hauffrowe, vnd habin mit gutë willen czw brôtbenke elzebeten vnd margryten vnd dorotheen hancken, Swoyps kindirn, wenn der neyfte fti michael tag kummit, czu tun vnd czu lazen vorreicht, czu habin an alle anſproche, an allis hindirnis eweclich vnd erplich czu beliczen. Dorczů fey wir scheppin alle czu kôrbotin gekorn. Gegebin vndir vnſer ſtat Jngelegil Noch gotis 10 geborth dreyczenhundirt Jar in de czwey vnd zewinczigftin Jare An dě neyften dinftage noch Oculi. 5 10 kôr- 133, 3 wir] w Or. 6 czw] ezwe (czwu oder czwe) Or.: zwei. botin: Zeugen und Bürgen des Rechtsgeschäftes (s. DWb. V 2786f.); boten auch oben Nr. 59—101 passim, unten Nr. 138, 14. 11 -ig- in zewinczigftin undeutlich.
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228 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. 134. 1326, Juli 1 (an dem nehften dingtag noch Sant Johannes tag, des tôufers). Bresl. Staatsarch. Rep. 132" Urk. Stadt Löwenberg Nr. 13. — Original. Pergament, nur noch die Pergamentstreifen der beiden Siegel erhalten. Jch Syfrit Renk’, erbrichter vnd hovrichter zu lemberch, vnd wir hy noch geſchribenen, Syfrid weidman, hannus lewe, heinrich renk', pezce fydeler, Michel lewe, albrecht bekk’, Syfrit vorn adelheide, peter kefler, Tize von ſchônow, nikel fydeler, Ratlûte vnd lant- 5 ſchephen, vlrich kudir, winrich lantman, pezolt hône, Tize ſchriber, walther an der ekke, erbschepphen do felbens, bekennen offenlich an diſem briue allen den, di in ſhen ad' hôren lefen, das vor vns kumen ift dy erfame vrowe vor gerlink, albrechtes hufvrowe des richen, vnſes bûrgers, vnd hat mit gefundem libe vnd mit vorbedachtem 10 mute dem klofter zu nuwenburg an dem quyfe ge geben vir mark geldes alle jar vf irem vorw’ke zu dem hôvlins, dem egenantem kloft" zu einem ewigen felgerete vnd irer tochter Sophyen, di dor inne begeben ift, zu einer phründe; Ouch hat di selbe vrow vor Gerlink vor vns vnd mit vnfer wiffende iren tôchtern Sophien, der egenanten, 15 Margareten und Katherynen recht vnde redelichen uf gereichet vnd vf gegeben all ir gut, daz fi hat ader gewinnen mochte, is ſy an erbe ader an varnder hab ader an gereitſchaft, welcherlei daz fy, noch irme tode und benamen daz vorwerk zu dem hôvlinf, allo daz nach irme tode den zwen tochtern Sophyen vnd Margareten, di do in dem 20 egenanten kloft’ begeben fint, ir erbeteil an dem egenanten gute, an erbe vnd an varnder hab, benamen an dem vorw’ke zu dem hôvlins, in daz kloft’ volgen, dem selben klofter zu einem ewigen felgerete ymm’me vnd den zwen vrowen Sophyen vnd Margareten zu einer phrûnde; Ouch ift vor vns geſchen vnd geloutbert, wer, daz her 25 albrecht, vnſe burg’, der egenante, Stürbe e vor Gerlink, fine hufvrowe, di vorgenante, So fullen vs hern albrechtes gute vrowen gerlinge vnd iren kinden gevallen fechczik mark; Stürb aber vor Gerlink e denne 3 Syfrit vorn adelheide: 134, 1 lemberch = Loewenberg (Schlesien). Siegfried der Sohn (oder Mann) der Frau Adelheid (über vorn s. Z. 8 und Anm.), vgl. Reichert, S. 60. 63. 7 ſhen = sehen, rgl. zu Nr. 108, 2. 8 vor: vgl. oben zu Nr. 20, 6 u. Nr. 45, 4. 12 felgerete: s. zu Nr. 61, 8. 13. 20 begeben (Particip): tochter] dahinter durchstrichenes Mar Or. als Nonne in ein Kloster gegeben (s. Lexer I 144). 17 gereitfchaft Barschaft (s. Lexer I 877).
228 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. 134. 1326, Juli 1 (an dem nehften dingtag noch Sant Johannes tag, des tôufers). Bresl. Staatsarch. Rep. 132" Urk. Stadt Löwenberg Nr. 13. — Original. Pergament, nur noch die Pergamentstreifen der beiden Siegel erhalten. Jch Syfrit Renk’, erbrichter vnd hovrichter zu lemberch, vnd wir hy noch geſchribenen, Syfrid weidman, hannus lewe, heinrich renk', pezce fydeler, Michel lewe, albrecht bekk’, Syfrit vorn adelheide, peter kefler, Tize von ſchônow, nikel fydeler, Ratlûte vnd lant- 5 ſchephen, vlrich kudir, winrich lantman, pezolt hône, Tize ſchriber, walther an der ekke, erbschepphen do felbens, bekennen offenlich an diſem briue allen den, di in ſhen ad' hôren lefen, das vor vns kumen ift dy erfame vrowe vor gerlink, albrechtes hufvrowe des richen, vnſes bûrgers, vnd hat mit gefundem libe vnd mit vorbedachtem 10 mute dem klofter zu nuwenburg an dem quyfe ge geben vir mark geldes alle jar vf irem vorw’ke zu dem hôvlins, dem egenantem kloft" zu einem ewigen felgerete vnd irer tochter Sophyen, di dor inne begeben ift, zu einer phründe; Ouch hat di selbe vrow vor Gerlink vor vns vnd mit vnfer wiffende iren tôchtern Sophien, der egenanten, 15 Margareten und Katherynen recht vnde redelichen uf gereichet vnd vf gegeben all ir gut, daz fi hat ader gewinnen mochte, is ſy an erbe ader an varnder hab ader an gereitſchaft, welcherlei daz fy, noch irme tode und benamen daz vorwerk zu dem hôvlinf, allo daz nach irme tode den zwen tochtern Sophyen vnd Margareten, di do in dem 20 egenanten kloft’ begeben fint, ir erbeteil an dem egenanten gute, an erbe vnd an varnder hab, benamen an dem vorw’ke zu dem hôvlins, in daz kloft’ volgen, dem selben klofter zu einem ewigen felgerete ymm’me vnd den zwen vrowen Sophyen vnd Margareten zu einer phrûnde; Ouch ift vor vns geſchen vnd geloutbert, wer, daz her 25 albrecht, vnſe burg’, der egenante, Stürbe e vor Gerlink, fine hufvrowe, di vorgenante, So fullen vs hern albrechtes gute vrowen gerlinge vnd iren kinden gevallen fechczik mark; Stürb aber vor Gerlink e denne 3 Syfrit vorn adelheide: 134, 1 lemberch = Loewenberg (Schlesien). Siegfried der Sohn (oder Mann) der Frau Adelheid (über vorn s. Z. 8 und Anm.), vgl. Reichert, S. 60. 63. 7 ſhen = sehen, rgl. zu Nr. 108, 2. 8 vor: vgl. oben zu Nr. 20, 6 u. Nr. 45, 4. 12 felgerete: s. zu Nr. 61, 8. 13. 20 begeben (Particip): tochter] dahinter durchstrichenes Mar Or. als Nonne in ein Kloster gegeben (s. Lexer I 144). 17 gereitfchaft Barschaft (s. Lexer I 877).
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XIII. Urkunden amtlicher Stellen, Nr. 134—135. 229 her albrecht, So fullen vs der vrowen gute hern albrechte gevallen Dryfik Marc. Der red vnd der geschichte sy wir gezůge vnd haben zu einem ewigen ingesigles bekentniffe vnser ingesigle dor an gehangen. 30 Daz ift geschen und difer brif gegeben zu lemberch an dem nehften dingtag noch Sant Johannes tag, des toufers, noch gotes geburt Tufent jar Dryhund't jar in dem Sechf vnd zwenzigften Jare. 135. 1333, Dezember 2 (An dem andirm Tage noch fente Andreas Tage). Bresl. Staatsarch. Rep. 116 Urk. Augustinerkloster Sagan Nr. 60. — Original, Pergament mit dem Siegel der Stadt. Wyr Jacuyſch von wychow, Erbrichther zcum Sagan, Herman lvnten', burg’meyfter, vnd d' Rot, Pezcolt von d' zyta, Dytherich lange, Nyclos Nvewyrt vn Nykil scriber, bekennen in dyfin kegyn- wortegyn brive, das eyn gutliche berichtunge geschen ift v� gethey- dingit vm vnfir pfarre recht zewiſchin dem heren h’n Truthwin, vnim apte, vnd zyner Samenunge, zou dem Erften: Das se den Cyns zewm Schomburne, Den dy kyrche vor hatte, Ebklychin zullin habin zeu wyene vnd zcu Oblatin vnd Eyn steyn wachs zcu d' medenicz vf dem gerichte Ouch Ebeklichin zullin habin vnd Nemin zcu kerczin zeu Gothſlicham, Do zcu kerczin von den lyechin, als von aldyr Eyn 10 gwonunge ift gweft, Eyne kercze hy in der pfarre, Dy andyr inden ſpyetal. Abyr wyr vnd der der Tofil waldyt zullin vor dy Oftyrkercze felbe zorgin vn denkin vor al andyr gerethe, ys zye kelche, buchyr, meſfegwant adyr wy ys heyfit, Daz ſe zcu irre nothdurf bedurfin in dy kyrche ; Do vor hab wyr yn mit Rothe v� mit Guthin willin vnfir 15 gemeyne, Arm vnd Rych, vf Gelofin zew€ mark geldis vmbeworn v� Schosvrye, Als ys dy kyrche vor gehabt hot : Des hab w’ yn bewyft Eyn ganzce mark Cynfis vf Eynir Nvwin vleyſchbank, Do ny Reynolt pilgrim vf ſteyt, Eyn halb mark vf eynir Nvwin vleyſchbank, Do Nv pezcolt pilgrim vf fteyt, Acht ſcot vf Eynir bank, Do Reynolt von 20 5 135, 7 Ebklychin ewiglich. 8 zeu wyene vnd zcu Oblatin: zu Abend- medenicz: nördlich mahlswein und -Oblaten. steyn: s. zu 53, 24, 3. 10 Gothflicham Fronleichnam. Do zeu kerczin von den ron Sagan. lyechin: außerdem zu Kerzen der Leichenbegängnisse. Oder ist lyechm = lyechtmesse zu lesen? 12 ſpyetal: Spital. 16 vmbeworn (= mhd. 17 Schosvrye abgaben-, unbeworren) unbehelligt (s. Lexer II 1771). steuerfrei. bewyft angewiesen (s. Lexer I 257). 19. 20 fteyt scheint aus steht verbessert zu sein.
XIII. Urkunden amtlicher Stellen, Nr. 134—135. 229 her albrecht, So fullen vs der vrowen gute hern albrechte gevallen Dryfik Marc. Der red vnd der geschichte sy wir gezůge vnd haben zu einem ewigen ingesigles bekentniffe vnser ingesigle dor an gehangen. 30 Daz ift geschen und difer brif gegeben zu lemberch an dem nehften dingtag noch Sant Johannes tag, des toufers, noch gotes geburt Tufent jar Dryhund't jar in dem Sechf vnd zwenzigften Jare. 135. 1333, Dezember 2 (An dem andirm Tage noch fente Andreas Tage). Bresl. Staatsarch. Rep. 116 Urk. Augustinerkloster Sagan Nr. 60. — Original, Pergament mit dem Siegel der Stadt. Wyr Jacuyſch von wychow, Erbrichther zcum Sagan, Herman lvnten', burg’meyfter, vnd d' Rot, Pezcolt von d' zyta, Dytherich lange, Nyclos Nvewyrt vn Nykil scriber, bekennen in dyfin kegyn- wortegyn brive, das eyn gutliche berichtunge geschen ift v� gethey- dingit vm vnfir pfarre recht zewiſchin dem heren h’n Truthwin, vnim apte, vnd zyner Samenunge, zou dem Erften: Das se den Cyns zewm Schomburne, Den dy kyrche vor hatte, Ebklychin zullin habin zeu wyene vnd zcu Oblatin vnd Eyn steyn wachs zcu d' medenicz vf dem gerichte Ouch Ebeklichin zullin habin vnd Nemin zcu kerczin zeu Gothſlicham, Do zcu kerczin von den lyechin, als von aldyr Eyn 10 gwonunge ift gweft, Eyne kercze hy in der pfarre, Dy andyr inden ſpyetal. Abyr wyr vnd der der Tofil waldyt zullin vor dy Oftyrkercze felbe zorgin vn denkin vor al andyr gerethe, ys zye kelche, buchyr, meſfegwant adyr wy ys heyfit, Daz ſe zcu irre nothdurf bedurfin in dy kyrche ; Do vor hab wyr yn mit Rothe v� mit Guthin willin vnfir 15 gemeyne, Arm vnd Rych, vf Gelofin zew€ mark geldis vmbeworn v� Schosvrye, Als ys dy kyrche vor gehabt hot : Des hab w’ yn bewyft Eyn ganzce mark Cynfis vf Eynir Nvwin vleyſchbank, Do ny Reynolt pilgrim vf ſteyt, Eyn halb mark vf eynir Nvwin vleyſchbank, Do Nv pezcolt pilgrim vf fteyt, Acht ſcot vf Eynir bank, Do Reynolt von 20 5 135, 7 Ebklychin ewiglich. 8 zeu wyene vnd zcu Oblatin: zu Abend- medenicz: nördlich mahlswein und -Oblaten. steyn: s. zu 53, 24, 3. 10 Gothflicham Fronleichnam. Do zeu kerczin von den ron Sagan. lyechin: außerdem zu Kerzen der Leichenbegängnisse. Oder ist lyechm = lyechtmesse zu lesen? 12 ſpyetal: Spital. 16 vmbeworn (= mhd. 17 Schosvrye abgaben-, unbeworren) unbehelligt (s. Lexer II 1771). steuerfrei. bewyft angewiesen (s. Lexer I 257). 19. 20 fteyt scheint aus steht verbessert zu sein.
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230 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. Grimme vf fteyt, vyr ſcot vf petyrs Torwartin garthe, Der vorm Hecharthſchyn Tor lyet ; Dor zeu hab wyr Ebklychin vrye Gelozin den ſpyetal vnd dy des ſpyetals Gewaldik zyn Geſchoffis von aldem Cynſe, der zcu dyrre czyet in der ftat Recht lyet, vm daz, das vf dy Thofil 25 an dem kyrmeſtage adyr in dy bechyr vor di bylde in der predegot Gegebin adyr Geopfirt wyrt: Das yft allo yntſcheydin, das ſe is halp zullin Nemin vn das Gothſhus halp als vor. Von andyrm Cynfe, den dy kyrche hot vn das vf di Tofil wyrt Gegebin, zulle wyr vñ d', der d' Tofil Gewaldik yft, bywin vn beffyrn vnſe kyrche, Den kor, Den 30 Turm, Dy Glokkin myt Strengin vn Glafevenſtyr. Do noch bekenne wyr, ab vns ymant icht beſcheydit mit namin vf dy Thofil Adyr zcu vním Gebude, Do zcu zullin ſe vns wurdirn vn nicht hyndyrn; Das felbe zulle wyr weydir kegyn yn tun, Ab yn ymant icht beſcheydit mit namin in das Cloftyr adyr in dy kyrche zcu kelchin Adyr zcu a5 Buchirn adyr zcu lychtin adyr zeu andirm Gerethe, Das ſe vor fteyn zullin, daz wyr ſe dor an wurdirn vn nicht hyndyrn. Daz dyeſe berichtunge nicht vorruckt w’de, zundyr Gantz vn vmmir w’nde zye, Des hab wyr vnſyr Itat yngeligil An dyelin keginwortegin brief lofin hengin. Dyese berichtung vn dyrre brief yft gemacht vñ Gegebin noch 40 Gothfgeburte Tufynt Dryhundyrt Jar in dem Drieintdriffikft Jare An dem andirm Tage noch fente Andreas Tage. Do zyn mit vns bye gweft vnſe burger: Syfrit von Echarthfdorf, Arnolt b'noldis, Berwic von wychow, Hannus stoybe, hür. peſfac, Cunod heffe, Cunod, ſyn Eydim, Jone von d' Trybil, Hannus lvytke, Reynolt pilgrims, Apecz 45 Smit, Nickyl prebus, Arnolt wollinweb’ vnd andyr vnſe burg’. 136. 1344, September 17 (an dem vrýtage noch des heyligen Crucis tag, als is irhaben wart). Bresl. Staatsarch. Rep. 66 Urk. Matthiasstift Nr. 143. — Original, Perga- ment mit Stadtsiegel an seidener Schnur. Auf der Rückseite: Daz ift dy hantfefte vf dy vlutrinne. Jn gotis namen amen. Wir Rotlute der ftat czur Swidnicz, Thilo Kremfir, Johannes von Cracow, Thomas von Craſchwicz, Pecze Bernhard vnde Pecze Poppe, 135, 22 lyet: auch als lytt lesbar. 31. 33 beſcheydit: (durch Testa- ment) zuweist, bestimmt (s. Lexer I 203). 32. 36 wurdirn = vurdirn. 33 weydir = widir, 8. Rückert-Pietsch S. 99f.
230 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. Grimme vf fteyt, vyr ſcot vf petyrs Torwartin garthe, Der vorm Hecharthſchyn Tor lyet ; Dor zeu hab wyr Ebklychin vrye Gelozin den ſpyetal vnd dy des ſpyetals Gewaldik zyn Geſchoffis von aldem Cynſe, der zcu dyrre czyet in der ftat Recht lyet, vm daz, das vf dy Thofil 25 an dem kyrmeſtage adyr in dy bechyr vor di bylde in der predegot Gegebin adyr Geopfirt wyrt: Das yft allo yntſcheydin, das ſe is halp zullin Nemin vn das Gothſhus halp als vor. Von andyrm Cynfe, den dy kyrche hot vn das vf di Tofil wyrt Gegebin, zulle wyr vñ d', der d' Tofil Gewaldik yft, bywin vn beffyrn vnſe kyrche, Den kor, Den 30 Turm, Dy Glokkin myt Strengin vn Glafevenſtyr. Do noch bekenne wyr, ab vns ymant icht beſcheydit mit namin vf dy Thofil Adyr zcu vním Gebude, Do zcu zullin ſe vns wurdirn vn nicht hyndyrn; Das felbe zulle wyr weydir kegyn yn tun, Ab yn ymant icht beſcheydit mit namin in das Cloftyr adyr in dy kyrche zcu kelchin Adyr zcu a5 Buchirn adyr zcu lychtin adyr zeu andirm Gerethe, Das ſe vor fteyn zullin, daz wyr ſe dor an wurdirn vn nicht hyndyrn. Daz dyeſe berichtunge nicht vorruckt w’de, zundyr Gantz vn vmmir w’nde zye, Des hab wyr vnſyr Itat yngeligil An dyelin keginwortegin brief lofin hengin. Dyese berichtung vn dyrre brief yft gemacht vñ Gegebin noch 40 Gothfgeburte Tufynt Dryhundyrt Jar in dem Drieintdriffikft Jare An dem andirm Tage noch fente Andreas Tage. Do zyn mit vns bye gweft vnſe burger: Syfrit von Echarthfdorf, Arnolt b'noldis, Berwic von wychow, Hannus stoybe, hür. peſfac, Cunod heffe, Cunod, ſyn Eydim, Jone von d' Trybil, Hannus lvytke, Reynolt pilgrims, Apecz 45 Smit, Nickyl prebus, Arnolt wollinweb’ vnd andyr vnſe burg’. 136. 1344, September 17 (an dem vrýtage noch des heyligen Crucis tag, als is irhaben wart). Bresl. Staatsarch. Rep. 66 Urk. Matthiasstift Nr. 143. — Original, Perga- ment mit Stadtsiegel an seidener Schnur. Auf der Rückseite: Daz ift dy hantfefte vf dy vlutrinne. Jn gotis namen amen. Wir Rotlute der ftat czur Swidnicz, Thilo Kremfir, Johannes von Cracow, Thomas von Craſchwicz, Pecze Bernhard vnde Pecze Poppe, 135, 22 lyet: auch als lytt lesbar. 31. 33 beſcheydit: (durch Testa- ment) zuweist, bestimmt (s. Lexer I 203). 32. 36 wurdirn = vurdirn. 33 weydir = widir, 8. Rückert-Pietsch S. 99f.
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XIII. Urkunden amtlicher Stellen, Nr. 136—137. 231 Bekennen offenlich in diſem brife, Daz wir mit der Eldiften Rot von der Itat vnd mit allir hantwerk meiftir Rot haben abgebrochen di vlut rinne, di czu der mûl der Spiteler gehorte, vnd haben fy von Nüens lafen machen vnd feczcen Niden bi di mûl, di do heyfit di mul vf dem angir (wen wir hatten des vor, Daz wazzir, das vs der felbin vlut rinnen gynk, mochte den graben inbrechin, den man hatte loſen graben vm di nue ſtat) Alfo beſcheydelichen, daz di Spiteler 10 fullen den mul graben halden von irre mûl bis an di Itat, do di vlut rinne vor geftandin hat, vnd di vs der angir mûl fullen den mûl graben vurbas halden vor der Itat, do di vlut-rinne geftanden hat bis an ire můl, als lie beydirfiet hi vormals von aldir haben getan; vnd man ſal ouch di bret an der vorgenanten Nüen vlut rinnen nicht hôir machen, 15 wen sie itzcunt fint gemacht vnd gefatzt, vnd an der selbin vlut rinnen fullen di Spiteler haben eyn bret, do fi ir vnvlot vnd ir ys vs dem mûlgraben vlofin, vnd di vs der angir mûl daz andir, allo dicke als des not wirt. Dornoch di wyfgerber mogen wol ir korbe in dem můl graben fetzcin, abir li fullen fie vor abende widir vs dem mûl graben 20 nemin; wil abir eynir sinen korp beueftigen, Den fal her ſetzcin in das vbir des mûl graben, allo daz her icht hindere den mûl graben. Vnd daz allis das, daz in diſem brife hivor beſchriben Itet, ftete vnd gancz werde gehalden vnd von vnſen Nachkůmelingen icht werde gebrochen adir von ymand andirs, Des habe wir diſen brif heyfin 25 ſchriben vnd beueftigen mit der anhengunge des groftin Jngesegils vnfir stat czu eynem Ewegin gedechteniff. Daz ift geschen vnd dirre brif ift gegebin vf dem Rothufe vnfir Itat an dem vrýtage noch des heyligen Crucis tag, als is irhaben wart, Noch Criftis geburt Tufent iar Dryhundirt iar in dem vir vnd virczegiften iare. s 30 137. 1368, Januar 20 (An fante fabian vnd ſebaftian tak). — Bresl. Staatsarch. Rep. 132“ Urk. Dep. Oels Nr. 33 [F. Oels Dep. Nr. 33]. Original, Pergament mit sieben an Pergamentstreifen hängenden Wachssiegeln. In nomine domini amen. Wyr her Potha, von keyferlicher gewalt hoptman czv glacz, Bekennen offynberlich an dyfë bryfe, daz in vnfer gegenwortykeyt fint kvmen vûr vns czv glacz vff dem hvie yn eyn 136, 8 vor (= mhd. var) Befürchtung (s. Lexer III 21). 16 gefatz Or. 17 vnvlot (= mhd. unvlât) Schmutz. ys (= mhd. is) Eis. 18 vlofin (= mhd. vloezen) wegspülen, fort-, hinabschwemmen (s. Lexer III 414). 22 vbir: s. zu Nr. 51, 25. 137, 2 hoptman: t über der Zeile klein.
XIII. Urkunden amtlicher Stellen, Nr. 136—137. 231 Bekennen offenlich in diſem brife, Daz wir mit der Eldiften Rot von der Itat vnd mit allir hantwerk meiftir Rot haben abgebrochen di vlut rinne, di czu der mûl der Spiteler gehorte, vnd haben fy von Nüens lafen machen vnd feczcen Niden bi di mûl, di do heyfit di mul vf dem angir (wen wir hatten des vor, Daz wazzir, das vs der felbin vlut rinnen gynk, mochte den graben inbrechin, den man hatte loſen graben vm di nue ſtat) Alfo beſcheydelichen, daz di Spiteler 10 fullen den mul graben halden von irre mûl bis an di Itat, do di vlut rinne vor geftandin hat, vnd di vs der angir mûl fullen den mûl graben vurbas halden vor der Itat, do di vlut-rinne geftanden hat bis an ire můl, als lie beydirfiet hi vormals von aldir haben getan; vnd man ſal ouch di bret an der vorgenanten Nüen vlut rinnen nicht hôir machen, 15 wen sie itzcunt fint gemacht vnd gefatzt, vnd an der selbin vlut rinnen fullen di Spiteler haben eyn bret, do fi ir vnvlot vnd ir ys vs dem mûlgraben vlofin, vnd di vs der angir mûl daz andir, allo dicke als des not wirt. Dornoch di wyfgerber mogen wol ir korbe in dem můl graben fetzcin, abir li fullen fie vor abende widir vs dem mûl graben 20 nemin; wil abir eynir sinen korp beueftigen, Den fal her ſetzcin in das vbir des mûl graben, allo daz her icht hindere den mûl graben. Vnd daz allis das, daz in diſem brife hivor beſchriben Itet, ftete vnd gancz werde gehalden vnd von vnſen Nachkůmelingen icht werde gebrochen adir von ymand andirs, Des habe wir diſen brif heyfin 25 ſchriben vnd beueftigen mit der anhengunge des groftin Jngesegils vnfir stat czu eynem Ewegin gedechteniff. Daz ift geschen vnd dirre brif ift gegebin vf dem Rothufe vnfir Itat an dem vrýtage noch des heyligen Crucis tag, als is irhaben wart, Noch Criftis geburt Tufent iar Dryhundirt iar in dem vir vnd virczegiften iare. s 30 137. 1368, Januar 20 (An fante fabian vnd ſebaftian tak). — Bresl. Staatsarch. Rep. 132“ Urk. Dep. Oels Nr. 33 [F. Oels Dep. Nr. 33]. Original, Pergament mit sieben an Pergamentstreifen hängenden Wachssiegeln. In nomine domini amen. Wyr her Potha, von keyferlicher gewalt hoptman czv glacz, Bekennen offynberlich an dyfë bryfe, daz in vnfer gegenwortykeyt fint kvmen vûr vns czv glacz vff dem hvie yn eyn 136, 8 vor (= mhd. var) Befürchtung (s. Lexer III 21). 16 gefatz Or. 17 vnvlot (= mhd. unvlât) Schmutz. ys (= mhd. is) Eis. 18 vlofin (= mhd. vloezen) wegspülen, fort-, hinabschwemmen (s. Lexer III 414). 22 vbir: s. zu Nr. 51, 25. 137, 2 hoptman: t über der Zeile klein.
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232 geheget dink, da alle dynk kraft vnd macht habin, hern Gvnthers 5 kynder von der ftercz, Heynrich, gvnther, gelfrit vũd Nyclas, gebrvdir, myndez wolmvginde, myt bedachtym myte, vnbetwngen [!]. Ivnder myt gvtem rate yr vrvnde, vnd habin bekant, daz ly virkovft habin vũd och da ſelbyft vfgegebin vnd virreycht han den hoff czym Ratyn myt dem vorwerke da selbeft, myt gertin, myt wylen vnd myt der 10 fyſchery in der myttyl ftynow, yn allen grenycz vnd reyn, als von aldirs gelegen fyn, hern Tyczyn von panwicz vnd synen elichin geerbin vid nachkvmelingin czv beſiczyn an allez hyndirniſſe vnd anſprach allermenlich [!], yn czv virkovfin, czv virwandyln nach yr wylkůr, wenne sy bekant habin vor dem gehegety dynge, daz hers yn redelich 15 vnd rechtlich habe virgoldin. Dez fint och vûr vns kvmen dy burgen, den daz felbe gût ftunt czv yrre hant, myt namen her hanko von knobolochfdorf, her Otto von woluifdorf, her Otto vom flenfteyn, gebrvdyr von glvboz vnd otto von hvgewycz, vnd habin bekant, daz fy redelich an allen schadin von dez felbin gütez wegin geledeget syn, 20 vnd habin ez da myt gutem wyln vffgelazzyn Jn sotaner vndyrscheyt, ap keyne ſcryft yn dem buche were vbir daz ſelbe gût adir keyn behaldin bryff, ez were von der burgeſchaft adir von der kynder wegen, daz dy ſcryft vnd dy bryfe tot ſvin fin vnd keyne kraft nach macht habin fvin vbyr dyfen bryff. Daz dyfer kovf vnd virreychvnge 25 ftete vnd gancz blybe vnd ſy vnwyderfprechlich, habin wyr her potha myt vnſ’s hern man, dy mit namen her nach beſcribyn ften, vnſer yngefygil an dyfen bryff gehangin, hern hartvngez vom Nymans, hern Jerkyn von Mvſsyn, Rytter, Ottin Ratholdis, Jeſkin horſcicz, kvnold vom Ryne vnd Nykils von Mvflyn, dy och by der virreychvnge 3o gefezzin habin. Daz ift geschehen nach gotez gebûrt dryczehenhvndyrt Jar In dem acht vnd sechczygeften Jare An fante fabian vnd ſebaftian tak. Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. 137, 6 myndez wolmvginde: im Besitz des Verstandes' wie in den üblichen Formeln (s. oben Nr. 1, Af.; 2, 4; 3, 4ff. u. ö.) oder rechtsfähig, rgl. DWb. VI, 2688 s. v. Mündig. 11 (vgl. 143, 5) Tyczyn = Titzen, s. Reichert, Register s. v. Ticz(e). 14 hers: vgl. oben zu Nr, 53, 19, 19; 54, 25; 68, 12. 20 vndyrscheyt Bedingung, Bestimmung (s. 15 burgen] b' gen Or. Lezer II 1798). 22 behaldin vor Gericht durch Zeugen oder Eid erhärtet (s. Lexer I 151). 24 kovf mit zwischen o und v hochgestelltem e. 28 Jerkyn [?] = Jeſkin: Koseform von Johannes, s. Reichert S. 10. 17.
232 geheget dink, da alle dynk kraft vnd macht habin, hern Gvnthers 5 kynder von der ftercz, Heynrich, gvnther, gelfrit vũd Nyclas, gebrvdir, myndez wolmvginde, myt bedachtym myte, vnbetwngen [!]. Ivnder myt gvtem rate yr vrvnde, vnd habin bekant, daz ly virkovft habin vũd och da ſelbyft vfgegebin vnd virreycht han den hoff czym Ratyn myt dem vorwerke da selbeft, myt gertin, myt wylen vnd myt der 10 fyſchery in der myttyl ftynow, yn allen grenycz vnd reyn, als von aldirs gelegen fyn, hern Tyczyn von panwicz vnd synen elichin geerbin vid nachkvmelingin czv beſiczyn an allez hyndirniſſe vnd anſprach allermenlich [!], yn czv virkovfin, czv virwandyln nach yr wylkůr, wenne sy bekant habin vor dem gehegety dynge, daz hers yn redelich 15 vnd rechtlich habe virgoldin. Dez fint och vûr vns kvmen dy burgen, den daz felbe gût ftunt czv yrre hant, myt namen her hanko von knobolochfdorf, her Otto von woluifdorf, her Otto vom flenfteyn, gebrvdyr von glvboz vnd otto von hvgewycz, vnd habin bekant, daz fy redelich an allen schadin von dez felbin gütez wegin geledeget syn, 20 vnd habin ez da myt gutem wyln vffgelazzyn Jn sotaner vndyrscheyt, ap keyne ſcryft yn dem buche were vbir daz ſelbe gût adir keyn behaldin bryff, ez were von der burgeſchaft adir von der kynder wegen, daz dy ſcryft vnd dy bryfe tot ſvin fin vnd keyne kraft nach macht habin fvin vbyr dyfen bryff. Daz dyfer kovf vnd virreychvnge 25 ftete vnd gancz blybe vnd ſy vnwyderfprechlich, habin wyr her potha myt vnſ’s hern man, dy mit namen her nach beſcribyn ften, vnſer yngefygil an dyfen bryff gehangin, hern hartvngez vom Nymans, hern Jerkyn von Mvſsyn, Rytter, Ottin Ratholdis, Jeſkin horſcicz, kvnold vom Ryne vnd Nykils von Mvflyn, dy och by der virreychvnge 3o gefezzin habin. Daz ift geschehen nach gotez gebûrt dryczehenhvndyrt Jar In dem acht vnd sechczygeften Jare An fante fabian vnd ſebaftian tak. Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. 137, 6 myndez wolmvginde: im Besitz des Verstandes' wie in den üblichen Formeln (s. oben Nr. 1, Af.; 2, 4; 3, 4ff. u. ö.) oder rechtsfähig, rgl. DWb. VI, 2688 s. v. Mündig. 11 (vgl. 143, 5) Tyczyn = Titzen, s. Reichert, Register s. v. Ticz(e). 14 hers: vgl. oben zu Nr, 53, 19, 19; 54, 25; 68, 12. 20 vndyrscheyt Bedingung, Bestimmung (s. 15 burgen] b' gen Or. Lezer II 1798). 22 behaldin vor Gericht durch Zeugen oder Eid erhärtet (s. Lexer I 151). 24 kovf mit zwischen o und v hochgestelltem e. 28 Jerkyn [?] = Jeſkin: Koseform von Johannes, s. Reichert S. 10. 17.
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XIII. Urkunden amtlicher Stellen, Nr. 138—139. 233 138. 1380, Juli 3 (am dinftage noch fend Petir vnd Pauels tag). Bresl. Stadtarch. Urk. GG 29. — Original, Pergament; Siegel fehlen. Wir conrad Similwicz, Hofferichter, vnd Lanticheppen czu Breſlaw, Niclos neumarkt, niclos Bog, Petir Beyer, Jacob Swarcze, hannos von Berge, Hannos von horden vnd hannos Schewicz, Bekenn [!], das vor vns in gehegittim dinge geftandin ift Thile von cruciburg, Erbh’re zu Blifkewicz, vnd bekante, das er recht vnd redelichin habe vorkauft Hnrichin, ſeyme ſchultheiſen czu Blifkewicz, czwu huben Erbes, eyne hube fry, di andir czinſhafteg, di czu der schultheifyen gehoren noch der aldin vſfaczunge, als fye von aldirs synt gelegen, vnd auch do czweihundert Schoff zu weyden, Eynen fryen kretschim, eyne frye Schubank, fleyſchbank vnd Brotbank, fry mit dem felbin geſefe, 10 dorynne er iczunt wonyt, vnd auch als vffte, als fich das waſfir dohen dirgeufet vnd do deme felbin gute schat adir ſchadin tut, das denne der ſchultheis vnd dye gebawer den czins iren herren halb fullen gelden; des fynt botin Niclos Bog vnd petir Beyer. Gebin zu Breſlaw am dinftage noch fend Petir vnd Pauels tag noch crifts gebort driczen- 15 hundert Jar dornoch in deme Achtczegiftin Jare. 5 139. 1385, Februar 9 (an dem negftyn donrftag vor vaſenacht). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit kleinem, an Pergamentband hängenden Siegel. Wir nyclos Mroccode, Lantuoit, Henfil von zenkwicz, nyclos Bar- bewge, Henfil von lobdow, peter von koppirnigk, nyclos von ludwigf- dorff, pecze von wilhalmſdorff vnd nyclos von newnicz, lantſchepphn des landes czu der nyfe vnd ficzer eynis gehegtyn hofdinges czu Othm, Tun kunt alle [!] den, dy dyfen briff an sehen adir horen lefen, das vor vns komyn ift patruſch von Glefyn an eym teil vnd hot bekant wernhern von nouak an dem andern teil, das im worden fy von fynis elichn wybes wegen vnd von ires bruder lynharcz wegen vmb iren 138, 6 czwu] ezw Or. 9 kretſchim: s. zu Nr. 33, 10. 10 gefefe (= mhd. gesæze) Wohnung (s. Lexer I 895). 12 ſchat = Ichadet. 139, 4 Othm = Ottmachau. 14 Breſlaw: auch als Breſlau lesbar. 6 patrusch: Koseform von Patricze (Patricius), rgl. Reichert, S. 10. 18. 22. 47. 8 lynharcz: Genitirform; der Name lautet in schlesischen deutschen Urkunden sonst Lenhart, s. Reichert S. S. 15. 29. 54.
XIII. Urkunden amtlicher Stellen, Nr. 138—139. 233 138. 1380, Juli 3 (am dinftage noch fend Petir vnd Pauels tag). Bresl. Stadtarch. Urk. GG 29. — Original, Pergament; Siegel fehlen. Wir conrad Similwicz, Hofferichter, vnd Lanticheppen czu Breſlaw, Niclos neumarkt, niclos Bog, Petir Beyer, Jacob Swarcze, hannos von Berge, Hannos von horden vnd hannos Schewicz, Bekenn [!], das vor vns in gehegittim dinge geftandin ift Thile von cruciburg, Erbh’re zu Blifkewicz, vnd bekante, das er recht vnd redelichin habe vorkauft Hnrichin, ſeyme ſchultheiſen czu Blifkewicz, czwu huben Erbes, eyne hube fry, di andir czinſhafteg, di czu der schultheifyen gehoren noch der aldin vſfaczunge, als fye von aldirs synt gelegen, vnd auch do czweihundert Schoff zu weyden, Eynen fryen kretschim, eyne frye Schubank, fleyſchbank vnd Brotbank, fry mit dem felbin geſefe, 10 dorynne er iczunt wonyt, vnd auch als vffte, als fich das waſfir dohen dirgeufet vnd do deme felbin gute schat adir ſchadin tut, das denne der ſchultheis vnd dye gebawer den czins iren herren halb fullen gelden; des fynt botin Niclos Bog vnd petir Beyer. Gebin zu Breſlaw am dinftage noch fend Petir vnd Pauels tag noch crifts gebort driczen- 15 hundert Jar dornoch in deme Achtczegiftin Jare. 5 139. 1385, Februar 9 (an dem negftyn donrftag vor vaſenacht). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit kleinem, an Pergamentband hängenden Siegel. Wir nyclos Mroccode, Lantuoit, Henfil von zenkwicz, nyclos Bar- bewge, Henfil von lobdow, peter von koppirnigk, nyclos von ludwigf- dorff, pecze von wilhalmſdorff vnd nyclos von newnicz, lantſchepphn des landes czu der nyfe vnd ficzer eynis gehegtyn hofdinges czu Othm, Tun kunt alle [!] den, dy dyfen briff an sehen adir horen lefen, das vor vns komyn ift patruſch von Glefyn an eym teil vnd hot bekant wernhern von nouak an dem andern teil, das im worden fy von fynis elichn wybes wegen vnd von ires bruder lynharcz wegen vmb iren 138, 6 czwu] ezw Or. 9 kretſchim: s. zu Nr. 33, 10. 10 gefefe (= mhd. gesæze) Wohnung (s. Lexer I 895). 12 ſchat = Ichadet. 139, 4 Othm = Ottmachau. 14 Breſlaw: auch als Breſlau lesbar. 6 patrusch: Koseform von Patricze (Patricius), rgl. Reichert, S. 10. 18. 22. 47. 8 lynharcz: Genitirform; der Name lautet in schlesischen deutschen Urkunden sonst Lenhart, s. Reichert S. S. 15. 29. 54.
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234 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. eribteil Hundert margk vnd dryzzigk mark pragiſchir graſchn noch 10 polaniſchir czal, dy dem obgen patruſch beczalt ſyn gancz vnde gar. Czu Orkunde ift dyfes briff vorfigelt mit herin Andreas przechodes Jnfigel, an gehangen vor vns kenwurtyklich. Gegebn czu Othin an dem negftyn donrstag vor vafenacht noch gotes geburt dryczehen- hundert Jar vnd in dem fumf vnd Achtczigiften Jar. 140. 1386, Januar 9 (am neheften dinftage nach der heilgen dreier konige tage). Bresl. Stadtarch. Urk. Ropp. 49". — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. Hanke von Sarow, voit, Jm namen der Stat Glogow, Cunczko Polcwicz, Cuncze Jlinger, Stephan Tilke, Nyclos fiſch, hannos fwes, Nyclos lawe vnd Nyclos Sarow, Scheppfen der felbn stat, am teil vnf’s gnedigen hern herczog zu Tesschen vnd zu Glogow Beken mit defem briue, das vor vns siczhenden ingehegtem dinge gestanden hot togelich vnd gefund Bartke keffeler (vnd hot) Bekand, das her an geſprochen hatte Nyclos fiſch vmb vierczig marc grofſchen; der ſelbn anſproche hot der selbe bartko kefler den egenañ Nyclos fiſch, feine erben vnd nachkomelinge ledig vnd los gelafen, en dor vmb in ewigen zeiten 10 nummer an zu ſprechene, vnd ſie ſich gutlich vnd lieblich dor vmb entſcheiden vnd bericht habn. Geschen, Gebn am neheften dinftage nach der heilgen dreier konige tage nach Criftus gebourt tufund drei- hundirt iar indem sechs vnd achzigefte iare, mit defen anhangenden gerichtr vnd Scheppfen Jngesegeln bestetiget vnd vorsegeld. 141. 1387, Juni 25 (am neheften dinftage nach fente Johes tage Baptifte). Bresl. Stadtarch. Ropp. 49q. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Hanke von Sarow, voit, im namen der Stat Glogow, Pecze ecke, Cunczko polcwicz, Symon vngenuge, henrich ſwarcze, woiczich gor- 140, 6 Bartke: 139, 9 für ra in pragiſchir Abkürzungszeichen Or. Koseform von Bartholomeus, s. Reichert S. 9. 16. 23. vnd hot fehlt Or. 10 (141, 10) nummer: nimmer, Bekand über der Zeile nachgetragen Or. s. Rückert-Pietsch S. 47. gebourt (ebenso 141, 11): über dieses ou « u durch die Zwischenstufe o, 8. Rückert-Pietsch S. 93. 115. 141, 2 Auch vngeuuge lesbar. woiczich: Reichert S. 32. 36 belegt uur die Namenform Woyczecha.
234 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. eribteil Hundert margk vnd dryzzigk mark pragiſchir graſchn noch 10 polaniſchir czal, dy dem obgen patruſch beczalt ſyn gancz vnde gar. Czu Orkunde ift dyfes briff vorfigelt mit herin Andreas przechodes Jnfigel, an gehangen vor vns kenwurtyklich. Gegebn czu Othin an dem negftyn donrstag vor vafenacht noch gotes geburt dryczehen- hundert Jar vnd in dem fumf vnd Achtczigiften Jar. 140. 1386, Januar 9 (am neheften dinftage nach der heilgen dreier konige tage). Bresl. Stadtarch. Urk. Ropp. 49". — Original, Pergament mit zwei an Pergamentstreifen hängenden Siegeln. Hanke von Sarow, voit, Jm namen der Stat Glogow, Cunczko Polcwicz, Cuncze Jlinger, Stephan Tilke, Nyclos fiſch, hannos fwes, Nyclos lawe vnd Nyclos Sarow, Scheppfen der felbn stat, am teil vnf’s gnedigen hern herczog zu Tesschen vnd zu Glogow Beken mit defem briue, das vor vns siczhenden ingehegtem dinge gestanden hot togelich vnd gefund Bartke keffeler (vnd hot) Bekand, das her an geſprochen hatte Nyclos fiſch vmb vierczig marc grofſchen; der ſelbn anſproche hot der selbe bartko kefler den egenañ Nyclos fiſch, feine erben vnd nachkomelinge ledig vnd los gelafen, en dor vmb in ewigen zeiten 10 nummer an zu ſprechene, vnd ſie ſich gutlich vnd lieblich dor vmb entſcheiden vnd bericht habn. Geschen, Gebn am neheften dinftage nach der heilgen dreier konige tage nach Criftus gebourt tufund drei- hundirt iar indem sechs vnd achzigefte iare, mit defen anhangenden gerichtr vnd Scheppfen Jngesegeln bestetiget vnd vorsegeld. 141. 1387, Juni 25 (am neheften dinftage nach fente Johes tage Baptifte). Bresl. Stadtarch. Ropp. 49q. — Original, Pergament mit zwei an Pergament- streifen hängenden Siegeln. Hanke von Sarow, voit, im namen der Stat Glogow, Pecze ecke, Cunczko polcwicz, Symon vngenuge, henrich ſwarcze, woiczich gor- 140, 6 Bartke: 139, 9 für ra in pragiſchir Abkürzungszeichen Or. Koseform von Bartholomeus, s. Reichert S. 9. 16. 23. vnd hot fehlt Or. 10 (141, 10) nummer: nimmer, Bekand über der Zeile nachgetragen Or. s. Rückert-Pietsch S. 47. gebourt (ebenso 141, 11): über dieses ou « u durch die Zwischenstufe o, 8. Rückert-Pietsch S. 93. 115. 141, 2 Auch vngeuuge lesbar. woiczich: Reichert S. 32. 36 belegt uur die Namenform Woyczecha.
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XIII. Urkunden amtlicher Stellen, Nr. 140—142. 235 czicz, Nyclos fiſch vn Matern czeplow, Scheppfen der felbn ftat, am teil vnſ’ gnedigen hern Herczog zu Tesschen Beken mit desem briue, das vor vns in gehegtem dinge gestanden habn togelich vn gefund Symon Briger von Claren, feiner hufurouwen, weyn vũ Nyclos fenfte- lebn von hanczen, feins bruder sons, weyn vn habn sich vorczehen ires teiles an dem hoffe vor dem bruftowſchen tore, der eczwen hanke ditmars geweft ift, kegen Nyclos fisch, ſeinen erbn vñ nachkomelingen, dor vmb nummer keyne anfproche zu habene. Geſchen am neheften 10 dinftage nach fente Johes tage Baptifte Nach Criftus gebourt Tufunt dreihundert iar in dem seben v� achzigeften iare, mit desen anhangen gerichtr vn scheppfen Jngesegeln vorsegeld. 142. 1388, April 23 (an dem negftyn donrftag vor fente Georgen tag). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden und mit schwarzem Tuch umnähten Siegel des hansyn von Schelln- dorff. Wir Hans Burg’, Lantuoit, Henfil zenkwicz, Niclos Barbewge, henfil von lobdow, peter von koppirnigk, pecze von wilhalmfdorff, hancke lozzewicz vnd mathes von Thannebergk, lantſchepphi des landes czu der nyfe vnd ficzer eynis gehegtyn hofdinges czu Othm, Tun kunt alle den, dy dyfen briff an sehen adir horen leſen, das vor vnf’ herren, den Byschoff, komyn seyn peter von Smolicz an eyme teil vnd werinher von nouak an dem andern teil vnd mit alle den, dy mit der fache czu ſchaffen habn, vnd ouch den, den dy ochte vor vns geteilt ift, das dy alle mit eynand’ fyn komyn vor vnſ’n herren, den Byſchoff, vnd ouch vnf’ egen herre alle ir fache vorricht hot 10 fonlichi vnde gutlichn mit ir allir wille vmb alle dy fache vnd ouch schychte, dy czwiſchn in geschehn ift, vnd ouch von der ochte wegen, do der obgen wernher vnde dy synin vmbe ge ocht fyn, der erfte nycze Ogorfal, der ander michel ftaraft, ouch mertyn kreczingk, ouch mathes kabath, ouch Jenichin von Bowccow, von des totſlages wegen 15 Claus von Smolicz, dem got genode, alles das, das vnf’ herre, der By- schoff, vorricht hot vmb alle fachen, keyns vífen gelozzen nu vnd 5 142, 4 Othm: s. oben zu Nr. 139, 4. 8. 12 ochte (= mhd. âhte, ahte) 12 ſchychte: Acht (s. Lexer I 30). Vgl. auch Z. 13 ge ocht geächtet. Pl. zu mhd. schicht (Ereignis, Begebenheit, Geschichte), 8. Lexer II 735. 13 syn mit kleinem, schwach erkennbarem e über der Zeile zwischen y und n. 15 Jenichin: Koseform von Johannes, s. Reichert S. 10. 17. 24.
XIII. Urkunden amtlicher Stellen, Nr. 140—142. 235 czicz, Nyclos fiſch vn Matern czeplow, Scheppfen der felbn ftat, am teil vnſ’ gnedigen hern Herczog zu Tesschen Beken mit desem briue, das vor vns in gehegtem dinge gestanden habn togelich vn gefund Symon Briger von Claren, feiner hufurouwen, weyn vũ Nyclos fenfte- lebn von hanczen, feins bruder sons, weyn vn habn sich vorczehen ires teiles an dem hoffe vor dem bruftowſchen tore, der eczwen hanke ditmars geweft ift, kegen Nyclos fisch, ſeinen erbn vñ nachkomelingen, dor vmb nummer keyne anfproche zu habene. Geſchen am neheften 10 dinftage nach fente Johes tage Baptifte Nach Criftus gebourt Tufunt dreihundert iar in dem seben v� achzigeften iare, mit desen anhangen gerichtr vn scheppfen Jngesegeln vorsegeld. 142. 1388, April 23 (an dem negftyn donrftag vor fente Georgen tag). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden und mit schwarzem Tuch umnähten Siegel des hansyn von Schelln- dorff. Wir Hans Burg’, Lantuoit, Henfil zenkwicz, Niclos Barbewge, henfil von lobdow, peter von koppirnigk, pecze von wilhalmfdorff, hancke lozzewicz vnd mathes von Thannebergk, lantſchepphi des landes czu der nyfe vnd ficzer eynis gehegtyn hofdinges czu Othm, Tun kunt alle den, dy dyfen briff an sehen adir horen leſen, das vor vnf’ herren, den Byschoff, komyn seyn peter von Smolicz an eyme teil vnd werinher von nouak an dem andern teil vnd mit alle den, dy mit der fache czu ſchaffen habn, vnd ouch den, den dy ochte vor vns geteilt ift, das dy alle mit eynand’ fyn komyn vor vnſ’n herren, den Byſchoff, vnd ouch vnf’ egen herre alle ir fache vorricht hot 10 fonlichi vnde gutlichn mit ir allir wille vmb alle dy fache vnd ouch schychte, dy czwiſchn in geschehn ift, vnd ouch von der ochte wegen, do der obgen wernher vnde dy synin vmbe ge ocht fyn, der erfte nycze Ogorfal, der ander michel ftaraft, ouch mertyn kreczingk, ouch mathes kabath, ouch Jenichin von Bowccow, von des totſlages wegen 15 Claus von Smolicz, dem got genode, alles das, das vnf’ herre, der By- schoff, vorricht hot vmb alle fachen, keyns vífen gelozzen nu vnd 5 142, 4 Othm: s. oben zu Nr. 139, 4. 8. 12 ochte (= mhd. âhte, ahte) 12 ſchychte: Acht (s. Lexer I 30). Vgl. auch Z. 13 ge ocht geächtet. Pl. zu mhd. schicht (Ereignis, Begebenheit, Geschichte), 8. Lexer II 735. 13 syn mit kleinem, schwach erkennbarem e über der Zeile zwischen y und n. 15 Jenichin: Koseform von Johannes, s. Reichert S. 10. 17. 24.
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236 ymmerme. Orkunt dyfes brifs vorfigelt mit herin hanfyn von Schelln- dorff Jnfigel, an gehangen vor vns kenwurtyklich. Gegebn czu Othin 20 an dem negftyn donrstag vor ſente Georgen tag Noch gotes geburt dryczehenhundert Jar vnd in dem acht vnd Achtczigiften Jar. Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. 143. 1390, August 16 (am nehften dinftage noch vnf’ liben frouwen tage, alz ſe czu hymmel gefaren ift). Breal. Diözesanarch. — Original, Pergament mit den an Pergamentstreifen hängenden Siegeln des Hofrichters und des Landschöffenamtes. Hannos kranch, houerichter czu legnitz, vnd di lantscheppfen do ſelbiſt, petir kale, Jokob ſwarcze, hentſchel korb, pauwel brockoten- dorff, petir von kumm’nik, mathis, ſchulths vom tentſchel, nicclos, schulths von Rofenik, Bekennen, das vor vns ym gehegiten dinge 5 orteil vnd recht ... alfo : alz tycze von schellendorff fal tun eyne be- wyfunge selbdritte mit erhafte lewten by dryen vornemelichen dinge tagen nicclos eychholcz, fo kuft her billich eynen dingetag, di be- wifunge czufolfuren von rechts wegen. Geſchen noch Chrifti geburt towfunt dryhundirt iar indem newnczigiften iare am nehften dinftage io noch vnf’ liben frouwen tage, alz le czu hymmel gefaren ift. 144. 1391, März 9 (am nehften dunrſtage noch lethare). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit den Siegeln des Hofrichter- amtes und des Hofrichters an Pergamentstreifen, letzteres zum Teil zerbrochen. Hannus kranch, houerichter czu legnicz, vnd di lantscheppfen do felbiſt, petir kale, jocob Swarcze, hentſchel korb, pauwil Brockoten- dorff, petir von kumm’nik, mathis, ſchultr vom tentſchel, nicclos, schultr von Rofenik, Bekennen, das vor vns ym gehegitn dinge nicclos 5 eychholcz bas, czufrogen eyns rechte, wen em tycze von ſchellendorff 143 Hiezu vgl. auch die folgenden Nummern 144—146. 2 hentſchel: Koseform von Heinrich, s. Reichert S. 14. 5 ergänze vor allo etwa geben (gegeben) hot (hat) wie Nr. 146, 5f., auch oben in Nr. 43, 1. 2. 10. 13; 44, 3. 4. 5. 7. 9. 13. 14. 15b, oder komen ift (was) wie 145, 5. 7 kuft = mhd. kiufet. dingetag oder dingtag; g(e) in der Falte. 144, 5 bas = was (ebenso Nr. 145, 12): war (kam). czufrogen eyns rechte: um nach einem (= seinem) Rechte zu fragen; über die Konstruktion von was mit dem Infinitiv s. zu Nr. 145, 12; rechte Genitiv (vgl. Nr. 145, 12 eyns rechtn). wann, binnen welcher Frist. wen:
236 ymmerme. Orkunt dyfes brifs vorfigelt mit herin hanfyn von Schelln- dorff Jnfigel, an gehangen vor vns kenwurtyklich. Gegebn czu Othin 20 an dem negftyn donrstag vor ſente Georgen tag Noch gotes geburt dryczehenhundert Jar vnd in dem acht vnd Achtczigiften Jar. Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. 143. 1390, August 16 (am nehften dinftage noch vnf’ liben frouwen tage, alz ſe czu hymmel gefaren ift). Breal. Diözesanarch. — Original, Pergament mit den an Pergamentstreifen hängenden Siegeln des Hofrichters und des Landschöffenamtes. Hannos kranch, houerichter czu legnitz, vnd di lantscheppfen do ſelbiſt, petir kale, Jokob ſwarcze, hentſchel korb, pauwel brockoten- dorff, petir von kumm’nik, mathis, ſchulths vom tentſchel, nicclos, schulths von Rofenik, Bekennen, das vor vns ym gehegiten dinge 5 orteil vnd recht ... alfo : alz tycze von schellendorff fal tun eyne be- wyfunge selbdritte mit erhafte lewten by dryen vornemelichen dinge tagen nicclos eychholcz, fo kuft her billich eynen dingetag, di be- wifunge czufolfuren von rechts wegen. Geſchen noch Chrifti geburt towfunt dryhundirt iar indem newnczigiften iare am nehften dinftage io noch vnf’ liben frouwen tage, alz le czu hymmel gefaren ift. 144. 1391, März 9 (am nehften dunrſtage noch lethare). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit den Siegeln des Hofrichter- amtes und des Hofrichters an Pergamentstreifen, letzteres zum Teil zerbrochen. Hannus kranch, houerichter czu legnicz, vnd di lantscheppfen do felbiſt, petir kale, jocob Swarcze, hentſchel korb, pauwil Brockoten- dorff, petir von kumm’nik, mathis, ſchultr vom tentſchel, nicclos, schultr von Rofenik, Bekennen, das vor vns ym gehegitn dinge nicclos 5 eychholcz bas, czufrogen eyns rechte, wen em tycze von ſchellendorff 143 Hiezu vgl. auch die folgenden Nummern 144—146. 2 hentſchel: Koseform von Heinrich, s. Reichert S. 14. 5 ergänze vor allo etwa geben (gegeben) hot (hat) wie Nr. 146, 5f., auch oben in Nr. 43, 1. 2. 10. 13; 44, 3. 4. 5. 7. 9. 13. 14. 15b, oder komen ift (was) wie 145, 5. 7 kuft = mhd. kiufet. dingetag oder dingtag; g(e) in der Falte. 144, 5 bas = was (ebenso Nr. 145, 12): war (kam). czufrogen eyns rechte: um nach einem (= seinem) Rechte zu fragen; über die Konstruktion von was mit dem Infinitiv s. zu Nr. 145, 12; rechte Genitiv (vgl. Nr. 145, 12 eyns rechtn). wann, binnen welcher Frist. wen:
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XIII. Urkunden amtlicher Stellen, Nr. 143—145. 237 helden ſulle, was fin brif beſagit, do ſin vnd ſynes brudir ingeſigel an hingen. Do gab orteil vnd recht: by virczehen tagen. Geſchi noch Chrifti geburt Towfund dryhundirt iar in dem Eynvndnewnczigiften iare am nehſten dunritage noch lethare. 145. 1391, März 9 (am nehſten donritage noch lethare). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit dem Siegel des Hofrichter- amtes und der Stadt Liegnitz an Pergamentstreifen. Hannus kranch, houerichter czu legnitz, vnd die lantſcheppfen do ſelbiſt, petir kale, jocob Swarcze, hentſchel korb, pauwil Brockoten- dorff, petir von kumm'nik, mathis, Schultr vom tentichel, Nicclos, Schultr von Rofenik, Bekennen, das vor vns ym gehegitn dinge orteil vnd recht czu vns komen was czwifschn Tyczen von schellendorff an eynë teile vnd nicclos vom Eychholcze am and’n teile, das auch geholt wart czu vnf’s h’ren mannen; vnd czu dem geholten orteil dirbot fich nicclos Eychholcz eynen dinge tag, den and’n vnd den dritten, vnd uff den virden tag geftund tycze von schellendorff vnd ſprach, h’ welde keyne bofe helferede nicht brengen vnd welde keyn gerichte 10 liden vm di vorfewmt� tage, was recht wer, vnd trat em der fachn vnd teding ab. Des bas nicclos eychholcz eyns recht� czufrogen fint d' czit, das h’ em der teding ab trete, ab h’ em ny ich halde fulle, was fin brif, do fin ingeligel vnd fines brudir an hangt, beſayt. Do gab orteil vnd recht: her helt ys em billich von rechtis wegn. Geſchen noch 15 Chrifti geburt Towfund dryhundirt iar in dem Eynvndnewnczigiften iare am nehften donritage noch lethare. 5 7 Geschn = Geschen. 144, 6 helden: erfüllen. 145, 6f. das auch geholt wart: das auch eingeholt wurde. 7 vnf’s h’ren mannen: die Nr. 146, 2f. genannten Mannen des Herzogs von Liegnitz. 7f. dirbot lich bis dritten: 9 geftund: stellte stellte sich an einem Dingtag, am zweiten und dritten. sich; rgl. zu 43, 3, 7f. 10 helferede: Ausflucht. 11 liden: auf sich 11f. trat em der nehmen. was recht wer: was eigentlich recht wäre. fachn vnd teding ab: verzichtete auf die Prozeßsache und Verhandlung. 12 des bas bis czufrogen: deshalb kam er nach seinem Rechte zu fragen, vgl. Kehrein, Grammatik der neuhochd. Sprache, Leipzig 1863, 3. Teil, S. 2f.; DWb. X, 1. Abt., Sp. 324f. lint (Präpos.) seit. 13 ich = icht. 14 das t in hangt klein und hochgestellt Or.
XIII. Urkunden amtlicher Stellen, Nr. 143—145. 237 helden ſulle, was fin brif beſagit, do ſin vnd ſynes brudir ingeſigel an hingen. Do gab orteil vnd recht: by virczehen tagen. Geſchi noch Chrifti geburt Towfund dryhundirt iar in dem Eynvndnewnczigiften iare am nehſten dunritage noch lethare. 145. 1391, März 9 (am nehſten donritage noch lethare). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit dem Siegel des Hofrichter- amtes und der Stadt Liegnitz an Pergamentstreifen. Hannus kranch, houerichter czu legnitz, vnd die lantſcheppfen do ſelbiſt, petir kale, jocob Swarcze, hentſchel korb, pauwil Brockoten- dorff, petir von kumm'nik, mathis, Schultr vom tentichel, Nicclos, Schultr von Rofenik, Bekennen, das vor vns ym gehegitn dinge orteil vnd recht czu vns komen was czwifschn Tyczen von schellendorff an eynë teile vnd nicclos vom Eychholcze am and’n teile, das auch geholt wart czu vnf’s h’ren mannen; vnd czu dem geholten orteil dirbot fich nicclos Eychholcz eynen dinge tag, den and’n vnd den dritten, vnd uff den virden tag geftund tycze von schellendorff vnd ſprach, h’ welde keyne bofe helferede nicht brengen vnd welde keyn gerichte 10 liden vm di vorfewmt� tage, was recht wer, vnd trat em der fachn vnd teding ab. Des bas nicclos eychholcz eyns recht� czufrogen fint d' czit, das h’ em der teding ab trete, ab h’ em ny ich halde fulle, was fin brif, do fin ingeligel vnd fines brudir an hangt, beſayt. Do gab orteil vnd recht: her helt ys em billich von rechtis wegn. Geſchen noch 15 Chrifti geburt Towfund dryhundirt iar in dem Eynvndnewnczigiften iare am nehften donritage noch lethare. 5 7 Geschn = Geschen. 144, 6 helden: erfüllen. 145, 6f. das auch geholt wart: das auch eingeholt wurde. 7 vnf’s h’ren mannen: die Nr. 146, 2f. genannten Mannen des Herzogs von Liegnitz. 7f. dirbot lich bis dritten: 9 geftund: stellte stellte sich an einem Dingtag, am zweiten und dritten. sich; rgl. zu 43, 3, 7f. 10 helferede: Ausflucht. 11 liden: auf sich 11f. trat em der nehmen. was recht wer: was eigentlich recht wäre. fachn vnd teding ab: verzichtete auf die Prozeßsache und Verhandlung. 12 des bas bis czufrogen: deshalb kam er nach seinem Rechte zu fragen, vgl. Kehrein, Grammatik der neuhochd. Sprache, Leipzig 1863, 3. Teil, S. 2f.; DWb. X, 1. Abt., Sp. 324f. lint (Präpos.) seit. 13 ich = icht. 14 das t in hangt klein und hochgestellt Or.
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238 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. 146. 1391, September 19 (am nehften dinftage vor fente Matheus tage, des heyligen czwelffboten). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit den Siegeln des Hofrichters und des Hofgerichts an Pergamentstreifen. Hannus kranch, eyn Richter, gefatzt invnf’s herren ding, des herczogen czu legnicz, vnd di man do felbift, petir von Schellendorff, Tamme von R’dern, heynrich von ffalkenhayn, Nitsche vngeraten, heynrich von Belewicz, herman von Golaxdorff, Gregor Teffchener, 5 Bekennen, das vor vns ym gehegiten dinge orteil vnd recht hot ge- geben, das der houerichter billich left helfen Nicclos Eychholcz czu Tyczen von Schellendorff noch fyner brife lowt von rechtis wegen. Geschen noch Chrifti geburd Towfund dryhundirt iar indem Eynvnd- newnczigiten jare am nehîten dinftage vor fente Matheus tage, des 10 heyligen czwelffboten. 147. 1396, Januar 11 (amme neheftn dinftage nach deme Obirften tage). Bresl. Stadtarch. Urk. Ropp. 49 z1. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Siegel der Stadt. Wir Ratmann czu Glogaw Jm Teile des hochgeborn furften Her- czogr Heinrr, vnf’s Gnedign h’n, mit Namen Niclos Bertram, hannos Schultr, Burg'meifter, Petir opecz, niclos vyfích, Petir Stok, Petir vyfsch, frencziln Beme vnd Caffpar voyd, Ratmann, Bekenn [Bekenn] 5 offintlichen mit deſem Brieffe alln den, die en Sehen, horen adir loffen lefen, das vor vns in eyme Gefeffen Rathe vnd vor heinrr vyfsche, vnſ’m gelacztin voyte, vnd vor vnfs Stad Scheppffen, die do Gefeffen han in eyme gehegetn dinge, mit Namen Nicze Godin, Nicze Gebuir, hempil aw, heinrr Waltirknecht, heinrr langeheine, hannos wolff vnd 10 michil opecz, Geftandn hat heinrr vyfich wol togelichen vor Gehegetem dinge vnd hat vffgegn vnd loffen Reichen Niclofen vyfsche, seyme Bruder, alliz das, das czu seyme teile an en komen was von feime Recht� eevatir heinczen vyffcher, an deme, das der egenan heincze 4 Golaxdorff: der vierte Buchstabe auch als 146, 1 gefatzt] gefatz Or. u lesbar. Teffchener: der drittletzte Buchstabe in der Falte und undeutlich. 9 newnczigften: ursprünglich vielleicht newnezigiften Or. 147,9 hempil: Koseform zu Hagen, s. Reichert S. 8. 14. 32. 134. 11 vffgegi = vffgegeben. 13 eevatir: vgl. zu Nr. 128, 15, 9.
238 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. 146. 1391, September 19 (am nehften dinftage vor fente Matheus tage, des heyligen czwelffboten). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit den Siegeln des Hofrichters und des Hofgerichts an Pergamentstreifen. Hannus kranch, eyn Richter, gefatzt invnf’s herren ding, des herczogen czu legnicz, vnd di man do felbift, petir von Schellendorff, Tamme von R’dern, heynrich von ffalkenhayn, Nitsche vngeraten, heynrich von Belewicz, herman von Golaxdorff, Gregor Teffchener, 5 Bekennen, das vor vns ym gehegiten dinge orteil vnd recht hot ge- geben, das der houerichter billich left helfen Nicclos Eychholcz czu Tyczen von Schellendorff noch fyner brife lowt von rechtis wegen. Geschen noch Chrifti geburd Towfund dryhundirt iar indem Eynvnd- newnczigiten jare am nehîten dinftage vor fente Matheus tage, des 10 heyligen czwelffboten. 147. 1396, Januar 11 (amme neheftn dinftage nach deme Obirften tage). Bresl. Stadtarch. Urk. Ropp. 49 z1. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Siegel der Stadt. Wir Ratmann czu Glogaw Jm Teile des hochgeborn furften Her- czogr Heinrr, vnf’s Gnedign h’n, mit Namen Niclos Bertram, hannos Schultr, Burg'meifter, Petir opecz, niclos vyfích, Petir Stok, Petir vyfsch, frencziln Beme vnd Caffpar voyd, Ratmann, Bekenn [Bekenn] 5 offintlichen mit deſem Brieffe alln den, die en Sehen, horen adir loffen lefen, das vor vns in eyme Gefeffen Rathe vnd vor heinrr vyfsche, vnſ’m gelacztin voyte, vnd vor vnfs Stad Scheppffen, die do Gefeffen han in eyme gehegetn dinge, mit Namen Nicze Godin, Nicze Gebuir, hempil aw, heinrr Waltirknecht, heinrr langeheine, hannos wolff vnd 10 michil opecz, Geftandn hat heinrr vyfich wol togelichen vor Gehegetem dinge vnd hat vffgegn vnd loffen Reichen Niclofen vyfsche, seyme Bruder, alliz das, das czu seyme teile an en komen was von feime Recht� eevatir heinczen vyffcher, an deme, das der egenan heincze 4 Golaxdorff: der vierte Buchstabe auch als 146, 1 gefatzt] gefatz Or. u lesbar. Teffchener: der drittletzte Buchstabe in der Falte und undeutlich. 9 newnczigften: ursprünglich vielleicht newnezigiften Or. 147,9 hempil: Koseform zu Hagen, s. Reichert S. 8. 14. 32. 134. 11 vffgegi = vffgegeben. 13 eevatir: vgl. zu Nr. 128, 15, 9.
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XIII. Urkunden amtlicher Stellen, Nr. 146—149. 239 vyffcher in der Stad Recht hat geloffen, mit Namen die czinfe czu Naſfinticz, adir wo fie ſein vatir gehat hat, vnd ouch mit den měl- 15 czinfen. Defir vffgabe vnd Reichunge czu orkunde, So han wir vnf" Stad Jngefigr an desen Brieff loffen hengen, der do Gegebn ift amme nehefti dinftage nach deme Obirften tage, Nach Gotr Geburd dryczen- hundirt jar vnd in deme Sechs vnd Nunczegiften Jare. 148. 1397, vor März 18 (in dem nehftn dinge fur Reminifcere miferacionum Jn der vaſten). Bresl. Stadtarch. Urk. PP 146". — Original, Pergament; ein Siegel erhalten. Vor vns Scheppfin czur Sweidnicz, hanfe preufeler, Petir grofe, Nicolao ſchere, hnfil karber, Petir Gumprecht, Niclos brefſlaw vnd Johanne legtſcheit, Jn dem Jare, do Niclos lebe das erbgerichte fas, Gestandin ift in gehegtem dinge Petir Smedechin vnd hat vorreicht vnd vorlangit fine hoofftat, uff dem Steynwege bey peichirwicz ge- legen, Niclosen weyfin, Elfen, finer elichn houffrawn, vnd finë geerben mit alle dem rechte, czugehorunge vnd geleginheit, alz sie von alders gelegin ift, em do mete ezu tuen vnd czu loffin vnd auch erblichn czu besiczczn; des czu geczuge sint vnf'r Jngesigle an deſin Brieff ge- hangn Noch Gotis geburt dreiczenhundert Jar vnd dornoch in dem 10 Seben vnd neuwczegiftn [!] jare in dem nehftn dinge fur Reminifcere miſeracionum Jn der vaften. 5 149. 1397, Juni 18 (den neftin montag noch trinitatis). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit den zum Teil zerbrochenen Siegeln des Hofrichters und des Vogtes an Pergamentstreifen. Wir Johes mefura, hofricht’, Hannus wolf, foyt, Cunczke naffeng- newe, Nicze von Cirkewicz, Niclos von Jenez vnd Gorge Schultr aus der Crotingaffe, Scheppin dez Biffchoffs hofs czu Breflaw, Bekennen offentlich in defim brife allen den, dy en anſen, horen adir lefin, daz vor vns in eynë dehegtim[!] dinge geftandin ift der Erbir[!] man 5 5 vorlangit: überlassen, s. DWb. XII 715. 148, 3 Johamie Or. 8 gelegin: s. zu Nr. 22, 27. 10 geburt] ge (Zeilenschluß) Or. 149, 3 Crotingaffe: Verbindungestraße von der Mauritiusstraße zum Ohlau- ufer (später Margaretenstraße), s. Markgraf, Straßen Breslaus, S. 118f.
XIII. Urkunden amtlicher Stellen, Nr. 146—149. 239 vyffcher in der Stad Recht hat geloffen, mit Namen die czinfe czu Naſfinticz, adir wo fie ſein vatir gehat hat, vnd ouch mit den měl- 15 czinfen. Defir vffgabe vnd Reichunge czu orkunde, So han wir vnf" Stad Jngefigr an desen Brieff loffen hengen, der do Gegebn ift amme nehefti dinftage nach deme Obirften tage, Nach Gotr Geburd dryczen- hundirt jar vnd in deme Sechs vnd Nunczegiften Jare. 148. 1397, vor März 18 (in dem nehftn dinge fur Reminifcere miferacionum Jn der vaſten). Bresl. Stadtarch. Urk. PP 146". — Original, Pergament; ein Siegel erhalten. Vor vns Scheppfin czur Sweidnicz, hanfe preufeler, Petir grofe, Nicolao ſchere, hnfil karber, Petir Gumprecht, Niclos brefſlaw vnd Johanne legtſcheit, Jn dem Jare, do Niclos lebe das erbgerichte fas, Gestandin ift in gehegtem dinge Petir Smedechin vnd hat vorreicht vnd vorlangit fine hoofftat, uff dem Steynwege bey peichirwicz ge- legen, Niclosen weyfin, Elfen, finer elichn houffrawn, vnd finë geerben mit alle dem rechte, czugehorunge vnd geleginheit, alz sie von alders gelegin ift, em do mete ezu tuen vnd czu loffin vnd auch erblichn czu besiczczn; des czu geczuge sint vnf'r Jngesigle an deſin Brieff ge- hangn Noch Gotis geburt dreiczenhundert Jar vnd dornoch in dem 10 Seben vnd neuwczegiftn [!] jare in dem nehftn dinge fur Reminifcere miſeracionum Jn der vaften. 5 149. 1397, Juni 18 (den neftin montag noch trinitatis). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit den zum Teil zerbrochenen Siegeln des Hofrichters und des Vogtes an Pergamentstreifen. Wir Johes mefura, hofricht’, Hannus wolf, foyt, Cunczke naffeng- newe, Nicze von Cirkewicz, Niclos von Jenez vnd Gorge Schultr aus der Crotingaffe, Scheppin dez Biffchoffs hofs czu Breflaw, Bekennen offentlich in defim brife allen den, dy en anſen, horen adir lefin, daz vor vns in eynë dehegtim[!] dinge geftandin ift der Erbir[!] man 5 5 vorlangit: überlassen, s. DWb. XII 715. 148, 3 Johamie Or. 8 gelegin: s. zu Nr. 22, 27. 10 geburt] ge (Zeilenschluß) Or. 149, 3 Crotingaffe: Verbindungestraße von der Mauritiusstraße zum Ohlau- ufer (später Margaretenstraße), s. Markgraf, Straßen Breslaus, S. 118f.
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240 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. lewtke Stepke, d' lange, vnd hot bekant, daz her let beften firczig mark groffr vmbe fir mark Czinſe of Symon lemm’czal von Clen- mertenaw, of fynẽ geerbin vnd of dem gute, daz h’ em vorkauft hat, dy egenan fir mark gebin vnd czugeldin alle jar, jerlich czwu mark 10 of Sente walpürr tag, der nefte ezukomftik wirt, anczehebin vnd dor- noch off Stë michels tag ezwu mark, by der phendunge vnd mit de phide czutun vnd czuloſen, alz alle recht begangen weren, vnd daz sal sten sechs jar; wen dy sechs jar ausgen, zo fal h’ seyn gelt gancz vnd gar gebin. Mit orkunde dis brifs, der vorzegelt ift mit vnſ’n 15 anhangendi yngesegeln vnd gegr czu Breſla den neftin montag noch trinitatis Anno dni M’CCC XCVij etc. 150. 1455, März 31 (feria Secunda poſt dominicam Ramiſpalmarum). Bresl. Staatsarch. Rep. 1 Urk. F. Breslau Nr. 59 [F. Breslau Nr. 59]. Original, Pergament; Siegel fehlen. Der Abdruck gibt den Text nicht vollständig. Vnfri fruntlichen grus zuuor! Erfamen, weyfen, liebn h’rn ! Vor vns ift komen Jngehegtim dinge Hanns Slegil, vnfer Mitteburg’, vnd dingete Jm der Stat recht, gnade vnd wilkore, ſprechinde durch seynen forreder : ‘lieben h’rn, Jch habe eynen frundt gehabt, genant Niclas Bogener von der Olaw, der von todiswegen abegegangen ift, der hat eczliche farnde habe alhie czu Breſlaw gelaffen, als nemlich Czwenczig guldin bey mir vnd houlcz, das Nickel Bogener bey feynem leben felbir vorkowfft hat, das ich denn mit rechte geſperret vnd vorkommert habe als eyn rechter moge vnd nehifter, nemlich zu Lorencz Prantke 10 vnd Symon Roguſch vnd Dobrotko, das ich denn wirdige allo hoch als dreyvndſochezig guldin an dem holcze, das noch do vor owgen ift, vnd eyn teils geldes douon empfangen habe vnd hoffe zum rechten, das ich dorczu der nehifte ben; das ich denñ bitte zudirweyfen, wie recht ift, doruff mir denn Orteil vnd recht gebin hat, meyne nehiftikeit 15 Jnczubrengen mit volftendigen gerichtis briffen’. 5 149, 6 lewtke: Koseform zu Leuthold, s. Reichert S. 8. 15. 23. let (= mhd. lat), 8. Lexer I 1843. 7f. Clenmertenaw: Klein-Märtinau bei Trebnitz, s. Knie, Ubersicht S. 389. 11 off] oft Or. 13 gelt übergeschrieben Or. 150,2 vnser] vnír (r mit hochgezogenem Schnörkel) Or. 4 forreder 8 vorkommert (= mhd. Wortführer, Fürsprecher (s. Lexer III 478). verkümmert) in Beschlag genommen (s. Lexer III 150). 9. 20 moge: 13 zudirweyfen: zu erweisen. s. zu Nr. 30, 11. 15 Jnezubrengen: (vor Gericht beweisende Schriftstücke) vorzubringen, s. DWb. III 158, 6.
240 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. lewtke Stepke, d' lange, vnd hot bekant, daz her let beften firczig mark groffr vmbe fir mark Czinſe of Symon lemm’czal von Clen- mertenaw, of fynẽ geerbin vnd of dem gute, daz h’ em vorkauft hat, dy egenan fir mark gebin vnd czugeldin alle jar, jerlich czwu mark 10 of Sente walpürr tag, der nefte ezukomftik wirt, anczehebin vnd dor- noch off Stë michels tag ezwu mark, by der phendunge vnd mit de phide czutun vnd czuloſen, alz alle recht begangen weren, vnd daz sal sten sechs jar; wen dy sechs jar ausgen, zo fal h’ seyn gelt gancz vnd gar gebin. Mit orkunde dis brifs, der vorzegelt ift mit vnſ’n 15 anhangendi yngesegeln vnd gegr czu Breſla den neftin montag noch trinitatis Anno dni M’CCC XCVij etc. 150. 1455, März 31 (feria Secunda poſt dominicam Ramiſpalmarum). Bresl. Staatsarch. Rep. 1 Urk. F. Breslau Nr. 59 [F. Breslau Nr. 59]. Original, Pergament; Siegel fehlen. Der Abdruck gibt den Text nicht vollständig. Vnfri fruntlichen grus zuuor! Erfamen, weyfen, liebn h’rn ! Vor vns ift komen Jngehegtim dinge Hanns Slegil, vnfer Mitteburg’, vnd dingete Jm der Stat recht, gnade vnd wilkore, ſprechinde durch seynen forreder : ‘lieben h’rn, Jch habe eynen frundt gehabt, genant Niclas Bogener von der Olaw, der von todiswegen abegegangen ift, der hat eczliche farnde habe alhie czu Breſlaw gelaffen, als nemlich Czwenczig guldin bey mir vnd houlcz, das Nickel Bogener bey feynem leben felbir vorkowfft hat, das ich denn mit rechte geſperret vnd vorkommert habe als eyn rechter moge vnd nehifter, nemlich zu Lorencz Prantke 10 vnd Symon Roguſch vnd Dobrotko, das ich denn wirdige allo hoch als dreyvndſochezig guldin an dem holcze, das noch do vor owgen ift, vnd eyn teils geldes douon empfangen habe vnd hoffe zum rechten, das ich dorczu der nehifte ben; das ich denñ bitte zudirweyfen, wie recht ift, doruff mir denn Orteil vnd recht gebin hat, meyne nehiftikeit 15 Jnczubrengen mit volftendigen gerichtis briffen’. 5 149, 6 lewtke: Koseform zu Leuthold, s. Reichert S. 8. 15. 23. let (= mhd. lat), 8. Lexer I 1843. 7f. Clenmertenaw: Klein-Märtinau bei Trebnitz, s. Knie, Ubersicht S. 389. 11 off] oft Or. 13 gelt übergeschrieben Or. 150,2 vnser] vnír (r mit hochgezogenem Schnörkel) Or. 4 forreder 8 vorkommert (= mhd. Wortführer, Fürsprecher (s. Lexer III 478). verkümmert) in Beschlag genommen (s. Lexer III 150). 9. 20 moge: 13 zudirweyfen: zu erweisen. s. zu Nr. 30, 11. 15 Jnezubrengen: (vor Gericht beweisende Schriftstücke) vorzubringen, s. DWb. III 158, 6.
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XIII. Urkunden amtlicher Stellen, Nr. 150. 241 Niclas u. Hans Kalle von Ohlau bestreiten ihm das Recht, den Nach- laß zu sperren u. für sich zu beanspruchen. Ihre Schwester Margarethe, des † Niclas Bogeners Frau, habe von ihrem Manne all dessen fahrendes Gut an Gerichtsstelle verschrieben bekommen. Nach deren Tode mülsse deren Nachlaß an sie, die Brüder Kalle, als nächste Verwandte fallen. Datum wratiſlauie Anno domini etc. Quinquagefimoquinto feria Secunda poſt dominicam Ramiſpalmarum. Hir vff Sprechen wir Scheppñ zcu Magdeburgk vor Recht: Sinte- male das hanns Slegil mit fin’ bewifunge der neftikeit, daz her zou Niclas bogeners nachgelaffen gut’ der nehifte moge fy, beyde mit so geyftlichen vnd werltlichen gerichtr briffen nach ortils teylunge vol- farn ift, als daz de ander copie des Scheppn briffr, de ir vns by deffer fachen mitte gefant habit, eygentlichen jnneheldit vnd vßwyfet : had denn Niclas bogener jngehegittem dinge zour Olaw vorreychet vnd vffgegebi vnwedderrufflich alle fin erbe vnd gut, farnde vnd vnfarnde, 25 kleyn vnd groß, keyns vßgenomen noch vßzcunemë, de her hatte vid ymmer gewynne, es fy wo es sy, margareten finer elichen huf- frouwen, jren beyden geerben vnd elichen nachkomelingen, jr vnd in nach fine tode do mete zcu thun vnd zculaffen, So daz de drütte copie des Scheppñ briffr, de ir vns by deffer ſachen mit geſant habit, so klerlichen vßwyfet vnd befaget. Jît denn der genante Niclas bogener dar nach ane liebes erben von todes wegen abegegangen vnd vor- ftorbn, So had her alle fin erbe vnd gut, daz anftanden eygen vnd legenden grunden ift, in dem gerichte gelegen, dar de gabe geſchen ift, dar zou alle farnde habe, wür her de gehabt had, kleyn vnd groß, as von fulcher vorberürtë gabe wegen de helffte vff de genantr marga- reten, fine elichen huffrawen, gebracht vnd de ander helffte vff hannus Slegil, sinen nehiften erben, vorerbet; vnd der ſelbte hannus Slegil ift by der helffte fines anerftorbi gütr nehir vnd mit befferem rechten zeu bliben, den ön Nickel vnd hannus kalle, gebrüdere, mit ören jn- 40 fagen, hir vor jndeffen schrifften berürt, dar ane vorhinderen mögen; vnd ift nü de gite margareta ouch van todes wegen abegegangen 150, 22 Scheppn: anstelle von -epp- Loch Or. 32 liebes erben: Leibes- erben, s. oben zu Nr. 14, 25. 33 anftanden = an Itanden (an stehendem). 34 dar: da. 35 wür = „wie er“, allerdings scheint das folgende her dann überflüssig. 40 den = denn (im Sinne von als daß'). ön = in (Personalpronomen). gebrüdere, desgl. Z. 44 brüdere: vgl. oben zu Nr. 6, 38 u. 117, 19. 41 jndeffen = in dessen (Nickel Kalles) oder in diesen (s. Nr. 152, 37). 42 g€te = genante; ähnlich Z. 44 gntr.
XIII. Urkunden amtlicher Stellen, Nr. 150. 241 Niclas u. Hans Kalle von Ohlau bestreiten ihm das Recht, den Nach- laß zu sperren u. für sich zu beanspruchen. Ihre Schwester Margarethe, des † Niclas Bogeners Frau, habe von ihrem Manne all dessen fahrendes Gut an Gerichtsstelle verschrieben bekommen. Nach deren Tode mülsse deren Nachlaß an sie, die Brüder Kalle, als nächste Verwandte fallen. Datum wratiſlauie Anno domini etc. Quinquagefimoquinto feria Secunda poſt dominicam Ramiſpalmarum. Hir vff Sprechen wir Scheppñ zcu Magdeburgk vor Recht: Sinte- male das hanns Slegil mit fin’ bewifunge der neftikeit, daz her zou Niclas bogeners nachgelaffen gut’ der nehifte moge fy, beyde mit so geyftlichen vnd werltlichen gerichtr briffen nach ortils teylunge vol- farn ift, als daz de ander copie des Scheppn briffr, de ir vns by deffer fachen mitte gefant habit, eygentlichen jnneheldit vnd vßwyfet : had denn Niclas bogener jngehegittem dinge zour Olaw vorreychet vnd vffgegebi vnwedderrufflich alle fin erbe vnd gut, farnde vnd vnfarnde, 25 kleyn vnd groß, keyns vßgenomen noch vßzcunemë, de her hatte vid ymmer gewynne, es fy wo es sy, margareten finer elichen huf- frouwen, jren beyden geerben vnd elichen nachkomelingen, jr vnd in nach fine tode do mete zcu thun vnd zculaffen, So daz de drütte copie des Scheppñ briffr, de ir vns by deffer ſachen mit geſant habit, so klerlichen vßwyfet vnd befaget. Jît denn der genante Niclas bogener dar nach ane liebes erben von todes wegen abegegangen vnd vor- ftorbn, So had her alle fin erbe vnd gut, daz anftanden eygen vnd legenden grunden ift, in dem gerichte gelegen, dar de gabe geſchen ift, dar zou alle farnde habe, wür her de gehabt had, kleyn vnd groß, as von fulcher vorberürtë gabe wegen de helffte vff de genantr marga- reten, fine elichen huffrawen, gebracht vnd de ander helffte vff hannus Slegil, sinen nehiften erben, vorerbet; vnd der ſelbte hannus Slegil ift by der helffte fines anerftorbi gütr nehir vnd mit befferem rechten zeu bliben, den ön Nickel vnd hannus kalle, gebrüdere, mit ören jn- 40 fagen, hir vor jndeffen schrifften berürt, dar ane vorhinderen mögen; vnd ift nü de gite margareta ouch van todes wegen abegegangen 150, 22 Scheppn: anstelle von -epp- Loch Or. 32 liebes erben: Leibes- erben, s. oben zu Nr. 14, 25. 33 anftanden = an Itanden (an stehendem). 34 dar: da. 35 wür = „wie er“, allerdings scheint das folgende her dann überflüssig. 40 den = denn (im Sinne von als daß'). ön = in (Personalpronomen). gebrüdere, desgl. Z. 44 brüdere: vgl. oben zu Nr. 6, 38 u. 117, 19. 41 jndeffen = in dessen (Nickel Kalles) oder in diesen (s. Nr. 152, 37). 42 g€te = genante; ähnlich Z. 44 gntr.
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242 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. vnd vorfallen, So had fe ere helffte des gutr, als ör von der vorberurten gabe zcu gekomen ift, vff de gitr Nickel vnd hannus kalle, ire brüdere, 45 als vff ere nehiften erbin gebracht vnd vorerbet. Von rechtr wegen vorsigelt mit vnſ'm jngesigel. Anm. Punkte über Vokal (a, o, u, y) in Nr. 150—152 genau nach Or., wie oben in Nr. 124 (nur stehen im Or. die Punkte meist schräg über dem Vokal); sic dürften zum Teil Anfänge der modernen Umlautsbezeichnung darstellen. 151. 1457, August 6 (am Sonnobende vor fandr lorencz tag). Bresl. Staatsarch. Rep. 1 Urk. F. Breslau Nr. 55 IF. Breslau Nr. 55]. — Original, Pergament; Siegel fehlen. Der Abdruck gibt den Text nicht vollständig. Vnfirn fruntlichn dinît vnd grus zuuor! Erfamen vnd weizen lieben h’ren! Vor vns ift komen in gehegtim dinge der Erber wenczel Reichel vnd dingete Jm durch seynen vorreder der Stat Recht, gnade vnd wilkore vnd was Jm zu ſeynë Recht� noth vnd notcze geſeyn 5 mochte, sprechende: "lieben h’ren, der Junge hanns heffe, der denn zu leynen volftendign Jaren komen ift, [vnd] hat mich mechtig gemacht zufordern alle vnd iczliche feyne guter, farnde vnd vnfarnde, von seynen vnd seyner vnmundischn geswifterde wegen. So ftehe ich alhie als eyn mechtiger deſfelbn hanns heffen des Jungen vnd feyner vn- 10 mundiſcher gefwifterde vnd heyffe vnd fordere von Caſpar, hannſe vnd katherinen, etwenn hanns popplawes nochgeloffen kyndern, eyne fol- komene Rechenunge vnd bescheidt vmbe alle vnd iczliche empfangene guter, es were an bereitſchafft, an ſchulden, guttern, kawffmanſchacz, Bucher vnd Regifter, es were Jm lande adir awfwendig des landis, 15 (doruff denn derfelbe hanns popplow leyne dyner gehabt hat, eynen, czwene, dreye, mynner adir meer, folche geltschult ynzumanen, vnd her eyn vnuorrechent’ vormunde deſfelbn hanns heffen kynder dir- ftorben vnd vorscheiden ift) vnd hoffe, fie fullen mir eyne folkomene Rechenunge vnd beſcheidt tün von allen vnd iczlichn yngenomen 20 vnd awfgegeben gutern vnd fullen mir dorczu nyderlegen alle Re- 150, 43. 45 als] als Or. 151, 3 vorreder: s. zu Nr. 150, 4. 7 guter: das r mit hochgezogenem Schnörkel Or. (vgl. oben zu Nr. 41, 6), ebenso in Z. 13. 28. 30. 44. 9 mechtiger Bevollmächtigter. 10 fordere: s. zu Nr. 117, 19 u. vgl. unten Nr. 152, 21 begere. 13 bereitschafft: bares Geld (s. Lexer I 189). 14 were: s. oben zu Nr. 117, 19. 17. 21 her ... Rechenbucher: vgl. oben zu Nr. 150, 2. 17. 31 vnuorrechent’ vormunde: als ein Vormund, der keine Rechnung abgelegt hat. 17 kynder: Genitiv.
242 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. vnd vorfallen, So had fe ere helffte des gutr, als ör von der vorberurten gabe zcu gekomen ift, vff de gitr Nickel vnd hannus kalle, ire brüdere, 45 als vff ere nehiften erbin gebracht vnd vorerbet. Von rechtr wegen vorsigelt mit vnſ'm jngesigel. Anm. Punkte über Vokal (a, o, u, y) in Nr. 150—152 genau nach Or., wie oben in Nr. 124 (nur stehen im Or. die Punkte meist schräg über dem Vokal); sic dürften zum Teil Anfänge der modernen Umlautsbezeichnung darstellen. 151. 1457, August 6 (am Sonnobende vor fandr lorencz tag). Bresl. Staatsarch. Rep. 1 Urk. F. Breslau Nr. 55 IF. Breslau Nr. 55]. — Original, Pergament; Siegel fehlen. Der Abdruck gibt den Text nicht vollständig. Vnfirn fruntlichn dinît vnd grus zuuor! Erfamen vnd weizen lieben h’ren! Vor vns ift komen in gehegtim dinge der Erber wenczel Reichel vnd dingete Jm durch seynen vorreder der Stat Recht, gnade vnd wilkore vnd was Jm zu ſeynë Recht� noth vnd notcze geſeyn 5 mochte, sprechende: "lieben h’ren, der Junge hanns heffe, der denn zu leynen volftendign Jaren komen ift, [vnd] hat mich mechtig gemacht zufordern alle vnd iczliche feyne guter, farnde vnd vnfarnde, von seynen vnd seyner vnmundischn geswifterde wegen. So ftehe ich alhie als eyn mechtiger deſfelbn hanns heffen des Jungen vnd feyner vn- 10 mundiſcher gefwifterde vnd heyffe vnd fordere von Caſpar, hannſe vnd katherinen, etwenn hanns popplawes nochgeloffen kyndern, eyne fol- komene Rechenunge vnd bescheidt vmbe alle vnd iczliche empfangene guter, es were an bereitſchafft, an ſchulden, guttern, kawffmanſchacz, Bucher vnd Regifter, es were Jm lande adir awfwendig des landis, 15 (doruff denn derfelbe hanns popplow leyne dyner gehabt hat, eynen, czwene, dreye, mynner adir meer, folche geltschult ynzumanen, vnd her eyn vnuorrechent’ vormunde deſfelbn hanns heffen kynder dir- ftorben vnd vorscheiden ift) vnd hoffe, fie fullen mir eyne folkomene Rechenunge vnd beſcheidt tün von allen vnd iczlichn yngenomen 20 vnd awfgegeben gutern vnd fullen mir dorczu nyderlegen alle Re- 150, 43. 45 als] als Or. 151, 3 vorreder: s. zu Nr. 150, 4. 7 guter: das r mit hochgezogenem Schnörkel Or. (vgl. oben zu Nr. 41, 6), ebenso in Z. 13. 28. 30. 44. 9 mechtiger Bevollmächtigter. 10 fordere: s. zu Nr. 117, 19 u. vgl. unten Nr. 152, 21 begere. 13 bereitschafft: bares Geld (s. Lexer I 189). 14 were: s. oben zu Nr. 117, 19. 17. 21 her ... Rechenbucher: vgl. oben zu Nr. 150, 2. 17. 31 vnuorrechent’ vormunde: als ein Vormund, der keine Rechnung abgelegt hat. 17 kynder: Genitiv.
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XIII. Urkunden amtlicher Stellen, Nr. 151. 243 gifter vnd Rechenbucher, die hanns heffe, der kynder vater, hinder Jm geloffen hat, ee vnd nehir vnd mit befferem Rechtn, wenn das fie sich mit keynë yntrage adir hulfferede do kegen behelffen mogen, vnd ap fie mir douor „neyn“ ſprechen welden, fo czihe ich mich des an die Ratmanne, die vff die czeit gefeffen haben, vor den denn folche 2s macht geschen ift, die denn diefelbn Ratmanne als obirfte vormunden voryoet, vorwillet vnd beftetiget haben, vnd ap sie denn das wegern worden, fo wirdige ich die guter vff Achczehen Tawfent mark grofschi mynner adir mehir noch ynnehaldunge derſelbn Regifter, was man doraws dirweiſen mag, vnd fo fie denn in ires vaters guter geerbet so haben vnd erben vnd Jr vater eyn vnuorrechent’ vormunde des genan hanns heffen kynder dirftorben vnd vorſcheiden ift, ſo hoffe ich, lie fullen mir an ftat ires vaters eyne volkomene Rechenunge vnd beſcheidt dorumbe tün, wes fie fich noch ires vaters tode vndirwunden haben, das ich mich wofte, an wen zuhalden vnd von weme ich das fordern a5 fulde, vnd bleibe des bey euch noch Rechte’. Die Geschwister Popplaw wenden ein, daß der junge Hans Hesse — als ein noch Unmündiger — keine Vollmacht erteilen könne, mithin Wenzel Reichel keine rechtliche Befugnis besitze, von ihnen Rechnungslegung zu fordern. Gebn vndir der Stat Breſlaw Jngefigil am Sonnobende vor fandr lorencz tag Anno domini Milleſimo CCCCOL ſeptimo. Hir vff sprechen wir Scheppen zeu magdeburgk vor recht: Hat der alde Hanns heffe bey seynem lebende seynen kindern vormunder 40 gekoren vnd gefatczt, die dann der Rath beftetiget hat, Haben sich dann die gekoren vormunder nach tode Hanns heffen feyner kinder vnd ſeyner nochgelofin gutter vndirwunden, Jit denn Hanns popplow, der eyne vormunder, geftorben vnd ift der vormunder noch eyn teils[!] am leben vnd ift junge Hanns heffe dreitczehn iar vnd ſechs 45 wochen alt, So möchte her von feyner perſonen weghen wenczel Reychel zou vormunder wol kyfen, vnd die anderen noch leben- den vormunder müffen wenczel Reychel in vormundschaft jungen hans heffen vmbe feynen teil leynes gutr redelich beſcheit vnd rechen- ſchaft thun vnd in zcu feyner gerechtikeit komen laffen; Aber junghe so hans heffe mag von feyner vmmundigen[!] gefwiftrede[!] weghen hulfferede: 8. zu 151, 23 yntrage (= mhd. intrage) Einwand. Nr. 145, 10. 27 voryoet schwaches Particip für mhd. verjëhen (ernannt). vorwillet verpflichtet (s. Lexer III 308). 28 worden = würden, vgl. zu Nr. 131, 14,74. 34. 43 fich vndirwinden: s. zu Nr. 99, 5. 37 Jngefigil: an Stelle des vorletzten Buchstabens Loch Or.
XIII. Urkunden amtlicher Stellen, Nr. 151. 243 gifter vnd Rechenbucher, die hanns heffe, der kynder vater, hinder Jm geloffen hat, ee vnd nehir vnd mit befferem Rechtn, wenn das fie sich mit keynë yntrage adir hulfferede do kegen behelffen mogen, vnd ap fie mir douor „neyn“ ſprechen welden, fo czihe ich mich des an die Ratmanne, die vff die czeit gefeffen haben, vor den denn folche 2s macht geschen ift, die denn diefelbn Ratmanne als obirfte vormunden voryoet, vorwillet vnd beftetiget haben, vnd ap sie denn das wegern worden, fo wirdige ich die guter vff Achczehen Tawfent mark grofschi mynner adir mehir noch ynnehaldunge derſelbn Regifter, was man doraws dirweiſen mag, vnd fo fie denn in ires vaters guter geerbet so haben vnd erben vnd Jr vater eyn vnuorrechent’ vormunde des genan hanns heffen kynder dirftorben vnd vorſcheiden ift, ſo hoffe ich, lie fullen mir an ftat ires vaters eyne volkomene Rechenunge vnd beſcheidt dorumbe tün, wes fie fich noch ires vaters tode vndirwunden haben, das ich mich wofte, an wen zuhalden vnd von weme ich das fordern a5 fulde, vnd bleibe des bey euch noch Rechte’. Die Geschwister Popplaw wenden ein, daß der junge Hans Hesse — als ein noch Unmündiger — keine Vollmacht erteilen könne, mithin Wenzel Reichel keine rechtliche Befugnis besitze, von ihnen Rechnungslegung zu fordern. Gebn vndir der Stat Breſlaw Jngefigil am Sonnobende vor fandr lorencz tag Anno domini Milleſimo CCCCOL ſeptimo. Hir vff sprechen wir Scheppen zeu magdeburgk vor recht: Hat der alde Hanns heffe bey seynem lebende seynen kindern vormunder 40 gekoren vnd gefatczt, die dann der Rath beftetiget hat, Haben sich dann die gekoren vormunder nach tode Hanns heffen feyner kinder vnd ſeyner nochgelofin gutter vndirwunden, Jit denn Hanns popplow, der eyne vormunder, geftorben vnd ift der vormunder noch eyn teils[!] am leben vnd ift junge Hanns heffe dreitczehn iar vnd ſechs 45 wochen alt, So möchte her von feyner perſonen weghen wenczel Reychel zou vormunder wol kyfen, vnd die anderen noch leben- den vormunder müffen wenczel Reychel in vormundschaft jungen hans heffen vmbe feynen teil leynes gutr redelich beſcheit vnd rechen- ſchaft thun vnd in zcu feyner gerechtikeit komen laffen; Aber junghe so hans heffe mag von feyner vmmundigen[!] gefwiftrede[!] weghen hulfferede: 8. zu 151, 23 yntrage (= mhd. intrage) Einwand. Nr. 145, 10. 27 voryoet schwaches Particip für mhd. verjëhen (ernannt). vorwillet verpflichtet (s. Lexer III 308). 28 worden = würden, vgl. zu Nr. 131, 14,74. 34. 43 fich vndirwinden: s. zu Nr. 99, 5. 37 Jngefigil: an Stelle des vorletzten Buchstabens Loch Or.
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244 keyne vormunder kyfen, So alz her felbift zcu volkomen iarn, vor- munder zcu fyhnde[!], nicht gekomen ift. Von rechtr weghen vor- ſigilt mit vnim jngeſigle. Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. Anm. Vgl. die Anm. unter Nr. 150. 152. 1464, März 16 (am freytage vor Judica). Bresl. Staatearch. Rep. 1 Urk. F. Breslau Nr. 60 [F. Breslau Nr. 60]. — Original, Pergament; Siegel fehlen. Der Abdruck gibt den Text nicht vollständig. Vnſere willige dinſte mit fruntlichn grus zuuor! Erſame vnd wolweyße h’rn, beſundere gute forderer! Vor vns Scheppen zu Breflaw Jit komen in gehegetem dinge Caſpar wolff vnd dingete ym durch seynen vorredir der Stat recht, gnade vnd willekor vnd allis, 5 was Jm zu feynem rechte notturfft were, vnd clagete zu wilhelm Gorteler alfo: Erfamen h’rn, Js ift geschen, das orteil vnd recht czwiffchi mir an eyme vnd Andris Tromppe vom Sagan am andern teile kegen magdeburg vorleget ift, nemelich am Sonnobinde nach Symonis et Jude apoftolorum neſtuorgangen. Do felbift wart auch 10 vnfir fache mit vnfir beyder wille gütlich uffgehoben bis zum nehftn geordinten dinge nach Epyfanie domini, auch vorgangen, dem orteil von magdeburg zu zu hören; vnd wilhelm Gorteler hat globit vor den felbigen Andres Tromppe, en zu geftellin, dem orteil uff diefelbe czeyt zu zu horen nach Jnnehalt vnd awfweyfunge ewers Scheppinbuches, 15 das eyn fulchs clerlichen ynneheldet, doran ich mich czye, des Copie wir euch hirynne fenden vorfloffen. Nw ift das orteil von magdeburg lange einkomen, vnd Andres Tromppe ift nichtkomen, vnd allo , be ich wilhelm Gortelern, seynen bürgen, nach des rechtr ordenunge dorczu vorbott, der denne auch uff czwene dingetage nicht komen ift, 2o allirerfte uff den dritten, vnd allo clage ich zu dem selben wilhelm Gorteler als zu meynem bürgen vor Andres Tromppe vnd begere, das 151, 52 So alz: solange. 53 zcu ſyhnde: zu seiende, zu sein (Ver- mischung von Form und Bedeutung des Particip Praes. und des Infinitivs), s. Lexer II 928 mhd. sinde Partic. Praes. und oben zu Nr. 144, 5. 152, 1. 4. 10 zuuor ... willekor ... vnfir: s. zu Nr. 151, 7. 2 befundere s. zu Nr. 117, 19. forderer: Ubersetzung von lat. fautores? 7 Andris: 8 vorleget durch mündliche oder der vorletzte Buchstabe unsicher Or. schriftliche Darlegung vorgelegt (s. Lexer III 603 vürlegunge u. vürlege). 13 geftellin: s. zu Nr. 129, 10, 6. 19 vorbott (mhd. verboten) vorgeladen 21 Gorteler: s. zu Nr. 151, 7. (s. Lexer III 80).
244 keyne vormunder kyfen, So alz her felbift zcu volkomen iarn, vor- munder zcu fyhnde[!], nicht gekomen ift. Von rechtr weghen vor- ſigilt mit vnim jngeſigle. Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. Anm. Vgl. die Anm. unter Nr. 150. 152. 1464, März 16 (am freytage vor Judica). Bresl. Staatearch. Rep. 1 Urk. F. Breslau Nr. 60 [F. Breslau Nr. 60]. — Original, Pergament; Siegel fehlen. Der Abdruck gibt den Text nicht vollständig. Vnſere willige dinſte mit fruntlichn grus zuuor! Erſame vnd wolweyße h’rn, beſundere gute forderer! Vor vns Scheppen zu Breflaw Jit komen in gehegetem dinge Caſpar wolff vnd dingete ym durch seynen vorredir der Stat recht, gnade vnd willekor vnd allis, 5 was Jm zu feynem rechte notturfft were, vnd clagete zu wilhelm Gorteler alfo: Erfamen h’rn, Js ift geschen, das orteil vnd recht czwiffchi mir an eyme vnd Andris Tromppe vom Sagan am andern teile kegen magdeburg vorleget ift, nemelich am Sonnobinde nach Symonis et Jude apoftolorum neſtuorgangen. Do felbift wart auch 10 vnfir fache mit vnfir beyder wille gütlich uffgehoben bis zum nehftn geordinten dinge nach Epyfanie domini, auch vorgangen, dem orteil von magdeburg zu zu hören; vnd wilhelm Gorteler hat globit vor den felbigen Andres Tromppe, en zu geftellin, dem orteil uff diefelbe czeyt zu zu horen nach Jnnehalt vnd awfweyfunge ewers Scheppinbuches, 15 das eyn fulchs clerlichen ynneheldet, doran ich mich czye, des Copie wir euch hirynne fenden vorfloffen. Nw ift das orteil von magdeburg lange einkomen, vnd Andres Tromppe ift nichtkomen, vnd allo , be ich wilhelm Gortelern, seynen bürgen, nach des rechtr ordenunge dorczu vorbott, der denne auch uff czwene dingetage nicht komen ift, 2o allirerfte uff den dritten, vnd allo clage ich zu dem selben wilhelm Gorteler als zu meynem bürgen vor Andres Tromppe vnd begere, das 151, 52 So alz: solange. 53 zcu ſyhnde: zu seiende, zu sein (Ver- mischung von Form und Bedeutung des Particip Praes. und des Infinitivs), s. Lexer II 928 mhd. sinde Partic. Praes. und oben zu Nr. 144, 5. 152, 1. 4. 10 zuuor ... willekor ... vnfir: s. zu Nr. 151, 7. 2 befundere s. zu Nr. 117, 19. forderer: Ubersetzung von lat. fautores? 7 Andris: 8 vorleget durch mündliche oder der vorletzte Buchstabe unsicher Or. schriftliche Darlegung vorgelegt (s. Lexer III 603 vürlegunge u. vürlege). 13 geftellin: s. zu Nr. 129, 10, 6. 19 vorbott (mhd. verboten) vorgeladen 21 Gorteler: s. zu Nr. 151, 7. (s. Lexer III 80).
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XIII. Urkunden amtlicher Stellen, Nr. 152. 245 orteil uff zu brechen vnd zu lezen vnd von ym zuzu hören nach deme, als her globit hat, vnd hoffe zum rechte, das her das thûn fulle vnd müffe sich denne, so das orteil geleßen ift, nach lawte deffelben orteils ym rechten laffen billichen vnd erkennen adir fulle vnd müffe den 25 felbschuldigen geftellin von rechtr wegen, vnd fetcze das uff des rechten irkentenis'. Gorteler erkennt zwar die Bürgschaft an, wendet aber ein, daß er den Tromppe deshalb nicht stellen kann, weil derselbe seines Herrn wegen im Banne sei; er hoffe, daß das „echte Not“ sei. Letzteres bestreitet Wolff, da ein Bänniger, sofern er Beklagter und nicht Kläger ist, wohl zu Recht stehen mag. Gebin vnder vnf’ Stat Jngefigel am freytage vor Judica Anno domini M° quadringenteſimo Sexageſimo quarto. Hyr uff Spreche wy Scheppñ zcu Magdeburgk vor recht: Ift de s0 fache zewifſchen Caſpar wolff an eynem vnd andres Tromppen am and’n teyle uffgenomen, das dy fulde gutlichen anftehn myt irer beyder wille bys zcum nehiften geordenten dinge nach Epiphanie domini, dem ortil von Magdeburgk zou zcuhoren, vnd had wilhelm gorteler gelobet vor Tromppen, jn zcugeftellen etc Nach lawte vnd as Inhalde des Scheppñbriffr, Des ir vns eyne Copien in euw’m briffe vorſloffen mit geſant habit, alle denn andreas Tromppe in deffer fachen eyn antwortt’ ift, So kan fich wilhelm gorteler, der borge, mit fulchen jnfagen, das der felbte andres Tromppe in dem banne ift, kegin de jnitellunge nicht uffgehalden noch behelffen, Sund’n her 4o mus en noch uff eynenn amhafftigen geordenten dingetag, dem ortel von Magdeburgk zeu zcuhoren, vor gerichte geftellen Ader eynen and’n in finer fulmacht, der von dem giten andres Tromppen in den fteten, dar das krafft vnd macht had, als recht ift, dar zcu gemechtiget ift von rechtr wegen. Vorsigelt myt vnBrem jngefigel. Anm. Vgl. die Anm. unter Nr. 150. 152, 26 felbschuldigen Selbstschuldner (s. Lexer II 870 u. 869 s. v. sëlp- schol). 38 antwortt’: s. zu Nr. 49, 19. 39 jnfagen Ausreden. 40 jnftellinge Hs.: Erscheinen vor Gericht. uffgehalden zurückhalten (s. behelffen Ausflüchte machen. 43 gäten: s. zu Lexer II 1693). Nr. 150, 42.
XIII. Urkunden amtlicher Stellen, Nr. 152. 245 orteil uff zu brechen vnd zu lezen vnd von ym zuzu hören nach deme, als her globit hat, vnd hoffe zum rechte, das her das thûn fulle vnd müffe sich denne, so das orteil geleßen ift, nach lawte deffelben orteils ym rechten laffen billichen vnd erkennen adir fulle vnd müffe den 25 felbschuldigen geftellin von rechtr wegen, vnd fetcze das uff des rechten irkentenis'. Gorteler erkennt zwar die Bürgschaft an, wendet aber ein, daß er den Tromppe deshalb nicht stellen kann, weil derselbe seines Herrn wegen im Banne sei; er hoffe, daß das „echte Not“ sei. Letzteres bestreitet Wolff, da ein Bänniger, sofern er Beklagter und nicht Kläger ist, wohl zu Recht stehen mag. Gebin vnder vnf’ Stat Jngefigel am freytage vor Judica Anno domini M° quadringenteſimo Sexageſimo quarto. Hyr uff Spreche wy Scheppñ zcu Magdeburgk vor recht: Ift de s0 fache zewifſchen Caſpar wolff an eynem vnd andres Tromppen am and’n teyle uffgenomen, das dy fulde gutlichen anftehn myt irer beyder wille bys zcum nehiften geordenten dinge nach Epiphanie domini, dem ortil von Magdeburgk zou zcuhoren, vnd had wilhelm gorteler gelobet vor Tromppen, jn zcugeftellen etc Nach lawte vnd as Inhalde des Scheppñbriffr, Des ir vns eyne Copien in euw’m briffe vorſloffen mit geſant habit, alle denn andreas Tromppe in deffer fachen eyn antwortt’ ift, So kan fich wilhelm gorteler, der borge, mit fulchen jnfagen, das der felbte andres Tromppe in dem banne ift, kegin de jnitellunge nicht uffgehalden noch behelffen, Sund’n her 4o mus en noch uff eynenn amhafftigen geordenten dingetag, dem ortel von Magdeburgk zeu zcuhoren, vor gerichte geftellen Ader eynen and’n in finer fulmacht, der von dem giten andres Tromppen in den fteten, dar das krafft vnd macht had, als recht ift, dar zcu gemechtiget ift von rechtr wegen. Vorsigelt myt vnBrem jngefigel. Anm. Vgl. die Anm. unter Nr. 150. 152, 26 felbschuldigen Selbstschuldner (s. Lexer II 870 u. 869 s. v. sëlp- schol). 38 antwortt’: s. zu Nr. 49, 19. 39 jnfagen Ausreden. 40 jnftellinge Hs.: Erscheinen vor Gericht. uffgehalden zurückhalten (s. behelffen Ausflüchte machen. 43 gäten: s. zu Lexer II 1693). Nr. 150, 42.
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XIV. (Nr. 153—165) Privaturkunden einzelner Personen. (Originale) 1345—1394. 153. 1345, Juli 18 (an dem montage vor fente marien magdalenen tak). Bresl. Staatsarch. Rep. 66 Urk. Matthiasstift Breslau Nr. 145. — Original, Pergament mit dem Siegel des H. von Dornheim an Pergamentstreifen. Wir heynich von Dornheim vnd franczke, fin brudir, Bekennen in diſem brife, Daz wir recht vnd redelich in eynem rechtin koufe Nickil, der do heifit Rebil, Burger czu der Swidnicz, haben vorkouft vir mark Cins of Sechs huben vnfis gutis czu Gogelow vm vir vnd Drizik mark 5 pragiſcher phenninge polenſcher czal, Jm, finen Erbin vnd finen noch- komelingen, czu haben, czu behalden, czu besiczcen Erblich, czu vor- wandeln, czu vorkoufen, allo daz ſi vns czum erftin fullin an biten den Cins, vnd czu wendin an iren nucz, alz si allir beft kunnen vnd mogen, Mit fulchir vndirscheit: Gesche, daz wir vnſe gut do felbift 10 czu Gogelow vorkouften eynem vremdin vnd di ebenanten huben do mite, Daz der koufer sal gebin dem egenanten Nickil adir sinen noch- komelingen vir vnd drizik mark bereitir phenninge vor di vir mark Cins des allir erftin geldis, daz do gevallin fal vm daz gut; vnd des Cinfis fullen gevallen czwu mark vf ſente michels tak, di andirn czwu 15 mark vf fente walpurgr tak. Geſche des nicht, So fullen si vf iczlichen tak dorumme phendin an hindirniffe vnd an alle wedir rede, vnd w’ fullen ouch di vorgenanten vir mark Cins vnd vnſe nachkomelinge 153, 1 heynich: s. zu Nr. 29, 4. 5 pragiſcher: statt -ra- Abkürzungs- zeichen Or. 9 vndirscheit: 8. zu Nr. 137, 20. 12 bereitir: s. zu Nr. 32, 31. 12f. vor di vir bis vm daz gut: an Stelle der allerersten Zinszahlung (Rente) von vier Mark, die fällig wird auf dem Gut.
XIV. (Nr. 153—165) Privaturkunden einzelner Personen. (Originale) 1345—1394. 153. 1345, Juli 18 (an dem montage vor fente marien magdalenen tak). Bresl. Staatsarch. Rep. 66 Urk. Matthiasstift Breslau Nr. 145. — Original, Pergament mit dem Siegel des H. von Dornheim an Pergamentstreifen. Wir heynich von Dornheim vnd franczke, fin brudir, Bekennen in diſem brife, Daz wir recht vnd redelich in eynem rechtin koufe Nickil, der do heifit Rebil, Burger czu der Swidnicz, haben vorkouft vir mark Cins of Sechs huben vnfis gutis czu Gogelow vm vir vnd Drizik mark 5 pragiſcher phenninge polenſcher czal, Jm, finen Erbin vnd finen noch- komelingen, czu haben, czu behalden, czu besiczcen Erblich, czu vor- wandeln, czu vorkoufen, allo daz ſi vns czum erftin fullin an biten den Cins, vnd czu wendin an iren nucz, alz si allir beft kunnen vnd mogen, Mit fulchir vndirscheit: Gesche, daz wir vnſe gut do felbift 10 czu Gogelow vorkouften eynem vremdin vnd di ebenanten huben do mite, Daz der koufer sal gebin dem egenanten Nickil adir sinen noch- komelingen vir vnd drizik mark bereitir phenninge vor di vir mark Cins des allir erftin geldis, daz do gevallin fal vm daz gut; vnd des Cinfis fullen gevallen czwu mark vf ſente michels tak, di andirn czwu 15 mark vf fente walpurgr tak. Geſche des nicht, So fullen si vf iczlichen tak dorumme phendin an hindirniffe vnd an alle wedir rede, vnd w’ fullen ouch di vorgenanten vir mark Cins vnd vnſe nachkomelinge 153, 1 heynich: s. zu Nr. 29, 4. 5 pragiſcher: statt -ra- Abkürzungs- zeichen Or. 9 vndirscheit: 8. zu Nr. 137, 20. 12 bereitir: s. zu Nr. 32, 31. 12f. vor di vir bis vm daz gut: an Stelle der allerersten Zinszahlung (Rente) von vier Mark, die fällig wird auf dem Gut.
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XIV. Privaturkunden, Nr. 153—154. 247 mit andirm vnſem gute, daz w’ haben do selbift czu Gogelow, vordinen. Vnd daz dirre kouf vnd allis, daz in diſem brife benant ift, von vns vnd von vnſen nochkomelingen ftete vnd gancz w’de gehaldin, Des 20 habe wir diſem brif beftetigit mit d' anhengunge vnf’ ingefigel czu eyme vrkunde. Gegebin czur Swidnicz an dem montage vor fente marien magdalenen tak noch gotis geburt Tufent iar Drihundirt iar in dem vumf vnd virczegiften iare. 154. 1350, November 27 (an deme neheften Sunabunde noch Sante katherin tak). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit den an Pergamentstreifen angehängten Siegeln drei und vier und den teilweise erhaltenen Siegeln eins, sieben und acht; die Siegel zwei, fünf und seche fehlen. Ich Kilian von Hugwicz bekennen [!] offenlich mit desem brife, daz ich habe vorkouft recht vnd redelich deme Erb’n manne Nickel von Sifridow, finen erben vnd iren nachkomelingen daz vorwerk Thomicz in deme wichbilde czu Nimpcz mit czehn hufen, alz is in finen greniczen vnd in finen reynn gelegen ift, mit aller herſchaft, mit allë nucze, mit der Mol, mit deme Cretſchem, mit gartenczinfe, mit aller fruch- berkeyt, mit deme obiriten gerichte, obir hals vnd obir hant czu richten, vnd ouch mit deme nedirften gerichte vnd vri ane dinft, alz is myn eldern vnd ich felber bis an deſe czit gehabt vnd beſeflen haben, vnd globe den felben Nickel vnd fine erben dez czu geweren, 10 alz in myns herren lande recht ift. Jch globe ouch, daz myn eliche hufvrow vor myne [!] herren, dem H’czogen, daz felbe gut vff lazen fal deme vorbenanten Nickel vnd finen erben ; were aber, daz myn herre, der H’czog, dinft hyfche vff deme felbë gute, mak ich daz mit brifen bewifen, daz daz gut vri fi ane dinft, vnd antworte dy felben Brife 15 deme vorbenanten Nickel, do mitte fal ich in des gutis vri gewert haben; geſchit abir des nicht, daz ich der brife nicht gehaben mak, zo fal ichs, kilian, mit Eyden bewiſen, mit myns eyns hant vor myme 5 153, 18 vordinen: vergelten, abgelten. 21 disem brif: Assimilation des auslautenden n zu m vor labialem Anlaut, s. Rückert-Pietsch, S. 186 und V. 154, 6 Cretschem: s. zu Nr. 33, 10. Ma. z. Ref. Bd. V, S. 187. 6f. fruchberkeyt: über Abfall des t s. Rückert-Pietsch, S. 215f. 10.30 ge- weren: übereignen und sicherstellen gegen etwaige Ansprüche dritter (s. Cod. Dipl. Siles. 29 Register s. v. Gewähr und oben zu Nr. 48, 25f.; 128, 9. Dazu vgl. auch Z. 16. 21. 30. 18 myns eyns hant: myns statt min s. Weinhold Mhd. Gr.2 § 471, Paul Mhd. Gr.12 § 146, Anm. 3.
XIV. Privaturkunden, Nr. 153—154. 247 mit andirm vnſem gute, daz w’ haben do selbift czu Gogelow, vordinen. Vnd daz dirre kouf vnd allis, daz in diſem brife benant ift, von vns vnd von vnſen nochkomelingen ftete vnd gancz w’de gehaldin, Des 20 habe wir diſem brif beftetigit mit d' anhengunge vnf’ ingefigel czu eyme vrkunde. Gegebin czur Swidnicz an dem montage vor fente marien magdalenen tak noch gotis geburt Tufent iar Drihundirt iar in dem vumf vnd virczegiften iare. 154. 1350, November 27 (an deme neheften Sunabunde noch Sante katherin tak). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit den an Pergamentstreifen angehängten Siegeln drei und vier und den teilweise erhaltenen Siegeln eins, sieben und acht; die Siegel zwei, fünf und seche fehlen. Ich Kilian von Hugwicz bekennen [!] offenlich mit desem brife, daz ich habe vorkouft recht vnd redelich deme Erb’n manne Nickel von Sifridow, finen erben vnd iren nachkomelingen daz vorwerk Thomicz in deme wichbilde czu Nimpcz mit czehn hufen, alz is in finen greniczen vnd in finen reynn gelegen ift, mit aller herſchaft, mit allë nucze, mit der Mol, mit deme Cretſchem, mit gartenczinfe, mit aller fruch- berkeyt, mit deme obiriten gerichte, obir hals vnd obir hant czu richten, vnd ouch mit deme nedirften gerichte vnd vri ane dinft, alz is myn eldern vnd ich felber bis an deſe czit gehabt vnd beſeflen haben, vnd globe den felben Nickel vnd fine erben dez czu geweren, 10 alz in myns herren lande recht ift. Jch globe ouch, daz myn eliche hufvrow vor myne [!] herren, dem H’czogen, daz felbe gut vff lazen fal deme vorbenanten Nickel vnd finen erben ; were aber, daz myn herre, der H’czog, dinft hyfche vff deme felbë gute, mak ich daz mit brifen bewifen, daz daz gut vri fi ane dinft, vnd antworte dy felben Brife 15 deme vorbenanten Nickel, do mitte fal ich in des gutis vri gewert haben; geſchit abir des nicht, daz ich der brife nicht gehaben mak, zo fal ichs, kilian, mit Eyden bewiſen, mit myns eyns hant vor myme 5 153, 18 vordinen: vergelten, abgelten. 21 disem brif: Assimilation des auslautenden n zu m vor labialem Anlaut, s. Rückert-Pietsch, S. 186 und V. 154, 6 Cretschem: s. zu Nr. 33, 10. Ma. z. Ref. Bd. V, S. 187. 6f. fruchberkeyt: über Abfall des t s. Rückert-Pietsch, S. 215f. 10.30 ge- weren: übereignen und sicherstellen gegen etwaige Ansprüche dritter (s. Cod. Dipl. Siles. 29 Register s. v. Gewähr und oben zu Nr. 48, 25f.; 128, 9. Dazu vgl. auch Z. 16. 21. 30. 18 myns eyns hant: myns statt min s. Weinhold Mhd. Gr.2 § 471, Paul Mhd. Gr.12 § 146, Anm. 3.
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248 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. herren, deme herczogen, vnd vor sinen mannen, vnd wenne ich den 20 Eyt getu, alz recht ift, zo fal ich do mitte den felben vorbenanten Nickel vnd fine erben der anfproche vmbe daz dinft gewert haben; allis, daz hy vor beſchreben ftet, daz globe ich, kilian von Hugewicz, alz eyn werer des vorbenanten gutis Thomicz, vnd wir, her Rudg" von Hugwicz, kilians vater, her Hanke von Eychelborn, her Rudeg" 25 von Hugwicz, hern heynichs zon, her albrecht Seckel von Richenbach, heynrich wufthufe, Gelfrat von Rechinb’g vnd vlman von Marus, alzo burgen, globen mit gefamitt' hant in guten truwen an argelift mit kilian von Hugwicz vnd vor in deme vorbenantë Nickel von Sifridow, sinen erben vnd sime Eydem Heynken von Sidlicz daz so vorbenante gut czu Thomicz czu geweren vnd czu entwerren, alz recht ift in vnf’s herren lande, do daz gut inne gelegen ift. Mit bekentnis dicz brifs, den wir vorfegelt haben, gegeben mit vnf'n Jngesegeln; Daz ift geschen vnd def’ brif ift gegebr czur Swidnicz an deme neheften Sunabunde noch Sante katherin tak Noch gotis geburt Driczenhundirt s5 Jar dor noch in deme fumfczegftem Jare. 155. 1358, September 30 (an dem nehiftin Suntage nach fente Michels tag, des Erczengils). — Bresl. Staatsarch. Rep. 132c Urk. Dep. Oels Nr. 23. [F. Oels Dep. Nr. 23.] Original, Pergament mit sieben an Pergamentstreifen hängenden Rittersiegeln. Man tut wiffinhaft allin den, di diſe geginwurtige ſchrift ſehin adir horin lefin, daz wir beyde, myn bruder, her Ott ſchuler, vnd ich, Ott Sſchramm, gebrudir von Glubocz, mit gutim willin, mit vor bedachtim mute vnd mit vnfir brudir vnd vnfir beſtin vreunde rate Vnfir gut, 5 was wir des habin vnd beliczczin beyd czu Mittilwald vnd an allim, daz do czu gehorit, vnd czu dem Snellinfteyne, czu dem aldin [aldin] Ebirhartidorf, czu langnaw, dem Obirftin, vnd an allim dem, daz do czu gehorit vnd geleyt ift, als her noch geſchribin ift, Glych in czwey teyl geteylt vnd gefundirt habin vndir vns czweyn, jdem manne 10 eyn teyl, im vnd ſynin elichin nochkumelingin ebeclichin vnd erplichin czu beliczczin, czubehaldin, czu vor erbin, czu vor kaufin adir wi 154, 23 werer: rechtmäßiger Ubereigner und Bürge, s. DWb. XIII 810f. 27 mit gefamitt’ hant: s. zu Nr. 129,, 1, 3. 30 entwerren: synonym mit geweren (vgl. DWb. III 649f. unter 3 und oben zu Nr. 48, 25f.); ebenso unten in Nr. 159,9. 155,2 brud Or. 9 jdem]. j. dem Or.: s. zu Nr. 76, 11.
248 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. herren, deme herczogen, vnd vor sinen mannen, vnd wenne ich den 20 Eyt getu, alz recht ift, zo fal ich do mitte den felben vorbenanten Nickel vnd fine erben der anfproche vmbe daz dinft gewert haben; allis, daz hy vor beſchreben ftet, daz globe ich, kilian von Hugewicz, alz eyn werer des vorbenanten gutis Thomicz, vnd wir, her Rudg" von Hugwicz, kilians vater, her Hanke von Eychelborn, her Rudeg" 25 von Hugwicz, hern heynichs zon, her albrecht Seckel von Richenbach, heynrich wufthufe, Gelfrat von Rechinb’g vnd vlman von Marus, alzo burgen, globen mit gefamitt' hant in guten truwen an argelift mit kilian von Hugwicz vnd vor in deme vorbenantë Nickel von Sifridow, sinen erben vnd sime Eydem Heynken von Sidlicz daz so vorbenante gut czu Thomicz czu geweren vnd czu entwerren, alz recht ift in vnf’s herren lande, do daz gut inne gelegen ift. Mit bekentnis dicz brifs, den wir vorfegelt haben, gegeben mit vnf'n Jngesegeln; Daz ift geschen vnd def’ brif ift gegebr czur Swidnicz an deme neheften Sunabunde noch Sante katherin tak Noch gotis geburt Driczenhundirt s5 Jar dor noch in deme fumfczegftem Jare. 155. 1358, September 30 (an dem nehiftin Suntage nach fente Michels tag, des Erczengils). — Bresl. Staatsarch. Rep. 132c Urk. Dep. Oels Nr. 23. [F. Oels Dep. Nr. 23.] Original, Pergament mit sieben an Pergamentstreifen hängenden Rittersiegeln. Man tut wiffinhaft allin den, di diſe geginwurtige ſchrift ſehin adir horin lefin, daz wir beyde, myn bruder, her Ott ſchuler, vnd ich, Ott Sſchramm, gebrudir von Glubocz, mit gutim willin, mit vor bedachtim mute vnd mit vnfir brudir vnd vnfir beſtin vreunde rate Vnfir gut, 5 was wir des habin vnd beliczczin beyd czu Mittilwald vnd an allim, daz do czu gehorit, vnd czu dem Snellinfteyne, czu dem aldin [aldin] Ebirhartidorf, czu langnaw, dem Obirftin, vnd an allim dem, daz do czu gehorit vnd geleyt ift, als her noch geſchribin ift, Glych in czwey teyl geteylt vnd gefundirt habin vndir vns czweyn, jdem manne 10 eyn teyl, im vnd ſynin elichin nochkumelingin ebeclichin vnd erplichin czu beliczczin, czubehaldin, czu vor erbin, czu vor kaufin adir wi 154, 23 werer: rechtmäßiger Ubereigner und Bürge, s. DWb. XIII 810f. 27 mit gefamitt’ hant: s. zu Nr. 129,, 1, 3. 30 entwerren: synonym mit geweren (vgl. DWb. III 649f. unter 3 und oben zu Nr. 48, 25f.); ebenso unten in Nr. 159,9. 155,2 brud Or. 9 jdem]. j. dem Or.: s. zu Nr. 76, 11.
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XIV. Privaturkunden, Nr. 155. 249 fyn wille vnd fyn gevuk allir befte dor an geligin mag, an hindirniffe vnd an anſproche des andirn. So tu wir kunt, daz wir czu Mittilwald vnd czu fynim teyl geleyt habin vnd geschikkit Hof vnd Itat, kirchlen in der ftat vnd in den nochgeſchribin dorfirn, Lantgericht vnd erbe- 15 gerichte, kornmueln, lomueln, bretmueln vnd walkmueln, czol, brupfann, ftubinczins, vleſchbenke, brotbenke, geſchos, czins, bufin, ablegunge, erunge, wyfute, welde, waltezins, Puſche, gebirge, wifin, Tyche, Tychftete, waffere, wiſche, viferye, wiltyat, wilpret [!] vnd vogilweyd, Glafehuttin, Smidewerk, vorwerk, heyne, haynrecht, 2o Gertene vnd gartin czins; Dor czu hab wir auch geſchikkit vnd geleyt di nochbenantin dorfir mit allim, daz do czu gehorit, is ſy geſchos, czins, czinſhunir, czins eyir, czinſkele adir czins vlachs, robotin, erunge, wyfute, bufin, ablegunge vnd voytphenninge, vnd oc mit allim dem, do man fulchis gutis an geneuffit adir her noch geniſfin 25 mechte: Hertwigiſwad, Schoninuelt, daz newe Ebirhartidorf, den hayn, lutirbach, Gleferdorf, daz Schonintor vnd lobriſchaw, mit allim nucz vnd dinite, her ſy geſchribin adir nicht, fundir eyn wiſe, als fi begreniczt ift indirthalp lobriſchaw, vnd eyn erbe nidin an dem ende czu loberſcaw vnd eyn marg czinfis vf dem Obirftin hamir, daz fal so czu dem Snellinfteyn gehorin. So hab wir czu dem inellinfteyne vnd czu fynim teyl geſchikkit vnd geleyt Rofintal vnd ſybotindorf mit allim dinfte vnd nuczeze, als vf der Mittilwelder teyl geſchribin ift, Sundir daz di felbin czwey dorfer alle wypild [!] recht mit den andirn 155, 12 gevuk: Vorteil, Nutzen, 8. Lexer III 570f.; DWb. IV, I. Abt. 1, 373f. s. v. vuoc, Fug; DWb. IV, 1. Abt., 2, 2163f. s. v. Gefug. mag: auch Lesung mac möglich. 14 kirchlen: s. zu Nr. 22, 10. 16 lomueln: bretmueln: Schneide- Stampfmühlen für Lohrinde (s. Lexer I 1953). mühlen (s. DWb. II 358). walkmueln: s. DWb. XIII 1253. ſtubinczins Zins für die Zunftstube 17 brupfann: s. zu Nr. 125, 2, 5. 18 ablegunge: Vergütung (s. Lexer I 9). (s. Lexer II 1258). erunge: s. oben zu Nr. 32, 26. (44) wyfute: mhd. wisôt, wiscede stn. m. f., Geschenk oder Abgabe (besonders in Naturalien) zu Festzeiten an Braut, Kirche, Herrn, s. Lexer III 944. waltezins: Einnahmen aus Waldbesitz. 19 wiſche = viſche, s. unten Z. 46. wiltyat: Wildjagd, s. unten Z. 51. wilpret: vgl. oben zu Nr. 154, 6f. 23 (43) czinſhunir: s. zu Nr. 22, 11. (45) robotin (= mhd. robâten) Fronarbeiten, s. Lexer II 478. 24 (43) voytphenninge: Geldabgabe an den Vogt, vgl. Lexer III 436f. 26 mechte: auch Lesung mochte möglich. oc = ouch. 28 ſundir: 30 hamir Hammerwerk, Hammermühle (s. Lexer I.1163). ausgenommen. 34 fundir: insbesondere. 34. 62 wypild = mhd. wich-bilde, das zu wippilde angeglichen wurde.
XIV. Privaturkunden, Nr. 155. 249 fyn wille vnd fyn gevuk allir befte dor an geligin mag, an hindirniffe vnd an anſproche des andirn. So tu wir kunt, daz wir czu Mittilwald vnd czu fynim teyl geleyt habin vnd geschikkit Hof vnd Itat, kirchlen in der ftat vnd in den nochgeſchribin dorfirn, Lantgericht vnd erbe- 15 gerichte, kornmueln, lomueln, bretmueln vnd walkmueln, czol, brupfann, ftubinczins, vleſchbenke, brotbenke, geſchos, czins, bufin, ablegunge, erunge, wyfute, welde, waltezins, Puſche, gebirge, wifin, Tyche, Tychftete, waffere, wiſche, viferye, wiltyat, wilpret [!] vnd vogilweyd, Glafehuttin, Smidewerk, vorwerk, heyne, haynrecht, 2o Gertene vnd gartin czins; Dor czu hab wir auch geſchikkit vnd geleyt di nochbenantin dorfir mit allim, daz do czu gehorit, is ſy geſchos, czins, czinſhunir, czins eyir, czinſkele adir czins vlachs, robotin, erunge, wyfute, bufin, ablegunge vnd voytphenninge, vnd oc mit allim dem, do man fulchis gutis an geneuffit adir her noch geniſfin 25 mechte: Hertwigiſwad, Schoninuelt, daz newe Ebirhartidorf, den hayn, lutirbach, Gleferdorf, daz Schonintor vnd lobriſchaw, mit allim nucz vnd dinite, her ſy geſchribin adir nicht, fundir eyn wiſe, als fi begreniczt ift indirthalp lobriſchaw, vnd eyn erbe nidin an dem ende czu loberſcaw vnd eyn marg czinfis vf dem Obirftin hamir, daz fal so czu dem Snellinfteyn gehorin. So hab wir czu dem inellinfteyne vnd czu fynim teyl geſchikkit vnd geleyt Rofintal vnd ſybotindorf mit allim dinfte vnd nuczeze, als vf der Mittilwelder teyl geſchribin ift, Sundir daz di felbin czwey dorfer alle wypild [!] recht mit den andirn 155, 12 gevuk: Vorteil, Nutzen, 8. Lexer III 570f.; DWb. IV, I. Abt. 1, 373f. s. v. vuoc, Fug; DWb. IV, 1. Abt., 2, 2163f. s. v. Gefug. mag: auch Lesung mac möglich. 14 kirchlen: s. zu Nr. 22, 10. 16 lomueln: bretmueln: Schneide- Stampfmühlen für Lohrinde (s. Lexer I 1953). mühlen (s. DWb. II 358). walkmueln: s. DWb. XIII 1253. ſtubinczins Zins für die Zunftstube 17 brupfann: s. zu Nr. 125, 2, 5. 18 ablegunge: Vergütung (s. Lexer I 9). (s. Lexer II 1258). erunge: s. oben zu Nr. 32, 26. (44) wyfute: mhd. wisôt, wiscede stn. m. f., Geschenk oder Abgabe (besonders in Naturalien) zu Festzeiten an Braut, Kirche, Herrn, s. Lexer III 944. waltezins: Einnahmen aus Waldbesitz. 19 wiſche = viſche, s. unten Z. 46. wiltyat: Wildjagd, s. unten Z. 51. wilpret: vgl. oben zu Nr. 154, 6f. 23 (43) czinſhunir: s. zu Nr. 22, 11. (45) robotin (= mhd. robâten) Fronarbeiten, s. Lexer II 478. 24 (43) voytphenninge: Geldabgabe an den Vogt, vgl. Lexer III 436f. 26 mechte: auch Lesung mochte möglich. oc = ouch. 28 ſundir: 30 hamir Hammerwerk, Hammermühle (s. Lexer I.1163). ausgenommen. 34 fundir: insbesondere. 34. 62 wypild = mhd. wich-bilde, das zu wippilde angeglichen wurde.
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250 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. ss dorfirn, di czu Mittilwald gehorin, tun fullin an clichin dingin: czu beſuchin, an recht czu holin, mit den cruczin czu gen, an nochuolgin vnd an rauchpfenningin vnd och an allin fachin, als vor gewonlich ift geweft, ane daz fi hantwerk czum Inellinfteyne beſuchin fullin, wen des fullin fi czu Mittilwalde vry ſyn. Js fullin auch di ſelbin czwey 4o dorfir an allim irim geſchfte[!] durch Mittilwald hin vnd her widir czollis vry czoyn. So hab wir auch czum Snellinfteyne geleyt langnaw, daz Obirite, mit kirlen, mit vorwerk, mit mueln, mit hubinczinſe, mit forftezinſe, mit voytpfenningin, mit czinfſchuldirn, mit czinshunirn adir mit fortſhunirn [!], mit forſhabirn [!], mit wyfut, mit erunge, mit 45 bufin, mit ablegunge, mit Robotin, mit vogilweyd, mit puſchin, mit wilin, mit waſfere, mit viſchin, mit viſcherie, mit Tychin adir mit Tychftetin, mit allim nuczeze vnd dinſte do vnd andirſwo vbil [!] al vf dem gute, daz do czu geteylt vnd gegreniczczit, waz man des geneuffit adir her noch geniſfin mechte, is fy benant adir nicht, vnd 5o den walt, der do begreniczczit ift obendik Rofintal czum Snellinfteyne, alfo verre als vnſe gebirge wendit, mit wiltiayt, mit wilprete, mit gebirge, mit vogilweyd vnd in eynim mit allim nuczcze, alfo man welde vnd gebirgis geniſſin kan adir mak, her ſy beſchribin adir nicht. Js ſal auch der Snellink eyn grenicz fyn czwiſchin Schoninuelt vnd langnaw, 55 bis daz her in di Nyſe vellit, vnd fal doch mit beydirn [!] vbirn czum Snellinfteyne gehorin. So hab wir auch daz alde Ebirharftdorf [ !] czum fnellinfteyne geleyt mit kirchlen, mit eynim vryim wald vnd wek czu be ſuchin den ſelbin luetin czuallir irr notdurft ane hindirniſſe des herrin von Mittilwald; js mag auch der here vom Snellinfteyne co wol hantwarg vnd Creſchim[!] noch fynir notdurft in fynin greniczczin habin. Jit auch, ab vnfir keynis man vf des andirn gut buſuellik wirt. is ſy vf dem wypild [!] adir in dorfirn, is trete hoch adir nidir, dem fal der here volgin, des man buſuellik ift wordin, vnd der Richter fynim 155, 35—38: Bedeutung der hier aufgezählten Weichbildrechte im Einzelnen 37 rauchpfenningin vom Herde, Hause zu entrichtende Abgabe unklar. (s. Lexer II 513 s. v. rouch u. DWb. VIII 252). 41 czoyn = lyn (vgl. Z. 39). 42 kirlen = kirchlen. 43 czinffchuldirn: über Schweineschultern als Zins vgl. Cod. Dipl. Siles. XXIX Register s. v. Zins. 47 vbil al: verbessert in vbir [?] al Or. 48 gegreniczczit: die Kopula was (war) fehlt vor dem obendik: gleichlautenden waz. 50 begreniczczit] be greniczezit Or. oberhalb. 55 vbirn: s. zu Nr. 51, 25. 60 hantwarg = hantwerk. 61 buſuellik: straffällig. Creſchim = Cretschem, s. zu Nr. 33, 10. 62 is trete hoch adir nidir: es sei ein schweres oder leichtes Verschulden. 62f. dem bis volgin: dieser Sache soll der Herr nachgehen.
250 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. ss dorfirn, di czu Mittilwald gehorin, tun fullin an clichin dingin: czu beſuchin, an recht czu holin, mit den cruczin czu gen, an nochuolgin vnd an rauchpfenningin vnd och an allin fachin, als vor gewonlich ift geweft, ane daz fi hantwerk czum Inellinfteyne beſuchin fullin, wen des fullin fi czu Mittilwalde vry ſyn. Js fullin auch di ſelbin czwey 4o dorfir an allim irim geſchfte[!] durch Mittilwald hin vnd her widir czollis vry czoyn. So hab wir auch czum Snellinfteyne geleyt langnaw, daz Obirite, mit kirlen, mit vorwerk, mit mueln, mit hubinczinſe, mit forftezinſe, mit voytpfenningin, mit czinfſchuldirn, mit czinshunirn adir mit fortſhunirn [!], mit forſhabirn [!], mit wyfut, mit erunge, mit 45 bufin, mit ablegunge, mit Robotin, mit vogilweyd, mit puſchin, mit wilin, mit waſfere, mit viſchin, mit viſcherie, mit Tychin adir mit Tychftetin, mit allim nuczeze vnd dinſte do vnd andirſwo vbil [!] al vf dem gute, daz do czu geteylt vnd gegreniczczit, waz man des geneuffit adir her noch geniſfin mechte, is fy benant adir nicht, vnd 5o den walt, der do begreniczczit ift obendik Rofintal czum Snellinfteyne, alfo verre als vnſe gebirge wendit, mit wiltiayt, mit wilprete, mit gebirge, mit vogilweyd vnd in eynim mit allim nuczcze, alfo man welde vnd gebirgis geniſſin kan adir mak, her ſy beſchribin adir nicht. Js ſal auch der Snellink eyn grenicz fyn czwiſchin Schoninuelt vnd langnaw, 55 bis daz her in di Nyſe vellit, vnd fal doch mit beydirn [!] vbirn czum Snellinfteyne gehorin. So hab wir auch daz alde Ebirharftdorf [ !] czum fnellinfteyne geleyt mit kirchlen, mit eynim vryim wald vnd wek czu be ſuchin den ſelbin luetin czuallir irr notdurft ane hindirniſſe des herrin von Mittilwald; js mag auch der here vom Snellinfteyne co wol hantwarg vnd Creſchim[!] noch fynir notdurft in fynin greniczczin habin. Jit auch, ab vnfir keynis man vf des andirn gut buſuellik wirt. is ſy vf dem wypild [!] adir in dorfirn, is trete hoch adir nidir, dem fal der here volgin, des man buſuellik ift wordin, vnd der Richter fynim 155, 35—38: Bedeutung der hier aufgezählten Weichbildrechte im Einzelnen 37 rauchpfenningin vom Herde, Hause zu entrichtende Abgabe unklar. (s. Lexer II 513 s. v. rouch u. DWb. VIII 252). 41 czoyn = lyn (vgl. Z. 39). 42 kirlen = kirchlen. 43 czinffchuldirn: über Schweineschultern als Zins vgl. Cod. Dipl. Siles. XXIX Register s. v. Zins. 47 vbil al: verbessert in vbir [?] al Or. 48 gegreniczczit: die Kopula was (war) fehlt vor dem obendik: gleichlautenden waz. 50 begreniczczit] be greniczezit Or. oberhalb. 55 vbirn: s. zu Nr. 51, 25. 60 hantwarg = hantwerk. 61 buſuellik: straffällig. Creſchim = Cretschem, s. zu Nr. 33, 10. 62 is trete hoch adir nidir: es sei ein schweres oder leichtes Verschulden. 62f. dem bis volgin: dieser Sache soll der Herr nachgehen.
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XIV. Privaturkunden, Nr. 156. 251 drittin pfenninge, indes gerichte is ge tedingit ift. Js fal vnd mag auch wol, welch here czu Mittilwald ift, vnrechte wege vnd ftyge mit rechte 6s werin vbir daz gut, daz czum Snellinfteyne gehorit, di ſyme czolle ſchedelich ſyn. Nu hab wir di inſchidunge vnd teylunge alfo vol broch vnd vol endit vnd wollin, das vnfir iclichir fynis gutis, fynir herschaft genifin fal, di in lynin greniczin belechint adir beſchribin lyn, an allim geniffe, do man gutis an geneuſfit adir noch geniſin 7o mechte. Js fal auch der czum Snellinfteyne synin vorſczins [!] vf dem aldin Eberharfdorf[!] habin, der do gevellit von dem walde obendik dem newin ebirhartidorf, [habin] vnd dor czu allis recht vnd alle herſchaft, als vf langnaw beſchribin ift. Als gelob ich Ott schram, ich vnd alle myne elichin nochkumelinge vnd alle di, di in mynin 75 greniczczin behwfit adir beerbit fyn, von des gutis weyn czu Mittilwald vnd von fynim teyl mynim brudir hern Ottin ſchuler von Glubocz, im vnd ſynin elichin nochkumelingin vnd allin den, di in den greniczezin czum Snellinfteyne beerbit adir behwiit fyn, di intſchidunge vnd alle vor genante dink vnd fachin mit gutin willin by mynin truwin an so argelift ftete vnd gancz czu haldin ebeclichin. Des gelobdis vnd intſchidunge ge czuck fint auch di veſtin vnd erbern Rittir vnd luete: her Ott wolf, her Otakir, gebrudir von Glubocz, her Gunther von der Stercz, her woys von knoblauchfdorf, hannus vnd Ruprecht, gebrudir von Glubocz, di alle diſe hantveftin mit irn jngeligiln begobit s5 habin. Gegebin vnd ge schen noch gotis geburt Dryczenhundirt vnd in dem acht vnd vumczigiftin jare an dem nehiftin Suntage nach fente Michels tag, des Erczengils. 156. 1366, Oktober 6 (in den achtagen noch fente michaelis tagr). Bresl. Staatsarch. Rep. 132C Urk. Dep. Oels Nr. 31. [F. Oels Dep. Nr. 31.] Original, Pergament mit dem an roten Seidenfäden hängenden Siegel des Ausstellers. Jn Gotis namen amen. Sint dy werke vnd daz geſcheftnis tote- licher lute flýzen vnde vorgen mite der czit, zo komit daz von der 155, 64 drittin phenninge: s. oben zu Nr. 32, 14f. 65 wol: auch Lesung 67f. vol broch: vollbracht, 67 alfo: auch alfe lesbar. wel möglich. über den Abfall des t s. zu Nr. 154, 6f. 69 belechint (= mhd. belegen): gelegen; über das nach auslautendem en antretende t s. Rückert-Pietsch S. 220. 78 in den greniczczin auf Rasur. 84 der] de Or. Zum Namen s. Cod. Dipl. Siles. XXX Register s. v. Stertz. 156, 2 flyzen] slyzen Or.
XIV. Privaturkunden, Nr. 156. 251 drittin pfenninge, indes gerichte is ge tedingit ift. Js fal vnd mag auch wol, welch here czu Mittilwald ift, vnrechte wege vnd ftyge mit rechte 6s werin vbir daz gut, daz czum Snellinfteyne gehorit, di ſyme czolle ſchedelich ſyn. Nu hab wir di inſchidunge vnd teylunge alfo vol broch vnd vol endit vnd wollin, das vnfir iclichir fynis gutis, fynir herschaft genifin fal, di in lynin greniczin belechint adir beſchribin lyn, an allim geniffe, do man gutis an geneuſfit adir noch geniſin 7o mechte. Js fal auch der czum Snellinfteyne synin vorſczins [!] vf dem aldin Eberharfdorf[!] habin, der do gevellit von dem walde obendik dem newin ebirhartidorf, [habin] vnd dor czu allis recht vnd alle herſchaft, als vf langnaw beſchribin ift. Als gelob ich Ott schram, ich vnd alle myne elichin nochkumelinge vnd alle di, di in mynin 75 greniczczin behwfit adir beerbit fyn, von des gutis weyn czu Mittilwald vnd von fynim teyl mynim brudir hern Ottin ſchuler von Glubocz, im vnd ſynin elichin nochkumelingin vnd allin den, di in den greniczezin czum Snellinfteyne beerbit adir behwiit fyn, di intſchidunge vnd alle vor genante dink vnd fachin mit gutin willin by mynin truwin an so argelift ftete vnd gancz czu haldin ebeclichin. Des gelobdis vnd intſchidunge ge czuck fint auch di veſtin vnd erbern Rittir vnd luete: her Ott wolf, her Otakir, gebrudir von Glubocz, her Gunther von der Stercz, her woys von knoblauchfdorf, hannus vnd Ruprecht, gebrudir von Glubocz, di alle diſe hantveftin mit irn jngeligiln begobit s5 habin. Gegebin vnd ge schen noch gotis geburt Dryczenhundirt vnd in dem acht vnd vumczigiftin jare an dem nehiftin Suntage nach fente Michels tag, des Erczengils. 156. 1366, Oktober 6 (in den achtagen noch fente michaelis tagr). Bresl. Staatsarch. Rep. 132C Urk. Dep. Oels Nr. 31. [F. Oels Dep. Nr. 31.] Original, Pergament mit dem an roten Seidenfäden hängenden Siegel des Ausstellers. Jn Gotis namen amen. Sint dy werke vnd daz geſcheftnis tote- licher lute flýzen vnde vorgen mite der czit, zo komit daz von der 155, 64 drittin phenninge: s. oben zu Nr. 32, 14f. 65 wol: auch Lesung 67f. vol broch: vollbracht, 67 alfo: auch alfe lesbar. wel möglich. über den Abfall des t s. zu Nr. 154, 6f. 69 belechint (= mhd. belegen): gelegen; über das nach auslautendem en antretende t s. Rückert-Pietsch S. 220. 78 in den greniczczin auf Rasur. 84 der] de Or. Zum Namen s. Cod. Dipl. Siles. XXX Register s. v. Stertz. 156, 2 flyzen] slyzen Or.
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252 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. wyzen rate, daz ewyge fachin werdin geveftigit vnd mit offen brifen vnd mite geczugen beftëtigit. Hy von ift, daz Jch herman von Rychin- 5 bach Tu kunt vnd bekenne offinlichin in defem brife allen den, dy en feen ader lefin, daz ich mite wole bedochtẽ mute, mite guter vornumft vnd mite vrunde rate Dem vromë manne Henfil kéften", annen, finë wybe, vnd allen yren newendigiftin eyne weze, dy do gelègin ift by der walkemûle by dem bornichin vnd greniczit mite 10 der leypner, redelichin vnde rechtlichin habe vorkouft czu eym rechtin erbe, ewyclichin czu habin vnd erplichin czu befitczin, mite allem genyze, mite alle vromë vnd mite aller nuczberkeyt, dy do von komen mak, sy weder czu vorkoyfen vnd an yren nûcze czu wendin, als is en aller nûczlichfte vnd aller bequemlichfte gefin mak, mite eym 15 sulchin vnderscheyt, daz der vorgenante Henfil keftener, sin wyp, fine bruder ader sine nochkumlinge ader wer dy felbe weze hat vnde nûczit, mir ader mynen nochkůmlingen fal gebin alle iare eyn halbe marke pfennynge czu rechtem czinſe, vnd der czins fal geuallin alle iare halp uff ſente walpurgen tagr vnde halp uff fente michaelis tagr, 2o vnde fal domete ledik vnde vberhabin fin allis hinderniffis vnd allerley befwerunge. Do fint by geweft dy vromen lûte: Herman deynhart, Johes perſke, henfil voyt, hannus crapicz, Nicolr trebian, Nicolr raffenteyk vnd heynricus von der můglicz, myn schryber, der den briff hat geſchrebin, vnd anderr vyle byderbin lûte. Geschen vnd 25 gebin czu munfterberk in den achtagen noch fente michaelis tagr Noch gotis geburt Tufent iare dryhundert iare in dem fechftin vnde ſechczigiftem Jare. 157. 1374, Mai 22 (an dem mantage in dem[!] pfingiſtheiligen tagen). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden gut erhaltenen Siegel des Ausstellers. Jch her Hannis von feftinberg, Rittir, Bekenne offenbar in difem keginw’tigen briefe vnd tu kunt allen den, dy in fehen ader horen lesen, vnd bekenne, das eyne czweytracht ift geweft czwiſchen dem erwirdigin in gote vatir dem herren hern Priczla, Biffchoff czu Brezlow, 5 an eyme teyle vnd an mir am andirn teyle, vnd dy felbe czweytracht fecze ich mit rechten wiffen vnd mit woluorbedochten mûte czu dem 156, 8 newendigiftin Nächsten, Erbberechtigten (rgl. nâchwendic Schmeller2 9 walkemůle: s. zu Nr. 155, 16. II 945f. und Lezer II 12; III 327). 15 vnderscheyt: s. zu Nr. 137, 20.
252 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. wyzen rate, daz ewyge fachin werdin geveftigit vnd mit offen brifen vnd mite geczugen beftëtigit. Hy von ift, daz Jch herman von Rychin- 5 bach Tu kunt vnd bekenne offinlichin in defem brife allen den, dy en feen ader lefin, daz ich mite wole bedochtẽ mute, mite guter vornumft vnd mite vrunde rate Dem vromë manne Henfil kéften", annen, finë wybe, vnd allen yren newendigiftin eyne weze, dy do gelègin ift by der walkemûle by dem bornichin vnd greniczit mite 10 der leypner, redelichin vnde rechtlichin habe vorkouft czu eym rechtin erbe, ewyclichin czu habin vnd erplichin czu befitczin, mite allem genyze, mite alle vromë vnd mite aller nuczberkeyt, dy do von komen mak, sy weder czu vorkoyfen vnd an yren nûcze czu wendin, als is en aller nûczlichfte vnd aller bequemlichfte gefin mak, mite eym 15 sulchin vnderscheyt, daz der vorgenante Henfil keftener, sin wyp, fine bruder ader sine nochkumlinge ader wer dy felbe weze hat vnde nûczit, mir ader mynen nochkůmlingen fal gebin alle iare eyn halbe marke pfennynge czu rechtem czinſe, vnd der czins fal geuallin alle iare halp uff ſente walpurgen tagr vnde halp uff fente michaelis tagr, 2o vnde fal domete ledik vnde vberhabin fin allis hinderniffis vnd allerley befwerunge. Do fint by geweft dy vromen lûte: Herman deynhart, Johes perſke, henfil voyt, hannus crapicz, Nicolr trebian, Nicolr raffenteyk vnd heynricus von der můglicz, myn schryber, der den briff hat geſchrebin, vnd anderr vyle byderbin lûte. Geschen vnd 25 gebin czu munfterberk in den achtagen noch fente michaelis tagr Noch gotis geburt Tufent iare dryhundert iare in dem fechftin vnde ſechczigiftem Jare. 157. 1374, Mai 22 (an dem mantage in dem[!] pfingiſtheiligen tagen). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden gut erhaltenen Siegel des Ausstellers. Jch her Hannis von feftinberg, Rittir, Bekenne offenbar in difem keginw’tigen briefe vnd tu kunt allen den, dy in fehen ader horen lesen, vnd bekenne, das eyne czweytracht ift geweft czwiſchen dem erwirdigin in gote vatir dem herren hern Priczla, Biffchoff czu Brezlow, 5 an eyme teyle vnd an mir am andirn teyle, vnd dy felbe czweytracht fecze ich mit rechten wiffen vnd mit woluorbedochten mûte czu dem 156, 8 newendigiftin Nächsten, Erbberechtigten (rgl. nâchwendic Schmeller2 9 walkemůle: s. zu Nr. 155, 16. II 945f. und Lezer II 12; III 327). 15 vnderscheyt: s. zu Nr. 137, 20.
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XIV. Privaturkunden, Nr. 157—159. 253 ewirdigim[!] Capitol von Brezlow, hern Jeſken von weffalicz, heupt- man, vnd Ratluten dofelbeft czu Brezlow als czu obirlůten vnd czu enticheydern aller fachen, dy czwifſchin dem vorgenanten herren Bifſchoff vnd mir gelegin ſyn; wy dy vorgen funlute vnd entſcheyder dy enschitunge machen, sprechen, entscheyden vnd vorrichten, das gelob ich vnd wil das ftete vnd gancz halden vnuorbruchlich an argelift, vnd alle, dy in der vorbenanten fachen vordocht vnd be- scholdigit syn, dy ſullen von mir vnvordocht sin vnd vorbaz bliben. Gegebn czu Brezlow vndir myme Jngfigel noch gots gebort tuſent 10 dryhundert Jar in dem výr vnd ſebenczigiftim iare an dem mantage in dem[!] pfingiftheiligen tagen. 158. 1378, September 27 (am neftë montage vorr michaelis). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament, dessen Siegel verloren ist. Jch Borgold von Benotindorff Bekenne offinlich myth deſim briue allen den, dy en ſehin ad' horin lezin, daz ich vmb allë fachin, dy czwiſchin myrr an eyme teyle vnd czwiſchin de Capetil czu Bretzlow vnd irr kirſchin[!] vnd hirr Jaraczh von pogrellen an de and’n teyle gewant woren vnd myt namen von mys brudirr heynczhils weyne, dem goth genade, frundlich vnd liplich bericht vnd inticheydin bin, vnd gelobe daz one Argr ftete vnd gancz czu haldin myth alle den, dy durch mynen willen tuen vnd laffin wollin, vnd habe czu bekent- niffe myn Jngesigel an defin bryff gehangen am neftẽ montage vorr michaelis noch gotis gebortr Tufenth dryhundirth iarr dornoch indem 10 Achtë vnd ſebinczegiften iare. Anm. Die im Or. verschiedentlich angewandten r sind wiederholt nur Ver- zierung, nicht Abkürzungszeichen. 159. 1379, April 4 (an dem neeftn montage noch dem palmtage). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden, zum Teil zerbrochenen Siegel des Ausstellers. — Regest in D. u. Q. I, S. 227. Jch her Jaraczs von Pogrelle Bekenne in desim kegenwortign brifen [! ], daz ich genomen beczalt, enpfangen habe von den Erwirdegi 158, 2 alle] alle Or. 4 kirfchin: verschrieben für kirchin. pogrelle Or. 5 gewant woren: bestanden haben (Wiedergabe lateinischer Ausdrucksweise: cause que vertebantur). 6 bericht vnd intscheydin: s. zu Nr. 128, 5, If.
XIV. Privaturkunden, Nr. 157—159. 253 ewirdigim[!] Capitol von Brezlow, hern Jeſken von weffalicz, heupt- man, vnd Ratluten dofelbeft czu Brezlow als czu obirlůten vnd czu enticheydern aller fachen, dy czwifſchin dem vorgenanten herren Bifſchoff vnd mir gelegin ſyn; wy dy vorgen funlute vnd entſcheyder dy enschitunge machen, sprechen, entscheyden vnd vorrichten, das gelob ich vnd wil das ftete vnd gancz halden vnuorbruchlich an argelift, vnd alle, dy in der vorbenanten fachen vordocht vnd be- scholdigit syn, dy ſullen von mir vnvordocht sin vnd vorbaz bliben. Gegebn czu Brezlow vndir myme Jngfigel noch gots gebort tuſent 10 dryhundert Jar in dem výr vnd ſebenczigiftim iare an dem mantage in dem[!] pfingiftheiligen tagen. 158. 1378, September 27 (am neftë montage vorr michaelis). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament, dessen Siegel verloren ist. Jch Borgold von Benotindorff Bekenne offinlich myth deſim briue allen den, dy en ſehin ad' horin lezin, daz ich vmb allë fachin, dy czwiſchin myrr an eyme teyle vnd czwiſchin de Capetil czu Bretzlow vnd irr kirſchin[!] vnd hirr Jaraczh von pogrellen an de and’n teyle gewant woren vnd myt namen von mys brudirr heynczhils weyne, dem goth genade, frundlich vnd liplich bericht vnd inticheydin bin, vnd gelobe daz one Argr ftete vnd gancz czu haldin myth alle den, dy durch mynen willen tuen vnd laffin wollin, vnd habe czu bekent- niffe myn Jngesigel an defin bryff gehangen am neftẽ montage vorr michaelis noch gotis gebortr Tufenth dryhundirth iarr dornoch indem 10 Achtë vnd ſebinczegiften iare. Anm. Die im Or. verschiedentlich angewandten r sind wiederholt nur Ver- zierung, nicht Abkürzungszeichen. 159. 1379, April 4 (an dem neeftn montage noch dem palmtage). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden, zum Teil zerbrochenen Siegel des Ausstellers. — Regest in D. u. Q. I, S. 227. Jch her Jaraczs von Pogrelle Bekenne in desim kegenwortign brifen [! ], daz ich genomen beczalt, enpfangen habe von den Erwirdegi 158, 2 alle] alle Or. 4 kirfchin: verschrieben für kirchin. pogrelle Or. 5 gewant woren: bestanden haben (Wiedergabe lateinischer Ausdrucksweise: cause que vertebantur). 6 bericht vnd intscheydin: s. zu Nr. 128, 5, If.
Strana 254
254 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. herren, den Tumh’ren, vnd dem Capitil czu Brefflow Czweihundirt marg progiſchir groſchi polenniſchir czal, dy mir myn herre her 5 Preczlow von pogrelle, etwenn Biſchof zu Brefflow, gegebn hatte czu heben vnd nemen von den Czeendhalp hund’t marken, dy ym schuldig woren herczog Bolke von munftirb"g vnd leyne Burgen; dorumbe globe ich den ſelbn Tumherren vnd dem Capitil, das ich ſe entwerren vnd vortreten wil des felben geldis kegen eyme zu kumftigen 10 Biſchofe der obgenanten kirchen zu Brefflow, vnd ap an mir icht geschege, ſo fulln myne kindir, erben vnd nochkomelinge daz ſelbe tuen glichirwis alz ich felbir. Gegebn zu wirbin an dem neeftn montage noch dem palmtage Noch gotis geburt dreiczeenhundirt jar in dem newndn vnd Sebinczigſtn jare vndir mynem jngeſegil; do 15 leynt kegenwortig geweft her johannes, myn Capelan, luther Runge, B'nhard von glubos, jerke von Belicz vnd dirschke, voyt von lewyn. 160. 1379, November 30 (an fend Andrews tage, dez heilegen Cwelfboten). Bresl. Diözesanarch. PP 2. — Original, Pergament mit dem anhängenden roten Siegel des Thimo von Coldicz. Wir Thimo von Coldicz, h’re da felbeft vnd Hauptman czu Breſlaw, Tun kunt vnd Bekennen öffenleich mit diſem brife allen, dy en an ſehen adir horen lefen, daz wir vor vns, vnſer Erben vnd nachkomen gelobet haben vnd mit ganczen trewen geloben iczunt mit Rechter 5 wiffen vnd krafft dicz briefes ane argelift, daz wir adir dy selben vnf’n[!] Erben vnd nachkomen alle alde briefe, Beyde vnſ's hern karls, etwenne Romyſchen keyfers vnd kuniges czu Behem, vnd feines Sones, vnfers hern küniges wenczllaws, Romischen küniges vnd küniges czu Behem, vnd auch vnf’ frawen frawn Agniſen, der herezo- 10 ginne von der Sweidnicz, vnd alle ander briefe, welcherleie dy weren, ge- macht vnd begriefen Obir daz dorff czu peycherwicz, in dem wilchbilde czu der Stregen gelegen, daz wir redeleich vnd rechtlich verkauft haben den verwef’n der kyrchen, dem Capitel vnd Thümh'ren czu Brefflaw vnd Byſchofe da felbeft, vnd obir alle dez felben dorffes 15 czugehorunge, dy wir iczunt haben dar obir adir ymmer gehaben mügen, getruwelichen fullen vnd wellen geben vnd antworten den vortreten ... kegen: s. zu Nr. 128, 159, 9 entwerren: s. zu Nr. 154, 30. 7, 6 und Nr. 129, 6, 5. 16 lewyn: Löwen, Kr. Brieg. 160, 11 wilchbilde: 12 Stregen: vgl. zu Nr. 22, 8. verschrieben für weichbilde.
254 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. herren, den Tumh’ren, vnd dem Capitil czu Brefflow Czweihundirt marg progiſchir groſchi polenniſchir czal, dy mir myn herre her 5 Preczlow von pogrelle, etwenn Biſchof zu Brefflow, gegebn hatte czu heben vnd nemen von den Czeendhalp hund’t marken, dy ym schuldig woren herczog Bolke von munftirb"g vnd leyne Burgen; dorumbe globe ich den ſelbn Tumherren vnd dem Capitil, das ich ſe entwerren vnd vortreten wil des felben geldis kegen eyme zu kumftigen 10 Biſchofe der obgenanten kirchen zu Brefflow, vnd ap an mir icht geschege, ſo fulln myne kindir, erben vnd nochkomelinge daz ſelbe tuen glichirwis alz ich felbir. Gegebn zu wirbin an dem neeftn montage noch dem palmtage Noch gotis geburt dreiczeenhundirt jar in dem newndn vnd Sebinczigſtn jare vndir mynem jngeſegil; do 15 leynt kegenwortig geweft her johannes, myn Capelan, luther Runge, B'nhard von glubos, jerke von Belicz vnd dirschke, voyt von lewyn. 160. 1379, November 30 (an fend Andrews tage, dez heilegen Cwelfboten). Bresl. Diözesanarch. PP 2. — Original, Pergament mit dem anhängenden roten Siegel des Thimo von Coldicz. Wir Thimo von Coldicz, h’re da felbeft vnd Hauptman czu Breſlaw, Tun kunt vnd Bekennen öffenleich mit diſem brife allen, dy en an ſehen adir horen lefen, daz wir vor vns, vnſer Erben vnd nachkomen gelobet haben vnd mit ganczen trewen geloben iczunt mit Rechter 5 wiffen vnd krafft dicz briefes ane argelift, daz wir adir dy selben vnf’n[!] Erben vnd nachkomen alle alde briefe, Beyde vnſ's hern karls, etwenne Romyſchen keyfers vnd kuniges czu Behem, vnd feines Sones, vnfers hern küniges wenczllaws, Romischen küniges vnd küniges czu Behem, vnd auch vnf’ frawen frawn Agniſen, der herezo- 10 ginne von der Sweidnicz, vnd alle ander briefe, welcherleie dy weren, ge- macht vnd begriefen Obir daz dorff czu peycherwicz, in dem wilchbilde czu der Stregen gelegen, daz wir redeleich vnd rechtlich verkauft haben den verwef’n der kyrchen, dem Capitel vnd Thümh'ren czu Brefflaw vnd Byſchofe da felbeft, vnd obir alle dez felben dorffes 15 czugehorunge, dy wir iczunt haben dar obir adir ymmer gehaben mügen, getruwelichen fullen vnd wellen geben vnd antworten den vortreten ... kegen: s. zu Nr. 128, 159, 9 entwerren: s. zu Nr. 154, 30. 7, 6 und Nr. 129, 6, 5. 16 lewyn: Löwen, Kr. Brieg. 160, 11 wilchbilde: 12 Stregen: vgl. zu Nr. 22, 8. verschrieben für weichbilde.
Strana 255
XIV. Privaturkunden, Nr. 160—161. 255 Egenanten, den vorwef’n des Byfchthümes czu Brefflaw, dem Capitel vnd Thumh’ren adir eynem czukumpftigen Byfchofe da ſelbeft, ane alles geuerde. Wer auch fache, daz wir alfo endelichen femeliche briefe nicht finden mochten, So gelobe wir vor vns vnd dy Egenanten, 20 vnf’ Erben vnd nachkomen, Alfo fnelle, alz wir fie funden haben, So füllen vnd wellen wir ly getrewelichen czu hant den Egenanten herren geben vnd antworten ane allez geuerde, vnd auch: komen die felben brife ymmer czu liechte vnd worden funden in keynes andermannes handen vnd wörden nicht wider geben vnd geantw’t, alz oben ge�25 ſchrieben ftet, zo fullen fie töd vnd czumale vntogenlichen fein vnd fullen nicht krafft vnd macht haben, noch nicht schaden brengen den Egenanten h’ren adir der kyrchen czu Brefflaw in keyneweys. Mit vrchünde dicz brifes, der verfigelt ift mit vmf'm[!] anhangenden Ingefigel vnd der geben ift da czu Prage Nach gotes gebort dreyczen so hundirt Jar in dem Newn vnd Sybenczigeftē Jare an fend Andrews tage, dez heilegen Cwelfboten. Anm. Die Punkte über Vokalen nach dem Original. 161. 1389, Mai I (an Sand walpurgen tage). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Siegel des Ausstellers. Ich Niczcze von Exow Bekenne offenlichen yn diefem brieue allen den, die yn sehen adir horen lezen, das ich von den erbarn herren, dem Capitel der kirchen zu Breſlaw, von eyner vorrichtunge wegen, die der Erwirdige vatir in gote herczoge Wenczlaw, Biſchoff dofelbeft zu Breslaw, zwiffchen yn vnd mir gemachet hat von dreyer huben zu Borfanczin wegen, vormals Czeen mark, des sie meynen qweit brieff haben, vnd Nu abir Czeen mark Prager grofschen Polniſcher gewonlich" zal genomen vnd empfangen habe an gutem gereitem gelde; dorumbe ſage ich daffelbe Capitel des vorgenanten geldis von mir vnd meynen erben qweit, ledig vnd loz mit dieſem brieue, der 10 vorfegelt ift mit meynē Jngesegil vnd Gegebn zu Breſlaw an Sand walpurgen tage noch Crifts gebort in dem dreiczenhundirtiten vnd newen vnd achczegiftem Jare. 160, 23 geuerde: Betrug, Arglist, s. Lexer I 956. 161, 3 vorrichtunge 8 gereitem = bereitem (s. zu Vertrag, Vergleich (s. Lexer III 204). Nr. 32, 31). Vgl. auch gereitſchaft in Nr. 134, 17.
XIV. Privaturkunden, Nr. 160—161. 255 Egenanten, den vorwef’n des Byfchthümes czu Brefflaw, dem Capitel vnd Thumh’ren adir eynem czukumpftigen Byfchofe da ſelbeft, ane alles geuerde. Wer auch fache, daz wir alfo endelichen femeliche briefe nicht finden mochten, So gelobe wir vor vns vnd dy Egenanten, 20 vnf’ Erben vnd nachkomen, Alfo fnelle, alz wir fie funden haben, So füllen vnd wellen wir ly getrewelichen czu hant den Egenanten herren geben vnd antworten ane allez geuerde, vnd auch: komen die felben brife ymmer czu liechte vnd worden funden in keynes andermannes handen vnd wörden nicht wider geben vnd geantw’t, alz oben ge�25 ſchrieben ftet, zo fullen fie töd vnd czumale vntogenlichen fein vnd fullen nicht krafft vnd macht haben, noch nicht schaden brengen den Egenanten h’ren adir der kyrchen czu Brefflaw in keyneweys. Mit vrchünde dicz brifes, der verfigelt ift mit vmf'm[!] anhangenden Ingefigel vnd der geben ift da czu Prage Nach gotes gebort dreyczen so hundirt Jar in dem Newn vnd Sybenczigeftē Jare an fend Andrews tage, dez heilegen Cwelfboten. Anm. Die Punkte über Vokalen nach dem Original. 161. 1389, Mai I (an Sand walpurgen tage). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit dem an Pergamentstreifen hängenden Siegel des Ausstellers. Ich Niczcze von Exow Bekenne offenlichen yn diefem brieue allen den, die yn sehen adir horen lezen, das ich von den erbarn herren, dem Capitel der kirchen zu Breſlaw, von eyner vorrichtunge wegen, die der Erwirdige vatir in gote herczoge Wenczlaw, Biſchoff dofelbeft zu Breslaw, zwiffchen yn vnd mir gemachet hat von dreyer huben zu Borfanczin wegen, vormals Czeen mark, des sie meynen qweit brieff haben, vnd Nu abir Czeen mark Prager grofschen Polniſcher gewonlich" zal genomen vnd empfangen habe an gutem gereitem gelde; dorumbe ſage ich daffelbe Capitel des vorgenanten geldis von mir vnd meynen erben qweit, ledig vnd loz mit dieſem brieue, der 10 vorfegelt ift mit meynē Jngesegil vnd Gegebn zu Breſlaw an Sand walpurgen tage noch Crifts gebort in dem dreiczenhundirtiten vnd newen vnd achczegiftem Jare. 160, 23 geuerde: Betrug, Arglist, s. Lexer I 956. 161, 3 vorrichtunge 8 gereitem = bereitem (s. zu Vertrag, Vergleich (s. Lexer III 204). Nr. 32, 31). Vgl. auch gereitſchaft in Nr. 134, 17.
Strana 256
256 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. 162. 1390, Dezember 2 (am freytagr fur Sand Barbare tage). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit den Pergamentstreifen, an denen die Siegel hingen. Ich her Nickil vom Czeiſkb'g Bekenn offinlich mit diſem briefe allen den, die en sehn adir horen lezen, daz zwisschi den Erfamen vnd Andachtign herren des Capitels zum heilign Creucze zu Breczlaw an eynem teile vnd mir an dem andirn teile geredt vnd geteidinget ift: 5 Were das fache, daz der kouff, den sie mit mir gemacht habi vmbe das gut zu frankenb'g, vorgang hette, alz das geredt ift, daz ich en die zweihundirt mark vnd Sechczig mark, dorumbe fie Sechsvnd- Czwenczig mark geldis zu Cunczendorff, des weichbilds zur Sweidnicz, vff Gotſchen Schofs gutirn doſelbinft gekouft habn, abeſlohn fal vnd 1o wil an dem Erbgelde, das sie mir fur das egenan gut zu frankenb’g fullen gebn, Das globn ich vnd der Edel her Beneſch von Chuffnik, houptman zur Sweidnicz, mit mir ftete, gancz vnd vnuorbrochlich zuhaldn ane arg Vnd habn des zu bekentniffe vn’’e Jngefigle gehangn an difen brieff. Gebn zur Sweidnicz am freytagr fur Sand Barbare 15 tage Noch Crifts gebort Dreyczenhundirt Jar vnd dornoch yn dem Newnczigiſtn Jare. 163. 1391, Mai 6 (am nehftn Sonnabundr noch gots offart tage). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit den Pergamentstreifen, an denen das Siegel hing. Wir Nickil vom Czeiſkb"g, Nickil Meynke, Gunczil vnd Heynrich, feyne Sone, Bekennen offinlich mit diſem briefe alln den, die en ſehñ adir horen lefen, das wir von vnf’r vnd aller vnf’r erbi wegn recht vnd redelich vorkouft habn vmbe eyne genante Summe geldis, die vns 5 beczalt ift, den Erfamen.., dem Probfte.., Techand.., Thumh’ren vnd .. dem Ganczi Capitel der kirchen zu dem Heilign Creucz zu Breczlaw vnſe’ Môl, bey frankenb’g gelegn, yn frankenftein’ weich- bilde vnd den wald, ouch do felbinft gelegn, mit Pufschn, Rutecht, Strewch�, werdi, welen, walf’n, vfern, fifschereyen, geniezfen, nuczen, 162, 6 vorgang (= mhd. vür-ganc) rechtliche Geltung (s. Lexer III 598). 9 Gotfchen Schofs: zur Namensform vgl. Nr. 13, 7 und zu Nr. 21, 12f. 163, 6 Capitel Or. abeſlohn: in Abzug bringen. 8 Rutecht: s. zu 9 werd: Flußinsel, umflossenes Weideland. Nr. 7, 17.
256 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. 162. 1390, Dezember 2 (am freytagr fur Sand Barbare tage). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit den Pergamentstreifen, an denen die Siegel hingen. Ich her Nickil vom Czeiſkb'g Bekenn offinlich mit diſem briefe allen den, die en sehn adir horen lezen, daz zwisschi den Erfamen vnd Andachtign herren des Capitels zum heilign Creucze zu Breczlaw an eynem teile vnd mir an dem andirn teile geredt vnd geteidinget ift: 5 Were das fache, daz der kouff, den sie mit mir gemacht habi vmbe das gut zu frankenb'g, vorgang hette, alz das geredt ift, daz ich en die zweihundirt mark vnd Sechczig mark, dorumbe fie Sechsvnd- Czwenczig mark geldis zu Cunczendorff, des weichbilds zur Sweidnicz, vff Gotſchen Schofs gutirn doſelbinft gekouft habn, abeſlohn fal vnd 1o wil an dem Erbgelde, das sie mir fur das egenan gut zu frankenb’g fullen gebn, Das globn ich vnd der Edel her Beneſch von Chuffnik, houptman zur Sweidnicz, mit mir ftete, gancz vnd vnuorbrochlich zuhaldn ane arg Vnd habn des zu bekentniffe vn’’e Jngefigle gehangn an difen brieff. Gebn zur Sweidnicz am freytagr fur Sand Barbare 15 tage Noch Crifts gebort Dreyczenhundirt Jar vnd dornoch yn dem Newnczigiſtn Jare. 163. 1391, Mai 6 (am nehftn Sonnabundr noch gots offart tage). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit den Pergamentstreifen, an denen das Siegel hing. Wir Nickil vom Czeiſkb"g, Nickil Meynke, Gunczil vnd Heynrich, feyne Sone, Bekennen offinlich mit diſem briefe alln den, die en ſehñ adir horen lefen, das wir von vnf’r vnd aller vnf’r erbi wegn recht vnd redelich vorkouft habn vmbe eyne genante Summe geldis, die vns 5 beczalt ift, den Erfamen.., dem Probfte.., Techand.., Thumh’ren vnd .. dem Ganczi Capitel der kirchen zu dem Heilign Creucz zu Breczlaw vnſe’ Môl, bey frankenb’g gelegn, yn frankenftein’ weich- bilde vnd den wald, ouch do felbinft gelegn, mit Pufschn, Rutecht, Strewch�, werdi, welen, walf’n, vfern, fifschereyen, geniezfen, nuczen, 162, 6 vorgang (= mhd. vür-ganc) rechtliche Geltung (s. Lexer III 598). 9 Gotfchen Schofs: zur Namensform vgl. Nr. 13, 7 und zu Nr. 21, 12f. 163, 6 Capitel Or. abeſlohn: in Abzug bringen. 8 Rutecht: s. zu 9 werd: Flußinsel, umflossenes Weideland. Nr. 7, 17.
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XIV. Privaturkunden, Nr. 162. 163. 257 fruchtberkeithen, herſcheftn, eigenſchefti, mit Obiritn Gerichtn vnd 10 rechtn, mit alln and’n zugehorungen, keyns vigenomen, wie man das gemeynlich adir iczlichs befund'n genennen mag, frey fur[!] alln dienfti, dorczu mitfampt .. dem Schultheiffen vnd der herschaft vnd dienft uff dem Schultheiffen zu frankenb'g, mit eynem pferdedienfte uff ym vnd feynem gute von Sechs marken adir Sechs mark douor 15 zunemen Jarlich, wenn man wil, mit fampt dem Gerichte obir das blut yn houptfachn doſelbinft vnd mit alln and’n Rechten, die wir uff .. dem Schultheifin vnd Gerichte dofelbinft zu franknb'g gehabt habn adir gehabn mochtn, keyns vigenomen, vnd mit namen eyne mark geldis Jarlichs czinfes uff Cunczen Gregor vnd uff leynem erbe 20 dofelbinft vnd mit alln and’n der egenan gutir zugehorungn, keyns vfgefund’t, es ſey gros adir cleyn, benant adir vnbenant, vnd habn vns vnd vnf’n erbi yn dem vorgenan gute frankenb'g uff der Mol vnd walde dofelbinft keyns behaldn, Sundir, als wir das felbir gehabt habn, habn wir en das abegetreti, an sie geweyfet vnd vns des vorczign, 25 tretn en abe, weyfen an fie mit kraft dicz briefs diefelbn gutir alle vnd vorczeihn vns mit rechtir gewifin derfelbn vnd allir anfproche, Rechtr, furderunge vnd heiffchunge, die wir dorczu habn vnd gehabn mochten, vnd welln vnd fulln die nymmerme yn dheynen czeithn hind’n noch bekommirn ewiclich noch dornoch fteen yn dheynem so weis; vnd was wir briefe dorobir habn, die globũ wir yn guten truwi ane alles arg en zuantworti ane alles wedirfprechen, vnd ab der dheyn" vorhalden wurde, der sal vns zu fromen vnd zu hulfe keyn craft noch macht habn vnd allirfachen vndeutlich, vntuglich feyn. Mit vrkund dicz briefs vorfigelt mit vnf’m, egenan Nickils vom Czeifkb"g, an�35 hangendmn Jngesigle; vnd wir die obgenan feyne .. Sone Bekennen vnd globi vndir deffelbn vnf’s vatir Jngefigle, alle egenantn vnd obgeſchrebn fachn ftete, veſte vnd gancz ewiclich zu haldn. Gebi zur Sweidnicz Noch Crifts gebort Dreyczenhundirt Jar dornoch yn dem EynvndNewnczigiftn Jare am nehftn Sonnabundr noch gots 4o offart tage. 163, 10 eigenfcheftn: s. zu Nr. 129, 10, 11. 13f. 18 Schultheiffen: s. zu Nr. 22, 8—14. 30 bekommirn (= mhd. bekumbern): mit Arrest belegen, 34 vndeutlich okne rechtskräftige Bedeutung, ungültig. 8. Lexer I 169f.
XIV. Privaturkunden, Nr. 162. 163. 257 fruchtberkeithen, herſcheftn, eigenſchefti, mit Obiritn Gerichtn vnd 10 rechtn, mit alln and’n zugehorungen, keyns vigenomen, wie man das gemeynlich adir iczlichs befund'n genennen mag, frey fur[!] alln dienfti, dorczu mitfampt .. dem Schultheiffen vnd der herschaft vnd dienft uff dem Schultheiffen zu frankenb'g, mit eynem pferdedienfte uff ym vnd feynem gute von Sechs marken adir Sechs mark douor 15 zunemen Jarlich, wenn man wil, mit fampt dem Gerichte obir das blut yn houptfachn doſelbinft vnd mit alln and’n Rechten, die wir uff .. dem Schultheifin vnd Gerichte dofelbinft zu franknb'g gehabt habn adir gehabn mochtn, keyns vigenomen, vnd mit namen eyne mark geldis Jarlichs czinfes uff Cunczen Gregor vnd uff leynem erbe 20 dofelbinft vnd mit alln and’n der egenan gutir zugehorungn, keyns vfgefund’t, es ſey gros adir cleyn, benant adir vnbenant, vnd habn vns vnd vnf’n erbi yn dem vorgenan gute frankenb'g uff der Mol vnd walde dofelbinft keyns behaldn, Sundir, als wir das felbir gehabt habn, habn wir en das abegetreti, an sie geweyfet vnd vns des vorczign, 25 tretn en abe, weyfen an fie mit kraft dicz briefs diefelbn gutir alle vnd vorczeihn vns mit rechtir gewifin derfelbn vnd allir anfproche, Rechtr, furderunge vnd heiffchunge, die wir dorczu habn vnd gehabn mochten, vnd welln vnd fulln die nymmerme yn dheynen czeithn hind’n noch bekommirn ewiclich noch dornoch fteen yn dheynem so weis; vnd was wir briefe dorobir habn, die globũ wir yn guten truwi ane alles arg en zuantworti ane alles wedirfprechen, vnd ab der dheyn" vorhalden wurde, der sal vns zu fromen vnd zu hulfe keyn craft noch macht habn vnd allirfachen vndeutlich, vntuglich feyn. Mit vrkund dicz briefs vorfigelt mit vnf’m, egenan Nickils vom Czeifkb"g, an�35 hangendmn Jngesigle; vnd wir die obgenan feyne .. Sone Bekennen vnd globi vndir deffelbn vnf’s vatir Jngefigle, alle egenantn vnd obgeſchrebn fachn ftete, veſte vnd gancz ewiclich zu haldn. Gebi zur Sweidnicz Noch Crifts gebort Dreyczenhundirt Jar dornoch yn dem EynvndNewnczigiftn Jare am nehftn Sonnabundr noch gots 4o offart tage. 163, 10 eigenfcheftn: s. zu Nr. 129, 10, 11. 13f. 18 Schultheiffen: s. zu Nr. 22, 8—14. 30 bekommirn (= mhd. bekumbern): mit Arrest belegen, 34 vndeutlich okne rechtskräftige Bedeutung, ungültig. 8. Lexer I 169f.
Strana 258
258 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. 164. 1391, Oktober 23 (am neheften montage nach Send Gallentage). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit Pergamentstreijen, an dem das Siegel hing. Ich Nickell vom Czeiſperge Bekenne offenlich mitt dieſem brieue allen den, die en sehen oder horen lezen, Das mich die erfammen herren, der .. probft, der .. Techant vnd das gancze Capitill czum heiligen creucz czu Brefslaw, vorrichtet vnd beczalt han virdehalb- s hundert marg pragischer groffchen vnd poleniſcher czall; Des selben geldis fage ich vnd meyne erben fi ledig, queid vnd los allerfache in craft diefes brieues vnd globe en yn guten trauwen vnd an alle arg, vmme das felbe geld nymmer anczuſprechen in dheynenwis. Mit vrkunde dies briues vorfigilt mit meyme anhangenden jngeſegle. 10 Gegeben czur Sweidnicz nach crifts gebort Dreicenhundert jar vnd dornach ym[!] dem Eynvndneuczigften [ !] Jare am neheften montage nach Send Gallentage. 165. 1394, November 12 (am dornitage noch martini). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit den Pergamentstreifen, an denen das Siegel hing. Jch hannos Jungebufe von feyfredaw bekenne offinlichin allin den, dy defin briff ſen, horen adir lefin, daz mich dy Erwirdigen prelaten vnd tumh’ren vnd Capitil des gefthiftis der kyrchen czum heiligen Crewcze czu brefſlaw fumfczen marg progifscher groffr pulnifſcher 5 czal beczalt haben noch auffproch der hochgeborn furftin h’czog logwigis [!], h’re czum brige, vnd h’czog Ruprechtr, h’re czu legenycz vnd h’rn in ſleſia; der ſelbin vorgenantin ſumma ſage ich, vorgenantir hannos, prelatin, Tumh’rn, Capitil, obin genant, queid, ledig vnd los an arg mit kraft defr briffis, der vorſegilt ift mit meime anhangindin 10 ſegil. Gegn czu breffla am dornftage noch martini noch Crift[!] gebord Tufunt dreyhund’t Jor indem vir vnd newnczegiftin jore. 164, 11 auch Lesung Eynvndnewczigften möglich. (= mhd. ůzspruch) Schiedsspruch (s. Lexer II 2047). 165, 5 auffproch
258 Dritte Reihe. Verschiedene Kanzleien Schlesiens. 164. 1391, Oktober 23 (am neheften montage nach Send Gallentage). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit Pergamentstreijen, an dem das Siegel hing. Ich Nickell vom Czeiſperge Bekenne offenlich mitt dieſem brieue allen den, die en sehen oder horen lezen, Das mich die erfammen herren, der .. probft, der .. Techant vnd das gancze Capitill czum heiligen creucz czu Brefslaw, vorrichtet vnd beczalt han virdehalb- s hundert marg pragischer groffchen vnd poleniſcher czall; Des selben geldis fage ich vnd meyne erben fi ledig, queid vnd los allerfache in craft diefes brieues vnd globe en yn guten trauwen vnd an alle arg, vmme das felbe geld nymmer anczuſprechen in dheynenwis. Mit vrkunde dies briues vorfigilt mit meyme anhangenden jngeſegle. 10 Gegeben czur Sweidnicz nach crifts gebort Dreicenhundert jar vnd dornach ym[!] dem Eynvndneuczigften [ !] Jare am neheften montage nach Send Gallentage. 165. 1394, November 12 (am dornitage noch martini). Bresl. Diözesanarch. — Original, Pergament mit den Pergamentstreifen, an denen das Siegel hing. Jch hannos Jungebufe von feyfredaw bekenne offinlichin allin den, dy defin briff ſen, horen adir lefin, daz mich dy Erwirdigen prelaten vnd tumh’ren vnd Capitil des gefthiftis der kyrchen czum heiligen Crewcze czu brefſlaw fumfczen marg progifscher groffr pulnifſcher 5 czal beczalt haben noch auffproch der hochgeborn furftin h’czog logwigis [!], h’re czum brige, vnd h’czog Ruprechtr, h’re czu legenycz vnd h’rn in ſleſia; der ſelbin vorgenantin ſumma ſage ich, vorgenantir hannos, prelatin, Tumh’rn, Capitil, obin genant, queid, ledig vnd los an arg mit kraft defr briffis, der vorſegilt ift mit meime anhangindin 10 ſegil. Gegn czu breffla am dornftage noch martini noch Crift[!] gebord Tufunt dreyhund’t Jor indem vir vnd newnczegiftin jore. 164, 11 auch Lesung Eynvndnewczigften möglich. (= mhd. ůzspruch) Schiedsspruch (s. Lexer II 2047). 165, 5 auffproch
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